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Full text of "Topographia Alsatiæ, &c. : das ist, Beschreibung vnnd eygentliche Abbildung der vornehmbsten Stätt vnd Oerther, in Obern vnd Untern Elsass, auch den benachbarten Gundgöw, Graffschafft Mümpelgart, vnnd andern Gegenden"

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An Tag gegeben vnd verlegt durch 
MATTHAUM MERIAN UM. 


Getruckt ug Franckfurt am Mayn / in Wolffgang Hoffmanns 
Buch ⸗Truckeren / im Jahr M. Dc. xXXXIIII. 
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Roßgguͤnſtiger Leſer / vnd Liebhaber der Teut⸗ 
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Theil vnſerer vorhabendẽ Beſchreibung / der vornehm⸗ 
EN: ſten vnd bekandteſten Orth in Teutſchland. Vnd weiln 
e Ihme die allbereit außgelaſſene beyde Theil / als der Erſte 
von der Eydgnoßſchafft / Graubuͤnten vnnd Wallit / ic. 
vnd der Ander vom Schwaͤbiſchen Craͤhſe / ſo viel noch 

der Zeit zuverſpuͤhren geweſen / wol beliebt haben: So trag ich nicht gerin⸗ 
gere Hoffnung / es werde demſelben auch dieſer nicht vbel gefallen: weilen für 
Eins ſolcher / vermoͤg der Vorꝛede ober beſagten andern Theil / vom Schwa⸗ 
ben⸗Wuͤrtemberger⸗ vnd Marggraͤffiſch⸗Badiſchen Lande / zu den vorge 
henden beyden gleichſamb gehoͤrig: Zum Andern / auch das leydige Kriego⸗ 
weſeneben ſo wol als in dem Schwaͤbiſchen Craͤyſe / indem Obern vnd Vn⸗ 
dern Elſaß / dem Sundgoͤw / Brißgoͤw: in den Vier Rhein⸗ oder Waldt⸗ 
Staͤtten / in der Graffſchafft Muͤmpelgart / vnd an andern Orthen / ſo in 
dieſem gegenwertigen Dritten Theil beſchrieben / vnnd vor Augen geſtellet 
werden / die vergangene Jahr vber / in Schwaug gangen: vnd auch ſonſten 
die Beſchreib⸗vnnd Abbildung ſo vieler vornehmen Reichs⸗ vnnd anderer 


Stätte vnd Veſtungen / die in den ernandten / vnnd in dem Eingang dieſes 


Dritten Theils beſchriebenen Laͤndern / gelegen / wegen ſtaͤtiger Veraͤnde⸗ 
rung / einkommenden Berichte vnd Zeitungen / auch der Hiſtoriſchen Buͤcher 
ſelbſten / vnd anderer Vrſachen halber / einem jeden angenehm / nuͤtzlich / auch 
offtermahls noͤthig iſt. Vnd obwoln etwan biß wellen ein Orth ſchoͤner vor⸗ 
geſtellt wird / als er durch das Kriegoweſen / leyder / in Neulichkeit gerathen: 
So haben doch theilo gerne / wann jhnen vnd andern die vorige Geſtalt / ſo 
ein Platz vor dem verderben gehabt / fuͤrgemahlet wird / damit ſie vnnd jhre 
Nachkommen erkennen vnd bedencken moͤgen / was es fuͤr einen Vnterſcheyd 


zwiſchen dem Krieg vnd Frieden habe: Item / wat die vbermachte Land vnnd 


Statt Suͤnden für Straffen nach ſich ziehen: vnd wie ein grauſamb vnnd 
erſchrockenlich Ding es ſeye / in deß lebendigen Gottes Haͤnde fallen: vnnd 
daß daher ſich ein jeder in dem hoͤchſtvorgeſtellten Spiegel vnſers allgemei⸗ 

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nen Vatter lands erſehen / vnnd vor ſchweren Suͤnden / ſo viel hme moͤglich / 
uten auch GOtt ohn Vnterlaßdemuͤtigſt erſuchen ſolle / daß er die gefaßte 
Zorme⸗Nuch in das Fewer werffen / vñ vns den edlen vnd guͤldenen Frieden 
wider auß Gnaden beſcheren wolle. Solte ſchon etwan auch in einem oder 
dem andern / wider verhoffen / etwas vberſehen / vnd verſtoſſen worden ſeyn / 
wein man nicht ſelbſten den Augenſchein aller Orthen einnehmen koͤnnen: 
ſondern anderer / aber vornehmer vnd beglaubter Perſonen / Muͤndt⸗vnnd 
Schrifftlichen Bericht vnd Abriß / auch der vorhin außgangenen Buͤcher 
vnd Tractaten ſich bedienen muͤſſen) So gelebt man doch der troͤſtlichen Zu⸗ 
verſicht / weilen jrꝛen vnd fehlen Menſchlich / es werde von dem Großguͤnſti⸗ 
gen Leſer alles zum beſten außgelegt werden. Wie man hergegen auch diß 
Orths erbietig iſt / auff empfangenen gruͤndlichen Bericht / vnd erinnern ei⸗ 
nes beſſern / einen oder den andern Fehler / mit Gelegenheit zuaͤndern oder 
kuͤnfftig in der allgemeinen Vorꝛede deſſen zugedencken: Vnder ſolcher Zeit a⸗ 
ber mit den andern folgenden Theilen dieſes obhandenen wolgemeynten 
Wercks / ſo viel GOtt Gnad vnnd Segen / auch Geſundheit vnd Leben ver⸗ 
leyhet: vnd fo lang man die darzu gehoͤrige nothwendige Bericht vnd Abriß 
bekommen wird / embſig vnd vneingeſtellt fortzufahren. Vnd weilen aller 
Oerther Bildtnuß / ſo hierinnen gedacht werden / ich biß dato nicht haben 
moͤgen: Als wird der gg. Liebhaber gebetten / da kuͤnfftig ein oder mehr Orth 
in Abriß vorhanden were / mir denſelben gg zu communitiren / damit ſolcher 
dieſem Werck incorporirt / vnd es endlich gantz Complet werden moͤge. Wel⸗ 
ches dann den Großguͤnſtigen Leſer Ich fuͤr dißmahl gantz demuͤtig zuerin⸗ 
Re gehabt habe. Datum Franckfurt am Mayn den 10. Septembrie/ 
nno 1643. f 


MATTHAVS MERIAN. 


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Er Nam Elſaß / kompt vom 
ER Fluß Ello / oder Ill / her / vnd ſeyn die 
Elſaſſer ſo viel / als die an der Ell / oder 
Elle / wohnen. Vnd ligt nicht weit von 
Straßburg das Doͤrfflein Elle / oder Helellus, am 
Waſſer Ell / oder Ill / allda man offt ehrine / ſilberne 
vnd guͤldene Muͤntzen / ſampt andern Antiquitäten 
gefunden hat. Es ſtoſſet aber Elſatia gegen Orient 
an die Marggraffſchafft Baden / vñ Hertzogthumb 
Wuͤrtenberg / vnd wird durch den Rhein von den⸗ 
ſelbigen meiſtentheils vnderſcheyden; gegen Deci- 
dent an Lothringen; gegen Mittag aneinen Theil 
deß Schweitzerlands vnd Burgunds; vnnd von 
Mitternacht an die Vntere Pfaltz; vnnd wird von 
Weſterreich durch das Gebuͤrg vnderſchieden. In 
welchen Graͤntzen dann das Ober⸗vnd Vnter El⸗ 
ſaß; auch das Sungaͤw / zum guten theil das Briß⸗ 
gaͤw / vnd andere anſtoſſende Graff⸗vnd Herꝛſchaff⸗ 
ten begriffen werden. Hieronymus Gebviler in 
Pancgyri Carolina Anno 164 l. zu Straßburg in 
4. wider gedruckt / ſagt p. 12. Daß die Laͤnge deß 
Elſaß faſt zwantzig / vnd die Breyte / da das Land am 
weiteſten / kaum vber vier Meilen habe. Werde von 
Abend vom Voſagiſchen Gebuͤrg / von Morgen mit 
dem Rhein beſchloſſen; gegen Mitternacht habe es 
die Fluͤſſe Sor: / nd Matra / vnd den H. Forſt / vnd 
dann gegen Mittag das Waſſer Thur / die Statt 
Enſißheim / vnd die Hart / zu graͤntzen. Theils thei⸗ 
len dieſe Landsart alſo / in dem fie ſagen: Daß das 
flache Land / zwiſchen dem Schwartzwald on Rhein / 
zu Buͤhel anfangend / biß nach Offenburg / ge⸗ 
nannt werde in der Ortenaw (al. Mordnaw:) von 
Offenburg / biß ein halbe Stund vber Newenburg / 
das Brißgaͤw: Oberhalb biß nach Baſel der Saw⸗ 
renhard. Auff der Straßburger Seiten aber deß 
Rheins / von Hagenaw / biß nach Schletſtatt / ſey 
das Vnter⸗Elſaß; vnnd koͤnne man demſelben die 
beyde Reichsſtaͤtt / Weiſſenburg / vñ Landaw / als ei⸗ 
nen Anhang / weil ſie in die Landvogtey Hagenaw ge⸗ 
hoͤrig / zugeben: Was aber von Schletſtat hinauff / 
biß gegen Than ligt / das ſey Ober Elſaß: Weiters 
hinauff / biß nach Baſel / Brondrut / vnd Muͤmpel⸗ 
gart / das Sungaͤw; vnd werde das gantze Gebuͤrg / 
ſo zwiſchen Lothringen / vnd dem Elſaß / gelegen / das 
Weſtergebuͤrg genant: Daher die Landſchafft dar⸗ 
innen / faſt biß an die Moſel / das Weſterreich heiſſe. 
Stoßte alſo das Obere Elſaß an das Sundgaͤw; 
das Vntere aber lige zwiſchen dem Voſagiſchen / 
oder Waßgaͤwiſchen Gebuͤrg / vnd dem Rhein / vnd 
ſienge an von der Eckenbach / oder Landgraben / bey 


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Schletſtatt / vnd erſtreckte ſich / biß gen Hagenaw an 
den Forſt / vnd fuͤrter / biß gen Seltz / auch an die Lau⸗ 
ter / iß gen Weiſſenburg: Oder / es gehet / wie einer 
ſagt / das Vntere Elſaß ſo weit / als deß Biſchthumb 
Straßburg Diecelis , ſo ſich bey dem gedachten 
Fluß / oder vielmehr Bach / Eckenbach / zwiſchen 
Schletſtatt vnd Gemar / da deß Biſchthumbs Ba⸗ 
ſel Diœces ſich endet / anfahet / vnd biß gen Seltz an 
den Rhein / da deß Speyriſchen Biſchthumbs Die- 
ces ſeinen Anfang gewinnet / gehet. Das Sunt⸗ 
gaͤw / Sunggaͤw / Sungaͤw / gleichſam Solis Pagus, 
wegen feiner Luſtbarkeit genant / hebt ſich vnter Ba⸗ 
ſel / vnd dem Leynthal an / ſtoͤßt gegen Auffgang an 
den Rhein; gegen Nidergang an Burgund; gegen 
Mitternacht an das Obere Elſaß / von welchem es 
durch die Thur geſcheyden wird; vnd gegen Mittag 
an das Schweitzerland. Es erſtreckt fich vom Elß⸗ 
gaͤw (darinn Pourꝛentrut / oder Druntraut ligt) 
auff drey / vnnd an etlichen Orten vier Teutſcher 
Meil Wegs / biß an den Rhein. Hinder demſelbẽ ligt 
die Graffſchafft Muͤmpelgart / davon vnten. Das 


Breißgaͤw / Brißgaͤw / Brifigavia, 


diſſeit deß Rheins / auffm Germanier Boden / zwi⸗ 


5 Offenburg / vnnd Schlangen (welches ein 
Dorff oberhalb Newenburg iſt) gelegen / hat den 
Namen von jhrer Hauptſtatt Breyſach. Iſt zehen 
Meil Wegs lang / vnd zwo breyt. In dieſen Lan⸗ 
den nun haben vor Zeiten die Sequani, Medioma- 
trici, Tribocci, oder Tribucci, vnnd die Alleman⸗ 
ner / gewohnet. Vnd iſt das Sundgaͤw vor alten 
Zeiten ein Stuͤck von Burgund geweſen: Vnd 
ſeyn die Sequani in Cisjuranos, vnd Transjuranos 
vnderſchieden worden; deren dieſe die rechte Bur⸗ 
gunder vber dem Juragebuͤrg: Jene aber dieſe Vn⸗ 
ſere Sequani, oder Sundgaͤwer; darunter Theils 
auch die OberElſaſſer verſtanden haben wollen; fo 
an die Helvetier / vnd Rauracer geflöffen; deren Ju- 
lius Cæſar (fo beſagtes ſehr hohe Gebuͤrg zwiſchen 
den Sequanis vnd Helvetiis ſetzet) vnd Strabo, ge⸗ 
denckenz welcher Letzte / nach den gedachten Helve⸗ 
tiis, dieſe Sequanos, vnnd Mediomatricos, vnter 
welchen die Tribocci, ſtellet. Es ſeyn alles herzlich 
edle / vnd vor dieſem Teutſchen Krieg wolgebawte 
Sander. Vnd iſt bald kein Provintz am Rheinſtrom / 
ſo mit dem Elſaß / ſoviel die Fruchtbarkeit anlangen 
thut / koͤnte verglichen werden: Daher man es in⸗ 
ſonderheit / ein Speißkammer / Weinkeller / Korn⸗ 
ſchewer / vñ Ernehrer / eines groſſen Theils Teutſch⸗ 
lands genant; darinn Mandel / ein Menge Caſta⸗ 
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In dem beſagten fruchtbaren Sundgäms iſt fein 
hoch Gebuͤrg; ſondern viel gebawete Hügel / wel⸗ 
che an vielen Orten Weingewaͤchs haben; ſon⸗ 
ſten aber allenthalben ſehr viel Getreyds bringen / 
alſo / daß Jaͤhrlichen eine groſſe Zahl deſſelbigen in 
andere Land / als den Schwartzwald / an Boden⸗ 
See / nach Chur / vnnd gar in das Meylaͤndiſche 
gefuͤhret wird. So iſt das Breißgaͤw nicht min⸗ 
der fruchtbar an Wein / Korn / vnnd andern Sa⸗ 
chen / als das Elſaß / daher von etlichen auch der Na⸗ 
men deſſelben hergefuͤhret wird. Die fuͤrnembſte 
Waſſer in den erwehnten Landen ſeyn / der Rhein / 
die Ill / Larg / Breuſch / ic. Etwan auff die fuͤnff⸗ 
tzig Jahr vor Chriſti Geburt ſollen die Roͤmer die⸗ 
ſelben eyngenommen haben; welche hernach / vn⸗ 
gefaͤhr vmb das Jahr nach Chriſti Geburt 450. 
die Francken erobert; vnter deren Rönige Regie⸗ 
rung fie folgends geweſen; biß ſolche vmb das Jahr 
Chriſti 666. oder 680. vnter eines Hertzogen Titul / 
vnd Herꝛſchung / auß Anordnung gemelter Koͤni⸗ 
ge / gerahten / deren der Erſte Atticus, oder Ethi- 
co, zugenannt Adelrteuz / oder Adelricus, auß 
Franckreich buͤrtig / der H. Ottiliæ Vatter / ſolle ge⸗ 
weſen ſeyn / deme etliche Hertzogen ſuccediert / die 
ſich aber folgender Zeit nur Graffen genannt ha- 
ben ſollen; auß welchen Theodorus Graff zu E⸗ 
gersheim / oder Egeßheim / mag geweſen ſeyn / den 
Keyſer Otto III. zum Landgraffen im Elſaß ge⸗ 
macht; wiewol benebens auch gewiſſe Hertzogen ge— 
weſen / ſo ſich vom Elſaß / vnd Schwaben geſchrie⸗ 
ben / als Burckardus Anno 927. Hermannus An- 
no · 949. Ludolphus Anno 957. Conradus von 
Sachſen Anno 997. Ernſt auß Schwaben / vnd 
ſein Bruder Hermannus, deren der Letzte Anno 
1039. geſtorben / Otto von Schweinfurt Anno 
1048. Rudolph von Rheinfelden Anno 1092. er⸗ 
ſchlagen; Berchtold von Zaͤringen; vnd nach jhme 
Friderich von Stauffen / welchem Keyſer Henricus 
IV ſolch Hertzogthumb Elſaß / als welches wider an 
das Reich gefallen war / verliehen hat / bey deſſen 
Nachkomen es auch biß auff Conradinum, den letz⸗ 
ten Hertzogen in Schwaben / vnd das Jahr Chri⸗ 
ſti 1269. verblieben iſt. Obgedachten Graff Theo- 
dorum von Egißheim aber belangende / ſo ſollen / 
nach dem ſein Geſchecht vmbs Jahr Chriſti 1218. 
oder 38. abgangen / vmb die Landgraffſchafft El⸗ 
ſaß gezanckt haben / die Graffen von Habſpurg / Ho⸗ 
henberg / vnnd Oettingen; der von Hohenberg a⸗ 
ber ſolle ſich mit Habſpurg bald vergliechen haben; 
dahero ſolche Landgraffſchafft getheilet worden / vnd 
die Obere / naͤmlich / Enſißheim / ſampt Zugehoͤrde / 
dem von Habſpurg; die Vntere aber dem von Oet⸗ 
tingen geblieben ſeyn. Vnd als / wie gemelt / der 
letzte Hertzog Conradinus Anno 1268. oder tocl- 
ches glaublicher 1269. geſtorben / vnnd der Biſchoff 


von Straßburg ſampt dem Marggraffen von Ba⸗ 


den / viel dem Hertzogthumb Elſaß entzogen / ſo dem 
Reich gehoͤrte / ſo ſolle Keyſer Rudolphus I. dieſel⸗ 


Beſchreibung | 


be bezwungen haben / daß fie es wider reſtitulren 
muͤſſen. Obgedachte vntere Landgraffſchafft im El⸗ 
ſaß / hat Graff Conrad von Oettingen / fo deß letz⸗ 
ten Graffen von Egißheim / vnnd Landg raffen im 
Elſaß / Henrici II. Tochter zur Ehe hatte / bekom̃en; 
welches Succeſſores dieſelbige biß auff Johannem / 
Graffen von Oettingen / beſeſſen / der folche Sand» 
graffſchafft im VnternElſaß / ſampt Elſaßzabern / 
vmbs Jahr Chriſti 1358: dem Biſchoff zu Straß⸗ 
burg / Johann von Liechtenberg / verkaufft hat / vnd 
hernach Anno 1376. ohne Mannliche Leibs⸗Erben 
geſtorben iſt; daher noch heutigs Tags / neben dem 
Hauß Oeſterreich / ſich auch der Biſchoff zu Straß⸗ 
burg / deß Landgraffen Tituls in Elſaß gebraucht; 
welche beyde auch einen groſſen Theil vom Land 
jnnhabenz den vbrigen aber / der Abt von Murbach / 
die Hertzoge von Wuͤrtenberg / vnnd Lothringen / die 
Graffen von Hanaw / vnd andere mehr / beſitzen. So 
hat es auch da viel Reichsſtaͤtt / als Straßburg / Ha⸗ 
genaw / Colmar / Schletſtatt / Weiſſenburg / Lan⸗ 
daw / Muͤnſter in S. Gregortenthal / Keyſersberg / 
Tuͤrckheim / Ehenheim / vnd Roßheim. So gibt es 
auch in dem VnternElſaß einen groſſen gefreyten 
Reichs Adel / ſo zu dem Rheiniſchen Ritter Adel ge⸗ 
zogen wird; wiewol er ſeine beſondere Ritterdienſt⸗ 
eygene Anlagen / vnnd Matriculam hat / vnnd zu 
den Elſaͤſſiſchen Sand-oder Craißtaͤgen beſchrieben 
wird. Keyſer Carolus V. hat demſelben Anno io. 
ſtattliche Privilegia ertheilet. In dem Sungaͤw 
haben vor Zeiten die Graffen von Pfirt geherꝛſchet / 
deren viel im Kloſter Veldbach begraben ligen / auß 
welchen der Letzte / Namens Blrich / Anno 1324. zu 
Baſel geſtorben / vnnd das Land durch ſeine Toch⸗ 
ter Johannam / Hertzogs Albrechts von Oeſter⸗ 
reich Gemahlin / an das Hauß Oeſterreich ge⸗ 
bracht hat. Es iſt darinn die Vogtey / vnd Pfand⸗ 
ſchafft Lanſer Ampts / ſo ſich biß an den Rhein / vnd 
hinab biß an die Landgraffſchafft im Obzrn Elſaß / 
naͤmlich / biß gen Enſißheim erſtrecket. Item / das 
Kloſter Luͤtzel / fo die Graffen von Falckenberg / 


Muͤmpelgart / vnd Pfirt / geſtifftet. Das Kloſter 


Morsmuͤnſter / darinnen Moͤnch ſeyn / haben die 
von Pfirt auch fundieret. Es haben im Sung⸗ 
gaͤw / vnnd der Graffſchafft Pfirt / die Herꝛn von 
Moͤrßberg jhre Guͤter; vnnd ligt darinn auch die 
Statt Muͤlhauſen; vnnd wird auch die Veſtung 
Lands Cron bey Baſel / ſonderbarn von Adel gehoͤ⸗ 
rig / dareyn gezogen. Von dem Bryßgaͤw ſchreibet 
Cruſius in ſeiner Schwaͤbiſchẽ Chronick im dritten 
Theil / am 248. Blat / daß Hertzog Albrecht von Oe⸗ 
ſterreich Anno 1346. in dieſem Land / von Johann 
von Stouffen / das Staͤttlein Mynſter / vnnd das 
Schloß Scharpffenſtein erkaufft habe. Sonſtẽ hat 
vorzeiten das Brißgaͤw den Hertzogẽ von Zaͤringen 
gehoͤrt / von denen es an die Graffen von Freyburg 
gelangt iſt. Vnd meldet Megiferus in der Kaͤrndte⸗ 
riſchen Chronick lib. 9. c. 28. daß Albertus mit dem 
Zopffen / Hertzog zu Oeſterreich / ſeinem Vettern / 
Graff Johann von Freyburg / u Huͤlff kommen / da 


dann vertragen worden / daß die Statt Freyburg 
jhrem 


dcecßeſſaſſes. 3 
ihrem Graffen swölff tauſend Thaler geben / erher- ı auffer Sonderſit / die andere feine Staͤttlein / vn⸗ 
gegen jhre newe Freyhe iten ertheilen / vnd demnach ter den Schweitzeriſchen / bey der Statt Baſel / eyn⸗ 
den Herꝛn zu Oeſterreich / die Erbgerechtigkeit eines kommen;) wie auch die Statt Luders; vnd dann 
Schutzherꝛn daſelbſt mit Willen ſolte erfolgen laſ⸗ die Muͤmpelgartiſche hinder dem Sundgaͤt gele⸗ 
fen. Von demſelben Gelt habe der Graff von Frey⸗ gene Staͤtt / hun wollen. Dann ſolche Graffſchafft 
burg Badenwiler die Herꝛſchafft erkaufft / vnd be⸗[Muͤmpelgart / fo an Ober-Burgund ſtoſſet / ein 
kommen. Wie aber folgends dieſe Graffen alle ab» | Stand deß Reichs fuͤr ſich / vnd mit dem Hertzog⸗ 
geſtorben / haͤtten die Herꝛn zu Oeſterreich / als jhre thumb Wuͤrtenberg keines wegs vniert / iſt / wiewol 
naͤchſte Erben / daß Brißgaͤw ererbet / doch ſey ein ſie dem Hauß Wuͤrtenberg gehoͤrig / als an wel⸗ 
kleiner Theil davon / beneben beyden Graffſchafften ches ſie / durch Heurat / mit deß letzten Graffen von 
Sultzberg / vnd Suſenberg / an die Marggraffen Muͤmpelgart / Stephani, fo Anno 1397. geſtorben / 
von Baden kommen; vnter denen einer deß letzten Sohns Henrici, (der Anno 1395. bey Nicopoli 
Graffen von Freyburg eheliche Tochter / zum Ge⸗ von den Tuͤrcken erſchlagen worden) Tochter Hen- 
mahl gehabt habe. Vnd dieſes ſagt Megiferus. Es rica, oder Henrieta, vnnd Graff Eberhards deß 
ſpricht gleichwol das Hauß Oeſterreich die hohe O⸗ Juͤngern zu Wuͤrtenberg (ſo Anno 1419. geſtor⸗ 
brigkeit vber die Badiſche Guͤter in ſolche Lande an. ben) Gemahlin / vmbs Jahr 1400. oder 139 8. kom⸗ 
Vnd ſeyn der Zeit die Marggraffſchafft Hochberg; men if. Ste hat zwar keinen eygenen Reichs An⸗ 
die Landgraffſchafft Suſenberg / vnd die Herꝛſchafftſ ſchlag: Iſt aber Anno 1566. vnnd 1570. auff den 
Badenwyler / in dieſem Brißgaͤw gelegen / zum Reichstaͤgen erſchienen / hat Seſſion gehabt / vnnd 
theil in andern Händen / aber die Herꝛſ chafft Rotel ſich in den Reichs Abſchieden beſonders vnderſchrie⸗ 
bey Baſel / folle Baden noch völlig genieſſen. Deß ben. Die Appellationes ſeyn vor Zeiten an das 
S. Johanns⸗Ordens Obriſt Meiſter in Teutſch⸗¶Keyſerlich Cammergericht geſchehen; aber nachge⸗ 
land / (ſo von dem Großmeiſter in der Inſul Mat hends iſt es mehrertheils (jedoch nicht gar) verblie⸗ 
ta dependiret / vnd der Zeit Hartmannus heiſſet) {ft | ben / vnd die Wuͤrtenbergiſche Landsfreyheiten / vnd 
zwar ein Fuͤrſt deß Reichs / der zu den Reichstaͤgen] daß die Vnterthanen bey dem Hoffgericht zu Tuͤ⸗ 
beſchrieben wird / vnnd in Teutſchland viel Com⸗ bingen bleiben muͤſſen / auch hieher extendiret wor⸗ 
mendureyen; ſonſten aber in Friedenszeiten fein den. Es werden zu dieſer Graffſchafft die Herr 
Ordinari Reſidentzzu Haitersheim / oder Haiſters⸗(ſchafften Blamont, Clemont, Ericourt, Chaftelot, 
heim im Brißgaͤw / hat; aber / wegen feiner vnter Eſtobon, Francquemont, vnd Mandeurre, in wel- 
dem Hauß Oeſterreich gelegenen Landguͤter / folle chen die Augſpurgiſche Confeſſion in Frantzoͤſiſch⸗ 
er vnter die Oeſterreichiſche Regierung Enſisheim vnd Teutſcher Spraach getrieben wird; wie auch 
gehoͤren; vnd ein langer Streit deßwegen vorgan⸗ die Herꝛſchafften Granges, Clereval, vnnd Paſſa- 
gen ſeyn / in dem er ſeine Privilegia; Oeſterreich a- | vant, in Burgund gelegen / referiert. Auff andert⸗ 
ber dargegen ſeine Gerechtigkeit / vnd Hochfuͤrſtliche halb Stund Wegs von der Statt Muͤmpelgart / an 
Obrigkeit deduciert. dem ſchoͤnen Fluß Dub / bey dem Dorff Mandeur- 
Anno 1469. hat Ertzhertzog Sigiſmund von Der re, werden noch heutigs Tags viel alte Roͤmiſche 
ſterreich / die Graffſchafft Pfirdt / Landgraffſchafft Sachen geſehen vnd gefunden: Von welchen Pe- 
in Ober Elſaß / Brißgaͤw / vnd den Schwartzwald / trus Tuefferdus in Topographia Montbelgardi 
auff eine Widerloͤſung / vmb achtzig tauſend Gold⸗ zuleſen / welcher darfuͤr helt / daß die vhralte Statt 
guͤlden / dem Hertzog Carolo von Burgund verſetzt | Epamanduodurum vor Zeiten da geſtanden / wel⸗ 
vnd Pfandsweiß eyngeraumbt. Weil aber feine che vmbs Jahr Chriſti 450. als Attila von Baſel 
deß Caroli Landvoͤgt vnbillicher Weiſe regierten / ſich nach Franckreich gewendet hat / mag vntergan⸗ 
haben fich deſſen die Vnterthanen beklagt; deßwe⸗ gen ſeyn. Es gibt in dieſer Graffſchafft viel roht / 
gen Sigiſmundus Gelt auffgebracht / vnd die ver⸗ vnd ſchwartz Wildbret; auch viel edle Falcken / Ha⸗ 
ſetzte Stück wider gelöfer / das den Burgunder ver⸗ bicht / vñ Hagarten. So werden auch Bern / Woͤfff / 
droſſen hat. Luchſen / Otter / Biber / Dachſen / wilde Katzen / vnd 

Auff dieſe kurtze Landsbeſchreibung folgen nun dergleichen wilde Thier / allda gefangen. 

die Stätte im Obern⸗ vnd VnternElſaß: Item / Burgund iſt vor Zeiten ein groſſes Königreich 
dem Sun⸗vnd Brißgaͤw / (auſſer den Badiſchen geweſen / vnnd hat in feinem Bezirck begriffen / das 
im Brißgaͤro / fo vnter den Schwaͤbiſchen / als da⸗¶ Hertzogthumb vnd die Graffſchafft Burgund / Sa⸗ 
hin ſie gehoͤren / eynkommen) gelegen; zu welchen voya / Provantz / Delphinat / das Lyoniſche Land / 
wir auch die vier Rhein⸗oder Waldſtaͤtte / Rhein⸗ / vnd das weitberuffene Koͤnigreich Arelat / auch den 
felden / Seckingen / Lauffenberg / vnd Waldshut / groͤſten Theil deß Schweitzerlands / vnnd ſich faſt 
(deren Nachbaren die Schweitzer ſeyn / vnnd wel⸗ biß an den Rhein erſtreckt. Der letzte Koͤnig iſt Ku- 
che Srumpfius zu der Rauracer / oder Baſeler dand⸗ dolphus VI. zugenannt Ignavus, geweſen / welcher / 
ſchafft / oder Gegne am Rhein / referiret; wiewol | da er ſterben ſollen / ſeine Cron dem Keyſer Conra- 
andere ſie nicht alle / naͤmlich / die / ſo in dem Biſch⸗ | do II. geſchickt / vnd iſt damit Anno 1034. das Bur⸗ 
thumb Baſel nicht gelegen / hieher ziehen:) Item / gundiſche Reich abgethan / vnd nach vielem Krieg / 
deß Hern Biſchoffs zu Baſel / als eines Fürften | daſſelbe endlich deß Roͤmiſchen Teutſchen Reichs 
deß Reichs / Reſidentz⸗Statt Bruntraut (dann / Provintz worden / e ge das Hertzog⸗ 

. ij thumb 


— — — -¼—— — ——— m — — — — 


— 


4 

thumb Burgund / ſo der Cron Franckreich geblie⸗ 
ben; zu welcher / in folgenden Zeiten / noch mehrere 
Theil deß Burgundiſchen Reichs kommen ſeyn. 
Vnd haben ſich zu dieſer Zeit auch vnderſchiedliche 
Voͤgt vnnd Beampte in Burgund / die Wuͤrden / 
vnd Landſchafften / vber die ſie geſetzt waren / erblich 
zumachen vnterſtanden. Vnd melden die Hiſtori- 
ci, daß vnter denſelben einer / Namens Reinaldus, 
oder Reginaldus, fo eines hohen Adels / vnd groſſen 
Anſehens geweſen / vmb das Jahr Chriſti 1045. an 
dem Ort / wo jetzund die Graffſchafft Burgund iſt / 
die erſte erbliche Hoheit erlangt habe; von welchem 
man folgends das Geſchlecht⸗Regiſter der Graffen 
zu Burgund her gefuͤhret hat. Wolfgangus Lazius 
meldet / daß Odo, Koͤnigs Rudolphi in Burgund / 
von ſeiner Schweſter Gerbirg / Enickel / ſich vmb die 
Burgundiſche Herꝛſchafft angenommen / aber vom 
Keyſer Conrado bekriegt / vnnd in die Enge einer 
Graffſchafft eyngeſchloſſen worden; vnd das ſey der 
rechte Vrſprung der Graffſchafft Burgund / ſo noch 
heutigs Tags dem Teutſchen Reich vnterworffen. 
Weil aber eben dieſer Odo, wie Wippo in dem Le⸗ 
ben deß Conradi Salici ſchreibet / Anno 1034. auß 
Burgund verjagt / vnnd wie Hermannus Contra- 
ctus berichtet / Anno 1037. von deß Keyſers Kriegs⸗ 
Obriſten in einer Schlacht vberwunden / vnnd fol⸗ 
gends in der Flucht von einem Kriegsknecht vmb⸗ 
gebracht worden / ſo wird billich ſein Nachfolger in 
der Grafſchafft / vnd wie es das anſehen / ſein Bluts⸗ 
verwandter / obgedachter Reginaldus, fuͤr den erſten 
Graffen in Burgund gehalten. Vnd achtet man / 
daß die heutige Graffſchafft Muͤmpelgart / ſo vor 
Zeiten auch vnter den Burgundiſchen Königen ge⸗ 
weſen / zugleich / mit der Graffſchafft Burgund / den 
jetzigen Namen / vnd Würde bekommen habe; weiln 
ſchon An. 1044. wie abermals Herm. Contractus, 
ein Graff von Veringen / bezeuget / Graff Ludwig 
von Muͤmpelgart / maͤchtig geweſen iſt / wiewol ſchon 
laͤngſt vorhero / als in Anno 545. vnnd 934. dieſes 
Orts / bey den Hiſtoricis gedacht wird. Mit der 
Zeit hat einer / Namens Hanſo, gelebt / welcher ſei⸗ 
nen Sohn Theodoricum, zugenant Magnus Ba- 
ro, verlaſſen / der vmbs Jahr Chriſti 1236. ein Graff 
zu Muͤmpelgart / Herꝛ zu Blaumont vnd Chaſtelot 
geweſen / beſagte Graffſchafft vom Reich zu Lehen 
getragen / vnd ein einigen Sohn gleichen Namens / 
vnd zwo Toͤchtern gehabt / deren die Eltere Sybilla, 
Graff Amedarum von Neufchaſtel, oder Newen⸗ 
burg vber den Jurat; die Juͤngere aber Margare⸗ 
tha den Theobaldum von Novocaſtro, oder New⸗ 
enburg in Burgund geheuratet; darauß folgends 
viel Vneinigkeit entſtanden. Beſagter jhr Bruder 
Theodoricus II. (al. III. ) iſt ohne Kinder geſtorben; 
vnd hat gedachte ſeine Schweſter Sybilla / nur ein 
einige Tochter / Namens Guilhelma, hinderlaſſen / 
ein Gemahlin Reginaldi, deß Graffens Othonis 
in Hoch⸗Burgund Bruders / deren beyder Vatter 
Hugo von Chaalon, vnd wegen ſeiner Gemahlin 
Alixiæ Graff zu Burgund geweſen iſt. Vorgemel⸗ 


— 


Beſchreibung 


te Reginaldus, vnnd Guilhelma, haben nur zwo 
Töchtern erzeuget / deren die Eltere Agnes Muͤm⸗ 
pelgart bekommen / vnd zu Henrico von Montfaul- 
con; die Juͤngere aber Johanna (welcher Heri- 
court, vnnd andere Guͤter worden / darvon vnten 
bey Ericourt, ) zu Graff Vlrichen zu Pfirdt erſt⸗ 
lich / hernach zu einem Marggraffen von Baden 
geheuratet hat. Von der aͤltern Tochter Agnes / 
iſt kommen Stephanus Graff zu Muͤmpelgart / ſo 
geſtorben Anno 1397. vnnd vor jhme fein einiger 
Sohn Henricus, der vier Toͤchter gehabt; deren 
die Erſte Henrica, oder Henryetta an jhren Ge⸗ 
mahel / Graff Eberharden von Wuͤrtenberg / die 
Graffſchafft Muͤmpelgart gebracht / ſo noch bey ſei⸗ 
nen Nachkom̃en iſt. Die andere deß Henrici Toch⸗ 
ter Johanna war Ludovici von Chaalonʒ Die drit⸗ 
te Agnes deß Theobaldi von Novocaſtro; vnd die 
vierdte Margaretha eines Graffens von la Roche 
Gemahlin. Es iſt aber zwiſchen obgedachten Regi- 
naldo auß Burgund / der Guilhelmæ Eheherin / 
vnnd jhrer Mutter Schweſters der Margarethæ 
Sohn / Theobaldo Novocaſtrenſi, der Erbſchafft 
halber / Streit entſtanden; vnnd dieweil er nichts 
außrichten thaͤte / fo hat er ſich in deß Reginaldi 
Bruders / deß gemelten Graff Othens von Bur⸗ 
gund / Schutz begeben / vnd ſeinen Antheil an Muͤm⸗ 
pelgart jhme zu Lehen auffgetragen: Es ward aber 
Anno 1282. zwiſchen dieſen beyden Schwaͤgern / ei⸗ 
ne Abtheilung gemacht / dardurch die gantze Graff⸗ 
ſchafft Muͤmpelgart dem beſagten Reginaldo; dem 
Theobaldo aber die Herꝛſchafften Blaumont, vnd 
Chaſtelot, zukommen ſeyn; vnnd da es der Lehen 
halber noch ſtrittig; fo ſolle die Sach alfo verglichen 
worden ſeyn / daß der von Newenburg / oder No Vo- 
caſtro, wegen Blaumont ernannten Graffen von 
Burgund; wegen Chaſtelot aber den Graffen zu 
Muͤmpelgart / fuͤr dehenherꝛn erkennen ſolte. Vnd 
alſo ſolle es geblieben ſeyn / biß auff die Zeit deß 
Burgundiſchen Kriegs / vmbs Jahr 1474. da die 
Schweitzer / vnd jhre Bundsverwandte Teutſche 
Fuͤrſten / vnnd andere / auß Keyſers Friderici V. 
Befelch / Hertzog Carlen zu Burgund mit Krieg 
angegriffen / in welchem / weil es Claudius von No- 
vocaſtro, Her: von Fay, mit Hertzog Carlen hielte / 
die Confoͤderierte / die Herꝛſchafften / Blaumont, 
Clemont, (welche Herꝛſchafft / wie ſie an die von 
Newenburg kommen / man nicht weiſt) on Chafte- 
lot, mit vielen andern Orten / eyngenom̃en; vnd hat 
in der Außtheilung derſelben / der Biſchoff zu Ba⸗ 
ſel / die Herꝛſchafften Blaumont, vnd Clemont fuͤr 
feinen Theil bekommen; Ertzhertzog Sigifmundo 
zu Oeſterreich aber ſeyn die Herꝛſchafften du Cha- 
ſtelot, vnd der Statt vnnd Gebieths Lille, oder In- 
ſulæ, worden / welches letztere an der Dub / in der 
Graffſchafft Burgund gelegen iſt. Gedachter Bi⸗ 
ſchoff zu Baſel / hat hernach Anno 1478. dem 
beſagten Claudio Novocaſtrenſi; wie auch fol- 
gends deß Ertzhertzogs Sigiſmundi Erb / Ertzher⸗ 
tog Maximilianus, alles wider zugeſtellet; al ſol⸗ 
oer / 


deß Elſaſſes. 


le er / von ſelbiger Zeit an / nicht mehr die Herꝛſchafft 
Blaumont, wie zuvor / fuͤr ein Burgundiſch Lehen 
erkant haben. Er hat folgends ein Teſtament ge⸗ 
macht / vnd / durch ein Fideicommiſs, ſeines Vat⸗ 
tern Theobaldi Brudern / Herin Johann von 
Novocaſtro, oder Newenburg / Herꝛn zu Monta- 
gu, vnnd ſeinem Mannlichen Stammen / ſolche 
Herꝛſchafften vermacht / obwoln er zwo Toͤchtere / 
Bonam, vnd Elizabetham, hatte / welche den Öraf- 
fen von Fuͤrſtenberg / vnnd Werdenberg / verheu⸗ 
rat waren; dahero dann dieſe Graffen auch ſolche 
Herꝛſchafften Blamont, Clemont, Hericourt, vnd 
Chaſtelot, durch Waffen in jhren Handen behiel⸗ 
ten. Welches / als es deß beſagten Johannis No- 
vocaſtrenſis, (der deß obgemelten Graff Heinrichs 
zu Muͤmpelgart dritten Tochters Agnetis, vnnd 
der Graͤffin Henriettæ von Wuͤrtenberg Schwe⸗ 
ſters / Sohn geweſen) Sohn Ferdinandus geſe- 
hen / vnd nicht wuſte / wie er gemelte Graffen / auß 
den Guͤtern bringen moͤchte: So hat er all ſein 
Recht vnnd Gerechtigkeit / fo er an ſolchen Herr 
ſchafften gehabt / Hertzog Vlrichen von Wuͤrten⸗ 
berg Anno 1506. verkaufft; welcher bald hernach 
das Schloß vnnd Herꝛſchafft Blaumont mit Ge⸗ 
walt eyngenommen / vnd die beſagte Graffen dan⸗ 
nen vertrieben / ſo auch biß daher dem Hauß Wuͤr⸗ 
tenberg geblieben iſt. Vnd hat gedachter Ferdi⸗ 
nandus von Newenburg zu Dola mit jhnen den 
Graffen von Fuͤrſtenberg / vnnd Werdenberg / ge⸗ 
rechtet / auch Anno 1516. ein Vrtheil wider ſie da⸗ 
ſelbſt erlangt; dahero / als ſie geſehen / daß ſie dem⸗ 
ſelbigen Parlament / oder Hohen⸗Burgundiſchen 
Raht / nicht koͤnten widerſtehen / oder die Herꝛſchaff⸗ 
ten Hericourt, Clemont, vnnd Chaſtelot, erhal- 
ten / ſo haben ſie ſolche Ertzhertzog Ferdinando zu 
Oeſterreich vberlaſſen; der ſie hernach dem Graf⸗ 
fen von Ortenburg / Gabriel Salamancæ, wider 
cediert. Welcher / vnd feine Soͤhn / als fie befördh- 
tet / es moͤchten die Hertzogen zu Wuͤrtenberg / 
Krafft oberwehnter deß Ferdinandi Novocaſtren- 
ſis Ceſſion, dieſe Herꝛſchafften occupieren / fo ha⸗ 
ben ſie ſich in Keyſers Caroli V. Schutz begeben: 
Die Hertzogen von Wuͤrtenberg aber / fo jhr Recht 
begehrten fortzuſetzen / aber ſich der Burgundi⸗ 
ſchen Jurisdictiton hieruͤber nicht vnterwuͤrffig ma⸗ 
chen wolten / hoͤchſtgedachten Keyſer gebetten / daß 
er folche ſtreitige Sachen dem Cammergericht zu 
Speyer zu eroͤrtern vbergeben wolte / fo ſie auch er⸗ 
langt / außgenommen die Herꝛſchafft der Statt 
Lille, daruͤber der gemelte hohe Raht zu Dola er— 
kennen ſolte. Vnd hat ſolche Rechfertigung / we⸗ 
gen der Herꝛſchafften Hericourt, Clemont, vnnd 
Chaſtelot, noch Anno 1612. zu Speyer gewaͤhret. 
Vielgedachter Ferdinand von Newenburg / oder 
Neufcaſtel, oder Novocaſtro, hat eine Tochter / 
Namens Anna / deß Chriſtophori von Longuy 
Ehefrawen / gehabt / deren drey Toͤchtern zu drey 
Bruͤdern / deß Geſchlechts von Rye geheuratet / 
auß deren Eltiſten Claudius Franciſcus von Rye 


— ll— ꝗiã—ͤ —- 3 ³4³ n. 43 ů—3—.—Y3.——3—3—ů—3ꝛsi᷑APg.3ͤͤ⁊ ͤĩ—Lu4.»·≅ü.»ů —xßäꝛäÄ5ßÄ85ßÄ3 


5 


herkommen / welcher in waͤhrender dleſer Rechtfer 
tigung / die Statt Hericourt, vnnd die Herꝛſchafft 
Chaſtelot, mit Gewalt eyngenommen / ſolche auch 
in den alten Stand nicht hat reſtituiren wollen / vn⸗ 
angeſehen / daß gedachtes Parlament zu Dola, we⸗ 
gen deß den Graffen von Ortenburg zugeſagten 
Schutzes / jhme von Rye, einem Burgundiſchen 
Vnterthanen / vnderſchiedliche Befelch deßwegen 
zugeſchickt hatte. Derohalben die Herzn Vormuͤn⸗ 
der deß jungen Fuͤrſten Friderici von Wuͤrtenberg / 
für nohtwendig erachtet / damit das Vrtheil / ſo zu 
Speyer fuͤr ſie ergehen möchte, nicht vergebens wär 
re / nach vorgehenden vnderſchiedliche Erinnerung» 
vnd Proteſtationen / die gedachte Statt Hericourt 
belagert / vnnd durch Accord erobert; auch den ber 
ſagten von Rye, ſeine Soldaten / vnd Diener / von 
dannen vertrieben; vnd alſo ſolchen Ort / wie auch 
andere / folgends die Wuͤrtenbergiſche behalten ha⸗ 
ben. Weil aber zwiſchen ſolchem Fuͤrſtlichen Hauſe / 
vnnd den Herꝛn Inhabern der Graffſchafft Bur⸗ 
gund / wegen der hohen Obrigkeit / vnnd Lehen / nicht 
allein der obgedachten Herꝛſchafften Blaumont, 
Chaſtelot, Clemont, Hericourt, vnnd der beyden 
Doͤrffer Louſe, vnd Chagey, ( fo ſonſten Lehen der 
Herꝛſchafft Granges ſeyn;) ſondern auch / wegen 
deß vordern Schloſſes zu Muͤmpelgart ſelbſten / vnd 
deß Theils ſelbiger Graffſchafft / ſo vor Zeiten durch 
Heurat an die vielgedachte von Newenburg ge⸗ 
langt / ſich Strittigkeit enthielte / vnd ſolcher Hertzog 
Johann Friderich von Wuͤrtenberg / ꝛc. gern wolte 
abgeholffen ſehen: Als hat / nach zweyen deßwegen 
zu Biſantz / vnnd Bruͤſſel / angeſtelten vergeblichen 
Handlungen / deß Koͤnigs in Franckreich Ludovi- 
ci XIII. Reſident zu Bruͤſſel / es dahin Anno 1612. 
gebracht / daß die Ertzhertzogen Albertus vnnd Iſa⸗ 
bella zu Oeſterreich / als Graffen in Burgund; vnd 
hochgedachter Hertzog Johann Friderich zu Wuͤr⸗ 
tenberg; dieſe ſtrittige Sach dem Parlament zu 
Grenoble im Delphinat zu decidieren freywillig v⸗ 
bergeben / deme es auch der Koͤnig auß Franckreich 
committiert hat. Die ſtreitige hohe Obrigkeit aber 
wurde vnter deſſen / biß von den erkießten / vnd will⸗ 
kuͤhrlichen / oberwehnten Richtern / die Deciſion in 
dieſer Sach ergienge / dem Herꝛn Biſchoff zu Baſel 
ſequeſtriert / vnd deponiert; welcher alle Actus der 
hohen Obrigkeit in ſolchen ſtrittigen Herꝛſchafften 
vnter deſſen exercieren / auch die Appellationes an⸗ 
nehmen; aber in Religions ⸗vnnd Polttiſchen an⸗ 
dern Sachen / nichts aͤndern ſolte. 

So viel aber die Herꝛſchafften de Granges, Cle- 
reyal, vnd Paſſavant betrifft / (welche Anno 1617. 
in der Erbtheilung an Hertzog Ludwig Friderichen 
zu Wuͤrtenberg / mit Muͤmpelgart / vnnd folgends 
An. 163. an feinen elteſtẽ Herꝛn Sohn Leopoldum 
Fridericum kommen ſeyn /) weiln daran nie ge⸗ 
zweiffelt worden / daß ſolche in der Graffſchafft 
Burgund / vnd vnter derſelben Souverainetẽ gele⸗ 
gen / ſo wurden ſolche außgeſetzt / alſo / daß die A⸗ 
ction deßwezen / als ſolten ſolche dem Hauß Bur⸗ 

A iij gund 


6 
gund verwuͤrckt / vnd heimgefallen ſeyn / den hoͤchſt⸗ 
gedachten Ertzhertzogen / ꝛc. ſolte frey ſtehen; wie 
auch Ihrer Fuͤrſtlichen Gnaden dem Hertzog von 
Wuͤrtenberg / ꝛc. an dero Exceptionen, vnnd Ge— 
rechtigkeiten / durch dieſes Compromiß nichts be⸗ 
nommen ſeyn; wie auß dem Tractat / Relatio con- 
troyerſiarum, &c. intitulirt / vnnd Anno 1613. zu 


FFF 
ungder fuͤrnemhſten 


Ort deß Elſaſſes. 


Beſchreib 


Beſchreibung der fuͤrnehmbſten Ort 


Muͤmpelgart in 4. gedruckt / weitlaͤufftig zuſehen. 
Vnd iſt folgends / per ſententiam arbitrariam, deß 
obbeſagten Parlaments zu Grenoble, in fa- 
vorem domus Wirteinbergicz dieſe 

Strittigkeit terminiert 


worden. 
7.3 


’ e 


Altkirch / oder Altkilch / 


N der Ill (H. Gebwiler ſagt an der rium hieher gelegt / dahin ſich die benachbarte Acbt / 


Nee im Sundgaͤw dritthalb Meilen von 
Baſel / zwo Meilen von Enſisheim / vnd acht 
von Muͤmpelgart gelegen / zur Graffſchafft Pfirdt / 
vnd in die Oeſterreichiſche Regierung Enſisheim / 
gehörig. Iſt eine Zeitlang / wie auch das Schloß 
Iſſenheim / Fuggeriſch / als ein Pfandſchilling vom 
Hauß Oeſterreich / geweſen. Iſt ein huͤpſches nehr⸗ 
hafftes Staͤttlein vor dem jetzigen Krieg geweſen / 
vnd hat ein Ampthauß. Anno 125 3. iſt eines Men⸗ 
ſchen Hirnſchal allda erfunden worden / ſo zweyer 
Finger dick geweſen. Anno 1529. hat der Biſchoff 
von Baſel / bey vorgenommener Religions⸗Refor⸗ 
mation zu Baſel / ſein Chorgericht / oder Conſiſto- 


vnd Geiſtliche / auß den Kloͤſtern verſamlen. Anno 
1637. im Auguſto / iſt diß Staͤttlein von den Fran» 
tzoſen mit Sturm eingenommen / vnnd gepluͤndert 
worden: VYnd hat ſeythero noch viel außgeſtan⸗ 
den: Wie es dann Anno 1641. im Junio / von den 
Burgundiſchen Bawren erſtiegen / vnnd gepluͤn⸗ 
dert worden iſt. Stumpfius in der Schweitzer Chro⸗ 
nick; von der Herꝛn Fugger Geſchlecht Chro- 
nic. Manuſcr. geſchriebene Verzeich⸗ 
nuſſen / vnd Rela- 
tliolnles. 


. er 


Amersweyer / oder Ammers weiher. 


In Staͤttlein nahend Keyſersberg ge⸗ 
legen / im ObernElſaß / findet ſich in den 
OReichs⸗Regiſtern de Anno 15 21. Aber 
weiters hiervon iſt nichts mehr vorhanden: Die 
Alten haben von dem Elſaß ein Sprichwort ge⸗ 
macht: 


Drey Schloͤſſer auff einem Berge / 
Drey Kirchen auff einem Kirchhoffe / 


Drey Staͤtt in einem Thal / 
Iſt das gantz Elſaß vberall. 


Deren Staͤtte dieſes Ammersweyer eine / die 
andere zwo Keyſersberg vnd Kienß⸗ 
heim ſeynd. 


* * 
* 


Andlow. 


f 8 Straßburgiſchen Herꝛſchafft Bar / an dem 
RE Mailer Andlaw / fo die Alten Andelah- 
ha genannt haben. Hat ein Kloſter / vnnd Ge⸗ 
fuͤrſte Aebtiſſin darinn / aber keinen eygenen 
Reichs Anſchlag. Ward von S. Richarda, Key⸗ 
ſers Caroli Craſſi Gemahlin / ſo allda begraben 
ligt / geſtifftet. Iſt etwan groſſe Wallfahrt hie- 
her zu S. Lazaro geweſen / von welchem / daß er all- 
hie auch begraben lige / geglaubt worden iſt. Anno 


Igt im Vntern Elſaß / nahend der 1782.94. vnd 98. iſt dieſe Sram Aebtiſſin / auff den 


Reichstaͤgen / als ein Stand deß Reichs / erſchie⸗ 
nen. Das Staͤttlein / vnd Schloß / iſt ein beſon⸗ 
dere Herrſchafft den Edelleuten von Andlaw / fo 
auß den vier Rittern deß Reichs / nach der gewohn⸗ 
ten Rechnung / ſeyn / zuſtendig. Hertzog in 
der Elſaſſer Chronick / vnd geſchrie⸗ 
bene Verzeichnuß. 11505 


* 


Beffort / 


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enfeloen : 


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Profpect 0 Veſtung Venfeloe 1670 


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ſen; vnnd gehoͤren in dieſes Ampt / darinn ein ſehr 
gute Viehzucht iſt / neben dem Staͤttlein Beffort / 
auch Geiſſenberg / Sontenelle / Banwieler / Birck⸗ 

vrſerey / Dorauß / Monaux / Sevonaͤns / la Syſe, 
Andellenains; an welchen Orten die Spraach halb 


deß Elſaſſes. 


Beffort / oder Befort / 
E dn Staͤttlein vnd Schloß / im Sund⸗ Burgundiſch / oder Lothringiſch iſt. Es ward Bef⸗ 
S 


gaw / zur Graffſchafft Pfirt gehoͤrig / vnnd fort im Martio Anno 1634. von den Schwedi⸗ 
Oeſterreichiſch. Iſt ein Herꝛſchafft gewe⸗ ſchen / vnnd Anno 1636. den 19. Junij / durch den 


Grafen von Suſe, Commandanten zu Muͤm⸗ 
pelgart / eyngenommen. Munſterus 
in Coſinogr. Rela- 


tiones. 


X 
* 


Benfeld. 


ö Jeſes Staͤttlein / ſampt dem ſchoͤ⸗ 
N nen Schloß / dem Biſchthumb Straß⸗ 
0 burg zuſtaͤndig / ligt an der Ill / oder Elio, 
vnd gar eben; vnd iſt wol / vnnd ſehr veſt / erbawet. 
Dann / nach dem im Straßburger Krieg 1592. die 
Lothringiſchen dieſen Ort eyngenommen / haben 
ſie jhn darauff Anno 1593. zu beveſtigen angefan⸗ 
gen / fo folgends von dem Ertzhertzog Leopoldo zu 
Deſterreich / geweſten Biſchoff zu Straßburg / meh⸗ 
vers fortificiert vnnd in Anno 162 1. mit einem 
newen Wall verſehen worden. Vnd hatte dieſe 
Veſtung / als fie der Schwediſche Feld marſchalck 
Guſtav Horn / vom 10. Septembris / biß auff den 
30. Octobris / Anno 1632. belaͤgert / vnd endlich mit 
Accord erobert / regular Fuͤnffeck / vnnd doppelte 
Waſſergraͤben / mit darinn gemachten Palliſaden / 
war auch mit hohen Waͤllen vnnd Paſteyen reali- 
ter vnd wol verwahret / wie nicht weniger mit Stuͤ⸗ 


cken / Munition / drey Compagnyen von achthun⸗ 
dert Mann / vnnd zwo Compagnyen Reuter / in 
hundert vnnd viertzig ſtarck / neben etlich hundert 
Mann Außſchuß / wol verſehen. Vnd hatten die 
Belagerten die Vorſtatt zu jhrem Vortheil abge, 
brochen. Nachmals ward dieſer Orth von den 
Schwediſchen noch mehrers fortificiert; wie er 
dann noch in Anno 1641. denſelben / vnd nicht den 
Frautzoſen / zuſtaͤndig it. Anno 1331. hat Graff 
Vlrich von Wuͤrtenberg dieſes Benfeld / bey drey 
Meilen oberhalb Straßburg gelegen / als die Thor 
nicht verwacht wurden / vnd die Rahts herꝛn ſich auff 
dem Rahthauß befanden / gaͤhling vberfallen / eyn⸗ 
genommen / vnd außgepluͤndert; aber es / nach etli⸗ 
chen Wochen / dem Biſchoff Bertholdo von 
Straßburg wider geben. Kelationes, & 
Cruſius in Annal. Suevic. 


part. 3. fol. 2a. 


Bergbietenheim / 


een bey Molßheim / Balborn / vnnd Mutig 
ODcgelegen / zum Biſchthumb Straßburg / vnd 
ins Ampt Dachſtein gehoͤrig / it zwar ein vmbmaw⸗ 
ret VnterElſaſſiſch Staͤttlein / ſo einsmals die Ar⸗ 


Ns gemein Bergbieten / auff der Sei⸗ meniaken / oder ArmenGGecken / wie man ſie genant / 


auß Franckreich eingenommen ; folle aber der 
Zeit weder Marckt⸗ noch ander 
Statt Recht haben. 
By 


Bercken / Berckheim / oder Ober Berck⸗ 
5 f heim. 
Feſes Oeſterreichiſch Stattlein im | ſchlag begangen / fein ebenlang / auff hundert 


Elſaß / nicht weit von Rapolsweyer gele⸗ 

5 gen / hat ein groſſe Freyheit fuͤr die Tod⸗ 
ſchlaͤger / vnd Schuldner / alſo / daß ein Todſchlaͤ⸗ 
ger / ſo auß Bewegnuß deß Gemuͤhts einen Tod⸗ 


Jahr / vnd einen Tag / fich ſicher da auffhalten 
kan. Hertzog in der Elſaſſer Chronick / 
D. Speidelius in Notabil. 
pag. 32 1. 


Berſch / 


Beſchreibung der fuͤrnehmbſten Ort 


Berſch / oder Berſe/ Perſum 


Jeſes Elſaſſiſche Staͤttlein ſoll Bi: 

ſchoff Johannes von Dirpheim / ſo Anno 

21328. geſtorben / neben eylff andern Doͤrf⸗ 

fern deß Biſchthumbs Straßburg / zu vmbmaw⸗ 
ren / vnd Staͤtte darauß zumachen / befohlen / vnnd 
folgends Biſchoff Berchtoldus, ein Graff von 
Bucheck / ſo Anno 1353. geſtorben / mit Mawren 
vnd Graͤben verwahret haben. Anno 1385. iſt der 
Graff von Sarwerden heimlich für diß Staͤtllein / 


welches damals der von Ochſenſtein (al. Ochſen⸗ 
heim) Domprobſt / in Handen / vnd mit dem von 
Sarwerden einen Krieg hatte / kommen / hat daſ⸗ 
ſelbe erſchlichen / geplündert / vnnd verbrandt / auch 
viel Leut gefangen / vnnd geſchaͤtzt. Bruſchius de 
Epiſcopat. German. Hertzog in der Elſaſſer 
Chronick / vnd eine geſchriebene Straß⸗ 
burger Chronick. 
88 


Blaumont / Blamont / Blaumontium, Bla- 


montum. 


Muͤmpelgart / vnnd hat ein Fuͤrſtliches 

wolbeveſtigtes Schloß / ſo beyde auff einem 
harten Felſen / vnnd zwo Meilen von Muͤmpelgart 
gelegen / daherumb faſt zu drey Seiten ein ſehr tief— 
fes Thal iſt. Es wird daſelbſt jederzeit ein Haupt⸗ 
mann / ſampt einer Beſatzung / vnterhalten. Auf 
dem Wuͤrtenbergiſchen Italiaͤniſchen Reyßbuch. 
In dem Burgundiſchen Krieg Anno 1474. oder 
1475. haben die Schweitzer / vnd jhre confoͤderierte 
Teutſche Fuͤrſten / vnd Staͤtt / dieſen veſten Oct / vnd 


S Jeſe Statt ligt in der Graffſchafft 
& 


Schluͤſſelzu Ober⸗Burgund / erobert / fo damals 
dem Hauß Wuͤrtenberg nicht / ſondern dem Graf⸗ 
fen von Blaumont / ſo es von Burgund zu Lehen 
truge / gehort hatte. Beſihe oben den Eyngang die⸗ 
ſes Buchs / von der Graffſchafft Muͤmpelgart. 1. 
tem, Guil. Paradin. lib. 3. Hiſt. Burgund. fol. 963. 
& Wurſtiſ. lib. . Chron. Baſil. c. &. & 7. Anno 1635. 
haben die Innwoner / oder vielmehr die Beſatzung / 
das Staͤttlein ſelbſt angezuͤndet / damtt ſie das 
Schloß deſto beſſer defendieren 


€ 


möchten, 


+ 


Blumberg / oder kleurmont. 


Igt vmb Bruntraut / Dattenriet / vñ darbey gelegenem Schloß / Deſterreichiſch vnd ein 
Grandweyler herumb / an einem Waſſer / 


oder Bach / ſo in den Fluß Hallen genannt / 
lauffet / deſſen Namen vnbewuſt / vnd nicht die Tol⸗ 
der / oder Olruna iſt. Es iſt dieſes Staͤttlein / ſampt 


beſondere Herꝛſchafft. Ligt vier Meil v . 
ſel / vnd drey von Muͤmpelgart / auff 
ſelbiger Straſſen. 0 


8 


Breyſach / Briſach. 35 


Eyſer Probus, als er die Alemanner 
vberwunden / hat alles / ſo zwiſchen dem 


Rhein vnd Necker iſt / zu einer Provintz ge⸗ 
macht / vnd viel Veſtungen am Rhein auffgericht. 
Keyſer Valentinianus hat hernach auch den Rhein 


beyderſeits mit hohen Caſtellen beveſtiget / vnter 


welchen dann dieſes Bryſach / oder Mons Briſiacus, 
wie es in dem Itinerario Antonini genant wird / 
mag geweſt ſeyn; darvon die Roͤmer das Land her⸗ 
umb / allda felbiges mal noch wenig Wein vnnd 
Fruͤchten geweſen / Briligaviam, vnnd die Innwoh⸗ 
ner Briſigavos, vnd Briſigavios, die Teutſche / das 
Brißgaͤw genennet haben. Es vermeynen zwar 
B. Rhenanus, vnnd andere / weiln die Roͤmer jhre 
Caſtell auff der Galliſchen Seiten deß Rheins / wi⸗ 
der die Teutſche erbawet / vnd auff der andern Sei⸗ 


vnd Hammen / darinn der Rhein geweſen / auch 
noch / wann er groß wird / es daſelbſt groſſe Teich / 
vnd Lacken gebe; daß der Rhein vor viel hund 

Jahren auff der andern Seiten gelauffen / vñ Bri⸗ 
ſach auff dem Galliſchen Boden geſtanden ſey. A 
ber hierwider iſt Philippus Cluverius de antiqua 
Germania; vnd findet man bey den alten Scriben⸗ 
ten / daß beſagter Keyſer Valentinianus auch auff 
der andern Seiten deß Rheins Caſtell auffgefuͤh⸗ 
ret habe. Es ligt dieſe Statt ( ſo das Haupt in dem 
gedachten Brißgaͤp iſt / wiewol ſie etwan Freyburg 
an Herꝛlichkeit zu vbertreffen angefangen) auff ei⸗ 
nem ſinwelen / oder runden Berg / gleich wie ein 
Schloß. Vnd hat auch ein feines Schloß / ſo / nach 
Anzeigung der zween alten Verßlein / in die Pfor⸗ 
ten daſelbſt gehawen / von Hertzogen Berchtoldo zu 


ten noch ein tiefes Thal / vnd gleichſam ein Alveus | ZAringen erbawet worden / die alſo lauten: 


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Bollwerck. 
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Kigentliche Delineation dee Vtalt Vriſſach ie ſolche von Morgen gegen Abend an zuſehen. Kor k a 


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Ar Das New thor. G.- Der Radbrunn. 
B. Der Ekers berg. H. Raht hauß. 

€. Vor Statt. I. Das ‚Schloß . 

D Das Munfker. x. Auguffiner Closter- 
E. Barfuſter Clocter. L. Das Kupfer thor. 
F. Capuciner Closter M Das Brucken thor. 
o. De EHenberg. N. Schloß Hechingen. 


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= Vrgentliche Contrafactur der tall Vreyſach, 


wie ſolche von Mittag gegen Mitternacht an zu fechen = 


NN 


— 


e Rhein Fluß 8 


—— 


Das Minfter S. Stephani. Die Winters Bruck . . 


L. Der Ec lers, Berz- Die Eußere Rhanbrick. Das Br uu. N 

Barfußer Chostez. . Der GeyPthürn M. Das Newewerck mb den Berg. 7 eh Schantz. . X Das G or. 

x . Der Rad Bzinnen. > Die Fischer Halden, N. Das Italienifche . Rauelin Pas Dorff_Biejfen. , Batterien ih 
Dee Hexen thurn . Das Bayriſch Zeughauß. O. Des Baron d’oyfonville Schewr. Das 22 u Ge bug Boller, Ludug genandt. 

Der New thurn. k K. Die Schi mihl: P. Die Große Rhein bruc -. < - : 2 
D = — Ze — — 


Der en erg- 


S 


deß Elſaſſez. 


$ 


Hanc Dux Berchtoldus portam ſtruxiſſe no- ſen / Rheinfelden / Newburg / vnd dieſes Breyſach / 


tatur, 
A quo, pro fraude, 
tur. 

Keyſer Maximilianus J. ſolle es hernach reno⸗ 
viert haben. Die Reliquien der heiligen Märty- 
rer Gervafii , vnd Prothaſii, die man von Mey 
land hieher gebracht / ſollen in der Hauptkirchen 
ligen. Es hat allhie nur einen eintzigen Brun⸗ 
nen / vber welchen ein groſſer Thurn auffgerich⸗ 
tet / vnnd erbawet / darinn einer in einem Rad ge⸗ 
het / vnnd mit demſelbigen das Waſſer auß dem 
Brunnen / ſo ſehr tieff / mit groſſer Muͤhe / herauß 
ziehen muß / welches Waſſer die Buͤrger Jaͤhrlich 
vmb ein Gelt erkauffen; dieweil es ſehr weit von 
der Statt herab an den Rhein ( vber welchen eine 
Bruͤcken gehet;) wie gleichfals auch auff der an- 
dern Seiten man weit an das ebene Feld hat / auff 
welcher Ebene man leichtlich Waſſer haben / jedoch 
ſolches ſchwaͤrlich hinauff in die Statt bringen kan. 
Nach den Römern iſt dieſes Orts Beherꝛſchung 
auff die Francken / vnd die Edelleut / die Harelungi, 
oder Harlingi, genannt / kommen. Zun Zeiten 


Burgundia depopula = 


zu Pfand einſetzte; von welcher Zeit an ſolcher Ort 
bey dem Hauß Oeſterreich geblieben. Es findet 
ſich gleichwol in den alten Reichs⸗Regiſtern / d aß 
Breyſach von den Keyſern vnnd Koͤnigen / ſonder⸗ 
lich Anno 152 r. vom Keyſer Carolo V. die Confir⸗ 
mation jhrer Regalien / vnnd Freyheiten / erlangt 
hat: Jetzt aber iſt fie nicht mehr in der Reichs ma⸗ 
tricul begriffen / hat auch einigen Anſchlag nicht. 
Sie hat ſich aber vnter der Oeſterreichiſchen Re⸗ 
gierung / bey welcher ſie ſehr beveſtiget worden / wol / 
vnd in guter Ruhe / vnnd Frieden / biß auff den jetzi⸗ 
gen Teutſchen Krieg / befunden / in welchem ſie auch 
allerhand außgeſtanden / vnnd endlich / nach einer 
langen Blocquierung / vnnd erlittenen groſſen 
Hungers noht / durch Vbergab / vnnd Accord / vom 
Hertzog Bernharden zu Sachſen Weimar / erobert 
worden iſt / nach dem er zuvor etliche Treffen mit 
denen / ſo ſolchen Ort entſetzen wolten / als dem Her⸗ 
tzogen von Lothringen / dem Hertzogen von Savelli, 
Graff Johann Goͤtzen / vnnd andern / gethan hatte. 
Es hat die Belagerung vier Monat gewaͤhret / vnd 
ſoll ſolche auff die eylff hundert tauſend Reichstha—⸗ 


Keyſers Otto nis I. oder deß Groſſen aber / hat den⸗ ler / vnd beyderſeits vber die achtzig tauſend Mann / 
ſelben ein Pfaltzgraff( den theils Eberhardum nen⸗ ohne andern Verluſt / gekoſtet haben. Vnd wann 
nen / vnd daß er auß deß Keyſers Caroli deß Groſ⸗ dieſe Veſtung wäre proviandiert mehrers gene 
fen Geſchlecht geweſen ſey / ſagen) jnnen gehabt / ſen / fo würden noch viel darfuͤr ſeyn ſitzen blieben. 


der ſich jhme / dem Keyſer / widerſetzt / daher beſagter 
Keyſer / Briſach belagert / vnd erobert hat. Vn⸗ 
ter Keyſer Henrico II. iſt Briſach von Hertzogs 
Hermanni auß Schwaben Volck mit Liſten eyn⸗ 
genommen vnd gepluͤndert worden. Keyſer Otho 
IV. als er wider Fridericum II. ſeinen Gegen Key⸗ 
fer / Krieg fuͤhrete / ſolle hieher geflohen ſeyn / vnnd 
weiln die Burger ſeine Hoffleut / wegen veruͤbter 
Buͤberey / vnd Vnzucht / ein jeder ſeinen Gaſt vmb⸗ 
gebracht / vnd die vbrigen mit jhme / dem Keyſer / auß 
der Statt gejagt / dem Hertzoge von Zaͤringen die- 
ſelbe geſchenckt haben. Nach deſſen Tod Bry— 
ſach Anno 1218. an den Biſchoff von Baſel fom- 
men / von deme es Keyſer Fridericus II. zu Lehen ge⸗ 
habt; nach deſſen Abſterben es wider an das Stifft 
Baſelgefallen / vnnd demſelben Gehorſam geley⸗ 
ſtet. Als folgends Streit / zwiſchen dem Biſchoff / 
vnd Graff Rudolphen von Habſpurg / fuͤrgefallen / 
vnd die von Zürich / als deß von Habſpurg Freun⸗ 
de / vnd Kriegsgenoſſen / Breyſach mit Liſt / wie G. 
de Roo ſchreibet / eyngenommen / fo hat ſolchen Ort 
er Rudolphus ſtarck beſetzt / aber folgends dem Bi⸗ 
ſchoff / gegen einer namhafften Summa Gelts wi⸗ 
der zugeſtellet. Nachgehends iſt dieſe Statt an das 
Reich widerkommen / vnnd bey demſelben / biß auff 
Keyſer Ludovicum Bavarum, den Vierdten diß 
Namens / blieben / der / als er / nach Keyſers Fride- 
rici Pulchri, oder deß Dritten / Tod / mit den Her⸗ 
tzogen von Oeſterreich Othone, vnnd Alberto II. 
vergliechen ward / dem jetztgenanten Hertzog O- 
thoni, zugenannt / dem Froͤlichen / zwantzig tau⸗ 
ſend Guͤlden fuͤr die Kriegs vnkoſten gab / vnnd jh⸗ 


me darfuͤr vier Reichsſtaͤtt / namlich / Schaaffhau⸗ thaler / ein Ey einen Guͤlden / * Hun fuͤnff 


Aber die Hungersnoht war zu groß darinn. Vnd 
ſeyn in einem Tag acht vornehme Kinder auff 
einmal verlohren worden. Man hat die todten 
Coͤrper / ſo ſchon etliche Tage in der Erden vergra— 
ben gelegen / widerumb herauß gefcharzet / auffge⸗ 
ſchnitten / vnnd jhre jnnwendige Gedaͤrm hinweg 
gefreſſen. Die gefangene Soldaten in dem Stock—⸗ 
hauß / haben mit den Fingern Loͤcher in die Maw- 
ren gearbeitet / ſich mit dem ſchaͤdlichen Kalck zuer⸗ 
laben / die Todten wurden von jhren Cameraden 
ohngekocht geſſen / deren achte ſollen geweſen ſeyn / 
wiewol jhrer dreyſſig geſtorben. Es haben die Sol⸗ 
daten eines Paſteten Beckers Jungen beredt / jh⸗ 
nen nachzufolgen / vnter dem Schein / jhme einen 
Biſſen Brods zugeben / den ſie aber in jhrem Quar⸗ 
tier geſchlachtet / vnd verzehret haben. Morgends 
hat man bißwellen etliche todten Coͤrper auff der 
Gaſſen gefunden. Die hohen Officierer hatten 
Brod von Habern; die andern von Kleyen / vnnd 
Eychen Rinden gebacken: Item / Pferd⸗ vnd an⸗ 
derer Thier Haͤute / geſſen. Man gab ein Viertel / 
oder Malter (ſo ſechs Seſter macht) Kleyen vor 
hundert vnd zwey vnd dreyſſig Guͤlden / ein halb 
Pfund Kleyenbrod vor achtzehen Batzen. Vor drey 

Pfund Brod / vnnd ein Maß Wein / ward ein auͤl⸗ 
dener Ring / mit einem koͤſtlichen Diamant / geben. 

Vor einen Seſter Weytzen ein Beltz / ſo viertzig 
Reichsthaler gekoſtet. Vor ein Seſter gemahlter 

Frucht gab eine Fraw etliche Kleinodien / auff ach⸗ 

tzig Reichsthaler waͤrth: Vnd wurden vor einen 

Seſter von einer Frawen zweyhundert Reichstha⸗ 

ler angebotten. Ein Laib Brod galt vier Reichs⸗ 

Guͤl⸗ 

den / 


10 
den / ein Pfund Butter vier Guͤlden / ſechs Batzen / 
ein Pfund Salk zwoͤlff Batzen / ein Apffel drey Ba⸗ 
tzen / ein Kuͤrbis ſieben Gulden / ein Pfund Roß⸗ 
fleiſch ſieben Batzen / ein Pfund Roßkutteln ſieben 
Batzen / zwey Hindervierthel von einem Hund ſie⸗ 
ben Guͤlden / ein Pfund Hundsfleiſch ſieben Batzen / 
ein Ratze ein Guͤlden. Es ſeyn alle Hund vnd Ka⸗ 
tzen verſpeiſet; vnd mehr / als 2000. Roß / Ochſen / 
Kuͤh / Kaͤlber / vnd Schaaffshaͤute / eine in die ander 
vor fuͤnff Guͤlden verkaufft / vnd verzehret worden. 
Den 9. Decembris Alten Calenders / beſagten 
163 8. Jahrs / iſt der Gubeknator darinn / Herꝛ von 
Rheinach / General Feldzeugmeiſter / mit vngefehr 
400. geſunden / vnd bey Jo. krancken Soldaten / 19. 
Fahnen / o. Pferden / 2. Mauleſeln / 6. Gurſchen / 
vnd 3. Pagagi Waͤgen / außgezogen. Die Soldaten 
haben gantze Stück Menſchenfleiſch offentlich dem 
Hertzog Bernharden gewieſen / davon ſie gezehret. 
Vnd haben ſich vber dreyſſig Perſonen in zween 


Beſchreibung der fuͤrnehmbſten Ort 


be Theil nicht zugebrauchen; vnnd befande ſich an 
verbrochenem Metall allein bey 250. Centner. So 
war noch vbrig ein groſſe Quantität Munition / als 
55s. Centner / vnd 70. Pfund Pulver / 772. Cent 
ner / 50. Pfund Lunten / 388000. Mußquetenku⸗ 
geln / vnd dergleichen. Seythero ſolle dieſet Ort 
noch viel mehrers von den Schwed⸗vnd Frantzoͤſi⸗ 
ſchen beveſtiget / vnd die Graͤben viel tieffer gemacht 
worden ſeyn. Beſihe von deme / was geſagt / B. 
Rhenanum lib. 3. Rer. German. P. Bertium in 
Comment. rer. German. Preherum part. 2. Ori- 
gin. Palat. cap. 8. Cluverium de Antiq. German. 
Irenicum lib. 1 f. exeg. p. 205. Luitprandum Ti- 
cinenſem lib. 4. Ammian. Marcellin. lib. 28. Cru- 
ſium in Annal. Suevic. Henricum Oræum part. 3. 
Theatri Europæi, Gerardum de Roo lib. 3. fol. 
98. Munſterum in Cofmogr. Atlantem Guil. de 
Blaeuw, Thomam Carve in Itinerario c. 2 6. 
p. 231. & Relat. Francof. Vernal. de 
Anno 1639. pag. 90. 


Tagen zu tod geſſen. Man hat folgends darinn ge⸗ 

funden 135. Stuͤck / vnd an Doppelhacken / vnd klei⸗ ſeqq. &c. 

nen metallinen Stuͤcken 150. es war aber der hal⸗ * * 
Bruntrut / Bruntraut / 


Schloß im Elsgaͤw / oder Comitatu Als- 
gaugenſi, an dem Fluß Hallen gelegen / wel⸗ 

ches Elsgaͤw eine Gegne / zwiſchen dem Gebuͤrg / 
vnnd der Larg iſt / darinn auch Blumberg / vnnd 
Dattenried ſeyn / ſo eins Theils Biſantzer / als diß 
Pourrentrut / anders Theils Baſeler Bißthumbs. 
Vnd iſt Pourrentrut die fuͤrnembſte Statt darinn / 


Ygentlich Pourrentrout, Statt vnd 
DE 


kaufft / allda auch noch zu Friedenszeiten die Bis 
ſchoͤffe von Baſel (auß denen der jetzige Johann 
Heinrich heiſſet) mehrertheils Hoff halten. Anno 
1634. im Frühling / hat Rheingraff Ott Ludwig 
vnd die Schwediſchen; hernach wider die Keyſeri⸗ 
ſchen / vnd Anno 1635. die Frantzoſen / nach dem ſie 
das Schloß Montjoiam, vnter dem Marſchall de 
la Force, erobert / vnd außgebrandt / dieſen Ort eyn⸗ 


vnd beſagtes Bergſchloß wol bewahre / fo Biſchoffſ genom̃en / der ſeithero in dieſem Krieg noch viel auß⸗ 


Heinrich zu Baſel Anno 1271. von Graff Godfrie— 
den von Newenburg auß Burgund / (an welches 
Land auch dieſe Gegend ſtoſſet) an das Stifft er⸗ 


geſtanden hat. Chriſtian Wurſtiſen in der 
Baßler Chronick lib. 1. cap. 17. 
& Relationes. 


Bußʒweiler / Buſchweiler / 


allda die Graͤfflich Hanaw⸗Liechtenbergi⸗ 
ſche Reſidentz / vnd Hoffhaltung in dem Schloß iſt / 
ſo den 6. December Anno 1833. die Keyſeriſche auff⸗ 
gefordert / etliche Schuͤß auff die Mawren gethan / 
Granaten eyngeworffen / vnd durch Petarden ein 
Thor geſprenget: Vnd da ſie wolten accordieren / 
ſeyn ſie durch einen Schwediſchen Obriſten / ſo ohn⸗ 
verſehens von Cron Weiſſenburg ankommen / ent⸗ 
ſetzt worden. Bald darauff hat der Koͤnig auß 
Franckreich dieſelbe Graffſchafft Hanaw voͤllig in 
ſeine Pꝛotection genom̃en / vnd allhie zu Bußweiler / 
Newweiler / oder Novavilla, vnd Ingweiler Beſa⸗ 
tzung eyngelegt. Folgends hat Herꝛ Graff Philips 
Wolffgang zu Hanaw / vnd Zweybruͤcken / Herꝛ zu 
Liechtenberg / vnd Ochſenſtein / Erbmarſchall / vnd 


x On Theils auch Buchsweiler ge 
nant / iſt ein Staͤttlein im VnternElſaß / 


14. Februarij geſtorben / vnnd von dero erſten Ge⸗ 
mahlin / Frawen Johanna Graͤffin zu Oettingen / 
die im Jahr 1639. den 17. Septembris / Tods ver⸗ 
ſchieden / verlaſſen drey Soͤhn / als Herꝛn Fride⸗ 
rich Caſimirn / ſo den 4. Auguſti Anno 1623. Her⸗ 
ren Johann Philipſen / ſo den 23. Februarij An⸗ 
no 162 6. vnnd Johann Reinharden / der den 13. 
Januarij Anno 162 8. gebohren worden) auch 
den Prageriſchen Schluß angenommen; iſt aber 
gleichwol dieſes Bußweiler Anno 1638. im Junio / 
von den Crabaten rein gepluͤndert worden. Es ge⸗ 
hören zu dieſer Graffſchafft viel Schloͤſſer / Staͤtt⸗ 
lein / Flecken / vñ Doͤrffer / diß⸗ vnd jenſeit Rheins / ſo 
einẽ guten Theil deß Vntern Elſaß begreiffen / dar⸗ 
unter / nebẽ ernanten Orten / auch ſeyn Pfaffenhof⸗ 
fen / Woͤrdt / Wildſtaͤtt / Obermottern / Grieß⸗ oder 
Kirchheim / (ſo beyde Keyſer Carolus IV. daher ver⸗ 


Dbervogt zu Straßburg / ꝛc. (ſo Anno 164 1. den! kaufft hat /) Grießbach / Ernoltheim / Vdweiler / 
Dettweiler / 


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Dettweiler / Gottesheim / vnd Hochfelden (ſo beyde | groß vnd klein Geroltzeck / vnnd was noch vorhan 
vor dieſem Pfaͤltziſch geweſen / Kirchweiler / Schal- | den / vnnd zum Hauß Bttſch gehoͤret / vnnd vom 
ckendorff / Minversheim / Bittlenheim / Rohrwei⸗ ¶Stifft Metz zu Lehen ruͤhret / feinem Vetter / dem 
ler / Reipertsweiler / Wellenheim / Duͤrningen / In⸗ Graffen zu Zweybruͤck / Anno 1 500. zugeſtelt / vnd 
genheim / Hohen⸗Atzenheim / Waltenheim / Gim⸗ iſt er / der Graff / zu Freyburg in der Carthauſen 
brecht / Mittelhauſen / ſampt einer Burg / darumb | geftorben. Vnd weil hernach Anno 1527. das 
ein Waſſergraben / Offendorff von Hieronymo Hauß Ochſenſtein / mit feiner Zugehoͤrd / Vlrichen 
Gebweiler Offonis Pagus genannt / Herlißheim von Ratzenhauſen verpfaͤndt geweſen / ſo hat Ja⸗ 

(im Navarxiſchen Zug Anno 1587. ſehr verbrandt) cob Graff von Zweybruͤck / Here zu Bitſch / Liech⸗ 
Druſenheim / die Herꝛſchafft Hunenberg / (ſo / nach] tenberg / vnd Ochſenſtein / ſolches geloͤßt / nach wel- 
Außſterben deren von Hunenberg / mit aller Gerech⸗ [ches Abſterben die Herꝛſchafft auff feiner Tochter 
tigkeit / nd dem Hauß Hunenberg / auch dem Erb⸗ Kinder vnd Enckel / die Graffen zu Hanaw Lieck— 
Marſchalckthumb deß Stiffts Straßburg / an die tenberg / als ein Erblehen / gefallen. Es hat der 
Herꝛn von Liechtenberg / vnd von jhnen an die von letzte Graff Jacob das Hauß Ochſenſtein von new⸗ 
Hanaw gerahten / an die Graffſchafft Etzelſtein | ein bawen laſſen / diewell vnten am Schloß ein 
ſtoſſend / vnd Biſchofflich Straßburgiſch Lehen iſt ) Fewer außgangen / in den Speck kommen / den 
Zebers dorff / Schellersdorff / Offweiler / Engwei⸗ Felſen hinauff ins Schloß gelauffen / vnd das von 
ler / Guntershofen / Eberbach / Spachbach / Obern⸗ Grund abgebrandt hat. Es haben die Heren von 
dorff / Steinbach / Eckendorff / Altorff / Memho⸗ Ochſenſtein auch die Herꝛſchafft Ettendorff / fo 
fen / beyde Sultzbach / Muͤhlhauſen Dorff / vnnd außgeſtorben / geerbt. So iſt jhnen auch die Herꝛ— 
Schloß / Liechtenaw / Niderborn / Oberbronn / ſchafft Bitſch zugeſtanden. Vnd haben ſie in jh⸗ 
Gerßdorff / Lampirsbach / ein Theil von der Her- rem Wappen dreyerley vber dem Helm gefaͤhret / 
ſchafft Ochſenſtein; das Stamm⸗ vnd Berghauß erſtlich / ein Ochſenkopff / nachmals zwey Buͤffels⸗ 
Liechtenberg / ꝛc. darvon gleichwol etliche ſeyn / fo an⸗(hoͤrner / vnnd dann auch ein Maͤnnlein mit einem 
dere vom Hauß Hanaw zu Lehen tragen. So iſt getheilten Spitzhut / ſampt zween weiſſen Balcken / 


auch Hanawiſch das Hettgaͤw / ein beſondere Land⸗ 
ſchafft / in der Revier vmb Seltz / vnnd Seltzerwald / 
da S. Adelheids / Keyſers Othonis I. Gemahlin 
Stein ſtehet / vnd Hatten ligt. Obgedachte Herz 
ſchafft vnd Stamm⸗Schloß Ochſenſtein ligt auch 
im Vntern⸗Elſaß / ſtoͤßt an die Graffſchafft Dags⸗ 
berg / die Herꝛſchafft Geroltzeck im Waßgaͤw / die 
Mark Maurs muͤnſter / vnd Biſchthumb Straß⸗ 
burg. War vor der Zeit ein beſondere alte ſtatt— 
liche Herꝛſchafft / ſo aber / durch vielfaltige Kriege / 
theils an Metz / Straßburg / Speyer / Biſchthum— 
ber / auch die Pfaltz / vnnd das Hauß Oeſtereich ge⸗ 
rahten. Das vbrige iſt letztlich / nach Abſterben 
deß Letzten Georgen von Ochſenſtein / Anno 1459. 
durch Huͤlff Chur Pfals / an Graff Heinrichen zu 
Zweybrücken (dann obwoln Zweybruͤcke ſchon 
der Pfaltz verkaufft geweſen / ſo haben doch die 
Graffen / mit derſelben Bewilligung / den Titul 
von Zweybruͤck / vnd Bitſch behalten) gefallen / die⸗ 
weil ein Gemahlin die letzte von Ochſenſtein war. 
Nach die ſem hat Graff Georg zu Zweybruͤck / Herr 
zu Bitſch vnnd Ochſenſtein / die Herꝛſchafft Och⸗ 
ſenſtein / ſampt dem Ochſenſteiniſchen Theil an der 
Statt vnd Marck Maursmuͤnſter / auch die Och⸗ 
ſenſteiniſche Gerechtigkeit an beyden Schloͤſſern 


im rohten Feld. Die Herꝛn Graffen von Hanaw 
aber / fuhren zum Wappen einen weiſſen Schild / 
im rohten Feld / darinn ein ſchwartzer Low / auff dem 
Helm einen weiſſen Schwanenhalß / mit ſchwar⸗ 
tem Schnabel / die Helmdeck roht / vnnd ſchwartz. 
Vnd dieſes Wappen follen fie von der Herꝛſchafft 
Siechtenberg haben. Dann / wie man berichtet / 
ſo ſolle Keyſer Albrecht / als er den Keyſer Adol- 
phum vberwunden / denen von Hanaw / weil jh⸗ 
rer einer deß Adolphi Faͤnderich / vnnd alſo wider 
jhn / geweſen / den gelben Loͤwen im ſchwartzen Feld / 


mit ſampt den Creutzen / genommen / vnnd darge⸗ 


gen gelb vnnd rohte Sparꝛen zuführen aufferlegt 
haben. Daher Hanaw-Muͤntzenberg keinen Loͤ⸗ 
wen / ſondern nur Sparꝛen fuͤhret. Der Edlen 
Graffen (wie ſie genannt werden) von Falcken⸗ 
ſtein Stammhauß / haben auch beſagter Jacob 
Graff zu Zweybruͤck / Herꝛ zu Bitſch / Liechtenberg / 
vnnd Ochſenſtein; vnnd Her: Philips Graff zu 
Hanaw⸗Liechtenberg / ſampt zugehoͤrigen Waͤl⸗ 
den / jhnen denen von Falckenſtein abge 
kaufft. Auß den Relationibus, vnd 
geſchriebenen Verzeichnuſſen? 
genommen. 


gel. 


3 


12 Beſchreibung der fuͤrnehmbſten Ort 


Colmar. 


S hat vor Zeiten in dieſer Revier 
ein vornehme Statt / ſo Argentuaria, 
Teutſch Arburg geheiſſen / gehabt / de⸗ 
ren die Alten gedencken / vnnd bey wel⸗ 
cher Keyſer Gratianus Anno 378. ein 
anſehnliche Victori wider die Teutſche vnnd Ale⸗ 
manner erhalten. Attila ſolle hernach ſolche Statt 
zerſtoͤret haben / die / wie man darfuͤr helt / an der Ill 
gelegen geweſen / wo jetzund das Wuͤrtenbergiſche 
veſte Schloß Harburg / eine Viertel Meil oberhalb 
Colmar / iſt / ſo noch den Namen von der gemelten 
alten Statt haben ſoll. Gehoͤrt nach Muͤmpelgart / 
vnd hat Graff Georg von Wuͤrtenberg vnd Muͤm⸗ 
pelgart / Anno 1543. ſolches erbawet / vnd beveſtiget / | 


N 
| 


vnd hernach fein Sohn / Hertzog Friderich / mehrers 
verſehen vnd gezieret. Nun auß den Ruderibus, 
vnd Steinen der beſagten gewaltigen Statt Ar- 
burg / iſt hernach von den Teutſchen beſſer vnterhalb / 
wie obangedeutet / die Statt Colmar erbawet wor⸗ 
den / ſo vielleicht vorhin ein Kohlenmarckt geweſen. 
Daher B.Rhenanus ſagt: Der Vntergang Ar- 
gentuariæ, hat vns die Statt Colmar gegeben; 
welcher auch ſchreibet / daß der Keyſerliche Vogt zu 
Hagenaw Wolphelinus, ſie / zun Zeiten Keyſers 
Friderici II. mit Mawren vmbgeben habe. Esligt 
dieſe Reichsſtatt auff einem gantzen eben / ſchoͤnen / 
vnd fruchtbaren / von vier Waſſern / der Lauch / Dur / 
Fecht / vnd der Ill / (ſo nicht weit von der Statt / die 
andern aber theils durch dieſelbe / theils fuͤrüber 
lauffen) befeuchten Boden / faſt mitten im Elſaß / 
vnd ein Meil von den Staͤttlein Keyſersberg / Am⸗ 
mersweyer / Reichenweiler / vnnd Rapoltsweiher / 
vnd ein Stund fern von den Bergen. Iſt mit Waͤl⸗ 
len fein beveſtiget / auch jnnwendig ſo wol mit dem 
Raht⸗vnd Kauffhauß / als andern ſchoͤnen Haͤu⸗ 
ſern gezieret; darunter etliche Kloͤſter vnd Kirchen 
ſeyn; vnd iſt das Muͤnſter / oder zu S. Martin / ein 
Stifft / ſo der Benedictiner Priorat zu S. Geor⸗ 
genthal gehoͤrig / geweſen / von der Koͤnigin Bertha, 
Caroli Magni Mutter / geſtifftet. Der Minoriten 
Kloſter iſt gar weitlaͤufftig; der Prediger groß / vnd 
reich; der Auguſtiner klein; der Nonnen vnter der 
Linden gas groß; S. Catharinæ / auch ein Nonnen⸗ 
Kloſter / etwas kleiner. Es iſt auch noch ein Stifft / 
oder Probſtey zu S. Peter allhie / ſo gedachten Key— 
ſers Caroli Tochter Adelheit fundiert haben ſolle. 
Dann dieſe Statt vor Zeiten Volckreich geweſen / 
daß etwan 3500. Perſonen vngefaͤhr auff Oſtern 
allda zum H. Abendmal gangen ſeyn. Es hat auch 
allda vor dieſem ein feines Zeug - vnd Kornhauß 
gehabt. Ihr Reichs Anſchlag iſt vier zu Pferd / vnd 
dreyſſigzu Fuß. Nach obgedachtes Keyſers Fride- 
rici Il. Tod / gab es Vngelegenheit allhie / in deme 
Theils dem Biſchoff von Straßburg / Theils Graff 
Rudolphen von Habſpurg angehangen / welcher 


letzte auch bey Nacht in die Statt gelaſſen worden 


iſt. An. 12 62. haben fich die Biſchoffliche bey Nachts 
auch in die Statt gemacht / da es dann vbel hergan⸗ 
gen; gleichwol die Buͤrger jhrer Feinde Meiſter 
worden ſeyn / viel derſelben erlegt / vnnd die vbrigen 
wider außgejagt haben. Als beſagter Rudolphus 
Keyſer worden / wolten die von Colmar jhn nicht fuͤr 
einen König erkennen; daher er ſie belagerte vnnd 
ſtraffte. Sie hatten einen Schultheiß / Namens 
Walther Roͤſſelmann / welcher wider jhn den Keys 
fer war / vnnd es mit einem Herꝛn von Rapolſtein 
hielte. Wie er es dann auch folgends wider den 
Keyſer Adolphum alſo machte / daß er der Keyſer 
Anno 292. die Statt belägern muſte. Weil er dann 
den Colmarn das Muͤhlwaſſer hatte abgegraben / 
vnd ſie ſich nur mit Handmuͤhlen behalffen / ſo ſeynd 
ſie / ſonderlich die armen / der Belaͤgerung endlich 
muͤd worden / vnnd haben an jhren rechten Herꝛn / 
namlich / den Keyſer / zugedencken angefangen / vn⸗ 
ter welchen es drey arme Buͤrger gewagt / vnd jhren 
Anſchlag etlichen Vertrawten entdecket / vnd heim⸗ 
lichzum Keyſer geſchickt / er ſolte die Buͤrger durch 
feine Bogenſchuͤtzen herauß fordern / vnnd locken; 
wann dann ſie / vnnd die Herm der Statt / vor der 
Statt fechten würden wolten ſie die Stattthor zu⸗ 
ſchlieſſen / vnnd ſolche jhm dem Keyſer vberantwor⸗ 
ten. Der Keyſer Adolph machte zwar den Anſtalt 
alſo / aber der Schultheiß / ſampt dem Herꝛn von 
Rapoltſtein / rochen den Braten / vnd blieben in der 
Statt. Alſo gieng auch ein anderer Anſchlag / mit 
Anzuͤndung eines Hauſes / nicht an. Endlich / hat 
doch der gemeine Mann die Schluͤſſel der Statt zu 
ſich bekommen / vnd behalten / den Herꝛn von Liech⸗ 
tenberg geſucht / der ſich aber zu dem von Rapoltſtein 
gethan / vnd mit zehen Maͤnnern vber die Mawren 
hinunter / gleichſam nackend / gelaſſen / in Willens / 
mit etlicher Reutery / dem von Rapoltſtein zuhuͤlff 
zukommen; aber der gemeine Mann wolte nie⸗ 
mands auß⸗oder eynlaſſen / vnnd wurde endlich der 
von Rapolſtein gefunden / vnd gefangen / vnd ſampt 
der Statt / derſelben Schluͤſſeln / vnd etlichen Buͤr⸗ 
gern / dem Keyſer vbergeben. Der oberwehnte 
Schultheiß aber hat ſich von einem Ort ans ander / 
auch gar auß der Statt / in Bettlers Kleydern / ver⸗ 
krochen / biß er ins Baſeler Gebieth kommen / wel 
che jhn dem Keyſer vberlieffert haben; der jhn auff 
ein Rad legen / vnd ſampt dem Rad / auff einer groſ⸗ 
fen Stangen / daß er von jeder man konte geſehen 
werden / herumber tragen / an Pferd vnd Wagen / 
daß er muſte hernach lauffen / binden / vnnd endlich 
die Hand / weil er ſo Ehr⸗vnd Trewloß gehandelt / an 
einen Stock anhefften laſſen. Anno 15775. iſt die 
Religionsänderuug allhie / nach der Schweitzeri⸗ 
ſchen / aber in Anno 1626.27. vnd 28. die Reforma⸗ 
tion / auff Keyſerlichen Befelch / allda wider fuͤrge⸗ 

nommen 


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Culaliee. 37. Trencktiuirn. "46. Sigelswher-Raudl. = 
\ . Stat % Fe Seh 2 38. Seegmühl. J. Gu mal Raul. 
5 12 C. Peter. 2 Kauffhaus. 27. Marbachichhof. 8 | MAGISTRATUI et SENATORIO ORD:\$ EN L 2 al:. 39. C. Guödonis nhl. 48. Rondel Rauelin. 
4. F. Iohen. 1 3. Nernfauſe 22. Paris hofe: : Nob 7" Magnif. Ampl! et Prudent. Viris DE 2 2. 400. H Frlers Raueſin. 49. Lauch Rauen 
, Prediger clas. Iq. Weibelflube. 23. Werckhofe. MD. ConsuLisvs & SENATORIBVS |f g 5 En. 4% S. nen alt Rall. So. Stasbe the: Ra. 


J Das Münfker. Jo. Cansley:. 49: Zehenthofe. - 


re Spital lurch. JE Gymnefium. 20. Froburgijeh hof. 3 5 


7 - ; SEE Tnelub» Reip.Imperialis: libere Ciuitatis 
6. Augüftinez Clos. 45. Wachtflube. 24. Theinheimthor. Colmariensig in Alfatıa 915 Mektopolis. 


7. &. Catharing Col. 46. Zeighaufe. 25. Karcher tor. N D. e e ener 
6. C. Joh. Bapt. Tawed. V. Dompropftey. 26. Steinbeickertkor. N \ colendii, Dani. Dei seat. 
‚9. Rahthaie. j8. Dechaney. 8 25, C. Feler caualier. = . 


42 Neucſertles Rad. gi. Gotts arker. 
43.5 Call. Raudin. S. Nanb. t lor Rau 
Stgels urn. 44. . Anna Rauelin. g. Seeg n. Re 5 
36. Gerſer thürn. 45. Gols aclter Rau. SF. dle 0. Zul. 


BT, N 
1 1 N 8 


A. Außgemacht Raus lea. 

2. Haller wercke . 

C. Vir füimpre t lden oben 

A bruffwebren von 4 KE don Erden 

D. Zwen tzurn obenmit, 1 
uon. Elen E duckh . 

E. Brglſalt ler 

F. Lebttbor . 

C. Schoß. 


RUN A. 
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Ruxlen zu 2 7 Has. 75 1 g 


17 


Nute her. 5 
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ö ae deß Elfaffen 15 


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N nommen worden; vnd muſten die Buͤrger / fo da 


bleiben wolten / zur Meß gehen. Als aber Anno 
16 32. ſich ein Auffruhr / zwiſchen der Keyſerlichen 
Soldateſca, vnd den Buͤrgern allhie / erhebt / vnd die 
Buͤrger der Soldaten Meiſter worden; So haben 
fie Burger / durch Schickung der Geiſſel / mit den 
Schwediſchen zu tractieren begehrt / fo auch geſche⸗ 
hen; vnd iſt der Statt der Reichsſtand / wie ſie den 
Anno 1626. gehabt / gelaſſen / die Geiſtlichkeit in den 
Schutz genommen / doch die Beſtellung deß Magi⸗ 
ſtrats der Cron Schweden allein vorbehalten wor⸗ 
den. Darauff der Schwediſche Feldmarſchalck 


Horn den 10. Decembris / dieſes 32. Jahrs / da eyn⸗ 


gezogen / vnd hat vier Tag hernach Doctor Johann 
Schmidt / der H. Schrifft Profeſſor zu Straßburg / 
in der Jeſuiter Kirchen / fo Anno 1626. den Refor⸗ 
mierten abgenommen worden / geprediget. Fol⸗ 
gends iſt dieſe Statt / durch einen Vergleich / von 
Schweden an die Cron Franckreich / jedoch mit 
Vorbehalt jhres Reichsſtandes / Privilegien / vnd 


2 


vnnd vnter Herlißheim gelegen / hat Key— 
fer Conradus der Vierdte / gehawet. 


Dare Staͤttlein oberhalb Colmar / 


Religions⸗Exercitii, gelanget / vnd hat der Koͤnig 
noch der Zeit allda eine Guarniſon ligen. Es iſt 
nahend Colmar das Bergſchloß Hohen-Laͤndſperg 
denen von Swendi / vnnd vor Jahren Herꝛn das 
zaro von Swendi / gehoͤrig / ſo aber nachgehends 
auff die Graffen von Fuͤrſtenberg kommen / ſo jetzt 
Donations weiſe der Obriſt von Hattſtein hat / wie⸗ 
wol vor wenig Jahren ſolches von der Frantzoͤſi⸗ 
ſchen Guarniſon / vnnd dem Commando deß von 
Mondoiſy, in Colmar / gantz / biß auff die Rudera 
erbrochen / vnd ruiniert worden iſt. B. Khenanus, 
& P. Bertius de rebus Germanicis, die Cölmarifche 
Chronick / Culpinianus in Rudolpho, & Adolpho, 
Munfterus in Coſmogr. G. Braun im Scaͤtt⸗ 
buch / Wurſtiſen in der Baſeler Chronick lib. g. cap. 
32. Cruſius in der Schwaͤbiſchen Chronick part. 1: 
lib. 7. cap. 5. fol. 1j C. & part. 3. lib. 4. cap. G. 
Reuſnerus de Urbibus Imperialıbus, 
Relationes, vnd Verzeich⸗ 
nuͤſſen. 


5 H. Creutz / Oppidum S. Crucis. 


reich / ugenannt mit der laͤren Taſchen / gehoͤrt / vnd 
jhme zu gutem / zun Zeiten deß Conſtantziſchen 
Concilii, Pfaltzgraff Ludwig ſolches eyngenom⸗ 


Solle gedachter Statt Colmar / der Zeit gehören / | men haben ſolle. Zun Zeiten Keyſers Caroli V. 


wie Anno 1640. im Auguſto / auß Straßburg / be⸗ 
richtet worden iſt. Sonſten ſolle ſolches Staͤttlein / 
wie man findet / vorhin Oeſterꝛeichiſch geweſen ſeyn: 
Inmaſſen es auch Hertzog Friderichen von Oeſter⸗ 


iſt dieſer Orth Herꝛn Jacob Villinger von 
Schoͤnenberg / Keyſerlichem Schatz⸗ 
meiſter vnd Raht / zuſtaͤndig 
geweſen. 


Dachſtein / Tachſtein. 


Jeſes veſte dem Stifft Straßburg 
gehoͤriges Staͤttlein vnd Schloß / im Vn⸗ 

Otern Elſaß / bey einer halben Meil von 
Molßheim gelegen / wird in den alten Brieffen Da⸗ 
bichenſtein genannt. Theils vermeynen / der alte 
Nam habe nach dem Erbawer / Koͤnig Dagoberto, 
Dagobertsſtein geheiſſen. Anno 1420. zogen die 
Straßburger für dieſes Staͤttlein / vnnd Schloß 
Dachſtein / richteten aber nichts auß. Anno 1478. 
hat Biſchoff Albrecht von Straßburg das Schloß 
allhie beveſtiget / fo in einem Sumpfß gelegen. An⸗ 
no 1592. iſt dieſer Ort von den Straßburgern / her⸗ 
uach von Lothringern / vnnd Anno 1610. von den 


Vnierten erobert worden / vnnd Graff Otto von 
Solms darvor geblieben. Darauff jhn Ertzhertzog 
Leopold von Oeſterreich / Biſchoff zu Straßburg / 
mehrers beveſtigen laſſen / vnd hat man Anno 1619. 
noch an dem Wall gemacht. Es haben jhn gleich⸗ 
wol Anno 1633. den 31. Auguſti die Schwediſche 
mit Accord eynbekommen; vnd ſollen den noch der 
Zeit / jhrentwegen / die Frantzoſen beſitzen. Hat ein 
fuͤrnehmes Ampt / dareyn bey die 28. Doͤrffer gehoͤ— 
ren ſollen. Munſteri newe Coſmographia, Straß⸗ 
burgiſch geſchriebene / vnd Hertzogs Elſaſſer 
Chronick: Item / Relationes, vnd 
Fama publica. 


S. Damarin / oder S. Amerin. 


Heils nennens vnrecht S. Emerin / 
Doynd nur einen Marcktflecken. Solle aber 

ein Staͤttlein ſeyn / wie es auch Munſterus 

alſo nennet / ſo ein Schloß darbey Friedberg genant 
hat. Ligt in dem Sundgaͤw / eine Meil Wegs von 
der Statt Thann / vnnd iſt dem Abt von Murbach 


gehoͤrig / daſelbſt der H. Moͤnch Emerinus, oder A- 
merinus, S. Benedicten Ordens / begraben ligt. 
Das Etifft / ſo etwan allhie geweſen / iſt im Conci- 
lio zu Baſel / gen Thann gelegt worden. Es ent⸗ 
ſpringt nicht fern von hinnen die Moſel. 
Munſterus in Coſmogr. 
Dam⸗ 


Bü 


14 Beſchreibung der fuͤrnehmbſten Ort n : 
Dambach. | 


burg | Königs in Franckreich Sohn / ſelbſten mit einem 


heer / ſo ergeben. Ann. 592. nahmen ſolchen Ort die Straß⸗ 


Jeſes dem Ha ne ugs in Frar 
gehoͤriges Staͤttlein / ligt zwiſchen Keſten⸗ Pfeil in ein Knie geſchoſſen ward / biß es ſich endlich 


Gholtz / vnd Schlettſtatt / an der Scheer / 


ruſchius de Epiſcopatibus Germa- 


Biſchoff Berchtold / ein Graff von Bucheck / der burger eyn. B 
niæ cap. f. p. 70. Hertzog in der Elſaſſer Chro⸗ 


Anno Chriſti 13 53. geſtorben / zu einem Staͤttlein 
gemacht / mit Mawren vnd Graͤben verwahret hat. 


nick lib. z. cap. 5 f. fol. 111. & lib. 3. 
cap. 7. Theils nennens 


Vnd hat es ſich Anno 1444. Ritterlich wider die 
Armeniaken / oder Arme Gecken / wie man ſie geheiſ⸗ Tanbach. 
ſen / gewehret / daß daruͤber der Delphin / oder deß ** ir 
Dattenried / 
f 8 Igt im Elßgaͤw oder Comitatu iſt / an einem Waſſer / ſo in die Hallen rinnet / zwi⸗ 
„ Alsgaugenfi , fo zum Sundgaͤw gezogen ſchen Granwill / Blumberg / vnd Brun⸗ 
wird / vnnd zur Graffſchafft Pfirdt gehörig draut. } 
' e * 
Ebersheimmuͤnſter / 92 


59 Jgt vnterhalb Schlettſtatt / in einer 

O Inſul / die das Waſſer Ill machet / iſt Bi⸗ 

RE ſchofflich Straßburgiſch / in das Ampt Ben⸗ 
feld gehoͤrig. Solle Anno oo. vom Hertzog Ettico- 
ne in Elſaß das Kloſter allhie / fo Benedictiner Oe⸗ 
dens / geſtifftet worden ſeyn; wie in einer Verzeich⸗ 
nuß / vnd darbey auch dieſes ſtehet / daß in dem Chor 
der Dianz Statua vor der Zeit geweſen / aber in 
dem Bawrenkrieg / als fie daſelbſt gekocht / ver⸗ 
brandt / vnnd darfuͤr ein Crucifix dahin geſetzt wor— 
den ſey. Dann / wie in einer Straßburger Chro⸗ 
nick zuleſen / fo ſollen allhie die Heyden in der In— 
fl’ ſo in obbeſagter Verzeichnuß Noviet genannt 
wird / dem Mercurio zu Ehren einen Tempel ge— 
bawet / vnnd denſelben hernach Julius Cæſar, als 
er das Elſaß eroberte / beſucht haben. Welches 
man dahin geſtellet ſeyn laͤßt. Anno 1444. ward 
dieſes Staͤttlein den Armeniaken / durch der 


Straßburger Gegenwehr / vorenthalten: Wel⸗ 
che Armeniaken auch Anno 144 in der Vorſtatt 
daſelbſt eyngebuͤßt / wie beſagte Chronick meldet. 
Anno 1640. ward auß Straßburg geſchrieben / 
daß die Mawren an dieſem Stättlein / naheſt eyn⸗ 
gefallen / vnd das beſagte Kloſter darinn verbrandt 
ſey; deſſen Fundationis Inſtrumentum Lazius 
lıb. 8. Migr. Gent. vnnd gedachter Hertzog in der 
Elſaſſer Ehronick lib. 3. cap. 7. ſetzen: Welcher 
letzte auch lib. 2. cap. d. vnd cap. 59. ſchreibet / daß 
in Anno 1444: ſich dieſer Ort / der Armeniaken / 
wie oben gemeldet / zweymal gewehret habe. Theils 
nennen diß Staͤttlein Ebertsheimmuͤnſter / 
Theils auch Eberſteinmuͤnſter; aber 
der obgeſetzte Nam Ebersheim⸗ 
muͤnſter wird fuͤr den rech⸗ 
ten gehalten. 
* * 


Egißhemm / Erbeim/ 


heim / vnd Herliſchheim / in dem Obern-El⸗ſihe Munſteri newe Coſmograph. lib. 3. cap. 132. 


fol. 927. vnd Cyriac. Spangenberg part. 1. 


8 Sat zwiſchen Geberswiller / Tuͤrck⸗ rung Enſißhelen / vnd zur Obern Landſchafft. Be⸗ 
RR 


< faß / fo der gemeine Mann Exheim heiſſet. 
Es ſeyn darob drey Berg⸗Schloͤßlein. Hat vor 
Zeiten eygene Graffen gehabt / jetzt aber gehoͤrt ſol⸗ 
ches Staͤttlein vnter die Oeſterreichiſche Regie⸗ 


Adelſpiegels lib. 10. cap. 15. 
fol. 28 1. b. 
Rx 


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ern Be 
B c 
B Raht hauf. ; Er 
= C. Vater thor. 
P. Zechend Schewr. 


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Danbach im Elſaß. 5 . EN 
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deß Elſaſſes. 


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Shenheim Ober ⸗ vnd 


Vnter. 


On Theils Nehenheim genant / iſt 
J zweyerley / das Ober⸗Ehenheim iſt ein 


ſchlag iſtzween zu Pferd / vierzehen zu Fuß. Gehört 
in die Sandvogtey Hagenaw. Ward An. 1262. wie 
Hertzog in der Elſaſſer Chroͤnick lib. 3. c. 10. ſchrei⸗ 
bet / noch nicht vmbmawrek. Der Schwediſch O⸗ 
berſt Huwald hat ſie Anno 1632. den 27. Auguſti / 
durch Accord eyngenommen; welches ingleichem 
Anno 1636. im Junio / durch die Schwediſche Be⸗ 
ſatzung zu Benfelden geſchehen. Vnd hat dieſer 


Orth ſonſten auch in dieſem Krieg viel außgeſtan⸗ 
den. | 

Nicht weit davon ligt Vnter⸗Ehenheim / gegen 
Straßburg zu / ſo Hertzog / an beſagtem Ort / auch 


zu einem Vnter . Elſaſſiſchen Staͤttlein machet / 


vnd ſagt: Daß ſolches die von Landſperg / ſampt 
dem Dorff daran gelegen / von dem Stifft Straß⸗ 
burg zu Lehen tragen. Vnd haben es einmal die 
Armen Gecken / oder Armeniacken / mit Gedin⸗ 
ge eyngenommen / gleich wie auch Stotz 
heim. Iſt jetzt nur ein Dorff / 
aber zimlich bewah⸗ 
ret. 


Endingen / 


oberhalb Kentzingen / vnnd bey zwo guter Hern dieſes Orts / geſchlagen. Stumpfus in der 


2 Igt im Brißgaͤw nahend dem Rhein / vor die Stärtevon Graff Egon von Freyburg / als 


eil Wegs vnter Freyburg. Iſt Oeſterrei⸗ 
chiſch. Anno 1366. oder 1367. ward dieſes Staͤtt⸗ 
lein von denen von Baſel / Freyburg / Nuͤwenburg / 
vnd Bryſach / vergebens belaͤgert / vnnd auch dar⸗ 


Schweitzer Chronick lib. 12. cap. 28. Chri- 
ſtianus Wurſtiſen in der Baſe⸗ 
ler Chronick lib. 4. 
cap. a. 


Enſißheim / 


heim / ligt an der Ill / zwiſchen Muͤllhau⸗ 

ſen vnd Colmar / vnd werden von hier drey 
Meilen auff Colmar / vnd ſechs auff Baſel gerech⸗ 
net. Solle vmbs Jahr Chriſti 730. eines Hertzo⸗ 
gen in Alemannia Sitz geweſen ſeyn; folgends iſt 
an die Graffen von Egesheim / fo Landgraffen im 
Elſaß waren / vnnd nach deren Abſterben / ſolche 
Statt / vnnd Schloß / ſampt der Landgraffſchafft 
deß Obern⸗Elſaß / an das Hauß Habſpurg kom⸗ 
men. S. Urbanus folle allhie begraben ligen. Vnd 
hat vor dieſem Krieg die e Regie⸗ 
rung vber das Sundgaͤw / Brißgaͤw / die vier 
Rhein ⸗ oder Waldſtaͤtte / ob Baſel; vnnd andere 


I wie man es außſpricht Eins: 


vnd in der Statt bey fuͤnffzehen Wochen lang. An⸗ 
no 1492. den 7. Novembris / fiel mit einem Donner 
ſchlag / bey dieſer Statt / von oben herab / auß dem 
Gewuͤlck / ein Stein / oder Kloß / fo gewogen dritte 
halbe Centner / wie Munſterus, oder zweyhundert 
vnd achtzig Pfund / wie Wurſtiſen wil / iſt bey einer 
Elen hoch / vnd an der Farb einem Eyſenertz gleich 
geweſen / vnnd haben die Stuͤck davon am Stahel / 
wie außerleſene Fewerſtein / gefewert. Die Schwe⸗ 
diſchen haben Anno 1634. im Martio / dieſen Ort in 
Ihren Gewalt gebracht; vnd nach dem er wider Keys 
ſeriſch worden / ſo iſt er Anno 1637. den 27. Julij von 
den Frantzoſen vberfallen / vnnd vbel da gehauſet 
worden. Anno 1638. bekam zwar Hertzog Carl auß 


Ort / allda ihre Reſidentz gehabt. Vormals hatte Lothringen die Statt wider eyn; aber das Schloß 


man nur einen Landvogt / vnnd Landſchreiber / vnd 
war auß den Landvoͤgten der Erſte Anno 1475. 
Graff Oßwald von Thierſtein / welcher ſeine Re⸗ 
genten vnd Raͤhte allhie bey jhme gehabt hat. Vor⸗ 
hin hat man ſolche / ſo ein Hoffgericht vorhanden 
war / von andern Dertern beſchrieben. Anno Chri⸗ 
ſti 1444. lagen die Armeniaken allhie im Schloß 


nicht; daher fich die Lothringiſche in der Statt auch 
nicht lang halten konten. Munſterus in Co- 
ſmogr. lib. s. c. 12 7. Wurſtiſen in der 
Baſeler Chronick lib. 6. c. 16. 
& Relationes. 
N. 4 * 


Epfich / 


16 


N 


Beſchreibung der fuͤrnehmbſten Ort 


Epfich / 


Twan ein Stättlein im Vntern⸗El⸗ 

ſaß / zwiſchen Schletſtatt / vnd Andlaw / an 
Deinem Waſſer gelegen / vnnd dem Stifft 
Straßburg gehoͤrig / ſo Keyſer Philippus / mit 
Moltzheim / vnd Haldenburg Anno 1200. zerſtoͤret; 
fo aber folgends wider gebawet worden / vnnd haben 


Ericurt / Hericourt, Hericuria. 


O der Zeit zu der Wuͤrtenbergiſchen 

Graffſchafft Muͤmpelgart gehoͤrig / vnd ein 

beſondere Herꝛſchaͤfft / zwiſchen den Graff— 
ſchafften Burgund vnd Pfirdt gelegen / ſt. Ram in 
der Theilung an Graffen Regınaldi von Muͤmpel⸗ 
gart andere Tochter Joannam / Graff Vlrichs zu 
Pfirdt Gemahlin / welche mit jhme vier Toͤchter er⸗ 
zeugt / auß denen eine / naͤmlich / Margaretha / Marg⸗ 
graͤffin zu Baden / Anno 1347. dieſes Hericourt 
bekommen; welche / als fie ohne Kinder geſtor— 
ben / ſo iſt dieſe Herꝛſchafft an jhrer Schweſter Jo⸗ 
hann; Soͤhn / Albertum vnd Leopoldum, Hertzo— 
ge zu Oeſterreich / vnd Anno 1374 an die von New⸗ 
enburg / oder Noyocaſtrenſes (aber mit was Recht / 
oder Titul / ſolches geſchehen / weiß man nicht) kom⸗ 
men. Es ward dieſe Statt vnd Schloß Anno 1424. 
vom Biſchoff / vnnd der Statt Baſel / dem Graff 
Diebolden von Newenburg in Burgund / durch 
Krieg abgenommen / vnnd hernach im Neuſſiſchen 
Krieg / als Hertzog Sigiſmund zu Oeſterreich / ſam̃t 
den Eydguoſſen / vnd den Biſchoffen vnd Stätten 
Straßburg / vnnd Baſel / wider Hertzog Carlen zu 
Burgund / ihr Volck gegen Hohen-Burgund 
ſchickten / abermals erobert / vnd der Herꝛ von Bla- 
mont, (Gerardus de Roo nennet jhn den Graffen 
zu Romont, von den Fuͤrſten von Sophoy herkom— 
mend / ſo damaln Hertzog Carlen gedienet habe) fo 
ſolchen Ort entſetzen wolte / geſchlagen. Als folgen⸗ 
der Zeit deßwegen Streitigkeit / zwiſchen Wuͤrten⸗ 
berg / vnnd den Graffen von Ortenburg / an dem 
Cammergericht zu Speyer ſich enthielte / ſo hat 
Claudius Francifcus Her? zu Rhye, Anno 1561. 
Statt vnd Schloß Ericurt mit Liſt eyngenommen; 
dahero Hertzog Chriſtoph von Würtenberg / der 
Grafſchafft Muͤmpelgart zum beſten / den Landvog⸗ 
ten zu Muͤmpelgart / vnnd Oberſten Albert / oder Al⸗ 
brecht Arbogaſt / Freyherꝛn von Hewen / den Letzten 
deſſelben vhralten Geſchlechts (ſo von den Graffen 
von Ziegenheim in Heſſen hergeſtammet / vnd von 
dannen in das Hegaͤw kommen iſt / der Anno 1570. 
den 15. Februarij geſtorben / mit Fußvolck vnd Reu⸗ 


die Armeniaken allda Anno 1439. vbel gehauſet. 
Beſihe Hertzogen in der Elſaſſer Chronick lib. 2. 
cap. 29. & 55. & lib. 3. cap. 8. Iſt jetzt nur / wie ein 
Flecken; wird aber vmb Gedaͤchtnuß wil⸗ 
len / hieher vnter die Staͤtt⸗ 
lein geſetzt. 


terey dahin geſchickt / der noch im Sommer dieſes 
61. Jahrs / den Ort wider erobert hat / wie oben im 
Eingang dieſes Buchs / von der Grafſchafft Muͤm⸗ 
pelgart / gemeldet worden iſt. Beſihe auch Simonem 
Schardium in epit. rerum ſub Ferdinando geſta- 
rum; Munſterum lib. 5. c. 100.8 c. 1 To. der letzten 
Edition de Anno 162 8. Cruſium in der Schwaͤbi⸗ 
ſchen Chronick part. z. lib. 12. c. 7. Chriſtoph. Wur⸗ 
ſtiſen in der Baßler Chronic lib. 9. c. 27. vnd Mich. 
Stetler in der Nuͤchtlaͤndiſchen Chronick part. 2. 
lib. 5. fol. 204. der andern Edition. Es ſchreibet 
gleichwol Oſeas Schadæus in Sleidano continua- 
to, daß ſich dieſes Ericurt Anno 1588. in dem Gui⸗ 
ſiſchen Eynfall in die Graffſchafft Muͤmpelgart / 
liederlich an Erharden von Reinach / Herꝛn zu 8. 

Balmont, in Lothringen ergeben / derwegen Hertzog 
Friderich von Wuͤrtenberg hernach ſolche Statt zu 
einem offenen Flecken vnd Dorff habe machen laſ⸗ 
ſen. Aber / obwoln Hertzog Friderich ſeliger Ge⸗ 
daͤchtnuß / auß ſonderbaren erheblichen Vrſachen / 
die ſtaͤrckſte Thuͤrn vnnd Wehren an dem Schloß / 
hat niderwerffen / vnnd eynreiſſen laſſen / fo hat doch 

deſſen ohngeachtet / Statt vnnd Schloß ſich vor we⸗ 
nig Jahren noch alſo fortificiert befunden / daß die 
Keyſeriſche Voͤlcker / von der Gallaſſiſchen auß 
Burgund zuruͤckkommenden Armada, mit einer 
faſt Vierwoͤchigen Belaͤgerung dieſem Ort nichts 
abgewinnen haben koͤnnen; ſondern im Januario 
Anno 1637. bey Nachts darvor wider abgezogen 
ſeyn; ohnangeſehen / fie Granaten von hundert 
Pfunden hineyn geworffen / vnnd jnnerhalb 27. 

Tagen vber die zwoͤlffhundert Mann / fo geblieben / 
Hungers vnd Kaͤlte halber geſtorben / vnd entlauf⸗ 


fen ſeyn / eingebuͤßt; hergegen die Belaͤgerte nur ei⸗ 


nen Soldaten / vnd zwey Weiber verlohren. Vnd 
haben beſagte fuͤnfftzig / oder ſechtzig Granaten 
allein eine Schewer angezuͤndet / aber 
ſonſten an den Haͤuſern groſ⸗ 
ſen Schaden ge⸗ 
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N der Ill / zwiſchen Benfeld / vnnd 
Straßburg / dem Biſchthumb Straßburg 

* gehoͤrig / ſo die Straßburger Anno 1333. mit 
Sturm gewonnen / vnd beſetzt. Das Kloſter allhie 
ſolle von Keyſers Ludovici Pii erſten Gemahlin Ir- 
mengarde, oder Hermingarde, nur vor junge Toͤch⸗ 


ter geſtifftet / vnd reichlichen begabet worden ſeyn / 


Ettenheim 


8 Igt auff Germanier Seiten deß 
Rheins / vnter Kentzingen / vnd oberhalb Ki⸗ 
O penheim / nahend Molberg / vnnd wird hie⸗ 
her referiert / weil es dem Biſchthumb Straßburg 
gehoͤrig; wiewol ſolcher Ort / vnd Ampt ein zimliche 
Zeit Wuͤrtenbergiſch geweſen. Graff Etho, oder 
Otho, von Habſpurg / folgends Biſchoff zu Straß⸗ 
burg / hat dieſes Staͤttlein / ſo von jhme den Na⸗ 
men / zu erbawen angefangen / wie Crufius in der 
»Schwaͤbiſchen Chronick part. I. fol. 29 5. ſchreibet. 
Es ligt nicht weit vom Staͤttlein ein Bad. Item / 
das Kloſter Ettenheimmuͤnſter / ſo Anfangs vom 
ein vnd zwantzigſten Biſchoff zu Straßburg Wig- 
gero erbawet / vnd Moͤnchszell genannt / nachmals 
von obgedachtem Biſchoff Ethone der Anno 773. 


dc elſaſſen : 
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ſo jhr Sohn / Keyſer Lotharius I. abfolsierer hat. 
Chron. Argent. Manuſcr. vnd andere geſchriebene 
Verzeichnuſſen. Der Zeit / wil mans nur fuͤr ei⸗ 
nen Flecken / oder Dorff / halten; wiewol es 
Theils noch ein Staͤttlein nennen; 
weil ſolcher Platz zimlich ver⸗ 
g wahret iſt. 


geſtorben / verbeſſert / vnd nach jhme / Ettenheims⸗ 
muͤnſter geheiſſen worden. Iſt ein reiche Moͤnchs⸗ 
Abtey / ins gemein Ettenmuͤnſter genant. In einer 
geſchriebenen Straßburgiſchen Chronick wird die⸗ 
ſes Kloſters Anfang in das 700. vñ deß Staͤttleins 
Ettenheim ins 734. Jahr geſetzt. Bruſchius de Epi- 
ſcopatibus Germaniæ c. J. p-59. ſchreibet / daß be⸗ 
ſagtes Kloſter / von deß Biſchoffs Ethonis Vatter⸗ 
land / der Statt Ettenheim / den Namen bekommen 
habe. Es iſt Ettenheim / im Auguſto / Ann. 1637. von 
den Schwediſch⸗Weimariſchen eyngenommen 
worden; vnd hat ſonſten auch in dieſem 
Teutſchen Krieg viel er⸗ 
fahren. 


F * 
* 


Freyburg / 


M Breißgaͤw iſt etwan ein herzlich V. Schweſter / Agneſen / Graff Egons von Fuͤrſten 


Dorff geweſen / ſo hiebevor von viele der 
Bergleuten / vnnd Ertzknappen derſelbigen 
Gegend erbawet worden. Dann ein Meil Wegs 
von Breyſach vor Zeiten ein gut Bergwerck gewe⸗ 
ſen / deſſen Eynkommen zu Erbawung dieſes Orts / 
auch deſſelben Kloͤſter vnnd Kirchen / meiſtentheils 
geholffen hat. Es wurden die Burger auch alſo 
reich / daß ſie ſich adlen lieſſen / vnnd viel vom Adel zu 
jhnen ſich begaben / vnnd es daher darzu kommen / 
auch lange Zeit alſo gehalten worden / daß allwegen 
da zwoͤlff Ritter in den Raht giengen. Es vermoch⸗ 
te auch dazumal Freyburg drey tauſend Mann ins 
Feld. Vnd ſeyn noch jnnerhalb / vnd naͤchſt vmb die 
Statt vierzehen Manns⸗vnd Frawenkloͤſter / ohne 
S. Johanns / S. Anthonij / vnd der Teutſchen Her⸗ 
renhauß. Hertzog Bertold von Zaͤringen / von etli⸗ 
chen der Ander / von andern aber der Dritte 96 
nant / hat ſie vmbs Jahr Chriſti ua o. zu einer Statt 
gemacht / beveſtiget / vnd befreyet / wie die Verß lau⸗ 
ten: ö 
Anno milleno, centeno, bis quoqʒ deno, 
Friburg fundatur, Berchtoldus Dux domina- 
tur. 


Nach der Hertzogen von Zaͤringen Abgang in 
Anno 1218. kam dieſe Statt / ſampt dem Breißgaͤw / 


an deß lezten Hertzogen von Zaͤringen / Berchtoldi 


berg Gemahlin / bey welchem Geſchlecht auch dieſe 
Statt hernach verblieben / biß ſie Anno 1366. oder 
1367. mit jhrem Graff Egon in Krieg geriethe / auch 
von jhme erſtlich hart geſchlagen worden / daß der 
Burger vber tauſend geblieben ſeyn; folgends aber 
durch Vnterhandlung deß Biſchoffs zu Coſtantz / 
auch etlicher zu Straßburg vnnd Baſel / der Krieg 
geſchlichtet worden / daß der Graff mit 2000. Guͤl⸗ 
den (darfuͤr er die Herꝛſchafft Badeweiler gekaufft) 
ſich abweiſen laſſen / vnd die Vogtey Freyburg (wie 
mans nennet) ſeinen Vettern / den Fuͤrſten von 
Oeſterreich / denen ſie noch vnterworffen / vergeben 
hat. Vnd wird das Jahr 1386. geſetzt / darinn dieſe 
Statt ans Hauß Oeſter reich kommen iſt. Es iſt 


dieſe Statt / wegen vier Stück ſonderlich beruͤhmbt: 


Erſtlich / wegen der obgedachten Gottshaͤuſer; dar⸗ 
unter das herꝛliche Muͤnſter / oder Hauptkirchen iſt / 
ſo einen praͤchtigen Thurn hat / welcher mit ſonder⸗ 
licher Kunſt / von Grund auff / biß an den hoͤchſten 
Bipffelgeführer / mit eytel Quader⸗ vnd gebildeten 
Steinen gebawet vnd gezieret iſt; deßgleichen man / 
nach dem Thurn zu Straßburg / in Teutſchland 
nicht findẽ ſolle. Es ligen in der Kirchen obgedachter 
letzte Hertzog von Zaͤringen / Berchtoldus V. vnd die 
folgende Graffen von Freyburg: Item / neben dem 
Chor / in vnderſchiedlichen a die Profeflo- 

5 Tes 


18 
res der hohen Schul / vnd der beruͤhmbte Juriſt Ul- 
ricus Zaſius in einer Capellen / vnd gegen vber Hen- 
ricus Glareanus, deren jener Anno 1535. dieſer aber 
Anno 1553. geſtorben. Es machen dieſe Kirch auch 
das Grab Chriſti / vnd vor demſelben der Oelberg: 
Item / das ſchoͤne groſſe Portail, oder Pforte; die 
zwo Orgeln; vnnd die ſchoͤne Altaͤr / als der Keyſer 
Caroli V. Ferdinandi I. vnd Maximiliani, wie auch 
die feine Capellen / deſto zierlich⸗vnd anſehenlicher. 
Vnd ſeyn verwichener Zeit allda zweyerley Dom⸗ 
herꝛn geweſen / naͤmlich / die Freyburgiſch⸗vnnd die 
Baßleriſche / fo ſich / nach der Reformation / hie⸗ 
her begeben haben. In der Prediger vnnd Bar⸗ 
fuͤſſer Kloͤſterkirchen ſeyn auch viel Epitaphia. Die 
Jeſuiter haben da auch ein Collegium vnd Kirche; 
wie ingleichem die Capuciner ein Kloſter haben. 
Zum andern / ift dieſe Statt beruͤhmbt / wegen der 
hohen Schul / oder Vniverſitaͤt / welche Hertzog Al⸗ 
bertus zu Oeſterreich Anno 1450. fundiret hat; deß⸗ 
wegen es mit den Jeſuitern / der Jurisdiction hal⸗ 
ber / zu Streit vnd Diſputat bißweilen gerahten iſt. 
Jedoch haben die Jeſuiter Theologicam vnd Phi- 
lofophicam Facultates erhalten / vnnd ſeyn deßwe⸗ 
gen deren etliche der Vniverfitaͤt inſerirt; Juridi- 
cam vnd Medicam aber haben die andere alte Pro- 
feſſores behalten; welcher Collegium ſchön vnnd 
groß / daran die Jeſuiteriſche / vnd das Philoſophi⸗ 
ſche / Lycæum genant / beſonders. Die Sapientz iſt 
ein Seminarium, oder Stipendiatenhauß / ein ſchoͤ⸗ 
nes Collegium, vor allerley Facultaͤten geſtifftet. 
Die Theologi haben vor dieſem in der Kirchen ge⸗ 
leſen. Der dritte Ruhm dieſer Statt (ſo der Eyn⸗ 
gang in den Schwartzwald iſt / vnd allda es auch ein 
feines Raht⸗vñ Kauffhauß hat) iſt / wegen deß herz 
lichen durch die gantze Statt lauffendẽ Waͤſſerlein / 


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— 


Bf chreibung der fuͤrnehmbſten Ort 


ber Winter nicht gefrieret. Es ſteußt auch neben | 


der Statt hin ein gar Fiſchreiches Waſſer / die Trie⸗ 


ſen genannt / ſo nicht fern vom Vrſprung der Tho⸗ 
naw entſtehet. Vnd zum Vierdten / die ſonderliche 
Polierkunſt daſelbſt / mit allerley Steinen / vnd Pos 
liermuͤhlen / von Criſtall / Granaten / Jaſpis / Coral, 
len / Cacedonier (ſo in Lothringen gegraben werden) 
vnd andern edlen Geſteinen. Anno 128 1. iſt Frey⸗ 
burg vom Keyſer Rudolpho dem Erſten / mit einem 
dreyfachen Laͤger belagert worden. Anno 1545. iſt all⸗ 
hie die loͤbliche Geſellſchafft zum Ritter angeordnet 
worden / in welche ſich Graf Conrad von Tübingen; 
Ludwig Freyherꝛ zu Stauffen; Johann Chriſtoph / 
vnd Antonius Freyherꝛn von Falckenſtein; David 
vom Stain / Lucas von Reiſchach / Johann Vlrich 
von Stadion / vnd andere gethan. Anno 1632. den 
19. Decembris alten Calenders / hat ſich auch dieſe 
Statt / ohne geſchloſſenen Accord / in Schwediſche 
Devotion begeben / vnd den Feldmarſchall / Guſtav 
Horn / eyngelaſſen / vnnd ward jhr dreyſſig tauſend 
Guͤlden zugeben aufferlegt. Als ſie nachmals von 
den Keyſeriſchen wider eynbekommen worden / har 
ben ſie den 1. Aprilis Anno 1634. die Schwediſchen 
wider erobert; vnnd hat ſie damaln / vnd folgender 
Zeit / viel Hunger / Kummer / vnd Sterben erlitten / 
auch iſt ſie durch diesne faſt in das euſſerſte 
Verderben geſetzt; vnnd Anno 1638. abermals von 
den Schwediſchen / vnter Hertzog Bernharden von 
Sachſen / belaͤgert / vnd erobert worden; von welcher 
Zeit an / biß daher / ſie in Schwed⸗ vnd Frantzoͤſiſchen 
Haͤnden geblieben. Gerardus de Roo lib. 3. Annal. 
Auſtriac. Munſterus lib. 5. Coſmograph. cap. 220. 
Cruſius in Annal. Suev. Martinus Zeiller in 
Itinerario Germaniz, part. i. & 2. Re- 
lationes, vnd geſchriebene 
Verzeichnuſſen. 


Geberswiler / Gebers weyler / 


vnd Baͤchlein / von friſchem Brunnenwaſſer / ſo v⸗ 
Berhalb Hattſtatt gelegen. Wird 
von Theils nur ein wolverwahrtes / oder be⸗ 


O ſchloſſenes / zu dem Ampt Rufach / Straß⸗ 
burger Bißthumbs / gehoͤriges Dorff; von andern 
aber ein Staͤttlein genant / vnnd alfo auch in den 


Landtafeln gezeichnet: Vnd ſagt Johann Goͤbel / in 
Beſchreibung der Baͤder / am 79. Blat / daß darbey 


ein Bad / ſo gut zu allen Melancholiſchen Kranck⸗ 
heiten ſey / vnd für einen ſchwachen Magen / Krebs / 
vnd andere Kranckheiten diene. Vnd dieſer 
Vrſachen halber wird folder Ort auch 
hieher vnter die Staͤtte 
geſetzt. 


* * 
— 


Gebwil / Gebwiler / Gebwyler / 


8 Igt nahend Murbach / an einem 
Waſſer / ſo Theils die Murbach / andere die 

Lauch nennen: Aber Hieronymus Cebvi- 
lerus ſagt: Daß der Fluß Loucha, nach dem er das 
Waͤſſerlein Mourbach / neben dem Schloß Hug⸗ 
ſtein verſchlungen / an der Mauer diefes Staͤtt⸗ 
leins / ſo er Lateiniſch Villam feracem nennet / her⸗ 
rinne. Es gehoͤrt zum Stifft Murbach / allda auch 
im Schloß vor der Zeit der Abt von Murbach ſeine 


— 


Reſidentz gehabt hat. Solle Anno 124. feinen An⸗ 


fang bekommen haben / wie Munſterus ſchreibet. In 


einer geſchriebenen Verzeichnuß ſtehet / daß Anno 
1448. auff S. Martins⸗Tag / in der Nacht / der Abt 
von Murbach / deß Geſchlechts von Andlaw / auß 
dem Schloß allhie / die Leut in der Statt vberfallen / 
vnd ſie vnverſchuld von jhrer Freyheit / vnnd altem 
Herkommen / ſo ſie vierhundert Jahr von den alten 


Aebten gehabt hatten / getrungen; vnd daß vmb die⸗ 


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D. Spital kirch. G. F. Iohan Baptist: 1. S cal harina Caualee. M.Henckers thurn. P Theinheimee thor. 
E. FC. Iohan. Under Linden Fe. Clost. . Kercker thor. N. Kauffhaife. Q. Steinbruckee tor. 
F. F. Catharina Er Clostee. N. Prediger Closter. I. Grüen burn. O. Trenckthürn. R. C. Peters Caualir. 


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De Get. hab due 
en: Graf von Mansfeld. 

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© fehleifft worden. " 


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| deß Elſaſſes. 


ſelbe Gegend / in einem Schloß / Anno 1272. ein ſe Statt erſt vmbs Jahr 1 250. ſey erbawet worden. 


19 


Hun faſt taglich zwey Eyer / jedes mit zween Dot⸗ Es hat ein Auguſtiner Kloſter allhie; vnnd haben 


tern / gelegt habe; fo man aber beydes auff feinem 
Werth / vnd Vnwerth / beruhen laͤßt. Vnd wil das 


Erſte mit der Jahrzahl deß Anfangs nicht vberein⸗ 
ſtimmen; zumal / weil auch Theils wollen / daß die⸗ 


die Schwediſche dieſen Orth vnderſchiedlich 
mal / ſonderlich Anno 163 4. eyn⸗ 
genommen. 
ve 


Gemar / 


Elſaß / allda die Strengbach in die Ill 

kompt. Gehoͤrt den Herꝛn von Rapoltſtein / 
fo gleiches Stammens mit den Hertzogen von Vrß⸗ 
lingen ſeyn / vnd drey rohte Schild in einem weiſſen 
Feld führen. Ihr Herꝛſchafft Rapoltſtein iſt Ba⸗ 
ec Lehen / wie Munſterus ſchreibet. Herr 
Bruno von Rqpoltſtein hatte Herꝛn Heintzen von 
Muͤllheim / zu Straßburg ſolches Staͤttlein vers 


Se / ond Schloß / im Obern 


ſetzt; aber es Anno 1392. wider eyngenommen. Da 
nun die von Straßburg den Krieg mit jhrem Bi⸗ 
ſchoff / Herꝛn Friderichen von Blanckenheim geen⸗ 
det / ſo belagerten fie hierauff Anno 1356. dieſes Ge⸗ 
mar; es ward aber die Sach durch den Hertzogen 
von Oeſterreich / zu Bergkheim / geſchlichtet; 
wie in einer geſchriebenen Straß⸗ 
burgiſchen Chronick 
ſtehet. 


| n Gerftorff/ 


ein Hanawiſch Staͤttlein / im Vntern El⸗ 

ſaß / vnterhalb Hagenaw / ſo Anno 1348. 
vom Keyſer Carolo IV. mit allen Freyheiten / wie 
die Staͤtte Hagenaw vnd Roßheim / begabet wor⸗ 
den iſt. Die Kirche allhie zu vnſer lieben Frawen 
wird zur Eychen genannt / weil es auff dem Berg 
ein groſſe Wallfahrt zu einer groſſen alten Aichen 
gehabt / von welcher Aichen die Leut vor alle Schaͤ⸗ 
den vnd Gebreſten geffen haben. Nachmals iſt die 


9 Gerlingsdorff / Villa Gerlaci, 


Kirch auff dieſen groſſen Alchbaum / oder Aichen⸗ 
ſtock / geſetzt worden. Anno 1518. hat Graff Rein⸗ 
hard zu Zweybruͤck dieſe Kirch zubawen verdingt / 
vnd iſt in ſelbem Jahr die erſte Meß darinn gehal⸗ 
ten worden; auch hat ſein Gemahlin / vnndaͤltiſter 
Sohn / den erſten Stein gelegt / auß welcher Feld⸗ 
kirch hernach ein Pfarꝛkirch worden iſt. Her⸗ 
tog in der Elſaſſer Chronick lib. z. 
cap. 18. vnd Verzeich⸗ 
nuſſen. 


Hagenaw. 


2 


> Jeſe Reichsſtatt ligt im Vntern 
105 Elſaß / vier Meilen von Straßburg / 
Sy zwiſchen den Fluͤſſen Motter / oder Ma- 
nu vnd Sorna : Iſt mit Büſchen vnd 
Waͤlden allenthalben vmbgeben / vnd 
hat einen ſandechtigen Boden herumb / aber etwas 
davon ein fruchtbar Feld / vnd bekompt viel Fruͤch⸗ 
ten von dem Kochersberg. Sie wird / der gemeinen 
Rechnung nach / vnter die vier Doͤrffer deß Reichs 
gezehlet / ſonſten aber deſſelben Cammer genant / als 
in welcher Keyſer Fridericus I. vnd andere Keyſer / 
ein Cammer / vnnd Rent Ampt / deß gantzen Elſaß 
angeſtellet haben / welcher Fridericus auch / vmbs 
Jahr 1164. die Statt mit einer Mawer vmbfan⸗ 
gen / vnnd mit vielen Privilegien begabet / ſie zur 
Reichsſtatt gemacht / vnd zum Regiment zwoͤlff A⸗ 
deliche Perſonen eyngeſetzet; auch allhie Anno 153. 
mit rohtem Marmorſtein / einen Palaſt erbawet 
hat / in welchem er deß Reichs Kleinodien verwah⸗ 
ret; welche aber folgends / nach Abſterben ſeines 
Sohns / Keyſers Philippi / vmbs Jahr Chriſti 1209. 
von dem Biſchoff zu Speyer / den Burgern vnwiſ⸗ 
ſend / auff das Schloß Trifelß / an dem Fluß Quei⸗ 


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cha gelegen / transferiert worden ſeyn. Es iſt ob⸗ 
gemelter Keyſerlicher Palaſt / Burg / oder die alte 
Pfaltz / ſehr eng vnnd alt / auff welche hart zuſteigen 
iſt. Zu hoͤchſt oben iſt der Gerichtſtul / wie ſie jhn all⸗ 
da darvor anſehen / vnd ſagen / daß Keyſer Friderich 
allda geſeſſen; ſo von Steinen gemacht iſt. Vnten 
in dieſer Burg iſt die Kirche geweſen / darinn oben 
herumb noch feine gegoſſene ſteinerne alte Saͤu⸗ 
len; es ſeyn da drey aufeinander in der Runde ge⸗ 
bawet / vnnd gewoͤlbte Capellen vnter einem Dach / 
mit gebackenen Steinen vnderſchieden / in welchen 
die beſagte Keyſerliche Kleinodien auff die 56. Jahr 
auffbehalten worden. Vnd iſt ſolcher Palaſtbeyna⸗ 
he mitten in der Statt gelegen. Sonſten iſt die 
Statt von alten Gebaͤwen / vnnd haben vor dieſem 
die Frembde das Raht⸗vnd Zeughauß zubeſichti⸗ 
gen gepflegt. Bey dieſem Kriegs weſen iſt ſie etwas 
an Waſſergraͤben / vnd Bollwercken / beveſtiget wor⸗ 
den. Hat einen Saltz⸗ vnd Viehhandel allda; vnd 
wird die Statt von 12. Schoͤffen / vnd 24. von den 
Handwercken regiert / vnd werden Jaͤhrlichs / vnd 
jedes Quatember / auß den Schoͤffen einer zum 
Staͤttmeiſter / vnd auß den n Marſchalck / fo 

ij die 


20 
die Statt regiert / genommen; deren einfach Mo⸗ 
natlicher Reichs Anſchlag iſt / s zu Roß / zo. zu Fuß / 
oder 192. Gilden / vnnd fuͤhret fie eine Roſe im 
Wappen. Obgedachter Keyſer A 
roſſa ſolle auch die Kirchen zu S. Martin / Paul / 
vnd Nicolai / vnd den alten Spital vor der Statt / 
geſtifftet haben; vnd war die S. Niclaß Kirchen zu⸗ 
vor das Præmonſtratenſer Kloſter genant. Das 
Auguſtiner Kloſter hat Keyſer Rudolphus I. Anno 
1284. damals vor der Statt fundiert. Es hat auch 
allhie ein Jeſuiter Collegium, vor welchem ein ſehr 
langer Mawerbrecher zuſehen. Vmbs Jahr 1212. 
hat Keyſer Friderich der Ander die Statt / weil ſie 
Keyſer Orhoni dem Vierdten geſchworen / belaͤ⸗ 
gert / vnd eyngenommen / vnnd doch dieſelbe / wegen 
der Trew / gegen Keyſer Otten / begnadiget. Anno 
162 f. im Decembri / nahm dieſe Statt Graff Ernſt 
von Manßfeld eyn; ſo im folgenden Jahr Ertzher⸗ 
tzog Leopoldus von Oeſterreich wider erobert hat; 
vnd wurde damaln das Exercitium Augſpurgiſcher 
Confeſſion / ſo Anno 1565. oder 66. allda introductert 
worden / abgeſchafft. Anno 1632. im Decembrt / iſt 
der Herꝛ von Croneck / von dem Schwediſchen Feld⸗ 
Marſchalck Horn hieher geſchickt worden / die Statt 
zur Accommodation / vor der Belaͤgerung / zu er⸗ 
mahnenz darauff fie ſich ergeben / vnd den u. vnd 21. 
Decembris die Schwediſche eyngenommen. Aber 
Anno 1633. zu Anfang deß Januarij / iſt ſie von de⸗ 
nen auß Elſaßzabern / vnnd Dachſtein / außgezoge⸗ 
nen Keyſeriſchen / durch einen vnverſehenen Liſt / mit 
Huͤlff etlicher Burger vnd Bawren / wider eynge⸗ 
nommen worden / in denn dieſelbe / vnterm Schein / 
als wolten ſie Hew vnd Stroh in die Statt fuͤhren / 
die Soldaten auff den Waͤgen verſteckt gehabt / wel⸗ 
che vnter dem Thor herauß geſprungen / vnnd die 


Burger vnnd Bawren auch zugefallen / vnd / neben 
den Keyſeriſchen / die vbrige Soldaten in der Statt 


Beſchreibung der fuͤrnehmbſten Ort 


Stands vnd Dignttaͤt er wolle / muß Anfangs 
Statt Hagenaw ſchweren / daß er jhrer Freyheit / 
vnd Privilegien / une keinen Eintrag thun 
wolle. Es ſolle ſolche dandvogtey Hagenaw erſtlich 


halb dem Biſchoff Berchtolden zu Straßburg vom 


Wachten in dem Thor nidergemaͤcht; worauff 


mit Bruͤgeln / jaͤmmerlich ermordet / außgezogen / 
vnd auff den Gaſſen ligen laſſen / alſo daß die Hund 
derſelben viel beſchaͤdigt haben ſollen: Der Schwe⸗ 
diſch Obriſt deutenampt von Croneck aber / welcher 
bey dieſem Eynfallzween Schuͤß bekommen / itt / ne⸗ 
ben dem Auditor Knoll / vnd andern Officierern / in 
Arreſt genommen worden. Folgender Zeit nahmen 
die Frantzoſen dieſe Statt eyn / ſo ſie noch der Zeit in 
Anno 164 1. haben. Es hat allhie ein beruͤhmbte 
Landvogtey deß H. Roͤm. Reichs / darzu die Reichs⸗ 
Staͤtte Colmar / Schlettſtatt / Weiſſenburg / Lan⸗ 
daw / Keyſersberg / Obern Ehenheim / Roßheim / 
Tuͤrckheim(vorzeiten auch Muͤlhauſen) vnd Muͤn⸗ 
ſter in S. Gregorienthal: Item / ein groſſe Anzahl 
Doͤrffer / ſo man die Reichs Doͤrffer nennet / vnd die 
durch einen Vnter Landvogt / in deß hochloͤblichſten 
Hauſes Oeſterreich Namen / regiert werden / gehoͤ— 
ren. Hat ein eygen Landgericht / dem ein Keyſerlicher 
Schultheiß / ſampt ſeinẽ Schoͤffen / vorgeſetzt iſt. Im 
Obern Elſaß iſt auch ein Oeſterreichiſcher Land⸗ 
vogt. Dieſer Landvogt aber im Vntern Elſaß / 
wann er in ſein Ampt erſtlich tritt / er ſey weſſen 


| 


Roͤm Reich vmb 44000, Guͤlden Pfands weiß v⸗ 
berlaſſen worden ſeyn / die Biſchoff Wilhelm here 
nach Chur Pfaltz / vmbs Jahr 1406. ledig vnd frey 
vbergeben / damit er Huͤlff wider die Statt Hage⸗ 
naw haͤtte: Welches hernach Keyſer Sigiſmundus, 
vmbs Jahr Chriſti 1423. nicht allein beſtaͤttiget ſon⸗ 
dern auch den andern halbe Theil / gegen Erlegung 
56000. Goldguͤlden / darzu geſchlagen / ſo lang zube⸗ 
ſitzen / vnd zugenieſſen / biß von Roͤm. Keyſern vnd 
Koͤnigen / ſolche oo oo. Bilden wider bezahlt wůr⸗ 
den. Folgends iſt ſolche Landvogtey Erbsweiſe an 
Churfuͤrſt Friderichen den Erſten kommen; weil er 
aber / wegen ſeiner Kriege / vom Keyſer Friderico 
IV. in Acht erklärt ward / ſo gab er / der Keyſer / ſolche 
Landvogtey Pfaltzgraff Ludwigen dem Schwartzen 
zu Zweybruͤcken / darwider aber beſagter Bridericus 
proteſtiert. Vnd hatte folgends ſolche fein Succef- 
ſor, Churfuͤrſt Philippus / noch / biß auff den Bayri⸗ 
ſchen Krieg / in Anno 1504. Vnd ſtehet in einer ger 
ſchriebenen Verzeichnuß / es haͤtte An. 1486. Pfaltz⸗ 
graff Philips Churfuͤrſt / das Schloß Geroltzeck / als 
jhme nahe gelegen / ſampt Reichshofen / vnd Hochfel⸗ 
den / eyngenommen / auch nicht wider geben wollen / 
biß / als er ſich wider Keyſer Maximilian den Erſten 
auffgelainet / ſolch Schloß / ſampt der Landvogtey 
Hagenaw / vnd allem / ſo er im Elſaß hatte / als Of⸗ 
fenburg / Gengenbach (ſo beyde / mit dem nachbe⸗ 
nanten Schloß / Biſchoff Wilhelm von Straß⸗ 
burg / als er mit der Statt Straßburg kriegte / 
Pfaltzgraff Ruperto Churfuͤrſten / nachmals Roͤ⸗ 
miſchen Keyſer / an den er ſich gehengt / für Kriegs⸗ 
koſten vbergeben hat) das alte Schloß Ortenberg / 
oder Ortenburg / nahend Gengenbach / vnnd dem 
Fluß Kintzig / auff einem Berg / vier Meilen von 
Schiltach / vnnd drey von Straßburg gelegen / vnd 
was zu dieſen Orten gehoͤrig / jhme der Keyſer ge⸗ 
nommen. Vnd hat beſagtes Schloß Geroltzeck / er 
der Keyſer Maximilian erobern muͤſſen; vnnd was 
ren / in felbiger Belaͤgerung / groſſe Stück darvor / ſo 
man genennt den Ballauff / die boͤſe Elß / die Pfaltz / 
den Loͤwen / den Neidhard / den Narꝛen / ꝛc. vnd be⸗ 
fanden ſich viel Fuͤrſten / Graffen / vnnd vom Adel 
darbey. Das Schloß ward hierauff den Marggraf⸗ 
fen von Baden / zu geſampter Hand eyngeraumet; 
doch hat endlich Pfaltz bewilliget / daß man es den 
Erben von Geroltzeck wider zuſtellen ſolte / ſo der 
Marggraff ungern gethan haben ſolle. Die Land⸗ 
vogtey Hagenaw aber / iſt widerumb an die Pfaltz 
kommen / vnd bey derſelben blieben / biß Anno 1558. 
ſolche Keyſer Ferdinandus I. von Chur Pfalk ges 
loͤſet / vnnd an das Hauß Oeſterreich gebracht hat. 
Vid. Nicolaus Reuſnerus, & Dreſſerus de Urbi- 
bus Germaniæ, Hertzog in der Elſaſſer Chronick / 
Limnæus de Jure publico Imperii Romano-Ger- 


manici lib. 7. cap. 22. Caſpar ᷑erch de Ordin. Equ. 
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Gerinanico fund. I. Summar. 1 I. nu. 89. Fr. Hort⸗ 
leder von Vrſachen deß Teutſchen Kriegs lib. 5 
cap. I. fol. 62 3. nu. C6. Cruſius part. 3. Annal. lib. 


ir N deß Elaaſſeg. 


12. cap. 36. Tom. 1. Conſil. Argentin. conſil. 20. 


21 


Relationes, vnd geſchriebene Ver⸗ 
zeichnuſſen. 


Herliſchheim / oder Herlißheim / 


M ObernElſaß / zwiſchen Rufach zugefuͤget hatten. Es haben auch dieſen Ort Anne 


vnd Colmar / am Fluß Lauch / nahend Egeß⸗ 
heim / vier Meil Wegs von Schlettſtatt ge⸗ 
legen / Staͤttlein / vnnd Burg / ſo von den Stätten 
Anno 1372. gewonnen / vnd 56. Boͤßwicht darauff 
gefangen worden / ſo dem Land groſſen Schaden 


1447. die Schlettſtaͤtter / vnd Anno 163 2. im Win, 
ter / die Schweden eingenommen. Chron. Ar- 
gent. manuſcr. vnd Hertzog in der El⸗ 
ſaſſer Chronick. Iſt der Zeit 
Schaumberziſch. 


Ingweiler / | | 


Bußweiler / vnd dem Schloß Liechtenberg / tenberg einen Wochenmarckt allhie anzuſtellen / die⸗ 


M Vntern Elſaß / nicht gar ferne von | 1345. Keyſer LudovicusIV. dem Hern von Steck, 


an der Moter gelegen / welcher Fluß nahend 
Hinſperg / im Gebuͤrg / entſpringet / auff Hagena 
zulauffet / vnd nahend Druſenheim in den Rhein 
faͤlet. Das Staͤttlein Ingweiler gehoͤret dem 
Graffen von Hanaw⸗Liechtenberg; vnd hat Anno 


ſen Orth zu vmbmawren / vnnd jhn zu einer 
Statt zumachen / bewilliget / wie Her⸗ 
tog in der Elſaſſer Chronick 
lib. z. c. ij. ſchreibet. 
N gr 


Kentzingen / 


Endingen / vnd oberhalb Ettenheim / nicht 
ſonderlich weit vom Rhein gelegen / vnd dem 
Haug Defterreich gehörig / daſelbſten vor der Zeit 
viel vom Adel in der Kirchen ſeyn begraben worden. 


| RI: Breyßgaͤw / an der Eltz / vnterhalb 


Iſt ein Paß vber beſagtes Waſſer Eltz; vnd hat in 


dieſem Teutſchen Krieg / nach dem ſolches Staͤtt⸗ 
lein Anno 1632. im Decembri / von den Schwedi⸗ 
ſchen occupirt worden / viel außgeſtanden / vnd ſeyn / 


nach feiner den J. Octobris Anno 163 8. gaͤntzlicher 
Außpluͤnderung / auff Hertzog Bernhards von 
Sachſen Befelch / die Thor / Wall vnd Paſteyen / ge⸗ 
ſprengt / mit Fewer allda groſſer Schaden gethan / 
vnnd darauff ſolches Staͤttlein gaͤntzlich ruiniert 
worden; wiewol man ſolches ſeythero wider 
etwas repariert haben ſolle. Theatrum 
Europæum part. 3. & Re- 
lationes. 


Keins heim / Kiens heim / 


N On Theils Koͤnsheim genannt / ein | Land herumb / iſt aber in dieſem Krieg ſeht verwů⸗ 
Seen die Hertſchafft Hohen Lands⸗ ſtet worden. Dieſes Staͤttlein / benebens Keyſers⸗ 


berg gehoͤriges Staͤttlein / ligt zwiſchen den 
Staͤtten Keyſersberg / vnnd Ammersweyer. Vnd 
ſagt Munſterus, daß dieſe drey Staͤtt fo nahe bey⸗ 
ſammen ligen / daß man mit einer Buͤchſen von ei⸗ 
ner zu der andern ſchieſſen moͤge. Iſt ein edel herꝛlich 


berg vnd Ammers weyer / in einem Thal / ſeynd 
die jenige / davon das droben angezo⸗ 
gene Sprichwort Mel⸗ 
dung thut. 
Ruf 


Reyſersberg. 


Nter den Hagenawiſchen Sande 
voͤgten iſt / bey Regierung Keyſers Frı- 
derici II. einer von Adel / Albanus 
Woͤlffelin genant / geweſen / der auß ſei⸗ 

5 nem / deß Keyſers / Befelch / die Stätte 

Newenburg am Rhein / Colmar / Schlettſtatt / vnd 

dieſes Keyſersberg / (ſo vorhin ein Dorff geweſen) 

vmbma wren laſſen / vnnd zu einer Statt gemacht. 

Von jhme ſchreibet Hertzog in der Elſaſſer Chronick 

daß er endlich gar reich / vnd nach dem er in ſein / deß 


gedachten Keyſers Frideriei, Vngnad gefaleen / auff 


‚feinen Befelch / mit dem Strang gerichtet worden 


ſeyn ſoll. Es ligt dieſe ar (deren 
Monatlich⸗ einfacher Reichs Anſchlag iſt / a zu Roß / 
1g. zu Fuß / oder 84.8.) nahend Reichenweyher; vnd 
ſoll hierumb das Elſaß am allerfruchtbariſten ſeyn; 
wird auch darfuͤr gehalten / daß allda der beſte Elſaſ⸗ 
fer Wein wachſe. Iſt ein kleiner Ort ſonſten / 
der in dieſem Teutſchen Krieg wol etz 
was außgeſtanden hat. 


K j Lan⸗ 


22 


12 Beſchreibung der fuͤrnehmbſten 9 


Candaw Aru e 


davia. 


5 Slige dieſe Reichsſtatt / dem La⸗ 

ger nach / nicht mehr im Elſaß / wird a⸗ 
J ber noch darzu gerechnet / weiln ſie der 
Landvogtey Hagenaw incorporirt iſt. 
Hat aber ihre ſonderbare Reichsfrey⸗ 


Statt geſchenckt habẽ. Sie iſt vor 700. Jahren von 
den Hertzogen in Francken / die dieſe Gegend / wie 
auch das Speyr- on Wormſergaͤw / ingehabt / regirt 
vnd beſeſſen worden / ehe ſie an das Reich kommen. 
In der gwyſpalt zwiſchen Keyſer Ludovico IV. 


heiten / vnd Reichs Anſchlag / welcher iſt Monatlich vnd Friderico II. waren die Landawer gut Oeſter⸗ 


2. zu Roß / 18. zu Fuß / oder 96. Guͤlden; vnd iſt alfo 
in der Reichs⸗Matricula, wird auch zu den Reichs⸗ 
tagen beſchrieben / vñ iſt dem Roͤmiſchen Reich ohn 
Mittel vnterworffen. Sie ligt gegen dem Voſagi⸗ 
ſchen Gebuͤrg / an dem Fluß Queich / an vnd vmb 
das Pfaͤltziſch Ampt Germersheim / vnd graͤntzet an 
das Ampt Newſtatt. Man vermeynet / ſie ſey durch 
Attilam zerſtoͤret / hernach wider von einem Alle⸗ 
manniſchen Hertzogen / Namens Landfried / den Pi- 
pinus erſchlagen / vmb das Jahr Chriſti 750. erbaw⸗ 
et / vnnd mit drey Doͤrffern / Oberbornheim / Itzin⸗ 
gen / vnd Muͤlhauſen / die hinein kommen / noch meh⸗ 
rers erweitert worden; vnnd ſie alſo von jhme den 
Namen haben. Vermuhtlicher aber ſcheinet es / daß 
dieſer Nam von der Awenherkomme; dieweil man 
auß dem dicken Waldaͤchtigen Gebuͤrg Waßgaͤw 
hie herauß in eine ſchoͤne luſtige Awen / gleichſam 
deß gantzen Lands Awe / kompt. Dann etliche jnner⸗ 
halb zwo Meilen / Zirckelweiß herumb / auff 350. Fle⸗ 
cken vnd Doͤrffer gezehlet / welche die Wochen- oder 
ja die Jahrmaͤrckt zu Landaw / vor dieſem Landver⸗ 
derblichen Krieg / beſucht haben; weil der Boden 
herumb ſo luſtig vnd fruchtbar / der alles vberfluͤſſig 
darreichet / iſt; vnd man von dannen nur vier Mei⸗ 
len auff Speyer / anderthalb Stund zu dem im Ge⸗ 
buͤrg ſtehenden veſten Biſchofflich ⸗Speyriſchen 
Schloß Magdeburg / zwo Meilen zum Rhein / vnd 
ein kleine Meilzum Waßgaͤw hat. Iſt mit ſtarcken 
Mawren / Thuͤrnen / Bollwercken / vnd gefuͤtterten 
Waſſergraͤben verwahret / vñ hat drey eygene Doͤrf⸗ 
fer / vnd ſolldas Dorff Dautheim Keyſer Adolff der 


reichiſch / vnd thaͤten den Speyrern / ſo Bayriſch / viel 
Trangſal an / darumbfie gemelter Keyſer Ludovi- 
cus Bavarus, vmb y oo. Pfund Heller den Spey⸗ 
rern Pfands weiß verſetzt / vnd die Statt geſtrafft; 
wolte ſolche auch belagern / vnnd nach Erober⸗ vnd 
vorgehabter Demolierung der Mawren vnd Thuͤr⸗ 
nen / auch Schlaiffung der Graͤben / der Statt 
Speyer ſo lang vbergeben / biß gemelte Summa 
wider abgeloͤßt wurde: Aber die dandawer haben die 
Belaͤgerung abgebetten / vnd der Statt Speyer be⸗ 
ſagte 5500. Pfund Heller erlegt. Anno 1388. in der 
Verbuͤndnuß vnnd Krieg der Staͤtte am Rhein⸗ 
ſtrom / im Elſaß / vnd Wetteraw / wider die Fuͤrſten 
daſelbſt herumb / haben dieſe beyde Staͤtt / gand 

vnd Speyer / abermals miteinander zuthun gehabt. 
In dem Bawrenkrieg Anno isas.haben ſich die von 
Landaw mit Chur Pfaltz / wider die Bawren ver⸗ 
glichen / als der Churfuͤrſt daſelbſten ankommen. 
Anno 1552. iſt Keyſer Carolus V. von Hagenaw gen 
Landaw gezogen / welches jhm ſo wol gefallen / daß er / 
mit aller Verwunderung / 16. Tag / bey ſchoͤnem hel⸗ 
len Wetter / allda verblieben iſt. In dieſem Teut⸗ 
ſchen Krieg hat dieſe Statt auch ſehr viel erlitten; 
vnd iſt / auſſer den vorgehenden / noch newlich auch / 
naͤmlich / Anno 1639. im Auguſto / von den Schwe⸗ 


diſch⸗Weimariſchen; aber bald hernach von den 


Keyſeriſchen wider eyngenommen worden. Auß 
ſchrifftlichen Verzeichnuſſen / zum Theil auch 
auß Munſtero, vnnd Chr. Lehmann 
Speyriſcher Chronick 
lib. 4. c. 9. 


Lauffenberg. 


S ſeyn allhie zwo Staͤtt. Die groͤſſer / 

0 mit ſampt dem Schloß / ligt auff der lincken 
Seiten an einem Berg / darauff dz Schloß; 
vnd das kleiner SMttlein auff der Rechten / gegen 
dem Schwartzwald; Jedoch werden dieſe beyde 
Staͤtte / durch ein gar zierliche Brucke vber den 
Rhein (fo Anno 154 1. new gemacht / auch die ſtei⸗ 
nine Joch gar kuͤnſt⸗vnnd zierlich gehenckt wor⸗ 
den; die hiebevor nur huͤltzene Joch gehabt hat) zu 
ſammen gefuͤhret. Iſt die erſte Statt der Raura⸗ 
cer vnd Baßler Biſchthumbs / ob Baſel gelegen / 
deren Innwohner ſich zum guten Theil von dem 


Eyſen ernehren / das man da ſchmaͤltzet / das Ertz 
aber im Frickthal graͤbet. Iſt vor Zeiten ein beſon⸗ 
derer Sitz der alten Graffen von Habſpurg gewe⸗ 
ſen / die diß Lauffenberg / ſampt Seckingen / vnnd 
Glaris / von der Aebtiſſin zu Seckingen zu Lehen 
empfangen haben. Es hatte aber auch die Statt 
jhren Raht / Gericht / vnd die Muͤntzfreyheit. Nach 
Abſterben der Graffen von Habſpurg iſt ſie / ſampt 
zugehoͤriger Herꝛſchafft / an das Hauß Oeſterreich 
gefallen / vnd durch einen Oeſterreichiſchen Land⸗ 
vogt regiert worden / biß Anno 1638. Hertzog Bern⸗ 
hard von Sachſen / ſie eyngenommen / vnnd ſolche 

ſich noch 


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ſich noch der Zeit in Bransöfifchen Händen befin⸗ 

det. Hat vor Jahren auch allerley außgeſtanden; 
wie auch in dieſem Teutſchen Krieg. Hie iſt der 
kleinere Lauffer / oder Waſſerbruch / vnnd Fall deß 
Rheins / der nicht fo groß / als der bey Schaaffhau⸗ 
ſen. Es iſt aber der Rhein an dieſem Orth / zwi⸗ 


gar nahe der gantze Rhein / zwiſchen zwey Jochen 
hindurch / vnd mit groſſem Rauſchen vnd Getoͤß / 
zwiſchen vnd ober die Felſen hinlaufft / daher man 


bern Elſaß / in deß Abts von Murbach Ge⸗ 

bieth / vnd ein halbe Meil von dem Kloſter 
Murbach / nahend dem Vogeſiſchen Gebuͤrg / ge⸗ 
legen. Beſagte Murbachiſche Herꝛſchafft / ligt ge⸗ 
gen Thann vnd Seenheim / vnd iſt dieſer Prælat 
auß den Aebten der Maͤchtigſt im Elſaß; welchen 
das Hauß Oeſterreich / in deſſen Schutz er iſt / mit 


9 Der Luterbach / ein Staͤttlein im O⸗ 


dieß Elſaſſes 


ſchen den Felſen gleichſam eyngeſchloſſen / alſo / daß 


23 
oben die Schiff außzuladen / vnnd ſolche an Sai⸗ 
lern hindurch zulaſſen pfleget; wiewol ſich bißwei⸗ 
len etliche verwegene Geſellen mit denſelben hin⸗ 
unter wagen. Vnd von dieſem Fall deß Rheins / 
vnnd dem Berg Jura, fo ſich daſelbſt / biß in den 
Rhein erſtreckt / ſoll auch dieſer Statt der Na⸗ 
me kommen ſeyn. Stumpfius in der 
Schweitzer Chronick / Munſte⸗ 
rus in der Cofinogra- 
Phia. 


Lautenbach / Lauterbach / 


den Reichs Anlagen / gegen dem Reich vertritt; aber 
zum Cammergericht es ſelbſten contribuiren thut. 
Iſt Benedictiner Ordens / vnd eines auß den vier 
ihr unten in e ſo vor Zeiten 
ivarium Peregrinorum geheiſſen hat. Ihr ho 
fuͤrſtliche Durchleucht / Ertzhertzog eee 
zu Oeſterreich / ꝛc. ſeyn der Zeit Admi- 
niſtrator dieſer Abtey. 


Liechtenaw / 


lich⸗Hanaw⸗Liechtenbergiſch / aber auff 

Germanier Boden / vnd drey Meilen von 
Straßburg / gelegen. Es ligt das Kloſter Schwartz⸗ 
ach nicht weit davon: Wie auch Druſenheim am 
Rhein / fo der alten Concordia ſeyn ſolle / darbey 
Anno 1830. diß⸗vnnd jenſeit deß Rheins / ſtarcke 
Schantzen / zwiſchen Hagenaw vnnd Liechtenaw / 
ſeyn erbawet / aber hernach Anno 1632. im Janua⸗ 
rio wider geſchleyfft / vnnd dann Anno 1636. als 


S Taͤttlein / vnd Schloß / ſeyn Graͤff⸗ 


der Keyſeriſche General deutenampt Graff Gallas 
da fein Läger hatte / auffs new repariert / vnd Anno 
1637. von den Frantzoſen / folgends wider von den 
Keyſeriſchen / vnd alſo immer Abwechſelungsweiſe / 
auch beſagtes Liechtenaw ſelbſten / occupiert; ſon⸗ 
derlich aber dieſes Staͤttlein Liechtenaw Anno 1632. 
den 10. Aprilis / von den Keyſeriſchen eynge⸗ 
nommen / gepluͤndert / vnd verbrandt 
worden. Relationes. 


X 
* 


Lohr. 


M Jahr 1642. den 14. vnd 24. Mer; 
tzen / ſeyn bey Lohr / an einem Dorff Duͤm⸗ 
a lingen genannt / auff einer kleinen ſteinern 


fr 


Bruͤcken / die beyde Herꝛn Generaln / Guſtav Horn / 


vnd Johann de Werth / gegen einander außgewech⸗ 


ſelt worden. 


Luders / Ludera, 


a 2 In Staͤttlein / Schloß / vnd Fuͤrſtli⸗ 
„che Abtey an Hoch⸗Burgund ſtoſſend / wel⸗ 
ches Kloſter mit Murbach incorporiert / aber 
keinen eygenen Anſchlag; wiewol der Abt von Lu⸗ 
ders Stimm / Stand / vnd Seſſion im Reich hat / 
vnd inſonderheit beſchrieben wird / auch die Rega⸗ 
Ua noch abſonderlich empfangen werden. Churfuͤrſt 
Ludwig Nee hat / zun Zeiten deß Gecken⸗ 
kriegs im Elſaß feine Geſandten hieher zum Del⸗ 
phin Ludovico auß Franckreich geſchickt. Her 
Ertzhertzog Leopold Wilhelm von Deſterreich iſt jezt 


Adminiſtrator allhie; wiewol der Zeit es mit bey⸗ 
den Stifftern / Murbach vnd Luders nicht zum be⸗ 
ſten ſtehet; fo der verderbliche Krieg vervrſachet. 
Vnd haben Luders die Frantzoſen erobert / ſo her⸗ 
nach Anno 1636. im Herbſt / die Keyſeriſchen verge⸗ 
bens Anfangs wider eynzubekommen verſucht: A⸗ 
ber / da ſie hernach dieſen Ort ſtaͤrcker ange⸗ 
griffen / denſelben jnnerhalb zween 
Tagen beenden ha⸗ 
en. 


* 
* 


Mar⸗ 


24 


dem Biſchthumb Straßburg gehoͤrig / hat 


SMiſchoff Johannes von Dirpheim / der Anno 1328. 
geſtorben / auß einem Dorff zu einer Statt zuma⸗ 
chen / vnd zu vmbmawren befohlen. In dem Ge— 
cken Krieg gewannen ſelbige Armeniafen dieſes 


| Beſchreibung der fuͤrnehmbſten Ort 
Marckels heim / oder Marckoltzheim / 


G In Staͤttlein vnterhalb Breyſach / az | Stättlein auch mit Gedinge / oder Accord. Ara 
ber auff Galliſchem Boden gelegen / vnnd no 163 2. nahme es Rheingraff Oth Ludwig / vnd 


Anno 1637. Hertzog Bernhard zu Sachſen / 
beyde alle mal mit Sturm eyn. Straß⸗ 
burger Chronick / vnd Re⸗ 
uw. lationes, 
Tr 


Mafmünfter 


nis, fundatoris hujusMonafterii. Es ſeynd in ſol⸗ 
chem ſchoͤnen vnnd reichen Kloſter nur Graͤffnen 


M Sundgaͤw / am Fluß Tolder / Al. 


runa, oder Olruna, ſo mit doppelten Maw⸗ 


ren vnnd Graͤben vmbgeben iſt. Das Ge⸗ 


ſchlecht deren von Maßmuͤnſter im Elſaß / ſol An⸗ 
no 1573. abgeſtorben ſeyn. Es iſt allhie ein ſtattli⸗ 
ches Frawenkloſter / ſo der Hertzog Maſo in Aleman⸗ 
nien / vmbs Jahr Chriſti 730. vngefaͤhr / zu Ehren 
deß heiligen Leodegariſ, auß deſſen Geſchlecht er 
war / erbawet hat / die weil ſein einiger Sohn / von 
acht Jahren alt / in beſagtem Fluß Tolder gebadet / 
vnd ertruncken iſt / deme man dieſe Grabſchrifftge⸗ 
macht hat: Hic jacet ſepultus filius Regis Maſo- 


Maursmuͤnſter / 


vnd Gütern haͤtten bleiben laſſen. Es hat aber die⸗ 
fes Staͤttlein / vnd die Marck / folgends jhre beſon⸗ 
dere Herꝛſchafften / ſo man die MarckHerꝛen genen. 


halbe Meil von Elſaßzabern / vnd vier Mei⸗ 

len von Straßburg / im vntern Elſaß / ge⸗ 
gen dem Voſagiſchen Gebuͤrg / gelegen; fo von 
Theils vnrecht Morßmuͤnſter genant wird. S. Leo- 
bardus hat erſtlich für ſich / vnd ſeine Schuler / allhie 
ein Betthauß erbawet / daher jhn Theils fuͤr den er⸗ 
ſten Abt dieſes Kloſters / ſo Koͤnig Gildebertus auß 
Franckreich confirmiert habe / ſetzen. Hernach vmb 
das Jahr Chriſti 724. vngefaͤhr / iſt Maurus allda 
Abt geweſen / von deme das Kloſter den Namen be⸗ 
kommen hat. In der Straßburger Chronick ſte⸗ 
het / daß Anno 147 1. Hertzog Friderichs Pfaltzgraf⸗ 
fen / vnd deß Hertzogen von Lothringen Hauptleu⸗ 


Ss vnd Abtey / vngefaͤhrlich ein 


vnd Freyfrawen. Es hat allhie auch ein Schloß / 
ſo / ſampt der Statt / der Zeit Fuggeriſch / doch 


Pfandsweiſe vom hochloͤblichen Hauß Defterreich, 


+ 


9 


Anno 1633. im Sommer / hat Rheingraff Han 
Philips dieſen Ort belaͤgert / vnd nach geſchoſſener 


Breſch / jhn zum Accord genoͤhtiget. Munſte⸗ 
rus in Cofinogr. Hertzog in der Elſaſ⸗ 
fer Chronick / & Re- 
lationes. 
2* ** 


net / deren ein jeder ſeinen beſondern Amptmann in 
dem Staͤttlein wohnend / gehabt / welche die hohe O⸗ 
brigkeit / vnnd der Abt deß Kloſters im Staͤttlein 


nichts zugebieten. Vnd ſeyn die MarckHerꝛen / der 


Hertzog von Lothringen / der Graff zu Hanaw / we⸗ 
gen Ochſenſtein / die Herꝛn von Rapoltſtein / vnd die 


Edlen von Wangen / als Erben vnnd Innhaber 
der Herꝛſchafft Geroltzeck am Waſichin geweſen; 
wie wol bey dieſer Kriegszeit alles in Confuſion iſt / 
vnnd dorten herumb jetzt die Frantzoſen herꝛſchen: 
Wiewol im Auguſto Anno 1841. auß Straßburg 


te / fuͤr Morßmuͤnſter / vnnd Gerolteck in Waſſi⸗ geſchrieben worden / daß ſolches Staͤttlein jetzt de» 


cheim / wegen ergangener Rauberey / gezogen / vnd 
das Schloß Geroltzeck ( fo nicht weit darvon gele- 
gen) reiſſen / vnnd zu Morßmuͤnſter Thuͤrne vnnd 
Maren brechen / die Gemeine bey jhrer Herzlich» 
keit der Hoveſtatt / vñ die Buͤrger bey jhren Haͤuſern 


nen Edlen von Landsberg gehoͤrig ſeye. Beſihe 
Cruſium in der Schwaͤbiſchen Chronick part. I. 
Annal. lib. I I. cap. r. vnd Hertzog in der 
der Elſaſſer Chronick lib. z. 
cap. 13. 


Molßheim / Moltzheim / 


M Vntern⸗Elſaß / drey Meilen von Moͤnch / ſo vorhin auſſer Straßburg gewohnet / auch 
allhie ein Kloͤſterlein; die Jeſuiter aber ein praͤchti⸗ 
gehörig / deſſen Domherꝛn auch die ges Collegium, vnd ſehr liechte Kirch erbawet / de⸗ 
ren Academia vor dieſem Krieg zimlich floriert hat. 
In der Spitalkirchen ligt der ſechs vnd ſechtzigſte 

| Viſchoff 


Straßburg gelegen / vnnd ſelbigem Biſch⸗ 
thumb 
Pfarxkirchen allhiezum Dom / vnd die Statt zu jh⸗ 
rer Reſidentz gemacht. So haben die Carthaͤuſer⸗ 


2 1 * 
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lum B. la Croche. . ü 
2 © » Martın- DIES. , gr 7. 1 1 
Mainbocuf, oder C. wald. E as urftlı he. Je 95 £ ! 
‚> F che d hl a F. A aine Huss 


iſchoff von Straßburg / Johannes von Dirp⸗ 
heim / ein Schweitzer / von vnehelicher Gebuhrt / der 
dieſe Statt erweitert / vnd Anno 1316. ſie mit einem 
Schloß / vnd dem Spital gezieret hat. Anno 1188. 
ward dieſe Statt zerſtöͤret / nd Anno 1388. vom Herr 
508 Ruprechten Pfaltzgraffen verbrandt. An. 1592. 
belaͤgert⸗ vnd eroberten fie die Straßburger; Anno 
1 1610. die vnjerte Proteſtierende Fuͤrſten; vnd Ans 
no 1632. die Schweden. Vnd hat ſie hernach / biß ſie 
in der Frantzoſen jetzige Haͤnde kommen / noch viel 
außgeſtanden. Nicht weit von hinnen ligt Kirch⸗ 
damen Wan Dagobertus M. auß Franckreich / 
bey ſeines Vattern Lebzeiten mehrertheils Hoff ge⸗ 
halten hat. So iſt nicht ferne von hier ein alte Ca⸗ 
pell / daran man / vor kurtzer Zeit / Roͤmiſche Heyd⸗ 
niſche Monimenta geſehen / vnnd vielleicht noch / fo 
die gemeine Leut Domphieter / das iſt / S. Peters 
Kirchlein nennen. Caſp. Bruſchius de Epiſcop. 
German. cap. 5. p- 69. Hertzog in der Elſaſſer Chro⸗ 
nick lib. z. c. 1. & 11. Stumpfius in der Schweitzer 
Chronick lib. z. c. 78. & Beſoldus de natura popu- 
lorum c. 18. pag. 93. f | 


A 


JJeſe Statt iſt in dem Sund⸗ 
ELER\ a gamw/zwifchendem Rhein / vnd Loth⸗ 
a I ringiſchen Gebuͤrge / faſt in der Mit⸗ 
Deen der Stätte Baſel vnnd Colmar / 
doch der Statt Baſel etwas naͤher / 


deß Elſaſſes. 


28 
Es ligt nahend Molßheim / vnd Dachſtein / vnd 
drey Meil von Straßburg Dorelsheim / von Theils 
vnrecht Dorlesheim genannt / ſo der Statt Straß⸗ 
burg gehoͤrig ſeyn ſolle; iſt aber auch da eine Com- 
menda S. Johanns Ordens / allein / vnnd in einem 
ebenen fruchtbaren Feld / gelegen / mit Ringmaw⸗ 
ren vnd Waſſergraͤben vmbgeben / ſo S. Johann 
Dorelsheim genannt wird. In der Straßburger 
Chronick ſtehet / daß dieſes Johanſer Kloſter bey 
Doroltzheim / vnnd Moltzheim / von den Herꝛn vnd 
Voͤgten zu Moltzheim / vnd der Gegne darumb / als 
man zahlt 1011. Jahr / geſtifftet vnd gemacht wor⸗ 
den ſey. Herꝛ Auguſtin Freyherꝛ zu Moͤrßberg vnd 
Beffort / Ritter (der feine ſchoͤne vnnd weite Reyſen 
faſt durch die gantze Chriſtenheit / vnd Europamz 
auch andere Theil der Welt geſchriebener hinder⸗ 
laſſen) iſt allhiezu S. Johann Dorelsheim / 
Baſſelt / Hemendorff / vnd Rexingen / 
vor Jahren Commendeur deß 
Johanniter Ordens ge⸗ 


weſen. 


* 
** 


Wulgauſen. 


an dem Fluß Ill gelegen / von welcher allbereyt vn⸗ 
ter den Schweitzeriſchen Stätten / in einem 
beſondern Tractat / gehandelt 
worden iſt. 
Aut 


Muͤmpelgart / Moncbeliard, 


dieſer Zeit Herꝛn Hertzog Leopold Frideri⸗ 

chen von Wuͤrtenberg gehörigen Graff- 

ſchafft dieſes Namens / von welcher oben / zu Eyn⸗ 
gang dieſes Tractats / geſagt worden iſt. Wird La⸗ 
teiniſch Montbelgardum, vnnd Montisbeligar- 
dum, gleichſam Mons jucundi aeris von dem ge⸗ 
ſunden Lufft der benachbarten Berge / mit denen 
dieſe Statt vmbgeben iſt / genannt. Ligt an den 
Graͤntzen deß Teutſchlands / gegen Burgund / vnd 
wird in die Alte / deren Lager in der Ebene / (außge⸗ 


| De e der Alten / vnd 


nommen das Schloß / vnnd die Gaſſen an daſſelbe 


reychende) vnd die Newe / fo Bergicht / gelegen / ge⸗ 
theilet. Iſt in das Gevierdte / aber vngleich er⸗ 

bawet; weiln gegen Abend ſie etwas länger ; vnnd 
ihr Vmbkreyß von anderthalb Stunden gehens 
iſt. Hat vier Hauptthor / als S Peters / gegen 
Morgen / durch welches man in das naͤchſtgelegene 
Sundgaͤb: Das Newe / dardurch man gegen 
Abend in die Graffſchafft Burgund: Der groͤſ⸗ 
ſern Bruͤcken Thor / durch das man vbers Gebuͤrg 

ns Schrweitzerland / gegen Mittag: Vnd dann 


das Vierdte / Porta Rupellana genant; dardurch 
man gegen Mitternacht / auff etliche Burgundi⸗ 
ſche Ort / vnd in Lothringen reyſet. Es hat die alte 
Statt ſtarcke Mawren / darzwiſchen Thuͤrne ſeyn / 
vnnd gegen Mittag ein ſtattlich Bollwerck. Die 
newe Statt iſt zwar oben her auch wol beveſtiget / 
wie dann / als Anno 1598. im Octobri / die Statt 
auff ein newes zu erweitern angefangen worden / 
man die Graͤben / Waͤll / vnnd Paſteyen oben auff 
dem Berg / hinder der veſten Wacht / oder Caſtel / 
vnnd Thurn / la Croſte genannt / in lautern har⸗ 
ten Felſen gemacht / vnd die Graͤben ſehr weit vnd 
tieff geſchrotten / vnd folgends / vor wenig Jahren / 
auff Frantzoſiſche Verord⸗ vnnd Bezahlung / er⸗ 
weitert: Aber vnten her / gegen Mittagwaͤrts / hat 
dieſe newe Statt keine Mawren; wiewol derſel⸗ 
ben Abgang das Fiſchreiche Waſſer Alaine (das et⸗ 
wan bey drey tauſend Schritt von der Statt / oder 
jnnerhalb eines Stuͤndleins / in den beruͤhmbten 
Fluß die Dub kommet / ) ſo neben hin flieſſet; vnnd 
die daſelbſt in die auffgeſchuͤtte Erden geſchlagene 
groſſe Pfaͤl / genugſam erſtatten. Sonſten iſt Muͤm⸗ 

D pelgart 


26 

pelgart den mehrer 
vmbfangen. Vnd 
ternacht her das Waͤſſe 


theil mit zweyen Waſſergraͤben 
kompt auff der Seiten von Mit⸗ 
rlein Rigole, fo ſich an der 
Statt in zwey Theil ſcheydet / deren der eine faſt 
mitten durch die Statt / der ander durch den Statt⸗ 
graben laufft / vnnd beyde Waſſer der Statt gar 
nicht genommen / oder abgegraben werden moͤ⸗ 
gen; auch vnter der ſteinern Bruͤcke / ins gemein 
le grand Pont genannt / zuſammen fallen. Die 
Gaſſen ſeyn gar ordentlich angerichtet / vnnd mit 
Kieſelſteinen gepflaftert. Man redet allda / was 
nicht Teutſch iſt / meiſtentheils grob Frantzoͤſiſch / 
wiewol bey vornehmen Leuten die Spraach beſſer 
iſt. Vnd gibt es allhie / auſſer der alten Innwoh⸗ 
ner / (darunter etliche vornehme Geſchlecht ſeyn) 
auch Frantzoſen / Teutſche / Lothringer / Schwei⸗ 
tzer / Savoyer / vnnd Burgunder: Dieweil nicht 
allein die Statt ſelbſten für fie bequem; ſondern 
auch das Land herumb / gar luſtig / vnd an allerley 
Getreyd / gutem Weinwachs / vnd anderm / frucht⸗ 
bar iſt; es auch ein gute Vlehweyde; an Baw⸗ 
vnnd Brennholtz ein gute Notturfft / vnd ſchoͤne 
Steinbruch von allerley Manier / hat / vnnd nahe 
bey der Statt ein Eyſern Bonertz gegraben / vnd ge⸗ 
waͤſchen / auch folgends zum Theil an der Dub / 
zum Theil anderswo / trefflich gut eyſen dar auß ge⸗ 
ſchmaͤltzt / vnnd geſchmidet wird. Die Gebaͤw der 
Statt belangende / ſo ſeyn von Kirchen allda zuſe⸗ 
hen. Erſtlich / S.Olwaldi , ins gemein auff jhr 
Spraach Sainct Mainboeuf, oder Mainbovii, 
vom Graffen Hanfone zu Muͤmpelgart/ vor etlich 
hundert Jahren geſtifftet / der S- Ofwaldi Coͤrper / 
auff deß Papſts Zulaſſung / auß Burgund hieher 
hat bringen laſſen / vnnd darinn der Graffen von 
Muͤmpelgart Begraͤbnuß / ondein herzliche Orgel 
zuſehen; der hohe Thurn aber daran / kurtz vor dem 
jetzigen Krieg / eyngefallẽ iſt. Sie ligt beym Eingang 
deß Schloſſes / vnnd hat drey Gewoͤlber; vnd wird 
darinn Teutſch geprediget / auch der Pfarꝛer allda / 
fo feinen Diaconum hat / ein Superintendent ge— 
nant / der die Auffſicht vber alle andere Kirchen die⸗ 
ſer Graffſchafft / vnd zugehorigen Herꝛſchafften / hat. 
Zum andern / S. Martins Kirch mitten in der al⸗ 
ten Statt / auch ein alte Kirch; aber welche / weil 
ſie zu klein war / Hertzog Friderich von Wuͤrten⸗ 
berg / abbrechen / vnnd ein ſchöne / groſſe / gantzlüͤff⸗ 
tig / vnnd helle / von lauter gehawenen Quaderſtei⸗ 
nen / mit jhren Columnen / Geſimbſen / vnnd ande⸗ 
rer Gezierde / Anno 1604. hat aufffuͤhren laſſen / 
nach dem der erſte Stein darzu / den 5. Martij Ans 
no 160 1. gelegt worden iſt. Vnd in ſolcher wird 
Frantzͤſiſch von drey Kirchendienern geprediget. 
Neben dieſen zweyen herrlichen Kirchen / hat es 


auch eine Capellen auff dem Gotts Acker / in wel⸗ g 


cher man die Seichpredigten helt: Item / ein altes 
reiches Spital; vnd das Pæda ogium ‚d4/ neben 
der Lateiniſchen Præceptorum Biß / drey Audi- 
toria ſeyn / darinnen gute Kuͤnſte / vnd Sprachen / 
ſampt der Philoſophia, gelehret werden. Die Teut⸗ 
ſche vnd Frantzoͤſiſche Schulen / fo abſonderlich / 


FE 4 
Beſchreibung der fuͤrnehmbſten Or 


— — — GERBEEESE, SERIES 
— —. ͤ ——— . ↄ—Ao) —— — IE 
5 — ꝛ—ß K[— —— — ———hubñ— — 


t 
nicht darzu gerechnet. n 
Schulen allein die vngeaͤnderte Augſpurgiſe 
Confeſſion / Anno 1538. allhie eyngefüͤhret / getri 
ben. Es hat hochgedachter Hertzo Friderich / auch 
in der obgedachten von jhme an agen newen 
Statt / damit der 
befoͤrdert werden moͤchte / an dem Fuß deß Bergs / 
den 2. Junij Anno 1598. den erſten Stein zu einem 
Collegio gelegt / welches zwar ein gar ſchöͤner kuͤnſt⸗ 
lich⸗viereckichter Baw; aber / weiln er zu fruͤh ge⸗ 
ſtorben / ſo iſt die Academie ſo daſelbſten hat eyn⸗ 
gefüͤhret werden ſollen / verblieben. 0 
chen Gebawen iſt ſonderlich das ſchoͤne/ wolerbawe⸗ 
te / vnd veſte Fuͤrſtliche Schloß zuſehen / welches ge⸗ 
gen Auffgang der 
ren / beſchleußt / vnnd auff 
vber die maß harten Felſen / allerd 
Gebaͤwen ledig / erhoben ſtehet. 
newe Schloß abgetheilet. Das Newe / oder Euſſe⸗ 
re / ſo groß / vnd ſchoͤn / iſt zur Fuͤrſtlichen Reſidentz / 
vnd Wohnung / geordnet / auch deßwegen mit ſchoͤ⸗ 
nen Zimmern / vnd Gemachen gezkeret; hat ſeine 
ſtarcke Thuͤrne / vnd mit einem ſehr tieffen Graben 
in Felſen gehawen vom Alten abgeſondert. Hat ei⸗ 
nen weiten Vorhoff / darinn obbeſagte Teutſche 
Kirchen: Item / deß Gubernatoris, oder Baulliyi 
dieſer Graffſchafft / Wohnung / in einem praͤchti⸗ 
gen Palaſt; das Fuͤrſtliche Zeughauß / mit ſehr groſ⸗ 
fen Stuͤcken / aller 
vnd Waffen / auff das beſte verſehen; die alte Cantz⸗ 
ley / vnd Fuͤrſtlich Archivum; Item / der Marſtall / 
Keller / Binderhuͤtten /c. ſtehen. Der Platz iſt ſehr 
weit / damit man das Geſchuͤtz darauff ſtellen / vnd 
die Pferde tummeln / vnnd Ritterſpiel da anſtellen 
kan. Es ligt daran ein ſehr luſtiger Garten. Vnd 
wird mit Luſt der Brunnen geſehen / ſo zu vnterſt / 
auß dem Thiergarten / biß zu oberſt ins Schloß hin⸗ 
auff gerichtetiſt. Im alten / oder innern Schloß 
wohnen die Handwercksleut / Gutſcher / vnd der⸗ 
gleichen / die man zu Hoff brauchet. Beyde alt / 
vnd newe Schloß / ſeyn mit Thuͤrnen / Streichweh⸗ 
ren / Fallbruͤcken / vnd dergleichen / auch mit guten 
Roͤhr⸗ vnd Schoͤpffbrunnen / nach Notturfft / vnd 
mit einer groſſen 
beyden Schloͤſſern vber / iſt oberwehnte Croſta, oder 
la Croſte, wie ſie es nennen / oder der newen Statt 
Caſtell / von deſſen ſehr hohen Thurn alle Ankom⸗ 
mende leichtlich man ſehen / vnd mit dem Glocken⸗ 
ſchlag / bißweilen auch mit Ablaſſung eines Stuͤcks / 
dieſelbe anzeigen kan. Zwiſchen den Waͤllen die⸗ 
ſes Caſtells / it newlich / zwar mit groſſer Muͤhe / vnd 
Vnkoſten / ein Brunne zweyhundert Schuh tieff / 
gegraben worden. Bey dieſem Caſtell ligt oban⸗ 
gedeutes Collegium. In der alten Statt iſt deß 
Fürften Palaſt zuſehen / von Graff Georgen von 
Wuͤrtenberg gantz praͤ 
Platz / oder Marckt / erbawet / vnnd in vnderſchied⸗ 
liche Zimmer eingetheilet. Oben auff ſeyn groſſe / 
vnd weite Kornſchuͤtte / vnd Böden. Vnten her⸗ 
umb haben die Kauffleute zu allerhand . 

vn 


einem zimlich hohen / vnd 


Von weltli⸗ 


ings von andern 
Iſt ins alt / vnn 


Schlagvhr / verſehen. Gegen 


chtig auff dem ſehr ſchoͤnen 


ſelben Erbawung deſto mehrers 


5 


a 


Sonnen / der Statt Ringmaw⸗ 


8 


hand Kriegsnotturfft / Wehren / 


U 


vnd die Bawersleut zu Verkauffung der Fruͤch⸗ 
ten / jhre ſtattliche Gelegenheiten. Das Statt ⸗o⸗ 
der Burgerhauß / ſo man ſonſten das Rahthauß 
anderßwo zuneñen pfleget / ſtehet nahend obgedach⸗ 
ter S. Martinskirchen. Iſt auch ein feiner Baw / 
daran ein gar luſtiger vnd groſſer Garten. Vnd 
hat man allhie vor dem naͤchſten Sterben / vnnd 
Krieg / die Hochzeitliche Solennitaͤten pflegen an 
zuſtellen : Iſt auch darinn der Statt Zeughauß / 
vnd Ruͤſtkammern. Gegen beſagtem Marckt v⸗ 
ber / ſtehet ein Thurn / darauff der Statt Schlag⸗ 
vhr. Es hat in der alten Statt eine Muͤhl / vnd auſ⸗ 
ſer derſelben / neben dem newen Thor / auch eine. 
Vnd war vor Zeiten auch eine Papyrmuͤhle na⸗ 
hend der Statt / ſo hernach an die Dub verſetzt / vnd 
newlich von den Straſſenraͤubern verbrandt wor⸗ 
den. Es hat auch allhie ein Pulvermuͤhlen / da man 
viel vnd gutes Schießpulver machet. Die Metzig iſt 
ſo wol deß Gebaͤwes / als auch der Sauberkeit halber 
zubeſichtigen. In der newen Statt hat es ein ſchoͤn 
Ballenhauß / damit man den Leib darinn vben / vnd 
das Gemuͤth auch ſein Erquickung haben moͤge; 
darauff vornehme Staͤtt inſonderheit zuſehen pfle⸗ 
gen / damit in Mangelung deſſen / vnd anderer loͤbli⸗ 
chen Exereitien / die Leut nicht dem Spielen / Sauf⸗ 
fen / vnd den Hurenwinckeln nachzugehen Vrſach 
haben; weiln doch muͤſſige deut etwas zuthun haben 
wollen. Die Privathaͤuſer zu Muͤmpelgart ſeyn 
auch nicht zuverachten / deren die meiſten ſtei⸗ 
nern / von drey Gaden hoch / vndmit Ziegeln bedeckt 
ſeyn. Die newe Statt iſt noch nicht gar außge⸗ 
bawet / daher daſelbſt / an ſtatt der Haͤuſer / luſtige 
Gaͤrten / vnd etliche Weinberge / zuſehen. Auſſer der 
Statt gibt es ſehr ſchoͤne Wieſen / vnnd Spatzier⸗ 
gaͤng / auch wolgepflantzteGaͤrten / Berglein / Bruͤn⸗ 
ne / Weinwachs / Felder / Waͤldlein / Huͤgel / vnd der⸗ 
gleichen / auch feine Doͤrffer. So hat auch der Fuͤrſt 
auſſer der Statt einen ſchoͤnen wolgezierten Luſt⸗ 
garten / ſampt einem newerbawten Luſthauß; all⸗ 
da nicht allein vberauß viel / vnd mancherley frucht⸗ 
bare Baͤum; ſondern auch frembde Gewaͤchs / 
Stauden / Kraͤuter / Wurtzeln / vnnd Blumen / in 
groſſer Anzahl; deßgleichen ein Weingarten / in 
welchem koͤſtlich guter Wein gepflantzet wird / zufin⸗ 
955 ſeyn. Vnd iſt daſelbſt auch ein Fiſchweyher; 

in Vogelhauß / vnd mitten im Garten / eine Renn⸗ 
bahn. Nicht weit darvon iſt der Thiergarten / ſo et⸗ 
liche waͤldechte Berg / vnd in feinem Bezirck ſoviel / 
als die Statt Straßburg / begreiffen ſolle. Zu euſ⸗ 
ſerſt ſeyn etliche geſunde Brunnquellen / von dan⸗ 
nen das Waſſer in die Statt geleytet wird. Der 
Lufft iſt temperirt / vnd geſund / daher ſelten die a 
oder anſteckende Kranckheiten / da regieren. Vnd 
hat es ein wenig mehr / als zwo Stunden von hier / 
nahend dem Dorff Lougre, einen herzlichen Ge⸗ 
ſundbrunnen / zu welchem vor dem jetzigen Krieg 
viel deut von weitem gereyſet ſeyn. Es gibt in den 
Waſſern / wie auch in den Teichen / vnd Seen / ſon⸗ 
derlich deme bey dem Dorff Rhenans / ſo nur ein 
Stund von Muͤmpelgart gelegen / maͤchtig groſſe 


deß Elſaſſes. # 


27 
vnd wolgeſchmacke Hecht / vnd Karpffen; davon der 
Hertzog ein ſtattlich Einkommen hat. So tragen die 
Baͤum herꝛliche Fruͤcht. Gibt auch allerhand Thier / 
vnd Voͤgel / herumb. Vnd hat Hertzog Friderich An⸗ 
no 1581. in dem Wald Mombar / nur ein Stuͤndlein 
von hier gelegen / ein ſehr groffe Beerin gefaͤllet / wie 
ſolches auff einer ſchoͤnen Tafel im Schloß gemah⸗ 
let zuſehen. Etwas mehrers / als ein Teutſche Meil 
von der Statt / hat es Saltzwaſſer im Dorff Saul- 
no, in die Wuͤrtenbergiſche Herꝛſchafft Granges 
gehoͤrig / welches geſotten / vnnd hernach gebraucht 
wird. Daſelbſten auch / vnd in der Naͤhe / man Gyps 
auß der Erden graͤbet. Von dem Eyſenbergwerck / 
auff ein halbe Stund von hinnen gelegen / iſt oben 
allbereyt geſagt worden. Man hat vor dem Krieg ein 
feine Handlung allhie getrieben / ſonderlich nach 

Burgund / vñ ins Elſaß. Der ordentliche Wochen⸗ 
marckt wird alle Sambſtag / vnd im Jahr 4. Maͤrckt 
gehalten / darzu man inſonderheit auch viel faile 
Pferd / vnnd Vieh / bringen thut. Gibt da allerley 
Handwercker / ſonderlich kuͤnſtliche Leinenweber / 
vnd Lederbereyter / ſo jhr engen Thor / das Sandthor 
genant / haben. Es haben ſich allhie allerhand Sa⸗ 
chen zugetragen / deren wir allein etlicher gedencken 
wollen. Anno 1044. als Graff Ludwig von Mont⸗ 
belgard ſich zu dem Teutſchen Keyſer hielte; hat Re- 
ginaldus, Graff zu Burgund / dieſen Ort hart belaͤ⸗ 
gert; wurde aber darvor von Graff Ludwigen ge⸗ 
ſchlagen / vnd abgetrieben. Anno 128 T. hat Keyſer 
Rodolphus I. Statt vnd Schloß erobert / als ſich 
der Graff allhie / auff die Burgundiſche Seiten ge⸗ 
lenckt hatte. Anno 13 64. hat das Land herumb / von 
den Burgundern; wie auch Anno 1444. von Lu- 
dovico Delphino Königs Caroli VII. in Franck⸗ 
reich Sohn / viel erlitten. Vmbs Jahr 1474. in dem 
Burgundiſchen Krieg / ward Graff Heinrich von 
Wuͤrtenberg / vnd Muͤmpelgart / der es mit Keyſer 
Friderico IV. hielt / von Hertzog Carl zu Burgund 
gefangen / vnd jhme der Tod getrohet / wann der Gu⸗ 
bernator deß Schloſſes / jhme dieſen Ort nicht auff⸗ 
geben wuͤrde. Weiln aber dieſer ſolches keines wegs 
thun wolte / ſo muſte der Hertzog mit Schanden ab⸗ 
ziehen / vnd ließ er endlich den beſagten Graff Hein⸗ 
richen ohne Entgeltung loß: Deſſen Sohn Ulri- 
cus, als er auß ſeinem Hertzogthumb Wuͤrtenberg 
verjagt worden / dieſe Statt / vnd Gebieth / Koͤnig 
Franciſco I. in Franckreich / auff drey Jahr lang / 
zum Vnterpfand verſchrieben / nach dem er ein groſ⸗ 
fe Summa Gelts von jhm entlehnet / vnd auch ſon⸗ 
ſten empfangen / damit er ein Kriegsvolck An. 534. 
zuſammen gebracht / vnnd / durch Huͤlff Landgraff 
Philips in Heſſen / beſagtes fein Land Wuͤrtenberg 
wider erobert hat. Anno 1586. hat Hertzog Friderich 
von Wuͤrtenberg allhie das beruͤhmbte Colloquiũ, 
zwiſchen den Herꝛen Jacobo Andreæ, vnd Theo- 
doro Bea, in dem newen Schloß / angeſtelt. Vmbs 
Ende deß 1587. vnd Anfang deß 88. Jahrs / haben die 
Guiſiſche auß Franckreich einen ſtarcken Einfall 
in dieſe Graffſchafft gethan / vnnd mit Rauben / 
Morden / vnnd Brennen alles erfuͤllet; aber der 

ij Statt 


Te 4 a Pig 


128 
Statt Muͤmpelgart konten ſie nichts angehaben. 
In dieſem Teutſchen Krieg ward Anno 163 J. das 
Land vmb die Statt / durch Fewer / vbel ver wuͤſtet / 
daher man ſie jnnen vnd auſſen mehrers verſehen: 
Vnnd weiln die Muͤhlen zu einer ſo groſſen Men⸗ 
ge Volcks / welches ſich ſelbiges mal allhie auffhiel⸗ 
te / nicht genugſam waren / ſo wurde deßwegen an⸗ 
dere Vorſehung gethan. Darauff erfolgte in der 
Statt ein ſtarcke Peſtilentz / vnnd folgends Anno 
163 6. wegen der geſperꝛeten Paͤß / vnnd von der 
Frantzoͤſiſchen Freunds⸗Armee / vnter dem de la 
Force, verzehrten Vorrahts / ein groſſe Thew⸗ 
rung. Dann ſich dieſer Orth in deß Koͤnigs in 
Franckreich Schutz / mit gewiſſer Condition / bege⸗ 
ben / vnnd Frantzoͤſiſche Beſatzung eyngenommen; 
daruͤber nach einander Antonius Liuronnus 
Marggraff zu Bourbonn, Ludovicus Campa- 
næus Graff zu Suſa, vnnd der Graff von Granss, 
commandiert haben. In andern Sachen aber 


Beſchreibung der fuͤrnehmbſten Ort 


Munſter in H. Hregorien⸗ 


* 


wurde / im Namen deß abweſenden jungen Her⸗ 
togen / das Regiment / durch den Statthaltern / 
oder Gubernatorn der Statt vnnd Graffſchafft 
Muͤmpelgart / Herꝛn Johann Wilhelm Geldrich / 
Herꝛn zu Sigmarshoff / ꝛc.vnnd Herꝛn Cantzlern / 
Herꝛn Chriſtoph Forſtnern / ꝛc. (auff den auch / da es 
deß Kriegs / vnd der Peſt halber / am gefaͤhrlichſten 
allhie geſtanden / vnd vorgedachter Herz Statthal⸗ 
ter verreyſt war / faſt die gantze Laſt gefallen iſt) ge» 
fuͤhret. Beſihe von dieſem / was geſagt / neben denen 
Relationen / das Fuͤtſtlich Wuͤrtenbergiſch Italia⸗ 
niſch Raißbuch / Crufiun in Annal. Suevic. Dreſ- 


ſerum de Urbibus Germaniæ, vnnd inſonderheit 


M. Petrum Tuefferdum in Topographia Mont- 
belgardi, der auch von dem Geiſt⸗vnnd weltlichen 
Regiment allhie daſelbſt zuleſen; welches von 
vns / damit dieſe Beſchreibung nicht zu 
groß wuͤrde / auſſengelaſſen 
werden muͤſſen. 


Thal. 


a N: No Chrifti co. ward das Klo⸗ 
N 10 45 fer allhie in der Ehr S. Mariæ, Petri, 
75320 % Pauli, vnd S. Gregori, geſtifftet / deß⸗ 
erhaben auch dieſes Thal / darinn es ligt / 
zu dieſer Zeit S. Gregori Thal genant 

wird. Vnd iſt der Stiffter Koͤnig Hilderich auß 
Franckreich geweſen. Iſt Benedictiner Ordens / 
vnd wird das Muͤnſter genant. Es ſeyn beyde der 
Abt / deſſen Nam der Zeit Georgius, vnd die Statt / 
Reichs⸗Staͤnde / zum Ober⸗Rheiniſchen Craiß ge⸗ 
hörig / vnd iſt deß Abts Reichs⸗Anſchlag Monatlich 
ein zu Roß / vier zu Fuß / vnnd der Statt zwoͤlff zu 
Fuß / vnd regieren diß Thal / vnd die Statt Muͤn⸗ 
ſter / Abt vnd Raht miteinander / haben auch Frey⸗ 
heit von dem Reich / wie Colmar / Keyſersberg / vnd 
andere Staͤtt. Vnd iſt die Statt / ſo im Obern El⸗ 


ſaß gelegen / mit der Landvogtey Hagenaw incorpo⸗ 


riert. Ihr Handel vnd Nahrung iſt mehrertheils 
vom Vieh / dann ſie faſt gute Weyde haben / treiben 
auch im Sommer jhr Vieh auff alle Hoͤhe der Ber⸗ 
gen / gleich wie im Schweitzergebuͤrg. Munſterus 
lib. 5. Coſin. cap. 133. Man lieſet beym Gerardo 
de Roo, daß Graff Rudolph von Habſpurg Anno 
127 1. in dem Krieg / den er mit dem Biſchoff von 
Baſelgefuͤhret / die Statt Muͤnſter / ſampt etlichen 
Doͤrffern / verbrandt habe. Anno 1632, im Winter / 
iſt dieſe Statt von den Schwediſchen eyngenom⸗ 
men worden / vnd hat ſeythero ſonſten viel erlitten. 

Es iſt auch ein Muͤnſter im Bryßgaͤw / welches / 

wie man berichtet / auch ein Staͤtt⸗ 
lein ſeyn ſolle. 


* * 
* 


Mutzig / Mutzigheim / 


8 Igt im vntern Elſaß / an der Breuſch /] ger fuͤr das Staͤttlein vnd Schloß Mutzig / damals 


oder Bruſch / drey Meilen von Straßburg / 
Dnahend Moltzheim / vnnd iſt den Edlen von 
Landsberg gehoͤrig. Hertzog in der Elſaſſer Chronick 
ſchreibet / es ſey diß Staͤttlein / Biſchofflich Straß⸗ 
burgiſch Lehen: Aber Anno 1640. im Auguſto / ward 
auß Straßburg berichtet / daß es ein Reichs Lehen 
ſey. Es ſchreiben fich gemelte Edelleut vom Schloß 
Landsberg / vnd ſeyn von dem aͤltiſten Adel im El⸗ 
ſaß / ſo viel Ritterliche Thaten begangen haben. 
Man gedenckt einer Jungfraw diefes Geſchlechts / 
Namens Cxcilia, fo Anno 948. auff dem dritten 
Thurnier zu Coſtnitz / neben andern / zur Schaw / vñ 
Helmtheilung erwehlet worden. In der Straßbur⸗ 


ger Chronick ſtehet / daß Anno 1421. die Straßbur⸗ 


jhrem Biſchoff gehoͤrig / gezogen ſeyen / aber nichts 
allda außgerichtet / ſondern eyngebuͤßt haben. Item / 
daß Ann. 1454. in der Nacht / Hertzog Ludwig / Graff 
zu Veldentz / deß Biſchoffs Ruperti zu Straßburg 
Bruder / die Statt Mutzis / dem alten Wyrich von 
Hohenburg zuſtaͤndig / erſtiegen; das Schloß aber 
habe ſich dapffer gewehret / vnd ſeyen die Straßbur⸗ 
Bu Anruffung jhres Burgers / gedachten von 
ohenburg / wider fuͤrs Staͤttlein gezogen / da dann 
die Feinde hinweg geflohen / vnnd die außgeſchaffte 
Leut wider auff Mutzig kommen ſeyen. Ann 
1632. hat dieſen Ort Rheingraff Oth⸗ 
Ludwig eyngenommen. 
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Dife Kırck iſt Dom. 
Rhein qanh ein’ gerißen. 
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Newburg / oder Newenburg / 


i 2 Igt hart am Rhein / im Bryßgaͤw / 
2 vnd auff ſelbiger / oder Germanier Seiten / 
zwiſchen Baſel vnd Bryſach / vnd nicht weit 

von der Statt das fuͤrtreffliche Bad Badenwyler. 
Hat vor Zeiten / ehe ſie an das Reich kommen / ey⸗ 

gene Graffen gehabt. Vmbs Jahr Chriſti 1212. 

oder 14. vngefaͤhrlich / ſolle ſie von Wulffelino, Keys 

ſer Friderichs deß Andern Statthalter / vnnd deß 

Reichs zu Hagenaw Landvogt / mit einer Mawer 

vmbgeben worden ſeyn. Wie ſie folgender Zeit 

auß einer Reichs⸗ein Fuͤrſtenſtatt / vnnd Oeſterrei⸗ 

chiſch worden / davon iſt oben / in Beſchreibung der 

Statt Bryſach / geſagt worden: Wiewol in einer 

geſchriebenen Verzeichnuß gefunden wird / daß 

dieſe in die Enſisheimiſche Regierung gehörige/ 

vnd gegen dem Kloſter Ottmarßheim vber gelege⸗ 

ne Statt Newburg / vor dreyhundert vnnd mehr 
Jahren dem Biſchoff von Baſel zugeſtanden ſey / 


der einer von Habſpurg geweſen; ſey aber an ſei⸗ 
nen Vettern Rudolphen / als er Keyſer worden / 
kommen. Wann deme alſo / ſo muͤſte Keyſer Rudol⸗ 
phus dem Reich ſolche reſtituirt habẽ / weiln ſie noch 
zun Zeiten Keyſers Ludovici deß Vierdten dem⸗ 
ſelben zuſtaͤndig geweſen. Iſt Anno 1632. vnd 34. 
von den Schwediſchen / vnd Anno 1638. im Mar⸗ 
tio / von Hertzog Bernharden zu Sachſen⸗Weimar 
eyngenommen worden / welcher hierauff den 8. vnd 
18. Julij Anno 1639. allhie geſtorben iſt. Allhier 
rinnet der Rhein ſo ſtarck an die Statt / vnnd frißt 
dergeſtalt vmb ſich / daß er die Kirch (ſo vor dieſem 
von dem Fluß abgelegen) jetzunder halber hin⸗ 
weg gefloͤßt / daß nur das Chor allda v⸗ 
brig iſt / vnd thut noch taͤglich 
Schaden an Ge⸗ 


baͤwen. 


* * 
* 


Oberkirch. 


| drey Meil von Straßburg / gegen dem 

Schwartzwald / vnnd Frewdenſtatt / auff 
Germanier Boden / hat Anno 1428. denen von 
Straßburg gehoͤret / darvor der Biſchoff / als der 
Straßburger Feind / ein Bollwerck machen laſſen / 
dermeynend das außzuhungern / aber die im Staͤtt⸗ 
lein wehreten ſich redlich / wol ein halbes Jahr / biß 
ſie die von Straßburg Anno 1429. entſetzten. Fol 
gender Zeit aber iſt dieſer Ort / ſampt dem Ampt / wi⸗ 
der Biſchofflich Straßburgiſch geweſen / biß Anno 
1592. in dem Straßburgiſchen Krieg / ſolche Ge⸗ 
gend / vnnd darunter auch Noppenaw / vom Marg⸗ 
graff Johann Georgen von Brandenburg / erwehl— 
ten Biſchoff zu Straßburg / dem Hertzog von Wuͤr⸗ 
tenberg verſetzt worden. Vnd obwoln er Marg⸗ 
graff hat weichen muͤſſen / ſo hat doch der Cardinal 
von Lothringen / als Biſchoff zu Straßburg / ſampt 
dem Don Capitel / ſolchen Verſatz gelten laſſen; a⸗ 
ber die Vnterthanen ſeyn mehrertheils bey jhrer 
Religion verblieben; wie dann in der Kirchen all- 
hie nichts geandert worden iſt: Aber im Schloß / o⸗ 
der Ampthauß / hatte der Ober⸗Amptmann ſeinen 
Evangeliſchen Prediger. Nach der Noͤrdlinger in 
Anno 1634 gehaltenen Schlacht / als das Hertzog⸗ 


De Stättlein vnd Schloß / ligt 


Oppenaw / 


gentlich aber Noppenaw / von wel⸗ 

chem kleinen Staͤttlein hieoben bey Ober⸗ 

pkirch geſagt worden / als in welches Ampt es 
gehörig iſt. Iſt auch wider Biſchofflich Straßbur⸗ 


thumb Wuͤrtenberg verloren gangen / iſt auch die⸗ 
ſes Oberkirch / ſampt Oppenaw / oder Noppen aw / 
vnd andern darzu gehoͤrigen Orten / wider an das 
Stifft Straßburg gelangt. Auff einem Stattthors 
Thurn wird / vnter anderm folgendes / dem Biſchoff 
Johanni IV. von Straßburg zu Ehren gemacht / 
mit groben Buchſtaben geleſen: Quod municipia 
eorum, unã cum adhærente tractu, nexibus alie- 
nis plane libera fecerit, ſuoq́; nitori reſtituta ex- 
coluerit, & adornärit,quodg; Majorũ immunita- 
tes novis additis Juribus cõfirmãrit, ac cõſervarit, 
inſignibus virtutibꝰ ejusdẽ domeſticis publicisqͥ;; 
Respublica Vpergræcia, cum ſocia communitate 
Nopinaviorum, humilime DD, Anno falutiferi 
partus 1586. Es hat dieſe Gegend / ſampt den 
Staͤttlein Oberkirch / vnnd Noppenaw / in dieſem 
Teutſchen Krieg viel außgeſtanden; vnd iſt ſonder⸗ 
lich von den Frantzoſen / die der Baron d' Oiſſonvil- 
le von Bryſach herunter gefuͤhret / Anno 164 r. ſehr 
vbel allhie zu Oberkirch gehauſet / vñ viel armer Leut 
gemacht worden; deren zugeſchweigen / ſo geblieben 
ſeyn. Straßburger Chronick / P. Hentznerus 
in Itinerario Germaniæ, Galliæ, An- 
gliæ, Italiæ, pag. I. & R- 
ö lationes. 


* 


glſch / vnd der Roͤmiſch⸗Catholiſchen Religion zuge⸗ 
than. Ligt ein Meil von Oberkirch / vier von Straß 
burg. Vnd gehet allhie die hohe Steig an / welche / ſo 
man vberwunden / alsdann / auff der Hoͤhe / man 


nach 


* 


365 Beſchreibung der fuͤrnehmbſten Ort 


nach dem Kloſter Kniebiß / im Schwartzwald gele⸗ 
gen / zwo Meilen von Noppenaw / vnd dann ferners 
ein Meil nach der Freudenſtatt hat. Vnten aber / 
hat man / von Noppenaw auß / in einem engen Thal / 
vnd auff einem rauhen ſteinichten Weg / neben ei⸗ 
nem Fiſchreichen Bach / die Greiß⸗ oder Grießbach 
genant / vnnd zwiſchen hohem Gebuͤrg / ein kleine 
Meil Wegs in S. Peters Thal / auch ins Ampt O⸗ 
berkirch gehoͤrig / in welchem ein kleine Kirch / vnnd 
hin vnd wider etliche Haͤuſer / vnnd zween trefflich 
gute Sawerbrunnen / ein groſſe Viertel Meil von 
einander gelegen / ſeyn / deren der Obere / vnd weiter 
von Noppenaw / vnd ein gute Meil Wegs gelegene / 
das Grießbad genennet wird. Hat vor dem Krieg 
gute zwey Wirtshaͤuſer darbey geben / wie dann von 
fernen Landen / vnd gar auß Hoch⸗Burgund / Leute 
darzu gereyßt / die an mancherley Gebrechen / auch 
der Waſſerſucht curiert da worden ſeyn. Es hat ge⸗ 
ſunde Leut herumb / fo ſehr alt werden / daß fie 105. 
vnd 110. Jahr erreychen / ſo man dem Waſſer / das 
fie trincken / zuſchreibet. Sie haben auch ein ſchwar⸗ 
ges Korn / deſſen / wann man ein Koͤrnlein vnter die 
Zungen nimbt / ſo geſtehet darvon das Naſenblu⸗ 
ten. Es hat vorhin allda gute Schnabelweyd von 
Fleiſch / Forellen / Huͤner / Voͤgel / Butter / vnd aller 
anderer Notturfft / gehabt. Es haben beyde Saw⸗ 
erbrunn / der Ober vnd Vnter / naͤmlich / der Greiß⸗ 
oder Grießbacher / vnd Petersthaler (nahend beſag⸗ 
ter Kirchen / vnnd allernaͤchſt bey dem gedachten 
Bach gelegen) ein Krafft vnnd Eygenſchafft zu⸗ 
truͤcknen / mittelmaͤſſig zuwaͤrmen / zutreiben / zuer⸗ 
oͤffnen / vnd zureinigen. Diener vor allerley Fluͤß 
deß Haupts / der Augen / vnnd anderer Glieder def 
Leibs. Kommen zu huͤlff dem Zipperlin / vnd der 
Gliedſucht: Eroͤffnen die Verſtopffung der Leber / 
deß Miltzes / der Lungen / Lufftroͤhren / vnd der Nie⸗ 
ren / vnd machen weit vmb die Bruſt / verhuͤten vor 
der Lungen⸗ vnd Schwindſucht: Helffen denen / ſo 
mit dem Schwindel / vnd fallenden Sucht / behaff⸗ 
tet ſeyn: Vertreiben die Gelbſucht / vnd kommen 
den Miltz⸗ vnd Leberſuͤchtigen zuhuͤlff: Staͤrcken 
den Magen / vnnd alle jnnerliche Glieder / die der 
Daͤwung dienen / machen Luſt zum Eſſen / verzeh⸗ 
ren alle Faͤulnuͤß / vnd reinigen das Gebluͤt; führen 
auß Sand vnd Grieß. Euſſerlich dienen ſie zu vie⸗ 
len Gebreſten / ſonderlich wider den Schorbock / vnd 
Mundfaͤule: Item / zu den erſtarꝛeten Adern / vnd 


Nerven / den Gichtbruͤchigen / heylen alte Wun⸗ 


den / vnnd reinigen die faulen Schaͤden / machen 
weg den boͤſen Geſchmack derſelbigen; treiben auß 
das gerunnen Blut / ꝛc. Ein halbe Meil vber das 
Gebuͤrg hinüber / in dem Anfang deß Schwart⸗ 
walds / ein zimlichen Weg von obgedachtem Staͤtt⸗ 
lein Noppenaw / ſo Andernacus Opponacum nen», 
net / auch in dem Straßburger Biſchthumb / ent⸗ 
ſpringet in einem ſehr finſtern Loch / vnnd tieffem 
Thal / ein anders weitberuͤhmbtes heylſames 
Sawerwaſſer / welches von dem Weiler Antegaſt / 
der Antegaſter Sawerbrunnen genennet / ſehr be⸗ 
ſucht / vnnd doch mehr euſſerlich zum baden / als 
jnnerlich / gebrauchet: Hergegen aber die obgedach⸗ 
te zween mehrers jnnerlich genutzet / vnd das Waſ⸗ 
ſer gar auff Straßburg fuͤnff Meil Wegs weit ge⸗ 
tragen wird. Es hat der Antegaſter die Eygen⸗ 
ſchafft zu eroͤffnen / zu waͤrmen / zu treiben / zu 


aſtringieren / zu ſaͤubern / zu reinigen / zu hey⸗ 


len / vnnd zu truͤcknen. Er muß aber fuͤr ein Artz⸗ 
ney / vnnd nicht gemeinen Tranck / gebraucht wer⸗ 
den. Hergegen / neben dieſem Brunnen / ober⸗ 
halb deß Wegs / ein anderer Sawerbrunnen ent⸗ 


ſpringet / ſo ſtaͤrcker / vnnd gut zum Trincken iſt. 


Euſſerlich iſt der Antegaſter ſonderlich zugebrau⸗ 
chen wider die Schmertzen der Nieren vnnd Len⸗ 
den / der Glieder / Nerven / Krampff / Mundge⸗ 
ſchwaͤr / Schorbock; vnnd fuͤr allerhand Gebreſten 


deß Leibs / Grind / Raͤude / Frantzoſen / Flechten / 


Jucken / c. Er reiniget vnd ſaͤubert den Krebs / 
vnd alle alte ſtinckende / faule / vnnd fluͤſſige Schaͤ⸗ 
den: Zu deren Heylung er ſonderlich beruͤhmbt iſt / 
vnd jhrer viel mit groſſem Nutzen gebraucht haben; 
gleich wie den obgemelten Greiß⸗ oder Grießba⸗ 
cher Wilhelm von Schawenburg / zu Oberkirch / 
erſtlichen wider die ſtaͤtige Hauptfluͤß / die jhme den 
Magen / vnd die Concoction gar verderbt hatten / 
nutzlichen gebraucht / vnd andern bekannt / vnd be⸗ 
ruͤhmbt gemacht hat; daher er auch der Schawen⸗ 
burger Brunnen genannt worden. Johan. Guin- 


therius Andernacus de balneis, & aquis medica- 
tis; vnnd Jacobus Theodorus Tabernæmonta- 


nus, in ſeinem newen Waſſerſchatz / cap. 76. & ſeqq. 
Vnd iſt ein eygener eines Straßburgiſchen Medi- 
ci, D. Georgii Grafeccii , Tractat / von die. 
fen Sawerbruͤnnen / zu Straßburg / 
in den Druck geben wor⸗ 
den. 
rer 


Pfaffenhofen / 


Elſaß / wiſchen Elſaßzabern / vñ Straßburg / 
auff der Seiten gelegen / Hanawiſch. Anno 
1569. ward dieſes Staͤttlein von den Hugenoten 
auß Franckreich / ſo Pfaltzgraff Wolffgangen ent⸗ 
gegen gezogen / vmb Quartier angeſprochen: Weiln 
aber ſolches von beſagtem Pfaltzgraffen befreyet / ha⸗ 


Ye der Motter / oder Matra, im Vntern 


ben die Buͤrger die Frantzoſen nicht einlaſſen wol⸗ 
len; daher ſie das Staͤttlein an etlichen Orten mit 
Gewalt erſtiegen / etliche Bürger nidergemacht / vnd 
verwundet / vnnd darauff die Pluͤnderung vorge⸗ 
nommen. Den 31. Julij Anno 1633. iſt dieſer Ort 
von den Lothringiſchen belaͤgert / ſie aber von den 


Schwediſchen / ſo ſich mit der othringiſchen Armee 
nahend 


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vberfallen / außgepluͤndert / vnnd in den Brand ge⸗ 


w 


nahend darbey geſchlagen / vnnd obgeſieget / wider 
abgetrieben worden. Hernach aber im Herbſt ward 
dieſes Staͤttlein von den Keyſeriſchen zu Hagenaw 


| 


ſteckt. Hertzog in der Elſaſſer Chronick / vnd Rela⸗ 
tionen. b 


Pfirdt / 


Taͤttlein / vnnd Schloß / das Haupt 
der Grafſchafft dieſes Namens / im Sund⸗ 
gaͤw / zwo Meilen von Baſel / geſtracks ge⸗ 


Ander / oder Weife / von Defterteich / hatte deß 
letzten Graffen von Pfirdt Ulrici Tochter Johan⸗ 
nam zur Gemahlin / daher / als beſagter Graff Ans 


gen Nidergang / gelegen. Anno 1271. hat Biſchoff no 1324. geſtorben / vnnd keine Kinder / als beſagte 


Heinrich zu Baſel dieſe Graffſchafft von Graff 
Vlrichen von Pfirdt / vnd ſeinem Sohn / vmb tau⸗ 
ſend Marck Silbers gekaufft / wie in einer geſchrie⸗ 
benen Verzeichnuß ſtehet; aber hergegen dieſelbe 
den Graffen wider zu Lehen angeſetzt / vnnd haben 


ſie es von jhme / als ein Lehen / empfangen. Vnd ſte⸗ 


het in gemelter Verzeichnuß / daß Graff Vlrich von 
Pfirdt Anno 1228. vom Keyſer Friderico II. zum 
Landgraffen im Elſaß gemacht worden. Her 
Hanß Jacob Fugger / ſo Anno 157 f. geſtorben / als 
er dieſen Ort Pfands weiß jnnen gehabt / hat das 
nohtveſte Schloß allhie / Hohenꝰfirdt genannt / fo 
auff einem gaͤhlingen Felſen ligt / ſtarck beveſtiget / 


auch mit Haͤuſern / Mawren / vnnd Graͤben / von 


- 


* Pr, 


Grund auff erbawen laſſen. Die Baſeler haben An- 
no 14475. dieſes Staͤttlein verbrandt / vnnd die 
Schweden Anno 1633. eyngenommen; vnd iſt die⸗ 
ſer Ort ſeythero meiſtentheils / wie man geſchrieben / 
in frembden Handen geweſen. Gehoͤrt ſonſten dem 
Hauß Oeſterreich zu. Dann Hertzog Albrecht der 


Tochter / vnd jhre Schweſter Vrſulam (deren man 
acht tauſend Ducaten gab) hinderlaſſen / die von 
Oeſterr eich die Graffſchafft Pfirdt / ſampt dem gan⸗ 
ken Sundgaͤw / vnnd andern Herꝛſchafften / die de⸗ 
nen von Pfirdt zugehörig waren / erblich zu ſich ge⸗ 
zogen haben. Autor der Chronick von der Herꝛn 
Fugger Geſchlecht / Gerardus de Roo lib. 3. An- 
nal. vnd Relationes. Es ſchreibet Lois, oder Lu- 
doyieus Gollut, in feinen Memoires hiftoriques 
de la Repub. Sequanoiſe, & des Princes de la 
Franche Comtẽ de Bourgougne, am 1013. Blat / 
lib. I I. cap. 36. Anno 1592, zu Dole in fol. gedruckt / 
daß es Keyſer Carlen den Fuͤnfften gerewet / daß er 
die Graffſchafft Pfirdt / ſampt dem Sundgaͤw / vnd 
Bryſach / einem Herꝛn Bruder Ferdinando geben / 
auß Vrſachen / die er daſelbſten beybringet; vnd daß 
er / der Keyſer / ſolche Ort mit der Zeit gegen 
andere widerumb außzutauſchen wil⸗ 
lens geweſen ſeye. 
Kur 


S. Pilt / oder S. Hippolyti, 


N den Landtafeln S. Bildt genannt / ſaß / als in feiner Diceceſi gelegen / bekommen hät 


A ligt im Elſaß / zwiſchen Schlettſtatt vnd Ra⸗ 


polswir / nicht gar fern von dem Fluß Ill / 


vnd gehoͤrt zu Lothringen. Wie es aber an ſelbiges 


Hertzogthumb kommen / wil ſich nicht recht finden 
laſſen. In einer geſchriebenen Verzeichnuß ſte⸗ 
het / es ſey in dieſem Staͤttlein ein Kloſter / welches 
Anno 1237. ein Herꝛ von Rapoltsſtein eingenom⸗ 
men / vnd daſelbſt die Kirch verbrandt; Anno 1335. 
hab es Hertzog Leopold belaͤgert / vnd erobert / vnnd 
Anno 1374. ein Hertzog von Lothringen dem Bi⸗ 
ſchoff von Straßburg / dahin es ſonſt gehoͤrig / abge⸗ 
wonnen / vnnd habe auß dem Scaͤttlein eine Ba 
ſtung gemacht. Hergegen ſchreibet Crufius im drit⸗ 
ten Theil ſeiner Schwaͤbiſchen Chronick / am 314. 
Blat / daß / vnter Keyſer Wenceslao, Biſchoff Fri⸗ 
derich von Straßburg die Statt Hechingen ero— 
bert / fuͤr welche / durch Tauſch / er von den Graffen 
von Wuͤrtenberg / dieſes Staͤttlein S. Pilt / im El⸗ 


te. Aber das Obere / daß / naͤmlich / Anno 1374. der 
Hertzog auß Lothringen / dem Biſchoff von Straß⸗ 
burg / dieſen Ort abgenommen / beſtaͤttiget auch 
Hertzog in der Elſaſſer Chronick lib. 2. c. 4 1. & lib. 
3. c. 7. der auch d. lib. 2. cap. y d. ſeq. ſagt: Daß An⸗ 
no 1444. dieſes Staͤttlein ( fo zimlich veſt ſeyn folle) 
von den Armeniaken zum dritten mal geſtuͤrmet / 
vnd mit Noht erwehret / doch dieſelbe endlich allda 
eingelaſſen: Aber / als dieſe Arme Gecken von den 
Elſaſſern da wider außgetrieben / das Staͤttlein von 
jhnen / den Elſaſſern / nach beſchehener Pluͤnderung / 
verbrandt worden ſey. In der Straßburger Chro⸗ 
nick ſtehet / daß es Anno 1445. von den ArmenGe⸗ 
cken vbel verderbt worden / die doch endlich weichen 
muͤſſen / als die von Berckheim / vnd Rapoltzweiler / 
dem Staͤttlein zu huͤlff kommen. In dieſem 
Teutſchen Krieg hat es auch nicht 
wenig außgeſtanden. 


Napols⸗ 


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32 


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Beſchreibung der fuͤrnehmbſten Ort 


Napols weyer / 


Rapoltſtein gehörig / ligt im Ober n Elſaß / 
oberhalb Bercken / an einem in den Landta⸗ 
feln vnbenamſten Waſſer / ſo aber die Strengbach 
geheiſſen werden ſolle. Hat drey Schloͤſſer / vnd ligt 
bey dieſem Staͤttlein das beruͤhmbte Dorff / ſampt 


He Rapoltzweyler / den Herꝛn von 


dem Schloß / Keſtenholtz / dem Stifft Straßburg 
gehörig. Dieſe jetztgemelte drey Schlöffer ſeynd 
die jenige / deren in deme bey Ammers weyer 
angezogenen Sprichwort ge⸗ 
dacht wird. 
Pr x 120 


Reichenweyer / | IR 


ſersberg / an einem Waſſer / gelegen / haben 

die Herꝛn von Harburg (al. Horburg) An⸗ 
no 129 1. mit einer Mawren vmbfangen; vnd dar⸗ 
auff die zween Brüder Walther vnnd Burckhard / 
Herꝛn von Harburg / Anno 1324. Graff Vlrichen 
von Wuͤrtenberg / jhre Herꝛſchafft Harburg / die 
Graffſchafft von Wickels⸗Owe / vnnd das Landge⸗ 
richt in dem Leymenthal / an dem blawen Bilſtein 
jhrer Burg Reichenweiler / die Statt Cellenbach / 
Burg vnnd Statt /c. verkaufft. Vnd gehet die 
Graffſchafft Harburg / ſo von dem veſten Schloß 
Harburg (al. Horburg) nahend Colmar / den Na⸗ 


I Reichenweyler / vnterhalb Key⸗ 


men hat / vnd in einem ebenen ſehr fruchtbaren Lan⸗ 
de gelegen iſt / mit einem Ort / biß an den Rhein / vnd 


die euſſerſte Rheinbruͤcke zu Bryſach / vnnd an etli⸗ 


chen Orten an vnd vber die Ill / vnd gehoͤrt / mit die 


ſem Staͤttlein Reichenweyer (da guter Wein / vnd 


Mandel / wachſen / vnd drey Kirchlein / oder Capel⸗ 
len auff dem Kirchhoff ſtehen / vnd deren in dem al⸗ 
ten Sprichwort Anregung geſchicht / zur Muͤm⸗ 
pelgartiſchen Wuͤrtenbergiſchen Regierung. 
Cruſius in Annal. Suevic. vnd Fuͤrſtli⸗ 
chen Wuͤrtenbergiſchen Italia⸗ 
niſchen Reyßbuch. 

5 * | I! 4 ur 


Reichs hofen / Reißhoven. 
A M Vntern Elſaß / in der Gegend vmb ſeyn ſolle. Ligt in der Hereſchafft Siechtenberg ; vnd 
OA 


Hagenaw / gelegen. Hat vorhin zum Theil iſt Anno 1633. im Herbſt / von den Keyſeriſchen oceu⸗ 


Chur Pfaltz einmal gehoͤrt / hernach war es 
deren von Ochſenſtein / ſo allda gewohnt / von denen 
es an Zweybruͤck / vnd endlich an Hanaw kommen 


piert / vnd vbel da gehauſet worden. Hertzog in 
der Elſaſſer Chronick lib. z. c. 16. & 
Relationes. 


24 a 
5 


Rheinfelden 


St die vierdte Statt vnter den Rhein⸗ 
ſtaͤtten / auff der lincken Seiten deß Waſ⸗ 
ſers / ein groſſe Schweitzeriſche / oder kleine 

Teutſche Meilen vnter Seckingen gelegen / ſo vor 

Zeiten nur ein Schloß / vnnd Herꝛſchafft geweſen. 

Iſt jetzt vnter den gemelten vier Staͤtten die ſchoͤnſt / 

veſt / vnd am beſten erbawet / vnnd hat ein zierliche 

Bruͤck vber den Rhein. Von welcher / hren Na⸗ 
men / vnnd Abkommen die Truchſeſſen von Rhein⸗ 
felden haben; die vor Zeiten auch eygene Graffen 
dieſes Namens gehabt / auß welchen Rudolphus / 
nach Abgang Hertzog Othen in Schwaben Anno 

1058. von Keyſers Henrici IV. Mutter / als der 

Regentin / zum Hertzog in Schwaben gemacht 

worden: Aber / als er ſich wider beſagten Keyſer 

aufflehnete / vnnd zum Roͤmiſchen König machen 
ließ / auch darüber vmbkam / ſo verliehe der Keyſer 

Schwaben Graff Friderichen von Hohen⸗Stauf⸗ 

fen / vnd blieb Rheinfelden (ſo damaln / wie geſagt / 
nur noch ein Schloß im Rhein war) Hertzog Ber- 


tholdo III. von Zaͤringen / ſo ſein Königs Rudolphi 


einige Tochter hatte. Nach Abgang derẽ von Zaͤrin⸗ 
gen / ſo das Staͤttlein erbawet / fiel dieſer Ort an das 
Reich; das Schloß aber im Rhein zu Rheinfel⸗ 
den / oder Stein / bekam hernach Rudolphus von 
Habſpurg / ehe er noch Keyſer ward; vnd verſetzte 


folgends Keyſer Ludovicus IV. auch die Statt 


dem Hauß Oeſterreich / jedoch jhre Freyheiten / ſo fie 


von Keyſern vnd Koͤnigen haͤtten / derſelben vorbe⸗ 


halten. Da man aber ſie dem Hauß Oeſterreich 
gar eygen machen wolte / da verbande ſie ſich mit den 
Baſelern / vnd ward An. 1446. das beſagte Schloß / 
oder Stein im Rhein / ſo auff dem Felſen im Rhein / 
daran die Bruͤcke hingehet / geſtanden / vnnd noch 
der Stein Rhynfelden genant wird / von den Eyd⸗ 
genoſſen in Grund zerſtoͤret; aber bald hernach / 


naͤmlichen Anno 1448. ward die Statt durcheinen 


ſondern Liſt / davon beym Munſtero zuleſen / eynge⸗ 
nommen / vnnd dem Hauß Oeſterreich recht vnter⸗ 
terthaͤnig gemacht. Hat gleichwol / ueber Sl 


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A Die Midler Statt 
B. Die Ab Stat 
. Die Mütel Statt . 
Die Ober Statt 
N ] FL . Das Schloß. 
0 NUR: 65 Nd N „ . Gangeni fare Nele. 
F N 95 eee AR; - Augufliner Clofter. 
m ; a pda Kirch. 
. Iun frauen thor. 
3 Melcken thor. 
. Nider thor. 


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| | Bi 2 5% ‘ da der Edelfte wen difes lands 
1. Das Schloß. 2. Die 3. Kırchen uff einem Kirchhofe. 3. Das Raht haufe 4.. Das Unter er- b | 4. re elfl 


Man 


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deß Elſaſſes. 33 


3 Schultheiß / einen Raht. Anno 1633. ward dieſe jhnen mehrers beveſtiget worden iſt. Stumpfius in 
Statt von den Schwediſchen / hernach von den Key⸗ der Schweitzer Chronick / Munſterus in der Coſmo⸗ 


ſeriſchen / mit Sturm erobert; dann wider von den 
Schwediſchen belagert / vnd Anno 1634. den 9. Au⸗ 


graphi (welcher auch von dem vornehmen Jung⸗ 
frawen Kloſter Olſperg / in der Nachbarſchafft / Ci⸗ 


guſti mit Accord eynbekommen; folgends wurd fie ſterzer Ordens / weil es dem Thal zu Jeruſalem / da 


wider Oeſterreichiſch: Aber Anno 1638. den 15. 2. 
Martij von Hertzog Bernharden võ Sachſen Wei⸗ 
mar / abermals durch Accord / erobert: Von welcher 
Zeit ſie Schwed⸗ vnd Frantzoͤſiſch blieben / vnd von 


der Oelberg iſt / gleich ligen ſolle / alſo benamſet / 
weitlaͤufftig ſchreibet) vnd das Thea- 
trum Europæum, ſampt den 
Relationen. 


Poßheim. 


In Reichsſtaͤttlein / zwiſchen O⸗ 
ber Ehenheim / vnd Moltzheim / an der 
Magelgelegen / vnd mit Schirm nach 
Hagenap in die Landvogtey deß Vn⸗ 
ternElſaß / gehörig. Deß Reichs⸗ 
Schultheiſſen Ampt allhie iſt bey dem Geſchlecht der 
Rumel / ſo es erblich / vnnd als ein Reichs Lehen / be⸗ 
ſitzet; welches Anno 1624. Frantz Bernhard Ru⸗ 
melin / Stattſchreiber zu Benfeld / ſampt dem jure 
confiſcandi, fo fonft gar vngewoͤhnlich / verwaltet / 
vnd / u beſagtem Roßheim / an ſeiner ſtatt / einen 
Vnter Schultheiß conſtituirt gehabt hat. Dieſes 
VntereElſaſſiſchen Reichsſtaͤttlein Monatlich ein⸗ 
facher Reichs Anſchlag iſt einer zu Pferd / vnd drey 


In 


verbronnen / wie auch die Bruck vbers Waſſer / 
welches Waſſer durch die Statt vom Fewer ſo heiß 
gefloſſen / daß mans nicht hat ſchoͤpffen doͤrffen. 
Vorhero / in Anno 1220. machte ſich auff ein groſſe 
Geſellſchafft von Walhen / auß deß Hertzogen von 
Lothringen Land / die gewonnen Roßheim / ſoffen 
ſich voll / vnnd wurden im Schlaaff von den Buͤr⸗ 
gern / vnd andern / erſchlagen. In dem Geckenkrieg 
ward dieſes Staͤttlein felbigen Armeniaken / auß 
Zagheit / auffgeben. Von dieſer Statt ligt nicht 
gar weit das Kloſter Haßle / oder Haßlach / an der 
Breuſch / darinnen S. Florentius, der Biſchoff zu 
Straßburg ruhet / von deſſen Gebeinen Keyſer Ca- 
rolus IV. ein Glied genom̃en hat. In dieſem Teut⸗ 


zu Fuß. Anno 138. iſt dieſes Staͤttlein durch ein | [hen Krieg hat Roßheim auch nicht wenig außge⸗ 
Kind verbrandt worden / deme die Kohlen / als es v? ſtanden. Munſterus in Coſmogr. Hertzog in der El⸗ 


ber den Weg gieng / ins Stroh gefallen / daruͤber 
das Staͤttlein / mit Kirchen / Glocken / vnd Thuͤrn / 
ſo von Holtz waren / verbronnen / daß nur bey dreyſ⸗ 
fig Haͤuſer vberblieben. Es ſeyn achtzig Menſchen 


ſaſſer Chronick / Dn. Magerus de Advocatia 
armata cap. 2. nu. 2 2 I. fol. 8. Straß · 
burgiſche Chronick / vnd geſchrie⸗ 
ne Verzeichnuſſen. 


Rufach / Rubeaquum, Rufacum. 
| IE: nennet die Landſchafft deß Obern 


Elſaß / ſo dem Biſchthumb Straßburg 

gehörig / vnnd die vmb die Statt Rufach 
herumb gelegen iſt / noch heutiges Tags die Mun⸗ 
dat / entweder darumb / weiln ſolche König Dago- 
bertus auß Franckreich dem Biſchoff Arbogaſto 
geſchenckt; oder von den Mannis, das iſt / von den 
Clientibus, oder Beneficigriis, ſo daſelbſt die Ae⸗ 
cker baweten / gleichſam Manthatum; oder wegen 
der Immunitaͤt / oder Befreyung. Vnd in ſol⸗ 
chem Mundat ligt obgedachte Statt Rufach / vom 
Waſſer Ombach / ſo dardurch laufft / alſo / wie man 
darfuͤr helt / genannt / welches / wegen deß Bodens / 
rohtlecht / vnnd deßwegen vor Zeiten / den Namen 
Rotbach gehabt hat. Gedachter König Dagober- 
tus auß Franckreich hat das Schloß daſelbſt / Iſen⸗ 
burg / oder Eyſenburg / genannt / auff dem Berglein 
erbawet. Es ward hernach groſſe Wallfahrt zu den 
Reliquien S. Valentini hieher angeſtellet / deßwe⸗ 
gen die Statt gewaltig zugenommen hat. Es iſt 


— 


allhie ein Spitalhauß deß heiligen Geiſtes Ordens / 
ſo erſtlich zu Rom geſtifftet worden / zu Aufferzie⸗ 
hung armer Waiſen / vnnd Fuͤndelkinder / vnnd iſt 
die fuͤrnembſte Meiſterey ſolches Ordens in Teut⸗ 
ſchen Landen zu Steffanfelden im Vntern Elſaß. 
Man iſt allhie vor Zeiten gar ernſtlich wider die 
Dieb verfahren / daher das Sprichwort kommen: 
Der alt Galgen zu Rufach hat gut Eychenholtz. An⸗ 
no 1068. erregten die Burger allda wider Key 
fer Heinrichen den Vierdten / wegen feiner Hoff⸗ 
leute / eine Auffruhr / in welcher ſie dem Keyſer die 
Cron / den Apffel / Scepter / vnd andern Ornat nah⸗ 
men / ſolchen auch nicht eher wider geben wolten / 
biß jhnen der Keyſer verzeyhen thaͤte. Ob aber 
nun wol er jhnen / was ſie begehrten / zugeſagt: 
Gleichwol / als er auß der Statt kommen / hat 
er ſein Volck zuſammen gebracht / dieſelbige ero⸗ 
bert / vnd mit Fewer vnd Schwerd verherget. Her⸗ 
nach hat ſie auch Keyſer Philippus / den Biſchoff 
Conrad von Straßburg erzoͤrnet hatte / angezuͤn⸗ 

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det vnd verderbt / auch das Schloß Iſenburg da⸗ 
ſelbſt guten Theils geſchlaifft. Alſo hat ſie Keyſer 
Adolphus erobert / geplündert / vnnd zu letzt Anno 
1298. verbrandt. Hernach haben die Juden her⸗ 
halten muͤſſen / welche von den Buͤrgern Theils 
verbrandt / Theils vmbgebracht worden ſeyn. An⸗ 
no 1347. ward das Hungertuch gemacht / das man 
in der Faſten in der Kirchen auffhenckt / wegen der 
damaligen groſſen Hungersnoth. Anno 1364. 
vnd 1374. iſt Rufach von den Engellaͤndern / vnd 
Anno 1426. von den Vngarn verwuͤſtet worden. 
Anno 1444. nahmens die Armeniaken eyn / pluͤn⸗ 
derten / vnd verbrandten es. Hat auch ſonſten viel 
außſtehen muͤſſen / biß ſie mit der Zeit / ſonderlich 
Anno 1530. vnd 1536. von jhren Herꝛen / den Bi⸗ 


ſchoffen zu Straßburg / wider in den alten Stand 


geſetzt / vnd die Mawren / ſampt dem Schloß / auff⸗ 


gerichtet worden ſeyn. Aber zu vnſern Zeiten gieng 


das alte Weſen wider an / in dem Anno 1634. den 


6. Februarij / dieſe Statt von den Schwediſchen mit 
Sturm erobert / vnd daruͤber in der Statt viel ni⸗ 


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„ Beoſchreibung der fürnehmbſten Ort * 


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dergemacht / gleichwol jhrer ſechtzig vnd einem Ca- 


pitaine, Quartier geben worden. Die im Schloß 
haben ſich auff Gnad vnd Vngnad ergeben muͤſ⸗ 
ſen / darbey ſich vierhundert vntergeſtelt. Folgends 
eroberten die Keyſeriſchen dieſen Ort wider / mu⸗ 
ſten jhn aber / gegen dem Ende deß 163 5. Jahrs / 
den Frantzoſen vberlaſſen. Vnd hat ſolcher hernach 
noch viel außgeſtanden. Munſterus in Coſinogr. 
Hertzog in der Elſaſſer Chronick / Pet. Bertius in 
Commentar. de rebus Germanicis, Lathe- 
rus de Cenſu lib. 3. cap. 19. pag. 949. 
& Relationes. 
* er . 


| Schlettſtatt / Seleſtadium. 


1725 Sollen die Gelehrten / daß der 
is bey den Alten beruͤhmbte Ort Elce- 
bus, in dieſer Gegend / vnd etwas vn⸗ 
Yterhalb Schlettſtatt / wo der Port / oder 
BR Ladhoff an dem Waſſer der Ell / oder 
Ill iſt / naͤmlich / an dem Ort / da man die Wahren 
auß⸗ vnd in die Schiff / ladet / vor Zeiten geſtanden / 
vnd auß deſſen Ruin dieſe Reichsſtatt / beym beſag⸗ 
ten Fluß gelegen / entſprungen ſey. Vnd vermeynen 
Theils / daß in ſolcher Gegne deß Mercurii Tempel 
geweſen / darinn Julius Cæſar auff feine Weiß ge⸗ 
opffert; vnd der H. Maternus, der Teutſchen Apo⸗ 
ſtel / der Heydniſchen Teutſchen Goͤtzen vnd Sachen 
in eine Klufft / vnd Abgrund / geworffen / davon man 
noch vor hundert Jahren / auff den Huͤgeln der 
Waͤlden / viel Antiquitaͤten vnd Denckmahl / gefun⸗ 
den hab. Vnd ſolle zu Elcebo, vñ bey dem gedachten 
Waſſer Ill / fo von dannen biß nach Straßburg 
Schiffreich iſt / er / der H. Maternus, am Fieber ge⸗ 
ſtorben ſeyn. In den alten Brieffen wird fie Sleci⸗ 
ſtatt / vnd Selceſtatt / vnd in der Statt Sigil Sleze⸗ 
ſtatt genennet. Anno Chriſti 1216. bey Regierung 
Keyſers Friderici Il. iſt ſie mit einer Mawer vmbge⸗ 
ben worden. Muß aber langſt zuvor allbereyt ein 


von auſſen ernewert / darin ein trefflicher Predig⸗ 
ſtul / vnd ſchoͤne Altaͤr / vnd iſt der Thurn daran ſchoͤn 
vnd hoch. Es ruhet in der Kirchen B. Khenanus, 
ſo Anno 1542. zu Straßburg geſtorben / vnd hieher 
in fein Vatterland gefuͤhret worden / vnnd ein ſchö⸗ 
ne Grabſchrifft da hat. So hat Hildegardis, Her⸗ 
tzogin auß Schwaben / Anno 1044. einen Tempel 
allhie / nach der Form deß H. Grabs / gebawet / wel⸗ 
chen ſie bald hernach der Jungfrawen S. Fides / 
oder S. Trewen / gewidmet / vnd Moͤnch dareyn ge 
ſetzt hat. Iſt folgends zu einer Probſtey Benedi⸗ 
ctiner Ordens worden. Keyſer Rudolphus I. hat 
ſolcher Probſtey zu S. Fiden / den volligen Zoll all⸗ 
hie / gegen Außtauſchung der ganken Gericht der 
Statt / Anno 128 1. widerfahren laſſen. Dann der 
Probſt zu S. Fidis, vor diefem viel Gerechtigkeit all⸗ 
hie / in Beſtellung der Aempter vnd ſonſten / gehabt 


hat; aber gemelter Keyſer Rudolph / hat die Statt 


voͤllig vnter das Roͤmiſche Reich gezogen. Fol⸗ 
gends ſolle zun Zeiten Keyſers Alberti, auch dem 
zn obgedachter Zoll gemindert worden / vnnd 

nfangs auff den halben / hernach auff ein Dritt⸗ 
theil derſelbe kommen ſeyn. Es ſeyn auch allhie die 
Kloͤſter der Prediger / Barfuͤſſer / (darinn zween 


vornehmer Ort geweſt ſeyn / weil Carolus Magnus | Landgraffen in Elſaß Johann / vnnd Simon ber. 


Anno 77. das Weyhenachtfeſt allhie gehalten ha⸗ 


graben ligen) der Jungfrawen / Silon genannt 


ben ſolle. Es hat Sleſtatt ein Ovalfigur / vnd iſt et⸗ vnnd der Johanniter (welche / wie die zu Straß⸗ 
was rund / hat ſchoͤne Ringmawren von gebackenen burg vnnd Coͤllen / frey ſeyn / vnnd nicht / wie an⸗ 


Steinen / mit Gaͤngen fuͤr die Wächter : Item / fei⸗ 
ne Thuͤrne / vnd Waſſergraͤben / beym vntern Thor 
vier / am andern Ort zween / vnd der jnner Grabe / o⸗ 
der der dritte / iſt trucken. Hat auch einen Wall. Vñ 
wer durch das Thor deß Waſſers der Ill / zum 
Rhein kommen wil / de r muß / ehe er durch den naͤch⸗ 
ſten Wald hindurch gelangt / vnd den ſchnellen Buͤ— 
hel erreycht / vber vier vnd dreyſſig Brücken gehen. 
Hat ein ſchoͤne Hauptkirch / oder das Muͤnſter / fo 


dere / nach Malta dienen doͤrffen / vnnd einen ſon⸗ 
derbaren Orden haben) zuſehen. Hat auch Je⸗ 
ſuiter allhie. Wie dann dieſe Statt der Roͤmiſch⸗ 
Catholiſchen Religion eyfferig zugethan iſt / vnd 
nach der vbelgegruͤndten Rechnung vnter die vier 
Doͤrffer deß Reichs gezehlet wird. Es ſeyn von 
hinnen / neben gemeltem Rhenano, auch Jaco- 
bus Wimpfelingus Jacobus Spigelius, Johan- 
nes Sapidus, Hieronymus Cebweiler, Martinus 
Bucerus, 


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A. Der Beucken thürn . 
B. Burgfkell, des Stein Jenant. 


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Bucerus, vnd andere beruͤhmbte Leut mehr gewe— 
fen. Es hat auch viel Adeliche Geſchlechter allda ge⸗ 
habt / vnnd vielleicht theils noch / als die Muͤnſer / 
i die Schnurfenſack / die Waffler von Eckerich / 
die Rappenkoͤyff / die Onefro / die von Wickers⸗ 
Br: die von Heimburg / die von Hohenſtein / von 
Rahtſamhauſen / von Botzheim / von Still / von 
Tanck / ꝛc. Vnd haben die Keyſer allhie jederzeit in 
den Raht / oder Gericht einen Reichs Schultheiſ⸗ 
ſen von Adelgeſetzt / fo folgends zu einem Lehen vom 
Reich worden / welches letztlich die von Botzheim 
getragen / biß der Adel darumb geſprungen / vnnd 
Keyſer Sigismundus vergoͤnt hat / daß die Statt 
ſelbſten / auß jhrem Mittel / einen Reichs Schult⸗ 
heiſſen wehlen moͤchte / weiln damaln Johann von 
Botzheim den Keyſerlichen Stab / den er / als 
Schultheiß / im Gericht / von deß Keyſers wegen / 
gehalten / auß Bewegung / von ſich wider den Bo⸗ 
den geworffen / vnnd einer auß den Schöffen / dem 
Keyſer zu Ehren / den Stab wider auffgehoben / jo 
vermoͤg der Schlettſtaͤtter Chronick / Anno 1436. 
ſolle geſchehen ſeyn. Der Zeit ſitzen keine vom Adel 
mehr im Raht / welcher von z 5. Perſonen beſtehet / 

darunter acht Burgermeiſter / vnd 24. Zunfftmei⸗ 
ſter / von jeder Zunfft zween / ſeyn. Auß beſagten Ach⸗ 
tern regieren Jaͤhrlich Vier das Burgermeiſter⸗ 
Ampt / alle Viertel Jahr einer: Auch werden zween / 
fo am aͤltiſten der Kint nach / im Magiſtrat / ein Jahr 
vmb das ander zu Schultheiſſen erwehlet. In hoch⸗ 
wichtigen Sachen werden hundert zu Naht gefor⸗ 
dert. Ihr der Statt Monatlicher Reichs Anſchlag 
olle ſeyn 64. Gulden; wiewol einer 144. Guͤlden 

| 130 Vnd iſt ſie / ehe fie an das Reich kommen / vn⸗ 
ter den Hertzogen in Schwaben / vnd vorhero vnter 
den Francken geweſen. Vnd hat man etwan allda 
auff die 1200. Buͤrger gezehlt / mehrertheils Reb⸗ 
vnd Ackerleut / vnnd Gaͤrtner. Es wird von den 
Schlettſtaͤttern ein Kriegsliſt erzehlet / dardurch fie 
die auff vier Meil von jhnen gelegene Statt Her— 
lißheim eyngenommen; in deme fie einen Wagen 
voll Männer / aber in Weibskleydern angethan / 


i eh Elſaſſes. 9. 


voran auff die Bruͤck der Statt geſchickt / als die den 
Zoll ſolten außrichten. Nun hatten ſie boͤß Gelt / 
welches der Zoͤller nicht haben wolte / daruͤber ein 
Zanck entſtunde / vnd der Zoͤller von jhnen vber die 
Bruͤck ins Waſſer geworffen / vnd die Pfort eynge⸗ 
nommen wurde; vnter deſſen vierhundert / fo ver 
borgen lagen / darzu kamen / ſo die Statt eynnah⸗ 
men / da ſie dann jhren Feind bekommen / aber den 
Buͤrgern kein Leyd gethan; wiewol fie mit den Ju⸗ 
den / wie es ſelbiger Zeit gebräuchlich war / vmbgan⸗ 
gen ſeyn / naͤmlich / ſie verjagt / verbrandt / vnd erſchla⸗ 
gen haben. Die / in dem / wider deß Koͤnigs Ludo- 
vici XI. in Franckreich damal Delphins / letzten 
Hauffen / fo mit groſſer Beut wider in Franckreich 
wolte / erlangtem Sieg / eroberte Fahnen / hangen in 
obgedachter ſehr alten / vnd in der Ehr deß H. Creu⸗ 
zes / vnnd S. Catharinz geweyheten Pfarꝛkirchen / 
zu deſſen Chors Schutz / als Patronen / S. Georg / 
vnd S. Agnes angenommen worden ſeyn / vnd dar⸗ 
inn / vnter andern / auch Here Wilhelm Boͤckle von 
Bocklinſaw / Thumbprobſt deß Primat Ertzſtiffts 
Magdeburg / Ritter / vnnd vierer Keyſer Raht / ſein 
Epitaphiuin hat. Als Anno 1632. nach vierdthalb / 
oder vier Wochentlicher Belaͤgerung / ſie ſich an die 
Schweden den 3. Decembris / alten Calenders / 
durch Accord ergeben / iſt jhr das Exercitium Reli- 


gionis Catholicæ, fanpt allen hergebrachten Frey— 


heiten / als einer Reichsſtatt / gelaſſen worden; dar⸗ 
gegen Pe zwantzig tauſend Reichsthaler hat erle— 
gen muͤſſen. Vnd in ſolchem Stand iſt ſie der Cron 
Franckreich hernach von den Schweden vberlaſſen 
worden / vnnd hat noch der Zeit ein Frantzoͤſiſche 
Guarniſon. Anno 1636. war allhie ein groß Erdbe⸗ 
ben. B. Rıhenanus lib. 3. Rer. German. Jacobus 
Wimphelingus in præfat. epit. rerum German. 
cap. 2. JacabusSchopperusin Chorogr. Germ. 
cap. 10. fol. 18 3. Hertzog in der Elſaſſer Chronick 
lib. y. cap. 5. 10. Reufnerus de Urbib. Imper. 
Autor deß Diſcurß von den Reichs⸗ 
vogteyen / pag. 72. & Re- 


lationes. 


Schuttern. 


ö Schutterthal / drey Meil von Straßburg / 
@nahend Geroltzeck / ohr / vnd Ottenweyer / 
auch nicht gar weit von Offenburg gelegener Ort / 


DE an dem Fluß Schutter / in dem 


vnd nachdem beyde wider gebawet worden / dieſel⸗ 
bige Anno 13 72. wider auff ein newes zerbro⸗ 
chen; wie Hertzog in der Elſaſſer Chronick ſchrei⸗ 

et. In der Straßburgiſchen aber ſtehet; daß An⸗ 


wird von Theils zur Mordnaw / oder / wie man es n 1473. einer von Geroltzeck / vnd einer von Hey 


jetzt nennet Ortenaw, von andern aber allbereyt dorff / etliche Kauffleute auß den Eydgenoſſen / 

zum Bryßgaͤw gezogen / welches Here / naͤmlich / der die in die Franckfurter Faſtenmeß wolten / ger 

Abt allhie(deſſen Monatlicher einfacher Reichs An⸗ fangen / ſpoliert / vnnd fie gen Schuttern in das 

ſchlag ſonſten zween zu Roß / vñ zwoͤlff zu Fuß gewe⸗ Schloß gefuͤhret / vnnd ſolche der Statt Straß⸗ 

ſen) vom Hauß Oeſterreich eximiert / vnd ſonders burg zurecht nicht außgeben wollen / deßwegen 
zweiffels / zum Bryßgaͤw / vnd der Regierung En⸗ die Straßburger für Schuttern gezogen / das 
ſißheim / referiert wird. Es haben das Staͤttlein Schloß gewonnen / vnd gar verbrandt / die Ge⸗ 
allhie die Straßburger Anno 13 3 3. gewonnen / zer⸗ fangene ledig gemacht / vnd die Mawren an dem 
brochen / verbrandt / vnd das Kloſter allda beraubt; Staͤttlein zerbrochen haͤtten. Anno 164 r. ward 
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geweſen / vnd vielleicht noch Staͤttiſche Gerechtig— 
keit haben mag / vnnd auß dieſer Brſach / ſonders 
zweiffels / noch von etlichen ein Staͤttlein genannt / 
vnd alſo verzeichnet wird; So iſt deßwegen dieſer 


Seckingen / Sacconium. 


Jeſe iſt auch eine auß den vier Oe⸗ 
ſterreichiſchen Wald / o er Rheinſtaͤtten / 

Dob Bafel gelegen / fo Stuͤmpfius noch zur 
Rauracer Landſchafft referiert / vnnd daß ſie vnter 
den gedachten Vieren diekleineſte ſeye / ſaget; aber 
Urſtilius, in der Baſeler Chronick / ſie / weil ſie nicht 
mehr im Baſeler Biſchthumb gelegen / davon auß⸗ 
ſchlleſſet. Gemelter ar che ſchreibet / daß bey 
achttauſend Schritt enter Kuffenberg / auff der 
Rechten Seiten am Rhein / S. Friedlins Inſul / 
vnd darinn dieſe Statt vnd Kloſter Seckingen li⸗ 
gez vnd mehrertheils Zeit mit dem Rhein vmbzogen 
werde; diejhren Namen von den Sequanis, einem 
alten Volck / vnd nicht von dem Sack / den ſie im 
„Wappen fuͤhret / haben. S-Fridelinus, deß Koͤnigs 
in Schotten vnnd Ireland Sohn / ſolle das freye 
Nonnenkloſter allhte vmbs Jahr Chrifli 49 Je oder 
zoo. geſtifftet haben; darinner auch / wie in gleichem 
Urlo von Glaris/den er S. Frtedelin von den Tod, 
ten aufferwdecket / vnnd fuͤr das Gericht zu Ranck— 
weil / vmb Kundſchafft / oder Zeugnuß wegen /ge— 
bracht haben / vnd darauff Anno 514. geſtorben ſeyn 
ſolle / begraben ligt. Es hat beſagtes Kloſter ein Ge 
fuͤrſte Aebtiſſin / vnd Freyf 
wie die Abtey zu Zürich / von der die Erßhertzogen 
von Oeſterreich die Statt Seckingen zu Lehen tra» 
gen vnd der Abtey Kaſtenvoͤgte ſeyn. Es hat aber 
ſolche Statt / oder Staͤttlein / neben ihrer hohen 


7 


N . 9 
| Be chreibung der fuͤrnehmbſten Ort 
im Junio auß Straßburg berichtet / daß der Zeit Ort vnter die Elſaſſiſche / ꝛc. 


allhie kein Staͤttlein / ſondern nurein Dorff beym | worden, 
Kloſter ſeye. Weiln es aber vorhin ein Staͤttlein ben / daß König Offo auß 


| 


rawen / auff die Form / als 


Heriſchafft von Oeſterreich / auch Schultheiſſen / | 


Straßburg. 


O dem Namen dieſer hochbe⸗ 
ruͤhmbten freyen Reichsſtatt / o an dem 
Rhein / vnd gegen Franckreich zu / faſt 
an den Graͤntzen deß Teutſchlands ge— 
legen / ſeyn vnderſchiedliche Meynun⸗ 


gen; in deme Theils wollen / daß Attila der Hunen | 8 


König fie entweder zerſtöͤret / vnd wo vorhin Haͤuſer 
geſtanden eine Straſſen mitten dardurch gemacht; 
oder / nachdem er die Statt erobert / vnd die Maw⸗ 
ren abgebrochen / er befohlen habe / daß / wegen vie⸗ 
le der Weg / ſo er auff der Mawer gemacht / ſie 
Straßburg genannt werden ſolte. Weiln aber Si- 
donius Apollinaris die Verwüſtung deß Obern 


Die Mönch e Eau hehe ef 
Die Mind allhie ha 


angerichtet habe; da wider aber 
Compendio lib. 1. Annal. fol. 6 
vnd ſolche Stifftungdem H. 

i minio zuſchreibet. 
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vnnd Raht / ſoin Bürgerlichen Sachen re gi 
Iſt ſonſten ein guter vnd wolverwahrter Ort; de 
Inno 122 biß auff drey Haͤuſer außgebrandtwor⸗ 
den. Anno 1634. den 28. Martij / hat er ſich and 
Schweden / vnd Anno 163 gan e ri 
zog Bernharden von Sachfen ergeben 5° 
Zeit Frantzöͤſiſch. Auff der Rechten Seite 
Seckingen / am Rhein / ligt Inter We 
ſtatt darnach Buͤrcken / ein Teutſchhauß 
der Fleck Karßow ligt / da ſchlecht 
Bey Buͤrcken / im Rhein hinab / iß vnter di 
cken zu Rheinfelden / erzeiget ſich der dri 
rhact / dz iſt Lauffen / oder Strudel deß Rh 
genannt im Hellhacken / da hat der Rhein v 
ſen / daruber das Waſſer auff vnd nider rum 


vnd den Schiffen ſorglich iſt. Doch hat de 
in Mitten / zwiſchen allen Felſen / einen 
Furth / vnd Tieffe / den Schiffleuten befam 


durch ſie auch mit geladenen ffen 
vnter Rheinfelden hin iſt der Rhein ſtill vnd gu 
ſchiffen / vnd hat teinen ſolchen Fal mehr. Stum- 
plius in der Elſaſſer- Wurſtiſen in der | 
Chronicken / D. Mart. Magerus Se 
Advocatia armata c. 9. nu. 62 f. 5 


— 
* 


Teutſchlands / vnd der Tribocorum vnd Raura- f 
corum, oder deß Straßburg vnnd Date en 
Bodens / den Francken vnd Alemannern zuſchrei⸗ 
bet / vnd darfür gehalten wird / daß dieſe Statt von 
Alemannern ſo vbel zugerichtet worden / daß 
ends Attila wenig mehr allda gefunden / ſo er zer⸗ 
ſtören tonnen. Welches zun Zeiten Key ers Va- 
lentiniani Ill. geſchehen / vnd ſie hierauff an ſtar deß 
vorigen Roͤmiſchen Namens Argentorati 


ti, Stra- 
tisburgum genanm worden ſeyn ſolle: Als wil die⸗ 
fe erſte Meynung nicht paſſteret werden. Ein ande⸗ 


rer vermeynet / es komme der alte Name von dem 
Fluß Ergers / oder Argens / her / welcher durch Ober 
Ehen⸗ 


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A. Eid Riech. € ls hai. E. 9 Gallen krschl > rg EN Ser hen, brick TZ. F. Gallen tburn. N. Mimpf. 
B. Die Fürfll. wt 5. 22 F. Comenther Hof. : ad. K. rheinbruick Such ahgeb de. M. . Fridelms uhr. 


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vnd wie ſie Anfangs in Ihrem 


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Das Munjter- 

2 Collegum. 

3. Pfenning turn. 
+ arfußer 

$ 55 

GC. & Thomas. 
& Staffan 

8. Z egg fed e 

9. Jung . Peter. 

jo. Al & Petr. 

V Erawen Brüder. 
12 JS Niclauws- 

15 Spital. 

J4- Zun Rewern. 
& Cathrina . 

16. Gulden thurn 
Jr: . wilhelm 4 
18. C. Claus in Vadis. 
. AllHeik: en. 


5 


20 C Marcus. 
2 H. Grab. 

22. C Michael 
23. Augufliner. 
5 ae 
25. Deitfeh Haufe. 
26. & Margretba. 
27 C. Io hang. 
28. H. Creutz 


29. C. Eljbeth. 
30. Spital Kırch. 


3). C. Marx 

32. 5. Agnes- 

33. ¶ Iohen in undls. 
34. Bürck thor. 

3%. Zoll thor 

36. & Martins Bruck. 
37. Das Gießen Staden 
38.8. Andres. 


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wie fie Sehigee Zeit im 85 


= weſen ſteht A. 643. RC 


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A Die Innere Statt ha- G. 
B. & Aureliæ und Stei 
hatt Gaßen 39: 

C. Die Kraitenaw hatt Gaßen . 
Der ganbe bezirck helt Klaffter 3803. 


nftraßer Vo kalt - 


aßen 145 


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Die Nein brick.. 6. &. Catharı 0 ; . = z i 
2. C. Claus in Vrdı. . Gulden ln s 0 et! Je Barfüler closter e —— 
3: s. Zun Rewern. Prediger last. . & Mielaus. 22. C, Thomann 5 e 77 te: og ur 
#- 9. FJ. Andreas. Iun 75 Pet er. 18. ‚Spitel thor. 23. Alt &. Peter. 225 „ 5 N eh 1 pin ” 
Ä — 2 _ 2 2 $ Marcir. 29. vr a A Deitjch Hauj. 38. Eicher thor. 
% thurn. o. Aller Heiligen. 2%. Im Bruch. 2 e fer. sr we 4 — ; 2 5 
= 5 B es - . , F. ronenburger thor. 40. 5 . 


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1 | | deß Elſaſſes. 37 
Ehenheim rinnet / vnd zu Graffenſtaden in die Il Schwargwald hieher gefloͤſſet wird. Es hat dieſe 


fluaͤllt / weilu der alte Sarck der Statt Argentorat / o- 


der Argentraut / ſich an Graffenſtaden erſtrecket; 
darauß mit der Zeit Straßburg worden / als Key⸗ 


ſer Otho der Groſſe dieſe Statt / weil ſie dem Koͤnig 


in Franckreich wider jhn angehangen / zerſtoͤret / vnd 
Keyſer Heinrich der Ander ſie wider erbawet / vnnd 
beveſtiget habe / die hernach etlichmal erweitert wor⸗ 
den ſey. Cluverius helt darfüͤr / es ſey ein Caſtel al⸗ 
hie erbawet worden / ſo an der Argen Straſſen / oder 
Straaten / geheiſſen / darauß die Roͤmer Argento- 
ratum gemacht / als die mit Fleiß den Buchſtaben 
S/ außgelaſſen haben: Nach deme hernach auß dem 
Dorff eine Statt worden / habe man die erſte drey 
Wort hinweg gethan / vnd zu Ende das Woͤrtlein 
Burg darzu geſetzt / vnd das Ort Stratzburg / oder 
Stratisburg / geheiſſen. Der ander Lateiniſche 
Nam Argentina, iſt erſt hernach auffkommen / als 


man ſich faͤlſchlich beredt hat / ob folte das Gelt da⸗ 


ſelbſt / zu Bezahlung der Soldaten / auffgehebt ſeyn 
worden. Da doch zu Trier der, Schatzmeiſter Gallız 
Belgicæ, vñ der Verwalter der Muntz geweſen. Da⸗ 
her der jenigen Meynung / daß fie vor Zeiten Sil⸗ 
berthal geheiſſen / fuͤr ſich ſelbſten fallen thut. Prolc- 
mæus ſetzet ſie ſchon zu feiner Zeit vnter die vornem⸗ 
ſte Ort Galliæ Belgicæ. Vnd wird in Notiti Pro- 
vinciarum Imperii Romani deß Tractus Argen- 
toratenſis, vnnd deß Comitis Argentoratenſis ge- 
dacht. Vnd zehlet ſie Ammianus Marcellinus auß⸗ 
truckenlich vnter die fuͤrnembſte Ort Germanız 
primæ. Vnd kommen Theils injhren Gedancken 
gar dahin / daß ſie vermeynen / nach deme Trebeta, 
Nini Sohn / die Statt Trier erbawet / dz viel andere 
hernach ober Meer herauß kom̃en / welche die Statt 
Coͤlln / Mayntz / Wormbs / Straßburg / vnd Baſel / 
auffgerichtet / die mehr / als zwoͤlffhundert Jahr vor 
Chriſti Gebuhrt den Triern vnterworffen geweſen 
ſeyen. Es ſeynd aber die Voͤlcker / ſo hierumb vor 
Alters gewohnet / wie oben gemelt / die Lribocci, o⸗ 
der Tribucci, genannt worden / fo Teutſche gewe⸗ 
ſen / welche die Mediomatricos vertrieben / vnnd ei⸗ 
nen guten Theil in Gallia, noch vor deß Arioviſti, 
vnnd Juli Cæſaris Zeiten / eyngenommen haben. 
Vnd vermeynet obgedachter Philippus Cluverius, 
daß das Elſaſſiſche Dorff zun Dreyenbuchen von 
jhnen den Namen habe. Es ligt Straßburg in 
der Ebene / auff einem ganz fruchtbaren Boden / 
deme kein Ort in Teutſchland an Fruchtbarkeitzu⸗ 
vergleichen ſeyn ſolle. Theils vergleichen dieſe Statt 
mit Venedig / in deme ſie ſo viel Canaͤl / durch wel⸗ 


che die Schiff ſchier in alle Gaſſen koͤnnen geleytet 


werden. Sie iſt aber geſunder vnd luſtiger / als Ve⸗ 
nedig / weiln zu Venedig geſaltzen vnd ſtinckendes / 
zu Straßburg aber ein ſuͤſſes vnd lauteres Waſſer 
iſt; als daſelbſten ein Arm vom Rhein / wie auch die 
Ill von Mittag / vnd vom Abend die Breuſch / lauf⸗ 
fend / ufinden. Vnd kan man auff beſagtem Arm 
vom Rhein / in die Statt / vnd wider hinauß fahren. 
Vnd kompt auch jenſeit / von Morgen / die Kintzich 


in den Rhein / darauff allerley Bawholtz auß dem] Leben geendet hat. An e kam Johann Hiltz 


Statt neun Thor / naͤmlich / gegen Morgen das Ju⸗ 
den⸗ vnd Fiſcher; gegen Mittag / das Newe-Metz⸗ 
ger⸗vnd Spital; gegen Abend / das Elßbetter⸗ vnd 
Weiſſenthurn; vnd gegen Mitternacht das Cron⸗ 
burger⸗vnnd Steinſtraſſer Thor. Die Burger 
ſchafft iſt behertzt vnd Maͤnnlich / vnd hat es allda zu 
Kriegs- vnd Fewerszeiten trefflich gute Ordnun⸗ 
gen. Vnd iſt ſie fuͤr eine Veſtung dep Teutſchen⸗ 
landes gegen Franckreich zu / zurechnen; welcher 
Keyſer Maximilian der Erſte / in einem Schrei⸗ 
ben an ſie abgangen / dieſes herꝛliche Lob geben; daß 
ſie ſey ein alter getrewer Stand deß Reichs / eine 
vornehme / gute / weit vnd breyt bekante Statt / vnnd 
deß Orts deß H. Reichs ſtarcke Vormawer / die den 
ehrlichen / loͤblichen / vnd ruhmwuͤrdigen Fußſtapf⸗ 
fen jhrer Altfordern / jederweilen trewlich nachge—⸗ 
folget / in Mannlicher Dapfferkeit / auffrichtiger 
Redlichkeit / alter Teutſcher Kuͤhnheit / vnnd vner⸗ 
ſchrockener Standhafftigkeit. Eraſmus Rotero- 
damus hat jhr zu ſeiner Zeit dieſes nachgeſagt / daß 
durchjhrer Burgerſchafft gute Sitten / der Obrig— 
keit Weißheit / vnd hocherleuchten Verſtand / vnnd 
Auffrichtigkeit / ſie es ſo weit / vnnd dahin gebracht 
haben / daß / gleich wie vor Zeiten von den Maſſilten⸗ 
fern / alſo jetzund von den Straßburgern / vnd jhrer 
gantzen Policey / ein lebendig Exempel / vnd Bey⸗ 
ſpiel / der Tugend / vnd einer wolbeſtelten Statt / vnd 
Regiments / koͤnne genommen werden. Vber das / 
vnd welches er vor das fuͤrnembſt / vnnd adelichſte 
Stuͤck halte / ſey kein Volck / welches der Tugend / 
vnd vortrefflichen Ingeniis, mehr Ehre erzeige / als 
eben Straßburg: Daher ſie auch an herrlichen ge⸗ 
lehrten / verſtaͤndigen / tugendreichen / vnd ſcharffſin⸗ 
nigen Maͤnnern keinen Mangel habe / ſo jhre Kunſt 
mit Trew / vnd Auffrichtigkeit zieren / ꝛc. Ste iſt gar 
weitlaͤufftig erbawet / vnd hat einen groſſen Vmb⸗ 
fang / oder Begriff ; viel groſſe Plaͤtz; viel Fuͤrſt— 
lich⸗Graͤfflich⸗Adelich⸗ vnd andere Hoͤffe; vnd ſon⸗ 
ſten ſtatt⸗vnnd anſehnliche Haͤuſer. Auß den ge⸗ 
meinen / vnd zwar offentlich geiſtlichen Gebaͤwen / iſt 
fuͤrnemlich das Muͤnſter / oder die Hauptkirch / wel⸗ 
che zun Zeiten deß Erſten Chriſtlichen Koͤnigs in 
Franckreich / Clodovæi; oder Ludwigs / deß Groſ⸗ 
ſen / mehrertheils huͤltzern geweſen / deſſen Funda⸗ 
ment man Anno 10 1f.hinweg zuraumen / vnd nach 
einem tieffen guten Fundament zugraben / vnd ſol⸗ 
ches mit Erlen Pfaͤlen ins Waſſer zuſchlagen / vnd 
zulegen anftenge; mit welcher Arbeit man in drey⸗ 
zehen Jahren / biß vnter das Dach kam; aber fol⸗ 
gends gieng es langſam damit her / alſo / daß dieſe 
Kirch allererſt Anno 127 J. auſſer deß Thurns / gar 
außgebawet ward. Das folgende Jahr fieng man 
an das Fundament zum Thurn zulegen; vnd wur⸗ 
de hernach Anno 1277 auff daſſelbe der erſte Stein 
von dem Biſchoff Conrado gelegt: Erwinus von 
Steinbach war Bawwmeiſter / der Anno 1; 18. geſtor⸗ 
ben; deſſen Sohn Johannes den Bam faſt / biß zum 
Waͤchterhaͤußlein auffgefuͤhret / vnd Anno 1339. diß 


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38 Beschreibung der fürn offen Ort 8 

von Coͤlln / der verfertigte die vier Schnecken / ſampt | dep Biſchoffs Erafmi ; fo Anno 1568. geſtorben / be⸗ 
dem Thurn / biß an den Helm; fo Anno 1365. ge- kommen / vnd jnnen haben / vnd vnter ſich ſelbſt er 
ſchehen; darauff er bald geſtorben. Anno 1439. nen Probſt vund Dechant / c. erwehlen. Item / ſo 
’ wurde das Creutz / vnnd Knopff / ꝛc. auff den Helm ſeyn da die Stiffter zu S. Peter / alt / vnnd jung / ſo 

deß Thurns geſetzt / vnd alſo derſelbe einmal vollen⸗ zwar noch jhre Catholiſche Canonicos haben; aber 
es werden beyde Kirchen nur von den Evangeli⸗ 


det; nachdeme man allein an jhm 163. vnnd am 
ganzen Muͤnſter / wie es jetzt ſtehet / 670. Jahr / ge— 
bawet hatte. Die Hoͤhe dieſes Thurns wird vn— 
gleich bey den Scribenten geſetzt. Deß Muͤnſters 
Werckmeiſter / Hanf Thomas Vlberger / hat in 
dem Abmeſſen befunden / 489. Schuh / vnd acht Zoll. 
Der Knopff iſt Achteckicht / hat im Vmbkreyß vier 
Schuh / vnd vier Zoll / ynnd im Diametro iſt er ein 
Schuch / vñ ſechs Zoll breyt. Etliche zehlẽ 635. Staf⸗ 
fel von vnten hinauff / daß er alſo hoͤher / als der zu 
Landshut / wiewol denſelben Theils für den Hoͤch— 
ſten in Teutſchland haltẽ wollen. Es find nicht allein 
die vier / ſondern auch die acht Schnecken / fo kuͤnſt⸗ 
lich vnd durchſichtig erbawet / daß einer die Leut auff— 
vnd abſteigen ſehen kan. Vnd finden ſich dannoch 
Leute / die ein Trinckgelt nehmen / vnd zu Oberſt gar 
hinauß ſteigen / das Wammes außziehen / das her- 
ab werffen / vnd ein Faͤhnlein / oder Facinet / ſchwin⸗ 
gen. Wo die Wächter wohnen / hat es einen wei— 
ten Platz / daß man da ſpielen / vnd kuglen kan. In 
Summa / es iſt dieſer Thurn (an welchem das 
Wetter Anno 16 41. den 20. 30. Aprilis / zimli⸗ 
chen Schaden gethan) eines von den Wunderwer⸗ 
cken der Welt. Obgedachter Eraſmus hat geſagt: 
Daß an Groͤſſe / Staͤrcke deß Wercks / vnnd an der 
Kunſt / dergleichen weder in Europa, noch Ali, ge⸗ 
funden werde. Die Kirchen ſelbſten hat ſehr ſchoͤ— 
ne Glaßfenſter / vnd ſeyn inſonderheit auff der Set— 
ten bey dem Brunnen / die Geſchichten deß Newen 
Teſtaments. Vnd ſeyn auch die Bilder / Schriff— 
ten / Epitaphien / ꝛc.jnn-vnnd bey denſelben wol in 
acht zunehmen. Hat auch vnten in der Kirchen 
ein herꝛlich⸗vnd gantz kuͤnſtliches Vhrwerck / fo An⸗ 
no 1574. vollendet worden. Herauſſen vor der Kir— 
chen iſt ein Zeigvhr / welche von dieſem Werck auch 
getrieben wird. Es hat auch da ein ſchoͤnes Cim⸗ 
belwerck. Die Orgel ligt hoch / darzu man 137. 
Staffel hinauff / vnd wider zo. herab zugehen hat; 
darbey 2136. Pfeiffen ſeyn. Sie hat in der Weite / 
im Diametro einen Werckſchuch / vnd vierdthalben 
Zoll / vnd in der Länge ſieben vnd zwantzig Schuh / 
vnd neun Zoll. An der vberauß kuͤnſtlich ſchoͤnen 
vnd koͤſtlichen ſteinernen Cantzel / Anno 1486. er: 
bawet / ſeyn wunderliche Sachen zuſehen. Gegen 
vber ſtehet der Brunn / ſo der aͤltiſten Stuͤck eines 
im Muͤnſter. Der Altaͤr ſeyn zween / der im Chor 
wird der Fron-Altar genant / darauff ein vberauß 
kuͤnſtliche Altar Tafel / von erhobener / geſchnittener 
Arbeit; allda gleichwol die Canonici nichts zuver⸗ 
richten / ſondern es haben die gantze Kirch die Evan— 
geliſche innen. Hinder dieſem Muͤnſter aber (dar: 
inn ſtaͤts Hunde zur Wacht gehalten werden) ha— 
ben die Domherꝛn einen ſchoͤnen wolerbawten Hof. 
Ferners / ſo iſt allda das Stifft zu S. Thoma / wel⸗ 
ches die Profeſſores der hohen Schul / mit Conſens 


ſchen gebraucht / die / neben dieſen Vieren / noch drey 
andere Kirchen haben / in welchen Sieben alle Son⸗ 
tag geprediget wird: Darunter die zu S. Wilhelm 
iſt / daſelbſt es ein Slifft vor arme Studenten hat: 
Vnd thun in ſolcher Kirchen die Landgraffen im 
Elſaß / Philippus vnd Ulricus, ruhen. Die andere 
beyde ſeyn zu S. Aurelien / vnd S. Niclaß. Das 
Dominicaner Kloſter hat man zur Schul gewen⸗ 
det; darinn auch der hohen Schul Bibliotheca, vnd 
das Theatrum zu den Comoͤdien iſt. Es hat aber 
E. Erſam. Hochweiſer Raht allhie Anno 1538. ein 
Cymnaſium auffgerichtet / auß welchem Anno 6s. g 
auff Zulaſſunz / vnd Befreyung / Keyſers Maximi- 
liani II. ein Academia, vnd endlich / Anno 1621. ein 
Vniverſitaͤt / auff Keyſers Ferdinandi II. Begna⸗ 
digung / worden iſt / alſo / daß man nunmehr allhie in 
allen Facultaͤten / Doctores, auch Poeten / machen 
thut / wie beyder Keyſer Privilegia beym Johan. Li- 
mnzo zuleſen. Vnd weiln allerhand Exercitia, 
als Reiten / Fechten / Tantzen / vnd andere / neben 
den zwey Ballhaͤuſern / Inſtrumental⸗Muſic / vnd 
dergleichen / ſo die Jugend zuerlernen pfleget / da gar 
gut ſeyn: So hat auch ſolche hohe Schul / vor an⸗ 
dern / auß frembden weitentlegenen Orten / einen 
groſſen Zulauff. Vnd iſt dannoch darneben ein 
Gymnaſium; vnnd haben die Præceptores ſolcher 
ſieben Claſſen (deren vor dieſem zehen geweſen) jh⸗ 
ren Vuterhalt von dem Eynkommen deß Barfuͤſ⸗ 
fer Kloſters / (darinn ein ſchoͤne Kunſtkammer zuſe⸗ 
hen) bey welchem der ſchoͤnſte / vnnd groͤſte Platz in 
der Statt iſt. So ſeyn vorhin / vnd vielleicht jetzt wi⸗ 
der / arme Schuler von dem Eynkommen deß Klo⸗ 
ſters S. Marx in der Vorſtatt erhalten worden. S. 
Stephani Kloſter hat Adalbertus, deß erſten Hertzo⸗ 
gen im Elſaß / deß Attici, oder Ethiconis, zugenant 
Adelricuz / Sohn / vñ der H. Ottliæ Bruder / erbawt / 
deſſen Tochter Attala, oder Atilla, die erſte Aebtiſſin 
allda geweſen / deren Hand man noch allhie auffhal⸗ 
ten thut / vnd welcher Schweſtern die Eugenia, vnd 
Gerlinda, genennet werden. Die Aebtiſſin hat et⸗ 
liche bey ſich / ſo alle vom Adel / die ſich aber verheura⸗ 
ten moͤgen; vnd der Augſpurgiſchen Confeſſton zu⸗ 
gethan ſeyn. Die Roͤmiſch⸗Catholiſchen hatten 
vorhin vier Ort jnnen / naͤmlich / S. Johans Stifft / 
das Teutſche Hauß; vnnd zwey Nonnenkloͤſter / zu 
S. Margrethen / vnd den Poͤnitentzern / oder Rewe⸗ 
rin. Es ſeyn aber die drey Erſte / weiln ſie alle an der 
Stattmawer gelegen geweſen / wegen mehrer der 
Statt Sicherheit / abgebrochen / vnd andere Woh⸗ 
nungen darfuͤr eyngeraͤumbt worden. Vnd hat der 
Commenthur zu S. Johann ſich Anno 1633. in die 
Probſtey zum Jungen S. Peter; der Commen⸗ 
thur deß Teutſchen Hauſes in die Dechaney erſtge⸗ 
melten Stiffts; die Kloſter⸗Frawen aber 5 S. 

+ Als 


U 


nplum auguslum, in ns, cunehs rirabile lergis 
E fer eee mernibus am . 


N . et cel 1 5 Ta Landi, 
E tolum luci, qua PA . ug 
fe guod ambi 2 is fi idem ER Chile venhs, 
R Qua eee, e Eurus eunt: 
ie 72 ee, be capum, 
& cono Be 22 rabım: 


um testudine, Tellus, 
e e marine. par e ha 


re och 
ee te, Bor 2 e : 
ed rn AE numen fichi colatur. 
| "Post u. er rex Cordis 
. Ormverfüs didic i, CHRISTI pia eee 2, Deashi 
2 A 9 Jacro_fa 25 5 re locum. 
55 * cum fe En} oli er, hrs abiqne, 
= Zee, dees c. 
* A 0 mo. 
pit, 2 e e alla manu 


ö 25 RV /ervarek feen ele RUDOLPHVS. 
* * Halos adyıceretur 7 
2 us immenfum e a een ne epotes. 
Sn Dcura mi remöranle Sole 


N l onor ai in er almi 
1 55 Dei, cu 
ıSVMME uum TEMPLVM fee ee . re OR. 
Nu 1 TEMPLO Se * 


CCLHN H CATHEDRA LIS 
Henn rom 


TARSENTORATENSIS UT A PLAGA| 
et Occı dentıs aspıcıundur, 


. l—— 7 . dMeꝛͤ—psp 


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1 


deß Elſaſſes. 


Margrethen / in das Nonnenkloſter der Rewerin / 
logieret. Die Carthauß auſſer der Statt iſt von 
dreyen Straßburger Bürgern Anno 1340. erbaw⸗ 
et; aber Anno 1591. durch die Statt Straßburg / wi⸗ 
der abgebrochen worden: Vnd ſeyn die Carthaͤuſer 
auff Moltzheim gezogen. Nach den Kirchen / vnd 
Kloͤſtern ( deren etliche gantz geſperꝛet ſeyn ) folgen die 


f 39 
waͤrts / darinn ſehr viel frembdes Gewaͤchs zufin⸗ 
den. Was das Regiment dieſer Statt betrifft / ſo iſt 
oben angedeutet wordẽ / daß etliche darfuͤr gehalten / 
fie ſey vnter Trier geweſen. Folgends iſt fie vnter die 
Roͤmer kom̃en, ſoll auch ein weil vnter dem Aleman⸗ 
niſchen Joch gepreſt worden ſeyn; biß der ſelben ein 
zimlicher Hauff auffm Straßburgiſchen Feld / vom 


Blatter⸗Krancken⸗ vnd Fuͤndelhaͤuſer; vnd ſonder⸗ Juliano, ehe er noch Keyſer worden / An. 57. erlegt / 


lich der anſehnlich reiche Spital / darinn ein eygene 
Apotheck / vnd beſtelter Doctor. Iſt Anno 1398. ge⸗ 
macht worden / vnd hat vor dieſem Krieg ſo viel Ge⸗ 
faͤll gehabt / daß Jaͤhrlich auff 20. oder zoo oo. frem̃⸗ 
der Menſchen darinnen vber Nacht haben geſpeiſet 
werden moͤgen. Vnd wird jederman / auch Außlaͤn⸗ 
der / als Frantzoſen / Welſche / ic. da auffgenommen. 
Hat einen ſtattlichen Weinkeller / in welchem vor 
d ieſem gar alte Wein / als einer / fo Anno 1472. der 
ander / ſo Anno 1519. vnd der dritte / ſo Anno 182 .ge⸗ 
wachſen / zu koſtẽ geweſt ſeyn / vñ vielleicht noch. Das 
Auguſtiner Kloſter / in deſſen Garten ein Capell zum 
H. Grab / An. 1374. gebawet / iſt Anno 1530. zu einer 
Elendherberg gemacht / darinn vbers Jahr vieltau— 
ſend beherberget / vnd geſpeiſet werden. Vnter den 
weltlichẽ Gebaͤwen iſt ſonderlich die Pfals(fo fo viel / 
als eines Keyſers⸗oder Fuͤrſtenhoff / oder ein Raht⸗ 
hauß / oder ein ſolcher Ort / da das Recht geſprochen / 
vnd die Juſtit adminiſtriert wird / bedeutet) An. 1321. 
gemacht. Zum newen Baw aber / auff S. Martins⸗ 
platz / bey der Pfaltz / iſt das Fundament Anno 1582. 
gelegt worden. Man hat vor dieſem darunter / in den 
beyden anſehnlichen Meſſen / fo Jaͤhrlich allhie auff 
beyde Johannis / im Sommer vnd Winter / gehal⸗ 
ten werden / fuͤrnehme / vnnd koͤſtliche Sachen zu⸗ 
kauffen gefunden. Es iſt bey gedachter Pfaltz / auch 
die Cantzley / vnd die Muͤntz. Der Pfenningthurn 
aber iſt bey obgedachtem Barfuͤſſer Kloſter / zu dem 
Rindburger Thor / als dahin vor Zeiten die Statt 
nur gangen ſeyn ſolle. Iſt Anno 1321. erbawet / vnd 


vnd jhr Koͤnig Chonodomarius gefangen worden. 
Vnd nachdeme folgender Zeit der Roͤmer / vnd Ale. 
manner Macht / an dieſen Orten / gefallen / fo iſt dieſe 
Statt vnter der Francken Regierung geweſen. Mit 
der Zeit kam ſie auch an das Reich / vnnd Teutſches 
Keyſerthumb; Solle aber befreyet ſeyn / keinem 
Roͤm. Keyſer / oder Könige / zu huldigen; daher fie 
auch in Außtheilung deß Reichs / vnter den Staͤt⸗ 
ten / Bawren / oder Doͤrffern / nicht zufinden; ſon⸗ 
dern iſt ein Semperfreye Statt / vnnd hat Keyſer 
Fridericus IV. als er Anno 1473. hieher kommen / 
die Statt / als die allezeit ſonderliche Freyheiten fuͤr 
andern gehabt / vnd vmb das Kraut hat reden doͤrf⸗ 
fen / dahin nicht vermoͤgen koͤnnen / daß ſie jhme ge⸗ 
huldet haͤtte / wie in W..D. Cæſaris Augſpurgiſchen 
Chronick part. 2. fol. 2 27. ſtehet. Vnd pflegt man 
allda / wann ein Keyſer ſtirbt / die Freuden / vnnd 
Spilleut / wie etwan in andern Reichsſtaͤtten ges 
ſchicht / nicht eynzuſtellen / vnnd abzuſchaffen. Es 
mag die Statt guͤldine Muͤutz ſchlagen / hat die 
Freyheit Aechter / vñ Aberaͤchter / in jhrer Statt / doch 
zu Recht / zuhalten: Aber in waͤhrenden jhren Jahr⸗ 
maͤrckten / moͤgen ſolche Aechter vierzehen Tag vor 
vnd nach ohngefaͤhrlich in die Statt kommen / die 
Zeit darinn bleiben / jhre Sachen daſelbſt handeln / 
vnd außtragen / vnd wider an jhr Gewarſame ſich 
begeben / vnnd iſt die Statt nicht ſchuldig / dieſelbe in 
ſolcher Zeit / auff jemands anruffen / zu Recht zuſtel⸗ 
len. Sie hat jhre privilegierte Richter / vnd beſon⸗ 
dere Außtraͤge / vor denen / vnd nicht vor dem Cam⸗ 


ſeyn darauff alte Fahnen / vnd ein Einhorn / ſo neun] mergericht / ſie / in der erſten Inſtantz / muß ge⸗ 


Spannen lang / zuſehen. Nahend darb 
Statt Weinkeller. Das Zeughauß / bey d 
marckt / iſt ein groſſes Gebaͤw / vnnd mit allerhand 
Munition / vnnd Ruͤſtungen / ſonderlich grobem 
Geſchuͤtz / wol verſehen. Gegen vber iſt der vor⸗ 
nembſte Speicher / oder Statt Kornſchuͤtte / An⸗ 
no 1441. erbawet. Iſt hundert vnd ein vnd dreyſ⸗ 
ſig Schritt lang / vnnd hat ſieben Boͤden vberein⸗ 
ander. Man hat noch vor kurtzen Jahren ſehr al— 
tes Getraid / vnnd darunter eins / ſo Anno 1439. ge⸗ 
wachſen / allda gewieſen. Ferners ſeynzuſehen / die 
Ammeiſter Stuben / das Kauffhauß / die Muͤntz⸗ 
ſtatt bey dem weiſſen Thurn / allda an der Mawren 
eine Muͤhlen / von vielen Gaͤngen / ſo dieſer Statt 


ein herꝛlich Kleinod iſt. Sonderlich aber iſt die 


Fortification der Statt zu beſichtigen / wer Er⸗ 


laubnuß auff die Waͤll zugehen haben kan. Es gibt 


— 
* 


auch feine Gaͤrten allhie / darunter der Vniverſttaͤtz 


Hortus Medicus, vnd ein anderer nahend dem Klo, 
ſter S. Clauß in Undis, gegen dem newen Thor) rung der Statt den Burgern eyngeraumbt / vnnd 


a 
em Roß⸗ 


ſucht werden / naͤmlich / Baſel / Wormbs / vnd 
Vlm / bey welcher einer / vermoͤg Keyſers Sigismun- 
di Privilegii, von Anno 143 J. man Straß⸗ 
burg verklagen kan. Zu welchen Theils auch die 
Statt Rothweilthun. Vnd ſolche Freyheiten ſolle 
Straßburg zum theil durch Verdienſt / zum theil 
mit Gelt erlangt / auch den Biſchoffen / vnnd Herꝛn 
viel Rechte an der Statt abkaufft haben. Es iſt das 
Regiment vor Jahren allein bey dem Adel geſtan⸗ 
den: Als aber es folgends immer etwas Vnwil⸗ 
len / zwiſchen den Edelleuten / vnnd Handwer⸗ 
ckern / vnnd denen von Muͤlheim / Item / den 
Rebſtoͤcken / vnd denen von Roßheim / abgab (wie 
dann zu S. Thoman / in dem Creutzgang / bey der 
Schulthuͤr / in derſelbigen Mawren / dieſe Wort in 
einen Stein gehawen ſeyn ſollen: Cædes inter 

artes civitatis Argent. ſcilicet Zorne & Mul- 
1 — facta eſt Anno 13 32. Kl. Junii.) So wur⸗ 
de daher das Regiment geaͤndert / die Verwah⸗ 


von 


——ů re 


15 Breſcchreibung der fürnehmbſten Ort 


von jhnen Ann. 1333. der erſte Ammeiſter / Burckard der Herzen Raͤht / vnd Ein vnd zwantziger genannt 


Twinger / ſo An. 1346. geſtorben / erwehlet; wiewol 
ſolch newes Regiment achtmal geaͤndert worden / 
biß es damit zur heutigen Perfection kommen; vnd 
deßwegen auch dieſe Statt ſonderlich beruͤhmbt iſt. 
Es werden gleichwol noch auß dem Adel die ſechs 
Staͤttmeiſter erwehlet / deren die Viere das Jahr 
vber / jeder den vierten Theil deſſelben / regieren; da⸗ 
her man auch ſagt: Daß vier Staͤttmeiſter ſeyen. 
Das folgende Jahr kommen die andere zween / ne⸗ 
ben noch zweyen von den vorigen zum Regiment / 
wann ſie anders wider erwehlet / vnnd wegen eines 
Verbrechens / darvon nicht außgeſchloſſen werden. 
Ihr Nam wird in allen Patenten vornen angeſetzt / 
als wir N. von N. der Meiſter. Vnd bleiben dieſe 
Prætores in jhrer Wurde die Zeit jhres Lebens / es 
waͤre dann Sach / daß man Prſach jhrer Entſetz⸗ 
ung haͤtte. Die Ammeiſter / oder Conſules, ſeyn 


wird / welches zwey / oder drey mal alle Wochen ge⸗ 
ſchicht / fo die Rechnungen wegen deß Pfenning⸗ 
thurns / vnd die Supplicationes anhoͤret / die offent⸗ 
liche Aempter beſtellet / vnnd die / fo vbel adminiſtri⸗ 
ren / vonjhren Aemptern abſetzet. Vnd dieſer Raht 
iſt auch beſtaͤndig. Vierdtens / iſt der gröͤſſer Raht / 
welcher von dreyſſig Perſonen beſtehet / vnnd noch 
darzu den Ammeiſter / als den Prafidenten / hat. 
Vnd in dieſem ſitzet auch allwegen ein Statt Advo⸗ 
cat / oder Doctor juris, deren ſie drey halten / vnd die 
vmb einander zu Naht gehen. Vnd iſt einer auß 
ihnen auch in dem obgedachten Appellattons Raht / 
oder Cammergericht / fo de jure reſpondieren. Be⸗ 
ſagter groͤſſere Raht / hat auch drey Procuratores, 
jo die ſtreitige Haͤndel vortragen. Es iſt aber zuwiſ⸗ 
ſen / daß / auſſer der zwo dep Adels / vnd Conſtoffler / 
oder Comeſtabulorum, wie die Gebvilerus nen» 


nicht vom Adel / aber doch ehrlichen vnd vornehmen net / zwantzig Zuͤnfften allhie ſeyn / deren jede fünff- 


Geſchlechts / deren auch Sechſe / vnnd waͤhret eines 
Regiment ein gantzes Jahr. Es iſt aber ſolches 
Regiment vnderſchiedlich getheilet. Dann erſt⸗ 
lich / ſeyn die Herꝛn Dreyzehener / ſo man die Gehei— 
men nennet / an welche alle Schreiben vom Key⸗ 
ſer / Koͤnigen / Fuͤrſten / ze. dirigirt / vnnd von ihnen 
Kriegs / vnd andere geheime Sachen tractieret wer⸗ 
den; vnnd an welches Collegium man vom Raht / 
vnd den vntern Gerichten / appellieret / als welche 
Herꝛn Dreyzehener von der Keyſerlichen Cammer 
darzu ſubdelegiert ſeyn; wann / naͤmlich / das Capi⸗ 
tal weniger iſt / als ſechshundert Guͤlden Rheiniſch 
Gold / oder Goldguͤlden. Wann aber die Summ 
hoͤher iſt / ſo ſtehet einem frey / entweder nach Speyer / 
oder an dieſes Cammergericht zu Straßburg zu ap⸗ 
pellieren. Es ſitzen aber in dieſem hoͤchſten Colle- 
gio, der Ampts⸗Ammeiſter / vier Staͤttmeiſter / fo 
vom Adel / vier Ammeiſter / vnd ſonſten vier vorneh⸗ 
me Herzn. Das ander Collegium iſt der Herm 
Fuͤnffzehener / die auff die Sitten / Tugenden / vnd 
Geſetze: Item / den Schatz / das Gelt / die Gebaͤw / 
Maß / vnd Gewicht / Getraid / Wein / vnnd derglei⸗ 
chen / zuſehen; vnnd jhr Obacht auff die Wirtshaͤu⸗ 
fer / Spitaͤl / Beampte / fo wol jnn⸗als auſſer der 
Statt / haben / vnd deßwegen civiliter ſtraffen moͤ⸗ 
gen. Vnd werden vnter jhnen die Aempter / als 
Ober⸗Bawherꝛn / Fewerherꝛn / Kauffhaußherꝛen / 
Holtzherꝛn / Saltzherꝛn / ꝛc. ordentlich außgetheilet: 
Vnd ſeyn in ſolchem Collegio fünff vom Adel / als 
der dritte Theil; die vbrigen ſeyn Geſchlechter / vnd 
andere Burger. Vnd bleiben ſolche Fünffzehener / 
wie auch obgedachte Dreyzehener / beſtaͤndig / daher 
man beyde Stuben den beſtaͤndigen Raht der Her⸗ 
ren Dreyzehenern / vnd Fuͤnffzehenern / zunennen 
pfleget. Es koͤnnen aber gleichwol auß den Fuͤnff⸗ 
zehenern / die Dreyzehener / wann einer / oder mehr 
abſterben / erwehlet werden. Drittens / ſo verſam⸗ 
let ſich auß den oberſten Haͤuptern von den Zuͤnff⸗ 
ten: Item / von dem Adel / fo im Raht der Herꝛn 
Dreyzehener / vnd Fuͤnffzehener ſitzen / vnd auß dem 


groͤſſern Raht / ein Conſilium, fo die Verfamlung | 


schen Schöffen / fo vnter jhnen einen Oberherꝛen 
auß dem beſtaͤndigen oberwehnten Regiment / deß⸗ 
gleichen einen Rahtsheren / wie auch einen Zu⸗ 
Mann / oder Beyſitzer / haben / vnd vonwelchen her⸗ 
nach der Statt Pfenningthurn / Stall / kleine Raht / 
vnd die nidere Gericht / erſetzet werden. Vndwer⸗ 
den die Schoͤffel von den vbrigen Schoͤffen / wie 
auch das Zunfftgericht / erwehlet; welches alle Jahr 
von eyfff / oder dreyzehen Perſonen erſetzet / vnd von 
den alten Abgehenden erkieſet wird; auſſer bey den 
Metzgern / vnd Schneidern / fo ein ewiges Gericht 
haben. Vnd werden vor ſolchem Gericht die jeni⸗ 
ge Sachen eroͤrtert / ſo jeder Zunfti ſonderbare Ar⸗ 
ticul inſonderheit angeben. Nun auß dieſen Schoͤf⸗ 
fen / oder Scabinis, wird in einer jeden Zunfft Jaͤhr⸗ 
lich ein Nahtsherr erwehlet / welcher obbeſagten 
groͤſſern Raht zwey Jahr lang beſucht: Da dann 
allezeit auß den zehen Zuͤnfften / zehen Rahtsherꝛen 
im Raht verbleiben; auß den vbrigen zehen Zuͤnff⸗ 
en aber / zehen newe Jaͤhrlich erwehlet werden / biß 
ers Jahr die gedachte alte zehen Rahts heren auch / 
nach Erfüllung jhrer zwey Jahren / abtretten / vnnd 
zehen newe Succeſlores hinderlaſſen. Vnd wann 
jnnerhalb dieſer zwey Jahren / auß dieſen Rahts⸗ 
herꝛen / keiner in den beſtaͤndigen Naht der Herzen 
Ein vnd zwantzigern / oder Fuͤnffzehenern / erwehlet 
wird / ſo bleibet er der jenige / der er vorhin geweſen 
iſt. So viel aber die vbrige Zehen / als den dritten 
Theil / anbelangt / die mit dieſen Zwantzigen / ſo auß 
den Zuͤnfften genommen werden / den groͤſſern 
Naht / wie geſagt / machen / fo ſeyn dieſelbige vom 
Adel / vnd werden auß jhren beyden abſonderlichen 
Stuben / oder Geſellſchafften / Hoheſteg / vnd Muͤhl⸗ 
ſtein genant / genommen; deren Jaͤhrlich auch der 
halbe Theil / oder die Fuͤnffe / bleiben / die Fuͤnff aber 
auffs new erwehlet werden: Deren ein Theil die 
Conſtoffler genennet werden. Es werden in dieſem 
Raht die Teſtaments⸗vnnd andere Rahtsſachen / 
deren Summa ſechshundert Guͤlden vbertrifft: J⸗ 
tem / ſchwaͤre InjurHaͤndel vnd Criminal / vnd ſo 
das Leben verwircken / eroͤrtert / vnd von Auffnehm⸗ 
vnd 


sid Erlaſſung der Burger / von 
mundſchafften: Item / Kundſchafften ehelicher Ge⸗ 
burt / vnd dergleichen / gehandelt. So einen eygenen 


ddeß Elſaſſes 


Pfleg⸗vnd Vor⸗Zuͤnfften zuſammen beruffen. Vnd wann auff der 


Rahtſchreiber hat / vnd Wochentlich zweymal gehal⸗ 


ten wird. Fuͤnfftens / iſt der kleine Raht / in welchem 

ſechs vom Adel / vnd zwoͤlff andere ehrliche Burger 
ſitzen / ſo man auß den Schoͤppen der Zuͤnffte / zuer⸗ 
wehlen pfleget: vnd iſt darinn derjenige Ammeiſter / 
ſo verſchienen Jahr im Ampt geweſen iſt. Vnd tra⸗ 
ctiert man in demſelben von Erbſchafften / Teſta⸗ 
mentsſachen / Guͤtern / Contraͤcten / Schulden / 
Buͤrgſchafften / ac. wann die Summa ſich vber soo. 
Guͤlden nicht belaufft. Sechſtens / iſt das Stattge⸗ 
richt / in welchem der Statt Richter / ſampt ſieben an⸗ 
dern verſtaͤndigen Burgern / die man auß den 
Schoͤppen der Zuͤnffte erwehlet / ſitzen. Vnd vor ſol⸗ 
chem werden die jenige Schulden abgehandelt / de⸗ 


ten Summa 150. Pfund / oder 300. Guͤlden nicht J 


. . gi 
Pfaltz der Ammeiſter / vnd die newe Raͤht ſchwoͤren / 
ſo werden auch deß Biſchoffs (der ſeinen Hoff am 
Waſſer allhie hat) Raͤhte darzu abgeholet / ſo Jaͤhr⸗ 
lich vmb den Anfang deß Januarij geſchicht. Vnd 
ſagt H. Gebwiilerus , in Panegyri Carolina p. 24. 
Ann. 1641, allhie wider guffgelegt / daß der Biſchoff 
den Blutbann / vnd der jenigen Guͤter da habe / wel⸗ 
che keine rechtmaͤſſige Erben verlaſſen / vnd ohne Te⸗ 
ſtament abſterben; es ſeyen auch etliche Zoͤll / ſo als 
lein jhme gehoͤrig / darauß dep Biſchoffs vor Jahren 
gehabte Superioritaͤt leichtlich erwieſen werde. Auff 
dem Land ſeyn auch vnderſchiedliche Aembter / wie 
dann vnter dieſer Statt iſt die Herꝛſchafft Barꝛ / dz 
Schloß / vnd Flecken Waſſelheim / oder Waßlen⸗ 
heim; wie auch das Schloß Herꝛenſtein / ſampt zu⸗ 
gehoͤrigen Doͤrffern / Detweiler / vnd Doſſenheim: 
tem / Marlenheim; die Flecken Dorols heim / Il⸗ 


vbertrifft. Vnd werden allda die Guͤter vergantet. kirch / das Dorff Burken / Ittenheim / Schilken / Ze⸗ 


Siebendens / iſt das Ehegericht / fo Nachmittag ge⸗ 
halten wird / vnd darinn ein Staͤttmeiſter / ein Am⸗ 
meiſter / ein Dreyzehener / zween Fuͤnffzehener / vnd 
zween auß dem groͤſſern Raht / von den XXI. darzu 
erwehlet / ſitzen. Achtens / i das Policen oder Zucht- 
gericht / An. 1628. angeſtellet / welches vber der Bur⸗ 
ger Leben / vnd Sitten / inquiriret. Neundtens / das 
Schirmgericht / fo auch newlich entſtandẽ / von wel⸗ 
chem hohes vnd niders Stands frembde Perſonen / 
in ſonderbaren der Statt Schutz auffgenommen 
werden. Zumzehenden / das Nachtragsgericht / in 
welchem die Nachtragsſſachen / oder cautæ reductio- 
num, decidiert werden / Anno 1629. angeſtelt. Eylff⸗ 
tens / das Vogteygericht / da die Pfleger / oder Vor⸗ 
muͤnder / vñ Voͤgte / jhrer Pupillen halber / zur Rech⸗ 
nung koͤnnen angehalten werden. Zwoͤlfftens / das 
Siebenergericht / ſo man ins gemein die Sieben⸗ 
Zuͤchten / gleichſam ſieben Cenſores nennet / ſo auch 
auß den Schoͤppen beſetzt / nd Jaͤhrlichen zum theil / 
wie auch das Stattgericht / geandert wird. Vnd die⸗ 
ſes Siebenergericht hat mit den Zanckhaͤndeln / ge⸗ 
ringen / ſonderlich Verbal / jnjurien / zuthun / vñ auff 
die Reinlich⸗ vnd Sauberkeit der Statt / Achtung 
zugeben. Neben dieſen vnderſchiedlichen Collegiis, 
Räaͤhten / vnd Gerichten / hat es auch beſondere Aem⸗ 
pter; als da ſeyn die Dreyer auff dem Pfenning⸗ 
thurn / ſo keine Rahtsherꝛn ſeyn / vnd der Statt ge⸗ 
meine Gefaͤll einnehmen / deren Jaͤhrlich einer wi- 
der hinweg gehet / vnd ein ander an ſeine Stell auß 
den Schöffen erwoͤhlet wird / vnd keine vom Adel 
darzu genommen werden. Gleiche Meynung hat es 
auch mit denen auff dem Stall / ſo die Stewer von 
der Burgerſchafft einnehmen. Vber dieſe ſeyn auch 
noch andere drey Perſonen / ſo man die Dreyer an 
der Muͤntz nennet / die der Statt Gelt den nohtley⸗ 
denden Buͤrgern / gegen Pfand / vnnd genugſamer 
Verſicherung / auff Zinß / namlich / fuͤnff von hun⸗ 
dert / außleihen / welche beftändig bleiben. Vnd dann / 
ſo ſeyn die Vmbgelter. Vnd wann hoͤchſtbeſchwaͤr⸗ 


— 43 —̃—᷑ 


henacker / auch etliche vber Rheiniſche Dörffer. Vnd 
iſt jhr der Statt Monatlich⸗ einfacher Reichs⸗An⸗ 


ſchlag 900. Guͤlden. Obangedeuter Ammeiſter wird 


Jaͤhrlich am Donnerſtag nach dem Newen Jahr / 
von 20. Rahtsherꝛn deß groͤſſern Rahts / oder auß 
den 20. Buͤrgerlichen Zuͤnfften / erwehlet / ſo das fol⸗ 
gende Jahr den hoͤchſten Gewalt in der Statt 815 
vnd in allen Sachen am erſten gefragt wird. Die 
Conſtofler aber (davon oben) pflegen Jaͤhrlich auff 
dem Schwoͤrtag / der am Zinßtag nach deß Ammei⸗ 
ſters Wahl / gehalten wird / jhrem Recht / ſo ſie vor⸗ 
hin / in Beſetzung deß Rahts gehabt / urenunctren. 
Es ſeyn allhie viel Sachen vorgangen / vnd hat 
auch die Statt mit jhren Biſchoͤffen / vnnd andern / 
ſchwaͤre Krieg gefuͤhret / offt obgeſiget / iſt biß weilen 
auch vnten gelegen / vnd daruͤber in groß Vngele⸗ 
genheit gerahten. Auß vielen / ſeythero deß 1000. 
Jahrs vorgangenen Geſchichten / nur etliche zuer⸗ 
zehlen / ſo iſt dieſe Statt An. 1004. von Hertzog Her- 
manuo Il. in Schwaben vnd Elſaß erobert / vnd ge⸗ 
pluͤndert worden / da dann auch das Muͤnſter etwas 
Schaden vom Fewer gelitten. Im dritten Jahr her⸗ 
nach / namlich / An. 100). vmb S. Johannis Baptiſtæ 
Tag / iſt durch ein erſchrecklich Donnerwetter / ſo in 
das Muͤnſter geſchlagen / daſſelbe biß auff den Bo⸗ 
den abgebronnen / vnd allein der Chor vberblieben. 
Vmbs Jahr 100. vngefaͤhr / lag Keyſer Philippus 
ſechs Wochen fuͤr der Statt / weil ſie Keyſer Ottoni 
IV. beyſtunde / vnd ward er endlich eyngelaſſen. An. 
1261. ward fie von Biſchoff Waltern von Geroltzeck 
belaͤgert. Anno 1273. gab man ein Viertel Weytzen 
vmb 22. Straßburger Pfenning / ein Viertel Korn 
vmb 16. Pfen. 14. Eyer vmb 1. Pfen. 8. Hering vmb 
I. Pf. vnd Hun vmb 2. Pf das iſt / i. Creutzer. An. 
1289. ward ſo ein groſſer Erdbidem / daß die Säulen 
im Muͤnſter ſo ſehr wackelten / daß man forchte / das 
Muͤnſter / vnd die Statt wuͤrden gar verfallen. An⸗ 
no 1298. iſt in der Statt ein Fewer entſtanden / dar⸗ 
durch nicht allein auff 35. Hoffſtaͤtt vmb das Muͤn⸗ 


lich⸗vnd gefährliche Zeiten vorhanden / ſo werden al⸗ ſter abgebrunnen / ſondern auch das Muͤnſter ſelbſtẽ 


die Schoͤppen / fo fir Schoͤffel nennen / auß allen groſſen Schaden erlitten / ind 


— — — . tn m — nn 
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gwerck / 


eme alles Hol 
F ſonder⸗ 


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1 Be.eſchreibung der fürnehmbſten Ort 


ſonderlich die Buͤhn (dann es damaln noch nicht 


gewoͤlbt geweſen) die Orgel / die Glocken / vnnd viel 


der Lothringiſche Krieg mit der Statt. Anno 1610. 


ſchoͤner Zierden verbronnen; auch viel Steinwerck 
von groſſer Hitz zerſprungen : Ward aber alles viel 
ſchoͤner gemacht / als es zuvor geweſen. Anno 1349. 
oder vmb ſelbige Zeit / ſeyn allhie auff ſechtzehen tau⸗ 
ſend Menſchen geſtorben an der Peſt. Vnd weil 
man den Juden die Schuld geben / ſo ſeyn derſelben 
bey zweyhundert auff jhrem Kirchhoff verbrandt 
worden. Anno 13 5. war ein groſſer Erdbidem im 
Mayen. An. 132. ward ein Maß Wein zu Straß 
burg vmb 24. Creutzer geben / vnnd fuͤhreten die von 
Zuͤrich / vnd Wormbs / Wein zu: Aber bald darnach 
ward ein Maß Moſt vmb ein Creutzer verkaufft. 
An. 1383. bekriegten die Straßburger Homburg / ein 
Staͤttlein vnd Burg / oder Veſte / ſo damaln zween 
Ritter / genant die Beyer von Boparten / als einen 
Teen vom Biſthumb Metz / jnnen hatten. 

nno 138 8. ward die Rheinbruͤcken gemacht. Anno 
1392. kriegte die Statt mit jhrem Biſchoff / Fride⸗ 
rich von Blanckenheim. Anno 1395. vngefaͤhr / oder 
vmb ſolche Zeit / beſtaͤttigte Keyſer Wenceslaus des 
nen von Straßburg die Rheinbruͤck ewiglich / daß 
ſie die ſolten junhaben. Anno 1397. verbronnen all⸗ 
hie auff 400. Haͤuſer. Anno 1398. kauffte man ſieben 
Fuder Weins / vmb 84. Creutzer. Anno 1410. vnd 28. 
triegte die Statt mit jhrem Biſchoff: Vnd gewann 
in dieſem 1428. Jahr Ludwig von Liechtenberg / der 
Alte / ſo dem Biſchoff beyſtunde / die Rheinbtuͤcke / 
nahm das Zollgelt / vnd verbrandte das Zollhauß. 
Anno 1495. war ein groſſer Herbſt / daß man nicht 
Faß genug bekommen konte / den Wein auffzuhe⸗ 
ben. Anno 1496. war groſſes Gewaͤſſer. Anno 1532. 
war die Statt von der Rheinſtraß an / biß zum weiſ⸗ 
fen Thurn / bey S. Aurelien beveſtiget / vnnd ein 
Wall gemacht / alsdann am euſerſten Thor / vor dem 
weiſſen Thurn / dieſe Schrifft in Stein gehawen iſt: 
Carolo V. Aug. Copias Germaniæ in Turca Pan- 
nonias invadentem ducente, Reſp. Arg. portam 
hanc aggere & foſsã muniri fecit, Anno 1532. Im 
Jahr 1552. als der König auß Franckreich in dieſe 
Land herauß zoge / ward der newe Grab vnd Wall / 
von S. Claren Werdt an / biß zum alten Schieß⸗ 
rein gemacht / wie dann am newen Thor / gegen dem 
Schießrein / dieſe Schrifft in Stein gehawen ſteht: 
Henrico Gallorum Rege militem in Carolum V. 
Iinp. Aug. per hanc Germaniæ partem ducente, S. 
P. Q. Argentinenſis, portam hanc 1775 & fofsa 
muniri fecit, An. Dom. 1552. menſe Majo. Im 
Jahr 1583. machte Straßburg einen Bund mit den 
beyden Staͤtten Zuͤrich vnd Bern. Anno 92. war 


der Elſaſſiſche Vnionskrieg / wegen Guͤlich. Anno 
162 l. vnd 22. durchſtreyffte das Biſthumb Straß⸗ 
burg der Manßfelder. Anno 1632.gieng der Schwe⸗ 
diſche Krieg in dieſen Landen an / welche Vnruhen 
noch bißhero waͤhren / vnnd iſt in ſolcher Zeit dieſe 
Statt gleichſam blocquiert eins mals geweſen / vnd 


hat durch Peſt vnd Thewrung viel auch außgeſtan⸗ 


den. Beſihe von dieſem allem / neben den Alten / auch 


* 


J 
— ee ———————— 


denen / ſo von den Kriegen der Biſchoͤfe / vnnd der 
Statt / geſchrieben / als Annal. Dominican. Col 
mar. Albert. Argent. Hedione, Bruſchio, &c. auß 
den newen Scribenten auch Nic. Reuſner. de Ur- 
bib. Imp. C. Ens in delic. apodem. P. Bertium lib. 3. 
Comment. rer. Germ. Cluver. lib. 2. antiq. Germ. 
c. II. Oſe. Schadæum in Beſchreibung deß Straß⸗ 
burger Muͤnſters; Cruſ. in Annal. Suey. P. Henz- 
ner. in Itiner. Germ. Dreſſer. de Urbib. Germ. E- 
raſm. Roterod. in epiſt. ad Herm. Adolph. Com. 
Solm. G. Braun im 1. th. Staͤttbuchs / vnd daſelb⸗ 
ſten auch im Regiſter; Matth. Bernegger. in laud. 
P. Storckii; Jo. Wolf. tom. 2. rer. memor. fol. Sog. 
Nicod. Friſchl. Oper. Poct. part. ep. Herin. Lather. 
de Cenſu lib. 3. c. 7. p. j jꝗ· ſeq. vom Kornhauß / .. 
der Speicher; Hertzog in der Elſaſſer Chronick; Jo. 
Limnæum de J.publico lib. 7. c. 3. n. 10. Mager. de 
Advocat. armata c. I f. n. 8 6. f. sy. Jac. Schopper. 
part. 3. Chorogr. c. . fol. 48 f. ſeq. Mich. Stetlers 
Schweitzer Chronick / part. 2. lib. 7. fol. 2 36. & 326. 
võ dem Bund mit Straßb. Theat. Europ. Merian. 
die Straßburgiſche Chronick / Relationes, vnnd 
Mart. Zeillers Itiner. Germ. part. I. & 2. vñ daſelbſt 
neben der weitlaͤuffen dieſer Statt Beſchreibung / 
auch das Regiment / vnd die Kunſtkammer allhie. 
Was das Straßburgiſche Biſthumb anbelan⸗ 
get / ſo wird ſolches fuͤr das Edelſte am Rhein / gleich 
wie das zu Chur das Obriſte / das Coſtnitziſche das 
Groͤſte / das Baßleriſch das Luſtigſte / Speyer das 
Eyfferigſt / oder Andaͤchtigſt / Wormbs das Aermſte / 
Mayntz das Wuͤrdigſt / Trier das Aeltiſt / vnd Coͤlnn 
fuͤr das Reichſte gehaltẽ. S. Amandus iſt vom Koͤnig 
Dagoberto auß Franckreich / als dem Stiffter die⸗ 
ſes Biſthumbs / zum erſten Biſchoff allhie gemachs 
worden. Ihme ſol S. Arbogaſtus ſuccediert haben. 
Der Vierdte S. Florentius fol deß Koͤnigs Dago- 
berti blinde vnd ſtumme Tochter Rathildim haben 
ſehend vnnd redend gemacht / vnnd Anno 675. ge⸗ 
ſtorben ſeyn. Der s. ſol . Juſtus, der 7. S. Maximus, 
der 8. S. Valentinus, der 9. S. Solarius geweſen; der 
35. Odebertus An. 31g. auff etlicher von Straßburg 
Anordnung / ermordet; der 42. Wilderolfus von 
Maͤuſen An. 997. gefreſſen wordẽ ſeyn. Der 66. Jo- 
hannes von Dirpheim / fo An. 1328. geſtorben / ſchuff / 
daß 12. Doͤrffer im Biſthumb vmbmawret / vnd zu 
Staͤtten gemacht wurden. Er beſſert / vnd machte 
auch die Mawren vm̃ Moltzheim / Mutzig / Sirmeck / 
Dachſtein / Dambach / Benfeld / zum H. Creutz / vnd 
Oberkirch: Wiewol er geringen Herkommens von 
Geburt / vñ contra Canonicam electionem an das 
Biſthumb gelangt / vnd hierzu / weil er deß Keyfexg 
Alberti Cantzler geweſen / befoͤrdert worden iſt; da 
ſonſten dieſes ein hohes Stifft von 24. Domherꝛen / 
fo entweder Fuͤrſten / Graffen / oder Freyherꝛen⸗ 
vnd zwar alten Stammens vñ Herkommens / ſeyn 
müſſen / die jhre 16. Ahnen beweiſen koͤnnen. Es war 
gleichwol der 70. Lamprecht von Buͤren / auch nur 
eines einſchildigen Ritters auß dem Elſaß / Wil⸗ 
helm von Buͤren genant / Sohn. Der 67. Biſchoff 
Berchtold Graf von Bucheck / loͤſte Offenburg / Or⸗ 
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1105 


A Das Schloß. 
B Die Stat, doch ohn 
einiges hauf mehr. 
C Wercke so die Bry 
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denberg / Gengenbach / vnd das darzu gehoͤrt / an das 
Bißthum̃ / von dem Marggrafen võ Baden / dem es 


deß Elſaſſes. 


f | 43 
Beſihe obgedachte Straßburger Chronick / Her⸗ 
tzogs Elſaſſer Chronick / Bruſchium de Epiſc 


op. 
von Reich verpfaͤnd ſtunde. Dieſes Nachfahr Jo⸗ German. in Catal. Epiſc· Argent. & in Catal.Epile 
hannes von Liechtenberg kauffte zů Stifft die Sand- | Ayſtetenſ. pag. 190. Lehmann in der Speyriſchen 


grafſchafft deß vntern Elſaß An. 1358. zu welcher ge⸗ 
hoͤrten Pult / Franckenheim / Erſtein / Werde / vñ viel 
andere Veſten vnd Doͤrffer. Der jetzige Biſchoff iſt 
Her: Leopold Wilhelm / Ertzhertzog zu Oeſterreich. 


Chronick lib. 1. cap. 28 vnd Zeillern im erſten 
vnd andern Theil feines Teutſchen 
Raißbuchs. 
* r 


Sultz. 


Jeſes Staͤttlein ligt im Obern El⸗ 

N ſaß / vnter Murbach / vnd oberhalb Ru⸗ 
fach / nahend Gebweiler / an einem frucht⸗ 

baren Ort / da guter Wein herumb waͤchſt. Hat eins 
in den Landtafeln vnbenamſtes Waſſer / vnd gehoͤrt 
in das Rufachiſch Mundat / vnnd alſo zum Stifft 
Straßburg. Von ihrem Krieg in Anno 1490. be⸗ 
ſihe Munſterum. Es iſt nicht weit darvon der Fle⸗ 
cken Olwiler / allda Anno 1277. ein groſſe Schlang 
mit einer Hirnſchalen gefunden worden / ſo ein Na⸗ 


terzung gehabt / dardurch das Gifft verrahten wird / 
darumb ſolche dem Keyſer Rudolpho I. vor ein 
Kleinod verehret worden iſt / wie in einer geſchriebe⸗ 
nen Verzeichnuß geleſen wird. 

Es iſt auch ein Sultz nicht weit von Moltzheim / 
bey Mutzig / an dem Waſſer Moſig gelegen / ſo Anne 
1333 zerbrochen / vnd alſo auß einem Staͤttlein 
ein Dorff worden / ſo es noch iſt / wiewol 
es / wie ein Staͤttlein / gezeich⸗ 
net wird. 


Sultzbach 


in S. Gregorienthal / welches von Theils 
nur ein Caſtell /ſ ſo Anno 1275. mit Mawren 
vnd Graͤben vmbfaßt worden / genennet wird. Aber 
Anno 1641. ward von Straßburg berichtet / daß es 
jetzt ein Staͤttlein / den Edlen von Schaumburg / im 
Obern Elſaß / gehoͤrig ſey; daher es allhie vnter den 
Staͤtten ſeinen Platz findet. Es hat auch nechſt dar⸗ 
bey einen Sawerbrunnen / welcher den Benach⸗ 
barten wol bekant / vnd mit Nutzen gebraucht wird. 
Vnd gehoͤrt dieſen Edelleuten von Schawenburg / 
vnd Truchſeſſen von Rheinfelden / auch der nahend 
darbey auff einem Berg gelegene Flecken / vnnd 
Schloß Hohen Hattſtatt. 
Es iſt auch ein Hattſtatt ob Herlißheim / ein Meil 
hinder Rufach / von welchem Schloß in gedachtes 
Munſteri Coſmographi ſtehet; daß es Anfangs 


Miss weit von Wihr / vnd Muͤnſter 


der Statt Rufach gepluͤndert / vnd angeſtoſſen / vnd 
nachdem es acht Tag gebrant / vnd der groſſe Thurn 
nicht fallen wolte / fo zogen die von Münſter hin⸗ 
auß / vntergruben den Thurn / vnd zerſprengten jhn 
mit Pulver. Vnd wird darzu geſetzt / daß ſolches 
darumb geſchehen / weiln die Innwohner dieſes 
Schloß auff den Hertzogen von Lothringen gerau⸗ 
bet haben. In der Hiſtoria gedachten Friderici Pa- 
latini Victorioſi ſtehet / daß fein Feind / Graff Hang 
von Lupffen / in das zu der Landvogtey gehoͤrig 
Staͤttlein Dorinckheim gefallen / darinn er etwas 
Gerechtigkeit hatte / vnnd das gepluͤndert: Es fey 
ihm aber der Pfaltzgraff / als Landvogt im Elſaß / 
auß Keyſersberg widerſtanden / vnnd habe Dor⸗ 
nickheim (dann alſo wird es vnderſchiedlich ge, 
nant) wider gewonnen; wie auch Hohen Hattſtatt / 

ſo er außgebrandt / welches ſelbiger Zeit Peter von 


Barbenſtein geheiſſen: Vnd Anno 960. von Graff Regeßheim jnnen hatte / der Graff Hanſen 


Hartmann von Kiburg erbawet worden. Ward 
Anno 1466. auß Bewilligung Churfuͤrſts Fride- 


rici I. Pfaltzgraffens / als Sandvogts im Elſaß / von 


Hauptmann war. Vnd dieſes ſey in 
gebachtem 1466. Jahr ge. 
ſchehen. 


Thann / Pinetum Gebvvilero. 


S gehoͤret dieſer Defterreichifche Ort 

in die Graffſchafft Pfirdt / iſt wol gebawet / 

S ynnd hat ein huͤpſches Schloß auff einem 
Berg / die Engelburg genannt. Ligt an der Thura / 
oder Thur / vnnd noch im Sundgaͤw / die Vorſtatt 
Kattenbach aber allbereyt im Obern Elſaß; weiln 
beſagter Fluß das Sundgaͤw / vnd Elſaß / da ſchey⸗ 
den. Es iſt bey der Statt der Berg Rang / an wel⸗ 
chem der koͤſtliche Rangwein waͤchſt. Die Stiffts⸗ 
Kirch zu S. Theobald / oder Diebold allhie / iſ / wegen 
der groſſen Wallfahrt / beruͤhmbt. In dem jetzigen 


Teutſchen Krieg / hat dieſe Statt vnd Schloß An⸗ 
fangs Rheingraff Ott Ludwig den 5. 15. Martij An⸗ 
no 1633. erobert; hernach iſt ſolcher Ort ein weil 
von den Keyſeriſchen / ein weil von den Frantzoſen / 
vnd Schweden / eyngenommen worden. Anno 1639. 
den 3.13. Maij / ergab ſich die Statt / vnnd darauff 
den 7.17. auch das Schloß an Hertzog Bern, 
harden von Sachſen Weimar. Mun- 
ſterus in Coſmogr. & Re- 
lationes. 


F 0 Tüͤrck⸗ 


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44 | Beſchreibung der fürnehmbſten Ort 


Duͤrckheim. 


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f 5 In Reichsſtaͤttlein im Obern 

Elſaß / ob Colmar / vnd nicht gar weit 
davon / an einem Waſſer gelegen; ſo 
Schutz⸗Verwandnuß halber / mit der 


aber einen eygenen Reichs⸗Anſchlag hat / naͤmlich / 
Monatlich einfachen Roͤmerzug / fuͤnff zu Fuß / oder 
zwantzig Guͤlden. Hieronymus Gebwilerus nen⸗ 


Landvogtey Hagenaw incorporiert iſt // 


net es Oppidulum Thuringi, vnwiſſend / auß was 
Vrſach. Anno 1632. im Winter / haben dieſes 
Staͤttlein die Schwediſchen / hernach die Keyſeri⸗ 
ſchen / vnd folgends Anno 1635. gegen deſſelben En⸗ 
de / die Frantzoſen auß Colmar / eyngenom⸗ 
men; vnnd hat es ſonſten auch viel in 
dieſem Krieg erlitten. Re- 
lationes. 


Waldkirch / Waldkilch. 


zwo Stund von Freyburg / vnd im Bryß⸗ 

gaͤw / iſt ſchoͤn von Gelegenheit / vnnd hat 
ſonderlich viel Stein⸗ vnd Corallen Ballierer allda 
vor dem Krieg gehabt / ſo den Ort beruͤhmbt gemacht 
haben. Ligt in einer Inſul / ſo das Waſſer Eltz ma⸗ 
chet. Hat ein Probſtey / ſo vor Zeiten ein Adelich 
Kloſter geweſen / welches Birchtilo, Graff zu Bry⸗ 
ſach / deß Landoli, oder Lanzelini I. Graffens von 
Windiſch vnd Altorff (fo Anno 991. begraben wor⸗ 
den) Bruder geſtifftet haben ſolle. Hat gelebt An⸗ 
no 1008. Gaſp. Scioppius in Stemmate Auguſtæ 
Domus Auſtriæ. | 


Dae Oeſterreichiſch Staͤttlein / ligt 


(jlareanus rechnet bey schen tauſendt 

Schritt vngefaͤhrlich von Lauffenberg hieher / 
vnd nennet dieſen Ort Sylvæ Cuſtodiam, weil der 
Schwartzwald / der alſo von den ſchwartzen Tannen 
genennet wird / hieher reychet. Es iſt dieſe Statt vn⸗ 
ter den vier Deſterreichiſchen Rheinſtaͤtten / ob Ba⸗ 
ſel / die Obriſte / ſo gleich am Rhein / auff der rech⸗ 
ten Seiten / vor dem Einfluß der Aar vber ligt. Sol⸗ 
le vorhin nur ein Jaͤgerhauß / den Keyſern gehoͤrig / 
darauff ein Amptmañ gewohnt / da geſtanden ſeyn; 
biß vmbs Jahr 1249. von Graff Albrechten von 
Habſpurg eine Statt da erbawet / dieſelbe mit Pri⸗ 
vilegien begabet / vnnd beveſtiget worden; die aber 
Anno 1492. vbel verbronnen / als fie zuvor Anno 
1468. von den Schweitzern vergebens belaͤgert ge⸗ 
weſen. Anno 1525. machte jhr Pfarꝛer Doctor Bal⸗ 
thaſar Hübner von Friedberg / ein Widertaͤuffer / 
viel Vngelegenheit allhie. In dem jetzigen Teut⸗ 


Es iſt nicht weit von dieſem Staͤttlein das Glot⸗ 
terbad / ſo den Leber⸗ vnd Gallſuͤchtigen nutzlich / die 
Verſtopffungen deß Miltzes reſolvieret / dem kalten 
vnd feuchten Magen / wider den Hundshunger / vnd 
alte Fieber gut iſt. Bi 9 

So ligt auch nicht weit von hinnen / vnd Frey⸗ 
burg / das Zuckenthalerbad / ſo den Waſſerſuͤchti⸗ 

gen / vnd wider die Auffblehungen von Win⸗ 

den / den Keuchenden vnnd Kraͤtzigen 
gut iſt. Andernacus de balneis, 
& aquis medicatis, 
pag. 9. 
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Waldshut. 


ſchen Krieg / hat dieſe Statt auch Nohtgelitten / vnd 
iſt folgends Anno 1638. von Hertzog Bernharden 
zu Sachſen occupiert worden. Es hat allhie keine 
Bruͤck mehr vber den Rhein / wie Munſterus, in 
Beſchreibung deß Boden See / erinnert. Vnter 
Waldshut / vnd bey einer Stund Fußwegs ob Lauf⸗ 
fenberg / ligt das kleine Staͤttlein Hawenſtein / oder 
Howenſtein / am Rhein / ſo nur / wie ein ſchlechtes 
Flecklein; auch Oeſterreichiſch. Es iſt vor Zeiten 
auff dem Felſen allda ein alt zierlich Schloß geſtan⸗ 
den / davon noch ein Thurn vbrig / darinn der Wald⸗ 
vogt ſein Gefaͤngnuͤß hat. So ligt zwo Stund von 

Waldshut das Schloß Guttenberg. Stum⸗ 

pfius in der Schweitzer Chronick / Mun 
ſterus in der Cofmographi / 
vnd Relationen. 


* * 
+ 


Wangen / 


’ deß Elſaſſes. | 4 5 
Wangen / 


In Staͤttlein vnnd Schloß / dem fangs wol; aber letzlich ward ihnen dieſes Elſaſſi 
Stifft Straßburg / vnnd der Aebtiſſin da- | [he Staͤttlein / ſampt dem Schloß / auffgeben; ſo 


Se zu S. Stephan gehoͤrig / welches Anno 
1375. die Engliſche mit Schalckheit gewonnen / vnd 
viel Vnluſt den Frawen / vnd Toͤchtern / anthaͤten / 
auch raubten / was darinnen war. Wider die Ar⸗ 
meniafen wehrete ſich Wangen Anno 1444. An⸗ 


Watweyl / Watwyler / 


die Elſaſſer hernach / auſſer deß Schloſſes / wider 


eyngenommen / vnnd halb abgebrandt haben. 
Straßburger vnd Hertzogs Elſaſ⸗ 
ſer Chronicken. 
7 


In Staͤttlein an den Boͤlchen / zwi⸗ vberflüſſigen Schleim / nutzlch iſt; dienet auch dem 


ſchen Sultz vnd Tann / nahend Sennen / ge⸗ 

Fe egen / vnnd dem Fuͤrſtlichen Stifft Mur⸗ 
bach / ſo nicht gar weit davon / gehoͤrig. Anno 137. 
haben dieſen Ort die Engellaͤnder vnd Gugeler / wie 
mans genennet / mit Sturm gewonnen. Esligt 

darbey ein Bad / ſo den Keichenden / vnd wider den 


Magen / vnd erkaͤltem Gedaͤrm: Truͤcknet die vber⸗ 
fluͤſſige Feuchtigkeit der Nerven: Iſt den ſandigen 
Nieren gut / vnnd heylet die Kraͤtze. Hertzog in der 
Elſaſſer Chronick lib. 2. cap. 42. Andernacus 
de balneis pag. 94. & Johann Göbel 
von Baͤdern / p. 87. 


Weiſſenburg / sebaſlum. 


Des Cronweiſſenburg / iſt eine 

Reichsſtatt / an der Lauter / nahend dem 
Rhein / vñ an den Graͤntzen deß Waß⸗ 
en AS / zu welchem fie auch von Theils; 
von andern aber nochzum VnternEl⸗ 
ſaß / weil ſie mit der Deſterreichiſchen Landvogtey 
Hagenaw in corporiert iſt / gezogen wird. Stosͤſſet 
hart an die vntere Pfaltz / vnd das Ampt Germers⸗ 
heim. Beatus Rhenanus ſagt: Daß ſie der Alten 
Sebuſiorum Sitz geweſen / daher man auch darfuͤr 
halte / daß dieſer Statt Nam von denſelbigen / vnd 
nicht von der weiſſen Burg herkommen ſey. König 
Dagobertus auß Franckreich / hat hieher ein ſilber⸗ 
ne / vnd vberguͤldete Cron / mit kleinen Thuͤrnen / vnd 
ſchoͤner Arbeit gezieret / verehret / ſo vier vnd zwantzig 
Schuh in der Weite gehabt; wie noch vor dem jetzi⸗ 
gen Krieg eine allda in der Kirchen von Kupffer ge⸗ 
hangen / vnd vielleicht noch / ſo aber nicht deß beſag⸗ 
ten Koͤnigs Dagoberti iſt. Vnd dieſer Koͤnig hat 
auch dieſem Ort die Freyheit geben / daß in einem 
gewiſſen Bezirck vmb die Statt (ſo an etlichen Or⸗ 
ten einer Meilen / an etlichen anderthalbe / vnnd etli⸗ 
chen zwo Meilen breyt / mit hohen Marckſteinen be⸗ 
ſetzt iſt / vnd darinn viel Doͤrffer ligen) die Innwoh⸗ 
ner deſſelben gute Macht / Fug / vnnd Gerechtigkeit / 
zufiſchen / hoch vnd nider Wildpret zujagen / vnd zu⸗ 
fahen / haben ſolten; welcher Bezirck ins gemein 
Mundat / von gedachtem Koͤnig aber Emunitas ge; 
nant wird. Vnd ſeyn die Mundatherꝛen der Probſt / 
vnd Raht allhie. Vnd iſt da ein maͤchtig vnd reiche 
vorhin Abtey / jetz ein Probſtey Anno Chriſti 623. 
geſtifftet / vnnd von jhme dem König Dagoberto 


(deſſen Tochter Irmina allhie ruhet) reichlich bega⸗ 
bet / vnd vermehret / unser welchem Kloſter vor Als 
ters auch dieſe Statt (wiewol ſie aͤlter / als das Klo⸗ 
ſter ſeyn ſolle) geweſen / welche vmbs Jahr 12 62. 
durch Abt Friderichen mit Mawren beſchloſſen / her⸗ 
nach von feinem Nachfahr Edelino mit Gräben 
vnd Bollwerck vmbfangen / in folgender Zeit aber 
ein Reichsſtatt; gleich wie Anno 1523. auß der Ab⸗ 
tey ein Probſtey / vnd dieſelbe Anno 1546. von Her⸗ 
ren Philippo von Flerßheim / Biſchoffen zu Speyr / 
vnd Probſten allhie / auff Zulaſſen Keyſers Caroli 
V. vnd Pabſts Pauli III. dem Stifft Speyer incor⸗ 
poriert worden iſt. Keyſer Carolus IV. hat den 
Abt allhie / wie auch die zu Fulda / Kempten / vnnd 
Murbach / Aebte deß Keyſerlichen Throns / oder 
Cathedræ gemacht / vnd mit dem Fuͤrſten Titulge⸗ 
zieret / die auff offentlichen Reichstaͤgen zu deß Key⸗ 
ſers Fuͤſſen ſitzen ellen. Es hat der Probſt noch et⸗ 
liche Gerechtig keln allhte / der auch einen Schult⸗ 
heiſſen an das Staffelgericht feet / welche bißhero 
gemeinlich von Adel geweſen: Es fallen auch die 
gemeinen Schlag vnd Wundfrevel einem Probſt / 
vnnd ſeinem Schultheiſſen / der ſie dem Probſt zu⸗ 
verrechnen hat. Vnd appellieret man von ſolchem 
Staffel⸗ oder Vntergericht / an das Rittergericht / 


welches alle drey Jahr allhie gehalten wird; vnnd 


von ſolchem ſo dann an das Cammergericht. So 
hat es auch in dieſer Statt einen beſondern Vogt / 
ſo mit der Zeit an die Statt / folgends Anno 1525. 
bey Pfaltzgraff Ludwigs Belaͤgerung / an Chur 
Pfalz / vnnd Anno 1559. wider an die Statt kom⸗ 
men / da auß dem Raht der Eltiſt zu einem Statt; 


F u vogt 


46 Beſchreibung der fuͤrnehmbſten Ort 
vogt gezogen wird: Welcher in Peinlichen Sachen | fer zu reformieren. Der Statt Raht war es zufrie⸗ 
wegen der Keyſerlichen Mayeſkaͤt / exequiren laßt. den. Vnd als man der Reformation einen Anfang 
Das Teutſche Hauß allhie / hat hohe Freyheiten / machen wolte / vnd ein Doctor Theologiæ, vnnd 
darinn auch ein Todſchlaͤger ſich etliche Wochen | Profeflor zu Heydelberg / auff der Cantzel allhie zu 
auffhalten mag. Vnd was obgedachten gefreyten Weiſſenburg predigte / ſihe / da fängt der gemeine 
Bezirck anbelangt / ſo iſtin demſelben das Fiſchen Mann einen Tumult an / vnd ſchreyet / hinweg mit 
in der Luter / auch andern Baͤchen: Item / das Ha⸗ den newen Moͤnchen / ſo andere vom Adel vertreiben 
fen jagen / vnnd ander Weydwerck / deßgleichen wollẽ / man ſol die gruͤndige Schelmen tod ſchlagen. 
das Holtzhawen auff gemeinen Waͤlden / vnd der | Die Reformatores waren erſchrocken; doch hat der 
Weydgang auff den Almenden / frey. Die Statt Raht das Volck geſtillet / daß man mit der Refor⸗ 
ſelbſten ligt gar wol; hat einen trefflichen Wein⸗ mation fortgefahren / vnd / nachdem die alte Moͤnch 
wachs; gibt auch viel Kaͤſten / oder Caſtanien / fo darvon gelauffen / die Newe eingeſetzt. Ein Jahr 
weit verfuͤhret werden / herumb / darvon beydes die | hernach haben die Buͤrgerzu Weiſſenburg / ſo vor⸗ 
Burgerſchaͤfft / vnd vmbligende Flecken / hre Nah⸗ hin Chur Pfaltz geſchworen hatten / ſie wolten den 
rung haben. Bey der Hauptkirchen / neben einem new eingeſetzten Abt / mit feinen newen Moͤnchen / 
Creutzgang / iſt vor dem Krieg ein ſchoͤner groffer ſchuͤtzen vnd handhaben / dieſelbe wider außgejagt / 
Hagendorn / zwey Zimmer hoch / wie ein Linden (vnd die vorige zu Nachts in Weibskleydern wider 
baum außgebreytet / vnnd darauff etliche Tiſch ge⸗eingelaſſen / auch andere deß Pfaltzgraffen Feind bes 
64 ſtanden / welches wunderbar außgeſehen; wie Herz herberget / vnnd feinen Vicedom daſelbſt gefangen / 
— 4 Auguſtin Freyherꝛ von Moͤrßberg / Ritter / in ſenen beraubt / vnd zum hoͤchſten geſchmaͤhet; deß wegen er / 
60 Reyſen / in Anno 1590. gedencket. Mag vielleicht der Pfaltzgraff / die Statt den gantzen Winter vber 
noch da ſtehen. Es iſt auch ſonſten vor gedachten belaͤgert hat. Keyſer Fridericus IV. thaͤte jhn / dieſer / 


| 
| 


| | jetzigen Krieg / diß ein ſehr luſtige / wolerbawte / ſchoͤne vnd voriger Vrſachen wegen / in die Acht / nahm jhm 
| Haͤuſer / vnd Luſtgaͤrten habende / vnnd / wegen deß die Landvogtey / vnd verordnete Pfaltzgraff Ludwi⸗ 
N friſchen Waſſers der Lauter / fo faſtdurch ale Gaf gen den Schwartzen von Zweybrüͤck vnd Veldentz / 
0 fen fleußt / gar ſaubere Statt geweſen; allda beyde | zum Reichs Hauptmann / vnd Vicario im Elſaß: 
1 Religionen ſeyn / vnd jhr der Statt Monatlich ein⸗ Aber der Pfaltzgraff fuhr fort / vnd da er feinen Vet⸗ 
1 facher Reichs⸗Anſchlag iſtzween zu Roß / vnd zwey tern / den von Zweybruͤcken / gedemuͤhtiget / vnd jhme 
4 vnd zwantzig zu Fuß. Auß welcher buͤrtig geweſen / viel Ort abgenommen / da haben die Weiſſenbur⸗ 
| Otto Monachus Weiſſenburgenſis, fo Anno 875. | ger die alte verthunliche Mönch wider außgejagt / 
gelebt hat: Item / Jacobus Nevius der Rechten vnd die Newe wider eingenommen; darbey es ver⸗ 
Doctor / Jod. Ludovicus Decius, Königlich Pol- | blieben. An. 55 z. hat dieſe Statt in dem Krieg Ken - 
| niſcher Secretarius, der lib. 3. deyetuſtate Polono-I fers Caroli V. vnd Könige Henrici IL. auß Franck⸗ 
0 rum dieſer Statt Gelegenheit inſonderheit beſchrei⸗ reich / auch etwas Schaden gelitten. Anno 1632. iſt 
| bet: Item / Johann Gugler / Theologiæ, Juris- | fie Anfangs von den Keyſeriſchen / hernach von den 
| prudentiæ & Medicine Doctor, vnnd viel andere Schwediſchen / folgends auch von den Frantzoſen / 
gelehrte deut mehr. Anno 1469. vnd yo. hat dieſe vnd dann wider von den Keyſeriſchen: In gleichem 
Statt mit Pfaltzgraff Friderico Victorioſo Krieg | Anno 1639. im Auguſto / erſtlich / on den Weimari⸗ 
| gefuͤhret / welcher daher entſtanden. Es hatten die | fehen/ vnd dann wider von den Keyſeriſchen eynge⸗ 
Moͤnch in der Fuͤrſtlichen Abtey allhie ſehr ärgerlich | nommen worden. Daß ſie alſo dieſen jetzigen Krieg 
gelebt / das Kloſter mit zwantzig tauſend Guͤlden wol erfahren hat. Beſihe Munſterum in Cofmogr. 
Schulden beſchwaͤrt / faſt alles verpfaͤndet / vnd ver- Bernhard Hertzogen / von hinnen buͤrtig / durch das 
euſſert; deßwegen ſich jetztgemelter Pfaltzgraff / nach gantze zehende Buch feiner Elſaſſer Chronick / Mi⸗ 
empfangener Commiſſion vom Papſt / vnnd auch / chael Heberern in der Egyptiſchen Dienſtbar⸗ 
als ein Landvogt im Elſaß vber dieſe Statt / ſo ne⸗ keit / Bruſchium in Chronol. Mona- 
ben andern / in die Landvogtey Aenaw gehoͤrt / deßß ſter. Germaniæ, & Relatio- 
Handels angenommen / vnd zwe Acht anderswo⸗ nes hiſtoricas. 
her nach Weiſſenburg hat kommen laſſen / das Klo⸗ 


Weſthofen/ 


M uvntern Elſaß / nahend Moltzheim / Mawren an einem Ende mit Buͤchſen abgeſchoſ⸗ 
Balborn vnd Mutig / gelegen / it ein Staͤtt⸗ſen / auch das Waſſer in dem Graben abgetolbet / 
darauff das Staͤttlein / vmb Simonis Jude / 


lein dem Herꝛn Graffen von Hanaw Liech— ff das Staͤttl 
tenberg gehoͤrig / ſo vorhin der Herꝛen von Liechten⸗ mit Gedinge / jhnen auffgeben ward. 
berg geweſen. Anno 1444. kamen auch hieher Straßburger Chronick. 
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die Armeniaken / oder Armen Gecken / welche die 


Wiler / 


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4 Wiler / 


1 ff der Seiten bey Schlettſtatt / gegen 


Lothringen / iſt ein Staͤttlein / Juggeriſch / zu 


| dem Wilerthalgehörtg: 


Wilſtett / 


8 Igt ein Meil Wegs von Straßburg / dem Krieg der Statt Straßburg mit ihrem Bis 


aber vber Rhein / auff Germanier Boden / 


ſchoff / Walthern von Geroltzeck / belaͤgerten die 


inder Mordnaw / fo man jetzt die Ortenaw Straßburger auch dieſes Staͤttlein / ſo ſelbiger Zeit 


zunennen pfleget. Gehoͤrt dem Herꝛn Graffen von 
Hana w Liechtenberg. Hatte vor dem jetzigen Teut⸗ 


gar wol gebawet / vnnd den Straßburgern groſſer 
Schad darauß geſchehen war; welches fie gewon⸗ 


ſchen Krieg ein feines Schloß / vnd ſchoͤne Muͤhlen nen / vnd zerbrochen haben; vnd ſtarb gedachter Bi⸗ 


allda. Aber Anno 16 32. den 20. Februarij / haben deß 
Obriſten von Oſſa Soldaten allda ſehr vbel gehau⸗ 
ſet / die Muͤhl / Schloß / vnd Haͤuſer / auſſer 40. ange⸗ 
ſteckt / darbey auch viel Leut vmbkommen ſeyn. In 


ſchoff Anno 12 63. noch in waͤhrender Vnruh. 
Straßburger Chronick / Theatrum 
Europæum, vnd Rela⸗ 
tionen. 


Woͤrdt. 


Jeſes dem Herꝛn Graffen von Ha 
naw gehöriges Staͤttlein / wird ins ge⸗ 

mein noch zum Vntern Elſaß gerechnet; 
wiewol die Alten ſolches vor die Hauptſtatt im 
Waßgaͤw gehalten / als an welchem es noch gelegen. 
Conradus Herꝛ zu Liechtenberg / hat / auß Keyſers 
Ludovici Pii, oder deß Erſtẽ diß Namens / Freyheit / 
An. 828. ſolches zu einer Statt gebawet. Es laufft 
die Sawer / oder Sura, dardurch. Keyſer Ludovicus 
IV. hat Anno 13 30. ein Wochenmarckt / mit Frey ⸗ 
heiten / wie die Staͤtte Hagenaw / Schlettſtatt / vnd 
Roßheim / haben / hieher gelegt. Anno 1577. als Graf 


worden / hat man einen viereckichten Stein / auff die 
fuͤnff Schuh hoch in der Erden gefunden / an wel 
ches jeden Seiten Heydniſche Goͤtter gehawen ge⸗ 
weſen. Stehet jetzt allhie zu Woͤrdt auf dem Kor 
marckt; vnnd haben im naͤchſten Hanawiſchen 
Doͤrfflein Spachbach / Anno 1583. die Leut zween 
Heydniſche ſteinerne Saͤrck / darinn zween fuͤrtreff⸗ 
liche Maͤnner gelegen / außgegraben. Es ſeynd vor 
der Zeit ſondere Graffen von Woͤrdt geweſen; de⸗ 
ren der letzte Anno 1278. geſtorben iſt. Hertzog in 
der Elſaſſer Chronick lib. 2. cap. 4. fol. 7. & 
lib. 3. cap. 17. fol. 54. vnd geſchrie⸗ 


Philips zu Hanaw Liechtenberg / ein Schewer allda bene Verzeichnuſſen. 
auffbawen laſſen / vnnd das Fundament gegraben 5 5 
N Zabern / oder Elſaßzabern / Tabernæ 


Altaticæ. 


CA Jeſe vier Meil von Straßburg ge 
Milegene / vnd dem Bißthumb Straßburg 
Ogehoͤrige Statt / vnnd deß Biſchoffs Refi- 

dentz / iſt von Natur ein veſt vnnd verwahrter Ort / 
fo wol wegen deß naͤchſtgelegenen Bergs / deß Ge- 
waͤlds / als auch deß engen Paſſes halber. Dann 
bald gegen vber ein hoher Berg / fo die hohe Bar: 
heiſſet / vnd ein Stuͤck vom Waßgaͤw / vnd auff ſol⸗ 
chem Berg ein veſtes Schloß iſt / ſo die Statt be⸗ 
ſchuͤtzet. Hereinwarts gegen der Statt zu / iſt ein 
enger / ſteinigter / rauher / vngehobelter Weg / die ho⸗ 
he Zaberiſche Staig genannt; auff der einen Sei⸗ 
ten ein Abgrund deß Thals / durch vnd durch ber⸗ 
gicht / ein eintzige Straß / da wenig viel hundert koͤn⸗ 
nen auffhalten. Vor Zeiten wurde diefe Statt / fo 
nicht groß iſt / Tabernæ, vnd Tres Tabernæ geheiſ⸗ 

ſen / in deren Gegend die Mediomatrici gewohnet / 


Schloß ſo vmbs Jahr Chriſti 1500. ohngefaͤhr / 


welche hernach von den Dreybuchern / oder Tribo- 
cis, ſeyn vertrieben worden. Vnd hatten die Römer 
allda eine Schantz wider die Alemannier / vnnd als 
ſolche von jhnen verſtoͤret worden / hat Keyſer Julia- 
nus, ſo die Alemanner auff dem Straßburger Bo⸗ 
den geſchlagen / ſie wider erbawet. Sie wird Elſaß⸗ 
zabern / um Vnderſcheyd Rheinzabern / vnd Berg⸗ 
zabern genant. Vnd ſagt Hieron. Gebvilerus, als / 
bey Regierung Keyſers Auguſti / Druſus ein groſſes 
Volck wider die Teutſche gefuͤhret / enen die Roͤmi⸗ 
ſche Knecht hin vnd wider auff dem Frantzoͤſiſchen 


Boden an den Geſtad deß Rheins in die Winter⸗ 


lager zertheilet worden / deren Laͤger noch jetzt drey 
beruͤhmbte ſeyen / als Hiberna Alſatiæ, Hiberna 
Rheni, vnd Hiberna Montis, ſo die Vnerfahrne 
Zabernias nennen. Hat in der Statt auch ein 


famps 


48 
ſampt der Pfarꝛkirch / wider ernewert / auch ein Ca 
pell bey der Kirch / zu einer Biſchofflichen Begraͤb⸗ 
nuß / erbawet worden. Es hat allhte zwey Waſſer / 
die Sor / oder Sorn / vnd die Schwartzbach. Vnd 
hat Zabern ſo viel Thuͤrn in der Ringmawren / als 
Wochen im Jahr / vnd ſo viel Zinnen / als Tag im 
Jahr ſeyn. Obgedachte Zaberiſche Steig (ſo ein 
Theil das Waßgaͤw / vnd Gebuͤrgs Voſagi iſt / vnd 
ſich bald auſſer der Statt / gegen Lothringen waͤrts / 
anfahet) hat Biſchoff Wilhelmus III. zu Straß⸗ 
burg / ein Graff von Hohenſtein / fo Anno 1541.96 
ſtorben / machen laſſen. Anno 1622. iſt dieſe Statt 
von dem Graffen von Manßfeld / vnnd den Pfaͤltzi⸗ 
ſchen / vergebens belagert worden. Anno 1633. 
vmb den Anfang ſelbigen Jahrs / ward ſie / mit 


Se cee d eee 


Beſchreibung der 


fuͤrnehmbſten Ort 
Dachſtein / dem Hertzog von Lothringen mit ae 
wiſſen Conditionen eyngeraumbt: Iſt hernach an 
die Frantzoſen kommen / die fie aber Anno 163 5. im 
Herbſt / mit Accord den Keyſeriſchen vbergeben / 
hernach Anno 163 6. hat Hertzog Bernhard von 
Sachſen⸗Weimar ſie wider belaͤgert / vnnd ſampt 
dem obgedachten Schloß Hohen Barꝛ / auch durch 
Accord den 5. 15. Julij / ynbekommen; von welcher 
Zeit an fie biß daher in Frantzoͤſiſchen Haͤnden ge⸗ 
blieben iſt. Ammianus Marcellinus lib. 16. & 47. 
Munſterus lib. . Coſmogr. cap. 14 1. Mich. Hebe. 
rer in der Egyptiſchen Dienſtbarkeit lib. 1. c. 7. 
p- 36. Martinus Zeiller part. I. & 2. Iti- 
nerarii Germaniqæ, vnd die 
Relationen. 


„ 


7 
5 


- 


2 


Beſchluß. a 
Es ſeyn vber die biß daher beſchriebene Staͤtt / vnd Staͤttlein 
im Elſaß / Sund⸗ vnd Brißgaͤw / ic. noch mehrere Staͤttlein / von denena⸗ 


ber wenig zufinden / die gleichwol aber allhi 


c / ſo viel deren noch zur Zeit wiſſend / zubenen⸗ 


nen. Vnd weiln etliche Ort in den Relationen / Zeitungen / vnnd andern Schriften / 


Staͤttlein tituliert; auch etwan in den Lan 


es doch nicht ſeyn: Alſo hat man fuͤr rahtſam befunden / dieſelbe auch in den Beſchlu 


ſetzen. Vnd ſeyn folgende. 


Chern ein Deſterreichiſch Dorff in 
der Mordnaw / oder Ortenaw. 
) Adelhuſen im Brißgaͤw / ein 
3 Viertel Stund von Freyburg / ſo ein 
Jungfrawkloſter / ſonſten geheiſſen zu vnſer lieben 
Frawen auff der Pfuͤtz / weil es auff dem Waſſer ſte⸗ 
het: Adel⸗ oder Adelshuſen aber / weil vor dieſem 
fo viel vom Adel darinnen geweſen. Iſtein reiche Ab 
tey Dominicaner Ordens / ſo allein im Kloſter wol 
ein 20. Fuder Weins Jaͤhrlich kan einbekommen. 
Iſt vnter dem Biſchoff von Coſtnitz / aber die Statt 
Freyburg iſt Schutzherꝛ. Geſchriebene Verzeich⸗ 
nuſſen. 
Altorff Kiorer vnd Dorff / bey Dachſtein / 
im Vntern Elſaß / vnd ſelbigen Ampts. 
Ammersweyler / oder Ammerswy⸗ 
ler / iſt ein Oeſterreichiſch Dorff / nicht ſonders 
fern von Dattenried / vnd Blumberg / gelegen. 
Balborn bey Weſthofen nennen Theils ei⸗ 


nen Hanawiſchen Marcktflecken / Theils nur ein 
Dorff. 


Bar: / etwas vnter Andlaw gelegen / ein wol⸗ 


| 


dtafeln alſo gezeichneter gefunden werden / die 
Bau 


verwahrter / vnnd der Statt Straßburg gehoͤriger 
Marcktflecken / ſo von Theils ein Staͤttlein genant 
wird. Macht mit ſeinen zugehoͤrigen Doͤrffern ei⸗ 
ne Heriſchafft / fo die beyde Brüder Maximilian 
vnd Friderich / Herzen zu Bart / der Statt Straß⸗ 
burg verkaufft haben. Sie fuͤhreten ein quartier⸗ 
ten Schild / vnd in dem einen Theil ein ſchwartzen 
Loͤwen / im gelben Feld / auff dem Helm dergleichen 
Loͤben: Im andern Theil drey ſchwartze / vnd drey 
gelbe Balcken / Helmdeck ſchwartz vnd gelb. L ma- 
nuſcr. Cod. 


Bergen ſol ein Hanawiſch Dorfffepn. = 
Biblißheim / ein Jungfrawekloͤſterlein deß 


vntern Elſaß / im Hagenawer Forſt / vnter deß Haus 
ſes Oeſterreich Jurisdiction. 
Biß weiler / oder Biſchweiler / it ein 
Zweybruͤckiſch Dorff / ſampt einem Schloß / vnnd 
gehört deßwegen in den Tractat von der Pfaltz: 
Weiln aber ſolcher Orth nur drey Meilen von 
Straßburg / vnd noch im Vntern Elſaß gelegen / ſo 
wird er allhie mit eingebracht. Anno 1592. wohne⸗ 
te noch allhie Herr Dieterich von Schönberg. An⸗ 
no 163 1. wurde allhie auff einem Huͤgel bey der 
Kirch / von den Keyſeriſchen eine Schantz auffge⸗ 
worffen. 


i 


worffen Hertzog in der Elſaſſer Chronie / vnd The- 
atrum Europæum part. 2. fol. 370. b. 


Blaͤßheim / ein Dorff vnnd Schloſſz / den 
Edlen von Bocken gehoͤrig. ka 
Bollweyler oder Polweiler / oberbalb 
Enſißheim / ein Dorff vnd Schloſſz darinn / iſt ein 
Heriſchafft / darzu etliche Doͤrffer / vñ diefelbe Heron 
Graffen Hauß Ernſt Fuggern ſeel. Erben ( der 
Hanß Fuggeriſchen Linj) nemlich Hern Chri⸗ 
ſtoph Rudolph / vnd deren Ott Heinrich Fuggern / 
dem Jüngern gehörig; welcher zu dE alten Schloſſz 
ein newes gebawet. Iſt aber jetzt alles verwuͤſtet. 
Hat vor dieſem eygene Freyherꝛn gehabt / ſo nun 
abgangen. Anno 1588, ſtarb Her: Nicolaus, 
fo ſich geſchrieben Freyherr zu Polweil vnnd Wei, 
lerthal / Her: zu Maßmuͤnſter / vnnd Plum⸗ 
berg / dand⸗Vogt im Vndern Elſaß. Geſchriebene 
Verzeichnuſſen. 


Brucken / Ober vnd Nider / ſeyn 2 Oeſter⸗ 
reichiſche Doͤrffer hinder Maß muͤnſter. 


Brumat oder Brumpt / ein Flecken in 
die Graffſchafft Hanaw Liechtenberg gehoͤrig / vnnd 
2. Meylen von Straßburg / gegen dem Gebuͤrg zu 
gelegen / ſo Kaͤyſer Julianus eingenommen / vnd na⸗ 
hent darbey einen ſtattlichen Sieg wider die Ale⸗ 
mannier erlangt hat. Theils wollen / daß dieſer Ort 
deß Ptolomæi Breucomagus ſeye. Ligt an dem 
Waſſer Sorra, vnd iſt vorhin eine Statt geweſen / 
allda noch etliche vom Adel vor dem jetzigen Krieg 
gewohnet / auch Kaͤyſer Ludo vicus IV. Au. 1336. 
dem Herꝛn von Liechtenberg ſolchen Flecken wider 
zu einer Statt zumachen bemwilliget hat / ruͤhret 
vom Stifft Mayntz zu Lehen. Es ſollen viel Muͤn⸗ 
tzen da gefunden werden; vnnd etwan dieſer Orth 

durch die Graffen von Leiningen verbrandt wor⸗ 
den ſeyn. Schoperus in Chorograph. German, fol. 
113. Hertzog in der Elſaſſer Chronic. 


Brunn oder Born / Ober vnnd Nider. 
Oberbronn / ſo nechſt bey Niderbronn oder Nider⸗ 
born / vnd nicht weit von Reichshofen ligt / iſt ein 
Marckt⸗Fleck / ſo vor dieſem den Herꝛn von Liech⸗ 
tenberg vnd Ochſenſtein zugeſtanden; aber nach⸗ 
mahls den Graffen von Leiningen Weſterburg 
erblich anerwachſen / welche allda eine Graͤffliche 
Wohnung bawen laſſen. Iſt an Weinwachs vnd 
anderm ein Fruchtbahrer Ort. Niderbrunn od Ni⸗ 
derborn aber ligt vnter d Graffſchafft Hanawsiech⸗ 
tenberg / in welchem Dorff zwey ſchoͤne eingefaßte 
Brunnen ſeyn / welche Saltz / Schwefel vnnd 
Kupffer halten / vnd zu Erwärmung der erfrornen 
Glieder / Podagra / Kraͤtze / Flechten / vnd vor erkalte 
vnfruchtbare Weiber dienen: deßwegen Graff 
Philips zu Hanaw das alte Badhauß daſelbſt wir 
der auffbawen laſſen. Relationen. 
Bouͤrcken / ein Staͤttlein im Brißgöw / vn⸗ 
ter Briſach / vnnd dem Wuͤrtenbergiſchen zur 
Graffſchafft Horburg gehörigen Schlofi Sp 
neck. Soll Oeſterꝛeichiſch ſeyn. 


| 1 256 deß Elſaſſeb. 


— 


49 

Clereval oder Clerevallis, iſtein Herr- 
ſchafft vnd Schloffs: darbey ein Staͤttlein 4. Mey⸗ 
len von Muͤmpelgart / an der Dub / zwiſchen Lille, 
Lila, vnd Baume les nonnes, nahent einem Wald / 
vnd den Orthen Paſſayant, Orſsans vnd Rougo- 
mont, iſt allbereit in Hody Burgund; wiewol ſol⸗ 
che Herꝛſchafft dem Haug Wuͤrtenberg noch Anno 
1640. gehöret hat. Theils nennens Clairvaux, 
Klarwang vnd Cleroviam. 

Dagſperg / der Dachſperg / ein hohes 

Schloß; im Vntern Elſaß / an den Graͤntzen gele⸗ 
gen / ſo in einem Felſen gehawen / darauff etliche 
Graffen von Leiningen Daafperg wohnen / die fol 
chen Titul nun lange Zeit gefuͤhret / vñ ſolchen / auff 
Abſterben der vhralten Graffen von Dagſperg / ſo 
auff den ältiften Thurnieren geweſen / durch Heu⸗ 
rath oder Contract bekommen haben werden. Sie 
fuͤhreten in einem rothen Feldt ein weiß Schildt⸗ 
lein / darinn ein ſchwartzer Loͤw / dardurch 8. gelbe 
Staͤb mit Lilien gehen; die Helm⸗Deck roth vnnd 
gelb / auff dem Helm 2. gelbe Fluͤgel / darinn weiſſe 
Hertzlein. d. Relationes. 

Denenbach ein reich Abbtey / vnd Moͤnchs⸗ 
Cloſter im Brißgoͤw. 

Dertzheim / Erlenburg / Innenheim / Kir⸗ 
chen / Wolksheim / ſeyn alles Doͤrffer im Elſaß; 
vnd Glockenſperg ein Kirch. 


Druſenheim am Rhein / auff dem Galli, 
ſchen Boden / ober Beinheim / vnd gegen Liechtenau 
vber / iſt ein Hanauiſcher Fleck / darvon oben bey 
Liechtenau. Es ligt nicht weit darvon Offendorff / 
auch ein Hanautſch Dorff. 


Eſchau / ein Jungfraw Cloſter von S. Re. 
migio, in die Ehre S. Sophien geſtifftet / vnnd S. 
Benedicti Ordens. Gehoͤret zũ Biſthumb Stra 

burg / aber das Dorff nicht: wie man berichtet. 
Eſchich / ein Dorff in d Graffſchafft Pfirt / 
ſo Merſpurgiſch ſeyn ſolle. 


Etenbach / Kaltenheim / Rinßheim / Sal⸗ 
lenbach / Wald Vlm / Wilgotheim / ſeyn alles 
Doͤrffer. 


Fleckenſtein / Sahloſſß vnd Stammhauß / 
der Edlen vnnd Freyen von Fleckenſtein / ſo ſie in 
Gemeinſchafft haben / ligt im VndernElſaß im 
Waßgaw / auff einem auß der Erden auffſteigen⸗ 
den hohen Felſen / vmb welches auff eine halbe 
Stund es kein andern Berg hat / gelegen / ein von 
Natur veſter / vnd ſeiner Gelegenheit halben wun⸗ 
derlicher Orth: Es hat vmbs Jahr 1280. Heinrich 
von Fleckenſtein / Annam, Graͤffin von Daun / vnd 
Frey Frawen von Dagſtul oder Dachſtul / ge 
freyet; dardurch er mit Huͤlff eines Marggraffen 
von Baden (der einen Krieg wider Rudolphen / 
Abbt zu Maurbach / ſo der Hagenauer Advocat vñ 
Kaſten⸗Vogt geweſen) dieſe Herꝛſchafft fol er⸗ 
langt haben. Zu Kutzenhauſen 12 ſie eine Woh⸗ 

nung 


90 Beſchreibung der fuͤrnehmbſten Ort 6 
nung gebawt / ſ[ An. 158. durch Brand Schaden lips Chur-Fuͤrſt An. 1486. das Schloſſs Geroltz 
gelitten. Sie haben auch das nahent gelegene egg / als jhme nahe gelegen / ſampt Reichs hofen vnd 


Schloſſz vnd Dorff Hoheweiler. Relatio mſcr. 

Froberg / iſt ein beſondere Herꝛſchafft im 
Sundgoͤw. 

Gr anges 5 zwiſchen Lille vnd Paſſavant, in 
der Graffſchafft Burgund / vnd vnter ſelbiget ho, 
hen Obrigkeit gelegen / aber dem Hauß Wuͤrten⸗ 
berg / zur Graffſchafft Muͤmpelgart gehoͤrig / eine 


ſonderliche Herꝛſchafft / ſampt einem Schloſſz / dar⸗ 


bey ein Flecken / vnd vor Zeiten ein Staͤttlein gele⸗ 
gen / ſo Anno 1475. im Burgundiſchen Krieg auch 
von den Schweitzern vnnd Confeederirten einge⸗ 
nommen / zerbrochen vnd verbrandt worden / wie in 
einer geſchriebenen Straßburger Chronic ſtehet. 


Granwill / oder Grandwyler / na 
hend Dattenried / an einein Waſſer / ſo in theils 
Landtaffeln die Hallen genandt wird / im Elßgoͤo / 
wie man berichtet / gelegen; welches Laͤndlein man 
zum Sundgoͤw rechnet. Es hat dieſes Staͤtt⸗ 
lein ein adeliche GanErbſchafft. 

Guͤnterſtall / ein Cloſter im Brißgoͤw / 
nahent Adelhuſen gelegen / darinn lauter adeliche 
Nonnen ſeyn / ſo jhren Hoff zu Freyburg:iſt Bern⸗ 

hardiner Ordens; vnd hat einen Begrieff / wie ein 
Staͤttlein / viel Hoͤff / vnd Land⸗Guͤter / ſampt groſ⸗ 
ſem Einkommen. Geſchriebener Bericht. 


Hatten / ein Fleck vnd Haupt, Orthſim 
Hettgoͤw / gegen Seltz vber / Hanauiſcher Herz 
ſchafft. | 


Haiterßheim / oder Haiſterßheim / 
deß Ordens S. Johannis, Oberſten Meiſters in 
Teutſchland Ordinarj Reſidentz in Friedens Zei⸗ 
ten / im Brißgoͤw gelegen. Es ſind vnter Haiterß⸗ 
heim noch andere Oerther / als Grießheim / Brem⸗ 
garten / Schlatt / Gundlingen vnd Lingen. Vnd iſt 
zu beſagtem Haiterßheim / ſo ein Marckt Flecken 
von theils Haltern genandt / ein Cloſter / welches 
vor etlichen Jahren deß Biſchoffs von Baſel 
Schweſter vor Jungfrawen / ſo Jeſuitinen ſeyn / 
vnd nach der Jeſuiter Regulleben / geſtifftet / vnnd 


Hochfelden eingenommen / auch nicht widergeben 
wollen / biß er es mit der Land ⸗Vogtey in der Bay 
riſchen Fehd verlohr / fo Kaͤyſer Maximilianus I. ers 
obert habe; wie hievon auch oben bey Hanaw ge⸗ 
ſagt worden iſt. Anno 1641. im Auguſto ward 
auß Straßburg berichtet / daß Hochfelden ein Fle⸗ 
cken vnd adelich Schloſſt / damals Obriſt Aſcaniſch 
geweſen ſeye. | N 
Hohenberg / oder Hohenburg / ein Cloſter 
im Vndern Elſaß / auß einem Schloſſz / von Her⸗ 
tzog Attico oder Adelrico, imElſaß darzu gemacht / 
vnd mit herzlichen Einkommen begabet. Seine 
Tochter / die H. Otilia, iſt die erſte Abbtiſſin allda ge⸗ 


weſen / von welcher auch der Berg / darauff dieſes 


Cloſter ligt / S. Ottilien Berg genandt wird. Anno 
1546. iſt in der Abbtiſſin kleinem Badſtuͤblein ein 
Fewer auffgangen / davon das Cloſter verbronnen / 
daß man die Brunſt zu Baſel vnd Straßburg hat 
ſehen koͤnnen. Vnten an S. Otilien Berg ligt das 
Cloſter Truttenhauſen / Auguſtiner Ordens / Anno 
1181. von einer Abbtiſſin von Hohenberg / zu Ehren 
der H. Marie geſtifftet / alda viel Pröbfte vom Adel 
geweſen. Man ſagt / weil wegen deß Hohen Bergs 
die Armen nicht wol jhre Allmoſen in obgedachtem 
S. Otilien Cloſter holen kondten / ſeye ſie bewegt 
worden / eine Kirch vnten am Berg / vnd darzu eine 
Herberg oder Spital / darinn die Wandersleuth 
ein Almoſen holen koͤndten / zubawen. Da das die 
Cloſter Frawen ſahen / begehrten fie man ſolte auch 
ein Cloſter dahin auffrichten / darauff dann das 
Cloſter Nꝛider Muͤnſter dahin geſetzt worden ſey: 
welches An. 1541. verbroñen / darumb die Domb⸗ 
Herꝛn ein ſolches eingenommen / vnnd die Gefaͤll 
durch einen Schaffner haben eintreiben laſſen. 
Munſterus in Cofinogr. Hertzog in der Elſaſſer 
Chronic / vnd geſchtiebene Verzeichnuſſen. 

Ingolſat Flecken vnd Schloſſz / im Sund⸗ 
goͤw / Oeſterꝛeichiſch / fo mit etlichen Doͤrffern ein 
Herꝛſchaͤfft machet. 


Koͤnigobruck / ein Jungfraw Cloſter in 


von dem jhrigen die Einkommen darzu verordnet dem Hagenawer Forſt. 


vnd vermacht haben ſolle. 


Krotzingen / ſagt ein vornehmer Mann / in 


| Hochfelden heiſen theils ein Statt nnd feinen hinderlaſſenen Verzeichnuſſen / ſeye ein 
Schloſſz / etwan der Pfaltz zuſtaͤndig / vnd referirens Staͤttlein im Sundgaͤw; iſt aber / wie im Auguſts 


in die dand⸗Vogtey Hagenau. Andere nennen dies 
ſen Orth einen Marckt⸗Flecken / vnd ſagen: Er ſey 
der Zeit Hanautſch. Ligt im Vntern Elſaß / ober⸗ 


halb Pfaffenhofen. Es ſagt einer in ſeinen hinder⸗ 


laſſenen Verzeichnuſſen / daß ſolcher Orth vor der 
Zeit von eim Ritter Gericht von 12. vom Adel be⸗ 
hegt geweſen. Das Schloſſß hab Pfaͤltzaraff Ru⸗ 
precht An. 1388. eingenommen; aber die Bauren 
ſeyen mit den Straßburgern / ſo wider den Pfaltz⸗ 
graffen kriegten / in die Veſtung gefallen / vnd haͤt⸗ 
ten die Beſatzung vertrieben. In einer andern ſei⸗ 


ner Verzeichnuſſen ſtehet / es hätte Pfaltzgraff Phi⸗ 


Anno 1641. auff Straß burg berichtet worden / nur 
ein Dorff / vnd Adelich Schloß im Brißgaͤ. 
Lahr / Lorr / oder Lohr / ein Badiſch vnd 
Naſſawiſch Staͤttlein / zwiſchen Offenburg vnnd 
Kenzingen / in der Mordnau gelegen. 


Lampirslach / oder Lampirsbach / 


ein Hanawiſch Dorff / allda in einer Wieſen ein 
Brunnen / der im Majo ein ſchwartze fette Materi / 
wie Theriack gibt / ſo gar ſtarck riecht / wiebetroleum, 
ſo die arme Leut zu offnẽ Schaͤden gebrauchen. Nit 
weit von dieſem Brunnen iſt ein Felß / darinn man 


ſchwar⸗ 


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A. Des Flecken Heytersham 
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D. Gebuzg Köyferflül'genant . 
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deß Elſaſſes. 


ſchwartzen Stein bricht / der laͤßt ſich / wie Wachs / 
im warmen Waſſer zuſammen drucken / hat auch 
ein Geruch / wie das vorig Fett: Welches Oel ein 
Doctor Medicinæ diſtilliert / vnd es Mumiam ve- 
ram nativam genennet; auch darauß ein ſchoͤnes 
Oel gebracht / vnd wider das Podagram gebraucht 
hat; ſo auch die Geſchwulſt / vnd Lendenſchmertzen 
legen ſoll. un 
Lanſeren / Dorff vnnd Schloß im Sund⸗ 
gaͤw / ſampt zugehörigen zwey Aemptern / ober vnd 
nider Lanſeren / ſo beyde Oeſterreichiſch. 
Leberasw / ein Kloſter im Leber⸗oder Ha, 
genthal / ſo Carolus M. erbawet hat / darbey ein 
Dorff / oberhalb Keſtenholtz / im Obern Elſaß gele⸗ 
gen / daſelbſten im Leberthal / wie auch im Thal Fur⸗ 
telbach / beruͤhmbte / vnd darunter auch Silberberg⸗ 
werck / ſeyn / die zum theil dem Hauß DOeſterreich / 
zum theil Lothringen (ſo da die Statt Markirch 
hat) zum theil Rapoltſtein / gehoͤren; vnnd gebrau⸗ 
chen ſich die Innwohner mehrertheils der Lothrin⸗ 
iſchen Spraach; wie hievon beym Munſtero, in 
einer Weltbeſchreibung / weitlaͤufftig zuleſen. 


Liechtenberg / dieſes iſt ein ſehr veſtes vnd 
vhraltes Stammhauß / der Herꝛn von Liechtenberg / 
im Vntern Elſaß an den Graͤntzen gelegen / auff 
einem hohen Felſen / rings vmb mit einem tieffen 
Thal vmbgeben / ſo von keinem Orth vberhoͤht vnd 
beſchloſſen werden kan / iſt den Deren Graffen von 


Hana gehoͤrig / deſſen auch hievornen pag. 11.98 |. 


dacht worden. 


Marlem /oder Marlheim / ſodeß guten 
rohten Weins halber beruͤhmbt iſt / gehoͤrt halb dem 
Wiſchoff / vnd halb der Statt Straßburg; fo von 
etlichen / vnnd faſt ins gemein / ein Staͤttlein ge⸗ 
nandtzſoll aber jetzt nur ein Marckt Fleckẽ ſeyn / wie 
Ano 1640. auß Straß burg berichtet worden iſt. 


Nellen / Mumpf ond Stein / ſeynd dorf, 
fer am Rhein / vnterhalb Seckingen. 

Merz wiler / vnterhalb Hagenaw vñ Wy⸗ 
ler bey Andſaw / ſeyn auch Dörffer. 

Metzeral / oberhalb Muͤnſter / in S. Grego⸗ 
kienthal; vnd Murten im Sundgaͤw / Moͤrſpur⸗ 
alſch / ſeyn ingleichem Doͤrffer. 

Morſchweiler / oder Morſweiler / 
ein Dorff bey Brumat oder Brumpt / wie einer 
n e dieſer Orth alt / alda etwan die 

oͤmer wider die Teutſche ſich aufgehalten / vnnd 
der Nam von einer Schlacht herkommen folle. B. 
Rhenanus, wie er ſelbſten berichte / habe allda / vnder 
anderm zerfallenen altem Gemaͤwer / ſo einen ſtatt⸗ 
lichen Baw anzeigten / in den Mauren / in einer 
Sacell /o Abgoͤrriſche Heydniſche Bilder wie Qua⸗ 
derſteln eingeſetzt / gefunden. 

Neuenburg / der Nruburg / nahen 
40 ena / ein Abbtey / Ciſterzer Ordens / An. 1128. 


dd 51 
Baßler Biſthumbs / in der Graffſchafft Pfirtge⸗ 
legen / genommen / vñ beſetzt worden. Es liegen dar⸗ 
innen Fuͤrſten / Graffen vnd Herꝛn begraben. Ein 
mehrers von dieſer ſtattlichen Abbtey hat Hertzog in 
der Elſaſſer Chronic lib. z. c. 15. 

Neukilch im Brißgoͤw / ein Oeſtereichiſch 
Dorff. 
Neuweyler / ſo die Herꝛn von Liechtenberg 
vom Stifft Metz erkaufft haben. Es ligt dieſes No- 
va Villa an dem Elſaſſiſchen oder Lotharingiſchem 
Gebuͤrg zwiſchen der Sorꝛ vnd Matter. Iſt ein al⸗ 
te Statt / dem Graffen von Hanaw der Zeit gehoͤ⸗ 
rig / wie ſie võ theils geneñet wird wiewol An. 1640. 
auß Straßburg geſchrieben worden / dz es jetzt nur 
ein Marckt Flecken ſey. Iſt eine adeliche Abbtey vor, 
hin allhie geweſen / von einem Biſchoff zu Metz An. 
Goo. geſtifftet / vnd da ſie verbronnen / von S. Pirmi- 
nio wid gebawet. Aber An. 1497. iſt ſolche in einen 
Weltlichen Stifft verändert / vñ zu einer Probſtey 
gemacht worden. Vnd liegen da in S. AdoſphsKir⸗ 
chen viel Graffen vnd Graͤffinen von Hanaw: vnd 
hat es in de Schloſſz auch eine Capellen. An. 1562. 
hat Graff Philips von Hanaw die beſagte Pfarr, 
kirchen / darinn S. Adolph liegen ſoll / reformirt / vñ 
haben ſich die Stiffts Herꝛn in das Cloſter allhie be⸗ 
geben. Hertzog in der Elſaſſer Chronic lib. z. c. 14. 
Oſeas Schadæus part. 1. Sleid. contin. lib. 5. fol. 
272. ſeq. (welcher ſagt / da es ein Pfandtſchilling von 
Lothringen ſey) vnd Schriftlicher Bericht. 
Olleberg im Brißgoͤw / Cloſter vnd Staͤtt⸗ 
lein / ſelbigẽ Cloſter zuſtaͤndig / ſo gleichwol noch der 
Zeit nicht zuerfragen / obwoln ſolches ein gelehrter 
ſchreibet:der aber vnrecht berichtet wordẽ ſeyn wird; 
dann ſich daſelbſt dieſes Namens nichts findet. 

Oſthofen im Elſaß / wird bald ein Staͤttlein / 
bald ein Dorff genandt / iſt aber ein Fleck? od Dorff / 
vnd adelich Schloſſz / denen von Sebach / ec. zuſtaͤn⸗ 
dig / ligt 2. Meylen von Straßburg. 

Ottmarßheim / ist 3. Meyl vnter Baſel 
bey Neuburg / aber vber Rhein / vff dem Elſaſſiſchen 
Bodem Hat ein Jungfraw Cloſter / darin eytel As 
dels Perſonen; die aber ſich wider herauß begeben / 
vnd verheuraten mogen. Iſt ein reiche Abtey vor de 
jetzigen Krieg geweſen. Es iſt auch ein Schlof vor 
Zeiten allda geſtandẽ / welches die benachbarte Neu⸗ 
burger verbrandt haben. Dieſer Flecken gehoͤret dem 
Hauß Oeſterꝛeich zu / allda noch ein Heydniſcher 
runter Tempel / darinn man Martem ſolle verehret 
haben. Wird aber jetzt fuͤr die Cloſter Kirche ge⸗ 
brauchet / ſo wol zu ſehen iſt. 

Paſſavant, Paſſavanum, in der Graff. 
ſchafft Burgund gelegen / aber dem Hauß 
Wuͤrtemberg nach Muͤmpelgart gehoͤriges Schloß 
vñ Flecken / ſo von theils ein Staͤttlein genant wird; 
darbey ein Hoͤlin oder ſehr tieffe Gruben in einem 
Gehoͤltz ſo von Natur mit einẽ harten Felſen / gleich 
einem groſſen Gewoͤlb / vberzogen / darinn mitten im 


et / vnd iſt der Convent auß dem dCloſter Luͤtzel / ee 


ij Menge 


52 
Menge Eyſes / etlich viel Schuh dick gefrieret / wel⸗ 
ches fo bald es herauſſen kalt wird / wis auffgefrei⸗ 
ret / vñ es in ð Grubẽ / wie in einer heiſſen Stubẽ / gar 
warm wird. Vñ laͤſt jm d Fuͤrſt / wañ er will / in ð groͤ⸗ 

en Som̃ers Hitz / den Wein damit zukuͤhlen / von 
fache Eiß nach Muͤmpelgart bringe: vnd iſt Wun⸗ 
ders vnd Luſts halber / wol auch bißweilẽ ſolches Eiß 
biß nach Stutgart gefuͤhret wordẽ: wie in de Fuͤrſtl. 
Wuͤrtenbergiſchen Raißbuch / vñ in Petri Tueffer- 
di Topographia Montbelgardi, hiervon zuleſen. 


Pfaffheim / ein Dorff nach Ruffach gehörig. 
Rheinach /ein Doͤrfflein im Sundgöw. 


Rheinau / oder Rhinau / 4. Meylen o⸗ 
berhalb Straßburg / am Rhein gelegen / ſo in vita B. 
Rhenanl, vnd auch von andn ein Stärtlein genant 
wird / zum Biſthumb Straßburg gehoͤrig / darbey d 
Fluß Iſcher in den Rhein fallt / vnd welcden Ort die 
Armeniaken An. 1444. nit erobern kondtẽ: weil die 
Schützen ſolchen dapffer defendirten / vnangeſehen 
er zuvor An. 1429. von den Straßburgern gewon⸗ 
nen worden. Hertzog in der Elfaffer Chronic lib. 2. 
c. 88. vñ lib. 3. c. 3. & 5. am Ende: vñ die Straßbur⸗ 
ger Chronic. Heutiges Tags will man dieſen Orth 
nur fuͤr einen Marckt Flecken halten. 

Renchen / ein Dorff vber Rhein / vff der Ger⸗ 
manier Seiten / vñ oberhalb deß zur mitelen Marg⸗ 
graffſchafft Baden gehörigen Marckt⸗Fleckens 


VBühel gelegen / vnd ins Ampt Oberkirch gehörig. 


Roſenfelß referiret Munſterus vnter die 
Staͤttlein der Graffſchafft Pfirt im Sundgoͤw; 
will ſich aber nicht erfragen laſſen. 

Roͤtelen / ein ſchon vñ groſſes Berg Schloß / 
daran ein kleines Staͤttlein / in derſelbẽ Herrſchafft / 
im Wieſenthal / ein Meyl von Baſel gelegen / zu der 
Obern Marggraffſchafft Baden gehörig / vnferꝛn 
von dem Staͤttlein Schopffen / da der Schwartzwald 
anhebet. | 

S. Ruprecht / ein reiche Abbtey / nahent 
Stauffen / vnd ein Meyl Wegs von Gunterſtall / 
im Brißgoͤw gelegen / o viel Fruͤchten on Wein vor 
dem jetzigen Krieg gehabt / vñ den Jeſuitern zu Frey⸗ 
b urg eingeben worden ſeyn ſolle. Wer ſolches Clo⸗ 
ſter geſtifftet habe / darvon iſt Munſterus zuleſen. 

Salm / segen Lothringen werths / ein Dorff. 


Ingleiche Saß bach / bey Renchen vñ Acheren. 


Savelheim / off der Seiten vnter Druſen⸗ 
heim / auch ein Dorff: wie deßgleichen Vtenhofen / 
ein Hanawiſch Dorff iſt. 
Schoͤnenſteinbach / in Obern Eſſaß 
vnterhalb Sennen vñ Wattwill / nicht ſonderlich 
weit von Thanzein Dorff. 


Sch wirſtatt /ein Oeſterꝛeichiſch Dorff 
darbey ein Schloß / vnterhalb Seckingẽ am Rhein. 
Sennen / oder Sennheim / ein Stär, 


—ä— nn 


Beſchreibung der fuͤrnehmbſten Ort 


lein / nahent Thann / an de Fluß Thur / in der Graff⸗ 


ſchafft Pfirt gelegen: darvon ſonſtẽ nichts zufinden. 

Sonderſitz / in Srautlein vñ Schloſſß dar⸗ 
in / de Biſchoff von Baſel gehoͤrig / ſo im Elßgoͤw 
hinder Brondrut ligen ſolle: deſſen ſich die Srankör 
ſiſche Beſatzungen vß Muͤmpelgart vnd Bruntrut 
An. 163 7. bemaͤchtiget haben. 


Stauffen / ein Staͤttlein vnd Schloſſß im 
Breißgoͤw / Deſterꝛeichiſch. Weiters findet ſich 
nichts: als daß in den Zeitungen gemeldet worden / 
es hätte ſolches der Obriſt Leutenant Johan von 
Roſen im October Anno 1640. erſtiegen. 

Steg / ein Dorff oberhalb Andlau / dem Ge⸗ 
buͤrg zu gelegen. 


Stephansfelden / dieſes deß H. Geiſtes 
Ordens Cloſter / ligt im Vntern Elſaß / zwiſchen 
beyden Waſſern der Sauvel vnnd der Sarꝛ / von 
Landgraff Stephan im Elſaß / Graffen von Egeß⸗ 
heim / zu Aufferziehung armer Waiſen vnd Findel⸗ 
Kinder / geſtifftet. Welcher Orden erſtlich zu Rom 
aufffommen : dergleichen Hoſpitaͤl deß H. Geiſtes 
in Teutſchland mehr geweſen / als zu Bern / Mem⸗ 
mingen / Wimpffen / Wormbs / Pfortzheim / ꝛc. 
Die Conventuales muͤſſen jhre Horas Canonicas 
haltenz vnd heiſſet man den Vorſteher Meiſter. Die 
Herꝛn Graffen von Hanapw ſeyn / wegen Liechten⸗ 


berg / da Caſten⸗Voͤgt. Das Cloſter hat das Jus 


Patronatus der Pfarrkirchen zu Brumat von den 
Herꝛn von Liechtenberg Anno 1348. bekommen / zu 
Erhaltung der Waiſen / weil das Cloſter von den 
Engellaͤndern verſtoͤret war: vnd ſeyn auch die an⸗ 
dere Hoſpital⸗Haͤuſer dieſes Ordens / von den 
Herꝛn von Liechtenberg / daß fie dieſem Cloſter zu 
Steuer kommen wolten / angeſprochen worden: 
Vnnd dieſe Meiſterey allhie iſt die vornehmbſte in 
Teutſchen Landen. Hertzog in der Elſaſſer Chro⸗ 
nic / vnd geſchriebener Bericht. g n 
Stuͤrtzelbrun / iſt ein Abbten an dẽ Graͤn⸗ 
gen deß vntern Elſaß / gegen Lothringen zu / nit weit 
von den 2. Baͤchen / der Zinzel / vnnd Winſteiner⸗ 
bach / ſo An. 1143. vnd etlich Jahr hernach / von 4. 
auff einander ſuccedierendẽ Hertzogen von othꝛin⸗ 
gen / ſo jhren Sitz zu Bitſch gehabt / fundirt / gebawt / 
vermehrt / vnd beſtaͤttiget worden: Wie dann jhre 
Leiber / auch andere Fuͤrſten / Grafen / vnd Herren / 
darinnen ruhen. d. Hertzog / vnd Relationen. 
Tel / ſo von theils ein Muͤmpelgartiſch Staͤtt⸗ 
lein genant wird / vff welches man kompt / wañ man 
von Baſel vff Muͤmpelgart / davon es nicht weit 
gelegen / reiſet. ' - 


Vrbis, deren zweyerley / bey Thann / vnnd 
Schlettſtatt / werden wie Staͤdlein gezeichnet / ſeyn 
aber nur Doͤrffer / vnd verfallene alte Schloͤſſer. 


S. Waldburg / ein Coſter / im Hage⸗ 
nauer Forſt / vom Kaͤyſer Friderico Barbarofla 
An. 1164. von einem geringe Anfang / u einer gan⸗ 

ten 


— 


8 
0 


n 
* ee 455 51 1 
{ Ale 


— 


Dellenberg. 


az 


rn... ve ea: 15 
zen Abbtey gemacht. Als ſie zum Theil in der Ban Wantzenau / am Rhein / ein Meilwegs 
riſchen Fehd / theils auch im Baurenkrieg zerſtoͤrt von Straßburg / dahin man zu Waſſer kompt / iſt 


53 


ward / iſt fie der Probſtey Weiſenburg incorporirt ein offner Fleck / mit einem guten Schloß / zum Bi⸗ 
worden. Relationen. N ſthumb Straß burg gehoͤrig / fo aber noch An. 1641. 
N Wihersheim / zum Thurn / vnterhalb von der Statt Straßburg / als ein Schwediſche 
Straßburg ein Dorff. donation, behauptet worden iſt. 

Wihr / ein Sb ttlein / vnd Schloß darin / Zellenberg / nahent Reichenweyer / Stätt, 
zwiſchen Muͤnſter / vnd Tuͤrckheim / im Obern Eb lein / ond Schloß / ligt gantzluſtig auff einem frucht⸗ 
ſaß / den Herzen von Rapolſtein gehörig. baren Berg / dem Herren von Rapolſtein gehörig. 


N E. 


5 
700 


67 any, 


> 
U 


Seed dc de de bc kel 
Vamen Vegiſter 


Der Staͤtt / Staͤttlein / Flecke 


ſer / Thaͤler / Berg / Waͤlde / W 
ſiſchen 


1075 Adelhuſen 

9 2 eee 
Sr Alruna Fluß 

Altklſch eder Altkirch 

Altdorff 

S. Amerin 

Ammersweyer 

Ammersweyler 

Andellenains 

And low 

Antegaſt / Sawerbronn 

Aar Fluß 

Arburg 

Argentuaria 

Artalbinum 


705 


B. 

Adenwiler 

Badiſche Herꝛſchafften 
Balborn / oder Balbron 
Banwieler 
Barꝛ 
Baume les Nonnes 
Beffort 
Benfeld 
Bercken / Bergkheim / Oberbercken 
Bergbietenheim 
Bergen 
Berſch / Berſe 
Biblisheim 
S. Bild 
Bilſtein / Blawbilſtein 
Birckvrſerei 
Biſchweiler / Bißweiler 
Bittlenheim 8 
Bitſch 
Blamont oder Blaumont 
Blaͤßheim 
Blodeltzheim 
Blumberg 
Boͤlche 
Bollweyler 
Bremgarten 
Breucomagus 
Breuſch Fluß 
Breyſach 
Brißgoͤw 
Bruntrut, Bruntraut 


Bruken 


Brumat 


Brunn / oder Born / Ober vnd Nider 


Buͤhel 
Burgund 


n / Doͤrffer / Klöͤſter / Schloß 
aſſer / i. ſo in dieſem Tractat von den Elſaͤſ⸗ 
Stätten zu finden. 


+ 


4 
49 


1 
9 


“Dei 


Buͤrken St. 49 Teutſchhauß 36 Dorff 15 


Buſchweyler / oder 1 


C Appel 

Cellenbach 
Chaſtelot 

Clairvaux S. Clereval 
Clereval 

Clerovia 

Clemont 

Colmar 

Concordia 


H. Creutz / Stättlein 


Dautheim 
Denenbach 
Dertzheim 

Dettweyler 


Doraus 

Dorels heim 

Doroltzsheim S. Dorelsheim 
Doſſenheim 


Druſenheim 
Dub oder le Doulx Fluß 
Duͤrningen 


Dur Fluß 


ESerbach 
Ebersheimmuͤnſter 
Eberſteinmüͤnſter 
Eckenbach Fluß 
Egißheim 
Ehenheim 

Eins heim 
Eckendorff 

Elcebus 

Elicourt S. Ericurt 
Elle D. 

Ellus Fluß 


Elſaß / Elſeſſer / woher der Nam 1. Graͤntzen 1. Ab⸗ 
theilung des Landes 1. Lob vnd Fruchtbarkeit 


deſſel⸗ 


Namen Regiſter. 


deſſelben 1. wo es am fruchtbarſten 21, Waf | Guntershofen 11 
fer 2. alte Herzen dieſes Landes 2. Landgraff⸗ | Sinennat H. 50 
ſchafft 2. heutige Herꝛen des Landes 2. Reichs- A Agenau 19 
| Stätte darinn 2. Reichs adel daſelbſt 2 Hagenthal 51 
Eklſaßzabern 2.47 | Haitern / Haitersheim 3 
Elßgoͤw 1. 10. 19 Haldenburg i 16 
Elz Fluß 21.44 Hallen Fl. 8.10 
S. Emerin 13 | Harburg 12.32 
Endingen 15 die Hart } 25 
Engweiler 11 Haßle / oder Haßlach / Cl. 33 
Enſißheim 15 [Hatten 11.50 
Epfich 16 Hatſtatt / Hohenhatſtatt 43 
Ergers fl. 15. 36 Hauenſtein / Staͤdtlein 44 
Ericurt 16 | Hellhacken 36 
Erlenburg 49 Heitersheim 50 
Ernoltzheim 10 | Hericourt 5.16 
Erſtein 17.42 | Herꝛenſtein 41 
Eſchau 49 Herliſchheim / Herlißheim / Hanauiſch / 11. ein an⸗ 
Eſchich 49 ders / ein Staͤdtlein 21.35 
Eſtabon 3 Hettgoͤw 11 
Etenbach 4% Hinfperg 25 
Ettendorff 111 Hirtzfelden 25 
Ettenheim 17 Soc 3 
Ettenheimmuͤnſter 17 Hochfelden 20.50 
Ettenmuͤnſter 17 Hohen Atzenheim 11 
Exheim 14 Hohenweiler jo 
a Hohenberg / Hohenburg so 
Alckenſtein 11 Homburg 42 
Fecht fl. 12 | Hunenberg J. 11 
Fleckenſtein 49 Fluß 1.8.34 
Fleurmont 8 Nitirh 41 
Franckenheim a2 | Ilzach 26 
Franquemont 3 Ingenheim 117 
Frewdenſtadt 30 Innenheim 49 
Freyburg 1,17 Ingolſat 50 
S. Fridlins Inſul 36 Ingweiler 21 
Froberg so Inſula S. Lille 
Furtelbach 510 S. Johann Dorels heim 25 
3 S. Johann Drdensmeiftergu Heiterſchen 2 
Gs berewaaroder Gebersweyler 18 Iſſenheimb 6 
Gebwil / Gebwiler 18 Ittenheim 41 
Geiſſenberg 7 K. 
Gemar 19 Altenheim 49 
Gengenbach 20.42 EN Karſſotw 380 
Gerlingsdorff f 19 | Keinsheim 21 
Geroltzegg im Waßgoͤw u. 20.24. 50. Geroltzegg Kenzingen 21 
in der Ortenau 35 Keſtenholtz 14.32 
Gerßdorff 11.19 Keyſerſperg 21 
Gimbrecht 11 | Kiens heim a1 
Glocken ſperg 49 Kinzichfl. 20 
Glotterbad 44 Kirchen 49 
Gottesheim 11 Kirchheim 10. 25 
Granges 5.50 Kirchweiler 11 
Grand wyler / oder Gran will so | Klarwang 49 
S. Gregorii Thal 28 Kniebis N 30 
Grießbach D. 10. fl. 30 Koͤnigsbruck so 
Grießbad 30 Krozingen go 
Grießheim 3. ein andere 10 Kutzenhauſen L. 49 
Guttenberg 44 (Ampirsbach / oder Lampirslach go 
Gundlingen 3 “Sandan 22 
18 G iiij Land⸗ 


/ 


Namen Regifter. = | MR 


nauiſchen 11 


Landſperg Schl. vnd Geſchlecht 28. Hohensand- Peimpeigaru®rafäaft * Stadt 25 
ſperg f 13 | Mumpff rw 51 
Landscron 2 Mundat 339 
Lanſeren / danſerampt 2; 1 Münſter in S. Gregorienthal 28. im Brißgöwzs 
Lahr / oder Lohr 3 | Murbach Fl. 18. Cloſter 23. Herꝛſchafft 23 
Gebörtſenſten in dieſen dractarnicht ſondern it Murten 51 
ſolchen allhie einzubringen vberſehen worden: Mußzig / Mutzigheim f 28.42 
weilen er allbereit in Beſchreibung Schwaben / Mynſter im Brißgoͤw N. 2.28 
vnd daſelbſt im Beſchluß einkommen. R 15 
Lauffen / oder Lauffer / der kleinere 23. ein ander Neuburg / Neuenburg am Rhein 29 
Lauffen / oder Fall deß Rheins 36 Neuburg oder Neuenburg / nahend Hagenau 51 
Lauffenberg 22 Neukilch 51 
Lautenbach / Lauterbach 23 | Neuweyler 51 
Lauch l. 12. 18 J Niderborn / oder Niderbrunn 1150 
Leberau 5 Nidermuͤnſter 50 
Leberthal 15 | Noppenau 29 
Leimenthal 32 | Noviet O. 14 
Liechtenau 23 S 5 
Liechtenberg Schloß 11 Ober Ehenheim 15 
Lille 49.4 Oberkirch 29.42 
Lingen 3 Obermottern 10 
Lohr S. Lahr Oberndorff 11 
Longre 27 Ochſenſtein 11 
Luders 23 Offenburg 20. 42 
Luterbach S. Lautenbach Offendorff 11. 49 
Luzel Cl. 2 Offweiler 11 
M | Dlleberg 51 
Mubsdeburs Schl. 22 ge Fluß 8.24 
Mandeurre 3 Olſperg * 
Marckelsheim / oder Marckolcheim 71 Olwiler 43 
Markirch 1 Ombach Fl. 33 
Markirch iſt eine Stadt im Leberthal / an der & Dppenau 29 
ſaͤſſiſchen Grentzen: in welchem Thal Silber vñ Ortenau S. Mordnau 5 
andere Bergwerck / zum Theil dem Hauß Der | Orflans g 45 
ſterreich / zum Theil deen (dahin auch Ortenberg / oder Ortenburg / Schloß 20.42 
Markirch gehöͤret) zum Theil Rapoltſtein / zu⸗ Oſthofen 51 
ſtaͤndig ſeyn / ꝛc. Ottenweyer 35 
Marlem / Marlenheim / Marlheim 510 S. Ottilienberg 2 
Maßmuͤnſter 24 e P. 5 
Matra Fluß 19 Aſſavant 
Maursmuͤnſter 24 Pe. Petersthal / vnd eum 10 
Melen 51 affenhofen 30 
emhofen 11 Pfaffheim 2 
Mertzwiler 51 ee 54. bone an Oeſterreich 2 
Metzzeral 5¹ Pildt 37 
Minversheim 11 Powell ‚47 
Mittelhauſen 11 Puͤld 9 1 22 
Molberg 17 ueicha Fluß 19.22 
Molßheim / Moltzheim 16.24.42 D J 
Monaux 7 Mänweil 36 
Montioie 10 Rang / Berg vnd Wein 43 
Mordnau / oder Ortenau 1.35 | Rapolsweyler / oder Rapolzweyler 32 
e e 71 Rapoltſtein 19 
Mors muͤnſter Cl. 2.24 Reichenweyer / oder Reichenweyler 32 
Moͤrſperg 2 Reichshofen / oder Reißhofen 20. 32 
Moſel Fl. 13 Reipeꝛtsweileꝛ 11 
Motenheim 26 Renchen 52 
Motter Fl. Mr Rhein / vnd deſſen Fall / oder Bruch 23˙36 
Mugel Fl. 3 Rhein- oder Waldſtaͤtte 3 
Muͤhlhauſen im Sundgoͤw ꝛ 5. ein anders im Ha. Rheinach 2 


Rheinau oder Rhinan 52 


Sultz 43. ein anders 43. ein Anders 


Nunch Reglſer 


Sultzbach / ein St. 43. ein andert 

Rheinfelden 322 Sultzberg 

la Rigole Fl. 27 Suntgoͤw 

Rinshelm N 49 Sura Fluß 

Rohrweiler ng 8 11 Suſenberg 
Roſenfels 52 |laSyfe . 
Roßheim 33 ten 

Roͤtel 45 | 31 Tanbach 
Rougomont b 49] Tel 

Rufach 33 Thann 

S. Ruprecht S. 52 [Thur Fluß 

Allenbach 49 Tolder Fluß 
Salm 52 [Trieſen / Fluß 

Saßbach | 52 Trifels 

Savelheim 52 But 
Sauer / Sawer Fluß 47 Tuͤrckheim 

Saulno 27 V. 
Saurenfurt 1 BD3 

Sauvel Fluß 52 Vnter Ehenheim 
Sauwißheim 26 Voſagiſch Gebirge 
Schalckendorff 11 Vrbis 

Scharpfenſtein 2 Vtenhofen 
Schauenburger Brunnen 30 

Schellersdorff 11 S: Waldburg Clo. 

Scherr Fluß 14 Waltenheim 

Schilken 41 | Waldkilch / oder Waldkirch 
Schlangen / Dorff 11 Waldtshut 

Schlat l 3 Waldolm 

Schleuſtadt b 8 34 | Wangen 
Schoͤnenſteinbach s2 Wantzenau 

Schutter Fluß vnd dne “ 35 | Waſſelheim / oder Waßlenheim 
Schuttern / Orth 35 Watweyl / Watwyler 
Schwarzach Cl. . 23 | Weiſſenburg 
Schwartzbach / Fl. 48 Wellenheim 

Schwartzwald 44 | Werde 

Schwirſtadt 36.52 Weſterreich 

Seckingen 36 Weſthofen 

Sennen / oder Sennheim 72 Wickelsowe 

Sevonaͤns 7 Wihersheim 

Sirmeck 42 | Wihr 

Sonderſitz 52 Wiler 

Sontenelle 7 Wilgotheim 

Sorr / bac 19.48.49 Wilſtett 

Spachbac h 11.47 ERST. 

Sponeck — 957 17 49 Wittenwihr 

Stauffen 52 Wolcksheim 

Steffanfelden 33. 52 | Woͤrdt | 

Steg 52 Wyler 8. 
Stein 51 3 Abern | 
Steinbach 0 11 Zebersdorff 

Stotzheim 14 15 Zehenacker 

Straßburg 36. ſeqq. Ahe 

Strengbach Fluß 19.32 ellenberg 

Stuͤrtzelbrunn - 52 Zinzel Fluß 


se Bis Bad 


v he 


eee cee e ec 


u: 


Derzeichnunß deren Kupfferſtücken / vnd wie ſelbige 
zur Beſchreibung Ee e vnnd eingebunden wer⸗ | 
5 den ſollen. 


1. Die Charte Elſaß / Suntgew bund Briß⸗ 
pag · 1. 


20. Saurbronnen im Grießbach / vnd Peterstha⸗ 
21. Stadt Reichenweyer 33051 


gaw L 
2. Die Charte VnterElſaß r J22. Stadt Rheinfelden 33 
z. Veſtung Benfelden in Grund vnd Prolpect 7 23. Stadt Schlettſtatt 35 
4. Stadt vnd Veſtung Briſach in Grund) 24. Stadt Seckingen 36 
F. In Proſpect von Morgen vnnd Abend 5 2, Stadt Straßburg erſte Gelegenheit 
a an zuſehen 5 [28. Andere Erweiterung derſelben 
6. In Proſpect von Mittag 27. Derſelbigen jetzige Geſtalt in Grund 37 
7. Stadt Bruntraut 11 f. a8. Straßburg in proſpect 8 J 
“2 Stadt Colmar in Grund 1229. Das Muͤnſter daſelbſten a 39 
. Veſtung Dachſtein 13 l. 30. Stadt Sultzbach 
10. Stadt Berckhen ö Stadt Willſtett 43 
Stadt H. Creutz + 15 31. Stadt Weiſſenburg 45 
Stadt Enſißheim 132. Stadt Zabeꝛn i 
11. Stadt Freyburg 1577: Schloß Hohen Barr 9 ; 
12. Stadt Colmar in proſpect 11 33. Schloß Dagſpurg N 
Stadt Gemar 7 105 J. 34. Schloß Fleckenſtein 7 
3. Stadt Hagenaw Schloß Heitersheim re 
4. Stadefandam 1. ' 35. Schloß Liechtenberg e 
45. Stadt Lauffenberg + 231.» Flecken Dremarsheim 1 
16. Stadt Lohr Schloß Roͤtelen * 
17. Stadt Moltzheim J35. Staͤdtlein Zellenberg N 
Stadt Muͤhlhauſen 5 251 Was vber dieſe noch hinzu gethan werden moͤchte / 
18. Stadt Muͤmpelga rt I. fan man dem Alphabeth nach ange ⸗ 
19. Stadt Neuenburg am Rhein in proſpect hörigen Orten einheff. 
vnd in Grund RE! Y 29 ten / ie. 1 2072 
1.45 GAA 


AIR 75 4 f 7 ER of 5 
12 ns ee. MAAH 


* — 
14 1 6 1 75 betr 
Ba a A a 


| Derzeichnuß 
Der Faͤhler / vnd außgelaſſenen Sachen in dem Trartat vom El⸗ 
ſaß / ꝛc, das bl. bedeutet blat. a. die erſte / b. die andere Seiten. 
Z. die Zeil / vnd L. lieſe. 


Altkirch / bl. 6. a. z. 11. 1. gefunden worden. 
Colmar / bl. 12. a. z. 37. 38. l. das Muͤnſter / oder Hauptkirch zu S. Martin / ein Stifft / fo dem Bene⸗ 
dietiner Priorat ꝛc. bl. 1 3. b. z. 9. l. vnter dem Commando. 
Enſißheim / bl. 15. b. 3. 3. vom Ende / l. Munſterus in Coſinogr. lib. 5. 
Egißheim / bl. 14. b. z. 5. vom Ende / l. zur obern Landgraffſchafft. 8 
Hagenau / bl. 20. b. z. 9. 10. l. damit er Huͤlff wider die Stadt Straßburg haͤtte. 
Lautenbach / bl. 2 3. b. 3. 2. I. Er ſelbſten z. 6.1. Leopoldus Wilhelmus. 
Maurs muͤnſter / bl. 24. a. 3. 8. l. Koͤnig Childebertus. 
Müinſter in S. Gregorien⸗Thal / bl. 2 8. b. z. 8. 9. 10. I. Andere ſagen aus den Annalibus Dominica- 
a Colmarienſium, daß Kaͤyſer Rudolphus der Erſte / An. 1273. das S. Georgen Thal verwuͤ⸗ 
et habe. a 
N a bl. 3 1. J. 15. l. Bourgongne. 0 
hein felden / bl. 3 2. a. 3. 3. l. ein groſſe Schweitzeriſche / oder zwo kleine Teutſche Meilen vnter Sein 


gen. 
Straßburg / bl. 39. b. 3.9. vom Ende / l. denen von Mulheim / vnd Zorn. 
Waldtshut / bl. 44. a. j. 2. vom Ende / l. Balthaſar Huͤbmer. 

Jabern / bl. 48. a. 3. 8. l. Theildes Waßgoͤws. 


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Henfang 


Zu deß 
; MARTINIZEILLERI 


Anno 1643. getruckter 


TOPOGRAPHIA 
| ALSATIE, 
Oder 


Herter ⸗Beſchreibung dur 
Ober: vnd Vnter⸗Elſaß / Brißgoͤw / Sund⸗ 


goͤw / vnd andere angraͤntzende Land⸗ 
ſchafften / 


Darn dieselbe zum theil weiter außgefuͤhret / vnd erklaͤ 


ret; zum theil auch mit vielen andern Orten / ſo vorhin nicht einkommen / 
alſo vermehret wird / daß gleichwol der vorige / aber hin vnd wieder von den Truckfaͤh⸗ 
lern corrigirte / Text / verbleibet / damit ein Jeder / der jhn vorhin hat / allein dieſen An⸗ 
hang darzu erkaufen dasff ; Andere aber beede / als den Text / vnd den n⸗ 
hang / nach ihrer Gelegenheit / zuſammen haben / vnd be⸗ 
kommen koͤnnen. 


Franckfurt / 
Bey denen Merianiſchen Erben. 


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| in dieſen Anhang / neben vielen andern Orten / fo daſelbſt nicht 
ſtehen / bringen / auch die begangene Faͤhler ( wiewol die meiſten zuvor / am Ende der ers 
wehnten Oerter⸗Beſchreibung / beygetruckt worden) zugleich mit anzeigen wollen. 


Was nun den Eingang anbelangt / ſo iſt zu der im Text geſetzten Allgemeinen 
Beſchreibung zu thun / daß / vermoͤg deß Anno 1648. zu Muͤnſter beſchloſſenen Gene⸗ 
ral Reichs⸗Friedens / der König in Franckreich / dem Herꝛn Ertzhertzog Ferdinand Carl 
zu Oeſterreich ꝛc. die vier Waldſtaͤtte / Rheinfelden / Seckingen / Lauffenberg / vnd 
Waldshut / die Graffſchafft Hawenſtein / den Schwartzwald / das gantze Ober / vnd 
Vnter Briſgoͤw / vnd die Stätte darinn gelegen / ſo mit alter Gerechtigkeit dem Hauß 
Oeſterreich gehoͤrig / namblich Neuburg / Freyburg / Endingen / Kentzingen / Wald⸗ 
kirch / Villingen / Breunlingen(auſſer Breyſach) / mit allen Gebieten / oder Herꝛſchaff⸗ 
ten / Cloͤſtern ze. dep Ritterlichen Ordens Haͤuſern ꝛc. auch die gantze Ortenau / oder 
Mordnau / mit den Reichs Staͤtten / Offenburg / Gengenbach / vnd Zell am Hammers⸗ 
bach / ſo weit / oder viel nemlich / dieſelben der Ortenauiſchen Vogtey vnterwůrffig ſeyn / 
wieder geben; auch nicht allein die beede Biſchoͤffe Straßburg / vnd Baſel / ſampt der 
Statt Straßburg / ſondern auch die andere deß H. Roͤm. Reichs in Ober / vnd Vnter 
Elſaß gelegne unmittelbare Staͤnde / die Aebbte zu Murbach / vnd Luders / die Abb⸗ 
tiſſin zu Andlau / das Cloſter in S. Gregorii Thal / Benedictiner Ordens / die Pfaltz⸗ 
graven von Luͤtzelſtein / die Graven / vnd Freyherren von Hanau / Fleckenſtein / Ober⸗ 
ſtein; die Ritterſchafft in gantz Vnter Elſaß / auch die zehen Reichs Staͤtte / fo die Sands 
Vogtey Hagenau erkennen / in der Freyheit / vnd Beſitz der Vnmittelbarbeit gegen 
dem Romifchen Reich / deren Sie biß daher genoſſen / laſſen ſolle / ze. alſo / daß Er über 
dieſelben keine Koͤnigliche Oberherꝛlichkeit fuͤrwenden moͤge / ſondern mit denen Ge⸗ 
rechtigkeiten vergnuͤgt ſeyn ſolle / ſo das Hauß Oeſterreich gehabt / aber / von demſelben / 
durch dieſen Friedens⸗Schluß / der Cron Franckreich uͤberlaſſen worden ſeyn. Dann / 
durch denſelben / der Koͤnig in Franckreich bekommen / nicht allein die beſagte Land⸗ 
Vogtey Hagenau / mit aller Gerechtigkeit / vnd Hocheit / alſo / daß Er deßwegen den 
Keyſer / oder das Roͤm. Reich / für feinen Ober: oder Lehenherꝛn / nicht zu erkennen: 
Sondern auch die Ober: vnd Vntere Landgraffſchafft im Elſaß der geſtalt / daß der 
Titel / ſo dem Keyſer davon geben wird / der Cron Franckreich kein Nachtheil bringen 
ſolle: vnd / uber dieſelbe / auch das Sundgoͤw. Hergegen Er / der Koͤnig / hochgedachtem 
Ertzhertzogen ꝛc. auff dreyen Friſten / naͤmblich in den Jahren 1649. 50. vnd 51. allwe⸗ 
gen an S. Johann deß Taͤuffers Tag / zu Baſel / in guter / vnd gangbarer Muͤntz / auß⸗ 
zahlen laſſen ſolle / Drey Millionen Pfund / oder Francken / jedes Jahr eine. Vber 
ſolche Summa Gelts / hat auch der Koͤnig auff ſich nehmen muͤſſen Zwey drittheil der 
Enſißheimiſchen Cammer⸗Schulden / ohne Vnterſcheid / es ſeyen gleich Vnterpfand 
darfuͤr verſchrieben / oder nicht / vnd ſolche biß zu Ende de 1632. Jahrs bekantlich / zu 
bezahlen: das übrige Ein drittheil ſoll der Herꝛ Ertzhertzog ag: machen. 2 iſt 
| 0 er⸗ 


4 Anhang der Befchreibung | 
ferners / in dem beſagten Friedens-Schluß / mit einkommen / daß die Muͤmpelgartiſch 
Fuͤrſtlich Wuͤrtembergiſche Lini ſolle benamentlich in die zwey Burgu Scheu: 
güter/Clerval,ond Paſſavant, reſtituirt werden / vnd deß Roͤmiſchen Reichs unmittel⸗ 
bare Stände verbleiben. Bey welchem Paß zu mercken / daß ſich Ludovicus Gollu- 
ſius, ès memoires hiſtoriques de la Repub. Sequanoife &c. Ii. 7. c. 8. f. 414. irret / 
wann Er alſo ſchreibet: Or le plus ancien Comte de Montbeliard, duquel j aye 
eu cognoiſſance, a eſtè Pierre de Scey, ᷑s ans. 1128. & 1136. daß naͤmblich d en 7 
aͤltiſte Graff von Muͤmpelgart / ſo viel Er wiſſe / der Peter von Scey / in den Jahren 
1128. vnd 1136. geweſt ſene. Fi Sn A re 
Was die oberwehnte wollsbliche Reichs Ritterfchafft im Vntern Elſaß anbe⸗ 
langt / ſo ſeyn derſelben Adeliche Ritter⸗Ordnung / privilegia, vnd Keyſerliche Refcri- 
pta, Anno 1653. in 4. getruckt worden; darauß zu erſehen / daß dieſer deß H. Rom. 
Reichs Frey⸗ ohnmittelbarer Ritterſchafft Glieder damaln geweſen / die von Andlau / 
Aurbach: Baͤpſte von Bolſenheim / die von Berckheim / Bernhold / von Berſtett / 
Bettendorff / Biettenheim / Boͤck / Boͤckel / Boͤckle / Boͤckle von Boͤcklinſau / von 
Boͤdigheim / von Botzheim: von Dettlingen / Duͤmler: die von Giffen / Grempen von 
Freydenſtein: die Haffner von Waßlenheim / die Hecker von Ohlungen / die von Herp⸗ 
ſtein / Holtzapfel von Herxheim / die von Hornburg / die Huͤffel / Hund von Gulf eim : 
die von Ichtrazheim / Panerherren zu Hochfelden: die von Kageneck / von Kippen 
heim: von Landenburg / von Landſperg: die Miegen von Bofftzheim / die Mond / d 
von Muͤllenheim / Mundolßheim: die Niedhammer von Waſſenburg / die Nittel vor 
Treppach: die von Oberkirch: die von Poland: von Rathſamshauſen / von Rotten⸗ 
burg: die von Schellenberg / Seebach: du Terrier von Birckwald / die von Trays 
dorff / Truchſeſſen von Reinfelden: die Voltzen von Altenau / die von Vttenheim: 
die von Wangen / von Weitersheim / Wetzel von Marſilien / von Wickersheim / vot 
Wildenſtein / die Wurmſſer von Vendenheim: die Zorn von Plobßheim / die Zorn 
von Bulach / vnd die Zuckmantel von Brumath. Auß dieſen Adelichen Geſchlet 
waren / im gemelten 53. Jahr / dieſe Herren Außſchuͤſſe / oder Verordnete / 1. H 
Wolff Dieterich von Rathſamhauſen / zu Ehenweyer. 2. Claus Eberhard Bock 
Bleßheim / vnd Goͤrſtheim. 3. Johann Chriſtoff von Wildenſtein. 4. Philips 
man Bockle / von Boͤcklinsau. F. Jacob Ehriſtoff von Wangen / auff Geroltzeck / am 
Waß chin / Hochfürftich Biſchofflich Straßburgiſcher geheimer Rath / vnd Ambte 
man der Pfleg Wantzenau. 6. Johann Nielaus von Oberkirch: vnd 7. Johe 
dolff von Berckheim. Auff dem Ritterlichen Correſpondentz⸗Tag / im Junio; 


vnd Thal Andlau / Reichsfelden / Mittelberckheim zum theil / Itersweyler / Zell / 
Nothalden / Valff / Schloß / vnd Dorff Duͤboltzheim / Duͤttlenheim zum theil / 
Bertſchweyler / Gut zu Leberau. 2. Bernhard Dieterichs von Aurbach / Seel. Er⸗ 
ben / ein Hauß zu Neuweyler. 3. Die Baͤpſte / Bolſenheim / Schloß / vnd Dorff / vnd 
2. Haͤuſer zu Straßburg. 4. Die von Berckheim / Innenheim / Kraut⸗Ergerß heim 
zum theil / Schloß zu Biſchheim bey Roßheim / vnd Jepßheim. 5. Bernhold / Hauß 
zu Buchsweyler / vnd Ingweyler / ein Adelich Gut zu Kalenburg / hinter Wimmenau 
gelegen / Plobs heim zum theil / ein Schloß allda. 6. Die von Berſtet / Berſtet / Ol⸗ 
vißheim / an Hipßheim ein drittheil / vnd ein Hauß zu Straßburg. 7. Die von Ber 
tendorff / ein Schloß zu Ernoltzheim / zum theil / ein Adelich Hauß zu Neuweyler / vnd 
ver * ein 


deß Elſaſſes / Briß und Sundgoͤws /t. 5 
ein Hauß zu Dachſtein / zum heil. 8. Die von Bietenheim / ein Hauß zu Mutzig. 
9. Die von Bock / Blaͤß heim / Goͤrſtheim / Obenheim zum theil / vnd ein Hauß zu 
Straßburg. 10. Lutz Boͤckels Seel. Erben / ein Hauß zu Huͤttenheim / Gieſenburg 
genant / vnd ein Hauß zu Straßburg / Jungfrau Euphroſina Boͤcklerin / Quatzen⸗ 
heim / vnd ein Hauß zu Straßburg. 11. Boͤckle / Irmſtet / Schloß zu Wyboltzheim / 

ein Hauß zu Straßburg / vnd eines zu Zabern. 12. Boͤckle von Boͤcklinsau / Buoß⸗ 
weiler zum halben theil / Niedermottern ein Schloß / Adelich Hauß zu Mittelhauſen / 
ein Hauß zu Buchsweyler / Maursmuͤnſter / Diſchen / vnd Obenheim. 13. Die von 
Boͤdigheim / ein Hauß zu Geiderheim. 14. Die von Botzheim / ein Hauß zu Straße 
burg / Hauß zu Brumath. 15. Die von Dettlingen haben Theil an Berſtett / vnd Ol⸗ 
viß heim / ein Schloß zu Stotzheim / Scharrachberckheim / ein Hauß zu Weſthofen / 
Breiſchwikersheim / Sturmiſch / vnd Dettlingifchen Hoff zu Straßburg. 16. Die 
von Giffen / Pfulgrieß heim zum theil / vnd ein Hauß zu Zabern. 17. Die Grempen / 
zwey Haͤuſer zu Buchs weyler / ein Schloͤſſel zu Ernoltzheim. Es hat aber ein Stein⸗ 
kalenfelß von obigen Haͤuſern das vordere an ſich erkaufft. 18. Die Haffner / Hauß 
vnd Gut zu Weſthofen / Theil an eim Hauß zu Ingweiler / Hauß zu Roßheim / zum 
theil. 19. Von Herpſtein / ein halben Theil an Makenheim / vnd ein Schloß daſelbſt. 
20. Die Holtzapfel / Odratzheim / Schweinheim / Landers heim zum theil / Hoff zu 
Straßburg / vnd Schlettſtatt. 21. Die von Hornburg / Niederbrunn / Adelich Hauß / 
vnd Gut zu Brumath. 22. Die Huͤffel / ein Hauß zu Straßburg / vnd einen halben 
Theil am Hauß / vnd Garten zu Ehrſtein. 23. Die von Ichtratzheim haben Ichtratz⸗ 
eim / Hauß zu Hagenau / Benfeld / vnd Fegersheim / vnd ein Vierten theil an Hirck⸗ 
Keim 24. Die von Kageneck / ein Drittheil an Hipsheim / vnd ein Hauß zu Straß⸗ 
urg. 25. Die von Kippenheim / Hauß zu Neuweiler / Adelich Hauß zu Straßburg / 
auß zu Hangenbietenheim. 26. Die von Landſperg / befigen Nieder⸗Ehenheim / 
Selſeachem, Zellenweiler / Lingelsheim / Trauttenhauſen / Theil an Quagenheimy 
Stammhauß / item ein anders in Straß burg / an Hipſen ein Drittheil / Landers heim / 
Hauß zu Mutzig / Dippichen. Herꝛn Sigmunds von Landſperg Wittib / ein geborne 
Ritterin von Vhrendorff / (welches Geſchlecht / was den Manno ſtammen anbelangt / 
Anno 1634. mit Herꝛn Frantz Herman Rittern / abgeſtorben if) hat Schloß / vnd Guͤ⸗ 
ter zu Ernoltzheim / Hauß zu Neuweyler / vnd Dachſtein. 27. Die Miegen haben 
Bofftzheim / Widern / zwey Adeliche Haͤuſer zu Straßburg / Schloͤſſel / vnd Güter zu 
. 28. Die von Muͤllenheim / Stammhauß zu Straßburg auff dem 
ineckel / Adelich Hauß zu Mutzig / Hauß zu Dambach / vnd Schlettſtatt / Kolbs⸗ 

eim zum halben Theil / vnd ein Schloß zu Huͤttenheim. 29. Die von Mundolßheim / 
eſigen Mundolßheim / Mittelhaußbergen / Schloß zu Geiſpoltzheim / Schloß Bir⸗ 
ckenfelß bey Ober Ehenheim / vnd ein Hauß zu Straßburg. 30. Die von Oberkirch / 
Schloß / vnd Guͤter zu Oberkirch / bey Ober Ehenheim. 31. Die Rathſamshauſiſche 
Güter ſeyn / Mietersholtz / Ehenweyer / Rathſamhauſen / Nieder⸗Ottenroth zum theil / 
Wybolß heim / Kunheim / Botzheim / Hauß zu Straßburg / Hauß zu Schlettſtatt / 
Hauß zu Dambach: Item Fegersheim / Ohnenheim / Boͤſenbieſen / vnd Theil an 
Zaͤnheim. 32. Her Johann Bleickart von Rottenburg / hat das Schloß / vnd Dorff 
Muͤlhauſen. 33. Her: Friederich Dionyſius / Freyherꝛ von Schellenberg / Veſten⸗ 
heim / Schloß Weyherburg / Pfaffenlappshoff zu Straßburg. 34. Herꝛ Johann 
Georg / Freyherꝛ von Seebach / Wortß / Vtenheim / Oſthofen / Kraut⸗Ergersheim / 
Innenheim zum theil / vnd ein Hauß zu Straßburg. 35. Herꝛ Gabriel du Terriet 
von Birckwald / hatte Anno 1653: Paulgrieß heim / Birckwald / vnd ein Hauß zu Za⸗ 
bern. 36. Die Truchſeß von Rheinfelden / ein Hauß zu Schlettſtatt. 37. Die Vol⸗ 
ten / Kolbsheim zum theil / Furchhauſen / Hauß zu Straßburg. 38. Die von Vtten⸗ 
heim / zum Ramſtein / beſaſſen damals Hoͤnheim / Schloß zu Nen Berghauß 
ij am⸗ 


6 Anhang der Befchreibung 1 
Ramſtein / Schloͤß lein zu Ebersmünfter/ Hauß zu Straßburg / vnd zu Barꝛ / Hauß / 
vnd Meyerhoff zu Frieſenheim. 39. raw Margar a von Walt⸗ 
manshauſen / (welches Adelich Geſchlecht / in dieſem Se culo, was den Mannsſtammen 
betrifft / mit Heron Heinrich Balthaſar von Waldmanshauſen abgeſtorben) hat ein 
Adelich Hauß / vnd Guͤter zu Ingweyler. 40. Wangiſche Güter ſeyn Wivers heim / 
2. Meyerhoff zu Stutzheim / Wangenburg ꝛc. 41. Die von Weiters heim haben jhr 
Stammßhauß zu Brumath / ein Hauß zu Geidertheim / vnd Theil an Olvisheim. 
42. Wetzel von Marſilien / Hauß zu Geidertheim / vnd Adelich Hauß zu Straß bi 

43. Die von Wildenſtein / haben Schaffoltzheim / Achenheim / ein Hauß zu Zabern / 
vnd ein gemein Hauß zu Straßburg. 44. Die Wurmſſer haben Sunthauſen / 
Schloß zu Schaffoltzheim / Vendenheim / Schloͤßlein Illburg / vnd zugehoͤrige 
Meyerhoͤff / vnd 2. Haͤuſer in Straßburg. 45. Die Zorn von Plobsheim / Hürde 
heim / Enſißheim / Oberhaußbergen / Plobsheim / Schloß Weyersburg bey Kaͤſten⸗ 
holtz. 46. Die Zorn von Bulach haben Goͤrſtheim zum Theil / Hauß zu Still / Oſt⸗ 
hauſen / ein halben Theil am Hauß / vnd Gut zu Ehrſtein. 47 · Die Zuckmantel⸗ 
Wintzenheim / vnd Schloß zu Eckendorff. Bee u 


Nachfolgende haben Adeliche / in die Matricul der obhochwolgedachten Vn⸗ 
ter⸗Elſaſſiſchen Reichs⸗Ritterſchafft gehoͤrige / Guͤter / Anno 1653. gehabt / gehörten 
aber vor jhre Perſon nicht in dieſe Matricul. 1. Die Herren von Rappoliſtein / Jebs⸗ 
heim. 2. Die Herren von Vlm / Stuͤtzheim / vnd Trenheim. 3. Her: Prælat 

Maursmuͤnſter / Otterweyler / Klein Goͤfft / Altenheim zur Tauben. 4. Her: Graff 


10. Frau von Oſſa / Adeliche Haͤuſer zu Hagenau / vnd Neuweyler. 11. Von Hertz⸗ 
berg / ein Adelich Hauß zu Schlettſtatt / zum Stern genant. 12. David von Kirch⸗ 
heim / ein Adelich Hauß zu Buchsweyler / vnd Sultziſche Mann Lehenguͤter. 13. As 
brecht Friederich Bremer / ein Adelich Hauß / vnd Guͤter zu Mutzig. 14. Ramſte 
der Ramſteiniſch Hoff zu Benfelden. 17. Hoffwarth / jetzt Schach / Lampertheim 
16. Reißeiſen / Fuͤrdenheim. 17. Herꝛ Johann Reinhard Streiff von Lauenſtein / Er 
hat das Schloß / vnd Güter zu Rumersheim. 18. Philips Heinrich Geyling von Alt 
heim / hat Buoßweyler zum halben Theil / an eim halben Theil: item den hal he 
am Schloͤßlein zu Niedermotern: Item / den halben Theil am Hauß zu Ma 
ſter / vnd dem Hauß zu Buchs weyler. A 

Die alte Adeliche Geſchlechter im Elſaß / fo abgeſtorben / werden / im ob 
genen Tractat / am 76. vnd folgenden Blaͤttern / verzeichnet; darunter das Mitte 
ſiſch Anno 1634. den 30. Januarij / mit Philips von Mittelhauſen / ſo zu Neuweiler bes 
‚graben ; vnd das Sturmiſch von Sturmeck / Anno 1640. den 19. Maj / mit Jacob 
Friederich Sturm von Sturmeck / abgangen ſeyn. Item die Brechter / Anno 1652. 
Baumann / 1634. Ehrlin von Rorburg / 1601. von Fuͤrdenheim / 1624. von Ketten⸗ 
heim / 1602. Moſung von Schafftolsheim / 1610. Pfaffenlapp vmbs Jahr 1612, 
Ritter von Vhrendorff / Anno 1634. Saͤgkel von Treffen / 1625. von Sultz / Anno 
1648. von Than / 1603. von Vaͤgersheim / 627. Voͤlſch von Stuͤtzheim / 22. von 
Weſthauſen / 1619. ꝛc. TA 

Bey obgedachtem allgemeinen Ritter⸗Correſpondentz Tag / Anno 1691. zu Mer⸗ 
gentheim / oder Mergenthal gehalten / iſt den 28. Junij / Alten Cal. ache | 

1 m. 


deß Elſaſſes / Briß⸗ vnd Smdgdiws/ ic. 7 
Rom. Reichs Frey ohnmittelbaren Reichs Ritterſchafft in Francken / Schwaben / am 
| vnd Bezirck dep vntern Elſaß / ein Vereinigung getroffen worden. 
Dann vorher ſeyn dieſe Nieder⸗Elſaſſiſchen / den 3. Nitter⸗Craiſen mit der Correſpon⸗ 
deng nicht beygethan geweſen / noch zu den Ritter⸗Conventen von Ihnen beſchrieben 
worden. Vnd in dieſer Vnter Elſaſſiſchen Ritterſchafft Ordnung / vnd deren 18. Ar⸗ 
ticul / ſtehet alſo: Dieweil der Adel / nach Vnterweiſung der Rechtsgelehrten / eine ſon⸗ 
derbare Præſumption / vnd Muthmaſſung hierinn vor fich ſtehen hat / vnd deme zu 
folge die Adeliche Zufag einem geſchwornen Ayd gleich gehalten wird / ſollen / vnd 
wollen wir Vns / wie hiebevor / alſo auch ins kuͤnfftig / euſſeriſt befleiſſen / vnd laſſen ans 
gelegen ſeyn / alles das jenige / was wir in zulaͤſſigen Dingen / vnd vnverbottenen Stů⸗ 
cken / ungezwungen / frey / wilkuͤrlich / vnd unvervortheilt / vnter vnſern Inſigeln / oder 
Pitſchafften / verſchreiben / oder ſonſten in andere beweißliche Weg / bey vnſern Ade⸗ 
lichen Treuen / Ehren / vnd Glauben / oder auch allein bey wahren Worten / zuſagen / 
vnd verſprechen / ſteiff / veſt / vnd vnverbruͤchlich zu halten / vnd darwider einige ohner⸗ 
liche gefaͤhrliche Auß flucht (dann die exceptiones relevantes, vnd Rechtliche 
N benommen) / in keinerley weiſe / noch wege / zu ſuchen / oder fürs 
wenden. er 
Von dem Elſaſſiſchen Gebuͤrg ſchreibet Her: Hank Michael Moſcheroſch / im 
6. Geſicht / deß 2. Theils / am 792. Blat / alſo: Es wolle hie der hochgeneigte Leſer zur 
Nachricht wiſſen / daß das groß Elſaſiſche Vorgebuͤrg / genant wird auff Latein Vo- 
geſus, auff Frantzoͤſiſch Voge, auff Teutſch Waſſigin: Dannenhero das Land hinter 
dem Gebuͤrg heiſſet la terre de Voge, la Voge, (vielleicht auch das Land über Laufan- 
ne feinen Nahmen le pays de Vo, q. le pays de Voge daher hat / weil das Waß⸗Ge⸗ 
buͤrg ſich biß an das Burgundiſche Schweitzer⸗Gebuͤrg ſtrecket). Bey Elſaßzabern 
ligt ein zerſtoͤrt alt Schloß zwiſchen zweyen andern / das wird genant Gerolz⸗Eck am 
Waßigin / vnd das Land / ſo hinter ſelbigem Gebuͤrg / vnd im Gebuͤrg ligt / biß auff 
Weiſſenburg / wird geheiffen das Waßgaw / in welchem auch die Alte Burg Geroltz⸗ 
eck gelegen / vnd beſſer dem Gebuͤrg zu das Hauß Waſſeburg / Bitſch / Hunenburg / die 
Hunnaw / vnd andere / ic. 


3 Hierauff nun folgen die Staͤtte / vnd andere Ort / im Elſaß / vnd benachbarten 
Landſchafften / ſo in dem vorhin getruckten Text einkommen / vnd die Ich ſeithero weis 
ters erfahren / auch / was zu den vorigen noch ferner denck: vnd ſchrifftwuͤrdiges gefun⸗ 
den hab. Da dann alle / auch die / ſo / im vorigen Truck / im Beſchluß ſtehen / ordenlich / 
nach dem A BC / allhie geſetzt werden: Aber / was vorhin einkommen / (auſſer etwas 
wenigen / vnd wo es die Notturfft erfordert hat) nicht wiederholet wird: vnd ſeyn dieſe 
folgende; als / 


und Achern / gendes gefchrieben worden: Altkirch / ein 
En Oeſterreichiſch Dorff / in der Starken, ſampeeinem Schloß! vnd her ⸗ 
Mordnau / oder Ortenau gelegen. ſchafft / in etlich 30. Doͤrffern beſtehend / an 
5 Adelh uf en / 20 pi Tr gelegen / iſt / nach 
1 3 9 erben deß letzten Graven von Pfirt 
fo fonftenzu vnſer lieben Frauen auff der a „ 
üg genant wird ; davon in dem vorhin Deſterreich kommen; beſitzts jezt / titulo 
| n | 4 | Donationis, von dem Konig in Franck⸗ 
getruckten Text / oder in der Topographia reich / Her: Obriſt Betz,. NI f 
Allatiæ, geſagt worden iſt. | Her: Obriſt Betz. Nicht weit von 
a 5 bemeltem Stärtlein iſt ein altes Cloſter / 
Aͤltlirch / S. Morand genant / vor dieſem dem Bene⸗ 
Von dieſem Ort iſt mir den 19. Junij / dictiner Orden / anjego aber den Jeſuitern 
Anno 7650. auß dem Sundgoͤw / fol⸗ | gehörig. Biß hieher gedachter a 
ihe/ 


* 
* 


« 
‘ 


Altorff / 
Loſter / vnd Oorff / im vntern Elſaß / ins 


Ambt Dachſtein gehoͤrig. Es ſolle das 


Cloſter von den Graven von Dagſperg 
geſtifftet worden ſeyn. Anno 1262. wurde 
dieſes Altorff / in dem Krieg / den der Bi⸗ 
ſchoff / Her: Walther von Geroltzegg / mit 
der Statt Straßburg gefuͤhrt / von den 
Straß burgern verbrant. ; Ä 


S. Amarin / 


On theils S. Damarin / vnd S. Eme⸗ 

rin genant / iſt ein Staͤttlein / vnd 
Schloß / an der Thur / gegen Lothringen 
werts / vnd zwo Stund hinter Thann / ge⸗ 
legen / vnd dem Fuͤrſtlichen Stifft Mur⸗ 
bach / ſampt dem gantzen Sancti Amarin 
Thal / gehoͤrig; wiewol ſolches Staͤttlein / 
im naͤchſten Krieg / auſſer etlich wenig 
Haͤuſer / faſt gantz eingeaͤſchert worden iſt. 
Anno 1633. hat Herꝛ Rheingraff Johann 
Philips dieſen Ort eingenommen. Sihe 
vnſern Text / vnter dem Titel S. Dama⸗ 
rin / im Buchſtaben D. allda ein mehrers 
hievon. 


Amersweyer / 


Von dieſem Ober⸗Elſaſſiſchen Staͤtt⸗ 
lein ſihe auch beſagten Text / fol. 6. 
Anno 1635. haben die Keyſeriſchen Amers⸗ 
weyer / Tuͤrckheim / Ruffach / Sultz / Geb⸗ 
weiler / Herlißheim / Vrbißthal / Muͤnſter⸗ 
ihal / vnd Oberkirchen / bekommen: Vor 
Mittelkirch aber / Mark irch / Rapolswei⸗ 
ler / vnd Reichenweiler / nichts gerichtet; 
wie im Neuen Meterano lib. 5ʒ. ſtehet. 


Sonſten if ein Oeſterreichiſch Dorff / 


vnſerm Text / vnd dieſes Vnter Elſaſſi 
ſchen Staͤttleins Beſchreibung / e 
Keyſerin Richard / Caroli Crafli Gem. 

lin / als Suffterin deß gefürften Cloſters 
allhie / auß Irꝛland / vnd viel auß Schott⸗ 


land / herfuͤhren: Aber Francifcus Guille- 
mannus, in feinem Werck von den X 
ſchoͤffen zu Straßburg / vermeyne / 
Sie im Elſaß gebohren ſeye; daher 
Sie auch / von jhren Guͤtern / das beſagte 
Cloſter gebauen / als Sie / auß einer Keyſe⸗ 


rin / ein Nonn / vnd Abbtiſſin worden iſt: 


Vnd ſey Sie / bey jhrem Eheherꝛn / eine 
Jungfrau verblieben: Deſſen 
mann / in der Speyriſchen Chronick / lib. z. 
cap. 46. eine Vrſach beybringe / die aber 
nichts gültig feye; dieweil Er / der Keyſer 
Carl / vor dem Eheſtand / von einer vnbe⸗ 
kanten Tochter / ſeinen Sohn Bernhar den 
bekommen: daher offenbar / daß von Na⸗ 
tur Er nicht vntuͤchtig zum Eheſtand ge⸗ 
weſen / es waͤre dann hernach ſolcher Zu⸗ 
ſtand / auß einer andern Vrſach / davon 
gleichwol Niemand ſchreibe / entſtanden⸗ 
oder Er / durch Zauberen / vmb ſeine Mañ⸗ 
heit kommen. Sie / die Keyſerin / it im Jahr 
89o. geſtorben. Andere melden / die e 
bbtiſſin habe Adelheid geheiſſen 
ihren Nachfolgerinnen ſeyen geweſen / 
Mechtild / Keyſer Conrads deß Andern 
Stieff Schweſter: Kunigund von Hohen⸗ 
Gexoltzeck / fo Anno 1333. verſchieden: 
Adelheit von Geroltzeck am Waſigin / oder 
Waſichin / Anno 1358. Eliſabeth von Ra⸗ 
poltſtein: Sophia von Andlau / ſo das zer⸗ 
fallen Cloſter hefftig wieder gebeſſert / vnd 
geſtorben Anno 1444. Kunigund von 
Reinach / fo verſchieden dep Jahrs 1837. 
anderen ſtatt / Anno 38. Cordula von Kre⸗ 
tzingen erwoͤhlet worden iſt. Sihe Hertzo⸗ 
gen / in der Elſaßer Chronick / lib. z. cap. 8. 
vnd gedachten vnſern Text / fol.. Anno 
1328. wurde / durch den Biſchoff von 
Straße 


deß Elſaſſes / Briß⸗ vnd Sundgoͤws / ie. 5 
Straßburg / die Burg zu Andlau zerbro⸗ hat; ſo Beffort Anno 1636. durch Vber⸗ 
chen / wie die Manßfeldiſchen Anno 1622. gab / in der gütes wie Kemnitzius ſchreibet / 
allhie gehauſet / davon iſt Meteranus part. erlanget hat: Aber Anno 1693. ſich darinn 


3. lib. 39. zu leſen. Anno 1633. bemaͤchtigte 
ſich H. Rheingraf Otto dep ſtarckẽ Berg⸗ 
hauſes Hohen Andlau / auch der Veſtung 
Hohen⸗Landsberg / welche letzte gleichſam 
ein gute Vorwacht / für die Statt Col⸗ 
mar / vnd ſelbige gantze Revier / war. 


Babenthal / 


In Ort der Probſtey Weiſſenburg ge⸗ 
Thoͤrig / fo allda ein Silber⸗Bergwerck / 
vnd Chur Pfaltz einen Zoll / haben; wie / 
von ſeiner Zeit / Bernhart Hertzog / in der 
Elſaſſer Chronick / lib. z.. 19. ſchreibet. 


Balborn / oder Balbron / 


Ennet vorgedachter Hertzog lib. z. c. 
II. ein Graͤfflich Hanawiſches Staͤtt⸗ 
lein / fo etwan ein Reichs Lehen geweſen; 
hernacher der Herꝛſchafft liechtenberg ver; 
kaufft worden: habe vom Adel gehabt / ſo 
fi die von Balbron gefchriben. Heutigs 
ags wil man dieſen Orth nur für einen 
Hanauiſchen Flecken halten. 


| Barr / 


En wolverwahrter / vnnd der Statt 

Straßburg gehoͤriger Marcktflecken; 
davon vnſer Text / auß der Elſaſſiſchen 
Chronick / vnd einer geſchribnen Verzeich⸗ 
nuß / genommen / pag. 48. zuleſen. Ehege⸗ 
melter Hertzog ſchreibet lib. z. c. 9. daß An. 
1234. der boͤſe Feind / das Schloß / fo die 
Weſpenan daſelbſt gehabt / eingeworffen 
habe. Von einem andern Barꝛ / auch im 
vndern Elſaß gelegen / ſiehe / vnten / 3a 


bern. 
| Beffort. 


Sdatt/ vnnd Herꝛſchafft / ſampt einem 
veſten Schloß / auff einem Berg ge⸗ 
legen / ſo an die Graffſchafft Muͤmpelgart 
ſtoſſet / vnnd durch heurath an das Hauß 
Oeſterꝛeich; durch den General Reichs⸗ 
Frieden aber / an den Koͤnig in Franckreich 
kommen iſt / der ſolchen Ort / ſampt Zuge⸗ 
hoͤrde / dem Grafen von la Suze geſchenckt 


ernſtlich wehrẽ muͤſſen / als Ihn der Printz 
von Harcourt / Gubernator zu Breyſach / 
fo gut Koͤnigiſch / Suſe aber / wie berichtet 
worden / Condæiſch / ſcharpff belagert hats 
te / biß die Sach verglichen worden. Mun 
ſterus ſagt / es habe allhie ein Stifft / fo die 
Graven von Pfirt fundirt. Sihe ein meh⸗ 
rers von dieſen Dit/ in vnſerm vorhin gez 
druckten Text der Topographiæ Alſatiæ. 


Benfeld. 


SI von dieſem dem Biſtumb Straß⸗ 
burg zuſtaͤndigem Staͤttlein / vnnd 
Schloß / auch den beſagten vnſern Text / 
vnd Hertzogen in der Elſaſſer Chronic / lib. 
3. c. 7. Als / nach der Noͤrdlinger Schlacht / 
Anno 1634. die Schwediſchen / dem Kos 
nig in Franckreich / viel im Elſaß ingehab⸗ 
te Ort vberlaſſen / haben Sie gleichwol die⸗ 
ſes Benfeld behalten / vnnd hat jhr Obri⸗ 
| ſter / vnd Gebiettiger allhie / d von Quern⸗ 
heim / in der groſſen hungers Noth / darin 


eine groſſe Anzahl in dieſem Lande geſtor⸗ 


ben / Anno 35. die Proviant wol in acht ge⸗ 
nommen / vnd deß wegen deſto laͤnger auß⸗ 
dauren koͤnnen In dem Inſtrumento Pa- 
cis Cæſareo- Gallicæ ſtehet / daß ſtracks / 
wann dieſes Benfeld werde / dem gedach⸗ 
ten Stifft) reſtituirt ſeyn / die Beveſtun⸗ 
gen deß Staͤttleins / dem Boden gleich / 
follen geſchleifft werden: wie auch der na⸗ 
hend gelegnen Schantz zu Rhinau; deß⸗ 
gleichen zu Elſaßzabern ; deß Schloſſes 
Hohenbarꝛ / vnnd zu Neuburg am Rhein: 

vnnd daß / an den gemelten Orten / keine 
Beſatzung mehr ſolle gehalten wer den:wel⸗ 
ches dann Anno 1650. allhie zu Benfelden / 
durch den Schwediſchen General Ma⸗ 
jorn / vnnd geweſten Gouverneur allhie / 
Herin Moſern / ꝛc. ins Werck gerichtet 
worden iſt. 


Bergbietenheim / 
EIn vmbmauerter Vnder⸗Elſaſſiſcher 
Ort / dem Stifft Straßburg gehoͤrig / 
davon in vnſerm Text / fol. 7. 
Berit / 


B 


* 


10 


Ber / oder Paͤris / Peris / 


Ene Probſtey / am Vogeſiſchen Ge⸗ 

buͤrg / ſo etwan vnder das Cloſter Maul⸗ 
brunn gehoͤrt hat / ſo aber / durch Vertrag / 
wider davon / vnnd an das Hauß Oeſter⸗ 
reich kommen. Munſterus ſagt / daß Anno 
Chriſti 1144. dz Geſtifft Beris / von Gra⸗ 
fe Hugen von Egißheim / (im Elſaß / vnd 
Grave Vlrich von Pfirt / vnnd Grave 
Vlrichen von Dagsberg / angefangen 
worden ſeye. N 


Berken / Berckheim. 


En Statt / vnd Ambt / ſagt drey Dorf: 
"fern / an dem Gebuͤrg / vnnd nicht weit 
von Schlettſtatt gelegen / ſo / vor dieſem / 
dem Hauß Oeſterꝛeich / ſampt dem Zoll⸗ 
hauß / fo viel eingetragen / zugehoͤrt hat, an 
jetzo aber Herꝛn Graven von Montoſier, 
als ein Königlich Frantzoͤſiſches Geſchenck 
zuſtaͤndig iſt wie ich Anno 1650. Schrift: 
lich berichtet worden bin. Sihe im vbrigen 
von dieſem Ort / vnnd der Freyung allda / 
vnſern Text / vnd Hertzogen lib. z. c. 4. 


Bernoheim / 


EIn Dorff / ſo etwan die Edlen von Laͤ⸗ 

pertheim / von der Landgraffſchafft El⸗ 
ſaß zu Lehen getragen; aber / nach abſterben 
derſelben Edelleut / an die Landvogtey Ha⸗ 
genau / fo nunmehr / vermoͤg deß Reichs⸗ 
friedens / davon oben im Eingang / dem 
Königin Franckreich gehoͤrig / gefallen iſt. 


Bernſtein / 
En Biſchoͤfflich Straßburgiſch Schl. 


ſo Bero / ein Hertzog in Alemannien / 
vnd Schwaben / gebauet haben ſolle. Anno 
1223. hat Biſchoff Berthold zu Straß⸗ 
burg ſolches erobert wie Hertzog lib. 3. ca. 
7. berichtet. 


Berſch / Berſe / 


En Biſchoͤfflich Straßburgiſch Staͤtt⸗ 
leim davon im Text. Anno 1622. haben 
die Manß feldiſchen allhie vbel gehau⸗ 
ſet. Sihe Meteranum part. 3. lib. 
39. fol, 218. 


Anhang der Befchreibung 


Biblißhein / 
ungfrawKloͤſterlein / im Hage 
e e ce 
Landvogtey Hagenaw / jetzt under Fran⸗ 
söfifcher Jurisdiction ſeyn wird. 


Biß weiler / oder Biſchweiler / 


EIn Schloß / vnnd Dorff / nicht Pfaͤlt⸗ 
iſch Zweybruͤggiſcher / wie Meteranus 
vermeint / ſondern Birckenfeldiſcher Lini / 
namlich der Zeit Herꝛn Pfaltzgraf Chris 
ſtian zuſtaͤndig / welcher den 1. Januarij / 
deß Jahrs 1649. von ſeiner erſten Gemah⸗ 
lin / Herꝛn Pfaltzgrafens Johannis Il. zu 
Zweybruͤggen Tochter / 2. Junge Herꝛen / 
Pfaltzgraf Chriſtian den Juͤngern / vnnd 
Pfaltzgraf Johann Carl / im Leben gehabt 
hat deſſen Fuͤrſtl. Gn ſetzige Gemahlin / 
Fraw Maria / eine geborne Graͤvin von 
Helffenſtein / Hern Maximilian Adams / 
Landgravens zu Leuchtenberg / ꝛc. hinder⸗ 
laſſene Fraw Wittib / iſt; mit der Ihre 
Fuͤrſtl. Gn. Anno 48. ehelich Beylager 
gehalten / vnd die ſich jetzt zu der Augſpur⸗ 
giſchen Confeſſion eyfferig bekennet. Anno 
1643. ward Biſchweiler / in abweſenheit 
deß Herꝛn Pfaltzgraven / von einer vnbe⸗ 
kandten Partey / gepluͤndert / vnnd etliche 
auff den Tode geſchoſſen. Es hat gleich⸗ 
wol die vorige Fuͤrſtliche Gemahlin jhre 
Wohnung für der Pluͤnderung erhalten. 
Sihe den J. Theil deß Theatri Europzi; 
vnd ein mehrers von dieſem Ort / in vnſerm 
vorhin gedruckten Text / fol. 48. ſeq. 


Blamont / Blaumont / 


In Fuͤrſtlich Wuͤrtembergiſche zur 
E&raffſchafft Muͤmpelgart gehörige 
Statt / davon in vnſerm Text / fol. 8. 


Blaͤßheim / oder Bleßenheim / | 


EZn Schloß / vnd Dorff / den Edlen von 
Bock gehoͤrig. Anno 1632. ſeyn / an die⸗ 
ſem Ort / die Lothringiſche / von den 

Straß burgiſchen / angegrif⸗ 
fen / vnd ruinirt | 
worden. 


Dlums 


l. 


deß Elſaſſes / Briß vnd Sundgö rwe / . 


Blumberg / oder Flcurmont, 


EIn Stättlein/ zwo Stund von Bruns 


traut gelegen / fo mit fuͤnff Doͤrffern / vñ 


reinem verbrenten Schloß / eine Herꝛſchafft 
machet / die / vor dieſem / den Herꝛn von 
Bollweil / oder Polweiler / gehoͤrt hat / her⸗ 
nach / durch heurath / an die Graven Fug⸗ 


ger kommen; dieſer Zeit aber ſolche Herr 
General Leutenant von Roſen / wie ich auß 
dem Sundgoͤw Schrifftlich berichtet wor; 
den / beſitzen thut. Sihe / was hievon in vn⸗ 
ſerm Text vorhin einkommen / vnd verbeſ⸗ 


der Frantzoͤſiſche Freyherꝛ von Oion ville 
das Schl. ein. Es iſt auch ein Blumberg in 
ober Schwabe. Vnd halt ich darfuͤr / wañ 


in den Relationen geleſen wird / daß Anno 


39. durch den Chur⸗VBayriſchen General 
Gleen / gegen dem Ende deß Ju ij / Blum⸗ 
berg erobert worden vnd daß Anno 44. die 
Mayriſchen Blumberg abermals bekom⸗ 
men / das ſolches von dem Blumberg in 
Ober⸗Schwaben zuverſtehen ſeye 
26 Bofsheim / 
EIn Dorff im vntern Elſaß / ſo / vor 
Jahren / ſeine beſondere vom Adel ge⸗ 
habt / aber vmbs Jahr 1590. Juncker Se⸗ 
baſtian Muͤgen / Staͤttmeiſtern zu Straß⸗ 
burg / als ein eygenthumb / gehört hat. In 


alten Brieffen / wie Hertzog lib. z. c. J. ber 


zeuget / wird es Bobotzheim genant / vnnd 
vermeint man / es habe vielleicht den Nah⸗ 
men von Bobone / dem Erſten Elſaſſiſchen 
Landgraven / deß Geſchlechts der Graven 


von Altberg. 


Bollweil / Bollweyler / oder 
Polweiler / 


EInſchs nes Schloß auff einer ebne / nit 
weit von Sultz gelegen / ſo / nach abſter⸗ 


ſere De auß dieſem. Anno 1643. nahm 


11 


B.ouotzheim / 
In Dorff oberhalb Schleltſtatt geles 
gen davon die Edlen von Botzo heim 
ihren Nahmen führen, der Zeit wird Botz⸗ 


heim vnder den Rathſams hauſiſche Guͤt⸗ 


tern gefunden. Sihe oben den Eingang. 

| Breyſah. 
Vondicſer ſeze Koniguch Frantzoͤſiſchi 

Statt / vnd Veſtung / davon dz VBriß⸗ 
goͤw / welches ſich von der Mordnau / biß 
gen Baſel erſtrecket / den Nahmen hat / hab 
ich in der vorhin gedruckten Jop graphia 
Alſa t iæ, fol. 8. & ſeqq. weitlaͤuffig gehan⸗ 
delt. Zu welchem Text / vor diß mal / noch 
gethan werden kan / daß B. Ph. Kemnig 
im 2. Theil feiner Schwedoſchen Hiſtoriẽ / 
alſo ſchreibet: der Duc di Feria, vnd Ge⸗ 
neral Altringer / erobern Anno 1633. die 
drey Waldſtaͤtte leichtlich; vor Rheinfel⸗ 
den aber muſten S ie emen Ernſt brauchen: 
Hernach giengen Sie Baſel vor bey vnnd 
den 10. Octobris auff Enſiß heim / ſo die 
Rheingraͤviſchen verlaſſen / vnd nach Ruf⸗ 
fach gewichen. Den 114 diß / gi ngen Sie 
ſtracks auff Breyſach zu / ſo nunmehr in 
euſſerſte Noth gerahten war; vnd wann der 
Entſatz noch 10. oder 12. Tag auſſen gez 
blieben / ſo hett es ſich ergeben muͤſſen. Alß 
Rheingraf Hans Philipp die anziehende 
Armee vernommen / hat Er die Bloquade 
vor Breyſach auffgehebt / das Lager in 
Brand geſteckt / vnd ſich nach Colmar reti⸗ 
rirt. Die Italianiſchen / vnd. Hiſpaniſchen / 
hielten ſich feſt am Gebuͤrge / bey Sultz / 
Gebweiler / vñ Waltweiler; hernach gieng 
Feria auff Thann / daſelbſt in ein veſt La⸗ 
ger fich zu legen / vnnd deß Burgundiſchen 
Succurß zu erwartẽ; Altringer aber gieng 


ins Brißgoͤw: hernach eroberte der Hertzog 


von Feria das Schloß Befort / item Ruf⸗ 


ben / der Herꝛen von Poll weil / an die Herz fach / vnd andere Ort / vnd wandte ſich von 
ren Grafen Fugger kommen: jetzo aber fol; | dannen wider gegen Atfirch/ vnd ſturben 
ches / titulo donationis, od auß geſchenck | feine Italianer mit hauffen hinweg; viel 
deß Königs in Franckreich / Herr General giengen täglich davon durch / alſo daß / ob 


Lieutenant von Roſa beſitzet. Im vbrigen ſchon Er 3000: zu Fuß / vndz biß in 40. 
ſiße / was von dieſem Ort / in vnſerm Text / Pferde / doch gar ſchlecht Volck / bekom⸗ 


auß geſchriebnen Verzeichnuſſen / vmbs men / Er gleichwol vber 7500. Mann zu 
Jahr 1643. einkommen iſt. ) Roß / vnd Fuß / nicht mehr beyſammen ges 
a B ij habt; 


5 Aunhang der Beſchreibung 
habt: Daher Altringer wider zu Ihm ge JUngleÜr & tanto DIyna PUeL. 
ſtoſſen / vnd / mit demſelben / durch dz Kirch⸗ LA Wien 
zacher Thal / nach Schwaben gegangen / Er muſte aber zuvor etliche Treffen / 
nach dem Sie zuvor ein zeitlang oberhalb | onderfchiedlichen Parteyen / halten / biß 
Freyburg / gegen Stauffen zu / logirt hat⸗¶ Er dieſe Veſtung Anno 1638. erobert hat. 
ten. Vorhero / den 16. Junij / gab es / zwi⸗Vnd ſchreibet Engelſuͤß / eo ea, 
ſchen den Schwediſchen / vnnd Breyfach? | rifchen Feldzug / das an Leuthen / die daruͤ. 
ern / gegen der Briſacher Rheinbruͤgge v⸗ ber zu ſcheitern gangen / auff die achtzig 
ber / einen ſcharpffen Scharmuͤtzel / daruͤ⸗ | taufend ſich beloffen haben ſollen. Das 
ber der Graf von Montecuculi hart ver: | Gubernament beydes ober das Land / vnd 
wund / vnd / neben dem Baron de Soye, ei- die Veſtung / iſt darauff dem Hern Gene⸗ 
nem Burgunder / gefangen / vnd / durch die ral Maſorn / Johann Ludwigen von Er⸗ 
Schwediſchen / nach Enſißheim gebracht lach / vbergeben / vnd dieſe Veſtung / vnder 
worden. Es blieben von den Briſachern] den Obriſten Hattſtein / vnd Moſern / bes 
do. auff dem Platz / vnd wurden noch mehr ſetzt worden: vnd hat hernach Anno 42. im 
verwund. Ein Rittmeiſter / Nahmens Eingang deß Julij / die Burgerſchafft alle 
Louis ward beſchuldigt / daß Er an dieſem hie / dem Koͤnig in Franckreich das erſte 
Verluſt ſchuldig were: Weil Ihm aber mal geſchworen. Anno 43. beym Einzug 
hieran vnrecht geſchahe / vnd Er gewarnet deß Hertzogen von Anguien / jetzt Printzen 
wurde / begab er ſich zu den Schwediſchen. | von Conde / den 6 26. Octobris / allda ge⸗ 
Gedachter Montecuculi ward nach Col: ſchehen / fein in 200. Stücke 2. mal geloͤſet 
mar gebracht / allda eine Melancholi / vnd worden; dabey auch ein Fewermorſel / von 
die hinfallende Sucht / zugeſchlagen / daß 350. Pfunden / der Doctor Grewol (viel⸗ 
Er / mit einem wunderlichen Ende / daſelbſt leicht Kraͤewol) genant / ſpielen muͤſſen; 
fein Leben beſchloſſen hat. Es gab hernach wie wiederumb gemelter Engelfüß p. 186. 
vor Breyſach noch mehr Gefecht / darüz berichtet. Anno 44. war / wegen außſtaͤn⸗ 
ber den 18. Julij / dieſes 33. Jahrs / der O⸗ diger Bezahlung / Auffrußr allhle An 45. 
briſt Merey gefangen ward vnd wunde dies den 19:29. Januarij / iſt / wegen deß groſ⸗ 
fe Veſtung auff beyden ſeyten bloequirt ge⸗ | fen Windes / allda kein Hauß vnbeſchaͤdigt 
halten: vnd gab es den 13. Auguſti / beydes geblieben / ja etliche fein gantz eingeriſſen 
bey den Auſſenwercken daſelbſt / vnnd dem worden wie im J. Theil deß Theatri Eu- 
Flecken / vnnd Schloß Namſteins / fo die rop. fol. 669. a. ſtehet daſelbſten auch / one 
Rheingraͤviſchen beſetzt hatten; Item / den der den Geſchichten deß 44. Jahrs / von 
15. Septemb. offt zu thun dahero Feria, der obgedachten / durch die Frantzoſiſche 
wie oben gemeldt / Breyſach entſetzen mu⸗ Soldaten / erregten Auffruhr / zu leſen. 
ſte. Es wurde aber ſolche Veſtung hernach Anno 1649. im Decembri / iſt das Köniz 
wider blocquirt gehalten / vnd ſtunde es mit 
jhr An. 34. vor der Noͤrdlinger Schlacht / 
in den letzten zuͤgen: daher dann Rheingraf men / vnd darinn vber 30. tauſendt Malter 
Oth Ludwig ſo vngern nach Schwaben Fruͤchte / ſampt andern vielen Sachen / ver⸗ 
gangen iſt. Biß hieher Kemnitz. Es hat a⸗ bronnen. Anno 50. den 16. 26. Januarij / 
ber die Eroberung dieſes Orts auff den iſt der obgedachte General Leutenant von 
Hertzog Bernharden von Sachſen / Wey⸗ Erlach geſtorben. Anno sı. verfauffte die 
mar gewartet: daher auch Ihme zu ehren / Graͤvin von Guebrian / Wittibe / daß Gu⸗ 
auff den Nahmen Bryſach / vnnd Brileis, bernament allhie / ſo Sie zuvor vberkom⸗ 
deß Achillis Allerliebſtin / per aliquam al- men / an den Graven Charlevois, vmb 
luſionem, dieſes Chronoftichon gema⸗ 200. tauſendt Cronen vnnd gab es gleich⸗ 


durch Verwahrloſung / in Brand kom⸗ 


chet iſt: wol hernach zwiſchen Ihnen zwitracht / vñ 
In VICte fortls CeCIDIT Brlsels | vngelegenheiten würde auch den Evange⸗ 
ACHILLI, liſchen allhie die Kirch genommen / daß 

Sie 


glich Frantzoſiſche Proviandthaußalldayı 


deß Elſaſſes / Briß⸗vnd Sundgowo/ e 


Sie in den Haͤuſern jhren Gottes dienſt 
verrichten thatten. Anno 52. im Auguſt⸗ 
monat / ſein allda etliche Haͤuſer / Mauren / 
vnd Schantzen / durch das Gewaͤſſer / ein⸗ 
geriſſen worden. Der jetzige Königliche 
Gubernator allhie wird der Printz von 
Harcourt genant / ſo / wie ich erachte / Herr 
Heinrich von Lorraine / oder auß de Fuͤrſt⸗ 
lichen Hauſe Lothringen / vnd Guiſe / vor⸗ 
hin 1195 von Harcourt / geweſter Vice: 
roy in Catalonien / ſeyn wird; deſſen aͤlti⸗ 
ſter Sohn / von deß Hertzogen du Puylau- 
rent Wittib / geborner Freyin von 
Pontchaſteau, vnnd deß Cardinals von 
Richelieu Baaſen / oder Mumen / der 
Graf von Armagnac genant wird. 


| Bruͤcken / 

gyBer/ onnd nider / 2. Doͤrffer / hinder 
Maßmuͤnſter. an 
Brumat / oder Brumpt / 


EIn Graͤfflich Hanauiſcher Fleck / auff 
3. Stund von Straßburg / gegen Ha⸗ 
genauzu / gelegen davon in vnſerm Text / 
fol. 49. vnd beym Hertzog / in der Elſaſſer 
Chronick / lib. z. c. 3. zu leſen. Ward Anno 
1389 durch den Graven von Leiningen / 
verbrant. 


Brunn / oder Born / 


SoOzweperley⸗ namlich Oberbrunn / ſo 
ein Leiningiſcher Marcktfleck: vnnd 
Niderbrunn ſo ein Hanauiſch Dorff / vnd 
Bad. Sihe von beyden vnſern Text / fol. 
49. vnd vorgedachten Hertzogen lib. z. ca. 
16. der auch daſelbſt ſagt / daß An. 1447. die 
Capell zu Niderbronn / vnnd vnſer Lieben 
Frawen Altar / in d Pfarꝛkirchen daſelbſt / 
S. Lorentzen zu ehren / ſeye geweyhet wor⸗ 
den. b N 


Bruntrut. 


VO dieſer deß Herꝛn Biſchoffs zu Ba⸗ 
ſel Reſidentz / oder Hofſtatt / ſihe on: 
fern Text / tol. 10. Anno 1640. bemuͤhten 
ſich die Catholiſchen Schweitzer / wegen d 
reſtitution deß hochgedachten Herꝛn Bi⸗ 
ſchoffs / zu den Teutſchen Vogteyen / vnd 


13 
ſonſten; vnnd waren nicht vergnuͤgt / daß 
man Ihn / wegen Franckreich / zu Pfeffin⸗ 
gen / vnd An gelſtein / wider eingefegt hatte. 
Er ſolle aber An. 41. voͤllig reſtituirt wor⸗ 
den ſeyn / hergegen die Schweitzer für Ihn 
Verſicherung thun / vnnd Er ſich zur 
Kriegs Contribution verſtehen muͤſſen. 
Sihe com. 4. Th. Europ. fol. 209. Anno 
1648. bey den General Friedens Tracta⸗ 
ten / iſt zu Muͤnſter geſchloſſen worden / daß 
der König in Franckreich / Ihn den Herꝛn 
Biſchoff / als einen vnmittelbaren Reichs⸗ 
fuͤrſten / in ſeiner Freyheit / vnd Beſitz / ruͤ⸗ 
hig verbleiben laſſe ſolle. Sein monatlich 
einfacher Reichs Anſchlag iſt / z. zu Roß / 
15. zu Fuß / oder / an Gelt / 84. fl. vnnd zu 


Vnderhaltung deß Cammergerichts / zu 


Speyer / nach der Erhoͤhung / Jaͤhrlich 
50. fl. den Thaler zu 69. Kreutzer gerech⸗ 
net. Es hat zu Bruntraut ein Jeſuiter 
Collegium. Anno 1637 brachte Hertzog 
Carl auß Lothringen das veſte Biſchoffli⸗ 
che Schloß allhie gleich in feinen Gewalt, 
vnd ließ ingleichem die Veſtung Wilden⸗ 
ſtein erſteigen; vermittelſt deren Er die 
Statt Muͤnſter / vnd das gantze S. Gre⸗ 
gorien Thal / in feine Contribution ſetzte; 
wie auch das Schloß Spitzenberg / zwo 
Stunden von Markirch gelegen / als ein 
rechtes Raubhauß / wie Kemuttz ſchreibet / 


von den Seinigen / ſtarck beſetzet / vnd pro⸗ 


viandirt ward. 
Buͤrcken / 
En Stättleinim Briggow / davon vnd 


dem Schloß Sponeck / in vnſerm Text / 
fol. 49. 8 


Buſchweiler / Bußweiler. 


SI von dieſer Graͤfflich Hanauiſchẽ 
Hoffhaltungs Statt im Elſaß / auch 
den beſagten Text / oder vorhin gedruckte 
Topographiam Alſatiæ, fol. 10.feq. da⸗ 
ſelbſt auch / auß deß Hertzogs Elſaſſer 
Chronic lib. 5. fol. 3. ſeq. gar viel Ort 
erzehlet werden / fo hieher / vnnd zu dieſer 
Hanaw Liechtenbergiſchen ſchoͤnen Graf⸗ 
ſchafft / gehören; darunder das Dorf Her⸗ 
liß heim das Hauß Hunenberg im Waſi⸗ 
B ij chin 


14 
chin: die Herꝛſchafft der abgeſtorbenẽ Her⸗ 

ren von Ettendorff; etwas von der alten 
Henfchaffe Ochſenſtein (dann theils das 
von an die Biſtůmer Metz / Straßburg ⸗ 
vnd Speyer theils an die Pfaltz / vnnd das 
Hauß Oeſterꝛeich / kommen /) ſeyn / fo bey 
beruͤrtem vnſerm Tert zu mercken vnd her⸗ 
gegen kol. rr. a. Oberbronn / fo nicht hieher 
gehoͤrig / außzulaſſen. Vnd wegen daſelbſt 
ernanter Herꝛſchafften im Elſaß / ſein die 
Herꝛen Grafen von Hanau / Monatlich / 
Einfach / zum Roͤmerzug / auff 6. zu Roß / 
vnd 22. zu Fuß / oder 160. fl. vnnd zu Vn⸗ 
derhaltung deß Cafſtergerichts / Jährlich 
auff 41. fl. 42. Kr. 5. Heller / (wie ich in ei⸗ 
ner geſchribnen Verzeichnuß gefunden 
nicht wiſſend / ob dieſelbe / wie auch die ge⸗ 
druckte / darauß ich dergleichen genommẽ / 
gantz juſt ſeynz vnnd deßwegen ich hiemit 
niemands etwas weder allhie / noch anders⸗ 
wo / præ judicirlichs geſetzt / oder geſchrie⸗ 
ben zu haben / feyerley bedingen thue / an⸗ 
geſchlagen. Es ſchreibet Kemnitzius 
Buſehweiler / vnd Ingweiler / vom hohen 
Stifft Metz zu Lehen ruͤhren. b 


Clerval / Clereval, 


In Staͤttlein / Schloß / vnnd Herr 
ſchafft / zur Graffſchafft Muͤmpelgart 
gehörig; davon im Text / fol. 49. b. vnnd 
oben / im Eingang. Anno 444. den 19. 
29. Januarij / ſeyn / in de groſſen Sturm⸗ 
winde / viel Haͤuſer allhie eingefallen / da⸗ 
von manche Menſche n erſchlagen worden. 
Iſt / ſambt Paſlavant, bey den Reftiruen- 
dis primo termino, bey den Executions- 
Tractaten / zu Nuͤrnberg / An. Jo. einkom⸗ 
men. | 


Colmar. 


Ihe von dieſer dep Heil. Roͤm. Reichs 

Statt im Elſaß / auch offterwehnten 
vnſern Text / oder die vorhin gedruckte 
Topographiam Alſatiæ, fol. 12. ſeq. Ihr 
Monatlicher einfacher Reichs Anſchlag 
iſt / J. zu Roß / vnnd zo. zu Fuß / oder an 
Gelt 168. fl. vnnd / zu Vnderhaltung deß 
Cammergerichts Jaͤhrlich 133. fl. 21. Kr. 
3. Heller / den Thaler zu 69. Kreutzer gez 


Auhang der Beſchrebung 8 


das nig in Franckreich zuſtehet / reſpectiren / bey 
N = 


rechnet; wie ich in einer geſchribnen V. 
zeichnuß gefunden. Iſt eine ziembliche Ze: 
nach dem die Schweden / auff An. 34. vor⸗ 
gegangene Noͤrdlinger Schlacht / dieſe 


Eingang wo 


1a: 


ſen muͤſſen. Sihe oben / im 
wegen Ihrer / vnd anderer Reichs State 
im Elſaß / ſo mit gewiſſer Maß / die gedach⸗ 
te Candvogtey Hagenau / fo jetzt dem Koͤ⸗ 


den naͤchſten General Friedens Tracta 
zu Muͤnſter / beſchloſſen worden iſt: Item 
vnten Hagenau. Sonſten iſt Anno 1645. 


4. allhie in den Druck kommen; darauß 
folgendes / an dieſem Ort / kuͤrtzlich einzu⸗ 


bringen / vielleicht nicht vnwegſam ſeyn 


wird / vnd alſo lautee : 
Es iſt dep Heil. Reichs Statt Colmar 
An. 1632. durch den Schwediſchen Feld⸗ 
marſchallen / Guſtav Horn / mit Accord 
eingenommen / vnd die in An. 157. zu Ba 
bung deß waaren Gottes dienſts Evange⸗ 

liſcher Religion / vñ Augſpurgiſcher Con⸗ 
feſſion / bereits eingezogene / allerdings da⸗ 
mals leer / vnd oͤde geſtandene Spitalkirch / 

(ſo gegen Außgang deß 1627. Jahrs / ver⸗ 
mittelſt einer Keyſerlichen Commiſſion / 
wiederumb zur Rom. Cathol. Religion ge⸗ 
bracht /) anderwerts / zu beruͤrtem Evan⸗ 
geliſchen Religion Weſen / mit Predigern 
der Augſpurgiſchen Confeſſion verſehen / 
die / bey gedachter Keyſ. Commiſſion / von 
lauter Roͤmiſch Catholiſchen Perſonen ans 
geordnete Regiments: vñ Rathsbeſtellung / 
veraͤndert / vnnd theils mit Evangelifchen 
erſetzt / hernach den 9. Octobr. An. u 

au 


wolermelter Statt Colmar Apologiasi 


deß Elſaſſes Briß⸗vnd Sundgoͤwo / ꝛc. 15 
auff gene Tractaten / zwiſchen bey⸗ an Ihrer Freyheit / Privilegien / Recht / vñ 
den Eronen / Franckreich / vnd Schweden / Gerechtigkeit / Gewonheit / vnd gutẽ Sit⸗ 
Reſidenten / vnnd Miniſtris, an ſtatt der ten / vnd was Sie ſonſten von alters her bes 
Schwediſchen / eine Frantzoͤſiſche Guar⸗ ſeſſen / vnſchaͤdlich / vnd vnnachtheilig ſeyn 
niſon daſelbſten eingefuͤhrt / vnnd fürderft ſolle Daher Sie auch weiter nicht / als auff 
im Auguſto 1635. Jahrs / von der Koͤni⸗ die Landvogtey / vnd die Jenige wenige ju⸗ 
glichen Mayeſtaͤtt in Franckreich ſelbſtẽ / ra, die einem Landvogt gebuͤren / zu erſtre⸗ 
gegen der Statt Colmar / eine gewiſſe / mit cken / als der / wegen deß Reichs / ſolcher 
den Abgeordneten verglichene / Proce- deſſelben Frontier⸗Staͤtte / Schutzherꝛ 
ctions Notul / conſirmirt / vnd bekraͤfftigt ſeyn ſolle. Wie dann die 10 Staͤtte An. 
worden. Die obgedachte Spitalk irchen ı 614. als / nach abſterben Keyſers Rudol- 
hat vorhin den Barfuͤſſern zugehoͤrt / vnnd phi II. etwas Miß verſtand ſich ereygnen / 
iſt / mit Conſens der Statt / erkaufft / zu ei⸗ vnd theils / es gehörten dieſelben / mit dem 
nem Spital / vnd vnterhalt der Armen / vñ | nutzbaren Eygenthumb / dem Hauß Der 
Waiſen / verordnet; aber lange Zeit fchon | ſterꝛeich / vnnd Sie alſo von deß Cammer⸗ 
oͤd / wuͤſt / vnd laͤr geſtanden / als in gedach⸗ | gerichts Juris dietion eximiren / vnnd daß 
tem 75. Jahr die Augſpurgiſche Confeſ⸗ der Herz Ober Landvogt jhr Landsfuͤrſt / 
ſion da eingefuͤhrt worden: wie dann in be⸗ Her / vnd Oberer were / vorgeben wollen / 
ſagter Apologia, wie es ſo wol mit dem in einem bericht / deß herkommens / bey be⸗ 


Kauff im Jahr 1543. von deß reformirten 
Franciſcaner Ordens Generaln durch 
Germanien: als mit Einführung der Ev⸗ 
angeliſchen Religion / durch den Magi⸗ 
ſtrat allhie / von beyden Religionen / daher 
gegangen / vnnd daß man ſolches / vermoͤg 
Religion Friedens / zuthun befugt geweſen / 
weitlaͤuffig in dem 1. Capitel außgefuͤhret / 
vnd / daß die Reichs Stätte deß juris re- 
formandi, & introducendæ Auguſta- 
næ Confeſſionis, ohnerachtet / daß Sie in 
deſſen exercitio, tempore pacis religio- 
ſæ, nicht geſtanden / allerdings befugt / vnd 
wol berechtiget ſeyẽ / angezeiget wird. Nun 
ſeye aber Colmar eine ohnmittelbare / vnnd 
zwar freye Reichs Statt / die jederzeit frey 
geweſen / vnnd allein das Reich / vnnd den 
Keyſer / für jhr Oberhaupt erkandt habe 
von deren Vrtheilen auch allein die Appel 
lationes an das Hoff: vnd Cammergericht 
gehen; die jenige aber / ſo an die Statt zu⸗ 
ſprechen / Sie in erſter Inſtantz daſelbſt be⸗ 
langen muͤſſen. Es ſchwoͤre zwar Colmar 
dem Ober⸗Landvogt im Elſaß aber im 
Nahmen deß Reichs / gehorſam zu ſeyn / als 
ſo lang Er Landvogt iſt / Salvis juribus, 
privilegiis, &c. Civitatis; vnd pflege ſol⸗ 
che Huldigung der geſtalt zugeſchehen / daß 
der Landvogt ſchuldig / die Stätte zu aſſe⸗ 
curiren / vnnd mit gewohnlichen Revers⸗ 
Brieffen zu verſichern / daß Ihnen ſolches 
2 


ſtellung eines Landvogts / den Herꝛen Key⸗ 
ſerlichen Commiſſarien repræſentirt hett. 
Was nun / nach rechtmaͤſſiger Einleyiũg / 
præſentation, Pflicht / vnd gegebnen Re⸗ 
versbrieffen / einem Ober Landvogt / bey 
den zehen Staͤtten / vnd alſo auch bey Col⸗ 
mar / von alters hero / geburt / deſſen ſeye 
man Ihm gar nicht abredig; ſondern laſſe 
geſchehen / daß derſelbige / von wegen der 
Rom. Keyſer. Mayeſt. vñ deß H. Reichs / 
das jus protectionis exercire, vnd fuͤhre / 
Sie bey jhrem ohnmittelbahren Stand / 
Freyheit / Rechten / vnd herkommen / hand⸗ 
habe / vnnd wider allen vnbilligen Gewalt 
defendire / beſchuͤtze / vnd ſchirme / auch auff 
der Statt Colmar vorgehende denuncia- 
tion, den hergebrachten Actibus, im Na⸗ 
men der Keyſerl. Mayeſt. in Rath ſatzungẽ / 
ſo weit es vblichen obſervirt worden / gegen 
Reichung fuͤnff Goldguͤlden / vnd was ſon⸗ 
ſten für feine Diener gebraͤuchig / beywoh⸗ 
nen / vnd zuſehen moͤge. Bleibe alſo dem 
Landvogt das Jus Protectionis, & Ad- 
vocatiæ, wie auch bey Northauſen den 
Grafen von Hohenſtein; vnd Wetzlar den 
Landgraven zu Heſſen / Darmbſtaͤttiſcher 
Lini / ꝛc. Sihe vnden Hagenau. Auff an⸗ 
halten deß Biſchoffs zu Baſel / iſt Anno 
1627. Ertzhertzog Leopoldus zum Key⸗ 
ferlichen Commiſſario deputirt / vnd / von 
demſelben / Her: Graf Hans Ernſt Fug⸗ 

ger / 


16 Arhang der Beſchreibung 

ger / vnd D. Johann Lintener / lubdele · viel hundert Landleuth / bey folchem ange⸗ 
girt, vnnd / den 20. Octobris / die Keyſerl. ſtelten Jubilate, befunden / c. Der Evan 
Commiſſion der Statt Colmar intimirt geliſchen Burgerſchafft ward befohlen / in⸗ 


worden. Darauff den 13.23. Novembris / nerhalb eines halben Jahrs auß zuziehen / 


geſtalt auch viel / mit Hinder jhrer 
Haͤuſer / vnd Guͤter / weil Sie kein Gele⸗ 
genheit zuverkauffen haben koͤnnen / davon 
gezogen / vnd ſich theils nach Straßburg / 
Baſel / vnd ins Wuͤrtenbergiſche begeben: 


die Herzen Subdelegati zu Colmar ankõ⸗ 
men / gleich zur Execution geſchritten / die 
Spitalkirchen geſperꝛt / alle Exercitia der 
Evangeliſchen Religion / ſampt Kirchen: 
vnd Schuldienern abgeſchafft / vnd herge⸗ | 
gen dem Jeſuiter Orden anbefohlen. Es Theils haben / auff Vorbitt / Erlaͤngerung 
iſt zwar / wegen Colmar / ein Bericht / Erz | deß Termins erlangt haben aber / auß der 
klaͤrung / vnd Erbietten / vbergeben aber de Statt / an Evangeliſche Ort / zur Religions 
22. vnd 29. Novemb. Alt. Cal. dahin be⸗Vbung / nicht ziehen doͤrffen: welche in jh⸗ 
antwortet worden die Herzen Keyſ. Comz | ren Haͤuſern Chriſtliche Pfalmen geſun⸗ 
miſſarij ſeyen nicht kommen zu cognoſci⸗ gen / fein von fuͤnff biß in zehen Cronen / 
ren; ſondern zu exequiren; ſo auch / wie ge⸗ welche ihre Kinder auſſerhalb taͤuf⸗ 
melt / geſchehen. Vnd haben die Catholi⸗ fen / in 20. Cronen / vnd die ſich guſſerhalb 
ſchen das Geleut / vnd Proceſſiones nach ehelich einſegnen laſſen / vmb ao. Eronem; 
jhrem Willen / alſobalden wider angeſtelt. vnd die das H. Abendmal empfangen / vmb 
den 13. Februar. deß folgenden 28. Jahrs / 100. Cronen / geſtrafft / Sie auch / vor ans 
haben die Herzen Commiſſarien / die Key⸗ dern Mitburgern / mit Schatzungen / Ei 
ſerliche Reſolution / wie es / der Religion quartirung / ꝛc. beſchwert worden: wie ſol⸗ 
alben / hinfuͤhro gehalten werden folle/ins | ches alles im 2. Cap. der angezognen Col⸗ 
udn den 20. bey allen Zuͤnfften / die Abs | marifchen Vereheidigung/angeführess vñ 
ſchaffung der Evangeliſchen Religion in⸗ im dritten Capitel vermeldet / wie es Anno 
timirt den 3. 13. Martij / von den Raths⸗ 1632. als ſich die Statt an Hern Guftav 
herꝛen begehrt / Sie ſolten ſich erklaͤren / ob Horn / vñ die Schwediſchẽ mit Accord er⸗ 
Sie der Augſpurgiſchen Confeſſion abſa⸗ geben / daher gegangen / der Muͤhlbach all⸗ 
gen / vnnd zur Catholiſchen Religion tret⸗ hie / gantzer 6. Wochen lang / mit abgrab: 
ten wolten? den 9.19. diß / haben Sie / auff vnd Ableitung deß Waſſers / drucken gele⸗ 
allen Zuͤnfften / Roͤmiſch⸗Catholiſche gen / vnd dergleichen mehr: Vnd im A ge⸗ 
Zunfftmeiſter woͤhlen / vnd ſelbigẽ Tags / ſagt wird Dieweil vorhochwolgedachter 
durch einen Jeſuiten / in der Evangelrfche ö Herꝛ Feldmarſchall Horn / im Accord / die 
Spitalkirchen / zum erſtenmal predigen Beſtellung deß Magiſtrats / Richtung der 
laſſen; den 10. 20. einen newen Magiſtrat Religion: vnd Policey Weſens / Ihme vor⸗ 
gekoſen den 12. 22. alle Evangeliſche Ma⸗ | behalten daß Er hierauff den Catholiſchen 
giſtrats: vnnd Rathsperſonen / die fich zur Magiſtrat geaͤudert / vnd abgefent / die zu⸗ 
Catholiſchen Religion nicht erklaͤren wol⸗ vor vmb d Religion willen verſeſſene Ma: 
len / jhrer Aempter entſetzt / newe an jhre giſtrats Perſonen wider erfordert / auch die 
Stell geordnet vnd iſt endlichen den 15. 25. vacirende Stellen mit andern taug lichen 
nicht allein der erſte Feyertag / nach dem Perſonen / erſetzet nicht weniger dir Ev⸗ 
newen Calender / gehalten / ſondern auch angeliſche Kirch eroͤffnet / die Statt aller; 
auſſerhalb ein Jubilæum der geſtalt ange⸗ dings in jhren vorigen Stand / mit vorbe⸗ 
kuͤndet worden welcher auff gedachten 15. | haltener ohnmittelbarkeit / vñ im H. Reich 
25. Martij im Muͤnſter zu Colmar erz hergebrachter Standsgerechtigkeit / ſambt 
ſcheinen. J. Vatter Vnſer / vñ 7 Ave Ma- allen daherruͤrenden Oberherꝛligkeiten / 
cia, betten wuͤrde / dem ſolten auff 25. Jahr / Regalien / Privilegien / Freyheiten / Im⸗ 
nicht anders / als wann Er die Wallfahrt munitaͤten / Rechten / vnd Gerechtigkeitẽ / 
nach Rom gethan / ſeine Suͤnde vergeben wider geſetzt / wie die Statt ſich vor dem 
ſeyn / ꝛc. Wie ſich dann / gedachten Tag / | Jahr :627.befunden. Vnd fein Ya 
U erſo⸗ 
\ 


deß Elſaſſes / Briß⸗ vnd Sundgoͤwo / e 


Perſonen / vnd Zunfftmeiſter von beyder⸗ 
iey Religionen / durch die mehrere Stim⸗ 
men / erwehlet worden. Als folgends An. 
34. das Treffen bey Noͤrdlingen vngluͤck⸗ 
lich abgangen / ſo iſt die Schwediſche Be⸗ 
ſatzung auß Colmar guten theils gezogen / 
vmb wider ein rechtes Kriegsheer zu ma⸗ 
chen. Dahero / Herꝛ Rheingraf Otho Lud⸗ 
wig / deme im Obern / vnd vntern Elſaß / 
damals d General befelch / vber dz Kriegs⸗ 
weſen / vnnd was demſelben anhaͤngig / an⸗ 
vertrawt geweſen / dahin gerahten / daß die 
Elſaͤſſiſche Staͤtt / vnnd Plaͤtz / der Cron 
Franckreich Schutz vbergeben / vnnd / an 
ſtatt der Schwediſchẽ / Frantzoͤſiſche Vol⸗ 
cker eingelegt werden moͤchten: wie dann 
auch / auff beſchehene Particular⸗Tracta⸗ 
ten / zwiſchen beyderſeits Cronen bediente / 
vnd auff d Cronen Genehmhaltung / nach 
abzug der Koͤniglich Schwediſchen / etliche 
Compagnyen Frantzoſen eingezogen ſeyn. 
Nach dem es aber mit der gedachten Rati⸗ 
fication / an dem Frantzoͤſiſchen Hof / vmb 
etwas anſtehen wollen / vnnd damaln die 
verbundene Evangeliſche Staͤnde zu 
Wormbs beyſammen geweſen / ſo hat auch 
Colmar 2. Perſonen deß Magiſtrats / vmb 
Rath / vnd Huͤlff⸗bietung / dahin geſandt / 
da dann mit dem Extraordinari Geſand⸗ 
ten / dem Herꝛn von Fequiere, die vorige 
Handlung wider vorgenommen / vnnd die 
endliche Richtigkeit / durch eine Abſchi⸗ 
ckung an den Königlichen Hof / negotiirt, 
erhalten / vnnd in forma probante dahin 
gefertiget worden / daß / vnter der Cron 
Franckreich Schutz / dickbeſagte Statt 
Colmar / bey jhrem / im H. Reich / allent⸗ 
halben hergebrachtem freyen Stand gelaſ⸗ 
ſen / vnnd verbleiben / durch die Beſatzung 
daran im wenigſten turbirt / oder angefoch⸗ 
ten; ſondern deſſen / biß zu einem ſichern all: 
gemeinen Friede / ruhiglich genieſſen / auch 
fuͤrohin dabey / vnnd in dem Stand / wie 


Sie / vor zugeſtandener oberzehlter Be⸗ 


traͤngnuß / geweſen / gelaſſen werden folle 
wie hievon im 5. vnd 6. Capitel / beſagter 
Apologiæ, mit mehrerm; auch im 7. vnnd 
letzten / warumb ſich Colmar zum Prageri⸗ 
ſchen Frieden nicht bequemet / ſondern lie⸗ 
ber eines allgemeinen durchgehenden / vnd 


17 
r erwarten wollen / zu 
leſen. ö 


H. Creutz / 
In Ober⸗Elſaſſiſches Staͤttlei. / an 
der Ill / zwo Stund von Colmar gele⸗ 
gen / vnnd ſelbiger Reichs Statt / wie ich 
Schrifftlich Anno 50. berichtet worden / 
gehoͤrig. Sihe was von dieſem Ort in vn⸗ 
ſerm Text / fol. 19. einkommen iſt. 


Dachſperg / oder Dagſperg / 
In Graͤfflich Leiningiſch Bergſchloß / 
im vntern Elfaß davon im Text / f. 49. 


Dachſtein. 


EIn Biſchoͤfflich Straßburgiſch Staͤtt⸗ 
lein / vnd Schloß / davon auch im Text / 
fol. 13. Jacobus Wimpheling, ſagt / in 
Catalogo Epiſcop. Argent. daß dz Clo⸗ 
ſter zu Dachſtein / von Joanne Il. von 
Liechtenberg / dem 70. Biſchoff zu Straß⸗ 
burg / geſtifftet / vnd auffgerichtet worden / 
für regulirte Chorherꝛn S. Auguſtini, die 
ſein Nachfolger / Biſchoff Lambertus, 
nicht lang hernach / von dannen vertrieben / 
vnd an vnderſchiedliche Ort vertheilt / Ih⸗ 
nen gleichwol jhren Vnderhalt verordnet; 
vnnd / an derſelben ſtatt / Moͤnch / von der 
Steyg / auß dem benachbarten Gebuͤrg / 
vmb Zabern / vnd Maueromuͤnſter / hie her 
geſetzt habe. Anno 1633. den 30. Auguſti / 
bekam Herꝛ Pfaltzgraf Chriſtian von Bir⸗ 
ckenfeld / dieſes Staͤttlein / vnnd veſtes 
Schloß / durch einen der Beſatzung ſpoͤtt⸗ 
lichen Accord / dardurch auch der Ort auß⸗ 
gepluͤndert / vnnd mit deß Obriſten von 
Rantzau Regiment beſetzt worden iſt. An. 
35. den 18. Novembris / kamen die Keyſeri⸗ 
ſchen fuͤr Dachſtein / worin der Schwe⸗ 
diſch Obriſte Leutenant Moſer gelegen / 
das Staͤttlein eroberten Sie den 23. diß; 
aber vor dem Schloß kunten Sie nichts 
außrichten; ſondern lieſſen den Ort bloc⸗ 
quirt / vñ fuhrten die Stuͤck vor Hagenau / 
vnd beſchoſſen ſolche Statt gleichsfals bey 
acht Tag lang / wiewol vergeblich / vnnd 
brachten die Stuͤck / den 2. Decembris / an 
den Rhein / nacher Druſenheim. Es fein 
vor Hagenau viel geblieben. Bloß allein 
C in der 


18 


in der Revier / wo das Lager dieſe geringe 
Zeit ober gelegen / hinterlieſſen Sie mehr 
dann tauſendt; imgleichen bey Weyhers⸗ 
heim zum hohen Thurn / (halb Wegs Ha⸗ 
genau / vnnd Straßburg /) da ein ander 
ſtarck quartier geweſen / im ſolchen Flecken / 
vnd Marckung / noch vber zoo. vnbegrab⸗ 
ner Perſonen / ſo von Peſtilentz / vnd Hun⸗ 
gersnoth / geſtorben wie Kemnitz berichtet. 
Anno 1649. im Octobri / fein die Frantzo⸗ 
fen allhie außgezogen / vnd iſt dieſer Ort 
dem Stifft Straßburg wider zugeſtelt 


worden. 
Dambach / 


A Bch ein dem hochgemelten Biftumb 

Straßburg gehoͤriger Ort / ſo Anno 
1330. zu einem Staͤttlein gemacht worden. 
Sihe vnſern vorhin gedruckten Text / tol. 
14. B. Ph. Kemnitz ſchreibet im 1. Theil / 
vom Koͤnigl. Schwediſchen im Teutſch⸗ 


land geführten Krieg / lib. 4. daß / nach Erz 


oberung Benfelden / die Schwediſchen im 
Elſaß / c. Marckelsheim / Dambach / Dr 
berberckeim / Gemar / Keyſerſperg / Am⸗ 
mersweiler / Tuͤrckheim / H. Creutz / Her⸗ 
lisheim / Moltzheim / Schletſtatt / das 
Schloß Horburg / Endingen / Colmar / 
vnd Hagenau / Anno 1632. wie auch Sen⸗ 
heim / Than / Kentzingen / Freyburg / ero⸗ 
bert hetten; vnnd ſeye der Feldmarſchall 


Horn darauff gen Neuſtatt im Schwartz⸗ 


wald kommen. Anno 36. haben Dambach 
die Keyſeriſchen verlaſſen / vnd hat ſolches 
Staͤttlein ein Schwediſche Salvaquardi 
auß Benfeld eingenommen. 

Es iſt auch ein Dambach / im vntern 
Elſaß / ſo ein Dorff / den Herꝛn Graven 
von Hanaugehoͤrig. 

Dattenried / 

EIn Staͤttlein in der Grafſchafft Pfird / 

davon im Text / d. fol. 4. dabey aber zu 
mercken / daß in ſolchem ein Irꝛthumb vor⸗ 
gangen / in dem dieſer Ort zweymal da⸗ 
ſelbſt / als im Buchſtaben D. vnd im Be⸗ 
ſchluß / vnder dem Titel Tell / geſetzt wor⸗ 
den. Dann es nur ein Orth / der auff 
Teutſch Dattenried / oder Tatenried / auff 
Burgundiſch aber Tell genant wird da; 


Anhang der Beſchreibung 


hin man kompt / wann man von Baſel nach 
Muͤmpelgart raiſet; vnnd iſt / ſampt dem 
Schloß / der Herꝛſchafft Befort incorpo⸗ 
rirt; vnnd alſo / der Zeit / dem Grafen von 
Suſe / oder Suze / gehoͤrig. 


Denenbach / 


SD auch Tenenbach geſchrieben wird / 
ein reiche Abbten / vnnd Moͤnchs Clo⸗ 
ſter im Brißgoͤw. 


Dhan / 
Ezn Hauß / dem Teutſchen Orden ge⸗ 
hoͤrig. Die Herꝛn von Liechtenberg was 
ren Kaſtenvoͤgt allda wie Hertzog lib. z. o. 
15. berichtet. 


S. Diſier / 
En Fleck im Elſaß /allda S. Deſiderius, 
Rhedonenſis Epifcopus; wie Mirzus, 
in Faſtis Belgicis, & Burgundicis, pag. 
545. ſchreibet / begraben ligt. 


Druſenheim / 


EIn Graͤflich Hanauiſcher Fleck; davon 
in vnſerm Text / fol. 49. 


Eber sheimmuͤnſter / Aprimo- 
naſterium. 


Di Jeſes Biſchofflich Straßburgiſchen 
Staͤttleins Beſchreibũg fuͤndeſtu auch 

in dem vorhin gedruckten Text / oder in der 
Topographia Alſatiæ, p. 14. Sihe auch 
Bernhard Hertzogẽ / in der Elſaſſer Chro⸗ 
nick / lib. z. cap. 7. welcher deßgleichen von 
der Dianæ ſtatua, oder ſelbigem Goͤtzen⸗ 
Bild / allda / zu leſen / ſo die Bauren Anno 
1525. verbrant haben / vnnd iſt darfuͤr ein 
Erueifir dahin geſetzt worden / dabey acht 
Lateiniſche Verß ſtehen. Er / Hertzog / ſetzet 
auch fol. y. vnd 16. die Grabſchrifften all⸗ 
hie / vnd ſagt / daß der Nahm Ebersheim 
Muͤnſter / vom erſtẽ Abbt deß Cloſters all⸗ 
da / ſo Eberhardus geheiſſen / herkomme. 
Wimphelingus, in Catalogo der Straß⸗ 
burgiſ. Biſchoffe / wil / es ſeye dieſer Ort / 
vor Zeiten / Novientum genant worden / 

allda der Heilige Maternus einen be⸗ 
ruͤmbten Goͤtzen Tempel zer⸗ 
ſtoͤrt habe. 
Egiß⸗ 


ſiß heim / Königlich Frantzoſiſch; vnnd hat 


„ 


mog deß General Reichs Friedens / gemel⸗ 


deß Elſaſſes / Briß vnd Sundgoͤws / ic. 19 
VVV I der / Ein hundert tauſent Reichsthaler er⸗ 
Elgißheim / Epheim. legen / vnnd fein Lager noch darzu etliche 
SI von dieſem Elſaͤſſiſchen Staͤttlein Tag ſpeiſen muͤſſen. Was aber von auſſen 
onſern Text fol. 14. ligt an dem Ge⸗ hinein geflehnet worden / haben ſeine Sol⸗ 
buͤrg / nahend Colmar. Hat vor Zeiten ey: daten preiß gemacht wie Meteranus lib. 
gene Grafen gehabt. Munſterus ſagt / es 39. part. 3. fol. 218. ſchreibet. Im naͤchſten 
ſeye dieſe Grafſchafft endlich Edelleuten Teutſchen Krieg / hat dieſe Statt auch 
zu theil worden. Ein / auß dem Sundgoͤw / ſonſten etlichmal Anſtoͤß gehabt. Vnd vn⸗ 
Anno po. mir vberſandter Bericht / wil / der andern / An. 1636. da der Schwediſch 
daß dieſer Orth / nach ableiben deß letzten Oberſter Quernheim / Commendant in 
Grafen von Egisheim / an das Stifft Benfelden / den 9. Junij / die Vorſtatt all 
Straßburg kommen ſeye. Andere aber ſa⸗ hie erſtiegen. Den 23 ließ Er eine Mine 
gen / gehöre zur Obern Landgraffſchafft anzuͤnden / dardurch ein Cor ps de garde, 
Elſaß: wie dann vorhin ſolches Staͤttlein von 30. Mann / in die Lufft geſprengt wor: 
die Oeſterꝛeichiſche Regierung zu Enſiß⸗ den / deren Einer / fo denckwuͤrdig / vnver⸗ 
heim recognoſcirt hat. Der Zeit iſt / ver⸗ letzt in einen Weingarten geworffen wor: 

den / welchen man ſtracks zum Oberſten ge⸗ 
fuͤhrt / vnnd wuſte Er nicht / wie Ihme ge⸗ 
| ſchehen. Endlich ward den 24. Junij/ die 
mich / vor kurtzer Zeit / Einer / ſo ſich lang Statt mit gutem Accord erobert / vnnd in 
zu Colmar auffgehalten / mündlich berich⸗ ſolchen auch das Adeliche veſte Hauß Ni⸗ 
tet / daß dieſes Staͤttlein Epheim jetzt / der der e vnd die Statt Moltzheim / 
letzt geweſte Frantzoͤſiſche Commendant mit eingeſchloſſen / vñ vbergeben. Es ward 
in Colmar / Jacques Clauſier, in ſeinem hernach dieſes ober Ehenheim guten theils 
Gewalt habe. e nn 8 Bun 
W Es ligt bey dieſer Statt das Schlo 
Ehenheim. I Oberkirch / ſampt Zugehoͤr / den Edlen 
S Ihe von dieſer deß Heil. Roͤm. Reichs: dieſes Nahmens / auß der Vnder Elſaſſiſ⸗ 
Statt vnſern Zert fol. 15. wird / von chen Reichs Ritterſchafft / zuſtändig / die 
Theils / Nehenheim / ſonſten aber / zum | eee 
& es / von der Herꝛſchafft Rapoltſtein / wie 
vnderſcheid eines andern / vnd hernach fol⸗ ich geleſen / zu Lehen tragen. 
genden Ehenheims / Ober Ehenheim / oder Was obged N Nider⸗ 
Obernza, genannt deren Statt Monat⸗ 1 8 95 a ee wer 
lich einfacher Reichs Anſehlag iſt 80. fl. vñ Ehenheim / ſo nicht weit von dem Dbern 
zum Cammergericht/ Jaͤhrlich //. fl. 10. gelegen / anbelangt / ſo iſt davon auch in obs 
Kreutzer 5. Heller / den Thaler zu 69. Kꝛ. beruͤrtem vnſern Text geſagt worden Ge⸗ 
gerechnet wie ich in einer gefchribne Wer; | höre dem Adelichen Reichs Ritter Ge 
zeichnuß gefunden. Vor dieſem waren nur ſchlecht von Landſperg zu / fo der Zeit für 
47 fl. An. 1262. haben die von Straßburg einen wolverwarten Flecken ins gemein ges 
dieſen Ort bey nahe gar abgebrant / als Er halten wird wiewol Kemnitzius, wie auch 
noch nicht vmbmauert war. Anno 1556, hieoben bey Ehenheim / auß Ihme / ſtehet / 
hat ein Burger / vnnd Weinhaͤcker allhie / daß es ein Adeliches ve ſtes Hauß ſeye / ſagt. 
den 10. Aprilis / wegen Armuth / als fein Kan aber beydes, namlich ein Fleck / oder 
Eheweib nicht zugegen war / drey feiner Dorff / vnd ein Schloß / da ſehn. Anno 
Kinder / ein Maͤgdlein von z ein Knaͤblein 1622. haben die obgedachte Ernſt 


te Landgraffſchafft / ſambt der Statt En⸗ 


von 4. vnnd ein Kind in der Wiegen / nicht Manpfeldifche dieſen Orth 
gar von einem halben Jahr / vmbgebracht: auch außgepluͤn⸗ 
wie Sleidanus lib. 26. p. m. 798. bezeuget. dert. 


Anno 1622. haben die Inwohner allhie / zu ur | 
Abkauffung de pluͤnderns / dem Manpfel: (Een Erbolts⸗ 


20 


Ekboltsheim / oder Ekoltzheim / 


EIn Ort dem Stifft zu S. Thoma 

Straßburg gehoͤrig. Anno 1366. hat 
ſich Keyſer Carolus IV. auch der Biſchof / 
vnd die Statt Straßburg / wider die En⸗ 
gellaͤnder / allhie / ins Feld gelagert. Anno 
1388. ward Ekoltzheim / durch Pfaltzgraff 
Ruprechten verbrand; wie Hertzog lib. z. 
c · Iz. berichtet. 


Ell / Hellus, oder Hellellus, 


EIn Doͤrfflein nicht weit võ Straßburg / 
an dem Waſſer Ill / gelegen; davon 
Wimphelingus, in Catalogo Epifco- 


5 porum Argentinenſium ſchreibet / daß 


S. Maternus (der bald nach den Zeiten deß 


Herꝛn Chriſti / vnd Apoſtels Petri / deſſel⸗ 


ben Juͤnger / vnd Zuhörer Er geweſen / am 


Ele / oder Elegio, anfangs begraben; a⸗ 
ber durch Eucharium, vnd Valerium, mit 
S. Petri baculo paſtorali, wider von den 
Todten erwecket worden feye. Man hab 
da eine Kirchen erbaut / dahin das Volck / 


ſonderlich am Sambſtag vor dem Sontag 


Jubilate, lauffen thue. Der Ort ſeye von 


dem Landgrafen im Elſaß / den Wilhel⸗ 


mitern zu Straßburg / hernach vbergeben 
worden. Vnd dieſes ſagt gemelter V Vim- 
phelingus, vmbs Jahr 1508. bey andern 
hab ich gefunden / daß ſolches Doͤrfflein 


Ell / oder Elle / jetzt dem Biſtum Straß⸗ 


burg gehoͤrig ſeye. Beatus Rhenanus hat 
im Buch de rebus Germanicis, ein gan⸗ 
tzes Capitel von dieſem Ort gefchrieben; 
allda man viel Antiquitaͤten / ſampt den 
Bildnuſſen Mercurij, Dianæ, vnd ande⸗ 
rer Goͤtter / gefunden / auch offt ehrine / ſil⸗ 
berne / vnd guldene Muͤntzen / außgegra⸗ 
ben vnd daher Petrus Bertius vermeinet / 
daß die Roͤmer jhr Winterlaͤger allhie ge⸗ 
halten haben. 


Endingen. 


EIn Oeſterꝛeichiſch im Breißgoͤw gele⸗ 
genes Staͤttlein / davon in vnſerm Text / 
fol. 15. Anno 1637. nahm Hertzog Bern: 


Anhang der Beſchreibung | 
hard von Sachſen / Weymar / daſſelbe 


Es hat auch im Elſaß ein Adelich 


Geſchlecht von Endingen gehabt / daß a⸗ 


ber Anno 165 2. mit Friederich Reichard 
von Een / im Lieffland / abgeſtor⸗ 
ben iſt. 7 


Engweiler / 


EIn Dorff / ſo die Herꝛen Grafen von 
Hanau / vom Stifft Murbach / zu Erb⸗ 

lehen tragen wie offterwenter Hertzog / d. 

lib. 3. c. 15. ſchreibet. N 


Enſißßheim / Einoheim. 


Ss be von dieſer Statt / im Obern El⸗ 

ſaß / allda vorhin die vorder Oeſter⸗ 
reichiſche Regierung geweſen / jetzt aber ſol⸗ 
cher Ort / ſampt der Landgraffſchafft / ver⸗ 


: 75 f deß Inſtrumenti is ire 
erſten das reine vnverfaͤlſchte Wort Got- mo 6 menti pacis Cæſareo 


tes im Elſaß / gelehret / vnd geprediget hat) 


Gallicæ ( davon oben / im Eingang /) der 
Cron Franckreich gehoͤrig iſt / vnſern vor⸗ 
hin gedruckten Text der Topographiæ 
Alſatiæ. Wird fuͤr die Hauptſtatt der O⸗ 
bern Landgraffſchafft gehalten. hat ein Je⸗ 


ſuiter Collegium; vnd iſt der Lig æ gewe⸗ 
ſten Feldmarſchallen / Graff Johann Ja⸗ 
cobs von Anholt / der im Weinmonat / An. 


1630. geſtorben / Leichnam / hieher; das 
Hertz aber nach Brunkorſt geführe worde 
wie der newe Meteranus lib. 47. berichtet. 
Von der Eroberung dieſes Orts / im Jahr 
1637. (die im Text / Anderer Relationen 
nach / den Frantzoſen vom beſagten newen 
Meterano, oder deß Meterani hiſtorien 
Continuatore, aber / den Schweden zu⸗ 
geeignet wird) ſchreibet Georgius Engel⸗ 
ſuͤß / im r. Theil Weymariſchen Feldzugs / 
es hette ſich damaln Rheingraf Hans Phi⸗ 
lips dieſes Orts mit Gewalt bemaͤchtigt. 
Im 5. Theil deß Theatri Europzi, wird / 
am 56. Blat / vermeldet / daß ein Wolff / 
in dieſer Statt / dem General Major von 
Erlach / in die hundert Schaf erwuͤrgt 


ben ſolle. 
| Epfich / 


EIn dem Hohen Stifft Straßburg zu⸗ 
gehoͤriger Ort / davon im Text / fol. 16. 
VVimphelingus nennt Ihn Apiacam. 
Iſt 


deß Elſaſſes / Briß⸗ vnd Sundgoͤwo/ic. 21 


Iſt / vor Jahren / ein Staͤttlein geweſen / 

vnd nents noch ein Gelehrter Mann oppi: 1 Erſtein / 

dum fo man zwar nicht nur fůͤr ein Statt ⸗ EIn zimlich verwahrter Fleckan der Ill / 
lein / ſondern auch fuͤr einen Marcktflecken ſo theils ein Staͤttlein nennen / davon in 
vnſerm Text / fol. 17. Sihe auch Hertzo⸗ 


auß legen kan. 
Hann i gen / in der Elſaſſer Chronick / lib. z. cap. 7. 
Ericurt. fol. 17. VVimphelingus, in Catal. Epi- 


B ' Ä [cop. Argent. ſagt; daß under dem 29. 
On dieſer der Fuͤrſtlich Wuͤrtember⸗ op | Mm 29 
Voſch⸗ Mümpelgaraſchen Lini gehori⸗ inc ad zu fie dem Adelocho, 
gen Statt / vnd Schloß / fihe auch gemel⸗ das vornehme Cloſter allhie/ Benedictiner 
ten Text / am 16. Blat. In der Beſchrei⸗ Ordens / deſſen Aebbuſſin Anno 1400. 
bung deß Lothringiſchen / vnd Guififchen | Jraw Margaretha Grävin zu Lutzelſtein 
feindlichen Einfals in die Graffſchafft geweſen / dep Keyſers Lotharii primi Ge⸗ 
Muͤmpelgart / ſtehet / gegen dem ende / von 2 0 e dis, für junge 
dem/imbefagten Text / gedachtem von Co u gell ter / 152 Papſt Leo die 
Reinach / alſo: Vnd deſſen / weil diß Orts Pale ee Car deß Papſts / 
das Guiſiſch Geſind alles allenthalbẽ ver⸗ 9 5 75 v der 85 artyrer / hie⸗ 
bergt / forderte Erhart von Reinach / Her: ber geſand habe; daſelbſt Er ein mehrers / 
zu Belle mont in Lothringen / die Statt 


88 Chronico, von den Clo⸗ 
g A ergtawen allhie / in alten Zeiten / ſchrei⸗ 
Ericourt auff / fuͤr den Hertzogen von Los fi x Seit ) 
thringen / die ſich auch endlich / den 4. Ja⸗ bet. Gehoͤrtde Hohen Thumſtifft Straß⸗ 
nuarij Anno ry 88. doch wider deß darinn 


gat An. 832 dat 5 ee Gu⸗ 
5 i 1 | d/Dbrifter von Quern⸗ 
ligenden Hauptmans willen / ergeben. Vñ pernator in Denfeld/Dbrifter v n 
als 1 8 5 Bellemont fich etlich! beim die Satlaffifchen/im Wintermonat/ 
Tag darinn erfriſcht hatte / zog Er wider 


allhie vberfallen. Anno 36. hat der Frantzoͤ⸗ 
mit all den Seinen davon Darauff die von liſch Feldmarſchall Rantzou dicſen Flecken 
Muͤmpelgart alsbald Ericourt / für jhren 


eingenommen. 
gnaͤdigen Fuͤrſten / vnd Herꝛn / Graf Fri 


derich Wuͤrtemberg / ꝛc. d J Eschau⸗ 
derichen zu Wärtemberg e, den 12. Ja, _ NR Br 
nuarij / wider eingenommen. Biß hieher | Eso den e 5 1 


dieſe Beſchreibung. Anno 1635. belagerte tet davon im Text / fol. 49. die beyde Aebb⸗ 
Hertzog Carl von Lothringen Mümpel⸗ tiſſin Raduna / vnnd Attala wie auch Dis 
gart vergebens / aber dieſes wolverwarten ſchoff Hetzel von Straßburg / ein geborner 
Staͤttleins Ericourt, auch anderer Ort Graf von Dagſperg / haben viel hernach 
5 85 f ed 125 f e „ demſelbẽ gegeben. Es ligt dabey ein Dorff / 
9 geg ar N fo.aber nicht Biſchoflich / fondern/ zu deß 
5 Are pe 75 1 75550 Bernhart Hertzogs Zeiten / wie Er lib. z. C. 
ung Aumpelgarts / im Text / zu halten 6. berichtet / einem von Rathſambhauſen / 
ist auff die nanſicherlich ale voneinem als ein Lehen von Hanau / gehort hat. Ich 
vornehmen Drt/ond Perfony felbiger Ge⸗ finde gleichwol in der Verzeichnuß der 
gend / communicirt / gehen darff. Zwar / es Nathſambauſiſchen Güter / vom Jaht 
wol ſeyn kan / daß Ericourt An. 35. von den 1653-folches Eſchau nicht mehr 1 
Lothringern eingenommen / vnd hernach / 10 
als Sie wider hinweg ſeyn mögen / ein Ettenheim / 
I PER» ne ER 
n037. fo i elage⸗ + 
rung hat außſtehen koͤnnen / de⸗ Erin davon im Text kol. ſiebenzehen, 
ren vnſer Text meldung ¶ vnd daſelbſt auch von der reichen Mönch, 
thut. Abbtey Ettenheim Muͤnſter / o⸗ 
C ij der 


2: 
der Ettenmuͤnſter / oder Monachorum 
cella, wie es VVimphelingus nent / vnnd 
ſagt / daß Heddo (oder Echo, der 23 Bi; 
ſchoff / das Staͤttlein Ettenheim erbawet / 
das beſagte Cloſter aber verbeſſert / vnd an⸗ 
ſehenlichen begabt habe. | 


Falckenſtein / 


Ezn Schloß / davon / als jhrem Stamm⸗ 

hauſe / die Edlen von Falckenſtein ſich 
geſchrieben; von denen es hernach Graff 
Jacob von Zweybruͤggẽ / Herꝛzu Bitſch⸗ 
Liechtenberg / vnd Ochſenſtein, vnnd Phi⸗ 
lips Graf zu Hanau / vnd Herꝛ zu Lichten⸗ 
berg / der Aelter / ſampt zugehorigen Waͤl⸗ 
den / vnd anderem / erkaufft. Sie / die von 
Falckenſtein / ſein Anno 1583. außgeſtor⸗ 
ben. 


— 33333 


Feigersheim / 

Ezn Dorff / vnd Schloß / deren das er⸗ 
ſte / zu deß Bernhard Hertzogs Zeiten / 
denen von Rathſamhauſen gehört hat; das 
Ander aber von Rudolffen von Landſperg 
bewohnt worden iſt. Dieſes Feigersheim | 
wird vielleicht ein anders / als das Dorff 
Fegerßheim / ſeyn / ſo ein gedruckter Diſ⸗ 
curß im Jahr 1603 den Graven von Ha⸗ 
nau zueygnet. In der Verzeichnuß 
der Elſaſſiſchen Ritterguͤter / vom Jahr 
1653. finde ich Fegersheim vnd den Rath⸗ 
ſamhauſiſchen Guͤttern; aber vnder den 
Landſpergiſchen weder Feigersheim / noch 
Fegersheim; es ſeyen nun gleich 2. oder nur 
ein Ort / ſo vnderſchiedlich außgeſprochẽ / 
vnd geſchrieben vielleicht werden mag. 


Fleckenſtein / 


Deren von Fleckenſtein Stammhauſe / 

davon vnſer Text / fol. 96. ſeq. vnnd 
Hertzog lib. 3. cap. i. zu ſehen. Es fein die 
Herꝛen von Fleckenſtein / vnd Tachſtul / 
Stände deß Ober Rheiniſchen Craiſſes / 
deren Monatlicher Reichs Anſchlag iſt ı. 
zu Roß / vnd r. zu Fuß / oder 16. fl. 


Freyburg / 


On dieſer Ertzhertzoglich: Oeſterꝛeich⸗ 
iſchen / vnnd der Zeit Brißgoͤwiſchen 


— M!Mmt r — — — 


— WEEEEEESESSEEEESEEEEERE 


V 


Anhang der Beſchreibung 


Hauptſtatt / ſihe auch beſagten Text / fol. 
17. leq. hat / im naͤchſten Teutſchen Krieg / 
viel außgeſtanden / vnd iſt / vnder anderm / 
Anno 1638. den 1. 11. Aprilis / abermals / 
vnd zwar mit Accord / von den Schwedi⸗ 
ſchen erobert worden. Als hernach im 
Jahr 1644. die Chur⸗Bayriſchen dieſe 
Statt belagerten / ſo griff zwar der Fran⸗ 
zoſiſch Feldmarſchall von Touraıne, den 
27. Junij / Sie / aber nicht ernſtlich / an: 
daher die Statt / nach eylff Stuͤrm / am 
18.28. Julij / an Sie / die Baͤyriſche / mit 
Accord vbergangen; nach dem der Obriſt 
Ludwig Friderich von Kanoffsky / gewe⸗ 
fer Commendank allda / hundert Centner 
Pulvers verſchoſſen gehabt. Es blieben a⸗ 
ber die Baͤyriſchen noch länger allda ligen 
deßwegen gedachter Feldmarſchall / mit 
dem erſt angekommenen Hertzogen von 
Anguien / den 4. Auguſti / wider auff Sie 
loß gegangen / vnnd den Burghalterberg 
gantz gefährlich geſtuͤrmet hat: vnd geſchah 
hernach / den 5. diß / das Treffen / darinn 
der Frantzoſen / von . in 6. taufend geblie⸗ 
ben / vnnd verwundet worden ; gleichwol 
Sie das Feld erhalten haben. Der Haͤyri⸗ 
ſchen kamen bey 1200.0mb/ vñ damit auch 
der General Caſpar Mercy wie G. En⸗ 
gelſuͤß / part. 2. Weymariſchen Feldzugs / 
berichtet. Sihe aber auch von ſolcher letz⸗ 
ten Belag: vnd Eroberung; Item von dem 
gedachten Treffen / vnnd der Baͤyriſchen 
Abzug / den 5. Theil deß Theatti Euro- 
px); allda vnderſchiedlicher Bericht hier 
von zu finden: vnd thue darzu die Franck⸗ 
furtiſche Herbſt Relation / dep beſagten 
44. Jahrs / pag. 79. ſeqq. Es nahm her⸗ 
nach die Seuch / wegen deß geſtancks / in 
Freyburg / gewaltig vberhand. N 
Ein halbe Meyl vnter Freyburg ligt / 
auff einem Berg / ein zerbrochen Schloß / 
das hat Zaͤringen geheiſſen; von dem die 
Hertzogen von Zaͤringen / vor Zeiten / jhrẽ 
Nahmen haben gehabt. Es ſoll dieſes Her⸗ 
tzogthumb vnder Keyſer Heinrichen dem 
Dritten / oder etliche Jahr vor Ihm / ent⸗ 
ſtanden ſeyn / vnd iſt maͤchtig geweſen ; vnd 
ſein / durch dieſe Hertzogen / viel Staͤtt / 
Schloͤſſer / vnd Cloͤſter / erbauen worden 
davon Munſterus weitlaͤuffig 8 
er 


| deß Elſaſſes / Briß⸗ vnd Sundgoͤws / ze, 2 3 
Der letzte auß Ihnen iſt geweſen Hertzog g 
Berthold der Fuͤnffte / fo Anno 1218. ge⸗ Geidertheim / 
ſtorben / vnd zu vorgemeltem Freyburg be⸗ . vor Jahren / ſeine beſondere von 


graben worden. | del / onnd haben etwan die Edlen von 
l der Magdt / Item die von Weiterßheim / 
Froſchwei er / (die noch Anno 1653. ein Hauß daſelbſt) 


In Ort im Elſaß / ſo die von Tuͤrck⸗ Ihre Wohnung allda gehabt. Bernhard 
heim zu deß Bernhart Hertzogs Zeiten Hertzog / in der Elſaſſer Chronick / ſagt 
vom Hohen Stifft Straßburg zu Lehen lib. 3. C. 13. es were das halbe Dorff Has 
getragen / die jhre Wohnungen auch das nauiſch das ander halb Dorff Reichs Les 
ſelbſt gehabt haben vnnd etliche jhres Ge⸗ hen / ſo ſelbiger Zeit die von Gottesheim zu 
ſchlechts in der Kirchen allda begraben li⸗ Lehen getragen; auß welchem Geſchlecht 
gen ſollen. Ich hab aber weiter nichts ge⸗ Anno 1621. Herꝛ Hans Ernſt / vnd Herr 
funden; auch von Froberg nichts erfahren Johann Friederich von Gottesheim / Ge⸗ 
konnen / ohnangeſehen es eine befondere | bruͤder noch ledigen Standes damaln / zu 
Herꝛſchafft im Sundgoͤw ſeyn ſolle; wie / Straßburg / als Burger daſelbſt / gelebt 
auß Anderer Bericht / in vnſern Text kom⸗ haben / fo meine guͤnſtige Herꝛen / vnnd 
men iſt. Freunde geweſen; als ich mich bey jhrem 
6 Stieffvattern / Herꝛn Hans Martin Herꝛ⸗ 
Gebers weyler / lein / deß beſtaͤndigen Raths der Herꝛen 
In Bifchofflich Straßburgiſcher Ort / Fuͤnffzehener / c. daſelbſt in der Koſt / auff⸗ 
"im Obern Elſaß / von dem in vnſerm gehalten habe. Das Dorff Gottesheim / 
Text / fol. 18. geſagt / auch eines Bads all⸗ aber / davon Sie ſich geſchrieben / iſt / durch 
da / auß Gæbelio, gedacht worden. Wie die Churfuͤrſtliche Pfaitz / Herꝛen Heinri⸗ 
dann auch V ValterusRivius, in ſpeculo | chen / vnd Johanſen zu Liechtenberg / vber⸗ 
Sanitatis, ſagt / es ſey ein warm Bad im geben / vnd verkaufft worden; vnnd iſt jetzt 
Elſaß / zu 1 Alaun / Graͤflich Hanauiſch. 
Salniter / vnd Eiſen habe. ann man 5 
daſſelbige trincke / ſo brech es den Stein der Geißſpitzheim / 
Nieren / vnnd Blaſen. Hergegen ſchreibet (J Ehoͤrt dem ThumCapitel deß Hohen 
D. Bauhinus, in ſeinem Buch vom Bol⸗ Stiffts zu Straßburg. Hat vorhin 
lerbad / alſo: So viel das Waſſer zu Ge⸗ | feine beſondere von Adel gehabt / als die 
bersweiler anlangt / vnd etliche auch fuͤrge⸗ von Geißſpitzheim; vnnd die Fetzer von 
ben / daß es ein Saurbrunn ſey / darunder Geißſpitzheim. Es ſoll dieſer Fleck den 
auch Tabernæmontanus Einer / hab ich | Nahmen von eines Landgraven im Elſaß / 
ſolches / vor etlich Jahren / auff befelch deß Geſchlechts der Graven von Altberg / 
meines gnaͤdigen Fuͤrſten / vnd Herꝛn / im Sohn / fo Gebitzo geheiſſen / bekommen 
Elſaß geſucht / aber keinen antroffen / der haben. 
mir ſolches hette koͤnnen zeigen. 


Geibweiler / Gebwiler / Von dieſem den Herzen von Rapoles 

EIn dem Abbt von Murbach gehoͤriges ſtein / Freyherꝛen / ꝛc. gehörigen Staͤtt⸗ 
Staͤttlein / vnd Schloß davon im Text lein / vnd Schloß / (ſo Kemnitz allezeit Ge⸗ 
fol. 18. ſeq. Anno 1635. ward Gebweiler / mehr nennet /) Sihe vnſern Text fol. 19. 
von der Frantzoͤſiſchen Guarniſon in Col⸗ vnd vnten Rapoltsweyler. Hertzog / in der 
mar / außgepluͤndert. Es ließ auch der Gu⸗ Elſaſſer Chronick / ſagt lib. 3. c. 4. daß der 
bernator daſelbſt / Monſieur de Mani-| Roͤmiſche König Rudolff Anno 1287. das 
camp, das Schloß zu Hattſtatt / nebenſt d huͤltzen Schloß / oder Plockhauß / Gemar 
Muͤhle zu Niderhecken / in Brand ſtecken. gebauet / in meynung / das Schloß Rap⸗ 
Kemnitz. | 7 polſtein darauß zu erobern: Als Er 255 3 
ag 


Gemar / 


24 


Anhang der Beſchreibung | | 


Tag das Hauß Rappolſtein / auß Gemar / der alte Sarck der Statt Argentorat / ode 


beſchoſſe / vñ nichts ſchaffte / ſey Er abgezo⸗ 
gen: hernacher habe Hermann zu Rappold⸗ 
ſtein angefangen das Hauß Gemar mit 
Steinen auffzumauren: Anno 1298. ſeye 
Gemar verbrant worden: Beatus Rhe- 
nanus melde lib. 3. daß in einem Stiff⸗ 
tungs⸗Brieff Caroli M. Gemar / Gama- 
ringa, von einem Adelichen Geſchlecht der 
Gamaringer / genant werde: wiewol An⸗ 
dere vermeinen theten / Gemar ſeye von de 
Gemarken / oder Gaͤumarken / oder vom 
Erbauer Germaier / alſo genant worden. 
Anno 1635. den 23. Julij / eroberte der Her⸗ 
tzog auß Lothringen Gemar mit Accord. 
Es haben aber / das folgende 36. Jahr / Ge⸗ 
mar / vnd Markelsheim / ſich an die Fran⸗ 
tzoſen ergeben wie berichtet worden wiewol 
Kemnitz ſagt / es hetten die Frantzoſen auß 
Colmar / Gemehr / auff Diferetion ero⸗ 
bert. Andere melden / daß damaln die Fran⸗ 
tzoſen auch Ober Ehenheim / vnd Beffort / 
mit Accord vberkommen; wie im Newen 
Meterano lib. . zu leſen. In dem ſech⸗ 
ſten Theil deß Iheatri Europæi ſtehet / 


von Rappoltſtein / das veſte Schloß Ho⸗ 
henegg eingeraumt hetten. 
Gerſtorff. 


She von diefem Gräflich Hanauiſche 
Staͤttlein / fo auch Gerlingsdorff ge⸗ 


Argentraut / ſich an Graffenſtadẽ erſtreckt 
habe: ſaget Hertzog / in der Elſaſſer Chro⸗ 
nick / lib. z. c. 10. ee SE 


Granges, 


EIn Schloß / Flecken / vnd Herꝛſchafft / 
dem Fuͤrſtlichen Hauß Wuͤrtemberg / 
zur Graffſchafft Muͤmpelgart / gehörig; 
davon im Text / fol. 50. In dem 5. Theil 
deß Theatri Europæi ſtehet / daß Anno 
1645. den 9 29. Januarij / in dem groſſen 
Sturmwinde / dieſer Flecke / ſampt dem 
Schloß / darnider geworffen worden. 


Granwil / oder Grand wyler / 


EIn Staͤttlein / vnd Herꝛſchafft / im Elß⸗ 

goͤw / mit der Graffſchafft Muͤmpel⸗ 
gart graͤntzende / vnd den Edlen von Lan⸗ 
dau gehoͤrende; wie ich Anno 1650. auß 
dem Sundgoͤw berichtet worden bin; So 
beym befagten vnſern Text d. fol. so. zu 


mercken. 


Greffenthal / oer Marienthal / 


daß Anno 1650. die Frantzoſen dem Hern 


EIn Cloſter / vnd Priorat / bey Hagenau 
gelegen. 
Gunterothal / oder Monaſterium 
Guntherovallenſe, 


EIn Cloſter im Brißgoͤw / nahend Frey⸗ 
burg gelegen / vnder deß Biſchoffs von 


nant wird / vnſern Text / am angezognen Coſtantz Sprengel / vnnd deß Abbts von 


19. Blat. 


Graben / oder Gravenſtaden / 


Huben etwan die von Altdorff / genant 
Wollenſchlager / von der Herꝛſchafft 
Liechtenberg zu Lehen getragen. Gehoͤrt 
jetzt der Statt Straßburg / die allda einen 
Bruͤckzoll hat. die Ergers / oder Argens / 
entſpringt in dem Gebuͤrg ob S. Leonhart / 
rint durch Ober Ehen heim / Kraut Erz 
gersheim / Bleß heim / allda die Magel / ſo 


Dennen: oder Tennenbach / Viſitation 
davon in vnſerm Text / fol. o. 


Hagenau. 


On dieſer deß H. Roͤm. Reichs Statt / 

ſihe auch den beſagten Text / vnſerer 
vorhingedruckten Lopographiæ Alſatiæ: 
fol. 19. vnnd daß derſelben Land vogtey jez 
tzund / vermoͤg deß General Reichs Frie⸗ 
den⸗Schluſſes / der Cron Franckreich gez 
hoͤrig ſeye / oben den Eingang dieſes An⸗ 


durch Roßheim fleußt / darzu ſtoſt / vnnd hangs; Krafft deſſen Frieden⸗Schluſſes / 
flieſſen fuͤrter / in einem Fluß / auff Geiß⸗ auch dieſe Statt / in Geiſt: vnd Weltlichẽ / 
ſpitzheim / vnd von danne hieher auff Graf⸗ in den Stande zu ſetzen / in welchem Sie / 
fen ſtaden / da fallens in die Ill. D. Johann den erſten Jenner Anno 1624. geweſen. 
Fiſchart / in Origin. Argentorat. wil / daß Ihr Monatlich einfacher Reichs Anſchlag 
6 if. 


deß Elſaſſes / Briß⸗vVnd Sundgstve/ ie. 


. 92.fl.ond zum Cammergericht Jaͤhr⸗ 
lich ſo viel / als Colmar / namlich 133 fl. 2l. 
Kr. 3 Heller / den Thaler zu 69. Kreutz. ge⸗ 
rechnet; wie ich / in einer geſchribnen Ver⸗ 
zeichnuß / gefunden. Sie folle ihren Nah⸗ 
men von dem Hage / der zuvor vmb die 
Burg gangen / vnnd dahin das Wild ge⸗ 
trungen / empfangen haben. Keyſer Fries 
derich der Erſte hat im Schloß (welches 
vorhin vor der Statt / jetzt aber bey nahe 
mitten darinn ligt / vnnd das langſt zuvor 
angefangen / vnd von dieſes Keyſers Herꝛn 
attern verbeſſert worden) Anno 1153. 
einen Palaſt erbauet. Vnd hat ein Land⸗ 
vogt ſeine Reſidentz / vnnd Wohnung / in 
ſolchem Schloß / oder Burg gehabt ; dar⸗ 
zu auch / von alten Zeiten her / etliche Land⸗ 
herꝛen / vnd vom Adel / gehoͤrt / die man die 
Burgleut / oder Burgmaͤnner / nennet / 
welche jhre Burgſitz / mit anderen Gerech⸗ 
rigkeiten / vnd Freyheiten / vom H. Reich 
zu Lehen getragen. Wie es aber jetzt / nach 
dem / wie oben gemeld / die Landvogtey Ha⸗ 
genau Frantzoͤſ. worden / damit gehalten 
werde / iſt mir nit bewuſt. Es iſt dieſe Land⸗ 
vogtey / zun Zeitẽ Keyſers Caroli V. wider 
an die Pfaltz kom̃en / vñ bey derſelbẽ geblie⸗ 
ben / biß Anno 1555. oder 58. ſolche K. Fer⸗ 
dinand der Erſte geloͤſet / vnd an das Hauß 
Oeſterꝛeich gebracht hat. Sihe / die Ver⸗ 
zeichnuß der Ober: vnd Vnter Land voͤg⸗ 
ten zu Hagenau / beym Bernhard Hertzog / 
in der Elſaſſer Chronick / lib. 9. c. 3. daſelb⸗ 
ſten auch von dẽ Landgericht / Schultheiſ⸗ 
ſen / vnnd Schoͤffen / zu Hagenau / im 4. 
Capitel / vnd was es vor eine beſchaffenheit 
mit ſolcher Landvogtey / wegen der zehen 
Reichs Staͤtte / vnder derſelben gelegen / 
habe / oben Colmar. Anno 1647. iſt abſon⸗ 
derlich eine Außfuͤhrung davon herauß 
kommen / darinn angezeigt wird / daß die 
beſagte sehen Staͤtte / als / Hagenau / Col⸗ 
nnar / Schlettſtatt / Weiſſenburg / Landau / 
Keyſersberg / Ober Ehenheim / Roßheim / 
Tuͤrckheim / vnd Muͤnſter in S. Grego⸗ 
rienthal / der gedachten Landvogtey nicht 
erblich gehoͤren / ſondern nur vnder derſel⸗ 
ben Special protection, wegẽ deß Reichs / 
ſeyen. 

Vnd in der Capitulation deß Anno 


23 
1653. erwehlten / vnd gekroͤnten Romifche 
Koͤnigs / Herꝛn Ferdinãdi deß Viertẽ / ꝛc. 
artic. 6. ſtehet: fo dann die zehen vereinigte 
Reichs Staͤtte im Elſaß / auſſer deß Juris 
fpecialis Advocatiæ, ſeu protectionis; 
Krafft Inſtrumenti Pacis, vnter dem H. 
Roͤm. Reich / gleich wie andere Immediat 
Staͤnde / beſtaͤndigt einverleibt bleiben. As 
ber wider auff die Statt Hagenau zuge⸗ 
langen / ſo iſt dieſelbe zum dritten mal mit 
den Mauren erweitert / viel Kirchen / vnnd 
Geiſtliche Haͤuſer darinnen gebauet / auch 
mit 50. Thuͤrnen / vñ Rundelen / bewahrt / 
vnd ſchoͤne weite Graͤben darumb gefuͤhrt 
worden. Vorgedachter Keyſer Friederich 
hat die Kirchen zu S. Martin / Paul / vnd 
Nicolai / welche man hernach zum alten 
Spital geheiſſen / allhie geſtifftet. Gemel⸗ 
ter Hertzog ſchreibet lib. 9. c. 5. es befinde 
ſich nicht / daß dieſe Statt jemals / in cinis 
ger Rebellion / oder ſonſten vngehorſame / 
vnd vndanckbarkeit / gegen den Roͤmiſchen 
Keyſern / vnd Koͤnigen / befunden worden 
ſey welcher auch von Ordnungẽ / Zoͤllen / 
Auffſetzen / vnd dergleichen; Item von 
denckwuͤrdigen Sachen / ſo allhie fuͤrgan⸗ 
gen / anderswo handelt; vnd darunder von 
beſondern Strittigkeiten / Vheden / vnnd 
Kriegen der Statt / vnd Landvogtey / als / 
Anno 1365. wider die Engellender: im 
Jahr 1374. mie einem Edlenknecht / Sto⸗ 
phes genant; Anno 1378. mit der Statt 
Straßburg: Anno 1391. mit denen von 
Fleckenſtein / zu Beinheim: Anno 1438. 
mit Juncker Buplapen Anno 1436. mit 
dem ſchwartzen Hertwig von Duͤrkheim / 
vnnd dem Hofmann: Anno 1451. mit den 
Grafen von Luͤtzelſtein. Anno 1424. ward 
ein groſſer Thurnier Anno 1498. ein ans 
ſehenlich Schieſſen vnnd Anno 1540. ein 
Reichstag / allhie gehalten. Von welchen / 
vnd mehrern ſachen / gemelter Hertzog 
weitlaͤuffig handelt: zu deſſen Zeiten / vmbs 
Jahr 1590. waren von alten Adelichen / 
auch burgerlichen Geſchlechten allda / die 
Schotten / Bogner / zur Thannen / Res 
nig / Reiſſer / Brucker / Fuͤller / Ritter / 
von Gottesheim / Wanger / Kleinen / He⸗ 
cker / Reinbolten / Greiffen / Breuning / võ 
Hochſtetten / Scheiden / Knobloch / vnnd 
D andert 


26 


Anhang der Befchrebung 


Andere mehr / deren Wappen / vnd Stã⸗ laſſen. Als dieſes verricht / ſeye der Rhein⸗ 


men Regiſter / Er ſetzet. Von dem obge⸗ 
dachten Landgericht allhie / vnnd deſſelben 
Freyheiten / ſihe auch Volumen t. Conſil. 
Argent. Conſil. 20. In der Anno 1630. 
zu Nürnberg verfertigter delignatione 
Reſtituendorum in tribus Terminis, 
ſtehet alſo: Augſpurgiſche Confeſſions vers 
wandte zu Hagenau / reſtitutionem der 
Kirchen / vnd Schulen / wie auch das Ex- 
ercitium Religionis, & Communionẽ 
Magiftcatus, betreffend. Kemnitzius im 
2. Theil / vom Schwe diſchen im Teutſch⸗ 
land gefuͤhrten Krieg / ſchreibet / daß im 
1633 Jahr / den . Januarij / dieſe Statt 
den Schwediſchen durch practicken / entzo⸗ 
gen / vnd mit denſelben allda / vnder dem 
Obriſt Lieutenant von Croneck vbel ver⸗ 
fahren: Zu Schlettſtatt aber ſeye die Con. 
ipiration entdeckt / vnd geſtrafft worden: 
vnd hette Rheingraf Oth Ludwig die 
Staͤtte / vnnd Schloͤſſer / im Sundgoͤw / 
Than / Altkirch / vnd Pfied ; hergegen die 
Briſacher / Neuenburg oberhalb Briſach / 
darinn Schwediſche gelegen / eingenom⸗ 
men: Die Bauren hetten Pfirdt / vnd Alt: 
kirch / wider bekommen / vnd weren mit den 
Schwediſch⸗Rheingraͤviſchen vbel / vnnd 
erbaͤrmlich vmbgegangen / ſeyen aber den 
29 Januarti / zu Blotzheim / einem Dorff / 
vberfallen / deren in tauſent erlegt / vnd eben 
ſo viel / vom Oberſt Harpfe / gefangene 
nach Lanſern gebracht; vom Rheingraven 
ſelbſten / im Dorff Dammerskirch / der 
Gegend Geffort / jhrer hernach von 15. biß 
in 160. erſchlagen worden: vnd lieſſen die 
Schwediſchen der Bauren im Brißgoͤw 


graf Oth Ludwig gegen Wormbs ab⸗ 
wertts gezogen / vnnd daſelbſt den 6. Tag 
Octobris ſtracks darauff geſtorben: die 
Einantwortũg Colmar ſeye de Frantzoſen / 
den 1. vnnd ri. vnd Schlettſtatts / den 14. 
Octobris / geſchehen. Was Anno 35. bey 
Hagenau vorgegangen / davon beſihe oben 
Dach ſtein Anno 36. proviantirte der Car⸗ 
dinal de la Valette diſe Statt. An. 1640. 
hat den Philipsburgern jhr Anſchlag auff 
dieſelbe zweymal mißlungen es wolte lauch 
die Anſtalt durch ein Weib / ſo vom Rhein 
herauff / an etliche Geiſtliche / vnnd andere 
vornehme Perſonen / im Heumonat / 
Schreiben dahin gebracht / nicht von ſtat⸗ 
ten gehen : Aber Anno 1642. wurden die 
Hagenauer / von den Philipsburgern / her⸗ 
auß gelockt / daß daruͤber von denen zu Ha⸗ 
genau viel geblieben / viel gefangen / vnnd 
bey 200. ſtuͤck Viehs davon gebracht wor⸗ 
den ſeyn. Sihe den 4. Thel deß Theatri 
Europ. fol. 219. vnd 834. b. e 


Haiters heim / oder Helders⸗ 
hen mung 
EIn Schloß / vnd Reſidentz deß Herꝛen 
Oberſten Meiſters Johanniter Or⸗ 
dens im Teutſchland / davon vnſer Text 
fol. yo. zu leſen. Ligt im Brißgoͤw / vnd hat 
dieſes Hauß / dem gemelten Orden / der 
Graff von Hachberg / oder Hochberg / ge⸗ 
geben; welches Geſchenck hernachmals 
von ſeinen Soͤhnen / Heinrich / vnd Rudol⸗ 
phen / Anno 1197. beſtaͤttiget worden iſt. 
Keyſer Friederich der Vierte hat dẽ Dorff 
beym Schloß zween Jahrmaͤrckt / einen vff 


.o. auffknuͤpffen: An. 34 hette ſich Fraͤck⸗ den naͤchſten Montag nach S. Bartholo⸗ 
reich je laͤnger / je mehr / deß Teutſchen mæri / vnd den andern auff S. Niclaustag 
Weſens an: vnd die Ort Elſaßzabern / Nas zu halten / vergoͤnt. Neulich / vnd ſo viel 
genaw / Luders / vnd dergleichen / in feinen mir wiſſend / noch der Zeit / iſt Prior / oder 
Schutz genommen: Nach der vngluͤckhaf⸗¶ Oberſtermeiſter dieſes Ordes im Teutſch⸗ 
ten Noͤrdlinger Schlacht / hetten dem Koͤ⸗ land / Herꝛ Friderich / der Roͤm. Kirchen 
nig in Franckreich die Schwediſchen / auch Cardinal / vnd Landgraf zuHeſſen / Darm⸗ 
Colmar / Schlettſtatt / Marckeloheim / ſtat / c. deſſen Anteceſſor, Herr Hartz 
Tuͤrckheim / Enſißheim / Muͤnſter / Key⸗ mann von der Tanne / (ſo Reichs⸗Fuͤrſten 
ſerſperg / Ruffach / Murbach / Gebweiler / Stelle / wie ſeine Vorfahren auch / gehabt 
Than / Pollweiler / Oberbergkheim / Ho⸗ Anno 1638. den 24. Martij / geſtorben iſt, 
henlaͤdſperg / Rotenberg / Maßmuͤnſter / vñ Sein / deß Herren Meiſters zu Haiters⸗ 
Hohenkuͤnſperg / mit jhrer Zugehoͤr / vber⸗ heim / Monatliche; Reichs Anſchlag 90577 

| zu Roß / 


deß Elſaſſes / Briß vnd Sundgöwe /r. 


zu Roß / zo. zu Fuß / oder 240. fl. vnnd zum 
Cammergericht Jaͤhrlich dz. fl. 21. Kreutz. 
3. Heller: wie ich gefunden / den Thaler zu 
69. Kr. gerechnet. | | 


Hangen Bittenheim / 


En Ort im Elſaß / fo etwan deren von 
Hohenſtein / vnnd deren von Bleyberg / 
als ein Lehen von der Herꝛſchafft Lichten⸗ 
berg / geweſenz jetzt aber den Herzen Gra⸗ 
fen von Hanau zuſtaͤndig iſt. Anno 1363: 
zog der Graf von Blanckenheim auff die 


27 
ihre obernante ordentliche Obrigkeit gege⸗ 
ben haben. 16 | 

Herliſchheim / Herlis heim / 

EIn Staͤttlein im Obern Elſaß / nicht 

weit von der Ill / vnnd der Statt Col⸗ 
mar / ſo / ſampt dem Schloß / den Herꝛen 
von Schauenburg gehoͤrig iſt wie ich An. 
1650. ſchrifftlich berichtet worden bin. Si⸗ 
he vnſern Text tol 21. Hertzog befchreibee 
lib. 7. Elſaſſer Chronick / cap. lr. mit was 
für einem Liſt / im Jahr t 448. die Schlett⸗ 


von Hohenſtein / gen Hangen Biettenheim / ſtaͤtter dieſes Herlißheim eingenommẽ / vñ 
vnd erſchlug auff Go. Bauren zu tod / vnnd darin ihren Feind / Heinrich Grephen / ge⸗ 
ſtenge viel: die Edlen entrunnen / vnd flohen fangen / den Sie gleichwol hernach / ſampt 


kaum auff jhre veſte. 


Hanhofen / 


In Elſaſſiſch Dorff / fo zu deß Bern: 
hard Hertzogs zeiten / den Herꝛen von 
Schoͤnberg gehoͤrt hat. Anno 1587. haben 
die Fußknecht / fo zu Weyhersheim zum 
Thurn gelegen / ehe Sie im Elſaß gemu⸗ 
ſtert / vnnd dem Koͤnig von Navarra / nach 
Franckreich / zugefuͤhrt worden ſeyn / in die⸗ 
ſem Dorff / den armen Leuten / mit Brand / 
vnd Pluͤnderung / durch Anſtifftung etli⸗ 
cher loſen Buben / ſo vnder Ihnen geweſen / 
mercklichen ſchaden zugefuͤgt. 


Hatten / 


In Hanauiſcher Fleck / vnd Hauptorth 
Dim Hettgoͤw / gegen Seltz vber. Helt 
Jaͤhrlich 2. Maͤrckt / den einen auff Mi⸗ 
chaelis / vnnd den andern auff S. Marx 


Tag / dahin ein groß Leinen Getuͤch ge 


bracht wird / weiln / der enden / Mann / 
Weib / Knaben / Toͤchtern / ſpinnen. Von 
dem Bezirck / vnd Graͤntzen / der oberwehn⸗ 
ten Graͤflich Hanauiſchen beſondern Laͤd⸗ 
ſchafft Hettgoͤws / ſihe Hertzogen li. 3. ca. 
18. fol. Ez. Item / vnſern vorhin gedruckten 
Text / bey Bußweiler / vnd VVehnerum 
in pract. obſervat. voc. Dingnottul / pag. 
104. Es iſt dieſelbe gar fruchtbar an Ge⸗ 
traͤyd / Flachs / vnd anderm. Hat / vor dies 
ſem / verwente / widerſpenſtige / vnnd duͤcki⸗ 
ſche Bauren gehabt / welche nicht viel vmb 


ſeinem Sohn / gegen Erlegung tauſendt 
Goldgulden / vnd gnugſamer buͤrgſchafft / 
wider Sie ferner nichts feindliches anzu⸗ 
fangen / wider loß gelaſſen haben. Was 
beym naͤchſten Teutſchen Krieg allhie vor: 
gegangen / das werden etwan Andere noch 
auffzeichnen / oder aufgezeichnet haben. 


Hochfelden / 


EIn Dorff / vnd Schloß / nicht weit von 
der Statt Hagenau gelegen / vnnd deß 
Herꝛen Obriſten Aſcanii Erben zuſtaͤn⸗ 
dig wie deßgleichen in obbemeltem Jahr 
50. ich ſchrifftlichen bericht davon erhalten 
habe. Hertzog hat von feiner Zeit / lib. 3. c. 
14. geſchrieben / daß ſolcher Ort damaln / 
namblich vmbs Jahr 1590. in die vndere 
Landvogtey Elſaß gehoͤrt habe. Ein meh⸗ 
rers hievon findeſtu in vnſerm Text / t. o. 


Hohenberg / oder Hohenburg / 


En vornehmes Cloſter im vndern El⸗ 

ſaß / davon auch beſagter vnſer Text / o⸗ 
der die vorhin gedruckte Topographia Al- 
ſatiæ, d. f. o. zu leſen. Nach der daſelbſt er⸗ 
wenten H. Otilia, war die Eugenia Abb⸗ 
tiſſin allhie. Keyſer Friederich der Erſte / 
als Er / lange Zeit hernach / erfahren / daß 
die Jungfrawen allda nicht zum beſten ges 
hauſt / hat Kilindin, ein fürtreffliche ges 
lehrte Jungfraw / auß dem Cloſter Ber⸗ 
gen / Eiſtetter Biſtum bs / hieher beruffen 
laſſen / die zz. Adeliche Jungfrawen zu jhr 
un | D ij genom⸗ 


28 


Anhang der Beschreibung 


genommen / dieſelben nicht allein zur furcht bekommen / geſagt; welches Anno 1523. in 


Gottes / vnd Zucht / ſondern auch zur La⸗ 
teiniſchen Spraach aufferzogen. Ihr hat 
fuccedirt Herꝛadis von Landsberg / auch 
eine gelehrte Abbtiſſin / welche vnten an 
S. Otilienberg / darauff gemeltes Cloſter 
Hohenberg ligt / das Cloſter Truttenhau⸗ 
fen, Auguſtiner Ordens / Anno 1181. ger 
ſtifftet allda viel Proͤbſte von Adel / fol 
gends aber Pꝛiorn / geweſenz vnd ſolle It⸗ 
tenweiler / oder Ytenweiler / ſolchem Clo⸗ 
ſter der Zeit incorporirt ſeyn. V Vimphe- 
lingus zwar / in Catalogo Epiſcoporum 
Argentin. ſchreibet / daß ſolches Yten⸗ 
wyler ein Domherꝛ zu Straßburg / Nah⸗ 
mens Conrad / An. 1137. zu ehren der Heil. 
Chriſtinæ geſtifftet / vnd regulirten Chor⸗ 
herꝛen vbergeben: hernach / im Jahr 1454. 
habe Robertus eben dieſes Hauß mit S. 
Arbogaſts Cloſter vereinbart, folgends / 
mit einwilligung deß Hohen Stiffts Dõ⸗ 
Capitul / dem Hauſe in Trutenhuſen / das 
Cloſter zu Ytenwyler incorporirt; endlich 
aber / auß bewegenden Vrſachen / daſſelbe 
von dem Trutenhuſiſchen wider abgeſoͤn⸗ 
dert / vnd gewolt / daß ein eigen Priorat zu 
ten wyler ſeyn ſolte. Es mag aber wol die⸗ 
ſes letztere wider mit dem Trutenhauſiſchẽ 
Cloſter vereinigt worden ſeyn. Das Clo⸗ 
ſter Nidermuͤnſter / deſſen auch im Text 
gedacht wird / vnd daß in dieſer Gegend ge⸗ 
ſtanden / iſt An. 154. als Vrſula von Ro⸗ 
zenhauſen Abbtiſſin war / verbronnen. 
Bald hernach / namlich An. 1546. bey Re⸗ 
gierung Agneſen von Oberkirch / iſt auch 
das gedachte Cloſter Hohenberg im Fewer 
auffgangen ; davon in beſagtem vnſern 
Text. Was ßfuͤr Heyligthuͤmer / als die 
Vorhaut deß Herꝛen / etwas vom Heiligẽ 
Creutz / etwas von der Jungfrawen Ma⸗ 
rien Kleyd / ein Arm deß Heil. Baſilij / ein 
Arm deß H. Dionyſij / ꝛc. in einem ſilbern 
dla beſagten Cloſter Nidermuͤnſter / 
ſollen geweſt ſeyn / daß erzehlet vorermelter 
VVimphelingus, in deß 58. Biſchoffs zu 
Straßburg / Conradi, Hiſtoria. 
Es wird auch eines Schloſſes dieſes 


dem Sit ingiſchen Krieg / die Churfuͤrſten 
Trier / vnd Pfaltz / ampt dem Landgraven 
zu Heſſen / verbrant haben Mag aber ſeyt⸗ 
hero wider ſein gebauet worden. 


Hohenfels / 

In Schloß / ſo eine beſondere Herꝛſch 
. die auff die Herꝛen von 8255 
dorff gefallen / hernach aber auff die Herꝛen 
von Lichtenberg / (deren Erben folgends 
die Graven von Hanau worden) kaͤuffli⸗ 
chen kommen iſt. 


Hohen Koͤnigſperg / 


ns gemein Hohen Kuͤntzſperg / ein ho⸗ 
hes Schloß / an dem Gebuͤrg / in dem 
vndern Elſaß / nicht weit von Schlettſtatt 
gelegen / das / zu deß Bernhard Hertzogs 


Seiten / die von Sikingẽ / in Pfandtſchafft 


vom Hauß Oeſterꝛeich gehabt haben; wie 
Er lib. 3. cap. . ſchreibet. Iſt ſonſten / mit 
feiner Zugehoͤr / je / vnnd allwegen / ein ges 
mein Edelmans⸗Gut geweſen / ſo die von 
Hohenſtein ingehabt / vnnd welches hohen 
Koͤnigſperg dem letzten Graven võ Thier⸗ 
ſtein / vnd Pfeffingen / verkaufft worden; 
der es dem Hauß Oeſterꝛeich zukauffen 
geben vnd ſolches / weil es den Reichsſteu⸗ 
ren nicht vnterworffen / in dem Reichs Ab⸗ 
ſchied de Anno 1548. S. Deßgleichen find 
auch / für frey erkant worden. Iſt folgends 
von den Herꝛen von Pollweil / ſampt dem 
Weylerthal / an die Herꝛen Fugger kom⸗ 
men: welche von Pollweil / ſonders zwei⸗ 
fels / nach denen von Sickingen / dieſes 
Schloß / vom Haug Oeſterꝛeich / werden 
erlangt haben. 


Hohen Landſperg / 


EIn Hohes Schloß / an dem Gebuͤrg / nit 

weit von Colmar gelegen. Keyſer Ma⸗ 
ximilian der Ander / hat Herꝛen Lazarum 
von Schwendi / einen Schwaͤbiſchen von 
Adel / vnd beruͤmten Kriegs Oberſten / we⸗ 


gen ſeiner Ver dienſte / zum Freyherꝛen von 


Rahmens Hohenburg / denen von Si⸗ | Hohen Landſperg gemacht: Vnd hat Jh 
kingen gehoͤrig / gedacht / vnnd daß Sie es me auch dieſes Schloß gehoͤrt. Nachge⸗ 
von denen von Hohenburg / durch heurat / | hends / wie ich gefunden / ſoll es 852 die 

raven 


deß Elſaſſes / Briß / vnd Sundgötve/. 
Graven von Fuͤrſtenberg / vnnd bey dem 
ieg / donations en an den 
Obriſten von Hattſtein kommen ſeyn: wie⸗ 
wol die Frantzoͤſiſche Guarniſon in Col⸗ 
mar daſſelbe gantz ruinirt / vnd wie ich ge⸗ 


nächfien Kr 


leſen / abgebrans nach dem Anno 33. fol- 
ches Hauß Rheingraf Johann Philips 
eingenommen hatte. Es haben ſich aber 
gleichwol die Herꝛen von Schwendi da⸗ 
von geſchrieben / vnd deſſen nicht begeben. 
Vnd ſtehet in der Anno 1650. zu Nuͤren⸗ 
berg gemachten / auch daſelbſt / vnnd zu 
Maͤyntz / gedruckten delignatione Reſti⸗ 
tuendorum in tribus menſibus, N. 28. 
alſo: Alexander / vnd Maximilian / Frey⸗ 
herꝛen von vnd zu Schwendi / vnd Conſ. 
cont, Helenam Eleonoram von Cayen / 
geborne von Schwendi / die Reſtitution 
der Herꝛſchafft Hohen Landſperg / cum 
pertinentiis, Item die Reichs Vogtey 
Keyſerſperg / betreffend. 


Hugeshofen / oder Clauſttum 


Hugonium, 


EIn Cloſter Benedietiner Ordens / im 

Elſaß / vnd dem Albrechts Thal / ſo von 
zweyen Bruͤdern von Hurmingen / die 
beyde darinn begraben ligen / in die Ehr S. 
Michaelis erbauen worden wie Cruſius 
part. z. Annal. Suev. Iib. z. c. 6. berichtet. 
Sihe aber Keſtenholtz / vnten. 


Ingelſood / oder Ingol⸗ 
ſat / 


In Dorff / vnnd Schulteiß Ambt / im 
Sundgow / der Graͤfflich Suſiſchen 


29 


Irmſtett / 


In Dorff / vnd Hanauiſch Lehen / ſo de 
Garen Boklin von Boͤklinſau / 5 dep 
Hertzogs Zeiten gehörig gewefen. Oben 
im Eingang dieſes Anhangs / ſtehet Irm⸗ 
ſtett vnder den Boflifchen Gütern ; die ar 
ber —— — 8 mit denen 
von Boͤ w / aber einer andern Lin 
ſeyn werden. kn 


Keinsheim / Kienoheim. 

In Stättlein anderthalb Meylen vo 
nf / aber im eier an dem Ge⸗ 
burg / gelegen / ſo von theils Kientzſcheim 
genant wird / zu der Herꝛſchafft Hohen 
Landſperg gehörig / vnnd Freyherꝛlich 
Schwendiſch iſt. Es iſt dieſer Ort auch a 
in vnſerm Text fol. 2i. einkommen. Be 
nächftem Kriegsweſen / if berichtet wor⸗ 
den / daß Hertzog Bernhard von Sachſen / 
Wepmar / dieſes Stättlein/ vnd Schloß / 
dem Obriſten von Hattſtein geſchenckt ha⸗ 
bes dem es aber / nach deß Hertzogen tode / 
im Jahr 1639. wider genommen worden 
were / mit vermelden / gehörte jetzt dem Koͤ⸗ 
nig in Franckreich zu; ſeye auch darauff 
mit Frantzoſiſchem Volck beſetzt worden. 
Dem aber ſey wie da wolle / fo iſt mir doch 
— 3 geſchrieben worden / daß da⸗ 

leſer Ort den Herzen von e 
digehoͤrt habe. 2 I 


Kentzingen. 


SF von dieſem im Breißgs w geleg⸗ 
nen vnd dem Hauß Oeſterꝛeich geho⸗ 


Herꝛſchafft Befort incorporirt. Sihe rigen Staͤttlein / auch den Text / fol, 21. 


oben Befort. Vnd alſo bin ich Anno so. | Anno 1634. nach d Noͤrdlinger Schlacht / 
auß dem Sundgoͤw berichtet worden. kamen die Keyſeriſchen mit gewalt an die⸗ 
Was ich aber vorhero / auß Straßburg / ſen Ort; daher ſich die Schwediſche Be⸗ 
für einen bericht davon erlangt / das ſtehet ſatzung / den 25. Septembris mit Accord 


in vnſerm Text / lol. o. b. ergeben. Alß hernach Anno acht vnnd 
8 dreyſſig dieſes Staͤttlein von den Wey⸗ 
Ingweiler. - | marifchen güntzlich ruinirt worden / haben 


Sie die Materialien in das Lager vor 
Breyſach gefuͤhrt / vnnd Hit; 
ten darauß gebauet. 


Di Keeſten⸗ 


8% von dieſem Graͤfflich Hanaui⸗ 
| ſchen Stättleinauch den be; 
ſagten Text / fol. 27. 


* * 
* 


30 


Keſtenholtz / 
EI Ort im Elſaß / namlich Schloß / vñ 
Dorff / wie ich finde / nahend de Staͤtt⸗ 
lein Rapoldsweyler gelegen / vnd dem Ho⸗ 
hen Stifft Straßburg gehoͤrig. Vmb das 


Anhang der Beſchreibung 
ges 
ſer 
Keyſer Maximilian der Erſte / von wun⸗ 


ofen ſeyn werde / weil ich ſonſten in die⸗ 
gend kein Haußhofen finde. Es hat 


derswegen / deß beſagten Hugen Gebein 


geſehen: ſintemal / wie Hertzog bezeuget / 


Sie ſo vbermenſchlich groß / daß Sie 


Jahr Ehrifti 770. hat deß B tacons, eines gleichſam von einem Riſen zu ſeyn ſcheint. 


Herꝛen im Wilerthal / vnd Ergau / Sohn / 
Hugo der Groß genant / dieſes Keſtenholtz 
inngehabt; allda Er auch / nach ſeinem Ras 
men / Hugoßhofen gebauet / vnd ſich darein 
in den Orden begeben; wie Er dann auch 
daſelbſt begraben ligt; ſchreibet Hertzog in 
ſeiner Elſaſſer Chronick. Sihe aber oben 
Hugeshofen / da / auß Cruſio, die Erbau⸗ 
ung dieſes Cloſters Andern zugeſchrieben 
wird. So hat VVimphelingus, in der His 
ſtori deß 53. Straßburgiſchen Biſchoffs / 
Cunonis, noch einen andern deſſelben 
Stiffter / vnnd ſagt / daß zu deß gedachten 
Biſchoffs Zeiten / Anno 120. Papſt Ca- 
liſtus II. die Stifftung deß Cloſters Cu- 
riæ Hugonis / Hugeshofen / in Voſago, 
vom Graf Wernhern von Habſpurg / ge⸗ 
nant von Ortenberg / geſchehen / beſtaͤtti⸗ 


get vnd An. 1137. ſolche Stifft: vnd herꝛ⸗ 
liche Beſchanckung / Papſt Innocentius 


II. bekraͤfftiget; Keyſer Friederich aber die⸗ 
ſes luſtig gelegne Cloſter in ſeinen Schutz 
Anno 1162. genommen habe. Es kan aber 
wol ſeyn / daß / wie es mit mehrern Cloͤſtern 


ergangen / das erſte von dem beſagten Hu⸗ 


gone erbautes Cloſter wider abgangen / vñ 
hernach von Andern / zu verſchiedenen Zei⸗ 
ten / wider auffgerichtet / vnd mehrers be⸗ 
gabt worden iſt. Munſterus, in Beſchrei⸗ 


Aber wider auff das beſagte zwiſchen 
Schlettſtatt / vnd Rapoldsweyler gelegne 
Keſtenholtz zukommen / ſo iſt ſolches Anno 
1295. von denen von Hagenau verbrant / 
vnd Anno 1447. von Pfaltzgraf Ludwigs 
wegen / eingenommen worden. Yin 


Kenfersberg. 


She von dieſer deß H. Reichs Statt im 

Elſaß / vnſern Texte 21. Ihr Mo⸗ 
natlich einfacher Reichs Anſchlag iſt / 2 zu 
Roß / 1. zu Fuß / oder an Gelt 84 fl. vnnd 
zu Vnderhaltung deß Cammergerichts 
Jaͤhrlich 41. fl. 42. Kr. 5. Heller / den Tha⸗ 
ler zu 9. Kreutzer / wie ich finde / gerech⸗ 
net. Von Ihr wird bey andern Orten / in 
dieſem Anhang / eins vnnd anders einge⸗ 
bracht / wie auß dem Regiſter zu erſehen. 


SChloß vnd Dorff / wie Kemnitzius 
C berichtet / ſo Anno 1633. vom Rheins 
graf Oth Ludwigen / den d. Junij / beyde 
in die Aſchen gelegt / vnnd die Bauren ni⸗ 
dergemacht worden. Er eroberte hernach 
das Staͤttlein / vnd Schloß Buͤrcken / vnd 
andere Ort / vnnd darunder auch die vier 
Waldſtaͤtt. Auff der andern ſeiten d 
Rheins hat ſein Vetter / Herz Rheingr 


bung Schlettſtatt / ſagt alſo: das Cloſter 5 l | 
Haußhofen / Benedicker Ordens haben Otto / indem Weiler: vnd Schermecker⸗ 


geſtifft Grave Hug / vnd Grave Albrecht thal / auch guten Succeß gehabt / auſſer⸗ 
Gebrüder. Grave Hug ward Abbt darm / halb / daß ſich das veſte Berghauß Gir⸗ 
vnd ſein Bruder Albrecht ſaß zu Orten⸗ baden / wie Er abermals meldet / erhal⸗ 
— — nn 
. angen / daß ma nen 
es noch bey vnſern Zeiten nent daß Al⸗ Kochelſperg / oder Kocher⸗ 
brechtsthal Es ligt Hauß ho fen auch in ſperg / 


dieſem Thal 2. oder 3. Meyl von Sehlett⸗ 
ſtatt. Biß hieher Munſterus. Nuß weiche 
Worten / vnnd Vmbſtaͤndẽ / ich eh lieſſe / 
daß fern Haußhofen eben das gevachte Hu⸗ 


EIn Schloß auff einem Berglein / ein 
ſtarcke Meyl von Straßburg / auff Za⸗ 
bern zu / gelegen / vnd ſelbigem Biſtum ge⸗ 
hoͤrig. B. Rhenanus, vnd P. Bertius, nen- 
nen 


deß Elſaſſes / Briß vnd Sundgoͤvs /r. 
| Lampirsbach / Lamperolach / oder 


nen es Concordiam; vnd vermeint Rhe- 
nanus, daß Concordia, von den Alleman⸗ 
nern / alſo geradbrecht worden ſeye, als wi⸗ 
der welche die Romer dieſen Ort gebauet / 
die auch / von darauß / de Galliern zu Huͤlf⸗ 
fe kommen kunten. Aber Cluverius ſagt 
lib. 2. Antiquæ Germaniæ, cap. Ii. daß d 
Alten Concordia, heutigs Tags / Oru⸗ 
ſenheim / gleichſam Drufi ſedes, heimat / 
oder Sitz / ſeye. Es iſt der Bezirck hierumb 
gantz fruchtbar an Getraid / vnnd andern 
Eſſenſpeiſen / ſo beyden Staͤtten / Straße 
burg / vnnd Hagenau / zugefuͤhret werden. 
Vnd kombt daher / daß es zu Hagenau / in 
Friedens Zeiten / ſo wolfeil zu ſeyn pfleget / 
da es doch auff eitelem Sande gelegen iſt. 
Das Volck am Kochelſperg gebraucht 
ſich noch alter Kleidung / vnd Spraachen: 
daher man Sie auch zu einem gemeinen 
Sprichwort fuͤhret / wann man einen gro⸗ 
ben Baͤuriſchen vnerfahrnen Menſchen 
wil anzeigen; ſchreibet dickerwenter Her⸗ 
zog / lib. z. c. 8. Anno cov. in dem Straß⸗ 
burgiſch: oder Lothringiſchen Krieg / iſt die⸗ 
ſes Schloß beruͤmt worden / vnd hat allda 
die Statt Straßburg ziemlichen Schaden 
erlitten / vnd etlich Stuͤck Geſchuͤtz verloh⸗ 
ren. 


Koͤnigsbruck / 


EIn Adelich JungfrawCloſter in dem 

Hagenauerfort. Sihe Hertzogen lib. 3. 
c. L/. daſelbſt Er auch etliche Abbtiſſin die; 
ſes Cloſters ſetzet. 


Krotzingen / 


En Dorff / vnnd Adelich Schloß / im 
Brißgoͤw. 


Lampertsheim / 
EIn Dorff davon in der Anno 1649. den 
11. 2c. Junij / zu Nuͤrnberg / bey den Fri⸗ 
dens Executions Tractaten / vbergebner 
Liſte der noch damaln nicht reſtituirten 
Ort / ſtunde / daß die Evangeliſche Capi- 
tulares zu Straßburg / in den Bru⸗ 
derhoff / vnnd das halbe Dorff 
Lampertsheim / zu reſti⸗ 
tuiren ſeyen. 


31 


Ca Lampirolach / 
EIn Hanauiſch Dorff / davon / vnd etli⸗ 
chen ſonderbaren Sachen dabey / ſo gut 
zur Artzney in Vnſerm Text / fol. jo. ſeq. 
vnd beym Hertzog lib 3. c. 18. zu leſen: wel⸗ 
cher den im Text erwenten D. Jacob Ried⸗ 
hamer nennet. 4. 


Landau. 


Ihe won dieſer deß H. Rom. Reichs⸗ 
Statt / auch den gemelten vnſern Text 


der vorhin gedruckten Lopographiæ Al- 


latiæ, f. 22. ſeq. Ihr Monatlicher Reichs 
Anſchlag / Einfach / iſt 96. vnnd / zu Vn⸗ 
derhaltung deß Cammergerichts / Jaͤhr⸗ 
lich 75. fl. den Thaler zu 69. Kreutzer ge⸗ 
rechnet. Es hat Her: Philippus Chriſto- 
phorus, weyland Churfuͤrſt zu Trier / Bi⸗ 
ſchoff zu Speyer / Adminiſtrator zu 
Pruͤmm / Probſt zu Weiſſenburg / vnnd 
Odenheim / Commendator zu S. Mar 
ximin / ꝛc. Chriſtlichen angedenckens / bey 
den Juͤngſten General Friedens Tracta⸗ 
ten / die Statt Weiſſenburg am Rhein / 
dem Cloſter daſelbſt / wegen Koͤnigs Da- 
goberti in Franckreich Geſchenck; Dieſe 
Statt Landau aber / dem Stifft Speyer / 
wegen einer dargeſchoſſenen Summa 
Gelds / zueignen wollen: Darwider aber 
beyde Stätte An. 1548. in 4. eine Schrifft 


mit dieſem Titul: Deduction, daß def H. 


Reichs Staͤtte / Weiſſenburg am Rhein / 
vnnd Landau / jhren im mediat Stand / 
Seſſion: vnd Stimm / bey dem H. Rom. 
Reich / vnd deſſen Verſamlung / gleich an⸗ 
dern Immedi at Reichs Staͤnden / von ons 
verdencklichen Jahren / wol / vnnd loͤblich / 
hergebracht haben: vnnd daß derentwegen 
die von deß Herꝛn Ertzbiſchoffs zu Trier 
Churfuͤrſtl. Gn. am 31. Auguſti / verfloſ⸗ 
ſenen 1647. Jahrs / wider ſolche Inme⸗ 
dietaͤt / eingewante / vnd hernach zu Muͤn⸗ 
ſter / bey den gemeinen Friedens Tracta⸗ 
ten / ſpargitte Proteſtation / von kemen 
Würden; fondern als mehrfaͤltigen Key⸗ 
ſerlichen Reſeripten / Vertraͤgen / vnnd 


Confirmationen / auch dem een 
er⸗ 


32 
herkommen ſelbſten / zu wider/außdera:ht 
zu laſſen / vnd zu verwerffen ſeye; mit ange⸗ 
henckter Gegen⸗Proteſtation / Contradi⸗ 
ction / vnnd Reſer vation; außgehen laffen; 
darin / vnder anderm / vermeldet wird / daß 
Keyſer Ludovicus Bavarus, Landau / weil 
Sie es mit Friderico Auſtriaco gehalten / 
dem Slifft Speyer in Pfandſchafft gege⸗ 
ben / ſo die folgende Keyſer vermehret het⸗ 
ten: vnd ſehe dieſe Statt / in ſolcher Pfand⸗ 
ſchafft / biß auff Maximilianum 1. geblie⸗ 
bem da ri zum theil abgeloͤſt / zum theil 
auffgehoben worden. Der Biſchoffliche 
Secretarius, Philippus Simonis, ſage in 
feiner Anno 1608. zu Freyburg gedruckten 
Speyriſchen Chronick / es ſeye Landau An. 


1516. mit iq. tauſend fl. wider abgeloͤſt wor; E 


den; darumb der 68. Biſchoff / Georgius, 
das Schloß Magdeburg / nicht fern von 
Landau gelegen / mit aller feiner Zugehoͤr⸗ 
de / vmb Hertzog Vlrichen von Wuͤrten⸗ 
berg / der es neulich darvor / von den Frey⸗ 
herꝛen von Heydegg / an ſich gebracht / ab⸗ 
gekaufft habe: vmb die vbrigen achtzehen 
tauſent Gulden ſeye das Stifft / auff die 
Vogteyen Odenheim / vnnd Weibſtat / in 
demCraichgau / verwiſen worden / ſo / vor 
vielen Jahren / dem Stifft Speyer / von 
dem Reich / vmb 3ꝛ. tauſend Gulden / ver⸗ 
pfaͤndet worden. Ferners ſtehet in der ge⸗ 
dachten Deduction, pag. 24: ſeq. es hette 
zwar das Biſtum Speyer annoch einen 
Hof in Landau / vnd ein Probſt zu Weiſſe⸗ 
burg auch daſelbſt allerhand Freyheiten / 
Gefaͤll / Zehenden / Hauptrecht / vñ Schul: 
theiſſen Satz aber / es komme deß Biſchof⸗ 
kichen Hoffs Befreyung / guten theils / ex 
ſpeciali pacto cum civitate, her / vnnd 
ſeyen die Freyheitẽ / Gefaͤll / e deß Probſts / 
an jhn nit jure ſuperioritatis territoria- 
hs kommen. In der Anno yo. gemacht / 
vnd gedruckten Deſignation Reftituen- 
dorum in tribus terminis, ſtehet: Landau / 
cont. Decanum deß Stiffts S. Mariæ ad 
Scalas, die in der Kirchen daſelbſt geklagte 
turbation, vnd aͤnderung / betreffend. 

Es hat der Johanniter Orden von 
Malta / bey Landau / zu Heimbach / ein 
CCloſter / vnd Ritterhauß. Dergleichen hat 


Er auch zu Weiſſenburg am Rhein / zwi⸗ 


Anhang der Beſchreibung 


ſchen der Statt / vnd dem Dorff Altenſtat / 
zu den Aichen genant / vor dieſem gehabt 
welches Weiſſenburgiſch aber in Abgang 
gerathen wie Hertzog lib. 0. c. 4. berichtet. 


Landscron / 


In ſchoͤne Veſtung / nahend Baſel / vnd 
Ez dem Waſſer Birſeck eh ſo 
ſonderbaren vom Adel gehörig iſt / wird zu 
dem Sundgoͤw gezogen / oder gerechnet. 
Anno 1639. den 8. Januarij / haben ſolche 
A die Weymariſchen eingenom⸗ 

n. 


Lanſeren / 


In Flecken im Sundgow / ſampt einem 
ruinirten Schloß / vnnd Herꝛſchafft / in 
etlich 30. Doͤrffern beſtehend / iſt / durch 
Heurat / an das Hauß Oeſterꝛeich kommẽ: 
jetzt beſitzens / als ein Eygenthumb / die 
Herꝛen Hervarten, wie ich Anno 1650. auß 
dem Sundgoͤw / berichtet worden bin. 
Werden / ſonders zweiffels / vor dieſem / 


der Cron Franckreich (als der jetzt / vers 


mög Frieden⸗Schluſſes / das Sundgoͤw 
gehoͤrig / bey vorgeweſtem Teutſchen 
Krieg / viel Gelt hergeliehen haben. Dann 
das Lanſer Ambt ſich biß an den Rhein / vñ 
hinab / biß an die Landgraffſchafft im Ds 
bern Elſaß / nuͤmblich biß gen Enſißheim / 
erſtreckt wie Munſterus ſchreibet. 


Lar / oder Lohr / 


EIn Stäktlein/ zwiſchen Offenburg / vñ 

Kentzingen / in der Mordnau / vnnd alſo 
noch auff Schwaͤbiſchen Boden gelegen / 
vñ deß wegen in Beſchreibung deß Schwa⸗ 
benlands einzubringen were; ſonderlich / 
weilen auch Baden theil daran gehabt hat 
So aber an jetzo Naſſau Sarbruͤggen 
gantz hergegen Molberg Baden auch gaͤtz 
gehörig ſeyn ſolle; als welche beyde Herꝛ⸗ 
ſchafften / wie mich einer auß der Mord⸗ 
nau / oder Ortenau / vor kurtzer Zeit berich⸗ 
tet hat / ſich deßwegen mit einander vergli⸗ 


chen haben ſollen. Daher dann dieſes Lohr / 


oder Lar / jetzt / mit ſeinem Herꝛn / de Gras 
ven von Naſſau / zu Sarbruͤggen / zum 
Ober Rheiniſchen Craiſſe / vnd dem Theil 

vnſerer 


deß Elſaſſes / Briß⸗ vnd Sundgoͤws / ic. 


vnſerer Topographiæ Germaniqæ, ſo von 
der Vndern Pfaltz / vnnd vmbligenden 
Landſchafften / handelt / zu referiren. Iſt 
vorhin in vnſerm Text vom Elſaß / auß v⸗ 
berſehen / zweymal / als fol. 23. vnd Fo. ein⸗ 
kommen. i 
Lauffenberg. 

Szbe von dieſer dem Hauß Oeſterꝛeich / 

nach Inſprugg / gehoͤrigen Statt am 
Rhein / den Text / fol. 22. ſeq. Im naͤch⸗ 
ſten Teutſchen Krieg / iſt Sie / mit den an⸗ 
dern Waldſtaͤtten / Rheinfelden / Sekin⸗ 
gen / vnnd Waldshut / zeitlich von den 
Schwediſchen aber Anno 1633. wider von 
den Spaniſchen / vnd Bayriſchen / erobert 
worden. Hernach bekam Sie Anno 38. 
Hertzog Bernhard von Sachſen / vnd blieb 
ſolche in Frantzoͤſiſchen Haͤnden; welche 
Cron aber dieſelbe / ſambt den obangedeu⸗ 
ten andern Waldſtaͤtten / dem hoͤchſtge⸗ 
dachten Hauß Oeſterꝛeich / vermoͤg Gene; 
ral Frieden⸗Schluſſes / reſtituirt hat. 


Lautenbach / Luterbach / 

In Staͤttlein im Obern Elſaß / zur 

Gefuͤrſten Abbtey Murbach / vnd der 
Zeit Herꝛn Ertzhertzog Leopold Wilhelmẽ 
zu Oeſterꝛeich / ꝛc als A dminiſtratori ſel- 
bigen Stiffts (davon in vnſerm Text / tol. 
23) gehörig. 

Lauenſtein / 


Gn Schloß / ſo Anno 1283. Wolffram 
von Lawenſtein / der letzte dieſes Ge⸗ 


den (of 4 | 
ſchlechts / dem Keyſer Rudolphen / AN e en / fo ſich vom General Touraine 


Reichs Lehen / vbergeben; der es hernach 
Herꝛn Otten von Ochſenſtein verliehen 
hat. Zu deß Bernhard Hertzogs Zeitẽ / has 
ben es die von Sikingen / von der Herꝛ⸗ 
ſchafft Ochſenſtein / zu Lehen getragen. 


Leberau / 


n Cloſter im Leber: oder Hagenthal / 
ſampt einem Dorff / oberhalb Keſten⸗ 
holtz / im Obern Elſaß gele⸗ 
gen; davon in vnſerm 
Text / fol. 5i. 


33 


Liechtenau. 


SI von dieſem Graͤflich Hanauiſchẽ 

Staͤttlein auch den jegtgedachten 
Text / fol. 23. V Vimphelingus ſagt / daß 
der 66. Biſchoff zu Straß burg / Conra- 
dus III. von Liechtenberg / das Schloß 


Crar / mit dem Staͤttlein Sermersheim 


verwuͤſtet; vnd das Staͤttlein Liechtenau / 
von quaderſteinen erbauet habe. Vnd was 


das Cloſter Schwarzach anbelangt / 
deſſen in vnſerm Text Meldung geſchicht / 
ſo ſchreibt Er / daß es vorhin Arnolfesaug 
geheiffen; ſeye Benedictiner Ordens / vnd 
von Ruͤttharden / Graven von Zaͤringen 
(theils ſagen Elſaß / vm bs Jahr Chriſti 
749. geſtifftet worden. Anno 84. habe 
man es an einen andern Ort / vber Rhein / 
verſetzt / dieweil der Graf Ruthelin / vnd die 
benachbarte Bauren / es verbrant hetten. 
Vnder dem 62. Biſchoff zu Straßburg / 
Bertoldo, ſey ſolches Cloſter abermals 
verbrant / vnd hernach wider an einem an⸗ 
dern / vnd jetzigem Ort erbauen worden. 
Was das ernante Staͤttlein Liechtenau / 
im naͤchſten Teutſchen Krieg / außgeſtan⸗ 
den / davon geſchicht / zum theil in beruͤrtem 
vnſern Text / bericht darzu man das Thea- 
trum Europæũ thun kan. Nachgehends / 
vnd im Jahr 1644. ward das Schloß all⸗ 
hie / durch die Frantzoſen / in jhrem Zug von 
Freyburg / auff Philipsburg / eingenom⸗ 
men; aber Anno 45. durch die Chur Bay⸗ 
riſchen mit Liſt wider erobert. Wird her⸗ 
nach vielleicht wider Frantzoͤſiſch worden 
ſeyn / weilen Anno 1647. die alt Weyma⸗ 


nicht haben commendiren laſſen wollen / 
dieſen Ort / wie man geſchrieben / außge⸗ 
pluͤndert haben ſollen. 


Liechtenberg / 


Veh ein Graͤfflich Hanauiſches / vnd 
veſtes Schloß / deſſen im dickerwenten 
vnſerm Text / fol. yr. vnnd auch bey Buß⸗ 
weiler daſelbſten gedacht worden. Iſt eine 
beſondere Herꝛſchafft im Elſaß / ſo / nach 
abgang der Herꝛen von Liechtenberg (des 
ren der letzte / Jacobus Barbatus, wie 
E Vim- 


hang der Beſchreibung a 
ER DE ge⸗ — die ſolches Schloß / vnnd Herꝛ⸗ 
Vimpbelingus ſchreibet / An. 14 und e ente eee Graff Gott⸗ 
nee an Seeg Pannen frids zu Tübingen Gemahlin / einer n 
en ' 3 bornen Örävin von Freyburg in Briß⸗ 
Das gedachte der Herꝛen von Lichtenberg in A nach 
e 9 N Tune, In Hen Georg Friederich / 
e e ee — Georg Eberhard / vnd Conrad Wilhelm / 
Falk ne 9 —— jen Graf Eberhards von Tübingen Sohne / 
vnd mit groſſem Vnkoſten wider er pri vnnd Graf Conrads Enikel davon die. 
laſſen. a Juͤngſten damals zu Straßburg geſtudirt 
Liechteneck / baben. Es iſt „ca i se 
i 5 mm abgeſtorben / vnd ha 
En onde, und def Greber dachesdgeucken gen neee 
ö ine Tochter / mit einer Graͤvin von 
Sc Margen Gufanus Hen ende auge YOrkarkung, cee aal, 
l ; ia Bernhardina / verlaſ⸗ 
kommen. Als aber der General Altringer | Nahmens Maria Salm / 
* e We / foeinem Herꝛen Graven von Salm 
durchleichtfertigkeir eines Kanoffkiſchen | fen’ | Neubur oberhalb Paſ⸗ 
| gam Inn / ober ha 
Officiers / fo darauff gelegen / dieſes Schl e e emäßlei BE 
in feinen Gewalt gebracht ſo iſt H. Horn / ſau v 5 hieneck / fo noch ſtehet / ſambt 
von Offenburg / auff Herbolzheim / vnnd Schloß Siec De 
denen zu ſolcher Herꝛſchafft gehörig 
den 5. Novembris, gemelten 33. Jahrs / v Dorffern / ſehr epgen e 
ber die Eltz / auff Ruͤgel / ſeinen Feind zu ‚or en J Co. auß 
im Aprilen / deß Jahrs 1650 
beſuchen / gangen / der aber mit verluſt bey wie t auch dieſes / daß 
be⸗ Straßburg / vnnd damit auch 
500. Mann / wider auff Breyſach fich it wider ein Tübingifcher Ampe⸗ 
i das beſag⸗ allbereit wider ein giſcher 
eee ee en mann zu Liechtenegg ſeye / von einer Pers 
ubald / wider angreiffen ; welcher die ſon / deren die Geleg 5 
55 eingenommen / vñ darauf kant / ſchrifftlich berichtet worden iſt. 
bie Wend ung auch das deb ER Lungelo heim / oder Lingoltz⸗ 
gnad / vnd vngnad / vbergeben. Hernach heim / 
chen Welden aß Drepfach / dite den Bifchof Wal 
chen Voͤlckern / auß lan / ya EIn Elſaſſiſcher Ort / den belag 
Schloß wider erobert. Es bracht aber der Teer von Geroltzeck Anno 1261. belag 
Herr Rheingraf Oth Ludwig / ſo / auß auch die Burg allda / doch mit dem beding/ 
Schwaben / vnverſehens zuruck e gewunnen / daß Er die 128 . 
daſſelbe / im Chriſtmonat / abermals in ſei⸗ gelegen / frey in die Statt ki 9 17 
nen / vnd der Schwediſchen Gewalt / vnd hen laſſen ſolte. Darauff Er / der iſchoff 
erlegte allda viel Bauren. Es muß folgen⸗ mit den Seinigen / dieſes Singelsheim be⸗ 
der Zeit ſolches Schloß an die Frantzoſen ſetzt hat. Ligt nahend der Il vnd d Statt 
gelangt ſeyn / weil Georgius Engelfüß / Straßburg / vnd iſt / wie oben auß dem 
im 2. theil Weymariſchen Feldzuges pag. Eingang zu erſehen / Landſpergiſch. 
154beichten/ daß Anno Sa Luders. 
monat / vom Konig in Franckre 8 dieſem Stättlein Schloß / 
Sutsbacy imburg/vnd ache ſce Sen Sürlichen Abbey ee 
u | d- 
ft dieſes Liech⸗ gedruckten Text der Topographiz Alt 
verehret worden. Sonſten iſt dieſes Liech⸗ ge ſchreibet B. Ph. von Kenniß / im 
en eie , e dem Königl. Sehwediſchen 
nach dem Sie die Statt / vnd Schloß Tür 2. Theil vo d geführten Krieg / lib. 2. 
bingen / auch andere Gůtter in Schwaben, * ka dädere der Fra⸗ 
verkaufft haben / ordentlicher Sitz gewe⸗ göfifche 


deß Elſaſſes / Briß⸗ vnd Sundgoͤws / ac. 


Boͤſiſche Feldmarſchalck / Hebron / dem 
Herꝛn Rheingraven Oth Ludwigen / mit 
der Aufforderung bevor kommen: daher 
Sie ſtreitig worden / wer es haben ſolte. 
Es hett aber ſolchen Ort Hebron hinweg 
genommen auch das Schloß Paſſavant / 
als eine Dependentz deß Stiffts Luͤders / 
doch eine ſonderliche Herꝛſchafft / die der 
Rheingraf occupirt hatte / haben wollen; 
ſeye aber nichts darauß worden; ob ſchon 
Franckreich / wie Er vorher ſaget / dieſes 
Luͤ ders / wieauch Zabern / vnd Hagenau / in 
ſeine Protection genommen. In dem Frie⸗ 
dens Inftrumento iſt verſehen wordẽ / daß 
Franckreich den Herꝛn Abbt allhie / in der 
Freyheit / vnd Beſitz der Vnmittelbarkeit 
gegen dem Roͤmiſchen Reich / laſſen ſolle. 
Sihe vnten Paſſavant. 


Luͤtzel / 


En Cloſter / ſo die Graven von Falckkẽ⸗ 

burg / Muͤmpelgart / vnd Pfirdt / ge⸗ 
ſtifftet habe: wie Munſterus, in Beſchrei⸗ 
bung der Graffſchafft Pfird / berichtet. 
Ligt am Waſſer Luͤtzel / gegen dem Juraſ⸗ 
ſiiſchen Gebuͤrg. 


Marckelsheim / Marckoltzheim. 

Szbe von dieſem dem Biſtumb Straß⸗ 

burg gehörigen Staͤttlein vnſern Text 
fol. 24. An. 1632. nahm dieſen Ort Rhein; 
graf Oth Ludwig ein. Wird hernach ent⸗ 
weder wider verlaſſen / oder von der Ge⸗ 
genpartey einbekommen worden ſeyn wei⸗ 
len Kemnitz ſagt / daß das Staͤttlein Mar⸗ 
ckelsheim / einen ziemlichen Ort / Anno 33. 
der Rheingraf Otto wider beſetzt habe. Als 
An. 35. die Frantzoſen / denen dieſes Staͤtt⸗ 
lein die Schweden vbergeben / daſſelbe ver⸗ 
laſſen / ſo hetten ſich die Keyſeriſchen dahin 


35 


Markirch / 


EZne Statt im Leber: oder Hagenthal / in 

dem Gebuͤrg / vnd nicht gar ſonders weit 
von Keyſerſperg / vnd Muͤnſter in S. Gre⸗ 
gorienthal. Man gibt dieſen Ort / ſo noch 
in Ober Elſaß gelegen / vnd allda / vor dies 
ſem / ein ziemliches Gewerb getrieben wor⸗ 
den / gemeinlich de Hertzogen von Lothrin⸗ 


gen: Aber ein Handels mann / fo daſelbſt 


ein mal zu thun gehabt / hat mich berichtet / 
daß die eine ſeyten der Statt Lothringiſch⸗ 
die andere aber Rapolſteiniſch ſeye. Dann 
in dem gedachten Leberthal Silber: vnd ans 
dere Bergwerck / die zum theildem Hauß 
Oeſterꝛeich / zum theil Lothringen / zum 


theil Rapoltſtein gehoͤrig / gefunden wer⸗ 
den. | | 


Marlem / oder Marlheim / 
EIn Marcktfleck / halb dem hohen Stifft / 
vnd halb der Statt Straßburg gehoͤrig / 
davon im Text / fol. 51. Hertzog nents ein 
Staͤttlein. Anno 1444. zogen die von 
Straßburg vor Marlem / oder Marli / vnd 
eroberten daſſelbe. 
MNaßpmuͤnſter. 
Sr von dieſer Statt im Sundgoͤw 
gelegen / vnd dem Adelichen Frawen⸗ 
Cloſter darinn / vnſern offtangezogenen 
Text / fol. 24. vnnd von der Gerechtigkeit / 
ſo das Adelich Geſchlecht von Maßmuͤn⸗ 
ſter / ſo nun abgeſtorben / vor Jahren / in der 
Statt Einsheim / oder Enſißheim / gehabt / 
den Wehnerum, in pract. obſervat. voc. 
Hofflehen / p. m. 291. auß Zaſio: Item võ 
dem gedachten weyland ſehr reichen Clo⸗ 
ſter deß Munſteri Coſmographiam, in 
Beſchreibung / der Graffſchafft Pfirt / all⸗ 


gelegt. Hierauff iſt dieſer Ort / entweder da weitlaͤuffig davon gehandelt wird. Herz 


mit Sturm / oder / wie Engelſuͤß / vom 
Weymariſchen Feldzug berichtet / auff 
gnad / vnd vngnad / Anno 37. an die Wey⸗ 
mariſchen vbergangen / als Herr Jo⸗ 
hann von Werth / wie Er ſagt / 
zu Frieſenheim gele⸗ 
. gen. 


)sos( 


Niclas Freyherꝛ von Polweil / vnnd Wei⸗ 
lerthal / Landvogt im vndern Elſaß / der 
Anno 1588. dieſe Welt geſegnet / hat ſich 


einen Herin zu Maßmuͤnſter / vnd Blum⸗ 


berg geſchrieben. Hernach hatten die Her⸗ 
ren Fugger Maßmuͤnſter / vom Hauß Des 
ſterreich / Pfandsweiſe innen / ſampt dem 
Sebenthal. Der Zeit ſollen ſolche Statt / 
vnd Herꝛſchafft / die Herꝛen Ratschij vor 

E ij ein 


36 
ein Geſchenck vom Koͤnig in Franckreich / 
als deme jetzt das Sundgoͤw / vermoͤg Fri⸗ 
den⸗Schluſſes / gehoͤrig / befigen; wie mir 
Anno 50. im Junio / auß dem beſagten 
Sundgoͤw / geſchrieben worden iſt. Es hat⸗ 
te / vor dieſem / allhie ein groſſes Gewerb 
mit weiſſem Faden / ſo weit hin vnd wider 
gefuͤhret worden. Kemnitzius ſchreibt võ 
dieſem Ort alſo: Anno 1633. befand ſich d 
Graf von Montecuculi vmb Luders / vñ 
nahm das kleine zum Stifft Murbach ge⸗ 
hoͤriges Staͤttlein Maßmuͤnſter ein / vnnd 
ließ ſolchen Ort fortificiren: Als Ihn aber 
die Schwediſchen bekamen / ſo wurden die 
Stattmauern raſiret / vnd hernach Franck⸗ 
reich vberlaſſen. Es irret ſich aber Kemnitz / 
wegen Murbach; dann Maßmuͤnſter zum 
ſelbigen Stifft nicht / ſondern zur Graff⸗ 
ſchafft Pfirt gehoͤrig / vor dieſem geweſen. 
Maursmuͤnſter. 

VoOndieſem Staͤttlein / vnd Abtey / ſihe 
Tauch vnſern Text / fol. 24. dem Abbt 
Mauro, deſſen daſelbſt gedacht wird / haben 
folgende ſuccedirt / als / Cellus, vnder wel: 
chem Anno dꝛð. das Cloſter / ſambt der Li⸗ 
berey verbronnen. Landelochus, Clo- 
duarius. Reichvvinus. Adelo. Meinra- 
dus. Anshelmus. Conradus. Wernhe- 
rus. Garnerius. Otto. Rudolphus. Got- 
fridus. Johannes. Conradus. Bernhar- 
dus. Joannes. VValraffus, Freyherꝛ von 
Geroltzeck am Waſichin / der Anno 1378. 
geſtorben / vnd im Muͤnſter allhie begraben 
worden. Johannes. Os waldus. Arnol- 
dus. Johannes. Conradus. Caſparus. 
Adamus. Reinhardus Knobloch von 
Straß burg. Theodoricus von Kuͤrneck / 
Anno 1517. geſtorben. Henricus von 


Witten. Franciſcus von Læſur. Caſpa- 


rus Riegger von Dillingen. Johannes. 
Georgius Huͤtzlin. Gisbertus Agricola. 
Jacobus Schreyer / der 36. Abbt allhie / 
Anno 1588. erwoͤhlet. Die vbrigen gehen 
mir ab. Es gehoͤrt zu dieſer Abbtey die 
Probſtey Singelſperg / oder / wie Hertzog 
Sie anderswo nennet / Singelſpring / oder 
S. Quirini, die der Abbt Reichvvinus von 
Maursmuͤnſter Anno 1115 geſtifftet hat; 
vnd welches Cloſter im Anſtoß / vnd an den 


Anhang der Beſchreibung 


Graͤntzen deß Hertzogtumbs Lothringen / 
gelegẽ iſt. Was aber dz Staͤttlein Maurs⸗ 
muͤnſter / ſo theils auch Morßmuͤnſter / 
aber vnrecht / nennen / aubelangt / ſo hat ſel⸗ 
biges / vnd die Marck / jhre Marckherꝛen / 
vnd darunder die Herꝛen von Rapoltſtein / 
vnd die Edlen von Wangen / als Erben / 
vnd Innhaber der Herꝛſchafft Geroltzeck 
am Waſtchin / oder Waſſigim / (davon o⸗ 
ben im Eingang vom Elſaſſiſchen Ge⸗ 
buͤrg) ſo nicht weit von Maursmuͤnſter ge⸗ 
legen. Offtgedachter Hertzog ſagt / daß die 
Herꝛen von Geroltzeck am Waſichin / oder 
Waßgoͤw / (welches alte Schloß Anno 
1471. Hertzog Friederich Pfaltzgraff / vnd 
der Hertzog vö Lothringen / als Vormuͤn⸗ 
der Churfuͤrſt Philipſen / Pfalggravens; 
vnd Anno 14 6. jetztgedachter Ehurfuͤrſt 
Philippus widerumb; vnd dann auch Keys 
fer Ma imilianus I. im Pfaͤltziſchẽ Krieg / 
eingenommen /) denen von hohen Geroltz⸗ 
eck in der Ortenau / ſo weyland Staͤnde 
dep Schwaͤbiſchen Craiſſes waren / ver 
wand geweſt ſeyen. Nunmehr iſt das gan⸗ 
tze Geroltzeckiſche vralte Geſchlecht / diß / 
vnd Jenſeits Rheins / oder / in Schwaben / 
vnd Elſaß / gantz abgeſtorben. 
Matzenheim / 
EIn Bifchofflich Straßburgiſch Dorff / 
ein kleine halbe Meil von Benfelden / 
auff Straßburg zu / gelegen. Hertzog ſagt 
lib. z. c. 7. habe feinen Nahmen vom Fuͤr⸗ 
ſten Maſone, fo im Elſaß geregiret / habe 
auch / vor Zeiten / beſondere vom Adel von 
Matzenheim gehabt. ” 


Mittelhauſen / 


Atte ein Buͤrglein / oder Schloͤß lein / 
mit einem Waͤſſergraben / zu deß beſag⸗ 
ten Hertzogs Zeit / davon ſich die von Mit⸗ 
telhauſen geſchrieben: ſonſten aber war die 
Hohe Obrigkeit / vnd das Dorff Hanau⸗ 

iſch / wie Er berichtet. Es ſein aber die 

von Mittelhauſen Anno 1634. 
mit Philips von Mittel⸗ 
hauſen / gantz abge⸗ 
ſtorben. 


Moß⸗ 


def Elſaſſes / Briß⸗ vnd Sundgoͤwo / ꝛt. 30 
Molß heim / Moltzheim. Morß muͤnſter / 
Von dieſer Bifchöfflich Seraßburgt⸗ Ein MonchsCloſter in der Graffſchafft 
ſchen Statt / vnnd Hohen Schul der | Pfirt / das haben geſtifft die Graven von 
PP, Jeſuitar um, ſihe vnſern Text / f. 24. Pfirt / vnd hat den Nahmen von S. Moran- 
Teq. Als An. 1635. der General Commif- do, der leibhafftig darin ligt; ſchreibet 
ſarius Oſſa / dem von Keyſerlichen Gene⸗ Munſterus in ſeiner Coſmogtaphia. 
raln / Graf Gallas / dieſe Statt zů Haube: | Sonſtẽ ich noch zur Zeit nichts von dieſem 
55 Alben ſo wurde ge 4 0 Cloſter gefunden habe. 
den 14. Novembris / von den Keyſeriſchen 31 
angegriffen / vnd dieſelbe / von den vornem⸗ Muͤlhauſen. 
ſten der Statt / eingelaſſen / weil nur 24. Ihe von dieſer im Sundgoͤw gelegnẽ / 
Perſonen / neben einem Sergeanten vom vnd / vor Zeiten / geweſten Reichs: jetzt 
Canoffskiſchen Regiment / darinnen wa⸗ aber Schweitzeriſchen Bunds Statt / vn⸗ 
ren / ſo ſich dapfer gewehrt. Wimphelin- fern vorhin gedruckten Text / fol. 23. wie 
gus ſagt daß S. Maternus eine Kirch / ©. auch / vnd inſonderheit die Lopographiam 
Petern zu ehren / neben Moltzheim er⸗ Helvetiæ. 
bauet habe / ſo Lateiniſch / Domus Petri, Sonſten iſt auch ein Schloß / vñ Dorff / 
vnd auff Teutſch gememlich Dompfieter dieſes Nahmens / im Elſaß / ſo / vor Jah⸗ 
ſeye genant wordẽ: Davon auch im beſag⸗ ren / ſeine beſondere vom Adel gehabt / die 
ten Text; deßgleichen vom Flecken Do ⸗E dieſes Muͤlhauſen / von der Herꝛſchafft 
relsheim / oder Doroltzheim / nicht Liechtenberg zu Lehen getragen haben. Iſt 
weit von Moltzheim gelegen / vnnd der hernach auff die von Waltenheim / vñ Vd⸗ 
Statt Straßburg gehoͤrig. B. Hertzog weiler / kommen. An. 1592. hatten die von 
ſchreibet lib. z. c. 10. f. 24. von dem Johan⸗ Rotenburg ihren Adelichen Sitz allda wie 
niter Hauß / oder Cloͤſterlein / fo dabey im Hertzog berichtet. Vnd zwar fo hat noch 
Felde ſtehet deſſen auch im Text gedacht Anno 1653. Herr Johann Blelkart von 
worden / daß ſolches etwan eine Wohnung Rottenburg dieſes Schloß / vnnd Dorff 
geivefen ; Dorolzheim Muͤlhaufen / inngehabt. 
ſelbſten aber habe ſeine beſondere vom A⸗ 5 Ä 
del / die 8 von Doroltzheim Muͤmpelgart / N 
genant / gehabt / vnd ſeye Anno 1262. dieſes SINE von dieſer der Graffſchaffe dieſes 
Doroltzheim / durch die von Straßburg / _, Nahmens Haupt: vnd Jhr Fürſtlichẽ 
in Biſchoff Walters von Geroltzeck Gn. Herꝛn Leopold Friederichen / Hertzo⸗ 
gens zu Wuͤrttenberg / ꝛc. Reſidentz Statt / 


Krieg / verbrant worden. | 
; j vnſern vorhin gedruckten Text / der To- 
| Morenbron / pographiæ Alſatiæ fol. 2j. ſcqq . vnd obẽ 
f er den Eingang auch wie Anno 1533, die Lo⸗ 
In FrawendCloſterlein / oder Clauſe / ſo cr una, A | 
Ein 1592. durch einen Forſter / oder tharing⸗ vnd Guiſiſche auß Franckreich / 


g mit rauben / morden / ſchaͤnden / vnnd bren⸗ 
Hoffman / bewohnet worden vnnd Herꝛn e 
e e le ge⸗ nen indieſer Oraffichafft gehauſer ein 


eignes hievon in 4 außgegangnes Tra⸗ 


weſen iſt. kane yo dem Titel: Kurtze Beſchrei⸗ 
1 101 N 5 bung deß Lotthringiſchen / vnd Guiſiſchen 
eee 10 Morf Feindlichen Einfals in die Graffſchafft 
ache weile Mumpelgart / ꝛc. in gemeltem Jahr ges 
EIn alter Ort / von deme im Text / fol. druckt barauß zu ſehen / wie erſchroͤcklich / 
5l. a. K vnnd vbermenſchlich dieſe Tyrannen ſich 


— ——— ¼ ͤ —äü —ſ——— —— — — — — 


verhalten / alle Doͤrffer dieſer Graff: vnnd 
E ij erde 


38 


Anhang der Beſchreibung 


Herꝛſchafften / vom I. Jener / Anno 88. biß 28. Gerh. de Roo, lib. i. rer. Auſtr. fol. 
zum C. beraubt / geplündert / in Grund / m. 1. wil / daß Graf Rudolph von Habs 


vnd Boden / hinweg gebrant / vnnd die ar⸗ 


men Leut an Leib / Gut / vnd Ehr / geſchaͤn⸗ 
det / vnd verderbet haben. Auff dem Kuͤl⸗ 
lenberg bey Muͤmpelgart / da es zimlich 
viel Wein wachs hat / iſt ein Brunn. Hoch⸗ 


gedachten Hertzogs Leopold Friderichen 


Herr Vatter / iſt geweſen / Hertzog Lud⸗ 
wig Friederich võ Wuͤrttenberg / ꝛc. ſo An. 
no 1631. geſtorben / vnnd von feiner erſten 


Gemahlin / Frawen Eliſabetha Magdale⸗ 


na / Landgraf Ludwigs zu Heſſen Tochter / 
bekommen / 1. Jetzt hochermelten Herꝛn 
Leopold Friederichen / Anno 624. den 30. 
Maj / fo ſich Anno 47. den 22. Novem⸗ 
bris / an Fraͤwlein Sybillam, Hertzog Jo⸗ 
hann Frieder ichs von Wuͤrtemberg Fraͤu⸗ 
fein Tochter / verheuratet hat. 2. Henti- 
cam Ludovicam, Anno 23. den 20. Ju⸗ 
nij / ſo Anno 1642. den 21. Auguſti / Herꝛn 
Marggraven Alberto von Brandenburg / 
Ohnſpach / ehelichen beygelegt worden: die 
aber nunmehr Gott ergeben iſt. Von der 


ſpurg / hernach Keyſer / An. 1271. die Statt 
Muͤnſter verbrant: Andere aber ſagen / auß 
den Annalibus Dominicanorum Col- 
marienſium, daß Er Anno 1273. dz Thal 
verwuͤſtet habe. Anno 1652. haben die Lo⸗ 
tharingiſchen Voͤlcker allhie / vnd ſonder⸗ 
lich im Cloſter / ſehr vbel gehauſet. Es iſt 
deß Herꝛn Præ latẽ Reichs Anſchlag Mo⸗ 
natlich Einfach. 28. fl. vndzum Cammer⸗ 
gericht Jaͤhrlich 75 fl. der Statt Monats 
lich Einfacher Anſchlag aber 48. fl. vnnd 
zum Cammergericht Jährlich 41. fl 42. 
kr. 5. Heller / den Thaler zu 69 Kreutzer ge⸗ 
rechnet wie ich gefunden. 


Murbach / 


In maͤchtige Monchs Abbtey im Obern 
Elſaß / von welcher in dem Text / in Be⸗ 
ſchreibung deß Staͤttleins Lautenbach / p. 
23. zu leſen. Sihe auch Munſtorum, da 
Er vnderſchiedliche Meynungen erzehlet / 
wer dieſes Cloſter erbawet haben ſolle / deſ⸗ 


andern Gemahlin / namblich Fraw Anna | fen Adminiſtrator der Zeit iſt Herr Leo⸗ 


Eleonora, Herꝛn Johann Caſimirs / Gra⸗ pold Wilhelm / Ertzhertzog zu Oeſter⸗ 
vens zu Naſſau Tochter / hat hochernanter reich / ie. Anno 1547 vnd 48. hat K. Fer- 
Hertzog Ludwig Friederich bekommen / dinandus der Erſte zugelaſſen / daß d Ge⸗ 
den 5. Octobr. Anno 1626. Herꝛn Geor- | fürfte Abbt allhie / Sitz / vnd Stimme / off 
gium, welcher Anno 48. ehelich Beylager den Reichstaͤgen haben / vnnd ein Reicho⸗ 
gehalten mit Fraͤwlein Anna / Herꝛn Gaſ⸗ fuͤrſt verbleiben / auch / zu Vnder haltung 
ſpars / Gravens von Coligny, vnnd Mar⸗ deß Cammergerichts / fein gebür geben 
ſchallens in Franckreich / Tochter / vnnd zu moͤge: Aber ſeinen Reichs Anſchlag haben 
Harburg / im Elſaß / fein Hoflager ange⸗ Ihre Mayeſtaͤt ſelbſten zu erlegen dero 
ſtellet hat. vorbehalten; wie hievon Anregung ge⸗ 
Nahe bey Muͤmpelgart ligt Mandeu- ſchicht in dem Reichs Abſchied de Anno 
re, ſo zum theil Wuͤrtenbergiſch / zum theil 1548. S. wiewol auch / ꝛe. Es iſt aber deß 
Ertzbiſchoͤfflich Biſantziſch / allda noch Herꝛn Abbts Monatlicher Reichs Ans 
heut zu Tag viel alte Sachen / Roͤmiſch / ſchlag 6. zu Roß / 19. zu Fuß / oder 148. fl. 
vnd Griechiſche Muͤntzen gefunden wor⸗ vnnd zum Cammergericht Jährlich 50. 
den; daher ich mir die Gedancken mache / Gulden. e 
Mutzig. 


es ſey / vor Zeiten / eine groſſe Statt daſelbs 
geſtanden / ſo vom Attila zerſtoͤret worden; a 3" 
ſchreibet Bauhinus, in der Hiſtori vom Szbe von dieſem Elſaͤſſiſchen Staͤtt⸗ 


Bollerbade / lib. 2. pag. 9. fi lein = ne fol. 28. daſelbſt 
2 N olches den Edlen von Landsberg / welches 
Muͤnſter Me 5 Gregorien Schloß Anno 1281. als es durch den Laͤd⸗ 
Tha + vogt im Elſaß eingenommen / vnd gepluͤn⸗ 


RL von dieſer deß H. Reichs Statt / dert wordẽ / dem Schultheiſſen zu Colmar / 
vnd Abbtey allda / vnſern Text / fol. wie ich geleſen / gehoͤrt hat) geben wird; wie 


ich 


daß Elſaſſes / Briß vnd Smdgöiws/ i. 


ich dann auch alſo auß Straßburg berich⸗ 
tet worden bin. Aber in der Anno 1653. in 
den Druck gegeben Matricul der Reichs 
Ritterſchafft im Vndern Elſaß / wird nur 
eines Hauſes gedacht / ſo re Sr 
allhie haben. Hertzog / in der Elſaſſiſchn 


Chronick / ſchreibet / als Wilhelm / Biſchof 


zu Straßburg / ein Graf zu Dieſt / mit der 
Statt Straßburg einen groſſen Krieg ge⸗ 
fuͤhrt / hetten die Straßburger Anno 1416. 
dieſes Staͤttlein Mutzig / ſo damaln Bi⸗ 
ſchofflich geweſen / belagert; weren aber 
von den Biſchoflichen abgetrieben / vnnd 
Ihrer 40. gefangen worden. Anno 1444. 
auff S. Dorotheen Tag / habe der Bi⸗ 
ſchoff zu Maͤyntz Mutzig erſtigen. Vnd 
dieſes ſagt Hertzog. Anno 622. hat ſich die⸗ 
ſes Staͤttlein / ohne widerſtand / an den 
Manßfelder ergeben Aber Anno 1652 ſol⸗ 
len die Lotharingiſche Voͤlcker zum drit⸗ 
tenmal allda abgetrieben worden ſeyn; wie 
man damaln geſchrieben hat. 


Neuburg / oder Neuenburg 
am Rhein. 
On dieſer dem Hauß Oeſterꝛeich gehv⸗ 
rigen / vund im Breißgoͤwgelegnen 
Statt / ſihe vnſere vorhin gedruckte Bes 
ſchreibung der Oerter im Elſaß / fol. 29. 
Iſt vormals zur Enſißheimiſchen Regie⸗ 
rung gezogen worden; welches Enſißheim 
aber jetzt Frantzoͤſiſch iſt. Anno 1633. den 
19. Junij eroberte Rheingraf Oth Ludwig 
dieſe Statt mit Accord. Anno 16 49. im 
Weinmonat / wurden die Schantzen all⸗ 
hie / von den Marggraͤflichen Bauern / mit 
fremden wied nidergeriſſen / vnd geſchleifft. 
Sihe oben Benfeld. 5 
Es iſt auch ein Neuenburg / oder 
Neuburg / im Vntern Elſaß / ſo ein Ci⸗ 
ſterzer Ordens Abbtey / von Graf Rein⸗ 
holden von Luͤtzelburg / vnnd Hertzog Fri; 


39 
ſtein / auff dem Felſen / hinder Niderbron / 
zu einer bewarſame / vnd Zuflucht der Guͤ⸗ 
ter deß Cloſters / in gefaͤhrlichen Laͤufften / 
gebawet habe. Der Convent iſt Anno 1133. 
auß dem Cloſter Lüge: Baßler Biſtumbs / 
aber in der Graffſchafft Pfirt gelegen / von 
dem oben / genommen: Hergegen ſein auß 
dieſem Cloſter Neuenburg / die Bruͤder 
nach Maulbrunn geſchickt worden / daß 
Sie ſelbigem Cloſter auffgeholffen. Vnd 
deß wegen hat der Abbt von hinnẽ das Clo⸗ 
fer zu Maulbroñ viſitirt; wie V Vimphe- 
lingus in der Hiſtori deß 55. Straß bur⸗ 
giſchen Biſchoffs / Gebehardi, berichtet. 


Neuweiler / 


ENtweder ein Staͤttlein / oder Marckt⸗ 

flecken / den Herꝛn Graven von Hanaw 
gehörig; davon auch am gedachte 51. Blat 
vnſers Texts vorgemelter V Vimphelin- 
gus ſchreibet / daß allhie / zu Nuͤweyler / 
vmbs Jahr Chriſti 00 der H. Sigebal- 
dus, geweſter Biſchoff zu Metz / das Clo⸗ 
ſter S. Benedieten Ordens / entweder ges 


ſufftet / oder reformirt habe; welches her⸗ 


nach Anno 1497. zu einem Stifft / oder 
Eccleſia collegiata, worden iſt. Vnd er⸗ 
zehlet Hertzog fol. 41. die Graven / vnnd 
Graͤvinen von Hanau / ſo in S. Adolphs⸗ 
kirchen allda begraben ligen. 


Nidermottern / 


EIn Schloß / ſo etwan deren von Alben / 

vnd hernach deren von Burn / geweſen / 
vnd hats Herꝛ Johann von Burn / dem 
Graf Friederichen von Zweybruͤggen 
verkaufft. Vmbs Jahr 1592. hatten die 
Edlen von Sultz jhren Adelichen Sitz all⸗ 
hie. Es iſt aber dieſes Geſchlecht An. 1648. 
mit Claus Jacoben von Sultz abgeſtor⸗ 
ben: vnd findet ſich auß der Matricul / daß 
dieſes Nidermotern (dann Ober Motern 


derichen zu Schwaben / Anno 1128. geſtiff⸗ Graͤfflich Hanauiſch iſt / Anno 1653. den 


tet / davon in beſagtem Text / tol. 51. vnd in 
deß Hertzogs Elſaſſer Chronick / zu leſen / 
daſelbſten auch die Verzeichnuß der Aebb⸗ 
te / vnd viel Grabſchrifften / ſtehen; vnd ger 
ſagt wird / daß der fuͤnffte Abbt Petrus, der 


Anno 121 2. geſtorben / das Schloß Win⸗ 


Herꝛn Boͤcklen / von Boͤcklinsau / gehöre 
at. 


Oberbronn / 
En deß Weinwachs / vnd anders / hal⸗ 


ben / fruchtbarer Ort / ſo / von der Herꝛ⸗ 
15 fäaff 


40 
ſchafft Liechteuberg⸗ a 
Graven von Weſterburg erblichen aner⸗ 
wachſen / der allda eine Graͤfliche Woh⸗ 
nung bawen laſſen. 
Oberkirch / 
S; bevon dieſem vor Jahren VBiſchoff⸗ 
lich Straßburgiſchen / hernach Fuͤrſt⸗ 
lich Wuͤrtembergiſchen; dann wider Bi⸗ 
ſchofflichen; der Zeit aber / vnnd / auff ge⸗ 
machten Reichs Frieden / abermals Wuͤr⸗ 
tembergiſchen / vnnd drey Meylen von der 
Statt Straßburg gelegnen Staͤttlein / vn⸗ 
fern vorhin gedruckten Text / f. 29. die Lãd⸗ 
ſchafft herumb wird die Ortenau I oder 


Anhang der Beſchreibun g 
vnd Ochſenſtein / de hinder dem 
| hinein ziehet / genant. 


Staͤttlein / neben den; Febürgt 


Von binnen kompt man zu den ber a n⸗ 
ten Sauerbroͤnnen / in S. Petersthal / 


ſvnnd Grieß bach / wie auch zum Aute⸗ 


gaſter Sauerbrunnen / durch einen en⸗ 
gen / vnd ſteinigen Weg von welchen allen 
auch im vorerwenten vnſerm Text / fol. 30. 
bericht gethan worden iſt. Joh. Bauhinus, 
in der Hiſtori vom Bollerbad / ſchreibet li. 
2. C. i. alſo: Ich hab ſelber in den Sauer⸗ 
bronnen im Grieß bach / vnnd Petersthal / 
geſehen / vnd erfahren / daß / wann man Fi⸗ 
ſche / Froͤſche / oder Kroten / darein wirfft / 
daß Sie vnbeweglich drinnen ligen bleib / 


Mordnau / genant. Vnd ſagt Munſterus, als ob ſie todt weren: da man ſie aber wider 
daß dz Cloſter Allheiligen vffm Schwarze herauß nimbt / vnnd in ein ander Waſſer 
wald / ſo Hertzog Berchtold der Fuͤnffte thut / ſo erholen ſie ſich wider. 


von Zaͤhringen helffen bawen / nicht fern 
von hinnen lige. Wie Anno Cal. den 9. 
19. Februarij / der Freyherꝛ von Oıflon- 
ville dieſes Staͤttlein vberſtigen / vnd vbel 
da gehauſet / das ſtehet in beſagtem Text 
Anno 43 kam dieſer Ort abermals in Frã⸗ 


goͤſiſch: vnd Weymariſchen Gewalt: Aber | 


Herr Johann de Werth bemaͤchtigte ſich 
noch in dieſem Jahr / den 29. Auguſtmo⸗ 
nats / deſſelben wider. 
Olſperg / 

In Cloſter / Ciſtertzer Ordens / zwiſchẽ 

zweyen hohen Bergen / vnd Waͤlden / 
beyſeits von Rheinfelden hinauß / in einem 
Thaͤlin / dar durch ein Waͤſſerlein / die Feer 
genant / in den Rhein laufft / gelegen / ſo ei⸗ 
ne Abbtiſſin hat. 


Oppenau. 


gan dieſem jetzt wider Wuͤrtembergi⸗ 
ſchen Staͤttlein / fo auch / mit Ober⸗ 


Oſthauß / oder Oſthauſen / 


EIn Dorff / vnnd Schloß / den Zornen 

von Bulach gehoͤrig / ſo ein Lehen vom 
Reich iſt. Das Schloß hat Herꝛ Georg 
Zorn von Bulach / Ritter / gebauen. 


Oſthofen / 


Ssloß / vnd Dorff zwo Meylen von 

Straßburg gelegen / vnnd der Zeit 
Herꝛn Johann Georgen / Freyherꝛn von 
Seebach / gehoͤrig. 


Ottmarsheim / 


Jus gemein Otmarſen / ein Fleck im 
Sundgoͤw / nicht weit vom Nhein gele⸗ 


gen / vnd dem Lanſer Ampt incorporirt / al⸗ 
da ein Adeliches Frawen Stifft / ſampt eis 


nem Zoll; davon ein mehrers in vnſerm 
Text / fol. 51. gemeldet worden. Munfte- 
rus ſagt alſo: In dieſem Flecken ligt ein 


kirch / vom Biſtum Straßburg / an das Frawendloſter / das hat geſtifftet ein Gra⸗ 
Hertzogthum Wuͤrtenberg kommen / Si⸗ ve von Habſpurg / mit Nahmen Rudolph / 
he offtangezogenen vnſern Text / fol. 29. bey Zeiten Keyſer Heinrichs deß Vierten / 
ſeq. In der Schrifft / fo zu beſagtem O⸗ | ungefährlich Anno 1060. diß Othmarſen 
berkirch / am Statthurn / offentlich gele⸗ ſoll alſo genent ſeyn von dẽ Abgott Mars / 
ſen / vnd in jetztgedachtẽ Text / in Deſchrei⸗ der ein Tempel do gehabt / vnd an dem Ort 
bung Oberkirch / geſetzt wird / werden die ö verehret wordẽ / wie fein Bildnuß / ſo in kur⸗ 
Inwohner allhie die Nopenaviı, oder No⸗ | ger Zeit noch vorhanden geweſen / Anzei⸗ 
penauer / vielleicht nahe bey der Au / ſo ſich gung geben hat. Vnd ſo viel ſagt dieſer. 

Jett 


Weiſſenburg begeben / gantz vnd gar indie 


deß Elſaſſes / Briß⸗ vnd Sundgoͤws / ꝛc. 41 
Jetzt iſt dieſer Ort / ſampt dem Sundgoͤw / auß dem Sundgow ſchrifftlich mir zus 


vnder Franckreichiſcher Juris diction. komnen bericht / ſtehet alſo; die Statt 


Pfirdt / ſampt einem ruinirten Schloß / 

Paſſavant. 5 naͤchſt der Statt / auff einem Berg 5 

EIn Würtembergiſch / nach Muͤmpel⸗ iſt / nach abſterben deß letzten Graven von 

gartgehoriges Schloß / vnd Flecken da⸗ Pfird / durch heurat / erblich an das Hauß 

von in vnſerm Tert / d. fol. 5. vnd oben im Deſterꝛeich kommen. An jetzo beſitzen dieſe 

Eingang. Wofern Kemnitzius oben bey He beſchafft von dem König in Franck⸗ 

Sudersdiefes Paſſavant verſtanden / ſo hat reich Hirulo donationis, die Herzen von 
Er ſich geirret. Taupadel. 

u Graͤfflich Hanauiſch Staͤtllein | EIn ſchoͤnes Lust. vnnd Jag dhauß / von 
Ehen en eh de, Ede eee de m aa 
bey außgehendem Maj / beſchoß es der zu Lichtenberg dem Aeltern / ſampt einem 
Graf von Salm etliche Tag vergebens, fchönen Garten / vnd Weyher / daran ge: 
vnd zog wider nach Hagenau. Im Augu⸗ legen / von Grund auffgebauet / vnnd nach 
ſto dieſes Jahrs / hernach; ward ſolches feinem Nahmen genennet. 


Staͤttlein wider / vnnd zwar von den Los S. Pilt / S. Hippolyti, 


thringern / angegriffen aber durch Pfaltz⸗ | 

graf Chriſtian glücklich entſett / der Loth⸗ O Der S. Dildt / oder S. Pelten / ein 

ringer 990. erſchlagen / all jhr plunder / zum Hertzogtum Lothringe gehöriges / 
aber noch im Elſaß / vnnd in dem &ebürg 


Munition / vnd 5. Stuͤck bekommen der 1a 
gelegnes Stättlein; davon im Text / fol. 


Schwediſchen fein bey 200. geblieben. 8 ! 
Der General Major Viztum / vnd Obri⸗ 31. V Vimpbelin zus ſagt / man ſchreibe / 
ſter Rantzau / thatten da das beſte. Aber daß der Hertzog von Lothringen dem 72. 
nicht lang hernach hat das zu Hagenau / Biſchoff zu Straßburg / Lamberto, ſol⸗ 
vnd Zabern / ligende Volck / dem Graven ches Stättlein/mit Troͤworten abgedrun⸗ 
von Hanaw wider groſſen fchaden zuge⸗ gen habe; vorgebende / daß daſſelbe Ihme 
fuͤgt / etliche Ort ſauber außgepluͤndert / von Erbsrecht wegen / zuſtehe. Anno 1633. 
auch das Staͤttlein Wort zum theil / das be⸗ haben die Schwediſchen / nach dem der 
ſagte Staͤttlein Pfaffenhofen aber / (dar⸗ | König in Franckreich den Hertzog von Lo⸗ 
auß die Schwediſchen ſich zuvor nach thringen für einen Feind erklaͤrt / dieſen 
Ort eingenommen. 


Aſche gelegt wie Kemnit z ius berichtet. 


Pfirdt. 


SH von dieſem Haupt Staͤttlein / vnd 


Plobsheim / 
EIn Dorf / vnd Pfandſchafft vom Reich / 


den Zornen von Plobsheim gehoͤrig; de⸗ 
Schloß / der Graffſchafft gleiches ren etliche auch allda in der Kirchen begra⸗ 
Nahmens / im Sundgoͤw gelegen / (wie⸗ ben ligen. Zu deß Hertzogs Zeiten / haben 
wol ſonſten dieſelbe abſonderlich / vnnd fuͤr auch die von Botzheim / wie Er berichtet / 
ſich / vor Jahren / geweſt iſt) deßgleichen theil daran gehabt. Aber jetzt wird ſolcher 
vnſern Tert / f. zr. Es haben vorhin zu fol | Ort allein den Herzen Zornen zugeſchri⸗ 
cher Sali, e 0 ben. | 
en Obrigkeit der Cron Franckreich zu⸗ | 
ſeandig/ gehort Afilch/ oder Altkirch / Rapoldsweyler. 
Dattenned Deffort | Maß münster  Tättlein/ vnnd Schloſſer im Obern 
Thann / Sennheim / ſampt den Landſchaf Elſaß / den Herꝛen von Rapoltſtein 


melter 


ten / vnd Doͤrffern. In dem Anno 1650. | zuſtaͤndig davon im * fol. 32. vorge⸗ 


42 


melter Hertzog ſchreibet / in ſeiner Elſaſſer 


Chronick / lib. z. cap. 4. daß dieſer Ort erſt⸗ 
lich Rockſpoletin genant worden / vnd daß 


Anhang der Beſchreibung 


Frantzoͤſiſcher Capitain / die Lothringer 
anfangs abgetrieben / doch hernach / als der 
Ober Ambtmann daſelbſt die Gegenwehr 


die Herꝛen von Rapoltſtein / vnd die Her⸗ ferner nicht rathſam halten wolle / ſich / bey 
sogen von Vrßlingen (im Schwartz⸗ d Nacht / davon in Horburg retiriret; wor⸗ 


wald /) vnd Schiltach (in dem Kintzinger 
Thal /) je / vnd allwegen / gleiche Wappen 
gefuͤhrt / namblich 3. rothe Schiltlein / in 
weiſſem Feld weilen Sie von 2. Bruͤdern / 
Hertzogen von Spolet / ſo / vnder der Re⸗ 
gierung Keyſers Conradi II. auß Italia / 
vertrieben worden / herkommen. Vnd ſagt 
ferner / daß die Herꝛſchafft Rapolſtein ein 
Lehen von dem Biſtum Baſel ſeye. Vnd 
dieſes wird Hertzog / ſonders zweifels / auß 
dem Munſtero entlehnet haben / der glei⸗ 
ches in feiner Cofmographia berichtet 
Sihe aber von dem Vrſprung der Herꝛen 
von Rapoltſtein inſonderheit Henricum 
Pantaleonem, de viris illuſtr. Germa- 
nix, part. 2. p. i 84. vnd / auß Ihme / Joh. 
Limnæum, tom. 4. de Jure publico, &c. 
pag. 529. deß Jahrs 1650. im Brachmo⸗ 
nat / lebten von dieſem Geſchlecht noch 2. 
Herꝛen / namblich Herꝛ Johann Jacob / 
vnd Herꝛ Georg Friederich / Herꝛen von 
Rapoltſtein. Sihe oben Gemar. Anno 
1283. ward der Chor allhie zu Rapolds⸗ 
weyler gebauen. 
Reichenweyler. 

gan dieſer zur Fuͤrſtlichen Graffſchafft 

Muͤmpelgart / vnd dem Hauß Wuͤr⸗ 
temberg gehoͤrigen / vnd im Obern Eilſaß 
gelegnen Statt / vnd Herꝛſchafft / Sihe 
vnſern Text fol. 32. vnnd den Anfang der 
Beſchreibung Colmar daſelbſt fol. 12. all⸗ 
da deß veſten Schloſſes Harburg / oder 
Horbuꝛg / bey Colmar / meldung geſchi⸗ 
het / vnder welches Schloß Harburg / ſo 
auch Wuͤrtembergiſch / vnd der Zeit Herꝛn 
Georgen / Hertzogens zu Wuͤrtemberg / 
(von deme oben bey Muͤmpelgart) Reſi⸗ 
dentz / dieſes Reichenweyler eygentlich ge⸗ 
hoͤrig iſt. Als Anno 1635. der Hertzog von 
Lothringen ins Elſaß kam / ſo wurden von 
feine Voͤlckern / Keyſerſperg / Tuͤrckheim / 
vnd Ammersweyler / klar gemacht. Zu 
Kuͤnsheim gieng es auch ohne Pluͤnderung 
nicht ab. Allhie zu Reichenweyler hatte ein 


über man dieſes Stättlein Reichenweyler / 
ſo ſonſt die gantze Zeit dieſes Kriegs vber 
verſchonet geblieben / durch Abfuͤhrung ſo 
viel Weins / wie man fortbringen koͤnnen / 
nicht viel beſſer / als außgepluͤndert. Ge⸗ 
mehr / (oder Gemar) darinn Frantzoſen la⸗ 
gen / vnnd ſich zu wehren begehrten / lieſſen 
die Lothringer zu frieden. Der Fleck Wey⸗ 
ler / ſo mit Graͤben verſehen / war von Ih⸗ 
nen eingenommen / die Soldaten darinn 
auffgehoben / die Vnderthanen aber da⸗ 
ſelbſt / vnnd in ſelbigem Thal / wider auffs 
new in Lothringiſchen Schutz auffgenom⸗ 
men. Den s. Februarij / gieng der Hertzog 
von Lothringen / wegen mangel an Provi⸗ 
ant / wie vorher auch geſchehen / zu Brey⸗ 
fach / wider ober die Brucken / nach dem 
ſeine Armee ziemlich abgenommen hatte. 
Dann es war damaln / vnd auch im folgen⸗ 
den Jahr / ein elender Zuſtande im Elſaß. 
Vnnd hatte man Anno 36. erfahren / daß 
bey Ruffach / ein Weib / vnd Kind / nebenſt 
Hunden / vnd Kraͤhen / bey einem Aas / mit 
einander Collation gehalten. Beſagter 
Hertzog von Lothringen theilete darauff 
ſich im Brißgoͤw / Ortenau / vnd im Ba⸗ 
diſchen / auß / vnd ward von den Roͤmiſch⸗ 
Catholiſchen Schweitzern / vnnd von deß 
Johanniter Meiſters Sitz Heytersheim / 
proviantirt; welcher mit diſſimuliren ers 

halten / daß die Schwediſchen Armeen ſol⸗ 

ches jederzeit geſchonet / vnd Ihm ein klein 

Magaſin vor jhren Feind zu ſparen / mittel 

gelaſſen; wie Kemnitz vom Schwediſchen 

im Teutſchland gefuͤhrten Krieg / berich⸗ 

tet; Wie folgender Zeit / vnd vmb den An⸗ 

fang deß 1652. Jahrs / die Lothringiſchen 

Voͤlcker ſehr vbel allhie zu Reichenweyler 

gehauſet / das iſt noch in friſcher gedaͤcht⸗ 


nuß. | | 
Reichshofen. 


SG Fhe von dieſem Staͤttlein vnſern Text 
fol. 32. in welcher Beſchreibung 110 
| ſich 


deß Elſaſſes / Briß⸗ vnd Sund gos / it. 


43 


ſich gleichwol auß mangel rechten Berichz | tenwihr oder Wittenweyer / allda Anno 
tes / vmb etwas verſtoſſen hat. Munſterus | 1638, Hertzog Bernhard von Sachſen / 
ſagt daß dieſes Reichshofen / feiner Zeit / Weymar / einen ſtattlichen Sieg er halten 
der Grafen von Bitſch / vnd vorhin deren vnd ward damaln der Hertzog von Savel- 


Bernhard Hertzog ſchreibet lib. 3. cap. 16. Marſchall Graf von Gotz flüchtig. Den 


daß die Herꝛen von Geroltzeck / vnnd die 
Beyer von Boparten / etwas Gerechtig⸗ 
keit an Reichshofen / von den Herꝛen von 
Ochſenſtein / geerbt hetten ſonſten aber ſol⸗ 
cher Orth an die Graven von Zweybruͤg⸗ 
gen kommen ſeye; vnd hette letzlichen Graf 
Jacob dieſes Staͤttlein / de Stifft Straß: 
burg / mit beſonderen Conditionen / zu 
Mannlehen auffgetragen. Als hernach 
derſelbe geſtorben / habe ſich der Biſchoff 
von Straß burg ſelbigen Staͤttleins genaͤ⸗ 
bers Darauß vielfaltige Rechtfertigung / 
Eingriff / vnd Pfaͤndungen / zwiſchẽ hoch⸗ 
ermelten Biſchoff / vnnd den Graven zu 
Hanau entſtanden ſeyen. Vnd ſo viel ſagt 
dieſer. Sonſten findet ſich / daß de Marg⸗ 
grafen Johann George zu Brandenburg / 
geweſtẽ Adminiſtratori deß hohẽ Stiffts 
Straßburg / vmbs Jahr 1602. allein noch 
das Hauß Dachſtein / das Ambt Ober⸗ 
kirch / vnnd dieſes Staͤttlein Reichshofen 
(weiln in der eyl etwas Beſatzung an ſolche 
Ort gebracht) von dem Stifft gelaſſen 
worden. Sihe vnten Schaͤffeltzheim. An⸗ 
no 1633. ward dieſes Staͤttlein / vñ Schl. 
Reichs hofen / vom Herꝛn Pfaltzgraf Chris 
ſtian / Birckenfeldiſcher Lini / im Junio / 
auff gnad / vnnd vngnad / wider erobert. 
Das vbrige / ſo hernach erfolgt / findet ſich 
anderswo in dieſem Anhang. 
| Reipertzweiler / 
GEbort zur Herꝛſchafft Liechtenberg / 
F ſo jetzt Hanauiſch / vnnd haben etliche 
Herꝛen von Lichtenberg jhre Begraͤbnuͤß 
allda. 
Rheinau / oder Rhingu / 

Ein Biſchofl. Straßburgiſcher Marckt⸗ 

fleck / den V Vimphelingus, in Conra- 
do 66. epifcopo, civitatem, vnnd auch 
andere ein Staͤttlein nennen / davon in vn⸗ 
ſerem Text / fol. 2 diſſeit deß Rheins / vnd 
gegen Rhinau vber / ligt das Dorff Wit⸗ 


x 


von Ochſenſtem / geweſen. Vielgedachter li in den Rucken geſchoſſen / vnd der Feld⸗ 


31. Julij thate man die Todten begraben / 
vnd den t. Auguſti / alten Cal. das Danck⸗ 
feſt halten. Sihe Georg. Engelſuͤß / im r. 
Theil Weymariſchen Feldzugs / pag. 93. 
ſeqq. Item / oben Benfeld. 


Rheinfelden. 


Sz be von dieſer z. kleine Teutſche Mey 
len under Seckingen / am Rhein ges 
legnen / vnnd jetzt dem Hauß Oeſterꝛeich / 
nach Inſprugg / wider gehoͤrigen Statt / 
vnſern vorhin gedruckten Text der Topo- 
graphiæ Alſatiæ, fol. 32. ſeq. Nach dem 
die Schwediſchen dieſelbe in jhren Gewalt 
gebracht / wurde Sie darauff Anno 1633. 
vom Duca di Feria, vnd dem General Al⸗ 
tringet / belagert. Der Oberſt Lieutenant 
von Croneck verhielt ſich / als ein ehrlich 
Mann / wie Kemnitz fol. 250. deß Andern 
Theils redet: ward aber endlich mit Sturm̃ 
vberwaͤltigt / vnd nebenſt allem / was in 
Waffen ſich betretten ließ / den G. Octobr. 
nider gehauen. Anno 34. belagerte dieſe 
Statt der Rheingraf Hans Philips / vnd 
zwar lange Zeit. Dann der Obriſt Mercy 
Sie tapffer defendirte. Es waren auff die 
letzte noch 20. Saͤcke Eicheln / vnnd etwas 
Hirſche / ſo wol eine zimliche Anzahl Pfer⸗ 
de / verhanden / die das beſte thun muſten / 
vnnd ward jedem Soldaten / von Eichel⸗ 
brot / einen Tag ein halb Pfund / vnnd den 
andern vor 34. Soldaten fuͤuffthalb Pf. 
Hirſe / wechſelweiſe / nebenſt dem Pferdt⸗ 
fleiſch / allzeit vmb den andern Tag 3. Pf. 
geraicht. Entlich muſte Merey dieſen Ort / 
den 19 Auguſti / gedachtem Rheingraven / 
mit Accord / vbergeben. Hergegen ſein H. 
Bruder / Rheingraf Oth Ludwig die an⸗ 
dere 3. Waldſtaͤtte / Lauffenberg / Seckin⸗ 
gen / vnnd Waldshut / bald einbekommen 
hat. Als aber gleich darauff die Schwedi⸗ 
ſchen die Schlacht vor Nordlingen verluh⸗ 
ren ſo verließ Ihre Beſatzung die gemelte 
Statt Rheinfelden; wie auch viel Andere / 
F ij ſelber 


44 
ſelber wider. Von der letzten Eroberung 
dieſes Orts / ſchreibet obgedachter Engel⸗ 
füß alſo: den 26. 30. Januarij / Anno 38. 
bemaͤchtigten ſich die Weymariſchen Se⸗ 
kingen / vnd Lauffenberg / vnd zugleich der 
bedeckten Brucken allda. Das Hauptquar⸗ 
lier nahm der Hertzog Bernhard in dem 
Cloſter Buͤken; darauff Er Rheinfelden 
belagert / vnd den 12. 22. Martij / mit Ac⸗ 
cord erobert. Das Schloß zum Roten⸗ 
hauß hat der Hertzog auch eingenommen. 
Bey beſagtem Cloſter Buͤken geſchach 
die Feldſchlacht / darin Werth / Savelli / 
Enkefort / Sperꝛeuter / ein Graf von Fürs 
ſtenberg / 4. Obriſten / ꝛc. vnd 1800. Knech⸗ 
te / vnd 1200. Einſpenniger / gefangen wor⸗ 
den. Von den Erſchlagenen haben ſich vff 
der Walſtatt in 1500. befunden / ſo den 21. 
Hornung / alten Calenders / am Tag Fer- 
dinandi, nach dem Newen Calender ge⸗ 
ſchehen. Vnd ſoviel hat dieſer davon; das 
Obere aber gemelter Kemnitz. 


Renchen / 


EIn Dorff bey Oberkirch / vnd ius ſelbi⸗ | 
ge Ambt / fo vor dieſem Bifchofflich | 
Sıraßburgifch geweſen / gehörig; wie be⸗ 


richtet wird: vnd alſo wider Fuͤrſtl. Wuͤr⸗ 
tenbergiſch / als ein Pfandſchilling vom 
Stifft were; wie bey Oberkirch geſagt 
worden iſt. Im Keyſerlich⸗Frantzoͤſiſchen 
Friedens Inſtrument ſtehet / daß Herꝛen 
Marggraff Friederichen zu Baden / die 
Aembter Stein / vnd Renchingen / zu re⸗ 
ſtituiren ſeyen / ohne die Schulden ſo / vn⸗ 
der deſſen / Herꝛ Marggraf Wilhelm dar⸗ 
auff gemacht hette. Muͤſten alſo Renchen / 


der in dem beruͤrten bericht / wegen Ober⸗ 
kirch / gefaͤhlt worden ſeyn; wiewol die Lad⸗ 
tafeln Renchen außdrucklich / vnnd nahend 
Oberkirch ſetzen. 
Riedſeltz / 

Ezn Dorff / vnd darin gelegnes Waſſer⸗ 

haͤuß lein / dem Teutſchen Orden / vnnd 
der Commanderey Weiſſenburg / zuſtaͤn⸗ 


dig. 8 
Rodern / 
EIn Fleckenſteiniſch Schloß / vnd Dorff 


vnd Renchingen 2. abſonderliche Ort / o⸗ Sch waͤbiſchen Craiſſe gehörig 


Anhang der Vefchreibung 


Roßheim. ne 
> Ihe von dieſem deß H. Reichs Stättl. 
l deſſen Monatlicher Reichs Anſchlag 
iſt / 4. vnd zum Cammergericht Jaͤhrlich 
41. fl. 4 2. Kr. 5. Heller /) vnſern Text / fol. 
33. vnd wie es Anno 1385. in der Brunſt 
allhie zugegangen / den Hertzog lid. z. cap. 
10. da Er / vnder anderm / ſagt / daß / was 
von Holtz darin damain / vnd damit auch 
auff 80. Menſchen / verbronnen / vnd daß 
das Waſſer durch die Statt vom Fewer 
ſo heiß gefloſſen / daß Niemand dardurch 
Watten koͤnnen / auch die Bruͤnnen ſo hi⸗ 
tzig worden / daß man Sie nicht ſchopffen 
dorffen vnd ſeyen die vbrigen Perſonen in 
der Statt / vber die Mauren / in die Graͤ⸗ 
ben gefallen. Anno 1622, haben die Manß⸗ 
feldiſchen dieſen Ort mit ſtuͤrmender Haͤd 
eingenommen / vnd gepluͤndert / auch viel 
Buͤrger / Weiber / vnd Kinder / ermordet; 
wie im Newen Meterano ſtehet. 
Es ligt nicht gar weit von dieſem Staͤtt⸗ 
lein / das Cloſter / oder Stifft / Haßle / 
oder Haßlach / an der Breuſch dar innen 
S. Florentius, auß Schotten / der Biſchof 
zu Straßburg / ruhet. Ä | 


Roͤtelen / 


En Baden Durlachiſch Staͤttlein / vnd 

ſchoͤnes Fuͤrſtliches Schloß bey Baſel 
gelegen / ſo dieſes ſeines Lagers halber all⸗ 
hie eingebracht wird ſonſten deſſen Herꝛ / 
Herr Marggraff Friderich von Baden / 
Durlach / (ſo im naͤchſten Teutſchen 
Krieg / viel allhie Hoff gehalten) zum 
orig iſt. Sie 
von dieſem Ort vnſern Text fol. 52. a. die 
Wey mariſchen haben Anno 1638. den 18. 


28. Martij / das Schloß allda mit Sturm 


erobert ; welches entweder die Keyſeriſcht 


oder Lothringiſchen innen gehabt hatten. 


Rotzenhauß / 


Ode Natſamhauſen / in Schloß 
vnd Stammhauß deß alten vorneh⸗ 


men Adelichen Geſchlechts deren von 


Rathſamhauſen / im Vntern Elſaß / 
dabey ein Dorff liget. 
Rufach. 


deß Elſaſſes / Briß⸗ vnd Sundgoͤwo / e. 


ä 


Rufach. 
Von dieſer Biſchofflich Straß burgi⸗ 
ſchen Statt / im Obern Elſaß / Sihe 
vnſern Text / fol. 3;. ſeq. Was in denſel⸗ 
ben / von der Burger allhie / Anno 1063. 
wider Keyſer Heinrichen den Vierten er⸗ 
regter Auffruhr / eingebracht worden / das 
hat Munſterus, in ſeiner Cofmographia. 
Andere aber / vnd darunder Aventinus li. 
5. Annal. Bojor. fol. 367. der Lateiniſchen 
Baßleriſchen edition, deß Jahrs 1615. 
ſchreiben dieſes dem Keyſer Henrico V. 
zu / als ſein Her: Vatter / beſagter Henri- 
cus IV. noch lebte. Vnd referirt ſolche / der 
Rufacher / That / Sethus Calviſius, in o- 
per. Chronolog. zum Jahr 1106. als bald 
hernach / vnd noch in dieſem Jahr / gedach⸗ 
ter alte Keyſer / welchen beſagter ſein Sohn 
verfolgt hat / geſtorben iſt. Anno 1634. hat⸗ 
ten die Keyſeriſchen noch jhre Beſatzungen 
in Ruffach / Enſiß heim / Gebweiler / vnnd 
Sultz. Aber den 5. Febr. eroberte Rheins 


graff Oth Ludwig die Statt Rufach mit E 


Sturm̃ / vnd das Schloß auff Diferetion; 
vnd erhielte / ſampt feine Brudern / Rheins 
graf Hans Philipſen / den 2. Martij / wider 
die Keyſeriſch Lothringiſche / einen Sig / 
vnd blieb / in ſolchem Treffen / der Obriſt 
Philippi, mit in oo. gefangen aber wur; 
den der alte Graf von Salm / geweſter 
Statthalter zu Zabern / der Marggraff võ 
Baſſompierre, der Obriſt Mercy / ſambt 
soo. Gemeinen. Die Fluͤchtigen wurden 
biß nach Than vnters Thor verfolget / auch 
deren noch viel vnderwegs nidergemacht. 
Hierauff haben ſich Wattweil / vnd Sen⸗ 
nen / noch ſelbigen Abend / auff gnad / vnnd 
vngnad / ergeben / vnd ſein daſelbſt bey Goo. 
Gefangene / vnd deß Gegenparts Meiſter 
Plunder / bekommen worden Den 5. Mar; 
tij ergab ſich Than dem Rheingrafen / 
ſampt dem Schloß / auff Diſcretion. En⸗ 
ſißheim bequemte ſich / den 6. diß / gutwil⸗ 
lig · Er bekam auch die Statt Befort bald; 
aber das Schloß ſpaͤter / vnd auff Diſcre⸗ 
tion. Das Schloß Pfird / vnd Altkirch / er⸗ 
gaben ſich auch an Ihn. Bruntraut nahm 
Franckreich in den Schutz: Aber Neuen⸗ 
burg bekam der Rheingraß wie auch den ı 
April / Statt / vnd Schloß Freyburg: dar⸗ 


45 
auff die obgedachte Belagerung Rheinfel⸗ 
den vorgenommen ward: Es gerieth aber 
Rufach wider an die Keyſeriſchen; die her⸗ 
nach Anno zy. der Frantzoͤſiſche Commen⸗ 
dant in Colmar / bey nacht / erſtiegen hat. 

Rumersheim / 
In Dorff / ſo / mit der Obrigkeit / in die 
Landvogtey VnderElſaß gehoͤrig wie⸗ 
wol die Herꝛen Brechter / zu deß Bernh. 
Hertzogs Zeiten / ein Buͤrglein daſelbſten 
gehabt; welcher Hertzog lib. 3. cap. Iz. vers 
meint / daß der Nahme von den Roͤmern / 
herkommen / als Sie ſich / in dieſem Lande / 
wider die Teutſchen / auffgehalten. Er ſagt 
auch / daß dieſer Ort / vor Jahren / ſeine be⸗ 
ſondere von Adel gehabt / die ſich davon ge⸗ 
ſchrieben. Obgedachte Herꝛen Brechter 
ſein nunmehr auch / vnd zwar Anno 1652. 
mit Herꝛn Bernhard Friederich Brechter / 
abgeſtorben. 

S. Ruprecht / 

Ine Abbtey im Breißgoͤw / davon im 
Text / fol. 52. Munſterus ſchreibet hie⸗ 
von alſo: Im Brißgoͤw / nahe bey Stauf⸗ 
fen / ligt das Cloſter S. Ruprecht / vnnd 
haben es geſtifft Otpertus / Rampertus / 
vnd Lanfridus (die Andern nennen Ihn 
Leutfried /) Graven von Habſpurg. Die 
Brieff dieſes Cloſters halten inn / daß es im 
Jahr Chriſti 903. vnder Kepler Ludwigen 
dem 3. von Ludfrido / einem Graven von 
Habſpurg auffgericht ſey. Aber vorhin 
haben Waldbruͤder do gewohnet / die Ihr 
erſte Wohnung do ſollen gemacht haben 
vnder dem Keyſer Phoca. Es iſt ein ſilber⸗ 
reich Gebůrg bey dieſem Cloſter / wo Leuth 
weren / die dem möchten Nachkommen: 
gleich wie auch zu Sultzberg / ein halbe 
Meyl darvon / viel Graͤben noch geſehen 
werden / do man vor Zeiten ſilber gegraben 
hat. Sihe vnten Stauffen. 


Salm / 


EIn Dorff / gegen Lothringen werts. Es 
findet ſich auch ein altes wuͤſtes Berg⸗ 

ſchloß / Salm genant / in diefer Gegend / 

beym Vrſprung der Sar / vnd nahend 


dem gedachten Dorff Salm 
gelegen. 
F ij Schaͤf⸗ 


46 
Schaͤffeltzheim / 
Eden ſo ind Strittigkeit wegẽ deß 

iſtums Straßburg / zwiſchen Marg⸗ 
graf Johann Georgen von Brandenburg / 
vnd dem Cardinal von Lothringen / der 
Marggraf / mit ſeinen Soldaten / beſetzt; 
aber die Andere Par tey / in werender Tra⸗ 
ctation / ſolches Dorff mit groſſem Ge⸗ 
walt vberfallen / daſſelbe jaͤmmerlich in 
Brand geſteckt / vnd die Brandeburgiſche 
darin ligende Soldaten ( gleichwol nicht 
ohn jhren ſelbſt ſchaden) gefchlagen ; eben 
zu der Zeit / als Koͤnig Heinrich der Vier⸗ 
te in Franckreich ſich zu Metz befunden der 
hierauff zwiſchen den beyden Parteyen / ei⸗ 
nen Anſtand auff ein Jahr lang erhandelt / 
alſo daß der Herr Adminiſtrator, oder der 
Marggraf / das Hauß Dachſtein / daß 
Ambt Oberkirch / vñ dz Staͤttlein Reichs⸗ 
hofen / in Handen behalten die jenige Ort 
aber / die der Cardinal / oder Biſchof / ſeyt 
dem Julio / deß 1602. Jahrs / abgenom⸗ 
men / ſequeſtrirt, die Einkommen dep 


Jahrs getheilet / mitlerweilen nichts inno⸗ 


virt / ſondern in dem Stand / wie es da⸗ 
mals geweſen / gelaſſen werden ſoll; wie in 
einer deß Jahrs 1603. in 4 außgegangener 
Erinnerung / lit. E. iij. zu leſen. 


Schlettenbach / 


Teekenfteinifch / der Zoll aber Allda/ 
Dfambe dem Kirchenſatz / ſolle Pfaͤltziſch 
ſeyn wie ich geleſen habe. | 


Schlettſtatt. 


Sr von dieſer deß H. Rom. Reiches 

Statt im Elſaß / vnſern Text / fol. 34. 
ſeq. vnd liſe daſelbſt / d. fol. 34. b. es ruhet 
in der Kirchen B.Rhenanus, fo An. 1547: 
zu Straßburg geſtorben vnd laſſe / am en⸗ 
de dieſes Blats / die 2. gelehrte / als Hie. 
ron. Gebwiler / vnd Martinum Bucerũ, 
als die nicht von hinnen buͤrtig geweſen / 
auß. Ihr / der Statt / Monatlicher Ein⸗ 
facher Reichs Anſchlag it 4. zu Roß / vnnd 
24. zu Fuß / oder 144 fl vnd zu Vnderhal⸗ 
tung deß Cammergerichts / nach dem er⸗ 
höchten Anſchlag / Jaͤhrlich 133. fl. 21 Kr. 


Anhang der Beſchreibung 


3. Heller / den Thaler zu 69. Kreutzer ge⸗ 
rechnet wie ich gefunden habe. Sie wird / 
mit Vlm / Hagenau / vnd Bamberg / vn⸗ 
der die 4. deß H. Reichs Doͤrffer / ð gemei⸗ 
nẽ Rechnung nach / gezehlet; weil Sie erſt 
ſpat mit einer Mauer vmbgeben worden 
ſo aber keine genugſame Vrſach hierzu iſt. 
Das Muͤnſter ſoll die einige Pfarrfirch 
altbie ſeyn; darin vornehme Leuthe begra⸗ 
ben ligen von denen Hertzog lib. 7. c. o. zu 
leſen der auch die Proͤbſte zu S. Fidis, o⸗ 
der S Trewen / allhie / cap. 4. ſetzet / vnnd 
von den Cloſtern allda (darunder der Pre⸗ 
diger / zu ſeiner Zeit / ein feine Liberey gez 
Habt hat / ſchreibet. Obgedachter Hiero- 
nymus Gebwiler / in dem Elſaͤſſiſchen 
Staͤttlein Gebweiler gebohren ; hat einen 
Schulmeiſter in dieſer Statt abgeben vnd 
iſt / nach dem Er etliche gelehrte Leuth ge⸗ 
zogen / allda / Anno 150. in hohem Alter / 
geſtorben. Vnder den Adelichẽ Geſchlech⸗ 
ten allhie / ſein die Schurpfenſack / die Mũ⸗ 
fer oder Muͤnzer / die Schnellen / vnd Ans 
dere / zu deß gemelten Hertzogs zeiten be⸗ 
ruͤmbt geweſen / von denen Er cap. ta. & 
ſeqq. handelt ; der auch von den Schul⸗ 
theiſſen / vnd Burgerlichen Geſchlech 

fo das Gericht / vnd Rath / dafelbſt beſeſſen / 
cap. 6. & 7. d/lib. . zu leſen. Keyſer Frie⸗ 
derich der Vierdte hat Anno 1474. der 
Statt die Reichs Pfandſchafft / od Reichs 
Schultheiſſen Ambt / alſo beſtaͤttigt / daß 
ſolches nun hinfuͤro vnveraͤndert bey der 
Statt bleiben ſoll. Wie dann dergleichen 
Verſatzungen der Reichs Aembter / von 
Ro miſchen Keyſern / andern Reichs Staͤt⸗ 


ten mehr / geſchehen / vnd alſo letztlich ſolche 


Aembter an viel Stätte kommen ſeyn; wie 
vorgedachter Hertzog ſolches d. lib. 7. c. 5. 
mit Noͤrdimgen / Dinckelſpuͤhel / Hall / 
Rotenburg an der Tauber / Biberach / 


Rotweil / vnnd Muͤlhauſen beweifen will: 
Vnder denen denckwuͤrdigen ſachen / ſo ſich 
allhie zugetragen / iſt / daß Anno 1298. ein 


Weib ein Kind mit 2. Koͤpffen gebohren. 
Anno 1357. war allda / wegen deß Schuß 
theiſſen Ambts / Auffruhr / ſo nicht ohn 
Blut vergieſſen abgangen iſt. Anno 1445 
erlangten etliche mutige Geſellen von 
Schlettſtatt / Weiller / vnd e 
16 


deß Elſaſſes / Briß ⸗ vnd Sundgoͤwo / X 


Sig / wider deß Delphins in Franckreich 
letzten hauffen / ſo man die Armeniacken / 
vnd ins Gemein arme Gecken genant; def 
ſen auch in obangezognem vnſerm vorhin 


ward eine obgeweſte verꝛaͤhterey zeitlich 
entdeckt. Aber kein groͤſſere gefaͤhrligkeit 
war jemals zu Schlettſtatt / als An. 1524. 
wie vielgedachter Hertzog c. 9. wil / vnnd 
ſolche nach der laͤnge daſelbſt beſchreibet / 
auch a. Lateiniſch:vñ 1. Teutſche Schrifft / 
ſetzet; die deß wegen von E. Rath allda zu 
machen verordnet worden deren die Teui⸗ 
ſche alſo lautet :da man nach Chriſti / vnſers 
lieben Herꝛen / vnnd Seeligmachers Ge⸗ 
burt / gezahlt 1524. Jahr / haben ſich / von 
Eins Erbarn Magiſtrats / vnd Rhats / die⸗ 
ſer Statt Schlettſtatt / wegen / Caſper 
Weſterman / Hans von Kogenheim / vnd 
Sebaſtian Hertzog / zu Straßburg / gegen 
Hans Jacob Schuͤtzen von Troubach (d 
mit ſeiner eigenem / als obs Melchior Er⸗ 
gerßheim / der Zeit allhie Schulcheiffen/ 
Handſchrifft / vnd Sigel / ſeyn ſolte / durch 
ſich ſelbſt faͤlſchlich erdichte Brieff / genan⸗ 
tem Magiſtrat / vnd Rhat / fuͤr Verꝛaͤhter 
lugenhafftig außgeſchrieben gehabt /) in 
Gefaͤngnuß beg ben / vnd / nach feinen ma⸗ 
nigfaltigen vnwarhafftigen Außreden / vñ 
dagegen geuͤbten Rechtfertigung / Ihne / 
als Faͤlſchern / vnd Verꝛaͤhter / vom leben 
zum todt in vier theil zu richten / mit gerech⸗ 
ter Vrthel erlangt. Deß zu ewiger Ge⸗ 
daͤchtnuß / iſt dieſer Stein hieher geſetzt. 
Es N kein Menſch in der Harꝛ han 


gluͤck / 
Mit falſcher Sag / boßheit / vnnd 
duͤck. 


Es iſt dieſe Statt auch etlich mal bela⸗ 
gert worden davon beſagter Hertzog cap. 
Ii. zu leſen / was aber nach ſeiner Zeit allhie 
vorgangen; deſſen iſt / in beruͤrtem vnſern 
Text auch etwas anregung geſchehen; das 
vbrige werden vielleicht mit der Zeit Ande⸗ 
re thun. Vnd zwar / fo ſchreibet Kemnit- 
zius, daß An. 1634. allhie eine gefährliche 
Conſpiration / fo auff den 2. Maij / wider 
die Schwediſche fuͤrgehen ſollen / entdeckt 

worden ſeye davon mir aber ſonſten 

michts wiſſend iſt. 


gedruckten Text gedacht wird. An. 1493. ö 


47 
| Schoneck / 
EIn Schloß / fo vorhin eygne Herden 
dieſes Nahmens gehabt / die außgeſtor⸗ 
ben / vnnd haben vmbs Jahr 1590. die von 
Tuͤrckheim ſolches Schoͤneck von d Herꝛ⸗ 
ſchafft Lichtenberg zu Affterlehen getra⸗ 
gen. 
Schuttern / 
EIn vornehmes Cloſter / ſampt einem 
Flecken dabey; davon im Text fol. 35. 
Wımphelingus iſt auch der Meynung / 
daß dieſes Cloſter / ſo das Hauß Oeſter⸗ 
reich eximirt / vom Engellaͤnder Offone / 
ſo Koͤniglichen Gebluͤts geweſen / auffge⸗ 
richtet / vnd erſtlich Offonis cella genant / 
hernach / mit der Zeit / wegen allerley vn⸗ 
gluͤcksfaͤll / vnnd Bruͤnſten / fo dieſer Ort 
außgeſtanden / vnd dar durch ſolchen alten 
Nahmen verlohren / vnnd von dem durch⸗ 
lauffenden Fluß Schütter / mit dem jetzi⸗ 
gen Nahmen geheiſſen worden vnd glaube 
man / daß ſolcher Offo in dieſem Cloſter be⸗ 
graben ſeye. Gretſerus ſagt / in ſeiner Ey⸗ 
| ſtettiſchen Hiſtori / am 179. Blat / es ſeye 
dieſer Offo Anno 605. im Elſaß geſtor⸗ 
ben / vnd nie auff Rom kommen Gemelter 
Wimyheling ſchreibt / daß gedachtes Klo⸗ 
ſter Schuttern An. 1240. hefftig verbron⸗ 
nen ſeye. 


Sch wirſtatt / 


CL, Oeſterꝛeichiſch Oorff / darbey ein 
Schloß / vnderhalb Seckingẽ am Rhein 


gelegen. 
Seckingen. 


SI von diefer dem Hauß Oeſterꝛeich 
wider gehörigen Waldſtatt / vnſern 
Text / fol. 36. Anno 1639. gegen dem En⸗ 
de deß Julij / eroberte ſolche der Chur Bay⸗ 
riſche General Gleen. Das vbrige ſtehet 
im gedachten Text. 
Sennen / oder Sennheim / 
EIn Staͤttlein in d Graffſchafft Pfrt / 
an der Thur / davon auch im Text / lol. 
52. Es iſt ſolches jederweilen der e 
1 


Anhang der Beſchreibung 

tey Thann incorporirt geweſen anjego as | perijt. Was daß von Ihm erwehnte 
ber beſitzt daſſelbe / auß Geſchenck deß Ko⸗ Cloſter 8. Trudperti, oder Trutberti, 
nigs in Franckreich / der Herr Feldmar⸗ anbelangt / fo ſchreibet Gas parus Sci- 
ſchalck von Schoͤnbeck / ſagt der Bericht / opius, in Stemmate Comitum Vindo- 
der mir Anno 1650. im] unio, auß dem niſſæ & c, daß Otbertus Graff von 
Suundgoͤw / von einer vornehmen Perſon / Windiſch / vnd Altenburg / der Annos Gx. 


48 


vberſchickt worden iſt. 


Sonderſitz / oder Sanderfiß/ 

Ein Staͤttlein / vnd Schloß / an der Dub / 
Lim Elßgow / hinder Brondrut / gele⸗ 
gen / vnd dem Viſchoff von Baſel geho⸗ 


geſtorben / ſolches erbawet / vnd Ramber- 
tus, der Anno 771. verſchieden / daſſelbe 
wider auffgericht; Guotramus aber / daß 
obgemelte Schloß Scharfſtein / oder 
Scharpfenſtein / in dem Trutbertiniſchen 
Thal / geſetzt / vnd Anno 824. fein Leben 


rig / deren fich die Frantzoͤſiſche Beſatzun⸗ geendet; vnd dann Luitfridus II. (deſſen 
gen / aus Muͤmpeigart / vnnd Brondrut / Brieff / in welchem er die beſagte Orber- 
Anno 1637. bemaͤchtigt haben; wie in tum, vnd Rambertum, feine Voreltern 


den Relationen einkommen iſt. 


Stauffen / 


in Oeſterꝛeichiſch Staͤttlein / vnnd 


Schloß / im Breiß goͤw gelegen / davon 
in vnſerm Text / fol. 52. 8 
Newenburg / vnnd Freyburg ( nahend 
dem obbeſchriebenen Cloſter S. Ruprecht. 
Hat / vor Jahren aigene Grafen gehabt 
aus denen us vmbs Jaht 
1564. gelebt hat; wie Cruſius, in ſei— 
ner Schwaͤbiſen Chronie berichtet / auch 
ſagt / daß Hertzog Albrecht von Oeſter⸗ 
reich Anno 1346. im Brißgoͤw / daß Staͤtt⸗ 
lein Mynſter / vnnd daß Schloß Schar⸗ 
pfenſtein / dem Johann von Stouffen ab⸗ 
kaufft habe. So viel ich auß D. P. Ga- 
brielis Bucelini Aquila Imperij Bene- 
dictina erlehrnet / ſo iſt gemeltes Staͤtt⸗ 


lein Muͤnſter / deſſen etwan / vnnd auch 
von mir ſelbſten in der Lopographia Al- 
latiæ, bey Muͤnſter in S. Gregorienthal / 


gedacht worden / ſchon langſten durch 
feindlichen Gewalt darauff gegangen / vnd 
nicht mehr vorhanden; ſondern/ auß deſ⸗ 
ſen Aſchen / dieſes Staͤttlein Stauffen 
anden. 
355 Monaſterienſem ptope D. Trud- 
erti civitatem pridem quidem vis ho- 
ſtilis evertit , &c. è cujus cinetibus 
Stauffenſe oppidum, in diœceſi Con- 
ftantienfi excrevit , quod & ipfum 
hodie à Suecis ætate noſtra exuſtum 


ligt zwiſchen 


Graf Antonius vmbs Jahr. 


Dann / alſo ſchreibet Er pag. 


nennet / verhanden) Anno 900. dieſem 
Cloſter viel geſchenckt; vnd endlich Hun. 
fridus, das Staͤttlemn (nemblich obgedach⸗ 
tes Muͤnſter) nahend ſolchem Cloſter ers 
bawet habe / vnd Anno 918. geſtorben fepes 
welche alle der Grafen von Habfpurg Ge⸗ 
ſchlechts geweſen. Wann aber bey den 
Neuiſten Landbeſchreibern / vnnd auch in 
den Land Tafeln / ſich gemeltes Cloſter 
S. Trutberti nicht mehr findet / ſo muth⸗ 
maſſe ich / auß allen Vmbſtaͤnden / daß e⸗ 
ben das oben im R befchriebene S. Rus 
prechts Cloſter / wie es heutigs Tags ge⸗ 
nennt wird / vnnd nicht ferin vom Staͤtt⸗ 
lein Stauffen / daß von den Schweden / 
wie Bucelinus oben ſagt / nunmehr auch 
verbrant / gelegen iſt / daſſelbe ſein werde / 
vnnd daß Munſterus (welcher / daß das 
auch obenernannte Schloß Scharpfen⸗ 
ſtein bey S. Ruprecht lige / ſchreibet /) 
den Otpertum, Kampertum, vnnd Leut- 
fridum zuſammen genommen / als wann 
fie zu einer Zeit gelebt hetten. Sofern 
ich mich aber hier inn irre / will ich mich 
gern weiſen laſſen. b 


Steinbach / 


Ein Dorff / fo deren von Fleckenſtein ges 
weſen / von denen es Hanaw / vnnd 
Bitſch / erkaufft; aber daſſelbe / mit der 

Herꝛſchafft Bitſch / Lothringen einge⸗ 
nommen hat. 5 a. 
Stein⸗ 


* 


deß Elſaſſes / Briß⸗vnd Sundgoͤwos / ꝛc. 


Steinberg / 


En Dorff⸗ vnnd Schloß / ſo / nach Ab⸗ 

ſterbẽ Wilhelms von Wilſperg / deß letz⸗ 
ten dieſes Nahmens / vñ Staſ̃ens / als ein 
Lehen / an das hohe Stifft Straßburg 
gefallen iſt. a 


Stephans felden / 


EIn Cloſter deß H. Geiſtes Ordens / im 

vntern Elſas davon im Text / fol. 52. b. 
Theils ſchreiben / habe den Kirchenſatz zu 
Brumat erſt Anno 1383. vberkommen. 
Munſterus ſagt / lige 2. meilen võ Straß: 
burg / vnnd werde geradbrecht Stech⸗ 
feld geheiſſen. Wie Anno 1418. dieſes 
Cloſter / von den Leiningiſchen Reitern / 
vberfallen / vund vbel da gehauſet worden 
vnnd auch hernach Anno 1525. die Baw⸗ 
ren ſolches zerſtoͤrt haben; davon iſt Her⸗ 
tzog / in der Elſaſſer Chronick / libr. 3 C. 13. 
zulefen : der daſelbſt ingleichem die Nah⸗ 
men der Meiſter alda / vnnd was fuͤr vor⸗ 
nehme Perſonen in dieſem Cloſter / vnnd 
darunter Hans Friderich Graff zu Zwey⸗ 
bruͤggen / Herꝛ zu Bitſch / vnd Lichtenberg / 
der Anno 1538. geſtorben / begraben ligen / 
ſetzet. 


Straßburg. 


Ihe von dieſer deß H. Roͤm. Reichs 

hochberuͤhmten Statt / den Text vnſe⸗ 
rer vorhin gedruckt Topographix Alſa- 
tiæ, fol. 36, ſeqq. derſelben Monatlich ein⸗ 
facher Reichs Anſchlag iſt 900. fl. oder 25. 
zu Roß / vnnd 150. zu Fuß. Zu Vnter⸗ 
haltung dep Cammergerichts zu Speyer / 
gibt Sie Jaͤhrlich / wie ich gefunden / nach 
dem erhoͤchten Anſchlag / (dann vor Jah⸗ 
ren es nurz7 . fl. geweſen / 4) ð. fl. 21. Kr. 5. 
Heller / deñ Thaler zu 69. Kr. gerechnet / 
fo der Zeit / den Thaler zu anderthalb fl. an⸗ 
geſchlagen / bey die 398. Thaler / oder 5 97. 
fl. 51. Kr. vnnd etliche Heller / bringen 
thut. Bernhard Hertzog ſagt / in ſeiner 
Elſaſſer Chronick / daß dieſe Statt fuͤnff⸗ 
mal erweitert worden ſeye. Vnnd iſt 
bey ihme auch von der oͤfftern Veraͤn⸗ 


49 
derung deß Regiments allhie / biß es 
damit Anno 1482. zur heutigen Vollkom⸗ 
menheit gelangt iſt; wie auch von den 
Nahmen der Staͤtt: vnnd Ammeiſter / 
wie Sie auff einander gefolgt ſein / zuleſen. 
Er ſetzet deßgleichen den Burgerbrieff / 
welcher Jaͤhrlichen der Burgerſchafft / 
vor dem Muͤnſter / offentlich fuͤrgeleſen / 
vnn darauff geſchworen wird. Vnnd 
handelt Er / durch das gantze achte Buch / 
von dieſer Statt / darzue Er ſich neben 
andern Autorn / vnnd geſchriebnen Chro⸗ 
nicken / auch deß Jacobi von Koͤnigsho⸗ 
fen / eines Canonici allhie zu S. Tho⸗ 
man / gebraucht hat. Anno 1653. hat H. 
Iſrael Murſchel / einen Tractat / Flos 
Reip, Argent. genant / das iſt Regiments⸗ 
blume der Statt Straßburg / oder Ab⸗ 
druck nach allen derſelben 3. Hauptſtaͤn⸗ 
den / in Geſtalt einer bluͤhenden Lilien / all⸗ 
hie in 4. außgehen laſſen / da er / vnter ans 
dern / ſagt / daß das ſubdelegirte Keyſer⸗ 
liche Cammergericht zu Straßburg / bes 
ſtehe in 4. Staͤttmeiſtern / 4 Ammeiſtern / 
vnnd in 4. vornehmen verſtaͤndigen Bur⸗ 
gern / vnnd alſo in 12. Perſonen daher Sie 
die alte Zwoͤlffer: wann aber der regierende 
Amineiſter keiner auß dieſen Zwoͤlffen / vñ 
alſo mit Ihme ihrer iz ſein / die Dreyzeh⸗ 
ner / wie auch die Geheimen / genannt wer⸗ 
den. Vnd iſt die Summa appellabilis. 
von ſolchem Cammergericht vber Coo. 
Goldguͤlden. Er ſagt auch / daß der Edel⸗ 
leut allhie eine Stuben / Muͤlſtein genant / 
deren in vnſerm Text gedacht wird / diſer 
Zeit abgangen ſeye. Der groͤſſer Burger⸗ 
Rath beſtehet von 300. Schoͤffen / auß alle 
Zuͤnfften. In dem An. 1604. zu Hagenau / 
zwiſchen dem Cardinal von Lothringen / als 
Biſchoffen zu Straßburg / vñ diſer Statt / 
auffgerichtem Vertrag / iſt verſehen wor⸗ 
den / daß die Statt den Cardinal / gleich 
nach geleiſtem Eyd / vnd vollzogenem Re⸗ 
vers / fuͤr das eintzig Haupt / vnd Biſchoff / 
diſes Stiffts / wie auch deſſen Thumbcapi⸗ 
tul / für dz eintzige rechte ordẽtliche Thuñ⸗ 
capitul jederzeit recognoſciren, vñ / mit 
gewoͤhnlicher Huldigung / Ihme / vnnd 
dero ordenlichẽ Succeſſorn, daß jenige lei⸗ 
ſten ſolle / was Sie en naͤchſt verſtorbnen 


VBiſchoff 


so Anhang der Befchreibung 
Biſchof Johanſen geleiſtet. Es ſoll / vnnd Peter wiederum eroͤffnẽ / ſo dañ das Muͤn⸗ 
wolle auch E. E. Rath / auff gewohnli⸗ ſter / vnd die Pfarꝛ Kirch zum jungen S. 
chem Jaͤhrlichen Schwoͤrtag / den Bi⸗ Peter / im Jahr Er vñ alſo anderthalb gan⸗ 
ſchoffe / auch ein Thumb Capitul / darzu / tzer Jahr / nach deren Verlaſſung / mit dem 
altem gebrauch nach / beſchreiben / Sie / os | Gottes dienſt auffs new verſehen laſſen: A⸗ 
der Ihre Abgeſandten / auß dem Biſchof⸗ ber der Stifftsguͤter / oder Gefaͤll / bey ſol⸗ 
lichen Hof / abholen / auff die Pfaltz füh- | cher Einnahm / wie auch deß Kirchen Or⸗ 
ren / vnd begleiten. Es iſt aber ſonſten die nats / ſich enthalten. Die Biſchoͤfflichen 
Statt dem Biſchof nicht vnder worffen haben ſich hernach allein vmb den weltliche 
vnd muß derſelben ein new erwoͤhlter Bis | Schutz der Geiſtlichen bemuͤhet / vnd bald 
ſchoff / vnd das ThumCapitel / einen Re⸗ hernach die beeden Stifft / zum Jungen / vñ 
verß geben / wie allbereit angedeutet wor⸗ Alten S. Peter / die Evangeliſchen Luthe⸗ 
den iſt. Anno 1549. ward mit dem Biſchof riſchen Kirchendiener / mit Competentzen / 
ein Vergleich getroffen / die Geiſtlichheit / vnd Beſoldungen / verſehen; wie auch die 
sehen Jahr lang / in der Statt zu ſchuͤtzen | Deputaten deß Chors hoher Stifft / zu de⸗ 
vnd zufchirmen; fo dann zugedulden / daß / | rofelben Unterhaltung / ein gewiſſes con- 
an gewiſſen Orten / das Exercitium der ferirt, vnd beygeſchoſſen haben. Sihe 
Ro miſch Catholiſchen Religion gebraucht die Acta, vnd Handlungen / in Sachen 
werden moͤge. Anno 1559. iſt durch junge | Herzen Thumb Dechant / vnd Capitula⸗ 
mutwillige Leuth / mit Schneewerffen / ein ren deß Stiffts Straßburg / Contra Mei 
anfang gemacht worden / ſo hernach biß ſter / vnnd Rath deß Heil. Reichs Freyen 
ins Muͤnſter einander verfolgt ; daher die Statt Straßburg / allhie in . Anno 1634. 
Geiſtlichen ſelbſten / vielleicht ein anders gedruckt: vnnd Ihr Keyſerl. Mayeſt ꝛe. 
jhnen einbildend / die Kirchen verlaſſen; Herꝛen Ferdinandi II. Keyſerliches De- 
wie auch Jung / vnd Alten S. Peter; wie⸗cret, den 10. Aprilis / Anno 1627. an 
wol die Obrigkeit ſich / deß Aufflauffs Herꝛen Pfaltzgrafen Friderich Caſimirn / 
halber / gehoͤriger Orten / entſchuldigt / on ſo ſich deß Straßburgiſchen Decanats 
die Thaͤter gebuͤrlich abgeſtrafft hat. Vnd Præſidenten genannt / abgangen / den 
ſagt Francifcus Guillimannus, im Leben Bruder Hoff hinder dem Muͤnſter (von 
Biſchoffs Eraſmi, aſſo: Ædes Cathedra- | welches Brunſten vnnd auch dem gemel⸗ 
lis, poſt decimum reſtitutionis annum, | ten Bruder Hoff / obgedachter Hertzog zu⸗ 
magis deſerta, per paucorum Canoni- leſen/) ſampt Zugehoͤrde / dem Catholi⸗ 
corum, & Sacerdotum, inanem, & pu- | ſchen DonCapitul wieder abzutretten / 
dendam formidinem,quamvialiquäa-|deg Caroli Carafæ Germaniam Sa- 
miſſa, aut rurſus erepta. Als nun dieſe cram reſtauratam, vnnd deſſelben Anz 
Kirchen eine gute Zeit leer geſtanden / ſich hang. So haben Ihre Majeſt. ꝛc / auch 
auch niemand ferner deren angenommen / das Dominicaner Cloſter / dem Orden 
ſo hat E. E. Rath dieſelbe beſtellen laſſen. zu vberlaſſen / Anno 28. den 16. Auguſti / 
Nach dem auch / vor mehr als 300. Jah⸗ an die Statt geſchrieben; fo aber verblieben 
ren / das Kirchengebaͤw dep beſagten Frauẽ iſt. Vnd pflegen in ſolchem die Herꝛn Pro- 
Muͤnſters / vnd deſſen Verſehung / in deß feſſores der hohen Schul / oder Vm verſi⸗ 
Raths Handen / vnd Beſtellung kommen: taͤt / zu leſen. Aus den 3. Schulherꝛen / deren 
wie dann ingleichem die Pfarꝛkirch zum der eine ein Staͤttmeiſter / vñ vom Adel / der 
Alten S. Peter / nicht von den Stifftover⸗ Ander ein Ammeiſter / vnnd der Dritte ein 
wanten / ſo Anno 1398. von Rheinau hieher Dreyzehener / oder deß geheimen Raths / 
gezogen / ſondern von der Burgerſchafft ze. iſt allwegen der jenig / fo ein Stättmeifter/ 
in bawlichem Weſen erhalten / vñ mit Pfle⸗ der hohen Schul Cantzler. Vnnd ſein / 
gern aus der Gemein verſehen wird. Es hat bey dem offterwehnten Bernhard Her⸗ 
aber Wolgedachter E. E. Rath erſtlich An. tzogen / in feiner Elſaſiſchen Chronic / 
5. die ietztgedachte Kirch zum Alten S. die Nahmen der erwehntẽ ae 118 
CO- 


daß Elſaſſes / Briß⸗vnd Sundgoͤws / ꝛc. 


51 


Scholarchen; wie auch der Profeſſorn, ten Buchs / Liber pulſuum genant / ſo ſich 


vnnd Præceptorn, biß auff feine Zeit / zu 
finden. Vnder Andern / haben allhie auch 
gelehret / von Theologis, Martinus Buc- 
cerus, VVolfgangus Capito, Paulus 
Fagius, Cafpar Hedio, Joannes Cal vi- 
nus, Petrus Martyr, Hieronymus Zan- 
chius, Ludovicus Rabus, Joannes vnnd 
Eraſmus Marpachii, Joannes Pappus, 
&c. von Juriſten / Franciſcus Hotto- 
mannus, Frãciſcus Balduinus, Obertus 
Gyphanius, Nicolaus Reusnerus, Ki- 
lianus Vogler / Georgius Obrechtus. 
&c. Von Medicis, Joanes Guintherius 
Andernacus , Sebaldus Hauenreuter / 
Melchior Sebitius, &c. Von Philoſo- 
* Sturmius, Valentinus 

rythræus, Melchior Junius, Michael 
Beutherus, Conradus Daſypodius, E- 
manuel Tremelius, Theophil. Golius, 
Joh. Benzius, Matthias Bernegger. &c. 
Das Stifft zu S. Thoma / ſo zu dieſer ho⸗ 
hen Schul / mit ſeinen Einkommen / gewid⸗ 
met / iſt / vor Jahren / anfangs ein Schottẽ⸗ 


Cloſter geweſen / hernach aber zu ein? Welt⸗ | 


lichen Stifft gemacht worden. Von An⸗ 
dern Kirchen / vnnd Cloͤſtern / den Grab⸗ 
ſchrifften darin / auch andern Gebaͤuen / 
ſambt bericht / wann ſelbige auffgerichtet 
worden / kan offtgedachter Hertzog geleſen 
werden der auch von d Straßburger Tha⸗ 
ten ſchreibet. Wie dann ſelbige Burger / 
Wegeleburg / Berbelſtein / Sultz / Bein⸗ 
heim / Stauffenberg / gewonnen haben vor 
Baden / Stollhofen / Andlau / Erſtein / 
Schuttern / vnd die Burg Schwanau / ge⸗ 
zogen ſeyn. Sie haben Ramſtein / Tracht 
felß / Seltz / Rottenburg / Frundſperg / Och⸗ 
ſenſtein / vñ Herlißheim / zerbrochẽ; Schatz 
tille/ Hornberg / Homburg in Weſterꝛeich / 
vnd Gemar im Elſaß / angegriffen Herꝛẽ⸗ 
ſtein / Freudeneck / Marle / oder Marlen⸗ 
heim / vnd Waſſelnheim / gewonnen; vor 
die veſtẽ Waldesberg / Mutzig / Muͤlberg / 
Rheinau / Schauenburg / vnd Dachſtein 


auff dem Frawenhauß in Straßburg be⸗ 
findet / vnd in ſolchem zu leſen / daß man be⸗ 
ſagtem Mentelin / als Er geſtorben / zu 
ſeiner Leichbegraͤbnuß / auch die groſſe 
Glock zu ehren geleutet hat / mit dieſen 
Worten: Obiit Dominus Johannes 
Menttlin Impreſſor, Sabbatho poſt cö- 
ceptionem virginis Mariæ, Anno 1478. 
& factus eſt ei pulſus cum Campana 
magna Dom. ſeq. Zu den andern Ge⸗ 
ſchichten dieſer Wolloͤblichen Statt / die 
im gedachten vnſern Text / vnnd hie oben / 
nicht einkommen / ſein auch nachfolgende 
zu thun; daß namlich Anno 1529. allhie / 
die Veraͤnderung der Religion ins gemein 
vorgenommen worden als die 20. Zunfft⸗ 
Geſellſchafften darauff gedrungen / vnnd 
bey dem Magiſtrat ſupplicando deßwe⸗ 
gen einkommen ſeyn. Anno 15 48. ward 
auch allda das Interim angenommen. Ans 
no 1635. iſt man zu Straßburg in voller 
Arbeit geweſen / den Rhein / oberhalb der 
Brugge vber denſelben / auſſerhalb der 
Statt / ( ſo / wie Limnzus de Jure publi- 
co, tam. 4. p. j. bezeuget 68. Joch / vnd 
jedes Joch 22. Schritt / fo 3794. Werck⸗ 
ſchuch machen / hat) mit Reduicten / Block⸗ 
haͤuſern / vnnd ſtarcken doppelten Ketten / 
dermaſſen zu ſchlieſſen / daß zu Waſſer / in 
der eyl nicht anzukommen: zu Lande aber 
befand ſich das Werck bey Kaͤhl (ſo ein 
ein Dorff / ober der Bruggen / auff 
Schwaͤbiſcher ſeiten) ſchon in feiner per- 
tection. Man hat auch angefangen / an 
ſtatt bißherigen kleinen Wercks / beym 
Zollhauſe / zu Anfang der Brucken / eine 
rechte Haupt: vnnd eine ſolche Schantz zu 
bawen / gegen welche / ohne groſſe Cere⸗ 
monien / nichts auß zurichten. Anno 38. 
war die Anzahl der Frembden allhie vber 
dreyſſig tauſendt erwachſen / ſo taͤglich ei⸗ 
nen groſſen Vorrath verzehrt / nebenſt 
dem ſich vndereinander angeſteckt; daß 
daher der Keyſerlich Commillarius von 


geruckt / vnd Dieffenau abgebrant. So Oſſa ſich ſolle haben hoͤren laſſen / die Statt 


wird von theils / dem Johann Mentelin / 
Burgern allhie / die Erfindung der Buch⸗ 
druckerey zugeſchrieben vnd gedenckt obge⸗ 
dachter Murſchelius, p. 46. eines ſehr al⸗ 


vielleichter zu 


Straßburg begehrte man mit gewalt nicht 
anzugreifen ; ſondern man konte Sie 
durch jhre eygene Barmhertzigkeit / 
Chor treiben: Sintemal 

G ij man 


52 Anhang der Beſchreibung N | 
man die Leuthe auffm Land nur rechtſchaf⸗ Abſchied in das 661. Jahr. 2. S. Juſtus. 3. 
fen tormentiren duͤrffte / daß Sie / von dem S. Maximin. 4. S. Valentinus. 5. Solari- 
Ihrigen / nach der Statt verlieffen / ſo wuͤr⸗ us oder Solartus. 6, S. Arbogaſtus, ent⸗ 
de dieſelbe / durch menge der Eingeflohe⸗ weder auß Aquitanien / oder aber auß Irꝛ⸗ 
nen / ſich bald von mangel / vñ contagion, land / deme König Dagobertus Ruffach / 
ſelbſt verzehren Dahero man allhie andere mit aller Zugehoͤr geſchencket hat. V Vim- 
Anordnungen gethan hat; wie Kemnitzi- | phelingusfagt/ Er ſeye Anno 66d. geſtor⸗ 
us, vom Schwediſchen im Teutſchland ben / vnd / auſſerhalb Straßburg / beym 
geführten Krieg / part. 2. fol. 991. a. berich⸗„Hochgericht / begraben / hernach aber eins 
tet: auch ſaget / daß hernach dieſe Statt] theils ins Cloſter S. Arbogaſt der regulir⸗ 
immer ſollicitirt worden / den Prager Frie⸗ ten Chorherꝛen / zů theil aber in die Stiffts⸗ 
den anzunehmen Sie habe aber lieber bey | kirch Surburg / verſetzt worden. Wann 
der Neutralitaͤt verbleiben wollen. Son? der Erſte Biſchof Amandus Anno G61. 
ſten ward auch / vor der Zeit / vermeldet / | geſtorben were / fo wurden die Nachfolgen⸗ 
daß bey vorgeweſtem Krieg / man / in an⸗ de nicht lang geſeſſen ſeyn. Deß wegen helt 
nehmung der Burger / zu Straßburg / ein P. Bertius ein andere Ordnung / vnd macht 
Zeitlang / der Religion halber / eine fleiſſi⸗ dieſen Arbogaſtum zum andern Biſchoff / 
gere Auffſicht gebraucht; weilen die R⸗ lib. 3. Com. rerum Germ. p. 464. vñ thut 
miſch⸗Catholiſchen / anderswo / oder an et⸗ Ihme Rodharium, Florentium, Anſo- 
lichen Orten / gar ſtreng hierin verfahren | aldum, ſuſtum, Maximum, Valenti- 
ſeyn / vnnd niemanden zu einem Burger num, vnd Solarium, nachſetzẽ. Wir wollen 
auffgenommen / ſo nicht jhrer Religion aber bey angefangener Ordnung verblei⸗ 
auch theils gar die Kinder ihres ererbten ben / ob ſchon / wie in alten Sachen zuge⸗ 
Burgerrechts / bloß der Religion halber / ſchehẽ pfleget / ons die Jahr deß Abſchieds 
beraubt; vnd die Evangeliſche Burger / an deß erſten / vnd dieſes ſechſten Biſchoffs / ſo 
ſolchen enden / dem Religions Frieden zul eygentlich nicht bewuſt ſeyn. Vnnd folget 
wider / ſcharpff gehalten haben / ſollen. Vn⸗ alſo der 7. namblich Elorentius, auß 
der den Landguͤttern dieſer Statt / ſo in vn⸗ Schotten / welcher deß Koͤnigs Dagober⸗ 
ſerm Text benamſet werden / iſt auch das ti ſtumm / vnd blind gebohrne Tochter / zu 
Schloß / vnd der Flecken Waſſelheim / ſo / recht gebracht / vnd Anno 676. wie Wim 
vor Jahren / eygne vom Adel gehabt: Item / phelingus wil / geſtorben iſt. 8. Anſoal⸗ 
der Fleck Doroltzheim; davon oben bey dus. 9. Biulffus, oder Bitulffus, der beym 
Moltzheim: Item der Fleck Ilkirch / fo etz) Bertio der Zehende. 10. Magnus. TI. Al- 
wan deren von Kageneck geweſen. art 2. — us. 1 ee der 
e 2... dem Bertio der Dritte in der Ordnung iſt. 
Was Endlich das Straß burgiſche 14. Landebertus. Ij. a 
Biſtum ſo in der länge vber 14. vnd in d alfo ordnet Sie Hertzog nacheinander: Az 
breite vber 7. Meylen nit / wie V Vimphe-| berV Vimpheling helt dieſe Ordnung / daß 
lingus, in Ruperto Epiſcopo, ſagt; aber Er Garoynum fuͤr den zwoͤlfften Lande- 
eine ſtattliche edele Mannſchafft / vnd Le⸗ bertum für den dreyzehenden Rothariũ 
henleute / die Hertesg lib. 4. fol. 65. ſeq. be⸗ für den vierzehenden; vnd hierauff Rodo- 
nennet / hat) anbelangt; fo fein deſſelben baldum für den 15. ſetzet / deme ſuccedirt 
Vorſteher folgende Perſonen geweſen. 1. haben / 16. Magnibertus, . Labyolus, 
Amandus, auß Aquitanien / fo vom Koͤ⸗ oder Laiboltus. 18. Gundoaldus. ı 9. 
nig Dagoberto auß Franckreich / als dem Gando. 20. Uto, oder Otto. I. 21. Ieger- 
Stiffter dieſes Biſtums / zum erſten Bi⸗ nus, oder V Vicgernus, VVygernus. 22, 
ſchoff allhie gemacht worden Theils ſagẽ / Andeltridus, oder V Vandeifridus. 23, 
es ſeye Anno 96. geſchehen / vnnd Er / A Heddo, oder Hetto; eines Graven von 
mandus, An. 620 im 90. Jahr ſeines Al⸗ Habſpurg Sohn / welcher das Staͤttlein 
ters / geſtorben. Audere aber ſetzen feinen | Ettenheim erbaut / entweder Anno 773 
oder 


deß Elſaſſes / Brißsond Sundgoͤwo/ t. 53 
oder 780. geſtorben / vnd wie man wil / im H. Addala tode / daſelbſt zugeſchehen man 
Cloſter Ettenheimmuͤnſter / vom Biſchoff glaubte hergegen die Biſchoffliche Haupt⸗ 
VVicgerno, wie Wimpheling ſagt / gez kirch nicht alſo fleiſſig beſucht / ſondern die 
ſtiff tet / begraben worden iſt / fo Er verbeſ⸗ gewohnliche Opffer allda gemindert wur⸗ 
ſert / vnd mehrers begabt hat. 24. Aulidul- | den. Daher Er / d Biſchoff / ehrliche Ma; 
phus. 25. S. Remigius, welcher das Clo⸗ tronen / vnd keuſche Jungfrauen / daſelbſt 
ſter in der Inſul / Eſchow / Aſchau / oder verjagt vnd jhr Einkommen zu ſich genoͤ⸗ 
Afchaugıa, an der Ill / oder Alſa / wie men. Vnd ſetzet dieſer Prieſter der Spey⸗ 
V Vimphelingus ſchreibet / geſtifftet / vnd riſchen Kirchen / VVimphelingus, vmbs 
die Reliquien Sophiæ, Fidei, Spei, vnnd Jahrı 568. darzu: hiſtoriam huic ſimilẽ 
Charitatis, dahin gebracht; auch zuͤchtige de Archiepiſcopo quodam Maguntino 
Jungfrawen / ſo nach der Regul S.Bene- | legimus, qui a muribus itidem exeſus 
dicti Chriſto dienen ſolten / allda angeord⸗ | elle perhibetur, nec id creditu difficile 
net hat. Iſt Anno Soz. geſtorben. 26. Re- eſt. 4). Altvicus, oder Alvvicus. 46. E- 
cho, oder Rachto. 27. Uto. 28.Etlechat- |renharius, oder V Verenharius, fo Anno 
dus. 29. Adolochus. oder Adelhoch; wel⸗ 1028. geſtorben. 47. V Vilhelmusl. die⸗ 
cher die Kirch zu S. Thoma in Straß⸗ ſer hat die Kirch zu S. Thoma / in Straß⸗ 
burg / darin S. Florentius, der Biſchoff / durg / welche Anno 1007. vom Wetter 
begraben worden / zu einer Collegiat Kir⸗ verbrant worden / von Grund auff wider 
chen gemacht / vnd ſolche Anno 830. reich; | erbauet / vnd dieſelbe im Jahr 1031. einge⸗ 
lich begabet da vorhin nur ein kleines Cloͤ⸗ richtet auch auß dem Spital S. Colum- 
ſterlein / von Schottiſchen Mönchen ber | bæ, die Stifftskirchen zum Jungen S. 
wohnet / da geſtanden war. 30. Bernoldus. Peter daſelbſt (dann Alt S. Peter der H. 
31. Utto. II. 32. Radoldus. 33. Grimol- | Maternus, wie Wimpheling wil / auffge⸗ 
dus. 34. Radoldus. II. zy. Regenhardus. richtet /) mit acht Pfruͤnden angeordnet 
36. Baldramus, oder V Valdramus. 37. hat / Anno 1047. geſtorben / vnd bey beſag⸗ 
Ottobertus, der beym Bertio, fo den U- tem Jungen S. Peter begraben worden 
tonem. II. vnd Radoldum. II. außlaͤſſet / iſt. 48. Hetzelo, ein geborner Graf von 
der. 35. Biſchoff iſt / welcher / von feinen Dagſperg / Anno 1066. geſtorben / dieſer 
eygnen Vnderthanen / in dem Schloß Ro⸗ hat noch 6. Pfruͤndenzum Jungen S. Pe⸗ 
tenburg / daß nachmals im Jahr. 1368. die ter geſtifftet / vnnd ligt auch daſelbſten be⸗ 
Burger von Straßburg verſtoͤrt / Anno graben. 4% V Vernhariusil. ein Graf 
913. erſchlagen worden. 38. Gottfridus. von Altberg. 50. Theobaldus. 51. Otto / 
39. Reichvvinus, ein geborner Hertzog Graf zu Hohenſtauffen / der Anno 1100. 
zu Lothringen. 40. Ruthardus, ein Her⸗ geſtorben. 52. Baldevinus. 53. Cuno. 54. 
tzog auß Schwaben. 4 f. Utto. III. 42. Er- Bruno. 5j. Gebhardus. 56. Burckardus, 
kenbaldus, der mit dem Keyſer Ortone. Anno 161. geſtorben. Als vnder dieſem 
I. nacher Rom gereiſet iſt. 43. Baldus. 44: Biſchoff / deß Jahrs 1144. die Kirch zu 
VVilderolffus, oder VVilderaldus, der S. Thoma / in Straßburg / widerumb vers 
Anno 997. von den Maͤuſen ſolle gefreſ⸗ bronnen / mit den Schrifftuchen Vrkun⸗ 
fen worden ſeyn. Die Vrſach deſſen hat den / vnd Freyheiten / ſo hat Keyſer Fride- 
Hertzog fol. 75. ſeq. auß deß von Koͤnigs⸗ ricus der Erſte Anno 1163. dieſelbe mit 
hofen Chronick. YVimphelingus ſagt / Keyſerlichen Privilegiis, anſehenlich / vnd 
es werde in der H. Addalæ Legenda ges genug ſamb verwahrt / vnnd Sie / mit jhren 
ſchriben / daß Er deßwegen von den Mau: | Guͤttern / in ſeinen Schutz genomme. 57. 
ſen gefreſſen worden / dieweil / auß zu groſ⸗ Rudolphs. 58. Conca dus von Geroltz⸗ 
ſemeyfer / Ihn verdroſſen / daß daß Volck / eck. 9. Henricus Freyher: zu Haſenberg. 
mit den Geſchencken / haͤuffig S. Ste⸗ Go. Conradus II. ein Her: von Hunnen⸗ 
phans Cloſter zu Straßburg zugeloffen / berg / wie Hertzog ſagt. Wimpheling nent 
wegen der Wunderwerck / ſo nach beſagter Ihn von e ſagt / x 175 

g ild⸗ 


54 


Anhang der Beſchreibung 


Bildnuß ober dem Thor zu Straßburg / vnd die Domherꝛen allhie / zu Straßburg / 
fo man ins gemein Biſchoffsburge Thor | ober der Wahl eines Biſchoffs / ſtrittig 
nenne / vnd daruͤber dieſe Wort ſtehen: waren Man wil / daß Er vnehelich geboh⸗ 


Conradus de Himenburg / fidelis Argẽ- 
tinenſis epiſcopus. Er iſt Anno 1202. ge⸗ 
ſtorben. CT. Henricus II. Graf von Ve⸗ 
ringen / Anno 1223. geſtorben. Zu dieſes 
Biſchoffs Zeit fein. 8o. Ketzer zu Straß⸗ 
burg verbrant worden / An. 1212. 62. Ber- 
toldus, oder Berchtoldus, ein geborner 
Hertzog von Teck; welcher Anno 1228. 
mit huͤlff der Straßburger / wider die 
Graven von Pfirt / vnd 14. Staͤtt / nahend 


ren worden. Jac. Gretſerus, de Epiſcop. 
Eychſtet. ſaget p. 48 2. gleichwol hievon 
alſo: Johannes hic à Clemente V. ab 
Eychſtettenſi throno, ad Argentinen- 
ſem vocatus, & trans latus fuit. Hunc 
Bruſchius audacius fortè quàm verius, 
nobilem Helvetium, in ag:o Tigurino 
illegitime natum, pronunciat. Deme 
aber ſey wie da wolle / ſo hat Er wol regiert / 
vnd verſchafft / daß zwolff Dorffer im Bis 


Bledesheim / geſiget; auch das Schloß ſtum vmbmaur et / vñ zu Stätten gemacht 


Bernſtein / oberhalb Dambach / einen gan⸗ 
sen Monat belagert / vñ endlich An. 227. 
erobert hat. Cz. Heinricus III. Graff von 
Staheleck / ſo Anno 1260. geſtorben. Er 
iſt dem Papſt beygeſtanden / vnnd hat deß 
Keyſers Friderici Il. Staͤtt / vnd Schloͤſ⸗ 
ſer / im Elſaß / vnd deſſen Nachbarſchafft / 
als Illewickers heim / Gengenbach / Cro⸗ 
nenberg / Molberghuſen / Ortemberg / 
Offenburg / vnd das gantze Kintzgerthal / 
zum theil belagert / zum theil gantz zerſtoͤrt / 
vnd theils mit Fewer verderbt. 64. Wal- 
therus ein Her von hohen Geroltzeck / in 
der Ortenau / welcher einen ſchwerẽ Krieg 
mit der Statt Straßburg gefuͤhrt / vnnd 
einsmals in einem Treffen vberwunden 
worden / vnd Anno 1263. vor leyd / wie viel 
darfuͤr gehalten / geſtorben iſt 65. Hen- 
ricus IV. Ser: zu Geroltzeck / am Waſi⸗ 
chin / oder im Elſaß / der An. 1272. geſtor⸗ 
ben. 66. Conradus III. Her? zu Liechten⸗ 
berg / Anno 1299. verſchieden. Vnder die: 
ſem Biſchoff / habẽ die Mannhaffte Blu⸗ 
menawer / ſo Ritterſtands geweſen / Ihr 
Schloß / vnnd Capell / in der Vorſtatt zu 
Straßburg gelegen / Anno 1280. de Teut⸗ 
ſchen Orden vbergeben / da hernach ein 
Teutſcher Herꝛ / mit den Seinigen / feinen 
Sitz gehabt hat wie deſſen in vnſerm Text 
gedacht wird. 67. Fridericus, Her: zu 
Lichtenberg / deß vorigen Bruder. C8. (bey 
Andern der 66.) Johannes I. von Dir: 
pheim / Keyſers Alberti Cantzler / vnd Bi⸗ 
ſchoff zu Aichſtett / den der Papſt zum Bi⸗ 
ſchoff zu Straßburg gemacht / da Er eben / 
als ein Keyſerlicher Geſandter / bey Ihme / 


worden ſeyn. Er beſſerte / vñ machte auch / 
wie man geſchrieben findet / die Mauren 
vmb Moltzheim / Mutzig / Sirneck / Dach⸗ 
ſtein / Dambach / Benfeld / zum H. Creutz / 
vnd Oberkirch vnd ſtarb Anno 1328. den 
man hernach zu Moltzheim / in dem durch 
Ihn erbauten Spital begraben hat. 69. 
Bertholdus, oder Bechtholdus II. ein 
Graf von Bucheck / der Anno 1353. geſtor⸗ 
ben. VVimphelingus ſagt / daß Er die 
Staͤttlein / vnnd Schloͤſſer / ober Rhein / 
Offenburg / Gengenbach / vñ Ortenburg / 
mit ihrer Zugehoͤr / auß der Hand deß 
Marggraven von Baden ( deme Sie vom 
Reich verſetzt waren /) vmb 44 tauſende 
Guͤlden geriſſen / vnnd mit ſehr groſſer ſei⸗ 
ner muͤhe / auch durch verdienſt / vnnd auß 
ſonderbarer Keyſerlichen gnad / vnd bewil⸗ 


ligung der Churfuͤrſten / zu feiner Kirchen 


gebracht; Er habe das Schloß Stauffens 
berg ſtarck belagert / vnnd auff den Grund 
zerſtoͤrt; Schlettſtatt / fo es mit Keyſer 
Ludwigen gehalten / belagert / das Leber⸗ 
thal / vnd andere benachbarte Ort / auch die 
Weinberg / verwuͤſtet ( wiewol die Schlett⸗ 
ſtaͤtter / nicht mit geringern Brandſchaden / 
deß Biſchoffs Staͤtt / vnnd Dorffer/vers 
herget haben:) das ſehr veſte Schl. Horn⸗ 
ſtein biß auff den Grund zerbrochen / vnnd 
geſchleifft: die Doͤrffer Dambach / vnnd 
Bers / oder Berche / vmbmauert / vnnd zu 
Staͤtten gemacht habe. Er ſagt auch / daß / 
zu feiner Zeit / vnnd im Jahr 1349. zu 
Straßburg / ſechzehen tauſent Menſchen 
geſtorben ſeyen. Man hatte einen Argwohn 
auff die Juden / als ob Sie die Bruͤnn ver⸗ 

gifftet 


deß Elſaſſes / Briß⸗ vnd Sundgoͤws / ic. 55 
gifftet hetten. Deß wegen dann auch allhie / laudem Germanorum fempiternam. 
bey die zwey tauſend derſelben / von dem Er ſagt auch / daß im gemelten 1478. man 
Volck / ſollen ſein verbrant worden / den 13. im Muͤnſter zu Straßburg erſtlich zu pre⸗ 
Hornung / deß folgenden Jahrs. Denen / digen angefangen / vñ deßwegen Magıfter 
fo ſich haben tauffen laſſen / iſt das Leben Joannes Geyler von Keyſersberg / zum 
geſchenckt worden. 70. Johannes II. von | erften Prediger hieher beruffen worden 
Liechtenberg. Dieſer kauffte zu dẽ Biſtum / ſey. 78. Albertus, Pfaltzgraf bey Rhein / 
von ſeinem Vettern / Landgraf Johanſen / fo Anno 1506. geſtorben / vnnd zu Zabern 
dem letzten / vnd hernach von deſſelben Er⸗ begraben ligt. 79. V Vilhelmus III. Graf 
ben / den Graven von Oettingen / die vn⸗ zu Honſtein / ein Thuͤringer / der An 1541. 
dere Landgraffſchafft im Elſaß. Es gehoͤr⸗ dieſe Welt geſegnet hat. So. Erafmus. deß 
ten aber deß Jahrs 1358. viel Ort / vnnd Heil Rom. Reichs Erbſchenck von Lim⸗ 
ſonderlich Franckenheim / S. Pildt / vnnd purg / der Anno 1568. geſtorben. 81. (bey 
Wordt / in diefelbe. beſagter Landgraff im Etlichen der 79) Johannes, Graf zu 
Elſaß / Johannes, ein geborner Graf von Manderſcheid / Herꝛ zu Blanckenheim / der 
Oettingen / iſt Anno 137 C. geſtorben / vnd Anno 1592. den 22. Aprilis / verſchieden. 
ligt zu Buſchweiler / in d Schloß Capel⸗ Vnder dieſem Biſchoff waren Domher⸗ 
len gedachter Biſchoff Johannes aber ren / 1. Chr iſtoff Ladißla / Graf zu Nellen⸗ 
(der zuvor Hagenau / vnnd Schlettſtatt / burg / vñ Thengen / Thumbprobſt. 2. Geb⸗ 
belagert hat / vnd zu deſſen Zeit / die Engel⸗ hard / Druchſeß von Walburg / Domde⸗ 
laͤnder / vnd jhre Gehuͤlffen / ins Elſaß gez | chant. . Johann / Graf zu Salm / Herꝛ zu 
fallen ſeyn ſtarb Anno 1365. 71. Johan- | Keifferſcheiot / Thumb Cammerer. 4. E⸗ 
nes III. Graf zu Ligny, vnnd Lutzelburg. berhard Graf zu Manderſcheid / Doms 
72. Lampettus von Buren (VVIimphel.] Cuſter. 5. Eberhard Graf zu Witgenſtein. 
ſagt von Burne, oder vom Bronnen) 7. Bernhard / Graf / vnnd Herꝛ zu Wal; 
Wilhelms von Buren / eines Ritters / deck. 5. Philips Freyherꝛ zu Walpurg / 
Sohn / fo hernach Biſchof zu Bamberg deß H. Roͤm. Reichs Erbdruchſeß. 9 Her⸗ 
ward. 73. Fridericus II. Graf zu Blan⸗ man Adolff Graf von Solms. 10. Friede⸗ 
ckenheim / an deß vorigen Stell / vom rich Erb zu Norwegẽ / Hertzog zu Schleß⸗ 
Papſt Anno 137. verordnet. 34. Burkar - wig / vnd Holſtein. 11. Johann Wilhelm / 
dus II. ein Graf zu Luͤtzelſtein. 75. VVil- Hertzog zu Guͤlch / Cleve / vnd Berg. 12. 
helmus II. Graf zu Dieſt / fo Anno 1439. Chriſtoff Graf zu Sultz. 13 Ernſt Graf 
geſtorben / vnd / zu Moltzheim / im Spi⸗ zu Manffeld. 4. Arnold / Graf zu Mar; 
tal / begraben worden. 76. Cunradus von derſcheid / vnd Blanckenheim 15. Johann 
Buſnang zu deſſen Zeit der Geckenkrieg Philips Graf zu Manderſcheid / Herꝛ zu 
im Elſaß geweſen. 77. Rupertus, Pfaltz⸗ Geroldſtein. 16. Frantz / Freyherꝛ zu Kri⸗ 
graf bey Rhein / der Anno 1478. verſchie⸗chingen / vnd Puttingen. 17. Peter Ernſt / 
den / vnd zu Zabern begraben worden. Vn⸗ | Graf zu Manffeld. 18. Ferdinand Frey⸗ 
der dieſem Biſchof hat man die Buch⸗ herr zu Waldburg / deß H. Rom. Reichs 
druckerey erfunden; Davon vielgedachter Erbdruchſeß. 19. Johann Freyherꝛ zu 
VVimphelingus alſo ſchreibet; ſub hoc | Winnenberg / Herr zu Beilſtein. 20. Jo⸗ 
Roberto nobilis ars impreſſoria inven- | hann Daniel Freyherꝛzu Winnenberg / vñ 
ta fuit a quodam Argentinenfi, licet in- Beilſtein. 21. Friederich / Hertzog zu 
complete: fed cum is Maguntiam de- | Sachſen / Engern / vnd Weſtphalen. 22. 
ſcenderet ad alios in hac arte invefti- | Johann Ludwig / Graf zu Leiningen / Her: 
ganda ſimiliter laborantes, ductu cu- zu Weſterburg. 23. Joachim Carle / Her⸗ 
juſdam Joannis Genßfleiſch / ex fenio tzog zu Braunſchweig / vnd Luͤneburg. 24. 
cæci, in domo Boni montis Gutenberg / Frantz / Hertzog zu Braunſchweig vnd Luͤ⸗ 
in qua hodiè Collegium eſt juriſtarum, neburg. Dann dieſes ein hohes Stifft iſt / 
ea ars completa, & conſummata fuit,in | von 24. Domherren / die Fuͤrſten / Gravẽ / 

oder 


56 


Anhang der Beſchreibung — 22 


oder Freyherꝛen / der Zeit / vnd zwar alten ten / liffern follen. Der Statt Straßburg 
Stammens / vnd herkommens / die jhre 1s. wurden damahlen die / vom obernannten 
Ahnen beweiſen koͤnnen / ſein muͤſſen. Nun | Herzen Hans Georgen / Marggrafen zu 
nach deß obgedachtt Biſchoffs Johannis, Brandeburg / Herꝛn Joachim Friderichs / 


Grafens zu Manderſcheid / Tode / erwoͤhl⸗ 
ten etliche / auß obernanten Domherren / zu 
dieſes Stiffts Adminiſtratorn / Herꝛen Jo⸗ 
hann Georgen / Marggrafen zu Brandt; 
burg; ſo damaln zu Straßburg ſich befan⸗ 
de: die andern aber Herꝛn Carolum, Bi⸗ 
ſchoffen zu Metz / Hertzogs Caroli von 
Lothriugen Sohn: darauß ein ſchaͤdlicher 
Krieg entſtanden / in welchẽ auch die Statt 
Straßburg geflochten worden Es blieb as 
ber entlich der Staͤrckere / namblich hoch⸗ 
gedachter Herꝛ Carl von Lothringen / der 
Romifchen Kirchen Cardinal / Biſchoff; 
vnd ward zwiſchen Ihme / vñ dem Thum⸗ 
capitel vnd dañ der Statt Straßburg / An. 
160 f. ein Vergleich auffgerichtet / in wel⸗ 
chem die Statt / bey ihrem Exercitio, vnd 
innhabenden Kirchen / wie Sie dieſelbe / zur 
Zeit deß vorigen Biſchoffs Johannis ge⸗ 
habt / gelaſſen / vnd ſolches in effectu An. 
1604. im Vertrag zu Hagenau auffgerich⸗ 
tet / widerholet worden: dar inn auch / vnter 
andern / verſehen / daß die Acht Fuͤrſten / 
Grafen / od Herꝛen / Augſpurgiſcher Con- 
feſſion, den Bruderhoff / vñ andere Thũ⸗ 
herꝛn Hoffe / vnd Capituls Haͤuſer / in der 
Statt Straßburg / mit allen Gerechtig⸗ 
keiten / 15. Jahr lang beſitzen deßgleichen 
auch das halbe Theil deß Dorffs Lam⸗ 
pertheim / vnd alles Einkom̃en / vñ Gefaͤll / 
deß Capituls / ſo vnter der Statt Straß⸗ 
burg jurisdiction gelegen / innhaben / vnd 
genieſſen: hergegen die der Augſpurgiſchen 
Confeſſion ſich aller adminiſt ration deß 
Guͤrtlerhofs zu Straßburg gaͤntzlich bege⸗ 
ben / vnd deſſelben Senior, vnd Deputaten / 
deß Chors / vnd Guͤrtlerhofs / ſampt aller 
darzu gehörigen Brieffẽ / Kleinodiẽ / Kelch / 
Monſtrantzen / Reliquien / ꝛc allein vnter⸗ 
nehmen aber hingegen gemelte Senior, vñ 
Deputaten / vber das / was biß hero / auß 
dem beſagten Guͤrtlerhoff / dem Stifft zu 
S. Marr / nemlich jedes Jahrs Coo fl. fuͤr 
ihre Miniſtros, geraicht wordẽ / den Herꝛen 
Augſpurgiſcher Conteſſion im Bruder; 
hoff 15. Jahr lang / jedes Jahrs Coo. fl. für 
ihre Penſionarios, an ſtatt der Vicaria⸗ 


vorhin geweſten A dminiſtttoris zu Mag⸗ 
deburg / hernach aber Churfuͤrſtens zu 
Brandenburg Sohn / der Statt fuͤr doo. 
tauſent Guͤldẽ pfandsweiſe / verſchribene 
Stuͤck / biß zur wiederloͤſung / gelaſſen. Als 
i. der Zoll keller / auſſer der Lehens Gerech⸗ 
tigkeit. 2. die Gemeinſchafft der Vogtey 
Marlenheim / vnd darein gehörige Doͤrf⸗ 
fer / jedoch / daß die Catholiſche Religion 
da gelaſſen werde. 3. die Gemeinſchafft deß 
Dorffs Nuñenweyher. 4. der geringe Spi⸗ 
tal / oder das Stifft S. Barbaræ zu Straß⸗ 
burg. 5. die Gerechtigkeit deß Schulthei⸗ 
fen Gerichts. C. die Gerechtigkeit bey dem 
Stifft S. Stephã zu Straßburg / jedoch / 
wañ ein Abbtiſſin abſtirbt / ſoll ein Andere 
erwoͤhlet / vnd dem Biſchoff / in recogni- 
tionem Ordinariæ jurisdictionis, jeder⸗ 
zeit ioo. fl. erlegt werden ze. Als die obver⸗ 
melte 15. Jahr ihr Endſchafft erꝛeicht / 
ward An. 1620. obgedachter Vertrag / den 
12. Febr. alten Calenders / aber mals zu Ha⸗ 
genau / auff 7. Jahr lang / erlaͤngert. Nach 
endung derſelben / hat Keyſer Ferdinan- 
dus Il. An. 27. den o. Apr. den beſagten 
Bruderhoff / ſampt Zugehoͤrde / dem Ca⸗ 
tholiſchen Domcapitel zu reſtituiren an⸗ 
befohlen; wie auch vben allbereit vermeldet 
worden. Es haben auch darauff Ihre Keyſ. 
Mafjeſt. ꝛc. der Statt Straßburg vnter⸗ 
ſchiedlich anbefohlen / das Muͤnſter / vñ an⸗ 
dere Kirchen / den Catholiſchen wider einzu⸗ 
antworten; deren meiſtes fundament das 
hin gegangen / weilen / zur Zeit deß Inter- 
ms, An. 1549. die Statt / den Biſchoffli⸗ 
chen ꝛc die 3. Kirchen / das Muͤnſter / oder 
den Dom / Alt / vnd Jungen S. Peter / wi⸗ 
der eingeraumt / vnd erſt An. 1560. vnd Gi. 
den Evangeliſchen Gottes dienſt abermals 
dariñ angericht; daß die Statt / weil es erſt 
nach dem Religionsfrieden geſchehen / die⸗ 
ſelbe den Catholiſchen wieder abzutretten 
ſchuldig ſeye: Darauff dañ die Statt ge⸗ 
antwortet hat; wie deſſen auch oben / in der⸗ 
ſelben Geſchichten / Anregung geſchehen. 
Endlich iſt die Sach erſitzen geblieben / als 
die Schweden im Reich Vberhand genom⸗ 
men; 


deeß Elſaſſes / Brißsond Sundgoͤwo / e. 57 
men vnd gibt den heutigen zuſtand das In (daherumb es viel Weinberge / vnnd Mo⸗ 
ſtrumentum Pacis zuerkennen. Aber wi⸗ raß / gibt) auch beſagten vnſern Text der 
der auff die Herzen Biſchoͤffe zugelangen / vorhin gedruckten Lopographiæ Alſatiæ 
ſo iſt obhochernãter dz. Biſchof zu Straß⸗ fol. 43. Im Jahr 163 4. ward dieſes Sultz / 
burg / namlich der Her: Cardinal von Lo⸗ vom Herꝛen Rheingrafen Oth Ludwigẽ / 
thringen Anno 1607. geſtorben; deme der den 2. Februarij / erobert / vñ da gute Beu⸗ 
83. Herꝛ Leopoldus, Ertzhertzog zu Dez ten gemacht / vnd bekam Er / wie Kemnit- 
ſterꝛeich / vnd Ihr Durchleucht / als Sie Zius berichtet / allein von einem Grafen 
reſignirt / oder das Biſtum auffgeben / der von Llechtenſtein drey Centner Silbers. 
84. Biſchof H. Ertzhertzog Leopold Wil Es iſt auch ein Sultz nicht weit von 
helm von Oeſterꝛeich / ꝛc. vmbs Jahr 1627. Moltzheim davon deßgleichen im beruͤrten 
oder 28. ſuccedirt ſo noch dieſer Zeit dieſem Tex | 
Biſtum vorſtehet: Thumdechant aber / vñ 
deß Stiffts General Adminiftratot ; iſt 
Her: Frantz / Hertzog zu Lothringen / ꝛc. 
Biſchof zu Verdun / ꝛc. Es gibt aber zum 
H. Roͤm. Reich / dieſes Biſtum / Monat: 
lich Einfach 18. zu Pferd / vnnd 100. zu 
Fuß / oder an Gelt / 616. fl. vnnd / zu Vn⸗ 
derhaltung deß Cammergerichts zu Spey⸗ 
er / nach dem erhoͤchten Anſchlag / (dann 
vorhin es nur 77. fl. den Thaler zu 69. Kr. 
gerechnet / geweſen /) Jaͤhrlich / wie ich ge⸗ 
funden 129. fl. 10. Kr. 2. Heller. 


Sluͤrtzelbrunn / 


Ine Abbtey an de Graͤntzen dep vndern 

Elſaß / gegen Lothringen zu / davon im 
Text fol. 52. b. vnd beym Hertzogen lib. 3 
c. il vnnd daſelbſt auch eine Verzeichnus 
der Aebbte dieſes Cloſters / ſampt etlichen 
Grabſchrifften vornehmer Leuthe / vnnd 
darunder etlicher Grafen von Büch / fo 
allhie ligen / zu leſen. Vnd meldet dieſer 
Hertzog / am i. Blat / daß der Abbt Wolf⸗ 
gang Sigel / ſo dem Anaſtaſio Ohuren / d 
Anno 1576. geſtorben / ſuccedirt / ohne vor⸗ 
wiſſen ſeines Convents / in Lothringen ab⸗ 
geſetzt / vnnd ein newer Welſcher Abbt / an 
fein ſtatt / in das Cloſter gethan worden. 
Dieweil aber hiedurch dem Convent / wi⸗ 
der jhre Keyſerliche Freyheiten / jhre Wah⸗ 
len abgeſtrickt / hetten Sie ſich darwider 
geſetzt / der Abbt gen Weiſſenburg / vnd die 


Conventuales gen Hagenau / in die Hof / 
mas In Cloſter Anno 680. durch den Konig 
Sultz. . EC Franckreich im Elſaß /geſtifftet Iſt 
Ihe võ dieſem Biſchoflich Straß bur⸗ im Bauern Krieg / weil es in einem offenen 


gifchen Staͤttlein / im Obern Elſaß Dorff gelegen / vbel 2 PARK, 


ext. 5 
So hat vielgedachter Hertzog / in der 
Elſaſſer Chronick / lib. 3. ca. 18. ein Sultz / 
Schloß / vnd Dorff / im vntern Elſaß / na⸗ 
hend Surburg / vnnd beym Hagenauer 
Forſt / zwiſchen der Sauer / vñ Seltzbach / 
ſo Fleckenſteiniſch / vnd Lehen vom Stifft 
Coͤln ſeye: vnd ſagt / daß dieſes letzte Sultz / 
wie auch Beinheim / vnd Berbelſtein / 
vermoͤg alter Chronicken / durch die von 
Straßburg / Anno 1314. zerbrochen wor⸗ 
den. Sonſten iſt auch ein Adelich Ge⸗ 
ſchlecht dieſes Nahmens imElſaß geweſen / 
fo An. 1648. mit Claus Jacoben von Sultz 
außgeſtorben iſt. In der Franckfurtiſchen 
Herbſt Relation deß Jahrs 1652. iſt ein⸗ 
kommen / daß in demſelben Jahr die Lo⸗ 
thringer Sultz im Elſaß / dreymal verge⸗ 
bens geftürmet. Welches ſonder zweifels / 
von dem erſten Sultz hie oben zu verſtehen 
ſeyn wird. 6 
Sultzbach / 

ENeweder ein Staͤttlein / oder Flecken / in 

S. Gregorienthal / deß Obern Elſaß / 
ſo denen von Schauenburg gehörig iſt das 
von in vnſerm Text / d. fol. 43 vnd daſelbſt 
auch von dem herzlichen Sauerbrunnen 
naͤchſt bey dieſem Ortz wie deß gleichen von 
dem Schauenburgiſchen / sc. Bergſchloß / 
Hohen Hattſtatt vnd einem andern Hatt⸗ 
ſtatt / bey Egesheim / vnd oberhalb Herliß⸗ 
heim gelegen / bericht geſchiehet. 


Surburg / 


58 Anhang der Beſchreibung 
Die Verzeichnuß etlicher Proͤbſt / Deca- her dieſer. Folgender zeit hat Hertzog 
norũ, v ñabgeſtorbner Canonicorũ, vnd d Bernhard von Sachſen Weymar / auff 
An. 1592. noch im Leben geweſten Stiffts / dem Ochſenfeld bey dieſer Statt / den Her⸗ 
Perſonen allhie Item etliche Grabſchriff⸗ zog Carlen von Lothringen gefchlagen. 
ten / ſo da zu leſen; hat Hertzog / in feiner | Ob Thann fangt ſich das groß Gebuͤrg / 
Chronick / fol. Go. ſeqq. ligt nahend Sage? Voſagus, oder Voſegus, genant an / vnnd 
nau / vnd der Sur. 5 0 ſich 0 biß 8 e da⸗ 
von Munſterus, in Beſchreibung deß El⸗ 
Thann. ſaſſes / ee e et 5 n 
SI von dieſem / in der Graffſchafft | tini Sermonis Caſtello, voc. Vofegus 
Pfirt / vnd dem Sundgoͤw / (ſo jetzt der (dann alfo vermeint Cluverius de anti- 
Cron Franckr. vermoͤg Frieden⸗Schluſ⸗ | qua Italia, beym Cæſare, geleſen werden 
ſes / erblich gehoͤrig) gelegnen Ort / vnſere ſolle) vnd was oben im Eingang / von die⸗ 
vorhin gedruckte Topographiam Alfa- | fem Elſaß:vnd Lotharingiſchen Gebuͤrg / 


tiæ, oder Elſaſſiſcher Oerter Beſchrei⸗ einkommen zu leſen. 
bung / am 43. Blat. Ein zeithero / vnd noch 
im Jahr 1653. war / wegen deß Königs in Tuͤrckheim. 


Franckreich / Statthalter allhie / der Wol⸗ 
geborne / vnd Geſtrenge / Herr Hans Chri⸗ 
ſtoff von der Gruͤn / Herd auff Botmingẽ⸗ 
welches Schloß / ſo nahend der Statt Ba⸗ 
ſel gelegen / Er erweitern / vnd ſchoͤn zurich⸗ 
ten hat laſſen. Anno 33. vnnd 34. bekamen 
dieſe Statt / vnd Schloß / die Schwediſchẽ / 
vnd Frangofen; Vnd obwoln Anno 34 die 
Keyſeriſchen die Statt (aber nicht das 
Schloß / ) den 12. Octobris / mit Liſt einbe⸗ 
kamen: So jagten doch ſolche / jhnen / die 
Frantzoſen wider ab. In den Geſchichten 
deß Jahrs 1635. ſchreibet Kemnitzius, 
vnder andern / was damaln im Elſaß / vnd 
ſonderlich in dieſer Gegend / vorgegangen / 
alſo: Anno 35. ziehen die Lothringer / mit 


She von dieſem deß H. Roͤm Reichs 
Staͤttlein den Text f. 44. Sein Mo⸗ 
natlicher Reichs Anſchlag iſt 20. fl. vnnd 
zum Cammergericht zu Speyer Jaͤhrlich 
41. fl. 42. fr.. Heller. Anno 1635. hat der 
Frantzoͤſiſche Gubernator zu Colmar dies 
ſen Ort vberfallen / den Commendanten / 
vnd viel andere gefangen / vnnd die Thor 
verbrant wie Kemnitzius berichtet. 


Vrbis / 


EIn Dorff / in dem S. Amarin thal / ge⸗ 

gen Lothringen / an dem Paß / die Steig 
genant / gelegen / vnd dem Stifft Murbach 
gehoͤrig; wie ich auß dem Sundgoͤw be⸗ 
richtet worden bin. Sihe auch beruͤrten 


jhrem Hrrtzog / zu Bꝛeyſach / ober die Bru⸗ vnſern Text / fol. z. 
cken / halten bey Gemehr (Gemaͤr) Ren- 1 
dezvous, vnd nehmen zu Oberberckheim / Veldbach / 


S. Pilten / vnd in den vmbligenden Dorf; 
fern / quartier. Der Hertzog von Rohan / 
ſo / auß Lothringen / ins Biſtum Baſel / na⸗ 
2 Bruntraut geruͤcket 8 / 75 das 
taͤttlein Sultz im obern Mundat / Geb⸗ 
weiler / Than / Senheim / vñ andere / Ort / S. Waldburg / 5 
beſetzt / Before blocquirt / aber wider vers) x In Manscloſter / von deme deßgleichen 
laſſen. Ruffach ward von ſeinen Voͤlckern / "im Text geſagt worden iſt. Deß Keyſers 
den 14. Februarij / mit ſtuͤrmeter Hand er⸗ Friderici Barbaroſſæ Vatter / vnd Graf 
obert / das Schloß aber mit accord einge | Theodoricus von Muͤmpelgart / haben es 
nommen. Keyſersberg beſetzte Rohan auch; angefangen. Iſt erſtlich Benedietiner Or⸗ 
Er ſelber aber nahm fein Hauptquartier | dens geweſen. Jetzt gehort ſolches Cloſter / 
im Schloſſe zu Rappoltzweiler / vnd legte] ſampt der Probſtey Weiſſenburg / dem Bi⸗ 
viel Volcker in die Statt zu ſich. Biß bie: | um Speyer / vnnd wird / S. Wald⸗ 
burg 


In Sramwenclofter in der Graffſchafft 

Pfird / ſo ſelbige Graven geſtifftet / vnd 
allda 13. Graven / vnd Graͤvin / begraben 
ligen wie Munſterus ſchreibet. | 


nn nn. 
— — 


deß Elſaſſes / Briß⸗ vnd Sundgoͤwo / ꝛc. 59 
burg / durch einen Weltlichen Vogt ver⸗ cob Chriſtoff von Wangen / ie. Biſchoffli⸗ 
waltet. Hat zwar nur ein 1 /Dürs | cher Ambtmann der Pfleg Wantzenau. 
renbach genant / darzu gehoͤrig. Siehe vn⸗ | 
ten Weiſſenburg Item / Hertzogen / in der | Waſſenburg / 

Elſaſſer Chronick / lib. z. c. 17. daſelbſten EIn zerfallen Schloß / oberhalb Nider⸗ 
Er auch die Grabſchrifften etlicher Aebb⸗ bronn / Herꝛen Graven von Hanau ge⸗ 
te / vnd anderer Perſonen / fo in folchem hoͤrig. Iſt etwan ein Wehr deß Paſſes der 
Cloſter ſeyn / ſetzet. Straſſen geweſen / ſo / von Bitſch / durch 
Waldkirch Niderbron / ins Elſaß gehet. Es ſtehet 

0 ? noch auff dem Haufe / in einem Felſen / 

En im Brißgoͤw gelegenes Defterzeich- | nachfolgende Schrifft gehauẽ: Deo Mer- 
iſches Staͤttlein / davon auch im Text / curio Attegiam Tegulitiam compoſi- 
fol. 44. hat eine Probſtey / ſo / vor Zeiten / tam Severinus Satulinus C. F. ex voto 
ein Benedictiner Nonnencloſter / zu S. 
Margreten genant / geweſen. Cruſius, in 
ſeiner Schwaͤbiſchen Chronic / ſagt / ſeye 
von Birghardo, der Teutſchen Provintzen 
Hertzogen / Anno 994. geſtifftet / vnd vom 
Keyſer Ottone III. privilegirt; aber herz 
nach / durch den Cardinal / vnnd Paͤpſtli⸗ 
chen Legaten / Julianum, zu einem Colle- 
gio gemacht / vnd vom Keyſer Sigismun- 
do An. 1434 beſtaͤttiget worden. Siehe 


poſuit L. L. M. wie Hertzog / in der Elſaſ⸗ 
fer Chronick / lib. 3. fol. 53. von feiner Zeit 
berichtet. i 


Wattweil. 


5 von dieſem dem Fuͤrſtl. Stifft 
Murbach gehörigem Stättlein den 
Text / fol. 45. Anno 1634. eroberte dieſen 
Ort / neben vielen andern / Her: Rheingraf 
Oth Ludwig / vnd die Schwediſchen. Von 
auch Munſterum, in Beſchreibung deß dem Bade allhie / deſſen auch im beſagten 
Breißgoͤws daſelbſten Er deßgleichen dep | vnſern Text gedacht wird / ſchreibet Bau- 
Cloſters Selden / durch die Hertzogen von | hınus, in der Hiſtori vom Bollerbad / alſo: 
Zaͤringen: der Cloͤſter Gruͤningen / vnd S. wiewol das Waſſer zu Watweil im Elſaß / 
Vlrich / von den Herꝛen von Kaltenbach / vnter dem Abbt zu Murbach / muß gewaͤr⸗ 
vnd deß Frawencloſters Beraw / von Fr. met werden / vnd man ſein nicht viel achtet / 
Ita von Kaltenbach / geſtifftet / gedencket. daß es ſchier gar nicht gebraucht wird / da 

Wald ohu et. man auch die Springquellen nicht ſaͤubert / 


noch bequeme Oerter auffgebauet ſeyn. 
Sebe von dieſer Oeſterꝛeichiſchen (Er redet aber von ſeiner Zeit vmbs Jahr 
Rhein: oder Waldſtatt obbeſagtes 


1598.) daß man daſelbs baden koͤme: 


44. Blat / vnſers Textes. Nichts deſtoweniger iſt es gar heilſam / wie 
W ich an mir ſelbs / vnd andern / ſolches erfah⸗ 
angen. ren habe / zu den innerlichen Kranckheiten / 


Def gleichen auch von dieſem / dem ho⸗ da ſich / in meinem Mage / eine ſchleumige 
Deca and Biſtum / 3 Feuchtigkeit gehaͤuffet hatte / fo vd Haupt 
Frauen Abbtiſſin zu Sanct Stephan in berab gefallen / vnd die Leber gar hitzig war / 
Straßburg / mit einander gehörige Staͤtt⸗ wiewol der Schweflich Geruch fuͤrnem⸗ 
lein / vnd Schloß / fol. 45. vnd wie ſolcher lich ſich erzeigte. 

Ort an beſagte ne ſeye / Wegelburg / 
den Bernhard Herzogen in der vielange⸗ EIn Schloß / ſo zu deß B. Hertzogs Zei 
zogenen Elſaſſer Chronick / ib. 3 c. i. Ern, wie n De 
i iſch geweſen. Soll ein Pfandſchafft vom 
Wantzenau / Reich ſeyn. Anno 1272. wurde es durch die 

En offner Fleck / mit einem guten Schl. von Straßburg / vnnd den von Ochſen⸗ 

zum Biſtum Straßburg gehoͤrig; da⸗ ſtein / Landvogten im Elſaß / eingenom⸗ 


von im Text fol. 53. b. 1653 · war Herr Ja⸗ men FRISTEN 
V H ij Weiſſen⸗ 


60 
Weiſſenburg. 


Anhang der Beſchreibung | 
elliche Ritterger icht beſeſſen haben. Item / 
cap. z. von dem erhabenen Stein / in der 


SI von dieſer dep Heil. Roͤm Reichs Stifftkirchen / darunder ein Kindlein ligt / 


Statt vnſern Text / fol. 45. ſeq. Ihr 
Monatlich einfacher Reichs Anſchlag iſt / 
112. fl. vñ zu Vnderhaltung deß Cammer⸗ 


welches die Juden gemartert haben ſollen: 
vnd von andern Cloͤſtern / vnd Geiſtlichen 
Haͤuſern in der Statt / als der Prediger / 


gerichts zu Speyer / Jaͤhrlich / wie ich geles | Varfuͤſſer / Auguſtiner / vnd andern; Itẽ / 
ſen / 9z. fl. 27. kr. 2. Heller. Limnæus ſagt dem Teutſchen Hauß / (fo der vier Cam⸗ 
como 4. de jure publ. auß der Speyri⸗ merhaͤuſer deß Ordens eines iſt / deren ei⸗ 
ſchen Chronick Lehmani, daß dieſe Statt nes ein Teutſcher Meiſter / wann Er im 
einen trefflichen Weinwachs habe / welcher Orden der Regierung nicht mehr fuͤrſtehẽ 
faſt die fuͤrnehmſte Nahrung der Burger⸗ kan / zu ſeiner Wohn: vnd Vnderhaltung 
ſchafft / vnd anderer vmbligenden Flecken zuerwoͤhlen macht haben folle/) vnnd dem 
ſeye: Item / daß die Burger / nd andere bes | Johanniter Hof in der Statt / fein 4. Cap. 
nachbarte / viel fruchtbare Kaͤſtenwaͤlde ha⸗ dann ferners von den Stattvoͤgten / vnnd 
ben / welche Kaͤſten / od Caſtanien / wie auch Schultheiſſen / das . vnd 6. von dẽ Hauß: 
der Wein / weit verfuͤhret werden. Die oder Muͤntzgenoſſen allhie / (in deren Haͤu⸗ 
Lautter fleuſt mitten durch die Statt. Wz | ſern / auff etliche Wochen / für die Schuld 
Ihr Regierung anbetrifft / fo gehoͤrt / in ner / Balger / ꝛe Freyung iſt / das 7. vnnd 
hochwichtigen Sachen / fo ſich vnter den dann von den alten Adelichen / auch Bur⸗ 
Burgern / auch andern in der Statt zutra⸗ | gerlichen Geſchlechten allda / vmbs Jahr 
gen / die Straff E. E. Rath zu. So werden 1592. als der Schilling / Artzt / Kantengieſ⸗ 
die Rotweiliſche Remiſſiones vor Rath ſer / Jungen / Stabhel / Metzer / Nefen / 
verꝛichtet / vñ geht gleich vom Raht / in ſol⸗ Hellwigen / Poſſen / Huͤtter / Breitenacker / 
chen Sachen / die Appellation, ans Cam⸗ Keller / Schmaltzen / Harſten / Helffanten / 
mergericht / vnd nicht an die Staffel: oder , Trautwein / Reinfarten / Spitler / Mote⸗ 
Rittergericht. Der Rath wird beſetzt von | rer / Scheyden / Chunen / Hertzogen / 
den Haußgenoſſen / das nent man den alten Steurnagel / Metzler / Schwaͤrtzerden 
Rath / darauß werden die Burgermeiſter (darauß Philippus Melanchton ent⸗ 


erwoͤhlt / deren regieren alle Jahr 4. jedes 
quatember einer / vnnd ſein derſelben acht. 
Sonſten werden von den Zuͤnfften / vnnd 
Handwerckern 4. erwoͤhlet Es gehen aber 
Jaͤhrlich nicht mehr / dann ſieben von Ihnẽ 


in den Rath / deren einer jedem Burger mei⸗ 


ſter in der Regierung zugeordnet wird / ſo 
man die Marſchalck nennet Vnd beſtehet 
auß ſolchen 14 das Staffelgericht / vnnd 
werden auß Ihnen die jenigen genommen / 
ſo den Rath nicht beſitzen / ſondern Vß⸗ 
genger ſeyn. Wann einer das Gericht zu 
beſitzen ſich weigert / der muß ſein Burger⸗ 
recht auffkuͤnden / daſſelbe dreyfach erlegẽ / 
vnnd in 2. oder 3. Monaten die Statt mei⸗ 
den / hernach wiederumb vmb das Burger⸗ 


ſprungen /) vnd anderer vielmehr / auch võ 
jhren Stammen / vnnd Wappen / das 11. 
Cap. deß beſagten o Buchs vnd was An. 
1525. in der Bauren Auffrulr / als dieſe 
Statt / von Churfuͤrſt Ludwigen / Pfaltz⸗ 
graven / belagert worden / dieſelbe vor einen 
vergleich eingehen muͤſſen / den beſagten 
Hertzog / cap. 9. Anno 1633 bemaͤchtigtẽ 
ſich die Keyſeriſchen zu Hagenau deß pla⸗ 
tzes Villicheim / vnd zwangen dieſe Statt 
Cron Weiſſenburg Keyſeriſche einzuneh⸗ 
men. Es bekamen aber hernach die Schwe⸗ 
diſchen Weiſſenburg wider. In der Anno 
1650. zu Nuͤrenberg gemachten deligna- 
tione Reſtituendorum, ſtehet; Weiſſen⸗ 
burg am Rhein cont. Capitula SS. Petri, 


recht anſuchen. Siehe viel / vnnd offtange⸗ & Stephani, wegen der Pfarꝛherꝛen Uns 
zognen Hertzogen / von binnen buͤrtig / lib. terhaltung. 


10. Chron. c. i. vnd daſelbſt auch die Nah⸗ 


Was das maͤchtige / vnd reiche Cloſter 


men der Ritter / Mann: vnnd Haußgenoſ⸗ allhie anbelaͤgt / iſt ſolches An. Chriſti 624. 
ſen / ſo in deß Herzen Probſts allhie Cam̃er den 11. Maij / geſtifftet worden. Der 45. 
Abbt 


deß Elſaſſes / Briß⸗ vnd Sundgäiws/i. 


Abbt war Edelinus, der Anno 1293. ge⸗ 
ſtorben / zuvor aber die Statt Weiſſenburg 
mit Graͤben / vnd Bollwerck / vmbfangen 
hat. Anno 1523. ward ſolche Abbtey / zu eis 
ner Probſtey gemacht / vnd Anno 1546. dẽ 
Stifft Speyer incorporirt: Siehe die 
Verzeichnuß der geweſenen Aebbt / vnnd 
Proͤbſte allhie / beym obgedachten Hertzog / 
d. li. ro. c. 3. der erſte Abbt hieſſe Principi 
us, vnd der letzte Rudigerus, ſo folgends d 
Erſte Probſt worden; d auch zu wegen ge⸗ 
bracht / daß die obbeſchribne Abbtey zu S. 
Waldburg / oder Walpurg / in dem Hager 
nauer Forſt gelegen / nach abſterben Bar- 


tholomæi Holrigels / def letzten Abbts da⸗ fi 


ſelbſten / dieſer Probſtey Weiſſenburg iſt 
einverleibt worden. Er Rudigerusftarb 
Anno 545. nach dem Et / 45. Jahr regie⸗ 
ret / vnd viel vnruhen / wie Hertzog ſagt / 
mit der Statt Weiſſenburg angefangen 
hatte. Ihme hat Here Ph:lippus võ Flerß⸗ 
heim / Biſchoff zu Speyer / in der Prob⸗ 
ſtey allhie ſuccedirt / fo Anno 1557. geſtor⸗ 
ben. Vnd iſt / von ſolcher Zeit an / allezeit 
ein Biſchof zu Speyer / auch ein Probſt zu 
Weiſſenburg geweſen. Es hat gleichwol 
die Probſtey jhren Reichs Anſchlag noch 
beſonders / namblich alle Monat ꝛ zu Roß / 
14 zu Fuß / oder do. fl. an Gelt ; vnd / zu vn⸗ 
derhaltung deß Cammergerichts Jaͤhrlich 
55 fl 21 kr. 3. Heller / den Thaler zu 65. kr. 
gerechnet; wie ich gefunden. Was der 
naͤchſt verſtorbne H. Churfuͤrſt von Trier / 
vnd Biſchof von Speyer / bey den vorge⸗ 
weſten General Friedens Tractaten / zu 
Muͤnſter / vñ Oſtnabrugg / feines Stiffts 
Speyer / vnd dieſer demſelben incorporir⸗ 
ter Prob ſtey Weiſſeburg halber / die beyde 
Reichs Staͤtte Weiſſenburg / vnd Landau / 
betreffende / anbringen laſſen; davon ſiehe 
oben Landau. 


Weſthofen / Weſthoffen. 
Sr von dieſem Graͤflich Hanauiſchẽ 
wurde dieſer Ort durch Hertzog Ruprech⸗ 


Staͤttlein den Text / f. 46. An. 1339. 
ten / Pfaltzgrafen verbrand wie Hertzog. i. 


61 
Weyheroheim / 


Vm hohen Thurn / ein Fleck / zwiſchen 
Hagenau / vnd Straßburg / auff halben 
Weg / gelegen / allda An. 1635. die Keyſe⸗ 
riſch⸗Gallaſſiſchen ein ſtarckes quartir ge⸗ 
habt / vñ daſelbſt / vñ in ſelbiger Marckung / 
ee een ſo von 
Peſtilentz / vnd Hunger / geſtorben / hinder⸗ 
laſſen wie Kemnitzius berichtet. 
Wihr / 
Eön Staͤttlein / vnnd Schloß / zwiſchen 
Muͤnſter / vnd Tuͤrckheim / im Doern 
Elſaß gelegen / vñ den Herꝛen von Rapolt⸗ 
ein zuſtaͤndig. 5 
Wildenſtein / 
En weyland geweſt veſtes Berg Schloß / 
bey Vrbis / vnd S. Dammarin / an den 
Lothringiſchen / vnd Pfirtiſchen Graͤntzen / 
hinder Maßmuͤnſter / in S. Amaͤrinthal / 
ohnfern von dem Paß in Lothringen / die 
Steig genant / gelegen / dem Stifft Mur⸗ 
bach zuftändig. An. 164. den 18. Aprilis / 
bat ſolches der Gen. Maſor von Erlach / 
nach etlicher Tagen Beſchieſſung / mit ac⸗ 
cord erobert. Wie aber dieſes veſten Hauſes 
ſich zubemaͤchtigen were / hat die Beſatzung 
in Than / von einer Partey / ſo ſie auß Wil⸗ 
denſtein gefangen bekommen / erkundiget. 
Iſt hernach vom beſagten Erlacher / gewe⸗ 
| ſten Frantzoͤſiſchen Gubernatorn in Bry⸗ 
ſach zerſtoͤrt worden Irꝛet ſich derwegen d 
Italianiſche Graf Majolin. Biſaccioni, 
wann er dieſen Ort zu Lothringen rechnet / 
vnd li. 5. hiſt. p. zoð. alſo ſchreibet: Vilden- 
ſtain è un caſtello del monte Vogaſo, 
| verfol’ Alſatia, in Lorena, lontano a di- 
tittura da Reniœmonte (Remiremon- 
te) ſu la Moſella 6. leghe, da S. Mauri- 
tio. 3. da S. Damiana,2. e da Morbach 
poco più di tre altre, è di forma più lon- 
go, che largo, la lunghezza € da mezzo 
giorno, à Settentrione cavato. 36 paſſi, 
rocca del monte, & hä una faſcia, ò re- 
cinto di. Goo. piedi, verſo il Levante. Si 
rende a Franceſi lan. 1634. biß hieher dies 


3. c. Ii. berichtet. Es haben ſich vor Zeiten / fer. Bauhinus, in der Hiſtori vom Boller⸗ 
die Schelmen / ein Adelich Geſchlecht im bad / ſchreibet alſo: Im Suntgoͤw / gegen 
Elſaß / fo vmbs Jahr 1292. abgeſtorben / Lothringen zu / zu oberſt auff einem ſehr ho⸗ 
von Weſthoffen geſchrieben. hen Berg / fo von andern abgeſondert / in 
ij Schloß 


er 


62 | Anhang der Beſchreibung 


Schloß Wülddenſtein / dem gefürften Abbt 
von Murbach zuſtaͤndig / iſt ein Brunn. 


Wildſtaͤtt / Wilſtett / Wilſtaͤdt. 
RL von dieſem Graͤfflich Hanaui⸗ 
ſchen Staͤttlein / in der Mordnau / od 
Ortenau gelegen / vnnd deß Herren Hans 
Michael Moſcheroſch (der fich durch feine 
in den Druck gegebne Schrifften hochbe⸗ 
ruͤmt gemacht / vnnd in theils derſelben ſich 
Philandern von Sittewald genant hat) 
Vatterland vnd wie es daſelbſt An. 1632. 
allhie zugegangen / vnſern Text / der vorhin 
gedruckten Lopographiæ Alſatiæ, f. 47. 
ward hernach noch weiters / võvnderſchied⸗ 
lichen Parteyen / vnd darunter / dE 10. Apr. 
Anno 41. vom Herꝛn Generaln Gill de 
Haas, mit accord; An. 43. den 29. Auguſti / 
vom Herꝛn General Johann de V Verth; 
vnd dann An. 45. vom Herten Gen. Ma⸗ 
jor von Erlach / vnd Herꝛn Obr. Moſern / 
Commendanten zu Benfeld eingenommt. 
Vnd iſt daruͤber / nach vnd nach / dz Staͤtt⸗ 
lein / ſambt dem ſchoͤnen Graͤffl. Schloß / 
vnd weyland beruͤmten Muͤhl / abgebrant / 
vnd in den Grund verderbt worden. Daher 
obwolgedachter H. Moſcheroſch / in einer 
Gluͤckwuͤnſchung einem Herꝛen Doctori 
der Rechten / fo von Straßburg An. 1652. 
im Jenner / abgeſchieden / gemacht / alſo 
ſchreibet: 
Du werthe Kintze du / die du mein Sittewaldt 
Wilſtaͤtt / jetz Wild / vnnd oͤd / mit deinem 
Strohm beteicheſt; 
Nicht vber groß / doch gut / mit Lachs / vnd Holt / 
bereicheft: | 
Wilſtaͤtt / befreyter Luſt vorhin ein auffent⸗ 


halt; 
Jetzt / daß es Gott erbarm / ein eingeaͤſchte 
Statt: 
Du werthe Kintze du / in derẽ ich geſchwom̃en / 
Jung / Mutig / ehe ich ward auß deiner Schooß 
genommen. 
Vnd hernach / an einem andern Ort dieſer 
Abſcheids Reimen / klagt Er alſo: 
.u.u.u.Xô¼ Wann du kombſt nach Sittewald / 
Vnd die vor ſchoͤne Staͤtt jetzt ficheft in gefil⸗ 
dern / 
In Kirch / Schloß / Gaͤrten / Muͤhl / vnd Haͤu⸗ 
ſern / ſo verwildern / 
Die durch Vnmenſchen grimm verſtaͤlte vn⸗ 


geſtalt: 
Ach / ſo beſeuffze doch mein armes Vatter⸗ 
land! 


Das Hauß / darinn ich bin an dieſe Welt ge⸗ 
bohren / 

Das iſt durch Schnauberey im Fewer / vnnd 
Rauch verlohren. 


Wiler / oder Weyler. 


EIn Stattlen / auff der Seiten bey 


Schlettſtatt / gegen Lothringen / gelegẽ / 
ſo / meines wiſſens / ſambt dem Weylerthal / 
noch der Zeit Graͤfflich Fuggeriſch ſeyn 
wird. Kemnitzius berichtet / daß An. 1633. 
dieſes Staͤttlein Weiler / vom Rheingra⸗ 
ven Johann Philipſen / der den 27. 
Maij von Dambach auß; vnd durch das 
Weilerthal / gezogen / ſtracks eingenommẽ 
worden; obwoln die von hohẽ Koͤnigsberg / 
mit ſchieſſen auß Stucken / ſich ſtarck hoͤrẽ 
lieſſen. Im Newen Meterano ſtehet Ii. 53. 
daß der Hertzog auß Lothringen An. 1635. 
dieſes Weyler / ſamt Ruffach / Tuͤrckheim / 
Keyſerſperg / Kens heim / vnd Reichenwei⸗ 
ler / eingenommen habe. 


Winſtein / 

In Schloß / davon ſich die Edlen von 

Winſtein etwan geſchrieben. Hertzog 
Anthonius zu Lothringen hat ſolches An. 
1515. auff S. VVenceslai Tag / heimlich 
eingenommen / vnd auff Allerheiligen Tag 
verbrant. Zu deß Bernhard Hertzogs Zei⸗ 
ten / vmbs Jahr 1592. wie Er lib. 3. c. 16. be⸗ 
richtet / haben die Edlen von Tuͤrkheim J⸗ 
tem die von Altdorff / genant Wollenſchla⸗ 
ger / vnd die von Koͤnigsbach / genant Na⸗ 
gel / dieſes Schloß / zum theil vom Biſtum 
Speyer / vnd zum theil von der Herꝛſchafft 
Liechtenberg / zu Lehen getragen. 


Woͤrdt. 

See von dieſem Graͤflich Hanauiſchẽ 
Staͤttl. den Text / f. 47. der offtangezo⸗ 
gene Bernhard Hertzog / der vor Jahren 
allhie Graͤfl. Ambtmañ geweſen / ſchreibet / 
in ſeiner offterwenten Elſaſſiſchen Chro⸗ 
nick / daß in dem naͤchſt bey dieſem Staͤttl. 
gelegnen Hanauiſchen Doͤrfflein Spach⸗ 
bach / vor Zeitẽ / die Edlen von Spachbach 
ihre Wohnung / vnd Sitz / gehabt; wie noch 
Anzeigungen von altem Gemaͤuer allda 
verhanden ſeyen. An. 1633. hat das beſagte 
Staͤttlein Word / die Keyſ. Beſatzung auß 

Hagenau / vberfallen / vnd außgepluͤndert. 
Es iſt auch ein Wordt / zwiſchen d Ill / 
vnd 


— 


deß Elſaſſes / Briß vnd Sundgoͤws / t. 


la Blocquerie, ſich in deß Koͤuigs ingerack⸗ 


Ber Iſcher / fo etwan eine beſondere Graff⸗ 
ſchafft geweſen vnd man Burggraven von 
Wordt findet: welche Ort Keyſer Adolph 
Au. Lg. erobert hat. Jetzt iſt es ein Dorff / 
ſagt gemelter Hertzog lib. 3. C. 7. von feiner 
Zeit / welches die von Andlau / mit d Zeit / 
Pfandsweiſe / von dem Biſchof zu Straß⸗ 
burg / innengehabt: nachgehends hat es der 
von Seebach außgebetten / vnd ſolches an 
ſich gebracht. Wie dann dieſes Worth ſich 
noch / in der gedruckten Verzeichnuß der 
Nider Elſaſſiſchẽ Ritter Guͤtter / An. 1653. 
vnder den Seebachiſchen / befindet. 


Zabern / oder Elſaßzabern. 
Von dieſer Biſchoflich Straßburgiſchẽ 
Reſidentz: oder Hoff haltungs Statt / 
Siehe den Text vnſerer vorhingedruckten 
Topogr. Alſatiæ, f. 47. ſeq· Munſterus 
ſagt / daß die Rinckmauer / ſo vmb Zabern 
geth / ſo viel Thuͤrnen habe / als Woche im 
Jahr ſeyn / vnd ſeyen jezwiſchen 2. Thuͤrnẽ 
7. Zinnen / vnd alſo hab die Mauer ſo viel 
Zinnẽ / als Tag im Jahr ſeynd Dickernä⸗ 
ter Hertzog ſchreibet l. 3. c. i;. auß dColma⸗ 
riſchẽ Chronick / daß An. 1279 allhie / mehr 
dann 34. Menſchen von einer Mauren er⸗ 
ſchlagen wordẽ ſeyen An. 1525. wurdẽ bey / 
vnd in dieſer Statt etlich ooo. auffruͤhri⸗ 
ſcher Bauren / von dem Hertzogen auß Lo⸗ 
thringen / in 3. Stunden / erſchlagen. Vnd 
gleich darnach / in 3 oder 4. Tagen / ſchlug 
derſelbig Hertzog / bey Scher wyler / ein hal⸗ 
be Meil ferꝛ von Schlettſtatt / auch etlich 
1000, Baurẽ zu todtz wie obgedacht. Mun- 
ſterus bezeuget. Als Henricus II. Koͤnig 
in Franckr. An. 1552. wider Keyſer Carolũ 
V. ins Teutſchland zoge / hat Er allhie mit 
feinem Kriegs volck / etliche Tag verharꝛet / 
die Pottſchafften verhoͤret / vnd abgeferti⸗ 
get. An. 1574 den 4. Jan. haben die Fran⸗ 
tzoſen / den Grafen von Embs / welcher / als 
ein Obriſter / l. Regim. Knecht in Brabant 
fuͤhrte / bey Elſaßzabern nidergelegt. Anno 
1634 hatten ſich die Lothringer in Zabern 
feſt gefege ; wolten auch den Grafen von 
Salm / als geweſtẽ Statthaltern / nit mehr 
allda einlaſſen:daher Er vff die ob d Statt 
gelegne Veſtung Hohenbaar / vnd daſelbſt / 
auff ankunfft deß Frantzoͤſiſ. Oberſten de 


ö 


63 


reich Schutz begeben / vnd demſelben nicht 
allein dieſes Schloß hohen Baar; ſondern 
auch Hagenau / vnnd Reichshofen / abge⸗ 
tretten. Vnd wurden darauff dieſe beyde 
Staͤtt / von den Frantzoſen / beſetzt / vnnd 
gaben Ihnen auch die Lothringer Zabern 
auff. Die Keyſeriſchen warffen zu Huͤt⸗ 
tingen / hart vnderhalb Baſel / eine Schantz 
vff / ſo im Martio dieſes Jahrs die Rheins 
grävifchen vberkommen. Zu Gebweiler 
lag Obriſt Merey zu Sennen / Marggraf 
Hermann von Baden. Anno 1635. auff 
dem Zug deß General Gallas nach Lo⸗ 
thringen / vnd Burgund / hat Er / Graf 
Gallas / wo nicht die helffte / wie etliche da⸗ 
von melden / vnd die hohen Officirer ſelbſt 
vnverholen bekant haben follen / dennoch 
gewiß lich in zehen / oder zwoͤlff tauſendt 
Mann / vnd daruͤber / durch hunger / vnnd 
contagion, im lauff gelaſſen; Ja noch in 
der Retraicte viel hundert alter Knechte 
fein nedergefallen / verſchmachtet / vnd ha⸗ 
ben jhr Leben jaͤmmerlich enden muͤſſen. 
Vnd wann nicht dieſes Elſaßzabern / vnd 
die Veſtung hohen Baar / als Gallas die 
breche zu ſchieſſen angefangen / die Fran⸗ 
toſen / ohne Erwartung mehrern Ernſts / 
accordirt hetten / daß Gallas / den 16. No⸗ 
vembris / ſich allda fegen koͤnnen / ſeine Ar- 
mee von zo. oder 40. tauſendt Mann / gar 
zu trůmmern gangen were. Muſte gleich⸗ 
wol dieſelbe hin vnd wider außtheilen / die 
dennocht / an vielen Orten wenig zu beiſ⸗ 
fen fande / vnd hunger leyden muſte / daß 
viel auß reiſſen thaten. Theils lieſſen den 
Gallaſſiſchen auch vmbs Gelt nichts zu⸗ 
kommen. Gedachter Herꝛ General Gal⸗ 
las erfriſchte ſich in Zabern / ein zeitlang / 
vngeachtet / daß die Peſt / vnd das ſterben / 
ſo wol vnter Pferdten / als Menſchen / er⸗ 
ſchroͤcklich graſſirte. Als aber die Frantzo⸗ 
ſen dahin begunten zu gehen / machte Er 
ſich / nit dem General Commiflario von 
Oſſa / den 25. Januarij Anno 36. von Za⸗ 
bern / auff Cron Weiſſenburg. Sie blie⸗ 
ben aber daſelbſt nicht / ſondern zogen wei⸗ 
ter: vnd wird berichtet / daß zwiſchen Lan⸗ 
dau / vnnd Weiſſenburg / vber tauſendt 
todte Menſchen vnder Wegens gelegen / 
welche 


64 Anhang der Beſchreibung deß Elſaſſes / Briß⸗ vnd Sundg. m 


welche / in dieſem Zug / von hunger / vñ mat; 
tigkeit / verſchmachtet. Vnd hielt man in 
gemein davor / daß / ſeyt Gallas wider auff 
Teutſchen Boden kommen / Ihm / von de 
Volck / fo Er noch mit zurucke gebracht / 
vnd bey ſich herumb im quartir biß her ge⸗ 
halten / zwey drittheil / durch Peſt / vnd Hů⸗ 
ger / geſtorben. Die Hunde wurden von 
vnbegrabenen / vnnd gefreſſenen Todten / 
wuͤtend. Den erſten Junij dieſes 36. Jahrs 
hat Hertzog Bernhart von Sachſen die 
Schantz ob Zabern / ohn einiges Mans 
verluſt / vberſtoſſen. Darauff belagerten 
Er / vnd der Cardinal de la Valette, die 
Statt Elſaßzabern ſelbſten / damit es dann 
ernſtlich daher gegangen / vnd ward Ihme / 
dem Hertzogen / der zweite Finger / oder 
Zeiger an der linckẽ Hand / weggeſchoſſen / 
vnd Er / durch eine Kugel / an ein Bein ge⸗ 
ſtraifft. Vnder andern vornehmen Leuten 
blieb da / im ſtuͤrmen / den 9. Junij / Graf 
Jacob Johann von Hanau. Als man den 
15. dieſes / wider ſtuͤrmete / haben die belaͤ⸗ 
gerten die eufferfte Statt verlaſſen / vnnd 
ſich in dee innere begeben; gleichwol im ab⸗ 
weichen / die meiſte Haͤuſer in Brand ge⸗ 
ſreckt / vnd in die Aſche gelegt. Deſſen vn⸗ 


E N 


geacht / logirte der Hertzog in den Stein⸗ 
hauffen / vnd galt es nunmehr den vbrigen 
zwey Staͤtten. Der Obriſt Wurmbrand / 
Freyherꝛ) hat / wegen eines Truncks / mit 
ſeinen Officirern zu Straßburg / die Con⸗ 
voy verſaumt / vnd iſt den 18. Junij / als 
Er hieher ins Lager vor Zabern gewolt / am 
Kochersberg / von den Croaten gefangen 
worden: der Feldmarſchall Hebron aber / 
als Er die Werck zu beſehen herumb gegã⸗ 
gen / ward de 28. Junij / auß Zabern / durch 
ein Mußqueten ſchuß / in den Half getrof⸗ 
fen / daß Er ein paar Stunden hernach ſein 


Leben beſchloſſen hat. Der Viconte von 


Touraine ward auch an einem Arm / aber 
ohne ſondern ſchaden / verletze. Entlich 
ward dieſe Statt Zabern / ſampt dem ebge⸗ 
dachten Schloß Hohen Barꝛ / den 5. 15. 
Julij / vom Hertzog Bernharden / vnd den 
Frantzoſen / mit accord erobert. 


Zellenberg. | 
SI von dieſem Freyherꝛlich Rapol⸗ 


ſteiniſchen Staͤttlein / vnd Schloß / m 


Obern Elſaß gelegen / den Text / 
| fol. 53. b. 


D E. 


Nahmen 


7 


ee 2233444441 


rapie 


* eee 


Vahmen Vegiſter / 


Der Oerter / Fluͤſſe / vnd dergleichen / ſo in dieſem Anhang 
12 Beſchreibung Elſaß einkommen. 


Bernsheim 10. 54. 


1 Bernſtein 10. 54. 
, Berſch / Berſe o, 
Adelhuſen 7. Berſtet 4. bis. 
Aichen 32. Bertſchweyler 4. 
Albrechtsthal 29.30. ] Bibliß heim 10. 
Altenheim zur Tauben 6. S. Bild / oder S. Poͤlten. S. im P. S 
Altenſtat 332. I Bike. 
Allheiligen 40. Sirckenfels p. 
Altkirch 7. 1. 26. 4 T. 4. Birckwald 5. 
Altorff 7. Birſeck / fl. 22. 


S. Amarin / vnd selbiges Thal 8.58. Biſchen / Biſchheim 4. bis, 
Amersweyer / Ameꝛsweyler / zweherley d. . eee 


18.42. Bitſch7. 48. 
Andlau 3.4.8. ſeq.5l. Blamont 10. 
Angelſtein 33. Vledesheim . 
Apiaca S. Epfich. Kloͤßheim / Bleß heim / Bleſſenheim 4 
S. Arbogaſts Cl. 52. 10.24. 
Argensıfl.24 Blienſpach 6. 
Argentorat / Alugentrone 24 | Dlogheim 26. 
Arnolfefaugia 33. Blumberg 11.3 
Bolſenheim a. 
} Bolweil / Bollweyler 1 26.28. 35 

Babenthal 9. Born S. Brunn. 

Baden 51. Boͤſenbieſen 5. 
Balborn / Balbron 9. Botmingen S. Than. 
Bari / zweyerley 6.9. C3. 64. Botzheim 5. 1x. 
Beffort 9 ſeq. 11. 24.41. 47.55. Breiſchwickersheim 4. 
Beinheim 51. 57. Breyſach 1. ſeq. 
Belenheim 6. Breißgaͤuiſche Staͤtte / vnd Land z. 12, 
Benfeld 5. C. 9.54 Breunlingen 3. 
Berau 39. Breuſch / fl. 44. 
Berbelſtein 51. 57. Brucken 13. 
Bergbietenheim 9. Brumat 4.5. C. 13. 49. 
Beris S. Peris. Brunn / Bronn / Born 13. 
Berken / Berkheim 10.18 27.58. | Bruntraut 13.4. T8. 

I Bucher 


Regiſter. 


Buch sweiler S. Buß weiler. 
Bucken / Cl. 44. 
Buoßweiler 4.6. 
Buͤrcken 13.30. 
Bußweiler 4. bis. 5. C. bis. 13. ſeq. 55. 
Lerval 2.14. 
Colmar 14. ſeq. 26. 
Concordia 31. 
Crax 3. 
H. Creutz 14.18.54. 
Cronenberg 54. 


Dachſpergn v. 
Dachſtein 4.5. 17. ſeq. 5. 54. 
S. Damarin S. Amarin. 
Dambach / zweyerley 5. bis 18. ſeq. 54. 

Dammerskirch 26. 

Dattenried 18.41. 
Dennenbach 18.24. 

Dhan 18. 

Dieffenau st. 

Dippichens. 

S. Diſier 18s. Dompfieter 37. 
Dorelsheim / Doroltzheimz . 52. 
Drufenheim 17.18.31. 
Duͤboltzheim 4. 

Duͤrrenbach 59. 

Duͤttlenheim 4. 


0 


G Verohemmmüͤnſter / Ebersmuͤnſter 6. 


1 8. ſeq. 
Egißheim 19. 
Ehenheim / zweyerley 5. 19. ſeq. 24. 
Ehenweyer J. 
Ehrſtein 5. 5. 21. 51. 
Eimoheim S. Enſiß heim. 
Ekboltzheim / Ekoltzheim 20. 
Ekendorff 6. 
Ell / Elegium 20. ſeq. 


Eltz / fl. 34. 

| S.Emerin S. Amarin. 

Endingen 18. 20. 

Engweiler 20. | 

Enſißheim / zweyerley 3. 6. 11. ig. 20. ſeq. 
26.35. 4. bis. 

Epfich 20. 

Ergau zo. 

Ergers fl. 24. 

Ergersheim S. Kraut Ergersheim. 

Ericurt 21. ſeq. 

Ernoltzheim 4 F. bis. 

Erſtein S. Ehrſtein. 

Eſchau 21.53. 

Ettendorff 4. 

Ettenheim 21.52. 

Ettenmuͤnſter / Ettenheimmuͤnſter zı. 53. 

Epheim S. Egißheim. 


Aalckenſtein 22. ſeq. 
Fegersheim F. bis. 22. 
Feigersheim 22. | 
Feer / fl. 40. 

Fleckenſtein 1.22. 
Fleurmont S. Blumberg. 
Franckenheim y. 
Freudeneck 51. 

Freyburg 18.22. ſeq. 45. 
Frieſenheim 6. 35. 

Froberg 23. 

Froſchweiler 23. 
Frundſperg 51. 
Furchhauſen 5. 
Fuͤrdenheim 6. 


— . — —— —— ! — —— ͥ — 


f Amaringa 24. 

g G Geberswiler 23. 
Gebweiler 8.11. 23. ſeq. 26.45.46. 58. 63 
Geidertheim 4. 6. bis. 23. 
Geiſpitzheim / Geiſpoltzheim F. 23. 


Elſaſſiſch Gebuͤrg 7. 58. Erſter Chriſtli⸗Gemar / Gemehr 18.23. 42.51. 58. 
cher Lehrer im Elſaß 20. Landgraff⸗ Gengenbach 54. bis. 
ſchafft 3.19. 20. 55. Was dem Königin Gerlingsdorff 24. ö 
Franckreich jetzt vom Elſaß gehörig Geroltzeck am Waſichin 7.36. ſeq. 
ſeye / vnd was Er hergegen zu reſtituire / Gerſtorff 24. 
vnd zu bezahlen habe 3. eq. Die Elſaſ⸗ Girbaden 30. 
ſiſche Freye Reichs Ritterſchafft / unnd Goͤrſtheim 4.6. 
Geſchlecht z. 4. ſeqq. Theils derſelben Gottesheim 23. 


neulich abgeſtorben C. 
Elſaßzabern S. im Z. Zabern. 
Elßgoͤw z 4. 


as: 24. 
ran ges 24. 
Gran⸗ 


Granwil / Grandwy ler 24. 
Gravenſtaden / S. Graben. 
Greffenthal 24. | 

S. Gregorienthal. S. Muͤnſter. 
Grieß bach 40. 
Gruͤningen / Cl. 59. 
Guntersthal 24. 


Haagenau' Se 56.59. 63. y. 24. ſeq. 31 

Hagenauiſche Landvogtey 34.14.25 
ſeq. S. Colmar. 

Hagenthal 33.55. 

Haiterß heim / Haiſtersheim 26.42. 

Hangen Biettenheim 5.27. 

Hanhofen 27. 

Haßlach / Haß le 44. 

Harburg 18. 42. 

Hatten 27. ſeq. 

Hattſtatt 23.57. 

Hauenſtein 3. 

Haußhofen / S. Hugeshofen. 

Heidersheim / S. Haiters heim. 

Heimbach 32. 

Hellus, Helellus 20. 

Herboltzheim 34. 

Herlißheim / zweyerley 8. 13.18.27. 51. 

Herꝛenſtein 5. 

Hettgoͤw 27. er 

Hiyſen / Hipßheim 4 J bis. 

S. Hippolyti S. St. Pildt. 

Hirckheim 5.6. 

Hochfelden 27. 

Hohenbarꝛ S. Barr. 

Hohenberg / Hohenburg / zweyerley 27. 
ſeq. 


Hohenegg 24 

Hohenfels 28. 

Hohenhattſtatt S. Hattſtatt. 

Hohen Koͤnigſperg / oder Kuͤnßberg 26. 
23.62. 

Hohen Landſperg 9.26.28. 

Hohenſtein / Hoenſtein 54 

Homburg 51. 

Hoͤnheim 5. 

Horburg / S. Harburg. 

Hornberg 51. 

Hugeshofen 29.30. 

Hunnau 7. 

Huͤndißheim 6. 

Hunnenburg / Hunnenberg 73. 


Huͤrckheim S. Hirckheim. 


Huͤttenheim 4.5. 
Huͤttingen Cz. 


IC Tbatheim f. 

Jebsheim / Jepß heim 4.6. 
Ill/fl. 7. 24.53. 
nt 6. 
Illewickersheim / Illwickers heim §. 4. 
Sun 2 J heim 5.74 


Ingelſood / Ingolſat 29. 
Ingweiler 4.5. 6.14.29. 
Innenheim 4.5. 
Irmſtett 4.29. 
Iſcher / fl. 62. 
Ittenweiler / Itersweiler 4.28. 
K. 

Aehl 51. 
Klebung 4 
Keinsheim / Kiensheim 29.42.62, 
Kentzingen 18.29. 
Keſtenholtz s o. leq. 
Keyſersſperg 18.26. 29.30. 42.57. 
Kirchhofen zo. 


Kolbsheim 5. 
Königsberg / S. Hohen Koͤnigsberg. 
Koͤnigsbruck 31. 

Kraut Ergersheim 4.5. 

Krotzingen 31. 

Kuͤllenberg 38. 

Kunheim 5. 

Kuͤnsheim S. Keinsheim. 

L. 


LAmpertheim Lampertsheim 6. 10.37, 


56. 
Lampirsbach / Lampirslach 31. 
Landau 42. 
Sandersheimg.bis. 
Landsberg 9.26.28. 38. 
Landscron 32. 

Lanſeren 26.32. 


Car 32. 
ie Sauffens 


J ij 


 Regifier, 


Lauffenberg 33. 44. 
Lautenbach 33. 

Lauter / fl 89. 

Lawenſtein zz. 

Leberau 4.33. 46. 
Leberthal zz. 35. 

S. Leonhart 24. 
Liechtenau 33. 
Liechtenberg 33. 
Liechteneck 34. ſeq. 
Limburg 34: 
Lingels heim / Lingoltzheim / y. 34. 
Lohr S. Lar 

Luders 26.34.35. 
Luterbach / L. Lautenbach. 
Luͤtzel 35.39. 

Luͤtzelſtein 3. 


Sr Angel/fl 24. 
Magdeburg / Schl.32- 
Makenheim F. 
Mandeure38. 
Marienthal 24. 
Markelsheim 18. 24. 26 35. 
Markirch 8.35. 
Marlem / Marlenheim 35.51.56. 
Maßmuͤnſter 26.35. ſeq. 41. 
Maulbrunn 39. 
Maursmünfter 4. 6. 36. 
Mazenheim 36. 
Meiſtratzheim 5. 
Mietersholtz 5. 
Mittelberckheim 4. 
Mittelhauſen 4 bis. 36. 
Mittelhaußbergen 5. 
Mittelkirch d. 
Molberg 32. 
Molberghauſen 54. 
Moltzheim 18.19.37. 54. 
Monßweyler 6. 
S. Morand . Mordnau S. Ortenau. 
Morenbronn 37. 
Morſchweiler 37. 
Morſchmuͤnſter 36.37. 


Mottern S. Nider Mottern / Ober Mot⸗ 


tern. 
Muͤlberg sı. 
Muͤlhauſen / zweyerley § 37. 


Wee e tatt / vnd Graffſchafft 2. 


e 


Mundolsheim . 


Muͤnſter / St. vnd Thal / Item ci andere 


im e 8.13. 26.38.48. 
Murbach 26. 33.18. 
Musig 4. J. bis. C. 395i. 54. 
Mynſter / S. eee 


T Amſteins 12. 
Nohra S Ebenheim⸗ 


26.39. ſeq. 4. 
Neuſtatt im Schwartzwald 18. 
Neuweiler 4. bis. 5. bis. 6.39. 
Niderbrunn 5. 39. 
Nider Ehenheim F. 19. 
iderhecken 23. 
Nider Mottern 4.6.39. 
NiderMuͤnſter 28. 
Nider Ottenroih 5. 
Nopenau 40. 
Nothalden 4. 
Noyıentum 18. 
Nunnenweyher 56. 
O. 
ODVanbeimet bis. 
Oberberckheim / S. in B. 
Oberbronn 14.39. 


Ober Ehenheim 519.24. 


berhaußbergen 6. 
1 2 8 58.19.40. 54. 
Ober Mot 

Obernæa / S. Ober Ehenheim. 
Oberſtein 3. 

Ochſenfeld 58. 

Ochſenſtein 14.51. 

Odenheim 32. 

Odratzheim 5. 

Offenburg 34.54. 

Offonis cella 47. 

Onenheim 5. 

Olſperg 40. 

Olvißheim 4. bis. 6. 

Openau / S. Nopenau. 
Ortenau / vnd ſelbige Vogtey 3. 40. 
Ortenberg 30.54. 
Ortenburg 54. 
Oſthauß / Oſthauſen C. 40. 
Oſthofen 5. 40. 

Ottersthal C. 


Neuburg / oder Neuenburg / zweyerley 9. 


Orten 


Regiſter. 


Otterweyler ©. | 
S. Otilienberg / S. Hohenburg. 
Ottmarßheim / Otmarſen 40. 
P. 
Pin 4.14.35. 40. 
Peris ro. 
S. Petersthal 40. 
Pfaffenhofen 41. 
Pfeffingen 13.28. 
Pfirdt 26. 41. 45. 
Pfulgrießheim 5. 6. 
Pfuͤtz / Cl. 7. ſeq. 
Philipsburg 41. 
S. Pildt 4r. 5. 58. 
Plobsheim 5. C. 41. 
Polweiler S. im B. 
Q. 


O Vatzenbeim * . 


S. Quirin præpoſitura 36. 
R. 


RAmſtein 5. 6. 5l. 
Rapolſtein / Rapoltſtein 42. 

Rapolsweiler 8. 41.58. 

Rathſamhauſen 5. 44. 

Reichenweiler 8. 42. Gz.ſeq. 

Reichs Aembter 46. 

Reich sfelden 4. 

Reichshofen 42.63. ſeq. 

Reipertzweiler 43. 

Renchen / Renchingen 44. 

Rheinau / Rhinau 9.43. 70. 

Rheinfelden 43. ſeq. 

Riedſeltz 44. 

Rodern 44. 

Roßhe im 5. 44. 

Roͤtelen 44. 

Rotenberg 26. 

Rotenburg 51.53. 

Rotenhauß 44 

Rotzenhauß 44 

Ruffach 8. 11. bis. 26.42. 45.52.58. Cz. 

Ruͤgel 34. 

Rumersheim 6. 45. 

S. Ruprecht 4.48. ſeq· 


Alm 45. 
Scart 48. 


Sar / fl. 45. 

Saſſen 6. 

Sauer / fl. 75. 

Schaffelaheim / Schaͤffolgheim 6. bis. 


46 | 
Schaffhauſen 6. 
Scharꝛachberckheim 7. 
Scharpfenſtein 48. bis. 
Schattille i. 
Schauenburg 5. 
Schermecker thal 30. 


Scherwyler 63. 


rei 46. 
chlett att 5eter. 6. T 26.46. ſe 757. 
Schnerß heim 6. a ene 
Schönau 6. 
Schoͤneck 47. 
Schuttern 47. 51. 
Schütter / ff. 47. 
Schwanau. 
Schwarzach / Cl. 33. 
Schweinheim . 
Schwirſtatt 47. g 
Sebenthal 35. 
Sekmgen 44.47. 
Seltz 51. 
Selden 59. 
Seltzbach / fl. 8x. | 
Sennen / Sennheimi8. 41.45. 47, ſeq. 
58. 63. 
Sermersheim 33. 
Singelſperg / Singelſpring 36. 
Sirmeck 54. 
Sonderſitz / S. Sanderſitz. 
Spachbach 62. 
Spitzenberg 13. 
Sponeck 13. 
Stauffen 12. 48. ſeq. 
Stauffenberg 51.54. 
Steckfeld / S. Stephansfeld. 
Steg / Steig 17.58. 61. 
Stein / zweyerley 44. 
Steinbach 48. 
Steinberg 49. 
Stephansfelden 49. 
Still o. 
Stollhofen sı. 
Stouffenberg / S. Stauffenberg. 
Stotzheim 4+ 4 0 
Straßburg 4 etlichmal . deßgleichen s. 
auch 31. 49. ſeq. | 
J ij Biſtum 


Regiſter. 


Biſtum 92. (eg. 
Stuͤrtzelbrunn 7. a 
Seunkeim egen Ei 
Sultz / dreyerley d. 11. 4.51.58. 
Sulbbach / Statt / y. Herꝛſchafft 34. 
Sultzberg 43: 
Sundgoͤw 3. 7. 
Sunthauſen C. 
Sur / fl. 58. 
Surburg 52.57. 


DAtlemied /S. im D. 

Tel, Tell 8 or 
Ternenbach / S. im D. | 
Teutſchen Ordens vier Cammerbäufer 


60. 
Thann 11. 18.26. 4. 45· 48· 78.09 
Thur / fl. 8.47. 
Trachenfels st. 
Trauttenhauſen 5. 
Trenheim 6. 
S. Trutpert. S. Stauffen. 
Truttenhauſen 28. 
Tuͤbingen 34. 
5 Tirckfam s e ss. 


VAlff . 

Veldbach 58. 
Vendenheim 6. 
Veſſenheim §. 
Villicheim G0. 
Villingen 3. 

S. Vlrich / Cl. 59 . 
Vogeſus, Voſagus 7. 58. 
Vrbis / Thal / vnd Ort 8.58. 
Vrßlingen 42. 

Vtenheim 5. 


S' Waldburg 58. 
Waldesberg si. 


Waldkirch 59. 
Waldshuet 59. 

Waldſtaͤtte 3. 11.30.33. 44. 

Wangen 59. 

Wangenburg 6. 

Wantzenau 59. 

Waſſelheim 51.52. 

Waſſenburg 7.59. 
Waſſichin / Waßgoͤw / Waßgebuͤrg 7. 
Watweil / Watweiler 11. 45.59. 
Wegelburg 51.59. 

Weibſtat 2. 

Weiler / Weyler / Wiler 42.46. 92. Thal 

30. bis. Ca. 
Nr N am Rhein 31. ſeq. Go. ſeqq. 


234 
Weſthofen 4.5.61. 
Weyersburg / Weyherburg 5.6. 
Weyhersheim zum Thurn 8. 27. 61. 
Widern z. 
Wihr Ci. 
Wildenſtein 13,61; 
Wiülſtaͤtt 62. 
Wilviß heim 6. 
Wimmenau 4. 
Wintzenheim 6. 
Winſtein 39.62. b 
Wittenweyer / Wittenwihr 43. 
Wiverß heim 6. 
Woͤrdt / Worth / Zweyerley 5. 41.55.62. 
Wybolß heim / Wyboltzheim 4. . 
Ptenwyler. S. Ittenweiler. 


Abern 4. bis. C. 3. 26. 55. Cz. 
ſeqq. 
aͤnheim J. 
Zaͤringen 22. 
Zell / zweyerley 4. 
Zellenberg 64. 
Zellenweiler 5- 


- 


ENDE 


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125 


* 
27 | 
| SPEQAL 77-5 
Hl: Hell 
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