Full text of "Urania"
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7
Mrams,
I J17
BTBLLFGLU fUKCUASB 1»84
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für ©rgefßau, ®x^i[- mb ^armöniiimfpiff,
fomte für muriftalifd)e f ^eorie, ßirc^fic^e, inflruRiiDe
§efong- mb (^km-'Mnß.
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9((^tnnbl>tet}iH(irt 3a||'fl<>>ifl-
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Sn«f iinb tSnlag twn OltD Sontob.
hs 48. lajirgaitgrs Ux ^ranta/^
46
> i— * >
I. ®rftf ere «uffd^e.
Kubttortumorgel tn (S^iflaco. ®. 20.
Huftflabe, neue, beS ivo^Iteinper. (SIoDlerS t>on S. ^4- ®- 22.
»Tief t)on Dr. 3. &. Töpfer. @. 15.
Säuernd größte Orgel. 8. 28.
(Sornett^ufammenftellung. 8. 13.
(Sottjert^QuSorgel in Hamburg. @. 29.
S)omorgeI in gftonffurt a. 9^. @. 67.
(Stnmei^ungdfetev bev neuen Orgel in ^ire. ®. 77.
® u i I m a n t , 9(Iej:., neue SBerte. ®. 23.
itt^s^t\UfOx^tl in @)rQ5. @. 44.
Harmonielehre, gegen»). @tanb berf. @. 60.
fttrdfili^eS Orgelfpiel. ®. 76.
ftofler, 2to. ®. 12.
Sanje, eine für bie beutfc^en Orgelbauer. @. 5.
Seben, aud eines ^oforganifteu. @. 84.
SRefftad, ber \). ^(inbel. @. 35.
9{ a 4 f p i e ( , ein • ($oftlubiuni). ® . 4.
Otgel, neue, in ber ^arienfirc^e ^u SRu^I^auten in ^ür. @. 61.
Orgel, bie, im orc^eftralen @kiDanb. @. 53.
Orgel in ber 3uiberfir(^ ^u 9{i)tterbam. 6. 51.
Orgelbau ouf b. norbioeftbeutfc^eit @)en)erbeau8ftellung in fi3remen. €.37-
Orgelbauer* unb Organiftencongreg in Oefterrei^. 6. 84.
Orgel, bie größte in S^eutjAlnnb. ®. 2.
Orgel, eine neue gioge uon grnebr. ®oVi in Sujent. @. 05.
Orgel, neue, in 2)urla4. S. 14.
C^ ^ d € 1 n , jiDei neue in &xa^. S. 29.
Org eU unb ^armoniunüa^uf ifalien to.Sa^re 1889. @. 88.
¥ I a t a n i a , $., neue SSetfe. @. 23.
$ u b e I m ü ^ e , ber, {e^SunbjttmnaigfteS Qkburtdtagdfeft. ®. 84.
S^üringif^e Orgelbauerfamilie. 8. 70.
^dpf er, 3. ®., au beffen 100 jährigen ^ebmldtage. 8. 94.
Sauberorgel, bie, ein ^Kanten. @. 85.
II. 9fiiiei(|fit unb iOffetten.
Seite 10, 26, 34, 42, 50, 58, 90, 96.
@. 3, 12.
in. 9fbM(biin(|eit.
17. SrtffHifdbffl.
©. 10, 18, 26, 34, 42, 50, 66, 74, 82, 90.
6. 1, 11, 19, 26, 33, 34, 35, 40, 43, 51,59, 67, 75, 83, 84,
85, 91.
71.' 9Iecenfloneti.
6. 5, 15, 23, 31, 39, 47, 54, 62, 70, 78, 86, 95.
711. 9Rnfifatt(fAl^rttii(|fii.
8. 7, 17, 30, 3i, 39, 48, 56, 63, 72, 79, 87.
7in. fftottitn unb ^erfonaUeit.
6. 9, 17, 25, 33, 41, 49, 56, 65, 73, 82, 89, 97.
IX. iOrftelM^iiofitioiini.
®. 52, 53, 62, 69, 78.
e. 16, 18, 40, 64, 72, 80. 88.
XI. Seilaftfit.
8ur Orgel'Sitteratur. SSerfag t>on )(ttt. IBb^m & ®o^n in Vugdburg bei Kr. 5.
> .' y. - -:
JslfalfgLol
URANIA
fOt^^h nnb ^atttiontntnf|>tel^
fomU fnr mufikaüfite C^eortr, kirf^ltdir, in|trukttDf CS^efang- unli €lanier-^u|tlt.
^eraitSgegebeii uoii %i. %&, vJl)0tt|Cl)UlQ, Orofe^ersofll. S. ^üforgaiiift hi SSeimat.
3)ie|ei 81atl cifdieint in btii crflen Xa^fu ^ircfte« 9Ibf>nii «mcnt bei b{t
jeben WoiinlS, (in^rlii^ tu 12 9}umment) unb jfl buTi^ S;Vebttton&bttu8eTla(|b<t Urania: Olti> iSuitirab in Stfiiirt,
aDe 9u(b' unb 3Hunta(Ltn=$niiblunfleii, \omit bind) alle $oftitiiit«r, gt. Sr^utlcngaffe 4. gegen @iiiieiibung udh S .« 50 A f fic hta
o^at SßireiSei^iJ^miQ, fär Actt enitjitH SadrflRiifl ZA ftO-A flanjeii ^adcgaiig bei3irani;0'3"F<><t'<»iS'— $re>S !>ci^ eiiiAelntn
IHÜnunieranbo. jii bejieften. — 3ni Seilunastalalufl ber Wuiuiner 30 9ß(en«ig. Siiiedionäflebii^reii : bi« flef)iafteiie
^ofl ^at bitfeä »(oll bie Slunimev 5644, $elitjeile mit 10 ^>ftuniq.
^n^alt: SSuriDorl. — 3)ie Jfunit uevfagj, iiidil baS @ebet. ^un S. W. — %\t gtügte Orgal in 3)eut[(^laiib iinb i(|re Si^autr. (9Rit
Silbniß.) — Sin „Sla^ipiel" (^uftlubium). — Eine Sanjc fiic bie bentjc^en Orgelbauer — juv Übtoe^t! — äSefptet^uiigen. — Äuffö^timgen, —
aJetmiWtO. — Wolijen, — ©riejroet^lel. — Stnjetfleti. —
^n W mc^rfen Gönner, QiifatlJeifcc iirt^ 3fr«m&c ber %im<[.
(-^'knfer S3Iatt hiirb auc^ im neuen ^a^rgangc, tro^ aöer Eoncuccenj, [einen altbenjä^rten
IfJta^ ru^m^f^t ju be^an^ten fud^en, tnfofetn eS cebUt^ unb unetgennü^tg auf betn ©ebiete beS
DtgelbaueS unb beS DrgelfjjielS gutes ^(enc unb ttjcniger belannteS Sllte ober SllteS
in neuer ©eftaltung un^jarteüfc^i feinem ?efetlreife ijorfü^ren toiib. 2lu(^ anbete n)ic(>Hge
(Scfc^einungen auf bem raufifa(if(^en ©ebietc, namentlid^ in S5etrad^t beS § a t m o n i u m 8 f J) i e 1 8, ber
Äirclienmuftl, bec mufilatif^en 2:^corie uub ^äbagogil ic. fotlen, njo angemeffen, berührt
n>Erben. ^nSbefoubere n>tcb aud() bie ©rAnbung ein«d beutfc|>en ^Orgelbauer! unb Organificii»
»ereind, jur 3lnba'()mmg einer ongemeffeneren ©tettung ber Orgelbauer unb Crganiften, fowic
bie ^ndUbentretuiig «iner beutfc^en iS>t%tU unb jOrgaiii^en<(Sc(»uU angeftrebt werben*
^a fic(i uiifer Slatt, weuu anc^ langfam, boc() ftetig immer ttieitere Greife erobert, fo bürfen bie
geeierten 3ntereffenten auf einen rei^^altigcn unb inteceffanten 3n^att mit »otter 'Bxä^txi^dt rec()nen.
9?efca!tiijn unb ajcrtagg^anbluug werben flet8 bemüht fein, allen btüigeu Sluforberuugen il^re8 Sefcr»
fretfeS uai^ befteu Gräften ju entf^rec()eu. Unb fo em)>fe^Ien roir unfer Slatt, nuter ^oc()ac^tung8t}ot(em
9leuja^r8grugc , nnferen Wohlgeneigten ©önnern unb ^ceunben angetegentti(^ft auf neue.
9lie tte^aktum ^ Vtrlossjiimdümg.
Su fvogft, mein iBolf, fo bong unb fkgft
um mnni^ geliebtes Seben,
bi<^ nitb. rocnn bu ju glauben nag^,
btin ®olt nuf« neu ergeben.
Sr [|at bid) bo(^ fo oft gebärt,
bat er bir bDil) fo uiel gemäätt:
<&c ^ilft, mit n gtMfut!
<Dic Kunfi »erfagt, nic^t ba« ®ebet.
Sie ffunft berfagt, ni^t baö Siebet I
" ' ' ■'■ '■ - "- n!
nui^ fte^l,
Win fiif) U
3)er 3t Q 1 1) uerfagt, bot^ ni^t bie 3: ^ a t,
bie X^nt bet glflublgen Seter.
2Sir irmieii gant allem auF Qtnab',
mir otmcn Wiffetliitler.
^ie mncf)te ber ^eir ee gul unb rec^t,
mie banKen wvx'i i^m bDdl fo [41t4t!
er ^ilft, wie ec geholfen!
een. : Sn HfthiHl unjnn Ctigiitol^itlhl ifi nl^l fltflana unb niib uifDiflt. ^t BItli. unt> SMagt^iiliIinig.
y
— 2 —
^ie ^ n d) t uerfant, bte üxtht nic^t ;
3)« Jiittevft, bort) bnrfft nitftt ucrjaflcit.
(SS fiiebt uor feinem ^diöcftcftt .
bemüt^ioed lüinti ^ac^eii.
C^r f)ört unb fennet iminerbar :
fo madt' bi(^ auf bu Strcitcrf (^aor :
@r £)ilft, mie ev geholfen !
k
f
^ie ^elt Derfagt, ber ^immel ni^t!
SSon itjm bai-f btd) nid^td fd^eiben.
92i4t ^ob , no4 )Beben , uu^ Q^eric^t,
nid)t ^eiTlid)leit, iwd) i!etbeit.
3)er brobeit tuoltet, lunltet ^ni;
©ein 5BiIl flcjc^c^e! — 33a« ev l^ut?
(&x ^ilft, wk er geholfen!
v«y
^a« Seben Deifaotboc^ ni^t bie Straft,
0efd)3pft aud etuigem Sronnen,
bie 2:u()enb 2i4ter ^elbenf^aft,
onf ©olgat^a gewonnen.
93om ^veu^ be« ^eilnnbS ©linnne fpric^t:
„3c^ ^clfc bir! «er^oöc nicftt!"
3a, ^ilf, mie bu geholfen!
5f. 9K. („3)a^eini").
^te größte ldr(|el in ^eutfc^Iattb
gmmer tnitfet bu tocitet fd^rciten ,
nud^ htm ©cfimei-ftcn ftel^' nl(^t fti« s
@o )i)ii-b btr bnd 2tiKn ^iter
fu^ei !ommft bu ou bod 3icl>
3h Utm feierte bie bcutfc^c Sau- unb S^onfiinft bei bcm
grüBovtiflcii gcfte ber SioDenbinig bcS SWünfterS luib feiner
riefigen Drgel, am 28. Suiii bis 1. SuH 1890, einen feltcnen
S:riunipl). S)a faft in allen 93(ättern, meldte biefe geftiuität
bef^rieben, bie Ijerrlid^e Orgel fieser j^u fnr^ gefommeu ift,
fo tPoUen mir in unierem gad)b(atte bieje ungebührliche Untere
ioffungSjünbe nad) beften Gräften bier einigermaftcu loiebcr
flut jil madjen fud^en , inbem tüir uid^t nur ba§ feltene 3n=^
ftrnment, jonbcrn auc^ it)re ©rbaner unjeven Sefern t|iermit
pflicljtjcliulbigft Dorfütiren.
SJor ungefät)r einem t)alben Sal)rf)nnbcrt begannen bieSScr-
^anblnngen ioegen ^erfteHung einer, bem aItberiU)mten Stempel
be§ Jperrn mnrbigen Drgel, ~ al§ ber „Snftrnmente Königin",
derjenige ü)?eifter, melc^er t)ierbei I)erange^ügen tDurbe/tuar
ber S3egrünber beg im 3n* unb 3(u§Iünbe gleirf)berü()mten
Drgelbaiigejdjäft^ , 3Balcfer & Eoni)). in finbrnig^burg,
ajeeifter g. ^r. SBalder. ©aft biefer geniale 9J?ann filr
einen ber neuen Crgel njürbigen unb ^ugleicf) günftigen ^la^
mit aller Energie eintrat, inbem er bie Dvget'in^ ©cftiff ber
Äird^e bringen mollte, ujä^renb bie Söanleitung (}artnädig ben
2:()urm baju gut genug I)iett, ift mol)t jelbftuerftänblid).
^ebenfalls mar e§SSatcrSB. befannt, bafe eö gar manchen
Sanmeifter ganj gleic^giltig ift, m o bie Orgel fte^t unb m i e
fie fiel) tonlict) entmidefn fann. 3Bie eS nod^ heutzutage leiber
öorlommt, fiegte ber ?lrd)iteft. 2ö. befam aber bcn*9luftrag
ba§ neue Oraanon mit 96 ©timmen ^erpfteßen, eine gro6==
artige 9lnfgabc, an ber er feine 9)?eifterjc^aft glänjenb erjjroben
!onnte, umiometir aU er in feinen beiben ' älteften ©öf)nen
^einricö unb grieb rieft rccftt tüefjtige ®eftilfen ^erangejogen
batte. 3m Oftober 1856 mürbe ba§ mit ben größten 9ln^
ftrengungen fertig gemorbcnc Snftrument übergeben unb fanb
in feinem Meufeeren' unb Innern au6erorbentli(|en ÖeifaQ.
Si§ 1882 ftanb baö riefige SBerf t)od| oben im 3;burm*
räume*), leiber etma§ Derbecft bureft ben großen Uoriprin«
genben S^fturmbogen.
infolge beö 3;^ ur ma u 8b aue§ tonrbe ha^ SRiefenmcrf
t)on ben ©öljuen be^ ju feinen SSätern Derjammcitcn eblen
SKeifterS abgebrochen, — einer froren Stuferfte^ung entgegen
I)arrenb.
S)ie mät)renb biefer Qt\t in einem günftigerem JRaume
aufgefteUtc j^mölfftimmige Interim öorgel bemöftrte fic^ ?o
t)ortrefflidö I)infid^ttidi \^rer flongliicn SBirfung, baß ficft bie
®cgner überjeugten: ba§ ber ©tanbpuntt einer Orgel
bereu DoIIftänbige SBirfung ganj befonberö mafe^
acbenb Jci. 5Wau gab enblicft nacft unb bejc^lofe baS Sn«
ftrument im §)auptfd)iff bor bcm großen 2;fturmbogcn auf*
^njftellen, menn aucft äiemlid^ f)od) unb unter beengenbcn
3iaumüerl)ältniffen. Sttad^ unfcrcr SRcinung märe, oline ©djä*
bigung ber arc^iteftonifd^eu ©d^öntieit. hierin fieser SSanbfung
m fci^affen gcmefen. fieibcr mußten auci& auf fpecieHen
^unfd^ be8 *3J^änftcrbaumeifter8 bie 32 füßigen ^rinjipat*
pfeifen auö bem ?ßrofpeft in ben ^intcrgrunbtreten, moburd^
ba^ „®eficftt" ber Orgel o^ne grage jicmlidö gejdöäbigt mürbe,
bcnn ber ?ßrofpcft entfpric^t nic^t me^r DoQftänbig ber ®rößc
ber Orgel unb beg Äird&enraum^ , obgleich e» immer nöc^ bie
onfeftnhc^c §ö^e öom 19 SWetcr, eine Srcitc Don 15 2W. ^ot.
*) Xn^ bie Orgel in fo((^u unb ä^nliAcn unan^iemeffenen StSumen nic^t i^ gonae
Stacht unb ©(^dn^it entfalten fann , ift aOen ^(^(cuten ^iutfinflli^ kfannt.
9ln ber ^anb biefer 2Kaßnotijen fann man ficft nac^
unferm Söilb einen Segriff t)on ben riefigen S)imenfionen beö
SJh'infter^ ma^en.
S)aß bei bem Umbaue noc^ eine S^ermeftrnng ber ad^t^
füßigen Stormalftimmen unb bie (Sinfügung einer briClanten
Tfad^en äJ^iftur befdjloffen mürbe, fo' baß nun baö SBerf
101 flingenbe ©timmen erbielt, ift aU feftr ^medmäßig an*
jucrfennen. SBir laffen f)ier eine überfiel tlicftc S)arfteßung
berielbcn erfolgen.
f. ajeanual: (54 Söne). 1. Unterjafe 32', (36 pfeifen)
2. ^Prinzipal 16', 3. SCibia major 16', 4. ®amba 16', 5. Oftaüc
8', 6. ®ebedt 8', 7. ©alicionat 8', 8. ^ugara 8', 9. ®amba
8', 10. ®em§f|oru 8', 11. glötc 8', 12. feoppelflöte 8', 13.
OftaDc 4', 14. giigara 4', 15. Siobrfföte 4', 16. giöte 4', 17.
Cftaüe 2', 18. 9Balbf(öte 2', 19. ©upcroftaue 2', 20. Ouintc
5 's', 21. Sterj 3V5\ 22. Ouinte 2'';n\ 23. Sornett 3--7fad&,
10%', 24. aWiftur 7 fad), 4', 25. aJJijtur öfac^ 8', 26. ©e§*
qnialter 2 f. 4', 27. gagott 16', 28. $üfaunc 8', 29. Saffou
8', 30. eiarinc 4', 31. Sornett 2'.
II. a)^lnual: 1. ®ebedt 16', 2. ©alicional 16', 3.
^rinäipal 8', 4. ®ebedt 8', 5. 95ioIa 8', 6. SDolce 8', 7. ?ßiffaro
8 u. 4', 8. Ouintatön 8', 9. glöte 8', 10. Oftaüe 4', 11. ©pife*
flöte 4', 12. Äleingebedt 4', 13. Siola 4', 14. SraDcröftöte
4', 15. Oftaüe 2', 16. «ßiccolo 2', 17. Ouintftöte 5Vs', 18.
aSiftur 8fae^, 2^y, 19. et)mbel 3fa^, 1', 20. trompete 8',
21. äJoj Ijumana 8', 22. Slarinctte 8', 23, ^orn 4', 24. Oboe 4'.
III. SDianual: l.S3orbun 16', 2.?ßrinäipal 8', 3.®ebedt
8', 4. ©pi^flöte 8', 5. Vox coelestis 8', 6. t^ormonita 8', 7.
Oftaüe 4', 8. ®em§^orn 4', 9. 3)oIce 4', 10. Oftaüe 2', 11.
gtautino 2', 12. 9?a?arb 2%', 13. aKijtur 5 f. 4'. 14. trompete
8', 15. «|5^t)§^armonita 8^ 16. Slarine 4'.
IV. ^ e b a 1 : 1. ^Prinjipalbaß 32', 2. Sorbun 32', 3.
Sombarbon 32', 4. ^nbba^ 16', 5. Oftaübaß 16', 6. «Urinjipat^
baß 16', 7. aSiülou 16', 8. Sontrabaß 16', 9. ©ebedt 16', 10.
Oftaue 8', 11. ^löte 8', 12. ißiola 8', 13. eeüo 8', 14. ^ot)!^-
flöte 8', 15. OftaUc 4', 16. giöte 4', 17. öot)lftöte 2', 18.
Ouinte 10^^', 19. Serj 6V*', 20. Ouinte 5 's', 21. Eornett
5fae^, 4', 22. ?ßofannc 16', 23. ^agott 16', 24. ©erpent 16',
25. ?ßo|aunc 8', 26. Srompctc 8', 27. Söaffett)orn 8', 28. ^^orn
4', 29. eiarine 4', 30. (Sornettino 2'.
3u|ammenf affung:
1. aJJüu. 31 ©t. mit 2386 ^ipfeifeu.
2. „ 26 „ „ 1836 „
3. „ 16 „ „ 1122 ,
^ebal: 30 „ „ 945 „
Summa: 101 ©t. 6289 ^Pfeifen.
SRebeuäügc:
1. Jloppcl b. 1. 9Kan. j. ?Pebat
2. n tf 2.
4.
5.
6.
w
ff
n
tt
n
n
ff
tt
tt
3.
3.
2.
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tt
tt
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tt
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2. 3».
1.
1.
tt
tt
üermittelft
pneumatijei^er
Srudfnöpfe.
7. eoUeftiutritt j. fff ganje« SBerf ol)ue ©d^meam.
8. „ „ Xutti.
y. „ ^ IT
10. , „ f
11. „ „ mi
12. „ „ p
13. Sritt für ?ßianopcbat.
14. „ ^ mf im ?ßcb.
15 f \
■*■*'• f* tf ^ »f ff \
üeaen»
feittg
löfenb.
tt
N
16. ^tilt f. 9rii«lölü. U. 3?r. 7—15 ii. 20.
17. ©^roeÜtritt f. 3)ian. 3.
18. (Stcäcenbo u. £ecreäcentiotDa{je.
19. auälöluna ber(.
20. SegiftettiHtoSer.
21. @enei-anut}pe[.
22. Xreniulfliit jur Vox huiuana 8'.
23. Salcaiitenjuq.
24. 3f'S" f'"'^ ßrcäcenbo ii. 33ecre5ceiibo.
SRtt btejem umfangreichen Umbnu ijabm ftcft SJalcferS
©Öbiie ein bleibenbc3 5ßerbtenft loie i^v geiiioler Sßntcc et»
ipor&en, ebenjo wie fie ficf) bereits ein ho(^ sröfecreS, ^oc§be=
beuteiibea ÜBentmfll burct) ben 9iicienbau bct SJoiitotgel in
SRiga geitf)offen t)filjen, ®ie
^rnttnr rourbe ganj neu, eöeujo
bie Sntörtntion.
Sie früher erhielten aiic^
jctit raiebet jebcS ber Wanunle
nebft ^eba[ eitiene pucumcitijdic
2Rn|^hien, mbburi^ iii<^t mit
eine leiste unb elaftijffie ®)jie(=
ort, lonbcm awä) gtöBfe $tä=
ciftuit in ber ?(n))}ra{^e cnciigt
luitb, (o btife man bieuirtnofeften
jßanagcn o^ne groBeSRiilie anä=
fiitfren tnun.
©ämmtlic^c 6 ^ofjpeln finb
ntittelft fleinei: ;)ncuin(itt)c[)eT
2)nidfiiöpfe im SSDvjiiRbvelt be«
l.äffiin. siifinben;cin bejonbeter
GoQefttDtnopf s^ttt aüe ffluppel
auf einmal.
@an,j neu nub ber ^irma
eigene ©tpnbnug ift bie 6in=
riditung bev 3iöi)ienHiienmQtit*)
fiir bie SBegifteriiige , loobutd)
5i;tutel,9tbitraftui- )c. in SSJeafoU
tommen, ia bie scrbicötete Snft
baä^ebcn it. beSSRegifterueutilä
bcfurgt. Sie öotljanbencn 6
lejp. 9 (Soßcttiuttilte bringen
jiir baS gaiije 3Serf an^ 6 uer^
ic^tebene ©tÄtfegrabe ju SUcge.
9[uc{) (anii man fid) vor
beut ©piel Becjt^icbene 3{cgiitec=
griippeii, bie man im^iiaiife eineS
©lücteS ober einer freien jjantafie
benußen will, äujammcnftcÜcu,
Dt)ne bafe bo« augcnblicflic^e
©piel irgcnbioie ge^iubert wirb.
Söraut^t man nun ben Durftet geregelten ®ffett, fo bcbicnt
man ficfi ber SoIIcttiütritle uulet 7—15, ober üud) ber Greö=
cenböWalie unter 9Jr. 18, mit Scnuguiig beS Snopfeä 3Jr. 20,
ber afic JRcgifterjiige ret^tS uub lints aiifeer Sourä fe^t. SJurt^
bie pneumatifc^e Sl^otricljtuiig ift bie (SteScenbo= nnb S)ecre3=
cenbüuorriditnng ebeiifiiÖä mefenttii^ erleitt)tert.
"Das 5)rnn[n opferen 9?r.l9 ermöglicht eS, bafe bie augcns
blicElii^ burc^ ba§ Qrekenbo-SiSatjmert erftingenben ©timmen
fofort Derftummen. Uebertjnupt ift burr^ bicfe uub anbere2?or=
ric^tniigeu für ba§ [ir<41ic()c nub coujertale Orgelfpiel baS
ÜBerl JU einem unUerglcic^li^cn Stiejen^Drc^efteu geftempeU,
beffen f aft unetjc^öpfJic^e iSffette uatürlidf fe^v eiuget)eub ftubiert
werben nmffeu, wenn nur annät)ernb bie reichen Jttaugfarben
jii läge treten foQeii. grcilic^ getiört, nufeer ftinteiföenbet
ledinit, anc^ eine enSgiebige ^^antafie unb ^rofec ®ewanbt=
beit im ^temporiren boju, um fotf^ ein SJieicaorcöeftet nur
einigermaßen erfcfiöpfenb Dorjutittiten. 3n bem &errn 5)om=
organiften, bem 2)iufitbirettor ®rüf bafetbft, fanben Wir glM(f=
lieber SBetfe einen fülc^en [)oc^begabten iSe^errjc^er beS OrgeU
tonS unb Orgett^ronä.
umn(lli*t Mt
@cl)licHlic^ Wollen wir noc^ ber bewirabentSwert^en S5e=
(föaffung ber 5|Jrefelnft gebenten. 5)eii gcfammteii SJebarf
beS SSiubeÄ beforgt ein 4pferbeträftiger Otto'trtjer ®oä'
mutor mit ber bur(^ ba^ ©ebläfe bewirken felbftt^ätigeu
^n^IöfiEug.
€ie()eu grofee Scl^öpier werben burt^ , auf ciiicv taugen
9j)cÜe geteilte gjcenter ber Meilje nar^ge^oben unb geben
itjrc Suft an äWei gtofec ^tagüjiiie ab, Do» welchen ber 3nl)aU
in weiten Äanälen mdi) bem 5(äfeifwerf geleitet wirb. 6in
flcincr Söalg beforgt in iWectmäfeiger SBeifc bai ?lii8= unb
Siiirüdcn be^ Ireibriemcii« , je uadj bem SBinbbcbarf.
3u bem SEiiiierii ber Orgel befinben fic^ uoc^ mehrere
SSiubregulatüveu, welche etwaige ©töße unb Ünrcgelinä6igfeiteii
nn ßufljnflu§ befeitigeu.
I)ie oben erWQt)nte @nä'
haftniafc^ine [;at uot^ ben wei=
leren Qmtii, ufimlicft ben „Dr^
ganifteutlirou"*), im gewöhnlichen
Seben „Orgelbant" genannt, in
einet SRifc^e, als auoi ben eng'
begreuiteu JRaum Dor uub in
ber Orgel jn erleuchten. Xroßbem,
'Oa^ ili meljrercn S^t'l'fi' ^'^
Sßiublabcn uierftöcfig überein:
aubcr liegen, wirft "iot^ ?ir(cä
eitilieitlicf) ^^ufamnieu, fo bag baS
uoUe SSerf alä ein ungemein
fftrc^lif^eS, Srapofantcä, gin=
fjeitliLiieä , aBo^ltftueubeä imb
bell ricfigeu^iiinm Doli nnbganj
' 9ln§tit[le'nbe« crfcf|ctut**). jrbg
ber Dielen 'SlibeiX' unb gtiU=
ftimmen ^errfd)t boc^ immer ber
ac^tfüßige ©nuibton Dor. Sie
gcmifclteu ©timmcn füllen unb
glänjen, o^ue bem ^one etWaä
^nngeä, Jiteinlicf)e5 unb ©c^rei=
eubeö ^u geben. Wie j. SB. in
ber Siicolaiorgel ju Seipäig.
§icr Ijat auci^ bie grofee Öreite
ber Orgel bem Jone boS gin=
beillidje genommen. 5Rament(ic§
finb in Ulm bteSSäße uon enormer
ffiirtuug, bie i^reS gfeidjen fu(^t.
3113 guubamcut bei grofeeu c^o=
riftfieu ?lufffif)rungen, Wie j. 58.
bei ber jcft^Sarftetlnng bcS
„®(inS" Don IDfeubelSfot)!!. unter
Slinfilbir. ®riif, fönncn biefe egal
forttöucnben gewaltigen ?)d|e
bnrc^ Iciii Drctiefterinftrnmenl crfe(jt werben.
Obwo[)[ bie ^arteten Stimmen bei bem ^iirm, ben bnS
a6= unb j^uftrömenbe ^nblitum, trog beS uiteiiblic^cn älegenS,
oerurfad)le, mit il)ren weichen nnb reidieu ©c^attirungcn ber
Klangfarben felbftDerfttinblicfe nictit jnr DoHen (Seltuug fommen
tüunteii, fo mn^ benuot^ gefagt Werben, baf; baS wext i)hu
ficf)llid} feiner ftanglic^eu a^ielfeitigfeit unb @c^öiil)eit bol[=
ftäubig auf ber unerreichten ^ötje fte^t.
Ot)ne i)a% wir bie SSorgüge beS fraglichen Organen
erfc^öpfen woQlen unb tonnten, breiten Wir ^ter ab uubwenbcn
uns ebcnfallä nur „tiirälicö" — nac^ bem ©pri^worte: „S^re,
bem bie (är^re gcbiitjret!" ju ben iHnftren ©rbanern.
t tarnt <lii Rinplti Ccganltt,
, . — ..im (in fiin»
Xttnm tlin4<i< ? VKi|>. ■>' WtF"-
Jlntiiigil: 91a. nxint Iilt OrgK Im .SitfiniiiKnti SDnlgiit"
nnlil duib Mn cinfin Cni*n)ftciUtran ntan Mihn, «bnt (allflic etf<«clt«i, ..
^rctcohilkl. Vujlcn^ub«, J(t(M. XüM". RUtn, ^[H/a. ic. imtntlin Ibi änflmincnl
aut UMtc^fi (äntnliitc firtfc. Aat nun beiiii Ju in allen Ulmer Hclittfrabi . ^k andn
. .. — ■.:[_ ...y «_.,H^ (-j^ „„ j^(|, „rtitnl, nid» antv ,»rn|eif m
n ntrclKnlileun' von r
nimcnti Sonlain" Ift ,
K Mllflic Wyltnilttil.
3n£a6ct M ftagliÄnt Dtnütiimt atluRSt unb Um bw onftanilgn« ViDiliflr diMgcmoiftn ?
Ur- *. »r.
"I txii rt auf aiigcmtllnic Wadnirtg Iwc Crgd tctr vid anlnmnit , mitti« um
bH bem Jhniunlcnicii ia gnitn Sanocgcl In 3)higb^uig fdi anlifaiill^. Zmt 1^ li
bit w eiimmtii. ntiSt blciM täat bcniüA fUr b«n gnwn Stourn ni4l aul . fo ban nun
bfl flartbtliiÄleni «»Itctbltiillt nix^ dn» ViiiaBI Irepi|ittni — "'" "'" '
alt Ktf. iitnnmiülHil tati.
4 —
S)er SBcgrßnber ber Orgclbaucrfamilic SBalcfcr —
cg erinnert uiig ber Jlltmciftcr ©ber^arb griebrlc^ SB. mef|r*
fadö an ®eb. 5iQC^ unb feine ©ö^ne — würbe fleboren
1794 am 3. Snli in Sannftabt.
J8i§ in ba§ Jtometenjatir 1811 ^atte ber {nn^e SB. bie
ßQteinfd^ule in feiner SSaterftabt beiud^t. Sinn tollte er fic^
einen ßebenSbernf \r)&f)lm. Äurj entfd^foffen bemerfte er, bafe
er Drgelbaner, toie ber SSater lüerben mollte, Amn
großen Seibn^efcn feiner guten 9J?ama, bie Don fot^anen SSor-
fa^e nic^t fe^r erbaut loar; wo^l loiffenb, bafe biefe^ ^onbmert
ober oiefme^r — bie Äunft — nic^t^ ioeniger alö einen „got
benen"93oben l)atte. Um beö lieben grieben» SBiUen fc^toieg ber
flute §err ^apa, — unb auc^ ber ©o^n. Um ber 9J?ama ^u
©efaflen, crtlärte er, baß er — „Sarffiebcr" Ujcrben wollte,
^eimlid) erflärtc er aber bcm guten SJater: „Sadfieber will
ic^ werben, aber Orgelbauer werbe ic^ wie ®u!" SJiit allem
gleiße juckte er äuiuic^ft ba^ .^aubwcrflidje feiner Äunft ju
lernen, immer barübcr nacl^bentenb , warum ^ic^ unb 3lcncö
fo unb nid^t anbcr^ gemacht werben muffe, unb wie eiS beuu
bodö nod) beffer gemacht werben tonne. ®d)on in ber Sugeub
backte er ans; — „3teformireu", )va^ bem guten ?(Iteu uid)t
fonberlid; gefallen wollte. 3m Stillen mußte er fic^ aber bod)
geftetjen, baß fein ©o^n jum Drglbaucr geboren jci. Söeuu
out^ bie ÜJ?anm biiötoeilen Särm, wegen ber foftfpieligeu 9?eu*
ernuüeu fd^lug, fo fefete bod) 3Balder jun. feineu Äopf burd)
unb fiel)e ba: bie SEperimeute bewäf)rteu fic§.
9(u§ bcn beengeuben 3Jerl)ü(tuißeu beö @tterul)aufe§
fefjute fid) aber ber ftrebfame junge aJJanu ^crau§. ©einer SlEtaft
unb bem ©lüde oertrauenb fiebclte er, 25 Satire alt, 1821
nac^ S u b w i g § b u r g über unb begrünbete eine SßJertftelle
in einem fleiucn ^aujc ber 9?orftabt. ©ie foQtc in furjer
3eit ber ©tolj feiueö jc^wäbifc^cu 3Saterlaube§ unb ein SHul)m
ber beutfc^eu ainbuftrie werben. 3)Jit ^^ki^, Sifer, neben tüc^*
tiger ^Begabung, würbe gearbeitet unb fcbon 1824 ert)ielt er
ben 93au ber neuen Drgei in ber (Saruifoufirc^e ju ©tuttgart,
mit20©timmen, bie oortrefflic^ auffiel, fo baß fortwä^renb neue
SBefteHungen einliefen unb 't>Qn SRuf ber ^irma immer fefter
begrünbeteu. SSater unb 3)^utter freuten fid) über bie ©rfolge
beS tjüd^begabten ©of)ne§. Srfterer fiebelte fpäter ju bem
©o^ne über unb ftarb bort wot)lbetagt 1843.
93on ben neuen Sbeen, bem fül)nen 9?orwürt§ftreben beö
jungen ÄüuftlerS, ber fic^ gleich bei feiner Ueberfiebluug nac^
S. eine glüdlidje §äu§lic^fcit gefc^affen t)atte, wollte man
freilid) 6el)üvblid^erfeitd anfänglich nid^t oiel wiffen, nac^ bem
olten „Sted^tögrnnbfa^e:" Sum sus sut — toeränbern ttjut
nic^t gut; sum es est — faßt'^ bleiben — Wie'§ geioeft!"
3ll§ nun SB. ben ^an ber großen Drgel in ber $aufö*
firc^e ^u grantfurt a. 3W., mit 74 ©t. unb 4332 pfeifen
crl^ielt (1829—1833), fonnten ftc^ feine reformatorifc^en 3becn
bewähren unb fd}lugen fo burd&, baß man iljm ba§ Bürgerrecht
ber freien Sieid&öftabt anbot, wenn er ^ier fein Äünftlerl)eini
auffcf)laaen wollte*).
SKit bem berühmten 9lbt SSogfer war er in feinem
©eburt^ortc befauut geworben unb I)atte über beffen jweifel^
l)afteg ©tjmplificatioil^ftjftem nac^benlen gelernt.
5IJiit biefer Drgel trat SB. in bie 9leil)e ber größten
Orgelbauer ein, namentlidö ben unter Dr. 3; opfert 9legibe
jd^neU berühmt geworbenen 9)ieifter So!), griebr. ©einige
tn ?ßaulinjelIo b. Sinbolftabt, bebeutenbe Soncurrenj ma^eub.
©0 befam SB. bie großen Orgeln für ?ßeter^burq (65)
wnb SReoal (66 ©t.) ju bauen. 3)ie biö^er üblichen ^c^leif*
laben erfefete er burcft bie öon i^m neu conftruirten
Äegellaben, weld^eö ©^ftem er fowo^l, wie feine il)m
nad^eifernben ©ö^ne ju l^ol^er SSoQfommen^eit brad^te, baß
eS namentlich in ©übbeutfc^lanb unb fpäter auc^ in SJorb*
beutfd^lanb oielfeitig nac^gea^mt Würbe.
S)a8 (Sefc^äft vergrößerte fic^ immerme^r, fo baß SSater
SB. 1872 einen Slffocie in ben ^eute nocft lebenben 80jäl)rigen
lieben^würbigen unb tüd^tigen „SSater" ©Jjaic^ fanb. ©päter
treten bie älteften unb no;^ fpäter auch bie iüngpren © ö 1^ n c
ein, gemeinfam befliffen bie (g^re unb ben 8tu^m itirer gabrif
unb i^re^ ^aufed immer weiter i^ur S9Iut^e ju bringen.
^ 3um Crjhiunen ber Aomer \pTa^i bie SitKiunbidftig'P^ psai^U u. mac^tvoU an.
SCm 4. Oftbr. beSfelben Sa^reS erlag ber unermüblic^e
Äfinftter einem me^rwö^entlid^en Seiben in feinem 79. Seben^*
ja^re. ®iefe gegenwärtlic^en Sröger unb Vertreter be^ §aufeÄ
SBalder u. 6omp. finb:
1. ßeinrid^ SBalder, geb. b. 10. Dftbr. 1828,
2. griebric^ SBalder, geb. b. 17. ©eptbr. 1829,
3. Äorl SBalder, geb. b. 6. aWärj 1845,
4. ^anl SBalder, geb. b. 31. 9Wai 1846,
5. eber^arb SBalder, geb. b. 8. §lpril 1850.
Slußerbem finb noc^ jwei »ruber biefe« fernigen unb
männlichen (Sefc^led^t« in anbern Srandjen tbälig.
1855 würbe bie Orgel für bie erjbifc^öflic^e Äat^ebrale
(121. SBer!) ju 9lgram mit 52 ©timmen, 1857 bie erfte Ulmer
ä)Jüufterorgel, Opn^ 122, 1863 bie große Orgel für ben (Sondert*
faul in S5ofton mit 86 fliugenben ©timmen (über 120000^1.
foftenb) aufgcftellt, Op.200; einer 2tnjal)t tleinerer SBerfe nic^t
JU gebenfen.
(Sine ÜJienge großer Orgeln bed Su^ unb namentlich
auc^ bcö ?lu§lanbeö begrünbeten ben SBeltruljm be§ ^aufed
SBalder u. (Somp. 3n Sliga übertrug man il)neu ben Sau
ber größten neueren Orgel bcö geftlaubeS ja bei^ gaujen @rb*
ruubö, bie 125ftimmige SRiefenorgel im bovtiaen 2)om. 3n
ber üftevreid)i)c^en JJaiferftabt ou ber blauen ^onau prangen
allein 2 große SBalderfc^e Orgeln im ©tept)au§bom unb in
ber SSotiofirc^e bafelbft. ?ll^ neuere größere SBerfe nennen
wir noc^ bie Orgeln m Seipäij: im ®ewanb^au§, Sr^ftall*
palafte, tgl. Äon)erüatorium , m 5)amburg: ^etrifirc^e, in
2\ib^d: ^ctrifirc^e, in ©raj: §erj^Sc{ufircl)e, ©tepl)anö*@aat,
in ©t. ^eteröburg: ^etritirc^e, ®eueoeuto=Satt)ebrale, SBinter^
tl)ur: coang. Äirc^e, SSorms^: geftt)an8, Slnuaberg: ©t. ?lunen*^
fird)e, greiburg, äKüucfien, granffurt, 9Sicrtöuig§firc{)c, Garlö:^
rul}e, fat^. Äirc^e, Olbenburg^Uugaru, eoaug. 'fiird)e, 9itarwa,
euancj. lutt). ftirdje, üWeuwicb, eoang. Äirc^e, * ^auen, ©t. 3o^
l)anni§fii'c^e, 9iiga, ©t. ^eter^firc^e, SHottweit, tjeilige Äreuj*
fircf)e, 9ntenburg, fatl). Äirc^e, SBürjjburg, Uuioerfitöt^firi^e,
SWeuftabt, ©tift^firc^e, lauter SBerfe mit über 30 ©timmen,
alle iu ben legten 10 Sauren gebaut. SWeucrbing^ werben
Orgelwerfe für 9iom, ^elftngforö, JJrauffurt a. Wl (T)om),
©t. ^eteröburg u. Äamenj, louter größere 3 manualige SBerfe
neben mehreren fleiueren Orgeln oon 2—20 ©tinimen ber
SSoQenbung entgegengebracht.
SBelci^e ^errlic^e SBerfe bürften unb mögen no(^ iu biefer
SBcltfirma il)rS)afein beginnen?! SBünfd}en wir befteS ©eliugen
unb möge baö feltene fünfbtätterige Äüuftlerflceblatt noc^ lange
in erfreulic^fter SBeife blühen unb wirfen!
3ta6) ben Oerftoffenen SRegen^ unb gefttagen burc^ bie
^errlid^en ®elänbe be^ 9?edarö unb SKainö ber ^eimat^ eut*
gegeneilenb, famen bem SSerf. b. 3- fo allerl)aub ©ebanfen,
bie wo^l für bie 3"fi"^ft ber beutfd^en Äunft, belangreich
werben fönnten. @g betrifft ben fc^on oft in b. 931. erwäi^uten
Orgelbauer* unb Organiftenöcrein, fowie baran
angefdjloffen : eine beutfc^e Orgelbauer* unb Dr*
ganiftenf^ute, ang^efnüpft an einen Orgelbauer- u.
D r g a n i ft e n c n a r e B. 3)aß burdb einen Orgelbaueroerein
unferer ©oppelsJtunft oiel genügt werben föunte, leud^tet wo^l
o^ne SBeitereö nn. SBie föunte burc^ eiu^eitlii^e^ ^orge^en
bem „gujd^ert^um" energifc^ entgegengetreten werben! Sei
befferen greifen föunte noc^ unc[leid) ®rößere§ geleiftet
werben. 3ft eÄ boc^ 3;^atfac^e, baß bie bentfc^en Orgelbauer,
in §inblid auf granfreid^, ©nglanb u. ?lmerifa 2C. nur jpärlid^
beja^lt werben. ?llle ©täube '^ulbigen bem ®runbfa|je: „@iu«=
tra^t giebt SBiac^t!'' — nur in ben fraglichen Streifen regt
fic^ weniger ©tanbe^gefül)l aU — bei ®eoatter ©c^neiber*^ unb
^anbf^u^mac^er, wa^ ^öc^lic^ ^u bebauern ift.
2tu^ bie Organiften, bie leiber öielfac^ noc^ fc^lec^ter
al» bie Orgelbauer befolbet werben — ba8 fraqlid^e ?lmt wirb
ja meiftentfieiU nur ald ein niebereS Äirc^enbiener*
amt onflefef)en, obwohl Dr. Sut^er fagt: „3^ gebe ber SJ^ufif,
noc^ ber Ideologie, ben näc^ften Socnm!" - aut
t^un, fid^ fefter an einanber ju fd^ließen. SBal^ tl)un aber Su^
t^eri^ 9{ac^f olger unb SoUegen? ©ie geben ben armen „Orgelf cblä^
gern*' nid^t feiten einen fd^lec^teren „Socum" — afö — beut JWfter*
— 5 —
3a, ja, 3^t bcutjd6en Drgaitiftcn, 3^r tiabt cS nic^t
einmal jit einer einheitlichen $ebal^?(t)li€atur gebrad^t;
ttod) immer e£))erimentirt man, o(|ne jn einer feften ©teQung
jn gelangen.
SBenn 3ör, @uc^ nic^t jn jammenraff t , fo loerbet i^r mit
ber Rtxt überflügelt. 3n granfreid^ finb hochbegabte Seute
wieVlIeE. ©uilmant, S^arl. Wlav. SBibor, in Stauen
ift ein Güpocci, in Stmerifa glänjt ein ©am. SBarrcn;
Quc^ in @;ngtanb gibt eS tüchtige Organiften nnb nod^ tüc^^
tigere Orgelbauer/
SBäi)renb bie Keine ©c^toeij bereite eine Organiften-
fcftule befi^t, ()at ba^ größere ©eutfc^lanb ineber eine ftaat*
lid)c ober :t>rii)ate Drgelbaner- noc^ eine Drganiften^^
fdinle. 93eibc ©ernten lönntcn mit einanber bereinigt fein
nnb fic^ gegenjeitig ergänjen. S)enn ^ier fönnte man fic^
ted^nijd) nnb iüiffcnjcl)attüc^ , an ber §aiib eineö bnri^ unb
burc^ tud)tigen Orgelbauer^ unb eincö congenialeu Orgeln
fpietcrö (SSirtuoö nnb Gomponifi) in größtmöglic^fter SBeife
für beibe fünfte auSbilbcn. 9)2ögen bieje „nact)jpieterii d^eu"
SKorte al§ „SSorjpiel"*) für eiue gebcil)licl)ere 3"^""ft beiber
©c^mefter-Äünfte , ein befd^eibeucö ©amenforu abgeben.
SKögcn aber bie betreffenbcn Änn[tgeuüffen ftetä ber
©d^iüerfc^en SBorte „9ln bie Äünftler" cingebeut jein:
3)cr 3]Renfcf)t)eit 58iirbc ift in
(Sure $nnb gegeben.
Söeiua^ret fic. ©tc finft mit @uc^,
mit duc^ mii'b fie }\d) {)e6en.
@v fam l)terbei aud^ bie „reine ©timmnng ber Oiget" in
grage. ^. Dr. 3;anafa liefe in ber SBertfteÜe ber SBalder-
f^cn giriha einige 3lccorbe eiuer temperirt geftimmten Or^el
in reine Stimmung uenoanbeln. S)nvd^ biefe ©timmnng mirb
aKcrbing-o bie tempcrirte ^iufic^tlic^ beSmunberbareuSBo^lf langet
gläuäeub anö bem gelbe gef^lageu. greilicf} Derlangt $. Dr.
Sanafrt, um jeine Stimmung befriebigeub burcöjnfü^ren, nic^t
ttjeniger benn 33 ÜSfeifen axi\ bie Dftaüe. 2)aburc^ mürbe
natürlid) eine fet)r oebenteubc ^rei#ert)öt)uug notl)menbig ein*
treten muffen, ein Umftaub, ber freiließ )el)r fc^mer in bie
SBagfc^aale, namentlid) bei ärmeren ®emeiuben, fallen bürfte.
aöc^fteuö lönnte mau bei gröfecreu SBerfen, bei beneu bie
eibmittcl meniger mafegebeub finb. einige ©timmen in ber
Sanafaid^en 3Beife f)erftelleu. SBolleu jct)en, mag bie 3"f""ft
in biefer 9iicf)tnng ju Slage förbert. §1. 333. ®.
@me Sattje fftt bie benif^en
^t^clbauet — ^nt ^btoefftl
2)a f)at fid^ ein gemiffcr ^err gerbiuanb ^ßa^elt
aemüfeigt gefunben, einen 3tnfja| in 9?r. 8 beö „SJIatteS
f ü r b i e 3 n b n ft r i e b e § G r ji, g e b i r g e S" ju oeröffentlic^en,
njoriu bie Seiftnngen eines gemiffen ^errn Orgelbauer^, ©runo
Sitd^eijen geheißen, gepriefen mcrbcn, worüber fein SBort
JU Verlieren märe, menn nid^t golgenbeö barin ftänbe:
„2)ie Orgelbaufunft, mefdbe in bem berühmten, unb ma§
ben ftingenbeii ftörper nnb bie ©olibität ber 2tuöfül)rung
feiner 3Berfe anbelangt, nod& ^eute unübertroffenen (?) ®ott*
fricb ©ilbermann, einen fo genialen unb babei äufeerft
aemiffent)aftcn SWeifter aufjumeifen l^atte, get)t leiber im großen
©anjen einem augenic^eiulid^en SSerfaQe (?) ober jum meiften
einer bebauerlid^en SSerflac^ung entgegen, ©ilbermann (be^^
lanntlic^ au^ ein ©rjjebirger, geb. in 9?ieberbobrife b. gret*
betg) bauetc feine 9?egtfter jum großen 3;f)eile etgen^änbig (?)
ober liefe fie nac^ feiner fünftlerifc^en Slnjabe , unter eigener
perfönlid^er Sluffic^t, Don begabten ©c^ülern unb tüchtigen
®c^ilfen anfertigen**), nnb feine Orgelpfeife, bie Don i^m ni^t
geprüft unb tabeQo^ erfannt mar, burfte }ur SSertoenbung
. gelangen.
*) ^iec rönnen tott ni(^t uuterlaffen in biefe» ^^lubium" no^ einfitelen au lolTen,
haf tvic auf biefei ^oc^intercffonten Sleife bie 9e{anntf(6aft bcS gelehrten 8Uo(et($ fein«
E'Ibeten unb Uebendtoürbieen ja)xintf(^en lonflele^rten r>r. ^Canaia, belannt ourd6 feine
effiimiaen Oerntt^ungen um bie reine @timmun(t ber ^afteninftrumente , in erfreuUd^et
fe madQtcn.
**) ^8 tl^un bo(^ ^t iu Za^t wol^l aUe beffent SReifter aud^? ®id^erlid^!
f
Unter ben mobernen Orgelbauern gibt eS
bagegen leiber nur mentge (!?), bie erftlid^ beftrcbt
finb, audfc^liefelic^ tonfc^öne unb gebiegene
SBerfe ju bauen. 2)ie Orgeibauf unft ift burc^
geiftlofe fabrifmäfeige SInfertignng ber 9?egifter
ur med^anifc^en Orgelf abrifati'on ^erabge^^
unten, unb bie SSorauSfe^ung, bafe ein Orgclgefc^äft, meines
tjiele SBerfe liefert, and) Die beften liefern uiuffe, ift in ben
meiften gäöen ein fc^mer ju büfeenbcr Srrt^um."
3n biefer SQäeife merben Dornämlid^ bie Ferren 9ßaldEer
unb ©auer augegriffen, md^renb §err Äirc^cifen alö ein —
„©ilbermannianer" — gepriefen mirb.
?llfo 9?iebergang u. Sßerfladjung finb bie ©ingnaturen
ber gegenmärtigen Orgelbaufunft, unb nur einige ffeine unb
unbefanntc Orgelbauer finb bie äd^ten 3;räger biefer Sfunft?
Seiber finb mir bi§l)cr in bem 3Bal)ue gemefeu, nad^
unferer aufridjtigen , el)rlid}er Uebei'äcuguug, bafe unfer Omel^^
bau — tro|^ ber fel)r gebrüdften greife in JJi^^S^ ^^^ ^"*
curreuä — in ftctem Stufblüljen begriffen fei. Unb
nun merben mir eines Slnberu belef)rt?! SBenn manS nur
glauben fönnte! Slber mir finb ber feften Ueberjcugnng, bafe
fic^ uufer gegcumärtiger Orgelbau im SScrgleid) ju' bem frü^^
bereu ^ßeriöben — felbft ©ilbermannS — uid)t ^i\ fc^euen
braucht. 3a mir finb fogar ber feften SReinung, bafe ber
je^ige Orgelbau bem früheren fogar in jeber §iufid)t „über" ift.
®ebt uns nur bie greife eines ©ilbermann nnb man
f oll SBunberbinge fe^eu !
3cfet mo unfere fluuft auf mirffid^ miffenfc^aft lieber
SöafiS ftel)t — banf Dr. 3:öpferS grunblegeuber
SIrbeit — , je^t mo bie jüngeren Orgelbauer eine ganj
anbere 9Sorbilbung tj^^ben föunen als in * alten Qcikn , jefet
mo ber 3J?afcbiuensSetrieb üiel fc^neHer, accurater unb billiger
arbeitet — ber fei. ?ßrof. Dr. löpfer brandete, jum ©d^neiben,
pöbeln 2C. ber 3""9^" <^i"^^ ^ofaune 16', gerabe 14 ^Eage,
mä^renb mau gegeumärtig, in meinem SBeijciu, bie ganje 3lrbeit
in menig ©tunben ooQenbete! — fann unb mufe ÖeffereS
geleiftet merben als früfjer, ba ja bie 9D?eifter baS ®anjc in
feinen einselncu Steilen, geftü^t auf tü^tige ®eljitfen, ebenfo
übermac^en als el^emalS.
Ueberl)aupt mac^e man bod^ auS bem fei. ©ilbermann
feinen „®öfeeu!'' @r mar ein tüchtiger SKeifter feiner Qtit, er
moUte gute SIrbeit liefern unb fonhte eS — bei feinen nam*
haften greifen — aud^ tJoQftänbig. Sc^ gel)e jebe SBettc
baf)in ein, bafe für benfelben $ßveiS, ben ©. für bie §offir(^en*
orgel in 5)reSben erhielt, manche ber namhaften Orgelbauer
ber ®egenmart, nod^ ein ganj anbereS Orgelmerf ju ©taube
bringen mürben, als baS fraglid^e.
3ur @^rc beS beutfc^en OrgelbauerftanbeS muffen mir
e^rlic^ gefte^en, bafe mir ni(^t nurbeibenrenommirenten^itmen,
fonbern felbft in fleineren Ifreifen bemunbernSmertl)e mbeiten
gefunben f)oben, Don benen bei alten Orgeln menig ober gar
nic^t bie Siebe mar.
SBir moUen ben §. Äird^eifen ja nic^t unter baS „alte
©ifen" merfen, aber mir motten auc^ nic^t, bafe eS ßerr ?ßa§eft
magt, bie anberen Kollegen, bereu Seiftungen ^inläuglid^ an*
erfannt finb, nn^ered^tcr SBeife in ben ©taub ju jie^en, benn
auf biefe SBeife ift nocf) nie etmaS rechtes gebieben, nad^ bem
alten ©prüc^morte: „SSiel ®efd^rei unb menig SBoQe!"
SSieHeic^t finb f)ier bie SBorte nic^t unrecht am 5ßlafee :
Suum cuique! unb:
Si tacuisses, philosophus mansisses!
a. SB. ®.
runbjügc ber S^^eorie ber lonfunft. (Sin ßc^r*
budg auf miffenf^af tlic^cr ®runblag e t)cr=*
fafet t)on Anton §u6er, 9J?ufiffc^ultn^a6er
tn SBien unb Sofef ^rcfel, SKufifprof cffor
am SanbcSle^rer-©eminar in ©t. gölten,
^annoöer, SSerlag üon 3- Sacmeifter.
— 6
S)ic getreu SScrfaffcr bieten in bicfcm ©ud^e eine außer*
orbentltd^c %\\Vit t)ou ©toffen.
©tc erflären in ber äJorrcbc auSbrücfli^ , boffelBc Hid&t
ofö Se^rbud^ gclteit 511 lüffen, foubcrii alS ©rfatj für ba«,
IDQ^ man fjetDÖ^nlic^ mit bcm §luSbrucfc „allgemeine SÄufif-
le^re" bejei^net.
W\t groger ©adjienntnis nnb mit ©ammelffei^; ift alle^,
lüie ed in ber SJorrebe Ijeifet, für SKufifternenbc auf ber Sie*
mcntarftufe SßJic^tigc uub SSiffenöiüerte äufammengefteUt nnb
ttJü^lgcorbnet , bargebuten.
Obwohl bag fe[)r cntpfe^IcnSmcrte 3Serf für ßerncnbe
bcftimmt ift, fo finben tuir ältere Se^rer bennoc^ mandjc^
Sntereffante uub vluvcjenbe barin enthalten, tueld^e bic 5?er*
faffer nac^ i^rer S(uffa)fung nnb Jfnfic^t bcleudjtet I)abcn.
3)ie auf jcber ©eitc ocö 93uct)eS fortlaufenb am SRanbc
öcräeicf)neten , furjen Snfjaltgaugabcn in Ileinerer ©c^rift ate
ber Xejt, erleid[)tern ba§ ©tubieren be§ öud^ed fe^r. @in
Sn^alt^ücräeid^nife befinbet fic^ xu Stufang beS Sucres.
SBaö nun ben Suhalt beffelben betrifft, fo gliebert fid^
baöfelbe in folgcnbe ®ruppcn:
I. 3;on fünft, eutfteljung ber 2;onIunft, Huöübung
ber 2;onfunft.
II. X n uub %o\\\ l) ft e m. Silblic^e ©arfteüung burd)
©d^rift uub SSortragSjeici^cu.
IIL Xonüerbiubuug. SrMiugen ber 3;6ne nad^^
cinanber uub mitcinanber. S^oufolge, Harmonie, §armonicfotge.
®iu ^lu^ang bietet alöbaun uoct) !urje 93etel}rung über
ben Äel)Uüpf uub baS D(}r, fobaun eine Slufjäljluug Don
t^eoretijc^cn nnb praftifdien Seljrbüc^ern für ®e}ang, Ä(a*
öier, Drget, SSioline, t[)eüretiic[)c ü}hifitfäc^er uub tcij^ni^c^e
^fitföniitiel.
®§ toürbc ju tocit fül)rcu, wollten toir auf alle SiuscU
l^eitcn bcö reirf)en 3ul)alt§ eingeben, überlaffen mir bie§ öiel^
meljr bem ©elbftftubium, loollen iebod) uoct) furj ben 3ut)a(t
ber IIL ®ruppc angeben, um ju jcigen, meld)er 3ieid}t^um
beö ©toffc§ in bicjem ffapital Don ©cite 21—109 bargeboten
toirb. 3n beu)clbcu loevben folgcnbe Singe befprod)en:
2)ie möglid)en 3;onuerbiubungeu, 5;onarteu, Seitern, ®c*
fc^idötlid)c§ über "Eoufc^rif teu , bie Se^re oon ben §lfforben,
Xoujdjlüffe, ber Äoutrapuntt Sutmicfclung bc§ Stontrapuntt^
uub ber älfeniuralmufif, bie Italiener, bcutfd)e nnb franjöfilc^e
SDZciftcr, bic mcliönuiti)d)en SSerjicruugcn, Statt uub 2;altarten,
mufifalifc^c gormenlet)re , ältere nnb neuere Xanjarten, bie
©timmgattungcn uub bic mufifalifc^en Suftrumeute, lefeterc
umfaffeu 10 ©eitcu SCeft. Sni l)orftel)euben finb nur bie
^cruorragcubfteu ®egcnftänbe aufgesäljlt, tuätjreub im 9Serlaufe
ber Sarftelluug eine gau5C S^^^ batjinjielenber GrKärungen
nnb Öetet)rungcn in bei* Stb^anbtuug eingeftoc^ten ift.
Sie SSerfaffer \)abtn e§ oerftanben, joioot)! ba§ gcfd)ic^t5
licöe, als auc^ baö loiffenjd)aftlic^e SKaterial, fouieit Die gor^
fc^ungen ber Se^tjeit ^Jtuffctilufe barüber geben, in gebrängter
fi^ürje uub in flarcr, auc^ bem Slnfäu^cr oerftäublidgcn aSJeifc
jur Sarftcllung uub Selct)rung sn bringen.
Sabei treten üielfac^ neue (Sefic^t^punfte ju "Jage, 100=
buvc^ baö SBerf, loie bereits crflärt ttjurbe, auc^ für JJort*
gefd^rittcue uub für Se^rer 9leue§ uub 9luregcubcg bietet,
ßc^tevcö Iäf3t fid) 5. 93. befonberö behaupten Don ber Stb^anblung
über ^armouieletjue, über bie Umtet)rungen , fomie über bic
®iff onauäeu.
3ntereffant ift unter 9Inberem aud^ bic Setianptuug, bafe
unjer Dl)r im ftaube ift, in ber ©cfuube nur 9 3;öue, alfo in
einer SJJinute 540 lönc ju erfaffen. Sei einer größeren 3a^l uon
Ionen muß ba§ Dt)r auf Älar^eit uub SDeutlid^feit oerjic^tcu.
?lm ©d^luffe beS Suc^eg, oon ©eite 117—148, befinben
fid) 8 3;afeln, loel^c jur ®rtäuterung beS S^ejtcg bcftimmt
finb, namentlich loenn e§ fid) um Slotenbeijpielc l)anbelt.
©cl)r reic^l)altig finb bic Seifpiele in ben beibcn 3;afeln
Sfir. 4 nnb 5. SKir finben j. 85. auf 3:afel 4 alle möglichen
3)ur*, SKoH« nnb öermiuberten Sreiflänge ber ittjölf ©tufeu
in S'bur, fomie bic cntfprec^enben ©eptimenaKorbe. 6ine folc^c
aufääl)lung bietet bem Slnfänger jc^äfeenöwerteS äWateriat für
feine oslc^rung.
SRic^t mfnbcr ioid^tig finb bic toiclcn Scifpiele auf Za\d
b, iDclc^c fid^ mit ben 9lf{orbt)crbinbunqen , unb ben ^uflö*'
fungen t)on Siffonanjen indbejonbcrc befc^äftigcn.
Xafel 6 ^tebt in 92otcnbeifpielen bic gebräud^lic^ meliS«
matifd^cn SSeriternngen.
2;afel 7 enthält bic ioic^tigftcn in ber üRufif üorJom*
menbcn ÄunftaudbrüdEc.
Sic le^tc 5;afcl befd^äftigt fid^ mit aRctronomja^lcn
unb foU bem ©tubium ber Sefer hiermit ganj bcfonberö cm*
pfo^len locrbcn.
D. ©c^nj.
©tcdEcr, Äarl: Missa soleranis für ©oli, gcmifd^ten S^or
unb obligate Drgel, Dp. 3. ^rag, Urbanef.
Ser ©d^öpfer biefeS — o^ne ^rage — bebeuteubeir
aSerfcg ^at fic^ bereits burc^ eine üortrcfflidjc Crgelfonatc
beftenS in bie Oeffentlic^feit eingeführt. @r ift ^in ^od^begabtcr
©c^üler bcS SKünc^cner SDieifterS 3of. SR^eiubcrge'r unb
betleibet folgcnbe ®ttüm in ?ßrag, als UniöerfitatSmufif*
bireftor, Se^rer am Sonferoatorium' unb 6t)orbireftor an ®t
Urfula.
Ser ©t^l bcS ganjen SBerfeS ift ber poltjp^on^tirc^lic^e,
2n ^eilfamer contrapunftifc^er ©c^ule ertt)ad)jen, öcrjdömä^t
ber 3lutor bcnnod^ bie mobernen ^itfSmittel ber SD?ufif feiueS'
toegS; er fuc^t aber ftetS bic redete 9Kitte ju l^altcn. "Sik
Drget ift nic^t nur ftüfeenb uub füHenb, fonbern aud^ effeftoott
obligat gehalten. SaS Ä^rie (S^bur) ift oer^ättnifemäfeig
turj gefaßt, aber erbaulich unb fd^on t^ematifcfi geführt.
SaS ®loria beginnt, ber litnrgifc^en SJorfc^rift gemöfe,
mit ben SBorten: „Et in terra pax", Wogegen fid)'felbft*
oerftäublic^ nic^t auftommen läßt, gür coucertale 2Iuffü^*
rungen ~ unb baS üorliegenbc 2öert Uerbient rcc^t äatjlreic^e ! —
föunten immert)in alle SBorte mufifalifd) oerarbeitet fein, ^icr
entfaltet ber Slutor fein bebeutenbeS SBiffen unb Äöniien. 9ln
ber §anb beS ScjtcS, ben ber Sßerf. ftctS forgfältig im Slugc
bcljält, ift ein umfangreid^eS ebleS luxb toirfiingSüolleS ®ebilbc
entftauben, baS freiließ noc^ burd^ baS großartige Grebo
überboten loirb. Sicfcr imponirenbe ©a^ Derbieut allein fd&on
eine bcfonbere SJorfü^rung. ®S geftattet \\n^ leiber nic^t ber
9iaum, auf bic einjclnen bebeutfamen ©lieber beS luetgeftattigen
unb bcnuod^ einheitlichen ©a^eS loeitcr einjuget)en, aber f^on
biefer gcloic^tige ©a| an uub für fic^ rei^t beii ^omponiftcn
für geiftlid)e SKufit — einen ber erftcn ^ßtäfec ein. Sie Orgel
uutcrftü^t natürlich mit allen iljrcn aWittetn ben gemaltigen
Sionergiife.
SaS öenebictuS, §ofanna, baS louubcrfd)önc
Agnus Dei — tegtereS mit feinen l)errlid)cu ©teigerungen —
bilben einen angemeffencn l)oc^bcfriebigeubcn?lbfc^tüi} bcS tjod):^
anje^ulic^en SBerfeS, baS fieser ^u ben ^cruorragenbftcu ber*
artigen (Srfdöeinungen geijört. SBir l)atteii eS n'idjt nur für
eine angenehme, fonbern fogar für eine (£l)rcupflid)t auf fot^anc
anfeergeroöljulic^c ©rf^cinung aufmertiam ju machen. Sic
SluSfü^rung überf^rcitet mittlere Äröftc burc^auS nic^t.
SB ermann, DSlar, Dp. 70: 2. ©onate für Drgel. Seipjig,
§erm. $ßrofec. 3 ^.
?lQen SRcfpeft Oor biejer im mobernen ©tt)le gehaltene
fel)r effeftoottc ®abc. Ser erftc ©a^ in (S^molf ift auf
brei Steinen gar prächtig aufgebaut. SaS erftc ift ungemein
louc^tig, baS jmeite meid) unb anmutt)ig, baS brittc — pom*»
pßS. 3tuf einer mobernen Drgel toirb "fid^ biefer ftjmp^onifd^
gehaltene ©ab präd^ttg machen. Ser 3Jfittelfa§: Pastorale in
@'bur (•/•) ift origineller unb jartcr Sßatur, einen geeigneten
®egenfa§ bilbenb ju bem gewaltig ein^erfcfireitcuben 1. 3;^eile.
SaS finale beginnt mit einer freien Sinleitung bic in eine
tüchtige gugc ausläuft, i8orl)ergegangeneS paffenb relapitulirenb.
Sc dt er, Albert, Dp. 61: ©elig auS ®nabc. Äirc^enoratorium
nad^ ben SBorten ber beil. ©d^rift unb Siebern ber Jtird^e,
für S^or, ©oli, Drcqeftcr unb ©cmeinbegcfang. ^oQft.
SflaöicranSjug 0. fiomponiften. Seipäig, öreittopf &
^ärtcl. 5 j«., S^orft. 4 60 ^f., Z^t 10 $ßf.
dlaii einer furjen mei^cooQcn Einleitung in SlS^bur
beginnt ber l.X^eil mit ben SBorten: „©elig finb bic3;obten"2c^
7 —
•IDicjcr (^orijc^c ®afe birat grofec mobulatorlfdjc ®(^ön*
l^eitcn imb lüir finb ocr 9Jccinünfl, bofi bicfcr ©pruc^ faum
je ^djöner mnniafiicft erfaßt tüurbe. «l§ SRr. 2 fd^Iiefet ficii,
imc!^ furjem SSoiipiel, bcr Ocmeinbed^orot : „O Wk jelijj feib
üix bocft, i^r grommeii", nac^ ber TOelobie: „Sefai^ meine
[uüerfid)t". Silo 9?r. 3 ^)rä5entirt ftc§ ber tüeitanögcfütirte
;^or: ,.3)ie Ärone un{er§ ^aiiptcÄ ift abflefallen", in Ö^moII
(•/•). S)a§ 5)öuVtmotiu ber Snftramentc 'ift fel)r bejctc^uenb.
äftci bcn SBorten: „öringc unS, $err lüiebcr ju bir", ('A)
tritt bcr fdjone ©oft in ein nenc§ ©tabinm; Die Siettjegnna
njirb etwa« lebenbiger bei ber uorübergetjcnbcn 9iitf|tunfl nacq
@*mon. ®er tpiebertiolcnbe 5;f)eil iuirb burd^ ein intereffantcS
Drd^cfterjmijc^cnfpiel eingeleitet. 3)ie Älage megen ber ©iin^
bennot^ fteigcrt fid^ bi§ jar §ö^e, tuoranf ber mnnbertiollc
©a^ mit bem ©ingangSmotiöe abfc^Iiegt. 3)a§ 3:enorfoto
(5Rr. 4): „3)er ^err l}af8 befd^Ioffen'', betoegt fic^ recitatiüij^
in S^moII, umttjoben öon reichen Snftrnmeutalfiguren. 2)aS
nncnpartenb eintretenbe ©üpraiifolo: „SS ift ein ©efc^rei"
(ß^moll, %), feffelt bnrd) ieine ct)arafteriftifd|e $)altung, feine
mobnIatorifd)e ©(^önl)eit (namentlich ift bcr Uebcrgang nad^
»rmoU an^ietienb) nnb inftrnmentale SHuftration. 9?ün bem
tafefolo (9?r. 5, ^nnoli; %): ,,S)eS aRcnfctjcn ®eift mu§
baüon", Derfpred^cn \v\x nn§ große SBirfnng. 2)aö Slltfolo
mit S^oral (9?r. 6) : „D a)?enfcö gebenle a\\^ Snbe", ift recita*
tiüifc§ anögefiiört, moran fic^ ber figurirte (5f)or. nac^ ber
3Relobie: „Scfie^l bn beine SBcj^e", fcftliefet. 3)ie ©emeinbe
fingt bann benfclbcn Stioral in cinfad^er gönn. Sei conäcr*
talen ?tnffü^rnngen fättt natürlich ber Ic(jtc ©afe loeg.
3)cr 2. S^eil loirb eröffnet bnrd) ben belocgten ß^or
((S^moII): „S)er öerr tobtet nnb ma^et tebenbig". S)nrcö bie
fpäter cr^ö^ete Setuegnng loirb xafltcic'^ ^i" 'loirfungSDoIIer
©egenfajj ju ben vorhergegangenen (£t)orgebilben erjielt. 3)aÄ
fic^ anfclüefecnbc figurirte ?lnbante: „3lm\ aber ift Sf)riftn§
auferftanben", Derfühbet baS SBnnber, fid) pradjttooU fteigernb,
in fc^ionngliafter SBeife. 5«r. 8: ?UtfoIo mit Sterlett; „«4
^err, toenbe bid& ju mir'' 2C. atf)met tieffte«^ gießen: baö
baranffolgcnbe tröftlid)e S^erjett: „^axxt beä ^errn", nimmt
bei ben Porten : „SBir {jaben einen ®ott, ber bä I)i(ft", einen
njo^lmotiüirten Sluffd^JDung. 2)er SUt flet)t noc^ einmal; bie
Drgcl intonirt, mit Oboen nnb glöten, bie Ef)oraltt)eife:
„(S^tiftnS ber ift mein Seben", looranf bcr Sllt bie SBortc
aufnimmt: „©()riftu§ ift mein SJeben", mobnrc^ ber ©afe einen
erareifenben 9lbfd)(nB erf)ä(t. ©in Inrjeö melobifd&eS 9UtfoIo
mx. 9): „galtet mid) nic^t anf" (®-bur, ^.4) fnf)rt bicfen
4^eil meiter. Sir. 10 fc^liefet fic^ an, nac^ ®ö*bur mobn*
lirenb. Safe nnb 3^enor beginnen: „giirc^te bidE| nic^t, benn
i^ \)abt bid) erlöfet"; nnenuartct ertönt ber juleöt genannte
E^oral 2C. üon ©opran^ unb ?Utftimmen. S)cr ©ofoait fingt:
„3n beine §änbe befe^l id) meinen ®eift", toobei ber fragliche
(S^oral ftroptjentueiö vom Snaben** ober granend^or njeiter*
aefüt)rt tt)irb, mä^renb ?ntfolo unb SWänncrftimmen meifterlic^
^injutrcten. S)ie ®cmeinbe fingt am ©c^tuß: ,,SDiit grteb
nnb grenb fal)r id| öon bannen", nad^ ber genannten SBeife ; —
ein toeitjeoott — Dcrflärenber Slbfdötnfe!
®er 3. 3;^cil (9ir. 12) beginnt mit einem nid^t minber
fldungenem ß^orfa^e: „S)er 2;ob ift ber ©ünbe ©olb" (6=
inoH, */4), ber in feiner ®lieberung ^ßrac^ttJoÜeS ju Xage
förbcrt. S3ei 9?r. 13, ßboral unb SBafefoIo, ift ber alte Äird^cn-
gefang: „Witten tt)ir im Seben finb", in neuer Beleuchtung
ocgcben, njorauf ber Safe bie SBorte intonirt: „§ebet eure
?[ugen auf". S)er plöftlidie (Eintritt beS SfjoreÄ ju ben SBor^
ten: „^eiliger §crr nnb ®ott", n)ät)renb ber ©olobafe feine
?ßartie ttjciterföfrt , ift Don fcitener SSirfung, bie no^ erl^öbt
toirb burdö bcn mac^ttJoQ figurirten S^or: „Slbcr mem öcir
(9?r. 14, S^'bur V«)r mit ben getoaltig boI)erfc^rcitenbcn figu*
rirten Sfifeen (inftrumentaliter). S)aS nun folgenbc ?Iflegro
(SJr. 15), ©opranfolo mit 6t)or: „®S mirb ein S)ur^bret|er
bor it)nen ouffa^ren", jn bem ipäter ber ßbor mit ben SSSorten
tritt: „Sefu ge^' üoran" (gig^bur) jeigt ©edcrö äRcifterfd^oft
in ©rfinbung neuer g^T^ai^a- ß^or unb ®emeinbe bereinigen
fid^ fd^licfelic^ nad& bcrfelbcn SEBeife ju bcn SBorten: „Drone
unfern ©ang". SRr. 16: ©oloquortctt für gem. ©timmen:
^,@ei getreu bi^ in ben 3^ob", nic^t ju lang, ober toci^ctjoll
empfnnben. 9Zr. 17, Xenorfolo mit Sftor : „Sic^e, id^ fommc
balb"; ber S^or fingt: „3a fomm, .^err Sefu fomm" (?l^*
bur, */4) ift ein f^öneö ®cbet. S)er ©d)tu6d^or ift öon
geringerem Umfange, auf ben ß^oral: „3crnfalem, bn ^od^*
gebaute ©tabt", bafirt. @r cntt)ält jtoar feine abfonbcrlid^c
©teigerung, fc^Iiefet aber gIei(^tt)ol^l baS ©anje fe^r ivnrbig ab.
S)a$ ebelc, t)on bebeutenbem SSiffen unb können j^engenbe
SBcr!, ift ganj geeigenfd^af tet , bem „bcutfcl^en Sicquiem" üon
S3ra^mS crl)eb(ic^e ßoncurrcnj ju machen, o^nc irgenb ju
copircn. SSielleid^t bürfte e^ njcgcn feiner döoralifc^en $ßartien
nod^ oiel populärer ^ocrben afö jeneS SBcrf; andj Ijat eS ben
SSor^ug gvöfeercr TOannigfaltigfeit unb Slbmcc^felung. 9Ib««
fonberiic^e ©c^ttjierigfeitcn bietet bie neue ©c^öpfung nic^t,
inbefe tjcrtangt eö immerhin ein tüc^tigcÄ ©tubium. ®in be«^
fonberer ®ett?inn mürbe baran^ ermad^fcn, menn ba^ SBerl
mit Orgel allein aufgefül)rt loerbeu fönnte. greilic^ mufetc
bann bie ÄlaDierpartie üielfad^ eine anbere ®cfta[t evt)altcn.*)
$ a u e r, S : ©ammlnng au^gen)ät)lter SRotturnen f. b. ?ßiano«'
forte, bnrc^gefeljennnb tl)cilmeifc eingcridjtet. Seipäig u.
»rüffcl, Sreitfopf & gärtet.
@ine gar anmutt)ige, aber nid^t nur unter^altenbe, fonbern
and) inftniftiü cingerid^tetc ©ammlnng Don 20 reijenben
„9l6enbftänbc^en",^u meld^cr ^ielb, ߣ)öpin, Äalfbrenner,
©d^umann, 3;i)alberg, SRnbinftein, SKenbeöfo^n*
S3 a r 1 1) 1 b t) nnb a\i^ einige Sieucre i^r Öefte^ beigefteucrt
{)aben. S)ic|e &abz iüirb in ttjciteftcn fiteijen loillfommen fein.
Stenner, @rnft: ^eftrcben jn öaterlänbifd^en ®ebcnftagen,
fomic JU 2^urner* unb ©ängerfeften. Sena, SWaufe
(©d^enf). 1,20.
S)er Serf. biefer Sieben befigt nid^t nur aÖfeitige unb
frud^treic^e ®ebanlen , fonbern er Dcrfte^t eS audö Ic^tcre in
fc^lonngtjoller gorm jn aeftatten, ba ihm bie „poetifd^e l'lber"
in nid^t gemö^nticftcr SBeife fliefet. ?lnfängcr in ber eblen
SRebefunft fönnen t|ier lernen, loic man bie 3"P^cr [m ber*
artigen befonbcren ©elcgenljeiten burc^ ®eift unb ßeben feffelt.
"Hny ^pü I
Sliiff fil^ritttgeit*
Baden-Baden. D. 21. Okt. 1890, i. d. ev. Stadtkirche:
grosses Ooucert des ev. Kirchen-Chors u. Mitwirk. d. Hofopern-
säng;erin FränI. A. Inghoff, des Orgel-Virtuosen Herrn 0. L. Werner,
des Goucerttn. G. Krasselt, sowie mehr, verehrl. Mitgl. d. städt.
Car-Orchest. Programm: 1. Joh. Seb. Bach: Ghoralvorspiel : ^Ans
tiefer Noth, schrei ich zu Dir**, 5 stimm, mit Doppelpedal. (Herr
Werner). 2. Choral für 4st. gem. Chor m. Instrumentalbeirl. »Von
Gott kommt mir ein Freudenschein". (Tonsatz v. J. S. Bach). 3.
W. A. Mozart: , Agnus Dei", f. Sop. m. Orgel, (Fräul. Inghoflf)-
4^ Palestrina: „0 boneJesu", (gem. Chor.) 5. Campagnoli: Romanze
f. Yiol. m. Orgel. (Herr Krasselt). 6. Zwei 4 stimmige Chöre: a)
Josqain de Pr^s: „Et incarnatus est", b> F. Mendelssohn: „Wirf
Dein Anliegen auf den Herrn". (Aus „Elias"). 7. C. L Werner:
„In memoriam", für Orgel. (Nach einem Motiv y. C. A. Fischer).
(Herr Werner). 8. L. van Beethoven : Drei geistl. Lieder v. Geliert:
a) „Bitten", b) „Die Liebe des Nächsten", c) „Die Ehre Gottes".
(F. Sopr. m. Orgel). (Fräul. Inghoff). 9. Melchior Franck : „Wenn
ich in Todesnöthen bin", (gem. Chor). 10. F. Mendelssohn : Andante,
Recit. und Finale (Allegro assai vivace) a. d. F-dur Orgelsonate
op. 65 No. 1. (Herr Werner.
Osterode. Am Sonntag, den 16. November, 6 Uhr Abends:
Geistliches Concert in der Marktkirche, gegeben von W. Schrader,
Organist, und Clara Max, Concertsängerin aus Berlin. Programm.
1. Sonate A-moll op. 98 für Orgel v. J. Rheinberger. 2. Adagio
religioso f. Violine und Orgel v. J. Bott. 3. Arie für Sopran aus
Paulus: „Jerusalem, die du tödtest" v. Mendelssohn. 4. Sonate über
„Vater unser im Himmelreich" v. Mendelssohn. 6. Psalm 62 für
Sopran: „Meine Seele ist stille zu Gott" v. Albert Becker. 6. An-
dante A-moil a. d. Sonate op. 12 No. 2 f. Violine u. Orgel v. Beet-
boven-Gottschalg. 7. Zwei geistliche Lieder f. Sopran: a) „Die
Himmel rühmen" v. Beethoven, b) „Es ist so still geworden" v.
Krebs- Gottschalg. W. Sclirader.
Cassel. In der Hof- und Garnisonkirche. 21. October 1890.
Geistliches Konzert zum Besten der hiesigen Kindergottesdienste.
1. Passacaglia für Orgel v. Girolamo Frescobaldi. (Herr Hoforganist
*) Xie aeteitft fdUier erf Aiencnen ftinficttoratorien unb ftantaten betiteln ft(^ :
1. enb:jßei»T. ®dfiA: aRatt^u8«$affion, 4 SR. — 2. Sb. @. iBatfi: Suca^^^^afrion«
8 SR. — 8. Ob. aReinarbu« : (Emmau«, 8 SR. — 4. Ob. Sc^ttwlm : 3)er ^unglina au fftcAn,
8 an. — 6. 8b. ^nn. i^nfe : 3faaI8 O^yfenms, 8 SR. — 6. 9b. Semetter : S^rijtt ^inrateC«
fo^. 8 9». — 7. 8b. ®uccd: Das ^a^r ge^t ftill au 6nbe 8 SR. (fici|)atfl , «reitto^ff *
^rtel).
^c^
8 —
Bandnagel). 2. ^0 gfit'ger Jean" t Chor v/Palestrina. 8. Qesän^e
für Sopran: a) „Ach mein Jesu'' ▼. L. Jonathan Schlicht, b) Arie
„Senfzer, Thränen" aus der Cantate : „Ich hatte viel Bekümmemis**
T. Seb. Bach. (Frl. Schick). 4. Largo v. Friedrich dem Qrossen f.
Cello und Orfi^el bearbeitet von Carl Bondnagel. (Herr Pfarrer Haas).
6. Zwei Lieder y. Frank : a) „Sei nur still nnd harr' auf Gott** b)
„Komm Qnadentaa befeuchte mich'*. (Frl. Lohr). 6. „8ei getreu
bis in den Tod" Chor v. D. H. Engel. 7. Orgelstücke: a) fJjMg-
ketto** aus dem Violin*Duett op. 67 v. L Spohr, bearbeitet v. Carl
Rundnagel. b> „Elövation'* v. Alexander Quilmant. (Herr Hofor-
S anist Sandnagel). 8. Arie -für Sopran aus dem Oratorium: „Des
[eilands letzte Stunden" V.L. Spohr. (Frau Dr. Uarnier). 9. Adagio
f. Violoncello v. Q. Merkel. (Herr Pfarrer Haas). 10. „Der Herr
ist mein Hirt" Chor v. H. B. Klein. Die Chöre wurden vom luthe-
rischen Kirchenchor unter Leitung des Herrn Spengler ausgeführt.
UTeimar. Grossherzogliche Musikschule, den 6. October
1890. L Abonnements-Concert. (206. AnffUhrung). 1. Overtnren zu
den Abenceragen von Cherubini. 2. Rondo in A-dur v. Hummel.
(Fräul. Aug, Hopf aus Eisenach). 3. Concert für Cello v. Lindner,
(Herr Leop. Sucosland aus Vacha. 4. II. Sinfonie, D-Dar v. Beet-
hoven. Adagio molto. Allegro con brio. Larghetto. Scherzo AI-
legro. Allegro molto.
IValterAHaiiseii. Mittwoch, den 20. August, Abends 7
Ubr, Kirchenconcert, zum Besten des Kirchbaufonds daselbst. Pro-
gramm. 1. Orgel: Fantasie für 4 Hände v. Hesse. 2. Gemischte
Chöre: a) Sanctus v. Weber, b) „Du Hirte Israels v. Bortniansky.
8. „Kommt her zu ihm," Arie a. d. Messias v. Händel. 4. Largo
für Violoncello v. Händel. 5. |.Jerusalem," Arie aus Paulus v. Men-
delssohn. 6. Duett für zwei Soprane aus dem 95. Psalm v. Mendels-
sohn. 7. Gemischte Chöre : a) »Der Herr ist mein Hirte," v. Thareau.
b) j,Schaffe in mir Gott" v. Engel. 8. „Ich weiss, dass mein Erlöser"
Arie aus dem Messias v. Händel. 9. Larghetto für Violoncello v.
Mozart. 10. „Gott sei mir gnädig", Arie f. Bariton v. Mendelssohn.
11. „Nim beut die Flur", Arie a. d. Schöpfung v. Heydn 12. „Wenn
ich mit Menschen- u. mit Engelsznngen" v. Eckert. 13. Gemischte
Chöre : a) „Sei still dem Herrn" v. Hauptmann, b) „0 theures GoUes-
wort" V. Hauptmann. 14. Orgelsatz über ein Motiv aus Schumanns
Es-Dur-Qaintett.
UTorniA« Stadt. Spiel- nnd Festbaus. Sonntag, den 19
October 1890. Orgel -Concort, u, gef. Mitw. der Concertsängerin
Fräulein Fides Keller von Frankfurt a. M., des bad. Kammervirtuosen
Hrn. Hugo Becker von Frankfurt a. M. (Violoncell) sowie des Hrn.
Musikdirektor A. Hänleiu aus Mannheim (Orgel). Programm. 1.
Vorspiel zu „Parsifal" von Richard Wagner, für die Orgel bearbeitet
von A. Hänlein. 2. Die Allmacht, Lied für Altstimme v. F. Schubert.
3. Stücke für Violoncell : a) Adagio v. W. Bargiel. b) Gavotte v.
J. S. Bach. 4. Introduction nnd Passacaglia für Orgel v. J. Rhein-
berger. 5. Lieder f. Altstimme : a) Im Herbst v. Rob. Franz. b) Der
Tod nnd das Mädchen v. F. Schubert, c) Ich liebe dich . von L v.
Beethoven. 6. Stücke f. Violoncell: a) Andante roligioso v. Hugo
Becker, b) Träumerei v. R. Schumann. 7. Orgel-Vorspiel zu dem
Eröifnungschor bei der ersten Aufführung des Volksschauspieles
„Drei Jahrhunderte am Rhein", auf Grund von Richerd Wagner'-
Bchen Motiven eingerichtet von A. Hänlein'
Brooklyn. GermanEvangelical Chnrch. Schermerhorn St.,
near Court. Wednesday, April 9, 1890, at 8 P. M. Organ Recital.
With the Kind Assistance of Miss E. Thomas, Soprano, Mr. F.
Wilhelms, Tenor, and Mr. Carl Venth, Violin. Hugo Troetschel'
Organist. Programme. 1. Organ: „Grand Fngne in E minor'* v.
G. F. Händel. (Arraneed for the Organ by B. Sülze) 2. Vocal:
Aria „Mein gläubig Herze" v. J. S. Bach. Miss E. Thomas. 3.
Violin Solo: ,,Melodie" v. Alex. Guilmant. Mr. Carl Venth. 4.
„Conzert-Fautasie in G minor'* (manuscript) v. E W. Degnerr 5.
Vocal: „Du bist die Ruh.** v. Fr. Schubert. Mr. F. Wilhelms. 6.
Organ: a) Prelude in D flat v. Fr. Chopin, b) Ave Maria von Ar-
cadelt V. Fr. Liszt. c. Choral: „Wach auf!* (Meistersinger.) v.
Richard Wagner. 7. Violin Solo : „Evening Song,*- v. Rob. Schu-
mann. Mr. Carl Venth. 8. Qcgfui; Ouvertüre to .^StradeLU,'* v.
Fr. Flotow. (Arranged for the Organ by Dadley Bück.)
U e b e r b i e b e u t f (^ e n <3 c^ u I e n in @ ü b 6 v a f i (i e u. 93on
ben )üc^rcvn ©übbvanüeuS [inb um incniflc fcniinariftM gebilbct, bie niciften
finb (Sulbaten bei* fviiberen beutfdjeu fie()iou. ^iefeloeu f^eben Vormittags
3—4 (gtunbcii n»tcirid)t, am 9iarfjmittafl arbeiten fic auf bein JJ^lb ober
in irgenb einem j^^ii^^v^^* ^^^^ befc^äftinen ft(^ mit 6tflaiTenntad)eu unb
9}iemenf(e(^ten. $a bie Sdiule 8acf)e bec ©emeinbe ift, fo jeigt fi«^ in
bereu @inrict)tungen bie grögte ^{aniiig faltigfeit; jebe @)enieinbe rietet fi(^
ibre @d)ule na(^ i^ven ä^ittelu unb ibven befonbeven IBebürfnifien ein.
(Sc^iil^mang befielt ntd)t, ba^ei* ev^jilt an^ nur ein ^^ei( ber S^uDei* \h\^
tevi'id)t. ^te nteiften 8(^nlen Tmb kivditn^Sdiulm, baS ^eigt, fie finb \)on
bcv .ft'ivcbc im 2)icnfte bevfelbcn errichtet loorbcn: nur wenige ©cbulen finb
nun (Sc^uluereinen in& fieben gentfen. Selten ^aben bie Se^rer ein fefteS
@intoninten ; \\t finb angemiefen m ba^ 6(6u(gelb, auf bie ^^u^bamta^ung
beS ©(buKanbed, bie Stofgeoü^ren unb bie (^ntfc^dbignng für ben J^Ufter«
unb Ovganiftenbicnft. SDie (£inna^nic ber Se^itr ift eine geringe unb i^ve
Stellung eine fe^r unfic^ere.
(&\n% üieneid)t )>oc ^unbert S^^i^en, foflte zint uralte €tgel iw einem
abgelegenen ^i^vflein reparirt mcrben. 2)a tcttn unter ben ^merbem u.
9(. auo} ein „fabrenber" Orgelbauer mit ^xan unb Stinh angenictt. $er
alte gebiegene Scbulmeifter tnodte mit beiu 9(nfömnilinge ni$ts itXi ttjim
f^ahtn, fintemal er ben SBurfd)en alS and ber gfamilie „d<^n)inbelineier &
€omp." taunte, befanntlic^ tut erften ®rabe uermanbt mit ber nic^t au^^
fterbenben j^laffe ^^^erunterreiger'' (uHinlic^ C^oßegen uub reblidje dleuiforen).
9(bev ber ^err uon ÖJroBmaul -— fo rooffen wir ben ^^JVo^rcnben" nennen •—
wu^te bnrc^ iodtnht Verfprecbmmen (genannt „$rouifion") einige eiitflng^
reicbc £eutlein, ju Wberu unb ficbe ba: ber „@d)roa mmerling" — wie er
tptiter genannt Jourbc — erhielt bie 9(rbeit. ®ewaltig imponirtc btix iQzxxtn
^Bauern bie ^tudftc^t eineVox hnmamtin bie Orgel w befommen. ^Infaiigd
t^at er mit feiner fc^önern ^ftlfte, M wenn er löerge umreifeen wotttef
frifd)c Söretter würben angefojafft n. bergl. m. ^ci6) unb nac^ cvfültcte ber
(Sifer ScbwomnieuIingS ; er machte fid) mite ^age unb lebte mit feiner
(S^eaefponfut berrlic^ tmb in grveuben, natitilK^ auf jtoften ber Nerven dauern.
Snblicb na^ete ber Xaa bei* Uebergabe. 2)ei' Scbulnteifter loci brang auf
einen S^leuifor. 9(ber 3)^eifter S(f)winbe(meier ronfit^ ben Säuerlein plan::
Jtbel fiXi niad)en, ba^ ein 9lcuifor gar nict)t nötbig luftw. 3)en bedfallfigen
Vlnfwanb fönne man ja — „uertvinfen". (Sin ,,abgcfftgter" ßantor fanb
fid) bereit bie ^bnatjme ui bewertftelligen. ^ie ^(ilfte bei* ^Ibna^me-j^uften
füllte uerinbelt weiben. ^er alte el)ili(t)e 3d)ulmeifter machte fid) and bem
©taube mxb wufdi feine — ^nnbt in Unfdjulb. 3)cr große Xag ber Ucber?
nal)me ei-fdjien unb alle ©elt freute fic^ auf ben tjefttag. 3)er fifliite ^err
Santor j^wirnte unglaubliches 3c"g «"f btx fe^r „lobejam" reparirten Orgel,
toaa aber ben bciucrlicben ©öotiern übeianS gefiel, „^iin", rief ©cbwinbeU
uteijer potöetifc^: „^afet auf 3^i* $)cneu" — er ^atte üorbcr mit btn an-
gefcbenften ®runbbefttjern bei einem „SJnfelein" (bad eu aber ^n 6c5al)Ien
^d)ulbig geblieben ift) SBriiberfdjnft gemacht, jcjt fommt bie Vox hnmana;
bie mub ic^ ober fclbcr fpielcn! „4Je§ weg!" — fagte er ^u bem 9leüifor:
3)ie grau Orgclniac^ciin war uorbcu ucrid)wnnben. '^Inn fc^tc fidj ber
braue ^lann auf bie Orgelbanf unb ed eiflang im ^nnern wiitli^ eine
3J^en)(benftimme (Vox humana>, weldje ben S^oral intonirte: „^ad)et auf
i^r faulen ©briften?" Hded erftanntc über ba^ fd)önc Olcgiftci'; ja man
nuicble beul „^Jciftci" fogar (Slogen. S)iefer iwinferte feiner wieber crfd)tc=
nenen (S^ebalfte fct)mnni(elnb ^u unb raunte iV ind Obu: ,;^n ^aft bcine
Sac^e gut gcmod)t4" 9iun gab cd ein folcnncd 9)?a^l mit obligatem 3)oppeU
bier. 3Ran /joblte bem „brauen Ä'iinfllcr" bad norf) riicfftönbige geringe
^e(b ber S3aufunnne unb fogar nod) ein anfebnli(bed 2)ouceur, bad er nitt
einem ®crid)tfd)öppen uon ber fogcnannten „5Sormimbfrf)aft" ju tl)eilen in
9ludfid)t fteöte. griilimürgend, ba bie $äl)ne frftbten, begab man fid) jnr
$Rnl)e unb 3Weifteu „3ammcrlina" — fo würbe er fpäter' genannt — war
fiiibmorgend mit jrau nnb mnb ueijc^wunben. 3)ad wenige fliiglid)e
fcanbwertdiieug war — wie man fpttter erfuhr — in einem bcnad^barten
JCite — ,,verfett", b. l). für 8d)napd unb 93ier uerpffinbet. 91 m anbern
borgen tamen bie ^^rennbe 3^iiii"^i'Iiiifl^ ^ um il)re $rouifion i^u t^okn.
9lber ba ^ieft ed üom QJaftwirt^e: „5)er ift fd)ün nbeu olle Serge, unb ei
Icißt ben ©eiTU Scbnl^eu bitten, bie geftvige 3ed)c ju bcj^a^len"! Mgemeincd
ifra^en bcd Äopfed, l)inteL- ben Opren. vltlmftlig ging btw fientlein ein
ßidjtlein auf, nnb \it wnvbcn üme, bafe fic uon einem QJauner I^lnterd Öicbt
geführt WDiben waren. 5Ud nun am ©üuntage bie Orgel gefpielt wnrbc,
ucrlangte man-aud) bie Vox hnman^i jn ^i5ren. 3?cr alte würbige Santor
jog bad neue aljo bcnamte JRegiftcr, aber ed war nidjtd ^u hören — nnb
Uli 5"»crn auf ber leeren Sd)Ieifc war and) uidjtd ,^1 fei?«»- 3^^ cd ergab
ficb )ogar, bci\i ber Sammeding bie 3""^«» ^w^" ^ofaunc 16', famnit beu^
gejannutcn QJIöcfleiu bcd fc^Önen ©(odcnfpicid, auneftirt bcitte. 9?act) wenig
$Bocben ging antb bie nene @anibe nid)t me§r. ^iefdbe war bei einem
anbern gnten Orgelbauer Quf $nmp entnommen worben. „^umpenme\)er"
batte leiber mit ber S^^l^i^^tion nid)t juredjt fonunen fönnen. "^i^ nun
ber alte dantor fiarni wegen ber 1000 alten Srf)orf (ä 20 gute ©rofcben)
jd)lug, fagte ber alte „Salgmann", bem Sannnerling ein gutcd ^Irlufgclb
für fein — 8d)weigen ucrfprodien ^atte {\m^ natürlicb nie audgebfinbigt
würbe): „9ld) wad ibr nur wollt! 5)ic Vox humana bat ja bie grau
@d)wamuierlingen gefungen". (^ie ^ame war nömlicb $rimabonna einer
fogenanuten „Scbmiere" gewefen, e^e fic Bd^iv. bie ^anb jum eioigen 93nnbe
reichte). .,9?a meine Ferren ! fagte ber würbige $t*url)err , ba babt 3f)r
eine wirflid)e 9Kenfd)cnfiinnne gebiJrt!" iJacbenb ging er mit bem ©errn
(Kantor ^eimwärtd, bemerfenb» „(£d tft nur gut, bai bad weggeworfene
®elb nid)t aud unfenn 5llrd)enärario CjCAablt würbe!"
5Ud nad) einigen S^^^cn enblio) eine neue Orgel gebaut werben
mußte, nahmen $fan:er unb Kantor bie Sacbe in bie ^anb. ^ie Stix&jt
^ablte mxb ald ein Sri)reier mit brein reben wollte, einer ber befteuöönner
fe^wammerlingd, fagte ber ^umoriftifcbe ^aftor : „|)ören Sie, mein ®utefter,
@d)wanmierling l^Bt fid) empfehlen \i\xb bittet um ^f)xt protection. Xablau !
unb @till)(bwetgen ! ^ie man f)'6x\t, ging S^^inineding in bie neue SBclt
unb foH bort oerborben unb geftorben fein, wie ed allen unreblicbcn luib
fd)lecbten SBertretern ber Itunft geben follte.
(%u8 einer alten ^fftonit qrcer))ict unb ani Sid^t gefteltt).
^OB bt^ unfterblid)en Seb. 93 a cb d 2. (SJattin in Seip^ig in jiemlic^
bnrftigen UmftRnbcn ftarb — „bod) 3)erer , bie im ^imijiel (ber Jhinft)
iDo^nen, oergiBt gar oft ber ©rbe @lnd !" — ift ^inreidjenb befannt, mtxn
ed aud) nicpt „gauj^ fc^limm'' bamit ftanb. 3m 9%atbdprotofoll oom 2.
3an. 1756 ^ei^t ed: „^ed oerftorbenen (Santorid auf ber X^omadfc^ule
nacbgelaffene ^ittwe, bie ^anrerin (^arrer war nur htr^e 3cil ^^^ ^ac^d
9}ad^f olger gewefen*, ftelle i^re fc^lec^ten llmftdnbe nor, unb bäte uor ft(^
unb i^rer Äinbcr ?llmofenbeitrag, bie öa(^fd)e ©ittwe habe ebenfaHd ber*
gletdien ^u geniegen". 3)er barauf gefagte 9lat^dbefd)luB lautet: „!{Bie bie
mm, wi)d)entlicb 1 2:^aler". äJlit 52 X^lr. ift^rlid) Comtte man bamald
freilieb me^r audrid^ten ald ^eut ju Xage. ?lber tro^ allbem — ! —
grortfe^ung in ber Beilage.
— 9 —
Itiligt 3n «r. 1 )» URANU, JHnfik-ltitfdirtft. 48. lajirgoig.
Terlagr ^oii Otto Conrad in Brfnrt«
9)2 e r 1 10 u v b'g e r ^ a 1 1 ! ^er jetueiltfte ^äc^ter ht^ ^(emeiubeteic^ed
in ^agliti b. @)vei^ ^'at bei jebem $i{(f)en intn größten jtarpfeu beni bafigeit
^ernt ©djuUef^rer ju überlnffen uiib j^mai* gratis, ^er iß^arpfeu ift
in ber ^eloIbungdtabeQe bed Wei)ter$ ber Schule mit 1 '/i ^2avf angefe^t.
^iti alte grauen X)on ^et^ufalentg ?((ter fi^en in bei* ^ircbe c^t^
niiltl^lid) nebeneinanbei*. ^ie mittlere ^onna üer^arrt im fügeften @cf)(nfe^
tuiif)renb fid) bie beiben onbeni, dou ber @urte „^lotfcbbafen", ^ientlicp
imneniert unterhalten, ^er ^err $aftor bulbet Iftnnere Rtii ba$ ftörenbe
3unQencmi^ert. 9US ed ober gar ju lange mä^rt, o^ne alle @(eneral^au|en,
ruft Der loacfcre ©eelenftirte mit ©tentorftinune : „'^ijx üermolcbciten ?iBciber,
galtet bod) enblid) eure (ofen ©c^njibel, bamit eure 9?ad)barin ru^ig lueiter
fdjlafeu (aun \" ©rfdjroden „puffen" bcibe eDa8=Xöd)tcr bic im fiifecn if irc6en=
j^Iaf IBefangene in bie Seite. duf<in"itcnfo^veub ruft biefe; „^a^ iS
cn lu«?"
-•^0^>-(»# C-<H>«^
9tottsem
^err ©oforganift ©ibi in «Bicn feierte im Oftbr. b. 3. ba^ 40 j.
gfeft feiner anittidien ^^jitigfeit.
S)ie „neue 3öiener 3Kufifjeitung" 1. Sa^rg., 92r.3r) u. 36, fcftreibt
baritber :
9luboIf SSibI, ber;(eit f. n. f. ^ofurganift, begebt im Oftober b. 3.
ha9 Subilüum feiner 40iäf)rigen Ibütig^it a(d Organift, ^ibl mürbe namtid)
old mirrtidier Drganift im OftuberlSöO an ber @t. ^eter«firdjc inSSien an*
gefteftt, na(6b€m er fd)on oorber einige Sa^re in \)erfd)iebenen l^ircben bie Orgel
gefpielt ^attf . SSon feinem $ater 9JnbreaS ^„ meilanb. ^omorganift, einem
uorijügHdjen Ovfldfpieler, erhielt er Unterricht in ßlauier* wib Orgelfpiet,
nnb ging bann 1847 in ben herein jnr $efi5rbenntg unb Verbreitung echter
ßird)enmuftf bei (Bt. ^nna, mo er nebft @(enera(6ag nnb Orgelfpiel and)
no^ Violin* unb Sioloncellfpielen erlernte, mftbrenb iDcI(^cr 8eit er jcboc^
fd)i)n btn Orgclbienft bei ben ^oc^ümtem ^u @t. 9(nna unter ber Leitung
bed banmiigen lBerein9fa)>enmeifterd ^erbmanb @d)ubert (eined ^ruberd
gran^ ©djubert'«) i>erfa^. @d)on anfangs ber ijiinfüiger|aprc mürbe fein
^en^onagenbeS Xalent für ha^ fitie $rK(ubium üon Sac^uerftftnbigen mieber-
bolt onerfannt. 3n ber fieipütger „92eucn 3c»^"4"ft für SKufif" fc^ricb
barnber @)raf . Saurencin :
„Unfetcn S3ibl ^aben mir — - fo febr tüir i^n audj fcfton mit ?Bavme
in biefen iBIifttem gelobt — nod) nie fo rei4 an ^artem mie ternigem
®ebanfenbalte prftluoiren unb mit ©egeiftenmg auf ber Orgel ftegreifbidjtcn
gehört, M bei biefem 9lnlaffe, @em (SingangSuorfpiel jnr 9)2effe, eine
Äette öon energifdjen ?(ccorbbilbungcn , feine innig fciii5ne, freie melobifdje
^{fantofie üor oem SBcnebiduS — mit, nebenbei bemertt, munbeit)üll mirf?
famer ÄejjiftrimngShnift ju Xagc geförbert — enblid) feinen ^ealic^ men*
belSfo^niftreuben SinleitiutgSfaj) i^nm ^(gnuS ^ci, münfd^ten toir aufS SSapier
niebergef(j^rieben unb gebnidt, um imdredjt oft unb lauge an folcben J^mngen
erbauen ^n fönnen. 6d)abe, bag fo ^nnbenbe Q^eifteSbli^e rt4 i" eben bem
^ofte üerflüd)tigen , alS fie and ber innerften @(^i>pferbruft euiportaud)en,
uut m allen ^mpfänglicben mit lauter ©timme ju reben. ^ei foldiem
^nlatje märe ein (^ebanfenfi^'irungSapparat gauj gut am $la^e.''
3m 3ööre 1848 ftubirte 53ibl bei 6iuum ©e^ter hk J)armonielcbre,
ben C^ontrapuntt unb überhaupt bie gan^e mufjfali{d)e (Sompofition grünblid)
bnrd), unb ift fomit nod) einer uon ben menigen lebeuben @d)ülem biefeS
grofeen X^eoretiferS. 3»" 3«^^^'c 1859 mürbe' er in ber 3)omfirc^e ^u ©t.
©tefan angcftellt, mofelbft er 16 3obrc lang mii*fte, unb 1863 ^^um ©of?
organiftcn ernannt. 8<^Wrcid)e ^^rälubicn iinb Sugcn für bie Orgel, bie
neue t^eranSgabe, ber j^irc^enlieber fomie 9)2efien finb uon i^m im ^rud
eiid)ieuen unb fanben gro^e Verbreitung, UeberbieS befutben fid) brei
größere 3Wcffen fomie Einlagen im !. lu f, ipofard)iü, mcld)e in ber ^offapeüe
unter ber Seitinig ber ^offapeQmeifter 9ianbbartinger, f^erbed, ^eHmedberaer
2c. mieberbolt aufgeführt mürben, ^ilud) auf bem Gebiete ber meltliqien
SRuftf finb Diele (Somporttionen Vibl'S uerüffentlic^t. ©eine Organiften«
t^fttigfeit bnt übrigens Vibl uid)t allein in Der 5^ird)e, fonbeni au4 im
Cion;;ertfaal auSgeitbt, ba er feit bem ^ai^K 1860 in btn ^efenfd)aftS« unb
uon auberen Vereinen üeranftalteten Soui^erten auf ber Orgel im großen
3Äufifüerein^faale, nameutlid) unter ^erbcd'S, Vrabm'S unb SRiäter*« fieitung,'
ummterbrod)en mitmirfte. @r ift nid)t allein ein tüd)tiaer unb praftifd)er
Oraanift . fonbern audi Virtuofe auf ber Orgel. 9tlS foldjer ertoieS er ftc^
anm erft oor furi^em in einem uon il)nuueranftalteten Orgelfon^erte in ber
ftoraffc^en ©tabtfc^ule (mofelbft er aucft als üe^rer bcS OrgcMpicleS unb
ber ^aimonielebre miiit) bur^ bie 9luSfübrung fd)mieriger (Sompofttionen
\>on ^aäi, SRenbelSfo^n, Vrofih, Wbcinberger jc. jc. SWan fann mit SReAt
fogen, ba^ faum ein ^loeiter Organift ^ier unb mü&j meit über Oefterreid)
binauS eine fo umfaffenbe ^b^tigfeit aufj^utoeifen bnbe. 3^^I^ei<^e ^anf-
unb 9[nerfennungSfd)retben fomie ^obe 9luSjeid)uuugen lohnten bem .(tünftler
fein uielfeitigeS raftlofeS fBirfen. ^5ge eS Vibl nocb Diele 3abre gegönnt fein,
in feiner Äinift ^u mirfen unb ftetS bie uerbicute 9(ner!ennung baf ür pnben !"—
^ie fd)on me^rfad) rü^mlid)ft ermäbnte Orgelbaufabrif ber Ferren
©ebrilber IRieger in äftgeniborf; öftr. ©djlefien, bie ft(b burd) ibre ^uift
fAon nmndjeS anfe^nlicqe ^tonument gefegt ^aben, bauen gegenmärtig eine
ordgere Orgel mit 48 tlingenben ©tim'men f. 3 ^an. unb Vebol unb 20
Äebeujügen, für ben (Tongcrtfaal beS „beutfd)cn ^aufeS" in Vrünn.
Heber bie Verausgabe ber SBerfe Srriebric^ beS ®rofteu burcb ¥rof.
Hr. VI), ©pitta unb ®raf SSalberfee (2eip;iig, Vrcitfopf & 4|ftrtel)
bat fid) ein mt!d)tiger ©trcit erhoben, inbem ein fQ. Xbcob. ©rnft (ieben=
falls ein ^feubouQm) in ben Hamburger ©ingnalen, genannten ^erauS«
gebern aller^anb „92ad)l(ifrtg!eiten" nacb^umeifen fuc^t.
^er rübmlicbft befannte ^a; ^effe'fcbe ^ufiferfalenber ift
au(b für baS ^a^^v 1891 in recbt fcbmuder ^eftalt (^effe, )Beip^ig) erfcbienen
($reiS 1 Jf). ®%\t\'t ift baS ^öd)ft braud)bare ^ilfsbucb mit ben Vilbnigen,
i)r SliemannS, SRub. $alme'S, ^xan^ fiad)nerS unb 9lug. ^lug^arbtS. ®S
entb^lt, auger bem ^alenbarium, reid)baltiaen $la^ für ©tunbenplcine,
für 92oti;icn, für ge? unb ocrlie^ene 3J2ufifalien , Xabcllc für ^Ibrcffen,
^ufitalienuerAeici^ni^r ©tunbenfalenber, H^oni^ert-Umfcbau, nmf. 3eitf(briften,
^ufifalienuerleger, ^oti^jen über bie nuif. Ver^ciltnige aller gri5|eren ©tjfbte
^eutfcblanbS , Oeftreid)^Ungant , ©dimei^, ^ütlanb, 3)t1nemai1, ©cbmeben,
IHuglanbS, j^onj^ertbui-eau^) ^on^ertunternebmer , biograpb. 92otii(en ju ben
Vilbnifecn, IRegententafel, Ipofttanf, ^Künjen frember liänber, Sßcrfd)iebcneS,
9ln5cigen.
^err $or0 fucbt in mehreren ^rtifeln über bie ungarifc^e unb
3igeunermufif ^u bemeifen, bafjmirfli^ eine äcbtungarifcbe ^ufif e^iftire
unb bag biefelbe nid)t tin ^robuft ber Big^iti^c^' )^h to^brenb ür Srani(
^i^ifi^t in feinem berühmten Vucbe über ^igennennuftf baS @^egentbeil bgr
^n t^un fu<Jbt,
$or^6 behauptet, ba^ ber meltberübmte 9^atoc^^'^arfcb, ben
Sif^t mebrf ad) für Orcbefter unb ^lauier bearbeitet ^at, nicbt uon bem ein«
gemanberten Vi^bmen ^i^ermaf gefeilt fei, fonbern nacb alter ^eife uom
^jj^ilitörfapellmeifter 92itolauS ©cboll erftmalig aufgefd)rieben morDenfei.
^ilm 14. ©eptbr. 1890 uerfcftieb ber uerbienftuoHe tgrof. 3o^. ^lis
b m i rf i , .^")auptlebrer a. 3). an ber ©üenmmijer f. t. ficbrer* unb fiebre=
rinneus VilbnngSanftalt , fomie SReb. ber Vufominer p«b. Vlfttter, im 55
fiebenSjabre,
^ie Orgelbananftalt ber Ferren $. ^urtmftn geler & Jammer
üi ^annouer mürbe, burcb baS (Eomtt^ ber no)dmeftbeutf(ben 9(uSftetIimg
in 16remen, mit ber filbernen ^reiSmebaille auSge^eicbnet.
Von bem 3)reSbener ^oforganiften (£bm. .ffrelfd^mcr,
ben berübmten ^omponiften ber f^olfunger, ber ^^eifterfc^lacbt k., ift eine
gutgefc^riebene Viograpbie u. O. ©$mib baf. (b. ^önfcb & Diester) erfcbienen.,
3n bem febr lefe'nSmertben ^\{d)t ift barauf bt^gemiefen, bag uon ^r.
bemnftc^ft eine größere ©ammlung uon Orgelprdlubien i^u enuarten ift.
2)er auSge^eif^nete Organift an bem grogartigen ^ ü n ft e r in
U l m mit ber grögten Orgel in 3)eutfd)lanb, $err 3Ru[ifbir. 3. ® r a f, ift
uom 5^5nige in Württemberg mit ber golbenen VerbienftmebaiHe auSge«
l^eicbnet morben.
^ie neue 9(uflage uon ^\\i. ©cbubert^ muf. (SonuerfationS«
lejifon ift nid)t, mie biSbcr, burd) ^ernt diob. SRußol in SRöbrSborf, fonbern
uon bem ^ernt ^rof. (Smll VreSlaur in Verlin beforgt morben.
3u V armen b^t bie bortige ^anbelSfammer in ibrem Vericbte
betreffs ber Sage beS Orgelbaues bariiber If'lage gef übrt , ba^ bie
faft ausnahmslos erfolgenbe Vergebung ber Orgeln in ©ubmiffionen einen
^^iebergang beS Orgelbaues in ^eutfd)lanb uerfcbuibe, ba uon ben f^abrüanten,
bie befjere Oimlitüten arbeiten , biefelben greife uerlangt merben , mie uon
beneu, melcbe minbermertbige Orgeln liefern. (Sine (Srbebung beS Orgel«
baueS mirb nur uon berSrnennuna praftifcb gebilbeter unparteiifc^er ©acb«
ucrftänbigen ^ur ^rüfuujp ber Offerten unb ber fertigen SBerte enoartet
meld)e bie @)emeinben rndficbtSloS auf bie Vorzüge unb 9^acbt^eile auf«
merffam ju nwd)en f^iim. 3>" i^önigwid) @ad)fen ift bereits eine berartige,
(Sinrid)tung getroffen, 9lucb im @)rofi^erj(ogtbum ©a(bfen«%Beimar e^iftirt
eine ft^nlicbe $rüfiuig.
GJegen ©d^minbel ift bie Urania ftetS j^u i^elbe gej^ogen.
C^iftirte ein JDi:igc[6aucr* Ocgaiiiften' uitb SüiitorenDereiii, fo Unntt twU e§ec 9lat&
gefc^afft toerbeul (Eato lll. i>r. ^anS ^cobgebactt. Ur. O^uftatt ^t^efe.
$)ie ißebal«9lpplicatur betreffenb, 9lu(b ©err Dr.
iReimann in Verlin tabelt bie Dr. ^. 9liemann'fd)c neue Veiieid}nung,
luegen ibrer S^omplicirtbeit, mit ditö)t. hierbei giebt er ber betretenden
Ve^eicbnüng beS ^. $rof. ,§aupt in Verlin bm Vorrang. ®ie fiifjjt'fd^c
ermiibnt er gar nid)t. ^ir )olItcn aber meinen, ba^ biefe bit aller einfad)fte
fei, u)enn nmn nicbt bie ©attler'fc^e 3>ffe^'^e«)ei^tiuiid i^i ^^^^^ gvogen @in«
mjbbcit (mit bm j^i^txn 1—4) aboptircn mill. 3)a nwn bic Sfinger
mit S^^tm bejeid)net, fo märe eS nun confequent nnb logifd), menn man
an6i ben ßJebraud) ber fjüge burcb cinfad)e Aiffcrn notirte. 9Barum alfo
unfd)öue unb uer^midte fiinftlid)e 3eid)en?! &er 9{eiumnnf(be 9luffa^ ift
ju lefen in üeBumnnS allg. beutfcber iDhififieitung, @. 393 (92r, 33 u. 34,
b. 17. 3"Ö^9) — ©olltc eS nid)t fläglid) erjcbcinen , ba^ fidj bie beutfc^en
Organiften nod) nicbt in biefer Ve^^iebung geeinigt bciben?
9lm 3. ©eptember ftarb ber fönigl. bai)ernfcbe 6;ultuSminifter unb
3}?inifterpräfibent greiberr u. Sujj auf feinem ßaubfi^e ^öding. @r mar
geboren b. 4. 3)ecbr. 1826 in ben ©täbtc^en 9Äünnerftabt (granfcn) als
ber ©o^n eineS bortigen ©cbnlle^rerS.
^er budiuerbiente e^rmürbige ^ireftor beS fönigl. preug. 3itflituteS
f ür Äircbenmufif in Verlin, ©. ^rof. Slug. ^aupt baf., einer ber größten
Vad)fpieler, feierte am 25. 9lug. feinen 80. Geburtstag in feltener föqier«
lic^r unb geiftiger ^^ifc^e.
10
2)tc neue SWarienorßel in 3tt>»rfflw (©• O'ffl- Otto 3: ii r (! e baf.
luivb bcv fllücfli(^e ^Rciftcv beS üovau«r»rfltIicf) ^enlidjcn 3n)"tnnueutc§ fein)
ift nuf 74 ©tiinineii uevanictjlnrtt. Sie ciilljält 9 Soppelii iiub 40 ßüinbis
uotiun$iiü$)e. So befommt biefelbe iiiitei- anbereu {eiteueu Stiiunieu nud)
eine (itlTfctie Tuba inirabiÜR 8', eiu lluifum fiii- 2>entfrblaub: ^ad
toflbai-e 3uftvumeut , \>a9 ööd)ft tüobvfcl)eiuIic() boS fcftöufte in 6a(l)feu jeiu
biivfte, wirb nufaugd bed uäc^fteu ^ai^xt^ aufgefiedt luerbeu.
^ev nU)utli(^ft befauute Ovgelbnufuubige fQtxx ^. @ djui a () I, Ornauift
^u ©t.3rtc>Jbi in .^mubuviv bat uoi fuv,^eui eine 93iof(t)iu'e oerjcnbet, uutci'
beni Xitel: „5)ie ^raftifitjc 9lu§füt)iimfl bei pueuuuitii(t)eu SSuiblabe mit
fiuft=9tbftiaftnr ümi> üuftiec^iftratui-, iv^uAlict) oljue Sebevbvurf für Oiiielu."
63 oerlü()ut fid) luobl bcu SWit^e bicjc invftcDiuurt befoubcv« ^n prüfcu,
beuu bei' luiirbi^e ^evfaffer vübmt uou feiueui Si)fteui eine uei'an{(t)aU'-
licbenbe 3eid)uu»fl ift beiu ^öful)Ieiu beiiieöebeu: -
1. 3)ie tjörfifte 6iufarf)beit') bcv .^eiftcUuu(\:
2. 3)ie c^Äu,^(i(be 55enueibuufl bcv uufirf)cveu, un.viucvliijfigcu Scbeni
(^ov/iUfl bcv iteneltabeu) bie künftige finge nflev Xbeilc, in ^iiijuijt 3. bcv
SiubfiÜ)ruug uiib in 9(ubetvact)t , baft fict) uid)t 8tnub nub 8d)iuut^ auf
\itn Ventilen aubilufeu, fanuuelu uub galten fnuu, \m'b \>K*^[)(\{b babuvd)
feiu ^euleu eine« Xoucö uevurfadit luivb.
4 ©ollte aber bod) eiu Xou beulen, fo ifl g(eid) bind) 9(bftoftcu
beS betreffeubeu 5Regiftcr§ bcr beuleube Xon i^uin (5d)iücigcu gebrart)t.
5. 3^^^ ©timme ifl oou ber auberen geivcuut, uuD fönueu fid)
bemnad) bie ©tiumieu iu ber 9(n)pvad)e uub iui Xouc uid)t beciuftuffeu
(!8orjug bcr ^egeltabe).
6. 55ei etwaiger S^eparatur ?c. ber 58cntil=5Ji11nc, 3ienti(e ?c. fann,
burd) fiodue^meu ber 6pilube, uub ^evauSuebmen bed bej^iigiid)cu $eutil=
batged uub bed ^eiuild, i^u aflen !uUt)iueubig in $etvad)t fouinicnben Xl^eileu
ber ^Biublabe uub Wed)auif ?c. ijugcfonnueu »uevbeu, obue bie ^4Jfcifcu ab=
tragen j^xi müffeu.
|)at biefe ©ouftruftiou alle ^üv,v'igc bcv alten fiabeu uub bcv neuen
puemuatiid)eu Äafteulabe, o^ne it^ve ^JOinugcl (unfidjcvev gebevbvurf, inu
eiTeid)bave X()eile, complicirte (Sinvid)tung , (liiflofigfeit beim .^eu(cu eine«*
Xo\K^ 2C.) ju ^abeu.
@d)üe6Iid) bemevft ber erfahrene SSerf . über bie birefte gcrabe ^iubs
fi'ibrung , oou ber fo Die( gefafeJt luovbeu ift , ha^ eine fo(d)e i'ibev^aupt iu
ber $ra;id gar uid)t möglid) fei. 9lud) fei eine fold)e ^inbfiibvung für
gtite Xoubilbuug uunött)ig| ebeufotuie mau fid) uid)t ciufadcu läfu gerabe
ärouipeteu, ^ömer uub ^ISofauueu bevünftelleu.
3m Oftober 1890 louvbe bie gviJBtc Ovgel 35ai)cvu§ im 5)om ,vt
^offau fevtig. 3)iefelbc ift vom bortigeu Övgelbaumftv. ^Wavt. .§ c d) eu b e v g c v
iuuerljalb 4 3«bi'«" 9f^"ü "^" bergeftcllt "movbcu. 3)aiJ groue ^erf bat* 93
9{egifter, luelc^e auf 8 Manuale uub 1 $ebal uevt()eilt fuib. ^J2äi)eved
barüber tonntn luir ^offeutlicb fpiiter bringen.
Sor turpem ftarb bie O rg au iftiu an ber ffat^ebrale ju ©rijam
(3)eoonj^ire), grau ^atrige.
SSon bem begobten 5)re§beuer Somponiften .^erru d a r l X ü r rf e
erfdjeiueu benuiftd)ft: Op. J, 3'*trobuction uub 3)oppeIfuge (^^bur, fiinf*
ftiuuuig) unh Op. V): X^ema mit ^evänberuugeu für ^io(a a(ta uub Orgel
(fieipjig , bei jtabutd 92ad)foIger).
8Som Jrofeffor O d t a r ® e r m a u u iu 5)re*beu erfdjieu bie 2.
Orgelfouate Op. 70, iu Ssuiofi), ein überaus aufpredjeube« Serf ; Op. 64 :
6 aiit Äirdjculieber (axii bem 16. 3^^Öf^""bert) unt neuen ©cifcu f. 1
©oloftimme uub Orgeibegleitcj. jj^anuouium ob ii:Iaüievi ^. ®ebr f Äivc^c
u, ©auS; Op. 58; ©onate fiir 5ÖioIouce(tc u Ovgel (ob. ißianofuvtc), fieip^ig,
SBerlag u. |ierm. ^ro^e.
^BüUerd leben b. 11.92ou. tlufer fdjöueS, qerdumige^ (^otteS^auS,
wie eS nur wenige fiaubgeuteiuben \)oi\ ca. 850 (Smwo^ucvn auf.^uweifcn
tiahvi, nut feinem ftattlicbeu Xurute, ber iu weiter ^V4ie fid)tbar ift mii>
fc^ou oor ber 9^efonuatiou§i^cit im 3<»&i*cl509 erbaut wuvbe, bnt iu bicfem 3abvc
aiiiii im 3uuern bevvlic^eu ©djuutd erhalten uub i^war im ^(ufauge bcf^fclbeu
eine prfid)tige j^an^el:: uub 9(ltarbefleibuug im ^evtbe uou ta.'500 iDlaxf,
(eiu Ö)efd)eu( bed diuwobuevd .^. ^.) \im )e^t eine neue Ovgel. ^ic alte
Orgel, weld)e im ^af^xt 1823 aufgeftettt würbe uub 1045 J^aler foftetc,
*, Sitte iioc^ einfac^ett 3n(»lc6eittrctutig bcd piieumattfc^cn S^fteinö ^at ber Sieb. b.
8(. iiibe^ bei bem ©ro^^eraogt. ^oforgclbauei 91 b. Eifert iit StobtUin gefc^en.
war in feiner ^ed^anif fo fc^werfftllig , bag hai Spielen auf berfelben im
wnbveu ©inue be$ ^ovteS Orgelfd)iageu genannt werben founte. $a9
S^cif war fd)L>u feit 3^^^i'eu uom .^ol^wunu fo augegriffen, bog wieber^olte
9?eparntnven bie ^^äugel berfelben nid)t ^u befeitigen oermod)ten. 9iuS
bicjcm ü^runbe entfd)lo^ fid) biefige 6)emeiube, ^errn ^ofor^elbauer Eifert
iu ©tadtilm, eine neue Orgel nad) bem neueften uub i^ur 3ctt beften pneu^
umtifd)eu 9lobrfi)ftem bauen ^u laffen. ^ei biefem ©Qfteni wirb bie ^er«
binbuug uou ber .Q'lauiatur anS bid jur ^iuMabe nid^t mebr \m früber
buid) 5Binfcl, Seilen, 9lbftvacteu jc. oeforgt, fonbern lebiglidi burcb Jom=
primirte £uft, weld)e burd) 9?bbren bie fäuuntlidieu SBentile jju ben pfeifen
mit bcr gröBten Seid)tigfeit uub ^räcifion öffnet, fo ha^ \i^ t>a^ fBcrf nod)
leicbtcv M ein ^ianiiw fpieleu lügt, ^ie Xemperatureinflüffe baben felbft:=
oevftäublid) bei biefem ©ijftem feinen ©iufluB nte^r auf baS ^eif. 9(ud)
bie ^{cgiftvatnv ifl eine uou ber frübercn gaui^ abweicbeube, ba biefelbe
bnxdi flcine $iftou (^nuffnbpfe) fpleleubleid)t gebaubbabt werben fauu.
5)iefe Dvnrffuöpfe bcfiubeu ftd) uidjt ciw beiben ©citeu ber Älaoiatur, fonbern
biitft über berfelben. (©d)leifcu in beu ?Biublabcu finb uid)t oorbanbeu.)
3)o§ Wcbliifc ift cbeufollÄ nad) ueueftem ©i}item al« ^agojingeblftfe
mit einer ^j^umpe uub 2 n^egulatoitn , welcbeS bem ganzen %3eiTe beu
nijtigcu ^öiub licfevt. 3)iefe8 ©l)ftem b«t aucb tti»cb bartn feine S^orijnge,
t>a\\ bie 5lMiiblabe für jebe§ ciuijelne 9?egifter ein abgefdjloffeue« ©ouije«
bilbet. (4)euanute Orgel würbe nun am pentigeu ^ird)weibfefte burdb bie
3Bal)e ibvcm böbcvu 'Ikvufe übenoiefen ^^errlid) ift ber .(Mang beS^ei^ed,
fo bai{ uuui mit 9ted)t fageu fauu , bad Serf lobt ben ^elfter. 9(ud) bie
änncve 9lu$ftattuug , ^w weldjev \>a^ $vofpeft oom ^errn ^ilbbauer 92otb'
nagcl und) einev 3cid)nung bc3 ^xxn Stegievungd« uub )Üaurat ^vec^t in
9t. gefertigt würbe, ift woblgeluugeu. Th
91 u§ ^Württemberg. 3)ie au«ge.^eid)uete Orgel fabrif ber $>erren
(äJebvübcr S i n f iu ® i e u g e u' a. b. ^öveiy.' (^bei Ulm bot für^Ud) (^u Vlnfang
beS CttübcV'.? 1890) ein bübfd)c§ ®crf fertig geftellt, weldjcS in ha^ er^j-
bifd)bflifd)c .^nabcnfonoift nad) greiburg im iBrei^gau (im babifd)en
Obcilnnb) fommt. (£$ ift iu gotbifd)em ©tit evbaut mih bot eine eid)ene
gaffabc. 5)ie ^(utonation ift eine ti"efflicbe wie bei allen Sinffcften SSerfen,
uub bie illaugfiille nuif{ al^ eine uuicbtig wufeube be^^eidjuet loerben. (&m
aubcve* 5Bert, \>ai iu bie fat^ol. ^^5farrfird)e /(u 91 rn ad) bei iieutfird)
(im ?Ulgnu) fommt, ift ebenfalls ber ^olteubuug na^e. 3m 3abre 1890
[)(it bie genannte Orgelfabrif 18 neue fBerfe erbaut, wooon 2 nad) 3"bien
famcu. fein Ijerrliilje« üin(id)e« Orgelwerf ftetjt feit 1850 tu ber ©tabtfircbe
^n ©leugen. 3)afclbe bnt 37 fliug. SRcg. für 2 ^äix. u. 1 $ebal.
benannte Orgclbauauftalt cutftaub oor uuumebr 40 3^bfeu uub bat feitber
uicle "^cvfe füv bie meiftcu beutfd)eu fiöuber, fowie iu bie ©cbwei^^ u. nad)
Oefterreid) geliefcvt. 3" ?8üvttcmbcrg felbft finb oielc Äir(ben mit fiinffd)eu
Orgeln uevfcbeu fowobl fatbolifd)e M ancft eoangel. ^m Oftbr. 1877 war
ba* 72. !Öerf ber erwabuten gabrif fertig, eine Orgel )Uit 16 SHeg.
2 ^m., 1 ^eb. u. 2 dritten (einen ijum gorte*, btn anbern ^mn $ianos
fpiel) mit ^ueuumtif ^ur @rleid)terung bed ©pieU.
(£iu ^aifcrwort! 9lm24.Vlug. 1890 befid)tigle berÄaifer gran^
3ofepb bie fteiermürfifdie fianbe*au3)tenung iu ^raj. ^3ei \>m oon ben
fteierifdjcn fiebreiu angefertigten Sebnuittelu ftufterte ber bobe i&err ^n bem
Unicrridit^minifter : „?ö a § bie fi e ^ r e r 1 e i ft e u , i ft w i r f l i d)
c 1 f f a l !"
.t>err Stx. jun. iu Slotterbam : 55efteu ^auf für btn fd)öuen ^rojpeft.
^ie ^i^pofition ic. fommt uatüvlid) ;\um 9lbbrucf. ^enii £ebrer ^. i)i
91; ^er grofee^ftbagog l)r 91. 5)iefterweg, ein {id)ter SRltter obne 2rurd)t
uub 2:abel, beffcu lOoj. Q)cbuvt^tag iu aUeu Xbeileu bed (Srbnmbd, luo
fveimut^ige ^lementarlcbvev weilen,' feftlicb begangen würbe, fagt einmal:
„SOtaugel ber ©bvfurcbt uov großen 3)iugeu uub ^eufcben ift all^ieit ein
^b^raftevj^ug geiftiger Vlruuiil) uub ^erfommenUeit. - Sir ebren uufere
groHeu Xobten, lim beu !^ebeubeu ,vt wili^zii. 13}hin enoeift feinen ^auf
gegen bie Xobten, wenn nuiu ibre fiebeuv.vuerfe fi)ibert, wenn man foilfet^t,
Wrt« fic begonnen, loenn mau au^f übrt, wad fic gewollt fabelt" — $. OrgcU
bauer ©t. iu ^45. uub ö- Oroauift jj. iu 5): $rof. Dr 3 ob- Gottlob
X i) p f e r $ , bed ©^()pferd ber wif)eufd)aftlid)en Orgelbontbeorie uub ber-
uovvagcnbcv Ovgelfpielev uub Somponift, lOOj, Geburtstag futbet am 4.
3)eübr. 1891 ftatt.
JLSlS^SS^
3ltt$ei((eiu
<^-v.
^rfir (5xütarrefpidn\
©ocben crjrt)ieit :
Sdierj unb d^rnlt
fiieberjammlung für 1 ©ingftiuime mit leichter &mtaxvc*
begieitung
ton Oarl !Falolc, Santov.
§cft 1. $rci« 1 Jk
^uvc^ jebe ^ucl)()aiib(iutg ju bejteEien ober birect uon bei*
ftdrner'fc^eii 93u^^ uub ÜDJujifaIieu^$)anb(unc| in @rfitrt
1 1 iHUfTSm if I lOTi italische UniTersal-l
I »MI» If j rrwm n Bibliothek! »ÜL.
CUa. ■. mti. lutk, t- u. 4hliidig, 1
Drnck, «tork. Papier. Veraeichn. grat. n. tr. r. Feltx Siegel, Mpilf . Dflrriinte. 1. 1
3ut Verlage uou Oi(o Conrad in Erfuri ift erfd^ienen uub
burd) alle ^u4b(ittbluugeu gu bc^ie^eu:
(£iu ^b^^ittafieftüd \}on 3emonb.
3)eclan!atorijd)er SS ortrag ißo. 1 — ^rei« 15 $fg.
Q^egen (Sinfeubung bed SBetraged iu ^riefmarfen bireft jn be^ie^en bunf)
Otto (£onrab, Erfurt, äud)bntderei imb ^erlagS^anblung.
:&rncf , 'lUrlag uii^ (Ss)>f ditioii : Otto ^onta^, (gtfutt, (Bro#e ^^cl)otteiigaifc 4.
Vertreter für ben SOu^^anbel: [Robert fjforberg inSeipaig, ^^alftrage 19.
Qvtith lind ^atmoniümfpiel,
faiDtc fnr inu|ikaiifil)( C^coric, ktrd|liit)(, itißruMiPt %tfmi- unb CtagUr-^ttfik.
$erau$gegef>eii Don
m.^.
©cül^etiogl. @. ^ofotgiiilift in SBeimar.
M 9.
9l4ituuM>ier{igiicc 3a^ir(|attA.
18»1.
S)je{c2 SlatI erft^emt in btn ersten Xnnen
jcbcn «EßunalS, (jä^rlit^ in 12 9hmimern) iitiii i|t biirif)
nlle 8u(fi= wib 9HufttalietT=4>anbli(ii9en, foiuie biirc^ atle 9Ju(tSiiiter,
prfimimernnbo, ju bejielitn. ^ ^iii 3citiini;j[ala(ug btt
$u(t ^al biefct! SInIt bie Siiiiumet: 5644.
Itivrltt« OtbciDicineiit bd b(i:
g^tbiliuii&b«ti3)etliiBbti'llraiun: Otto Si>tivnt> in Sifuit,
yr. Scbotteiigaffc 4, gegen ISitifenbuttg Udu t ^ SO -A ffir bcn
Oanicii 3iiitrgatis 6ei 3imico=3ufenbuii9. — ^itiS bet einjelntn
Wniuiiiev 30 Pfeiiniß. ^iileHianägeb untren : bie Defpalluic
^etitjeilc nur lo ^fcnrij«.
Sin^alt: gn bae mtnm eineS jungen Organ if te n. ~ ^ai ^nniioniet^orb. Son (£. Qieibel. ~ Ceo Sofiic, ein neuiueltlitger SKeifter. (tlRit
fßilbnig.)— 2iic Orgel berguhinft. ~ Sann bnrt^ 3u[aninitn[tcnung uon ^Feifen, luelt^e auB ben SJegiftem $nnaipnl8', Ottaue4', Cuinte 2'/'',
OttdDe 2' unb Zevj l'^' einet Drgcl entitummm finb, ein gutec SunietI gtbilbet werben? ~ Sine neue Orgel oun 8oit & Sij^ne in S)uiln<^. —
<Sin Srief beB $rof. Dr. ^o% Qiottlob Xbpfer. — Seffiret^ungen. — ^etniiit^IcS. — üuffü^iiingen. — 92otijUi. — Stricfnxc^fel. — ^Uieigen. —
3n ^a4 fllftnm dttcd iHUgett )Ocgaiitf}en.
€o belfe @lott mir, ba| ic^ loalle
mit <£Tnft beS ^funbeB, baB niic naüt,
iai idj fletreu am Sannei ^alle
bev beutti^i g^re, S""^' ""^ la-
gern üon bem St^ioocm, ber unbt(ciinen
flltnr unb ^erj in Xrüinniec jc^fflqt,
quillt mir bec Sit^tunn ^eil'ger SSVonnen
am Seifen, bet bie Äirttie trBgt.
®ad ^atmvnie^ßt^.
®inb e8 Stritme, bie mit rnüAfgen Stömingen
boä) ||atmonif(t) mit bnB O&r betulgren?
pix iiSf 0li>cten , bie jum Xempel (iititen,
fetetlicE) in ^eitetii p&fim Tlingeii?
@inb eS aSeHen. bie burcb fattttte Stineen
mit ben Blumen tief baB ^etji mir rfi^rtn,
laffen &ei(teT fit^ ^iermn aui^ f^iiiren.
bereu Slimnien meinen (Seift but^itritigen.
Ober finb'S ber Sngel beil'ge SäiJre,
bie balb ftart, balb fntift beS SninmeB Sgtt
preifen bort im eic'gen ©otuienfiSeine ?
^unber [wb ee, bie entjüitl id) ^Bre!
HfleS iffS — bo* Uteil i* nuv WeB Eine —
2)ag in ©e^nfudit nnd) bem ^rm i4 meine
&. «ei
See Stvflet,
ein neuiveltltc^ei a)?eifter.
Zi«tn ^^ Sinn, Imut uii|i»Scl[ltii Stnhn
uiliti gem jultft bn Slt^MtircU genttiat.
(Otnn £<^ulic.)
@arntani^ctn uii)eier uere^iteii Sefer loiib aitoene^m iein,
wenn et etroaä 9?ä^ete& über unjete beieuteiibften SWitarbetter
in bet „neuen ffielt" erfä&rt.
Stiä rcit uns eutit^toffen Don bem ©ennmiten ein lurje»
fiebcuäbilb in entluetfen . backten rote Icbtjaft ön beS grölen
©oet^e 5Borte, bie er in feinem „©iltjetm üßeifter" au«=
{priibi: „SBet mit einem Satent geboren ift, finbet in bemjetben
ein fc^ÖufteS I)a^ein ! 9?ii^tS auf ber Srbe ift o^ite Scfi^roet=
li^teit , unb ber innere Stieb , bie Suft , bie Siebe betfen un«
fiinbetrtifee übeminbeit, SSege bahnen unb unS auS Dem engen
Äceife.rootin fit^3lnbete fiimmctlii^abänflftigen, emporfieben." —
Uiifet JE. erblidte bo« Si^t bec afSett im „fjeit'gen Sanb
Xt)zol". in Sriieii, am 13. ariärslSST. ©ein SSater Wartete
burt roo^It^ätig als Organift unb S^orregent. ÜEierfelbe roünfi^te,
bafe aui^ baS ©ötinlein in fold^em Sierufe fem Cebenäiiel
ftnbeii möchte. Sei tjerDorttetenber Steigung ut Scan 5Kufita
nnterrit^tete iijn ber gute '^apa in ber woftfcblen fiun^t beS
©ingenS unb beä Drgelf (plagen ä. ^a aber ber intelligente
^augl)ert mit Stecht ber 3TJeinung mar, bag ein guter älhtfifet
auc^ über eine binlanglt^ miffenf^aftlic^e 93ilbung verfügen
muffe, fo liefe er Seo mit beffen 11. '^afyce auä ber SßoÜSft^uIe
baS S^mnafium überfiebeln. SJieben ben foacn. „Haffifd&en
©tubien" liefe aber ber §clb unfeter bioorapfiifcöen ©tiaije bie
mufitaltfi^cn nic^t etroa „linlS" liegen, Jonbern — |o «lel eiS
eben bie Qtxt ftetgab — rourbe frötjliiii weiter mnftcirt, fo
bafe er „nebenher*" 6 Sa^re lang baä Drganiftenaint an ber
baftgen öiebftanenfir(^e tüt)mliii|ft uerroattetc. ©onn» unb
12
i)iefttagS aab e$ für i^ii aiiflcfticiigt ju t^im. beim eift iiitiBte
et in Dct ((einen Äirrfie, nii iDeI(^ec et aiigeftcBt luar, bie Orflet
tu „officie" trotticieii, bann eilte et ^iit ^farttinftt, wo et —
unter beä SBater« Scitnng ali üifou^t — ttjötig wav, nnb
fi^Iiefilit^ nm^te er ciitc^ im Z)uin {ein iStiiiimleiii crjdinllcit
iaffen. ^urc^ ein ^d^nbel, baS er fit^ inabii^einlic^ bni'd)
aiij^eftrengteS Singen i^ugej^ognt Ijnllc, mittbe idni leßtereä
berleibet, Qicüeit^t anÄ babilvd), buB itiii bie ^tait 9}faniii
gern unter bcii „©uliftcn" gefetin hätte. 'Slit 13 Snliren lüor
et im Söiulinfpiel fmvcit uorgcfc^ritten. bnß et im Ort^eftet
bie 2. äjiülinc bciuültigrn tünnte. SIS ^luipttiiuitl feinet fang:
liefen Sri'trebniigen mng hejeidiiiet luerbeii, biiü er ((^on fvill)
über alles @Jeinnglii^e reip. Stimmliche fleißig ntirhbadite, nm
nat^ unb nac^ bahiiitev j^u foininen, loic inon liiuii jdiöiien
%oa erjengc. JWncfi bcv SDfntatioii bie iiorti bcm 14. 3nlire
eintrat, rntpnpvte fic^ (eine glimme ali {unürcv lüaü-
Il3a^teiiiii6tcetlci=
ber t()coIogiichcn ©titbicu
opfern, bnmi entriß er fich
benfelben nnb mirbe @chii=
ler beS Steritirtie» Sonfers
batoriiuitS in ^Berlin, ^ein
^rof.SRnb. Ottobalelbft
uerbatiFtc er bie (Siitiuicfc«
hing (einet 2 ' i Dhaue um«
faffenben (elteneii fflaß*
ftimme. 1866 tetfrte er ber
altembcn (Suropin ben 3JiiI=
Un, um tu ber neuen SSelt
— neue« ^eil *u jucken,
^lier niigetDmmeu er*
hielt er jiiuäthft eine ^lu»
fteQnug an bev lutherijchen
ffir(he ju ilieippürt, bie
itjm über uic^t (unbevlich
behagte, (o bafe er (elbigc
balb (lufgab, um a(ä Dv
ganid nnb ISliurbirigeut
mi ber ji'athcbrnle ju
SouingtüU (Jlcntnrf^) jn
iDirfeu.
löon hier waubtc er
fich nach ®t- fiouiö, voo
er au ber ÜKe()ia3firrf)e
angeftetlt luurbe nnb 3
ajfänuerüe(an9Wcreiiie biri=
aivte. ^a i^m adcr ha&
Dortige jflinia ni^t bt'
^agte, (o ging er luicbev
vad) ^DbingtoTi jurüd, um
für längere 3«'* o'ß Organift an ber vreäEi^terauifthen fiirthe
3U Sincinuati thätig jn (ein. 'Slaäi 4 ^o^xm tarn et a\i Ov
Sanift an bie etftpreßbQterauifche ffiiri^e ju ffltootlqn. SJon
a lüm er ald ©olobuifift uub ßhovbiteftor au bie itiri^e jn
©t. ?Ilban in ^Jim=f)ovf. 1877 am 1. ll(üi roätjlte man
ibii — unter 100 &)ncurrenten, jitm Xheil f^ai^ tn^titfcn
Beuten — al& Organift uub Eh'^'^^'i^It^'c i" ®t- ^i"^ (""^
altberühnite ^ir^e) in genannter Sjettftnbt. ^iet entfaltete
unfer ttefflichet Solfege fein gaitjeS SSiffeti nub Joannen, (eine
ganje SnteDigenj , Straft uub Snetgie, fo bog (eine Seiftungen
aU Oefauglchrer, ©thriftfteHet, Organift uub Shorbirigeut
uoHtommen auf bet ööhe ftanben. 3)nr(h f«ne Seiftnugeu,
joniie biirdj bie (c[)r lieiiäOig aufgenommene (£inri(htnng bet
englifc^slnthenfchen fiiturgie, enoarb fich ^- ^ii^^" rceithiu ge=
nthteteii JBamen. Sein etftc3 bebentcnbe« ffiüerl: „The old
Ualiansehool of Singing" (bie alte italieuifche (Sefangfchule)
faub ioId)e 9(ufnahnie, bufe baS öucö nach 3 Sahten betgriffen
mar. ®inc nene iSearbeitnng biefe* intereffauten SSJerJeS liegt
iu beraSufhe .,Tli8 Act of Breatliing a» tlie Basis ofTone —
Prodiiciton" (bie finnft be« 91t^men« a!8 bie fflofi« ber 'Eon'
crijengiing) uor, eine Seiflnng, bie ebenfnDö meite SJetlireitnng
gcrniiöeu hui- ®in meicntlichet ^iheil biciet luichtigen Schrift
lüibmet fich bet SEräfligiing nnfciet Stthmnugäorgane, einer
uotljiuenbigeu Snngeughmuaftit; eä bcrüctfii^tigt ferner jeht
eingchenb bie p hqfifche Se=
fchaffenhcit beä §alfe8 uub
SRunbcS, nnb auf bicjer
Vhhfti'lijgiiiten @rnnblage
bantbicjc tüchtige Seiftung
ihr Softem jur Srsieluug
eincS fchönen Zomi im
^\)ttdjettimh Singen anf.
!J)urfh(eiue»orjüg[i(he5Dfe=
fhobe l)at fi. rc^t namhafte
Erfolge geroouuen. ?tucf(
eineioeitere Schrift: „Pflege
bcine Stimme" bürfte ber
3}olIenbung entgegengrrcift
fein. Seit mehreren 3oi)=
ren hejchäftigt fic^ unfer
ÜJicifter auch bamit, ba|
er ben ücften ftir^enge=
fangen ber 'JKt' nnb 9Icus
jcit eufltifche Xefte nnter=
jutegeu fucht. ÜJarin iocr=
beu mir auch ff'"^ eigenen
uerbienftlichen Somt)ofttis
ouen anfgenommen fiubcn.
^OB £. auch als
Crgelfpicier nnbDr8etban=
Scnuer uoUtommen auf
ber §öhe ber 3eit fteht,
muffen wir ebenfalls in
erfterSinie beftcnS betonen.
9?Dch Siieleä bürfcn
rcir, fo ®ott wiß uub
tDir' leben, uon beni au^<
gejieid^ueten äRanue , bei
feiner umfaffeuben Silbinig unb fetner feltenen ^h'itfraft,
erwarten. Unb in biefer §ün'""'fl "'f^" ^'"^ '^i* f'" fi^eubigeä
C^lüdauf! entgegen.
Sh"!- 1" i"ie ciOen 5)euen, bie beutfdie Ännft nnb 2Biffen=
fchaft onch in ber S^rne m (Sh^ccn bringen, §eil nnb Segen,
fnr ihr treue« unb gcbeihtiche* — ^ßflcgen beä Jlcuff^thumS!
91. m. ®.
^U jOtgel bet Sufunft.
3n ber ®egenwart hat ber Orgelbau eine i^o^e !Cevwon=
lommnuug erfahren. 5)ie $ueumoti! uub SIettrijität werben
für bie fuhere ?[nfprache beS 5;oncS, füi: bie teichie §ünb=
habung ber Stegiftrotnr, jnr SSereinfatfiung uub %crDoQfomm=
nuug beS Sf^iffh^nti^cr'^ '■■ ci"^)^ SSeife anSgenugt, Welche bie
größten S^Wierigfeiten mit Seichtigteit bewältigt. T>ie gc
Wältigen tethuifchengottf^ritte onf inbuftriellem ®ebiete lommen
ber Drgeibaulunft nicht mtuber ju ^li'fe, bie fanberfte, fthneüfte
unb jwedmägigfte ^ufiführnng ber Jlrbeit ju fichern. ^m
bie bljnamifihe fflerbcffcrung ber Drgelmufif finb bie erften
erfolgreichen ?[nfänge ebenfalls uorijauben. ^ie 3nannigfal=
tigfeit ber Stimmen in Jflangfarbe unb XonftärFe lä^t faum
noch etwas jn wünf^en übrig. 9Iur iu einem fünfte, iu ber
geftigteit ber Stinnnnug, fteht bie Drgelbaufunft bis heute
noch ö-t nnübcrwunbcuen Si^mierigleifen. 3)ie SJetfchiebeu=
heit beS ißfeifenmotcnals, ^olj ober IDfetall, bie Ungleichheit
ber gittern ngSeinflüffe auf bie Derfchiebenen Stimmen ftnb bis
heute noch unbefiegte ^inbe, weli^e bie Stinimfeftigleit ber
Orgel fchäbigeu.
18
S)ic Uriad^en, rotld^t mit bcr ffiittcruiifl jMfammen^cii^cn,
riic^tigfciW* uub SBSrmeäitbcnmjjcn, laffeit fidi iiic^t bclcitiflcn,
bleibt benn nur übrig gegen bte folgen ai^itfäiiipfen. @<5
tarnt meQeic^t borauf an, ein ^feitenmaterial au^Sfinbig ^u
mad^en, loelc^ed gegen bte SSitterung^änbcrnngen möglic^ft
tnbifferent, jur ©eminnung ber nötigen ^(ang)uti'htngen aber
e6en(o geeitjnet tt)äre, a(S bie bi^()erigcn Stoffe, lieber bie
in biefer 9?ic^tuna bereite angefteßten 9Serinc()c (äffen firf) deute
t>ieQetc^t fc^on oicfe S3änbe frfireiben, jebuc^ bei* glnrflic()e
©rfolg ber SBcrfnd^e ftet)t nodi and.
Db äbcrf)anj)t ^k Söfung bcr?(nfgaben in ber^oerftcflniig
unb aSermenbung eineö anbcren Stoffed für bie ^^feifen (w
flicken ifl, er)d)e-int l)ente fet)r jtDcifeIt)aft. @d ift bagcgen fc(}r
tüorfdicinlic^, bafe bie gorfd^ungen unb (Srfinbnniien bcr testen
3a^rje^ntc eine ganj anbcre Söjnng in 9rnöfic()t ftcden, wädjt
bie Orgelpfeife ganj nnb gar bejeitigt. (Siiiigc (Snuägniigeit
mögen bad flar machen. aWan tueife ^ente gan,^ geiian, bafe
bieion^ö^e feft beftimmt ift bnrd^ bie 3^^^)' ^^^ Sdnuingnngcn
inncr^olb eineö abgemeffenen ßeitranineS ; bad geftattct nun,
einen 3;on üon beftimmter3;onl)öl)e mit matl)ematiic()cr ®cnau:=
igfcit bnrc^ 9iorfet)rnngen jn erjengen, wc(c()e eine fcft be*
ft'mimte Qafil uon ©d^njingnncjen in einer abgcmcffcuen ^eit
erregen muffen; bie in bcrSlfuftit uermcubetcn ©ivcncii bciuoijcn
baö. 9Son ber ^^onftärfe njei§ man, baß fic widy. Don bor
3Qt|I ber Sd^mingnngcn., too^t aber oon bei* 5tiaft bcrjdbcn,
meiere firf) in ber ©röfee beS ®rf|loingniig§wcgeö äuBert, ob^
hängt. S)ie TOittet jnr SRegelnng bcr ionftävte finb jcbcin
ga^niann betannt: Slnfc^lag, Syinbftörfe, elaftijcl)cr SBibcrftanb
be^ tongebenben Äörper« n. f. to. gcriicr ift baS 2Bc)cn bcr
Klangfarbe n^iffenf^aftlid) ergrünbet; eine beftimmtc fllang»^
färbe ift an baö ißort)anbenfein beftimmter Ober töne oon
bcftimmter relativer Jonftärle gcbnnben. S§ ift nnjn)eifcll)aft
barget^an, bafe anc^ bie fünftlirfie Serbiubnng ciued ®rnnb*
toned mit ben entfptec^cnben Obertönen sur Sisengniig einer
evftrebten Klangfarbe fn£|ren fann. S)iefe fiinftlic^c ^erftcflnng
bcr illangfarben , befonbcrö bcr 5öotaltlänge ift »^errn ^4^rof.
Don öelm^olg in geioiffen (Srcnjen mirHirf)febr gut gelungen.
@ö ift nun leicht eiu*/^n)el)cn, bafe aüc SJorbebingnugen erfütlt
fiitb, um einen nac^ %oni)öi)c, Sonftärfe unb Htan^farbe matf)c=
matifc^ genau abgewogenen ion rein mafc^inenrndfeig erjeugcn
all lönnen.
©ie^t mau nun auf bie uerööftui^mäßig grofee Qaljl bcr
©rfinber, meiere auf bem ®ebiete bed Orgelbaned t^ötig finb,
fü ift entfc^iebeu ju bcbauern, ba§ nur eine geringe ^^^^l^ i"it
ben eben angebcnteten ßrtoäaungen ficöer üerlraut iit. SBon
ben Apparaten, bie jeber gebilbete Orgclbautunftler grünblid^
fennen unb ju gebrandtjcu' oerfte^eu foUte, miH ic^ nur au?
führen: ®ie ©irene, bie oon ^elmbol^f^en SRefonatoren, bcu
$^onoutograp^cn uon ©fott unb 5^öntg, ben Don ^c[ni[)o($-
fcf)en Slpparat ^v fünftlic^en Srjcugung bcr itlangfarben, baö
3;elep^cn, baS 9Jiifropt)on unb ben SbifonJ^en 5ßf)onograp()cn.
®ieie SDingc liegen jebenfallö in bem ®efict)tdtrcife, mcldjcu
bie Orgelbaufunft ber 3"fii»H au§nn§en mirb.
. 2)ie Orgel ber 3"^""f* M* üicßeic^t eine überafc^cnb ein*
fac^e 5Dfofc^ine o^ue ^ißfeifen, Don einem SWotor in SettJcguug
erhalten, gegenüber bem Ijeutigen Orgelriefen ein 3^c^fl- 5)cr
Organift fann berfelbcn ftarte nnb fc^toac^e, an= uub ab^
fc^meUenbe Jone entlodfen. @r toirb mit Seid^tigfeit alle er^^
tvnnfd^ten Klangfarben cinfteÜen unb mifc^en lönnen unb er
barf feinem Snftrumente ^infic^tlicft einer untt)anbelbaren Streue
in einer mat^ematijd^ genauen Sinftimmung jeberjeit Vertrauen.
SebenfallS ift bieje Orgel bann anc^ ein Snftrument in reiner
©timmnng.
SJenfenben TOännern foHten biefe 3^'^^« eine Slnregnng
geben; in biefem ©inne tt)olle ber freunblidje Sefer baS ^ar*
gebotene and^ gütigft aufnef)men.
@i«leben. Gart @i^.
Statin hnt^ Stifamm^ttflenuitg t^ott ^feifeti,
meldte an^ ben 9iegiftern 5ßrinjipal 8', Oltaoe 4',
Ouinte 2Vs', Of taue 2' nnb %txi IV»' einer Orgel
entnommen finb,
etil guter G^otnett gebtlbet toetbett?
3" ber SRac^fd^rift jn bem in 9?r. 6 b. S8I. enthaltenen
?(rtifel: „SBaö bei größeren Orgelreparaturen ^n erttjägen
ift", mürbe eine beial)eube ?(nttoort auf biefe §ragc gcge==
ben. ®ö bürfte aber bo^ mo^l oon allgemeiuem 3ntereffc
iein, etioa« näber baranf einjugetjen. — äebeö Orgelregifter,
bejiD. jebe« mnfifal. Suftrument, f)at jeine bejoubere Ä l a u g*
färbe. S)icfe befte^t befanntlic^ nidjt bloö in ber größeren
ober geringeren ©tarte eincö 3;oneö, fonberu neben gemiffen
ben ion begleitenben ®eräujc^cn in bem fdömad^en äVftllingen
einer ?lnjai)l üon Obertönen (9inquoten). ®g befielt alfo
jeber einjelne 3:on eineS Siegiftcrö, beffen pfeifen Obertöne
befiften, uic^t bloö a\i^ bem ®runbton allein, fonberu an«
einer ® r u p p e üon f d^ m ä d) e r n 5; ö n e n, toelc^e mit bem
©runbton iugteic^ erflingen uub il)m jeine befoubere gärbung
oerleiben. ©ie \)ab^\\ „©tric§" mie biefe« geioö^nlicö tec^niicg
anögeorndt toirb. 3" ^^^f^" ""* Obertönen oerfe^enen 9Je='
giftern gcl)öteu nic&t bto« Die 3»"^g^"f^i"^"i^« r fonberu auc^
®ambe, ©alicional, 9leoline u. a. m. SRameutlic^ gehören
aber aucfi bie ^ßrinjipale nnb Oftaücu ijm\)cx, uon n^clc^en in
ben meiften Orgelbauooraufc^lägcn gerabeju geforbert loirb
„mit uerne^mbarem ©trid^". ©e^r arm an Obertönen ober
gauj ot)ue biejelben finb 93orbun, ®ebadEt, ^o^tflöte, ©pig«
flöte ?c. unb uon ben gemifd)ten ©timmen namentlirf) anc^
ber Eornett. SJurd) bie uon §elmt)olfe augcmeubetcn JRe|o*
natoren ift beutlic^ nacljiüeiöbar, ta^ ein 2;on um fo bumpfer
erf^eint, je ärmer er an Obertöuen ift, unb bafe ^o^e unb
ftarfe Obertöne einen fc^rilleu Älaug Uernrfac^cn. SBeiter ift
i}cruor}ut)ebcn , bafe 9iegiftcr uon äl^nlic^er Xonfarbe unb
9J?enjnr in glcid^er Sou^ö^e fic^ nict)t ucrftärfcu. ®« ift bc«?
i)alb j. ö. nic^t befonber« ju empfehlen, ®amba 8' uub ®alu
cional 8' auf ein nnb baSjelbe 5lWanual ju fcften, noc^ meniger
ift e« angängig, ctma 2 ^riujipale 8' ober 2 Oftauen 4' uon
einer nnb oerfelben SDZenfur, auc§ tuenn bie 9?cgifter
in 2 uerfc^iebene äWanuale jn ftelien fommen, ju bi^poniren.
©tarf intonirte 5ßfeifcn genau Uon berfelbcn TOcnjur nnb
Klangfarbe laffen namentlich in ben t)öl)eren Oftauen, toenn
fic im ©inflange ertönen, immer ein ftörenbe« ©d^tt)irren uer==
net)men. 3u bem Se^rbuc^ ber Orgelbaufunft Uon 5^öpfer=»
?ntibu mirb ©eite 68 bemerft: „(£§ ift eine bem Orgelbauer
tüot)lbefannte ©ric^eiining, baß, menn 2 pfeifen gteidien X^one«,
(fetbftuerftänblid^ and) gteid^cr 3Reufur unb gleiten E^arafter«)
nalK jn einanbcr geftcHt loerbcn, bcr 3;on baruntcr leibet."
S)iefer gaH fönnte aber eintreten, mcnn bie Sornettpfeifen ganj
uon berfelbcn SKenfur mären, mie ^. S. bie ber Ottaue 4' unb
2'. ®et)en mir nun baranf ein, mcfd^e ©igeufc^aften ein Sornett
l)aben muß, fo ift Uon i^m außer ber richtigen 3wfQnimenfeßnng
bcr ß^öre , bie mir ^icr unbcfproc^en laffen , ju f orbern : 1.
SS eite TOcnfur unb jmar btemeiteften Uon allen Orgelftimmen,
uub 2., möglidöfte Slrmut an Obertönen, b. ^. reine« ©rflingen
bc« ®runbtone« ieber ?ßfeife. 35a« finb aber 2 ^Jorberungen,
meiere uon bcu in ber Ueberfc^rift genannten 9^fetfen nic^t
JU erlangen finb, benn biefe fjobcnnic^tbic roeite dorncttmenfur
unb finb anßcrbem mit Obertönen au«geftattet. S)aju fommt
nod^, bafe ba« 9Äenfnration«uerl)äItni« bcr ^ßringipalftimmen
1: V 8 ift, mäljrenb bie (Sornettmcnfiir , um biefer ©timmc
in ber f)ö^cren Sage größere güEle ju aeben, nac^ bem 8Ser*
t)ältni« 1 : 2, 5 einzurichten ift, ®« fäut alfo beim üKenfuren*
Ucr^ältni« 1 : V 8 bie boppelte S)imenfion auf bie große
2)ccime, bei bem SSer^ältni« 1: 2, 5 auf bie Ucrminberte
SDuobecime. 2)iefe SJcr^ältniffe forbern aber einen ganj Uer*
fdjiebenen ©au ber einjetnen pfeifen.
S)urclj bie meite STOenfur unb burdö ben SRangel an
Obertöuen mirb aber erft ber l) o r n ä t) n l i d^ e ßlöng be«
Sornett« crjengt, nnb berjelbe erf)ält erft burd^ ba« ÜHcnfu:*
ratton«uer^ältni« 1 : 2, 5 feine t^üQe bi« ju ben Pd^ften 3:öneit
14
be^ diegtfterS. Wlan mad^e boc^ einmal beti ^erjuc^ auf einer
2monuaIiflen Drflel in folgcnbcr SBeijc: Wim flebc auf bcm
einem 3J^inua(e, auf n)e(c^cm man nur^viniipal 8' ober Öftabe
4' fl^jogcn ^at, atö ^(ccorb bte %öne g li d fis a h dis fis
an (e$ ftnb biejci^ bte Xöne, luelc^e bei .einem 3 fachen (Sornelt
ouf ben Stuften g h d ertönen) nnb laffe auf bem anbern
SKanuale bei frafticjer SRegiftrirnng ben G-dur-5)reiflQn9 baju
angeben; man n^tib btdbeiben fis nnb bad dis {ct)r unangenehm
l^cruorftec^en ^ren. ää^t fic^ oucö burc^ fanftere^ Sntüniren
oer in ber Ueberjc^rift genannten pfeifen manche* beffern,
einen fd^önen @ovnettf(ang tuirb man babnrc^ niemals erholten.
9Jnr bann iuenn jeber ßl)ur beS ßornett^ fc^un bei icött)acl)er
9{egiftvtrung ju einem einzigen $one j^njammenfc^milit
toenn alfo etn^a nur ^rinsipal 8\ Oebactt 8', Dftaüe 4' nnb
Sto^rflöte 4' bajn gejogen, nnb ipenn in ^ofge ber tueitcn
SKenfnr ber Sürnettpfeifen ber l)ornäl)nlic^e Älang bemerfbar
wirb, entfpricftt biefc ©timme it)rcni eigentlichen (£l)üraltcr,
ber burd) pfeifen mit ^ßnnäipahucninr niemals erreicht tucrben
fann. 9?ic^t aufeer ?lugen barf bejüglic^ iljre^ 3^^^^^* ""^
itirer SBirtung ber Unteij(^ieb ^miic^en Wijtur nnb (Sovnett
oclaffen n^erben. Öeibe finb gcmifd^te ©timmcn. UJon biejen
©timmenfagt fel)r vid^tig §einric^5@urau, ©.46 in feinem
,,DrgeIbaureuifür": „S)ie gemiidöten ©timmen finb bie Sßer*
ftärfer ber SRitKinger ober ber 3lliqnoten. S)a nun bie S^öre
(biefer ©timmen) bie ?üi(][Uüttöne uerftärfen foKen, fo biirfen
bie einjelnen 6t)öre nic^t lelbft aliquot fein, ©ie muffen alfo
im ®runbton intonti t iein , nnb bann Hingen alle Qi^öre mie
ein 2!on, fie oerftärten aU ?[(iqnote nur ben ®runbton,
SSorjüglic^ muffen bie Cninten ganj befonberd im ©rnnbton
tntonirt fein, nnb eS ift auc^ gerati^en bie 4*, 2^ nnb l^füfeigen
E^öre nid)t fo aliquot ju intonircn luie ^rinjipal unb Dftatie."
9Birb bicfe gorberung nic^t berüdfic^tigt, fo ftec^en namentlich
bie Quinten nnb Serjen nnaugenel)m felbftänbig l^eroor, unb
bie Drgel erflingt aufecrbem beim oollen SBcrte immer oer*
ftimmt. S)ie gemifd)ten ©timmen bitben bann nur ein mirreS
®efd)rei. S)ic ÜJiijtur f)at nur bie einjige Aufgabe, bie MiU
flinger ju oerftarfen unb üerleil)t ber Drgel burc^ it)re engere
SÖienfur ©tanj unb ©tärfe. 9?ic^t bie größere 9lnjat)I ber
SBfcifen, aljo nic^t bie Quantität ift eS allein, toelc^e biefe
Sfeirfung ^croorbringt , fonbcrn e^ ift ber 3"t^'itt ber Ober*
töne ju ben ©runbftimmen , welcher ben ©runbton oerftärit,
gcn)iffer SKafeen au^ biefem erft bie Rraft ^eruorrnft. S)er
Sornett t)ot aber auc^ noc^ eine weitere 9lufaabe. (£r bient
als E^arafterftimme , inbem er ber Orgel oen kornartigen
Stang unb bie gftHe tjerlei^t, toobnrd^ er jur gn^rung ber
SKelobie befonber^ geeignet erfc^eint nnb bie Sirompete (ganj
wie biefeg im Orc^cfter bie ^örner t^un) mirtfam untevftüßt.
©afe ber ©ornett nic^t bloö güflftimme fein foQ, QC^t fc^on
barauS ^eroor, bafe er niemals (wie e^ bei ber 3Jfijtur ber
^aU ift) repetirt. 3)a6 bei bem (Sornett ganj befonbere SJor*
fid^t erforberlic^ ift, baß feine pfeife eine^ (Sborö namentlich
bie Quinte unb 2;erj Dbertöne erhalten, ift nac? SSorfte^enbem
leidet erfic^ttic^.
(gg wirb beö^alb bie in ber Ueberfd^rift aufgeworfene
55rage wol)l im Slllgemeinen ju Verneinen fein, weil bie weite
wnfur bed (Sornettd unb ber baburc^ bebingte ^ornä^nlicf)e
Älang nic^t burc^ bie SSerwenbung ber in ber Uebeifc^rift ge**
nannten enger menfurirten $ßfei]ren gefc^affen werben lann,
weil biefclbcn ferner, ba fie urfpriinglic^ aliquot intonirt finb,
Wo^l nic^t fo öeränbert werben fönnen, ba§ fie ben reinen
©runbton angeben, unb enblic^ weil ba^ äJ^enfuratioudoer^altni^
bed Sornettd 1:2, 5 ein ganj anbered ift aU bad ber $rin«
jipalftimmen. Safe nad^ oiefen ®runbfäfeen nic^t immer t)er*
fahren wirb, ift Qatfac^e, unb barin ftimmen wir mit ber
ylac^f^rift ber ücre^rl. SRebaftion üoQftänbig überein. D.
•♦♦•♦fX
@tttc nette ^t^ei t^ott 93ptt dS ®Ol^tte
ttt ^utladii«
(Sbenloben. ^ie ^iefige neue fat^. ©t. &nb*
Wigdfir^e, welche feit i^rem tluf bau burc^ bie fo meifter^aft:
aufgeführten S3auWerfe i^rer innern unb äugern Sludftattung
bei lebcm Sutcrcffenten geredete Öcwunberung Ijcrtoorrief, War..
gcftcrn SZac^mittag um 3 U^r wicbcr ein eigenartige^ 3i^I»>^K^*^
iablrei^en 9)efuc^ed uon gar uielen äRufiffreunben aud na^
uno fem, l)erDorgerufen bur^ bie ftattge^abte Orgel^robe
refp. D r g e l p r b u f t i n be^ in neuefter 3^it f o riigmlicftft
befaunten Drgdüirtnofen ^errn 9)odlet aud Subwigd^afen.
©alt e^ bod^, baburc^ bem äßeifter bed ^errlic^en Orgeiwerfed,
nämlich ber girma §. SJoit & ©ö^ue oug 3)urlac^ —
ÄarUru^e — gerechte SBürbigung it)rer Sciftnngcn auf biefem
®ebiete aud^ oor Saien jut^eil werben ju laffcn. SWorgen«
fd)on l^atte ber fgl. Drgelreoifor $err ©eminarmufifletjrer
Drt^ and ©pe^er fämmtli^e %f)dlt ber Orgel, welche 20
flingenbe ©timmen l)at, einer äufeerft grünblic^en Sleoifion
unterworfen unb ift ba« ©utac^ten beöfelbcn in oorjüglic^er
aSeife ber ?rnertcnnung für bie ^eiTen (Srbaner an^gerallen.
3a, e^ fann bieje Orgel wo^l mit 9iecbt ald eine 3)iufter*
leiftung neuerer ?tnwenbnng genannter girma bejeic^net Werben:
beun fie ift mit ber neueftcn patentierten (grfinbung berfelben
\)eriel)en , nämtic^ ber Slnwenbung eines pneumatif(|en §ebelS
mit pnenmatifc^er 31u«Iöfung für fämmttic^e Sicgiftratur be«
§anptnianual« unb ^ßebaU! 5)iefer in i^rer ©infac^^eit be*
wunbernSwert^en uerbefferten 3lnorbnnng mufe bon jebem
Orgelfenner^ödöfte?tnerfennnng gesollt weroen, ba SSerlefeungen,
©törnngen burc^ 2;emperatnrwcd)iel nnb feuchte Suft bei ber^
felbcn aanj auSgefc^loffen finb. ®ie ©pielart ber Orgel ift
ba^er fclblt bei oottem gefoppclten 3Bert fo leicht, wie bie
eines ©onjeitflügcls. SBefunben würben bie jämmtli^en ©tim*
men ber Orgel als oorjüglic^, ebenfo baS Derwanbte Waterial
unb bie Slrbeit. @ar äierUc^en 9tü^men für baS ©anje bilbet
aud^ baS ftilooHe OrgelgeMufe anS @id)en^olä. Äein SBunber,
ba6 §err 8) o s l e t mit greuben biejeS f o fijöön anSgeftattete
Söerf ^anbl^abte unb eS burd^ feine eminente SSirtuofität in
biefem fc^wierigen ^ac^c fo jur ©eltung brachte, bafe fein
©piel Äunftfeniier wie Saien jur nid^tgeai)nteu Söewunberung
l^inrife. S)iefe galt nebft bcfjen erftaunlid) fertigen gingcr^
unb giifetec^nif inSbefonbere ber meifter^aft angewanbteu Sie*
giftrierung, woburc^ ba^ ^Jlnfc^weÜen fowie bie 9lbnal^me ber
5;onftärfe beS ©pieleS hervorgerufen würbe. S)aburc^ brad)te
baS rec^t funftfinnig gewäl)tte, wo^l überreiche Programm,
aus 8 Siummern beftet)enb, barnnter anc^ 2 pbfc^e flompo*
fitionen genannten ÄfinftlerS, bnr^ feine elegante SluSfü^rung
für fämtlid)e ?lnWefenben einen wirtlid)en Äunftgenufe felteneV
9lrt. SnSbefonberS beifällig aufgenommen würben bie ^iecen:
sanctissima unb ber „3;ranermarfc^'' fowie baS fc^önc
„Slbenblieb". $«icöt wenig trug tjierbei bie ?lfuftif ber Äirc^e
bü nnb fo beftridfenb fd)ön bie „Vox coelestis'' (^immelS-
ftimme) baS mufifalifrfie ®efü^l feffelte, uon fo mächtiger SBir^
fnng War baS ooüe SSerf mit feinen 20 flingenben SRegiftcrn
burd) feine mäd^tigc 3:onfülIe nnb anmut^ige Sionfd&ön^eit.
SQBol^lbefriebigt oerliegen bal^er audft fämttic^e 93efud)er baS
wo^l anbcrt^alb ©tunben wä^renbe Orgelconcert unb gebuchten
gewife nic^t minber ber f o fc^önen, oollcn uierftimmigen SWotctte
nSe^oUa!", welche bie anwcfenben fat^. Se^rer beS ÄfantonS
©bcnfobcn, gelegentlid^ i^rer oorl^er abgehaltenen 3a^reSfon*
ferenj, als wiHfommene unb ongene^me 3"flö^^ jwifd^en ter
I. unb U. 9lbt^eilung beS ?ßrogrammS uon ber weftlic^en
3;ribüne beS Sang^au'ieS ber Sirene fo freubig l)erab crf^allen
liefen, ©dilie&en wir unfere Sßotij über bie geftrige Drgelfeier
mit bem SBunfid^c, bafe baS als fo wo^tgelungcn befunbenc
Orgelwerf red^t wefentlicfi jur SBer^crrli^ung beS ®otteS^
bienfteS beitragen unb ber ^icftgen fatl). ©emeinbe jur ©r*
bauung, fowie allen aWnfiflieb^abern jur fteten greube gerei^^
d^en möge!
Oroe^^robe am 28. ?luguft 1890, in ber fatl^olifc^en
Äirdftc ©oenfoben. ?ßrogramm. 1. $ßaffacaglia , ü. grcSco*
balbi. 2. Slbcnblieb, o. Schümann. 3. ©^moH^gantofie unb
guge D. ©, aSac^*}. 4. 3:rauermarf^ , u. S)ienel (in Söerlin.)
5. e^rom. gantafte, o. 3:^iele. 6. a. 2Bie fafet unS feiig
fügeS ©rauen, D. SBagner. b. O fanctiffima, ü. Sur. 7. gan^
tafie, Op. 7, I. ©a^ D. ÖDSlet. 8. 3;t)ema unb Variationen,
u. SBoSlet.
*) 2)a§ Qio^itiofte f^aemoeif allec ßdten faftte ber ®)»i«Icr aan« etflent6fimnd^ auf.
3tt ^tt ^ntafte>te(te ec bie fo ttar a6fÄlte|enben ^artten uiii berlt^iebcner Sleaifhrtning,
n»« ftlän^b iDtrfte. Xlc fotoffalc fhtge fteuiertc et »om «iano bii »um ^niffimo nad^
^f. Dr. gttlfcf « «uffoffttng •. "» •»
— 15
Hin »rief
he4 ^of. Dr. 3o^. 9ottioh Z^pf tt
an ben aRufUbhceftor SSilfe (i^nner bei& Orgelbauer,
Siftnber ber Som)>en{Qttoni^mtjrtuv k. u. tüchtiger DrgQiiift,
geb. am 13. HKärj 1769 in ©))anbau, geft. b. 31. Suli
1848 in 5;rcuciibriefeen.)
®ee^rter ^err STOufifbircftor!
^alberftabt.
3t)ren freuiiblidficii Siicf empfing idj aff^ict unb erfahre
tatauS, bog ed mit i^rer ®efunb^cit jcftt tvteber bcffer gc^t,
tooju id^ 3^nen uon ^erjen ®IM iDunf^e.
S)ie ^iefig^e ^omorgel mirb in einigen 3Bo^en fertig
fein. 2)er %on ift, njie c* uon ^ernt %x. ©d^nf je ju crtDarten
toar, im üoUen SBerfc großartig unb fräftig burc^grcifcnb ;
ein magrer ^onmeer, bad in bem ^o^en maieftatijc^en ®ebäube
§in unb ^er njogt. 2)ie SBirfung beS \)0Ü^i\ SBerfc^ toar für
mic^ gauÄ \m\ ; bcnn mcnn ic^ anc^ fd^on ä^nlid^e groge unb
noc^ größere Stireren gefe^en l^abe, fo f)abe ic^ boc^ in feiner
ein jo mäd^tigeS Orgelnder! get)ört befonberd mad bie SRannale
betrifft, ©ie einjelnen Stimmen, bcionberö bie gambenartigen,
btiugen einen mat)v^oft ät^evijc^en Xd}\ ^erDpr,' unb tpcr Tieft
))on biefen ^önen nicftt au^ bcr (Stimmung« be^ getvöftnlic&en
StOtac^dlebend empor gehoben fäl)lt, beffen ^erj mng maftrlicft
mit einer ftarten Ärufte umgeben jcin.
^err @cftu(je bemä^rt fid^ ^ier nicftt nur aU ein er^
fa^rener, fonbem aud^ oU u n e i g e n n ü g i g e r Jlünftlcr, baß
tt toaftrfcfteinlicft bieje Drae( oftne anbern ©eminn , atd in ber
Äunft fortgejdörittcn ju fein, t)erlaffen wirb. 3)abei ift e«
iDirHtd^ ju' bebauern, baö feine grofee äRüfte unb Stuf Opferung,
loie ed fd^eint, Uon ber Oberbe^örbe gar uid^t anerfannt toirb.
S)nr^ bie Dor^elegten fragen megen ber Drgcl in 85a^
taUia, ftaben ©ie micft bei meiner jcftmad^en ©eiie angegriffen.
3(ft erlenne ben Umfang 3£)rer mit fo oielem gleiße ge|am«^
melten Äenntniffe unb Srfa^runaen uiel-j» fcftr, aU bafe eS
mir einfallen foBte, Söuen in oiefcr Sejieftung ettpa« uon
SBic^tigfeit uorbringen jn fönnen, mad Sftuen mcftt felbft bei^
QefaÖen n^are; idj möcfjte mir jebocft gelegentlich bie ©ad^e
überlegen, unb im galt mir einige Sbcen jnftiefeen foHten,
Sftnen bicfelben balbigft mitäutöeilen.
3n ber angenel^men ^o^nung, bag Sftnen bie Orgel
feine 3^it laffen toirb , franf jn merben , empfiehlt ficft 3ftnen
in frennbfcftaftlid^en ^nbenfen ®. %,
5«acftfcftrift ber 9teb.
^a$ frennblicfte SSer^ältnig ber beiben jffinfiler n^urbe
iljäter burd^ SBilfe« ©treiticftrift : „Offene^ ©enbfd&reiben an
bie Ferren äRufifbir. SB. SBacft in ©crlin , Organift © a a f e
in ^alberftabt unb Organift^ r i e f e in SBi^mar, betreffenb
bie tn ber äRarienfircfte ju äStdmar neuerbaute Orgel, unb
bie Seiftungen bed OraelbauerS &, ©d^ul^e in ^aulinjeda im
Drgclbou u. griebr. SBilfe, SWufifeir. in ?ienruppin. öamburg
1845. (3. ©cftubertft & ßomp. in Hamburg)". S)omorg.
Saale uerfafete barauf eine geftarnifd^te ©ntgegnung: „©e^
f^reibung ber grofeen Orgel in ber SD?arienfir^e p SBii^mar
foiüie ber grofecn Orcjel beS ®omeS unb ber ©t. warienfircfte
ju ^alberftabt.'' @in Seitrag jur Seleucfttung unb SBurbi«
guna ber et^entftumlicften ?(nficftten unb ©runbfäge bei^ ib.
äXufifbir. SBtlfe in SReuruppin in Sejug auf bie Orgelbaufunft
{^alberftabt , gjanj.) ^rof. Dr. Töpfer ftanb auf ©cftuIjeÄ
unb Saafed ©eite unb bie ^^reunbfd^aft ftörte uon nun an auf.
SRad^ unferem S)affirftalten »ar Im« {Rechte fidler auf
©eite ©(ftuljei», SaafeS unb 3;öpferi»!
fBefptt^un^en.
5DicboIb, Soft., Op. 45: „©in Sieb im ftöftern eftor"
nacft ^ftiL 2, 10 u. 11, Uon ® c r o f), Santate für ®e*
tangfoli, äRänner:« ^^auen« unb gem. Sftor. ^auier unb
Orgel (§armoniumy, SJfiffelborf, ©d^nmnn.
2)ad bebeutenbe unb originelle SBert glicbert mie folgt:
^ad) einer im granbiofen ©t^le ae^altenen (Einleitung forbert
ber ©olofopran auf, ben ^errn ber 9EBelten ju preifen. ^a
grouend^or (3ftO entfprid^t biefer Änfforberung in fc^iounj|*
UoQer SBeife. ^ierauf ertönt ba« Sob ber Patriarchen
(Xenor^ unb Saßfoli). 2)er bretftimmige 9Rännerc^or ftimmt
m bie« Soblieb ein. 3n ä^nlic^er SBeife fingen bie ?ßro-
p^eten unb Slpoftel. 9ln le^tere fd^liegt ftd^ ber maje^
ftatifd^e ß^or f. ÜJfönnerftimmen : „Tu es Petrus". SBenn
biefer, mie nod^ jmei anbere ©tücte bem confeffioneUeii Se«>
fenntnig ni(^t entfprec^en, fo fönnen biefelben, ah nid^t abfolut
bem ©anjen ange^örenb, auc^ loeg bleiben. S)en ©oli ber
üRärt^rer folgt ber mci^euoQe gem. S^or: „0 Roma no-
bilis". Sinn treten bie Äinber 'pm greife be« öerrn ein.
©ogar bie Reiben ermangeln nid^t, bem SBeltenf^öpfer ein
Soblieb barjubringcn. Huc^ bie greunbe be^ SBeltöeilanbe«
(SRaria, SDiart^a unb Sajarui^) fpenben i^r ©d^erftein i\xm
allgemeinen Sobe bcS SlHer^öd^ften. ©elbft bie „muffelig Se*
labeneu'' unb @lenben nebft ben ©ünbern, \a fogär bie
2)ämonen n^ollcn in bem allgemeinen Sobgefange nid^t ju^
rüdlbleiben. ©c^lieglid^ Uereinigen fid) ^lle in ^mei mäd^tigen
unb prächtigen Stören ju bem Siebe in ^ö^erm S^or.
SBir ucrfe^len nic^t auf biefe eigenartige unb fe^r mir*
fungduoQe (Srfc^einung befonberd ^injumeifeii. ^ie mot)lge«
troffene Sbarafteriftil ber uerfc^iebencn Sobpreifen'en, bie furje
aber präcife S^ffnng ber einjetncn ?lbfd^nitte laffen feine 9Ko*
notonie anftommen. S)ie ?lu<^fü^rnng erforbert feine abfon*
berlid^en SBttttel.
50 aSiolinbuette öfterer SJWfter für ben Unterrid^t auÄ*
gemault, mit ^ingerfafe, Sogenftric^en unb SBortragbe*
jeid^nungen Uene^n unb fortfdgreitertb georbnet u. Subm.
«bei, föni^L ^rofeffor in TOünc^en. 1.— 3. ©eft;
Seipjig , ©temgräber.
aSir muffen biefe Slumenlefe auf bem ®ebiete ber ©u*
ettenlitteratur älterer SSiolinmeifter alÄ eine ganj uortrefflic^e
bej^eic^nen, nic^t nur in^altlid^ (ed finb arbeiten uon 9Ban^aII,
Sriini, $let)el, Sampagnoli, maia^, äJ^ojart, (äeminiani, ^a^bn
unb ^obe forgfältig audgemä^lt unb fomo^l progreffiu als
aud^ inftruftiu georonet), (onbern auc^ bie äußere mtdftattung
unb ber überaus billige $reid entfprec^en allen ^Inforberungen.
^eft 1 enthält gutflingenbe ©tütfe für bie 1. abt^. 2: für
bie 3 erften, 2lbt^. 3 für fämmtlic^e Sagen.
37 Originalcompofitionen für ^ianoforte u. SSioline
uon S)iiffef, SRieg, ©c^mitt, &a^bn, SWojart, Äu^lau,
aSeber, ^rj. ©c^ubert, "SRaia^, »leiffiger, 9»enbeföfo^n*©.,
Seet^ouen, ©po^r. ^^rafirung^andgcibe in fortfd^reitenber
Drbnung mit 5"*9^mo6, Sbgenftrid&en unb JBortragÄ*
beäeicftnungen u. S u b m. ?t b e l. Seijig , ©teingräber.
?lnc^ biefe ^rad^tauÄgabe Uerbicnt in jeber öejie^ung
ben erften ?BreiÄ, beim fie ift uon einem SDJcifter uorjüglid^en
9}anged mnfifalif^ unb päbagogifd^ bearbeitet.
6nc^flopäbie ber euangelifc^en Äirc^enmufif bearb. u.
herausgegeben uon ©. Äümmerle. 3n 3 Sänben
18.— 22. Siefrg.
Dag uon enormen gleite jeugenbe SBerf ift nun bi»
jum Sudöftaben SR. aebief)en. S)er SSerf. Uerf ügt über eine ftu*
penbe Selefen^eit. ®ie §auptfoc^e ift, bafe er mögli^ft geregt
\a urt^eilcn Uerfnd^t. S)ie Seurt^eilnng bei^ alten, guten
Sater 9Jind£ galten mir ein menig mi ^art. S)ie Orgel in
ber 3o^anniSfird^e ju 9)?agbeburg ift nid^t Uon 9teubfe,
f onbern uon SBil^. ©auer in granffurt a. O.
SRüller, §einr. gibeli«, Op. 12: S)ic ^eilige glifabctb,
oeiftlic^eÄ ?feftfpiel in 7 Silbern jur Aufführung mit
lebenben Silbern, für ©oli unb gemifc^ten ß^or mit
iflauierbegleitung nebft uerbinbenbem Ztjct Älau. äui^jg.
5 Ji., ©timmen 2 Jt. ^ulba, SWaier. 2. «ufl.
9tac^bem baS „äBei^nac^tSoratoriuin'' bed je^t leiber er^
blinbeten Serf. Uielfältigen SeifaQ gefunben l^at, füllte ftd^
berfelbe ueranlagt , bie Segenbe ber ^eil. Slifabetb , nac^ ben
berühmten SBartbur^dfredfen beS ueremigten äRetfterd ^. u.
©c^lotnb, oratortfc^ ju be^anbeln, nad^bem bereits Dr.
-v^
16 —
^tanj b. Stf jt btc frafllidöc ficflcnbc in bcr \). 5R. SBaanct
unb t^m cmenctt aflic^tuiiq bargcftcUt ^at. S33ä^reiib bei Sifjt
ein grofecr oramatifc^er ^ug burd) ba^ ®anjc gef)^, barf ^tcr
lebictlic^ ber bctrac^teubc iinb crbaulidöc ©tanb^uiift in crftcr
Siuic ^crDorgc^obcn luerbcn. ^q6) bcr malcrljc^cn iBorlagc
befi aWiind&cncr 9JWfterd — tuenn nitd^ iiic^t ftvidtc — j^crfaUt
b'a^ borlicgenbe SBcrf in fotgciibc 7 3;i)cilc: 1) Slifabet^ä
©ottcÄliebei 2) baö JRojcmüunbcr, 3) eiifabct^« SBotilt^un, 4)
ber ?(bfc6ieb uom fiaiibgrofcii, 5) i^re SBertrcibiing Don bcr
©ortbnnj, 6) bcö Sanbgvafcu ©cifcftnng in JRcin^arbSbrnnn,
7) @lifabet()§ fcl. ^eimgnng nnb SBcr^errtic^nng.
®in längere^ 3JorjpieI in g*bnr, tunrbig an bcn alten
fat^otijd^cn Äirdöenftl)! erinncrnb, ueröffnet ba§ cbclc SBerf.
5)ci bcm jc^önen ßt)ür: „(£li|a6ctf)a, gnrftin tüilb", ift ein
alter Sicft äwedEmäßig bcnn^t; bic üJMobic paftt anSgcjeic^net
baju. 35te nnn fotgcnbe Derbinbcnbc 5)cclamation, n)clc^e eben*'
faÜÄ Don bem Eomponiftcn, in jeinen nielcn nnfveimifligen
ajinjeftnnbcn uerfofet lonrbe nnb ioüt)IgcInn9cn ift, leitet jn
Kr. 4: ,,0 iüfeeftcr 3cjn§"; (für et)or) über. 35a« dio\c\i-
ionnber nuifaßt jnnäc^ft ein icnovfofo : „3c^ fenn ein t)o(bcS
Sfiimfein", fobonn aber ein ©opranjolo mit El)or: „Äinblein
liebet einanber!" S)a§ 3. S3ilb ift fic^ttic^ mit großer Siebe
gearbeitet: co be[tcl)t onö einem ier^ctt mit S^or: ^ilfrnf
oer ?lrmcn (3;ejt Don ^citeme^er, 2(*molI, •$) nnb ben'i jef)r
fd)ön a(d ®egenja^ njirfcnbcn smciten 9(b]ct)nitt: Danf bcr
Armen (9('bnr, ^s), Xejt ebenfall« uon bcm QSorgenannten.
5)cr 3lbfd)icb Don bcm erlanc£)tcn ®cmat)I toirb mit einem
SlWarfi^c ber ffrcHäfa()vcr eingeleitet, in toe(d)cm ba« bcriitjmte
a(te Sieb : „9Rittcn toir im Seben finb", paffcnb Dcnucrtljct ift,
iüonad) ein ältere« fiirr^cnlicb: „©oU« fein, fo jei«", in beut^
ff^er d^oralform folgt. 3n ber „Übertreibung uon ber SBort-
bnrg^macljt fiel) ber aöbefannte^^cjt: „Scfjönftcr ^crrScfu"—
angeblich an« bcr ß^it bcr Ärenjjiigc; aber nid)t in ber be==
fanntcn mobernen UJ^etobie, tok lolr^c Sifjt in ben ^jompöfen
Ärcujjiiglennarfc^e benntjt \)(it, fonbcrn in eigentöiimlid^cr
SBcijc (®=^motl, V*) geltenb jncrft foliffime, bann cftormäBig.
S)cn 3"f^ö"*^ ^^^ SSertricbeucn, fc^ilbert ber toeid)e 6^or: „D
©cer in aUer Vlngft nnb 5»otl)" ((g^bnr). ?lnd) l)icr ift ein
ältere« Äircöenlieb benn^t. @in fcicrtid)er Xrancrmarfd) fnnbct
bie 83eife^nng be« frnl) Doflenbeten Sanbgrafen an. S)aranf
fülgt — bie einjelnen Slbfc^nittc finb immer bcflamatorifcö
Dcrbnnben — ein 5^ranerc^or in ^^^mofl: „3)ie ©celen ber
®crec^tcn finb in ®ottc« ^anb". Qnx aScrl)enlid)ung ber
cbten ©nlberin ertönt ein fdjöne« ©opranfolo: „9)?id) ücrlanget
onfgelöft jn toerben", njoranf bcr ©opran meitcr fingt: „93rdnt
S^rifti tomm in beine« SJater« ^an^; ba« Gintrctcn bc«
grauenc^or« ift öon befter S^irtung. S)er ©c^lnßc^or: „O
luie groß ift bic ^iille ber ©ic.igtcit", ift für 2 9lbtbcitnngcn
(S)oppelc^or) bered)nct, loobnrclj \>c{^ cbelc ®ebilbe einen recf)t
toirfung«üoDicn Slbfc^lnft erl)ält. 3)cr ©t^l ift cinfad), fird^ticö,
mcl}rcntt)cil« l)omopl)ün, ol)ne fontiapunftiic^c 5lnnftc, fobafe
bic 3ln«fül}rnng nur mäfeige 5lräftc crfovbcrt. 28cnn aber bie
®cfang«mittct, ba« ©eflamatorinm , bic Öcglcitnng (ÄMauicr,
nod) bcffcr Harmonium ober Orgel), fonnc ba« })laftifd)e (Sic*
ment beftcn« harmonieren, fo luirb bcr ©inbrnrf, nic^t nnr in
lat^olifdjcn fircijen, ein ticfgreifcnbcr fein.
Parabel. 3n einem grofecn nnb leiten SRanmc ftanb
ein tjcrrlic^e« Ännftgebänbe , meldte« bie öctonnbernng aller
baranf ?ld)tenbcn erregte. 9In ber Hußenfeite bcfanb fid) ein
io{)er nnb ftartcr Saum, ber bi«n)cilen ftarf beiocgt mnrbe.
)abnrc^ t^eilte fic^ bem finnftgcbänbe eine mcrtlic^e . Srfc^nt*
tcrung mit, beren 5Wac^iüirfnng ftc^ balb änfjcrte. Jlber bcr
über baffclbe gefegte 9tmtmann mar bann gleich bemüht, nac^*
jjufe^en nnb jin probieren, ob ?lQe« noc^ in Drbnnng fei, ober
in loeldöcr ,t)i"fi!^t ?lb^nlfc nött}ig fei. ©o blieb oa« SBerf
über 40 Sabre in gutem ©taube; feine frembe ^nlfe njnrbc
gebraud)t. ^a !am ein neuer Slmtmann anf, ber mn^te nid^t«
üon ©trnctur, ^atte e« tüoljl anc^ bem Sßorgängcr Dcrbad^t,
bog biefelbe fic^ fo oiet 9)liif)e gegeben. — yiixn \m\xht obeir
unb unteit gemirt^ic^aftet, bm« ba^ Qma l^elt. ?Iber e« toä^rte
faum gn^ei Sa^rc, ba mngte ^älfe gemfen luerben, nm ba« in
Unorbnnng geratf)ene ^oieber in ©tanb ju bringen nnb Mlle«
tidötifl ^ufteDen. — 3a , ja ! — ein foldjc« Snnftiocrf ^ält
fi^, aber man muB e« aud| galten unb — betoabren! —
Wir.
3En einer tburingifcften Sanbgcmeinbe mar nacft langem
$)arren enblid^ eine neue Drgel angefdiafft morben. 3)ic glürf*
liefen Sefi^er traten in bcr Slad^barjd^aft ungemein groß mit
i^rem neuen tönenben Sefijjt^um. 911« fie nun mieber einmal
ungemein „anffc^nitten", faate ein 3"^örer : „3ör folltet @ucl^
gar nid^t fo aufmachen, benn @nre alte Orgel t)at ja eiit
©d^eercnfc^leifcr meggefa^ren!" 9?oc^ öente ^cißt e«, toenn
Siner an^ bem betreffenben Orte „anffcfincibet:" 9?nr nid^t
granb getrau; ®urc Orgel f)at ja 2C. ®a« alte ocrfloffenc
Orgelc^en mar nämlic^ )o minj^igr bag man e« auf einent
©cftubfarren fortbringen fonntc.
Sn einem anbern tf|üringifd)cu Orte fam einft ein ßcier*
orgelmann an unb bat nm Nachtquartier. ®« mar Äirmfc
bajelbft uub jeber 3Binfel mar befe^t. „5So foll ic^ aber mein
3nftrnment unterbringen? „S)a« tt)un loir in«— ©prifeeuljan«;
ic^ i^abt ben ©d^tnffcl baju", fagtc ber SBirtt). S)er Örgelifte
ift bamit aufrieben, fe^t fein Snftrumeut auf fein ®efä^rtc
unb logirt e« in befagtcm $äu«lcin ein. 333ä^renb ber yiai)t
bricht in einem benacbbarten Orte geuer an^. üKan mad|tc
in bcm „firmfeligen" Orte Samt; bic ?lnfpänncr fabrcn an«
bcn 5^bern; man ftnrmt in« ©prifeen^au« unb jerrt ba«
Dornftebenbe ®efäl)rte j\nr ©^äufe. 911« man ba« Sing bei
Sid^tc befielet, Ratten bie „bcbippertcn" JJ^nermc^rfente ftatt
ber ©prifee — ben Drgclfarrcn fammt ber Scierorgcl ermifd^t
unb im ©tnrmfc^rittc imd^ ber J^id^barfcbaft gcjogen. äJ^an
rnoüte jtoar ben 3Ki|griff ganj gebcim galten, aber er ift
bennodö Dcrrat^cn moroen.
3n ber neuen SSclt, befonber« im Sanbe ber 3>ollar«,
flibt c« befanntlic^ gar oiele religiöfe ©cftcn, bie mitunter gar
romm t^un, o^ne e« jn fcin[ fcpne 2!empcl bauen, andi
^ineingebcn, aber gleidimo^t ber©üuben uicl begetjen, abgefeiert
baDon, baJ3 e« anct) rec^t tncötige, b^c^aditbare nnb mabr^nft
fromme a)?enfc^cn bort gibt. * — Sin ijarmcr in SJJiffourt
moljutc eine« fc^önen Sage« mit feinem tör^terlid)en Fräulein-
einer SJetoerfammtung ernften ©inne« bei. Urplö^lic^ unter-
bra^ er bie 9lnbac^\«ftuube mit ben SBortcn: „3d) möcbte
cjcrn fromm fein unb in ben §immet fommen. — aber mcnn
jener ©ctjlingel auf ber anbern ©eite nicftt auft)ört, meiner
3;od|ter oerlicbte ®efic^ter ju fcftneibcn, f o mirb c« crft gct)örigc
©c^miffe fegen, c^e mir mit ®eten unb ©ingen fortfahren,,
fönnen."
Ane ftardbrnmuftC.
(^i bem ^intefte, föte er niif bem Sanbe in ber Umqebnni)
bcr „^ötabt ber flroftcn 2:obten" flcfproc^en wirb. (?lu8 bcr Scitung
„^eiitfdjlanb'' Don ^.^omad 3ßt)lbe, lucte: ^ii^. SB. in @d)l.)
„dlo, alfo j'r Äarmcfe fämmeftc" fa^tc Satter g^reftcü
edö Oarlalife micf| brnff. ^eicr l)ommer ood^ mäbber Äarc^cn*
mufil, b'r alte ©c^nljc fic^rtfe uff." — ®^ bm ood^ ?i'r
Äarmefe gegangen, natierlid^ ood^ en be J?ard^c, meil cd^ gar
je neigiereg morre, ma« b^r alte ©c^ulje fart'g gebrad)t ^atte,
S)c 9IbjeDanten toarren namlit^ fc^onne a paar Sabre mät
ä^ren «^anter oneenig on l)atten anne 3^ittang fcene ^ard^cn^.
mufif marrc getjatt. S5'r alte ©c^ulje aber^aate gemeent:
„S)a ä« meiter nifd^t, ed^ mäll fn a alte« ^ar^enfc^tede Don
aJollanben grabe fu gut einiebe on uffie^re mte bar grufenaf^ge
Kanter." A funne nämlid^ a be«d^en jElaDier on ^ieltne
fcftpäble on ^attc a arußen ©c^tij brnff. 911« Songe t)atte
mät 3)i«fant gefong'n (be Infcn SSegel, bie« nad& gegiert batten,
faxten freilidb cmmer „mifc^ant"), du bie alten 9lbieDanten
funnen ä^re ©externen aufcmcnt S)'r alte ©c^ulje Iub nunne
be Song'n a paar mal bei fic^ fomme on iebetefe ein. ^aVn
TT" i -
— 17
^idfanted ba ^atteiS feene 92ut, ber aeu! balb, o\\ bie ftatle
brcDtcn wie bc Scm'it. Aber b'r Alt! SDa m.arrc ^oHaiib
cn Slicten on a garfc^tocr §afen brau. S)an fiuuic b'r alte
©c^ulje iie^ feitge on be Altiiotcn bie funnc ood^ nec^ laje.
Jldi", mecntc, „loenn'i^ nur bie öbrigen brci ©d^temm'n rc^t'a
fonu, uff bie eene warb'» ^arnac^cu md) anfomme." W Aß
lufe wad.
?Iu a SIm'nbe ad ^aruac^en 'd oauje 6^ur jefammen^
^elomm'n ou fe ^on flefoua'n, boffen alten ©^uljen 'Ä ^arj
en fieibe gelacht l^at, on ooffed bord&'§ ^albe 3)orf gegiert
l^on. ^'r alte ©d^ulje ^at f'c^ aU ^iregent noc^ \va^ je
qute getrau ou be Song'n nffgemuntert: ,,3ürtec, i^r 3ong'n!
§ortee !" ^aruad^eu l)Qtte fic^ bc Ubveu juge^alteu on gcbreQt :
„^Quo! 9?ecö \\i laut! $iauo!" ©'genf aÖed tt)ie an ©d^nier^
^en, on ooc^ be i^uge cid o^ne A(t ganj gut gcaang'n. 9(6er
mät'n ©inja^c Don SSaffc toarre uert) rad^t jefräb'u. ,,3^r
mofet be Jecne uiarre tuub fenge, fn !" on battjen Därgemac^t.
SBujc ^cem gcugn, ba tjouje gentcent: „Dnfer Äant'r ioarb
fdi aber arjere", on 5^e§, 'n alten ©cf|uljen fei ?ßate, äS
b'rbecme fij nod^ ainal en bc Äcd^c gelouf'n on l^at'n 3f"9^"*'
anfang en be Ufenblafe nein gefong'n, meit ba be ©d^temme
tacj^t tuub ou \)oü fleugt, ©etue &^tinue ^att'u freiließ a att'n
Äcfel gejd)euipft on a bnmnx'u ©(^affopp, bar nifc^t wie
iRorr'udpoffcu eu Äoppe l^ättc. ©e ^atte f£iöi>une a bedd^eu
oebämmert on en erfc^t'u ©d^rcd'u gemeeut, '^ tt)erre anc
Still) fraul geiporr'n.
®u b*r ®eueraIbrobe fviel^ Dar b'r Äard^e batten be
ÄaruieSmufefautcu , ec^ qtoobe 'ö toorr'n be SSiffelDacft'jc^cn,
00(6 mit gefcfepöU, on b^r alte ©djulje ftaub nun fu larjen*
grobe bort uff'u S^ure, al8 toenuc a 9?ac§enfc^tal Oerfcfelodt
^ättc, 9tuu ^atteS auSgeIntt on'd erjd^te Sieb toarre gefon'g, —
eublic^ genfS IM.
3)'r alte ©c^ulje f)atte a 9?otenb(o!)t jefamm'n gerollt
on fd^lufn Xatt tvk a gelarnt'r Äapanmeeft'r. S)'r erjdöte
3;eel gcuf oocf) gauj gut, baS utofe'c^ fa^, ou ood^ ber ättjccte,
baS uiaare a ©olo, ba§ {auf b'r alte ©c^ulje alleeue. A l)C{tt^
emmer uacft aue I)cbJ^c Safef^tennue, nur be tiefen S^eene
Hang'n a bedc^eu fvo^'g, on bei äuuer rad^t l^ud^'n ©erteile
äberfd^lud fe fid^ auml, aber bad l)at ju nifc^t ju bebeiten,
t>a^ paifiert gruben Äiuftlern oid^.
©^ famb bc gugc. gvc^ l|at f'cl) eu'd 3^^^ gefef|t on
iu f^icuc ruub uoruetbal ge)ong'u, bafe ui'r feiue greebe.l^atte
on'd fcftcinte, ate ab alle§ glatt'g bor^gie^ fülle, — aber uff
cemal, edj loecfe ued^ n^ie'S gcfomm'n ah, ba tvant b'r gab'n
^crreffen. SlDcÄ fauf on bind on fäbbelte bord^enanber n)ie
©ouerfraut ou ©d)leppcrmclcft. S)'r alte ©d^ulje toarre cmal
tut toie a Xrutl)al)n ou cemal blaß tt)ie aue ©c^tam'udbcdEc.
@eue ©d^temme nac^ ber anbern gierte uff on ooc^ be üRufe«
lantcu tt)arr'n eener nac^'n anbern jc^teUe, jerlefet mad^fn be
:^cmer nac^ a paar mal: tut, tut — on alle n)arred.
@n b'r Äard^e warred meidc^eufd^teUe. S)'r ftant'r fafe
uff b'r Drjclbauf ou \)at en j'd^ neiugelac^t, boffen b'r 53udtel
gejc^uttert i^at ^arnad^en ^atte angefangt mät fd^päl'n, on
Joic! '© toarre namlic^ a farmooftcr ©dipäler.
ißon'n SRufefauten \)at j'c^ eener uac^'n anbern fad^tgen
fortgef(6le^en, on be JlbicDanten ^on f'dj l)enger be Drjel ge^»
flid^ on eener ^at be ©c^ulb uff'n anbern ^efc^um'u. @c^
gloobe toennd nec^ en b'r ^ar^e niarre, ba Ratten fe t^ieQeic^t
gor a ©ängerfrief uffgefie^rt. ©ublic^ l^on yd) bei b'r ?ßräb'gt
?(ceentgt bofi bie Suocrjong'n fc^utb gewaft tt)err'u. 3)e SRo*
inenbrie^ foH ^e SDtett'ge mand^cu nec^ gef^mäcft ba on
ooc^'d Äaxmedbier afö äb'ö ffiff'g merre. SRur be StadEcr^
Eng'n ^on f'c^ nifd^t braud gemad^t on ^on ä(|r n ^armed^
4en mät grugen Slpptiete t^arjä^rt, toie toenn ntfd^t ti&x^
gefall'n wene.
^'r alte ©d^ulje f)ai yd) be gan^e 5tarmefe aber ned^
la^t fte^. '©äff'n aber b'rtoajn traurig genoni gegang'n on
üVit SBalt l^atten gefrabt: „SBic äffa? ®ätt'« a äberfd^ Sobr
ioabber ane Äarmedmufif?''
9}drM{it0ett. (5t. dkorft^fird^e. ©otmtag ben 16. 92ot)eiiibet
uad^miUagd 4U^i:: ^arfen::^omert t>on 9lbolf @}öb6n (ilamnieiDirtuod @r.
SRaj. M j^5niftd. i>on ^ortupal) unter gütiger 9Kitwir!uitf| wn ^rjfuleht
9to^mer (@opran), unh bcv ^eiTen Subioig €(^niibt (ilenor), 6tQotfanti>r
Xrautner (S^ioliite unb Orqe(). $fan*er Q^ti^t (d^eUo) unb fie^rei' 3intmei>
mann (Crgel) \otoK be« pivteftantifdien ^ircbenc^ord. $roorontm. 1. ^lA«
lubimit unb f^^une für Dvf^l bon ihrebd. 2. a) ©ermüde bicb. o liebe @eele,
(S^oral u. 8eb. Sod). U) $3ie f(^5ii leitet und ber Worf^enfteni, atjural d.
@eb. 9a(^. 3. fton^ert für ^arfe (^nbonte, ^lUeoro) u. grriebrtc^ b. (Strogen.
4. 3d) \mfi, bad ntetn (Sriöfer lebet , 9(ne für (Sopran and .^i^efFtod'' u.
Pnbel. 5. H. «fnbante für ^mfe o. @i9b6n. b) jh(ttf(^i» Sieb a\t^ bem
$?itteln(ter (1292) für f^arfe \>. (3j51b6n. 6. (^inleitunQ, SRecitatiu unb
9(ne ffir Xeuor, (Sbor unb (Si)ora( aud ber SReforntationdfeft-^antate ,,^artin
fintier" mit Orj^cl unb ßnrfenbefileitunß ü. gr. © 5:rautner 7. ?lbaftio
für ^arfe, 93io(ui unb (fedo u. $alnter. 8. a* IHr^enlieb aud bem 16.
^a^r^unbert für ^orfe u. 9(rcabelt:>8tf^t. !>• 9l(te8 Uhner Weiftei-fang erlieb
(1604) ffir ^arfe u. f^nl^dber. c i!orgi)etto mit Orflelbeoteituno fiir^arfe
ü. Obert^är. d • 9iaenretto für $arfe u. @eb. 9a(^. 9. Sei^nac^tdlieb für
^enor mit ^arfeiu unb OrgelbeaL u. 9lbam. 10. h) ^u ^irte Sfraeld
für gem. ^(or )^. S3ortniandfQ. ^«^ Wa^ &ott i(ufAnnnenfü()t fiir gem. d^or
t). d. @d)unmnn. 11. a> fiorgo Quartett für Biotine, (^edo, |)arfe u. Orgel
u. Raubet, h) 9(nbante Quartett für Violine, deHo, ^orfe u. Orgel o.
(S(atai}e9. 12. {>ei( nnfenn ^önig, ^eiU gantafie für ^arfe \). $ratt6.
mmmmml%tmm*mm
•»<r«0^# C-CH>^*-
^er f önigl. ^aforgelbauer unb afabcmifdie 5^ ü n ft I e r $3 i I b e I m
@aner inf^ranffurt a. O. bat im Dergangeneu ^a()re fotgenbe neue^erfe
fertig gefteüt: 1. SDreöbcn, ^ctrifirdje mit 26 Slunmcn. 2. ^eter^burg b.
S"Ib/m. 16 @t. 3. ^ren^Ian, SWfolaifirdje m. 30 @t. 4. a)orpat, @t.
SWarien m. 33 @t. 5. aJiannfeein! , griebricbMirdje m. 10 @t. 6. dolberg,
3)i)m m. 45 St. 7. ObciflörSöcim, 9?öein^cficn m. 15 @t. 8. Sralif, Ober*
bru4 m. 13 (5t. 9. £ennep. 9t^einlanb m. 40 St. 10. SSo^minfel, Slbein«
lanb m. 16 St. 11. 9ntenefien, 9?^einlaub m. 23 St. 12. ^intenH b.SRiga
m. 8 St. 13. 9?et;brud), 3Karf m. 8 St. 14. IRijborf b. »erlin m. 15 St,
15. ®affcn, fiaufit m. 20 St. 16. griebeberg, Seminar m. 7 St. 17. $ruft,
ffieftprcuSen m. 5 St. 18. 3emtfün), "inaxt m. 5 St. 19. «ßi-etoria, Süb*
afrifa m. 10 St. 20. $ern m. 10 St. 9(u6erbem mürben 4 griü^ere Um«
hauttn ausgeführt. 3n $(rbeit beftnben fid^: eine neue Orgel für 9){übl«
baufen, i. Jb. m 60 St., eine beSgl. für Rio de Janeiro m. 46 St., für
bie Synagoge in SBerlin m. 41 St., bc»gl. für ©üftrin m. 30 St., fürSütt*
ringdbaufen (9?bcinlanb), 2z\pm *"• ^ ®t.
Orgelbaumeifter ^ermann 5^ o v p ouS SBürgel ( Jbüringen) ^ot eine
neue Orgel in 3i"""cm b. 3)onibnrg, mit 15 Stimmen, in gemoftuter
9(udj(ei(^nung uoflenbet. ©egenmffiiig ift er mit mehreren Umbauten ftiterec
ffierfe befdjaf tigt. 3)ie 3) i 8 p o f i t i u n mar f olgenbe : I ^rinjipal 8',
®üTbun 16', ®amba 8', ©obipöte 8', Oftaue 4', 9fbt)rfföte 4'. II Soli*
cional 8', ^annonüa 8', fiieblid) gcbarft 8', giöte 4'. III. Sub« ©iolon*
u. ^riui^ipalbag.
83or einiger 3cit ftarb in $ari8 ber (Somponift ©6for gr^ond
@r bat u. 91. onc^ einige treffliche Orgelpi^cen bcranSgegeben. ^n feine
Stelle ift SReifter S^arleSaRariaSiborald Sebrer M Orgelfpield
am bortigcn (Sonferuatoir eingetreten.
3n ber Orgelbananftalt beS ^.^rcbeifen in 2)re8ben ift ^egenrnJlrtig
ein ueued $ianino oufgeftellt, nod) (Srfmbung be8 Sq, ® hm bei, bei
bem bie J^Iaüierfaiten burcq üibrirenbe SRetoITi^ungen, unter ^inmirfung Don
Suftbrud, ^um (Srflingen gebrocbt merben. ^'r auf biefe 9lrt erj^eugte
Jon ift rein, Doli unb gvog unb erbAlt bie ^auer be8 9?ieberbru(Id ber
betreffenben Softe, bie bem entfprecbenb eine onboltenbe ift.
$. ^ill^ Sflel^berg in Seiv^ig ^at 14 Stnde ouft $rof. fR^etu::
bergerS 24 Stuben in $rAlubienform oudgemAblt unb für ben Unterricht,
(gingerfaj jc) eingeritbtet, (fieipjig, grritWr 3 ^).
3n gleichem Verlage erfd)ienen bon Dr 3B i l b- S t o b e in fttitxu
bürg: Op. 37, gciftlirfje Sieber f. gem. 6bor. 1. ^. (^ort u. St.) 1 Jf.
2.|>eft 2,20; Op. 38: ^falm 71 f. 1 Singft. m. ^iouoforte ober Orgel, 2 w<r.
^ie neue uon ber t^irmo fBoldter & domp. in fiubmigSburg
erbaute (Sonj^ertorgel im J^ünftleruereindsSooIe |u Bremen mürbe
wn $>. Org. 9{ö^ler in einem (Sonaert om 15. 9?uor. ^um erften Wole
i$ffentli(^ gefpielt.
^. ^ofcopellmeifter Sri^ Steinbocb in SJ^^einingen fübtte bofelbft
am 23. 92br. erftmolig bie iRottbftudpaff iou t)on(Beb. S3a(^ mit glAtt«
^nbem klingen auf.
2)er preu^ifdbe (SultuSminifter to. (S^ogler bot ben %rof-
Sr.^. S3bbme in 2)redben beauf trogt, ben bon fi. (Srt begrünbeten „beut«
fqen fiieberbort'' (bie beutfdien ^olteiieber oud ber Sorbett bis j^ur (^geitü
mort) mit Unterftii^ung ber tonigl. preug. !Regierung, unter SBenu^ung
t>on €rfd b<^nbf(briflli(^i 92oÄ(ofi unb S3öbmed eigenen Sammlungen
fortiufefeen, neu ju bearbeiten unb beroud^ugeben. S)er 83erlog ber neuen,
Donftnnbigen 9lu8gabe ift ber 9Beltfirma SBreittopf & ^rtel in Seipi^ig
18
Übertranen, imb foll baS flvoBartigc ®ert in 3 ftarfen Siinben innerhalb
ber nüc^ften 3^^^^ erid^etnen.
3n bem kiorgenannten Verlage tft tux^iidi ein neued bebentenbed
SBerf: „®ie (Sntfte^ung unb (Sntiuicfelung bed beutf(i)en eüangelijcf)ett ^irc^eiu^
liebe«'' in mufita((f(^ev »ei(ief)nnfl üom $i*af. $^ilipp fSoIfrum in
$cibe(berg erfc^i^nen. S3ir utndjen auf ^a^ duilrefrlic^e ^erf gan^ befonberd
aufniertfam.
(9lu8 Württemberg), etwa« fi'ir ©hitiffiennbe. 3)ic
€tabti: ober 8t. 2)iom))1u«rird)e ^u (SBüngen am ^tdax loar fci)on gn^nbe
be« 14. 3a^r^unbcrt« mit einer Orgel werteren, nlfu ^ii einer 3cit, inwetctier
; 9. in ber 5t:^oma«fir(()e ^n Seip^ig , in ber ^umf irt^e jju Ipalberftabt, in
Der ®tift«(ircbe gn @tuttgort, in ber l^ivc^e be« tieiligen 9kp^aei gu ^enebig
unb anöermArt« bereit« * berartige Snftrnmcnte in d^ebrauc^ )uaren. ^ie
crften ,^rge(ma(^cr" in Ulm werben wn 1414 an cnwäbnt, nnb feit bem
?lu«gana bc« 15. 3a^rb. ftnben ficft „i&of* unb ©tabtorgelmacbcr" jjuStutt«
|tirt. xilm Sa^re 1496 luurbe bie enuät)nte ©glinger Orgel mit uieleu
xo)itn neu erbaut ; e« war bie« um biefelbe Qz'xl ju welcher bie ^omfirc^e
in ^Bamberg unb bie ju %rannid)n>eig (auct) @t. 5Blaftn«fird)e genannt)
ebenfad« ein neue« Orgehoerf erhielt, le^tgenannte« @}ütte«bau« fogar eine
Orgel mit 35 SRegiftcrn unb 2 Älaoicren. 5)er Söüdjof Don fl*onftanii ertaubte
bomalö ber ©tabt (Solingen, i^ur SBefotbnng bc« Orgauiften bie ®in!iinfte
be« ©t. gelijs unb 9(banftu«=9!ltar§ in ber anpeile unjerc« ^crrn erbarmenb
»t Denoeuben. Unterm 10. unb 25. @eptbr. 1496 rid)tete bie 8tabt ein
©(^reiben an @imun SBonlAnber nnb ben Kaplan Jtonrab JSarter
mit ber ^emerfung, fie l^ätten i^re Orgel renuuieren unb fttnnnen laffen
unb h'dtzn fie nun, biefelbe mit aubeni befingen ^u Reifen, ^it (Sulaubni«
be« ©ifd)of« üon eonftan.^ ftamint uoiu 3. ^^higuft 1497 , lutb e« Reifet in
berfelben , bie Orgel fei mit großem 9(ufn)anb erbaut movben.
^. Ovj}anift ^oi). ^ren^^l in 4)ir)cl)berg (©(f)leficn) ^at einen neuen
?P 1 e n tw f r b e l für Saitcninftnimente erfunben.
Unfer« t)ortreffli4en Mitarbeiter« 2 e o ^ o f ( e r in 9{em»gorf gebte:>^
gene« ^xtify: .Tlip' Arr of Breathintr aa the ß^oia tif Ttniprodactton*',.
Wirb bemn(t<öft,*nad)bem bie erftc ^(ufloge in 12 (Sremplaren uergriffen ift,
in ametter tluftoge erfcbeinen. (£« tiämite wut^t^ Mobeit, wenn bte le^r?
reid^e @4nft and) m beutfcber (Sprache erfd)ten.
9(m 22. ^cbr. ging an einem beffem @ein ein ber bedi^mtefte h^=
nif^e Somponift 92iU Wil^. &aht, geb. 1817, am 22. Ottbr. iit
Jtopen^agen. ^r mar ni(^t nur ein groger ^ünftter, fonbern and) ein ebler
lieben«wnrbiger SKenfA. ©anft ni^e fein S^bifd^c^, grieben feiner @eelc^
^fanntli(!b ^at ftc^ ber Derf lArte SDleifter aucb a(« O r g e l c o m p o n i ft
Derfuc^t. 3)iefe Orgelftucfe [uib bei ^reitlopf & ^drtel in fietp^ig erfcf^ieneiL
$8 tief toe4>feL
ö.
^rm $rof. !D2atb. ^anfen in IBopen^aaen, fomie ben Ferren ®..
unb ®. @. t). Arielen, nebft 4>erm «geerboUe (??ieberlanbeT: heften
t f •,^-- ctt\** r^^ cv •' t Ä. VF»* rfv ^\ * A p * ^%j£
feiern fönnen, gereicht un« ^ur befonbei-en (S^enugt^uung, ebenfo ban Sie nun
beinahe 25 Saftrc 3.^rc gebeiblic^e ^irffamfeit in ber „neuen ^elt" tnU
faltet ^aben. 3" beiben 3lubil(ien ))erfe^len mir nic^t bie beften Si'uifc^e-
m fpenben. — ^. (Santor 33. $. : 3)ie nenefte 9lu«gabe ber mufifalifc^en
Sibel, b. ^. „be« mo^ltemperirten Älaüier« \)on ©rofemeifter 6 e b a ft i a u
I ift üon Ur SRob. ?^ran^ in^alle unb bem (Uriduct) ueremigten Otto
3) r e f e l (in ßeipjig, Sreitfbpf & ^Srtel) bemiitt morben. fftob. @ r i e*
p e n f e r l fagt ganj fcftiJn : „SBergangenbeit ein tiefer ©cöacftt, ® r*^
innerung — (SrubenUc^t ber 9?ac§t; bie ®egenmart — ber ©onnc-
©ruften , t^attrftft'ger SSiHc ©tra^lenfcbieften , bie 3 u ! u n f t — ^ag in.
^m^ gy b oigeu , btc Hoffnung — bftmmemb wotb im iÄorgen."
^it$et^etu
ÖÄJL
iför €mintn mi^ ^x^mipnl
9luf bem Gebiete ber l^irci^enmnfif eine ber bedeotensten
(Srf (Meinungen ber neuften Seit:
C. Stein, Snrsum corda.
@ei|!fid)e ilteber xmb QJoteften.
)eft I für 4 stimmigen Männerohor.
)eft II für gemischten Chor.
)eft III fllr 3 stimmigen Kinder- und aoch Mftnnerchor
(namentlich f iir jl^rd^enc^öre auf bem Lande), ^iefe reid^^altigen
i£>efte, al« Mustersamminngen üon ber treffe anerfannt, enl^
bolten mürbeuoUe, er^ebenbe m allen kirchlichen Festen ge«
eignete, leicht ausführbare geml. fiieber unb SRotetten.
gebe« t)ef t (54— 68 9f?r. ent^altenb) 1 ÜKr: bejie^bar bur(ft alle
S3u(4^anblungen, öirett bnvd^ R. Herros^ SSerlag in Sittenberg.
@oeDen erfd^ieit im äSerlage Don ßtto ®otirab in
@vftirt tu gtufttft Sluflage:
|it ))» litr ynlltrbltillltett.
SSortrög üon %, ®. Scud^tcitbcrgcr,
2)ireftor be§ Äönigl. ©^ninafiumS ju ®rfuit
Prüft 25 PI^.
3u bei(ie^en bnrc^ alle ^uc^ba^iblungen.
Sentit unb SSaleöfc^aflebet
ift forttDä^reitb ju mäßigen greifen ju ^a6en.
fB&altet6ffanien u Xf)nx.
36 leicht spielliare Praeludien
für Orgel ober Harmonium
üon Q^uftao @(baper.
Op. 13. ^eft I. IT k 3Äf. 1,20 no.
©ubftriptionöprei« f. beibe ^efte Wlf. 1,50.
Heinrichhofen's Terlag, Magdeburg.
Soeben erschien :
Sonate fQr Orgel
Op. 165. No, XIV in C
von
Josef Rheinberger^
Dieselbe für Pianoforte zu 4 Händen
bearb. v. Comp.
H^rlag nm Rob. Forberg^ in Leipzig.
gut Verlage uon Otto C«»nrad in Erfurt ift erfc^ienen unb'
burc^ oue SSuc^b^nblungen gu bej^ie^en : .
ittt& feilt ®c^t((fal«
(Sin ^^antafieftücl uon S^manb.
3)ec(omQtorif(ber SSortraq 9io. 1 — ^rei« 15 ¥fg.
©egen (Sinfenbung be« ^Betrage« in Brief märten birett ju bejie^en burcfy
Otto Sonrab, (Erfurt, iBuc^brucfecei unb $erlQg«^anbtnng.
©ocben crfcftien:
S^tx} unb €rn|t
Sicbcrjammtung für 1 ©ingftimme mit leichter ©uitarrer
begleitung
ton Oai*l Falek, Santor*
§eft 1. ?ßrci§ 1 Jk
S)ur^ icbc Suc^^anbtung ju besicl^cn ober bircct öon ber
ftdtnfY'fd^en S3ud^« unb 977ufi{aliem$anblung in @tfnrt«
Äeltere Jaörgänge der Urania
oiFeriert die Yerlagshandlung von Otto Conrad in Erftirt»
^rucf I S^erliig uii^ (Sspedittoii: Ctto <S:onrA^, Ctfutt, ®ro#f ^dfotUn^affe 4.
SSertreter für ben ^n^l^anbel: Stöbert gforberg tn£etpjtg, ^^alftrage 19.
«^§^>C3
iOtgd« nn& ^atmoniumfpul,
fonic fnr itiu|tkrilifit)t f^csric, Mrd|iid|c, tti|irukttti( (ßcfoitg- unti Ciaoitr-^ulik.
M 8.
3l(^tuttbt>i«)igfieit Sa^roang.
189I.
3)icFeS aSIntt erfi^int in ben cvften 3:aHen
jcbcn 3HonatB, (jfl^dit^ in 12 SluiitmenO unb ill ^utA
aOe Sud): unb Wuntnlitn=^(<nt>liiit()tn, fomit but(^ atft $D[tSiiUcc,
tttfittunicranbo, jii bcitebm. — 3iu St'Wiflfllntalog bei
¥0(1 ^at blefeS Statt bie JHuniiiitt 5614.
£)itf(t(« 9(bonittntent &ci b«
e;Ve'>i!<'<[>&i>em Verlag berttroiiia: Olt» Soiirab in er(uTt,
Qt. SiäütttitQQffe 4, gegen Siii|etibnns »011 < Jt «O -A ffic fittt
0iiitj(u3ai)r0ailfl bei gi:aiico=^3uf(iibm[g. — ¥"iä ^v einielntii
9iuiiimei: 30$fcimig. 3"W'^'i'"<^ne^i'i^i^cit : bie aefpnltene
$etilitile iiuc tO Pfennig.
^n^all: ^ungfei Stufte g übe. SSon @cnn. Stiebet. — SSeft^reibung ber neuen üubitoiiuniorgel in Stiigoco, gebaut uon grant^SIaofeMlt ju,
KeiD'Sott. — Sine neue geft^ unb ^laf^tiStuBgobt „beS roo^Itemlierimn ßlaoterS" Scb. iBai^B. — SIeue 33ttlt von Slejnnbei; gtuilniunt. — *
a3e<pR(^ungen. — 91!tnni|<^te9. — SMotijen. — StieFnMcblel. — anieigen. —
I.
Sag finft*] gu @l. 9Sarien bort
an £iibeil iDO^Igemul^e
t)tt Orgelbant getreuer ^0 t,
3)et aneii'ter Sufte^ube.
«Kit fianben, fagt inon, orgtll er
eiei* einem Sngel untenbei
ailit ii'aita Wie ein Stufet.
Sun na^ unb fem ber Orglei fiel
91ai^ leiner StixAt loanbem,
gu itmen udu btm SReiFterfpiel,
»CT „»ort)-' fi» unter anbcm.**)
Vu4 SAüIer gießet er ^ran,
Sie bilbeub für bie ffünfllerbo^n
gu ®Dlie3 ftfir' aOeine.
^un feltnt £3^ galten ft^on
3tMi iebenSfrifr^e S""!!»".
%« ^flnbcl unb ber Snatt^efon,
Samt SReifterü fflunft. errungen.
£r nimmt fie auf in'8 eigne &auS,
gü^rt [ie bebAdjIt^ ein unb ouS
Xn ffunft Qt^eimtte SBtge.
€0 reiA bodi nie tS war befletfl
Um iftrer ©etlen Speife,
Um jene für bie Erbennitft
»or'8 in Himliibfier aSeife.
3)ie fian^frau labt, bie %aii)ta mug
SM vcufE* nniien — *um ^beug
€i(4 uitb bell Xil^fienoffen.
«ntrErft War gungfer Urfula
ntreitS bem fienKS^aud)c,
Sdion me^r aU Drei|ig Sommer fo^
Sie mit bem linten Suge;
Öltmubt bflB rechte galten i^r
Sie bSfcn %o<Ien unb bnfür
!Hur ainrben ^inlerlaffen.
3br »id^ten ITrai^ten gnn;i unb gor
Som SonreiA ifl umf bluffen i
(Sin ^mmerlein im Saufe mar
Bann oben, unuerbronen
S)Drt übt fte ^anb unb ^fife juraat
üuf btm Spinett(4en mit ^bat —
aSeil mar es nii^t ju ^Sren.
9?ur wenn ber SHi^Iten 9?ut6 tS gut,
eut r« nn« Süd,' unb ffeßtr
Unb, ifl sut 9!öl6 bie Wotfi geftiDt,
Kai oben befto ifineHev.
3^r folgen S)""flE'^61irf' "lÄ
flnb Sfufjer, bofi btr Trennung Sog
%Dn if)r Tti^t balb trfffieint.
Unb als bie lOeiben enbli(6 ge^'n, 4
Com SKeifter loutil empfoftlen,
S!n fro^ auf Slimmerroieberfeb'n
©ie ridilen ibre ©oblen.
Unb babtn giilllc^ fit^ getrau,
«(8 Hmt unb «Bilrben [le umfab'n,
fRa^ SKBgliiftteil am «eibe. —
Swm SKeifte: (»at baS Älter fam:
aantniig iEim bie ffrfifte
S)aB aditiigfte ber ^obre na^m,
Qrfcbmert btB Ümt'A OtefAHfle.
S'rauf btr ^oAmBgenbe Saint
3n «naben ibm geftalttt ^at,
%tn golgtr ftlbft ju mahlen.
Sie ffunbe ]ä)nt11 baS Sanb bui^cUI,
Xit Orgltr anjuloden,
Xa moÄen au^ fic^ unbenoeill
»ie .»eibtn" auf bie Soden.
Berlajjen ^lamburg, mo (tt (E^r*
Unb 9n>b gtfunben, um lu^ me^r
3n Sabed ju cnDttben.
06 Sinem nur oon SSeiben fi*
S)ie reiche ^friinb' erff^iiefeet,
^liefelbe ^renbe fi(^erli4
3)arifb bem %lnbern fpiieget:
2Ke greunbft^nft fiarteS Sanb umti^lingl
3)ie v'i^j^"' "'''^ ^<*^ @(f|i(lfal bringt —
Sie Itben'S treu {ufammen.
Sit Ittten Dor ben 9Rei(ttr ftrattS,
S>er liit^tlt, fpddit (ufriebtn :
„Sarb nn ber aßufila Sumadti
, SuÄ iDit am 8ejb bef4 leben,
Su lann uun Sud] beu Sinen idi
„Viot/l braiK^tn, mtnn er füget ^4
„€inim lltintn Stbingni|."
Stmeigenb ft(^ unb tief gevfi^tt
^trftit|tm fie ju laQen
Sr nur brnudK; roaS tr ettürf,
Soll i^ntn baB gefaUen.
,36t tennt" — btbeutfam ffl^rl tr fort —
Jnotii meine Singfet Ito^ter bort ?"
Sie trat in'* 3"""»^^ eben.
Sie flottem: .30,— ja!" St^n fabrt
3)urA 36r ®ebein ein Stauer.
Sarauf ber 3)Ieifttr fi^ erliart
Unb fein IBebing gtnautr;
.ffiiu So^n mir folt btr »olger ftlit
„3um Iroftt fUc bo« «Her mti«
,unb meint Utftl frtitn!"
SaS baat mit na^r Domterfd^Iag
a>cn tteiben um bie Cfiten,
Unb Iflnger ttbier mtUen mag
Unb ftintr ge^'n tMtlortn;
SlugS gitifni [it nai^ Stod unb ^ut,
um braulw trft mit friff^em !Dtut^
«IBtpf eui4 «Ott" gu tagen.
Btm. ■ Scr Utmil nn^cnr Orielnat^HIM tB nl<|t gcflotMt imb udtb unfolet. Sic m&. unb ahrfa«l$tut6Iuna.
— 20 —
Unb eine gfnuft ber ^eifiev niad^t,
^'rauf ein ®eftd)t DoQ Jammer,
a)oci @^ven*UvfuIa — Jie lacftt,
^ü^rt ij^u hinauf jur Iraninter,
6t(t »ieber am @pinett unb fjiric^t:
^^ei* jungen (Böüzdtx braucht ed nic^t'
beginnt ^u prälubieten.
V 9
So grimmig bad unb ivi(b anbebt
9Ud mie bes ©turmeS S3raufeii!
2)et ^immel blitit, bie dtbe bebt,
^o(( and bem ^rö^nen, ©oufen
SRit Jh-aft ftc^ eine @timme ringt,
S)ie balb atö gubelruf erfiingt,
@o: f,&oit, ber wirb'iS nw^l mad^en !'
92un lOQcfer an beS ^aterS Statt,
^en ®lfiubigeu gu gute,
^u (S^ren @ott, georgelt ^at
$ie Jungfer 8urte^ube.
2)0(6 »ar'd für fang' i^r nid^t geglucft
^rei 3Ronbe, bann &at ^ugebrität
^r 2j>b i^r linfed tluge. —
t
^er ^elfter Raunt, bie ^nb' er iuft
@d)Ifigt iiber'n Piop\ j(ufommen,
3)anu ruft er — leicftt ift i^m bie ©ruft
Unb ^eU bie 9ugen flammen:
„2)u f^ielft nic^t mit ber ^anb
allein,
„9Cud) mit bemgrug toie'nGngel fein
„2)u foUft mein fjolger werben!" —
^ 9iiebel
SBefc^tdbttitg bet neuen Slitbttortuittotgcl
ttt 6:il^tcago,
gebaut Don gtanf SRoofeüelt ju 9?cn)s^2)orf,
S'iac^folgcr bon §it6orne S. SRoofeöelt.
@iHe auSfüfirUd^e 93cfc^rciDung bicfeS foloffalcn Snftriu
mcntcö ift gut ßeit unausführbar; jeboc^ verlangt bic93cbeutung
einer \o großen Drgri imnierl)in ctipaS meftr als bie b ofec
9?amcnSangabc, bie ?[ufmerfiamfeit beanfprut^t. 3nt ©ommer
1888 murbc ber biefc gro§e Drgcl bctrcffcnbc Äontraft ab^^
gefc^loffcn mit 3Kft. ^ranf Stoofeuelt, bem SRodif olger
bc§ auögej^ei(^ncteu Orgelbauers ^ilborne, S. SRoofcücIt
ju 9?eU)*2)ort, beffcn bcneibenSttjert^er 2Bcftrut)m in betreff
ber üorgejc^rittcnften formen bcS Orgelbaues, foiüie ber ibe=?
alften unb fiinftlertfc^ l^öc^ften SJoHenbung ber ?(uSfü^rung
Uon bem ©ireftorinm ber 9lubitoriums®efeufc^aft ju ß^icago
anerfannt würbe. 35er bctaiQirte ^lan, ber ein SKufter an
SSoßfommcn^eit unb SluSfu^rlid^Icit ift, tt)urbc uorbereitet
burc^ §errn SBattcr S- ©roSb^, bem tl^ätigen (Sej^aftS^^
fn^rcr ber SRooJeüelt'fc^en Orgetfabrif, unb §errn Staren ce
6b b^, Organift in ß^icago.
SSiele neue ®cftc^tSpunfte üon bemcrfenSmertl^em 3n*
tereffc unb 9?ugen tt)irb man in bem 5ßlanc finben, unb tt)enn
aud^ einige Orgeln, öieUcid^t 3 ober 4 in ber qanjcn SBelt,
um eine Slcinigfcit reicher finb ^infiditlidö ber bfofecn ?lnja^f
flingcnber SRcgifter, fo [teilt fid^ boc^ fi^er bie uorgefc^rittcne
9Jiet{)obe, nac^ njeld^cr biefcS Snftrument, mit feinen fielen
mec^anifd^en ßülfsmitteln , äcbaut ift. auf ben crften ^ta^ in
ber ganjen Steige in betreff ber ^ülfSmtttct unb j)raftifd^en
83oIIiomment)eit.
S)er §auptt^eit ber Orgel befinbct ftdö in einem 3immer
äur Sinfen ber ©ü^nc unb unmittelbar in ber gronte ber
^rofscniumSUJÖlbung. S)iefeS 3'"^^^^^ tocId&eS auSbrüdtlicö
für bie 9lufna^mc ber Orgel bcftimmt tt)ar, ift 25 gufe 3 ^oü
breit , 44 gug tief unb 34 2fu6 ^o^. 2)ie Oeffnung gegen
ben ©aal ift toeit aenug für eine entfprcc^eifte ©urdötalfung
bcS SEoneS, ttjä^renb bie afuftifcften ßigcnfcSaften be« großen
©aaleS fd^n atö abfolut öollfommcn befannt finb. t)ie
ßlauiatur bcfinbet fic^ im Orc^efter an ber ber Orgel junäc^ft
liegenben ©eitc, ctn^a 17 ^ufe unter bem glnr 'beS Drcjcl*
^immcrS, unb ift fo angebracht, bafe ber ©pielenbe ben Se'itcr
oeS S^oralS ober anberer (Snfcmbleauffü^rungen beobachten
unb boc^ öom ganjen 5ßublifum gefe^en »erben fann. S)iefe
©tcHung mad^t eS i^m möglich, jebc ber fjertjorgebra^tcn
SBirfun^en genau ^u beurtbeilen.
SJ'tc 7 Dcrjd^icbenen Äbt^eilungcn ber Orgel, nämlid^:
©rofee, ©dötoeU^ (S^or^ ©olo^ ^ebal*, ©d^o* unb Sühnen*
orgel, tocrben aUc burc^ bie SlabeS im Dr^efter befterrf^t,
t)ermittelS ber SRoofebelt patenteleltrifd^en Seitung. S)tc 61a*
öialur, bie ein SBunber üon ©ebrängt^eit ift, erftrcdEt fi(§ b\^
in bie JBcrtiefung unter bem gu&bobcn, unb in biefer @r?
toeiterung ift baS groge Sabt^rint^ üon SombtnationSt^ätigteit
unb elcftrif^er SBcrbinbung cnttiatten. Sebod^ ift jebeS Steileren
biefer I^ätigfeit leidet jugänglid^ , unb troft ber ®rö§c ber
Orgel unb i^reS Steic^tQumS an med^anifc^en ^ülfSmttteln ift
baS 6onftruftionSf^ftem unübertrefflich an dinfac^^eit unb
SBoQfommen^eit.
35ie 9ioofeDett*5ßatent DerfteHbareSombinationStptigfeit,
bie man ein grogeS 6reigniS in ber Orgetbaufunft genannt
l^at, ift jtt)eifelfoS bie merfmürbigftc unb funftooßfte Srfinbung
biefer ?lrt, ttjclc^e je gemacht njurbe. 3ebe Kombination t)on
(§anb=) 9)ianuaU unb ^ebatrcgiftern, jugleic^ mit i^ren forre*
fponbiren^Äop^eln fann jeben SlngenblidE ^ergefteHt werben,
inbem man bie gewünfc^te Kombination jie^t unb bann bem
SRegifterlnojpf , auf welchen man bie Sombination gefegt ju
l)aben wünfd^t, etma 'A Roü l^erauSjie^t. SebeSmal, menn
biefe ©c^iebftange . I}ercingcfto§en ift, wirb fie genau bie 6om*=
bination jie^en,bie jujammengefteHt rourbe, wä^renb bie©d^ieb^
ftange tjerauSgejogen wirb. 'Sluf biefe SBSeifc fönncn für jebeS
aifanual unb 5ßeJ)ül mit i^ren Ifoppeln fo Diele Üiegifter gc=
sogen Werben, wie ©c^iebftangcn oorl^anben finb. ^ixx ben
t^aU, bag irgenb ein SBei^fel in ber Kombination gewünfd^t
wirb, braucht man jeberjeit nur baS gewünfd^te 9{egifter ju
jie^en unb eS burd^ eine ber ©dbiebftangcn ju fd^Iiefeen. S)a
biefer SRed^aniSmuS bie 3?cgifterfnöt>fc felbft bewegt unb fic^
beim ©c^lufe beS 8iegifterS felbft befreit, fonnen bie Siegifter^^
fnö^)fe burc^ bie §anD bewegt werben in SSerbinbung mit ber
SRegifterjiel^ung , toa^ nid^t ber gaU ift bei ber S^tm, weld&e
bie parallelen nid^t bewegt. 5 uerfteübare Stcgiftef^jebale
wirfen auf bie 5ßebalf)emmnngen unb ^cbattoppet in einer
bem SWed^aniSmuS ber ©c^iebftangen ä^ntic^en ?lrt.
@tne ^öc^ft fd&ä^bare unb finnreic^e SSorri^tung ift ba&
9So]D[orgeIpeDat, baS augcnblidlid^ aQc Hingenben 9iegifter ber
ganjen Orgel in X^ätigfeit fe§t, inbem man nur einfach ba^
^ebal uieberbrüdEt. ®ie Siegifter werben baburdö nid&t im
minbeften geftört, wcS^alb, nac^ SoSlaffung beS ?ßebate, ber
^uftanb ber Orgel genau berfelbe ift, wie Dor beffen ®ebrauc^,
wenn nid^t unterbeifeu ik Kombinationen geänbert worben
finb. ©in überraf^enbeS ©forjanbo wirb fo mit möglic^ft
geringer Änftrengnng erreid)t unb leine Unorbnung in ben
9tegiftern wirb baburc^ oerurfad^t.
®aS Krefcenbopebal ift bon ganj neuer 2lrt unb ermög*
lid^t öollfommene Kontrolle über baS ganje Snftrument. S)urd&
einen einjigen ©tofe mit ber 3^^^ on ein gewöl^nlic^cS fcftwe*
benbeS 5ßebal wirb ein allmaligeS Qiu u. Slbnebmcn beS loneS,
t)om fanfteften SRegifter bis jur üoHen Orgel Verlangt, o^nc
bie üor^anbene änorbnung ber SRegiftcrfnöpfe m ftören, ba
bie ©c^nelligfeit beS Krejcenbo bnrd^ ben ®rab ber Kile beim
9?ieberbrüdEen beS 5ßebateS regutirt wirb. Kin S)iminuenbo
ober entgegengejetete SBirfung Wirb bur^ dntn S)rudE beS
Rodens auf baffelbe 5ßebat ^eroorgebrac^t. ®lei^ über bem
oberften SJ^anual ift ein ßiff^^^'I^tt angebrad^t, baS genau bie
©tärfe ongiebt, in welcher bie Orgel benufet wirb.
S)aS ^ebal, „©olo ab nnb Kc^o an" ift eine anbere
finge Kinri^tung, burdb welche baS feierte SRanuat in ber
boppelten Kigenpaft als Ktaöiatur für bie ©olo* unb für
bie Kd^oorgel bient. Snbem man biefeS $eba( nad^ unten
feftlegt, wirb ber eleftrifd^c ©trom öou ber ©oloorget abge*
fd^nitten unb gleid^^eitig^ eine SSerbinbung mit ber Kc^oorgel
fiergefteUt ; in gleicher tföeife fann man umgefe^rt öerfaj^ren,
tnbem man baS ?ßebal ^ei läfet. S)ie 3^ei^eit biefer Klaviatur
überl^ebt ber 9tot^wenbigfeit, ein fünftes SRanuat ju ^aben,
baS nur in ber S^^eorie üon SBortbeil fein würbe. 3n ber $ra£iS
ift baS ^ier benu^te @^ftem für ben ©pielenben Diel bequemer.
I
21
99e{onbere Sufmerffamfeit berbient bte uitgeiDö^nltc^e
^njo^t t)on SBinbtabcn in bicfcr Orgel. Sebc^ SRefliftcr beS
oanjen Snftrunteuted , au^geitommeu bte $eba(orge( uub 3
©ruubrcgiftern \>o\\ 16, 8 uub 4 gufe bcr grofeen Dract, ift
abgefc^toffen. SBefonbere SSiiiblabeit merbeti benutzt für bie
®ro6c ©cfttotn*, ®^or^ ©olo* unb @c^oorgcl, bereu ^^JtiraQeleir,
(©punbcn) burc^ 3 fc^ioebenbe ^ebale fontroÜirt werben, welche
tu ber SD?itte ^intet ber $eboIf(at7iatur berartia angebracht
finb, bafe fte beliebig mit einem guße ober mit beiben güßen
j^ugleic^ iii 2^t)ätiQ{eit gefegt loerben fönneu. 2)ad ntittlere
$aar toirlt auf bte großen uub @(|orparaQeIeu (@punben),
tuä^reub bad }ur SRed^ten für bie ©d^meSorgel, bai^ jur Stufen
für bie fS>^ox^ uub (£(^ooraeI beftimtnt ift. 9[n ber äußeren
Siechten biefer Jc^mebenben $ebale befinbet fic^ ein gemö^nlic^e«
$eba(, um aue SSinblabett ju f daliegen unb ein aubereS um
fte aQe jufammen ju öffnen.
SRan faitn baraud leidet erfe{)eit, baB ba$ DüQfommenfte
unb i^ugleic^ übermättigeitbe (Srefceubü uub ^imiuueitbo ^ierburc^
in noc§ nie bagcmefener SBeife ermöglirf)t tt?irb, n)ät)reitb bie
eigentt)ümlic^e äÖirfung, bag man eine Sabe allmäUg {r^Iie|eu
fann, mö^reub man bie anbere öffnet, gaitj unge)t)ö^u(i4 ift.
S)ie 9ioofet)eIt*^ütent=^3Binb(aben , meiere allein in ber
?lubitoriumorgel benutjt finb, mürben üon ©acbuerftänbigen
nfö bie DüUfommenften aHcr jemals gebauten SBiitblaben erftärt,
unb fie finb nic^t nur burd& leitenbe Stutoritäten in ©nglanb
anerfannt, fonbem au^ fd)Ou üon einigen Orgelbauern jeneä
Sanbc« angeroanbt tporben. 2)iefe SBinblabeu mögen furj be^
jcid^net iuerben a(§ röörig^pneumatifri^ nac^ ©runbfaj^ unb
SBirfung, ba fie für jebmebe pfeife einen befouberett ©punb
baben. 3)ie|eÄ Softem bietet t)iete SSort^eile, eö mac^t ba^
©piel leicht, gefül^lüott uub angenehm. S)aÄ tl)eilmeifc 3'^^^"
eines 9legifter«J ift unmöglich , eö ift einfach unb bauerbaft in
ber JBauart ; aber üon attergröfeter SBirtitigfeit ift, bie oemun^
bcrnSroert^e „8Kieberf)otung", meiere eS gemät)rleiftet. 3)iefelbe
füitn nur mit ber beS aQertioQfommenften $ßianoforte uergti^en
merben. ®iefe ^eröorragenben ©genfc^afteu finb baS sine
qua non einer guten jö^^nb^abitng SDir. ®. 8t. SnbSle^,
ber auSgeäeic^ncte englifc^e 9lr(^iteft, jugleic^ ?lutorität im
5a^e beS Orgelbauer, fc^reibt über biefen ^unft an 5Wr.
ätoofeüelt unter anberen: „®ie 9toofet)e(t*aBinblabe ift o^ne
?$ragc bie üoHfommenfte SBinblabe, meldfte jemals ^ergefteDt
morbcn ift. ©enauigfeit unb gülle beS SioneS finb gefiebert,
mä^rcnb „SSerfc^ teilen beS SSäinbeS'', „SRennen" unb „^\id)^
ftabiren" übermunbene 3)ingc finb. S)ie ©rfinbung 3[)rer
Sainblabe fjat eine ^öd^ft einfache unb juüevläBige eleftrifc^e
3;t)ätigfeit ermöglid^t, unb 3^re neue eleftrifd^e S^öätiafeit ift
bie aueröoDf ommenfte , DertraucnSmertf)tefte unb biHigitc ber^
artige ?(müenbun(j".
Sine Sangfeite ber SSertiefung unter bem gufeboben beS
?tubitorium8 ift für bie Sälge beftimmt, meiere bur^ elcftrifc^e
50iotoreu getrieben merben. S)iefe 93älge, üon benen 4 große
für ben SRanual« uub ^ebalminb unb einer für bie ^od^brucf^
©oloorgel unb baS pneumatifc^e SBerf bient, merben alle burc^
®ürtel t)ou einer ^auptleitftange regiert, wcld^e Seitftange
bur4 txmn grogeit eleftrifc^en S/cotor getrieben niirb.
®ine a3orri|^tuug , genannt automatifd^er ®ürtelfc^ieber,
ift angebracht, für jcben 93alg eine. S)ur^ biefc ©rfinbung
»irb oer ®ürtel, ber bie ftraffen ober leichten ©töfee ber
SBaIgftange auf ben ftraffen ©tofe ber &aubtftange überträgt,
inxSj baS ©teigen unb fallen beS iBlafebalgeS gefc^oben uiib
fontroHirt, fo bafe, obgleich bie §auptftange fi^ gleid^mäfeig
fd^nell bemegt, bie ^wfö^rer nur fo üiel arbeiten, toie ber
augenblidltd^e SBinböerbrand^ eS erforbert.
3n bem 3'^^^ beS eleftrijc^en ^auptmotorS, toeld^er
bie JBalgf tauge treibt, befinbet fid^ nod^ ein eleftrifc^er SJiotor,
um bie ganj oef onberS gemunbene S)ünamoS ju treiben, toeld^e
mit ©pcid^er* (SBorratS*) battericn bie jum ©piel ber Orgel
nöt^igen ©tröme l^erüorbringen.
SUe Suft aus ben ^auptbalgen ge^t burd^ 9tegulatoren,
t)on benen für jebe 3){anua(abt^eilung einer üor^anben ift unb
%xoti für bie $ebale. S)iefe ^Regulatoren , jufammen mit bem
freien ®ebrau^ Don 2)rudEbalgen, liefern unter aQen SSer^lt^
ttigen DoQfommen gleichmäßigen SBinb. StOe Suft beS ^aU
geraumes ift aus bem Orgelraum entnommen, fo bag bie
atm ofp^ärif c^en fßert)ältniBe ber Suft, meiere bie pfeifen er»
galten, gan/^ gleid^ finb benen ber Suft, meiere fte umgiebt.
^ie Sc^oorgel befinbet fic^ in bem lOobenraum über
bem ©aale, me^r als 100 guß öon bem ©cftieber entfernt
S)a bie ^Pfeifen in einem ©cftmellge^äufe eingefc^lofeen finb,
fönuen ^öc^ft »unberbare SBirfungen oon ©ntfernung unb
(Sd^o ^eroorgebrac^t njerben, mä^renb, bei ben gc^eimniSDoDen
3^önen ber Unda maris unb Vox humana, ber Svi\)öxct
einen (Sngetd^or ju ^ören meint. S)iefe (Sigentpmlicbfeit ber
Orgel ttJirb fic^ unju^eiW^aft als eine ber reijenbften unb
aujte^enbfteu enoeifen. ©ine anbere große Sieu^eit wirb man
ttt ber Sü^neuorgel finben , n)eld^e auf ber $)ü^ne fte^t uub
t)iu unb ^er gerncft merben fann. S)iefe Beigabe \iat ^aupt^
fäcl)lic^ ben Sxotd, hm S^or bei Opcrnauffü^rungen unb 6l)o=
räleit ju unterftüfeen. 2)ieje Orgel mirb mie bie Sc^oorgel
üon einer ber Slaoiaturen im Orci^cfter aus öermittelS elef*'
trifc^er Seituug gejpielt. ©ießei^t bie überraf^enbfte Steubeit
bei biefer Orgel ift baS Äirc^engeläut (®lod£eufpiel), baS über
ber S3üt)ne in einer ber fliegenoen ®aüerien aufgepngt ift.
(£s befte^t auS 25 fc^mereii, auS einem ©tüdf pergeftellten
3Jfeffingrül)ren oon entfprec^enber Säuge unb S)idEe. 3)cr %on
bevjclbeii ift meid) unb üoll, außerorbeutlid^ reicf} an ^armonif
unb iocnu möglich bem tt)irtlic^en ®lodEen überlegen. S)iefe3iö^*
reu merbeu init jammern burd^ pneumatifd^eÄraft gefcftlagen,
meldte mieberum burc^ Sleftrijität Don ber Staümtur ber
©oloorgel aus geleitet mirb. S)aS ®eläut umfaßt 2 ooHe
Oftaöeu oom Senor S aufwärts in c^romatifd^er ©fala, maS
bem ©pieler ermöglicht, unjä^tbare mecftfelnbe SBirfungen
heroorjubringen. ®in ©afe SariHonS, befte^t auS 44 ©ta^l^
(taugen, bietet noc^ ein anbreS fpecieHeS Sntereffe unb mirb
in ord^eftraten S;ranSf{riptionen unb brillanten Äoujerten baS
O^r gaiij befonberS erfreuen.
Dbqleidö ber 5ßlan ein riefen^after ift unb bcr 9lufmanb
an 9iegiftern k. auf ben erften SSlidE Dertt)irrenb erfc^eint,
mirb böd^ ber geübte öeobad^ter bie außerorbentltcft genaue,
DerftänbniSDoHe unb ftaftematifc^e Slnorbnuiig jeber ?lbtbeiluug
t}erauSfinben. S)ie Stegifter ber Derfc^iebeneu ?lbt^eilungen
finb f^mmetrifc^ georbnet, inbem fie immer mit bem niebrigflen
guß anfangen unb aQe 9fiol)rtt)erfe ben Saften am näc^ften
fommen, al]o bem ©pieler am leic^teftcn erreid^bar finb. 3)ie
Goppeln finb aQe über bem vierten 9)2anual angebracht uub
mit gleid^er ©orgfalt georbnet. S)ie ^ebalbemegungen finb
in Uebereiuftimmung mit biefem ©tjftem einoeri^tet, unb bie
SombiuationSjüge befinben fic^ über bem S&ianual, baS ju
becinflußen fie beftimmt finb.
Snbcm man biefen betaiQirten ^lan burcftlicft, mirb man
mit SÖemunberung uub ©tolj erfüQt — S3ett)uubcrung für ein
fo großes unb ^errti^eS Unternetimeu unb ©tolj über bie
2:^atfadöe, baß ein fo großes unb mid^tigeS Äunftmerf in
biefem Sanbe ^ergefteüt merbeit fann.
3)er 93au biefeS SuftrumenteS bejeicftnet einen großen
?lbfc§uitt in ber ®efd^id^te ber Orgelbaufunft, unb S^icago,
foQte ftolj baraitf fein, ha% eS ntc^t nur bie befte, fonbern
auc^ bie größte (?) Orgel beS ©rbrunbS befi^t.
@larence @bb^.
(Sud ^eutf(^e übertragen uon ^o% %ege.)
I. SWannal: ®ro6orgel. 1. SSrinjipal 16', 2.
6ontra*®ambe 16; 3. 1) ^rinjipal 8', 4. 2) ?ßrinäipal 8', 5.
®emSl)orn 8', 6. Jßiola bi ®amba 8', 7. JBiola b'amour 8',
8. «ßriuäipalflöte 8', 9. S)oppelflöte 8', 10. Quinte 5'/»', 11.
OftoDe 4', 12. ®ambette 4', 13. ^arm. giöte 4', (überblaf.)
14 Ouinte 2Vs', 15. ©uperoftaoc 2', 16.aRiEtur, 4 u. öc^örig,
(293 5ßf.) 17. ©c^arf, 3 u. 4 reinig, (220 $ßf.) 18. Op^if leibe
16', 19. Xrompete 8', 20. Slairon 4'.
8 e ni. ^ie 9legifter 6, 7, 10, 12 unb 20 ftnb in einem befonbeten
84n9cnfaften eingef(^loffen.
IL SKanual: ©d^mellorgel. 21. S)ulciana 16',
(i8 ?ßf. gcbecft,) 22. SBorbun 16', («aß u. ©opron trennbar),
23. «ßrinjipar 8', 24 SSiolin^'^rinsipal 8', 25, ©piftPöte 8',
— 22 —
26. ©altcionat 8', 27. ?lcotinc 8', 28. Vox coelestis 8', 29.
l^Qtni. (übcrbla?.) gißte 8', 30. Sloribeaa 8\ 31. ©cbadt 8',
32. DftQüc 4^ 33. ©altcet 4\ 34. ßo^Iflötc A\ 35. giouto
bolcc 4', 36. glageotet 2\ 37. Soriict 4 u. 5 reinig, (281 5ßf.)
38. «cuta 3rcibt8, (183 ^.) 39. ßontrafagott 16', 40. 6orno
i)can 8', 41. Oboe 8', 42. Vox humana 8', 43. ßlatron 8'.
III. 6f(ororact: (in einem befonberen ©dön^cHfaften.)
44. aWcIobia 16', (10 $f. flcberft,) 45. ^rinji^jd 8^ 46. ®ei.
Scnprinji^jal 8', 47. 2)utciana 8', 48. giauto trobcrfo 8', 49.
üeblic^gebedft 8', 50. Outntatön 8', 51. Dftabe 4', 52. ^ugara
A\ 53. Sieblicftfföte (Flauto d'amour) 4', 54 SRajarb 2Vt\
55. pccolo 2\ 56. Boice — Somett (5 (S^öre, (305 $f.)
57. (Sup^on 16', 58. SEromba 8', 59. (Slarincttc 8', 60. ©foden^
fpicl (üom S^enor^f an) 44 ©ta^Iftäbc.
IV. ©oloorgcl: 61. ©tentor^l^on 8', 62. SBiolonccÜo
8', 63. eonjcrtflötc 8', 64. SBioIa 4', 65. übcrbl. gißte 4\ 66.
loblflfltc 4\ 67. überbl. «ßiccolo 2\ 68. ©rofetnba 16', 69.
tafedarinettc 16', 70. Tuba mirabilis 8', 71. Dboe 8', 72.
Klarinette 8', 73. englifd^ §orn 8', 74, iubaclarion 4', 75.
fiat^ebraI*®lüdEen}piel, (25 abgeftimmte SKetaD-Siö^ren.)
V. ©d^oorgel: (S)iefe fielet in einer getoiffen Sntfer*
nnng in einem ©döweHraften , unb tnirb auf bcm STOanuafe
ber ©oloorgel gefpicit.) 76. Cluintatßn 16', 77. Äcraulop^on
8', 18. 2)olciffimo 8', 79. Unda maris 8', 80. gernflöte 8',
81. 3)ulcet 4', 82. Sraüergfföte 4', 83. Harmonia aetherea
4r^g. (244 5ßf.) 84. §ürn 8', 85. Dboe 8', 86. Vox humana 8'.
VI. Sü^nenorgel: (3)iefe Äbtl^eilung befinbet fic^
l^inter ber Sfi^ne unb toixh üon bem ©oloflaüier aud gefpielt.)
87. ^rinsipal 8', 88. 2)oppeIflöte 8', 89. Dftaoe 4', 90'. Srom-
pQU 8'.
VII. $cba(: 91. «ßrinsipalbafe 32', 92. Unterfofe 32''
93. ^rinäipalbafe 16', (§oIä), 94. ^ßrinjipalbafe 16', (Sinn).
95. S)ulciana 16', 96. SSioIon 16', 97. ©ubbag 16', 98. Quinte
10%', 99. Dftaüe 8', 100. JBioIonceCo 8', 101. gißtenbafe 8',
102. Quinte 5Vs', 103. Dftat)e 4', 104. SWirtur 3fac§, (90
"!f.) 105. ©ontra^^Sombarbe 32', 106. ^ofaune 16', 107.
ierpent 16', (freiet fRof)X,) 108. Sontrabafe 16', 109. Slairon 8'.
VIII. Äoppeln: 110. Stoppel ju a»anuat I u. II 111-
Äop}). 5. 2)?an. (III) u. I, 112. Äop^). j. ©olo (IV) u. I, 113-
Stopp. II u. III, 114. DftaDenlopp. j. II, 115. ffioW- ä- HI
u. DftaDl., 116. SWan. II j. ^eb., 117. üRan. III j. $eb., 118.
SWan. I äu 5ßeb., 119. SKan. III 5. ?ßeb.
IX. 3Ked^anifd^e ?(ccefforten: 120. 2;remulant ju
aWan. II, 121. Srem. j. a»an. III, 122. Xrem. j. SRan. IV,
123. Srem. j. ©d^oorgel. 124. SJentit jur ©c^oorget, 125.
SSentil jur S3ä^nenorgeI, 126. Sombinationdjug, 127. 3ln^ u.
«bjdöttjeaunggjug, 128. 3ng jnr SBinbpreffion (flf), 129. 3ug
für mf., 130. 3"9 f"^ P-» 131. ^ufl i^^ Sü^nenorgel, 132.
3ngenieurs©ignat.
SRoofeDcItÄ automatifd&e ^atent:=
Kombination.
133—139: 7 «ßifton« für bic ftärfften SWanuat unb
^ebalftimmen. 140—147: 8 gügc ju ben ©c^n)ell*=8iegiftcm
in bem SWanual unb $ebat. 148 — 152: 5 ?ßi[tonS über bem
2)fanual ber ß^ororget (bie 3ieg. unter 9?r. 113, 116, 117,
118, 119 unb 121 inbegriffen) für ©olo u. «ebaL 153—157:
5 ?ßiftonÄ über bem ©otomanual unb 5ßebal u. 9?r. 115 — 119
u. 122. 158—162: 5 dritte, »eld^c bie ^ebalreg. u. Äo^j^jeln
regieren. 163: SBoIIe» Drgel^^ebal. 164: ?BebaIt)entiI für
eine Slu^toabl uon $ebalreaiftem unb $ebaI{ol)))Iern. 165:
ju „auf uno „ab** fürS (ScqoKaüier. 166: ©olo jur großen
Drgel m. üerfd&iebenen Goppeln. 167: ©ciö»eII*DftaDen m.
t)erfd^ieb. Äopö. 168: ©oIo:=D!tat). m. üerfc^ieb. Stopp, 169:
©olo m Derfd^iebenen ^eballoppeln. 170: ^auptman. ju
t)erfd^ieb. ^ebalfopp. 171: SBalance * ©d^toeQtritt f. $ebaL
172: »atancetritt f. 1. SRan. u. ß^orpeb. 173: SBalancc f.
©oto u. ©d^opeb. 174: Stritt, um aue 5taften ju fc^Uegen.
175: 2ritt, nm ottc Äaften ju öffnen. 176: Xritt jum
®eneraI»(£reScenbo.
I.
IL
IIL
IV.
V.
VI.
VII.
Ueberftd&t:
(^auptman.) mit 20 ©timmen unb 1,111 ?ßf.
©dittjeUorgel
©^ororgel
©olo^^Drgcl
©d^oorget
SSü^nenorgel
$ebal
ff
ff
tt
ff
23
17
15
10
4
19
ff
tr
H
H
tt
W
n
9t
1,733
1,210
854
842
244
630
ff
ff
ft
9t
ff
ff
109 ©timmen unb 7,124 ^f.
Stoppü 10
a»e*. «ccefforien 13
Sombination^piftoni^ 25
$ebaltritt 19
176.
@tne neue $^fl« unb ^ta^tn^ni^aht
bei t0O^ltempetitteu Silatfitti
@ine neue beredjtigte ©bition be« genannten mufifalifd&en
,,@t)angettumd", tvxt ed Stob, ©c^umann mit Sted^t nennt, n^irb
immer für ben tiefer gebilbeten SKufifer — getoiffermafeen ein
©rcignife jein.
Sänge ßcit ft^ielte bie Sjern^fc^e ?luggabe eine tt)o^I*
bercd^tigtc 9iotte. 3J?ag man biefelbe jefct auc^ oielfac^ untere
fd^äfeen, fo l^atte bodö Dr. granj Sifjt üoIHommen Siecht,
xotnn er fagte: „S)ie S^jern^auSgabe üon ©acftg SßJunberttjerfen
toar ju i^rer Mi ^öd&ft Derbienfttic^!" S)ie8 war ioeniger ber
gaß mit mand&er ber nadbfolgenben Aufgaben, j. 83. mit ber
öon e^^fanber (©oöe.) mit ber fritifc^en ?luS[gabe
be« unübertroffenen STOeiftertoerleÄ üon Ar oll in Jöerlin
(Aufgabe ^cter» unb ber 93ad^*®efettfdbaft) mar für eine for^
refte ^erfteUung jener eminenten Sugenfammlung SBefentlic^e«
gewonnen. S)er frü^ gejdjiebene Ißirtuoö Äarl 2;auf ig gab
barna^ eine ©ammlung ber tt)ertt)t)oUften SWummern bei Sraut^
wein (Jöa^n) inSBer(in,'beöorwortet burd^ SouiS (Stiert, ^erau«,
bie t^on rein flat^ieriftiid^en ©efid^tspunften noc^ lange nic^t
genugfam gefd^afet worben ift. SRoc^ tiefer al« ÄroH forjc^te
ber leiber ju f rü^ Deremigte SJ^cifter Dr. §anS öijd^of
in feiner oorjüglid^en «uÄgabe ber Ätatjiermerle be« großen
©ebaftian (Seipjig, ©teingräber). ®ine S)?enge intereffanter
SSarianten würben bem benfenben SWufifer j^ur SBeurt^eitung
Vorgelegt. 9?o(^ weiter ging Dr. ßugo Sliemann, ber
eine neue ?ß^rafirung, neuen gingerfafe unb neue
r^tjt^mifj^e ®eftaltung öerfu^te, wa« auerbing^ Don
mand^er ©eite giemlid^ frumm genommen worben ift (Seipjig,
Äabnt« Siad^folper.) Slid^tÄ b'efto weniger finb immerhin bie
SJeftrebungen SiiemannS üon bebeutenbcm Sntereffe.
SBaÄ will nun bie neuefte Aufgabe biefeS STOonu*
mente« genialfter mufifalijd^er Segabung öon Dr. 81 ob.
granj unb bem oerftorbenen Otto 3)refel (ßeijig, SBreit^^
topf & Partei), 2 SSänbe in prad^tüoHer unb jugleic^ bißiger
auSftattung?
S)arüber geben bie SSerf. im SBorwort fetbft Antwort.
Sine aut^entifd^e Stebaftion ber großartigen ©d^öpfung Dom
Slutor ift leiber nid^t Uor^anben. S)ie 2)arftcßuna ber Dielen
aSarianten war gewig ganj wertl^Doll. ©c^liegltd^ fam ei^
aber boc^ auf Sjerwert^ung bed gebotenen iDZateriald für
weitere Streife auf eine ©c^tugrebaltion an. Med Stai^
fonnement ber l^iftorifd^^fritifc^en 9Retl)obe lann aber ber SBa^t
einer Sedart !etne fiberjeugenbe Straft Derlei^en, Weld^e folc^e
i^r nid^t innewohnt, ^ie Dorlie^enbe Sludgabe ift bad @r^
gebnig forgfältiger ^rüfung bed bid jje^t bekannten 9RaterialS
nad^ feinem „fünftlerifd^en SBert^e:" S)ie Unfic^er^eit ber
überlieferten Unterlagen f orbert, nad^ ^nftc^t ber Unter^eidbneten,
jur freien Sßürbigung beffelben nadb jenem altein maBgeoenben
@efid^td))unfte auf. ^anbelt eS ftcq bo(| um ein SBerl, ju
welchem jebe Qtxt ©teOung ju nehmen, an welchem fte il^re
eigene ^aft ju er})roben l^at 3n freiet Vudwa^I ift atfo
23
1)en SeSarten ber Siotjug gegeben, toeld^e bem ®runb^arafter
ber eimelnen @tiidte, intern @ef ammtüeilaufe , ber baxau^
crl^HenDcn lunftleriid&en Abfielt be« Äomponiften in au«brucf8*
öoHftcr unb jugteic^ f ormcH befriebigenber SBetfe ju entfprec^en
fd^einen .*) 3!)anebcn mar bie @i^enart ber ©a^fd&en ©d^rct6s=
loetfc für baÄ 5Hat)ier, tt)ie fie ftc^ in biefcr SebcnSarbeit bcS
SWeifteriJ ju i^rer üoDcn, laum mieber errei^ten §ß^e ent«*
mdtU fiat, im 0nge ju behalten, ^ie SSerbinbung te(i^nifd^er
gformenftrenge mit ^öc^fter grei^cit ber SSemegung nadf bem
gefterften 3^^'^- ^ö" ^M^^ ÜRet^obe fann, toie »ir »ugeben,
nur bie SRcbe fein, tueun mmx anerfcnnt, baß eS fic^ im ))ox^
Itcgenbem SQSerfe ntd|t nur um funftuoQe ©tüde üon tccftnifc^:^
met^obijd^er 3;enbenä, fonbern juglci* unb üortoiegenb um
ben ?Iu^brucf eineS reiben unb öielbcmegten Seelenleben^,
um 9{tngen noc^ neuem, über bie ©d^ranfen ber 3^^ ^inaud«
feifcnben ?lu§bru(f für bie monnigfaci^ften Stimmungen, um
>arfe unb ^araftcriftifcftc ©egenfä^Iic^feit ber emjernen
ummern, um ben gortfd^ritt bom einfadö Kaiuen biö |um
erfd^ütternb ©rhabenen, üom unbefangenen ©toiel mit Dem
©tementen ber ionmclt bx^ jjur Steigerung atfer SWittel ju
einer nodft ni(3öt fiberbotenen fiö^e ^anbelt. S)aÄ SBerf ift )o
bie ©runblage geworben, auf ber bie ganje jpätere ftlaDier*
litteratur rügt, ber alle weiter entwidelten Äcime in fid^ tra«
genbe Srui$gangd))unlt einer grogartigen ^robuftion.
^k bon un^ in Slntoeilbung gebrad^ten SBortrag^jeid^en :
3eitmaa§, S^"fl^^i^fcr ?ß^rafirung 2C. finb nur fparjam gegeben,
um ben 9tu«fü^renben bie grei^cit nid^t ju beeinträd^tigen.
3)em arofeen ^allenfer Sa^funbigen unb feinen
öcrHfirten ®ehilfen, Jott)ie ber opferfreubigen SSerlag^^anblung
für bieje unerpöpfltd^e ^Junbgrube unb g^ftgabe in würbigem
^toanbc — aud^ in äußerer Jöejiel^ung fte^t biefe Aufgabe
an ber ©pifte — ben größten S)anf! ?l. SB. @.
fütut fßttU »^ ^Itj^anhet ®nilmaut.
Ave Maria (Dp. 14) für Sotoran ober Senor, 4 fr.
Tantum ergo {Op. 14) für Saß ober Sar^ton, 5 fr.
salutaris {Dp. 14) f. So^jr. ob. 5;enor, 5 fr.
Sub tuum (Dp. 14) f. Sopr. unb ©ontraalt, 5 fr.
Tantum ergo (Dp. 14) f. gem. (Sf^or, 5 fr.
salutaris (Dp. 14) f. %ti\. u. gem. 6^or, 5 fr. ?ßarig,
Schott.
Pastorale, Duo f. ^^ö^n^onium u. $iano, Dp. 26, 7,50.
^rid, S)uranb u. Sc^önewert
iriump^marfd^, t)p. 34 f. ^arm. u. ?ßiano, 9 fr. $ari^,
Sd^ott.
Scherzo capriccioso, Duo f. ^arm. u. $iano, 12 |r,
Symphonie, d'Ariane, Xranfcription f. öarm. u. Sßiano,
12 5r.
Adagio, d'Ariane, f. §arm., f. ^arm. u. $., 6 fr.
Danses des Soüges, d'Ariane, f. §. u. ?ß., 7,50.
Marche, d'Ariane, f. §. u. ^., 12 fr
salutaris f. iBa§ ob. SBar^ton mit Drgel, 4 fr.
Finale (Op. 40) f. $. u. $ß. ; 10 fr.
Elegie-guge, Dp. 36, f. §. u: ?ß. 7,50.
Ecce panis, Dp. 66,
9?r. 1 f. Sopr., S^enor u. gem. 6^or f. SJioline,
öarfe u. Drgel, 10 gr.
SRr. 2 f. Sopr. ob. Jen., SSiotine, §arfe u. Drgel, 7,50.
9lr. 3 f. Sopr. ob. %tn. u. Drg., 40 gr., ^ari«,
S^ott.
S)ad Ave Maria ift ein melobifc^ ge^altened freunblid^ei^
StudE in g^bur, wetd^e« ben 3;ejt in feinem einjelnen SC^eil
%n^U unb gemfit^DoQ berfidtfic^tigt.
Sn bem ebe( gehaltenen Sbogio beS Tantum ergo {®*
bur) !ann ein ^o^er dag beweifen, bag er ju „^erjen ge^enb''
t)i)rtragen lann.
3n bem Wei^eboüen „0 salutaris'' (@d^bur) altemtrt
ber Sopran wirlungSboQ mit bem gemtf^ten (S^or.
«rittaMmB. xo€U^ etjintm ciiiscf<99(ctt (oDai foa, tci6c9ouen looibcn. fM,
S)a* „Sub tuum'' (in ©«^moH unb ®*bur) ift ein einfacher,
too^ft^ucnber ^miegefang für Sopran unb Alt. 3)ie SBenbung
Don 3RoII nacq S)ur ift Don befter SBirfung.
3)aÄ „Tantum ergo" (in ?t*mon u. ä^'bur) nähert ftc^
me^r bem altern pol^p^onen Jlird^enftt^te, toä^renb bie Dor^
genonnten $iecen jumeift ^omop^on gehalten finb.
3)ad liebliche „O salutaris'^ f. Sopran n. S^or ift fe^r
eittf ad^ , melobijd^ u. furj gehalten.
(Sin präc^tiged Stüdf Don f^mp^onifd^er ga!tur ift ba^
?ßaft orale für Harmonium u. Älatier (?l^bur). 85ei aller
Driginalität ift ber paftorale ©Ijarafter gewahrt. S)er pia*
niftifdöe 3^eil ift glänjenb geljalten unb crforbert äiemlid^e
gertigfeit.
3m grofeen St^Ie bewegt fid^ ber 5;riump^marfd&
in @§:'bur. ©eibe 3nftrumente finb reid^ bebac^t. ®§ bebarf
aber bem 5ßiauift eine jiemlic^ borgefc^rittene S^ed&nif.
^öc^ft getftooQ unb ^umoriftifd^ ift ba$ Sd^erjo in
2l*bur (•/» u. *4 Saft) gehalten. Um aber ganj jur ®eltung
JU gelangen, muffen beibe Spieler jiemlic^e Suteüigens unb
bebeutenbe Spielfertigleit befiften. 3)cr (S^arafter ift DoUftänbig
f^mpl^onifd^ gehalten. SBir empfehlen biei^ Sffeftftüd ganj
befonberg.
S)ag Salutaris unter Dp. 37 (in (£*moII unb S^bur) f.
83a6 u. Dracl ift mufüalifd^ ^6c^ft ttJert^DoÜ, eigenortig unb
für bie Safeftimme fel^r banfbar.
gur bie Bearbeitung Don einjelnen Sl^eilen feiner Stjm«
p^onie-Santate „Ariane" muffen tt)ir bem berühmten SDieifter
ganj befonber^ banfbar fein.
S)er erfte 3;f|eil (AUegro di molto agitato, SJ^moH)
jeugt Don ber bebeutenben (SrfinbungiS« unb ©eftaltnng^fraft
beä Autors, ©rfinbun^ ber 3;^emen unb bie SBerarbeitung
berfelben fteben auf gleicher ^ö^e. Seibe Snftrumente finb
Dortrefflid^ bebad^t. ®ie SluSfü^rung erforbert bejoubered
Stubium.
®an^ eigenartig Yoxxb und baS originelle Sl b a g i o in
S)eÄ*bur (Vs u. "//» %(dt) berühren, aber trofe ber un^
gen)ö(|nlid^en 9t^^tl^mif ift bod^ ber ll^rifd^e ©runbc^aratter
gen^al^rt.
®ie Sänje ber S^räume bilben ein anmutl^igeS Stüdt
in ?l:*bur, unfd^loer auÄjufü^ren.
2)er glänjenbe SÄarfd^ (®«*bur) betoegt fid6 nic^t in
abgetretenen SJal^nen, fonbern fd^reitet in origineller SSeife
glauiDoK Dom)ärtd. 2)ie ft)mpt)onifc^e ®eftaltung erforbert
leitend bed ^taniften jiemlt^ Dtrtuofe Sec^nif.
S)er ^inalfa^ (Sd^^bur) ben)egt fi^ f^mD^onif^ in
Slonboform. S5ie äudweic^ung in ber SWitte naq $*bur ift
Don befonberem SReije.
Sn ber ©le^ie^^gugc (g^^moQ) betoeifet ber iQuftre
fiünftler, bafe er nid^t nur aKeiftcr ber pol^p^onen Sd^reib*
toeife unb inöbefonbere ber ^uge ift, fonbern aud^ ba^ er
auc^ Stimmungdbilber mit fidlerer §anb ju entwerfen Derfte^t.
3m Ecce nanis beginnt bie Drgel jwei 3;afte Solo :
SSioline unb ^arfe treten jwei Siaftc (päter ^inju unb nadg
biefem SJorfpiel tritt bie Singftimme (So(otenor) ^inju. S)ie
Snftrumentolbegleitung ift Don bejouberem Siei^. Sfead^ einem
fürjeren B^ifd^enfpiel tritt ber S^or ein, mit Dem Solotenor
alternirenb. ®anj jart Der^aQt bad ebele (Sebilbe. 3)er f(^ßne
Sa^ ift aud^ nod) in anberer ©eftalt, wie eingangs enoäf^nt,
Dor^anben. SWöge bie gortfefeung ber compofitonftften 3;hä*
tigfeit be« franjöfifd^en SReifterd nic^t gar lange auf ftd^
tt)arten laffen. —
«. m ®.
Platania, Pietro: 1) Credo für 3)oppeld^or imb Drgel.
$art. 4 Jl.
2) Missa solemnis f. 2 gem. (S^öre u. 2 Droeln. 4,50.
31 Sanctus et Benedictus f. 2)oppeld^or u.Drg. 1,50.
4) Antiphonia : „Ave mater, filia orbate,^' f. gem.
S)oppeI(^or, Xenor^ unb SBagfolo, $aulen, groge
Xrommel u. Xomtam. 2 JL
24 —
5) Pater noster f. ©opr. ?Ht, 2 Xcit. n. 8q&, SSio^
lonceQo, SontraboB, $au!en itnb Orge(. Set))itg,
Srcitfopf & Partei. 2 ^.
Da biefer ttalieuifd^e Xonfeger itoc^ meiiiger in Deutjd^«
lanb befannt ju fein fc^eint, \o mtvb ed itic^t unftatt^aft fein,
tocnn mir ^ier einige biograpftifc^e Siotijen cinPiefeen laffen.
?ß(atania ift am 5. «pril 1828 in 6atania geboren. 1863
ttjurbe er 3)tre!tor beÄ (Sonfermitorinm^ in Palermo, ©egen**
ipörtig ift er ßeiter ber JKnfiffc^nle in ^^apd, S)er bcbcutenbe
jfünftler fc^ricb mehrere Opern, eine 3;rancr*®^mpl)onie jum
@ebäcf)tniB ^aciniS, eine j^cft^S^nip^onie mit 6f}ören, ge^»
Icgcntlic^ ber ipulbignngSweiie Äönig ^nmbert« fl878) ; 1872
(\ab er ein Se^rbnc^ be^ Sontrapnnftd unb ber ^uge ^erand.
gragt man na^ bem ©t^le ber üorliegenben SBerfe, fo muffen
tüir benfelben ofö njcfentlid^ mobern bejeidinen , aber ja nid^t
im triuialen ©inne. 2)ie altftrc^Iid^en (£(affifer fennt nnfer
SKeifter, namcntlidj f)at er uonil)nen bie gefonglid^e 5JJoIt)p^onie
gelernt — ber 9)ia]igel biefeS ©Icment« ift befaiintli(^ eine
nc^illeSferfe mancher italienifd^en Soiiiponiftcn — aber er copirt,
nod| reprobucirt biefelben nic^t, wie manche fc^mac^finnige
fiirc^encomponiften ber Oegcnioart. Sr benft jebcnfalU ttJie
manche feiner ucrftänbigcn Oenoffen, bafe bie fird)Iic^e ober
menn man miH — bie geiftlic^e aWufif tooljl in ber SSev*
gangcn^eit tonväcln, aber jugtcid^ in ber ©egemoart feften
gnfe faffen mn&, toenn fie tebenöfäljig fein foll.
gaffen toir nnn jnnäcöft ba^ Credo inö ?lngc. 3((ö
^eiftöoUerSünftler jevlegt er ba§ c^i-iftlirf)e®tanben§befenntnt§
in feine 3;t)ei(e, \\)k fotc^e bei* reiche 3n[)alt be§ ©anjen bar*
bietet. ÜÄit bem boppclc^örigen poI^p()onen <g>a^ oerfte^t 5ß.
andi bie fftangnjirhmg meifterl}aft jn tierbinben. S)ie Drget
foQ baö Ordöcft^i^ erfe^en unb ift be8t)a(b obligat ^elialten.
2)aÄ ®anje bur(ftjtet)t ein einheitlicher ©rnnbgcbanfe m J5orm
eineÄ imponirenben 9Jfotit)ö, baö bev Safe, nac^ einer furjeren
inftrumentalen ©inleitnng , jueift ertönen . läfet. 99i§ jn ben
SaSorten: Descendit de coells erfitngen bie ß^ormaffen feftlid^
beioegt. SRun mobniirt ber ©a§ \}on 3t* nac^ ®d*bnr, toorauf
ba^ „iDcarnatus'' ganj leife nnb loeitjeDoH ertönt. ?lnc^ baö
Stnbante über baS Crucifixus ift mufifalifc^ fi^ön nnb ergrei-
fenb. 3)ie fnrjen ß^orfä^e ppp geben ben ©oli einen er*
greifenbcn ^intergrnnb. S)aö Resurrexit jubelt in ^'t>\\x,
wogegen ba^ Et iinam sanctam chatolicam et apostolicum
ecclesiam als ?lnbante ('/*, ?Ubur) ertlingt. SJei ben Con-
fiteor nimmt bie ©ntwicfelnng einen mächtigen Sluffd^ionng
nnb in tD0^1tl)nenber ©teigernng ge^t bet umfängliche ®a^
ju (gnbe. S?oc nngcmöbnlicfien Slccorbfolgen , entjarmonifc^en
aSermec^ölungen, r^'^t^mifcöen Stüdungen, nnb anbern mobernen
Hilfsmitteln fdjrcdt ter Äomponift burcJiauS nic^t äuriid, äl)nlic^
wie ber ucrflärte SD^eifter Dr. grans Sifjt.
Sei berMissa solemnis benn^t ber9Iutor f ogar 2 Drgcf n ;
bie eine fc^eint baS ©treid)orc^efter m erje^en, wäljrenb bie
anbere für ben Stäfercftor eintritt, ^a aber in einer 5tir(^e
feiten smei folcfte Snftrnmente oor^anben ftnb, fo bnrfte biefer
Umftanb ber SSerbreitung beS anfel)nlid^en 2SerIe§ boc^ wotjt
ttxoa^ tjinberlid) fein. 3m Gonjertfaale bürfte fic^ bie 3)ar*
fteUung mit 2 ausgiebigen Harmoniums mo^l el)er ermöglid)en.
• iBon bem SKeötejte t)at nnfer TOaeftro nur baS ®loria
benu^t, unb jwar nid^t ttxoa erft oom „et in terra pax",
fonbern üoUftänbig. 2)er Harmonicftvom — 5ßL poIt}pf)one
STOeifterfc^aft tritt and^ i^ier bentlicf) ju 2;age — ftaut fic^
einigermaßen bei ben Qbm ermähnten SBorten, fic^ in ©oli
nnb Sbor tl)eilenb, worauf baS ®loria wieber aufgenommen
wirb. S3ei ben SBorten „laudamus te'' tritt nac^ ber ®runb*
toimrt ä*bur, ein fd^ön wirtenbeS SRaeftofo in g*bur (*,* 2^)
auf. 93ei „Doraine Deus" fe^rt ber ©afe wieber (im geraben
Saft) }ur Haupttonart jurüd. Seife anStlmgenb bei ben
SEUorten: „Filius patris*', nad) Oort)erigem flFr, mad^t biefer
2;^eiljdölu§ eine oortrefflic^e SBirfung. ©e^r fc^ön f)at ber
Autor bie SBorte: „Qui tollis peccata raundi" aufgefaßt
(6S*bur '/i). Sei bem $affuS: „Qui sedes ad dexteram"
mobultrt er nac^ %S*bur, unb weiter bei : Quoniam tu solus
sanctus", nad^ ®cS*bur. 3ni fugtrtem ©c^tufefa^e entfaltet
$1. feine ganje pol^pl^one Jtunft unb eS ent(|ält biefe ^art^te
prod^tüoDe SRomente, bie in ber mobernen italienifd^en 5ttrc^en^
nnifif nic^t gar ^äufig jn finben fein bfirften,
SBefentlicö fürjer unb oiel Icidbtcr, aucft üicl einfad^cr
unb fic^ me^r bem älteren italienifcqen Äirc^enft^le nä^enib-
ift baS Sanctus et Benedictus (5=bur %). Hier würbe jur
Begleitung am @nbe aud^ eine Crgel auSieic^en.
Sei ber ^Intip^onia: „Ave mater" erfd&rede man
nid^t über bie Hcrbeijte^ung ber großen Sirommel beS jamtam,
üon ben ?ßau!en ^ier abgefe^en. ?luc^ öier näbert [id^ ber
Slutor me£|r bem clafftfc^en ©t^le. 3)ie feltjamen SegteitungS*
inftrumente treten nur fporabifdi am ©djluße auf, äied^tcn
werben mandie ©plitterric^ter fieser wegen biefcS ungewö^n*
liefen ©ffefteS.
9Iuc^ baS boppelc^örige Pater noster (&bur, %) bewegt
fic^ in einfacheren Salinen, ol)ne inbeß tejtlid^ gerechtfertigte
SRobulationen §n befd^ränfen. 3S\x oerfprec^en unS oon biefem
®ebcte, unterftüfet burc^ bie Drget, eine fc^öne SSirfung. Ob
bie Seüt unb Säße nebft ben ?ßaufen abfotut not^wcnbig
waren, barübcr ließ fi^ wo^l ftteiten. SlfleS in §lHem ift
in ben Oorliegenbcn SBerten offenbar ein nnüerfennbarer er*
frenlid^er gortfc^ritt in bemerfen. ©ignor 5ßlatania gehört
unftreitig ju ben begabten Sortämpfern einer beffern Mi^tnng.
auf bem fird^cnmnftfalifdöen ®ebiete. VI. SB. ®.
ber Äönigl. ^vcuß. Äuf*$iauüfDrte:=afnbvif 9iub. 3ba* (So^n, ©onncu
92eucvmeg 40, 5^ö(u Ißciimarft 1 a. 3nuuar 1891.
S3 e b i n g ti u g e n.
1. Sn'ecf bed ^reidaitdfdjieibenS ift, Sutmürfe für
^til^ettdiU 9>iauinos@ef)ditfe
jHi cif)altcn, meiere ftct) bev ueuften @ef(ftma(l8ri(^tung in SKöDcIbau unb-
3immei'einvi(^tungeu ^annoiiifd) anfdjne^eu.
2. a)ic eutiüi'ivfc füKen fünftlcrifc^ [d^ön , aber au feinen bcftimmten
@ti( gebunbeu fein.
3. 3)ie (gntioürte finb in '/« 9?atuvgr56c, fdiwar^ auf »oeiB, unter
?lnf(6Iu6 anbcvcr fjarbcn, anSijufiitjrcn unb muffen SSorber« unb ©citcn*
9(nfid^t nnifaffen. ©oUartcn ober anbere ?Watcviaficu finb auf ber gcici«
nung gu Dcvnicrfen. Sei etioa notl)menbigcr Eingabe uon fjarbcn ift eine
befonberc ©ti^e beizufügen.
eine fc^cniatifc^ie St'^t mit aRaftongabe erfolgt anbei.
4. gebem Entwurf ift ein TOotto (fein 8ei*e») unb ein. baffclbc
Wloiio aI8 9tuff(()rift tragenbeä, ben 92amen unb bie genaue 9lbreffc ht^
SSerfaffcv« ent^allenbc« gefrf)(üffene8 ^ouuert bci^^ufiigen , ujclc^e« Don ben
^reiSiicötem nad) iBecnbigung iftrer Slvbeiten geöffnet loirb.
5. 3)ie (gutwürfe finb m mm t. OTaf 1§9I frei an SR üb.
3badi @o(jn, SZenmarft 1 a. 5ci5Iu a. iR^cin ein^ufenben.
6. 3)a§ ^reiävic^teramt ift Don nart)fte^enben ^^crren gütigft übers
nommen luof ben :
?Profcffor J^ren^en Dom $oh)te(f)nicum , 9(d)en. ^rofeffor fiut^mer,
3)ireftor ber 5l'unfts®en)erbe^@cftulc granffuvt a. Wl. Sacob fPaOenberg,
in girma fQthm&t «paOenberg, ©of »feöbeU&abrif , .ftöln. j?gl. Söaurat^
$, Pflaume, S^öin, »aumeifter ©uftao 9?ci)frfjer, 5öerlin.
7. jjür btn SBettbcioerb ift bie (Summe uon 3^w«»töufenb SWarf
ausgefegt, wouon 9Wf. 1 300 für «|Jreife unb 9)if. 700 j^iun 9lnfauf nid)t
^jreiSgcfriSnter ©ntmürfe beftimmt finb. 3)er JJrei« für bie beflc 9(rbeit ift
9Rf. 600 unb für bie brei nRdjftbeften jiufammen ^f. 700. wcld)e nad)
^nneffen ber ^reiöridjtcr ju ücrt^eilcn finb. 3)ie Sertfte für bie anwu
faufcnocn (gntiuürfe finb Don ben $rci«rid)tem fcft^ufteflen , jebotft fouen
bie SSerfaffer nid)t an ben ^erfauf ^u biefen Sert^en gebunben fein.
8. ä)ie 5ivnia be^ftlt fic^ üor, oud) fernere ©ntmürfe fftuflid^ ju erwerben.
9. ^rei«gefröntc unb angefaufte (gntioürfe lucrben auSfrfiUeblidje«
(5igcnt6um ber gimm nnb bürfcn uon ben SSerfoffeni nidjt anbenoeitig
toermert^ct ober ueröffentlid)t merben. 3)ie SScrfaffer preiÄgefriinter (gntmürfc
finb oer^flic^tet, bie nöt^igen SBerfAei^nungen für @^e§äufc unb Seud)ter
o^ne roeitei-e ^ntfc^cibigung nad)i}uiiefem.
10. ^aö) gefdie^ener $reidoert^eiIung mirb ha^ C^rgebnid allen
ffiettbciüerbem mitget^eilt, jugleicft merben bie uert^eüten greife uerabfolgt.
11. ?(IIe einjiegangjnen Entwürfe »erben nacft bcenbeter ^rciSoer»
t^eilung t>on ber ginna mub, gbac^ Qof^n in ieöln mit ben iRamen
ber S3erfaffer öffentUd) auSgeftefft.
12. 92a4 Seenbigung obiger ^lu^fteHung merben bie meber pvtii^f
gefrönten nodj angefauften fentmnrfe i^rcn 83erfaffcm frei junnfgefanbt.
13. bereits anber^mo preidgefrönte oberau^ nur DeröffentUc^te @nt«
mürfe finb uom ^ettbemerb ou^efdjloffen.
14. ^ie ginna madit fid) im gegeufeitigea Sntereffe ein Vergnügen
baraud. bei fpjiteren Veröffentlichungen ber ouf biefe äeife gemounenen-
Sntmürfe ftetd bie 92amen ber SSerfa^er beizufügen.
©armen, 9ieuer»ueg 40. Äöln a. Wv 9^eumarft la.
SRub. 3bQ(^ Sofort,
$Df«$ianofortefabnfant @r. aSaj. beS j^aiferd u. I^Bnigd.
• » J-0^>#VO'<K>*'
26 —
^tc ^oforgelbciuer fBiI6. 9tuMmann in dJ^i^'^tS b.^affe a7@.
-^at im DfTfloflenen ^aiit folflcitbe Orgeln neu gebaut unb nufgefteQt:
1. 93el lieben 17 ©timmen (2 man.) 2. 2)eli(fd) 3« ®t. (3 mon.) 3.
6(f)tt>emfal 7<3t. (1 man.) 4. ©tagfnrt 27 @t. (2mon.) 5. ^alle
a./6. 4 @t. (1 man.) 6. aRafc^toi^ to @t. (2 man.) 7. SRü^ro 6@t.
(1 man.) B. Sufo 6 @t. (1 man) 9. Betnift 6 Ot. (1 mon.) 10.
SSie«fott 15 @t. (2 man.) 11. 6cbkDi tterdborf 12 @t. (2 man.)
12. aUeuben 6 6t. (1 man.) — S^e^arnturen mürben au^gefii^rt in
Sernburg 31 @t., (2 man.), $aIen&to 9 6t., (L man.), 9lt^ufteln
9 6t., (1 man.), (Sidleben 6 6t., (2 man.)
SDer unfern biellieben £e{em mo^Ibefannte bdnifd^e Oroelmeifter G).
^att^ifon^^anfen in j^openbagen ift i^um föntni. $rofe{{ov ernannt
morben. SSon ibm erfd^ienen üor furi^em: 2 Ornelcompofttionen (Op 25)
unb 12 $raiubien f. $iano, jparmoninm ober Orgel (Op. 26) bei f&.
^anfen in fieip^^ig
^m 7. San. tierfrfjicb ObcrcapeÜmcifter fBilft. Glaube rt in ©er*
lin (geb. 1811 ju ©erlin). 3)er ^crcioigte luar nid (Soniponift (Opern,
6t)mp^onien, Onuertiircn, ^lauierftiicte nnb rei^enbe j^inberlieber) eine mobU
t^erbiente Äiinjtlei große.
9lm 17. ^Mu ftarb einer ber berii^mteften nieberlänbif(beu ^ontunftier,
3of. »erfüllt (flcb. 1816 in ^aafi).
5£)ie ^enen Orgelbanmeifter HRarcnffen & 6o^u in 9(penrabe
baben für bie groge Orgel ber 6t. gacobi-^ircbe in {»ambnrg ein @rgKn«
intngdtuerf mit 5 6timmen mit pneumatifcber ^inblabe, Slbftvactnr unb
S^egiftratur geliefert unb aiiSgefübrt, me(d)ed in jeber ^inficbt ald Weifter«
arbeit be^ci^net werben mufe.— 3)a bie große Orgel fäon 9lnno 1690 ein*
gemeibt roorbeu ift (gebaut in benS^bi^" IÖ88-1692 uoni Orgelbaumeiftcr
§lrp«64nittfer), fo botte fie fein ftreitbenbe 6timmen (bie bamal« nocb
nicbt befannt marcn) nirfjt, (nur eine ftarfe Viola di (tainbH ift uor reicb*
lieb 100 3<*^ren üom Orgelbaumeifter Se^nert für bci^ JfaunnergebacCt
bineingefe(t) unb fu mar ed mein^unfcb unb6treben: bem großen f(bi5nen,
foliben fBerfe aucb bie feinftreicbenben 6tininien, uebft ben bajju paffenben
füllenben unb aucb olS felbftiinbige 6olofttmmen üori(üglid)en f^Ibtenftinnnen,
nebft eine fräftige 3:rompete 8 gnß, bie bem ©auptiuerf mangelte, ju er*
ringen. — 3>er 9^laJ, melcbcr p* f"i' biefed ergftnsung«iuei-t fanb im
Orgelmerf, mar aoer fo abmörtd gelegen, bafi ntit ber gemo^nlicben ^ec^anif
{(broer babin ^u fommen mar. — ^a mußte icb benu mein 9lugenmert auf
bie pneumatifc^e @inrid)tima ber SBiublabe mit (Ibftraftur unb 9iegiftratur
rid)ten, fonnte aber ber bid je^t gebrüncblicben iKudfubrung ber pneumatifcben
^oftenlabe unb SRb^ren^^neumatit (mit, bod) mebr ober meniger, unficberem
geberbnicf, Unerreid)6ar(eit ber innem Xbeile ber Sabe obne ^bna^me beS
$feifmerfd, unb ^ülfdloftgteit bed Organiften bei etma uortonmien fönnenben
beulen eines Xond) nid)t juftimmig mic^ j^etgen , ba biefe Wdn^ti gu me»
{ent(i(b toaren unb ftörenb auftreten tonnten ; icb mußte alfo naib einer
^metfmflßigeren d^onftruction ber pneumatifcben ^inblabe mit Suft«^bftractur
unb «SRegiftratur (ober, mie 9(ubere eS nennen: mit Siö^ren-^neumatif)
^inftreben, unb ift ed mir gelungen , eine ^onftruction biefer 6acben auf^
5ufinben, melcbe ade mirflicben SSortl^eile ber bldb^r audaefü^rten pneuma«
lifcben fBinblaben 2c. W , obne oben genannte Mängel ui baben (biefe
(Sonftruction \iCiht icb in ber ^rudfcbrift: „^ie practifcbe ^ludfübntng ber
pneumatifcben SQSinblabe mit Suft^^lbfiractur unb »Stegifiratur, Hamburg
1890" befcbrieben); unb bie ^rren Orgelbaunteifter a)2arcuffen & 6o^n
^oben biefelbe nun bei bem (Srgänj(ung<^ioerf für bie große 6t. ^[acobisOrgel
in £»amburg practifcb in oor5Ü(}licber Seife auSgefübrt unb baben ficb olle
^inifimgen unb groben mit biefer neuen Anlage (iriller, Saufe, prS^ife
ä nfpra^e, flfeftigteit unb 6icberbeit im Xon ; äugen blidlic^ed 6cbmeigen
bed bculenben 2,on8 — tfitt ^um ^erfucb fiinftlicb beulenb genmcbt — burcb
9lbftenung bed einen bei^üglicben 97egifterd, fo b(x% ein fortbauembed $eu«
len, mie bei anbem pneunmtifcben ^onftruftionen, nicbt ftatt^abeu fann 2c.)
fo bemft^rt, baß biefe (Sonftntftion ficb ^^^ bie ^uoerl^iffigfte, ftcberfte unb
bed^alb jmecfmößigfte bemiefen ^at, in ber 9(uSfü^rung mie bie ßeiTen
Orgelbaumeifter ^arcuffen & 6o^n in Slpenrabe fie bier ausgeführt baben.—
3)ie Intonation ber neuen 6timmen: ^oppelflöte 8 guß, 6*alicional 8gfuß,
^lautamabile 8 guß, 9(eoItne 8 guß unb SIrompete 8 ^uß, ift eine cbaraf?
teriftifcbe, gan^i uorijuglicbe. — Unb fomit fann icb allen Äircbenoorftänben,
melcbe Orgeln nacb bem neuen pneumatifcben 6i][ftem gebaut münfcben,
bie Ferren Orgelbatmieifter Warcuffen & 6o^n in 9lpenrabe ^m folc^er
BuSfübrung biefer, ficb bemci^rt böbeuben, gmecfentfprecbcnben, fidlem (£on*
ftruction be'r pneumotifcben OrgeUSinblaben mit Suft-^bfiractur unb ^Ste»
giftratur in erfter fiinie empfehlen: ba biefelben \i\tx ja ben 8emeiS ge«
itefert ^oben, b(y^ ^\z biefe ooHfonimen fiebere unb ^medmäßige Brt her
fierftellung biefer Orgeltbeile richtig, gut unb jmecfentfprecbenb auSaufü^ren
befAbigt unb im 6tanbe finb.
Hamburg, ben 6. Januar 1891. $. 6(i^mablr
Organift gu 6t. 3öcobi.
8lm 19. Januar ftarb plS^lic^ in SBemigeroba a./^. ber mo^lDer«
bicnte SDhtftfbir. & u ft a D S r a u t e r m a u n , ein treffli^er Wenfcb unb
bra)^r Ihlnftler. (S§re feinem »nbenfen ! —
a)urlac^, 27. San. ^ie biefige Orgelf abrif feierte om 1.
8€br. b. S- ^¥ 120 jB^rigeS SBefteben. 6eit grebruar 1771 ift biefelbe
unauSgefe^t im IBefi^ ber gramilie ^ o i t unb jemeilS oom SBater auf
bat 6ol^n übergegangen. SRebrfacbe lol^e ^uS^i^mmgen finb ber grirma
ju S^il gemorben, bie in ibrer 9lrt ^u ben bebeutenbften in 2)eutf%lanb
gfl^It unb beren %3erfe überall auf bad rü^mlicbfte befannt finb.
?n2)an»9 ftarb berOrgonift 8fr ift 6t ab e am 22. San., 483abre
n beS Dr. %Bil§. 6tabe in ^Itenburg.
3n SütHc^ ftarb ber Organift $ ^ i li p p 9t ü f e r am 30. 3on.,
BO So^ire alt.
6(btvetbni^ (6cblerten.) S)ie Orgelbauanftalt ber i^oforgeU
bauer 6cbUg &6öbne lieferte im üorigai 3obre folgeubc 18 neue
Oraeln. imb «mar : S^fir bie CSai-nifonfirrfie in 1^ ti n n h n it titif 9fx ßMm^
146t., Waafe 146t., ?Jriebrlcb«gras 146t., Äonftabt 106t.,
©rieg 6eminar 10 6t., örieg 6trafanftalt 166t. a)ie 3a^l ber
größeren 9*eparaturen bejm. Umbauten betrug 18 mit jufammen 357 6tims
men. 3m ^m finb neue Orgeln für W t) 9 1 o m i ( uiit 43 6t., i^onU
f owif 206t., 6cbveiber8borf 126t., «Boigroib 86t., ölume«
robe 10 6t., 6d)laupi|( 8 6t., Xeterom in ajfecflenburg 24 6t,
^ie fSerfe Tmb ^um ^beil rein pneumatifcb eingeridytet. ®egenmärtig be»
fcbaftigt bie gfirma 6.') @kbilfen unb ift mit ^afcbiuenbetrieb eingenditet,
fie feiert in biefem Sab« ba^ 60 ja^rige «efte^en be« @efcbftfteS.
©err ® ü m b e l bebauptet in 9?r. 10 ber oerbienflUcben Seitfcfirift
für Snftnmientenbau t). $aul be «Bit in Seipiig, in Sih. 10, in »etitff
ber oon i6m erfnnbenen „6 a i t e n o r g e r :*) „®are man früber barauf
(auf bie 6aitenorgel) gefommcn, fo würbe aucb ber Orgelbau mabrfcbeinlicb
eine gan^ anbere (Sntmidelung burcbgentad)t baben (?) ; eS mdre 9}temanb
eingefallen, ^feifcntöne mit v^amen oon 6aitentöncn ju bejel^nen ober
gar ^u uerlangen, man döre 6aitentöne, weil fiuftgerSufdje an einen ©eigen*
bogen erinnern. ©« mürben bann menigften« neben roirflid^en 6aiteuftinmien
nocb eine gaiije §lnja^l uon Klangfarben, mie %. ©. f)orntöne unb glages
ölet gcfunben morben fein, aucb tt)ürbe ber Orgelbau oieHeicbt gar nicbt
barauf gcfommen fein, in ber ^auptfa*e fiabmlpfeifen anjumcnben (?)
ober gar nocb unglürffelige 3ufammcnftcllungcn oon ibrem ^er^alten gegen
oerfluberten fiuftbnid unb xempcratur fo febr tjon einanber abtoetd^enben
6timmen burd» Äin,vifügung üon »lobnücrfen unb ^armoniumftimmen
anjuorbnen. 6elbftuerftanblicb mare bann aucb nie bie f^rage ber ^üa^
ftinuuen in S8etrad)t gebogen morben, ebcnfo mie b\t eine« (grfjofaftenS unb
bergleicben me^r." — 3)icfc fübnen 6d)lüffe beS ©erm % ii m b e 1 werben
boc^ wo^l üon f e ^ r ® c n i g c n M ricbtig aneilannt werben.
^rr «ß a u l ^ o m e l) e r führte unWngft in ber «Ibert^aHe (Änj*
ftaüpalaft) au fieipjig bie große 0rgel = 6bmpbonic mit Or«
cb e ft e r »on 91 1 e y. O u i l m a n t , mit aller \ftu»iieicbnung uor. a)ic
Slufna^me be8 bebentenbcn Sonftücfe« war eine gian^enbe. Slußerbem
fpieltc er bie loeniger bcfannte Ssbur52:occate uon ^a&i, wa^itnb mon bie
3)«moll*Xoccotc bc8 Unerreichten über QJcbü^r „aborgelt", ald wenn ber
©roßmeifter nic^t« Rubere« gefcbaffen ftatte.
3)ie Orgelbauer ?l b. ? o p p e in SRoba (^^üringen) unb ® u ft,
j? n a i f cb in ©eii^lingen baben ^oncourd angemelbet.
6e. Wajeftat ber beutf*e Ä a i f e r 33 i l ^ e l m II. bot für bix^
geplante ^enfmal ^offmann Don fjfalleri^lebendauf^elgos
lanb, \0m M gefpenbet. Unfcr früherer, mmergeßlicber greunb unb
SÄitarbeiter mar ein grünblicber 6pra4lebrer, populärer a)i(btcr, ein fent«
beutfcber 9)^ann unb ein lieben^wnrbtger gemnt^reic^er Bö^enf^. 6eine
©ebic^te werben noc^ lange, lange leben, wie j. 85.:
2)eutfcblaiib, ^eutfcblanb über 9(lled ! —
&rei unb unerfcbütterlitb wocbfen unfre gießen —
Som ©obenfee iy\§!> an htw SBelt —
3:i-ennt un8 (SJlaubcn, 6trebcn, 9J?einen,
d^tnd foll, (Sind fott unft oereinen:
^izlat für bad öoterlanb ! —
6eib mir gegrüßt, ibr beutfcben grrauen ! —
9Bie fönnt icb bein oergeffen,
3)a b\x fo lieb mir bift! —
92ocb ift fjreube noc^ ift ^hvx
iiberall im beutfcben Sanb! —
3)eutfd)lonb, ©eutfcftlanb ! —
O beil'ger 92ame, o füßer Älang!" —
3mif(beit gfranfreid) unb bem 93i5§mertoalb
bck wacbfen unfre Sieben —
nur in 2)eutfd)Ianb, nur in IDeutfc^lanb
will icb ewig leben! —
Sd) bleib' in meinem IBaterlnnbe! —
Xreue Siebe bid jum ©rabe
fcbmör' icb bir mein ^aterlanb —
97ecl^t unb f^reibeit fte nur ittten
unfer beutfcbe» SSaterlanb. —
3)a9 fitie ®ort uon Ort ^tt Ort
in jebem ?Wunbe bcA freie ©ort! —
grei^eit, grciftcit
bad ift ber alte etoige 5^1ana,
ber burd) bie %Beltgefcbicbte bringt,
unb ^Öffnung und in 6oge unb 6ang
auf eine fc^öne ßufunft bringt.
(£ b r.
Soblan, wohlan mit ^er^ unb $anb
fjrei^eit, fjreibcit
fiird beutfcbe S3aterlanb!
•) %cA ^rliuU) ber XoneraeuAmtfi ift toöma neu mtb beruht batauf . eaUen burA
fi&oingenbe ^mmerqen unter Cinmirfung Don SuftbrucK «um (Srtdncn »u brinaen. %\t\t
^mmenl^ beftel^ auS einer aii ^mmerfpiel bieitenbcn SRetaUfebcr (Sunoe) mtb bem
banin mit ficber aomirten ßammertü^f^cn. @obaIb ber Suftftrom, n)el(9er S^uuIq »ie beim
^rmonium burQ Atoei $Crittbcctt(&en craeugt »irb, auf ben ^mmöftiel eintolrKt, nwbunfi
bie Satten »eit mät^tiger in ®An>tirattngen Mrfet^ toeiben alS burc^ etnnumualigen HnfAiog
beS SHatotcr^mmerB. Hn« unb Ubfc^tedlen, \ffm\t beUebigeS 8(ud|a(ten be0 Tone« ftnS
^erbutt^ )u er}ic(en.
26
^er ^iviflent beS ISnigl. ^omd^orS in $aimoüer 9 u g. SB ü n t e
tourbe »im fBnial. S^^ufttbireftor ernannt.
V(ni 17. $an. ftarb ber populäre JfontVonift gfriebr. $aciud in
^Ifmgford (ginnianb).
^e$ Siener ^for(taniften $cof. 9(nt Srudner umgearbeitete
3>emoIU8l)nU)^onie (9F^4. Wagner geroibmet] ^at in ber Stabt an ber
blauen ^onau grogartigen (Srfolg gehabt.
Dr. ^ugo 9liemannd berill^mted ^u(ifIe£iton er«
fc^int bemncld)ft in englifc^cr Sprache.
3. ©(ftubert^S muf. ©onuerf ationSle jilon ift, nett*
bearbeitet i>. $rof. ^redlaur, in 11. Derb. 9(uf(. erfd)ienen.
^er S3erliner $ianift S o f e v ^ S e i g f^ai unlSngft in $arid ald
l^omvonift tmb ^Irtuod groge ^rinnipl^e gefeiert. SJi^e^rere {einer j^ompo«
fittonen u. $(. and) feine getftDoHe Uebertragung bed ^riebemann SSac^jd^en
Orgelconcerte§ fi'trd $iano werben in ber ©eineftabt gebnnft. ^fuc^ in
Weimar enuarb ftc^ ber ba(^begabte itnb lieben^miirbige ^itnftler, ein uor«
jüglic^er Sünger %van^ Sifitd, bie ooUfte ?lnerfennung aller Un^arteiif^en.
©erm (g. (£'. in S !) i c n g o : ©eften S)ant für ble 33cf(^reibuita ber
großen neuen Orgel. 9Reine Erinnerungen an Dp. granj Sifit
finb noc^ nici^t im ^rutf erfc^ienen. — ^erm ©tabtorg. ^, vi.
m^i Iliacoa intra niarus peccatur et extra!*) $ie3 ^ur (Sntfc^ulbignng
*• 3mter&al6 SHumS a^auern iinb au^afyilt tuirb au$ gefUnbigt, m. a. 9B : ^n
anbent ©lättent jtbW caii^ fol* UitflCAlefcr. ßaben „toir" no<$ ni(fttö »om „J>ni(ffe5ler»
teufet" gc^rt ? Sücrfetbe ftettt in ber Sccflct »entger in ben Tutoren aU in ben @e|ern.
für bt€ urgirten ^^rucffe^ter.'' UebrigenS, mein ©utefhr: Laissez nous"
faire! — m. i, in «ßori«: Tant mieux! — ^rm ^. in @: 11»
neos Yolent pour prix de notre lalenr notre honoraire en nous par-
Dr. 9leimann au fc^reiben beliebt) nic^t blod 3--4 ^ o m b i n ci t i o n S j ü g e,
wie Dr. SR e i m a n n in O. Segmannd allgemeiner ^uftf^^eitung behauptet,
oljne biefeS Snftrument aud eigener Qinfc^auung gu
I e n n e n. — Ob bie in meinem „O r g e I r e p e r t o r i u m" mitget^eiltc
aiegiftrirung be« ®ro6meifter8 Dr 3. @. Töpfer, oon @eb.
S3a4d $affacaglia eine u e r f e ^ 1 1 e ift , wie ber genannte ^err
}u fc^reiben beliebt, o^ne etwad ^nbered refp. Seffered ^u bieten, ift etwad
fe^r ^" ^'" '-' "*"' "" ' — " "**'-^ — ' ' *""^' *** —
bie
fud)te.
fein g „,, ^„.^ , ,„. ,,,.,
giieb bed ^Berliner S)omd)orS fagte uns einft: Einen folgen Orgelf^ieler
l^abm toir in Berlin nic^t !) fi(^ert i^ni einen e r ft e n E^relü)(a^ in unferer
^'unft. UebrigenS war ür ä i f j t , ber einen augerorbentlic^ feineit ^lang«
fmn für Oraciregiftratnr Iftattc, mit ber %, 3nftrumcntirung gan^ einuer*
ftanben. ^e^rere bebeutenbe SBa^fpieler, tote Dr J9. @tabe in
5ntenburg ^aben bie %. Serfton aboptirt. — Eine bcfonbere ^^rarirung,
dlegiftrirung unb ^plicatur beS ^errli^en ip^nwUs^rlttubiumS in ben ä.
„@ n n e n f u g e n" gnben ©ic in 3. @ (^ r e ^ e r § „?luSgewftftlten OrgeU
Äom^ofttionen" Pon @. ® a (^ ®. 45. Wi tennen wenigftenS ni^td-
SBeffereS. —
0t €mtüxtn nni) (irgam|len!
^uf bem @yebiete ber 5^irc^enmufif eine ber bedentensten
Erft^einungen ber neuften Seit:
C. Stein, Sursum corda,
^eißfidje lieber nnb QJotetten.
»eft I für 4 stimmigeii Männerehor«
^eft II für gemischten Clior.
>eft III für 3 Mtlmmlgon Kinder- und aneh Mftnnerchor
(nhmentlicb für j^ird^enc^öre auf htm Landj^. ^iefe reid}^altigen
^efte, als HuMtersainuilungeu pon ber $reffe anerfannt, ent::
l^alten würbeooHe, er^ebenbe j^u allen kirchllrlmn F««ten ge$
eignete, Ieid)t ausführbare geiftl. Sieber unb 3J2otetten.
ScbcS 4)cft (54—68 9?r. cnt^altenb) 1 Wlt] bcjie^bar bur* alle
S3uc49anblnngen, Dirett burc^ B. Herros^ Verlag in Wittenberg.
Soeben erschien:
SoDate für Orgel,
Op. 165, No. XIY in C
©oeben erfc^ten im 9[}erlage ))on lötto &onvab in
@cfttrt tu gioettet Sluflage:
|te Jiiee Ux Vttftetbltdikett.
SSortrag üon %. ®. Seud^tcnbergcr,
S)ire!tor bc§ Äönigl. ®^mnaftumg ju ©rfurt.
Preis 25 Pfg.
3u bej^ie^en bnrc^ alle %U(f)^anb(ungen.
^mtiU unb SSalgfcliafleber
ift fortroä^renb ju mäßigen greifen ju l^aben.
liOiiis Bfihiii, WtxU^ibntl
Sßaltete^aufeti t. Xbnv.
36 leleht Mpielbare Praeludlen
für Orgel ober Harmonium
pon Ö^nftap 6d)a^er.
Op. 13. ^eft I 11 ä a»t. 1,20 no.
@ubffriptiondpreiiS f. beibe ^cfte W, 1,50.
Helnrirhhoren's Teriag, MNgdebarg.
von
Josef Rheinberger^
Dieselbe für Pianoforte zu 4 Händen
bearb. v. Comp.
Hering wn Rob« Forberg^ in Leipzig.
Slm SSerlage oon OUo Conrad in Erfurt ift erf^ienen unb^
hux6i atte ^u^^anMungen ju bejie^en :
9ltemattb unb fdtt <Sc^tcffaU
®in ^^antoneftüd uon S^mnnb.
3)eclamatorii*er Sßortrag 9Jo. 1 — $rei« 15 $fg.
©egen (Sinfenbung beS S3etrage8 in Sriefmarten bireft au be^iel^en bunl^
Otto (Sonrab, (Erfurt, SBuc^bructerei unb SSedagd^anMung.
0t Ämtttrre fjrwler.
©ocbctt crfd^icn:
S^tx} un)» Crnfl
Steberjammlung für 1 ©ingfttmme mit leichter ®nitattr<
begleitung
bon Oarl I^^ailek, (Kantor*
§cft 1. $rei« 1 Jk
3)urd^ jcbc Sud^^anblung ju besiegen ober bircct Don ber
Adtnet'fd^en 99ud^« unb 9)tuitfalien»$)anb(ung in (Srfntt*
Äeltere Jaörgänge der Urania
offeriert die Verli^shandlung von Otto Conrad in Erftirt.^
X)riicf, S^rrlag nn» ^prMHont Otto (S-
Vertreter für ben %u4^anbel: SHobert
Sforberg in Seipjig, S^alftra^e 19.
!^^
I URANIA I
H^t^th nnb ^ütmoninmfpitl,
fomir fär mufthalifdif Ctrorit, kir(||li4t, in|truMtDr (fi^rfatig- uitji Claoirr-^ufth.
§erttu8flefle6eit üoii %i. jiz), VäI)OU|Cl)lll0, ©rofe^ecjogl. ©. §oforsaiiift in aSeimar.
^. 4.
9lc^tuiib»iet)isfl«c 3a^tgan0.
1S91.
3)jtfee »(alt itfc^lnt tu Imii ttlUii ZaQen
jtbtn SRonalB, (jH^dic^ in 12 Stiminiem) \mi ift t>ui4
aüt ^u4= uitb <nii|tfaIicn-|ianbIunoen, [omie bucä) alle fofinuitei,
piiflmmitrnnbo, jii beiie&cn. — ^i" 3c't"i'Il^'°'"'<^ ^^
$Dfi ^nt bicfed Stlnlt i>ie 9hiuinin: &644.
Sicr(tc0 Stboniitmtnt bti bei
l££)KbitiPn&btiit%ei'[a(iberUvania: Otto Soiuab iii (Strfurt,
gc, St^ottcitgafit 4, (tegeii eiitFeiibiiug uou S ^ tO -A f Ar tta
ganjeu ^abrfldnfl bei ;!ri:(«ici)=3u[enbuns. ~ $»11 bei' einjcliitii
9Iiiimner 3ö$Fnmig. 3i>i«''"'i^Scbii6i:eii : bie gttpnlteiie
$ttitjeiU Hut lo Vftniii0.
^n^alt: Ofteni. (Qon ülfr. Siicbmanii). ~ SuS %eet^ownä Sagebut^.— Qluie ®{banten Van ^. ^Qfe.— Z)ie grSgtt Oiscl im ttSaiff
rti4 SaQeni. — ^mti neue O'tgein in ®rnj. — Xie gmge Orgel im Sunjcit^auiS „^ntburg" au^geffl^rl wn beii @ebr. SRo^lfing in OSnabiüd. —
Se^Ttt^ungcn. — aiiffä^rundtit. — ^loti^n. — »ritfmü^lel. — ■ Hnjeigen. ~
»f»
Sie Ofterglodeit Kuttn,
€ag nn, mai folI'S bebetiteii?
Z)(iB 3efuä einfliiiai aufecftoiib,
Soi^ einem Soll ni^t. einem Soiib!
Rh aSei^nnrbt iticni^ bei: @l(actcn fiaOen:
Xen S» e n f di e n Siieb' unb %BoglgtfaIteiiI
331e OfKrgloäeit Ifluten:
a)tn 3 r I e b e n foll'« bebeuten !
3)ie Oflerglcxten lüiileii,
®ag an, iimS iuK'e bebeitlen?
»oS Stbev geb' uon teiiieni fflul
3>eni, Ibci: im @<t|ouB bev HcmutC) mtfi.
a>ie ßfierfreube ift im «lüften.
!Bei- Sprufler (infit, We 9ieiren giü^en!
Sie Chei-glodeii muten:
3)en ^vüftlitig lulQ'S bebeuten!
e t n.
SJriebm
Sie Gi'tevglixfen lHuten,
Sag ati, itmB will'S bebeuten?
3)ie Smuie gibt ben Oflertufe
See gcüneit Slui; beni fieien glug.
Sinn Irfimüdt baS finupt mit jungen ffrlttiien.
Sie Cftergloden I Ruten,
@an an, maS full'd bebeuten?
Sag nufevftanb baB beutfdie fRtiiii,
SaS beidg unS, bem (einee glei(t|i
Sa| $aimen unb Olluenreijei:,
Umf(f|atten unjem jnngeu ffaifer!
Sie Ofterglorfen Wüten;
3)eii Si'ieben {oQ'B bebeuten!
3Iu« 93ect^Dt>«n« Saftcbuc^.
giUT befl ©tfimfli^linflS ©atten
aexteifet bev ei[enfinfler be« ®e|(^idB ;
bei Ae(betimiitl)'fle bietet Fü^n bie ^aife,
bie iftm bet 6d)Öpfer tn beii Stufen legte,
bem ®(qiil|nl bni. SRag'S in ben Satten rafi^Ien ;
allein ben innem ^evrliifien 9Itm:b
hinn'B ni(^t jeiftäien, unb bie Siffonanjen
>)cr|if|melyit balb in reine ^aimanie.
meil fflPlteS Siiebe bui* bte Saiten [flufelL
aHu6 bei fittile aSenfifi
erliegen obei aufcifteftn uom Staube?
3fl bei Kdjte luaftrt TOen|*
ein Sflatie btv Umgebung obei fiei?
vei|t er auB allen Slünuen unb mai mc^c ift
auB nUen Bimneit biefe« l^ebenB uiÄt
(eüi beftrtS 3(ö?
®ttte ©cbonfen ». V* ^<«f«.
ginbefl bu eine Sa^rbcit am SBege,
^l^oB luib nadt unb (anbei ^jlege,
Pid Scbiiftgeieftite ge^n iwrbei,
bu abei iqi Samaiitei [ei.
3m »uA bei Sü^er offenbai
fhbt ISolieS Soit. 3)infi jagt ibi gtPDimett,
ifl 0ott bunb [d Diel laufenb ^ai)t
[onft nie }u Sort getonuncn?
3ui Ainbeile^re Wirb'« genügen,
lebit ifti baB !( unb O Miftebn,
bie SRübifpcn, einen fflann jn biegen,
bie Subcn: i^ren 3Rann ju ftebn.
Sie mtnf{f)Iid)f>e bei St^iDüt^
ift, über baS, mal unB baB ficij gcbiD^en.
aäSi obenein ben ltop\ jicf) ju jtibn^.
- 28 —
99ad ift'«, luaniin fid)'d leben lagt
tru( nHebem auf biefev @vben?
3)ic ®elt ift iiberatl ein 92eft,
bod) jebeft 9?eft faini eine 9BeU biv tuevbett.
(£9 ift ^ebulb ein raiibev @ti'aud)
boCt ä>onien aflei* @nben,
uiib luer i^m tia^t, bei* merft efi aud^
MX trügen imb Ott ^ftnben.
t^ h
V i»
Unb beitito« foo' t« : Sag bie aRii^
btd) iiininiennel)! ))erbrieben,
fei« au(f) mit 2:^rAnen, fpttt unb ^'n^,
i^n titu(icf) i(U beoiefteu.
UrplöftUd) tuirb er über 92a4t
beiu d^itl)en biv belottnen,
luenn über od' ben SDovnen (ac^t
ein (Strang uon 9{oienfronen.
®. SBadernaoeL
öefd^rcibiinjj bcr neuen DrgcC in ?JjQJfau
üom Örcjelbaümeifter SKavtiii ^edjenbcrger ba^
fclbft.
S)ad fraglid^c 3nftrument mürbe doh 1886— -1890 I)cr*
geftcflt; bcr ?ßroipe!t ber alten Drgel lüurbe bcibcl)atten unb
jcitgemöB refttuirirt.
Sie ^ i Ä p n t i n, tDelcfie ber leiber Derftorbcne ober*
öfterreic^i)cJ)c Orgelreöifor SRcitcr in Siiij entworfen ijdt,
ift folgenbc:
I. ^aupttüerf. (Untere^ SKauual). 1. ^agott
16' m. cinirf)lQg. 3""9^"' S^aUbcc^er an^ ßivu, 2. ^ruijipal
16', 1. Oft. 5)b(ä, gebcrft, 3. Sirornpcte 8' m. auffc^l. 3""9^»'
Sc^aHbr. u. engl. 3'""» ^- ^ßvinsipal 8', engl. 3"^" ('"*
«Proipcft), 5. «iola major 8\ 3., 6. SKajorflöte 8; ^olä,
7. ®em§f)orn S', 3., 8. SSorbun 8', §., 9. Cboe 4', cinjdjL
Äung., 10. Dttaüc 4', engl. 3., 11. gngara 4', 3.. 12. §obiU
flöte 4', $., 13. gtageoictt 2\ 3., 14 Duintc 5'.s\ 3.,
15. %txi 3V5\ 3., 16. Dnintc 2'k\ A, 17. 3)onblctte 2
u. 1', R, 18. Sornett 8'. 5)ie erfte SRei^c ift an8 giöte
l^ergefteUt, bie jibrigcn &t)örc aii^ 3^""- ^«^ ^^^ff*^ C beftelit
au§ u e jj c e I» ©efainmtja^l ber ^3f?if?"_ = 273. 19.
aWijtur major 4\ fünffach; auf c = c g_c *? i^ Jßfeifcitjal)l =
295. 20. ©^arf 2', 7 fad), c = c "i "j? ;^ ~e" "^ T. 365 pfeifen.
II. 9Je i 1 1 e In) e r f. 1. 9[»a]or=®ambe 16\ 1. Oft. geb.
unb al^ Duintatön intonirt, J^ortv 3i»«' ^- SSorbun 16', :§.,
3. SBJaIbl)orn 8', m. einfd)l. 3""9v 4. (äeigen^jrinäipal 8', u.
3. (im ^rofpcft), 5. (Samba 8',' ü. 3., 6. $ül)lflöte 8', §.
gebedt, 7. Duintatöu 8', 3-, 8. ?(mabite 8', ^., 9. 3artgeige
8', ü. 3., 10. ?(eolöt)arfc 8', einfdjl. 3., 11. Oftauc 4', engl.
3., 12. 3lot)rftöte 4', engl. 3., 13. Siebe^geigc 4', engl. 3..
14. 3artpötc 4', (^ols mit öeinüorjdjlägen), 15. aSioline 2',
engl. 3., 16.JRafat 2Vs', 3.. 17. ©olo^^Sornett 4', 5fad);
auf = c^go e_b Jßfeifen^. = 232. 18. SDiijlur minor 2',
5f., = c >f "c g 7, 251 pfeifen.
III. Dbermerf. 1. Sc^obaB 16', (§olj geb.,) 2. Sfa'^
rinette 8', (einjc^t. 3.,) 3. ?ßrinjipaliuo 8', 3., 4. ^^ilomelc
8', offen, ^olj mit SBeinoorfd^läg., 5. ©alicional 8', 3-' 6-
3lol)rfl. 8', 3., 7. Siebl. ®ebedt 8', §., 8. 3)olce 8', 3., 9.
Dftaüe 4', 3., 10. SEraDerSfliJte 4', 3., uon f t)aben bie Wy
fenförper boppelte Sänge unb blafen über, iooburdi juerft bie
tiefere Dftat)e unb bann ber bem S^onfuß entfpred&enbc 3;ou
cutftetit, 11. ®em§I)orn 4', u. 3., 12. ©anftflöte 4', ^olj u.
3., 13. S)olciifimo 4', 3., 14: Slautino 2', 3., 15. Xriplett
2Vs', 3fa4 (Ulf c ==_g ci; 151 $f. 16. (Simbel 2', 7fa*;
auf c = ~c g c" g r 7 7r 268 ?ßf. S)ie SWanuale ^aben
einen Umfang üon C, d^romatijd) b. G, 56 ^iaften. 3)aä
^ebal f|at 27 Saften, oon C-d.
IV. $ebal. 1. luba 32', mit einfc^l. R, ©d^aübetfy
a. $)ol5, 2. Eontrabafe 32', bie erften 6 2. afuftifcft, auS $.r
bie übrigen au« 3- ^"^ ®e^äufe, 3. SBombarbe 16', mit auffc^l.
3., Slnfv duS^ §olä, 4. aj^ajorbati 16', ^olj, offen, 5. «iolou
16', $olj, offen, 6. ©ubbafe 16', ö., geb., 7. giötenbafe 16',
8. SCrompete 8', anffcftl., Sluff. ü. 3inn, 9. SKinorbafe 8'. §.,
10. ßeßo 8', 3., 11. ©pi^flöte 8', 3., 12. ®ebedt 8', ^., 13.
ec^almei 4', auffd&l. 3., 14. ©oppelflöte 4', §., offen, 15.
Duintc 10*/$', ä., off., 16. Ser* 6%', §., off., 17. Quinte
ö^s^^^.,_off., 18. Sompenfum (SafemiEtur] 4', 6fa^, c = c
e g c g 7, 162 ^f., 3- 3n ©umma 72 flingenbe ©timmcn.
S)a« fragliche Snftrument tjdi 3 pncumatifc^e ajiafd^inen,
}tt)ei für aWan. I unb II, unl^ eine für« ?ßebal. SJiefc 3Ka-
^inen finb nic^t mit ftetgcnbcm, foubern mit falle üben
Sätgen eingerichtet, benu biefc Sonftruftiou wirft uod^ ener^
gifc^er al« bie mit fallenbem Ö^Ig.
©ämmtlid^e Heine Sälge fielen in einem ®la«fc^ranfe,
fobafe man bie S^ätigfeit berfetben beobad^ten fann.
5)ic Sraftur beftebt an^ 3lbftraftur unb SWejfingipinfeln
mit ©tenjcftrauben, eine ^eHatur luurbe nicftt üerroenbet.
I)a« ®cbläfc ber Drgel befte^t au« 4 3ÄagaäinbäIgen,
öon beneu jeber 3,80 m l. unb 2 m br. ift. 2)iefclben fuib
im 3tnden ber Drgel in unmittelbarer SRä^e ber 9Binblabeu
angebracht. 3^^^^ ftel)eu am ©oben, bie anbern 2 über ben
erfteren. S)ie am Soben fte^enben l)abeu grofee feilförmigc
©c^öpfcr, welche je einen Sritt^cbel befifeen. S)ie oberen
erhalten burc^ eine 93orrid)tnng bie comprimirte Snft bnrdö
einen Äanal ber ?lrt, bafe wenii bie unteren ^alb gefüllt finb,
fic^ in it)rem Snnern, im jogenannteu ©arge, ein mit SBcllen
unb SBinfelmedjanif üerjebene« SSentit (©tecqer) öffnet, welche«
burc^ einen ©citenfaual ocn oberen Söälgen ]o üiel Suft ju*
ftrömen läßt, bi« fie gefüllt finb. 55ie 2 unteren fflälgc liefern
ben S93tub für ba« ^auptwerf unb ba« $ebal fowie für bie
pneumatifc^en SD?afc^inen, bie 2 oberen für ba« SKittel* unb
Dberroerf.
3)ie unteren Sälge liefern, ba bie pneumatifd^en Tla^
fd^inen t)ö^erc SBinbcjraoe erforbern, ftärfer comprimirte Suft,
al« bie oberen. iBei üoüem SBerfe, b. ^. bei angeftrengtem
©picle, genügen 2 Wänner für bie SBiublieferung. 5 ?lu«^
gleid)bätge (JRegulatoreu) Wollen bie Ungleichheit be« Suft==
brude« oerliinbern.
Sic Söinblaben l)aben auffc^lagenbc Äegel. ©ie finb
au« ©c^en- unb gö^ren^otj gefertigt.
3)a« ^feifenmerl ift fcalemäfeig aufgeftellt. S)ic 5;nba
32' t)at inbefe eine C- unb Cis-Sabe, aud^ ber Sontrabafe t)at
eine folc^e befonbere Cis-Sabe.
"iSie 2Ranuale finb in einem © p i e 1 1 i f c^, wie meiften«
in ©übbeutfc^lanb, üereinifit. 3)ie 9iegifterjüge, in öerfc^iebeueu
JJarbengrnppen befinbcn fic^ lin!« unb rec^t«. 9ln ben SSor*
jegern befinben fic^ bie ffoppelu unb fouftige 9iebenjüge.
@inc Steuerung finb bie fogenannteu Sftctour foppe In.
SDurc^ bicielbcn fönnen bie äJianuale in umgefe^rter gotge,
alfo ba« Dber«' mit bem SJüttelwerf , biefe« mit bem §aupt^
werf 2c öerbunben werben.
@« fann a(fo ba« uoQe äSerf nid)t nur auf bem ^awpU
foubern auc^ auf ben Siebenwerfen gefpielt werben. Slufeerbem
ermöglidieu bieje Äoppeln eine SKcngc SRegifteroerbinbungcn,
bie ot)ne fie nid^t üor()anbeu werben.
Slufeer biefeu Äoppeln finb noc^ folgenbe Slebeujüge ju
bermerfeu: ^ianojiug, SKejiofortejug, gortejug, JRot)rWerf«jug,
©cftweH^ug ^^um Wittetwerf, Sre«ceubo* unb ®ecre«cenbojug
jum toolleu SBerf, ©perr^ug für« ?ßebat.
@in Slcgifterjä^ler ift recftt« an ber ©eite angebracht.
TOit beu gü6en werben nocft in I^ätigfeitgefe^t : ©d^weH^
tritt jum SRittelwerf, Sre«ceubotritt f. ootte SBerf, ©c^o^^ unb,
Sutti^Iritt.
3)ic 9lct)ifion führten awi: ?ßrof. Stiege l au« SKund^en
Domorg. $auifc^ au« 8iegen«burg. ?ßrof. Steitcr au«
SBien. !S)a« Stefultat war ein burc^weg erfreuliche«.
— 29 —
Stoßet neue Otgdti in ®tai*
a) 9t$|i0fitt0ti
ber im 3a^rc 1890 Dou 6. g. SBalrfcr & (Sic. in Sab*
m t g § b u r 9 in bcr ^erji»^3eiu*Jfird)c ^ii ®rnn (©tcicrmarf)
cifteüten neuen Ctftel, Opn* 550, mit 36 fliugenbcn Stimmen,
2 »Manualen u. 1 ^eba(, mit 2367 ^JSfcifcn.
I. TOanual: (C f= 54 Stöiic.) 1. ^rinjiiM 16', 2.
SBorbnn 16', 3. Cftauc 8', 4..$nnjipal 8', 5. -(ScmtMjüin 8',
6. SSiola bi ®amba 8'. 7. ^o^flötc 8', 8. ®ebecft 8', 9. ^4ärin^
jipQl 4^ 10. Dftaue 4'. 11. ©emSljorn A\ 12. 9io[)rfIöte 4',
13. Dninte 2Vs\ 14. ^rinjipol 2', 15. Sornett 8', SEon 4 u.
5fac^, 16. WiEtnr 4' 6fac5,
II. ÜRannal: (C-f^54 2;öne.) ©^ttjefltüerf: 17.
Duintatön 16', 18. gtötcnprinjipal 8', 19. ©eigenpviuäipal 8',
20. Sonjertflötc 8', 21. ?leoUne 8', 22. Voix Celeste 8', 23.
Salicionol 8', 24. öorbnn 8', 25. Ottaue 4', 26. Sraüer^flötc
4', 27. ßornett 8' %o\\, 4 u. 5 fad).
IIL ^ebal: (C-d- 27 5;üne.) 2S. 5ßrinäipat 16',
29. «iolonbafe 16', 30. ©iibbafe 16'. 31. Offenbafe 16', 32.
©eberftbofe 16', 33. ^rmonitabofe 16', 34. Ottaubaß 8', 35.
glötenbafe 8', 36. Quintbafe 10*»'. ^
IV. Siebenjügc: 37. Sop^jclung II. Wannaf jum 1.
SRon., 38.6opp. LSWan. j. ?ßcbdi, 39.6opp.II.a)ean. slßebal,
40. eoQeftiupebal für Stutti, 41. 6oneftiüp. f. ^ovte, 42. eoUef^
tiüp. f. SD^esjoforte, 43. ©c^melltritt für'^ II. ÜJianuat. SBinb^
laben nad) Äc(\enabenjt)ftem, ÄcmpenjationSfalten'iSebläfc mit
mec^an. ®ctticbe, ^nenmatif füv'ö I. 9Jianna(, ©c^tocnfaften
f. II. 3Ran. NB. 3u«öcnftimmcn würben in bicfev Orgel nic^t beliebt. 9tcb.
b) D!0]i0rtit0n
ber im Wlai 1883 im SDhifit^ u. ©tefanienfaal jn ®vaa (©leier*
mar!) Do« SBaIrfer & Komp. aufgefteflten Drgcl (Dp. 430)
mit 43 fliiiftenben ©timmen, mit 2578 ^Pfeifen,
3 äRanualen niib 1 $ebal.
I. 2»annal: 1. ^ßrinjipal 16', 2. ^rinsipal 8', 3.
Sorbnn 8', 4 SSiola bi ®amba 8', 5. ®emg^om 8', 6. ßo^l-
ftötc 8', 7. S)otce 8', 8. trompete 8', 9. DItaUe 4', 10. Sfo^r*
flöte 4', 11. ®emSl|orn 4', 12. Dninte 5Vs', 13. Dninte 2%',
14. Dftaue 2', 15. TOijtur 2^«', 5fa4 16. Sornett 8', 5 f.
II. ÜBanual: 17. öotbun 16', 18. glötenprinäipal 8',
19. ©alicionat 8', 20. Dnintatön 8', 21. §leoline 8', 22. Voix
Celeste 8', 23. Oboe 8', 24. 5;raueröfl8te 4', 25. gngara 4',
26. ^iccolo 2'.
III. SKannal: (©cötneamerf.) 27. ©eicjcnprinäipal 8',
28. fitcblic^*®ebecft 8', 29. eonjertflöte 8', 30.' ^avmonifa 8',
31. gfarinette 8*, 32. gtanto büke 4'.
IV. 5ßebal: 33. «ßrinäipatbafe 16', 34. ©nbbafe 16',
35. SSioIonbafe 16', 36. ^ofannenbafe 16', 37. Dnintbafe 10 Vs',
38. Oftaöbafe 8', 39. ©ebedtbafe 16', 40. SSioIonceUo 8', 41.
SCrompete 8', 42. ßlatron 4', 43. Dftaüe 4'.
V. Koppeln nnb Siebenjüge:
a) Soppelnna IL äRanual jnm I. SOVannoI J mit* pnenmatijc^en
b) bo. HI. „ „I.
c) bo. III. „ „ II.
d) bo. I. „ „ ?ßebal.
e) bo. II. „ ,, bo.
f) bo. III. „ „ bo.
g) Sotteftiüpebat für Stntti.
h) „ „ gortifftmo.
1) SombinationStritt für Sorte,
k) ff rr ^Zejjoforte.
m) „ berftellbar.
n) 1 Xritt für: a) gortepebot^äbt^cilnng, b) ?ßianopebat
übt^edung.
o) ©c^ioentntt für'8 III. 5WanuaI.
P) n „ Oboe 8' im II. SWanual.
q) Tremolo,,
r) greScenbo nnb 3)ecre«cenbo für'§ ganje SBert
SBinblaben nad^ 5te9eaobenfQfiem, @ompenfationdfaIten«®eb(äfe
mit mec§. ©ctriebe, fotooM jum ßanb^ alÄ SKof^inenbetrieb.
«neumatif für'« I. SRanual.
S^tpcOIaften „ III.
ff
rr
S)rndlnöpfen jnji^
fd^en ben aJ7anna(en.
an^gef n^rt uon ben ®ebv. 9t o f) I f i n g in D ^ n a b r ü d.
5)ic Orgel bat 40 flingenbe SRegifter mit 2322 pfeifen,
anfterbcm 7 Äoppcluugen, 2 iFicbcnjngc, 5 ßombinationöpebale
nnb einen ©djmell tritt für Eve^cenbo nnb S)e^cre«cenbD be^
IIl SÄannot-?. 9(iiöer üiden feinen nnb jarten ©timmen l)at
bie Orgel eine genngenbe ?lnjal}I w\\ fyüU^ nnb ®rnnbftimmcn,
meiere beim DoUen SBerfe einen fc^önen nnb mäd^tigen Orgel«
ton Dort bebeutenber Äraft entmideJn, toeldieä bnrd) bie au^*
gezeichnete Slfnftif be« ©aaleö niefentlic^ erhöbt toirb. Öei
ber SJi^ponirnng beS SBerfeö ift anf fd)arf an^geprögtc (Sba*
rattere SßJertb gelegt. S)ie nielen ©oloftimmcn, aU: ®amba,
©alicionat, SSoij celefte, äeoUne, (Joncertftöte, Oboe, S^rom*
Pete nnb Slariiiette bieten bem ©pieler bie mannigfattigften
?lbmcd)?elnngen. S)er SKecbaiii^mn^ ift nad& ben bcften aller
gegentoärtig ' befannten nnb bett)äl)rten ©^fteme fonftrnirt.
®nrd) ?lnn)enbnng beS pneumatifc^en ^ebeld ift e^ erreid)t,
baft bie Elautatnr anftergemöbnlidö leid)t mib elaftijc^ fpielt.
3)ie 5al)lreicben @ombination§pebale nnb bie uerf(^icbenen ffiop*
pelnngen geftatten bem Orgeljpieler mit Seiebtigfeit nnb im
iJtugcnblid bie üerfc^iebenftcn Sffcfte bcroor/^urnfcn, bicfeö
^nif^mittet ift eine ber fc^önftcn ©rrungenfcbaften ber mober*
nen Orgelbanfunft. S)a^ britte Slaüier ijat man in einen
Sfüften mit biden SSänben gefteöt, ber lumie nnb an beiben
©eiten mit .Salonfien üerfe^en ift, n?elcbe fic^ nac^ bem SBiüen
be§ ©pieler^ burd^ einen ^"6*^^** oHmälig, ganj ober tfjeiU
mcifc öffnen ober jc^liefeen, mobnrd) ein fe^r effeftoolle^ ßre^s
cenbo ober S)ecre§cenbo b^rDorgebrad^t luerben lann. S)ic
Slauiaturen nnb ätegifterjnge fiiib in einem ©pieltifc^e nnter:=
gebracht, beqnem nnb überfidbtlicb georbnet, fo baft jeber ©pie^
ler ficb lei(^t orientiren fann. S)urd^ ?tnmenbnng oer ßombi^
nation^^S^rofongementS ift e§ bem ©pieler oermittelft einfachen
3icbcn§ Ifeiner über ben Slegifterjügen angebrachter Snöpfc^en
ermöglicht, eine gen^iffe ?lnäaf)i ©trmmen, bie frei au§änn?ä^len
finb, nac^ SBunfc^ mit einanber burd^ ben SombinationStritt
erflingen ^n laffen, eine bocft JiVi fcböfeenbe ©rrungenfc^aft für
c^arafteriftif(^e§ nnb abloec^SelnngSreicbe^ ©piel.
5)nrdö ade biefe @inricf)tniigen n^irb bie Orgel i^ren
3toed at« Sonjertorgcl auf'd ©länjenbfte bemäbren.
S)ie SBinberjengnng bei biefem SSSerle gefc^iebt öermittefö
eineg ©d&mnngrabeS nnb 4©d^öpfern; ein 3Äann fann bequem
bie Slrbeit beforgen. SSon bem anfangt in Slu^fic^t genom«
menen 3Baffermotor ^at man, megen be^ fe^lenben 5)rnded,
?(bftanb nehmen muffen. SSiellcic^t »irb ein eleftrifc^er SDiotor
angelegt.
!S) i ^ p f i t i n.
L aRannal: 1. ^rinjipal 16', 2. ^rinsipal 8', 3.
SSioIa bi ®amba 8', 4. gianto bolcc 8', 5. §obIftöte 8', 6.
Srompete 8', 7. Oftaöe 4', 8. ®emgborn 4', 9. »io^rflöte 4',
10. Dninte 2V«'r H. Oftaöe 2', 12. Wijtiir 5fad&.
II. SKannol: 1. Sorbun 16', 2. ®eigen;>rinäipal 8'
3. ©aticional 8', 4. Voix Celeste 8', 5. ®ebedt 8', 6. Slari«
nette 8', 7. gtöte 4', 8. Oftaöe 4', 9. aöatbfföte 2', 10. (Sornett
4 S^or.
III. SKannal: 1. ®ebedt 16', 2. ^ßrinjipar 8', 3. ?le::
oline 8', 4. ßonjertflöte 8', 5. Oboe 8', 6. giöte trauerfe 4',
7. gugara 4', 8. ?ßiccoIo 2' boppelc^örig.
IV. $ebal: 1. ?ßrinäiöal 16', 2. ©nbbafe 16', 3. «iofon
16', 4. $ofannc 16', 5. Dumtbafe 10«/'s', 6. OftaobaS 8', 7.
aSioronceÜo 8', 8. ®ebedtba§ 8', 9. Srompetc 8', 10. Oftabe 4'.
V. Stebenjüge nnb (SombinationiSpebale.
1. Doppelung um bad II. SD^an. mit bem I. äJJan. ju berbinben.
^' w ff rr **^* tt rr rf *• rr rf
^' rr tt ff •^^*» rr tt tt **• tt tt
^ rr fr rr I- rr n rr ^CbolC ^
h IT
'-'• rr rr rt **• r? rr rr
f\ III
7. Oftab^Soppellunq für bai I. SRanual.
8. Sombination^peSal für 3;uttt.
tt
tt
rr
tt
ff
9. (SombinotionS^cboI fiir »^ortiffimo.
10. „ „ Qp^^^'
11. „ „ $10110.
12. „ uad) 3)die6eu t)erfteII6ar.
30 —
13. (Sombinattond^'^roloiiqemeitt.
14 ©d^ioentritt für ben Ücl^ofoften beg HF. SKanuati».
15. Tremolo für Oboe 8' im III. äßanual.
3ufammrttfleUnti(| bet 9lf(|ifi^ct für »ie etn^rfneti 6:oUcfti»rritte.
SoaehiD::
tritt.
I. äRanual
IL SRanual.
IIL äDZaiiuat.
$ebal.
9Cni(a^{ ber
aile0tftet.
F.
aSioIa bt ©ornba 8'
flauto boice 8'
lo^lffötc 8'
©aticional 8'
&itbadt 8'
Voix Celeste 8'
«cofiuc 8'
(Souiertftdte 8'
@ub6ag 16'
©ebadEtbag 8'
5ßrinäipQl 16'
?ßriiiäipQl 8'
öorbun 16'
?ßrtnjtpal 8'
Sieblid^ ©ebacft 16'
®ctgcnprinäipal 8'
iriiiji))Ql 16',
üoloii 16'
DftaDbab 8'
SBioIonccUo 8'
9 SRegifter
19 SRegiftcr
FF.
Tutti.
Dftaöc 4'
®cmöbom 4'
SRo^rpötc 4'
Dftauc 2'
Dainte 2*/»'
ftötc 4'
)ftaöc 4'
SBalbflötc 2'
flöte trobcr)e 4'
fugara 4'
DftQöe 4'
Srompetc 8'
SDJtjtur öfad^.
etarinctte 8'
Sornett 4 Sfjor.
Oboe 8' ll
5ßiccoIo (botjpeld^örig) 2'
tofaune 16'
;rompetc 8'
Duintbafe 10%'
30 aieatflet
12 SRegifter
10 SRegifter
8 SRegifter
10 SRegifter
40 aScgifter
93emertung. ^te SRegifter uon oben nad) unten gelefen, ergeben bie 9[nj(a^l für hai betr Manual; biefelben oon Unfd nac^ re^td
aelefen, bie SufammcnficUwig fiir ben betr. ßoßeftiütritt. 3)abci ift gu beobachten, bafe ber ^ weite 2:ritt (F) bfe 3iegifter be« erften (|0 mit an^ieöt;
Der britte Xritt «FF) bie fRcgiftcr bed erften, gioeiten unb britten in ftc^ uereinigt, ber Dicrte Xritt (Tutti) IK^t baS ooHe ®crf erflingen.
3)a8 SBcrf foftct (o^nc ®et)«nfc) 20,000 SKnrf.
^Programm. 1. 3. ©. 95a^. S^occata unb fEuge
(S)*mon,) für Drgef. §crr ?l. Surjani. 2. SultuS Stieg,
a) ?lriofo für SSiolnie unb Orge(. b) SR. ©c^umann. ?(benbllcb,
für aSioIinc unb Orgel. ®ie Ferren S. Sorbad^: Siolinc
unb 6. Srmbruft: Orgel. 3. 21. ®. SRittcr. ©onate (Op. 19
e^moH), für Orger. ßerr 6. ämibruft. 4. 3. 5B3. graut
a) ©ei nur ftitt, geiftlt^e^ Sieb. * * * b) ?Utcr loeftpplifc^er
SBet^nad^tÄaejang an^ beni 15. 3af)rf)unbert , für ©opran u.
Drget. ®efungen üon grl. ^riba Saube. Orgel: §err ?(.
Älein:pauL 5. ®. äWerfel. Sloagio (S*bur), qu^ ber. ©onate
JRr. 6, für Orgel. §err SC. Surjam. 6. 3. SRaff. Ouüerture
über ben ßboral: „Sin fefte 83urg ift uufer @ott" für Or*
d&efter mit Orgel. Orgel: §crr ?l. Äleinpaul, 2. @. g.
S anbei, «rie: „O, I|ätt' icft 3ubarg ^arf^". auö „3ofua".
efungeu üon JJrt. griba Saube. Orgel: ^crr 3t. Äleinpaul.
8. ®. g. §öubel. Sonjert (i^i^ur) für Orgel unb Or^efter.
1) ÄQegro (mit erweiterter ßabeuä üon S. Strmbruft). 2)
Slnbante. 3) ?lbagio. SlUegro. Orgel: öerr S. Ärmbruft.
9. §. ©(gröber, äßebitation über 3. ©. Sac^'ö erftc^ ®rä*
lubium, für §arfe, Orgel unb Ord^eftcr. §arfc: grl. Solj.
Ämort, Orgct: §crr 3[. Äleinpaul.
3n bcm arofeen fc^öncn ©oate be» Äonjert^aufe^ «©ö^uj^
buw" (®cbr. Subloig) ^at geftern ?lbeub Dor einer fel)r iaf)U
rcijfen 3u^örerf^aft ein Orgelfonjert ftattgefuuben, baS einen
glänjenben !ünftlerifc^^n ^jerlauf ua^m.
^a^ Programm roax jur SBorfü^rung ber Orgel im f)ü6i^
ften @rabe geeignet. 3n ber Don ^errn Jöur jam' toortrefftid^
aui^gefii^rten 5£occata unb T^uge (D-moll) k^on 3o^. ©eb. SBad^,
fotoie in bem ^änberfdöeu F-dur-Äonjert für Orgel unb Or*
d^cfter (Orgamft:^cn (£. ?lrmbruft) lam ber impofante
JKang beS DoQen äßerfei^, n^ie bie präjtfe ttnfprac^e bed 3n^
ftrumenteS, bie bem ©pielenben aud^ im (eb^afteften t^iflu^^n«
xozxl bie größte ^eutlid^feit ermöglicht , jur t)oDen ®eUung ,
wä^renb ber acfc^madEuoHe SSortrag beS Äbagiog öon STOerfel
(^err Organift © u r j a m) burc^ ben uielfac^en SRegiftcrtocc^fet
bie ÄIanj[fd^ön^eit ber einjelnen ©timmcn erfennen liefe. 9?a*
mcnttic^ tft baS Sd^oroerf öou einer »uubcrbaren 3ött^eit unb
burc^ bie ^ombiuationd^^rolongemeutd loerben jun^eilen bie
überrafcftenbftcn SBirfungen ^crö orger ufen ; auc^ ber Saloufie^
fc^meller be§ 3. SRanualS ift Dielfac^ annjenbbar. 3>er üoQe
9iei(4t^um be^ 3uftrumente§ aber lourbe burd^ bie t)on $errn
?lrmbruft mit DoHenbeter SReiftcrfc^aft oorgetragene , in*
tereffante unb fc^mierige E-moll-©ouate öon 9titter entfaltet
3n grl. Sjtba Saube, ber 2;ocöter beS aQbefanntcn,
oerbienfttjollen Dirigenten ber Äonjertbau^fapelle, trat ein ju
ben fc^öuften Hoffnungen bere^tigenbeÄ S^alent jum erften
SRale oor bie Dcnentti^fcit. S)ie junge ©angerin überrafc^te
bur(4 eine tlanguoQe unb aui^aiebige ©timme üon entjüdEenber
3ugenbfri5f^e , bie bereits in oen beiben erften Siebern („@ci
nur ftiu" üon granf unb SBeftfälifc^er SQSei^nac^Sgefang a. b.
15. 3at)r^unbert), nac^bem bie erfte öefanocn^eit übermunben
War, immer met)r jur ®eltung gelaugte, ^ie Arie ber ?l(^fa
au§ §änber§ „3ofua" bot grl. Saube ®elegenl)eit , i^re be^
reitö erfreulich cntmicfelte Äoloraturfät)igfeit ju bereifen. S)ie
SSorträge bjer jungen S)amc mürben burcft lebhaften Seifaß
auöge^ei^net. TOöge berfelbc baju bieuen, i^r ©elbftöerttauen
ju befeftigen unb pe jur unermüblic^en gortbilbung ber itjr
m fo reifem SRage oerlie^enen 93egabung an^iufpornen ! ^err
@. Sorbac^ brad^te mit fcl)önem %on unb fauberer, fonbcr
Xec^nif bad banfbare, aber ju tveit audgefponitene 2(riofo üon
9{ie^ unb bas befanute ^benblieb t)on ©d^umann jum SBor«
trag. Äuc^ bier, mie bei ben Siebuorträqen, bema^rte fid^ bie
Orgel (ßerr Organift Alein paul) aU SegleitungSinftrument
üortrefplc^. SRaff'd cffeftboHc Ouuerture über ben Choral
„@in fefte Surg ift unfer ®ott'', für Orii^efter mit Orgel
mürbe üom Stonjett^auSord^efter unter ber fieberen Settung be§
term 3. Saube fe^r fc^mungüoQ unb feung miebergegeben.
uc^ bei ben 93eg(ettunaen ^u bem ^Snberf^en fton^ert unb
ber 3ofua»?lrie, mie bei Dem JBortrag ber ©d^röber'fd^en
31 —
'SRd)ttatton u6er bad erfte ^rädibtum bed n)o]^Iteni))erirten
iSouierÄ f ui; $arfc, (gri. 3o^. Amor t), Drßel unb Dtd^efter
beiDQ^rte \xd) baffelbe atidgcieic^uet. Sie Drgelftimme fiitirte
^rr S(. ftleiupQitl aufd SBefte mt$.
9{ac^ bem in jeber ßinftd^t befriebtgenb toerlaufenen Jtoii«
ject barf bie brennenbe ^rofle nac^ einet allen 9Inforberungen
genflgenben ftonsertorgel in ^ambnrfl ald gelöft betrachtet
toerben. Selij D. SBo^rfc^.
{'
SBefl^tec^ntigem
iRotj, Dr. a. JB.: 2»ufifalifd6c Stom}ßo \xtxoni^
I e ^ r c , praftifc^^t^eorettjd^ , nen bear6.Dr. ü. § u fl o
Sliemann. 2. 2^., 7. «nfl. «eipäig, »reitfopf &
gartet.
3)iefe9 in ber mufifaüfc^^bibaflifc^en Sitteratur epo^«'
mac^enbe SSerf entl^lt {jrnnblic^ nnb an^fri()r(t(^e ^moeifung
über bie freie Aompofttion , über bie periobif^en f^ormen
^freie unb angetvanbte Siebform) , bie S^oralftauration
ein Kapital , toeld^ed bie fonft treffliche ftompofitiondle^re
ibon Sobe j. 93. ni^t enthalt, ^öc^ft toid|tia ift bai» 4
Suc^: Sie freie ^ol^p^onie, fomie S)u^ 5: Sie Umfe^rungd«
formen. 3m Dorgenannten Steile ttirb bie gngenform fe^r
iiudfübrtic^ unb anjc^ulic^ bc^anbeU; im barauffolgenben
bie fcqh)iertgen SJ^aterien be§ boppelten (Sontrapnnftd , bed
itanon, ber Soppelfnge, fotuie ber 3« 4^ unb me^rfac^e Son^
trapunft 3^ro^bem eine iOkwQt \)on 9?otenbeifpielen im Ze^te
öoÄanben fmb, Derfe^lte ber fei. ffierf. nic^t im Anlange
no9 ja^ltetc^e (Erläuterungen aber einzelne fd^mierige äRa«
terien beiiufügen. Sie 9ßriorität ift felbftDerftänblid^ üor aQen
bem ^od^^errlid^en 9Reiiter ©ebaftian getoa^rt. Sie Sar«
ftedung ift nic^t ettoa in trodenen S^one, f onbern Dielme^r in
€inem geiftüollen unb blu^enben @t^Ie gehalten.
Ser gegenn)drtige ^Bearbeiter ^atte ben gehörigen Stefpeft
geaenfiber bem großen £e^r)oerfe bei& ^Berliner Slltmeifteri^, fo
Sal äBcfentlic^ei» nid^ fe^It. JBlod ^ie unb ba ift Srrt^umlic^ei»
berichtigt, Unh)efent(ic^ed toeggebUeben, fomie toertbDoUe^ 9teue
binjugefommen , fobag man „3Rar£" in äd^ter @eftalt begru«
|en fann«
17 9{octurnod unb (Sabatine ,fReYien8'' für ^ianoforte
Don 3 ^ n 1$ t e l b. $^rafirungdau8gabe \>. Dr. ^ u g o
atiemann. Seipjig, Zf). ©teingräber.
9 berfitimte (Sompof iiionen f. $ianoforte t)qn Som.
©carlatti. Qnm Soniertuortrag eingerid^tet t)on Dr.
^ugo Sfliemann. Sbenbaf.
€iern^: ®^ule ber ©etäuftgfeit (Op.299), 40@tfiben
ffir Sianoforte. $^rafirungdan8gabe mit ^^ingerfa^ Don
Dr. Sfiiem au u. (Sbenbaf.
©c^ubert, grj.: 4 SBaljercapricen für ba85ßianoforte
4^änbig. Sbenbaf.
Sie tonnberood buftigen JHaDiergebilbe ^ielbs trfa^ren
Jier hnxA äReifter Sliemann eine neue ^Beleuchtung bejüglic^
er $^raieoIogie, refp. rt)^t^mifc^en ?luffaffung k., bie ujo^l
ber einge^enben JBetra^tung n^ert^ fein bürfte.
8uci^ bad meitDerbreitete (Sjem^jd^e Uebung^n)erl erfd^eint
^ier nac^ 9tiemannfc^er %uffaffung. eingefügt finb 5 Olta^
Denetuben beffelben äBiener uReifteri^.
Saß ber italienifd^e 9((tmeifter ©carlatti neben (Sle^^
menti ^oc^ge^aUen toerben muß, ift h)o6I unbeftritten. Sie
^ier gebotene Sudtoal^I — barunter bie bocqberü^mte Aagenf uge
mbegriffen — ift Dorjfiglid^. Sie 81. Siuffaffung regt uielfaii^
»tm 9tad^benlen an. 3ä>enfalli^ bietet fie me^r atö alle altem
Srude mec^nifc^er Slrt unb äBeif^
Sie Reinen SBaljerguirlanben beiS unerreid^ten Sieber^
9?eiftet8 ©Hubert enthalten me^r u>a^re, blu^enbe SKufit
als l^unbert fabe unb feid^te Zingeltangeleien.
27 Sompofitionen f. ^ianoforte b. $eter ^fc^ai^
{on^isf^. $^raf{rungdau8gab^ mit S^inS^^^^ ^c" ^^'
91 i e m a n n. Sbenbaf.
SBa^renb bie Dorl^erge^eitben ^efte ber altem 9tid^tnng
bulbigten, l^at ^ier ber uuermfibltd^e unb aUfeUig begabte
äReifter Slicmann eiiie ganj moberue jlaDifd^e $er|öntid^feit
in neuer SBeife präfentirt. §ier finbet man 3lenc8 unb Dri*
gineüeS in ^nüt unb ^üUt Sie nberaud tvert^DoDen, uber^
aud biHigeu, fc^ön auSgeftatteten unb imterrid^tlid^ beftend
auSgeftaiteten ©teingräberfd^fn ?lu8gaben üerbienen abfonber*
lid^e SBeriicffic^tigung.
allein berger, 3of., Dp. 165: ©onate (Wr.l4 in (£*bur)
f u r b t e D r g e I. ^ Jk Seip jig, 8i. gorberg.
Siefe neue mert^Doöe @abt be« aRiind^ener SWeifter«
befte^t juDorberft au8 einem ^rdtubium. SaSfelbe ift
auf ein fe^r einfache« SJf otio gegrnnbet. 3n ber Verarbeitung
jeigt fic^ aber be« «utor^ überlegene SÄeifterfc^aft besfiglicQ
ber t^ematiic^en Sntn^idelnng. 9la(^bem baS (Singangdmotid
uinäc^ft 3 ©eiten lang verarbeitet tt)urbe, cntroidtelt fid^ ein
gugato mit d&arafteriftifcöen X^ema. Auf ©. 8 jeigt fid^ ba8
ebelmelobifc^e (I^rijd^e) 3. ^i^ema, ioorauf ba8 2. (gngato*
2:^ema) ipieber j^ur ^ermenbung foutmr, bem 3. $la^ thac^t
unb fc^licglic^ in bad SingangSmotio einmänbet, bad fid^ in
neu gefteigertcr SWac^t fnrS o'olle SBerf geltenb mnd^t.
Ser 2. ©afe ift aU 3b^lle be^eic^nct (••, g^^bur) unb
trägt jeinen 9lamen mit 9}ec^t. SaS ^^ema ift gan^ originell.
9luf bem Oberbominantenfc^luge angefommen ergebt fid^ lob«
preifenb eine ©timme an^ ber Siefe/ bie edboarttg in ber $8l^e
»ieber^olt mirb [^'a). 3m meitem SBerlaufc enttoidtelt fic^
biefer ©egenfa^ bis i^um Dollen S93erfe, iDorauf bie liebltd^e
3b9Uenftimmuug föieber eintritt nnb ganj leije abfd^liegt.
SaS ^^"öle ift 5tocc dte überfd^rieben. (Sine fiegeS*
§e)oiffe (Santilene beginnt, umgebm Don lebenbiger SBen)egung
er anbern ©timmen. %uf ©eite 22 mirb ber bal^in raufd^enbe
Sonftrom burc^ ba« ©eitent^ema in ruhigere ffla^nen gelenft.
©päter befommt inbeg baS £)aupttf)ema ba^ Uebergeim^t, um
nad^ ?lS*bur, in einen oreiten ^^mnenartigen ©aft ju
münben 2c 3n bemegterer ®liebernng n>enbet ft($ ber ©a$
meiter nac^ (SS^^bur nnb &molI, um in baS ^auptt^ema
einjulaufen. ©ic6 immer mächtiger entfaltenb ioenben fic^
bie jorgfältig entn)irfelten Xonmaffen bem trinmpl^irenben
©d^luffe 5U.
Sie fc^öne, poetifc^e unb loirfungSDolle ©c^öpfung ift
axidi im Arrangement fiir $ianoforte ju 4 Rauben erfc^ienen.
3of. ©eb. Sac^: 15 grofee S^oralDorfpiele fiir
bie Drgel. Seipjig, SBreitfopf <& gärtet.
Siefe SWeifterjc^öpfungen beS Unfterblid^en finb nac^
mehreren übereinftimmenbeu Slbid&riftcn herausgegeben, o^nc
frcmben 3"^^t ^" ^i"fi<^t auf Jtempo ober SRegiftrirnng 2c.
Söer fic^ m „l^ac^'' eingelebt bat, mirb bei einigem 9?a($benfen
too^I baS 9ticbtige finben. Oberfläc^ltd^en äRfufüern finb ja
o^nebin bie SBa^ianaS 91oten mit — fieben ©iegeln. gut
fc^mäd^ere Drgelfpieler — finb bie gegentoärtigen ©d^luffel
angeioanbt, ba nic^t ?lUe beS ?tlt* unb Senorfc^lüffelS ge«
n^o^nt finb.
SK e i ft e r , 9lob : @ j a m e n ft ü dt e. (ginc ©ammlung Don
^ompofitionen Derfd^iebeuer ©d^mierigteit für bie urgel,
mit SSerfidffid^tigung ber älteren unb neueren Sitteratur. md
93ortragSftü(fe bei ben 9lbgangSpriifungen Dom ©eminar
unb ^toeiten Se^rerprüfungen im Drgelfpiele fon)ie j^um
fir^ltc^en ®ebrauc^e herausgegeben. Dueblinburg, SBie^
ttjeg. 1. ^. 1,20 Jk
Sie jc^ä^bare ©ammlung enthält 10 mittelfc^n)ere ©tudte
Don 9liudE, Äittel, Äü^m'ftebt, SSoldtmar, ^erjog,
gif* er, 3onger, unb ©eb. 83ad^. Seigefügt ift bic
^ebalapplifatur.
$alme, 9tub: 110 leidste unb furge SSorfpiele in
ben gebräud^lidgften 2:onarten für Orget o^ne $ebat ober
Harmonium (auc^ mit $|eb. ausführbar, mit ^ingerja^
Derfc^en. Dp. 45. Seipjig, SRaj §effe. 1 ^.
— 32
^almc, 3?ub: S)cv aitflcöenbc Crgauift. II.3;()cif. ©ine
©aniaihiug leidet nu§füf)rbarcr SRac^fpielc für btc Dvgel
in bell flebräud&Iic^ften Sionarteii, jum ®ebrand^c beim
®otteöbienftc lüic jum ©titbium iinb mit joMveidjca Dri^^^
girialbei trägen jc^t febcnbcr Äomponiften. ©benbaf., 2 Ji
S)er angc^enbe Drganift. III. S^eit Sine
©ammlung leicht anöfü^rbarer Ef)oi;a(üorjpiclc ju bcn
qcbräud^li^ften G^orälen ber cü. Äird)c mit befonberer
Scrüdtficftrigung beö Sl)ovaU)iicöed ber $rou. ©a^fen, jnm
©ebraiidj beim ®otteöbtenfte, luic jum ©tnbinm. für Dr*
gel <nit unb o^iie ^ebaC ober für ^ormonium, mit ^(i\)U
reichen Seiträgen jefet Icbenber Äomponiften. @6enb.2^
3)ic ^ßolmefc^en ©ammtnngen ftel)en, luic fid) Don bcm
tüd^tigen ^unftler gor nicöt anber^ erwarten ließ, in jebcr
^infiAt onf ber jeitti^en ^ß'je. 9(ucf| ber Verleger ücrbient
QÜe Sfncrfennung, bcnn er ^at bie tüertt)UoIIen ©ommInngcH,
bei Dortrcfflid^et JlnSftnttung , ju einem fef)r billtgen ?ßrei]e
bargeboten. 5)ic erfte 9lntl)olügie ift and) imterridjtlic^ fctjr
gut öcrfet)en bnrc^ 5ßf}rafirnng , ^ingcriafe unb btjnamifc^e
ifeotijcn. 3)er' mnfifaHjdje 3nlmlt ift überaus gebiegen bnrd)
gut gemä^Ue unb üieljeiligc ^Beiträge a\i^ alter, neuer unb
iieuefter Q^it
S)en 1, S^eit bc§ „angcl)enben Organiftcn" liaben tmr
bereits früher belobigenb angejeigt. Sind) ben 2. unb 3. S3anb
tonnen toir in jeber ^infic^t alS preidmert^ (bei großer öiCiig^
feit) empfehlen. $Rnr loegen beö 3;ite(d fönnte man mit bcm
Herausgeber redjten. S)enn baS ^iergebbtene Material erfor*
bert nicfit ütoa angelte übe, mic ber 1. 3^t|eil, jonbern fort-
fcöreiteube ober jiemüd) fortgejdjritteuc Drgeljpieler.
^td)t, ®uft., Dp. 23: J^eftpräfnbinm ju: „mtiw ®ott
in ber $öf)' fei e^r\" SRac^ 9Kotiuen an^ SKenbeU*
fotjnS Söbgefang = ©))mp^onie für SSioIind^or
(?SioIine I & *II), Drget unb Älaöier (ober §arfe) fom*
ponirt. Sertin, Sari ©imon.
S)er 9lutor t|at feine ?(ufgabc re^t gtudlit^ g,elöft. S)ie
SJiotibc finb präd^tig Dermenbet unb ber obengenannte ^cft*
d)orat fügt fid) ungesmungen unb tüirfnngSDott ein. Statt
ber Drgcl fönnte nötl}igenfalls aud) ein umfangreiches §ar*
moiiinm öermcubet merben.
50 SBioUnbuettc älterer Keift er für ben Unterricht
auS5eioäl)lt, mit j5i"9C^i^& Sogenftrid)en unb SSortragS*
bejeic^nungen oerieöen unb fortjcf)rcitenb gcorbnet oon
Subm. 9lb*et. Seipjig, ©teingräbcr.
S)aS i]t ein fünfttcrijd) unb päbagogifcf) mol)tgeürbne!eS
Haupt* ober Äermuevt, baS feineSgleiriien — auS mcgcn beS
$rcifeS, bei Uürtrefflicfier ?CnSftattung mot fuc^en bürfte. S)ie
1. Stbt^. bringt claififd^eS 2)iatcnaf t)erkbtebenfter 9(rt unb
mo^lanfe^nlic^er älterer unb neuerer 2Reifter für bie, STbtt). II —
1. bis 3. Sage n. ?lbtl). III: 1.— T.Sage. SBill mau 9?amen,
fo finbet mau: SBanöatl, Söruni, 5ßleljel, Sampognoli, SJ^ajaS,
aKojart, Hö^i^"r 9?obe 2C. in banfbar befter ^Bearbeitung , fo
baß man iuugen SSiolinljelbeu ,getroft fagen fann: ,,5iinber
reift nur ju; eS mirb ©uc^ fidler nid)t reuen, fonbern @uc^
afe erfreuen." Dr. $ß.
Hccftt, ®uft., Dp. 25: ^Sbre f ei ® ott in ber ^ö^e!''
§rite unb neue 3Bcibuad)tSlieber für 1 ober 2 ©ingft.
(bie SJJelobic in mittlerer Stonlage) mit leicftt fpielbarer,
unb Si"fl^^i«fe üerfct)ener filaoier* ober Harmoniumbe*
gleitung, aucft für Älauier ober Harmonium allein Der*
menbbar. H^H 1 u»b 2 ä 1,50 Ji Dueblinburg, SSiemeg.
S)er fej^r fein auSgeftatteten ©ammtnng, in ber man
iooW föum ein beliebtes unb gebiegcncS Söeil)ua^tSlieb Der*
miffen bürfte, finb aud^ noc^ ^mei Hefte für ben 3;ext unb
eines für bie ©ingftimmen beigefügt, fo bag bie fc^ä^barc
©ammlung auc^ bie meitget)enbften 9infprüc^e befriebigen bürfte.
SB agner, 9tic^: ^riftan unbSfolbe, 6©tüde für Harmonium
übertragen ü. SR üb. S5ibl, Dp. 49. Seipjig, Sreitfopf
& Härtel. 3 ^
kluger ber ^oc^origineUen Einleitung (SSorfpieO jn beS
S)aQreutt)er 9J2eifterS genialem Xonbrama finb noc^ 5 ber |
s
^erDorragenbfien ©tüdfe fe^r gelungen beut H^^'"t<>^ii^int ge^
toonnen morbcn.
H^^tmoninm. ©ammlung üon S^onftüdeu berühmter (Som^
poniftcn beS 17., 18. unb 19. Satirt). f. b. H^rm, bcarb.
ü. SRub. »ibi. SReue SReit)c (Dp. 65), H^'t 1 unb 2
k2 Jk Seipjig ärettfopf & Hantel.
SDer H<^vouSgeber ift auf bem ^ier in Betracht fommeribeir
®ebiete eine Slutorität, ber man oertrauen fann. 2)ie auSge*
wählten unb fc^r angemeffeu bearbeiteten ©tüdfe finb: 9trie
aus SlftorgaS Stabat mater, ©. Sac^S 3Beit)uac^tS*©im^
Päonie (befannttic^ ein munberlieblit^eS ©tüdE,) ^atfin^
(Sinleitung jum $3inter (auS ben 3ol)reSjeiten ,) ytoctumo ö.
giclb, 3 geiftl. Sieber o. ?l. SSedcr, „SBie SenjeS^and^ üon:
91. 3enfeu, Sagatelfc o. ©d&armcnfa, 6(}oral unb ©bor
aus ®raunS „iobScfu'', Arie auS ber „SRoje 5ßilgerfat)rt''
oon ©f^umann, Stocturno oon @l)opin, SBiegenlieb oon-
®olbfd)mibt, 2 Sieber o. H^inr. Hofntann.
©uljer, 3o^., Dp. 10: 4 ?ßrälubien für Drqel ober H^ir*
monium componirt Seipjig Sreitfopf & Hä^'^^l- 1,50 Jit
3Bir finben biefe Drginaiftüde ganj mertbuoll, mobern
aber fein mufifalifd), anfpred^enb unb bem Snftrnmcnte ganj
cortf orm. 9tuc^ auf ber Drgel bflrften bie je Sljaraf terftürfe, bei
guter SRegiftratur , red^t gut loirfen.
Jörunner, (5b., Dp. 66: 3 fleine ©tüde f. SBioline
unb Hö^'"ionium ob. Drgel comp. (SBel^mut^, (£rge«^
bung, Höf!»""9-) SSerlin, ©imon (1,80.)
Seicht, aber nid^t feid^t unb \>o\i gutem Mange.
9tIteS unb SReueS comp. u. arraug. als S)uoS f. ^ax^
monium u. ??ioIinc ob. für ^imn. u. SSioloncello-
SSertin, 6. ©imon.
!Bic fe^r fd&äfebare ©ammlung ift bereits bis ju SRr. 25:
©rSfelb, Dp. 13, SRr. 1: Pensee melancolique f. SSiol. u.
Hörm., ijorgefd^ritten. 3)ie oorliegenbc ^^Siece ^at btn SSorjug
fe^r leicht itnb melobifc^ ju fein.
Sieb er unb ®efänge f. 1 ©ingft.,' mit . Söegleitung ober
SRitmirfung beS H<i^^"^oniumS ob. b. Dfg., beS Äl'at). ob,
anberer Suftrumente.) Söerlin, ©imon.
S)ie betre|fenbe ©eric ^at bereits einen ftattlic^en Um^
fang erreicht. Die oorliegenben Hefte enthalten ein im claffifc^cn
©tt)tc ^c^alteneS Sierjett: „3)dn!et bem ^cmx, beun er ift
freunblidö" (f. ©ojjran, ?nt iin\> Senor.) 9Iuc^ baS ®ebet:
„^^n ben i^ tief im H^rjen trage", für ©opr. unb 9llt (mit
Harm. ob. Drgel) t)on S^^nj Sac^ner empfiehlt ftc^ bur^
feinen tieferen ®e^alt.
SRabicft, (gruft, Dp. 23: 5 geiftl. SBolfSloeifen für
1 ©ingftimme mit Älaüier,:^ Drgel:^ ober Harmonium*
Söegteitung bearb. Sangenfatäa, 95et)er & ©ö^ne.
(SigencS unb grcmbeS gut erfunbeu unb bearbeitet. 3)a^
bei leicht melobifd) unb ftimmungSüoH. —
3luff fil^ruttdeti«
UTeiiiiar« Grogsherzogliche Mnsikschale , den 28. Januar
1891, V. Abonnements-Concert <210. Aufftlhrang) u. gut. Hitw d.
Violinvirtuosin Miss Rosa Lynton. 1. „lui Hochland** Ouvertüre v.
N. Gade. 2. Concert fflr Violine v. Beethoven. Miss Rosa Lynton.
3. Zwei gemischte ChOre v. Rheinberger, a) Sommernacht, b) Wan-
derlied. 4. Ungarisches Concert v. Joachim. Miss Rosa Lynton.
ISer». Verein für geistliche Musik. Konzert am Sonnug
den 16. März 18d0, in der St. Johanniskirche. 1. Passacaglia für
Orgel V. J S. Bach. 2. De Profundis v. Gh. W. v. Gluck. 8. Arie
für Alt V. Händel. 4. ^Ave verura** v. Mozart. 5. Duett für Sopran
und Alt V. Mendelssohn. 6 Motette v. D. Engel. 7. Abendlied für
Violine and Orp^el v. R. Schumann. 8. Zwei Chorgesänge v. Men-
delssohn. 9 Arie für Sopran mit Violine v. A. Becker. 10. Kirchen-
stück für Chor und Orgel t. M. Hauptmann.
Malila a/S. In der Stadtkirche Sonntag, den 19. Oktober,
Geistliches Concert, gegeben von Ernst Schilling-Berlin, (Organist
der engl. Kirche u. Dirigent des gemischten Chors im »Künstler-
Verein zu Rom) unter freundlicher Mitwirkung der Coneertsänge-
rinnen Frl. Mamie Helm (Alt) und Frl. Aida Farnes (Sopran) (aus
Madison Wisconsin) Schülerinnen der Openischule in Weimar. iDie
Begleitung der Gesänge hat Herr Kantor Kneisel gütigst über-
nommen.) Musik-Plan. I. Sonate mit im 1. Th. zu Grunde liegender
33 —
Helodie »Wra mein Qott will, i^escli^li' air Zeit** ▼. MendelMobn,
:a) Allei^ro, b) Adagio, c) Andante, d) Finale. 2. Arie fflr Sopran
(SchOpfnnic) „Nnu lient* die Flur etc.** ▼. Haydn. Frl. James. 8.
Andante d. F-moH-Fantaaie. für Ori^el, Ubertrai|:en von Lisst-Oott-
«chalff ▼. Mozart. 4. a) «Wehe ibnen etc." Arie ans d. Elias v.
Jfendelasobn. b^ ^Sei stille dem Herrn etc." Arie ans d. Elias v.
llendelssobn. Frl. Helm. 5. Prftlndinm nnd Fu^e fflr Orgel v. Bach.
6. n^^ Engel": Bd scb webte ein Engel den Himmel entlaui? etc.
(Daett fllr swei Stimmen) ▼. A. Bubinstein. 7. a) n. bi Tröstungen
fttr Orgel ▼ F. Liszt. 8. „Oeistliches Lied". Duett für zwei Stim-
men y. A. Bubinstein. 9. Grosse Fantasie über ^B— a—c— h" v.
F. Liest).
ÜeliivarBburs • fUrstl. Scblosskircbe. Mit Höchster Ge-
nehmigung Seiner Durchlaucht des Fflr^ten. Sonntag, den 5. Ok-
tober, Nachmittags 3 Uhr: Kirchliches Konzert zum Beaten des
Schnlfonda. (Ertrag : 285 Ji.) — Eine enorme Summe ! —.veranstaltet
vom Schwarabnrger Gesangverein unter Mitwirkung der Herren Dr.
Bein (Bass), Hofkapellist Schilling (Violoncell) und Lehrer Keitel
(Orgel) aus Budolstadt. Programm. I Theil. l. Präludium und
Fuge in 6-dur v. Job. Seh. Bach. (1685-1750) 2. „Fflrchte dich
nicht'* fflr gemischten Chor v. W. Heiser, (geb. (1817) 3. Lari^hetto
•ans dem A-dnr Quintett von Mozart für Cello und Orvel v. B.
SiUze. (1829-1889) 4. Arie: ..Gott sei mir crnädig*' ans Paulus v.
Mendelssohn (1809—1847). II. Theil. 5. „Wie lieblich sind deine
Wohnungen^' fflr Männerchor v. B. Klein. (1793-1832) 6. Beligioso
fflr Cello und Orgelbegleitnng v. G. Goltermann. (geb. 1825) 7.
^Kein Hälmlein wächst auf Erden'* fflr 1 Singstimme v. Friedem.
Bach. (1710--1784) 8. Introduction und Fuge über: „Ein* feste
Burg** V. B. Sülze.
Itfeustiidt fOr]a\ geistliches Concert in der Stadtkirche
Sonntag, den 12. Oktober, Nachm. 4 Uhr: gegeben von Ernst
Schilling-Berlin (Organist der engl. Kirche n. Dirigent des gemisch-
ten Chores im Kflnstler- Verein zu Rom) unter freundlicher Mitwtr-
jLung von Frau Könitzer, sowie der Herren Lehrer Kantor Nikolai,
Kapp nnd Ludwig. Musik-Plan : 1. Sonate, mit im I. Tb. zu Grunde
liegender Melodie „Was mein Gott will , gescheh' all' Zeit'* etc. v.
Mendelsohn. 2. Brich herein . süsser Schein (Geistl. Lied v. 0.
Frommel. (Frau KOnitzer) 3. Andante aus F-moll-Fantasie v.
Mozart. <F. Orgel flbertr. v. Liszt- Gottschal g) 4 Arie f. Bariton
aus Paulus v. Mendelssohn (Herr Nicolai) ö. Präludium n. Fuge f.
Orgel S. Bach. 6. Duett f. Bariton n. Tenor v. Rnbinstein. (D.
Herren Nicolai u. Kapp.) 7. b. Tröstungen f. Oi'gel v. Liszt. 8.
„So ihr mich von ganzem Herzen** etc. v. Meudelsohn. Tenor a.
4. Elias — (Herr Kapp.) 9. Grosse Fantasie flber „B — a — c— h"
f. Orgel V. Liszt.
lirindslieini. Programm fflr das Kirchen-Concert am 16.
November 1890. 1. G.Merkel, op. 42. Zweite Sonate (G-Moll). (Herr
Fiesenigl 2. F. Mendelsohn-bartholdy , Hymne fflr Sopran und
Orgel „Hör mein Bitten." (Frau Belschner.) 3. J. S. Bach. Prälu-
dium nnd Fuge 6. (G-Moll). (Herr Oster.) 4. F. Mendelssohn-Bar-
tboldy , Arie ans dem Oratorium „Paulus" , „Gott sei mir gnädig."
<Herr Englert.) 5. L Thiele, chromatische Phantasie und Fuge.
<Herr Fiesenig.) 6. J. V. Mfliler, „Abendandacht" nnd „Arioso"
fflr Violine nnd Orgel. (Herr Dr. Federschmidt.) 7. F. Mendelssohn-
Bartholdy, op. 37. Trälndiun in G-Dur, (Herr Oster.) 8. Tb. Kirch-
ner, Geistlicnes Lied von Geliert. (Herr Englert.) 9. J. S. Bach,
Präludium und Fuge (A-Moll.) (Herr Fiesenig.)
Berlin. G^eistliches (Concert in der St. Nicolai-Kirche d. 18.
Nov. 1890, veranstaltet zum Besten der MKinderbewahranstalt** und
des „Vereins fflr Armen- nnd Krankenpflege** in der St. Nicolai -
Gemeinde u. gut. Mitw. der Concertsänff. Frau Mflller-Bonneburger
(Sopr.), des Königl. Kammermusikers Herrn Fritz Maneke (Cello),
4er Herren Hauptstein (Tenor), Franz J^oack (Bass) und F. Wieder-
mann (Orgel). 1. J. S. Bach: Präludium und Fuge in G-dur v.
Wiedermann. 2. C. H. Grann: Recitativ nnd Arie: r^Singet dem
göttlichen Propheten** aus „Tod Jesn*" v. Frau Mfliler-Ronneburger.
.3. M. Blumner: Recitativ und Arie: „Selig sind, die Frieden halten^
ans „Fall Jerusalems** v. Hauptsteih. 4. Locatelli: Adagio für
Cello nnd Orgel v. Maneke. 5. Mendelssohn: Duett „Drum sing'
ich mit meinem Liede** ans „Der Lobgesang** v Frau Mfliler-Ronne-
burger u. H. Hauptstein. 6. J. S. Bach : Zwei ChoraldurchAlhmngen:'
a) Lamm Gottes, unschuldig, b) Von Gott will ich nicht lassen,
beide v. Wiedermann. 7. Mendelssohn: Cavatine „Sei getreu" aus
Paulus fflr Tenor mit Cello und Orgel v. Hauptstein n. Maneke. 8.
G. F. Händel : Recitativ und Arie : „Seht die Flamme" aus „Josua**
V. Noack. 9. W. A. Mozart: Larghetto fflr Cello und Orgel v.
Maneke. 10. C. A. Fischer : Hymne : „Die Thoren sprechen in ihren
Herzen** v. Frau Mfliler-Ronneburger. 11. J.W. Franck: Geistliches
Lied: „Sei nur still** v. Noack. 12. B. Succo: Doppelfuge inD-dur
fflr Orirel v. Wieder mann.
Breslau« Breslauer Tonkflnstler- Verein, den 12. Jan. 1891
im Mnsiksaale der Universität: V. Musik- Abend. Programm. Carl
Reinecke. 1. Trio für Ciavier, Hom n. Oboe, Op. 188. Allegro. —
Scherzo, molto vivace. — Adagio. — Allegro ma non troppo. 2.
Lieder fflr Tenor : Roh. Franz, a) „Nun holt mir eine Kanne Wein'',
Op. 1, No. 4. b) „Genesunff", Op. 5, No. 12. 8) Fflr Violine: Jo-
achim Rafif, a) Larghetto, Op. 99, No. 2. A.Becker, b) Ballade, Op.
47, No. 1. Franz Liszt, 4. Fflr Tenor „Loreiev". J. Rafif, 5. Trio
ftr Ciavier, Violine und Violoncello, Op. 112. vortragende: Tenor:
Herr Theodor Paul. — Ciavier; Herr Kahl (No. 5), Herr Steinits
<No. 1). — Violine: Herr Bensch (No. 5), Herr Fabian (No. 9}. —
Born: H. Vogel. — Oboe: H. Hellriegel. — Violoncello: H. Heyer.
Oldenburg« Concert y. Lambertikirchenchor am 3. Decbr.
unter Leitg. d. H. Musikdir. Kuhlmann. 1. Prälud. u. Fuge flber
B— a—c-h V. Franz Liszt. 2. Motette v. Hauptmann: „Ich danke
dem Herrn von ganzem Herzen**. 8. Arie ans „Jephta** v. Rhein-
thaler 4. „Der du bist Drei in Ewigkeit", Cantate v. Gnst. Jansen..
5. Andante pastorale, Op. 98, f. Oboe und Orgel v. J. Rbeinberger.
6. Jesuslied f. gem. Chor v. Tb. Schneider. 7. Abendsegen v. F.
Hiller. 8 Ein Gedenkblatt. Serenade f. Violine, Cello und Orgel,
Op. 15, V. Th. Kirchner. 9. Psalm 1(X) f. gem. Chor v. Mendels-
sohn-B. 10. PAstorale ans Op. 42 v. A Gnilmant. 11. Motette v.
Engel: Wacht, stehet im Glauben.
Ilasnburs* Erstes Kirchen-Concert von Carl Armbrust
in der St. Petrikirche, Donnerstag, den 4. December, Abends 7V>
ühr, u. Mitw. von Frau Marie Lissmann u. des St. Petri-Kirchen-
chores u. Leit. d. Herrn Wilhelm Koehler. 1. Job. Seh. Bach, Prä-
ludium nn«l Fuge, E-moll (Peters, Band II, No. 9), fflr Orgel. 2.
Zwei gemiäi:hte ChOre, vierstimmig a capella. a) Giovanni Perluigi
Sante, gen da Palestrina. b) Heinrich Schfltz. 8. Georg Mnfifat:
„Ciacona" fHr Orgel« 4. a) Alter Westphälischer Weihnachts^esang
aus dem In. Jahrhnndert fflr Sopran und Orgel, b) Ludwig van
Beethoven. 6 A. G. Ritter: Sonate No. 5, op. 23, A-moU, fflr Orgel.
6 P. Coruelins: Drei Weihnachtslieder ans op. 8 (No. 2. 3 u. 5>
fflr Sopran und Orgel. 7. CamilliSaint-Sa6ns: „B6n6diction nnptiale«
für Orgel. 8. Wilhelm Koehler. b) Immanuel Faisst.
9?ott}eti«
3n ^Beinmi' ftorb beii 7. 9(^i'il bev berii^mte 93ii)ItiimMuod 91 ug.
j^ ö m p e (.
9[ud bent 9(nfang bed Sa^reS 1403 ftnmutt ein ^urbittfdiveibeu für
(S^i'iftopb 9 leb }" ^e^' erlebtoten Orc^aniftenfteKe an ber (Stobtlird^e
^r erfte Orgauift au ber ^günger gfraueitfircbe luirb 1499 eiivli^nt.
(Sine neue Orgel erMelt Die erftgenanute fi'ircbe im 3. 1504 burcb
^anl Siebleber oud ßetlbroitu. ^r mar ein 3eitgenof{e bed fM
Stuttgart anfüHigen Orgelbauer^ ^t(b. J^ref^er, gen. @^mto, ber für
^er^og Subioig eine Orgel nnb ein ^lauicorbtum baute. Selber mugte ba^
genannte ®f)Iinger ^txt f^on 1578 unb bierauf 1613, 34, 54 u. 55, 167L
unb 98 mieber auftgebeffert tnerben. 9(Id babcr 1693 ber ^aftenpfleger
(Safpart gunt 93au einer Orgel in ber ^intern ^iic^e 500 fl. (ca. 857 M)
ftiftete unb fur^ nadj^er bie %ittioe M ©tabtamtinand ^anff ein Segat ^u
fi^nli^eni ^mtd mncbte, fo bejc^Iog imn 1703, bie bidberige Orgel oud
ber $t(^rrfird)e in bie §intei*e Stird^t ^u uerfej^en lutb für erftere 5!irc^e eine
gan^ neue Orgel uerfeHigen au laffen. S^r (Erbauer mar @( e o r g 9( lU
ga^er. '9[nfang$ mottteman fte auf bie fteiueme (Smporftrd)e tut3mifd)en£
hau fe^n, fanb oieS aber bei näherer Unterfud)ung utd)t ausführbar. S^vt
S8er*ierung, meiere erft 1710 fertig lourbe, foftete über 400 fl. (ca. 685 M),
tuel^e bamald bnrcb ehte ^odefte bei ber 95iirgerfcbaft anfgebrad)t mürben.
Wan lieg bamald and) bie $ir(be neu anftvei(ben, burcb bie S^aler 3o^.
eberl). 36Ie aufl @ftlingen (geb. bort 1727, geft 1811 ju ?»iimbcrg).
$)err 2)omtapeUmeifter C^b. @teble in €t. &a\ltn ^at eine origi«
nelle wnb grofeailigc ^onüerlpb^ntofie für bie Orgel über 3:^. ifemitftb d*
SSoIfd'Sfeftgefang (Scatiünal^^mue) ^eutfcblanbd uoCfenbet, bie ein ^reigntB
auf beni Gebiete ber neueren Orgeditteratur bilben mirb! —
^ernarbuS ^oetelmann bat 4 ^^ngen au«$ Seb. Sßad^ wof^U
teni^erirtcn Älauier" burdj garbenbrncf anali)tiid> bargeftcllt, mit beigefügter
bannonifc^er ©tmftur , |^wn ©ebraucb in Wuftffci^nlen unb gur ©etbft-
erlemung (bei 3. ^ 3i"i"iennann in Seip^ig.) —
^im 21. grcbr. marcn e§ 100 3nbre, ha}i ber berübmte Älabietpftbas
gog ^arl C^i^ernti in Wtn geboren luurbe. 3Ran bot biefen ^elfter, ber
allerbingS fein Qk\m wax niebrfad) neuerbingS geringjcbJi^ig be^anbelt, aber
febr mit Unredjt, htnn er luar, pcber einer ber fleifigften (gegen 10003Berfe
unb barunter febr unifHnglicbe), anfprucb^lofeften, bef(beibenften, mit bor^üg«
liebem Se^rgefdjicf audgeftatteten unb moblt^dtigften Jtiinftler, bie ed ge()eben
bat. ©eine ©tnbicnmertc alS: ©diulc ber ©elnufigfcit, ber Singcrfcrtigfeit,
bie Srugens unb $irtuofenfd)uIe, «tradus ad parnassnm, bie inftruttiue
9(ui»gabe bed too^lteniperiilen JtlauierS ni.ni ^od) k, merbeu no^ für lungere
3eit tbren föertb bebaUen (Sinen grogen !£beil feiner fauven Srfparniffe
mibmete er ben ^itttuen intb ^aifen uon ^ufifern. (St)re ba^er feinem
@)eb«d)tnib!
3ur ©djiilfragc.
(92a(^ ber SRcIobie: «^n einem ttt^len Q^ninbe".)
Auf einer falten Stube,
ba fafeen ber ßilfSlcbrcr brei,
fte bitten nicbtd ^u trinfen
unb fangen ein Sieb babei.
®ie fangen laut: „^ir fijabtn
fftoax ®olb unb ©über nicht,
bo(b l^aben mir ha^ ^emugtfein
ber treu erfüllten $flid)t.
^ie liebe ^ugenb ^n lehren
fnib immer U>\x bereit,
mir lernen babei nocb ntam^ed,
Dor allem S9ef(beiben^eit.
98o^l und, bog und ber ^anunon
jum flotten Aecben feblt !
SBir merbeu Dafür and) niemals
uont fta^njammer gequält.
34 —
Stöhnt einet* Don und bem ®totfpiel?
SBii' benten md^t bavan
iveit feiner uon bem 9(nbent
etn)aS geminnen tann.
^anf fei bem @taat, bei* {teunbti(^
ben regten ®ea im« weijt!
?Biv* tvinten auf fein ®ebei§en,
natürlich mu* im ®eift^
' @o fangen enift bie 3)r«ic,
ben Dnm))fen ^lang uevna^m ^
ber ficrr 3)lvettor, bei* fteim juft
t)on Den (^onfereiiien tarn. (I^V.)
^et tatentuode Di-gelbaumeifter Si^^Oitt in ^va (SReujs) ift nntec
lue^vtren 93eiuerbent, auderfe^en loorben eine neue Orgel mit jiuei ^anu«
(lim tmb $ebal in fjinnlanb jn erbauen. —
9(m 30. 3an. ftarb bev Onjanft $^iL SRiifer in fiütticti,
81 Sa^rc alt. —
(£ Bingen, 9. ^^niuir. (@euunavtonjert.) 9(ud SBeranlaffung ber
€euiinar«iBirttatii>n bur$ §errn $rAlat u. iBnit aud Stuttgart mürbe geftent
abenb *l%b It^r unter ber 3)ireftiün bed ^enrn ^rof. g'inf ein Seminarfoui^ert
gegeben, haS ntd)t nur meqen feined ffuBerft gebiegenen unb mertüoKen
$ragrammd, fonbem a\i(h m betreff ber fe^r gelungenen 9lndfiif)rnng
öffentli(f)e (Snofi^nung uerbient. 9(u^r ^mei fd^munguoDenOrc^fterc^ören:
,,0errfd)er bed Jryimmeld" k. and bem ^Sei^nadjtdoratoritim uon (§. ^adi
nut g^oral; „Vlnn lob mein ©cel ben ©crrcn" — unb bem Soor: „ßaut
ftimme ein" and ,,8amiün" uon ^ilnbei unb j^mei äRilinierc^öreu entbielt
ha9 $rogrannn mehrere 92ummem, iue((f)e oon einj^elnen @eminar=^gtiugen
audgefii^rt lunrben, fo jtoei 4 ^ftnbige ^lamerfä^ Don ^ai)bu unb ^enbeid«
fo^n, ein @ti*eicbquartett unb eine fcpr l)evüorrageube, auf ber |(t)i)ncn SBaIrfcra
\dim C«gel t H U^e t wgcwc O tyl j ww t e iwwt €^ gittf, ^«^ I unb- 11. ©e^
mirhutgduoß nmc^te fid) aud) bad für Violinen unb Orgel anangierte „9(benbs
lieb'' uon 9i. Schümann. (Sin ^rio (H. (3a^ aud ber ^Ibur^^Sinfonie \)on
SBeet^ooeU' für Orgel, SSioIine unb Ifinöicr, uon ben ficrrn $rof. ginf,
©eminars^^e^rer ^uttfd)arbt unb S(^mib()ttber audgefübrt , bot ^o^eu Ihnift«
genuft. Obiooftl bie mufifanfd)cn Üeiftungeu beS rieflgen (Sd^ullebrersSeminard
unter $rof. 2rinf IHngft anerfannt finb, fo bietet bodi bad gcfteni ftatt«
gefunbene l^oui^ert neuen ?(nlan, bie oortrefflic^en mufifalifdjeu iieiftuugen
oed ^iefigen @eminard aufd !Reue ^croorj^u^ebeu.
^er megen Schiebungen mit ^oftiteln uer^aftete ^ofiieferant ift, )oie
mir feilte nachtragen fönnen, ^err x^iel, 3"^(iber eined ^apanmadrens
gefc^äfted Ml ben J^olonaben ber Seipi^tgerftraBe. Sein Witfc^ulbiger , ber
mo^l iri1l)ümli(^ ald „3?ebofteui" bc^eicbnet mürbe, ift ber in meitcn Greifen
befannte D'. ph l — adelphiae ^ori^ 97eiter aud Srriebrid)dberq, ber
fr^ou feit oielen 3<^^^cii (inen fc^mungbaften ^anbel betreibt mit ärben,
Titeln unb Diplomen. Seine Stftna^me bilbet je^t \>a^ ^orfpiel ,)n einem
pifanten unb umfangreid^en i^o4ftap(er::$ro;(eB. d^d merben babei ^iuge
aud 2\ä)i Tommen, oon benen mand)ed ^anniofe @)emütf) ftc() nicbtd ^at
trftumen lafjcn. (berliner ^iorgeuijeirung.)
^ie berliner 9lbenbpoft uom 10. gfebr. fc^reibt in biefer $[e^ie§ung:
3tt bem $roi(eB megen ipanbel mit j^oftiteüi, ber bereitd 2 SSer^aftungeu
4erbet{)efü^rt ^at, miVb ber %erl.3eituua nod) über bie $erfon bt^ ^aupt=
bet^eüigten gejc^rieben: 9}eiter vertrieb feit ^a^ren in ber berliner StaxiU
manndmelt unb axidi üt anbem Greifen ader^anb 9hmbf(breiben, in melcben
er Hoflieferanten „Xitel, Orben, Serbienftmebaiden in Ö^olb, Silber unb
IBron^e ^u feften greifen andbot. 93ou ben 9Ifabemien, bie im 9ludlaube
befonberd in 3<t^^i^it ii>^b Spanien uegetiren nn\> i^re 9(ufg abe nur bariu
fuc^en, für ®elb, SRebaiften unb Diplome gu Herleiten, mar 9^eiter ein ge::
etgneter unb eifriger 9(geut. (Sr gerirte fid) ald Beauftragter nic^t nur it^
$nn^en f^riebridi J^arC fonbern aud) mand)er fleinen 5S)uebe^fürften inib ed
mtrb bebauiitet, hi\i er an einigen.2)uebei(^9fen in ber ^^at einen gcji»tffenp
(Sinflug betefjen iiabt, ^afür fpricftt mtnbefteu# ^r Umftanb , pdB i^nt
oerf^iebene berliner H^aufleut« i^^püeferaukit^^^rAbifat oerboiifen folleii.
9(u6erbem unterhielt SReitet mit mehreren fc<igmürbigeu ^oc^jc^ttlen eine rege
tBerbinbung be^ufd Serlei^ung oon ^ftortiteln .*)
Hld ^ireftor bed fteirifd)en SD^ufifuereind unb ber Vlu\\U
f ^ule tu O^ra^ ift ber l.^ef)rer ber ^rog^erftogl ^ufiffd^nle }u S^imor
Herr ^ IDegner (früherer Schüler ber Vlnftatt) getoä^lt morben.
(I^iengen a./)ör., 9, fjebr. 3)ie ^ief. Orgelf abrif \)on ®e6r. Sinf^
n>eld)e befanutlid) in ben legten ^a^itu i^itu Betrieb fe^r ermeiterte , Jte^t
fid) miebenun uerauln|t, i^re ^SerfftStten ^n uergrölem, ba bie auftrüge infolge
Der ^emorragenben fieiftungen bergrirma unb ber aneriatmten auBerorbents:
liefen Solibität ber SinCfc^en Orgelmerfe ftd^ oon ^atit i^i ^af^x me^ieu.
(Skgenmjirtia ift ein grofted ^erf mit 40 Siegiftern, 3 Manualen, 5 ^opp«
lungen, 6 fic^ gegeitfeitig felbft audlbfenben ^oflertiO:: unb ih)mbtnationd^
tritten, einer Oresceudo- unb Decre8cendo-Sd)mettung , einem (Ec^oioerfe
unb 2:remolo 2C. im Bau beariffen. $ie SRegiftrierimg biefed großen IBerfe^
gef(^ie^t auf rd^renpneumatifc^em ^egie. Unter anberen ftub au4 20rgeU
werfe in 9lrbeit, bei meld)em bie gefanmtte bid^er gebr((uc^li4e 9Re(^anif
bni(^ ri)^itnpneumatif(^ (£inrid)tung erfe^t mirb.
2)er „Älabberabatfd)" brachte in feiner 9?r. 52 (43. Si^^ffl«) folgen^^
ht^ Sonett:
3ur ©(^ulfrogc.
(&in f^tuered ®erf ber Schule 9?engeftaltung ;
Sin ^obed ^iel, nac^ bem mir ^ute ftreben:
3u freiem ^^ren fit empor ,^u f^tb^n,
ju retten fie re^t^eitig oor Beralttmg.
Bema()rt [xt bad, toa^ merti) ift ber (Sr^altung,
ti((9 audgefd^iebeu, vdü9 uic^t me^r ood Seben,
fo bur(6 Berjün^ung fei bem Baum gegeben
erneute ^raft mit frtfdben üaxM (Entfaltung.
9[n gar ®emalt'ged toirb bie ^ü^' gemenbet,
ber Herfc^r fteigt ^erab oon X^roned Stufen
mxb fpric^t ju und — - fo fprad) fein anbrer frü^r.
O baf^ einft ^enlic^ fei bad Serf oollenbct,
bog Suug* unb 9(Ite mir begeifteil ntfen:
Heil nnfenn 5(aifer SBil^lm ald Ü^rj^ie^er!
^erm Organift H"(lo %v, in 92em*?)orf : Befteu 3)auf für 3^rc
frcunblidje @cburtdtagds@ratuIation. — a>edgl. p. Org. ®. in (gffen. „3)er
?8ft(ftter auf bem Orgelt^ron" —- fann man fl4 ioo^l gcfatten laffen. —
Sunger Organift in ^: 3)ad Q^e^eimniB, loie ber ^Donner auf ben
Sc^mei^er unb tran^i5fifc()en Orgeln oon ein^luen Organiften hervorgebracht
mirb, ift leid)t in enthüllen: zEHan tritt auf bem $ebal mit bem linfeit.
gufte überjjmercj (quer) bie tiefen Xaften c d « f allmalig jufammcn,
bann mit Dem red)ten bie Obertaften ber untern Oftaoe «in di8 fin ^urc$
allmäliged ^^tammentreten ünb burc^ ^\\s unb ^fbi^ieben ber tiefen unb^
^ö^eren BäBe fann man ouc^ btn Bonner gu« unb abnehmen laffen. ®te
ber Bli^ unb 9legengecäufd) ^ivorgebradit wirb, i^ciht i^ nod) nic^t ermit«
teln föimen. ^a^ unoerftcfnbiQe $ublifum mirb burc^ biefe Sbarlatanerien
me^r angej^ogen ald burc^ bie |d)önfte Bac^fc^e gfuge. —
*) Unb Mefnt SRonn, ^ bie Sonit^tion autÜ auf bem Q)e6icten beS Orgetbaueft
einfügen »oCte , filmen immer not^ maiu^e 2tutt als — „ttutorität" an I SRan foKtt fi(^
bjk^ m ber %^t — fc^men i — Dr. ^. <B.
^äs^^^ Muiei^etu ^g?^
ßit dmtüten nti^ (ü^rgainlleR!
^uf bem Gebiete ber Ü^ir^nmurif eine ber bedentensten
(Srfcfieinungen ber nenfteu 3eit:
C, Stein, Sursum corda.
^eiUftcQe lieber unb QJoteüeu.
Heft I fOr 48timini9en Männerchor«
^eft II rar gri^ml Hebten Chor.
Heft IH fttrSHtiinmii^eii Kinder- und «nch Mftnnerchor
(namentlich f ür ftirc^enc^iire auf bem Lniide). ®iefe reid^^altigen
Hefte, ald Hii^ierMimiinliinireii oon ber $reffe anerfannt, enu
galten mürbeooHe, er^ebenbe m nlleti kirchlichen Fanten ge«
eignete, leid)t audfübrbait geifti. Sieber unb S^otetten.
3ebedHeft(54— 689«r.cntöaltenb) 1 ©W.; be^ie^bor burcö alle
Buc^^anblungen, direft burc^ R. Herros^^ Berlag in $3ittenberg.
€in (Drgelbaner^
wtlAn mit Intonation nnb ©timmung üon ^ird^enotgeltr
t)oQ{ommen üertrant ift, finbet bei ^o^em ®e^a(t bauernb bei
mti: ©teöung nnb ftnb Offerten nnter SBeifugung öon JRefe*
renken ba(bigft an niid^ jn richten.
Stettin. Grwkneherg^
Drgetbaumciftcr.
9|m Berlage oon Otto t^onrad in Kr fürt ift erfc^ienen un^
burc^ alle Buc^^anblungen ju be^ie^en :
fP^temaub unb fein ^c^tdCfal*
C^in ^^antafteftüc! oon gemanb.
3)eclamatorijcfter Bortrag Sf^o. 1 — «ßreid 15 $fg.
(Skgen (Sinfenbung bed Betraged in Briefmarfen bireft ^u bejie^en burc^
Otto (Sonrab/ Q^rfurt, Buc^bruderei unb Berlagd^anblung.
(Driicf r 91)frfn0 un^ S|;l»r^ition : Otto (Sonvah, (Svfuvt, 0ro0e ^Aottrngaffe 4.
Bertreter für ben Bu^^anbel: Stöbert ^oxhtx^ inSeip^ig, Sl^alftrage 19.
^•^^
iOt^fh und Jp>avmoiitumf|)»I,
fmit fnr mu|ifcalif4c C^coric, ktri^lid)(, tn^niMiDC ®tfiing- uti) Clatiicr-^u|ih.
M &.
3lc^tunbvicr}igftec Sa^cAanfl.
1S91.
SJitfta »imi trft^ejiil in beii fv((tn Jafltu
itbtn IRoiinl», (i(lfivli(4 in 12 9tiimin»n) unt> i|l biir^
aHt %ü<lt' "IIb 3nufi(cilieti:^niibluii!)«ii, joinie tiiut^ aüt $oFtifintev,
0bn« VTeietT^ö^uiig, f Ar Dm gunjcii 3061-91(119 • ^ fte -A
pTÜninntmiibD, ju btjitfieii. ~ 3'" 3'i'""Q3'»'o'i'Q ^^^
$«ft ^ni bicfee Sinti bie 91iiiiiiuei: 5644.
XSlteftr« 3IbDUii(Hieiit bei btv
ISi'l>ebitiDn&btin8SnlnjibevHvnnin: Dllo Soiivnb in evfiKt,
gv. Sf^uttengafie 4, flcgen tSiiijciibuiif) m\ * Jt iO X fix Drn
flntt)cii3i)l)tfliiiig bei 9raiic0=3uf^n'>ii"fl' — $"<<! ixc tinttlmn
Sliinimcr 30$fcimjfl. 3"i<'^ii*''<^'^"^'^>' = ^'^ gcipnittiie
^(liljeile nur t« ^^feiiiiifl-
Sii^all: 9|Jue1iid)E8. — lieber ^tlnbere Omtorium : „Bei; SKtirinä." — 3)er Orgelbnu ouf her norbioellbtulitiieii ®ei«i:be= iinb 3nbii(ltie=
auBfttKung tn Sremeii 1890. — {ttlpTettimdcit. — aufflitinmgeii. — Sennitdittfl. — Jfioliien. — Brieinef^fel. — Sliiiiigeti. —
aßiOf} ®tt }um ^tieb^of ^
MfaUen*
Sinfl bii junt ^riebVf »alten,
tu Stintr Sieben Öruft,
|ub', mtiiii juni Qtebtte
2)ie nbtiibglDdt ru(t.
11 fid) holten fflibcn
Sil'i niit)t, nli ttilttn bcoben
X)ic lii^len Si^leiet fiA-
Unb fAivtbenb fel'ge Ukiftei
Settiiigteii Itiifiefnb 3)J4?
,^al Xu iiifi fflrab gefentet
tSat nur boS Sibeuleiii.
^ic Siebe tann nt^t fKiben,
3(ir blu^t bie ISnigteii !"
So fliii'iert'ä — leij' iinb hijev,
3)ie ®lo(fe Idulet auS,
!Su abei; (anft gclvilitet,
SenIFt fernen Sf^ritt imA &aui.
«. Mleolai.
WL 4, 1.
Siirae njdii!
3:^ufi bii »bli^ beine Wm
Slib er feinen (Slotitefeaen
!Iu4 auf bcine ütbeii leatn,
Sinen Shfleu, retd) unb bi^t,
6or(ie nii^t !
Sorge nidit!
grir ben ©djattcn, für baS Si^l
(Et nirb füi baB Seine forgcn ;
€oral nidil für beti onberii Worgen,
Stigt jn, toaS bcr ^eitaiib fpri^t :
©orge iiic^t!
Sorgt niAt!
®lKnil ini« nui>i<<n ^ngefi(f)t,
SJnb eucb raub bee $iläerB $fabe,
Seine @nabe, feine ®naSe,
Sie ueriii6t ben Som, ber fti*t.
Sorgt nid)l! E
tnft bu bie beibeu l£r[Un luobi gebotgtn,
bring' bie £rjtl( frob bent Scbopfer wr;
ffir tcönl' mil ©tpeii Ott Beinfflnb'n unb Sorgen
Unb gab bir tnglid) !@rut baS ganje ^abr;
Siiim magft bie Vierte fcüE)iicb ^u begebn,
©0 wirb baS ®nnje fibön bei[ammeu"fteb>i
Soib njinft bu tbun nad) beineS Lottes %3illeit.
So |ilf nun au<b beB 9til(tiflen feungev flinen.
Sei, u)it btüi Slütt DoK äSilbe unb Ürbannen
Unb n>it er bi4 gtftgntt ~ bilf ben Itnntn. ck.
') Mut bnn Xi&ünea ed. eomiMgWiaU. äattg. t.
Uthet ^An^tVi Cratptinm:
IIb; .e^m' tA auf M4, n billlM mib Mn 6tn6tn, —
XU .CMcirmR bei Vbm'. Imi fnrtti &db,
Hit Mngl »il bttnn NtMl'gm XBn< Otlt '
Sn lontt NNf in fMtgOMl^tm Geben 1
34 Va bcine SUi«r anfolcU httiKkn I
Söi Mnn Mauten, bei ml4t onnlt unb (KU,
SM UilR» t»")«» ncB mb Mubm (cW>
s«n HMltt^ bn In niMtit tm» un( teit».
Cd. beuMR IMIter, «mi uid M a8>de^n
Mt bdne Bkib wA ben MTicn grUcn,
ntU bu bl4 vi unb i4> >"■> feräun nnltltn
K'64Üätlt
NäeiJbÜtft lenMen,
S6(aen luit leHuben. —
~Ta Sulitaiiin. Kadtbm Hup^nRig
.Kcfflal', ml^ei Rt fecfUntlit angt'
SintS bec er^a&enften unb tbelften JhinHtoeile. bie Ü6n<
!^au))t icmals geft^affen toutben, ift unftnitig ^nbd'S 8i8|tt<
Oratorium, nfimlit^ fein „aßeffiaS." Mn ber ©ette biefeS
SRiejeniDeite^ lönneii ftil) ttoi^ ber $lnfi(^t fadiUerftfinbiget
SOtänner nur no^ jtuei anbere Xontoerfe 6e^auiiten unb aoat
be8 grofeen ©eb. Sa4 „ÜHatt^diiS'^affion", fornit be« frfl^
boQenbettn Sllojart ^(^anengefang, fein „Stequiem" S)te
©ntftefiunfl fae8 „SWe(fia8" föUt in bie jraeite Öälfte be«
3a{|ree 1741. ©erabe 10 Sa^re fpater, 1751, fompomettc
§änbe(, ali ein ftfton faft ganj gtWinbeter, fein le§te8 SBerf .
„Sepfit^o" ebenfalls ein bcbeuteiibeS Dtatorium, baS et feinem
©eltetör Smitb*) in bie fjebet bittiette.**) ©einen „aSeffittS",
biefed unerreichbare Stiefeiimerl , baä ^erber „eine mat)r^aft
■) ^fn (Qriftoiit: n t)iti e^mllib K^inlbt u
Wn x«b eifDiate an ju «at^
•■) flsn ettaflUn Ka^ ninn Ute,
, , „.. , ,-, _, bet Im letttn £e*ni»|B6ie leibei
AenfalEI illnb «Doibcn umt, tetnem uli^Hgen eitotegtifrtnt So^. a^TlJii^^ Hlb
nidsl noitei Xage un (einem Xobe tinen OigtlQenil nd aliciSeii: .Aetin Mi in
IMBen Kltcn ieln , bUHatt. Siele gtenutliHt flnbet M in unfeien C>rge[iM>Uu4 aU
Ümma m au| edtt igi— im.
— 34
jJiü^Rt tiiiev DVU wie htm STnIipid?
%ir benicn nicgt bnrnn
iMtl hintr tnni beni fdibtni
tttDiie dtwiniieii rnnn,
Xiniit fei beul Slnat, bti: fmiitblid)
b«i Ttc^ien 33c(| iiiifl mtifM
ti'n trtutcii nuf (tin ^bti^n,
nairirtt(^ mit im llteift".
' So fflitneii cnift bit Drtie.
bcn biiiiipfeii filniifi Utnin^ui
bct ß(tt Ditettor, bev ^ini jiift
Uttii bell Simfenii^n tarn. {St\.)
^t taltntiwIEt OrDclbaumeiftci; 3il'ait' <" ^i" {^«ifi) Ü' ■■><'<'^
iiie^KTtii Vtfottbtm, (iiihcfeljcn worbtit ciiit neue Ornel mit jwti 01anu°
alen luib $ebal in tflnnlanb jit tr&aiieit. —
fliii 30. ?Snii. ftarb btv Ovgniii't $6il. »ftfcr üi fiiitlit^,
fll So^K nit. —
Sflliiigen, 9. ?|aiiiu>i'. (Seilt inavtuiiu it.) 'Hui Ceimiilaüiiiiß bec
Seuiiiiat^JJilllatioit buii^ Inemi ^rrllnt u. 99iiit quS Snutgniit uniitK fleficni
nbeiib '/i5U^T unKi bev Xiiieftiun befl $cmi ^ruf. g'^t ein Semiiiakfciijtcrt
«encbeii, baS iiii^t imv luenen feinet fl)iB«vft geblegetieii uitb ivertVuUeit
iroflromnie, (oiiBent niirti iii äöelretf bei je^v fltluiiattteii fliidfiitiiiiii!)
i)ffent(i(f)e ISi-iDflbimnQ iKibieiil. finge: tioei i(l|iDiingi»(ien On!^fiev(f|öveii:
„0<n1ditr beS JtinimeB" ic. ati3 beni äSeiäiuK^tSointoitum nun @. Sadi
niil ffilioinl; „Siiiii li)ti mein ©etl btu ßeirwi" — nub beni S^jr: „üoiil
fiimmt ein" nitS „Sanifuii* uun ^liibei ittib j;iuei ^UniiecdgSreii eiitbielt
b<iS $roniainiit iiit^verc Sliiiiiiiieni, imldie UDit ciitjeliieii @eiiiiiinT:^<|Iiiiiieu
nuSntfri^rt luiiibeii, fu um« 4 tiniibigc fllnmerfape »on ^ni(bii imb WciibelS'
toftii, ein StttJrtMinflmit uitb tijie (eqt öeiDuirofleiibe, on| bei' ji^öiien SBoWevt
iDirTnngfluun nim^le firtjnntli baSfihffiioliiicnimbCifltl arraiiflietle „9(b(«b=
lieb" Uun ffl. Siftiiniann. Qi» liio (11. Sntj nnS Ber «biii-=Siufonie uon
SeelliuDen fiiv Cvtitl , !6iu(ine unb ffliiuiet, uati ben $emi ^toj. ^iiit,
€(uiinarc5ie^reT S)iitti(t)avbt iinb St^niibliubet niijgtfiibil , bot V^" Ifnnft'
genug. ObiDo^l bie iiiiirifnli{i^tn üeiftuntieit bes ritiigen Sc^ilItbnrsSeniiiini'S
iiiilti: «ßiof. 5iii( IHiifljt fliitrtnintt finb , (ü bietet borti bflä gefteni i'lnfl=
peiunbtne jfüii;iert tienen flnlnii, bie ouir'itff liefen i:ni[ifdli|4eii ileifiungen
bei ^iefjiieii Seniinnr« au\& 'Shat beruoijn^bcn.
3>et: luefieii €d|iebiin(|en mit äoftiteln ueii^nflele jpoflier<v<iiit ifl, loie
wir teilte nnrtjtmRen liJnncii, ^err XSjiel, 3ii^nbet ei"«B 3ini"ii'i>woRii=
fltitWfte* nii bell JEulotinbeii bev £ei().(ifleifliu6e. ©ein aililitbiilbintv , ber
lUD^I Inlbüiiilitf) nlS „STebofteui" br;;eid)jiet iDuvbe, ifl bei in lueiten Sreifeii
belatitite D ph 1 — adelphiae XTloriß Sttitec niiS giitbriASbeta, bev
jt^on feil Dielen ^n^nn einen fi^imingdnflen ßniibel betreibt mit fjcben,
Siteln iinb Diplomen. Seilte S^flim^nie bilbtt jetil bnS Sunfpiel it» tmm
Vitaiiten mib tmilnngieictjeii ^ud|ftnplei'=!|j[0^eg. Sä lueiben bnbei Siitige
aiiB Sic^t tommeii, Doii benen mniicbeS Ijavinlufe @leniiitb ft(^ iiidgtg t)at
triliiBini Inffen. (grüner aHüifleiueiiiiiifi )
3)ie «eriiiitv «beiibpgft oum 10. Sebr. fdiieiin m bieiet «eiie&iinfi:
3" ^ni $tcijtR tiKgen ^atibcl mit üuftitelii, btt bereite 2 Ser^aftiiitflen
ierbeiaefii^vt bnt, luivb bec 3)(vl. 3«itiiti<| iiucfi übet: bie $erfun beB ^MvpU
ctfKtlioieii (leftörieben i Weitev oenvieb (eil S"^«" "' ixv Sf dinet^ ftoiit=
niatitiBiDell iinb anät in mibem ftnifen nlleibiinb !Runbf(tireiben, in lueIrtKii
ev ßaflieFtvnmeii .Xitd, Orbeii, Sevbieitftmtbnilleii in iSolb, Silbei- iiiib
Sirunie jn feftc" $v(if(n aiiBbot. Ißoii ben Jltabemien, bie im ftuBlniibe
befonberä in 3iii!ieii ntlb Spanien ueoetiiw nnb iftre Slufgobe nui: bnrin
fui^n, fi'iv @e(b, Webnilleii tttiB !I)i))lmne ju uevfei^n, mni: !Reiter ein ge:
eianeter nnb eifrigei: ftnent. de gecivic fitfi als ^eauftrantev tiit^i mit: beB
frinAcn S-viebcicti fioi:!, lonbern nuc^ inandiev fleinen 2)uebejfnrfleii iiiib eB
einigeiuSiitbeü^Bfen in bet Ti|nt einen gcttiffeit
laffiv ipi1(f|> minbefleuB bcv Utnftnnb, om i^itt
Deift^iebrne «eclinei: ftaufleiite ii»i ^i)EtieFernulnt=^$rJlbita t uerbOMftii föaeti.
flngtt^in ititlerbkft %eitn mTtme^retren Jjnnwiii'biaen ^D(^ii^uleii eine Wge
Ketbinbung bt^nfB !Berlelf)ung dihi ^itbctileln.*)
«1« Süieftoi' beB fteitif liien «Rnjirt^eveinS unb bec 3Rufit>
fdinie iit Straj ift bei: l.Uetjtrer bet: eiioetKri^nl- äHufitfC^nle nu SBetmai:
^1T ^ 3)eBHei: {fdi^iti- S<^iilet: beT flnflnlt) gemfl^lt luovbcn.
Sieiigen a./iet:,, 9. ^ebv. Die ftitf. Orgeltabinr uon ©tbr. 8inf,.
loel^e betanutlid) in ben teilen 3af|i:en i^iTii ^tiieb fe()i' etntxiteite. fitbt
E4 iDiebcnim Utrniilobt. i^i^ ^erTflfltten i,tt DerQtijgeni, bn bie f(u^i:(tge infolne
t bnDonngenbeii &ittnnntn ber giima nnb ber nnertntinttii außerorbeiiis
li(^ii Solibilflt ber Stiifft^eti Cigeliueite firfi uun 3a&i: jii 3n&i: mefffen.
fflegenwüriia ift ein gro^B Serf tiiit 40 !Hfgiftei:n, 3 3}tnnunlen, 5 Stopp'
Imigen, S fii^ gegenfeitig felbft auBlÜfenben AoIlfttiD- nnb ftombinatioiiB=
tritten, einer Creiceudo- unb Decrescendo- SdiiDellung einem SitoitKrte
unb lieinolo x. im »an beaiiffen. Die Megiftrienmg biefeS gvolen "Btctti
geft^ie^t niif rB^rtnpnetmiotifdieni Sege. Unler anbereti finb anäi 2 Orgel:
iMile in Arbeit, bei tvtlcbein bie gelummte btS^v gebcAut^liftie SRe^dnil
bnr<4 rS^renpiieuniatili^ Sinridglnng erfet^l luivb.
Der „fllflbberiibnH4" bvoiftle in feiner Wr. 52 (43. Oii^tg.) folBtit=
beB Sonelt:
3irr ©t^iitfrage.
Sin fdnuertS SSeit ber @<biile 9IeiigeflA(iiing ;
Sin dotiee Kitl. nn(^ bem wir beule ficebeii:
3n freiem Späten fie enHjoT jii ^beii,
ju retten ^e rei^tjeilig uur Sevallniig.
Heiunlirt fie bnS, muB lueil^ i|t btc Si-tialtmig.
bal3 ouSgefd) leben, umB nit^t nie[)r von Seben,
fu biir(4 ^ertüngnng fei betn Vnntn gegeben
erneute jfrnfl init fnfdien UnnbB Snlfaltmig.
ftn gar Qtenwlt'geB wirb bie Wii^' genwiibet,
ber perfdKr fteigt ^etab uon X^roneB Stufoi
iiitb fprit^t ju uns — fo fpini^ (ein anbrer |r!i^.
O bai eiiift benli^ fei baS SBcvt DoOenbet,
baß 3img' mib ?(lte loic bcgeiiteil iiifen:
^eil nnfei-m ffnifer SSJlCKlm nlB erjie^r!
^mi Oi:gnnift ©ugo %t. in !Heio=?)Pi1: »eften Doiit fnc 36re
fretmhlidie Qkbnrteinga^Öcftlnlrttiun. — SJeSgl. J&. Org. 6. in gffen. „SJet
f8Hrf)ter auf beui Oroell6tDn" — fonn man fic6 mo^l gefallen Infjen. ~
3nnger Organ ift in '&: XaB ®e^e{ innig , iDie ber ÜJonnei: nuf ben-
Sdjiueijier unb tranjöfifiöen Orgeln uon einzelnen OcgQuifttn berporgebroi^t
mirb, t{'t leitet gu enlbüDeii: Wan tiilt nnf beut $ebnl mit bem linleii .
?f"fie itberiiueri^ {tinei) bie tiefen Mafien c d b f (tninaiig »ufammen,
bnnn mit bem ixtfjten bie Oberlaften ber milern Ottnue 'in iliii O" Dunt»
(tllmllligeB 3'ifomuientnleii unb bntd) !ln= nnb VIbveben ber liefen uub
bS^icn ^ÜBe tiinn man niid) btii Doimer )u< unb nDnt^men lofjtn. Sie
ber Sli^ nnb Slegengeritufd) beruorgcbraAl wirb, liabe iif) nort) ui<^t ennil=
teln tbiinen. 3)rS miDerftitiibige Vtiblifiiut luirb bnit^ biefe (i^arlatancrien
me^v aitgejogeii nU burtQ bie ft^itnfte Qat^ft^e Suge. —
j^^g 3ln|«?tftcii. ^g?^
fiv Citirtiiccii mi ((cgimillcii!
€in ^rgdboncT,
neldiei mit Intonation iiiib @timmutici Don ^tc^enoigelir
UoDEOinmen Uectrant ift, finbet bti ^o^em Qte^alt baumib bei
niic Stellung unb finb Offerten nutet Seifügung bon iRefe=
lenjeii balbigft an mic^ jn ndE)ten.
^ttttiu, Grfineberis,
DtgetbQumeifter.
3m Serlage uon Otin ll«nPMd in Krtupt ift erfi^ienen un^
bnn^ alle Sut^^anblungen ju belieben:
9^iemaiib unb fein iS^irffat.
ffiin $gRntartefKi(f Don 3etnanb.
IteciamotonJ^er Sorlrttg 9}o. 1 — $reid 15 $fg.
Stsen Cinfenbung beS Qetr-ageB in 9ri(|mat1en birett ju bejiefien bun^
Otto Sonrab, (Erfurt, Sm^bruderei unb KerlngB^anbtung.
t>tua, fßtrlnt uni ISsvrbitiDii: CttD @pnr<i», 9tf»tt, ^tofi SADttengafFc 4.
»erlrtter fnr btn Sn^^nbcl: Stöbert ^Dtbecg In fiei)ijtg, X^t^i^ftt 19.
"Sg^
iOfgcI' unh ^dtmouinmfpicl,
riwic fnr mu|ikalifi^( Cliroric, fctrd)liil)t, injlruktttic ®tfang- unH ClaDi(r-^«|tk.
M 5.
31<^tunblii»)igfici 3al^t{|ang.
18»1.
3)itf<B BIntt crfdKiiit in bell ev(Kn ^afltn
jtbtii IRimnI!. (ja^cll^ in 12 Slimtinem) unb ift biivd)
atlt 9u(^s uitb 9tiifitaiieit=^niibliiiiiieii, juioi« t>iiv<f| nde !ßi)ftitiutcv,
»ftnc ^möer^Ü^uiiit, fflr »tu ^oiU"! 3'>brSAii8 • ^ SO ^
praniimeraiibD, 411 it^xbai. — 3m 3eih"i98tnliilog iier
$ofl ^nt bie|e3 »(ntt bic ^fiiiiimer öS44.
SJicrttc« 9(bt>iiK(iii<iit bei bct
gfljebitioii&bemSSfrlnabetlUnuiti: Olli) Soiiinb in ©vfiivt.
ai. St^ütteiigafjc 4, flegfii <£iiifeitbiiiig u'uii S JC >• A für ftcti
gaii jeii ^a^Tsnns bti0Tniicu>3"K"^""S-~ $>'*'B '">' (injclitcii
Sliiminei: 30$feiinifl. ^nimituiSflebri^nu : bit !)ef)>alteiie
«ptlitiEile nur to 9»f<ii>iifl-
gn^ott; $Mlifd)(e. — Hebet ^iibtrs OtalDrium: „3)ei: SReifiaä." — S)et Orgelbau au] btr norbipeflbtut(%n Qtewtibe' imb gnöiifttit^
auBftetliiiifl in Bremtii 1890. — Scipret^uoden. — aufffi^ninaeii, — Bennijt^teS, — Solijen. — fflriefiow^fel. — ani«ia«i. —
SSiDfl bii jum ;>neb^uf mallen,
tu Seiner Sieben ©ruft.
otb', mtiui jum @(b(te
3)le flbtnbglDde ruft.
11 M SSoIfen fArbcn
3i;t'B nidit, nlS teillen brobtn
Sic lif^ten Sdileiev fid).
Itnb fdiroebenb (efge «eiftev
Scdiiifiteu IHc^tlnb 7)i(ti ?
,Ma% 3)u ins QlcaCi gefentct
«Bar nui baS Crbenleib.
2)i{ Siebe tniin nid)t ftetbnt,
g^r blii^r bie gn>in(eii !"
©0 fliiflert'a — leii' unb leijet,
3)ie moit Ittuiei auB.
S!u ober (nnft getröftet.
Sentit 3)einen Si^Tiit naät £aue.
«. Micolni.
' ■I U I "
¥^it. 4. 1.
Sorge ni^il
X^uft bu rebliA ixinc $fli<4t
SSirb er feinen @h)tteeftgen
9Iu(f| auf belne Arbeit legen,
Stntn wegen, velii^ unb iW,
6orfle nid^t!
@orge nii^t!
gnt btn Si^Qlten, \&x baS Sii^t
(Er iDiib für bnt Seine forgen ;
Sorat niAt für btn anbcrn SRorgen,
äeiet jn, nictS ber ^eilaiib fprii^t:
Sorge nit^tl
Sorge nitSl!
@IKn}t nnS nur^ein jfiigcMt,
Sinb auii xauti beB ^ilgerB $fabt,
Seine Snube, {eine @nnot,
@ie oettiigt ben Sem, ber ftit^t.
Sorge nit^lt K
«ffrfitbiAe« 9Iät^frl .«>
fiaft bu bic beiben ärften niobl geborgen,
So btino" bie ® rille fro^ bem S(^pf« bar;
(Sr trSnl mit iSegcn nU bein Vtii^'n iinb Sorgen
Unb gnb bir tflglid) %rot baB gange Sa^r;
Sinim inagft bie Sierte fräbM bu begeqn.
So niirb bae Olanje f^an beifammtn flc^n.
Xio(4 rotllfl bu tbun nnd) beineB QMieB Silltn,
So Si\l[ nun aud) beB 9Zndiflen junger ^iSen,
Sei, rate bcin Q)otl uoll SHilbe unb Srbarmen
Unb mie er bid) gefegnci — ^ilf benffi'nien. cic.
') Hui bcm Z^nngn o. SenntUfletliiU, 3abg- S.
Kslta: .64au' lA auf U4, D
~', tili ärln $<<ti,
ll'gtn ZDiK IBcll -
94 |he beim aUn« tBfMia httsr»«! I
SM Ttftcn «liluttii, btr nUtt oniilt uiüi »01,
Sn atrIRD on'een Cfu ttnti Rubn be^U.
X«i aomtft tu tn ESö^tttil tuitb unt atkci.
ect. bculf^ 99MItn. M
BtU bu tit4 v>i unb «lit uiib ftamai cmicftn t
Unb ficti. miKn nric Mt^ fttom nun biottA«»,
Sie ti4( e49n^t bcina ftunB «nlEtei,
£cnn iMOt un( bet Ctnn au« IcffttAtn. —
iinfa Sr'-' ■'-''
(Smi bec tr^abenften unb cbtlftcn Aunfttoetle, bie äbtc>
l^aupt itmals gtf4iaffen unirbcn, ift unftreittg {^nbd'd gtögte*
Oratorium, mtaiid) fein „SHelfiaS." Sit ber ©eile biet«
Miefemwerfe* fönneii Jit^ nac^ ber Änfidjt fa^uerflänfaigec
Sfiännct nur hdcEi iloei onbece Xonmerte beliaupten unb »mar
beS grogen @eb. ^aä; „aifatt^äu3=$a|non", fowie beä frfl^
BoQenbeteit TOuäart ©c^anengefang, jein „SItequiem" S)ie
ijntfte^ung beS „SWeffiaS" fällt in bie jroeitc ödlfte bcS
äo^teS 1741. ®erabe 10 Sa^re fpater, 1751, fomt)Dmerte
§änbel, aU ein f(^on foft flanj (Stblinbeter, jein legte« SBert ,
„aeftlt^Q" ebenfalls ein bebeuteiibeS Dtatorium. baS er feinem
©elretöc Smitft*) in bie geber bittierte.**) ©einen „aßeffiaS",
biefeS uneireiqbaie Siief ennieii , baS $erber „eine nia^riiaft
fi tiatmllit 61
in «ngtonb. -
"I '^'"Sw'Ji«
nldol noitgc^ue un ftiiicm Hat tlaa
bMBOl Klltn ttln bIBlHlt. Ditlr Edoinat
Smnmn im au)
Kai^ tDifloi ulc, ImS a, bnln Icttui £«6niiti4n lobor
u — Hangen eämtuetlotnc ä 04. (t^iindVt Slt>
rtnoi E)ig(lq«i(1 Bul aßa gell: .nom »tr in
Sicli glgntatlan ftnba fii^ In mifenn CigdWIbui^ all
3G —
i%riftli(^c (Spüpöc" nennt, bxaditt ßänbel in bcr ä^it Dom
22. «ng. bi« 12. ©eptbr. 1741. mithin in brci SBoc^ci! ju
itanbe. @r )>f(egte bei feinen Sionfc^öpfnngen junac^it nur
ne ^auptfiimme ju fc^veiben, jo bag bol ©anje gemiffer«^
niagen in @inem t$(n| entftanb; julc^t fngte er felbft bie
91ebenftimmen ^in^^u, ober er nbertieB bie^ xootjl anc^ fad^fun«'
bigen ®et|Ufen. gur einen großen %t\i bed SBerfe^ blieb e^
@ac^e bed anf bem ($(ügel ober ber Orgel becjleitenben 3Ru«
ftferd, bie Harmonie burd^ gefd^icfte Smpromiatiott bei ber
Suffü^rung }u ergänzen, ^ie ^anbnmfömägige ©ic^eri^eit,
bie in f^olac ber toeiteren ,5tunftentn)idEe(ung nnniW^r verloren
Begangen vfi, fpielte fo bei ber 2)arfteQung felbft eine toid^tige
loDe.
SDie erftc Änffu^rung be« „SWeffiaS", tocld^en unfer
ilRetfter tvä^renb feinet ^infentl^Ud in Sonbon ft»e}ieQ für
S)ub(in fomponiert ^atte, fanb in ber Wittaa^üt bed 13.
Sprit 1742 in bem größten Stonjertfaal ber ^auptftabt 3r^
lonbd in ber ^ifc^amble^^^treet t>ox einem ungemein ^atfU
reichen, begeifterten $ublifum, unter ber perfönlic^en Seitnng
beS ^omponiften ftatt. SDer @rfo(g mar ein nie ^ea^nter, unb
3eitun0en, Ärititer, ^id^ter unb <3d^n)ä^er erschöpften olle
Sndbriicfe i^rer ©prod^e im fiob für ba^ neue Oratorium.
3Ran erja^It fic^ uou einem ©eiftlic^en unter ben 3"^öreTn,
ber ficft ober feine SBibet fo toeit oeraafe, bafe er am ®nbc
einer ®opran*Slrie, meldte bie üortrefflid^e aud Soiibou ge=
bfirtige ®efang*!uuftlerin ©nfanne SKaric Sipper (1716—66
lebenb) vorgetragen ^atte/ anöricf: „SBeib, bafur fiujb 3)ir
ade S)einc ©ünben vergeben !" S)ie ß^^^^wgSrejenfenten
f (^rieben bamald, boB i^nen einfach bie 3Bortc festen, um ibr
Sutjäcfcn gehörig au^jubrärfen, unb bie Segeifterung toar fo
orofe, bafe bie ©amen ber <§u^örerfc^aft — ju ibrer {£t(re
Jei bieS §ier befonber« erwähnt — fidb entfd^loffen , i^re
äleifröde ju ^aufe ju laffen, um babur^ für ^unbert ^^^P^^^*
me^r 8?aum ju fd^affen. Sa^re be« Serfanntfeinö , teilweifer
SSernad^Iäffigung unb bitterer 9{ebenbul|(erfd^aft lourben in
Itmn ©tünont be^ ^üc^ften ^ump{|ed t)on bem großen
SKeifter ^änbel gerne üergeffen. Slur etlid)e SKonate juüor
toax baS nic^t uiel n^euiger grogartige Oratorium ^3^rae( in
Sleg^pten'' in ber englic^en ^auptftabt anwerft tnf)l aufgenom«
men morben, — bem irifl^en SSolfe aber mar e^ üorbefiatten,
obne 3^9^^" ^^^ ©iegel feiner ent^ufiaftifc^en Snerteunung
auf ein Oratorium ju brücten, ba^ bid auf ben heutigen
Xag t)on ganj @uropa a(d eined ber bebeutenbften angefe^en
toirb , bie je geft^rieben njorben finb. —
^änbetd „3Kt\\xa^** n)urbe bamald in ^wblin neben an«'
bern ffompofitionen bedfelben 5£onfänft(erd jum 93eften armer
unb tjcrungludfter ©d^ulbgefangener in 3rfanbö §auptftabt —
aufgeführt. Unb in ber %i)at brachte biefc erfte 2luffü^rung
burc^ ein eigentümtic^ed uno üieüeidlt nid^t qanj unbeabfic^^^
tigte« 3"iömmentreffen bie längft erfe^nte §rei^eit für bie
Oefangenen, »eld^e in ben öerft^iebenen S^ulbgefängniffcn
S)ublind fc^mac^teten. ©eitbem ^at ber ..aßeffiad" ja^IIofe
too^It^ätigc Stoede förbern Reifen unb ©orgcn vieler taufenb
SRenf^en gelinbert, njeS^afb ber berühmte englif^e SKufifer
©r. S^arled SBurne^ von i^m mit aQem Siedet rühmen fonnte,
bafe er ,,bic öungrigen gefpeift, bie SRacfenben bef leibet, bie
aSaifen verpfUgt'' ^abe. '
m^ feiner »üdfe^r Von 3rlanb,*) im «uguft 1742 be*
reitete §änbet für bie fommenbc gafteuAeit bic erftmalige
auffü^rnnq feinet ^UReffiad" für Sonoon vor. 3)a bie
geitungen jener ©aifon feine 9?ac^rid6ten barüber bringen, ob
?enannted SBerf bamatö eine groge Slnjiefiungdfraft ausgeübt
ot, fo büifen n^ir tvo^I mit jiemtid^er ©ic^er^eit annel)men,
tya^ bie vornet)me ©efeUfc^aft ber englifAen ^auptftabt bei
intern fd^on etliche SaJ^re ^uvor gefaxten Sntfc^lug verharrte,
ber j^änberfc^en 3Jln]xt einen paffiven SBiberftanb entgegen^'
^ufe^en. Ski ber smeiten STuffübrung be^f^^^^" Oratorium^
tu £onbon foQ, toit man ftc^ erjä^It, Jtur ber jtönijg ®eorg
n mit feiner Umgebung juaegen gemefen fein, tiefer ntd^td me«
nigec atö -erfreulid^ Umfianb veranlagte unfern 9J?eifter ju
t)er Seugerung: ^©efto beffer n)irb ed Hingen!'' Vl^ ber
*> ooffOfl fi<$ ber unftet6A(^ Xovi&nftltt neun fRomtt aufgt^Itcn l^attt.
„SWeffiaS" \)on neuem aufgeführt mürbe, bcmüljten fitft ^^wei
lerren, meiere nicf}t lange juVor bie Äuffüfirung einer feiner
ieblingSfompofitioncn , ber „5;f|eobora^ (1749 eutftanben)
Verfäumt bitten, um Sintrittöfartcn. „O, ä^r 3)iener, meine
Ferren", rief ber gereijte Äomponift. „©ie finb verbammt
leriuöbnt! ©te moQten nic^t jur „Xt)eobora geben — ed mar
^lag genug ijum 3;anjen, als bie aufgefübrt mürbe!" —
9tld ^anbel ^örte, bag ein Sntbnfiaft fid^ anbeijd(|ig gemac&t
batte, für bie SBefe|ung famtlicber Sogen bei ber näcqften ?tuf«
fübrunji beS Veralteten Oratorium^ ju garantieren, rief er:
„5)er Kann ift ein Slarr. ©ie Suben merben mc^t fommen
mie ium „Sttbad aJ^aRabäuS", meil ed eine d^riftli^e @(e«
f^icbte ift, unb bie ©amen merben ni(bt tommen, meil ed
eine tugenbbafte ift." — 5ßom Sabre 1749 an ließ fiänbet
feinen ^aKefHad" aaiäbrlidb ^um 9)eften bed ^inblingd^oTpitald
auffübren. 1751 mürbe btefeS Oratorium fogar jmei mal unter
tänbeU eigener Settung ju bem bereite genannten S^td |u
fl)dr gebracht, unb in 28 9uffübrungen brachte ber groge
SWeifter nic^t weniger afö 10000 $fb. ©terling (= ca. 200000 Jk)
für hai ginbelbaud in £onbon allein iu{ämmen. ©ie legten
Sebendjabre ^anbeld maren aber aucb feine eiutraglicbften.
(Sr ful}r oft an einem Slbenb in einem SBagen Ifcm, ber mit
93euteln Von ©ilber unb ®olb befcbmert ivar. 9{id^t feiten
fanbte er biefe ftin^enben (Srträgniffe feiner fluffübrungen ir-
^enb einem moblt^dtigen Unternehmen, befonberd ber ©efett-
ic^aft jur Unterftügung verarmter 9)2ufi!er unb bem ^inbel«
baufe JU.
©te l eft t e 91 u f f u b r u n g beö „TOeffiaÄ",nodö ju^anbefö
Sebjeiten, gin^ am 6. %pril 1759, im 75. Seben^jabre beS
ftompouiften, tm (Sovent^®arben mi Sonbon, unter bed SRcifterd
perfönlicber fieitnng, vor ficb. ^Dlit biefer 9liiffü^rung na^m
er 9lbf(^ieb Von ber äBelt. 9lm 13. Stpril, bem bentimirbigen
5;aij ber erften Sorfübrung be« „SReffiaS". brad^te bie „Öon*'
boner ß^itung'' folaenbe furje, aber inhaltsreiche äJfitt^eilung:
„®efteru morgen ftarb ®. g. ßanbel ©Sq." — Unter ben
©rögen ibrer Station, in ber SBeftminfter*?lbtei , fiabtn bie
Snglänber bie fterblicbe ^üKe ^änbels beigefegt. 3m foge^
nannten $oetenminfel beS altebrmürbigen ®btteS^aufeS, neben
einem ©bafefpeare, SRitton u. f. m., räumte ibm bie englifc^c
Station ben moblverbienten Siu^eplafe ein. ©ort mürbe iijm
1762 etil gar pracbtigeS ©enlmal au§ aWarmor erricbtct. Ueber
einer Orgel, an bereu gufe Snftrumente liegen, fdjivebt auS
einer ääolfe ein (Sngel unb fpielt bie öarfe ; unten lebnt ^än-
bei in SebeuSgröge unb l^ox^t auf oaS ©piel bed @n()eld,
babei eine f^ber in ber ^anb baltenb, um bie %öi\t auf einem
9^otenblatte nacbÄ»fcbreiben. — SSom Sabre 1784 an fanben
^u Sbrcn be§ bingefcbiebenen l^änbcl etliche grogartige ^tuf-
übrnngen beS „9ReffiaS" unb anberer bebcutenbcr 3Berfe bic*
ed S^ontünftler!^ ftatt unb jmar in ber äBeftminfterabtei jit
flonbon , bie meiftcn unter ber Seitung Sobn ^aM , (SBetb^)
eine^ trefflid^en englifcben 3}{ufi!erd (namenllicb Slavier^ unb
Orgelfpieleri^). @r mar eigentlicb ©ireftor beS ©reenmicb*
§ofpitafö in fionbon, aber febr mufitalifd^ qebilbet unb beöb^tl^
ancb im ftanbe, bic grofeen 5DhifiIfefte p (^t^xm be« 9lnbenfen^
von ^änbel in« fieben ju rufen, ©ife fanben 1784, 85, 86,
87 unb 91 im genannten ®otte^^aufe ftatt, unb e« mürbe
bad jmeite berfeiben jur ^ier be^ 100 jätirigen ®eburt«taged
§änbel« abgebalten. Sei biefer „Commemoration of Handel'',
mie bic (Snglänber ficb andsubrüdEen pflegen, mirhen an Vier
auf cinanber folgenben S^agen, unter So^- Saptift (Sramer'S
Seitung, bie audgegei(bnetften Xonfünftier Snglanb« unb 500
5Dhififer mit. (6in SSermanbter beö eben genannten 2^onmei*
fter«, SBil^. ©ramer, aM SDtann^eim gebürtig mie erfterer,
führte von 1784—87 bei ben ^änbelfeften in Sonbon bie
ißiolinen an.)
@in berühmte« englifd&e« SRufiffeft ju S^ren §änbel«
mürbe 1859 au« «nlafe be« lOOiä^rigen Sobedtage« biefc«
^ero« beutfd^er Xonlunft im firiftaUpalaft ju fionbon veran«
floltet. Sieben ^änbel« „SWeffio«" fam ou^ fein großartig
angelegte« Oratorium ,,S«rael in Äea^pten", fomic beffen
©ettinger „Te Deum" vor etma 26000 Ru^örcrn jur «uf*
fü^rung. ©ie Qaffi. ber ©änger betrug oamal« 2700, unb
tm Ordjefter maren 242 Siolinen, 120 SBiolonceQi unb SBSffe
37 —
neben 100 atadiaftrumeiiten bcrtrctcn ; bic SBälfle einer eben*
foIlÄ gebrnuc^tcn aiiefenorgel ttjurben bennatö mittelfl be«
S)ainpfe« in Söeiuegunn (jcfc^t. 3)« Äoften biejei^ brci Za^t
Imuernbcn SJiiififfefted bcliefcn fic^ auf 18000 $fb. ©teiiing
(ca. 360000 Ji); ber SRcincrtrafl crfliib bicictbc ©ummc.
3n ©ufllaub lebt §äubcl bnic^ feine Oratorien fort; er
ift eine Xrabitiün bieje^ SBolfc« fletporben , unb toüI)1 feine
anberc Wation joüt ihm folct)' anfeeraewiöijnlic^e *erel)rnna
unb läßt ben oielbetounberten grjengniffen jeiue* (Seiftet folc^
großartige «nphrnngen jn teil werben, M eben bic ©nglänber.
\bnxd) beji @eift wahrer, ^ejnnbcr grönimigfeit , wie bnrd^
bie grofeartiae, namentlid^ in ben Stören erftaunlic^e Äraft
be« rnnfifaUtctjen ®ebanfen« ift ber „SKeifia^" ba« loeitöer^
breitefte, einflufercic^ftc SBerf t^finbefö, [a in ©natanb fleioif*
fermafeen ein Seil ber ©taatöretigion geioorben. ©ort tierrjcbt
l)ente noc^ bie ©itte, baö „grofee ^anclnja^" im „3Jief*
fia«" ftetienb anjn^ören; fie joH Don ber am 23. Waxi 1749
in Sonbon ftattgcfnnbenen Sluffö^rnng tierrü^ren, in welcher
ba« ©ic^er&eben *ber 3ut)örer eine unmittelbare SBirfnng biefe«
mächtigen Jonftüdö gen>e)en fei. SBie oft ift biefeS „^aUclu*
\afi" f^on gehört Sorben , unb »ie oft wirb eö nod) jn ®c^
t)ör gebradjt werben! SBa« für mufifalijc^e {Riefenwerfe jinb
leit jeiner ejiftcnj über bie SBeltbü^ne gefc^rittcn! Unb bocft
bat man niemal« feine^gteic^en gehört. Raubet jelber bcfanntc
fpäter Dertranten greunben gegenüber, er babc fic^ toä^rcnb
ber Äompofition beö ^aUeluia^ in einem 3»f'«"^^ 6efuuben,
ben er in biejcm ®rabc niemals, Weber öor^cr noc^ nad^^er
erfahren , öon bem er jebodö f^"^e SRec^enjc^aft ju geben ocr*
möge, (g^ wirb in einem engli{d&en SBerfe über §önbel erjäljlt,
bafe er gefagt ^oben foU : „^di meinte , ic^ fälje ben ^immel
offen unb ben aflmäd)tigen ®ott felbft" (nämlic^ ju ber 3eit,
al« er ba» ^^^allelnja^" nieberf^rieb).*) Unb er Ijatte wof>l
re(i^t, baÄfelbe für ein ©rjeugni« ganj bejonberer t)ropbetiicfter
Segeifteruna jn ()alten. ^aüt e^ nic^t frommen Älangeö
burc^ bie Otiten ^in?
S)a« „^aUelnjafi", biefeS SBunberwerf ber Sonfunft,
beffen ©röfee unb aWojeftät Weit ^inau^reid^t über alle«, wa«
^änbel in gleidjer SRi^tung fonft gejd^affen ^at, bilbet ben
würbigen ©c^lug öom jweitcn ober mittleren 5;cil beS Ora*
toriumS ^Tlt^xa^,** (So feiert ben grofeen ©ieg, mit welchem
ber Äampf be« göttlichen SBorte« gegen bie ©mpörung ber
dürften unb SBölfcr enbigt. SBo^I mö^te e« fd&wer jein, über
baö fc^on öftere erwähnte merfwürbige 3;onftüa irgenb cttoa^
u fagen, ba^ anbertvärtd nic^t f^on beffer unb weit an^^
ül)rlidöer unb grünblid&er gefagt worben wäre. 83on bem
^omo^^onen, fräftig jubelnben ?Infange bid ju bem überaus
mächtigen Unifono aQer ©timmen unb Snftrumente: „S)enn
®ott, ber^err, regieret aDmäd&tig," bai^ wie bie S)onner
ber göttlichen äRajeftät ba^erbranft, uon ba bii^ jur S^eilnng
ber uRelobie, in welcher eine ©timme ber anbern bad „^aüz^
luja^" }urnft, bann bnrd^ ben furjen mclobifc^en ©afe: ^^cr
^err Wirb Äönig fein*" ju bem ftolj fugierten: „Unb er re*
giert auf ewig unb ewig!'' wetd^ed, nac^bem ed burc^ aQe
©timmen aufgenommen worben ift, plö^Iic^ Don bem gewaltigen
a;onftrome be^: „§err ber §errn, ber ®ötter ©ott!"
unterbrochen wirb, ber unter bem „©allelnfa^" ber unteren
©timmen — im ©ojjran immer ^ö^er unb gewaltiger auf*
f^wiQt unb, inbem er fic^ mit bem S^ema ber ^^uge unb
bem bed „fiiallelnja^'' berbinbet unb t>erf(^Iingt, enblid^
bid an bie ^renjen bed SRö^lic^en angelangt, mit bem Sin«
fangdt^ema fc^liegt, oUei» bted ift ben iSefud^ern ber Orato«
rienaup^rungen befannt, auc^ f(j^on oftmals befc^rieben unb
mit ftaunenber 93ewunberung geräumt worben.
©oH nun nod^ bie SBirfung gefd^ilbert Werben, weld^e»
noc^bem bid ba^in nur bal^ Duortett unb bie Oboen gefpielt
Ratten, ber ))lö|ttcl^e Eintritt ber fc^mettemben Zrompeten
unb ber feierliche Smft ber $aufen hervorbringt, eine SBirfnng,
welci^e burci^ SRojart in feiner Snftrumentierung beS „aReffiaS"
mtttelft ^öten, Klarinetten, fjfagotten unb Römern noc^
oetftärft wirb? SSie btefe Snftrumente, inbem fie ^ie unb
bo bie SRefobie beS „^allelnja^'' aufnel^men, mit brö^
*) eeml. •csrgc •ro»c , „DicUoBMy «f autU» I, Ikmb , pag. Me. —
f.
nenbem Jtlange unb lautem 2)onner bitrc^ bad Traufen unb
Strängen ber S^orftimmen frinburc^flingen, wie anc^ fie mit
i^ren ehernen Jonen ba§ „^err ber ^crrn!" üerfunben, Ififet
ftd^ wo^l niemals bnrc^ bej^reibenbe äSorte barfteÖen.
yiadi ber ^n^jage oon tüchtigen SDJufifgele^rten giebt
eS nur wenige %o\\]iixat uon ä^nlic^er SSirfung, unb biefe
wenigen auf ganj aubcrn ®ebieten ber aWufit ©dfinb bie«
ber grofec ©ngangd^eijor au« ber „aKatt^an«*?ßaffion'' unb
ber e^oral bajelbft: „Söenn ic^ einmal foß f^eiben", mit feinen
erjc^ütternben ^annonief otgen , bann \>a^ zweite finale bed
„S)on 3uan'' mit ben bte Bonner beS tüngften ®eri(^ted unb
bie ©c^recfen ber ewigen SBerbammni« aufroDenben büfteren
Silbern, enblic^ au« bem Streife ber reinen Snftrnmentalmufif
ber le^te ©a^ an^ S)eet^ouen'« G'moll.©iufonie. äRag Viele«
von bem, wa« biefelben SD^etfter unb änbere neben i^nen ge«
f^affcn ^aben, uon gleid^cm SBcrte, von gleidjer ®röBe unb
©c^ön^eit fein , für manche aJiuftfoerftonbige ftc^t immerhin
^änbel« „§alleln|a^" allem voran, wa« wir von i|m
^aben, fowo^l in ber ®rö6e ber ©onception al« in ^inftc^t
ber 5ßrac^t unb SJoUenbung be« ©a^c«. (gr gipfelt in biefem
S^or \n feiner ^öd^ften ^ö^e ^inanf.
@« ift fc^on öfter« behauptet worben, ba§ ber „aWeffia«''
am beften unb wirt)amften mit bem „^allelnia^" ju fc^Iießen
gewefen wäre. !S)ie« ift aber nac^ ber 8lu«fage von tüchtigen
aRufifgele^rien vöOig unricfttia, abgefeben baVon, bü| bie
gefammteOefonomie biefe« fiunfhverfe« liätte verfc^oben werben
muffen. S)er ©c^lufec^or: „äBürbig ift ba« Samm, ba« er*
Würget ift", fte^t bem „^anelujal)" m voller ®rö§e jur ©rite,
eigcntlid^ beftebt biefer gigantijd^e Sl)or au« brei auf ein*
anber folgenben einseinen eijorjägen, welche burc^ ©botrafter
unb Xempo ftren^ von einanber gefcbieben finb unb in tbrer
®efamtbett wie ein ^ar feierliche« j>anfgebet weit über ^eit
unb 9taum ^inau« bie ^erjen ergeben.
Siafe ba« aSort „^aUelnja^", feiner Söebentung al«
Äu«bmd[ ber ^öd^ften fircftlic^en geftc«freube entfpred^eno. Von
faft allen bebeutenben unb manchen unbebeutenben Kird^enfom*
poniften al« Unterlage ju geftgef äugen benufet würbe, ift
befannt; ebenfo befannt ift aud^, bag unter allen ^ie^er ge*
hörigen ftunftwerfen ba« „^aOeluia^" in §änbel« „aRejfio«'*
ben ^ö^epunft barfteQt !S)age9en mag noc^ bemerft werben,
bag genannte« SSort Von Verfcbtebenen Komponiften verfi^ieben
accentuiert wirb unb jwar ^auptiä^lid^ auf jweierlri Art,
nämlic^ halleluja (in Sänbel« „ä^^effia«" unb in einer itom*
pofition be«felben S^eifter« au« bem Sa^re 1727, genannt
Goronation-Anthem) unb hallelujah (im 114 ^fafm Von
äRenbel«{obn).
3)ie ©teile: „S)enn ®ott, ber §err, regieret allmäd^tig"
t|at $änbel nuc^ in feinem Oratorium „3«rael in ^eg^pten''
verwenbet; anbere „^attelnja^-ß^öre" fommen in frinem „3u*
ba« 5IRaffabäu«", im fogen. „Occasional Oratorio" unb
ben „Coronation-Anthems^^ be«{elben S^onbic^ter« vor. —
^arl Säger.
m
auf bct tiptbtpeflbentfc^eti ®c»etbe»
n. ^nhuftticMnificUnn^ in ^ttmcn 1§90^
?fuf biefer, SRitte Oftober v. 3. gefc^loffenen «u«fteaung
War ber Orgelbau burd^ fotgenbe girmen Vertreten : 1. gurt*
wängtet <& Kammer in Hannover; 2. ®ebrfiber Sto^lftng
in £;«nabrücL
1. SRä^ere« über bie Orgel ber ^irma ^urtwängter &
Jammer.
S) i « p f i t i n. 19 9legifter mit S)oppelregifttatur.
I. SRanual: 1. JBorbun 16', 2. SBrinjipal 8', 3. ©amba
8', 4. ßo^lpte 8', 5. OctaVe 4', 6. «o^rPöte 4', 7. Octove
2f, 8. SRirtur 2,3, 4fadö. 9. Irompete 8'.
IL a){annal: 1. ®etgenprinsipal 8', 2. $ortunaIfldte
8', 3. «eoline 8', 4. 8ieM. ®ebacft 8', 6. ©atirional 8', 6.
ffiiener giöte 4'.
»ebal. 1. ®viiia% 16', 2. $rinsipolb. 8', 3. Sello 8\
4. ^ofaune 16'.
38 -
4 ^tbtxxiii^t: "HJlaxmaU ititb ^ebatcoppel. JtaHattt.
@\)ac Qut.
6 ©rudfnöpfc: Sicgiftrotur 1., SRegiftratur 2. SCutti.
tJortc. ?ßiauo. ?l6ftcQung bcr Sicgiftratur jum SrcSccnbo.
4 Soticctiütrittc: SRcgiftratur 1, SRcgiftratnr 2.
?ßiimo))cbal. 6re^»= u. S)ccrcSccnbo jum gaitjen SBerf.
1. 9RantiQ( unb ^ebal ^aben Aegeuaben, IL a)7anual
unb bie 9tegiftratureit ftnb ))neuniatifd^e ®e6Iä[c : ein ^oppzU
magajinbalg mit ©d^öpfbalg.
(Srflärung unb SBemenoung ber 9iegiftratnren n. f. n).
S)ic S)ru(Ifnöpf c befinbcn ftd& bi^t unter bem Unter*^
Hautet in bem ^orfa^brette. Sßirb ein ßnopf eingebrucft, fo
ftnb bie anbevn tDirlung^Iod.
©oppeircgiftratur. Unmittelbar über bem 11. Wla^
nual n^njerec^t befinben ftd^ 2 Steigen SRegiftetfnööfe. 3)ie
obere SÜei^e — JRegiftratur 2 — ^at fletne meifee ©ifenbetn*
inöpfcftcn o^ne SWamen ; bie untere Steige — 8?egiftratur 1 —
bat Ic^marje Jtnöpfe mit auf ^ßoräcllanjc^ilbem eingebrannten
»iamen ber Siegifter. jjür iebe« »tegifter finb alfo 2 5htöpfe
t)or^anben, bie ^enan itber einanber fielen, ^rüdt man nun
ben Änopf: SRegiftratur 1, fo ertönen bie in 9?efliftrotur 1
gejogenen JRegiflcr; brüctt man bann ben ßno)?f: SRegiftratnr
2. fo erßingen fofort bie 8?egi[ter, UJetd^e in SRegiftratur 2
angejogen finb, einjc^Uefelid^ oer cttoa gejo^eneu Soppeln;
bie in SRegiftratur 1. gejogenen {ftegifter idjtüeigen aber fofort.
SIuc^ ma^reub beS ©pielend lann man {on7o{)l in ber
gejpielten, aU aud^ i« ber fc^toeigenbcn SRegiftratur aiegifter
jie^en unb abftoßen unb fo für etttjai^e nad^fte Senu|ung
eine jvoeite SRegiftrierung Dorbcreiten, bie burc^ SJrücfcn be§
betreff. Änopfe^ fofort wirft. 3ft leine §anb baf ür frei , f o
lann ber Stritt für Slegiftratur 1 ober 2 getreten toerben. ?lIfo
SWanual, ^ortunalftöte 8' unb Siebl. ©ebadtt 8'. $ebal:
@ubbag 16' unb @:eao 8'. 9Ran brüdt nun ben ^o:pf ju
8?egiftratur 2 unb fpielt einen S^oral — Cant. firm, im ©o*
toran mit ©eigcnprinji^jal — Begleitung auf bem I. S)fanual;
bann brücft man ben Änopf ober, ttjenn feine §anb frei, be*
nu^t ben Stritt ju JRegiftratur 1 unb ftoielt ben 6§oral loeiter —
Cant. firm, im 5;enor mit ^rinjipal — SJegteitung auf bem
IL S^anuaL SBä^rcnb be§ $;riog fann man aber in SRcgiftratur
2 eine anbere SRegiftermijciöw«9 ^erftcHen, weldö« beim S)rucf
bed 5!nopfed ju 2 erUingt, ober mau fann burcl^ 93enugung
bcr S)ru(ffnöpfe g ober Sntti ober bc^ Sre^cenbotritteiJ eine
fofortige ?lenoerung eräicten u. f. tt). — STOcine^ SBiffen^ ift
bis jc^t noc^ in feinem gac^blatte eine Orgel mit fold^cr
@inrid^tung ern^ä^nt. SRur in ber anfangt ^ecbr. b. 3.
crfd^ienenen äJ^ufif^Suftrumenten-ä^i^un^, SRr. 9., ftnbet fid^ bie
SWitteilung, bafe ein ^err 3. ©d^mibt tu @ger (Sö^men) fid^
ein patent ^at geben laffen auf eine JBorric^tung an SRegifter^
üjjen für Orgeln jum felbftt^ätigen @in* unb ÄuStöfen ber
Crittc. S)ic (Srbauer bcr Sremer Orgel — gurtmän^ler u.
Jammer — ^aben bie (Sinrid^tung einer SJoppctrcgiftratur
ua^ i^rem eigenen Softem fc^on feit 5 Sauren, jucrft mec^a*
nifd$,je6t pneumatifcft au^gefü^rt.
®ic S)ructfnöpfe: ?ßiano, gorte, 3;utti geben
feftgcftelltc Siegiftermifc^ung : boc^ fann biefclbe burd^ ©d^rauben
noc^ SBunfdb oeränbert toerben.
®er 2)rnctfuo))f : ?lbftenung lä§t aHcÄ ©ejogene
fc^tt)eigen ; e^ finb jeboc^, toenn aud^ nid^t in ber SRegiftratur,
fo bom unfi^tbar ©alicional 8', ©nbbag 16', unb ÜRanual^
Q^oppti gejogen unb ertönen.
Ere«* u. 3)ecreÄcenbo jum aanjeu SBerfe. Ueber bem
^ebal bcfinbet fid^ linfö ein )dörägftcf)enbe§ Srcttcftcn. S)urdö
einen ganj leidsten S)rudE mit bcr Sjfufefpifec bcioirft man ein
SrcÄc. bii jum gi5; burd^ einen jbnxd mit ber gerfe ein
3)ecre8c. biö jum pp. ®ic 2;onftärfe bleibt fte^en, fobalb ber
3)rud aufhört, ßur Soutrole für ben ©))ieler bcfinbet fi^
über bem IL SDZannal ein ?ßorjenan))Iättd6en mit B^ff^^r ouf
toelc^cm ein 3^'9^^ ^^^ gejogenen Siegifter anjeigt.
^ierauÄ ergiebt fi$, oafe eine Derart fonftruierte Orgel
bem iürganiften reid^lid^e äJüttel bietet, um mit Seic^tigfeit
9lbtoec^fe(ung in baS ©piel ju bringen.
eme
2)ie Intonation bcr SRegiftcr toax ]d)x gut ; bie Spielart
leicht.
S)ie Erbauer btefcr Orgel i^aben bcd()alb auc^ bie ^öc^fte
?lu§jeid)nung unb einen 6t|renpreiS ert)attcn. — gabrifant
SBilfenS in ^eme(ingen bat bieje Orgel ber Äirc^e bafelbft
[cfd^enft. — S)rei auf biefclbe SBeifc fonftrnierte Orgeln biefcr
firma befinben fic^ in ber Strenjfirdöc (28 SReg.), in ber neuen
fht^ol. SRarienfir^e (33 9}eg.) ju ^annooer unb ju SBinfen
a. b. fiu^c (33 9?eg.). SlugcnblidElicQ finb bei i^nen in Arbeit
eine Orgel üon 51 SRcg. für bie SDtartinifird&c in SKinbcn a.
b. äSefer unb eine Orgel Don 44 Steg, für bie ©tiftdfirc^e in
i{önigd(utter.
IL iRä^ercS über bie Orgel ber ®ebrüber Sio^Ifing in
O^nabrüdt.
SJiÄpofition : 14 Siegifter.
L ÜÄanual: 1 ^rinjipal 8', 2. »orbun 16', 3. (Samba
8', 4. §o^lflötc 8', 5. Octaöc 4', 6. Octaüc 2', 7. SWiytur
3fa4
IL STOanual: 1. ®eigenprinjipal 8', 2. ©alicronal 8',
3. Siebl. ©cbadEt 8', 4. glötc 4'.
?ß e b a t. ©ubbaS- 16', ^rinjipalbafe 8'.
4 9}ebenjüge: SRanualcoppcl. $ebalcoppel ju I. Wla^
nuaL ^ebalcoppel ju II. 9Ranual. Ealcant.
4 Sollectiütrittc: 5ßiano, gorte, Stutti. Octab^»
coppel ju I. SRanuaL (Kombination.
S)ie Orgel l^atte einen freiftel^enbcn ©pieltif^ ®ie 9Jc^
giftcr^fige befanben fid^ teraffcnmeife linfÄ unb red^t« oon ben
ßlaüiaturcn. Ueber ben Sfcgifterjügcn befanben fid^ ffcine
Änöpfe mit 3)ra^tjägen, loel^c ju bem SoÖectiotrittc „Som*
bination" gehörten. 2;rat man oen SoQcctit) tritt, fo »urben
bie burd^ oic flcinen ffinöfe gejogenen SRcgiftcr mit ber ^aupt-
regiftratur gcfoppelt. S)ic Saben toaren Äegenaben.
I)ie Intonation einjclner Slegiftcr ttjar fd^ön ; and^ jcrjjtc
bie ?lrbeit grofec äccurateffe. Scbocft mar für eine fo flcine
Orgel ber XaftenfaH ju tief unb bie ©pielart ctma^ fc^mer.
S)ie (SoQectiotritte löften fic^ nid^t gegenfeitig axx^ unb toaren
ettt?a3 fd^toer ju regieren. S)aÄ üoU'e SBcrf fiang ettuaS fdftarf.
SWeiner Änfid^t .naJ| toar c8 too^l eine Orgel für eine Sird^e,
aber nid^t für eine SiuSfteUung, benn ba mill man bod^ jcigen,
toa§ man leiften fann. S)a6 bie girma ettoaä leiftcn fann,
foU fic burcb ben fSaxi einer Orgel in ber Soncert^aHc ju
Hamburg bemiefen ^aben. 2)ic Orgel fenne ic^ leiber noc§
nic^t. gür ifire Sremer Orgel ersieh fic nur bie 2. ?tuö jei(^^
nung unb einen @t|renprei^.
§ a n n 1) e r im S)ecbr. 1890. © i n b r a m ,
Orflauift iinb Orflclbauicüifor.
©d^mibt, %f)., (Seminar* aJiufifle^rcr in ÜÄaricnburg) :
®eift lieber SDiännerd^or. ?tu^erlcfene geiftlic^c
Sieber, SRotetten, liturgifd^e ©äfee, S^oräle, 5ßfdlmobien
für 4ft SOfönnerd^or bcrauögegeben. Sanb I; 1,50 Jl
Sanb II ; 2,50 Jk S)ie ©timme für beibe SBänbe 1 J$,
^i(bburg|aufen, ®abon) & ©o^n.
Sic t)orliegenbe ©ammlung enthält eine grofee ÄuSma^l
ber beften aeiftli^en ©efänge. ©iefelbcn finb nad^ ben geften
bed d^riftli^en Sirc^enja^rc^ unb nad^ i^rem Sn^alte georbnet.
S5ic ©ammlung foU befonber^ bem 3^^^^ bienen, folgen
SRännerd^ören , ©eminar^ören 2C, mclqc ®clegen^eit ^abcn,
öfters ober gar fonntägli^ in ber Äird^c ju fingen, eine reid^c
SluSmabl ju bieten, fo oafe ber S^or nid^t immer auf biefclbcn
JEompofitionen angemiefcn ift. 3)er 1. Sanb enthält 127 ®c*
fange für ade fird$li(^en geftc unb alle firc^li^cn ©clcgcnl^eitcn,
ber jtocite Sanb (265 Sß.): 2Rotetten unb Sieber angemeinen
Sn^altS (Siebe, äJertraucn ju ®ott, Sitte, ®ebet, Sob unb
S)anf 2C.), eine grofee Änjobl tjicrftimmigcr S^oräle, ?JJfalmo^
bien, liturgifd^e @ä|e, bad SSaterunfer unb bie @inje|ungdn)ortc
jur Äbenbmobföfcier. Unter ben neueren berartigen ©amm^
lungen ift biefe bie reid^l^altigfte unb befte. ©ie ift eine gort*
— 39 —
ie^ung rejp. C^gäiijung her früheren ©ammünta bedfe(6en
^ittord: „%ui»erlefene toeltUc^e aj^ämterc^öre, 2mn\)t, bei
ßcudfart in Scipjig. —
SBcrmaini, Ddfar, 0|). 58: ©onatc für SSiotonccno
tt n b D r 9 c l (ober ^iauofortc). ficipjig, §. ^ofec. 4,50 Ji
SJvof. ©ermann gefiört ju ben glüeKidöcn ^^otentcn,
bte xa\llo^ Quf ber ^a{)n ber SSoUenbung bortoärti^ fc^reiten.
®ic förjücl^ in nnjercm Ölatte erroafjntc 2. Orgetfonote in ®«*
bur gibt babon rü^mlic^ed B^ugni^, nic^t minber bie Dor^
liegenbc treffliche ©onate in ®*moII. S)er 1. ©aft beginnt
mit einem furjen ^Inbante, bad bom ißioloncello ^o(jqfein
eingeleitet wirb. 2)a« §aupt*3;^ema (®*mott, */*) be^ nun
folgenben ^IHegroi^ ift üortreffli^ erfunben, ebenfo xok ba^
gut contraftirenbe ©eitent^ema (•/i, ©*bur). 9Kit biefen bciben
Jpouptgebanfen baut ber §lutor für beibe 3nftrumente ein
mo^ntic^e^ S^onfiaud ouf; bad Jtenner nnb £aien fieser gefallen
"toirb. Steod^ me^r bürfte bie lefeteren öeutlein baö poefieöolle
Snbante in ^bux mit feinen abtt>ed|felnben ©eftattungen in^
tcreffiren. S)aS giuat*?(Uegro (®^mou, ♦A) ift in ber clajfifc^en
JRonDoform gehalten. ?luf ©. 19 fpringt bie ©runbtonart
iiad^ ^^hwx um, jum melobifc^en 2. 2;^ema. ©e^r intereffant
ift bie weitere ©ntttjidelung nadb ffis^bnr (• 4, ©. 22 nnb 23),
4iÄ ber ©afe mit bem §anptgebanfen luirfung^DoH abfc^Iiefet.
JBeibc 5ßartien erf orbern befonberS intelligente ©pieler;
bie (SeHopavtie ift öon bem 2)re8bener ©rofemeifter bteje§ 3n*
ftrumented« ©onjertmeifter (Srüftmad^cr, bem biefe impo^
nirenbc ©cftöpfung auti^ gett)ibmet ift, befonbcrd beorbeitet.
Äufeer ber {R^einberaerfdEjcn ©uite für gleid^e Snftrumente ift
itnd in ber )üngften ßeit nic^td ®en)icl^tigered befannt gemorben.
©tiller, ffi., Dp. 12: 12 S^oralu orjpiet e. ^eft 1
unb 2 k 2 Ji Seipjig, 9iieter^Siebermann.
§err ©t. interpretirt fofgenbc S^oräle: ®inÄ ift not^,
3efu, meine ^Jreube, SBelt, (d^ mufe bid^ laffen, Serujalem,
bu ^o^ebaute ©tabt, SBerbe munter, mein @emüt^e, äÖad^et
auf! ruft un^ bie ©timme, S^riftnS, ber ift mein Seben, ©oÖt'
\i) meinen ®ott nidbt fingen, ©traf mid^ nid^t in beinem
3orn, §err 3efu ß^rift, bic|^ ju un« ttjenb', ©eelenbrdutigam ac.
in fc^öner, poetifcfter SBeife, meit obliegenb üon getoöljnli^en
SSa^nen. SBaS ©oHege ®u§e öon Dp. 10 ©tiller^' fagt, unter*
fd^reiben toir boQ uno ganj.
Cre, ?lbam, Dp. 15: Andaiite cantabile (g^bur) für Drgel
ober Harmonium. ®erlin, ©imon 0,80 Ji,
©infad^e^, melobifd^e« ®ebilbe, anfangs ruhiger ?Irt,
toogegen baS jpätere S^rio eine ettoaä betoegtere Haltung an=^
nimmt. Sontrapunftifc^e ^^ineffen finb nid^t bor^anben.
Ißiutti. (£arf. Dp. 19: 5 g^oralbearbeitungen für Drgel:
@in fefte Sänrg, ßerr, toie bn njillft. Seju meine greube,
SSom §immel öoc^', 3d& boni bir lieber ^erre. 2,50 Jk
Dp. 20: geft*§^mnn« für Drgel. 2 Ji ßeip:^
jig, cbenbaj.
Unfer „©tern", toie loir ben Soniponiften ^offnungSboü
bei ber Sinfü^run^ in bie Deffentlid^feit nannten, l^at leiber
longe nid^t« öon ftc^ tjören taffen, gett)i§Iid^ ein jiemtid^ fträf^
lit^eS fünftlerifd^eS SSerßctien, benn: „9Bem öie( gegeben ift,
bon bem mirb man uiel f orbern!'' SBorüber läfet nun ber
Seipjiger „©tern" am bortigen Äomponiftenl^immet fein Sic^t
leu^ten? 3""^^^* ö^^- '•^»"' W*^ 93urg", eine ^orap^rafe
bon mäd^tiger SOSirfuiig; „^err, toie bu toiuft" atfjmet fromme
©rgebung in ®otte« SBiUen; „Sefn, meine greube" — äd^te
6I)riftenf reube ; „SSom §immel ^odft" — SBei^nac^töfreube ;
„3d& banf bir, lieber §erre" — finbli^en ®anl gegen ben
^immlijd^en SBater.
S)ie geft^^mne ift ein ßieb im l^ö^ern unb j^e^ren
&)t>x. ©ie entftanb antdfetid^ ber neu reftaurirten 2;Mwää*
lird^e, mrt neuer Drgel uon 8B.©auer. S)a ber ®eneralmeifter
oHer Orgeljpieler l&ier, o^nc fonberlidben 3)an! feiner B^^tge*
noffcn, unermüblid^ mirfte, jo Ijot ber Autor bie Söne Bach
m einer ^uge benu^t, bie ni^t in ©d^nürbruft unb beengenben
Jtteibem »anbeln toill. SJaron f^liefet fic^ ber f ugirtc Sl^oral :
„9}un bautet aKe ®ott.'' 3n majeftätijd^er SBeife jd^Itegt bod
effeftuoBe ©tüdt ab. SKöge unfer ,^©tern" nod^ lange am
fünftlerifc^en ^rmamente gfänjen unb möge er nid^t fo fetten
fein mufifalil^eS Si^t leud&ten laffen, hinein in baS „©tiC-
leben" red^t oieler Sünger ©äciliaS.
3 a b a * j ^ n , ©., Dp. 106 : ©anflieb * für gemifc^ten S^or
nt Begleitung b. ©treic^ord^. ober Drgel (Älaüier). 3^ejt
beutfc^ unb fraujöfifc^. '^art. mit unterlegt. Äfaü.-Äjg.
1,75. fieipjig, SRob. g^^^berg.
@d ift und fel^r erfreulich, ben gelehrten unb mol^Ige^
firengen Seipjiger SJ^etfter bed ge^amifc^ten Sontrapuntt axvS^
einmal auf ben blul^enben ®efi(ben geiftlic^er äJ^ufif in optima
forma ^u finben. 2)a$ {c^öne, noble ©tuet lägt fii^ ot|ne
grofeen Änfmanb bon ^z\i unb Äraft bemälttgen.
©c^red, ®uft.. Dp. 19: Salvum fac rejem f. gem. S^or,
©oloftimmen unbDrd^efter ober 5ßianoforte,3Jart.2,50j4^,
SJt. Sljg. 2 Ji
, Dp. 18: „SDer §err ift mein getreuer §irt"
(^t. 23) für aWännerc^or mit Drgelbegleitung 1,50 .*
Seipjig, §erm. ^rofee.
®aS ©album gehört — um furj ju fein — ju im
toirfnngSDoUften, bie xoxx fennen. Dbmo^l ber 23. ^jalm fc^on
oft muTifalif^ auSgefübrt )Dnrbe, fo ^aben toir bennod^ biefe
SWeugeftaltunj -in iljrer ©igenart mit gröfetem 3nterreffe getefen.
SBir'fönnen i^r getroft eine ber erftcn ©teilen einräumen.
Drgelipieler unb tüd^tige (Santoren machen
mx auf bieje roirfungöüoHe 9ieuf)eit ganj befonberä aufmerfjam.
Souii^ Äöt)ler8 ^ianof orteiocrf e. 1. SBanb: Seid^te
©tütfe. 2. Sanb: 2Relobi)c^e UebungSftüdEe.
3. Banb. 3nr Uebnng unb Unterl^altung. fieip«
jig, Sreittopf & ipärteL
SOer ijereujigte 5ßrof. SouiS Äö^Ier m Äöni^Sberg
mar einer ber bebeutenbften 2;räaer ber cfaoieriftifc^cn Dibaftit
@S bürfeit ba()er feine beSfadfigen ®aben bauernben SBert^
beanfpruc^en , ba fie ben SBeften berartigen ©rjeugni^fen ju*
gejäf|lt mcrbcn muffen. ®anb 1 ent{)ätt teid&te 2J?clobien unb
Sänje (Dp. 221), bie lleinen ®enreftude (Dp. 68) unb jtoei
melobiöje 3»onbo^ (Dp. 98). S)er 2. Sanb bringt Dp. 234:
24 mufifaliid^e Älaüiernbungen in progreffiber golge unb Dp,
216 : ®tüben in leichten Saufen unb ärpeggien. S)er 3 Sanb
enthält Dp. 288 : Ikine Fingerübungen unb unter^altenbe Ue«
bung&ftudCe unbDp. 182: netne®e(änfigfeitdetnben93anb 3ent«
l^ätt gan^ (eichte ©äd^eld^en, mä^reub ^b. 1 ein menig fd^me^
rere enthält. Söb. 2 forbert fc^on etmaÄ talentirtere ©d^fiter.
M <<<<
^uff&l^tttttgett«
^Weimar, Znm Vortlieil der dnrch Uebersehwemmang^
Notleidenden den 12. Dezember 1890, in der Stadtkirche, l. Pater
noster ▼. F. Liazt. Chor mit Orgelbei^Ieitnng. 3. Adagio für Cello
mit Streichorchester ▼. Mozart. Herr Eammermnsilcas Friedrichs.
3. Zwei geistliche Lieder mit Orgel t Frank, a) Jesas neigt sein
Haupt, b) Gute Nacht. Fränl Julie Mttller-Hartung. 4. Ein dent*
scbes Requiem Soli. Fränl. Julie Hiiller- Härtung und Herr Hof-
Opernsänger Bncha,
MTeimar. Grossherzogliche Musikschule. Donnerstag,
den 18. Dezember 1890, Abends 7 Uhr 4. Abonnements-Concert.
209. Aufführung, t. Vorspiel und Fuge für Orchester t. B. Degner!
2. Fantasie (militaire) fttr Violine ▼. Leonard. Herr Wiib. Kern
aus Heilbronn. 3. Arie der Ilia aus ..Idomeneo** v. Mozart. Fräul.
Pauline Lemmer aus Pittsburg. 4. Capriccio füt Klavier in H-MoU
V. Mendelssohn. Fräul. Hei. II linder loh ans Weimar, 5. Symphonie
in D-Moll ▼. B. Schumann. Ziemlich langsam. Lebhaft. Komanze.
Scherzo. Lebhaft.
Berlin* Kirchen-Concert d. 25. Sept. 1890, in der St. Ma-
rienkirche Yom Org. H. Berger zum Besten der hiesigen Taub-
stnmmenschulc u. gilt. Mitw. der Concerts. Fräul. Paula Ladendorff,
der Herren Musikdirekt. H.Voss n. H. Lenschow, d. Herren Cellisten
H. Gertner, sowie mehr. Mitgl. d. Singakademie. 1. FanUsie No. 2,
Op. 54 für Orgel v. Moritz Brosig. 2. Agnus dei ▼. Qottfr. Aug.
Homilius. 3. Gebet ~ Sopran-Solo mit Orgelbegleitung v. Luigi
Luzzi. 4. Priöre für Geige und Orgel v. G. F. Händel. 6. Arie ▼.
J. S. Bach. 6. Hvmnus fUr Cello und Orgel v. G. Goltermann 7.
Psalm 108 t. D. Zander. 8 Das Vater-Ünser, Sopran-Solo m. Orgel-
begleitnng ▼. Carl Nicola. 9. Der Engel Lied fttr Geige, Cello und
Orgel T. G. Braga.
40 —
nanaheiiM. Sonotafir. den 14. Desember 1690 in der
TriniUtiri£ir©h« zweiter Orijel-Vortnifi: von A. Häoleiu, nnter ge-
ftUiffer HiiwTrkang der Höfopelrnstln^erin Frau H. aeiUkert-Haasen.
Programm. 1, G. Frescobardi, (1588—1654) Pasgacaglia. 2. Peter
OorBelios, (1834-1874) Weibnaehtslieder, Cyelnsvon tHuf Qes&ngen
fttr eine 9ing8timme mit Orgel, a. Chnstbamn. b. Die Hirten.
(Frau äenbenS.GastaT Merkel, (1827-1886) op. 56, Weihnachts-
Pastorale fiir Orgel. 4. Peter Gomelins, Weibnachtslieder: c. Die
Könige, d. Christiis der Kinderfrennd. e. Christkind. (Frau Seubert)
6. J. Lemmes, (geb. 1828) ,,Hosannab"t Orgelstack.
PforslaeiiM. Den 29. Sept. 1890, in der Scblosskircbe :
Coneert gegeben von C. L. Werner, Orgel- Virtaos in Baden-Baden,
n. gttt Mitw. V. Fran L. Weber (Sopran», d. Herrn Bletser, Solo-
VioTiiiist d. Stadt Gnrorch. i. Baden-Baden, sowie des eyang.
Kirchenchors anter Leitnnff seines Dirig. H. Hanptlehrer 0. Httbner.
Programm. 1) J. Seb. Bach: Präludium n. Fnge in C-Moll f. Orgel.
2) Nach H. Molk : „Der Herr ist gross !*' für gem. Clior. 8) Franz
Schnbert: „Die Allmacht'' f. Sop. 4) L. v. Beethoven Larhetto a.
d. Violin-Goncert Op. 61. 5) *C. A. Fischer: „Christus am Kreuze'*,
II. Satz a. d. Coneert für Orgel „Ostern." 6) a. J. Seb. Bach:
„Komm, süsser Tod" f. Sopr. b. Franz Schubert: „Himmelsfanken"
f. Sopr. 7) C. Riedel: „Gottes Edelknabe," altdeutsches geisU.
Lied für gem. Chor. 8) a. C L. Werner: „Melodie* f Orgel, b.
*Alex. Guilmant; „Preludio," I. Satz a. d. Orgel-Sonate Op. 65.
9) Niels W. Gade: ..Romanze" a. d. Violin- Coneert Op. 56.
10) Alex. Guilmant: „Molto Adagio u. Finale" (Fuge) a. d. Orgel-
Sonate Op. 65.
*) C. A. Fischer in Dresden und Alex. Guilmant in Paris»
Lehrer des Concertgebers.
Baden-Ballen« Den 6. September 1890, in der protes'
tantischeu Kirche : Coneert gegeben . Ton C. L. Werner , Concert-
Oreanist von hier u. get Mitw. der Mezzo-Sopranistin Fränl. Herrn.
Fink aus Leipzig sowie der Herren Heb. Bletzer (Viol.) u. C.
Denchler (Harte) Mitgl. d. Stadt. Curorchesters v. hier. Programm.
1. G. F. Händel: Präludium und Fuge fttr Orgel. 2. F. Mendels-
sohn: Arie „Jerusalem" a. d. Orato. ,Paulus'' (Fräul. Fink.) 8. -a.
J. Seb. Bach: Andante con raoto f. b. F. Mendel ssohu : Allegretto
6 astorale a. d. B-dur-Sonate (Op. 65) f. O. 4. Niels W. Gade:
omanze , zweit. Satz a. d. Violin-Concert Op. 66 (zum ersten Mal).
(Herr Bletzer.) 5. F. Schubert: „Ave Maria", fttr Gesang m.
Harfenbegl. <Fr. Fink u. Herr Deuchler.) 6. Alex. Guilmant:
,.Inyocation" a. „Pikees dans difförents stvles" (fttr Orgel). 7. F.
Schubert, Lied: „Die Allmacht", (Fr. Fink.) 8. F. Liszt: Grosse.
Fantasie tt. d. Namen „B-a-c-h" f. Orgel. (Auf Wunsch.)
Breslau. Breslaner-Tonkflnstler-Verein. Breslau, Montag,
den 26. Januar 1891, Abends 7'/« übr, im Musiksaale der Univer-
sität: 6. Musik-Abend. Programm. J. N. Hummel 1) Grosse
Sonate, Op. 92, fttr Ciavier zu vier Händen. Grave ed Allegro
commodo. — Andantino sostenuto — Rondo con grazia. Giacomo
Carissimi (1650) 2> Fttr Bariton: a. Cantate „Victoria". G. F.
Händel (1711) b. Arie ausRinaldo. Silas 8) FttrCla?ier: a. Gavotte
(E-moU). Moszkowsky b. Bourr6e (A-dnr), Op. 38, I. J. Brahms
4) Fttr Bariton: a. Meerfahrt (Heine), Op. 96, n. Hugo Brttckler
b. Gesang jung Werners (Scheffel) . Ad. Jensen c. Mar^areth am
Thore (Roquette). Franz Schubert 5) Trio fttr Ciavier, Violine und
Violoncello, Op. 100 in Es-dur. Allegro. — Andante con moto. —
Scserzo. Allegro monderato. — Finale. Allegro moderato. Vor-
tragende : Bariton : Herr Dr. Hugo Goldschmidt. — Violine : Herr
Bensch. ^ Violoncello: Herr Heyer. — Ciavier: die Herren Kudell
(Nr. 1 und 3) , Kuron (Nr 1 und 5).
Zaiiliomniel« Te Nederlandsch Hervormde Kerk. (Orga-
nist G. Peerbolte). Orgelbespeling, met hoogst welwillende en
Vereerende Medewerkind van Mejufvrouw Christine Schotel (Sopran),
Concert-Zangeres te Hannover, op Donderdag den 28. Augustus
1890, des avonds te 7 nur. Programma. 1. Orgel-Sonate n. IH,
V. F. Mendelssohn Bartholdy. 2. „Wachet auf ruft uns die Stimme",
V. Job. Seb. Bach. 8. Aria: ,. Ich weiss dass mein Erlöser lebet"
(uit „der Messias") , v. G. F. Händel. 4. Fantasie fttr Orgel ttber
die Oestenreichische Hymne, v. J. G. Ed. Stehle. Pauze. 5. a)
Pastorale, v. Alex. Guilmant. b) Zur Trauung (Geistliche Ver-
mählungsmusik fttr die Orgel mit Chorgesang nach belieben), v.
Franz Liszt. 6. Litaney, v. Fr. Schubert 7. Andante (As) fttr
die Orgel , v. Gnst. Merkel. 8. Aria : „Mein eläubiges Herze" , t.
Job. Seb. Bach. 9. Halleluja (aus .,der Messias"), v. G. F.
Händel.
Nederlandsebe Organisten-Vereeniging. Corresnondeerend
lid: Com's. Immig Jr. Kerkelijke Mnziekuitvöering in ae Eyange*
lisch-Lutbersche ferk, ten bäte van het Pensioen- en Ondersteu-
ningsfonds van bovengenoemde Vereeniging, te geven door den
Heer Com's. Immiff Jr., Organist der Ev.-Lnth. Kerk, met
welwillende medewerking van de Heeren A. Krul Jr., Organist der
Bemonstrantsche Kerk (Orgel). A. J. Stoon (Baryton), H. L. Vinfce
Jr. (Viool), A. H. Fagel (Alt), en het Kwartet van Botte's
Mannenkoor, op Dinsdag 10 Febmari 1891, des avonds te 8 uren.
Programma. 1. Einleitung und Dappeifnge v. J. B. Litzan. Voor
Orgel, door den Heer Coms. Immig Jr. 2. Deliver me, o my
Ood V. G. Bottesini. Voor Baiyton , door den Heer A. J. Stoon.
8. Abendlied v. Jos. Rheinberger. Voor Viool, door den Heer H.
L. Vinke Jr. 4a. In 't Bosch o. Berg en Dal v. Job* J. H. Vor*
hülst. Door het Kwartet van BoUe's Mannenkoor^ 5. Sonate Ne^
8 V. F. Mendelssohn Bartboidy. a. Con moto maestoso. b.AndäalB
tranquillö'. Voor Orgel v door den Heer A. Krul Jr. 6a. Adagio
V. Carl Reinecke. b. Andante Religiöse v. G. Goltermann. Voof
Alt, door den Heer A. H- Fagel. 7. Reciutiv und Aria nit „Die
Adferstehnng** v. G. A. Heinze. Voor Baryton, door den Heer A,
J. Stoon. 8. Elegie v. S. de Lange, t Voor Viool, door den
Heer H. L. Vinke Jr. 9a. Ruhe v. F. Abt. b. Lentelied v. Job.
J. H. Verhulsr. Door het Kwartet van Rotte's Mannenkoor. 10>
Sonate v. G. Merkel.
Qn 9^r. 29 bi« 31 ber Sonntad^^^Seilaae M dleic^dboten ftnbet [läf
cht {(^r lefeu^mevt^ei- ^Cuffn^ mit bei* Uebeilc^iift : „:^m ^oiit ^u J^öln
@mbrü(!e eined baltif^en $rQtef tonten." 9(ud bemfelbeu fc^veibe tc^ ^ter
einen 9lbMnttt mörtlic^ ab unb gebe nn^eini, bauon in S^i-ev „Urania"
üieQcid^t @kbrau4 su machen. (Üan^ bejonbei*? ^at mid) bajit bie (S^arafted^
fievung bei* @eb. S3ad)f(6en f^uge unb beren 3nbeiie^ungS{e|ung ^um ^rincip
ber ®otit ueranla^t.
.... „%Bir treten ei», ^ie ge^eimniduoQen j^länge ber SSotalmeffe
einer ber alten S^altcn^i^ empfängt uni» mit ^e^ren Xi^neit. ^r unenbli(^
SRainii burc^wogt üon Der 9)2enge ber (Gläubigen» i>a^ brennenbe f^arbenfpicl
ber m^ftbligeu &IaSnia(ereien umbiü^t in allen :Bid)tem bed 9leaendbogen
biefe eminent anmutigen, ^imnielanft«ebenben 6ciulen unb Srtalen, ocr
bunipfe, brou|enbe Xon ber Orgel — alle Äiinfte uereintgcn jtcö jum bcs
ranfdtienben (Sinbrucf , bad ^rj fii^tt ficb i^um ^iinmrt erhoben auf hen
Sc^ioingen ^eiliger 9(nbacbt, entförpert, toinmt bie ®eele ftd) für 9(uaenblide
mte befreit uor uon. btn ^anben ber Materie, unb ber Oieift tuiro gan)
8d)auen unb (Empfangen ^Hed in biefeui grofiartigeu 9laume atmet bie
Harmonie ^immlifdjer (Erhabenheit, überirbifc^'er SoHenbung. & ift, olft
fei bie triumpbierenbe ^trc^e ^erabgefttegeu ani ber einem ^^ebed emigen
^beald unb ^fitte uoruberge^enb SBo^nunq gemactf in bieferlSelt be9 Wk»
tTauge4 unb ber Unuollfontmen^eiten. 3)te @ef(4i(bt? einer ^weitoufenbiA9:s
rigen ^eiligen Sl^ergongeii^ett grit^t und mit bem befeligenoen Sichte bed
be)eelten ®lafed fouiel tvunberbarer in'd ^er«, als ed jeutald bie tote ;^in:?
manb uenuöcbte. ^'\t lefen in ben bunten gpenftern, meldte bie unbelebte,
flarre ^aixtx nergeiftigen , bie QkWä^it ber SBeiffagung intb (Srfudung,
unferer ©tinbc unb unferer (Srlöfunq. & ift bie O^efc^icbte eined Setbeni»
o§ne (Sielten •— unb mbem tuir ^rotfc^en i§r ein^envanbelu , n^irb fie vini
Sum ®(ei4)ni9 unfered eigenen Sehend.
^rei jparaHele SRitteUc^iffe bur(^f4neiben ben fiinffdiiffiaen fijingen»
raunt, i(}nt bie Qk\tait bed iheujied auf^rftgenb. 2)ie uon ber SHtorgenforote
burd)gliibte unb )ur ^öc^ften $oten) ber Seuc^tmittung erhobene grarbe ber
rieftgen (^ladgemalbe überftd^mt \>tn fRanm, — ed (dbinnnert Dom 9ief[e£
ber gebrud)eneu Strahlen mie S9tut unb Sbränen auf ben fieineneni ©flu»
leu unb ben itrei^blumen bed Q^^ored. SBir manbeln int B^id^^n \>^ SRar«
ti;riumd, itu ^reu^ unb erleben bie ^eilige $affton iitit oeiu 9lealidmud
einer bie @inne gef augennebntenbett , beri'icfenben ^ifioit.
(^r^iJ^t, Ja eigentlich üoHeitbet tuirb biefe itberfhtnli^e (Sr^ebtmg unferer
felbft in bad 9fei(4 bed (Smigeu burd) bie t^ufit. ^uuberte non Stnabtn^
unb aii^Annerftinnttett fcblingen im grigutenmert ber a capeda^Weffe beit un«
fterbticbeu Stvaw^ um biefe erhabenen $feiter, unb i^r ®efang, aud ber 9?tic4e
eined @eitend)ored quedenb, uitgefe^eu mie ein Sobaefaitg ber ®ngel, berührt,
ben SRauut mie mit ^ei^rouc^tuolten erfüdenb , m\ (Scheitel biefer tuteiib«
Iid)en $BiHbuna. ^ie feufc^ S^^^ütät ber ^tabeitfttmnten , meiere no^
a^nungdlod über ben Xiefen ntenfc^Uc^er Seibenfc^aft fc^ioebenb, biefelben
nid)t erfahren ^at, fte tft gait} ha^w anget^ait, biefen 9laum ntit i^rein
filbenten unf^ulbigen Saut m oeleben. Sie ift bie reine ^lüte unb ber
^ipfelnunft ber ernärenben ftunft, bie j^ier aUt^ in ben 2)ienft t^rer feu«
f^en Snfpiratton ^ie^t. f&k ^errlidi mürbe erft eute $ad)f4e ^affton in
biefen gotifcbett ©ftulengAngen ertltngcit ! ^Jetert nicbt bad $rincip ber &ot\U
jener burd)gcfü^rte Sertifaltdmud unb bie S^erlebenbi^ung ber toten S^oterie
tn ber ^acbf^en Sruge biefelben Sriuin^i^e? $ter tute bort wirb bad ftane
teoretifc^e Q^efe^ ^Krfönlic^fte inbioibuedfte Srrei^eit. 2)ie gruge ift bie S^e«
lobiemerbung ber ^lamtonte. (S;d tuirb eine bid ind Simelfte ge^enbe 9luf<
löfung unb 3nbit)ibualiftcrung in i^r errei^t, fofem bie Harmonie aui
fort(aufenben(£inieIftiuimenftd)}ufainmenfe(t,bie ade iteben uitb ineinonbcr
ben (^ararter einer audgeprftgten $6l)fti>9nomie fic^ bema^renb , nur ^U
toren eined 24)taleinbniad merben, ber und bad le^te ®efeu ber ©c^ön^it
nid bad bed lebenbigen, gebunbenen unb ho^ freien Organidmud ent^fiEt
So meit ^r^tteftur, ^taftif, Malerei, ^i^ttunft unb ^ufit nac^ biefem
Oefe^e ber f^uge pcb in ben ^tenft einer p^ren (Ein^it ftellen unb fi^
habet bie grei^eit t^rer SebendAugerung im (Einteilten »a^ren , mug au4
im ©ottedbienfte ettoad ^oQenbeted {t4 offenbaren, ^ad trittfc^e 9lugs
M ^roteftanten fu(^t nun, nac^bem ed burc^ bie glAn^be ^ülle ber
Jhinft gebruitgen, bie biefen j^ultud, foHen mir fagen, f^mftdt obertierpnt, —
naäi jener ^oi^eren Sittlfeit, ber olle biefe frad^t im legten (Urunbe bieneit
toitt " (J. ©tetn^ufer.
®iit Viti^txftüil Püu Sätet ^a^bn.
^im Sfürfien (Efter^oj^ mar
Snt fe(tgef4mü(flen ©aale
Serfammelt etnft bie groge Sd^aar
S)er SRufirer gum SOlalfit.
@ie fangen bann fein
Unb geigten fo tein;
9(u4 ^^n unb SRo^art, fie griffen mit ein.
— 41 —
1
Uiib bei ber eblen SRebe Saft
%a lebten auf bie (Skiftev;
& nii)mt mit ^o§er SRebe 5fraft
'^er Sünoer feinen Weiftei.
^en ^t)bn lobt ^ei* ;
(Sin 9fnberer greift. 60 gingd ^in uub ^c.
^a ^ebt fein üoUed (S^lad empor
^er gntc Scftifancbev;*)
llnb Tu^ig mirb bei* gani^e Qfiox,
Itnb ftifle laufet ein ^t\itt,
er rufet; ^gfflnoa^v,
„Hin metfteriid) $aar
„SR imter \m^; bnnQtt i^m ^ulbiqung bar!
^(£d fej^t, mad auf ber (£rbe Sc^oog
^^n allen Sabvtd^eiten,
«,<ld feftt bie @4d)>fimfl ^e^r unb gro6
„^n tSue IBater ^o^bn.
,,Unb load er ha fingt,
,,a^ar ltebli(b ed Hingt ;
«@« Ö^^et öom ^ev^en , jum ^rjen e# bringt.
^Unb foQ ic^ nun uom Weifterpaar
,,^en V^o^iart eu(^ no^ j^eigen,
„1)cr 9»ufen «Buuber, ^olb unb flar
^^eu 93irtuo9 o^n' ^leidien?
J&l\x' bort eine SBelt
»9[m binuuiifcben 3^1^
„SBott 9^ot«n, er fpielt pe herunter, ber ^Ib.
^(5i6ebt bie ©lafer, flinget on,
^llnb lout Mm 6aft ber »»eben
^•©er ©oöefi fc^aRt, wer ^ö^reS tann,
^5)te SMeifter laffet leben !"
2)a üingen fie aU'
3)ie (ä^iafer mit 84aII;
?Jom „SJiuar erbriJ^net bie feftlid&e ©att'.
^ie ^elfter banften. S^o^art gieng
Rum offenen (plattiere,
llnb fpielte in ber O^äfie »ing
©onat' unb Out^ertnre.
^ie perlen int ^in •
^ei golbigem ©d^ein,
@o tankten bie Xöne in luftigen 9iei^'n.
®ie Reifte jjnb bei» Seifatld ooQ .
I^iir i^ren ^irtuofen.
5lDo(ö ©a^bn ? — (g« befdjlei^t ber ©roß
5Sobl auA ben ®bfen , ©rofeen. —
& foget fein »lief :
».3L* 1«^' i^w« ci«, ®^"«* '
ic^t fpielt er*Ä ^eninter bei allem ©efcfticf."
<h' fd^reitet ju bem $ulte ^in,
ergreift bie »iotenfeber,
llnb fe^t in ne(ffd)em ©(^elmenfinn
<£in ®tii(f bem anbeut niaiire;
mt fertig er'ö bat,
S)a fogt er fo gtatt
3ü awoaart:„3)a8 fpictet herunter üom SJlott'M
^r ^ojart brauf mit ^po^n im 931tcf :
„3ft ha^ für groben Spieler?
^\ba^ ift |a nur ein Uebungdfiii(f
„fjfir einen tlcinen ©cbüler!"
^04 jftbnit er ha^ 931ut
^Ht »Uen s» giitr
llnb f(ingt an ju fpielen mit beigerem SRutb-
3m Vlnf ang giengd goni( tactedt^oH ;
$o<!b plö^lid) fommt ber l^noten :
^u glcitbcr gcit er greifen foll
$rei weit entfernte tRoten:
&o6i) oben bad $(d
$ief 5 in bem ?öa6
3n Witten nod) c. „^er Xeufel greift ba« !"
„^a mtigte man brei Mnbe b^^'n;
,,92ur ^wei T^n^ ^i*^ befcbi^ben.
,,lhin (Engel fo read fpielen fann,
,»^ein IBtrtuod bi^nieben \„
Unb SWo^art — er ftodt
fßon ^anbn oerlodt,
(Er fpielt^d ni(bt ^runter, wad biefer etnbrotft.
S)er ßa^bn la4|t unb f(bnippt fo fein
9Cuf feine gotbne ^ofe:
^(Ein (Engel brauet man nic^t ju fein,
„Sttin großer SSirtuofe."
(Er fe|t fid) fcbier
9(n'8 leere ©laoier,
Spielt 'runter bie SteQe mit (Solana unb mit gier.
3)ie mtdif in b5cbftcr 9legion,
Sie perlet luft'ge SBeiife :
^ie fiinf in tiefften (Sontraton
begleitet ibr bie 9leife
lur felbigen ß^it
fm fr6bli(ben Streit
)0 einig, unb bennofb einanber fo weit.
Unb bicr bad eingeftricb'ne c
^n b^ (Slatiiered flRitte,
$aS tbut bem S^^eifter gor nicbt we^;
^enn wiber alle Sitte
3ur Xaft' er fitb bucft,
«19 WAr' er Dergitcft,
9lufd c mit ber bacfigen 92afe er briidt.
3)a b^lt ein ^eber ftcb htm Saucb
S}or lautem , langem fia^en.
(Bat fri$bli(b wirb ber SOto^axi aud) ;
(Er freut ficb luft'ger Sacben,
äSerbamit be» (äJtoQ ;
^r £iebe fo ooll
Umarmt er btn 9(lten, mh „oratio!" erfcboll.
((S. Steinbftufer.)
*) Ck^Tanebcr , ein MannUx X^tnhittttox unb 9te^fyctt Sfto^m.
9lm 18. gebr. ftarb Crganift tE. 9t. S^ben^am (an ber ^Oer^
beiligenfircbe) j(u Scarboroug ^ , l^ontponift populftr geworbener ^ntbemd. —
Som ^oftapellmeifter 3p.b* S^b^inb erger in SRfiiuben ift t)ot
f urgent Op. 166: Suite f. Violine unb Orgel (Seipi^ig, Seudart)
ein auBerorbentlicb intereffanteS SerT, erf(bienen. -—
$on ftarl S^itrfe in ^re^ben ift ein neuei» ®erf, eine Sonate
fürSSiola unb Drgel (Seip^ig, ftabnt) Deröffentlicbt worben. —
Orgelutrtuod (E. IS. ferner f^at bie wunberffbBne dlomanje
(Andantino expressivo) auS bem Aon^ert f Sioline m. 9egl. bed Or^
(befterS D. iR. ^. Q^abe (dp. 56) für SSioline unb Orgel (^ip^ig,
SBreittopf & ^firtel) bearbeitet^ b^^'^^u^egeben. —
^ie fcböne Orgel in ber neuen St. $atridd::|eir(be in ^eft^ro^
92.»^., ift oon ben Ferren 3<i^^i"^ & @c^n in ^rot^^oxt erbaut worben.
^iefelben ftnb feit einem balben 3abi*bunbert bie S3erfertiger ber bebeutenb*
ften äSerfe in ben bereinigten Staaten ^. 8. in ber (Eatbebrale ^u 92ews
^vt, in ber St. George d ::$ircbe , ebenbafelbft ixnb im Sobemacle ^u
2BroofIi)n. S)ie 3^i(bnung ber St. $atri(fd=Orgel ift nacb bem neuen
offenen St^le , bei welcbem hit pfeifen in fi)nmtetrif(l)er @truppirung , reicb
in ^olb, Silber unb Sonce beforirt, ftcb barfteQen. ^ie V^ecbanit bed
^erfed ift nacb „^arbined SimplipcationdsSi^fteme" , wel(bed bie [Reibung
auf ein Sy^üiinumt rebuj^irt unb einen leicbten , gerKufcblofen ?lnf(blag ge^
ftattet. 2)er ^on ber Orgel ift bnrcb eine f(barffinntge Viudwabl ber Sfce«
gifter unb burcb tünftierifd^e 3ufammenftellung ber Stimmen füg unb inbi^
üibuell in ben Soloregifteni , majeftAtifcb unb tief iu ben lS)iapafoH«StinuneK
nnb uon blenbei^er Scbönbeit im (Ebonoerfe. ^ie ^luSfüb^ung ift bid in
bie fleinf ten ^taitö gefijbmacfuoa unb bauerbaft A^igleicb nnh baS Snftru^
ment, ald SleprAfentant amerifanifcben Orgelbaued,' ^eigt bie^ollenbung,
^n welcber bie ^'unft bort gebieben ift.
^ie neue f^i-eimaurer-fioge ^\i 92aSbtta, 9{. ^., bot im Januar eine
neue Orgel gum $reife oon 14(X) Dollars erbalten.
?ßo\\ ber Orgelbau 9lnftalt % (^urtwJlngler .& Jammer in
^aiuwoer würbe im oodgen ^af^xt foigenbe 11 neue Orgeln geliefert
unb ^ar für bie J^ircbe tn Secbaufen, $roo. ^annooer, 15 Stnnmen,
Upftebt, $roo. ^annoocr, 8 St., «bcnbnttcl $nw. ^annooer 14 St.,
Sterfte^r). 8ratnif(btoeig 17 St., ßaimouer (St. ^arientirtbe) 33 St.,
J^melihgen b. Bremen 19 St. (2)iefe Orgel erbielt auf ber 9(u9ftellung
in Bremen bie bi^cbfte 9(u9j(ei(bnung.) Stemmen ($rou. ^annooer) 8 St.
Sdjolen (?ro\). ßannooer) 7 St. , 3erjbeim (^erj^ogtb. tJraunftbtoeig) 20 St.,
SD^arientbal ( jflofterfircbe) (f^er^ogtb. ^raunfcbioeig) 18 St., 93einum (^er^ogtb.
Sraunftbweig) 16 St. ^Tugerbem würben mebrere grogere ^Reparaturen
audgefübrt.
3n 9lrbeit beftnben fi(b neue Orgeln für bie St. SRartinifircbe in
SRinben i. föeftf. 50 St., teufen (^r^. J9raunf(bweig) 14 St. , Stiftdtircbe
in 5n)nigdlutter (^r^. 9raunf(bweig) 44 St. unb fiir bie lutb- Stixö^t m
(Smben i. Oftfriedlanb mit 35 Stimmen.
gn 99riftol ftarb oor turpem ber rü^mlicbft betannte Organtft ü^eorg
»arret.
fielen Sefeiit nnfered Slatted wtrb e9 ni^t obne ^ntereffe fein,
eine Verfügung be9 fönigl. ba^mf(ben (EultuSminiftcriumS in Se^up auf
bie IBreite oed $ebald tennen au lernen, welcbe ein greunb unfered ^latted
und gefflOigft mittbeilte. (ES beiBt bort:
^n bie ^, ^egierungen«j^ammeni bed gunem unb bie ^. ^iftriftd«
oertoaltungSbe^i^tben.
58gl. StaatSminifterinm bed S^nem für ^ird^en«
unb Scbulangelegenbeiten.
Son fa(bmannif(ber Seite ift e9 a\& ein febr füblbarer 9Ri6ftanb
bejeittinet worben, bag ^infnbtlicb ber Seite bed $ebal9 ber SHri^b^norgeln
42 —
feine (Slleidt^it befte^, moburc^ fiiv mhtber geübte @pieler aCTe 9ebA(ferti(t«
Mt ua\> @id)er^it unteigvobeii werbe, ^ie tu ^olge beffeit gepflogenen
dr^bungen ^nben baft IBefte^eii biefed 9){i|ftanbed beftfttigt itnb bie
9{otbwcnbig(eit baroet^on, bemfelben buv4 Seftfebung eined 9{orma(mnge8
für Die breite ber ^ebaftlomatur 9(b^i(fe m fc^ffen. ^ad untev^etc^nete
i. ©taatSniiniftevium fte^t {i4 benigemtig ueranlo^t, ald Siegel au9AU«
fpred)en, bog bei Orgetn, loeft^ i(um Sebroucbe in 5ffentli(^u J^ircpen
beftintmt finb, bie breite eined ooaftanbigen $eba(ed t>tm 27 Soften ((S— c)
t
t)oh ber ttc^fe ber erften Xafte cS) bid j^ur 9cf)fe ber legten ^afte (b) ge«
meffen. ni(t)t unter 101 cm. unb nid^t über 105 cnt. betragen fod.*)
^\ix biefe 9){agbeft!mniung ^aben fic^ h\t toeit übermiegeube 9Rebr?
^1 ber etn)}eniomnienen ®ad)Uerflflnbigeu unb baS Cbergutac^ten ber
lireftion ber j^. ^ufiffcbule in BJ2ün(^n mit ber 92otiointng an^gefproc^en,
baft bei (Sinbaltung oedfelben ein ©pieler uon mittlerer ®vi)ge bie jiiigerfte
$eboltQfte jui erreioien t^ennog, obne ben (Stü^nnft feined ^i5r))erd üon ber
^itte ber Sigbonf nad) recbt^ ober na(6 lintd m oerlegen. ä)obei lourbe
QU^ no^ betont, t>ai bie üon ben bebeutenbfien Orgelbaurimten bidber
feftgebaltenen $ebalbreiten fi4 innerhalb ber obigen wta^t betoegen. ^\u
htm ]oidit^ ben obengenannten SteOen unb Qe^örben befannt gegeoen
iDirb , ergebt an biefelben ber 9(uftrog , bei lanfttg erfolgenben 9(nfc^affiingen
neuer ober ^bänberungen befte^enber Orgelioerfe bad feftgefegte 92omta(ma6
ber $ebalbreite \>o\x 101 cid 105 an. infomeit, aI8 tVien em ®inf(u6=:
nabme in biefer {Richtung nac^ \>tn ht^tf^nbtn Stomptitn^^ unb fonft ein«
fc^Iägigen Seftimmungeu ^ufonimt, ju ®runbe ju legen. 3m Uebiigen
virb jur ^amac^ac^tung oudbrüdiicb bemertt, bag mit ber ^uffteOüng
eines wormalma^eS bie fofortige 3)ur(bfü^rung biefer Einrichtung bei ben
befte^enben Orgeltuerfen nicbt beabfi^tiot ift, unb bag benutacb eine Xti^»
tigfeit ber ^irntebe^örben in frogticber 9li(btung gegenüber ben j^ircbenftif«
tungen unb ifirc^eugemeinben ^unddyft nur in ben §ällen üon %euan((^ofs
fimg oon Orgeln ober Don ]tA&fm Orgdi e vniature n vti t at k ^ jwit iwrc» ,
n)eld)e o^ne^in bie tlmänbenmg ober (Erneuerung ber $ebaIflQOiaturen
SRütit^ , ben 9. fRai 1884.
^r. gr^r. u. f^ui.
9} i e u 10 c r f e r f am 3|e(. 2)ie ^tepge nieberbeutf (^ 97ef . ®entetnbe
erfreut ftd) je&t im Seft^ einer iDrgel oon 17 9iegifteiit, oertbeüt über
2 ST^onuale uno $ebal unb bargeftellt \>on ben Orgetbauem ^enen @abil^
imb 8o^n atid Q^nba. 9Xm 25 gebruar mnrbe hai $3ert geprüft \>on ben
Orgelreuiforen ßen-eii ($(. %. oon Arielen unb @^erart t>on Briefen auS
SRotterbantr n^elc^e ftdft febr iobenb über bie 9(u$fü^ntng auSfpracben.
8efonber9 würben gerühmt bie 3ungenftimmen trompete S' unb 2)ulcian 8'
•) 3n einem Rekril^t bei KniaT. ))ccuB. SRinifteriitmd ber flctflUiQen. ttnteri<l&t9 k. Knge^
(egcnl^ten ifl Mc 8rcite M $^II auf ],<6 6taM' an^t^n, n>a8 offeitHar §tt locit tft.
fowo^ bift idabialftütuuea ^aMufeife 8' unb gflaitto 4' (Untevmattual) unb*
(S)amba8', £%ermainmf.) nm 1. Slftrii würbe bie neue Oi^yet hm £ien{!e
Lottes geweift. $ie fenibüfte gfeflprebigt würbe auSgefproc^n wm
unferm geliebleit ^rebiger 3. $b. ficittint (nac^ Watt^. XXI: 9 u), in«
bem- bie Orget, in befannter meifterbaften ^eife Dom a^otterbamer Orga«
niften ^rm ®. t5. oon Briefen bcfpteit würbe. )Cud ^a^lrei^en Sewerbttm
ift pm Organiften gewft^lt worben ^vr ^. ®. I^r^gdmann, (Scbü^er beS
^rm ®. j). uon Ihiefen. @eine fl^rffamleit fei aur wirftic^en Q^rbauimg
Der (S^emeinbe. — ■
SB erb au. $Bei bem Orgelbauer (£. Mütter ^ier ift fnxklidi ein Se^ir
rer auS :^applanb in 9lrbett getreten, ^erfelbe batte ba^ Xifmler^anbwert
erlernt unb ftcb fp^ter ^um fie^rer ondgebilbet. ^ bort and Himatifd^n
X^er^nitnigen bie i^inber V* 9n^i: Scbute unb */> S^br feine baben , fo
bat er fidi wft^renb feiner äJ^uBegeit aufd Orgelbauen gelegt unb eine tleine
Orgel für einen begüterten $erm geliefert, welcher ben talentoollen unb
ftreofamen Wlann ber 9legierung entpfo^l. Sehtere ^at ibm tm Unter«
ftügtmg oon 2000 Jh-onen gewährt, um ft^ für bie Orgelbaufunft im
9lui»(anbe weiter auS^ubiben. --
(Sd ftarben: gn Stom am 2. Wcirji Settimw SBatagUa, ftapeff«
meifter an ber liberanifcben Qafilita; in Surin am 14. 9för^ ber treffUc^
Dirigent ^r. @$iulio SRoberti; in (Sicbftält am 24. fRlüxi ber geift*
litbe 9lat^ 2)r. SRaimunb @(^le(bt, ^nfpeftor ber fönigt. SebrerbiU
bungdonftalt unb (Sommorant, ^erfaffer einer Q^efi^icbte ber ^rcben«
f)erm Org. % $. in ^ab J^iffingen: heften 2)ant für S^re gütige
Wilt^iüiug bed ^ebalumfan^ei». — iQtxui Org. d. Sh. in Stottetoam:
S)ie ®infenbungen unjerer gütigen 99nner werben etnefltbeitö nadt bereir
9Bi(t^igteit bed ^nbal» , aubemt^ild na«^ ber Zeitfolge , britten^eitö nad|
bem i^ocbonbenen SRaitme berüdftcbtigt. — IRe^reitn unfeter oere^rl. Ikfet:
3)a« unregelutägige (Srf^einen unfered S3latte« f(iat burci^ud ni^t btt
9lebaItion, fonbem bem Seriooe ^r 2a% — ^rnt CEantor ^. in S:
$ad benlt^mte Hbenblteb tran 9(»b. Scbnmann tft iebenfoSd in (Sbrnfo^
ben für Orgel allein vortragen worben, tme @ie ed in meinen 15 fiiebem
o^ue f3orte 0. 91. ©dftumaun, f. Orgel, $arm. x. übertragen (2. ^eft 9L
5, fieipaig, ©cftubertb) pnben. ?lut^ in ben 6 3:ranfcriptionen f. Orgel
oon @. be. £ange (SRotterbom, fii(!^tenauet) ift bad ftimmungdooue ^Ottiß
fterftüd iu finben. — ^erm TOupfbir. 8. in ^ : «1« wirtungSüoUcÄ ©tütf
für genannte 3»«fe empfehle td) 3^»«« : 3)r. »old mar» (Konüertftüd übet
Den S^oral: jUwi banfet 9(lle @(ott!'' für 4 $ojaunen ober 2 trompeten
unb 2 $ofaunen/$aufeu unb Orgel (Seipaig, (9. 9B. Admer.)
Weil! ©oeftot erfc^icit: IVew!
Cin ^atfrrUeli im ll0Ust0]t
®e^
für t)ier[timmtgen SRätnierd^or
mit 93egTettitng Don Slec^inftrumenten ad libitum,
com)>onirt Don
ü^ith. JFos. \. ü^astelewskt.
1. S(udgabe für S^^ännerd^or.
Partitur n. 75 ?(Jf. — | ©ingftimmen n. 50 ?ßf. —
S3(ec^inftrumente n. 60 $f.
2. SCuiSgabe für gemtfd^ten @&or mit (SlaDterbegL gum
6rau(| in ^mnaften, SteoHC^uIeit ^
Slatrierftimme n. 50 $f. — ©ingfttmmcn n. 50 ^f.
3. Su^abe für fSofU^dpAtn. (3^eU unb breiftimmig o^ne
93egleitung).
3cbc« ejemplar 10 ^f. n.
SBei Slbna^me größerer Partien entfpred^enbe @rmägigiing.
SiicfeÄ Sieb, bcffcn populär gclialtcne üKelobie fel^r leidet
cingänglicb ift, eignet fic^ ganj bejonberd jur Sluffu^rung an
bem ®eburtdtage @r. 9)>2aieftät bed ffaiferd, fomie bei patrio^
tifc^en »nläffen.
Otto JKrfiger in ®piibetd|iatifett*
Neu!
Soeben ersekien:
Im Verlaufe von Otto Conrad in Erfurt.
^te metben unfete .^ttd^engemetnbett
(ebenbtf^e @i|^ttftengemnnben!
@in Seitrag }ur Söfung biefer t^a^e Don Julias Yahren-
kamp, $aftor^2)iafonud an ber Sugufttnertir^e ju @rfurt.
$rei8: 30 Pfennige.
3u be^ie^en bun^ alle 93u4^anblungen.
r19eifagt mnr fPtVtp 'C^nnritif in Bk*fterC iff eifü^iencii m^
S3uc^^anblungen ju be^ie^en :
9^telttaltb unb fctii ®c^t<ffaf«
(Sin $^anta{ieftücC uon g^manb.
»ottiag^g^o. 1 — ^reid 15 ^g.
'm bireft ju be^ie^n burc^
8erlag9^anblung.
2)eclanmtoiMer Soctiaa 92o. 1 — ^reid 15 ^
(Segqt (Sinfenbung be« Setrogei^ in Briefmatto birelt ju
Otto <S«nrab, drfurt, Out^bruderei unb 8erlag9^anb
Aeltere Jahrgänge der Urania
offeriert die Verlagshandlung von Otto Conrad in Erftirt.
^fertardb maä^tn toir nnfere ^te^xttu Sffer nnf
bie »eiUmr „Zar Orgel-Litteratnr'^ anO >em fierlai^
ber ^rrre« Ant BAhm ft Sohn in Angsborg befonbrc«
attfmertfaiii unb hitttn «m ftAtifie Seadbtttitfl.
^Triicft fSerlao nnb 9g|»edition: Ctto Sonra», Crfnrtf §ro#e ®Aottcii§affe 4.
Vertreter für ben IBudftl^anbel: Stöbert gfotberg in Setp^ig, £i^lftra|e 19.
jgg^
iSgg«>
iOvd^I' ittid ^atmoninmfpitl,
ftm für mufikali^itc Cl|(0rit, kirt^lii^t, injlruktipt (ßcf^ang- unli ClaDicr-^u|tk.
$tMU«9tät6eii ton %i. Jü). ö)0tt|Cl)(ll0, StoSJetiosl. ®. ^ofoiaonifl in Beimot.
M 6.
9I(^tunM>ier)igßec Sa^tgang.
1891.
3iiefee eiall etfi^iiit in bni ttftcn Xantti
ttben Wonate, (ilt^cltf^ in 12 9IuntDieni) unb ift burd)
aCle ^uäf:^ iinb 3RufiTaIicit^^anbIunt)«i, (aioie buvi^ adt ^uftfimlci:,
pifliiunitTniibo, ju &t{klKii. — ^i* 3'i'"'>ll^'<>''*W ^^
$oFI ^ot bi(|c3 Statt bit SJuinnttr 6301.
1E>irettt4 ^bDrinemcnt bei ber
(Sjpcttition&bcmSerlaflberUrnnia: Otti> Suiirab in (Erfurt,
gr. S^KttcnaafTe 4, segeti Sinfcnbuiig von 9M »OJ, iüt ^tn
gaiijeu Sabrsang bti gf£anco=3"t«"'""tfl- ^ ¥"'8 btu ciiijelntn
Sluaiintr 30 Pfennig. SiiltrliunSgebii^reii : bie gefpalteiie
$etitieile nur 10 ^fcuufg.
3n^alt: i^t)tti\äiti. — a)it nnie Crgtl b«r 4)eri=3t(u=JI'itt6t ju ©rnj. — S)ispo|ilion ber ntuen Orgtl im GonjttlEiautt |u Bnlnn B.
DtB(Ibaumti(t« Kieger in Sügemborf. — a)i«pi>(itii)n ber neum ftirifitnocBtl i" :&iiitStbe am Süftntilet (^annowr) u. iHo&l(ina in Cänabtüit.—
3!i« aRutil. — CfftiK grogen. — »t(prtd)unaen, — auffü^ninatn, — Sotijen. — SriefiiKtEiftl. — anjeigen.
axin £ebcnefd|tfflein ftcMt bu tc^nanten,
<£e iKitfc^tn @lünnt jeine ^anhn,
Unb frudillaB fttmmtt i^ce Wutti
Sntgegnt [lii bcin frammer Vlultj.
ficilige 9tad|l ! Sngel unb Selige loben,
Unb Don bem fiimmtl bart oben
Sfrabict unfttiblit^ $raci|t,
^ilisc »ad|t*
ßeilige 91aC^l! Son ben $ro|]^tcn uerfüt^igt;
ylttxt »irb bie Stcnfc^^it entffinblgt
3)u Dirfl j^ut SBeiä' utifl gemat^t,
^lige Slatbt !
90oeti f 4»c0.
Sxe Sroft'«, ber Hoffnung llnbtS 3Be^
So na^t ri4 bir auA fernen ^6^n.
3)U fü^Ift bidi loiebcr haftburdiglii^t,
Unb fflu^c jie^t buri^ bein tStmuÜj.
AUrii in ezelsisl
fieiltge 9ia4t! Uebcr bie ©lernt ^emieb«
fiaft bu ben ^ikfiften bet 8rüber, •
@Dtt, tinS ^emttber gebrac^i,
^Uige 91a4l!
ßeittge Üladft! 9la<ift unenblii^er Siebe!
£a6 fit beim 9Renfc^n verbliebe,
3Jt fit im aRtnfdgtn ttwatWr
^eilige 9(aci|t!
ßeillgt 9Ia(E)t! £a| mir im StbenSgebrUi^
XÜnen ber ISngel Scfange,
Zia| au4 mein ffeftlag tmaätt,
heiligt «aditl
3. 5. B. SKe^et.
ni.
Sdjeint au;^ ber €turm fir^ neu tu rtgtn :
Slu aiöteft nirfit auf fein SStraegen;
Senn noB bein ^q mit £eib MtdimeTt
3Et nun in greuS' unb fluB gelenrt,
■ firnolb »fiintr.
ficilige 9Ia
X)J4 uns
le 9Ia4t ! Uns ju erquidtn, bit Kvdien,
beS (nbacmerS Erbarmen
X)J4 uns Ulm Zage gemadt,
^lige 9indit!
jpeilige nai^t ! 6üg ift ber Schlummer bem Wübeti ,
SBenn auC^ im 3;raume ber ^rieben,
3)en bu geboren, ifam la^l.
^Uigt 91a4t!
fSo^lan! n»iS ftntttl ibr? fRein ift bie fttont,
34 bin bie ^intmeUtoditer 9Rtlobit,
34 Be^ an bte fit)d|ften <&ottti X^ione,
34 tMlle in b« Sparen Harmonie.
es ringt bei Sturm, mtnn et jum ^Ifen fauftt,
es fingt ber fiain, menn er im aRonbll^l lebt,
es pgt bcT Strum, mnn er jum 3)!etrt braiijtt,
£S fingt bei Si^non, menn er gum ^immel ftqmebt.
■■"»^M ^/^/WiiVXA/Vs* *»*
n iattt auf i
%ent 14 iKrgangenei »litta
Unb bente an bas 0rab.
34 I|3re €turmeefaufen
— 34 (um fein «ih' unb Stl| -
SaS 9iai|ri4t E|3r i4 btaufen
3um Sif4mieb am @cc.
3>ec ffiriOe $la4tg^..
S>eS halbes ^mli4 flniftein
aSir buT4 bie Seele me.^l
34 bete fliU unb Imif4c
SDtr X5ne ßaimonie,
f£i aitat m\A nie im 8Iauf4c
^inauflilt $^anla[te.
34 *n54t jur Sonne RitgRi
~ et trGge mi4 ber «tnb —
WMfi bir ju S^%m liegen
Unb ttKinen nie ein ffitu.
tUeEonbei Xumo.
-.»
44
«Ccn JHcfpeft bor bcm SBiffen unb Äönncn bc« aJiciifc^en.
(£^ ift ein fr^öned ^inc) um unjete neuen Srftnbungen; nnb
bo^, lüenn tdb fo in ein Zd^pl^on ^iiteinfprei^e, erragt )uid^
äRitleib mit meinem eigenen ®e{ci^(e(^te, bo^ fol^iel n^eig, fo
!ä^n benft unb boc^ ber fleinen fimplen SRafc^ine bebatf, um
Siäi auf Entfernungen t)in bemerfbar ^u mad^en, n^el^e ge^en
nc Berechnungen iinfereS ftoljen SBiffen^ toa^re 9?utten fwb.
Unb n^enn id^ fo einen Sßebftu^I, eine ^Qm))fmQfc^ine,
eine ©^neHjjreffe unb bergleid^en anfd^aue, ba erinnern fie
mic^ immer nie^müt^ig nn bie fd^önen atten 3^ii^I^ ^^ ^^^
ba^ ^riftfid&e ©ürgert^um blühte, ber Arbeiter aK ein p\l\d)U
eifrige^ SffJitglieb ber gamilie galt unb ©trife unbefannte
Dinge h)aren.
jturj, eine fo red^t ungetrübte ^reube ^at mir noc^ nie
ber Stnblicf einer SWaf^ine bereitet, Senn mon merft e^ itinen
immer an, bafe fie boc^ aUe jufammen nur ÄrüdEen finb, bie
ber 3Wenfd6 feiner eigenen öinfäfligfeit unter bie ?Irme fc^iebt,
loenn fie nic^t gar, wie bie^orpeboö, bie mobcrnen 5Diel)rIaber
mit i^rem raud^Iofen ?ßulüer unb bie riefigen ^anjerfoloffc
ein ©önenriiftjieug im Sampfe ber empörten Seibenjc^often,
bie nja^re Seufelöfaat im SBeijen unfcreö SBiffen^ unb
ÄönncnS finb.
©nmal aber tiabe idj boc^ eine redete 3y^nbe über eine
ÜJ^afd^ine gel)abt; ed )uar bie^, als ic^ Dor äBod^en in unfere
l^errlidie ^erä*3efu^5lirc5e fam. ?lm S^ore unter bem munber*
öoQen SRabfenfter ragten mächtige ®erüfte empor, ^unbert unb
abcrbunberte üon f^tanfcn, jierli(^en §oI}ftäben Hettcrten an
ben äBänben empor unb t)erliefen na^ allen @etten f)in, regele
red^t in 9tei^ unb ©lieb gefteQt, a(^ n^ügten fie ei^, bag nur
Eintracht ftarf madCjt.
S)arüber ^in aber toaxtn ftarfe ^öljerne Saben gebreitet,
e^eimnigt)oQe äßunberlammern mit SBentiten, hängen unb
ö(^ern, Rebeln unb ®eftängc aller Art. ®Ieic^ Dorne Unfö
ftanb ein gar fonberbarer Äaften, in bem ft(^ in mel^reren
gä^ern an Die l^unbert Heine SBIafebälge befanben. S)aätt)ifdöen
brinnen fa^ man loieber größere Sälge, unb burd^ bie ^ol^en,
in fc^önftem @benmage gefd^n^ungenen @teinbogen ber X^urm^
Ijalle ^inburd^ fal) man ein groged, mächtiges, etferneiS 9tab,
baS mel)rere gewaltige JBälge aufblähte. SfueS f^ien fo felt^
fam, fo fraud, fo unentwirrbar unb gel)eimni§t)o0, wie ein
märd^en^aftc^ ^^uberwerf, erbaut burc^ bie §onb eines toeifen
©d^WarjfünftlcrS.
Unb rid^tig, mitten im G^ore ba ftanb er, ber wunber*
funbige 9Ragier, ber im Sunbe mit feinen 93rübern biefed
fettfame SBerf gefc^affen l^at; eS war aber fein Sauberer,
fonocrn ein bieberer, treuJ&erjiger ©d^wabe, ber mir freunblidö
bie fleifeiae funftgeübte ßanb reid^te unb fein SBunberWer!
erflärte. Unb wie er mi^ fo jum fcftönen eleganten ©piet
tifc^e, ju ben einzelnen feebeln unb ©taugen, SSentilen unb
Äammern, SRäbem unb JBälgen führte, ba würbe e8 mir ffar,
bafe bad Dr^elbauen feine §ejerei, wo^I aber eine l^rrtid^e
Jtnnft fei, würbig beÄ ffi^nen ftoIjen ©rfinbungSgeifte« beS
neunzehnten Sa^rl^unbertS. Unb ald ic^ tior wenig S^agen
Wieber bie jtird^e betrat unb oom (£t)ore ^erab gleiA jwei
mä^tigen filbemen 9iiefen]^arfen bie ^ol^en metallenen pfeifen
fc^immern fa^, unb als nun gar bie erften %öm wie klänge
aus einer fernen, ^immUfc^en SBelt burd^ bie weiten, el)r«
Würbigen fallen joaen, ba ergriff eS mid^ wunberbar, unb
\A erfannte, bajs biefe SRafd^ine, jwar gleid^faUS erbac^t burd^
SDtenfd^engeift unb erbaut burd^ 3Renfc^en^anb, boc^ etwas
äanj anbereS fei, als i^re irbifd^en ©d^wcftem ; bafe fie eine
Königin fei im ^i^Mte beS 9lUer{)öi^ften, erfonnen burc^ baS
reicftfte SWafe beS SBiffenS, Verfertigt burd^ bie fiegeSgewiffe
Araft beS ^leigeS^ belebt unb befeelt aber üon bem ®eitte
ber Snbac^t, beS ®ottüertrauenS unb ber SDemutb, ber oa
aüeS, was wir benfen unb trac&ten, erfe^en unb erftnnen, be«
fc^Iiegen unb erfc^affen, als Opfer Dor bem SUtare beS SlUer^
^öc^ften barbringt, ber unS bie Jtraft in bie iponb, ben ®eift
I'
in ben Aopf unb bie ®nabe in baS ^erj gelegt ^at, auf bag
wir ©Ott erfennen, lieben unb anbeten.
Unb tu ber X^at, nur ed^teS, Wahres (Sottuertrauen, tiefe
©(aubenSfeligfeit f^abcn eS t)ermoc6t, bog fidb bie SRenf^en^
$^antafie ^u fo erhabenen ©^öpfungen auffd^wang, wie fie
ein S3ad& für bie Orgel jd^uf ; unb biefe ©c^öpf ungen in i^rer
ar(4iteftonifd^en ®rö|e waren eS, welche ben SVJenfc^enWi^
jwangen, bie Orgel mit immer neuen (Srfiubungen auSjuftatten,
fie auSjubanen ju einem wallten SBunberwerife.
SBaS fc^on üon uorn^erein unferer Orgel öoHfteS SBer^»
trauen entgegenbrachte, baS war bie SSal^I ber girma SSaldEer
in ßubwigSburg, ^cute bie größte nnb berü^mtefte Orgelbau^^
%[nfta(t ber @rbe. Die (£rfinoung ber ^eUaben unb beS
pneumatifc^en $)ebels finb ein SSerbienft SßJaldferS, unb biefe
beiben t)aben bie Orgelbaufunft DöQig auf bie moberne ^ö^e
Setjoben. Die gröfeten nnb fcfjönften Orgeln, weld^c ^cutc
cfte^en, finb SBalrferS SBerfe, fo bie allergrößte Orgel ber
@rbe im Dome ju Sliga mit 125 flingenben ©timmen, bie
großen Orgeln im aWünfter 5u Ulm, in ber SBotiofir^e in SBien,
tn 93ofton, in Soubon ac. 9luc^ unfere prächtige (Soncert«
Orgel im ©tep^anien=©aa(e ift auS335aldterS3Berfftätte^ert)or*
gegangen, ^bgefe^en uon ben ^o^en SSorjügen ber JtegeQabe
unb ber ?(Jneumatif, weld^c ®rrungenfc^aften bereits audft alle
anberen bebeutenben Orgelbauer ftc^ jueigen gemacftt l)abtu,
befi^en bie SBalcfer'fc^en Orgeln uoj: allem eine anerrei^tc
Atangfd^ön^eit unb Sflein^eit ber Intonation.
Die DiSpofition unferer Orgel ift folgenbe:
I. SJfanual (C-P" 54 Saften : 1. ^rinjipal 16', 2. »our^
bon 16', 3. ^riuäipal 8', 4. Oftaöe 8', 5. (ScmS^orn 8', 6. Siola
bi (Samba 8', 7. $ol|(flöte 8', 8. ©ebedEt 8', 9. «ßrinjipal 4',
10. Oftaue 4', 11. ©emS^oru 4', 12. »lo^rflöte 4', 13.
Quinte 2 V»', 14. ^riiuipal 2', 15. 6ornet8', (ganj burc^gefienb)
16. aRiEtur4'. — ll.aftanual(C-P"54 2;aften): 17. Qutntatön
16', 18. glöten«?ßrinäipa( 8', 19. ©eigen :^ ^rinj^ipal 8', 20.
Eonjertflöte 8', 21. Äeoline 8', 22. Voix Celeste 8', 23. ©ali*
cional 8', 24. öourbun 8', 25. Oftaoe 4', 26. XraüerSflöte 4',
27. Sornct 8', (ganj burcftgebenb). — 5ßebal (OD' 27 Soften):
28. ^rinjipal 16', 29. 33iolonba6 16', 30. ©ubbafe 16', 31.
Offenbafe 16', 32. ©ebetftbafe 16', 33. ^armonifabafe 16', 34
OttaDbaft 8', 35. gtötenbafe 8', 36. OuintbafelOV«'. — Sotal:
2367 pfeifen. — SSebenjüge: Äoppelung IL SRanual jum
I. 9Ranual, I. SJ^anual jum $ebal, II. SRanual ^um $ebal;
eoCeftiü^^ßebatSritte für Sutti, ^orte, aWesjoforte ; ©^weU*
tritt fürs II. SRanual. SBinbtaben mit 5tegel*SBentilen ot)ne
jjeberbrncf. ©cblfife für §anbantrieb, eüentueU ift and& Wla^
fd^inenbetrieb möglid^. SompenfationSfalten^SÜeferDoir. ©piel«
?ßneumatif für baS I. SWanual. DaS gange II. SWanual fte^t
im ©d^weUfaften.
3nm befferen SSerftänbniffe bienc nod^ golgenbeS: Die
^geüaben unterf^eiben ftd^ Don ben alten, fogenannten ©d^leif«
laben baburd^, ba§ nidCjt wie bei le^teren nur für jebe Stafte
ber 6Iat)iaturen, fonbern äber^au))t für jeben uor^anbenen
Son in ber Orgel ein eigenes ißentil befielt, bafe biefcS SBeutil
feine geber bxaudft, um ju f^Iiefeen, fonbern burc^ feine eigene
©d^were unb ben DrndE beS SBinbeS jufd^Iiegt, imb bog ber
SBinb — unb bieS ift baS SBid^tigfte — unmittelbar unter
iebem 93enti(e Dor^anben ift, fof ort in jebe pfeife gelangen fann
unb nid^t erft, Wte bei ben allen ©c^leiflaben, nac^ Oeffnung
beS SSentileS einen langen 9ßeg gurüategen mug. @in jweiter
SSort^eil ber ÄegeUabe befielt barin, oafe bie 9?egifterjugc,
wel(^e bie einjetnen ©timmen ber Orgel nac^ bem äelteben
beS Organiften einfd^alten ober auSfdoIiegen, nid^t ©d^leifen
finb, weld^e fid^ reiben unb mitunter fe^r fd^wer ju ^anb^aben
ftnb, fonbern bai; Wir eS ^ier mit SSentilen gu t^un l^aben,
Weld^e ber Organift burd^ bie lei^tefte ^ingerbewegung öffnet
unb fd^liegt.
&aS enblid^ bie $neumatif anbelangt, fo ift bieS ein
äugerft geiftuoUer SIpparat, um bie ©pielart ber Ita^m ju
erleichtern. Da eS bei ^geHaben eine aro^e Slnja^l t)on
SSentilen, in unferer Orgel über ^weitaufeno gibt, fo mug ber
'^'inger bei jebem Stieberorudfen einer Sxifte minbeftenS fobiel
lentite öffnen, als eben 9legifter eingefd^altet ftnb. 3ubem
45 —
finb biefe SßentKe bei qrogeii Orgedt red^t n^eit au^etitanber:»
liegeiib unb bitrd) ein ^ompliiirted 9tegiem)ei*t uerbunbeu. 3)aS
toürbe mm ju flrpfec ftraft evf orbern; barnni öffnet jeber
3;aftenbrudt nic^t bireft bic uiclen SBentile, ujcldje ju ben
pfeifen fuhren, fonbern nnr je ein SSentil ber nahegelegenen
^ßneumotif. 5)ieie ift ein ©^fteni üon fo uiel Reinen, \Uva
t)anbgrogen 931a$bQlgen, aH e$ haften gibt, bie qen)D^nlic^
leer ünb gefci^l offen finb. Sebc 5!afte öffnet beim S^icbergej^en
bad SSentü ju einem biefer 33Qlge ; fofort tritt bie fomprimirte
fiuft Dom großen ®cbläje in benfelbcn unb ber ISqIq jie^t an
bem Sfiegierroerf, toeld^e^ nun bie uielen ©pieU53enti(e öffnet.
S)ie ^neumatif fd^oUct dfo jmifc^en bem 2)rncf beÄ
gingerS unb ben ju ö^nenben SSentilen bic ^aft beö SöinbeS
ein, ber bie ?lrbeit ber funftfcrtigen ^onb beS ®pieler§ um
ein SSebeutenbeÄ erleid^tert. Son ben loeitcren Jßorj^ügen
unferer fierrlic^en neuen Dr^el to'id id^ erft nac^ ber offiäieuen
$robe fpredien, nur eine§ fet noc^ ermäf)nt : SEBnlcfer l^at ober^
moU eine neue ©rfinbung bei biefer Drget ongeipenbct, näm»
li£§ Keine I)öljernc St)iiuber, bic er öor ben 8i))pen ber
pfeifen befcftigt. um ben 5;on öoflet unb runber, iocicqcr unb
fidlerer ju machen.
S^t€ ßtfittptobt in ber ;^er)s3efu<fttrd^€«
Irofebem ber ^immct um f)Qlb 5 U^r mit ftoeren, blei*
forbencn SoUcn bedangen ioar, eine beängftigenbc ©c^tt)ule
berrfc^te unb jebc SWinute ein ©ctoitter mit uoUcr, entfeffeltcr
^ut^ Qu^jubrec^en bro^te, ftrömtc bennoc^ ))on aQcn ®affen
unb ©tragen ^er eine nac^ taufenben jä^Ienbc 3J2cnfc^enmengc
bem ^errlic^cn, neuen ©otteS^aufe, ber ^erj * 3cf u * Äirc^e, ju.
ÄU h>ir furj nod^ '/45 U^r bo« lol^e, ttjeitc ©c^iff ber Äirc^c
betraten, war biefclbe bud^ftäblic^ mit 2Wcnfd&cn boHgepfroplt;
ttjol^l an bic 4000 ?ßerfonen, meift ber gebitbetcn fitaffc ange*
^örcnb, füQten bie n^eiten Släumc, unb jum erftenmale trat
uns bic ganjc ©röge ber Kienen ©d^öpfung §auberrifferS
rec^t finnfältig üor bie ?Iugen. ©d^toer nur t)ermoc^ten ?(Joltxei*
männer bur^ bie SKittc biefcS ipogenben unb flutenben
SRcnfc^cnftromci^ einen SBcg für bie $)onorationen ju bahnen,
ioc[(|c auf ©effcin im ?ßrcöb^terium ^lafe genommen Ratten.
@Ä toax faft bic aefammte ?lriftofratie ba ; xd'w fat)en
bic (SjceHenjen gürftbifd^of 3ot)anne§, ©tattöaltcr SBaron
Äübed mit grau (Scma^lin unb^räuleiniod^tcr, Dbcr^SanbcS«
gerid^tS^^ßräftbent 8fKtter t)on Sßafer, ferner bie S)ireftion ber
löbl. ©tcicrmärlifdjen ©parlaffe, toeld^c baS geft öeranftaltete,
unb an bcren ©pi^e §errn SJircftor SRitter Don SWeupauer,
ben Öcrrn 95ürgermeifter Dr. 5ßortugaII, mehrere ©tabi^offijicre,
bic $)om'SapituIare, Diele .©eiftU^c unb eine grofee 9lnäa^I
t>on üyiitaliebern bei^ bcffercn SürgcrftanbeS. ®r finb jn^ölf^
bunbcrt harten auSgcgcDcn morben, unb bie ^arte galt aud^
für angc^örige.
?Junft 5 U^r ertönten Dom ^ol^en S^ore l)crab bie erften
Jflängc ber neuen Drgel, erft feife toit jagtiaftcg, fd^üc^terncS
gleffcn, bann immer ftärfer unb möd&tiger anf^tt)ettenb unb
enblid^ ium braufenben Subcl ^ jp^mnus : „©roger ©Ott, wir
toben SJi^" nufffammenb. @S ujar ber funftfertigc Drge^
Dirtuofc, §crr Dr. Q^äimt, ber mit meiftcrf^after ©cmanbt^cit
bad groge 9Bcrf in all feinen ©timmen Dorfü^rte unb hierbei
oud^ SKotiDc aus „?ßarjifoI", ben „üKeifterftngcrn" unb ber
öfterrcic^ifd^cn SSoIfö^Dmne geiftDoQ einfloc^t.* Slad^bem fo
bie Königin oKcr Snftrumentc, bie Orgel, biefc er^abenfte
©rogmad^t im SlcidEjc ber 3;önc, i^rcn ftoljen, fiegreic^cn Sin^
2ug im ^cm^el be§ 9lQert)öd^flten gehalten l)attc, crflangcn in
er^bcnber gülle unb ^erjcrqntdtcnber Jtlar^eit bie feiertid^en,
onbadbtdDollcn jtlöngc beS „tlDc SJ^aria" Don OrlanbuS fiaffui^
Dom @:^orc ^erab. ^a bic SRufitSmporc fe^r fjod^ liegt
unb bad mtlbe ^albbunfct ber 93cleud^tung bic ja^trcic^c
©ängcrfc^ar foum cricnnen lieg, . f o ^atte ber ©cfang ctn^ad
ungemein ^icrlid^cd, faft ©ebcimniSDoQcd an ft^.
©oDm lann man jc^t f^on faacn, bag bic Sfuftif ber
jfird^ eine ganj Dorgügltd^c ift Seoer S^on flan^ bcutlid^,
DoQ unb fd^log furj ab o|ne ^lad^f^aU. ©clbft btc leifcften
unb jarteften 5tlangfarben famen prad^tDoQ jur ©citung.
^ie näd^fte 9cummcr bcd Programms bilbete ber SiRittcl^
fa$ einer „Sonata pastorale" Don SemmeuÄ, eine l^öd^ft ein^*
fad&c Sompofition, nic^t geeignetr bic ganjc ?ßrac^t ber neuen
Orgel ju entioidfein, unb mir Ratten ba^er gerne ein anbercS
mertl)DoIIere§ ©tüdt, tttoa SBac^ ober SÄenbetefo^n, DicUcic^t
aud^ ©uilmant gehört.
^räc^tig, mit geuer unb crfiebenbem Sd^umnge murbc
fobann bad ©loria auS ber lounberDolIcn Sy^effe: ;,Ecce ego
Joannes vidi alterum angelum" Don J^alcftrina gefungcn.
3)en mürbigen ©c^tug ber geier bilbetcn bie gemaltigcn S^öre
1 unb 7 aus «Itmeifter »ac^d „Magnificat".
iBollfteS Sob gebürt bem 2)omc^orc unb feinem fünft-
Dcrftänbigcn Dirigenten. 2)ic Sluffü£|rung beS gefanglid^cn
2;heilc§ mar eine gerabegu muftergfilttge. 3)ag §err Dr. 3^f^«cr,
belanntli(^ einer ber^erDorragenbftcnÖrgelsSSirtuofenbcr ©egcn*
mart, alled aufbot, um bie gan^e $ra$t bed neuen äSerfcd,
bie DoUe 3Jlad)i feinet !ünftlerifc^en SScrmögcnä ju entfalten,
mar Dorandjufe^en. Unb mirflid^ ^örte man ancli überall in
ber fcftlid^ geftimmten SWengc rnd^altlofeS 8ob bem ©ptcler
unb ber Orgel joIIen.
Sin Scbcnfen mürbe Don mehreren Seiten erhoben, ob
nämlic^ nic^t bie Älangfulle ber neuen Orgel für eine 5?ird^cn*
Orgel unb nod^ baju für einen fo grogen 9taum ju jart unb
fd^mad^ fei? 25ir glauben nicfjt.*)
3Bie ic^ bie einzelnen ©timmen felbft burc^probiert ^abe,
finb befouberS bie 16 fügigen SRegiftcr, Dor allem ba$ Ijcrrlic^c
offene, im ^rofpeft fte^enbe ^rinjipal 16 gug im erften
Slftanual, Don groger Äraft.
3)affclbc gilt Don bem ^rinjipal 8 gug unb OftaDc
8 5fug. TOijtur unb ©ornet finb aUerbingd fe^r mägig in*
toniert, le^tcre« lägt fic^ fogar atö ©oloftimme mit licblicgfter
SJirfung anmenben, ein SSorjug, ben biefe ©timmgattnng nur
b^i ben 5B3aldEcr'fd&en Orgeln ßcfifet.
©d^ön unb trefflidb anfpre(^cnb finb baS 4fügigc©em«^
^orn unb bie 8fägige SSiola bi ©amba im erften SWanuale.
3)aS jtDcite SKanuale ftc^t janj im ©c^melllaften in ber
X^urm^allc unb lägt fid^ fel^r letc^t unb ru|ig mittelft etneS
©d^meHtritteg ein äugerjl mirffame« ©rcgcenbo entmidteln.
@cf|te Soncertftimmen finb bie Äeolinc 8 gug, unb
Voix Celeste, 8 gug. 5)ic ©runblage biefe^ 9Kanuat^ bilbct
ein 16 ffigige^ Duintatön. Slud^ biefcS SWanuale befifet ein
8fügige§, ganj bur(^geI)enbeS Sorttet.
2)a§5ßebale ift f ehr traf tig, ffat offenen, 16 gng^^^ßrinjipat
bag im 5ßrofpe!t, 16 fügige feiolon^ ©üb* unb Offenbäffc.
®in munberbareS Stcgifter, eine matire ^mbt bc0 ganjen
SBerfe^, ift ber 16 fügige §armonifabag, meld^er im leifcften
5(Jianiffimo intoniert ift unb mic eine milbc tiefe ß^nflciiftimmc
Äingt; er ift jeboc^ eine glötenftimme, bereu ftrcic^enbe Sf lang*
färbe nur burd^ bie Heine, faft nabelbünne SKenfur (Oeffnung
ber bie Snft äufü^renben SRö^re beS ©tiefels) crjielt mirb.
S)ai^ ©ebläfc ift burd^ ein ©c^mungrab leidet ju l^anb*
»oben; Dier ejentrifc^e SRäber an einer SEBcHc treiben bie Dier
5d&öpfbälge in bießöf)e, über benen fic^ bie mäd^tigen 3J?agajinc
aufblähen, ©otoo^f baS erfte als audb baS gleite ä^anualc
^aben ie einen (SompcnfationSbala jumTOf^mäd^cn bc^SBinbcft;
unter ocn ?ßcbal*5B3inblaben befinbet fid^ ein eigene^ SBinb*
SRcfcrDoir unb an mehreren ©teilen finb m ben SBinb*(£anälen
©togbälgc jnm ^Regulieren bcS S)rudEcÄ cingcfd^altet.
2luc§ ben 3^9 ^^^ Änfoppclung beS jmeiten STOanualc»
jum erften beforgt ein pneumatifc^er ^ebclbalg. 3)ie ®om*
bination^trittc, eoIIectiD*?|Scbale, finb praftifd^ unb gut ju*
fammengefteUt, 2;utti, ^^orte unb aftcjäofortc. Sluc^ bie ^ebal*
Doppelungen merben mittelft dritten beforgt.
5DicSlufftellung be8 ganjen SBcrIeS in brci Ääftcn, erfteS
JKanualc linfe Dom genfter im $auptfaften, ^cbalc redbtS
im §auptlaftcn, ämeiteö SKanualc im ©t^tocHfaftcn in Der
^urmJ^aQc, ift aü eine Dollfommcn gelungene ju bc^eic^nen,
unb ßerrn Senebict äWö^mer gebürt für bic folibc, ftilgcrct^te
unb SmftDoIlc §erftellung ber mächtigen, in braunem »latur*
boljc gearbeiteten gotl^ifdqcn Ääftcn DoHflcÄ Sob. 3« fämmt*
lid^cn s;^etlen ber Orgel führen bequeme ©tiegen unb Scitcrn.
•> Selber »01 Me 2)^o{Uion fmit aS"Ml^«tn 8u0faU ber giaitienben
3ungcn1itmmcn!) oorBcf^eben. 8teb.
46
2)a^ QdW ^^^' Qereid^t ber berühmten t^itma 3BatcIer
gu neuem iKu^nie, unb t^r OpuS 550 ifi, iDenrt nic^ etned ber
grdgten, fo aeroig eined ber ^errttd^ften biefeS ftotjen @m«
poriumd beutfc^en ^nftfletged.
©omit bat bic 3Äufif, bie ^crrltdöft^ aQ«^ Äünfte, bic
QQmäd^tigfte Se^errj^erin ber ^erjen, tueld^e ben tiefften
OueQen oed tnen{^(i(i^en ^ü^IenS entftrömt um mit univiber«:
ftel^Ud^er ©en^alt aOe ©emut^er ju feffeln, i^reu feterltc^ea
Sinjua in bad neue ÜRänfter oetialten unb fic^ ju i^ren
@d^n)eftern, ber SSaufunft unb bifbenben ^uuft gefeÖt. SRögen
[ie öcretnt i^rcn Ibo^en JBeruf erfüllen, eine Sterbe ju fein im
jQufe ®otte^. SJiöaen [ie bic ^erjcn erl^eoen gu i^m, bie
lugen Idfen Dom plinben SSa^ne ftolser @elbftt)ergötterung,
bie O^ren öffnen gu gläubiger 9(ufna^me ber endigen Offene
barung unb oQe Dereoeln unb befeÜgen im S)ienfte bed 9luer>
Ijöc^ften. SRögen l)on bem ^ot|en, fuf)nen So^en beS S^oreS
nur l)eilige, ber (Sr^obenl^eit ber JKrc^e n^iirbtge fi(änge über
bie SCßenge ber Slnbäc^tigen ^inftrömen, auf 6ag bie ^unft,
bie man bort oben pff^gt, einen frommen, fruchtbaren SBieber*
l^all im ^ergen ber ©laubigen finbe unb ben reic^ften @egen
nieberrufe auf bie gonje ©emeinbe. Unb fo ift biefcd neue
Drgelwerf ein cbenfo fdjöne^ n?ie frommet unb gereid^t feiner
l^ocg^crjigen ©penberin, ber Stcienn. ©parfaffe,- nicftt nur
^um Sßuqme, fonbern aud^ gum bleibenben iSerbienfte, gum
trbifd^en bei allen funftfinnigen S3ett)obnern unjerer fc^önen
©tabt, gum endigen t)or ®ott, ber bie Slnftalt fegnen unb aH
il^ren ^od^^ergigen ©tiftungen fruc^tbarfte^ ©ebei^en Der^
leiten mirb.
giule^t aber nenne icb jene gn^ei äRänner, n)elc^e fic^
ererftc SBerbienft um baS 3."Pö"beIommen unfercr l^err*
li^en Orgel em^orben ^aben/ roeil meine SJefpr^d^ung biefer
neuen 3^^^^^ u^^^ ©e^enSmürbigfeit üon ©rag n)o^( faum
beffer audflingen fönnte, a(d mit ben Flamen Dr. Slrqer unb
Dr. 3^^"^^^-
©d^on feit Sauren toibmen biefe beiben eb(en, l^oc^ae^^
bilbctcn SWanner alle i^re freie 3cit, bie i^nen i^r ernjter
SBeruf aU 8?ec^t^freunb unb ?lqt erübrigt, bem ©tubium be^
SBauei^ unb ber fünftlerifd^en $ern)ert^ung ber jtönigin ber
Snftrumente. ®ilt ^crr Dr. ärc^er afö ein grünblid&er Renner
ber Drgel unb i^reS SJaueS, ber auf Steifen Die größten 835erfe
bed gangen (kontinentem ftubiert unb fic^ einen feltenen ©c^a^
bon praftifd^er unb t^eoretifc^er (Srfaj^rung gefummelt l^t, fo
burfen toir ^errn Dr. 3c4ner einen ^od^b'ebcutenben, ted^nifd^
DoQenbeten Drgelfpielcr nennen.
3n ®rag ^abcn fie ficft baS größte SBerbienft um bie
toürbige, ed|t fünftlerifd^e Pflege beÄ Drgelfpiele« ertoorben,
unb bie l^errlid^en beiben SBalaer'fdöen Orgeln im ©teptianien*
©aale unb in ber öerg^^elus^Äirc^e finb bleibenbc ©enimale
i^reiS fegenSreic^en SuJirfen«. -sdl-
^tdi^pftttou
^cr jOr^d für ben i&onctru^aai bed /,3>eutfcfien
Ig^aufed'' in Stflnn i^on ®ebtAbrt 9Iiesrt
i^ 3A(|rrnbotf •
I. üKanual c— f, 56 2;aften.
1. Principal 16' 2. Sourbon 16' 3. ^agott 16' 4. »rincipal 8'
5. %nQaxa 8' 6. ©cmSl^om 8' 7. ©oncertfföte 8' 8. ©ebedtt 8' 9.
Srompetc 8, 10. Octaöe 4' 11.5)oppeIpte4' 12.glutebouce4'
13. Octaöe 2' 14. (Sornet 3—6 fa^ 8' 15. »fixtur 6 fad& 4'
II. SKanual c — ^f, 56 Sioten:
16. gSrincipal 8' 17. Duintatöna 16' 18. ©amba 8' 19. ©aticionat 8'
20.SRo^rflöte 8' 21.giuteI>armonique8' 22. Saff on4Dbo6 8' 23.
Däoöe 4' 24. SDoIce 4' 25. gtautino 2' 26. 6omet 2Vs,
27. SKijtur 2'
IIL aWanual c— r, 56 Söne:
© db n) e n m er L 28. ©eigenprincipal 8' 29. SBourbon 16'
30. ©piepte 8' 31. Siebtic^ ©ebedt 8' 32. «eoline 8'
33. a3o£ Humana 8' 34. 93os celefte 8' 35. ©emd^orn 4'
36. 3artflötc 4' 37. §armonia act^eria 3 fad^ 2«/«'
^ebal c~7, 30 Söne:
38. ^rincipalbafe 16' 39. ©ubbafe 16' 40. SSioIon 16'
41. aourbon 16' 42. ^ofaune 16' 43. Duintbaß lOVs'
44.Dctat)ba6 8' 46.eeao 8' 46. ©ebedftflöte 8' 47. 2;rompete 8'
48. Octat)e 4'
Änmerfung: S)ie ?ßebalregifter: ©ourbon 16' 6etto 8'
unb ©ebedtflöte 8', n^erben in ben ©c^toeQfaften be^ III.
aRanualei^ gefteUt.
Doppelungen:
1. (Goppel II. äRanual gum I. SJ^anual
a, „ 111. „ „ i. „
3. „ I. „ „ ?ßebal
4. . IL
5. abfteQer.
€onectit)pebate:
1. SReggo gorte I. 5D?an. 2. ^orte I. ÜRan. 3. SKeggo
gorte II. SJifan. 4 gorte II. SWan. 5. gorte III, STOan.
6. gortifftmo L IL IIL 2Ran. 7. freie Kombination aÜe
aiegtfter, 8. (Sreöcenbo »» S)ecre«cenbo, 9. ©c^ujcller IIL SRan.
10. ^rolongement IIL SWan, 11. Sio^ttoerBoppel. 12. 6aU
cantenruf. 13. 3:remoIO'93o£ ^umana.
w
tf
mmm
^tdi^pftttott
ber ntntn ftitd^enotflet gn SemfArbe am Sämetfee
(^annoi^er) p. 9Io[^tflng in jDdnabtfidF.
S)iÄp. I. §aupttt)erf: 1. ^ßringipal 8' 2. SBorbun 16'
3. ©amba 8' 4. ^o^Ipte 8' 5. Octaöe 4' 6. Octaöe 2'
7. aRijtur 3 fad^.
II. SRanual: 8. ©eigenpringipal 8' 9. ©alicional 8'
. Sieblid&gebarft 8' 11. gtöte 4"
IIL ^ebal : 12. ©ubbafe 16' 13. Octat)b. 8' 14. SeOo 8'
iRebengüge: äßanual« unb ^ebadoppel gum 1. u. 2'S97an.
Octat)fop))el für ba« 1. SBan., 3 6oUe!tioe unb 1 (Sombi*
natiou^tritt, n^elc^er ermöglid^t, bag jebe üom ©pieler Dorbe^
reitete 3"föntmcnfteQung oer 8?eaifter erfftnat, fobalb ber Stritt
in gunltion tritt. Sei ber ©röffnung ber öremer Äu^fteUung
n^urbe ba$ SBerf faft täglich gefpielt. $reid: 4343 Wl
10
-♦<*^->^ t«-c^-»«-
(®ine emfte SBorlefung über ein ^eitere« X^ema.)
SR Otto: ^O tote fttft ift bie SRufi!! SBie'fte ^{t\± einet buftenben Qlo((e Ober'
uns ttxiaet, »oot JUfi ^ert^Iet unb uns em golbenes , ttoinfi^ (Eilanb
fe^n lä|t unb fim bann f($Ue^et , um bon natem bte bimmelMauen
®(^influngen ju beginnen :" SB i ^ (.
.SRufU. Sngetibtom. Unb Gj^cadie fel'flec SRenfc^n^erAen. mognetifc^
tounbctoacec €>ttom , ®iqnn( bes (KÜlttt unb Xroft in ©d^nterien , fA\t
laufAet beinern SSunbet^ome befeltgt unfer Mft unb ®inn ; es ft^Ai^ft
bte «Seit aus beinern Some Sufl unb (fntifitfen. gaubetin i
S. Suqc(ec«Vbinfi^.
iDZit bem SBorte SRufif begetc^net man erftend biejenige
Aunft, bie auf SRufttfd^uIen gelehrt unb gelernt mirb. Sefet«
genannte ©deuten gel^ören gu ben fogenannten SRittelfc^ulen
unb gn^ar aud bem emfad^en ©runbe, toeil berjenige, ber bie^
fetben befud^en miQ, ^inreid^enb mitSDlitteln t)erfe^en fein mug.
3meitend ga^It bie SRufif aud^ gu ben a}{obelieb^abereien ber
^ö^eren ^dbter unb anberer jungen S)amen, bie gemö^ntid^
ben Siamen Sarfftfd&e fül^rcn. @ä ift bieg gur 3^^* ^'^
eingige 9lrt üon t$i{d^en, bie an mufifalifc^en ^nn^anblungen
leioen. 3^^^ (Erlernung ber ÜRufif ift für le^tere eine groge,
oft fe^r aroge Etappe nöt^i^, auf ber mit nefigen ©olbbu^»
ftaben georudEt ftebt: „SRuftt" ^raglic&e SRappe !ann Aur
9[ufnal^me t)on belegten SBrötd^en,ObftunDanberen©(|(edtereiett
bienen : auc^ n^erben in berfelben 9toten getragen.
^te SKoten finb f^toarg unb ^aben ungefähr bie f^orm
t)on Keinen, aui^geftopften Kaulquappen. (Sd giebt ©ange,
^albe, aSiertel, %d^td. 3^^ ^cShz bilben im getDö^nlid^en
Seben eine äRa|, ein S)in0, baS ))on fog. ^ertrintern in
SRenge vertilgt n)irb. 3^^ SSiertel befi^t ber a^onb, nnb bie
9(^tel finb in ber ©d^napdfd^enle ba^etm. S)ie üorn^mften
47
9toten l^€i|cn 93anInoten. (Sd finb bied üieredKge glätter
^opicr, auf beiicn gcbnirft ju lefcn ift, bag fic ni$t nad^gc^
mad^t toerben bürfen,
9ted^t t)tele SRoten sufornmen bilben ein aRufitftüd,
unb bie meiften berfelben l)Qt ein gen^tffer $err 2)Qcapo
^ejcärieben. S3er btefer ^err eigentlich ift, lonn tro^ eifrigften
^oqd^end immer noc^ ntc^t genau angegeben n^etoen; bod^
loirb je^r ftarf bermut^et, e^ mü|tc ein na^er SSemanbter
tjon Ab a So er, bem Ctoigen Suben fein. — SBielleid^t i[t er*Ä
gar feloer.
^ixx öerftettung eine» aJiufifftüdteö braucht man ein
SR Otto, m ift bicS tixoa^, baS immer unb immer wieber
tjorfommt, \o j. S. bie Älagen über bie fd^Ied^ten 3^^^^^ ^^^^
bie 93et)auptung, bag bie moberne @d^ule an aQen ©ebred^en
ber aRenfcö^eit fc^ulb fei. S)aS gröfetc aRotiö ift baS S O:«
fomotit).
S)ie 9Rufifftäcf e totxbtn bcfannttid^ gefungen ober gefpielt.
Uncrläfeli^ ift fticbei ber Salt. S)erfclbc ift eigcntü^ ba«
aÜerTeid^fte an ber ganjen ®efd)ic^te; benn man braud|t babet
meiftenS nid^t» tt)citcr ju t^nn, al« immer „ein» — jiDei —
ein» — jtoei" u, f. m. ju jä^len. Umfome^r ift ju oertounbem,
bafe e» Seutc gicbt, bie anc^ ni^t bie qeringfte ©pur öon
Salt äcigcn. lD?an nennt fold^cn t)öd^ft bcoauerngmert^cn
geiler „t^aftlofigfeit." ^ur Stbtoenbung biefe» allgemein um
\xA gieifenben, gemeinfc^dblid^cn ®ebrea|cn8 finb bereit» Der*
jd^iebene SKittel erfunben ttjorben, bie fid^ aber burc^gänjig
aU nu^(o» ertoiefcn ^aben. Qn ermähnen toäre: ber fleme
Saujcnbfafa in ber SBeftentäfc^e ober: ®ebrauc^»ontt)eijung
in ben ?lnfang»grünben ber oberfläd^Iid^ften gefeüfd^aftlic^en
formen u. f, f. —
Seim ©ingen fommt e» leiber oftmal» öor, ba| bie
©änger ftnlen. ©» ift bie» ein ganj beutlid^cr, fogar in bie
DI)ren faUenber Sctt^ei» üon bei: ?InjieI)ung»{raft ber ®rbe.
Um toieber jur richtigen ßö^e em|)oräufteigen , bcbicnt man
ftdö ber 5;onleitcr. SJcandpmal tritt ber gar mifelid^e tJctH ein,
bag ein ©änger nidbt alle Sieber t^oüftänbig im ©eoäd^tni»
l^e^alten !ann. (Sr oringt bann gen^ö^nlid^ Don jebem b(og
^n ©tüdE. oft nur ben Anfang unb fommt babei öom&unbert=^
jten in» iaufenbfte f o j. 8. : „(£» brauft ein SRuf tt)ie S)onners:
l^aQ, 9Iuf fd^öner, grüner 9lu\ 3m ^aine fingt bie SRad^tigaÜ,
SBir ge^n nac^ fimbenau. üKein Stebfter ift im S)orf ber
©^mieb, ®in Sämmc^en, toeife toie ©c^nee. 2Bie ^crrlic^
Hingt ein frif^e» Sieb, ?lm grünen ©tranb ber ©prec!" —
3""^ ©piefen ift ein Snftrumcnt üonnötben, ein 3)ing
nämlidj, toomit gefpielt tt)irb. Die Äolette fpieit mitSWänner»'
^erjen, unb einmal foQ irgenb einer irgenbmo gefugt tiaben:
„(ginft fpiett id^ mit ©cepter unb Srone unb ©tern/' SSa^r*
fd^einlid^ ift biefe SSel^uptung nic^t» meiter al» eine magtofe
^a^Ierei. —
S)a» bcfanntefte 3nftrument Reifet ftlaöicr unb barf
too^l al» ba» gebnfbigftc SBefen in ber ganjen SBelt bcjeidönet
toerben, ba e» ftunbenlang auf fid| ^erumftopfen läfet ®»
giebt aud^ S^ügeL 2)ie ©ngelein ^aben bereu fogar ätt)ei,
toä^renb ft$ unfere xotibhd)m @nge( auf (£rben olog mit
^nem $ianino begnügen muffen. . @» foll bie» jutoetlen ber
«injigc Unterfc^teb jtoifd^en biefen unb jenen fein; jebod^ läfet
fi(il Darüber ftreiten. ^ianino l^eifet ungefähr foöiel ioie „rei^t
leife, fd&tt)ac^"; allein rec^t oft mirb bannt ein §ottenlärm
ausgeübt, bafe man gerne au» ber §aut fahren möchte —
felbfttjerftdnblic^ mit Setourbiaet
aRuft! toirb noc§ burd^ JBIafcn, ©trcid^en,
©dalagen, S^^Pj^^ beröorgcbraAt S)a8 ©dalagen ift
uadb bem beutfcben 9tei(^»ftrafge)e^bud9 Verboten unb fommt nur
noäf bei©tubenten 2c. t)or. S)a» 3wpf cw ein ber eigenen SRafc
toäre ganj befonber» jenen ju cm))feWcn, bie fiberall brein*
reben kpouen, auc^ in ©ad^en, t)on benen fte nun einmal nid^t»
loerftel^en.
SBet feber SRufif giebt e» bef anntlid^ einen ^ I a n 9 , unb
ter fcfiönftc ift unocftrittcn ber ©nftang. 3n fe^r lieben»^
unentgeltlich gehört toerben fann, unb ift „ein Sieb, ba» ©tein
enoei^en, SRenfc^en rafenb mad^en fann.
@ef$td^tltd^ berühmt gen^orbene 9Rufifinftrumente finb
bie $ofaunen, mit benen bie aRauem t)on Serid^o umgeblafen
n^urben, ba» SBioIonceHo be» @eiger» äRiQer, ba» fo grog
toar, bag fein 9)efi^er einmal faft Suft befommen ^atte, im
9tef onauiboben beffelben SRift ju fahren, unb c:nb(id^ bie SSioIine
be» ©eigertein» in ber 3Botfagrube. *) Ä. 3.
^errDr. §cinrid& SReimann in Serlin fteßt in feinem
Sluffa^e: „Ueber ben aSortrag ber Drgelfompofitionen ©eb.
Sa^» (Seemann» aHgem SWufifjeitung , 18. Sa^rgang), eine
i beeile S)i»t)ofition (foQ mobt aum bebeuten: $Mter<
oftaüe 2%' unb 2\
II. ©d&toeHtoerf. 8. ©eigcnpriujipal 8', 9. ®ebadtt 8',
10. ©alicional ob. ®em»t)orn 8', 11. ©oiciffimo 4', 12. gu«^
gara 4', 13. glagcotct 2'.
IIL ?ßebal 8*. 14. ©ubbafe 16', 15. SJiofon 16', 16.
«ßriuäipal 8'.
IV. Sie ffoptjeln. a) I ju II, b) II jn I, c) I ju III,
d) II JU III, e) 6oneftit)foppeI.
Y. (S;ombination»tritte. a) Sritt f. öoQ. SB., b) ÜRcjjo*
fortetr., c) ein panojug. S)er ©^toellfaflett öffnet fid^, loenn
fein SRoÖfd^UjeHer angebracj^t ift, in 4 ®rabett.
e» fragt fid^, ob eine berarttge I)i»pofition ftd& nid^t
au^ fo geftalten Iteßc:
I. 1. 93orbun 16', 2. 5ßrinjit)al 8', 3. ®ambe 8', 4. ®t^
badEt 8', 5. Dftaöe 4', 6. §o^IfIöte 4', 7. SRi^tur 3 f ac^.
II. 8. ®eigenprinsitoal8', 9. Sieblic^gebadtt 8', 10. glauto
bolce 8' (ob. §armonifa 8') 11. JJugara4' (ob. Violad amour),
12. ^auto amabile 4', 13. aSalbftflte 2' (ober ?ßiccolo 20
(ober Somettino 3fac^?).
III. «ßebal. 14 5ßrinii))alba6 16', 15. ©ubbafe 16', 16.
gSioIonceUo 8'.
IV. u. V. besüglid^ ber ftopj)eln unb (SoOeftiDtritte äl^nlid^.
3)er genannte Äünftler fteöt folgenbe ^ßrinji^^ten für ben
93ortrag ber Sad^'fc^en Orgetoerfe auf: tDtanuatttiedbfeC
mürbe t»oit Sa4i anfletoatibt na^ ben formrlleit, tttetft
cab€it)i tten Sfbfdblu^ einet ^Stviohe, b. k. beim ®tn^
tritt eined mnen SIbfdbnitted, ber in irflenb metd^em
beflimmt andgebtttdften ®e(|enfat sn htm ftftbern
flelbt. ferner: flberatt ba, mo in ^orm einer (Zeqneni
ein beftimmte^, in ftc^ flegtieberted nnb abflefd^Ioffened
ffftQtt^ mieber^ott ttiirb.
«He „mit bem SBater Ieben»t)oUfter ßontrapunftif" tiefer
bcrtrauten Drganiften toerben njo^I biefen Sebrfä^en, bie ^ier
äum erftcn 2Rale au»gef))roc§en finb, gern beiftimmen.
■iffONMi^
i^at ben burd^auS^ nid^t ju unterfd^a^enben SBorjug, bap fie
SR^einberger, 3o^., Dö. 166 : ©eite für SBtoIine u. Drgel
Scit^äiflr SeudEart (©anoer).
Äud^ mit biefer ©eite ^at ber berül^mte STOünd^ener
STOeiftcr einen Sireffer in» Sid^ite (nic^t in» „©dbtoarje") gc*
t^an ; bie alte ^Jorm, aber flaffifc^^moberner @eift f 5Da» 9Srä^
lubium in 6*moQ (*/4) erinnert in i^rem öauptmotiö entfernt
an SBater Sac^» ©t^l; ber ©eitenfafe in ®»^bur ift I^rifc^et
SRatur. JBeibe 2;^emen alterniren jctft*^ unb gemütl^reidl ; bie
993enbung unb ber ©d^Iujs nac^ &bur bat etn^a» ungemein
©rquidEenbe». S)aran fd&Iiefet fie bie ebel empfunbene, gar
liebliche atomanje in Sl»^bur. l)te barauffolgenbe ?inemanbe
in (5>moll a t^met ©ac^'fd^en ®eift, ol^ne 3o|)f unb ^erüdte.
«^ ^J\^' *!• U1*5L*J- *^ '»"''^ Sdeftud^ toon I86i. (J)€c «tolf mh tes
iKlgcneiti bOR ^. QQwta*)
48 —
^aS Xriofo in @^bur tft ein originelle^ freunb(i(^eS ®e6il&e,
bog einen n^irfun^düoQen ®egenfa^ ju bem entften ^nptfa^e
Qbflicbt. S)a3 gmalc (Moto perp^tuo) (6«but) gibt einem
tü^tiaen ©ciger uortrefftid^e (Scleflen^eit, fein tec^nij^e« Äönnen
unb SiBiffcn, toenn er (Seift nnb ©efii^I l^ot. fllänjenb ju jeigen.
S)ic Orgel ben)egt ftc^ ju ben brillanten SSiofinpaffagen (mcift
in Sriolenform) in gcmeffcner ^altnng. ?luc^ für biefc ^öd^ft
ipert^uoQe nnb ^odibiQtommene ®abt fei bem eb(en 372eifter
^crjlid^ft gebanft.
^lüget, ®uft., Dp. 101: Sguaen in 6^bur mit öorauÄge^em
ben (Sinleitnngen für Drgel fomponirt. ßeipjig, Seuaart
(©Qnber), 2 m
SBenn man bebenft, ba§ ber loürbige ©^öpfer bicfer
gebiegenen ®abc jum 2. 3nli b. 3. ba« 80. Sa^r etrcid^te, fo
mufe man fid^ über bie geiftige grifd^e unb SRüfttgfeit bed
©tettiner ?XItmeiftcrÄ fc^ier t»enpunbem, benn bie ^ier t)or=
lieaenben contva:^pnnItifc^en ®ebilbe finb nocft immer „btü^enb"
uno ni^t^ meniger atö trocfen, fomo^l in ben $rä(ubien, aU andi
in ben S^gen. SiamentliA bürfte ftc^ ba^ legte iniponirenbe
(Sebilbe ben Sonjertorganiften empfehlen, n^ä^renb bie beiben
erften 9inmmern auc§ mittleren ©pielern jngänglidö fiwb.
@abc, SR. SB.: SJomanje (Andantino espressivo) an^ bem
Sonjert für SSioline mit Segt. b. Drcft. für Sioline nnb
Drgel bearb. t)on ©. fi. SBemer. Seipjig, Sreitfopf unb
Partei.
S)er mufifalifc^e 3n^alt ber buftigen SRomanje fott)ie bie
^uredötmad&ung für bie ®eige unb Drgel finb gleich uortrcff^*
lid^e. aSortragenbe unb §örenbe werben i^re „^elle greube"
an bem fc^önen 2;ongebilDe be^ bertfärtcn norbif^en SWeifterg
haben,
^artmann, 3. ^. ©., Dp, 58: ©onatc für bie Drgel.
Äopen^agen unb Seijuig, SBill). §anfen.
?lu^ ein norbifc^er SConfegcr, ber nid^t in gen)öt)nlid^en
S3a^nen tuanbeln toiti, toa^ fd^on bie SSibmung an Dr. ^and
\), Sülonj betoeifen bürfte. S)er 1. ©afe i)abt ein energifd^eö
2;^emti (©-moü), bem ein cantabiler ©eitcnfag folgt. SBeibe
a:^emeu üerbinben fic^ äWecfmäfeia unb fteigern fic^ fe^r ange*
meffen, n^oäu bie beioegltc^e Jiriolenfigur baS Si^rige mit bei*
trägt. 2)er jlpeite ©a^(@ö*bur) manbclt in mageren SBaf)nen
t)on ber gemö^nlid^eu Sanbftrafee abqe^enb. S)aS $ßaffiong*
intermejjo in ©ö-moll (mit furjer Einleitung unb einer er>
greifenben J5"9^^ttc mac^t einen merfroürbigen ©inbrudf. 3)ag
glänjenbe ginalc ift f^mpl)onif^ getjatten unb njirb in feiner
)oefentlid^ ^omopf)onen @rfdE)einung ber SBirfnng nic^t entbeliren.
SR a 1 1 f) i f n * § a n f e n , ®., Dp. 25 : ^tod Drgelf ompofitionen :
1. ffirnftcd ©tüdE, 2. ^iad^fpicl bei einem g^ftgotteöbienft.
ffiof)enl)a0en unb Seipjig, SB. öanfen. 1 SR.
@m britter norbifcfter S^on^eU) präfentirt fid& ^icr in
befter SBeife mit grofeeu^eifee. S)aS ernfte ©tüdC in ®g*molI
ift in feiner originellen Slrt tieftraurig, hierbei U^irb auf biet
feitige Klangfarben ber Drgel fidler reneftirt. 3)a^ ?ßoftlubium
(®Ä*bur) bemegt fid& in freubuolleren 2^önen unb öerge^t fid^
majeftätifd) bid and @nbe. ©eibe ©tüdte forbern einen ge*
tt)anbtcn ©pielcr. SBenn man jeboc^ nid^t füt)lt, fo toirb mauÄ
ni^t erjagen!''
— Dp. 26 : 12 «ßrälubien für ben ®otte«bienft für ^iano,
Drgel ober ßarmonium. ßeipjig unb Kopenhagen, Raufen.
S)iefe SSorfpiele ju t^ciboeife au^ bei un^ belannten
©l^orölcn enthalten öiel geme^, ^oetif^e^ unb Driginelle^,
n^a^ man nic^t im gen)öl)nltd^en ga^noaffer finbet. (Stn %or^
jug ber ©ammlung ift aufecrbem, bafe biefe SRiniaturen für
3 Snftrumente berechnet finb.
Sleibl, granj ^rganift unb SRufiHe^rer in SDiünd^en): 30
Drgelftüdfe, (SSor* unb SRac^fpiele, ^ngfyttttn, Sugen jc), mit
einem 9tn^ange: Kleine 93orfpicte in ben Kirc^entonarten.
Stegendburg, Ko^penrat^, 3 SRf.
2)ie freieren uno auc^ ftrengeren ©äge jeugen nid^t nur
iDon üortrefflid^er ©d^ulun^, fonbern aud^ tion guter Srfinbung
unb firc^lidger SBürbe. ffimige ber au«gefü^rteren ©äfee be*
»eifen, bafe ber Autor fpäter fieberen umfänglid^cre formen
gehörig audjufüDen meig. Sie fleinen ©tüdCe in ben Kird^em
ionarten erfüllen tl^ren Qtotd in jeber Seäte^ung.
©iig, 9ßit§., Dp. 10: 24 leichte unb einfädle JBorfpiele für
bie Drget. Seipjig unb 3^^4- ©eorüber $ug.
9lud6 biefen Keinen (S^arafterftüden, bie nid^t in gemö^n*
lid^em ©muImeifter^Drgelimirn machen tooQen, fönnen n>ir ein
empfe^lenoei^ ®eleitdtoort audfteUen, benn biefe ©ä^en n^oSen:
offenbar ettoaS fagen, obne bag ber oeftrenge $apa kontra*
{mnti ®et)atter babei oeftanben bat SSon bem 24 SSralubien
tttb 12 in Dur, 12 in uRott gebalten ; fic finb für brei ©^ftemr
eingerid^tet; ber $ebalfag ift oeigegebeu^
^offmann, «., Dp. 9: 12 Drgclftüdtc Seobfd^üfe, ©.Äotbc.
1 SRart
Sefdbeibene ®aben, an toelAen ftd^ fd^toäc^ere ©pieler
erlaben lonnen. 8?. ©c^umann fagt mit Sie^t: ,.^Jur jebe
Silbungdftufe foHen entfpred^enbe ©tüdte t)or]^anben fem!"
Gablenm bei Chemnits. Programm zur II. geistlichen
Mnsikaafführnng in der Kirche hierselbst, d. 93. Nov. 1890. l. Fan«
taeie nnd Fase von Fr. Richter. Herr Organist Batze ans Chemnits.
2. a) AUeinGott in der Höh* sei Ehr' ans^Panlns" von Mendelssohn,
b} Befiehl dn deine Wege a. d. „Mathäus-Pasaion** von Bach. Der
Kirch engesangverein. 8. Andante religiöse fttr Violoncello n. Orgel
von Qoltermann. HerrHinkelmannjnn. ans Chemnitz. 4. a)Litaue]r
von Fr. Schubert, b) Sei still ! von Raff. Fran Tetzner a. Chemnitz,
ö. Selig sind des Himmels Erben, Chor von Rink. Der Kirchen-
fesangverein. 6. Andacht, Streich-Qaartett von Kraft. 7. a) Qieb
ich zufrieden nnd sei stille! von Bach, b) Fax Vobiscnm von Fr.
Schubert. Herr Lehrer Tetzner aus Chemnitz. 8. 2 Charakterstücke
für Orgel von Jos. Rheinberger. a) Klage, b) Trauermarsch. Herr
Organist Butze. 9 Auferstanden ist der Herr ! Cantate für Chor,
Solo nnd Orchester von Gast. Fräulein Brückner — der Kirchen-
gesangverein.
IVeiinar« Grossherzogliche Mnsiksehnle. Montag, den
9. Februar 1891, Abends 7 Uhr: vi. Abbonnements-Coneert, 311. Anf-
fahmng. 1. Quartett in F-Dur, von J. Haydn. l. Moderato. 2.
Menuette. 3. Adagio. 4. Allegro di molto. Die Herren Otto Irmler
ans Bnttstädt, Oswald Welti aus Laueanne, Hermann Veit ans
Tennstädt, Paul Marquardt ans Lissa. 3. Zwei Lieder mit Piano-
forte von Fz. Schubert a) Was ist, Sylvia, b) Du bist die Ruh.
Fräul. Pauline Lemmer ans Pittsburg. 3. Legende für Violine von
Winiawsky. Herr Herm. Sasl aus Weimar. — Begleitung Frftulein
Anna Saal. 4. Zwei Lieder mit Pianoforte, a) Lithauisches Lied
von Chopin, b) Es blinkt der Thau von Rubinstein. Fräul. Mamie
Halm ans Madison. 6. Trio in Es-Dnr v. Fz. Sohnbert. 1. Allegro.
2. Andante con moto. 3. Allegro moderato. 4. Allegro moderato.
Fränlein Margarethe Meibauer aus Konitz, Herr Otto Irmler ans
Bnttstädt, Herr Paul Marquardt aus Lissa.
CIseBtinitsB. St. Pauli-Kirche. D. 30. Nov. 1890 Geistliche
Mnsikaufftthmng. Chorgesang: Der Kirchenchor von St. Pauli unter
Leitung des MusikdiroKtor Winckler. Solo-Gesang: Fräulein H.
Rockstroh. Orgel: Herr Organist Rob. Butze. 1. Fantasie für
Orgel. (Kanon. Arie. Doppelfnge) von S. Jadassohn. 3. Chor
(acutstimmig) von A. Neithardt 3. Motette (fünfstimmig v. S. Jadas-
sohn. 4. Jesu-Lied für eine Sopran-Stimme. (Aus dem Mittelalter)
von A. Winterberger. 6. Motette von C. Reinecke. 6. Gradnale
f. achtet. Männerchor von A. E. Grell. Bearb. von Ferd. Schulz.
7. B-A-C-H-Fuge f^r Orgel (welche ?) von Rob. Schumann. 8. Weih-
nachts-Lieder für eine Sopran-Stimme von Job. Wolfg. Franck.
9. Chor (achtstimmig) von F. Mend.-Bartholdy.
Blastbenliaisi« In der Kirche hierselbst. Sonntag, den
14. September 1890. Nachm. 3V< Uhr: Geistliches Concert gegeben
von Ernst Schilling, Organist der engl. Kirche u. Dirigent des ge-
mischten Chors im Künstler-Verein zu Rom, unter frenndlicher
Mitwirkung der Herren Winzer, Lübeck und Quenzel, sowie des
Kinder-Chors. Musik-Plan. 1. Sonate, mit im 1. Th. zu Grunde
liegender Melodie: „Was mein Gott will, gescheh' all' Zeit'* etc.
von Mendelssohn, a) Allegro, b) Adagio, c) Andante, d) Finale«
2. Dem Unveränderlichen von Fink. Kinder-Chor. 3. Arie für
Tenor a. d. Elias „So ihr mich von ganzem Herzen" etc. v. Mendels-
sohn. Herr Lübeck. 4. a) nnd b) Tröstungen f. Orgel v. F. Liszt.
6. Duett für Baes u. Tenor „Der Geist des Herrn v. Lassen. Herren
Lübeck nnd Qnenzel. 6. Grosses Praeludium n. Fuge f. Orgel von
Bach. 7. a) „Lobe den Herrn'* etc.. Choral v. Mendelssohn. Drei-
stimmiger Kinder-Chor, b) „Des Pilgers Trost" von Mendelssohn.
Kinder-Chor. 8. Andante d. F-moll-Fantasie v. Mozart (von Liszt-
Gottschalg für Orgel übertr.) 9. Lied für Bariton „Brich herein,
süsser Schein** v. Frommel. Herr Quenzel. 10. Grosse Fantasie
über „B-a-c-h** von Liszt.
*) Unter Leitung des Komponisten einstudirt und auf dessen
Veranlassung in seiner Gegenwart zum 1. Male vorgeführt den
18. Januar 1886 in der amerik. Panlskirchezu Rom. In Dresden
(Dreikünigskirohe) wurde dieselbe Fantasie den 14. September 1888
und in Berlin (Heiligkreuzkirche) den 9. März 1889 zum 1. Male mit
viel Erfolg vom Concertgebem gespielt.
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Halerode. Am Sonntag:, den 16. November 189(1, 6 übr
Abends: GeiBtlicbes Concert in der Marktkircbe, geg^eben von
W. Schrader, Organist nnd Clara Max, Goncertsängerin ans Berlin.
Programm. 1. Sonate A-mol op. 9S für Orgel Ton J. Rheinberger.
8. ^Adagio religioso fttr Violine nnd Orgel t. J. Bott 8. Arie fllr
Sopran ans Panlns: „Jerusalem, die dn tödtest" von Mendelssobn.
4. Sonate fiber „Vater nnser im Himmelreicb*' Ton Mendelssohn.
5. Cavatine ans Panlns : „Sei getren bis in den Tod" v. Mendelssobn.
S, Andante A-moll a. d. Sonate op. 12 Nr. 3 fttr Violine n Orgel
Ton Beethoven-Oottschalg. 7. Zwei geistige Lieder fttr Sopran:
a) „Die Himmel rtthmen"* y. Beethoven, b) Es ist so still geworden"
Yon Kranse. 8) Grosse Fnge G-Dar f. Orgel ▼. Krebs-Gottschalg.
Breslau. Breslaner Tonkfinstler - Verein. Montag, den
28. Februar 1891, Abends 7V> Uhr, im Mnsiksaale der üuiyersitftt:
VIIL Musik -Abend. Programm. L. v. Beethoven, l. Sonate fttr
Pianoforte und Violine. Op. 80, Nr. 2. Alleffro con brio — Adagio
cantabile •— Scherzo. Allegro, Finale, Allegro. Hans Sommer.
2 „Liebesgrttsse*' ans Op. 11, Balladen und Romanzen fttr eine
mittlere Stimme. Vienxtemns. 8 a) Romanze fttr eine Violine.
Wieniawski. b) Mazurka, Nr. 2. Hans Sommer. 4. „Das Lied
Tom Schill*' aus Op. 11. Fr. Chopin. 5. a) Nocturne H-dur. Op. 62,
Nr. 1 fttr Clavier, b> Polonaise F-moU. Op. 71, Nr. 3 fttr Olavier.
Vortragende: Fräulein Ida Kahl (Nr. 1 und 5). — Herr Theodor
Paul <Nr. 2 nnd 4) ~ Herr Bensch (Nr. 1 und 8). Der Concert-
flftgel von Blttthner ist aus dem Pianoforte- Magazin Ton Lichten-
berg (Max Schlesinger). Der nennte Musik -Abend findet am
9. März sUtt.
Breslau* Breslauer Tonkttnstl er -Verein. Montag, den
9. Februar 1891, Abends 1*1* Uhr, im Mnsiksaale der Universität:
VII. Musik- Abend. Programm. A. Klnghardt. Zum ersten Male.
1. Schiiflieder, fflnf Phantasiestttitke nach Lenau's Gedichten fttr
Pianoforte, Oboe und Bratsche. Op. 28. a) Langsam, träumerisch.
b) Leidenschaftlicherregt, c) Zart, in ruhiger Bewegung, d) Feurig,
e) Sehr ruhig. 0. Löwe. 2. Op. 115. Der gefangene Admiral,
Ballade von Moritz Graf von Strachwitz. Franz Liszt. 3. Eine
Sinfonie zu Dante's „Divina Oommedia*' fttr zwei Pianoforte und
Frauenchor, arrangirt yom Componisten. Vortragende : Damen des
Bnfifer^schen Frauen-Chors. - Clayier: die Herren Hubert Greis
und Hugo Steinitz. — Bariton: Herr Stanislaus Schlesinger. — -
Oboe: Herr Hellriegel. — Bratsche: Herr Arlt.
UlaiiiilseiiBt. D. 16. Februar in der Trinitatiskirche :
Dritter und letzter Orgel-Vortrag yon A. Hänlein, unt. gefl. Mitw.
•des Herrn Georg Keller, Goncertsänger a. Ludwigshafen, und des
Herrn K. Kttndinger, Kammermusiker Ton hier. Programm. 1. Job.
Seb. Bach, Toccata und Fuge v. C-dur (8. Bnd.) 2. a) G. Tartini,
Adagio cantabile, b) F. Schubert, Preghiera (Herr Kttndinger) fttr
Violoncell. 8. Alex. Gnilmant, lebt als Orgel- Virtuos und hervor-
ragender Orgel - Componist in Paris) Trauermusik op. 69 (neu).
4. a) J. Rheinberger, „Wenn Alle untreu werden'* aus den sechs
religiösen Gesängen op. 157, b) J.Raff, „Sei stillt geistliches Lied
op 178. Baritonstimme. (Herr Keller.) 5. Niels W. Gade (1812 bis
1890 op. 22, 8 Tonstttcke fttr die Orgel a) Moderato, b) Cänzone,
c) Allegro. (Zum Gedächtniss an den am 21. December 1890 yer-
storbenen Componisten )
Rotleraam« Orgelbespeline in de Eyang- Luthers che Kork
alhier, te geyen door de Leerungen der Orgelcnrsuß van den Heer
J. B. Litzau. Programma. 1. Postludium (C-dur) Ojf. 62 y. A. Hesse.
2. a) Pastorale (A-dur) yon G. Merkel, b) Praeludium (F-dnr) yan
M. G. Fischer. 3. a) Einleitung zu Graun's Tod Jesu (Es-moll)
b) Choral Dnrchftthmng (Es-dur) yon A. Hesse. 4. Sonate Nr. 1
(C-moll) ttber den Choral „Befiehl du deine Wege'* yan J. A van
JSijken. a) Mod,erato, b) Andante, c. Intermezzo, Allegro maestoso,
d. Fnga, Allegro moderato. 5. a) Andantino (Fis-molT) uit de 2de
Sonate y. J. B. Litzau, b) Allabreve (D-dur) nitg. Peters, bd. VIII.
yan J. S. Bach. 6. a) Andante (As-dur) uit de 1. Sonate yan
F. Mendel ssohn-Bartholdy, b) Nachspiel (C-moll) yan J. B. Litzau.
7. Fnga (C-moli) uitg. Peters, bd.IV yon J.S.Bach. 8. Transchriptie
.Jhr Anffen weint" uit Grann's „Der Tod Jesu** yan J. B. Litzau.
9. a) Adagio (Des-dur uit de 8de Sonate y. J. B. Litzau, b) Tran-
schriptie (D-moU) „Vater deiner schwachen Kinder van C. Ph. B. Bach,
yan J. B. Litzau. 10. Fantasie (C-moll) yoor 4-handen yan A. Hesse.
Rotterdam- Kerk-Concert te eeven door den Heer Com's
Immig Jr.| Organist der Eyang.- Lutherscbe Kerk, met welwillende
medewerking yan: de Heeren A. J. Stoon (Baryton), A. H. Fagel
rViool) en H. H. Bouma (Clarinet), in het Kerkgebouw der Eyang.-
Xinthersche Gemeente. Programma. 1. Chromatische Fantasie en
fnga yan J. Hooft. Voor Orgel. 2. a) Gebet (op 46 Nr. 1) yan
F. Hiller, b) Vater unser ! yan C. Krebs. Voor Baryton met Orgel-
begeleiding. 8. Elegie van H. W. Ernst Voor Viool met Orgel*
begeleiding. 4. a) Andante yan C. M. yon Weber, b) Adaeio yan
L Spohr. Vor Clarinet met Orgelbegeleiding. 5. Fluit- Concert
<le deel) yan J. C. H. Rinck. Vor Orgel. 6. Gott sei mir snädig
(Aria uit het Oratorium „Paulus**) yan F. Mendelssohn-Bartholdy.
7. a) Herinnering (Albumblad) yan J. Hooft, b) Träumerei yan
B. Schumann. Vor Viool met Orgel bewerkt dor Corns. Immig Jr.)
B. Aria uit Psalm 180 yan G. H. Vijgeboom. Voor Baryton,
Clarinet en Orgelbegeleiding. 9. Pinkstertoren yan H. P. Steennuis.
Voor Orgel.
€har. D. 19. April 1891 in der St. Martinskirche. Orgel -
Vortrag yon C. L. Werner, Veranstalter der Orgel-Concerte in der
eyang. Stadtkircbe in Baden-Baden unter gefl. Mitwirkung des Tit.
eyang. Kirchencbora (Leitung: Herr Carl KOhl). Programm. 1. Joh.
Seb. Bach (1686-1750): Präludium und Fnge (C-moll). 2. „Abend-
lied**, Kirchencbor yon Kreuzer. 8. *C. A. Fischer (geb. 1829):
Concertsatz (As-dur) fttr Orgel. 4. Duett aus dem „Lobgesang"*,
Kirchenchor yon Mendelssohn. 5. *A lex Gnilmant (geb. 1887): Zwei
Sätze a. d. Orgel-Sonate op 61. 6 Psalm 93, Kirchenohor yon
C. KOhl. 7. C. L. Werner: Fantasie in Form eines Themas mit
Veränderungen fttr Orgel. (Das behandelte Thema ist nach einer
altkircblichen Melodie gesetst».
*C A. Fischer in Dresden und Alex. Guilmant in Paris : Lehrer
des Ooncertgebers
9rpttsen.
^er unfern freuubUd)en Sefevit a{(^ Dor^ügltcber Orgelfom)>onlft unb
Crgeluirtuad loo^Ibetannte uielfeitige SEoiifeber, ^err j^o^enmeifter gfrtebv.
fiuj: in ^aini(, ift nm 25. 91j|)ri( uon feinem Soften ald Dirigent ber
ifi^mlidirt befannteit SRatn^er Stebeilafel unb bed ^amengefang))erein8,
am 25. ^u\ in einem gldii^enben 9(bf4iebi^foni^rte, in tueldjem nur %&erfe
be« 9Jieifterö üorgefü^rt mürben, ^urudgetreten, na(ö 27 ga^ren erfolgrei^fter
^^(itigfeit. %n feine ©teile tft ^err gfri^SoIbad) aud SBerlin bt^
rufen luorben.
9(ui$ einem Briefe uon ^ettor Bcriioj: ,,$ie ^onourfe metner
f^reunbe über meine 9lbmefenbeit uon $ariS ftn^ unbegnmbet. 9){an mu^
eine breifarbige f^a^ne nor btn ?(ugen ^aben, um nid^t ju feben, ba^ bie
«Wufif gegernuÄrtig (li?4^) in granfrei* tobt ift. Wim fngt: Scft fd^moHe
mit >|rnnrrei(4. $em ic^ f<^moIIe nicbt. Der ^udbrucf tft ju fdimacb.
^(^ fliege e^, mie man ein 2anb ber Sarbaren fliegt, menit man bie Qk^
ftttung fn^t. . . . 3d) f^abc fdjoit lange bie 2itht ^u f^ranfretd) in mir
erfticft unb aitd meinen ^erj^en bie bunime (Bemobn^eit geriffen, feiner fteti^
^i gebenfen. (Seit 7 3a§ren lebe id) blod uun bem, mad meine "^txlt unb
J^onjerte mir bei ben 9(udlünbem eingebracht baben. O^ne Deutfcblanb,
iBö^men, Ungarn unb namentüd) SRugtanb mJire i4 in gfrantreid) taufenb«
mal ^nngerd geftnrben. Ißlan rebet mir uon einer SteQung, bie idi eitt»
nehmen, uon einem $la^, um ben ic^ mid) bemerben foll . . . . @d gibt
nid)t8 fitr mtc^. Die Siebe f,\ix 9){ttteImH6igfeit ift an^ bem frauj^öftfdqen
(Steifte nicbt Derfc^tuuuben. ^d) ^abe in §^<i"'^^i<^ i^i^t^ ^tt fuc^n. ^n
grtanfreidi i^aht id) bloi^ @diimpf unb bummeu Sieberftanb gefunben. Denn
Der @eift bed franj(i)nf(ben SBolfed ift bumm, menn ed fi4 um bo^e Sfra^^en
ber 5^unft unb bed @d)nftt^nm3 §anbelt. 3<6 i^tibt eine unilberminblK^e
unb beftänbig macbfenbe SSera^tung filr ba^ fran^öfifcbe Denfen.''
9(nfangd IKmil ftarb in ben heften ^l^^^^'^t^ h^ Q^rogobrittgen bei
Weimar ber i. Seqrer unb Orgamft 3- ^- t^artmann, einer ber heften
©diiiler bed uerflArten SReifteri», $rof. f^rtebrt^ l^ü^mftebt in
(Sifenac^. (£r ^at man(berlei ^iefangltd^ed fomvonirt unb i)atte auc^
manc^e^ SBerbienft um bie gemeinfamen gntereffen ber (SdiuHe^rer bed &xo^
^erj(ogt^umS Weimar; grnebe feiner ^ft^e unb@egen feinem ^nbenfen ! —
(Sine ber heften neuem Orgelumbauten lernte ber SSerf. b. 3- iiu
nermid)enen hinter in 8(bn)erborn bei @r[urt fennen, audgefii^rt bur(b
btn gef(^i(f ten unb unetgennii^igen OrgelbaumetfterS) ö 1 1 d) e r and ©ömmerba
(bei Erfurt.) Dad im f ({Igdc^ften 8l(ftanbe befinbli^e alte ^ert l^at gegen «^
m{lrtig fotgenbe Didpojjtion : L $rtmipal 8', Sorbun 16', ^o^IflSte S\
®ebadt 8', ®ambe 8', $rinäipal 4', (madt 4', Oftai>e 2\ SRirtur 2\ brci«
fa(6. n @eigen^rinüi|)al S\ ©alicional 8', Srauerdflöte 8', Sieblic^gebadt 8',
®eigenprinii^)al 4', 3fIauto bolce 4'. IIL $ebal: ©ubbaö 16', ?SioIon*«
bog 16', Ottaubag ^\ Stolonceao 8'. IV. a^amiai unb ^tbaU^opptl.
^err Si^ttc^er (at fid^ ntd)t nur atö gefc^icfter, fonbern andi a(d fe^r un^
eigennü^iger ^ünftler ertüiefen. @^ Mxt fe^r j(u luünfc^en, ba^ ftd) bit
betreffenbe Äird^gemeinbe für bie feiten^ be« Orgelbauer« ftcmiefene 9?obleffc
anc^ red)t ertenntticih gigte.
a)er lönijjüc^e TOufifbireltor unb ©eminar^Oberie^rer'S- S. 6 e r ing
in ©tragburg i\i j^um $rofeffor ernannt morben.
Die Direftion beS 9tmbroftud«Seretn9 in fBien neranftaltet, im ^n^^
fc^lug an ben uom 24. bid 27. ^(uguft ftattfinbenbeu mufifpAbagogifti^en
unb lirc^enmuptalifc^n SuftmftionSfurS für ^^orregenten, Organ iften unb
©efangle^rer eine 3ufammen!unft ber in Oefterreid) onfAfftgen unb mirfen«
ben Organiften unb Orgelbauer gum Bn^^cfe einer derat^ung über folgenbe
Diemen:
a) SBeId)er Vorgang ift mit SRüdfuftt auf bie Berorbnung be« ^o^en
äRiniftenumd für leultud unb Unlerric^t uom 25. 3ult 1890 3. 15 090
bej^üglic^ ^infn^ruitg ber mufifalifd^en 92ormaIftimmung bei ben in btn
Aird)en in IBenuenbung fte^enoen Orgeln ju empfehlen ? b) Selche (£r::
finbungen unb S3erbef}erungen ber legten Sa^re im Orgelbau finb bei^^eu^
imb Umbauten ber ^trd^enorgeln befunberd in berüd fi^tigcn ? c) Sollten
bie Orgelbauer ntd)t gefe|Ii(^ Mr^alten merben bie ^ebaiflauiaturen nad^
ber 92ormaIbreite ku fonftruiren? d) 3ft bie Stufftellung ber elettro^
imeumatifd^en Orgeln in ben J^ird^n rat§fam unb nac^ meieren ®runb»
{ij^en fon babei uorgegan()en merben? e) $3ftre ed ntc^t roünfc^enSmert^
unb t^unltc^ eine Statiftif fämmtUc^er in ben A^ird^en uor^anbenen Orgel::
merfe ^u uerf äffen? — Diejenigen Ferren, meiere an biefer äSerfammlung
tbeifjune^men gebenfen, motten i^ren 9[nmelbung nebft l fl. ö. 9S. (für
^orti unb Drudforten) e^eftenS an ben artiftifc^en - Dtreftor bed
«lmbn>rmdueteined, ^ofef WUm, mai, L SSoH^eile 9, gelangen laffen,
bamit i^nen bad ausführliche Programm unb bie D^eilne^merfarte redbtfeitig
)ugefenbet merben fann.
^n S3ofton (9Raffa4) ftarb, im 9lter uon 64 Sauren, ber Senior,,
ber ftlieften amerifanifc^n $ianofortefabnt uon (£^iderin| u. S'6inm
SRftr. itarlSfran^Q^^iderin). %>ai rü^mlid^ft belannte Stabliffement
mürbe 1823 burc^ Sonad (Sj^icferin^ gegrünbet. Die ^xxma f^at fidft burt^
bebeutenbe SSerbefferungen im $iaimfortebau einen ^dc^ft ad^tungduoQett
92amen gemad^t.
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^ie (Sinrtci^htna oii Orgeln unb ^anuonmmi^ mr ^eiAubenrng ber
etimmung to^^renb m @pietö (^at. 55^54) \)fm $rofef|or VtMtx in
9^uboIftabt f^at beu 3^^^» ^i^ naHlilid^e frehte, nidjt teinjperterte) 8tinimimo
bei Orgeln unb ^amtoniumd in einer für oen pratnjc^en &tbx<niöi geeigneten
Sfonu ein^ufögren. 2)ie{e Stimmung erforbert, baft einzelne %ö\\t (Woten)
beim Uebergange be^ ^J}2urtfftü(ted in eine aubeve £onart eine thm^ i^er«
finberte ^on^ö^e annehmen, ^m Sm'teme bed ^rofeffori^ ^ü0er behalten
9?otenfcl^nft unb iG^laDiatnr unoeränoert bie bisherige i^eftaU; bie ^er«
änberung ber ^on^i)^e ber eittj^elneu ^J?oten toirb butct) eine unter ber
i^Iaüiatur licgenbe, mit ^orfprüngen uerfe^ene ^aiAe, wel^e beim $QSe4fe(
ber Tonart ein toenig buiu) einen Hfniebrücfer gebreqt roirb, bewirft. @in
feiger gibt auf einer neben bem 5)^Inutatur beftnblidben Sfala ftetd bie brei
bis uter Tonarten beutlicb m, loeld^e mit nQcn In ibnen enthaltenen t^lfforben
bei ber entjprec^enben ^al^enftedung in reiner ©tinnituug fpielbar fmb.
SBor einiger 3^it ^at ftc^ in S^^^I^en eine j^ommifpon gebifbet, meiere
hit Orge(baus9lngelegenbeiten einheitlich geftalten {od. 3u berfelben finb
aen)ä^{t tporben: ^er ^ireftor beS ^onjert)atortumd in %ai(anb, Signor
iBajiini, Or^. $aul ^omevjer in Seip^ig, Orq. fi'Ocber in $em,
Org. fe e ft in Swerpool — al§ berat^enbe @ö»^nmitgiieber.
S)em ^eme^men nacf) bat bie ^omfirc^enüermaltung ref)). ha^
prcufe. SKinifterium ju ©criin bei ber bcriiömten Orgclbaufinim ®. fjr.
teatder in Subtvig$burg eine eii^armouifcbe Orgel nacb beut Softem
bed Dr. @^o§^ Xauata befteUt.
©err ©arl 9(rmbruft, Organift an ber @t. ^etrifircbe in ^am*
bürg, b<)t beu Süuf erhalten, bei ber ^inmei^uug ber uou iüerois gebauten
neuen Orgel ber J^atbebrale m 92emcaft(e einige ^ivtuofeuftücfe ^u fpielen.
3)ie erften Orgelfpielcr ©rüpritanuicn« locrben zugegen fein, ^. ^. $Beft
aud fiiuegjüol, Dr. 3Äarte uun ©t. ^aul in ßonbon jc, aud) Vllej ®uils
mant in $ari« ift bagu eingelaben worben. $err 9(rmbnift gebcn'ft bem
e^rcnüüflcn 9lufe fjolgc ju leiftcn.
gWinben, 16. Wpril. (ilirdjenbau. — ^^ieue OrgcL) 9?acö=
bem ^err ?lrd)itctt Äerften ani ^annooer bie biefige @t. SWartinitircbc
üortrefflid) mieber ^ergeridjtet, ift ibm auc^ ber Umbau "ber ©t. 3Äorienfir^e
übertragen worben. -— 5)ie Don gurtroclnglet unb Jammer in ^annouer
für bie 9Rartinifirtt)e gelieferte neue Orgel ift bicfcr Xage uou einer a\x^
ber\>orragenben gfac^männeru ^ufamuiengefe^ten &)nmtiffiüu reuibirt tt>orben.
@ie ift bad gvi^gte berartige Serf in $3eftfalen unb miib al^ eiued ber
üoIRomntenften in gan^^ 3)eutf(!^(anb be^etcbnet. ^a$ $Bert mürbe für in
jeber SBe^ie^ung audgej^eitbnet befunbeu, bie ©emeinbe p berfelben beglild«
muuf^t unb ben Erbauern bie uoOfte 9(nerfennung audgefpruc^en.
3tt 58riftol ftarb Dor fur^em ber renomirte Orgonift 5öarret.
S SDer Orgonift 3o ^. « i> cf n e r , ber im porißen ga^re ben erfronfte»
oforganiften «nt. «rurfner in ffiien ücrtrot, ift äum orbentlid^
if^ttx am ^oufematorium ernannt morben.
Dr. (Sifenmann in »erlin i^at in ber „Urania?' unlSngft fdn
neue« eleftriftbe« Älauier auÄgefteüt unb oorgefübrt, roobur* ein beliebte«^
Aushalten ber Xöne unb ha» 9lus unb «bfdjmeUen ermöglicbt mirb. Sic
(ginncftmng beg ^anuuermerfeg ift bcibebalten tuorben. Öucr über beii
©aiten ift eine ßcifte angebvoct)t. an ber nocb unten gcricbtete Äufeifen:»
magnete, bereu $ele l bi« '5 TOiflimeter abfte^n. fjremer lagert über
ben ©aiten eine grofee platte, auf melcbeg ein §albe« ^u^enb SRifrop^onc
ald ©tromunterbrecber angebracht fijib. a)urcb fit wirb eS bemirft, ha%
bie Saiten nicbt an ben ©Icftromagneten baf tcn, fonbem in freier Simingunji
bleiben. 9?eben ber (Slettronmgnetenleifte liegt eine jmeite mit haften uer^^
bunbene Seifte, an melcber bie S3orricbtimg^ angebrädjt [inh, roelcbe bie
(Sontafte b«n)orbringen. 3)ur(^ ein befonbere« ^ebal wirb ber ©trom ge»
fdjfoffen, biirc^ 92icbcrbrü(fen ber 3:aften merben uun bie töne bcrtn)rgebra<5t
35ie einricbtiutg ermiJglitftt, ba6 man ba« Suftrument in Derfcbiebener
©cife benu^en !ann. ^ 5Ö ben Sag elcftrifcb, hm 3)i«tant in geiüöbulidjer
SBeife, ober umgcfcQrt. 3)er Xon ift freilieb nocb fcb^adj, ou4 bort uiait
ftörenbe 92ebengeräufcbe, bie tiefem Söne finb ftftrter M bie obeni. 9Der
Xon ft^nelt bem Harmonium.
SSiellei^t ^at bicfe ^rfinbung eine beffere 8ufunft al« bie ©aitcnorgeL
IB tief wec^feL
$emi Org. if . m 9W. ; ®oet6e ober aucft ©cbitter fageu : „9lie tjer^
lägt nn^ ber grrtbum ; \>oä) \k%t ein f^lS^tt Seburfnig inuucr bot ftrcben«
beu ®ciR Icife ^ur ©a^rbcit binan. — 3cb balte micb uitbt lonrbig htm
®ro|meifter XÖpfer bie ©cbubricmen oufiulöfen. »t. 3B. ®. — ßerm
Äantor @. in Ö. ; ffiabrbcit ift niemal« fcbSblicb, p« P^-'öft — unb bie
©träfe ber SWutter bilbet ha^ fd&mantenbe Äinb, mehret ber fcbmeicbelnbcn
8Kagb. — ^J?acb Ä^. : öeinricb, mir graut üor 3)ir ! Sefcfteiben^eit ift eine
8ier — aucb bei umfifalifcben Äejjerricbteru — bocb meitcr (ommt man
o^ne i^r — menn audft nicbt immer ! -— SBa« fagen bie lieben Sefer baju,
menn tin ©ocbmütbiger, ©elbftuerblenbeter fagt: „fiJpfer ift ein febr fd^wacber
lepmpouift." 3»enn „(&t" ber ®emaltige in ©preeatben einmal eine beffere
gantape ^u : „®a8 mein ®ott min, gefdjeb aÄiett" ju ©taube bringt, als-
ber groftc Söpfer foff« uu8 i:^tx^di freuen, ßocbmutb fommt »or bem
gaU, S)emutb gemiunt überall, ©olcbe umourbigc ©elbfterbebung foff un^
nicbt abbalten, unfere SWeinung offen unb ebrlicb aucb femer funb ju geben,
totnn aucb mancbe Seute ein alberne« ©efcbrei erbeben!
!Neii! ©oeben crjc^ien:
€in ^atferüeli im Kolksto«
für Uicrftimmigeii SKännerdöor
mit ^Begleitung t)on Sled^iuftrumenten ad libitum,
compontrt üon
l¥tlli. JFos. \. I¥aslelew8kt«
1. Aufgabe für TOänncrc^or.
?ßartitur n. 75 5ßf. — ©ingftimmeu n. 50 ^f. —
©led^inftrumeutc n. 60 ?ßf.
2. SCudgabe für gemifd^ten (S^or mit Q^toüierbegl. jum ®e«
brauch in ®^mnaften, SRealfd^ulcn k. '
©latjierftimme n. 50 $f. — ©iitgftimmcn n. 50 5ßf.
3. Aufgabe für JBoII^fc^ulcn. (ßtoci* unb breiftimmig oj^ne
Scgtettung).
Scbc« ejemptar 10 ?ßf. n.
©et abnähme größerer Partien entfpred^enbe ©rmäfeigung.
2)ie)ei^ Sieb, beffen ))0))ulär gehaltene SKelobie fel^r leidet
eingänglic^ ift, eignet ft(^ ganj bejonber» $ur Suffu^rung an
bem ®cburt§tage ©r. aRajcftät be« ÄaiferS, fotoie bei patrio*
tifc^cn «nloffcn.
V^ iu bejteljen Juirdr We $U% jip0f- Äudj- und
iltitrtkaltentranlilitng 11011
Otto Krüger In Sonbetdl^aufcit«
IVeim!
2ß^ Neu! -"^JK
Soeben erschien :
Im Verlage von Otto Conrad in Erfurt
§SBic »erben unfere ^trd^enöemembcit
lebenbtfle ©l^rtftengemembenf
@in ^Beitrag jur Söfung biefer gra^e \>m Julias yahren«-
kamp, ^aftor^^&iafonuio an ber 9luguftinerlirc^e ju (Srfurt.
^rciS: 30 «Pfennige.
3u bejie^en burcb alle S^udft^onblungen.
bur4
O
3m 133erlage Don Oeto Conrad in Erfurt ift erfc^ienen unS>
aue S9u(b9ttnblitngen ju belieben:
f^tentanb nnlb fem ®c^tcffaL
C^in $bantafteftüc! Don gemonb.
2)eclamatorjf(ber SSortrog 9Jo. 1 — $rei« 15 $fg.
igen (Sinfenbuug be« IBetrogeS in S3riefmarfen birett ju be^ie^en burc^
tto Q^onrab, Erfurt, mc^bruderei unb SSerlagS^anblung.
©oeben erf^ien im SSerlage Don iOtto Gonrab in
&tfntt i\\ {toritet 9[uf(age:
|tr ptt ütT «iflrrbUdikrtt.
SSortrag t)on %. ®. SeucBtenberger,
!Z)ireftor bed AönigL ©bmnaftumS gu Srfurt.
Preis 25 Pfg.
3u be^ie^en burd^ alle Suc^^anblungen.
\
Vertreter für htn »uc^l^anbel: {Robert gorberg in ßeipatg, 3^alftra6e 19.
a g5§&
URANIA
iitok fnr inu|ihalKi|^( t^torit, kiri^lii^c, iii|truktioc ®e^aiig- nn) Ciavitr-^u|ik.
$eraiiä9t9e6<ii 0011 xl. Jci). Va)Olt|Cl)(UtJ, ©roS^evjDal. ®. §i)fijtcioiii[l in »timoi.
M ».
3lc^tuubt>i(r}igfi» 3a^t||ang.
18»1.
jci>cii %ti)iiate, (jü^vllc^ in 12 9IuitiiiieinO uiib ift iMut^
alle 9u(f|> iiitb VtiiiitalitKsgnnbltitii)«!, finole burif) ade ^oFläiiitev,
)iiniiuiittrnii!>i), {u btjicbtn. — 3ui 3«ittiiiflirotflIi)n bet
Von ^nl bitje« 3)latt bk 91iiimiie( 6301.
Siteftf« 9tbaiintmciit bd btt
S{pebitii>n & belli SeTlaflbcclhniiia: Ott» ^uiicab in <£vfiirt,
Ol'. Si^iteugaifc 4, gegen Sinfenbuiifi \>o\\ tJliO), fOr kcn
9Aiij(H 3iibr0att9 btiSvancos^nieiibiinii. ~ i߻iS bev einzelnen
^tumnitv 30 $feimifl. SmcvItDiiSAebfi^ien : bie flcipnOtitt
^eiiljctU iiHC 10 Vfriiiiis.
Snftalt: Sinn ftiiiijll«. —
3)i8))itritionen; Siei- Ctflel ber 3iiibetterl, Mullerbmn. — J)et Ctflel für bei' Sminnculitia ju Sennn. — %a
Di:fle( ffii bie St. iouI*.fint&ebtale ju 9Helbounw, evbaut uoii SewiS & Co. in Sünbon. — JKv Ovflel in
St. Satritt'Goaege gu 9Rat)niwl&
(3t(anl>) ouin CvaelbaniHtift« ©ta^l^utö in S
irtf^tib. -
- ^r Ocdel tu ber Stnbtliir^ in %amn (SAiPeij) uon QtuQ in ^ujeni. — ^ie iiiobeme»
Ctflel im ovdiefirnleiii ffieroanb. (Stiije uoii gdnvbt=efien). — «tipredinnflen. — «ufffi^vinigeii.
- «oliien. ■-
- «njeineu.
SDem fiftufiUr.
Bun »id, äMiinoini.
»ilbe, telf've, feile-
uiAt jn benrifA »oHe,
&a(te ni^t. iicd) die.
frciniblid) bnrgcbra^lcö
joubem V*> vtxnnt
ti(t|ie SBdii itnb geile.
fcrlifi üorjHteten !
i
II iDie Soniienfrtieiu
fuH ea 3)ir aeliiifleii,
(prBbeii Stoff ju Äiuinfleii
unb juui ^item Wal)le
aus In fdiSn ~ gelenfieii
SeneB ift ju nmben,
benn xmi fd)Dn nnb i-ein.
bi<6 fteivuijiifiebeii
%am\, IPünftlecteele,
mA= nnb isiiin enijüdeiib.
tonnnt'«, bog obne geble
bit i>aB wafttboft 6%3ne
fdjön n* leibet fAniri(tenb,
hniftflefonnieii ©Anle
Itefa ed ino&l enipfnnben
feine ffinabe leibe:
golbiicn {Bein i^n ftbenten
unb aeFünig ba.
aBo^I ! Sonn mnfl tB nninben
bir beim S<5afttn8biange,
unb in nnfev 3)enFen
gleirtie ®lut^ ju fenten;
anfi, Eir nadiflcnie&enb,
unb un« ^reube geben;
unb, hea Srinitlerä Streben
frti BOii Saft nnb Stonnge,
mit Daraion'f^en jRnnBe
gebev felbft eS inevle.
lebcnb tu betunbeu.
ift bie Inlnie na^l
flnea Sobt niilbre,
oaes «ttbte, Stböne
luie Iiir bei beni ffietre
IKutemb biif) biinf)t3ne.
Waffenb uiib bej^üefeenb
bod) irnS ltnre(^li85fe
Sf^BVfenDinnienlnit
frilfl'ge, roaS jn jart i((,
rnfi wm feericn 18|e, ,
fd)iMDtc ^Kvi unb H9nift!
SlBeB UKölti* ^ant.
bis ee mu^i gci^ann iFl. .
unb bi* felbft befitie — *
ÄiiitppBebrungen fi^ilb're,
. .bflB ifl Äiinftlev« Sci^e.
aide über Simone
»t^pfftio
nber niiW Dtrmilb'rt ; -
Kein! 31ie rechte «rt Ift,
luenn bnS'fflrobe, flnile
■'.
ItotterN
27. ga^rg. I890, ®. fllÖ.)
!Ci<
jOrs<l bet ^mUtUti, i
km.
@e6au
uoit bei!
Wnigt.
giiebevl. i&oforflel&auetii Säg &
Go. in U
tet^t.
I. ^auptmaniifll:
1
. 9J?anu(i(.
lll. aRanu
I.
^ebaL
1. «re(tont 16 Sufe
2. Dctciaf 8 „
14 4
ourbon
16 giife
25. ©arnba
8S»6
33. Dpentub&oSiegug
15. S
iofa
8 ,
26. Saticet
3 »
34. fteftoiit 16 „
35. DctQofba* 8 „
3. @em86oni 8 „
. 4 Octnaf 4 „
16. !
17. l
Jreftattt
8 „
27. ©Qlicrt
i n
)ctaQ|
«rfluit
4 -
S: iSS^it
B,.„
36. Octaaf 4 ,
5. ©outbDit 8 „
la 9
8 „
< »
37. SluitbaS 8 ,
3a «Oäum 16 „
6. dornet 5 ft.
19. e
ornet
oft
30. @emSboin
2 -
7. Duinte 3 %a%
20. £
penffuit
4 5uB
31. ©t^lm^
8 „
39. ^Erombone 8 „
a ^(uit 4 „
9. Octaaf 2 „
21. 9
aja Tb
3 „
32. 93o£^umana
8 ,
40. Urompetc 4 , .
22. S
öoubflui
2 „
Xreinulant 6«
tnibo=
10. SRijtur 6 ft.
23. 1
Tompete
8 n
Sritt äum in
Veaii.
11. Wtt 16 giiS
24. ^
Jiilcioan
8 „ .
12. %xora\fttt 8 „
•
13. eiarinette 4 , .
- 52 —
9(m 27. Dttübcr 1890 tüarcn e« 40 %\l)Yt, bafe bie
Di'flel in bei* ^"il^^^rf'^rf einjetoeilit touvbc mtb ift btc^ feierlich
eriitneit )uorbeii. ^ic ^eitprebigt luurbe audgcfprodben uoii
Pfarrer Dr. SRI eineiig mtb imirbc uoii^crrn t>a\v Äricf cn seii.
u. n. uov()ctra()eii bai ipaUedtja^Sbor a\\^ ®, ^. ^oiibeld
^aiitifiov". 5Jom ^roipcftc bcr Drgcl lourbe bicfcr Jage
eine iii)otoi)r(ipl)i)(Ije ^(nfnal)me gcmadit unb beet)re ic^ mid^ ber
Stcbaltion b. 9)(. ein @;emp(at bauon jutomincn jn (äffen.
91U . Dvflaniften mxltm an biefer Dtßcl bie Ferren:
S). §. ©poeiber 1850—1853.
3. «. üan e^fcn 1853—1854.
®. be Sänge ®r. 1854—1864.
®.».üan Arielen feit 1. Äug. 1864.
S^t« neue j0tf|cl fAt bei' Sttttiiacntata }u ®eitiia«
^idpojition.
23. ©ovbnn l6' ($)ülä),
24. «iolon 16' (»ietaU),
25. DftauI)a6-8'(WctaU),
26. öaMlöte 8' (^olj),
27. JDuinte 5S' (^olj),
28. Dftaue 4* (§ü(ä),
29. ^ojanuc 16'' (^olj),
30. gagott 8' (§olj).
1») Crgano laterale Sorale.
1. (Samba 8' (aWetall).
2. SBovbnn 8' (SWetall),
3. Orrf^efterflöte 4' ($)dIj),
4. tjavni. ^IJiccülü 2' (^üIj),
5. Klarinette 8' (§oIj),
6. Dbüe 8' (.^ülj),
7. Vox coelestis 8' (ßotj),
8. Sontraganiba 16' (ÜJ^etaül
9. $iinsipal 8' m^ta\l\
10. S)nlciana 8' raKetaü),
11. Cftaue 4' (SöJetaU),
12. Dninte 2^s* (aJietaO),
13. Oftaüe 2' (WetaU),
14. SRtjtur 2' (WetaO),
15. Srouipetc 8' (aHetaü).
$eba(.
16. Sorbnn 16' (.^otj),
17. Siiolonceao 8' (^otj).
I. 9)!anna(:
a) große Drgcl.
1. ®aniba 8' (ÜÄctaU),
2. glöte 8' ($ol5),
3. öberbl. giöte 4' cWctaU),
4. ^lantino 2'
5. inba mirabali^ 8' (aJictaü),
6. SBojl}nmana 8' (mitSdjtucllnng)
II. 9){annal:
7. «ßrinjipal 16' {Wktaü)
8. ^ßrin^ipal I 8' {^ittM\
9. ^^rinjiptü II 8' (Wctall),
10. Oftaue I 4' (SRetaa).
11. Dftaue II. 4' (Wctall),
12. Dninte 2'»' (OJ^ctall),
13. $icno5 file(SD«stnr 5f.)(TOctaa),
14 5ßicnü 3 file (aWijtnr 3f.)(a)ictaa),
15. Cftaüc 2' (SWctall),
16. ©nlciana 8' (©Metall),
17. »orbnn 8' (5D?ctall),
18. Sontraoboe 16' (äWetaüX
19. trompete 8' (9)Mall),
20. SErompcte 4' (aKctall).
«ßcbal.
21. ©nbluife 32' (§olä),
22. eontrabag 16' (^olj),
®tc ncnc €)rgel fät bie ®t. ^aiiU«
erbant bon Sett^id & So. in Sonbon.
S)i^po)itiün.
I. §anptorgel; 1. »orbun 16', 2. SErompete 16', 3.
1. ^rin^pal 8', 4. 2.$rinjipal 8', 5. (Samba 8', 6. Sttompete
8', 7. ®cbecft 8', 8. fiberbl. glöte 8', 9. Dftaue 4', 10. $;rom-
petino 4', 11. ®cmÄl|oru 4', 12. Dninte 2%', 13. Dftaöe 2',
14. SDiijtnr 4fa(ft.
II. ©riiwellürgel: 15. »orbun 16', 16. ßontrafagott
16', 17. ®eigenprinäipal 8', 18. »o()rfrötc 8', 19. $oni* 8',
20. Dboe 8', 21. ®amba 8', 22. S^immel^ftimme 8', 23. (gngcl««:
ftimme 8', 24. Dftaue 4', 25. Jrompctine 4', 26. 9iot)rf(ötc 4',
27. glantino 2' 28. ÜJiijtnr 3fa4
III. (5f)orürgel: 29. Sicblic()gebadEt 16', 30. ©ali^^
cional 8', 31. S)nlciana 8', 32. Sicblicl)geba(ft 8', 33. STraUer^*
Pöte 4', 34. gianto amabile 4', 35. i)av\\\o\\. glöte 2'.
IV. ©oloorgel: 56. Ijarmon.glöte 8', 37. ^arm.glöte
4', 38. Dboe 8', 39. ßlarinctte 8', 40. ÜKenfc&enftimme 8', 41.
Xnba 8'.
V. «ßebal: 42. «ßrinjipalbafe 32', 43. (Jontrabafe 16',
44. ©nbbafe 16', 45.58iolonba§ 16', 46. Dninte 10*s', 47.
©eUü 8', 48. öafeflöte 8', 49. ^ßofaune 16'.
VI. Slebenjitge: 6l)ororgcl gum ißebal. ^auptorg.
j. ?ßcb. ©d)welIorg^ ^. 5ßeb. ©oloorg. 5. ?ßeb. ©c^mcllorg.
8^ §anptmannat. ©ci^iueflorg. g. 6l)ororgel. ©cftlucllorg. j.
©nboftauc. ©c^mcllorg. j. DftaUe. ©oloorg. j. §anptorg.
(S^ororg. j. §auptorg. ©olo ©nboftaue n. ^oboftaue. ^c^
baitritt f. b. Äoppcl. ^anptorg. j. ?ßebal.
VII. (Sombinationdpebale: 4 jnr £)anpts 4 jnr
©dbtoellorgel unb Xremnlant, pnenntottfc^e äRe^anif f. ^anpt^^
©(^weQ* iinb ©oloorgel. *
III. aWannal:
Drgano laterale @^preffiuo.
1. SBorbnn 16' (^olj),
2. @upl)oninm 8' ('D^etall),
3. SBiola 8' {SDietall),
4. löorbnn 8' (^oij nnb SÄetaQ),
5. Dftouc 4' (a)h*tall),
6. Slöte 4' (aJieball),
7. Dftaue 2' (SJietaU),
8. »«stur 3fa4
9. j|l»corno 8'
10. trompete 4'.
$ebal.
11. «ßrinjipalbaü 16' (ipolj n. Söiet.)
12. Dftaue 8' (SDietaü),
13. Söorbnn 16' (§olj.
Sßebenjnge.
15 ntec^anifdje ^ebafc.
5 ^iftoniV
^ie 9){anna(c l)abcn 61,
ba^ ^cbal 30 Staftcn.
S)ie große Drgcl ()at 1886 SEaften,
bie (ll)oralorgcl 1036,
bie ©c^tocllorgcl 822.
©nmnm 3744*.
^te iteiie IStgcl in ^t. ^atttcfs6;oIIege
SU a^ül^npotl^ (Urlaub)
Uom Drgelbaumeifter ©ta^I^ntf) in SBnrtjr^eib.
^iSpofition.
I. ^aupttoerf: 1. «ßrinsipal 16', 2. ^rinjipal 8', 3.
^armonicflöte 8', 4. ®üm6a 8', 5. ©anftflöte 8', 6. DftaUe 4',
7. Df tauflöte 4', 8. Dnintflöte 2U\ 9. ©nperoftauflötc 2',
10. Xcrjflote l»s', 11. aiiijtnr 5fac^, 12. iöombarbe 16', 13.
5:rompete 8'. Äoppel ©rfimcHnjerf j. §iü. ©nboftaufopp. be«
©c^luelliu. j. §to.
II. ©cftttjellwerf: 1. ^rinjipal 8', 2. JBorbun 16', 3,
?(eoline 8', 4. ®ebacft 8', 5. ©alicional 8', 6. Dftaue 4', 7.
(Songertflöte 4', 8. ^iccolo 2', 9. aj^ytur 3fac$, 10. ^agott
nnb DbtK 8'. Dftaufoppcl, ^anpttocrffoppel j. ©^tueüiu.
III. ^ebal jum ^anptiuerf: 1. ^rinjipalbafe 16',
2. ©nbba§ 16', 3. S)ulciana 16', 4. Dninte lOS', 5. Dftaue
8', 6. gföte 8', 7. Dftaue 4', 8. ^ofanne 16', 9. trompete 8„
10. Slarine 4'. ^anptttjerffoppel jum ^cbal, ©c^tueHtucrffoppel
5. *eb.
IV. ^cbal jum ©cfttueltwerf: 1. ^rinj^ipol 16', 2.
©nbbafe 16', 3. 5)nlciana 16', 4. Dftaue 8', 5. trompete 8',
6. glütc 8', 7. Dftaue 4', ^. (Slaviene 4'. .t^anptioerf^Äoppel
5um $eba(. ©c^ioelliuerffoppcl jum $cbal.
^ie 9Bal)l bed l)icr angcluanbten elcftrifc^^pncumatif^en
©Aftern« ift eigene @rfinbnng be« (Srbaner«. @« tuurbe bad^
fetbe für not^Wnbig gefnnbcn bnrd^ bie l)ier obtualtenben
(lotte«bienft(i(^en >Berl)äitnige. 2)er Drganift ^at feinen ©i^
tu ben S^orftü^len, bie Drgel fclbft fte^t onf ber Drgelbuf)ne.
^ie beiben ^ebale t)aben nur eine Xaftatur. 85eibe
^^ebale luerben uermittelft jioeicr SJrncffnöpfe, bie fid) gegen*
feitig an^Iöfen, abn^ed^felnb mit ber einen ^ebaltlauiatnr uer^»
bunoen. ^iefe Sinrid^tnng luurbe jnerft uon $^erm Saffon,
^^eil^aber einer Drgelbananftalt in Sonbon, angewanbt
— 53 —
<Statt ber Didier gebrüiul^ltc^ StfAtftetjäj)« tft eine
SiegiftcrcCaüiatuv angebracht woibcn, bic ?lndpjnng \mh
barc^ eine smcite ßlatoiatur, obcr()al6 bei* crften, beiovgt. S)ie
uerfc^iebenen 2(btöeiüingen finb bnvcf) bejonbcre garben tenntlicft.
3n)ifc^en ^aupt:** unb 9icben==ÄIaüiütur bcfinbcn ftdi 6
SJracKnöpfe, uon bcncn einet* ben anbcvn an§löft; jeber jicbt
eine Kegiftcrgrappe in beibcn TOannaten jinn ^ebal. Um [ie
in 3;i)äti9feit jn fefeen, lüivb ein üüi'bercitcnber 5;iitt I)ernnter*
getreten, ber bann glcid^jcitig bic SRcgiftcrtaften an§er Si^iitig^
feit fc^t. Dieß Ijat ben 3Jürt()cil, bäfe ber ©picier, toatirenb
er bie SJrncffniJpfe bemt^t, ucrmittelft Der JRegiftertaften, ncnc
®nippen vorbereiten fann, bic in ^tjfttigfeit treten, jobalb ber
ettpä^nte Sritt wieber in bic öö()e get)t,
3)ie (Sombination ift fec^^fac^. 2)ie ÜÄannale finb in
Unterabt^eilnngen gcbrad)t.
S)er Äoilfc^iücUer arbeitet, luie bie ©rnppcnjüge anf
beiben 3)^1nnaten nnb $ebalen.
?lnc[) ein aiegifterjäljlcr ift uorljanben.
Äuränni: S)ic)e Orgel (ä§t in jcber Siejic^nng fanni
etiua^ jn lunnfd^en übrig/
-««OOO C-P^-O«-
^DUpoftttoit
bcc neuen iOcgei tu bct <^tatttitdfe
)U- 91a tau (©i^weij) t>oii (3oH in l^ujerii.
(50 SRcfltftcr.)
I. a» an not: 1. $rinätpn( 16', 2. SBonrbon, 16', 3.
^rinjipal 8', 4 ®nni6n 8', 5. ©cbecft 8'. 6. giöte 8', 7. Stom»
Pete 8', 8. Dftaüe 4', 9. .'po^lflötc 4'. 10. %mam 4', 11.
eiarinette 8', 8. ®em«^orn 4'. 9. JRo^rftöte 4', 10. Dftaöe 4',
11. Dftaüe 2', 12. SJfijtnr 3 fad).
IV. Ston^aUe: 1. SSoii* ^nmana 8^ % ©alicct 8', 3.
SSüij celcfte 8', 4. SJonrbon ed^o 8'. 2)ieje 4 SRegifter fte()en
in einer ejtra gebauten 3;ont)oÜe.
V. $ebal: 1. ßontrabafe 32\ offen, 2. ajrinjipalbafe 16',
3. ®ubba6 16', 4. »iofon 16', 5. §armonifaba§ 16', 6. ^o*
fanne 16', 7. trompete 8', 8. Dftaüe 8', 9. (Sello 8', 10. Dftaüe 4'.
®aS SBerf erf)ä(t 2 pnenniatifd)e ©piefe fiir bie 5Kas»
nuale nnb ^ebalpnenmatif, ebenfo an^ alle Ste^ifterj^nge.
SregcenbO'Sinrid^tung (ätoQid^njcQer), combiniroare
Slegifterjüge, ©d^tüeOung ber ionl)aUe, ©d&iüeHnng beS III.
ajfannale^, 6ollectiütritte p. mf. f. flf. Jntti unb 5
Stoppelnngen.
^te mobetitc iOt(|el
ttu Qtc^eflralctt ©ewait^*
(©figje t)on Sdavt^Sfteu).
SSenn beut ^od^meifter Sac^ ^ente üergönnt wäre einen
S(icf and bem 3cnfeit in ba§ S5ieffeit %\\ tl)un, wie würbe er
über bie ^ortjc^ritte ftannen, welche bev nnab(ä{fig ftrebenbe
äRenfd^engeift auf bem @ebiete beS Drgelbaued errungen. 9Bar
auc^ ^ilbermann feiner 3^it epo^emac^enb , {o fann man i^n
bo^ nnr als äBenbe^ rcfp. als ^urc^gangSpunft beAeic^nen.
SBer je ©elejen^eit fanb eine ©ilbermann'fc^e Drgel fennen
}u lernen, wirb it)m anc^ ^ente nod^ feine ^oc^ac^tung nic^t
üerfagen. ?(nberd üer^alt fic^ jebod) bie ©ac^e, wenn man
an ben Ausbau ber Drgel üon ^ente refp, an ben 9Beg benft
ber jurürfgetegt werben mngte, um ord^eftralge^alteue'finnft^
tuerfe ^erüorjnbringen, wie )ie bie ©pißen bcs' t)eutigen Drgel*
baueS m ^eutj^Iahb, in ben ^erfonen ber SBa(cfer unb ©auer
)e}eittgt, abgefe^en üon ben t^od^getungenen SBerfen einer
tattti^en ?lnja^l anbercr SWeifter. SSer baS üerneint, ift ent*
Weber ein Ignorant, ober ein äßeujc^enftnb, toetc^eS an jQ*
ftematifi^ aifsgebttbetrr @efc^acf(ofigfeit leibet, ^ag eS bei
\
un^ jn Sanbe nod) berartigc Äänje, iebenfaUS jur Slbwcc^felnng,
gicbt ift ja betannt, wie eDcnfattS ©piejsbnrger ejiftircn. welche
bei jeber ©clegen^cit üon ben befannten guten alten 3^itcu
mnhteln. ?(bjcjc{)en baüon, bai3 man in frnfjeren '$/:\Kt\\ bei
Drgekompofitioncn fanm p nnb F (\\\%\\!q, einen triftigen
öJrunb für bieje (£r)d)einnng jn finben bürfte fc^wer werben;
bie Jl)atfad)e giebt aber foüiel jn benten, baß bie alten DrgeU
luevfe arm an '©c^attirnngcn waren. ScbcnfallS entfprac^ bie
*Jonfarbcnarnuitl) ber Drgelregifter berjenigen ber Drc^cfter^*
inftrnmcnte, wie man fid) wol)i feinen Drgeibaner beuten fann,
ber nid)t Siotij üon bem Drcfteitertörper feiner 3^*'^ nimmt,
^^ad) mag noc^ fo üiel rcgiftrirt, ja üiellcid)t nart) bamaligeu
Segriffen bieS (gebiet erfc^öpft t|aben, feine grofjartigften Drgel*
werfe weifen uad) biefer ©eite eine nid)t jii lengnenbe SlrmutJ^
auf. 2)ie befannte gofge war bis l)ente bie, ba§ bie iüfet*=
nnngcn über ben SSortrag feüier S»iU*» "^f^ ^i\Xt ber %\^*
nanut fo gett)eilt fein fonnten. 6s' üerftet)t fid) üon jelb|t,
baf5 ""^^^i^s rtl^ l)oc^geifti(jer SOiufifer niemalv^ fenie S^gcn üon
H— '/egal t)eruntergearbatet t)at. Xt)atfad)e ift, bafe giiebemann,
fefbft gciftüoHer Äünftler, bie l)o()e Ännft beS SiegiftrirenS
feinem SBater abge(anfd)t, fowie, bafe er wie (Smannel fcftou in
früljer Sugenb ben SJater mi) biefer ©eite ju unterftä|}en
batten. Drd}eftrafe ©eiten tjingegen, weifen bic 'öac^'f^eu
Drgefwerfe anS obigem ©runbe'ni^t auf. SÄe^r \\\\\i me^r
löft fid) nun ber ftarre Drgelton anS feiner ^üUe. ®in ®bcr*
l)arbt g. Haider, ©übbeutjdier, mit einem (Semütt)reid)tl)nm unb
ausgeprägtem ©inn für Drd)eftercolorit, überträgt biefe (Sigen^
fd)aftcn auf bie Drgel. fiange ^^t\i üergel)t, elje bieorgel*
compofitore SSeft üon biefen ©rrAingenfdjaften tonpoetifd^er
i)^fatnr, 9ioti^ nimmt, obfd)on einige norb* wie fübbentf^e
Weifter ber Drgel, Slnflänge in il)rcn Jtompofitionen bringen.
Sifjt ift aud) l)ier berjenige, ber als Xonpoet unb 5;oMmolet
bie 3nitiatiüe ergreift, "^y^l^w glaubt bie ©prac^e feiner fin*
fonifc^en 5)id)tungcn ju üerne^men, fobalb man feiner ^ro^
Poeten* unb Sac^fautafie gebenft. Sifjt benft fic^ in biefen
SBerfen bie Drgel als ein*Drd)efterinftrnment moDcrner 2lrt
3n biefem ©inne muffen beibe 28erfe anc^ üorgefnl)rt werben.
NB. @ine eingej^enbe 9tnaltjfe {\\<Ki\ äftbetifc^er ©eite) beiber
Sompofitionen in SSerbiubnug mit ord)eftraler SRegijtrirung,
wäre gewife ein ^(xw}, üerbienftüoßeS Unternehmen. — Dbfd^on
SKagner uid^tS fiir Drgel gefd)rieben, fo finb SRomente feiner
SSorfpiele j^n feinen S>ramnt eine wa{)re 5""i^9^"^^ f"^' ^*^*
ganiften. 3dj erinnere nnr an bie ©inleitung jn 5;riftan unb
Sfolbe, baS ift Trauer im Drcfteftergewanbe. ?llle biefe 3^^=
d^en gemal)neu ben Drganiften, fein Drgelfpiel ebenfalls or*
^eftral. wenigftenS in ben ©nleitungen wie befonberS in ben
9?ad)fpielen ju geftalten,^umal,wenn'er ber glüdlicfie Snijabcr
einer mobenien Drgel ift. S)iefe ®elegcnl)e{t WüJ}rnel)menb,
üenoeifeid) bie ©etbeiligten gleicftjeitig auf ben fc^önen SJüttel»
fa^ iuHiuon ber E-mollfonate "^^w SRitter. 2)iefer ©afe ift
9x\vi, wa^re $erle, üoller ©tinunung, weld)er, mit einem Sc^lufe
(bie le^te 3;onfignr immittirenb gel}alten) üerfel)en, fel)r gut
als felbftftänbige Äoujertpiece üorgefül)rt werben fann. !öei
ben 3)2angel an jartgebaltenen Jton,^ertfä^en, füllte man nic^t
üerfäumen ancö biefe^ßiece, (getrennt üon ber übrigen ©onatc)
bem 9iepertoir einsuüerleiben. Äollegen , weld^e fid^ baf ür
intereffiren , fte^e ic6 gern jn 3)ienften. SBie bie ßijjt'fd^en
DrgelWerfe \^t\\ ©inn für ordjeftrale garben nähren, |o birgt
aiuib ber SRittelfa^ ber £-molIfonate üon 9}itter, inSbefonbere
in feinem lejjten SDrittel orc^eftrale aWomcnte, welche ber Dr^?
ganift uid^t genug in ftciö aufnehmen fann. —
Sei eiiige^enbem ©tiibinm finbet man üielfad^ @elegen()ett
bie Drc^eftrirung ber Drgel auj^uwenben in ben ^errlic^en
©onaten beS SKün^cner aHeifterS So f. K^cinberger (üergL
jj. S. bie genialen iöeiftnngen in ben ©onaten 10—14, in ben
9)2ono logen, ben (S^arafterftüden 2c.) 93ie üiele Stlang«
färben fann man j. 93. im erften ©age ber 11., tu bem ret«
jenben $aftorale ber 12. ©onate 2c. ^^ur Geltung bringen!
3n geiftüoUen 9tegiftercombinationen fann man auc^ bie
effeftüoQen SBerfe eines @uilmant unb SSibor benu^en.
?lud) bie neuerfc^ienene 2. Drgetf onate üon $rof.
SB ermann in ^reSbai giebt üielfac^ Seranlaffuitg ju wir«^
fungSüoUer Siegiftrirung. l)ie Sieb.
— 54
©ngclbve^t, ?(. 18 Drflclüovfpielc jur Ucbung uiib jum
®ebraud^cbcim®ottc^bicu[tc. CliiebIinbiir<i,SJictT)Civ 1,50.^.
Äleuicre gütiucn, imd^ guten Körnten unb feinem Sn^alt
S)ic ^ebQU?(pplifatnr ift beiflefüflt. ©e^r cmpfet|lcn«mcvtl)!
Srautncv, gr, 9Sil(). (©tabttuntov in iRörblingcn), Dp. 22:
©anunlung 4)tinim. ^rauergefänge für gem. S^or, bearb.
unb ()crandgeg, Kövblingcn, ^^erf, 1 .4^. 25 :^,
@ine ganj brauchbare ©ammtung, bie 40 befanntc unb
Weniger bclannte gut bearbeitete erufte'iüujäfee enthalt.
§ a r t ^ a n , Dr. §an« unb %. SB. I r a n t n e r : 370 Sf)oraU
ätDijd&cnjpiele in ben gebväncbli^ftcn 2)ur=^ unb lOloü^
unb in ben ßirc^entonarten. (Sbcnbaf. 2 Wll
§ier finb boc^ ioot)l nur Strüpt)cn- aber feine ^eil'^'"*
3tt)ifc^enjpiele gemeint, beitu lefetere finb ja in neuerer Q^it
auf bem 3ln^ftcrbcetat gcfe^jt. ®a\\f^ tvirb man fie inbcfe afö
not^menbige ^^erbinbungSglieber etnjehier 7^eile nic^t audju^
rotten uerfnögen. 35ie oorliegenben Snterlubien finb uielfeitig
in ber^orm unb gut gearbeitet, fo baj^ man fie empfehlen tann.
SRabid^, ®rnft: ?ßjalter unb §arfe. ©cifllicfie ©ejänqe au^
alter unb neuer ^eit f. gem. 6l)or unb 4ftimm. UJfänner*
gefang, 4. ^eft: Seicf|t wi^fü^rbare äßotetten unb geift^
iicf)c Sieber für gem. 6l)ür jufammengefteUt unb bearb.
ißangenfalja, Setjer.
Siid^t tpeuiger benn 77 Dielfacö neubearbeitetc loeniger
belannte geiftlid^'e liebliche Sieber birgt bieje ^oc^fd|ä|^bare
©ammlung für aQe 0äUe» be^ fircftlic^en Sebeng. ®d iit ju
ertoarten, "bafe biefe^ ^cft ebenfo frcuubtidöe ?(ufnal)me finbet
toie bie frül)eren, nmfometjr a(^ bie gegebenen ©öfec aud|
fd^n)äcl^eren ^t)ören jugäugltc^ finb.
»Inment^al, ?ßauf. Dp. 51: gantafie (St^mott. S»r. 3) für
bie Drgel jum SSortragc in geiftlidjen Sonjertcn.
Dp. 54: 9 Drgelftüdc ^ur SBenoerttjung im @otte«^
bienfte ober auc^ jum Vortrage in geiftlic^en (Sonjerten.
Dp. 55 : 8 breiftimmige S^oralfigurationen in triomäSiger
?lu^fü^rung, jum ®ebrauc^ beim ©otte^bienfte ober bei
ftirdjencoujerten.
Dp. 56: S)er 61. $falm für 1 Sllt* ober »aritonftimme
mit Drgelbegl. Sangenfalja, SJci)er.
Dp. 57 : ©onate (9?r. 1, E^bur) f. b. Drgef. ^ranf*
fnrt a. D., ®. Söratfifcfj. 2.50 Ji.
3Bät)renb bie fübbcutfc^e Draet}d)ule nenerbingS me^r
unb mel)r in erfreulic^fter SKcife in Den Sßorbergrunb tritt, ift
cg und ganj anqene^i, aud^ aug ber norbbeutfc^en DrgcU
fc^ule aci^tung§üoUe§ S?eue gebü^renb t)orjufüt)ren, um fo nie^r
ol^ ber gra'nffurter 3}ieifter unbebingt al§ ein ioirllid^ ^e*
rufcner ansufe^en ift. 3)ic ^antafic ' bcftebt ciw^ einer pom^
pöien Sinlcitung in SUmoH. S)er jmeite ©a^ (5*bur) ift ein
conjertaleö freiet mclobifcfte^ ©ebilbe für eme feine Drgel.
^er legte ©ag bringt eine ac^tungemertl)e ^uge in ^l-moO.
S)ic SSor* unb Siad^fpiele beg folgeiiben Dpu« finb t^eifö frei,
t^eifö ju belannten S^orälen gejc^riebcn. ?[ndö bier finbet
man ferne ©c^ablonenjac^en. 2)ag fugirte ytad)\\>xA in S)*bur
om ©c^tug j^at und befonberd tmpouirt. 3n ben triomä^igen
6I)oraIüorfpie(en beS Dp. 55 äcigt fid) ber 91utor a(S getoiegter
lebendüoOer Sontrapunftifer. %ai Bittgebet nac^ beut 61.
$fa(m ift toeiter audgefü^rt, fe^r erbaulicq unb banfbar. 3)ie
Drgetbe^Ieitung ift n)ic^tig.
S)(e Drgelfonate beginnt mit einem SQegro briofo
(6*bur, ^4). Sieben ber glänjenbeu ßauptpartie tt)ei§ ber
autor awäi jortcre ®ebi(bc toirffam einjiifü^reu unb fünftlerifc^
u einem ©anjen jn oereinigen. ®ad Andante sostenuto in
d^bur ift für 3 ÜRanuale unb 5ßebal berechnet; e§ ift im
freien ßonjertft^Ie getialten unb bon günftiger SSirfung. 3m
finale beginnt eine marfc^artige (Einleitung, xooxan fid^ eine
bridante §uge fd^tiegt. ^ie @ingangdgebanfen toieber^olen
fic^ unb bad ®anje fd)(ieBt effeftuoO ab.
©iebelö, grj. 3)cr muftfoerftänbige Draanift. IL 2:^eil;
^ie itirc^enmufif in ^armonifierten befangen, georbnet
nac^ ben 8 ^ir^entonarten, entt^alten 107 iRummern in
^
ber urfprünglic^en^on^ö()e tok in aQen möglichen 'Srand^
pofitionen für Drael- uttb &armoniumfpie(. jum großen
^t)ei{ aucl^ brauchbar für Ben 4 ftimmigen ®efang ge^
mifc^ten S^ore^^, angerbem 60 äJiobnlattonen in allen
5;onarten. ^ßaberborn, ©c^öniitgiö, 3 .Ji,
3Ber auf bem ©tanbpuuftc bed ^erfaffertJ fte^t, bafe alleÄ
§eil ber 3Rnfif in ben alten Äirc^entouarten ru^t, mirb in
bem üorliegenben 2. 5;^eile beö tt)o^laudgcftatteten SBerfcg fidler
SBcfricbtQuitg geniefeeir, benn er finbet ^ter altfirc^lic^c ©ä^c in
großer iuJenge, nac^ ben firc^lic^en ^eften georbnet in allen
altfirc^lic^en Tonarten unb bereu SSerfegungen. SRerfiDürbiger
SSeife t)abea mir über bie fo^euannten ^lalmeutöne fcinerlet
Unterioeijung gefunben. ©d)lieBlic^ finbet man ?lnmeifung in
ber ^randpouiefunft lutb einfache SEBetfen ju mobuliren. 3m
?ln^ange befpric^t ber ?tutor bie Äfforbc, welche ber neueren
iü^ifif artgc^ören.
3o()anned 3<^()ii'^ Dierftimmiged Welobienbu^ ^um ®e^
fangbucb ber eDange(.4ut(). Jtird)e in 9)a^ent ift )oeben in
13., megrfad^ oerbefferter Jluftage erfc^ienen.
3at)n'd S^oralbuc^ ^at feit feinem erften Srfc^einen bie
fü^renbe ©tellung unter allen jeit^er erfd^ienenen ül)nlic^en
SKerfcn behauptet. ?ln ©teile ber tiefgc^euben Bewegung,
meiere cd in ben 50. Sauren ueruriac^te, ift l)eute ii.i ber
ba^erifc^cn Sanbedfire^c uöHigc 9?ertraut^eit getreten, unb baS
ajWobienbuc^ gel)ört jum eifernen SBeftanbe ber firc^lic^en
9D?ufifliteratur. 3n allen ®emeinben ald oorgefd&riebened
St)oralbucö eiugefül)rt, unb üom fgl. ba^r. Dberfonfiftorium
jur 9lnfd)affung and ^irc^enftiftungdmitteln bireft entpfol)len,
bebarf ed bei ®eiftlid)en lutb Sel)rern moljl feiner befonbereu
@mpfet)luna. "S&mw^ mir Ijiemit boc^ auf bte dleuauftage \)uu
meifen, gejdQie^t ed ni(^t jum minbeften bed^atb, um bie 9tuf^
mertjamieit Weiterer firc^lid^ gefinnter Äreije barauf ju lenfen.
3)ie 33orjüge ber 3i^^"1fÖen iS^oralbearbeituujj finb allfeitig
anerfannt: (Sine uon größter ^ertrautt)eit ntit bem ©d^age
eoangelifc^erÄirc^enmufif jengenbc §ludmai)l, — c^arafteriftifc^e,
bem ®eifte ber alten Äird^enlieber treue ^armonifirung, —
üor allem unentmegte ®eltenbntac^iutg bed audbrudduotlen, ur«
fprünglicben 9il)^t^mud im ®cgeufag ju ber monotonen ©c^reib^^
n)eife anberer @l)oralbüc^er unb gute ^ü^run^ ber einjelnen
©timmen. 2)ie ©c^reibmeife ift bcrart, bafe bte (Sboräle auc^
auf bem Harmonium ober bem Jllauier gefpielt, ferner aber
aud^ Dom gemi|c^ten S^ore gefungen luerben fönnen. 3n ben
ant ©c^Iuffe beigegebeuen ?[nt)ängeu birgt fic^ eine Sülle let)r*
reicher iP{itti)eilungen über 9}erdma§ unb Urjprung ber beor«
beiteten 6^orä(e, ioeldje bem 3)ielobienbu(^ grogen SSertl) \>cx^
leiten. 3)ad SOielobienbud^, oon beffen (Srtrag ein 3;^eil ber
aHaenteinen ^farrmittioeiifaffa jn ®ute fommt, ift nac^ bem
biejer Äaffa jufte^enbem SBerlagdred|te j. 3- ^em SBerlage üon
S^eob. JBläfing'd Unio.-Sönc^^aublnng (§and SUiefeer unb 9tii(j.
(Sifflänber) in ©rlangen übertragen ttjorbcn. S>er ?ßreid ift
für ein ungcbunbened ©jemplar- mif 4 ajff. 50 $fg., für ein
gebunbened auf 5 9Jif. 50 ^fg. angeje^t.
Döring, Äarl §einri4 Dp. 70: 2 oierft. SKänner*
c^ore. SWagbcburg, ^inric^dt)ofen, 2. §. ä 1 Ji.
Dp. 71: 2ft. 3)?änner^örc. SBien, 3ieba^ & JRo-
bitfc^ef, 2. §. ä 1 Jt 20 ^.
Dp. 72: 4ft. SDiänncrc^öre- Seipjig, (gulenbnrg,
2. S). a 1,60 JL
Dp. 73: 2 Sffänncr^öre, ebenbaf. 2. §. 1,60 JL,
Dp. 67: 8 Älaütcrctüben in rut)enber fort*
rüdenber ^anblage jur Seförberung bon
Äraft, Xon unb ®'eläufigfeit für SBorgefd^rit«'
tene ber SKittclflufc. S)redben, §offa^rt, 2 Ji.
Dp. 69: Älaöicretübcn f. Unab^ängtgmac^ung
ber Ringer unb jur Uebung im S^randponiren
f. 8Sorge1d|rittene ber ajJittclftnfe. Seipjig, (£u*
lenburg. ^. I 3,60 ^ $. II 3 ^.
3)ie „?lbenbbämmeruna/' in Dp. 70 ift ein öorjüglicft
gelungener ftimmnngdboller Sl)or, ber feiner SSirfung gen?ig
fein barf. S)ad bcii^cgtc üolfÄt^ümtic^e „SBanberlieb" «be!
-- 55 —
fu^t ä6er bzn ^teiinung^jc^iuer} in Qciuinnenbfter ^t\)t Iw-
toegjuf ommeu , geiDiB luaitcf^en juugeii ©äitgermaiui {ein* jum
tjrommeii. Sir. 1 bc^Dp. 71: „3" weinen g»&c» biejc^lnm*
mernbc SäJclt" ift ein ©tiinniung^bilb uon berürfenbcm acuter.
S)oS ^grii^Iinfl^Iieb'^ (9ir. '9) ift t);n jnflcnblic^m ^encr
turc^binngcn nnb n)ivb bei feinem f(angltd)en 9ieiie fic^erüc^
üicl (äingaiig finben. Op. 72 bietet al§' erfte ®abe ein ^®ebet
anf bcn SBaffcni", boÄ burc^an« nid^t „tmifferig'' ift, benn e^
^eigt lüic bcr ©re^bencr Weiftst nic^t erfolgtod nn bo^ reli*
atöje ®efübl bentfc^er ©änger apellirt; 3n „^ciniatl) nnb
Siebe" greift er bcn ©ingenbcn cbenfiiHö cnergifdj anS ^cr^,
inbem er. jiuei ber ebelftcn iöegriffe erfofjircic^ lüoc^rnft. Sn
9?r. i bc§ Op. 73: „?(benb{ieli" loirb^ ®inem fo tranlicft nnb
tDOt)(ig um§l£)erii, bafe man ben Scftmcr^ jcf)icr ucrgiBt. ©inen
teijenben ?(ppcnbiy bilbet 9?r. 2, baÄ ainnntl)ige„©c^li»nmer*
lieb", fturjnm: 2)ie 5)öring*jc^cn ®aben gehören jn ben
heften, \oa^ wir in ber ©egenmart l)aben. 55^*^^"^ fnv joldic,
toelc^e nacö S^riuialen angeln, jcftreibt nnjer SWeifter nirf)t;
feine ®ebilbe «erlangen Diclmel)r ernfteS Stnbinm nnb lieber
üoHeg SSerfenfen in ben Sn^alt nnb barin beftet)t boc^ fieser
ba^ äd^te ©angerieben.
?lnf bem ®ebietc ber rationellen Älauierpäba*
ogi! gehört nnfer uerel)rter ?(ntor nnbebingt jn ben beften
förbcrern berfelbcn. @r n)i(?bert)oIt ni(^t etma bereit« S)a*
getoefeneS. {onbcrn er Utrt>t crfprieBlirf) 3knti jn läge ä»
bringen, inbem er jdjarffinliig üürt)anbene Siidcn im Uebnng«*
material, ba« er immer intereffant jn geftaltcn weife, aii«-
^tfiiDen jnc^t, nnb bc^^aib finb ferne ®aben immer bebentenb.
3n bem SBortüort jnc^t er bie mafegcbeiiben ®eficöt§pnnfte bei
bcn betreffenbni ©tubien immer Kar barjnlegen. S)ie gefteHten
3iefe bci^üglicft bcr flraftbeförbernng 2C in Dp. 67 werben
gleichmäßig für bcibe §änbe, bei forgfältigem ©tubinm erreid^t
werben. ®anj bebentenb finb bie Sjcrcitien be§ Dp. 69.
S)a§fetbe barf al« ein bibaftifc^e« Ü)Jeifterwcrf erftcn Stange«
ongejel)cn werben, benn bie beiben ^anpt^^wede bicfer ucrbienft*
Üdjen ?lrbcit werben fic^cr in befter SBcije erreicht werben.
^cc^nifdje ©tnbien fitr bie Drget. ©in Supple*
ment jn jeber Drgelfcftnle, ent^altenb jtjftcmatifc^e
UcbnngcH für >ßcbal allein ald ®rnnblage jn einer neuen
uirtnofen ^cbalterf)nif (mit S)urcftfn^rnng einer neuen
9lpplicatnr nnb auöfn^rlicfter ?lna(^ic ber gn§anid}Iag«*
bewegnngen ;) portjpt)üne SJorübungeii für jcbe §anb allein,
für beibe ^anbe auf bemjclbcn ober auf üerffl)iebenen
Älauiercn ol)ne nnb mit ^ebal, nnb agogifc^e ©tubien
al§ ®rnnblage an«brucif«uollen ©piel« alif ber Drgel
üon Dr. ^ugo Stiemänn nnb Sari ?lrmbruft.
Seipiig, 9iieter*93iebermann, 3 J6 netto.
3)er erftaenannte 9lutor ift einer ber uielfeitigften nnb
fleiBigften Mnftler ber ®cgcnwart, welcher auf ben uerjc^ie*
benften Gebieten ber ÜÄnfif acaf^tung«wertl}c«, ja JKefonna*
tifc^e« geleiftet t)at. ©ein JKitarbeiter ift ein tüdjtiger Drget
lünftlcr ber freien ©tabt Hamburg. Scibe t)aben c« unter=^
iiommen , ba« $ebalfpiel auf ber Drgct in ein neue« ©tjftem
in bringen nnb bafür neue ©ejeidönüngen ju erfinben. 35er
erftere SJerfuc^ ift wot)l gan^ oerbienftlic^ , ob aber bie fc^r
t)eriWi(ften jWanjig neue 9lpplicatnrieic^en (Singang finben
Werben, ift fe^r ju bejtpetfeln, ba bieie ganje ®efc^^te äufeerft
öerwicfelt ift, fo bafe e« unenblicb f^wer galten bfirfte, ben
Drgelbefliffcnen biefe JRunenid^rif t feft einjuprägen. äöie würbe
cS wo^l fein, wenn für ben gingerfa^ M6f 20 nerfcöiebenc
^eic^en eingeführt würben?! ©ic^er wo^l and^ erjd^werenb
für ben Unterricht. ©cf|on bie 9Jitter'fc^e unb ^aupt'fc^e
^eseic^nung ift etwa« wiQfihrlic^ nnb gefnd^t.^ äBä^renb man
bcn gingerfafe ^auf^ einfach burc^ B^tfcin anbentet, warum
wiK man bie 3<ffe^'" >ti4^ ^^^^ bei Dem f^ugfa^e beibebalten,
um fo me^r ba ^ier bie Qaf)ki\ 1—4, nebft ben Söudöftaben
a (?lbfafe) unb s (©pibe) üoäftänbig an«reic^en? JBerbiente
SKänner wie Dr. Xöpfer, 3ol). unb griebr. ©cöneiber, §.
©attler nnb Dr. SSoldtmar l|aben fic^ bamit begnügt SBarum
liriQ man weiter fc^weifen , wenn ba« ®nU )p na^e liegt ?
S>er SBorfcftlag Dr. granj fiifüt«, ber fic^ äufeerorbentiid^
für ba« fünftlerifc^c Drgelfpiel interejfirte, war fieser fo übel
nic^t, wenn er meinte, für ben liuEen ^n| ftreic^e man bie
9totcn ab* unb für ben rechten aufwärt«. @infact)^cit imb
?lnfd&aulicbfeit bleiben woljl für alle Qüt bie fiebere ®runblage
für ben Unterrid^i '. . '
S9a« mm' bie geboteiTen äHanual« unb $ebit}übnngen
anbelangt, fo l)altcn wir biefelben für ganj erfpriefelid). 92od)
uollftänbiger würben biefelben fein, wenn eine be«fatfige 9lel)«
renlefe ber einfc^lagenben ©teBcn au« ben beften Drgelwcrfen
ber ^lU nnb SWenjcit beigefügt worben toäre.
^abert, 3ol}anuc« @ü.:
a) Drgelcompofitionen. 1. Södub. (Dp. 10, 26,
36 nnb 69) entf)altenb;
b) ^raftifc^e Drgelfc^ule. Dp. 16, 1. öanb.
c) SKiuiatnren. 4 c^arafteriftifd&e Sionftüdfe
für ba«^ianofortc. ßeipjig, JBreitfopf & ^ärtel.
§eft 1 enthält eine große SWenge Heiner formen, wie
fie beim fat^olifd^en 9iitn«'gcbräuc^lic§ finb, be«gl. anc^^. 2,
ba« anc^ 4 fleine ©tubien im boppeltem Sontrapunft ber
SRone entf)ält. §. 3 bringt 100 fnrje 3Sor* unb ßwifc^enfpiele
fiW Äirf^enlicbem bc« Drgelbuc^e« für bie öfterreic^ifcf)e Sirenen*
proüinj. ®a« 4. Jyeft bietet ^erftreute« in allen formen.
S)er SJcrf. ift ein SWeiftcr be« Tlaffifc^en Sontrapuntte« unb
feine ®abcn finb baljier eine Qmtc ber fat^olifcl)en Drgelfpiel*
Sitteratur.
3)ic in 3. Sluftage erfcbiencne Drgelfc^ule bürfte
fatl)olifc6en Drganiften fe^r loillfoumien fein. S5cr erfte 2!f)cil
bietet 2ftimmige Uebungen für ba« TOannal fowie bie erften
^cbalübungciL S)cr 2.' 3;^eil : S)reiftimmige 9J?annaläbungcn
unb ^ebalftubien. 3;i)eil 3: ?ßebalnbuugeu (Unter unb Uc^
berfeben). 3m ?lnl)ünge finb bie uerfdjicbenen gormeir ber
Drgelcompofition ^ur ^Infc^auung gebracht. 93ei einc,r neuen
?lnflage wären wo^l ancf) Üfieifterfci^e flaffifc^er Drgelcompo«
niften ganj am $la|;e.
^ie äWiniaturen finb poetifc^e ©timmung«bilber, bie
fid^ felbft empfel)lcn.
3ot).©eb.öadj« „wo^ltemperirte« ßlauier". ^fjra«
fierung«au«gabe uon Dr. ßngo SRiemann.
2. 2:1)., 5. §. ßeipäig, Äatfut« JRac^folgcr.
?lnd) biefe« §eft üerbient wegen ber neuen eigenortigcn
9luffaffung be« Ungemein fleißigen ^eräu«geber« bcfonbere
95ead)tnng -ber 93ad^lwct)rer. .
$DJattt)ifon:^^anfen; ®., Dp. 28: „Slbbent^ Sonftücf
für Drgel, Sfopeii^agen unb Seip^ig, SBil^. Raufen.
3)iefer eigenartigen unb wirfungSopIlen gantafie liegt
eine ?lbt)eut«meiobie o'onSl. ^. SBerggren jiv®runbe, wetcfter
ber Äopen^agcucr SKeifter oerfc^iebenc geiftüoUc ^Äetamorp^ofen
angebeit)en ließ, ol)ne bcfonbere SSirtuofität jn beanfpruc^en.
(S^re fei ®ott in ber §Ö^e! ?llte unb neue 9Bei^*
nac^t«lieber für 1 ober 2 ©ingft. (Die äJWobien in
mittlerer Jontage mit leichter ;^arm.' ober Älaüierbegt.,
bearb. u. ®uft.*§ecf|t (op. 25) $. 1 unb 2 ä 20 $f.
Jäueblinburg SJieweg.
Sieben gutem eilten bringt ha^ nettau«geftattete Sßerf«
d^en anc^ einige« Keue öon rechter SBeihe. 28 SWt? bieten
Wo^l eine binldnglic^e ?lnäaf)l ßieber jur SScrtjefrTlic^uiig be«
fc^önften aller gefte. ' . . -
ßec^l, ®uft.. Dp. 26: 6 fiieber f. gcrii. (£l)or. : §eft
1 unb 2. ^. ä 1 Ji. ©t. 1,20. Berlin, ©utjbac$.
9llle 6 ®cjänge al«: SBanberlieb o. ®oet^c, „nimmer*
gebac^t" (o. ©lebel), ®e|ang im ®Yürten (®eibel), „ac^i über
bie falfc^en 3""9^»" (ftuglcr), ba« ^erbrod)eneÄrüglein(®reif)
„unter blü^enben Zäunten" (®eufic^en) finb mufifalifc^ ^ut
erfunben, nuififalifc^ abgernnbet, fangbar gefegt mtb poettfc^
empfnnben. @tn)a« bcfonbere« ^ine« ^dt ber Äomponift in
^r. 6 geboten. @« muß aber gut ftubirt fein.
Musica Sacra. 9[utl)ologie be« eb.^irc^engefange«
uon ber lReformation«5eit bi« jur ®egenwart
:. in ber Drbnunij be«Äir4enia^re«. . Slucngreun«
ben geiftli^er aRuftt, in«befonbere aber jlird^enc^ören unb
— 56 —
©ciniiöuevcinen flcmibmct u. Dr. ÜJ^ $». Sd) fetterer.
2. 83dnb: 5"*'t* »"l> inetjrftinnnifje ©ciäiiqe.
a»nuct)cn, ^ccf.
?(ik(i bicier Öaitb ift cbeiijo cmpfe()(ciiörocrt() ibie ber
erftc. Ter uorliefleiibc neue 2;i)ell bviiiflt 50 längere unb
füri^ere mehrftiHiniicie, flut an§iieiüäl)lte Sälje refp. „®d)äUe"
\)on 3ot). ecciub, Ö. ®efiu^, 3ol). $iul)elbe(, ©nftolbi, ©e^^
n!QMtiu§, 2)?. ^rätoriiiö, W. graiicf, 3. ©tobäii^, öeinrirf)
ec^iiU, 99?. aüulpni«, 3)?. JUteiibnrfl, 9(. ^erbft, ^. Sci^riiifl,
3J?. 3c""^v, Sot). SRüfeniiuifler, ^?(. t^rtiiuneri'. inibt, 3S. gab*
riciu*5, 3ol). ?D?id). 4^ad), SI)vifti>p() g. ^J3rtd) (ihm id)rcibt ber
^crau^ftcbcr bieprciditifle 8ft. 9)?otette: „3d) (äffe btd) uic^t"?c.
ju, lucilircnb fic ?lnbere ©eb. ^^ad) ^ueicjiien; tuer £)at mm
red)t?), gr. @d)neiber, Stnn,v Trobijd), iS. g-. 9{id)tcr, 9}/en*
belML^t)"r Dt'- $*^T^^nir Dr. Sii'fe^ Dr. <2d)(etterer, 5(lfr. 2)rc*
gert. iJlii bell i]vöBeren uielftiuiniirtcii ®ebilbeu , fömieii fic^
liaturlid) mir jai)lreid)erc unb cjiit gcidjulic ISDöro l)ctl)cilißcn.
9lnffüfftunqeu.
CScislar« Geistliches Cuiicert in der Markikirche. Sonutag^,
den ^2. März 1891, abends H Ülir, g;egeben Tun dem Organisten
W. $clirader aus Osterode a. Haiz, unter Mitwirkang vou Fräulein
A. Roth, Concertftiiugeriu ans Brannsehweig. Programm. 1. Präin-
diuiii n^mX Futfe H-moll Ton J. S. Bach. "2., Arie ans Elias : „Weh
ihnen** von tiendelssohu. 3 Choralvorspiel zn: .,Ein Läronilein
geht" von J S. Bach. (..An Wasserfliissen Bahylon**.) 4 Busslied
Ton Beethoven. 5 Sonate D-moll op. 148 1. Satz v. J. Rheinberger.
6. a) Arie ans Deborah : „Vor Jehov^hs Angesicht** von Händel,
b) Ans dem Mi»erere: ..Herr, wende ab dein Angesicht*' von Lotti.
7. Zwei religiöse Charakterstücke a) Bitte, b) Ergebung von Man-
heinier. tt a) Wie Gott es will, b) Vater nnser von Winterberger.
9. Passacaglia von Frescobaldi.
Rfitterdant« NederlandscheOrganißten-Ve>e'niging- Gorre-
spondeerend lid : Corns. Immig jr. Kerkelijke Mnziekuiivoering in
de EvHUgelisch-Lnt hersehe Kerk, ten bäte van het Pensionen- en
Ouderstenningsfduds van bovengeneoemde Vereeiniging, the geveu
door den Heer Corus Ininiig jr , Organist der Ev-Lnth. Kerk, met
wewillende medeweikiug van de Heeren A. KrnI Jr, Organist der
RemouKtrantsche Kerk (Orgel). A J Stoon (Baryron). U.L VinkeJr.
(Viodl), A. H. Fasel «Alt), en het Kwartet van Rotte's Mannenkoor,
op Dinr^dag 10. Febrnari 1891, des avonds te 8 nien. Programma.
1. Einleitung nnd Dtippelfu^e van J B. Litzan. Voor Oruel, door
den HeerCtirnsImniii; Jr. 2. Deliver me, o inyGod v G. Bottestni.
Voor Baryton door den Heer A. J. Stu(»n 3 Miendiied van Jos
Rheinberger. Voor Viool. door de Heer H L Vinke Jr. 4.i> In 't
Boiich. I». Berg en DhI v. Job J H Verhnlnt Duor het Kwartet
van Rotte's Mnunekoor. 5. Sonate Nr. 3 y. F MendfUsohh-Bartholdy.
a) C(»n moto maestoso, h) Andante tranqnido Viior Orgel, door
den Heer a. Kml Jr. Ha) Adagio v. Carl Reinecke, h) Andante
Religiosa v. G. Goltermaun Voor Air, door den Heer A. H. Fagel.
7. Reeiutiv und Aria nit ..Die Auferstehnni?'* v. G. A. Heinze. Voor
Baryt on. door den Heer A. J. ^toon 8. Elegie v H, de Lnnge f.
Voor Viool, door den Heer H L Vinke Jr. '9«) Ruhe v. F. Abt.
b) Lentelied v. Job. J. H. Vei hülst. Door het Kwartet van Rotte's
Mannenkoor. 10 Sonate v. G. Uerkel. Vor Orgel 4-handig en
dnbbel Pedael, door de Heeren Corns Immiir Jr. en A. Krul Jr.
No. 2 en 7 begeleid door den Heer A. Kniil Jr, No. 3. 6 en 8
begeleid door den Hear Corns. Immig Jr.
Ilriff« Orgelbespeling in het Ketkgebonw der EvHngelisch-
LntherKuhe Getneente. te ueven d«ior den Heeren Corn'rt. ImniigJr.,
Organist der Evangelisch-Lnthersche Kerk te Rotterdam, en A Krnl Jr.
Or|ran)^t der Remonstrantsche Kerk te Rotterdam, op Dinsdag,
27 Jannari 1891, des avonds te Suren. Programma. 1 Feat-Intrade
(D- Dur) van W. Volkmar. 2a) Andante von S. de LMUife. f.
b) Bagatelle van Corn's Immig Jr. 3a» Adagio (DeK-Dur>. b> Aliend-
Hed van J. B Litzan. 4 2e Sonate van F. Blendelsaohn-Bartholdy.
a) Grave, Adagio, Allegro Maestoso e Vivace, b) Fni^ue, Allegni
Moderato. 5a) Andante (C-Moll) van V. £ van Tnieuen. b) In
Uemoriam van C Hooft. H. Fuga van John Bennet 7. >'ouate van
W J. Weathrook. a) Allegro Moderato. b) Adairio. Piü Mosso.
c) Tempo di Menuette Trio 8. Sonate van G. Heikel, a) Allegro
Moderato, b) Adauio, c. Allegro con fnoco. Fuga No 1 en S voor
Orgel 4-handig. en dnbbel pedanl. No. 2. 4 en ft door den Heer
A. Krnl Jr. Ao. 3. 5 en 7 door den Heer Corn's. Immig Jr.
liTarneni linde. Kirchenconoert hierHelbsr von H Berger
(Organist an St. Marien in Rostock > unter gütiger Mitwirkung der
Concertaängennnen Frau Dr. F. Schulz (Breslau i, Fräulein S. Bran-
mann (Berlins sowie der Herren Mni«ikerH. Ger tuer nnd Fr SchOpp
(Rostock). Programm. 1. Fantasie von Moritz Brosig. 2. Largo
fttr Violine u Orgel von G. F. Händel. 3. Recitativ und Arie von
G F. Händel. 4. Qaartef f : ,.Glaube. Liebe. Holfunng!*' v D. Zander.
5. Hymne fOr Cello u. Orgel von R. E Boikmflhl 6. Litanei auf
„Das Fest aller Seelen von Franz Schubert. 7. Psalm t8: „Herz-
lieb lieb hab ich Dich, oHerr! von D.Zander. 8. Arie , Jerusalem !**
von F. Meudelssohn-Bartboldy. 9. Das Vater-Ünser v. C*rl Nicola.
10. „Der Engel Lied**, für Orgel, Cello und Violine von Q. Braga,
Baden-Baden. Sonnug, den 1. Februar 1891, Abend»
6 Uhr in der geheizten evangelischen Stadtkirche: Concert gegeben
von Alfred Krasselt (Violine) und C. L. Werner (Orsrel) unter gütiger
Mitwirkunir der Ouernsängerin Fräulein Lina Seelos und des evau-
gelisehen Kirchenchors (Dir : Herr B. Greger). Profirramm. 1. Johann
Sebastian Bach (1685^17öOi : G-inoU Fantasie für Orgel. S. D. Bort-
niansky (1752-1825): Hymne fllr Chor. 8 J. Sebastian B-tch :^
Chaconne für die Violine allein 4. Jos. Rheinberger (geh 1839i r
II Satz (Canzone) a. d Orgel-Sonate in E-i-durcuen». A. F. Mendels-
sohn- Bartholdy (18(19— 1847): Sopran-Arie (Adagio, Recitativ und
Allegro maestoso), a. d Oratorium ,.EIias'*. Gesungen von Fräulein
Seelos.) 6. Niels Gade -* C. L. Werner: Romanze a. d. VioliU'
Concert bp. 56 fär Violine und Orgel (Alfred Krasselt gewidmet),
7 F.W. Fräuck (1641-1690): .,Chri«tnacht" fflr Chor. 6. C. L.
Werner: ».Fantasie** in Form eines Themas mit Veränderungen
(filr Orgel). Das behandelte Thema ist nach einer altkirchlicheii
Melodie gesetzt.
4>'irmDiitiimei utl^ ^Dttd()CsCr0ehi. 3» (Smilanb uu6 ^ntc^
vifa ift fii)ou jcit laiißci 3cit ha^ .^aiuioniiim auficr i^ii <iottc*bicnftlidJcu
8iW(fcii nnd) nl« fet)r beliebtet .^auSniftiuniciit eiiificflUivt unMjocl) flefdinft.
yu ^ciitfrfjUiHö abtx-, bei ^Sicflc unb önnptjftc^Iidjftcn tiffcrteftitttü i)cv9Rns
fif, bcflcnncn luir bei ficniblitbeu @iid)eiiünifl, ba^ bn§ J^anuunimu wodf
Hid)t bic ucrbicntc ^Incifeiuiniu] flefuubcu ftiu. — 6ifi in nenciev R^'\i,
jeitbcni l^ciDOlTrtneilbc ÄiUiftlci eine fiirtcintüi n^W^ffc» ftflbeii , bic bcni
Söniiiftci bc« äuftnuncut«^ aiiflcpaftt ift, inc^rt fid) füinbifl bie ^J^id)fro(jc
und) ^annoniiim^ nnb @uttaAe'€ii.ie(u uiib man benennet bkfeni ^nftvit^
meine fomotjl in bev Sniuiltc, ^^etfilleii , Änpcncn aUnud) im ^oncciljaol.
(Sin ind)t /jii uevfennciibe<? ;^cid)eii flvoftcv2ciftnnfl9fiU)ic|feltbei nmerif.
gabiife» beliebt uufticitii] in iljvcn bill uieu ^^Sitiien. — 5)fc ?irei*ftcnuun
evmörtürtjt e«, b(\H trof bei ftciuift ciöeblidien 5rad)ts unb ßoUfpefen (lüic
ii. ^^. au« bem iiiei^uci^ieidjulft bei fyivnm ®cbvü bev i')«^, üeipi^in
^eruoiflebt) 3»ftvuMicnie bei beftieuomiiteu aiiicvif. lyinnen |d)ün füiv. 260
fiefiefeit mevben. 55efarttc* Qnftmment ift nu§ buufieni SBaduuHboU folibe
ftcbaut, öat fünfSRefliftci uiib 8d|iüefluinTid)tunrt ; bic Spielart ift leidji nnb
bequem, bei Jon ift uou fliofter giiltc, an*obuiatiou§f«&lflfeil unb mobU
fliurteub. ^ei fliijftcieu 3»n'Huuieiiteu biefei 9ht fteiflcrt fidj bie uielfeitiflc
i^eiftuiirt«fäl}irtfeit iu bcm l^^aße , bah bei .^örei fdilicftlidj bn\ mäditirteit
Stiiumeudioi ciuei flvofteu ^feifeuoirtcl j^n uaucl)iueu ftlaubt. 5Seldie ci=
tjabenc ^iituun ciicid)t bei ÖJcfauji iu iöcrtlcituufl be« .öunuouium«! —
^ie Ijciiciquirfeub citöiit cd im ^eieiii mit (öeiiie \uib (£clli» ! — 3u ber
%ka\ ift iMeUeid)t fein ^{urifiiifliumeut fo uoiamVcfdiritte^t, bilbet and) feine«
eine fo u>üuid)en«mcvlc ^Icquifitiun füi ©hifirs^lup^ruuj^eu. —
^ic ^inua (i^ebvübci .^ui], £eipj((i]. meldie ibieu iieiicu mit
aiif(baulid)eu 3üufliatioue« ueijebeuen ^iti^couiant fionto unb fliati« vei*
fcubet, flicbt jebeiu Ääufei eiuei ©ottaflc-öiflcl ein (4)rati«r(S;ccnipl au
jl)iei rtiimcu feanuouiumfdiulc unb bietet babuid) ^nv ©elbftcilcmuurt iu
.ui,^ci i^eit ^iilfieid)C ^anb.
^ftltDrt^lli$, tl. Otilt. Q)cfteiu feieite bie Cirtclbauauftalt uou
'Sd)lart & 8i5()uc ba« geft il)ie§ 60 jiii)iirten ^eftebeiil. 3m 3abie 1831
lUüuöeic bei uoi .vuci ^a\nm iiu bobcii '^lltei luui 86 ^ai)m\ ueiftoibcuc
Ciiiclbaumeiftei (Ib. &. ©d)iart nutei eiufadjftcu ^erftöltuiffeu ba% (J^cfdiäft,
iueld)e« feit 1869 bie obii^* (}inua fübit unb je^t einen il^eltiuf fieuieHt
unb i^^ btn i^iönefteu berailHieu (Stabliffeiucut« ffitiit. ^a« <yeft [eieiteu
bie Sbcf« ber ^ivma bie beibeu 3öbuc bctü ^^earünber« - im Greife
ibiei 67 (^biljeu unb Beamten unb ^\ab baffelbe ^eunnift tum beut nut^it
(Siiiueniebuieii, meld)e« biei i(iui]d)eu btn (^bcf« uub ibiem $erfoua( befte^t.
^ p e 11 b a fl e u. ^ie OioeluortiH^c bed ^rofeffor Q). 9)? a 1 1 f) i f o ii ""
Raufen b^^lteu fult^eube« $ro(]iamm : Alfter Soitiafi bm 23. f^bruai :
1. (4>. Wattbifim^J&aufeu: Iiaucniiufit übci 91. fB. ®abc. 2. ^. S.iSabc,.
3 Xouftiicfe, €p. 22. 3. 92eubel«fu()u : 6. Simatc. 4. 3. @. $ad):
$iälubiunt iu (£«sbnr.
2. Vornan, 16. 'mi\vs: 1. £). Wattbifou :: Raufen, (I()ora( mit
$ariatiuneu ($om ^immel bucb, t>a finiuu id) bei). 2. 9Bibor, $iclube,
iiaftoiale, einbaute, Sarflbctto au« Cp. 13. 3. 3.6. ^ad): .«^Iciuc« i^rä:^
lubium uub tätige iu ^bur. 4. 8aiut*@aeu«: 9ibflpfi^bic bittuuuc \>ou
Cp. 7. 5. (E^Tnr f^raucf: ^inait au« Cp. 21.
3. ^Jortrafl, 6.91piil. l ©efar griaiicf: ^i^cc et)mpbouiquc, Op. 17,
2. Q^ SO^attbioU'f)auieu: „^bueut". 3. 9}eiuba : Xf^ema mitral. Op.62
4. 3- ®- ^«A: öoui^eit alleflio 9(sniatt.
4. SSoitiart : 20. ?Ipiil : 3 % d, ©artmaun : f^antaftc &*iuüfl, Op.20,
2. SB. f^riebcmauu ^d|: d^oui^eit ^*iuuU. 3. 3. (B. ^ac^: 3 (S^oraluoi::
jpiele. 4. 9(. (^uihuaut: Cl^iaube Sonate ^-moU, Op. 42.
Sou beu Oi^ieluortidneu be« $iufef|or &. SRattbifous^aiifen« fc^reibt
ba^ ^'opeubanuer ..^apblabet". ^te neunte Serie ber OiHcluortnlfic iu ber
!trinitati«tird)e fdjlog Wontafl, btn 20. 9(prtl. ^te 3abl ber Bubörer ift
im i^aufe ber ^t\t betrieblich gen»ad)feu, biefe (efttere Seiie befuuber« f^at
ftcb einer ^ro^cn Xbctluabme feiten« unferer Wuftfmelt erfreuen fdnnen.
^err ^attbijou^^anfeu oerfte^t bie Huuft, feine 3"4i)i'ct' j^n iuterreffteitn^
obue feinen ®ninbfjf^eu untreu fin loerbeu, lueil er utemal« bem i^meifeU
bafteu <^efd)mo<fe ber Qri)6eren, lueniner finiftnerftAubincu SIKeitne fd)meid)e(t.
3n ber fda^l feiner $ro^raiunte ift ^err SOi^attbifun«|>aufeu fe^r fur^fdlttfi.
/
— 67
^en nlten Stiftern Inftt er bie ibneit n^bii6ieifl)e ^dierfeiniunn ^w ^6eil
luerbcu, i(u f\lfid)er f\^\t ober inad)t er fein ^lubitonuni mit beii befteii
fBeiteii neiieitv Orflelliterntur befaunt. 3)er 9inme be* f^roÄcii Sebnftian
9ad) fte^t fnfl auf aflen $rO}irantmeii, uoii heffeit genialen 6i)t)ue ^ t^riebe«
inonti 9od) bifrten ivir am ^oiitnq ein überaus (im>ve(f)enbed (Sun^ert nud
9:nii>a, niib ^EnAitbcl ^ot man ^dum friifiev in t^odem ^^laBe (teirießeiffonnen.
Untere eint^eimifdien ^eifter ^abe, 3. $. @. ^artnmnn unb ^.
99ntti)ifoni:^an|en lunrben nid)t uerneffen, hin unb luieber ^lUlen tvir axid)
eine neue jfompufitiün uini ber .^anb bed CEiM^crtoeberd feibft. ®nd bie
iieiiei'e, ^ier ninb nnbefannte Oroeffiteratnr betrifft, ^otte £>eri' Wntti)i?uns
Raufen ed nnlenunnmen, und in biefer (Serie eine nmfnffenbe I1eberft(t)t
über bie nenei-e frani(0fifd)e €r()elfd)n(e j^w n^ben unb nid beitn ^enreter
bie bebeutenbften 9Mmen (SC'f^i* (trnncf, ^Mbor unb Q^nilniAnt, oeivjt^lr.
SSon bcm erftcren f^Mm wir bn§ rtMK3rinale(0^ni*21) jpmie bie ■/» u«!»»
ir»iö«*.e Hymplmnique Cpnd 17, uun beut ie^teren bie nrpRe ^«moUSonote
Cp. 42, ein bebeutrnb(9 ^i1, bad uou fompofitDUifdier 8td)erbeit wib
fieuouer iOfenntnift be9 3tM*trumcutc9 i^eunt. .('»err Wnttbifon > £)nnjen hat
mtu n^l^^vt, bnn bie neue fran.UHi)d)e iOiteratur lucfe banfbore unb luürbic^e
9(uf9aben für Ornelfpicler entblilt.
^um lleberfluf^ foH nun wodi bcnicrft tuerben, t>ai alte oben ^e«
nannten Serfc \>on beut C[oni(eit(\eber befriebii^enb au9()efübrt mürben. 6eine
4)Au;( un^emöbnlidie ^ebenidiniu] ber Or^iei ift anerfanut, feine nianueKe
grertiftteit ift fo bebcutenb mie ficber unb ma« fein ^ebalfpiel betrifft, ift er
hier bisher nod) unübeilroffeu. Sriificn mir hier/^u nod) feiue feine, fünft«
lerifdie SfleQiftriernnn» uerfteht man leid)t, bau er feineu nvoßen 9{uf ald
Or^eifpiele'r uid)t umfonft ermorbcn i^t T.
55aben, 11. Wai. :^en* SwucrtsOrflanift d. E Denier hier ift
t>on beut berühmten Cujaniften 9((ej:anbit (Sfuilmant in $arid auf^eforbert
iporben, in einem feiner ü«nizerTM hiMtoriqnei« mit.^nwirfen. 3)ad betwffenbe
(Soiii^eTt fanb am 4. ^nixi ftatt. .f)ea- fBeruer hatte ftd) bemuädift mdi
^arid be^ielKU, um Qleid);(eitif), mie fdiDu früher u)itflethei(t, bad neue ^uu^^ert»
^armouimu feuneu i(n lernen, tueldied d^uilmaut in feinen ^ou,^erten mit
^rvftem SrfoU] gefptelt l)at unb bad ^crr ferner in ^eutfd)lanb eiu^
fuhren fod.
^on ber fd)uen j^u uerbicutem ^(nfehen nel^^fl^^" $ierteljahrfd)rift :
^.ecntralblatt ber beutf^en ?Wnfiht)'iff^uf(6aft" nebft einem 9fuhanflc: ä)a*
^uftflebeu iu ^eutfd)lailb unb im 9(udlaube von O. fB i 1 ( e unb 9(.
W eigner (SeiVi(irt«92eufd)leugta) ift uom 2. ^^aube iüefernug 5 unb 6 er«
fdiieuen. $rei$ Dierjiihrlid) 3 ^efte 2,25 W. ^ad fd)a^bare Or^au flibt
eine banfeudmerthe Ueberftd)t bed qefammteu 9Rufif(ebeiid ber ®cnenmart.
9!u«^nrtteutberfl '(^errenbern, 6. 9(pril). ©eftem würbe
bai hiefinc ^ofte^hnu^ nad) orünbiid)er ^rneuerunn i" feierlichfter ^eife
loteber beut fird)f icheu (Skbrauthe überf^ebeu, moi^u uon feiten ber Oberfirdieu«
behörbe ^rcilat u. $3ittid) uttb Oberronfiftoriafprttfibeut u. @kmminnen er«
fchieuen mareu. ^ie früher in .(^enenberg ihatifl netuefeneu Q^eiftlidieii,
^riilat u. Saiibber^er uon jqeilbroun, bie Getane ^unu, Seppolb unt)
3eaer. Ratten fid)oreid)fafl<»infeltener^oni^hlii)feiteingefuuben unb richteten
her;(lid)e fBovte au t>\t feierubc @)emeiitbe. @iu ^m^ ueued ifieinob hnt bie
innen nun fo prKditin herneftetlte 5tird)e m\ einer Or()e( auS berfjr^ibrif ber
^erreu SBalcfer in Submig^burc) erhalten. 92ad)bem \\t bereite beim $or«
mittafld()otte$bienft ihrelHaft unb @d)i)nheit fiei^eint, entfaltete fie am 9Ia(h«
iuitta<( in einem fird)li(heu (Sou^^ert ihre uofle $rad)t unb reidte Wanni^«
falti(tfeit, tubent im ^echfet mit erbaulid)eu SSorträ^en bed ^entnberger
ßird)euchord ^ad)'fd)e unb 9{eubel€^fohu'fd)e ^erfe uon ihr ertönten. Unb
Aiidi atö ^dteittnip^inftrument f^n Soio^^efanp h^t fie ftd) in herrnd)er
®eife bewahrt. ^iixWi hntte gil. (Sl. Q^utefnuft Don ©tuttnart bie grieuub«
Iid)feit gehabt, i^mci Oratoriumdarien Dorj(utra$)eit. (£d )nar nur eine
©titnme ber banfbareu ^?lnertennunn, bie ihrem flebieqeueu, uornehmen, burd)
abfi>lute SNeiuheit au9(]ei(eid)neteu @)efaii(] flCi^önt mürbe. Uuuerfennbar mar
namentlich bei bnu überaus i^ahlrcid) Derfammelten fianbuoif bieSpanuuun,
mit beul ed biefem Gkfaug laufchte unb eineut (ä^euufje fid) hi"An('' ber uieU
leicht ben meifteu j^inn elften ^al in ihrent £cbeu fo nehoten warb. Sehr
^ahlveid) mar bie )Betheititinng am geftmahl in ber $oft. ^er ftäbtifdie
$ofaunend)or mad)te ^afelmuftf. ^oaft reihte fid) ait Xoaft, unb bie f^reube
mi beut ^Uicflid) beeubeteu nvofjeu ^ert unb ber $anf Qe^en alle babei
thntiii geiuefeuen Jlträfte fant aUfeitiß j^um ?ln$bruct.
9)eethouend letzter ^lünel ^u legten grlilflel Siibmig von
!Bcethown$ t}at fnri^Iid) ber herein $)eethotien'.^aui^ in $)onu enuorbeu.
^a9 3<ift^""^"^ if^ ^i" ^ert bed in $Sieu 18r>l i^eftorbenen ^offlaDiennadjerd
^onrab ^raff, ber im Einfang biefed ^ahrhunbert^ na<f) Wkm fam, bort menen
feiner uor;(ü}^lid)cn grabrifate baib i^u 9Infeheu ßelaitc^te unb \>on Beethoven
feibft mit ber ^nfertic^umj bed iu 9{ebe ftehenben J^rÜHKld beauftragt mürbe,
^rfelbe ift mit 9?ücffid)t auf bie (Bdimerbörinfeit bed ^eifterd uid)t mie
üblich breid)örin, fonbern uierchi)rin befaitet. ^eethoueu beuu6te ihn megen
feiner !{ouftarte iu beu lef^ten l^ebendjahreu faft audfd)IieBlid). ^cidti beut
Xobe be« Weifterd nelannte ber glüflel iu l>tn $eft^ be9 Sud)häubler«
f^ian^ Simmer in Sien unb mürbe, ba beffen Xod)ter ben nad)mali()eu
$farr€r Iföibmaun in fiieftal heiratete, fdilieglich (Sinenthuut ber fjrnmilie
Sibmann tu ^ent. ^ie @d)theit M fJrlüQeld ift urfunblic^ belegt inib
aufterbeui burch ^('^^""ed ^va^md beftätic^t.
Wnf ii^ierenbe Snfefteu. Senn mau im 6ommev hinoud''
^eht in bie frete (S^otieduatur, um ^4 i" Salb unb gfelb beut @knnffe ber
herrlichen ;Suft hiHA^ine^en, ha umtönt beit Sauberer namentlid) beim ^In«
brudK ber ^Ammentuß eilt luelftimmiged Q^oui^ert ber ^inber ber @pitne.
9lud ber )^uft herab, von ttn ©träuchem, \>on btn Qlumeit, aud bein ^rafe,
au% ben (Srblöchem, attd ber Sfeuditißfeit ber Siadim i^irpt unb fchnarrt,
iummt unb biummt, pfeift uitb fingt \>(i9 ^eer befchmiitgter unb )tid)t«
befdjmiuQter, laufeuber unb h^Pfenber Büfetten. Sir heilten unmintürlich
unferen <@d)ritt an. ®ani( in unferer 9lähe, bort von jenem alten Seiben«
bäume ^r, bringt an iui|er £)hr ein ^o^ed (Sk^irpe. 9(n ber ^inttt taftet
ein 9{ofd)udborfrafer mit feineu langen, fnotigen t^ilhlcni entlang. @c
befit^t bie höd)fte @tintnte iu beut gaiii^n 92aturcon;(eil — ba^ uierge«
ftricheite d. Vlud ber f$erne her tönt eilt @^efumme, n>eld)ed M ^u jeuent
ßirpen mie ber^llt j(um^idfant verhalt; biefenXon rufen bie fchmiitgenben
iflügel einer ^{oo^hummel hervor, ^ie fdiuurrige ^afe ber ^^ienen unb
Sefpen fingt unfern irantmerton h um eine Ortai>e tiefer. Sit^eitalb biefer
luelobifdien ©paniaoeite liegen bie Stimmen aller übrigen frabbdnbeit fed)d«
füBigen (SDniphonifer/ alfo in bent mufifalifdien 9laitm von biet Cttauen
unb einer Cuart. Somit aber bringeit fie ihve 9Äufit hertjor ? — Auf
biefe t^rage anttuoilet iit eingeheuber, inteiYgauter Seife ein fehr lefend«
luerthcr Snifel von SR. fViauce^iini: „^ufi,^ieitubc 3"Jeften" iit bem
prJiditigeit unb überaud rechhaltigeu erfteii .tiefte M neuen ^nhvgnitgd \)Ott
„UeberSaub unbWeer" (Stuttgart. 5)cntfd)e ^erlag«=?(uflalt.) SJeigefügtc
3fluftrationen erlÄittent iu paffenber Seife bie Sorte be* Xejctc*. Seber,
ber ben Vlnifel lieft, wirb mit gronem ^iit^ieffe b^n ^lu^naiiberfe^uitgeit
bed ^erfnffer9 folgen unb immer wieber gerit bad ftattliche $eft in bie
bM\b nehmen, um an ber reidjeit grülle unb @^ebiegenheit bed barin in
Sort unb ^^ilb (^boteneit Qkiit nnb 9(uge i^n eiireueit.
®id)>of{ti0if bfr ticHcit Orftfl für Mf ^ril^frf|fllletne iit
O^ttAbnii ($vovinj(Sad)ien). Orgel mit 22 fl. Stimmen, 9?öhreupiteumatif,
4 ^oneftiubrüdern unb ^ianojiug für'^ $ebal. ^anptmerf: $riit^ipal 8',
(SJambe 8'. 3?ohrflöte 8', C)»>ÖlfIöte 8', »orbim 16', tpriiiüipal 4', ®ebac!t4',
fjlautine 2^, S^i^lur 4 fad).
Oberwerf: ©eigen prin,vpal 8', Salicional 8', 35oj: cblefti« 8', J^Iauto
trat). 8'. iJicbl. ©ebarft 8', Angara 4', Rlöte4', Oboe 8'. $ebal: Subba» 16',
$iolon 16', ^ioionrello 8', Qkbadt 8', $iinAipal 8'. ^ad Serf ift \^m
i&oforgelbauer 92nhlmanu iu^örbig; man rühmt ber Orgel faubeit iRed)anif
unb farbreiche Intonation nach.
^ie alte Ory^el ber $>of« unb Sd)ioBfird)e ^u 3)effau, iueld)e burch
Jyr Sdjneiber berühmt geworben ift, fofl eine eiitgchenbeSRcparatnr erfahren,
;;u iueld)er .lien* 9}ühlmanu ait^ Rörbig beauftragt ivorbeu ift. @d gilt
iiautentlid) bie .alten JRohnuerfe (Wan.53:rompcte 8', ^ebaUirompete 8',
(Jlairoit 8', *$ofauuc 16') burd) iteuc j^n erfefteu; mehrere burd) Sumtfraft
uutauglid) gcioorbene Stimmen werben burd) neue erfe^t unb ^war ftcirfer
intonirt al* bie frühere, fo.bo^ ber 8' unb 16's2ru6ton mehr Sütte befommt;
einige obertönige Stunmeu tverbcn gaui^ eutfenit, bafür foll ein ^olce 8'
((^ambeiittonarion) iu ba^ Obenuerf gefegt iverben.
f>err ^oforgauift ^^artmtiB m^ 3)effau ift M fie^rer für ^armouie-
lehre ait ba^ (Sonfen^atorium nad) J^ölii berufen.
^er in flauen (^ogtlanb) tageitbe Q^antoren« unb Orgauifteits^ereiu
ber j{i-ei$h«iuptmannfd)aft ;4toicfau ^dt b^n Unter^eid)ueten beauftragt, 3h"en
über feiue ^erfammluug ^erid)t j^u erftatten unb erfüllt hiermit bie ihm
geworbene @hi'enpf(id)t. 3n ber Sorverfammlung am !9. Wai würbe aU
uilchfter ^enammlttug^ort 3^vi^<^" geiDühlt, welche^ in il^üri^e im ^eft^e
einer neuen 0>rgel, v'telleid)t ber fd)öuften im Jl^öuigreich Sad)feu, fein wirb
^ibenbd erfreuten itn^ t)erfd)iebene nturifalifd)e Qknüffe. Bitnrid)ft toar eine
geiftliche S^urtfatip^tuug verauftaltet loorben, weld)e folgenbe^ ^rogratinn
hatte: i. 9(. Werfer Op. 21, ^raiitbium unb giigc in ?l=mofl tür Orgel,
gefpielt von ©erru öutic*(5hcmni^ ; 2 S. Stabe, Ißfalm 7 » für Sopran
wxb Orgel (Sran ¥rof. Sjofmaitn^StirU^laiteit) ; 3. SRhciitberger, 6ftimm.
{S^iiov Op. 69 UT. (äkmifd)ter (£hor (jtfircheuchors$lauen unter Di^uftfbireftor
91. 9}iebel); 4. ®. Werfet, 9lnbad)t für $toIonc«Ilo Uitb Orgel (Ferren
Sauge tuib 53itterlich'-*lauen) , 5. »0 3. S. fjraitf, ¥fiugft*$i)miiu^ für
Sopran unb Orgel, 1») 3. S. ©ad), 9fne: Vergiß mein u!d)t; 6. Wenbel««
fohU'^artholbt). (5hor : ISerleih und ftrie^en, ©egleititng UiJn Orgel unb
iwei SSiolonccUi ; 7. 9(ug. SJifdjer, $fiitgften, 3:ouftü(f für Orgel (.J^err
Schnactcnbergs^Iauen). ^ie Crjjel ber .6auptfird)c ift uimi öabegaft.
Tie fpftterc gefellige ?Jeremignng brachte iu i^wanglofer Seife prSch«
tige mufifalifdie ö^aben u. ?l. von btxx feerreu ?(. &ifd)er5^re*beu, ehren«
mitglieb be* 3Jereinc8, ber benfelben bnrct) feine 9(iuvefeuheit ehrte, xxxxb grif
u. )öofe::Seipi(ig , foiuie von ^riebr. ^off manu« Stiel unb einigen jüngeren
Ferren mit präd)tigeit 5:enorftimmen.
3)ie ^aupiuerfammlung am 20. Wai brad)te jiitn«d)ft einen fehr bei*
ffiflig aufgeuommencn ©ortrag be«$)cmi Semiuannufiflehrer Sd)narfenberg«
^laiteit über „bie reine 3»f^rt""entalunifif im 5tird)eufon^ert.'' hierauf
eind würbe befd)loffen, eilte abwartenbe aber nid)t ablehnenbe .t>^^ll""n S^
bewahren. 3u ©e^itg auf ;iwei eiid)ien e§ rathfam, btxx ohnehin fd)on langen
Xitel be« ©creine« 511 verlängern. ,^u bem hat er ftet« bie Sntercffen ber
Orgelbauer, von benen eine 9luj(ahl Wtt|;lieber [xxxb, nad) il^rüften f^x wahitn
gefttcht, wie e« auch fenier gefchehen wirb. 9(m beutlid)ften Aeugen bafür
fülgeube, von ^crrn Sd)uadeuberg aufgefteHtcn Sftjje, benen bie Serfamm«
hing einftiinmig beitrat. 3).er hier tageitbe Orgauifteu* unb ©antoreiis^ers
ein tpricht feine SOJeinuug bahin and unb will nach J^rclften bahin wirfen:
1. ^ag ber 9(rd)iteft bei fird)l. 92eubautcn, fowie bnrd)greifenben baulid)eu
^Reparaturen von ^ird)eit ftch mit bem Orgelbauer in'd Einvernehmen i^u
fe^n, btfi., ba\i bie ©emeinbe beibe Xheile ftxx hören unb bie ©orfd)lHge bed
Orgelbauer» gebührcnb ^u beachten Ijat. 2. ^aß ber Orgelbauer nid)t gc«
iiwinigen werben barf, fein Serf iu einer noch nidit gaiiij au^getrorfnetcn
Äird)c auhuftelleu, and) luenii iu fjolgc beffen bie Orgelweihc crft fpfttec
ald bie ^ird)weihe ftattftnben fönnte.
9(m Sd)luffe ber ©erfammlung würbe ebeufalld einflimmig befd)loffen,
ba^ilt ju wirfcu, baft bie von ftemi' ßoforganift 9(. S. ®ottfd)alg*Scimac ^
angeregte einheittidie i^ebalmenfnr mehr (Eingang finben unb einem grogen
Uebelftanbe für bie Crgauifteu unb Orgelvirtuofen iu wirffamfter Seife
abgeholfen werben möchte. — 9lm ^Nachmittage bed 20. Wai mad)ten eine
«njiahl Witglieber eine Partie in bie reiienbc Umgebung flauen«, bie vogt«
Wnbifche Schweta genannt. S. ©enu«, Sd)leij.
58 -r
^nbevftnbt, im 9(pi'ü. ^ii älteren Wuftt^anbbüc^m unb 3^^^"^
f (^vitten beflennet man beni 92oinen 3 o fc|) b ^? n vie ^ o nie i^c r ai9 einem
einft tveitb^touiUen fobrenben £h'f<e4«n:Uio{en. ^ijelbe ift ein Obeim be9
betfibniten ^eiuanbböuSorflaniften $ani ^ome^ev (ed lie^jt fo in bei ^niUie),
unb ift feit mebreren Sabii^e^nten Oraanift *iii @t (S^iiacnm in feiner
S^aterftabtp bem bnnnöüevfcbetr attertbüntndjen ^uberftabt. Seit feuier 91ns
fteUnnfl ift ber ^mfm, bem biefe Heilen gelten, für bie Oefftntikiifeit Der:«
fcboUen ^eiuefen. 3n feiner ^eimotb aber mar ev nirb ift er nodi je^t ein
febr f)efd)A^ter Crnanift, ber lein Snftninient, ein pra(t)tifle9, flroged Orflei«
)uei1 uiertnt)^ f^xi bnnbbaben meift, ntib ein nud) immer tbAtifler ßlouiers
lebrer. Si'ntflft ober, om I3 b. ^i. nämlirt) ^nt ber 76|flbr. flitife ttünftler,
nocb ein ^innocon^^ert in feiner j^eimatbftabt flefleben, in bemfe(ben fiocole,
wo er ucr 50 S^^^^'^^i ^^^ Süiiftlinfl fein erfteS BffentlirbeS ^un^^ert ueran-
ftaUet ^Atte. 9iit uiclem ^In^bincf fpielte ber alte ^eiT bie ^eetbouen'idje
Sunote pat fiiqne, ein 9hvtnrnD Don (Sbi>pin n. a., nnb f^ab om Scblnft
nur Sertanflcn eine freie f^antafie j^n. ?lu(t) fanfl ber alte HPapennteifter
bcn ^flrußeniSbviftup^" iion)2i))ue mit ftanneni^uteitt)er9ht^bancr.'^(itfeiiiei'-
freien Or<intafie aber, in lüeldjer Q. SiR. .^omcDer ein fcbr en!ipiT(t)cnbeÄ
Xbeuia pariiite nnb fein Snftrnment uirtno^ fpielte, erranfl er ben braufeu::
ben ^cifitrt ber nnflemein Jiablreidjen 3»l)öi"er, lücldie fett lanflen -Snhren
ben in allen jri-eiien beliebten nnb anf bein flan^^en didi^felbe uio^lberaunten
Äiinftler nidit iJffcutlidj cun^ertiicn fleljöii hatten. 5)er C£oni;ertj]eber luurbc
in feinem llnternebmen uon feinen Scbülerinnen, S-vänIcin Q)uttennann nnb
^riHnlein j^leinfdjmibt nnterftü|it, inbem bie erftflennnnte ^ame in mebreren
Dier^anbiflen Reifen mitmirfte, mäbrenb Se^tere einen ^al,ser von 8d)nU
I)üff Dorlinfl. 3)er ^^aritunift ©nno ®nttermann tnifl mebrerc iiieber luu'
imb ber „^Männerflefnnflvcrein 3)nbcrftabt" flab ÖJefanflC wen 'Premier nnb'
l{'o|d)at ^inn leiten, fubaft ha^ (Sm^ert and) ber iKannidifaltiflfeit nnb
91bmed)ielnni\ nidit entbeürte. _ *
^Skfiädst ^'(ffle e$ für NwndKn 9?uftffttimb nidyt tnitnferetuint fein
ijH ii'm'tn, ha^ im ünnfe biefe« 5abrc§ bc« flreifen Sofepb Waria :g)nnc0er'<^
V^eniDimt ou« feiner 9}cife;(eit ^eritn^founnen foflen nnb i^iuar nnter bem
Xitel : „3)te 91bntieuer eine« benjjdjcn OrfldmrtiUM*«» " W. öir.
»on
©aben. ^ , — —-n— n — > — - -»- i^-»»- •• » -
mäd)tifl nnb erinnerte in ber-qnni^en btu'cbtMK^ten nnb feinfüt)liflen Vtrt ber
^nftnimentirnnfl, ber moblbered^ueten Steivierunfl unb ber luo^Itbnenben
Mbiued)«lnnfl ber .^lauflfarben flauj^ an bie fleniale, ed)t rfnutlerifdK 9(rt
nnjere« uei^torbenen trefflidjen i^nft. ?GBe6er in ^nxi&i, Wit JRed)! fd)i"eitet
eine 9ln^abl: beflabter jiinfleitr Orflelfnnftlcr, dou bem frau;(drif4^ii SReiftem
anfleregt, tu feinen grnBtapfen fort tnib ift beftrebt, burd) 9(udbentung aOer
Don ber Orgel gebotenen Klangfarben ibre 6tan*beit i^u ubenoinben unb fie
fo erft eigentlid) ber mobernen Kunft bienftbar j^u mad^en. 9lu(4 ber \>o\i
^erni SBenier gefpielte (Soui^ertfo^ x>on gfif<ber mirfte bnrc^ poetifcb abge«
t5nte 8«rbengebung, ii\ nod) ^oberem ^robe bie oon bem geiftreicben
diegenetotor bed mobenten Orgelfpieled, ©nilmant in %m^, tomponirte
®pnate für Orgel, mo mirtlid) innerhalb ber ber Orgel geftedten ©ren^eu
%oi1refflid}e$ in ^lu^brnd^ft'ibigteit nnb ^fdinteibigfeit be« Xoned geleistet
mar. ^ie geivaltige tec^nifcbe Aufgabe, bie bie !6ad)'f(^e f^nge luib nl(bt
loeniger ber (S(nilmant'fd)e ©dilngfa)^ boten, be^eri-fcbte ^rr ferner in
uollem ^lait unb befonberd ber Ö^nilmannt')d)e «3a^ zeigte jene ^lar^eic
ber Sedjnif, bie auf ber Orgel fo f(biuierig ift unb felbft bei tü(btigeu
Orgauiften nid)t feiten uennigt mirb. ^abti uirgenbd Uebennaf) ober
@ffeft^afd)erei!
^er beriif)nite frauiyöfücbe Oigelmeifter 9lie;. @) uilmant f^at mffy
: biefe« 3a^r 4 (Soni^ertc mit Ordiefter im irocabero gegebeit.
(£« ftarben: Org. X. g. ©bite, 60 gä^w alt; ©onft. @icg,
Organift an ber jtatbebrafe i^n (Solmar, 84 ^abxt alt.
- l)er in ber ^It meit umber geNnmene Or}^eluirtuo« (£rnft
<S d) il 1i4ig<0ftb au fen, ein geborener l;bnringer, — eme /^eitlan^ mar
er Organift on ber englifd)en Jt'irdie in 9tom, fyü im lebhaft gefd)riebene«
@d)riftd)en : „$ie furd)tbarfte ^i\<bt meine« Seber.^", eine @d)i(bening be«
@rbbeben« auf 3«d)ia (28.3uli 1883) im Selbftoerlage (^r(tn) eticbeiHen
I äffen, meldic mir biermit angelegentlid) empfehlen.
Xelepbon in ber Jlird)e. ^er j^anonifn« ^iliod« an ber
6^rift (Sbnrd) in ©inniugbont bat bie (Sinrid)tnng uon ^elepboneu in feiner
J yird^f gerttHtft, ttm h^tit(i4teH 9(HbA<^igeM ^ ennögüdK»,. b«u @Mt<«bie»it
^n folgen, obne bie .^ird)e ^n befiidien. '$ie Xelep'^one ftnb finnreid> nnter
3)rapcrien ocrborgcn. 5)ieielbc i^ienerung ift bereit« in ©rabfoit nnb in
ber $ai'Odjialfird)e uön (Jbefterfielb, wn tueldjer an 50 ¥f<^i*rf»"^«r bie
fonntÄglitbe ^i^igt jjn ^aufe boren, eingefnbrt.
,?(m 4. 3»ü ftarb ber berühmte unb ^odiuerbiente 9^efior ber bentf(^en
Organiften $rof. ?lug. ©anpt in ^ertin, 5)ireftor be« fönigl. ^nftitut«
für ÄircbenmuRf nnb Cber*DrgelrcDifov. .
^rof. I> . 3[imu. gaifet in Stuttgart, 3)ireftor ber bortigen 3Äuri!*
fdiule, erhielt ben mürttemberg. 5^ronenorben 1 Klaffe, mit bem ber perfön^
lid)e Vtbel uerbunbtu jft.
3lii$ei(|eiu
Im Verlag von 6. Alsbach tc Co., Rotterdam, ist er-
schienen:
van Krieken, G-erard
Andante (E-dur)
ffir Org^el iiiid Harinoiilniu.
Preis Ji 0,50,
3m Serlage ^n Oilo Coiiriicl in Vrfurt ift erfd)ienen unb
bnrcb alle Sucb^nublnngen ^u be^ie^en:.
f^tctuarib nnb fern ^cfM^fiilt
Sin ^^antafteftüd von ^emanb.
2)eclamatorifd»er «ortrag 9?o. 1 — !(Jrei« 15 $fg.
®egen (Sinfenbung be« ^etiaae« in J3riefmar!en bireft ^n be;(ie§en burd|
Otto (Sonrab, Erfurt, ^uc^bruderei unb $edag«^anblnng.
Ctn QDrgelbattfr,
tüelc^er mit Slufftr llaiid, SntoiiaHoti inib ^timmun^ Don:
Jtir<^caotge(n Dodlommcn Dettraut ift, finbet bei gutem ®e^alt
bauentb bei mir Stellung uub fiub Offerten balbtgft an mxd^
äu richten. • >
Stettin. B. Cirfiiielierg^,
£. £. Seifte flerfagg&uifißaudfuug (^sbt ÜÄ) \\\ iAiiuifieu.
Soeben erfchieu:
nr D Üt S^rhlfttfrfr JWw'g*»««^^»' ^rnt^oiogie
*^'*d y*er **^q^Hf^^^^^*^*^ be« euangelifd^en Jltrcbengefang«
oon ber Sletormatton bi« nux ^tgenmart in ber Oibnung
be« ^ircbenia^r«. 9(aeu greunben geiftUdKr ^uftf, in«befonbere
aber Jl^ircbenc^öreu unb ®efangvereinen gemibmet. pwei'
Sej.=8*. Äart. 2 .IT 80 ^.
luiifl fibcrftdfgfl erfi^nt. IR9((te ber tt>anätli\^t <»otte«bicitft »on bem
(errn^cn SRaterial, ba« ^tec flebotcn ift. tti^tn ^ü^tn (ie^cn!
[(S« empfteblt fub bie betben treffticben IBAitbe in mebreren (S^eius
plaren ju bef Raffen mtb ben Sängern in bie ^anb ju geben.]
Neu!
Soeben erschien :
Im Verlage von Otto Conrad in Erfurt.
§Ste metben unfere ^trd^endememben;
lctcnt)iftc ®|^riffett9cmemt)cn?
@in Seitrafl jur Söfung biejer ^^ra^e Don Jaliaa Tabreii'
kamp, $aftot-^tafouud m ber Slugufttnerfirc^e jn Erfurt.
$reii»: 30 Pfennige.
Btp bireft }u beAie^n burcb bie $erlag«banblnng
uon Otto (S^onrab in (Erfurt, gegen Sinfenbtmg Don 35 ¥fg.
fomie burc^ alfe SBudf^anbiungen.
@oeben erjc^en im SSerlage \)on Otto 6;oitta> in
®rfitrt in it»€ittt 9(uf(age:
fit JUn Drr lit|ttililid|iidt.
9Sortraa Don %. ®. Scudbtenbcracr.
Preis 25 Pfg.
3u beuteten burc^ aQe IBucQ^anblungen .
;Crucfr »erlag ntid «i^veMHoii: ett» ^ontahf Erfurt, %v0$t ^Aotttn^ßfft 4-
»ertitter fiir ben «ucft^anbel: »lobert fSrorbetg in Seipjig, X^olftrafee 19.
URANIA
iOvgd' ttiid J^atmottiumfpid,
fm\t für mu|ikaltfil|( C^torit, kird)ltd)c, tnßrukttD( (JBtfang- unt Clavtcr-^ufiti.
M 8.
31<{)tunbt>i«t)ig(let Sadtgimg.
1891.
Xikfet Blatt eclt^tint in bcii erfltit Safltn
jtbeti SKonaie, (i^^ili^ in 12 9Iunintem) unb i|t bui0
aUc Bu(^B uiib Vturttalitn^^anblunnfn, {oioie buti^ aUe $uFtSmtCT,
e^Re ^rtieei^a^ung, f fir tcn «anicn Sa^cfianft • ^ so ^
piflnunieranbo, ju bejieti«!!. -— ^ni 3citungStatalog itc
$ofl ^at bit\tS Blntt bit 9Iuiitiner 6301.
Sittttc« 91bDiincin(nt bei btv
ejpebitiun 4 bemSJtriagber Uranin: Dttu ttunrab in ffitfutl,
Qt. St^uitengarfc 4, gcgtn ein|ciibime uoii ZM iO^ f flr fecn
ganjtu Saftrgang bti Sraiico=3iifenbu:ig. — $teiS btr eiiijelntn
Sluminei 30 ^Fumig. ^itfettioiiSge&ü^iieii ; bit gefpoltene
$ctitjeilc nur 10 Vftniiifl.
SnKalt:
Sie ^li. (Soit 6. Sreu).
— fltmtfle Spriit(
e. — Der BtgeniDartlge Stonb btr feannonieledre.
u. a. <&ii. ~
- Sie neue Ocgel
in bn ffiarirnfird,« ju ™ü|(&au(tn in K&.
»mn ftönifll. preug. ßoforndbauer 3Bilft. Souev aai granffurl o. D.
- 33it DVflt
in bet faldolJicIeR
¥fairtiT(5c iu
Keurobo in S^lefien bon St^Ioa & SStme in
S^neibnig. — SHt mue Crgel btt @artentird)e ju
^annouec. —
»elpni^iinflen. —
«uflülinnigen.
— «ertniMteS — 91i>tjjen.
- fflriefnxcOfd. -
«njciflen.
^_^_
SCie ^«vi.
Som ^imniel flieg bie ^ri , — gebt bie Sage —
ixi {term ffiebot ni^t a<4ttnb, ju bei Srbe,
SKi nuö bet Uniadit ecfl juni ItAun Serbe
Sie ^itl gebracht burc^ (ein allmfl^tia «Serbe!"
Shuoitrig, b<S (Erhabnen 'Sitxt ju flauen,
Snlflob i^e niebti auB beni Ii(4ten Snnb
nnb ffQintbt' ba^in burd) gdine, bliib'nbe Huen,
S)(n Stern am ^aupt, bie Seiet in hc $anb.
llaum ba| ibi 0ufi bie ftumme Xrift betreten,
iCautn bo| iqi Ringer m bie Saiten flang:
S»a regte fi(4 iii lauienb Bliimcubeeteii
9uf Don Mt Sibe neuer St^SpfungBbraiig.
Da« S^o rief bie ft(itnge leife nod),
nnb oDe Slai^tigallen mucben aadj ;
3)ic Sufl, nod) ftunim biBEier, begann ju beben
Unb füblt in fif^ ein nunkrbareB ficbcn;
Sa« 9Xeti|(^nfKr* , baS talt im Bufen lag,
lEnonmit unb fUblt ben feigen SSeHenfdiiflg ;
Unb ade ^inmtelBwunnen , Stbeiifdnnerjen,
Sie iDcrben eine Seit im TIcinen ^ewn;
Züt l£Tbe iubclte ber leui^ttnbeii flaniBne.
tik bargebnu^t ber Seit b«t Stei^ ber XBiie.
3)cr S^, ber not!) bie Srbe reif nii^I ^ielt
gür faldje ^ininiüSgabe . bieg Stflinnen ft^ilt,
unb ruft bie ^eri ^ini mit etnfttni Kid.
S)d4 long nii^l metll ber Som auf gldtlerftimtn,
Denn baB Säergeben litat jugleii^ nn Hörnen. —
2>i< $eri, reuig, fenH btn 6t>Ibtn Blldf
Unb warb fofort ju @)naben aufgenommen
3m Sonb ber Sunnen unb ber grümmen —
tmäi lieg baB Saitenfpiel auf Srbtn fie guriM.
Dies fanb ein aRenfdi , ein ZxSm 65&'nr Sabtn
Berübtt unb übt, betjerrftt)!'« mit feiner ^anb,
Bis er, ben ^inimlif^e erforcn Eiaben,
Sie 3Relobie ber Sparen miebeffanb.
Sie roarb baB Sigent^um ber erbenfittme,
Sie Sprat^e jeber Suft unb jebeni ©i^eij,
Ser Subelnif für oneB Satic, Sc^Sne,
Str a^ungSfeufier für pai ^immelwilrtB ;
S&r jebe Sc^nfuAt na^re vude Seutuug,
Oür jebei Siebe Ü^nung tiarer Sprui^,
Sem £efitnMt6feI eine SebtnBbeutuitg
Unb bem Qkfii^I ein aufgefc^lof^'ncB $u(^.
Bon f>anb ga ^nb bann, ein @e|AenC ber ©elfter,
Qtlng fo bie öjrn an berufne tffieifler,
Unb roaS ber XBne ^Reiftcr Ifi^n erfonntn,
SaB fie In jenem Sattenfpiel jcfunben,
^ür trnnfe ^erjen 3Rutb unb ^offnungBmonnen
Unb SAerj unb ^eiterfeit ffnr bie @lefunben,
Begeifi'rungBiuEiei , @(f|lad)tmf, SiebeSqual,
Ser S«^nfU(t]t QJiRcn unb ber Trauer Bangen,
Ser aHelobietl fangen unb Berlangtn:
Sad ruft unS oft tievbei in biefeii Saal.
Unb fo auA beute fällen ficb bie Siaume
Wl\l Snuf^nben fiir jene ^immclBgabe
Si>II Xrounmebanien unb üoü »ac^er Sirilume,
Sem Offv Wurif. bet» ^erjen [U|e Ütxbr.
Uiib fo auiii beut', nac^ •iir Sabren
~ - •■ „eulerpe"
eui$.
Se« emften ©irebenS, grüfei „
Bereit, bie ^immelSgabe ju bena^ren :
BegeiRert fie — i^c, all @mpfinben reii^,
Sen €ngej fegnenb , ber jur Sibennadit
fierab bnB golb'ne Sattenfpiel gebrnt^t.
Sie äeri ober fitfil, fu oft ouf (Erben
Sie Senipel i^rem ^reiB geBftiet roerben,
So oft erlbuen if)rtr niürbig Sieber,
BoH Se^nfu(f)t auf bie t^re l&Ae niebcr. —
Mnmerrung. SaS uorftebenb Mitgeteilte @ebid)I ftammt von
florl fierlogfo^n (aeft. I&19 in &ti»jig) mib erinnert ben iRuriffreunft
an bie ^rrlii^e teompontion -SaB ^nrabieö unb bie ^erl" Sttfe
ort^nb i. 3. 1842 unb mürbe um 4. Sejembec 1843 jum erftenmole im
grölen Sutile be« Seipjiger ftmonbbaufe« aufgeführt. Ser tfomponift
bJefcB SerteS von I|34fterl^ierie mib lunftlenfdier SBeibe war Dr. Stöbert
@<bumann, geft. 26. Suli 1856 w Qnbeiiit^ bei Bonn, tr^ 46 äa^re
}B^lenb. SieieB erflc unb f<4bnfte 'B^noeit beB früboollenbeien VIeifterS
i^ am Slurttfe^ ju Stuttgart jur ÜuffQ^rnng gelangt unter Scituna
uon ^tim ßoftapcETmetfter Dr. $aul Sien gel. Serfclbc leitete bor
feiner Ucbcrßtbelung nai^ Stuttgart ben rüfimli^ß betannten aRufUoeifin
.«ulerpe* in Seipjig, roe%r 1848 „Safl ^owbieB unb bie Sni"
' iu gelungener Kuffil^rung braute. ^tinrit^ Xrtu.
— 60 —
»itUge 9lfidfi4t.
Umftftnbe gibt'« — bleib beffeu roo^I betougt — ,
ißo, tvad DU felbft bift, bu uergeffen mugt,
Hud dtitcfn^t, toad im trogen tote im S^letnen
S)i€ tlnbeitn berufen ftnb m fc^einen.
©«äffet.
A
V 9
Seilna^me.
9(n feinem Ort jeigt bie 9{atur tin SSacuum,
^n toiffen'd lange , unb fo le^rt'd i^r Stubium.
S)oc^ niut^t , grreunb , bic^ unter Wenfc^n bann unb mann
Un^tmlidi etma« n)irt(ic6 )oie ein ^o^Ied an :
@o toar'd attoii bed 9(ntbeti9 b5flt4 »anne 9(rt,
SRtt bem fte einanber fSrbem i^re Sebendfa^rt.
Jindi einer.'
hct ^artuQitieUl^re*
Sei bem Auffegen, tpeld^eö bie Seftrcbungcn a\\^ bera
®ebicte bcr reinen ©timmung erregen, begegnet man manni()=^
fachen Irrigen 9lnfic|ten über bie Srngttjeite bcrjclbcn. 3)ie
no^fteljenben 8c\Un ^aben ben Qxotd, ettüa* jur Söelenditnng
biefer ängetcgenfieit beiäutragcn.
^ie n^iffenf^aftlic^e ^Bearbeitung eined SSorfteQungiSge«
bietet beginnt, mcnn ba^ ©cburfnife bcr geiftigen Se^errjcming
beffelben jur begrifflichen ©cfieibung ber öbr^onbenen SSor*
fteuuna^maffen ben eintrieb giebt. S)amit ift auc^ iugleid^
bie erfte SSorbebingnng ju n^eitcrcn ^roi^WMngcn wnb gort*
fc^ritten auf bem oetreffenben ®ebiete erfüllt. @in anoerc^
toic^tigeÄ ©rforberniß ift cö, bofe ben öor^anbenen SßorfteHungen
anäi Diejenige iBoUftänbigfcit nnb filarl^eit eigen fei, iDeld^e
jur begrifftidjen Aneignung bie tt^efentlimen 5DferfmaIe ju lie*
fern Vermögen. Se^en »ir barauf bie ^armonieletirc an, fo
T^^^ jugcgeben iüerben, ba§ i{)re njiffenf^aftlid^c ^Bearbeitung
fc^on im 9((tert^um begonnen t^at, anbererfeitd lägt fi^ aber
auc^ n)at)mef)men , bag fte aUejeit gefrdnft f)at an ber Unju^
längtic^Ieit unb Unßartjeit ber jugrunbe liegenbcn SBorfteHungen,
unb bag fie be^^alb fid^ bii^ l^eute nocq nid^t )u ber ^ö^e
j^inburc^juringen üermoc^te, tt)eldbc geftattet, fie ebenbürtig an
Die ©eitc ber ejalten SBiffenfc^aJten ui fteHen. S)a^ »irb
aud^ öon Dielen ße^rern ber muftfalifcßen 3;^eorie jugegeben.
@o faat }. ©. @mfl S^riebridb Siic^tcr in ber SBorrebe jur
erften ?tuftage feineö „Se^rbud^« ber ^armonic": „SDian i)at
ffoax Don je^er gern na^ mat{)ematt)c^er Seftimmt^eit Der
mufifalifc^en Siegeln gefragt unb e^ ift nid^t ju
leugnen, ba§ ftd^ in biefer Sejiel^ung eine ßüdfe in ber mufi*
fallieren Siteratur finbet, bie audjufüQen noc^ 92iemanbem
DoHftonbig gelungen ift." 3ni golgenben muß er j^ar —
unb baö not^gebrungcn — anerfennen, bag SWat^ematiler,
?ß^ilofop^en uno ?ßl(^fifer auf biefem ©ebietc bereiti^ Seac^tenö*
toert^e^ geleiftet Ratten, bag aber au^ biefe SSerfud^e bii^ ie^t
nid^t im ©tanbe gettjefen feien, ein »irfti^ ^altbarc^ tt)iffen*
fc^afttic^^^mufifalifdged ©Aftern ju fd^affen. liefen R^f*^"^
^at axidj toor Äurjem , tt^enn auc^ in anbcrer 3Beife , f o aber
it>d) ni^ loeniger jutreffenb , $and Don Süloto in ber ^am^
burger SRufüjeitung beflagt.
@d n^ärc nun ein Srrt^um, totim man ba^ für eine
n)iffenfc^aftlid^e ßarmonielel(re Dor^anbene ÜWaterial gering
fd^ä^en n^ollte. Sd ift reid^lid^ Dor^anben. $rof. D. $elm^ol|
l^at in feiner „fie^re Don ben Sionempfinbungen" ben not^-
»cnbigen naturtt)iffenf^ofttid|en ©toffant^eil niebergelejjt.
^auptmannn in feiner „SZatur ber §armonif unb iDcetrtf"
unb ?l. Don Dcttingen in feinem ,.§armoniefDftcm in bualer
®ntn)idEclung" tiaben DieKeid^t in jutrcffenber SBcifc bie UjiAtig^
ften ©eftc^t^punfte für bie metap^^fifc^e @rfenntnig ber ^ar^
moniele^re feftgelegt^ Sioc^ anbere JBaufteine finb j^crjugetra*
gen t>on tüd^tigen ulfJännem. (Sd ift um fo nöt^iger oaDon
einiget 92euere ^ier ju nennen, ba bie Srfa^rung ed le^rt,
bag bis ^eute leiber ber übenoiegenb größte ibeil gebilbeten
äRufifer ad^tloS an biefen Seiftungen Dorüber geqt :
S^rofeffor Dr. ^einric^ SeÜermann. SDic ®rö§c ber
mufilolifc^en SnterDaHe. Serltn 1873. 3uliui^ ©pringer.
trofeffor ®uftaD (Snqet. 3)ad mat^ematifc^e ^armoni^
erltn 1881. 6arl §abel.
?ßrofcffor Dr. ^o\tpi) äuffem. Sic temperirte unb
naturlid^c Xonleiter. Stachen 1887. g. m. $alm.
^ofeffor ©il^elm 3Wf#ieter. S)ie ©efegmäfeigfcit bcr
^armonif. 3legen«burg 1888. ?llfrcb Sop)}enrat^.
?ßrofcffor Dr. ©^otje Sanafa. ©tubien im ©ebiete ber
reinen ©timmung. ßeip^ig 1890. Sreitfopf unb ^ärtel.
Dr. ^ugo Slieniann. §aubbu^ ber Harmonielehre,
ficipäig 1887. SBreitfopf unb §drtel.
sBellermann ftcllt bie mat^cmatifd^e ®rö§c ber noc^ feiner
Anficht tt)ic^ttgften natürlid|en Snteroalle feft unb tt)enbet
fc&liegiid^ ben tcmperirten ^albton als muftfalifd^eS 9Rag für
aUc SnterDaKe an. @r fommt bamit — gegenüber bcr fonft
üblidien Änttjenbung bcr afuftifc^en SScr^ältnifeja^lcn — ber
muftfalifd|cn ©cnftoeife gefc^icft Aur §ilfe.
(Sngerd ©c^rift gcmmnt oaburj^ an toiffenfc^aftlic^cm
SBcrtt), bafe in berfelben ganjc ü)(uftfftüdfc mat^cmattfc^ jer^«
qliebert finb ; ein Unterncbmen, beffcn bo^c Sebeutung crft in
ber 3ii'^i<nft f^inc ^oüt SBürbigung finoen loirb.
Äuffem erttjcrft bcionberS unferc 3;^eilno^me, inbcm er
bad Don delm^olg aufgefteOtc ®cfe^ ber ^angDcrtoanbtfcfiaft
für feine Aufgaben mi Dcrtt^ert^cn fuc^t.
JRifd^bictcr'S öemü^ungen ftnb ein rü^rcnbcr Sctoci« Don
ber ©d^n)ierigfctt, ftc^ an^ ber Unbaltbarfcit bcd gebräud^lic^cn
§armonicf^ftema ju einem n^iffcnjc^aftlid^ gefiedertem ^ötanb^
punfte ^inburcljuarbeitcn.
3;onafa, bcr japanifd^c ®elc^rtc, toelAcr Dor einiger Seit
fein Slcininftrument ©einer SWajcftät bem Äaifcr jcigen burfte,
liefert neben bcr ©cfd|reibung fcincS 3nftrumentS nodg banfenS^
tt)crt^e ^Beiträge jur ®efd^i(|te biefer Snftrumente überhaupt.
9liemann fucfit mit @infid^t unb päbaaogifc^em @ef(^idE
bie Arbeiten §ouptmann'd unb Don Oettmgen S für bie ?Brasiö
JU Denoert^cn. (£r brid^t mit bcr alten ©encraibafebejiffcrung
unb führt eine leic^tfafelic^c SBcjiffcrunci für Dbcr^ unb Untere
interDauc ein. S)ie Seic^tigfcit unb ©id^crl^eit feiner SKct^obc
finb ein bcfte^cnbeS ^^eiociSmittcl für einen angebahnten
Joiffenfc§aftlid|cn gortfcftritt. 3" bcbauern ift, bafe Sliemann
nur fd^üc^tcm ben f^orberungen bcr reinen natürlid^cn ©timm«
ung gegenüberftebt , n^ä^rcnb bod^ ade bicfed ®ebiet berühren«
ben iunieic^cn unserer Qüt baranf ^inbeutcn, bag ein loirtli^cr
gortfd^ritt, eine ejaltc tt)ijjenfc^af tli^c ®cftaltung bcr ^armo*
nicle^rc nur baburdi geftd^ert n^erbcn fann, ba§ oiefen ^orbe*
rungen, loenigftenS t^eoretifc^, DoU unb ganj i^rc ^Berechtigung
eingeräumt tüxvb,
3)ic SScmarbläffigung biefer gorbcrungcn ift nun bad
®runbübel, an bem ote ^eutige ßarmoniclet)rc leibet, ©ie
beinahe allgemeine Unfcnntntß bcd SBcfcnS bcr reinen ©timmung
ift ber eigentliche ^cmmfc^u^ für einen Dcrnünftigcn ^ortfc^ritt
bcr mufifalifc^en 3;i|Coric ©afe einzelne bcDorjugtc 5;^corctiler
über bie ©ac^c im itlarcn ftnb , ^tlft n)cnig , f o lange an ben
mufifalifc^cn ^oc^fc^ulcn bie J!cnntni| bcr reinen Stimmung
nic^t jum ®egenftanbc bcr Untertoeifung erhoben ift ^a^
crforbert aber Dor allem eine Sttocitcrung bcr muftlalifd^cn
9(nfc^auung$mittcl. S)cr ®cbrau^ Don in)cclmägtg eingerichteten
SRcininftrumcntcn fommt l^icrbci in erftcr ßinic in ®ctrad^t
Der ©rfa^rungSlrci« muß mit ßilfc berfelben erttjcitcrt unb
berichtigt loerbcn. (Sd Qcroinnen Dann Diele bie ®runblage für
bie ^ctliciligung an n^ifjenfc^aftlic^cr Arbeit. (Sine grö|erc
3al^l tü^tiger, n^iffenfqaftlid^ burd^gcbilbctcr Slrbcitcr I^at
auf bem ®cDtctc ber mufifalifd^cn S^bcoric bisher gemangelt.
3ft bicfelbc crft einmal Dor^anbcn, bann toito fidp balb bcr
geniale äRann finben, n)clc|cr einen neuen n^iffcnfdqaftlid^ bc«
grünbeten S3au bcr Harmonielehre aufrichtet.
Sidlcbcn GatI &iH.
(3)eutf4e9 ^odgenblatt.)
— 61
S){e neu« JOrgrl in htt SDtatirnFiccf»«
von t>cm Aönigl. freu^. ^üiucDefbouer iiiib afabentifdten
jföiiftlcr !^tl^ @auet auä gvaitfurt n. O.
©c^ön löiigft wor ti bcr SBnnft^ bc« Meb, b. ©L bet
oben Qenoiinteit oltcii EReicf|a= luib aiiiififftabt, in nwtrfjer ein
Soatqim D. töiird, bec alte Snntor iiiib Orcjanift jpäter
Mott|8t|etr (1540), ein Sotionn Sccflrb (1553), ein @eorg
9teumart (1621) bet Sierf. bed immer norf) gern geinnaeiien
Ic^ßnen Ain^enliebe^ : „ÜEBec nur ben lieben @ott tä^t malten",
ein %ib. a^le (1625, »on beffen ßfioralnielobten ju : „g*
ift genng", Seele, loa« ift fd|ön re« njo^l", ßieftfter äefu, mir
finb f)ier" — nod^ immer ge|iinfleit mecben) ein @eb. ®a[^*)
(1707 — 1708) gelebt unb gewiift ^aben, einmal einen ^e}n(^
S malten, afä eine Sintabung beS ^oc^oerbienten, e^noürbigen
ufiton^ttor« S. ©teintjäuf er, beS Dtganiften nnb 6an^
torä jur Sirenen: nnb OrgelmeJ^e ber (jerrli^en, nen re[tau:
rirten aJidrientÄircfie**), mic^ bemog am leßtoergcaangenen
Irinttattäfefte meine Schritte nac^ ber geroerbrcic^cn, aftertt)üm'
litten ©tabt ju lenteii.
!CaS neue ftattlidie Drgelmert f)at fuCaenbe i£)iäpontion:
I) fiauiJirocrt 1. ^rinsipul 16', (engl. ^mn. im ^rüiprft)
2. Borbun 16*, 3. ^riniipnl 8', (i. Sßrmp.) 4. überblaieiibe
gföte 8', 5. (Samba 8", 6. Oebadt 8*, 7. ®cmä^orn 8',
8. 9idfat 5'»', 9. Otfaue i'. 10. Motirftöte 4', 11. ®emS=
hom 4', 12. Serj 3'/.'. 13. SRauftf)qumtc 2^ u. 2'. 14.
aJiijtHt 3fa(§, 2', 15. ©cfiarf 5fac^, 2', 16. Somett 2~
4 focö {bnrtöfle^enb) , 17. Sombarbe 16", 18. Xrompete 8'.
II. aRanuQl. 1. ©aticionat 16', 2. Slouto major 1«', 3.
Ißriiiäipnl 8", (i. ^roip.) 4. MoftrflÖte 8', 5. fiarmonifn 8'.
(3inn.) 6. ©alicioiial 8', 7. Duintatön 8', 8. DttaDe 4',
9. gianto boice 4', 10. Dninte 2';i', 11. Ottuüe 2', 12.
SRiEtur 4 f. , 2', 13. ßornett 3 facfi (w. flein a. beginnenb)
14 Klarinette 8,. 111. SRanual. (Stfiroearoert.) 1. Siiola
bi ©ambo 16', 2. fliebtiAgeb. 16', 3. ^ätinjipfll 8', 4 ®e=
barft 8', 5. gonjertflötc 8', 6. Sleoline (3inn) 8', 7. 3Joij
celefte 8'. 8. ^ugara 4', 9. XraOer«flöte 4', 10. ®emä«
^ornquinte 2*;i', 11. ^tautino 2', 12. Oboe 8'. IV. $ebaL
I. anajorbafe 32', (offen) 2. eontrobofe 16', 3. ^iibba^ 16',
4 SSioIon 16', 5. Siebli%ebadt 16', 6. Quintbafe 10*,»',
7. Sßrinäipal bafe 8', 8. Sagflöte 8', 9. Siioloncetto 8', 10.
3)nlcianfl 8', (3inn) 11. Cninte 5'/i', 12. DItaüe 4', 13.
ßontrapofaune 32', 14 ^ofaune 16', 15. gagott 16', 16.
Sirompete 8', 17. Slartno 4'. ^n ©nmma 61 ©Itmmen.
V. Ißebenjüge. 1. 3}?anuaIcoppel II ju I, 2. SRnnuaU
coppri III iu l 3. ananuakoppel 111 ju 11 4 $eba(coppel
JU i 5. $ebalcoppel jn 11 6. SombtnationSpebal 7. SoQeFs
tiupebal forte 8. SuUettiOpebal fürS ganje ^erf, mit 9lu»=
f(^lu6 b. JRobrm.. 9. eoKettinpeb. f. bie Sfio^noerle 10.
Sulleftivpeb. (tHoIlf^roeller f. ganje ^erf mit ®timmenjäl)fer,
II. ©(ftloeOer j- ^- 3. aWan.
^ie oerbic^tete Suft loirb auft 4 ÜSinbrnagasinen in 3
Äcfcrooice geleitet, oufeerbem fungiren 4 pnenmatii^e äBaj^i»
nen für SJ^anual unb ^ebal. 2)aS JtegeQabenfqftem fungirt
in aQer S^ortrefflic^feit. Son ber UoUen Stnmenbung beä
pneumatift^en ©bftemS bei bem gefammteu iDIe^aniämuS bat
bet Erbauer noc? abgefeben. Weil er oorläufig nocfi ni^t oie
Ueberjeugnng ^at, bag biefe grage entfprec^enb gelöft
(el ffibenforoenig ftetjt er bem eletttifi^en ©^ftem f5m=
pat^if* gegenüber. iBie ftanttit^e SReuifion fübtte bcc fn(^=
nerftönoige lönigl. Semtnarle^rer uno SRufiffcfiret EatI
SiSnietoäfi auS £)eiligenftabt auS unb fpiac^ fti$ berfelbe
me^rfai^ über bie feltene SBorttefftictifeit beS löniglii^en 3nftru=
mentö au<i.
yiaäf ber Steoifton, am 22. SRai, fülirte Sert Dr. 9tei>
mann au8 SBerlin, befonberS bagu eingelaben, oaä grogattige
. ,. .... rt Wt Boii'Oijcl In bti 61, eiorit'J!tt*( niiSt mt&c. lonbmi
cl M> «Will cta Mun* OiDrinnf D&n to enmntcn mli s Shinualni unt Stbnll von
"-'-•■- "-iBljete Vaulbijinü, tnl in nä^fmatit in ntamtec^tt^ng Wt ttflnnlK
Mi Sat|^aa[ta mU nlc^t wtnbn aU ll
DO Stmni^eTii , nutirn^ j. 9. tBcinmi M
i (vangtllhtm unb i rhlDll)i^n autecflalRt
»tiMtkn
Hk w^m t w nur tnu btd «DttcQiutcni,
9Bet! mit oDen Seiten uot. ®(%on 6ei biejer ©etegcnbeit
erroieä fic^ berfelbe al« einer ber crfien DrgelDirtuofcn ber
©egenmart , bet ni(^t nur bte alte, fonbern aut^ bie
neuere DrgeUitteratut — nur manchen geaenniartlicöen Sr»
fc^einungen, vok j. iö. ben franjöftft^en (mobetnen Orgelfpiet)
fte^t er mentger f^mpatliifdi gegeiiüber — Dettrant ift unb
fii^ auf bem fe^t complicirteii '^erte alsbalb auSgejeici^net
pre^t fanb. wertioütbigetmeife betunbete er feine uotle
^qmpat^ie ben Sigtfc^enCrgelfompofitionen gegenüber;
er biirfte barin in btt SHettfiä^auptftübt jiemli* bereinjelt
baftc^en. MI« ein 5Keiftet ber SRegiftriitunft unb ber lecfuit
ermieS er ft(4 bei aQcn Sjorträgen bon ^adj bis auf bie
(Stegenmart. 9Cnc& nat^ ber poetift^en unb äft^etif(^cn ©eite
^in betunbete er (eltene SnteHigenj.
3n bem geftgotteSbienfte am 24 aSni fiatten »it bie grofee
(Senugt^uuiig in §erm Sirettor UBengewein auä Scrlin
einen Somponiften tennen ju lernen, ber p befonbeten
§offiiungeu beteifttigt. ©eine gtofeattige f^inpjDnifiie ^an.
tafie für grofeeS Ort^effer nnb Drgei über bie S^otalmelobie
vi: „fHun banlet alle ©Ott" ^at unS gctoaltig imponitt.
Denn in biefer witfunflSuctten Slrt ift un* biete G^otalmeife
noc^ nie begegnet. ®er ftomponift uerfßgt über aUe §ilfs=
mittel beä SontropunltS, ber^nftrumentatton ic. iti fouueräner
93eife. Obroo^l eine ©egelegeiitjeitdcompofition Dürfte baS
großartige aUert fieser beä ©tuie« roürbig (ein.**)
3n bem grofeen geiftlic^cu Sonderte (o^ne Sintrittägelb)
am laat ber Äir^en^ unb Otgelmei^ bociimentirte fic^ bet
greife afhifübitcttot flarl ©fem^äntet al« ein S^ormeifter
etften SRonge«, benn mir t)öiten E^orfäBe Bon @b. ©retl
(84 ^. filr gem. E^ot, ¥f- 26, 8 j. 3 ft. 3Jiännerc§or),
e^ural 0. a Säetn^. »eutler (ber in ffliülil^aufen 1762 geb.
unb 1814 geftovben ift, nac^bem er ba* ?Imt eineS Sonreftotft
am bortigen ®^mnafiitm unb eine« Crgantften an ber in
^' ' ' äft rutjmboU befieibet ^atte), dt). gr.&än»
i ce ou« bem Hieffia«) 3of. Sccarb, wiiÜiU
e ». M. §ommerfc^mibt (1611—1675),
tie B. M. a^c (lieb. 1625, geft 1675 in
! et Mat^S^err, ©iirgetmeifter unb Drganift
1 I (0,^01 aus ber SRü^I^äufer 9{atl|dcantate
9(r. 3; biet loar uni bie Crgelbegleitung etnioä ju bürftig)
unb g. SS. SernerS grofeartigen 150. ^falm für ÜWäuner'
t^or, (Dr(^eftet unb Orget, momit baä ganjeSonjert glanjDoQ
abfi^lofe. S« ift merlroücbifl, baß biefe iDituuigäooHe ^fatmen'
iUuftratton f)cut ju ^ge (o wenig Don beu äl^änuecgefaug«
uereinen cuItiPitt wirb. ÜQe (Sliöre gingen nic^t nur aufiet'
orbentlic^ fi^er, fonbern waten aitdi naoi bet poetifd^en unb
b^immift^en ©eite feinfiunig ftubirt. ?lut^ bie ©oli waren
Bon einticimiftfien Ätäften red)t befriebigenb ouägefülirt. SJafe
ber iHuftre iiirigent fo überaus betreiben war, bon fii^ gac
nichts oufinfü^ren — fo wäre 3.®. feine Bottrefpit^egantofie
über: „5iun bautet oÜeSotffürDrgel unb SölaSinftrnmente ic
gani om ^lafe geroefen — bürfte nic^t überall gefunben
Werben.
ßerr Dr. SReimaun fpiette leibet nur 2 ©tücfe, ein in Jat*
moniff^er iSejietfung ^Öc^ft intereffauteS ^rälubium 0. ?l n t. ^a U
bara (1670—1736), baSleiber noä) uic^t gebnidtt Würbe, unb
bie gigontifc^e (^ntafie unb t^uge tu @:molf bon bem 3]teifter
ber Meifter, bem ^oc^ erhabenen ©ebaftian bem Eingigen.
^eS SlbenbS berfammelten ftc^ biete SJIitglieber beS
me^rfai^ preiägefrönten ©efaiigbereinS „Wrion", ben ber ge«
nannte iQuftre Dirigent fd|on öfters pm ©iege gefiit)tt ^at,
lu einem ftof)finntgen Sommerfe bei Dem nicf|t nur munbei>
fc^öu gefnngen, fonoeni auäi rec^t geiftvoQ gerebet murbc.
um anbem Xage ma(^te fii^ auc^ ber ÜBerf. b. 93erii$t&
mit ber neuen Orgel betannt; er prüfte bie munberfc^önen
Stimmen, fowett cS bie3rit erlaubte, eiuAeln unb im Sangen;
augeibem {ptelte erSBerte Bon ©eb. 9a($, SßenbelSfo^n, Töpfer,
') <H taif blelmoVnl4t nnrin aUcdtteitbailnacMfiEcit mm btnl
gelegen axOta, bcnn aaS> tn Brelln. nu nur ein tpoiig bcnntg fnrtdtctcC i^io i)i, «n
R M ntit McfeiT — .MtVtnun' tö^tn auf ben $[iin i)(n»g[.
**) XKc IttuiotMtn <Qt" bfin ^lODlUBbtenftc anirtnt. mi untntm Ccfnmben,
e' UIA Rart uitb mmaün autartfl^rt. JM Stiteml flob ouf miiec w™«n jiir HnmwH,
boB to ~ MaUm |ri- mc IdU RA ba nut^fn? Sh^ ualfmn Xefllc6(illcn nuA
a»n bfc ftlKttnniufll bai3rtn|tt - oH ^Ic eiaffcl b« lhin[i unb Mi BtRi In ^ OlnfU
— 62
St^emberger, @ut(maitt unb fc^Iog mit einer freien ^a\u
tafie über: ,,@in fefte 85«ta ift unjcr ®ott" 2c, too6et öor^
ndmlid^ and^ bie briQante ^irfung beS boUen SBerfed beftend
}ut Geltung fom. Sinfttmnttg mürbe bie t)or}ügIi^e Snto^
ttQtion bcr^Jtöniflin ber gnftrumente" gerühmt ; jebc ©timme ift
iDoHenbet in fic^, Don ber anbern fic^ ab^ebenb unb ju einem
rinbeittid^en ^armonifd^en ®anjen t)ereinigenb. ^ö^Hc^ be*
frieoigt in mufifaltf^er S3eiiel^ung, n?enn auc^ nicft fonberlid^
erbaut bon bem bei S3Que unb ber ^ftt^eranftoUung t)orge«
lommenen Dijferenjen, fc^ieb ber 9lef öon ber alten Sleicq^*
nnb SKufifftaM, bie burd^ ©auer« fterrlic^e^ Drgetoerl einen
neuen Slnjie^unaÄpunft erhalten l^at — benn ei^ ift otjne
grage ba» W6n]k in aanj 2:^üringen! — baran benfcnb,
toad ein @eb. S3ac^ no^ geleiftet l^aben n)ürbe, tvenn t^m ein
folc^ DielgeftaltigeS Snftrument ju Gebote geftanben ^ötte.
SJem ©rolmeiftcr ©auer aber »ünfc^en toir no(% red^t
Diele ^o(c^ ru^muoQe (Srfolge. ffloA fte^t er in üoQerSebenS^
Iraft unb tpie üielfad^e, bebeutcnbc ztnforbernn^en an i^m ge*
ftellt tocrben, beroeift ba^ JBerAeic^nife Der in ndc^fter 3cit ber
iBoHenbung entgegenaef)enben Sßerfe, a(d : nad^ Pretoria (©fib«^
ofrifa), Sroffen a. b.@.,Seipsi9 (?lnbreaÄ^3nterimi^fird^e), Süft*
rin (30 ©t.), ©ertin (©tonagoge 41 ©t, SajaruiSfa^jeae 8 ©t),
mo bie Sanneiro (46 @t.), Siittring^fiaufen (SR^cinl. 26 ©t.),
JMtoS b. ?ßeterdburg (18 St.), ßaubni^ (18 ©t), ©udottj
14 ©t.), eiau«borf (14 ©t), ©ieDer«borf (8 ©t.), 6ottbu8
33 ©t.), Sidfel (Snterim^orgel (10 ©t.)
i
)U 9^eurQ^^ in @d(^Ie{ten
Don ©d^Iag & ©ö^ne in ©c^toeibni^.
I. STOanual: (^aupttt).) 1. ^ßrinjipat 16', 2. Sorbun
16', 3. ^rinji^jal 8', 4. Suba 8', 5. ®amba 8', 6. §o^lflöte
8', 7. ©ebadtt 8', 8. DftaDe A\ 9. ßo^Iflötc 4', 10. ®amba i\
11. JRaufd^quintc 2% unb 2', 12.6ornett 3— öfad^, IS.ÜJJij^
tut öfadö, 14. gagott 16', 15. trompete 8'.
II. SRanual: (ÜRitteto.) le.Sorbun 16', 17. äjrinäipal
8', 18. ©olicet 8', 19. ©em^^orn 8', 20. 5ßortunal 8', 21.
aio^rpte 8', 22. DftaDe 4', 23. 9io^rfIötc 4', 24 »toline 4',
25. Kaujc^quinte 2% unb 2', 26. ©d^arff 5fa(^, 27. 6Iari^
nette 8'.
III. ajfanual: (®d&o* ober ©c^ttjeHtuert) 28. Sieblid^
gebadtt 16', 29. ©cigcnprinjipal 8', 30. ?leoUnc-8', 31. Unba
marig 8', 32. Siebli^gebarft 8', 33. «rin3i})al 4', 34. giauto
traDer« 4', 35. Sßrogrcff. $arm. 2— 3fac§, 36. 6larinettc 8'.
IV. ^ebal. 37. Unterfaft 32', 38. ^rinjipal 16', 39.
S^iolon 16', 40. ®amba 16', 41. ©ubbag 16', 42. $ofaune
32', 43. ?ßofaune 16', 44. trompete 8', 45. D!taDba§ 8', 46.
(Mo 8', 47. öofeflöte 8', 48. DftaDbafe 4', 49.6omctt 3fa4
50. Duinte lOV«'.
V. Äoppeln. 1. ^oppd D. IL SKan. j. I. 2. Äoppel
D. IL h IIL 3. ^Sebalfoppel j. SWan. I.
Vi. Kombinationen, meldte fic^ ge^enfeitig au^Idfen.
Set jebem äRanuale finb 5 pneumattfc^e 2)rudEfndpfe,
Dermöge \odd)tx ber Drganift burc^ ^^ingerbrudE Derfd^iebene
Älangfarben ertönen, (p. mf. f. tutti) ober burc^ ben SRuH*
lopf Derftummen laffen fann, o^ne regiftriren ju muffen,
lieber bem ^ebale finb f olgenbe Stritte angebrad^t : Su^löfung
für bie nad^fte^enben dritte (SluDtritt) p, für bie 3 ÜWanuale
unb $eba(, mf. für bie 3 iutanuale unb $ebal, baS f. unb
tutti (füriJ t)oüt aaScrl). S)ic ©timmen beS 3 SRanuati^ finb
Don bemScftofaften (Saloufienfc^toeKer) eingefc^Ioffen, tooburd^
bie ^errlid^ften 92nancirungen (lerDorgebracqt loeroen fönnen.
SDic ueut Argel ^et ®attenfitd^e
Sin SSerl Don 40 Hingenben ©timmen, 5 Stoppeln, 3
92ebeniügen, ©d^ioeUmerf unb StoUfc^toeder ffirS ganse SBerf
lourbe in biefen Xagen für bie neue @arten!ir(^e in
^annoDer Don bem Orgelbauer ^^r. Sedier bafelbft fertig
gefteUt. !Da^ SBerf ift rein pneumatifc^ (©^ftem ©eifert) unb
9at ^oppelregiftratur auc^ für bie Stoppeln, ein üeiner jhtopf
bringt (jloifc^en ben ^aDiaturen liegenb beim ©^iel Iei(^t ju
benu^en) bic erfte ober ^weite JReqiftratur jum Mmgen. §err
Orgauift unb Örgel^9teDt{or ©inoram aud ^annoDer fprac^
fic^ im ®utad^ten )e^r lobenb barüber aud.
tiefes Sßerf ift augenblidlid^ hai größte rein pneuma«
tif(|e SBer! (o^nt aSentile), )oeI(|ed l^ier ju Sanbe e^iftirt.
2)idpofition.
L SKanual: 1. ^ßrinjipal 16'. 2. Siebtic^ ©ebadlt 16',
5. ^rin^ipal 8', 4. @emd^om 8', 5. f(lute ^armonique 8', 6.
^o^Iflöte 8', 7.. (Samba 8', 8. 5ßrinaipal 4', 9. gugara 4',
10. DftaDe 2', 11. ©omett 3— 4fa4 12. äRijtur 3— öfac^
13. trompete 8'.
IL aRanual: 14. ©orbun 16', 15. ?ßraftant 8', 16.
©alicional 8', 17. ?ßortunalfIöte 8', 18. (Sebadtt 8', 19.9io^r=:
flöte 8', 20. DftaDc 4', 21. giöte 4', 22. SBalbflöte 2-, 23.
?ßrogrejfion 1— 3fad&, 24 (£tariuettc 8'.
IIL 9Ranua(: 25. ©eigenprinjipal 8', 26. Sieblicfi
©ebadt 8', 27. giauto traDer^ 8', 28. «eoline 8', 29. (Semd^
tjom 4', 30. ^armonifa 4', 31. Oboe 8'.
IV. «Pebal. 32. JBioIon 16', 33. 5ßrinjipal 16', 34
®vibba'i 16', 35. ^rinjipal 8', 36. SeHo 8', 37. ©orbun 8',
38. DuintbaB 10*/«'. 39. DftaDe 4', 40. 5ßofaunc 16'.
V. Srteben^üge. 41. aRamtal^Jtoppet II ju I, 42.
aRanuaUJtoppel III ju I, 43. SRanual^Jtoppel III ju II, 44.
DftaD^^oppel II p I unb I ju II, 45. $ebaI^JtoppeI, 46.
©c^ioac^^^ebaf, 47. ©tarf^^ebal, 48. SBoQe« SSerf, 49. fealcant.
VL dritte. ©c^tDclItoerl f. ÜRanuat III, SRoUfd^toeHet
fur8 ganje SBerf.
89id 45 ift ^oppetStegiftratur Dorbanben, bur(| einen
Anopf jtoifd^en ben ^laDiaturen jum )oecqfe(n.
fßefpte^nnf^etu
äßermann, Ddf., Dp. 64: ©ec^d alte fiirc|enlieber
(auÄ bem 16. Sa^rl^.) mit neuen 3Beifen f. 1 ©olo^
ftimme mit Drgelbegteitung (§arm. aber ftlauier) jum
©ebrauc^e in fiirc^e unb ^an^ comp.
92r. 1: S)em neugeborenen ©^riftfinblein (SBei^*
nackten) 1, 50.
Sir. 2: D milber @ott (Öufetag, ^aifion^jeit, %xU
nitatiÄf.) 1,20.
9ir. 3: crux ave (^ßaffion^jeit) 1,20.
9h:. 4: 3cfu«®^ri)tu8, unjer§eilanb(Dftern)l,20.
JRr. 5: 3)er ^erjog unfrer ©eligfeit (§immet
fa^rt) 1,20,
SRr. 6: ©elobet feift S)u, ^eiliger ®ott (?Bftng-
ften 1,20. 3n 2 $. & 2,40 unb 2,20,A. «u^g.
f. ©opr. ob. Zen. unb für äRejjofopran ober
SBar^ton. Seipjig, §. ^rofee.
(Sin gläubige^ ^ei^, ein tiefet @emüt^ unb frommer
©inn fprec^en au^ biefen mit neuen SBeifen wunberbar Der*
fd^moljenen geiftlid^en Siebern ju bem in anbackt unb (Sr*
l^ebung lauf^enben §örer. S)er Äomponift ^at eS Derftanben
— uno e& n^ar gar feine leidste 9(ufgabe, bie alten ^laubenS*
ftarfen 3;ejte mit mobemer STOufif „gel^örig" ju Deremigen —
Die ©timmung ber bic^terifc^en aSorlagen in ben einzelnen
©tücfen p treffen unb burd^ c^arafterifc^e Begleitung ju er*
^ö^en. SSa^renb 9tr. 1 ben paftoralen @;^arafter in an*
mut^iaer 2Bei{e feft^ält, toirb bie inhaltliche Sertoanbtfc^aft
Don 9cr. 2 unb 3 burd^ eine in beiben ©efängen confequent
burc^gefü^rtc ScgleitungÄfigur toirffam au^gebrüdtt. 3)ie Shc.
3 unb 4 at^men tiefe 9leue unb iOugftimmung. 5Die Suf*
erftel^ungSbotf^aft loirb befonberd fc^dn unb einbringlic^ ^Sd*
bur, 92r. 4) Dcrfunbigt «uc^ 92r. 5 unb 6 Derfe^en in acgte
diriftUc^e ffreubigfeit
— 63
Slüflct, ®., Dp. 99: S)rei guacn mit üorauSgchcn^
Den ©tnlcitungen (Ä^mou, S)*mon, §«moII). Scip*
jig, 9{ieter«93tebermQnit. 3 ^.
%n bicfc mäfeifl id^tDcrcn, folib gearbeiteten unb mufi*
falifd^ n^ert^DoHen ®aben bed oere^rten uitb n?ot)(t)erbienten
©tettiner Slltmeifterd fönnen fic^ ond^ nic^t üirtuod anget^ane
Drgelfpieler erfrenen nnb bic ßörer erfreuen, benn e^ gel^t
tin marmer ^auc^ burc^ biefe eoleu ®ebtlbe.
^erjogcnberg, §einr. ö., Dp. 67: 6 S^orälc f. b.Drgel.
Seipjig, 9lieter*95iebermann. 2,50 JL
2)ie 6 an liBac^fd^en ©tubium erftarften gigurationen
finb folgenben S^oratocifen ^u X^eil {|en)orben, atö: „1. 9lc|
-©Ott öom ßimmet fie^ barem, 2. @* ift genng, 3. Äu^ tiefer
IRot^, 4. ©rfc^iencn ift ber ^errlic^ %aa, 5. ffiommet ^er ju
mir fpric^t ®otted ®of)u, 6. äReincm ^e|um (ag id^ nic^t."
SSem foSten biefe auf iBac^fc^en ®runbe ermac^fenen ®urc^^
futirungen mo^I nid^t gefallen?
3?^einberger, Sof.: „®rei 838anberliebcr:'' ®^ jie*
l)en brei ©efeOen in§ SBeite ^inauö" (ö. ?t. ®rfin) f.
5Wänner4or. ^art. u. ©t. 1,80. ©timmen allein 1,20.
Scipjig. ßendart (©anber).
Qu biefen brei guten ®efellen biirften ftcft gent toiele
€ängerbruber gefeQen, oen ber anmut^iae üolfdt^ümlic^e unb
jgar nid^t fd^mere ©a^ ift ein feiner muftfalifc^er ©c^a^.
!S)ieneI, D: S)ie moberne Orgel, ibre Sinridbtung,
tel^
una
b. bioHögrapI^. SnftitutS.
i^re Sebentuna für bie ßird^e unb i{)re ©
lung ju ©eb^ »ac^« Drgelmufit. ©erlin, SScrlag
S>aS borliegenbe intereffante ©d^riftd^en ift eine „@r*
tüeiternng" ber bon un^ bereits befproc^cnen Sroid^üre : „3)ie
©tellung ber mobernenOrgel ju ©eb. Sü^S Drgel*
mufif". 3n ber gegenn^ärtigen ®eftalt berbient baS ©ud^
nic^t nur Don ftrebenben Drganiften, fonbem auc^ t)on bem
lenben Orgelbauern C|elefen ju n)erben namentlid^ in
betreff bei^ 1. Aapite(d: 23ie ^ispofition ber mobemen Or»
gel, n^orin S.i'Ifi^"^^^ \^^ ber (Smägung unb Sßac^ad^tung
toert^ ift: ©ie ©ered^tigung ber lünftlic^en SKitftingcr in ber
Orgel, baS ©ed^jet)nfugmanual ber mobemen Orgel, bie
SSic^tigfeit bed ftd^tfu^^^oneS im 9)?anuale, bie SBerme^runa
ber ®runbftimmen , bie S^arafterftimmen. 92amentlid^ ^öd^ft
toid^tig ift bad, koad ber SSerf. über bie rid^tige ^Vi\^mxütxi^
fe^ung ber aemifc^ten ©timmen fagt. Ueber bie
S^raftur ber mooernen Or^el fagt ber Sutor aUeS bad ju«»
§immen, maS bie SReujeit m biefer ©ejiebung bargeboten ^at.
n bem Jiapitel: Sie moberne Orgel in ber^Kir^e n^irb nac^«
4eh)iefen, bag bie Or^el fein fpejtfifd^ {iri^lic^eS Snftrument
flewefen ift. S)er ^eiligenf^ein öon SäcilienÄ Organ on fommt
alfo nur ber itircfienorgel ju. 9luc^ ^at fid^ bie (Sntmidetung
berjelben unb i^re Umgeftaltung grögtent^eilS im ©c^oge ber
^rc^e unb mit bereu unterftü^ung jugetragen. 3n SBejug
baraaf, meint ber 9Serf., tt>aS ber Äirc^enorgel gejiemt unb
ihrer 92atur entfpric^t, ift man jur 3^^^ ^^^ ^^^^ ini Um
uaren; eine ©e^auptung bie ni^t all au mele Organiften
jinterfd^reiben werben, eben f o n)enig über oad, n^aS f irc^li^eS
iinb unfirdblidbed ©piel ift.
(Sbenfo fte^t feft, ba§ man an eine Stirc^enorgel toeniger
^nfprüc^e atö an eine Sonjertorgel mad)t. f^reilid^ fanu man
barauf auc^ entgegnen, baftjur görberung ber religtöfen ß^cdfe,
ur Sßer^errlidbung beS äSeltenf d^öpf erS , alle pajfenben
IKittel ber ffiunft ^erbei^ejogen merben follen unb
muffen. SSaS ber 93erf. über orgelgemägeS ©piel fagt,
unterfd^reiben mir, allerbingS immer inÜtüäfii^t auf firc^lic^e
unb con^ertale fieiftungen. (Sbenjo muffen xdxx bemerfen,
bag ber Orgelbau in manqer 93e5ie^ung ber Orgelf ompofition
DorauSgeeilt ift; ber mooeme „©ad^" ber Orgel foU ^^xi
nod^ geboren Werben. Ob er je fommen toirb, jft tt)ol^l frag*
lidb. ^odb — hoffen mir! SenigftenS ift eS nic^t unmöglid|,
bag ein ^ifjt für bie Orgel auftaud^en lann, menn er au^
ni^t fold^e ^olge n^ie biefer äReifter aufjumeifen ^aben
bürfte. 'i)ag aber bie ®ering[(^ä^ung bed Orgelfpield feitend
^etabe ber 9e^5rben, meiere oen fir^lic^en ©tun am meiften
ü'
förbern follen, nic^t baju angetl^an ift, bie Organiften anju^
tpornen unaui^gefefet nac^ ben pdäften 3i6l^n iu ftreben, ift ja
meltbelannt , ebenfo bag bie meiften jünger (SäcilienS nur
^d^ft armfeltg l^onorirt merben.
©(ftliefehd^ fommt ber SJerf. auf bie ©teHung ber mo*
bemen Orgel ju ©eb. ©ac^S Sompofitionen jurüdE. Sag ber
in feiner Art unübertroffene SReifter bie neueren ©rrungen*
f haften auf imferem ©eoiete fic|er bertoert^en mürbe, liegt
Itar auf ber.^anb. @benfo ift eS mo^l geboten, biefe neuen
JSunftmittel Derftänbig für ©ac^fc^e äBerfe ju benu|fen, menn
eS fad^gemäg gefc^el^en fann. Sag man babei übertreiben
unb ins £ä^eriid^e gerat^en fönne, ift ebenfo unbeftritten.
Sag @eb. ©acq bei Or^ano pleno nid^t immer baS
boUe 993erf ^aben moQte, mag tu einzelnen fallen ri^tig fein,
©icfier bat er aber gemugt, maS er moQte, ebenfo, bag er
bem ©efc^macfe unb ber @infic^t ber Organiften ettoaS }u*
ix^wvx moHte. Unb fo bauten mir bem §errn SBerf. für feine
jeitgemäge ^unbgebung, bie in ^^xi ^auptfad^en baS SRid^tige
getroffen l^at „Ser ©ud^ftabe tobtet, aber ber ®eift maqt
lebenbig", |o ^eigtd auc^ namentlich bon 93ad^, ber bocb un«
beftritten einer ber grögten {Ritter bom ®eifte mar. Seute
aber ot)ne ®eift unb ®emüt^ foQten ftd^ an S3ad^ gar nic^t
^eranmaaen. 3e älter man mirb, befto me^r mirb man gema^r,
bag JBacQ an betben — unerfd^öpflic^ , überreich mar. Sag
man ^eut ju tage meber 3(>Pf "o^ $erüdEe braucht, um nac§
93erftanb unb ^erj ju fa^nben, ift mo^l ebenfo unbeftritten.
♦»ooo^
<*■€•••
Slttfffill^cuttd^n*
Gera« Verein fttr geistliche Masik. 25. Konzert am Sonn-
tag, den 1. Mftrs 1891, Nachmittags 5 Uhr in der St. Johanniskirche.
1. Sonate in E-moll f&r Orgel von A. G. Bitter. 2. Motette von D.
H. Engel. 3. Arie ans „Paalns'* von Mendelssohn. 4. Gebet fttr
Männerchor nnd eine Sopranstimme von H. Zollner. ö. a. Motette
von M. Hauptmann, b. „0 dn, der da die Liebe bist" von Niels
Gade. 6. Adagio religiöse fttr Violoncello von R. Wagner. 7. Gho*
ral für M&nnerchor von HUler. 8. a. Geistliches Lied von K. Hei-
necke, b. ,,HOr mein Bitten", Hymne von Mendelssohn. Solisten:
Herr Stadtorganist Gl. Prttfer. Fräulein Olga Sedmiratsky. Herr
Hofmnsikus Kliebes.
Breslau* Breslaner Tonkttnstler- Verein. Montag, den
9. Mars 1891, Abends V\\ Uhr, im Mnsiksaale der Universität:
IX. Musik- Abend. Programm. N. W. Gade. 1. Noveletten für
Pianüforte, Violine nnd Violoncello. Op. 29. Allegro — - Andantino —
Moderato — Larghetto — AUegro. Fr. Schubert. 2. 23. Psalm
(vierstimmig) fttr Frauen-Chor. Op. 182. B. Moliqne. 8. a. Andante
arioso fttr Violine. F. Prume. b. Caprice fttr Violine. J. Brahms.
4. Aus Op. 44 vierstimmige Frauen-Chöre: No. 1. Minnelied. No. 2.
Barcarole. No. 8. Der Bräutigam. Fr. Liszt. 6. Goethe-Fest-
Marsch fttr Pianoforte. Vortragende: Der Bnffer^sche Damen-Chor.—
Die Herren : Fabian (Violine), Heyer (Violoncello) — Kahl (Ciavier
No. 1) und Kudell (Glavier No. 6).
DansIC* Sonntag, den 10. Mai, Mittags 11V> ühr: Geist-
liches Concert auf der von Aug. Terletski neu erbauten pneuma-
tischen Orgel in der Kirche zu St. Petri und Pauli hierselbst unter
Stttiger Mitwirkung einer hochgeschätsten Künstlerin (Violine},
es Herrn Ferd. Beutener und des Dansiger Sängervereins (Din-
gent Herr H. Behrend) gegeben von Dr. Carl Fuchs, Organist an
8t. Petri. 1. Vorspiel und Choral „0 dass ich tausend Zungen
hätte*' (mit Männerchor). 2. Adaramus te Christe (Männerchor a
capella) (1651) von Vinc. Buffo. 3. Grosse Toccata in F von J. S.
Bach. 4. Andante von Gluck, und Largo von Haendel f Violine).
6. „So ihr mich von ganzem Herzen suchef S Arie aus „Elias*^ von
Mendelssohn. 6. Kleinere Orgelstttcke aus dem 16. und 17. Jahr-
hundert a. Fuge von G. C. Wecker, b. Ave Maria von Arcadelt,
c. Kyrie von Andr6 Baisön, d. Ave Maris Stella von Coelho, e. Ca-
Sriccio pastorale von Fresoobaldi. 7. Onvertenre im Haendelschen
til von Mozart, fttr Ora:el ttbertragen von A.Haupt. 8. Meditation
ttber das Bach'sche Präludium in C. (Violine) von Gounod. 9. „Ge-
bet" (Tenor) von Hiller. 10. Fantasie ttber den Choral „Aus tiefer
Noth schrei ich zu Dir*' von Forchhammer. Die Orgelvorträge be-
folgen die Grundsätze der Biemann*schen Phrasirungs-Befonn.
OstHeim v. d. BhOn. Kirchenkonzert unter Leitung des
Stadtoantors Grttnkom am 19. April. 1. Conzertfantasie in C-moU
V. Ad. Hesse. (Org. Förster)- 2. In monte Oliveti v. Palestrina.
8. „Wenn ich einmal soll scheiden** (Matthäuspassion v. Bach). 4.
„Hebe deine Augen auf* v. Mendelssohn, f: Motette: „Du bists, dem
Dank und Buhm gebfthrt** v. Haydn. 6. 1. Orgelsonate v. Mendels-
sohn. (Hr. Grftnkorn). 7. Dialog v. Alb. Becker. 8. Psalm 28 v.
64 —
Thnrenn. 9. Set. Enabenchor v. Hauptmann. (,3err, der du mir
das Leben")- 1^* Rnss. Yesperchor v. D. Bortniansky. 11. Psalm 43
für aclitst Cbor ▼. MendelssohB. 12. B-a-e-h-Fantasie v. Lisst.
NB. Allen Respekt vor einem solchen Programm in einem
abfirelegenen Landstädteben. Der Chor besteht ans 80 Knaben-
nnd SO Männerstimmen.
'S ift Sl'^ittwod) , iinb i(6 ^obe einen fc^ulfieien 92a4iiiittaq. ^ie
©(^iileraiiffft^e ftnb {d)on in ber legten ^onnittapdftimbe fonigievt unb
je^^t gel^fd an em anbered fitjsjauer ^fc^äft, cui ein 2)u(caniara. n>ad ba
grünt m Mroinbeinbcr ^5^e an ben ^irc^tiinnen, ed ^eiftt ja too^KSumpo«
nieren. ^a, \>a cinnpuuiere einer! %on ber Strafe ^r fc^adt e^ in
ft^neibcnbcn 3:öncn: „2obt ben ^enen, htn niädjtiaen Äönig ber (£§rc",
imb nleic^ barauf : »^vtiit eud) bed fieben?, iuei( nocq t>a% SKnip^en qlil^t",
unb Dann gar nu4 eünaS uon ber „blauen ^onan." ^aunt ftno beut
IHtnftler fünf Pfennige gefpenbet, ba madtlt f(bon ein anberer ba^er nnb
niacbf^ nocf) bunter. 2lu ^JDcn^l^aufen f^at natn(id) |d)on uor ^a^ren bie
$oIijei ongeorbnet, ba6 bie fieierurget an fecl)9 ^agen ber ^od^e fcbmei^en
niug, unb nur am Wittmoc^ (tu ^ade a. b. @. am ©onntage) finb bte|e
Orgeiconcerte geftattet. ^a fomntt benn aKe$ au^ ber ©tabt unb aud
njipem nnb fernem Orten, ma^ fo ein ^orterinftniment ^at, ba^er, unb
non borgen bid ?(benb ^ört bie ^2ufif nicgt auf. Partim bte $uli^ei jene
SJerorbnniig erlaffen, icb wtii ti uicbt. ^ocb tiaht ic^ mir er^^äl^Ien (äffen,
hai jeber Seiermaini unb jebe ^hififbanbe uon ^unb^^agen im (Sidjdfelbe—
„^ragcr" genannt — auf bcm SRat^^ofe \)ox beni bainaligen ^oli^eiconuniffor
habt $n>be fpielen unb blafen muffen, bamit bem $ub(icum and) etioad
$robe^a(tiged Uomuift/^iert loerbe. ^iclleic^t uereiiiigt jeßt, itm 3^^^ nit
erfparen, an jebem 3Wittroocö Worgen ber ^olijjcicommiffar alle jene ©trafecn«
fünftler auf bem SRat^^ofe m einer @^enera (probe, ebe \\t einzeln bint^ttS^
Aje^eu biirfen in bie uerfcf^iebenen ©tragen, ^ort) bad ift nur eine
iBermntbung.
92un, bi5fe fauu id) ja btefen Wurifleuteu nic^t fein 6inb fte bo^
j^umeift ^ebrecQlic^e: iSabme, ßrilppel unb )61inbe, unb nur mitunter lägt
ftcb audf ein gauij flotter mimterer ^urfcbe boren, ber ba uid)t aWd Witleib
ber $örer appeQiert, fonbern ber Meinung ift, burcb bie Sieblicbfeit ber
Söne feined SRufiffaften fönne er bzn ^örent bit Pfennige auS ber %a\ä^t
locfcn. tlucb finb jo biefe Äüuftier ade meine Sollegen. (SuHegen? —
l^amobl , (Sodegeu ; icb bielt früher in meiner $3obnung ein $enfiouat @o
em gan^ !(einer ^eufionär fab mid) eined ©onntagd aud ber jrircbe fommen
unb f rüg mid) gani( naiu : „^err 8t. , @ie traben roo^I in ber ^ircbe bie
Orgel gebre^t?" Äitiber unb SJamn . rcben bie ©abr&cit. a>er Äleinc
batte ja nicbt ganj unrecbt; benn nicbt innner gelingt eS beut Organiften,
bnrcb fein ©piel ber (SJemeinbe (Jringel an^ubefteu, mie ed ber Superintenbent
% — nun audi fdjon unter ben fentfd^lafenen — aneifannte ald einer, ber
bad 9lmt bed Organiften febr i^o^ f(b<t6te, mie eS an^ folgenber magren
9(nefbote betoorgebt. ?lm Xage bev ©infü^rung bc8 je^t emeritierten 9trd)is
biafonuS Pr ä. fanb bei biefem ein fotenned rlbenbeffen ftatt, an me((bem
$atron , (Sp^ontd , ^eiftlicbe ber Stabt , and) jl^antor unb Organift ber
@)emeinbe tbeilnabmen. 92a(b mebr offuieaen ^oaften lodte ber Sein aucb
nicbt offii^iede ^rinffpriidie beitern ^borafterd tftwor. @iu ganj neugebocfener
junger ®ciftli(bcv, ber fonft ber 9lebe febr loenig mft(btig »par, fübltc pcb
bod) berufen aucb Jtantor unb Organiften ^w betoften. '<S »ar ja gut
gemeint, aber fo ungefd)i(ft au^efübil, bai bie beiben betofteten Seuiten
feinen Xrinffpntcb meniger a($ äob, foubem a(9 $obu auffaffen mußten.
3)er eine ber fieoiten tiabm ficb bie Q^urfe beraub , biefen Xoaft in IPnitteU
ocrfen 511 enoiebem, \)o\\ loelcben jebe ^tiU mit bcm ©orte „gcbrad)t"
fcblob. (SS folgte allgemeine frcubigc Suftmimimg, unb ©uperintenbent %
feite bann ^ini^u: „^aS toax fehr gut; aber @ie bitten no(b i^ufe^n
fouen: „„Wixb wenn ber^aftor auf berÄan^el nicb(8 9led|te«bcn)ürgefara(bt,
bo bfit bann ber Organift bie ©emeinbe roicber auf ben ©trumpf gebracbr"—
92id)t immer jebocb bringt ber Organift bie ©emeiube mteber auf ben ©trumpf,
nnb er mug ft<b bann als einer fixl^kn, ber nur „bie Orgel brebt", unb hk
Organiften^unft alfo enoeitert, bog aud) bie Organiften auf ber @)affe feine
C^ollegen n)erben. — ^od) loobiu fonune icb; Jcb tooHte ja nur \yon bm
anbem Leiermännern reben.
@S ift mirüicb eine d^alamitiit um bie Seierorgeln. @rftenS ba^
^nftrumeut felbft. 92eben SJ^onftreorgeln, bie auf einem $3agen uon einem
Sfel ober gar oon einem $ferbe gebogen loerben unb mirflidie ^unfttoerfe
j(u nennen finb, neben Heineii einem ©d)nuicffaften ä^nlicben, auS benen
ber 2)reber bie lieblid)ften 2:öne bcruorj^oubert , Tiebt man haften, bie
fd)rainbf fid)tig fmb , ober ben ^inb ftogmeife beroorbringen , bereu pfeifen
bie fpi^igften unb obrbnrd)fte(benbften Xi5ite b^i^n laffeu unb ben S^inmer
nocb burcb Xremolo'S oermebrcn.
3ioeitend bit Stuftfftitde. %Benu fo ein Orgelmanu eineit (S^oral
ertönen lägt, fo mag bied für nmndien, ber im geräufcbt)olIen ^erfebrS:«
leben faft untergebt, ^ie unb ba eine Sedftimme fein unb ernftere Q^ebanfeu
in ibm auffteigen (äffen. SBenn gute SBolfSioeifen ober tblt oo(fdtümlid)e
Opemmelobien — ber ^rüfftein ber SBolfötümlid)feit einer Gelobte ift ja,
ba^ fte ben Seg gur Seierorgel ftnbet— erfcbaden, fo erbeitert ficb mand)eS
forgeuoode unb niebergebrücite (S^emütb, unb mandier, ber in gfelbjügen
mitgefocbteu , \\tf^t feine .^ameraben toieber oor ficb unb neben rt<br tvenn
ibm ber fieiermonn: „3d) b^tf einen Jfameraben" oorfpielt. äBibenoärtig
jebocb ift'S, toenu folcb eine gute emfte SSolfSmeife ober gar ein (S^orai
burd) allerlei SSariationen bebuoelt unb befubelt mirb. SBiberwärtig tft'S
femer, menn je^t ein (Sborol ertönt unb gleid) barauf eine luftige unb
lüfteme $olfa euttritt ©olcb @)eniengel uon ernfter unb ^tilif^tx ^upt
mit mebr ober lueniger frioolen ©tücfeu inug ja Oberfläcbiicbfett uitb Seicbt^
fmn bed SSolfSgemütbed ^ur ^oi^t b^ben. 2)a6 fo ein Seiennanu— no^
baju. wenn er ein Ädippel ift — nicbtS of« Xän^^e feinem Äaftcn eutiocft^
ift ebenfalls loibenoärtig, toeil unnatürlicb. Sägiicb ober a\x einem Sage
nicbtS als Xän^e bbren mug in jungen Leuten ©innentamuel, in Altern
Leuten @fel enoccfen. ©ibcnoärtifj— gauibefonbcrS für geläuterte Obren—
ift oft bie ^amiouifirmig ber Seierorgelftücfe, befonberS bie ber (Si^Dxliit;
ba fommen Ouinten unb Oftaoen jioifcben ^ag unb ©oprau ober ben
SRittelfiimmen aüt 9(ugenblicfe. .SPöuncn ftcb bie grabrifanten oou Leier»
orgeln bie ^uftfftücfe. Die auf bie SSal^n genietet loerben foden, nicbt xmi
^nftuerftänbigen prüfen laffen?
%Ber fcblägt SBHitttl oor ^ux ©teuerung folcb gerügten Unioefend?
j^dnnte nicbt auf bie $olijeibebörben eingewirrt merben, bog jene IBerorb«
nung, nacb welcber aZt Leiemiäitner einer ganzen ®egenb an einem unb
bemfelben Sage eine ©tabt überfditoemmen unb an bemfelbeu Sage in je^
bem 9fugenblicfe baS Obr ber löürger gemaitert mirb, geänbert toerben?
^urcb jene S^ororbnung toerben erftenS bie Leiemiänner felbft gefcbäbigt,
weil bei folcber SRaffenbaftigfeit an einem unb bemfelben Sage aucb bie
nittleibigften Leute ibre (Stäben j^urüdbalten ; j|toeitenS werben, wie fcbon ge^
fagt, bie Obren ber (ginwobner gefreujigt. f&tx wirtet auf bie grabrif anten
oou Leierorgeln ein. bog biefelben nur gute Orgeln mit guter ODlfStbümli^eu
^ufif anfertigen laffen? Ser baS mit dgrfolg unternimmt, wiib Tnb vnn
unfer SJolfSleben ©erbienfte enoerben. —
Otto ü. ©t.
* ®to#f iOrfldtifftffit.
^ie in ben legten gabren uergrögerte unb mit einer 9fieibe oon f^od^
wicbtigen ^erbefferungeu oerfebene Orgel in ber ©ft. leilianSfircbe «u ^tiU
bronn beft^t unter ibren 3205 flingenben j^örpem aucb eine S^iefenpfeife oou
tolji, weldje eine ^öbc \)on 9,76 m ober 34,06 württ. gf. b^t. 3)iefe^
ngebeuer wiegt 14 3tr. 12 $fb. unb fönnte 29^ Liter c^fufrigfeit in ftcb
aufiiebmen. — 3)ie 1856 eingeweibtc b"nbertftimmige Orgel De« Ulmer
3KünfterS, welcbe jejjt umgebaut ift unb neu aufgefteHt würbe, jHbJte 6286
^Pfeifen. ä)ie grögte unter ibneu, eine ^inneme unb früber in ber gront ftebenb,
hat eine $öbe oon 40 gf. bei einem ^urcbmeffer oou 2 ^. unb bält 2827
Liter. 3)a« (ätewicbt biefeS 3J?onftram« beträat 13— 14 3tr. — 3m 3abi-c
1863 lieferte bie wcltberübmte girma (Sberb. §riebr. ^alacru ©omp. eine
prad^niode (Soncertorgel nacb $ofton (^^orbs^Tmerifa) in bie bortige Ttu^iU
bade, ^on ibren 5353 pfeifen b<tt bie grögte jinneme einen 3)urcbme(fcr
$rofpert ftebt eine ungebeitre pfeife ouS B^nn, über 32 gfug bocb; biefelbe
bätte «ßlaj für 32 ©ee^einier ober 1280 Liter glüfrtgfeft. — 3)ie grögte
Orgel ber Belt ftebt nicbt in 9liga foubem in 2\tban (J^urlaub); btefelbe
}äb(t 152 !Regifter, barunter 131 flinqenbe, nnb nicbt toeniger als 6978
pfeifen. Xxt grögte unter benfelbeu ift oou ßolj^ imb wiegt 14 Rentner
20 $fb., wä^renb bie fleinfte böl^eme pfeife nur ein @)ewid9t oon einem
balben Lote bat, ^ie oielgenaunte SRiefenorgel im S)ome ju Stiga (in ber
mffifcben Oftfeeprooiuij Licflanb), welcbe ein 2»eifkrwerf ber ^errin SBalcfer
in LubwigSbura ift, fann 174 älegifter, bamnter 124 fUngenbe ©timmen,.
mit 6826 pfeifen aufweifen, ^er Jhtbifiubalt ber grögten dol^pfeife biefer
Orgel beträgt bei einer Länge oon 10 m unb einer liebten ^ite oon 0,50,
baS Ulmer ^ert mit bem®ebäufe 60000.4r., b^w. 35000 fl., beute würbe
baSfelbe nicbt unter 100000 M. gebaut werben. ?lucb anbere bebeutenbe
Orgeln finb mit ungewöbnlicb grogen pfeifen ouSgeftattet. ©0 ^a\ ^ 9).
baS ^ert in ber dtrogmünfterürcbe in ö^irtd) eine 12 3tr. wiegeube ^oXf^^
pfeife, bie 70 ftimmige Orgel in ber ©ttftstircbe in Ludern eine folcbe oon
mebr als 9 3tv- @)ewi(bt; bie 111 SHegifter ^blenbe 9liefenorgeI in ber
^Ibertbade i^u Lonbon bat unter iören 7452 $Jeifen etlicbe jinneme auf«
Auweifen, oon benen bie grögte 10 3t^- fd^ioer i^t. $ie bembmte Orgel in
Der l^atbebrale ju ^orf in(Snglanb bepftt pfeifen mit 2—4 «^ug tm.^unb»
meffer; bie im max 1842 oerorannte groge Orgel ber ©ft. $ilolaitircbe in
Hamburg war mit einer 860 $fd. fcbweren unb 32* langen pfeife auS
mxxx oerfeljen. (gine über 3 ^Xx. fcbwere 3»n«?feifc ftebt in ber Orgel ber
vcifolaifircbe j^u S^ipjig. wäbrenb bie tleinfte pfeife unter ben 5367 Hingen^
ben jtörpern biefeS SerfeS nur bte @)röge eines ((ewöbnltcben ^ingerbuteS^
bat. ^ie Orgel ber ©ft. ^aria^Wagbalenafircbe in S3reSlau ift mit einer
3'/« 3t^- roiegenben 3in"Pfeife oerfeben, welcbe 8 preugifd)e ©cbef^l ®t»
treibe ober etwa 440 Liter auf^unebmen oennag unb adein 300 Bulben
foftete.— ©cblieglicb bemerfe icb i^^^bf bag baS guerft genannte ^eilbronner
Serf oon bem trefflieben Orgelbaumeifter ^erm ^. ©cbäfer bafelbft in
auSgejeicbtieter SBeife erneuert würbe.
* ^aS grögte SSucb, welcbeS überbaupt e^iftirt, ift baS 1832 ^it
Lonbon erfcbienene „$antbeon ber engliMen gelben." (SS bat eine Länge
oon 4 l^laftem bei einer breite oon 2 5flaftem; bte Su<bftaben in ®olb:^
bmc! finb 1 '/> ^ug lang, grür bie $lnferttgung beS $apierS, wie für ben
%xvLd würben eigene ^afd)ienen erbaut, mt bunbert @^mplare, welcbe
man ab^g, finb grögtentbeilS au englifcbe S3iblotbefon gefommeu.
in bem oon ber fjrirma 9iub. 3^acb ©o^n, ^anuen^SItöln, im Januar 189t
auSgefcbriebenen unb am 4. ^ai 1891 entfcbiebetten SSettbewerbe betr.
©tijgerecbte $ianinoge^ufe. d^efcbeben ^leumarft 1 k l^öln a. Slb-r ben
4. SRai 1891. (S^egenwärttg : ^ea* $rofeffor gfren^en— tCacben, gen $rof
/
/
- 65 —
fiiit^mcr— growffurt n. SOI., ^rr »ouintiftcr SReüWcr— 3krlin, ^n* JRu*
boff 3^<^^>^ucnr ^^ 3<^^^ $anenberg— Jrdln, ^rr %l. Sattrat^
Pflaume— Ä5ln, ^xx ftolter gbod)— ©amen. 4>crr Staxi ?$. ©itte— »ar«
meii. 3)ie fünf erftpenannten Ferren, !ßveidrtd)ter be9 uon ber ^irrna
9hib. 3&a4 Su6n, äaniten«i^b(n, im Januar 1891 eiiaffenen $rei«ouds
fd)itiben6, betreffenb @ti(j)ere(6te $ianini>«Qk^ufe, gebe» auf ^runbloge
ber mit bem $reidaudf4tetben tierbf^ntlic^ten unb uon i^nen bicnnit burdft
92ontendunteTfd)nft aueilannten ^binounaen i^r Utt^il ju ^rotocoll loie
folgt: „(£d waren im ©an^en Don 178 ^eioerbem 230 @ntmiuie einge:»
aaiigen, melcbe ben ^retdri^tem luo^Igeorbnet nnb in i'ibcrff(Jbtli<^r ^\\\9
fteauitfl j^ur Seurt^Uung übergeben tourben. 9?a(b einge^enber $rüfnng
flQer (sntioürfe fönten bie ^reidn(bter ju bem ©ef(b(uB, bie nad)fte^enb
onfgefn^rten bcti%tg einer toeiteren @td)ttmg i^ii untenverfeii, ba bie übrigen
t^i'ld ivegen fonftructiDer SRängel t^eiI9 aud äfl^etif(^n ©nniben uon ber
weiteren ^loerbung au^eft^loffen merben ntugten. ^ie ^ur lueiteren
Prüfung ](UgeIaRencn dhttwürfe roaren folgenbe: 9h*. 18 9{utto: Xeloa.
^. 40 9Rotto: ^rü^Iing. 92r. 47 a ^utto: ®Ui(f auf. 9;r. 47 b SRotto:
eiüd auf. 9^r. 47«^ Vlotto: ®h1(t auf. 9^r. 48 ^utto: «Irtemid. 9{r.
5t H Wloito: 9im 9l^in. 92r. 51 l> Wotto: d^at^^an«. 92r. 54 92otto:
«IternatiM. 9lr. 70 1 2Wotto : Sapanito. 9?r. 70b SRotto : «ntifc 5Rcu6eit.
!»r. 75b Wotto : «uf SBieberfeben, *r. 75 • SRotto : mndiW Steife. 9?r.
77 Wotto: S^nftt erfreut bcd Wenfd^en ^x^. dlx. 94 Wotto: Orginal.
92r. 103 • 9)2ottD : Suui« XV 92r. 103 » ^utto : (S^ loieg'd, bann mag'«.
^i, 105 »iotto; Seit. 9h. 110 9»otto; «uf 9h(l|tmicbcrfe^cn. 9ir. 114
SRotto: 9)arD(I. 9er. 115' 9Rotto: @mft ift bad fieben. 9er. 115 > ^otto:
Unmdgti^ ift'd ben Xag beut Sag m i(eigen. 9er. 122 9)eotto: (£d mug
bo4 Srübling loerben. 9er. 124 ^otto: grobfinn. 9er. 132 > 9Rotto:
Harmonie, m. 134 Wloito: SinbuS Unili«. 9er. 140 9)eotto: ^ormArtd.
%. 142 lyeotti): 9laf J^bln. 9er. 155 99eotto: »ormftrtd. 9er. 162 9Rotto:
@d eilt. 9Iu9 bieten brei^tg (Entwürfen merben folgenbe /(mölf jur engeren
»0^1 oefteat: 9er. 18 9)eotto: 3ecloa. 9er. 40 9)eotto: Srriibling. 9er.
47a m\d auf. 9er. 48 SRotto. )Hrtemid. 9er. 51ii 9Rotto: i(m 9e^ein.
9er. 75o 9?eotto: ®lud(i<^e Steife. 9er. 103'i 9Rotto: (S^e rnieg'«, bann
mag'd 9er 114 9Rotto: SSarod. 9er. I15i HRotto: @nift ift bad f^btn.
9er 140 9RoUo : ^onvürtd. 9er. 142 9Rotto : 9(Iaf ^ö(n. 9er. 161 Veotto :
€d eilt. 9eQ(4 eingebenber längerer ^Ibmä^ung ber einzelnen (Sntmürfe
gegen einanber einigten ft^ ff^Uegii^ bie $reidri4ter auf folgenbe $rftmis
ming:
9er. 114 9Rotto: ^©arod:'' (Srfter Sreid, M 000
„ 48 ^ „ÄrtimiÄ:^ Smeiter $rti«, M 250
„ 75(5 „ ^eWucflicfte JReifc:" dritter $rei«, M 250
^ 40 „ «rSfrü^ling :" Sicrter $rei8, M 200
& ftanben ben $reidncgtem femer noc^ M 700 ^um 9(nfauf an
berer ^Tt)orragenber Chttmürfe gur Serfügung, unb mürbe biefer 93etraa in
Steilen Don je M 140 folgenbeit fünf @ntmurfen ^(uertannt. Sunt 9lmauf
-eni4)fob(en mürben; 9er. 18 9Jeotto: dltlM. 9er. 51h 9)eotto: 9(m 9ebein.
9er. 103b IWotto: (Sbe »ieg'S, bann mag'«. 9er. Ii5a SKotto: ©rnft ift
ba« Seben. 9er. 162 SRotto : (£8 eilt. ^\€ $rei«rid)ter ft^ritten fobann
|ur (Sröffnnng ber ©riefumfc^läoe, imb e« ergaben ftcb folgenbe Serfaffer
ber betr. Cntmflrfe: 9er. 114 Sftotto: „»arod" I $rei8. Bei^ncr Chnil
^dftrob, ©ilbclniftraöe 15, ©erlin 6.®. 9er. 48 SRotto: „«rtcmi«"
II. $ret«. ^(r^itctt O^raf f^r. Se^ffer, ©Uttenburgftrage 12 n SRünd^en.
9er. 75- 9Rotto: ^©lüdlidje »eeife" III. ffiret«. Scicftncr IJarl @^aetb,
Sanbive^rftrafee 63 ", @eitg. 9»iin4en. 9er. 40 fflotto: ^^Srübling" IV.
$reid. 9lrd)iten Okorg fioefti, Sobannedftrafte OB", Stuttgart. 9(1«
©erfaffer ber jum Anlauf empfoblenen dntmürfe ergaben ftd) folgenbe:
9er. 18 9Rotto: ^XelDo" «rcftiteft fjranj ^aul ©tulberger, «RiinerftraBe 41,
9Jeün(^n. 9er. 5U «Rotto: „9tm SRbcin" granj 3ob. ©ruber, SBaKftr.
24 in, Sranffurt a. m. 9er. 103 • 9Rotto: „(S^e mieg'« bann mag«" ®.
©ottfrteb ©oe^nbarbt, SBeibenbamm 2' 99re«lan. 9er. 115i9Rotto: ,,(Snift
ift ba« Seben* ^rrmann SBerle, ©rofebeerenftrafte 18 öart. ©erlin. 9er.
162 seotto ; „(S« eiir SRidtarb S)orfd)feIbt, )i<ebrer ber ^nftgetoerbefc^ule,
STeaobebur^. Steilere« fanb fi4 nic^t ^u bemerfen, unb mürbe bie ©iftung
l>er ^tci^n^ter gef^toff en.
©armen, 4. ^ai 1891.
©orgelefen, genehmigt, unterfc^rieben.
3. fallenberg, @)eorg gfren^eiv,
Sf. fiut^mer, $flaume. &. Stekifd^er.
»ubolf 3ba4 «Balter Sba^. j^arl gr. Sitte.
-««'OO-O c-o«««-
STottjeit.
^Snentart« berü^mtefter Orgeimcifter, $rof. &. 9Jeattbtfons^anfen
^u« Ao^enftagen bereifete Dor htrjem 2)eutf(btanb, um bie grortfc^ntte im
Orgelbau, im |)roteftanti{{ben ßirdjengef ange 2c. ju ftubiren. unter VTnberem
berührte er bie @tftbte: Ulm, ©tuttoart, Submig«burg, gf^anffurt a. 9)^.,
SBürgiurg, SBeimar, BVeü^H^aufen (i. 2:^.,) STtagbeburg 2c.
^ie 3:onic::@oI«3fa«©ereinigung^) in C^glanb, mo biefe Singmeti^obe
ougerorbentlidb n>eit t)erbreitet ift, mid ibr gubelfeft in ber fionboner @t.
$aul«(ir(^e, mo einft 9RenbeI«fobns©artboIb^ bie Orj^el probirte unb über
Mren ^^raelmdlfe'' b94Ii(9b erf(!broden mar, mit einer ©ängerjabt Don
20000 $eifonen — barunter 5000 J^inber — grogartigft begeben.
*i ttcki hai Qefen birfer ®inamet$obe Der^ieitct fl(( ber »(Qoraefang", 6. Sa^rg.,
92t. 16—17, cino^^cnb ; (8ct)»iig, ^oitf Si((t;. SHe 8lcb.
Sn^merifa foS eine9eationaI»Sb0^<tl'Unionaegninbet merben, iveldie
bie beften @Anger eine« jeben Staate« ^u einem Sanj^en uereinigen miö.
Sfi^itnb jeber Sftngerbintb feinen eigenen Setter bot, fod ha^ &an^ ^u
gemiffen 3etten einen ®eneraIbirettor erhalten.
$ari«. ^ute gab im $a(ai« hu Xrocabero ber fran^öftfd^e OrgeU
meifter 9(le£. ®uilnmnt fein oierte« unb U|te« Crgettotuert, ba« iufofem
ein befonbere«3ntereffe f ür ^utfd)(anb b^tte, al« er i(ur 9ititmirYung feinen
@d)ü(er, ben Oraeluirtuofeu d. 2. Semer au« ©aben«©aben einaeiaben
batte. 3n bem Programm maren (Somponiften \>o\\ 16. bi« 9. ^abrbunbert
oertreten. ^0% Seb. ©a<b« r-dur-Xoccata unb (Sbaconne toon gob. $as
Reibet eij|ielten h^n grbgten (grfolg. ik^Uxt fpiclte unfer fianb«mann Semer
mit fol(ber ©raüour, hafi er mehrere Veale berau«gerufen mürbe. 3)iefe
?(u«i(eid)nung gereift {)emi Semer um fo mdbr ^ur (Sbver al« man faft
angemein mngte, hai er ^utfdier mar. @)uiimant giebt feine (^n^erte
feit ber 9[u«fteaung Don ib78. Semer mar ber erfte $eutfd)e, ben er ^ux
SRitmirfung in benfelben einlub. ®eftem führte man in ^rocabero jum
erften ^al unb mit nngebeurem (Srfolg ^nbe(« ^Sfrael" auf.
SDer Siener ^oforganift ^rof. ©mdner mürbe anläBücb ber 9[uf«
fübmng feine« großartigen ..T'e Denras laudamns'' burcb ben allgemeinen
beutfcben ^Ruftroerein in ©erlin febr au«ge}ei<bnet.
$err Organift i^amerau in ©erlin erbielt ben Xitel Tönigl. Vtn^U
birettor.
Ulm, 7. 3uni. ^ute uomtittag 9 Ubr 40 Wn, traf ein Sonberj^ng
an« Xuttlingen an ber oberen S>onau bier ein, ber über 600 Xuttlinger
©ürger j(um B^^ed ber ©eftcbtigung be« 9)>eünfter« u. f m. bierber brachte,
^ie miit miirben uon 8tabtf(bultbei§ Sagner unb Witgliebem ber bürger-
lieben jbnegien auf bem ©abnbof mit Wlufit empfangen. 9ea(b htm ^xixp
fcboppen ging man im 3l!B "^^^^^' ©o^c^ntritt ^^meier %egiment«fapf0en |Lum
Ü)eünfter, in meldbem 9)eufirbirehor <^raf bie große Orgel Don Salder
{pielte. ^n ftrbmenbem 9eegen begaben ficb bie C^fte fpüter jum gemein-
td)aftli(ben (^ffen auf bie Silbelm«böbe. 3)er 9eacbniittag mürbe in ben
(l^fea|d)aft«geirten ber ;}riebn(b«au jugebracbt. Um 7 Uqr 40 9Jein. fubr
ber Sojtberj^ug nacb Tuttlingen ^urüd.
Slieannbeün, 4. 9|uni. ^eute fanb bie erftmalige $fupbtung be«
^eünentfcben Suiberfeftfpiele« im Saalbou ftatt. ^er 2)icbter b^lte bie
99olIe Sutber« fomie ba« 9(nangement be« Oianj^n felbft übemommen.
©iele ber 9Ritmirfenben , ^um gri^gten Xbeil ©ürger unb ©ürgerinnen
^annbeim«, leifteten 9(nerfennen«mertbe«. S)er dinbmd auf bie Isubörer
mar ein bebeutenber. 2)ie Orgelbegleitung auf ber uon ®tbx. Sinf in
Giengen an ber ©renj (bei Ulm in Sürttemberg gelegen) Dor tuijem auf«
^fteuten Orgel fübrte SRufifbireftor {»Anlein t>on tRannbeim in treffli(!ber
eife au«.
^miefalten in Sürttemberg, 5. Sluni. gn Oberftetten, einem latbo«
lifdjen $farrborfe im Oberamt SRAnftnaen, mürbe eine neue Orgel aufae:s
fteHt unb bamit eine gutgelungene mufifalifcbe ^robuttion oerbunben. $ie
Orgel erbaute 2mt in @^iengen um ben $rei« t)on 3300 Jf. ^a« Serf
^blt bei 2 9)>eanualen 10 Stegifter. 2)er OrgelreDibent, (Sborbireftor SoQer
an^ (Sbüigen an ber ^onan, fteHte bem Seit ba« bt[it Beufini« au«.
^nlfißlid) be« lOOj. ^ubUAum« ber ©erliner Singafabemie am 24.
9)>eai b. 3* ifi eine au«fiibrli(be ©efcbicbte biefe« bocbaufebnlidien ^nftitut«
Don bem oegenmArtigen Seiter beffelben, $rof. Dr. SOtaxt. ©lumner (©erlin,
$om & 9taaf(b, ^ M) erfd)ienen.
9tm 21. Suni Derließ bo#etagt ber fiebter unb (Santor emer.
X^eobor (Soui«) Ipe^e in Seimar biefe Beitlicbfeit. (Sr mar einer ber
oorj(ügltd)|ten Sebrer unb nmfdalifcbften (Santoren (ein ^ugenfreunb be«
1858 beimgegangenen ^rof. ^^riebr. ^übmftebt in (Sifenacb) in Xbüringen unb
babei ein eoler (elbftlofer 9Jeaim. @r mar einer ber erften in Seimar« Um«
aebung, bem benadjbarten Sabemborf, mofelbft er über 30 Sabre b^cbft
fe9en«reicb wirfte, einen leiftung«f Abigen ^fangDeretn unb einen tücbtigen
^ir(ben(bor gegrünbet ^aitt. $lucb war er ein trefflid)er iSlaDier^ uxth
Orgelfpieler. Segen feinem ?(nbenfen!
^en* Org. Qkxolb uan j^riefen reütbirte unlftngft eine neue Or^el
in Gimpen (am Dfel) mit folgenber S)i«porttion : I ^auptmerf: tßrm*
j^ipal 8', ©orbun 16' ^oblfli^te 8', Oftaoe 4', SRobrfliJte 4', öuinte 2*/»',
OftaDe 2', eomett, trompete 8', (3ii«fant) 5:rompete 8', (©aß): II Ober^
manual: (in einem S^meUfaften) Salicional 8', ®amba 8', 3<^^'tfI9te 8',
Spiclflöte 4', Voix Celeste: III. ©ebal: ©orbun 16', Oftao*« ober ?rin*
i(ipalbaß8', ^lötenbaß8'; lY.9eeben5Üge: Vtan.'^ unb ^ebalfoppel, Scbwell«
tritt j(um Obermanual, ^ianotritt ic. — ^er ©efunb mar audge^eicbnet
unb ntacbt bem (Srbauer, ^erm 3. ©toper au« S^ampen große (S^re. ^et
$rebiger ber @kmeinbe Dr. ©. Dan Siuen«marb bidt bei ber (Sinmei^img
eine tembafte gfeftprebigt nacb ©falm 89,16. Sobann mürbe 00m Dr. Oi,
SpQterbom eine meitere feffeinbe 9eebe gefprod)en über 1. C^or. 3,21—23.
SJibrenb be« ®otte«bienfte« f))ielte ^rr uan Meten, ber fpciter no(b fol»
genbe Sei^ oortmg; l. ^rttlubium (^eroifcbe«) bon bem (Son^ertgeber,
2. 9lbaaio (^moQ) D. 9tles. ®uUmant, 3. fiargbetto (f[««bur) D. uan ^hie«
len, 4. ©orfpiel ^u Xriftan unb Sfolbe D. Saoner (für Orgel eingericbtet
Don 91. S. (SottfAalg). ^ie )ablreid»e gubbrerfcbaft mar Don bem jt^önen
Snftmmente unb oem Vttx^ttt be«felben noerau« befriebigt.
3n ber St. 9eicolaifircbe }u Hamburg ift man gegenmartig mit bm
©orarbeiten für bie ^uffteüung De« großen Orgelmerf« mit 100 Stimmen
(bie ^t«porttu>n beffelben lourk in b. ©I. bereit« mitgetbetlt) befcbftftigt.
i)er bereit« aufgefteUte $rofpeltrabmen ift fe^r funftDolI gearbeitet, mit
Dielen ©ilbbauerarbeiten Der^iert unb oenau bem ©auftt)! ber, nadb bem
großen ©ranbe Don 1845 neuerbauten ftinbe angepaßt, tiefer Orgelt^il
- 66 -
ift gearbeitet )>on bem IBtlb^auer gfr. Sä^re in Sinben b. ^annoDer. 9Rit ber
Orgelempore ift man fo weit , bag bie im ^uli Dor. Sa^red in Eingriff
genommenen 9[rbetten, bid auf bie no(^ feblenben (Statnen, üoUenbet finb.
3)ie oon bem berühmten Orgelbauer (Srnft S^öoer in fwudneinborf
b. OueMinburg nbentommene grbge Or^el töirb bemnfic^ft aufgefteUt n^rben,
bod^ bürflen biefe untfangreic^en VTrbetten faum in blefem 3abre ooHenbet
werben, ^ie ^eaufficbtigung biefei» grogartigen 93aued, fotoie bie fpfttere
$ntf)mg beffelben ift bem berühmten Orgelfenner bed in b. 93(. fc^on oft
mit ^ud^ic^nung genannten Orgelmeifterd 3^^« @(4mabi, Oraanift j^u @t,
Safobi in ^amburg. • Th. A.
(£9 ftarben: 3gna^ fie^bacb, ^onwrganift in2j)ul0ufe, am 23. ^ai,
74 Sa^re alt, JSerf. einer ^armoniumfc^ule ; Orj 9li(4. ^offmann 9(nbremd
in Songßg^t bei ^Oi^and^efter, 89 3a^te alt; grriebr. fiinoen in @(^rbroofe,
59 3a^re alt.
SnSerqamo ftarb ^bnobato 99offt, berSet>te einer ber beru^mteften
' Orgelbauerfamilien Stauend, in welcher feit 3 ^o^r^unberten ber Orgelbau
ge))flegt nmrbe.
9(m 13. 3uni ftarb nac^ fur^em 5(ran!enlager in 3üni(bau ber
Jtönigl. ^ufitbirettor (Snift f^ricbri^ (Mhltx im Filter oon 84 Sabren.
@r mar ein Schüler bed tBun^lauer 6etninard unb M berliner Hönigl.
Snftitutd für 5^trd)enmurt!. 9(li» Organift, ®efang* unb 9»uftflebrer am
Ifönigl. $äbagogium unb ^aijen^auje bei Bi^icbau wirfte er 50 ga^re in
iegendrei^er i:^Ktigfeit. @eiue $enRonierung erfolate Oftem 1881. @r
^atte ha^ feltene &lxid, tro6 ^o^en illterd noc^ uoue 10 Sp^re ftcb feinet
9ht^eftanbed in ungeftörter (Sefunbbeit erfreuen \a biirfen. ^er SBerftorbene
^at ftd) in ber IRufihoelt ein bleibenbed 9lnbeufen gefdiaffen burd) mel^rere
roert^oolle Orgelfompofttionen unb oerfd)iebene rirc^liqe ®efana«n)erte ;
unter le^teren befonberd bebentungdooll unb oon er^ebenber äirrnng ber
121. $fatm. ^Indge^icbnet mürbe &. burt^ bie (Sntennuitg gum Ü^ouigl.
a^iiTifbirettor unb burcb ^erlei^ung ber golbenen SD>2ebaiIIe für Jhtnft unb
^iffentdiafl fproie be« Änmenorbenft 4. fflaffc. S^f^'^fl« feinet fieben«*
mürbigen unb ^er^lidten $?e|en9 ^atte er loot)! niemals einen Seinb. 9{u^e
unb fjricbe feiner ^fd)e! W, J.
S)ie biedjAbngcn OrgeU(£oni(erte bed ^erm jßrofeffor 9ller. &u\U
mant in Xro€abair«$aIaft in $arid ^aben am I4. ^ai i^ren Anfang ge<:
iwuunen unb fc^loffen mit bem 4. ^mü. 3)er berühmte fran;(örtj4e Weifter
l^at aud) btefed gabr mieber bie beutfcben SDluftf^eroen 9act) unb ^Anbel
tu ben Sßorbergnmb feiner Programme aenommen. Qm 1. (Sondert fpielte
er SBacb^ ®-moO«gfantarie unb gfuge, m\h l>a% (Soncert in ijr'bur für Orgel
unb Orcbefter (unter (Sb. ^olonn^d i^ittm^.) 3in 2. unb 3. (Soncert )6a|^d
$affacagUa unb bie (Soncerte in ^A>m tmb ®?mon \>on j^f^nbel. ^r
Vortrag befonberd ber $affacaglia oon 16acb loar eine HReifterleiftung
adererften Slanged. Jl^in mobcmer Orgelfpieler bürfte fie bem $arifer
^rogmeifter fo nacbfpieleu ; bie bo^e 93erebrung unb SBegeifterung für ben
S^eifter aOer ^eifter, ©ebaftian 93a(b, fprad) ha an9 jeber 9?ote. —
91m 4. 3"iii gab @)uilmant fein groged biftorif(be9 Orgel«(£on^rt,
in melcber ebenfalls oie b^roorragenbften beutfc^en (Sompontften für Orgel
(oom 15.— 20. gobr^unbert) ocrtreten fnib. 3n bicfem (Sondert bat ^rof.
^uihnant feinen beoorMigten @(büler, ben Orgeloirtnofen ^. fi. Semer
nud S3abens$aben mx Vcitmirfung eingelaben, eine @^re, bie noc^ feinen
audlAnbifdKn j^ünftler feitber ^u Xbeil geworben ift.
$ie Orgel in ber eoangelifcben 6tabtfirtbe ^u Sabeu'Saben foll
einen gän^licben Umbau w>di in biefem Slabre burcb bie ^ixma ^oit in
^urlad) unterzogen loerben. & foll babei bad pneumatifcbe Softem in
9nwenbung gebracbt unb follen bie Sorfcbläge be9 Orgeluirtuofen G. S.
$iemer betonberd berücfficbtigt werben.
0^ b r I i (. «in 19. 92ai 1891 fanb bie Seibe ber ¥eterdtir<bt6ürmt
(ober aucb ®t. ^ri mib $auli genannt) in (3>örli( flatt ^iefe alte ebr«^
würbige ^ircbe würbe jum erften SRale am 19. tv^ai 1225 eingeweiht,,
biefelbe war bamald im romanifcben Stile erbaut. — ^i bem großen
93ranbe am 19. Wfir) 1691 würbe bie jlirtbe ^erftört. — 2)iefelbe würbe
aber fe^r balb in fünf iScbiffen wieber aufgebaut bid auf ^wei unooHenbete
2:bünne. 1697—1703 würbe bie n o 4 i e 6t i m ® e b r a u cb beftuMicbe
Orgel ald ein berübmted 9{eiftenoerf beS $oforgelbaumeifterd (S u g e n i o-
(£a9))arini mit mebt als 3000 TUngenben pfeifen, 82
Stegifterj^ügen unb 3 StanualtUoieren ^rgeftellt.*) — 3n
bem le^oergaagenen Sabrfünft ift baS (Skftübl im gotbifcqen Stile erneut
worben, burcb einen ^ftenaiifwanb oon 16 000 M aud freiwiHtgen ^ei^
tragen unb in berfelben 3eit finb bie beiben ^aupttbünne traft emed Sk^
gated be^i ^e^imen (£ommeriienrat^ed @ cb m t b t ^ierfelbft \>m 60 000 .iT,.
eines eben fo ^o^en (Slefcbenfes ber @tabt unb einer ®abe bed Oberlauftfter
(SommunaHanbtagd oon 45000 UV im gotbifcb^n Stiele eiU^licb oonenoet^
worben. 2)er S3au ber X^ürme würbe oom ©tabtbaurat^ l^ubale aui:^
aefü^rt. Seit ooQen 200 Salven war fomit bie ßirdjie oor großen Stäben:
bewahrt. 3)ie Seibe ber $offenbung empfing bie j^ircbe am 19. ^a\
1891 burd) ben ©eneralfuperintenbenten ber ^rootn^ Scblefien ^iiflicbea
Oberfonflftorialrat^ $erm D. 3) a o i b (£ r b m a n n au9 8redlau.
$erm Org. S. in ^.: ^err Orgelbaumeifter (Sggert in $aberbom<
wenbet bie in 9?r. 5 b Ur. erwÄbnte 2)oppelregiftrotur unter ber ©ejeiA*
nung „ad libitum" bereit« feit 7 gabren iiacb eigener Snoention bei ber
^■"•f"ö"^' f«*t^»»- ^'■jjp*"* *•••> •••■■!• *•• fiHf f»ivfi Ulf VI uyvi IUI.II ffJ^ftfltC
(alleÄ pnemnotifcb) h- ©• «« ^t Stabtfir^enorncl ju JllauStbal mit 40 n
Stimmen, «iele altere Organiften mc. ficb au» biejein intereffanten
€onftrufttonen nicbt oiel, wober ed »• roiimien mag, bafe nenerbing»
größere Orgelbaufirmen bie «moenbung iv.clbcn etwa« befc^rftnfen. - ßerm
Oantor S3. in ^.: a)ie gute ßaun' — id) bftdjte — b^lt man nie f&brer
fefte, ald wenn man feine fcblecbte in pcb auffommen laßt. Recipe: Op*
liine 5,00, Pe»8iiBi8mii«.7,00, ^umor 120.00. Gefaßt fei auf brei Spinae
aUejeit: Unwa^rbeit, ^ummbeit unb Unbanfbarfeit, unb fei beglucft m
aü' bem iJua' mib 2:rug, merfft bu: baß gemanb gut unb wobr unb Hua.
^ann wabrft bu beine Samte tiar nnb bell, wo ftcb bie 91nberen in (Snfc=
taufcbung gramen, nnb 9iae«, wa^ fte für „natürlicb* nebmen, wirb bir
ein neuerfdbloffeiier greubenqueff. (3. greunb.) — ^rm ^rof. ©ilb. &.
»« Saff^ (»Rumänien): ©cften a)anf für freunblicbe« dkbenfen! — Äenr
Org. tk- «. in ^. (St. @corg«^Stift»fircbe) : »eften ©rufe unb 8anf .
«eitere« gmu winfoinmen! - ßerm gr. © in ©etble^em («merifa):
a)ic ^offacaglm o.Seb. »acb mit ber »legiftrirung be« fei. 5ßr. Dr. Opfer
finben Sie in meinem Slqjertorium für Orgel, unter Sieüirion o. Dr Srcin*
fiifit (II. ©aiib), Seip^ig bei 3. Scftubert^ & (Joinp. abgebruc!t. 3)ie
«iiÄWa^l oon Oraelcomporitioncn Seb. «aA« oon Sobannc« Sd&retter finb
gebrucft, in febr fcböner «uÄgabe unb mit SSortragÄtteiifinungen, b. »riebr.
^ofmeifter in Seip^ig.
iut.' 1!J^^ ^*Ö£L^'«*,y'*"fl ""i" ^ «erteget Conrab In feteer Suflcnb Me @opnin«
ßiiJSi «JSSÄ'^a^-Ä^ ^ff 2£"Ä!SK2i''r?«lf ö^tömoJSf »tti«i. aj^fct
Dtteltot jntngenMig »ecmtnoen mit bem 6tabton9qter aUc Sonntage ftottfanben.
3lii$eigeit
Cin (iDrgtlbaiter,
n^eld^er mit SIttfftellttttfl/ Sntonattott unb ^Hmmaiid Don
5ttrc|enorgeIn üoQfommen t^ertraut ift, finbet 6ei ^utem ©e^olt
bauemb bei mir SteQuitg unb finb Offerten balbtgft an mid^
)u richten.
Stettin* B. Grfinelierg^,
@oe6en erfd^ien im 93er(age Don Otto Gontab in
&vfnvt in }i»eitet Auflage:
|ir )itt btr «nfltrblidkdt.
SBortraa bou 2;. ®. Scucfitenberaer.
Preia 25 Pfg.
3u be^ie^en burc^ alle IBuc^^anblungen.
^tobtmmmm ffgÄ'Ä'ÄSf
Neu!
Soeben erschien :
Im Verlane von Otto Conrad in Erfurt.
§Ste »erben unfcre ^trd&engemembeit
lebenbtfie ©^riftengememben?
@in 93eitra$i jur Söfung biefer %taat bon Jalias TabreB»
kamp, $oftor*S)iafonui^ an ber auguflincrfirc^c ju ©rfurt.
^reig: 30 ^Pfennige.
_ ^ ^ireft }u bexie^en burcb bie Serlaa^bonblung
oon Otto donrab in ferfurt, gegen (glnfenbung twn 35 ^fg.
fowie bur^ oHe »mb^anblungen.
3^ erfu^e j0r<tel> fomie &Mittbantt, bie fid^ mit
ber Sonftruction bon flingenben ^tnbieu^Ptbattn f&x Or^
aaniften bef äffen, um nähere Angabe ifirer ©^fteme, bdupt^
fäc^ti* toäre mir bie Sefcftrcibunfl f olc^er Sriftrumente erumnf ^t^
bie neoen fetbftftfinbigen ©rHingen, ben SJorjua geringer Siaum*
einnähme unb b^utmtn Xran^portttenS beft^en.
^vua, aSerlüg nnb <Sst>eMtion: Otto iS^ünra^, (Btfntt, gro#c «Sd^ottengaffe 4.
tSertreter für btn ®ucb^anbel: 9iobert gforberg in Seipaig, SÜ^alfirage 19.
■gg^
€ftf^C*P ^wt
iS)VQfh und ^atmoninmfpul,
ftnit fnr mu|tKaitrft( t^turit, kird)liil|t, in|traMiii( (fScfang- unii ClaDitr-Jüiilik.
^ 9.
31<^tiiiiM)in}igficr ^a^tgang.
1S91.
3)JeitS Slolt tcf^cini in ^cll crficii Za^m ' '
jttitn 3Ruunte, (jü^iftc^ tu 12 Kiimmcni) unb ift biiri^
alle Sud): imb SRUfiFuIifii^^aiibd litten, lumie biii;(^ alle ^»ftniitleT.
»bnf VveiSevEiS^utiQ. filr tt» oaujtn Oaftreang tJC iOA
prüniinmanbu, jii beiiedcii. — 3tii 3''l>'i'ä^'itln(Dg ber
$i>ft ^Qt bte|e6 Sinti bit ^utiiiiiei: 6301.
XJirrttc« 9lbttuntmnit bei btv
l£f))tbitioii&beiuSei-Ia)ibevUvaiiin: Ctio QeKrabiit Ifcfurt,
(jr. Scfjottciigaffe 4, gegen Siiiieiibiiug Ui>u tJl»OA fSc Ben
fianjfn 3aiirgans bei gi:niitos,Bii|n>(>uiig. — $KiB bcc eiit^ducn
9lLiiiitiier 30 Vfeitiiig. 3!iiK<1ioi'3!l<t>i<^i^i ■ bie QcfliatRiit
Vetitjtik iiut to Vfeiiiiig.
3n|)alt: a)a8 Sattnui(ti-. — 5)ie neu« Soiitoifiel ju ^rantfuct a. SK. — SilpDriliPii ber Orgel ffiv bit neue lalfj. Rhäfe iii ^Jfoq^iin. —
SiStiojition bet Orgel fi"ir hie Äirt^e in lliilerlmfien. — Sitpen'io" '»t Orfltl für bie ffiri^e in ®l. It^riftina. — SÜSpoTilion ber neuen Orgel in
bei Atrcbc jU SIctit Same iu 3ßuutreal (Cauaba) u. (£af|at»int. — Xie Oigel in bec Sviebrit^Serbeifdien Stitäit ju Setliii erbaut Udn ®tbriibei:
3)infe. — Eine bc^eutenbe tf|fimiQi|(4=iitebcrianbij(f|e Oraelboueir'gMuiilie. — SSefprediungen. — Huffü^rmtsen. — SennififiteB. — 9ti>lijcn. —
^riefiDCAtel. — ffuicJaen.
3u ßStii am Siome ftifl beifeil
ttQuiorgetit tniet ein amieS 3Beib;
l£i» ([^ii]u<floB buntel Citroen lleib
UniEiriDt btn jiu)tnb(i^lon''" S(>b>
@te betet unb fie meint, im Staube,
3lie X^vüne gfünjt wie Serien Har;
Sa fliegt bcmieber eiue Saube
Hub tragt bie Sperfeu jum Hltor.
9Rit Staunen fiebl'3 ber ffapeUan,
9)er SifAof ftebt'i imb >riil gerbet:
„Su ^(^begiattleS ^eib, fng' an,
Selc^ njuubcrbar @ebet baS [ei?
3fl eB ein ^falui, ber @ott ju S^ren
Son ftitnig xxtuibS ^arfe tiang?
©inb tS ber ßeil'geii golb'ne Sebttn?
^rft bu im txmin bet l£iifie1 Sang?"
S)«« SSatetunfcx.
i
jD ^rr, id) bin ein aniieB SSic^t;
Sun fiiJntgBpfnIm unb SngelpniS,
Son beil'gen Sebren lueifi lä) nii^t,
SaS Saterunfer nur idi aei|.
Ed) fpre^'S nnifi meinem beften Weinen,
Efl' an mein &liii unb &ib barein,
Uno menn i0'3 beie, mufi iA meinen,
Unb leichter miib mir, tute ii^ mein!"
SaB Sunbec nod) ju mebren, lebrt
Ser »iWof r« man* ßfUi* Surf,
aSit ret(ber ötnabenflifl beftbiuerti
SloB lernt bie üfrflu mit Slei& fofait.
Unb alB Tit (ommt gum Sunie luiebtr.
_p SBeib, bri4, mie bu dnft «epflegt,
Kur bein ®ebet, beB $erm ötebet!"
Set Biteof ftüfleifB tiefberoegl.
Unb: „Haler Unfer!" leie fie flttit.
Sin Hnbatbl beil'ge Zbiiliun riimcn
ÜuB igien anr, mie Sßerlen n»;
Sie Znube na^t unb trHal tum Rinnen
Str Sitmc @abt jum «Itar.
2>i« nent S^omptgel
)n ^rautfuct «./fDt.
ajie Otflrf ift Qfö eoofie« aSerl Bon b« gitmtt ß. g.
KBolder ASo. in SubioiaSfiitcg erbaut unb imi 28fte, neli^S
biefe girma in einem 3<itt(»»nE i^*»! natieju 6 3a^rje()nten
ffir bie ©tobt granffurt geliefert ^at.
9la^ bec im So^re 1834 von berfet&en gitmta in ber
$auldfircge aufgefteUten Oigel mit 74 ©timmen ift nunmeE)£
bie 3)omorgel Die iHKttgrSgte Dtget ^lanffurfs.
©ie enthält auf 3 Äfatiierc unb 1 ^ebal bert^eift 60
Segifter, 7 fioppeümgen, 5 ©oHeftiDtiitte, 5 Su8f(^aUuii9ert
iinb 1 ©cEitDeDhjert naä) folgenbet S)i8pofttion:
I. SWaiiUQl ((J— f'54 Xafteii). 1. ^Jrtnäipal 16' Soi
2. ^ringipal 16' £ii8c, 3. ^agott 16' Sag, 4. Fagott 16'
SJiSc., 5. Cttaue 8', 6. ^rinjipal 8', 7. S3iola bi Samba 8',
8.@emS6orii 8', g.Öocbun 8', 10.§o^tflüte 8', 11. DiiintatÖti
8', 12. Xiompete 8', 13. DItoüe 4', 14. ©pigfföte 8', 15.
Mo^rfföte 4-, 16. Staiton 4', 17. Duinte 5'/«', 18. DftttW 2*,
19. 5Kijtuc 2*/»; 6fa^, 20. eornett 8', 5fa(§.
— 68
)
im iBorjagbrett.
II. SRanual (S-p 54 %a^kn). 21. ©oUcional 16'
S9ai 22. @aItctonal 16' <Dtdc. 23. Soiirt^on 16' $a§, 24.
IBonrboit 16' ^iSc, 25. ^rinjipal 8', 26. ®ebtift 8', 2t.
(Sonjertftöte 8'. 28. iBIfto 8* »iiib 4', 29. 3)oIcc 8', 30. gu.
gara 8', 31. JDftobe 4', 32. ^md^orn 4', 33. Xratoerdpie
4', 34. SRiEtur 2»/»' 5fo4 35. Oftattc 2', 36. ©(«rmette 8'.
III. SDeoKuol (e-f=54 Saften). 37. ®ebcdt 16' SBa|,
38. ®ebedt 16' S)tdc, 39. ®tigeu)}rinj(ipat 8', 40. Stebti^
@cb<!({t 8', 41. ©pi^flöte 8', 42. @aticiona( », 43. «eoltne
8', 44 aSoi; celefie 8', 45. XTOim)ete ^arm. 8', 46. ^rinstpat
4'. 47. ^(aHto bo(c 4', 48. (Sornett 8' 5f(i^ oon 9 an.
$cbal (6— b" 27 %a\icn). 49. ®ro§«JBonrbon 32',
50. $rtniipaI6ag 16', 51. Stolonbag 16', 52. ©nbbag 16',
53. SBourbon boܣ 16', 54 $o{aunenbog 16*, 55. Oftabbag
8', 56. SßiolonceUo 8', 57. ®eb«rftba6 8', 58. 3;rompete 8',
59. Oftoue 4', 60. DuintbaS lO*,»'.
Goppeln nub SZebcnjugr.
61. jh)ppe( I. SRanual imu $(bat .
^* " i|; " " " I mittelft pnenma»
00. ff 11. ^ „ 1. ^
66. „ in. „ ^ 1. „
67. Sopitla omiiia.
68. (Soacctb^Kbal fur^iitti.
69. „ „ gortijfinio im I.II.nnb ni.aJ{Qn.u.$cb.
70. „ ^ Sorte
71. 6oae!tiU)>ebal für 9».fort6 im I. II. u. III. man. u. $eb.
72. „ „ 5ßtQno
73. 9(ttdf(^attun9 ber 3""S^ii^^9ift^T*
74. „ ber »Icfltfter beÄ I. SWon.j
76. „ „ „ II. ^ ( Otts beit (SoUehtt):'
76. „ „ „ III. „ ( trittcii SRr. 67/71.
77. „ „ „ 5PebaI. I
78. ©c^wcHtritt für« III. aWamiol.
5E)ic ©oaeftiöVebale «ßr. 68—72 ^aben feftftc^cnbc 9lt^
giftcrcombinatioiieii auf oDe iD^aitnalc unb $ebal etitlDirleitb,
toal)renb bie ÄiiSj^oltiingeii Sir. 74/77 ben 3medE ^obcn,
bie 9Birfung ber SoHeftiDpebale auf ein beltebtged 3)^^anuQl
ob. $ebat aitfjii^ben, of^ne baS betreffenbc ^oUeftiü^ebal
felbft abjuftogeii unb o^iie, bog bie beliebige SBenit^ung ber
Siegifterjüge boburc^ alterirt tottrbe.
$at 'man j. SB. Sortijfitito gejogen unb babur^ foioot)!
auf beu 3 a}2anunteit alS im $eoal Die auf biefeu Xritt feft
eiugefteOteu Stimmen jum Srningeu gebracht, möchte aber
ie^^t rafc^ für bad III. Wauual oQein eine aubere aU bie auf beu
gfortijfimotritt feft eiugeftettte SRegiftcrmifd^uug ffab^n, fo briidEt
mau beu ?tuSfc^aItefuopf Kr. 76 unb regiftrirt fi* beliebige
@ttmmeu auf beut III. Si}^auua(, für bie mau fic^ ebeufo auc^
im ^ebal eine fc^n^ac^e Begleitung loä^len fann, o{)ue ben
<£oQeftit)tritt ^ortiffimo abguftoleu.
&at mau bad fc^toädjereßmifcbeufpiel beeubet fo tommt
burc^ ilbftogeu ber Sludfc^altungen ber ^ortiifimotritt im III.
SRonual unb $eba( n^ie früher n^ieber jur Rettung unb ber
Statusquo bed gortiffimotrittS ift tuieber t)ergeftent.
S)ie 3)vcct"iäBigfeit biefer bii^ j|e^t noc^ uirgenbd ange«
n>anbten Steuerung ift gen)ig aujuerfeuueu.
93ei ber Xra!tur bed SBerfeS ift burd^aud fR&lfxmpmn^
matit wadi bem ber ^irma SBatder & (So. eigenen Softem in
9(nmeubuug ^ebrat^t unb bie S)ur(^fä^rung beffelben a(d eine
in jeber Bej^ie^ung gelungene ju bejeid^nen.
^er leitenbe ®runbaeban!e bei Sonftruftion ber 9ßirib«
laben blieb für SSalder feine fic^ feit Satirjenteu aufS befte
bekoa^rt ^abeube jtanjeHen.^JCegellabe.
3n einfad^er, aber finnreic^er 9Beife uerftanb ed ^err
€arl Sßalder, ber biefe neue Sonftruftion auderbac^te, bie
bidberigen ftegeOaben fo mit ber pneumatifc^en 9löbrentraftur
in SSerbinbung ju bringen , bag alle @pie(gtieber fid^ aufier«
balb ber ^njeUen befinben , leicht jugäuglic^ ftnb , erfi beim
97ieberbru(f ber Xafte unter Sßinbbrua fommen, feinen ftär«
feren, a($ ben 9cn)ö()nlic^en $fctfeu)oiub gebrauchen, äugerft
prä^id unb gerou)c^(od arbeiten, felbft auf Sutfcrunngcn bid ju
30992eter, h^iebicg bei SufftcQung ber3)omorget nöt^ig n^urbe.
^iefelbe ift nämlid^ jmeit^eUig unb jwar fo gebaut, bag
bai» @cbläfe mit bem lU. iDtauupI , im grp^eu JD^ittelfc^iff,
bie beibeu aubereu 9){nnuale mit bem ganjen ^bot im nörb«'
liefen ©eiteufc^iff 9(uffteUuug faubeu.
Sluc^ aQe Goppeln , SoUef tiopebaCe unb bie 9lu9fd^a(^
tungen fiub pueumatifc^ eingeric^et , äugerft ^uoertäffig , bie
gauje 2:raltur arbeitet fe^r leid^t;proitd nub oöUtg geräufc^lod.
Sin groge^, t>on 5 ©c^opfem gefpeifted 9lefertioir liefert
ben 9Binb ber burc^ ^ructregulatoren in 3 oer^tebenen
©tärlegraben ben 9){annaleu unb ^ebat jucgfu^rt n>irb.
?iud^ in ber Intonation ber einjelnen ©timmcn unb ber
Srogartigen ®efammtn)irfuug bed (Sanken lägt ft(^ bie alt^
cUKi^rte äKeifterfc^ift ber ^irma SSalder nur ju beutlic^
erfennen.
S)ie Siniia fjat burd^ bie in jeber Sejie^ung gelungene
äSoUenbuug beS l^errlic^en SSerfed mieber^olt ben SBen^eid ge«
liefert, bag fie bem ^rtfc^ritt ^ulbigt unb ftetd bemüht bleibt,
uid^t allein bad 9teiiqte, lonbem auc^ hai Sefie ju f (Raffen!
(Sd fei und l)ierbei geftattet ju bemerten, bag ein uou
ber Soncurreu} Derbreiteted (Serür^t, bag bie ^irma nic^t
mel^r uoQftänbig uertreten, inbem ein ®lieb berfelben audge-
fc^ieben fei, ift ba^in ju benötigen, bag allerbingd ein jun«
gesed (Siieb nh^t uie^r bem (äauj^en angebt, dagegen
net)meu bie 3 älteren trüber ber ^itma ^einric^, ^rieond^,
uub^arl neben bem jüngeren SBruber Sber^arb an berSeitung
bei^ gaujen grogartigen ®efc^äftd foU)o^l tec^uifc^en, atö aucq
laufmänuifc^en 9lut^eil.
Hugerbem fiub 2 ertoac^fene ©ö^ne ber beibeu älteften
9)ruber, ^err ^ermann unb i^err Odlar äBaldEer, fd^on feit
3al)ren in bem ©cfd^äfte t^ätig; ber erftere ate Vertreter ber
^bril in 9tuglanb, in Stiga tuo^n^aft, ber le^tere im uäter^
hd^en (Sefc^äft ju Subtoigdburg.
3)ie Seiftungdfä^iqceit nub SBebeutung ber fraglichen
Sinna f)at burc^ ben ^u^tritt eined ®liebed ber Orgelbau«
b^naftin SSaldEer nic^t im eutfernteften Derloreu, im ®egent^eit
^at fic^ baS ©efd^äft feit ^erbft t)origeu 3al)red imnterme^r
au^gebe^nt, fobag jur 3^^^ neben einer 15 pferbefräftigen
Sampfmafc^ine, 80 flrbeiter üoOauf befd^Sftigt finb.
Uebcr bie juleftt für granlfurt* a. SR. gelieferte groge
Orgel, burcö ^errn ©bet^arb SBaldter aufgeftellt, ^aben fic^
bie ©ac^oerftäubigen in folgenber äSeife au^gefproi^en :
„SBei ber am 25. 3Räi vorgenommenen Prüfung l^abeii
bie Unterieic^neten bie üoOfte Ueberjeugung ^eiuonnen. bag
bad beregte 9Berf bem ißertrag entfpre(qeuD m aUeit SiujeU
Reiten meifter^aft ausgeführt unb bie ^irma SBaldter einen
neuen SBeioeiS itfrer ^ol)eu lünftlerifc^eu ^eiftungSfä^iglctt gc^
geben t)at.
granffurt o. S». 25. SRärj 1891.
'(Sari ^artmann, S)omorg. .
^einr. ®eel^ar, fic^r. a. ^oc^fd^en ©onfero. u. Org.
an ber beutf^ eu.^reform. Stircqe.
«m 29. «pril würbe ba« grogartige SBcrl, burc^ ben
3)omorg. ^artmann, beu SRitgli'ebcm be8 TOagiftrat« , beS
©tabtuerorbneten (Sollegiumd, bed 5tird^ent)orftaubed unb bed
©ombauberein« Dorgefüljrt unb befriebigte ba^ ^errlic^e SScrf
allerfeitd im böd^fien (Srabe.
Seiber ift au^ ^ier, tt)ie in gar Dielen grogen ®otted*
^äujern, bie 91luftif leine fonberli^ günfiige.
iRid^t toeniger benn 15 neue äBerfe nad§ (Snglanb, 9lug»
laub, Stauen, ©übamerifa, ©panien, uacft ber ©cfttoeij, Slorb*
unb ©übbeutf erlaub, ftnb abgeliefert wollen. 18 neue SBerle
mit beinahe 400 ©timmen finb berseit in Slrbeit unb foUen,
womöglich noc^ biefe» 3o^r ^ur Ablief emug fommen. 3)ie
grögten Snftrumente finb für ^elfingfor» mit 61, ^eterdburg
mit 40, 9Rodfau mit 4% jtamens mit 40, 9lom mit 38 9ie^
giftern.
-•«««^MPMiBlC' o«««-
— 69
^i«t»0ftttoiteii
cinigtx Orgeln, n>cfd{>c fic^ ;. ^t in ?lrbcit bcftnbcii
bei Oebrütcr ?iiit tu ©iciigeit a. 25r.
l SKanuaf: 1. $rmjM)a( liS', 2. $ni^iM S\ 3.
@amba 8', 4. gföte 8^ 5. @rofe«@€becft 8', 6. Srüiupetc 8',
7. ©emäborii 8; a S)o(cc 8', 9. Quintflötc 5Vs\ 10. Dftauc
4', 11. Xraöcr^flötc 4', 12. JRo^vflötc 4', 13. SWi^tur 2*s',
14. Sornctt 8', 15. DftnDc 2'.
II. aRaniial: 1. »oitrbon 16\ 2. ^rinjipa( 8'. 3.
©Qfictonat 8', 4. iJ!cWic^*®cbccIt 8', 5. «leoUnc 8', 6. «oij
ccfcftc 8', 7. ^autcboi« 8', 8. Suflara 4', 9. glöte 4^ 10.
g(aiitiiio 2'.
tlL ^ebal. 1. ^njipat 16'. 2. «toloii 16', 3. ©üb*
bag 16', 4. ^ofaiinc 16', 5. Dwintbafe 10 Vs', 6. D!t<tt)6aB 8',
7. (Jetlo 8'.
IV. 9le6enjüge. (So))))elung bed IL äTJanuatö mit
bem 1., 2. (Soppelung be$ l. 9Kamia(d mit bem $ebal, 3.
So))pelung bed II. SRaitualS mit bem $ebal 4. @oUcftiutritt
„2utti\ 5. eoücftiDtritt „^iano", 6. Soüeltitjtritt „gortc",
7. SreScenbo, 8.®ecreÄcenbo, 9. ©ombiimtiongtritt für 7 u. 8,
10. ©alcantengtodfe, 11. ©c^meflnng für ^anteboi« 8'.
iDffiel fftr hie Mit^e in ttntettoc^ctt«
I. SÄanuat: 1. «ßriujipaf 8', 2. SBourbon 16', 3.
©ebcdt 8-, 4 glöte 8', 5. »lola bi ®amba ö', 6. JRo^rflötc
4', 7. DUa\)t 4', 8. Dftaöc 2-, 9. SWijtuv 2«/s'.
II. 9)? anuaf: 1. ©etgeiipringipat 8; 2. 8ieb(tc^*®ebedEt
8', 3. ©olictonal 8', 4. «eolmc 8', 5. 5;raücr«fldte 4', 6. ^\u
gara 4'.
ill. aRaitiidl: 1. ^ubba^ 16', 2. 93iüIoitbag 16', 4.
DftobbQB 8', 4 $ojauue 16'.
IV. SRebc listige. 1. ©oppelung bc« 11. ÜRamiaU jiim
I., 2. QiDppetung o^^ 11. !(ßaiuiald jum $eba(, 3. (Doppelung
beö I. SRüituaU junt »ebal, 4 eoHcftiD^^Sritt für „SCutti",
5. 6oaefti\)*Sritt für „gortc", 6. eoacttiü:^2;ritt für „^iano",
^fgel fftr hie »it^e tu ®t. ^l^rtfltita*
I. SRanuat: 1. ^rinsipat 8', 2. ©ambo 8', 3. ©cbedEt
8', 4 Dtta\)t 4', 5. aRijtur 2V«'.
IL aJianuQl: l.Salicioual 8', 2.acoIiuc 8', 3.glötc 4'.
HL ^ebot 1. @ubba§ 16', 2. Oetatjbag 8'.
IV. Sieben 5 fige. 1. (Joppctung be^ IL aRaiiual mm
I., 2. Soppeümg bed IL SJ^anuald }um ^baL 3. (Soppelung
bed L aj^anuatö jum $ebal, 4 (SoUeftiDtritt für „Xuttt".
^i^l^oflttoii ^«r neuen iOtgel in htt Stit^t
}u fitotte ^amt in Wtontteal (Sanaba)
t>. Saffabant
(Sio^renpneumatt! unb elettrifc^e 3)led^antt)
I. aRanual: (;^aiipttoer!). 1. $nnjt^a( 16', 2. S)oc«
buit 16'. 3. $rinji|»al 8*, 4 Ottoöe 8', 5. ©oltcionol 8', 6.
Itote -8', 7. @ani6a 8', 8, Sorbmi 8', 9. ^rcftant 4', 10.
Jlöte 4', 11. SiüCon 4', 12. SRoffot 2»/.', 13. 1. S»tstur
2fa4 14. 2. aKi£tur 3fac^, 15. 3. aßi^uc 5f(i4 16. IBom<>
borbe 16', 17. SJfogott 16', 18. ^ofoune 8', 19. Xrompcte 8',
20. %a%ott 9, 21. a:(airon 4'.
If, Manual: (®t^toeatoecf). 1. @am6a 16', 2.$rm<
jipol 16', 3. ®ambe », 4 »oij cdeftiä 8*. 5. öDctW. §I6te
8', 6. SBorbun 8*. 7. «coIinc 8', 8. giöte 4', 9. Dftauc 4',
10. Sioliiic 4', 11. Dllinte 2*/«', 12. Dftab in 2', 13. ^iccoto
2". 14 SWijtur 5f., 15. ©ornett 3f., 16. (Sup^on 16', 17.
§om 8', 18. aWufftte 8', 19. gaflott itub Dboe 8', 20. »oj
^umana 8', 21. Siaicon 4'.
III. 9Kanua(: (<£^omer{). I. IBorbun 16', 2. %rin==
xiöal 8'. 3. aRclobia 8'. 4 2>ulciana 8', 5. Duintotön 8'. 6.
«berbJ. gröte 4', 7. SBioIo 4', a ^iccoio 2'. 9. ÜJ«jtwr 3 f.,
10. gaflott 16', 11. Ärwram^arn 8'.
IV. aWaitual: (©olotücrl). 1. Duiutatöu 16', 2.
aSioIänccUo 8'. 3. Uiibamoriä 8', 4 3:vütwr8flötc 8', 5. übcrbt.
glötc 8', 6. ^iccolo 2-, 7. 6pmbct 3 f., 8. Subo maflna 16',
9. Xnbd inirabUi« 16', 10. englifc^^oni 8', 11. eiarincttc 8',
V. $ebal. 1. ^rinitpaf 32', 2. öombarbc 32*, 3.
giöte 16', 4 eontrabaS 16', 5. Sioloii 16', 6. ©ubbafe 16',
7. ^ojounc 16', 8. ^agott 16', 9. Quinte- 10»»', 10. Xrom»
Pete 8', 11. SBiofonceUo 8', 12. ^flöte 8', 13. SJartton 8', 14
Dninte 5»/«', 15. gtatc 4', 16. 6(arioH 4', 17. aWijtnt 3 f.
3n 8umma: 82 R. ©tiramen.
VI. 9{ebenjuge. Doppelungen be$ ®oIo>S(^iDe0)o.,
rnupt» unb (S^onoerf »um i. 9Kan., @opp. }unt II. äRan.,
5uboftoPc jum I. unb 11. «Ron. sum 4 3. 2. unb 1. SWon.
unb $ebal.
ißentil j(ur Stebuftion b. $eb., ^vemnlant j. St^toelln).,
2 SreScenbojnge (inf^ unb rechts, Sakantentnf, 8 automatifc^e
uerfteQbare Dombinationdpebale, SSentilpebal, in bec @d^mebe
fte^enbeS Sredcenbopebal, @^U)eQw.'=$eba(, @o(oioei^@(^well<
|iebai, 4 Sombinationdpiftund jn l, 6 Sombination^pebat 5u
11, 6 betgl^H UI, 4 bcrgl. ju IV, 1 beigl. f. DoCcS SBerL
!Die STcanuale haben einen Umfang o. 5 0!tauen, $eba(
2V. Oft.
2)ie erftnialtge ^orfü^rung bed . neuen äSerfed fanb bnrc^
ben Crg. ^. Serdgen mi '3lttO''Qovl ftatt.*)
fStit^t jn tBevlin
erbaut bon ®ebräbec S)infc.
S)idpofttioit.
L ^auptmanuQl: 1. ^rinjipal 16', (engL 3"'«) i>n
«ßrofp., 2. Xrompete 16', Äörper ö. 141. 3um aiiffd^L, 3.
^ßrinjipol 8', Rinn, 4 @amba 8', ßinii, 5. ^arm. giötc 8',
tiefe D!tQDe, $oIj, bann ^init, 6. Öorbmi 8', tiefe Oftabe,
fef)r tueite 9Kenjur, gortf. Sim, 7. 2:rompete 8', Äörper öon
3inii, 8. DttQüe 4', ßinn, 9. ©pifeflöte 4', 3inn, 10. Ouinte
2«/s', Rinn, 11. Otta\)t 2\ 3inn, 12. Sornett 3f. 8', 3inn,
13. aRiEtur 3— 5 f.
IL Dbermanual: 14 Sorbun 16', tiefe Dftobe, ßoU,
fjortf. 3»'"' 15. 5(JriiijipaI 8', 3iun, (im ffirofp.) 16. Sali*
cioiial 8', 3tnii, 17. 6oitjertftotc 8', öptj, S)iÄfänt u. ?lborn,
^orm. ^ßrogrefe 2— 5f, 3""'-
IlL gcrnttjer!. 24 ®amba 16', tiefe Oftabe, §üIj,
bann 3inii., 25. «ßrinsipat 8', 3inn, 26. SStofo b'amour 8',
3iiut, 27. aSoij celefte 8', 3inn, 28. g(auto bolce 8', tiefe
Dftaüe, ©olj, bann Rinn, 29. ®ebadEt 8', 3inn, 30. Dboe 8',
eiiifc^L, Äörper öoii Qvxn, 31. 5"9<^^ö 4', 3in«r 32. glauto
tTQüerfo 8', 3ijni, 33. ^autino 2', 3inn.
IV. ^ebaL 34 ^ofaune 32', cinfc^L, Äörper ö. &ok
35. Sontrobafe 16', ^0(5, 36. SSiolon 16', $)oIj, 37. ©ubba§
16', öo(j, 38. »ofaune 16', Quff(^t., ftörper bou §oIj, 39.
^riuj^al 8', §ofä, 40. SBiolonceOo 8', äKetoß, 41. »afeffote
8', öolä, 42. trompete 8', Äörpcr bou 3inn, 43. Dftabc
4', 3"^"-
*j t\t dititlntu stimmen finb me^ifad^ bun^ euro|)fiif(^ ^tmen .flcHcfcrt.
^'
y^
70 —
V. sieben rcflift er:' ©alcairteufllode.
Vi. Soppeläitfleii. 1. 9Ramtal 11 jit I, 2. 9Raniiat
lllp I, S.aRanuQl II (p II, 4. $ebolco))pe( jum LSRanual,
5. $ebalcoppcI jum II. fulanual.
VII. 6ü(Ieftiupebale. 1. gortc jum I. aJfamiQl, 2,
gorte jum II. aRounol, 3. gorte iuni III. SWamial, 4. gorte*
Jjebal, 5. gortiffimo, uoHeS SBerf mit aUen Soppcln, 6.^re§*
cenbo unb ^ecre^ceitbo jum III. 9J2aitna(, 7. StoOfc^meQer
jftsx goitjen SEBerf.
3)ic aäJiiiblaben bcr Drget fütb Jfegellaben nac^ SBoWer^^
ic^en $riniipien. ^te bed $)anphver!ed, be^ Obemerfed unb
>ed ^ebate^ licgeit in einer öö^e Don 2,50 m über bemgnfe«
boben ber Orgel, bie beS TiL 9J?anua{ed etn)a 3 m ^ö^er
l^inter bem ^o^en ai^tttelfelbe. S)ad ©eblöje befte^t aud 2
großen 9Ragajinbö(gen Don 4 qm ©runbftä^e, je mit 2
^^öpfern Don 2 m Sänge unb 90 m ©reite. SJiefe Säfge
liegen unten in ber Orgel unb »werben Don 2 SBälgetretem
beoient 3m SlUgcmeinen genügt 1 folc^cr, unb ift bie §itfe
be§ Qnbem nur bei fortge|e]^t ftar!cn ©picl not^menbig. 2)er
SRetöaniSmuö ift in möglicfift einfacher SBeife mit SJermeibung
oller SEBellen unb SBcHenbretter ^ergefteHt. Sebigüciö SBinfei
unb SCbftroften [teilen bie SBerbinbung imifd^eu bem @pielti{c^
unb ben SJentilen unter \>tx{ ^Pfeifen l^er. Jjür bod ©auptwerf
unb* bie Soppelung ift eine pneumatifc^c äJcafd^ine im Innern
ber Drget aufgefteUt, meiere baS ©pieJei^ beim DoQen SSerIc
erleichtert. UeDer^au))t ift bie ©pielart ber 9)?auuQle unb bed
^d)Qfe, ebenjo mie bie Slnorbnung unb 3wg^^ii€ ber SRegifter,
Goppeln, (SoOeftiDtritte 2C. eine Dortreffüc^e unb meifter^ofte
vx nennen. 2)ie SJlanuale j^aben nur 1 cm SaftenfoU, bad
^ebal 2 cm. SBon au^geieicbneter 33ir{ung ift ber ©c^toeUer
bed III. 9)7anuQ(ed. ^od aJ^oterial ift baS benfbar befte.
93on ben pfeifen bed ^ouptmanuatö finb nur Don $o(j: bie
tiefe OftoDe ber glauto ^arm. unb baS ©orbuu 8' ; Don benen
be« Oberloerte: bie tiefe OftaDe be« Sorbun 16', SRo^rflöte
8' unb bie ganje (Sonj^ertflöte 8'; Don benen bed gemn^erfd:
üie tiefe OftaDe beS ^rinsipal 8', ber @(amba 16' unb bed
©ebodft 8'. 3m «cba( fwb SSiolonceDo 8V OftaDe 4' unb
trompete 8' an^ 3"<n- ^<^ grögte $ro[peftpfeife l^at eine
Sänge Don 6,55 m unb einen Umfang Don 82 cm.
3(u3 ber alten Orgel finb nur einige $eba(regifter bei«
befialten toorben. 3){e^rere anbere ©timmen n^urben, xotxi
nid^t DoQfommen auf ber ^ö^e fte^enb, neu gefertigt
Sßad bie 3ntonation unb ben 3iifo^i)^^n{(<^ng ber ein«
seinen ©timmen betrifft f o ift beibed ganj DorAäglid^ ju nennen.
^ad DolIe iEBerf ^at eine ^eioaltige ftroft unb flingt,
meit bie 8 f. Sabialftimmen i^m euie genügenbe Unterlage ^t^
toä^ren, nicftt wie bie meiften neuern Orgeln (??) obertönig^
fd^reienb, fonbent majeftätifc^ unb abgerunbet. @^ lägt fic^
letd^t fpielen unb regieren. 3ebe einjelne ©timme ift ein
SReiftertoerf an fid^. ul?an finbet unter Ben 43@timmen feine,
bie ni^t d^arafterifiijc^ auSgebilbet xo&tt unb uic^t i^ren be«
fonberen SReij ^ätte. ^ie leifen ©timmen bed »lernloertd
(befonber« 3Joij cclefte 8' unb ©arnba 16') iiben imßreScenbo
unb S)ecre^cenbo einen ^uber^aften @inbrucf m^. Sie 9to^r«
toerle finb Don feltener SSorjüglicfafeit, jprec^en präcife an unb
Hingen DoQ unb gefanglim. 3^<fi^l9^ ^^^ eigent^ümtic^en
^^ara!teriftif einer jeben Stimme finb bie maunigfaltigften
Klangfarben möglich.
S)ie ^errn Erbauer haben nic^t nur ^ier, fonbern mäi
bei ben Orgeln in ber ^eiligen ^eujfird^e unb in ber ©ing^?
abbemie bie (£r)oartungen erfüQt, fonbern fogar fibertroffen
unb i^ren $Ia^ in ber Steige Dorjüglic^er 9)i[eifter etirenDoQ
behauptet
menbe leiftungdfä^ge Orgelbauer-^milie aufmerffam, bie,
unfrei SBiffend nod^' ui^t tueiter enoä^ut ift nämlic^ auf bie
Don 3ol}. $einr. ^artmann SBä^ begrunbete. tiefer
aWeifter tourbc 1709, Den 1. San. in Srau{enro))a b. ©*
fenad^ geboren, mo fein 93ater ©c^nOe^rer toar. Ser ©o^n
tam Dbn 1729—1733 bei ben Orijelmac^ 2;ielemann ju
©ot^a in bie Se^re. S)arauf ging er in bie |$rembe unb
fam nad§ ^oHanb b.d SV^etf^er Sl)riftian SRüUer in Arbeit
&ier ^alf er htx bem 93aue ber berühmten Or^el ber ©t
SaDoftrc^e in ^arlem. hierauf grünbete er eine eigene 893er&
ftatt in Utrecht @r febtc fid^ mit ben aKeiftem feine» ^a*e«:
©ilbermann, ^ilbebrano, (Gabler, äßüOer, Sliquot 2c in ^er*
binbung. ^ann baute er gegen 25 größere Orgeln, 5. iB. für
bie ^erD.^Kird^e in @orfum mit 32 fltngenben ©timmen, 3
9Ran. unb $ebal; bie Orgel m ber eDong. tut^. JKrc^e in
ben $aag mit 59 fl. ©timmen, 3 fD^anualen unb $ebal; bie
Orgel ber ^erD.^Äirc^e ju SBoerben , mit 27 fl. ©timmen f.
2 $?anuale unb ^ebal; bie Orgel berJperD.^Jtird^e jußi^itfee
mit 46 {l. ©timmen ju 3 äRanualen unb $ebal ?c dr ftarb
1770, ben 13. ©ejember ^ Utrecht
3^m folgten feine 2 ^öbne: ©ibeon X^eobor 83ä$
(geb. ben 6. 3uni 1751 ju Utred^t unb geftorbat bafelbft ben
1. 3anuar 1820) unb ©^riftop^ .Söäfe.
3ßeaen uugiinftiger 3^itDert)ältntge lourben Dorerft !eiue
größeren äSerfe gebaut ^rft unter ben ^'o\}iiWX S^riftop^:
3onatl^an 8ä| (geb. ben 5. %thx, 1787, geft ben 18. 3ult
1849 an ber(St)ofera,)unb Sodann SBä^, geb. ben ILÜRärj
1790, geft ben 19. KoDember 1836, fam miebcr Seben in«
©efc^äft 1826 Derbaub \\6) €)ib. Z^eob. »ä^ mit & ®.
SBitte, ber 1834 ^£^lbaber n^urbe unb bie ^irma jei^nete
m% & Comp. 92ac^ bem Xobe bed ®ib. X^eob. iBä| fe^te
äSSitle baS (Sef^äft aOein fort .
^on ^onatiian SBä^ finb folgenbe Orgeln erbaut
n)orbeu: 1. ^^ür %mfterbam in bie eD. lut^. jrtrdbe 1830,
2. für bie. S)omfirc^ in Utredbt 1831, 3. für bie 31 ©.^Äin^c
baielbft 1836, 4. für$aramanbo in bie eD. lutb. JKrdbe 1835,
5. für 3t. e.*Äir*e in «mfterbam 1836, 6. für 3)elft in bie
^erD.«JSird^e 1840, 7. für iBataDia in bie a3il^elm»>JKrd^e
1841, 8. für bie «mftelfird^e im Slmfterbam 1843.
■••»P I
Qtinc ht^enttnbc tl^üttiigtfc^sitteberUitbifc^e
2)er gegenloärtia bebeutenbfte nieberlänbifc^e Sontra^
bunftift ßerr 3. ©. Sitjau in Kotterbam mad^t in Sir. 1
bcr nieberlänbifc^en 3eitf($rift „§et Orgel- (6. Sa^rg., 3lr. 1)
D. SR. ^. Dan ©t. ftru^ijlS auf eine aud X^uringen ftam^
§ed^t ®uft: ftompofitionSlel^re für ange^enbe
Organiften. @rgäujuugdbu^ ju jeber Harmonielehre.
>|fir ©eminare unb Organifteufd^ulcn. Queblinburg,
iBien^eg, 2 JL
ttHe^, toa^ für bie bejeid^neten Streife Don befonberer
SSid^tigfeit ift, loirb ^ier mit met^obifc^em ©efc^ict abge^anbelt.
3{iedE§, ^r.: ^riebrid^ (S^opin ald 9}{enfd^ unb
fiünftler. >BomiBerf. Dermel^rt unb aud bem @nalifd^en
ind S)eutf(^e übertragen Don Dr. 93. S a n g ^ a u d. Seip^ig,
Seudart
2)ie iBiograp^ie bed größten poluijd^en SD2uftferS liegt
ie^t in 2 Säuben (in fc^önfter Slu^ftattun^) DoUeubet Dor.
(£d Darf biefe l^oc^Derbtenftlic^e ^oppelarbett ald bie befte
i^rer %rt bejeii^net n^erben, benn 9llle$, toa^ bi^^er über ben
fienialen Äünftler ju erf orfc^en toar, ift ^ier in gröfetcr (Srünb^
tc^feit ftar unb unparteiifc^ — n^ad bei einem SBiograp^en
nid^t ^oc^genug anjufc^lagen ift — iufammeugeftellt
äBolfrum, $^ilipp: ^ie Sntfie^ung unb erfte (£nU
toidEetung bed beutfd^eu eoangelifd^en jtird^en^
liebet in mufifalifd^er SBejie^ung. Seipjig, Sfreit^
fopf <& gärtet.
^a^ mo^lauSgeftattete SBud^ bringt an treffli^er äBeife
aae«, toaS ber 2;itel Derfprid^t 3u bem 3»edfe hat berSerf.
folgenbe 5ßunfte forgfamft in ©etrac^t gejogen: 3)ie SRufif
ber alten ftird^e, baSbeutf^eSolfSheb, baS eoang. Slir^en^
liä^. 3m Sn^nge berührt ber 9utor bie SKetobien ber bd^^
mifc^en SBrüber. S)aS SBerf ift baS erfie feiner «rt.
— 71 —
'Sabadfo^n, @.: S)te ^itnft ju mobuliren iinb 511
pralubtren. Sin v^^^^^if^^^^ 99eitraa jur ^ar-
moniele^re in ftnfentvctdgeorbneten iöe^rgange
batflcftetlt, Seipjlg, Söreitlopf & gärtet.
Sn fc^ritttoeifer grnppirter g^Ifl^ '^^wt blcr bcr @d)u(cc
ieben S(ccorb ald 9)7ttte( jut STOobulatton ertennen iinb an^
wcnbcn. 3)!e Slufgabcn fiub — tt)0 e» nöt^ig crfd^cint —
onfangd fd^riftlid^ aniuferttgen, foQen jeboc^ barnac^ Dorjugd^
tot\\t aus bem ©Icgrcifc am Älauicr ober bcr Drgd auSge*
fü^rt toerbctt. 3)cr angc^cnbc Drganift — wnb bicfem ift'jja
bic fragliche fdö^Jicrigc fliinft öor aflem nöt^ig — bcacfttc
jcberäett bic Siegeln beS reinen toicrftimmigcn ©a^cS: bcr
Qdßttc inbefe, Der fpäter bcr Itjcltlic^cn SWilfif iuiJbefonbcrc
Dbltegen toiü, lann bann fpäter aud^ bic SRobuIationcn, bic
Sor* unb 3^Mc^c"IPirf€ ini freiem ©tofe tjcrfuc^cn. 3)cr
l^icr in Setrac^t !ommenbe ©toff ift fiberfid^tlic^ in 8 ftapiteln
untergebracht.
2et)rbu(^ beS cintacften, boppetten, brei^* nnb
D i e r f a d^ c n 6 n t r a p n n f t S. 2., burc^gcfe^enc äufl.
^^ipiifr cbcnbaf.
3)a6 bcr berü^nitc fleipjigcr SWeifter fein Se^rbucl^ über
t>te{e fc^wierigfte aQer mufifalifd^en 2)i$€tplinen mit befonberen
^litd entiDorfen t)at, bemeift luo^l fytnlänglic^ bic fc^ncD
not^ig geworbene folgenbc Auflage.
SRerf, ®uft. Dp. 15: 40 Inrjc unb leid&t ausführbare
SSorfpielc f. b. Orgft jum ®ebraüd^ beim öffentlichen
®otteSbienft, fon^ic beim Unterricht in $raparanbcn«9[n«
ftalten unb £e^rer^©eminaren. Scipjig, Seudart^ 1,50.
@ut anSgeftattet, gebiegen gearbeitet', fird^Iic^ toiirbig
<met[t [inb cS @^ora(Dorfpie(e), iicinli^ furj unb n^enig fc^iDcr,
loirb btefe tt)ert^e ®cib^ fidler i^ren Qtotd erfüllen.
^orn. ö., Dp. 10: ®er 100. ^falm (mit aSertoenbung bcr
e^oralftrop^c : ,^ob. ®^r' unb ^ciS fei @ott") ju ber
am 19. 9Rai 1891 ftattgcfnnbenen 25i. Subelfeicr beS
tönigl. @c^ullct|rer:^@cminärd ju Jt^ri^/ f. 3){änncr($or.
©erUn, ^. Seelen. 1 Jl.
(Eine fd^iDunguoDe, einfache, leicht anSjuffi^rcnbc ä^^otettc,
tte bti ö^nli^cn feiern iU^ecfmögig ücnpcnbct n^erben fann.
S)ie SBirfung tuirb^noc^ er^ö^t n)erben, kvenn bcr Gantus
firmtts beS (S^oroiS, ftatt ))on einer ^enor^ — burc^ eine
©opranftimme ausgeführt tuirb.
5lcnner, 3o^., (junior) Dp. 19: 5 2;onftudEe öcrfd^ic*
benen (S^araltcrS f. b. Drge(. Seipjig, Senaart
(©anber) 4 Ji.
©tatt, n)ie bcr Sitet beS prächtig auSgeftatteten SBerlcS
jagt, f ü n f — lucrben 12 längere unb mogig t^^pcre Drgdftücfc
^DOten, Die ber SRünc^encr Drganiftcnfdquie (baS DpuS ift
aKeifter 9l^einbcr^er getoibmet) aDc @^re machen, benn
Srfinbung unb Arbeit neb)t orgelgcmägcm ©a^e ücrbicnen
befonbcre flnerfennung.
Ar elf c^ mar, Dr. ß., Dp. 13: Himmelfahrt. ®ebid^t
t)on aVajr t). ©c^enfenborf. 9J}otcttc f. gem. &)ox
unb ©oll. Scipitg, f^orberg. ^art. 2 Jl, bic 4 (S^or^
ftimmen 3 Ji.
Herr Dr. 5tr. arbeitet langfam, aber loaS er in bic
Deffentlic^Ecit bringt, baS jeugt k)on gar tüd^tigen können
unb 9ßiffen. ©eine ®abe in 3 ©ä|en t^at ben frönen Zcjct
f\ax einbringUdb erfaßt. äBirffam beginnt ber erfte ^^ei( t}'\tx^
iimmig für 9Rännerd^or, tuoran fic^ ' ber l^raucnc^or (ebenfalls
Dicrftimmi^) rei^t. Sann fliegen bie©timmen in meiftcr^after
$ot^p^onte unaefuc^t n^eitcr. Ser 2. ©a| (Snbante) \o\U
mit Dieter (Empftnbung unb fein gefungen fein. SSortrcfflid^
toirft ber Uebergang t)on 9(^moQ nac^ 9[«bur. Scr ©c^luBJal
(^bur) ergebt fiq ju mä^tigem Sluffc^tounge unb f daliegt
toei^oQ ^anj jart ab. Siefe äRotette ift eine ber beften,
bie neuerbtngS gefd^rteben lunrben. f^reilid^ bürfen fid^ barau
jtur gute ftird^end^dre )pagen.
2»attl)if on»$anfcn, ®., Dp. 29: 2;rauermufi! ju
9f. 993. ®abeS Heimgang fürDrgcl ober ^ianof orte
(2 9tuSgabcn) fomponirt. ftopen^agen imb Seip^ig, 993.
Raufen.
?{ßcS tpaS bcr bänifc^e Drgelmeiftcr angreift , geftaltct
fidö ungcTOöhnlid^, eigenartig unb luirfungSöoll, S)icfe Trauer*
miifif et)rt Den gejd^iebehen, lieben 9Kci(tcr unb ben ^od^bc«^
gabten SanbSmann unb 93erel^rer beffetben. ^laäi ferneren
ernften Älängcn erfc^cint eine trübe d^oralarti^e 9Relobie,
contropunftif^ begleitet. 92ac^ bicfem !ommt biefe SNelobie
in t^ematifd^er Umbilbun^, fein fugirt. 9Rit ganzer ^ra^t
bcS DoDcn SSerfeS fc^rettet biefe 'Xrauerobe bem (Snbc }u,
leife in bcr ®runbtortart S^moU uer^arrenb.
©uilmant, Älejr: Goncert historique d'Orgue. Mor-
ceux d' Auteurs celebres de diuerentes Ecolea du
16—19. Siecle revus par A. G. $ariS, SBrnjclleS <fe
Sonbon, ©c^ott & So. ißctto 12 ^rS.
3)a6 ber berühmte fraujöfifd^e Drgclmcifler älcj ®uil^
mant aQjä^rlic^ im Xrocabcro « $a(aft feine berühmten
^iftorifd^u Sonjerte mit grofeem ©cifall abhält, bürfte unfern
freunbttd^cn Sefern jur ®cnüge befannt fein. 93on ben Dor^
jetragenen 5ßicccn hat ber grofee Äfinftter bereits 2 Siefrgn.
in glcid^cm aSertocjc) üerflffentli(|t. @r ^at, wie unfcre älteren
äcfcr toiffen, barm namentlid^ beS bcutjc^cn aReifterS ®. g.
^ anbei einge^enb gebac^t.
2)aS Dorliegenbe umf angreid^e unb Dcr^ältnigmägig billige
993crl luirb burc^ eine intcreffante Sanjone D. SlnbrcaS
® a b r i c l i (1510—1586) eröffnet 5)arauf folgt ein claffifc^cS
SRicercare D. bem gürften Der fat^olifd^en uRufit $alef«
trina. ^ie Soccate im 3. ^one D. Slaubio SRcrulo
ift me^r accorbifc^er 9latur , jcic^nct fic^ aber burc^ DirtuofcS
$affagenn)cr{ auS. 93om Snglänbcr 993. Sirb n^irb eine
ernftc unb fe^r einfädle $aDanc geboten, ^er fraiuofijc^e
Scan 2:itclou^c ftcuertein fugtrteSn)irfungSDolIeS93crfct
bei. Unfer bentfc^er äReifter ©am. ©c^cibt (einer Dou ben
berühmten 3 „©" ~ ©ci^ä|i unb ©c^ein) präjentirt ftc^ in
einer fanonifd^ gel^altenen gcbicgcnen 9)carbcttung bcSSboralS:
„jDaSefuS an bem ifrcuäc f taub"; bcr größte itafienifc^e aWciftcr
bcrDrgel ®tr. grcScobalbi in einem capriciöfen melobi|^en
aft orale, baS bereits aRciftcr 9t. ®. IRittcr in feiner
icf^tc^tc beS DrgelfpielS veröffentlichte, ©e^r bebeutenb ift
bic 4t^cilige 5£occate ü. ®eorg SRuffat. 91uc^ bcr erfte
beruhte bcntfc^e Drganift 3o^. 3a f. groberger ift bur^
ein umfangreiches eigenartiges (Sapriccio t)ertreten. 2)er
bebcutenbfte 93orgängcr ©cb. Sad^S, ^ietr. 9u£te^ube
ift Icibcr nur burc^ eine, allcrbingS rec^t liebliche @§oralburd^«
fü^rnngen ju : „Sobt ®ott, i^r Sqriften aDjuglcid^" Doraefübrt.
S)ie (£iacona(3)«molI)uon$ac^elbcl ift bereits in j5euifc^«
lanb burd^ unfer Stepertorium für Drgel YScipjig, ©c^ubert^)
befannt. ^er franjöfifd^c (Somponift 3. ^^ranc. ^anbrieu
ift mit einer anmutbigen 9}?ufettc für 2 Jtlaoierc unb$ebal
vertreten; fein (SoQcge 2. Sßic. Slerambault burc^ ein
originelles $rälubium, mit einer neuen 93crfion üon bem
terauSgeber (in n)elc^ er baS ©taccato unb bie ^öd^fien
öne ber Sonjcrtorgcl eigenartig angcUKinbt ^at.) ©eb.
93 ac^ icigt fic^ als ber 9lucS überragcnbe ^roS ber DrgeU
meifter in bcr grogartigen brtOanten '&bur:%occatc ($eterS
9tuSg. 3. 93anb.] 93on ^DtenbelSfo^n^SBart^olb^ finbet
fic^ oaS graciöfe Srälnbium in ®»bnr auS £)p. 37. SDie
baju ae^örige nobcle guge oermiffen n^ir inbc^ ungern. S)en
©^luB biloct m\ f))mp^onifd^cS ©c^cr^o (in conicrtirenber
Jbaltung unboornämli^ ^omopfaoner ©c^reibtoeife) beS belgifc^cn
9^MfterS 3. 97. ScmmenS. 83ci groger Sorreft^eit ift aud^
nod^ bie feine $^rafirung unb bic genaue Sn^abe ber ©timmen
JU rühmen, ^ebenfalls lägt ber ^od^terbtente ^crauSgeber
in nic^tju langer 3eit eine §ortfe|ung feiner ^od^n^tllfommcncn
®abc folgeit. (£r ^atS ja, er fannS ia — unb loiQS n^o^t
au^! 3a? — Z)o^ loo^l!
c^o»»
72 —
Slttfffil^rititgeit«
lir^MWM^ QiPb«rtmnii^l|11oW XUmunlltfte, den 16: Feiirnar
1891. Eztra-Concert (2l2.AnfftthraDg). l. Oü^rtare sa „EaryAntbe**
▼on Weber. 3. Coneert fUr Cello ▼. J. Baff. (Herr L. Sachsland
ava Vacha. S. Arie aM „Linda Ton Chamonix*' ▼. Doniietti. (FränI.
Obr. Fameu ans Madison). 4 OoneeHf für Piaaoforto ▼. B. 8cba-
mann. (Fränl. M. Meibaner ans KoniU).
Mmmiß^Umrm' In der Jakobikircbe. Mittwoch, den SS. Anril,
Abends 7'^ Uhr, Geistliches Coneert ge«reben von Ernst SchillinffT)
Berlin, (Organist a. D.) nnter gütiger Mitwirkung von Fran Dr.
Jda-Dfttscbke (Sopran). (Die B^leiinng der Gesaugsvortrftge hat
Herr Organist Finsenhagen rrenadlichBt ttbernomjnea ) Musik*
plan. I. Sonalci m. im I. Tb. s. Grnnde liegender Mei. „Was mein
wkU wilU gescbeb' all* Zeit'* v. Mendelssohn. a.Anegro^ b. Ada-
gio *- c. Andante ^ d. Finale II. Arie a. d. ,,SchOpfnng*' von Haydn.
,.Niui bent die Flur das frische Qtttn" etc. ron Haydn. III An-
dante a. d. F-moll- Fantasie, f. Orgel übertr. von Lisat-Gottschalg
▼ou Movart. IV. Geistliches Lied von O. Frommel. ..Brich herein,
süsser Schein*' Ton Fromme). V. Prälndinro nnd Fage ▼. Bach*
Krebs VI. a. h. Tröstungen, für Orgel TonLisxt. VII Kirchenarie
(nm 1667) von A. Strad^lla. VIII Grosse FanUftie Aber den Namen
,.B-a-c-h***) von Liszt. (Herrn Prof. A. Winterberger in Leiptig
gewidmet)
*) Unter Leitnng des Componlsten einstndirt nnd anf dessen
Veranlassung in seiner Gegenwart snm I. Male yorgetr. d. 18. Jan.
18S6 in der amerikanischen FanUkirche znBom in Dresden
(Dreikönigskirche) warde dieselbe Fantasie d. 14. Septbr. 1888 and
in Berlin (Heiligkrenzkirche) d. 9. M&rs 1889 d. L Mal mit yiel.
Beifall vor dem Concertgeber Öffentlich gespielt.
D-dar für Klavier und Violine op. I von B. HM-wii«. Allegro ani-
mato — Adagio e espressivo. -- Allegro con brio. (Berlin, B.
Siilcer). Herren Panl Ertel und Heinrich Davidsohn. 2. Ballade
..Jnng-Dietriofa" (M«nchen\ Alfred SeUli)^^> v<m Martin Pldddemsnn.
Kreuzfahrt op. 91, No. 2 (Leipzig, Breitkopf & Hartel) von Hein-
rich Hofmann. Herr Ferdinand Fechter. Begleitung : Herr Bichard
Meyenreiss. 8. Drei Aphorismen ffir Klavier (Handschriften) von
Mary Clement. Frau Mary Clement 4 Harzreise im Winter op.12,
No. 3, Spanisches Lied op. 2, No. 8 (Leipzig. Lenckart) von Wil-
helm Langhans. Ein kleines Lied (Handschrift von Hedwig Bosen-
feld. Lied aus Körner's „Braut'' (Hsndschrift) von William Wolf.
Fräulein Bosa Paghelii. Begleitung: Herr William Wolf 5 Quar-
tett Es-dur (in drei Sätzen) fQr Klavier, Violine, Violoncell und
Harmonium op.27 (Berlin, Carl Simon) von Otto BesTändig. Fräu-
lein Stella Naht, Herren Edmund Holtzheuer, Philipp Both und
Johannes Doebber. 6 Vier Lieder. „Vorbei. — Im Hain — Wunsch.-«
Mein Lieb'^ von Budolf Bnck. (Handschriften.) Herr Felix Decken.
Begleitung: Fräulein Stella Naht. 7. Bomanze A-dur fttr Violine
und Harmonium op. 5 v. Eichard J. Eichberg. (Berlin. Carl Simon.)
Herren Heinrich Davidsohn und Johannes Doebber. 8 Ein Traum
op. 15. No. 3. Weg zum Liebchen op. 15, No.4, (Berlin, Eies & Er-
ler.) Fahrende Sänger op. 18, No. 1, (Berlin, HansBellien) Waldes-
rauschen op. 6, No. 1, (Berlin, Carl Simon) von* Johannes Doebber.
Herr Johannes Doebber. Begleitung: Herr Paul ErteL Concert-
flttgel: Blttthner. Harmonium von Schiedmayer: Aus dem Magazin
von Carl Simon, Markgrafenstrasse 21.
Brcfliau. Breslauer Tonkttnstler -Verein. Montag, den
28 März 1891, Abends 7'/« Uhr, im Musiksaale der Universität:
X. Musik-Abend. Programm. Josef Eheinberger I.Suite für Orgel,
Violine nnd Violoncello. Con moto. — Thema mit Veränderungen.—
Sarabande. — Finale. Lassen 2. a. Immer bei dir, b. Der Sänger.
Lieder fUr eine Singstimme. Schumann „Er, der Herrlichste von
Allen '* (Aus Frauen, Liebe und Leben.) Franz. Liszt 8. Zweite
Ballade in H-moll filr Ciavier. Camitio Saint^SeSof 4. Septnor fttr
Trompete, 2 Violinen, Viola, Violoncello, Cpntrabass upa Clavier.
Op. 65, Es-dur. Pi^ambule. — Mennet. - Intermöde. — Gavotte
et Final. Vortragende: Fräulein Hedwig HÖbich. — Herren: Bensch,
Violine I (1 und 4-. — Eichler. Violine II.- Arlt, Viola.— Heyer,
Violoncello (l und 4).— Hubrii-h, Trompete.— Sorge, Contrabass. —
Dr. Polko, Ciavier (No. 4), Greis (No. 8), Kahl (No. 1>.
Son Gabriele uon fiiered unb Silfoii.
3u ^ritt fabeii fte nittfamnieit in bev 93ti1fjdftiibe, ber l^loftbniier,
bei' 3H()ei' $eit unb ber (3d)iiluieifter. 3)ev ^ouei nnh ber ©(bnlmeifter
tvnren ^afleftolj^e, bev Saget* ^ntte norineu ^jnter Seib unb jliiib necloien
am grieber; fo mareu fie alle $rei Icbtg imb obne ^tn^auQ. ^Htten fie
fonit ^ier (icjcfieu? 92eiu. (S^nftabenb fammelte aflent^albeu bie ^lieber
ber Hamide nnter Xannen^meigen , unb felbft tuo i^u anberer P^ii ^aber
mu^neu ntocbte, t>a füllen einaiiber ^ute Siebe nub (Sintrac^t. t^riebe auf
(Srben! Unb meitn'd euc^ ba unb boit toirf(t(b nur ^unt ber )^ut' mifleu^
fein mo<ble!
So mandnt harte ^au mifcbt rt<4 bocb mit ber^anb über bic^fugeit
unb niuiTt: ,,3^^'^^^^' ^^^ <Sineui ber einine Stitit!" 80 niancber ro^t
^mn beftnnt {t(^, bab e9 feine ».f^andebif ift, bie er fned)tet !
9)ranben mar ed btlnraiemb f^tfi nont ®#tee, bev ha lag. Itnb of^
10O6I eS eine minbfline 9^a(bt fonft , taut bocb j^uweilen, man mubte nic^t
mo^er, ein Snftftobr bev \}o\\ ber Oberf|ff(be bev (3d)neebe((e einen 9{ebel
fi^ftaRenev @taubd)eit annoh itub meitige @d)vitre wcitev tntg, hai ^
andfab mie meiftflattenibe ^loAnber.
^$ie @ngel fliegen bnvd) bie heilige 92a(bt", fpracb ber 8d)u(Icbttr
otfiit ed i(u tDiffen, and tiefeit ®ebanfeu ^evatid. „^xjfiW einS, ^d^ut^
meiftev !" fagte bev ^i^gcv mit feiner nom ^ecj|eti^vaiti unficbev gemorbcuen
Stimme.
^ev 9(ngerebete nicfte iiiib ftopfte mit beut !2)aimien beit %cibaf int
^ftifettfenfe fetter. 4Sr nnir fd)pn ein altevnbev Wann. !Nuf feiner bTtii«
ttgeu ®eftalt fab ein fuvj^ fcbiüa^ed 9}(>c!(eii]« beffen ^^bte buvd)gefdiabt
unb gl^Hi^enb evfdiienen, lein frKnfL ^ftc^t tinirb beben-ftbt t>on beii 9(ugeit
eine< ^icbtevd ober S^vänntevd. Xiefiiegenb, nerffblci^'t erfuflt uom fveunb«
liebelt wanneil Siebte loaren fie, unb fcbieneu iniuier niebv i^ii feben, al^
bie anbcren Seilte, ^ev 6d)iilineif)ev bcfn^ bie ^abe bed @vj)ä()ieHd. IDie
ift'iiibev in bev 8d)ufe gingen t^it um Wärd^en ük^ unb bie (Snoad)feneit
freuten fid), luenn er onje^te ^u einer Q^efcbijbte. ^tmubntal entt)ielt bies^
felbe ein ^ilb au^ feinem Seben, ein (Sticbnib feiner Sugctib. 9Rand)maI
inben iiTtc [tt plö^lid) ab noin $fabe bev $Birtlid)!elt , nub ha^ ^kni^e
luarb bann ffXi einem luunberbav fvaufen dkbilbe bev ^oefie imb ^fian*
taftif. 9(bev and) bann f^Mt bem (£vi(äf)lenbeH fein bänerlidied $ublifum
banfbar j^n, luav'd aud) fveilid) me^v mit ?(iifmevffamfeit,benu mit Sevftünbnib.
dx vilftett M ^inu Segiiute. €v t^ob ha^ ^anpt, büb bie langen
Soden i^m hinten auf ben Stocffvagen fielen, unb ftavv uov fid) bin In bie
Siift, bid ed in feinem ^(ide anflencbtete tvie ein Sldit ohtx eiit iblit^ SDa
fing ev an:
3d) UKiv f<b«Mt ^ier. 3^ b^^tte ba% 9(mt fcbou. 9(6er i(b tnav no(b
nid)t eingevidrttt iir bemj^fben. ^enu nyv brtö von fid) fnrgeii miU; bab er
eingeviditet fei in feinem ^mte nnb auf bem $Ia^, babiu i^n^ott gefteflt —
ber inuB fein ^ri( fd)i>n gewi>^nt ^aben, bai ed nid)t nm genieß pod)e^
unb feine ^bonten, bab fie ft(b tuie liebiid)e 9lanfen nur no(b um bie
diitte fd)miegeu, bie ev bewol)nt. ^ad mav bei miv mit nid^ten bev gkilL
uAeine iSkbanten fti^ren oft tntpDt — bi« \n btn Sternen. Unb fte im^''
teil, meil bie Stevne fait blieben, loiebeviim fierab — bid ^nv ^dlle. So
^in« nub ^evgefd)(eubeit, mar i(b nid)t diel mebr^ benn ein Spielbafl bec
äev^iueifinng ^ ein niigliidltd)ev SReiifd). %Ba9 id) ^atte, achtete id; nidit}
id) i>er^et)rte mid) nacb bem, luad miv uevfagt luav; i(b glaubte mid) uou
Q)ott uevlaffen, an einen Ovt gefdimtebet, ba id) nid)t $u atbmen vevmixbte.
Weine Seele büvftete nacb ®Iiicf. 3d| mugte, wie ed andfab; eine i^vaiien^
geftalt in langflieftenben ©ewdnbeni wav ed vor meinen fingen buvcb bta
Siofeiigavten gewanbelt. Unb in wa^nfinnigen , bev S(bi>pfung wie bent
Sd)öpfev tro^enbcn Stnnben wav eS miv, aii muffe biefed le^te unb
^öcbfte (Bind mein eigen fein , weil meinem avinen unb buiiflen unfein
fonft fdion Üü^i fehlte, \t>a^ icb bcigebvte.
S)a tam (S^viftnad)t. ^ed §efted wegen ^atte i(b fd)ou nm Wtta^
bie Scbule gefd)loffen ; nad)6ev wav icb balb übev Sanb ^u einem 9(intd:s
bvnbev gegangen, m beffen ^aufe id) fcbon iJftev (Ivbeitening unb ein fuij|e^
Sevgeffen gentnbcit bAtte. Wbev audi bev wav nntenoegS wie i(b , unb
meine l^hnoefent^eit fd)ien bie emfige ^audfrau b^te ^ ftöven. So fe^vte
id) nm, wanbevte mit meinem tvüben ^ev^en meinem tvüben $)eim wiebev
511, nub wie bie Gipfel übev miv fautev r^iifvanfcbteii nnb wogten im ^»
/(embenuinb, fo vaufd)te unb bvanbete in bev @infamfeit immer ftArttr in
meinev i^vuft baS Seib.
Sd)war5 unb fcbauvig ftaiib bev^alb. Wübfain oecfolgte icb uteinen
$fab buvcb bell Sd)nee. ^iec untev btn Samten mn ed fcbon 92a(bt.
9?a(bt nm mid) ftev, 9?acbt! 9lnf bvaufte mein Scbmer^, tmpox ju bin
Steinen, bi^ icb nid)t fab, nnb bie miv nicbt (eud)tenben. Saniui mir
nnv atted Scbweve? ^avuiu füv micb nid)t^ ald Xunfel, C^ntbe^vnna ! gcb
bacbte meinev fveublofen JHnb^eit; id) betvac^tete bie gitgenb, bie id) je^t in
bitterem ($ntfagnng«^tampfe buvd)lebte ^\x nnen^icbbavev ((eine fa^ id^
bie ^aüm bev f&iffenfd)aft, bed 9{ei(btbumd, unb bavübev mein (&litd ~
mein @iüd! Sd)neibenb falt gviff ed miv an Seib nub Seele.
Oben auf bev ^ö^e ^i'vte bev !£Sa(b auf; id) trat ^iiiaud Unb ba,
ubwül^I miv fonft fo tvübe i^it Wiitbe wav, miibte ict) bod) in meinem Sinne
aitdvufen : „O @^otted Seit, wie bift bu fd)i)n !" &an^ ftitt lagen fte ba^
nnfeve ^evvlicben I6evge; tin beftinitev ^iininel fpaiiiite ftd) übev fie; ein
&ian^, ein Sd)immev, ein nnenneblicbcv grviebe wav auf fte ^ingebveitet.
%on i^on^ont i^u .^on/^ont flog ba^ (Gebirge in faitften äedenlinieu i)in;
uiev, fünf ^^evaffen bauten ftct) übev einanbeiv nnb jebe uon ibueii war
anberd — unb jebe \)on i^nen xoax tnwevq(eid)(id) fcbi)it. S^ngenbe 3buten,
uon Sd)wari(tannen übev^^ogen Ü^nppen fttegen auf; gewaltige 6ö^ei^nge
lagerten in bev grevne, in ben X^AIeni bvobeite bev 92ebel. unb biete
9iaieft(it, biefe ftide (S^vöge, biefe (gvbaben^ettr bit bavübev bingebveitet
waven ! Uiib bied blenbenbe imb bod) milbe Sid)t bev Stevne, bad fi^ über
biefe mad)tä unb fd)an[)eitduoIIe 9?atiiv aii^gog! 9t\i9 SRtniavben ali^mber
9(ngen am ®intevi)imme( brad) ed. Sie ed bil gfeld^aden beleu^tete!
Sie ed am Sd)nee bed ^anat^ bli^te ! Sie ed axfi 9(bgvunb pli)(licb von
tieffd)attenbem 3)unfel ao^etöft waxb unb übev ben ftiiten j^amm bed ^ocb«
gebivged ^inviefelte wie fiitfrtgeft Silber ! ^
34 ftnnb, unb ftaub, nnb fd)aute. ^a i^wang ed micb, feitwdvtd
5u fe^en. ^a\t Mrie icf) auf, benn neben mir ftaub, wie aud beut IBobett
gewacbfen, ein ^übcbeii mit ftentflaren ^ugeii. Unb icb wuble , bad tx>at
M Q^IM. 3n ber ^ütte bed gorftwaild, bie am Salbfanme lag, mod^te
es foeben geioefen feüt, btnn aud bereu gfenfter bvacb bev Sid)tevglan|( eined
3)aiimed, ben S^ner gewig nicbt ange^ünbet ^atte.
— 73 —
fBii* fpradKtt /^ufaitimen, b<id SRnbdien fliiif( neben ntiv ^er. Seber^
ieif^t ivar i^rSug, i()r£od)en f^aflxt loie ^dcfeitnai^ buvdi bie ftiae^^ncbt.
3n mir war eine ©lutl), wie )wtr vielen f((afd)en eb(en !S3eine9. Sei) ^el
i|r gu ^iisen, id^ fmrb ^orte unfinnigen gfle^end. 34 tunr auger nrir;
idi gfantK, trf) weinte. !^(t) fpracb wn 91Heni , waft mein ^crj bebrncf te.
IBon beni (Skifte, ber dufw^irt« ftitben m0d)te, nnb bem boc^ aUe ficitent
;ber SSiffenMaft, bed llntevn(()ted , M (S^enied fehlen ! Son ber @eele, bie
naäi f^ö()eren SReaionen fcbniac^tet nnb in buntferi feftaebaitflt iff! ^on
meiner 5|(uoenb, Die natt) ^renbe fdirie ! — , dine (Sefunbe nur beruht mit
2)einen Sippen meine Stint! 5Da6 boc^ eine ftra^lenbe C^nnenutq mic^
l)e$)leit€ auf bem bunflen (Ivbenioeg! $amit bD(f) ein ein^^ivK^ 'Skol int
Beben aud) mein @emüt^ in 6^1 iicf .entbrannt n^wefenfcü i)in id^.nicbt
<iud) atenfcf», anm Sid)te geboren? S>a lüc^lte bad ^äbc^en, wie (Sugel
iflc^Iu mögen. (Sd fdjtuebte einen <3(firit( i^nriid , nnb unt biefer fanften
iBewcftunit fc^tenat ficb plö^ic^ nnmefebare ijfcrnen i^wifdjen iftm mib mir
auszubreiten. „^\äit fo!" ^prac^ eS, nic^t fo meinet ha^ &tttd Ratten ju
fonneu, 3§r annen 3:^oren! 3)a^ @liri(f, bad im nederffl^wang gi^n(i<f)er
4Bt\iiffi€ be{cetigt, bad tDnnnt nur uon 6tott, (Sud) im Schlafe — bad ffief^t
immer iNm 9?<uem t>or bem ^enfdjemoiflen , ber e9 eninoen wid, uub
^ 9^ '^'^^ ^^^ ^^^^ ^t^ ^" ^bgiinib nnb 6(l)it(fen! 9i(d)t bad wofit
erbatc^n, foitoent, ivemi 3^r ^^ificf empftnben wollt, traditet jeneft ffii er«
fennen, bnd ^^r fd^on be^^et, (^ncr ^eimlid)ed ^d), <£ure Sdyweftem unb
Srnber, (Statten mib St'nxh unb t^veunbe, (£n(r Sii^lein, (Suer 9(mt, bad
tSudi uji^rt. $ad erfeniit, barein uerfenft (Sud) •*- nnb loenn 3^r iu Siebe
JMffir oergeffen ^abt, bag bad O^iiid (Sud) fiot) . . . baim ^abt 3^r bai mM."
^ie 6teme fnnfelten. ^^r Sid)t fc^ien in bie fingen beS 9Rfibd)end,
id) fa^ ^inein iu fie, unb wie id) bort nid)t ((urd)t, uid)t 3»i'>i erfdyaute,
nur ^iliged 9{itleib, ba wußte ic^** tnein ^lud, bad &iM, ha9 id) balten
ibnnfe, war'^ freiließ nid)t, bad wv mir ftanb« aber ed war ein (Sngel
ber Sarmber^igteit, wie fie in ber (Il)riftim(4t öfter al9 fonft ilber bie arme
<trht ge^ti mi^en, ^nnber ^n wiifen.
^a9 ^unber toar id)on ge|d)e^en, ed'war ftill in mir genwrben.
Unb biefe Stille jft mir gebliejwi ^bi« ^cme." : r -r- —
„Unb ber (Sngel?" fragte ber ^(iH, ber injwifc^en
auc^ ^inj^ugefonmten war.
3)er Sd)ulmeifter (ftd)e(tc. „^cr war fort oon meiner Seite. (Sin flei:»
Tieft fBöltd^en fc^wonnn am ^iumiei -- onf bem mochte er emporgef a^ren fein."
^er Sdger l^ob bie gramooOe Stirn. „Unb ^u ?" 3)er S^ulmeifter
lyerftanb i^n. @r war aufgeftanben, (ej^te bie Stufte auf unb t^at baft
^tötud) um. 3d) fu4te erft fc^ier bange, wa^ id) beuu befftge. (Sltem
uub (3^efd)Wifter ^atte id) nic^t me^r au(^ feine regten f^reunbe. ^a rid)-
tete id) meinen Sinn gan^ unb uoflienbft auf mein 9nit, auf bie Afeinen,
iie Äinber."
^^'rum ^aben wir \>^n beften Sc^ubneifter im ganzen Q^ebirg'!"
tief ber Sirt^ mit einem ^on, befjen tarnte anzeigte, b(\}i baft ^ort uou
ben mangeinben iJrreunben je(t auf t>m S4uQe^rer nicbt me^r pagte.
S)er (o4te, botguten 9(benb unb tooHte ge^en. 9iber iu ber l^rir ^ielt er
no4 einmal an. „äeigt, $eit imfi id) t$iit' an 3)eiuer SteOe?'' 3d)
«ft^' S)einen Sd)n)eflei*fo^n j^u mir. 2)ann träten unfei-e gute Suft unb
bie größeren Riffen wo^l!" @r ging — ging bur^ bie @^nftnad)t. (Sd
fingen $3olfenfd)Ieier pm ^innnei, aber bie Sterne hxaibtn bod) ba unb
bort bur(^ unb er^Oten bnx tSea. 9(ud ben Senftent ber IBauernl^öfe
ftl Sii^t((6ein: iu ben 2!agelö6nerMitten war eft bunrel. ^erSc^nlmeifter
wuBte iDo^l, wo bie tlnnen unb SSerfaffenen fi(6 ^ute befan^n, inbem
er je^t ^i bnu S<41offe binanffa^, ba^ ntit mHc^tigen S^ueni unb Rinnen
Dom Sergeftgipfel fc^aute. ^ort obeit t^eilt eine blonbe Sfrau mit fitige-
bigen ^nben grreiibe anft.
jgft war i^m gut ergangen , bem ^{ib^n mit Un Haren 9(ugen ■
mib bau tnilbeii Sinn. Segliidt unb begludeno, rcicQ an 3n^lt ilnb t^ä»
tHi f«o6 fein Seben ^iu wie eine fanfte, fitere SRetobie, ber ^tbtx mit
treuben iau(4t. $Bie mancb' 9(nbereS geift uoruber, unb bie paar armen
öne, mift beneneS befielt, baben rt4 nid)t einmal 2Um Sang, i^um Qk' -
banfen iitiammengefi'igt f
&ad tbnt'd ! äafi bie befc^eibetten Jfiünge mir ^(ufammenftimmen ^um
teinen ?(ttorb, fo ftnb aud) fie ^iifif — fo loerben anc^ f^^ Jf^ ^armonifd)
tertrinben bem ^limnuft, ber auft ber (äkfammt^eit guter v{enfd)eu^er^u
^mporßeigt gu Itd^teren ^ö^i, mit (Sngeiftc^ören ftd) ^n oerbinbett gum:
„(S^re fei O^ott in ber $ö^e !'
^em afabemifc^en SJ^nfifbirettor uub Organiften $bil- SBolfrnm
in igcibefberg ift ber ^ottorgrab 4ion. causa t^on ber bortigen UnioerfttAt
iierlie^n worben.
„91 u d bem 9t i e $. 3n ber toeit Aber bie (ä^mtjen Oa^ntd, \a
S)eutf41anb9 ^inauft rii^mlid)tt befannten Crgetfabrif t^on 05. gf- Steitt^:
me^r & C^o. in Cettingen würbe biefer Xage toieber eine Orgel nad^ beut
S^ltem ber 99öbrenpneumatit uollenbet. 3ur @infi4tna^me be^w. ^nx
$räjun9 biefeft SSerfed l)aben ft4 SR^inner eiitgefunben, beren 92amen in
gacQfreifen einen guten j^lang f)abtn unb bie in ^egna auf Crgeifpiel wie
rgelbaute^nif augemein atö 9(utoritfiten geltnt ; ed ^nb oieft bie ^erren
Unit^erfitatftmufitbirertor (S. Cec^dler aud drlangeu. Obererer unb Orga^
nifk Stiele aud tlugftburg unb Stabttantor unb Crganift 2:rantner aud
92drblingen, weld) letterer f^on uorbem ein ^ert berfelbeu Srabri! ebeit«
fand mit S^ö^renpneumatif unb ein anbered, nad) Vluftraliett beftimntt, ge«
4nrnft ^at.
Qitxmmit ^entu Sod)t?erft5nbige f^ab^n Hd) über bai neue pneu?
matifdie f^erf «u|erft giinftig audgefprodien. ^ie neue (Sinric^tung fnn^
tionirtfo prüjifeunb bie 9(nfprad)e ber pfeifen ift eine fo frifc^e unb prompte,
wie man ed nid)t beffer tofinf d)en tann. ^fonberd ^ervor^ubeben ift, b(iB
man bei ber üu^erft einfad)en (Sinrid}tung unb 9(n(age biefer 91 ri uon
9)ö^renpneumatif ^n allen 2:^ei(en bequem gefangen uub audi auf grofte
S)aner^aftiafeit reebnen fatm. gntereffant war ed and), bei biefer biegen«
bert bit oevft^iebenen rSevfHdie auf bem 4tkbiete ber 9{ö^reupnenmatif, fmvie
bie in genannter ^abrit felbft fonfmurten unb verfertigten äiiiblaben unb
Spielti)(be biefed ®t)ftemd ^u feben. ^it grirma Steinme^r ^at fu^ bur4
oeiicl^iebene )Berftid)e unb inele IBemubmigen, bie natnrficb bebeutenben Seit:"
unb üklbaufwanb.b^biiigteu, uiMia Staub gefeftt, .Oi^elweife oerfd)iebener
®rpBe mit 9tö()renpuenmatit anfd Befte nnb %auert)aftefte audgufii^ren.
Sie fei ba^er hiermit iu Sebarfdfaflen beftend empfohlen!
2)er tafentoofle mib }ugfei<^ tu^tigfte Orgefbauer b^^ ©roft^rj^og^
t^uiud tBeimar, ^err ftopp in Stabt Ringel, uoffenbete in biefem ^ai^xt
bvei Crgeltoerfe befter Gnafitüt iu 9({tföbni6 b^i (Hamburg, Sc^ömberg unb
ßöbeii^iit. .
3)ie Crgef in ber S^^f'^P^^^^^^^^ h^^ ^<^t" erf(f()rt eilten um«
faffenben Umbau (gegen 20000 M foftenb) bnxtb 9Reifter C^ott in Suj^em.
9(nd ^Bürtcmberg, Suli 189t. 91m 8. b. Wtd. würbe in bem
jum Obevamtdbei^irfe Saupqeim (fiiblicb t»on U(m) gehörigen fat^olifcben
^farrborfe 9fd)ftetteu ewe neue Orgel geprüft, nbenioinmen nnb .^ngfeid)
eingeweibt. ^er bovtige $atronatdt)err ^raf 92euttncr ^at burd) feine nn-
gewöbnlicbe greigebigteit bie 9(nf(bnffiing bt^ gengnnten luert^ooffen ^nftru::
mentd für bie etwa 760 Sinw. Aiibfenbe ^emeinbe ennöglid)t. 3^(>i wtxbt
an(fy auf biefem Sege bie mit SRecbt gebübnube 9fnerfenimng u. f. w. gu«
t^eil! ^ SSor einiger 3cit f(bon bntte ^err SV^ufif Oberlehrer 9fug €berfe
oud J^Püni^eldau bie ebrenbe ^Inf^abe, ein neued, wo^lgeiungened Orgelweti,
erbaut burcb ^erru .V. Sd)(ifer m i^eilbronn am ^tdax, ^xx prüfen u. f. w.
2)adiefbe foftete 2700 m, bat 8 9ieg. für 2 Manuale mit $ebal nebft b^n
nötl)iaen Dopplungen luib ftei^t in ber often {}ilial!ird)e au £)eiligenbronu
im sBej^irf 4krabronn (umbeit ber alten 9lei(bdftabt 9iot^tmtrg ob ber
2:anberi. 2)ie (Simveibuiig gefc^a^ an einem Sotiutag im ^ottedbienft unter
^itwirrung bi^ Orgelreoiben'teu ^r. ^berle, bt^ Ortdlebitrd ^x. Sangbein unb
feiner eigenen mi:fttaltfd)en H^inber jowie feiner Sd)ulfinber unb namentlid)
ber ^od)murttalifd)en $larrfamilie Stitbd aud bem SKutterorte Spielba4
(^iolüioortrilge, Oimrtett« unb Sologejang). ^ie fcbi^ite geier loar gut be«
jiu^t, namentlich aud) m^ bem benachbarten ^a^eni.
^ie Dr. 2;öpferftiftnng in Weimar (uon bem fRtb. b. 951. ae«
grünbet) ^at gegenwärtig ein StaminoennÖgen pon nabe 4000 M. 9lud
ber laufenben dinnabme toiixbin bem Seminariften Otto fBiebner iavA
Stabtreutba) tu Weimar 50 -tf xxnb bem Seminoriflen 9lid). 9(nwlb in
(Sifenadb bie gleiche Snutme ald Stipenbinni i^ugewiefen.
^on bem ^ii-eftor 9(ug. (S^öf lericb in 92nntbera, ber Mngere S^it
bem 1886 t>et1iarten SO^eifter \>r Sifst ald Schüler uub fjr^unb na^ftanb,
ift in !eal)itntb. bei bem 5. ^obedtage eine no4 ungebmctte ^falmencome
pofition ber 121., bed (^fd)iebenen, mit einem 9(nflange an bod tBagiierfd)e
(S^lodemnotip m^ bem $arftfal, aiifgefübrt worben.
9(m 5. 91 ug. ift ber berübmte ^omponifi unb ^ianift, $eiiir. Sttolff,
73 ^dfixt alt, in $anl geftorben.
^m 93ieuer;^oi)Vr¥rof. 9(Ht. ^ r ii d n er ift ber :£itel „(S^renbottor"
}»on ber Wiener UnioerfitAt ^gefpnHben nH>rbeu. 3n ^tna tmtrbe bei
äSagnerd Seb^itat aud) ettoad 9(el)nli(bcd für 91. fBagner beantragt, aber
man fttcg in ben maggebenben j^reifen auf SBibeiipnub, unb fo unterolieb ed.
2)em Seminar« Wuflffe^rer ^em. 93e^er in Sonberd^aufen ift bad
9rjibibit „Seminannurifbireftor" bufbuoflft oerlie^en worben.
^r fBeimarer ^efangoerent „Sänger« Quartett", unter t^ü^rung
bed tüd^tigen a^itrgerf^unebrerd (Stuft Ditiufe bafelbft, gab am 26. ^uli
ein wob^emngQued J^ircbenron^crt, in ber neu i-eftanrirten beriibmten ftlo^er«
fird)e m Sftaibürgel bei ^txxa, gnm heften bed bortigen jhiegerbenfmald,
unter S^ei^ilfe bei 9itb. b. ^1. ^an fang red)t gut: ®ebct: „Sei bu mit
mir", für ^d^x, unb Orgel p. ^. ^*d)ird), Sonntagdmorgen Pon 9(bt, bad
5^ird)lein Don ^eder, „icblucbe bid)" o. (S.l^i-euter iiiib bie Derü|^mte^t)mne:
„Sobpreifet laut" pom t^r^g (Srnft II. ))on (£obürg«(llot§a. ^iefe $ike
ging toMidi glauiipolf, twn ber Orgel (audgeieid)net reftaurirt ))on ^elfter
^ennann H^opp in Stabtbürgef] \\xmH unterftü^t. $er fRtb. b. ®I. gatte
nt(bt nur fftmmtfic^e Segleitungen ber Qkffinge, ber Q^ioIoncello^Soli (^of«
inftrumentenmacber f>ö^ne fpieite re^t gut Sftfee uon ^Anbel, Siftenlageu
unb 9}offini) übciiiommen, jonbeni fpieite au§erbem wirfungdoolfe Stitde
\>oxx Seb. Sacf), ^of. 9}beinberger, Xöpfer unb (iluifmant. Wi S^, Stxmxk
tnig &. augerbem 9f b. 4)eff e'd befannte ttier^nbige Orgelfantafie \>ox, ^le
^^eilna^me bed i^a^Irei&en $ublituind war rec^t erfreitfic^. ^adi beut
(^on^ert ^og ber Berein mit Saug uitb DIang in bie fd)9n gelegene Stabt
IBürgel ein, loo auf bem 9^atb$aufe ein fröbliti^er (^ommerd itatt fanb.
^ier würben bie Sftnger pon bem ^od^berbienten unb nuififalifc^ auier«
gewö^nlid) gebilbeten Ober^aupte ber Stabt, ^erm ^^ürgenneifter S(6auer,
m einem (iqnlid)en donnerte freunblic^ft eingelaben, eine 9lufforberung , Sie
freubig an« unb aufgenommen würbe.
^ofrat^ 9rof. a^üffer^^^artung, ^irettor ber (ä^rofibersogl. SRuftN
fd)ule bafelbft, ^at eine neue ^antafie für Orgel, CTfior unb IBladiuftrumente
über bm Pon ibm componirten d^boraf: „^ie ^immel rül^men bt^ (Swiaen
(S^re" gefc^rfebcu, bie bei ber .@btltaP«9lbo|pbsgeier am 18. 9(ttguft großen
^tfafl fonb. Seine beiben tafenn^ollen iKiioer, ^rl. gulie 9Rüller«$artung
(Sopran) unb SSalt^er 9RüfIer«£iartung (^nor) batfen M in bie Soli ge«
tbeilt unb entteten allgemeinen iBeif au. Stabtorganift 91. SSemer fpiefte
wd)^ 9(«mo0«Uruge fiteifter^aft ; bie Orgelpartie gu ber neuen Sfaiftafie
würbe Pom 93nrgerf(^ulfe§rer Wartung audgefü^rt.
— 74 —
Sa ®i eitlen a. 9)r. SSüvttembei'o , würbe am 14. ?(u^uft 1891
Orgelbauer $aul 2int, lOSfif^ alt, ju %abe fletraqen. ®r ^at mit
fetneut Sriiber bie borttge Orgelfabrtf gegrimoet uiib biefelbe tu beii legten
Sauren mit feinem uitb' fetited Sntberft 6o6u ^u großem SRenommee ae»
bracht 3)te geüeferten S^erfe fanben überaQ groge 9lncrfemiung unb bie
Sabrit immer Diele 9(uft.räge felbft in auftereuro^äijcbe @taaten, mie nad)
Snbien, 93rafilien x. Sint ftaub in Giengen in großem 9(nie^en unb mar
feines ebten (l^baraherd megen atigemein beliebt, loie bai& ja^lreic^ fieic^en^
gefolge bemied.
93aben» 19. 9(ug. ^er Orgeluiilnofe $en: (£. S. SSerner ^ier
gab am @amftag 9(benb in ber euangelifcben J^ir^e in j^onfian^ ein ^on^
cert. ^ie ^^Ih^nftan^er S^itnng" bringt über bafklbe folgenben iBeridjt:
3)a9 Orgelconcert, bad ^rr (£. fi. ferner am Samftag \nbenb imSer^
ein mit ^m (Senooirtnoien ^erm ^tem \mb bem euang. ^irc^ndjor in
ber euangef . 5$ird|e üeranftattete, b^^tte ein funftftnniged flubitortum angelocft.
^in für fünftlerifcbe @knüffe bad ^rogrannu mit j^mpofitionen uon ida&i,
^(inbel, 9Renbel$fo^n 2C. fcbon eine G^emft^r, fo mürben biefelben nixt) er«
bi)^t biircb bie Solleubnng , mit meiner ^rr Sanier fte i^nm Vortrag
bracbte. 3)ertelbe batte @e(egenbeit in ben eii^elnen Hompofitionen fein
bebeutenbed latent nad) ben uerfd)iebenften 9li(btungen uix (S^Itnng ^u
bringen; in bem $a(b'fd)en „$r(ilubium unb guge ((S^nou)^ bie pa<fenbe
bemalt bed ^tuSbrncfi» , ha^ glanbendftarfe &i\W, bod bie ^erte blefed
9J2eifterd burcbglübt; in bem „^oui^ertfa^ -^Id-bnr) uon J&. $(. Si|cf)er bie
3art^eit unb ^nnigfeit ber @mpfinbnng, melcbe fügen gfrfeben in bie @eele
gicftt; in ber ICompofition uon ^nihnant-^ariS luit ber eigenen Jtont::
pofition bed i^ünftlerd, ber „gfeftbDmne'', bie Uoffenbete 2:e(bnif unb Srauonr
bed ©pield, me((be bem uerhältniguiägig Meinen 3"f^nnnent XÜne uon nu::
geabnter bemalt entlocf ten, für tuelcbe ber 9iaum ber IHrcbe gu eng erfdnen.-
JBon uortreffii(t)em (Sinbrucf maren bie gemeinfamen ^ortiflge für (Seüo
unb Orgel' ^err ^iem i^eigte ftd) afö ber alte ^eifter feinet ^^f^^^n^cntd.
9(ufpre(beno unb gut gefnngen mniten hit beiben lieber uom euangel.
j^ircbencbor." ®ie mir erfahren, fpielte ßerr Center am Sonntag ^or-
mittag in ber ©(^(oBfapeÜe auf ber ^iiKl ^(ti^t^u m^brenb bcd (S^oned-
bienfted , melcbem 36re J^üniglicbe |»obeiten ber ® r o |; ^ e r 5 o g unb bie
@)ro(b€rj|ogin beimobnten, bie Orgel.
^ür bie ^atbebrale uon (Solime in We^ifo ii^abtit bie betannten
Orgelbauer (S. ^, $3al(fer & (So. in SnbmigSburg ein Orgelmerf
uolienbet, bad uor einigen Xagen uon. bem ^Beauftragten ber ^ef'teHer, St.
^ufifbtreftor 3oKci^r iiad} eingebenber $robe übernommen unb für uor^»
güglirf) gelungen erflärt mürbe. $ad ^erf befi^t 20 flingenbe (Btimmen
auf 2 Wamtaleu unb ^ebal, 3 j^oppeln ber SRanuale untereinanber unb
3U ben $ebalen unb 4 Itobinationdtritte, bie beut Spieler eine gan^ auler::
orbentlicb gro|e S^^^ ^i'" 97egifterhnnbütationen }ur Verfügung ftellen.
3)a9 58&. Serf bat ben alten 9?uf ber berfibmten grirma aufd neue bemübrt.
3)er SReuifiondbericbt fagt am®(blu|: ,,$ie ^ritn Haider betracbten ibren
Seruf mirfiicb atö ba^, loaS er fein fott, ald i£nnfr, unb üben i^re f^dne
beruflidie ^b^tigfeit in bub«" ^S^aai in ecbt tünftlerif(ber SBeife aud." ^ie
^erfenbung bed Oraelmerfd erfolgt burcb bit IBertreter ber ^alcfei-fcben
Orgelbauanftalt üt Hamburg, bie ^rren i^tmxv unb Itanfmann.
1öat)reutb. $rof. 911ejrauber ^uilmant, ber berübmte
frani|öfifd)e Orgelmetfter unb eifrigfie Sorfömpfer beutfcber aRufit in gfranf«
reicb (ber aucb in biefem grtübiabr burd) bie ^in^u^iebung eined beutfcben
Wunterd -«ferner and Saben^Saben — j^u feinen Xrocebero^Concetten .
einen gläi^enben 8emei8 bi^tuon ablegte), gao jnngft bei feiner )(nmefensf^
beit in Oa^reutb auf eine (Sinlabung ber ^vait (£0 fima S^ajncr unt^
ber ^rren $eniL Seui unb fjfeli; SD^ottl einen OrgeUwrtrag in
Sa^reutb. ^an bemunberte allgemem bie geniale 9(u^affung ber %eb.
^d)'f(ben ®erfe, bie ®utlmant nebft Orgelcomporitionen uon ^, Sifot wu
trug, ^offapellmeifter Seui b^tte felbft bci^ $roaramm anfgefteHt. Ü^acb
bem ©oncert braute man bem franjöfifcben weif '* "' - - - -
^nlbigungen bar.
ifter bie fcbmeid^el^aftefteit
9)>} e b r e r e n S e f e r n : (&^ i\t und ^mar uon gemiffer @ette bu(b^
lieb »^cl genommen morben, ba^ mir für bie geiftigen unb materiellen 3n«
tereffen bed Organiftenftanbed eingetretett ftnb. @d bat und biefed Sor<
geben nur @cbaben: aQerbanb dkbciffigfeiten unb Unannebntlid)(eiten ein^
gebrad)t unbj^mar gerabe uon folcben ©eiten, mel(be äcbteC^bt'iflenliebeuerfüu:»
ben, aber leiber öfter nicbt felber üben. *$Benn mir aucb )H)n ben meniaften
unterer CLolIegen auf irgenb tuelcben ^ant nicbt gu reebnen baben — oenn
ba^ ®taubedgefübl tuiter ben Organiften ift befanntliti^ äugerft gering —
fo foQ un^ bn^ nicbt abbalten, inunerunb immer mieber fürunfere^fficb'r
ten unb 9fied)te energifcb eiuj^utreten. €)lüdlicbermeife fteben mir nicbt
gan,^ attein. ^0 fagt j. ö. ber $rofeffor ©erm. Slitter in ©ür^burg
in feinem lefendmertben @<bnft(!ben: „lieber mufifalifcbe (Sr^iebung'' (iied^^
beit, ^amm, @. 29 uitb 31): „^eftänbige 9(rmutb ift unb bleibt ein böfer
3)(imon, ein fd)redlicbed ®efpenft im Stbtn bed l^ünfilerd. ^ür bai^, mad
ein tüd)tiger Oraanift an 3eit, @lelb imb ^raft notbmenbig bat m
opfern, um fein gnftrument meifterlicb iti fpielen, fann er aiiSi $forrer
merbeit. 2)iefer ift felbftuerftdnblicb beffer bunorirt unb ift SBorftanb ber
^ircbe, mdbrenb ber Organift fein fiebenlang tint bienenbe Stellung etm
nimmt." — ^ie betreffenben f^inxn nennen ficb üwar aud^ a)iener ber
^ i r (b e, aber gar mambe moHen blöd b c r r f d) e n : bad dienen ift
nicbt gar 511 feiten 9icbcnfaAe. ©tatt bie Äunft bti Orgelfpield au baben,
fucbt man fie lieber auf — 9?ebenfftcbncbed, auf eiti SWinimum
berabjubrüden ; ßerbcrd bedfaflfiae golbenc ©orte: „Organ bed Okifted,.
ber in Ätten fdilflft, ber atter «örtcr ßerjcn reget, ber anftimmcn mirb
ber erogeit ©diöpfung Sieb, im reicbften Sabürintb, ber «nbadbt Organon.*—
Ober: „3)ie Orgel — bad erftaimungdmürbige Snftrument — pe bie alle
©pracben rcbet, bie mit ber fü^cn ßodftimnte ber Sicbbaberinnen bie Siebe
®otted in ba& burcbenbe Obr ber ^(nbacbt Bandit, unb fein ©d^reden ia
ba» Obr bed abrannen brtiHt — pc bie.uollftftnbige ^ofaune bt^ Sobc^
®otted, feiner fcbaflenben SBunber unb ibrer eigenen SRajeftüt, ber (Smig^
unter ben Organiften, bie ba^ nicbt einmal uerbienen. mad fte tbm — aid
mirfiicb niebere Äircbenbiener betommett. — ßernt Org. ®. u. Stv in
Slotterbam: @ie ftnb mobl einer ber (grften mit ßemt ^ugo !£rÖtfibet
in 92emsf)orf , melcbe getoagt b«ben meine Uebertragting bed Orcbcfter*
uorfpiel« ä« „Xriftan unb ^folbe" u. ». © a g n e r m fpieleit. 3«
^enlfdjUinb magt man fo etiuad nicbt, tro^ 93ilb. 2:appertd Skif«
fagung. er bald nun erlebt, bai ber geniale ©aft mirfiicb auf ber Ovati
ertlungen ift, — "
■■^3«^^» *
^Sentit unb SSaIgft&aflebcr
itt l)aben 6et liOUls BShill $8hn.
@oe6en erfc^teti im 9Jer(age üoii ßtto 6:onra> iu
IBtfttrt in it»tittt 9(uftage:
|if ^itt in Infltrbliddtrit.
SBortrafl t)ou %. @. Scudbtcnbcracr.
Preis 25 ftg.
3u belieben bitrcb alle Sncbbanblungen.
3m Verlage uott Dito Conrad in Erfurt ift erfcbienen unb
bttrcb aue 8ucbb(tnblungen 5U belieben:
Sl^tcmatib nnh fem ®c^icffaL
@in ^bckutafieftcf uon Sentanb.
^cdcimatorifdjer 8? ortrag 9^o. 1 — $reid 15 ^fg.
Qkgen (Sinfenbung bt^ t9etraaed itt Sriefiitarten bireh ju belieben burcb
Otto Sonrab, (Srfurt, »ucbbruderei unb Serlagdbaitbluitg.
3liijeioeiu
Neu!
Soeben erschien:
Im Verlane von Otto Conrad in Erfurt.
SSßte totthtn unfete ^ixd^tnqtmeinbm
lebcnbiftc ©^riftcngcmembcn?
@iit Settroa jur Sdfmig biefer graae üoit Jalias Yabrm-
kamp, 5ßaftor*®iQfonu« an ber ?luflitftincr!irc^e ja ©rfurt.
$rci«: 30 Pfennige. •
9)irett itt bejieben burcb bie Serlagdbanblung
uon Otto Conr ab in Sr fürt, gegen ©infenbung uon 35 ¥ffl-
fomte burcb tiVit IBucbbanblungen.
^A er{uc^e ßtutU \o\vk &lapietbauet, bie ftd^ mit
ber Sonttriictiön Don flingenben ^tubieu-^^ebattn für Or«
aantftcn bef äffen, um nähere «ngabc i^rer S^fteme, hmpU
fäc^Ud^ rtärc mir bie Sefdöreibung folc^cr anfftumente enpiiuf^t
bie neben fetbftftänbigeu ®rßingen, ben JBorjua geringer Sftaum»
einnähme unb bequemen Xrandportirend beftgen.
»erti-eter für btn öitcb^ibel: Stöbert gorberg inScipsig, ^olftrafte 19.
fi$m
jOvflel' und ^<itmontutnf|)td,
fonie für inupali^d)( S^eoric, kiri^liil)c, inßruktivc %tfmt- unH CloDi(r-^u|ili.
M lO.
9l4>tniibl>ict)i)lfict Saftrgang.
1891.
3)ttfeB Sinti ei;|4eitit in btii evfieu Xnflcit
iebcn aRunnlS, (jfl^iltt^ in 12 9iiiiiimtim) unb i|t biirif)
aKc Su^s nnb 3ßn[itali(n>^aiib(iin(|eii, fuiDie bitn^ aKe ^uflilntter,
D^nr $i'eiter^6^ung, f Ac ftcii sttiitrn ^aftrgaiis « Jt »0 ^
pcüntinierdnbu, jii ttejitlKii. — 3'" S^ihinDStatalüg bet
$0ft ^nt biefeS iBIatt bie SJHiiutiei' 6301.
S)iteftt« 9tbpRii(mfiit bei bei
ef))<t>itii"i&^"i8tvlaiibtvUirnnia: Gttu Soiunb in Stfiivt,
gr. ©(^ültengnlfe 4, gcg«)! einieitbiiiig uoii s JC »o A f Ar km
gaiijcii 3abr9an0 b«t!ri^>iK0s3>'|c'<buiig. — $itis bei eiiijelnen
9!mniiiev 30 ^ftiniifl. 3iiiectii»nB3t6ii6«ii : bie gefjjnllene
^elitjtile iinr 10 Vfciiiifg.
2|iil|nlt: Oip^enB unb ffinnjbice u. O. Snitrf). — Etliifee roo^lbereiJilifllt Sebiiiflunfleii ffit bnS rircfi'idfte Orfleljvitl. — ßiniwi^iingSfei«
neuen Orgel in bei: ßirifie „*Kotrt ^ame" in Site (Muntionbie) Uon 9B. Slebietre in %anle«. — 3)ie neue Cxpfl für bie aHufiff^ule in Mi
^flneiio Dou beni fönifll. pm\% ^ofurflelbnner 3!8i(^. Snuer in grnn!(url aJD. — SeilutcSMnflen. — Hntfri^rnngeu. — SleniiiFiftteS. — SPiütijn
Stiefioetfiiel. — Stiyeiaeii.
fitt^^eu« nnb ^ur^bice.
Ser bu, mHdilig unb niilb nitftenb bev €aiten Xuu,
Sine 6eelcn bMnmnaft, flSlllic^er 3Ru|e»fobii,
äelt^« %Se|en anf Sirben
^le beinei Qteuwit enlfto^?
6e^t n^ jebed ddi» luft'gen Sunb.
©elbft baB lujibt @(et^tei, Iiauftiib in ^S^len, lani,
Iffienn eä, felt|iini bsmefll, beinen ©efnna «ema^;
@let(b ben roeibenben Reiben
Stans ti neben bie fi'Pinin imb ja^ni.
Fto, b«ui itairtnben 0^4 (laui^leFt bu üeben ein;
Saunert, ^vAi^ unb f)oii, fiibrte bein Spiel in'B Sein,
Spaienb Wlüii' uiib IBefi^nKrben,
giigte iDi&tfl iii^ Stein auf Stein.
Rnax beftfli^igee OHM (<^aule fein 3tb'(ifKr je,
ai8 ber Xob biv entrifi beine guttjbice
@anf[l bu flagtnb bamiebcT,
3»^ gefdiiittelt Dorn lief|ten "Säti).
Sd<4 bu taffteft bidl auf, ba^nteft mit S^beSmut^
j}ir ben f^aurigen SBeg über bie ftlig'ft^ ^lul^
Unb erobttft roiebtr
3itin gefeiertes, liibfteB Sut,
Stnunenb ßnnben uni^er Sd^allen ber UnttrtDclt;
%or bcB e^redli^Ften Zljxon ^afl bn bii^ tfi^n geftcQt,
ajuroi ergreifenbe fiieber
^Bät lein t^enteS ^rj geF^nKKt.
^inmi (ie, bie bu begebrfl, für fi« jurütf mm 2ii%t,
33o(^ betradit' unlenuegB nimuiei: i(|i' ifugetif^t,
9Io4 bie lieblii^eu ^lieber;
WIeB luat^ft bu bir |on[t tu nii^t!"
@i) beB aRHcbligen ÜSort! grAibig iiun @tti'n geioaubt,
tiäWl in beitiet bu ineidi ru^n ber Selieblen $nnb,
fävft pe Gintec bir ((^reiten,
ie |ii^ <i>i<is b'i >t^" ucrbnub.
Unauf^altfnm vairnn bringet bu bur<b ^aä»t unb ®ranB ;
2)ienribar trügt eui^ ber Ha^u nber bnB glut^gebrauB ;
^or ben Süden l*uii bveiteJi
Sic4 ber Sebenbeit Ufer auB.
Sefrt erteilt Ifl ber Strnnb, unb bu entfteigft bcni Soot.
Mingt i^r »ufen in 9ttemnot!|?
SSeb ! Xitr pibßli^c Sdgred niocbte bir iitirr ben Sinn ;
9ii(^i ber Tarnung gebeut, ftfmuft bu jur Siebften ^in,
91(6 m «uiee 3eiren
3ft berft^ei^t nun bein ^otfigciDiUH !
Sa^ bir beffen beniu|t. riitgft bu 1>ie fritnbe nuit:
Seinen Stugenblid fHunie iS^urun fein SSeil ju t^un,
eilt, juriii! jugeleiten
Sie %trlDrenc o^ne SHuti'n.
3^rt flmie, to meil It^ininiemb mie friit^et Si^nee,
Slredt ueriangenb na^ bir beine Snnibice;
XurA bie graufigen ^Seiten
Iönt'8 uer^anenb: ,«bt, obe!" O. «oiffr
-*eseg^j8SS^5^9^
— 76 —
3u bcu neucrbingi^ in niedreren fäc^fifd^en SBIötteru ab'
oebruiften ^ludlaffuitgen über baS firc^ltd^e Örgelfpiel fei iioc^
@tntged jtt eigänica geftattet. 92a(^ meinen SSeoba^lnngen
liegt ber ^auptgrunb beg in uielen ©tobt* nnb S)orftirc^en
tIjatfQc^lid& nnjnreidö^ttben Orgclipiefö — ba^ ift njo^l nid^t
blod in ©QC^jen, fonbern tPoI)l oud^ anbenuärtd ber ^all
(bie äf{eb.) — tDeld^eS feineÄiüeg^ in 9t6rebc geftcUt
tu erben foll nnb barf, in beni Ucbelftanbc, bafe fic^ in
manchen Orten bie Ferren ®eijtli({]en noc^ immer nid^t baran
aciDö^nen fönnen, bem Drganiften bis fpäteftenö ©onnobenb
aJ^ittog bie Sieber nebft ben Intonationen nnb ^jnjor mit ?ln*
oabe beS $rebigtte£teS jn!ommen f^xi Ia[fen. Sßie fann ber
Organift, felbft menn er noc^ jo befäl)igt ift, aud^ nur im (gnt*
ferntcften bcm 3nf(Qlte ber ßicber gcmafe fpielen, ioenn er ben
logenannten Sieberjettel erft 5 ober 10 SWinuten oor Seginn
Ws ©otteöbienfteö ju (Sefic^t be!ommt! ®aä ift einfad^'nn^
möglid}! ^ag.ber Organift namentlid^ n)enn er jngleic^ auc^
Santor ift, bie Sieber anc^ be^ljafb gveitag§ ober ©onnabenbS
frü^ erhalten fotlte ober muß, ge^t cind) jc^on barauS t)eroor,
bafe er bie ioeniger brannten 9Jielobicn Dörfer mit ben grö*
feeren ©dEjuIfinbern üben mnfe ober lucnigftenS jotite,
5röan fteDe fiel) nur einmal auf ben entgcgengefe^teu
©tanbpnnft nnb mutt)e bem ©eiftHc^cn ju, über einem i(}m
erft lurj i)orl)er gegebenen Sejt feine ?ßrebigt jn f)altcn; er
lüirb fid^ für folc^e 3"J""t^ung bebanlen nnb bieS mit boHem
Sterte. 3)er Drganift tjiuflegen barf gegen ein berartigeS IBcr^^
fahren, au§ ttjeld^em ebenfo eine gemiffc 9iic^tarf)tnng beS
DrgQuiftenbernfeö, aU and) SBequemlic^feit ober ®Iei(^giltigfeit
feiten^ beS ©eiftlid^eu fpri^t, nidit einmal SKiberfprud^ erl^eben,
ioenn er nic^t ®efa^r laufen luiH, fortan auf alle moglid^e
SBeije „döitanievt" ju merben. 9(ber (eiber finb uiele nnb unter
biefen felbft fd^mäc^ere ©pieler, bie eS gen)i§ nöt^ig Ratten, mit
fold&em modus ganj jnfrieben: njerben fie boc^ baburc^ ber
burd^ i^ren 83eruf gegebenen SBerpflic^tung äberl|oben, fic^
©onnabenb 3?ad)mittag an ber Drgel auf ben ©otteSbienft
Vorzubereiten. ^eineSmegd foll nun bieS oon nnb fär aQe
©eiftlid^en gelten, aber ujeun man, toie ä^erfaffer, mel)rere ©e*
mefter ^iuburc^ in 9luSübung bed OrganiftenbienfteS n)ä^renb
ber liturgiffc^en ^Prüfungen ber oon ber Unioerfitot abge^enben
fäc^fifdieu Äanbibatcn ber 2;t)eologie bei ungefätir 5Ö7o ben
tj^etUoeijen ober gän^lic^en 9}?angel an mnfifa-
lifd^er S3ilbuug ober Uebung unb bei mcntgftenS SO**©
eine „bei aller SBiffeufd^aftlic^feit" gerabej^u uerblüffenbe ®leic^*
liltigteit* bcj. eine tciucSiueg« auf ©jameuSbefaugen^eit beru*
jenbe bobentoie ^guorauj in liturgijdden fingen unb nament«
lid^ in ber fädjfi^djin j^!) ©otteSbienftorbnung mit erlebt l)at,
bann tt)irb man uutüifltürlicb ju fold}' pejfimiftifc^er 9lnfid)t
gebrängl. 9)(it biefem Uebelftanbe bangt aber auf baS Sunigfte
oaS ber foaenannten „3^^^<^'^'^^f)JcÖö"" jufammen, bie ?lrt
ober beffer llnart Sieber, 3utouationen nnb SBo^enbienft auf
einen leicht Verleg* unb üevlierbaren 3^*^^ aufjufc^reiben, für
tt)eld3cu bi^meileu ber 9lame „SBifd)" nod^ ju gut ift jum
SRa^fc^lagen uon SBertl) ift. Sd^ ertjiclt aufeef ber \l\x^(if)i
unbefdinittcner, abgeriffeuer, mit 3;iute, Slei* unb anbern Stif-
ten befc^riebenen, rejp. befd^mierten 3^*^^!» i» «ö^" mö^li^en
^Qpierforten, unter 3lnberem Don 2:t|eologen: eine ^ßaffepartou*
!arte jum ©c^illerfc^lögc^eu in ®. unb* eine ^albburd^riffene
^oftquittuug, auf bcren bie SRüdfeite ber Sieber Derjeic^net
toaren. ©oldje Slic^tad^tung, ja SBeleibigung beö Drganiften*
unb jeber berarticje „SBifc^" ift in ber ii^ai eine SBeleibigung
für einen anftänbigen 9)?ann — ift metirfac^ an ber 3;ageS==
orbnung, unb e r taun nid^tS ^ageoen iUnn,
^aruni ein Sieberbud^ für jeben Drganiften, ni^t blog
für ben 5{antor allein, unb in bemfelben oen ©onntagS« unb
SBoc^enbienft mit allen (auc^ ben 'XronungS* bejm. Sauf«)
Siebern genau verseic^net nnb bereite am ©onnabenb 9){ittag
in Rauben bed Drganiften, bamit er St'^it genuc) \)ab^, ficq
Vor jubereiten ! 3)a6 j. 83. ©t. 3a!obi in G^emm^ in biefer
S3e»e^nng feit langen SSa^ren mit gutem Seifpiel vorangegangen,
ift fe^r rfil)menStt)ert^. — bebaucrlid^ertoeife \)at baS gute S3ei*
Ipiel tjerjlic^ menig Kac^abmung gefunbcn. Sene „R^telioirt^*
fc^aft" aber ift euie crux, benn fie fann nur aUjutei^t 5U
Unorbnung unb anberen 972igl)eQigfeiteu führen, ^ag nnb
lüie fic^ ber Drganift bei red^tjeitiger ?lbgabe ber Sieber Vor*
bereiten foD, ift fd^on be§ Defteren gefagt (vergl. Öufee u. 9t.)
Tili allem gleifee ioÜ er fic^ meiner Uebetiieugung nad^ unter
SSergleic^ung beö ^rebigttejteS in ben Sejt beS ^auptliebeS
verfenfen, beffeu 3n^alt erfaffen unb geiftig burd^arbeiten unb
alsbanu bie Wahl bed paffenben iBorfpieU unb bie 9tudar'
beituug ber 91egtftratur, )ueldE|e jebeSmal eine aubere fein birb,
vomel^men. Wit einem SCBorte: mi^ ber ®eiftli^e toenigftenS
einen Xag in ber ^ßrebigt, fo muß ber Drganiff einen 2;ag
im ^auptliebe leben. Unb gerabe megen ber befonberen iBe*
beutung, loelc^e ba§ ^rebigtheb eben alS „^auptlieb" für bie
©emeiube Ijat, mufe icq im ®egenfafee ju ber'jur 3cit in ®aiii^
fen verbreiteten 9lnfcbauung Verlangen, bag ed tüchtigen Dr-
()auiften nnb unter i^nen befouberä gooanbten Smprovifatoren
felbft bei vorhergegangener ^irc^enmufif geftattet fei, nad^ norb*
beutfc^em iBorbiibe burc^ ein längere^ Drgelfpiel, burc^ eine
an§> iunigftem SSerfenfen in ben Siebe§tejt entftanbene freie
5ß()antafic. bie von ber ®eifteSarbeit beö Söetreffenbeu 3^"9"i6
ablegen foH, auf baS ^auptlieb Vorjuberciten. ^tnn jebe
fiirciienmnfif, fo nabe fie auc^ bem ^rebigttejte fteben unb fo
gut fie aud^ audgefül)rt fein mag, ift boc^ nic^t im Sntfern*
teften eine Vorbereitung auf ba§ eigentliche ^auptlieb, nod^
meniger aber jene jefct üblid^en vier ober adit Safte beS Ueber*
gang«, mäljrenb bereu bie ®emeinbe !aum Qdt finbet, baS Sieb
aufjufc^lagen. 3n biejem galle braucht man ja ben fogenauuten
„(Singang" nic^t fo lang au^infpinnen. — 3u Setreff be§
SboralfpieU ift au|er vor ju großer (5ile, tuorin j. S8.
S^ipä^fl fif^ unvort^eil^aft auSseif^net, vor bem beftcinVigen
unb von vielen, auc^ namhaften Drganiften befonber^ gepflegten
„gortiffimojpiel", unter Senufeuug aller fleiueren ©timmen
unb ioomöglic^ aller äRi^turen, nicqt briugeub genug jn n^arnen.
SJerlangt bie^ ber Sejt nid^t au^brüdli^, fo fe^e man ja ba*
von ab unb fpare e§ für paffenbere 3^iten auf. Siegt bod^
bie ®efal)r aÜjuua^e, bie ®emeinbe berart abjnflunipfen unb
JU Veqvö^nen, bafe fie an SBufe- unb ©Karfreitagen einen ?ßrin*
jipal 8*, gar ni^t me^r ^ört. dagegen fann nic^t genug ba^
©olofpiel ber 3Kelobie auf einem SKauuale mit ^ervortretenber
©timme (aufeer Vem fd)on für eine ja^lreic^ere SSerfammlung
berechneten Gornet finb l)ier5u in erfter Sinie bie SWauual*
ro^rmerfe ba unb erft in jmeiter Sinie jur SSerftärlnug be^
voUeu SBerteS) felbft bei ben befanuteften Gtjorälen empfohlen
loerben. Seiber tjört man jeueg fe^r oft, biefeS fe^r feiten. —
®ute§ ürc^Iic^e^ Drgclfpiel tt)irb fid^ jebocK immer nur ba
fiuben, iüo ber Drganilt ein ebenfo mufüa tifd^er, aU
burcb unb burc^firc^lid^er 9Kann ift. 3So baö ®egen*
t^eil ftatt l)at, fäUt bie ©c^ulb in erfter Sinie auf bie öe^ör*
ben, bereu 9lufgabe e§ mar, folc^e Seute nic^t jur engeren
aBat)l äujulaffen. ^?reilic^ fpielt auc^ bier SRepoti^muS unb
^umal auf bem Saiio baS „9(lter eine 9tolle. 9lber axid) auf
folgenben $unft möchten bie Sebörben ein madjfamed 9luge
^aben, baß eS ficb bei aller mufifalifc^er ®efäbigung unb Surd)-
bilbung ancb um bie „Äirc^lic^feit" be« SüemerberS l^anbelt,
b. l). nid^t nur barum, n)ie er öugerlid^ jur ftircbe, Vielmef)r
aud^ barum, mie er innerlich ju feinem ®otte nnb Srlöfer
Sefu Gbrifto ftcl)t. ©ein ©taubpunft ju iljnen beeinflußt an^
fein ganjeS Drgeljpiel; fteljt er i^nen fern, fo voirb auc^ fein
©piel im allgemeinen ben ©d^ein be^ ®leicKgiltigeu, ja ®e*
fcbäft§mäJ3igeu „blofe um bed lieben ©rote^ miHen" an fi^
tragen — unb „©efd^äftömäfeigfeit" ift mo^l bie f^le^tefte
Sugenb eines Drganiften; fte^t er ij^nen nal^e, fo toirb aud^
jein Drgelfpiel bavon Vor ber ®emeinbe 3^^^9^iB ablegen unb
felbft bet fd^lic^tefter Ginfac^b^i^ bennod) erbauenb n)irfen, unb
fd^on mand)er biefer aetreuen jünger Gb^if^i ^^^'^ ^n ftd§ er*
fahren bnrfen, toie iqn mitten in 9luSübung feinei^ SterufeS
ber beilige ®eift erleui^tet \)at — ^mn ©c^luffc nod^ ein
SBort über bie ®el)altdfrage, bie ja auc^ ibrerfeit)^ auf ein
toürbiged Drgelfpiel nid^t o^ne ((emiffen Ginflug ift. iOtan
bat fic^ baran gemöbnt, tm Drganiften ben }n)eiten mufifalifc^en
^rcbenbiener jit fe^en unb bemgemäg feinen ®e^olt auf } bis i
unb nod^ bamnter von bemjenigen beS GantorS feftgefe^t.
— 77
®efc^id^t(tc^ ift bie^ gaitj uitb qar unbegtünbet unb nur biird^
falfc^ Wuffoffung bcv fic^ im fiaufc ber 3cit uerfc^oben ^abcii*
bell Sert)Qltni]ffe ju erfläreu. Urfprüiiglic^ klaren Drganift
unb Santor eine $crion )uie ©eb. SBac^'^ 9eifpie( jcigt nnb
cö ftünbe bebentcnb bcffcr, lucnn biqe Steniter in einer &aub
vereinigt geblieben ludren, \vk bcnn anc^ auf 3)örfern nno in
Heineren ©täbtcn gar fein ®rnnb üor^anben ift, biefelbcn üon
einanber jn trennen. 9Kit bem Slnfid^iünnge be« Jfirc^engc=^
jange^ erhielt biefed S)oppeImnt jeboc^ infofern eine 3lenbernng
oU fic^ ber birigirenbe Gantor jnr ?lu§füf)rnng ber DraeU
ftimmc, ttjelc^c er ja nnmöglicft felbft fpielen fonnte, einen ®e*
bülfen not)m nnb luo^fgemerft ! — and feiner S^af^e beja^Ite.
Später tonx\>t biefer ©e^iilfe ftänbig unb bie ©enieiiibc über*
i\af)m feine ^eja^Inng, meiere natiirltc^ ()inter bem ©ehalte
bed Q^antord iDefentticq jurüdEblieb. ^enn biefer toar unb blieb
ja noc^ erfter Drganift, n>enn er auc^ nacf| nnb nac^ auf
ba§ Orgelfpiet felbft üet^ic^tete nnb fi(^ nur bem ©efange
tüibmete.' 9lnf biefe SBcife entftanb aber ber felbftänbige Drga*
nift, ber unmittelbare Sßorgänger beS Ijentlgen unb burd)anÄ
nic^t jn ücrmc^feln mit bem früheren Dr^aniflen berfloffener
3a^rt)unberte, beren birefte Slac^fommen bie norbbeutfd^en Dr*
ganiftcn finb! 3nbe6 l)aben fic^ bie Qtitcn abermals geänbcrt,
unb ber f)eutige Drganift ift nid^t mct)r mit bem „Santoratd*
ge^nlfen" ibentifc^: wo^l ^at man auc^ i^m angelegt, aber nur
m ©ejug auf ba«, toaS man t)on it)m verlangt, luä^renb
feine Sinna^me hinter feinen Seiftungen tt)eit jurüdEgeblieben
ift. 9J?an überlegte nur: ein ©tabtorganift als mufifalifc^
unb gefeUfd^aftlidl gebitbeter 3Kann angefteUt, unter ber S8e*
bingung beS SBeräid^teS auf jebe anbere fcfte Sa^reSeinna^me
{et\t)a als Se^rer); in allen ©otteSbienften unb Trauungen,
n)ol)l and^ kaufen ber @rfte nnb ber fiepte, n)äi)renb mand^er
5tautor in biefer liBeiie^nng fid^'S rec^t leicht mac^t; in ben
meiften fallen ^amilientooter unb ben ^nfpruc^en unferer
t^euren 3^it mit einem (ginfommen Don 600—1500 Jl gegen:!
überfte^enb, loä^renb ber Jtantor balb bop))elt fobiel erhält:
baS ift in manchen fällen fet)r bebauerli^, tu manchen gerabe:'
Sein SBanbel, in allen für ben Drganiften fel^r nieberbrücfenb !
ie fon aud^ einer feinen SBeruf mit ^reube, Eingebung unb
jnr (Srbauung ber ®emeinbe erreid^en fönnen, toenn i^n bie
Sorge umS tägliche Srot fogar auf ber Drgelbanf ni^t loS*
läßt? Unb iai fol^e @c^ilberuna fein ^^antafiegebilbe ift,
bauon fönnte eine nic^t geringe Qaf)i barbenber iDrganiften
S^ugnife ablegen. Unb toaS ^at ferner ber Drganift üerbro^en,
baj^ t^ fein College Jtantor, tpelci^er boc^ nac^ioeiSbar bebeu^^
tenb meniger ju lernen i)at, ge^attlid^ nnb baburd^ awä) gefeQ«
jd^afttic^ t^orgejogen n)irb? ^arum t)otlftänbige ®leic^^
ftellnng beS Drganiften mit bem Kantor jon)o^I
gelialtlic^ als amtlich als gefetlfd^aftlic^! ¥lber ni^t
ettoa fo, baß ber ©e^alt beS ÄantorS l)erab, nein fo, ba% ber
®e^alt beS Drganiften bis ^u bemjenic^en beS ^antorS ^erauf^^
gebeffert tt)irb. ' 9?ur auf biefe SEBeife ift eS für ben Drganiften
mögli^, in feinem öerufe ^nr ©vbauung ber Oemeinoe auf»»
gct)en ju lönnen ; nur auf biefe SEBeife ift eS für bie ?luf fid^tS*
bel^örbe möglid^, nac^läffige Drganiften mit Stac^brud an i^re
$flic^t erinnern jn fönnen, ba t^nen alsbann nic^t me^r jene
(Sntfc^ulbignna ju ©ebote ftel^t, für baS bissen ®elb fann
man nic^t megr uerlangen!" ^anS ÜRenäcl.
(stud. theolog. unb Diganift)
-— -i«Äif«»*-— -
Qtin\0tif)mt^iftitt het neuen löt^tl in bet Httc^c „fftottc ^amt^^ in ^ixt (9?ormanbte),
burd^ ?lle|:anber ©uilmant in ?Pari8.
(3)er „Uraivia'' mitget^eilt Don 6. S. SBerner (S8aben*Saben.)
(Srbauer ber Drgel: SOf. 5E)ebierrc in SRanteS.)
a. 2)iSpofition ber Drgel:
I
Grand Orgue (I. Cl.)
1. Violoncello 16'.
2. Bourdon 16',
3. Prinzipal 8'.
4. Salicional 8'.
5. Flute 8'.
6. Bourdon 8'.
7. Octave 4'.
8. Plein-jeu-progressif (Mixtur)
4, 5 et 6 rangs.
(656 Pfeifen.)
n
Positiv (IT. Cl.)
(Schwellwerk)
9. Flute harmonique 8'.
10. Cor de nuit 8'.
11. Flute douce 4'.
12. Nazard 3'.
13. Doublette 2'.
14. Tierce (Terz) IV«'.
15. Piccolo 1'.
16. Bombarde 16'.
17. Trompete 8'.
18. Clairon 4'.
(560 Pfeifen.)
III
Recit Expressif (III. Cl.)
(Schwellwerk)
19. Flute traversiere 8'.
20. Viola de Gamba 8'.
21. Voix Celeste 8'.
22. Flute octaviante 4'.
23. Basson-Hautbois 8'.
24. Voix humaine 8'.
25. Trompete 8'.
26. Clairon fin 4'.
(436 Pfeifen.)
Pedal. 27. Grosse Contrabasse 16', 28. Subbasse
16', 29. Basse forte 8', 30. Basse douce 8'. (Gesammt-
summe der Pfeifen 1712.)
Combinationstritte : - Appel des jeux de fonds de
8' doux. (Pianotritt.) Appel des grands jeux de fonds
16' et 4'. (Mezzo-Forte-Tritt.) Appel des toux les jeux
de fonds des 3 Claviere accouples. jfJ^orte-Tritt.) Appel
des tous les jeux. (Tutti-Tritt.) Trois Tiresses de pe-
dales. (3 Pedalcoppeln.) Quatre Acconplements des
Claviers. (4 Manual-Coppeln.) II. Cl. an 1. Cl. III. Cl.
an I. Cl. III. Cl. an II. Cl. II. Cl. an III. Cl. Octave
grave an I. Ciavier. (Sub-Octav-Coppel.) Boite exnres-
sive pona le Positiv. (II. Cl. im Schwellwerk.) Boite
expressive pom le Recit. (III. Cl. im Schwellwerk.)
Tremolo
b. Programm der Feier.
(I. Theil.)
1. Einsegnung der Orgel, durch den Bischof von Nantes.
2. 6. Sonate. (3 Sätze) v. Mendelssobn-Bartholdy, vor-
getragen von Alex. Guilmant. 3. Herculanum (Credo)
V. Felicien David. (Cor.) 4. Marche funebere et Chant
seraphique v. Alex. Guilmant^ vorgetragen vom Compo-
nisten. 5. Ave Maria (Gesangssolo) v. Niedermayer.
Rede (M. le pastem Charles.)
(II. Theil.)
1. Toccata und Fuge (D-moll) v. J. Seb. Bach (vor-
getragen von Alex. Guilmant.) 2. Hymne an den Schöpfer
(Gesangssolo) v. R. Schumann. 3. a) Andante con moto
V. A. F. P. Boely. b) Abendlied v. R. Schumann (vor-
getragen von Alex. Guilmant.) 4. Cantique ä la Vierge
— 78 —
(Gesangssolo) v. J. Faure. 5. „Freie Improvisation" v.
Alexander Guilmant.
anmcrfunji. S)ic cttoa^ fc^tpnc^c 95cf cfeuufl bcÄ^cbafö
rül^rt öon ber SRaiimfraac ^cr, tt)ic mir ?ßrof. ©uitmant joflte.
Kac^ SluSfpruc^ oc» gcnaimtcii ©crvn foH ba« ©erl
mctftcr^aft in aUen Steilen gearbeitet lein. ®iülmant tobt
befonberä bie feine S^arofteriftif nnb Intonation ber
3ungenftimnten.
©ierin finb bic JJ^^önjofen entfc^ieben bie SD^Jeifter, nnb
flc werben nnSS)entfc^en aud^ noc^ \o lange überlegen bleiben,
m enblic^ einmal eine üollftänbige Sieorgaiiifation iji nnferen
bcntfd^en Orgelbau* nnb Drganiften^SBefen tierbeigefü^rt
fein koirb.
S)ie üon ?l. SB. ©ottfc^atg ft^on längft beffirtportete
©rünbimg eines ein^eitlid^en SSereinS toäre bererfte nnb
befte Schritt ^icrju.
©0 lange ber beutfcftc Draelbaiier mit ^©c^unbpreifen",
toie fte jefet gong nnb gäbe finb, abgefertigt njirb, \o lange
toirb er aucft' nidgt bie ?lrbeit, ÜHu^c nnb Stccuratejte
auf feine 3ntonation nnb auf üollenbet üinftlerifc^e
äuÄfn^rniig öertoenben fönnen, bie bergranjofe eben tl)at*
fäd^lidö baranf t^erincnbet.
Sd^bin überjengt: öorliegenbeö SBerl lourbe in S)euf jc^lanb
l)on 14—15,000 üKarf geliefert ioerben. Unb loic ^at man
bcn franjöfif eben Orgelbauer ^onorirt? S)ai^ SBerl t)at 30,000
grancS, alfo faft baS doppelte, gefoftet.
I)ie 3^it f»^ «»^ beutjc^e Organiften ift ba, tt)o ioir
l^icrin ettoaS ©in^eitli^eS anftreben miiffen, ttjenn toir Dermeiben
wollen, bafe bie bentjc^e Orgelbau*Ä u n ft immer me^r jum
gewöhnlichen § a n b w e r ! I^erabgewürbigt wirb. (E. fi. 9B e r n e r.)
^te ncnc jOt(|cl ffic ^ic ttattptiaU
Wtufiti^nlc in 9Iio bc ^atictro
t)on bem afabem. Sünftler nnb fönigl. preuß. öoforgelbaner
SBil^. ©aner in granlfnrt a./0.
I. öauptw. (C— ff"'). 1. ^rinjipal 16', 2.®amba 16', 3.
Sßriniipal 8', 4. überbl. glöte 8', 5. (Samba 8', 6. ®em«^orn
8', 7. öorbun 8', 8. ftberblaf. giöte 4', 9. «obxflöte 5 Vi', 10.
Oftat)e 4', 11. Söiijtur 5fa4 12. ©ornett 3— 5fa4 IS.SBom^
barbe 16', 14. überbl. Srompete 8'.
II. Ob er wert (C— g'"). (©d|WelIwerf). 15. Söorbun
16', 16. ^arfenprinjipal 8', 17. Äonjertflötc 8', 18. ©alicional
8', 19. Ouintatön 8', 20. SCraöerSPte 4', 21. ^räftant 4', 22.
0!taDe 2', 23. ?ßrogreffionSmijt. 2—5 fa4 24. engl, ^om 8',
25. eiarincttc 8'.
III. gern wer! (im ©c^weQtaften). 26. Sieblid^gebatft
16', 27. ßarmonifa 8', 28. gianto bolce 8', 29. 58iola b'amour
8', 30. «oij celefte 8', 31. JRobrftöjtc 4', 32. gugata 4', 33.
Sttafat 2U/ 34. ?ßiccolo 2', 35. Strompete 8', 36. Oboe 8', 37.
$Bo£ bnmana 8'.
IV. $ebal. (C-f.) 38. Sontrabafe 16', 39. »iolon 16',
40. ©ubbafe 16', 41. «iolonceno 8', 42. Ouintbafe lOVs', 43.
^ofaune 16', 44. Srompete 8', 45. Oftaöc 4'.
V. IRebengüge. Goppel: a^anual I jn II. Goppel:
aRannal I ju III. Stoppel: 9}{anual II jn III. $ebaUoppel
gu aRan. I. $ebaIfopp. jn 9){an. II. $ebalfopp. gn 3}lan, III.
9loll)(^weller fürd gonje SBerf, mit ^Indfc^lug
ber Goppel. Xremolo für äRan.' III. Tremolo für93oj: ^umana.
Kombinationen unb SolIeftiDjuae. ^m obern
@nbe beS ©pieltifc^ed re^td nnb lin!d finben fid^ bie 46 9ie^
gifter ie burife einen TOiniatur^SJegifterjug, ber mit einer ^x^tt
t)cr]e^en ift, öertreten. S)ic 3*ff^^" laufen parallel mit oen
bei iebem §ö"pl^^8iftev öcrmerften 3iff^^"- 3)urd^ Änjieben
ber Meinen Slegifterjfigc ift eS möglich, eine- beliebige JRegifter*
mij(^ung auf jebem äC^anuale uno bem $ebale üorjubereiten.
S)iefed wiib burd^ einen !Dru(f{nopf wieber fofort befeitigt.
?lugerbem finb noc^ folgenbe freie Kombinationen (unter«
^alb ber Ätauiatur bed ^auptmannald) neben bem Hoxnbu
nationdfnopf nodg 4 weitere ^rncffnöpfe angebrad^t, für bie
aioI(rwerfe, raf., f., tutti (mit «n^fdjlug ber SRo^noerfe).
S)ie ffnöpfe löfen ficfi gegenseitig aug, ein befonberer
9tudlö{ungdfnopf fteQt bie ^anbregiftrirung ^er.
^d^tgugen au^ ©eb.Sad^^ wo^Itemperirten (SlaDier burc^
irben anal^tifc^ bargefteQt, mit beigefügter ^armonifc^er
itrnftur jum ®ebrauc^e in SRufitf c^ulen nnb %ur ©elbft-
belel^run^ herausgegeben t)on 33emarbnS S3öfelmann.
Seipjig, 3"'™^«*önn. 9?r. 1—4,
Sn ben uorliegenben böc^ft anfc^aulic^en nnb grünblic^en
%nal^fen ^aben wir einSebrmittel erftenS^angeSgu begrüben,
unb äWar eincöt^eite in ^Betreff ber eingehaltenen ?Kc*
t^obe (bie einjelnen inSetracbt {ommenben Si^eile burdb Der«»
jd^iebengefärbte Stoten feuntli^ ju mad^en unb jugleic^ bie
l^arutonifcfte ©truftnr feftüufteuen). anbemt^eilS, bafe gerabe
bie unübertroffenen berartigeu SReiftertoerfc eines ©eb. fSad)
(bie ßiS^^bur^ bie @S=bur^ bie großartige fünfftimmige SiS*
moII<> unb bie fleine S^moQ^^uge) Mir Interpretation gewählt
würben. S)ie weiter in Sndfic^t gefteUten 4 Jinmmern Werben
fidler üielfac^ fe^nlicftft enoartet werben.
©ottjc^alg, ?l. 3B.: S)er (Sborgefaug. Eentralblatt
für Snftrnmentalmnfit, @Qor« unb ©ologefang.
6. Sa^rg. Sä^rlic^ 24 9{ummeru. $reid nur 8 Jb,
ßcipiig, $>. Sic^t.
SBenn auc^ ber (S^or« unb (SiuAelgefang baS ^aupt«
augenmerf beS fraglichen Organs bleioeii mug, fo werben
beiincc^ auc^ alle anbem wichtigen Srjc^einungen auf muft:'
falijc^em ®cbiete alS: SnftrumentaleS, X^eorie, TOet^obif,
$erfonaleS ?c aufmerfjam berüt)rt !Die fc^öneu Silbnige
berühmter 3Rufifer m. auten ^oljfc^nitten unb wert^uollen
Stotenbeilagen erbosen oie Srandöbarfeit ber ß^itf^^'f* i«^''
befonbere. 9S3ir ^aben Don ber ©ejammtfrttif Den SluSfprud^
Dernommen, ba§ bicfeS 85latt baS befte feiner ?lrt fei.
^einje Scop.:" ^^^eoretifc^ praftifc^e Harmonielehre
nac^ pöbagogifc^en ©nmbfä^en nebft fpejieQer unb an^^
fü^rüc^er ^e^anblnng ber ürc^entonartlid^en ^amtonien.
fileine ÄuSgabe. 5ßräparanben, ©eminariften, ßebrern
unb greunben ber 2;onfunft gewibmet. SreSlau, §an^
bei. 1,40 Jk.
S)ag bie früher erfdbienene große ^InSgabe beS ^einje^
fc^en SBerfeS eine ber gelungenften ^armonieiebren ift, ^aben
Wir fc^on mebrfac^ erwähnt; fo ift ^. lEB. bie ^arftellung ber
9)!obulationS(ebve eine ber beften, bie wir fennen. 9ludq bie
Dorliegenbe gebrängtere 9luSgabe, weld^e fid^ auf baS 92ot^-
Wenbigfte befqränft, Derbient gleiches Sob.
%aS ^auptwerf ift inS franjöfifc^e nnb ungarifc^e über«
fe^t Worben.
Sic erfd^ienenen ÄrbcitSl^efte jnr Dorlieaenben Keinen
StuSgabe unb ju beS 93erf. „allgemeine a)cnfiflel)re"
finb als rec^t brauchbar 311 betrachten.
fiügele, 9t.: ^armonie« unb fiompofitionSlel)re na^
ber entwicfelnben SRet^obe. Rum ©elbftftubium, für alle
^reunbe ber SRufif, für S^nfiffc^ulen, ©eminare unb
]räparanbenanftalten. 1. X^eil : X^eoretifd^e Slbtb.
S)aS f)\exix\Qtf)ox\%z 9lnfgaben« unb ^rbeitSbud^ ift in
einem befonbern ^efte für 60 ^ ju ^aben. 2. 2;^ei(
1,20 Jd. ^aS bajuge^örige «rbeitS^eft foftet 1,40 Jl.
3. 2;^eil 2,50 Jl. öreSlau, ©örlic^.
S)ie entwidEelnbe 9)2etf)obe, b. ^. auS gegebenen
{Beifpielen bie in Setradbt !ommenben Siegeln finben ju
laffen, ift nod^ nic^t febr l^äufig bei ber mufiialifAen S^eorie
angewenbet worben. äBir b<iben ba^er biefen SJerfud^ mit be^
fonberer greube begrüßt, ba bie lebiglic^ bocirenbe iD^etbobe
beun bocbweit weniger biefiraft unb baSSntereffe ber©c^ü(er
in Snfpruc^ nimmt. 3ft ^ier freiließ nocb ni^t SlleS in fic^
DoÜenbet, fo ftebt j. SB. bie ^nterDaHenle^re nac^ ben £on«
leitern, waS bodQ umgefebrt fein foQte, b^mx erft nac^ genauer
— 79 —
jtetntntg ber ^onentferiiungen (Sutermalle) {aim man bie
®Mtn cfcmiblidi erlernen. 9iigoriften loerben oud^ in ber
grajjefteÖung unb in ben SReilterbeifpielen (bejäfllic^ ber Sor^
teft^eit bed Xonfa^ed) Siniged ju tabefn ftnb'en. Sei ber
nfid^fien %nf(a0e toirb inbeft ber ^odjbegabte SSerf. bad oe«
{ammte äRatenal einer grünblic^en $rüfnng jn nntem>erfen
kniffen. 9la(S) biefent Sauternng^proieffe n)trb bann fein 9Ber{
tn erfterSinie qU mett)obifd^e^ 5ternioen jn nennen fein. S)er
3. Sbeil entbä(t ben ®c^tng ber t^eoretifd^en ^Ibt^eilung. @r
enthält bie SBe^onblung bed j^rc^enüebeS, ben aregorianifc^en
S^orol bie ^Begleitung nnb Xrandpofition beffelben, bie (£r«
fennungdmerlmale bei: alten Tonarten unb oie a^obnlation
innerhalb berfelben, toa^ namentlich in ber {at^olifc^en Jtirc^e
Don SSi^tigfeit ifi, bie Seid^affenl^eit bed nie^rftinunigen 93o'
calfa^ed, foiuie bie ©nric^tnng be« 9Sor*lRac^* unb ©tropt)en*
3^ifd^cnfpietd, ä6er{)anpt ^o'mop{)one nnb pol^p^one Ü^nnft^
formen/ über @ontrapnn!t nno roa^ bamit j(n(amment)ängt
tote Imitation nnb ^uge toirb cbenfaQd ba$ 9{öti)ige gefacht.
iDb bie ®. 141 anal^firte gnge in 3)*bnr Don ©eb. Söadi iit,
mS^ten mir febr bejmeifeln, eine^t^eil^, tuci{ fic in ber ®e*
fonimtanSaabc SJac^fdöer Drgehüerfe uon $etcrÄ fc^lt, onbenu
tl^i^, »eil fie eine mefentficl moberne gaftnr f)at, al]o too^I
flcj^er Jüngern Urfprnng* ift.
®uilniant, ?UeE.: Pleces pour Orgue dans differentents
styles. 16. Livraison. 10 fr. 5ßari«, ©c^ott
5Diefe intereffan^c Siefrung bc* großen ©ammelroerfcd
■bc« treffticfeen frar^fifd^en »icifter« enthält junäc^ft einen
feftr ioirfiam für m\\bx Snftrnment ein^erid^teten j^mp^onifc^en
SWarfd^ an« be« WeiftcrS ©ljmpt)onie^©antate „Jlriane", im
freien ©t^Ie, in ganj origineller Gattung, mit 2 SrioÄ. 5)ie
IJuge in g*bur ift ebenfalls qanj eigen t^ümtic^, fe^r melobifc^
— bei aller Ännft — uni) freunblic^en (£t)arafter8. S)ag
?ßaftoraIe in Sl^bur ('*•) ift melobif^ rl)^t^miicö nuMar^
tnomiti^ Don ^ro&em Qanbtx, namentlich auf einer mit mo^
tarnen Hilfsmitteln gut anSgeftatteten Drget.
itriefen, ©erwarb t)an, Dp. 6: Larghetto compose pour
rOrgue et dedie ä Monsieur Alexander Guilmant, I.
Organiste de la Trinite. Stotterbam, Sll^baä) & Somp.
75 m
S)iefe« energifc^e ßarg^etto in ?(§*bnr ift im mobernen
marfigen ^hmnenft^lc ^omop^oner ?lrt gej^riebcn unb t|at
und Wohlgefallen. Db bieS bei ftrengen Or()e(fpieIern älteren
©^lageS aud^ ber ^all ift, fte^et ba^in, emedt^eitö loegen
einiger fc^roffen Uebergänge, j.©. ber nnüermittelte Uebergang
t)on 2(S«bur nad^ &bur, cinberent^eild wegen bed unertoarteten
©d^tuged in &bur; aud^ ber freie Drgelft^l ift nic^t j|eber«
mamx^ @ad^e. ^Id wir ben wirfungduoUen, nid^t fd^meren
©a| öffentli^ fpielten, erlaubten wir iind nod^ einen %ppenbi£
1)on einigen haften, um ein^eittid^ in ^d^^bnr abjnfc^UeBen.
©ted^er, ßerm., Dp. 46: 24 Draelftüdte jum ©ebraudb
in Stirnen, ©eminaren nnb SDhifüfc^nlen. SReue flufl.
1,20 Ji.
, Dp. 47: 24 leicftte Drgelftudte. SRene «ufl.
1 JL flauen i. 83., «. Äell.
93enn DrgelftudEe neue 9luflagen erleben, fo mug boc^
^rtwad SBef ottbere« ba^interftedfen, nnb in ber ^^at : ^icr triff tS
ju, benn biefe fleinen ©tüdte üerrat^en, eine fef)r geübte, glüd^^
U(^e ^anb.
^ö$e, $., Dp. 39: 18 DrgelftfidEe in ben gebräud^Uc^ften
3)ur* nnb aWoUtonarten. 1,50 .S.
Dp. 40: 8 Drgelftudte Dcrfd^iebenen 6^ara!tcrÄ. 1,50^.
. Dp. 42: 30 Iteinere Drgelftudte in ben gebränd^-
lic^ften Tonarten. 1,50 JL- Seobfd^n^, 9,tMc/t.
©c^wäd^ere Drganiften werben an biefen flaren, einfad^en
unb t^ematifd^ gearoeiteten ©ä^en i^re ^reube l)aben, umfo^
me^r aliS fte ni^t fc^wer unb anfprec^enb finb.
Sarner, Ä.: Drgelfd^ulc für Se^rcr*©eminare.
Solingen, SBeiiSmann.
ißorlteqenbe Drgelfc^ule bet)anbclt in aQer Jhtrje bad
Unentbe^rlic^fte nnb äSi^tigfte ber Derfd^iebenen SIrten bed
äßannal^ nnb $ebalfpielS. (S()oräle finb nid^t aufgenommen
worben, weil fie in ben berfd^iebencn Si^eilen unferg SBater«
lanbeS in Derfc^iebener Raffung geübt werben muffen. @benfo
fe^lt barin eine größere ©ammlung Don Drgelftüden, ba bie«
felben in ben offiziellen 93or« uno 92ad^fpielbnc^em in ^in-
(änglid^er 3^^^ Dor^anben finb. 9)?anuaU unb ^ebal^^^Piel
wirb in je 2 ©tufen abge^anbelt. S3ei einer neuen 9tuflage
wünfc^en wir bringenb ' einige a){annaU nnb ^ebalffi^e Don
bem „ÜReifter ber ÜReifter", bem ^oc^^errlic^en ©eb. ©ad^ ju
finben.
(Sjern^, S., Dp. 740: 5)ie Äunft ber ginqerf ertigfeit. ©d&ule
be$ Segato unb ©taccato (Dp. 335) unb ©c^ule ber
linfen ©anb (Dp. 399). 38 (Stuben f. b. $ianof. SRenc
9lu«gabe mit Sejeic^nung ber ^ß^rafirung n. b. gingerf.
Seipjig, ©teingräber.
Leiber ift biefed fo überaus nü^lic^e ©tubienwerf nidbt
fobelannt nföbie weitverbreitete ®eläufigfeitdfcl)nle, unb gleicq«
wol)l bietet biefe ©ammlung eine 9leit)e ber bilbenbften Ue*
buuijeu. 3n ber SR. ^t^rafiVung erfc^eint gar äÄand^eg be*
5Üglid^ bed ißortraged in neuem Sid^te. ^enn biefed SEBerf
nac^ ber erwähnten ©c^ule ald ^^^rtfe^ung oebrauc^t wirb,
fo fann ber Sinken ein ganj er£)ebTicfter fein. ?llö ©d^lufeftein
bürfte bie ©c^nte bed ^^irtuofen er)c^etnen, welche ber um bie
^laüierlitteratnr Ijod^Derbiente iBerleger ^öc^ft wa^rfc^einlid^
and^ noc^ barbieten burfte.
6! r am er, 3o^. Sapt: 52 Stuben f.$ianof. $^rafirung^au$g.
mit t5i"9^ö6 öon Dr. §. JRiemann. ©benbaj.
2)iefe Stuben bieten belanntlic^ ben flaffifd^en ®runbftoct
für bad gebunbene SlaDierfpiel , welc^e^ j. 9. Drganifien un^
erläglid^ ift. Ser biefe unübertroffenen ©tubien nac^^altig
abfolDirt \)^i, ber fann fic^ getroft in bie äöunbergörten ber
SBac^f^en $ol^p^onie waaen. ^ier finb nur bie aQerwertl)«
DoQften ©tüdte and ber ©efammtjall 84 gewählt worben.
(Slementi, 9R: Gradus ad parnassum. 33 (Stuben für
$ianof. m. SBejei^nung ber $l|rafirnng unb bei^ ^ingerf.
D. Dr. §. SRiemann. Anfang: Xerjem©falen*Uebungen.
Sbenbaf.
?lld t^^^i^^^i^^S ^^^ ri^i^ai"^!^'' barf wo^t bad (Giemen tifc^e
JJunbamentalwert — wie Dr. g'^anj iJifjt ed öfter« nannte,
angefe^eu werben. %u^ ^ier ift eine ^udlefe bed flQerbeften
getroffen. SR. 3" traten bei Sramer unb (Giemen tt werben in
ber neuen ^^rafirung fieser ein tiefered Einbringen in ben
9Iuf bau biefer not^Wenbigen ©tubien für bad p^ere JtlaDier«
fpiel ^erberfü^ren.
S^opin, %i,\ 41 $rälubien nnb Stuben f. b. %, J}^ra«
firungdaudg. mit ^ingerfa^ o. Dr. $. 9tiemann. (^benb.
9Ber feinen Sramer \\x^ Slementi einge^enb ftnbiert b^\,
ber barf fid^ fü^nlic^ in bie romantifc^en 3<iii^^^flä^ten bed
genialen $olen wogen. $ier giebt ed 9teued unb Sntereffanted
bie ^üQe nnb ^^üue. Surc^ bie beigefügte ^^raftrung wirb
üteled (Somplicirte ber Si). ®ebilbe tlarer werben, woburc^ ber
Sludbrndt biefer poetif^en ©tubien fidler er^ö^t wirb.
S)em &erm ißerleger, ber unermübUc| bemüht «ft bad
bibattifc^e ®ebiet ber gefammten (SlaDierlitteratnr erl^eblic^
— unb jju ben billigften greifen — ju erweitern, fei l)ier ber
wo()toerbiente !Danf audgefproc^en.
^nfffilbriitt(|eti.
Ilerlln» Nene Kirche (Oensdannett-Harkt). Den 8. Mai
1891, Abends 7'/« Uhr: Ooncert von Hermann Deckert, Organist
der nenen Kirche, mit gütiger Unterstntxnng von Fran Professor
Marie Schmidr-Köhne nnd Herrn Ferdinand Hummel (Harfe). Pro-
§ramm. l. Toccate nnd Doppelfnge, D-dnr, Op. 6 ▼. Reinhold
ucco. 2. a. Andante. Ea-dnr, Dp. 80 von S. de Lange (Ohordirector
in Amsterdam), b. CboraWorspiel : ^^Jesus Christos, nnser Heiland*'
▼on Seb. Bach, für zwei Mannale nnd Pedal. 8. „Agnus Det* aus
1
— 80 —
der „Krönungs-Messe*' Ton W. A. Moxart. Frau Professor Sohmidt-
Köhne. 4. Praelndinm nod Fnge, E-moll, Op. 20 von Emile ßer-
nard (Orgranist an Notre-Dame in Paris). 6. Paraphrase über „Komm
heiliger Gott'l Ton Bernh. Litzau (Organist der Evang. Lnth. Ge-
meinde in Rotterdam.) 6. Sonate No. 3, D-moIl, für svrei Manuale
und Pedal von Seb.Bach. Andante-Adagio e dolee- Vivace. 7. Arie:
..Nun bent die Flnr*' ans „die SchOpfnng*' von Joseph fiaydn. Frau
Professor S(!hmidt-K5hne* 8. Praelndinm, Pastorale nud Scherzo
ans der 2. Orgel-Sinfbnie von Charles Blarie Widor (Organist an
8t. Snl^ice in Paris;. 9. Praelndinm nnd Fuge, D-mo1l von Filippo
Capocci (I. Organist am Lateran in Rom). 10. a) ..Requiem*' aos
Op. 9ü (mit Harfenbegl.) von Rob. Schnmann. b) „Abendlied'* ans
Op. 47 von L. Schlottmann. Frau Professor Schmidt-Köbne. 11.
Caprice in B-dur für drei Manuale und Pedal Alexandre Qnilmant
(Organist an Ste. Trinit^ in Paris). 12. ConcertfuKe in G-dnr von
George F. Smith. (Organist an St. Magnus in London).
IflüUlltausen i. Thüringen. Geistliches Concert am Trini-
tatisfeste 1891, am Tage der Weihe der Marienkirche und ihres
neuen Orgelwerkes, unter gefällifrer Mitwirkung des Herrn Dr.
Reimann aus Berlin. Anfang 6 Uhr. Programm. L Die Woh-
nungen des Herrn. Psalm 84. Gemischter Chor, 8- bis 10 stimmig,
doppelchorig von Ed. Grell. Psalm 268. Mäunerchor 3 stimmig v.
Ed. Grell. Choral. Gemeinde. Melodie v. J. Bernh. Beutler. f)
II. Rückschau am Trinitatisfeste, a. Auf die Weihnachtszeit. Choral.
Or^el- Vorspiel zu „Nun komm der Heiden Heiland". (Herr Dr.
Reimann) v. Joh. Seb. Bach, tt) Pastorale, Recitativ, Chor, Reci-
tativ'u. Arie v. G. F. Händel. *) Tonsatz für gemischten Chor.
5 stimmig v. Joh. Eccard fff; C)horal. Gemeinde. Melodie aus
Kings Gesangbuch (1525.) b Auf die Osterzeit. Präludium für
Orgel V. Antonius Caldaro. (Herr Dr. Reimann). Chor und Arie
V. G. F. Händel. Motette. Männerchor v. Ed. Grell. Choral.
Gemeinde. Mühlhäuser Ostermelodie v. A. Hammerschmidt. Arie
und Chor v. G. F. Händel. Mühlhänser Festarie. Gemeinde v. J.
Rud. Ahle tttt> Phantasie und Fuge in G-moll für Orgel v. Joh.
Seb. Bach. (Herr Dr. Reimann.) c. Auf die Pfingstzeit. Tonsatz
für gemischten Chor, 6 stimmig v, Joh. Eccard. Chor, Arie und
Chor V. G. F. Händel. Chor aus der Mühlhänser Ratbscantate Nr.
6 V. Joh. Seb. Bach. III. Schluss. Psalm 150 für Männerchor, Orgel
und Orchester v. F. W. Bern er.
Anmerkungen, t' Joh. Bernh. Beutler, geb. 1762 zu
Mühlhansen, daselbst Conrector am Gymnasium und Organist zu
Beat. Mar. Virg., gest. 1814.
tt' Joh. Seb. Bach, geb. 1685 zu Eisenach, 1707 Organist in
Mühlhansen, gest. 1750 als Cantor zu St Thomas in Leipzig.
ttt) Johannes Eccard, geb. 1558 in Mühlhausen, Kapellmeister
in Königsberg, später in Berlin, gest. 1610. <?>
tttt) Joh. Rudolf Uhle, geb. 1625 in Mühlhausen, daselbst
Organist, später Rathsherr und Bürgermeister, fest. 1675.
i*) Sämmtliche Tonsätze von G. F. Händel aus des Meisters
„Messias".
Heidelberif. Providenzkirche, Sonntag den 21. Juni 1891,
vormittags pünktlich 11*/« Uhr; Geistliches Concert gegeben vom
Bach-Verein unter Leitung des akadem. Musikdirektors Herrn Pro-
fessor Dr. Wolfrum und unter freundlicher Mitwirkung von Fräulein
Käthe Krausse von hier (Sopran I), Fräulein Mar^arethe Lemke
von hier (Sopran II*, des Herrn Musikdirektors A. Hänlein von
Mannheim (Orgel), sowie unter Zuziehung des städt. Orchesters.
Programm, l. Stabat mater für zwei Frauenstimmen mit Quartett-
nnd Orgelbegleitnng von G. B Pergolese. 2. Largo ans der Sonate
Nr. 189 (für FlOte) v. Friedrich d. Gr. 8. Sopran- Arie und Duett
„Komm, süsse Freiheit" aus dem Oratorium „Judas Maccabäus" v.
G, F. Händel. 4. Concert für Orgel, Streichorchester und drei
Hörner op. 137 v. J. Rheinberger.
Ittimenstadt. Concert bei Prüfung der neuen Orgel in
der Stadtfarrkirche am 11. Juli 1891. Programm. 1. Orgelvortrag
des Prüfungskommissärs. (Es soll der Klang der Orgelstimmen in
mannigfaltigen Tonmischungeu gezeigt werden.) 2. „Orgel weihe"
für gemischten Chor und Orgel v. R. Palme. 3. „Trannngs-Hymne"
für gemischten Chor nnd Orgel v. Ernst Seyffart. 4. Sonate Nr. XI
op. 148 für Orgel v. Rheinberger. 5. „Bnsslied'' für Sopran v.
Beethoven. 6. „Nachtgebet", Lied für Bariton v. Rheinberger. 7.
a. „Ich will dich lieben, meine Stärke", Duett für Tenor und Bass
V. Zingsem. b. „Herr, wenn ich nur dich habe", Duett für Tenor
nnd Bass v. Seyffart. 8. Thema mit Veränderungen für Violine
und Orgel v. Rheinberger. 9. Fantasie-Sonate op. 65 für Orgel v.
Rheinberger. JO. „Salvum fac regem" für gemischten Chor und
Orgel V. Alexander Seiffert. 11. „Der 100. Psalm" für gemischten
Chor nnd Orgel v. Joh. Gelbke.
Die neue Orgel mit 2 Manualen und 25 klingenden Registern,
Werk Nr. 427, ist erbaut von G. F. Steinmeyer, Oettingen i. Ries.
SdinrarsenbACli a. W. Grosses Kirchenkonzert, gegeben
am Sonntag den 23. August 1891 vom Cantor Volkmann (Orgel)
und dem 80 Personen starkem Kirchenchor (gem. Chor.) Programm.
1. Choral: Lobe den Herrn von Neander. 2. I. Satz der Asdur-
Sonate (Orgel) v. Rheinberger. 3. a. Der 24 Psalm (Männerchor)
V. Lützel. t>. Weihnachtsgesang (gem. Chor) v. Schröter. 4.Schlnss*
satz der Fuge über „b— a— c— h" für Orgel von Liszt. 5. Die 7
Worte Jesu am Kreuz, für Chor, Soli (Jesas und Evangelist) und
Orgel von Romberg. 6. Melodie (Violine und Orgel) v. Cl. Schu-
mann. 7. Arie ans „Paulus", Basssoli v. Mendelssohn. 8. Choral-
vorspiele über: a. Jesu, meine Freude v. K. Wolfrum. b. Jesus
meine Zuversicht v. Ph. Wolfmm. c. Erschienen ist der herrlich
Tag V. Ph. Wolfmm. 9 a. Die Ehre Gottes (Männerchor) v. Beet-
hoven, b. Pfingstgesang (gem. Chor) v. Lützel. 10. Toccata in
F-dur (Orgel) v. S. Bach.
fßf rttttfclited.
«ud iem Scbeit (ed ®enetalinp. Dr. ^üd^itU
$ou i^ut luii'b , aus feiner eifieu feelforgerifc^eu ^la^iS iu einent ucfev«
inäv!([(i)eu ^orfe er^ä^lt: ©eit ehiigen ©onutngeu bemevfte %rtd)fe( einen
®mier rcfjclmftßifl i" öer Äirc^c, bcn er foiift nic^t gefe^en ^attc. ?lbec
gon^ riicfJtc^tiSIod' fe^te [\d) berfelbe , fobafb er in feine äanf netveten \mv,
jum Schlafen 5uved)t unb fc^itarc^te fo laut, bttg ed fonav fc^ou mft^reub
beS ^efangeS j^u ^öveu inav. 92i(bt lueit uou jenein Sauer Vf^egte [x^ ein
^uobe in bcr leeren Jtirdie ein^nfinben. Südifel bmoc^ beufelben, fi(^
unniittebar f|inter bm @(f)nard)er i^n fe^en nub i()u öfters^ ani^nftpgeu , für
W€ld)en 3)ienft bcni Sungen ein ®rofd)en Derfprodjen würbe, ^cl^rcub beS
oanjen @)ottedbien|ted fonnte Süd)fei ben ^ampf ^loifc^en beiu fd^lafenbeu
sBauem nub beut i^u luedenben Knaben beobaci)ten. ^U 3)üc6fei am
folgenben (Sonntage jbeu Knaben uon neuem ;(u btefem ^teufte btugen luoUte,
lehnte berfelbe ben angebotenen ®iofd)eu ab, inbeiu er fcfjüd)teni bemcrfte,
ber SSauer ti(^hc ibni ^luei ©rofcben geboten, unter ber $)ebtngmtg, bafj er
i^u ni(f)t ftiJre. diesmal uerfdiUef ber Sauer benit auc^ gani( unge^inbert
nont tliTfang bid ,vun @nbe t>m gan^^en @)otteSbienft. M^ Siicbfel il^ni
nad) beenbeteui (SJotteSbienfte auf bem JlPirc^^ofe begegnete , fragte er i()ir,
mei^^alb er benn eigentlich ^ur j^irc^e fomme. ^a antmorteteer ^an^mxbt»
fangen: „Sn ^aufe fe(^en einem ble Srücgcn fouiel ^u, ba|t man nic^t ^ivc
9h(Qe Tommt, m ber ^trd)e bagegen ift ed fo fc^ön fii^I; im hinter ge^e
itft aucft ni(^t in bie Stixd^l"
3n btrÄir(^e xu ®ttnftebt(3:&üringcn),bcramitburd) feine „«blag*
iDiefe", ift an beui Secfeugeiuölbe über ber Crgel, ein ^em^lbe ^\i fe^en
beS Snl^altS: SBor ber Orgel fi^t auf feiner 93anf ein alter Orgauift, bcr
beibe 9(rine auf bie SlaDiatur legt. Unter bem ©emctibe fte^t mit großer
©cftrift: ,^ufammeii giebt'S ein ftorf ®etön."
3n ber ^ivdjt ju ©abernborf b. Weimar fanb id) in \>tn Wm^
jigerja^ren nocft ein SBilb, auf meldftem @e. böllifcifte 9J?aieftftt — als SScr*
nu^er ~ mit ^ferbefuft, Äuöfcftiuauii unb ^öriilein auf ber ©tim, bem
teciterföfer jmei Steine ^in^ftlt, bamit er fic iu Srot ocrmaubelc.
3n ber ^irc^e ^n 9lo^rbad) bei Suttft^lbt mar gar ein Sifb, auf
meinem ber „W6\t" ein üppig gebautes Srrauen^immer tnS ^ödifc^e gfener
f^Ieppt. -
Sott einent alten ^ufiferuriginale lafeu mir unlAngft in einer itoc^
lutgebrucften biograp^ifc^en 9(rbeit gi^IgenbeS:
3)en Unterricht im Orgelfpiciunb ©enerafbaö ert^eüte SKufifbireftor
&, (£r luar ciHerbingS fehl ?lbonid. ©ein mati;enföiiuiger jtörper glici^
faft bem eines ^anlmurls. ©einen runben, bicfen, nic^t fefjr über t^n
[Rumpf ragenben 5(opf beoecf te ein fc^Iic^teS , meid^eS , buntelblonbeS ^aar.
©eht breites bleid^eS ®efid)t mar oon $o(!ennarben burd^furc^t. 3>^i
überaus gntmih^ige fingen leuchteten auS bentfelben. ©eine beiben großen
güge matfc^elten unb fc^mamnieu uieliue^r alS [it gingen. Soni©enitnars
gebdube fdymamm er nao) bem @)ihninafiuut , b^nn ^ier leitete er btn (S^or^
gefang ; uun ^ier qing eS in baS ^utel jum ©djlebenborn, tuo er bie groben
beS @. SereinS leitete , \)on ba mürbe in bie $rcbigerfirc^e geftiegen, benu
^ier mar er mo^lbeftaHter Organ ift.
3n feiner $3o^ntntg biiüte fic^ ber Srat)e in einen alten, auSge«
bienten ©dilafrocf , beffen urfprüngli^e f^arbe nic^t me^r ^u ertennen mar.
^a ber SieIbefd)Aftigte and) ein ^{ufifki^inftitut inne ^atte, fo ntngte er
öfters Stande pede über bie ©trage manbem, menn nic^t fein £i)c4terlein
„fiamiefe" i^n Dertreten fonnte. ^iiie nid)t empfe^lenSmert^e ©emo^n^eit
an i^in mar, bai er fic^ fe^r §jiufig traute, felbft an IPi5rpert^eiIen . bie
max natürlich finb, aber nic6t genannt fein moden. 92ac^ bergleid^en
^aiite^perimenten entftanb aQenmt grofje &eiter!eit, wmn er im ©. Vereine
in bcn ?5roben , nac^ einer foldjen „SRaflage" anSrief : „^Jieine 3)amen,
mir iDuIIen anfangen l"
9(uc^ bie 9(efpirationSürgane fd)ienen nici^t in Orbnung ^u fein, benu
bie an^altenben Serfc^Ieimungen belftftigten t^u faft fortm^l^renb , fo ba^
fein 3Wimb continuirlidi iu Sejuegung mar, unter lautem „^uit!" a)ie
bbfen ©eminarifteu macf)ten bieS untlaffifc^e „$uit" nid)t feiten nad), maS
ben gefoppten guten 9Utmeifter nic^t eben angenehm fein mochte , benn er
ftiefelte bann ben Saufen entlang, mieber^olt fragenb: „^er ^at ^ier
„{)uir ober „IBuir gemacht?" ^it bem ^oc^beutfchen fianb ber ölte
^rr fortmä^renb auf gefpanntem gruge. SefonberS bie Umlaute unb
2)ip^tonge moüten i^n nic^t pariren. ^enn er j^. S. ben fe^r ungemö^n«
lid)en 9?amen „SßtnUtt" aufrief, fo gefd^a^ eS gemi)^nlic^ in biefer 93etfe:
„aWellcr, SRiüer, gWüüer ober aucft SÖluOer."
(Sr fonnte auc^ biSmeüen ettnaS mi^ig fein. Einmal mürbe int
©eminore beS JEi5nigS (§(eburtstag_6öd[)ft feierlich begangen. 3it biefein
^mecfe ^atte ©eminarbir. t:^. aUe'ul'^ittel aufgeboten: ^ebe, ®efang, ^ecla«
matiou unb ^nftrumentalmurtf. ^üeS, maS 5Ee^leu, ?^nger unb gri'iB^
hatte, mugte finö^nr gcificn, claoieren unb orgeln. Semt^ftmable manbte
fidi ber ©cminarc^ef x^. fc^er^^enb ^\t (3. mit ben ^Borten: „©e^en ©te
fierr 9)?uftfbireftor , maS ic^ mbglici) ntacib^n fann ! 3)aS gan^e ©eminar
^abt ic^ in 9Rufif gefegt!" SRafch ertuieberte unfer 9Kuftfmeifter : „3)aS
ift nocl^ gar nichts, ^err IDireftor; Sater ^ai^bn ^at ober bie gan^e
„©cftopfung" in ^Inpf gcfcftt!"
— 81
&. ^atte ^imitc^ft Xfteoloaie abfoluivt; er \mv ßleid) bod erfte SKol
otif bet 5!aiijcl »^fiitnen" ßeblieDeu, ^Ui&j aubetii audf) nic^t untü^tigen
£euteu , ivie ^, ^. bet fromme @knert. Snfoljie befjeu ^atte er bie ®i>tted«
gelQ^il^eit an ben 9?aoel (^e^fingt uub fid) berienigeu S^unft erqebeit, ber —
lim mit fiitt^r ju |pred)eu — und) ber Xöcplogie ber nSd^Hc „ßocum*
oebübrt, ber aKufif. hierin Jünreii" feine gii^i-er ber in (£. Icbenbe legte
S^adjianer, £Drgehneifter 5!ittei unb beffen gefeierter 8(t)ii(er ^. ®.
gifc^er, ber groge deiner beS (Sl^oraluorfpleld. 9(ud biefer berühmten
€raaniftenf(4u(e flingen befanntürf) ^eruor: 6^ SRincf in 3)nnnftobt,
99öl^ner 2C. gm itloDierfpiei unteiTi(t)tete i^n 3. 9?. ^nmmel in Weimar,
ber au(^ ben veremigten $rofef{or 9(. 05. 9{itter ^inn @d)iUer ^atte. &.
fpro^aber nic^toeni Don feinen Witfcbnlem, nnb menner|ei» t^at, fo toorer
liiert weniger ol» gnt onf fit gn fpredjen. tJ^it bem $rof. Dr. Töpfer in
ISkimar ftanb bie eifnrter Orgoniftenfdjnle in^gefornrnt auf — ^ofton.
4^. UnteiTicbt im ^enernlbob nnb im Orgelfpiel loar ein fe^r grünbUdjer'
unb ftreng met^obifd)er , ftetia fortfd)veitenb. 9(ae Qkfe^ nnb Siegeln
ivurbeit nn S3eifpieten entmidelt unb an oielen anbem ^eifpielen bi<& ^nr
tooarommenen 6i(t)ev^eit entioicfelt. &. Qkneralbag^ nnb Orgelf^jule fpielten
}u i^rer 3^^^ ci"^ )^i<^^ umoid)tige SRoHe. @r felbft \mx ein guter OrgeU
fpieler, ber namentlich im Snipro^^iftren etioad lod ^otte. find^ bie f4)iKi(i)eren
©linier tonnten , toenn fie modten , ettoad lernen. $Benn @iner ober ber
9(nbere gar nic^td begreifen modte, fo fagte er: „^onunen mal auf ein
fletned lOorf!" 3m Ovgeifpiel lieg er nur anS feiner Orgelfcf)nIe uub and
Eifd)erd fBerten fpielen. ' Xroj» feiner peinlidien Strenge luar er, namentlid)
:i 9(bgangdpriifnngen , ben @d)n)a(t)en im ä)>{nfifgeifte , ein milber 9tic^ter.
^Id einmal ber alte loürbige $ropft ;^errenner auS ^agbebnrg, ber
Sc^ulratb @)raffnnber zc. ber ^anpipriifnng beimof)nten unb einer ber
aQtrfc4iuäd)ften DroelfdilSger auf Der OrgeUSöanf mit Sittern unb ^a^tn
laft, fogte ba« ?(ngftfinb leife : „«d», ^en: aWnfifbireftor, laffen ©ie nudi :
„9rd» bleib' mit beiner QJnabe!" fpielen." ® bemerfte ebenfo leife, in bem
(£()oralbud)e blilttenib: ,,^abe idi allein i^n beftimmen!" ^ann fagte er
laut nnb im ftiengen Xone: ,,@pielen 8ie: „9(cö bleib mit bemer ©nobe!"
Vinh fte^e ba ! — ber ^Ibilnrientifte fpielte gan^^ leiblid) unb tarn glüdlic^
burd). (Sin meniger fd)iua(4ed Snbioibinm ^atte ben 6()oral: ,,^ir, bir
Se^ooa miß id) fingen" oorgetragen. ^er geftvenge $>err ®d)nlrat(j fragte :
^3n n)eld)er 3:Pnart muröe ber Ö^oral gefpicü?" ®. fagte: „3" ^=bur!
Sd)n(ratt): 5!ann ber 9lbitunent biefen (Sboral and) nnc^ ^sbur
tranSponiren ? ®: „S^wobl, hai mnfj er fönnen!" 3« bem 9lbge^enben
fagte er befe^Ienb: ,,?ran^poniren (Sie ben d^oral na^ £)«bur! üti\t
fiüfterte er ^\ ^Verblüfften in bie O^renpforten: ,,@pielen @te i^u toieber
Qud (S*\>\ix !" ^Ibituiient t^itt mie i^m fein Waeftro riet^, unb von ben
f4ulrtit^li(^en Sippen ertönte ein befriebigenbed: „Q^nW"
i>ai &, ein gemanbter Weifter ber freien f^antafie ivar, mürbe beititd
beinerft. ^inft befnc^te i>a& ©eminar ber SBeigenfelfer beriibmte ©etninar»
leerer iRuftfbir. @rnft i£» entfiel, ber 99eb. ber entfd)Iafenen (Snterpe.
9(uf ^nnfc^ XM^o'^ improuiftrte &. auf feiner Orgel oor einem gelabenen
^nblünm. .^entf(6el bat um ^nrd^fii^nmg' bed altfirc^lic^en Sborald:
^ftomm lediger @eift, ^eiTe ® Ott!" Obgleid) Qi). nod) tief niebergfbeugt
toax uon bem ^erhifte feiner Gattin, bie oor einigen Xa^m i^re le^te
9}u^ gefiniben ()atte, fo l&fete er feine ^(ufgabe bod^ fo meifter^aft, bag
ibm ber ^ei^enfelfer @^aft bie ^Öd)fte ?lnerfennnng ^ollte.
& mirb im 9)2Qnufcripte bemerfte, bab feiner ber Organiften in ber
fraglichen ©tobt eine einträgliche, ibren ^ann näifrenbe ©tede beft^t.
^a^renb in neuerer 3^it W^ ^^e $3eamtenfteIIen beffer botirt merbeit,
vergibt man Bfterd bie annen (Santoren unb Organiften. fBtr bnben ed
erlebt, ba^ j^üfter pecnniAr beffer gefreut toaren M ber Crganift, ber
etmad Xii^tiged gelernt unb groge Opfer gebrad)t batte, mft^renb ber
ifirc^ner ein fimpler ^anbioerfer gemefcn mar. 9(nd) unfer ®. bntte tro^
feiner mancherlei Remtern unb tro( fetner ißvivatftnnben nur tiw färglic^ed
9iudtonnnen.*) —
3u ber 9Ritte bed uori()en S^^^i^^^unbertd toirften an ber Marien»
fivd)e in ^ii^Ibaufen (in X^ürmgen) ber tüd)tige Organift Sergntann unb
ber mit getoaltiger Stimme begabte J^antor ^uSfat. fie^terer batte mit
feinen (St^orfc^nleni feinen ©taub nid)t auf bent Orgelcbore , fonbern gegen«
über auf einer (Smpore, smifd)en ben b(>^en Pfeilern bed 6^or$. 9?nn fam
ti vor, \>a% 9. jn einer ^elobie präinbirte, bie ^udfat nicbt für bie
(geeignete ^ielt. mad) ©cblng bed SBorfpield ftimmt Se^terer eine anbere
9{efobie an unb feine Pannen ober ^ünnlein unterftn^ten i^n fräftigltc^.
^r Organift be^arrt jebod) anf feiner ^tnftdjt nnb jie^t t>a^ volle Seil
4im Xt)eil ber (S^emeinbe bält ed mit bem Organiften, ber anbere mit bem
^emi (^ntor, unb ei& entmicfelt fid) eine fi)nnlid^e (S^oralfdilacbt, in melc^er
iebod) ber ftentorftimmigen „©{inger vor bem ^emt" — ©ieger geblieben
fein fofl. %tx bortige S^olf^mi^ oicbtete auf ben „^elbencantor" bie Sorte :
Senn er anftimmt in ©t. ^^arie,
©0 ()ört man'd in ©t. 951afti!
diu e§renmertl)er 93(ilgeinfpeftor ober (Salcant, auf
beutfc^: IBftIgetreter, ober mie ed an manchen fianborten ^eig:
»alfeutrcter.
(Sin fol<6er Wuftermenfc^ mor ber alte ^. in ^., benn er verftanb
feinen ^ienft ond bent Sunbamente. Sie ein grAlfe fd)mQng er fic^ leid)t
«iiipor, aber mie aus %lei gegoffen, fanf er anf bie 4 5BaIfen uieber.
^laftifd) \iob er btw gfnfi, ba^ ber S3alg nic^t burd) ©töne erfd)üttert mürbe
unb ber Xon ind ©c^manfen fam. ©obalb ba^ ^triebe einnml
auf^ufenf^en, b. ^. jn fnanen begann, flugd mar buftenbed Oel f^ax ©albnng
ba. SAbi^nb einer $robe ^atte pd) einmal ber alte fpinbelbürre C^^mnafmlbir.
Dr $. aufs Orgelcbor verirrt. Xa fommt ben alten $^(lologud, ber
ineinetmegen ouc^ ein $^ilofop^ud mar, bai &tl\\\u an, {xä^ anci) einmal
*i an Sfrttn foO , tote ba« eciliner Zageblatt mclbete , du (od^rfttater Okifnit^er
iu feiner ^mum 8cfolbung — 19000 Wf. dulaoe erbauen ^ben. ~
als — Sinbnmd)er jn verfnc^en ; (feine ©d)olaren Ratten unter feinen ^Regiment
mobl manchen ©tunn ^n befteben gehabt.) Seid)t fd)mingt er M auf bie
SBalfen, aber ba^ gemic^tige ©ubjeftum feblte, bie halfen moHten pcb vor
ber S)oftormnrbe nid)t eniiebrigen imb behaupteten ft5rrig t^ren $Iaft.
fi(id)elnb ftieg ber ©cbulmonard) \>om ©tttngelcben unb fagte ^\i bem geübten
mobltemperirten Organiftengebilfen : „($r fann boc^ me^r, alS ein @))^nniafiaU
bireftor!" I^eiu Snuber ivenn einer feiner (Kollegen inuner }nm Organiften
UM fagen pflegte: „^ut ^aben mir unfere©ac4e gut gemalt!" „Str?"
rief ber Orgelfd)lAger, „bo^ nur icb allein !" — maS ber 9(epboruS gemaltig
übel uabm unb beim ©piel mitten inne ben Sinb anSge^en lic^, auf bie
Orgeltribüne ftünnte unb triumpbirenb ouSritef: „^me iftS feine iwtnft,
aber binten !" 3)er Organift rief inbignirt : 9{a ba fe(' er fid) bod) einmal
^er !" ^a verfc^manb ber Sinbnmnn unb ftieg grollenb in bie ^dlgefammer.--
©onberbare $affiouen. ^a lebte in Sfr. aucb ein $rof.
Dr %)?oviuS. ^rfelbe mar^ocent ber juriftifcben Siffenfcbaft in @^dttingen.
3n ^ol^t beS befannten ©treiteS mit ^5nig 9(ngnft mürbe er mit btn
veiiaffungStreuen 7 ißrofefforen loeggefegt in Söttingen unb privatiftrte nun
in feiner ^aterftabt. Cgin leibenfc^aftlic^er 9J}ufifentbufiaft, ein ^nner Sadg'S
nnb ^AnbelS, mar er immer babei, mo eS irgenb nrnftfalifcbe Xdne gab. ©on^:
tag« früb 7 llbr erftieg er ben Xb»"" ber Siebfrauenfircbe , ijog oben
feüten grünen S^acf anS unb balf beim i^nitw ber grogen @)lode, bann
ging er in bie ferd)e nnb ^alf ben Salcanten bie Eilige treten. Um 9 ll^r
evfletterte er btn Xbnnn ber Unterfird)e, bnlf and) bi^r ijiuten nnb ^u«
fammenfd)lagen , ging bann ^lun @otteSbienfte , lang bei ber J^ircbeTmiu)1f
feinen fonoren ^aB unb calfantirte bann getreulieb mit. 92aci^ feniem Gin«
gang in'S ^innnelreicb fanb ntan fein wmi3gen in einem alten ©tiefel
unter bem ©ette. —
(Sine i^Wt originelle Q^rabfcbrift ftnbet ftcb in einer ber j^ird^en
^omS, menn mir uid)t irren, in ber ©t. *9){aria bei $opolo. ^er Q^xcib-
ftein bebecft bie fterblid)en lleberrefte eines iungen WatbematiferS, ^n beffen
@(ebnd)tniB fein %ater, ebenfalls Wat^ematifnS , bie Qjfrabfcbrift, tuie folgt,
abfaßte :
„tiefer ©tein ifi baS (Sentnmi,
feine ^erepbirie mar baS iithm;
in beffen unruhigem iheife beivegte ftcb eüift
^ereble©amnel SRap^ael ^labug be IBur^ina auS $rag.
©ein ^ater, ein 9ieid)Sgeometer, fanb unglücllid)er loeife bie
Onabratnr beS 3ii'relS,
inbem fein ©obn unter biefem vieredigen fieicbenfteine
im 3^9« 16Ö5, am 18. ?lng., 25 Qaftre alt, begraben mürbe."
tiefer inteitffante (S)rabftein gebiert gn ben menigen, bie eine bentfc^e
3nfc^rift enthalten. —
9luS ber guten alten 3eit. ^aS ^öd)fte @k^alt eines ©cbnU
le^rerS belief ftcb in ber ehemaligen 9hicbS)tabt V^emmingen (©d)maben),
noc^ furg vor ber 9iefonnation anf jdbrlid) 4 $funb geller ^n 34 ^retuer,
alfo auf 2 &nlbtn le^reni^er. ^as©d)nlgelb betrng vierteljAbvlid) 15^f.
unb gn SicbtmeB eine SacbSferi^e. Ser 8 ober 14 Xage nacb bem viertel«
iabr baS ©d)ulgelb'nicbt bei^ablt l)atte, bem bnrfte ber Sebrer 9)üd)er ober
fonftige &aht alS $fanb abnehmen. 3"^ Sinter mugten bie ©cbnler
ibrem Seqrer ^olg i^ntragen , baS fte im Salbe fannnelten , unb mer eS
nid)t tbat, nniBte 12 ißiennig @ntfd){ibigung Labien. SemerfenSivert^ ift,
bog bie 9leftomt ber ©cbulen meber fpielen nod) ein öffentliches Sirtf)S^auS
befnc^en bnrften. —
^ie Originale fterben nicbt anS! 9(m 22. ©eptbr. 1890
ftarb in ®rnneberg ber emer. <ö«nptleb«r 3«^- ^»J^^^r *" ber
boitigen Sebrenvelt unter ben 9Zamen „ber 9tlte unter bem S^uftbaum"
befannt. 40 ^at^xt tnig er „elementarlebrerifcbe" Soften , aucb alS ^Jlnftf«
lebrer ftanb er, als !6erf. einer Klavier« nnb $iolinfd)nle in giemlicben
?lnfe^en. 3n feinem gauj^en ^lengern erfcbien ber Sollenbete „originaliter".
©ein ftattliiber Sart reicbte bis ;;nm „93rnftmerfe", fein ^aupt^aar ivaUte
K U SiB^t auf ben SRücten, fo bai er unS an bie altteftamentlicben $ropbeten
lebhaft erinnerte. @r raucbte nie — bort, ^ört, ibr lieben ©cbnlmeifter-
genoffen! — fd)napfte, „bierte" unb „meinte" ancb nicbt! gürcbterli^ gn
benfen! SBietleicbt „ffatete" unb jagte er and) nid)t. ?ln ben vcrfloffenen
pren^ SnltuSminifter Dr v. ^nb ler (ben 9lntor beSfamofen ©tubenten«
liebes: „®rab anS bem SirtbS^anS fomm icb ^eranS", unb ber „Sater"
ber berücbtigten ©tie^ffc^en 9legnlative , bie ber alte nmt^ige Jtampfba^n
Dr ^ieftenoeg fo jrinnnerlidi abfcblacbtete) foH er einmal mörtlicb gefcbrieben
baben: ,r*&err SRmifter, id) bin nocb nie betrnnfen gemefen; tonnm ©ie
baS von pd) fagen?" — juelcfte ganj nnberecbtigte grage btm rütjnen
@lententargeift aOerbingS eine — ^tSciplinanmterfnd)ung gui^ög. Snuber»
lid) genug befaßte ]v^ baS „alte ^auS" mit $olitif , maS befanntermagen
von gemiffer ©eite bi^cbft nngem gefe^en ivirb (mie fann fid) benn aber
aucb eüi nicbt miffenfc^aftlid) gebilbeter ^eifter Der ©cbnle aud) mit ber
üba'auSfd)meren ©taatSfunft befaffen?! hnrribile dirtn!).
1862 foll ber Seuoegene fogar an ©e. ^ajeftiit ^5nig Sil^elm
gefc^rieben f^abtn, bag berfelbe ben Wann von(£ifen, Otto v. SiSmarct
(ben Strogen) entlaffen follte. % ^i5d)terlein fotl biefen ©cbreibebrief ei^en«
ifinb'i^ bem boben Wonardien überreicht ^aben. SaS bie Srolge biefeS
granfigcn ^ufinnenS geivefen ift, miffen mir allerbingS nid)t. ^ber jeben«
fadS ift eine fürd)terlid)e 9?afe ob folcben ©d)ulnieifteibünfelS auS ben ^oben
9{egionen unauSbleiblid) gemefen, mit bem Scmerfen, fid) lieber um baS
^ _ ^ _ (£ mit) ^en J(fated)iSnutS j^u bef ümmeni, — benn bier )lnb bo(ti
einzig xnxb adein bie „ftarfen Surj^eln" unfrer Straft."
9lucb an ©r. apofloIifcb=nltramontane ($mineni(, bie SReppener un^
fcbA6^<)^ ¥^1^1«^ ^f.- !>• Sinbtborft, fod ber pabagogifcbe @»oliatb einen
©d)ttibebrief verbrod)en ^aben, über beffen ^ni^alt mir leiber feine ßunbe
baben. ^in ^abxt 1886 fod et ein it^nltd)eS Unterfangen an ben beutfd)en
82
8lei^«tü(j riSfirt ^abcii, inbcm er bicfen cvfudfttc, ©e. SRajeftftt Äaifcr©il*
beim au bitten, ®e. föitt^l. ^o^eit bett Jh'onprii^en gr r i e b v. ® t i ^ e 1 itt ,
Uimfeni gvi^") jjiim 3Ritrege«ten oniuite^nicn."
¥^
9lott)cii«
SDer in biefen ©ISttent öfter« rn^in(id)ft flcnoiuite Orflelboumctfter
ßerni, Äopp in ©tQbtbiirfler in 3:6ririnc|en ftot bic Orflelreporotnr in
©(^ivetftebt b. ISeiumr mit ne)Uüt)nter VlnS^^ei^nung nollenbet.
(gßlingcn, 1. ©cpt. 3)cr euanflclifcbc Äirt^enflcfonoücrein flu*
SHtiitteuiberg, luetc^er befanntficb in ben legten Zaatn in €o(iu feine ^aiipu
t>erfar.imUuig abhielt, ^at n. a. oucb nnferen Mitbürger ben nibmlicqrt be«
fannten Oroei^^ivtnofen tmb firc^Uc^en Xonbic^ter ^erm $rofef{or
gfint ^nm 'äl^renmitglieb ernannt.
Horribile dictn! (Stiuai^ 92ene« nnter ber Sonne
tbcilen luir imfern Dieflieben öcfeni nndjftcöenb mit: 3n ©mcemUe bei
^icenned in gnbiana (^Imerifo) ^aben fid) bie äüei-en ^enieinbeuiitglieber
and bei alten ^rcbe guri'Kfgebalten nnb b<iben einen nenen Xeuipel gebaut,
weil fie ber „^nftrumente Königin", bie Orgel — als ein nnfir(tirid)e«
Snftrnment — beim @}i>tte9bienft nidjt gebrau(f)t baben luoden. ^(ud) in
Alleirbany City barf bie Orgel nicbt mebr beim ©DiteSbienfte gefpielt
werben, g-ür biejc fonbcrbaren Äänje*) b^t ber große 3o^. ®ottfrieb
Don ©erber umfonft gefc^riebcn: „3)ie Orgel, — hai erftannnngdiuürs
bioe Snftmment — fie bie alle ©j^radjen rebct, bie mit ber fiifeen ßorf«
ftimme ber fiiebbaberinnen bie Siebe Q)otte8 in bn§ ^orcbenbe O^r ber
9(nbadjt bonrtit, nnb fein S(t)rerfen in ba§ O^r ber Xl)rannen brüllt — Re
bie ttollftänbige $ofaune bed 5}obe§ Q)otte«, feiner fdjallenbeu $3unber nnb
i^rer eigenen SWajcftJlt, ber (Sioigfcit wiirbig."
it'aürube, 12. (September 1891. ^ie ^irma$). SBoit&@ö6ne
in ^nrlad) t^at in ii)rer mögen 91nfftellnngd^alle ^. 3^- ^"^^ pracbtoolle
Orgel für eine neue fatb. 5Fird)e in 3)knina ($^itippiuen ^ufeln) gur ^t^
ftcbtigung für 3"ici*effenten auggefteüt. 3)er ©ebnnfe^^rofpefi ift in fpa*
nifcbem Sefdiutac! gehalten nnb tbeilweife mit (^mülben verfemen. X)ad
2Berf ^at 16 ^{egifter nnb ift nad) beut neuen patentierten pneumatif(ben
©nftem ber ginna gebaut. — - (Sine aubere Orgel für ©t. 3"Ö^^rt— ©aar«
brücfen mit 40 9iegifteru ift iui ^m begriffen. 3" ^Irbeit finb auf^erbem
eine Orgel für bie ntnt ei>. Jtird)e ^n ©d)opfbeim mit 30 9^egifteni, für
(^pingen mit 24 SRegiftern nnb gfe^rbad)— ^innafend (.^fai^) mit 18
9}egiftern.
— «m 31. JJnli, SSonniltag« ^alb 9 Xl^r, mürbe in ber S3ai)rens
t^er fatbolifdjen $farrfircbe eine oon bein geiftlid)en 92at^ l^or^enboi-fer
celebrirte So^reÄmejfe für ben oerflorbenen Sanonifer ?lbb6 ür SrauiSifjt
abae^olten. Uin 11 U^r gelangten fobann mehrere d^mpofitionen bed
baqingefcbiebenen ^eifterS nnter ber Leitung feine« ©d)nler« 91nguft ®'6l^
lericq /ju oorijüglidjer ^upftrung u.jm.: $falml21, V. I (^3"^* ^irt^c").
®emifd)ter (^^or mit Orgel, 2 Xrontpeten, 2 $ofamten nnb $aufen, ^falm
129, 9llt«©olo unb Orgel. 1. V^i^i antem ab^aerere, 2. fiibera me, 5fird)en«
gefftnge für SWftnnertbor nnb Orgel, ©pofali^io, („^ie Xrannng SRariae",
nad} beut gleid)namigen @kmftlbe SRapbaer«) für Orgel, 9[lt?©olo nnb grtanen::
d^or. 1. S)er X)u uon bem ©immel bift!, 2. Unb fprid)!, ©oloeSieber
(Soriton) mit Orgel unb ©arfe. 3)er 137. ^Jalni. ©opran^Solo, gfraueus
a)or, IBioline, ©arfe unb Orgel. — SKitioirfenbe waren : grl. 3» u I b e r
au« Utredjt (©opran), grau @d)mibt«?lllijttr an« mimberg (?llt),
rron ^irt^ an«9ta(ben (9llt), £>err ibnpeben au« ^annoDer (Sauton).
)err $rofeffor Jl r a m e r a\i^ 9imfteroam (Violine), htxx $ o f f e nnb
irr £ i) t ^ e r au« SBcrIin (Warfen), ^eiT ^ ö ^ m e unb ^en* © t e i n m e ^ e
du« ftarl«rube (Xrompeten), ©err ©empf nnb ^\x ©öwig au« £^al«ni^e
($ofaunen}; ^eiT Sutter au« f)annooer (Raufen], i^err L)r ©tabe
au« fieipi^ig (Orgel), tarnen unb ©erren be« gfe(tfpieId)ore« nnb ^an-
reut^er äbor«$erein. 3)er ©efammteinbrud ber SSortröge war tin gro^»
artiger unb nberwfiltigenber, fftnnntlicbe (S^öre unb ©oli famen burd)
feinunnige 9luffaffung unb garte ©(battinmg gu ooller Geltung. (Sine große
SBirfung , mad)te u. 9(. bie präd)tige ^ieberoabe be« 137. $falme«, für
beffen Sopranfolo iJrrAuletn SRulber große 91nerfennung gebührt.
^o«bad) in ^aben, 6. 9[ug. 2)ie ^iefige ^irdiengenteinbe-
IBerfammlung genebmigte in fester ©i^nng bie 9(nfd)afftntg einer nenen
Orgel für bie euangel. ©tabtfircbe ^ier unb ^at bemgemüß mit bem rü^ni::
li(bft betannt geworbenen Orgelbaumeifter (S. J(. ©teinmai)er in Oet«
tingeu ($ai)em), einen Vertrag abgefdjloffen. ^a« neue $Berf wirb
27 iRegifter (flingenbe ©timmen), mit <e>d)wellfaften betommen nnb 9600 M
*j Cb t» m bec tfytt au^ f o ( (^ e wirflid^ geben muft . ift bo<!0 fe^r fraglich.
Dr. ^nd ®i:.
9{a, bieten ©tngfang ber „(Sknitemen" m^t i^ toaJfHiäi nic^t ^bcen ! SBerben fie
nod^ nte^r \ol^ — bete^ren ? or. ^tefete.
foften. Q^lei^Aeitig würbe ber (Sinric^tung itiner fiuft^eii^ung, bie etwa auf
4000 M ,)u fte^n tommt, bie (S^ene^migung erteilt. SegentoArtig werben
umfaffenbe ^Reparaturen in genannter 5tird)e uorgenonunen, weltqe eineit'
l^oftenaufuMinb uon ettua 300000 M t^erurfac^en.
O b e r n b r f am ^tdax (fBürttemberg), 21. 9luguft 2)ie Steftau«^
ration be« 3")i€nt unferer ©tabtpfarrfircbe ift nunmehr gum 91bf(bluß ge«
brad}t worben. ifta^bem im Sauf ber letzten ^a^vt ber gange 3nnenraum
be« ©otted^aufe« eine neue 9)emalung unb bie gefanunte 9(n«ftattung be«^
felben eine ftilgerecbte Snieuerung erhalten §atte, erfolgte a(« lebte 9(rbeit
in biefen Xagen bie 9(uffteIIung einer neuen Orgel burd^ ben aufftrebenbeir
Orgelbaumeifter ©pKt^ in (Snnetad), beffen fSerf aHt^emein al« fe^r
gut begeicbnet wirb, ^ie Soften würben ie ^Alftig burd) bit ©tabtgenteinbe
unb burd) freiwillige 93eiträge aufgebrad|t. Um bie 9efd)aQmig be« ^n^^
fkument« 6at ftd) gang betonber« uerbient genmd)t ©tabtprarrer IBrins:
ginger, mn feinergeit and) bie energifd)e ^eiterfü^ruug ber übrigen
9leftauration«arbeiten beri?ir(öe gu bmhn war. ®eftem erfolgte bie feier»
li(be Sinwei^ung ber Orgel inib im 9Infcbluß baran ein ßird)enfongert. gu-
bem fi(b eine große 3>i6i>rerntenge an^ nab unb fem eingefunben ^atte.
^n angenehmer $lbwe4«lung tarnen ^ompofitionen oon Xf)itit, $effe,
Uleftrina, ^enbel«fo^n, Ortwein, lBa<b gum Vortrag. 2)ie
>(bul!inber fangen ba« iimige Sieb: ^O $)aupt voll älut unb SBunben*^
unb „kaufet bem ^ixn" nacb bem ^fangbud). ^a« „Üe Tenm" fcbloß
bie Seier. 9ln biefe fdjloß fitb eine gefellige Unterbaltung im „©d^waneu"^
wo ber Ü^ird^enc^or einige Sieber gumSBei'ten gab. ^ie Orgel toftete 6200 .ür.
A 3»ergentl)eim (Württemberg), 16.«uguft. Seljrer SÄüftU
bal}er m^ ©tuttgait gab geftern 9?ad}m(ttag in ber ©d^loßfird)e ein
Orgelfongeit 5S)er Organift geigte fid) in beut 10 9hunmern lunfafjenben
Programm al« ^eifter auf feinem ^nftntmente. (Sr bewie« bie« fomobl
binfubtiicb ber feingewci^Iten 9legiftriennig, al« aud) betreff« ber ftaunen«^
unb bewunbern«wertbeu tecbnifdjen f^rtigreit unb Q^ewanbt^eit beim ©piele.
S)te ga^Ireid)en Qntjöxtx waren benn aud) in ^obem®rabe befriebigt. 3)a«
SReinertrfigniß fließt in bie IPaffen ber Se^rer=Unterftü^ung«oereüie beiber
^onfefftonen.
SDer befannte fc^wei^erifc^e Orgelbauer JS u b n in 9ß{l n n e b o r f
b. Rüric^, Erbauer ber großen S^ei-fe in Q^roßmünfter unb (Jfrauenmüufier
in 3iin(^, lieferte in ber lebten 3^^^ <(ußer einem 40 ftinnnigen Orgelioerfe
für bie ©t. ^abeleine ^ircqe gu Q^enf, noc^ etne 9lei§e Don Orgeln naäi
bem füblid)en f^r an freicb, bie fiimmtlic^ größten ^eif ad gefunben ^aben.—
^or j^urgem §at nun ^eiT j( u ^ n ba« äet)lef cbe 9fci}brenpnen::'
m a t i f s $ a t e n t für bie ©d)beig unb f^^ronfreid^ enuorben unb gebenft
^en* j^u^n in allemAc^fier 3cil ^i"^ Serfu4«orgel in feinem ^Itelierauf«
gufteßen, um t^on einer ^nga^l f^a^ntftnnem bie ^ortbeile ber 9lö§ren^
pneumatif greifen gu laffen. ,$u^n'« gelunaenfte« Werf fte^t befanntlid) in
ber 3c§^nni«'Jtird)e gu ©c^aff^aufen, (54 rlingenbe ©tinnnen).
^on nnferem bodiuerbienten Mitarbeiter Sari ©tein^fiufer Muftf^
bireftor, Organift uno Se^rer in 9)^ü^I^aufen in X^üiingen, begen wir in^
yix. 8 b. Ur. bereit« rü^mli(^ft erwclbnten, ift eine febr inteitffante gfeft-
fc^rift: 3ur gfeier be« öOjä^ri S^efteben« ber 92ittelf(bule für ^aben üi
ber alten dleicb«- unb ^Jluftfftabt, erf^ienen. ^ie febr forofliltig oerfaßte
©(^rift ift nicbt nur in cultur^iftorifcber nnb pJlbogogqc^er $infi(bt
wid)tig, ba fie in le^terer SBejie^ung eüie wert^uoHere vteipe oon compo«
nirten nnb arrangirten (iebenrall« oon beut würbigen Veteranen © t e i n «
bcinfer, beffen !Bilb unb 95iograp^ie wir uiellei(bt in uK^fter 3^it un^
ferem blatte einverleiben werben) fc^önen S^ftgefangen barbietet, bie bei
(i^nlic^en greiern fel)r gwedmSßig uerwenbet werben rönnen. —
^en bebeutenben Umbau ber Orgel in ber 3)völf-9(poftel!ir(be gu
(Solu a. fRf^. ift bem beri'ibmten ©cbwei^er ^elfter griebr. (S^oll m
Sugem für ca. 20000 M übertragen woroen.
äSrieftoed^fel.
•
^rr 5?. in S: %!itnn ein i^ünftler burcb eine d^i^ung gförberun((
erfa^il, fo ^at er au4 bie 3^erpfli(bttmg biefe« ®Iatt gu unterftü^en, b. ^.
e« gu balten refp. gu abonniren. (£« geugt t}Dn großem ®goi«n]u« tin fölatt
nur für feine Sto^dt m benu^en unb bennodft — ein $aar a^ar! 9lu«gabeit
bafür gu freuen, ^cq büt an mehreren ^l^lttem S^^itarbeiter unb benno<fy
t^erfe^le ic^ nicbt biefe 3cilungen gu galten, b. ^. gu btui^kn. — ^ercn
(Kantor j^. in Ö: @ine red)t wirtung«uolle ^ircbenmuftt für gem. (£bor
unb fleinere« Orcbefter (ober Orgel) ift bie berühmte ^^mne : „^or bir,
(Swiger, tritt unfer S^or gufanmien", (neu bearb. unb orc^eftrirt), Seipgig,.
bei St'wtntx ($art. 2 Ji u., ©t. 3 ^ u ). ©ie werben bantit i^re gfteube
erleben unb d^re einlegen.
bnrc^
SSmüU unb S3a(gf$af[ebet
}u ^a6eii bei liOllls ll5hlll §5llll.
3m ^erläge Don Dito ConrAd in Erfurt ift erfc^ienen mü>
Sucb^anblungen gu begießen:
Sl(t«maitb unb ftin ®c^tcffaL
(Sin $^antafteftü(I \ion 3cmanb.
2)eclamatorif(ber Vortrag 9?o.l — ^rei« 15 $fg.
(ikgen (Sinfenbang be« betrage« in feriefmarten bireft gu begießen burc^
Otto donrab, (Erfurt, Suc^bnuferei unb Serlag«^anblung.
Sviicfr ^ttlaq niib e$t>f^irion$ Otto (Sonrab, Qvfuvt, ^vo^t ^diotttu^afft ^.
IBertreter für ben 93u(^^anbel: 9lobert Sforberg inSeipgig, ^Mftraße 19.
J
URANIA
\^ti^ ^#f t^^($4i^
löt^th ttti& ^atttiontnmftitel,
fem für itnt|tltaltf(^r C^eorte, htrdiltdir, tn|truhtioe (BJefang- unti QLlaotrr-^ulih.
herausgegeben öon ?3l. xö. Q!l)0tt|Cl)Ul^, ©rofe^etiogl. ©. ^oforganift in äßeimat.
^. 11. 9lc^tunMfi«r$igfler Sa^tgang. 1§91.
$itfefl Slatt ctff^inl in im tr\Un Xageu lOiccttc« Slboniitmcnt bei bei;
icbcn aRonaH, (jfl^rlii^ in 12 9?unmum) imb i|t imi) S^tbltion&bcmlQtrlaßbfr Urania: Otio Soncab in Stfutt,
aüt Sucfi= iinb Otufitalitn^gonbluiiaen, fumic biirc^ ade ^oflitint«, @(f|otKnrtrafie 4, gegen Siitfeiibung uuii suV SO-A ffic btH
v^ne freiBtr^S^ung, füc ^(^ flanjcii 3abrflaRg tJfti^Ji flüiiicn 3af|rgang bei STancosguf'nbuns. — ^cefä bec etntelnen
))[nnuniei:onbo, ju tt^Eeben. — ^i 3eitungdtata[i>g bei Stumtnec 30 Pfennig. ^iiterlionSgebil^cen : bie geft>a[tene
$0(1 ^at bi(|e3 Slatt bie Slumuit): S301. ^etitjeile nur 10 Vfrttnia.
3n^alt: flbomiementStinlabuiig, — du>^ ^Si^iiinci^Kg >"i Sl^eobor AiJmer. — StKt^fel. — S]er erfte Orgtlbaueis unb Oigani|l<ntag In
Cc^iteii^. — S(ud bemSeben eine« gafaiiganiften, ob«: „Ser $ubelmü^ [ed|8unbjttianifaftee@>e6uitS|eft." — 3)ie3iiubcnirgd. — iBttpnd)imgen.—
Vuffil^nmgen. — SerjeiiSnt6 uon Orget "«b ^nnnoniunir^aJtutitQlien 1860. Six^tfegung. — IßennifibteB. — Stotijen. — Sitefnx^lcl. — Stnjeigm.
. QCn bk vm^tUn öötin«, 3Ritrtr6eifer unb 3^tcim5e bct QCtnma.
<nfec ©latt war aud^ in biefem Qa^xe feefliffeii aUeS baS ©ebcutenbc, roaS auf bem ®e*
biete beS DxQelhantS unb Oigelf^ielS, fowU auf anbeten mufifalifc^en ©cbUten etfc^ien,
mitgutVilen, wenigfienS ju erwähnen, fo roeit eS uuB eben miJglii^ war.
3luc^ im neuen ^afft roitb nnS gleiche« ©treben unöetrütft befecicnj mannhaft, roie btBl^er, luet*
ben wit bie ^flt(^ten unb ifted^te unferer ®enoffcn ju uertteten rotffen. 2Segen beS Orgelbauct« unb
Drganiften»Songrcße8 toetbcn ioic immer unb immer roieber cuergifc^ anfto^feu. 3" unferer Se*
f(^ämung fei eS gefagt: Oefterreii^ ift un8 in tiefer ©ejie^ung über refp. jubor-
gelommen! 2luc^ bie Sliebcrlanbe ^aben eine Otganifleubereimgung.
Unfern geehrten SKitarbeitern fagen mir freunblid^cn S)anf für i^rc felbfHofc Unterflü^ung unb
bitten um fetneteS SSo^ItooSen. d^nen, fomie unfern bie&teben Sefern entbieten wir bie l^erslit^flen
SReujol^rggrflße. — Um Störungen ju öetmciben unb nm bem SBcrIeger bie (Syjjebition nam^iaft ju et*
leit^tetn, bitten Wir freunbtic^ft, baS SIbonnement auf unfer iBlatt, jum fo biUi^tu greife bon 2 -A 60 «^
«cc^tseitig vor bem 1. 3<"<i*at t$9!V,
unb ni^t erft f^jütcr, toieöetc^t, wie eS fc^on torgelommen, gu Öfter n ju bepeüen.
_, Mt ISeöaktiim unb V«rlagsl|aHjilm«i.
3iic ®tittnenin0 an ^eobvt t^tnet.
(Q(e6 23. iStpüt. 1791, gtfl. flitS Sahdanb am 26. ttug. 1813.)
G^riftNö nnk Mc Sanarftettti.
rieiie *UMi, i. ®o fptflift bet ^err ju l^t mit «nptn SBovIui :
"9 "" «tOTTOi : ^1 gm neuer (Blanben mirb tn8 Sebeit treten;
JSeib, lag ntii^ bellten flriig Dou Saffer Itercit
gl) riet er (anft ju einer na^en grauen.
lagft bu Ornntbling mir Dcrtrouen?
in man ben fierni »ttef ""
4., »Vi» ntdil mit un« Dtrte^rtn,
nif iBtrgtS ^S^'n StltHre bauen."
ti m bte 9Ia4t btr S3lter fid) in fllai^it;
btS 4»eTTtn Senüjtl pe^t oKei
®ott ifl ein ^i|t , unb uei; ju
ber ber i^n an im @cirf unb ii
(X^eob. ffaintt.)
84 —
mäthut*
Oft bin iäi ber 9)}enf4^eit. emj^igeft $3tffen,
ber ®ro6e gibt ft(4 mit mir miv ab ;
mi4 iu erj^euneit ftitb 93iele befliffcn,
loer mi(4 ^at, fommt on ben ^ettelftab.
fBer au mid) beuft , 6at SSieIed oerbrod^en,
attd) ber Stodtaube ^öiie mid) ge^'n,
ber @tumme felbft ^Qt mic^ aiiiSgefpro^en,
imb ber Slinbe ^at mi4 gaii^ beutli^ flefe^n.
Wlan erhält mic^ gratis unb o^ne ®elb,
id) bin ber Urftoff ber ganjen ®e(t. —
(2^. Äörner.)
S)et erfle jOrgdBauer* ititb iOtgatttfletttag
in jOcflettrid^*
SR Otto: <}t. SBann lommen toir in 3)eutf(^Ianb fo toeit?
$. 9((^ baju toar es fc^on lange d<it i
3n SQSien fanb @nbe Sluguft im »JcftföalQ beg alabemifd^en
®^mnafiumö ber crftc öfterrciAtfc^c Drgantftcn* unb
Drgclbauertag ftatt. SRit SJeqt brachten bic ©taatö* unb
fogar bic ftäbtifc^cn SBcprbcn ber aSereinigung leb^afte^ Sntereffe
entgegen.
3)er Äa|)eameifter be^ ©tepl^angbom^ , 5ßrof. ®otifr.
^rc^er, übemal^m ba^ (Sf)renprä[ü)ium ; $rof. Dr. J?örfter
auÄ ^4?rag würbe jum SSorfi^enben ertoä^lt; ^rof. 3o[epb
" ' i
embaur au§ Snn^brucf jum SSicepräfibenten, ingleidben ^ro
i b i au§ 3"^i"^- ®d^riftfüt)rer : ^oforg. S i b I (SBien), SR a ^ e r ^^
ofer QUA Suner^borf.
3ur (Erörterung lamen folgatbe fünfte: 1) SBelAer SSor^
ang ift mit SRüctfid^t auf bie SSerorbnung be« 5DWnifterium^
iir eultu« unb Unterrid^t ö. 25. Suli 1890 bejüali^ ©nfü^rung
er mufifalif^en SRormalftimmung bei ben in Den Äird^en be*
ftelienben Orgeln ju empfehlen? 2) SBelc^e Srftnbungen unb
feerbefferunaen ber legten 3al)re im Orgelbau fino bei vttn^ unb
Umbauten Der Äird&enor^eln befonber^ ju berüdfid^tigen ? 3)
©oHten bie Orgelbauer ntd^t aefe^Iic^ gelialten tocrDen bte ^ebak
ilamaturen nad) ber SRormalbreite ju conjtruiren? 4) 3ft bie
^uffteüung ber eleftropneumatifd^en Orgeln in ben Äird^en ratl^*
fam unb nac^ toeldjen ®runbfä^en f oll babei üerf al^ren »erben ?
5) 3Bare e^ nic^t ttJÜnfd^engtoert^ unb tljunlid^, eine ©tatiftif
fämmüic^er in ben Äird^en entlialtenen Orgetoerfe ju öerfafkn? —
(Sine längere 2)ebatte entfjKinn fid^ über bie ®reite ber Älatoia^
turen.
®er SSerfammlung tüo^nten 132 Organiften unb 27 Or*
gelbauer bei.
2)ie I. f. ^Regierung foU erfu^t toerben einen Orgelbau^
SReöifor ju befterfen, tüeld^er baS gefammte Orgeln^efen be^
©taateg ju regeln unb ju übertüad)en l^abe.
Stuf bie §rage : ©oll ber Orgelbauer ba8 ^d)al nad^ einer
JRormalbreite lierftellen? tourbe befd^loffen, bafe bad auf ben
2Red|elnercongre6 angenommene SRormalmafe, bei 27 2^aften,
97 V« 6tm. fätjufteaen fei
S)ie aufgeleimten Steile ber Obertaften foUen 53 mm.,
jene ber Untertaften 25 mm. betragen.
3!)ie (Sntfemung t)om gujjboben, auf bem bad ^ebol rul^t,
big jum (£lat)iaturbrett be^ 1. 9Ran. Ujirb mit 80 Stm. beftimmt
unb bag mittlere c. be§ ^afö mufe genau in fenfred^ter fiinie
unter bem C. beg erften aRanuatö ju liegen fbmmen.
^fir Iatl|olifd^e Äird^en ift ein $ebal mit 27 Xaften au^*
reid^eno.
SReue Orgeln muffen auf bem JRormal A. 870 einfädle
©d^toingungen baben. Sleltere Orgeln foUen bei größeren Um^^
bauten nadf biefer ©timmung abpeänbert toerben.**)
S)ie SSerfammlung fprad^ ftd^ bei ber SBinblabenfrage
ju gut^ten berStegelfabe aud unb toa^ bamit jufammenMngt
SeAÜglic^ ber SSinberjeugung fprad^ man fid^ für
bo<)pelfaltige SRagajinbälge au«.
©^n^elln^erle fim> unter Umftänben lool^t ju empfel^len,
bod^ finb an)ut)iele fc^n^ac^e ©timmen ju t)ermetben.
*) um bttnCt biefc etdte au «rtna , toäfycab voA tef )»ciifttf(fie 9Raa% )U toeit
eif<^tit. Sxa fMttt fSt bic ftasis ift na<9 URfmm tmtteffcn foi QalKnt flctroffcn looibcn. Rcb.
**) !Dicfe ecftintmunfi ift au4 neucrbin^ im ttroNKtSogt^um €ki4fcn«tBeiinars
4Eifcna4 ma^cbtnb gctoeftn. Rcb.
3)ie eleltro^pneumatifd^en Orgeln Wunen in ber
3ufunft eine große SRoHe fpielen, bod^ ift bie (äegentoart no^
nid)t bobin aelangt , um bie bi^l^eriqen ©^fteme aufzugeben*)
Slue 9ceu^ unb Umbauten fotfen burc^ ftaatlicQ angcfteUte
SHeüiforen ge<)rüft tt)crben, nid^t nur nac^ ber gertigfteuung,
fonbem auä) bejüglid^ bed ^ttourfeS toor (^enetjmigung bed^
felben.
©d^liefelid^ njurbe. no^ fel|r jUjedEentfpred^enb eine SJer^
tretung be« Orgelbauer* unb OrganiftentageS in
folgenben ^erfonen getoälilt:
aSorfi^enber : ^re^er^SBien, Orgonift SJöl^m^aBien,
Org.©i4l.Daf.,Orgelbauer:ÄauffmanmSBien,©trommerbaf.
Sefid^tigt tourben no^ bie aro|e neue Orgel im ©tepl|an«=
bome t). SBalcter & (Som^. uno eme Heinere Orgel toon @e*
brüber 9?ieger in SÖgemborf. Diefe« Snftrument fpielteOrg.
SBibl , bie große führte ÄammertjirtuoÄ fi a o o r t)or. —
3n bem mit biefer SSerfammlung berbunbenen 3. Snftruf*
tionScurfug für ©^orbirigenten , Organiften unb ©efangle^rer
lamen folgenoe fünfte jur (Srlebigung:
1) üRetl^obe bed ©efangunterridbtS,
2) SRetbobe be« Älaöierunterrid^tg,
3) meti b. SSiolinfpietö,
4) SRet^obe ber §armonieleI)re,
o) Ueber ba« 2)irigiren,
6) ©efdbidbte unb fiitteratur ber Sird^enmufit
7) ©efd^i^te be« Oratorium«,
8) ba« ÄirAenlieb,
9) etioraae^rc,
10) Siturgie,
11) Äirri^enmufifrepertoir,
12) Orgelfpiel.
©0 l|ätte man benn in Oefterreidö glfidHid^ errcid^t, tt)a«
ber 3ieb. feit meftr al« 20 Satiren unabläffia erftrebt l)at:
einen beutfd^en Orgelbauer^: unb Organiftentag,
leiber t)ergebli^!
aSir gratuliren ben betreffenben Ferren aufrid^tigft ju il^ren
naml^aften unb nü^licben Erfolgen. STOan fiebt ^ierau«, n)ie
fruchtbar eine fol^e Sereinigung bei einem ©ongrefe werben
!ann.
3nbem toir bem Oefterreid^'f^en Organiftentag ein brüber*
lid^e« Sltt^eil ! jurufen, fügen n)ir un« in Die traurige S^atfad^e,
fo ettoag m bem geeinigten 2)eutfd^lanb — toenigftenS in biefem
3al|r]^unbert — md^t ju erleben! —
-»«^^^•W4Utc «-»«^
2lu8 bem Seben eiueS ^of orjianiften ^ ober:
SSon Sari SSäeigflog.
9Bir fd^mauften gar berrlid^. S)er alte toadEere §oforganift
latte gerabe l^eut' feine frol^efte Saune, geierte er boro bie
iilber^od^jeit mit fernem Slmte. Um bie lange, ftattlid^e 4afel
fafeen Äinber unb Äinbe^finber, aud^ ber öoferÄiger, ber Sor)t*
f ommiff ar, ber SSetter (SettJÜrjfrömer auö Q**^\ ber ÄapeUmeiftcr,
mit iliren grauen, unb id^, an ber ©pifee alter bie el^rtoüroige
^augmutter unb ber jotoiale SQSirtl^. „unb nun" — fagte ber
>oforganift, al^ toir mit bem Sraten fertig njaren, bie mit
Humen gejierten Andren angef^nitten unb ber röftlid^e SBurgunber
anfing, bte ßäu))ter ju illummiren, „nun, liebe SRargarete, l^olc
mir ben SBaftian,"
25ic Ämber bc^ guten Alien, bie tool|l uju^ten, toaS nun
t)orgel|en toerbe, — benn fie tonnten bie ®efd^id^te fd^on —
tourocn mit einemmale ftille, unb felbft unS anberen allen toers=
oing bad laute Sachen, atö bie £)audfrau mit einem großen, in
Oel gemalten, in goftcnen Stammen gefaxten SSilbe lierantrat
unb e§ feierlich I)inter ben SSater ftetlte, fo bafe toir ^ alle
feigen fonntcn.
*) 9taA imfrten (fifa^nom »iib man in b<n meijten Raffet lebljli^ mit bcc
^neumattf o^c «Icftndtat oitftommcn annou 81 eb.
85 —
„S)ad ift her 93afttan'\ [aatc bcr ©oforgamft
„3ct, ba^ ift Saftian", riefen bie aCBcnigcn, bie il^n gelannt
Ratten ....
„^d) mcrfe'' — fubr ber §oforgamft fort — , „id^ merfc
tool)!, meine lieben greunoe, toaö Sie beim Stnbüd biefeö SBilbe^
benfcn unb empfinben. ^ören Sie nun, weld^ ein SKenfci^ biejer
Saftian toar unb toie er auf baö ©d^idtfal meinet fiebend etn^
getpirft.
fteutc finb c^ fünf unb jtoanjig 3at|re, bafe ic^ afe ^of^
oraonift inftallirt tourbc, unb aerabe l^eut' tpiU i^, totnn \i)x
lieben ®äfte mir'g erlaubt um) euci^ ja nic^t im ©ffen unb
Xrinfen ftören laffet, ben ?lnfanc| bed lebten 3lfteg meinet
Sebcn^ erjäliten. 9RuJ3 id) bod^, i|t mtr'§ bod^ feilige ^id^t ....
Si^ UHir gar eine traurige, falte 35ecembernad^t, in ber toor
fec^Sunbjnjanjig Saferen 95ud^enrobe abbrannte, tt)o ic^ Santor
mar. ^aS game 55orf lag in ruhigem ©djlafe. 3!)a — mit
cinemmalc, um SÖfeitterna^t, erfd^oU ber ©^redEenöruf : „^J^uer!
Jener!" — @ott im ^immd! id^ unb meine SÄargarete Ratten
taum QÄt an^ bem Sette unb in bie fileiber ju fpringen, bem
fldncn ®ottlieb ba^ SJödflein überjutüerfen unb ben armen
Säugling mit einigen ©ettfiffen ju umtjüllen, benn gerabe in
9?acf)bar^ ^aufe toax ba§ geuer auögebrod^en. ?(n ein Üiettcn
t)on ®elb unb ©elbe^mertt) unb äWobilien toai gar nid^t ju
beuten. S)cr fürd^terlid)fte ©türm braufte unb öereitelte aue
ßßfc^Derfud^e. SBie SRafeten unb fieud^tfu^eln flogen bie ©droben,
unb balb tDar ganj SBüd^enrobe ein einjigeS Flammenmeer.
Da ftanben mir nun jittemb ^injter bem brcnnenben S)orfe
auf unfern ?[edem unb prten ba§ ©inftfirjen ber ©iebel, baS
®ebrfitt be^ uncjlüdflid^en öerbrenneuben SSie^ed unb baö beulen
unb SBetigefc^rci unferer greunbe. Se^t — fc^on faßte bie
j^lammc mein 35ad^ unb bie SSorberftube — je^t, o mein ®ott!
je^t fid mir'^ erft dn — id6 rijs mic^ log üon SBeib unb Äinb
unb ftünte mid^ in meine SBoljnuna. 3ReI|r alö mein Zcbm
mußte \q \a nun retten — meine oreiliunbert Drgetoorföiele,
bie id) mit jel)niä^rigem gldß fonn^onirt. S)aö 3lngftge)d^rd
mrineö SBdbeS öertjalue l^inter mir, unb burdb SRaud^ unb @lutl)
brang id^ burd^. ^odb in ber §anb bag Söuc^ galten*, aber
halb erftidt unb gefdgunben, feljrte ic^ jurüdE unb rief ber
9Rargareta ju: „@ott fiob! ®ott ©auf! ^Äb, iä) i)aht bie
Drgeloorfpide ! ?td^! eg mar alleö, maö mir bem SBcrberben
entriffen, unb mie bie ©onne aufging, lag ba^ fc^öne, große
fiir(^borf, bie ©d^ule unb bie Äir^e, aUe^ in ©d^utt unb
Kuinen.
3e^n 3a^re mar ic^ l)ier glüdElic^ gemefen im füllen filrdfe
rincö bejd^eibenen , nü^li^en SSäirfen^, unb nun auf dnmal mit
ben Steinen brotlog, mi Settier, mi SSertriebener. 2)enn jum
SBieberaufbau beg 3)orfeg unb ber ^rd^e in furicm mar gar
fdne Hoffnung, ebenfo menig auf Unterftu^ung unfereg gnäbigen
Öernti beg ®rafen. 2) er jö^melgtc fdbon fdt langen Sauren in
^arig. Unb bennod^ mar mdn aJhit^ ni^t bat|in. „Serubige
bid^, SKargareta", föradb id^ ju bem mdnenbem 3Beibe. „^at
ung unb unferen unfd^ulbigen SBürmlein bod& @ott bag Seoen
erhalten. SJerubiae bid^ ! ^aben mir nid^t greunbe unb SBer*
manbtc in ber Sfefibenj? SDie merben unö nid^t im ©tid^e
laffen. Unb l|abe id| nid^t meine brdl|unbert Drgetoorfpide ?
0, SKargareta, bu mirft cg fe^en, mie fid^ bie SSerleger brum
rrißen, unb mie fie fro^ fdn merben, menn \A fie für fri^mereg
®db bal^ingebe. 35arum laß bdne klagen unb fomme fort t)on
bem Drte beg ©d^redeng."
3)€n öierjätirigen ®ottlieb — bort ben Dberl^ofgerid^tg:^
©efrctSr — nal|m id^ an mrinc §anb; 9Rargareta trug ben
©äugting, ber ober ungebül)rlid^ fArie, ber Sro^fopf — eg ift
bort bie el)rbare grau ^orfttommijfarin — , unb fo gingen mir
fürbaß, immer längg bie ©traße iim, nacS) ber SRcfibenj ju, ic^
freilid) borpaptig, benn id^ l^atte ben §ut iä ber SRettung
mdner Orgeltoorfpide üerloren.
Ate mir nun nod^ dnmal üom ßügel, mo bie brei Sinbcn
f teilen, unb nun jum lefetenmal bie ©tfttte Jfatien , mo unfer
unglüdttidbeg 2)orf geftanben, unb mie bie SKoraenfonne nod^
bie banH)fmben JRauc^molfcn färbte; ba fagte bie SJoitter traurig:
„9tun babcn mir nid^S afö ung, unfere Siebe unb unfern
limmlifc^en SBater !''— „ber ung nid^t berlaffen mirb, 9Kargarete'\
antmortetc i^ unb ftimmte freubig an bag fd^öne ßieb : „a5efiet|l
bu bdne SBcge." (gorlfetung folgt.)
@in SRärd^en.
@g mar dnmal An Änabe, ber bieß ©inaolb, ber l^ottc
gel^ört, baß fein ©roßoater eine fd^öne Drgd gehabt hab^, unb
mußte nid^t, mo fie ^ingefommen. 35od^ ^attt man i^m gcfagt,
bie Drgel fd nad^ beg ©roßöaterg 3;obe an dne ^rd)c t)erlauft
morbcn.
S5a mad^te fic^ ber Änabe auf, beg ©roßoaterg Drgel
JU fud&en.
. (Sg mar aber gerabe ©onntag unb (An fdböner ^rübtingg^
tag. Äcin 3Böl!dben ftanb an bem §immd uno bie Scrdoe ftieg
tnUemb in bie blaue Suft 5Bon fern aber läuteten bie ©loden.
S)a marb bem ©ingolb frol^ %n 9Kutl|c unb dlenb ging
er bem ©lodentone na^. Slfö er aber über ben Serg fam, lag
dn 2)örfldn t)or il)m, aanj im ®rünen. @g mar aber ^axti
ftill in bem S)örf^en, afe ob aßeg auggeftorben märe. SJhtten
m bem 2)örfldn auf einem ^gd lag oie alte Äird^e. Udber
ber Stird^tpr aber mar dn lESoppm in ©tdn gel^auen. ?lte
nun ©ingolb an ber Äird^t^ür ^ord^te, fing eben bie Drgel an
m fpielen, unb bann fang bie ©emdnbe mit fo lauter ©timme,
oa| man eg mdtt|in I|ören fonnte. „^alt*', badete ber Änabe,
„ijkt ift gemiß beg ®roßöaterg Drgel l^ingefommen." Site nun bie
fieute au^ ber Sird^e famen, brängte Jid^ ©ingolb bur* ben
SÄenfd^enfd^mami uub ftieg ju ber alten Xreppe hinauf, mo
bie Drcjel tönte. ?ln ber Drael aber faß dn bider Drganift,
ber fpielte mit großer Äraft oag ^oftlubium. @r ^attc aber
dn blaueg ©ammtfäppd^en auf unb ©d^naHenfd^ube an ben
güßcn. Slaufdbene ©trumpfe umfc^loffen bie oraUen SBobcn
unb bel^enbe fu^r er mit fdnen Seinen über bie^xiften an bem
SSoben. „3[t benn bag tjier mdneg ®roßt)aterg Drgel" fagte
©ingolb ju bem biden Drganiften, „unb barf id^ dnmal barauf
fpielen?" „3d^ fennc beinen ©roßoater nidbt", ful^r i^n ber
Drganift an, „unb bag ift aud& ni^t beineS (Sroßüaterg DrgeL
2)u miöft mir mol)l mdne Drgel öerberben? "^ad bid^ fort
tjon ^ier!" 35a ging ber Snabe traurig aug ber Äird^e, unb
mie er jum 2)orfe I)inaug mar, mdnte er, baß ber Drganift
il^n fo barfc^ angefal|ren, unb baß eg beg ®roßbaterg Drgd
nid^t märe. 3)ann aber fprad^ er fid^ mieber $&h:t^ ju unb
fagte bei fid^ felbft: „35u mirft fie fe|on finben." Unb fo ging
er fdneg 3Begeg mdter.
Unb alg er öide 2;age gemanbert mar, lam er tn dne
roße ©tabt 35rin maren lange, brdte ©traßen, unb olle
äufer maren l^od^ unb fd^ön, unb öiele Seute gingen auf ber
>traße auf unb ab. SDWtten aber in ber ©tabt mar ein großer
^lafe, barauf ftanb dne. fe^r große ^rd^e, bie l^atte imd l^obe,
fc^öne %f)üxmt @g mar aber gerabe ®ottegbienft in oer ^rdqe.
3)a ging ©ingolb hinein unb fefete fid^ ftiH auf eine SBanf unb
betrad^tete bie großen, mdten fallen uno bie fd^lanfen ©äulen
unb l^örte bem ©ottegbienfte xu. Sllg aber bie Drgel anfing
JU fpielen, brauftcn bie Stccoroe gemaltig burc^ bie fallen ber
Äirme. 3Bie nun ber le^te 5lccorb öerflungen mar, fagte ©ingolb
bei ]xA felbft: „S5a8 fann bcg ®roßt)aterg Drgel nid^t fdn,
fo groß unb gemaltig fann fie fidler nid^t geflungen traben, „unb
er ging auä oer Äird^e l^eraug unb eilte bur^ ben STOcnfc^en*
ftrom, big er ju bem Stiore l^inaug mar. ®ann manbertc er
mdter unb immer mdter, big bie Xi^ürme ber ©tabt toerfd^mun^
ben maren.
Unb na^bem er üiete 3xiflc gemanbert mar, fam er an
einen großen , großen SBalb. %a ging er l^mein , unb ein
fd^malcr SBeg führte i^n fteil bergan. Unb burc^ ben SBalb
flimmerte märd^enf^ön bag frfif|linggiungc, jarte Saub.
Smmer ^ö^er ging eg hinauf unb immer tiefer in ben
SBalb l^tndn. Jieineg äJcenf^en ©timme mar ju üeme^men,
nur bie Sögel fangen in ben 3^^ifi^t^*
2)a ^ub aucfi ©ingolb an ju fingen unb fang mit ben
Söglein um bie SBette.
2)ie Säume aber mürben immer pi^er unb fd^öner, unb
bie Slumen fa^en ganj anberg alg brunten im X^ale, unb
bie Suft mar mürjig unb frif^. Unb ©ingolb mürbe fo mo^l
unb fo mel^e um'g $erj.
Unb ©ingolb mar mitten im SSalbc, alg bie Slad^t
^ercinbra^. Unb ber SSottmonb ftieg am ^tmmel empor unb
berflärte ben SBalb mit feinem 3<^uberfd^eine.
86
2)a fegte fi^ bet itna6e ouf bad grüne SJZood unter
eine uralte did^e unb fc^Itef ein.
Ate ober ber 2)forgen bämmerte unb ©inaolb njieber
ertoad^te, fie^e, ba ftanb eine Heine, ^errlid^e Äirdge üor il)m,
bie toax fo f(|ön, tute er noäf nie eine gefeiten l^otte. 9}tng$
toor fte t)on ©änlett umgeben , bie n^aren an^ reinem, tneigen
SKarmor. 3öß^^^ ^^^ ^^ ^i"- 5)a würbe il)m gar »unber^^
bar ju @inne. $ie(e Sid^ter brannten auf bem ^odbaltar.
2)ur$ bie f^öngemalten ^enfter f(nt^ete rot()ed unb olaueS
unb grünei^ Siqit herein unb jeid^nete fid^ fc^immernb an
©äuten unb 3Bänben n^ieber. ÄUe Pfeifer tparen öon ebtem
a)>{armelftein, unb i^re Kapitale tuaren ganj mit ®o(b fiber^
sogen.
5)ie SBänbe toaren mit SUabafter aufgelegt, an ben
SEBanben unb ^fei(ern, unter jierlic^ burc^broc^enen iBalbad^inen,
ftanben ^errlic^e giguren, au^ SWarmor gebilbet, bie S)ede
toar über unb über mit ^errlic^en 93i(bern bemalt, unb ber
fugboben mar, iool|in man fic^ aud^ menben mod^te, mit bunten
"lojaiffiguren aufgelegt. i)er SUtar gli^erte üon lauter ©bei*
Seftein , unb über ber Äanjel gleifete eine große Äugel oon
[dCiat.
Äeine SWenfd^enfeele toar in ber Äird^e.
Unb @ingoIb fonnte fic^ nid^t jatt fe^en an aü ber
$radbt!
Unb als er fic^ umtoaubte, erbtidtte er l^oc^ oben eine
fd^öne feine Orgel, ^a ging er {)inauf unb fat|e, baß ade
fcifen t)on eitel ©itber tbaren unb alle 3^^^^^!^^^" ^^^ ^it^I
lolb, bie Saften aber uon (Slfenbein unb (Sben^ol}. ^oc^ n)ie er
fte berührte, ba crflang fie f)ell toie ©ifber unb Har toie
Sh^ftaQ, fanft mie ein ^anc^ unb mäd^tig mie ©turmgebraud.
Unb ©ingolb toeinte öor grenbe.
Unb na^oem er fid) fatt gefpielt Ijatte, loar er über
bie äWagen glndtlic^ , unb e^ mar i^m , atö märe bie Orgel
fein, unb nicmanb burfte fie i^ui nehmen.
^ro^gemutl^ trat er au^ ber ^irc^e ^eraud unb eilte üon
bannen, um ed mieber ju erjagten, mai^ er gefe^en unb gehört
l^atte.
SEÖie er fi^ aber toieber umfd^aute, toar bie Äir^e Der*
fd^munbcn.
S)od^ bie Orgel tönte fort, balb leife, gleich einer äofö^arfe,
batb gemaltig, *mie menn ber SBinb in ben 9Ba[bbäumen
taufet. Unb atd er toeiter ging, folgte i^m bie ^^uberorgel
nad^, unb mo^in er and^ gelien mo^te, überaQ begleitete fie i^n.
Stiemanb fa()e fte, nur er aDein mußte, bag fie bei it)m mar.
Unb fie marb fein @igent^nm unb folgte i^m nad^, bid er
toieber in ber ^eimat^ angefommen mar.
Wüc Xage aber fonnte er auf ber Röuberorgel fpielcn.
SSJenu er nun traurig mar, jog er ein fanfte^ 3)ülce ober ba«
©alicional, unb bie Orgel tröftete i^n. 3Bar er aber fröblic^
unb liebe J^^eunbe befuc^ten i^n, fo jog er baS glötenfpiel
iamt bem Principal. Stam aber ber ($rül)ling ini^ fianb unb
ne Äranic^e fteuerten in lanoem ßuge an bem blauen ?let^er
t^rer ^cimat^ ju, menn SBalo unb SSiefe mieber grünten unb
bte 89äume oouer 93lüt^en ftanben, bann jog er ba§ bolle
^erl mit allen Ottaben, äßi^turen, $o)aunen unb trompeten
unb fpielte mäc^ti^ jum greife beg ©c^öpfer^.
?Hä aber ©ingolb alt gemorben mar unb füllte, baß er
fterben mußte, jog er nod^ einmal bie 9leoline unb fang fein
©d^tt)anenlteb unb entfc^lief.
äSill^elm ©tein^öufer.
»»>» MM <***
9Sef)ired^nitf|eit«
Älein, Ulrich (S. Äarfe^off): Variationen über ba§
Xl^ema: „Saura am Älaoicr", in SRa^bid^tungen.
2. oerm. «ufl. ©^arlottenbura, «. SKufoto.
SBie eö für ^ßianoforte ergö^lid^e S33er!qen gibt, in meldten
bie ©ttjlartcn unfercr aReifter bi^ auf Sißt unb SBagner in
SBariationen über ein etnfad^ed Xl^ema , j. S9. bon ©. O ^ ^
oibt, fo ^at ber geiftt)olIe SSerf. aud^ bad befannte ®ebid^t üon
^d^ilter in n^i^iger unb fe^r gefd^tdter SBeife ben ^id^tungd*
eigentl^umlid^feiten einö^ Ooet^e, ^ertoegl^, greiligratl^,
©cbeffel, e. Söormann, Senau, SB. SBufdb, 3»attbifon,
3ul SBolff, a»ifabo, Seine, §1. be SKuffet, @aub^,
SR. Söagner, ©eibel, öobenftcbt unb Jfri^ SReuter
in braftifd^er äBcife angepaßt ^nx Unterhaltung unferer oiel:^
lieben fiefer erlauben mir und jmei biefer Ijumorifd^en ?ßerlcn
bor JU führen, ©o läßt ber toi^ige äutor j. S. @bm. öormann
unb 9?. SBagner alfo fpred^en:
„SRee amer, mie fe fi^t unb fd^bielt; mie fd^eene!
9?ce boren ©e, beö id ©ie Äum SutAiden!
3Bie fo be Ringer uff be 2)aften bridfen
un man fo blätfd^ent in ber glub bar Deenc'
Sßie foH id^ glei bad mit'n 83ilbd^en fd^müden ?
30r fo: fo fägeln burd^ be glub jmee ©d^meene,
5)enn fällen ©e (bad baßt ©e amer fd^eene!):
2Bie mit ben ©(^nabeln fe inö 3Baffer biden.
3c^ fä^e fd)on, ©e I)aben SRed^t! — äel)n ©d^näbel
für blo| jmee ©c^meene: ba§ miß nidnt red^t baffen!
)enn miffen ©e be ©d^näbel fallen laffen!
für meine Äunft id ©e beö nun fei Änäbel ;
)ä^n ©e be 2)ierd^eng fd^lagen mit be ©c^mingen,
Un ba^t ©c bicd nic^ — I)örcn ©c fc fingen!
£alalalaia, £aura, tanglodige!
5)u über Stuften
jierlid^er günfxade joppelnben ^^w^^^^
Amicfad^ mdenoe!
SBa^nfrioid 9JiIla madelt bom mimmelnben Sffiag
ioogenben aSo^ltautg,
menn, naml}aft nadt, neunorbife^e 9?iye bu
gteißenb glattglieberig
rumruberft im raufd^enben SReic^!
®od^, tl)umler X^or, tapp idi im 24)ntraum!
©ebn c^ fidler fogar ©eid^te bod^:
9iafenbc, raubteft bu
•" rul^mreid^en SRid^arb,
bem lonneptim, Xt)örin, bad ©ccpter. —
Ütiemann, Dr. ^ugo: Äated^igmuö ber ?(fuftif
fmiffcnfdiaf tlid|e ®runblage ber aWufift^eorie.)
firipäia, §effe.
3Bir fteben ni^t an biefe Heine ©cbrift, tro^bcm felbige
allerbingg nidgt in fated^ctifd^er gorm öerfoßt ift, niri^t nur afe
eine ber getungenften 9iieman'fdben Strbeiten, fonbern ate bad
befte überhaupt, ma« über biefe 9»aterie neuerbingö erfc^ieneu
ift, m erfiären. 3n prägnanter, grünbli^er unb jugleid? flarcr
Söeife ift bie gefd^id^tli^e (Sntmidclung ber afuftifcben ^eorien
in ber aWufifeoiffenfd^aft oon ^tl|agora«J bid auf bie SReujeit
bargeleat. jrofe aller Älarl|eit ift bie miffenfdbaftlid^e gorm bennod^
beibel)alten. ^öd^ft anfd^aulid^ ift bad SBefen ber oerfd^iÄencn
©timmungen, ber temperirten, ungleidb* unb unglei^fc^mebenben
53 ftufigen Temperatur f omie big auf bie SJcrfucpe eined § e l m ^
1^0 lg, 2:anaf a k\ erörtert; ebenfo bie Sfieorie ber Obcr^ unb
Untertöne, Ä'lang unb Älangbertretunq, Äonfenanj unb 2)iff onani.
^önig, grj.: 3bt)lle (^^bur) für SJioline ober «iotoncello
unb ^armonium (Slaoier), Op. 23. ©erlin, ©imon. «mljg.
f. 95ioline 1J(l,
(Sin einfad^er jarter unb melobifd^cr ©ag, ber beftend
empfotilen toerben fann.
Semitfd^, Xlj., Op. 64: 3 Oolfdtpmlicbe fiieber f.
1 mittl. ©t. mit ftlao. (9te. 3: „SDie ©onne finft jurStu^"
fann auc^ mit ^arm.:: ob. Orgdbegl. audgef. toerben!) öcrlin,
©imon, 1,50^.
(JinfaAl^eit unb 9Zatürlic^feit gieren biefe ßieber.
Sargo 0. ^änbel. ^r 1 ©ingft ober SSioline mit Org.
(§arm.) mit fird^l. Sejt einger. o. SL Änauerd. (Jbenb.
1 J^,
3)ag fe^r einfache ßaffifri^e ®ebilbe mad^t fid^ in beibcrlei
Slrrangementd ganj aui
Sid^tenftein, ©uft: „§eiß mid^ nidbt reben*" b. @0etl)e
f. alt ober löariton m. ©arm. ob. Äla <£bcnb. 70 $ßf.
3)ie fd^on öfter« compomrten ©orte ber „SWignon" bon
®oet^e ftnb tcjrtgemäß iHuftrirt
i
87
aRenbcUfo^n'^».: «ric au^ b. 42. ^falm f. 1 ©inqft.
m, §arnL ob. Drgel ö. «. 9?cin^arb. (Sbenb. 80 ^f.
5)cr Sßcrf. ift in bcrglcid^en ^nniS)tanq€n , bic ober fcinc
ßinric^tungen finb, anerlannt. lieber 9K. SQSerfe ftel^t ba^ Urtl^cit
föngft feft.
^önife, grj. Dp. 22: ^ricbe in 3cfu f. 1 mitt. ©t. u.
Drg. u. §arfe ob. §arm. u. Älat». (Sbenb. 1,50.^.
©nfad^er, loeil^cboller ®efanq, bcr feine großen SWittel
Norbert. Qnx Sßotl^ fonn bie ^arfc anä) toeggetaffcn toerbcn.
Söhnte; @mil: S)ag ©el^eimnijj beä Drgelbauer^f
biftorifc^erSRoman. 3)redben unb fieipäift @. ^ierf onö
SSerlag.
SDaiS oorticgenbe Söüc^Iein bel^nbelt eine ©pifobc au^ bem
Sugenbleben be« berühmten beutfc^en SKeifterg ©ottfricb
©ilbermann (geb. b. 14 ^an. 1683 ju Slrinbobritfd^ bei
jjrauenftcin in ©ad^fen, geft. am 4. ?lng. 1753 jn S)regben)
in jc^öner gcn)ät)lter ©pradbe, geftüfet mif 3:^atfa^en, aber in
freier poetifd^er 3luöfd^mücfnng. 3)aö (Sebeimnife bcftef)t in
©übermannt Siebe ju ber 9?onne SRofafie uno beren öerunglüdte
©ntfütirung in (Strasburg, wo ber junge ©Ubermann ^e^Ufe
bei feinem Dnlel 3(nbreaö (Silbermann war. 3n bie fpan?
ncnbe Sr^ä^Inng ift atö treuer greunb be^ genialen jungen Dr^el-
bouerg ber SKufirer ®eorg ?}?()il. Jelemonn*), ber gefeier:^
tefte 3citgenoffe ©eb. S5ac^§, bei fiebjeiten oieÜeid^t ötel be^
fcmnter ate ber unerreid^te riefigc ©ebaftian, leben^tioH öer*
flochten. Sd ift Mannte bafe ber berühmte fäd^fifcfae Orgelbau*
mei^ter jeitleben^ unüermätilt blieb, feiner ^ugenblteoe in fcltener
2;reue aebenfenb. 2öir muffen unö bamit begnügen au^ ber
fpannenoen Srjd^tung nur ben ©ngang wiebcr ju geben. 6§
l^eifet: „3Benn ein gefned^tete«J SJoll enblid| feine ^ßrüfung^jeit
übcnounben unb im lefeten oerjloeifelten Äampfe fd^mad^oolle
©fiabenf etten gefprengt ^at, bann fniet auf ben irümmertiauf en
beö SBolfcö ®eniu§ unb fle^t jum §immel, ba| neue^ Scoen
QUO ©c^utt unb 3(fd^e erolütjcn, eble S^ud^t au^ tl^rönenooller
©aat erfte^en möge. 3)ann fenbet ber Smige bem Sanbe l^off:^
nungäooUe ©öl^ne, beren ^erjen bie ftrenge ©cfiule beö fieben^
läutert unb fäubert, bamit an^ ben Säuglingen SÄänner werben,
bie berufen finb, afe treue ®ärtncr bie garten Äeime ber er*
toadEienben neuen Qdt in pflegen." — 3Bir empfehlen bie fcl^r
IefcnÄtt)ertl)e romantifqe ßrjä^lung ben Sntereffentcn ganj
befonberö.
Siiebel, ^ermann: 214 Drgeltoorfpiele ju 203 6^o^
rälen für ben lircfili^en ©cbraud^, georbnet
nad^ bem in ber SSetmarifd^en fianoe^ftrc^e
etngefül^rten neuen ©efang^: unb S^oralbud^e
unb mit einigen nachgetragenen (Sl^orälen oer-
fc^en, fieipjig, Seucfart, 4 Jk netto.
3)er ^od^betagte wurbige SBcrf. (emer. Sürgerf^uCc^rer
unb nod^ tt)ätiger Organift an ber ©tabttirc^e ju 92euftabt
o./Drlo) biefeS umfönglid^en $rälubicnbud^e§ ift nicftt nur einer
bcr beften ©cftüler Dr. 3; opfert, nic^t nur einer bcr tüchtig«
ften Sc^rcr unb Dr^aniften unfereS ©rofe^crjogt^um^ , nicqt
nur einer ber wenigen nod^ kbenben getreuen äJ^itarheiter
unfcr« SSlattcg (bemfelben feit 47 Sauren auge^örenb), nic^t
nur ein ^od^oerbienter ©d^riftftellcr rcfp. ^tc^ter : fonbern au^
ein leuc^tcnbcS SSorbilb barin, bag man feineu Scbendabenb
fo (an^e au^nu^t, bid bcr ®eber aOed ®uten fagt : „Sid l^ier
unb nic^t weiter! „®e^e ein jn 5)eincg §errn greube, benn
S)u bift über SBenigcm getreu gewefen!"
SBie wenige Sollegen be§ felbftlofen befc^eibenen aSerf ., bcr
dd Samilicnbatcr, ald Sc^rcr, 9Renf^ unb grcunb bie grögte
*) 2)iefet icte ilem(U§ )ierf<^Ilen« fDlttfifer wuibe Mb. am 14. SRAra 1681 ju SRagbcbutg
rntb ift Atii %b. SUilf 1767 ttt i^amburg aeftotDcn , too fcttt Sätet ^reMgec nwr. (fr [oUtt
itrf^nDlUft X^umk toerben , aber fe^r balb tDonbte er fic^ ein^ia unb aSrtn bcr URufil iu.
amt 18 Soimt f(9rie6 er eine Dptx, 17M limrbe er Croanijt an oer neuen ftirc^ «u Scit>itg.
WS er fortfttbr tantibe i^ ba6 JD^mmfc^reiben — o(6 cirqttc^ Wiener ! — unterfaqt. 3r
bcaifelbcn Sjpmt tvurbe er IhMwamciflcr in Sorau , 1708 ftapeameifier in Sifeuac^. 1818
flinfl er in fl(et(|cr Ciflenfd^ft na<!^ ^ranlfurt a. WH. 1731 ging er oU ftfibttfcfiet SRulU«
oimtor nad| fioni6ura , uw er 17 Sal^ce bi6 ju feinem Xobe Mttteitte. wt tvar einer oer
nri^dflen XonMftt bte je aelebt ^ben, benn er fArieb 18 boOftfinbiite ftirdenja^rgfinge
lEontaten itnb aKotcttcn , 44 ^affionSmufUen . 88 fBtufäm f Ur Srebiaereinftt^tunfien , 88
^mbtttncr ftatiÜSnintttfUtn", 80 Subcl'» Mnunaft* unb CinhKibungftmufifen , 18 5tnraet«
imb 14 4>b((ieit6mtt1lfcn , fibct 800 Cubetturen, müt Setcnaben unb Oratorien , 40 Opern,
i2ei«(ittfoR0tcn, ftammermufifioetle, Oefttnfle, Sonaten unb^ugen. 3)iefe SRaffat))robtt{tiou
ifl nw^ oomn f<^ttQ> . ba( bie meificn feiner Arbeiten iiemü^ bctfil^onen finb.
fod&ad^tung berbient, finb wo^t in ben — ,,©icbenjigcr
Jahren'' — noc^ im ©tanbe ein fo umfänalic^eS, gebicgeneS
unb gciftcÄfrifc^c« SBcrf ju liefcni, — felbft wenn man c8
lönnte !
Sti einem au^fu^rlic^en SSorwort trägt ber aScrf. feine
tlnft^tcn über ba^ ürc^Ii^e SBorfptel oor. ©obaß) e$ unS
ber 9laum gcftattet werben Wir oicDeic^t biefed bemcrfen$)oert^
„aSorwort" in b. 831. abbrudEen. JBctraAtet man nun bie jal^t
reid^cn SSorfpielc, fo finb fic: 1) firdgli^ unb gebieqen, 2)
orgelgcmäfe. 3) d^arafteriftifd^ , b. ^. ber ©timmung oc« bc*»
treffenbcn S^oralÄ na^cfommcnb, 4) mufilalifc^ intereffant, 5)
toiclfeitig in ber gorm. 6) üon ongemeffener Äürje, unb 7)
leicht audjufü^ren.
^a berartige ©ammlungen immerhin, Wenn fotd^e a\x%
einer geber flammen, bod^ me^r ober weniger etwad (Sinfeitiged
l^aben, fo cntf^Iicfet fi^ oieflci^t ber SBcrf., bei einer 9lcu«
aufläge, aud^ eine angemeffene flnja^l t)on $ralubien ber
beften Örgckomponiften — ber Sielfeitigfeit unb JBraud^bar*
feit wegen — anfäunebmen.
Slnffül^rttitgem
Rotterdaiii* Bewijs van toegang tot het 3de Kerk-Gou-
cert, te geven door den Heer Cbors. Immig Jr., Organist der Evang.-
Latb. Kerk, met welwillende medewerking Tan Heiaifronw B. v. B.
te Steewijk (Sopraan) en de Heeren J. Godef^oY, Organist en Ha-
ziekdirectenr te Steenwijk (Orgel), A. H Fagel (Viool en Alt), op
Donderdag dO.Jali 1891, des ayonds te 7V«nre, in het Kerkgebonw
der Bvangelisch-Lntherscbe Qemeente te Botterdam, ingang Wijn-
straat Programma. 1. Einleidnng nnd Doppelfage von J. B.IiitEan.
Voor Orgel, door den Heer Corns. Immig Jr. 2. Bngellied v. W.
Westmeiier. Voor Sopraan mit Orgelbegeleiding. 8. a. Abendlied
(Op. 26) V. J. B. Litsau. b. Aqnarel v. H. H. van 't Kmijs. Voor
Viool met Orgelbegejeiding. 4. Sonate orer het Eoraal „De Heer
is God en niemand meer*' ▼. J. Godefroy f. a. Allegro maestoso,
b. Adagio, c. Intermezzo, d. Allegro moderato. Voor Orgel, door
den Heer J. Godefroy. 5. Weihnachtsgesang v. A. Adam. Voor
Sopraan met Orgelbei^eleiding. 6. Largo v. G. F. Handel. Voor
Alt met Orgelbegeleiding. 7. a. Andante religioso Corns. Immig Jr.
b. Friere v. A. Gnilmant. Voor Orgel, door den Heer J. Godefroy.
8. Les rameanx ▼. J. Faure. Voor Sopraan met Orgelbegeleiding.
9. Andante cantabile v. C. Bratfisch. Voor Viool met Orgelbege-
leiding. 10. Fantasie v. N. W. Gade. Voor Orgel, door den Heer
J. Godefroy.
Baden, 11. Sept. Im Klayiersaale des Herrn Klavierfabri-
kanten üebel hier fand gestern Nachmittag vor einem geladenen
Anditorinm TonHosikem nnd Mnsikfrennden eine Probe- Anfffthrnng
anf dem Harmoninm Hnstel (Orgue Hnstel expressif de Mastel et
fiU ä Paris) statt , welches der rtthmlichst bekannte Orgel- Virtuose
Herr 0. L. Werner am nächsten Dienstag in einem Concerte hier
znm ersten Male in Deutschland Öffentlich spielen wird. Das Har-
moninm Hnstel weist eine Beihe von Verbesserungen gegenüber
den bisher in Gebranch gewesenen Sj^stemen anf; die Hanptver-
besseruns; ist durch die Donble-Expreasion herbeigeführt, vermöge
welcher die Ausdrucksfthigkeit des Harmoniums bedeutend gewonnen
hat. Die Intonation ist bei dem neuen Instrument von seltener
Schönheit und die einzelnen Begister treten charakteristischer her-
vor als bei den bisherigen Systemen. Herr Werner, welcher die
Konstruktion des neuen Instruments erklärte und auf demselben
einige klassische und moderne Kompositionen meisterhaft spielte,
entlockte dem Harmonium eine Klangstärke und einen Klan^reich-
thum, welcher auf den Instrumenten der alten Konstruktion bei
weitem nicht zu erreichen ist, was Herr Werner auf einem in dem
Klaviersaal aufgestellten amerikanischen Harmonium demonstrirte.
Das Mustersche Harmonium, welches Herr Werner gestern vorführte,
vermag in einer kleinen Kirche oder in einer Kapelle ein Orgel-
werk zu ersetzen. Der berühmte Pariser Organist Gnilmant, der
Meister des Herrn Werner, spielt die Mustei*sohen Werke in der
Salle Erard , und unter ihm hat Werner auch die neue Spielart
des Instruments studirt Gnilmant sowohl als Godard haben für
das neue Instrument eigene Kompositionen geschrieben. Herr 0.
L. Werner, welchem der ehrenvolle Auftrag zu Theil geworden
ist^ das neue Instrument in Deutschland einzuführen, wird, wie
schon Eingangs bemerkt, am Dienstag Abend in den Neuen Sälen
des Conversationshauses ein Concert geben, in welchem er das
Mustel-Harmonium spielt. Mitwirkende sind der einheimische
renommirte Violin- Virtuose Herr Alfred Krasselt, die Pianistin Lilly
Oswald und die Concertsängerin Fräulein Bucquoy aus Strassburg.
Berlin. Jahresfeier (1886—1891) des christlichen Männer-
vereins, SW, den 3. Mai 1891. im grossen Saale des Stadtmissions-
hanses SW., Johannistisch 6. Programm. Seb. Bach: Präludium
G-dur von Hr. Bttckert. Begrüssung: Herr Pastor Braun. Jahres-
bericht: Herr Zapf. Haydn: Arie aus der Schöpfung von Fr. Scholl«
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Bauer. MOwes: Des Missionars Abschied ron Fr.Beeg;. Ansprache:
Herr Superintendent Krflckeberg. Joh. Seb. Bach : a. Kommt, See-
len, dieser Tag: mnss heilig besungen sein von Fr. Goldbaoh. H.
SchneU: b. Preis des Schöpfers Ton Fr. Goldbach. Ansprache:
Herr Hofprediger StOcker. Mendelssohn: Allegretto IL Sati a. d.
Sonate B-dur von Et, Rilckert. Badecke: Ans der Jugendzeit Ton
Hr. Beuter. Becitation : von Hr. Zapf. Mendelssohn : a. Frtthlings-
lied ; b. Sonntaffslied Ton Fr. Schuis-Bauer. Bossini : a. Alt-Arie
aus Tancred y. Fr. Goldbach. Lassen : b. Das schOne Vaterland ▼.
Fr. Goldbach. Rleffel: c. Altdeutsches Lied (auf Verlangen t. Fr.
Goldbach. Krebs: Grosse Toccata v. Hr. B&ckert Deklamation v.
Fr. Beeg. Bckert: a. Tansendschön v. Fr. Schuli-Bauer. Beschnitt:
b. Die Jugend ▼. Fr. Schuls-Bauer. Grell : Duett i Lorbeer und
Böse Ton Fr. Schuls-Bauer und Hr. Beuter. Schubert: Ich hört'
ein Büchlein rauschen von Hr. Beuter. Die Klavier- und Orgel-
begleitung hatte Herr Bttckert freundlichst ttbemommen.
•»»»»»i0 K <<««
Sejcfrüc^tc.
9Ittd tinttn flSotttage i^ott Slnbolf JlAgrf übtt :
„^it Jlttttfl in if^ttt ttiitl^tnbtn Se^rttttttlfl
f jit ba« fithtn bed 3Solfed/'
Syrern SRatenal na^ bie unfÖr))ei'Ii(i^fte, ^üt\tt Stimmt , me^r ald
jebe fliibere, bie ^^antafie ebenfo freilaffenb toie anregeub, $l^mmg unb
6e^nfu(bt mectenb unb nad) bem (iugeren ^rftingen noc^ im imteieu 92o(^^
bad fortlebenb, fo ift im S)oieiu beft ^ülfed, ^umat unferi» beutfc^en, bie
^ufit uon unbevec^enbarev ^ad)t, feine ^rbeitevung, fein geitvertveib btog,
fonbem eine luirtüdjc ©iftebung, eine Sftuterutta. 9?id)t al« gäbe e«
Qu4 eine lei^tfertige Wt\\\\t, eine gi*ob::ftnnlid)e ^elobie, ein Hebedid)ed
(Souplet, einen freien Ö^affenbauer , eine firenen^afte Operette, eine marft«
' fdjveieiifie Oper, eine wilbe Saab bon Offenbacbiaben — • Äöftlin in feiner
®ef(bi4te ber ^upf tiagt biefe vivt ber Xoufimft ,, gemeiner J^uppterbienfte"
an, unb (3)oet^e f^'^f^nt:
^^i frabbelt mir mo^l um bie Obren,
hinein jum ^er^en fpricbt ed nic^t !"
hinein abusus non tollit usum ^r ^igbraucb nimmt bem ^raucbe
ni(bt fein 9%e(bt), unb mantben {ungen ^ann bat fd)on fein ^nor, fein
({ello, feine Siebe ^u ^a^bn unb ^enbet^fobn uor hm ^Antonen bed
^efftmidnfUd, nor ber ©abarenergefedfcboft bed SD^aterinlidmud bewahrt.
^au bef(bu)ert ftd) tuobi über bie Scit^^ unb ©elboergeubung fnr
unangebracbten mufifalifd^en Uuterricbt über ba^ feiuDnacbbarlicbe iflauier,
über ben groffterenbeu ^ilettantidmud — aUein biefer 2)ilettantidmuS ift
^u(e(t bie nnentbebrlid^e 93rü(fe a^nifcben ber einfamen ßünftlerfcbaft unb
ber breiten ^afje bed ^ublifumS. $?on beflagt fjcb über bie ^abdofen
^efanguereine, (Sffen unb ^rinfen fei ber fcbled^tuerbüate 3me(t, bie S^uftf
ber SBonuanb. Umgelebrt, man foUte biefer SSereine [xd^ annehmen, Tie in
bie re(bten ©abnen leiten, bie Programme bejfeni unb frob fein, baß ber
^efeUigfeit ein ibealed Moment beiioobnt. ^an fpottet ber ^orfuerfucbe,
in \>tn ^ird^en mebrftimmige SJ^otetten norjutragen, xitib in ber 2:bat,
jtuifcben ber 6(bi)pfung grnebricb ^il^elmd iV , bem Serlüier 2)omcbor
mit feinem ^oterial, feinem (ginfa^, femer 24)nreinbeit, feinem crescendo,
m\b jiuifd^en bem rauben ^auemquartett , ba^ ft(b unb tuobl aucb bie
^örer an einer ^ompofttion beS 84. $fa(men abquält , fd)eint taum nocb
bie @pur einer parallele entberfbar }u fein. 9lber anberfeit« — loa« Der»
mag ein tü^tiger j^antor axi&t über ben fpröbeften @toff, ivenn er ^ur
aftpetifcben &aht eine« guten @)eb6rd bie etbif(be einer unennüblicben ®ebulb
fügt, unb luie bo4 ift fd)on ber eine Srartor ju Deranjd)Iagen , ba^ fenc
balben mufifotifcben Gräfte jur Äirtbe, ber fte bienen biirfen, ein erbi)bte8
Sntereffe ^iebt !
3(b loia beute nicbt \)oxx bem SBertbe Utur^iftber (S)otte«bienfte
fpre(ben — nur be« feiigen @4öberlein unb ber ©ebriiber 6traub fei f^itv
ebrenb gebaut ! — nicbt uon ber ^erftedung uon j^urrenben , mie [xt einen
£utber erlogen, einen ©ebaftian 8ad), einen ^arl fii^iue gcförbert unb mit
ibren (^b^^ren btrx fterbenben ^erber gu Sb^^uen gerübrt unb für bie (Sinig-
leit eingefungen baben; aucb uid)t uon ber ^errlicbfeit flafftfcber ^Sufttfefte,
mie fte un« ber uerfloffene ®omiuer in 9onn unb ®9nt^ bracbte (@)raf
^od)berg unb $rofefji)r @pttta b^ben ftcb n>irfli(be SSerbienfte ermorben !) —
nur Dier 9Bünf4e laffen @ie micb audfprecben. ^en einen, bai ieber
$roDinj, mie e« in V3re«(au ber Sratl ift, ein Snftitut für j^ircbenmuftf
nerlieben tnerben mötbte. S>er anbere betrifft bie Pflege be« S3o(f«liebe«,
be« toeltlicben tuie be« geiftlicben im ^an«fon^ert. ^b^baut fagt: „S>er
guten S3oIf«lieber ift ba« ^immelreicb'' S)er Dritte , bie (Srmeiterung ber
etoangelifcben fird)li^en C^^orgefangoerbänbe , bereu 9(ufgabe e« befanntlicb
ift, tird)li(be (Sböre in« ^ben ju rufen, bie tbeil« burcb gute« ^r« u. aRitfmaen
ben ®enteinbegefang regebt unb nerebeln, tbeil« mit ber ®emeinbe un
93e4felgefang [xn^txx, tbeü« felbftänbig mebrftinnnige ®efdnge augübren
unb fo im ®otte«bienft uerMönern, obu^ ibu feinem eigentUcbe ^mede,
bem ber (Srbauung burdb ®otte« ^ort, ^u entfremben. @o aurgefabt,
mirb ein ftircbencbor bie i^emeinbe nid^t nur nid)t munbtot macben, fonbem
ibr burcb ba« Obr btix ^mb öffnen, ^er uierte Sunfcb gebt auf ba«
aroge drbe ber et)angelifcben j^ircbe, ben (If^oxal ^inmeg mit bem ner«
flümmelten 2:e£t ber]ftird)enlieber! ^inroeg mit bem fcbleppenben ISortrag !
*) %ta bem „^^m". 3a^. 188/, 9tr. 6 unb 7 , Ccll^tt u. IHofing ht
fifMraig. I
ßtnmeg mit bem Unfug be« Bioijcbenfpiel« !** 3)ienen foll bie Oroel, iit^t
ftören, nicbt prablen! Scb beftrette ben englifcben ^i^mnen ni^t tbttn
fBertb, aber mit bem beutfcben distal fdnnen ^e e« nia|t aufnebmen. unb
an ber Sacbfcben Wattbftu«paffion ift alle« , aQe« fcbön , Slqitattn , Hrie^
(Sbor, gruge, Snftmmentalmuftf r aber am ftbönften ift bocb Die 3n6ritn^
be« flebenSenSboral«: „^nn icl) einmal fo(I fcbeiben, fo fcbeibe nicbt uon
mir!" 92i(bt jebe« 3)orf (ann ein Oratorium baben, ober iebe« 2)orf ift
im SeTt? be« ftbocal«. S)a« ift eine ber S^ur^eln beinec ftcaft , ba« da
8übung«mtttel obnegleic^en enanaelifcbe 5Krcbe ! fBeim ber $Toteftanti«muS^
gebamiKbt einberfäbrt: „dfin' fefte »urg ift unfer ©ott", wenn ber «er^
einfamte ftcb felbji ennabnt unb tröftet: ^^n auen meinen 2:baten lab t^
ben ^dcmten ratben", menn bie ®efang«(uft ermacbt: ^^ir, Dir, ^eboua^
miQ icb pngen" ober ber nermanbte ^arfenftang: „Sobe btn ^rren, ben
mäcbtigen König ber Sbctn", menn butter beut Sarge ber bie uftelobie ibie
6<btningen entfaltet unb nacb oben trägt: „3efu«, meine Buuerftcbt'', weim
ba«^bunnerüeb be« fcbeibenben S^ircbenjabve« in bie ^ofaune ftögt : «fBacbct
auf, ruft un« bie Stimme", menn über Gräber biumeg na4 golbenem
9[benbgemdlt ber (S^Iaube feine 9[rme breitet: „Serufalem^ bn bo$gebautc
Stabtr — bann mirb ieoe«mal ein RttKi^aä^ti Aar: ^um erfteu — ni^t
blob ber enangelifcbe 9BortIaut , aucb bie SRelobie , bie f o bebt unb tnedCt
unb »anbelt, muB infpi^iert fein, ^inricb ®cbü^ ruft begeiftert au« : ^^
mub befennen, bog icb etlicbe ber alten ^etobieu mebr r>on ben bimmlifcben
@erapbinen erbitbtet b^Ite al« non ben S^enftben." 3unt anberen — mo
ift eine zweite er^iebeube ä^acbt, bie fo mie (l^efangbucb unb Choral and^
in bie le^tejgütte bringt unb treu bem %Banber«mann in bieSrtentbe folgt!
(£in )luguftin fanb ju 9Railanb, über ben dbörälen ber ®emeinbe meinenb,
feine uerlorene ®lauben«beimat mieber, unb jl^lopftod bricbt in ben 2)anf
au«: „Seb iövt (Sbnftengefang!" iäefegnet jeber Sebrer, {eber ^rebiger,
ber biefen @^a( — mabrlidQ feinen toten ^emorierftoff — ber ^ranmacbfettben
l^inbermelt mitgiebt! Qkfegnet jeber l^antor — unb gerabe Sd^leften bat
fange«funbige jeantoitn — ber oen C^boral üt Jfircbe unb S^ule pflegt!
Sutber meint: „(Sin ©cbulmeifter mug Ttngen fömien, fonft febe icq tbn
nicbt an." ®efegnet jeber Organift, unb mie gar mancber ift btn 8re«Iauer
IHrcben ^u tbeil geworben, ber mit feinem Spiel bie @kmetnbe anfeuert,,
nicbt erbrüdt.
SSom fBobdaut truitfen neigen [xd) in ben ^dnben ber 9tafaelifcben
(Säcilie bie Orgelpfeifen, fte bauen mieber non bem , ma« bie (£ngel ftnjKn,
unb fte triumpoieren über bie am Soben liegenben Snftrumente ber fSüelt.
9Raria trägt ibr 92arbengefäb bci^bei, ^obanne« ber Q^nangelift bi^^ tu
2:dnen ba^ ^ort gebolmetfcbt, f^u beut tbn ber 9(bler getragen, unb ber
"SRann ber (Spiftel, $aulu«, auf« Scbmert geftü^t, laufet ber H^uTtt an^
ben ewigen ^ütten, bie ibn über ba^ @eufj(en ber geängfteten ftreatur
tröften foH, (Ein neuerer Siebter fagt:
JSer i>tn Xon gefunbeii,
i>er im ®mnb gebunben
llt ben fBeltgefang,
)ört im grogen, ganzen
tine ^iffonan^en,
Sanier Uebergang.''
(Ein mittelbocbbeutfcber 2)id)ter preift :
Jä^ott p^ uf ber 5tünfte Stu^l,
(£r bort bte (Engel fingen wuniclicben
@ie flngent al in f^of^tv @cbul
Unb lobent ®ott ben eblen fjfürften rieben."
9(elter aber al« beibe S)icbter ift ber gubelton be« $falm«, beffen
wir in biefer burcb ein ^epbatab eingeläuteten ^o4e gebenfen , ber alle
^nftrumente, ade fünfte, alle Seelen, ade jheaturen jum greife be«
sDreieinigen aufruft:
Me«, wa« Obem bat, lobe ben ^errn! ^alleluja.
9lmen.
Yerzeichniss
Ton
Orgel- und Harmonium-Musikalien.
1999.
La ebner. V, op. 69. Zur Seelenfeier: ^Was ist der Hensoh auf
Erden" f. j:em. Chor u. S.-Solo m. C)rg. od. Harm, leicht ans-
ftthrbar. Part. M 1. Solostimm. 8. M 20. Chorst 8. k M,
0,16. Leipzig, Leuckart.
Bheiuherger, Josef. „Ave Maria gratia plena" f. S. (od. T.) —
f. et (od. Bar.) m. Org., lateinisch u. engl, dk M \, Lelpsig,
Leuckart.
Wer mann, Oskar, op. 69. Sechs geistl. Qes&nge f. 1 Singst m.
Org. od. Pfte. Dresden, Naumann.
No. 1. 0, wie er freundl. ist f. hohe St. f. Mittelst. & .4 -- 60.
n 2. „tJud wenn dein Herz" f. Mittelst M 1.
, 3. ,»0 Jesu Christ" f. hohe Stimme, f. Mittelst k M l. 90.
n 4. Zur Trauung: „Empor zu Gott, mein Lobgesang" f. hohe
St f. Mittelst k M h
n 6. Psalm 26: MeinQott, ich hoffe auf dich, t hohe Stimm)
k M 1,80.
**) ^bcx tSkrt^ flutet gkvifibenf^^ielc bie ja in bct SKuflf SufammenaeUriae»
[aififlcmäS Mibinbcn. tolffcn (cibei aar Seele ittd^t «u ufitlrtflen. 9tan barf baf Auto titdlt
itit ^m, Cabe auSfififitten. Sieb.
mii
.«■
— 89
löttohtt.
Bacb, Jo\i. Seb., Kompositionen f.Org. Kritisch revid. m.Fingerr.
n. YortragBbeseicun. hrsgf. v. Johannes Schreyer. 1. Band. (Prae-
Indinm n. Füge (cm) 6 Choralbearb. Sonata (Es), Fnga (Gm.)
Toccata (concertata) (c). Praeladinm n. Fnga (Hm.) M 8.
Leipzig, Hofmeister.
«Gebhardi, L. E., op. 16. Vierstimm. Taschen-Choralb. f. Pfte. od.
Org. 842 Choräle enthaltend nebst Vater unser n. Einsetzongs-
worten. 9. Aufl. 8. kart. M 2,60 n. Leipsig, Siegel.
Oladotone, Francis Edword, Pikees originales p. Org. M 2.
London, Aneener & Co.
-Gönn od, Charles, Offertoire (Messe Sainte C6cile) p. V. et Org.
M 2,4a Paris, Lebean.
La ebner, Vins, op. 68. Dreistimm. Fuge f.Org. (Harm. od. Pfte.
M 1. Leipzig, LenclLart.
Lange, S. de, op. 56. Zwölf leichtere Orgelstflcke verschiedenen
Charakters znm Gebr. in Kirche und Konzert. 8 Hefte k M Z.
Leipzig, Rieter-Biedermann.
Heft L No. 1 Weihnacbtsmnsik: a) Pastorale b) Gesang des
Hirten c) Gesang der Engel.
No. 2 Erinnerung.
No. 8 Intermezzo.
No. 4 Klage.
Heft n. No. 5 Trauungsmusik a) die Freier b) Zum Segen
c) Hochzeitsmarsch.
No. 6 Canon.
No. 7 Carillon.
No. 8 Siciliano.
Heft III. No. 9 Funerale a) Trauerm. b) Gebet c) Trost
No. 10 Präludium,
No. 11 Andante.
No. 12 Finale.
litt Her, B., op. 62 No. 4. Schlaf mein Herzchen, gute Nacht H*
Simon. M 0,40.
Me ister, Bobert. 48 Fughetten z. Vorbereitung auf d. Studium
schwierigerer Orgelwerke, insbesondere Bachscher Fugen f. d.
Orgel etc. M 1,50 n. Quedlinburg, Vieweg.
Beinbrecht, A, 18 Orgel- Vorspiele zur üebung u. zum Gebr.
heim Gottesdienste, qu. 9, M ifiO n. Quedlinburg, Vieh weg.
Werner, Josef, op. 10. Geistl. Tonstttck ttber den Choral »wer
nur den lieben Gott lässt walten** f. Vcello m. Org. (Harm. od.
Pfte.) M 1,80. Lei^zifi;, Hug.
Wiesner, Otto. Praktische Orgelschule f. Lehrer-Seminarien u.
liusikschulen, sowie f. d. Selbstunterricht I. Theil. qu. 8.
M 1,60 n. Leipzig, Hug.
Bibl, Budolf, op. 29. Harmonium, Sammlung t. Tonstücken be-
rühmter Komponisten d. neueren Zeit f. Harm. arr. Volksausg.
9. u. 10. Heft k M l. Leipzig, Breitkopf & Härtel.
Claus, Hermann, op. 21. Gott grttsse dich. 6 Stammbuchsbilder
f. Harm. M 1,50. Leipziff, fing.
— op. 22. 4 Charakterstücke fTHarm. (Entschwund. Glttck, Gestillte
Sehnsucht, Nachtgesang, TrOstung) M 1,50. Leipzig, Hug.
La ebner, Vinz, op. 69. Dreistimm. Fuge f. Org. (Harm. od. Pfte.
M 1. Leipzig, Lenckart.
Oesten, Max, op. 164. 8 Vortragsstücke f. Harm. (Gesang des
Hirten. In eins. Stunde. Am Harienbild) M 1,20. Leipzig, Hug.
— op. 166. Fantasiestücke f. Harm. 4 Hefte. kM 1,20. Leipzig, Hug.
Heft ]. Weihnachtsliedchen. Waldeinsamkeit Dorfkapelle.
K 2. Lebewohl, Festspiel, Trauermarsch.
„ 8. Erntedanklied, (tebet t. d. Schlacht Süsse Erinnemnff.
„ 4. Abschied von der Heimat Kindes Morgengebet Die
kleine Bettlerin.
Paahe, Johannes, op. 78. 2 Stücke f. Harm. V. u. Vcello. No. 1
Elegie. No. 2 Zwiegespräch, ä M 1,60. Leipzig, Hug.
— Drei Präludium f. Harm. M 1. Leipzig, Huff.
— Bomanze f. Harm., V. u. Pfte. M 1,50. Leipzig, Hug.
— 8 Stimmungsbilder f. Harm. (Am Abend. Ballade. Zum Abschied)
M 1. Leipzig, Huff.
— Weihnachtsstücke f. Harm. (Seliger Weihnacht-Christabend.
M 1420. Leipzig, Hug.
Schulz, Leon. Uarmoniumalbum Sammlung von Chorälen, Lie-
dern, Melodien, alt. u. neuer. Vortragsst f. Harm. hrsg. und
bezeichnet 8 Hefte, ä M 1,60 n. Leipzig, Merseburger.
Werner Josef, op. 10. Geistl. Tonstück über den Choral »Wer
nur den lieben Gott lässt walten" f. Vcello u. Org. (Harm. od.
Pffe.) M 1,80. Leipzig, Hug.
Wohlfahrt Heinrich, op. 97. Anleitung zum Harmoniumspiel f.
Klayierspieler zum Selbstunterricht iTeue yerb. Aufl. M 2,25 n.
Leipzig, Merseburger.
Danilewsky, W, Lieder u. Bomanzen. Leipzia, Forberg.
No. 6. „0 lag' ich tief im stillen Grab** f. 1 Singst m. Pfte.
od. Org. M 0,75.
n 6. MSttsser Schlaf, du heilst die Schmerzen** 1 1 Singet
m. Pfte. od. Orff. M 0,75.
. 8. ^Stille sein und hoffen** f. 1 Singst m. Pfte. od. Org.
M 0,75.
Hüffer, Alwin, op. 16. Entsagung: „Hen^ zu dir will ich mich
retten** f. 1 Singst m. Pfte. (Org. od. Harm.) M 1,20. Zürich,
Holtzmann.
Jankewitz, Gustav. Konzert- Gesang- Album. 85 Original-Kom-
positionen geistl. u. weltl. Inhalts f. 1, 2 u. 8 Singst, m. Pfte.
Org. (od. Harm.) Vcello (od. Harm.) hrsg. 2. stärk, verm. Aufl.
^r. 8. .4 2 n. geb. M B n, Leipzig, Licht
Bhemberffer, Josef, op. 157. Sechs religiöse Gesänge f. 1 tiefe
St «m. Org. od. Pfte. A. Aussr- m. Org. Leipzig, Bobert Forbg.
No. 1. „Sehet welche Liebe**. M 1.
n 2. „Ich bin des Herrn**. M 1.
M 8. „Wenn alle untren werden". M 1.
„ 4. gVater unser**. M 1.
„ 5. Kachtffebet „Mit deiner Huld und Güte". M 1.
„ 6. „Ato Maria ^atia plena (As). M h
S oh aper, Gustav. Heimat und Vaterland. Ausgewählte Lieder
u. Gesänge f. 2- und 8 stimm. Chor (auch als Duett u.Terzetto
ausf.) m. Pfte. Org. od. Harm, bearb. Part gr. 8. .4^ 8 n. St in
Part (Schnlausg.) gr. 8. M 0,80 n. Magdeburg, Bathke.
9tot>tmhtt.
Album für Orgelspieler. Eine Sammlung von Orgelkompo-
sitionen älterer und neuerer Meister zum Studium und öffentl.
Vortrag. 93. Lief. Tbuille, Ludwig, op. 2. Sonate (Am) M 8.
Leipzig, Kahnt Nachf.
Eich borg, Bichard Job., op. 5. Bomanze (A) f. V. u. Harm. (od.
Org.) M 1,20. Beriin, Simon.
Händel. Georg Friedrich. • Largo fibertr. voü Aug. Beinhard.
Berlin, Simon.
Für V. (od. Violinchormissons) Harfe u. Org. M 1,50.
„ V. u. Harm. (od. Org.) M 1.
„ Vcello u. Harm. (od. Org.) M 1.
^ Harm. (od. Org.) solo. M 0,60.
Herzog, J. G. op. 61. 7 Tonstücke f. Org. M 2,25 n. Erlangen,
Deichert.
— - op. 62. Sieben Sonaten f. Org. M 8,50 n. Erlangen, Deichert.
••it^O-O^O^—'
Stotijeii.
9Ra£ ^effed beutfc^er a^uitlerfalenber ift bereits im
@e^tbr {m, ^effe in Seip^ia , 1 .#. 20 i%.) in I4dner 9fudftattung unb
reidqem ^n^alte erfc^ieneit. m bringt bie dilbniffe t>on fR Srtanx, f^I.
^raefefS, ^inr. ^ofmann unb Dr. $. I^retf^mar (&ip^ig.)
9(u6er bemüblt^enS^aienbanumbrinat er @tttnben|)rane, SHaum für 9{otUen
fomie für f^tf unb Derlie^eiie S^ufitalien , ©tnnbenf alenber , ber p^ranrte
ä^ortroa, mit ber Abliefen ^on^ertunifc^au, bie 6etu21§rteften muf . 3citfd^riften
unb 9xu|t!aHeni9erIeaer, ein ^er^etc^nib ber üorj^iiglic^ften domponiften,
S)irigenten, S^uftfle^rer k, im gon^u beutfdjen fRti^, ]otok in ben loid)«
tigften fremben Staaten, Son^ertbureaud, (Son^ertunteme^mer, eine Ste^
gententafel, bieSIRrnuen frember (Staaten 2c. ^ir em|)^]^(en bied reichhaltige
unb nü^tic^ 9{a(6)(biagebu(^ uon ganzem ^rjen. —
Orgelbaumeifter S^Hgit in ®era (Sleug) ^at \>ov Tur^ent eine fed^d^
fttmmige Orgel na4 j^elfingforS geliefert, ^a fi4 ^cl^ ^erf^en
allgemeinen Seifalld erfreute, fo ^at ber betreffenbe ftünftler bereits einen
neuen Sluftrag für bie bortige ^egenb erbalten. —
Orgelboumeifter $aul SinI f. Q^iengen a. b. SBren^
9(m 12. ^uguft ftarb ^ter im 71. fiebenSja^re Orgelboumeifter $ a u I
Sin!.
fiini luar geboren m 9(lbtngen auf ber SBaar am 25. ^bruar 1821
unb grünbete mit feinem Stuillingdbntber So^anneS Sin! bie bi^ftae Orgel«
fabrif im Sa^re 1851. fieiber erreichte ^o^anneS £int nur ein ^Iter \)on
50 Sabren, fo bag Dom ^al^n 1871 ah bis jum ^erantoacbfen beS @o^neS
unb Steffen bie gan^e Sefcb^ftSlaft auf ben S^ultcm beS Überlebenben
SBruberS $aul ru^te.
Sro^bem geftattete ber unermübli^e Weifter feinem @obne unb
92effen ^ur tueiteren 9luSbilbmig einen mebri^l^rigen ilufentbalt in an^^
länbifdjen 9Ber!ftatten , um nacb bereu SRüdfe^r gemetnfcbaftlicb mit biefen
an ber Seiterentmitfelung beS uon i^m tnS Seben gerufenen UntemebmenS
^u arbeiten.
3m ^af^xt 1886 trat $aul Sint auS bem ftcb ftetS üergrdbemben
<Skf(bfifte aui unb jog ftcb iW^ $riDatleben ^unicl , mobei er jiebocb bem
Unteniebmen notb immer grogeS ^ntereffe betoa^rte.
Unter auberorbentlii^er Xbetlnabme luurbe ber Jüerftorbene am legten
Srteitag }ur (Srbe beftattet. ^er @arg »urbe uon 9lrbetiem ber Orgelfabril
»im ^nebbofe getragen, ^ie Dor bem Xrauerbaufe, fo fang au(b ont
&rabe ber ^efanguerem. S)ie Seiebenrebe biclt ^err €tabU)farrer SHieaer.
S)erfelbe »ieS barin auf baS überaus t^Stige , amitSuoQe äeben beS ^tx*
ftorhenen bin, rühmte bie groge SReifterftbaft unb Qk^dliäfitit beSfelben
mie feines fcbon t)or 20 Sauren uerftorbenen SBruberS, tooburc^ baS onfSn^licb
auf einen ßeineren ihxiS ftcb befcbrKnfenbe (8efd)(ift ^u einem ^bet^en
beranmucbS , baS toeit über bie ©renken beS engeren unb toeiteren IBater^
lanbeS ftcb auSbebnte unb bamit ntcbt bloS benü^itern ^u einem ebrenuoUen
9{amen, fonbem atub einer gröberen S^¥ ^on 9lrbeitem jur 9{abrung unb
^rberung unb unferer @taot gur Urreube gereichte, ftucb beS friebli(ben
unb gebetQltcben SerbültniffeS ^mif^en 9(rbettem unb 9(rbettgebem mürbe
in ber S^ebe (Ermabnung getbon, ber IBerftorbene b^be feinen 9lrbeitem
ftetS ein marmeS^r^ entgegengebra^t» fo bab manbend^brudbefommen
babe, ba|, tott vtäit bleuen unb orbeiten gelernt babe, ber Dennöge audi
wobl Dotj)ufteben, gu leiten unb ju gebieten, ^m 9{amen Jümmtlicbec
Arbeiter ber Orgelfabril legte ^n (S. 8ona mit paffenben Aorten als
— 90
RcU ber l^ontBovreit, ber ü\tbt unb Sei-e^nutg fiii* ben früheren Steiftet
etneit i^ran^ aufd &xah, SRöge nun ber ^erftovbene, beffen 93ir!en i^m
ein bleibenbed 9lnben!en gefu^ert ^at , fanft ni^eu !
3)te %^vaftrungSauggabe bed lou^Itemperirten JtCa«
Dierd t)on @eb. 8a4 biird) Dr. 9itemanit in ^ieSbnben liegt mm in
fc^öner «u^flattung (Seip^ig, Äa^nt) twv. —
$rof Sf^anj ®4ulj( uön ber föuigl. afabeni. ^o^fcftule für SRufif
ift in ha^ t(mt eined ©iiperreuiford tüi>' Orgelbauten an ©teile
M tjeremiqten $rof. 9(. ^aupt berufen tuorben. man toat ber Meinung,
hai in bie(e mif^tige ©teile entmeber O. ^ienel ober Dv.^. 91 e im an n
einriidten würbe.
S)ie freie mufiralifc^e Bereinigung ju ^Berlin, meld)e
Dor )n)ei So^ren ju bent 3)^c^^ gegrnnbet würbe , neue J^oinpofttionen in
bie £)effentUd)teit einzuführen, beainnt i^re britte ^interfaifon am 1. Oftober
b. 3. 3)ie Qereind::9lbenbe finoen oon 9Infang Ottober biS (Snbe ^prtl
leben 3)onnerftag «benb 8'/* u^r im ©aole be« 3njeiggef(Wft« ber ^of-
ißtanofortefabrit uon SuItuS SBIüt^ner, Serim W $o(bamer ©trage
32, ftott; ougerbem futb oHmonatltc^e öffentliche ?lnp^rungen in ^fuftftc^t
genommen.
SBon Tlcix $(lli^n ifi ein neued Serf: 2)te £^au8inftrumente
S^la))ier unb ^armonium t^r 93au, i^re ©timmung, Pflege unb
©efferung, jur untenoeifung be« ©eft^erS bargcfteftt, erfcftienen, mit 23
«bbitbungen (Oueblinbnrg, öieweg); 2 *.— ©err 30^. @ü. (gngl f^at eine
5eftf(^rift jur TOo^artsUentcnarfeier in ©alijburg (am 15. 16. u. 17. Suli
b. 3.) crfcftcinen laffen (Salzburg, eommffionSüerlag 0. ©. 3)ieter.)
gür bte ^nwnnenten t)om (S^ovgefang (Sentralblatt für Snftntmental:«
ID^ufif , (S^or« unb ©oiogefang loerbeu 00m unterzeichneten Verleger zwei
greife im ©efauuntioertft »on 600 SRarl für folgcnbe Äompoplionen, toelc^e
üom ^reiSricftteramt olÄ „üorzüglld)" bezeid)net werben, auSgefeftt:
a) für eine SWamien^oisÄouM)orition ä capeiia $reiS 200 Jf,
8ebingung *. ^er (S^or barf ni(%t oon zu groger ©c^wierigfeit fetit^
&t bozu geiuä^lte %tt^ muft ftd) für 9iatnterd)or eignen unb barf twr^r
no4 nid^t mit burc^fcf)(agenbem (Srfolg fomponirt fein,
b) für eine Kammennurtt«itomvorttion (Violine, BrntfdKr <ScSo n. ^ianofoile)
$rei9 400 M,
^ie preiS^efrönten arbeiten bleiben (Sigent^um beft Unterzeichneten.
2)ie 9lrbeiten miiffen bis ^um 31. ^ärz 1892 an ben Unterzeichneten mit
einem 9Rotto oerfe^en, eingefanbt fein. ^aS aleic^e Vtotto muft auf einem
Oriefumfc^fag , welcher bie ilbreffe unb bie 9lbonnement^uittung über beit
(S^orgefong uom 1. Oftober 1891 bis 30. ©eptember 1892 eut^itt, fte^eit.
3)aS%reiSnc4teramt für ben TOKnnerc^or ^aben gütigft übentommen: ^err
a^ufifbireftor (£arl ^irfd) in ^annfteim unb ^rr $rofeffor Gilbert Xottmann
in S^eipzig» für bie Jtoinpofttion für j^ammermuftf: $en Dr St. iTIiebert,
3)ireftor ber l^önigl. ^nftffci)ule in $3ürzburg unb ^yerr ^cofeffor albert
Sottmann in Seipzig. ^le Veröffentlichung ber Urteile emigt fpäteften^
im (S^orgefang 1892 ^t. 24 ^er fein ^aimffript zurücf ^aben wia, woQr
gefl. 20 ^f- m $i>rto beifügen.
Scipatflf ^S" 1* Ofiober 1891. ^anfi 2x6^1, Verlag beS (S:^orgefang.
93viefti»edbfel.
$. V. in VI. ^mi bem gefc^iebenen @c6ultt)ranneu galt wo^l mit
»lütbe. Gemeine ©ee(eu fpci^en ftets nac^ fjre^lent, Vorzüge fud)t ein
ebele« ®emüt^e. — ^errn (Santor @. in @. : ©ine Ueberficftt ber bcften
mufifalifc^en (£rf(^inimgen für ©c6uU gem. nn\> WAnnergetang , fowie für
l^lauier unb Orgel nebft S^eorie ftnben ©ie in bein ia^rlic^ erfd^einenben
L^ipiiiö' Sricbr. Vranbftetter) pftbagog. 3a^re8bericftt o. JJr. SR testet —
^en'u ^uftflebrer k. in ©t: (Smen©a^ mit prdc^tigem Uann«» o*.tiiiato
tnben ©ie in 9lr. 7. ber oortvcfflic^en 12 (J^arafterftiictc üom ^rof. 3oö,
"^einberger, unter bem Sitel: 3" memoiiam! (Leipzig, Seucfart).
3lii$^t^em
Im Verlage von A. Kell in Plauen i./V. erschien soeben :
Neues aus dem Nachlasse von
Chr. Robe Pfretzschner,
Kgl. Husikdirector, Seminarlehrer und Organi&t an der
Ereuzkirche sa Dresden.
Variationen im Style eines Pastorale über das Weihnachts-
lied ^Stille Nacht, heil. Nacht** fttr Orgel komponirt. Für 2 Spieler
eingerichtet von Fr. Bruohmann, Seminaroberlehrer in Dresden.
M 1,60.
Zam Earfreitafir: „Nan schläft in Joseph's Garten.** Durch-
feftthrter Choral fttr Männerstimmen (unisono) mit Orgelbegleitnng.
artitor und Stimmen M 1,20.
^ch und mein Haiis.*^ Trangesang fttr Männerchor. Par-
titur und Stimmen l M,
Zu bestehen durch Jede Bach- and Masikalieahand-
lang sowie Tom Terleger.
Die Theorie und Praxis
des
rgelbaues<
Zweite völlig umgearbeitete Auflage des
Lehrbuches der Orgelbaukunst
von J. G. Töpfer.
Für den Gebrauch des Orgelbauers, Orgelrevisors,
Organisten und Architekten
heraatgegtben von
Max Allihn.
Hit Atlas von 65 Tafeln.
gr. 8. Geheftet, 80 Mark: In feinem Einband 86 Mark.
Aosfdhrlichcr Prospekt gratis dareh sH« Ba4hhaDdlangea so betiehen.)
9Sorr<t(id in aütn SuAbatthlttttdcit.
ÜXeiier Verlag*
von J. Rleter-Bledermaim in Leipzig
Fünfzehn Passionsvorspiele
für die Orgel
von
Th. Forchhammer.
Op. 20, a Mark.
J. 6. E. Stehle schreibt darüber im „Chorwächter" :
Eine Eam Stadium wie snm kirchlichen Gebranch s^leich ans-
gCEcicbnete Novität, fein, stimmungsvoll und mit sehr grossem
contrapunktischen Geschicke gearbeitet. Da manche der Choräle
auch in vielen katholischen Gesangbüchern, figuriren, so kOnnen die
Vorspiele ohne Weiteres auch als künstlerisch hochwerthige TJm-
rahmungen unserer deutschen Kirchenlieder gelten. Die Stücke
sind leicht ausführbar, modern im allerbesten Sinne des Wortes^
durchaus künstlerisch werthvoil und würdig und verdienen, wie ge-
sagt, sowohl zum Studium wie cum praktischen Gebrauche die
weiteste Verbreitung — es ezistirt in diesem Genre nur sehr we-
nig ebenbürtiges Neues!
§&tntiU unb S5algf(&afl[ebet
ju ^a6en 6et liOUls B5hlll Sl5hll.
ßx mt m ßütk
erholten @te franco jugefanbt:
i* @ttt ®ud{i mit ^ottttübtnb* ttttb f^oi^ieitis
^. ein ganjc« Sa^t lang bie monatlid^e Bettung „nHt^
meine btuti^t JBdd{ietf4^ao , jDffettenUatt fnt
lBäd{|etftettn^e'^
gnferate ftnben bie toettefte ©etbreitung. «brefftten @te on :
A. Schuch'8 ^u4r^anMnn0.
i&oman)e i./^d{il.
!Drucf, fßerldd nnh Ssi^ehitton : Ctto i&onvat, (tvfutt, (^idhottenftraf e 4.
SSertreter für t>m Su^l^onbel: 8^obert gfotberg infietp^ig, 2:^alftrage 19.
URANIA
löt^eh itnb iipiattttonttitttfiitel,
f0ivtr für mulihaltfi^e t^rorir, hirilUilK, tn^rnMtPt Qßffang- unD Clapter-^ufik.
Siele« »lolt «((^hit in bni tttitii 2n(|t» DIcrftr« 9ll>»iiii(iNriit bei btr
ieben WoitntS, (jil^di^ in 12 9Iimimeni) uiib ift tniid) ~ IS^ebttioii&beinSci'iafltwclhaiiin: Otto Soiivabtii etfiitt,
aOt Öu^s unblRiiritaliciisganbliiiineii, fmoic bnvä) aOt ^DfluOee, St^DtltiiflraBe 4, gegtit ({inleiibuna doii t.« »O A fflt Ben
9^NC ^niStr^B^utiii, filr Den finnjen Sobr^ang SJ( ftO'A gnnjcii ^n^rgatig IkI 3vaiiro:3'iIc"'>ii<'n- — ^'^'^ '"'^ ein;|elittii
piflnitmeranbo. (u bqftbttt. — Sin geitimgStolnlufl ber 9iiinnnK 30 Sfeiuiia. SiifetlimiSaebiiöwii : bit fltipflltene
$ofl ^at biefeS Blalt bic ^iiiiiiiteT 6301. $elitieile nur 10 Vftniil«.
gnlialt: 3n^alt3veT(ci(4nift. — Mboitneiiieiiteeinlabung. — SSciftnadileit. (Son ^aiid ^njg,) S^ Or. ^o^. fflottlvb XÖpfcre lOOi. 0e>
buTiStagt. (Son fl 2S. @)oti|4i)lg.) — Sine neue, grolc Oreel van Erlebt. StuU in fiiiitm. — Seiptct^tinfleit. — 9IolJjen. — BritfiuedijeL —
anjtifltn. —
vQCn bk me^tfen ööitner, ^tfarBeifer imb SFreimbc ber 'SCtaniti.
^nfer ^latt mar anä} iti btefem 3a^re be^tffeit atteS bad ^ebeutenbe, toaS auf bem ©f
biete be6 Orgelbaues unb- Orgelf^ieU, fowte auf anberen muftfaÜfc^en ©ebteten eif^ien,
mitsuffreiten, toenigfteuS ^u etteä^nen, fo tveit eS iiuS eben tnögltcf) toar.
Sluc^ im neuen 3«^ wirb un8 gleid^eS ©tteben unöertildt befeelen; maunl^aft, wie USi^ex, wer*
ben wir bte ^flii^ten unb SJcii^te unfecer ®enojfeii ^u oertreten rotffen. 2öegen beS Orgelbauers «nb
Otganiftcn'SongreßeS rocrben »otr immer unb immer TOietec euergifd^ antto^fe«. 3" unfcter SBe*
f^ämung fei eS gefagt: Oeflerreic^ ifl und in biefer Sejte^ung über ref^. jubor*
getommen! Sud^ bie ^tcbetlanbe })abzn eine Organiflenbeteinigung.
Unfern gee^^rten 9)7itarbetter» fagen iDtr fceunblid^eu ^anf für i^re felbfltofe Uuterflü^ung unb
bitten um ferneres äBjo^ItvoUen. 3^nen, fomte unfern loieflieben liefern entbieten wir bte ^erjtti^fien
92euja^regrü§e. — Um ©tiJrungen gu bermeiben unb um bem Verleger bte t£j:))etttton namhaft ga ei<
leichtern, bitten »ir freunblic^fi, ba« Slbonnement auf unfer ©latt, jum fo billi0<ii greife bou 2 ^ 50 4
t«^t}cittg »PK bem 1. Sauua« 1999,
unb nid^t etft fester, toieHet^t, nie cd ft^on borgelommen, ju Öfter n }U befiellen.
^it lUbahtiim mi Werlags^oitiiiinüj.
(Ein jaubeiif^e« XSncn
CBe^t nbed Sbt 3(lb,
Soft nie ein fKUe« Seinen
3>ic SRenMen^ vn f^ucat ;
Sa^im ift ni^l bienltben
€o immbttfanKt Rlane :
tl» Ninbcl seil witi Siicbtn
am enget Sa&ttefann!
Uitb »te'e auB ^i'otr ^mt 1 . . ^
Sur Stbe nieberbritQt, * Smpfüii(|en |43nen Ko\
Sa Qlü^t'e gleii^ einem @tcnit, ßcut' wiO ein ^tnfdKr iteigen
9)ie »ai^l wiib lauier £l4t, foiob Doii ftineni Xhnn.
a>cr etrafaien milbtfi S^cüitn 9t, btn mit a)iHinevW«nc
fSxmt bofl bunne X^ol, ||| a>cr S^or btr «tlten Mcift,
Uno alle, bie ba meinen, v Xtr (einen ffob im T(ne
Scigefiai i^it Dual. ■ 3)cm Srnmenftaub^cn »cift.
— 94 —
3)i>4 "i4t in feiner ®r56e
9?a^t p* ber fteftre Okift — :
3n @d)iPod)^(t tmb tu 9(56e
@u(^t er (titf (Srben $aft;
Hub für bei» ^M O^rüfte
3ft fterne X^är ju ffein;
Ser iiefje biefed fi'ifte,
3)ad üebe l^inb nic^t ein ?
i
1^
(Sin j^iub ift ^cut (geboren,
^m ft(^ bie 93elt »ertünflL
Unb, lUAd wir läufift uerloreii,
Und lfi(i)einb .miebevbrinQt.
2)er @ee(e tvoj^l, ^bie ntnntftr.
3)en @in()ang tlfin bermel^rt, .
^09 ni'f^i^^^' J^inb^eit^fd^iiimter
Und etvig neu oertiftrt.
ian(^ ^errtg.
CC-O W
3tt Dr. 3ol^. ®ottloB X<^|»fer«
SSon a. SB. ®ottf(§al9.
S)er qrofec SBeimarcr SRcifter würbe geboren ara 4 35ecbr.
1791 hl Srticberro.ßla, einem anfct)nlidgen Dorfe jwifc^en
SBeimar nnb ?l|)oIba. ©ein tocnig bemittelter SSater, (£m[t'
%. trieb ßeintoeberci, etnjod ?l(ferbau nnb 9Ru[it 3n Unterer
öesie^ung teiftete er al§ 1. Sfarinettift, aSioUnfpreler unb
e^mbalift (^acfebrett) — le^tcreö gnftrument ift in 3)eutJc^Ianb
ganj aud ber 3Jlobt gefommen unb toixt> befanntli^ nnr noc^
öon ben R^geunem gebanbl^abt — ^lu^gejeic^nete^ in ber
Ianb(i(^en Map^üt, bie nid^t nur jnm Sanje, fonbent aud^ bei
SKrc^enmufifen für bie bamaliae 3«'* ^^^^ Sefriebigenbeö ju
3;age förberte. Jßon biejem SSoter würbe er frfi^äeitig jum
8SioIinf<)icI angel^alten. $)en Unterricht im 0aüier* unb
Drgelfpiet übernahm ber toodere Drt^cantor ©d^lömild^, ber
in ber SKufif red^t n)oI)I ju §anfe toax. ®r war ein treffli^cr
Drgelfpieler unb hat oucft cjor SKonc^ed componirt, u. Ä.
mehrere ffirc^enmufilen unb eine gnge über Den „JWac^tigoßen*
f^log" ; Ie|tere ift leiber toerloren gegangen. 3n bem genannten
S)orfe ^atte bie SKutter ber fpäterfiin berühmten ©ängerin
Caroline Sagemann*), grau JHät^in Sagemonn ein
Keinem Defonomie^ut, bai^ fie in ben Sommermonaten fleißig
befud^te. ®iefe femgebilbetc 35ame na^m fid^ beS talentöoüen
Meinen ® Ott lob liebeooQ an. ©ie.brad&te bcnjelben nacft
SSSeimar wo fie bie n>eitere Sln^bilbnng i^reS ©d^üMing^ jn
bewirten fud^te, ^ier !&efam ber junge 5D?ann junäc^ft Untere
ri^t auf bem ®^mnafium, fpäter auf bem ©^unefirer-Seminar.
3m aSioUnfpiel unterrichtete i^n ber tüchtige SDiufifbircftor
Sliemann, ber einige beliebte Äirc^enmnfilen gefd^rieben i)at
®en 0aoierunterridöt nnb bie Unterweifung in ber ^armonie^
lel)re übernahm ber SBcimarer ©onjertmeifter t^xaxii 2)ed*
touc^eä (geb. ju SWünc^en am 14. Dftbr. 1774, er ftarb
1844 bafelbft, am 9. 3)ecbr.) ber leibcr 1810 bnrd^ atter^anb
Sntriguen a\x& Slmat^en, Wie auc^ gar man^er anbere be^
beutcnbe SDfann, Wie i. 95. Dr. Sif jt, Dr. ^offmann o. gaUcr^-
leben — „fortgebiffen'' würbe.
3m Orgelfpiel würbe %. fein eigener ßelirer, ba ber
bamalige ©tcibtorganift ©t^Ienftein (er war swftl^ic^ öuc^
ftammermnfifug unb traftirte im 3;^eater bie Raufen) fein
fonberlic^er Äunftfer War, ganj abgefetjen baöon, bofß er fid^
fpäter bem 2!runle ergab. 3Bie ^rof. ßobe erjä^lte, lam
ber Sfinger ßäciliad unb Sef)errf^er ber $:^mpani einmal fo
„angeheitert" ober „angefaufelt" in bie S^eaterprobc , baö
i^n ©oetöc auf bie ©auptwad)e jum Slrrcft tranSportiren ließ.
©päter oerooUftänbigte ©offapeHmeifter SI. @. TOnller
(geb. 1709 am 13. S)ecbr. ju Jiort^eim im ^annoöcrfd^en, geft.
JU SBeimar am 3. S)ecbr. 1817) bie weitere ?Iugbi(bung bc§
jungen %., nacfi SBuujc^e ber pd^ft hmftfjnnigen (£rbgro§^
^erjogin, ber ruffifd^en ®ro§fürftin.iDZ or. ia $ßauIowna,
bie il|m aud^ fpäter aU ^aiu ©rojjl^er^ogin bid ju i()rem @nbe
1859 eine ^ulbooHe ®önnem blieb uno fogar feine ©d^üterin
würbe, ba bie I)ol)e ^ame fe^r muftfalifc^ war unb fogar
componirte.**) Um nid^t als ©d^ulmeifter „3^ififlf"^t^^ ^^i
* ) iBcfanntlid) tuurbe biefe(6e f^wter eine Sterbe beS «Betmarer fioft^tetS. See
^rol^eriog ftftrlttuquft er^ob bie \dfint unb tolenttootte ftünftlerin ju feiitec „ftreunbm".
Kl« foloe nmrbe ftc acabelt (^lou ». ^e))gcnbocf) nnb (m(b— fammt i^ ftinbem —
mit ixbiu^en ®tttem oudgeftattet. Xtn aroBen (9oet^ Mtanla^te fie bcfanntüc^ leibec sunt
Stttiftritte toon ber Leitung beS CBeimarec ^oft^eaterd.
**) Diefe fcltene SH^rftin, we(($e nwl^ ^eutr in ber Srinnerung bie banf6arfte 8ers
«Inntfi beibereebftllerung genieß, nxiresauc^, bie ba«<Benief$ra.Sifat8 ric^tigju nrflrbigen
nwftte unb biejen SReiftcr t>eranla|te fein ^omi^il na(^ tSeimar ^u oertegen. «18 bie 90^
H^rauauS biefer Seitli^eit abberufen taurbe, bemerfte SiUt Sdft ri^tig, boft ffir ibn leine
bletbenbe @tfttte in Seimar me9r fei. 3n bemfelben ga^tc Uau er feine fto^meiftets
^c, angffi^t» Mrf^icbencr StaUAtn nicber: I861 tocrCie^ er biefe Stobt .um fWiter nur
«bann nnb uxtnn". olft Qktft bc9 groft^AogUcfien ^feft »iebciau lehren. iBaS ^ a t biefer
gcD|c Afinftler niot (icr oeleiftet unb tt»ft Htte er nodi (eiften ßnneit, umm man i^n an
faUcn bcrfianbcn ^tte. T«mpi passati 1
Werbearbeit" ju erhalten quittirte er biefen SJeruf auf ^nxaif)tn
jeiner ^reunbe, um ftc^ einjtg unb allein feiner geliebten ftunft
tnSbefonbere bem Orgelfpiel ju toibmen. Stn treuer ®enoffe
War i^m bei feinen ©tubien in Seipjig alS ^ofeffor ber
SWufif geftorbene 3. S. 2obc, ber fiir ben %. einige je^t t)et^
fc^oUene ^lötenftücfe componirte. Seibe mußten ft^ gewaltig
brüdCeu unb gehörig bücfen, um aQmälig in bie ^ö^e jii
fommen, wad änäi beiben gelungen ift
©einen Unterhalt erwarb ber ange^enbe Äunftler meiftcn^:
tl^eitd burd^ $rioatunterric^t. 2)a er* audp riod§ für einen
talentirten jüngeren ©ruber, ben in ©rfigge oerftorbeuen
Drganiften @rnft Xöpfer }u forden ^atte, fo mufete er
jafirelang in bitterfter ?lrmut$ l)inbringen, fo bafe er Weber
warme ©peifen noc^ warme ®etränfe eqc^wingen tonnte, ^a^
liBettelu unb Samentiren f)at ber 3){eifter auc^ jpäterl^in nie
gelernt, nod^ weniger lenien wollen.
S)a« Se^rerjemiuar befud^te 5;. oon 1808—1811. Sebig^
li^ War fein 9lugenmer{ auf bad ^ö^ere Drgelfpiel
gerietet. Slfö ftc^ fpäter ein ©eifili^er etwaS Qenngfd^ä^ig
über ba^ Drgeljpiel äußerte, rief ber gefrönfte Jtünftter : „SBad
©ie nur wouen! $)ie Drget fommt gteid^ nad^ ber
Religion!"
$)iefer ?lnfic^t ^ulbigte er bi« an fein Sube. Äfö man
in ben fünfjiger 3a^ren bamit umging ben quantitirenb*r^t)t'
mifd^en S^oral in S>eutf^tanb einjufüliren unb bie ^\oi)^t\u
spiele abjufd^affen , tüax %, ein ganj eutf^iebener ©egucr
baoon unb befämpfte erfolgreid^ bie angeftrebte Steuerung.
9lfö Älabierfpieler erreid^te 2!. eine jelteue §ö^e. 3«
ben Älajfifern wie ©. Sad^, SKojart, Seetl)oOen 2C.
war er ^u ^aufe wie irgenb einer. 9tud& 933 e b e r, ü)i c n b c U*
1) n , © c^ u b e r t , (S ^ o p i n waren i^m fe^r fQmpat^ijc^.
SEBir Iiaben einmal bie große ?lö*bur*Sonate öon 3Beber burc^
il)n gehört, unb biefer '®inbrucf ift und nie üerWifd^t worbeu.
gür'S^opin batU er ein befonbere« JJ^ible. 91. ©c^umonu
wollte i^m anfangt Weniger besagen; fo l}attc er j. 95. gegen
bad geniale 5Pianofortequintett biefed SWeifterd anfänglici)
wenig ©jjmpatljie. (jrft jiemlic^ fpät enoärmte er fidft einiger«
maßen für bie 2BerIe eiued SBerlio^, SSäacjner unb ßifät. ©ic
waren i^m längere Qtxt „frembe" SKufif, bis er fd&liefelic^
erßärte, ba§ aiiäi in biefen romantif^eu ÜKeiftem ein göttlicher
gunfc Wirfe, ben man hid^t oielfeitig ignoven bürfe, wenn
man mit ber 3^^* entfpred^enb fortschreiten wolle. „9iur nidjt
in engen Salinen feftgefat(ren fein!" bemerlte er einft. SDfau
muß bad ®ute, toa^ bie neuere Qtit bietet, ate Slnregung
benn^Qn, um auc§ im Drgelfpiel oorwärtd ju fommen. ?U4
fiifjt mit einigen feinen §reunben 3;öpferS 3mprooi{ationcn
— im ©tegreiffpielen ober im freien ^^antaftereu ^atte er
ficft oon 3ugenb auf geübt, benn er ^ielt biefe Äunft bei einem
tüd^tigen Drganiften für ganj unerläßlid^ — einft bclaufc^te,
äußerte erfterer feine SSerWunberung über atter^aub fü^nc
l^armonifcfte 933agniffe :c unb fprac^ bem SReifter feinen Sei^
fall auÄ, fagte ber befc^eibene „Meine"*) ^rofeffor: „3a, mon
muß mit oer 3^1* öorwärtS gelten, fonft bleibt man jurüd."
3n ber Äunft ber freien 5P^antafic braute eö 2;. ju
feltener Sertigfeit. SSScnn er ftcft auc^ auf gugen :c toorbe«
reitete, fo toar er bocb aud^ fofort im ©taube ®roßartiged
in biefer*©ejie^ung ju leiften. Slur wenige feiner S^itgenoffeu
mögen i^m gleid^ ober na^e geftanben ^aben.
SBie er baS Krd^lic^e Orgelfpiel anfaßte, ift am befien
aud feinen t)on mir herausgegebenen (S^oralftubten (4
Sänbe, Seipjig, Öruno Stä)A, 18 Jd) ^ erfel^en. . ^ier werben
*) ®o nannten i^n \äiai\oti\t ^tmü^nü^ manche feiner @d^ü(er , toelAe bie toa6re
dhn^le biefeS SRanneS n\^t o^ntcn , obwo^ fie ntd^t wxtfi maren feine ©(^u^riemen auf*
jufbfen.
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ftrcbenbc Otflamfteu WnrcgeitbcÄ bic §uQc nnb ^fiUe finbcn ;
i^n olÄ einen «V^tDacJ^cn Äomponiften" sii bejeic^nen, jeugt
Hon einet nterhunrbigen , faum erflärbaren 9}efangen{)e(t.
■(Sorifctuufl folflt )
^ine ntnt, 0to#e jOrgd toott ^ttebt« &qU
. tit Sujetii«
3)a ^ctoife üielc fiefer Sl^rcd fc&r ocfd^ä^ten Statte« bic
[d^öne ©d^meij jum ßiele il^rer jä^rficgen Srl^olunggteifc mad^en,
|o bürftc e« t)on bo|)peItcm Sntcreffe fein, einiae ©injell^ctten
über ein neue«, ganj öorjnglic^e« Otgetoerf ju erfahren, njcle^c«
UReifter ©oH au« Sujern im Snni b. 3. in ?(arau i. ©dinjetä
fertigfteltte..
ßerr ®ott, njeldjer burci^ feine ja^Ireic^en, leiber üiel ju
tocnig l)ef annten ©d^njeijer Drgelbauten, namentlich aber burd)
bie ^errtid^e Orgel mit 50 ©timmen im filofter ©ngelberg
i./©d^n)eij, unbebingt ju ben äRciJtem aUererften Stange« ju
M}kn ift, f)at in biefem neuen 3Berre feinem biö^erigen Od^affen
Die ^one aufgefegt SBtr t)atten ®elegen^eit, üor n^enigen
SBoc^en ba« freunbUd^e ©töbtd^en Slarau, n?eld^e« man Don
DIten au« in 20 5lWinuten mit ber Sal^n erreid^t, m befuc^en
unb beftd^tigten bei biefer @elcgenl)cit bie neue ©oll'fd^e Orgel
in ber proteftantifd^en ©tabtfirc^e.
3)a« tjoüftänbig neu erbaute 3Berf enthält folgenbe 2)i«^
pofition:
I. SWanual: 1. ^rincipal 16', 2. Sorbun 16', 3. ^rin-^
cipal 8', 4. ®amba 8', 5. ®ebedt 8', 6. gtöte 8', 7. Strom^jete
S\ 8. Octaöe 4', 9. SRöf)rf{öte i\ 10. gugara 4\ 11. Slarino
A\ 12. Octaüe 2\ 13. ßornett 5fad^, 14. SKijtur öfa^
II. Smanual: 1. Sorbun 16; 2. ajrincipal 8V 3.SBioIa
4. ®cbedt 8', 5. ^lüte amabile 8', 6. 2)olce 8', 7. ßlarinette 8',
8. ®em«f)orn 4\ 9. SRo^rflöte 4\ 10. Octaöe 4', 11. Octat)e2;
12, a)?ijtur 3 fa^.
III. SRanual: 1. Siebl. ®ebacft 16-, 2. ®eigcnprinci^al
8\ 3. ©alicional 8', 4. ®ebcdtt 8; 5. aBicnerfföte 8', 6. §leolinc
8\ 7. Oboe 8', 8. ©pi^ftöte 4', 9. J^Iöte b^ amoUr 4', 10.
giautino 2'.
fcbal: 1. ©ubbaB 32' offen, 2. ?ßrinci^alba§ 16', 3.
16', 4. SJioIon 16', 5. ^armonicabafe 16', 6. ^ofaune
16', 7. 3:rompete 8', 8. Octaüc 8', 9. (Sello 8', 10. Octabe 4'.
9lu§erbem ^at ba« SBerl eine fogenannte ^^onl^aHe, welche
fid^ öon ber Orgel au« über bie 35edEe ber Sfiri^e I)in3iet|t unb
in ber 2)erfe be« 6f)orc« in einer jiemlic^ großen SRofette au«*
münbet. 3n biefer Son^alle ftcfjen nod^ folgenbe 4 Siegifter:
1. 9Soj ^umana 8', 2. ©ali^et 8', 3. SJof cölefti« 8', 4.
S5orbun==(£d)o 8'.
?ln jQilf«}ügen befi^t bie Orgel aufeer ben gcnjötjnlid^en
9Kanual= unb ^ebalfoppetn, eine (Ire«ccnbO'Sinri^tung (SRolI-
fd^toeÜer), einen ®d^n)cU tritt für bie Ionl)allenrcgifter unb einen
eben folcl)cn fürba« 111. SJianual. Daju fommen noc^ SoHcctiü*
tritte für p. mf. f. ff. Jutti., unb oic t)on ®oIt erfunbenen
combinirbaren Siegifterjü^e. SSermittel« te^terer ©inrid^tung fann
ber Organift, njenn er em^elne 9?egiftcr au« ben SoHectiötritten
ober fonft au«fd^alten hjill, bur^ ^rucf auf einen fleinen, über
bem eigcntlid^en Stegifterjug angebrad^ten Änopf }ebe« nid^t ge*
njürtfcl|te 9?egifter unttJtrtfam maAen.
3)ie SäSrfung bc« Dollen SBerfe« ift ebenfo iinpofant al«
erfdE(ütternb. 3)abet Ujirb ba« O^r nid^t im aUergeringften Der*
le^t, fonbern eine ^^onmaffe brauft burd^ bie Äird^e, njeld^e man
nur mit bem 9lu«brudfe „maieftätifd^" bejdc^nen fann. S33ir
l^aben biele bebeutenbe OrgellDerfe fc^on gefjört, aber njir toüfeten
nur fef)r wenige aufjUAfigten/ n)el^e an Äraft unb gefättigter
güllc biefer Orgel gleid^fSmen. Unter ben eimetnen Stimmen,
loeld^e burd^meg nur al« toorjüglid^ gelungen be^eid^net merben
fönnen, ragen mdndbe burd| i$re tounberbare ©d^onl^eit nod^
befonber« ]^ert)or. feir muffen ^ier baöon abfe^n, biefelben
einzeln auf jujä^len unb tooHen einzig imb allein nur bic Octaöe
8' tm III Manual ertoöl^nen, SBir möchten biefe ©timme foft
eine ©pcjialit&t t>on ®oll nennen, benn fo beftricfenb fd^ön,
tt)ie an ©oH'fd^en Orgeln, t)oräug«n>eife auc^ im Ätoftergnget
berg, l^aben mir biefelbe nod^ nirgenb« gefunbcn. 91« @olo*
ftimme in SBerbinbun^ mit bem ©c^toeHtritte fingt biefelbe ä^nlic^
Der funftöollft intomrten SSOjE ^umana.
Unter ber mustergültig angelegten Slbftufung ber 1 1L
SKonuale binfid^tlid^ il^rer ©tärle, Aeid^net fid^, toie ebenfaH«
an aßen 3Berren ®oll'«, audb ber fe^ofaften burd^ eine toirt*
li^ öufeerft d^aratteriftifc^e An:» unb abfcbtoettung be« Sone«
au« ; man glaubt, to&in man j. S. beim ®ebrau^c be« t)bUcn
SSerte« bom 1. "^amcA auf ba« IIL 3!flamal übergebt, bie
Xöne t)öllig ou« ber gerne, faft bor berÄird^e ju ^ören. Unb
nun erft gar bie Sonfialle mit i^iren 4 SRegifteni! 2)er Don
ben Ferren S. ®. Sbuarb ©te^le, in ©t ®allen, Xf), ^Breiten*
ba^ in fiujem unb Sari §e^*9lüetfd^i in Safel abgefaßte
glönjenbe (Sjpertenberid^t nennt biefelbe „ein©d^a^Iäftlein, beffen
Megifter einen njunberbaren, ge^eimni§Dollen 3öuberöang Ijaben. "
SDfian glaubt ben njirflid^en ®efang menft^lid^er ©timmen ju
l^ören. SBir fteljen nid^t an, bie SBirfung biefer ©nricfitung
über bie befannten ä^nlid^en an ben großen Orgeln in
Sujem unb ^reiberg ju ftellen.
SlUc« \n 3lllem genommen fann man ber ©tabt äarau,
ja ber ganjen ©d^meij ju biefem Ijerrlic^en Snftrumente nur
qratuliren; nicbt minber aber bem befc^eibenen unb bieberen
Sujemer Orgeloaumeifter. 3Benn große unb bebeutenbe Orgeln
ber 9?eujeit aufgc^ä^lt n^erben, bann gcbfit|rt unferer?trifid^t ber
neuen ?larauer Orgel einer ber aUererften ^lä^e.
„Gin JRi^cinlftnber."
»»»^
93cf)>redt|iiii()cii*
geftfd^rift jur Stojart^Sentenarfeier ütSaljburg am
15. — 17. 3«lt 1891. ©n für bie ©rudflegung ertoeitertcr
Vortrag, geaalt, am 12. SWai b. 3. in ber „®rfellfd^aft
für ©aläburger fianbe«funbe" Don beren SKitglieb x^of). Gd.
Gngl. ©aljbura, Bieter.
SBir l)aben biefe febr grünblid)e ^ftfd^rift mit großer
®enugt^uung au« ber .^ano gelegt. G« jenäÜt biefe intereffante
®abe in folgenbe J^eile: 1) 3)ie SKojart J^milic in 9lup«ourg,
©aUburg unb SBien. ©oDiel nn^ hdannt bringt biefe grunbli^e
T)arlegung gar mand^e« SReue unb Sntereffq'ntc, fo j- 93. baß
ber ältefte ©proß ber gamilie SIRojart (früher SKojert ober
aud^ 9D?o^ert gefdbriebcn) ber 9D?aurer S)aDib 9Wo j ar t (SKofeart)
au^ bem T)orfe ^ferfen bei ?lug«burg ftammte. 3m Saufe
ber 3rit tourbe ber SWame SWofee'rt in Sröajart Dertoanbelt.
2) 2)rei bi« 1890 ungebrudtt aebliebcne »riefe 3B. ?l. SRojart«,
unb 3) ba«9fiequiem unb bie ^equiemfrage. 2lu« biefer grünb^
lid&en Stb^anblung erfiel)t man -^ geftüftt auf bie gen)iffen^aften
Unterfud^unaen be« Deren)i0ten gorfc^er« ®. 5ßreffel, baß ber
größte X^eil be« unfterblid^en SBerfe« njirflii^ Don ber |>anb
De« frül) Derflärten Sünftler« l}errüt)rt, unb baß nur ein geringer
SJrud^tl^eil ber unfterblic^cn l^obtenmeffe Don ©üßma^er ^c*
liefert n)orben ift. 2)ie Snftrumcntation biefe« fd&njöc^eren 2l)cit«
Don ©üßmal)cr« Strbeit folltc einmal einer SReDifion untemjorfen
»erben, toeld^e toenn aud^ nur offenbare SDWßgriffe unb fünfte
lerifd^e Unanftänbigfeiten befeitigt unb bie in gen)iffen 5'aften
unb SKittelftimmen fd^merjli^ empfunbenen Gontrapunftirungen
(njenigften« regelred^t) au«füllt. ®a« SRequiem aber ift SKo^art«
ureigenfter ©c|tt)anengefang. —
Sllli^n, 3Ra$: S)ie jbau«inftrumente ÄlaDier unb
iparmonium, i^r Söau, i^re©timmung unb93effe=:
rung, jur Uritertoeifung be« 93efiöer« bargeftellt.
aWit 23 «bbilbungen. DuAlinburg, a3ten)eg, 2,70 Jk.
S)er Derbiente SReubearbeiter be« großen iöpferfd^en
Orgelbaumerfe«,^err 3ßfarrer ällli^n, ^at bei ber reid^en
freien 3^^*» ä^^ ^^^ ^^^ S)orfpaftor gemölinlid^ ju Derfügen
')flegt, n)id)erum ein rec^t nü^li^e«, auf ber gegenujartli^en
löl^e ftej^enbe« SBerfri^en gefd^neben, ba« ol« ba« befte feiner
[rt bejeid^net njerben muß. 3m 1. Gapitel finbet mau einen
cinfül^renben SSeri^t unb ®efd^id^tlic^e« ; Gap. 2 : ber Sau be«
ÄlaDier«; Gap. 3: $)ic aRed^anit Gap. 4: Die aSoUenbung be«
Snftrument«, Gap. 5 : Ätang unb ©timmung unb be« Glabter« ;
Gap. 6: S)ie Stimmung, Gap. 7: Änfauf unb $ßflege be«
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Snftrumentö, So^. 8: 2)k 9le))acatur, (&ap. 9: SDet 93au bed
tanttoniumd , (Sop. 10: S)et ^e&tauc^ be«^fe(6en. 3^^^^^
bbttbuttgetr erläutern bad StHget^l^ in äoc^Ii<^ 9^c.
©eifert, Ufoi, Dp. 2: 6a<)riccictto f. ^ianoforte. fici<)jift
Stemm, a,25 ^,
Dp. 3: Valse-Impromptu f. % fieipm ©teingräber. 1,50.
„5: JRomanje f. SSioIinc u. ^., 35regben, ^offart^.
„ 6: 2 SBiegenlieber f, $., I)rcÄben, ^offartb. 1 ^.
„ 7: ?lu« bem Sübum. 7 Keine ©atoierft eb. 2 .A
„ 8 : 9ßelacca grociofo f. ^. 1,80. S)re«ben Sioumann.
„9: Sfeibmung f. ^anof. 5)redben, ^offart^, 1,50.
„10: aWenuctt f. ^ianof. (Sbenb. 1,5a
Der SSerf. einer mit SRed^t berühmten Staöierfd^ule
(fieipjig, ©tringrober) bocumentirt ficb ^ier anä) old talentirter
Xonfefeer. Da« Sapriccietto ift m fdne« pilante« ©tuet no^:
mentlid^ für bie redE|te ©anb bilbcnb. Djp. 3 ift ein frined,
lieben^ttJÜrbige« ©alonftiid mit üonie^men ©Sanieren. Die 9to*
manje qe^t ni^t über bie erfte fia^e l^inaug unb ift ongenelim
ju fpiefen unb ju ^örcn. Die SBtcgcnlieber finb t>on finniger
Sranut^ buribrungen. Die «Ibumblätter finb ollerliebtte
©^aralterftücnrin im ©inne 3Rdfter ©c^umann«, bri bem Untcr:^
rid^t rec^t gut ju üern^ert^en. Die SBibmung enthalt rin fAöneg
fiicb ol^ne SBorte — Don aar friner ©orte, mit präc^tiaer
. ©trigcrung. Die ^olonäfe ift dn (dcj^tgcfc^mingted grajiöfeö
Uebungg:^ unb aSorjpielftüct »uc^ bie alte ^orrn be« TOenuettg
tt)irb fi<^ in i^rem gefälligen äöcfen ^reunbc crtDerben. Dag
ein fo audgejeic^neter Älaoiei^baaog, wie fic^ §. ©rifcrt in ber
X^at auSaewiefen l)at, feine ®d]teefinblein unterrid^tlic^ red^t
fdn au^geftattct ^at, üerfte^t fid^ ujo^l uon felbft.
J^Iügel, t«uft, Dp. 102:. 3tt)ei Drgelftüde jum gcft.
gotte^bienft foroie jum ßonjertöortrag.
Sßr. 1: «rälubium Aum 6t)oral: „Du beffen^ugen floffen"*)
ani mam^ Soo Sefu. 1 Ji^.
9lx. 2. guoo in (J^moU mit Dorau^ge^enber Einleitung.
1 ,S, Seipjia, fieuctart.
ajian fie^td Den bdben treffli^en 9BerIen nic^t an, baJ3
felbige dn ad^tjigiä^riger (ber Äomponift fderte am 2. 3uli
{dnen 80. ©eburt^tag) öerfafet l^at. yiai) dner langem ©n*
Idtung (ba« SRotio ift bem S^oral entlehnt) »irb berfdbe
jxodmal (in allen ionfd^attirungen bi« jum ff) mdftcrl^aft unb
originett burc^gcfül^rt, fo bafe tt)ir biefe S^orafparapl^rafe afe
mc ber beften bejdd^nen mfijfen.
9lr.2bcfte^t au« dner träftigen ©infeitung in®*moIl(*/4).
Die ^UQc bringt dn fe^r origineßc« 3]^ema (*/4) in gldd^er
2:onart Die i3ur^fül)rung bedfelben ift mdfterbaft. Söctouu:^
bernötoertli ift bie grajsartige ©teigerung bi« jum ©c^Uiß. SBdbe
©tüde finb jiiemlid^ JcfttDer unb bieten fe^r banfbare ßonjert-
nummem. SSeldbe feltene @eifte«frifc^e unb meldte« ted^nifc^e
Können unb SBiffcn!
SBifte, D. unb «. SReifencr: ecntralblatt ber beut^
fc^cn 9D?ufifn)iffcnfd&af t nebft einem Slnban^:
ß^roni! be« äRufineben« ber ®egenn)art m
Deutfdblanb, Defterrcic^ unb ber ©c^tt^eij,
unter S3erücffic^tigung ber Sitteratur unb be«
SKufilleben« frember Stationen. 1. ©nb. in 6
©. , 2. 83nb. 1. u. 2. öeft SBiertdiä^rlie^ (3 ^.) 3 .A>,
fieipjig — 9ieu^©d^Ieu|ig , D. SBille.
Diefe« Unternehmen bat njdt c^er öoHe ©cred^tigung, al«
mand^e anbere berartiqe (Jrfd^einung , benn ba« SBIatt rniil aÖe
bemerfen^loert^en ©rfd^dnungen auf bem ÖJefammtgebiete be«
^n^ unb Jtu^Ianbe« öor fdn gorum jiel^en unb bx^&x ift biefe
Aufgabe mit üielem ®efd^idt getöft korben, fo baß e« DoKe
(S^jteiuberec^tigung 1^ Sßo^tt^uenb berührt und bie feltene
©runbuc^fdt, »ielfdtigfdt unb Unpartdfic^fdt, ?lud^ ber Um*
ftanb, ba^ ba« au«(&nbif0e SDtuftfleben berührt toirb, ift mo^(
gedgnet mdtere ©^mpat^ien ju erh)edEen.
3immer, Dr. |?r.: Äird^engefangbud^ für Änaben*
(jjrauen* u. axänner*)S^or. eine ©ommlung t)on brrife,
liturg. S^orgef. f. ganje ^rd^enjla^r, junSd^ft }um gotted*
*, Ober: .0 ^vOßt mU iBiut unb Srniben".
bienftL ©ebraud^e jufommengeft 2. ^eft Dueblinburg«.
SBiekoeg. 1 Jl,
©ämmt(ii^ 38 9lx. finb ebenf o f orgttc^ aud ber 'XlU vaiy
9}eujdt jufammengeft. unb beftend bearb. mie bad 1. ^eft
3mmig, ©omeL, Dp. 5:^2:raumerei*' t)on9t.©dbumann
für 93 i ( i n e mit DrgeU ober Klaoierbegl. motterbam,
fiid^tenauer. 80 ^.
Dad tldne aber tounberfc^öne ©tud ift l^ierburd^ für bdbe
Snftrumente fet)r n)irffam bearbdtet Sorben.
Äö^ler, (gmftDp.57: SKotctte: .»ennid^oSd^öpfer,
beinc äRac^t*' für SKünncrc^or, mit S^I. ber Drgd.
SBcue 3(udgabe rcöib. \)on ©. Äot^e. fieipjig, fieucfart
(©anber). 1,50 Jf.
Die neue «uggabe bed fd^nen SBerfe« ift redbt banfcn^:^
njertb, benn ber Xcjct ift gebiegcn oerfaßt unb bie obligate Drgd
bebt Den ®efang in nid^t aett)öl)nlic^er Sädfe. JBefonbere ^micng^
tdten finb nid^t Dor^oen.
Kern, fi. ?(, Dp. 178: «m ®rabe S^oräle unb fikber j.
®cbr. b. Seerbiaungen f. gem. E^or jufammengeftellt uno
lomp. fiangenfalja, ©refeier.
fiiefcxt füt ben genannten ^wä ^inlänglic^ed (30 9lr.)
unb braud^bared äßatertalr S^emoed unb (^gened (t>om SBerf.)
görfter, Dr.: ®ejangbud^ für eü. ©c^ulenjufommcn'
gefteUt 2. öerb. iL öerm. «uft. ßaUe a. ©. aKüblmann.
30 ^, a»it tate^idmud 45 »V
Diefe Slu^uja^l öon 130 9h. aud bem rdc^en etoangcl.
fiiebcrfd^a^, mol^lgcörbnct unb mit ben SKelobien öerfe^en, fommt
filier allen ©ebürfniffen entgegen.
»I^einberger, 3of., Op. 164: Der ©tern öon ®etl^=^
le^em. @ine SBei^nad^tdcantatc für ©olo,
St|or unb Drd^. ob. ^ianoforte ®eb. t>. g. öon
4)ofnaa6. Dr4 5ßart 24 ,S. Drd^ft. 24 Jk. Älaöier*
audjug n. 7 ^ 50 A. 6^orft 5 ^ n. Xejtbd^. 10 X
fieipjig, 9*. ^orberg.
t^ragt man junäc^ft nad^ ber bi^terifdben SBorlage biefeö
bebeutenben unb god^wiltlommenen Sbottoerted, fo mu§ man
gefielen, ba§ biefelbe in gettjo^nter ffiieife öorjflgtid6 ift. Daö-
erfte ©lieb ber neuen ©cböpfung be« berüf)mten, ^öd^ft aUfdtigen
aröünd^ener SDidfter« ^dgt „Sttoartung", toaS ju dnem fiberaug-
h)d^eöoIten anmut^igen S^ore (?l=bur): „Die @rbe f^todgt.
e^ leud&ten bie ©temc; fie grüben tlar aii^ ^immlifc^er gerne'',
SBeranlaffung gab. Die ^auptgebanfen be^ njirmng^tJoHen
©afeeg finb trefflieb erfunben, bie SJerarbeitung unb bie ©teiae==
rung am ©d^luffe finb— „rl^dnbergcrifd^", b. b- mdfterlidft. Die
2. mf). betitelt fic^: „Die ^irten" (g-^bur, %): ,D fegne bie
SBdbe ©d^ööfer ber Sklt". Die dnjdnen Äbfd^nitte tocrbcn
burc^ ©oli oreiftimmigen grauen- unb 9Kännercbor, fotoie©oli
unb gemifd^ten S^or gegliedert, obne bofi ha^ ©inbdüid^e im
minbeften Darunter leibet. Der toaftorale Sgarafter biefer 9iummer
ift prächtig getroffen. Der 3. Slbfc^nitt bringt bie „©rfd^eiuung
bt^gngel^": „gürd^tet eud^ nid^t, benn ®ott erhört ber ^rom*
men ©ebef*. ®efe 33er!ünbigung toirb jubelnb oon bem fed^g=
ftimmigen ©^or ber ^irten (D^^bur V*) begrübt. 3n bem 4.
?lbfc^mtte, „©et^lebem" benannt, beainnt ein JBafefolo: „Der
fiic^tglanj entfd^njinbet". Darauf toanoern bie^irten jurÄnppe,
um baÄ Sefu^fmb in dnem lieblid^en fed^^ftimmigen @^or (3^r.
5, g^bur, 'A) ju begrüben. Diefer ßl^orfa^ gehört ju bem'
freunblid^ften (Srfd^dnungen in ber gaujen betreffenben fiitteratur.
X^dl 6: „Der ©tern„ (^erftreuet eud^, ftürmenbe aSJotfen,
berul^ige bid^ toirbelnber ©anb*'), gibt bem SKeifter SBeranlaffung
ui dnem feurigen tAtt^ unb me^rftimmigen &)ox (9(^moQ uno
^^bur), ber n^ilüommenen ?lbmed^felung gegenüber ben rul^igett
unb oefd^aulid^n ))orl^ergegangenen ©a^en bietet eine ber t)ot^
Auglid^ften S^orfafee h^ Sfeerled. Xljdl 7: „Anbetung ber
38eifen\ gibt bem iQuftren Xonbid^ter @klegen^t ju dnent
n^d^et^oäen Xerjett für Xenor^ ^nton^ unb ^gfolo (D^bur;
'/4); ber hüpegU ©c^tug mad^t einen üortrefgid^ (SmbrudP.
@tn gar üeblid^ed ©timmung^bilb gibt 9h:. 8 : äRaria (De^bur;
*/•): „©tiOc ift« im ^'gen Kaum", für ©opranfolo. 3ni
— 97
•©i^uKa1}e: n^^^.^Stfüaung" toirb ba« S^cma bc8 ©itgaußS^
^ot \t\ft \Äv!\v^\^ kDteber aufgeoriffen unb ju einem retdbge»
aliä>ecten ec^ebenb toidenben (^cpIuMo^e audgeftottet t>a%
oad Or^ejter eine Jpou)?troQe 6ei allen <Boli unb ($^orf&^en
bed fiod^tüfornmenen eblcn SBerte« ^pxAi, barf mon bei einem
l^ed^begabten aJleifter, atö mlAct ber ^oni^onift immetme^r
anenannt n^irb, tM>raudfe^en. Unter ben neuem Qiabm jur
SSeci^id^ungbe« fd^önften afler ^efte nimmt Äiefe ^ipfm^
nad^ linferer iKeinung fid^erüd^ ben öotberften Steng ein.
SbotH mufifalifd^cr ^ou«:^ unb gamilienlalenber
auf 1892, berau^aea. t). granj ßulbfd^inöf^. SJiit
^Beitragen ö.®. ö. SKiIbcnbrut^ SK. ©d^mibt:^6abau«,
3ul. ©tetten^eim, %, t>, Sa^jff ^^en^nt^er, 3.
" reunb, 3uL ©rofec, 8Wor. aRo8iIott)Äf^ fi. Vi
ie^rcr, 3gn. ©rüU, Öeinr. ßofmann, SBil^.
erger, 3Rar^ 9Burm, ^eter tfd^aifonjdf^ ^c
»erlin, «. ©oQ« »erlag. 1 ^.
35a^ je6r fAon unb for^fältig audgeftattete Unternehmen
bietet aufeerorbentfi* SieiA^oIttgc« unb Snterefianted. 3unä(i^ft
ein ansieljenbeS ftoicnbanum mit ben toiAtigftcn mufifaUfc^en
©Äenftagen unb SRaum für Kotijen. ferner ein fd^öneö
ebarafterbilb : ber ®uitarreft)ieler, üerfd^iebene ®ebic^tc, SJiar^en
unb erja^Iungen t)«m bclannten »erfaffem, eine au«fu]^r«cl^c
SJarfteOung ber SUföncl^cner Dpemüer^öltniff c , mehrere preid*
aefrönte (Sompofitionen : eine intereffante ®aöotte f. Älat). üon
mttelm »erger, ©aöotte ü. ÜÄ. 5Burm, reijenbcg Valse
Impromtu ö. 3». 3Ro«äf ott)«f^ ©d^lad^tenbummler ÜKarfd^
b. Biebrer, ein finnige^ SSiegenliÄ t). §einr. §ofmann, einen
origincflen »auermarfc^ ö. 3gn. »rüll, eine aüerliebfte Sqrt:^
unterläge m 3lob. ©d^umannd „furiofcr ©efc^ic^tc'^ au« ben
berübmten „fiinberfeenen", »ifb, »iogra»)^ie unb gacftmile t).
bem aSunberfnaben D. § c an c r ic. m toirb niemonb gereuen
fid^ bicfcn red^t mel ®uteÄ bietenben fialenber angefd^afft ju ^aben.
»ariationen im ©tulc eine« ^aftoralc über ba«
aBeibnac^t^Iteb: ,®tiUc SRac^t, ^eirge JRacöt"
für Orgel ö. 6^r.9l. ^fretfc^ner, für 2 ©pieler ringe-
rid^tet to. ^r. »rud^mann. pauen, ÄcU, 1,50 Jk.
SBie n)ir fd&on frütjer bemerften finb biefe »eränberungen
fel^r f d^ön unb münben f^Hcfeü^ je^r gefd^idt in ben aScibnad^td^^
^oral: „»om feimmel J^od^, ba tomm tdb ^cr", rin. 3;ie öier*
laubige »earbettung bringt ba« toert^toouc Saftorale auf riner
outen Drgel mit 2 SWanualen unb ^ebal fc^r entfpred^enb jur
Geltung.
D^orn, 9Int: Da« bcutfc^e Sieb, grjä^lung au« ben
nationalen »erl^altniff en » ö 1^ m e n «. »erlin, Süftenröber.
35iefe föannenbe ©t^lung bringt einen Xriuntbf be«.
beutfd^cn Siebe«: „3Benn fid^ ber @rift auf Änbad^t«-
jd^mingen jum Fimmel l^ebt, burd| Srbennad^t jum Sid^t ju
Dringen bie ©e3e ftrebt: S)ann fü^lt bie »ruft rin mäd)tig
Strängen, ba« aufn^ört« jiel^t, unb e« ertönt in emften hängen
ba« bcutf ^e Sieb" (belanntlidb ö. Äallilooba für SÖiänner*:
Aor componirt) über bie beutf^frinblid^en cjed^ifc^ - f lat)ifc^cn
^eftrdftungen. —
Sautoi^, eb., Üp, 160: 4 gem. ©bore, 9lr. 1: «u«
bem gülbenen Xugcnb «::».© (IvÄ): 9lr. 2: „©ei
ftill bem ßerrn" t). Ofer (1,50 Ul); SRr. 3: aSeib.
na(^t«lieb (0,75^); 9h:. 4: Stebe«gru6 t)on «.
gram (0,75 ^ä). Srip jig, gorberg.
©Smmtlidbe ^änge finb bon rinem SRrifter ber S^or»
o)mpofitiinL »efonber«^ jäfon finb bie 3 griftltd|en liebliqen
2\mt. ©etbft bte 4. ®aoc, bie allerbing« auf metflid^ert 3nl>alt
fd^lie^en läfet, erinnert mit ben SBorten: „wiebe fcj mit euq!*'.
4m bte Siebe ju@(ott unb jur Statur. Die 9Tu«fü]^rung erforbert
Irine«tt)cg« abfonberlid^c Äröfte.
glügel, ®uft., Op. 103: 2 Drgelftürfe: loccate unb
flnbante feriofo, beibe mit combfnirten Sl^o-'
ralen 5u feftlic^en @otte«btenften ioie jum
Sonjertbortrog. Sei)>jig, 9Keter-»iebermann, 2^efte
ä 1,50 Jl. -• .
Der 80). grrife ©tettiner 9Retf ter hat inSir. 1 bie Choral«
mri^en t)on: „0 äBelt, id^ vm^ bidq laffen^unb: „9luf mrinen
lieben ®ott", in SRr. 2: „®ott be« ^unmel« unb ber ffirbw"
un^: „äRgd^« mit mir®ott |tgd^,,brifter.®üt\»^rjiit [ettenet con*
tra^unftifd^ ^nft ber&unbot unb baju nmtere n)irfung«t)olle
unb frifi^e »eglettftimmen erfunben, fo bog man t)or bem
aßiffen unb können be« Slltmrifter« ^li^dbften 9tef))eft ^ben
muB, um fo me^ al« beibe ©S^e burd^au« nij^t trodener
9%atur finb. Die erfte ^ece ift bie glängenbere, bie anbere —
bie finnigere,
Sllbum für Orgelf ))ieler.* (Sine ©ammlung t)on Orgeln
compofitionen älterer unb neuerer äRrifter j. ©tubium u.
öffentlid^en »ortrag. 9h:. 94: $rälubium unb 0uge
in D-moH t). 3of epl| fiotfi« (ß^orreg. an ber $farr*
leitung unb Sl^oralfuge über: 3efu«, meine
3ut)crfid^t \>. 6arl Xürcfe 1,80^. — 9?r. 97: 3n.
trobudCtion unb Doppelfuge (D-bur, fünfftimmig)
0. 6arl Stürcfc, 1,50 ul. Sripjig, Äa^nt« SRad^folger
Der ©d^ioerpunft biefer 9Jummer lie^t unftrritig in ber
gutgearbriteten guge ; ba« ^rälubium loill md^t t)iel bebeuteit —
5)er 1. ©a^ ber 3l«-bur (öonate bc« ^erm t). 't fit. ift ber
au«geffi]^rtefte unb bd)eutenbfte ; er ift im l^omop^onen ©t^le
ber belgifc^en ©d^ule gefd^rieben, toa« ettoa« ermübcnb toirft
yiaA riner lurjen Ueberlritung beginnt ber 2. ©afe : aibagio in
?l«4ur. ba« balb in rin bewegtere« Semöo üoer^e^t Der
ü6ermä|tge ®ebraudb ber Xriolcn mirb nidDt aUfritig beljagen.
Da« hirje ginale ift in 9Renuettft^le gcl^alten unb fd^liefet in
?l«::bur. — 9?r. 96 entl^ält rinc ber bcften »earbritungen be«
genannten S^oral«. 3n ber fd^ön gearbritcten S^oralfuge (ber
Saut firm liegt im $ebal) bocumentirt fid^ ber Sutor al«
ocioanbter »efierrfd^er ber tieffinnigen contropunftifd^en gormen.
Da«felbe Sob muffen toir bem Op. 7, unter SRr. 97, fpenben. 9?ad^
riner majeftätif^cn ©nlritung beginnt bie ^Juge. DiebribenS^^cmen
berfelben finb mit vielem ©efdbid toerarbcitet unb ba« ©anje l^at
einen fel^r tt)irhing«t)onen 6ulmination«punft jum ©d^Iuffc.
Xürrfc, 6., Op. 9: X^cma mit »eränberungen für
»iola alta u. Orgel (ob. ^ianof.). Sripjig, Ä'alint.
Ueber rin einfädle«, anfpred^enbe« 2^ema für ba« oom
^rof. 9?itter conftrutrtc fcfiöne Snftrument I)atber»erf. einige
ber neuen Ältgrige entfprecqenbe »ariationen gef daneben, bie
nid^t ol^ne ©pur t^orüberge^en toerben.
9(in 17. Ottbr. entfd»itef tm^ loiigen fc^ioeren Seiben einer,
uuferer (lltefteii unb ))erbienten Mitarbeiter, ber grog^r^ogl. Olben«
burg|(^ Muflfbirettor o. 1b,
^tinti^ Sattler
j(U Sraufc^iueio 80 ga^it alt. @eflen feineu Vnbenfen!
9Cm 8. Ottober ftarb ber rührige tBnigl. V^uftfbir. @ b u a r b St'olU
met in ®uben. —
9Cm 20. 9t\>hx,, abenb« 8V« ll^r entf^Iief, na4 längerem
Selben ber Drgelbaumeifter
^rtmaiitt St0pp
in 8ürgel bei 3ena , im 54. Lebensjahre. (Sc mar ntd)t nur ein
tud)tiger üünfller, fonbem aud) in jeber Be^ie^ung ein (S^renmann. .
triebe {einen ®eifttgen imb StbifdKn !
IBor einiger Bett ift ein ®(lftriftd}en: (ütf^i^tli^efSutiDtdelung
berft. ßofs$tanoforte*t!^abrif t)on ©c^iebmai^er & ®6^ne
jmn 100 ittbr. (Ikburtdtage bed ®ninberS biefeft bedi^mten d^tabiliffementd
( 1786-1886) erf (filmen mit betn S3Ubmf{en uon 3o^. fiorenjt S^iebrnft^er
unb Sjo^. ^aü. ^4iebma^er (I7ö3~ 1805) fomie einer «ibbilbung ber
SfobnfoebAube in ber «gennftrttgen ^(uftbe^nung. find Reinen 9(nf£tgen
entftanoen gebort bad Snftitut oegenioArtig ^u ben angefe^enften im ^n» unb
Vu91anbe. 9)o% bie^rma ^d^iebma^er oudy bie iiorzugliiiKn unb
bauer^aften Harmonium« baut, bie fSeltruf (aben^ barf old befannt
t>ütavA gefcftt werben. — ' . - -*'
98 —
3n tttica ftarb; 64 ^a^re alt, btt bebe&tenbc. amerifanif^e OrgeU
hanit go^n ®. ?Karf(oüe.
Swicfau, ben 26. @q)t. 3)te ^mti 9Rurtfb.in;ftor Otto S)tenel
aud ^din Orftonift X ü r t e unb srirdtenmufirbtr. 16 o U ^ r b t quS 3mi(f au
untertparfen ^eute bie t)oit ben ^ofoigelDauem dkbc. 3e^m(t4 duil
gr€«ben unter öcnu^uufl olter pfeifen neu erbaute grofte Orgel be^uf«
abnähme einer eincje^enbeu $rüftmg. <DiefeIbeeut^aa75nmgenbe€timmen
auf 3 «Manualen u. l $eboIc(aülatnr, 70 3)ruÄfitöpfe , Sdtte, Äoppeliüge
unb einen $ritt für ben Soloufle^S^weaer. S)!e 2:raftnr ift nadj bem do«
©eifert in Stbin erfunbetten @nfteme ber 99d6i-eiU)nenmati{ ^rgefteHt.
^addkblAfe wirb bnrcb einen ^ip^tpferbigen (l(ad::9Rotor getrieben unb liefert
®inb iju 300 ip/ih S)ni(f für eine Xnba wirnbili« 8' u. 4Vunb m 100,
refp. 90 o'/m für bie übrige Orgel. 3um ©(bluffe ber Prüfung führten
bie 6ad)üerftanbigen hai moblgelungene, pd» reitbfier ^ilfi^mittel (;rfrtnenbe
^ert bem oetfannne(tenftircbent)orftanb in feinen (^fammt^^ unb (i^arafters
»irhingen üor. —
S)er foeben erfcbienene IV Sabrgnng oon^oII'iS 9RurtfaItf(ber ^aud:«
luib Sfainilienrj)»aleuber (^reid 1 Wlaxf) i,mt burd) feine 99eid)baltigfeit unb
elegante 9(nSftflttung aucp biedntal loieber ^n ben bevuorragenben (Srfcb^inungen
ber ^eibna(btdaefd)enfbü(ber. $Bir geben bier nur eiiiigie fur^e 9lnbentiinaen
über ben ^nbait bed IBucbed. (Sine ^Mt bexTlicber Öaben unferer beften
Sontponiften bilben ben nuiftfalifcben ti^W. Oefonber« ^n ermfibncn ftnb :
9)Sori( SRoi^i^rotui^fi (V»)He Iinpioiiipm), ^gnaj^ S^rnll (tBaOet^
S^uftf], d, an. Siebter (Scblad)tenbumniler»^aii<b) , C^einr. ^of»
mann (^iegenlieb). 9lu6erbem entbfilt ber ^alenber ^mei @at)often üon
SBtIbem Sderger unb 9RarQ $3urm, bie nacb bem Urtbeil ber Ferren
jbeinritb ^ofmamt, 9Kori( iKoS^tmui»» unb ^inr. (Sbriicb mit bem erften
$rei« pon 300 unb bem i»oeiteni)on 150a«örf gefrönt pnb gumtcjtficben
Xbeü ^bffi d^rnft von Bilbenbrndy, 2tuliu9 ®roffe, 9rt<4arb
<3(lbntibt::(£abani8, gulind Stettenbeim. Julius ^reunb
unb anbere mit @kbi(bten , 92ouet(en , (^x^bliiMften beigefteuert. ^ablreitbe
fünftlert|(be ^Ouftrationen tounuen binju. !2)ie iBerlag^banblung bat aud^
in biefem 3abre wieber ein ¥ret«*9Iu8tcbreibcn (erfler $rei« 50 ®?art, /^weiter
greift 25 ^arf) für bie npei beften (Somporitionen ^\i einem gegebenen
Xe{t ))eranftaltet. ^Hf^txt nngaben barüber jtnb im ^alenber entbalten.
Itur^, alleu unfern fiefem fönneu mir bie i(nf (baff mtg bed l^alenberS an^'i
roftrmfte rmpfcb^c"-
^r leiftuiigdfübige, mit aUm (5rrungenf(baf ten ber @^genwart beften«
Dertrante unb ..bö(bft folibe ©rogbet^oglicbe ^of Orgelbauer ^b. (Eifert in
©tabtilm (^biiringen) f^ai wx Sabredfcblug no^ brei i^meimanualige
Orgeln in ^mpelba(b bei Shibolftabt, in l^rautbanfen bei ®ifena(b unb
(SSpenfelb bei 9(mftabt fertig gefteQt unb überall bie frennbli(bfte 9(nerfennung
gefunbett. -—
$( b m a u n 8 b r f bei S3 ib e r a (b : ® ir baben eine neue ittrcbe,
neue ©loden unb eine neue Dori(ügIi(be Orgel erbalten. Se^tere ift aud ber
grabrit ber @kbrüber Sinf in Giengen b^Tt)(n:gegangen. —
Son bem lonigl. ^rtlparanbenlebter in 9{euftabt a.O. I^arl 9B o 1 f r u m,
bem SSruber bed meitbtn befanuten atabemif^^n SHufifbir. $ri)f. Dr $bilipp
SSolfrnm in ^eibelberg ift eine oortrefflicbe Orgelfouate (Op. 4, in
^moll, £leipml!eucfart, 4,60.4r)erf(bienen, melcbe beut iHuftren ^mubener
^elfter gob. SR^eiu berger gemü)met ift. —
2[n bem neuen i9raelitif(ben Stempel j^m SBerlin (Sinben«
ftrage) bat SReifter Silbelm 6auer ingtantfurt a./0. eine neue gr5bere
Orgel aufgefteQt mit 42 (lingenben ©tirnmen. ^iefelbe bat 3 S^anuale unb
1 $ebal mit 42 flingenben @timmen ; einen 32 f. SSiolon, 8 fe(bd^ebnf.,
22 aäiU, 8 tiierf. unb 4 gem. Stimmen, barunter eine jtofte 9[n^^( eni^
adftdfenber ^arafterftimmen. S)ie Uebemabme ergab em auftgejeid^neted'
9iefultat> 92äbereft fpfiter. —
«im 10. Oftober Derlieft, na(b langem fieiben. eine bm origbteQften
unb t)erbienftt)oIlften Serfdnlicbttiten ber @tabt ^imar, ben ©oiauplafr
feiner irbifcben Xb^tigteit, nAmli(b ber penf. 2)irertor ber Xaubftumweiti»
unb 931inbenanftalt bafelbfl, $tati OebHoein. S)erfelbe mar eine au|er«^
orbentIi(b mufttalif(be 9eatur. i&t bracbte ni(bt nur in ber odn tbm geleite^
teuHnftalt ben aKuftfunterrtcbt iur felteuen Entfaltung, fonbem coutponirte
au(b eine Oper, „S^rud" genannt, loo^u er ftcb felbft ben Xejrt aef^riebeit
batte, fonbem bracbte am ben Don ibm geleiteten unb begrüitoeten Or-
(beftert>erein (mit f^ilfe be9 früb t^vflärten Spobrianer«, (Sonjertmeifter Hug.
Settmpel unb aRuftfbir.Senbel) m f^^tv^iiiikt, fltö^reunb, aReufc^
unb Sfamilienuater mar er ein feltener(£barafter, a^ ^umori)t mai* er grog.
Pf bie fatb. ftir(be in $3a|eralbiugen erbleiten bie ^enen (üebrüber
Sint in (S^iengen ben 91uftraa ^x Srbaumig einer neuen Orgel (20 tl. 9{eg.)
nacb röbrenpneumatifcben ®bi^nt.
Okgenmfirtig ift genannte grimm in Wtepoii: (۟bfran{ret(b), fBAlbe,,
Raufen a. f$«. i3olbetm unb Unterfo(ben, 93ürttemb. mit fluffteaung neuer
Orgeln bef(${ftigt.
3)ie O^rabfibrift ber berübniten „frommen ©e^frieb S(bii>e^))ermanu*
in Vtaxft leaftl (Obemfalj) lautet :
„^ier leit begraben ^rr ©el^frieb 6(biveppemtänn
Hfleft tbund unb Sanbel« moblgetban,
d^in »itter Sttd unb «kft,
^r i)u @ünber«borff im 6tnti ZS^ai hai 8eft,
^r ift nun tob, ^m (S^ott genob.
Obibit 1337.
^bem ein ^ ,
^fem frommen ©cbtoeppemiamt |)oei| !" —
2)ie friibet öftere genannte Orgelbanflrma 3- ©trobel unb
©öbne in ^«^Anfenbaufen (^üringen) bat neuerbing« jmei neue
größere Orgeln für bad Saplanb (eübafrifa) gefertigt, ^err Kb. ©trobet
miro bemnmbft nacb bort bie 2. pfeife unternehmen , um beibe Snftrumatte
auf^uftellen. — .
2)omIapenmeifter &. @teblea neued ^robartiged (Son^rtftüd füc
Orgel Op. 61: Pro irinriaet parrin, über bte beutf(be 92atiouaIb^mne \>:
tb. ft € m i t f (b ift unmngft bei Oteitfopf & ßArtel (4 M) erf(bieuen. mt
fommen auf ha^ bo(bbebentenbe föert bemnäoift gurücf. —
3)er 38. !Banb berSetpjigerlBa(bgefellf(baft mirb toiebemne
Orgelftücfe bed unerretcbten äReifterS barbieten. —
äSviefwecbfel.
^rrn (Kantor Vt. in %: 3)ie größten Orgeln Tinb in : S i e b a u
mit 131 Stimmen, 91 i g a im 2)om 125 ®t., Farben (Sitb (Song 3««
lanb) 120 6t., 9lubitorium in (^btcago 109 @t., «[Iber tbalC
in fionbon 111 @t.. Ulmer 9Rünfterorael 101 St., 2x\>tt^
i)ooI100®t., 9lotre S)ame (^arift) 100 St., Stepbanftbont
tn^ien 90 St., aßufifb^tne (fBofton) 89 St., S(btoeriner
Die Theorie und Praxis
drt
px nur eine JRark
er^Iten @ie fraiico iugefanbt:
®eMdbtrtt,
10. ein ganjed Sa^r long bie monatlid^e B^^^^S ##9104^'
meine ^entfd^e aSA^ietf 4iau , jDffetteiiblatt (Ar
SSdi^erfteunbe''.
3nferate flnben bie meitefte IBerbreitung. 9[breffiren Sie an :
A. Schuch's ütue^^anMirag.
rgelbaues
Zweite völlig umgearbeitete Auflage des
Lehrbuches der Orgelbaukunst
von J. G. Töpfer
Für den Gebcauch des Orgelbauers, Orgeli-evisors,
Organisten und Architekten
b«rau8Ke|c«baii von
Max Allihn.
Hit Atlas von 65 Tafeln.
Crr. 8. Geheftet, 80 Mark : in feioem Einbaad 86 Mark.
89* AiitfSlirneh«r Prospekt gratU dnreh tX\t BnuhhaDdlangea sn b«tUh«n«]
SBorrAt^td in olleii Sncfibiinblnitdeit.
Sentit unb Salgfd&aflfeber
ju l^aBen (et liOUls BSlutt SShil.
SDrucfr Ocrfad walt Sgi^e^itipit: Ctfp SptttAb, Cr fürt, ^Avtreitftrafe 4.
Vertreter fiir ben 8u(^^anbel: 9lobert gforberg in Seipjtg, X^Iftro|e 19.
Sif
|Ättftk-3ettfd)nft
für ®rgft6oii, Orget- iiiib J)ürmoiiiiiiiifpid,
fött)if für mu(latifd)e "^ijm'u, ßtrdjCidie, infirußfipe
@ffong- iinb ®l'at)ier-1lurti
»ennnnbvictitgftct Sa^tgang.
««f«rt, 1892.
S)ni(t unb tStilaf oon Ctto Coiitab.
■gf^
4
5nl)aft$per5eic^ni(J
lies 49. Jadtgonges iier ,,IraniQ/^
■■■ ■»■ ■—
I. ®tö^erc *ifuffäte.
9lu9 metiiev 9fci)emapv^ V). ^6. Wmm. @. 92.
9(ud 9(biiingd iinif. <S)e(a^rt^eit. ®. 59.
99eet^ouen$ JdAUierjonateu in neuer nfabemifc^er 9(u8()abe t>.
®crincu. @. 59.
9od)d tDO^Itemp. @Iat)ier in neuer p^raftrter 9lu9g. v. Dr. Stiemann.
©. P5.
(Sggertd neucfte Ovflelu. 6. 27.
@( ebäd) tut 6 rebe f^n (Sljven beö Crnauiften 5far( ^auer. ©. 75.
^aupt, 9(ufl. , 9icfrolofl. S. 2 u. 9.
i&iftorif(6c 9)2ittt)cihnifleu u. Ööffler. @. 36.
3b0(ft, 9lub. (Kefrolofl). @. 84.
aX a n u § , 9}ub. (97erroIii|]]. 6. 26
^ieberaner neue Orßcl in ber St. 9Knrtiuifir(6e. @. 16
SWognrt« lOOj. Xobeötafl v. Söerflcr. ©. 41.
O rg e I , neue t). Scinle. 58.
€rflcl, bie neue in ber 3. lutl). kxxdyt ^u ©elfinflfür« ü. fSoIcfcv. (S. 5.
$rojieft ;(u einer neuen 3. mnnualiDcn Crgel. @. 44.
Rubeln! ü^c, ber, 26. ®e6urt«tcft. ©. 5. 12. 20. 29. 36.
SHebe unb G^egenrebe in Orgelbnufad^en. @. 66.
JR t e b e I , ^crm. (9?efrulüg). @. 82.
6Ama^I, ^enn. {9?etro(og). 8. 94.
@ouer, 4 neue Orgelmerfe. @ 3
@auer, neue Orgel in ber ©ornifonfirdie ^u Serlin. @. 58.
Xöpfer, 3. ®. @. 3. 10. 17. 25. 33. 42.
Heber htw »ortrag einiger Orgelfadjcn to. «Rerlcl. @. 69.
fBoIrfer, (g. 5r., 5 neue Orgeln . ©. 67.
ga^n, go.ft ®. i92efrüIog). ©. 83.
3ur ©efd^ic^te beS Orgelbaues. @. 50.
3ur Orgelbaufrage u. Zeigte.
gwirfauer, neue Orgel in b. SRarienfirdje t). 3e^mli4 @. 11.
II. '9ti}ct(|cn unh jöffetttn.
6eitc 8. 16. 24. 32. 40. 48. 56. 64. 80. 88. 96.
in. *3f|»boridittrtt nnb ^rtttrnsrn.
@. 25. 65. 92.
IT. 91bbilbtttt(trn.
@ftel)5^annonium 8. 21.
T. IBrteftoccbfd.
8. 8. 24. 32. 40. 56. 64. 72. 80. 88. 96.
Tl. CBebtciite.
8. 1. 9. 17. 25. 33. 49. 57. 65. 73. 82.
TU. 9Iccrnfiottcn.
8. 6. 13 22 29. 37. 45 5->. 61. 69. 76. 86. 95.
Till. iDiuftfauffubtiindett.
8. 14. 2). 30. 37. 46. 53. 62. 77. 87.
IX. ^iottfcn unb ^rrfonafieti.
8. 7. 16. 23. 31. 39. 48. 55. 63. 72. 79. 87. 96.
X. £>r(icIbiöpo|1tioncii.
8. 18. 20 44. 51. 58. 73. 74. 86
XI. iBcrittifcfitc«
8. 15. 30. 38. 47. 54. 78. 87.
XII. Sfila(|rti.
„C^atalog ber Orgelmuftf" aia beni 9Serlage oon 3- ^ititts JBiebermann,
Sk\pm , J>« 9?r. 3.
„9((e|anbcr (Unitmant" t>on ben aRuftfalien^anblungen 8(!6ott ^xhtt^
©riiffel — Otto 3uune, iSeipjig, bei 9lr. 4.
,,9illtge ^ebal^amtouiumi»'' \>on Qkhxnhtx |)ug, £eipi(tg, bei 9h: 10.
^OrigmaUJ^ouipofttionen i^uuieift ;(eitgenöfrij4er Reiftet ber Xonfefthmft für
OrgeC uub ^annonium" oon ber ^o). 9tot^'f^n SSerlagd,
^anblung in 8tuttgart, bei 92r. 1 1.
•^'^S^SsKCt^T^tEISSäsSy^''^
!gg^
URANIA
S^t^th und ^^atittoiitumftitel,
fotDte fnr mu|ihaltfd)e t^torir, htnklii^r, tnftruMiiir Qßrfang- unlk Claoier-^uftk.
M 1.
9(eununM>tcrsis1}er ^a^cgang.
199«.
3)iefe3 !01ott er|(f|etiil in teil trfteii Snjidi
iebeii imoiial§, (jH^vIi* in 12 Stuiiinitni) iiiib ift biir*
nQt Su(^s iinti Wurifn(icn=^aiit>li:ii(ieii, (uioie i>iin^ alle ^oflüiutet,
Dljiif $rci3«T^ü^uiig, für itn qatiktn ^aftroaiig CJ( ftOA
pinimuieraHbü, iju begielitn. — 3iii geifui'aStninlofl \xt
^o\t ^nt bit\iS »latt bic !}Iiiiiiui«c B301.
Xliteftt« 9ltiiiiitiemeiit bei bei:
SfptbilJati&bcmlQedaflbetUi'ania: Otto Suinrab in (Erfurt,
Sc^ottcnftra^ 4, gcgtii Siiifeiibiiinj uuii t M »0 9, fflr ttn
ennjcit^abrgaiifl beiSvnnco'^uieiibmig.— ^teiS i>cc eiii^Iiicn
?tuiriiiter 30 $f»tiiio. ^iiiertJcitSgebii^rcii : bi( gcfiialteiie
$etititJ(E iiiic to ^feiiiiifl.
Su^a It: ^oripott. — 3» btr ^etcrStin^e ju Moni.— ©priit^e. — Stn^lfpn«^. (Smi 3:^euh. ©ouf^n^.) — Siirl «iigitftftoupt. {SHetruIoß.)
Dr. 3of|. gluIllDb Süpfcr. (gortfeguito.) %ier neue Oi'nelmerfe. 9ioa B. 6nucr in Sraiilfuil a. D. — 9?otiien übet bie fliD^e ffir bie III. lul^er.
Sitdlt in ^eirmnforS beftimmte Orgel. SSoii S. S. Saldec & Qie. in SubivigSburfi. — 9[itS btin Geben eiii&S ^olorgoniFten, ober ; „^tt ^btU
niü&e iediSnnhiiDaiijigflefl ®e6uvl8fe(t." — Se|prt(^uiigeii. — SKulijeii. — Sriefioet^jel. -
)ie Urania mixb aud^ im 49. O'al^rgange fortfahren, atleS (Srt)ebtic()e anf ben ®e«
bieten bed Orgelbaues nnb Otge{f)?ield (bad Harmonium etitgefc(>Ioffen) 311 berühren unb
bie 3ntereffcn ber Orgelbauer unb Orgelfjjieler un^)arteiif^ mib mann^^aft p bertreten.
%\iäf werben bem erfeitSicert^c @rf c^einungen ouf t^eoretifc^cn, lin^engefong*
li^en unb btba!tif(^en (gebieten nic()t auger ^äft gelaffeu roecfcen. Uitfete al>
ten öcre^rten ©Bnner, Heben aJ'Htarbeiter unb wert^jc» Sefer bitten roir anify im
nenen 3a^re um erfolgrei^e Unterftüßung.
Site Itelialtfiiin unli Veclags^onMung.
^aUelilja ! Uoff fllHubifltr SBii^
fiaaeluja ! ber alRiibigeii 3ßenge
$!inincn bie ^eiliflCii ^aOen btn Sdjritl ;
unb im roofleiibtii snen|4tiiflebrflnge
hitecn rojv tiiil luib txrc^nn loir mit.
3» ^*t 9ctct«(it4»e ju 9ti>m.
^flllelujn ! ZiaS mttditigi'tc 33unbei-,
iDeldier bie Otolt^eit ov} Svben getrau,
iH._ bog bie ^enffH^it ben Eiligen 3itnber
Ii)ft(i(f|er fifinfte uoin ^iinnttl eiiipfaf'n.
®it^. roie aignntifd) bie Pfeiler ragen,
bie von SSrainomte gebaut unb gefoiniridt,
ringS bie Qlenbibe gen ^iminel tragen,
irbifciieni Staub wie mil @<4iuiiigen entnldt.
6ie^e bte ffiippel. beii ftetnemeu ^iuimd,
roelrtier, ein 93erf SRiÄel.Sliigelu'S,
nuffleifll über bem 9JIenj(5engemitntne[
nm^ioS ^enlii^ unb niaBloB grog.
Sie^! ba jubeln \m jii ben ÜleiFteni,
Hielte bie ^utt^til jur Scbe gefaiibt.
@ieb ! Sa fn^It ben ^iinni[i|<&en Stiftern
3)cuiutiDimnig ber Wenfi^ f»^ venoanbt.
Ba^rc Siebe ipcig immer baS ret^te fioü,
niabrt fflütf ifl immer am regten Ort.
iDofire jVrcube tommt immer j|iir reiften 3e)l,
nio^ iSrÖft« W tarnet @tlegtn^it. —
S&akUptu^.
Sin rTiftig !6onDArte ftreben
9)a9 ^i|l nui leben 1
Sebtn utib leben Iaf{eu,
genieß unb nli^t MrpTa{{eii,
9Iotur luib ftunft bfe ßltit^ Smtft,
unb eotlcüFuri^t babet,
über o^ne SJrBmmelei,
See faat ba noi^: gi, eil ■
unb bag ber Spnit^ nidft gut fiit3tben fri?
(Z^eob. €ou4a9).
2
(Sicfrolog)
5ßrofcf|or, Sirector bcs^ Äöniglicften Snftttutö für Äirc^enmufil
ju Scrfin, aKitglieb be§ ©cnatö ber SönigliAen Sltabcmie ber
Äfinfte unb Organift ber ^aroc^ialKr^c ju Söerlin tourbc am
25.Sliignftl810m©aa^ rincm einacpfarrtcn ®orfe öon^unau,
SRegictimg^bcäirf Siegnii^ in ©d^lcften, geboren. 9Son [einer
mujifalifcg bebeutenb Veranlagten äJhitter tiattc er mit Deren
ftiUem, in fic^ lebenben S^arafter aud^ bie Siebe unb ba§ 3iilent
|ur SRufif geerbt, unb rül^renb n)ar e^ , »enn ber ad^tjigjä^rige
Äünftler bei jeber ibm ju Itjeit geiüorbenen 2lu^jeid)nung ben
%o\> ber-SWutter benagte mit ben SBorten: „0, qätte fie bod^
erlebt, tua^ au8 mir gtlpcrben!" ©c^on als^ breiiät)rige^ Äinb
übU ba^ ®^)iet ber Drgcl einen [o getüattigen ©nbrucf auf il^n
auö , ba§ bie ©rofemutter , ttjetdbe il)n auf bem 3(rm nad^ ber
Äirc^e getragen ftatte, il^m bad Umtoenbcn be^ Äo<)feÄ iwd^ ber
Orgel mit ben SBorten öertoied : „®ie^, ber §crr ^rebigcr jeigt
fd^on nad^ 2)ir" ; njorauf er tt)einenb ertt)ieberte: „3d^ ttjilt aber
ben ÜRann feften mit ber gemattigen Stimme." 95ereit^ im fccl)^^
tcn 3al)re ^atte er einen grofeen J^eil ber ©ibet gelefen, lonnte
t)ide ©prüd^e au^menbig, fo ba§, afe er bei Prüfung ber
Äonfirmanben in ber Äir^e, meld)er er al§ 3"f^^"^^ bcimol)nte,
er bei beren 9iirf)tn)iffen ber äJibelfprüd^c, biqe auf 9lufforbcrung
be^ ?ßrebigerö auffagen fonnte, ma§ ben le^teren jo fe^r in
©rftaunen fe^te, baft er nadb Söeenbiguncj ber Prüfung fi^ bei
bem SBater unfere^ öau^t bie Grlaubnijj erbat, ben Änaben
jum ®t)mnafium Vorbereiten ju bürfen. S)iefe Slufgabc ^at er
treuli^ erfüßt, fo bafe unfer Stäupt mit brei^et)n Sariren in bie
Unter:=@ecunba be§ ®t)mna[ium§ ju ®orau eintreten fonnte; unb
fo ber njeite töglid^e ämei)tünbige 3Beg feine 93elpl)nung fanb,
Der oft burd) fufetiefen ©d^nce führte. 2)er UntaTidjt tpurbe
ert^eitt in ber SSoljnung bcö ^rebigerö ju ßunau unb begann
im SBinter unb ©ommer früt) um 7 lU)r. 3)en crften SKufi^
Unterrid^t erl^ielt er vom Slantor bc<? 1)orfcö, Dom Set)rer
^inftoart, mit bem i{)n treue 3(npnglid)feit bi^ ju bcffen im
90ften Seben^jalire erfolgten 5^obe Uerbanb.
aSon biefcm Sebrer I)atte er auc^ bie flare unb fd^öne
anbfc^rift erlernt, uno afe unfer .^aupt fein 50 jä^rige^ ?lmt«^*
ubiläum feierte, fanbte it)m fein fietjrer ^infmart bie erfte Von
unferm ^anpt alö ?l SB 6 ©c^ü^e gefc^riebene ©eite, toelc^e
^inftoart fid| aufget)oben, ma§ ben Subilar bi^ ju Ifiränen
rül)rtc. 3)er ftrenge i^ater gab it)ni nur einige bürftige 5Katuralien
jum Unterhalt, afe anbere mußte fic^ ber Dreijel)njftf)ri(}e .^aupt
fteite burc^ Unterrid^t in ben ßlementargegenftänben, tl)eild burd^
Äurrentefingcn ertocrben. ©ein gröj^teö &lüd aber n)ar bie
fdjöne unb große Drgel in ©orau — unb alö er einmal bei
^franfung beö Crganiften benfelben vertreten unb ben ©emeinbe^
gefang ridjtig geleitet ^attc, freilid), n)ie er nac^^cr oft mit
' ad^en erjäl)lte, inbem er aDe Sitegifter jog unb mm mit Vollen
anben in bie 2^aften griff, fo l)aß ber Galcant am (Snbe bc^
•otte^bienfteö i|m mit ber gauft brofjenb su^ef: „SBJarte,
©d^merenotf|§iunge, ba^ mcrbe id^ bem ^errn ©uperintenbenten
fagen", — ba erlaubte i^m ber Drganift biefelbe öfter beim
Ootte^bienft unb fonft aud) ju fpieteii. 3a, er ftreic^elte §aupt
ben Äopf unb fachte bem ßalcantcn, ber i^m bie^ erjät)lte:
„2)er ift ja nur cr)t ein Änabe, aber er Verfte^t^!'* Unb al§
er bemcrfte, baß ^aupt nod^ ju flein toar, um mit ben güßen
Von ber für (£mjpd)fene beftimmte Orgelbau! auf baö 5ßebal ^u
reid^en , ließ er il)m eine niebriae Orgelbau! machen , unb ]o
lomite ber SEuabe nacb ^erjeuöluft üben unb fpielen, unb Ver-
brachte fo bie freie ^eit, melcbe i^m bie ?irbeiten auf bem
®l)mnafium ließen, in ber Äircqe an ber Orgel, ©d^on je^t
fing er aber an beim ©picl bie SRegifter ju fonbem unb ju
nuancieren, fieiber Juar er auf bem (S^mnafium nidbt fo glüdlid^.
gür fiatdnif^, ©riedbifd^, ^eutfd^, ©efd^id^te uno OeogroVI^ie
gcitte er bie Ueberreife, altein iljm fel^lten bie ?lnfangölel)ren
Der aRatf)emati! , unb meil e^ i^m unmöglid^ marb, biefen
Untcrri^tdgegenftanb ■ von Anfang an burd^ aße Klaffen bed
©vmnafiumö nad^ju^olen, fo befc^loß er, trofe bed lieoeVoUen
uno güttgen ?lbratl)en be^ ©irector^ ber Stnftatt, nad^ ^Berlin
^u ge^en' unb fic^ bort feinem geliebten 3)?ufi!ftubium ju mibmen.
g
hierbei ftieß er auf garten SBiberftanb beim ftarren SJater, unb
fo mad)te er fidb ju guß auf ben 93eg von ©orau nac^ 93erlin,
16 3al)rc alt, mit 1,70 Jb in ber Safere, dlaä) vielen SDM^faleii
unb an<i^ mand) !omifd^en Grlebniffen, meldte er in fpätcren
3al)ren gent mit iJadben erjä^lte, !am er nad^ SBerlin unb ftellte
fic^ bort einer ©c^mefter femei^ SÖaterö vor, n)clc|^e jur ®emeinbe
Der 9)?arien!ird)e aeftörte unb bie e^ übernahm, ihn bem Siirector
bed königlichen Snftitutd für Äird^enmufü, ^rofeffor 2Ö. 5öoc^,
vorjufteQen. SRun ivar unferm Jg^auvt von einem ^ferbe bie
©e§ne bed SRittelgliebeS be^ britten g^ngerö ber redeten §anb
im 10. fieben^ja^re burc^gebiffcn njorben unb ber f^no^ct ttjar
fteif unb ungelen! geblidbicn, unb al^ er nun feine Seiftungcn
bem S)irector ©ad^ Vorführen looUte, fagte biefer auf ben fteifen
ginger jeigenb: „®e]^en ©ie bod^, jum Orgelf vieler finb Sie
Verborben." Uiiebergefdilagen ftanb ber !örperlid^ nod^ ganj
fleinc ^aupt \>a unb magte !eine Söiberrebe. 2)a erbarmte fiel)
feiner ein üieblingöf^ülcr be^ ^rofeffor 9)ad^, ber lange ^ommcr
nac^ feinem ®cburt^lanbe geheißen, unb gab bem verjmcifelnbcn
Süngling ivöc^entlic^ einige ©tunben Unterricht im Snftitiit,
erlaubte i^m aud^ bort be«J 9lbenbi^, menn bie Suftrumentc uid)t
befefet maren, ju üben. 3lim ioar, tro^ junger unb ^roft
bie imfer $)aupt in ben ftreugeu SKinter oljnc toarme Äleibung
unb o^ne l)inreid^cnbe Gf iftenjmittel burdf|mad)te, — ber Später
bcjal)lte bie 9Jiietc unb gab iljm njöc^entlid) 1 Ji jum Untere
l)alt — fein ^eißefter SÖunfc^ erfüllt. (£r übt^ in ben burd)=
Joftrmten SRäumen be§ Snftitutd gaujje ?Ibenbe, l)albe 9tad&tc,
unb bie ©rinnerung an bie fd)n)eren ©ntbel|rungen biefer ^cit
\Davm c«J, bie il)n beftimmte, bei feinem 50 jährigen Organifteii=
3ubiläum bie ©ammlungen ju cinan (Sljrengefc^en! für il)!i, ju
einer ©tiftnng für unbemittelte ©tubierenbe bcd königlichen
SuftitutÄ für Äird^eumufil jju ernennen, unb biefe ©umme alö
eine §aupt ^ ©riftung bem ftöniglid^cn ®eiftlicf)en SJJiniftcrium
JU übermeifen. ©ein raftlofer gleift unterftü^t von feinem latent
unb ber Von ber 9?atur it)m verlieljenen !örperlidien SBcvorjugung
Sum Orgelfpielen bemoqen feinen £e^rer, ben langai ^ßonlmcv,
ben ©irector Öa^ nacfj einiger ^ät ju bitten, fid^ boc^ einmal
etiua^ von bem Ileinen ©c^lefier vorfpiclen m laf)en: „9hni",
fagte ber ^irector SBact) ju öaupt, „fie follen ja ein Xeufelö-
!erl fein, Heiner ©cfjlefier, fpielen fie einmal etmaö!" §aupt
fpielte unb toarb nun aU ©d^fller be^ 'ißrofeffor SJac^ angenommen,
m ber Äompofition unterrichtete ^ßrofefjor Äiein i^n nur furjc
3eit, ba beffen 3tufgaben, juviel forbernb, ^u tc{)n)ierig für il)n
maren. yiad) lurjer ^ext mürbe er Söacf)^ 3.^ertretcr bei bem
®otteöbieu[t in ber 9)iarienürd)e. $ier fanb unfer ipaupt juerft
bie noc^ gefd^riebenen gugen von 3- S. öad^, ioeldie er f)eimlici^
am ©onnabeub Slbenb mit nadb |)aufe naljm, fie in ber 9?ad)t
abfd)rieb, um am ©onntag ]vnij ba§ .^cft mieber auf ba^
Orgclpult legen ^n !önuen. '©päter fpielte er ^^ad) biefe gugcn
vor, toeld^er erftaunt aufrief: „©ie fpielen ja beffer atö id)."
Salb barauf erl)ielt er auc^ bie ©teile eincö Drganiften an ber
franjöfifd)en Älofter^ftirc^e mit einem ®ef)alt Von 50 Xbolcni.
?(ußerbem gab er 9Jhifi!=Unterrid)t unb erijielt für bie ©timbc
50 aud) 75 Pfennige. 9hni gab er feine erftcn fionjertc mit
bem Organifteti ber SJarod^ialfirc^e 9t. Xt)iele ^ufammen, unb
inbem er 3- ©■ Sad^fdge 3Ber!e l)ier einem anfftuglidb nur fleinen,
erftaunt unb anbad)tig laufd^enbcn ^n^örerfreiö vorführte, fpielte
er jur ^Ibmed^felung Orgelf ompofitionen be^ p. 3!t)iele, meld)e
bc!anntlid^ fe^r große ted)nifd)e 9Inforberungen an ben Orgeln
fpieler ftellen. 3efet mürbe bie Äriti! auf iljn aufmer!fam iinb
bob feine iJeiftungen fel)r belobigenb ^ervör. S)er in SBerlin
lebcnbe 3Jhifi!fdbriftfteller unb Äomponift 9Rarj mad^te g.
SKenbeföfo^n auf §aupt^ Äonjerte aufmer!fam, unb balb ver^
banb innige greunbfdbaft biefe brei, meldte mand^e ?lbenbe in
fröl^lic^en, miffenfc^aftlid^en ©efpräd^en Verlebten. ÜRenbelöfobn
befud^te aUe Äonjerte ^auptd unb le^terer begleitete mieber oci
ben 3IuffüI)rungen SKenoeldfo^ufd^er 2Ber!e in Ser Sirene biefelben
mit ber Orgel. 3efet mürbe aud^ fein 9iame be!annter, unb
3Bicpredbt engagierte i^n für Sirc^en!oiuerte , meldte berfelbc
jum 93e)ten 8er unter bem 5ßrote!torate ber Königin Glifabetl)
fteä^cnben Ä'lein!inber«93ema]^r*v(nftaft gab.
(3fortfetunfl folfll.)
3 —
Dr« ^of). Gottlob Zapfet.
(Suvtfetnnfl )
©d^on in fraget Suflcnb bef^äftifltc [id^ %. mit com|)0:^
fitorifc^eu SBerfuAen. ?n^ folc^e finb ju iicnnm: 2 gloDier^
fonatcn in ^(^moU [fieipsig, 5ßeterä) imo in giö-moQ (ficipm
Stai^nt) unb ®cfan9]tü(fe, üon benen nur »enig gcbrudft ipuroe;
nid^t einmal baS o'ngineÜc „Sad^d^or" für äRänncrftimmc, fon)ic
bie in älterer 91 rt gehaltene Saiitate: „3®ad [Siifelt im heiligen
^ain?", bie Sontatc: „©te^'n toxi im Äreifc frü^lid)er aöeife^
große ?lrie für ^enor, obligate Drael unb Cra)efter: „2aiit
bur^ bie SSetten tönt 3ef)oDal)^ großer 9?ame"; 35antcantate :
„?lnbetung, ^rci^, S^re", für gem. 6^or, oMigate Orgel unb
Crdjefter ic
3n bie entbe^rung^reid^e Sugenbjeit fällt ebenfalls bie
(£ntftel)ung ber nac^genannten Slrbeiten: Trio ponr üjianoforte,
SBiolon unb «ioloncetto, Op. 6, (Seipjig, «reitfopf & spartet
1 3^1)1. 16 ®r.), Sonate concertante pour Piauoforte et Flute
(feiner ©önnerin ber grau ©rofefürftiu SKaria ^auloiona üon
2Seimar gcn?ibmet Seipäift ^^Jcterö), $8ariationen für gtöte unb
äSanoforte (Dp. 2), Sonjertoutocrture unb ©d^erjo f. Drd^efter
(Wanufcript) fottjie oerfdiiebene fleinere ®etegenf)eiti^ftücfe für
aJiänncrd^or.
gur glöte fomponirte er a)Je^rcreö, angeregt burcft feinen
grcunb 3o^. etirift iJobe (geb. am 13. SKai 1797 ju aöeimar,
geft. 1881 al« ^^rof. ber S&iufif ju Seipjig), ber it)n aud^
oeranlafete felbft auf biefem Snftrumente entfprec^enbe ©tubien
}u nmdt)en.
?tlß ber berühmte Ä. 9K. u. äöeber einft bei §ofc feine
berühmte 9löbur:=©onatc oortrug, toaren bie beioen jungen iJeute
fo er^jic^t auf baö neue SBerf, bafj fie ba^felbe in einer 9Jad^t
beimli(^ copirten, ber eine fd^rieb bie re^te, ber anbere bie
linfe ©eite ab, bid fie ba^ ®anje — „eigcnt^ümlic^" Ratten.
©eine sal)lreid^en Heineren unb gröfjeren Drgelcomp^fitionen
erfc^ienen in oerfd^iebenen 3citräumen in ücrfd^iäenen ©ammeU
merlen, nämlic^ in ben Don ®. SBJ. ft ö r n e r tu ©rfurt herauö=
gegebenen jal)lreid)en Crgetuntcrneljmungen. 3n beffcn uJerlage
crfe^ien x. Ä, nebft feljr^öielcn tleineren 45orf^)ielen, bie feurige
(S-moU gantafie, feine glänjenbe Crqelfonate in S)^moü. 2)tn;
erfte ©a§ biefe«J ttjirfüngöreic^en 9^irtuofenftüde^ ttjar fc^on
lange gefärieben, al^ uor ber Steife %, nadj SRarfeille, wo er
eine Drgelftreitigfeit fd)lid^ten follte, ber SJiitteU unb ©d^lugfafe
entftanb! Söei biefer @elegent)eit entftanben aud^ bie 3Sariationen
über ba«J fran^öfifdbe SSofelieb: „Vive Henri quatre", für bie
Drgel. ?Ud em^ feiner ^auptmerfe ift fein grofeeg ® ^ o r a l *
bu'd^ ((£rf., Ä'örner) ju bejeid^nen. ©pSter uerfafete er nod^
ein fleinere^ für bie Säkimarcr ©eminar * SBebürfniff e. 3n
4. 9lufl. njurbe eö Don mir, in ertoeiterter ^orm l^erauögegeben.
(£in fefir fd^önc^ , leiber oiel ju njenig beacbtete^ 93Serf i)t bie
„Drgetoei^e" für ©oli, gan. 6f|or unb obligate Drgel. gür
Drgeltoei^fefte fennen tt)ir nic^t^ Sßeffereö.
9tuf meine ?tnregunq fcqrieb er in ben ©eijicier Sauren
bie prachtvollen 20 Drgetfugen (ficipjig, 9iieter ^ Siebermann),
foiüic bie 3 großartigen ßboralfantafien ju: „3Ba^ mein ®ott
toill", ,,a»ad5e bidb mein ®eift bereit" unb: „Sefu meine gteube",
üon benen namentlidfi bie beiben erften großartige unb originelle
aSerfe finb.
Side in 4 SBanben erfd^ienenen ,,(St)oralftubien" (fieitojig,
Sruno S^cl 20 Jk) entl^alten bie Duinteffenj ber 2;öpfcrjqen
Drgelcompofitioncn unb finb Don mir rebigirt —
SBtct neue iOtgettoetfe
\>ou bem S'önigL ^rcn§. ^oforgelbauer unb afabemifd^eii
Äünfller SBit^cIm ©aucr tu ^rautfurt a./0.
A.
iCtc ttciif jOt(|et iit iet ^nfiti^nlt )ii 9fio 3anrito.
I. feauptnjcrt (C'-g"0 1. ^nnAipal 16; 2. ®amba
16', 3. «rinäW 8', 4. überblaf. gtote 8; 5. ®omba 8', 6.
®em«^om 8; 7. »orbun 8*, 8. überblaf. Jlötc A\ 9. SRo^rftöte
5V»', 10. Dftaue 4', 11. SKijtur 5fac^, 12. Soniett 3— 5fad^,
13. »ombarbe 16', 14. überblaf. 3;rompete 8'.
II. Dbertoerf. (©d^^elln). C'-g"'): 15. öorbnn 16',
16. ^arfenprinjipat 8', 17. ßonjertflöte 8', 18. ©alicionol 8',
19. Duintatön 8', 20. XraDer^flöte 4\ 21. 5ßräftant 4\ 22.
DftaDe 2\ 23. ^ogreffion^mijtur 2—5 fad^, 24. engl, ^orn 8',
25. eiarinette 8'.
III. gcrnnjerf (im ©c^ttjeUIaften) : 26. Sieblid&gcbarft
16', 27. ßarmonifa 8', 28. giauto boice 8', 29. SBiola b'amour
8', 30. Vox coelestis 8', 31. SRo^rftöte 4', 32. ^ugara 4',
33. 5Rafat 2*s', 34. ^iccolo 2', 35, trompete 8', 36. Oboe 8',
37. Vox hnmana 8'.
IV. ?ßebal (C'-f): 38. Kontrabaß 16', 39. JBiolon 16',
40.©ubbaß 16', 41. DftaDbaß 8', 42. Violoncello 8', 43.Duint^
ba^ 10 Vi', 44. 9?ofaune 16', Ab. 2:rompete 8', 46. Otta\}c 4*.
(9?. S5. 2)iefe ©timme toai in unferer frfil)cren 9Kittl)eilung
burd) 5Berfe^en be« betreffenben öeric^terftatterd ioeggclaffen
toorben.)
V. SKebenjüge: Äoppel: a. SWanual I ju H, I ju III
II ju III, 3 ^ebalcoppel ju I, II, III. 9JoUfd)toeUer fürg ganje
SBerf, mit 9luöfc^luß ber Äoppel. Tremolo für gRan. III,
beögl. f. b. Vox humana.
Kombinationen unb SolleftiDjüge. 9tm obern
(Snbe be§ ©picltifd^e^ re^t«; unb (inte finben fic^ bie 46 SRegifter
je burc^ einen aJüniatur^aiegifterjug ber mit einer Ri\\zx Devfe^en
ift, oertreten. 2)ie 3^ff^^" laufen parallel mit oen bei jebem
$)au]|3tregifter oermerfien 3iff^^"- ^«^^ Slnjie^en ber Reinen
Jtegifter^üge ift e«; möglidl), eine beliebige Stegiftermifc^ung auf
jebem SUcanuale unb bcm ^^Sebale Dorjubereiten. * S)iefe loirb burd^
einen ^rudtnopf fofort raieber befeitigt.
9lußerbem finb nod^ folgenbe freie Sombinationen (untert)alb
ber Slaöiatur beö ^auptmanual^) neben bem SombinationShiopf
4 weitere 2)rurffnöpfe angebrad^t für bie SfJo^rtoerfe unb für
mf., f. unb tutti (mit 9tuöfd)luß ber SKol^rtDerf e. )
2)ie finöpfc löfen fid) gegenfeitig auö, ein befonbrer 9luö^
löfungöfnopf ftellt bie ^anbregiftrirung.
B.
erbaut im 3a^rc 1891.
Srrlitt.
I. ü)?anual C-f", 54 Saften: 1. ^rinjipal 16', 2.
JBourbon 16', 3. ^riujipal 8', 4. 9Siola bi ®amba 8', 5. Flute
harmonique 8', 6. ®emg^om 8', 7. ®ebadt 8', 8. DctaDe 4',
9. ©pifeflöte 4', 10. Sornett 3— 4fad^, 11. aRiftur 3— 5fa4
12. trompete 8'.
II. SKanual C-f", 54 Saften: 13. SSrinjipal 8', 14.
Ouintatön 16', 15. ©pi^flöte 8', 16. ©aticional 8', 17. ©Aarft
8', 18. giaut trauert 8', 19. S)ulciana 8', 20. Dctaoe 4', 21.
SRol^rflöte 4', 22. «ßiccolo 2', 23. ^rogreffiD^armonica 2— 5fadb,
24. eiarinett 8,.
III. aKanu al C-f", 54 Saften: 25. @eigenprinäipal 8',
26. Siebl. (Sebadt 16', 27. ©d&almei 8', 28. Sleoline 8', 29.
Äonjcrtfföte 8', 30. ^oj: celefte 8', 31. fiiebl. ®ebadt 8', 32.
$5laut trauert 4', 33. SSior b^ amour 4'.
^ebal C-d', 27 Saften: 34. «iolon 32', 35. 5ßrinjipal
16', 36. SBiolon 16', 37. ©ubbaß 16', 38. ^rinsipal 8', 39.
JBioloncetto 8', 40. DctaDc 4', 41 JJofaune 16', 42. Srompete 8',
aRanualcoppel II. jum I. SRanual — 9Ranualcoppel III.
5um I. 9Ranual. — SRanualcoppel III. jum II. SRanual. —
5ßcbalcoppel jum I. SRanual. — ^ebalcoppel jum IL
SRonual. — 5ßebalcoppel jum III. äWanual. —
Sioafdbttjeöer. — ^orte. — Sutti. — ©d^toeUer für ba^
III. SRanual.
C.
^i^poiltiou btt Jöt^tl für btt So^annidfttcfir
)tt ^otpat.
I. 2RanualC-r, 54 Saften: 1. ?ßrinaipal 16', 2.
JSorbun 16', 3. ^njipal 8', 4. Flute harmonique 8', 5. SSiota
bi ®omba 8', 6. ®ebadt 8', 7. ®cm«^orn 8', 8. Ouintatön 8',
9.Dctabe4', 10. Sio^rflöte 4', 11. ®ulctana4', 12.2Rijtur 4fad>
— 4 —
2*h', 2', 1'/»', 1', 13. ßontett öfac^ 8', 4', 2»,.', 2', 1»/«', 14.
S?aaott 16', 15. SCuomöcte 8', 16. ®ortne 4'.
II. aWanual C-f", 54 %a^tm: 17. «ßriiijipat 8', 18.
Duintatön 16', 19. SRo^rfföte 8', 20. ©aftcionat 8', 21. @pi§=
flöte 8', 22. Dctatoe 4', 23. gtouto boke 4', 24 Dctatw 2', 25.
aRktut 4fac^ 2V»', 2', IV»', 1', 26. Slatinette 8*.
III. SWanual (©c^tweametl) C-f", 54 Zagten: 27. «ßrinji.
tool 8', 28. Siebt. ®ebadt 16', 29. tonjcttpöte 8', 30. «eoUne
8', 31 aSoE cetefte 8', 32. (SAalmet 8', 33. SieW. ®ebo(ft 8',
34. ^ufloro 4', 35. Xraöetäflöte 4', 36. ^armonia ät^o
2— 3facß 4', 2'/»', 2',
«ebol C-d', 27 Stoften: 37. ©ontrabaB 32', 38. ^tin»
tipd 16', 39.SßioIon 16', 4O.®u60ofj 16', 41. Quintboß 10»,»',
42. DctoDbal 8', 43. Soifföte 8', 44 aSioIonceUo 8', 45. Dctatoe
4', 46. «ßofaunc 16', 47. Iroitibete 8'.
aKanualcoppcI II. juni I. uRanud. — SRanuatcop^iet Hl.
jum II. 9)ionuai. — ^ebatcop^jel ;jum I. Wonuat. — ^d)af»
co<)peI jum 11. SDlanuat. — Sombtnationgpcbal. — ÜKejjofottc. —
gorte. — 2:utti. — ©c^ioeUct. —
D.
gut 1892.
!&itf|>ofition brr jötftel fät Mr @atii{foMs|lir4»c
}n 93«rlitt
I. SRanualC-f", 54 Soften : 1. ^rinjipal 16', 2.93otbun
16', 3. Sßrinäipal 8', 4 ©o^pelftötc 8', 5. Flute harmonique
8', 6. SSioIa bi ®amba 8', 7. ®ebodt 8', 8. ®em«^oni 8', 9.
Duintotön 8', lO.Dctotoe 4', ll.SRö^tflöte 4', 12. ©pi^ftöte 4',
13. aiaitfc&qutntc 2»/»', 2', 14 ©eprime 2\i', u. Jctü 3'/»',
15. 5D?irtut 3fac^ 2', 1'/»', 1', 16. ©c^otf 5fad) 2»,,', 2', 1».',
IV»', 1', 17. Somett 3— 4fac| 4', 2V» 2', 1»,»', 18 »ombarbc
16', 19. 3;rom1)ete 8', 20. ßlarine 4'.
II. SKanual C-f", 54 %a\ktt: 21. ©aliciünot 16', 22!
«Botbun 16', 23. «ßrinsipat 8', 24 SRo^rpöte 8', 25. ©alicionot
8', 26. ^ratoetäflötc 8', 27. ©ukiana 8', 28. Dctatoe 4', 29.
©emgborn 4', 30. glauto boice 4', 31. ^iccolo 2', 32. 9tauf(^=
quinte 2»/»', 2', 33. aKijtur 3fad^ 2', IV»', 1', 34 Sotiictt
4fac^ 4', 2V»', 2', 1*/»', 35. ^oflott 16', 36. Slartnette 8'.
III a» a n u a I (©itDcßwetf) C-f", 54 3:aftcn : 37. ®eiaen=
totimipat 16', 38. Stebl. ©cbnctt 16', 39. «ßtiiuipat 8', 40.
©pifeflötc 8', 41. Siebt. ©cbadEt &', 42. Äonäettflöte 8', 43.
SSiofa bi ®omba 8', 44. Sleotine 8', 45. ffloij cetefte 8', 46.
«Btäftant 4', 47. Jtaüctäftöte 4', 48.«iota 4', 49.««afotb 2%',
50." gtaurtno 2', 51. SRijrtur 4fa(^ 2', 1»»', IV.', 1', 52.
SroiHlJete 8', 53. DboS 8',
^ebot C-d', 27 haften: 54. eonttabafe 32', 55. <ßtin=
»ipal 16', 56. «ioton 16', 57. (Subba| 16', 58. Siebt, ©ebatft
16', 59, Duintbofe 10 V»', 60. Dctatobafi 8', 61. SSiotonceUo 8',
62. SBafeflöte 8', 63. S)ulctana 8', 64 Quinte 5 V»', 65. Dctatoe
4', 66. 5:era 3V»', 67. 6ontrapofaune 32', 68. ^ofaune 16',
69, 2:tonq)etc 8', 70. ßtatine 4'.
SRanualcotopet II. jum I. 2RanitaL — 3J?anuotcoppet III.
*um I. 9Kanuat — SRanuotcotopet III. jum II. ü)?onitat. —
^ebatco<)peI sum I. aWamiat. — -ißebalcoto^jel jum II. 3){anua(. —
^ebatcoppet jum III. SWonual. — ©^»ettet f. b. III. aKanuat.
SJtutftnöpfe für: »ieäsoforte. — J?orte. — Zuiti. —
9iof)tn)crfe. — S)te ©omben (©timmen. — 2)ie jjtöten Stimmen.
Sajamd « ^anfeni^aud m. 8 @t.; 20. ^oK^^en ^^ ^oUönber nu
7 ©t; 21. aSrofet SBeftpr. m. 7 @t.; 22. ©ictoetöborf, Wart
m. 6 ©t ; 23. Stoffen a. b, ©ftet m. 6 ©t ; 24 2öotm8, ajfau*
foteum beS ^tl^tn. toon ^eql m. 3 @t unb toetfd^iebene gtögerc
iReporatutbauten.
iDie im 3a^te 1891 99n tet ^anet'f^en ^abtit
(iu0(|effi[^rtrn jOr(|r(«9trnbaatrtt toaren:
1. SKü^t^aufen ilZifüv. mit 61 ©timmen ; 2. 9fto be Sonetto
m. 46 ©t. ; 3. Stettin, ©^na^oge m. 42 ©t. ; 4 @ottbu8, ^aupt»
fitd^e m. 34 ©t; 5. Güftrin, ij"*^*^''^^^^ •"• 30 ®t.; 6.
Siitttingbaufcn, SR^cint, m 25 ©t.; 7. SBatnebetq, 5ßt. ©ad^fen
m. 19 ©t; 8. Saubni^, SRicbettaufi^ m. 18 (»t; 9. Äienife
Dbetbtud^ m. 18 ©t.; 10. tettoS b./$etetäbutfl m. 16 ©t;
11. a3udott), 9)Jotf m. 14 @t: 12. 6tau«botf, Waxt m.l3©t.:
lO' ©t; 18. fieipjifl, 3lnbrea^^3ntcrim^t m. 7 ©t; IQ.Öerlin*
9^otts^lt Aber bte gvo^e,
ffir Me 111« lutl^et« Siit^t in ^elfitigfor«
befitttttttte iOtgcl,
öon e. g. SBaldcr &. Sit in SublDifl^burg.
®ag SBäerf \)at 3 SWonualc, 60 Hingenbc Stimmen, 3752
pfeifen, 6 Soppeln, 6 SoHectitopebale, ©ombinationöptologemcnt
®eneraIcoppd, SJoUfd^mellcr mit Ältie^ebcIböDegung, unb ®äftocU^
tritt füt'g III. ajeonuat unb 1 Dctoücoppd für^^ I. SRanuoI ;
im ©anjen alfo 77 SReqifter.
®ie9,40 2Rtr. breite unb 11,50 SDJtr. l^obe reiche, got^ift^c
gronte in jc^önem ©dienboU md) 3ricfinung ocr ^crren SBaldcr
ttjurbe ebenfaUö in ber 3Berf|tatte ber ^itma ou^gefübrt.
3)ie[elbe 3eigt in 2 großen unb 5 Heineren ' getbern ä^ci
5ßrinjipale 16 fuß unb ein ^rin^ipal 8 fuß in engl. 3"^"-
3!)er im ©t^l bc^ ®et)äufe^ gehaltene gcfcnmactooUe unb
jum SJormärtöfpielen gerid^tete Silaüicrtaften entf)(ilt auf'ö 3^^^
mäßigfte angeorbnet unb rcd^t^ unb linfö Don ben Wanualen
gleid^möpig bert^eilt bie SRegiitcr^^ unb fämmtlic^e SKebeujüae.
3)ie SJSinblQben ber Orgel finb pneumattfd^e ÄegeUabeit
mä) 9öaltfer'g eigenfter ©rfinbung unb ftet)eri mittelft äitö^ren^^
tractur, ebenfalls SBalder'fdjen ©ijftemö, mit bem Älaoierfaften
in 9?erbinbung.
SBaä uns für baö SBalcfer'fd^e pneumatifc^e SRö^renfuftem
befonbcrö einnat)m, ift berllmftanb, baß fammthc^e ©pielglieber
erft mit bem JRicberbrudt ber Xafte unter SBinbbrudE fommen,
fämmtlic^ außerljatb ber Sfanjeüen liegen, teicf)t jugänglici^
finb unb feinen )tärferen, als ben gemöfinlid^en 5ßfeifentt)inb
braud)en.
?lu^ olle Soppeln, (Solfectiopebale, SombinationSproIonge^
ment unb SRoUfc^tuelter [inb auf pneumatifc^en 3Bege ^ergefteut.
2)ic Spielart ift felbft bei gefoppeltem 3Berf uno bem
üollgriffigften Spiel ftetö gleicl^ leicht ja faft nur ju empfinblic^
unb man muß fid^ förmlid^ in ^^t neljmen, um \a feine
9iebenta[te ^u berühren, benn fofort ift aud^ ber 2^on btefer ba.
SDie Sfnfpradje ber pfeifen ift burc^ äße Dctaoen unb
Xonlagen bie benfbar präjifefte unb muß man ficb nur lounbern,
\vk eS" mittelft comprimirter Suft felbft auf Entfernungen oon
15 — 20 aJieter, toie Ijier gefd^el^en, möglid^ ift, baß felbft bie
fd)tt)ierigften ^affaaen uno Xritler im fd^nellften 3;empo im
SWanual fotooWr als im ^^Jebal mit bicfer SRein^eit unb ^^\iU
lid^feit jum SluSbrud gebracht toerben fönnen.
®anj abgefe^en oon ber fo überaus leidsten Spielart aber
fialten ttjir biefe pneumatifd^e 9löl)rentractur toegen i^rer be-
tounbernSloertßen Stabilität unb Unempfinblid^feit gegen JiempC'
ratureinflüffe für anwerft jnjedmäßig unb empfeljlenSmert^ unb
finb überjeugt, baß ui wenigen 3al)ren bie pneumatifd^e Xraftur
bie §errfc^enbe fein toirb.
3)aS ®ebläfe ber Drgcl beftel^t an^ 3 großen 9tefert)oirS
(9J?agajinbftlgen) mit 6 Sd^öpfern, toelc^ le^tere burd^ einen
lpferDigen3)eu^er®aS:^3Kotor inSBöoegung gefebt toerben, bem
SBerfe felbft bei üoHgriffigftem Spiel ^inreiqeno SßJinb liefern
unb fid^ felbft nad^ Sebarf reguliren.
2)ie Intonation fSmmtli^er Stimmen ift, n)ie öon ber
girma 3Balder nid)t anberS ju ernjarten, „meifter]^aft."
yicbcn ben fe^r jtoedmäßigen , fid^ gegenfeitig ftetS felbft
auSlöfenben SollectiDpebalen falten Joir baS SombmaäonSpro*
longement für eine äußerft jtoedtmaßige ©inri^tung.
Ueberrafc^enb toai unS bie SBSirfung ber Dctaocoppel im
1. ÜKanual, bie toir bei fold^ großen 3Gßerfen fel)r fetten ange*
troffen ^aben.
®ie 3)iSpofition ber Orgel ift folgenbe:
1. SKanual; (C-g"' 56 S«oten:) 1. ^rinjipal 16', 2,
giauto major 16', 3. ^agott 16', 4 Dctabc 8', 5, ^Jrinjipat 8',
6. S3ourbon 8', 7. ^o^lflöte 8', 8. Sßiola bi ®amba 8', 9.
— 5 —
jQmntatött 8', 10. QJcmg^orn 8', ll.DptocIeibe 8', 12. (Sfairon
4', 13.Dctat)c 4\ 14, 9tol)rffüte 4', lö.^nnsipal 4', laClumtc
5Vs', 17. Xerj SVs', 18. Duintc 2V»', 19. Dctaüe 2', 20.
aJHjtiir 2'/s', 6fQd^, 21. ©c^arff IVs', Sfoc^.
IL ÜRanual: (C-g'" 56 SKotcn: 22. Oeigcnprimtpol 16\
23. »oiirbon 16', 24. ©eigcnprinäipal 8', 25. Ocbecft 8', 26.
©alicional 8', 27.®oIce 8; 28. (Sonccrtflöte 8', 29. 2:rompete 8',
30. D6o6 8', 31. ^rinsipal 4t\ 32. Xratocr^flötc 4\ 33. Sßiofa
b' amoiir 4\ 34. 5ßiccolo 2', 35. Sotnctt 8', 4 unb öfacfi.
m. SKanual: (C-g'" 56 9bten:) 36. Sie6L®cbec!t 16',
37. Siebl. ©cbecft 8\ 38. ^rinäipal 8', 39. ©pi^flöte 8', 40.
gugora 8\ 41. Sleoline 8\ 42. aSoif ceteftc 8' t). 4' an, 43.
3;rompetc ' t)Qtmomque 8', 44. Slarinette 8', 45. $rinjipaf 4',
46. ®em^^orn 4\ 47. ^fouto bofce 4', 48. ^armonia ätfjeria
2Vs', 3fa4
^ebal: (C-f 30 SRoteu:) 49. @ianb SJourbon 32', 50.
^rinäipalbofe 16', 51. aSioIonbafe 16', 52. ©ubbofe 16', 53.
^cbedtbafe 16', 54. $ofauncnba| 16', 55. Strompete 8', 56.
eiairon 4', 57. Dctaübafe 8', 58. giötenbafe 8', 59. 95io(onceIfo
8', 60. DctQtje 4'.
Goppeln unb Slebcnjiige. 61. ßoppel l. SKonuat
jum $ebat, 62. Soppcl II. Wiamd äum «ßebal, 63. Goppel
III. 3J?anuaI jiim ^ebäf, 64. Soppel II. TOonual jum I. üKanual,
65. Goppel III. Whmml sum I. SWauual, 66. Goppel III.
SD?anual sunt II. 3)?ommI, 67. GoÜcctiüpebal für %ntü u. alfe
Goppeln. 68. GoUectiöpebal für ^orte, 69. Gollectiöpebal für
aWeääoforte, 70. GoUccttöpebat f. ^jjiono, 71. GoßectiDpcbal f.
gortepebat, 72. GoIIecttopebal f. ^ianopebal, 73. ®eneraIcoppel,
74. GombinationSprotonaement, 75. ©c^meßtritt fürg II l. SWanimt,
76. Dctatjcoppet für^ 1. ÜJianuat, 77. 9toIlfc§n)eüer mittelft
Stniel)ebel.
S(m 13. Snii D. 3 mürbe ba^ neue SBerf Don mel^rerm
getobenen Drganiften einem göpa^Iten ^ublifum (barunter ©.
Äöniglid)en ^ol)eit bem Xljronfolger aSil^elm ö. SBürttem:^
bergj Dorge^tjrt burc^ bie Ferren ÜKufifbtr. u. ÜJJünfterorgonift
®raf Qi\^ Ulm, Drgetoirtuo'ö 2. Öoölet am 8ubn)ia^$afen,
(er fpielte bie pompf)afte groge SToccatc Slbagio unb ^ucje in
G:=bur, 3. 93nb. b. ^ßeterfd^en Sluögabe), 3^^'!^^ ^"^ G^xngen
unb ©^önborbt:^SReutlingen £ i)a^ präci^tige Snftrument
machte auf alle ?lnn)efenben ben l)errlid^ften Ginbrucf, fo ba§
Jtd^ ba* anUjefenbe gürft betoogen füllte, ben jaljlreic^en Slrbeitem
Der gabrif ein cnfe^nlid^eö ®elbgefd)enf gnäbigft ju übettoeifeu.
-♦<rd-a-o cH>-o-»^
"üni tcm ?ebeu eineS ipoforgauiften, ober:
fcc^dittt^SWaifstdfle« ®chntHUH.''
aSon Äarl SBeiSflog.
(güvtjctmifl.)
grcilic^ Iiatte i^ nur fünf ®ulbcn in ber 3iilc&e. 2tbcr
jT)ol)ute benu uicf)t gleirf) in ber SSorftabt ber Slefibcnj, bie
nur üier 9)?eilen entfernt loar, ber reiche Scberl)änblcr, ber mx^
fcr SSetter mar? SBar nid^t briuneu m ber ©cilergaffe ber
üornebme unb angefe^ene 3uftisrat^, ben ic§ einmal mit grau
unb Äinb brei 5;dge lang in 33uc^earobc gepflegt, als er mit
:bem 2Bageu umgeworfen unb bie alte Spante bie §üfte fic^
auägerenft? ^attt er mic^ nid)t taufenbmal fein, id^armantefteS
grcunbcl^cn genannt unb mir fcierlicJ^ft jugejc^njoren, bei Dor*
fommenben Gelegenheiten mir ben ßiebeSbienft rcic^Iic^.ju Der*
öelten ? SBarnt nid^t in ber glüdElic^en ©tabt brei 8u4* unb
aRufifalien^anblungen ? fonnte eS mir aljo mo^l fehlen ? SBar
nid^t auf biejc ober jene ?Irt für unS ganj gemife geforgt?
Uub mar nidjt Dor allen anbern and) in ber SRcfibenj uujer
oUcr, befter greunb — uufer lieber ^err ®ott?
3n SSa^r^eit, nie ^atte eine abgebrannte gamilie, bie
eben alled verloren unb bie uor ^^roft unb Grmübuug ber
D^nma^t na^e mar, bie 2;^urme einer ©tabt mit froheren
©efü^len begrufet, al8 mir bie Stürme ber SHefibenj, im ©tra^Ie
ber finfenbcu Jlbenbjonne,
öalbtobt ftanben mir üor ber ^^ürc beS ftattlic^cn ^an^
je^ unfered 93etterd, bed fieberl^änbleri^. 3c^, Rappemb t)or
groft, 50g bie Slingel, bie brinnen im gemölbten ®ebäube gc*
maltig lärmte unb ^uiibegebell medte, jo bafe ber ©ottlieb Vr*
fc^rodfeu ber üRuttcr in bie 9iörfe fn^r. ,9Ber ift ba?" —
fragte ber SBettcr an^ bem genfter be§ WittelftodfeS-
„„SBir finb'S"" — mar meine ?lntmort, — „„»nbreaS an^
Suc^enrobe, mit SBeib uub 5tiub. ÜWadit mir flugS auf, §err
Sßetter, 70 balb merbet 3t)r unS nid^t mieber loS.""
„SBaS?" — rief ber Setter, — „mag moUt 3l)r unb
marum fommt 3^r tb^n mit ber ganjen 93agage?"
„„SBarum?"" — mar meine Sntmort, — „„meil mir
\)ergaugene 3la6)t abgebrannt finb uub alled verloren t)aben.
S)rum mac^ nur nidj't erft tjiel Komplimente, 31)r brauer 35et*
ter. Sagt auff^lieBen uub bie ^rau 9Ku^me ben 2;opf jum
SBarmbiere t)infe^en, benn mir fmb erftarret unb f)ungrig big
auf ben 3:ob.""
„&" — f rollte ber §err ißetter l}crab, — „fe^t mir boc^
baö öumpenpadE! ©c^ert Gud^ in« SBirtt)St)aug, menn Guc^
^uugert, bei mir fommt 3^r nid^t an ©c^ert Guc^
jum öeufer!" unb fc^lug ha^ genfter ju.
Uub ba ftanben mir nun in ber cjrimmigen Äälte, bei
eiubrec^enber 9?ad)t. SKeine Äinber jitterten unb meinten.
Slber idö fagte: „„^ui, S)?argareta! ber §err 3Setter ift bei*
ner5;i)ränen uid^t mertl),"" unb fo giugeu mir in ben „Stot^en
flegcl", ba mir bod| jefet abeubS bem i)ornel)men iperrn 3uftiä*
ratlje nid^t auf beu »als faßen founten.
©afeen mir bocq nun in ber marmen ©tube, unb brad^tc
bod^ nun bie SBirtl)in bie labenbe SBierfuppe. ®ieS unb bie
frol)e 3(uöfic^t auf ben folgenben 3;ag machte nn^ balb ba«
füfee SSetterlein unb uufer fieib Dergeffeu uub ftimmte nn^ fo
Reiter unb mo^lgemut^, bafe ic^ einen Gjceß beging unb ?jum
Butterbrote einen Ääfe uub einen Ärug 33ier reid}en ließ.
„„9ld)"" — bad)t' id^, — ber 3ufti}ratt) unb ber SSerleger
bejal|leu bod^ alleS."
®etröftct fanten mir auf bie ^arte ©treu uub fdötiefen
fammt uub fonber« feft mie bie Statten uub traumio« bem
fommeuben Sage entgegen, bem üerhängnifeuollen, entjd)eibeu*
ben. G« mar ber ficbje^ute 3)ecemoer, alfo l)eute gerabe öor
fed^öunbämaujig 3aören.
grül) um neun Ul)r — mo id^ bod) erft mit Sluftanb
ben uorne^men §crru fprec^eu fonnte — fegte fi^ meine arme
JJaramane in Semeguug. uac^bem mir üom fd^elmijc^en 3Birtl)e
im Siotffcn Äegel ^Ibfc^ieb genommen, ber mir für ben einjigen
Slbenb jmei ®ulbeu abgejmadt, uub fo gelaugten mir in bie
©eilergaffe.
$ier mar e« gauj anber« als beim Sebertjönbler. S)er
^err 3uftiAratl) ließ un« gleid^ in« §auS treten unb fam felbft*
mit ber SJcorgeupfeife bie Sr^pe Ijeruuter. 3d) erjä^lte fur§
unjer Unglüd uub mer ic^ jei, unb l)offte nun, ba§ ba« fd^ar^^
mante greimbc^en ftrad« jum SSorj^eiu fommeu uub unferer
9?ot^ ein fd)nelleö Gnbe burd^ 9?att) unb Xl)at ma^en merbe.
SlQein ber ^err 3uftiärrttl) fanute nn^ nid^t mel)r n\\\> mußte
fic^ aucb auf bie fatale ®efd)ic^te mit bem 3Bageu uub ber
au«gefauenen ^üfte ber marfeUal)uigeu 3;ante ni^t mel)r jn
befiuneu. 3^ mochte feinem ®ebäd^tuiffe ju i^ilfe fommeu,
mie ic^ rnoHtc ; genug, e« blieb babei, er Kumte un« nid^t me^r,
3)oc^ rüt)ite i^u unier Unglüd, unb er brüdte mir ein Slcftt*
grofd^enftüd in bie ^anb, tnbem er un« pflic^ft jur Jbürc
5inau«bräugte. 3c^ fd^mife i^m aber ba« 5ldjtgrofd^enftü(f
burc^ bie ©palte ber %i)nr: üor bie JJüfee unb ftaub nun mie*
ber mit bem flageuben SBeibe unb ben jitteruben Äinberu o^ne
§ilfe auf offener ©trage. „Wargareta" — fpracft ic^, — „bu
ge^ft mit ben Äiuberu einftioeilen mieber in ben 9iot^en ÄegeL
JBalb bringe ic^ $ilfe, fo ®ott miU, unb ba« red^t orbentlic^e.
SBir motten aud^ gar nic^t mel)r betteln. §ole ber genfer
beu Sebertjänblcr uub ben 3ufti5ratf) ! Sagt un« nun ba« bef*
fere X^eil ermäl)len. 3)a« ift ba« ®emiffe. ^eba ! nun ge^t'«
über eure ®elbjäde, i^r maderen SKufif^änbler ! SBer t>a^
äJicifte Don eud^ gibt, ber l^at fie" — icft meinte bie Orgelöor*
fpiele — , unb fo trabte id^ ben mo^lgemut^, jmar uoc^ immer
barpuptig in beu ))or mir fi^ öffnenben S9uc^laben.
^ier froc^ f|inter einem Zifc^e ein fleine« SD^onnlein mit
cmer
fei
iner ©tal^lfeberbritte lieruor unb frug mi^ gloj^eub, mer i(|
ei nnb ma« ic^ motte. S)ag ic^ ^ier beu ^uc^^änbler jelbec
— 6 —
toor mir ^attc, mcrftc ic^ fofllcic^, beim baS aWannteiu toai
ilbcr bic ajeafeen flrämlid^ uab furj.
3cö fagtc al{o audj luir oans furj, idj fci oer flaiitor
?Inbrca« auö Sudöcnrobe, ein >öc^üfcr beS flroBcu Sad), imb
bdime bicr bveit|unbcrt t)on mir fomponirtcDvflelDortpielc äum
Sßerlaflc, mcmi bcr $crr S3iic^^änb(er, aufecr itüansiu grei:*
erempiavcn, ctrna^ ©rflccfücfte« bnfiir ja äo^lcii flcfonncn.
?lbcr ba^ üKäunlcin mürbigtc baS tjiiiflcöaltcnc öuc^ auc^
nicfit einmal ciae^ 93licfc« , unb mit bcu ffljorteu, ba« fei fem
furrenter ?lrtilcl unb föuiie er uou bem S)mfle flar lemeit
®cbraucft madjeu, \vk^ er mir bie Xljur imb froc^ brummcnb
micber hinter feinen %i\6i. ,, ^ . . . c ,.. r^,
SBie Dom SDoiuier gerührt, ftanb itq, nun lüieber getaufc^t,
nnf bcr ©trafec. _ ., c ;^ . - • #
5Da§ batte id^ nid)t erwartet ! 5)rei^unbert Drflclöoripiele
nad) ©cbaftiau S3ac^ fein Inrrenter ?lrtifct ! 9)Jeine
3iebnifibriae, braUc 9lrbeit ein ©ing, Don bem fem ©ebrauc^
jn machen! D ®ütt! 3itlevn unb Bagen überfiel mic^,
unb fo fd)tic^ id) benn fcfton gauä oljne ipüffnnng .nodj m bie
beiben anberen Su^^anblungen, mo mir'ö mit einigen SJaria^
tiünen um fein ^aax beffer ging. UebeiaU mnrbe ic^ abgemie)en,
unb niemanb moi^te mein Söevt an^ nur mifeljen.
D graufameö Sdjidial! nieine leßte, fid)ere, fröf)lid)c
Öüffnung tuar bnl)in. SBaö füllte id) bem ängUlid)
harrenben SBeibe im Siot^en Segel fagen? JDhifete fic nidjt
bie 5)iüb^poft gauä jn SBoben fd)lagen ? SBar id) benu nid)t
felbft ju »oben gefc^tageu? ^^ ^ ^^ ^
S)a ^iett id) nun baö mübfamc SBevf w\\ 10 langen
3at)reu in meinen jittenibcn §änben, unb niemanb mar, ber
uiir and) nur einen ©rofc^en Dafür geboten ()iitte.
aSSa« foule ic^ nun anfangen? ©aö blieb nur unb meuien
armen f)uugenibcn 5GBürni(ein noc^ übrig?
mit %l)x&mi\ fcftlid) id| an ben itattlidjen §anfeni Ijm,
bic alle feine §ilfe für mic^ l)attcn, über ben aWarft mo
alles aKöglid)C jum ©enuffe aufgelegt unb im Ueberfluffe
aufgel)äuft mar, Don meldjem nic^tö, gar nic^t'ä für mic^ ab-
faücn fonnte, unb fo immer uac^ bcr clenbeu ffneipc l)in, mo
id) meiner 9}(argareta min mit ber Sranevpoft uor bie klugen
treten f oUte. SBa^rücö, meine Stimmung mar fc^redtic^cr
atö in bem Shigcnblide, mo id) l)inter meinem breuuenbeu
$)aufe ftanb. . ..... . v
S)a — ©Ott ! — ba fam mir, id) meiß ni^t, mie, ber
fettste SSerS beS fc^önen Siebeö in bie Äel)te , unb eben mie
idj beim ^aufe beö 3uftijratt)e« oorbeiging — fonntc ic^ S
uic^t laffen, id) fang mit lauter Stimme:
„§off, bu arme ©eele,
$)off unb fei uuoeräagt!
©Ott mirb bid) anä bcr §öl)Ie,
3)a bid^ ber Kummer plagt,
93dt großen ©naben rüden;
©rmarte nur bic S^xt,
©0 mirft bu fd)ou crbliden
Die ©onu' ber fdjönftcu greub.
Die SSorübergehenben mochten alle Urjadjc I)aben , 511
fiebeS 2öeib! SSSir 'finb uon unferem lieben §err ©ott al«
feine Xfinber angenommen unb einer id)meren Prüfung T"^^
müvbig befunben, benn men ber ^eiT lieb l}at, ben jüc^tigt er.
a)2it ben öuc^^änblern mar e§ nidbtö. Die t)alten SBerfe ber
5funft unb bcö ©enieö für blofee SBaare unb füf)leu mie bie
gleifdier nur uad& ber gettmampc für il)rcn ©djarrcu , l)oIe
fic ber SEeufel ! — 3lber nun moUen mir and) uic^t eine ©tunbe
länger in bem uermünfc^ten ßo*e bleiben ! Stuf unb nimm
bie 'kleinen, nun geht'S nac^3***5"»» ®^^»"^if^ä"^^^-" • • •
(gortfetiuift folöt.)
Sef)>recf)Uiif|cit.
SKoIfrum, Äarl, Dp. 4: ©onatc in g^moll für bie
Drgel. Scipäig, Seudart (©anber). 3,60 Ji
S)aö ifl eine ©rftliugSfonate — bem vortrefflichen SDMu*
d&ener SDieifter, $rof . 3. SJ^einbcrger banfbarlic^f t getoibmet —
bie bem ^ocljbcgabten SSerfaffer, feinem üorj^uglicöen Se^rcr
unb ber fübbeutfd)en Drgelfdjnlc jur befonbern ®^re
gereid^t. 9{a(^ einer originellen juiu S^cil recitatiDifc^ ge^
^altencn ©inteitung, Der folgenben ©tropfen afö tKotto bei^
gegeben ift: „3Bilb mögen bieSBaffcr ber Irübfal, cä bro^en —
3;ob, Teufel, ©cric^t. — SJergij] Äreuj, fieibcn unb ©ünbenqnol
S^rift Sinb fc^redt bcr ©ünbenqual nic^t" — fommt bcr
ÄUeärofag über ein einfache« SDZotiu. Sil« 3"^^?*^"'^^ ^'^^
ber S^oral: „Slllein jn Dir, ^err 3cfu S^rift", in 9U*bur,
benu^t, mclc^cr geiftooll bnrc^gefü^rt mirb. Damad^ tritt
ba§ ^auptt^enm mieber auf, bie neue (S^oralburc^fü^rung
menbct fi^ nac^ S*bur, baö ^auptt^cma tritt in neuer gläu^
jenber gönn in g*moU ju ^age, unb ber ganxe mudgtigc
©a<} flingt im @()oral aw^, Dem 2. X^eilc liegt ba^
SüJotto: „3cft mcife, baß bu mein SEröfter bift; fein Srnft
mag mir fonft merDcn", ju ©runbe. S)icÄ Slbagio beginnt
fc^r ftimmungöüoU in SU^bur, baran fnüpft ftd) a\9> j^mcitc^
3:^ema eine fc^r fc^önc SJJelobie in g:^moU. ©anj intcrcf^»
füut mobniirt bü§ eble ©tüd ptöfelidö noc6 ©-bur — in eine
d)arafterifc^e recitarifc^ gehaltene Spifobe übergef)enb, um
fd)liefeiid& baS ^aupttt)ema ju mieber()oleu unb einheitlich ab*
jiiid^liefecn. SCnd^ imginalc giebt ber Somponift ju erfenncii^
Daß er nid^t in abgeblaßten ^Bt)rafen unb ausgetretenen J^or-
mcnfid) bemcgenmill. Dicfer 2!beil beginnt juuäc^ft im breiten
(£l)oraltempo'(e5'bur) mit folgenbeiu 3;eEte: „@i, fo fofe,
(Sl)ri|ten^cri alle beinc ©d&merjcn, mirf fic fröl)lic^ l)intenüürtv,
lafe beS IroftcS Sterjcn bidj entjünben mebr unb mcl)r." 35a =*
ran fc^iliefet fid^ eine gngc (g-Dur) mit intcreffantem 3;f)enia
unb mirfjamer unb getftreic^er Öearbeitnug. ?ll« 9Rittclfaft
ertlingt ber Sl)oral in neuer gorm unb ^^onart (D^^bur), ba^
gngcnt^ema mirb mieber aufgegriffen unb erfc^eint in anbcrer
Seleud)tung, faft über bic gcmöljnlid^e§ö()c bcr Drgclmannalc
— mcnigftenö in 2)cutfc^lanb — I)inau5gel)enb. iWac^ einer
meiteicn ^omopljoneu ©pijobc erfc^cint bfe ©l)oralmcife mieber
auf ber Silbflä^c in anbcrer unb glänjcnber SBcifc, um fic^
jc^licBlid) mit bem ^5ugeutl)ema 5U vereinigen unb mit einem
?lnflang m ben ämeitcn lljrifc^cn ©a^ au^iutlingcn.
S^ir gratulircn jn folcl) ungcmöl)ulic^er ©ebanfen- unb
©eftaltuugSfraft. SB. ^at mirtlid^cn Öcrnf auf bcr mit fo
auBcrorbcntlid^cm Srfolg betretenen Saf)n rfiftig üonoärtS 3\u
f^reiten. Die SluSfüijrung bietet feine ungcbüljrtic^cn ©c^mic^
rigfciteu.
Sl)oralbuc^ ju ©^uU unb ^au^anbad^tcn f. $iano^
forte (Harmonium) unb ©efang bcarb. toon gr. ©tabc.
fieipsig, ©teingräber.
Diefe (jejc^madooll auögcftattete, mol)lfeilc (^ob^ bringt
96 oierftimmigc ß^ordle mit üollftänbigcn 3;cjtcn in moljlgc*
eignetcr, forgfältigcr gorm. %zf,U unb ionbic^tcr finb beigefügt
5{ l a f f i f e r * 91 1 b n m. 50 Äompofitionen für ^ianofortc Don
'i^<\d). 4)änbel, §a^bn, ÜJJojart, SBcct^oDen, ©cf|ubcrt, SBc*
ber, 9RenbeUfol)n, ^5'^^^ ® 1)"^^^" • ©fftumann. 9lu«gemät)lt
oornet)mlid) jum ©cbraud) in ©cminarien. Seipiig,.
©teingräber.
Öei Dicjer neuen ^ocf)fc^äfeboren Darbietung bcS rüi^rijcn
©teingräbcrfcf)cn SScrtageö ift aUcS mol)l bcbac^t imb fcinfiimigft
gemacl)t, fo ba6 man ol)ne Ucbertreibung fagcnfann: SJcfjere^r
JU ganj mo^lfeilcm greife, ift ben genannten 9lnftaltcn lauge
nic^t geboten morben. Da§ 91 uf genommene ift nac^ bem för^
refteften 9luÄgaben unb mit f orgfältigcm unterric^tlid^en Slppa^
rate auögcftattet morben.
SJieb erkort. 120 Sieber für eine ©ingftimme (©opran ob.
Senor) mit p^rafirter 9lu^ftattung uon Dr. §ciur. 3iie*
mann. Seipjig, cbeubaf.
9Jian finbct $ier beliebte« unb mert^Doffere« 9lcttere nc=
ben gcbicgcueni Steueren ber beften Äomponiften gcfc^madoott
Dereinigt. Die ^Begleitung ift nac^ ber neuen $^rüftrung8*
tt)eoric beö genannten 3)?eiftcr« auögcftaltct morben.
© cö u b e r t =» 91 1 b u m für ©opran ober SCcnor. 88 Sieber
für eine ©ingftimme mit ^ianofortc. 9icDifton Don Dr.
^. SRiemann. Seipjig cbeubaf.
58et \iÜtMit^ liiert freuen. Wenn er l|ier 88 perlen bet
«belften fi^tit oeä flcöfeteit beittffftfii Ciebermetftcvä fliiirfli^
bereinigt fiiAet? ®ie Seßteituiig etji^eint t)icr in nnier @e=
tomibung aiiläfeUf^ her 9ßl)rafmiiig uoii i^rem 3Keifter.
^ e (^ t , ®iifi. : 9B e i Ij II (I (^ t S ft e r 11 c. 35 ber btliettcften
SJei()im^WIieber in leit^tcffec öeorb. für fflfloier j" Mjjei
Rauben o^iic OEtaUen{vainitrii(). niib mit ^^inc^eiia^. 3Rit
einem ?fnf)aiige dcrü^mtec 9Bc'itiiiQi^t8mnf. ffir (cftoii Dor»
fleicftrittene Spieler. Diieblinbnrfl, SJieioeg. 1,50 Ji
S)ie fc^öneii ^crsigcii SSciJen für bns jt^öiifte aller gefte
in gebiefleiier iinb fcijr Icidjtec Skiubeitiuifl werben ribernU
imQfoitimeii jeiii. @r[|öl|t rotrb bje fc^Ön anSgeftaltcte @}abe
iioc^ babnrc^, bnß im Sliilinnsic §änbet4 aunnittjige ^ivtcn=
mufif nuS beni 5Keffin8 iiiib 4 lervlicde Ijierlier besiiglic^e
Äiiiberfceiien üü» Stob, ©(ftinnonn („Slrnnmerei, SEiiecöt 9iii=
Vief^t, bittcnbei Jtinb iinb @(lü(fcd genug") gebuteii luerben.
Si^an, 3. SB., Cp. 26: Slbcnblicb fftr SBioIiiie iinb Dr«
gel, Harmonium ob. jtinvier. 60 $f. dJollerbain, ^ilSbac^
& Somp.
Sin amnnl^igcS, biird) feine pült^pljone ^oltnitg befuii'
ber* interefffliiteS, Icidjt ciit6infiU)renbe5 ©ebilbc. —
^aS (1). @d)ulb(att [|i !6m)evu uerüfftiilliil)! bfjiiQlit^ btv Ulmer
^Milnfltrürnel tiiie .Uimift^t CinelVce&mr, nc^rtlteii iiiUIiii im SHiiiifttr
ciui I. '^iifliifi ie24 biiid) Itr ßoiivnb S)ielri(!), SiipeiinleiiDeiiltn, über
%\. 150. eiiileiieitb jiiot bev IRebncL', bai Uliiiijctic 9}liiiiMcv- fei uuv 136
Sn^rtii jitin erilciiiiinl ciiißeiueiljt ivuibeii. „@ö jeinb aiit bic|e)i ncjltiiwürtijteii
tidiligtii 2oii nitimw^r 136 3a&v, bo^ biefe inifere fdiäiie ^enlidie ßirt^
iii i^rciii 3)mt, ivic fit ba nait uut iiuitnt fluflt fle^tl, UL'Iltiibet iiiib
btiiinatf) , iKinin&linni fltbftijditui ocnt&ljiilicfKiit SJtaiid) (("■■t^> h^^ iiuftirer
licbeii SrniiHi Virinftcv, itit alleiii ei-Fl(iiiiial3 u^einlid) coiiitcvivet im!) eins
{leiefliitt, fi.>iibciii fliid), bag bereu ucrnaitdeiieii ßiv(f)iuei)() 6hbä(t)nii^ jK^vlii^
(iiiff i)it jtii ^nfl luiebei^olet miube, niietPübtiet luuvbeit." Sliefe JFinbiueiEirebt
de^nnbell nii^f i'rbrltt^ bie .3ttii[ic, \o in Q^viftlitl)eii J^ivdieii mit iiutttidjitbeiieii
iiiiificolifiiieii ^iiF<"""'"<"< ' ioiiiKfii oiit^ beii Orgeln . ueviidjtel luiibt."
®ie brtiiiftlige aNfln|tei'or(iel , „loeil fie ein ebleä [iiititjflidie» , iinlniibofteB
^eri", befdicei6l ber Sebiiet „in iftceu uunieiitbflen fliitfeii iiiib bejdiaffeii=
beittit eimnS elMjtntlidjer inib umbflfiiibli(ficr : 3[l beniimd) biefe inifeit
Crnd ■>■! 3><I)i: S^nfli 1570 tiwi itenetii »t bnioeii niigcinnneu iiitb bnt <iit
beul 26. Slrtfl bfS SiiitenitonniB . ber iSble , %efl uiib SBeift $en.' i*€o
Jfrflffi, bnmnleii Sicliflimi« S"«, btii crfieii Siaiii p km Öleioeib beclelbifltii
in bn« gfnnbmnent iieleni- loelföea tiernndj^er öanft Srtinler, 3*ninei' mib
Wniirer afl^ie, anttnefnlirel. 'H<\i '&t\l nii fi(i) felbilen ^ul neiiiat^t
Jfiifpnv €hinn m>ii Sdineebern ; ift nbev nU etiuaS nr.fertig iv»rben, tin
Sa^v 15S9 niif atalb iinb nutndjteii i^E^imrab 6d)ullen, eines Don Q)tfid)t
jmnr tiliii&en, aber bi^d) beviiljniten OvneliiKittierS, niib ^Ibani Sleifil^becB,
i>K\\ti SBeifö iniimteljt: breiJFiil Sfl^rinen JDtQaJiifieii, betbtn ui>n €lutlflail,
bind) flnbrenin Snvtorein, niiil) Oinelmni^tni. iiiiievönlb 2 3rtflreii itinmieit,
ftnttlic^ utiiiie^kl lutb iKcnuletieit mürben. %a bnnn von Waifter ßbnncab
^bi(t)(ii €(^reineni inib WnUm Sntiniller Simiitenimnn, beeben «turneni
(i(ll)ie , ba« tinnö« SBeit ö 3Berf:^Sd]iib iiliei fidi in bie .&b&e (lei^vanfit
unb erbubtn iDüvben, ün^ alp nnimie^v (eine Qiin|)e £iü^e nun bem filvd):
bobeii bi« nn bie fpifen niil 61eiuell)=?Bei1 nnb bormiff QejeliKn ©i)vnipeii=
ÜBert, n»b aiifiiifleu nnj)efiibrli(b SB aSerfjdnib ift. 3)ie Vitite bei» 9Bevrs
fein as^erFfdin^. ^iif j>n|felbine (oin)tt iiinn bnidi einen ©cUnedtn, meldier
jn feinem flufFteigen 4& @tnf|eii ober Slnffedt iftW. hinter beiti 39err ift
eilt [dilJner, lueilev ^lof, befieii 2i1n(ie mm beii Xrntmreti jinifdien beii
»(fla^fffliiimeni b<nan« 26 , bie »reite wn SSniib jit 58anb 40 Stljnh ifl.
%or T^abren, ntnibüdi nnno 1617, fein jiueen fdgüne nenie Hricr ubeiÜnS^
fttjnfifleinartjiiuDrbeii, bngnron nun fei)r bequem nnb bei) oenuofamer lueite
mit 'A unb 4 ^^uren tinificieven lann. 3)oS nniijc t[8evF fann fimlid) in 3
ffimebmt ©liid Qb= nnb cinnct^nilt merben . nninblitb in bni SNJltei obec
ißrbici)iAl : ^mHU unb »u<(>^rt. I %ai Snitlel über ¥iincii>al ^nt fiinf
uuierid)iebli(be ^bfircii ober Jtnuiuient, in iDelcbem tu fitibeu nadjfolaenbe
jHeatfter unb jtoar im SRaunal: 1) üfrug $rincivnl von If |i>
jug[ci4 uu4 in bnS ^ebol tnn geriet »»rbcii, '2) Siii uiebt n
«Ft bemtlttn lefdinbinen ^rineipnl [)lej(l)(iefiinuni, 3, 4. 5)3 in
$rincipal, 6) nfbtjdiiibifl ajuiauneu, 7, 8) Bitie^ 4 @(^. qi I<
iüten. tiicridirifiifl, 10] Sp^fiatcn, oierfdiübifl. H) Octao, D !)
^tunfa^e Wiituc , 13} SiinffnAc fSXfaihal , 14) Quintiiben< %,
15, 18)läinebtipv<lle0elau, bie eine uier=, bieaHbeitjnKif(l)ii6._, .. y
VDii 8 64. ^rincipnl , Quinta 3 \ä\x\\i. ^m $ebal ober feQii folnenbc
äledfter: löf^ubige $Tinn)inl, fo mtcb iiiB aRanunI gebt. 18} fiiilliiner
»all, I6f[bu4ia; n ifnnott, fo lif a» ber 16{d|übta fiubbafi; III. <Sin
(lAtfcbii^ig ¥nneit>al , IB) Sine fecb^fa^e SÜEtur, 20) ^solt , beut aif|t°
^(bübigeii $rinci;>nl atei<bite[Kmmt, 21) ^ofauuen, at^tf^übifl rabter aRtiifni:.
3m flaiijtn 93ert ift nidilS nn ben ^feiffen Uun ^ulß, funbeni nlleB unni
bellen Snnlifdien ^imi nnb Vletnll, niiBQenDmineii ben lefdiilbigeu ^^,
loeli^er ^iiltjiu. änl bvc^ deiibe Qlauier tun 48 aiobibnö, nuS bem C
bis luiber iiiB ('. kleben bieftu Ulnuiercn jii beeben feiten fein $i>faniieii
inB %t'ba\, lueldie ^Reffinq in bem gtiuv Dernnlbet. ^nt 16 S(imnibfilne,
inib liiit nnff jebem «nlfl 125 uf. a)ltl) , bie Bnnmieni bie^tn febn jjniiert
iu gleitber breite unb länne 184 unb fei)u in allen brti)n 33erteu 9 ffiitü)'
labtn. 5)er Ufeiffeu feijn nnnmebc nber bie bren Innfent , nnber lueldicn
bie flüöfleflt iu ilirein ^enmettv übet becirct 4ü S*" '"* cV\o Im Dininetev
bei) uobeub 13 Sali bell nnb «eben in folAe brei) ^imlien nnb fmiffiebii
Ulmiffbei- Si(binn6 , ift b<"b 24 SÖert i£(bnll."
[9)ier ciii^URtlttrüut] Smgkfpr.ltb mit einem beben lalboiiftben
SIeifiliAen, beffeii loeltlititv &nffieniuriibe , mie eä beiBt, jtBt bie fleifllidit
(Hfieiiiflt loerben foll, iwnrbe bnS Wiiiitbener ^ifbriln neriitinK. „3n",
tntgennelc ber bnrdgiandiline j>trr, .bnS ift ed)t beiilftber QIef(l)ma(t ! äifjeu
©it, mnS mmi in iRum über Sn8 bn^erifdie 33iec bnrbte? flnfnnii« 0er
eOerSnbve lonr i* ßteiillirtier einet6ni)etif(benaniib(iemeinbe. UineS änneä
lonmii b<v ßtemeinbeuovf tnnb feierlid) ),\\ mir unb bittet mitb nnunein llrllteil
bnriiber, ob iiuin bo^eriidttS Sier mflbreub ber 5nften;ieit liiiikn biivftt;
er fcfie mit (Stbrefteu wn San {U Ion nie^r ein , luie bie Vaiiti-u fid)
i'pUniif iint Sierttinten iiir ib« ISutbolifamfeil im gleifduiennfi eiilfriiilbiiien.
^d| cnuibtHe ibm, bah M) btii mügifitn ^miR beS töiered ftir erlaubt
bielie. l£inFtu>eileii bentbinle jid) ber geiPiffeu^nfle (Semeinbeunler nmb bnbei,
es bnnene jebucb (|«r nid)t lange, fo erjdiien er inieber vox mir, um mi<b
f,\i bitten . bixb lieber iu 9ti>tu bejüglit^ ber 3}ierfrane mitb jii erlnubineiu
3d) tam (leni feinem Bunfibe iiadi, erbiell jebüdi »uii ber Wdiften Sebötbe
ben 3)efibeib, fi> iilme tSeiiereS fSiiiie man baniber feinen 6)>nub t^un,
unin muffe baB ^Irünt fet)eii nnb fdunedeii. Knn iDurbe ein ^ftdjen uum
iSetteu UDu nnfenn 3)oiie aiiB anf bie StSmtrfabrt neftbidt inib tarn —
nicKeidU bnS erfie bnlierifdw iHier — in bev l)eiliflen £talvt »mblbehitlten nn.
»alb tam and) ber lüefibeib anS9toiu: So» bitfcui SttrfliiTc bürfe mKärcnb
ber gaften fi> Diel ^eiriuilcn iverben, wie nur Sfrflenbeintt woVit; im Ole^
gentbeil, eS fönne ja alB eine ?[rt dou 9)uf)e anitefe^tn iiHibtn, iwiiii ein
IReiifd) uun biejem 91afi rcd)t uiel Irftnte." —
?InS ©tnttnnrt. fllterl^iimSfreunbe niadien mir baranf nuf:
lueilfam, bafi fleneniuilititi im $auilliin »er Sdgöttlefditn aRübelfabrit,
SberbnrbBflraÄe, em alle« ßlniilcv <€pinctl auB aNo^ailS Reiten auB'
(teftelll ifl. 3iaB 3uflnimeitt mürbe im 3nliR 1769 vdii g'vntijt 3(|uaj
©euftcvt in ©ieu nebant. ifl 1,5 SHeler loiifl, 0,52 Weler breit, umi
91ubbnnnibt>ij unb bat Vh Ottnueii mit einfadifter ^nmmermedianif. SBie
luir l)bren, befinbet fidi berSigentbümerbeSSuflrnmeuiB, ^ciiiritbätanler
bier, au(b im Sefil^ einer ca. laO^ibit alltu@4>ieliibrmit itfitoicnneibanil,
7 Slntte fvieletii).
'^uS Beelb[>uen'S Sebtn bcridilel bie ^^ituiig ber „^entffben
Sdiibuen^^enufjenfdiaft" fulgenbt lueuig beCniiiile ^tnefbote. Wandicm ber
jabllaitn ^erebiev SettlmUcirB bütite eS neu unb iiitertffant fem, nn trc
innren, bnfi mir bie erbnlmnji ber .,?lbelaiSe" eitienllifb bet SeifteB=
flefleiiluart beB bem graften Weiiter befrennbet gemefenen ^«»iMptllintiiterB
Vartl) jn bauten bnben. '^IB nilmlidi Settei'er eineS XageB Seetbuuen
befnd)te, fragte et ibn gleichgültig, .maS (0 ueneB nRbei"' Xiei' Weifter
antiuurteie , jl)m ein SKnuiifftipl binbaltenb: „SlaS bnbe itb bente niebet=
nefdiriebeii ; fnft brennt bnB genev im Ofen, ba fuIt'B ftineiu!" SJarlb,
erftbtertl bnrtb biefe nnflebeuerlirtj erfdKineiibe Slbfitbl, griff bafÜB "nib
bem bargeitirbteu 9tulenblalt, warf einige vriifeiibe ^lide baranf unb bat
fiblieülid) »eei^uuen, i^iii ben ^nbalt beffelbeu Uin-finneii jn bniien. —
.Singt'B, menu 3t)' mullt", meint faft ntncrifib bev Steifter , eifrig iu
papieren flübenib, uiib hlnunerle fi(b uidit weiter um ben @ünger. Siefer
balK iniltletmeile bie luuiiberuulle Welobie benmnien nnb tnig fie mit udii
Ion Sil Sntt iiinelimenbee SSHnne ui»r. Sa bordile iöeetbuwn felbft nuf ;
feilte eben imri) finflercn 3iine erbellteu fid) unb olB nnn Sarib ganj begeiftert
fcbl»^, rief ibm ber €d)tJpfer beS b^niitbeu ÜiebeS jn: „91eiu, lieber
Sllter, baB metbeii wir nidit nerbreuiien."
Jier in b. Sl. fcbon oft mit !ln3jei(!^nnug gennnnle ffinnftler, bet
grufibetsugl. Sufurgelbanct %ti. ISifeit in Stablilni . mit aHen ueuen
erfinbnngeu wS Orgelbaues wi>bl ueitrout, bnt in bergeit »ar Seibnmbten
wiebermn 4 Crgelmtrte fertig geflelll uflmlid) nad) fttautbnnfen, Scberbbo
(lengelbafb nnb l£6l)enfelb. SiieiitiSuotliegeubenjBiiifuiigSptotDloneriibineu
bie !Bi;r^ii(|lid;teit biefer Stvte uiib bie billigtn ^leije beS bnrtb uub burib
fulibcn 3fiei(teifl. —
3!er aiiBgej^ei ebnete finrnburger Oigelfpieler nnb Orgeirnnbige ^err
Crgnnifi $>. Sdimabl gu €t. ^oXnbx in Omi'burg ^at eine iuiei-effanie
Sroffbiiic: Segriiubuua unb nü^ei« Jfingerieiae j|ntr tiibügen ^Inftrtiguna
ber pnenmaltfdieuffiiiib labe mit Snfl = flbflrattur nnb =9tegiflra=
tut, giinslid) u bue 5't>f '^^i^u'', für Drgrln, ^ranSgegeben , eine
SrgftnjinnflBfibrifl ^ii ben beibtn »rofdiiiteii: 5)ie pueunialifdie Änftenlabe
unb bie ))iieuniatif(be Binbinbe. 3)ie n all) igen 3ei(bnni[geu finb beigegeben;
auib bat fi4 bnB nette €t)ftfm bei einem StgiliuungSmeite jnr Satobmrgel,
anSgefiibrt bttrdj bie ^nen Crgelbaitnieiftet %Rartn(fee & 6obn iu^peiu
rnbc DDÜfiünbig bemii^rt. — 9lni$ ein anbereB nberraftbenb eInfadieB piieui
niatiftbeS Slifl'ui luirb iu einiget ^tH, mie unS fdjeint, trium]9bireiib ju
Sage treten. —
S)a6 Öofrnib «arl SRiillerbartnng, ^rof. ber Shifit u. Dir.
ber 3lro|berjDg[. 3Nufiffd|ule in tStimar einet ber erfleu 3)irigeuten
Dcu großen Ordieftern »ub eborm äffen ifl, bnt er — und)>
bem er juetft in ber alten aNnfenftnbt !üad)B SHattbHuS*$affiün, bie b^be
aRtfie 6eb. »04«, bie Uisia Kolemuia v. ajett^ouen, SifjlB Slifabelb uub
befjen SbriftuB, baS bteiibürige T£ Deum laudauins u. Betlioi tc. et'
— 8
iiiöali(!)te — iteuevbiiigd boS ({roftarti^e 9!c(|Utem uon bcn gvögteu fran-
Sif(t)en 3"ftnimentaIfuinponiUen in ber Oii^^iitAlfieftalt glait^uod aufführte.
an man f<^ß^"' ^^^^ >"^" i^^^r SRuner^arttmg bleibt boc^ einer ber ^rften
unter feinen lebenben @kui)ffen. —
&err Orgelbanmeifter $)i(!mann in ^nd^mtg b. @rfnrt arbeitet
unablJifm an ber %ei\)o(lfommmma feined pnenmatif^en @i)ftem
bei» Ornelbaned. (Ir 6at badfelbe fornett DerooCtfornrnnet, bag er bei
bent 3Ke4anidniud nur bie uerbic^tete Suft tu ^(muenbung biingt. Sir
ja^n unb booten tih-jli4 eine fleinere Or^el wn bent nenannteu V^eifter
bie tj^'ii einfact) conftniirt mar. ^ie Spielart , 9(rbeit, Intonation waren
febr ui loben, ^ie an] bent ^anptinamiale befiublicbcn 9^egifter fönnen
guflieicb andft einem 2. ^Rannale bienftbor (jcnmcbt werben. —
^err Oraelbanmeifter %oben&.@obn in^tberftabt mac^t baranf
aufmeiitam, ha\i ein Iuftbid)ter @toff ^u ben Jl'^embranen unb ^älniein
bed pneumatifiten @l)ftemd not^ivenbio fei. Seber [ei ber befte @toff. Um
benfelben loinbbicbt ^n umcben , f^abt er einen lacf artigen , loeic^bleibeuben
^nftric^ jufanimenöeftellL ~
%on ber riibnili(bft befannten Orgelfabrif t)on (S. gf. Haider n.
(Somp. in l^nbioifjdbnrg würbe um ben 11. ^ou. tuieber eine neue ^vo^t
Orgel abgeliefert.' ^iefelbe war für bie ^auptfird^e in JlPamena beftnnmt
unb beftebt and 42 SRegiftem, 11 ^(ebcn5itgen unb 3 SJ^anualen.
3)ic erfte Wupbrung mm 6ail SRcinecfc'ö neuer Oper „3) e r
^ouüerneur uon Xourd" (Xe^rt dou (Sbwin Tormann) f^ai am 20.
refp. 22. 9ioueuiber im ©roßbe^^A- öoftbcatcr in ©cbwcrin ftattgefunben.
9(n(b am @tabttbeater in Snhtd wirb bie Oper bereite einftnbirt
unb uorau^ficbtlid) f<t)on einige Xage nad) ber Scbweriner ^(uffiibrung unter
6arl 9ieine(fe'$ perfönlicber fieituug gegeben werben.
^laDierau^i^ug, Ijipbn^^, Partitur unb Stimmen ftnb tn^f^^u im
^erlöge Don 3ul. ^cinr. 8">»"«"»»ann in fieip^ig erfctjienen.
3u S3abeu&Baben, bem inteiiiationaien Sammelplatz ber Q^efett«
fd)aft , wie ber l^unft , bat man ed fii)on oft erlebt , t>ai l^ünftler unb
Äunftwerfe bier „creirt" würben, unb baburdj ibrcn 9hif begränbet babcn.
3e^t ift bieS aucb mit einem neuen guftrnmcnte ncfd)cben. — S)cr
junge OrgcUSSirtuü« , $)err ®. S. föerncr bier, ein ^eiftcr auf feinem
gnfirumciit, ift bcfanntlic^ ein Scbiilcr üon $rofcffor 9(Ic?. ®uil m an t
in ^ariS, welcber bie nwberuc Orgels^crtinif in ber Dorifonunenflen ©cife
audgebilbet unb burdj feine 2:rocateroi6üncertc firf) einen SBcltruf enuorbeu
bat. ^err Center i^at nun bei feinem legten mebrmouatlid)en 9(ufentbalt
in $ari« unter ®ni(mant«2eitung baS „^annoninmsaRuftel'' fenuen gelernt
unb ftubirt, ha^ oonfonunenfte , ba« bie, bei ben grai^ofeu fpe^icU an^
gebilbcte ^annoniumsSecbuif benjorgebracbt bat, unb fid) bie «Infgabe
geftcllt, bicfe ©rfmbung in 3)cutfd)iünb befannt ^^u martjen — ein fcbr
löbliic« Unteniebmcn, t>a bicjc« neue gnftnuncnt bei nn^ nocb uößig un*
betannt ift unb feine S3ebanblung eine genaue Äemitnifj beffclbcn erforbert,
bie mau bi^bc^ ""^ »» ^'^^'i* ^^oft erlangen fomitc. ^err «3erner bat
mit bem ^armonium^HKuftel in ucrgangeuer ©ocbe i^itr: fein erfleS doncert
gegeben, unb i^war , wie tuir bit^uf ügen fönnen , ein fcbr ftart befucbteS
mit beflem fünfilcrifcbcn ©rfoljjc,
a)ie „Orgue efpreffif" ift fcbon eine ftlterc Srfinbung, bie burd)
^ ( e 2; a n b r e in' $arid beruorragenb audgebilbet lunrbe. j^efebu regelt)
loar eÄ, ber feiner 3cit (aud) in ©abeu=5Jabenj auf biefem auöbnicl^fftbigen
gtiftrumeni ejcellivte. 9lleyaubrc baute aud), nacb eingaben iJiSi^t'«, ein
Vianoforte eipvcjfif, ein 9fifiefens3nftruntcnt , bei locldjcm ein groBcr Soiis
ccrtpfigel mit einer Ovgue ejpreffif Derbunben war, itmbie^tuSbrurfdfflbigfcit
bed iflat)ierd ^n tvtjöijin, unb eine Verlängerung bed ^Mauicvtoned ^n er^^ielen.
3)icfe ^rfinbung bat fid) aber nicbt bewftbit, weil ber Orgelton mit bem
l^Iauierton ficb nicbt t)erfd)meli(en HeB, M tmtrbe nur eine dTombination,
feine 9lfjtntilining erhielt) unb toeil bad 9liefeniuftruitient aiu^ f(bii>er trauS«
portabel unb feljr tbeuer war.
l^aft ^armoiitum-9Rufte( bat ben grogen Sorj^ug, bog cd flein unb
jnerlicb, ein Scbted Salon-^itflrument ift, bamit aber eine merfwürbige
Xonfnlle unb eine groge URannigfaltigfeit in ben Xonfarben t>erbinbet.
Xro^ beft M geringen Umfangt bat ba« Snftrutttent 23 (baraftenftifdte
9}egifter, barunter 4 im 16 t^u^ton, unb 1 im 32 SrUBton. dm nene^,
febr fd)oned 9)egifter, ift bie liHrpe ^olieune , bie ber toiz Celeste fibnli^
ift. Xurd)aud neu ift bie drftnbung ber donhie expreAsion, einer Vor«
ri(btnng, weld)e geftattet, baf) nur ein 9}e gifter befonberd audbntd^DolI
beruorgeboben wirb, fobaft eine ©efangßftimme bcrvortritt, wSbreub bie
übrigen Stimmen ald Begleitung ^t^iicf treten. (SS ift einlencbtenb , luelcbe
groge Vereid)entng ber 9(u9bruddfö^igfeit baburcb eii^ielt wirb.
^err %Berner, ber bai» neue 3itfl^i"neut udHig in feiner Gewalt
bat, fpielte barauf eine bleibe uon ^omporttionen , tueld)e fpe^ieQ bierfür
tbeiU bearbeitet, tbeitö componirt finb: eine 9tir oon ^Snbel, einen ^bor
mit 9bnbo an« ^^baeton" uon fiulli (ein reijienbed StücfL eine ^anj^t^
nette uon @ u i 1 m a n t, Verceufe nnb ^hoerie uon Q( b a r 0. ^iefe Stüde
boten bem uerbienftoonen Cloncertgeber ®elegenbeit, bie Vorzüge bed neuen
enftrnniented, — ^tt benen and^ größte $räi(ifton bed 9(nf(b(ag9 unb reinfte
ntonation ge^5it , j^ur tJoQfomutenen (Stellung ^u bringen .
Von einer fir(blid)en dreier in bem Jl^oburgfcben ^orfe f} e d) b e i m
bericbtet ber (Sb^onift bed- 92a$barorted ^upperg ^olgenbe^:
911« im 3abve 1677, am 23. Sonntag n. ir. bie erfte Orgel eins
geioeibt imirbe, mugte ber bi^ftge Sd)ullebrer Sfaiad ^umann al« geübter
Organifte bei biefer (äklegenbeit \>a^ neue 3"ftntment fpielen. (Sr'bradjte
nod) 5 dborabftanten (anbenvArtd Sb^^'^bjnuanten b. b- C^bovi^ebitfen > unb
fübrte feine Satben, namentlid^ auf ber Orgel, fo uortitfflicb au^3, bnB
ber rHftpoet in belle Vegciftennig gerictb unb hit Orgel fainmt ibren ©rbaner
3)reffeler mit folgenben Verfen bedang :
„O liebe« Volf fd)au an
wie ®ott bir ü^ut'« getban.
2)anf @)ott luib beffen Weifter,
•tjerr S)i-cffcler (fo beifjt er)
für biefe« Ä^ontcrfci
2)er ^immelS — öontorei! —
$erni Oig. $. in % : ©ine ber effcftuollften Orgelfugen \)on bem oro^
Ben3ReiftcrDr.X Opfer ift 9h'. 20 inVUinoU ber bei 9lieter»Viebcnuauu in
iJcip^ig eiid)icncnen wertbuollen unb tntcveffanten iJiigen , aber biefelbe ift
fcbr fcbwer! — ^. ®?urifbir. V. in S.: 3)a« Vebeutenbfte wa« neuevbiug«
für Orgel u. anbe« 3ufiriimente geleiftct würbe, bat^Reifter SRbein berger
gefd)rieben. Sein Op. 149: Suite f. Violine, Violoncello u. Orgel (5i€lp,vfl.
Äiftner), fein Op. 166: Suite f. Violine u. Orgel ?c. entbalten i)mi\&
Wufif. 3)ie Variationen im Op. 149 finb gcrabej^u ent/jürfenbe ^ufif.
$ln(b hai Op. 157 : 6 rclig. ®cf. f. 1 mittlere Stimme (Seip^ig , gorbcifl)
entbalten ili)ftlid)e«. SBarnm immer Oratorienarien fingen ?— ^nn Crg.
9(ntbologie b. eu. jfird)engefange« o. Dr. Sd)lett erer, 1. u. 2. Vaiib
fifiji.
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lerjogl. 0. §ofoc()amft iit äSeimar.
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IS»«.
3)iefee Slntt eT(4tiiit in tten tcfteit Snflen
jtbcn IRoiintS, (ill^rli^ in 13 9tiiiiiment) iiiib t|t burd)
aOc !Öu4: nnb aRiirtFalitn^^^aiibl Hitzen, (aniic buv<^ alle $D(taiiittT,
0(ue ^niStr^ö^uiig, für &rii gauitn Sabrflaiig ZJt toj,
{iiKnumeraiibo, jii belieben, — ^m ^tUmiQilatalOQ bet
$iift ^nt bitfcS Statt bie 9Iiiiuiiiec 6301.
Viittftei ^bountmtut bei ber
<S£)»bitii)ii& belli %eria(|b<t Urania: OtlD Soiivab in Srfiivt,
€<^Dtleiiftrn[|e 4, gegen eiiifenbniia uon t ^ So A fAr bcii '
gmiitn SA^rgaiig bei 3Tanrm3ii['"t'ung. — $TeiS ber einnelnen
9IniiiiiitT 30$feimio, 2t"!c<^^l<o"^flcbrtt|i:eii : bie geipalteiie
$tiitieile nur to 3>fenii{g.
Sn^alt: ®ule ^ugen. — (^nrl üugnit $au)>i. (Stetrolog.) (®tf|lug.) — Dr. ^o^. ®ottIcb %lip\tt. (^odfelfunfi.) — 3)ie nnie Oisel in bec
aRarlcntti^e ju 3ii>i^<iu Don @ebr. 3t|iiili4 — fluH beoiStben tintS ^ufurganjfttn, obei:: „Set: $ubtlitiü|c fc^Siinbgwanjiafted ^budSjeft." —
Sefpiet^unflcn. — fCu^ri^nrngeit. — S3evjeii4ni6 b« hn ^a^re 1890 tr|i^ienenen %Tte für OTQel unb ^amiDntuui. — SJemiift^ltS. — 9jotijtn. —
©riefiDti^lel. — «njtiflen. —
ein Craanift WDOf friUili^ [ein,
eS t^üt if)ni IDD^I RCliiieen,
tc {ag bei eintin guten SBtin,
ba nont cc luftig fixS'"-
Setmmt ift weit und bieit bec Sein,
nema^itii C|iii unb f|cr am \Ht)tiM,
niad|ljpi'fld>tie figuricen,
3)at>Dii fe^t er ein fiiebltin fehl,
baB l^üt er nio^I betvad)ten
unb nii|d)tc gute ^ipen ein,
tein 3Rent4 tonnt fie occoditen.
Sv badete im Senintbe fein:
„(Ei »Hteu tau|ciib Äronen') mein
unb olle So^i: ein jtuber Stein !
9baS rannten gute gugen fein."
®ute $ugcn.
filn flnb ItlMitritni Sanxaimnt nmuttit. Dr. A. •
df. Dr. sUfcIf: M WInau« autAngH« mtt M
InfaitcK Bimuu tufiinicn.
3)er ffaitei bod) uerflnügel iDarb,
DlBer bne Sieb tbilt pren;
et fi^niut bei |cineni Jtaijerbairt,
bie Sitte jn aewfläitn.
tJtx ftai[ei faeieb ein Seie^eln fein
nnb fegte inulenD ffcanen ein,
ein ^ubei' !ßein joß ^intecbrtin —
2)aS lafi \it mir tui'n J^aifer ftin!^
Ixt Organift f^ittt Inflig ein,
ben iü6en Saft gn iiitJpen •
e« f(u& ti> feurig roie ber Bein
iai SitD »Dil feinen Si)iDen.
Sa fang er frei nun Surft unb Slot^,
iiiini Sßocgen bii jutn Hbenbrutb. —
2>pd| je^ ge&i bie Sunft na$ Orob —
ler gute Raifer — bec ifl tobt.
(91a(^ einem alten unbetannten Diditce).
— +*«'4^t9*«**-*-
(SßeltolDfl.)
(®*Iu6.)
Sit raftlofet 3:batiflleii luitcrftü^te je^t §Qupt ade SBo^I=
t^ätiflfeit Soiiäerte. Uittetbe^ ronr et Dtganift ber 9Hto(fltfit^e
geiDorben, unb je^t mar eg tiuc^, bo^ Siht iftn f)ötte, il)m feine
j^müflDitifc^e ^i^tunoen jum Urti)eil untecbteitete unb ben iunflen
im Änabenoltet fte^ertoen häufig in fiauptS ffonjette ntitotamte.
Üler Äritifet SJeUftab, uon bem fiinftfinniflen S^efrdJacteut Der
iBojfif^en ä^tufQ Dr. Öinbnet auf ^am)t aufmerrfam aemarfit
ioutoe fein treuer Sn^flnger unb ^fEun*'- D""- ßtnonct Jtubierte
bei ^uut ISontcapunft unb Ie|terec 6ei ecfterem ^^ilofo))f)ie,
beim btned ^Ib ^atte fit^ ^»pi für feine ^ßriDotftublen gefuqt,
unb f][)tIofop^if^e 9Berie aüa autoren unb aQer Stationen tuaren
ed ou^, bie $aupt in feiner reicf|en i&ibliot^ef fammelte Kut^
ber äJtoIerei ivanbte er fid^, unter Seitung bed i^m befreunbeten
SJirector ber flömglic^en fiupferftic|}ammtunfl, ©^om, lu, unb
mit aSorliebe legte er fit^ eine Reine ©ammlung guier ©emälbe,
meift Sanbf(^aften, on. bie W^u feinem looeStage in feiner
^äuölicfileit immer toiebcr bon 9ceuem onjufe^en, feine Jreube
unb Stgolung lonr. Segt fomnonierle §aupt andj ^ugen unb
^oraloorfpiele , unb ift eS befonberä ber Siebftngäc^otat |einer
äButtcr, loeft^en et oft in einfamen ©tunbcn ol8 Äinb mit ifir
aefungen £)atte: „S)er lieben ©oirne Sif^t unb ^c^t", unb
Baä f^öne aSottSliti : „93enn'ä SWaitüfterf me^t", metc^e er oft
in if)tem Slnbenten umgefegt ^af unb bie hü an fein SebenS^
enbe feine Sieblingäfiebet roaren. 3in 3Ql)rc 1850 h)urbe er
Drgonift on ber ^ürot^ia(fircJ|c. 3m 3abre 1868 benniU)Üc
er jit^ mit ber grau, roeldie er al§ Sftftbcpen »ot 20 3a6ren,
unter bem Kamen gri. SRotie SSentjelmonn bei Dr. ßinbner,
!ennen gelernt Iiatte unb bie unteroeg ^itioe geTOorben mar.
— 10 —
3m 3a^re 1869 iüurbc er jum ^Dirigenten be« fiöniglidien
Snftitutö für Äird^enmufif berufen, unb nad^ bcm Sobc beS
S)irector ^ad) 1871 ©irector beö Snftitutö, bem er nun feine
ganj unjjet^eiitc ^aft njibmete. Unter feiner Seitung (jrünbetcn
Die ©d(ülcr bes^ Snftitutd ben SSerein Drganon, ber bic 9(bftcfit
tjatte, ältere unb jüngere ©c^üIer ju gegcnfeitiger greunbfd^aft
unb öülfe m Uerbinben. Sei ©rrid/tung ber §oä)fc^uIe für
SRufif but^ beit 3Kinifter üon SRü^Ier n)urbe ^aupt burc§
benfelben jum Drbinariuö ber DrgcIHaffe ber fiöniglid^en ^oä)^
fc^ule ernannt unb (e^rte bort noc^ bi^ 5 Xoge t)or feinem
Xobe. ?luci^ mm Drgetreöifor tüurbe er im Saf)re 1885 ernannt,
unb unbefted^lid^ nur für gute Crgelbauten eintretenb, übergab
er ben Orgelbau nur ben)äl)rtcn ^änben , nid^t ben SD^nbeft^
forbemben, fonbcm bem, ber baö bette ÜKaterial mit fünftlerif^er
a;u^füf)rung Derbanb. (Seit mehreren Satjrgel^nten toaren auc^
t)iete (Sc^üfer auä SCmerifa ju i^m gefommcn, unb mit SRed^t
fonnte er bat)er üon fitf) fagen, baß ex beutfc^c Äunft in ante-
rifanifcbed ßanb öerpffauät i)abc. —
Unbegreujte Siebe unb aSerel)rung Regten aDe ©d^üler,
alddjuiel, ob fic S)eutfci^e ober an^ fremben Sänbem ujareit,
für i^ren bef c^eibenen , nie fd^cltenben Seigrer, ber jmar bie
^öd^ften ?lnfprüd)e an feine ©d)üler ftellte, beffen größter Xabel
in ben SBorten tag: „9?un macben mir e^ nodj emmal, bann
tüirb e§ frf)on beffer Qc()en." 9)?enfd^enfreunbli^, ftct^ für
?tnberc forgcnb unb beljeub, liefe er felbft nie einen 95ettler o^ne
®abc get)en. Sluc^ Slumen unb 3;t)ieren ttjar er bcfonberö ju^^
Set^an, unb ba^ Cuölen ober Ueberbürben eine^ 3:l)iere^ fonnte
en fonft fo gleirffmäßig ruhigen SKann in bie größte 9lufregung
t)erfe^en. ®roße Siebe unb y^adifid^t übte er aud) gegen bie
Sinber; madbten bie eigenen ßnfel jju großen Sörm, ba fagte
er lad^enb, fid^ in fein Rimmer flüc^tenb: „3a, ja, Sinber
mad^en e^ eben l^alt fo, fo fögte meine SDiutter." Äurje 3^*
tjor feinem 3;obe füllte er fid^ oft förpcrlid^ unb geiftig abge^
fcannt, bod^ raffte er fid^ mit eifemer ©nergie auf unb aab
oen Unterricht im 3nftitute ol^ne Unterbrechung biö jum Sdjluß
be^ ©emefter?, (£nbe 3uni 1891. SBenige Xaqe barauf mad^te
ein S3(uterguß in ba§ ®ef)im il|n auf Der ©traße bewußtlos,
unb oftne ba§ SBctoußtfein üollftänbig tuteber erlangt ju l^abcn,
fe|te eine fiinjugetretene Sungenentjünbung am SKorgen bed 4.
3uli, 10 *;« Ul^r feinem arbeitöreid^en unb arbeitöfreubigen Sehen
ein ßiel. @r ujurbe auf bcm ^arod^ial!ird^{)ofe in ber grieben^^
ftraße begraben. 3beal mar fein ©treben feit frül^efter 3ugenb-
ieit, ibeal (et)rtc er feine Äunft. 2)er ftete 9luöfprud^ ^ine^
üAen^ mar: „3I)r mü^t nidEjt Sure Smpfinbungen, fpielen,
fonbem mie ber Somponilt gcfc^rieben, jebe^ SD?ertjeid^en genau
bead^tcn."
§aupt l^at ein S^oralbud^ für ben ^auögebraud^ gefc^rieben,
metd^e^ in mel^reren ^iuflagen bei Sinau erfd^ienen ift; bann
^at er eine Slnjat)! bon DrgelftüdEen äu||ammengeftellt , bie mit
Vlpplifaturen üon i^m Derfe^en, ftufenmeife ben Ünterrid^t leiten
unb erleid)tern, meldte benfelben SSerleger ^aben. 9iod^ im
f(o^en Slitcr nannte er bie Drgel feine SBraut, meldte er ftetg
mit neuer greube begrüßte, ©ie fird^lidf) unb ber profanen
äRufif fem ju balten, mar baö Qxel feinet Unterrid^tS. 2)arum
fpielte er gern 3. ©. S3ad^ : „2)ag ift beutfd^e SDhifif hmftDolI
ot)ne Äünftelei."
9Rögen feine bieten ©c^üler fein ©ebäc^tniß in gieren
Ijalten baburd^, baß fie, mie er, bie Äunft be« Drgelfpiete fo
rein unb l^od^ tialten.
@^re feinem Oebäd^tniß, er rul^e in ^rieben!
SBcrlin, ben 28. ©eptcmber 1891.
%f), SKann.
Dr. ^ol}. Gottlob Zopf et.
(2rorlfetunfl )
1817 murbc Z, al^ Seigrer ber mufifatifd^en S^corie unb
bc8 Drgelfpietö am ©d^uUcIirer^eminar ju SBeimar angcftcUt
®em großen Denier unb Drgetmcifter mar aHerbing^ bie Scl^r^abe
nid^t m befonberem ®rabc berliel^en, bcnn er l^attc feinen
f eff elnben SBortrag unb berftanb nid^t bie 9tegetn au8 anfd^aulid^en
S8eif^)ielen ju cnttuicfeln, aber gleid^mol}t ^at er eine 9leif)e
tüd^ger ©d^üler, bie burc^ fein t)ert)orragenbe^ 93eifpiel jur
9?ac^eifening angefpornt morben, Jerange^ogen. SBir nennen
in biefer S3ejiel)ung: ^ßrof. SClej SBintcrberger in Seipjig,
3e^mer in §of, 3nder (f) m 3"^^^» Sl}nft Hiwimer^
m a n n (t in Slmcnou), ®ottl. 3 i "^ >" c r m a n n ( f in^iDerpooI ),
Sapettmftr. Äarl ®öge (f in TOagbebura), SDlufifbir. fiarl
3)Jontag (t 1864 in SBeimar), toettmeifter SSettig (f in
SBrünn), '^tabtcantor ©olle (f in 3culenroba), ©tabtoraonift
.^erm. SJiebet in Sleuftobt a.D. (unfer öod&Derbienter älteftcr
TOtarbeiter), ©tabtcantor Äürb^ in ßo^cnftein, SDhififbir.
jjranj ©d^ulje (©of|n bed ju feiner 3^* berühmten Crgel:^
baumeifter^ griebr. ©d(utje tn ^autin^ella), f in Siaumburg
a.'©„ Örg. Söruno granfenftein (fin ®roßmötfcn b. Erfurt),
SKufilbir. 31 n g e r (f in Süneburg), S5ern^. © u l j e (fein erfter
SWadbfofger an ber ©tabtfird^e ju äSeimar, f baf.), ©tabtorg.
?lbolf äBerner in SSeimar, fein 2. ?{mt^nac|f olger , Drfl.
9S 1 m a r in ©tottern^cim b. Srfurt, ber SDhifif ttjeoretifer Dtto
3;ierfd^ in Serlin, ^rof. 5. SWagn. Sö^me in Dredbcn,
Öof' unb ©tabtcantor SBilb. 9Senu^ in ©d)leiä, aJiufitbir.
S. SRei^arbt in SBalbcnmira i./©., ßerm. ^önnd^cr in
Sieuftabt a,D., Drg. ipilmar SWenbel (t in ©ffurt) k. —
SBejüglic^ ber öarmonielel^re fc^Ioß fic^ %. junä^ft beni
atamcauf^d^cn ©t)|tem, fpätcr ber X^eorie ® ottfrieb 3S e b e r e
an, ©eine bei Sömer in (Srf urt erfc^ienene Drganiftenfc^ulc
gibt baöon hinlänglich 3^W9"'&- Seiber ift bad oorjüglic^e
^BJerf meniger befannt gemorben, ate e^ ber 3n^alt Derbient
3n bie ©tabtorganiftenftelle rücfte ber gereifte Äünftler
1827 (mit 127 Zti. @ef)alt) befinitiD ein (gegenmärtig beträgt
bie gtönsenbe 95efolbung bc^ Drganiften bie bebeutenbe ©ummc
Don c 900 Ji.)
©ein SSorqänger f|ieß (£ ^ l e n ft e i n. 3)a berfelbc ein etma«^
berfommener SJiann mar — er mar nebenbei J^^mpomift unb
Gorrepatitor im ^oft^eater — fo l^atte Söpfer 10 Saläre üor:=
^er biefen Soften umfonft bevmaltet.
Xöpfer^ an ben Älaffifem unb namentlid^ an ©eb. ^^aä)
gereifte^, äd)t fünftlerifc^e^ ©piet fanb anfänglid) in größeren
Greifen meniger SBeifalt, ba man fid^ an ben galanten ©tt)l
feinet SSorgängerö gemöljnt l^atte.
Slber gerabe baß unfer %, fid^ nie, aud) nur ein .^aar
breit Don bem ]^ol)en sScrufe eineö fird^lid^en3;onfünftlerd —
ben freiließ manche ©roßmürbenträger jum niebern ^rd^en^
biener begrabirt f)aben — in einem großen beutfd^en ©taatc
mirb ja Da§ Drganiftenamt fogar an — „SWilitäranmörtcr"
Dergeben! — abteufen ließ, baß er nie bie gcringfte Sonjeffion
an einen faben unb feid^ten ®efc§mad mad^te, fonbem unbeirrt
Don Derberblid^en SKoberic^tungen einfam feine ©traße ging unb
ben ^öd^ften Äunftjielen energifd^ mit aller ©elbftaufopterung
nad^ftrebte, muß ben fünftlerifc^en unb moralifd)en Sl)araftcr
%, m^ glänjenbfte Sic^t f teilen. 3)oc^ barin berul^t Z. SScrbienft
nid^t allein, fonbem in^befonbcre aud^ in ber erften Sluf-
ftellung eineö miffenfd^afttid^en ©^ftem^ ber
Drgelbaufunft
3)ie SSeranlaffung baju mar ber in ben 3a]^ren 1810 —
1812 Don bcm Drgelbauer 3;r a m p e l i au§ ?t b o r f unternommene
JReubau ber SBeimarer ©tabttirc^cnorgel. S)a ber genannte
Drgelbauer mäl^renb ber ^uffteÜung be§ neuen SBerfe^ ftarb,
fo mürbe biefelbe einen Sßermanbten %x, übertragen unb 1812
beenbigt ©omoljl ber bebeutenbe Äoftmaufmanb , atö aud^ bie
93orfe$mngen , meiere getroffen mürben, um bie SWaterialim
l^erbei juMaffen , ferner bie Ipecielle Sluffid^t unb SJhtmirfung
einiger Äunftfenner bei ^erfteuung einjelner 5;^cile, ließen etma§
ganj SSoräügti^eö in biefcr ?lrt l^offen. SlUcin ber Drgelbauer,
fomie bie beauffid^tigenbm „Äunftfenner'' fd^iencn i^rcr bebeutenben
Slufgabc menig gcmad^fen ju fein, benn baS neue 35Berf entfprac^
ben gehegten großen ©rmartungen nic^t im minbeften.*)
*) Ocl ber RcbUton tef)). Ucicniafime ha Otod I8t8 fjHcIte Shi^anteifter
toott ^clnenbotf : .Unb cS tft bod^ babd fo ouKCQtbcitKii^ üitf Sinb gemacht toorbcti :'
11 —
S)ut(& eine Jitücdtoibrigc ©ntid^tung unb Sage ber SBinblobcn,
foU)ic ber ®&lftC unb einer ungeniigenbcn 9(i!^füf)rung ber Sraftiir,
burt^ b\e t)crfelirtcn aSinbüerljältniffe ?c. toor bie Spielart aiifecr^
orbentüc^ erfc^iüert unb ber ®efanimtton ööüia ungenügenb.
3)ie Drgel tvurbe jii bein md) fiirjer Qüt unoraucqbar, ein
a»anufll öerfagtc balb barauf ben D\cn)i ; bie einjelnen ©timmen
qaben einen matten, d)ara!tcrlofcn 2;on, befonbcrd bie ^ßebal^
ftimmen, bie ?tnfpradbe beö üoHen SBerfe^ war ftumpf, jälic
unb fd)tt)inbfürf)tig. txo^ bed brittanten ?lcufteni, war bod^
ba^ Snnere in einem fläglid^en 3"ftonl>c» trofe aUer aufgetoanbten
ÜRittef.
(3rortfe6mifl folgt.)
^te neue jDtgel in tet ®t* 3)(attenfttc^e
y)ou ©ebrüber 3^e(;mlid^ in 2)reöben.
S)i§<)ofition.
I. 1. «rinäipat 32\ 2. ^rinjipal 16', 3. Öorbun 16',
4. 9ßriniipal 8', 5. ®amba 8', 6. §ot|lf(öte 8', 7. ©emäborn 8',
8. SRobrflöte 8', 9. 2)oIce 8; 10. D!tat)e 4', 11. ©pifeflöte 4',
12. eiarine i\ 13. gagott 16', 14. Strompa 8', 15. Duinte
5'/,; 16. Duinte 2U\ 17. Sterj 3'/*', 18. ©cptime -i^V, 19.
Dftaüe 2\ 20. SDJijtur öfac^, 21. gomett 3— 5facf), 22.6t)mbel
U. 23. ®ambe 16', 24. ®ebadt 16', 25. ^prinjipal 8',
26. gugara 8', 27. Duintatön 8', 28. ©alirional 8', 29. (Sonaert^
^öte 8', 30. ©cfialmei 8', 31. eiarimtte 8', 32. ©c^webenbe
flöte 8', 33. ©ebadt 8', 34. SRobrflöte 4', 35. Dftotje 4', 36.
Jalicet 4', 37.Dftat}e 2', 38.©ifflöte 1', 39. 2uba mirabUi^4',
40. ©e^quialter 2fa4 41. S«affat 2»s', 42. aRijrtur 4fa*.
III. 43. Duintatön 16', 44. Oeigenprinjipal 8', 45. SBioIa
8', 46. glauto 8', 47. ©ebadt 8', 48. 9Ieoline 8', 49. Vox
humana 8', 50. Dboe 8', 51. SEuba mirabiliä 8', 52. SSiofa 4',
53. ^rinjipat 4', 54. SRoMtöte 4', 55. Cftat)C 2', 56. Duinte
2V»', 57. Sters Vy, 58. üKiftur 3fa4
IV. ^ebal. 59. SSiolon 32', 60. ?ßo[aune 32', 61. ©ub^^
ha% 16', 62. ^rinjipalbal 16', 63. SSioIonbafe 16', 64 5ßofaunc
16', 65. Ouinte 10 V»', 66. Strompete 8', 67. SBioIon 8', 68.
Oftaöc 8', 69. ®ebac!t 8', 70. Duinte 5'/,', 71. Dftaüe 4',
72. Serj 3 'Is 73. eiarine 4', 74. Dftatje 2', 75. glöte 16',
76. ^rinjipal 8'.
V. Öilf^iüae. Kombinationen. I. ßeifte.
JRol^rWerf, ®amben, glöten, Slu^Iöfer, mf., f., fortissimo.
II. — IV. fieifte. 5)iefefbcn (Kombinationen. Srcdcenbo*
anjeigcr, SEßinbanjeiger, ®ruppenauölöfer, 3"9t<>l^l^rf""ft Dttaü^
loppel II— I, Cftaüfoppel 111— II, 5ßcbaKoppeI ju III, J^ebal*
foppel ju II, SRanualfoppel III— II, Sloppelauölöfer, Oenerarfoppel,
SKanualfoppel HI— I, aKanualfoppelll- 1, ^cbalfoppel I,
Dolfeä "ÜHo^mctl ?lugtöfer baju, 3"9-9icgiftratur, ©rucf^^SReäifter^
Slusilöfer, ErcÄcenbofc^eibe (über o. ^ä.), ©d^WeHfc^u^ jiir 3.
9D?anuaI.
Sritte fürg ^ebal. p., mf., flF., SRo^rto., «u^löfer.
a;ritterür^ganäea3erf. Ocneralf oppel, «Tnölöfer,
tutti, fff., 3Jobm?erfe, f., ^i)knä)ox, mf.
9Zeun elertrifc^e S)ruatnöpfe vermitteln bie 9Scrbinbuna
jtüifd^en ©afriftei, Orgel, S)irigentenpult, SrautfapeDc uno
SWafqinenraum ; jtoei baüon finb ju beiben ©citen bcd Drge^
fd^ranfeS angebraqt
3)aö brauchbare SKatcrial tourbe auS ber frut(eren Drgd
benu^t
Gouecrt am %aqt btt 9Sri(c btt neuen fttof ett jOtgrl
)a ®t. SKatien in S^idan
am 4. October 1891.
„aBo8 lanae toä^rt, ttjirb gut" 2)iefc8 ©prid^tt)ort lagt
td^ njpH anioenoen in Setrad^t auf bie Qc\t, bie feit bem ?lnfange
^c^ Umpaue^ unferer aJiarienorgel bi^ jur nunmel^rigen glfidtlid^
beenbetcn go^flft^wng öerfloffcn ift 3^^^! bereite mu§te
bie SBeil^c Pcrf^iebener ^inbemiffe halber, njeld^e jid^ ben §of:»
orgelbaumeiftem Ferren @ebr. Smii unb SBruno 2ic^mli(^ aud
i
2)redbcn entgcjjenfteUten , üerfd^oben »erben, bi^ enblidi baö
finnftujerf forncit fertig geftelft mar, ba§ e^ feine SKeifter (oben
lonnte. S)urd) baä (ioncert am 4. Cctober ift Por einem l^od^^
an[cl)nlid^ jalilreic^ erfc^ienenen 3«^örerfrcid befunbet morben,
baft unfre liebe ©c^iranenftabt 3|^idEau mit biefer Crgel ein
Äunftmerf erften 9tangeö, nic^t nur im engeren SSaterlanb öad^fen,
frnbem in gaiu 3!)eutfc^(anb erhalten i)at Öo^c Slnertennung
unb toannfter ®anf junäc^ft bem t)ieftgen Snrd^enüorftanbe ju
©t. SRarien unb Äat^arinen, ber für unfere prädbtig reftaurirtc
üKaricnürc^e aud( bie 3}fitte( ju einem fold^ Ijerrlic^en Drgelmerfe
betoitligte, ebenfo ben ^oc^ljerjigen ©ebern, bie baju beitrugen,
baß bad Drgelmcrf innerhd) unb äujjerlid^ reid^er unb fd^öner
afö geplant, audgeftattet ioerben f onnte ; ^erjlid)en ®anf enblid^
bem unermüblid^cn Drganiften ju ©t. SKarien §erm Otto 3;ürfe,
ber mit unermüblid^cin (£ifer beforgt unb bemüht njar, ba§
unfer 3^idau biefe l^ert)orragenbe Orgel erl^ielt! —
®er l^errli^en neuen Orgel entfprec^enb n)ar aud^ baö üom
Soncertgeber, §errn 3:ürfc, Peranftaltete Soncevt überaus glänjenb
unb l^erporragenb. 3n feiner SBSeife njar qefjjart ttjorben, unb
um fo erfrculid^er ift eS, ba% bei bem ja^trei^en ©efuc^ nid^t
bloS t)on ^ier, fonbern and) Pon nah unb fern, bie bebeutenben
Unfoftcn mo^l gAectt ioorben finb. S)a8 über 80 9)?ann jöl^lenbe
Ord^efter beftanb ausJ ber ©taot^ unb 9WilitSrca^pette ber .§erren
SÜiufitbirettoren Moc^lic^ unb ©lenbcrg, fomie einer 2lnjal)l
funftgeübter 3)ilettanten. 2ln IjerPorragenoen Gräften twarcu
gräulein Sierra ©traufe^SlurjttJelli), goncertfängertn m^ fieipäig
für ®efang, §err 6. 2lug. gifd^er, Äönigl. uRufifbireftor unb
Organift auö ©reiben für bie Orgel unb jur ©ireftion feiner
Orgelfinfonie, ^crr Soncertmeifter £)enri ^etri unb ^err Siammcr:^
mujifuö 2lrtt)ur ©tenj auS ©reiben für SBioline unb ßello
etüonnen njorben. Sinti) öcrr 5Kufifbireftor SR. SSoß^arbt l)ier
atte bereitmiltigft einen $^eil ber 2)ireftion übernommen. —
5asJ geloäl^lte unb reichhaltige ^roaramm brad^te juerft bie
„9Sorfül)rung" ber Orgel burd^ ßerm Surfe. (Sefc^ictt beginnenb
mit ber Bearbeitung unb 3)urc^füf)rung beS ©c^u^^ unb SCru^^
liebet unferer epangclifdi ^utberif c|en Äird^e: „@m fefte Sßurg
ift unfer ®ott", führte bcrfelbe Die Slnmenbung ber l)auptfäd^^
lid^ften .Kombinationen unb bann bie Ätangfarben ber einjelnen
Sippen^ unb 3un9enreaifter t)or. SSir Ijörten ba u. a. bie anwerft
gleichmäßig intontrte ®amba 8', bie toirffame ©d^almei 8', SDolce
8', unb als fc^toäd^fteS SRegifter gugara 8', öerfc^iebene tool^U
lautenbe glöten, Quintatön, Vox biimana, ^rinjipale, fotoie
bie aio^nocrfc, ate: Oboe, irompete, Slarinette u. f. tt)., aud^
bie Don ber girma §ilt & ©on in ßonbon bejogene Tuba
mirabilis 8 unb 4', aHeS SRegifter, bie aucf) femer bei ber
3)urd^fül)rung bcS ß^oralS: „33ie fd^ön leuchtet ber aRorgen^
ftem", t^eilS begleitenb, tfjeilS als cantus firnnis mt fc^önften
unb anfprcc^enb)ten ®eltuna famen. ®roßartig aber toax ber
©inbrurf als unter bem ©ebraud^ ber crescendo - 3üge nac^
unb nad^ baS Poßc SBerf ben 6^oral: „allein ®ott in ber
§öl)' fei (Sf)x** ertönen liefe, njobei alle Qn\)öxcx anbad^tSPoU
mit einftimmten. — ®onj befonberS fei nod) als ein fdjä^enS^
mertljer SSorjug ber neuen Orocl ^eröorge^oben , bafe infolge
ber m ?lntüenbung gebrauten 3iöl)renpneumatif bie Stnfpracqc
ber Reifen burd^auS präciS unb baS fröt)er fo ftörenbe ©erSufd^
ber «oftraften unb beS SRegienoerfeS in SDSegfall gefommen ift—
gm 1. Zi)Äl beS SoncerteS fang gröulein ©traufe^fiurj*
tt)eQ^ aus Seipjig ein Sanctus üon S^erubini, fon^ie bte
fogenanntc 3;rompeten ^ ?lrie auS „©amfon" Pon §finbel. 2)ie
©timmmittel unb ber Tonumfang biefer f|ier fdE)on einige aRale
gel^örtcn jungen 2)amc finb ^an^ bebeutenb, befonberS gefiel
aud^ bie Klarheit ber Säufer tu oer jtoeitaenannten Arie Pon
Raubet. — §err ©oncertmeifter 5ßetri auS ©reSben erfreute mit
einem Arioso üon 9Ke§ ; ber fanqeSreid^e 2;on ferner mert^Pollcn
JBioline, bie tabelloS rein gefmeltcn Octaoen unb brei^ unb
Piergrifftgen Slccorbc in 9Serbinbung mit bem jur SBegteitung
§err 4urfe) auf ber Orgel paffenb aetoä^lten feinen äiegifter
raiten bie ©ompofition jur fd^önften ®eltung. ®anj befonoercn
odqgenufe bereitete ^err ^etri mit feinem JJartner §erm
ammermufifuS ©tcnj (Eeuo) in SRr. 4 beS ^ogrammS: 2.
©0^ für SSioIine, 6cuo, Orgel unb ©treid^ord^eftcr auS ©uite
Op. 149 Pon 3of. SRbeinberger. 3n mobernem, aber trefflid^
ttJirfenbem ©tilc gehalten, »urbc biefe Pon §crm SWuftfbireftor
g
— 12 —
SSoU^arbt ejaft birigirtc unb öon §crm ^oirfe trcfffid^ regiftrirtc
6om))ofitu)n bon Anfang bis ©nbc mit größter ?lufmcrflamfeit
man möd|te faft fagen, mit jurüdEgel^altenem St^an üemommen.
SBcnigcr njtrffam craieS fic^ 9?t. 6, ein Adagio für ©cito unb
Drgel Don Si^. ÄirAner. — S5en ©Alufe beS 1. 33^eiIcS bilbetc
bie öon ^crm SJhiJifbireftor ^ifci^er gefpieltc c^romatift^e gantafic
))on @€6. S3ad|. SSoD unb n>uci^tig brachen ftd^ bie auf ben
mäd^tigen Dr^elbäff en gegrünbeten Slccorbe unter ben §änbcn
bcS „DrgelinciftcrS 5*W^" ^üfyx burd^ bie ttjeiten Siäume beS
®otte§^aufeS bis ju ben D^ren ber 3w^örer. —
S)en 2. %f)di beS SoncertS füllte bie 1. Sinfonie in C-dur
für großes Drc^efter unb Orgel üon 6. ^ug. gifc^er aud. (SS
tft ba8 3. aRal, oafe biefeS gewaltige Sffierf in unferer 9Rarien*
firdbe aufgeführt njurbe; bie erften bciben SWate unter ber be*
ttjö^rten öeituna beS §erm ©tabtmufilbireltorS Dtto SRod^lid^,
unb biefeS 2Ral unter perfönli^er 35ireftion beS Sonigoniften.
^err ^ifdier f)at eS trefflid^ üerftanben, Drd)e|ter unb Orgel in
h)irtungSöoIIer 3Beife ju toerbinben. Sr Dereinigt eti^t beutfd^e
^nft mit fi&IiAerem geuer ettoa fo, tt)ie eS nad) i^m m ncuefter
3eit ber aufge^enDe©tem(?) am Opembimmet, SDiaScagni in feiner
©icilianif Aen Sßauemel^re in äl)nlicber SBeife getljan i^at Sleufeerft
finniji uno gefd^icft l^at §err gifd&er bie Orgelpariie üertoebt
mit emer glänjenben, gcjjen baö @nbe ber einzelnen ©fibe fic^
fteigembcn Snftrumentatton unb baburd^ prad^töoUe ©ffeftc
crjielt
©0 möge benn bie neue SRarienorgel, redft lanae bie an^
bäd^tig toerfammelte ©emeinbe mit il^ren ^errtidgen Mangen er^
bauen ! SOiflge eS aud^ ^erm Otto 2;ürfe, ber fi^ um bie jefeige
®eftaltung unb (£inrid)tung berfdben gro&c SBerbienfte ernjoAen
bat, nod^ lange Vergönnt fein, afe altbewährter Drganift an
biefer neuen Orgel m toirfen! F. K.
S)aS (Sonjert beS §. Org. Surfe, beS alüdCtic^en ©efifeerS
ber neuen Orgel brad^te 1500 J^ ein. 9?ad^ «Ibjug ber Unfoften
ri200 Ji) bheben 300 Jk, njeld^e bem gonbS für baS 9fo6.
fed^umann:=S)enfmaI übertoiefen ttjuroen. S3iS je^t finb
baju 14000 Ji Dorbanben. greilid^ toirb ein beS großen
filmftlerS 3)enfmal circa 40000 .-^ foften. Sffienn nun baS
fragliche ®enfmal bis 1896 fertig ioerben fott, fo müjfen bie
aSerebrer beS unfterbtid^en äReifterS nod^ fei^r rührig fem, um
baS ge^Ienbe jufammen ju bringen. 3)a nun ber berühmte
3j)nfefeer aud| für bie Orgetfpieter eine gebei^Iid^e 3^ätig!eit
enttoidfelte (bie 6 genialen S&— a — c—i) ^ giigen bie ©tubicn unb
©fijjen für ben ^ebalfßigel), fo ergebt au^ an bie Organiften
unferS ©rbrunbS bie Stufforberung tu biefer Sejiel^ung toirffam
au fein. «. SB. ®.
-•■(#■•0-0 <^o<^^»-
2ln8 tem icben eiiicä ^oforgauifteii, ober:
,0^ct ^nbdtttft^e
f^c^dttttbjtoattstgfie« ®chnttiftik.'^
aSon Äarl SBeiSflog.
(Sroitfefeunfl.)
„ÄnbreaS" — fagte bie 9Wutter — , „baS ge^t ni^t, bu
mnfet eineüWü^e l^aben, bu erfrierft mir io!"—„t5reilid^ erfriere
id^'', loar meine ?lntroort — , „aber tool^er bie TOu^c nehmen?
^aben toit bod^ nun ni^t me^r als brei ®ulben no^ übrig,
unb geb' ic^ bie ^in für bie äRü^e, tt)te foQen n^ir bann na^
3»**' fommcn?"
„©emsige bic^''— entgegnete ÜWargarcta — , „i^ l^abe jum
@Iü(Ie in meiner Xafd^e no^ ben filbernen ^ingerbut gefunben
unb ein %udi, baS toir nic^t brauchen ; bamit friften totr und
bis l^in, aber eine 3Rü$e mugt bu burc^auS ^aben.''
„9tun in @otteS ^tarnen", antmortete i^, unb fo traten
n>ir inSgefammt in baS^auS beS 5tur{d^nerS JHIian SBruftfted. . . . .
^er äl^^eifter ^^ci^ner ^atte gar fd^öne 9Ru^en, aber fie
toarcn alle ju föftlid^ für mi^ unb ju treuer.
„ipier ift gioar noc^ eine- in ber arbeit" — fagte er — ,
„eine rec^t feine $ubelmfi^e, bie i(^ bem fiemt ftantor aud^
für brei @uIoen laffen lann; aber ba m\\% ber i^en Aantor
nodi ein I)albeS Stäubten tvarten, bis ber ®efeQe bamtt
fertig ift."
Wxx mar baS ganj rcc^t. Jtonnten ftc^ bo(^ bie 3Reinen
unterbeffen umfonfi am marmen Ofen laben unb ic^ bem e^«^
tid^en SÖ^eifter meine SeibenSgejc^id^te erjjä^len, bie er mit
^erjli^er S^eilna^me anhörte' unb auf bie fc^lec^ten SSetteni
unb ©uc^b^nbler nic^t n}enig fc^im^^fte. 3a, er toar über mein
@teub unb UnglüdE fo gerührt, baB er mir bie 3Rn^t um einen
falben ®nlben wohlfeiler ju laffeu Derfprac^.
„SBaS?"— fräc^jte ^ier jemanb, ben ic^ bis ba^in no(^
gar ni(^t im ßiwntet bcmerft ^atte, auS einem SBinfel bcroor — ,
„5D?eifter fiilian! ift ©r toff!? bie fc^öne SO/üfec? bie unter
9)rübern mel^r n>ert^ ift? SBeife ®r waS, laff @r mir bie
9Rü^e, id) gebe i^m bafür mer .®ulben."
©(^redten, als loäre mir ))lö^lid^ ber Teufel erf^ienen,
lähmte meine ^unge. 3)er Un^olb, ber mein (SIenb faunte —
bcnn er ^atte ja atleS mit angehört — , ein alteS SJiäunlein
in einem braunen SRocfc, fd^licg nä^er, fc^nupfte eine $rife
nad^ ber anberen, trat an meine armen ^nber unb fprac^ mit
pbnifc^em Sad^eu, iubem er ben ©ottlieb in bie l^adEen jioicfte :
rr^i, Mr ^^» Öl bu junge a3rut, n^arum ftirbft bu nid&t? Sbcr
bicllcic^t erfriert il)r boc^ ^cute nod^, ^i, ^i, bi!"
„§err!" — rief mein SBeib enn>ört — , „finb ©ie m\
ÜJ^enfc^, finb©ie einS^rift? Äönnen ©ie meinem armen Sl?ann
bie äRiifee nehmen?"
„SBarnm nicbt?" lachte ber ÜWenjc^. „Sd^ braud^e fic
felber unb gebe uier ®ulben." „Siimmerme^r, ^crr". rief nun
b^r ttjadfere ÜÄeifter, „ic^ ^abe bemÄantor biefe SKüfec \)erfprod)cn,
unb er foU fie böben." „Sinn, fo mac^e @r, »aS @r mill'',
entgegnete ber ©raune; „aber unter oier ®ulben laffe (5r fic
ni^t, baS fag' id^ 3^m, unb baS n^ill ic^ ^aben, ))erftebt @r,
SReifterÄilian?" „3a", antwortete ber betroffen; unb ba ber
$err Äantor fo gut Orgel fpielen fann, fo mag er unterbeffen,
bafe bie SWüfee fertig genäbt mirb , fi^ bort einen 3«^*^^^^^ ^&
auf bem Ätaöier mad|en." 3m 3»""^^^ f*ö"b nämlic^ ein
nicbt fd^lecbteS 3nftrument, auf bem bie-Äinber beS WeifterS
lernten, unb ic^ liefe mit baS nic^t jn)eimal fagen, fefyte mic^
^in , jc^lug meine Orgeluorfpiele auf unb fpielte n^adfer , erft
in grimmigem Unmutbe, na^ unb nac^ befänftigt burd^ bie
beiltge Äraft ber Harmonie, bie mie öalfam auf mein tounbeS
§erj mirfte. 3"'^fe*^ figurirte ic§ meinen flieblingScboral :
„Öefic^l bu beincSBege", unb freute mic^, bafe felbft ber braune
ieufel, oon ben Xöncn gelodft, ioie bie ©pinne JRameauS an
meine ©eite gefc^tic^en toar. ?lber, ioie ic^ geenbet l^atte, fräc^jte
ber Un^olb lieber unter böl)nifcbem Sad^en: „3)amit, ^i, \)i
bi, toirb ber §err Äantor feinen §unb 00m Ofen lodfen ! @elb
ift bie Sofung ! — 3)ie TOü^e ift nun fertig. 9?ücfe ber ^crr
Äantor mit ben oier ®ulben ^erauS, fonft tft bie SWü^e mein."
O ^immel ! — icb b^tte unter meiner ©eele feinen geller
me^r als bie brei @nlben!
3)?ein unb beS 3BeibeS Sitten bei bem SReifter, bafe er
bocb fein erft gegebenes 3Bort galten möge, waren fruchtlos.
„SBenn icf| auq lüüQte", fpracb Äilian adgfeljudenb , „fo barf
ic^ bo^ nid)t, unb oier ®ulben muffen beja^lt werben, fonft
gebort bie Wü^e wabrbaftig bem alten öerrn." 3) er la^te
mteber böbnifcb unb meinte, unter biefen Umftänben fcl eS bocb
Wobl beffcr, tc^ ginge wieber in ben „Siot^en Äcgel" jnrfid unb
wartete ba, bis baS SBetter oelinber werbe. Aber entrüftct
über biefe SBoS^eit, wollte weoer icb nod^ 3J?argareta Weiter
ein aSort t)erlieren, unb icb rief: „gort, fort öon l^ier auS
biefem ©obom! fort nad& 3*** i^^w Setter Senjamin!"
äRargareta langte baS Xnäf b^tauS, unb legte bie brei ®ulben
bin unb meinte, baS jufammen fei nun Wol^l reid^ticb t)ier
®ulben. %ber ber alte SBraunrod fc^ob baS ^d^ jurüdE unb
erbot fid^, mir einen ®ulben ju leiten gegen SSerpfänbung
meiner Orgeloorfpiele.
SBaS woDte idi machen! @o bitter mir eS aud^ anfain,
mein SBerf in biefen ^£itben ju wiffen unb ein ©d^ulbner biefed
äRenfc^en ju fein, id^ mufete in ben fauren 9l)rfel beifeen ; benn
ber aiSeifter felbft, Dem ic^ für ben ®ulben boS SRanufcript
p uerpfonben ben S^orjng laffen WoQte, Weigerte ft(^ auf einen
SBinf beS Sraunen, unb fo jaulte biefer ben (Bulben, na^m
mein liebeS iBud^ unb ging mit ^d^nif<^er ©pra^e fort
13 —
„SBer ift bcv 'Scufel?" fraotc ic^ bcu aWciftcr.
„S)aÄ '\\i ©a^tian, §crr Äantor", mar bic „Äntoort!
^Äbcr, n)a^ er t^wt, mag ganj re^t fcüt. §Qt er ober auc^
m\^ acjtomiflen , bem ^errn ftaiitor einen ®ulben me^r, aU
t^ gewollt, Qbjunc^men, fo l^at er mir'^ bo^ mdjt üermel^rt,
tnd), i^r guten 5Dienfc^en, jc^t einen tüchtigen warmen Äoffee
mo(^en ju (äffen, unb ber mng gleich ^eretn unb ein paar
fri)d^e ©emnieln bcwu!"
(Sern unb wiutg getjor^te bie menfd^enfreunblid^e pani^
frau biefem wo^It^ätigen SBefe^Ie, unb batb bampfte ber ftärfenbe
Iran! nnb erquiate mit ben mei§en ©emnicln nn^ §ungernbc
unb Siüd^teme!
©erü^rt unb banfenb üerliefecu toir ben el^riicften TOeifter,
waren wir boc^ warm unb fatt, fta{ bo^ mein ^aupt nun
in ber attertrefflic^ften ^ubetmüfee.
Aber — gerechter ®ott! — faum waren wir auf bem
aSeae nac!^ 3*** ä^«' ©trafeen ber ©tabt burd^wanbcrt, als
jWei $D(tjei]^ergen un« mit bem Sraunrode entgegentraten.
„S)aS finb fie", fagte ber (entere, auf unS j^igcnb ; „bie
bringt mir mit!"
„9BaS", rief id^ „xoa^ woUen ©ic 4)on und? SBir finb
e^rli^e Sente!"
„(S^rlic^e fieute?" grinfte ber 9llte, „nun baS wirb fic^
finben."
KU mein 5ßroteftiren, alle 5;^ränen meinet SBeibeS tialfen
jiidjtö, wir würben fortgeführt, unb bann unb wann \af) id)
unferen 3:eufel ^öf)ntfc^ 'lüct;en, wä^renb bie ©c^crgcn manc^esJ
.unbeutlic^ üon Sagabunben unb ßanbftreic^em murmelten.
©0 ging'S fort bis bor bie ©tabt.
§icr öffneten fte ein ®ittert^or unb ful)rten mic§ unb
bie Titxmn in ein einjelfte^enbeS ^ani.
„SRed^tS herein !" rief ber ftlte: unb wir traten in ein
ileineS 3"wm^^r ^n baS no^ eine Äammer ftieg.
„§err", jprac^ ic^ ju bem Alten, „wa^rfd^einli^ finb ©te
^er ber Dberbüttcl, unb wahrhaftig! einen beffcrn t|ätte ber
Jürft nid^t finben Wnnen. Slber faaen ©te nur, waS l^abe
ic^ unb oie SReinen oerbro^en? 3rt beS ©lenbs über unS
nic^t jo fc^ou genug auSgegoffen? ©ollen wir nun aud^ nod^
im Jferfer fd^mac^ten?"
„SBcru^ige ftc^ ber §crr Äantor**, entgegnete ©aftian,
nac^bem bie anberen fi^ entfernt Ratten, „unb beliebe mir
bcrfelbe nur fürjlid^ ju jagen, ob berfelbc ^ier ju bleiben ober
loirflic^ nac^ 3* ä« wanoeni ^ejonnen."
„9iac^ 3^* win icft", rief tc^ mit bitterem Sachen, „naci^
3*** unb ben ©taub biefer ^eiflofen ©tabt üon meinen güfeen
fd^ütteln!"
„9lun bann", entgegnete ber ?(Ite, „bann fann tc^ nic^t
Reifen, ber ^err Äantor bleibt Slrreftant." Unb fomit entfernte
er fid^ unb td^ ^örte, wie er bie 5:^ur üerjc^lofe.
^a fiel mir mein liebeS8Q3eib lautweinenb in bie?trme,
unb id^ felbft war troftloS.
Äl|o ein Settier, Vertrieben, gefränft unb nun no^ ®e*
fangener. S)aS war ju oiel!
Sauge fonnten wir unS nic^t faffen unb bemerften laum,
.bag unfer 3i"tiner mit aQen ©equemlic^feiten eingerichtet War.
(^nblic^ unterjud^ten wir boc^ aUeS genauer unb gingen
üwäi in bie Kammer. S)a ftanben AWei remlid^e ©etten, unb
Jogar bie SBiege für baS Heine 5tino war nic^t oergeffen, fo
bag mir bieS ben KuSruf abjwang : „SSa^rli^ für eine ©üttelei
ie^r wo^l befteßt!"
fflodi fonberbarer aber warb unS, als jum 9lbenb eine
alte binfcnbe öejc in bie ©tube trat, einen 5Jrug SBier, ?ßfeife
iunb Zabaf uno ein brennenbeS Sid^t auf ben Xtf$ fe^te unb
i>aneben ein ®efangbud^ legte.
„aRargareta'', jpra(^ ic^, „WaS bebeutet baS? ©i^eh
Wir ^ter auf ben Sob WtH man uns }ule$t noc^ eine ®üte
ont^un?
Km aUerf onberbarften aber warb unS, als eben bie ^e
eine ©tunbe brauf ben %x\di bedEte unb eine fräfttge ®uppt
unb ©raten brad^te.
„es ift gewifc KnbreaS"— rief nun 3»argareta — , „wir
:fiben'auf ben Sob unb hai ift bie $enfenna]^l}eit ! O ®ott
^barme fi(^ bo(^ unferer armen Jtinber!"
3Rir War freilid^ felbft ganj weic^lid^ )u Sßutlie, aber
bennod^ bebad^te ic6, bag wir ja gar ni(^tS oerbroc^en t)ätten,
bog wir in ber Stefibenj eines geredeten unb menf^üd^en ^^ürften
Wären unb bod^ ntc^t ungeljört oerurttieilt werben fönnten.
5Die{e Betrachtungen frifc^ten unjereu 9){ut^ auf, wir nal^men
baS ®efangbnc^ itnb fangen:
„Unb ob gleich alle Seufel
>ier wollten wiberftel)n,
>o wirb boc^ o^ne 3^^^i^l
®ott nid^t }urüdegel}n.
3BaS er fidlj Vorgenommen,
Unb Was er t)aben wiQ,
3)aS muß bod^ enblid^ fommen,
3u feinem Qto^d unb 3^^-"
9?ac^ biefem ©ingen lam bie Öerul)iguug — ber junger
war fc^on lange ba, unb fo bebad&ten wir nnS benn feinen
KuoenblidE, festen nnS an ben %i\di unb liefeen unS baS
trcfflid^fte Kbenbbrot jd^mccfen, auf welches wir bann jnr
Siu^e beS guten ®ewiffenS in unfere Weichen ©etten begaben.
(Srortfeljung folgt.)
►i#t<****
33ef)>ted[)tiitf|eii«
ottie, ©.: $raf tiid^e Drgelfd^ule. ^fir ?ßräpa*
ranbeuanftalten unb Set)rerfeminare bearb.
3. Kufl. ©reSlau, gr*. ®oerlic^, 4 J^.
S)aS gefammte SO^aterial ift nad^ 3 ©tufen (Unter* SKittet
unb Dberftiife) wol^l georbnet. S)aS SBerf ift als ein für bie
genannten SBer^oltniffe gauj brauchbares ju bejeid^nen. —
^nmperbind, @: „$rälubium unb gugen im
Ouintenjirfel aus bem wo^ltemperirten
Älaoier" Don 3. ©. Sad^. 3"^ (Erleichterung ber
KuSfü^rung auf 2 Klavieren ju 4 Rauben. Wlaiui, Sd^ott
& Somp. 3 Ji.
2)a äu bem fl^lgenmßen Vortrage ber contrapunftifd^en
SÄeifterWcrfe beS ciniigcn ©ebaftian nic^t nur eine grünblic^e
t^eoretijdbe ©ilbiing, fonbern aucft bcbeutenbe gertigleit im pol^*
p^onen ÄlaDiertoiel erforberlid^ ift, fo barf bieje fel^r würbig
auSgeftattete unb mit grogen ®efdbicf ausgeführte Bearbeitung
unbebingt beftenS empfohlen weroen. gür eine angemeffene
Kuffaffung finb jWedtmäfeigc gingerjeige gegeben. 3n biefem
Arrangement finbet man baS grofee 4ftimmige (5S*bur ?ßrä*
lubium (aus b. I. 2:^. beS wo^ltemp. ÄlabT) , bie 3 ft. (SS*
moUfuge (t), bie 5ft. ©.moQfuqe (II), bie 4ft. g^moDf. (I),
bie 4ft. (S^burf. (1), bie 4ft Ö^burf. (II). bie 4ft. ©^^burf.
(II), bie 4ft. K^moHf. (I), bic 4ft. @*burf. (II), bie 4ft. $>*
moaf. (I), bie 4ft. ß.burf. (II), bie 4ft. giS^moOf. (II), bic
5ft. SiS^moUf. (I), bie 4ft. ®is* ober KS^moQf. (1), bie 4ft
es^burf. (II).
(Sine ^ortfe^ung biefer gelungenen Bearbeitungen Wäre
fi^er gar SKand^em erwünfc^t. —
©teble, 3. ®. (Sb. Dp. 61: Pro gloria et patria.
©onjertftüd für Orgel über bie beutfc^e 5Ra*
tionalb^mne oon 5cewitfc^. Seipjig, ©reitfopf
unb §ärtel. 5 J^.
S)er ©d^weijer SDieifter ^at bereits burd^ feine ^erbor*
ragenben SBerfe für Orgel — abgefe^en Don auberen bebeuten*
ben compofitorifc^en ©tiftungen — als : ©^mp^onifc^e 2)ic^tung
„©aur', ©ariationen über: „0 sanctissima", ©ariationen
über bie öfterreic^ifd^e ©olfsliijmne zc bewiejen, bag er einer
ber bebeutenbften ^^eifter ber ®egenwart für baS conjert*
mäßige moberne Orgelfpiel ift. Kud^ bie neuefte ftunbgebung
bocumentirt feine grogartige @rfinbungS* nnb ®eftaltungS«
haft aufs glän^enbfte. Dp. 61, Welches ©r. aF^aieftät bem
beutfd^en ftatfer SSil^elm IL gewtbmet ift, bringt ^n^
näd^ft eine figurirte (Einleitung mit bem Xitel: „Yincula
dissoluta'' ((Selöfete Süffeln), beren a^otiD bem X^ema
entnommen ift 5Die fd^on ^ier bemerflic&e ©teigerung (@. 2.)
in Ges-dur ift pompoS. 5DaS ftewitfd^'fc^e fe^r populäre
X^ema in KS^bur (wir §aben bereits früher in b. ©t auf
bie wo^Igetungene ^Qmne ^ingewiefen) tft mit ben SEBorten:
„Desidermm populi'' (SBunfd^ beS ©ol!eS) überfd^rieben. ^ie
14 —
crftc Scränbcrmig mit bem SlJotto: „Aurora consurgens"
(„bic anbrec^eiibc Worgcuvötlje") ift iiitere.ffnnt üicrftimmicj
Tiflurirt, in cinttrapunftiicficr ^nltiiuci. S)ic leicht factucfllic^c
2, SBariatiüii („Laeta navitate festinant" — mit frcubiger
®mfigfcit eilen fie) — ?Ub«r, * V«, bringt bad 3;^ema 2 ftimmig
im 5£enov, Dber« unb Uutevftimnte contropunfttrcn canonifc^.
SSar. 3 (Per aspera ad astra — bur^ 9?offtt jum Sic^it !) be*
^anbeln ba^ ^l)ema auf ben 9){anua(en caiiontjd), mit einer
mütiüifd) gcgiicbertcn freien ©timme im ^ebal. 2)ie 5. Um*
jpanbhutg (.',Surgite ad RlienunV' — @rl)cbt end) jnm 9?l)eine)
in 5'biir, im */» 5;Qfte, bringt baä 3;^ema in ber SScrgrößerung
pcbaliter, mä^renb bie Dberftimraen mit üoDiftimmigcn Harmonien
bie „Sßac^t am Si^ein" intoniren, eine Kombination, bie nic^t
allein gludlic^ unb genial, fonbern onc^ Don großartiger
S33irfung ift. 3n ber fcdjften ^arap^rafe: „Dulce et deconun
ert pro patria mori!" — S^ ift jüfe unb cl)rcnooll für*
SJaterfanb ju fterben!) JJ^^moß, */i, erfr^eint baS Xöema alÄ
^clbenflage (Adagio laineutoso), einen feierlidjen ©egenfafe
barbietenb. ®ei 93ar. 7 („Valde afflicto, uunquam victo '/' —
Sc^ ftrebe oormärt«, baß id) nicftt faöe), */4, 5)eS'bnr, tritt
bic $)t)mnc in UoHgriffigften SJJannalaccorben auf, toäfirenb
baS $cba( in gfän^enbeit ®ed)5et)nt^ei(paffagen pompöd ein«
^erfd)reitet. 3)er @ffeft biejer ^ßarapftrafe njirb noc^ bebentenber
joerben, toenn bieje ^affagcn in Ottaüen, mie ber ?lutür an^
gebeutet f)at, au§gefnl)rt lucrben tann, mojn freilid) eine
öirtuofe S^edjnit erforberlicl) ift. S)a* g'"^^^ („Imperator!
triumphanti" — bem triumpt)irenbcn Äaijer) ift eine meit
au^gefnljrte gnge in ber ^aupttonart, bereu S()cma natürlich
ber fraglid)eu ^^mne entlehnt ift. ?Uö ßontrapunft erfc^eint
bei ber 1. S)urd)fül)rung ganj öbcrrafdjeub bie Dielobie be*
preuBifc^en 9Sü(föIiebeS: „3c^ bin ein ^reufee, feunt i^r meine
garben", mit bem ßaupttt)ema atterniienb. 9Bem ba^ meit
aufgeführte Jonftna ju breit ift, bem ift im SBerlanf be§
©a^eS eine mögliche Äurjung angegeben. ^ßrac^tuoQ erfc^eint
im weiteren SSerlauf ber 3)urc^füt)rung baö §aupt* mit bem
©eitentf)ema mit toofler Drgel in ber ®runbtonart (©. 23),
umrauf^t üon bonnemben ©ecft^äe^ntelbäffeu im ^cbal, in
uerjdiiebenen S^onarten eiul)erfc^reitenb. Sßad) einem gfäuäenben
Dvgelpunfte, auf @* ($ebal) mit intereffanten (Sngfubrungen,
erfd)eint baS S^ema mic ein SRiefe in Dttaoeu (2;enor) in ber
SJergrö§erung ciu^erfcftreitenb , toä()renb e§ in ber Dberftimmc
in gemöl)n(ic^'er ^orm reic^ figurirt auftritt, burc^ einen mcid)tigen
Drgefpunft auf ?(§ geftüftt. 3m üoüften ®Ianje erfc^eint bie
^t)unte enbli^ noc^ einmal ^omopl)on , mögtid^ft .ooltgriffig,
begleitet uou mächtigen ©c(^öäel}utel*gigiiren im ^ebal
günuatjr m\ gc^altüoll'eS, mäd)ti^e* ©ouäertftücf erften SfiangeS,
für SJirtnofen, ober für folcfte, bie e* merben tt)oUen. ©djliefe*
lieft nod) bie ®emerfung, baß eine mobernc große Drgel hierbei
eine conditio sine qua noa ift.
-••-•-
^uffühtuu^en*
Baden-Baden. In den nenen Sälen des CouTeraations-
hanses Dienstag, den 15. Septemher 1891, Abends 8 Uhr: Concert
Erstes Goncert in Dentscblaud gegeben von dem Orfcel-Virtaosen
0. L. Werner anf dem ,,Harroonium-Mustel" (Orgae Ezpressif de
Hostel & fils & Paris) (In Paris eing^et'ührt dnrch den Lehrer des
Concertgebers Prof. Alex. Guilmant) nnter g^efälliger Mitwirkung
von Frftulein A. Bucqnoy, Concert-Sänj^erin ans Strassbnrg, Franlein
Lilly Oswald (Ciavier) und des Violiu-Virtuosen Herrn Alfred
Krasselt. Programm, l. Rondeaa brillant op. 70, für Pianoforte
n. Violine t. F. Schubert. 2. Concert-Arie v. Venzano. 3. Harmonium-
Solls: a. Air a. d. XII. Orgel-Concert v. G. F. Händel, b. Chor
nnd Rondo aus „Pba^ton*' v. J. B. Lnlli. (Für das „Harmonium-
Mustel" bearbeitet von Alex. Guilmant). 4. Concert für die Violine
(D-dur) I. Satz v. Paganini. ö. Clavier-Solis : a. Erotik v. Grieg.
b. Idylle V. Jensen, c. Frühlings nacht v. Schumann-Liszt. 6.
Harmonium-Solis: a. Canzonetta b. Berceuse c. RSverie Original-
Compositionen fttr das „Harmonium Mustel" v. Guilmant u. Godard.
7. (Gesang-Solls: a. Ouvre tes yeux blenx v. Massenet. b. Sand-
männchen V. Schnell, e. Foletta v. Marchesi. 8. Violin-Solis : a.
Melodie (mit Harmonium u. Clavierbegleitung) v. Guilmant. b.
Wiegenlied v. R. Pohl. c. Zigeunerweisen v. Sarasate.
Das zur Verwendung kommende „Harmonium-Muatel" ist aus
dem D6pöt der Herren Gebr&der Raff in Strassbnrg, Zttrich, nnd
Leipzig. Blüthner-Flügel aus dem Pianoforte-Lager A. Uebel hier.
Die MustePschen Instrumente zeichnen sich hei yollendetster
Intonation und Charakteristik der einzelnen Register, dnrch höchste
Ausdrucksfäbifirkeit ans. (VermOge der von der Firma Mustel
gemachten Erfindung der „Double-Expression"). — Der beste Be«
weis fttr die aussergewOhnliche Leistungsfähigkeit der Instrumente
ist der, dass die hervorragendsten französischen Componisten
speziell fttr das „Hormoninm -Mustel** componirt haben.
IWeinaar« Montag, den 8 Juni 1891, Abends 7 Ühr, im
Saale der Grossherzogl Musikschule IV. Concert des Chorgesang«
Vereins. (Mttller-Hartung, Hofrath, Dir.) 1. Zwei Motetten für
dreistimmigen Franenchor von Louis Jungmanu. a. Verleih nn»
Frieden; b. Der Herr ist mein Hirte. 2. Sonate fttr Violine nnd
Klavier von Händel. (Frl. K&tbe von Wasielewsky nnd Frl. Bödicker).
8. Motette fttr dreistimmigen Frauenchor von L. Jungmann. Jauch-
zet dem Herrn alle Weit. 4. Magnificat von J. S. Bach. 1. Chor.
2. Arie fttr Sopran II (Fr. Jungmann). 8. Arie fttr Sopran I (Fr.
Schneider). 4. Chor. 6. Arie fttr Bass (Herr Göpfart). 6. Duett fttr
Alt und Tenor (Frl. Helm nnd Herr Thiene). 7. Chor. 8. Arie für
Tenor Herr Thiene), 9 Arie fttr Alt (Frl. Helm). 10 Terzett fttr
drei Frauenstimmen (Fr. Schneider, Frl. A. v. Conta). 11. Chor.
12. Chor.
Im Den 15. August 1891 Abends 6*/« Uhr in der
ev. Kirche. Concert gegeben von dem Orgelvirtuosen C. L. Werner,
Veranstalter von Orgel-Concerten in der ev. Stadtkirche von Baden-
Baden, unter freundlicher Mitwirknng des Cello virtuosen Herrn
Diem sowie des ev. Kirchenchors. Programm. 1. Pr&ludinm und
Fuge (C-moll) fttr Orgel von J Seb. Bach. 2. Chor: „Hymne'* von
Bortniansky. S. Largo fttr Violoncello und Orgel von Händel. 4.
,,Fest-Hymne", in Form eines Themas mit Veränderungen (F-dnr)
fttr Orgel von C L. Werner. 5. Chor : „Ich hebe meine Augen auf
von Ltttzel. 6. Concertsatz (As-dnr) fttr Orgel von C. A. Fischer.*
7. a. Andante religioso fttr Violoncello nnd Orgel von Golterman.
b. Abendlied fttr Violoncello und Orgel von Schumann. 8. a. Satz
a. d. B-dur-Sonate fttr Orgel v. Mendelssohn, b. „Finale** a. d. C-
moU-Concert fttr Orgel v. A. Guilmant*)
*) C. A. Fischer in Dresden und Alex Guilmant, Professor am
Conservatorium zu Paris: Lehrer des Concertgebers.
Rotterdiftin. Historische Or^elbespeling op Vrijdag &
Juni 1891, des namiddags ten 2*/i nre, in de Groote Kerk door den
Heer M. H. van *tKmijs. Programma: 1. a. Diförenzias v. Ast. d»
Cabe^on. (Organist van Philips II. vanSpanje, geb. 15()0 gest. 1666).
b. Ricercare v. P. da Palestrina. (Componist te Borne, 1524-1694).
c. Fantasia v. J. P. Sweelinck. (Organist van de Oude Kerk te
Amsterdam, 1561—1621). 2. a. Toccata v. G.B. Frescobaldi. (Orga-
nist der St. Pieterskerk te Rome, 1680-1644) h. No€l (ponr la
Voix Humaine) v. N. le Begue. (Hoforganist te Parijs, 16(18—1702).
c. Choralvorspiel „Erbarm dich mein, o Herr Gott** v. Job. H. Bach.
(Organist in Arnstadt, 1616-1692). d. Praeludium en Fuga v. D.
Buxtehude. (Organist in Lttbeck, 1637—1707). 3. a. Sonate v. G.
B. Bassani (Kapelmeester in Bologna, 1650—1716). b. Ciacona v.
Job. Pachelbel. (Organist in Nttrnberg, 16.^3-1706). c. Fantasia v.
Ast. van Noordt. (Organist van de Nienwezijdskapel te Amsterdam,
1659-1726). d. Choralvorspiel „Du Friedefttrst, Herr Jesu Christ«
V. Job. Beruh. Bach. (Organist in Eisenach 1676 — 1749). 4. 6-stem-
mige Fnga (Ricercata) nit „Das Musikalische Opfer'* op een rhem»
van Frederik de Groote, bemerkt en dien Koning in Juli 1747 op-
gedragen door v. Job. Seb. Bach. (Cantor van de Thomaskerk te
Leipzig 1685-175(0-
llerrnftUidt« Gesangs-Concert zum Besten des Frauen^
Vereins. I Programm. 1 Schifferlied fttr Männerchor v. Eckert. 2.
Glaube, Liebe, Hoffaung, Lied fttr gemischten Chor v. C. M. v.
Weber. 3. Zither-Solo : a) Die Post im Walde v. Schaffen b>
Fantasie v. Fttssler. 4. Ave Maria, fttr Damenchor v. J. Hein. 5.
Haideröslein, fttr gemisct. Chor v. M. Hauptmann. II. 6. Singe
du VOglein, singe, fttr Männerchor v. Tauwitz. 7. Spinnlied, für'
Damenchor v. Jos. Haydn. 8. Mei Mutter mag mi nit, fttr gemischten
Chor. (Volkslied.) 9. a) Sopran-Solo : Mutterseelenallein v. A. Braun,
d) Duett: Wer hat Euch denn getraut? fttr Sopran nnd Tenor aus-
,,Der Zigeunerbaron*' v. J. Strauss. 10. A Busserl, fttr gemischten
C/hor V. Wohlgemuth.
StrfMftburK. (Reichsland.) Städtisches Conservatorium^
Schttler-Concert am 4. Juli 1890 in der Wilhelmskirche. 1. Rheinberger,
Orgelconzert mit Orch. 2. Bach, Orgelchoral: „Ein* feste Burg*'.
3. Mendelssohn- B. : Duett aus Athalia. 4. Bros ig, M.: Präludinm
und Fuge. 5. Bach: Prälud. in H-moll. 6. Mendelssohn: Arie aus
Paulus. 7. Rheinberger: Passacaglia aus der C-moll -Orgelsonate.
8. Bach: Grosse G-moll-Fuge. 9. Bach: Fantasie und Fuge in
C-moll. 10. Haydn: Danklied zn Gott. 11. Bach: Vorspiel zu;
,,Schmttcke dich o liebe Seele'*. 12. Widor: 4. Orgel-Symphonie.
IVeufttadt a/M. Sonntag den 11. October 1891: Concert
in der protestantischen Kirche, gegeben von L. Boslet aus LndwigS'
hafen a. Rh. nnter gefälliger Mitwirkung des Herrn Concertmeisters
Kmmbholz in Neustadt und des dortigen Kirchenchores. 1. 0-
moll-Sonate fttr die Orgel, I. Satz von Merkel. 2. Romanze ans
dem Violinconcert, op, 66 (mit Orgelbegl. v. C. Werner) ton N.
Gade. 8. a. Abendlied (Fttr die Orgel ttbertragen) von Sohnmann,
b. „Wie erfasst mich selig sttsses Grau'n" ans „Lohengrin" (Fttr
15 —
die Orgel frei bearbeitet vom Goucertgeber) tou Rieh. Wagner.
A. ,,Siebe, da wir Ihn ansahen*', Passion von Palestriua. Gemischter
Chor (Dirigent Herr Bernhard). 5. C-dar-Toccata (0 gelsolo) in
drei Sätzen von Seh. Bach. 6. Andante ans der 5 Suite. fHr Violin
und Orgel von Fr. Lachner. 7. B-moll-Sonate, für «lie Orgel com-
ponirt von L. Boslet. II. , III. und IV. Sats.
Verzeichniss
der im Jahre 1890 erschienenen Werice
für Orgel und Harmonium.
Kirchner, Theodor, Op. 82. Gedenkblfttter , Nr. 9. Orgelsttick
(Andante Es) snr Erinnerung an Karl Ferd. Becker. M 0,60.
Leipzig. Rieter-Biedermann.
Lachner, Franz, Op. 118. Nr. 2. Menuette u Trio. Nr. 4. Intro-
daction n. Fnge, ans der Orchester-Suite Nr. 1, f. Org. arr. v.
Herbert Oakeley. ä M 1,75. Mainz . Schott.
Matthison-Hansen, G., Op. 25. Zwei Orgelkompositionen.
(Ernstes Stück. Nachspiel bei einem Festgottesdienat.) M 1,25.
Leipzig, W. Hansen.
Wider. Gh. M. Six Duos p. Piano et Hsrm.
Nr. 1. Humoresqne. Ji 1,75.
Nr. 2. Alledro cantabile. M 2,75.
Nr. 3 Marche nnptiale. M 9,50.
Nr. 4. Nocturne. M 1,75.
Nr. 5. 86r6nade. M 2.
Nr. 6. Variations. M 2.50. Mainz, Schott.
Album f. Orgel -Spieler. Sammlung v. Orgelkompositioneu älterer
u. neuerer Meister, zum Studium n. öffentlichen Vortrag. 94.
Lief. Kotsis Jusef, Präludium u. Fuge (D.) M l,5ü. Leipzig,
Kahnt Nacbf.
Blnraenthal, Paul, Op. 57. Sonate Nr. 1 (C) f. Org. M 2,50.
Frankfurt a /O. Bratfisch.
Diebold, Job., Op. 82. Der Fest - Organist. 25 grössere Vor-
u. Nachspiele, FanUsien, Trios u. Fugbetten zum Gebrauch
beim Gottesdienst, sowie zur Uebung i. bessere Organisten
2 Hefte ä M 2,50* n. Leobschtttz, Kothe.
Bheinberger, Josef, Op. 161. Sonate Nr. 13. (Es) f. Org. M 4.
Leipzig, Roh. Forberg.
197 olf, Alaxander, Op. 2. Drei Trio f. Org. M 1,80. Karlsruhe,
Schuster.
Köhler, Leopold, Op. 16. Ich bete an die Macht der Liebe.
Alt-Russisches Kirchenlied v. G. Teisteegen, f. Pfte. od. Harm.
ttbersr. gr. 8. UK 0,20* n. Leipzig, Musikal. Universal-Bibliotbek.
Vernay, Cliarles, Op. 26. Eine Walzer-Idylle f. Pfte., 2. V.,
Via, Vcello, B. u. ad. üb. Harm. M 4. Wien, Rebay &
RobitBchek.
Heister, Robert, Prälndien-Album. EineSammlungv. 150 leichten
u. mittelschweren Choraleinlagen m. genauer Bezeichnung der
Pedalapplikatur. Für den Orgeiunterricht in Seminarien und
Pränaranden- Anstalten , sowie zum kirchlichen Gebranch hrsg^
1. Heft. Aligemeine Vorspiele, qu. 8. UK 8 e.
H er kel- Album. 24 ausgewählte melodiöse Stücke f Org. v. Gustav
Merkel. Auswahl n. Arrangement v. W. J. Westbrook. JC 8.
Stehle, J. G. Ed. Estey-Orgel-Schnle, mit deutschem, engl, und
franz. Text. 1. Theil. Schule. M 4 n.
^istinghansen, Richard v. Op. 1. Präludium und Fuge f.
Org. M 8.
Wolfrum, Karl, Op. 1. 15 Vorspiele zu Kirchenmelodien nebst
einem Anhang freier Stücke f. Org. M 4.
Best, W. T. Organ Miscellang. Pages from populär Composers.
arr. 1 Series.
Nr. 18. Rakoczy-Marche. M 1.
„ 19. Rameau, J. P., Rigaudon. („Dardanus" 1744.) M 0,75.
„ 20. Dussek, J. L. , Adagio from the SonaU. Op. 77. M 0,75.
„ 2L Bach, J. S., Chorus „Look down a Lord'* f ran a Church
Cantata for Christmas Day. M L
„ 22. Wibech, C. M. v., Air with Variation, from. Op. 60. M 0,75.
„ 23. Lef6bure-W61y , Offertoire. M 0,75.
„ 24. Schumann, R., Tournament — March from Op. 85. M 0,75.
„ 25. Bach, J. S.« Chorus „Enter not into judgment". M l.
„ 26. Schumann, R., Evening Song and Slumber Song. Ui^ 0,75
f, 27. Beethoven, AUa Marcia from Sonata. Op. 101. M 1
„ ^. Loewe, Carl , Op. 55. Festival-Overture „Gutenberg"
M 1,50.
^iordani. Tommaso Aria „Caro mio ben" f. Org. bearb. von
W. J. Westbrook. ^ 0,60.
Goepfart, K. Op. 44. 4 Orgelstttcke. (Vorspiel. Trio. Fuge
Nachspiel.) M 1,50.
— Op. 46. Sonate (D.) fQr Orgel. M 2,60.
Xern, Carl Aagust, der Organist. Eine Sammlang v. Vor- n.
Nachspielen f. Org. od. Harm.
Heft 4. Op. 112. M 1,20 n.
Heft 6. Op. 113. M 1,20 n.
Heft 6. Op. 182. M 14N> n.
a)er Xobedcbovnl. 9(1^ im ^a^ve 18f0 ba^ (5t ^artinMIoftet
tu (Si-furt aufgehoben luurbe — ba^felbe luuvbe fpffter ^n einer (Srj^iebun^^s
anftolt umnebaiit ~ fiebelte bie ältefte 3"l<^ift" ^^ enuäf)nten grinuenftiftd
in ba^ ^aud bed ^janerd Stebf)evr i'iber, tvelc^er M Seelforcfei' an bec
^arttndfird)e^ loivfte. ^a beffeii ^audbiiltertii fic^ fur^^ Dornet* uereblic^t
batte, fu fam ed beut (lenanitteu qeiftliiteu .^enii nfliM enoitnic^t, ba'b bie
franlid)c iRoime fortan feinem ^audiuefen gratis — \it batte ed nicbt anbcvd
fleiuoüt — uorfteben luodte. @ie b^ttc biefed lotdittfje 9(mt etma ein f^aibti
3a()r inue, afd fie eiiieS ^toigend, mie fie ba^ (leiuö^nlic^ ^n tbau piit^tt,
um 8 Ubr bie f^riibmeffe in ber ^arttniftrd)e befud)te. Ser ®ottedbtenft
foHte eben befiiunen, M bem $t<inbemi gemefbet imtrbc, bai ber Orf^aitift
ertranft fei unb be^^alb fein 9(mt nid)t uertreten ti>nne. ^J2id)t an^ienebm
uon biefer 92acf)nd)t bcnt^rt, tbeitte ber Q^eiftfid^e btefen fatalen Umftnnb
feiner ^ait^oertualterin mit. ^iefe erfi^rfc, bog fie gern erbötig fei bied
9lmt i(u übente^meu, ba fie früfjer biefcd 9(mt in i^rer ffloftcrftedung
iune gel^abt babc. ^er $farrev mar gern bereit, bag bie 73jäbvige 9?onue
bie Vertretung bed Organifteu übemebme. ^ie neue Organiftiu macbte
i^re @a(be fo fcböu unb gut, bag bie gan;^e ©emeinbe gan'^ erftaunt über
ba^ üorj^iiglicbe @)>iel mar; fold^e feelenuode Orgelfläuge f^am man in
biefer nod) tiicbt gebiert, ^ie begeisterte Mnftferin fam aber nur bid ^mn
@^loria. S)a gematme ber einige ©cbntte entfernt t)on tbr ftebenbe (S^or«
fimbe, bem au3gei(eid)ueten @pie( mit ent^^ücftem ^lide folgenb, mie bie
:panb ber begeifterteu @)reifiu plt$(ilic() über bie gan;(e J^laiiiatnr bingicitet —
ein mimberfamer, bie ^erjjeii tief ergreifenber l^lauq, ri^niid) bem einer
9(eofdbarfe, bnrd)i(ittert bie Ji'irdie, bann ftirbt er leife ba^in — bie Orgel
t)erftummt, bie ^(inbe ber ^immeldbraut liegen matt unb ftarr auf bm
Xaittn. 9lf§ ber erfcbrodene ©öorfnabe nfibcr tritt, p^bter, baft bie fromme,
funftgeiibte ^iittgerin ^KcilienS entfeelt Dor bem ^nftntmente fi^t, auf bem
ücrflftrtcn QJcficbt ein frcunblid)e§ üftd)'eln. 3)a« ©rfurter ?t^ocbenblatt
melbete 1811, am 18. 'Sflai: „Jungfrau Suitgarbid Xrapp, gebürtig
aud ^eiBbad) in f^ranfen , etjebem .ftonnentualin unb Organiftiu bed uors
mnligeu ^JJ{arttmr(ofterd , ift, 73 Sa^re alt, am ^J^en>enfd)(age fanft unb
felig entfcblafen.
92 ad) bem. b. SReb. ^ie betreffeiibe Orgel ej:trtirt b^ut i(u Xage
nicbt mebr; [\^ ift üieimebt, bur(b bie tT^eifter^anb beS mobirenummtrteu
unb gebiegeneu @)rogbevi(i>^l- $)oforge(bauerd Vlb. (Eifert in 6tabtilm,
imtev ^enu^ung bed nocb brau^baren Wateriaid, neu erftanben. —
Verlorene Siebedmübe in ber ^orffcbufe. ^er fei.
ßerr ©autor „griebe" fucbtc einmal einem ftönigeu 3)orfiungcn, ber 6—7
fienje burd)f(bl(inge(t bntte, ba^ 9(bbiren bti ^n bringen. @r ging als jünger
$eflaIojj(id uon bem 9?i1d)ftliegenben aud. (Sr batte feine blaffe 9(bnung \)on
ber n)ifj'eiifd)aftft(beu 97?ßrcbenpäbagogi!, loelcbe M allein feligmacbenbe
äRetbobe audpofannt mlrb. ^nn enttvicfelte ficb folgenber intereffante %\as
log. (B(b Ulm elfter: ®enn bu an einem Veine einen @tntmpf anbaft
unb j^iebft on*d anbere Sein and) einen, loie Diel b<tfl ^ti nun ©trumpfe
an? ©antöf fei: 3* ltt> gar feene ©tremfc nid), fiebver: ®enn
bein Vater ein @(bn>eiu (9)?a^) in ber j^ofe i^at unb vfaitft nod) eins ba^xi ;
mie uiel f^abt ibi* bann @<bmeinSmft^e ? ^antöffel: 92 i btiim feene
©(btuinSnitl^. S e b V e r : %enn btr nun betne ©rogmiitter eine Sade
fd)enft unb beine Butter oud) eine, mie t)iel ^aft bn bann Saiden? ^an^
t ö f f e 1 : 3d) b^ feene (druBniotter ! £ e b v e r : $3enn ^ir nun beine
SRutter einen 9(pfe( fd)enft unb bein Vater aud) einen, mie üiel i^a^t bu
bann 9lepfel? Pantoffel: Wi bunn feene $(eppef! Sebrer: ^enu
nun ein Vetteljunge ^u tndi fömmt unb bn fcbenfft ibm ein 8tüdd)en Vrut,
etnd b<it er bereits in ber ^fcbe; mte oiel b<^t er bann @tü(fd)eu Vrot?
^antöffel: Von mir freite nifdit; ed) äffe mei Vmt falber! ^et
uReifter ber @(bule traute fi(b biuter beu O^reu unb lieB Pantoffeln vor
ber ^anb in 9hi^e.
^ie Vegeifterung aufbeut (Gipfel beS @)aurifanfar
2)aS Selpi(iger Tageblatt fd)neb im l^abre beS ßeilS 1891: ^en* 9)2 ori^
9lofentbaI ouS fBien übertraf mit feiner geftrigen lüeiftung felbft bie
ouSfcbmeifenbften Vorftedungeu non mubei-ner Virtuofttdt. ^er 91. gebort
bat, bem mug eS einllnglüd erfd)einen, $ianift m fein, benn fo toie' biefer
fann eS bod) feiner*) @eine Vraoour uno feine atleS 9)agemefene
uberbietenbe Ztdinid (^ot benn |)err$f. baS Vor^eiige adeS gebi5rt? ^ie
9leb ) grenien anS fabelbafte (ba^u gebort natürltd) an&i eine fabelb^fte
j^ritifofterei ! 9leb.), unb menn ^^manb fagen**) mürbe: ®ebe bin uttb
fpiele ijiuei^aUer f^u ()Iei(ber 3eit, baxu bie Vegleitung unb fdjmuggle no(b
eine Si6t'fd)e ät^apfobte in bie Säittefftimmen binein, 9}ofentbaI miirbe ed
mit ben i!2f(be(n ber Ueberlegenbeit aitSfnbren (loirMicb ? 92a bann tiM
bo(b mirflicb „aHenS" auf! Ob ober 9tofentbal mirflid) folcben Unftnn
iemalS „derbred)en mirb''?! ba9 ift febr bie Srvage! $tdparanb Dr $teffe.)
SHofentbal — er geftatte und, ba( mir ba^ »^erv^ meglaffen, ba^ oud)
nietuanb t)or ben 92amen fiigt ober ®oetbe feben mürbe — fpielte baS ^S«
buv«(£onsert feines iReifterS.'' $Sir fönnen ni(bt erf äffen, ba6^rr$f.—
er uevbient mirflicb biefeS ^rftbifat in ber Zt^at — nicbt recbt Vieles meg^
gel äffen bat; et »Are bann nicbt gdnilicb „t)er[affen'' unb jmar über olle
Waagen; von inem fugen mir nicbt.***
*i Scmon fiabcii toit Icibcr nlt^S toccnomincn, tto|bcm uric JttekntW^n" fc^
j^ufig Ui 9ro^meifler SiM in SBcimat qc^ (oben. 4>«n 9f o(l ^t fUfi« anbocOmi
Ott actsöl^ndAc SRcnf<baitiiibcr. —
*• eo ctmi faot ftAcrUA fein flRcnf« . Wftcni Dtdflrt «f . «. «i. -
***) ^crv Sftk. «fo9t iou, tote man Mrnfmmt au4 ucltMibmtec «ofdffcr bd
»4^ griftooDcn Dum fdn: ^dUenbceufl^et a(i Stile^et", €SeUcn{ittft |u Jttm
otanbc all drti^.' —
— 16 —
9lott|eii«
3)ie ®efnmmtatidgabe bei* ^erfe $ a I e ft r i n a d u. Dr. ?t. 3E. f» a b e r I
(Sreitfopf & ^rtel m i^npm) ift bid ^um 31. iBaiibe (1. 92a(^trafl au«
gebnidten unb unoebnicfteu uueOen) ^cSDiegen. S)er 32. unb Icj^te IBanb
er{(^eiiit im gabre 1893.
^te %xoit lOUftintmioe, uoit btni Or^^elbaumeifter (Srjift $R9uer
in ^au^netnborf b. £liieb(inburf), für bie ^^iculatfirdje in 6ttnibnrg gebaute
Ct^il, bereu Didporttionum* in 9{r. 12, ^atit^. 1890 ber Urania mitoetbeilt
babeu ($rei« un(jef. 70000 .w), ift <hu 1. SDecbr. 1891 fertifl geirnnbeu
imb Don ^i\\ OVflauifteu @<f)ti)enf e (@t. 92icoIai) unb 3. 8d)ma^l
(6t. Sacobi) beni $ublifuut twrgefü^rt morbeu.
SB er Hu, htxx 25. 92i>uember 1891. @(enera( • ^erfammhmn bed
herein« berliner Orgautfteu unb (Kantoren. $(U ^orftaubdniitolieber ivurben
toieberneroüblt : ber %orfiteube: ^rofeffor hr 9(U(ebeu, ber ei*fie 6d)rift«
fü^rer': ^ufifbirectpr Otto 3)icnel, ber zweite @4riftfiibrer : 3)om»Drqauift
(J. gran*, ber SRenbaut: aWupfbirector ®abler, ber 55ib(ot^etar : aWufit»
birector $af<b.
Itui einer ©djäbigung ber OrganifteuHmter t)orj(ubeugen , n>e(<f)e
nii5gli<!ber föeife burci) baS neuerli(|^e Vorgeben ben^orgerufeu luerben fann,
- bie Streben bem $ubühuu ^u benimniteu X^t^mt^n j^u 5ffuen, befcbüeBt
bie SBevfamnilung, folgeube ^ittbeilung au bie |>erren (Souegen ju feuben.
t^ür ben ^all, baB an bie Crganiften bie grorbenuig betantreten
foQte f jn irgenb einer Xac^e^j^eit j^uni (IJotteSb teufte ober j^ur allgemeinen
(Srbauuug tilgiicb ober au beftinunten fBo(t)entageu bie Orgel i^u fpieleu,
forbern mir bie f^rren SoQegeu auf, ftd) mit und auf folgeuben @taubpuuf,
2U fteHen :
2)er Organift faun eine folcbe (Sftraleifhuig nur bann übeniebmen
n>enn ibm erfteud geftattet wirb, ficb hwcdi eine geeignete firaftnacbfetit er
SBabl vertreten jn taffen, unb toenn ibm j^tveitend eine @ntf(babigunQ getväbrt
iDirb, für ivelcbe eine geeigiiete Vertretung ^u b<^ben fein Dürfte. $er
Organifteus^erein bHlt eine &ntfd){ibigung uuu 3 iRarf für eilte regelmSnige
ni(bt eine @tunbe überfteigenbe fieiftung fiir ben geringsten annebmbaren (Saft.
^a mir ferner für hafi und anvertraute Suftmment iKrantmortlicb finb,
fo erwarten wir, haf^ unfere (Soflegen uerlangen werben, baB 92iemanbem
b >t c i ^ V e a u d b r ü (f t i (b e 3 u ft i m m u n g bie Orgel anoertraut werbe,
^r SSorftanb bed ^Berliner Organiften ^ Ssereind.
(9)^ u f i f 1 i f (b e ^ u f f n b r u n g in @ n b e r d b n n j e n.)
2)tefelbe faub om geftrigen ^age, 9(benb0 7 Ubr, in ber bid }um legten
$lo|e bidjt befe^ten 9lula bed @taatdf(bulgebfiubed Don ben vereinigten
@4"lenbi)ren bed (S^^mnafiumd unb ber 9}ealf(bnie unter ber bewAbi^ten
fieittutg M (Skfaugtebrerd ber genannten 9lnftalteu, $enn jj^edner, ftatt.
ixii $rogramnt war febr reicbb<tltig. Sunt SBortrag gelangten ^efKuge
für gemifäten ^ffox unb Heinere unb größere (Sompofi'tionen unferer beften
^elfter, audgefübrt Don einem unb mebrereu ^"f^tuntenten. Sl^ertreten
waren ^tannonium, $ianoforte, VioUmceO, Q^eige, trompete, ^nreicbften
Sbeifad emtete jebe ber 14 Stummem be« Programm«, welcbe« uiit bem
religidfen gebauten eine« altclairifcbcn ^eifterd eingeleitet unb mit bem
)>atriotif(ben eine« in muftfalifcfiien Ifitifeu toobl befanuten tRufifgelebrteu
gefdjloffen würbe 3)i^ Stwnt fdmmtlicber Seiftungen jebocb gebnbil bem
@)efange, welcber burcb beutlicbe ^e^tauSf^racbe reine ^"touiitiou unb vor^
treffliebe Sib^ttirung wabrbaft ei^b^beub , belebeub unb erquideub wirtte.
^err il^ellner bat pd) (^"4 bier wieber, wie fo oft, ald ein DorKüglicb begabter,
tüdjtig gefcbulter unb babei unermüblicber fiebrer bed ^fangei^ audgewtefen,
welcber nur in f^oQenbetem ^friebigmtg finbet. ^n <5d)lu6 ber ©(biUer«
auffn^rung bilbete bi\^ „^aiferlieb im ^olfötou" für gemifcbteu (lfy>x mit
9)egleitung uonStreicbs unb ^ladinftrumenten , ^annouium unb $ianoforte
Dou ^. 3 D. $3afielewMi. 3)er eiufacbe , ben Volfi^ton treffenbe Xonfa^
wirtte fo mAcbtig, iai wir ben ^unfcb nicbt unterbrüdenfönnen: 2)adSieb
uid<bte (ä^emeingut M beutf(ben Volfed werben.
3nt Verlage Don V r e i t f p f & ^ {i r t e I in fieipi{|ig tft foeben
erf(bienen: SBaljer, für ba^ $ianoforte componirt Don iBouid Spot^x
(1808). 92ad) einer !Rieberj[d)rift Dou V^ori^ Hauptmann (1865),
^raudgegeben Don If a r 1 9% u n b n a $; e 1 (1891). IDie Sompofttion ift
ongelegentlicbft ui empfeblen unb wirb eine febr widfoiniuene ^eibnacbt^
gaoe für ha^ flaDierfpieleube $ublifum fein, ha fie melobiöd unb einfacb
gefegt ift, fomit aucb dou weniger geübten .(^laDterfpielern auSgefübil werben
faun. ^er ^raudgeber fagt in einer Vorbemertung :
„lieber ha^ Wrliegeube , wabrfcbeinlid) im SabiT 1808 entftanbene
S^onftücf, beffen (Srbaltung wir ^J^oii^ Hauptmann oerbanfen, finbet fid)
in bed fie^teren „Briefen au ^xan^ ^aufer", 2. Vaiib, @. 255/56 folgenbe
^ittbeiluug :
„Üeip^ig, ben 8. 2)e^ember 1865 . . . 3n Den legten ^agen babe
i^ ein alte« £laDierfiü(f, in ^al^erfonn, dou 6po^r, nacb bem (ä^ebäcbt-
ni& aufgefcbrieben, wai gan^ beftimmtntcbt anfgefcbrieben e^iftirt, gebrncft
gleicb gar uicbt. ^ran^ (ein Scbüler 8pobrd unb gri'enub ^aitptmaiutS)
b^tte ed DOU @)otba , bei feinein erften tlufentbalte bort , uiitgebratbt im
3abre 1809. Spobr wollte uicbt Diel \>(i)}on wiffen , ed b<tt eigentlicb
feinen Scbluß in ber ^uifa ; und macbte e$ Diel Vergnügen, ba^ icb'i^
eben ^an^ auSioenbig fonnte unb jefet, nacbbem icb'd wobl 50 gabre
uicbt nacb ^J^oten gefeben b^be, ed aucb lüngft Derloren war, aii^ bem
j^opf nod) aiiffcbreiben fonnte .... ®d ift fo ganj ber alte @po^r in
bem @tü(f unb dou einer Vergltung bod) nocb feine Spur : unb bocb
finb'S faft 60 3abr."
$ie ^iebergabe im ^md b^lt fid) •— Don einigen ber Spielbarfeit
unb ber flangDoIIen ^irfung ^u gute fommenben 91enberuugeu abgefeben —
genou an bte 92ieberfcbnft ^aiiptmannd. Sinen @d)lu6 in ber ^aupttonart
bat ber ^eraudgeber iü fleineren 9{oten ^um beliebigen Q^tbx(xi\6i beigefügt.''
Tillen f^reunben 6pobr'fcber ^ufe fei bie 9(nfcboffung ber ^onSicbtung
warm and ^rj gelegt.
(@ i u e i n t e r e f f a n t e 91 u f f r b e r u n g), ibre ftinber regelmftgig
jur @cbule }u fcbiden , erlieg ber Vürgenneifter einer bei Sütticb (jelegenen
(^meinbe für^lid) an bie gr^imilieuDAter. @(e lautete wdrtlicb : „^le Sd^itle
beginnt wieber am 1. 9^oDember. f9ir forbern baber bie SIteiu auf, ibre
^inber Dom erften Xage ab regelmfibiß h^vc 6d)ule 411 fd)ideu. ilux ber
Anfang ift fcbtoer, bad 9(ubei'e foutmt )}oi\ felbft. (^d giebt fcbon getrug
@d)afdtdpfe unter (Sucb unb anberdwo. ^Rerft'd Sud) alfo unb Dcrgegt
nid)t, bag obue fleißigen @d)ulbefu(b (Sure J^nber utd)td ald <3tfe( werben,
^er Söürgermeifter."
9[m 6. ijonuar ging }u einem beffern Sein ein ber fürftUcbe Stapttl^
meifter Qilb^It^t £fd)ircb, l^rrbennutrtfbir. au ber Sobannidfircbe in
<Skra, 74 Sabre alt. (^r war einer ber beliebtefteit jbmponiften für
Stannercbor. @ein ie^ted groged $3er( war ber ,,9(rion'' (ü^eip^ig, Siegel)
für @oIi, Wcbr. unb Ordiefter. 9(ucb ald gemütblicber Saloncompontft
war er uitter bem 92amen 9( I e je. S a e r « f t febr beliebt. 9lld ^enfd),
(Sbtifl, SromilienDater unb ^reunb wor er in feiner Anfpntcbdlofigteit ^od^
ebrenwertb. —
Vor furum ftarben: $rof. &b, ^tlle, Org. unb SRufifbir. m
WUmatn, 69 ^abre alt; femer: ©roubfanb/ Org. an ber fi^ircbe
@t. Vmcent be iJanl in $ari» , nocb nicftt 30 ^atixt alt —
SDie im ^af^xt 1885 neu erbaute prad^tDoue 3 b a n n rd f i r cb e in
®era (Steuß) mit ber großortigen Orgel dou Meifter l^reuftbocb in
V r n a , über iveldje wir und in b. vi. ju feiner g^it weiter Derbreitet
baben , bot burd) bie im Dergangenem Sommer erfolgte 9(uftmalung ibre
eigentlid)e Voüenbimg numne^r erft erhalten, ^ie arbeiten würben dou
ber einbeimifd)en ^Ralerfimia jünger unb 9li5ber nacb einer Sfijue bed
9lrcbiteften 1^5 ber lein bafelbft, weldier aii Vaufübrer i^arteU au«
fieipijig mit tbötig war, febr gefd)inadDo(I aiidgefübrt. Auf Vitte be«
tüditigen Organiften (S lernend $vnfcr b^t fid» te b^vcrbiente
QTommeraienratb ^c^ber, loelcber bie ncite Orgel f ammt ^ri^fpeft fcbenfte,
Deranlajst gefunben, weitere 1000 M ^vl fcbenfen, bomit bie nod) offen
gelciffenen Stimmpia^ befe|t luerben fomtten. 2)iefe neuen Stimmen bat
]p. 5mu^bad) beftend audgef ubrt, nanUicb 1 ) ein reijenbeS ^eigenprin^tpal
8' für bad 3. (Slaoier . 2) eine V i o I u <l i um c c i 1. 8* für ba^ 2.
QlIaDter, ioelcbed bemfelbeii einen intenfiDen, robrwerfartigen Strtd) gibt,^
3) ein Cor no (^om) 4' im $ebol, iDelcbed mit einem dkbadt 4' ouf
benfelben ffeifeuftocf bieigefteOit würbe unb einen rei^enben Scbalnteientlang
liefert, bad ald Solofiimme febr gut Derwenbet werben faun.*)
3n ber rüftig Donpilrtd fcbreitenben Orgelbauanftalt bed^mi ^of^
Orgelbauer» fB i l b e 1 m SR ü b ( »t a n u iit 3 ö r b i g bei ^aOe a./S. tourbai
im Derfloffenem ^^xt folgenbe neue Orgeln fertig gefteQt :
iBitterSborf , 2 "Slan, mit 12 Stmunen,
ffltnbtn ,
Stagfurt ,
®nabau ,
S^ilbenau ,
Steut^,
^oOwit,
t
lerf urt ,
1
1
2
1
2
2
2
2
7
4
22
7
15
15
21
30
fämmtlicb nad) rein pneumatifdien Softem , 9leparatureu: UMein«
Aldlebeu, 2 Vfan. mit 16 St. Sd^orttewig, 2 Wan. mit 12 Stimmen.
3n biefetn S^^bre werben gebaut : Afen mit 18 , 3)effau mit 26,^
Subenburfi b. äRagbeburg mit 22, ^omni( mit 16, (Eidleben (Seminar)
mit 19 Stimmen k. —
93rieftt»ecbfel.
^mt t|Sfarrer Dr. V. in %,\ Sine l^irdje, bie nur im ^ottedb^ttfe
lebt Unb nicbt mitten im lieben wirft, fowie alle Ve^iebungeu ber SKenfcbenr
burcbbringt, bot ibr eigene» llobedurtbeil gefällt. — fiemt Orgelbauer $.
in S.: %^ ift ber 9htin fo Dieler (S;riftfnaen, bag ja^lreicben Wpfen feine
^nb unb aablreid^eii ^nben fein Jtopf iw @(ebote fte^t. — junger
Se b i^er : ^mz ber beften Unterweif ungen in ber gefammteu Jl^ 1 u d ie r:^
tecbuif ift bie dou ^einr. (ä^ermer (1. u. 2. Sb* & 3 jr.) Aucb
beffen muf. Ornamentif bibaft. •— frittfdie AbbanbUmg fiber bo^
oefammte ältere \\v^ neuere V e r 5 i e r u n g d w e f e n ift febr au empfehlen.
Aucb icb greife nocb aiemlid) oft nacb bem erften ^rfe, nad^ Dein ^runb^
fa^: 9laft icb, ba roft icb!
*) „Sa , toenn eft mit mehrere folc^ feCtene ftunftmAccnc gcecit t^ i"
etoffeuficc itnfevB L>r. $. %t.
^armotttiimbait.
SSSir fitd^en einen tudf^tideti Sfudarfpfttrt unb (Stirn«
titer für nnfer ^armontnmgef^aft. S>auentbe Sefc^&ftigung.
unb gute iBeja^lung iptrb iugefic^ert.
Cfttitioen a. SRied, 93a^ern.
e. F. Steinmeyer 4? €*f*
OrgeU unb ^ormoniutnfabrif.
'^Probenummern
b. SBLtoetben auf SSunfc^ gratis-
unb franfo jugefanbt.
!Cru(f, S^terlcid unb (SsorOittou: föU^ (^onrab, Srfutt, (2dbottfiiftra#e 4.
Vertreter für ben Vuc^l^anbel: SRobert gforberg in Seip^ig, ST^alftrage 19.
URANIA
itf^rift fSr
^rgd' und ^atntontnttif|»teI,
fpiDtc ffir mu|tkaltfi^( C^torit, kirdiltitt, injlraMiiK (Stfong- unH Cliipitr-^u|ilt.
4let(i»88€jtbtn Bon Xl. xj). ^ä)Ott|d)tUlJ, «voSSttjoäl- S- ^ofoisaiiifl in ffitimat.
M S.
9tcnunnM>iniigfict ^a^tgang.
189».
3>ie|tS Slntt cil^rinl in bni tiften ZaRtii
icbtii Woruite, (jfl^Tlif^ in 12 Kunimtni) iiii!> ift buTfi^
aKc !Bu{f|> iinb 3Rurifali»i'^aitt)luii|]Cii, jomie biitd^ oHe $uitfliiiteT,
pLKnunicTnnbo, ju belieben. — ^»i 3<ituiigetata(i)g bet
¥i)l'l bat bitft« Sinti bit numuKv 6301.
Xtittft«« Vb»iineni<Mt bei btc
eptbitioii&bfmSSerfoflbti: Urania: Otto Soncab in l£i;furl,
S^ttenftra^ 4, gca«i Siii|eiibun0 von C J( kOA für tca
taniCR 3abcgatt9 bei SrancD=3uf«ibuiig. — $KiB bcc eiiijtliitn
Kninm« 30 Pfennig. 3"i''^ii'"^a°b')^i^n = ^i< Qcf))a(ttne
^etitjcüe nur 10 VfdtNi«.
[nball: SrirS Scbtn. — Dr. ^o^. QlDltlDb ZSpfcr. (^dfrtunfl.] — 3)it nmt Qrgel in bn ßcfHrific ju 8irii4fal «baut tum ^. »pit &
.« in !CurIa(ö=Jr<irl8ni^, — 3)ie DratI btc ®1. ffilartiiii'flirdte gu Sfiinbtn in 38e(lf. Erbaut uon ben DraelbminKifteni ¥■ 3"rtiDanflhr t
m« )u ^annuMr. — 3)iepofitli>n ber »on griebr. QIdD in Sutern ju crbaticnben OtqcI in bei: St. flpoftcl:>ftircge in Silin a.St^. -- S(ue bem
n eine« fcnforgimiften, ob«; „Dtr $ubtliiiR9t (e<!^!imbiiDnniia(teS ÖeburtSfeft." — (Ein ttfteq^^onnoniuni. — Seiprettiunflen. — «uRöf|inn(jm.—
jeiL — Britfiw^iel. — tinjtigtn. —
£cjn ^awsa unb fein Siagen,
n<4t Uiiluft, ^eltfdimei:), Spott,
(in fti|(f|tS, frii^lic^ Sagen
unb flraft in tiBjen Zagen
niff tuijcT titutT ffioit.
3n (tarier «Ranntetct'c
btliw^rtn fm^ 9Knt&,
ein fiirj o^n' Jttfl unb ge<.
ein Sitb aut fieiei ScbU
fd ^ts bcin t|34f)es Qhit.
Sni Otto Jßebbistn.
JHiibc rüftig beine ^ilnbe,
flrol ijt bti Hittit SniB,
unb inafl baS St^idfal fenbe,
\iiaW euifig o^nt Ignbe,
erlahmt nit im ^\t\^.
9Iie beuge beinen Sliiden
Doi SuQ unb ^objcm Statin,
mid :üi]f(S bi(4 uoirtriden
mit gierla fnlfi^ SUitfen,
ji^nu auf ju @i}tt aQein.
SBabr' betue aKtiif{tenn)ürb{
felbft MC li«n gürflenltiion,
@unft iit oft jt^nxte Surbc,
pieMt bu in i^re ÜUrbc,
ift grti^eit nur no4 ^o^n.
gm öevjtn 3>eniut^ ttoge,
^eifl' qotKn Sinn ber SScIt.
butc^S fiebeu Ifi^n bit^ [ilblaS'
unb longe, nie tKi^age:
%t\\ Stallen Olott cr^Slt.
9iur nit [tarfeni Seibflsectcauen
Mgt lt(4 @$Snce aufeirbaueii,
giwifel ma^t bie 5haft erf^Iaffen,
Rlelninut^ tonn rAä^i (Krottee t4afftn.
(3. ^tilntann).
Dr. 3o&. (Sottlob !X;0|>fct.
(Sfortfeöunfl )
93d HuffteUuitd biefer ßänäliiJi Uerfe^Iten Droel bnfte ber
junflc 3:öpfer (bec einen jtemli^cn X^vX feiner SHufcftiinbeii
III btii ^erfftätteit ber Dtgetbauer uerbtat^te, um ba« ptattifc^e
Slibeiten sn lemen , uiib ber auc^ fpäter eine längere Jhinft<
reife burcQ ©ocbfen, 8aqern, Oefterreic^ unb iBö^meii, ja
1845 bis nat^ ÜRarfeiQe unternahm nnb aQe ü6et Orgelban
ei^fttrenben @cbrifteii flei&iaft ftnbirte) oft genug ®e(egen^ett,
bte überrafdieuofte Unfic^ecQeit unb ptinlic^fte SSecIegen^eit ber
Orgelbauer fennen ju lernen. %a% DoQftäiibige SRi^ingen ber
fflamarer Drßcl etwerfte mm in %. bie Sbee, bafe eS bo(%
m6g[i(^ fein muffe, bie gefammte Oraelbaufunft
auf fefte toif fenf^aftUtqe @efe^e ju bafiren. S)iefen
$[an au8jufüE)ren War nun aQerbtng« eine febu fditDierige,
foftf))ie[ige , jettroubenbe itnb »on ni^t »oiaiiöjufe^bem l£r<
folge 6eg(ettete Untente^mimg , Dor Jodcöer rou^l ein »eniger
begabter unb minber energifi^er ®eift jurttdaeft^rerft fein roürbe.
Uni in biefer ©ejie^ung ein mögtif^ft crfofgreit^eiS SRefuttat
jn etäielen, mufete %. erft bieienigeu Söiffenjt^aften , obnc
loel^e ficfiein rationelles ©gfteni ber OrgeI6anfunftni(ftt benfen
töfet, aia: aRatöematif, aSec^onif, 9Uufti!, aeroftatil unb
^neumatif gtänblidi ftubicen. @obann Maren DÖQig neue
$rinsit)ien aufjufinben, miffentf^afHicft ju begciinben unb in
bie ^ragie anjc&auli^ einjufnbren. SSenn au(^ — für i^re
Seit — anfe(|nli(?e Orgeln bieiKeifter ©crajfi, Saäparini,
% r ft unb uorjuglicb @ilbermanii ic. geliefert Ratten, Mtc -
energifc^ au(^ ber Sbt SB o g l e r mit feinem fe^r geräufiJ^boa
eingefübrten «Simplificationfif^fteme eine ferteic ®runb=
löge erftrebt ^tte , f o fanb unfer genioler %. boi^ , tro| ber
einfc^tagenbeH ©d|riften eines ab I u n g (ober Sbelung),
^örnec, ^oxo^t, ©c^lim&at^, SBiÜe, SSolfiam,
18
5Dom ScboS bc ©cIlcS („Lart du facteur d'orgues") 2C.
Icineit cinjigen fiebern Jln^alt, ber i^m qU Stu^goiifl^ ober
Slnfnüpfiing^punft \)att^ bteiten tonnen, ©eltft in bem j^ule|t
genannten bebeutenben SBerfe beö S)om SöeboS (geb. 1706 jn
Sonj bei »ejier«, ftarb 1779, b. 25. SRoübr.) ta"b er feine
einjifle fti^^attige toiffenfc^oftlic^e ©runblage. S)ic cinjige
mir befanntc, aiif aritbmetijdöer SBafi^ 6emf)enbe cinjc^lagenbc
©c^rift ift: ,,S)er in ber SRec^cn« unb ajiefefunft ioo^Icrfo^rene
Drgctbaumeiftcr" uon ©orgc (Drganift in 8üben[lein, geb.
in SDieUenbad) (©c^iDaräburg), b. 30. SWarä 1703, geft. 1778,
b. 4. ?lpril). 35 ie t)ier aufgefteUten SRed^nungen ftü^en fic^
aber nur auf ttJillfürlü angcnommenc@äfeeunb geben
ein nodi unfidöerc^ SRcfuttot, al« ba§ frühere, meljr ^anb^^
tüerföniäfee 5Bcrfal)ren ber Orgelbauer.
Stnberc SBerfe, toelc^e bloS bie Ztftxk ber Drgel beschreiben
unb bie SRittel i^rer Sr^altung angeben, wie fie © c^ l i m b a c^,
SBeder, SB al fr am jc. gehefert l^^ben, Reifen mo^l beiu
Drganiften, aber bem ftrebenben Orgelbauer nü^ten fie toenig
ober gar nic^t«. S)aS \m^ ^alie^ ,,aBerfftätte ber fünfte"
über Orgelbau entl)ält, fotüie ber 3uba(t ber über üerfc^iebene
Orgelt^eile gelieferten Slufjäfee in Srunife'ö Snctiflopäbie
unb in ber augemeinen @nc^f(opäbie \)o\x (Srfc^ unb ©ruber,
bef^rtinft fic^ allermeift nur auf eine SBieberboluna beffen,
UjaS f^on in f rüt)eren ©c^riften ju finben mar, jo baß e^fic^
md)i eignete, ein nene^ ©tabium in nnferer Ännft ^erbeiju*
ffi^ren.
3e]^n lange Sa^re üerfud^te nub forfc^te %. mit emfigften
gteife (mel)rcre funftrei^e Ü^ren, uon bencn eine im Söefife
beg ^crf. b. artifciS ift, ©rb* unb ^immelegloben, 2t)ermoinetcr,
©arometer ic gaben Äunbe t)on feinem prafti[d)en ®ef^icf),
um bie ^eifeerfe^nten miffenfd^aftlic^en ®efc$c ju entberfen;
japofe ©jperimente, mfi^felige ^Beregnungen, öer^ältnifemäfeig
beben tenbe ®e(bopfer (er öcrmenbete nic^t' nur feine armfelige
SBefoIbnng jum großen S^^eil barauf, fonbern auc^ ba^ iiemlic^
bebeutenbc ^ßriüatücrmögen feiner crften ®attin, einer fetjr
lünftlerifcö aebilbeten JJrau, im aÜeinicjen Sntereffe ber SEBiffen*^
fc^aft unb Äunft, gab feinen beträdötllt^en Nebenerwerb burc^
^riöatftunben auf unb befc^räntte feine Sebürfniffe aufö aller
not^menbigfte*), fo baß er in biefer öeäie^ung aU ©eijlöofö
oerfc^rieen tourbe, abgefel)en baöon, bafe er alle jerftreuenben
unb nu^lofen gefeQfc^aftlid^en S3ejie^ungen bid an feinSeben^:*
enbe — ein für aÜcmal — abbrach) würben gemacht unb —
gebrad&t. ©c^on wollte ber lü^ne gorf^er, nac^ aar oielen
f^laflofen SRäcftten**), ba§ ganjc ©treben al§ erfoiglo^ auf*=
geben — ba leud^tete i^m enblic^ ein f^reubentag unb ein
fixerer feoffnung^ftem. S)ur^ immer neue SSerfud^e mit
i3abialpfeifen Würbe junäd^ft ein ®efe|, bad fic^ unter allen
Ümftönben aU fidler eiwied, unb fpäter aud^ bie übrigen
^rinjipien aufge|unben, begrünbet unb praftifd^ audgefü^rt.
(Sortfcjjuug folgt.)
*) Sin f($(t($te9 MaueB SUtfrrin bon oftem guten Z»^ ^t er liegen 80 Sa^re
**) 0n feinem einfai!^ iRa(^t(Qaec — in cinei %rt ^nffematte — befonb ft(^ tin
Sefe)ntU(^n mit cinfat^fter Sani^ , um fl(( , md^renb t$n bei enptitfenbe €(^<if fto^e , mit
feinem ^oblemen ^u 6ef(^ftiflen.
®te ntue iöt^tl in het ^üfHtdfye
}u fBtn^ial
erbaut toon ^. SJoit u. ©öl^nc in
3)urlad^ ^ ÄariSrul^e.
2)ie fürftbifd^öflic^e ^oftird^e ju Sruc^fal, Wetd^e burd^
il^re prä^tige innere ^ui^ftattung weit befanut ift, batte bid^er
nur ein unjureic^enbed OrgelwerE. 3)adfelbe ift feit einiger
leit burc^ eine neue Orgel erfe^t worben, bie nun aUen
Inforberungen entf^ric^t. 3u einem bequem unb elegant
ouSgeftatteteh ©pieltifc^e finb ju ben beiben ©eiten ber ^(aoia«
turen bie Slegifterjüge angebracht; über ber $ebainat)iatur
befinben ftc^ bte Doppelungen unb @^ollectit)tritte.
^ie Sßerbinbung ber jtlabiaturen mit ben 93entil«Soben
ift rd^renpneumatifd^ nac^ bem ber^irma patentierten ©Aftern
audgefül)rt. ^ie pneumatifd^e SRafc^ine funftioniert ganj
))ortreffli^, fo bag ba^ ©H^l unb präji^e SlnfpraAe' be^
993er!ed bem eines %läQd^ gleicbt.
%uc^ bie Goppeln unb SombinationSjüge finb pneumatifd^
eingerichtet. SSier faftenfpunb öälcje berforgen bie Orgel mit
rei^lic^em ®inb. S)a8 ©e^äufe ht in reinem SBarocf * ©til,
wie bie Äircfte, gehalten; befifet 11 ^eifenfclber mit jufammen
66 ^rofpeltpfeifen.
S)ie ©iSpofitton ift folgenbe:
I. a)?anual Ca — f 1. »ourbon 16', 2. ^ßrinsipal
8', 3. aSiola bi ®amba 8', 4. glöte 8V 5. ®ebecft 8', 6. S)olce
8', 7. trompete 8', 8. Oftaoe 4', 9. §of)lfföte 4', 10. ®emS«
^orn 4% 11. Oftaüe 2\ 12. aRijtur 2W = 4— 6 fad).
II. aWanual Co — 7 13. ®eigen * ^ßrincipal 8', 14.
Sieblic^-'®cbedtt 8', 15. ©alicional 8',' 16. ?leoline 8', 17.
aSos cöleftig8', 18. gugara4', 19. glöte*f olo 4', 20.9ßiccolo 2'.
^ebal Co — ä 21. aSiolon^SBafe 16', 22. ©ub^SBafe
16', 23. ^ofannen :^ Safe 16', 24. Oftaö^öaß 8', 25. ©eUo^
SJafe 8'.
35ie Sntouation ber einjelnen Slegifter ift eine tabellofe.
Sebe ©timuie ^at ftreng bie il)r gel)örige cftaralteriftifc^e
Älangwirfung. ^eröorragenb fc^ön finb 3""9^w *= SRegifter
gelungen.
*S)a§ ooHe SBerf wirft mächtig unb bcfigt fo reine
©timmung, wie nmn nur feiten ju ^ören befommt. ©et)r
begünftigt' wirb bie SSirfung ber Orgel burc^ bie gut afuftijc^e
geräumige Äircfte.
Auf bie öon ber gleid^en fjirma gelieferte Orgel in ber
©tabtfircije basier mit * 30 SHegifter werben wir bemnäc^ft
jurücffommen.
®te iöt^ct bct (Sit. WtattinuStit^e }u
$0riitbctt in SSefIf.
©rbaut nac^ ben SBorfd^lägen be§ Untergeid^neten im grüf|ling 1891
Uon ben Orgelbaumeiftern ^. gurtwangler&^ammer
JU ^annooer. SBevI Sßr. 266. ®efd^rieben oon
^. SBaffermann, Organift ju ©t. üJiartini.
SDaÄ ©erf l)at 3 ÜKanuale unb ^ebal, S)oppelregiftratur,
108 SRegifterjüge, 50 füngenbe Stimmen, 8 92ebenjüge, 8
pneumatifd^e SSrucffnöpfe ultb 6 $fombinationdtritte.
^ i i^ p f i t i n.
I. ©auptwert 1. 5ßriucipal 16', 2. Ouintatön 16',
3. ?ßrincipal 8', 4. ®ambc 8', 5. JRobrflöte 8', 6. ®emgborn
8', 7. Ouintatön 8', 8. Octaue 4', 9. ®ambe 4', 10. Sio^rflöte
4', 11. Octooe 2', 12. giöte 2^, 13. a;ornett3f.2*/8', 2', 1%'.
14. SIRiEtur 5 f. 4', 2»i', 2', 1V^^ 1', 15. Srompete 8', 16.
%nha 16'.
IL SRittelWerf. 1. öorbun 16', 2. «ßrincipal 8', 3.
giöte trat). 8', 4. SSiola bi ®amba 8', 5. ?teoline 8', 6. ®ebacft
8', 7. Octaoe 4', 8. ©alicional 4', 9. ßot)lftöte 4', 10. $r.
§armonifa 4 f. 2V8', 2\ 1U\ 1', 11. Klarinette 8'.
III. Ob er werf. 1. ßiebl. ®ebacft 16', 2. ®eig. $rin*
cipal 8', 3. ßo^lflötc 8', 4. ©alicional 8', 5. §armonifa 8',
6. SSos coeleni« 8', 7. ©ebadft 8', 8. giötc ambl. 4', 9. ffiioline
4', 10. ®em8^orn 2—4', 11. ©ornett 3 f. 2%', 2', Vl$\ 12.
Oboe 8'.
IV. $ebal. 1. Principal 16', 2.©ubba6l6', 3.SSiolon
16', 4. Octabbafe 8', 5. SeUo 8', 6. glStenbafe 8', 7. ßornett
3f. öVs', 4', 3V»', 8. Duinte 10%', 9. SErompete 8', 10.
^ofaunc 16', 11. SBombarbc 32'.
V. Sttebenjüae, 1. Äoppcl SWan. II a\\ L 2. Äoppel
9Ran. III on IL 3. Goppel Wan. I an >ßebal. 4. ^alfontenruf.
VL ©rudffnöpfe. 1. «egiftratur L 2. «egiftratur
IL 3. Slbfteüung ber ^anbregifiratur für ben Stegifterf d^Weller.
4. Sutti. 5. ^rutcipatgorte. 6. 8lo^rwerf*gorte. 7. aRejjo«»
forte (®amben). 8. 5ßiano (2flöten).
YIl. ftombinationdtritte. 1. 9legifiratur L 2.
ategiftratur IL 3. $iano«$ebal. 4. go^e^^ebal. 5 Siegifter^*
fc^weQer. 6. Salurtefc^weUer für SRan. HL
(
- 19 —
© <) p clt m ^t r Q t u r. gär jcbc Hingcnbe ©timmc unb
Kamen bcr ©timme t)eTf e^eneti 'SH^f bilhtix bie I. §auptrefliftratur,
bic Heineren, mit fortlanfenben Stummem t>erfet)cnen , bilben
bic IL SRegiftratur. 5)ic (entere befinbet ficft bid)t über ber
adelten, ^ierbnrc^ ift ed rnögK«^, bafe auf jebem Äliiuier eine
Sjeifat&c. ücrfc^iebene Äegiftrotur eingefteöt »erben fann.
eibe finb t)on einanber r>'6ü\^ unabhängig unb fann iebe, antt)
luä^renb be^ ©pielenS, beliebig üeränbert merbcn. ^urc^ bie
äJeränbernirg unb ben ©ebraud^ einer 9tegtftratur bleibt bie
nnbere üoQtg unberührt unb fann man jeben ftugenblic! ganj^
iviafürlic^ biimit lued^feln, ma^ bei abn)ed^d(ung8ret(^en ©tiiden
mit euent. einem 2;rompeten zc. ©olo Je^r ju Statten fbmmt.
"Sflaw 6at atfo bnrd^ bie brei Tlannak eine fec^^fac^e 5f(ang^
färbe ftet^ jur SJerffigung.
©er SBec^jet ber 9iegiftraturen mirb ^ertjorgebrac^t burc^
bie 3) r u tf f n ö p f e. S)ie{c befinben fic^ Dor bem untern Älaöier
unb finb alfo bequem erreid^bar. ©ie ragen a\\^ bem Äfauiatur*
raj^men nur ctiöa jtoei Sentimetcr bcvDor unb finb eben fo
leicht ^iueiujubrüdteu , wie man eine 2;afte nieberbrüdt. ö: i u
Sfnopf löft ben anbern fofort ipieber au«. S)er
crfte bringt oie ^auptreqiftratur, ber jtoeite bic stocite Slegiftratur
?ium ©rllmgen ; ber SÖec^^el ge^t ohne bie geringfte Unter*
brec^uug ober ^m\t im ©picl Dor fi4 S>urc^ bic Xrittc I
unb II fann man ben SBcc^jcl glci^faUi^ {)crt)orbringcn , falld
man bic&anb beim ©picl nid)t'eutbel)ren fann. Äuopf 3 fte^t
mit bem SJcgiftcrfd^ioeHer in SSerbinbung unb ift beffen SBirfung
bort erörtert. S)ie fünf Äniipfe 4—8 tragen bie Öejeicönuug:
^utti, ?ßrincipat * gorte , 9lot)rmcrf * gorte, aKcsjo^gorte unb
?ßiano. ©ie tjabm feine SSerbinbung mit ber §anbregiftratur
unb bringen ibre SBirfung fieroor, toenn einige, feine, ober
auc^ alle* SRegiftcr gejogen fiuD; 9tuc^ mirb Ujeber bie I., noci^
bie H. SRegiftratur bur^ ben ©ebraucb ber Änöpfe jcrftört,
f onbern man fann jeben ?tugenblicf burd) 2)rücfen beö betreffenben
Äiiopfe^ baju jurücffe^ren. S)ie SSirfung ber flnöpfe erftredt
fic^ über alle brei a)JauuaIe unb ba^ ?ßeDaI, boc^ jo, bafe bie
brei Älaoiere in bem ©tärfegrabe mieberum eine breifad(e 9lb^
ftufuug bilben. ©o bringt' Änopf 4 (3:utti) auf bem untern
Älauier bie ganje Drgcl jum ©rfliugen, ba aUc Äoppeln roxxtm.
?luf bem mittlem Älaoier ertönt ba« 2. SSerf öcrbunben mit
bem 3., unb auf i^m obern Älaoier erflingt bai^ öoQc 3. SBerf
allein. 3n bcrfelbeu SBcije bemirft Äuopf 5 ein dominieren
ber ^rincipatftimmen mit aü^w nöt^igen S)ed* unb güDftimmeu
ot)ne bie Siobrtoerfe, unb Äuopf 6 ein öerüortreten ber 3?o^r*
merfe ol)ne aJiitftiugcu ber fleinffifeigcu 5ßrincipalftimmen. S)a«
SWejjoforte öon itno|)f 7 ift jnfammengefteUt au« aDen ©timmcn
mit ®amben= (©treid^*) S^arafter, ba« ?ßiano, Äiiopf 8, au«
i^löten unb ©ebadten. ©o ^at man burc^ bie Änötofe 4—8
biemer§auptc^araftereberDrgeUiimmen: Principal, Stol^rttjerf,
®amben , glöten in breifac^er «bftufung ftct« präfent. 3eber
Änopf bringt eine ium ^aupttocrf paffenbc $ebal*9legiftratur
mit. ein jum 2. unb 3. SBerf paffenbc« ^cbal credit man
burd^ SRiebertreten be« 3. Sritte« ^iaiio^^cbal.
3) ie dritte liegen bicfit über bem gufebrett ber ?ßebal*
flaüiatur unb fmb für ben gu§ bequem erreichbar. 3;ritt 1
unb 2 correfponbiren mit Änopf 1 unb 2 unb ttjcrbcn gebraucht,
fall« bic §änbe feine 3cit l)abeu junt ©rüden be« betreffenben
Änopfe«, äum SBcd^fel ber SRegiftraturen. ©ie löfen fi^
gcgenfeitig aixi, Zx'xtt 3 unb 4 betoirfen ein ?ßiano* rcfp.
gorte * ?ßebal. Seibe fte^en im nahen aScr^ältnife jur ^anb^»
regiftratur, i^re SBirfung fd^liefet fic^ aber ber Sßcrfc^iebcn^eit
bcr SRcgiftratur I unb II genau axx. ©o f(at man ftct« ju
jcber SR'egiftratur ein paffenbc« ^ebat. Slud^ bei ben 2)rud^
fnöpfen 4-8 toirfen biefe SEritte in ber SBcife, baß Sritt 3
ftct« ein jum 2. rejp. 3. Sü/anual paffenbc« fficbal liefert,
mährenb 2:ritt 4 ftct« ba« jum 1. SWanual paffenbc gortc:»
5ßcDaI mieber ^crfteDt.
Sritt 5 ift bcr Sicgifterfd^tocller. ©r betoegt fi(ö
\xm eine «je in ber SWittc be« dritte«. S)ic Sexoegung«fä^i9fcit
beträgt ettoa 6 Sentimetcr. Slac^ Dom hinunter getreten bringt
ber iritt Dom leifeftcn 5ßianiffimo ein erc«cenbo bi« jum
getualtigen Xutti ^etöor, rüdtoärt« bewirft er ein S)ecre«cenbo.
ÜJiit bem ^uge Io«gelaffen bleibt er in jjcber beliebigen Sage
fte^en. S>ie %ert^eilun(( ber ©timmcn ift fo gefd^e^en, bag
jebe« ^laüier für fic^ ein gefonberte« ^rc«cenbo
rcfp. ©ecre«cenb# ^eroorbringt. ©ie $iano^ unb t^orte^
^ebaUSritte mirfen anc^ bei l^Jcnu^ung biefe« dritte«, ©urd^
biefen 3;ritt ift e« möglid^, jeben Stugenblid muu S^utti
aufjufteigen ober jum ^ioiüffimo jurüd^ugcl^en. ©urc^ ben
Anopf 3 fann biefer Xritt in 93crbinbung mit ber^aubregiftratur
unb ber SSirfung eine« Jlnopte«, ober auc^ für fic^ aQein
gebrandet merbeu. Jbiopf 3 fteQt nämlic^ bie ^anbregiftratur
ab unb ^ebt bic SBirfung eine« aixbtxn ftnopfe« auf. 3n
äJerbinbung mit biefem 2:rttt fte^t ein über bem ißotcn^alter
angebrachte« Biffc^^^^fl**» welche« bie Sa\)k\x 1—50 enthält,
toelc^e ber 3o^T bcr f lingeubcn ©timmcn be« SEBerfc« entjpre^cn.
©obalb ber Iritt benu^t mirb, betocgt fi^ ein S^ig^n, meld&er
angiebt, mic oiele ©timmcn uon ber leifeftcn bi« jur ftärfften
burc^ bic SBirfung be« Xritte« ertönen, ^ur b'xi 93egleitung
eine« ©olo« ober S^orgcfangc« bei fionjerten ?c. ift biefer
Xritt Don groger S3ebeutuug.
Stritt 6 ift bcr Salufiefc^ttjcller für SRan. IIL
©a« 3. SBerf ift burcb einen grogeu ^oljfaftcn cingefc^loffen,
in melc^em mehrere i^üren angebracht finb. S)a« Dcffncn
unb ©erliegen bcrfelbeu erfol()t ourc^ biefen Xritt unb mirb
baburcft bei unüeräubcrter JRcgifterja^l ein 3"^ rcfp. ?lbne^men
ober (iixd) ein g^rnflingcn rejp. ^ätjcm be« Sone« fjcrDor^
gebradjt. S)urdö bic ftarfe Sieteöuug be« 3. SBcrfc« ((äcbadtt
16\ eornett 3 f. 2C.) ift c« möglich, fclbft, menn biefe« SBerf
mit bem 1. ober 2. gcfoppclt ift , ein u^irffame« @rc«ccubo
ober SDecre«cenbo l^erbcijufü^ren. ^ucb fann mau bei Derjc^ieben
eingeftelltcr {Klangfarbe ber ^laoierc balb bic eine, balb bie
anbere in ben SSorbergrunb treten laffen. Stur auf 97fanual
III allein angcmanbt mnn man auf ein fc^cinbar in bcr ^^rnc
Dcrflingcnbe«, cc^omäBige« ^ianiffimo ^inabge^cn.
^cl^c ungeheure 2]?eugcn uou iBcrönbcrungcu burc^
alle biefe Siuric^tuugcu nur burc^ ©rüden eine« ^opfe« ober
S^reten eine« 3;ritte« möglich ift, mag nod^ einmal bcr Ueberfi^t
toegen f olgenbe Tabelle, nur auf bie äJ^anualc augemanbt, icigen.
(
Jtnopf 8.
glöten pp.
bo. p. .
bo. mf. \
bo. mf. *'"°»'i
bo. f. \ '•
Oboi @oto /
8. (Storinettf bo. j^opf 6.
9. Xiompete bo. ^
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
10. ^ciitctpat p. I
mf.
11.
12.
jlnopf 5.
13.5£,.ttt2öerfMIu.U[j^„^p^
14.
bo.
bo.
15.
bo.
bo.
16.
3)lan.
1
17.
a»on.
11
18.
man.
111
19.
man.
1
20.
Wan.
II
21.
man.
m
4.
II u. ^
III \
I 2. SRegiftratur.
Änopf rcfp.
\ Xritt II.
I 1. Ülcgiftratur.
l Änopf rcfp.
\ SEritt I.
bo.
bo. f. )
©cm ftebt ein 14 f ad^e« $ebal jur ©cite. Slugcrbcm ift
Don allen biefen ©tufen ein (Sre«cenbo unb ©ccre«cenbo möglid^.
9lud^ repräfentirt 5£nopf 3 burc^ ben 9fiegifterfc^n)eIIcr aQein
50 ©tufen ©tärfegrabe.
(£« ift nun burd^au« nid^t gemeint, bag alle
biefe SBcrfd^icbcnl^eiten btx einem ®otte«bienft
ober aud^ bei einem ffionjert ju ©c^ör^ebrac^t
merben f ollen. SBie beim ®ottc«bienft bic SBüroc
bcffclbcn allein mag gebe üb ift für bie ^anbhabung
ber Orgel, fo beim Äonjert bic Art be« mn\xl^
ftüde«. ?lbcr bie mobcrneDrgclfollbem©pieler
btc iD2ögIid^fett bieten, {ebe gen^ünf^tc Stuan^
cicrung unb icben erforberrid^cn ©tärfegrab
fofort b^rftcllcn ju fönncn.
yiadj obiger iBcfc^rcibun^ fönnte DicQcid^t 3cmanb meinen,
bag nur einem DöQig einaemet^tcn Organiften e« möglich n)äre,
ba^ SSerf 5U fpielen. SBenn auc^ jur DöQiaen Se^errfc^ung
be« gauAcn Organi«mu« eine genaue $ef anntfcqaf t mit bemf elben
erforberlic^ ift, fo mirb bod^ Seber, ber mit bcr ^anbl^abuna
einer gemö^nlichen Orgel nur einigerma&en Dertraut ift, fi(9
Dcrmögc bcr auBcrorbcntlic^ überfid^tlidben ^Inorbnung bcr 3üge
Stnöpfe unb Sritte leicht orientiren fonnen. Unb menn auc^
fclbft ein Uneingetoei^ter eine Vorrichtung in falfcber SBcifc
gebraud^te, geft^äbigt loirb ber Organi«mu«babur(^
20 —
ittd^t f)öd^ften8 \o\xb bte beabH^tigte SEBtr!itng üerfe^lt. ^enn
b et aUer fc^embaren ^ompltjirt^it ift bertnnereSBauinr^
ein oon ben (Erbauern erfunbeued @^ftem aufser«
orbentlt^ einfach. Ueber bte innere ©nrid^tung fei nod^
>|o(genbeil^ ermahnt. S)ad S^erf ^at ^geOabenf^ftem mit
iRd^renpneuntatt!. ^ad ®eblä{e ift ein boppelted äRaga^tn>>
gebläfe mit jmeterlet fiuftbrud. S>te ®pidaxt ift rec^t lei^t
uttb toirb auc^ bei ^muenbung ber 5to))))eln üermöge pneuma«
ttfd^er ^ebel bnrdgaui^ nid^t erfc^n^ert
91m 1 1. 9[prtl ift \>ai 9Serf üom $errn Organtften ©iitbram
^n^annoDerJonfiftorialbetoonmoc^tigter 9{et)ifor für bie^oütn}
"^annoücr, unb §crrn ©eminar^SDcufiHe^rer Änabeju ©oeft,
U0ientngd«@a(i^))erftaitbigerfitrben9iegierttng^^9e»Ymrndberg,
tet)tbirt unb qU ..Dorjftgttc^ gelungen" befunben, in^«
befonbere n^nrbe bte Intonation ber @o(o^ unb S^aratterfttmmen
otd Qußerdrbentlt^ fc^ön bejeid^net.
®er $reii^ ift im 83ev^ä(tuig ju benSeiftungen
ein fel^r mäßiger.
'mBi^
in Cttj^m }n ttbamnhtn (Drgel in htx $1 3tir0|lel-
mi^t in Cfiln ü.m^.
1. aRanual. l.^rinci^jat 16', 2. ^rincipalS; 3. »our:^
bon 16/ 4. »ourbon 8^ 5. gagott 16', 6. 35oppclflöte 8', 7.
©emg^orn 8; 8. ^ugara 8', 9. trompete 8', 10. giouto amabüc
8', 11. gornett 8', 12. Ouintflöte 5 Vs ^ 13.Dctat)e4', 14. glötc
4\ 15. eiarino 4', 16.3Äijtur 2%', 17. Quinte 2» s', IS.Dctaöe
2\ 19. 6t)mbel 3 fac^.
IL 51» a n u a r. 20. Sourbon 16', 21. SJioIa 16', 22. ^rin^
cipal 8', 23. Qiamba 8', 24. »ourbon 8', 25. eonjertflöte 8', 26.
5DoIcc 8', 27. Sromjjette Ijormonique 8', 28. Slarinette 8', 29.
Duintotön 8', 30. Dctaöc 4', 31. ^töte 4', 32. 9tot|rf(ötc 4', 33.
3KiEtur 2%', 34. Quinte 2«s', 35. Octaüe 2'.
HI. 3RanuaI. (edbotoerf). 36. Sicbl. ©ebaft 16', 37-
©eigcnprincipal 8', 38. fiiebl. ®ebaft 8', 39. ©alicionol 8', 40.
gernflöte 8', 41. Sleoline 8', 42. Dboe 8', 43. SSof I)umana 8',
44. 5ßojr coeleftiö 8', 45. ®em^t|orn 4', 46. Slraöeröfföte 4', 47.
Äleingebaft 4', 48. Somett 8', 49. glauttno 2'.
^ eb a l 50. gßrincipalbafe 32', 51. Qctaöbaß 16', 52. ©ub:=
baß 16', 53. aSioIonbaß 16', 54. §armonienbaß 16', 55. Som=^
barbc 16', 56. $rinci))a(baß 8', 57. ^agottbaß 8', 58. Xrompet^
baß 8', 59.giötbüß 8', 60. SBioIonceUo 8', 61. ©egquialter 10» s*
unb 6 *,5 ', 62. Dctaöbaß 4'. ® umma 62 Üingenbe Stimmen.
3)a^ aSerf tt^irb nad^ bcm Scgellabenftjftem erbaut!
9lebenjüge. 1. Eopüeln: I. SÄanual jum IL SRanuoI.
L Wtamxal jum IIL SÄanual. IL SKanual jum III. 2)?anual.
I. a»anual jum 5ßebal. IL aWanual jum $ebal. IIL SRamml
jum 5ßebal.
2. 5 ßoaectritte für p. mf. f. flF. tutti.
3. Sombinirbarc ©oUectiüjüge (©rfinbung t)on g. ®oIl).
4. SRottfcbnjeffer für bag ganje SGSer! mit Zifferblatt. '
5. ©d^njeller für bag IIL SJianual.
55cr iag ber gertigfteßung ber Orgel ift Vertragsmäßig
ber 16. Dftober b. 3s.
♦•♦■
2lu8 fcem Seben eine« ^oforganifien, ober:
fcc|»«uttb}Wanstgfle« ®chuttifcfk.'^
SSon ftarl SBeiSflog.
(Sfortfetuiifl.)
^aum n)ar ber %aQ angebrod^en, fo toat baS reid^Iicbe
f^rül^ftfirf bo, unb mit bemfelben bereite, ber mi^ »ieberbö^*
nifd^ fragte, ob id^ l^ier bletben ober nad^ 3*** tooßte. aWeine
9[ntn)ort toat bie geftrige. Slber 9)ättoabrot unb Slbenbbrot aui^
ne^fttenb gut @o gingd brei ^ge hinter einanber unb und
fehlte nid^td atö bie^rei^^ unb bie %uff(&rung unfered fonbcr^
baren ®4^dfate. ^lefe n)arb und am 9Rorgen bed oierten 2!a-
aed. ^a trat ein ültU^er ^err mit einem SJadtet 9toten in mein
i5imma. (£d toat ber ^opeDbireftor, ber felige, toürbige Später
bort unfered ÄaöeHmeifterd.
„Sßie ge^td, ^>err Äontor?" Ujar feine ÄnrAe.
,,„SBie ed ge^t?"" — erwiberte i^ — : „„toie ed einem
abgebrannten, in ber S3üttelei gefangen fi^enoen Kantor ge^en
fann.""
„SBad Teufel, &err, @ie l^alten bod^ biefed ^oud nid^t
für bie SBüttelei?" rief ber ^rembe.
„ „gür mad fonft ?" " mar meine Slnttoort „ „Unb ift nicftt
ber SeuH ben i^r Safüan nennt, ber Dberbüttd?""
„^err, finb ©ie toll?"— entgegnete ber fiai>eUbireftor — ,
„»aftian ber Dberbüttel? »aftian ein SCeufel? öaftian, biefcr
ebeffte ber SKenfd^en, bem Sie unb Sl^re g^milie 3^r ®Iücf
üerbanlen?"
^i) toat aud ben S3ol!en gefallen unb bat um @otte^^
koitten, bod^ mir nun enblic^ biefed 9}ät]^fe{ ^ löfen.
S)cr ÄapeUbireltor fe^te fic^ neben mi^ unb fagtc mir
nun, tok er aKed miffe, toad mir begegnet fei. SBaftian fei ber
alte |)enfionirte ficibbiener bcd feiigen (dürften, ben aber ber jctu
regierenbe l^od^ad^te unb e^re, burd^ i^n unjä^lig &utc^ im
ftiUen mirfe unb i^n bei aUen toid^tigcn ju 9iat^e jie^
?nd ic^ beim SWeifter Äürfd^ner meine fieibendgefd^icf|te
erjä^It, fei ihm ganj toeid^ ju SDitut^e göoorben, unb er ^abc
[oaleid^ auf SRittel gebad)t, mir ju l^clfen. 9Bie id^ nun gefagt.
00^ xo) ein ©d^üler bed großen ©ad^ fei, aU er meine CrgcN
toorfpiele qefeljen unb midE) fpielen gehört, ftabe mit einemmalc
fid^ ein ""J^lan ju meiner 58crforgung in i^m gebilbet, ber aber
auszuführen ganj unmöglid^ göocfen, Ujennic^ auf meinem
Äopfc beftanben, bie 9?eftDenj ^u üerlaffcn, unb iiöd&3*** .V^
ttjanbcrn. 2)enn ber gürft — auf ben hierbei bad SKeifte an-
!omme — fei foeben auf einem Sagbfd^loffe unb fomnte erft
in einiaen Sagen jurüd.
®arum qabe er meinem SSorfafee qefliffentlid^ bie entfeß^
lid^ften ©d^mierigfeiten entgegengefteÜt, barum, um mi^ feftcr
ju tiaben, meine OrgelDorfpiele an fid^ gebrad^i nnb barum, aU^
er gefeiten, baß beniiod^ aUed üergebenö, unb id^ benno^ nac^
3 pilgern ttJoHcn, mic^ in biefed §aud bringen laffen, bag ja
lar im geringften nic|t bte Süttelei fonbern bcid fd^öne (Satten^
)m^ feii meld^cd ber gürft bem treuen Wiener gef^enft.
Unb hier fpeife benn nun aud^ ber 6ble bie alten, mic
bie pinaen »taben unb tjabe öorläufig auögen)irft, baß i^ für
guten ilobn ben l^njeffinncn Untemd^t im 5?laoierfpieIcn er-
tt)eilen !önne, bid bad öeffere für mic^ jur SRcife gebieten.
3d) ttjar bei biefer ©räö^lung mie t)om S)onner gerührt,
unb unn)iItKirlid^ ftredfte id^ mit äJcagareten bie ^änbe nac^ ber
Stljür unb rief: „„D bu eblcr Saftian, üergieb und uitferc
©d^ulb; mir mußten nid^t, mag mir traten!""
„Unb Sl(r toißt aud^ je^t nod^ nid^t"— ful^r ber SapcK^
bireftor fort — , „mad ^a)ixan tl^ut ?lber, ®ott öertraut, ^err
Äantor! ®ö mirb alled ju einem ^errlidbcn @nbe gdangcii!
SDiorgen um neun U^r gef)en bie ©twnben bei ben ^rinjeffinncn
an, unb l^ier ift etmad meniged jur Uebung, ein gortepiano
mirb aud^ gleid^ bo fein." ^aum ^atte er bieg, gefag^ bo fc^ob
fidl) ein ftattlid^ed Snftrument \n& Bi»nmer, unb hinter bemfelben
fragte mieber red^t l)öbnifd^ ber »aftian: „SBoHen ber ^crr
Äantor nocb nad^ q^*^?*'
„„SRein! SRein!"" rief id^, „„^ier bleiben toitt i4 ebtcr
aSoMt^äter ; ^ier bleiben, fleißig fein unb ©ie mit meinen m^
fd^ulbigen SBürmlein fegnen!""
„^i l^i bi" lachte ber ?llte, fAnupfte ungebürlidöft unb
fügte: „©o fino benn nun aud^ ber ^err ffiantor beg Vlrrefted
quitt unb fönnen gel^n, mol^in e« beliebt. SBenn aber biefelbcn
öielleid^t nid^t gefonnen finb, bei bem Setter in ber SBorftabt,
ober beim »erm Suftijrat^e eiujufpred^en, ober fid| im SRot^cn
Äegel bie §aut über bte Dl^ren jte^en ju laffen, unb ed bem
ßerm Äantor nebft gamilie aDIiier in ber Söüttelei beffer gc^
fällt, fo mag berfelbe aud^ gern bis auf meitereS bafeloft i)cr^
bleiben. . . , ." (fjortfefrung folgt.)
• >OOO€00«»
— 21 —
Ämeritn, boä Satib beä IRieftsen, in 9?atiir lüie ajfeiif(^en=
loeil, bat unB je^t ein ^urmontum gc|(fienft, tvcli^eä finjta in
feinet utt ba(te^t unb ftaunenbe9(ufinmf<>ti<f^>' i'cibient. ©eil
aber einem ä)fenf(^enaUet ^ben t>ie ümeriluner i^r praltifc^eS
-@enie bei: SSerVoDfoinniniing bie(eS, t^rent ®efc^nia<f befonbeiS
Dtgel", ©til 1000, boii Sfteb. 35ie(£ftel) Organ Soms
ppit^ bon ötatttdtoto, 93ennont ift beiläufig bemerft, bie gtöfete
mrtaefc^rittcnfte unb beriiltmtefte unter QU' i^ren »ielen ®d|Kieftern;-
fie pat iiber70Et|renpreifeauf$3eItau8fteUungen ermatten, unb —
roai no^ »ieC met|i: fugen Will — fie ^at bereits eine SSiettels
infaoenben, Siiftrummta geiuei^t- fie !)aben bo8 öavinonium,
oie ^ottage^Organ, ju einem SJhiminftiument erhoben, melci^efi
lebifllic^ fcüft (einer eigenen ©oben fit^ beii SBeg in alle ciuilifirteii
-<£ibtt)eiU gebahnt t|at , meil eS nirgeiib feines @leic^en faiib ;
aber bie Jnone nnb bei @c^[iigftein i^reg @c^affeiid ift un='
ftreitig bic (fiet flbgebilbete „Xitci^^SRannat: unb 5ßebQl=
3RiDion i^rer fc^önen ^iiftrumente in alle 9BcU gefc^icft, bie
unter jebem ^tmntd i^i eigenes Hob fingen, unb eS fingen büca
fen unb lönnen!
^ieS äßammut^f^armonium, (Stil 1000, ift 3,26 äReter fjoiS),
2,32 aiteter breit incl. $nint)^^I unb 1,58 SReter tief incl. $e*
bat. @d t)at 10 Vi 3i"tgenrei^en nebft 3 ^ebal^^^uns^^^^
— 22
!DaS 06ermanua( ^at 4 Sog^ unb 4 ^tdcant^9tcgifter, Octoü«
^ppler, vox humana imb forte, ^ad 3JätteImanuo( l^at
5 ©a§* unb 5 ^t^cant^Kegiftcr, S!oppIer jum Dbermonual
unb forte S)a^ Untcrnianudl f)at 3 Jöaß»^ unb 3 35igfant^9lc*
mfter, ^d)a{*Äopp(er, forte unb Äoppler jum SRittcImanual.
ibad ?ßebaldat)ier f)at 3 SRegifter flromba unb SBiolonceUo, je
8 gufe unb SBourbon 16 gwfe) unb aufeerbcm \)at baS Snftru=
ment nod^ 9 guB-SRcflifter. §In SSoIumen, Ätanflfd|ön^eit unb
9Robu(Qtiondf3^i()!eit fte^t eS j|ebenfaQd ä6er bem 9}U)eau unferer
^d^cnorcjcln mittlerer ©röfee, ttjä^renb c§ im fiinblicf auf ^Jrci^,
^uer^afttgfeit ^etoeglid^feit unb anbere nobeiiegenbe ^oxtfyeile
benfelbcn ttjeit oorjujie^en fein bürfte. S^iä^ere nudfunft über
bieto fottJtc aDe anberen ©rjeugniffe ber @ftd)^ ert^eilt bereit^
njiuiaft bereu ^auptöertrcter, ^err SRuboIf 36a^, Crgd-
unb ^armonium-^anblung, Carmen, 9?euenoe940, unb^ötn,
92eumartt I. A, niel^em mir Stielte unb SBefc^retbung ))erbanten.
93ef|irecl>iiit(|eii.
ßummerle, @.: @nc^IIopäbie ber eDanqeltf c^en
^irc^cnmufif bearbeitet unb ^eroudgegebeu.
23. u. 26. ßiefrg. ©ütcrdlo^, öertelömann.
^a^ au^erorbentlic^ grüublic^ gearbeitete unb mit t)ie(en
S?otenbei)pielen öerfet)eue SBerf, ift nun bi^ jum Sud^ftaben
@ üoUenbet unb birgt n)ieberiim eine Steige 9)?onograp^ien
\)o\x ßircbencomponiften, @^ora(me(obten 2C. (£d ift eine n^a^re
funbgruDe für bie Sitteratur ber et). $tirc^enmufif. SierSe^rer
iob. t^riebr. @c^ii(jei^ in ^aulin^etla, be^ ()oc6berüf)mteu
Springer Orgelbauer^, ^ieg nic^t S33i^emann, joitbern SBi^«
mann in ©tabtilm. @r J)intcrlie6, frü^ geftorben, 2 ©öbne:
?lug. unb Soui^ SB ift mann, beibe Orgelbauer, Sine
für feine 3^'^ Uortrefflidje Orgel mit ©pieltifc^ üon il)m
fte^t in Reilingen b. SSeimar.
3cllner fi. 31.: Vortrage über ?l!uftiL ©efjotten am
Eonjerüatorium ber ®efellfd&aft ber 5D?nfiffreunbe in ?Bien.
3toeiSöänbe. 9)iit 331 9lbbilbnngen, fielen 9?otenbeifpielen
unb SHuftrationen im Scjte, 20 Beilagen unb einem
^In^angc über iBeftimmnng abfolnter Sd^iuingung^ja^ten.
50 Sogen. ®r,*Dctaü. ®cl). 10 fl. = 18 Ji, 3n einem
Sjalbfronjbanbe 11 fl. 20 fr. = 20 .4, 91. ^artteben'«
Verlag in SGSien, ^eft wnb fieipjig.
S)iefe SBorträge, toelci^c fugtic^ aU ein gfi^rer bnrcft baä
gcjammte ®ebiet be^ Sflangtuefen^ bejeidinet iuerben bürfeu,
i)e{)anbcln ben ®egenftanb in populärer gorm gemäfe i^rer
näc^ften öeftimmung: junflen fienten, bie fic^ bem ©tubiüm
ber 3Jl\\)\t mibmen, bie 9^atnr bed Sllange^ anc^ uon ber
miffenjd^aftlic^en ©eite jn erfd)lie|;en. Unb barin beruljt bie
©pecialität biejer SSorträge, \>a\i fie in allen S^agen unb
©rfc^einnngen ber pl)l)fifalifföen toie pli^fiologiicfien 9lfuftt! ftetö
bereu 9)ejiel)ungen jur ÜJJnfit nnb il)rer praftifc^en 9lnSnbnng
im 9tnge ^aben unb jum 3iclpun(te ber ^Intoenbungen machen,
©ie bieten bnv^ i^re "X^xm bie 9lnnebmlid)feit, o^neweiterd,
wie fie finb, an rnnfifiilifc^en Se^ranftalten vorgetragen jn
toevben, ba fie bnrc^ Einleitungen jur 9lu§füt)rnng ber ein*
fc^Iägigen ©Eperimente jebcn mit nur einiger manueller ®efdöicf:=
lid^feit begabten ßef)rer änglcid) in ben ©taub fe^en, bie SSortvräge
mit ben erlänternben ^emonftrationen 5n begleiten. 9lnf
®runb ber pb^fifalifc^en Sntioicf Inng be§ gefaminten 2;onmateriate
merben uac^ allen Stid^tnngen ber mnfilaliicl)en 9ludübung
prattijc^e Suigerjcige geboten, gleic^jam eine fie^rc fämmtlic^er
gebröuctilit^er' 3:onmerrjenge bilbenb ; unb eben fo einge^enb
merben bie ^nnctionen be§©timm* unb^örorganeö inSöetrac^t
gej;ogen. S)er pl)^fiologifcl)e2^l)eil ift bem SBefen ber Klangfarbe
unb ben 3nterfcrettäerf^einungen ber Klänge (©d^toebuttaen nnb
Sombination^töne) gettjibmet; imgolgenben enblid^ erfahren bie
fünftlerifdbc Sßerrtjenoung beö Sonmateriafe , bie gntnjicfelung
ber 54)nfefteme, bie ©nJ^armonif unb bie Sonfd^rift eine eingel^cnbe
Sietianblung. 2)a^ SSerf fte^t biö^er einjig in ber Sitteratur
ba unb bürfte bie 9lufmerffam!eit aller äRufiffreife erregen, n^ic
auc^ fci^lieglid) mandbe neue 93eobad^tungen be§ 9Scrfaffer<^ ben
gacf)mann ju intereffircn geeignet fein njerben.
aÄüller, 3. S8v Dp. 18: 9lbagio religiofo f. »ioline
unb Orgel (§arm.) ober ^ianoforte. ÜDre^ben, §offartt|,
1,50 Ji..
Sin toei^etjoller, ni^t aQjnfd^toerer ©a^, ber bei geiftlid^en
Konzerten firfjer am ^lafee ift. S)er eble ^auptgebanfe bemegt
fid^ in 2)'moll, tt>a^renD baö ©eitent^ema tröftenb in x^^hut
erfd^eint, n)ed^lb ba^ ®anje au^ unter bem 9lamen Siegte
paffiren fdnnte.
SRüefert, 21^., Op. 3: Trois Inventions a deux voix
pour le Piano. SBerlin, 9iübte & junger.
— Op. 15: 3;rio f. b. Orgel jum Sonjertgebraud^ componirt^
Serlin, ©d^lefinger. 2,50 Ji.
SBeibe 9trbeiten bocumentiren, baß ber talentvolle Söerf. fic^
namentlid^ in „SBater Sad^" fleifeigft umget^an ^at unb beffen
fieuialem SSorbilbe gefolgt ift 95cibe Opuscula öerbienm
reunblid^c Aufmunterung.
2;ürfe, Sari, Op. 8: „Alma redemptoris mater"'
unb: ,.Ave regina coelorum'' f. 4ft gem. S^or. gulba,
HRaier. $art u. ©t. 1,80 Jk.
9llbum für Orgelfpieler. SRr. 96: Sinleitung unb
Sboralfuge über: „3cfu^, meine S^^^^nic&t*'
f. b. Orgel, fieipjig, Ka^nt 9ia^f. 1,80 ^.
— ytx. 97: 3ntrobnction unb 3)oppelfuge (2) = bur,
5 ftimm.) f. Orgel. Op. 7. Sbenbaf. 1 V. Ji.
Sbele, ben 2:eiien angemeffene SKetobie, intercffantc
Öarmonie unb ungefud^te ^ßol^p^onie in innigftem SBerein,
fennjeid^nen biefe fd^önen ®efänge. S^ freut un«, bag fid^ ber
9Serf. t)on ard^aiftifc^en ®elüften fern gel)alten j^at.
9?ac^ einer imponirenben Sinleitung erfd^eint ber genannte
S^oral im Saufe ber fd^on gearbeiteten Juge afö mäd^tigcr
®runbba6 im ?ßebal. 3)ian barf biefe Ännbgebung fidler alö
eine ber beften S^oralfugen bcjei^ncn, bie neuerbingS gefd^rieben
tourben.
9?adb einem majeftätifc^en Singange (S)=^bur) — mit
abnjed^felnoen SWanualen — beginnt bd^ 1. gugent^ema. yiaäf
einem 9ln^altepunfte erfcfieint ber jttjeite ^auptgebanfe; ber fic^
in ber njeiteren Sntnjidfelung ungejmungen mit bem erften t)cr^
mö^lt. 35a6 ber junge 9tutor mit allen contrapun!tifd^en Äünf ten
vertraut ift unb ba^er aud)iu ft ei gern t)er)tebt (manfelje beu
effc!tt)ollcn ©d)lufe auf ©eite 9), tjat er bereite früher rü^mlic^ft
betoiefen.
SBolfrnm, Karl, Op. 5: 10 fflorfpiele ju Kird)en^
melobien inöbefonbre ber l}eil. ^affion unb
Sommunion f. b. Orgel. §. 1 u. 2 ä 2Ji, Seipjig,
Siieter * SSiebermann.
SBer eine fo gcn?altige Orgelf onate, toie xok in 9Zr. 1 b
jeigen ein eingebenbe^ ©tubinm beö ®ro§meifterö ©eb. S3a4
ol^ne fclaoifc^e S^cad^a^mung unb mit SBat)rung ber 3nbik)ibualität.
dhbm ber poltjpl)onen Haltung ift aud^ ber poetifdie ®e^alt
nid)t üergeffen, fotoie bie gorm' eine bielfettige ift. S)aö gcbiegene
Söerf ift SD?eifter §erjog in Wünd^en getoibmet. Sinjelne
9?ummern . erf orbem befonoereä ©tubium
Oed^öler, Sliaö, Op. 8: 16 S^orafeorfpiete f. b. Orgel, S.
3; 2,80 .A Srlangen unb Seipjig, 91. SDei^ert (»öljmeX
S)ie quantitirenb^^r^tatmifdien S^oralmetobien finb, toie in
ben tjorauögeaangenen §eften, nid^t nur funftüoU unb öietfeitig
parap^rafirt, fonbem eö ift, neben ber Äunft, andb baö erbaulid^e
Slement glüdHicfi getoa^rt. 9rud^ finb biefe ®eftaltungen Weniger
lang unb öertjältnt^möBig leidster ju bewältigen ate bie üorigen.
^erjog, Dr. SoJ. ®eorg, Op. 57: S)er anfa^enbc
Organ ift Sine ©ammtung meift fur^er unb leidet an^^^
fübrbarer Oraelftüde ^um ®ebraudb beim ®ottedbicnfte.
23 —
\oxok sutn ©tubium für ®^iiUx in ^rä|)aranb€nfc^u(en,
fici)tet*®em\uaten jc. fomponirt u. fjctau^gcgeb. (Sriangen
unb ScipAift, 3,50 ^.
^cr ^odtoerbicntc ?[Itmciftcr (früher in ©rlangcn, c)eflcn=
tpärtig in SDaind^en) fann aud& in feinem tooj^tüerSienten
9fluI)eftQnbe nid^t unt^atig fein nnb fo l^at er benn nid^t n^eniger
t)enn 162 Heinere unb aiid) — jum ©cfiluffe l^in — größere
^iecen geliefert unb ju einem gebiegenen @>Qnjen bereinigt, Bad
für ongeftenbe Drganiftcn ganj erfpriefelidö fein toirb. 3)ie
SSorfpiele )inb tfteitö frei, t^eilä ju befonbcren (S^oräten enttüorfen.
2)ie fird^hd^e SSäürbe ift ftetö gen^a^rt. I)ie $d)ala|)plicatur ift
beigefiigt. —
Sabadfo^n, ©.: ^lufgaben unb Seifpiele für bie
Harmonielehre. Seil^jig, JBreitfopf & ^ärtel.
3)ad toorliegenbe ^eft ift afe eine not^Ujenbige ©rgänjung
beä t)on und früher atö fel)r gebiegen angejeigten Se^rbuc^ed
ber Harmonie (in gteid^em SSeriage erfc^ienen) ju betrad^ten;
ed entbfilt eine grofte Jtnjal^I t)on Slufgaben unb SBeifpielen in
aüen ^tonarten — t^cild leidster, tl^eite fd)toieriger afö im
Se^rbuc^e gegeben — ftufenmeid georbnet unb berdrt erfunben,
ha^ ber ©cqüler nid^t nur eine Uollfommene Senntni§ ber äccorbe
unb praftifd^e Uebuna in ber SSerbinbung berfetben, fonbern aud^
eine möglid^ft grünblid^ SSorbilbung für bie ©tubien im Sontra^^
pnntt erlangt
^nfffil^rnitfieit.
Remda« Profirramm zn dem am SoDiita^, den 4. Oktober
1891. Nachmittai(8 3 Übr stattfindenden Rircben-Concert, lare^eben
Tom Organiflt Wallner ans Franeiisee nnd dem Kirchencbore. 1.
Töpfer. TonstQck für Orgel. S. Kern. frage nicbt. Mftnnerehor.
:3. Bacb. Toccata für Orgrel. 4. Götze. Herr, der da alles. (E.
Scbran.) 6. Bbeinbern^er. Intermezzo nnd Pastorale fttr Orgel 6.
Solle. Trost. Baritonsolo. (Herr Zecbner.) 7. Rbeinberger. Ein-
leitnng n. Fnge. Op. IM für Orgel 8. Silcber. Alles, was Odem
hat. Chor. 9. Liszt. Fantasie fttr Orgel über B— a— c— b.
Breslau. Breslaner Tonkttnstler-Verein. Montag, den
11. Jannar 1892, Abends 7'/* übr, im Mnsiksaala der Universität:
IV. Moaik-Abend. Programm. Fran^ois Servals 1. Mor^ean de
concert op. 14 fttr Violoncello Rob. Scbnmann 2. a. Frttblingsfahrt
op. 45 No. 2. b. Blondels Lied op. RS No. 1. Fr. Cbopin 3. a.
Nocturne op. 9 No. 1 b-moll. b. Noctnme o^. 27 No. 1 cis-moU
Tivardar Nacböz 4. op. 10 Romanze fUr Violine. Fr. Chopin 5.
Polonaise op. 44 fis-rooll. Jensen 6. ,,llargreth am Tbore** op. 35.
Fr Pmme 7. Concert-Etude für Violin-Solo. Vortragende: Die
Herren Basse (l), Concertmeister O. Fabian (4 a.7;, Greis (3 n. 5)
iQnd Concertsänger Stanislans Schlesinger.
Herrmstfidt* Evangelische Kirche. Sonntag, den 5. Jnli
1891, Nachm. 5 Uhr Kirchen-Concert zum Besten des Pestalozzi-
Vereins veranstaltet vom Eirchenchor nnter Leitung seines Diri-
genten Herrn Kantor Wilk. Programm. 1. Bach, J. Seb.: Grosse
Fnge in G-moll. fOr Orgel. (Vorgetragen von Herrn Kantor Wilk.)
12. Franck, J. W. : „Anf, anf za Gottes Lob", für gemischten Chor,
gesetzt von A. Dommer. 3. a. Mttller, J. V.: Harcia religiosa für
•Cello, b. Beethoven. L : Largo a. d. Sonate No.2, op.2 fttr Cello.
(Vorgetr. t. Herrn Rittergn tsbes. Lieutenant Kreckel) 4. a. Herzog,
.J. G.: „Ach, was ist Leben doch so schwer", fllr Sopran -Solo. (Vor-
getragen von Frl. Hedwig Flöter. h. Stein, C: „Schaff* in mir, Gott«
ein reines Herz**, ffir 8 Frauenstimmen. 5. Merkel, G : Fttnfte So-
oiate <in D-moll), fttr Orgel. — Allegro risoluto.— Andante.— Allegro
risoluto nnd Fuge. (Vorgetragen von Herrn Kantor Wilk.) 6.
Vendelssohn-Bartholdy : „Bei dir gilt nichts denn Gnad* nnd Gnnst",
ittr Tenor-Solo und gem. Chor. (Tenor Herr Nowicki-Ra witsch.) 7.
a. Bacb-Gounod: Meditation fttr Cello und Orgel, b. Mendelssohn-
Bartholdy : Lied ohne Worte fttr CelUo und Orgel. (Vorgetragen
Ton Herrn Lieutenant Kreckel.) 8. Stein, C : „Meine Seele ist stille
:zn Gott**, aus der „Geburt Jesu**, fttr Solo und gem. Chor, (Solo:
Frl. Hedwig Flöter, Frl. Olga Goebel, Herr Baumeiater Nieke, Herr
Kantor Gottschlich.) 9. Thiele, L. : Conzertsati fttr die Orgel zu
Tier Hftnden, fttr den Solo- Vortrag bearbeitet von Ang. Haupt. (Vor-
getragen von Herrn Kantor Wilk). 10 Haydn, Jos.: „Die Himmel
erz&hlen die Ehre Gottes** aus der „Schöpfung**, fttr Solo-Stimmen,
Chor und Orgel. (Solo : Frl. Clara Sawade, Her Bauneister Nieke,
Berr Kantor Gpttschlich.)
Rotterdam« Bewijs van Toegang tot het 4. Kerk-Con-
cert, te geven door den Heer Coms. Immig Jr., Organist der Evang.«
Luth. Kerk, met welwillende medewerking van de Heeren R. P.
van Beckum (Baryton) en H. J. Erck, Solo-Altist der Gflrsenich
Saal te Keulen (viool), op Maandaff 17 AngUBtns 1^91, des avonds
te 7'/* uren, in bet Kerkgebouw der Evangelisch-Lutbersohe Ge-
meente te Rotterdam, ingang Wijnstraat. Programma. 1. Fest-
fantasie, W. Schfttze. Voor Orgel. S. Psalm XXVm, Joh. J. H.
Verhnlst. Voor Baijton met Orgelbegeleiding. 3. Andante reli-
£ioso (Op. 23), T. Hirsch. Voor Viool met Orgelbegeleiding. 4.
argo uit de Sonate Op. lÖ, No. 3, L van Beetbovenn. Voor Or-
frel. 6. In der Christnacht, F. Abt. Voor Baryton met Orgelbege-
eiding. 6 a. Andante, L. Baumert, b. Abendlied, J. B. Litzau.
Voor Orgel. 7. Adagio (Op 6), J. J. Bott. Voor Viool met Orgel-
begeleiding. 8. Das Gebet des Herrn, F. S. Gassner. Voor Bary-
ton, Viool en Orgelbegeleiding. 9. Hochzeitmarsch, F. Mend. Bar-
tholdy. Voor Orgel.
Rrfurt. Dienstag d. 1. März 1892 Nachmittags 6 Uhr.
firchen-Concert u. Yorttttfs in *der MichaeUskirche zu Eifnrt zum
esten armer Konfirmanden der Gemeinde. Programm. I. Theil.
I. Adagio fttr Orgel von Merkel (Herr Organist Hilpert.) 2. Sopran-
Arie : ,.Weun ich mit Menschen- u. mit Bngelznngen redete" v. Eckert
(Frau Steinbrück ) 3. Andante religioso fttr Cello von Goltermann
g~Ierr Kiefer.) 4 Recitativ n. Bass-Arie: „So bist dn denn , mein
eil . bedacht'* von Bach. (Herr Treitschke.) 5. „Gebet** fttr Cello
von Wagner (Herr Kiefer.) 3. Der 23. Psalm fttr 4 Franenstimmen
von Schubert (Frl. v.' Rechenberg, Frau Steinbrttck, Frl v. der
Barg, Frl. Fehre). 7. Air fttr Violine von Bach. (Herr Becker.) 8.
Alt- Arie: Dein, o Heiland, harret meine Seele'* von Blumner (Frau
Dr. Opitz) 9. Duett fttr Sopran n. Alt: „Wie lieblich sind deine
Wohnungen** von Fink (Frl. v. Rechenberg n Frl. von der Burg.)
II. Theil. 10. Vortrag des Herrn Pastor Dr. Lorenz: ..Der Himmel
anf Erden.** III. Theil. 11. Terzett: , Jesus, himmlische Liebe**
von Spohr (Frl. von Reehenberg, Fr. Steinbrttck, Frl. Fehre). 12.
Engelslied fttr Orgel von Claus. (Herr Hilpert.)
Der Michaelis-Frauen- Verein.
9loti)cit.
S^ti neue Cr^eltt
üom ^oforQel&aunieifter 9%ü^Imaiiit in di^^'^^o bei ^aKe q. @.
L Oincl ber ©tabtfirc^c ^\i Oiicrfiirt. 2Wcmuolc, 1 ^e«
bal, SOfliiiqenbe @timnieii.
£)aupttDevf: $rini(t))(ifl6' (3t)m:>$vofpeft), Sorbtm 16', $nni(t4>a(
8', (Bombe 8\ (^bacft 8', £)D^lf(öte 8', trompete 8', Oftat>e4', ^amionifc^e
gfltStc 4\ Oftoüc 2', eorttett Bfndi, «iijtur 4'.
Obermerf: üitbl (ä^bnrft 16', @^eiqenprin^ipnl 8', ©alidond 8',
^ojc c9(ef!i« 8'. STratierdflöte 8', Okbodt 8', Cboe 8', OhoDe 4', liebl. f^löte
4', Oftauc 2\ Ouinte 2V«'.
$ebal: 6ubbof{ 16', ^iolon 16', $of(tune 16', Ouintbog tO*/s'r
OJebacftbog 8', $to(once((ü 8', ^nn^tpal 8'.
^IRanuolfoppci, $ebaIfoppel, Xritt für piano mtb $cbal, Sd^ioeüer
für'« Obcmcrt, 5 eoacftiobriirfcr (p. mf. f. ff. tufti).
II Orgel ber neunebauten uterten et)anflelif4en5(tr4e
2 u 3) e f I a u. 2 9)^anuale, $eba(, 26 flmneube Stiumien.
©auptioert; ©oibun 16', ^rüwpal 8', ®nmbe 8', Wo^rflöte 8',
^o^IflöteS', XroHipetc 8', Cftoüe4', übcrül. ^flötc 4', Oftat)2',®iljttir4fn(b.
Obermerf: ©ebadt 16', ^Svinütpoi (cufl) 8', ©nlicional 8', tooj
cöleftid 8' {wn c an), iiberbl. ^V6it 8', (^ebacft 8', ^n^axa 4', gflauto oma«
bile 4', Obuc 8'.
$ebal: @ubba6l6', S^toloubab 16', $ofauue 16', (auff^I.) $rm«
Sipal 8', Siolonceno 8' {Rint), Q^ebacttbog 8', Oftaue 4'.
ä)^anua(foppeI, $eba(foppel j)u 9RauuaI I, $ebalfoppe( ^n Manual II,
Oftot)toppe( ;^u 9)?anual I Xritt i^um ^iauopebal, 4 (Sonc(tiDbru(fer unb
9(u«lo|er. 2)aS $Sei*f fte^t tu bcni feitlid) gelegenen llbunn.
f[\\\ 10. Sau. ftarb ber fSnigl. preu{{. $rofefior uub ^offapeUntetftec
a. ^. $einr. $)oru in Serlin, faft 88 ^ai^vt alt.
9[ui 92euja6r9tage batte ber in b. ^1. i)fterd mit ^(udj^eic^uung ge»
nannte CraeU uub f^armouium-Sabrifaut ©tetnme^er in Oettingeu im
92ieft, bie §reube, t>ou @r. fouigL ^o^eit beut $riu;(regeuten r)on ^aX^xn
jum fönigl. ba^nifc^eu (Sonuuer^teurat^ ernannt ^n luerben. ®ratu(ire !
3t9e{ nene Ccgelit Dou ©teinnie^er.
IDidpofitiou ber Crgel in @4)uaba4 tu ^a^ern. 9^r. 419.
1 a» a u u a l : 1. »orbuu 16', 2. *riui;ipoI 8', 3. ®amba 8', 4. 6aK»
ciüual 8', 5. ®ebc(ft 8'> 6. 2:ibia 8', 7. ^.rouipetc 8', 8. Oftaüe4', 9.5Jlöte
4', 10. 3)olce 4', 11. Ouinte 2»/«', 12. Oftaue 2', 13. Wijtur 2' 4fa4.
2. SKanual: 1. (Skigenprinctpal 8', 2. ©tin^Okberft 16', 3. 3)oIce
8', 4. «eoUne 8', 5. |>o^IfliJte 8', 6. Sicblid) ©ebedt 8', 7. Klarinette 8',
8. Srugara 4'.
$eba(: 1. $riui(tpal 16', 2.Sit)Ion 16', 3. $ofauue 16" 4. Ouinte
10«/«', 5. Octooe 8', 6. (SeOi) 8', 7. ©ubbafi 16', 8. »aftetto 4'.
2 $eba(foppe(u unb 1 SRanualfoppef. ^a« ®ert l^at ©pielttfd) uub
für baS ßauvttnett eine pneumatiid^e IRafdinie na(^93ar(erd@t)ftent; au^er«
bent (at oa^ ®ert 4 fid} gegenfeitig audtt5feube fombinierbare (^oneftiDtritte*
^a« @kbläje heftest au9 2 @4i(pfem mit baniber liegenbeni Wogaainbalg.
2)er Uuifaug ber Manuale ift t>on C— f unb ber bed $ebald uou C— ä:
2)iiSpoiittou ber Orgel in Smmenftabt in Sofern
im «fgftu. 9er. 427.
1. Wanual: 1. Oorbun 16', 2. %niti(ipal 8', 3. ®amba 8', 4.
@aIicional 8', 5. ^ibia 8', 6. Okbectt 8', 7. Xrompete 8', 8. Octaoa 4', 9.
(ikmi»^om 4', 10. Octana 2', 11. m^tiit 2%' 4 fad».
2. 9R a n u a 1 : 1. Okigenprinaipal 8', 2. ^o^fldte 8^, 3. SieblicQc
O^ebedt 8', 4. Sioltne 8', 5. ^olce 8', 6. Klarinette 8', 7. gugara A\ 8.
XraüerÄfiöte 4'.
im.
24 —
$ebal: 1. Siolon 16', 2. ©ubboB 16', 3. ^oiaune 16', 4.CUimte
10*/t', 5. Octat)a 8', 6. HtUo ft'. 2 $ebol€op))eIn utib 1 SRnnunlfo^^I.
^ann iai ba^ fkxt 4 ft^ flC()enfeitin au9l5fenbc ([ofleftiDtTittc , tft mit
epteltif^ t)er{e^t. ^r Umfnnfl ber SRamtale ift t)Qn C— ? M Xafteit
unb bei* bcd $ebatö ))i>n C- d 27 Siafien. 3)ad OkblAfe befielt aud biti
@^9pfem ^iim ^reben mit biuattfliegenbem 9RnflAi(tnbaIfl.
iBeibe SBcvfe ftnb Don ber bcriibmteit Ornelbatmiiftnlt u. ©teilt«
me^er in Oettinf^en am 9lie§ ^erneiteOt luorben. X^. W.
$ie Orgel ber ^roteftontifcbeit ©tabtfircbe in 9aben<
SS a b e n wirb im Sanfe biefed grni^jabrd einem t)oUftAnbiaen Umbau, mit
t^iiiueifer Sergrögenrng, unterzogen tuerben. ^ie uon bergrirma SSoit &
Sof^n in ^unad^ angefertigten bicdbej(ügii(t)en $l(ine k., bie ben ßerren
Orgelreuifor Sarner ntftad^rubc unb Orgeloirtuoien Serner in Habens
Saben ^a Segutacbtung uorgelegen batten, finb in einer fnr^lid) ftattge«
funbenen @i^g bed ifiro^enratb^ genebmigt ivorben. 3)er genannte CrgeU
baumeifter mirb bei beni Umbau feine neue patcntirte Slö^renpneumatit jur
Hniuenbung bringen.
9(ud ^ e I { i n g f r d (pni(anb). lieber bie in 92r. 1 b. Sl. be«
f(briebene neue fgaldev'jdK Orgel Kiftt fid) bie biefige $ieffe loie folgt Mr«
nel^men : „^ad nnfere Stabt im vergangenen Sabre eine neue lutberifcbe
S^ircbe erbauen bat, bie am 13. $ecbr. feierlicb eitigemeibt tvurbe unb bai
bie aitbernbnite ^imm (£. f^r. 9Bat(!er Sl (Somp. in Subtoig^burg eine neue
Orgel bafiir gebaut bat, n^trb fidier intereftli-en. ^a<f) ber gertigfleHung
^atte ber Untoerrttätd^^ufitbir. unbOrg., $err 9ti(b. Sroltin, ba^ Ser«
gnügen, ba^ groge unb prüditige Snftrnment beut JTirdieuratbe, bem San»
comitee, fowte einer 9(ni(ab( (Singeiabener (barunter Vertreter ber $reffe }c.)
i|i9ei Xmc imm: ber i^icd^enmeibe in einem Goui^ert ütfv;;ufiibren, unb /(tonr
sunt ScTteu ber ^rmen. 3)ie frf)öne tont IPirdK ftmbtte m wlieT IM«
beleuditung. ^ieB^i ber ^IntDefenben betrug mtgeftibr 2000. 9}a(t) einigen
einieitenben ?(ccorben fiiumite ein geini{d)ter @bor einen (Sboral an, na&i
meldiem ein lAngerer Orgelfa^ folgte, ber [\d^ in fteter Steigenmg entiuicfelte,
morauf ber (S^bor mit einer Motette einfiel. iDad ^an/^e mar betitelt :
Orgeliuei^e Don 91. $alme.*) ^a$ «Sti'icf mar mit ?(bfi(bt gen^ablt, imt
auf eine fd)öne unb mitrbige Seife baiS Snftnnnent cin,ynueiben. ^STer
(SborfaJ^ flang üortrefflicb, gefnngen mit aller ^rücifion unb dletnbeit unb
n>ad bie beglcitenbe Orgel ben-af (nom (Son^iertgeber gejpieh), fo fonnte mau
^ier fd)i>n bie j^arten Stimmen unb bie ^ad)t ber Orgel eine 9l^nung be«
fonnnen. 9t ber erft in ber folgenbcn 9?innmer, in @. Sad}d mäcbtiger
2)«mon«Xoccate b^tte ^err galtin Gklegentjeit bie geiualtiqen Hilfsmittel
ber Orgel i^ur ©eltinig ^\i bringen, ^ie erbabene '£onfd)öpTung, eine ber
bebeutenbften, bie em Orgelfpicler auf bem dtepertoir b^ben fann, branfete
in flaffjfdj^'fti'engen ^tccorben bnrd) ben Xempel, nnibrenb ba^ rbt)tb"tif(b«
eigentbinnlicbe unb femgefunbe Xbema in poli)pboner ^nrd)fribvung fid)
fiegreid) bebauptete. 3)a6 biefe gigantifd)e ®d)9pfung riefig einfcbUig, Drau*
*) 9ci birfet Qklcoeii^t iPoHen xmx wieber^ott auf eins brr bcbeittcnften Qkrfe Or
3. <!(. Xöl»fer9, bie Drgdioci^ fflr Soli. qem. (i^or unb coiumirenbe Orad (Scrün,
euticr ^intDcifcn; eS ift baji (l^ro^rtigflc, wai wir in btcfer ec^ie^HUfl Cennen. tDie !Rfb.
(ben mir mo^I laum su bemerten. (Ban^ anbere unb neue 6(b3tt^tten batte
ber C^onjtertgeber Oklegenbeit in DSerfel« fCbngio au« bem ^nfintmente $u
ennvicfeln, nitbt minber in ber genialen 9{enbelfo6nf4en ^moU^Senatt
über ben (S^oral: J&a9 mein ^tt loia, gefcbe^ oQüeit." ^ier batte S-
twllfie (Sklegenbeit feine V^eifterfcboft im Siegiftrirtn glSn^n ^n laffen. 3)ie
anbem foliftijc^ Seiflungen imiren erfreulich. 3)ie mfuftit ber neuen Stiv^ft
ift mafellod.
3n bem 9Ye))ifion9prDtofoIIe ber^ntn gfalttn unbOrg. O. ^a^U
mann atid9(bo ^iited am6(b("ge: „)(uf(Bninb bed^fagten ift e« unb
Unteri(eid)neten ein ma^reft tBergnügen, b^nnit gu bei^eugen, bag bie Sfirma
fBalcter gemiffenbnft, mit überlegenem ffönnen unb auf eine in ieber 9t^
lie^ung meifterbafte Seife ben (tontraft in aQen feinen ^tnil« erfüllt t^at
lugleid) nehmen mir un« bie f^reibeit, ber ükmembe ^ur d^noerbung bt^
)rgeln)erfd erften Stange« &iM jit münfcben."
^mi %rof. $. in 9{: gn SeberS berühmten ^bicbt „^reii^ebn:»
linben" (53. )(ufl., ^aberbont, @d)dntug^) ^eiftt ti : „^nmme Oracfen floffen
ftetd mit oiel (debeQe, ftetd j^xix Uiij^eit: ein gefd)eibter mirb nur laut an
realer ©teile." -- IRebreren ^{itarbeitern: pr bie 9teibenfolQe ber
eingefenbeten 9lrtitel entfdieibet 1. bie Sidjtigteit betfelben, 2. bie i^til bt9
(ginganged. Sei ®Ieid)bered)t igten tommt immer baS Altere Material ui«
näd)ft. — Herrn Org. St, in Vi : 3)ie gröBere Orgel, meldje bie f}irma S.
® a u e r in i^rauffttrt a. O. in bie ®ertmbidfird|e ;(u Sffen baute — vor
ungeffibr 7 Sauren — ^t (td) nad) ber Serrtcbening bti ^ttm Organiften
S. ^00 baf., gani( Dor^iuglid) geb alten. -- ^tvm Org. 91. S. in
• f)-: S»r ficc^lMNnfi ^e* OkammmM 3)fiKX Ougei mürbe td| 3^en
^eigeitprin^ipal 8' mtb Oftai»e 4' ratben. — £>en: Org. 9. in ® : 5Da @ir
über eine neuere unb größere Orgel uerfügen, fo ratbe id) S^nen bei ^f^vtm
J^ircbenfefte 5u: Subelouoerture f. b. Orgel (trompeten, $ofounen unb
Raufen ad iit>.) \>on (£.91 grifdjer in ^redben (Verlin, Snli^er) ober ju
einer feiner großen Si)mpbouien für Orgel unb Orcbefter. — Herrn SRuftf-
lebrcr @. ®. in ^r. : iBernbigeit ®ie M nur : 9lit<b bai muftfalifdje @kbdr
faitn )u immer grdfierer ®enauigfeit — loie id) and eigener (frfa^ning
meift — admAblig er^^ogen werben, Uebrigenft nmd|t bad genaue ^ftimnten
ber Tonarten burd) baft ®eb9r no<b lange nid^ ben guten ^Ruftflebrer.
2)aB mau fetbft bei ®d)merb3rigfeit k, nod) febr uerbienftlid) nutftfalifcb
mirfen fann, beioeifen n. 9(. ^eet^ooen, Dr. 9t. ^ran^j k. 9llfo ni<bt
oer^agen! — ^ebreren fr. 2efern: Sür bie nur gemibmeten liebeni^
murbigen ®cburtdtagd«<l)lü(fmünf(be aflerbeften ^ant.
■■■■■■■■■■■■^■■■■■■■■■■■■■■■■■■^■■■■■■i^BIBBB
Sertcbtif|un(^.
^ie imter ber 9iubrir ^Bennifcbted" gebrad)te 92otii( : „Der Xobe^
dioral" besiegt Rd) auf bie 9^artinis£?ird)e im Srü^l, nid)t auf b<x9 9Rar«
tin«^ftift in ber (tompt^urgaffe.
r ^
f-QfiJL
C. stein, Sursum corda>
^eft i fät 4flimtitt(|tfn üRännrrdliot.
£eft H fftr flftitifdlitftt ßhov.
^eftlll fnr Sftimmi(|enfitn^er< u üuäf^änntt»
dfVT (jebt« t^eft 54^68 5Ro. 1 TU) ift burcft attcSuc^*
^anblungen, joiPie bire!t ü. 9t. /E^errofä'd ^nlaa,
SSttteuberg }tir "ilnftcdr bejie()6Qr. $rofpeft gratis u. fr.
Im Verlaine von Otto Conrad in Erfurt ist
erschienen :
^te »erben unfere ^ird^engemeinben
lebenbtge ©J^riftenflemelnben?
(Sin Seitra^ }ur Söfiing biefer ^ra^e bon Julius Yahren-
kamp, $aftor»^tafonu$ an ber 9(u0itfttuerfirc^e ju @vfurt.
9iur flCflcit ©aar. — ^reiÄ: 30 Pfennige.
ic3r 3u bejie^en burcb alle Vucb^anbliutgen, fomie bireft tion ber Ser«
lagi^^anblung \)on Otto C^ o n r a b in (Erfurt.
|arm0tiiitmbait
9Bir fud^en einen tü^ti^tn Sludatbriter unb ^tim*
mtx für unfer ^armontumgefc^äft S)auerube Sdef^&fttgung.
unb gute Seja^Iung loirb jugeficl^ert.
Cettinofii 0. ffiiti, SBa^ern.
e. F. Steinmeyer ds €>^
Orget:' unb ^armoniumfabrif.
3m fBerlage uon Otto Conrad in Erfurt ftnb erfc^ienen unb*
bitrc^ alle Sucboanblnngen ju be^ie^en:
iie Ibee ber ^nfttvhil^k^.
Vortrag t)Dn %. ®. fi e u cb t e n b e r g e r (Btveite 9(uflage.)
$rei9 25 $fg.
^mer: 9l^tcmaitb uitb feilt ®r^icffaL
(Sin ^bantafieftüd Pon g^nanb.
_ , ^ierbur^ machen toir bie geehrten 2efcr auf ben
beigelegten „Satalofl ftrr ßtqtlmn^t^' au» bem Verlage
bon 3. 9lietfr*Sitfbtfrtitatin in Seiii^iid befoubetS auf^
merffam. ^ie dtebaftton unb ä^etlogi^^anblung.
Snicfr S^erlnfl unb (S|^eMtion: Otto &onvatt 9tfuvt, ^Aotrenftrafe 4.
S^ertreter für ben Sucfi^anbel: 9lobert Sorberg inSeipjig, 2:^alftra6e 19.
OflH
!3g^
ÜRANlAj
Ov(}d' lind ^avmoiituiuf^td,
roiBic für iiiu|tkoltfil|( C^rorir, ktrdilidit, iii|)ruhttBr IScfang- unb ClaDitr-^ufilt.
^. 41.
9t<UttunM>ict)igfin Safttgang.
IS»».
StcicB SInIt etr^tint in btii etfteii Xa^fn
jcbtii StPiiatt, (jH^dic^ in 12 S^uuinum) unb ift bur4
aSt Ißuc^:" und Vtiifitnlicni^anblunDoi, futpic burd) alle ^uftHnitei:,
Dftiic ^niScc^S^ung, fAr Ctn gtinjeit SaftvqMn^ »Jl to^
pifinumtranbo, 411 bejicCitn, — 3m S^üuifl^Oldlos btr
$>)ft ^(it bicfis Statt bie »iintiiiei: 0301.
iCiecrtc« 9tb0nii(in(nt bei btt
I£;)>ebitian&beni3)erl(ig bei Urania: Otlu ISoitinb in erfiut,
Si^iMteiiflrnge 4, gegen einfttibiinn nun tJl »O A füt itu
ianitn 3ii(|rgan0 Eki ($Tancac3>ii<"'">"3' ~ ^'^'^ ^^ eiii^elncu
Kunmttt 30 Pfennig. 3"[ci'lii>ugDe6ü|(eii : bie gefpalleiie
^eiiljeile nur 10 ^jtnuiq.
gii^olt: 3)a8 ifirt^Uin. ~ «p^priSmeii, — Dr. 30^. QtoHIob XBpfer. (gtortfetmtfl.) — fflubolf 3HQgmt8. {Melruloß.} — günf nntete
Ctetln Von granj (Esgect in ^nbecbpm. — 3)ie neue Orgct in ber tat(|olif(^n ^fanricc^e ju EREitint. — 9uS bem Ceben eiiteS ^oforsaniften,
ob«: „SKr $ubt(utfite fN^SunbiUianiigfltB ©eburtBfefl." — IBtlpret^ungeii. — SenniM'tfl- — Äuffö^ninflen. — SJotijetL — ajriefrott^feL —
sirtjiiatii. —
O te^el b[i4, loie fein unb ^olb bort unf» ftinE|lein ftra^(el
Tinas Don bcir )I6enb|Diuie Solb um^offtn unb bemalet 1
aBie ifl'ö \o flia unb leie umtiei!
91eJn |ot(6 ein ftin^fein flte&t'B nit^l ine^v.
(($t. Antuinin^er).
Slod^ iuinier luirb'E i^ni
C fc^t, bie lie6c Sonne flnil, H buntelt f^on int X^ale !
9hi[ not^ bcB XbumeS Sp^ bljntl im legten golbnen €1
®ie wirb'S fo beimlii^ lingfl umber.
Stein fol4 eui ffiicf)l(in giebts nit^t me^r !
eiaubft bu <tn ben licften Sott,
tHilte |eft an beinen Stauben
unb bctrad|te ben alA S<nib,
bei itm gern bie mSt^te tauben.
Unferc €ttmniun(ten, bie n>e±feln
alei(^ mit ®onnenfctlein unb 9ttgen ;
eoi ti \o ift unb niibt nnberS,
ift ein nia^m eDtttsfegen.
9ip ^ p ti«mcn.
Sebendbebingimgen efneft SRtnf^ai- -
«lud ift bie i»nfHnbifle ©amonie ber geifligen unb materiellen ;; (^^ ^' »J «5«»*" XW^
röbebinoimaen eines SRenfcboT— 11 ins^^tj^i^l? ' '"'3«ittn a*fn i^ter arft^mung
ÜQe« »Ute im Seben ber SSIter mufi langfam unb im ffompf ei>
t iDotfifen, biä eB anS einem fhcittnbcn ^rinjiv gum 0efeft bcB Sterten ent»
■ mideit ift. j ~ . -
ff. Slaifei
K;:^gi S aa Ki Pg^TO^
Dr. 30$. 9pttlDb X»|»fer.
(SortfeSunfl.)
3So bie nroä^nte Orgel bctSBcimaraStabtltin^e boimat^^i
firiinblit^ unwebaut werben mufete, fo foitnte unfcr %. bie neu=
ftelDDiinenen Sfefultateolsbalbbrafttfc^ erproben. @Iü£id|emteife
ging ber ju bem fraglit^ UmiiaK 6erufene Drfldöouet, 309.
griebn(§ ©(^ul je.(flc&. 1793 ben 27. San. in aHiI6ib bei
Subolftabt ae^t b. 9. San. 1858 in «BauIimeUa) auf X. tefor^
nuitorifc^c 3oeen BoQftftnbig ein, unb er ^atte bie« fit^erlii
nii^t JU bereuen, bcnn feine OrfletbauWcrfftatt j^tte «or 6alD
jtu ben berü^mteften in ganj 3)eutf^Ianb urä> \poixx fogar int
StuSlanbe, j. S. in gnfllai* ic.
— 26
I'
'I
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I
®|)äter mad^tc 3^ aud^ mit 3""9^"f*i^^^^c" ober
Sio^rnjerfen bic eingel^enbfteit SBerfud^e unb fanb man^cd
bcbeutcnbc @cfc$, ot)ne inbcfe auf biefem ®ebietc tooßftönbia junt
8bfd&Iu§ äu Qclangeit. 2)enn fein SSennögen toar 5icmlic^ crfd)öpft
unb ber angettrcngtc ®cift unb ^öxpct forbcrte ungeftiim 6r*
l^olung unb itraftigung.
'fea man t)on gar mand)er ©eitc bie SSeröffentlic^ung fcincö
neuen ©^ftemd toünfc^te fo entfc^Iofe er fi^ enotid^ jur ^crau^^
qabe eine^ beÄfoHfigen fieljrnjcrfe« für Orgelbauer unb tüd^tigc
Drgoniften, unter Dem 3:itel: ,,2)ie Drgelbaufunft nadp einer
neuen it)eorie bargeftellt unb auf matbematifd^e unb pj^tififalifd^e
®runbfä|e geftü^t, mit öielen iabeUen über SRcnfur, ßuftju^
f(u§ unb SDcfinbung ber ^ifcn, fotoie über bie bamit übereut:^
ftimmenbe Sol^rung ber SBinblaben, angenjenbet auf mehrere
©ntluürfe ju fleineren unb größeren Craelmerfen 2C.
S)a firfi (eiber fein intelligenter 35erleger jur ^erau^gabe
bed epodöema^enben Sßerfed farib, fo mußte fid) ber S^erfaffer
entf daließen , feine muffelige 9(rbeit ouf eigene Soften brucfen
u laffen, unb fo erfd^ien baö großartige SBerf in — Gommiffion
ei SK. §o^mann ju SBeimar — im Sa{)re bed .^eilö 1833.
(Se^t Vergriffen).
S^'fcnnte nid^t feilten, baf] bie^ Untcntel)meu in bcn
betreffcubcn fireifcn große ©enfotion ^ert)orrief, toemt aaä) nicbt
geleugnet tt^erbni barf, baß gar mandE)e Stimmen über biefe
Seiftuug ^er fielen, um %. S^erbienfte ^ämifc^ unb neibifd) ju
üerungUm^fen , o^ne jebod) ctwa^ Ujirllid^ @tid^^alti()eö gegen
bie neue 3:^eorie oorbnngen 5U fönnen. (£§ bewährte fId) hierbei
bie alte unb bod) immer neu njcrbenbe ©rfal)rung, bie 9?. So a g n e r
in feinen SReifterfingern erbarmungslos — er f)aüc eS ja felber
unb jnjar im rcic^ften SKaaße erfahren — mit ben 3Bbrten
geifelt: „9Kein Äinb, für ben ift §llled Verloren, unb 9Reiftcr
ttjirb ber in feinem Sanb; benn UJcr als SJieifter ttjarb geboren,
ber f)at unter SÄeiftem ben fd^limmftcn Staub." —
Um bie SJefultate feiner öußerft grünblid^en ^orfd^ungen
aud^ ben Organ ift en natje ju bringen, Verfaßte er, nadjbem
er ju bem Öriginaliucrfc einen 9?ad^trag (1834) in bemfelbcn
SSerlagc erfd^einen ließ, noA ein tt^eniger umfänalid^eS Sud^:
„S)ie Orgel, Qtotd unb Sefdiaffen^ei't i^rer 3;9eile u. f. tt).,
tt)eld)cS bei bem um baS Orgelfpiel tjod^üerbienten ®. ÜB. Ä ö rn er
in ©rfurt in bemfelben 3agre erfc^ien.*) 3n biefem Sinne fd^rieb
er aud) bie f leine Srofd^üre: „?inleitung jur Grljaltung unb
Stimmung ber Orgel", 2. oerb. ?lufl. fSena, 3Wanfe), ebenfalls
auf tt)iffen|d)aftlid^er Orunblage, unb: „S)ieSd)eiblerfd^e Stimm*
met^obc lei^tfaßhd^ erflärt unb auf eine neue 9lrt angeujenbet
(©rfurt'Äömer). ?tud^ über ben Saitenbejug ber $iano^
forte l^at %. bei SSreitf opft & ^ärtel in Sei))äig eine grünblid^e
Darlegung geboten.
Seihe' immer weiter entn?idelte unb aefeftigte 3:t)eorie legte
er enblid^ (in ber SKitte ber (Junfjiger 5af)re) nieber in bem
großen Vierbönbigen SBerf e: „fie^rbud^ ber Orgeibauf unft nad^
Den beften SDZet^oben älterer unb neuerer in it)rem ^aä)t auS*
geädd^neter Orgelbaumeifter unb begrünbet auf matl)ematifd^c
uno plj^fifalifd^e Oefelje (l.~4. %l), nebft einem SltlaS ; SBeimar
aSoigt, 12 3;i)aler). ^ follte urfprünglic^ nur eine Ueberfe^ung
beS obengenannten umfangreid^en SBerfeS Von S5om 93cboS auf
SBunfd^ oeS rüf)icigen öudf)^ftnblerS SSoigt liefern, aber biefer
toar mteüigent genug, auf X SSorfd^lag', nur baS S3raud^bare
aus jenem SBerfe herüber ju nehmen unb burdä baS neue Stjftem
äeitgemäß ju VerVoUjtänbigen einjugel^en. SßJS^renb bie beibcn
crften SBönbe lebiglicq 2!ccqnifc^eS im ?lnfd^luß an Dom öeboS
barboten, fo enthielten bie beibcn legten 3lbtbeilun(jen eine ge*
läuterte unb vollftänbige Darlegung ber neuen ^eorie beS Ordel*
baueS, ein SBerf, toeld^eS baS größte Slnfe^n bei allen Setzei*
liqten genoß, um fo mef)r, als eS auf bie l^erVorragenbften
Sieuerungen jeitßenöffifcber tüd|tiger Orgelbauer Sfiädtfid^t na^m.
Sn ben Siebjiger Sabrejt, alSbalb nad^ S. ?lbleDen, mad^te
fid^ eine neue 2tufiage biefeS gunbamentaltoerfeS nöt^ig. DaS
toar nun eine fel^r fdqtoierige unb bebenflid^e Arbeit, in X ®cifte:
alle bebcutenbere Jyortfd^ntte bem SBerfe eiujuverleiben. Diefe
?lufgabe trat juerft an im SSerf. b, ^. ^eran, aber auS SDiangel
*) Unter äffen Heineren fBeiten ifk blefe Sän^t todtah bie etflnb(l(4fte unter
tibnti(^n &eiftunaeu. ^ erfc^feii eine ^loeite um)eiünberte Üufla^e . gegen X. SBiffen. (&
UMte UMJ^i AU v>ün\^\ , baft bie ungemein bcrbienftlic^ firbett m ber 8. Siufinge M9 anf
bie 3orti'(9rltte bet 92eiiaeit fortgeffi^rt lottrbc.
an ^Äi, SSermögen — toarum foö ic^ eS Verfd^toeigen — aud)
art Kraft mußte er bic Umarbeitung oblel^nen. Sänge 3^^ f^^)
fid^ ber SBcrltMcr nacft einer geeigneten §ilfe vergebliq um, bi^
ftdb in bem ©. Pfarrer 9)i a j '?( 1 1 i 1^ n ein cjecignetcr Untere
nenmer fanb, Der oaS 2^ SBerf in [einen ®runb*ugen unanactaftct
ließ unb cS jeitgemöß vervoUftfinoigte. Daß Die l^eiflc Slufgabc
toofflbcfriebigenb ^elöfet tourbe, ^aben toir Vor einiger 3|^it mit
Qienugt^uung bend^tet, um fo mel^r, als aud^ ber ^err zBerleger
mit großer %iSjcid)nung 9llfeS get^n l^at, um baS neue SBerf
in jcber ^infic^t jcitgemäß auSjüftattcn.
(?5ortfetunfl folgt.)
Organift an ber „SReucu ffiirc^e" unb ®efangte^rcr
am Sov^iccu'älcalgQmnafium ju ^Berlin
tourbe am 31, Dcicmbcr 1824 als jüugftcr So^n bcS ftäbti^
ic^en WufifbivcftorS 3. WagnuS ju Straufeberg geboren.
j5rül)jeitig enttoidelte fic^ fein mufitalifc^cS 2;a(ent, fobaß er
jc^ou mit 9 3a^reu feinem SJntcr als glötift uul) ®ciger aiK=
t)elfen fonnte, wenn bicfcr mit {einer ßapclle in Soncerten ober
nun %m}i jpiclte. 3eboc^ ber ernfte unb jcl)r rcligiöfc S!nabe
fanb aw ben Icidöteu 5!an,^toeifeu wenig ®efaI(cH, unb nur mit
innerem SBibcrftrcbcu, bo^ gefioviam fo((jtc er bierin bcni 93c^
fel)le feines geftrengen SJaterS. 6r betuc^tc bic Schute ,vi
Stranßbcrg, bie unter ber Seitung beS Sijcf tor 3 riJ i e j c^ c.
eines Sd^ülerS DicftcrtoegS, fti^nb. ' Diefeu anßerorbcntlid)eu
^äbagogeu interejfievtc ber anfgcmedtc, p^antaficvolle 5fttabe:
er uat)m fid) feiner an unb unterrichtete i^n auf privatim m
Sprad)en unb 9Biffenfcöaftcn. DaS mar eine freubige 3^*^^
für Sinbolf, unb bis in fein ?llter gebacfttc er ftctS femc^S
Se^rerS mit SJerebvnng unb Dantbavfeit. ?IIS er jmölf 3al)rc
alt toar, fpieltc er gnm erften 5üfale bie Orgel in feiner SJatcv-
ftabt. Dies 3nftrument jog i^n aw Vor allen anbern, unb oI^j
er mit 16 Sauren auf baS ^ßotsbamer Seminar aufgenommen
tourbe, ftanb in it)m fc^on ber ©ntfc^luß feft, ficl& ber ^tird^cn-
mufif JU toibmen. 9?ad^ ?tbfolviernug bcS Seminars ftnbiertc
er iüfnfif unter Scbfirtlic^ unb Sd^neiber, amtierte furje 3^it
als Sefirer in Söcrlin unb SBittftod, ol)nc jcboc^ aufju^örcn,
feine geliebte Orgel ju pflegen. 2Kit 9(. ^aupt verfc^rte er
viel unb in anrcgcnber 3Bei)e toäf)renb feiner berliner fieljr-
t^ätigfcit. 1856' ging er nacö Äöt^en, mo er bie Seitung ber
££öt^cner Singafabemie übernahm. 3u biefer Stellnng blieb
er 7 3iil)re in erfrcnlic^er unb crfprießlidier Ibätigfcit , ba
fam i^m ein SRuf vom l)ot)cu Slorbcn. Dort in Sionuegen
lebte ein älterer ©ruber fd)on feit mehreren 3a]ören als Äapell-
meifter bei ber TOarine. Diefer fuc^te i^n ju bctoegen, nac^
Siortocgen ju fommcn; jebocft SRubolf toibcrftanb noc^ bem
SRufc unb ual)m eine ÄapeÜmeifterftelle bei einem Opern4lntcr*
nehmen in ©Ibing o\v 3m ßaufe ber ^^\t aber geftaltete fic^
biefeS Unternehmen, von bem er fid) fo viel vcrfprocfien t)atte,
fe^r ungünftig unb mußte fd)ließlict) finanjieHer Sc^toierigfeiieu
toegen aufgegeben toerbcn , unb nun ging SÖZagnnS , feiner
Stellung beraubt, auS bem SSaterlanbe. 3n Sionoegen touibc
er vom 95ruber mit offenen ?trmen empfangen unb fanb in
ber gamilie beS geftungSfommanbauten toie \\\ ?ßrobft Äoren
cinflußreid^e greunbe. ?lls mau fein Orgelfpiel getjört unb
ein von it)m gegebenes Stircften^Sonccrt großen SBcifall gefun*
\i^\\ l^atte, tourbe it)m ein Organiftcupoftcn in (S^riftiania nti'
geboten. §ier ^errf^tc ein regeS mufifalifd^eS Seben, unb ah'-
gleich mau nid^t fonberlid^ gut auf bie Deutfc^en ^u fprec^en
toar, fc^offte fic^ TOagnuS boc^ fcftnell eine ?ßofitiou. Die
Äflnftler SWortoegenS, Ole JBull an ber Spifee, traten iljm uat)c,
unb er entfaltete eine große ^^ätigfeit t^eilS als 3nftrufteur
ber ^^il^armonte t^eils olS ^riuatieljrer. Sr erfreute fic^ als
Se^rer unb Äünftler ungetoö^ulid^er Beliebtheit, unb ber 9Juf
feiner OrgeU Soncerte mad^te feuten 9tamen aud^ außerhalb
SbriftianiaS befannt. ßönig ^arl ^og i^n ju feinen mufifali)d)eu
Slbenben ju. Sieben 3al)re vertoetlte er in bem fc^önen San^e ;
bann jog eS i^n toieber jurüd nac^ bem SSaterlanbe. DaS
Scheiben tourbe i^m fc^toer von einer Stätte, too er eine fo
27 —
jcgcnÄwdie ui* aucrfonntc 5;^äti9lcit cntfaUct, foöicl SteOc
unb 3)antbQttcit aenoffeu ^atte,
Utttct feinet Db^ut reifeteu jtDci feiner ©c^uferiuncii nac^
SBerün, bie eine, um in ^rofeffor jSuQaf^ (Son)eruatorinm fid)
im ÄiaDierfpiel ougiubilben, bie anbere, Soutfun ^imua(b,
Sod^ter eine* X^eoloqen, um bei ^rofeffor 9KantiuÄ ©cfancj«*
ftubien obzuliegen. Sl^eibc fingen mit groger SSercj^rnug ünb
S)QnIbQrfeit nn i^rcn früheren fietjrer unb aU biejer einc^ %ac^t^
bie ßebtere fragte , ob fic feine grau toerbcn iooQe , oab ba«
junge SKSb^eu \)oU SSertrauen bem uere()rten SWanne il)r Snwort.
if urj barauf, am 29. SÄars 1868 fanb bie S^raunng in bcr neuen
Äird^e ju Jöerlin ftatt tJrebiger Si«co legte ber 2;raurebc
ben SSer^ ju ®riinbe: „©inget unb fpielct bem §errn in
eurem ^erjicn.'' 9lm 13. ©cptember 1869 lourbe ba^ erfte
5tinb. ein ©o^n, geboren; eine fpäter geborene 3^oc^ter ftarb
feör frül). S)od^ bie Xräume öon Äunft, $oefie unb energifcfteni,
frenbigem ©c^affen ucrflogen üor ber ueueu SBirÖic^fcit, benn
39^agnu§ (räufelte ununterbrochen feit feiner 9Jüc!fet)r mi)
Deutfd^Ianb, unb mit ©orgen hörte bie junge grau iljn fageu,
\>a% er Suft unb Seben in* ^sBerlin nie t)Cib^ Vertragen fönneu.
2)ennod) hoffte man auf Söefferung.
©atb nac^ feiner Slnfunft in SBerlin mürbe bcr Drga*
iiiftcnpoften an bcr SWcneu Ätrc^e oafant. 9)?agun§ bcmavb
fich um ihn unb tourbe nach mit ®lanj abgelegtem ^robcfpiel
unter neun TOitbemebern cinftimmig gcmähH. ^i^ j^'i" DrgcU
fpiet auch ^n Slnerfennung gefunben hat, ift toohl ju bcfaunt,
um eö weiter ju erörtern. 6in häufiger Scfucher auf feiner
Crcjel mar ber alte ©retl, unb biefcr fagte oft nach beenbctem
©picl: „fiaffeu ©ie fidh umarmen, lieber ^rennb; eö mar
mieber mal ma§ fchr ©dhöned." 3n bemfelbeu 3at|rc mürbe
er al^ Oefanglebrer ein ba« neu gegrünbete ©oph^^ n * ÜJeal*
gtjmnafium berufen, unb gemann aföSe^rer bie Siebe unb Sßer*
chrung feiner ©chüler. ®in Sieberbuch für höh^^'^ ©chulen
eutftanb in biefer Q6t, ebenfo uiele SRotetten unb 6h<^^'9cfä"9^-
3m Sahte 1882 mürbe ihm eine grofee grenbe juthcil.
!£)ie neue ^ird^e mnrbe gänzlich umgebaut unb erhielt eine
neue prächtige Orgel oon ©auer mit 3 Jllauieren unb ©pieltifch.
$«ähereÄ Urania 1883, SRr 4, ©eite 51.
1882 fomponierte er fein „S5ornröi^chen'' für gemifchten
6hor unb Orchcfter. ?lber fchon mar feine ®efunbheit bnrch
ein tucfifdhe^ Seiben untergraben, unb jährlich fud^te er burdh
mehrmöchentli^cn ?lufenthalt auf bem Sanbe feinen gefchmächten
Äörper jn fräftigen. 1886 meilte er ju biefemßu^^rfe in SBilb*
parf bei ^otdbdm. ^icr traf ii)n bie Sniennung jum ^önig^
liehen aJJufifbireftor. SBähreub er bort ju feiner ©rholung
meilte, fah ihu nnf feinen ©paj^iergängen bie bamalige ^ron^
priujeffin, je^ige Ä'aiferin gricbrich- ©ein charafteriftifcher
Äopf erregte bie ?[nfmerffamfeit ber h^h^u grau, melche [ich
befanntlidh uiel mit S02alerei befd^äftigt, unb fie müufchte ihn
^^n malen. Unoerqeglic^e , begliideniie ©tunbe maren e^ bem
fchtoer leibenben 3)fanne, bie er in ber 9?ähc biefer h^h^"»
feinfinnigen grau meilen burfte. ?luf 㤚chften SBunfch" iourbe
im Sanuar 1887 fein „Dornröö^en" mit ©egtcitung beS
Philharmonif^en DrchcfterÄ aufgeführt, unb jmar mit großem
©rfolge. ©eine höh« $roteftoriu mit ben ^rinjeffinnen ge*
ruhten ber Äuphi^ung beijumohnen. ©rofehctäig, ftet« hulf*
bereit, mit ^intenanfe^ung feiner ?ßerfon mar er im Seben,
in feiner Äunft fchlicht ilnb ibeal. «m 24. Sanuar 1888
entfchlummerte er ftiU unb fdhmerjlo«^ nadh jahrelangem mit
grofeer ®ebulb getragenem Seiben. @r mürbe beigcfeftt auf
bem 3crufalemer'ffirchhofc toor bem ^allcfchen 3;hore. f
»erlin, 10. 2. 1892. Zf). äRaun.
®cc^iS neuere Ctgelit »ou $ratt| <Sddett
in ^abtthotn.
1.
ßt^tl itx ^topHtitiv^t in 9o^nm in SBßrflf.
3uerft gcfpielt beim ^aupt*®otte^bienft ber 36. ®eneral*
aSerfammlung ber ^atholifen ^eutf^tanbd.
2)i«pofition. 1. aÄanual: 1. SBorbun 16' — 2.
?ßrincipat 8' — 3. ®amba 8' — 4. ®emghorn 8' — 5. ®e<
bedt 8' — 6. ^ohlflöte 8' — 7. trompete 8' 8. Octaüe 4' —
9. SRohrflöte 4' — 10. gemflöte 4' — 11. ©eSquialter 2 fa^
2»,^' — 12. aJHjtnr 4 fach 2' — 13. Dctaüe 2'.
II. Wanual: 14. Siebl. ®ebedt 16' — 15. @eig.
^incipal 8^ — 16. ^armonieflötc 8' — 17. ©alicional
8' — 18. Dotce 8' — 19. Klarinette 8' — 20. gugara 4' —
21. ®em8horn 4'— 22. ^armonieflötc 4' — 23.
Duintflöte 2V«' — 24. Dctaüflöte 2' — 25. Serj*
flöte 1 */5 '. (3)ie f p a t i o n i r t e n SRegifter. bilben juf ammcn
ein glöten^^Sornet 8.)
lU. äRannol: 26. $h4Sl}^^"<onifa 8' (mit Sredcenbo
unb S)ccrc^cenbo).
^ e b a l : 27. ^rincipalbafe 16' — 28. SSiolonbafe 16' —
29. ®nbba% 16' — 30. ^ofauue 16' — 31. trompete 8' —
32. DctaöbaB 8' 33. ©cbecftbaß 8' — 34. Dctaüe 4'.
Koppeln fpneumatifdö) : 35. II. ÜÄannal Aum I. 9}?a*
nnal — 36. I. Wan. jnm ^ebal — 37. IL Wannal jum
^ebat. — 38. fficntil.
Eolleftiü^S ritte (pneumatiidh) : „3;utti" (uoHed
gefoppelteg SBerf) — ,gorte" (halbe ©tarfe) — .?lb libi*
tum" (bringt jebe beliebige 3"f^w^"ic"ftcllung
öon SRegiftern unb Koppeln ^jur fofortigcn
SKirtung, mährenb bie fonft gesogenen JRegifter
fchm eigen.)
S)rudEtnöpfe (Jjneumatifch) : „?(Jiano" löft bei plöfelich
fchtoachen ©piel bie itarfen ^ebalregifter unb bie ^ßebat
Goppeln au§.
„tjorte" bringt fie mieber in äSirfung.
S)ic Orgel ift in 2 §ätftcn gebaut, unb befinben fich
Klaviaturen, Koppeln 2C. in eiuent elegant auSgeftattcten frei»
ftehenben ©pieltifche. — 5)ie 3Binb laben finb na(fi
Ä e g e 1 1 a b e n f h ft e m in höchfter SSoHenbun g (einer ©peciali«
tat be$ Krbaueri^) aufgeführt. 3)ie coniprtmirte Suft mirb
bem SBerfe bnrch ein grofeeö Goppel * ÜJJagajin ^ ®ebläfe unb
2 9iegnlatoren jngefiihtt, meldte burdb 4 ©chöpfe.r gefpeift
merbcn (oermittclft einer cjccntrifchen SBeHe unb eine» eifcrnen
©chujungrab§). — Die Kollectiütritte merben nur
einfach h^^'^^nterg etreten unb löfen fich g^gcu'^
feitig felbft mieoer an^,
2.
1. TOanual: 1. ^rincipal 16' (oon 3'"" "" ^rofpect) —
2. SBorbun 16' — 3. ^rincipal 8' — 4. gugara 8' — 5. ®em8*
hörn 8, — 6. §ohlflöte 8' — 7. ®ebecft 8' — 8. SErompetc 8' —
9. Cctaöe 4' — 10. Siohrflötc 4' — 11. ©piftflöte 4' — 12.
SHaufchqniutc 2fadh 2%' - 13. Körnet 2^ 3^ 4fac^ — 14.
aRijtur 5fadh 2'.
IL aRanual: 15. ®ebedEt 16' — 16. Principal 8' —
17. ®amba 8' — 18. Flute harmonique 8' — 19. JRo^rfföte
8' — 20. Klarinette 8' — 21 ®eig. 5ßrincipal 4' — 22.
XraDeröflöte 4' — 23. aWijrtur 4fac6 2%' — 24. glautino 2\
IIL TOanual: 25. ®eig. ?ßrincipal 8' — 26. SiebL
®cbe(It 8' — 27. Koncertflöte 8' — 28. ©alicional 8' — 29.
aSiola 4' — 30. gemflöte 4'.
^ebal: 31. ?ßrincipalbaB 16' — 32. SBiolonbafe 16' —
33. ©ubba§ 16' — 34 5ßofaune 16' — 35. Duintbag 10 V»'
36. Dctaöbafe 8' — 37. ©ebecftbafe 8' — 38. Keüo 8' — 39.
3;rompete 8' — 40. DctaDe 4'.
Koppeln: 41. IL SRan. jum L TOan. jum — 42. IIL
Wan. }um IL.äRan. — 43. 1. ÜRan. jum ^cbal — 44
Kalcant.
Koltectib^Iritte: „Sutti" — „TOejioforte" —
„«b libitum''. S>ic 5;ritte löfen fid& gcgenfeitig
aud.
® r u d f u ö p f e : „^iano" — „gorte" (für ^ebalregifter).
Sicgiftratur, Koppeln, Srittc ic finb pneu*
m a t i f ch conftruirt. 2 $aar groge ^oppelmagajin«®ebläfe
mit je 2 ©chöpfern unb 93alancir«2:retmerf ; 2 9tegntatoren unb
2 Kompenfationd :^ SBälge. äSinblaben ua^ AegeQabenfhftem.
— 28
2)urd^ 9[nt9enbung einer ))neumQtifd^en SDtafc^ine (ägt ft^ bad
gange gefoppelte u&txt fo leidet tute ein JtlaDter fpielen.
3.
JDrfiel itx ^topi^eitit^t in Sortmtiitft.
I. SKanuat: 1. ^rinji^jal 16' föon Rinn im ?ßrofpe!t)
— 2. ^ßrinaipal 8' — 3. »orbim 8* — 4. ^ol^ipte 8' — 5.
®ambQ 8' — 6. (Scmöl^om 8* — 7. Slrompete 8' 8. Dctabe 4'
— aSRo^rflöte 4' — 10. 6ornct2~4fa^ — lt2Rijtur4fa^
2%' — 12. Dftaue 2' — 13. ©mbel 3fQC^ 1'.
IL »tonual: 14. »orbun 16' — 15. ffirinäi^Kit 8' —
16. ^armonicpöte 8' — 17. ®oIce 8' — 18. eionnette 8' —
lagiigaro 4'— 20. ®emg^ont 4'— 21.^roflrcffio2— 4faci^
— 22. gtautino 2'.
III. SRanual: (®ä)\r)tütDCxl) 23. ®ei9.'^?ßrin3ipa( 8' —
24. fiiebl. ®ebedft 8', — 25. ©aticional 8' — 26. ^oij ceteftc
8' — 27. 3)otce 4' — 28. Flute liarmonique 4\
^cbal: 29. ^rinsiödbafe 16' — 30. SBioIonbafe 16'—
31. ©ubbafe 16' — 32. $ofownc 16' — 33. Oiiintba| 10»/,'
34 eeao 8' — 35. Dctat)ba§ 8' — 36. SCronH)etc 8'.
(Soppeln: 37. H. man. jum L2Kan. — 38. I. aWan.
äum ^eba(. — 39. II. aRan. jum ^ebot. — 40. Safcant.
eoHeftitotrittc: „Suttt" — „aWejäoforte" — „$iano"
— ©ditücQung jum III. SKonual. — ©encral-Grcäccubo
unb ^ccrc^cenbo für bog flonse SBerf, tooburd^
baffclbe üom leifcften SReaifter anfnngenb, 6i^ jur öoUen Qa^i
aller SReaiftcr an- unb ao^cfc^toellt toirb, njobci bcr Qt\Qti auf
einem ß^ff^^^t^tatt genau bte jeluetlige ^ai)l ber SRegifter angiebt.
©in großer freifte^enber ©pieltifd^. — 2 große SJoppel*
magagin * ®eWäfe mit 2 ©c^ö))fem unb 95alüncir := ^^retujert —
1 Üteaulator unb 2 Sompcnfationi^bälgc. — SBinblaben narf|
Äegellabenf^ftem.
4.
Ctfiel itt ^rntinarfirdi^e ttt Säten in SBeflf.
I. SWanual: 1. »orbun 16' — 2. ^ßringipal 8' — 3.
Öo^Iftöte 8' — 4. (Samba 8' — 5. trompete 8, — 6. Dctatoe
4' — 7. a?o^|rf(öte 4' — 8. Dctaöc 2' — 9. SIÄijtur 2»/s'
5fad^.
II. 9KanuaI: 10. Girintatön 16' — 11. ®eig.=^rinäi*
pal 8' — 12. §armoniefIöte 8' — 13. ©alirional 8* — 14,
Siebl. ®ebedt 8' — 15. ®oIce 4' — 16. ®em^t|orn 4' — 17.
Oomet 8' 5 fad).
^ebal: 18. ©ubbaß 16' — 19. SBiolon 16' — 20.
\o\annt 16' — 21. SBioton 8' ~ 22. ®ebedtbaß 8' — 23.
luinte 5'/»' — 24. Dctaöe 4'.
©oppetn: 25. II. 2Kan. jum I. SRan. — 26. I. S»an.
gum $eba(.
SoHectiötritte: „3:utti'' — „ÜWeggoforte" — „Ab
libitum".
9iegiftratur, Soppeln. 3;ritte 2C finb pneumatifi^. ©piet
tifd^. — SJoppel^SWaaajingebläfe mit 3 ©d^öpfern, njeld^e mit
Äurbelttjclle unb ©cgirungrab bebient njerben. — Äegeflaben*
f^ftem.
5.
Ctdel ftet lllofterfirdlie in @JSütttih ^oUanft.
a«anual: 1. »orbun 16' — 2. ^ringipat 8' — 3.
3)opJ)elfIöte 8' ~ 4. »iola 8' — 5. Dctaöe 4' — 6. giauto
amabite 4' — 7. Dctatoe 2' — 8. aWijtur 2—3 faci^.
^ebal: 9. ©ubba§ 16' — 10. ^ebalcoppel. —
l)urd^ eine befonbere pneum. SSomd^tung mnn fofort aud
ben Stegiftern bedäRanuali^ xn beliebiger Raf)l unb Stud«
tüaf)t ein II. SWanual gebilbet werben. — S'egeßabenftjftent
6.
®tc nette l^tgel
ttt ber fat^oltfcl^ett ^fatttit^e }u 9l^ettte*
„SBa« lange wäljrt toirb enbüc^ gut", benft wo^l 3Ran*
c^er nnferer freunblic^en Sefer, ber fett einiger 3^it einen «lief
auf ba« neue Drgelroerf gerichtet. 3)t man bo^ t^on feit taugen
Sauren bemüht geniefen, ein ber JKrc^e niurbtged Otflelmerf
gtoedmößig gu placiren. — S)iefe 9(ufgabe biirfte IDO^I nun
enbtic^ gur allgemeinen Sefriebigung gludRtd^ gelSft fein, benn
e9 ift nic^t gu ))er{ennen, bag für eine gute tonlid^e SntmtdEelung
bed SnftrumenteS bei ber je^igen Einlage ber eingt(| richtige
^lafe getroffen ift. SBS^renb bei ber alten DrgeC bie eigent-
hd^e Straft unb S^IIe gar nic^t gur äBtrfung fommen fonnte
Ooeil jebcr Son erft gebrochen in bie Äircfte fam), — ^ört
man jeM ein tva^red ^onmeer, bad in bem l^o^en maieftäti«
f^en mbäube ^in unb ^er mögt.
SRit biefer neuen Orgel I)at fi^ bie ^rma t^rang @ggert
in $aberbom ein neuei^ ^oc^bebeutenbed 5£)enfmal für i^re
2eiftung«fä^igfeit gefd&affen.
S)a« ^ange SBert ift fontraltmäfeig unb ber öorgefc^riebe*
neu ^i^pofttion entfprec^eub angefertigt. Sine Reine 9(at-
berung befte^t barin, bag bad 9Ragagingebtäfe nid^t burd^
Xretnierf, fonbern burc^ ein groge^^ ©c^mnngrab in X^ätigfeit
gefegt mirb. @d barf bad ald eine (}ang nam'^afte 93erbefferung
angefe^eu merben, benn einerfeitd tragt btefer Umftanb mefent^
Vxät bagu bei, ba§ ba^ ®eblä)e fo geräufd^loi^ , arbeitet uiib
anbererfeitd )uirb ber jtalfanteubieüft bebeutenb erleichtert
Sbeufo erfolgreich bat bie ^irma bad pueumatifc^e mit bem
ÄegeÖaben * ©taftem in SBerbinbung gebrad^t 3)er ©piettijc^,
luelc^er aßen Steid^t^um an mec^ani^c^en :^ü(f^mitteln in )xd)
bereinigt, ift troftbem in feiner ©onftruftion fc^r einfach unb
überfid)tli(^.
S)te Ü}?e(^antt befonberd ift bemunberndn^ert^ ; fte mirft
felir präcife unb babei ift bie ©pielart eine febr leidste, felbft
loenn bad gan^e 993erf gefoppelt ift. S^ro^bem bie beiben
Drgelt^eile fc^ernbar getrennt finb, flingt boc^ 9ine^ einheitlich
jufammen, fo bag bad üode 9SerI a(d ein ungemein firc^iic6ev%
tmpofanted, mot)It^uenbed unb ben großen manm \)oU unb
gang auSfüQenbed erfc^eint. 92antentlidE) bie !J3affe finb üon
enormer 993irtung ; überhaupt geic^net ft^ bad neue Snftrumcnt
burd^ einen faft nic^t gu erf^öpfenben 9ieid^t^um ber jtlang«
färben au«. S)ie 9lo^rmerfe finb reic^ unb ooU ; äufeerft c^arat*
teriftifc^ finb auc^ bie ©oloftimmen, loie Glarinette, ®em«{)orn,
S^iolon; t)on feltener @d^öut)eit finb ferner bie ®amben unb
T^flöten, ebel unb ftngenb; bie $ringipa(e unb bie 9Ri£turen
ftnb f intonirt , baß fie nic^t burd? gießen , fc^rillen %o\i
ba« Df)i beleibi^en, fonbern im uoQen SBerfe fußen unb fc^on
bei toenigen ©ttmmen ^ebrau^t merben fönnen. S)ie gange
lunftuolle Arbeit ift fe^r ^auber, genau unb an^ beftem S)?aterial
flcfertigt.
^ur^ bie eigenartige "Knla^t ht^ (Sangen, bie fi^ ber
ard^iteftonifc^en SSerJ^ältniffe ber fftrc^e megen ni^t gut anber^
einrichten Iie|, ift ein gemaltiger ^rofpeft entftanben. Seiber
lommt bie bem ©t^Ie oer Stir^e fe^r gut entfprec^enbe l^err*
lic^e ©^ni^arbeit uiel gu menig gur Geltung.
hoffentlich wirb bie Orgel rec^t balb burc^ bie noc^
feblenben ?ßrofpcftpfeifen , melc|ie biefefbe erft fertig erfc^einen
taffen unb i^r bie eigentliche 3<erbe oerleiben, üerooQftänbigt.
äßöge ba« neue SBerf, meiere« in feiner ®efammterfd^einuitg
ben @iubrud( eine« gemaltigen Orc^efterS mac^t, ald Königin
ber Snftrumente re^t lange Sa^re gur SJer^errlic^nn^ bc«
®ottedbienfted unb fomit gur Erbauung ber ©laubigen erf Itngen.
S)i8pofition ber Orgel.
11. SRistur 4fac^ 2\ 12. Sornett 4fac^ 4.'
n. 92 eben man. 13. Stebl. gebecft 16', 14. ©eigenprin«
gipal 8', 15. ©alicional 8', 16. Sieblic^geb. 8', 17. fiarmonie*
nötc 8', 18. eiarinette 8', 19. ^ugara 4', 20. Xraöeri^flöte 4',
21. SBalbflöte 2.'.
III. ^ebaL 22. ©ubba& 16', 23. qjringipalbafe 16',
24. aSofaunc 16'. 25. Dflaöbaß 8', 26, »iolonceHo 8', 27.
öafepte 8*, 28. Oftatoe 4.'
IV. ß i l f « g u fl e. Soppel gum 9^cbal. SRanualcopöel.
Xuttigug, »Jeggoforte 5ßiano gum ^ebal. fjorte gum $ebal.
29
'Äu8 tem ^eBen eine« ^oforganificn, ober:
fec^dnitbit9att}tdfle« ®chutUfefk.'^
S3on Jtarl 3Betdf(og.
(grortfetuMfl.)
STOeinc ©tunbcn bei ben 5ßriii^effimtcn I(Qtten ben aQer*
beften ^ortcjang. 3ln ©ffcn intb Xnnfen unb aöer ßcibeänot^^
l)urft fiir micfi unb bie SÜßcinen fehlte eö niefit 3Rargareta nä^
bete unb ftriate. ©aftian^ betefirenbe unb eole ©efelffc^aft Der^
nirjte un^ bie Slbenbc, tt)o ic^ bann getoöfinfid^ bem guten Jllten
iDüäer toorfpielen mu^te, unb (Jle ©onnaoenbe erf)ielt id^ rid^tig
meinen Manfen ©ufaten.
greunbc ! Sa§ toax ein Seben n)ie im ^immel ! Slbet dnft,
afö id) ujieber bei ben ^rinjefftnnen toat unb tapfer auf bem
fd^önen 5^ügel pf)antafirte, ftanb auf einmal Ijinter ung — ber
Surft!
Sd^ backte, ber ©c^Iag foßte mid^ rühren. ?tbcr ber ijürft
Köpfte mid^ auf bie ©d^ultcr unb fagte: „SJrat), ^err Äantor!
<Sie mögen aud^ einmal bie Orgel in ber SafobgfirAe fpielen!"
21^ ! ba^ ttjar fd)on lange mein fe^nlie^fter SBunfdb aen^efen,
Dft ^atte iciö bc^ ©onntag^ neben ber Drgelbanf befdgeioen ge^^
f tauben, auf metdher ber alte, ^tüciunbfiebjigiäl)rige ^oforganift
getuaftig unb mit äKeifterfraft über bad praä/ti^ottc feerf i)errf(fite,
unb too^l ^aüt id) mir fd^on bie Sebanblung unb bie JRecjifter
gemcrft. 9lber id) ^atte nod| nie ben äWut^ gehabt, ben grämdcfien
^oforganiften um bie (Srlaub^iife, ein Sieb fpieten ju bürfen,
anjufpred^en. 3c^ njugte e^, Öaftian l^atte i^m meine Drae^
Dorfpiele gegeben, aber bennod^ njar id) üon bem SHten, Den
®ici^t unb $obagra f)art peinigten, nod^ niemals aud^ nur eincö
freunblid^en S3Iidfeg göpürbigt luorben 3)a mit einem*
male liefe mir ber alte öoforganift fagen, ic^ möge fommenben
©onntag bie Crgel fpiefen.
©Ott , n)ie war ic^ glüdlid) ! .
3d^ fonntc ben tf^mcm ©onntag faum ettoarten.
@S toar gerabe ein gefttag.
2)a^ SSolt ftrömte, unb id^ tuufete, bafe aud^ ber ganje
§of in ber Jtird^e fei. D, mit ttjel^en Smpfinbungen fefete id^
mid^ auf bie Drgelbanf.
SRit n)eld^en ©mpfinbungen fa^ \A oom an ber Sruftlefine
be^ G^orä bie gauje fürftli^e ÄapeUe, an i^rer ©pifee oen
Äopeübireftor.
?lber ©raufen unb ©d^reden ergriff mid^, al§ nun aud^
ber alte, ftrcnge 5Weifter, ber §oforgamft, nur jur ©eite trat,
bie redete franfe §anb in Äiffen eingebunben, unb linte ber
SBaftian ftanb.
@rft l^ielt id^ ben langen tiefen Xon im ^ebale, hierauf
^ff id^ boQe Slccorbe beö gönjen gefoöpelten SEBerfe^. 3Bie
^tunn fu^r id^ bann bie d)romatifdbe ^nletter burd^ aUt Oftaüen
auf unb nieber, unb trieb bie SEBeuen bi^ auf bie qödifte ©pt^e
bed ©raufen« unb entfefeeng. 3efet plöfelidb »ar'S ftiö.
Se^t liefe ic^ bie Routen toirbeln, ganj auein unb o^ne äffe
Sealeitung. SRun bröt)nten toieber bie toollen ?lccorbc, nun
tt>ieDer bie ©olopaufen.
92un enblic^ bereinigte fii^ aUed in einem raufdbenben
S)oppelfafee, ber bie ganje getoalttge Sirene mit einer SÄaffc öon
^önen eitällte unb ba« 2ob unb bie ©röfee bed %aer^öd|ften
mit Bonner unb Sngelftimmen öerKnbigte, unb fo ba« : „mlein
©Ott in ber öö^' fei (S^r'" einleitete, oad id^ nun fräftig unb
befc^eiben, aber ol^ne allen ^littecprunf unb o^ne alte« bur^
le^fe SBor* unb 3.^i|dben0enubel fpielte.
9htn fam bie uJcuftt
S)er Äapellbireftor legte mir ben ©eneralbafe ^in.
®Ä toar ein grofeer, prad^tüollcr ?ßfalm öon ßanbel, ber
mit aQen $omp neuer Snftrumentirung Don einem ^qft koad eren
Dcc^efter aufgeführt n)urbe.
3d^ fpielte meine ©timmen mit ^äcifion unb S)fetretion.
^bcr atö id^ im I^ten langen unb fel^r brillanten Orgel »©olo
nmi meine ganje ^aft entfaltete, unb baju ganj fonbecbare
9tegifter gebogen ^atte, auc^ fünftlt^ borein oad ^tl^ema bed
crftcn @a|eÄ Dcrflod^t, bemerfte iÄ, bafe ber alte ^oforganift,
ber f^on lange mürrifd^ l^erumgefdqlid)en, ftc^ plöpd) entfernte.
^ie 3Rufif n^ar ^u @nbe, unb nun fam ba« ^uptlieb.
O ©Ott, cd toar [a man geliebte*: {»Sefiel^l bu beinelßecje."
9SorI(er l^atte mir ber ftapellbireftor eröffnet, ed fei f)kt
©itte; bafe biefem ^auptliebe immer ein fe^r langes, aui^gefu^r«
ted 5ßrälubium t)orange^e, too ber Drganift [idb jciaen, unb id^
bal^er mid^ babei ttJoM eine SSiertelftunbe unb oarüber aufhalten
fönne. ^ie* liefe icg mir ni^t jtoeimal gefugt fein, jog aUc
trompeten* unb ^ofaunenbäffe unb begann, als ber Dberpfarrcr
am ^Itar baS le^te 9Bort bed Süangelii gefprodbm, mit einem
maieftötif^cn ?lbagio. hierauf liefe id^ mit oem linfen gufee im
?ßeoal eine fräftige f^wge eintreten, bie ic^ burd^ alle ©timmen
unb mit allen ©djifanen nad^ Slrt meine« grofeen fie^rerö burd)-
arbeitete unb glüdlid^ ju @nbe führte.
^ßlö^lid^ oeränberte fid^ bie SRegiftratur. ©anftc, aber
raufd^enbe %önt, n^ie SWeereStoogen , Durd^n)allten ben ttjeiten
Som, grollenb murmelte ba« ^ßeoal breiu, unb bie ©celc, ja^
genb unb jitternb, bon ?Ingft unb 3^^^H ergriffen, ttJoUtc
oergctjcn in ben 2;iefcn be« fdpaumenbcn Ocean« ! oa — l^od^ in
ben fonnigen SBolfm erfd^oU bie tröftenbe ©ngelftimmc: „93e^
fiel^l bu beine SßJege." 6« njar ja bie Vox humana, bie id^
gejogen, unb n^o' id^ nun auf bem oberen 3Ranuale mit ber
Unfen §anb, bie SKelobie burc^fü^rte, inbefe bie redete §anb
unb ba« ^ebal figurirten.
Unb fo fdblÖB id^ benn baö ^rälubium, inbem id) gerate
bei bem lebten ©a^e ber Welobie auf überrafd^enbc Streife baö
©lodcnfpiel eintreten liefe.
Äein ?lt]^emjug regte fid^ in bem unermefelic^cn ©ebäubc.
SBaftian aber f)aüe fd^on lange P^nifd^ gelad^t unb fel^r ge*
fd)nupft; ba — eben al« id^ nun baö ilieb felbft beginnen
n)olIte — ©Ott im §immel ! — fd^ofe auf einmal ber ^oforganift
l^inter ber Orgel ftertjor, auf mic^ ju, unb rief mit bonnerbcr
©timme: „herunter t)on ber 95anf! (Jr (ju einem ©dfjüler fid^
n)enbenb) fpielt ba« Sieb !''
SEBie Dom Sli^e getroffen, üerliefe id^ bie Sauf. Sd)
glaubte alle« fe^r gut gemad^t ju ^aben unb mufete bennnoc^
nun mid^ fortjagen laffen Don einem ©ige, bcffcn id) nid^t
toürbig toav, unb l^ören, toie ein bummer @d)ulfnabc ben ^err=
lid^en S^oral Derfubeln burfte.
SBie ein armer ©ünber fd^lid^ ic^ auf einen ©d^emel, ber
ber an ber Orgel ftanb, unb fe^te mic^ iittemb unb jagenb.
SRiemanb fpra($ mit mir. SBaftian ftanb ftill unb Derftocft an
ber SBruftle^nc, unb bie anberen DermiAen mid^ alle, gingen ttjeit
Dor mir Dorbei unb betroc^teten mid^ mit fd^euem S5lide.
Äaum tonnte id^ bie ^ßrebigt au«I)alten. SB3a« geprebigt
toorben, baDon tt)ufetc id^ lein SEBort (£« ujar mir nid^t« gegcn^
toärtig al« ba« ©efü^l meine« Unglüd« unb ba« ^d^ft niäer*
fd^lagenbe ©efü^l barüber, ttja« i^ benn eigentlid^ nid^t recfit
gemad^t , unb h?ie ic^ bod^ f o gar bumm fei , mein ©piel felbft
toirfli^ nod^ immer für gut ju galten. Sin ein fernere« Orgeln
ttjar nun aar nid^t me^r p beuten , unb jerfnirfd^t fd^lid^ icft
nad^ §au(c, too ic^ mit S^ranen im Sluge meiner SWargareta
enö^Itc, n)ie gräuliq id^ niid^ beute blamirt, unb bafe nun toal^r^
fdgeinlid^ bie ßerrli^feit ^ier oalb it)r (£nbe l^aben toerbe.
Sein fflflfen f^medte mir ju SÄittag. 3d^ i^atte feinen
Xroft, benn Saftian tt)ar no^ nic^t nad^ ^aufe gefommen.
(arortfceung folgt.)
a^einbcrger, Sof., Op. 168: ©onate in 3)., 9Jr. 15,
für bie OrgeL (^^antafie; ?lbagio, Sntro^
buetion unb Slicercare), 4,50 Jk,
^iefelbe bearbeitet für ba« ^ianoforte ju 4 ^änben D.
b. Somp. 4,50 Jb. Seipiig, Stob, f^orberg.
SSieber eine neue bebeutenbe ©d^opfung be« iQuftren
aRfinc^euer ©rofemeifter« für bie jtönigin ber Suftrumeute,
neu nac^ 3nt)alt unb gorm, fomte ebel empfunben unb ungemein
tt)irftom.
S)er eingang« genannte erfte X^eil tuirb eröffnet burc^
ein „too^lige«" Anbaute amabilc (•/•lin S)*bur, in gorm
eine« ftimmung«DoOen „Siebe« ol^nc ^orte". ^aran f^ltefet
ftcö ein Hbagio agitato (*/* , 3)*moII). Sttad^bcm ber ©runb*
1
30
gcbaufe biefeS ftärmijcl^en ®a^ti entoidelt lourbe, tritt ein
milbed ©eitenmotiu in ^bur ju Sage, mit bem ben^egten
%f)tma alternirenb nnb bad SinganQ^t^ema uorbereitenb. ' Säeibe
©ebanfen begegnen einanber in geift« unb gemflt^DoUer SBeife,
fic§ jum ©qtuffe effeftöoll ftcigcrnb wnb in S>«'bnr fd^licfeenb.
S)er jtpeite @a|} beginnt tnit einem ergreifenben Sbogio
in 33^bur. SCtö ©egenfa^ erfd^eint ein neuer rejolnter unb
belegterer ?[bf(^nitt in ®^moVi, ber mit bem ru^iaen, contem^
plattt}en ©ebanfen abtt^ed^fett nnb Dot bem ©c^Iujje in gtQnj>c
öoüer §a(tnnß erfdieint. 3n ganj jarter SBeifc ge^t ber
iPunberuoDe @a^ ju (Snbe.
3)er britte 3;i)eil (Maestoso) beginnt in ®*moII. 9?ad6
einigen gangartigen S^curfionen entn^idclt fic^ ein ^^ebenmotiu
in ^«mon, um alSbann fiegreicg in ^^bur ju erfc^einen.
3)aran biüpft fid^ ein weiterer ©citengebanfe in imitatorifc^er
0ürm, lüoran fid& baS wuchtige unb frifc^e gngent^ema fnfipft.
3n ber @rfinbnng bebeutenber ®ebanfen für bie 5"9^"?5§e
ift SReifter Si^einberger befanntlid^ ungemein gliidtfic^ ; abgeb(a|te,
nic^t^jageube , $^rafen, bie fid^ iiemüc^ leicht contrapunftifc^
bef)anbeln laffen, finb in beS betreff euben großen 5tunft(erS
gugen, fohjeit tüir bie biedbcäügüd^en ?lrbettcn fennen, nid^t
anj'utreffen.
9?ad^ ber Dorsüglid^en S)urd|fü^rung biefeg erften I^emag
(in geraber unb umge!el^rtcr ®efta(t) tpirb bie ftrcnge contra^^
punftifd^e ©trage üeriaffcn, um in ein ^omopl^onci^ mclobifd)e^
Rroifd^engüeb (Sntcrmcjäo), 5*bur — gteii^fam ate anmut^igc^
ifanbf djaft^bitb — einjutenfcn, ba§ fidg aber (auf ©. 24) folge:?
richtig bem ^ouptt^ema ber ^uge tüiebcr nafiert. Site Sörücfe
baju btnui^t ber 3;onbid^ter einen lurjen imitatorifd^ gehaltenen
©ag, ber jugteidEi afö Einleitung jjum Sticcrcare bient, um ba^
.^auptt^ema m fiegreid^er ®eftatt (ff.) erflingen ju laffen. ®teic^
nad^ ©eginn beöfelben erfd)eint ein jn^eiteö X^ema, gegenfä^Iid^
unb bod^ jum erften, n)ie angegoffen paffenb. SBeibe §auptge:=
banfen njerben nun in fnnftüoÖen SSerfd^lingungen abge^anbelt
unb belegen fiefi majeftätifd) nad^ bem ©ei-taccorb be^ großen
2)reiflang'ö auf ^. 9?ad) einer gcrmatc erfdieint eine fünftaftige
(*») ©pifobe, gleidEifam in gragcform, nac^ bem ^ominant=
breiflange ber ©runbtonart Ijinjielenb unb einen 9?u^e:^ ober
©ammelpunft bci^eid^nenb. ©df|ließlid^ erfc^eint bad 1. 3;i)ema
ber @ingangdpl)anta[ie in breiter, majeftötif d^er ®ef talt ( • 4 ) fic^
in uollen linb granbiofen Siiacn bem (£nbe nötjemb unb ba^
ganje prad^tige 28crt eint)eitlicq abfd)ließenb.
^offentlid) fdjeuft uuö ber ®roBmcifter nod| gar maud)e8
cifjnlidjc ©ebilbc, baö bcn flrcbenbcn Drgelfpieler eutjudt unb
beglüdt. (£b(e, bcbcutcubc unb eigenartige Srfinbung, meiftcriid^c
93el)err]'c^ung uub @nüuidclnug t)c$ formalen SßnuiipS, in ber
f(aifijd)eu 5Sergangenl)eit fid}cr' ivurj^elnb unb fcft nnb gcträftigt
in ber ®egenmart ftcbenb, jowie l)offnungSüoll in bie ßnhuift
unjcrer ^i*uimlifd)en Äunft fc^auenb — o^ue alle 9lu<^Jöüc^je
bev ejtremen §immelSftfirmer — bad finb bie ^crrlic^en Sigen*
fc^aftcn öoni dif). Äunftfc^affen , ba« fidj ^tüdlic^er* nnb
bebeutfamer SSeife aud^ auf alle aubem ®ebicten ber eblen
grau ÜJhififa erftredt.
Und erfüllt e$ mit t)o^er 93e)unnbcrung , bag unfer
SKeifter baS Orgelfpicl ber fatljolifc^en Soufejf ion
reformirt unb mcitergebilbet t)at, o^nc baS Drgelfpiel
ber proteftantijdien Sfircfte *ju negiren, )o baß er a(§ §aupt
ber gegeniDdrtigenOrgelic^nle©übbentf(^lanbd
unb aU erfter unb fruc^tbarftcr Drgelcomponift
ber ®egeniüart angefel)en mcrben muß. —
3)ie Bearbeitung be^ 9Äeiftenocrfe8 für baS $ianoforte
jn 4 Rauben ift eine überaus gelungene. —
StuÄgemäblte Stndc anS ben Crgelwcrfen 3of.
5Rt)einberger« für ba8 ^armoninm bearb. u.
?l. ©d)mib*ßinbner. Scipjig, 3i. ^orbcrg.
S?r.
n
w
ft
1: Sntermejjo au« ber ©onate Cp. 132, 1 Jt.
2: SRomanje a. b. ®o\\. Dp. 142, 1 Ji
3: 3;^ema m. 58eränbrg. a. b. Son. Dp. 146, 1 .Ä
4: ^ßaftorale a. b. ©on. Dp. 154, 1 .>Ä.
5: Sanjone a. b. ©on. Dp. 161, 1 Ji,
6: 3bt)lle a. b. ©on. Dp. 165, 1 Ji,
S)iefe @ä|e burften unfern geneigten Sefem unb in^
befonbere ben SSere^rem ber 92^. SD'^ufe befannt fein unb jtoar
in befter ©eife, benn e« finb — unb ber Bearbeiter ^at fe^r
feinfinnig i(u mS^en uerftanben — um furj ju fein: I^rifc^c
Sabinettftüde tierfd^iebenen St^arafterd unb üerfc^iebener ^orm ;
bie Knpaffung für« Harmonium ift fet)r gefc^idt gemacht
^änlein, $(lbr.: 9Sei^uac^td^$aftorale über ben
(S^oral: „Born ^immel ^od^, ba {omm ic^ ^er."
nad) 3o^. ©eb. 53a(^, unter ©ennfeung ciitc^
SWotiö« auf beffen ©ei^nad6t8*Dratorium.
SWainj , ©^ott , 50 v' .
§ocö oben ertönt ber genannte 8Bei^na(^t«t^oral, baron
fcftließt ftc^ bie berrli^e ^irten^^tjmpbonie an^ bem genannten
oratorifcften SBerte, bie 2. Reile be« S^orate ertönt nnb baron
fnüpft ficft mieber (ald gioif^enfpiel) ein «nflang an jene«
f^mpbouifd^e S^arofterftfid unb )o fort btd an« ®nbc fticin,
aber fein, unb Don fe^r fd^öner SBirtnng.
R»«-
fßcvmifdfte&.
iOffener Srtcf an Me 9ltb.
@e^i* nee^rtc 9lebactioii!
S)ic gfortfcftritte. weldjc bie Oipelbnitfiinft tii bcn Icftc« Sa^rAc^ntcn
flcmacljt tjot, ilnb ftauncn«i»ert; cS ift ;irocifeKo«, bofj man bei ben fcbiqcn
(£rnmflcn(djnf ten nidit ftcben bleibt, ümbern an immer fli öBe« SSerooflfomnimmg
benft: idj M finic flcftatte mir breierlei an.yibenten; üiellcicftt geben meine
9(nbeutnngen biefeni ober jenem Oröelbmnneifter SJernnlnffnna , ficft fncli =
funblic^ ;^n (ingem.
I tJci Orgeln in Meinen fianbfir(ftcn {ttwa 10—12 ©tinuncn) fyibt
i4 }o W"fi9 ^«c giiKe be« öoffc« ucnnifjt, ber ®rinib lag Darin, bafi im
$ebnl neben einem 8' nnr ein ©nbbafe ftc^cn fonntc; e8 fctjUc m SRnuni,
namentlid) an fiö^e , ein offener ?5cbolbnft etma 5SioIon 16') anzubringen,
SBäre e« ba nid&t angezeigt, einen gcberften ©aft mit etioa« engerer «ienfnr
(ol« @ubbo6) M»b ftreic()enbc 3ntonation, oielleicftt eine Ouintatön 16' an^
anbringen? f^inoenigftcn« würbe Onintatön mit ber bnicftflingenben Gnintc
M ber geeignetste Ü^ot^bcfe^t erfiteincn.
II 3)ie 9(niuenbung ber -Of tauf op))e( bei größei-en Orgeln wirb fefet
eine immer ^önpqcve. 9Mrf) %rt ber Cctoüfoppel liefee prf) bei oieleii
Stimmen , loeninftcn« bei folcbcn , bie gleictje ^^enfur nnb gleite ÄIang=
rfiarocter ftaben , eine «ereinfadjnng anbringen. S>enten loir an ©nbbofe
16' nnb ®cbacltba6 8', beibe baben jtcidjc >iWenjnr, ftcben icbodj aut 2
@tö(fcn. ®te lüäre e§, loenn man bcibe ©timmen anf einen @tocf brächte
bie ©inblabe ftatt 2 Octaoen : 3 Octaocn lang madjte unb bann bcn Qkbadu
bftti 8' einfa(t> M Octau^ng oon ©nbbaft 16' conftniirtc?
III 3)ic meiften Orgeln in ficinen ©tSbten bewegen fidi innerhalb
ber «tn^a^l oon 26—30 ©timmcn mit 2 SMannalcn. grür manchen Organiftcn
wftre bie (gint&cünng in 3 ?Wannafe wegen ber ©Jöfilidjfcit , me^r mib
leichter nuancieren j^n fönnen, enoünfdjt. SSclrc e« nidjt möglid), bai ^ju
biefem ßwerfe no* eine (an fid) ftunune) 111. Älauiatnr angebracht loerben
fönnte, bie einige d}a rafteriftifcbc Stimmen Hon bem 11. 3Kanual aufnähme '^
^enn id) ni*t iae, babe irf) in Sbitm gefd^njjten SÖIatte \>on einer bcrartigcn
Sonftmction in einer amerifanifdjen Crgcl geicfcn. ~
92odjmalÄ bemerfc idj, bafi biefc ^ebanfen oon einem fiaieu Senn^rcn ;
icb bitte Sie , ben midj bclc^renbcn Orgelbanmeiftern bie Spalten ^brc*
gefcftfttten SBIatte« öffnen ju woDcn. ^v ^5^ ^^
©enc^migen Sic ben 9(u«brn(f meiner befonbcni $od)0(^tung.
&in AefAIaflfRfv fiaifer.
3)er üor 100 ga^ren in ber (Btabi an ber blauen 3)onou aujerges^
wö^nlK^ gcfdjfi^te populäre J^omponift Seop. j^otijeluc^ mar nidjt feltea
überaus ^erftrcut. So war er einmal fo„abfenS'\ baft er einmal in cinaii
eonscrtc in ber ©ofburg ba§i ZmQo eine« 3RurifftücfcS auf bcn Senden
be« Äaifer« , ber ficrabe uor iftm fofe , nwrfiite. 3)cr gütige SJürft nahm
bieg nun bem gerftreuten ^ünftler gar nid)t fo übel, nnr bemerttc er jpfttcc
t^cr^bnft, er habt einmal Sd)IRge oon einem feiner Untertbanen befommett
unb benfelben bod) nic^t beftraft.
^uff^^ruitgeit.
Cassel. Concert-Vereiniffang. Sonntag, den 17. Jannar
1892, Nachmitta((8 4 Ulir in der Hof- und Garuisonskirche : Qeiat-
liehe Hnsik-AoffUhrnni^ zam Besten des Banfonds des hiesif^en Evang.
Vereinshanses. Mitwirkende: Frl.£.Bode,Concert8ängerin (Sopran)^
Herr Pfarrer W. Haas (Violoncello), Herr Hoforganist C. Bandnagel
(Orgel). Herr Lehrer A. Ellenberg (Harmoniam). Dirigent: Herr
Mnsik-Direetor L. Spengler. Programm. 1) Orgelsonate: „ Weihnacht*
TonDr.W.Volkroar (1812— 1887) 1. Tonsatc: ,,Siehe, Finsterniss be-
deckt das Erdreich und Dunkel die Völker." „Gedenke Herr, wie
es uns geb9t, schaue und siehe an und siehe an nnsere Schmach.^
2. Tonsatz : „Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem
— 31
Peide bei den H^^^^ii , die httteten des NachU ihre Herde, üud
«lebe, des Herrn Engel trat zu ihnen nnd die Klarheit den Herrn
leuchtete um sie her. Und der Engel sprach zu Ihnen: „Fttrchtet
euch nicht, Biehe, ich verkündige euch grosse Frende, die allen
Yolke wiederfahren iRrird; denn euch ist heute der Heiland geboren,
-weicher ist Christus . der Herr in der Stadt Davids/ 8) Tonsatz :
^Und alsbald war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heer-
«chaaren , die lobten Gott nnd sprachen : „Ehre sei Oott in der
H5he , Friede auf Erden nnd den Menschen ein Wohlgefallen." S)
'Weihnachtslied fttr gem. Chor und Soli von Dr. Martin Bluroner
(1827 1 S) a. Altfranzöbisclier Weihnachtsgesang (1560) b. Alt-
deutsches Weihnachtslied von J. W. Frank (1640-1690) Lieder für
JSopran. 4) Adai^io fftr Violoncello nnd Orgel v. G. Tartini (1692-
1770) 5) a. Heilig fflr gem. Chor nnd Soli v. Bortnianskv (1751-
1821) b. Verheissner Gottes. (Aus dem Oratorium: Die Israeliten
in der Wtlste), fttr gem. Chor n. Harmonium v. P.Em. Bach (1714—
1788) 6) Weihnachtspastorale für Orgel v. G. Merkel (1827-1885)
7) Heilige Nacht für Sopran undOrcfel v. E. Lassen (1880). 8) Ave
Maria fiir Violoncello nnd Orf^el v. W. Fitzenhagen (1848). 9) „Wie
lieblich «ind die Boten" aus dem Oratorium „Paulus" für gem. Chor
nnd Harmonium v. F. Mendelssohn (18Ü9— 1847'.
Ureiniar« Grossherzogliche Musikschule. Weimar, den
5. October 1891, Abends 7 Uhr: L Abonneroents-Concert 220. Auf-
führung. 1. Nachklänge von Ossi an v. Gade. 2. Concert für Vio-
line (I. Satz) V. Lipinsky. (Herr Wilhelm Kern aus Heilbronn.) 3.
Arie aus dem Barbier von Sevilla v. Rossini. (Fräul. Christine
Farness aus Madison). 4. Concertstück fUr Pianoforte v. Weber.
(Fr&ul. Helene MUnderloh aus Weimar.) 5. Sinfonie (C. Moll) von
Beethoven. AUegro con brio. Andante con moto. Allegro */«,
Allegro */*•
Soliitffeii. Sonntag, den 17. Januar 1892, Abends V* 8 Uhr
in der evangelischen Kirche: Dritte geistliche Musik- Aufführung
•des evangelischen Kirchenchores nnter Leitung des Herrn Musik-
direktor Panl Hoffmann, und unter gefälliger Mitwirkung des Herrn
Fritz Ar&uyi. Konzertmeister des städtischen Orchesters in Köln
{Violine). Programm: 1. Präludium und Fuge C-dur für Orgel v.
S. Bach (1685—1750). Edition Peters, Band II, No. 1. 2. Zwei
vierstimmige Choräle: a. Nun lasst uns gebn und treten. Tonsatz
von ? b. Nun liebe Seel, nun ist es Zeit v. M. Vulpius (1560—1616).
B. Zwei Soli für Violine nnd Orgel : a. Arie A-dur v. P. Locatelli
(1693-1764). b. Sarabande und Courante v. D. Buxtehude (1637
bis 1707). 4 Suite für die Orgel: v. Th. Muffet (1690-1770). a.
Ouvertüre: maestoso energico, allegro, b. Fuge, c. Sarabande, d.
Rigaudon. 5. Der hundertste Psalm für Chor und Solostimmen v.
F. Mendelssohn (1809' 1847). 6. Zwei Soli für Violine und Orgel:
a. Andante con moto D-dnr v. A Stradella (1645-1681). b. Adagio
D-dur No.2 op. 27 v. A. Becker geb. 1884. 7. Offertorio op. 15 für
gemiachten Chor Lauda anima mea v. M. Hauptmann (1792—1868).
S. Sonate op. 65 No. VI für Orgel: v. F.Mendelssohn (1809-1847).
a. Choral, b. Fuge, c. Finale, Andante.
Esalinc^it. Oratorien -Verein. Aufführung am Montag,
den 18. Januar 1892. abends *h 8 Uhr in KugePs Festsaal unter
Leitung des Herrn Profe8.<<or Fink und nnter gütiger Mitwirkung
der Konzertsängerin Fräulein Emma Hiller ans Stuttgart und des
Herrn Baritonisten G. Buess aus Canustatt. Programm. Das
Märchen von der schönen Melusine. Dichtung von W. s t e r -
wald. In Musik gesetzt von H. Hofmann (op. 80.) Personen:
Melnsine — Sopran v. Frl Uiller. Baimunds Mutter Klothilde —
Alt V. Frau Prof. Fink Köui«: der Wassergeister v. Hr. B. Graf
lüimund - Baryton v. Herr Bness. Sintram, Klothildens Bruder —
Bass. Herr Beck. Cbor der Nixen und Wassergeister. Chor der
Jäger. Chor des Volkes.
Rotlerdaiu. Aesthetisch Genootschap. Vier en Vijftigste
Bijeeekomst van Ledeu met hun dames, op Maandag 28. September
1891, des avonds ten 8 nre, in de Luthersche Kerk, ingang Wiju-
straat. Orffel-Concert met Zang enViool, doorMejnffr. A Johanna
Stnifzand, de HH. L.J. Jacobson, en Corns. Immig Jr. Programma.
1. Einleitunc: und Doppelfuge v. J. B. Litzau. Voor Orgel. 2. Ich
hatte viel Bekümmerniss v. Joh. 8eb. Bach. Voor Sopraan met
Orgel begelei ding. 3. Largo v. G. F. Händel. VoorViool metOrgel-
begeleiding. 4. Twee Andantino's (Op. 7) v. Corns. . Immig Jr. Voor
Orgel. 5. Chaut D'antomne v. Ch. (^unod. Voor Sopraan met
Orgelbegeleiding. 6. Abendlied v.B Schumann. Träumerei (Arran-
gement van Corns. Immig Jr.) v. B. Schnmann. Voor Viool met
Orgelbegeleiding. 7. Largo uit de Sonate Op. 10 No 8 v. L. van Beet-
hoven. Voor Orgel. 8. Der En^^el Lied v. G. Braga. Voor So-
praan met Viool. en Orgelbegeleiding. 9. Adagio v. J. Bheinberger.
Voor Viool met Orgelbegeleiding. 10. Präludium und Fuga v. Joh.
Seb. Bach. Voor Orgel.
Marlaruhe» Montag, den 5. October, im grossen Saale
des Moftettins CoMert des Violinvirlnos«n . AUred l^rMS«U aus
Baden-Baden nnter Mitwirkung vnn Fräulein A. Bucquoy, Concert-
sängerin aus Strassburg, Fräulein Jenny Krasselt (Ciavier) und
des Orgelvirtuosen Herrn C. L. Werner aus Baden-Baden. Vor-
träge auf dem „Harmoninm-MusteP (Orgue Expressif de Mustel
& fils ä Paris). (In Paris eingeführt durch Professor Alex. Guil-
mant) Programm. 1. Rondeau brillant op. 70, für Pianoforte «*
Violine v. F. Schubert. (Fräulein Jenny und Herr Alfred Krasselt).
2. Arie aus .La CenerentoLa*' v. Rossini. (Fräulein Rncquoy.) 8.
Harmonium-Soli : a. Air a. d. XII. Orgel-Concert v. G. F. Händel,
b. Chor und Bondo aus ^PbaSton*' v. J. B. Lulli. (Fttr das „Har-
monium-Mustel" bearbeitet von Alex. Guilmant.) (Herr C. L. Wer«
ner.) 4. Concert für die Violine (D-dur) I. Satz v. Paganini. (Herr
Alfred Krasselt.) &. Lieder: a. Otrvre tes yeux bleux v. Massenet.
b. „Litaney** (mit Harmoniumbegleitung) v. F. Schubert, c. nFr^h-
lingsnacht" v. Schumann. (Fränlein Bucquoy.) 6. Harmonium-Soli :
a. Canzonetta, b. Bercense, c. Rlrerie. Oritcinal-Compositionen für
das nHannoninm-Mustal" v. Guilmant u. GoiUrd. (Herr C. L Wer-
ner.) 7. Violin-Soli: a. Melodie (mit Harmonium und Clavierbeglei-
tung) V. Gnilmant. b. Adagio a. d. 9 Concert v. Spohr. c. Taran-
telle V Wieniawski. (Herr Alfred Krasselt.)
Das zur Verwendung gekommene „Harroonium-MusteP war
ans dem D6pöt der Herren Gebrüder Hug in Strassburg, Zürich
und Leipzig, Blflthner-Flügel aus dem Pianoforte-Lager des Herrn
Schweisgut. — Die Mnsrel'schen Instrumente zeichnen sich bei
vollendetster Intonation und Charakteristik der einzelnen Register,
durch höchste Ansdrncksfäbigkeit ans. (Vermöge der von der Fir-
ma Mustel gemachten Erfindunor der ^Double-Expression ") — Der
beste Beweis für die aussergewöhnliehe Leistungsfähigkeit der In-
strumente ist der, dass die hervorrasrendsten französiscben Corapo-
nisten speciell Hir das „Harmonium-Mustel componirt haben.
fflotiieiu
SnfRpm ciibctc ber 29 jti^dflcOröamftfiubiotgSiofnncin burd) —
©clbflmorb. —
9luf fi^nlic^c SBcifc no^iii bie niififd)C ^vimnboima grnu Sophie
9{ f e II in Palermo 9(bf(f)ieb noii biefev — um mit ©c^open^uuer ^n
Ipicc^en — „fc^Iecfttcffcu" (? !) ber ^Selten.*)
9nt:=9}uppin, bell 8. ^ecember 1891.
S)entfd)e ©anftedbrüber!
^u feiner ^oteiftabt )(Ü«9htppin foü beut nerftorbenen Siebevcom«
puuiften, unfernt ^o(!^nerbienteii ^elfter
^erMnatib flft^htin^,
ein i^in mürbined S^enfninl evricbtet ivciben. 3)ad ttnter^etdjnete Jloiuit6
()CHt bic ^uffuuii0, boB alle beiitjc^en ^efanonereine unb ©ongeSfreunbe an
blefem ^erte mit haxim belfen, unb bittet, ^eiträ^e an ben SRenbanten
^evni JIP u ^ r t in 9(lt:: 9{nppin, (^vouitti^ 93vanbenbuvQ), freunblicbft
ein^ufenben.
91 Hc ^D^it^elfenbe erhalten fuiuobl eine @in(abunn suv @inmei^un()
bed 2)eiirinald, old aud) tgrei' in ber bei ber @}nmb|teinlc{)ung ju nerfen-
fenben llrfunbe gebncbt mirb.
9(nf beim, ©angedbnibev, gebt vec^t balb euer ©(i^evflein gu nnfevd
SWcifter« ©ebcnfftcin!
^it beutfc^eni 6üngergnig!
X>a^ Momite:
92 fi r n b e V g , Siirgenneifter. SRofentrftger, Söcigcoibncter.
9labeina(ber, @)utdbefi(er. fRitbidt, ^aftor.
©ilb, @tabiüerorbneten*Sorfteöer. 33er ein, ^Rentier.
9Äei)er, iie^itr. ©ofre, ^Ipot^efer. ©bei, 3JJii6leiibefiter.
©d)nl5, 3^iit)itenneifter. i^nbrt, Sflenbmit.
SD7ö(t)ten bod) alle beiitfdjen ©efonguereine btefed Uiiternebnten t^at^
M\tic[ nnterftül^en belfen unb ed ben ^eitinen nad)t(}nn, me[d}e bereite
©eftrÄge au8 tbrer ^offe gegeben ober bie Srtrttge wn ftonjerten für biefen
ginerf eingefdjirf t babeii ! —
9)?onat$fc^nft für iüituvgie; {>)^innubgie iinb JFird)enninfif.
17. 3i^^i'Ö?"P-
^cran^gcgcbeir üoh % ^. ^etolb. -
im bi)uniolügi)4en X^eile Don 5D. 9(. f^ifdjer.
^it 3Rnrtfbeigaben nionatl. 20 iS. Lex.-8.
$reid i(il)vUd) bJf., mit beni itorrefponbeitjblatt bed euaug.
Äircbengefangnereinö 6 .4t.
fy\t 1 enthält: 3ur (Snuehening ber ©iuna. — ^ev lU'iprnng uns
feved 9Bei^nad)tdfefted ; non (S. Ilönnede. — @d)n(anba(!^t unb @d}uU
gottedbienfte ; von Wt. ^erolb. -- (irntes nnnc omiies — Nunc An-
ifeUtrnui wlnria — <^|)mnoIogtfd)e SOIittbeUungeu : .Rui' JLItenburg. ^t^mno::
pftograpöic ; Don ®. Xünip el.— fiitteratnv. — Äünelponbcnien. — (Sbronit-—
SRuri^^eigaben: ©rabuale auf 92euio4r. 9{enjabid«SerftteI. S^m kijx'it.
3nm 17. mal beginnt bie Siona i^ren Sauf, non ben ^reunben
ber fiitntgie frenbig begiilgt. ^n hnmev meiteren Kreijen brtcbt fid^ bad
Sittereffe für fitturgie unb j^ird^eniiinnf Sa^n, mod inobl s^nt ni^t geringen
X^eil ber nnennublic^en ^^fltlgfeit bed ^erandgeberd ber @iona gu banfen
ift. S)ie 16 ^Inbe biefer 9)2unat^f(6rift enthalten ehie f^ülle anregenben
(Stoffe«. — W\\ bem und norUegenben evfien ift\t für 1892 ^at bie Stona
i^ren 3"§alt in einer unfevd (Erachtend fe^r glucfli^en ^eife eriueitert,
inbem fi^ bie ^^innologie in i^r Programm mit aufgenommen ^at.
S)abnr4 ift ein @rfo^ geflogen für bie nor einigen Sauren eingegangenen
„^i^mnologtfdjen 3)HitterJ' Sir empfehlen bie „@iona" aden ©eifilic^en,
Kantoren unb Organiften angelegentlich.
Unterneubrunn, 16. i^bruar. 3uv gö^benmg nnb SJemott*
tomumung bei^ fird)(i(^en ^meinbegefongi^ ift in biefen Stagen, offenbar
auf S3etneb M ^enn. iCirc^enmnfitbirertoVd 9J{ n ^ 1 f e I b in @ali(ungen,
eine bantenSinert^e ^(rbibnung ergangen, ^n^rc^e unb Schule finb ade
^^orllte ftreng nac^ bem auf forgfjilttgfter £lueaenforf(^un() bem^ben
*• SRit bcin jämmerlichen ^ejftmiemnd |at man loa^rtic^ no^ leinen — $unb aus
bem Ofen fletocEt. Dr. ^. Q)r.
32 —
(^^oralbu^ su ftitnen. @o fotl bcr Uufltte, baft faft iebe (Skinembe gerabe
bie ftiteften unb fd^önften ^elobicn ie imct) Sieb^aberet irgenb etned Orflc!:»
{piderd anberd fingt , ftefteuert unb (Sin^eittid^fett m bei oatij^en fionbeft»
ftrdje erhielt loevben. Ob e^ ni^t bod Slu^tigfte wfive, einfach wie in fßatftm
mib anbenvSrtd bereite ft^f^c^" U^ ^ur 6cb9n^eit, Jhoft unb grüQe beft
Tt;t^inif(6cn ®efanged unfever Sftter ^urütf^iife^rtn ? fSeiter wirb ber Unfug
ber 3n)ifcf)enfptcle ^wifdyeu ben Mkn enbgtUig befeitigt; nur i^tuifc^en bcn
Serfen ^nb fte noti'trliclb betj^ubepalten. 9(uc6 vor einer m longen ^auer
ber SRu^epunfte am (Snbe berB^üeu toitb gemomt; fte fönen auf ba9 bim
Zati bed d^orald entfprec^enbe ^oag j^urucfgefit^rt »erben, äenn aber
nid ricbtigeft 2:enttoD beS ^efanged fiir geioof^nlidb badfenige erflärt mirb,
bei ttxiditm ber Singenbe minoeftenS bie ^cilfte jebergeilc in einem ^tem«
i^ug bemfiltigen fann, fo ift biefe SkfHntmung woqI foum erfc4i>pfenb. ^lu
berd fingt t>a^ SBolf : „^ä) weif) nic^t, luad foO e« bebeuten'', onberd :
.Moi^lau^ nud} getnntfen ben fnnteinben $3ein !" 5Die ®e{e^ ber 9(eft^etif
ftnb aber für ^n religiSfen (^fang genau biefelben wie für jebed anbere
Sieb. 3ebed ^at fein eigened 3.^itniao6. Ob ed rajdyer ober langfamer,
freubiger ober emfter ^u fingen ift, rietet fid) nac^ feinem Sn^alt. S)ie
StimntnnQ bed j(ir(4en)abred mug \id^ barin miberfpiegeln unb hierfür bad
^erftänbnig ber ®emeinbe gu loeden, bai^ ift eine 9(ufgabe, bie nod^ it)rer
Söfuna ^ant. @o forbert bie grenbe bed 9Seibnad)ti&fefted gewig ein aiu
bered Xempo old bie Xrauer unb ber S&^mtvj^ bed: „O ,t><^"Pt i>oa Salut
unb f^unben." gn^alt bed Xe^ted unb Q^^avafter ber äRelobie entfd»eiben
über ba^ ju mjf ^lenbe B^itmag. %3enn aber bie oberfte ^ird)enbe^örbe rüt^,
bie ^orfpiele nid)t ju lang }u machen unb ba4 freie, nad) wib nad) mono«
ton werbenbe $^antafieren looiel aU ni5g(i(b i(u unterlaffen, fo bünft und
biefe 3ni^t^cit ber 9)itte menig am ^(a^. SSieoiel giebt ed benn Orgauiften
oon fo l^eiDon-agenber muftfalifdier Begabung unb Scrtigfeit, bai fte ber
(Srbauung ber ®emeinbe unb ber fBürbe beft tMtewitniteft tn i f^u^ibt
^ompofittonen o^ne ^eitercd aud bem 91ermel ^u fdiütteln oenn()geu. (SS
foflte ba^er b(i§k fogenannte $^antarteven bem Orgelfpieler einfad) nnterfagt
werben, ^uma( bie mit red)t fo wann empfoblenen ©amminngen \>on ©ering,
9lind, 9Inf(bü^ 3C. eine ^inUinglid^ ^(udwa^l würbiger unb gefcidiger %or:s
unb 9?a(4fpiele bieten. — ^at ber S^ann in iHdem rec^t?
3)er um bie muftfaiifd)en Ser^ältniffe in ^aff\) fe^r ))erbiente ^rof.
^il^eim ^umpel bereifte m>r emi(jer 3^*t m murtfalifc^en 9[ngelegen«
Reiten B}2ünd)en (Soburg, Weimar, Seip^igr ^it^ben, $rag, ^ien, JIrafan k.
2)cr tmfein wohlgeneigten £)ciTen Sefeni wo^lbefannte dlon^ertorg.
§err CT. S. ferner in ^aben^Saben tft oon bem berühmten fraii}öfifd)eu
Orgelnieifter ß. 91 le;. ©uihnant jur Witwirfimg in btn großen OrgeU
couierteu im Xrocabero^^alaft ^u $arid cingelaben toorben. j^err Denier
wirb in biefett ^uffü^nmgen ^uihnantd neuefte Orgelcompofttion ^^Gonso-
latioh", ^. Denier gewibmet, oortragen.
OrliiS^aufen b. 6i)mmerba. 2)er Orgelbaumeifter 9dttd)er
aud Sömmerba bat, unter ^iemlic^ fd)tuierigen SSer^dltniffen, bie Orgel in
unfever i^toeiten Itircbe (^eilanbdtirc^e) imigebaut (unter Senu^ung nod)
einiger brauchbaren X^eile ani ber alten Orgel, ^ie ^ii^pofttion beS
wo^lgelungenen Serfed ift folgenbe :
1. 4)auptmanual: $rinjipal 8', Sdorbun !6', d^amba 8', ^of^U
flöte 8', Oftaoe 4', grlöte 4', ©Jijtur 2\ Sfacft. — 2. Oberin anual:
d^emdbont 8', Salicional 8', f^lauto traoerfo 8', fiieblidigebadt 8', grugara
4', grlöte 4'. — 3. $ e b a I : ©ubbag 16', Siolou 16'. ^ofaune 16',
Oftaobafi 8'. 92 e b e n 3 ü g e : ^anuaU unb $ebalcoppeI , gforte- unb
^iano^ug
S)ie 9let)irton würbe burA ben 9{eb. b. Ol. uoHaogen. ^erfelbe war
mit btni re^two^lgelungenen %^r!e fe§r wo^l^ufrieben unb beantragte
eine Siemtweration frur ben foliben unb fe^r gef^uften SReiftcr.
^ofratbV^ü Meresa rtung in Weimar birigirte am 7.92dr^ tint
glan^ooue 9(umil)rung oon ßalibnd „Schöpfung'* in ber ©tabtfir^e. 80«
liften waren gfrl. Oberbed (^rlin, @opran), SSalt^. VtiiiUx*&ax^
tuna i!£Beimar, 3:enor), 9L 0. Wilbe (Seimar, Oag). ^a» berii^mte
SBerf bewied feine alte, unoerwüftlic^e ^fn^ie^ungdfraft. 9(u4 bai wdt
wenia gefannte „^o^ Sieb" ^aleftrinai» brad^te er mit bem „(S^oroereiii"
5ur 3)arfteIIung —
3n Sioerpool ftarb ber Orgelbaumeifter 9ti(4. £ubb, 71 Sa^re
alt; in 6mben ber Orgelbatuneifter IB. iSinter. —
„gür Opern»(5omponiften: — „S)ie ©efellftfiaft ber
Opernfreu übe Berlin", welche attjü^rlid) in einem ^ieftgen ^beater
mit großem (S^or mtb Ord^fter (£rft«9Cnp^nuigen unbetannter Opent
oeranftaltet bietet baburcft begabten &)mponiften — bereu ^erfe au« irgenb
einem ®runbe bidber nid^t aufgeführt würben — ®elegenbeit, uor treffe
tnib ^ublifum ber Steicb^^auptftabt on bie OeffenHicbfett ^u treten. — 2)ir
Serfe fuib sur IBegutacbtung über Oualification j(ift 91uffübning an b^n
mufitalifcben Seiter ber ^fellfcbaft:
(SapeUmeifter (S. 91. 91 a i b a , Skriin W.« Sinfftr. 30,
franco eitt^ureic^en, worauf Sntfc^eibiuig in tür^efter 3cit folgt."
3)riefti>ecl>fel«
^rtt Org. $. %x. in Si^ew^gorf: &ahtn Sie Brief unb 9lecb^
intiii vä^im ? — ^mm. Oc^. i3. iu 9^.: (& gefättt mir \t^v, bat 8ie
nid)t nur bie anbefannten tutb abgebrof^enen $arobepferbe bed großen
^©ebaftian", wie beffen (S)« unb ((«moHi^gfuge 2c. in S^ren Spielplan auf«
nehmen wollen, ^e prffcQtig ift j. )B. bie berrlid^e Xoccate 9(bagio unb
3:roini)etenfuge in ^bur (3. Bnb. ber %et. 9Iuj$gabe), wie bebeutenb ift
ba(^ ^rniubtum mit Suge in (£>bur (2. m, 92r. 7) mit bem bunwriftifcbm
^baUiRotioe (eine ixt Hämo o^iriiiati») im ^ifttnbium, unb wie wo^U
llütaenb ftnb $orf)>iel unb iX^etfterfuge ! ^ucb oie fleinere (S'bur«^tige mit
brilfantem ^rülubrnm (4. fdb, 92r. 1, bie fogenannte gfru^ling^^^Suge) ift
loert^, öfters oor^efü^rt i^u werbai ^ergeffen Sie md^ ni^t bie titauifc^e
fjruge mit grogartigem Soripiel in ^^^moll (2. Bub.), nebft bem bo^^rr«
li(^n elegif(b<romantifd)en feorfpiel ber {^«molUgruge (2. ^nb.) u. f. w. ^tt
Seb. $a(b wirb man überhaupt nie fertig, ^it SBorltebe fpiele i^ oud)
bie föftlidjc (gÄ^bursSonate oon bem Unerreicbten. — ^emi Orgelbanmftr.
St, in Wl. : 92id)t in aOen SAnbem ift ber $ r e i « ber latente ein
gleicher. Gin beutfd)ed 9leid) dpatent foftet {(fbrlicb 2*400ur,
m 3)ffnemarf sn^lt man jfibrücb 180—300 M bafür, in Belgien 120—180*
9Warf, in granfieicb 2—300 .#, in Su^mburg 160—240 M, in 9forwegeu
180— 280. ir, in Portugal 600-1000 .«f — bid ju 15 3abren, inSlußlanb
600. «f auf 3 fta^re, in S(öloebcn 240—300 M, in ber Scb»oeij 200—240
Warf, in gtallen 200—240 M für ein 3a^r, in ©roftbritanieu 3000 ,H
für 14 gabte. — ^erm Sta\>lan I)r 9R. in ©.: g)ie gfin^li^e Unwabr^»
9eit bed tluSfprudjed eined bi)perortbobo£en ^eibfpomd eoang. (Sionfeffion :
,,Qebe ^onfeffton mnj^ intolerant fein!" ge^t an^ ben ^Sorten beS Selt^:
betlanbed ^eruor: „^aran wirb 3ebennann eifennen, ba6 ibr meine Sänger
feib, fo ibv Siebe unter einanber babet!" Siebet eure
8r e i u b e !" 2c.
9ltt$etfteiu
Bei 6. Aisbach k Co. in Rotterdam ist erschienen:
Sieben grossere Choralbearbeitnngen
für die Orgel componirt
Op. 27. Mk. 2,50.
Ä^" Für Orgelbauer!
Sin gut einfleri^teteS iOrAcIfraitgefc^dift (in SBafel)
fammt $quS mit fc^öner äSo^nuna unb praitti^m, großen
®6{(^Qtt^räumen, 9Ber^euge, SRafc^inen, ^aijer 2c. ift biOig
ju faufcn. — @8 ftnb nur ca. 7000 bis 8000 SRarf boareS
®elb jur Sttoerbung nöt^ig. ®ef(^äft8p(a| günftig. ©egen-
n>ärtig ftnb 14 neue Draebt unb äteparaturen fär biefeS ®e«
jc^äft in «uÄfic^t. — mi)m «n»funft ert^cHt
Carl Cv.lFelg^le, ^i^tVtmmtifUv.
§unmumbu
SBir fu^en einen tflc^tiflen 9Iti0at6ritrt unb (Stinu
mtt für unfer ^armontumgefc^äft. S>auernbe Sefc^aftiguuft
unb gntt SDc^^uuy I9ttb }ugtft(^ert.
jDtfttinflen a. StieS, SBa^ern.
G. W. Steinmeyer äs €>«•
OrgeU unb ^armoniumfo brif.
3m Serlaae non Otto Vnnrmä in Krtart ift erft^ienen uni^
bun^ ade Stubbanblungen )u be^ie^n:
§U Witt l^etr ^ftevblUiktiA^
«ortrag oon X. ®. Seudjtenberger {8l»eitc «uflaoe.)
¥Ki» 25 *"'
^terbur^ ma^en ipir unfere geehrten Sefer auf
bte lOeilage ,,Alextttder ftailmtnt^' Don ben 3RuftfaIien<»
^nblungen ©d^ott grerc», »ruffel — Otto Smiiirr
SfiV}i(l, befonberS aufmerffam.
IDrndt Oerlao unb IStspf^Müni Ctto Sonra», CrfHtt, ^A^ttenflrAtc 4.
Vertreter für ben Su(b^anbel: 9tobert gforberg in Seipaig, X^olftrage 19.
URANIA
^ll^c
Ov^d> nnb i^atmoninmfpicl,
ftmt für mufikaitf^[t|( <£^(ori(, ttttftlti|)(, tn|ltaMtii( ®(fang- unb Ctanict-^ufik.
gtcoiiäaeaettii »011 jil. äS). Va)()ll|Cl|(ll^, atoS^etjOäl. S. ^ofocjoiiifl iic SBtimar.
M S.
9^CMnnntl>i(tJigfl» Sa^tgong.
18»S.
S^ieftS 9(fltt trft^iiit in btii trfttit Xanm
iebcit IRunald, (jfl^vlidi in 12 Sluinnum) uiib ift biiv<^
Hut ^uc^ iinb ^uritali«i=^niil)liutf)eit, \o\mt burd) nQe ^oftituiteT,
»ftiic $i-ei3eT^a^una. fAr Bcii 0iiiii|(n £|abrflanfl tJl »OJ,
piilniimerniibo, ^n bejiebdi. ~ 3111 3t'luiiflS[otalog ba
$Ptl ^cit biEfeä äJlntt bie «umiiKV 6301.
Sitcftc« 3tbPiMieni<nt bei b«
(SE))ebitlDit&.beRia<erInober Urania: Otto CEonvabiit ISr[ui;t,
€4otltnftrafie 4, gegen Siiiienbting Doii ZM iOA f Oe »fit
flaii}cii3ii6irS«iiO bti^rance-Sujenbung.— $TtiS btr einjelncn
Sliiininet 30 ^ftnnin. gitfetiioiiegtbil^ttii : bie gtfpalttne
^ttlticile nur to Vfciiiiia.
gnljalt: 9ßPtti)cfie8. — Äp^otiSnun. — Dr. 3d£|. ©uttlub aSpfei. (gortfeBung.) — 3ut Orgdbauirnflt B. Sari Beigle iw ©htttgart -
^iftDtift^e 3Rilt^eJluiigen b. 3. ^. Üüffttr. — ÄuS btin Sebeii eineS ÖDforflO'i'f'en , ober: „SXc ^ubtlnifife Itt^BunbiUJonjigltefl ffie&urlBftft," -
SeipTt^ungot — auffri^ninfieii. — ajmnif^ltB. — Kaliieii, — Sri!|nK(t)iel. — Hnjeigtn. — ^
SStnn ein mflcbtigtr, großer Okbantt pliJ^Iic^ iSir burc^ bie €ecle
jiefit, unb (itfi 9)etti ^rj fdinett befint nnb «tmeiien in be« fflultna enger
ne^aufung: O baitim glaube !Su, fli^eni ber iSoll^ett ^iit3)id| bcvü^tt —
3;ein @4ifflcin treibt. Spanne bie @(gel, bng er eg fü^it uonDflnS, über
bie Soge »et Sitil {Vitmue in ber SOtonalSf^rift „Sp^inc.")
^pmont»m.
SleS ATinftleTS ®eift unb $f)antafie
e^' no(4 fein äSert er mag beginnen,
tiC i^ bDcan in tiibneui glug,
wfüDeiib ganä (ein Senten, ©innen.
$at er'B uollenbet, ^eil beni 3Kann,
iwnn bein, luai [ein &tn\t qelAnffen,
14 mi(b nii^t na^e. — Streift bie Seit
iid) gem felbft ju ben tleinfteit Soffen. '
Sin ^ort ift ine^t oft alS @[I)Iofl unb Stieget,
alB XboT unb ^tte, ali Scief unb Siegel.
Sin Sort ixmiAtei, eniflainiiit, rei|t ^vt. —
Sorte finb 9)tjict|te. — ^fite beiii SBort!
SaB ben Sf)oten bunUbtingt ?
Safl @etül|I feiner Sie^tigteil.
^i(S}t ber Otfanj bee Crforaee, (onbem bie Sauterfeit bei SlicbenB
unb boS treue Se^oiren in ber Stlii^t, aud; ba, loa baSSrgebnig taum In
bie üulete StidlcinunB irill, wirb ben SBert^ eine« 9Kenfaienleben3 ents
Ueiben. Selige merrnnivbige Uniraiigirung Don ^oif) utib Siiebtig n>ttb
bei bei groficn 3Ruftening oor fi(Q gesell ! @taf ^elmut^ 0.9Saltte.
@ibt ti ju ^ilen eine Sunbe,
olB nie— unb baS eB ^eigt ju ^t! —
■^€s^B 3 S mßB^r<:^
Dr. 3o&. Gottlob m^vUt,
(SortleSung.)
Sie BonX gefunbenen ©efe^e finb fofgenbe: A, S)ie Son=
fttiiition, Sntonation bet fiabialpfeifen unb toai
bctnttt jufammen^öitgt ietieffenb.
1. SiSain in pfeifen öon ^feit^cr S&n^t, o6ec öetft^idKnm
aScitat, bie fiuftfäuien mit glett^ec 3ntenfität f(f(tt)innen foHen,
[0 mäffen fic^ t>ie i^en ji^e^örigm Suftmengen uei^allat mie
bie t$l&Aen iffitt Cuecfdqmtte, ofeer loie bie Ouabcate ilicet
Shm^meTfet.
2, jjie Suftmengoi foIAer 90feifen, becen glficfieninbolt
bei Ouecfdinitte oldc^ beten Sänken aber Detf^idien fino, mmfen
fid) bei glcii^ ;üntaifttfit ber ©qningungen umgetuirt ttttqaU
ten , tnie bie Ouobrativuridn aüä ben fiöngen.
3. äBenn bie Suftmengen unb Sängen gleü^, bie Ouer?
ft^nitte Q&er Berfc^iebcn finb, fo ift bie ©rögc be8 SUiffcönittä
ni(f|t Uon ber ©röge beö OuerfdE)nttt8 , fonbern bon bei @rdf|e
bei £iiftntengen ab^ngig.
4. gSenn bie Sangen gleich, bie Ouerft^nittc »erfd^ieben
unb bie Suftmengen mit ben Duerft^nitten iitoportionat ftnb,
fo berj^olten fii^ bie ©rögen ber Stuncgnttte toie Die Duerfc^nitfe
ober bielmeiir TOie bie ben beiben pfeifen augel^örigenfiuftmcngen.
5. SBenn bieS&ngcn unb Duetji^nitte glei^, bie Suftmen«
gen ober berf(^id>en finb, fo muffen bte ^Tuffqnitte mit ben ©rfi»
|en ber Suftmengen proportional bleiben.
6. SBenn bie Suftmengen unb Querft^tiitte gleid), bie Sans
gen öcrfc^id>en finb, fo oei^olten fit^ bte ?[nff^nitte loie bie
Cuabratröurjeln m^ ben Sängen.
34 —
7. S)ie auffAnittc t)etfc^icbcnct ^pfeifen bet^altcn ftd^ tüic
bie juoe^örigen Suftmengen unb ipte oie Ouabrottourjeln aud
il^rcn Sängen.
8. 3)ic fiuftmcngcn ftcl^cn in näherem SBcjugc ju bcn Sluf^
[d^nitten, unb e^ lönnen bal^er btefel6en nur in bem j^Qe nad^
Den Duerfdbnitten beftimmt n)erben, n^enn biefe mit ben Sluffd^nitten
itt einem JBer^öltnifee bleiben.
9. S)ie ©tärfe bed 2i)neÄ (Sntcnfitfit ber ©^toingungcn)
ift t)on ben Duerfd^nitten unb ber Suftmengen , bie @dbärfe unb
^edigfeit bed Xoneö aber t)on bem äuffcqnitte unb oer fiuft^
menge abhängig.
yiaq biefen ®efe^en loffcn ftcfi bie ßuftmengen für jebe
regelmäßige menfurirte ©timme finoen, toenn bie fiuftmenge
für eine pfeife gegeben unb burd^ SSerfud^e gefunben »orben itt
3ur SBeftimmung ber abfoluten fiuftmenge für bie gangborften
Drgelftimmen l^at 51 in ber SBeimarer ©tabtfirdbenorget,*) toie
Jd^on bemerft, eine große SWenge berartiger Sßerjfud^e angefteßt,
oie nur jum Heinften Steile in ben größeren Sßenen mitget^eWt
n>orben finb. 9iac^ ber ©röße ber Suftmengen toirb bie ®röße
ber ?ßfeifenmünbungen , ©o^rtod^er, gonjelten, Sßinbfaften unb
aBinbfonäle befttmmt, tüie in ben fraglid^en SBerfe grünblid^ unb
anfd^aulid^ nad^getoiefen toorben i[t.
10. 9Benn bie Älongforbe irgenb einer ©timme fid^ nad^
§o6e ober Xicf e nid^t beränbem Joll , f o muffen bie glad^enin^
falte ber Cluerfd^nitte ber Unterottaöen nac^ bem 5Berl)Qltniß 1
ju 8 ju nehmen.
5)iefeg SWenfuröerl^altniß ift bie Siid^tfd^nur für alle anbere
mögliAe SDZenfuration^arten. SBerben bie ©ttmmen nad^ bcn P^
beren iönen m toeiter menfurirt atö bo« SSerl^ältniß 1 ju ber
uuabratrouräel öon 8 mit fid^ bringt, fo nimmt bie güüe be§
StoneS nad^ ben J^öl^eren %önm ju, unb jtoar um fo me^r, je
größer bie Slbtoeid^ung innerhalb eine^ gegebenen 24)numfangeö
ift; unb fo au^ umgefe^rt, ttjenn bie pfeifen nad^ ber Xiefe ju
toeiter menfurirt toeroen, aU nad^ bem oben angÄeuteten Siormat
öerl^ältniße gefd^ej^en bürfte. ©ei junel^menoen S)iameter öer*
minbert fid^ nfimlid^ bie ©d^ärfe bcjj 24)n8 immerme^r, unb man
lann baber bie lefetem ben Duerfd^nitten umgefe^rt |)roportionaI
fe|en. Swenfurirt man eineDrgelftimme nadf) einem anberen aSer^^
bättniß, 5.85. nad^ bem SSerl^ältniße 1:4, fo ioirbfie nad^ ber Xiefe
ftetö bunfler unb bum<)fer Hingen , alfo il^ren S^aralter immer«
mel^r änbem.
SBenn ber l^erfömmigen ^ßrajiä gemäß, bie SBreitc ber
Sluffd&nitte 'A ber ^eripl^ene betragen, fo öer^ält [id^ bie fiänge
be^ 2)urdbmefferg jur ßöl^c beö Siuffd&nitted , tt)ie bie gläc§e
beS Duerfd^mtte« jur gläd^e be§ Sluffd&nitte^.
S8ei ber SKenfur ber 3"n9c«ftiw^iwcn finbfolgenbe
@efe$e maßgebenb:
1. Sei ©täben bon gleicher ©icfe, aber ungleiAer Sänge
fteben befanntlid^ il^re ©c^WingungSjal^len im umgele^rten äJer^
ilöltni^ ber Duabrate i^rer Sängen, ober aud^: ^e Sängen
t)erfd^tebener 3^^9^ t)ttS)a{tm fid; umgefel^rt toxt bie Ouabrat^
lourjeln il^rer ©qtoingung^jal^len.
2. Iba bei einerlei ^n^ö^e bie Klangfarbe ebenfo k)on ber
•Jlädbe ber jungen abl^ängig ift , toie bei ben Sabialftimmen öon
oer ö^ä^e oeS Querfd&nitteiJ ber pfeife (1:8, ald bem einer
Jeid^en Slangfarbe unb ©tärcfe entfpred^enben SSer^ältniß,) fo
ä|t fic^ l^erauÄ folgern, baß audi bie ^l&ä)t ber Bw^fl^i, toeldge
bei k)erfmiebener %onf)öbt gleiche Klangfarbe erl^alten foQen, nad^
biefem SSer^ältniß m ober abnehmen muß.
3. SBenn bie Sängen unb 99ireiten ber iD^effing^ unb Suftjun«
5en einanber :pro))ortional ge[e^t loerben, fo Der^alten fid^ bie
L)idten ber Suftjungen n^ie bie Ouabraüourjeln au8 ben ^idten
ber äßeffingjungen.
4 83et gteid|er Xonl^öl^e n)äd^ft unb nimmt bie Klangftärfe
ab mit ben Tßrobuften au8 ber ^d^e ber QanQai in il^re
©d^toingungdtoeiten.
5. ^le ^angftärfe t)erfd^iebener jungen üon gleid(|er
Xonl^öl^e ift ben Duabraäourjeln aud ben ^roouften il^rer f$läd^e
in ©d^niingung^n^eiten ))ro))ortional ju fe^en.
*i ^9 MeZ9)iferf(^ Zl|eorie fld 6d ber fnalti^ Oifict a(8niatb Unoä^tU, mfiffot
toir auttd><ni(9 bctmtcn. tnbem biefcS VBtrf l&n^ttt Seit ai§ cui9 oer bcften in ^am $iau\^9
faiib anocfe^n touibc. SXtt ben Wnftcn neuem flkrlen fonn M Mt oUccbinM btefc Orgel
in mam^cc Cttl^^nna nU^t nt^r ncffen, aber in Qe^UQ auf Jmift, Stifd^, 9rUIan5 nnb
Aemton \u^t fte noq immer i9re9 wetd^.
IS
6. j3w"9^ ^ö^ toerfd^iebener Xon^öbc äußern einerlei
Slangftörre n^enn fidl^ bie $robuf te auS il^ren ©c^n)ingungdn)eiten
in il^ren ^ä^en umgef e^rt ^u einanber Der^alten , nne bie Cua«
brate ber jugei^örigen ©c^tomgungä^a^len.
7. Sei gleidqer Xon^ö^e fönnen bie öerfdbiebenen ©d^min*
Sung^toeiten ben ^erbältntßen, in toeld^en bie Streiten ju i^ren
längen fteben, umgelel^rt proi^ortional gefejjt n^erbeit
@^ ift belannt, baß oie ^ungenftimmen nac^ älterer (lon^
ftruftion^art nad^ ber ^ö^e immer f^n)äc^er tourben unb ba^cr
burc^ ))affenbe Sabialpfeifen erfe^t ober unterftugt n)urben , toie
j. 89. in ^ranfreid^ bur^ ben großen Sornett 2)ie Oorfte^enb
mitgeteilten ®efe^e leiten auf eine bergleiffien Älangftärfen gün*
ftige iD^enfurationdart l^in, n)eil bie @röße ber ^d^nringunqd«
totxtm nid^t nur t)on ber ^td^te ber Suft, fonbern aud^ kion oer
5orm ber ©d^allför})er abhängig ift. (©c^iufe folgt.)
(^infeubimg )). bem $. SSerf.)
SBeun fic^ ^toei S)inge in einem SBettfampf befinben,
toirb folange barüber geftritten, njcld^cö ba«J ©effere fer, bi^
einei^ Don oeiben einen burc^fc^lagcnbcn (Srfolg erringt, ©o
ge^t eÄ je^t auc^ mieber im Örgeibau. Äamn hjar ber ja^r*
}el)ntelang anbauembe ©c^lad^truf: ^ie ßegeQabe! S>k ©cqleif«
labe! öemungen , fo erl)ebt fi^ ein neuer mit ber öofung: §ic
pneumatifc^e Sabe! ^ie mec^anifd^e Serbe! 9lad^ ber @rfinbung
beS pneumatifc^en ^ebeld unb bei ber Sinfü^rung bedfelben,
lag fein triftiger ®runb k)or beufelben ju bejfampfen, unb nienn
aud^ bei ber erften 9lniuenbung beufelben ni^t immer gleich ein
befricbigenbc^ älcfultat erjiett toerbcn lonnte, fo mußte bie
©c^ulb hieran nur ber mangelhaften ^udfü^ruug beigemeffen
n^erben, unb nic^t ber 5toitftruftion^ibee be§ pneumatifd^en
©cbel«.
SBenn nun eine pneumatifd^e Sabe nic^t pxaci^ funftiontrt
ober nid^t bauer^aft ift, fo liegt baS ebenfalls nur an
mangelhafter ffionftruftion unb fd^led^ter 9lu3fül^rung. S)te
Suftorucf*unb SuftbetoeguugS*'®efe^e fowie ejperimenteöe @r«
fa^rungen geben aber bie beftimmte SSerfic^erung , baß eine
rein pueumatifc^e SBinblabe bie DoOfommenfte, einfad^fte, unb
bei iBem)enbung bed alSbauer^aftbefauntenOrgelbaumatertald
auc^ bie ^auer^aftefte toerben muß.
SSJä^renb nun ber pueumati)d^e ^ebel nic^t nur fein
©^ftem k)erbrängt, fonbern jebem ju gute fam, toirft bie rein
pueumatifc^e Sabe bie bisherigen ©tjfteme gerabe^^u über ben
saufen, unb eS ift ba^er leidet begreiflich, baß bie allgemeine
;inf Urning berfelben auf SBiberftanb ftößt. SSer ba n^eiß , mit
loeld^en ©c^koierigfeiten man ju fämpfeu ^at, unb n)ie t>\d
®elb, Qtit unb SJcfi^e aufgen)enbet n^erben muß, um ein neued
beffered S93inblaben«©^ftem audjuarbeiten , bem fann man eS
nad^ ben t)ielen mißlungenen SSerfud^en unb fc^limmen @rfa^^
rungen, bie bid freute fdqon im Orgelbau gemacht mürben, aller«
bing« ni(^t Derübelu, ttJenn er äurfidf)altenb gettJorben ift, unb
felbft bem DoQftänbig (Gelungenen unb 89eften, bad auf biefem
Gebiete geleiftet n)urbe, fo lange mit äßißtrauen begegnet, bid er
fid^ perfönlic^ t)on bem ^ert bei^felben burd^ grünbii$e SBefid^ti«
gung nnb Prüfung einer fertigen Orgel überzeugt l^at.
^iefed ajäßtrauen toirb aber bie rein pneumotifc^e Sabe
in loeit fc^neSerem unb auSgebel^nterem 9){aße ubertoinben, aU
bieS beim ^ampf ber JtegeUabe gegen bie ©c^leiflabe ber ^at
toax.
^aß eS ein ^e^ler gen)efen fei, bie $neumati! auf bie
ganje SBinblabe aud^ubel^nen , muß entfd^ieben iurüdfgetoiefen
loerben. (Sd fann nie ein ^^ler fein, einen fo fomp.licirten
Apparat loie ed eine Orgelminblabe unb eine Orgeltraftur ift,
Dereinfa^en unb t)ert)oQfommnen ju looQen. ^aß aber bie rein
pneumatif^e Sabe aud^ fe^r t)iel jur SSerDontommnung unb
ißereinfa^ung ber me^r unb me^r ublid^ loerbenben Stö^ren«
traftur beigetragen bat, betoeift ber Umftanb, baß fc^on feit
2 3al^ren äfZeffingröDren t)ou nur 5Vt mm. SEBeite mit DoQ^
fommenem Srfolg, befonberd aud^ in SJejug auf präcife gunftion
angeioenbet n^erben.
— 35
&i mürben ioaar ttoc^ engere 9l5^ren Ueüoenbet n^etben
lönnen, n^enn btefelben ni^t n^ieber treuerer roaxtn. @$ Imm
nur bai^ aU ein %^ltx bejetc^net n)erben, n)enn Orgeln mit pneu«
inatif^en Sabcn, n;e(c^e mc^t gut !onftruirt, unb nid)t folib mit
bauer^af t ^ gearbeitet Jinb , an ©enieinbeu abgeliefert n^etben.
2)iefer ^^(er lommt aoer leiber auc^ noc^ ^äufig genu^ bei me^
d^antfti^en fiaben bor. Seber einigermaßen tec^iniji^ gebt(bete unb
erfahrene Orgelbauer mei^, baß bie ^auer^aftigfeit einer Orgel
iDeit me^r t>m ber ©emiffen^ftigfeit in ber ^enoenbung bed
beften unb geetgnetften Sßatcriali^, unb \)on ben auf^ foiibefte
aufgeführten arbeiten abfängt, al^ Don bem gen^a^Iten ©Aftern.
Sebed @^ftem loirb aber auc^ nod^ um fo leidster bauer^aft
^ergeftellt n^erben !önnen, je einfachere 5lonftru!tion cS geftattet.
!S)ie größere ober geringere f^äblic^e unb ftörenbe IBeeinflußung
burc^ S^emperaturtoec^fel , ^eud^ttgfeit unb S^rocfenbeit l^ängt
uon benfelben SBebingungen ab, meldte bei gen)ün(ci^ter Sr««
langung ber ©auer^afligreit einer Orgel crfüQt werben muffen.
S(u|erbem ift uo^ SBiffen unb @rfai)rung nötig , in luel^^
SBeife bie üenoenbeten ÜWaterialien öom 2;cmperatum?ed)fet,
fon^ie t)on ber ^euc^tigfeit unb ^rodenljeit beeinflußt loerDen.
S)a nun pnntmatijcbe fiabeu ganj ax\^ bemfelbeu SJ^aterial
iDie bie mecbanifd^en ^ergefteUt n^erben fönnen, unb feit längerer
Reit fd^on folc^e gebaut )verben, bei loelc^en nur ^olj unb
£eber t)em>enbet wixh, unb tuelcbe außerorbeittlic^ üiel einfacher
louftruirt fiub, ald bie mec^anif^eu Saben, fo ift abfolut nic^t
etnjufeben, n^arum bie erfteren nid^t wenigftend eben f o bauerbaft
uno n)etterfeft fein follen. ®uM trod&neS ^olj unb befted
ßebcr fwb SWaterialien , tüelc^e fi^ fc^on feit mef)r als 100
Sauren beim ^axi üon 5iirc^enorgeln ben)ä^rt ffabtn,
SBon ben pneumatifdien SBiublaben muß ben SRembran^
laben eutfd^ieben ber SSorjug größerer S)auerbaftigfeit, Sinfac^eit
unb ?ßräcifion, fotüie größere SBiberftanböfät)ig!eit gegen Sit*
terungSeinflüffe jugef^ricben tuerben.
83on gegnerifcqer Seite ttjirb gefagt, baß bie 9J?cmbrauen
unb Sälgcqen ber pneumatifc^en Saben auS bünnem fieber
ober @ummitu^ ^ergeftellt n)erben. ©ummituc^ n)irb aber
nid^t me^r angetuenbet, ober boc^ nur t)on fold^en Orgelbauern,
u^elcben ed noc^ nid^t gelunaen ift, geiPö^uUc^ed ©c^afteber
für bie aßembraneu Dort^eil^aft in Snluenbung ju bringen,
ferner njirb bei ben t^erbefferteu 9Reinbraulabeu fein bannet
fonberu mittelftörle« unb ftarfeg SBentilleber für bie SDJembranen
i^ermeubet.
Slnj^ime^men , baß folc^e ÜRembranen, )oenn bie pneu*
matifd^e Sabe entfpr^enb louftruirt ift, fid^ irgenbioie na^«
t^eilig üeränbem ober gar üerfc^Ieißen unb abnü^en lönnten,
bafür liegt in ber S^at fein ®rnnb öor. 3m ®egent^eil bc^
meifen bie SBentile Don ©c^afleber o^ne SBerbinbung mit irgenb
tt)cl(^cm feften SDJaterial, wie fic fc^on feit Dielen 3al^rcn bei
ben ©^öpfbcilg^en ber ^armonium unb jum ^beil an^ bei
benen uon ^ir^enorgeln m X^ätiafeit fint), baß fold^e äSentile
am bauer^afteften unb fid^erften fiub. ^ad mittelftarfe unb
ftarte SBentiQeber , toelcbeS bei ber flacbfc^Iießenben Wlhmbxan^
fonftruftion in 9lnn)enbung fommt, mirb burcö ba8 ?luf* unb
3ubrafeu eiueÄ ßuftbrudfeg Don circa 80* (* 80 mm. SBaffer*
faule) f wenig angeftrengt , baß bie Qtit gar ni^t abjufe^en
ift. in welcher folc^e Sebermembranen abgenäht unb fc^ab^aft
werben fönnten. ScbenfallS wirb eine 9let)aratur ber SSentilc
einer mec^anif^en SBinblabe früher nötig werben, afö bie
9ie|)aratur ber STOembranen einer pneumatifd^en fiabe. ßefetere
ift bann aud^ mit weniger Soften unb in Diel fürjerer 3^it
bur^jufü^ren.
^a nun fold^e Sebermembranen bie bauerl^afteften , ein^
f äfften, ft^erften tmb babei billigften 93entile finb, bie ed
giebt, fo ift bied um fo Wertbt)oIler, atö bei einem mittleren
Orgelwer! f^on circa 1000 äSentile nötig werben, gleichwie
ob badfelbe pneumatifc^e ober me^antfdqe Saben ^at. S)ie
©^leiflaben«Drgel fann, obglcid^ fic bei mittlerer Oröße nur
circa 135 iBentue braucht, bier nid^t in Setrad^t fommen, ba
bie Uebertegen^eit ber SSJinblaben, welche jeber emjelnen pfeife
burc^ ein feparateS SSenttt birelten SSinb iufü^ren, bo^ fo
^iemlidb aÜgemein anerlannt ift
^aß nun bie pneumatifd^e ßabe fein S9ebürfni8 fei , ift
nic^t richtig.
Sßenn ^ier fein Sebürfnid Dorlage, fo würben jjebenfalld
bie SSerfu^e ber bebeuteubften Orgeibauftrmen , welche bad
Äegellabeus^S^ftem Dertreten, unterblieben fein. 3)iefe Serfud^e,
bei* weisen ftatt ber 98eDe mit ibrcn Slennc^eu unb ftatt bed
|)neumatifc^en &ebelS, fleine SBälgc^en ober Sf^embranen unter
lebed einzelne ffegelDentit angebra^t würben, finb bo^ nicbtS
anbereS atö ber Uebergang ju ber pneumatif^en Sabe. Sei
biefer 5{onftruftion föiinen aber nie folc^e SBort^eite erreicht
werben ald bei ber rein pneumatifd^en Sabe, weil fie fomplicirter
ift. $tu^ erforbert fie er^eblicb mebr jlraftaufwanb, ba außer
bem Eigengewicht ber JtegelDentile, ^egelbrä^te unb ber ftegel*
mutterii, aucb noc^ ber Suf tbrucf, welcher auf ben SBentilen laftet,
mit Derbältnißmäßtg ju Diel firaftDerluft fiberwunben werben
muß. SBei ber rein pneumatif^en Sabe ift baS SigengeWic^t ber
Sebermembranen f o gering, baß ed gar nic^t in 9etra$t fomuten
fanu, unb wirb ber auf ben 9Rembranen laftenbe SuftbrudE
and Derfd^iebenen ©rfinben mit bem benfbar geringften fi!raft^
aufwanb überwunben. ^a^er fommt ed auc^, baß bei ber
rein pneumatifc^eu Sabe o^ne ©c^wierigfeit eine SRö^rentraftur
mit nut bVt mm. weiten iD^effingrö^ren beuu^t werben fann.
^ie großen SSort^eile unb 9lnne^mlic^feiten folcber engen
SRö^rd&en , bie bünner finb aU ein gewö^licfier ®leiftif t , unb
weld^e mit Seic^tigfeit o^nc Umftänbe fe^r fc^ncll fo gebogen
werben fönnen, Wie man fie braucht, finb ju na^eliegcub,
aU baß befonberS barauf aufmerffam gemacht werben müßte.
Siac^bem einmal ber pneumatif^e ßcbcl erfunben War,
ging man weiter, unb fuc^te bie mecbauif^e Sraftur burd^ bie
pneumatifc^e , b. f), burc^ bie 9}öbreutraftur ju erfe^en. S)aß
man bann auc^ nod^ auf bie Sbee fam, biejenigen Saben,
Weld^e für jebe pfeife ein eigenes Jßentil beanfprud&en , rein
pneumatifd^e ^erjuftellen, muß entfc^ieben als m großer ^ort«
fd^ritt im Orgelbau bejeid^uet werben. 3>aS rein pneumatif^e
Orgel»©^ftem , welches fo genannt werben fann, weil aöe
^b^ilc beSfelben Don ber ^'afte bis jur pfeife mit benfbar
größter ©nfad^f)eit, pneumatif^ funftionieren , Derfcbafft ftc^
außerorbentlid^er ©d^nelligfeit Eingang in bie OrgeIbau*9Berf*
ftätten, unb wirb nic^t Derfebleu jeben Orgelbauer unb Orgel*
bau*©a^Derftanbigen für fic^ ju gewinnen, fobalb er (Selegeu:^
^eit finbet, biejeS ©^ftem an fertigen, ri^tig fonftruierten
unb folib gebauten Orgelwerfen jn prüfen.
©0 lange aber ber ©^fiemfampf nod^ banert, Weld^er
je^t t)on neuem wieber heftig, aber DorauSfid^tli^ nid^t auf
längere S^it entbrennen wirb, ift cS allerbing« für einen
Äir^euDorftanb , Welcher in bie Sage fommt, über bie Äu*
jd^affung einer neuen Orgel ju beraten, fe^r fc^Wer ein ©^ftcm
5u beDorjugen.
3)a^er fei ^ier gefagt , baß eS bei ber Änfd^affuug einer
neuen Orgel Diel wicbtiaer ift, einen tüchtigen Ordelbaumeifter,
als ein beftimmteS @^ftem j^u wollen, ^er tü^tige unb er*
fal^rcnc Orgelbaumeifter wirb immer genügcnbe (Garantie bieten,
ein ben neueften %nforberungen unb ber gewünfc^ten ^auer*
laftigfeit entfpredöenbeS Orgelwerf ju liefern. SBenn er babei
lic neuften ©rrungenfd^aften im Orgelbau Dertritt, wirb er
biefen Slnforberungen nur um fo mehr nac^tommen fönnen.
S)ie Skbauptung, oaß ja baS neue ©Aftern feine S)auer^afttg:>
feit nod^ ni^t bewährt l^abe, ift gegen baS rein pneumatifc^e
Orgeli>©t)ftem nid^t anwenbbar, wie genügenb nac^gewiefen
Würbe.
S)iefe 9tebeuSart ift überhaupt in biefem gaUe nur ein
©^redfd^uß, Weld^er aber feinen wirflid^en ^c^mann, ber fic^
mit SRed^t auf fein eigenes Urtl^eil in biefer ^infic^t Derläßt,
abgalten fann bem gortfc^ritt im Orgelbau ju l^ulbtgen.
92ac^ ber Erfinbung ber StegeQabe würbe Don ben ®eg«
nem berfelben Sö^rjjebntc lang baS ©teic^e bel^auptet, t^at*
fäc^lic^ aber baben ftc^ zb^n nur bie unrid^tig unb Jd^led^t ge^*
bauten nid^t bewährt , wä^renb bie mit rid^tigem Jßerftänbniß
folib gebauten itegellaben l^eute anerfanntermaßen in Sejug
auf SJauer^aftigfeit ben ©d^leiflaben minbeftenS gleid& fommen.
„SBenn jwei baSfelbe t^un, fo ift cS nic^t baSfclbc.''
Earl ®, äßeigle, Orgelbaumeifter.
in Stuttgart
!< <<<<
— 36 —
^tflottfcfic a^ttt^ctlttttgcit
öon 3. ß. ßöffler.
grocitc Steige ^r. 4.
iCie iOrflrlbaurtfamilte SUbrtmann«
9Cu9: (S^rontt tooit Srrauenfietn (^arf^tofft^. !D2ei6en)
^eraudgeg. t^oit ^^riftion 9(itguft Ba^n, 2)tac. ~- 1748.
aRid^oel ©itbcrmann fcn., "ämt^^^immmati^itt in
fraucnftcin, fjattc brct lunjtbcfliffenc ©ö^nc. 3)cr ältcfte,
Jcorfl ©ilbcrmann, gco. 11. 9ioü. 1670, toat Chirurgus
unb Medicinae Practicus, tok and) atat^^^SBeManbter unb
Äirdöcnborftc^cr in ®Ia8^üttc. ®tc folgenbcn jtoci tparcn
berühmte Orgelbauer.
Stnbrea« ©ilbermann, nat. b. 16. Maj. 1678,
toar ein berüfimtcr Drgelma^er in ©trafeburg unb ftarb 1734
®r ^intcrlie§ öier.braöe ©ö^ne, qU a. Sodann ?(nbrca8
©über mann, Orgelbauer in ©trafeburg, b. Sodann Da**
uiel ©ilbermann, Orgelbauer unb Drganift, f^at fc^öne
Musikalien componiret, unb ju ?ßari8 Pieges de Clave^in
in Äupfer fte^en laffen, c. N. N. ift ein berüt)mter SWaler,
unb d. (Sottfrieb ©ilbermann, Orgelbauer in ©tra^*
bürg.
Oottfrieb ©ilbermann, nat. d. 14. Jan. 1683
(batte tbm biefen SDiic^ael ©ilbermann sen. jum SSater), ift
Äönigl. ^Jßoln. unb S^urfürftl. ©äc^j. ^of^ unb ßanb4Drget
bauer in greljberg unb ^at aHbereit 48 Orgeln gebaut, barun^:
ter gmei in ©reiben, uier in gre^berg, eine in Qittau, ®räfe,
9^eid^enbac^, ©laud^a 2C., tveld^e in^gefammt il^m grogeit 9tut)m
fiebrad^t. @r )vurbe nad^ (£o))ent)agcn unb Petersburg Der«
äuget, deprecirte eS aber. (£r ^at bie aJ?enf(^enÄ©timme
aufi^ l^öc^fte gebrad^t unb nebft bem ©tal^^©piel erfunben bad
Cymbal Forte imb piano unb baS Cymbal dAmour, barüber
i^n 3^r. SRaj. in $olen unb ß^urf. ©urc^t. ju ©ad^fen a o.
1723 ein ?ßrit)i(egium ertbeilet.
Sodann ®eorqe ©ilbermann, nat. d. 19. Maj. 1698
(ein ©o^n beS ÜRi^. ©ilberm. jun., ein öruber beS llnbreaS
unb ©ottfrieb ©., alfo ©o^n be8 SRic^ael ©. sen.). ©r
lernte bie „Äunft Orgel ju bauen" bei feinem Setter ©ottfrieb
in gre^berg.
#■<<
^u8 fcem hebert ciueS ^oforganifien, ober:
fccfidittt^stoanstdfled ®ehntUfcfk.'^
S3on ßarl äBeiSflog.
(@41u6.)
Da, um brei U^r — nein, toa^ fid^ nun ereignete, meine
lieben ^eunbe, bad ift ganj unmdglid^ ju befd^reiben. Um
brei U^r traten ber ffiapeubireftor , ber §of organtft unb SBaftian
in mein Rimmer. „9?un'' — badete ic^ — , „nun toirb'S barü^
ber bergegen, nun werben fie bidE) W^ütteln unb — wa^rfd^cim
tid6 forqaaen. S)ie Slngft gab mir Äraft unb JBefonnent)eit, unb
leÄid^ rief id^ ben ©intreterioen entgegen: „O, bemühen ©ie fid^
nid^t , meine §erm ! 3d^ tüeife e8 red^t tDo\)l bafe id^ meine
©ad^e miferabel gemad^t unb ba§ id^ nun geriffelt ttjcrbcn foU!
aber ttjenn il^r mir baS fieben nd^mt, id^ !ann eö nidbt be[fcr
mad^en, n^d^ aud^ nid^t, )vie bied möglid^, unb fpiele oo^ im«
mer noc^ gcfd^eiter als eure bummen S^orbuben."
Sin entf^tid^eS Sa^en t>on allen breien unterbrad^ mid^,
unb ber fiaöeubireftor brebtc mic^ runb l^erum unb rief: „J8an«
tor , feib S^r benn toirflidg toll ? ober t|ut Sl^r nur fo ? 3br
l^abt l^eut ja, otjue bog 3^r eS mugtet, (Sure aQerbra\)fte $robe
abgelegt, Jtantor! — S^r feib ja nun §oforganift ju ©t Sa*
lob!" „aSie? — SBaä fagt Sftr! ffirobe? braD?
^oforganift? lallte i^ uno fanf auf ben ©tul^L
J©i freilid^," entgegnete SBaftian unb entfaltete baS ffirftlid^e
patent. Slber bie 93ud^ftaoentanjtent)or meinen Singen r id^, fonnte
fein äBort erfennen, unb SD^argareta ftanb f))rad^lod mit offe:'
nem äJ^unbe.
„9lun fo bitt' id^ eud^ bod& um ®otteg toiHen," feufete id^,
^il^r gütigen §erren, t^ut mir bod^ ben ©efaHen unb gebt mir
etlid^e red^t berbe Ol^rfeigcn, bog i^ aufttjad^e; benn toa^rlic^,
baö ift bod^ nur ein ©qabcrnatf oon Xraum."
„(5i toa§ 2;raum!" entgegnete ber ^a|)ellbireftor! „§ört
tüie alle§ jugegangen, unb bann mögt S^r @ud^ bie Öf^x^^m
felber geben , ba§ 3^r gar fo üerblenoet feib. Sauge fd^on l^attc
(Su^ ber SBaftian unferem gnäbiacn §errn jum ©ubftitutcn un=s
fereg toürbigen Iranfcn ^oforganiften öorgefd^lagcn, unb ba biefcr
felbft längft getoünfd^t, fid^ jur SRul^e je^en ju bfirfen, feinen
?ßofien abej: nur einem tüd^tigem SKeiJter übergeben tüoöte, fo fam,
ba oer öoforganift Sure Drgetoorföiele geprüft unb bem gfirftcn
bi)d^lid^)t gelobt l()atte, aHeS nur barauf an, jU erfobren, ob
aS^r bem werfe aud^ ^raftifd^ göoa^fen ttjäret" „®arum,"
fu|r ber alte ^oforganift fort, „barum liefe id^ @ud^ aud^ nid^t
gleich fpielen, oamit S^r aÜererft ba^ SSerf unb bie SRegiftcr len*
neu lernen foUtet Unb barum tourbe auf l^eute Sure 5Brobc
anberaumt , ol^ne bafe iSl^r e§ toufetet, bamit @ud^ bie §afenfurd)t
ni(^t bie Stnod^enlol^me".
„Unb barum," nal^m ber Äapeflbireftor toieber bagSBort
„barum füt)rte id^ i)mi' ben grofeen , f^ttjcren ^ünbeMen ^falm
auf, ber eine n^al^re 5)oftor))robe für einen Organijten ift . . .
5)er ^ürft toar mit Surem ©|)iele überaus ttjo^l jufrieben unb
liefe Sud^ aud^ auf ber ©teile l^ier ba^ ?ßatent ate fubftituirter
§oforganift ju ©t Safob mit allem ®el^lte unb ©molumenten
ausfertigen, ^ier unferem alten greunbe aber mit bem bollen
©el^alte :j)enfioniren.— " SBie ©döuppen, il^r lieben greunbe,
fiel eS bei biefer SRelation beS Äa))eUbircftorg bon meinen 3lugen.
3d6 toar toirlUc^ unb toa^rl^aftig ^oforganift. SBie toll
tauätc id9 nun in ber ©tube l)erum uno umarmte balb ben ^a^
ftian, balb ben ÄapeBbireftor , balb bie SWargareta, balb ben
^oforganiften , balb ben Ofen.
®S tt)urbe SBein gebrad^t unb in ber ganjcn JRefibenj gab
e§ feine glüdttid^ercn SWenfd^en afe unS. SBtr toaren fo frol^ud^,
tüie toir cö l^eute finb.
?lbcr alle jene guten SKeufd^en fehlen l^cute .... fie finb
tobt.
SSir aber — greunbc? — toir leben no^ unb Ujolten,
toenn eS (Sott gefällt, baS Sebcn erft red^t geniefeen. 93in ic^
bodb aüetocile erft ein liebenSn)ürbigcr 3unge öon fünfunbfed^jig
Sauren. ?Jid^t ^pal^r, 9Kargareta? Unb unfer prft ,unfer gnä«
biger ©rofe^erjog toirb, toenn idb etuja ja — — ."
3toei Sebienten in reid^er ^oftiüree unterbrad^en ^ier ben
fröf|li(^en Sitten, ©ie trugen berein inS 3intmer einen fd^hjc«
reu Sorb, unb ber eine überreichte bem ^oforganiften cin^anb«
bittet be§ ©rofel^erjogg , bag ber Sllte mit äittcmber §anb ent*
faltet unb — inbem toir atte ef)rerbietig aurftanben — unS gol-
genbcS oorlaS:
„2Rein lieber §oforganift!
(£g ift mir nid^t unbefannt, tt)eld^en tjergnügtcn Xag ©ie
^eut' erlebet S>arum fd^idCe id^ Sl)nen hierbei einen Äorb Don
meinem guten ©itterü, unb toünfd^e un8 beiben baö ®lü(f,
'Sf)i funfäigiöbrigeS SlmtSjubiiaum feiern ju fönnen , tooS^nen
bann fprcdgenocre 95en)eife ber 3wM^^i>cn9rit m tl^eil »erben
fotten t)on Sl^rem tooWaffcItiomrtcn 2C."
Unb nun brad^ ber ungebunbene 9?uf lo« : „SS lebe ©eine
Äöniglidbe ßol^eit, unfer ©rofe^erjog , unb bere^rter ßanbeStjater !
§0(^! ^oc^l ^od^!"
S)ie (£^ampagnerpfro|)fe flogen, unb öor unenblid^em ^\u
bei öermod^te feiner fein eigene^ SSort ju l^ören. ^ttQm latt«»
ten, aber befio berd>ter fprac^en bie funfelnben äugen
5)a flopfte plöpd^ ber ßoforganifi mit bem üReffer an
ein (Sias unb rief: „©titte! ©tiße! meine greunbe! — (SS
fel^lt nod^ isptönb in ber ©cfettfd^aft, unb ber mufe nun au^
^erju. — aWargareta! — nod| lebt ja bie treue ?ßubelmü&c!„
„herein! — riefen toir atte — , „herein mit ber ^ubel^
mü^e!"
S)a brad^te bie gerührte §auSmutter bie SKü^c auf einem
?ßräfentirtetter unb fe|te fie mitten auf ben Sifd^.
9Rit cinemmale toaren toir nüd^tem imb ftitt, unb id^
erl^ob midb unb begann feierlid§: „§euf öor fed^Sunbätoanjig
Salären bift bu geboren , o ^ubelmüf e ! 3!)u bift jtoar nur eine
ber gcringften au8 Äilian SBruftfledtS Surf df)nerei , aber bu toarft
baS «Serfjeug beS l^immlifd|en SSaterS, ber bur^ bic^ feine un*
glüdKid^en, jagenben ^inber jum @lüdte führte, unb toie toeit
— 37
Ämter btr fielen beinc el^ematigen 58rübec unb ©d^tocftcm , bie
gec *= , QoM ^ , ^nd)^ ^ , unb Sarcmtenmüfeen, bie länoft ind JReic^
öcr aSergangenl^cit t)erfunfen finb, unb bcren niemanb mcl&r gc*
benfet, ob fie alei^ einft fidb um gar t)teIeiS beffer bünften.
Älcin unb unbcbcutenb morf)tcfl bu fc^cincn ; aber an Heine Ur*
fad^en fnü^fen ftd^ oft groge Erfolgt 3ft aud^ bad Seben beS
aSere^rten, beffcn ßau^jt bu einft toärmen foUteft, feine ^mpU
unb ©taatdaftton, )o toar bodb bad, tua^ burd^ bid^ l^erbeige:"
fä^tt n)orben , nmnberbor unb fegenboQ. ^arum (ebe noc^ lange,
o ^belmü^e! ^cm fei im fixerem ©darauf e t)on bir öerberb*
liebe 2Rotte unb bie nagenbc 2Rau^ , fern ber fjpielenbe SKopg
uno ber ))fötelnbe ^ater, unb (Snfel unb ©rogentel mögen nod^
in fpätcn Salären fic^ beinem ?lnWide beffen banfenb unb lie*
benb erinnern, ber bid^ juerft getraaen!"
„?tmen!" rief bie ganje ©efeUfd^aft. ,,S3iöat, ed lebe bie
$ubelmü^e!"
33ef|ired^tiit(|cm
Murco Glementis Gradus ad parnassum (32
aug]9ett)ät)lte Älaöieretüben) jum f^ftematifqen
©tubiengebraud^ georbnet, in 83ejug auf 3;ej-t]^erftetlung,
JJingerfofe unb aSortrag^jcid^en fritifd) rcöibtrt unb mit
emem äsortuort Derfel^en öon §einr. ®ermer 1. unb
2. 95anb. Seipjig, Raufen.
3.S8. Sramcr:66 audaett)al^lte filaöieretfibenäuftofte:^
matifc^en ©tubiengebraud^ georbnet iu Se^ug auf Sejtoar*
fteUung Singerfa^ unb SSortrag^jeid^en fritifd^ reüibirt unb
mit einem S^orloort öerfe^en b. ^einr. (Sermer, 1. — 4.
SBanb. Sei^jjig, Raufen.
SJiefe beiben uneriaBÜd^en ^unbamentaltoerfe be^ gcbie^
genen mobemen ÄfaöierfpielS erfd^emen l^ier in jtuei tüunberfd^ön
üuSgeftatteten ^rad^tau^gaben, bie t^ielleid^t geeignet [tnb, aUen
anbcm ben SRang abuiiaufen, ®er Herausgeber, burd^ t)er*
fd^idene eijtfd^Iagenbe arbeiten afe : 2;ed^nif bed Slaöierf^iefe,
mufüalifd^e Drnamentif, r^i^tlimifc^e ^ßrobleme, feine muftergiltige
ßsem^^SluSgabe k. als eine ?lutorität erften SRangeS befannt,
f)at eS fi^ 6ei ber öerfteltung ber trorliegenben Slrbeiten gar
nid^t leidet gcmad^t, Denn 1. galt cS einen möglid^ft corrcKen
Sejt ^muftellcn, 2. nur baS mufifalifi unb ted^nif^ toertl^^
öoÜfte SWaterial auf june^men, 3. baSfelbe Mtematifc^ anäuorbnen,
4. ben gingerfa^ unb bie SSortragSbejeiqnungen jeitgemäfe ju
rcDibiren unb m corrigtren, 5. ben Slufbau, bie @igehtf)ümli(|^
leiten, fotnie bie Sluffaffung beS gefammten SKateriate Kar
barjuftellen.
Ulrid^, «Ib.: Äaiferlieb ö. e. t>, SBitbenbrud^ für
gem, S^or.
©ermania^^mne für gem. S^or, S)id^tung t). gr.
Saab.
S^ü^lingglicb für gem. Sl^or, 3)id^tung torn Ä.
Subtpig. Serlin, 9i. Äaun (grün. SBeg 17).
Unter ben ncuerbingS erfd^ienenen ))atnotifd^en ©eföngen
nel^men bie beiben jucrft genannten ßl^öre einen S^renpla^ ein,
benn 1. finb bie 2)id^tungen t)on ödstem geuer burAglü^t, 2. ift
bie &)m^ofition fd^n)ungt)oQ, ))opulär, otjne im minbeften trit)ial
äu fein, ©cbr gelungen ift auc^ baS grüWingglieb, benn eS ift
auBergen)ö^nlid^ anmut^ig, ofine im minbeften gemö^nlic^ ju fein.
§erm Drg. ÜK. ß. in D.
Offener Srief.
®ec^rter ^err ©oHege!
©ie bitten mid^, 3^nen ein auSreid^enbeS äSert über baS
S)irigtren au em^f etilen. Sd^ fomme biefem SBunfd^e gern
nad^, mbem iq Sl^re aufmerffamfeit, unter ben neuerbingS er^
Mienenen ©d^riften, auf eine ©d^rift ^intenle, bie atten Sl^ren
Münfd^en beftend entf))red^ea tovcb. äSieUrid^t n)irb babur^ aud^
anbeten geneigten fiefem ein ©ienft gdeiftet ®ad SBum be*
titelt ft4 *
S)er DolHommene ältufilbirigent
®rünblid^e ^Ibl^anblung über baS, tuaS ein äJhtfi^Sirigent
<Rir Dper, ©^mp^onie, Sonjerfc^Drd^efter, SKilitärmufif ober
<Sefangd^dre) in t^eoretifd^er unb ^aftifd^er ^infid^t loiffen mug,
um eine e^renbe ©teHung einjune^men unb fid^ bie Sld^tung
feiner SoHegen, feiner Untergebenen unb beS SublÜumS ju üer*
fd^affcn, bcrfaftt unb l^erauSgegeben t). ^of. ^. Älina (^an*
nooer, iäouiS Dertel, 372 ©. gr.«Dft. mit bieten 9iotenbeif})ielen
2C ^reiS nur 5 SKarl).
S)er §err SSerf. jie^t ni^t nur feine eigene ®rfaf)runa ju
rat^e, fonbem er f)at audb baSjenige, loaS anbere berühmte $)iri*
fcnten toie Sof. JJ^ö^lid^, Dn ©afener, SRatt^efon,
)r. §anb, 9?idD. SB agner ac in bi^er S^iebung jjeäuSert
l^aben, gefd^idft sufammengefafet. SBie reid^^altig bie fd^ön aus*
geftattetc unb ungemein billige ©d^rift ift, mögen ©ie auS gol*
genbem crfe^en: nllgemeine wmerfungen über bie mufitalifd^en
©igenfd^aften eines SJhififtirigenten, bie SluSferüd^e über baS
3)irigiren feitenS ber obengenannten SWänner, üoer ben SRtotl^muS
unb Die 3;aftarten, über 3!nftrumcntal^ unb SBofalmufit ipraft.
©tubien über bie Se^anbtung berfd^iebener SDiftarten, J^ermate,
«uftaft, JRecitatio, SRelobram, ^attiturlenntni§ unb 5ßartitur^
fpid, SSortrag, ^^tniaag, 9?üancen, SRetronom, Dper, SSroben,
Drd^efterbegleitung ber ißirtuofen unb ©anger, daffifdqe unb
leidster inS ©etoi^t faDenbe ßon^jerte; ^^anjformen ber öerfd^ie*=
benen Stationen, S)iIettantenord^efter, Sßerjierungen, äßufiferju*
ftönbe im Sittgemeinen unb Sefonberen, über bie ?luffteQung ocr
Snftrumentaliften unb ©änger in üerfd^iebenen §au^)t=9D?ufif orten,
tüie: SBa^reut^, SBien, 3JanS, SScrtin, Seipäig 2C, über Sonjert*
Programme, bie menfd^lic^e ©timme luirb fe^r auSfül^rüc^ be*
panoclt (Änabem, TOäbd^en^ J^fauen^ SKänner* unb gemifd^ter
Sljor, ^auptregetn für ©änger, ©timmbitbungSübungeu, auffteuen
ber ©ingenben 2c), über SRilitärmufijt über bie red^tlid^en unb
forialen SSerböItniffe ber gegentoartlid^en SRufifer, ttjcoretifd^e,
^iftorifd^e uno biograp^ifd^e SBerTe über 9KufiI unb nod^ bieleS
Süibere. SBünfd^tcn toir auc^ l)infid^tlid^ ber ftofflid^en Slnorb*
nung ©nigeS anberS, b. f). logifd^er, um SBieberlioIungen ju
berineiben, unb finb toir auc^ nic^t mit allen lunbgegebenen
©runbfä^en einüerftanben . fo muffen toir bodb befennen, ba§
tüir über bie in ^Aq fte^enbe äRaterie lein beffereS SSerf fen*
neu, als baS öorliegenbe. ©ie werben — unb gctoife au^ gar
mand^e ?lnbere — red^t biel auS bem neuen Suc^e torofitiren
!önnen. 3n biefer Hoffnung em<)fiel)ft fid^ 3l)r erg. @. —
fiü^el, 3. ©einridö: Oeifttid^e ®efänge für gem.
6 ^ r. RaiferSlautem, SDifd^er (®erle). 20 5ßf.
gfir einen ungemein niebrigen 5ßreiS erhält ber Säufer
10 furje, aber tiefemlpfunbene, einfädle unb gebicgenc; unfd^toer
auSjufülÖi^enbe SRotetten, toeld^e auf befannte ©ibelttjortc bcrfirt
finb. SSir finb ber SKeinuna ba§ fie ju ben fd^önften ©aben
beS J^o^öeroienten 3tt>eibrüdfener ^ItmeifterS gehören.
giügel, ®uft., Op. 105: Soccata unb guge. ^toet
©türfe für Drgef, als SRad^f))iel ju feftlic^en
®otteSbienften, fotoie jum Sonjertbortragc
c m <). Sei)) jig, ßeudtart (®. ©anber), 2 S. 4 1 ^
3)ie Siccata ift ein feuriges ^^antafiegebilbe in (S*mott
(■'/s) unb @*bur, toie man eS bei bem ^ol^en Setter beS toürbigen
aÄeifterS faum ertoarten burfte. 3)ie guge in S^moU, ein maje*
ftättte bal^infd^reitenbeS ©ebilbe, ift gar leine ©d^ablonenfugc
vlaq htrjer (Umleitung ertönt baS ))at^etifd^e 2:^ema fidb felbft
contrapunftirenb ^ erft fpäter tritt ein neuer Sontra^junlt auf,
mit bem ber ongineUe ©a^ geiffc^ unb effeftüott ju (Snbe ge*
fül^rt tt)irb. —
Mllrdliiiceii« Sonntafi^, den 15. November Kirchenkonzert:
in der St Georgs - Hanptkirche veranstaltet vom Chor - Orchester-
verein Nördiinjg^en unter freundlicher solistischer Mitwirkung von
Frftulein Sophie Schreiber aus Augsburg (Sopran), Herrn Kantor
Schnell aus Oettingen (Tenor) und Herrn (^orregenten Schmid von
hier (Bariton). Programm. 1. Advents-Sonate fttr Orgel von J. GJ*.
Heraog. S. Kirchenkantate: »Wie schOn leuchtet der Morgenstern
etc.* (Nr. 1 der Ausgabe der Bach-Gesellschaft) von J. Seb. Bach.
(Bearbeitung der Begleitung von Fr. W. Trautner). 3. Arie : „Fs
sollen wohl Berge weichen ete.'' von J. G. Herzog. 4. Trauungsge-
Mtng: .Wo du ningehst, da will cte.* von H. H. Schletterer. 5.
Chor u. Choral aus der Emtefestkantate von Fr. W. Trautner. 6.
a) Kircbenarie : „Se i miei sospiri'' von Stradella. b) Becitativ und
Arioso: Jjt^BBt uns singen von der Gnade cte. aus „Paulus** von
— 38
HendeUsobn-Bartholcly. 7. Zwei Lieder ohne Worte Ton R. Schu-
mann. Bearbeitan^ fttr Orgel von A. W. Qottsehalg. a) Traner.
b) Abendlied. 8. Bntsagnng (Herr, kq dir will loh mich retten
etc.) ?on F, Mendelsflohn-Bartholdy. 9. ScblnssohOre : ^Würdig ist
das Lamm etc." nnd „Alle Oewalt nnd Preis und Macht etc.** mit
„Amen" ans dem „Messias" von G. F. Händel.
UTeintar« Grossherzogliche Mnsikschnle. Freitag, den 28.
NoTember 1890, Abends 7 Uhr: IlL Abonnements • Concert. 2Ü8.
AnffOhrnng. 1. Ouvertare sn „Rosamünde" ▼.Sehnbert. 2. Quartett
fQr vier Frauenstimmen, aus der KZanberflöte" v. Mozart. Frttul.
Famess ans Madison. FräuLLemmer aus Fittsburg. FräuL Tauber
aus Bischweiler. Fräul. Helm aus Madison. S. Concert für Piano-
forte in E-MoU v. Chopin. Fräul. Anna Saal. 4, Academische
OuTerture v. Brahms.
Sollii|ir<^ii. Donnerstaff, den29. Octoberin der evangelischen
Kirche : Erste geistliche Musik - Aufführung des evangelischen
Kirchenchors, unter Leitung des Herrn Musikdirector Paul Boffmann
(Orgel) und unter gefölliger Mitwirkung des Herrn Hermann Schapitz,
Solo-Cellist des städt. Orchesters zu Köln. Programm : 1) Prälu-
dium und Fuge d-moU fttr Orgel, v. D. Buxtehude (1637-1707). 2j
Zwei vierstimmige Choräle: a. Allein Gott in der Höh v. B. Gesius
(155Ö-1613). b. Herr, wie du wilt, so schicks v. H. Hassler (1564 —
1612). 8) Zwei Stücke für Cello und Orgel: a. Andante a-moU v.
S. Bach (1685—1750). b. Romanze A-dur v. B. Campagnoli (1751—
1827). 4) Zwei vierstimmige Chöre : a. Du Hirte Israels v. D.
Bortnianski (1751—1825). b. Der Herr ist mein Hirt v. B. Klein
(1793-1832). 5) Phantasie im freien Stile für Orgel, op. 133 v. G.
Merkel (1827-1885). 6) Drei Stücke für Cello und Orgel: a. Sara-
bande V. Fr. Händel (1685-1754). b. Abendlied, op. 85 Nr. 12 v.
R. Schumann (1810>1856) c. Arie D-dur v.G. Tartiui (1692-1770).
7) Vierstimmige Motette: Walte, walte nah und fern, op. 40 Nr.
3. M. Hauptmann (1792-1868». 8) Toccata und Fuge C-dur für
Orgel S. Bach (1685-1750). Ed. Peters Bd. 3, Nr. 7.
Osterode a. Harz. Sonntag, den 15. November 1891, Abends
6 Uhr: Geistliches Concert in der Marktkirche, gegeben vom Or-
ganisten W. Schrader unter Mitwirkung der Concertsängerin Frl.
A. Roth aus Braunschweig, sowie der Stadtcapelle. ' Programm. 1)
Präludium u. Fuge D-dur f. Orgel v. J. 8' Bach. 2) Adagio D-dur
f. Streichquartett mit obligater Clarinette v. „ Mozart. 3) a. ^Weh
ihnen** a. d. Elias f, Sopran .v Mendelssohn, b, „Sei stille dem Herrn**
a. d. Elias f. Sopran v. Mendelssohn. 4) Trauermarsch f. Orgel v.
Chopin-Gottschalg. 5) a. „Lascia ch'io pianga" f. Sopran v. Hän-
del, b. „Vor Jehovahs Angesicht" f. Sopran v. Händel. 6) Weih-
nachtspastorale op. 56 f. Orgel v. Merkel. 7) „Mein gläubig Herz,
frohlocke" f. Sopran mit obligater Violin und Orgel v. J. S. Bach.
8) Concert F-dur op. 137 f. (Jrgel und Orchester v. J. Rheinberger.
9) a. „Du bist die Ruh" f, Sopran F. Schubert, b. Ein geistlich,
Abendlied f. Sopran v. Krause.
HelmiücforSfLutherBkirche bei der Einweihung der neuen
Walckerscheu Orgel S. Nr. 3 der Urania. Program : 1. „Orgelweihe,"
Motett för blandad kör och orgel v. R. Palme. 2. Toccata och Fuge
för orgel vJ. S. Bach. 3 Aria föl bas: „Gott sei mir gnädig" v. F.
Mendelssohn. (Herr A. Ojauperä.) 4 „Adagio im freien Styl" op.
35 för Orgel Gust. Merker. 5. a) Motett„ Min skapaea. som gaf ming
lifvet" för blaudad kör a capella v. R. Faltin. b) „Hilarinksen Ki-
itosvirsi" v. R, Faltin. 6. Souat (f-moH) öfver koralen „Was mein
Gott will , gescheh' allzeit" för orgel v. F. Mendelssohn, a) Allegro
moderato e seiioso. b) Adagio, c) Andante. Becitativo. d) Alle-
gro vivace. 7. Aria ur oratoriet „Samson" v. G.F.Händel. HerrA.
Ojauperä.)
Mannheim« Elfter Cvclus. Jahrgang 1891/92. Mittwoch,
den 18. November 1891 in der Trinitatiskirche: Erster Orgel - Vor-
trag von A. Hänlein, unter gefälliger Mitwirkung eines Damenchors,
sowie der Herren Concertmeister Hans Schuster (Violine)« Hofmu-
sikus Rieh. Hesse (Violine) und Theod. Sauerbeck (OrgeU. Progamm
1. G. F. Händel, (1685—1759) Orgel-Concert. d-moU, in 8 Sätzen. a.
Allegro maestoso, b. Adagio c. Presto. 9. Job. Seh. Bach, (1635— 1750)
Largo aus dem Doppel-Concert fttr 2 Violinen. (Herren Schuster
und Hesse.) 3. a. «Jon. Seb. Bach, Agurirter Lutherischer Choral:
„(Christ lag in Todesbanden" , für Orgel. (Herr Sauerbeck.) b. Lud-
wig Machts, Chor der Nonnen aus der fQnften Abtheilung des Otto
Devrient'schen Lutherfestopiels. 4. Niels W. Gade , (1817—1890)
Romanze aus dem Violin-Concert , op. 56. Die Begleitung ftlr Orgel
bearbeitet v. C. L. Werner. (Herr Schuster.) 5. Carl Fiutti, geb.
1846) Fest-Hymnus für Orgel, op. 20.
Berlin. Nene Kirche (Gensdarmen-Markt.) Dienstag, den 8.
Dezb, 1891, Abends 7'/* Uhr, Concert von Hermann Deckert, mit
gütiger Unterstützung der Grossherzoglich Hessischen Kammer-
sängerin Fräulein Jettka Finkenstein und des Herrn Wilhelm Sachse
(Violine.) Programm. 1. Sonate in A-moU fttr Orgel v. Beruh. Lit-
zen (Organist in Rotterdam.) Allegro moderato— Thema mit sechs
Viriationen — Intermezzo fugato — Doppelfuge. 2. Arie: r/O h5r'
mein Fleh'n" aus „Samson*" v. G. F. Händel. Fräulein Finkenstein.
8. a) Canon in der Octave zu dem Choral : «Der lieben Sonne Licht
nnd Pracht" v. August Haupt gest. (am 4. Juli 1891.) b) Concertfuge
in C-dur v. Au^st Haupt (gest. am 4. Juli 1891.) 4. a) Abendlied
in C-dur fttr Violine und Orgel v. Beruh. Litzan. b) Sarabande in
D-moll für Violine und Orgel v. Seb. Bach. Herr Sachse. 6. a)
Choralvorspiel: Wenn wir in höchsten Nöthen sein* y. Seb. Bach, b)
Trnuermarch und Seraphinen-Gesang. v. Alexandre Guilmant (Or-
ganist in Paris.) 6. a> Arie : „Sei stille dem Herren** a. nBlias"
▼. F. Mendelssohn, b) Litanev v.F. Schubert. Fräulein Ffnkeiiatei»
7. Sonate in G-moU für Orgel Maestoso- Adagio-Introduction n. Dop^
pelftige T. Gustav Merkel (gest. als Kgl. Sachs Hoforganist zu Dres-
den) 8. Adagio in F-dnr für Violine Orgel v. Gustav Merkel* Herr
Sachse. 9. Drei Sinfonie - Sätze für Orgel v. Charles Marie Widor.
(Organist in Paris.) Andande-cantabile-Pastorale-Scherzo.
XQrich, den 23. Dezember 1891, im kleineu Saale der Ton«'
halle III. Kammermusik-Aufführung der Tonhalle-Gesellschaft unter
Mitwirkung des Konzert-Organisten Herrn C. L. Werner aus Baden«^
Baden (Vorträge auf demMOrgue-Harmontum" vonMustel in Pans.)
Pro^mm. 1. Streichquartett in A-moU v. Fr. Schubert. S. Har«
moniuiu-Solis: a) Air aus dem XII. Orgel-Concert v. G. F. Händel,
b) Chor und Rondo aus „Pbaecon" v. J. B. Lulli. (Für das Harmo'
nium Mustel bearbeitet v. Alex. Guilmant) 8. Trio für Klavier^
Violine und Violoncello in D-dur, Op. 70 v. L. ▼. Beetifoven. 4^
Harmonium-Solis: a) Canzonetta Original-Compositlon v. Guilmant.
b) Lied ohne Worte, Original-Composition, v. Godard. c) Rßverie.
Original - Composition V. Lemmens. 5. Streich -Sextett in B-dnr v.
Job. Brahms.
Pforsheisti« Evansr. Kirchenchor. Montag, den 28. September
1891, abends präcis halb 8 Uhr, in der Schlosskirche : Concert unter
Leitung des BTerrn 0. Hübner und unter gefl. Mitwirkung der Concert-
Sängerin Frl. Clara Keller aus Stuttgart, des Violinvirtuosen Herr»
Alfred Krasselt und des Orgel virtuosen Herrn C. L. Werner aus-
Baden-Baden. Programm. 1) a. I. Satz a. d. D-moll -Concert für
Orgel V. G. F. Händel, b, Ciaconna für Orgel v. Job. PachelbeL
(Am 4. Juni 1891 in einem histor. Orgel-Concert im Trecad^ro-Palast
zu Paris von C. L. Werner gespielt.) 2) Chor ^Ich weiss, dass mei»
Erlöser lebt" v. J M. Bach. 8) Ciaconna fttr Violine allein v. J. 8.
Bach. 4) Psalm 63 fttr Mezzo-Sopran v. Alb. Becker 5) a. Andante
religiöse aus der 4. Sonate für Orgel v. F. Mendelssohn, b. In
Memoriam. Charakterstück* für Orgel v. C. L. Werner. (*Den>
Andenken des höchstseligen Prinzen Ludwig Wilhelm von Baden
gewidmet^ 6) Romanze a. d. Violin-Concert op 66 fttr Violin und
•rgel V. Niels-Gade-C. L Werner. (Herrn Alfred Krasselt gewidmet.)
7) Kirchen-Arie: „Piertä Signore** (Herr hab* Erbarmen) v. Stradella^
(Bearbeitet u. übersetzt von Ferd. Gumbert.) 8) Intermezzo Sinfonioo-
fttr Violine u. Orgel v Pietro Mascagni. 9) Chor. a. Ich lag in
tiefster Todesnacht. Tonsatz von Job. Eccard. b. Du Hirte Israel
V. Dem, Bortniansky. 10) Triumphchor fttr Orgel v. Alex. Guilmant^
.•<«-»0-0 €>-&««♦-
iOffmet Stiff an bit 9leb. b. titatiia.
®. § l Sjln ber Urania 92v. 6 u 3. (@. 50) lad i(6 Don einev tnf^ax''
monif^en Oroelnac^ bem @t|ftem bed Dr. 3:anata. Sft üicHeic^t bamit
eine Orgel fletiteint mit beit ^neit c eis des d u. f. lo. , alfo mit n)ir!i(d)er
l^(angbiffereni( ? SSiirben Qiont^ofitionen ber neuern (Sfiognieifter im4 fold^ei:
Stimnuiiti) nic^t leicbt ^n Anbevn fein unb fodte burd) ein folc^ed Snftru«
ment littet eine (jroge 2ndt aui^oefiiQt merbeu ? Würben bte heften OigeU
bauet ber 92eui(eit , nac^ einoe^enber ®ebanfenaudme(bfelung , nit^t ^u ber
tteber^eugung fommeu, bag baburd) bo9 Zonxtidi einer unei')(hi)pfli4eu 93e«
rei<!^eruitc) , ja fogar einev SeruoQfommnuitn entoegeu geben luürbe? ^a^
ben bie großen SJleifter : Töpfer, Si^t, fSagner, ^tvlio^, a^opin 2c uielleid^t
biefe 2Mz audi fc^on gefüllt ? ^ie pIö(Hd)eii Ueber^dn^e uon emev @tini«
mung in bie anbere fc^einen mir bei oder ©cugavtigteit btdtueilen boc^ etmad
forcivt K. . $.
9(m ^ofe Submig XIV. uon gfranfreid^ gehörte ed aurgeit ber lebten
Sebendperiobe biefed ^enic6er8 jum guten %on, IPicc^gAnge ju macqen^
wobei er mit gutem Seifpiel ))oranging. $(IIe (S^öre maren nou uon fc^ön«
gepnj^ten 5Dantcu unb menn e9 nur einigermaßen bunte! mar, fo befcfHgteit
fte ein ©tununelc^en %Bac^Uc6t uor fic^, bamit fie ber StoniQ re^t erfeimen
fonnte. S)ie}e erleuchtete ^eootion ueranlafite folgenben beAeic^nenben iBor«
gang: Sin iRayot bti beu @)arbe bu (i^orpd, 92amen8 9n{fac, ber megeii
{einer milttAriicben latente unb Unbeftec^Iicbfeit ba^ Vertrauen oed Wonardien
befag, aber ^u(beleinid)t leiben tonnte, befct)Ioft, bem l^dnige baS @d)impf(i(be
ber ^öftfcben 9ie(igii)n ju i^eigen. ®r ^atte bemerft , hai aQe ^^Öre mit
Manien befe^t maren, wenn man tuugte, ber ^önig Üime, toaS meiftend-
ber (Jfun mar, hai man aber fanm eilte uorfanb, fobalb cd befannt gemorben,.
ber IPönig eif^eine nic^t. 9(u einem 9(benbe, al8 man 92a4ri(^t erhalten
^otte, ber a^unarc^ tuetbe erfcbetnen, Derfammelteu ft4 bie tarnen in ge«
mo^uter ^enge, brannten bie äacbSftümpfcben an unb enoarteten anbdc^ttg
betenb htn fti5nig. 2)te Farben ftanben auf i^rem $often in gleicher ^r^
mnrtung, als p(5^i(6 ber Vtaiox ^ctffac in bem leeren 9etftub(e bed A5nigd
erfcbien unb rief : ^@c^ilbma4en , ^le^et @u4 suriid ! S)er ftönig mirb-
nicftt erjrteineu !"
i)ie ®arben uedieben bie ftir^e, bie Manien flüfterten einauber »t,
IBfc^ten i^re Siebter aud unb entfernten ftc^ faft fammtlid). 9(Id »riffac Tte
meit genug alaubte, rief er bie f&ad^n, melcbe uor ber SÜirc^nt^fir ber
SkfeQie Sdrinac'd darrten, juriid nnh ftettten ßc^ loieber auf i^ten Soften.
Salb barauf evfcbieu Submig XIV. unb mar nic^t tuentg erftaunt, olle $M(e
leer ju fe^en. mim ©cblug ber l^iv^e er^ftblte bann im ^inaudge^eit
Srifjac feinem ^rm unb ®thititx uon Jetner Sftömmighitdprobe unb uer*
anlabte ben a^oitarc^n foniie bie gange loegleitung su lautem Sueben. 2)ie
eutlaruten gfrömmleriunen aber bitten Snffac am liebften erbroffein m5ge|ir
39 —
S)ecf(41aue9<ter. 3n S)an&ia itigt man no(4 einen fttrdfen»
ftu^l, wo einft $etet ber ©roge ouft bem 9teid)e oQer dituitn ft4 incomtito
»etei bem fierm iBütonneifter fe^te. 9[ld ber ftüngelbeutelmanu onrucfen
t^t, legte ®e. aRoieftöt einen Untaten t)or ^4 ^iit 2)a« Oberhaupt ber
6tabt backte in feinen ober^errlidjen (Skbanfen : ^$Bod ftc^ bicfer Sreui5lin()
bieten tonn, bod tann ft4 ein 2)Qn^iQer ^ürgermeifter erft red)t erlauben l"
llnb in grolfle biekft turnen (S^ebanrenpußed legte er ouA einen Donwicfetigen
Zutaten vor fid) ^in. 3n oOer Slu^e legte baS »gefronte f^mt^t'' einen ^wetten
S)utaten oor ftc6 ^in, ^Ci9 unaefrdnte ^auot t^t be^Iei^en. ®o wetteiferten
Mbe Pannen mit einonber, bis fie mannigü^ fe^d Otolbfü^Slein oor ftcb
liegen batte. 92un na^ete fi(b ber flltarmonn mit fAuem il^Iingelffidfein
j^uerft @r. HRoguiftcena, bem erfien 3)iener ber 6tabt, n>e(d)er fännntlidie
4tolbnt(innleiu ^d^ft graoitütifi^ in ha(^ ffingenbe ^utlein wanbem lieg.
S)er f4(aue 9luffomane ftedte ober bonac^ 5 ^Dufatemnftnnlein in feine
^ajdK unb legte nur einen baoon be^utfam in ben j^lingelfad. 93a8 ber
'^o^ebietenbe ftSbtifcbe Sürgemteifter au fot^anem SJ^onduer gefngt bat,
faben wir leiber nic^t erfahren, ^er Damalige Organift fott aber gefaat
iobtn: „Seine ^agniftcenü bc>be ficb balb fc^war^ geärgert'', toa^ wir
^erfelben nic^t oerbcnfen wollen.
^ie ®umbel|(be Saitenorgel iai \\^, wie man bi>^, neuer«
bingd einer weiteren JBeroolIfommnung in erfreuen, fo bag bie Stlangwir«
fungen berfelben febr günftig fein füllen. 3n fieip^ig finb biefe ^nftmmente
in ber ^ofpianofortefabrif bed $. gul. f^enricb ^u ^aben. —
gn (Sb^rlottenburg b. ^Berlin foll eine neue groge J?ir(be ^u
4lbren beS J^otfer %Bilbelm I. erbaut werben. (S8 ift fe^r %n rübmen , bog
babei ouf ein gerAumigei^ Sängercbor mit 9{aum für eine augemeffene Orgel
befonbever 9(ccent gelegt wirb. (SS ift biefer Umftanb febr erfreulid), ha
man in ben meiften fallen bidber ben $la( für biefe Qtocdt gar nir^t
tünfitq bemeffen batte: SRancbe SBaumeifter glauben, ba6 für bie Orgel
er ffimmerlicbfte SRaum ausreiche 3» fünften einer „^laSrofette"' gefä^r«
ben fie lieber bie jwecfmägige @inrid)tu)ig beS Orgelinnem.
^r berubmte SBioloucellomrtuoS gof. 3)iem in Sonftaui^ ift \)on
feinem dEonsertauSfiuge nacb Stalten unb @gl)pten nt^mgefrönt ^urüdgele^tt.
3n nid)t ^n langer Mt loerben /^wei neue $(uSgaben beS „wobi«
temporillen l^laoivd" oou (^eb. ^ad^, burcb $rof. 91 eine de in Seipi^ig
{^reittopf & ^rtel) mtb burd) $rof. ^ilb. Spei bei in Stuttgart ((£ot«
taf^e iflaffiteraudgabe gu Stuttgart) erfc^eiuen. —
2)er junge talentvolle Orgeloirtuod (£. fi. SSerner aui Babeiu
IBaben bat in %ariS im 'Xrocaberopalaft in einem großen Orgelcon^erte
ieined ^eifierS 9lle£. ®uilmant, mit einer $acbf(ben ^uge (C^^moll mit
bem $rAlubium, $eterd $(uSg. II. 9anb) unb ber i^m gewibmeten (ioii:^
folotion m\9 bem 17. ^efte ber Orgclpi^cen (^uilmanlS, no<b me^r grurore
gemalt, olS im oorigen 3abre. —
(gdftarben: $rofeffor Dr. föilbelmSRuft, (Santor an ber Xtinmai»
f4ule unb ^bi'ntaSfircbe m Seip^ig, einer ber berijbinteften ^acbfenner,
oerbienter 5^omponift unb fie^rer, unerwartet am 2. 9Kat int 72. bebend«
iabre;
^r ^bopinbiograpb "^ox, J^arafowdti, 59 3abre alt, in Bresben;
$rof . d^uft. Saufe, SBicebiiigent beS ^rliner ^Domc^orS ant 22.
9lpx\i, 53 gabre alt;
^er fran59rifd)e l^omponift @b. £aIo am 22. %pril in ¥arid, 60
Sa^re alt —
^r berübmte @lefangle^rer $rof. grran) Samperti am 1. 9)2ai
in (Somo, 79 Sa^re alt. —
^ie 4. ^luSgabe ber gefammelten Sänften 9lob. Sd^nm an nS oom
IKufifbir. &n\t Raufen in Sterben ift oor einiger 3eit bei Breitfopf &
^rtel in fieip^ig, in 2 S3änben jn 12 SRart, erfd^ienen. SSir lommen auf
ba^ inbaltreicbe S3er( bemnäcbft j^uvüd. —
l^openbagen, ben 25. ^pril 1802. ^rofefior ®. SRattbifon ^an«
f en fomtte als er feine Orgeloortrdge für biefe Saifon mit bem legten
5fonj^erte obfd^Iog, auf nicbt weniger ald i^ebn üb"li(be, in jeber Se^iebuitg
erfolgrei(be Serieit ^uriidbliden. Sr b^t mand)e reiche SdKi|e ber OvgeU
iiteratur geboben, namentlicb hat er p^ üt bie ^ufif bert)onagenber fran«
Aopfdjer Orgelmeifter vertieft unb mtö fo einen frifcben Strom ^ugefübrt.
Der eiiun gutdlicben (S^egenfa| in ben titoai^ fdjwerfäOigen bentfcben QxffU
lompofitionen bilbet. grolgenbe franjiSfiicbe SReifter waren in biefer Saigon
t)ertreten: 911tan, (S^far pfranf, ®uilmant, 93ibor, (Sb<iuoet,unb ®igout.
Sieben btn beiben unentbebrlicben beutfcben ^roßmeiflem 9a(b unb ^nbel
ftanbeit $olme, ^^beinberger, Srofig unb Steinbffnfer auf ben Programmen.
Son bänifcben i^omponiften waren felbftoerftAnblicb ^, unb &. SKattbifous
Raufen, unb Awar mit vier SBerfen vertreten.
^er jettrige Vortrag würbe burcb eine ^b^ntafte von einem tbiU
Tingifdien Organiften S. StcinbAufer in SRüblbaufen (preu|ifd) Sacbfen),
eine interegaitte SBiefanntfcbaft, eingeleitet. 5Der ^b^ral: „hinein ®ott in ber
^db' fei (ebr"', weldier ber ganzen $b<tnt<^rte {u ®runbe liegt, wirb in
«Hen brei Studen febr ftnnreicb imb gan^ verfcbieben benuftt. 2)er an«
mutiae Sufiotofa^ beS einbaute f(bien und befonberS originell in ber 8e«
^nblung i^ad le^te Stüd mit htm (SantuS ftnnuS im $ebale unb bem ver*
imfelten Vtamialfa^ bietet p^e^Hcb bem Spieler große Scbtoierigftiten
bar.
fßon biefer ^b^^ntafie nnterf^ieben fi(b b^^Ii^ einige febr angiebenbe
fron)dfif4e Soeben, }Wei Stfide von Sbau^et, ein febr f<!b9ned Vbogio t)on
TRthot, fowie ein gröBereS, longfomeS, feffelnbeS Stüd — gleicq bem
9(nbante einer S^mpbonie — von (£ng6ne ^out ; er nennt eS ^Bieb", eine
IRuffoffung biefe« ^riffed, bie un« nicbt km verftftnblicb ift. ^(ußerbem
bBrten wir beS fton^^ertgeberS Subelpbontorie Opu« 21, in weldier er mit
großer Ä?unft ben (Jbvrol: ^^bet ben Äerren", in ^1* %aU, ol» ©aß ju
^. aRottbifoiu^onfen „3n Wittenberg, im Socbfenlonb" , in */* ^'t, ge::
fe^t bat. ^0« leoncert fcbloß auf würbige fSeife mit ^. S. Bacb'«
vrAcbtigen $r{ilubinm unb gruge in 9(smoa ob. 3)ie uiblreicbe Sub^rer«
fd)aft nabm für biefeiS !3Kal mit nufeiin aii9gej;ei(bneten Vertreter ber OrgeU
(unft in ^«nemorf 9(bf(bieb. $>offentli(b erleben wir nod) viele Serien
biefer gelungeneu Orgelvortrfige.
^rof. SRottbifotu^nfen« Orgelvortrfige in ber XrinitotiStircbe in
iPopenbogen bitten folgenbeft Programm: 1. SSortrag b. 15. gfebrnar: 1.
9lbeinberger: Sonafe Op. 148. 2. &, 9Rattbifon»^anfen : 3 Xonftüde
(fBeibnocbt, Ofteni, $fingften). 3. 3. S. Socb : J^leined $rAlubium u. i^uge
ui 9::bnr. 4. S^far ^roiid : o. ^ontobtle ^^bur , b. gfiuale ©«bur.
2. »ortiog, 7. TOftri. 1. »f^ofig SfantaRe über: ,(£brift ift erftonben".
2. ^, 9)l^attbifou«£>anfen: 5. St)mpbonie. 3. 3. S. iBad), fCbagio u. ^boral«
vorfpiel. 4. \?l. ©uilmant: @)ranbe Sonate Op 42, ^«moll.
3. Sorlrag 28. ÜWarj: 1. 3llfan: SSitlube et $vi6re. 2 — « —
¥alme, Sonate Op 27, über : «SBie fcböu leuAt't nni ber SWorgenftcm".
3. Sibor, 9(iibante oui» 6. S^mpbonie. 4. ®. ^ottbifon^^^anfen , ftbvent,
Op 28, 5. ßanbel, 1. ©oncert, g^moll.
4. »ortrog, 25. «pril: 1. (5. Steinbftufer: grantope über: „«Iffein
©Ott in ber ©ob* fei ©br'". 2. ^. ebauvet»9Cnbantino u. «ttegro. 3. (£.
©igout: Sieb (^bur, 4. (B. ^attbifon^^anfeu , Subelfautafie Op 21, 5.
fSibor : Slbagio mi 6. SDmpbonie , 6. 3 S. Bacb : ®ranb $raiubium
unb Sruge in TlmoO.
<Sd ftarben: Orgelbauer (£ugen $uget, 2beilbaber ber berübmten
Orgelboufii-ma £beob. $uget ir. Sobu in 24)itlonfe; Lambert ^offart
ber ^ioliiimeifter ber belgifd) « fraiu5rtf(beu l^ioliufcbule, 81 3abre alt,
in $arid; Sir 3obn Lambert, S^erf. gablreicber 3Ber(e über fircblicbe
SRiirif.
©btttlcÄ ^uvoi«, Otg. an ber Äotbebrnle i^n Wonie«, 70 Saftre alt.
3)er SReb. vielgclefcnen 3eitfd»rift für 3nftntmentenbau , ©. ^oul be
^it in fieipi^ig, wirb bemnclcbft eine ^xad^U unb Solföaudgabe ^u 20 unb
8 Jf.) üi gronn eine« ?llbum«, betitelt : perlen cin^ ber 3nftrumenten«
fammluiig v. $. be ^it mit ^bbilbungen (^bolotttbocbroinio) beroudgeben. >
3u ber alten lieben aRufenftobt 3ena ftorb am 24. Wll\xi unfer
langjAbriger bttmoriftifdier unb geiftiiotter 3Ritarbeiter, Der murifalifcb febr
begabte (Santor SReiitboIb gfad, im 9llter von beinobe 78 3abren. ®r eine
3ierbe be« beutf(ben iiebrerftonbe« , nicbt nur SJ^eifter ber Scbule, fonbemaucb
bed^umor«, ber Satire unb ber 3ronie. 2)abei ein guter f^milienvoter unb
ein treuer Srreunb. ^u(b tvor er murifolifd) febr begabt; einige« ift von
feinen Sompofitionen gebrudt erfcbienen. @r war langiäbriger $räfibent be«
von ibm geftifteten „Serienverein«", bei bem bie befien fiebrer be« (S^roßberjog«
tbum« uuveraeßli([b beitere Stunbeu verlebten, jfür unfer Slatt ift fem
Serluft ^ani befouber« befIaaen«ioertb, inbem ber %ferf lärte htn continuirlicben
$r(iparanben Dr. Q^uftav $iefete creirte, ber gewiß inand) älteren ISefem
unfer« blatte« beitere Stimben verf(bafft bat. ^ie lebten 3abre ging ibm
in SrvIge feiner 9llter«fcbwji(be, bie nocb vemiebrt würbe burcv einen nn»
glüdlid)en gfoll, veranlaßt burcb einen anbiingenben ©unb eine« ^Ü>htfen«
fobn«, ber ©umor enblicb au«, wie eben — 9(lle« ju @ube gebt, ^e«
wabren wir bem lieben Sfreunbe ein treue« ilnbenfen unb wünfcben wir
ibm gern bie ewige 9}ube von htn S^übfolen biefe« 2thtn^,
ilm 16. "Sn^xA ftorb in S3erlin ber fönig. aT^ufifbir. unb Organift
j^orl ©ouer, 63 3abre alt* —
^re«ben f ®on htn Orgelfpielem , bie ibre fünftlerifcbe 9(u««
bilbnng unferem beimifcben Orgelvirtuofen, ©errn ^ufifbireftor SrifÄer, ver«
bonfen, verfpricbt ©err C^. Subw. ferner in SobeiuSoben einer bec
nombafteften unb bebeutenbften in werben. 2)erfelbe legte am Soimtag
9{a(bmittag, auf ber Orgel ber bier^ett St. ^etrifircbe, groben feiner JHinftler«
f(baft ob, bie weit über Do« gewöbnlicbe 9}>laß lanblftuft^en Organiften«
tbum« binau«gingen. 3ebenfan« ift ber SBunfcb gerubtferttgt , baß ^rrn
Werner, fo ange wir nocb nid)t fo glüdli(b [wh , einen äoncertfoof mit
Orgel j^n beulen, einmal in einem bebeutenben J^ircbeiis^oncert (S^elegenbeit
gegeben werbe, feine oußergewöbnlicbe SeiftungSfäbigreit vor einem größereu
$ublifum in erweifen. ^reilicb b^t ^4 ber mufifalifcbe 3eitgef(bmad be«
bauerli(benveife ber „j^5nigin ber 3nf^umente^, wenigften« in S)eut|(blanb»
mebr unb mebr obgewonbt, foboß e« gegenwärtig tonnt ein Außerlicb un«
bontborere« SBirtuofentbum giebt oI« ba9 be« Orgelf ünftler«. Unb bo4
wiberfpricbt e« beni$3efen ber Orgel, obwobl pe voniebmUcb für ben^ienft
ber H^ircbe berufen ift , feine«weg« , gleid^ jebem anberen ÜKufif inflrument
concertol aQerbing«, ibrem (Sbarofler entfpred)enb , immer an« bem Reifte
ber mnsica nacra geboren fein muffen. SPeiner b^t befanntlicb bo« innere
3Befen ber Orgel univerjeaer erfaßt oI« ber 9(ltmeifter Seboftton !Bod}, unb
wo« mobeme 9)2eifter Oebeutenoe« für biefe« 3nf^niment gefcboffen baben,
ift eine notürlicbe Srortentwidelung auf biefer unverrüdboren ®runblage.
3Bantm foHte nun von biefer ^ortentwidelitng ber Sonfcböpfungen felbfl
bie %ortrag«weife berfelben au«gef(|^loffen fein? Wenn nur oobei bie
93ortrof)«funft ibreu Sii'ed nicbt tu eiteler @f?eftbaf(berei, fonbem borin ers
blidt, bte ümere Seele ber (Sompofttionen m9g ic^ft foßbor in bie (Srfcbeinung
treten ^u loffen, fo ift fte obne 3ioeifel aucb tintftlericb berecbtigt, mag fie
oudb bem(Skf(bmad biefer ober lenetlRicbtung nicbt immer gaitgentfprecbenb.
S)ie|e @(ebonfen finb in gerecbter 8eurtbeilung ber oft eigenartigen SpieU
iveife be« ©emt ferner iebenfoll« feft^u^olten. ^o« un« ^eutfcben
gfrembortige barin, ivie }. 9. bie mebr orcbeftrole Sebanblung ber Orgel,
gebSrt W09I j^umeift ber Scbule be« Orgelmeifter« ^le;. ®uilmont in $ari«
an, beffen Unterri^t ©en Werner jule^t aenoffen bat, ®uilmant gilt ol«
einer ber bervorrogenbften fran^bfifcben ftunftler feine« 3nf^ntmente« unb
verbient fcbon be«wegen unferer mocbtung. Seine sunt Vortrag gebrachte
Sonate in C-moll tonnte biefen 9hif nur beftätigen. (Sbenfo flor in bet
tbemotifdben Srfibrung unb fcqdn in ber (Ibarafteriftrung wie biefe Sonate
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f^ielte ^en kernet ^rälubium tmb ^uc^e in C-moll to. 2|. 6eb. 93a4 unb
eine C^tacona Don $ad)elbel. 9on erl^uttembem Sinbrnd würbe bei tiefem«
pfunbcne 2. Bai LS^riftu« am j^rcuüe") nu« bcm OrgeUCtoncert «Oftcm"
Don S. 91. 3rif4)et bealeitet. 3n)ifd)en benOrQeffA^n (pielte ^err jeammer^^
mpftfev @ldntann f^on unb ivirtun()dDoIl bte wu bem (Sonccrtgeber ftlr
Orpel nnb SSioIine beorbeitete 9lumoni(e aud bem SioIins({oncert \>on 9{ietö
SB. 6)abe, fomie ein S^ecitatiu unb 9lne üon €. 9(. ^ifcfier, tt)e((^r xuoleid»
bte Orgelbealeitungen beiber Sontoerte mit f)en>i)^ntev SDteifterfd^aft in Spiel
imb SRefliftniung ouSfütjrte. SeiDunbeiiidtuert^ nxix babei bie jhmft, mit
bec 9Rei{teT »ie @d)ulei* bie gKiftigteiten bed ((einen, aber ^enli^en SBerfed
in bei' $etritir4e audpnu^n oeqtanben.
9^9rblingen, 17. 9{ot). 9(ni vergangenen Soimtog fanb in ber
@t. @^eurgdfir4e ein Dom (S^or^unb OrdjefterDerein 9{ürblingen üeranftaU
teted J^irc^enfoni^ert ftatt. Sine \>on ^erm Stabtfantur ^rautner meifter«
l^oft vorgetragene Orgelfonate von 3- ®- ^^HH bilbete bie (Sröffmuig. 9Bar
biefe ^ompo{ition geeignet, bie ui2id)tige ^onfftfle unferer Orgel ^nr ^irfung
^ bringen, [o erfreuteit ^tuei fpfitere Orgeloortrftge (lieber o^ne Sorte oon
@(^umann) oen ^örer namentlich bur4 bie reuooHe unb i^arte 9legiftrienmg.
^ie ^aupUiummer bed Programms mar bie ^a(i)'i4e5^antate: „i&'it Wn
lenktet ber ^orgenftern'' "SJlit grogem f^Ieige luar biefe f^ioierige, von
ben grteunben flatfifdier ^uftf bi^cbli^ft bemitiiberte, uon bem mufifalifc^eu
Saien oiel leicht etioad fpröbe gefinibene IPomporition eingeübt morben unb
bie 9(up^rung entfpracf) ber aufgeioenbeten 3J2i'i^e. (Sine größere Sirfimg
n)Hre freiließ er^^ieü tuorben , menn ber^^oretmaS ftHrfer geiuefen loAre, unb
luir looHen ni(()t nnterlaffeu , bie Hoffnung audju{pre(f)eu , ed möchte \idn
bei einem fpAteren i^ongerte bie 3^^^ ^^^ Ferren aud ben muftfaliidien SSer«
einen unferer @tabt uerme^ren , bie fo frennblicQ waren , ben ^^oruerein j^u
unterftü^n. ©ic^erli^ liegt e$ jeboct) gnglei^ an ber ^ompofttionSmeife SBac^d
felbft , ivelc^er bie ^otaU unb Snftrumentalftimmen ^an^ gleich bered)tigt
be^anbelt, bag bad gefungcite iBsoxt nid)t fe^r ^en)ortTitt ; wenigflend flau«
gen bie übrigen @^orf(i6e ungleich fttirfer ald ber ?lnfang84or ber Kantate;
bied gilt ebenfo t>on ber toirfung^uollen ^ompofttlon SrautneiS ((S^or uuo
(Choral Mi^ ber (Srntefeftfantate) , in welker bie ©teile: „Sid)t ift ^ein
IBleib" u. f. lu. hmdb groge fiiebürbfeit fic^ aud^eid)net) , ald uon htn beiben
mächtigen ^änberfc^eu Woxtn auß bem SReffiad, bie ben imirbigen ^bf^lug
bed JTonserted bilbeten. ^ie a o.apella oorgetrageneu C^^i5re „Xrauung^ge^
fang" oon @d)letterer unb „(gntfagung" oon Wcnbcl8fo6ns13artbolb\) waren
^5dQft anfpre^enb. !6efonberd banfbar war ha^ $ublirinu fiir bie Soli,
kluger bent und oon früheren ^(on^erten ^er in befter Erinnerung fte^enben
£)errn jl^antor Schnell an^ Cettingeu , welcher lRe;(itatio unb 9(rie in ber
Sad)- fcf)en Jlantate fang , unb ^emi (S^orregcnten Sd^mib oon ^ier , ber
eine fc^Sne $lrie oon ^^er^og gu wirfungdUollem Sortrage brachte, erfreute
und gräulciu ©op^ie ©djreiber an« nugdburg burdj ' mehrere mit einem
üaren , trefflich gefc^ulten Sopran gefungene 9htmmern , unter benen na^
mentlidi bie i^ird^enarie oon 91. Strabeda: ^Se i miei aoflpiri** ergretfenb
wirfte. Wix wünfc^en l)tv^lidi]t , ^rclulein Schreiber mö^te und noc^ öfter
QBelegen^it geben , i^r ^ant nnh 9(nerfenmmg aud^ufprecten. ^r ^efud^
be« fton^erted war tro^ bed mdgigen Sintrittdpreifed fein fe§r j|a^lrei(6er,r
bod^ waren oer^ltnidmAgig Diele 3"^^^^ ^(>K audioärt^ gefontmen. ^5ge
ber C^bor unb Orc^efteroerein unter ber Leitung feined unermübliAen ^iri^
gent tüchtig weiterarbeiten unb femer ben $)e)oeid liefern , bag auc^ in t\^
ner tleinen Stabt etwad Orbentlidjed geleiftet loerben lann.
Unfern ^od)Derbienten SRitarbeiter fiebrer , Organift unb ftantor an-
ber pra^tDoÜen a)^onenfirdK «u Wüblbüufen in 2:bilr. @. Stein^äu^
f e r , S)ir. bed rubmge!r5nten O^efangoereind «,9rton" bafelbft , ift ber (S^o^
rafter aI8 ll^5nigl. SRupfbir. ^ulbDoutt verliefen worben.—
Äerrn Drgelbaumeifter St. in $ : 3)en ©erfud} „o^ne SSerfinberun(r
ber Sflcgifter nacft Selieben f(^wa(ft unb ftarf fpielen gu lönnen ," ftat fcfto»
ber beriibmte Organift a^rtftop^ (^otükb Sd|r5ter (geb. 1690, b. 10. ^ug.
5U ^obenftein Saufen , geft. |ti 92orb^aufen im 9?oDbr. 1782) , 83 ga^re
alt, gemad)t. ^ladti 9lblung („Einleitung ^nv muf. ©elabrt^eit'') ftedte bad
®ebemmc6 in bet (Sinric^tung ber IBinblabe, in welchen bie oerbitbtete Suft
in 7 unterf(^iebenen graben aufwärts getrieben würbe , fo bag bei oödig
angebogenem SSerte unb bei bem f^wSdjften 9lieberbrü(ten ber Xaften au4
nur bie gezogenen fcbwftc^ften Stimmen, bi^fd^O^tt ^^iui utittleren 9lieberbrü^
fcn bie ange^o(jenenmÄBig ftar!en Stimmen autönen. ?llÄ Schröter — „bei*
nabe" mit biejer Srfinbung fertig war , würbe ibm Dou einem ^edbanthtd
500 2:blr. geboten, wenn er feinen 92amen bei biefer (Srfinbung oerfAweigen
woHte. ^ied tbat inbefi Sc^. nicbt ; er würbe oerbriefilid) unb lieg bie Sac^e
liegen. Sietteic^t fabe er ein bag t>iz Dorgenommene 9tufgabe fcbwer lodbar
unb wobl au4 nic^t praftifcb Denvenbbar fei — ^an fcbreibt ibm bit
Erftnbung ber ^^ammermecbanif bei bem $ianoforte ju.
ßernt Org. % in 9B. : $Barum man^e Orgelbauer in ^eutfcbtan^
bartnädig ^ourbon ftatt ^oxbnn , OftaD ftatt Oftaoe, ©ebaft ober (Skbect
ftatt ^ebadt ober Qkbtdt ^n fcbreiben belieben, ift und unerftnblid). )ikiber
ift au^ bier bie Siebe mn gfremblKnbifdien maggebenb — unb bie — liebe
6^ewobnbeit. ^a fftmpfen felbft O^Btter vergebend. — ^. $rof. St. in S.:
Ob ed wabr ift, bai bem fi. Okwanbband, Ordiefter in fieip^i^ 10 000 ./«C
Q^ebaltderböbung Derfprod)en würbe, unter ber SBebin^ung, bafi <em Dlitglieb
in btn ^ottjerten btd bortigen Sif^toeieind mebr tbatig fein fotl, wiffen wir
leiber nicbt. — 3"n0^^ ^otnponift: 9Ilb. Oiobericb fagt in ben grl.
931. : Sie ? ^u wißfl nid)t anerfennen , baB l^ritif S)ir fei oon 9hi^en ?
Soll ein Sic^t — felbft bod fleinfte (9leb.) vernünftig brennen, mni mand
bocb bidweilen pu^en ! 8apienti sat ! — ^. Org. &, in S. : ^ie neblige
Seite bed Orgelpebald fcbeint nur bie von 106 cm. bie Saften ; j ti eng
ift offenbar bie Seite von 07 '/i cm. unb j^n weit bie in ^rengen übli<4e
)jon II6V9 001 Sollte lefatered, febr unbequeme Wtaa^ nidbt auf einen
Schreib« ober ^ntdfebler beruben? 91b^ilfe ift not^wenbig. Seftfinbe ein
Orgelbauer:: nnb Organiftenverein, fo wAre leicbt eine (Einigung gu erzielen.
JLJlß3
3lit$et()eiK
Für Orffeibauer!
@in gut einaerid^teteiS d'^clbau^rf^äft (ht Sofel)
fammt $au^ mit fc^öiier SBo^nuna intb j)rä(^tigen, großen
®cj(^ättgraumen, SSerfjeuge, SKafi^inen, ©öla« k. ift biflig
ju laufen. — Sä finb nur ca. 7(K)0 6tS 8(XX) 3»ar! baare«
@elb jur Snoerbung nöt^ig. ©efd^äftspla^ günftig. ®€gen-
unartig finb 14 neue Draeln unb dteparaturen für biefed '®e«
fd^äft in Slui^fid^t. — S^ä^ere «udfunft ert^eüt
Carl O. IFelg^le, (JOrgelbaumetller.
3m SBerlaae \>on Otto Conrad in Erfurt ift erfcbienen unb
bxixä) aOe 93u49anblungen ju be^ie^en:
§it Pitt ^etr ^nfktKblMiktü.
Sortrag Von X. ®. S c u 4 1 e n b e r g e r (gweite «ufloge.)
yreid 25 ^fg.
Bei ft. Aisbach k Co. in Rotterdam ist erschienen:
Sieben grössere Choralbearbeitnngen
für die Orgel componirt
von jr. ;o. Hiitzau.
Op. 27. Mk. 2,50.
ffPuttgftitfitttt^ IIHtir» op 31. ^antafte ffir<9r0el|
„S)icfe 5fompofttion §at 33;^emata. A) D^ne grtc*
b cn in A-moll ; 5 ©eiten, für §auptot)crf, Dbertocrf unb ©d^o. ^
A Sntrobultion in uoQen aud^altenben %ßorben mit ißer-
S jierungen, bann ab^oe^felnb figurierte ^affagen im @o))ran
W unb föa% mit ©eptimenuber^angen ; erinnert an ben %(t«
S meifter 81 i n d B) Iraner in D-moll, 3 ©eiten. öeginnt 5
gmarfc^artig mit DoQen 9lfforben, bann fo(gt eine f^dne»
beröortrctenbe STOelobie in D-dur, mit fd^ttwc^er figurierter S
Begleitung; nun fommt ün S^tfc^cnfafe für ffic^o in G-dur, **
bann abermaliger Ueberaang nac^ D-dur unb D-molI. C) «
«9lu]^e in (Sott in D-dfur, 2 ©eiten mit Segatoben)egung. SL
g A) unb B) erforbern äiemlid^e gcrtigfeit im ?ßebat. 3)ie »
«Äomöofition ift üorsügli^ in j|eber ßinfic^t, unb mac^t*
g bei nnmenbung ber angebeuteten Stegifteränberungen einen
^ impofanten ©inbruct" J. C. H.
iHfittgeiiifittit» Hitir^ op. 32. 0awtüp übn ^(^tC
fepe Äurö*S für bie Drget. Jk 2,—
„ein ©tild ?ßro0rammmufif, fc^r fd^Sn, erforbcrt*
aber äiemlic^c gertiafeit. ®ut gefipielt ma^t biefe Äom*
pofttton einen gen^altigen einbrud." S., Manchen.
1 1&\^. $atilt'0 Utrlag^ (Jecm ®eM) iltffau.
S^rHCf, 3$edao nnb Üff^Mtiom Otto ßonra^ iBvfmvt, «Aottetiftra^e 4.
»ertreter pir htn mdfyanM: Robert JJorberg in ütiphiq, a:§olftrn6e 10.
URANIA
?ltf#dfl für
foniit für muftkalifi^c C^cotir, kin^lii^c, tn|lruktioc ^efang- unli Clavirr-^nfik.
§erQiiS8t9t6tu »0» !»l. ^. ^äl)OU|u)lll(J, ©toS&eijoal. ®. ^»[otpiiilt in «timot.
^«.
9tennunM>ictji)|flet 3o6r(l<>nB-
18»S.
XiitjtB Sinti trfrfictiil in t>cn tcfteii Zoom
icbeii moimiS, (it^rlicf) in 12 aiiinimern) uitb tft tiiict^
alte Slui^s ui^WiijiMIIciis^aiiblinißtit, [unrie biird) olle ^oftfiintcr,
pftnt ^TciSd^ö^uiig, für bcii gnnürn £|al)raaii0 tJt ftOA
piltiiiimcranba. )u btiielHii. ~~ ^iii ^'itunqetatafDg Iki
%o^t ^nt biefeS 3)lalt bie 9tiiiiimcr 6301.
£iireftt» 9lboii ricmctit bei ber
SfpcbltiDii&bentSIcvIafibfclU'alütt: Otli> Soiunb in (Evfiirt,
St^ultMflrn&c i. gegen Siiiftiibiiiig Dun t J( SO A fflr Ben
ganjCH 3><(irsaiie bei grmicu=3ii|tiiiitnfl. — $«i» bev einjdncn
^Jmiiiiiec 30 Pfennig. ^iiiettimiSaebä^rcii : bic gcfpaiUiie
^etilAeile mir lu «fciiiifo.
3>i6all: Spilofl jiir fflIoiart=ffien(ennr[cier in ©nliburfl. — Dr. 3o^. ®umo& lüpfev. (S^Ing), — ISine neue fiiufie Orfltl Bpn Cpp«'. —
X)iet)oritian bit neuen Ocg!' "" bet „^eiligen jtreujtiir^e" jit öttlin v. OkbcSbcr Slinfe baftlbfl. — a)iBpo(iliou bev neuen Orgel in bev ®tabtfir<fie
ju Jlnrtiu »on tjrncbiii^ ®otI in Suaeni. — Seipret^unflen, — ünffliftnuiatn. — aenniidjie«. — Küli^eit. — SBriefiuet^fei. — Jfiijeigeu. —
ffipilog
gut SHojarlilEtntennaTftiec 1891 ju @aljbni0
9ttfttb ^triktttn o. IBrrflrr.
SJen Ädfc^IuS ber aJIojflrt'ßeiilcimarfeiec in ©üljbutg
6Ubcte eine ftattgefimbciie ^cftDorfteflitiig bet „öodiäeit b;8
Sisaio" im ^^^eater. 93or Scfliim ber Dvft W^^ §'^
öofi^Quipielet 9ieimer8 eine S)icl)tui!a uon «tfreb gcti'
&mi B. ©erger, melt^e bü* ©iibe be» äliufitfefte« marfirtc.
%K aU @))itog Iiejeic^nete 3)i(^tung lantet:
ScFt ^nnberl ^aki^ tobt! XRanri)' jnngeS Süiuitt^n,
2)n3 tAiiAient feine trfiai Sliltben tiufl,
SCn 3K0JQI1 jung war , luitat , ein ftocFeir Sauni ,
fit Siuim unb Sonne mtiigtooll mit bie ftron« —
nb VIO401I — tobt, fc^on iinnberl ^a^rc tobi!
ffidion fllfinjel feine 3»it — bie XRDcgtnjeit
3)er großen Äniferin , be9 eblen ÄnifetB —
!Selt, loeit lui tfenien , nie ein floIb'neS HIter,
3)0 noc^ beS Warten ^nfartKit max , f(^on tiiligt nn8
Soft felbft luie Stu^r bev Kante: <D!Djad.
Oequaitei ®o6it ber nftften SegeinDnii ,
tlmtfint uon Soffen nnb nnibrb^ni oon fiannntiH ,
UmlKnnl uon ^mieirailit, auiefpalt in Sit \im.
3flg oon Stflciit'mn)) gue SevgiDCiflunfi Inumelnti,
®A!figl ^n bev SJantc 3Rotart an 3)ein O^,
XBirb Sliv'B nid)! ^eiinlii^ g'eic^ ini bangen Bnfcn, .
SBie einem firiegec , ber nod) ^elfter St^lai^l
Huf ^rter, blnl'gev Sibe fÄioelgeiib ru^t,
Senn er uon ungefü^r boB Uitb uemimint,
9Ril beni bie Wlnlttr i^n in Sdilof aefungen?
ünffleiat uor X>ir bie alte, fdilidjte 3eit,
Sie ftiue 3."' ^^^ SnnimemS unb bcS ^uffenS,
Sa gottbtru^tter ^ecjen fcii^eft H^nen ,
fiiie @[o(ten^nl1 uou Stobt jii Stabt actragtn,
Sen funqen Xa^ otrfünbet imb btatüttt;
Sa not^ ber ^oftinon mit ^omgetquiener
Sie frii^ «Dtliljiifl n»erbtnb«r (!»ebaiiltit
Son ßkift jn Qitift bunt) grünt Sntibt trug.
3>eu Vltifter (dian'ft Sn int bcfAelb'nen Stübltln,
4>tbTBnal Don Suratn, innerlld) begltirft,
$0» icbtnSooIler StiQe riiigB umfltbtn,
XKn SunbertSnen in [tdi {elbei lanfditnb ,
Unb ruäiq gt^t Sir bie ^nitg^tit auf ,
i)ai tttf int i)i^ta ber Doniwvv'iicn SStIt
S04 no(4 btr ^riebe luofint, bie SASnbeit algiiiei;
Sag ntc^i bit jEunft unB SOteni^cn fiA tieftOt,
Ulli alleB Zvfibt in uiiB aufgiirtgen.
3n biiitbeiii Svan'ii bit ^er^ten üii trftiden,
311 niinein Wa«f(^ bte Öeifter jn betHuben, —
£nR fit nnB nobt, nm, Iflc^elnS, luie ein &oU.
Sie ftngFt , bit nncgenb auf ber Snift nn« Inie't
@lei(fi einem fAiwrtn Sramn ^inioeggnfcbeiK^eii ,
Seil trüben @(bein bed ^ßli<l)en ^tblaftnb ,
Ste üebenS naifte @if)än^tit jii enti4ititm ,
^1 fonnenbcRe ^eiterfcil getaiid)t ,
»ie tio'gtv 6ct)nee, uoin ^rnbrut^ nbergofjeii ,
S9tv tnbt^tt ni(Qt, baB Sunbtr fvifi^ tnipfinbenb,
SaB fd)li(t|t ber 9Iame fSogavt nnS btteictinet,
3nin Srnbe ÜHoiarl'« feine Hiibni^t tvnfltn?
^iim ®mbe Stojnrt'S? Woiaü bat hin Qfrab I
SieB ^tUe gtner , baB fo rem gelobtii ,
fiol feine tobte fflft^t ^iiiteri offen.
&er aHoiart finben luia , ber fin^' ibn niil|t
?[n binnpfen OlrKbem , nnler ISrufKuprtffen —
Wein luo baB SoK fidi brüiigt, in äKojarl'S S^neit
I Staub beB ^ag'B bit Setltn Feinjnfpnltn ,
fflü Vliigen glüngtn , $erj|eti flopfenb Inufdien ,
Sa tljronet er in feiner ^enlidileit ,
^it jtner fiaifec bort im UnterBbtrge ,
%on ftiner Stile %unberwell umQtbeii.
9Ittn, Stojiart ^at hin @rab! SoQ unB ein &tab
Sein Itncblenb 93ilb entftellen , ba« hin 3RahI
SeS ^bcB trilbte, ba er lebt' unb j(f)uf?
3n Sinn nnb !6li(t boB Sdiiuere, Sfift'rt, 91 übt ,
Swv Stui btB XobtB auf bit Stirn' btB fitbenS ,
Str, a<t)'. mancf)' tbItB SABpfcvbaupt belaftel
3n bieftui offnen, fvo^tn WtnfAenaiilli{i
t«Mt ^int bunflt @pnr. Stv Sa^nfinn, bicftr
@<bitltnbc Snibtr btB »enieB — in Wojart
(Entbrdt beB QlriibltrB «rtOt hinen 3ug,
Ser ibn utrrfllb als Sprbgling UtneB ntaitii.
Sr mar gtfunb, mit ®5tter finb. 6eln <S<4affen
Sar ni(^l baö Sitbtm einer tränten €ttle,
<EB war ein coIleB, tieft« fttbtm^olen ,
(Ein tüdiiifl Sogeiutrl, mit Snfi att^an,
Sin ^i^ Uinarmen, brüutlit^B empfangen!
42 —
gm Clement bed Bebend luitertauc^enb ,
oa er eS ein mit aSen feinen ©innen,
Wi $ea unb £)anpt ; fo trintt ber Ooum bie Suft,
2)ie ifn burdifpuft uom 93ipfel bii» i^ur Sur^el ,
@o trinfen {eine SlAtter, loonneitttentb ,
S^en tfi^len SRegen nnb bie tvarme @onne.
(Sin fd)uIbIo4 ftinb , nad) fugen grnic^ten (angenb,
Q^riff er begierig nac^ bei» Bebend gr^euben,
2)ie i^ut mir ff)arfam reiften. @ein ©eniegen
fBar 9(nba4t , [eine «itibac^t ^eiterteit,
Unb nxid er aufnahm, fromm, mit reinen ©innen
^ad ^ouci^t' er nnd in 2:önen unb Q^efängen;
2)enn jeber (£inbni<f, ben fein ^r^ enipfing
©dimon i^m ^nr Stnoipt einer 9Re(obie,
^ie blit^enb ouffprang, menn i^r ^ag erf^ienen.
^em Ocean bed ©übend, bem befeelten,
^0 jeber finft^aucbr jeber 9}uber{d)lag
@)e^eimed fieoen luedt ^n (|enenuirbeht,
Q^lid) biefed leidbemeglicfie ®emiit^,
SBon jegli(!^r ^erii^nntg, noc^ fo S^^ter,
3u S^elobien erregt, bie in i^m fd)Iiefen.
ISem er \\t banft? @rft ^ott, bann feinem SSoIfe!
5Der ©eelenreid)tbuni, bm in bunflen 3^^^^)^
©ein tüchtig ^olt ftumm in fid^ aufgehäuft,
begann in t^m }(n tönen uno ^u [xmtix,
(£7 ^ob htw alten ^ort, ber tbtn blühte,
Unb man^e &eimlid)teit bed jDefterrei(i)erd,
©ie fanb in i§m \>w erfreu reinen Saut.
^ied SSoIf, lute oft gefd}olten unb oertanut,
Oft, luenn ed galt, um SSort unb ^^at oerlegen,
SSer'd nur uon außen fie^t mit falten 9(ugen,
Jtennt feineu SSert^ ntd)t, fiifut t^m ©egeu nic^t,
3)er fruditbar tn ibm ru^t, uon ®ott gefpeubet.
^rtd ma^re, innerliche Oefterreid),
(£d offenbart fein ^afein ald ay^urif.
3n Sönen meift ed feine gan^^e ©tärfe,
SDie feiner ^ocbt meiert auf ber loeiten @rbe.
$Ber nennt fie, ad' bie ©tinunen bed ertuac^ten,
fBerbeuben Bebend, menn im Sri'i()(ingdftunu
5i)ed ©(böpferd €bem burd) bie X^aier mettert,
S^filber entmur^elnb, SBliunenfamen ftreuenb;
^urcb ©cbwall unb S^ofen mütbenber (Sktuaffer
S>er ©e^nfucbt 9?ufen, bie fi^ lodt uitb flnbet,
^en S)onncr^aQ ber Wolfen unb Baminen
9J2it 92o(btigaÜeuff©tinunen itbenuinbenb,
53)er brunft ge Bauf entflanmiter Beibenfcbaft,
S)er 93oune ©eufi^en , fdiiueCtenb bid »un ©d)mer^,
2)ed 3orned SdrüUen unb ber ©tiHe 9(t^m,
@(elAd)ter, ©(i^Iuc^^cn, ©ingen, ©irren, jf'logen —
%it unergriinblict) göttliche ^ufif,
9?a(^ ber ber grtiigling tanjt mit SJteufd^en^erjen,
^ie noV üenoaubt ben emigen (Skfe^en,
9Bir laufc^en i^r in a)}o5art^d eiu'gen Xönen!
i
^
9?ur »wer 1^9 ffieibed ©erjrfcölag re*t em<)finbet,
S)er fii^lt ben ftarfen $uld ber groben Butter ;
Itnb äBoIfgang Wojart bat bad fBeib ei-fannt,
©ein tnnerff Befen in ^u[\t oenuonbelt,
©D tief, fo loarm, mie jener anb're ^olfaana.
^ed Bebend taufenbftimmiged ^oncert,
^a^ jingeUod oon äugen unb im ^nnern
teruorbrid)t aud bem ©d)ooge ber 9}atur,
ad ^at ber meife Wcifter mit htm göpfcben,
;n ©(bnanenfc^u^'n unb fauber'n ©eibeuftri'tmt)fen,
{n flare formen feine SBilbbeit baimenb,
Rit feinem 3auberftilbd)en biriairt.
^r ec^ic ^Ketfter gleist bem Berrbifb nid)t,
Bie fidb'd ber f^laAruut malt. $om golb'nen IBoben
(Srleniter Xiicbtigfeit, bie f^alh ererbt,
%\t 9VegeI treu befolgenb, tiibn enoeitenib,
^u(^d er ^n frei'ftem , grenjenlofem j^i5nnen,
^a^ ttmt ©d)ranfeu fennt, aid bie ber ^unft,
Unb feine anbere ^rrin ald bie ©d)onbeit. —
^0, in bed ©cbaffend ^eUfter ©ouuen^i>be
S3erf41og ber %o\> ibm pli$|licb Vtnvh unb Obr.
^od) loefd)' ein Xohl 3)ed Bebend groger ©dnger
(^efainmelt unb gefpannt ben Xönen louf(!benb,
^ie S9oten einer unfid)tbaren äelt,
^a^ {(btueigenbe 9Rt)fterium bed Xobed
en fernen ^Sleouiem" ibm offenbarten,
lebt' er gum ®ott ber Beier unb bed 8ogend
Snbrnnftig, Xbm ibm ju fpenben, neue,
mt \it nocb nie ein fterbfi^ Cbt gebbrl.
2)a griff ber ®ott, in Baufd)en felbft oertieft,
^it irrer ^anb ben 93ogen ftatt ber Beier,
Unb frtubt' ibnt feinen fanften ^feil ind loarme,
öorcbenbc ©ei^ — auf feine ©tirne fanf
©tott em'gcr Welobien, bie ettj'ge ©tifle —
Unb ba fie i^nt bie 9(n()en jugeorudt,
•&ing ^ittenib an ber B'mtper nocb bie S^rAne,
S)ie lekte, glübenbe, bie er geweint,
^on SBeb' unb Bonne ob ber eigenen Bunber
^id in bie Bur^^el fcbaubentb überriefelt.
Ift folcb' ein ©terben Xob? Ber fo gef(bieben,
[ieuit bem ein (Drab, ber benlid), wie ein &on,
^mporgeftiegen in ben offnen ^immel?
92ein, ^Roj^art lebt ! ®leicb wirb er d^ufb erfdieinen !
2)'nim reinigt (Sure ^enen! ^cigt oerftummen
2)ed 9(atagtreibend uubttged @)er»ufd),
Unt feftli(^ Wo^art'd 2:öuc ju empfangen,
5Dte fegnenb, loeibeub auf (Sucb nieoerfdjmeben.
Unb bnbt 3br gan^ Don ibm ba^ ^txf^ erfüHt,
^ann tragt binaud j^u allen beutfcben ©tümmen
S)en SRubm bed SRauned, ber fo ©i-oged fdbuf,
3)en SRu^m ht& Solfd, bad folcben Wann erzeugt,
2)en fftvd^m ber ©tabt, bie foI<!ben ©o^it geboitn !
Dr« ^ch^ Gottlob Z6pfct.
(©*iw6).
3n bem Äapitel über bie Xraltur unb SRegiftratur
finbet man nod^ folgenbe tpefeittlic^e ^lu^altepunfte :
SKan crtiält bie gtäc^e ber SJentilöffnung, tücnn bie fiänae
ber Ganjellenöffnunfl mit bem SBenti(Qufgange muUi^)licirt tüiro.
©ie ©röße bc^ fiuftbrucfcö auf baö SBentil ergiebt fid), tuenn
jur glftd^e bc§ 5BcntiI^, ttjelc^e bie (Eanjellöffnung bebecft, no^
Die §älfte ber ®runblagc abbirt loirb.
8(uc^ bie ©rforbemifee einer guten CrgeIbig|)ofition ^ot
%, t^eoretifd^ unb profäfd^ feftgefteUt.
§lfö bie 6efonnteften Sträger be« Stöpferfd^en ©Ijftemg
muffen genannt werben: 3o^. gr. ©djulje unb ®öbne (f),
fr. © a a § in Cnjem (f), ^aa^ in ©auermife, SBinjer in 3Bi8mar,
aoian in ©romberg, (^iefede in ®öttingen (befannt burd^
feine üortre^HAen 9iot)m)erfc), 93 o gel in granfenfteii^ 0r.
Sabegaft m Sfeeigenfeld , aJiarfuffen in Slpenrabe, fiutfe*
mutier in SBittftoct ®e6rüber «ug. unb 8oui8 SBifemann
in ©tabtilm nnb Äleinrubeftebt (f), SuKud ©trobelingranfen*
Raufen (f), ®ert)arbt in SRerfeburg, (£ifert in ©tabtilm 2C
ÜRerftoürbigenüeife rvoütc %, öon bem Äegcl laben*
ylftem niditg toiffen, n^a^rfd^einlid^ l^atte er badfelbe in ber
ert)oUfommen|^eit wie fold^eö t)on SBalcfer, ©auer 2c. l^er*
SefteQt n^irb, nid^t beobod^ten fönnen. Staturlid^ ^atte er aud^,
t)on ber Slntüenbung ber (gleftricität nnb bem pnenmatif^en
©^ftem ber 3lmmt feine ?l^nung.
©ejü^lid^ Der ^öu^lid^en ©er^ältniffe X, muffen n^ir
noc^ fürjtid^ golgenbe^ bemerfen. 3n erfter @^e . Dermä^ltc
er fid^ 1813 mit 5^- So^n» ©tieftDd^ter bed Äammerrotl)
©üttner ju SBeimar, einer in jeber §infid&t l^od^gebilbeten
feelenguten, ibeal gefinnten, aber jiemlid& fürbieSBelt unpraftif^en
®ame, bie freiließ bei ben 2;ag unb vtafiji in feiner Goppel—
Äunft Derfeuften 5D?anne einen fefir fc^tt)eren ©tanb ^atte. ?luS
biefer (5^e entf j)ro& ein ein jiger ©ol^n , gri^ %. ber Dor einigen
3a^ren m SBeimar ate penf. gorftmeifter gcftorbeu ift. Sud
feiner jtoeiten 6l&e mit fjrl. ©milie ?tnguftc 3^^^' ^"^^
toroffen jtoei ©ö^ne Stlfreb nnb griebmor %., Don benen
Der erfte im Knabenalter Derftorben ift, fo bad bie männliche
9}ad^fommenfd^aft bed großen ©enferd unb Künftlerd nur aud
2 ?lugen befte^t. 5)iefer ©ot)n l)at fid& ber SWufil gdpibmet.
©eit langer QÄt ^at 8lef. toeber Don SlRuttcr nod^ ©o^n fein
©terbendn)5rtd^en Dernommen.
Slld SRenf d^ n)ar %, burd^ Dielf ad§e Kabalen, 3ntriguen nnb
3urücffe|jungen — fein ganjer ®e|alt betrug faum 5 — 600
Sl^oler, jiemlid& Derbittert uno Derbuftert, in jid^ abgefd^loffen,
öfterd rau^ unb abftogenb, bie Sinfamfeit liebenb. S)od^ fonnte
er in greunbedfreifei^ bie feine ©rö^e DoUftanbig ju n)ürbigen
n)ugten, augerorbentli^ munter, ^er^^Udb, n^i^ig uno fo^ar liebend^
n^ürbig fein. 2:ro^ langer ©efanntf(j^aft ald ©c^üler gelang
I
- 43 —
ed bem 9tef. erft im (e^teit Sa^rje^nt in freunbfd^oftlid^e ^t^
jie^ung )u treten unb i^n in feinen arbeiten ju untecftu^en. *)
ObtvDl^I aufric&tig religiös unb fittenftreng unb babei f(ei«
§ig, fporforn, einfacq, flctedbi friebliebenb unb mSgig ^ulbiflte er
bennoc^ einer freifinnigen SlBeltanfd^Quunc) , fo bog er oQen ab«
(jcftanbenen Noamen« unb ^ormelfram fptnnefeinb toat. ©eaen«
über geiftlid^er ^[nmagung unb ))fäffif(i^em ^oc^mutb trat er je^r
fc^roff unb unberblümt auf, fo ba^ er einmal inbignirt einem
p()arifoif^en äionÄmäd^ter gegenüber aufrief : „S33iffen'©ie toaö ? !
Die Orgel fommt gleic^ nodb ber {Religion. 5tfi prebige auf
meiner Drgel unb ©ie auf ber Äanjef. @d fragt fid^ —
toer'8 bej^fer mac^t!''
S)?it „2)ienem beö SBorte^" im eckten Sinne Sefu S^rifti,
bie ben ^o^en SBertt) ber geiftlid^en SJiufif unb in^befonbcre beö
Crgelfpiete banfbar dnerfannten , ftanb er bid an fein Seben^^^
enbc in btn beften öejiie^ungen.
S)a6 er ein ge^amifd^ter 5ßertl)eibiger ber guten 3wifcficn*
fpiele tüar — unb xok ^errlic^ öerftanb er fold^e ju mad^en ! —
ilt an^ ber ißorrebe feinet großen S^oralbudf)e« belannt
1877 regte SRcf. bie Jjeier feinet 50 \. ©eminarbienfteS an,
ba tuenige ober uieQeic^t gar 92iemanb baran badete. Um biefe
J^eier reqt erfreulich für oen Subeliar ju geftaltcn , liefe er fic^
n?eber ^eit noc^ SKüIie üerbrießcn. 6r ueranlafete, fammcitc
unb rÄTgirte (unter S8eit)ilfe uon ÜKüIler = ipartuna unb
Sröunlid^) ba$J ttjeitüerOreitete, pc^ft üietfeitige „2;öpferalbum",
Joofür ber nobele fei. SSerlcgcr 9licters^®iebermann 200
X^aler jaulte. 200 X^aler famen nod^ baju unb bied Kapital
mürbe jum ©runbftod einer löpfcrftiftung fürg SBeimarer
unb ©ifenac^er ©eminar üerfet)en.
35en noc^ fiebenben, tt)etd)e mid^ burd^ gütige unb »ertl)*
üoUe ©eiträge erfreuten, fo bafe biefe^ Slbum ipol^l. unter ätjulid^en
©eftrebungen ba^ tüertt)üoItfte fein bürfte, fei l^'ermit noc^mafe
ber befte 3)anf abgeftattet
©e. Äönigt. ^oj^eit ber ©roß^erjog Äarl Süeianber jeid^*
ncte X burd^ ba^ SRitterfreuj I. Äl. feuteö ^au^orben« auö.
Sine ät)nlid^e ^(u^Aeid^nung erhielt er aud^ t)on ^reufeend ru{|m:'
reichem Äönig 9Biu|elm I. 2)ie Unitjerfttät ^ma toertie^ i^m,
auf meine Anregung, ben Dr. pilos hon. causa. 2)ie ©tabt
23eimar Derlie^ i^m \>a^ @^renbürgerre4t.
ÄI^ ber Subilar mi^ nad^ fernem ©^rentage befuc^te , um
mir für bie öielc 3Rüf|e unb ?trbeit ju banfen , tva^ iä) natür*
lic^ olod ald eine angenet)me ©djülerpflid^t erflörte, meinte er
fc^erj^aft: ^©ie finb unb bleiben bod^ ein „taufenb fec^* unb
jttjanjigfter Wenfc^!" 3d^ meinte: „fiieber §err ^rofejfor!
»enn id^ nur fein — Unmenfc^ bin; bann gebe icft mic^ fd^on
aufrieben."
aSon feinen perfönlid^en Sßerl&ältniffen fprac^ ber SWeifter
nur ungern. 9Bag id^ erfahren tuottte, ba« l^olte ic^ in ^eiteren
©tunben au« i^m mit biptomatifAer Sßorfic^t ^eraug. 5Bor feiner
großen ©d^iebgrid^terreife nad^ aJcarfeiHe (1845), altwo er einen
Streit mit ber bauenben ®emeinbe uvb ben betreffenben Drgel*
bauer f^U^ten foQte— toag aud& gefd^t}! — erjö^lte er nie eüoaS.
3c^ erfubr nur bur^ feine erfte Gattin, bie öortrefflic^ franjö*
fifq parlirte, bag man il^n in einem ber erften ^otel« al«
^of. — Sebienten anfal^ unb i^n in ein Sogt« — „nabe bem
ßimmel" — einquartirte, UJöl^renb man füribn mehrere elegante,
^immer in ber 95eletage beftimmt l^atte. ?l6 fid^ ber 3rrt^um
aufgeßSrt ^atte, be^arrte %, bennod^ in feinem cmfadbcn 3)ac^:^
ftüb^en. Ate eine ber ftreitenben ?ßarteien il^m a3ibm)art
bei ben SSer^anblunoen l^ielt, fdbtug er fie mit au« bem SSerfe
Dom Bedos de Celles glänjenb du« bem gelbe, toa« ben Se*
t^eiligten ^öd^lid^ imponirte.
' 1869 fing [eine bor^er jiemlid^ fefte ®efunb^eit an ju
»anfen. 3d^ berfa^ unentgettlid^ «emlid^ ein ganjeg 3a^r lang
feinen 3>ienft am ©eminar. ?lm 8. 3uni 1870 erlag ber grofee
*) 8U9 ttcf. na<^ feinem Gelben ou« best Gcminar friMtunlcrriAt etbat, toie« et
i&it fd^roff uitfltf mit be» IBorten: .j$ar 3|te fc^iac ettUunn Onncn SU fatt imDaeniiff!"
tATaiif meinte l>r. Shmn^fliftt: .9Rou ratm m lehter SteOung Je gemig lernen r unb
na^m M be» flSctf. (lebretcb^ unb eioennfl^tafl M« an fein (Sube 1876) an. «M Xbjrfrr
f^ter ftcb MK ben ^rtf^titten feine« e^aligen 6d^a!crB fibeiAeuate , meinte er bebaucrnb :
.^ nienn i^ oen^uft bfi^e , boB &t fo weit moQten". . . . «fl« Sijt meine ettebfamreit
freuablid^ ancnannte, meintet. — \^ ftattt i|n freific^ nacfi meinem giaftio ni«^ beiud^:"
3)er fgt^ oani in Bulunftlmuftt unter i nwroitf SiBt Ificbelnb emiberte : O nein , ber ac^t
ftanj in lnafftf(&cn acf , benn er Meit l^iMXfSc^lit^ eoA unb Sectboben. S)a| er fretltd^
aiu^ meiner miferobelen tRufU oroic ^^mJMtbie entgciien bringt, ift freilii^ fein uuMr^Iite
gebier ! Zod^ bie Ihinfi einigte frfiter bie beibcn fli9|cn — unb aui^ ben Keinen Mn^.
SWeifter einem JperjHappen — geWcr fSSer^ärtung) , obtool^l er
noc^ länger ju kbm gebadete. 3^emlid^ 8 Xage bor^er, ate
er an fein ®nbe badete, meinte er: „3d^ hierbe ben $)erbft nid^t
erleben. 3d)enfand gel)t mirg mie ©. ©ac^ unb ÜRojart;
in 10 3a^ren toeife jftiemanb, mo ber alte %, begraben liegt!"
3d^ öerfid^erte ibm meine lebenslange Xreue nni ?tnf)anglid^:»
feit unb l^abe reolic^ SBort gehalten. 3d^ bat überall — auq
in ber Urania — unb fie^e ba ! ©g famen au«J allen 2;^eilen
ber alten unb neuen SBelt gegen 2C0 %i)l m einem ®rabbenf*
mal jufammen. 9?arf) meinem 3Bunfc^e foUte badfelbe ^of.
?lb. SB. 3)onnborf in ©tuttgart. i. unb mein efiemaliger
STOufiffd^üler — ber ©rf)öpfer bei; SBad^bcnfmate in ©fenad^ —
ausführen, aber id^ tourbe bei ©eite gcfdboben — „ber iWol^r
^atte ja feine ©d^ulbigfeit getrau!" unb fo mürbe baS betoufetc
®rabbenfmal nid^t fo auSgefüt)rt, tt)ie ic^ eö toolöl toünfd^te.
V(n feinem 100 j. ®cburtötage luanberte ic^ — unb auf
meine Anregung — fein 2. JlmtSnrtqif olger, ©tabtorganift SE8 e r *
ner, au bem ®rab^ügel beö unüerge6lid)en9Weifter§,umämeiÄränje
auf Die Jßu^eftätte niebcr ju legen. 9?amcn«J ber beutfd^en
Orgelbauer legte id) einen praAtuoIten Ätanj öon SÄeiftcrSßJil^.
@ a u e r in granffurt a. 0. auf baS ©enfmal. 35er ©eminard^or
fang am ®rabe einige ©äge. Jöb tev fitrd^' uitb (^tabt^
(icmeinbc • Sorflanb , ob Mc no^ in SBBriiticir Icbcttbe
Sntcfciii, fetne )ltiritf ®attiii unb ber ein)i0C ^o^n,
ob ber ®eburtdort bed i^erflärtea ettnaö in bet ^ies
tät^auficlc^cnhcit (letbati baben , ifl mit ittc^t bef annt
(icltiorben. 9tid$t einmal ein jOr(|eIfon}ert ^at bero«
balb ftattgefunbetu StcbtereSa^e barnac^ manbette
idb aHein }u bet fletoctbteit Stelle, tinfere btet fitdii}e
lafleit tiodb in i^ret Mt^idnolic^eit ^tadbt — obne
meitete ®cnoffen (|cfunben ja babeii — unb ptebi^iteti
aat SKanc^ed <Stftettlidb« unb Sittete. Ob nad^ einem
Salirftunbert toenigftcnS Siner biefe ©tätte banfenb büxcten
mirb? 3c^ tüiU cS t)offen unb toünfc^en!*) «. SB. ®.
®ce^rter §err 9lebactcur!
^icrburc^ erlaube ic^ mir, 3l)nen (bcifolgenb) ein ©^rifts»
ftücf 3§rer gütigen 9euvtl)eilung )?orMilegcu. @S märe mir lieb
JU {)ören, in melc^er ^JBeife mein Sntmuif bai^ Stid^tige trifft,
aber auc^, mo unb in miefern fic^ %6äuberungea , ißerbeffe^
ruugen uiib 92euerangen, empfet|len. 3c^ möchte baraiid gerne
lernen, möglic^ft, baß fic^ bie SSorlage in bicfer ober üevanbertc
gorm für Ijicr practifd^ audfü^ren läßt. 9Reinc Sitte ge^t
nun ba()in: ®ie möchten einen fenntuigreic^en , tüchtigen @oU
legen öeranlaffeu , bon ©ntmnrf ju fritifivcn. greilid^ mürbe
id^ um gütige, nad^fic^tige !i}enrt()eiluug bitten, bie fac^Iic^
unb nid)t uerle^enb ift. Wkint Srfabrnng ift uoc^ nic^t fo
meitge^enb, meun ic^ aud^ mit Sutereffe in ber ©a^e arbeite.
SJ^an^en Sefer mürbe ein berartiger Sludtaufc^ ber 9^einuu(ien
bon SBortl)eil fein. S^^amen unb Dxt fuge i^ beS^alb nic^t
^inju, ba tc^ üorläufig nic^t münfc^e, bag mtin ^ian f)\tt
(unb über^. in meiner näheren Umgebung) befaniit merbe.
3)ie ©ac^e mug erft nod) erörtert merben unb ift lange
norf) nic^t fo meit. 3)er eü. betreffenbe §crr (Korreferent möge
()ef. ^ierüon 92ac^rid^t empfangen. Sollten ©ie bie ?lrbeit balbta
m 3l)rem gefd^. 9)latte jum SCbbrucf bringen, fo mürbe micq
bad freuen , indbefoubere , toenn ©ie einen fleinen )iBetrag ^ter«
für bemi0tgen möchten, gemiffermagcn eine (Sntjc^äbigung für
^citanfent^alt unb „©^reibgebfi^r," SBeit entfernt, barauf
AU befielen unb atö ^ebingung ^injnfte0en, merben ©ie ben
befc^eib. SBnnfc^ nic^t ungerechtfertigt finben.
NB. 3ntereffieren mürbe mic^ bie 972einung etneS ©ad^^
f unbigen ^. SB. ^infic^tlic^ ber SBäff e, ob bie SRebenjüge ju rei^«
lid^ 2c. @me (Srgäuiunj) ^ierju mürbe bie 3^nen früher über«
fanbte ?lrbeit: „ffennjeic^en einer guten Drgel" fein.
9Selc^e8 mürben bie Soften btefed SBerfed fein? 15000,
18000, 20000 ^? 10 ganj neue ©timmen be8 refp. aBerte»
ftnb 2u bermenben! (Srgebeufter
91. Oppel. Drganift in ©aljungen.
*) 6&ttcn mir einen .beutfd|en Organiftenberein" — iHe ganj anbei« ^tte
fi4 tiefe ^er neftalten tbnnen !
.
l
— 44 —
I
Qinc neue Crgd ju 8 SD^anttaleit
ititb rtitent ^cbaL
iD^itt^eilung aiiS einem (Sntoiirf!
91/ SSettfteiluttd »er ^timnitfit. (9le(|{fttietnii(|.)
I. ^aiipttDerl (Unteres SRonnal.) $rinctpQ(16'
1. Octat)e cfihtdt , ^olg nttt 3i"n(<^I>i^ii » i>0"" 3i""- fiieblic^^
®ebacft 16', Sag. 16', flcb. §. ni*t ftarf föneiiS. ^uncip. 8',
WflUfd^ 3»""» 3nt männlich — ftart flngenb. ©cmStiorn 8',
3. JBiola bi ©omba 8', tiefe Dctoüe Rinfptcif., weiter 14 löt^i^
fle* 3inn. Oebacft 8', §. »eic^, bunTel. ^o^fft. 8', Xxompüt
8\ mit einfc^lagenben 3ui^9^' ©ti^aUbe^er Don ^iiin. Octoüe
4', toie ?ßrincip. 8', Ko^rftöte 4', §oIä unb 3inn. JRanfc^pfeife
4 nnb) 5 Vs . 3. DctoDe 2 3. ßornett 8', (5 fod|.) STOijtnr 5
ad^. 14 lötf). 3- äufammen 14 ©timnicn. —
II. aj?itteltt)erf. Ouintatön 16', (Sag.?,) jart ge^at:^
ten. ®clgenprincipQl 8/ tiefe Dctaüe Jpolj, bann 3^""- §«^*
montca 8', 3. pp. — SraueröfCöte 8', felbftft. Segteitungö*
ftimmen Sioljrflöte 8', $)oIj. 93eg(tggft. ©aticional 8', tiefe
DctQüe ^ol}. 8BoIbf|orn 8', (eb. S(ar.) mit einji^Iagenbcn 3»»*
gen, fcl)r meic^. ©emS^ürn 4', conifd^. 3- S'ö^c ^^^^- 4', §.
II- 3. glanto piccolo 2\ 3. Ouintftöte 2*/8. §. n. 3. SKtjtnr
(Sßrogr.) 3"f^"^"^^" 12 ©timmen.
III. D b e rw e r f. ^rin5ipalfIöte(eoncertflßte) 8',^oIä. Sieb^:
lidö ®fi>- 8', Segltg. Duintatön 8', eng nien|nricrt, fcftwad^er
SCon, wenig SBinb. SSioIine 8', $. n. 3. (Dorfte^enbe 4 ©tlni:*
mcn als felbftft. SöcgleitnngSinftr.) 9leoline 8', ppp. n^ie ein febr
leijeS ©alicional (^ambcn-G^aracter) ^armoninm 8', 3w"flcnit.
8S0J coeleftiS 8', 3""fl- ®<^^- 4', fe^r jart, oben 3i"«» Sngara 4',
§olj, mit fc^rägen Sabicn nnb 3innblätt(6en. Qul 9 ©timmen.
IV. $ebal. ©nbb. 16', geb., ftarfer. «ßrincp. 16', ^olj
n. Qxnn , meite SU/enfur , offen , ftarf, SSiolon 16', offen , enge
üRcnf., fdöiDö^er nnb ftreid^öib. SSiolonceUo 8', 3. n»t einem
ber ®ambe ä^nlic^en Älangc^arafter. ?ßrincip. 8', 3- ©armo*'
nicabafe 8', ^. enge. 2R. pp. Dctaöbafe 4', bft. engl. ^m. ^0^
faune 16', euif(^l.' (anffcftlag) mit 3i"«ö»ftäöcn. g^gott 8'.
©d^ranbenftimmung Sloffarb 10 V» (cü. Sornett.) ipeit. menf.
geb. n. fc^to. (ob. ©ebadtfl. als Sio^rflötenbafe). 10 ?ßebalftim*.
men.
V. 9?ebenjüge unb 2;ritte. 1). SOianuatcpp. II. j. I
" I. II. 8. III. 3.) »/cpp. III. j. I. 4 " "
I. 5.( ?ßcpp. 5. II. 6.) «ßbcpp ä. III. 7.) 3ug f. II. 3Ran.
2.) SWcpp. II. 8. III. 3.) Tlcpp. III. j. I. 4) ^bcpp. 2 SWan.
mf— f. 8.) 3. aßonual pf. 9.) fiptw. f. 10.) 3:utti 11. pp.
12.) ©ämmtlic^c 3nngenft. 13.) ©d}toencr 5. 2Ran. III. 14.)
@reSc. u. 3)ec. pp' — jum roE iBJ. n. pp. — SloHfc^toeHer,
15 (SombinationStiitt ©nmma: 45 füngenbe ©t 60 Slegif^.
ter fammt 9teben}itgen unb dritten.
&imfit 93emeTfuit(|rn unb ®ritiib}ä(|e.
®ie Siegifterjüge finb in berf^iebenen fjarbengrup^
pen linfö unb red^tS t)on ber SlaDiat. I^anblid), unter 99e«
rädfic^tigung aller fiir baS Orgelfpiel mefentli^en 9equem«>
lid^feiten, uert^eilt. Ä e i n © p i c 1 1 i f d^. S)ie Slaöiaturen
liegen nic^t toeitläufig, fonbem ;^n ®unften einer bequemen
©pielmeifc möglicftft na^e an, über einanber. JBerlin. ^t)\U
l^armonie. 3)ie „©pielart" ift forgfältigft ju regulieren
(Saftenfafl !)
@S n)irb ju ern>ägen fein, ob eS rät^Ii^ unb jtoecfmS&ig
ift, oberhalb ber II. Slaoiatnr ein 4. ^ilfSmottuat einjulegen
mit Harmonium allein (jum Vlbftofeen, Slegifter.) ©iejeS
toürbe jur ftänbigen ^Begleitung ber Siturgie u. f. w. erfprießlid&e
S)ienfte leiften. — S)ie ßlauiatnren c bis 1) befinben
ftc^ in Derfd^Iiegbarem 9{anm uon jiemlid^er ^iefe, Spüren
Mnb 8um ©(Rieben eingeri^tet, oben unb an ben ©ei ten
,on geniigenb Staum jn Slufben)a^rnng t)on 9Ioten, ©efana«
bud^ nnb beraf. üerbleiben. Snner^alb beS SJerfd^IugeS ift
9Ianm jn fd^affen jn Einbringung eineS StIbniffeS t)on 3o^.
©cb. Sad^ nnb einem neuern Sweifter ber Drgelfunft. ©ie
Umgebung ber @Ia))iaturen toirb in @o(b unb ^a^agoni Ifinft^
lerifc^ ausgeführt.
SoS SBerf f^abt ^fegellaben, bie ben^ä^rtefte
Sonftruction berSJalgeunb berXractur. SS ttierbe
i
in allen ^^ei(cn bennagen forgfam acarbeitet, ba{3@tdrnngen unb
©torfungen flc^ auf baS geringfte SDra| befdiränfen($ncumatif?!)
S)aS ®eb(äfe faQ ftc$ mittelft dritte bequem unb geräufd^«
loS burc^ eine $erfon tractieren tagen, ^ie ©timmung ift
Äammerton. — S)cr „ aUe^ toert^* nnb gcfc^madtoollc
^rofpcct ber früheren Orgel — mit ben'foliben unb fein*
gearbeiteten S^erMerungen bleibt fte^en. 9la^ ißeupolitur ber
(„blinben") ^rofpectpfeifen unb forgföltiger SBiebertjcrftellung
(9lnSfc^müdEnng) beS 9{uBemuer{S mirb biefeS beS oortrefflid^en
innem SBerfeS* wfirbig fein. — 95ei aller SSorfic^t unb ©par*
famfeit in 9IuSnu^ung beS SRaumeS toirb auf möglic^ft meite
unb günftige 9(nSDe^nung beS ^fetfentoerfeS geartet.
»»»» M
^t^t^ofittoit hct neuen ^tgel in bet
mit eleftnf(6ei' ^iieumattf
t)on ®ebrüber ^infe bafetbft.
I. aWanual. 1. «ßrinsipal 16', 2. trompete 16', 3.
^rinjipal 8', 4 ®ambe 8', 5. (SemS^orn 8', 6. trompete 8',
7. ©orbnn 8', 8. t|arm. glöte 8', 9. JRafarb 5'»', 10. Dftaüc
4, 11. ©emS^orn 4' 12. Quinte 2'/«', 13. Oftaue 2', 14
6omett 3 fad^ , 15. ?ßrogreffiu^armonifa 3 — 5 fad^.
II. SRanual. 1. ^rinjipal 8', 2. Sorbun 16', 3.
©alicional 8', 4 Eonjertflöte 8', 5. ©arinette 8', 6. »o^r*
flöte 8', 7. Oftaüe 4', 8. SRo^rflöte 4, 9. SRafarb 2»/s', 10.
Oftaue 2', 11. ^rogreffiu^arm. 2 — 4fad6.
III. SRanual. 1. «ßrinsipal 8', 2. ®ambe 16', 3.
SBiota b' amour 8' , 4 Oboe 8' , 5. ®ebadEt 8' , 6. SBoij ccleftc
8', 7. ^arm. gtöte 8' , 8. JJugara 4 , 9. SEraüerSflote 4, 10.
5ßrogreffit)öarm. 1 — 3fac$.
IV. 1. ?ßriniipat 16', 2. »iolon 16', 3. ©nbbafe 16',
4 ^ofaune 16', 5. 9?a}arb 10V»\ 6. «ßrinjipalpaB 8', 7.
JBioIonceao 8" 8. ^a^^ät^ S', 9. Oftaüe 4, 10. Xrompete
8', 11. eiairon 4.
V. Slebenjfige. a. gufetritte. 1. SÄamiarcoppet 11
ju I, 2. SRancopp. III. ju I, 3. 2r?ancopp, III jull, 4 3Ran.
Oltaöcopp. II ju I, 5. ?ßebakopp. ju 1, 6. 5ßeba(copp. ju II,
7. ?Pebaicopp. 8" HI, 8. ©olleftiücoppel, 9. ?tbfperrung ber
(Sleftricitat. b. ©rucffnöpfe. 1. Sorte 8u 2Ran. I, 2. JKejso*
forte 8" I r 3. : gorte 8" 3»an. II , 4 aWejsofortc s« II , 5.
gorte 8" a»an. III, 6. aRes^oforte ixi III, 7. SJorte 8U ?ßebal,
8. a)?cä8oforte 8u $eb., 9. Srejcenbo & SJecrefcenbo iu Tlan.
III , 10. SRolIfc^toener ffir'S gan8e SBerf.
^iipcfiticn
ber
neuen Ctgcl in bet ^ia^itit^e in Sfatan
)?on t$^tebric^ ®olt in Su8ern.
50 JRegifter.
I. üRanual. l.?ßrincipal 16', 2. «ourbon 16', 3.$rin*
cipat 8', 4 ®ambe 8', 5. ®cbedft 8', 6. gtoete 8', 7. Ironi:=
Pete 8', 8. Octauc 4,' 9. ^o^lftoete 4, 10. guaara 4, 11.
6[arino4, 12. Octat)e2', 13. (Sornett 5fad& 14 SütiEtur öfac^.
II. 9);anual. 1. iBourbon 16,' 2. $rincipal8,' 3.$BioIa
8', 4 ®ebedft 8', 5. gint amabile 8', 6. 2)oIcc 8', 7. Klarinette
8', 8. ®emS^om 4, 9. SRo^rfloete 4, 10. Octaue 4,' 11. Oc*
taoc 2,' 12. äJNjtur 3fad^.
8'
8'
tino 2'.
IV. 3; n ^ a 11 e. 1. JBoE^umana 8', 2. ©alicet 8', 3.
SBoijr celefte 8,' 4 ©ourbon 8'.
Siefe 4 9{egifter fielen in einer e£tra gebauten j£on^aIIe.
— 45
y. ^ebol. 1, @ii6bag 32", offen, 2. ^rincipalbag
16', 3. ©ub6a6 16', 4. SBioIoii 16', 5. ^armomfabal 16', 6,
•^ofauiic 16', 7. Srompctc 8', 8. Dctaüc 8', 9. ScIIo 8', 10.
©ctaüc 4',
5D(id SSerl erhält 2 ©ptefpneuniQtique für bie äRaiuiale
unb $ebQ(pneiimatique, ebeiifo auc6 olle SRegifterifi^e , Sre«
<eitbo^6tnn(^titn9 (SfloQic^iveQer,) ^ombinirbore Stecitfterjüge,
@<6iO€niin() ber 2:on^ane. ©dimelliuig bed III. Ünoitiiald,
'^oäectiutritte , p. raf. f. fF. tutti unb fünf ©oppclungen. —
:^abcrl, Dr. f?r. X: ffiirci&cnmufifalifc^cÄ Sa^rbud^
für ba^ 3al)r 1892 bcrouÄqcflcb. jum ffleftcn
ber iftrcbcnmuf ifjc^ttle in dtcgendburg. Ste-
genSburg, .^r, fßuftet, 2Jk
3u mufifi)iftoriicfter Scjtc^img unb fpecieÜ für ba^ rö*
iniicf) — !at^oli)c^e j!irc^euniufif)ue{en nimmt biefed überaus
^ebiegene 3Q{|[rbuc^ ftcfjev bie crfte ©teile ein , bcnn fein Sn^alt
ift eben fo wichtig afö aflfcitig. ^Infecr bem Äalcnbarium unb
«3od)enftuiibcnpIan entplf bie fc^r tuürbig ou^geftattctc ®abe
-eine gcbiegene 5 flimmige SLWcffe ü. 3. Grnce. SBon bem
^od^oerbtenteu Herausgeber finben luir eine überaus grünbtid)e
'2Jfonograpl}ic über ben ^ater ®. ö. SJfnrtini (feiner 3^it
je^r ^oc^angefe^en nis Sßufifer unb Aomponift), tuorin $)ar
mand^ei^ bisher „gong unb gäbe" ®en>eKne eine grüublic^e
-Sorreftur erl)ä(t. S)er ?(rtilel über bie Musica encliiriadis*)
unb i[)r 3^itQlter u. U. ÄornmüIIer ift ganj beac^ten«^
tocrt^. $)er ?(uffQt über bie Sevliner ©ingafabemie D. 9Jeit
erhält loenig neued , ift aber immerl)in (efendmertl). WU\)x
^ebeutung haben : @in fir(^enmufifa(iic^er SnftrnctiondcnrfnS :
'SBaS )uiU ber ap))vobirte bentfc^e Säciltenüerein? u. ft. fie
a}^aire; über bie Q3ebeutung bcd gregorianic^en ©efanged
Don j^n^n ; bad 9}erl)ä(tniJ3 ber äThtfit ju ben anbent frönen
Äflnften in ber flivc^e D. Dr. ©. 3i"^>"^^ni Äircftenuor^
ftanb unb (S^orregent o. ®. jl'lein: ^oc^amt unb SSefper. o.
^r. Aempf ; liturgifc^e ^rebigt ü. S. 5( u ^ n ; bie 6 a r b i n a U«
xommiff ion t). 1564 unb ^aleftrihad Missa PapaeMarcelli
D. b. öerauSgeber (baS ©rfinblicöfte , toa% »ir bi^ je^t in
tiefer Seiie()nng fennen lernten); ®regor b. ®r. unb bad
romifc^e ?lntipI)onar \). Dr. ®. Sbner: Seitrag jur
^efd)i^te ber SJomorgel in flimburg \). S. SBalter; über
ben er5iel)Iic^en 393ertö ber SDhifif im 2)ienfte ber 5firc^c o.
^. ©etjbler, baS ©rabbenfmal beö Drianbo Saffo mit
SIbb., nberftcf)tti(^e ßnfammenfteQung fämmtlid^er 9(udgaben
ber officieQen 6^oralbüci)er 9{omd.
^re^cr, ®ottfr. ©ömmtlid^e ©erfe für Äirc^en*
mufif t)eraudgegeb. Dorn £HrcI)enmuft{oerein an ber 9}o«
tiofirdie in SSien, reb. o, %f). Äretfcftmann, Äapeü*
mftr. an ber aSotiüfircfte in SB. i». 1: TOiffa in 6*bur,
für gem. @:^or unb Orgel (Dp. 86.) SSien unb Seipjig,
JBerfag ber „?lnftria" (S)refcöer & Somp.) 80 Jlr.
3)er wfirbige SSerf. biefed OpuS ift in manchen Jtreifen
t)ed öftcrreicff'fi^en ÄaiferftaateÄ febr beliebt, foba§ man eine
@efammtandgabe feiner einfd^Iagenben %$erle Vorbereitet iiat
S)ie einzelnen ©ä^e ber 9}{effe finb furj unb gebiegen , obne
treten ioQ. —
SDic ?Paffion unferÄ §errn Sefu ß^rifti in 7 Sil*
bem (nad) SBorten b. ;Heil. @^rif t) für ©oli unb
gem. (S^or mit (S(at)ierbeg(. oo. ^arm. com. t).
„^einr. t^ibelid 9RäUer,* !Dec^ant m ^möneburg,
S^renmitglteb ber ©t. Säcilienafabemie in 9}om, Dp. 16.
^ulba, tl äRaier. ß(at). 9djg. 6 u« ©timmen 2Ji,
%ztiz 20^, ©to^lftic^c j. b. leb. Silbern 1 .>* 20^ Or»^
(^efterft. 30 u«
*^ Die niicn Sitf finge ber me^Tfliminiscn SRuftf (etieffenb.
^er mürbige ?[utor biefer fel^r gut auSgeftatteten neuen
®(ibe t)at fic^, mie bereite binlänglid» befannt, burc^ fein 993 e i b«
na^tdoratorinm, bie ^eil 3 Stönige unb bie ^ei(.
(£ li f Q b e 1 6 etuen geai^teten 92amen enuorben. 3n ber neuen
©c^dpfung bebient er fid^, jur Srjielung ber beabfic^tigten
Dotj^ügtic^en äBirfnng, bed äBorted, ber* SBeife unb bed
Silbed in ber 9lrt*, ba| er in ber 9tegel juerft eine, bem
reidien ©c^a^e bed !irc^(id)en Solfdliebed entnommenen SBeife
auf bem im ©cbtngtab(eau ber ©cene be()anbe(ten ®egenftand
^inn>eift unb benfelben oorbercitet. äSorte ber ^ei(. ©(i^rift,
bie in ber 9}egel bed befferen Serftänbniffed unb ber größeren
@inbring(ic^feit toegen bem ©prec^gefang (Stecitatio) jngcmie*
fen finb, erjäfilen bie in bem ^n enoartenben Silbe oarge«
ftellte Segeben^eit unb )oeifen noc^ einbringlicl)er auf biefelbe
^in. 3n einem fid^ anfcbtieBenbeu (S^or fprec^en bie ®(anbi«
8en bie angeregten ®efü^Ie anS , unb ben ©d^fng ieber ©cene
übet bad (ebenbe Silb, bad burc^ unmittelbare rlufd^auung
bed in SBort unb Sieb betrachteten ben gemonnenen (Sinbrud
aU einen nacbbnlti^en machen foll. ^ad ®anAe gtiebert fic^
in 7 scheite: 1.) 2)tc 3;übe«angft Sefu am Celberge, 2.) bie
®efangenne^mnng, 3.) ber ^eihmb oor bem ^oben Statbe, 4.)
ba^ lobe^urtbeii unb bie fdjmac^oolle S)ornenfrone , 5.) bie
Ä'reujtragnng, 6.) bie ficben Äreu/je^ioorte , unb 7.) bie @rab*
legung. S)er mufifalifciöe ®e^att biefer ergreifenbften ?:ragöbic
ber 9)^enfc^b<^it ftei)t auf berfelben ^ö[)e, tote in ben uoraudgegan«
genen eblen SBerlen ; er ift and) l)ier mürbig unb burc^aü^ an*
gemeffen , üt)ne befonbere ©cbmierigleit ju bieten. 2)ie beige*
gegebenen fdbönen ©tal)Iftid^e fönnen für bie (ebenben Silber
borbilblid^ fein.
3 ab", 3oI)önneö: 10 oierft. ® rabuale für bie d^riff*
liefen ^efte mit Senu^ung alter %tiit unb
aj2 e 1 b t e e n bearb. unb bem el). $tirc^engefangoerein in
3)eutf(lilanb gemibm. ®üterdlob, SertelSmann.
S)iefe für aÖe cbriftlicl)en ßanptfefte berechneten, auf alt*
flaffifc^em ®runbe rul)enben ©d|e finb fe^r gebiegen , meift
bomp^on, furj unb leicht au^sufü^ren.
Sieintbaler, Op. 43: 8 lurje SWotetten. ©prüc^c
bei feftlidben unb Ürc^lic^en Seranlaffnugen
f. 9)7ännerftimmen.
9lr. 1: Sancftjet bem §errn alle SBJelt. ?ß. unb
©t. 2 Ji
„ 2: SBie fic^ ein Sater über itinber erbarmet.
1 .S
„ 3: §err, toer loirb loo^ncn in beiner §ütte.
0,70 Jk
„ 4: SBo^I bem, ber ben ^errn fürdjtet 1,00 .>Ä
„ 5: 3{)r babt nun Sraurigleit. 0,70^
„ 6: S)a« Samm, baS ermürget ift. 0,80^
„ 7: Älhoaltenbcr, ju bir empor 1,00 Jk
„ 8: 3)ie SE^räne fließt jum ©taub 1,00 Jk
Seipjifl» gr. Äiftner.
2)iefe 9Rotetten oerbienen aDe Smpfet)lung, benn bie Xe^te
finb nicbt nur ongemeffen, fonbern auc^ fein muftfalifcb bejban*
belt ; eine gebiegene, aber burc^auS nic^t trocfene ^olljp^onie ift
t)orberrfd)enb , me^^alb biefe trefflichen ©ä^e forgfältig geübt
meroen muffen.
SB er mann, DSt, Dp. 77:2 5ßfalmen (91.3 u.46) für 2 gem.
^liöxt unb ©oloftinimen a capella. ^redben ^offart^.
9i. 1 — % n. ©t. 4,50; 9?. 2 — $. u. ©t. 6 Jk.
Seibe gemi^tige Sorlagen: „Äc^ §err, mic finb meinet
geinbe fooiel!" unb: „®ott ift unfere ^w^^^Pcbt" — finb
im grogen ©t^le meiftert^aft angelegt. ®ie finb ber Serliner
©ingafabemie gemibmet unb biefem berühmten Snftitute prä*
fentirt man nur tluSgejeic^neted. 9Bo bie nötbigen ^äfte
t)orl^anben finb (unb man nic^t immer Kbgebrofc^ene^ pro*
buciren loiO,) fo greife man nac^ biefen mirfung^oouen ®aben,
bie ^udübeuben unb ^örenben ooUe ®enüge bereiten loerben«
granfenberger, ^etnr: Dp. 19: 4 leidste ftir^en*
cantaten für gem. (S^or, fleined Drd^efter
ober Drgel eomponirt für 5tircbenc^öre in fleinen
©tobten ober auf bem Sanbe. 92. 3 „Sauc^jet ®ott, alle
Sanbe!" fiangenfaija, Se^er.
46 —
Sit ben bejetd^neteu Greifen, in meieren man jur nöt^i^
flcii flbmec^^uiig nertt einmal bdd ©efanglic^e mit bem Sn«
ftrnmenta(en uermä^ten möchte, tvtrb bicfe ®a6e beS Derctoig«
ten JtünfUer ganj iDiOfornmen fein, ^ad anfpruc^Iofe äBerfc^en
beftcbt on^ einem jubelnben (Sin^angdc^oc , einem banfbaren
8)agfo(o nnb einem @(^(ugc^or nut feftlic^em S^orale.
Guilmant, Alexandre: Pieces dans differents
styles poar orgue. 17 Livvraison. Paris,
Schott & Comp.
372eifter ® u i ( m a n t ift nnfern frennbli^en Sefern bereite
ein lieber SBcfannter, beffen gefeierter Käme in ber gonjen
gebilbeten S3elt einen Dorjüglic^en 5t(ang ^at. Seine ^at^U
reichen SBerle für Orgel entgolten ml nene ®ebanfen, neue
gormen nnb ©pielarten. ®aÄ üoriiegcnbc §eft enthält ju^
näc()ft einen elegifc()en äJIarfc^ Don großem ()armoni)c^em
Sntereffe. S)aranf folgt eine gar liebliche Sonfolation, §errn
SS er n er in S3aben * Söaben gauibmet. ißieflcic^t finb beibe
^iecen burd^ ^^^ ?lb(ebcn beS tuurbigen ?Baterd Dom äJJeifter
entftanben. Andante sosteauto AUegro giocoso bringt ^xu
nädjft einen cvnften ©a^ in ®*moH, movan fic^ ein ^maien*
frifc^e«", fel)r anmnt^igeS ®ebilbe in ®*bur, mit vortrefflicher
tf)cmatif(f}er ?frbeit fdjliefet. 5)ie leiste Stnmmer „(Sommnnio*'
ift ein mefobifc^ ongene^mer ©a^ in ?tS:^bur. ©ämmtlic^e
©titcfc erforbern fcilie^ioeg^ uirtuofe Äroft.
^uffit^riiitfi«»«
E«sliiij||en 1^92. Oratorien - Verein. Anffahrung am 4.
März unter Leituns; des Herin Prof. Fink und unt. güc. Mitw.
der CouEertsän^eriu Frl. Fanny Müller (8opfan) aus Stuttgart, des
Herrn Bassist. Bness ans Canuiitatt, des Herrn Tenoristen Häberle
und des Herrn Unsiklehrer Linder (Violine) von hier. Pro-
gramm. 1) Der Frtthlinvr. Erster Tbeil aus dem Oratorium „Die
Jahreszeiten" fUr Suii, Chor und Begleitunti: von Jos Havdn.
(Personen : Simon , ein Pächter — Bass ; Hannchen , dessen Toch-
ter, — Sopran; Lukas, ein jnni^er Bauer — Tenor. — Landvolk.)
Ouvertüre. (Sie stellt den Üeber^ani? vom Winter zum Frtthliug
dar.) 2) Barcarole für Violine und Ciavier (in G-dur) von Ludwig
Spohr.) 3) Sopran-Arie: hätt* ich Jubais Harf. ans dem Ora-
torium „Josua" mit BegleituiiR: von G. F. Händel, 4> Altdeutscher
Schlachtgesang „Kein seiger Tod ist in der Welt" für einstimmi-
gen Männerchor mit Begleitung von Jnl. Rietz. 5) Ballade „Die
erste Walpurgisnacht** (von Göthe». compouiert für Soli und Chor
mit Begleitung von F. Mendelssohn.
ZOrieli Musikschule. Montag, den 14. März 1893, Vormit-
tags 10'/» Uhr . in der Franuitttisterkirche : i'rüfnng im Orgelspiel.
(Lehrer: Herr J. Luz) Proeranun. 1. J. S. Bach. Fuge in G-moll,
Herrl 0.'4car Kahl. 2. Merkel. Vorspiel und Choral , Herr
Arno d Zimmermann. 3 Mendelssohn. Andante tranquillo, Frl.
Hedwig Kägi 4 J. S. Bach. Präludium und Fncre in £-moll,
Herr Fritz StQssi. 5. J. S. Bach. Choralvorspiel ^Liebster Jesu,
wir sind hier", Herr Lothar Kempfer. 6 Lemmes. Communio,
Frl. Amanda Heberlein. 7. Schumann. Fuge Über BACH, Herr
Theodor Jaky. 8. Guilmant. Nogl, Frl. Marie Blattmer. 9. Cho-
pin Pro lüde, Frl. Hermine Förderer. 10. Richter. Allegro und
Adagio ans der A-moIl-Pbantasie. Herr Emil Christ. U. Bhein-
berger. Präindium in G-Moll, Frl. Anna Witmer. 12. Rheinber-
ger. Vision, Herr Werner Suter. 13. Guilmant. Final, Grand-Chosur
in Es, Herr Julius Eimer.
floliiiseii . den 14. Februar 1892 , Abends 'jtS Uhr in der
evangelischen Kirche in Solingen : Vierte geistliche Musik-Anffüh-
rung des evangelischen Kirchenchores, unter Leitung des Herrn
Musikdirektor Paul Huffmann und unter gefälliger Mitwirkung
von Frau Marie Pape aus MUuster i. W. (Sopran), sowie des So-
linger Lehrergesangverein. Pf ogramm : 1 > Prälndinm und Fnge
h-moll op. 86 für Orgel v. A. Hesse (1809-1863) 2/ Zwei vierstim-
mige Choräle: a. Aus tiefer Noth, Tousatz v. L. Hassler (1564-1612)
b. Herr Jesu deine Angst, Tonsatz v. M. Frank (1578-1639) 3)
Arie für Sopran v. A. Stradella (1645-1681.) 8e i miei sospiri 4)
Passacaglia für Orgel v. S. Bach (1685- 17M) 5) Der 43 Psalm
fttr 8- stimmigen Chor op. 78 Nr. 2 v. F. Mendelssohn (1809-1847)
6) Bnsslied für Sopran op. 48 Nr. 6 v. L van Beethoven (1770-1827.)
An dir allein. 7) Zwei MännerchOre: a. hone Jesu v. P Palestrina
(1514-1594.) h)Ecce, quoniodo nioritur v. J. Gallns (1554i-!591)
8) Phantasie Nr. 5 d-moU op. 176 für Orgel v. G. Merkel (1827-1885.)
Berlin. Parochialkirche, Klosterstrasse 67/68. Donners-
tag, den 21. Jaiinar 1892, abends 77> ühr Concert von Robert
John, zum Gedächtniss seines am 4. Juli 1891 verstorbenen Lehrers
Professor Augnst Haupt, und gütiger Mitwiikung der Frau Profes-
sor Marie Schmidt-KOnne. des Kgl. Kanimervirtnos^n Herrn Wil-
helm Posse (Harfe) und des Gesangvereins ^.\ capella (gem. Chor.
Leitung: Herr Paul Sehaerf.) Programm, l. Alla Marcia Fnnebre*
V. Beinhold Snoco. 9. Motette: Ecce qnomodo moritar justtis. (Siehe,
wie dahinstirbt der Gerechte.) Für 48t. Chor a capella t. Jacobos
Gallus (1550-91.) 3 Praeludiam et Faga h-moll pro Organo pleno.
T. Seb. Bach. 4. Arie »Jch weiss, dass mein Erlöser lebet*' ans-
»fMessias" t. G. F. Händel. Frau Proifessor Schmidt-Köhne. 5. a.
Doppel-Canon in der Oktave mit der Choral melodie: »»Der liebe»
Sonnen Licht und Pracht" fttr 2 Manuale niid Pedal, b. Concert-
fuge in C-dur (nngedmckt v. August Haupt, als Organist a. d.
Parochialk. Yon 184S-t891.) 6. Motette: »»Wie verlanget den Hirsch
nach frischem Wasser". (Für 4st. Chor a capella.) y. Palestrina.
7 Concertsatz für 2 Spieler C-Moll. Fttr den Solovortag bearb.
▼. Ang. Hanpt. Ludwig Thiele, als Organist a. d. Parochialk. von
1839-1848. 8. a. Requiem ans Op 90 (mit Harfenbegleit.) Bob.
Schumann, b. Abendlied aus Op- 47 v. L. Schlottmann. Frau Pro-
fessor Schmidt-Köhne, Herr Kammervirtuos Posse. 9. Orgel-Sonate.
G-moll. Maestoso-Adagio-Introdnction u. Doppelfnge v. Gustav
Merkel, gest. als Kgl. Sachs. Hoforganist s. Dresden. 10. Motetten
^Wenn ich nur dich habe". (Fjär 4st. Chor a capella.) v. Reinhold
Succo.
Buelihols« Donnerstag, den 26. Mai 1892, zum heil.
Himmelfahrtsfeste, Abends von V*^Uhr bis 7*7 Uhr Geistliche Mu-
sikaufftthrung in der gütigst ttberlassenen Kirche, veranstaltet
durch die Concert- nnd Kirchensängerin Agnes Mandem (Anna-
berg), unter gütiger Mitwirkung des Herrn Oapellineister Arthur
Stiehler (Violine.) des Herrn Oberlehrer nnd Organist Hugo Thomaa
(Orgel,) sowie der Schülerinnen der Concertgeberin. I. Fantasie
über: »,Lobe den Herren" fttr Orgel v. D. H Engel. 2. Engel-Chor
aus frElias" v. F. Mendelssohu-Bartholdy. (Gesungen Ton den SchU*
lerinnen der Concertgeberin.) 3 Arie für Sopran aus »Paulus v.
F. Meudelssohn-Bartholdy. (Angues Mandern) 4. Largo für Vio-
line nnd Orgel v. G. F. Händel. 5. Recitativ nnd Arie für Sopran
ans r^Rinaldo" G. F. Händel. (Agnes Mandern.) 6. Adagio für
Violine und Orgel v. Arthur Stiehler. (Herrn Capellmeister Arthur
Stiehler.) 7. Allegretto für Orgel v. G. Merkel. (Herr Oberlehrer
und Organist Hugo Thomas ) 8. Zwei geistl. Lieder für eine So-
pranstimme. (Agnes Mandern.) a. Sei still von 0. Lessmann. b.
Der Herzog unsrer Seligkeit von 0. Wermaun.
CSera« Verein fttr geistliche Musik. 26. Konzert am Sonn*
ug. den 6. Dezember, nachmittags 5 Uhr in der St. Johanniskirche
1. Grosser religiöser Marsch für Orgel von Fr. Lux. Motette von
D. H. Engel. 3. Arie ans »»Elias" für Sopran, von Mendelssohn.
4. "Ave verum" für Männercbor, von Mozart. 5. Sonate No. 4 von
Mendelssohn. 6. Geistliches Lied von H. Müller. 7. Larghetto für
Klarinette nnd Orgel von Mozart. 8. Gebet um Frieden von Men-
delssohn 9 Psalm 24 von S. Judassohn. Solisten : Herr Cl. Prüfer
(Orgel.) Frl. Olga Sedmiratzky (Sopran.) Herr Hofmusikns Häss*
ner (Klarinette.)
niAniilieiflia« Elfter Cyclns. Jahrgang 1891/92. Sonntag,
den 13 Dezember 1891 in der Trinitatiskirche : Weihnachts-OrgeU
Vortrag von A. Hänlein , unter gefälliger Mitwirkung des Vereins
fttr klassische Kirchenmusik. Programm. (Sämmtlich« Nummern
sind Weihnacht4)-C<impo8itionen.) 1. Job. Seb Bach, (16S5— 1750) 4.
Pastorale fttr die Orgel, a, in F-dur; b. in C-dnr; c. in C-moU;
d. in F-dur. 2. Oari Riedel. (1827-18SS) zwei bergische Weih-
nachts-Legenden fttr gemischten Chor a capella. a. Maria im
Walde, b. Christkindleins Bergfahrt. 3 a.A. Hänlein, Weihnachts-
pHStorale ttber den Choral: »Vom Himmel hoch da komm* ich her'%
nach Job Seb. Bach , unter Bentttzung eines Motivs ans dessen
Weihnachts-Oratorinm. b SchlnssgeMang : „\L\t Fried' nnd Frend*^
ich fahr dahin", fttr gemischtes Solo-Quartett aus dem letzten Akt
»fLuther's letzte Weihnacht" des 0. Devrient'schen Lutherspieles. 4.
Alex. Guilmant, zwei alte Weihnacbts-Melodien fttr die Orgel
Übertragen a. Wetbnachtslied : i#ün8 ist ein Kind geboren." b.
Brabautische Melodie rä la Haydn.) 5. Friedrich Lux, op. 29. Con-
cert- Fantasie ttber: ,,0 du fröhliche, o du selige gnadenbringende
Weihnachtszeit" 6. Friedrich Silcher, (1789-1860,) „Ehre sei Gott
in der Höhe," Chor a capalla.
HreslAu« Breslaner Tonkünstler- Verein. Montag . den 7.
Dezember 1891, Abends 7'/« Uhr. im Mnsiksaale der Universität r
IIL Mnsik- Abend. Programm. W. A. Mozart geb. am 27. Januar
1756 zu Salzburg, gest. am b. Dezember 1791 zu Wien. 1) Sonate
fttr Ciavier nnd Violine, (Köchels Cat. 454) Componirt am 21. Aril
1784 zu Wien. Largo ed Allegro. Andante Allegretto (alla breye.>
2) Aria fttr Bass: „Mentre ti lasci. o figlia". Componirt 1787,
23. März zu Wien. L Arie: f,¥\n eh'an dal vino." U Canzonetta^
„Deh vieni alla finestra." 3. FanUsie F-moll, comp 1791 , 3. Mars
zu Wien (KSchels Cat. 608) für ein mechanisches Orgelwerk des
Mttller'schen Knnstkabinets. Nach dem Original fttr zweihändigen
Vortrag bearbeitet von Bruno Knron. 4) Lieder fttr Sopran : Bob.
Franz ä. Ans meinen grossen Schmerzen, b. Es hat die Rose sieb
beklagt Roh. Schumann c. Heiss mich nicht reden. 5) Mozart- Wil»
helmy: Larghetto celöbre fttr Violine. 6» Lieder fttr Tenor: Fr.
Schubert a. Einsamkeit Bob. Schumann b. Ich grolle nicht Richard
Metzdorff. 7) Quintett, op. 85 Es-dnr für Ciavier, 2 Violinen,
Bratsche nnd Violoncello. Allegro con fuoco. — Elegie (Adagia
sostennto) Scherzo. — Vivace. Vortragende: Frl. Gertrud Stass-
ner iNo. 4); die Herren: Bensch (7), Besse (7), Hugo Dambitscb
(6) , Concertmeister Fabian (1 nnd 5) . Dr. Hugo GoTdschmidt (2),
Knron (1 n. 3) , Scholz (7) , Steinitz (7) , Wendel (7).
47
I. Scbweis. In the Asserobly Boom of the Graud Hotel
BeWedere. Grand Concert on Tnesday, 23rd of Febrnary, 1898
■l>7 Herren A. Krasselc and C L. Werner from Baden-Baden with
the kind assistance of the „Dayos-Platz Uftnnerchor** (Condnctor:
Herr E Heim). Proi<ramme: l. Bitterolf im Lacer Tor Accon ▼.
Hagen Choir with Pianoaccomp. 2 Concert in E-maJor II and I
Part for Violin v. Vienxterapa Herr Krasselt. 8. a) Andante from
the Sonata C-rainor for Piano v. ßrahms b) Norwe^ian dance for
Piano V. E. Grieg Herr Werner. 4. Chaconne for Violin solo v. J.
S. Bach, Herr Rrasfielt. 5. a) Abschied Choir v.Silcher b) Frühlings-
lied Choir y. Attenhofer. 6. a) Adagio from the IX. Concert for
Yiolin V. Spohr b) Uasurka for Violin v. Zarijcki Herr Krasselt.
7. Old datch Sonics (1636) v. Kremser A. Soldiers choms Choir with
Siano accomp. B. «Ber^ op Zoom" Choir with piano aocomp. C.
[ymn of praise Choir with piano accomp.
(Sin fonberbarev SBef e()I i|itm JIPtr4eiifle6eit. 9(m 30.
6cptbr. 1562 ci1ic6 ber ©lagiftrat bcr ©tnbt ©üftrom (3Redlc«burß) foU
^nben Utad. ^er ©tabfucpt imb bte iRntb^bevreii luurben anaemtefen, beim
Scfttd^ b€d (S)oitedbien{ted , i^ren SSeo nad) bei* 5(trd)e übet* oeu ^orft ^u
nebmeit. gaitben fte bei btefer Q^eicneu^ett aKüftiftaänaer imb mtuev::
betratbete Seilte auf beni S^eavftpla^ unb in beit S^irtb^tKiiifent , ,,bie fid)
bafelbft ob»e 3f"vd)t (ä^otted , beS @oiuif aqd itnb anberer J^iei1a({e iwx
^Teibuug muiü^eii ^fdimA^d mib fiutterbuberei aitfbielten", fo fuaten fie
biefelben Dcnnabuen lutb eined Sefjent belehren. Wirbe eine foldie 3Bar:»
lutnf) crfolfilod bleiben , fo fufllen bie ^ftter bei @tabt beiu 8d)ai1nd)tei'
befehlen, eine ntit iTnoten ueiiebeiie $eitf(be au beu $ran$)er ju l^auQeu.
^Qg nud) biefed Sdivecfmittel feine ^irfung uerfeble, foate ^^eifter ^and
bie ^ettj^e ernreifcu unb mit berfeibeu bie ^ut^iuidideu \\\\\> Unge^ovfauieu
in bie Äivdje treiben. — «_«»__
3u mand)eu 5{ird)en berrfdU leibec nocb bieUufitte, bie 6i^ i(u
nermietben, fo bag maudie J!ivd)euQSn<)er feinen @i^fa( befonimeu, meil bie
nerpacbteten ©tilgte uerfcbloffeu finb. ^ied funute u. ^. bei* uereu)i$)te
3)omprebiflcr %, tu So., bei* Äopf unb SQZxf^ auf beu recftten glecfc battc,
^Qt nid)t leiben. (Sined fd)i)neu Xa^t^^ bemerfte ber luiirbiße @)eiftlid)e,
bog in bei- 9?ftbe bed $rebi{itftuf)(ed nod) 6 leere $m(e in einem uer«
fi^loffeueu SRaum lebic) mareu , mAbveub baueben ein Alterer ^err
flehen mugte. 3)a uuterbrid)t ber SRebuer feinen Vortrag unb rebet \it\\ im
€tub(e (Sit^nben an : ,,fiieber SBruber in (S^rifto bffite bod) beinern SBniber
bie 3:bure I'' S'a feine «Inrebe erfolßlo» bleibt, uuterbridjt er uod) jweinml
{eine $rebigt, um \im Sftuniiflen i\xx Oeffnuug beS D^ircbeuftu^led j^u er«
mabnen. Stiebt fierinfle 4)eitei-fcit entflte e« aber, al» ber ^uflerebete
^<ftüd)teni bemerfte: «3a, ^err %(x\iox, \>(x9f tanu idj ja nid)t, beuu idj bin
ia — itbergeflettert !" —
fjruber galt bie Qkmablin bed „grogen irurffirfteu, Souife ^eu«
rictte, allgemeiu al« 3)i(^tcriu beS ergreif enben Äirdieuliebe«: „S^fu« mei:»
ne 3nöerfidlt." %\t]t «uua^me ftutt fid) lebiglid) auf ein >^ciax ©tefleu
in ber SSonebe ^um berliner (^efaugbucbe bout Sa^i-e 1653, in meld^em
mebrere Sieber, bainuler ha^ eben enoäbntc, ber Äurfürftiu «eigne" Sieber
flenomtt loerbeu ; Sieber tu \>v\t\\ ficb ib^ „c^i-iftlidjcd ®emiitb bcr ganjeu
'SEBelt funb genm<bt babe.'' ©pfiter bat mau gegen biefe ^Xutorf(baft gelteub
gemacbt, ^(\^ bie 5lurfitrftiu ald geborene 92icberIAuberiu jmar \>(\^ ^eutfcbe
verftanbeii , Ci\x<Sc^ %\\x 92otb gefcbriebeu . uumi^glid) aber eine yoMoit l^euutuig
befeffen ^ahm föuue , loie fie eine folcbe ^icbtimg mol)l erforbere. ^er
^riefftl)! ber f^itrftiu s^ige eine ^iemlid) mangelhafte 93eberrfd)uug uuferer
©pradje. 9(ud) tu beu ^\x ibreu (ä(eb{id)titif( uerfabten ©(briften mirb mit
feinem Sl^orte bou biefer geiftli(beu Sieberbicbtung geitbet. J^axi SB i 1 ^
meift nun tu feinen neuen ^eitiKgeu ^ur Q^efdiidjte ber beutfcben ©prad)e
mtb Siteratur" uad), \>(\^ ed eine adgemeiue ©itte be^ 16. unb 17. 3<^^^'''
bimbert« mor, bie Äirdjeitlieber, ujelcbe alÄ Siebliug«Iicbcr eine« Sriirfteu be*
fonnt maien, iu beu (3kiaugbüd)ent ald Sieber be$ dürften „©o unb ©o"
iii be^cidmeit. S)ie fpfttere geit ücrftaub ^(\% ouber« unb fo lourbe bem
roilbeu 3Rarfgrafeu 911 brecht 9t(biac« ba« fd)i5ue Sieb: ,.^aS mein
©Ott »iü, gefdfte^ anjeit", unb bet i^ui-fürfti« bo« geuamtte «uferfte^uug«-
lieb nugcfcftriebeu." —
De inortniR nil nisi hene. grolgeube (S^rabf^rif t liefet utau
^uf einem grieb^fe iu ¥§ilabelpbia:
$ier ru]^t ber Jtbrper uou S^notbau SHam,
feilt ®eift ru^t im ^^oe% uou 9(bra^am,
ta^ ift gai^ gut für 3»n<ttban 9?am —
"t^ mie iftS mit bem aimeu 9(bra^am? —
a)ed SBifdiofS non SRottenburg 9?eifefutf(^e ift fein
9 r a d) t m g e n. ^(xw fd»reibt und i{\\% S^ttl) • S)ie gegenmärtige ^inuuug^::
ipeife beS SSei^bifc^ofS %x. b. Sieifer l)urcb U^ Oberlaub ruft bie m^
innentng an ein origiuelled S3orfomntntS macb, loeldied jtcb im gabre 1868
ober 1869 ^ier oben j^ugetiagen ^at. Sanbedbifc^^of n. ^efele ^atte im
(^rftfli^en ©tbioffe i^ti ^in\) (im miirtemb. £)berfd)maben) Ouartier belogen.
S3or ber tagd barauf erfolgenbeu 9(bfa^rt itacb feiner ncicbften f$inuuug^
ftatiou erffb^int ein ebrfämer Sauerdmotm int ©4Ioffe \\\\\> t)erlaugt, beu
IBifdK)? fpre^en \u bürfen. <£r mürbe norgela^en unb um fein 93egebren
befragt. „^ Heine SBitt' ^tt* t m bif(böfli(be ©nahe; 'd loAr brause
•c €aa Srlac^d, \izi\ mi)(^t i mei'm ^\3lbitK f^icfe, bear if^t br geiftlic^e $om«
fapitular ^. i^' SRottenbiirg. mtx 2:d(6ter, fei* ^aufere, töitiit e i' hinter
fpitine, 'd glib faubere {»embe für mein getftltd)e ^rre ©obu. %t^^ihm\fi\[\^t
Q^wa^it net beu ©ac! eu (£uer j^utfdi uei \x\\\> caii mei'm ©obu bringe ? t<i
tWit en gemiß fitue!" —• „Sieber gfitunb", crmiberte feutfelig 99ifdH)f ü.
^fele, „bad märe aHed recbt; aber i4 bin mxb s^uei 9)?oitate auf ber
9ceife, unb^bt mpd)tet bocb unrein $emt©o^u bie f^reube eiued fo fd)i$neu
^'<bettfed früher bereiten lootleit , al^ t(b ita^ Stotteuburg i^urucffebreu
werbe." — „3)ed tbftt uij mad)e ," meubete bcr Söauer zm\ „unb meuii
bifd)öfli(be Q^uabe nuterinegd ber ©acf genieitn tb^t , fo ^ätt'd t>ht aufm
%aiS^ i}ou ber l^utfcb ^w no $la^ genug." — Hub miitlicb mürbe ber gflad)««
fad nom ^ifc^of bebufd 8eftcnuug \\({&i 9?otteuburg au ^omfapitular J^.
ald @)efd)eut i>ou beffen treubeforgtem SBater im Obedanb augenotumeu
unb fam aw^ xmi^Mnaiizn ant 9{e(!aiitranbe aw ~ nid)t aber mit ber
bif4)^öflid)eu 92ei)efutfcbe, fouberu Dom ^errn ^ifd)of ber $oft atmertraut
unb auf feine 9}e(^uuug a(d @)efcbenf bed ^aterd m htw eo^it befi5rbert.
@iu d^efc^icbtdfc^reiberUIiud, ber ^ominirauerm3(b^ ab ri ei'i^ci^lte
non beu baftgeu ®erid)tdberreu, \>ti^ \\t \i^^ Sledjt opue 9(iMebu ber $erfon
gebanbbabt bitten. (Siitft ^abe ein Wann aitd Uriberg einen %x%i^ ge«
^abt. Xagd uorber \:iobt er ein gemfiftct ©d)meiu vor bie .^päitfer berSSer«
treter ber ^rau 3itf^i"a getrieben unb \)t\\ feifieu ^ierfiiger bem geboten,
ber feine ^(x^t am befteit „recommanbireu'' moHe , aber er fei fotOaued
©d)iueiiüein uicbt Io($ gemoiben, \!^^\it aber hf:^^) fein 9ted)t gefuubeu.
6) ut gebleut! 6in ^et^obifteitprebiger, )>t\\ Xempereui^leru 92orb«
amerifad rebete einen 3:ruufft(btigeu aifo m\ „©ie loerbeu ftcb nodi ju
©runbe rid)teu mit ibi^m ^bidfl), \^t\\\\ <B6:imp^ ift bed ^eufi()eu gvögter
teiiib!" 3«,fagte ber ©piritufifte, ©ic haben h\>A) geprebigt: Siebet
ure JJeiiibe?! (öaiiA richtig, fngte ©e. ^oduüfirbeu, aber mau foft feine
gcinbc uidit iu beu ?i)^^geu giefjeu, qna>i uerfdjliugeu ! „%^^ ift aud)
richtig!" uerabfcfticbete fid) ber ©cbuapfiaucr.
@iiie ort(|ineUe ®rabf<brtft
befiubet fid) iu ber SJZalome^idien fjamiliengnift iu ber IPird)e ^u JiPamen in
35i^b"teu. (£{» ^eigt W. „O Sefer, mad bin i^? ©taub unb 9(fcbe. ^ad
mar ich ? 2)er ebelgeborcue unb augefe^eue 97ittcr 3»^- (Ibriftopb ^^alome^
u. Slßalomi^ , ^err aud j^ameii , g^^n'tom unb Sibait. Unb fie^ ! jebt \\\ii^
3Bitnuer mein (Srbtfieil. 3d) mar ©r. Wa jeftüt faiferf id)er 9}atb , jebocb
gegen \i^\ %ot \)ab' id) fehlen 9}at^ gemuBt. 3^4 ^^ar Saiibediicbter, felbft
aber bin xä) bem göttlid)en ®erid)t uid^t entgangen. 3<^ ^ar ^aitptmaim
bed $rager Jtleuifeitener ©tabttbeilS, o, melcb fieiuen 2:f)ei( bab' id) mir
ermorben! 3^ mar oberfter SaubedficuereinncbHier, je^t befiiibe i^ nitcb
iu ber ©tenerbann^eit bed SobeS^ ^eute mir, morgen bir; baruiit feiifje
tuenigftenS unb fpricb: ®ieb i^m, $err, bie emige 9!u^! 3"^ 3a^ve bed
$eilä 1677, beu 26. 3uliiuouatS.'' —
SEK üu fingen, ($3iirtt.) 10. 92oubr. 3" voriger ^ocbe feierte bec
©o^u eines Ört^uorfieberd einer beuad)barteii (S5emeiube feine ^o^j^eit
unb mürbe )y^xx feinem SBater, atd bem ©tanbe^beamteu, auf bem dlatbbauft
getraut, mä^reitb fobaun ber trüber, ein Sitar, in ber ^irc^e bie fircbli^e
Trauung uoruabm unb ein meiteitr bem ©d)itlftaub auge^i5reuber Sruber
bei le^teitr f^anbiung bie Orgel fpielte.
„J^ird)tbnrm§politif.'' ^w einem ^fanborfe irgeubmo im
babifcben ©cbmargmalb mürbe im nergaugenen ©omnier ber j^ircbt^urm
reftatirieil. S)er SBaumeifter, melcber bie Sleftauratioudarbeiteu leitete,
orbuete mx , \>(i^ bad ^adi^ fd)bu fupfenotl^ , ber S^urm aber grau äuge«
ftridien merben foHe. Unb fo gefdia^ cd aud). 9lld aber fpüter ber ^aiu
nteifter mieberfant , um fid) uon ber ge^i)rigen 9(udfitbntug ber 9(rbeiten
5U überjeugeu, utacbte fd)ou uou meitein ber'ueu^ergeftente %bnrm auf ibn
einen burd)aud grüiilicbeu ^inbrucf. 3^ it^^^^' ^^ 'am, um fo mebr über^
sengte er fic^ , bag uicbt nur ber !^bunn , fouberu auch "txy^ ^ad) grau
augeftnd)eu morbeii fei. $(uf 9(ufforbemng beft ®eineinbeuorftaitbd batte
fid) itäiulid) ber ^aler gegen ^(udj^a^luug Der bei nebemabnie ber 9(rbeit
bargeboteuen ©umme \xi\vL iierfianben, bod fupferrot^e ^acb noch einmal,
unb ^mar grau mie \>m ^burm au^uftiticben. 9U$ ber ^aumeifier bie
5(uuftfinuigeu , me(d)e bie 9(eiiberuug aiigeorbiiet batteu, fragte, marum fie
baS getrau , mürbe i^m bie 9(ntmort : „3a , mau braucht nicht fcbon uon
meitem ^n fc^eii, baB in uuferer Q^emeiube i^mei poIitiid)e ^arteten
f i u h" ^ir föniteu nod) uerrat()eu, fcbreibt \>({^ fjfreib. ^atb. Wochenblatt,
\>C(\^ boS uralte 3)i>rf (ein, vcd)t malerifd) an ber ©troBc w\x ^onaue|d)nigen
nach t^reiburg gelegen, ft^b Sflötbenbad) beiieuiit, unb moHeu, \>ci, eS jebene
fand bereiuft nod) i^iim uielbefud)ten Suftfurorte ftd) eutmicfeln mirb , fd)on
je|^t 5U guter ^ufuuft empfoblen halten. $ad ©cbi3nfte an ber Qkfcbiti^te
bleibt, baB ^c" ^eijen uou SRötbenbad) au i^rem J^ircht^umtftüctlein ni^t
einmal baS llr^eberrccbt sutommt: fie babeu'd nur anbern nachgemacht!
C£ a I c a n t e u ft e i g e r u n g. SBoit alleu ©citeii merben bie ju er*
marteiiben (Srgebitiffe beS Sanbtaged befprod)eu , meld)e bie Vtufbefferung
ber Söeautteu unb Sebrer betreffen, ^ag mx^ fleinere S3ebieuftete iu ber
®enteinbe ^lufbeffenuig erlangt baben unb noch erlangen, unb auf meldte
^eije, i^eigt uad)fteC)eubed ^oitommniB. 3m 3a6^ 1829 erhielt in einer
©emeiube unfered SBesiildamted ber SBladbalgtreter aud ber j^irc^euftiftung
2 Bulben jü^rlid) , mofitr er nur an ©ouiu unb geiertagen beu SBladbalg
^u treten ^atte. 51>erfelbe batte biefe ©teile tnne bid 1855. ^arauffolgenben
3a^red ucrlangte fein 9kd)folger fcbon 3Vt fl. ^a aber biefer merfte, baft
um biefeu $reid ibm uiemonb \iCi^ 9Intt ftreitig ntadife, ftitifte er bid ihm
bie ©tifmng 7 fl. Aa^Ite. 3m 3abre 1863 mar ber bid^erige 5taltaut (^alg«
treter) mit biefer ©mnuie nicht aufrieben unb ucrlangte 9(ufbeffenmg. S)a
er fte ni4t erhielt, leate er bie ©teile nieber, meldie aber ein anberer um beiie
felbeii $reid mieber übernahm. 91ber fcbon im 3a^re 1870 uerlangte ber«
felbe 10 fl. %tx 2)ieuft mürbe mieber uerfteigert unb um 9 fl. angebracht.
48
3)0(6 \mx btcjc 93ejaWmia imr bi» jum Satjr« 1873 gciuifltiib ; bcnn jctt
DCTlonate ber ^alCaiit 12 f(, al{i) bad @e$«fQ(l)e bed 9(iifottoftneimlted. S)ad
war toiebec fleinig bid ^itut 21. Slu"i 1^74, mo ber J^altaitt 15 fi. Derlnnflte
unb fofort erhielt. 9(nt 6. S^iiiiAv 1877 fuvbette ber neue ^ladbolqtreter
16 fl.s27 .Jtt. 43 «^.; feilte ^rbeniim tmirbe bewiaigt. 9(m 12. ^^aiiuar
1860 er()ielt ber ^^etreffciibe 30 >. für beii 3)tenft. ^ute uerfie^t ba»
Sdol^bal^treteit ein 14 jit^rifler $tnaht ber @onnt(tA^|(f)uIe nnb er^filt beffen
^ater hierfür 30 Ji., tuad er uerbient imb itmd i^ni and) ttergönnt mirb.
@omit ^at p(>» bie ^^e^a^nng btefer ©teile uon 2 f(. auf 30 Jf. er^i$^t.
Umoiafiirli(6 brennt ficb ^ier bie grvaße auf: „$3o8 be^ie^t ber Seigrer atö
Oriiantft, ber bod) biefelbe 3^tt an ber Ör^el beMfiftigt ift, ber ehuad
feiner an if)r arbeitet, nnb beffen iSe^ri^eit t^k^n ettvaS niebr gefoftet ^at
als bie bed ^algtreteri^ ?" 6ane nnb fcbreibe „^e^n Bulben'', bie aucb in
ber 3r^f)it>ti »ut einQeved)net [mb. föer ^nnior flenuc) f)at , fann in biefent
f^ade bein Ifalfanten nur red)t (t^ben , luenn er f^xm fiebrer nacb @4(ug
ber jl^ir^e fagt: „C^ente ^aben wir aber f^ön geornelt, ^err ii^e^rer!"
9^ott}em
tScr neue Jlalttt^iiititifler Dr. ®offc utib bte ftunfl.
(Sd war i^u ber 3eit bed fintberjubiiaumd 83 , al5 $vofeffor Gilbert
SB e der in Berlin ftd) mit bem Q^ebanfen tnin, eine Sutt^etca ntate
^n fdireiben. @r tbeilte feinen (Sntfd)luj) eined 9(benbS feinem Sanb^mann
nnb ^rennbe br. ^ofje mit, wcld)er bamalS iud^I nocb Unterftoat^fefretitr
war, nnb lefite bemfelben gloidi^^eitin einen i()m i^ngefanbten in ^en'en ab^»
flefafeten Xejt üor. IKtbert 33crfcr funnte \\d) für ben Xeyt nitftt enüflrmcu
unb bat Dr' 33offe um fein Urtbeü.
Dr. ©offe ftedtc ben Xejrt in bie Xafdje. 9(nbeni ©Borgens eiicbieu
er mit einem neuen Xe;Ll, weld)eu er in ber 9^a(^t aufgearbeitet batte.
3)iefer %cit, anS ©d^riftwinlcn nnb (SboraIftriip(}en in gebiegeufter ^eife
gufammengefteUt, fijnnie einen „Xb^^^Ioflcn" i^um ^erfaffer f^abm.
^eder fomvonirte ibn, nnb mancber, we(d)er bie audge)(ei(bnete (Santate
gcbbrt bnt, bat wobl nid)t ben je^igen piengifcben ^uüui&minifter M ^er?
faRer ber Sejctunteiiage üennntbet.
^ei ber grogartig geplanten internationalen 9( u § ft e (I u n g in
(Sbicago fott and) bie ^JD^ufif entfpredicnb oevtreten fein. 6:9 foft i^unad)ft ein
(Songreü abgebalteu werben, i^u weld)em bie b^^Do^ng^nbfteu Xonfej^er.
%ratti!er, ik^rer, !i:i)eoretifer, 9)^ifiraciebrteu unb Ifritifer atter doilifirten
ä^nbtx getaben werben follen. 3)er !§oi-fi^ ift bem frauj^fifdien ^lltmeifter
9(mbr. Xbomad übertragen worben. 3>te ©pecialtKrtrctcr foflcn Ttd), anger
btix ^auptfi^ungen, in bejonbent 9(btbeilnngen nnb @i^nngen oereinigen.
5S)a8 Programm weift folgenbc 9(btt)ei(ungeii auf: ]) ^Inftrnmentalmnfit
2) SBocahnnnt, 3) ($)e{d)id)te ber Xonfnnft, 4) muftfa(i|(b<: Xbeorie. 5) muf.
^eftbelif, 6) bie ^n\\t in ibien $e;(icbungen ^uut Seben, 7) über mufi«
ralifd)e (Sraiebnng, 8) 9(fuftir, 0) ber Sinfhtg ber ^nftf auf bie 97eroen.
a)ie Orgel fcbeint nidjt befonbcr* ucrtvctcn ^u fein ! @ic — ber „3nftruniente
J^Bnigin" nebft ibrer (Sntwicf elung ? ! Sin einziger ^al foQ 150000 3u^
^drerfa{fen(wtrflt4?!),tn bemfelben foQ ffiaum fein für 5000 ^(ndfü^raibe.
(Sin Hemer @aal foO 2000 ^u^drer unb 400 ^Ritwtrfenbe f äffen, für
claffifd)e ^rfteUnngeu. aRinoirftn foHen ber 'HpoüOf^inb mit 500 ^vi^»
fübratben, ber greftd^or mit 700, ^^il^annonie 150, ftinberd»or 1500. beut«i
f(ber (£bor (®xoi^ unb steine) 2000, fcbwebtfdKt (S^or 1000, wauififcber
6bor 550, (Stementarff^ulen 5000, @ecunbarf(bulen 500(), bb^re @4ulen
3000, ®efauguereine 500. ^a wSre bann — wenn ^ded realirui werbeiv
fann — ba^ altembe <SuropA glAu^enb in ben @d)atteu geftellt. —
$arid, 5. Vtat Aie im vergangenen, fo ^atte audi in biefent
3a^re bai le^te (Soncert bti berühmten Orgelmeifterd 9(Ie|canber Q^uiU
mant im Xrocaberos^alaft ein befonbered gntereffe für ^utfd)(anb, old^
er aucb je^t wieber feinen ebemaligen @d)üler, ben bentfdien Orgeloirtuofen
(£. S. ferner and 16abens9aben, jur Witwirfung eingelaben batte. 3)ie
9(nfna^me fettend bed $arifer $nb(icumd war aud) biefed Vflal für tBemer
glAn^enb. ®r fpielte bie gfuge mit ^rAtnbium in C-moii t^on 6eb. 93a4
unb eine rei^enoe neue Somporttion 91. ®uilmantd, „Sonfolation" betitelt,
bie, wie bad $rogrannu befagte, Denier gewibmet ift nnb mn biefem ^um
erften 9Ral öffentlid) gefpielt würbe. Senierd Spiel seid)nete M wieber
burd) glAnjenbe fjrertigteit unb nteifter^afte 95eberrfd)ung bed groBC" Orgel-
werfet beS Xrocabero and, unb wie er in IBadid i^tige mit einer trefflich
burdigefübrten ©teigening jiule{it bie gauj^e gewaltige j(raft bed trollen
^erfed auf ben 3ubörer wivfen lieg, fo feinfüblenb unb poetifcb war feine*
SReaiftrirung nnb fein 93ortrag in ber (S)uilmantf(ben (Sonfolation. ^ad
wobi an 0000 $erfonen ftarfe publicum 2eid)nete unfern fianbdmann bnrdr
wieberbolten ftürmif(ben ^eifad an^, fobag fein biedjil^riger (Erfolg nid)t
allein bem jungen l^ünftier felbft, fonbent auc^ bem ganzen beutfcben tDI\\[\U
\tanbc %iK (Sbre geixidjt.
ä)er ^rbauer ber pracbtigeu Orgel bed 'frocoberopafafted unb uieler
anberen trefftidien Orgelweife in fj^nmfVeid), ber bern^ntt dOjItbiige ^flleiftfr
9(riftibe (£auaiIl^(£oH (geb. 1811 in ^Montpellier) bat bie ^entütbigung
2U erbulben, baf; über feine toeltberü^mte {$inna eine fiiquibatton jubicaiie
oer^Augt würbe. 3)ie grinna wirb üibeB nid^t erl5fd)cn , fonbem wirb \>o\x
Sauaill^«(^II fun. weiter geführt werben. ^Derjelbe foft uielmebr ein ®nntbs>
fiüd fiir bie neue Sfabrif, mit {>üfe etned reicben ^ariferd , in einer ^i>x<
ftabt angefauft ^aben. —
3SrUfit»ccl)fel.
$ernt ^rof. 1^. in ^: ^er Vorwurf, baf) bie Urania ba« m^f
Iftnbifcbe Orgelfpiel ju fe^r begüuftige, trifft nicbt, btxxn in erfter Siuie babeii
toir immer ba^ beutfd^e Orgelfpiel in btix ^orbergnnib geftellt. 3)a6 nnfer
^latt namentlid) ba^ f ranj^iSfifcbe Orgelfpiel , ba^ unter 91. ® it i 1 m a n t
unb (Sb. W. föibor einen großen 91uffd)wung genommen ^at, einge^enb
verfolgt — nnb wir SDeutfcben t'6\xixtii bocb o^ne gr^age gar ^Mancbeö Dott
biefcn andinnbifdKu 9^eiftem lernen (bat bo(b nnfer größter ^eifter 6.
^a(f) aucb ^»it ^- Sftedcobalbi, fowie oon $iu a Ib i i(u lernen oer>
fud)t), ift bod) »obl nur ein 9(ft ber Okrecbtigfeit unb im @tnne ber 910«
fcitigfeit. SSon fünftlcrifd)er (Jugber^igfeit fiub wir immer weit entfernt
gewefen —
* ©rgelbattge^ilffii
finben büuetube ^teünnn 6ct
Schweidnitz Scilla«; äs SShiie,
QSUl
Alexander Gruilmanfs
OrgeUKomposiHonen
Terdienen es, in Deutschland endlich gekannt
und gewttrdigt zu werden!
(Kothe & Forchhammer, Föhrer durch
die Orgel-Literatur).
Katalog verlange man gratis und franko voa
Otto Junne, "TÄj*"'
S Puf itvt, Ave verum. %vii eine ©ingfiimme _
% mit S3eflleitiinfl be8 ^ianof orte, ber Drget ober be8 1:
I Harmonium bearbeitet t)ou 6er m. 3Jitter. g
g Aufgabe für ©opran Ji 1, — .
ft ^ n Alt Jk 1,—.
*§erm.
«uettdftüct DetonDers t^r Kirchen «scoitjert^^oai
g T, Berlin.
Sllitttr» ^tvmwxn^ op. 16. <Set|Uidre$ CttHl
g (?J[alm 86, SJer« 1 , 2, 3), ^m neige deine (» l^ren t
S mi er^$re mic^. %\\x eine tiefe (Stimme mit "^
I ^ianof orte ober Drgelbegleituug. Ji 1 ,50.
,,^er ®efanQ ift in Es-dnr ae^t fiber nac^ Ges-dur ^
^ (B-dur) unb fc^Uefet tnieber in Es-dur ; er umfa§t 4 ©etten, g
ff ift feierlich unb er^benb. ^te 83eg(eitung ift einfach im tt
% reinat Drgelftil. JRec^t paffenb fär aottedl^ienftlic^en Oe« 9
^ brauc^.- J. C. H.
üldi. $a||U'5 Herlag, (Jecm i)eM) 9(fFaK.
ff
ff
ff
«
ff
ff
ff
!Srttcf , aUrlafi im» (S£t>f^irioii: Otto Souta^r Crfitvt, 2<ifDttni|1tra#c 4.
IBertrcter fnr ben ^nd)^anbd: 9lobert grotberg in Seif^^iS^ ^Nftrage 19.
iSgpP
titf^ti^ fit r^^f®^^
iOvgcl' nn& ^arinontnnif|)tel,
rawic für mu|ikaliri^t f^eortt, kir^lti^c, inflruhtivc IJI^trang- unü Claoicr-^uftlt.
Strnliäjcatbtil 0011 »l. US, \a)0lt|Cl)lU(J, ©tot^ctjogl. ©. ^ofotaailitl in »eimot.
M 7.
9l<niiiiiiM>i(r}igflcr Sa^rgang.
189«.
SitftS Sinti cvj(^int in tmt etfttit Zanen
icbcit WonalB, (jll^vljtti In 12 9Iimtintni) iiiib ift bmitt
aUt Sittgs unb innfttalieii'^anbliumtii, \omt bin-c^ afle ^oftaiuKT,
«ftiir $Kifttr^0^mig, für Drn flnnjen Sa^reanfl SJ( ftO-A
(»nnnuteraiibo, ju it^ittmi. — 2Snt 3c<li»ifl>tntnlog bet
$Dft ^nt bitjtö »Inlt bit 91niitinei: 6301.
Sirrftc« ^ItiviiiiriMtnt bei bet
S^ebiHDit&beniScrlattbtclIrnitin: i^tto Huiivab in Sifuvt,
Sf^Dttcnfliage 4, gcacii ffiinieiibitiig uoit tJtiOt. fü« bctt
giTHjtii Safirgang bei Si'anc0s3>iW»iiiS- — V^tiS ber ciiijelntit
Knniuur 30¥feniiiQ. ^nKrtionSt^ebü^TCii : bie gtlpalltnc
¥eltt)dle nur 10 1>rciiiij0.
Sn^alt: Sie btmtein Slunbni. (San epp^. Xiit^tefS). — 3iit SSci^ eineS neuen S^ul^aufe«. — 3ui: Qlcjdrii^te btS OigelbaueB. -
3)je4N>f>>i™ b<< >i*otn Orgd di V»lle di Pompei. — !&fpn<4nn(|tn. — iluffü^ningen. — Senni{c^tee. — atotijcii. — tBnc(i[>t4IcL -
«njeiflen. —
SDie hunttin ®tttnbeu.
e gie&t im Stben Uicl buntle Stunbeii ,
unt beS SafeinS BiiKrtett buTd)bdiifll ,
fid) tKtjdiliegen tiQe ^ruuetounbcn
ib intfre ®«It niil ber ©dinieniiuHi rinfit;
alle Seibeii , bie mir je evfa^nn,
le büftn Statten unfern @et[t umf^nairen;
!o wir bei IBcIt ßeni ifire ^itubcn {(^enltn,
til He beni banqeu S>tx/ittx eine Onal,
e ivic nidiiS fnfien tBnneit unb ni<^t4 bentCn,
18 bog ble Scbe unS ein SomuKrtQftl,
13 ba nur 7fiuid)iing uiib Snibetiiitnn fpenbet,
i^iii uoll Sebniu4t ouc^ iai ^cj fi<^ itKiibeL
(€op^. 3)et^lt|3).
i
O ftiile, ftidt, bog es ^(Iti netbe
in bctnei; Seele trüber Siunfel^eit
@d]iiiinfl bid] ^tnan( non bie(ei: nmieit Srbe
ju beineS QbtieS leic^ei ^errlicbltil !
3)enn bn bi[t frei unb barfft bii^ frei ergeben;
äarum benn eiclg nur am Staub« tlcbtn?
Ißnt laiat bie <£rbe bir an 0rtuben rcid)en? —
ift'B benn bie Erbe, bie bir §vitb<ii giebt? —
S)em Slitt nad) eben nnig ber SJebel nxidjeii,
ber ^itr baS itb'jdit Muge eioifi ivnbt. —
ßaft bii in 3)tmut^ beiuen bcmi jefuiiben :
Sann ^mi vorfiber biete butihbi etunben.
Senn auf beni SebcnBiDcg ^itnieben
bie Seit nidit ^il)' , nodi ZrofI tonn bieten,
bann lerne iii beia Katei beten,
l£r fiKnbel Zroft in nOen 9291^ —
«reiteS Senfter , fefte aRauer ,
ftimtenli(t)tbuid)nr3ni!e Sininier,
brtin befl ^Immeia fußet: Sf^mmct
tmb bcB €eeeB StlKue fi^aut ,
DD bie SRelfter, ble mir ctiten,
uufre lieben ffinber lehren,
^aben wir ju langer Xuuer
unter Votteft 6d)Uß erbaut.
9Ia(6 Serfle^n unb na^ JtSnnen
nerbtl tQr bie fltnber E|itten ;
benn wie foQtet Ü|( nid!)t gdtmcn
tKieni Sluic Kbe« t«!?
«Bcibt biefen frij^ Siat^
ein , eriDgen tton ben beiben ,
bnrd) bie ^reuben , bunt bie Stibtn ,
menfi^murbig fioM ju 1^ 1
3nt festige eine« neuen ®<|»ul^iiufe«.
fteinec, ber bie Seit erfahren,
tan» ber leifen Sebniulb wehren,
rie^t er über »ttiberldiaoren
n)iiibge|(4n>ellte gn^uen n>eb'n :
3taH) beui Itii^ttn , lufi'gtn Spiele
btobt ber l£mft Un jungen fetten ;
unb wie wenige , wie uiele
»ei^n tn>r bem Smp btfte^?
Xod) was glitt b<ie feige Sorgen ?
llRbeh'nnniert ^nt nnb morgen
— «iner bteiti fw bem Snbcm —
»uft bcS SebenB Sadei fort.
€e^t baB lielle ^mmuii^en wanbem
— nimnicmie^r nwlt eB tifaltcn —
unau^ali|am »on unB tllten
auf bie jungen ^Oapttr bort ! '
- ■ um m vM -
9lDd| ein anbreS •Erbeftwnbtn
wir auB unfern fdiwiet'gen ^nben
mit SefAwüren mit Snnagnen
unfemt tnoBpeiiben etefc^Ied)!:
Sunberbnren Shibnt ben MEinen,
feftnftnii()fie beil'ge IBonbe
mit bem tbeueniTBotetlonbe,
uufre lüreitieit, unfer SRedit,
Sn ber nienfd|Iid|en Semetne
giebt eS Strome ni(bt, luxg Kleine ;
einiia gUtia ift bas <£ine :
Sic getreu erfilUte «fll^tl
Stille SrüuM Onnen fcbtncben
ftbcr euieni fd|lid)ten Sebcn ....
eitel AlIeB Irb'f^e Sueben ,
trfuntti^irt bnS Sule nidttl ~~
Stern. gcA. 9tt^
50 —
3itt &ci^i^tt bei iöt^ctbaut^.
^tmcrbensiurrt^e ®x$tlh\Bpüf\üm\tn tit. uns nlitt
Mh neuer JBett
1.
^i^po^tion htv ^4ifofor(ieI in SSeimat, attf
melä^tv ®cb. 9)a4l i^on i90§ — 4YIV <|ef|iteft (at.
®ottfricb mbin SB et tc jagt barübet in feinem 1737
herausgegebenen 2bänbiaenSBerfe: ,,§iftorifAc 9lad)ric^ten üon
ber bctüt)niten 9?efibenj)tabt SBeimar" ?c. ^olgenbe«: ^5)ie
unberglei^lic^e ©d^Iofeorgel beftef)t an§ folgenben ©timmen:
3nt Dber^ Slaüier.
1. ^rinäipat 8', 2. Oiiintatön 16', 3. ®emö^om 8\ 4.
®A(\dt 8\ 5. Cuintatön 4', 6. DItabe 4', 7. aWiilur 6fa4 8.
ß^mbel 3fad^, 9. Sin ®Iodten:= unb ©piclregiftcr.
3m Unter:* 6(at)ier.
1. ?ßrinäit)al 8', 2. ^Ma bi (Samba 8\ 3. ®ebadt 8', 4.
Xrompctc 8\ 5. mdngebatft 4\ 6. Dftaüe 4" 7. aSalbflöte 2\
8. ©eSquialtera 4*.
3m 5ßeba(.
1. ®ro6* Unterfafe 32\ 2. ©ubbafe 16\ 3. ?ßofaun^»aB
16', 4. SSioIonbafe 16', 5. ^rinji^wlbafe 8', 6. Irompetenbafe 8',
7. Sorncttbafe 4'. ©umma 24 ©tinuncn.
Slud^ ift nocl^ an bie[cr Crget ein Sremulant unb ein
Eümbclftern. §err Sol). 6afp. ^Öoaler, ajiccbiirgermcifter,
gurftli^ ©ad)f. ^of- unb ÄammermutifuS, ift ber ^Ät Drga*
ntft ber njegen feiner Äunft befonber^ berühmt ift" —
3)iefe Orgel ftanb im fogenanntcn Eornettton, b. l). eine
Heine ^^erj über bem Äammerton. —
Sem- ber JReb. 1774 brannte bad ©d^Iofe ba8 fc^on
1618 eingeafd^ert n^urbe, abermate ab unb mit il)m auc^ bie
„unbcrgletc^Ii^e" Or^el, bie für iftre ^eit, tt)enigften^ ber 2)iös
^fition mA^ ju f daliegen, gar ni(^t Jd^e^t gduefen fein tonn.
SBer baS SBerf QchQwi bat ift bi^ je^t ni^t ermittelt luorben.
©rft in ber SKitte ber üierjiger Sa^re biefeS Saljr^unbertd
befam bie ©c^lojjfapeüe eine neue Drgel, bie, unter ?|5rof. Dr.
Xäp^x^ Leitung, üon ben Orgelbauern 3. JJr. ©c^uljc,
^oppe in 3ena unb ©c^mibt in ©abemborf gefertigt unb
tox einigen 3abren Dom grog^erjoglic^en ^oforgelbauer Sb.
©ifert in ©taotilm reparirt njurbe.
S)iefeö aSerf \)at folgenbe SDiSpofition :
I. ^aut)tn)erf: 1. ^ßrin^ipat 8\ 2. Sorbun 16', 3-
@amba 8\ 4. $)o^lfIöte 8', 5. §of)Iflöte 4', 6. Cftaöe 4', 7-
Dftaüe 2\ 8. ÜKijtur 4fad^, 1'/«'.
II. Dbertt>erf : 1. ©alicional 8*, 2. ®ebadEt 8', 3, Oboe
8; 4. giauto boice 8', 5. SBoj angclica 8,' 6. flaute boice 4\
7. glauto pkcolo 2' (geboI)rt), 8. (Somettino 3fac^.
III. ^ebal: 1. ©ubbafe 16', 2. ?ßofaune 16', 3. SCrom^
ptk 8', 4. Oltatjbafe 8', 5. ®ebacftba6 8', 6. Dftaüenbaß 4'.
IV. Siebertjüge: SKanuat unb ?ßebaIcoppeI, ßreScenboi^
3ug.
SBeoen SlRangel an §öfte — bie Drgel fte^t ungfinftia
in einer SJifd^e unter bem S)ad^e — fonnte leine offene 16 f.
©timme angebrad^t »erben. —
SJafe ©eb. S3ac^ aud^ im ^^cd^nifW^en beg Drgetbaued
t)OÜftänbig „auf ber ^ö^e" ftanb, mag folgenberSRejparatur*
a n 1 d^ t a g für baö Drgetoer! jur ©t SJ I a f i i in SWü^Ifiaufen
(Sl^ür.) beh?eifen.
1. aJ2ug ber 3)2angel beS SBinbeS burd^ 3 neue tüchtige
JBälge erfe^et tt>crben, fo ba bem Dbertoerfe, 9ifi(f|)ofitit)e um
neuem JBrufltoerfe genügen tl^un.
2. S)ie 4 alten Sälge fo ba öor^anben, muffen mit ftör*:
lerem SBinbe ju bem neuen 32' Unterfa^e unb ben übrigen
83agftimmcn aptiret merben.
3)ie alten 3ap « 9Binb(aben muffen aDe aufgenommen unb
ton neuem mit etner folc^en SBinbfü^runa Derfe^en n^erben,
bamit man eine einzige ©timme aOeine; unb bann alle ©timmcn
jugleic^ o^ne SBer&noerung bed SBinbed fönne gebrauchen, toü^
Dorma^Ie noc^ nie anf biefe $(rt^ ^at gefc^e^en fönnen unb bod^
Pc^ft nöt^ig ift
4. folget ber 32' ©ubba^ ober f i> genannte Untcrfafe üon
^oh h)cl^ bem günjen SBcrfe bie bcftc ©rabitüt giebt ®icfer
mug nun eine eigene äSinbtabe ^aben.
5. 9){ug ber $ofaunenbag mit neuen unb größeren
corporibus tetfe^en unb bie SJtunbftüde biet anberd eingeri^tct
toeroen, bamit fold^er eine öiel beffere ®rat)itat üon fi(§ geben
!ann.
6. ^ad Don benen ^ren Singepfarrten begehrt neue
®Io(fenfpiel ind $ebal, beftet)enb in 26 ®(ocfen a 4 ^ugton :
toel^e ©loden bie Ferren Singeüfarrten auf i^re Soften fc^on
anfdbaffen n^erben, unb ber Drgeimad^er fold^e nad^^er gangbar
maqen n)irb.
2Ba$ anfanget baS Obermanuat, fo mirb in felbiged anftatt
ber trompete (fo ba ^erauä genommen tt?irb) ein
7. fjagotto 16' — %on einaebrad^t, metd^cr ju aUer^anb
neuen inventionibus bienli^ uno in bie 9){ufif fe^r belicat
Hinget, gemer an\iatt be$ ®em8^orn (fo gleichfalls ^erau^^
genommen tuirb) !ommt eine
8. 3}io(a bi ®amba 8', fo ba mit bem im 9lüdEpofttit)e
bor^anbcnem ©alicional 4' admirabel concordireu tt>irb.
3tem ftatt ber Quinte 3' (fo ba gteic^fadS herausgenommen
koirb) fönnte eine
9. 92afat 3' ein^erücft koerben.
^ie übrigen <^mmen im Dbermanuale fo Dor^anben,
fönnen bleiben, h)ie aud^ baS ganje StücfpofttiD , inbem folc^e
bei ber äieparatur Don neuem iiurc^ftimmt n^erben.
10. S3aS benn l^au^tfäc^iic^ anlanget baS neue Sruft-
?ßofitio, fo tonnten in felbigeS folgenbe Stimmen fommen —
alS:
3m ®efidöt 3 ^rinji<)ale, namentlich: 1. Duinta 3', 2.
Dttaüe 2', 3. ©c^almei 8' (Don gutem 14 löti^. engl, ginn), 4.
SDWftur 3fad^, 5. 3;ertia, mit n^eli^er man bnrcg ^ujie^ung
einiger anberer ©timmen eine Dofllommene fc^öne Sesquialteram
}u tt)ege bringen fann.
6. Fleute douce 4' unb lefttenS ein
7. ©tiUgebacft 8', fo ba Doflfommen ju ber SÄufif ac^
corbiret, unb fo eS Don gutem $o(} qemad^t mirb, Diel beffer
als ein metallenes ®eba(ft Hingen mug.
11. 3^ifd)^ ^i^f^ SBruftpofitiD ^ unb ObertoertS*3Ranualen
mug eine Copula fein.
Unb f^Iieglic^ mug beinebft ^urd^ftimmung in feine
rid^tig ttje^enbe STOenfur gebrad^t loerben." —
Uebür bie Drgel ber SBeimarer ©tabtfir^e ju
©t. $eter unb $aul, lägt fid^ jeneS (oben genannte) alte 9uc^
alfo Dernel^men:
2)iefe Drgel toar Dor Reiten an ber SBeftfeite nebft bem
©ingec^or an ber SWauer in bie ^öl^e gebauet, baS rechte Corpus
n>ar mit ^figetn, beren ber Imfe auSmenbig mit bem Sngel
®abriel unb aWaria (CucaS), ber re^te mit bem 6ngel, ber ju
beu ^irten fam, unb i^nen anbeutete: „©ie^e, id^ Derfünbige
eudb groge gt^eube". 3ntt)atbig mit ben SEBelfen aus bem $Korgen*
Inno, unb bem i^nen erfc^ienenen ©tem (SKatt^. 2),. ber lm!e
mit ber ^iftorie, ba man 3efum in SBinbeln toicfelt unb in
eine Ärippe legt (Suc 2) bemalt mar. Siad^bem aber ber alte
Drganift ^err S ö b e r mit Xob abging , unb man mieber um
^errn (Sflern Don ©rfurt auS Dodrte, ba foQte bie Drgel ^ic
emen ^^ler unb bort einen ^aben , n^elc^eS auc^ fo lange an^^
getrieben n)urbe, bis man einer neuen megen confultirte, auc^
Darauf eine Einlage, aud^ balb barauf eine anbere anfe^ete, unb
fobann biefe alte Drgel, toelc^e SllterS I^atber n^ol^l nod^ eine
^tlang \)att^ ftel^en fönnen, megjureigen un befohlen n)urbe.
hierauf Derbingete man baS ganje Sßerf überhaupt oem bamal
fiefigen Drgelmad^er 3o^. Sernl^. SRflcfern, unb foüte birfer bie
alte tnSgefammt annehmen, unb nod^ 700 ^Ir. baju einDfangen,
unb eine neue Don einer gen^iffen ^tui^a^l pfeifen unb SRegiftem
Derfertigen. ^arau^ n^eilen ol^nlängft l^emad^ ber 2)urd^lau(^tige
'^Irft unb feerr 3ol^. ©ruft, ßerjog ju ©ad^fen ^öc^ft fei.
"3 b. 15. aj&i ftarb unb ben 8. 3uli bei-
iubenfenS anno 1683
gefe^et kourbe, alt 55 3. 8 SK. 4 ^^ unb alfo eine einiä^rige
ÜianbeStrduer gehalten tourbe, fing man bie alte Drgel ab jii^
bred^en unb l|eimjufc^affen. SEBorbe^ in Transita ju notiren,
bog bie ^rögte pfeife ber alten Don 4 Sterlen toeg, bie grögten
— 51 —
abcc t)on. bct neuen cm cinjiacr SRenfd^ bettrug, testibiis obulis
utpote qai illorum uni innabitavi plateae. ?(n biefcr neuen
brad^te man nun ein Sal^^ ju, e^c fie gefefeet toax, unb ba fie
nun aefeftet tuerbcn foHte, würben ouf beni üRänncrd)or an ber
SSeftfette einige ©tü^le xotQf auc^ ein ®tüd ))om (Sf)ox gänjlidb
eingeriffen, unb ,,öogenttjei§" ttjurben neu angebaut, njorauf
mait bann mit ber neuen anfing, unb erftUd^ baä 8iücfpofitiö,
nad^l^er aber ba« ganje Corpus jeftete; »oran aber baö fürftüd^e
äBoppen , unten aber am $ofitit> bc^ SRat^^ SQSappen ju fe^en
toax. Slad^bem aber fold^e nad^ gän/tlid^er SSerfertigung üon
einem arAem unb fremben Drgelmac^cr propiiet luorbeu , bie
$rDbe aber nic^t gehalten, i)t ber Serfertiger, nac^bem er
ct(i(^eS baran mutirct, enblic^ bei Stacht nnb ißebel fürtge<«
jogen, unb jeiu wol)(gcbaute§ &cix\^ in ber SWiftgaffcii, ujelc^e^
er uon ber alten Orgel ^iemncq andgebeffert , auc^ ben (£u()el
üon bem linfen t!^(uge( m jetucr ©tube eingetäfelt , ubctbleS
nod^ eine neue Unterftnbe gebauet, flel)cn laffeii. SSorauf ber
9Jat^ abermals barauf bebäc^t geipefen, wie ber Äird^e cnt*
Weber mit Vlu^befferung ober gonxlidöer ?(bnelö»nuug biefer neu
gemachten Orgel geholfen werben möchte; bie man enbltd^
auc^ abermals etuem anbern ))evbinget, weld^er burc^ neu
uerfertigte wieber abgenommen, ba^ meifte bauon, Wa^ bienlid)
geweien, gebrandet, nnb eine anbere uerfertigt, btejelbe auc^
wieberum ^ö^er ald t)orige gefeget, bag nac^ ge^enbs unten
auf bem (S^or man wieber $(ag befommen, unb ©tu^Ie atlba
wieber anbauen fönnen.
35er Orgelmac^er , ber fie Verfertiget , ^ieS S ^ r i ft o p I)
3unge and Saugiiig nnb brai^le er an ii)r gleich Sa^r nnb
^ag iu, e^e er [ie in völligen @tanb fegte. Unb würben
i^iii unb ben ©einigen wöchentlich 8 Bulben Vor feine Wixbt
unb SWaterialien jjereic^t. Änno 1690 liefe fie $err ©ebaft.
^Itmann, aJJünimeifter aQ^ier, burc^ ^erru 9{eutfd^en,
5hinftmalern in SS^eimar, malen unb ftar! Vergulben.
2)aÄ ganje SPJerf ^at öou ba an nemlic^ von 1683 — 1727
b. 3. 3ult awi einem Oberioerfe unb 9iüdEpofiteu von nac^ftel^en^
ben ^egiftern beftanben:
I. Ober W: 1. 5ßrinjipal 8' (im ©efic^t, von 3inn),
2. Duintaben 16' , 3. @em«^orn 8' , 4. ®cbacf t 8* , 5. Oltave
4', 6. (Samba 8', 7. Oftave 2', 8. Ouinte 3', 9. 5Kijtur 4fac§,
10. S^mbel, (1 — 10 von ÜKetaU), 11. trompete 8', (\)on
weitem f8Ud)\ 12. 3:remulant 13. ^ebalcoppel.
H. JRiicfpofitiv: 1. ^rinsipal 4' (3inn), 2. ©ebadt
8', 3. itteingcbadtt 4', 4 Oftave 2\ 5. ©eSquialteia, 6. Ouin=
taben 8', 7. ©pielflöte 4', 8. (Samba 4\ 9. ©ifflöte 2',
10. (Sljmbel, (2 — 10 von SRetaD) 11. (S^mbelftern, 12. Xremu^
laut, 13. ffiebalcoppcl.
IlL ^ebal: 1. Qnbba% 16' (ßolj), 2. «ßofaunenbafe
16' (Jooljro^re), 3. Srompetenbafe, 4 feornettbaß 2', 6 ®tafe.'
bälge.
S)iejeni0en ^erren nun, bie brefe^ SBerf, fo lange e§ cje*
ftanben btrigiret unb i^re treue S)ienfte babei enoie|en, finb
gewefen: 1. §err 3o^. (Sffler, welcher ^ernac^ Von ba
nadb ^ofe fam, 2. §crr Siatt ermann, fo aDtiier geftorben,
3. ©erV § ei n^e, welcher e« 16 Sa^re venvaltet nnb anno
1707 im Suni nad^ ©n^ta (©uM?) aU ©tabtfcftreiber ge*
jogen, nnb 4 ber nodi lebenbe ^ofmufifud unb ©tabtorgauift
nnb berühmter Äomponift, ^err Sodann (Sottfrieb SBolt^er*),
Welker 1707 b. 29. Suli ^ter^er vociret worben."
S)a$ natjt bei Seimar gelegene 2)orf Obenoeimar, bad
früher mt SSorftabt ber vor alter ßeit viel audgebe^nteren
©tabt war, l^t eine intereffante alte, jiemlic^ geräumige
filofterfird^e. „S8on ber bamaligen Orgel wirb in 'SBettcÄ
@U(^e golgeubed gefugt:
SBon ber Orgel. Sin fein ^ofttiv mit 5 9iegiftem
unb 93ogel«(Sefang,'welc^ed jnr 9ufnat)me ber tieitigen (S^re
®otte8 von etlichen ©trafgelbern fo 3&ro c^urfürftlii^e S)urc6»
taucl|t ^er^og 3o^ann Srnft^, iperAog tlbolff äBil^lm, ^erjog
Sodann ^leorgenS nnb i^erjog ®em§arbd auf befc^e^enel»
*) X>iffcr SeUgenoffe , doOege unb •dktwtter" 6c9. 9a^ bct MtinntU^ cht 3a$i
toStcr in Oeimar ciittBif, »inbtfacbr b. u, Rob. H^A ^uv^iitt. olf« ein at^ \päux aU
^ebaftian flcboren , toniroe 1702 Orsaitift an bct ^maSftt^c m Ctfiitt . 1720 umtbc et in
fBktmac au^ Ad^alUuS unb -^atb' 1748 bafelbft. S>aS anfonatt^ febt fidmbfMtliific
Qcr^lmife iiDÜ^cn bcibcnSKcificnt {d^dat fic^ fpätct tcttflbt m ^^at. SkUMt »at ein t&^
ttflct Ct||clf)»idcc . fielftiflct unb talcntbouct Oigclcom^^onifit unb bebcutcnoct tnufUalif^
6Qtiftfteflct. — ....
untert^äniged 9lnfuc^en, gnäbigft ^ierju gewiQiget unb auS
bero jur jelbigen 3eit gefammten ?lmt nnb Älofter Ober*
Weimar, bnrd) ben bamaligen SSerwalter ^rrn 3o^. ®eorg
^aplern fei. au^iu^len ju laffen, befuge einer ubfonberlic^en
^ec^nung, wie unc^ d^riftrübmlic^en Settrug S^ter SD^ug«
nificenj §errn (Kanzler SBejen unb ßerrn Äümmervertoulter
Sientfc^en fei. unb ounn ber beiben Semeinben biefe^ ^ird^*
fpield, nuc^ ieQlicf|ed guten äBiDen unb SSermögen um unb
Vor 32 ^1. meignifc^er SBe^rung erfuuft worben von 3o^.
Ofann, Orgelmucfter in SRindEleben, b. 9. SWärj 1668.
3em. 1. (S^ leuchtet ein, bug bie ^i^pofition ber
©c^lofeorgel eine Viel beffere aU bie ber ©tubtorgel war.
2. $)iefe$ verpltutBmäBig Heine SBerf , fcqeint bis ju
@nbe bed 18. 3at)r^nnbertd brauchbar gewefen }u fein, benn
JU SInfang beS 19. 3al)r^nnbertd f^eint man Von ber Viniu^
reicftei!t)eit beöfelben immer gewiffer uberjeugt ju werben, fo bufe
man einen 92eubau in ^udfic^t na^in. tiefer würbe bem
Orgelbauer 3;rampeli in §lborf übertrugen. 1812 würbe buS
mnt SBei! fertig, über t^ entlpruc^ ]a)X wenig ben gehegten
@nuurtnngen. ^uc^ wenig Surren ftodten fd^on ver^c^ieoene
2:^eile unb enblic^ würbe buS neue Snftrument fuft unbruuc^*
bur, fo buB 1825 ju einem übermütigen ißeubuu gefc^ritten
werben mngte. 3n ^olue bed gäuiln^en SRiglingend Von
SrumpeliS Orgel füllte ftd& ber junge 3ol). ®ottlob 5;öpfer
Verunla^t, beii (Sefe^eu ber Oruelbunfunft mit uHem ^feifee
nudjäufpßren unb biefelben pruttifc^ ju erproben. 3^öpfer
fibernu^m ed mit feinem begubten ^^reunbe 3o^. t^riebr.
®(bnht in $uulin^ellu b. SRuboIffubt ein neued, nu$ feiner
wiffenfd&uftlic^en ®runbluge entworfene^ Snftrnment uufju*
ftellen, buS nod^ ^eute ^n ben beften älteren Orgeln gehört
Sie S)iSpofition ift folgenbe:
I. §auptwerl. 1. ^ßrinjipul 16', 2. Onintutön 16',
3. ©urnbu 8', 4 OttuVc 8', 5. ©pi^flöte 8', 6. (SebudCt 8', 7.
Oftuve 4', 8. ©pifeflöte 4', 9 Quinte 5Vs', 10. aKijtur 6fudö,
11. Oftuve 2-, 12. etjmbel 3fuc^, 13. Kornett 4fuc$.
II. Ober werf. 1. $rinjipur8', 2. Sorbun 16', 3.
^o^lflöte 8', 4 ©c^weijerft. 8', 5. SruVerÄfl. 8', 6. ®cmdt|om
4', 7. Oftuve 4', 8. Duintu 2%', 9. Oftuve 2', 10. ©c^urf 3
fu4 11. aJiijtur 5fu(f).
III. Oberwert 1. ©eigenprinjipul 8', 2. ©ulicionut
8', 3. fiiebtidögeburft 8', 4 ^urmonifu 8', 5. Oftuve 4', 6.
t^Iuuto b' umour 4', 7. ^lunto bolce 4', 8. Sornettino 3fuc^,
9. ajJijtur 3 fuc^.
IV. 5ßebul. 1. Unterfu^ 32', 2. ?ßofuune 32', 3.
^ßrinjipulbuft 16', 4 ©ubbufe 16'. 5. »iolon 16', 1. OftuVen^
bu6 8' , 7. SBorbunbufe 8' , 8. SJioton 8', 9. (Sornettbufe 6 fud|,
10. «ßofuune 16', 11. Srompete 8', 12. Slurino 4', 13. OftuV:»
bug 4'.
V. SReben^fige. 1. SRunnulcoppel 11 jn 1. 2. STOun.
coppel IIl JU f. 3. $ebulcop))el jum ^uuptwerf. 4 ftoppel 5.
b. SRoöttoerfen. 5. ©perrventile.
Äufter einer 9lbtrugnng nnb ^Reinigung von ben ®e*
brübern $eterneQ in ben funfjiger äabren, ^ut bu3 folibe
SBerf, tro^ ^ei^ung unb ®uSbeleuc^tung, uogefe^en von fleineren
9{uc^^ilfen tncl. ©timmungen, noc^ feine größeren SRepuruturen
beunfprud)t. 3c^ bcnfe, Vu6 biefe „3;öpfer — Sd&uljc"
Orgel nocf) 50 — 100 Sa^re i^re Iptigfeit ruftmlic^ ent*
fulten funn. ®.
-oi«(l«s«l<M-
^ttfpofittott btt ntntn löt^tl
dl Talle de Poiupel (Italien.)
(3)ie aj^unuule ^uben 61 , bud $ebul 30 Xuften.)
(Organo espressivo.)
I. SWunuul. 1) ^ringipul 16', 2) 1. 5ßrinAipul 8', 3)
2. ^rinAipul 8', 4) Sorbun 8', 5) gluuto 9\ 6) Dulciuna
8', 7) Sfolinjoli 8', 8) OftuVe 4', 9) glöte 4', 10) JBiolu 4\
11) ©ulciunu 4', 12) ©uobecimc 2%', 13) S)ecimuquinte 2*,
14) Dftuvine 2', 15) SÄigtur 5fuc^, 16) Corni dolci 16', 17)
ßontrufagott 16', 18) ©lurinette 8', 19) trompete 8', 20)
(Sturiue 4'.
— 02
II. STOanunl. 21) ^vinäisal 8', 22) Sbrbuu 8', 23)
gidte 8', 24) il^iolinjoti 6\ 25) ©olicioiinl 8\ 26) Uiibamari«
8', 27) ^Imto 8', 28. «lola 4', 29) Dftoüc i\ 30) SStoliiic 4', 31)
»toloncctto 16', 32) Dboc 8\ 33) Vox humana 8', 34) Src*
ttiolo.
3. ?ßcbal. 35) eontrabafe 16', 36) Sorbim 16', 37)
Dftatobag 16^ 38) öovbun 8', 39) «iola 8', 40) ^ßrinji^at^
bog 8', 41) ©ombQrbc 16', 42) Stvompctc 8'.
5Dicfc Orflcl ift \o eingerichtet , bafe auf einem 3. SWanuale
bic ©tinimen "beS 1. flcfirnuc^t luerben fönuen, fobafe 62 8lc*
flifterjugc t)or{)aHben finb.
Stufeerbem finb 11 nte^aniicl)e dritte ongebradöt.
JludÖ i[t ein ?ßanfenvcfliftcr üor^'anben.
©d^urig, S?,, Dp. 29: 4 geftgefängc für 3ftimm. ober
jJrauen<^or mit Segleit. bcr Drgel ober b. ?ßianof.
Sangenfalja, 93et)er.
Dp. 33: ^falrn 21: „öcrr, ber Sönig fronet
fidb beincr feraft" f. l©ingft. m, Drget ober Stlamer*
oegleitung. ©benbaf.
Dp. 34: 6 geiftl. üieber f. gem. Sl^or. ©reiben,
^offartfi.
2)ie geftgefänge finb für bie brei ^rofeen ^f te : SBciljnad^ten,
Dftcrn unb ^pngften berechnet. 6^ fmb btefe gebiegcnen ®aben
rcc|t braud^bar. •
Op. 33 eignet fi^ red^t gut bei fürfttic^en ®eburt§tagen,
um fo met)r afe Qm©^IuJ5 berS^orat: „3iun bautet aüe (Sott"
für gcmifd^ten üierftimmigen S^or eintritt. S)ie Drgel ift obligüt
geJ^cuten.
S)ie feci^§ geiftlid^en, lieblidjen fiieber: Dftergefang, „®ott
ift mein äW\ (Sonntag, „©cele, toaö ermüb'tft bu bic^?",
„Sn bic^ l^ab' \d) ge^offet, §err" unb: „D fetig i^r 24)bten"
finb mit §erj unb ©eele, [ott>ie mit gutem Äunftocrftanbc ent*
toorfen, fo baß fie baö 9WitteImaa§ überragen.
Dcd^gler, etia§, Dp. 7: 2 Slßotetten für gem. ei^or
ä cap. Erlangen unb fieipgig, ?l, 5)eid^crt. 2 Jl,
S)ie S3ibeltt)orte : „Äßein an bir l^ab' id^ gefünbigt" unb:
„Schaffe in mir ®ott ein reinem ^erj" finb ju äiemiic^ aug*
geführten <Sä^en in polijpl^oncr Haltung benu^t njorben, o^ne
oa§ le^terer Ümftanb ber fc^önen SBirfung Sintrag t^ut
flofemal^, Sari: 6 geiftlid^e Sieber x. ©ebrauc^ in
filirc^e unb S^uief. 4ft. gem. 6qor. ßangenfaija,
Se^er.
©ne im pol^pt)onen ©a^ geübte g^er njor l^icr tl^ätig
unb l^at fel^r Sld^tbare^ ]^ert)orgebrod^t.
SöIIner, @b., Dp. 131: 2*geiftlid^c ®cfange:
1. 9^[alm 1: „SBo^I bem, ber ntd^t »anbelf 2C
2. ©te-gegfürft unb Sl^rentönig" für gem. S^or.
Sangenfaija, Seiger.
S3erel)rem SKenbefefol^nö »irb namentlich ber erfte toeit
auögcfüt)rte unb gar nid^t fo leidet au^jufü^renbe ©afe toolifc
gefallen. 3lber aud^ ba^ snjeite, förjere ©tüdt ift nid^t ju
t)crad^ten.
Siieael, ^r., Dp. 23: ^affion^gefang f. 4ft. gem. ß^or
(beliebig aut^ jrt?eic§örig). ©benbof. . . ^
Sen bieten greunben beS altflaffifd^en fitrd^engefangeS
j. 95. ben beutfd^en ßäcilianern jc bürfte biefe ernfte unb fel)r
einfädle @abe tt)ot)lgcfalIen.
©d^önfelb, ö., Dp. 5: SWotette f. SBagfolo, gem.
©l^oru. Drget Sbenbaf.
'9?ad6 furjcm SBorf^icl beginnt ber S8a§ mit ben SBorten
Sefu: „©ei getroft ntem ©ol^n" k., toorauf ber ®^or bie
SBorte: „®aS ift ein t^eured, toert^e« SBort" (in S^oralform
nad^ ber SRelobie ju: „SRir nacfi^fpric^t S^riftuS unfer ^elb")
beginnt, toad eine red^t c^nU SBirfung mac^t. Qm^di^n ben
cinjcinen Scxkn ergebt fid^ bie Drgel in freier JBcnjegung.
„Äömmt ber, bic i^r mü^feli^ unb beloben feib" ift gonj ent*
fpred&enb fiir eine l^obe Sd^ftimmc gefegt 3)eii ©c^lufe mad^t
• ein freunblid^er S^orfofe : „SKein 3efug ift ein treuer ©irt",
ber aber in feiner pol^p^onen Haltung ©nigeS ju fdfaffeit
mad^en njirb. ®ic Drgel ift l^ier me^r ftü^enb gefegt.
attenl^ofer, 6arl, Dp. 66: ^falm 67 für grauend^or,
©opran* unb Sltfolo mit Drgelbegleitung.
SBerhn, Sucttarbt $art 1,20, ß^orft 1,20 Jf.
Unter ben SSertonungen ber fd^önen Sibelttjorte: „®ott
fei ung gnäbig unb barml^erjig" 2c für ben bejeic^neten ©timm*
frciö ift bie oorliegenbe ficber eine ber bead^tunggnjert^cften.
®ie Drgel ift obligat, balb blo^ ftü^enb, balb ergSnjcnb.
©olo urio S^or fino fel^r tt)irffam gefegt
?ßadbe, SoI». Op. 108: 2 geiftl. ®efange f. 3 ^raucn:^
ftimmen u. 3ft grauend^or mit Sealeitg. t)on
1 ob. 2 SSiolinen (ad Hb.) Drgel od. Älaüier.
9*r. 1: ®ebet: SSerlafe midb niä^t ü. §o^Ifelbt.
5ßart 1 .A ©ingft. 45 A ^iolinft 30 ^.
yit. 2: „2)em §errn mufet bu Dertrau'n" ($. ®erl^arb)
fori 80 A ©ingft. 45 :^. »iolinft 30 ^. Seipsig,
iegel.
Selbe ©ä^e finb fd^ön, furj unb leidet auöjufüljren.
gord^bammer, 2^., Dp. 13: 12 ei)oralt)orfpielc f.
b. Drgel. ßangenfalja, Söc^er.
Dp. 14: 6 guglietten f. b. Drgel }um ©tubium u.
j. Krd^I. ©ebraud^. ©benbaf.
?lud^ biefe Heineren ©ä^e be^ SRaqbeburgcr jDomorgoniften
tooHen etmaS bebcuten, inbem fie fid^ nid^t in ausgetretenen
93al^nen benjegen.
Drgelmaqajin. SSor^^ unb 3iad^fpiele f. b. Drgel
0. e. «. Äern, Dp. 233, §. 1 unb 2. Sangenfalsa,
^ Se^er.
jDiefc ©ad^en finb aud^ ben toeniger im pol^pl)onen ©a^c
{Qubkn ©pielem jugänglid^, benn fie betoegen fic| im ©t^Ie
)r. SRindES unb Dr. SSoldEmarg.
®. STOerfel:^ aibum. 24 auögetoätjltc m elobifc^e
©tücfe f. b. Drgel o. ®uft. ü)terfel. ÄuSttjal)!
unb 9trrangement üon Dr. 9B. 3. SBeftbroof.
9Rainj, ©d^ott'ä ©ö^ne.
S)en aSere^rern bcS frül^gefd^iebenen ©reSbener Drgel*
meifterd ttjirb biefe ©ammtung, befonberS aucft ben fc^tpüd^eren
©pielem ttjiHfommen fein. @§ ift äRand^eö barin, toaä ttjeniger
berannt ift S)ic Bearbeitungen beö Herausgebers finb ju
loben.
Smmig, Sorn., Dp. 7: 2 SlnbantinoS für Drgd ober
^arm. SRotterbam, Sid^tenauer. 80 ^.
ajJelobifd^, leidet unb anfpred^enb.
SRicftacliS, älfreb, Dp. 28: gantafien unb S^orSle
f. 4ft Sßiolind^or (ob. ©oloqnart.). ?ßart u. @t 3J^.
3)reSben. öoffart^.
®S finb gier t)ier S^oräle: „SBad^et auf, ruft unS bie
©timme", „ttjie fd^ön leuchtet ber SKorgenfteni", „ein fefte
Surg ift unfer ®ott", „follt id^ meinen ®ott nicbt fingen?"
für aSiolinen be^anbelt aSälirenb Sttr. 3 u. 4 bie g^orälc
einfad) ttjiebergeben, finb 1 u. 2 fünf tooller bel^anbelt
Dp. 29: Äird^enfantafic für 4ft. »iolinc^or
(ob. ©oloquart.) u. Drgel. ©benbaf. 2 .^.
©er Sboral: „SJom §immel ^od^" ^at ^ier für bic
genannten 3n)trumente eine mo^l ju empfe^lenbe Bel^anblung
erfahren.
©tollbrod, Dr. fi,, Dp. 17: 5 Sonft f. b. Drgel jum
gotteSbienftL ®d)rd^e. ®rlangen, ©cic^ert 1,20.
35er Slutor biefcr S^oraU unb anbem SSorfpiclc ift jtoar
ttod^ nid^t „fertig", aber er befinbet fic^ auf gutem SBcgc.
©d^atocr, ^uft, Dp. 13 u. 14: 60 ^rälubicn f. b. Drg.
ober $ebal^arm. 3. ®ebr. für ^^e, ©d^ule unb ^uS.
Sßagbeburg, ^einrid^S^ofen.
3n SBejug auf früher beröffentlidbte Drgelfä|c bocumentiren
bie gegennmrtigen einen gortfd^ritt ©ie finb mel^r l^omop^on
unb mittelfd^&)er.
— 53 —
^ttffiil^riittfiett.
9olin|t:<'n« Sonntag, den 29. November 1891, Abends 8 übr
^n der evan^eliscben Kirche: Zweite geistliche Mnsik-Anfflihrnug
des evauficelischen Kirchencbors, unter Leitung des Herrn Musik-
direktor Paul Hojfmann und unter gefälliger Mitwirkung von Fr&nlein
Johanne Höfkeu. Concertsäni<erin (Alt) aus Köln. Programm: l.
PrÄlndinm und Fuge D-dur fnr Orgel (Bd. Peters, Bd. IV, Nr. 8.)
▼. 8. Bach (1685— 1750). 2. Zwei vierstimmtire Chorftle: a. Ermuntert
euch, ihr Frommen v. M Prätorius (I571~ltf21>. b. Ein Rirni
«reborn zu Bethlehem (bei £ Bodenschatz 1570—1638). S.Arie tfir
Alt aus „Samson" hör mein Flehn. t. Fr. Händel (I685-1759).
4. Motette fOr fremischten Chor Ehre sei Gott in der Höhe. y. D.
Bortnianski (1751— 1825). ö. Geistliches Lied für Alt-Solo, Chor
und Orgel Lass o Herr mich Hülfe finden. ▼. F. Mendelssohn
<1809-1847). 6 Tonstttck F-dnr für Orgel, op. 22 Nr. 1 v. N.
-Oade (1817-1890). 7. Zwei Soli (Ur Alt: a. Doch der Herr vergisst
▼. F. Mendelssohn (1809-1847). h. Gebet op. 46 Nr. 1 ▼. F HiHer
^leil— 1885). 8. IV. Sonate fttr Orgel a-moll op. 98 (üeber den
nennten Psalmton). V. J.Rheiuberger (geb. 1839;. a. Tempo moderato.
b. Intermezzo, c. Fuga cromatica.
Breslau. Breslaner Tonkllnstler- Verein, den 1. Februar
1892, im Musiksaal der Universität: V. Musik-Abend. Prosrramm.
I*. V. Beethoven 1. Grosses Trio (B-dur)op 97 fttr Pianoforte, Violine
^nd Violoncello. Ailegro moderato. — Scherzo Allegro. — Andante
^Mintabile. Ailegro moderato Julius Schäffer 2. Lieder: a. Die
Einsame. Glei4*h wie der Mond. Im Maien. D. 8carlatti 3. Clavier-
.Soli a. Sonate Nr. l au» der II. Suite f-uioll b. Siciliauo Nr. 5 aus
^er II. Suite f-moU. Edvard Grie«: 4. Violin-Soli , a. Allegretio
«spressivo alla Romanza op. 45 Benjamin Godard b. Oauzonettaop
Karl Reinecke 5. Lied«*r:a. 0. süsse Mutter. Gh. Counod b. Serenade.
-Goldmark 6. Air für Violine und Orgel op. 28. Vortrajceude : Fräu-
lein Lydia Kultig (2 und 5). die Herren Busse (1), Fabian (1, 4 ,6),
Kahl (1, 4. 6). Kudell (3). Die Begleitung der Lieder hat Herr Prof.
Dr. Schäffer gütigst übernommen.
üreiSBiiarla , den 2'i. Januar 1892. Konzert-Gesellschaft
im grossen Saale des Kurhauses. Zweites Abonnements- Konzert
unter Leitung den Herrn Musikdirektors Glshert Enzian nnd unter
Mitwirkung von Fräulein. Mathilde von Mfllmann von hier (Gesang),
des Herrn 0. L. Werner ans Büden-Badeu (Orgel-Harmoninm), des
Oesaugvereins für gemischten Chor, sowie geehrter Künstler
und Kunstfreunde Programm, l. Ouvertüre zum Oratoriun „Der
Mefisias", v. G. F. Händel 2. Ave verum , für Chor und Orchester,
V, W. A. Mozart. 3. Lieder fttr Bariton: a) Minnelied, v. J.
Brahms. h) Die Nacht ist weich , wie deine Wangen , v. A. von
Fielitz. c. Die beiden Grenadiere , v. R. Schumann. Herr Qansche.
4. Solostücke für Orsrel-Harmonium: a) Air ans dem XIL Orgel-
Konzert , V. G. Händel. b> Chor und Rondo aus „Pha6ton^ v. JB.
LuUi. (Für das Harmonium Mustel bearbeitet von A. Guilmant.
Herr Werner, 6. Lieder für Sopran: a) Snieika, v. F. Mendels-
sohn Bartholdj. b) Das Veilchen , v. W. A. Mozart c) Wiegenlied,
T. M. A Mozart. Fräulein von Blülmann. 6» Chor „Zum glanzer-
füllten Sternenzelt" aus ^^Samson", v. G. F. Händel. II. 7. Vor-
spiel zum 5. Akt der Oper „König Manfred", v. 0. Reinecke. 8.
Kdward , Ballade für Bariton ,*) v. C. Löwe. Herr Gausche. 9
Solostücke für Orgel-Harmonium: a) Cantonetta, v. A. Guilmant.
b) Rßverie , v. Lemmens. c) Ständchen , v. B. Godard. Herr Wer-
ner. 10. Lieder fttr Sopran: a) Gondoliera. v S. Bohrer, b) Das
Vaterland, v. £. Lassen, c) Komm, v. G. Meyerbeer. Fräulein von
Mülmann. 11. Liebeslieder. Ein Walzer-Cyklns für Chor und Piano-
forte zu 4 Händen v. J. Brahms.
*) Edward (Altschottische Ballade) aus Herder's ^Stimmen
4er Völker".
Karlsruhe. Aufführung des Vereins für evangelische
Kirchenmusik unter gütiger Mitwirkung von Fräulein Anna Hel-
bing (Sopran), det Konzertsängerin Fräulein Frieda Zimmer aus
Frankfurt (Alt), des Herrn J. Baumer (Bariton), des Orgelvirtno-
sen Herrn C. L. Werner aus Baden-Baden und des Grossh. Hof-
musikns Herrn A. Moser (Harfe). Palmsonntag, den 10. April
1892, abends 5 Uhr in der evangelischen Stadtkirche. 1. Präln-
-dinm nnd Fuge (O-moll) fttr Orgel von J. Seb. Bach. 2. Motette
ifir fftnfstimm. Chor von Melchior Frank. 8. Kirchenarie fttr
Sopran von Niels W. Gade. 4. Chor: Das Leiden des Herrn.
Geistl. Volkslied aus Schlesien, ö. Recitativ und Arie fttr Alt (».
-d. Mattbäuspassion) J. Seb. Bach. 6. Chor : Bin BlOmlein auf der
Heide. Geistliches Volkslied um l ßOO . nach der Handschrift auf
-der SUdtbibliotbek zu Regeusbnrg. 7. a. nAgnus Dei** fttr Sopran-
solo von W. A. Mozart, b. „Liebster Herr Jesu!"* fltr Sopransolo
von Job. Seb. Bach e. Todessehnsnchi für Sopransolo von Job.
Seb. Bach. 168&^17o0. 8. Chor: Gottes Edelknabe. Altdeutsche
Volksmelodie. Tonsatz von C. Riedel 1827-1888* 9. a. Auf die
Zukunft unseres Heilandes. Altsolo von J. Rud. Able. b. „Sei
stille dem Herrn'', Arie fttr Alt aus Elias von F. Alendelssohn.
10. Zwei Sonatensäize (fttr Orgel) aus op. 65 D-moll von Alex.
Guilmant. lebt als bedeutender Orgelvirtnose und Komponist in
Paris. Adagio — Ailegro maestoso con fuoco. 11. Psalm 96 für
Bariton-Solo , Orgel , HaKe u. Chor , von K. Mttller-Hartnng. Die
Orgelbegleitung zu Nummer 3 und 7 hat Herr Werner , die zu 6,
9 und 11 Herr Stadtorganlst Jäger gtttigst ftbernommen.
Bern. Samstag den 12. Dezember 1891 im Museum L
8oii6e fttr Kammermusik der Bernischen Musikgesellschaft unter
Mitwirkung von Frau Dähler-Hänni (Pianistin) nnd Herrn C. L.
Werner Co ncert- Organist aus Baden-Baden. (Orgel-Harmonium vom
Hanse Mustel & fils in Paris.) Programm. 1. Quartett für zwei
Violinen. Viola nnd Violoncell (Op. öl, Nr. l,C-moll) v. J. Brahms.
Vorgetratren von den HH. Jahn, Beyer, Tuczek und Mouhanpt. 2.
Harmonium- Vorträjjfe : a. Air aus dem XIL Orgel-Concert v. G. F.
Händel, b. Chor nnd Rondo aus „Phagtou" v. J. B. Lulli. (Für das
Harmnoium Mn8tel bearb. v.A. Guilmant) Von^etragen von Hre. C.
L. Werner. 8 Trio für Piano, Violine und Violoncell (B-dur op.
97) V. L. V Beethoven. Vorgetragen von Frau Dähler-Häniii und
den HH. Jahn und Monhanpt. 4. Harmonium-Vorträge: a. Can-
zouetta V. Guilmant b.Romance saus paroles v. Godard. c. RIverie
V. Lemmens. Vorgetragen von Herrn C. L. Werner.
Rsiiliiiseii 1891. Oratorien-Verein Anfführung am Diens-
tag den 10. November, abends halb 8 Uhr im KugePschen Fest-Saale,
nuter Liiitung des Herrn Prof. Fink und unter gütiger Mitwirkung
des Herrn Kandidaten Herz (Violiuei in Kennenbnrg, des Herrn
Concert - Säugers Buess (Bass) aus Caunstatt und des Herrn A.
Häberle (Tenor) von hier. Programm 1. Gem. Chor: Nein nimmer
werfen wir uns hin etc.. mit Begleitung aus dem Oratorium „Judns
Maccabäns** Ton G. F. Händel. 2 Andante cantabile. aus dem Violin-
Ooncert im D-dur für Violine und Ciavier von W. A. Mozart yf 1791 in
Wien). Zum 10() jährigen Todesrage Mozarts. 8 Lied für Bass mit Cla«
vier-Kef^leitnng: Die Uhr, (^ed. von Seidl), compouirt von C. Lüwe,
if 1869 in Kiel). 4 Männerchor: Srhntzgei»t etc., mit Begleitung
ans der n^^nberflote'' von W A. Mozart. 5 Suite (Nr. 8) . für
Violine nnd Ciavier, comp, von Franz Ries. (Lebt in Berlin). (Hier-
aus 3. Satz : Adagio non troppo, und 4. Satz: Gondoliera) 6 Ballade
«Die erste Walpurgisnacht" (Von Göthe) componirt für Soli nnd
Chor mit Begleitung von F. Mendelsaohn. (f 1847 in Leipzig).
■totterdasn. Orgelbespeling, te geven door de leerlingen
van den Orgelcurdus van den Heer J. B. Liizan, op Vrijdag 11'
December e. k., des avond>i ten haifacht nur, in de Bvaui^. Luthersche
Kerk. Prograuima. 1. Nachspiel (a) v. Ch. H Rinck. 2 a. Avond-
lied (G) uit op. 21 v. J. B. Litzau. h. Vorspiel ^A) „0 dass icb
tausend Znngeu hätte" v. A. Hesse. 3 a. Choraalbewerking „Der
graue Winter weit und breit * v. J. B Litzau. b „Lobe den Herrn,
den mächtigen König derBhren". v. F. Rngelbrecht. 4. 2de Fantasie-
Sonate (d> V. S. de Lange Sr. a. Maestoso, b Andante c. Ailegro
con fuoco. 5. Praelude en Fuge iC) No. 1 , bd. IV Petersuitg. v.
J. S. Bach. 6. a. Praelude en Fuge <F) No. 4. bd. VIL Petersuitg.
V. J. S. Bach. b. Fusre (g) v. G E Bberlein. 7 Praelude en Fuge
(d) No. 2, bd. VIIL Petersuitg. v. J S. Bach. 8 a. 8. Sonate (A)
V. F. Mendelssohn, a. Con moto maestoso, b. Andante tranpuillo.
b. Adagio (Es) uit de 2de Sonate v. G. Merkel. 9 Sonate (a) v. J.
A. van Eijken. a. Ailegro energico. b. Andante e. Ailegro maestoso.
10. Fuge (g) No. 12, bd. VIII Petersuitg. v. J. S. Bach.
llavoM, Sonntag, den 27. Dezhr. 1891 , Abends 4 Uhr, in
der Kirche am Platz Weihnachts-Conrert von C. L Werner (Orgel)
und E. Heim (Violine) unter gütiä^er Mitwirkung der Herren Pfarrer
Zieeler und Hans Gelbke von hier. Programm. 1. Choralvorspiel
in Fugenform über den Choral ^Vom Himmel hoch da komm ich
her", für Orgel, von J. S. Bach (1685— 17o(l). 2. Sonate, in A-dur,
für Violine mit Orgelbegleitung, von G.F.Händel (1685— 17ö9).
(Andante, Ailegro, Adagio. AUegretto moderato). 3. Weihnachts-
gedanken, (gesprochen von Herrn Pfarrer Ziegler. 4. Concertfantasia
über die Weihnachtsmelodie „0 du fröhliche etc.", fttr Orgel , von
Lux (geb. 1820). 5. a> Adagio für Violine mit Orgelbe^l. v W. A.
Mozart (1756- 1791 >. b) Gavotte für Violine mit Orgelbegl. v. J.
P. Rameau (1683—1764). 6. a) Abendlied, für Orgel v. C.L.Werner
b) Ailegro maestoso aus der D-moll-Orgel-Sonate fttr zwei Spieler,
von G. Merkel (1827-1881).
TliAlbOrsel» Konzert in der Kirche zum Besten der
Ümfriedigung des Kriegerdenkmals gegeben von dem verehrL
Gesangverein „S&ngerqnartett" aus Weimar (Dirigent HerrBttrger-
schuUehrer Krause) unter Mirwirknng der Herren Hoforffanist A.
W. Gottschalg nnd Hofinstrumentenmacher HOhne aus Weimar.
Sonntag, den 26. Juli,* Nachmittags 8 Uhr. Programm. I. 1.
Konzertsatz von Dr. Töpfer. 2. „Sei du mit mir**, Gebet von Geibel
fttr Männerchor und Orgel von W. Tschirch. 3 „Was Gott thnt,
das iHt woblgethan", Choraldurchftthrung von Dr. TOpfer. 4. a.
Sarabande für Cello und Orgel von Handel, b. Tröstung von
Fitzenhagen. 5. a. Sonntagsmorgeu von Abt. b. Forschen nach
Gott von Kreutzer. 6. Konzertsatz fttr Orgel (aus der 12 Orgelsonate)
von Jos. Rheinberger. II. 7 a. „In den Sternen wohnt der Friede*'
(Hr. Teil) b. „Das Kirchlein**, Männerqnartett von Becker. 8.
Erhebung zu Gott fttr Orgel von Alex Guilmant. 9. Arie aus Stabat
mater von Rossint (Cello.) . 10. Grosse Phantasie, Adagio und Fuge
von Seb. Bach. 11. „Lobpreiset laut", Hymne von Hersog Brust u.
von Kobnrg-Gotha fttr Männerchor und Orgel. 12. Vierbftndige
Phantasie fttr Orgel von Ad. Hesse. (Herren Gottschalg nnd
Krause.)
— 54 —
SBcrtiitfd^ted«
8efcfrfl4ltf*
3)a« Äojjen^aflencr „TOiipfblnbct'' J^reibt:
$ic S3€nifunfl eine« junqen, loenifl befnnnten V^aniie« iium Si^ndifolflec
9?. fö. ®abe'« oi« Or^^anift bei* ^ülmend«l^u-(f)e in Jh^pen^agen f^ai, wie
e8 /lu enottrten war, ml böfe« S5lnt flefeft. a)ie XaflebWtter ^nben bariibcr
S^igenbed entl)alten:
^^aburd) oeranlogt, |bnf) bad Organiftenamt ber Johnen«:: j^ir^e
cinifle %a^t nad» ber »cftatlmifl 9J. ®. ®obe'« bcfe^t Jmirbe, o^ne
üov^er A(d uafont onftcf(ftIoflcii ^n fein, erlnnben wir bie llnter^eidjncten
und, in berUeber^enntin^v bnbnrcQ mit luticin Jto Hegen in Uebereinftiunnnng
in fein, ouSi^nfpi-edien , bnfj bicfc ?lvt nnb ©ei je, ein niinifteriene« «nU
^n befe^en , woburc^ e« oOcn 9(nberen nnmöglict) nentA(l)t wirb , ibr (SJefnd)
eiitj(urei(^en, nngebiibrltd) ift nnb uon einen be bonern« wer tt)en Mangel an
91ditu"g üor beni Organiftenftanbc nnb beflen Streben ini S)ienfte ber
Äirc^e nnb ber Ännft Äengf"
JTopenljagen, ben 7. 3"""«^^ ^^Öl.
(ifigu ) @)fr. SRatt^ifons^anfcn. €niil ßortmann. Otto ^RaHing.
„5)ie $)erren Crgnniften Q^, 9Wattftifon»^anfen, ß. ^ortmann, nnb
€. SWafling ^aben in uielen Xagcdbiattem einen ^roteft gejjen bie 9(rt
unb ^eife, auf we(d)e bie SteUe al« Ovgnnift ber .Johnen« Sw^t (luetd^e
feine jninifteriene* @tenc , gcfdjweigc bcnn ein „^Inif ift) befcjt warben
ift, o^ne vorder nl« unfant Angef(ti(ngen gcwefen ^\i fein. @« mnb mir
geftattet fein, ^ierj^n i^n bemerren, t>ab e« beut ^Eatronatt ber ^olmen«
itirdie (bent ^inifterinm ber Vearine) nnb nnr biefem adein j|nfte^t , nicftt
mir alle ©teilen tjon &unftionRi*cn ber Sfirdic ^n befc^n , fonbern and) jn
entfd)eiben, ob bicfelbcn iiber^anpt al« oatant angefdilagen werben foHen
ober nid)t. SSon bcm 3led)te , alle bicfe ©teilen obnc Öafnnjanfdjlag ^n
befe^n, bot ha^ $atronat bi«l)er faft immer otjne (Sinfprnd) @)ebrand)
gemadjt (fo j. 93. üor 3 '/« S«^«"» "^* «i" ««"^^' Ä«"tor angefteHt werben
tonte), nnb meine« (fracbteit« nad) Uat ba«ielbe bnrdian« feine nwralifdie
ißflidit, eine ©teile al>^ uafant anj^nfdilagen, wenn c« meint, bicfelbe mit
einem ^anne belegen ^n rönnen , beffen Xiiditigfeit nnb ^eitcbtrgnng al«
uiv(weifelbaft angefeben werben mitfien.
7>a td) tnbeffen oI« SKitglicb ber S^UPcftion ber |>oImen« 5lird)e ntit
baran ^eil genouunen i^aht, {owobl ben Örganiften ^anb i^u ber lebigen
©teile uori(nfd)lagen , al« and) bem $atronate anbeinuitftellen , in beni
Dorliegenben ^alle uon feinem W&iU , bicfelbe obne $afanAanfd)lag j^u
befe^en, ü^ebrandi i^u nmd)en, werbe id) i^nm Ueberflub nod) ben geehrten
terren 9fnffd)lnR bariiber geben, wa« für mid) ber uoQgiltige ä^rnnb meine«
erfahren« gewefen, nänilid) bicfer, baf; ^x, Sanb al« Organift von einer
fo on«gci^eid)neten ^üd)tigreit in ber äcitnng be« ^emeinbegefange« unb
onberbem in feinen uerfc^iebenen mnrtfalifd)«litleiarifd)en 9Irbeiten uon fo
ttervonagenbcn jtenntniffen be« eblcn, reinen ifirvbengefange« ^eweife geliefert
^ot, \>(i^ 92temanb meiner Ueberi^engnng nad) it)m bie ©teile würbe ftreitig
ntad)en fönnen. €« mag wol)l fein, ^y\\i anbere ^nfifer al« Orgeluir«
tu Ofen ^öber fteben al« £>r. Sanb; bei ber ^efc^nng eine« Örganiften^:
amte« jebod) mnfj bie SRiidficbt onf ben Q(otte«bienft entfd)eibenb fein, bier
fmb bie ^irttiofenpnlftationen nicbt i(n 4'>^^iif^-"
i^open^agen, ben 8 3<^nuar 1891.
(81 KU.) Dr. 9iörbam.
J^w einem 9(rtitel in ber „BerHni^Hke Tiilendfe" uon geftem 9(benb
tbeift ber ^r. $robft, Dr ©fat Slorbam mit, bag er baran %iiz\\ genommen
bat , t b e i 1 « bem ^atronate uorj(nfd)lagen , ^ü\\ feinem 9^ed)te , ba« Ox»
ganiftenomt obne $atani(anfd)fag ^n befe^en , (äkbrand) pmacben , t^e tl«
Den ^errn !üanb uorj(nfd)Iagen.
$Ba« htw erften $nnft betrifft, bie ©teile obne 9aTanganf(blagi(u
befe^en, wnnbert nn« febr, bag weber Dr 9{()rbamno(^ bie übrigen m\U
g lieber ber Snfpeftion ein (S^efübl bnfür gcbabt b^^ben, bafj biefe festere
ie moralifd)e $flid)t (wie Dr 9{drbant fagt) [)a\{t, ha^ 9Imt auj^nfc^lagen.
fBenn biefe« metf würbige 9?ed)t, e« uuterlaffen ^^n fönnen, 9(emter an^iu
fd)iagen, nberbanpt beftebt, fo wirb uon ben entfd)eibenben ^itgliebeni ein
befonberer Xaft oerlangt um ab.)nmad)en, wo nnb wann uon bemfclben
^cbraud) liW macben ift. ^w bem uorhegenben f^alle muBte eiuj^ig unb allein
bie 9lndftd)t auf bie ©d)wierigteit , einen würbigen 9?ad)folger 97. ©.
(^aht*^ ^w finben , (ber mit gan^^er ©eele bicfen Xb^il feine« $3irfen« nnu
fagte,) e« wnnfd)en«wertb ma(ben, nid)t blo« \it\\ heften anf^nfnd)en
fonbern and) ficb mit fad)uerftänbigen ^{önncnt i^m beralben, ^n biefer
Kategorie geti5rt nnfere ^Reinnng nacb Dr dtörbam aber nic^t.
%a« ben j(weiten $nnft betrifft, bie d^rfltinutg be« Dr. 9li>rbam,
er ^abe mit baran X^eil genonnnen, ^rn. ^awb in Sorfcblag i(U bringen,
fo erinnern wir baran. ban toir in nnferem $rotefte un« nnr über bie ^ r t
unb Seife ber ^cfe^mig befd)wert m\\i mit feinem SBorte bie ftompeteni(
be« ^IngefteHten bernbrt ^aben. fBie auffallenb ift .baber bie eilfertige
SSertbeibignng ©eiten« \^r 9}i)rbant eine« 9>7anne« uon benett J^ompeten;i
gar uic^t bie 9}ebe gewefcn ; wie ftorf aud) bie ^erfncbung ift , ftcb bier»
auf einj^nlaffen , fo td)eint ber gegenwärtige geitpnitft bod) iveniger \x\^n
geeignet, ba fold)e m()glid)enueife uon 9{id)teingeweitben uneblen 93eweggrnn«
ben bcigemeffen werben fönnte. 97nr fouiel luollen wir bebaupten , \>iili^ ber
Sßori^ug, bell Dr. 9)5rbam bem 91ngeftellten uor alleu 9lnbec«n ^ot ^u %^\{
werben laffen, auf einer 9?id)tung in ber J^ir^benmufif benibt, wti^t
uorlAuftg jebenfafl« weit mebr ^inbc al« Srennbe \)(k\. (^« ift b^fannt,
bog 92 ä. ®abe teine«)ueg« bie ^Inftdit t»r JHörbam bi"ftd)t(i(b be« fo«
genannten „reinen" l^ird).engefaiige« tbeilte; ber gegeinuArtige 3^iM>Kii^
(unmittelbar nad) bem i:obe %o:u%) fowol)l al« ber Ort (^ie kxx&fi. , in
weld)er ®abe wirfte) fd)eint baber i^xi einer $ropagauba für biefe fpecieQe
99id)tung nicbt febr pietäl« — aber gefc^maduoll gew^blt.
Q^nblid) nimmt e« un« SBunber, baB Dr. 9iorbant eine fo nber^
finffige Skmerfung mad)t wie bie. bog Sirtnofenpräftationen beim (9otte«s>
bienfte nid)t ^u ^aufe )lnb; ba wir, wie fd)on gefagt, nn« nur über bie
9(rt xvab %3eife ber ^efe|ung befd)iueil baben , bat Dr. 9lorbant nicbt ben
entfenueften änlaBr un« eine entgegengefe^te 9(nrtd)t j^ti^^ntrauen. Sir Hnb^
uieime^r ber 92einung, ba6 ^a^ ^ntfd)eibenbe bei ber ^efe^nug eine«
Organiftenamte« nicbt nur auf ber Einlage be« Setreffenben b"in<btlicb ber
Seitung unb 93egleitung be« Airc^engefange« bernbt, fonbeni aud) barauf,
ob er un ©taube ift. bur^ ^ne bie firdilicbe ©timmung iw wecfen nnb-
iw er^Sben, mib enblid) auf bem fnnftlerifd)en ©tanbpunfie unb ber fünft «^
lerifd)en 9lnciennetfit, bie er nberbaitpt eiiniinunt; für ben erften 9Koment
fd)eint Dr 9i7örbam nitbt \itxi Süd, mi5glid)enueife and) nid)t \^^^ (äkb&r
jn (aben; ^o.^ er nid)t bie gebnbrenbe 9ld)tung uon bem Ic^teren ^at, be^
tueift \>^^ Vorgefallene.
3)ie 5a9lreid)en Beweife uon Vlnfd)luB, bie wir uon ^^Siinnern au«^
allen ©tauben empfangen b^ben, bürgen un« bafür, bag unfere $efd)werbe
i^re uolle \x\\^ offenbare 93ered)tigung gebabt ^at."
j^opcn^agen, ben 10. 3<^nuar 1891.
(BiKU.) <^fr. 9Ratt^ifon«^anfen. (Smil ^ortmann. Otto SRolIiug.
%\t Siebaftion be« „Vhififblabet" fnüpft an Obige« untenftebenbe
Vemerfungen :
Dr. 9ii)rbam ift ber 9Reiuung, baf) bie muftfaliftb litterären 9(rbeiten
be« jungen ^errn Saub ein gauj^ anbere« ?tnred)t auf ba« befte Örganiften«
amt geben, al« 9(fle«, wa« SOhtfifer unb Orgelfpieler, bie mn 25 Sabre
Alter ftnb, geleistet ^aben. 3)iefe 9(uffaffnng, weld)e faum üon jemanb
anberem , al« beut $robfte , bem ^errn lüanb felbft mib bereu n{id)ftett
^efreiuibeten get^eilt wirb, foUte uon 9?ecbt«wegen nid)t« mit ber Oeffent«
liebfeit jM t^un ^aben , unb e« ift abfnrb , baf^ ein !hti«prebiger, ber alle«
murifalifd)en Segriffe« entbel)rt, bie 9)^ad)tuonronnncn()eit b^^ben foQ, eine«^
uon ben böd)ftcn nui]lfalifd)en 9lemtern ber ^auptftabt, be« )^aube«, o^ne
ieglid)e ßonfnrren^ an einen SRann mx^ einem i^m na^eftebenben j{ reife
5U uerfd)enfen.
97. S. %aht war befauntlicb ni(bt nur ein genialer , au«ge;(ei(bneter
ftoinponift, fonbern and) ein (Ebitnmann, befjen 9leli()töfit(lt unb 9i>7oralitftt
ed)t waren. (Sine feiner beften ®igenfd)aften ift ein überall in feiner l^unft
beruortretenber ebler, reiner ®efd)nia(f. (^ine 97eibe uon geiftlicben STompo«^
fitionen beweifen bie«, fo bie (Sborwerfe .,^ic beilige 97ad)t.'' „^mi," ,,Siborg
a)omfii-fe" , bie ?lrie „3)er 130. ^falm" , bie Älauierftürfe „%tx Äinber
Seibnad)ten,'' mebitre Orgelfad)en n. u.
(£« ift fe^r %\\ bebanem, ^^a^^ jemanb e« für paffenb angefeben \)^\r
ben jungen ^anh al« ben 97ad)folger unfer« grogcn ^D7cifter«, ber 40 Sabre
lang Oaoym mebr al« 30 Sabit an ber i^olmen« l^ird)e) al« zm Organift
uon ^otte« @)naben bie (ä^emcinbe burcb bie 9J?ad)t ber Xi>ne erbaut ^at^
aUj^uftellen.
@« tuirb inuner fieute geben, luefcbe an« 9)7augel an 93enui5gen, fid^
gcltenb f^w mad)eu ober mit ber 3eit ©d)ritt ^u galten, übergangen worbeii
finb unb be6b(^Ib in ber ^ergangenbeit ii)r ^eil fud)en. Xiefe fieute, weld)e
eine übenuniibene (£ntwifelung«ftnfe in« ^t^n ^nrüd^nmfeu ueiiud)en,,
fönnen immer auf bie ^wnnberung einzelner .{greife, iueld)e gleid) ibnett
ficb in ber ükgenwort uid)t red)t iw :£>aufe füllen unb mit bem geitgeifte
nid)t i'ed)t uertraut fuib, SRed)nnng mad)eu.
©olcbe ebnunrbige ©d)aßgr(1ber unb 9lltert^um«foticber ftubet matt
al« irnriofitiiten in allen iüiinbeni; finb fie aw^ j^ugletcb gelebrte, au«:?
bauembe 9)7anner, fanu e« ibnen bi«weileu gelingen, bie Segriffe tu Ser«
wirnutg i^u bringen unb fleine ©todungen im ®ange ber @utiui(felung
beruori^nbringen. ^r. Saub, htw Dr 9{(>rbam au«erwäblt \^ci\, ^txx „ebleu,
reinen'' £ird)cngefang wieber auf bie Säfte gu bringen (Dr ^Srbam fiet)t
olfo bie 9(rbeiteu fold)er Scanner wie Set)fe , Serggreen , 3- $• ®- ^^^rt«
mann, 97iel« S. ®(\\it, ^ebaner, Samefow unb anbere bie im 3)ienfte bec
^ird)e gewirft b^^ben, al« mißlungen m\) , wirb uielleicbt im ©taube fein,
etwa« ©ti5rnng unb ©treit in bie Jlircbe bincin ju bringen unb unter ber
?Iegibe be« Dr Slörbam ficb eine fleine $artei ku uerfd)affen. Ser fi^mue
ba« nicbt , wenn bie Serbciüniffe ibm günftig finb ? ^ie %t\\ , bie lt\x\\\X^
bie ^Hnfit \\\\^ bie JTir^e aber geben unterbeffen ibren @)ang unb ber größte
©d)aben, ber gefd)et)en ift, wirb ber fein, baß eine groge Ungered)tigfett be»
gangen würbe, inbem ein i(rei«prebiger bie 9J7ad)t ^atte. bie allgemein ^eiT»
fd)enben begriffe über ben SrleiB, bie Xücbtigfcit yx\\\^ bie 9(uciennetet ol«-
9Kontente, weld)e bei ber Sefe^nng in $6ctrad)t ge^^ogen luerben muffen, jii
frftnfen.
3n einer omeiifanifcbeu l^irc^e i\\ 9)7affa(bufet , wo ^K^nnleiu un^
SBeiblein getrennt fagen, flüftetlen bie Sua«<s!!tö(^ter fo ungenirt \\x^ uor^
laut, bag ftcb ber „Wiener om Sort" fe^r geftüil füt)Ite. ©e. 6od)ebrwüiten
bielien enblic^ inue unb e« entftaub eine peinlid)e $aufe. %\t ^rren ber
©d)öpfung blidtcn in«gefammt nac^ i^ren fd)wa^enben giften. S)a ftaii]>
eine berfelben uorlaut auf mit ben Sorten: „%cA Alarme ift nid}t bei
un«!- — „Um fo beffer," bemerfte ber fd)lagfertige ®eiftli(be, „befto eber
luirb e» uorbei fein." Unb ftebe ba . . . . e« entftaub eine grofte ©tifle^
fo baB ber ^rebiger feinen Vortrag beeuben tonnte.
Smmer unter t^ftn ig! „(S^raf 3)ublet)" rief ein englif(^r $of«
foplan mitten in feiner $rebigt , bie er uor einer ^ofgefenfd)ott bielt —
(£rfd)redt ^tbr ber angerufene avA feinen fügen . ober unfftgeii Xrftumen.
H^raf 2)ublet) !" fu^r ber $rebiger fort : „©d)nard)en ©ie ntd)t yx lau»,
Oag ©eine 97a jeftat ber l^dnig ni<bt anfwQ(bt. !" —
!
55 —
9{eiilt(6. mürbe eine Stattfttt t)eTöffentn(t}t, loelt^ bie recbt bebeiiteitbeit
ih>f^en ber Xnä^inaiMaii im ^itugeii aufffif^ile. ^illiaer {(teint biefe fnnU
tfire nnterfu(f)uitn uoit ben dauern eine« nieberffid)rifa)en ^orfed betrieben
lu toerben , luontber eine bortine 3^it^"t9 in folgenben ^i'tbjc^en ))tottbeut*
f djen »eiicii berietet :
3n $iadlo)o inoft'n be ^nni IRobau
Son meqen oblinatov'fd) Xrid)iuenf(f)QU.
J^ai ®e!b \% ja rein ive^flefmeten !
^i lüia'n nn« ^leifd) mobl liferft eten !"
^„9?n , lieben fiente , feöt bocb ein ,"*•
8eni1»f(bt ber .^rr 9[nit$banptutnnn $t\t\\\,
„J&^ ift büd) fonft ©efaör uorlxinben — *"
,3)at ift nidjt nöbla ," röppt ©ur finng ,
Sie fniib ftoni^ föfer üor iridiin'n, '
3)enn, f(n(bten ime in'n £)arwtt unf 8wtn,
«nrft ivft 'ne Snrft noij'n flöfier broflen ,
Un id be Softer nai) a(^t ^npen ,
(^efunb nn feblt eni nid) en ^eten,
5Denn fi^n'n luie {nduft bor ot t)i>n eten.''
JJnr bic «ilronifl" Don 3:f)oma« fBilbe nieberfleft^riebcn im
^ioleft ber Umgebunn $3 e i ni o r d.
Vtlle Sa^re Innib a alter ^ann, et^ gloobe 'd loen-e b'r $e^(f(6*
totjer 5(anter , on fd)tennnte be Oriei en b'r »Iten ß-ircbe. 2)a Ratten f'^
Rmol be ^etfe, toeil be Qnnen finber fonft nifdit f/t Beigen fangen, nber*f(4
fiMbeT](eit en b'r Criel geitind)t on ood) nn ban een'n halfen 'S gn^e
S^aber^eif ron^^er n<fr<iffen , bnft ßaiutedel ne4 fif fatt träte fnnne , toenn
b'r ^^rr S^ontor \\\ a 8(^rei^al8 gei^obn batte, on be 8i)"9^» ^i^ ^<^v <^}t^
9alfentr:)ter bei b'r 9(rbeit ft^nie abtuxbfehtb eeinalS rac^tS t>\\ eenml
Ien!9 ronSfdttecfte , ^^x nec^ en'd ^ant brachte.
S)'r ^sivr $after lonne (i^tx\\\i wor'n on futle fein'n ©cnf b'r ^\x
^ftbe, weil bord» be SReperotnr bndntal '9 OrieIfd)temmen a bedd)en teirer
toorre. %Jix ^ndte fd) be 9efd)äronn grinbli^ an on fa^te enblid) oar
ban Ov'elf^tenuner: ^^Bren @ie, mein S^iebev, toad tbnn mir mit benn
mit 9X«ufen, bnft X\t ba« Seberi^eun nid)t nerfreffen ?" ^»r nlte Seigtopp
namb erf<j^t r:(d)t beb dit'g »inie Briefe , gndte nnd) («mal ft£ nf onfen
^atr i^antor fei (äkfedite on )a()te ^ mad)en en Seelenni^ie; ^ßm mirb
toobl niditS anbered Reifen, £>err $aftor, ald bag Sie ben £^ier(beu
^i^förbe ma^en Inffen." 9(ebfen b'r ^txt $ofter äbel genommen bat, bad
tDee|'4 ned), a äS aber b'^Ib fortgegnnfl'n. 2)'r j^an l^onter ^atte f'4
fqr , Ixrnger ber Criel (^bredt on tamb erfd)t na^ aner ^w^tw Seite ,
iDftbbet t){ir on ^atte rute Oogen , cAi ^tte geseilt. A lamte aber b'rbei,
i^Iufn Or>If(btemmer nff be Scanner on meente : ,,^lter ©(ftalt V
^9 « 'im ^vxA (otein. iu te^c^nen> ifl ein aRitteltoofal jurtfifien a unb fi , alfo
^fU IM fu f^rccften . toSIrcttb boS anbcre a foft tote o flingt. 3^a9 j ^cnfafli tat. au
^eb» ift nur U\iifi. oitiubcuten beim 6l>cecbett.
9l0ti|cit.
S)ad 9iei(b9uerft((enniQdamt foR einem Organiften old „^anb«
twrfcr'' ben 9lnfpni(^ — aU „©anbmevfcr" — ben 9tnfprn(ft auf *lls
terdrente eingeräumt ^übtw, ©oioeit mliren mir alfo gefommen! —
Sei ber internationalen ^tuSfteHung für SRufifs unb
^^eatermefen in Sien ^aben ficb biejDrgelbaiifinnenoonf^r. (S.Said er
in fiubmt(|9bnrg, ananvaci^er iu Sat^bnrg, Kaufmann in Sien,
IBrauner m 9}flbrifc6'92euftabt uub frommer and Sien, bet^eiügt
5Dad Unternehmen ift am 7. Wai glan^^oon eröffnet morben.
^ie rn^mlicb befannte ^\xm<i St^tebmaDer in Stuttgart ^at ein
Stiefeubarmoninm feHig pefteßt. ^a€^felbe bat 3 S^aimale, 12 '/< Spiele
imb 41 tRegifter, 7 Otta)>e Umrang, 2 Wannafcoppel, für jebeS SV^auual ein
Grand -Jfeu (gng für aße Stimmen,) 3 iGPniebebel, 8rovtej(itge , (S^'prefflon
unb bur(&qe6enbe Oftaocoppel. ißon einem $ebal mnrbe abgefeben. Dr.
gftanü Si^t befam \)o\\ einer antcrifanifcben ginna ein A^nlic^ed SRiefen^ar«
monium mit 3 V^anualen \\\\\> 1 $ebal (mit 32') in ber erfien iW\t
ber 80er Sabre gefdjenft, bad gegenmartig ber <3^ro6^r}og. ^Ofufttf^ute ^u
Seimar ange^dil.
^rr S3. ^örffel in li^eip^ig (^ifortft. 7) offerirt fotgenbe
Vutoaropben pon Seb. )0ad), nAmlicb 6 Santaten uon Seb
f3a(9 M\
1) „^cft , ®ott uom ^intmel pcft barein", ''
2) „3)er ßerr ift mein getreuer ^irt",
3) «6eiT 3efuft (U)rift,l>u %^\M d^ut",
4) S^, lieben «l^rifüeit, jeib getrofi",
b) J^tOott bi4, mein ®eift , bereit'',.
6) „%\i afttebefürft , C>err 3efU C^rift."
S>ie j^ol^ebrole oon 9}oenuonbe in ^oUanb , miirbe xn Sfolge eineft
91t|f4Iaged ooSftaubig ytx\iM, 2)ie toftbaren Sanbgemaibe , bte groge
Crgel unb ade reltgiöfen ^nftioerte mürben j^erftört.
S)ec iu meiten ifveifeu befannte Orgeloirtuod Sofepb SRorta
|> m e 9 e r in S) u b e r fta b t Dbeim unb fie^rer be« äeipj^iga Orgeln
meifterd $aui $omei)er^) feierte am 15. ISRax fein 25jfi4riged 'Subelfeft
*) €oiocit uns bdanm ifi Ib^n fiomctt et, trrfftkber Oifianifl oA bcc ModifiMrtlen
JHrt^ mit fcbdnec, gtoften Otnel iwn Okbritber Surnofinfiler |u Somf^ringe, dn «ruber beft
dnbilart mio Qatcr iwn ¥au( ^omc^er.
M Organift an ber (£i)riaci«ltir4e feiner ^imatftabt. 2)er 3"^^^^^ 4^^
in früheren Sauren , nacbbem i^n fein bo(bt)erbienter 18ater unb ^Imtduor»
gfinger im (Itaoier« unb Orgeifpiel au^gebilbet, ^ablreid^e (Soncertitifen
buv^ olle ^genben ^eutfd)lanb9 , fomie na(b ber Sc^ioei^, Ungarn, Sta«
lien, 3rantrei4, ^oKanb, Belgien unb (Snglanb unternommen. ^Oi&^
bem Xobe bed SBaterS münfd)ten feine fianbi^leute, ben So^n an feine
^imatftabt ju feffeln. ($r folgte bem S^ife nad) ^uberftabt mit gfreuben,
}umal ibnt eine groge unb fd)i)ne Orgel tax ber fat^oltfdien ^anptfir^e
für bie ItuSübung feine« Vfmted %\x (S^ebote StaxCa, %tx Jubilar, toelcber
— nebenbei bemerft — am 18. September 1814 geboren ifl . feierte feinen
iSbrentag bei befter (S)efunbbeit unb in frenbig gehobener Stimmung. M^
mar ein f^fteffen oeranftattet , ({\x meldten bie geiftticben unb ftäbtifd^en
9)ebi)rbeu unb fonftige ^ere^rer unb tfreuube be« S^i^ila^ t^ilnabmen.
Säbrenb beffelben lieft ber bifd^dflic^e (Sommiffar Sd^mibt bem gubitat
al« Organift leben, ^r SRagiftrat fprad) burcQ ^ttx Senator k^\t ViXi
Stene be« erfranften Sürgennetfter« bie @^enugt^uunj) ber Stabt on« einen
fo bcruorragenben JlPünftler ibren Sobn neinien ju bnrfcn unb tbeilte unter
angemeiiien IBraoo mit, baft bie Stabtuertretungfür einen forgen^
freien Seben«abenb forgen merbe.*) 3n brnnon^oüer Seife gab ber
^elb be« Sage« einen 9lndblid auf fein mec^jelooUe« Seben. l)r Söbige
lieg hierauf bie @^emal)lin be« g^i^i^^^^^ * melcber unbemetbt geblieben ift —
bie Srvau SRufita leben. %tx (£antor \x\x\i 6b»i^birigent an berfelben ^ir^e.
an meld^r ber Jubilar mivft, mürbigte feinen Mitarbeiter nod) eimnat
al« au«gei(ei(4neten Organiften. (Sie fein \m^ Iieblid) ift e«, toenn Or«
ganift unb d^antor eiutrüd)tig bei einanber mo^uen !) S^retber biefe« fd)iU
berte \iv\ ^nbelgrei« al« ^enfd^en. 2)ie ^beutung ^omelier« at« 5Fünfi«
1er SU jeic^ien ift nid)t mit menigen Sorten getban. (Santor Snftefelb
\:iob in al« 9)acbfpieler bci'uor, al« Weifter in ber Begleitung be« (Santu«
Q^regorianu« unb in ber freien graiitafie. ^efonber« bi^nn, in ber ^u
prouirttion ift f^ome^er ein fouoerjiner ^errfcber im 9leid)e ber ^ne. loet
guibilar oerfteptMiTl* feiner 77 3«bvc nod) feinen befd»w)erlid)cn ^ienft.
^avx laf{t i^n ungern dxx^ bem ^Tmte, benn man meig , \>(\^ er f^iuer er:>
fe^lid) ift.
3a 3ofet»( 9Karia ^omeiietd itdiäf^Hgeiii 3ttbi(äum*
9(lfo \>ti&i, faum rann icb'« f äffen,
t|ünfunb/(man;(ig ^auj^e 3^6i^
Sronnte er \\^ fefieln la^en
9(n bie Scboüe ? ^o« , '« ift toa^r !
>Vünfunb5mani(ig finb gefcbmunben,
^eit bie JfOnigin er uabni ,
%tx im ^r^en er oerbnnben,
dr, ber SilberbrAutigam !
@r unb feine Orgel broben,
Sinb fie ein« nicbt gan^ uub gar
®ott %xx bleuen unb ^u loben?
3a, fo ift*«, aucb ba« ift ma^r.
(Sinftmal« mußt' er manbem, leiben.
So nocb faum \i(\^ ^ampfron faud)t.
So be« Ungam beerben meiSen,
. So 9{eapel« Krater raucht.
Seine beifee ßünfticrfeele
Su(4t' ein glüdlid) ^i'ieben«selt,
Säuberung marb sur fieiben«quene ,
Oeb' uub falt sulett bie Seit.
Sc^itfelnb auf be« ^eere« Seilen
Sdjaut' er bann mxx Sd»iffe« Sorb .
9fu« beut ?(ug' ibm SbvAnen quellen,
SiJift ibm berni fein flflu^eport? —
@ine ^t ibn uicbt oergefien,
2)ie ibn aufi^og einft mit l5uft,
9(d)! bie ^eimatb ift'« gcmefen,
3ag il^u an bie 9Rutterbni)t.
S))rad)' ju i^m fo mann unb ^r^Hc^:
^leib bod) bei mir immerbar,
Unb pergib, ma« fd^mer mib j^mer^lic^
^ir bie (^itmbe nur gebar.
3n ber f^eimat^ , lieb unb treuer ,
9ln bem bebten ^otte«^an«
Sirft er nun mit 3ug^ubfeuer,
fjrreubig ge^enb ein unb avx^,
Unb ma« eu4, (lAciÜeu« Sd)üler,
%tx mit Äraft bie Saiten nibrt,
Sarb, ibr mißt'« ein ^ciflcrfpieler,
^er eud^ aufmfirt« nur geführt.
Unb i4 nenn'« ein große« ©lüde ,
S)em er ^(xh ber gfveuubj^aft (ä^u^ft , -
3)enH iu i^m mar feine Xncfe,
Irorgte nie mit feiner £unft.
2>nim, fo galtet ibn in (S^ren,
Sd)ent' ibm Q^ott nod) mand)en SDlai,
* Um ber »öglein San^ jtt ^bren
Unb bie eig'ne belobet.
*) Srtt )9o9( faum taw anbrrs bctfielommen ! Keb.
— 56
30 r iw ferne«, fenieii Seiten
Stnft eTi(5^(t man \)on htm Wann ,
^er im <5ilber§nar, ben breiten
Q^ronen 6(t)Iapp^nt anget^an ,
«nf ben Stab fleftü^t , ben treuen ,
^enn vorbei beS Zae^t^ Saft ,
92a(t) ber ^rn^Iiufldluft, ber freien
Sec^jenb, imb ber grcunbe 9lrtft,
S)cr, flenriißt, Qee^rt, bcmmibert,
Untenn 9(rm bad 92otenblatt,
SSo^I im gabre 92euniie()n^unbert
^nmpelte burc^ l{)uberftabt.
W. St.
Reffen. Waiuj. 9?a* einer «eftimmnufl be« »ifd|öfli*en
Orbinariate« babier erballen bie Ovflaniften ber fat^. Äirtben ol« Wini*
mum an ®eba(t: 1) fi'ir ben einmaIi(^en bcijM), ^loeimalincn ®Dtte8bienft on
6onn« «nb gciertaflen 200 .«^; 2) an Orten mit einmaliflcm ©ottcSbicnft
on ®on«s u. gfeiertafien 100 .m ; 3) für jcben tt)citeren ©otteSbienft an
6onn» Sreter? ober ®erf tagen \t \ M,
©(^lüarijenbatb o/®. ^nv ßebunfl fleiftticber öhifif ftuben ^ler
olle 9Ronate uom Äantor SSolfmann (Örqel), unter flefänißcr ^Ritwirfnnfl
^iepfler nnb au«wartifler SÄupffrcunbe (©efonfl nnb Streif gnftrumcnte)
anonfliertc Wufifnacbmittage ftatt , ^n weldjen ein fleinc« ißumifum ßela*
ben luirb. 9U« ^roöranun lac| om Sonntag ben 24. ?lpvil auf : 1 Or*
ficifonatc in ©smoll, in 3 J^eilcn uon Ä. 3BoIfnmi; a. An.lante qnasi
lecitantft — AUeirru inoderata , b. ?lboflio, c. (£^oral nub Srnfle; 2.
ßargo (Strei(bqnartett unb Orgel) oou ^anbd; 3. „Sei nur micber ftitte"
g^cnor unb Orgei) oon ©erjog; 4. 9)lebitatiou über bo8 ?Bafb'fct)e (£sbur
cäüibiuui 31x0. 1 aü^ bem u»ol^ieui4iorie£teu tfiniiier (SSioUoe uub Or^el)
\wn ®ounob; 5. ©boraluorfpiclc ftbcr a. „3(fj Witt bid) lieben" 2C. unb
^^ac^t nuf , ruft und bie ©timme" sc. Don $b- ^olfntlh , b. ^C^r^licb
t^ut mi<b uerlangen" ic. üon ©eb. tJarfj; 6. Ave venim (6trcidjquarte{t
nnb Orgel) oou »loüart ; 7. .3(b weiB , ba« mein (Srlöfer (ebt ," 9lne
and htm 3»c{rio« (Xcnor unb OrgcO \>o\\ ©ftnbel : 8. Scgcnbe (^Jiolin unb
Orgel) V)on 6. @d)umttun; 9. Sonate in b:»nu)n: ©boral — Amiaute
soHrenato — Alleirro mosso — gugc — Anlaute, für Orgel ü. SRen«
beldfo^n ©eim ^weiten 3Rurifna<bniittag aut 20: Wai 9?a(bni. 3 — 57«
Ü^r tourbe ald Programm abgefpielt: 1. ^rülubtum in b^ntoll, ^ludgabe
^eter« 93anb II, S. 78, t>o\\ Seb.^acb; 2. Sargo für Streiibquortctt \)on
^ai)bn ; 3. (gutfagung (für Scnor , ©eüo unb Orgel) oon TOenbcldjo^n ;
4. eboralpraiubimii über : „Sa« ®ott tftut, ha^ ift mo^ljjcl^an" zc, „^erj»
liebftcr 3efu, loa« baft hn oerbrorfKU ?", 34 will bicb lieben, meine
Stfti-fc" 2c uon ©olfmann; 5. ^bagio (SBiolin unb Orgel) oon 3- *•
«iüncr ; 6. „O 3:ob , wo ift bein Sta(l)el V" 3)nett au« bem SÄcfpa« für
Biotine, (ScIIo unb Orgel) uon ^anbel; 7. bitten (3:enor unb Orgel wn
S^eet^ooen; 8a. ^er^licb tbut mi(b Oerlangen" 2C. uon Seb. ^acb» b.
„^arre , meine Seele" jc. w>n 3Ralan , c. „5)a« Äircblein" k, uon ®er«*
bac^ (fmnmtlicft für Sti-ei(^uartctt bearbeitet); 9. Sonate in 5B»bur:
AUegro conbrio — Andaiice relijcio-o — Allegretto — Allegro
uiaeau 80 et vivace, grüi Orgel oon ^enbeldfobn.
91m 9. 3uni ftarb ber rü^mltc^ft befannte SJZnfifgelc^rte unb ftomponift-
Dr. ©ilft. ßang^on« in ©erlin. —
3) e n t m tt 1 e r b e u t f cb e r ^ o n f u n ft ^rau«g»|eben bur^ eine
i9on ber j^öniglid) $reugif(ben 9legierung berufene (Soinntif^on.
(£in nationale« Üntemebmen, ba« für bie ^onfnnfi tuerben tonnte,
ma« bie ^onumenta ®ennania für bie uatcrlJlnbifc^e ^efc^ic^te geioorben
flnb, mirb foeben \)on ©reitfopf & gärtet in i^eip^tg an^tefünbigt. Seine
mal Sraifer Sil^elm II. ^at fdjon oor brei 3o^ren au«brü(!li(b ha9 Mttv^
lSnbif(be unb tünftlerifc^e 3iel biefer Unternehmung gebilligt, bie bur(^
©eröffentli(t)nng bej^eicbnenber ^auptioerfe bie (Sntioidelung ber S^onfunft
in SDeutf(blanb barftellen nnb bamit nti-bt nur ber Wufif forfcbung , fonbent
namentlich ber bffentlicben ^hiftfpflege bienen foß. ^er Dom (£uftn«miniftet
Dr ©offe berufenen (ITommiirton geb5ren an: Waxtxn ©lumner. 3i>§onne«
©rabm«, gfriebricb (Sb^'^fonber, 0«car Doit ^afe, ^ermann uon ^elm^ol|,
t einrieb ^on ^eri^ogenberg, 3i'fe|'^ 3oo(bini, ^l^iüpp Spttta, 9(bolf ^bler,.
arl SSein^oIb.
^iefe Untente^mung, bereu crfier ©unb foeben ol« eine @§reugabe
für bie allgemeine ^urifon«ftellung in SBien uon ber $reu6if(^n 9tegienm(^
ausgegeben loorben ift, barf, jnmal tuenn fte ftcb i(U einer aUgemeinett
beutfcben au«tt>2i(bft, — nnb ber 92ame Si'^onne« ©ra^m« greift ja fcbon
über bie 9{ei(b«greni(e — bie offentlid)e görberung in Tlnfprud) nehmen ;.
benn folc^er tann ein uoterlAnbifcbe« ^erl uon biefer ©ebeutung ebeufotoenig.
cntbebren, tute be« lebhaften ^Int^eil« ber nic^t eben ja^lreidjen emften^
aSupfpfleger. «_— -
i^axxL QauiAt %i, ^ tu 1Q^. : 2)ie ow weiflett ^iMitn ?^ugen twn-
Seb. ©acb ftitb bie iu 91« &' (II ©b. $eter«) tutb 3):»inoa (4. ©b.) Knv
bebeutenbften bolten tuir bie @)<bnrs, ^iinoll^ d^moll« uitb $rftlubiuin ober
Santafte i^ur ^«luollsfjfuge (le^tere« eüt lututberuofle« Stücf) bie 5ftitttmige
^bur^^Sritge , 11 ©b. 3"^ britteit ©anbe ragen befonber« ^ruor ba«>
großartige $rAlubiunt nttt ber breit^eiligcn gruge iit (S«sbur, bie t^bur^^
Xoccate, foioie bie Xoccote (mit obligatem $ebal), 9(bagio in 91«moa, faiitmt
ber ^rompeten«Sri<ge. ^m uierten ©anbe fiiiben Heb Heinere, auBet ber
großen uiclgefpielten 3)*mün»2:occate , ober gaii;^ intereffante ^ttgen, j. ©.-
bie fogetiannte 9?a(^ttuAd)ter«3rttfle in (S^mou, h\t fugen. Sri'übling«s^uge
in ^«bur 2C. — ^ie uier Orgelfonaten 91. ©uilmaitt« ftnb uerbtilniigmügig.
leicbt. — Syer einzig au«rcid)enbe gübrer btird) bie Orgellitteratur ift Set
u. Äot^c uitb grordtbouer iSeipüig, Senrfart). ~ ©errn Org. Ä. in
Wt,: ^aß ntancbe ber Ferren 9(rd)iteften ober ©auineifter beut Orgelboue
nidtt förberlicb l1"^f i"^em Tte ben 9laum für bie Orgel mSglid)ft befd^ranfen^
fcbledjt md^len ober bttrcb Q}la«rofetten uentnftalten, t^abtn tuir leiber fd^on
öfter beinerfen muffen. 92euerbtng« t^at ein folcber $err gemeint, al« man
in eine iteite Strebe eine größere Orgel mit 40 Stimmat bauen ttraHte , e«
genüge aiu^ ein folcbe« 3"ltrume]tt mit 20 Stimmen, benn mit einer
gri>ßeren Orgel fönne nur ein j^ünftler fenig luerben. Sir ent^altar
un« ob biefer „wo^Itueifen" ©emerfimg ieber nieiteren 9lu«laffnng. cJaiiienti
8Jlt ! —
ftitben ^onerMfee ^ttüuu^ 6et
SchweidnUz Sclilagr äs SiShiie,
{./©(gierten. l^efex^tMntt.
QSiSL
Alexander Guilmant's
Orgel-Kompositionen
yerdienen es, in Deutschland endlich gekannt
und gewürdigt zu werden!
(Kothe & Forchhammer, Führer darch
die Orgel-Literatur).
Katalog verlange man gratis und franko von
Otto Junne, «tlä^^«'
Im Verlage von fi. Aisbach ft Co., Rotterdam ist
erschienen :
Larghetto
ffir
OrgeL
Coniponirt und Herrn Alexandre Guilmaut
gewidmet
von
van
Preis mark l^VS^
Sm Serlaae uon Oilo C<mr»d tu Erffuri ftnb erfd^ieneit unl^
bur4 alle Qu^^anblungen ^u be^ie^en :
IBortrag t)on %. ®. Seucfttenberger (Stuette ICuflage.)
$retd 25 $fg.
Semer: 9^t*mau^ nnt fdti ®c^t(ffal«
C^iu $§antafteftüct uon Semanb.
3)ecIamatorif4er Vortrag 9?o. 1 — $rei« 15 ^fg.
(Segen (Stnfenbung be« IBetraoe« in Ortefmarten bireft ^u be^ic^ bitr^
Otto (Sonrab, (Erfurt, SBud^derei unb Serlag«^anblttns.
Orticfr Sl^erlafl uitb SsPfblttPii: Ott» Sonrab, (Erfurt, ^dipltenftta^e 4.
Bertnter f&r ben IBu^^anbel: Slobert grorberg in Setp^ig, X^alftra^e 19.
URANIA
itf^tift fiit f g^fl^ijf
^vgd' nnb ^arntoiitnmfptel,
rantc fir muftholirf^t C^torit, ktrd)ltd|r, inltniktine ®efang- unH Clanitr-^ultk.
ScrairöataeStn Bon Xl. US. vä!)0lt|(l|lllj, ©coSjieriogl. S. ^ofocjaiiifl iii »eimat.
M 8.
9t«nnunMiicr}igfict Sa^tgaug.
«89».
3:ic(ee Slatt crf^ciiit in Ikh trfttii Zofleii
icbeit XRonnte, (jH^tlii^ iii 12 Kümmern) unb ift buxit
aflc Su^s unb ffiuIiralJcn^^anbliinBtn, |i)ipj< bitri^ alle ^oftllmttT,
titfininnttanbo, )u bciiebtii. — 3iii SeilunflSIotoIoa Sxt
$oft iat biefeB Slati bie Slummei 6301.
Sivefte« 9(bPiiitemcHt bti ber
SjpebUioii&benilBedaftbetrUranifl: Otto Eonrnb in Stfutt,
Si^ottenftragt 4, gegen eiiileiibuiis ttpn « .« BO A fflc ftm
ganjcn ^n^rgang bti ^ancoiBufcnbitiia' — ^xiii htt etitjelncn
Sliimmti 30 Pfennig. StirertiunSgebii^ceu : bie Qe|pa(ltnt
Vcliticile nur «O Vf^iiiiig.
Sn^alt: 6limutc b<T aRufi'- — ^ornun^. — 3lie neue OrQtl in bcc Sttlinti: SantifumSiri^e. ~ Xie neue Cngel im Sonjnigebttubc ju
KmftnbanL — 2)ie neue Otsel in DeaeTlod) bei SlultflaTl. — Sine neue SluSgabe ber SSeel^oueiif^eii AlaDiersSoimteii. — SuB 3. ftblung:
«ünltilung ga b« niufitalifi^en @tla^f|eit*. Srhitt, 1758. — Sefpre^nßeiL — «uffrilrungen. — !Hotijcn. — Brief nwifiiel. — Knjeigen. —
goubcctiaft , Stimme lounberbar,
2)ie aufl btm ©(^meinen raunnig fii^ ergebt,
VlMfit, bu btft ti. müt^tig, ^e^r nnb mat)x,
!BoT beitn Zun baS SKeiitqen^eij erbebt !
3)enn beine Spraye , IeuF4 unb t|tmmlif(Q [üg,
Sie anUbig [tt bcc ^immel nur bedei^t,
Xte Sptaäft iß'B, bie Hang im $(irabicS,
e^' Siinbe noi) baS reine ^erj entnKibt.
Stimme ber STtufif.
k
SitCr Don beS SebenB aXibnang fibcnSnt
Vänb qK bie güOc beiner ^mumien.
JBon bem Mr^ig'nen fernen griebciiBliuib
Berfünbeft bu bie tiefe Selighit —
Unb bieten ""S ali fü^S Urilti:))fanb.
a)tn SBibernang twm ^ang ber ISroigteil.
Xu flnfteift fanft uon nngelrUbteni tSlild
Uiib fiffnefl totil bat aolbne ßimmtiBt^oi,
3)u t^nxigft — »ur Ecbe finten mir juviiif ,
IBcn icb'f^etti Seib nmfi^attet mie juvor.
Sit lurg , 01^ , Rril^rte jener flü^t'ge BSIid
SnS $arabieS ber fcl'ge Zrnum entfi^manb.
O Sole ®otteB, ^immliftbe aRuHt,
SSp finben mir btui fc^Snea ^imat^Ianb?
Sntfiamnift bu SpttHien, ao bei S^merj btrieat -
j)ie ^reube lebt unb X^tiHntn nii^t megr \m ?
ßift bu txm @on, Kieli^ Sotttboft liegt.
3n beiiien Xbnen, ^et|tte ^immelBHnb?
^omon^m.
(nat^ftl über glei^Iautenbe SSrttr.)
7m fannft niid), &fer, nie erfifiauen,
Mrboigen trügft bu mtib tu bir ,
wenn bi4 SKufit unb Heb' erbauen ,
MrbanFß bu Icbiglid) ee mir.
3)u fiebft miA bennoi^ im Cr^efier ,
'-^•mmm^
SDie neue Ctgel
tn b«r berliner ©arntfotnlKit^«.
X)te neue, bon SES. Sauer in i^nffiiit aJD. gdmute
unb m bet auffteaung beaiiffene iOrnrl m ber I|trftgtn ®otiti<
iontitOft uirb bie giögte Ocgel iBeriin'S. ®le ei^t 70
flingenbe @ttnnnen unb »itb baS jhieitgt>e SBeri, lvelii)eft
QUiS ber beräumten Oigel&au:9SeEtftatt ©oiiet'ä l^eiDvigegangen
"t SS. ©auec ^ot feine @tubien in bet Sditum unb in
Saris, bei bem bäieutenbften fcanjofift^en Oigelbaumerftoc
I — Eol, Q6fö(tiirt; feine Öcgcuoerfe jeit^nen ft* bilbct
»or allem bun^ augerft leiste, bafiet elafttft^ unb nicQt ol^u
58
empfinbfame @|)iclatt, triefte 9(nfpvacfie unb diorafteriftifcfie 5!on=
fQt&ung in ben cinjclnen SRcfliftcm bei grßfefer Solibität in bct
aiflUGrt nnb benibat bcftem 5KQteriat au§. S3ie iQl)Iteirf)cn
Seele ©auci'ä in Scutfc^tonb Wie im STuSlaiibe, inäbefonbere
au&) bicjcnigen iinta ben Scriinet Dtficln, loeltfic bon i^m ct=
baut würben (neue Sirene, ^i)mQä=Äittf)e, 4:{infeä;Äirrf)e,
Senifalemer Äitd)c, neue S^naflOfle u. f. Id.) finb cbcnfoöicle
Semeife bafüc unb eS ftclit ju ctroortcn, bafe aad) bie neue
jDtfld in bcc' ©amifontirc^e in alten jenen Siqenjc()aften firfi
roürbig ifiren SBoigiingcrn anreihen wi«. ©ic fou ju gfeid^cr
3eit Rirrf)cn= unb Eonccrt^Crgeljcin, imb in (enteret §inficf)t
oHen ?InfDcbei:ungen ^enüoen, loelf^e man an cm foli^cä SSn^
ftiument in SSejiig auf leitete ^anb^abung, 3}fögli^teit [ci^neÜen
Slanaroo^felS, foroie Sombinationö? unb ©AmeUeinriditunflcn
guftcUcn gcroo^nt ift §en: ©euer bebicnt fi(^ jur ^crfteßung
bet bettemnbcn, ftier^n nöt^igcn SJorui^timgcn bct cinfacficn
^neumatit, oEjnc 3''|i''ffno^me ber immerhin nod) nic^t üöuia
jubettöfftgen uub fuftjmcUgcrai eteftrifi^en Sinrii^tungcn nnb
ettcidit bamit bie[clbe Sffiirhmgäfiitjigfcit unb ciÜc jene SJotjügc,
bie man gen)i)^nlicf| als auefq)licgli(§e ä^Jor^Cige elettro^noima:
tif^a Sinricötungen anficl)t. —
(Jine ^tti,al)i iJncnmatifc^ct DtucEfnÖpfe ennöfllic^t cS,
iebem bec bm SWanualc nnb bcm ^cbal im Stugaiblitf einen
befttmmten @tQt!egiab oom piauissiioo biä ^um Forte p
ocüen; ein anbetet 3ug fc^tba^ „uoUeSScrl", alfo nüe tlingcn=
ben ©timmen. nebft ftoppfln ""^ ^ctfll- tofott in jptij^teif.
3nbeffen finb bicfe Sinriiijtunßen oft genug f^on anbetroeitig in
outet 9(u8fütituug Dotljfluben. SJagcgen ift bie 3(tt, wie ber
SRoUfc^tDenet (b. f). bie aj?afcl)iue, TOelcfie ein a(£mäE)lid)eä S(n=
sie&cn fämmtlirfia SRegiftct Don pianissimo biä jnm „ooKert
ißJerl" miltelä eineS btetibaten, burc^ ben ^ufe bciocgtcn Mabeä
crmöglicEit) conflniitt ift, üöDig neu unb bisset noc^ nitgenbä
in biqcc äJoHtommcn^eif auSgefii^tt Sei ollen bisljei anfle=
TOanbten iRoIlfd)iDeUetn mar e« unmöglich, hai Crescendo
anbete als niif bie ein für oKe mal eingefteUtc 9trt ä" geben ;
Wie bie JRcgifta in ben SRoKftfittieüa eingeflclft ^inb, fo werben
fie burt^ ft^ncßete ober langfamere ®tctiung Dc# Siafae« sum
Slingen tefp. jum Sßcrftummen gedroht 3Kan {(ot ficJ^ bem=
oegcniibet oft bettagt, bag eä bei bicfer Sincic^tuug uumöglit^
fei, ein Cresceodo nad) bcftimmtcn ©limnmruppen ober in be=
ftinimten Klangfarben, überbauet nac^ Oulbünfen uub bcm ie=
JDciligen lünftlerifi^cn Grforbctniö cntfprc^enb Ijctborjiibtingen,
Öcrtn ©auet'ä neue uno ^um ctflen 2KaI an bct Ctgel bct
Soetlinet ®arnifon(itd|c eingerid^tetc ßtfinbung töft bie3 ^toblcm.
33utd| bie ©te^ung beS i^i^roeQrabeä treten aumä^Iig 70 nm
obcten iRanbe bcä ©pieltifi^cS angebtai^te Heine SHegi^erlnöpfc
tjcrbot. ©ie finb fämmtlid) mit laufeuben SRumracm Uon 1—70
betfeöen unb corte^onbiren mit ben biefdbcn Slummctn ttagcn=
ben eigentlichen 3tegifterfnöpfen. SBJiU man nun beftimmlc
Slangniitfungat unb ifiegiftetfombinationen beim Crescendo
einttcten taffen, fo branäit man nur biejenigcn oberen SHe=
giftettnöpfd^en ^erab sübriicfen, beren ©timmen duägelöft werben,
, li. nidit erfJinoen füUen. SSirb bann bct 3)nid!uopf für bie
■, fo bctftummen äundcfift fämintlii^e
i Crescendo beginnt mit bct ISre^ung
PiaDissimo. S9ei Weiterer ^rc^uno
iftet in 3:^Ötigfcit, bereu obere Änöpfs
riicft iDutben. SBiH man bie betreffen;
jtbem butc§ Slicbcrbrüden ber ftnöpf=
■acbt Waten, wiebct crtünen laffcn, fo
n bcS unteten ifianbc§ bct Snöpf^en
if geffcn bie Snöpfc^en in bie fcö^c,
■nbc'n ©timmen ober SJegiftet finb fle=
ftiing ift ^n[o einfa^ als uu^wci^i'
tiifiing. (£S ift babiiri^ auf bie ei«:
;elöft werben, bog bis je^t alg üötitg
FC Jfiollfc^mcller ift nun aber unleugbar
„mobetnen Orgel" unb für jeben, ber
d unuutetbtod^ai in bemfclbcn ©törfc
[ot^fte unb bequemftc SKittel fic^ felbft
störlegrab im Slugcnblid ^eruifteöen.
, i)at biefe meines Sta^tenS für jebcS
ictlfife[id)e ©nricfttung ju einer 5Bot=
lenbnng gebtoi^t, bie webet an Siiifoc^^cit not^ an Sßirfungä»
fä^iglcif libcrtroffen Waben tann. !Cie Crgclbautiinft ^at bamit
einen gortfdiritt gemad|f, ber nid)t geringere Sebeutung öat
a\ä 9me§ baS, \oa^ franäöfifc^c, englifc^c unb ameritdnifd)c
Orgelbauer si"^ 5ßm)OÜ!ommnung ber' Orgel als Eoncert -- Sk'
ftrumcnt gcfi^affen ^abeir.
e^orlottenburg^^Serlin, ben 17. 3um 1892.
Dr. ^einric^ Sleimann.
^i« neue Ctgcl im €ou)tfttgeftdube
erbaut uon bem Otgclfobritanten
5K. HRaatfdialtefWeetb & ©otjn in Utrecht.
5Roc^ bem ®erit^te beS §ertn Sof. ?t. Sßcr^eiien (Otg.
an ber 9MDfeÖ= unb 3lton8fird|c in ?Imftcrtiam).
I. §anpt!((abiet. 1. ^ßreftant 16', 2. SSorbun 16',
3. Sarqton 16'. 4. «preftant 8', 5. 95ioIonceIlo 8', 6. Sori-un
8', 7. übcrbl. glötc 8', 8. Xrompctc 8', 9. «preftant 4', 10.
uberbl. glöte 4', 11. Quinte 2'/«', 12. Dftauc 2', 13 aMirtur
2%', 6fa4 14. %tti 1*1*:
\i. ajofiti». 15. 3n^t (geb.) 16', 16. ^cftant 8'.
17. Mo^rflöte 8', 18. ©alicionaf Ö', 19. UnbamariS 8', 20.
übetbl. Srompete 8', 21. 6Iatincflc 8', 22. glanto bolee 4',
23. Sßioline 4', 24. 5ffiijtut 2', 5fac^. (UnteroftaBcoppel) (ÜBinb-
ablag).
ill. IRecitcIouier. 25. Ouintabecn 16', 26. ^atni.
mötc 8', 27. SBoif celefie 8', 28. SJioIa bi «Samba 8', 29.
$ot|(pöte 8', 30. «of E)umarta 8', 31. Saffon 8', 32. ^ute=
octaümnte 4', 33. Itompete 4', 34. giageotct 2',35.©eSgmoItcr
2fa^. 36. ^ccolo 1'. (Unteroctoticoppcl).
IV. (pebal. 37. ©ubbafe (Untcrf.) 32', 38. Offenbar
16', 39. ©ubbafe 16', 40. Spofaunc 16', 41. SSioIon 16', 42.
Duintbafe lOV»', 43. SeHo 8', 44. Xtompete 8', 45. flöten.
bog 8', 46. ßomo botcc 4'.
V. ©ombinationSttitte. a. ^temolo ju SRecit b.
Unifon JWecit e Unifon ^ofitiu. d. Somb. j^um $ebat. e. Komb,
jum öptw. f. 6omb. jum illccit g. Eombin. %. ^of
®oS EtcScenoD unb 5)ecteScenbo ju ftellcn:
h. jum ^of. i. j. 9{ecit
fioppelungen. k. ^of. u. Sptw. 1. SRec. j. ^ptw. m.
SRecit. j. «ßof. n. ^ßof. jum $eb. o. Mail. u. ^cb. p. §ptclüO.
3uf ammcnfaffung: 26 ©runbftimmcn 9 Dhoo'^ unb
güUftimmen 9 3"nflenwerfe 2 fd|Webcnbe ©timmen. ober:
Jwei unb btetgig — Sug, 9 ©ccbse^n — Sufee, 20 ?l(t)t —
güfe 7 93ierfüfec, 2 ^weifufee, 1 ginfufe, 1 3:etäcnft, 2 Duintcnft.,
3 güttftimmcn.
(9t«ä SBürttemberg.)
£ic neue jOrgcl hi ^cgetlpc^ bei ©tiitfgart.
91m legten S^'l^fl ^- 1- 3Äai nachmittag fanb butj^
bem <lJrofcf)or beS OtgcIfpiclS am Sonfetttatorium iinb Dtganift
JU @L 3obann in ©tuttgatt SR. ©cualen, bie SHeüifion unb
Uebetgabe bet neuen Orgel in JJegctloc^ ftatf. SKie fi^on früher
einmal an biefet ©teile erwätjnt würbe unb Wie ani^ eine am
^rofpclt ber Orgel angebrachte 3nfci}rift befagt, ift baS bcrrlic^c
DtgelwerE ein ÖJefdienf ber §en:cn SBilt). unb ®ottI. Boigcc,
gabrifanten in ©tuttgart, für bie §eimat^gemeinbe „jur (^cc
©otteS unb jum Slnbenfen an it)tc Sltem."
SSenn bie Orgel crft je^t fonnte übergcbai Werben, fo bat
baS feinen ®tunb in bct ®cwi[fcn^aftigfcit unb Sebortti^Ieit
beS DrgelbaumeiftctS, E. @. Sfficigle in fetuttgatt^gcgtetbinßcn,
ba für bie S)egerIod|er Äirc^c, bcm ©innc bet (lod^^erjigen
©tifter entfprcd)enb, ctwaS Sluögcäcic^ncteS unb SßoÜIommencd
ff^affoi wottte. 3)iefcö Sefttcbcn Iicfi ben Saumeifter ni^t
jur jRu^ nnb Sefrieoigung lommen, bis er fein aBert fo hint'
tronSfÖtiig wu^te, olS eS uiijcrc fottgcf(^rittcnc ^eit nur wünfcfien
— 59
lanit 3)cr offuiedc 9icöifion§6ericfit „fonf tattert mit greiibcn,
bafe SBeiglc ber ©djtDicrigfcitcn, tDelaic bei bcr ?lntt)enbung feiner
neuen 9iöl^ren^)neiimatif in nod^ unerprobten 9iaumt)er()äftniffen
not^ipenbig entgegentreten mußten, burd^ unemiüblid)en gleiß,
fieberen ©c^arfbUrf uub siclbemußte Slrbeit^froft fo fd^ön §err
Jietoorben i[t" S)ie Drgel ift ba^ geworben, \vom )ie im Subi:=
äumSialjr ©. SIR. be§ Slönijj^ teftimmt ttjoroen toat: eine
„Subiläumgorgel," unb fic tjerb'ient na^ S(n(age unb Slugfü^rung
n)ot)I bie SBeadgtung ier ©ad^öerftänbigen.
S3ei biefem SEBerfe finb bie neuften Srrungenfci^aften ber
Drgelbauted^nif , bie fogen. 9töl)renpneumatif , in ^Inttjenbung
gebrad^t, tuonad^ in erfter Sinie bad gefammte Sraftur^ unb
Stegicrtperf ber früf)cren Äonftruftion in SBegfalt lommt. 3)ie
ganje SWcd^anif, inlt. Goppeln, Kombinationen, ©d^njeHtritt, ift
mittete ber neuen SRöl^renpneumatif fonftruiert nnb fungiert mit
ttjirflid^ überrafe^enber ^rägifion, (Sjaft^eit unb ßeicf)tigfeit.
2Sa§ baö 9(eugere ber Drgef anlangt, fo ift ja früher
Jc^on einmal auf bie ftilcjemäfee ?lu§ffi^ruiig be^ ©e^äufeö unb
bat loirfung^uoHen 5ßfeifenprofpeft l^tngettjiefen njorben* @§
erübrigt a(fo nur nod^, auf bie ?iu§ftattung be^ ©pieltifd^eö ju
toertoeifen. SSor aQem fätft bem Sefc^auer bie Sre^cenbo^^ unb
Xccre^cenboioabe auf, mit ber e§ möglic^ ift, in 12 ©tarlegra:^
bcn jufpielen. ?ln ©teile ber biölier üblic^ getoefenen lU)r mit
3cigem I)at85kigle im Snnern be^ ©pieltifd^e^ beiberfeitö obcr^
^alb ber SRegifterfnöpfe eine ©fala angebrad^t, auf ber ttjieber^^
um auf pneumötifAem SBege burd^ (}ert)orfpnngenbe 95einfnöpf==
d^en bcr jetoeitige (ötärfegrab beö ©piete angezeigt ujirb. ©er
Sluf^ unb SRiebergang ber (Sefammtfdbn)ettung ift fo für bag
Sluge leidet erfid^tlid^ unb übcrbie^ nodg in rc^t gefdbrnarfüoßer,
Sierlidber 8Bei)e Deranfd^auticf)t. S)ic ^anb bejU). ^ug^abung
ber SSßalje gefd^iel^t auc| auf einfad^ere SBeife afe bigt)er, nümV
li^ nur mit einem eiujigen ^ritt.
(Sin jujcitcr Sritt, ein Soloufiefcftlüelltritt , bebient baS
@^o)oerf, bad aui^ einigen cd^ofä^igen ©oloregifteru bcd
Dbertoerfd, banmter bie 5t(arinette, getoonnen n>nrbe.
SBcfentticö crl)ö^t loirb bie Seiftungöfäf)igfcit ber Drgel
ferner nod^ burdj 12 JfombinatiouSbrudffnöpfe,' ttjclc^e unteres
^alb bed ^auptmanual^, üom ©pieler (eid^t erreichbar, ange^^
bracht finb. Sc 4 berfclben finb für eine Saftatur beftimmt
unb ermöglichen auf bcrfelben ein ©^ie( in brci ©tärfcgrabcn,
foioie bad SBcrftummen bed je)pci(d flingcnbcn 9RateriaIi§. SSier
fioppeUüge, nämlic^ eine ^otalfoppet, eine Sü^anual« unb
jtoei $eba(foppetn , uerDoIIftänbigcn cnbtic^ bad äiegicrlocrf
ber Drgcl.
SBa^ nun bie ?tu8ffitjrung ber cinäcinen JRegiftcr — c§
finb bcren 28 — betrifft, fo muB gcfagt loerben, baß Slunft
unb ®e^ör bcd 3Refftcrd Söeigte in bcr' Zt^at 9lui^geieic^netd
aeiciftet ^abcn. S)er 8ict)ibent bejeu^t: „®ic ^crflellung bc8
flingcnbcn äRateriald mac^t aiidi bct biefer Orgel bem axi^^
gejetc^ncten 9tufe, meieren gerabe in btefcm ^auptftüdE ber
Drgelbaufunft bie girma S. ®. SBeiglc geniefet, alle @^re/'
3)ic Äfan^farbc icbeS JRcgifterS unb bie auer 2önc {eber ein*
jelncn ©timme entfprid^t ocm mufifalifc^cn Sbarafter DoIIfom^
men, unb ba^ DoQc Sffierf l^at prächtigen ®lanj unb für bie
ficgebcncn JRaumPcr^ättniffc aud^ bie crforberlic^c Äraft. ©olo^
timmcn üon aui^gejcic^netcr ©c^ön^eit finben fic^ in grogcr
Studma^l auf bem Dbem^erf, aber aucq im ^auptmanual.
giamcntltcft bie 3u«gcnftimmen, Srompctc auf crftem, Ätarinette
ouf jmcitcm SRanual, finb gut gelungen, fo bag jtc nic^t blog
bem üollen 933cr!e einen „cbtcn, männlii^cn, feierlichen Qi)axah
ter t)cr(cit|cn, foubern fic^ aud^ mit toenig ©edung burc^
fiaffenbc iQabialftimmcn prächtig jum ©oloipicl gebrauchen
äffen." 3m KcüifionSberic^t l^cigt eS: „3d^ l^abe bei bcn
bcrfd^icbenftcn Siegiftermifc^ungen Älangfc^ön^citcn gefunbcn,
bie mic§ noc^ über Srtoartung ubcrrafc^t unb erfreut tjabcn."
®ani bcfonbcrd l^erüorju^ebcn ift cnblic^ noc^, bag bad
S)egcrlo(^cr Drgclmerf genau nad^ bcn Sntcntioncn bcd ^rof.
SR. ©e^erlcn, fowo^l betreff« bcr 9icgifterau«tt)abl unb bcren
fachgemäßen SScrt^eilung , atd au^ bcjüglic^ Der 9lcgiftcr^
gruppierung am @))ic(ti)4 bcr äRifd^ungen bei bcn 5toucftit)«>
jügcn unb bcr ©timmenanorbnung auf bcr @rceccnbon)a(iC
ausgeführt ift. ©ämmttid)c S3orarbcilen befunben bcn toof^U
erfaljrcucn ^vaftifcr \m feinfinnigen Äünftler.
SESad mit einein fo g(üdiid) biSponicrtcn unb foltb unb
pväjiS auöaefül^rtcn Drgclmerf tann au§gerid)tct »erben, tocnu
Der rcd)te ilRann ^anb an baSfelbe legt, ^at ber 9ie))tbcnt in
nbcrrafc^enbcr unb padtenbcr SBeife gejeigt. 3)ic ®emcinbc
S)cgerIo(^ rechnet eS fic^ jur (S^re an, ba§ if)r bei Sefd&affung
i^reS neuen Drgclwerfö bie söerat^ung unb SRit^ilfc toon
feiten biefer ein[)cimifc^eu SERufiEautorität in loirHic^ Eingeben «^
bcr aScife ju tl^cil gemorben ift
»♦»"M# M ***«
StlaPitt s ®otiatett»
SiSl)cr galt bie ©tuttgartcr Aufgabe ber bctrcffcnbcn
93. unübertroffenen 9Reiftem)erfe üonScbcrt unb Dr. Sand
i). Söul Ott) IDO^I als eine bcr beim Unterricht refp. ^elbft*=
ftubium ber brauc^barften, neben ber fel)r corrciten Don ©t ein*
grab er. Snbefe bürfte bie
atabtmii^e 9?cuaud(|abc biefer Monaten / frttif4l
tet^ibtrt in SBejit^ ouf Se|^t^arf^el(tttt(|, Xcmpo, ^ebal
nnb iBortra(|d)cidben nnb mit 3Sort9ort, 3Sorbemer«
fungcn nn^ ^i>*il^^f^( f^t ben Stubtengebroncl^ t>er«
fcbcn t>on ^einr. <Sertnet, 8 Sduben ä 8 991. bei ^*
Sitolff in Stannfcfitoeif) / pva^tvoll duf^erücfi audfle«
ftattct —
ollen i^rcn Soncurrentinncn bebeutenben 9Ibbrucf) t^un, bcnn
bie fraglii^c 5icuauSgabc beS burcft frühere päbagogifcftc^^mufi^
lalifcfte ?lrbcitcn, ttjic bie ÄuSaaben ber (Säcrn^fd^cn, 6ra*
merfcöcn unb Giemen tifc^cn ©tubicntt)crfe, bie
Icc^nif beS ftlaöicrfpicU, bie mufilalif d^c Drna*
mentif unb bie r^^tt)mifc^cn Probleme ic rü^mlic^ft
bcfannten ^ünftlerS ift ein nac^ cin^eitlic^en®runb^
fägcn bearbeitetes praltifd^cS ßc^rmittcl für
bie ^ö^crn ©tubicn jttJcdEc beS filaoicrf pielS an^
saferen. S)er aut^entif^c %q:t ift in golgc beffen in über^
fi^tlidlfter SBcife na^ mufifatifcften ®runbfo^en gcgiicbcrt,
leine SBicbcrgabc nac^ Siempo, SSortra^S* unb ^ebaläcid^cn
nä^cr beftimmt unb feine tcc^niid&c SluSfü^rung fottjo^l burd^
eine bequem IcS« unb fpicibarc ^crt^eilung, n)ic burc^ einen
rationellen ^ingcrjag tt)efentlic^ erleichtert worbcn. ®in 85or*
»ort boäu giebt näheren ?tuffc^tu6 über ?lIIcS für baS ©tubium
SBiffenSmert^e, fott)ic 8Jorbcmcrfungen ju icber ®injcI*©onate
gettjä^ren Slnregungcn Dielfcitigftcr ?lrt be^ufS tieferen SSer^
ftänbuiffeS, inbem fic nic^t nur bie fo not^tt)cnbicic ®rfcnnfc»
nife mufifalifc^ formellen vermitteln, fonbcrn jugtcic^ au^ bie
ri^tigc ?luffaffung beS 3n^a(tS anbabnen burd^ «ufbcdEung
bcr Scjic^ungcn, oie jnjifcften ben ©ricbniffcn SScctl^oöenS uno
bcn in ben bctrcffcnbcn Stonbid^tungen gefc^ilbcrtcn ©ccicn*
juftänbcn unb ©timmunjen befte^cn. S)enn nur mit §ilfc
eines folcf)cn pofitioen ömtcrgrunbcS mirb eS beim Vortrage
gelingen, mancftcS fonft ^ät^fel^aftc bcfricbigenb ju löfcn unb
bcftimmtc ©cclcnjuftänbe burc^ bie ©prac^e bcr Xönc »lieber*
jufpiegeln.
SBir öcrfcj^lcn nid^t auf biefe mufüalijd^c unb erfolg«»
reid^c SC^at gebü^rcnb l^inäunjcifen. —
-MiSsftMI-
9lttd % 9IMttttg:
Slulcttutig JU btt fttnfi(altfc|)ett ^tlal^tt^tiU
iStfntt, 1959.
2)cr Urfprung bcr Orgeln ift ungctt^iS , n^ic man aud|
nid^t fagen fann, bag ^at)tbs u. ©atomon'S Orgeln bcu
icgigen gleich gciocfcn.
93orjäg(täcr SBcife unb infonber^eit toirb bie Orgel
baburd^ öerftanocn, baS ift, baSienijc Snftrument, in bcren
pfeifen bcr SSinb burc^ S3ä(gc getrieben, unb metd^eS burd^
^ülfc eines ©rifbrets (S^aftatur) jum Äfange gcbrad^t
ujirb.
— 60 —
5)ie jcfeige aSoIHommcnl)cit untrer Dtgelu ^at fid^ bei
bcn crftern jur 3cit bc& neuen SBunbeS toeber beu ^[ugcit noc^
ben Obren üorgcfteHt, bolzet man Don ber alten einfältigen
Slrt lefen fann; SBerfmeifter, noc^ bcffer aber ^onbelt ftierüon
$rätonui^, ba bie Drgefn nur 11 SlaDed get)abt, ba fie bod^
lange nac^ S^rifti @leburt erbaut gen^ejen; nac^ @ette 95
finb fie um 1 Dftat) oröfecr morben ; ©eite 96 folgt bie Sr*
finbung bei^ ^Jkbafe; ©eite 97 folgen grofeere SBerfc, loeld^e
nod^ 1 DttaDe me^r befommcn, auc^ mehrere ©rifbrete, unb
bei meldten bie c^romatif d[)en @(aued ublit^ loorben.
9ie0ifter ^atte man bamatö ni($t, fonbern aUed ertönte ^n^
gletc^, bis nad^ ber Qtxt ber $rae(tant (uon prae üoran unb
Stare fte^en) t)on bem §intcrfafe ftoeil fold^cS ?ßfeifiücrf binter
bem ^raeftanten ju fte|en fam ak eine ®encratüTiijtur) ab*
oefonbert worben, weld^er burc^ einen einjigen 3"g oQeS, ben
ißracftant aui^genommen, f)ören liefe, biSna^^cr biirc^ mehrere
JRegifterjüge folc^er getfjeilt toorbcn.
S)ie Uralten l^atten fo breite 2;aften, bafe man fie tonnte
mit J^äuften fc^Iagen, toelc^eS tt)oI)l anging, ba fie nidjt üie^
ftimmig fpielten. S)ag ©prüc^toort: bie Orgel fd^Iagcn rü^rt
öon fd^lücren SBerfen ber Slltcn I)er, tocIc^eS mit 6cr ^auft
too^l anging : jefeo fann man tt)egen be§ aefd^Ujinben ©pielenS
fie nie gu leidet mad^en. 5ßrätoriuö fd&reio.t öpn einer falber-
ftäbtifd&en Orgel, bafe ba§ ÜKanual nur 9 SlaDeS get)alten,
unb fei bod^ faft 5 bis 6 SBiertcl ©Heu breit geujcfcn.
S)ie SWaterie ber pfeifen ift fe£|r feiten ®o(b. ©ine
gülbene Orgel foH ber Ätatifcr ÜKid^. 6uro))alateS ju ©onftan*
tinopel liaben aufrichten laffcn.
SJergnlbete 5ßfeifen giebt e§ genug, fonberlid^ um bie
2ab\a.
©ilber. ®6§e erinnert, bafe ju Sffailanb im S)om
eine ftlbcrne Orgel fte^e unb üongriebricfigburgfagtSRein^olbt
ein gleid)e$.
Äupfcr. ®inc fupfeme öcrgülbcte ?ßofaune 8 ^ufe
ift JU Ulm im 5ßcbate. Slber SKeffing giebt fc^öncrc 5ßfetfcn.
3n ber ©rüningifd^en Orgel n)aren fo üiel bergleid&en, ba§
fie tooW 6 ©entner auömad^ten.
2)a§ ®la8 unb ?llabafter finbet man jtoar auc§,
ober fc^r feiten. 3n SßrätoriuS Organo gr. toirb einer Orgel
gebadet oon ®lafe ; unb thtn bafelbft ift eine Orgel, barinnen
bie Saben, pfeifen, SlaDier, unb SBIaSbälge üon älabafter ge«*
toefcn; unb nod^ eine, ba baS ganjc ®epuS unb ßlaöier, tbie
auc^ bie pfeifen Don ®lag unb ?llabafter. SBie Meinl^olbt
fd^reibt, fo ift ju äWantua auc^ eine Orgel oon Jllabafter.
?ßai3ier. 3)er SSerfcrtiger ber Orgel ju ®örli^, ©agpa*
rini, ^at ein papierneS SSerf in bie §offa)jclle beö rßnüfd|en
ÄaiferS ju SBien gemad^t, öor toelc^eS er 1000 S)ufaten unb
eine gfilbne Äette mit beS ÄaiferS Silbni« befommen.
eifenbein. SJon ©Ifenbein ift eine Dffenflot 4 gnfe
JU Südteburg gettjefen unb auf einem ©d^loffc in ^efeen ein
$rinji))al 4 gu6 Don ©Ifenbein unb Sben^olj.
3:i^on. 3n ©reiben foH eine ©timmc Don SKeifenifdöen
fßorceHatn in einer Orgel fte^en. 3" SWoijenburg in ber
$riegnife f)at ein Sßpfer, ^amtm SBeibner, eine feftr ffinftlid|e
Orgel Don 3 SRegiftern gebaut, bereu ^Pfeifen aßc Don X^on,
ouf loeli^er fann f o rein gejpielt toerben , afö n^enn e« 3inn
loäre.
©n^Iif^ 3i"n ift cttoaS gemeiner. S)a« getoö^nlic^fte
ift gemenieS ober Sergjinn ; ©Ici ober ©ifenbled^.
S)ie ©c^narrioerfe merben oft Don SBlet^ gemad^t.
3»an bebienet fic^ jugleidö beS §oUeiJ, loeld^eS too^t
feiler, unb biÄtoeilen bo^ gute pfeifen giebt. ©rofec ©timmen
öerfertiget man auS Sannenbrettern ; bei fleineren läßt ftd^
aud^ baö ©ic^en^olä, ®lfcbeer, JBirnbaum, ?l^om, SDpreffcn,
93u£baum unb Sben^olj anbringen. Xannen^ol} ift leidet ju
arbeiten; große ©timmen, j^umal im 5ßebal, toerben mehren*
teils baDon gemad^t. 3m äRanual, fonberlic^ bei fleinen ©tim^
men, ba man auf bie ©d|ärfe unb ^nne^mlid^feit fielet, ift
folc^ jpolj nid^t JU ratzen, n)o eS ni(^t bie 9?atur ber ©timme
erforbert. ®ic|enl)oI} bient ju ben SSorfd&lägcn an ber ßabien.
Son Simbaum ift tn ®era ein ®ebedt 3 gug ; bie ^älfte ber
^öte douce bafelbft tft Don S3irnbaum.
©Ifebeer^olg nimmt man gern ju bcn Äellcn großer
©d^narrtoerfe. Sl^orn l&at man }u SWerfcburg im ©d^loffc
genommen jur t^löte douce 4 ^uß unb ^lad^flöte 2 gug.
S)od^ ift biefe toteber n^egget^an tt)orben.
©^preffen ^at ©afparini ju ®örli^ genommen ju ber
Ouintatön 16 ^ug unb jur Unoa SRari^, fonberlid^ in ben
obern (SlaDibui^. ^orn follte au^ mot)l gute pfeifen geben.
93on 9)irnbaum ift le^tlid^ eine Querflöte in bie Orgel ju
3)ac^toig Derbungen toorben.
S93ie man bie ©c^ön^eit ber Orgeln fuc^t ju Derme^ren
burd^ ^inn bei ben ©timmen , meiere Donte fte^en , fo n^oDeu
auc^ folc^e ?Brinjipale U^ Älangeg wegen Don beffercr ilRatc*
rie fein, ald anbere 9}eqifter, loetl nac^ jenen bie ©timmung
ber übrigen fid^ ju rid^ten ^at. Slber mmeubig nimmt man
oft SJJetall, tooburd^ man eine SSermifd^nug bed 3innd unb
Slei JU Derfte^en pflegt, beffeu ®üte jeberjeit muß anSgebungen
unb Dorgefc^riebeu loerben, meil bi^n^eilen ^albric^t bii^toeilen
2 ©rittcl 3inn unb 1 ©rittet JBlei, biglücilen 1 drittel 3inn
unb 2 drittel ölei. ' 3c l)ärter bie ÜÄaterie ift, befto fd^öner
flincjen bie pfeifen unb bauern aud^ länger, ^ber toenn Dor
toenig ®elb Diel foQ gebaut toerben, mu§ man freiließ fd^lcd^ter
äJ^etaQ nehmen. SBiemo^l eS oft gefd^ie^et, bag ber ©alpetcr
fic^ an iai Slei Ränget, looburd^ tocgen beS fülen ®efc^madEd
bie SRdufe angereiht toerben, bie gilSe ber |Sfeifen gar ju
Derje^ren. 3" ^^"^ 9lamen einer ©timme fefe't man gemei*
niglic^ bereu ®röge, ba man bie 3:iefe bed großen (£. burc^
eine getuiffe Slnja^l güße (©c^u^e) bemerft, ioelcftc einer halben
r^einlänbi|d^en ©He glcid^ finb ober 12 SBerfjoQen. ^o ift
ber ®ebacft 8 guß nur 4 gup lang. SBenn eine DöHig gc*'
bedfte ©timme DorfÖmmt, fo jeigt ber angemerfte guß nur bie
Siiefe bed ^anged an, ba ber Slörper o^ngefä^r bie ^albe
Sänge l^ält.
SBarum bie gebedEten ©timmen fo tief ge^en, läßt fid&
feier billiQ fragen? SWatt^efon anttoortet, Sap. 24 bcS
SapellmeiTter^ : SBeil bie Suft einen boppelten SBeg ju lau«
fcn ^at. äTJi^lcr toiQ bamit burd^aud nic^t jufrieben fein unb
Dcrttjciiet ben Sefer auf V III $., ©eite 517, aHmo beffere
fte^en foHen.
Äammcrregifter ttjcrben bt^ioeilen angetroffen, ©ie
t)aben nid^tS befonbered, aU ha^ fie (me^rentl^ciU um eine
große ©efunbe) tiefer geftimmt finb, ate bie übrigen, Ujcld^e
im @^ortone ftelien. @S gefc^ie^et bieg beSmegen , baß man
einen ®eneralbaß föune tiefer fpielen, afö er gefc^rieben ift,
o^ne ber 2:ran§pofition benöt^igt ju fein. (£S muffen alfo
ber Äammerregifter fo Diel fein, al^ biefer SnbäUJcdE erforbert.
3m 3?ebal toenigftenö ©ubbaß unb in großen Äirdbeit nod^
eine ©timme 8 ober 16 ^^uß baju , im ^ofitiD baö SRufifges^
bacft; im ^auptmanual fo Diel, aU ein obligater S3aß nöt^ig
^at. S)lan fängt aud^ jego an, ganje Orgeln im Kammertöne
JU txbaim}, \m Don ber ©reSbcner erinnert loorben, toieujo^t
in ^annoDer bergleid^en jc^on längft gebauet morben, im
©cftloffe unb in ber ©taot , tt?ie id^ berid^tet loorben. . 3n
^iefiger ®egenb ift ei^ getoö^nlic^, benienigen Xon ju nennen
^o^en Ädmmerton, toelc^er eine große ©efunbe tiefer ift,
al« ber ©Ijorton ; ber tiefe Äammerton ift um 1 unb einen
l^alben 5£iefer, ald ber (£borton. S)aß e§ nid^t an allen Orten,
n^enigftenS nid^t ju allen 3^iten alfo erflärt ujorben, le^rt un^
$rätoriug au^brüdEtiifi. @r billiget, toenn ber ^ö^ere ^on jur
t$rö^lid)feit bei ber ^afel gebraucht, folglich 5tammerton
genennet toerbe; ber S^orton aber, toeld^er um 1 Son tiefer,
toerbe allein in ber fiird^e gebrandet. 9Bag bfirfen toir n^eiter
3c"g"iß ?
©ie me^reften ©timmen jeigen burd^ i^re SSenennung an,
baß fie einem gooiffen Jtlange, außer ber Orgel, ö^nlid^
lauten f oQen ; ba^er Reißen fie v ox Iiumana, äRenfc^enftimmen,
^autboid, ©c^aflmcD, ©ärtofeife, 833alb^ömer,3;rompete,$ofaune,
^löte douce u. f. f. Sluein man bemühet ftc^ oft Dergeblic^,
biefe Sle^nlic^feit DöDig l^erjuftellen ; ba^er berjenige ber
größefte SReifter ift, toetl^er e^ am beftcn gemacht. 5)od^ ift
bei ber $ofaune ^eut ju Xage bie SRobe, me^r auf bie ©tfirfe,
al& Sle^nlid^feit ju fe^en, oal^er nid^t fd^äbltd^ n)äre, fold^e
jttyeimal ju mad^en.
61 —
Vox humana , bic SJicnjc&cnftiminen , ift bcfto fd^njerer
ata^juma^en , ipeil bie Tlrbetteu fid^ b'x^ iego nid^t bereinigen
ionnen, 06 fie in i^rev SSoIIfommentieit foQe eine tueiblic^e.
ober mannlid&e ©timme DorfteHen, einen 3)i§cant, ?llt, Senor
ober SBafe.
^ie SintDenbung n)ill l^ier nic^t gelten, bag [ie t)on
D&en l^crob bid in C alle Stimmen follen ^ören (af[en, benn
bie DrgeUtimmen mad^en im ?l6ftcigen niemofö eine fo merf*
lic^e SBeranberung ber Jtlänge, bergleic^en bod^ Att^ifc^en bcn 4
Arten ber menjc^Iid^en ©timme p^cat ju Wiih ]oi\b^xlidi ^wu
]ä)ti\ bem SU unb S^enor nnb jnjifcqen biefem nnb einen re(^t
männlid^en Süffe. S)üc^ \m^ t)ilft bie SRenge aller fotc^er
SorfteHungen ? S)em Sefer tüirb nie^r boran liegen, jn er*
^a^ren, bnr^ moS \>ox Sinfäöe bie Orgelbauer oen Oejang
cineö SDfenf^en, fonberlic^ einer SBeibe^jjerfon üoräufteUen
gefud^t l^aben.
Sinige ^aben fol^ed bnrc^ eine ^(ötenftimme tuoQen
mügli^ niad^en, tuie (Safparini in ©örli^. (£g ift aQba nur
ein liebtic^ intonirted ^incipal, n>e{(^eS jn bem anberen $rinci-
pal 8 ^u6 aOein gejogen )uirb.
?ßrin5 fü^rt im „\al Sompon." bergleic^cn an bon
3;ribent.
3)ie mefirften aber galten ein JRol^rwerf bor bienli^er,
<iU ftirc^er, loelc^em bie übrigen gefolgt, fo mir befannt finb,
nur bo6 fjc bie Einrichtung ber Äörper auber§ angegeben,
toobon bie 3(nmerfung ein met)rere$ berührt.
3uni ?(uguftinern aütjier f)at ©c^röter folgen Äörpern
unten eine enge Siöbre gegeben, auf n)cld&er ein Änopf gefegt
ift, oon jiemtic^er SBeite, oben mit einem engen ?lu8gange.
3)iejc ®efta(t ^at awäi bie ju ^aUe in ber S. ^r Äirdie.
®ben berjelbc mad^te nac^ bem ju "älad), einem S)orfe, nic^t
weit oon ^ier, bie ffßrper cijlinbrifdö unb enge, oben mit einer
Ceffnung , über tt)elc^e tin anberer Äörper geftürjt , oben ju,
aud toeld^em ber ©c^aQ burd^ ©eitenlöc^er ge^t.
Sßod^ eine anberc ?lrt loic^ er unS, ba bie flörper
^infac^, ctjlinbrifc^, o^ne bi^ auf ben britten S^eil juge*
bedt.
Sine oon ©ilbermann ^errfibrenbe toar aud^ unter feinen
SHiffen mit boppelten Äörpern; oer innere toar unten enge,
^emoc^ toeit. \v\t ein Xrid^ter: biefc SBeitc toax jugebeclt mit
einem burc^Iöc^ertcn ®fatt ; auf biefem fafe ein anberer S^rid^*
1er, beffen fpifeiger X^eil aufujart^ ging; nad^bem folgte
loicber em iEric^ter, beffen obere SBeitc einen burc^Iöd&crten
Soben ^atte. Die)e§ aUeS bebedEte ein c^linbrifd^er, mit einem
burd^lödl^crten $8 oben bebedfter Äörper.
®bm berjclbige l)at nad^bem ju §erbftleben, ol^nioeit
tgrfurt, eine anbere Slrt angebra^t, fo in granlreic^ fel^r üblid^
fein foU, ba biefe Vox humana mitten auf bem 3)erfel
ein £od^ ^at unb auf einem langen ©tode fte^t.
jlnaut aw^ 93uttclftäbt t)at aO^ier in ber $eter^fird^e
eine t)on 9)?effing gemacht, ujetd^e burcft ba^ ganje ©laoier
geltet, unb fid^ toö^l t)ören läfet; bic Sörper finb faft naä)
Äird^er'Ä Slrt eingeridötet.
Wartung bon ©c^lofe^Sßippad^ \)at in§a8teben, jioiid&en
Erfurt unb ©onbcr^^aufen , Icfelidö eine uerfertigt, ba bie
grofeeftc pfeife be§ großen C ettoa 3 ^uß lang, oben bidt, toie
^in Sttrm, auf loelc^em obern 3^eit eine ©tüje war, böllig ju,
auf ber ©eite waren 3 Söt^er.
2)ie JU ©t. SBenje^lauS in SRaumburg ift mir aud^ faft
alfo befd^rieben loorben.
aSor aQen anbern ift fel^cnöloärbig bie ju ®rai} im
SSoigtlanbe Don ©ilbermann gemad^t, welcher nid^td fehlen
foH, ald bie SBorte.
^ie üörper mad^en eS nid^t allein ani, man muß au^
bie ffieQen unb 3i^9^>i bife^en.
3n SlltbreiSben ge^t fie bon a an b\^ burd^.
@ine ^albirte f^at 93iermann angeführt aud bem
^lofter (S^ifarbe, toobei bie unteren Oftaben eine Xrompete 8
%\x^ f)abtn,
SSerfmeifter in ber ®rfininger Orgel fagt, bag bie Sßieber^
ISnber Vox humana genennet, toai $rätoriuÄ Zab. 38 bor^
fteHt ald SBärpfeife uno 5h:umbdrner.
Sßaltl^er ma(^t ein Slegal barau^.
Vox virginea, Sungfem * ©timmen ift bielleid^t einerlei
mit @eigem ober Sungfernregal. ©ie mng lieblicher intonirt
toerben, als Vox humana, bermut^lid^ 1 Dctabe ^ö^er, au^
nur in ben oberen Dctaben fein.
aSollftSnbiger Sitel beg ©nd^eS.
3». 3a CO b Mblung'g, ber ct)urfürftL mamtäif. «fa^
bemie nü^lic^cr SSiffenfc^äften alliier orbentl. a){itgliebed,
bed ebangel. 9{at^dg^mnafii orbentl. Se^reri^ , toie aud^ Orga«
niftenS an ber eoangel. SRat^S* unb ?ßrebigerfirc6e,
Jlnleitnng jn ber mufifalifdöen ©ela^rtftcit
t^eil§ oor alle ®ete^rte, f beS öanb aÖer aBiffenfc^aften einfel^cn ;
t^eilS bor bie Sieb^aber ber eblen lonfunft überl^aupt;
t^eilS unb fonberltd^ \)ox bie, fo baS Siabier oorjüglt^ lieben ;
t^eite üor bie DrgeU unb 3nftrumentenmad6er.
Wit Shipfern unb einer SSorrebe beS §o(^cblen nnb ^odö*
gclal^rtcn ©errn, Serrn So^onn ©ruft JBad^jJ, ©r. ^od^fütftl.
$)urc^lauc6t ju ^ad^fen - SBeimar unb @ifenad^ toürflid^en
Äapellmeiftcrg.
©rfurt, brudEtS nnb berlegts 3. ®. Sungnicol, sen. 1758.
S3ef|>rec|^tiiioeii^
Sßljeinbcrgcr, ^o\: 14 ©tüben für ?ßianoforte.
^luSgemäblt an^ beS ßomponiften 24 $rä«
lubien in ©tübenf orm, Dp. 14, unb mit ^^tnger^
fa^ bcrfel)en o. Söill^ SRe^berg. Seipäig, g.
m. grifefc^. 3 JL
@d war eilt banfen^wertl^eS Unternehmen beS genannt
ten ^ünftleri^ biefe überaugtoertl^bolleu ©äge beS berül)mten
SRüuc^encr äReifterS, bem 5{lat)ierunterri(|te bienftbar }u
machen. iBeiäl^einberger fielet natürli^ bie mec^anifc^e
^anbbilbung immer in stoeiter, Ijingegcn ber poetifc^e ®e^alt —
in erfter Sinie, unb beSWec^en glauben wir auf bem ^erjerquif:»
fenben Sntjalt biejer ©tubien bcfonberä £|inwei]cn ju muffen.
2Rit welcher SKeifterfc^aft Weifet 9ib. J. 83. gleid^ in Sßr. 1
(S — bur) m\ fleineS SWotiD ju einem übenbeli unb jujleic^
erfreuenben ©afee ju geftalten! S)aä ?lllegro beciojo
(91. 2, S»molI) ^at neben ber rein mufifalifd^en , befonberS
auc6 eine fe^r woljlt^ätige ©eite be^^üglic^ ber linten ^anb für
laufenbc ©cdEije^nt^eiU ^iguren. 2)ic S§ * bur * ©tubie (9?. 3)
Siebt beiben Rauben iWci berfc^iebene Slufgabeu in melobifc^er
eqlcitcnber unb r^^t^mijd^er Sßobleffe. S)cr Sg*moll^©aU
9i. 4) ift fc^Wermütl^iger 9latnr, mit einem milbcn ©eiten^
aje in ®eSbnr , S^ir. 5 (Allegretto con leggerezza , ?l ^ moH)
wiH einen leidsten Slnic^lag in gcbroctjcnen ©ec^äc^nt^eilfigu*
ren für beibe ^änbe cultioiren. Sfc. 6 (5*^"0 giebt ©elegen^eit
eine cbete Santilene in ber liufen ^ano ^eroorju^eben, wä^renb
bie rechte ^anb eine anmut^ige ^iguration in gebunbenen
©ed^äcöntbeilen präftirt. ift, 7 (?ls*«'bur) ift eine auöbrucfS*
Dolle ©tuoie, bie namentlich für bie redete ^anb im qebun^
benen figurirtcn ©piel fe^r nüfeli^ ift. ©e^ intereflanteS
aWatcrial (®i§ * woÜ) bietet Sir. 8 in gorm einer originellen
©icilienne. S)er mufifalifc^e ®e^alt ift \efyc anjicjenb, abgc*
fe^en babon, bog bie linfe ^anb in arpeggirter {Begleitung
jiemlid^ ju tftun ^at. 3n 9?r. 9 (S)*bur) wc^t unS ein füfeer
tb^llifd|er^auc^ bejaubernb an. 2Bir l^abenbiejcg anmutl}igelt)rifd^e
®ebilbe mc^rfad^ mit fteigenber ©^mpatftic gejpielt. 3n Sir.
10 läfet ber Stonbid^ter feine poetifd^e ?lber in einer noblen
unb einbringlic^en SKelobie (mcift für bie rechte §anb) glänjen,
wä^renb bie linfe jpaub in gebunbenen ©ed^j^e^nt^etUS^riolen
abfonberlid^ ju t^un ^at. ^öc^ft originell ift ba§ unter Sir.
11 gebotene contrapunftifc^e SDicifterftudE in S^moll. @g er*
[^eint baSfelbe nämlich in boppelter ®eftalt burd^ bie berfd^ie«
Denen Xempi (a feroce e marcato unb legato e tranquillo)
^iaftarten (^ unb */i S^aft) unb anbere Setonung, fo ba|
feine mufilalifc^e $^^fiognomie eine grunbberfc^iebene ift. ^abei
ift biefer mertwürbtge <&a^ nic^t etwa ein trodeneS Sieben«
ejcempel fonbern eine geift« unb leben^boQe ©tubie oon grög^
tem Sntereffe. 3n bem Siotturno (Si. 12, SiÄ^^moll) fommt
neben ber ©e^nfud^t auc^ baS ^offnungSreife Clement juc
®eltung. $lugerbem ift btefeS $rälubium nod^ eine jiemlic^
i
— 62 —
fd^iücr äulöfenbc Slufftabc, inbcm bic rcd&tc ^Qub fid^ breit^cilig
Renten, Jüäf)rcnb bte ©cglcituug (tinfc §anb) ftc^ mit
tt)ren jtDeittieUigeu 9t^t)t^mud getuinnreic^ anbequemen mug. 3n
SRr. 13 Stnbantino, S^bur ift bie gönn eineS fel^r ansie^cn*
ben „Siebe» oöne Söorte/' ot)ne an ÜKenbelSfo^n * Sort^olb^
onjuKingen, C}en)ät)lt. 3n ber ®at)otte (9?r. 14, ©«mou)
ift bie alte Sorm mit neuem ®eifte öermal)It, Äfraft unb SKitbe
Qt^menb. SBer biefe ©cric üon ©tubien, bic in — ßramer
— Sjcvni) — ©tttbinm als bln£|enbc Dajen gefpiett mcrben
fönnen, fennen gelernt ööt, ber bfirftc loolil re^t oft in biefe
anmut^ige mufifalifc^e ®ortenIaube jur „9taft unb JRu^" auS
be§ SebenS „§aft unb Unruhe" einfel)ren. —
©tabe Dr. SBillielm, D)3. 37: ®eiftlic^c Sieber für
4 ftimmi^en gemifd)teu @^or. ^. 1 u. 2 ä 2JL.
Seipjig, Srifef^.
Dp. 38: $falm 71 f. 1. ©ingft. m. 93egl. ber
?ßittnof. ob. b. Drgel. Seipjig, cbenba]. 2Jk.
Q\i bem liebenömürbigen Äünftler ^oflapeUmeiftcr Dr.
©tabe in 3ena unb Slltenbnrg fiat fic^ 9tef. feit 4 Sa^rje^n*
ten, fotoo^l loegcn feiner in ©eb. Sac^ onfge^cnben ebelen
SSirtuofität, aU auc^ l|infic^tlic^ feiner compofttorifc^en %f)&^
tigfeit, inimer lebhaft l)inge}ogen gefüllt. Sie beiben erften
©*ä§e be§ Dp. 37 („SBenn id^' nur bid^ i)abc/* nnb: „SBcun
2111c untreu toerben" njarcn ben SRef. fdjon in ii)rer erften gorni
(für 1 ©ingftimme mit Drgel ober 5ßiano) unüergefetirf) ge^
blieben. Sn ber gegentoätigen einfac!^ me^rftimmigen 83ear=^
beitung erneuerten unb ert)ö^cten fie' ben njo^ltl)nenben Sieij.
31 nd^ bag SBci^nac^tS:^ unb Dfterlieb (9?r. 3 u. 4) mad^t in
il^rer too^lt^uenben (Sinfa^beit einen ^erjgcminnenbcn @inbrud.
Sc 5: „SWutterliebe" unb vlx. 6: „SrauungSgefang" unb 7:
„SSJenn ic^ cinft t)on jenem ©Plummer'', fteigcrt ber ?Kcifter
feine Smpfinbungen ibcal unb formell, fo, iJnfe biefelben ein
lebhaftes (Sd^o in ben §erjen ber §örer finbcn njcrben. —
Sn ben SSäortcn beS 71. ^folmS: „§err ic^ traue auf
bi^/' fprid^t fid) ein tinblic^ reincö, ®ott öcrtrauenbci^ ®e*
mütl) an^ , fo bag ))ertoanbtc ©eelen (Srbauung unb Srliebung
in reichem SOiaafec finbcn toerben. An befonberen ?ßun!tcn tritt
bic Begleitung jnjcitljeilig , b. f). cntnjcbcr für Drgel ober aud^
für ^ianofortc auf. S)iefe für eine mittlere ©timmc berechnete
®abe ift eine ber fc^önften neuern ?ßfalmen* Süuftrationcn.
SRe^bcrg, SB., D|). 17: „®Iüdltd&, mer auf ®ott
Der traut" ®eiftl. Sieb f. gem. S^or.) Scipjig, cbenbaf,
?ß. ä ©t. 1,50^1
S)cr treffliche Slaöicrmcifter ^at bic fcftönen gläubigen
SBortc gauj angemeffen vertont, leifc an 5PicnbelSjol)n§ ©t^t
aufliugcnb. Sei ben SBorten : „SRic^ti^ f)at in ber Söelt Se^
ftanb", ^at ber Äomponift feinfinnig t)ou ber ?ßol^p^onic ®e^
braud^ gemacht.
ffleder, Sllb., Dp. 63: 2 Sbo-ralmotettcn f. S^or,
©oloft. u. Drgel* ob. §am(oniumbegl. 3)rcöbcn, örauer
(«ßlötner.)
9ir. 1: „9?un fid^ ber Sag gcenbct Ijat"
$. u. ©t. 2,30 Ji.
SRr. 2: „üRorgenglanj ber @loigIert",
$. u. ©t. 3,00 Jt
Dp. 64. 3 gciftl. Sieber. ebenb.
SRr. 1: 3ion« ©tiOc, 9?r. 2: $f alm 23 (1. §eft, ?ß. u.
©t. 3,00 J«., 9?r. 3: „aj^ad^c mic^ fclig, o 3e|u",
1,50 ^.)
$rof. Jöeder in 93crlin barf loo^l gcgcntüärtig aU be*
beutenfter proteftantifc^cr ftird&cncomponift bcjcit^ttet toerbcn
?ir. 1 bcÄ Dp. 64 cntfpric^t ganj feinem lejtc. 9ir. 2 gc*
ftaltet fic^ ac^tfiimmig unb finb bte baüibifd^en SSerfc treffud^
oertont. 9lr. 3 ift befonberS tutereffant; cS ift für ©olo* ©opran
unb 4 ftimmi()en 5£nabcnc^or, in SBegleitun^ Don $arfe unb
Drgel fe^r feinfinnig gefegt. Slufeerbcm ejiftirt auc^ eine SfuS*
gäbe mit $ianofortebeglettung. 3n ben 3)iotttttn, mit SBe«
nufeung ber 9Jiclobicn Don: „9?un fid^ ber Sag geenbet f)aV'
unb: „SRorqenglanj ber @tt)igfcit", jeigt ber berühmte SOicifter
feine Dolic wl)errfd}ung bcS gefammten ©toffed. S)ie fortgc*
^cnbc ®ipfelung in ber erften SWotette bi§ jum ©c^lug ift,
nac^ bem prac^tDoQ pol^p^on geftalteten äRittelfa^ für ©ola
unb ©Ijor, unter fe^r toirfiamer Drgelbegleitung, ^oirHidö grofe*
artig. 9lod& bebeutenbcr entfaltet ber grofee SKcifter fein
SBiffen unb ffiönnen in ber i^eiten ÜÄotettc. Dljnc aufS
detail loeitcr einjugefien muffen mir ^ier bemcrfen , ba§ wiv
ben ganjen Slufbau beS ^crrlic^en SBerfeS für ©oli unb (Sbor
^öd^ltd^ betounbert l^öbcn. 3)cr ©antuS firmuä ift ^ier ganj
anberS Dcttoenbct als bü 9lr. 1. 3)ie Drgel greift aud& 'i)kx,
namentlich hei bem Senorfolo, maggebenb ein. 9ln beibe
SKcifterf S^e , namentlid^ gilt bicS Don ber 2. 5D?otcttc, fönneii
fid^ aber nur 5a^lreic^e unb gut gcfc^ulte ©timmen n^agen.
Sohlet, S., Dp. 9: McligiöfeS ©timmnngSbilb f. b.
Drgel. ©pe^er, 31. ^ilbcS^eimer. 1,50^
S)cr ^ier genannte Äunftler f)at fic^ bereits burd^ einige
gröfeerc mobemc'Drgelcompofitionen rü^mlid^ befannt gemalt.
3n ber Dorlicgenben Äunbgebnng jcigt er, bafi er, neben ber
^^obernität, aud^ ben 5{laificiSmuS nid^t aofiolb gegenüber
ftc^t. @r benngt in bem Dorltegenben originellen unb c^ara!«
teriftijd&en ©a^e nic^t nur ein S^ema beS größten a)?eiftcrS
ber altflaffifc^cn fat^. Sirdöenmufif ©ante auS $alc=^
ftrina, fonbern er \^at fic^ and^ in beffen ©t^l anfs leb^af*
tefte Derfenft nnb beffen 3trt nnb SBcifc anjuergnen gefud^t,.
o^nc inbefe ein fclaDijd^cr unb geiftlofcr SRad^tretcr oeS „gürften
ber SRufif' ju jein. 3le^nlic^ mic Dr. granj Sifet: „Wit
joUcn bie alten SReifter nid&t armfelig copiren. fonbern auf
i^rem guubamente lebenSDoU meiter g^ftalten!*' beult too^l
au^ §crr SJoSlet, benn in feiner ©tubie, bie unS fc^r inte*
reffirt ^at, reichen fidö SScrgangcnl^eit unb ®egcnmart l^ar*'
monifc^ bic §änbe, fo bafe n)ir baS ©jperimcnt, als gelungen,
ber 3lufmer!famlcit ftrebenber Drganiften unterbreiten moHen. —
®raf, 3: 6 gciftl. 6t)öre f. ©opr., 3[lt u. 1. mittlere
ÜÄännerftimme. ©tuttgart, ßwnift^^fl- 1,20^
S)er berühmte Drganift beS Ulmer SOZunfterS, üKufifbir.
®raf, Bat ^ier mo^l äunäd^ft für feine ®ebürfniffe als Sc^rcr
jugcnblii^cr ®efangfd^üler gearbeitet, bei benen bie 9Ränner»
ftimmen noc^ in ber SluSbilbung betroffen finb. ' 3lber aud&
fd^mSd^eren Äird)cn* Stören, bei benen cS mit ben aWänncr*
ftimmen ^apert, merben biefe ge^altDoQcu SRotetten miäfom^
men fein.
Sitjau, 3. 93., Dp. 27: 7 grofeere ß^oratbearbci ^
tun gen f. b. Drgel. Siotterbam, 3llSbac^ & ®omp.
S)ie üRclobie ju folaenben S^orolen: 1) „9Som ^immet
^od^ ba !omm ic^ ^cr,** 2) „SefuS, baS SBort beS SaterS,'^
3) „S)a SejuS an bem Sreujc ftanb'' (5 ftimmig, ein canouifc^eS
aWcifterftüd,) 4) „SefuS ©firiftuS unfer §err unb ^eilanb"
(5 ft. e^oralfuge, bie i^reS glcid^en fud^t,) 5) „ocn §immcl auf*
gefahren ift" j(Cantus firmus in ©opr. unb öafe,) 6) „l^cut
fingt bie liebe (S^riften^cit" (aKel. im Xcnor,) 7) ,,®ott ber
aSater loo^n unS bei," finb j^ier mit gemo^nter contrapuni*
tif^er SDieifterfc^aft burc^gcfüfirt morben. ©in neues ©latt
in bem contrapunftifd^en ^lumcnfranjc beS bebeutenben ^ol*
länbifc^cn SKcifterS.
aSoullaire, SBalbemar, Dp. 27: 10 Sonbilber für
^armonium ober $ianoforte. ^. 1 u 2 ä 1,20 J^ Seip*
jm, SiobolSft).
S)ie Ueberfd^riften ber Dorlicgenben S^aralterftfidEe finb
folgcnbc: 1) ?Brälubium, 2) auS ber 3ugcnb}eit, 3) guter
iWut^, 4) aJiaienfreube, 5) «u^elicb, 6) ©c^nfuc^t, 7) 3n*
Dention, 8) ftiUc aßeiHtunbe, 9) ©c^ifferlieb, 10) in buntler
Slad^t. S)iejclbe tooUen ctmaS auSbrüden, finb gcbiegen uni>
nur mäßig fc^mer. —
^itfftt^ritiioeit.
niaiiiilieiiii. Verein für Klassische Kirchenmusik. Diens-^
tag:, den 22. Mars 1892, Abends 7'/« Uhr, in der TriniUtiskirche
Concert, unter g:efäliiger Mitwirkung des grossherzogl. bad. Kam-
mervirtuosen Herrn Hugo Becker aus Frankfurt a. H. (ViolonceU)
und des Orgel-Virtuosen Herrn L. Boslet ans Lndwigshafen a. Bh.
Dirigent : Herr Musikdirector A. Hänlein. Prommm. 1. Faiitaai»
und JFuge in G-moil für Orgel t. J. Seb. Bach. Herr Boslet. 2.
63 —
«Ich lasKe Dich nicht , Da segnest mich denn'S Motette für dstim-
migen Doppelchor a capella v. J. Seb. Bach.* 8. Stücke für Violon-
cell mit Orgel a. Larghetto v. G. Tartini (1692—1770) b. Andante
religiöse y. Fitzenhagen. Herr Becker. 4. „Verschneit liegt rings
die ganse Welt", vierstimmiger Cbor a capella (neu) ▼. G. Vier-
ling. 5. Andante ans der Sonate Nr. 5, op. 118, für Orgel v. G.
Merkel. Herr Boslet. 6. Christas im Schiff, vierstimmiger Fran-
enchor mit Orgel v. J. Brahms. 7. Stücke für Violoncell allein :
Sarabanden , a) in G-dnr v. j. Seb. Bach, b) in G-dnr v. J, Seb.
Bach. Herr Becker. 8. i.Herr, wer darf wohnen in Deinem Gezelt",
Motette nach dem 16. Psalm für sechstimmigen Chor a capella
(neu) v. Fried. Baner.
Reppen, 16. Mai. Sonntag, den 16. Mai d. J. wurde in
der St. Katharinenkirche znReppencReg. Bez. Frankfurt Oder) von
dem hiesigen Chorgesangverein zu wohlthätigen Zwecken ein
Kirch enconcert veranstaltet. Wenn unsere liebe Hausfreundin und
Beratherin, die Urania, Über jedes nur irgendwo veranstaltete der-
artige Concert berichten wollte , so müsste ihr Umfang dem der
alten ««Tante Voss" ähnlich werden. Aber über die gestrige hiesige
Mosikanffübrnng zn schweigen, würde ein Unrecht sein, weil wirk-
lich wahrhaft mustergültiges geleistet wurde und Kirchenconcerte
in nnserer Gegend überaus seltene Genüsse sind. Die erste Num-
mer des Programms war das Schnbertsche : r/Der Friede sei mit
euch," arr. von E. KOllner. Gleich bei den ersten Tacten hOrte
man , dass der Verein in ungeahnter Weise sich vervollkommnet
haben würde nnd je weiter der Vortrag des Liedes vorschritt, um
eo mehr musste auch ein blödes Auge nnd ein langes Ohr erkennen,
dass etwas Vorzügliches geboten wurde. Gut durchgebildete Stim-
men sangen klar und rein , bei tadellosester Aussprache . bis zu-
letzt gut Stimmung haltend , diesen »rgeinischten Chor." Dasselbe
gilt von der Haydn^schen Motette : ».Tenebrae'' nnd dem Köllner-
schen : ,»Herz, lass dein Sorgen sein ** Ebenso Erfreuliches ver-
melden wir von Mozarts : r* Ave verum'' , wenngleich ich als wahr-
heitsliebender Chronist es nicht verschweigen will, dass mir hier
am Schlüsse die Begleitung der I.Geige nicht recht gefallen hat. —
Der Königl. Musikdirektor, Organist und Or»;elrevlsor Herr Paul
Blumenthal ans Frankfurt, a. d. Oder, wohnte dem Concert bei nnd
hatte die grosse Liebenswürdigkeit, seine Composition, Psalm 121,
eelber zn dirigiren. Ein Gleiches geschah mit dem, unter Ori|:el-
begleitung vorgetragenen „Halleluja*' ans dem Messias. Diese
beiden Vorführungen sind einfach als Cabinettstücke zn bezeichnen.
Ich hatte einmal Gelegenheit, in Berlin das Hallelnja zu hören,
könnte aber nicht behaupten . dass mir die Berliner Vorführung
besser gefallen h&tte, als die Reppner. —Der Sstimm. gem. Chor:
»Hör* uns , Herr Zebaoth** von Mehul, geHel mir, den etwas lauten
Sopran abgerechnet, ebenfalls auf das allerbeste. Genau dasselbe
ist zn sagen von dem Soloqnartett : ^Holder Friede'^ (Romberg,
Glocke), doch wollen wir mit diesem Monitum weder der wackeren
Sopranistin noch den anderen tüchtigen Mitwirkenden die frohe
Laune verderben. — Einen sranz besonderen Knnstgennss bot uns
Fran Adele Drömer, deren Name unter denen der „gütiirst Mitwir-
kenden** komischer Weise verzeichnet stand, trotzdem sie Mitglied
des Vereines ist. Frau D., auf dem Leipziger Conservatorium
ausgebildet , verfügt über eine glockenreine , weiche , schmelzende
Stimme. Sie sanir : »Ich weiss, dass mein Erlöser lebt** und : „Jeru-
salem , die du tödtest' (Händel — Mendelsohn). Der Vortrag war
meisterhaft, vollendet schön. Nur das: „moin Oehrlöser,** statt
«mein Erlöser" und ^tendtest" statt ^tödtest" störte etwas. — Herr
Blnmenthal , wirklich ein „königlicher" Musikdirektor, ein Musik-
meister von „Gottes Gnaden,** spielte dem athemlos hörenden Pub-
licum seine lU. Sonate und „Präludium nnd Fuge, C-dur , Seb.
Bach, mit der wohlbekannten Virtuosität ohne Gleichen vor. Wir
hätten nur gewünscht, dass unsere Orgel ein anderes Werk wäre —
doch still davon ! Die Orgel ist ein noli me tangere und wer über
sie spricht, hat es mit den massgebenden Körperschaften gründlich
verdorben. Nur nicht über unser Schmerzenskind etwas sagen !
Ein bischen reichlich war das Programm , nicht wahr ? Und
doch wurde Niemanden, trotzdem unser Publicum sonst nicht gerade
sehr musikalisch veranlagt ist, die Zeit etwas lang. Die Genüsse,
die nns geboten wurden, waren wirklich derart, dass man die Zeit
vergass. Sie verflog rasend. Skeptisch — und das wird mir Nie-
mand verargen können — hatte ich das Gotteshaus betreten ; etwas
boshaft sagte ich dem Gelderheber, ich würde jedes geforderte Hono-
rar zahlen, wenn er sich verpflichten wollte, gegebenen Falls Ren-
geld za erstatten. In Zukunft werde ich weniger spöttisch den
Vorführnngen des Ohorgesang - Vereins gegenüber mich verhalten.
.Erfreut uns ihr lieben Sänger, recht bald wieder einmal mit so
herrlichen Leistungen**. Diesen Wunsch erlaube ich mir , zum
Schlüsse meines Berichtes, auszusprechen.
9toti}cii«
3n mehreren i^ir^en ^^etu^^orf« ^at bie ^\tii^t\i^UM^Uix**^(&t^
feOfc^aft CgleftricitAtdmotoreu juin S3etiiebe bed DtQelaeblftkd nufgefteQt.
2 §Bladb(iIf)e führen her £)rge( Sie nerbi^tete 2uft i^u. 3)te (Stnric^tung ift
fo getroffen, ban ber Treibriemen umn äJ^otor über eine groge @d)eibe
on ber XranSmiffioniStvene Iftuft, an melden fi^ Vm\ Sitiemenfcbeiben
finben , non benen bie 93(ilge in X^atigfeit gefegt luevben. @inb bie IBälge
j^oVif fo h^crben ftc autontatifc^ audgefc^altet. $er 9)2otor mivb non ber
ti
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Älabiütuv n»§ vegulivt; er arbeitet uotlftanbig gcräufrfjIoS. SBcifcr „53cn
?lfi6a" ^aft bu bir eliüaüüu cmem elcftrifdjen ©alcanteu tiHuiiicn laffcn?—
!Bür fiir^em ftarb ber angefe^eiie Drganift iiub j^omponift d^arle?
{Jerlu» in 9?avboune, 64 Sa^re alt. —
%n be§ i^erftorbenen ©erfiner Organiften ^auer« ©teile ift feit
9Rid)aens uur. Sa^red $err Xbeobor dUicfert, ein ©d^üler bed ^tb.
unb $rof. ^auntd, eingeviicft. ^on bem jungen talentuoHen unb fe6r
eifrigen ^anne finb bis j'e^t folgeube ^erfe erfd^ienen in ber aj^ufifalien«:
^anblung t). SRid). miif^it in ©erün:
Dp. 1. JJiüci lieber f. SJWnncrcftor
2. 9(benbni^e, Sieb f. ^(innerc^or.
3. Troid Iiiveurioiirt a deux vuix ponr le Piano.
4. 92octiinto f. $iano.
5. <8^wci fiieber f. gem. 6^or.
6. VUbmnüIatt. (Svinnennig an ^elgolanb f. $iano.
7. ©oncert* gfuge über : „(S^in fefle Öurg" f. Orgel.
8. ÜRein Q^nifj. (^^annercbor.)
9. 2)te f^rü^Ung^i^eit. Sieb f. aJZännerc^or.
10. $falm 84 f. gem. d^^or.
11. SSei^nac^töntotette f. SJ^ännerc^or.
12. aWütette: SKattb. 11, 28.
13. „3)aS »«(^leiu" Terzett f. 2 ©opr. iL 1. Stitftimme mit «lano
14. SJuge f. b. Oigcl.
15. 'i'rm f. Orgel.
16. 3)rei SWotcttcu f. gem. (5^ov.
20. Miserere nici Dens. f. gem. (S^or.
3)irettür bc« fönigl. SRuf if inftitut« für Äird&eumufif
ift, an $vüf. ©aiipt« ©tcHc, ber ©offopenmeiftcr SRobevt SRaberfe
gcmovben. 3)ie OrganiftcnftcIIcn be« nerflilrtcn SKcifterS fianpt bat ßerr
äorin mit 17 ©thumcn ei^altcn. ^fladi i^m f)atte X^. SRiufert bie meiften
©tiuunen, nfimlid) 15. —
9(u8 Wirttcmberg. ©ieti geeint, 22. gnni 1892. 3)iefer Xagc
f anb bie d^ernfton ber burd) bie Orgelbanmeiftev (^ebdibet- Zeigte aüd
©tultgart in bie bicfige euangelifcbe «jtabtfircfte gelieferten neuen Orgel burd)
ben l^ier^u befteOten Orgelrenibenfen 5I)efaii 9(mmon and ^eindberg
flatt. SBei biefem Söerfe ift bie neuefte enungenjcboft ber Orgelbautec^nif,
bie fogcnamite 97i5brenpnenmatif , in 9(nioenbnug gebracht, luonac^ ba^ ge^'
famtc Xvaftur« nnb SRegievwevt ber früheren Äonftruftion in 3Begfaff
tommt. 5Die gan^^e a){ed)anir famt jl^oppeln nnb ^Kombinationen ift mittels
beS itenen ©^ftcmS fonftruiert unb fungiert mit iibervafcöenber Seid^tig«
feit nnb ^rttj^ifion. ©c^ou i^rem ^euftcrn nacb gewährt bie Orgel burc^
ba^ bem @tif ber Stitd^t genau angepaßte ®ebdufe unb ben loirfungSuoden
^feifcnprofpeft euie impofante 9lnftd|t, unb ebenfo elegant u\\\> praftifc^ ift
bie §(uSftattnng beS ©pieltifc^e« mit j^ioei 3)Jannalen, ber überTi^tlicbcn
©mppienuig ber 24 Slegifters unb 4 j^oppeljüge, foiuie ber ÄoinbinationSs
bntcffnöpfe, meiere nntei^alb beS {»anptmanualS , nom ©pieier tuji^renb
beS ©pield leicbt erreid)bar, angebradjt pi^b nnb luobnrc^ einerfeitS ba^
SRegiftriercn febr nereinfad)t, anberfeit» bie fieiftungsjä^igfeit ber Orgel
mefentlic^ erhöbt )uirb. ®er ÜUenibent nntenuaif ba^ geiammte Orgehneit
einer uicrftnnbigcu Prüfung, nad) welcher er fein ®utad|tcn ba^in ab^ah:
®r gvatnlire fomotjl ben .ßcrren 3Beigle ju bem burtb nncnniiblicbcn fjlciö
unb ^o^e j^unftfertigfeit gefcbaffeneu ^erf, als and) ber ©emeinbe S3ietig«
^eim 5U biefer neuen, pradjtigen Orgel , bie ficb bmd) gebicgcncS aRateviaX
folibe Äonftnittion , reine gntouatiou unb prftdjtigc ©cjannunüirfung
auSjetc^ne.
-fir. 3)ie ,,ff ird&enbnSlci". 3n biefem Sa^re werben e« 300
3abre , bafj in SBiirttemberg eine einrirfjtung in« ücben trat , an bie man
nocp ^eutjutage auf bem firnibe jmucifen bei bem 92amcn „ÄircbenbuSlcr"
erinneit wirb. Um 1692 §errf(bte in SSiirttemberg nod) ftrenge iliv(t)li(ireit,
nnb bie Q)eiftlid)en übten namentüd) auf ben Ortfd)a?ten no^ ftrenge ^ucbt
über i^re ©emeinbe. ©S würben fogenannte ©ünbenbncblein gefiibrt,
nemiittelft bereu ber (S^eiftUcbe ieben feblenben ©emcinbebiirger überiuacben
foimte. 3)a8 hotte «ir fjolgc, Daß bie ÜPircften, namentlid) auf bem Sanbc,
bis auf bin legten ^laf gefüllt maren. ^nn trat aber eine anbere Uni^u«
tr«glid)feit xa Xage. nfimücb baS ©d)lafen ber )Oauent tuft^renb ber
langen $rcbigt. lim biefcn Uebelftanb ^n befftnipfcn, würbe, juerft in
ber @)emcinbe Sngelftngen, ein ^itgtieb ber ®emeinbe anfgefteHt, weites,
mit einem langen ©tecfen bewaffnet, jeben ©djläfer nnbann^ersig „ftupfen"
füUte. a)icfeS Amt ber „J^irdjenbuSler" fanb in anberen ©cmeinben Äürt«
tentbergS eifrige 92a4a^mung, unb wie bie C^^ronifen berichten, ^at an
mancben ©onntagSnacbntittagen beS ©ommerS ber JlirdjenbnSler „ein gar
döwer ?lrbeit". ^ente heftest biefeS $lml nirgenbs mcl)r, wo^l aber
tögt nmn nod) ^ie unb ba auf bem £anbe auf b^n 9?amen „^irc^enbuSler"
itr ^eSner.
®ine neue Orgel n. @41ag & ©ö^ne tu ber ^n-
buftries u. (iJewerbea uSftellung jn ©d)weibnib. 93ei
einem Sefncb ber $of * Orgelbauanftalt , ginua „©djlag & ©oftne in
©cbwcibni]^ l)atte ber Unterj^eidbuete Q^clegen^eit , baielbft euie neue Ovgel
SU fe^en nnb jti fpielen, wcld)e bie gen. fjimia auf ber in bicjem ©ommcr
in ©4weibnit ftattpnbcnben gnbuftrie« u. ©ewerbes ^luSftellung aufjuftcl*
len beabfidjtigt. 3)iefelbe bietet in niebrfacber ^inficbt 3nteref}anteS, unb
möchte id) mir ^ierburc^ erlauben , bie 9lnfmerr{amfeit ber $emt ^oHegen
auf biefeS SBerl ^u lenfen. 3)ie S)iSpofitiün ift folgenbe: 3m L aWaiuial:
©orbnn 16', Srincibal 8', ®ambe 8', trompete 8', unb SRaufdjquinte 2*/*'
nnb 2'. 3m II. wanuale : ©alicet 8', ^ßortunal 8', u. glanttranerS 4'.
3m S^ebal: SSiolon 16', ©nbbafe 16,' u. $ofaime 16'. kluger gÄamiaU u.
$ebalfoppel pnb no^ 3)tu(ffn5pfe nor^anben, wc!(^e fid) gcgenfeitig anSs
löfen nnb auf baS gan^e %gerf besiegen. $Bon bieien giebt nif. ein me^o«
forte , f. ein forte , Sri. eine gflbtenfontbination , &h. eine Q^ambeu:: ober
Sl^iülinartige:» unb 99W. eine SRo^nuert- ober 5^langfarbe , tutti baS boUe
— 64
SBcrf. (Sin S^uHfiiopf bringt bie tWm Dörfer ßCi^oflcnc ^aubregiftdcnutg
üur alleinigen SBirfnng. — Dbgleid) bie 3)i8porition mir 11 ©tinimen nnfs
weift, fo fann bcr Orgelfpieler jebocft mit i&ilfe Dciidjiebener ©inricfttungen
(8im^Iifttati4)nd::@t)ftem) nod) 11 meitere @timmen }ur Sdangtoii-fimg
Dringen, fo ^a^ bie Orgel mit einer l^raft uon 22 @innnen wirft u. für
eine mittelaroge j^irci^e uodflünbig au^reic^t @i» wirb ^ierbttrd^ befonberd
finneren Üird^engemeinben enndglicht, [\di für toer^Aitniftmftbig oiaigen
$rei» nngemeffene Orgeln ju üerfdjoffcn. ?lnd) ift bie (grfinbunä ha üon
SSort^eil , loo luenig mmm ju ?lufftcflnitg einer auSrcicftenben Orgel toor«
^onben ift. ümt weitere intcreffonte iinb prafti|(^c @inrid|lnng ift bie
pneumatifdfte Sauart. 9(n ©teile ber fonft nblitfjen Wecftanif gc^en uon
ben Älauiaturen nnb SRegiflem nad) \>tn ©inblaben enge aWefimg « Slö^ren.
$(u4 bie IPonftntcftion ber ^inblaben ift \)on ber üblidien toollftanbig ob^
weic^enb. ^ie Stiieiart ift nngerft angenehm unb Ieid)t , bie $lnfprad)e
ber einzelnen pfeifen prftji« , bie Sntonalion ber Slcgifter ift eine gute
unb ber gftararter uorjuglicö getroffen. 9ludj fann ber 3Bitternng«wed)fel
bei biefem @l)ftem einen ungunftigen Hinflug nic^t andüben , weil bie ber
SJerftnberung untenoorfenen medianifc^en SSerbiinbungeu fehlen.
a)ie grimm „@d)lag & ©ö&ue" ^at bereit« eine gri)6ere ^tnsa^l
Orgeln nad) i^rem pneumatifc^eu @t|ftcm ^ergeftcHt, welche btn grbaueni
nur ß^re machen. —
Sliebel, Kantor ber eo. Stabt* unb ^fanfirc^e
5U S^rac^enberg i. ©c^l.
aSon hm ^encn (g. S3offi (^rofefior beö Orgelfpiel» unb ber
Harmonielehre am ^hinfconjeiDatorium in vlta\>ti unb &. !£ e b a 1 b i u i
(Direftor ber SRanonifc^en StaptUt in Senebig) ift ein ncucg SBerf ei*fd|ies
neu: ,,9Retbobe ^uui Stubium ber mobenien Orgel*" 92ad) einer Sorrebe
uerboitet fOi bei* cifk 2:^11 über t>k Orgel üftfrQaupt, ber 2. 2:^ über
bie SKufif für bie Orgel, Sb- 3: Oraellitteratur, SCb. 4: 3)ie Elemente
ber «uÄfubrung , 2:^. 5 : 3)a«. ^ebaffpiel , Xb. 6 : 3)ic 5tunft beö Äegi*
ftriren«, Xi ?': S)ic firdjiicbc TOnfif, X^. 7: 3)ieÄiuift be« 3nH)rouiriren«,
3:1). 8: imitatorifcben 2fornien , 2:b. 8: 3)ic claffifdien gönnen überhaupt,
Xb. 9 : 5Dad litufgifcbe Orgelfpiel. 911S flnban^ fiubet f^cb ein 9lu«5ug
über bie (£rgebniffe, refp. Seftinunungen be« offtcteüen SongreffeS für fircb-
Iid)e ^uftf in a)?ailanb. ^ie ^Ibminiftratton für fird)Ii(be SRufif in ^au
lanb SSia fianjone f^at ben S^ertrieb bed $BerfeS übemonunen. — -
9(ud ber X i$ p f e r ft i f t u u g in Weimar finb htn ©eminariften Sern^.
93ranbt aud 9(IIftebt (Weimarer Seminar) unb Otto ^ö^n ((Sifenad)) |e
bO M zugegangen. 2)ie ftatu tengemäg uorgef(^riebeueu
©emiuarconjerte finb leiber in ben legten 2 3aqi*<<^ bebauerli^er
IBeife unterlaffen worben. ^ie ®rünbe für bie{e Unterlaffungdfünbe finb
uns nid)t befannt geworben. —
^er 3^1. @(bubertb'fd)en^U(^i: unbäRufif alienuerlag
in fieip^ig ift üou beut bidberigen 2(nbaber ber grimia, ^ e i n r. 91 ü p p e I,
an $r. ^olbem. grel. 9(rib. @ i e g e l bafelbft ffiuflid) abgetreten
worben. —
$anfow— ©erlin. ßier feierte ber penfionirte Sebrer 3 o b-
griebr Scbulje am2l.^prilö. 3v ber503flbrc feine« fcbweren Äiute«
5U £o(b — Staaten gelpartet b^tte, ha^ TOjabrige Cg^ejubiiaum
mit feiner trefflid)en ^audebre, bie :Seib unb «^reub mit i§rem Q^emablr
ber gegenwärtig 92 3abre jäblt , reblicb getbeilt botte. ^ie feltene dreier
würbe im biefigen $eftaIo^i c ^aufe , beffen Seitung in ben ^nben beS
70j. ©obneS )i>om 3«&elpaare liegt , tJoUi^ogen , unb ijwar unter aOgemei»
uer Xbeilnabme. X)a« 3ubelpaar eröffnete nodb in ftrammer ^altung bie
geftpolonaife. Seibe blicfen ouf eine 92ad)fommenf(baft uon 9
Äinbeni, 26 (Snfclu unb 14 Urenfcln. SBenn man uon einer grünen,
filbenien , golbenen , biamantenen unb eifemen ^ocb^eit fpricbt , wie wirb
man ha wo^l eine 70icibrige nennen ? darüber folleu beutfcbe Orgelbauer,
Organiften unb Sebrer entfcbeiben. 92iemanb ftimmt woM für — 92t(fel,
ebcr für ©labl* ober ^latiua!" —
bat
Wu
&, Seftor 0). ®. S. in $3ieu: 9(ber, liebfter ^err, bie Urania
ja, fo lange felbige unter meiner 9iebaftion fte^t , f a ft in j e b e r
mmer bie bauptf Ad)li(bfteu neuen (Srfcbeinungen ber
Orgelliteratur — unb unter bejonberen Umftfinben —
aucb ältere ^erfe eingebenb be)prod)eu? ffioden @ie nocb
mebr unb ^ffere«?! 3)ag id) nid)t wnftte! 2)ürfte aucb jtiemlicb f(bwer
balten, fcbon wegen be« engbe^reni^ten Raunte« uufere« blatte«. 3^1.
<3(bneiber Orgelcompofitiouen wollen ©iegef. in beut ,,3fübrer burcb
bie OrgeUitteratur" ü. I^otbe unb ^otdif^ammtv (fieip^ig, fieudart)
nacbfeben. — ^cmi Org. S. in 33: 3)er in ber „neuen äeitftbrift für
^u[\t" (1. S9b. 88, 9^r. 23 u. 24) entbaltene ^rtifel; 9iagemein gebalte^^
ner ^tnwetd mtf bie biftonfcbt (St^MHclehmg ber Orfi^fiiteratur i^. @ m i 1
Traufe bafirt uicbt bunbioeg auf grünblid^er Aenntnig bed @legenftanbed.
Serni Org. ^, in g. 'Sßon hm getftli<beu (Souipofttionen bed nerewt^ten
oQegen ^auer in SBerltn nennen wir: (Sin 9lequient, 3 SRotetten emen
£utber«H^nmu«, SBater unfer, „Wit bem J^tmi fang 9ine« a\\\" S3on
feinen weltlid)en üliebem werben gern gefungen: 3)a« Srntbling«- unb
@(blummerlieb , SSaubrer« 9?a(btlieb, 9lbfd)ieb«Iieb (^bei \abfd)ieb eine»
Sebrer« gern gefungen) 2c $lud) feine SSearbeitimgen für gem. (Sbor finb
Dor^üglicb ^erm &. in 91: 12Beitere SBeitrfige ftnb willfommen. -— ^ernt
($b. St. in (^bi<^^flo: S3eften ^anf für 3^^'^ freunblicbe Bufenbung. —
Herrn C^antor S. in@cbw. (Oberfranfen) : 36^ Programme tiahm
niicb abfonberli(b intereffirt. grabren <Bie nur fo fort ! ©ine jpecieQe ^nlet^
tung j(um 9^ortrage ber ^eiftenoerfe (3eb. a3a(b« gibt e« leiber no4 nidbt.
(Sinen fe^r bead)ten« wertben SSerfucb bot inbeg H^rr 3- ©c^re^er in
Bresben gemacbt (@elbftoerIag,) inbem er 6 @tü(te be« ©rogmetfter« aQev
Orgelfpieler febr inftruftio bearbeitete, nämlicb: bie groge 5ft. ^moVi^
guge mit bem grogaitigen $rdlubium, 6 (Sboralbearbeitimgeu, bie Q^S^bur
Sonate, bie fogen. ©cbweijerf nge , bie conj^ertirenbe Q^^burs^Xoccate mit
guge unb bie gro^e ©onneufuge üi H-moll utit bem ^errli^en
$rHlubium.
*} dinc «ftfi^lonc" fönnte mit c(d|tnio$( dcfaUctt. Dr. $. u. Dr. 9.
9(n$et(|eiu
fiAJL
Am 10. Juli ging, 79 Jahre alt, unser
ältester Mitarbeiter, Herr Stadtorganist
Hermann Riedel
in Neastadt a/0.
zu einem besseren Leben ein. Der Verklärte war
ein trefflicher Schulmann („die Mechanik der
Volksschule^') , ein begabter Dichter und Schrift-
steller („Schulmeisterhelden", „Anselmus', Lor-
chen Loreley^' — welche treffliche Erzählung der
Verewigte kurz vor seinem Hinscheiden für die
Urania übersandte) , ein treuer Freund und Mit-
arbeiter, ein unermüdlicher begabter Kunstgenosse
(Orgelsachen, Kirchenmusiken, gediegener Orga-
nist), ein liebevoller Gatte und Familienvater,
eine ächte „Johannesseele^^ — kurzum ein seltener
Mensch, dessen Gedächtniss wir lebenslang in
Ehren halten werden.
Segen seinem Andenken!
A. W. Ot.
Alexander Gruilmant's
Orgel'Komposifionen
yerdlenen es, in Deutschland endlich gekannt
und gewürdigt zu werden!
(Kothe & Forchhammer, Führer durch
die Orgel-Literatur).
Katalog verlange man gratis und franko von
Otto Junne, ''''^:'^
3m ^erlaae uon Oito Conrad in Krf uri finb erfc^ienen un^
burc^ alle S^uc^^anblungen ju be^ie^en:
iie |^(e >«r Kufterlillilrlteit.
ißoxtxaa oonS.®. )8eu((ten5erger (3meite Vluflage.)
$retS 25 $f0.
Semer: SPMetiiattb itttb fdtt ®c^tdFfaU
(Sin ^^antorteftüd uon gentanb.
3)eclomatorif4er «ortraa 9lo. 1 — ^w^ 15 ¥ffl-
(ikgen (Etnfenbung bed tietraaed in a3nefmarhn birett in be^ie^en bun^
Otto (Sonrab, (Erfurt, JOuc^bruderei unb Serlag9^anblung.
iCrncf, fOerlag nit^ ÜspMtipni Otto Spitra^ Srfntt, <edboncnfira#e 4.
IBertteter ffir hm Buc^^anbel: 9iobert Sforberg inSeipsigr X^alftrage 19.
«ag^
^V(|rl' und ^avmotttumft>teI,
rovtc fnc iittt|thaitrit( Clitaru, tüti^lidir, tn|tniktiti( Ißtfong- utili ClaDict-^ufili.
§eroii8(eje6Hi lioii sl. Xj). »alOttlC^lllJ, StoSSetjogl. S. gofocjaiüll in SBeimat.
M ».
W<niiuiiM>iet}iflfi<c So^tgang.
189«.
3)ie|ee Sktl «ft^int iu btn ttfttii 3^flnt
jebtn aXonate, (ifl^vliffi in 12 Nuinnunt) unb i|t burd)
alle Üu4: lutb aRufiti]licii=@nnbIung<n, fDinie buirc^ alTc $opiliiilct,
»ftNC ^leiftei^S^uiia, fßr Ben gaiijfa ^abrenne S JE »oJk
piIIiuniKTaiibo, {II btjielKii. — g'» 8c<tt>iigBtatalcg bei;
$oIt ^al bic[e« BSIalt bis numiiter 6301.
iDictftc« nbDiincmeiit bei bec
SlflMbUion&bcniSerlaflbn Urania: Otto Soiirabin (Erfurt,
®4dltcntha{ie 4, Qcgeit Siiifenbiing oaii tJtBOJ, für bcM
0iiii)eii3a{|tgaiig bei 3fvancD=3>iienbuiifl. — ^^li btc einjelncii
»lunniet SOipfeimig. giiftrlionSgebil^ren : bie gefpalteiie
$etitidle nur 10 Vfcuiif«.
3ii^a[t: Xa9 Ave Uari&. [Stgcnbc t>. Sittuod.) — Üp^riSuic. — IRebC unb IBtsentcbe in Qrgelbnu|a(^i. — güiif neue Cigetu von
l£. 3r. malitt & Qoinp. in SubiuigSburg. — lieber ben Vortrag tum aRciteld gaiUaru in 9, JDp. 17S San H. JDppel. — Sine fleine Stubie
an einem viciberannitn Orgelflüif. ^m bem[. — 2)ilpo[ttion bei SlobttinficnDigel jn €aljungen. — Sclpttt^ungen. ~~ ttuffii^nutgen. ~
Statinen. — Sriefiuet^fel. — Itnjeigeii. —
Son einem iHitier (oDl ibr fjiitn,
btr tDcber Fromm no<^ glSubifi nar.
SRit Naufeti, ©pitlm, glutfKn, @(^n)3Ten
Mridcb er ma^l mnaiSi Ilebce 3a^i.
Si betete nit^t laut noifp lci{e ,
er ipraA nnr in geiDo^nltr Keift:
„eegriigt jcift bu , Waxia l"
3m Zoumel raulcbenber Scrgnf^cn
aebadit er nfdit, toai <Sm flejnai,
viib lÄiririte mit beBieroeit 3iigen
bie Iur|C 6üglgftit bei Belt
Sie hqlintm oitdi feine @iiitn mann,
boÄ Qulf t^nt oftmals auB ®efa^ren:
.©tgrüfet leift bu, ffiaria!"
Sa« Ave niaria.
(Segtnbe D. ft. ©imioil.)
SSdIb ^alf ei Mi) im braunen Si^cittl
[lA fatt gellebt, gw^t, flepitfd)!,
ba| ade irb'fdien nieuben eitel,
ertanntt i^ fein mn jettnirliqt
(El badpit kf^itz «Dtleiminne
unb fpca^ biitfott mit ttefenn €inne :
,0esrft|t feift bu, Vlada!'
fdion bo<^t er , fdineic Sc^ulb gu bügen ;
om flitenberger fflof
II (tob i6m einen Setrr
boi^ warb ber Unteniif|t Deibren ,
er lernte (eine Silnnei.
KaA fcbien bie Strafe ni^t jtu ftgmetjtn,
er fprai^nue ouB bemegten fiencn:
.Oegrügt feift bu, aRarlol'-
€o feCitam trieb eiB bis anS Snbe ,
l4on blidt er i» baB offne Utrab ,
ba moUt er leine SegenSfpenbe,
»iei' Oeiifif unb U(te Oclung ob;
bodi als fein {»er) begann ju b[t<Qat>
ba bbrle man i^n felig fprti!^ :
„öegrüßt feifl bu , '"*^-'
, aRario!"
9hm Tmb Refprengt bie (£ibenbanbe ,
bie Srüber fentlen fromm t^n ein ,
fic^ I aus beS ^figcU frift^n Sanbe
)rog eine Silie »tig unb itin.
Inb auf ben liditen R9liiten6iatteni
las man mit galbig<fit|3ne Settern:
.aiegrüBt {eifl bu, Stada <.'
brol
nnb
Unb gilb' eud| nun ein ^eilger Sngcl
gu flauen bun!^ ^ic Srbe 0nmb,
]o ffibt t^i , nie bei Silienflengel
cntfprieM beS BiuberS mi'gem SRunb.
3}ann micbet ibr tiergebenS Sagen
9Lp1foti^mt.
luig baS Vlti^c , ober »ie eS In jcbem
._ _._,, ,_ jirS es amft neu geboren In jeber Qeit.
fBie CS baS oleäic bUbl luÄ bmb btm ftinbc ein anberes tft , eui onbcies
len oetiMtn i
^eÖicbUibl
bem ätonne, nnb bcnt Vreife nmfi nnberS Jüft »crfUld, ja bleibt
cS aÖA baS Weidie in bei Seiten S3e4fel, ober bem in bei 3eiitn
Sc4(u ttM^ftlKben SRenMitn tritt es immer leinei, DciHartet, oeißigci
entfiegen; bcmi nW nnc bie ffinber, ianbtm mit bie Slaif4engtfdKti4ttr
fteigen berauf oul bei ICinb^t bem Wtei entgegen. SaS ntll bei äRenfit
niqt f ajen , er Jk^t aXiOionen jeimttbnen unter ben tUtnben ZBo0tn wt
3eit. aiann erbarmt fi4 «alt unb lagt ein neue« St^ bcS 0ciReS
mc^ über ben Srbboben, bann ge^ MrWftffenc Hugcn auf unb mtf
(■Seiben nnb gmiben eines St^ulmeifttrS.)
— 66
9ttbe ittib ®egetttebe ttt ;jOtgclbaufac^eit.
Site peumatirdien Wtn^ia^en fSr ^t^tiw ,
«Q^ §. ©(|mQ^t'Ä Softem,
mit Sfber>3)ttiti(eti (üRemitaneii) l^etgefleflt«
SBcr cS borjie^t, ßcbcr * SScnttU (SWcmbraiicn) bei bcr
^neumattfc^en SBinMabe atuutpenben, faiiit folc^ed andi jt^eidt«
eittfpred^enb 6d meiner Soiifttuctton bet SSinblaben Qudfu()ren,
wenn er, anftatt SBentil «^ ©qIji einen folcfien Sotfl, ober ric^*
tiaer genannt, einen folcften Äaften, mit feften ©eitennjänben,
oljo ol^ne Sotten, ^ergcf teilt; bann in bie nntcre ber boppelten
SBentilpfatte eine entfprc^enbe Deffnnng fc^neibet , bann barauf
ha^ ßeberftüdE (bie SO^embrane) , Hebt , unb bie obere ber bojp*
igelten 83enti(platte auÄfc^neibet , für bie SRembrane , nnb bie*
elbe auf bie Seiten be8 Seber-JBentitö (ber 9Jfembrane), biefelbe
fW&er feft^altenb, legt unb befeftiat, aufleimt. 3)ann ift bie
aWittc, bcr beweglid^e 2:^ei( beS Seber*5BentilÄ (Wembrauen)
bad 2RitteI, nvx ben Xon anzugeben, 3urüctge^en t)om ^ei*
fentoc^ , burd^ äSinbentjie^ung hinter bem Seber « 93enti( (ber
SWembrane) unb Xon * ?lufftören , bur^ SSSieber -- ©nftromen
U^ SBinbcS hinter bad fieber « SBentil (ber Wembraue) bad
Seber« SBentil ani^ $feifenIo(^ anbräcfenb, unb baju nüt^elfenb
bie eiflcne ©d^toere bed fiebert j um ein feftered SSentil ju
bei ommen , faun man ja üxidi , in ber 9)ätte on bie äRem*
brone ein ^oliftud ober @o^(en«fiebere:@tn(!, bem $fetfen(oc^
eutfpred^enb , anleimen.
S)ie t^e^ler ber Sßeiglefd^en Sonftruction finb ^ier ui(]^t:
9?ämli(]^ nic^t, crft SuftanfäQen bei^ Siaumei^
über ber 3»embrane, beim Änfleben bed Xon^.
Suftau^bruden aul^ bem äftaum, ben bie 9Rem«
brane unter ber SEBinblabe gebilbet, beim 9(uf^ören
bei» Xond.
fiängen, alfo Offenftelien , ber SSentile (3Rem^
brauen), )oemt fein aöinb tu ber Orgel tft.
Siegenbleiben, unb beulen Derurfad^enb , beS
©^mu^ed unb ©täubet, wenn fold^er burc^ bad
^feifenloc^ fällt unb auf ber ÜRembrane liegen blei«
ben m]i%.
©c^Ied^te aSiubleitung jur pfeife ^in: abwärts,
feitWttrt«, aufwärtiJ, in rec^twinfehger Siegung.
doppelte , be^^alb, bem tEBinb^ug niäji günftige,
enge SauicOeu ffir groge ©timmen.
Sebod^ ift bie leidste Sfegulirung bed Sßentilgan*
leS, wie bei meiner JBentil * Salg * (Sonftniction,
jier nic^t fo leitet unb fieser m regeln.
ffladi meiner %m unb (Sinfi^t ift bie 93entil«9alg^
(Sonftruction foliber unb swecfmägiger, aU bie Seber^^en*
til'(iD2embranen)»(^nric^tung ; jeboci^ (entere nadb meinem @Uf«
tem, wie oben angegeben, iWetfentfprec^enb , oqne bie f^e^Ier
ber 9SeigIefc^en >u{embrauen - Sabeu , audjufül^ren ; id^ ^abe
fc^on ))or längerer 3^it S)iefem unb Senem biefe Sinri^tung
mitget^eilt, boc^, ba Die 83entiUiBalQ<@onftruction ic6 für foliber
unb fidlerer ^alte, biefelbe dffenthd^ bur^ ben 2)nicf no(§
nid^t befannt gemacht, welc^ed ^ierburA gefc^ie^t für Sie|e*
nigen , weld^e für bie £eber * SBentik (äKembranen) eingenom«
men finb.
Hamburg, ben 1. SwH 1892. St ©c^ma^I.
Organift ju ©t Sacobi in Hamburg.
HB. 9(uf bie SBemetfungen beS $errn Org. ©d^mal^l ffot
ber angegriffene folgenbe:
Gtitgegttitttg
eingefanbt.
«uf ^uu!t 1 unb 2: SRur ein Xbeorctifer faun in
bem SuftaufüOen unb Suftaudbrücfcn au8 bem Kaum , ben
bie 9ffembrauen bilben, einen j^^ler Wähnen. Wi Sälgd^en ift
ein Diel grdgereS Solumen ßuft not^wenbig, ^um anfüllen
berfelben, ba&er bai» Unfällen unb Suftaudbrudfen bei SBälg^
d^n fclbftüerjtäublic^ au^ öiel me^r Qtxt in «nfprud^ nimmt.
aSie ein tlieoretifd&er JBälgd^enpucumattfer baju !ommt, ^ier
bei aWembranen \>on einem genfer ju fpred^en , ift fonberbar.
$unft3. Sei einer rid^tig gebauten SJ^embranlabe,
ftnb Weber ^^ern. nod^ fonft etwad not^ig, um bie Sebert>en<>
tile jujubrüäen, ba« üermeintli^ fe^terbafte Offenfte^cn, Würbe
be^^alb aud^ ftattfinben, Wenn bie 9Kembranen oben, ftatt
unten liegen würben , ba ba« ©ewi^t bed SeberS aud^ in bie^
fem ^aüe feinen feftcn SJentiluerfc^lufe bilben fomi. t)er feftc
a3entilt)erf(^lug finbet fofort ftatt, wemt SBinb gemad^t wirb,
unb (War un^orbar, wenn bie 9ffembran(abe rid^ti(^ fonftruicrt
ift, ba^er fann £(ier öon einem geiler feine Sebe lein. —
$ u n f t 4 SSenn bei meiner 9J2embrantabe etwa« ©taub
ober ©c^mng burd^ bad $feifenloc^ auf bie äJ^embrane fällt,
fo fann ba« uiemal« l&eulen toerurfac^en , ba bie iD^embrane
nie med^amft^, fonbern |tetd mit SSinb bewegt wirb. SBä^renb
bie SIRembrane mit Suft geöffnet wirb, welche bann jum ^fei*
fen(o(& au«ftrömt, fann ber Unrat, welcher auf berjenigen
ßeberfteHe ber SlÄembrane liegt, welche bä« ^feifenlod^ ber*
fd^liefet, nic^t jwijc^en bie SSerf^Iufifteöe geraten, ba er ftet«
Don biefer ©teile fortgeblafeu wirb, unb ba^er e^er Wieber
jum ?ßfeifenlocö l^inau^fliegt. ©an^ anber« oer^ält fid^
L ®. ber Unrat, welcher burc^ ein ?ßfeifenlo(ft auf ein ©c^leif*
Iabeitt)enttl gefaflen ift. ^ier fann ber Unrat, wenn er fc^wer
genug ift, fogar wäbrenb SSinb au«ftr&mt, jwifc^en bie $}er*
fc^lußftelle falleu. fftoiff me^r ift bie« möglich unb fommt
t^atfäc^lic^ and^ Dor, wenn biefe Sßentile geöffnet werben, o^ne
bag gleic^jeitig ißjinb über benfelben au«ftrömt. @« fann alfo
bei metner SMembranlabe ein beulen burc^ Unrat nur bann
oorfommen , wenn fold^er an^ bem Innern ber SBinblabe gu*
fällig jwific^en ben äRembranbentiloerfd^lng am $feifenlocQ
geblafeu wirb. S)ie« fann bei jeber SJentilart toorfommen, we«*
^alb bie neuen 38inblaben aQe gut au«gereinigt werben. Sei
feinem SBinblabenf^ftem , fann aber fo {c^neQ unb leicht bon
jebem eingeweihten Saien , f olc^er Unrat entfernt werben , al«
bei meiner SBinblabe. S)ann mng, um ein ßenlen bei einem
rid^tigett Sebermembranoerfc^tug ^eroorjuruf en , ber Unrat
welcher jwifd^en bie Serfc^lugfteHe fommt, aud^ biet grobför^
niget fetu, ol« bei irgenb einem anberen Sentil. Sie« ]^abe
ic^ bei neuen fiaben, welche noc^ nic^t Dollftänbig au«gereintgt
Waren , beim ^luffteDen in meinem Orgeljaal öfter wa^rgenom*
men. Sa^er ift ein beulen infolge Unrat« , welcher au« bem
Sunern ber äSinblabe fommt, biel weniger möglich, aU bü
irgenb einem anbern äßiublabenf^ftem unb fann bemfelben auc^
Diel leichter, fc^neUer unb fidlerer Don jebem (Eingeweihten
abgeholfen werben. 83on einem flfe^ler fann alfo aucj^ ^ier
feine 9tebe fein.
ffiunft 5. SRemlic^: „©d^lec^te SBinbleitung jiir ^eifc
l^in: aowärt«, feitwärt«, auftoart«, in red^ttoinfeltger Siegung ",
tft eine , früher fc^on beim 5£egellabenftreit längft abgebrofc^ene
^^rafe, unb weig fc^on {eber $raftifer, bag wenn bie furje
Entfernung oom 5feaeluentil jur pfeife im Ser^ältnig jur
®röge be« SSinboerbrand^« berfelben, weit ^enug ift, ein
^l^ler gar ni^t e^iftiert. !Diefe (Entfernung tft bei meiner
Ü)2embranlabe uo^ fürjer, al« bei itegeQaben unb ftnb bie
red^twinfeligen (Sden baju noc^ abgeninbet. 3n ber ^ra^t«
ift eben alle« wieber ganj auber«, al« fid^ bie t^eoretiftereube
$^antafie borftellt
$ u n f t 6. SSarum bo))t>eItc Jtanjellen, welche bop))eIte
SBinb^uffi^rung jur pfeife geftatten, bem „SSinbjuflng'' nic^t
günfttg fein foUen , wirb niemanb erflären fönnen. SEBettn bie
mn^eUen bop)>elt finb, fo brauchen fte boc^ offenbar nur
^alb fo weit ju fein, al« (Einfädle. 2)er Orgelbauer, Welcher
^eutjutage noc^ ni^t weig, Wie weit er feine 9legifterfaniellen
ju machen ^t, ift einfa^ ein ©tfimper. S>a^er bebanfe ic^
mid^ beften«, für ba« 5tomt)liment , bag bie Stanjelleu meiner
SRembrauIabe ju eng feien. 95km fte ni(|t weit geuugftnb,
ber faun fte ja weiter mad^en, unb iwar gan^ o^ne bie SSiub«
labe baburc^ ju Verbreitern.
JBunft 7. 9ln meiner VJembranlobe giebt e« überhaupt
fein 9Rembront>entil jum Steguiteren , e« wirb einfad^ gleu^ f o
gemacht, bag e« für immer re(^t ift.
$unft 8. 9}ad^ meiner praftif(^en (Erfahrung tft bie
67 —
ricä^tiftc SRembTöutotiUtultion fel^r \>kl einfacher, fidlerer, bau*
er^after unl) ptQ^i^cr, a(d bie SBa(()d^enfoiifirit{tion. 9Raii
brautet fi^ nur eu\ etnfad)ed ©tficfc^cit @(i)afleber, unb bem
gegenfibet ein Heincd ^laSbälgc^en uorjuftcUcit , fo braucht
man , um bie^ eutiujct)en , itid^t erft (ange imc^iubenten , fo
etnfad^ ift bie @Qd^e. 3)od ^abeu meine 30 (SoQegen, tuelc^e
mir mein Softem bid ^^xitt obfauften, aud^ fo gefunben. ^a^
qegen ift ed burc^auS nid^t einfach, fonbern fe^r foftfpielig uiib
{c^mierig, toenn nic^t gerabeju unmöglich, ani einer SÜSinb''
labe, toelc^e für SBalgc^en fonftruirt ift, eine brauchbare äRem^
Branminblabe j^u machen.
Stuttgart, im Suli 1892. 6arl ®. ©eigle;
Oroelbaumeifter
^>tuttgart
^fittf ntnt jOrg^ltt »Ott
&. ^t. 9Balcf et äS &omp. ttt Subttitg«(urg«
bcr Drgel für bie grtebenSfir^e in Stuttgart mit
36 Hingenben Stimmen, 2 äRanualen unb 1 $ebal.
I. Sro a n u a I : (S^f 54 Sßoten) 1. ^Principal 16', 2. SBourbon
16', 3. Principal 8', 4. IBtofa bi (Samba 8', 5. Sourbon 8', 6. ^o^l^
floete 8' , 7. ©emd^ont 8' , 8. ©olce 8' , 9. Irom»>ete 8*, 10.
Dctat)e4', 11. SRoljrfloete 4*, 12. ©em^^ont 4', 13. Duinte 2%',
14. Dctaüe 2\ 15. »eijtur 6fac^ 2%'.
IL 2R a n u a r : (S-^f 54 iRoten) 16. Siebli* ©ebecf 1 16', 17.
(Seigenprinci^jol 8', 18. Siebli* ®ebedtt 8', 19. ©alicionol 8', 20.
aSicnerfloctc 8', 21. «eoline 8', 22. SSoi? celefte 8', 23. (Slari^
uMt 8' , 24. ®eigenprincipat 4' , 25. 3:rat)eri&fIoete 4' , 26.
©oiciffimo 4', 27. Sornett 5fadö 8'.
in. 5ßeba(: (e^b 27 »loten) 28. «rincipalbafe 16', 29.
©nbbafe 16', 30. «iolonbafe 16', 31. ©ebecftbaB 16', 32. ?ßofau*
nenbafe 16', 33, trompete 8', 34. Dctaöbafe h\ 35. aSiotjonceflo
8', 36. OuintboS 10 Vs'.
IV. Sieben juge: 37. Goppel IL SWanual jum L
3Raniial. 38. Goppel L 9Rannal jum $ebal. 39. Goppel IL
SRanital jum $eba(. 40. (SoQectiupebal für Xutti. 41. Sol^
IcctiD^Jcbal für ^orte. 42. SoIIectiöpcbal für aWejsoforte. 43.
(SoHectiupebal für $iano.
Uebrige 99eftanbt^ei(e: 1. äBinblaben, pneuma^
t\\äiz SBalcfer'f^e ÄegeQaben. 2. SRegiermerf , pneumatifd^. 3,
©ebläfe mit (£ompeu)ation^fa(tenre{erDoir^ unb Schöpfern. 4.
©e^öufe in romanifc^em ©t^I.
9. iCi^pofliion
ber Orgel für bie ebang. lut^. $etri^$aulifir(^e ju
SR S ! a u (Sluglanb) mit 42 Singenben Stimmen , 3 SRanu^
alen unb 1 $ebal.
L SRanual: ((S^^g 56 SRoten) 1.5ßrincipal 16', 2.Dftat)e
8* , 3. ©ourbott 8' , 4. SBiola bi Öamba 8' , 5. ©o^Ifloete 8',
6. S)oIce 8* , 7. ®emÄ^orn 8' , a Srompet« 8' , 9. Dctaöe 4',
10. JRoftrfloete 4', 11. Duinte 5Vs', 12. Dctabe 2', 13. SRij*
tur 2%'.
IL äRanual: (&q 56 SRoten) 14. JBourbon 16', 15.
5ßrincipal 8', 16. (Eoncertflöte 8', 17. Salicional 8', 18. 8ieb*
Ixd) (Seberft 8' , 19.®ioIa b' amour 8' , 20. ^rincipal 4' , 21.
IraberÄfloete 4', 22. glarinettc 8', 23. (Somett 8'.
IIL 9Ranua(: (&g 56 9loten) (Sd^toelltoerf) 24.
Quintatan 16', 25. ©eigenprincipal 8', 26. ©ebcdEt 8', 27.
Spi|^&te 8', 28. «eoline 8' , 29. aSoi; celefte 8', 30. gngara
4', 31. ^tauto bolce 4', 32. ^autino 2,.
IV. ?ßebal: (S-f 30 Koten) 33. ^incipolbafe 16', 34
SSioIonbag 16', 35. Subbag 16', 36. ®ebedtbag 16,' 37. Duint<*
bag 10%', 38. $ofaunenba§ 16', 39. Octabba§ 8', 40.3Uten^
bag 8', 41. iBiolonceUo 8', 42. Octabbag 4'.
V. iRebenjüae: 43. (£oppel IIL 9Ranua( jum l
aRanual. 44 Sopjpel IIL äRanuat jum IL SRanuaL 45. Goppel
11. ÜRanuaUum 1. 3RanuaI. 46. Soppet L SRanual )um $ebal.
47. (Sopi)eI IL aRanual jum $ebaL 48. (Soppel 111. SRanual
2um $ebaL 49. OctaDcoppel im $ebal. 50. SoaectiDjug für
^utti unb alle Goppeln. 51. SoQectitojua für ^ortiffimo. 52
Soüecti^äug für gorte. 53. ©onectiojug jür $iano. 54 ^xo*
longement. 55. Sre^cenbo nnb 3)ecredccnbo. 56. S^toeUtritt
für'« IIL ajianual.
U e 6 r i g e 93 e ft a n b t be i ( e. 1. äSinblaben, pneumatifd^e
SBaldter'fcbe Äegellaben. 2. Sleqiertoerl , pneumatifcft. 3. ®e«»
bläfe mit Sompenfation^faltenretert^oir« unb Schöpfern (med^a«
nifd^ed ©etriebe.) 4 Sc^melltaften für'd III. SRanuaL 5. ®e^
^aufe in got(|ij^em St^I.
S. i^Upofltion
ber Orgel in ber et)ang. «lutl^. beutfd^*en St. (£at§a^
rinen ' ftird)e 5u St. Petersburg mit 42 Kingenben
Stimmen, 3 ä^lanuaten unb 1 $ebaL
L ajfanual: (S-g 56 «Roten). 1. «ßrincipal 16', 2.
«ßrincipal 8', 3. aourbou 8', 4 SSiola bi ®amba 8', 5.ßo^(^
floete 8', 6. SJoIce 8', 7. trompete 8', 8. Octat)c 4', Q.mo^x^
floete 4', lOOctatje 2', 11. aRijtur 6fad^ 2%', 12. Ouintatön
8', 13. Ouinte 2*/»'.
IL Wanual: (5^0^56 «Roten). 14 »ourbon 16', 15.
®eigenprincipal 8\ 16. Spifeflocte 8', 17. Salicional 8', 18.
SIeolinc 8', 19. Soir celefte 8', 20. Sieblicö ®ebedt 8*, 21.
eiarinette 8', 22. gugara 4', 23 Spifefloete 4', 24 ßornett
4 imb 5fa(ft 8*.
IIL ÜJianual: (S^toellroerf, &g 56 SRoten). 25. Sieb^
li* ®ebecf t 16' , 26. «ßrincipal 8' , 27. »iola b' amour 8',
28. ®ebedEt 8', 29. ®emg^orn 8', 30. ©oncertfloete 8', 31.
Srompette l^armonique 8', 32. , «ßrin jipal 4', 33. glauto bolce
4', 34 ^armonia aetberia 3fac| 2*,8'.
IV. «ßebat: E-^f 30 SRoten). 35. ^rincipalbafe 16', 36.
Subbafe 16', 37. SBioIonbag 16', 38. ®ebecftba6 16', 39.
$ofaunenbag 16', 40. Octaübag 8', 41. SSioIonceUo 8', 42.
Octat)e 4'.
9{ebenjüge:43. (Soppel IIL äRanual jum L äRanual
44 Goppel 111. jum IL äRanual. 45. Goppel iL äRanual jum
I. äRanuaL 46. Goppel 1. äRanual jum «ßebal. 47. Goppel IL
äRanual jum $eboI. 48. Goppel IIL äRanual jum ^ebal. 49.
Octat)coppet im ^ebal. 50. SlOe Goppeln. 51. (SoQectiDjug für
%utti 52. 6oIIectiö5ug für gortiffimo. 53. eoBectiojug für
gorte. 54 ©oHectiojug für ffl^iejjoforte. 55. ©oQectitJjug für
$iauo. 56. $rolongement. 57. ^redcenbo unb ^ecreScenoo.
58. Sd^meQtritt für> IIL äRanuaL 59. Salcant.
Uebrige 93eftanbti)eile: 1. äSinbtaben, pneuma«*
tifd^e 38aldCerfc§e JCegeHaben. 2. 9iegienoerf, pneumatifd^. 3.
®ebläje mit Sompenfationdfaltenreferuoir unb Schöpfern (me^^
(^anifdbeS ®etrtebe). 4 Sc^melHaften für'8 III. äRanual. 5.
®e^äu{e in jjonifc^em St^l.
4. ^iipofMon
ber Orgel in ber prot. ^auptdrc^e ju Jtamenj (Sad|^
fen) mit 42 füngenben Stimmen, 3 äRanualen unb 1
$ebaL
L äRanual: {S*f 54 SRoten). 1. ^frincipal 16', 2.
irincipal 8', 3. SBourbon 16', 4 iBourbon 8', 5. SSioIa bi
Jamba 8', 6. ^o^lfloete 8', 7. ®emÄl^orn 8', a Strompetc
8', 9.0ctat)e 4', 10. iRo^rfloete 4', ll.Ouinte 2%', 12.0ctobe
2', 13. äJiijtur 6fa(^ 2%'.
IL äRanual: (&f 54 SRoten). 14 Sieblicg ®ebe(!t
16', 15. ®eigenprincipal 8', 16. ßieblicft ®ebetft 8', 17. Soncert:*
löte 8', 18. Salicional 8', 19. S>olce 8', 20. Clarinette 8', 21.
fugara 4', 22. XraDerSfloete 4', 23. 9taufd^quinte 2Vt', 24
lornett 5fa^ 8'.
IIL äRanual: (&f 54 92aten.) 25. ^ötenprincipal 8',
26. Ouintatön 8', 27. Spi^floete 8', 28. «eoltne 8', 29. iBoi;
celefte 8', 30. Obo6 8' , 31. ^ncipal 4', 32. glauto bolce 4',
33. ßarmonia aetberia 3fac^ 2Va'.
IV. 5ßebal: ((£*b 27 «Roten.) 34 Subbafe 16', 35.
«ßrincipalbag 16', 36. IBiolonbag 16', 37. $ofaunenba6 16',
38. Octaöbafe 8', 39. Xrompete 8', 40. SSioloncetto 8', 4L
Octotoc 4', 42. Ouintbafe lOVt'
9teben3fiae: 43. Goppel IIL äRanual sum IL äRa<»
nual 44. (Soppef IL äRanual jum I. äRanual. 45. (Soppe(
— 68 —
III. SRonual mm I. SRanual. 46. (S^opptl L 3Jlamxal mm ^ebol.
47. fS^opptl if. SRanuQl ium $ebQl. 48. (So^pet III. Wlanmi
ium $ebal. 49. eoaectit)))^^! ffit Xuttt unb alle &)))))e(n.
50. SoQectbpcbal fär ^oxtt. 51. eoOectiDpebot für Tltif^o^
forte. 52. SoIIecttopebal für ^ßiano. 53. ©ci^toclltritt für'« 111.
SKanual.
Uebri^e 83eftaitbt^eile: 1. Sßtnblabeit, met^a«
tiUd^,2. ätegtem^ert, ntec^ontfc^, 3. ^neumatif für ha^ I.
SRanual, 4 (Seblafe mit SontvenfattDiiSfattenreferüoird unb
@(!^5pfern (med^antfd^ed ®ettiebe), 5. ©d^ioeHfaften fiir'S III.
äRanual, 6. ©e^äitfe in got^ifd^em ©t^L
ft^ Sie 9lu4fl^lIitttg4orgd
in bct SEBimet 9liidflfattiig fAt SKuflt unh %%tattt
flEBefm.
S>te[e(be reprafeutiert eine ganj einfache ftirc^en^Orgel ber
!(einften 9(rt, on ber l9tr, nur ju jeigen beabfid^tigen, mod bei
ber fieutiaen ^ed^nif bei Der^attnigmägtg geringen üRitteln,
ebenfo be(^rQn!tem fHaum unb nur wenigen ©timmen fomo^t
du Äroft unb SonfüQe als auA ^inftd^tli^ ber ißerjc^ieben^eit
beS Xond^arafter« geboten h)erDen fann.
S)ie Orgel ^at fo(genbe S)idpofition :
SRanuat: (S— f 54 Sßoten) 1. ^rincipal 8' oon ^olj
unb 3^"" 54 ^pfeifen 2. Sourbon 8' Don §olj 54 pfeifen 3.
©alictonal 8' oon ^o(j unb Qinti 54 pfeifen 4. Octaoe 4* oon
3inn 54 pfeifen
5ßebal: (6— b 27 Sßoten) 5. aourbon 16' Oon $o(j
27 pfeifen iufammen 243 pfeifen.
6. (Sopoel « aj^anuat ^mn $ebal 7. Cctaocoppel f ür'd
SRanual 8. Octabcoj^pel fiir'd $ebal 9. SoUeftiOjng für ^utti.
S>ie Sraltur fon^o^I ber j{(abiere a($ Stegifterifige unb
<Sop)>e(n ift na^ unferem neueften rö^renpneumatifd^en ©Aftern
ausgeführt; bie 38inblaben pneumatifd^e „SBaldfer'jd^e fiegeU
laben" : ®eWufe maffio ®(^en.
Sber ^rei« beS ©erfeS „loco «uÄfteflung SBien" betrogt
fL 1600.— öfterreicftifc^e SBäbrung.
S)aSfeIbe SEBerf mit einfaAerem ®eMu{e loürbe nur ft.
1300.— foften.
3)ie 3)imenfionen beS äBerleS finb folgenbe:
3,00 äffeter iBreite, inet. 9tanm für bie (Sakanten. 2,25
SWeter Xiefe, incl. Drganiftenfife 3,85 aWeter ^a^c,
^er{fi4^iii^
einiger Orgeboer!e Oon ber genannten ^iima in be!annteren
©täbten.
3n SBieu felbft: 1886. @t. ©tep^anSbom 104 9le^
Sifter 1878. »otiofirc^e 75 SRegifter 1869. Dpeni^auS 15
iegifter.
3n «[gram: 1855. Sat^ebrale 52 Stegifter.
3n®raä: 1885. ©tep^aniejaal 60 «egifter 1890.
iperj * Sefufir^e 43 «egifter 1892. STOufifoereinSfaat 21 dit^
flifter.
3n Debenburg: 1884 eo. Äirc^e 43 »egifter.
3n Ulm a. ©.: 1890. SRünfterfircbe 114 «egifter.
3n öofton (U. ©. «.): 1863. gKufif^atte 89 »e.
flifter.
3n Sremen: 1880. ©t. Sacobilird^e -17 «ßegifter
1890. Äünftleroerein 22 3iegifter 1882. ©t. ffiaulifirÄe 19
Slcgifter 1888. äBil^abifirc^e 30 Stegifter.
3n 3B i e d b a b e n : 1862. $rot. ^auptf irdbe 53 9te^
flifter 1878. $rot ©ergfird&e 25 Slegifter 18i55. ©ngUfc^e ffirc^e
5 9iegifter.
3n S)fiffeIborf: 1881. eO. So^nniSlird^e 66 9it^
ifter 1880. eO. Jhanlen^anS 6 Stegifter 1882. 9tea({$ule 8
legifter.
3n ©tu tt gart: 1824 (SamifonSfir^e 20 9ftegifter
1834. eo. aSaifen^auS 6 Steaifter 1834 eb. Sßaifenfirc&e 14
«egtfter 1838. ^offirc^e 24 Sfegifter 1839. eo. ©tiftSfirc^e 74
Segifter 1852. eO. £eonbarbSftr(^e 26 9legifter 1865. ßof«
lopette 12 Wegifter 1879. TOarienfirc^e 32 »cgifter 1880. «at^.
opoft. ®emeinbe 8 SRegifter 1883. $riOat 9 Slegifter 1892.
cDong. SriebenSfird^e 43 SRegtfter.
i
3n ($ran!furt a. W.: 1833. $aute!tr(^e 82 Stesifter
1891. S)om 72 9Ieatfier 1857. Aat^arinenftr(|)e 52 fftetfl^n
1854 ^utfc^tcf. 5ttr^ 46 Stegifter 1872. @oaI6au (<lädiicn>
ber.) 53 9tegtftec 1859. ©^nagoge 37 ategtftet 1864. £ie6«
frauenftnle 35 Steatfier 1881. SretfantgdftTt^e 37 SIegtfter
1867. @t. fieonbarkfirc^e 26 aieatftec 1851. SBeigfrauem
fitere 24 SIefltfter 1869. ^anj. rtf. Stttäfe 21 Slegtftec 1873.
@t $eterSfit^e 22 aiegtfter 185S. 9{tco(otrtt(%e 17 Steaiftec
1878. Dr. ^odi'i (&on\etoat 19 Stegifter 1886. e^riftuSftrt^
17 9l€gtfier 1881. <Deutf4 < OcboiSfin^e 16 Steaifter 1878.
SitterimS < Orgel (3)om) 15 Siegifiec 1892. e». ScreinS^ui
ffit hmm aRtffton 23 9)egtfter 1889. tu. 9}minS^uS (92 C)
15 9iegtftec 1891. 89Itnbenanfta(t 15 Stegiftet 1880. Opecn^ud
13 9t«gtfter 1861. ^rtbot 9 9{egiftet 1889. Jtaifn « §nebTtc^>
(Sbmnafium 11 ätegtfter 1862. SerforgungS^u« 8 Stegiftn
1865. ^etliggeiftöpitol 8 IRegtfter 1881. ^tofontffen^auS 10
9legtft(t 189Ö. Soge 6arf jum aufgf|eitben Sü^t 9 Slegifter
1864. Snnt^aite 5 Stegtfiec 1892. StciptUt, apo\t ^emeinbe
8 9{eaifter 1857. «[(teS Xt^eatet 4 9lcgtfier 1865 Soge jur
Simgfeit 3 ätegtfter.
3n 8ei))3tg: 1887. Si^ftaDttoIaft 75 Sleaifier 1884.
flitaci @ewanbqaud 76 Stegifter 1887. ftg{. (Sonfecbatortum
für aRuftf 59. 9tegtfter 1887. Jtg(. Sonferbatorium iüx affuftl
25 gtegtftei 1891. ©tabtt^eatec 15 IRegifiec.
3n£>amburg: 1884 @t. Setritttc^e 82 Siegtfter.
3n S ü 6 e d : 1888. ®t. $etrt{ir(^e 60 »legifter.
3n Snnaberg: 1883. @t. Simenttr^e 73 Stcgtfter.
3n Jtameiti: 1891. prot. ^aupttircfae 53 9{egiftcr.
Sit St Petersburg: 1885. @t. ^tnftr(^ 76 92e<
gifter 1892. @t. ^t|arinenfir(6e 56 9tegiftet 1891. ^oQönbifc^
Jhr^e 41 Slegifier 1874 Steformterte jtir^ 39 9{cgifter
1866 @t «nnenMe 31 9tegtfter 1873. 5tat^olif(^c ^rc^e
27 ategifter 1885. ©alonorgel 14 9Iegtfter 1889. ßonfer^'
batorittm 10 Stegifter 1890. 9ßufiff(|ule ($ritoat) 10 9{e>
gifter.
3n SRoSfau: 1892. @u. lut^. $etn<$ault<5ltr^e 56
9iegtfter.
3n 9i(ga (»uglonb): 1883. ^omttrcbe 174 SIegifter
1886. ©t. $etriftr(^e 63 Stegifter 1884 ©(^ulorgel 9 IRegiftec
1890. SBfltfen^nS 5 Stegifler 1890. etKUigeltfdic fitr^e 5
ategifter 1890. ®ertrubfir(|e 36 9{egtfter.
3n fielfingforS: 1859. eb. lut^. flinke 10 SIegtfter
1847. dttfolaitirc^e 54 9legtfter 1891. III. 2ut% Ain^e 75
Äegifter.
3n 9t e b a 1 : 1842. Dlaitir^e 65 Straifter.
3tt Senetjento (Stalieu): 1889. @att|ebrale 50 9ie«
gtfter.
3nSRäI»I^au{en (C^Ifag) : 1866. proteft fitn^e 70
«cgifter.
Sm gansen tourbeu fett bent nunmehr 72iä^rigcu IBe«
fielen ber §i>^nta «SO ntne Otfittwttt* gebaut, nadi allen
Seltt^eilen tierfattbt uttb meift an Ort unb ©teile felbft auf«
gefteHt.
9lii4)efi(^ititttg«ti ,
toeld^e bet ^trma geworben ftnb.
1838. ®olbene Scrbienftmebaille \>on @r. 9Roi. bem ftdnig
tum fBfiTttemberg. 1840. ©ilbemer $ofaI bon ber @L $etrt«
hxdft in ®t. Petersburg. 1854 99ronce « SRebaiQe bon bec
Snbuftrie < SluSfteQung in aRän(|«i. 1854. ®roge aolbene
aSerbienftmebaiae fär Jhinft unb SBiffenfc^ft b. ©r. HRajeftfit
bem ftanig bon SSfirttentberg. 1855. ©ilbeme (S^'^RebatOe
bom Prft'Qif^of in Kgram. 1857. ©ilbeme (E^ren<aRä>aiae
ber Scabemie 92ationaIe in $ariS. 1865. 9titter!reu) I. &. beS
Stiebrit^SoOrbenS bon @r. affajeftät bem jtönig bon SEBfirttem*
berg. 1865. (E^ren>3Rttglteb ititb 92eifter beS freien beutft^en
todiftifts in ^ranffurt a. SR. 1873. @^ren'S>ibIom (böd^fte
usjei^nung) ^ItduSfteQungin SBien. 1873. fuierfennungd»
Diplom SBeltauSftellung in iBien. 1875. 8ronce « SRebatae
SßeIt<«[uSftetlung in ©antiago ((Sbtl«)- 1876. $ret«<aRebaiae
Sßelt ' HnSfteOung in $^tlabelp^a. 1881; S^itn * 2)ipIom
(|d(6fte fLuS^i^nung) »urttembcrgif^e SanbcS« unb (Setoerbe«
SttdfteQnng tn Stuttgart 1884 St»« gro|e golbene @§ren<
— 69
SDJebQiücn tiott bct ©t. ?ßctri * (Scmcütbc in Hamburg. 1885.
-©ilbctnet ^olal \)on bcr ftciermärüfc^cu ©parfaffe in ©raj.
1886. ©rofecr filbernet ?ßofaI üon bcr St. $ctri^®cmeinbe in
@t. ^ßctcriburg. 1889. SJittcrfrcuj I. 61. be^ gricbri(|Ä-
Drben^ üon ©r. SWaj. bem Äönig t)on SBürttembcrg.
9ISlänt ttnb Hoffen « ®orattf<^M(|e fAt Orddtoetfe
jeber ®töge fielen gerne ju S)ienften.
Uehet btn SSovtrag »Ott SD^erfd« ^antaHe
in ^, iöp. tue.
SJon 9?. Dppcl.
@. SWerfel, bcr ©c^öpfcr jol^Irei^cr ^eröorragenbcr,
•flciftDoBcr 2;ontoerIc für Orgel, i^at in feiner göntofie Dp. 176
jetne Sompofition gegeben, bie n^egen rei^boDer X^emen, inte»
reffanter SluSgeftoltung berfelben, fomie einer bequemen ©pte(»
art falber befonbere SBeac^tung berbient S)er frifc^e unb
{d^n)ungt)oQe Singangdfab (SJ^oberoto affai) bringt in fd^önem
ISontrafte Saufe auf Wc^felnben 2)?anualen, accorbifd^e Sred^»
Illingen unb gebaltene Hccorbe. ^a^ flbagio, in fnappfter
^orm genauen, fe^r anjic^enb in 9]?etobie unb 93egleitung,
geftattet unb forbert eine 92äancierung nmnigfattigfter Srt;
ed crfc^eint a(d einel^ bcr banfbarfien ©tüde biefer @(attung.
fRaä^ furjem Uebergongc tritt ©a§ III., ?lUegro, auf; biefer
toenbet fic^ nac^ ^ur , ^ebt bad ®anje unb bringt mit >^uer
unb Seben bad Songemätbe }u n)ir{ungdDoQem '%bfd^(uB. —
3ft beifte^enbe ^idpofition ju ®runbe gelegt , lagt ft^ ba^
SBcrf folgenbermafeen Dortragen. 3n ©a^ I. lommen fommt^
lid^e ©timmen be5 ^auptmerfed, audi bcd Obenucrfed o^ne
$rincp. 4', unb Octaüe 2' , fon>ie bie üor^anbenen 93äffe o^ne
'$ofaune 16', unb $ebaIcopp. jur SBern^enbung. 93ei $aft 10
tritt Ie|tere ^iuiu. Sine ©teigerung jur ganjen ^nüt unb
Slu^giebigfeit ber Drgel erreichen mir in Xaft 15' our^ $o^
faune 16' unb bad gefammte Obermerf. (Sin (anoei^, mo^Iab^
^emogened 2)ecredceiu)o auf bem &bur«%[ccorbe uno (S:«®runb»
ione leitet und in bad ftimmung^DoDe %bagio«3(moQ«^inüber.
,3una(6ft tritt ©aticional vereint mit ^armonica melobie»
lu^reno einer (fe^r jarten) ®ambe ober 0(öte 8' entgegen,
Dom 5. Xalte ab träc|t bereite bie ^o^lfldte ben c. f. t)or
^egen obgenannte 2 ©timmen bed Dbem>erfed. ^oi\ %ah 9
iibernimmt ®eigei^rincipal ben ©efang, ber balb barauf in
-Aaracteriftifc^er SBenbung naci^ ber Xiefe gebt, fic^ einige
Xattt aui^brucfdboQ in oer Xenorlage bemegena. S)ie ^ofjU
f(&te giebt eine ütoa^ kräftige, gefättigte SQegleitung ^terju.
aSom 16. bid 23. Safte befommt ®emd*born bie Oberftimme.
Xalt 24 — 27 , refp. 32 treten ®ambc nnb ßarmonica , refp.
©oUcional einanber gegenüber. Sntereffaut lagt ftc^ bon bier
4ib bie 9tegiftratur baburc^ geftalten, bag auf ®runblage bcS
'^eigenj|)rtncipal burc^ trompete, SBorbun 16' unb ®ambe bie
URelobie ^crDorge^oben H)irb. SBon l^ier ab flingen bie l^eUen
Srompetentöne in bie meid^e, f^mel^enbe ®ambe an^. Sine
füge ^(öte trägt l^icrauf ben abmärtdfu^renbeu ®ang üor.
©orafditige 83e^anblung erforbert aud^ bie fe^r gehaltene
SBagftimme, Dertreten burd^ einen gut anfprec^enben SSioIon«
ia% 16'. —
(Sin gooalttged SreScenbo erlebt uni$ lieber jur ^aft
fbt% bodett 9Berted, bad mit einer furjen (Erinnerung an
©afe I. ben ©c^tngfa^ Vorbereitet SBeim legten 8Iccorbe, 2(bur,
ift $ofaune , trompete, aRigtur bei^ ^auptloerlcd äKanual«
nCoppeL — £)ct. 2' $rincp. 4' bed Dbertoer!e8 abjuftogen unb
fobann bai^ fonni^e, Kare ftbagio m beginnen, di fpielt
obioedbfelnb auf beiben üRanualen, tt>obei jum Unterfd^tebe Don
©a^ 1. baS Obermert audnal^mSIoS ruhigere $artteen, bie
breite (Santilene, ba% Saupttoerf bagegen glänjenbe betoegte
'^affagen ausführt Sluf ©. 7 berftarlt fiq ber fllang bed
;. jum ^ortiffimo. (^^rompete, $ofaune, aKonualcoppel). SRit
Eintritt ber ^«moUfteOe erbrp^nt loid^er bie Orgel in ganjcr
SBuc^t, loirb inbeg nad^ Aurjem (toS^renb bed Duartfe^t^
occorbeS unb ©eptaccorbed auf a), auf gorte rebugiert.
'^bftogen ber äRanualcoppel). ftü^n aufftrebenbe ®ange im
^3., eine S3agpaffage ooQ SBrabour, maieftätifc^e 9(cccrbe
:önen baS ©anje im fd^dnflen, boUften SluSfitngen. — ^ie
8tegiftratur ift fo gebad&t, ba§ fie bei einiger Uebung o^ne
frembe §üljc au8gefu^rt ttjcrben tann. S)a8 Säcrf mürbe bom
aSerfoffer biefer Seiten am 20. ©eptembcr 1891 im 3. (Sonjerte
be8 ©aljungcr Äirt^end^ord in ber SBeife borgetragen. —
>>»>»ig i <<*<<
&int fUiut ^tnhit an einem i^tdlief antttett
iöt^elfiüa.
JBon SR. Dppel.
®uftab SRerfeld melobienreic^ei» SBei^nad^ti^paftorate Dp.
56 lägt fid^ auf einer Drget mit 2 SRanualen (0 ^ n e bie be«
beutungdt)oUen hülfen ber neuen Xed^nif im Orgelbau) mie
folgt jum aSortrage bringen: ßw^ä^f* treten bie 3 Snftru*
mente ®eigenprincipal, ^o^lflöte unb ^armonica jufammen
unb tragen mit bollem, metc^em (kornartigem) ftlange bie
erften 8 5;atte bor. 3m meitern SSertauf ift ©ambe bie
§auptftimmc (5;aft 9 — 12). Sei fc^teuniger SScränberung
bcr Stcgiftratur (latt 10) im Obertoer! erbält man jur ©d)at*
mci giötetrat) 4' (ober JRo^rfl.) unb §armonica 8'. 2)ie
Keine ©tropfe Xaft 13' fpielt ^armonica aQein, mirb inbeg
fogleic^ bom ©alicionat 8' abgelöft. Xaft 16 tritt ^ncp.
8' mit frifc^em freubigem A(ang (unb a3efc^(eunigung beS
Zempo) ^inju. ^iefe ©timme mirb erft in Sact 23' abge«'
flogen, mo oie ©c^almei mieberum ertönt. Sf^ad^ biefer ebenfo
rctiDoUen afö fc^mierigen ©teQe ift ein ^re^cenbo borgefc^rte«
ben, baS, menn nic^t jum ooQen SEBerfe anfteigenb, bii^ ^. (mit
aüm 8 unb 4 |$gg. ©timmen) gelangen mu^. 3m meiteren
»^ortgangmirlcn (nad^ bem Xutti) bie mi^ttgften unb ftärf«
ften«8 ffi|igen«©timmen beiber SRanuale gegen einanber. aSon
bem Ouintfejrt ^ Sccorb auf fi^ an mirb oie gefd^idEte ^anb
ein fc^öned S)ecredcenbo ^eroor jubringen miffen unb ben
Afang allmä^Hc^ abiufc^mäc^eu bis ®ambe. S>ad reijenbe
t^igurenmert, mel^ed bie mieberfe^renbe SRetobie umfpielt,
mirb toieberum wn Harmonium 8' unb ^(ötetr. 4' ausgeführt,
©päter^in (V^moU) med^felt £)ot>If(öte mit ®ambe in ber
SKelobiefä^rung. (Stn fd^öner ^ontraft lägt fi^ ^erborbrin^
!|en, inbem pnäc^ft (bei ©teQe 9 fis e im ©op. ©alicional,
obann eine mei^e, (burd^fc^Iagenbe) Xrompete auftritt. 3n
ben 4 legten Xaften erfc^eint noc^ einmal bie ^o^lfl. beS ^ptm.
atö ®ninbftimme gegen @aL unb ^l 4'; biefe le^teren fuhren
mit einem glänjenben S^riQer baS anfprec^enbe XonftüdC ju
@nbe. — ®efpielt: ©a( jungen, b. 1. 9(uguft 1891.
$au))ttv. SBotbuK 16', $rinc)). 8', @emd^ 8', ®ambe
8V ßoMfL 8', (uoU) ®eb. 8', Dctoue 4', glötc bolce 4', Dctoöc
2', Omnte 2%', Kornett 3fa(^, Wixtux 4fa4 Zvompett 8'.
Obertoert ^o^Iflöte 8' (jatt), Outntatön 8', ^tmo«
nium 8', @aIictonal 8', ®etgen)}nnctpal 8', ^(autott. 8', 2kbl.
®eb. 8', ?|Jrtncp. 4', gtautotr. 4', Dctotoe 2".
$eba(. @u66ag 16', $nnct))alba6 16', 93toIon6ag 16',
^rinctpatbag 8', Dctabbag 4', $ofaune 16'.
Sef|ircc|»ititf|em
aRa^er, S^: ißcue ©d^ule ber ®eiaufigleit 40
d^araftcriftifd^e ©tubien für ?ßiano forte mit
boIIftSnbtgem gtngerfafe, Op. 168. SReuc «ug^
Saht Derbeffert mtb mit 9Retronombeieid^nung berfe^en ü.
i. $auer. §. 1—4 Seipjig, fieudtart ((£. ©anber.)
3)iefe neue prad^tboHe augg^tattete ©d^ule bcr ®cläufigfeit
bfirfte ben aQbefannten SBerle t)on ai^atcr (Sjernb o^eu^
tenbe (Soncurrein machen unb jmar aus folgernden ®rünben:
1) SDer mufifaltfd^e ®c]^alt*) ber ©tubien ift meit. bebeutenbcr
_^ *) 6c^c MBit faat 81. ®(fiumann im i. 8aitbc feinet gefam melten
efiriften 4. «u^. \>. 4. Sanfon Über 6 (Et. ». ^ SRatKr, Dp. 81 : ^^m «t^iOeS
gibt man einen Ccntanicn »um ikhm, \dßnt ®t>tele ttwOcn wit \iM^ 6ci ben 9miUa itt^
nen. Xte o6iacn Ctfiben finb toebfie , Oltaiicn Don anmuttigo; Mott unb beOem «ngc^
In&tc.^ Qir fioleii auf ttautioe Okflftlten , wcltbe bie &bmta!bt ^fammenaebmtft , fhtmm
unb f(9eu acmo«^ Jat. ete »iffen . Jnb He fl^ fefbft Oberloffcn. n»bet vn9» no4 Und —
unffen nidn » »te ftc es anfangen fouen . »eitet »u fommen. an fo((^ etfiittete ftatnren
^6cn, nnb Xon i» Mimn . acbc man ifincn btcfo unb fi^nlule «dlben in bie ^>atib , beccn
6dnoieriafeit bet aitbglCälieu bec fieien tarfteUung nid^t im «lege fic^". — Uebec ein
cEnbcrcS fOtd Aa^e ri fagt bec fette aXciflec, @. 351: .8» oiefet gjÜAit^en IRoniec
gefeOcn fU^ aB(c.8oraflge einet guten ^m^fttion, rei^enbet ^imoniefCul geuÄ^ttet €#RUtf,
bttn|f(^nenber 8an . inniget Qkfang nnb (na^letangemeffen^t."
— 70
alä in bcm filteren SScrtc ; 2) fuhren fie tcc^nift^ tiiel mdler
als baÄ fljibctc , in bem a niobentetc Spielformen cultibirt, bie
bei Sj. fehlen ; 3) betüdfic^tiflt a bie Ifto^en Sogeii bet rechten
^anb auf bet SlaDintut weit mcftt alä Sj.; 4) Sielinle §Qitb
Wirt) rae^r bctiidficötigt alä bei ßj. 5) 3)et gingctfai^ trügt ben
flegenioartlitfien «nforbcningcn befonbere Sfied^nuna; auä) finb
etiitge Säecbcffeiungcn beä i[i^t*iiin(|(ic^en ^e;rteÖ too^t angettracfiL
@e^en mir auf ben 3nt)aU ber etn^lnen IStüben ein, fo wollen
van goIgenbeS fienierfen : 3ir. 1 mitinirt laiifenbe Sigaren bet
reditcn öonb. 3Ir. 2 beiifctben Rvocd für faie linfe ^onb. Sir
3 , ber ^c^metterting, eilt in gebroi^enen üccorbcn bottefirt^,
unb iftjufllei^ ein nettem Sßorfpieiftiiii. SKr: 4 Xoccate in Ssbur,
ü6t in aaotfaift^en ^affagen. 9ir. 5: 33er Äreifel (d-bur) be*
teegt fic§ in ©ec^se^iit^eil = ©ejtolen (bie ber Uebunfl öalfier
ano) als ^riolen gefpielt werben fönnen) für bie ted|te §anb.
für. 6. (,©e^enbiflfiit") ift ein aöerliebfleö Älabicrpoem {33'bur)
in 3ii'eiunbbrei6iqfteln für bie rn^te §onb. SWr. 7 : (@*=but)
„entfd)Iu6" ift für bie linfe §flnb in ©eAjepnt^l = Dftal)en
Qit6eroiiientli(5 übenb. 5)ie 3roeiunbbrei6igftelfhibie in 6moH
9ir.8, ttäflt ein Icibenfd^ftlit^cä ©eprögc, Wie ber 5£itel Appae=
sionata anbeutet fiicbenSttilir^ ift baaeflen biemit„©»)[pqiDen"
übetft^riebene ®8=bnt=Stubie 9Jr. 9. Mr. 10 ergebt fict) (Jp'-*"i'=)
in ob= unb ouffteigcnben ©calcn. 35ie 11. itebung (®8=bur)
fß^rt ben 9!nmen Grazioso in ber X^at 55Jo^lig unblinb
mutzet 3lr. 12 (S'biir) „aSailüfte" an. 3lr. 13: „©dimingung"
(9l'but} bit^t eine reijenbe SDJelobie mit natfiftl^laflenben ©ecti=
jel|nt]öeil'^nolcn. 9iro 14; „SJoä ®eh)ilter" entbätt eine Stu=
bie für bie linfe S^ant mit rollenben 93ä6en. ^ür^tecIicEi ift
bcg @en)itter§ Xoben aUerbingä nicbt. 33ie @S'butübung 9it.
15 übt laufenbe ^iguren in beibcn j^änben. il)ie ^j^Ueretübe
in @=bur übt in biqet Skr^ening bie rechte $anb. ^ie ^:bnr=
©tubie „Xriotcttino" (9?r. 17) übt im ^emorbeben einer Mc=
lobie mit triUembcr ©eg^leitnng. 3n 9?r. 18 (3bmo[l) prägt fic^
ein ungebulbiger fortftitrmenber Sbaraftet auä. 3n 3«. 19
(SlS^bur) erfc^eint ber „Söoi^" in leii^ter, plötfc^ernber öen)e=
gung. 3;ie „3ierli(i|!rit" überfdö^^bene 20. Uebung (XieS=bur)
wbt befonbet§ boppelgriffigc giguren mit ^anbgelent. 9Ir. 21 :
„Sntf^loffenf)eit, (®imDU) at^met einen ungeftümen, feft tw
roftrt« f^rcitenben ®cift. 3n SRt. 22 (§=bur) „Sepb^tlüftc"
(äufetn in gebrocboien ©cftolen lirftliiftc Harmonien einber, biSs
Weilen ober uon furiofen Sinbftögen unterbrochen" S)aS Moto
perpetno 0ftt. 23, ÜD-bur) ift onber« geartet oI« baS befannte
SSeberfi^cj bie Q^romatil ift bai betebenbe Clement. 97r. 24
(„baä fleme SRflb", Sj^'bu'c) fn^rt ein ^icriic^eS XrioIcnmotiD
fe£)r nidili* bur^. 3n 9ir. 25 („SBcingigfeit", Ä^moÖ) Waben
gebrochene Cctaben für bie recf|tc unb linfe ^anb betont. Sm
„5!umier" Kr. 26, (S=mo(t) ift eine fefjr bitbenbc Dtfat)enarbeit
für beibe fifinbe enthalten. Snt ©c^e^anbo ?ir. 27, ((J=bur)
bat bie re^te ^nb Gietcgen^eit fid| im accorbif^en (3ftimmig)
©taceato auäjubilben. 3n Sir. 28 (SSerWiming , S^bur) tjat
bie linfe $aiüi ®elegenf)eit \xäj in gcbroi^enen DftaDen ju ber=
»oÜtommnen. 9)fan wirb fjierbci an St. Sfiubinfteind befannte
®tübe mit ,,falf(fien Dlotcn" (in SBor^alten befte^enb) erinnert
Slber aud) bie rechte ^nnb mug eine tif)nlic^e Arbeit burc^ machen.
Wr. 29 (Eroica, SS^bur) entt)ält eine olönjenbe unb febt er=
fpriegtic^e 33arlegung Don biatonift^en uns c^romatifdien Sinjel«
unb 3!DppeIl5ufen. 3n 9Ir. 30 (©eftönbigfeit , (eä=bur)
wirb ein SeglcitungäntotiD ju einer freunblit^en äUelobie ftrifte
feft gel)alten: 3m „SBcttrennen" (9!t. 31, g=bur) ^at bie redete
^anb ®elegentieit ftcb mit gebtorfienen äccorben , bie gleic^ä£i=
tig eine anjie^enbe (lantilene umfpieleii, in befcbäftigen. 3n
afr. 32: „53ie ©c&roalbe" (®eä=bur) wirb ein äicrti^eS aRotib^
^cn ju tiübfc^er 3)fcfobie reijenb auägefponnen. 3n 9?r. 33
L@igenfiun", @>molI) roirb ein jweiftimmigeS 3}}otib permanent
Mtgebalten, wai aut Srüftigung ber reiften §atü3 fe^t beitragen.
wi«. Sn SRir. 34 (©eläufigfeit", g=bur fommen aÜerbanb feine
9lrabeäfen, giorituten ic, bejügiid) eincä' teiditen Siortroaä, jur
©eltnng. 3n 9ir. 35 (Sttaurigfeit, ^=mDll) werben allettanb
weite unb engere ©JJiünge riäfirt unb ejercict, bie roo^I im
anfange bei fleinen ^Önben „traurig" flingen bürftoi. 3tt. 36
„©feiten" (S(S=bur) »iH bie ?tuäbe$nnng Der regten §anb be=
fflrbeni, Sir. 37 („SRojaben", Sl-moü) ift baä Üeberfefccn ber
linten §anb über oie reqte, neben arpeggtrenben Slccorben, wo^t
^auötätoed 3n Str. 38 (erfter flummer, ®=moQ)tft bie ^upt«
melooie oHerbingä etWoS trübe, aber bie „^öftung" in @=buc
ift gtüdlit^erwcife nic^t fem. 3)ie „Sorge" (SIl 39, g^bur)
forgt namenlli^ für ba§ ©ponnen ber linten §anb in 3*»'«"'*=
breißigfleln. 3n ber „©öiwungtraft" (9Jr. 40 , ®e«;^bur) ift bie
fträftiflung bä recEiten ^nb boä §auptjiel. ^iet ift ber Ud>er*
gang bon 9(d= nac^ S=bur , nad| unferer SDleinung , etlDaS un^^
geWd^nliefi.
9tae^ ^bfofmcung bon ben Sramer{(^en ui^ SIe =
mentififien ©tubten ftnb bie bon 9RaQer, ober aod) twf=
fet al« „äwifc^cnftotionen", ganj am Pafte. % 28. ®.
M^einbcrger, 3o^, Dp. 171: ÜHarianif Ae £)^m ncn
3h. 6: Ave regina f. 3 gmuenftimmen (2 ©opt. unb
Stlt) mit Dtgel ober Spiano. fieipjig, Seudart (©anber.)
©^r f(^öne§, fid^ nt(^t in abgebrof^enen iBat)nen betve^
genbe« iöittgebct sur ^immel^tönigin. Sie Orgel ift t^l*
ftü^enb, ttieilS obligat
3Bilm, 9?. b., Dp. 104; „«erlafe micb niit. o bu ju
bem ii^ ftebc." ®eiftl. Sieb f. 1. wlt= ob. SBoritnnfi
m. Drg. ober ^iano Sbenbaf. 1 .4.
!£ie ^erjinnigen SSJotte be« SittgebeteS ftnb foum beffcr
je bertont Worben.
fallen, ^nbr., £)p. 39: Sie iöüfeerin. Xicft^ la freier
SBenug. einer alten ft^web. ^ümne au* bem fat^. 9Kittetolt
f. ©Dpt.:©oIo, gem. ßbor, ©treicE|Drcf|. u. Dmel. ©criin,
fiutf^arbt. ftlab. «gjg. 3,50 .*.
$ier finben gem. geiftl. ©efangbereine etwa* Sufiergetvö^n*
licbed , Dcigüielleä unb ©ti^öntd , baä auc^ mit ^ab. ober Dr=
gel (§arm.) oHein wirfungSboH auSgefülirt werben fonn.
Setfer, 8ltb, Dp. 62 5ßfalm 103 f. 3)oppelt§ot. Spart
1,50 Jt. Seipjig , öreittopf & §ärtel.
„SluS ber S;ieTe rufe ic§ Scrr ju bir", ift jWar ftfion 6f*
terä bertont worben, ober gleitn wot|t ift bieje neue SUuftras
tionberec^tigt, ben fie ift wirfli(q aaä ber %i^ gefommen.
SBartmuB, JRi^. Dp. 14: Iier 3:aq ber 9Jfingftcn.
Dnitocium jut jjcier ber ©riinbung oer ^riftli(^en JnrdfC
wie ju QÖen tiri^Iifben einWeiftungSfeiertiäileiten unb ba=
rauf b^uglid^en ©eöäd^tnifetflgen. 3)ii^tung b: SB. 6 o *
[duS. DtgelauSjug 4,50 .*. ©ingitimme 2 ..*. ©olo=
ftimme 1,50, ^ojaunenftimme 80 -A. Drc^efterpart u.
©timmen in MbfAnft iejtbndicr in Sommiffion 10 X.
^effnu '. ßeipjig. 9J. So^leä SSerUig {§emi. Dfterwig')
— 3ur einfülirung in 6fl3 Oratorium «on 9t.
® a rt m n 6 ju 'Deffau : „1) er Sag ber Sß f i n gft e n",
3:eEt bon SB. §ofäusS, laffen wir eine Sefprec^ung beSfelbcn
folgen. 3n jfingfter Qät ift bei *unef|menbcr X^eilna^me fi«^*
ti(^er (Skmeinben für geiftlic^en ^^orgefang eine gro^c Stn^abl
fog. Sirc^enoratonen mit Dr(fieftcr= ober Drgelbeglettnng, awf
berfc^iebene pfcfttage be« fi'ir(^eniabreä componirt, crf^iencn.
UnfereS SBiffenS jinbet fii^ iebot^ nic^t eine« baruntei; weli^«
bie Sßfiiigftgeftfjitgte ^üm ^egenftanbe I)at ®aS forfien bcc
Deffentliqieit übcrjgetwne Sß^ngftoratorium tton 5R. SartmuS
fommt baber in Sirflit^teit einem borbanbenen SJebürfniffe ent=
gegat. SRit WuSna^me ber auf aQe ^efttage beä ffirc^enja^te«
bon 3- ©■ ^t^ componirten dantaten, bie für ein ^ioncert ;^u
furi, im @ottegbienfte aber einen j^u au§gebef|nten Staum m
Stnfpruc^ nehmen würben, ift faum nod^ ein größeres SBecf
Bor^anben, welches inljaltlic^ geeignet to3re, in Der ^ngf^eit
aufgeführt 3U Werben. S)aS in fflaie ffe^ei&e Dratonum fann
noc^ boju mit ben cinfat^ften älütteln, mit Drgetbegteitung,
»ur 3)arfteßung gelangen. i)er Orgelau§5ug beä ©artmnß'fc^en
^ngftoratoriumä weift an einigen ©teüen einen Slflfer^or auf.
Ser Somponift wollte „ber S8eg(eitung me^r götbe berieten
unb bie tjeieelii^feit erhöben". Siefeä ^injutreten ber i81me=
inftrumente jur Drgelbegleitung ift an einigen ©teilen „bon bß'
fonberer Sfijic|tigleii inbem i[)nen in Sir. 3 unb 11 bie gü^nmtj
beä cantus firmus übertragen ift" 'Züd\ beginnen Wir mit
9lr. 1 beS SBartmul'fcben ^nWerfeS. Sin ^ofauncn^or leitet
bie 3Ser^ei|ung: „vlaq biefem, fpric^t ber §en: burtfi ben ^o*
pE^eten, WiU i£ meinen @tcift auSgiegen ü6n aQeäJ^eifdi'', ma^t-
bon erflingenb ein. 91a(^ bem |jr&lubium (9a;.2) aber ben
— 71 —
•^oral „O tjriügct ®cift, Ic^r bei un^ ein" folgt ein ß^oral
a capella mit betreiben ^finflftmelobie öon befonberct Älang*
färbe, bic babur^ ^eröorgebrad^t tuirb, bafe ein aRänncrd^ot
i)ic t)om ©optan unb ?(It aemeinfam anocftimmte SKclobic bc*
gleitet 35er 2;ejrt jum ß^oral loeift Die SJorgefd^id^te bcä
fßRngftfefteÄ auf, fo bog S^or 9?r. 3 mit ber eigentlichen
tfingftgcfdbic^te einfe^t ©r ift ein SReifterftüdE pol^p^oncr
^rritoei|e unb iÜuftrirt (l^ara!teri[tif(^ bie Stimmung be«
jubi|c^en SSoffcö , in »eld^e bicfe^ burcg bie ^rebigt ber Si))ofteI,
Die m aller SBelt 3«"flc« i^m SSoKe reben, Dcrfe^t toirb, fein
QijCiO^ erregt burd^einanber rufenber ©timmen bringt an unfer
O^r. S)a erflingt plöfelid^ ernft, oäüaltig t)on 2;rompete unb
^ofaune ber eben toerftunaenc^^oral, beffen öon benSläfeni ange*
ftimmter cantus firmus Den ru^enbcn ?ßol biefer (£t|omummer
bilbct, bic fidö bramatifc^ big jum legten $xifte fteioert. 3n
biefen Äufrubr l)inein fd^cult bie bele^renbc unb ma^nenoe ©tim:^
me be« ?H)oftefe ?ßctru# (S«r. 4): „Sftr SKänner öon S^^rael,
biefe finb niefit trunfen" unb: „«oK, SBolf, t^uc Suge". ©r*
f d^üttert nal^t ber g^or ber ©laubigen (SWr. 5) uertrauenben ^erjeng
mit ber fjrage: „Sl^r ilRanner, liebe SBrüber, toa^ f ollen njir t^un ?"
eine fleine, aber njert^DoDe ^erle bed d^orifd&en 2^eiled be§
Oratorium«, ©ine nodömalige 9RaI)nung forbert jur SBufee
unb Saufe auf. S)ag ©oloqüartett (Sir. 6) : „©iloatj« SBaffer
fliegen" ücrfinnbilblid^t bie Staufe, toobci eine jtoeite, öon Der
fjföte angeftimmte SKelobie baö ©c^loeben be« beiligen (Seiftet
anbeutet ©eiftüoll unb Don angenehmer SBirfung ift ber Ue^
Hergang in biefe« ©oloqüartett, foioie ber ©cl^lu| bedfelben.
^ne Steigerung erfährt biefe iRummer baburc^, bal in unmit^
telbarem ^nfdblug an ba« Quartett ber Sl^or ber ©laubigen,
bic e^riften^eit barfteOenb, ba« aSaltcn be« ®eifte§ @otte« in
biefer jum ?lu«brud bringt ®er St|oral a eapella: „@in
äBeinftod ift in« ©rbenlaiA gefenft'' fd^liegt ba« 93i«l|erige
n)trfung«t)oU ab.
2)er 2. ^eit ^anbelt Don ber (Sntloicfelung ber c^riftlid^en
Äirc^e unb bereu ©liebem. 3n einem fiobgefange (9ir 7, ©o^
^>ranfolo) tt?irb bie Äird^e, Sefu Sraut, ge|)nefen.' ®te[e Stummer
ent^ölt üiele lt)rif^e @(|önfieiten. ^att erfie^t au^ Dem Drgel^
auSjug, bag ber Somponift ord^eftral ©ebac^te« mit grofem
©efqicf auf bie Drgel ju übertragen unb ^ier burd^ fein ge^
toä^lte 9tegifterjufammenftellungen bie fc^önften ord^eftralen
^langn)irfunaen ^erüorjubringen Derftel^t SSon n^unberbarer
SBirtung ift Der erfte @infa| in ber Oberterj be« Dorl^erge^enben
<S()oraIe«; ebenfo ber ©intntt be« nun folgenben S^ore«, gleid^^^
faU^ eine £obpreifung ber d^riftlic^en ^ird^e, ein n^a^rc« Stn^
um|)^lieb, tt^ieber in ber Dberterj, biedmal aber in enl^armonifd^er
SSertoec^Älung. 3)er ß^oral (5Rr. 8) : „3)er §err bringt j:eine
(Stntc ein" b'efdbliegt ben erften äbfd^nitt be« Atoeiten Sl^eile«.
^er jmeite Slbf^nitt ^ebt an mit einem ©ebet (Scr. 9 ; SBariton^
folo) : „&ttt, fd^irme bie feirten ! feerr, fd^irme bie feerbe!" ®iefe8
©ebct ift getragen Don Dem beftligenben JBetou^ein, bag ber*
jenige, ber ba Der^eigen i)at, m un« ju bleiben bi« an ber
äßelt ©nbe, un« f^ü^^b unb fd^irmenb jur ©eite fte^t 3)ie
SBirtung bie biefe ©olonummer beim R\ii)ävtt ^erDorruft, n)irb
Dcrtieft ourd^ einen au« ber ßol^e erfiingenben 6^or (3lr. 10;
Scrjett): „öürd^te bi^ nid^l, du Heine ßerbe" uno burc^ SBte*
bcr^olung ber eben angefiifirten 55er]^ei§ung : „©ie^e, i^ bin
bei eud^ alle Sage" (©oDronfoIo). ^iermif ertdnt b<r erfte $o-
faunenmor toid^er, ber ilnfana Dom (Snbe. Subelnb fftQt ber
@^or (ßlv. 10^ mit einem ^aUeluia^ ein, bem breieiQtgen ©Ott
bonfenb für bie ben ältenfd^en ernriefene ©habe uno Sreue.
(SinbrinaliA mal^nenb tritt ba^u ber eaotus firmus ber Xrom*
^ete uno ^ofaune; „SSad^et auf, ruft un« bie ©timme!'' bie«*
mal unterftü^t Don ben ©ingftimmen. 3n feiner l^errlid^en
SBirhing übertrifft ber ©d^lugd^or ben @fior 9h:. 3: „3Ba« toxU
bo« h)erben?'' nod| bebeutenb. 2)er ©dglugd^or Hingt au« in
emem 3a unb Slmen ber ©emeinbe: „ßerr, audb un« Mt bu
in ©naben , ^u beinern ^Banner milb gelaben , um tDir geloben
treu )u fein-" — * -e.
.^enbril« jun. ß. g., Op, 4: ©onate Door DraeL
&nfterbam, Büg D. äBa^lberg. 2,50 Jl.
I)er aSerf. biefer Drgelfottote ^öt imftreit6are«2;arent fflr
£)rgelcom))ofition, menn aud^ noc^ nid^t ^Qe« abgeHfirt unb
abgerunbet ift S)er 1. ©ob (in e^moll) ftüfet fid^ auf 3 Xtp
men. S)a« 1. ift originell unb fübn empfunben, ba« 2. ift
figuraler SRatur , ba« 3. ift jart l^rifc^er «rt «tte brei SWo*
tiDen finb n)irfung«Doll Derarbcitet. 3)er 2. ©a$ (?[bagio, 6*bur)
ift jiemlid^ furj unb ift l^rifd^er »Jatur. 2)a« ginale bewegt
fid^ in @*bur unb beginnt mit einem fd^n)ungDoQen 9)?otiDe.
S)aran fd^liegt fid^ ein ^ugato, moran fid^ bie ^l^anblung
be« erften S^cma« fnüpft. 3n tt)irfuna«DoUen maffigen ?lccor*
ben fc^iegt ber feurige @a^. SDa« ©an^e betoegt fid^ me^r
im mobemen al« Haf)ifd^en ©t^le. äJKttelfc^nyer.
3aM, 3o^: (S^riftlid^e troftreid^e ©rabgef&nge
für äWännerd^or gefegt ©üter«lob, 95crtel«mann.
3)a« feine §eft enthält 39 ältere, meift in rb^t^mifd^er
S^oralform gefagte, ^laubige ©efänge fflr alle güUe. ©inige
neuem, ttjie: „?lufertte^n Don ©raun", „@« ift beftimmt m
©otte« SRat^ jc", Dermigt man ungent.
SUbum für Orgelspieler, Siefrg. 98: 4 S^oralDor^
fpiele für bie Drgel D. SC^. ^orc^ Jammer. 1,50.
Siefrp. 99: gdarbt, ?lb., Dp. 5: gantape für bie
Drgel über: „^ofianna, S)aDib« ©o^n."
Dp. 100; geftDorfpiele f. bie Drgel D. (S. ©tein^
Käufer, Dp. 36. 1,50.
Siefrg. 101 : ©onate (9lr. 3 , 3)^bur) f. b. Drgel D.
?ß. SBlumenttial (SWufitbir. u. Drg. in gronffurt a.O.)
2,50. Seipjia, Äa^nt SRa^folger (Dr. ?p. ©imon.)
3)er ÜJJagbeouraer 3)omoraanift bietet ^ler ?ßraambulum«
ju ben S^oralen : „$err Sefu S^rift , bid^ ju un« toenb", au«
tiefer SZot^ f^rei id^ ju bir'', „gib bid^ iufriäen unb fei ftiHe*',
„lobe ben Ferren o meine ©eeie." 2)iefe ^rälubien finb jnjar
nid^t umfangreid^ unb auc^ nidbt fc^tt>er, aber fie finb, abgefe^^
l^en Don ber geraubten t^ematifd^en SBertoert^ung, poetifd^ refp.
d^arafteriftifc^.
@ darbt« ^antafie repräfentirt toefentlid^ eine mobeme $al^
tung unb miß nic^t in gen^ö^nti^en Stal^nen h)anbeln.
8Sorjug«tt)eife f)omopl^on au«gefülört ift ber nicbt ganj
leidste ©a^ nid^t ol^ne äBirfung. ^r talentDoQe Urheber
fuc&e &>eiter mit ^leig nad^ neuen $faben be« Drgelfpiel«.
2>ie ©aben be« aßü^l^äufer Slltmeifter« finb bem Der^
eloigten Sad^ianer in Seipjtg, ^rof. Dr. SB. 9?uft, ge^
toibmet. 3)ie beiben mägiofd^toeren (Einleitungen, red^t toxiU
famer unb gut gearbeiteter Ucatur, finb ju ben S^oralmeifen :
„Sobt ©Ott i^r e^riften, aHeaeit^ wnb: „SRun tob' mein' ©eel'
ben Ferren!"
S)e« 5ron!furter rul^mreic^en SHufifbir. ^. Slument^al
Dp. 72, britte Drgelf onate ift bem ni^t mmber ru^mreimen
Drgelbaufünftler 28. ©au er baf. gctmbmet I)er 1. ©afe oe^^
megt fid^ im mobemen, mel^r bomop^onen, glünjenben St^le.
(Sin freunblid^e« Stnbante in (S*bur oitbet ben jtoeiten 2;^eil.
3)emJ^ale liegt eine ß^orölmelobie ju ©runbe, mit glfinjen^^
bem ^lug.
Witter, §cmt, Dp. 16: ©eiftlid^e« Sieb (^alm 86,
1—3).' H^err neige beine Dfiren unb erhöre
mid^", f. eine tiefe ©timme, m, ^ßiano- ob. Drgel^
begleituttg. S)effau*8eipäig, $. Dftertoi^ (Äa^le« SJerkig)
S)er (Srfinber unb SKeifter ber SSiola aitta l^at bie betreff'
fenben S^ibelDerfe gaiu ongemeffen unb loirf ung«rei^ Dertont.
^n bem belegteren SHittelfa^e toxxh bie für %ianoforte gebaute
93egleitung bejüglic^ ber Drgel etn^a« ju mooificiren fein.
SWojart« Ave verum; für 1. ©inoft m. SBcgL b. ^ia*
nof. ob. b. ^vm. (Drgel). Äu«g. f. ©opron ober Alt
(Ebenbüf.
^ie 99earbeitung IS^t nid^t« ju loünfdben übrig, ^ebtn
bem urfprüngttd^en lateinifd^en Xorte toäre fidler ber befonnte
beutfc^e Xqrt: „Siebe, bie für miq geftorben'', gauj edoünfd^t
gekoefen.-
SBongemann,1l., Dp. 31: gantafie f. Drgel ob.
$ a r m. C^benbof .
1
72 —
S)cr 1. ©a^ bicfcö SBecfcö tft ctnw8 clat)icnna6ig unb
f)omop^on gehalten, toicUcid^t um ben 3;itct: „Dbnc gricocn** —
S credit ju »erben. 3)er 2. ©a| „^^rauer" üoerfcgncben , l^at
ie t^orm etneS büfteren Xrouermorfc^ed , mit lic&tetem äJtittel^
fafec I)er 3. ©a^, in gorm eincÄ $aftoraIe, ift mit: ,,9{ul^e
m ©Ott", d^arafterifirt
nannheiiM. Elfter Cyolna. Jahrganf? 1891/92. Sonntafr
den 81. Januar 1892 in der Trinitatiskircbe : Dritter und letster
Orgel-Vortrag you A. H&nlein, unter gefälliger Mitwirkung toh
Frftnlein Maria Veiten , Ooncertsängerin aus J3onn und Herrn A.
Hartmtnn, Hofmusikna von hier. Programm. 1. Job. Seb. Bach,
Präludium und Fuge in G-dnr (II. B. ▼. Peters). 2. G. F. Händel,
Arie ,,0 bOr* mein Fieh'n" aus „Samson" für Altstimme. (Fräulein
Veiten.) 8. W. A. Mosart, Andante fftr Orgel. 4. a. A. Goreili,
Prelndio für Violoncell. b. J. L. Krebs, Corrente fdr Violoncell.
(Herr Hartmann). 5. L. v. Beethoven, Andante für Orgel aus op.
88. 6. L Cherubini, Ave Maria fttr Altstimme mit obligatem
Violoncell. (Fräulein Veiten und Herr Hartmann.) 7. J. Bhein-
berger, zwei Sätze aus der elften Orgel-Sonate D-moU, op. 148.
a. Cantilene. b. Allegro agitato.
Sehivarsenbaeli a/W. Dritter Orgelvortrag des Kantors
Volkmann am Samstag den ^ Mai 1892 Nachmittags V«2- */i8
Uhr. Programm: 1 Dreitheilige Fuge in ES'^ur ▼. 8. Bach, 2.
Ghoralvorspiel zu a. ^Morgenglanz der Ewigkeit*', b. „0 Lamm Got-
tes . unsobuldig ," c. beide v. R. Wolfrum , 8. Scblusssata der Fan-
tasie und Fuge über „B-a-c-h^ ▼. Liezt, 4 Pastorale aus der d-moU
Oreelsonate v. Guilmant, 5. »Denn es wird die Pasaune schallen
und die Toten werden auferstehen, der Tod ist verschlungen in
den Sieg.** Aus dem Requiem v. Brahms, fär Orgel bearbeitet
▼. Schaab , 6. Andante aus der c-moll Orgelsonate , Op. 188. v.
Merkel , 7. Fuge in c-moll (Sonuenfuge) ▼. S. Bach.
HsHieim« Programm fttr das Concert des Ostheimer Kir-
chenchors am Sonntag, 8 Mai lh92, in der Stadtkirche. Bestand
des Chors: 40 Knaben- und 20 Männerstimmen. Dirigent: Kantor
G , Grfinkorn. 1. Praeludinm n. Fuge in A-moll v. Jon. Seb. Bach
für Orgel, gespielt v. G. Grankorn. 2. Wie der Hirsch schreit.
(Psalm 42). Motette fttr 48timmig. Chor v. Palestrina. 8. In den
Armen dein. 5s timmig. Motette v. Melchior Frank. 4. Ehre sei
Gott in der Höhe. (Die grosse Doxologie) fttr Chor und Soli v.
Bortniansky. 6. Wachet und stehet im Glauben. Choral-Motette
▼. D. H. Bngel 1816-1877. 6. a) Adagio fttr Orgel (Töpfer album)
V. Franz Liszt 1811—1886. b) Andante ans den Kindersttcken fttr
Orgel bearbeitet v. A. W. Gottschalg, v. Mendelssohn 18U9— 1847.
Gespielt von Herrn Organist Förster. 7. Mis<trere (Psalm 61) fttr
2 Chöre v. Gregorio Allegri 1690—1652. Die Chöre waren an
zwei gegenttber stehenden Orten m der Kirche aufgestellt. 8. Ave
verum. Chor v. W. A. Mozart 1766—1791. (Der Sixtinischen Ka-
pelle in Rom gewidmet.) 9. Altböhmisches Weihnachtslied. Ton-
satz V. Carl Kiedel. 10. Gottvertrauen. Dreistimmiger Knaben-
chor V. Beruh Mttller. 11. Psalm 95 fttr 48timmig. Chor v. Haupt-
mann 1792—1868. 12. Concertstttck in O-moll fttr Orgel v. Job.
Gottl. Töpfer. Gespielt t. G. Grttukom. Allen Bespekt vor einem
solchen Programm und dessen Anfftthrung in einem „weltabgele-
genen" Städtchen mit 2500 Einwohnern. ,Gehet hin und thut des-
gleichen!" -r- ,
9toti}ctt«
Ulm, 3. 3uü. €eit beut KuSbau M ^mmtturmed unfeteS
aSünfteift oinb .bem bomit i wrbun b enen S i ebfv a uf bfltt tinfetf r ^*^en , um
S. %, fBalder & (iie. in fiub»tgi»burg nbauten, fibec 100 ÜWß
oenbe Stimmen ^^nben 9)>{rmfteit>r0e( ift, S>anf ber ^unificenji bei»
@tiftungi»rated, bie (Einrichtung getroffen, bog hii4 fdiöne
SBert in ben ©omnierrttonaten (uon ^oi biS Oftuber) tagtögliq Doiintttngft
non 11 — 12 U^r (mtentgeltlid^) bem ^ublitum tiom aRünfterorgamf«
teit Dornefu^rt wirb.
dft nerge^t benn aud^ feiten ein Xag, too ni<(t ^unberte tnm ^xtm^
bentmb ein^imif^e Witfttfteimben mit^ntereffe bem hiuftfertigen ®piel
bed Organiften ptvm ®raf folgen unb fic^ on ben ^nliil^t Klangen ber
fc^önen Orgel ergöften.
Vud) für btefed 3a^r \mh bom @tiftung9rat inieber einige
(Eon^erte im SRönfter oorgefe^en, beren erftei» am 24. Sunt nachmittag«
4 U^r, unter JeffT ja^lrei^er 93etbeiiigung ftattfanb.
3)aft 9^o0^<^ntm umfogte 10 dummem, »obei bie Orgel
t^eild M ®oIotnftrunfenl, tbeiU im herein mit ttejang, Violine
unb ^arfe ^ur dkltung !am unb ftc^ aU ein nor^üglic^ed ttoncertfn«
ftxument ermiei».
9lu(t (atten mir bei biefem (Soncert erftmald (Gelegenheit bie bt
ben legten Soeben borgenommene (Snoeiterung unb %ert)oIIfommenung ber
Orgel dewiett }u lernen.
^ie 9}iefeni>feifen , melc^ ben früheren Orgelbrofpelt gierten , ht(^
Umbau Dor 2 Sauren ober im neuen $rofpeft feine ^lufnabme finben un^
au(b int Snneni ber Orgel loegen ^la^mangel nicbt aufgefteut merbcn
tonnten tmb bed^alb bei Seite gefteHt mürben , ftnb auf ^ermilaffung be«
fe^r rührigen unb ftetft bie ^fte SServoIltommeimng felne4 3ttftrumented
anftrebeuben SKünfteroraaniften, ^nn (S^raf, ouft i^rem @41init»
mer mieber ermedt unb im xurmraum (tnter ber Ori^el aufgeftellt morben,
t)on mo nunmehr mit ungeahnter ffraft unb @d)9n(eit bed offenen 32 füii«
gen Oo^eft ®runbgemal! in bad @(biff (erüberbringt unb baS gro^^
(0otted(au9 erfüllt
(Eine meitere bod^intereffante unb bantendmerte92euerung mürbe femer,
ebenfaUdouf tSeranioffunq beS V^ünftecorganiften, an ber Crgel angebracht
eine IBorric^tung melcbe bte Stimmen ber Orgel felbfitbfittgin qan^
gIeic(niA6tger Steigerung ^um (ErtUngen bringt (an« unb abfcbmeat)
3)ad (Eigenartige unb Soriuglicbe biefer, gaii^ neuen unb mobl nodi
titt^x^ in i(rer i(rt bcifte^enben, uon ^enit Oraelbaumeifter SBalcfer ^u
biefem 3n)e(f eigen« erfunbenen ^inn^tung, befielt barin, ha% bcrSl^ieler
o(ne fi$ ba)u ber ^nbe ober grübe oebienen gu muffen , ftet4 ^err über
baS Xempo bed 9ln« unb WbfcbmeQend bleibt wnh ben Wp^arat bunb ehmt
leichten 2)rucl mittelft i(nie(ebeld gan^ tu fetner Qkmalt bebfilt und na^
belieben aufhören, ftinfte^en, Dor ober rücfiufirt« geben laffen (ann.
iBeim jüngften ^fti^ bed fünfter« burcb ^fire iR a ) e ftd t e n am
30. 3uni führte i»err Organift (S^raf ba0 9iiefenmftrument in (5c(ft ge«
lungener Seife uor unb ©e. SRajeftfit ber ffi^nig fomo(l al« 3^^
^aieftat bie Königin folgten mit rtcbtUtbem gntereffe bem
trag, bei bem gerabe btefe 92euerung befonbere SSevmenbung fanben.
S)er Q^xoftlS^x^oal ßoforgelbauer tlb. (Eifert in Stabtilm (ot neu»
erbhtg« bie Orgel ht Qk)lbt«tbal (©(bmarjburg « Slubolftabt) mit gemo(ntcr
9(tt93(i4nung uoHenbet. S)ie ^idpofltion ift :
]) ^aut^tmerf: l) ¥rtl^i))al 8', 2) «orbun 16', 3} ^o^Iflole 8'
4) Oftaoe 4', 5) fD^i^r 2\ 3fad). 11) Oberm.: 6) Siola bi ^mbt 8'
7) fiieblict gebacCt 8', 8) Slauto bolce 4'. III) Ißebal: 9) Subbab 16',
10) Oftat)enba6 8*. IV) bie üblidien 92ebeni^üge.
^ie S^eniTion beforgte ber fürftlicte fiofnrarituft 9 1 o ^ auS 9hxboI«
ftabt. S)aft Scgebnifi ber SIeutfion mar au(( bieSnwl für ben (Erbauer
(Öd)ft e(reni>oS[.
Sor ihtijem enbete feine irbifc(e Saufba^n ber treffliche £ieberbic(ttr
Pfarrer ^etnrid)Jfriebricb Ofer in ^nten (Scbmeiü). 3)er mürbigc
unb (ocbuerbiente afann mar oni 29. gfebr. 1820 OKcboren. SZamentlic^
feine geiftlic^eu fiieber gehören )um Qeften , mad bie S^eu^eit in btefer ^Be^:
iie(uiig bargeboten (at —
3)er berü6mte 92eu»9oirer Organift ^Barren führte unlftngü
(E(arl. S^aria 9Bibor8 8. OrgeUSi^mpbonien mit großem (Erfolg
bor.
9eranntmacbung M 9(llgemeineit 3)eutfc(en 9Ku|ttberemd. S^ie
burcb nnfere Oefanntmacbungen oom Januar unb Wai b. 3. ben Vtitgliebem
bed 9l([gemeinen 2)eut[c^en v^urtfoeretud bereits uorlduftg mitget^eilt mürbe,,
finbet bte biediü^rige XXIX. Xonfünftler^^erfammlung ju 9Bien am 16,. 17.
unb 18. September ftatt
93rieftt>ecbfel.
^erm Org. ^. 3:r0tf4el in 92: ^ften ^anf für ben gef. über^^
fenbeten Stec^nungdbetrag. gfreunblicben Q^tu% ! — ^r. aXujtfbir. O e. in
(E: Srür 23eitungen(U. unb (E^orgef.)ge^5ren aucb felbftoerftftnblicb 2 1^
granmie ejreniplare — ^rm (Santor S. in $. : fiaffen Sie Jid) bei Syrern
Orgelbau ja nicbt r>m bem niebrtafteu $reii^ bet^oren , felbft menn t& bte
fierren ^Vauem^ mollen. Sleitbe gitfc^^r fönnen allemal cmfcbeiitenb billiger
auen ald folibe Mnftler, bie bo$ nid^t gauji umfouft baueit tonnen unb
mollen. S)tefe erbfinulidtot fiu\dftx Mrberben me^r unb me^r ben fünftle'
rif^en Orgelbau unb nuuben bie beffern grinuen mut^lod unb berbrieglic^.
(E9 mirb nt^t beffer merben, bid bte beffern anftAubiaen unb foliben @e»
fc^Afte getreuli^ }ufammen l^alten unb bie geringen vteife nic^t no4 nte^r
burdb aller^anb Sd^minblem ^erabbructen laffen. äenn fogar Oebbrbor
ben ^inbeftforbeniben begünfügen, max Wacbtqeil ber SoUbitfit unb (E^cen»
^aftigfett — na! bann ^ort bocb Tlued auf. —
Alexander Guilmanfs
Orgel'Komposilionen
Teriienen es, in Deatscbland endlich gekannt
nnl gewlrdigt zu werden!
(Kothe & Forchhammer, Führer durch
die Orgel-Literatur),
Katalog verlange man gratis und franko von
Otto Junne, "Ä"*''
I
Srttcf ^ CUrlag «Nb üff^Mtipni (Ott 9 4E9tirab, Erfurt, ^B<fetttnifir«#e 4.
Vertreter pir ben Su^^anbel: 9lo6ert Srorberg in fieipiig, X^lftrage 19.
■gg^
$|ii* titf^ti^ fiw
S>t^tl- nni ^atmottinmfpitl,
^mit fnr mu^alifilK C^ciiric, kirdiltdK, inltruktioc ®(faitg- unii CiaDtct-JHufik.
^emuägegcben boit
©lüfe^erjogl. @. ^ofotgfliitft in gSeimor.
M lO.
9^cullllll^tri<r$i9fi«r ^a^cftans*
flS»9.
35ie(t8 »Inlt eiidteiiit in i«n evftt» SuflHi
i«ben 9Rumil3, (i^4<^'i'i> '" l^ 9Iuiiini(ni) uitb ift iiiin^
aQe ^u^: uiib9Ru|itnIicit=^nnbiitiigeii, fumie bur^ alle $aftaiiiKr,
utinc V^iBcr^B^img, für »fii saiijrn 3abr9aug S^ ttOA
VritiiunuraiibD, iii btjte&tn. ~ 3ni 3ettinifl8Iatatoo bet
$0(1 ttat bitItS »lall bie 9Iuiniiiei: 6301.
Xtircfte« ^bpiiitcmfiit bei ber
SjfpcbitipiiftbcmajevlaDtiei'ltntiiia: Otio Soiu'ab in Sifuct,
St^otttiiftcafic 4, Qcgeii Siiiieiibititg uou 9 .« &0 .A f Ae bcn
fldnjcii 3iiiirgaiig bei &vaiitü=3'ife"bUH8. — ¥«i8 btx tin/filntn
Sliiiitmti: 30$reiiiiig. 3iticvtiunB(;ebii^reii : bie ßcfpalteiic
Ißetitjeile iriii: to Vftiiiiio.
Sn^lt: tSItbli^t Don Stomas Vloote. — Knie Orgdroeiie Uon Qhbnib» Sint ii
in S^icago. — @ebAd]lnigrebe tu Streit beS Dcrtlürleii Org. ^aiiec in Seilin. —
92otijcn. — 39riciiW(!^jel. — Jtiyeigen. —
©iniflen. — Jii
Stjpre^iinflcn.
Orgel in bei fditoeb. ^mmanueltirt^
- ftufffi^ruitgtii. — Senni|(^KB. —
(3nS SeutfdK übeitraaen uom Qtmftn ^tlniutEi D. 3RoIttt, @«ttral = gcIbmarff^Q).
SaS Ifi^Ee ®iaB foß mein bultenbec Sennin,
bei Binb in btn «eigen niii Orgtltlana fein,
mein Sinn , folseit baS ^imnielSgelt fleqt ,
unb aO.' mein 3>enfen ift ein riiueS (üetiet.
See SaubeS iRaufc^en bei Sßcinben{ci|ein
fott meinet Anbaut Sei^tigei fein ,
nenn in tiefem S^nMigen Sas enblofe Ülcei
lobfireiftt be9 Ferren Süat^l unb Sqt'.
Zm Xage in fonnigei SinlamEtit ,
\ätoM iQ baS 9i(b Itittei ^enli^teit
unb »eifi bei bei €tillt bei tiefen <Rad|l
mein Sebet uon feinen €temen benagt
Unb au4 bei bei tieften Sinftemig
bin idt beiner ®nabe unb ßitbt gewife,
imb ^ant geliofi in bei buntelRen 9Jfl(^t,
bog ein Strahl btines leu^tenben aRDigenSemad^l.
Seine aSerte, o ^n, finb bie ^eilige S^iift,
gel^iieben mit flainaienben äugen von Sii^t ,
in nwIdKl mein ftaunenbeS Wuq« liejl ,
roie giDg, aÜmS^tig« @Dlt, bu bift.
34 Ins beinen ^om in bei @t)ifeE BaQen,
wenn beine Xonner oom ßimniel erfiallen ,
unb las beine aRilbe im Hbenblid)t ,
baS jittemb bui4 golbtne holten btid|l.
Xenn nidilS ift fo leud)tenb, fo tlai unb fo ^e^i,
bat nit^t ein Silb beinti Üttma^t loäi.
Don bei Siunie bie liebli^ int Xbole erblüht.
bi8 gum Sterne, bei f)oil) am ^immeieicll glii^t.
^' wmm i mm r^
9^(ne jDrg«lwerte »ou ®thtübtt Stuf
in ®teng«it.
I. {Cit i&idimfiHoit kct Nrnrn lOt^tt in ttt fat^ol.
^foTtttcc^r ja ^fotib'im,
I. aRanual. 1. $TinctbQl 16', 2. ^rincitial 8', 3.
®omba 8', 4. giöfe 8', 5. ©rofeflebedt 8', 6. %tovapttt 8', 7.
©emS^om 8', 8. Sotce 8', 9. Duintftöte 5'/»', 10. DttQbe 4',
11. IraöerSftötc 4', 12. Wo^cftßte 4', 13. Wiftax 2%', 14.
Eornett 8', 15. DctoDc 2'.
U. aRanual. 16. ÜBocbun 16', 17. $ritici))a[ S'. 18.
©aticional 8,' 19. SitUi^ ®tbedt 8', 20. aeoltne 8', 21. Soi;
cdtfte 8', 22. ^outboiS 8', 23. guflora 4', 24. giÖte 4', 25.
gfauttno 2*.
III. $ebal. 26. $riitci))albag 16', 27. ißioloit 16', 28.
©ubbag 16', 29. ^ofaune 16', SO.Dutnlbafe 10%', Sl.Dctat»*
bflfe 8', 32. Seßo 8'.
Slebenji'tge. 3 (SoppeUtnaen 3 (SoIIetHDtntte (Xutti,
tlorte, Sßiano.), Sombmatipnätritt, <S!atcantenglode, @cE)toeIIung
pc ^uteboiS 8'.
3IebifionSbecti|t.
$foijt|etin.
Xtie ^rüfunfl bei neuen Orgel in ber fat^. ^facrfin^e
ju ^forj^eim betr.
S>ei <£tnlai>un(i be3 tatff. Pfarramts jutolge t^abe Ul) bie
bon €raelbaumeifter ©ebrüber Stnl auS Giengen an ber
fBieni (^iütttemb.) neu erbaute Orgel in ber tatq. Atrt^e ju
— 74 —
$for}^eim einer einge^enben Prüfung unietiogen unb ed f^at
fid^ hieraus fotgenbed StefuUat ergeben:
®Qd äSerf mit 32 Kinaen))en Stimmen unb mehreren
S^ebenjfigen, mit ©c^mellDorricqtungen für ein einjelned SRe^
gifter unb fnr bte Dolle Drgel ift ganj waA ber Don Sin!
einaerei^ten ^id|>ofitton gefertigt unb jur DoUfommenen Qn^
frteben{)eit aufgefallen.
©ämmtlic^e SRegifter jeid&nen fi^ burcft i^ren inftrumen*
taten S^arafter, bnrc^ Steinzeit, 9Iegeimägigfeit im ^^on, unb
bur^ ^räjifion in ber 9(udfpra^e Qanj befonberd aix^.
5)urd^ baS 3wföJnmenfefeen emjelner JRegifter ift bie
Jtlangfarbe bei ber ^rogen ^nja^I ningenber Stimmen fo
Derfd)ieben, unb fo retd^^altig, bag bem SBerf bie mannigfad^^
ften Drd^efterftimmen ju entiocfen finb.
2)ad Dolle äBer! erzeugt einen DoQen runben fräftigen
2;on, ber bie ^errlic^en 9{änme beS neu erbauten ^otte^^aufed
mächtig erfuQt, unb auc^ bei DoQftänbig befejjter jtirc^e nod^
me^r al^ au^reic^enb fein bürfte.
S)ie innere @inrid^tung ber Drgel jeigt, neben etlichen
Steuerungen, Dor allem re$t gute^ 9Rateria( unb faubere
Slrbeit. S)ie beiben 9Ranua(e befi^en 3Sinb(aben unb Siegel«
Dentile, mä^renb bal^ $eba( mittclft fogenannter 9tö^renpneu^
mati! (jer^efteUt ift. $)eibe 9)?ec^ani!en fprec^eit prä}id unb
^auptfäcl)lic6 fe^r ru^ig an , unb ^aben ftc| anbent)ärtd fcbon
fc^r gut betoo^rt, loaö loo^l auc^ |)ier ber gaU fein biirfte.
2)a$ ®eb(äfe beftel^t auS eutem mächtigen SD7agai(inba(g mit
gefc^icfter Sreteinrid^tung , bux bagu nöt^igen @c^öpfer unb
mehreren 9?egulatnrbä(gen , mel^ erftere loie lefetere on <Ba\u
berfcit ber Slrbeit nichts ju mflufd^en äbxic{ laffcn. ?ßfeifen^
mer{, 5fanä(e, ©ct^änfe, ©pieltifc^ mit Sinnd^tunc), bie Säger,
©inraftoirung, ?ßrofpeft unb Äonbuften, aUc^ tft in beftcr
Drbnung benmben unD ganj nad^ bem SSertrag ^ergefteQt
iDorben.
3)a§ ganje S33cr! lobt feinen 2)?eiftcr unb ift ein ber
Steujeit unb ber ^errlidften Stirere entfprec^enbeS reic^tic^ axx^^
geftatteteS Aunftmerf, unb i(b Derfäume nic^t, hiermit ber
lat^oliic^en ©emeinbe ?ßforäf)eim jum JBefife fo fdijöner SBerIc
tote Stirere unb Drgel Don ganjem ^erjen @iüd ju toünfd^en.
SBoIitbeffelben
ergebenfter
Äarlöru^e, 1. Suni 1892. F. Gageur,
erjbifd^öfl. Drgelbauinjpeftor. —
II. iSte Ovfiti in ber Siit^e gu SDtttet»oi$ in
^anfret<^.
I. ÜRanual. 1. 2Rontre 16'. 2. SKontre 8', 3. fflour^
bon 8', 4. »iola bi ®amba 8*, 5. Flute 8', 6. ®emöt|orn 8',
7. «eoline 8', 8. 3artflßte 8\ 9. Sromtoete 8\ 10. ^reftant
A\ 11. Ko^rfWte 4\ 12. S)oIce 4\ 13. gourniture 2«/»', 14
Duinte 2Vs\ 15. DctaDin 2'.
II. aRanuaied&toelltoer!. 16.S3ourbon 16', 17.ü»ontrc
8', 18. Voix Celeste 8', 19. Voix humaine 8', 20©aIictonal
8', 21. Dboc 8' , 22 (Sornctt 8', 23. Flute octaviante 4', 24.
Clairon 4', 25. gtautino 2'.
III. 9Je a n u a I. 26, S)iapafon 8', 27. Sort^SBourbon 8',
28. ßfarinette 8', 29. S)oIce 8', 30. Flute härm. 8', 31.
gugara 4', 32, Flute douce 4*.
IV. 5ßebal. 33. ©ubbafe 16', 34. (Sontrobafe 16', 35.
»ombarbe 16', 36. »iolonbaft 8', 37. glötenbafe 8', 38. Duint^
bafe 10*/s', 39. 6eHo 8', 40. glöte 4'.
V. SR e b e nj ü g e. 1. Drage (©türm), 2. Xutti, 3. SJorte,
4 mf. 5. p. 6. Sc^toentritt *. 2 SD/an., 7. Sremoto j. 2 ܻan.,
8. Stoppe( JU äRon. II. ju 1. 9. Goppel ju ÜRan. III. ju I.
10. 5!oppe( JU 2Ran. III. ju IL 11. Poppet j^u I. äD^an. ju
^cb. 12. Äoppcl JU II. SKan. ju ?ßeb. 13. Crescendo unb
►ecrescendo^^wgf 14 greie Sombination.
3)ad ®eMufe ift im gotl^ifd^en @t^(e Don Sid^en^olj,
14 m. 6r. uno 13 m. ^oc^.'S)ie ^ßrinjipale 16' unb 8'ftc^en
in ber gront. SRagasingebläfe, dte^iftratur rö^renpneumati)d^.
golgenbeS B^^ifi^^D fpi^ic^t ftc^ über ha^ neue 9Berf
dfo and:
2)ie Ferren @ebrüber Sinf, Drge(baumeifter in @iengen
a. b. SBrenj, l^aben für meine Sfird^e, bie ehemalige !^at^t^
brate Don y^irepoij, ©iöiefe $amieri^, eine prac^tDoIIc Crgel
mit 40 ©ttmmat, 55 Stegiftern, auf 3 SRanuale unb ein
^ebal Dert^eilt, erbaut. rlQe Äfinftler, »eld^e biefe Drgel
fpietten, befonberd aber ber berühmte Organift an ber ^anpU
f irc&e in Souloufe, toel^er bal^ SSerf in glänjenber äSeife am
5. 92oDember Dorfu^rte unb t)räfte, fomie ade 5tenner, bie e«
^drten, äugerten fid^ o^ne ^u^na^me ba{)in, bag iebe @tim«
me beu entfprec^enben loa^ren S()arafter ^abe unb bog ber
2:on ber Drgel prächtigen ©d^melj unb enie DoUenbete ^ax-
monic befifee.
S)ie 9Red^anif ift öugerft folib unb Don einer beiDun«
benid)oert^en $ünftlic^feit. 2)ie ©pielart ift burt^ ben pneu^
matifd^en ^ebel — ©Aftern Sarfer — cricid&tert, looburd^ in
aQen %^et(en eine ^räjifion erreid^t )uurbe, bie nichts ju
toünfdien fibrig lägt. S)ad ®ebläfe ift ueuefter unb Dorjug«
lic^fter Äonftriiftion.
2)ie gejd)icften 9}}eifter fc^einen i^re (S^re barin gefacht
JU ^aben, baS S8erf tu Dollenbeter SEBeife anzulegen unb
aui^jufu^ren. 3d^ fd^ä^e mic^ glüdtlic^, i^nen bietet Derbiente
3eugnig audfteOen unb it)nen meine aufridjtige ©ratulation
unb 2)anfedbejeugung barbringen ju fönnen.
SWirepoij, Kriege, grance, 7. 5)ecember 1891.
Barbe,
Sure^^bo^eu.
4- Sont ohtttn Sioä^tt, 27. Slpril. (Orgeßuei^e.)
Unter großer SBet^ciliguua aui^ttwirtiaer geftgäftc — eS mö^
gen etma 20 ®eiftlic^c unb ebenfoDiele fle^rcr anioefenb ge^
toefen fein — feierte bie fat^olifc^e ®emcinbe SSafferalfingen
geftern ba^ geft ber Drgelmri^e. S)ie Drget mit jtt>ei 3Raim^
alen unb 20 SJegiftern mürbe Don ben Ferren Oebrüber Siul
in ©iengen um ben ?ßrei§ Don 7100 ^. erfteUt. §err
2Kufi(bireftor RoUcx Don ©fingen , toelc^er im Auftrag ber
©emeinbe bie Orgel prüfte unb fibernal^m, ftettte bad 3^^}9"^B
m^, baß biefelbe ein gelungenes, Dorjüglic^eÄ SSerf fet. 9cadö
ber 8Beil)e folgte ein gclungenei^ ftirc^enfonjert. §err 5D?ufif'
bireftor ^oti^x brad^te brei gugen Don ©. Sad^, fomie uog^
fieben Weitere ©tüdte , baruuter brei Äompofttionen Don il)m
felbft, mit ftaunenSmertber gertigteit jum SSortrag. Sin bie
lirc^Iid^e geier fc^Iog fic^ bie mettliqc im Oaft^of „jum
©d^Iege" an. S)er Äird^end^or SBafferalfingen jeigte in ^ölf
SRummem, baß er in firc^lic^er loic in meltlic^er SWufif „^n§>*
gejeidöneteä" Dorjufü^ren im ftanbe ift. Äuc^ an 9ieben unb
äoaften fehlte eS uid^t. SBir fc^liefeen mit bem SBuufc^e, ba§
neue prad^tDoQe SSerf möd^te re^t lange jur S^re ©ottcS
unb jur (Srbauung ber fat^olijd^en ftird^engemeinbe bieneu.
>fii<«Ma»ii»'
Die neae Org^el in der
seliwedisclien Inimanael-Kirclie in
Cliicago \. €ieo. §• Hntdiin^
in Boston«
Speciflottion.
ftrett Organ. Compass from C« to c^
1. Open Diapason . 16 feet wood and metal, 61 pipes
2. Open Diapason . 8 „ . . . . metal, 61 „
3. Viola di Gamba . 8 „ . . . . „ 61 „
4. Melodia .... 8 „ . . . . wood, 61 „
5. Oetave .... 4 „ .... metal, 61 „
6. Flute harmonique 4 „ . . . . „ 61 „
61
61
9. Mixture .... III rks „183 „
10. Trumpet ... 8 feet .... „ 61 „
Swell Organ. Compass from Co to c^
11. Bourdon Treble/ ^a ^^«f «,^^j ßi «;«^«
12. Bourdon Bass i ^^ ^^^^ ' ' • ' wood,61pipes
13. Yiolin Diapason . 8 „ wood and metal, 61 „
7. Oetave Quinte . 2Vt„ .... „ ^^ „
8. Super Oetave . . 2 „ . . . . „ x,* „
— 75
14. SaVicional . • .
15. Aeoline . . • .
16. Stopped Diapason
17. Flauto traverso .
18. Fugara . . . .
19. Dolce Cornet . .
20. Cornopean
8
8
8
4
4
in rks.
8 feet
1?
«
21. Oboe 8
Choir Organ. Compass from Co to G^
metal, 61 pipes
„ 61
wood, 61
„ 61
metal, 61
183
61
61
11
11
11
22. Geigen Principal 8 feet
23. Dolcissimo ... 8
24. Melodia .... 8
25. Flute damour . 4
26. Violina .... 4
27. Piccolo harmonique 2
28. Clarinet ... 8
11
^^
^^
51
. . . . metal, 61 pipes
. . . . .^ \JX
. . . . wood, 61
wood and metal, 61
. . . . metal, 61
61
49
Pedal Organ.
29. Open Diapason .
30. Bourdon . . .
31. Violoncello . .
Compass from Ci
16 feet . . . .
16
. . 8
Mechanical Registers.
11
11
to F».
^1
11
11
^^
1^
wood, 30 pipes
„ 30
metal, 30
1^
32. Swell toGreat, Coupler i^y^^.'J«'! 35. GreattoPedal,Coupl^
33. Swellto Choir, Coupler [ «»»lic 36. SwelltoPedal, Coupler.
34. Choir toGreat, Coupler ^ k!."oi«. 37. Choir toPedal,Coupler.
38. Blower^s Signal.
Pd al MoTments.
1. Forte, Great Organ. 5. Piano, Swell Organ.
2. Mezzo, Great Organ. 6. Reversilble, Great to PedalCoupler
3. Piano, Great Organ. 7. Swell Tremulo.
4. Forte, Swell Organ. 8. Balanced Swell Pedal.
Snmmary.
Great Organ, lOstops. 732 pipes. Total number of speaking
stops 31
Swell Organ, 11 „ 732 „ Couplers, etc. . . 7
Choir Organ, 7 „ 415 „ Pedal movements 8
Pedal Organ, 3 „ 90 „ Total number of stops 46
Total number of pipes . . . 1969
Programme .... des Einweibungs-Conzertes.
1. Organ-Overture „Oberon" Weber,
(Transcribed for the Organ by S. P. Warren.)
Mr. Clarence Eddy.
2. Chorus, „By Babylons Wave" Gounod.
Church Choir.
3. Baritone Solo, „Det vare nog^' ur „Elias^^ Mendelssohn.
Mr. John Ortengren.
4. Organ-a. Largo Handel.
b. Concert-Fugue in G, Krebs.
Mr. Clarence Eddy.
5. Psalm X C II, Palmer.
Society „Lyran"
6. Adress (in Swedish) Bev. C. A. Evald.
7. Organ-Funeral March aed Seraphic Song, Guilmant.
Mr. Clarence Eddy.
8. Quartette, „Du helga natt'^ Chwatal.
Orion Quartetfe.
9. Baritone Solo, „The Lost Chord^^ .... SuUivan.
Mr. John Ortengren,
10. Organ-a. Fantasie, Matthison Hansen.
b. Coronation March . . Johann Svendsen.
Mr. Clarence Eddy,
11. Chorus, „Praise the Lord'^ Randegger.
Church Choir.
12. Organ-a. Nuptial Benediction ( Dubois
b. Finale, Laus Deo, \
Mr. Clarence Eddy.
Svenska Psalmen No. 3:7.. • Sjunges af församlingen.
gehalten in ber 9lnla M 9(ubr€a8e99eaIs@)^mnQfiumd(Sangeftrage9{r. 31)
beg üerftorbcncn Äßniglid^m SKufilbircftori^
Carl l^nnttf
©efangle^rer an tiefem G^^nmoruim unb Organift an ber ^Cnbreodfirc^e
öom ?ßrofcffor Dr. Äoniedc,
fie^rer obißcr «nftnlt unb lonöjÄ^rigcr fjreunb be» öerftorbcnen,
mitgetl^Ut bon t^. SRaiin.
aBcrtljc ©oHcgen! Siebe ©c^üIcr!
3Sir fiaben un^ terfammclt, um unferm ba^inaefd^iebencn
SoHegen, @urcn fictirer, ben tat aRu[ifbireftor C. Hauer eine«
legten 3l6fd|ieb§gru§ nac^jufenocn.
(gg ift ein traurige^ 3Bort, ba« 9Bort „©d^eiben". »«t
J^rcuben bat e^ too^I noc^ 9?icmanb auiSgefpro^en. Unter ben
fielen fieib, ba^ im Seben auf un^ lauert, ift e« nic^t ba§ ge==
ringfte, lo^geriffen ju tperben, a^ fo oft, bon bem, tporan tuir
mit fo öielcn gaferu unfere^ ^erjenö pngen , bon eitern unb
@ef c^tpiftem , öon greunben, an bie uns jahrelanger Umaang
gefeffelt ^at, öon ber ^eimat^, öon ßof unb §eerb. n6er
bod) , tpie öetfd^iebcn ift eS in feinem SBebmutl^ögefübl. ©rft
neulid) f(^ieb ein langjähriger SoOege t)on und, aoer boÄ
freuten n)ir und audg mit ibm feiner ^^l^w^f*; ^^^ neulim
[trieben luieber ©c^iUer ber ?lnftalt üon und, um in ben ^amp]
0^ SebenS einjutreten, aber ttjir freuten un§ mit ir)nen i^rer
3nfunft. Unb ttjenn baS Äinb ang bem elterlichen §aufc
fd^eibet, fein eignet fetbftftänbigeS §eim ju grünben, auq ba
freuen ttJir iini feiner 3"^""^ 3^ , bei jebem ©d^eiben auf
biefer (£rbe, unb fei e§ für nodb fo lange ßeit, liegt boc^ im
3nnern be§ %J3^"^ ^" 5"""^ ö^" greuoe Der6orgen, bie
^Öffnung beS SSSieberfel^eng. SBo aber ber 3;ob fc^eibet ba ift
em 3;rauer, ba ift ein ©d^merj. Die ©rüde ift umuiberrufüd^
abgebrod^en, bie un§ mit einanber nod^ berbinben tonnte: \m
tpiffen, toir toerben beS ®efd^iebenen ?lntU^ nie toieber fe^en,
feine ©timme nie lieber ^ören. gür unS, für unfer Sebeu ift
er untpieberbringlid) ba^in.
SSo^l ttjijjen tuir, ba§ wiv ju einem befferen Sebai ein«
gej^en. ?(ber unfer irbifd^eS SBiffen ermöglicht unS fein SBer*
ftänbniß bon unferm jenfeitigen S)afein unb baS Unbefannte,
Unfaßbare fdiredt unfer oft fo I)o^müt^iged unb bann bodb
njieber fo rleinmüt^igeS ßerj. SSir ftel^en bor bem JR&t^fel,
bon bem tuir ttjiffen, ba| eS gelöft ttjerben toirb, bog tüir fo
gern felbft löfen möchten unb nie löfen fönnen.
Unb bod^, afe Sänften toiffen ttjir, ba§ eg gelöft ift
Äfö ei^riftug ben Dpfertob für bie SKenfd^l^eit am Sfreuje erlitt,
ba toax ber SCob übertounben, ba toaren biclc ©d^rcden bol^in.
9luc§ bog (BtctUn ift nun nid^t me^r ein ©d^eibe für immer.
Das @rab lann unfer unfterblid^eS 3d^ nid^t l^alten; eS ift
nun jur $forte gmorben jum en)igen äAmf ju bem ekuigen
Seben , bem afle ©reatur unauf ^attfam, ununterbro^cn jufträL
barum ift bad $erj t^örid^t unb aeinmüt^ig, toeld^eS bor bem
©terben jurfidEfc^raft. Denn „SangeS Seben, langes Seib,'*
baS etDige Seben aber berfprid^t und toafixt ©eligfeit Unb ju
i^m finb )pir bur^ ß^rifti Sarml^erjigfeit alle berufen. Darum
bertrauen ttjir feft, bafe ber gütige ®ott, ber 63 Saläre lang
feine fd^ü^enbe $anb über ben @efd^iebenen gehalten l^at, auc^
m @n)igfett feine @nabe unb Säarmberjigfeit über i^n n^alten
loffcn tuirb. DaS ift unS bcrf^^rodgen ourd^ Sefum Sfiriftum,
feinen cingebomen ©oI)n, bur^ i^n, ber unfre ßwbcrfid^t ift für
unb für.
SangeS Seben, langes Selb.
9(u^ i^m, JU beffen ©ebenfen toir unS ^ier berfammelt,
toar eS nid^t crfbart ©ein SSater, Sefirer unb Drganift in
einer Keinen Sanbftabt , toar nid^t im ©tanbe , für ferne ja^l:*
reid^e gamitie fo ju forgen, n)ie er eS tooyi getooöt qfitte.
©0 fam unfer berftoroener ßollege nai^ Scrtin auf bie mu^i*
talif^e ^od^f^ule, faft lebiglidb auf fi^ [elbft anaekDtefen, m
einem Älter, too bie meiftcn fid^ nocg auf bie ftfifeenoe, ^etfenbc
$anb ber Altern berlaffen. vlber er na^m ben Kampf um baS
<
— 76
^ofein frö^Iicf^ auf , benn @ind l^atte if)m bad elterlid^e &aui
mitaeacben: S)ic ßiebe jur Äunft, beu ®cniu3 bcr Wunft-
Uno oiefcr ©cniud toax fein treuer fjreunb btö an baS (Snbe-
@r Hefe i^n bie ^otf) beö Scbenä ertragen, er tröftete i^n,
iDenn ha^ ^erj bertuunbet ivurbe, er ^tett i^n aufrecbt, n)enn
beg Seben^ ^orijont um il^n fid^ berftnfterte. ^ad tonnt il^r
lieben ©d^filer, öon il^m lernen, anq in unfrer poefiearmen,
materiellen ^dt, bag ed aud^ i)kx auf @rben etn^ad ipö^ered
giebt, als ^olb unb ®elbed)pertf| unb bie ®enüffe, bie tpir
unö für ®elb erlaufen fönnen. S)a^ ift bie ßiebe jum Sbeaten.
SD2ögen aud^ bie äRad^tigen ber @rbe fid^ )7or ber bnttalen ®^
toalt be^ ®oIbe^ beuaen. 3)a§ @oIb, aug ben finftern ©d^äc^^'
ten ber @rbe gel^olt , qält [ie mit unjerrei^Iid^er ^ette feft an
bem @^Iamm ber @rbe. ®a^ erl^abene ^immeldfinb, bad
Sbeale, fdbtpebt bod^ über ibnen unb fiebt mitleibig l^erab auf
bie fieinlicqen S;Qoren, bie ficfi gro§ bünlen, tpeit [ie erfaufen
fännen, toa^ bie (Srbe SSerläufti^eS bietet.
9?id&t ba§ er bie SKad^t bed ®dbeg , ben SBortl^eil einer
fieberen raiftenä unterfd^öfet ^ätte. ©c^on in jungen Salären
ging fein ^efireben bal^in, fidb eine foldbe ju öerfc^affen. Unb
ate e§ i^m, toor nunmd^r 36 aal^ren, gelang, an unferer ©^ule
feften gufe ju faffen, al^ er tjor mel^r afö 25 Salären Drganift
an ©t. aWarfu^ njurbe, fonnte er ftd6 feiner Äunft ganj I)in*
geben. (£r fannte ben ttjirflid^en SBert^ bcS ©elbed njo^t,
lüetd^e» ber S)icner ber eblen ©enüffe be^ Sebcn^ fein, nimt
gim ^erm in bcr Sefriebigung ber materiellen toerben foU.
3)a]^er ttjar er fparfam, ol^ne geijig ju fein, unb trug aud^ gro^
gen pecuniären feerluft mit ftoif^em ®Iei(^mutl). ©o bcma^rte
er fid^ feine Unab^ängigfeit unb ttjar in feiner befd^eibencn
äußeren (Spftenj ein freierer SKann, afö biete bon ben QizXoaU
tigen biefer Srbe, bie mit ©tol^ unb fiod^mut^ um fid^ fdjauen.
@r n>ar juf rieben, fid) in femer b^d^eibenen Unabl^ängigfeit
feiner Äunft boH n>ibmen m fönnen.
Unb ba zeigte er bau> , bafe er ju ben äuggetDä^Iten ge*
bflrte. (Sine longc 3ieil)e toon ©ompofitionen entfprang feiner
geber, mand^e^ SWenfd^enl^erj l^aben feine Sieber erfreut, man*
a)m 2;roft i^m felber gctoä^rt. SiS in fein fpäte^ ?llter toer^^
hegte bie mujüalifi^e aber in i^m nid^t unb nod^ in ben legten
So^ren ^at er mand^ I)crjige^ 8ieb componirt 3n feinem
legten Seben^jaljr, afe langjälgrige^ SZerbenleiben feine ^robuc*
tionSfraft fdfton cjefc^mälcrt, tpar ed it|m eine greube, eine ®a*
fammtauSgaoe fetner SQäerle 2^1 beranftalten.
3n Der mufilalifd^en Sfeelt ift er nid^t nur feiner (5om*
pofitionen toegen gefd^ä^t, fonbern audb feiner grünbli^en 8b*
banblungen tpegen, über mufifalifd^e SWeifter, namentlich über
S3eet{)0t)en unb SBagner.
SBa§ er @u4, lieben ©d^üler, getoefen ift, \vk er in (£ud^
bie Siebe jum ©efang ju tt)eden unb ju pfCegen bemüht ttjar,
toie toof)i e^ i^m gdang, biefed fein 3^^^ ä" erreichen, ba§
toifet S^r felbft, baö braud^e id^ @u^ nid^t ju fagen. Slber
toie fd^ttjer e« il)m mand^mal in ben legten ^dten ttjurbe, feinen
Unterri^t ju ert^eiten , njie er fic^ Jtoang , tpie er feine ganje
firaft jufammen na^m, in ber alten frifc^^i SBeife @ud^ gegen*
iita-ätfJceten, n?ic er fid^ nad^ber, mübe unb abgefpannt, id^
möd^te fagen, fortfd^Iepbte unb oft, n^enn er mid^ bann auffülle,
bei mir faft jufammenbra^, baS n)igt 3^r nic^t unb ba^ lann
i^ bon oiefer ©teile if)m jur (S^re laut augfpred^en: (Sr be*
mül^te fid^ feine ?ßftid^t ju tl|un bis jur legten ©renje feiner
Äräfte.
@r ioar ein milber, toeid^er S^aracter , jeber ©trenge ab^
jolb. aber tt)o eS galt , unbered&tigte Anmaßung unb lieber*
jebung in bie gebül^renben ©Aranlen jurüdE ju n?ei(en, ba ton^tt
er n^o^I ben nötl^igen ^Stn]t, bie nöt^ige (Energie ju jei^en.
®n liebeboUer, umgänglid^er ©^aracter ^atte er bag 2öeburtni§
mit Slnbem freunbli^ ju berfebren, er fuc^te ibren Umgang,
er brad^te il^nen ein toarmeS ^erj entgegen. @r fe{)nte fi$
aber aud^ nad^ i^rer ^Id^tung, i^rer Siebe. Sei^t f^log er
fic^ ben üRenfe^en an, m fciit bieUeid&t greunben. (£r fa§
eben attn nur, toa^ fie @uted ©d^öned ooten. 2)a tonnte eS
nid^t fehlen, bag er mand^e S^äuf^ungen erfuhr. Slber er tpurbe
babur^ nic^t jurüd^efd^redtt, ni^t berbittert. @r glaubte an
ba« ®utt im SWenfdgen. 3)a^er mar er aud^ leidet toieber ber*
fö^nbar.
SDKt (Sinem nur fonnte er fi* nie befreunben , @inS ftie§
i^n umbiberruflid^ ab, baS toax Die dioi)f)Ät 9lo^§eit be$
Äeufeeren, JRol^^t bcr %i)at, JRol^l^eit ber @(eftnnung — il)r
toax er unberfö^nbar, i^r toar er unb blieb er 5^nb bid an
feincd SdenS Snbe. SBcm er ficb aber einmal angefd^Ioffcn,
an bem l^iclt er aud^ feft unb lieg fid^ nid^t irre mod^en. Qx
geborte nid^t ju ben i^rcunbcn im ®IüdE, bie und mit bem
@>iüdEe juglcid^ bcriaffen, ja, fi^ gegen und tocnben unb febcn,
ob fie und jerfleifd^en fönnen. Äuq in ben SSÖibenoärtigfcitm
beS SebenS ^ic(t er treu an^ unb lieg [ic^ nid^t herleiten bon
bcnen, welche mit bcr grofeen 5Kcngc ftd^ aegcn bie »anbten,
n)d^en fie borl^cr J^reunofd^aft ge^eu^clt 5Ba ^gte er , boi
er bei auer SSSeid^l^dt fdned S^aracterS dn 3!fleatn toar.
Slud^ in i^m l^aocn fid^ mand^erld Sßiberfprüdbe gejeiat,
tük bei uns SRcnfc^en allen, aber m SBort löft fie Iddat '&
batte fid^ bid an fdneS SebenS @nbe dn finblidbeS @emät|
betoa^rt, baS ^öftlid^fte, toa^ xoxx unS in beS £eoenS ^rang
crl^altcn fönnen. 6r liebte baS Seben. S)ie (£rbe toar i^m
nid^t ein Sammert^al, er freute fidb i^rer ©d^ön^eit. Stfe fein
langjä^rigeä Sßerbcntdben fdne Kräfte me^r unb me^r öerj^rte;
ate er ben ÄugenblidE fic^ nähern fa^ , in ttjcld^em er fdn ämt
ttjftrbe nid)erlcgen muffen , malte er fid^ , ttjie 0^ , aus, tok er
ben SRcft fdneS SebenS geniegen toolltc, nid^t in träger 9iu^c,
fonbern, tt)ie er hoffte, m erneutem ©d^affen. @S fofftc nid^t
fdn. 9io^ am 5Cage bor fdnem Xobe ttjar er l^dter toic feit
langem ni^t. Am näd^ften 2;age foUte er fid^ fdn neuc§
§dm ju längerem Äufenti^alte einrichten. S)a überfiel i^n in
ber Siad^t ber 2;ob unb führte i^n in baS eh)iae ^cint Sein
©cbäd^tnig aber ttjoüen toxx treu ^cioa^ren, SoIIegen toieSd^ü'
(er ; fdn SRame tmrb in ber SBelt fortleben, fo lange fdne Sie-
ber beS 5Kenf4en $erjen erfreuen ttjcrbcn.
3f|m fei bie @rbe Idd^t unb ®otteS Siebe toaltc über i^m
bis jur ?Iuferftc^ung.
19
1»
9?
SBef|>red[)Uiif|eii.
Si^einbcrgcr, Sof., Dp. 167. SRebitationen. 12
Orgelbortrage.
Nr. 1: En träte, 1 Jk
2:Agitato, 1 „
3: Ganzonetta 1 \S
4: Andantino, 1 „
5: Preludio, 1 Jl
6 : A r 1 a, 1 ^
7: Intermezzo, 1 JU
8: AUa marcia, 1 Ji
9: Tema variatio, 1 JL
„ 10: Passacaglio, 1 Jl
„ 11: Fugato, 1 Jk
„ 12: Finale, 1 Jk
Sdpjig, SR. gorberg.
Sir. 1 ift ein Lento maestoso in g*bur , % S^oft , eö ift ein
präd^tiged emfted (Singang^ftüdC, in ber SRitte (ebenda
boQ fugirt.
Slx. 2 ift ein bemeaterei^ , etma^ (dbenfd^fttid^ed ©tudE mit
meifter^aftjeftgel^altenem äRotib, namentlich im $ebal
9ttö Si^tblicf bient borüberge^enb bie SDSenbung mäi
a * bur.
9?r. 3 ift ein liebenStoürbige« „Sieb ol^ne SBorte" in 8*bur.
SRr. 4 belegt fi* I^rifc^ * fd^ön in ®mon, eine »rt ßlcgie
crgreifenofter Art.
SRr. 5 ift ein getoi(%tigeÄ aSorfpicI (^ e^^bur), rl^^t^mij4
melobifd^ unb ^armonifc^ intereffant.
9ir. 6: 2)ad ^ier aebotene Sarg^etto in ©i^^moQ fömtte baS
äRotto ^aben: Seib« unb greubboQ.
yix. 7: aRoberato in ©ei^^bur (%) bietet ein too^lige» SSer*
fenfen in glücflic^er ©timmung.
Sir. 8 (*/4, ^*moII) ift eine ?trt bon originellen Xrauermarfd),
Srauer unb Sroft tounberfi^ön beranfc^aulic^enb.
(S8 geprt biefer ©afe ju ben ^errlic^ften fcincS ®cnrc^.
77 —
"Sflx. 9 : $ut tDitb eui f rcunblid^cg S^cma in 3)*bur fed^Smal
mciftcr^öH mctamorpl^o^irt.
iflx. 10: S)a8 a^ttaftige X^cma ('/i, e^moQ) im ©opran
erf^etnt immer in neuer, ^armonifc^ üerf^ieoener
Beleuchtung.
"Sir. 11: Änbante (%, 0i«*bur) jeiflt, »ic man mobemen
fugengebiloen Seift unb Seben, no^ @e6. Sa^i^
]or6i(b, ein^QUC^en fann.
iRr. 12: Con moto (Vi, S^moU), toud^tig unb toi^tig einher*
fd^reitenb, bitbet eine ?(rt Perpetuum mobile für
bie linfe ^anb, xotläjjt im Xenor atö Continuo uuob^
löffig in laufenben Siebteln intereffant ein^erf^reitet
SSergleiti^t man biefe mittelfdgn^eren originellen ®al^e
mit ben präd^tigen „12 S^orafterftücfen'' (Op. 156. Seipjig,
Scudtart), ben tounbertjonen "^„SRonologen" (Dp. 162), Seipjig,
Otto gorberg), ben unübertroffenen 15 Orgelfonaten ?c, fo
Iptrb man finben, wie bcr grofee 9Jieifter a\\^ Dem faft uner*
id^öpfCid^en ^"Q^i'nt feiner '^^antafie immer neue eigenartige
^eift:' unb leDendüoIIe ®ebi(be ^erborjaubern fann.
'befummelte ©c^riften über 3Rufif unb SRufifer
Don 9{ob. ©d^umanu herausgegeben t). ®uft. Saufen.
1. unb 2. 93nb. 4 9Iuf(. mit SSerbefferungen , 9tac^tragen
unb (Erläuterungen. Seipjig, lOreitlopf & :gärtel. 12 JL
Sn ben ©d^riften bed 99?eifterd ©^umann rul^t ein
-großer ©^a^, benn in i^nen ift eine ganje 3J?ufif — Äeft^etif
— noenn auq ni^t in ^Paragraphen f^ftematifd^ abget^eilt —
^nt^alten. UnüoHfommene ^luSgaben biefer ^interlaffenfc^aft
aab eS bereites brei, ' aber erf t burc^ biefe Sbition ift bem SReifter
y^xn Stecht gef^e^en, benn 1. ift biefe ©ammlung DoQftänbiger
<il^ bie öor^erge^enben , 2. Iritif c|er , rejp. correlter , 3. er*
lautember ober oerftänblic^er unb 4 überfid^tlic^er.
9fir ^taitoforte.
«3ilm, SWicolai üon, Dp. 102. aRufilalifc^e SBilbcr*
mappe. 12 !(eine unb leidste 5tlat)ierftüd(e
fmit gingerfa^). §eft 1 unb 2 a 1,80. Seipjig,
Seucfart
S)ie Ucberfd^riften ber Heinen leidsten unb alleriiebften
®enrcbi(ber finb : Sm ®rünen, auf ber ©c^aufel, beim franfen
©d^tt^efterd^en, ©tänbd^en, ber ^oftiüon, JHänge t)om @£ercier^
pta^e, nadi ©^ulfc^Iug, füri^ mbnm, ber ^ubelfadt, 9tojen«
fnodpen, im ^om^ofe, bie SibeQe. @d finb gebiegene, poetifd^e,
übenbe unb jugleic^ anfprec^enbe, fein mufifaüfd^e (S^arafter«
ftüdEc^en, bie an 9}ob. ©d^umannd berühmte „Ainberfcenen''
unb beffen l^errli^ed ' „Sugenbdlbum'' lebhaft erinnern.
Tschaikowski, P. Op. 21: Six Morceaux ponr
le Piano sur un seut Theme.
— — Op. 39: Album d' Enfantes. 24 Pieces
faciles pour le Piano. Paris, Mackar & No61,
Etideurs-Gommissionaires.
(S^ ift und in neuerer ^^xt lange nid^td ©eiftüoHereS
unb DrigineQered auf bem ©ebtete ber ^Iat)iermufif t)oraefom«
men, atö biefe @aben be8 berühmten rufftfc^en Xonfe^eri^.
Sn Dp. 21 enttoidtelt er , aud einem S^ema, ein r^^t^*
luifd^ unb {)armouifd^ intereffanted $rälubium, eine lebendüoDe
öierftimmige Suge, ein pitoredleiJ Smpromtu, einen Srauer*
marfd^ t)on oflx eigent^fimlic^er @(efialtung, eine pifante
IKajurfa, fotoie ein geiftfprfij^enbes ©dierjo. §ier fonnen
augel^enbe ^onfe^er lernen, loie man aud einem furjen "Xiftma
bie Derfdbiebenartigften ©ebilbe üoll ®eift unb Seben f)ttt)ox^
jaubern fann, toa^ man befanntlic^ in unferer ftunftfpra^e
„t^ematif^e Arbeit" nennt.
SBä^renb biefe ©dfee jiemlid^ fc^toer ju erfaffen unb
<ittd^ nid&t leid&t ju fpielen finb , fü^It ber SWeifter au^ ein
menf^Iid^e« JRübren für bie liebe Äinbertoelt. 3n feinen „stoei
^ufeenb" pif unten (SenreftüdEc^en , n^ie: SRorgengebet , SWorfd^
ber Keinen ©olbaten, bie franle$uppe, italienifäeS, franjöfif^eft
unb beutfdbed Sieb tc, (S^araftertauie , SBeltlid^ed unb ®eift«
ii^eS, liefert ber Sutor ben Sekoeid, bag man begabte unb
lemluftige 5iinber — unb biefe foQten boc^ n?o^I nur äßufif
lernen — nic&t mit blöben Unfinn ju traftiren braucht. 8n
ben %. Sed(erDiffen üerbirbt fi^ unfere mufifalifdbe Ainbem^elt
ben 3Ragen nid^t. 93ei einer neuen 9(uf(age oer reijenben
S)ing€l(^en n)äre nio^I i^ingerfaj^ enoünfc^t.
Urieabaden, Protestantische Hauptkirche. Samstas^, den
21. Mai 1893, Abends prftcis 6'/« Uhr: I.Orgel- nnd Vocal-Goncert
yon Adolf Wald Pianist nnd Organist an der protestantischen Hanpt-
kirche sn Wiesbaden nnter gütiger Mitwirkung yon Fräulein Frieda
Budolph (Sopran) und Fr&ulein Helmy Zech (Sopran) , sowie des
Goncertsängers Herrn W. Geis (Tenor), yon hier. Programm, l.
„Einleitung** zu Qraun's „Tod Jesu** .für Orgel' y. A. Hesse. 2.
Arie fQr Sopran : „HOre, Israel** ans ^Elias'-* (Fränl. 2ech.) y. Mendels-
sohn. 8. Choralyorspiel : „Nun komm' der Heiden Heiland** für
Orgel y. J. S. Bach, 4. „Ave maria** für Sopran (Fränl. Rudolph
y. F. Schubert. 5. Arie fQr Tenor „Sei getreu bis in den Tod** aus
„Paulus** y. Mendelssohn. 6. „Oanzoue** (Adagio und AUegro) aus
der Suite (op. 12) fttr Orgel y. H. Reimann. 7. Zwei Lieder für
Sopran (Fränl. Rudolph) : a. „Entsagung" y. Mendelssohn, b. „Der
Friede sei mit Euch** y. F. Schubert. 8 Lied für Tenor: „Der Herr
schauet yom Himmel** y. Zander. 9. „Vorspiel" aus „Manfred"
(auf Verlangen) für Orgel y. C. Reiuecke. 10. a. „Te Deum" y.
Händel, b. „Gebet" : „Herr , den ich tief im Herzen trage" y. F.
Hiller. (Fräulein Zech) 11. Pro gloria et patria! „Goncert-Stttck"
(Einleitung und Thema mit 7 Variationen) fUr Orgel ttber die ,, deutsche
Nationalhymne yon Th. Kewitsch" componirt und Sr. Majestät
Kaiser Wilhelm IL gewidmet yn J. G. Eduard Stehle. L Vincula
dissolata — IL Desiderium populi. — III. Aurora consurgens. —
IV. Laeta nayitate festinant — V. Per aspra ad astra. — VI. Surgite !
ad Rhenum. — VII. Dulce et decornro est pro patria mori ! — VIII.
Valde afflicto, nunquam yicto I — IX. Imperator! triumphanti. -e-
I. Orgel- nnd Vocal-Goncert yon Adolf Wald, Pianist und Organist
an der protestantischen Hauptkirche. Ihre Mitwirkung liehen der
Veranstaltung die Damen: Fräulein Frieda Rudolph (Sopran) und
Fräulein Helmy Zech (Sopran) und Herr Goncertsänger W. Geis
(Tenor), sämmtlich yon hier. Der Goncertgeber erfreut sich in den
musikalischen Kreisen unserer Stadt sowie aucb ausserhalb eines
trefflichen Rufes als tüchtiger und überaus gediegener Orgelspieler.
Die Vorzüge seines Spiels liegen in erster Linie in der nahezu
yoUendeten Kunst einer ^eschmackyollen Registrirung und in der
Beherrschung der sämmtlichen technischen Schwierigkeiten. Zum
Vortrag gelangten durch Herrn Wald : „Einleitung" zu Graun^s
„Tod Jesu" für Orgel , bearbeitet yon A. Hedse , Ghoralvorspiel :
„Nun komm* der Heiden Heiland" yon J. S. Bach, „Ganzone"
(Adagio und AUegro) aus op. 12 yon H. Reimann , Vorspiel ans
„Manfred" (Arrangement)yon Reinecke, sowie : „Pro gloria et patria !**
Gonoertstttck (Einleitung und Thema mit 7 Variationen) yon E.
Stehle. Neben den angeführten bekannteren Werken yon Hesse,
Bach und Reinecke wnssten sich die beiden Gompositionen yon
Reimann und Stehle gut zu behaupten. Die Ganzone des ersteren
ist ein melodisches, modernes Stück ; die Variationen Stehlet Über
die „deutsche Nationalhymne" yon Kewitsch bilden ein äusserst
effectyolles Werk. Sind die Variationen auch nicht ganz ^leich-
werthig bezüglich ihres musikalischen Gehalts, so müssen sie doch
zu dem Besten gerechnet werden, was in der Neuzeit yon virtuoser
Orgelmusik heryorgebracht wurde. Frl. Rudolph ist im Besitz
einer warmen , sympathischen Sopranstimme mit dunklem Timbre.
Die Art und Weise ihres Vortrags ist stimmungsyoll ; derselbe
würde jedoch entschieden gewinnen, wenn sich die junge Sängerin
yor Allem eine ruhige Tongebnng aneignen , sowie mehr Gewicht
auf eine reinere Intonation legen wollte. Die genannte Dame
hatte sich zum Vortrag ein „Aye Maria" von Schubert, sowie zwei
Lieder yon Mendelssohn und Schubert gewählt. Das Goncert sollte
uns noch mit einer anderen yielversprechenden Kunstnoyize. Frl.
Zech , bekannt machen. Dieselbe ist zum ersten Male yor die
Oeffentlichkeit getreten und darf ihr erstes Debüt als ein sehr
glückliches bezeichnet werden. Frl. Zech hat eine hohe, glocken-
reine Sopranstimme , die sie bereits künstlerisch zu beherrschen
weiss. Der Stimmansatz sowie die Aussprache yerrathen eine
gute Schulung nnd wir sind überzeugt, dass wenn die jun^e Dame
ihren Studien, die sie bei dem angesehenen Gesangslehrer, Herrn
J. Wendel, absolyirt, auch ferner mit Gewissenhaftigkeit obliegt,
ihr eine hübsche Zukunft in Aussicht gestellt werden darf. Zum
Vortrag gelangte durch Frl. Zech die Sopran-Arie aus „Elias"
„Höre, Israel" von Mendelssohn, sowie „Te Deum" yon Händel
und „Gebet" yon Hiller. Eine in musikalischen Kreisen wohl-
accreditirte Kraft ist Herr Goncertsänger W. Geis, der im Besitze
einer sehr wohlklingenden , frischen und ausgiebigen Tenorstimme
Überali eines Erfolges sicher sein dürfte und der auch yon unseren
grösseren Goncertyereinigungen noch mehr zur solistischen Mit-
wirkung herangezogen werden sollte. Neben einer sehr ansprechen-
den , geschmackyoUen Vortragsweise berührt die musikalische
Sicherheit des genannten Sängers überaus wohlthuend. Seine Vor«
träge bestanden aus der Arie: „Sei getreu bis in den Tod" ans
nPaulus" yon Mendelssohn, sowie „Ave Marias yon Hauptmann an
!
.^M
— 78 —
Stelle dea im Programm Torgeeebenen Liedes Ton Zander. Beide
Nammeru brachte Herr Geis znr wirksamaten Wiedergabe. Schliess-
lich sei uoch der deceuten Begleitang des Concertgebers , Herr
Wald, gedacht, der s&mmtliche Vorträge sicher accompagnirte.
Das Concert war Terhältnissmässig gnt besncht.
Dresilffn. Sonntag , den 27. Mars 1892 , in der St. Petri-
kirche (Qrossenhainer Platz) Orgel-Vortrag von Lndw. Werner
Orgelvirtnos in Baden-Baden , nnter frenndlicher Mitwirkung des
Kgi. Kainmennusikns Herrn A. Eismann (Violine) nnd des Kgl.
Musikdirektor Herrn Anir. Fischer (Begleitung). Programm. 1.
a. Prälndinm und Fuge (C-moll für Orgel J. S. Bach b. Ciacona
für Orgel v. J. Pachelbel. 2. Recitativ nud Arie f. Violine v. G. A.
Fischer. 3. „Christus am Kreuze**, II. Satz a. d. Orgelconcert
rOstem" 0. A. Fischet*. 4. Romanze a. d. Violinconcert 'op. 66
NielR W. Oade (In der bei Breitkopf & Härtel erschienenen Be-
arbeitung für Violine und Orgel von C. L. Werner.) 5. Sonate
in C-moll f Or^el von Alex. Ouilmani*. Allegro maestoso e con
fuoco. — Adafrie. -Fuga.
* Die Herren Kgl. Mnsikdir. Fischer in Dresden und
Prof. Alex. G u i 1 m a n t in Paris : Lehrer des Vortragenden.
Breslftii. Breslauer Toiiküustler - Verein. Sloutag , den
4. Apiil 189-i, im Mnsiksaale der Universität: VIII. Musik-Abend.
Programm. Beethoven: 1) Trio für Pianoforte , Violine und Violon-
cello op I No. 3 C-moIl Allegro con brio — Andante con Variat —
Menuett , Finale. W. A. Mozart : 2) a. Recitativ und Arie der Su-
sanne aus Figaro's Hochzeit. „0, säume länger nicht etc." Grieg:
b. Solveygs Lied. R. Wagner: c. Gebet der Elisabeth aus Tann-
bäuser. „Allmächtige Jungfrau etc." Roh. Schumann : 3. Ciavier-
Quartett op. 47. Sostenuro — Allegro ma uon troppo. — Molto
vivace. — Andante. — Finale. 0. LOwe : 4. Ballade : „Der Graf
von Habsbnrg.** 0. Lux: 5.* a. Adagio von Spohr übertragen für
Orgel, b. Grosser, religiöser Marsch für Orgel. — Vortragende:
Fräulein Jenny Schöufeld, und Herrn Fabian (1. 3.) Greis (1. 3.)
Heyer (1. 3.) Kahl (5) Stanislaus Schlesinger ^4). •
BreiilaiU, Breslauer Tonkfinstler- Verein. Montag, den 14.
März lb92, im Musiksaale der Universität: VII. Musik -Abend.
Programm. J. Brahma. 1) Sonate op. IGO für Violine nnd Ciavier.
Allegro amabile. — Andante tranonillo. Vivace di piü. Andante. —
Allegretto graziosa. Julius Schauer. 2) Lieder: a. Die Einsame,
b. Gleich wie der Mond. c. Im 3Iaien. Fr. Listz. 8) a. Vall6e d'
Obermann, b. Eglogne. Carl Reinecke. 4) Lieder: a. 0, süsse
Mutter. Ch. Gounou. b. Serenade 6; Violin-Solo: a. Andante reli-
gioso op. 70 von Francois Thomö b. Spinnerlied op. 3. von Gusuv
Holländer. — Vortragende : Frau Martha Springer (2., 4.) Herr Bensch
<1.) Herr Fabian (5.) Herr Greis (8) Herr Steinitz (1>.
Berlin. Neue Kirche (Gensdarmen-Markt,) den 11. Mai
1893« Conzert von Hermann DeckerC, mit gut Unterstütz, d. Frau
K. Müller-Ronneburger u. d. Königl. Kammermns. Herrn A. Rudel.
1. a) Choral Vorspiel: „0 Traurigkeit, o Herzeleid" v. Moritz Brosig
rgest. 1887 zu Breslau) b) Trio in B-dur für zwei Manuale und
Pedal V. Immanuel Faisst (Stuttgart.) c) Choralvorspiel : „Straf mich
nicht in Deinem Zoin** v. Gustav Merkel (gest. 1885 zu Dresden)
Der Concert geber. 2. Busulied: ^An Dir allein hab' ich gesündigt**
V. L. V. Beethoven. Frau Müller-Ronneburger. 3. Largo in F-moU
für Violoncello nnd Orgel v. Oscar Wermann (Kantor a. d. Kreuz-
kirche i. Dresden.) Herr Rudel. 4. Sonate in B-moll für Orgel, v.
Ph. Wolfrnm (UuiversitäU-Musikdirector in Heidelberg.) Der Con-
certgeber. ö. Arie: „Mein gläubiges Herze" aua der l%ngstcantate
mit obligater Cello-Begleitnng v. J. S. Bach. Frau Müller-Ronne-
burger. 6. Trauermarsch u. Seraphinen-Gesang für Orgel v. Alex.
Gnilmant (Organist in Paris.) £>er Concertgeber. 7. Arioso für
Violoncello und Orgel v. Gustav Merkel. Herr Rudel. 8. Passa-
caglia in C-moll für Orgel v. J. S. Bach. Der Concertgeber.
fBernitfd^ted.
übie SROtK^e i»on ®cotfienth(^t. (in S^ürütgen.)
mi m-eifen bie ^'6i\ö)t gu O^eoraent^al — 9(U liebe' treffliche
9)2änner. —6d marcn i^rcv jiuiJIf an bcv ga^l , — 3)anintcr fein @)reiner
«üb gflenner. — a)er bitijcöute lunr bcr mod're 9(bt , — fßom ©(^öpfer
ou4 ium heften begebt, — @in SBi^iger imb ihtrsmeilifler; — ^o$ mar
er und) fein ^eiliaer. — (Sv gönnte pd) gent, mnd ber ^Imniel bef^eevt, —
SBeroc^tenb fem £iebcd unb &uM, — Unb lueil er'd ben Srübern ouc6
nid)t ucnue^rt , — <Bo luaren fie frö^Iic^en ^ut6ed. — 6ie glattsten fo
fperf ig , [it tooren fo nmb , — ä^r ^ev^ nnb i^t äf^agen fo fenigefunb —
60 meifterüd) Stditwht, ifauenbe, — (3o nnuennuftüd) SSerbauenbe —
Unb inmiet Reifte beim lecfent Vtat^i — (Sd leben bteSJ^öuc^e non ^or?
gent^Ql !
3n i^ven j^elleni lagerte reid) — 93oni Streute unb Vlamt bei*
)Se4te. ~ 3ni X^ole glSn^ite manc^' blffultc^er Xeic^ - ^oü ©dileieii,
f^oieüen nnb 6ed)te ; — ^\i i^ieu ©täüen bie Sht^ unb bad Staib. —
$)ie ^erjigen Säter traten nic^td ^alb , — Sie traten unb Jprad^en nur
Sri(ftl(d)ed, ~ @ie ai^n unb tranfen nur ßöftlidied. — ^er fBaih auf ber
S8erae fonniger ^ö^' — £ub ein fie, ^u nirf^en nnb jagen, — @ie fc^of«
fen Den (Sber, Un p\v]di unb bad 9{e^ — gn ^rflli^en, fv5^Uc6en Sagen. —
Sie \^o\kn ben Safen im grelbe, am Steig, — Sie fci^offen bie ®and
unb bie ante im itidi, — ^en S|)reufel», oen beerbe^angeneu — dnt«
nahmen pc oft bie gefaiigenen — Sd)ma(f Ruften SBalbui^ei üt reic^üc^r
ga^I. — (£i» leben t>\t ^önc^e uon O^eorgent^al ! —
3)agege« bie bnftere SnAerci — ffiar feine \)0i\ iftren Scftiuäcfteu. —
Sie meinten, bog ed nic^t btenli(6 fei, — ^ie ^dpfe fic^ ^n i^erbrec^eu. —
Sie muBten, bog auc^ ber Qkle^rte irrt, llnh bai Stubieren bie fti)pfe uer«
mirrt, — Sie maren ja SBetfe nnb ©laubige , bie S^üc^erfc^veine b'rum
ftaubige. —
,,3n>3If ^eifge 9(poftel lobefam", — So fangen bie g(ü(füd)en See:
len, — ..a)ie fingen getreu t^rem 9)2eifter an — Unb folgten jeuien t)efeb«
len. — 3i<<n bimmlifcbeu ^ienfte entfd)loffen [xt ri4 — Unb liegen iqr
meltlid) mm^t im Stid), - »efämpften ald O^ute unb SReblic^ -^ SO^it
i^m ba9 3)ofe unb Sd)äbltd)c, — ^ie ^Daniel befftuipfte ben ^aaL* —
(SS leben bie SIRi)n4e uon ®eorgent^aI I —
„9lu(6 mir finb ^ier eine gleicbe 3^^^ ^ ^^"^ ^^üt^ 9(poftel tbtix, —
SBit ft^en mit ^ir beim reiben WIM — Uub laffen , ^emi 9(bt , btc^ le«
hm , — ^ir liegen ja aud) bie SSelt im Stid) , -— Umgaben jum ^imm«
iij(4en ^ienfte bic^. — Rtoax ftnb mit* feine {>eilige -— ^oä) effeub unb
trinfenb auc^ (Silige. — Uub meil mir unft auf Seine uerfte^'n — Uub
treu(id) bir angehören , — So tuoKeft hn mit uns, mit* bitten bic^ fd)5n, -^
S^uV öfter ben ^Bec^er noc^ leeren. — ^nnu ninuu ifin, Spater, in betne
^anb — Unb fii^re gum SRunbe ben minfenben 9ianb. — (Srquicfe bic^
an bem 51»c6cnben, — ©ie tuir, bie mit 3)lr ©eniegeuben". —
So fangen bie SBrüber, fo traten \it auc^. — Sie tranfen unb
franfeu unb tranfen, — ^id fie nad) fo ^iiufig beliebtem @(ebraucb — S^^
U^t \>on ben Stiiijleu moi)l faufeu — S)ann lauten fie it)rem Sd)«^^
^eiligen j^u : — O bitte für unS, im ^imme(reid) bu! — ^\iv uuS , bie ge«
mif|en(}aft ^anbelnben , — ?(uf ^immlifd^em ©nabenmeg SSanbelnben ! —
$ie SKter ani beut Sauft^^Q^eorgen^auS — Siub mugft j^u ^Ifd^e ge^
morbeu. — 3)odi ftirbt nuf (Srben mo^l nimmer an^ — 3^r fröblic^er {eüger
Orbeu. — SBo luftige ^Jriiber bcifammen fiub, — Sie folgen bcr Älofters
regel gefdjmiub. — ?l«d| mir p»^ ^i« ^t^ti Ucbcnbe , — ®ut ©ffenbe,
Xrinfenbe, Siebenbe , — Unb bleuen bamit bem Schöpfer ^uutal. — (£d
leben bie ^äO^ön^e uon ®eorgent()al ! fiubmig Slor(^.*)
*) Wn biefcr Stelle machen mir unfere geehrten Scfer auf ben bei
ber tSkma ^ofel & Sc^ul^ in Erfurt er{(^ieueneu „^uUabens
ttii^ 9lDmaifi|cnfAd$'' von )!uMot0 ^tovdi, f fl^"^ befonbed
anfmerffam unb bitten baS ißd^ere im ^nferatent^eil nad)j|ufeben.
IDie SSerlagS^aublung.
3«, ja, ^err 9^a(ftbar, mie ic^ fagt', — (£S loor ein toller Streich, —
Unb ha e« eudj ftalt inf rejfirt , — S^la , ha erjö^r ic^'8 endj : — $)er
biebem' Scljuipfem ift'» poffirt , — 3)er grunbgefd)cibten §rou , — 3)ic
fonft, mie mcinniglic^ befannt, — 3ft mie ein i$iid)S fo fd)(au. — SSa^r
ift'S , beun id) belüg' @u4 nid)t , — $3eil id) hai niemals mag' ; — @S
bat fic^ angetragen erft — Um Sountog uor adjt Xag'. — - 'S mar uor ber
l^irdjc , oalbe früft. — 3)a fd)ic6l bie Sdjnipfcvn 'rum , — SWacftt , ba fie
ni bit Äird)e miß, — (gin grofe' Brimborium. — Sie t^ut gerab', mie uidjt
gefd)eibt, -< Stedt fc^on in Doüem Staat, — Unb miß boS SRittagSeffen
balt — Frings ftellcn noc^ parat, — Sd)mar;iflei(d) unb Sauerfaut ^at
r« — JBeftinunt /^uni SKittagSbrot: — „Dn ißlann, ftol' fernen baS Sdiwarj*
fleifcft 'rab, — @S Wugt glei* üont im Schlot. — Uno 5J)u, 3J?arie, flugS
hinauf , — ©ring' baS Qkfangbtlc^ ber ! "
^er Wtann bringt'S t^leifd) , fie giebt int no4 — 3""t ito^en gute
Se^r'. — aRariecfteu bringt'S Q^ejangbuc^ rafd), — S)a benft gefd^äftig
pe : — „Sillfl bocb baS eJIcifcft gleicb fetten an , — 3)anu mirb 'S 'nc
frftft'ge «ruft'.-
(SintrAc^tig bei einanber m^'n , — Wt man fie Eingelegt , — &zs
fangbudj nnb boS Srfjmarifleif^ftürf; — grau S(6nipjcrn fommt gefegt,—
Ortift na* bem fjrleij* unb ftecft'S in' Xopf 9hin ^ort , ma«
ba gefcba^, — ©ic fid) bie finge Sc^nipferin — So graueut^aft tjerfa^: —
3ut ^inbanb fcbiuaij uub rot^ ber Schnitt, — beS t$(ei)d)eS gronn genau, —
9ca^m üt ber $i6e beS (Skfec^tS — SDaS 9u(4 bie gute ffrau. — ^amt
eins, ^mei, brei in^S Sc^nupftüc^lein — $aS faft'ge gfleifi^eSftfKf. 3)a
eilt fie fort; „fo^t'S ^aut ^ilbfc^ meic^" — 9in\t pe noc^ fc^nell
5uri!(t.
S)er Vlann fefrt ju , unb fo^t brauf loS ; - 'S mug 9UleS fertig
fein — ©iS „Sie" fteimfommt, fonft fejjt eS gleich — (Sin 2)onnertuetter«
lein. Snbt^tn fefrt pe p4 suercbt - 9luf i^rem jeircj^enfitt - llnh polt'S
®efangbu(^ brauf ^emor 3)a trifft pe'S mie ein ©lib, — Sc^mar*
ja baS @)efangbu4 nun - 3u ßauS hn Xopfe brin !" • @S mirb i^r faft,
es mirb i^r ^eig , - SAier „feefrmtr* fuljlt fie pc^ ; — „«4 , mür' id»
bo(^ babeim geblieben, - 'S ift bodi erbaimiglitp !"
3um mild mar'S ein befannteS 2itb, — So fang pe tapfer mit, —
3um S^tuPe aber mie ber SBinb ~ ©ePugelt fie ben Schritt. — O^rab
mie pe ^eimfommt , tragt ber Vlann — 2)en grleijditopf glüdlid) ouf ; —
Sie pnrAt ^er^u au auer Sc^recf — gn mirflicq toüem Sauf. — 2)en
Suppenlöffel friegt pe ^r - Unb pf4t 'S ©efaugbucb ,rauS, — 2)en
a^ann i^ufammt btn Jeinberlein -^ Srfagt ein jd^er (S^ranS. — 2)o(6 »^Sie''
j(ie^t gauj geuKiltia loS, - „(Sr^ mug ja Scqulb brau fein, — Sie feift
unb janft o^n' Unterlag , - 3)ie Ihnber ^ul'n unb ftftrei'n. — «nein
„(Sr" ift ein $6ilo[op^, - (Sr ift bnS fc^on gemo^nt', - Unb meig , bag
eine «ntmort b'ronf — Si* gor ni*t erft uerloftnt. — ©r fagt nur: Jlla,
t4 baute fc^ön, ~ ^aS mar uergeb'ne ^nW, — ^rum gab'S oudb fein
Sfettflugelein , - SBeÜ^S ^alt ift Ü3 e b e r ^ S r ü ^ r
n.
79 —
^er^oa (Smft uon @ad)feu«(£oburn tmb @(ot6a W befc^Ioffen , iiii
Saufe beS @ommerd 1893 auf bev ^ofbu^ue ^\i ©ot^a eiue 9{et^e uon
C)>eniauffrtbnuiQen ^u ))eranfta(ten , ftiv iveld)e fotuo^I burd) bie 9(udn)a^I
ber ^erfe, ald ou(6 bur4 bie ^eraui^u^ie^enben ben>on:aaetiben tünftlenfcben
Ärfifte ein Icbboftc« 3utcrcffe iDcitcitr uuiRfalifdjer Äitife uovau«ö«fctt
tDcrbeu barf ©ciue i|)o^it ber ^^cvi^oö lufinfdit jebocft bei biefcr ®eleflen^cit
ou4 bie 5ettftent)ifif4cn beutfdini Jl'onipouifKn uevtitteu i(u fe^eu uub felU
^ierbur(|) , feiu auteitffe für bie beutfdje aKupl'Silt«^^«*"^ «"f^ ''^^^^ ^^'
hmbenb . eineu $reid aud fik eiu einottifiei» Opernmcrf, loeld^ed
im Soufc jener Sorflcnuuflen ^uui erftcumalc jur ^Juffübvuufl flelaufleu
fott. 3)er ^rei« ift feflnefebt auf 5000 SWarf , \mh jtüar 4000 9Kar! fiir
bie ftonq)ofition uub 1000 SRart für baS berfeiben m &nmht liegeube 2\'
bretto. 3)ie ^a^l be» Sejrtbu^eS uub bie 9trt feiuer SBearbeituufl bleibt
beul Snuefjeu ber ^oniponifteu uberlaffeu uub loirb au^brüdüd) bemerft,
ba6 Weber eiue abflefouberte $rci*ert6ciluufl ffir l>a^ Xejtbudj ftottfiubet,
noo) bie ^rufuuf; )o[d)tx %^\t, bie o^ne benleiteube ilouiporitiun ettua eiu«
oefenbet luerbeu foHteu. 3>ie SBevciubanuigeu mit bem Scrfaffer be* Xeitc«
Qat ber it'ontpouift alleiu ^\i treffeu uub wirb ber audj^efe^te $rei$ in ber
G^efannut^dbe von 5000 ^axl nur bau Ji^omponiften übenuiefeu.
(Sd wirb enoartet , bag bie \Kuff u^nui(tdbauer bed ^erfe« bie 3eit
Don l*/s @tuubeu uid)t uberfteiat.
3ur JBet^eilißuuft au biefer ^reidbeiDerbung finb nur 9(unel)örige
beutfd)er uub beutfd)«i5ften-eid)ifd)er 92atii>uantät bered)tint.
S)ie eiujiufeubeubcu SBerfe muffen Originolarbeiten uub md^ uidit
aufgeführt feiu. dbcnfo barf ba^ Xojtbuc^ einer bereit« aufflcfft^rteu Oper
nic^t ^u ®nuibe liegen.
3)ie (Sinfcnbnufl ber Partituren ucbft Xejt ^at auouvjm jjn gef^e^eu^
3ebe Arbeit uuig mit einem 3Rotti) uerfe^en fein, luelc^eS ficb oud) auf
einem i^erfc^foffeueu Gouücrt bcpubet, ha^ bcn iffamen beS eiufcnbcr»
entölt.
a)ie ^reiSbeioerbungeu finb bi« fpatcften» 1. Tl'Ax^ 1893 an ^emi
SrapbentAi uub Äabinet#d)ef l»r, ebuorb Sempette^, Coburg, einjjufenben.
^ie ä^erfunbigung bed (Srgebniffei» beö $rei«auSfd)reibeud erfolgt etwa 3
SRonate nad) bem für bie ^iufeubung beftinuuteu @(^Iugtermine.
^uvdi bie 9ludAa^(ung beS obigen $reifed \>o\\ 5000 9)2arf foH nur
bai» «uffüt|nuig«rec^t für bie 3cit ber obeubeiicid)neteu «orfteUungen er»
»orben werben, weitere 9(uffü§rungcu an bcn ©erijogl. 4>«>ft^catcr werben
mö;i beu üblidicu öebingungen ^onorirt. 3m Itcbrigeu oerbleibt bem Äom»
pouiften ba^ freie ^erfügung^re^t über fein SBerf.
3)ie ciuAufcnbcnben 9lrbeileu werben einer ^rüfnug^fornmifpon unter*
breitet, bereu (£f)ren5S8orri0 Seine ^yofteit ber ©erjog \)on @ad)feuseoburg»
^ot^a ^u übernehmen bie Ql^waht gehabt l^at
3)aS gcfd)aft?fü6reube Äoutitö \u\\> bie $riifung8fonuuifriou befielt
au« folgenbeu ^itgliebeni: $raftbeut uub l^abiuet$d)ef Dr. Sbuatb
Rempeltet), Coburg, SSorri^enber. Q^raf ^McotauS (SfterMi^^
Wen. Dr. jnr. SS i c t o r R J) v. o on ß a r t o g e u f if , 95crlin. Äammers
^eiT qj. oou ebart, S)oftljeateriutcnbant, @ot^a. ^offopellmeifter (£m.
& 1 1 i Ä , Coburg. Carl ®oIbuiarf, SBien. Ä. Ä. 3)ireftor ber St.
u. St. ^ofopcr SB i I bem ^af^n, SSien. ÖJenerahnufifbircflor ßermauu
S e i , 9Rüu4cn. a)ircftor g c I i r i! ü p f d) ü |j , SJredbai. Dr. a a r l
Ä eiue de, Seip;iig. ©cueralmuritbireftor i>p\xatf) @rnft ©cftud),
3)regben. ^offapellmcifter 3- @ u c^ e r , ©erliu.
3)icfe ^rüfungSsÄ'ommiffion bat \>a^ JRedit ber ©clbftcooption. BoUit
loiber Smarten feine ber eingereid)tcu ?(rbeiteu, wadi bem Urt^eile ber
*nifungß*Äonmiiffion , ^ur Gil^ciluug be^ greife« geeignet crfcfteiueu,
fo bebait @eine i)o^eit ber C^er^ogi^ \\d) \>ox , hzn audgefebten 8)etrag uou
5000 aRarf xur ^ftlfte ber $enfioii8faffc ber „®enoffeufd)aft beutfd)cr öüfj*
neusÄugeböriger" ju Söerlin \m\> ^ur oubeitu 4)(llfte ber ^euponSfaffe ber
^erjogL |)oft^eater ^w Soburg-Q^otba ^n übenveifeu.
(Coburg, ben 1. September 1892.
Herzog]. Sftchsische
Hof-Kapell- und Theater-Iutendanz.
yon Ebart.
?ßrof. 9tlbert Sottmaun» breiftimmige SReffe für
^aunerc^or uub obligate Orgel bat in (Srfmt burc^ Seminar«
^{ufiflebrer S^ielo, in 2 äouj^erteu (im Seminar uub in ber ^rebiaer«
iirdje , le^tered ^tmi heften bed $eftoIo^tDeretu) tiwt ))ortreff(i(J^e SSieber»
gobe xmb ben audue^menbeu Seifatt ber Jhnuer gefunbeu.
9(m ®eburtSbaufe SSeit ^a(^d, ^u SSecbmar bei ®otba,) ben
Sebaftiau 18 a<^ jelbft ali Vin^emt feiner SfAmilie angegeben ^at, fott
eine ©ebeuftafel angeorad^t werben, mit folgenbeu 3n^<^I<* «#3" h\t\t\n
^aufe betrieben Sl^eit 8a(^ um bai 3a^r 1600, uub fpftter feiu Sobu
^and ®Q<4 ha^ S3Hdergeioerbe. &ani ^atte in ©ot^a au(^ bie SRufif
^elentt uub neben feinem O^eioerbe uut SReifterftbaft fortgefeftt. ^ebr als
100 92ad)fommeu ber Sr^niilie S3a(6 ^abeu in 7 Generationen ber ^uftf
^roge irünftler uub ^ufifgele^rt, uub in Sebaftiau ^adi einen ber
oudge^eic^uetfien 3:onfeter , bie je gelebt ^abeu , hm größten (Sontrapun!«
lif^en unb Orgelfpieler aller 3eit gegeben, d^re feinem 9(nbeuteu ! (Sk«
fliftet t)on ber ©emeiube ^ec^mar. —
2)er Orgeloirtuod federt, Orgauift an ber ^neueu l^r<!be" ju
^Berlin, f^ot baju aud) bad Organiftenamt au ber neuen Synagoge erhalten.
S)iefelbe ^at befanntlid^ ein fcböneS groged S^Pi'umeut )om ST^eifter 98.
Sauer ouft ?(ranfurt a'O.
3n ber ftopelle ber aRarfuSgemeiube ^n 93er(in ftebt gegenwärtig
«ine Herne f^mude Orgel, loelc^e fni$er bem SRec^nuugdrat^e ^enit $eterl$
geborte. 2)ad SBerfc^en ^at 8 fliugeube iRegifter, welche bur^ Stop^
pelung nad) oben uub unten auf 16 gebraut werben. Xro^ ber Scbleif«
laben ift bie Spielart fe^r angenehm , oer %0\\ ift uic^t nur c^arafteriftifcb,
foubent aud) ooQ uub runb. —
2)ie aübefannte fiubwigdburger General « Orgel :: gfinua baut gegeus
)Därtig im ^Cuftra^e bed preu&tfd)en (Sultudminiftenumd eiue Heinere Orgel
mit abfolut (?) reiner Stimmung.
Gegenwärtig [mb in IBerlin 15 neue ftirc^n in 9au begriffen.
2)ie neuen Orgeln werben oon beu f^innen Sauer uub 2)tufe geliefert.
3ur gfeter ber filbemeu ^ocb^eit bed $rof. Succo in Berlin fübrte
ber Sd)artfd)e „Gefaugoereiu beS Subilar^ Oratorium I^Snig Otto*d ^eig«
ua(^t8feier^ f. gem. (Sbor a capella in gelungener Seife auf. —
91 u 8 Württemberg, 28. 3uli. 3m fiauf ber lebten Stage
fanb in 3 wiefalten, einem fübweftlicb oou Ulm gelegenen ^arttfleden,
bie llebentabme ber renot)ierteu Orgel in ber bortigen cbemalijen J^lofters
lird)e j^n b^il- Maxia ftatt. 2)er aucb in ber „Urania" tcl^on ofterd
rü6mlid)ft genannte Orgelbaumeifter äiut aud Giengen an ber
S3reni( bat ba^ fe^r fd)ab^aft gewefen grofte Wert feiued treff lieben einfii«
gen i^oHegen 3ofep^ Gabler au« Ocbfen^aufcn beiöiberatb (1700—84)
nacb beul Gutacbteu bei^ dleuibeuteu , S^eaOe^rerd @ i d) 1 e r and Ulut —
frilbcr TOufifle^rer am Seminar ju Siürtingen uub ©laubeuren — üorüug«
lidi ^ergeftellt. Serfd)iebene 92eu^eiten in ber Orgelbautunft, ^aupt^
ffidilicb ber $netmiatif , tuurben augeweitbet. ^ie Gefaunutfofien beliefeu
fid) auf tiwa^ über 5000 M. ^ad geiftlicbe ^oiuert beS lrird)end)orS,
welcbed mit ber Uebema^me uerbnuben war , würbe febr gut burd)gefübrt :
aucb ber 9)?(inuergefangt)erent bed gebauten OrtS geigte gute Scbulung. —
3n ber angeje^cnen j^ 1 o ft e r f cb u 1 e ^n 3 w i e f a 1 1 e n war bei' unuer«
geftlidie a^JUTÜnftler 51forn. Äreufeer oor etwa 100 3- (^o" 1780—96)
Scbüler be$ uerbienten .(^ontrapnuf tifcben $ater @rnft SBe^raudb, welcber
al« Organift nnb SÄnpfbirettor längerer 3cit bafelbft t^iitig war uub 1796
ftarb. — Staxl ^^tx.
91 ottweil, 9. 3itli- ^i"'<^ bie ^eute oonuittag 10 Ubr uoH^o^
geue ißrüfuug ber neuen uon SBalder in )i!ubwig$burg gelieferten pueu'
matifd^eu Orgel in ber G^muafiumSf ird)e ii't bie 9?euooation biefer
Stixd^t uodenoet. ^er beftedte SReoibent, Sbo^'birftor 3i>(lci-' ^on dringen
a. 3)., ein S^eifter bed Orgelfpiel«, ^at bem banf baren ^ublitum bie Dode
Sc^Bu^eit ber eiuijelneu 9legifter, wie bie grof^artige $rad)t berGefammtftim«
meu aufd eingebeubfte i^orgefü^rt , uub ^ufifbireftor ^ u b e r ^ier bat fic^
ein 93erbienft baburcb enoorben , ba^ er bnrd) Gefaug§foii uub d^öre ben
^errlid^en Orgeluortragen in einem fleinen jl^oi^erte würbige ^Ibwec^Slung
SU geben wuftte.
i^üui^eUau. ^te eleftrifc^e $eleud)tuug bed ^iefigen
ScbuQe^rerfeminard ift jefrt uon ber ^oben 93e^i)rbe geuebmigt, uub ed wirb
biefclbe JOii^renb ber ^erbftfericn enigcricbtet werben. — Geltem feierte ba8
Seminar feiu 19 jft^rigeS Stift ungdfeft mit ^itiStunien nnb ge*
feUiger Unterhaltung im „Glodengarten". ^on feiten ber 3pdlinflc beS
Seminard uub ber $rjiparanbenau(talt wecbfelten ntufiralifd)e $robu(tiouen
unb ^etlamationen in angenehmer Weife ah. fRtitox difert bracbte eiu
$o(^ auf btn 5t5nig nnb J^aifer unb auf ba« engere unb weitei'e ^aterlanb
and; bad £)0(b bed befand fiendner galt btn Seminarle^rem unb btn '
3öglingen bti Seminard unb ber $r(iparanbenauftalt.
Stuttgart. Sonntag ben 24. 3uli Dormittagdll U^r int gfeftf aale ber
fiieber^alle groged JjPonjert bed beutf^'^amerifanifdien Wfinnergefaugs
uereind „^Irion" au« iRcwsgorl unter iJeitung feine« ^Rupfbireftor« f)err
graut Dan ber Studen uub unter gefl. Sn'itwii-tung ber SJtolonoirtuofin
^i6 ^aub Powell uub be« j^lauiervirtuofen ^erm ^ranj 9tummel, fowie be«
SRupfcorp« be« 7. 3ufanterie*9?cgiment« 9h'. 125 (fteiT ^eupfbireftor $rem.)
Programm : 1. Onuerture „Oberon", (£. Tt Weber. 2. 3KSnnercbor uub
Ord)efter: Wei^e be« Siebe« (Xertbucb 92r. 12) G. ^albamu«. 3. SBiolnu
fon^ert G==nwa ©J. Sönub — SWift ?Waub Powell. 4. SWaunerdjörc a
capelta: h) 9lbenbfeier (^ejrtbucd ^Ix. 2) S. Vltteu^ofer; b. f^rü^ling««
glaube; Söariton * Solo : ficrr 0«car Siiuger, (Xe^tbuc^ 9lr. 3) g u. b.
Studen; o. 9(Itnieberl«ubiTd)e« Sieb (^e^tbucb 92r 4) ®b. I^remfer, d) $nte
bid) (Sejrtbut^ 92r. 5)(£.Gii1djuer. 5. Älauierton^ert e«=bur, fj. Siftt. — |)err
gfrmu ä?nmmel. 6. iD2ännerd|i3re a capella: n) ^ie uerfaüene 9]^üble
(Icjtbu(b 9h. 6) 3. a^&einberger; b) 3m Gräfe tbant'«, Xcnor^Solo:
©en- ®. 9lieger (^ejtbucb ^x, 7) 9». Spider, c) ©raun 9Raibelein ($cjt*,
budi ^x. 14) ©. 3üngft; d) »linnelicb Xertbu* 9^r. 10) W. ©ünte. 7.
SBioliusSoIi: r) Sargbetto, $. 9?arbini, b) Sabatcabo, % be Sarafate. —
Wi 9Raub $owen. 8. ^merifanifc^e S}olf«lieber, bearbei:et uon gfiant
u. b. Studen, 9)2dnuer(bi>re a canella: n) OUl folks at home (^r
eilten f)eim), S3a«jton*Solo : fterr gitberif Gillette, (Jejtbucb 9?r. 19); b)
My Olli Kentucky bome(9Reiu alt ftentudt)-^eim(S:e£tbud)9^r. 20); c Di-
xi68 Land iZtiihnda ^x. 21); d) aKJinnercbor unb Ord)efter: The star
Rpan&rled baiiuer (^a« Sternenbanner) Xe^lbucb 92r. 22. ^Begleiter $err:
Otto 9t. Graff. — J^on^iertflügel : Steinwaij & Sou«, 5«eWs9orf.
9(m 3t. ^n\i ftarb in joerrenalb einer ber bebeuteubften $ianoforte<
fabritanten SRnb. 3^a<b m ©armen, erft 49 3a&re olt. —
2)er um bie Tir41id)e ÜRuftf bo^uerbiente f. f. ^ofcapellmeifter ©.
9{anb bar tinger feierte am 27. 3uli feinen 90. Gebur«tag. ~
an Sacoma (Washington) ftarb uor fur^em ber Organift u. (Som<
. W. SWorgan 69 3. alt.
Unfer berühmter 97^itarbeiter 9Rr. a^arle« 9}{aria Wibor,
Organift an ber gregen Orgel jn St Sulpice in $ori«, fotoie ^rofeffor
be« Orgelfpiel« am bortigen douferuatorium ift sunt [Ritter ber @^renle<
gion ernannt worben.
Q^ftlingeu, 10* tluguft 2)a« l^oi^ert, welc^« gefteni abenb nm
5 U^r im a]>{ufttfaale be« ^ieflgen Seminar« unter ber ü^eitung be« ^enit
$rofeffor« grint fiattfanb , erfreute tid) eine« fo ^a^lreicbeu ©efu(be« , bag
ber Saal tanm alle 3u^5rer in faffen uennocbte. Da« ani 10 Stummem
— 80
belte^enbe $roernnmi enthielt in maniiiflfaUlti» VblHdjeiuitd butdiituS flf
bitQtiie uiib nm^talilib rocrt^uollt Siiifil^tiKtc , VK\ä)t in fttiSnflct unb
'Dtiljütfltt ffltift jum ffiorirag aelanfltert. 'i^n Einfang unb btn ®4lu6
b(v ÄuRri^nmfl bilbele U tin C^ot mitOtdKfttrbtaleita'ta. nflmlirfi : „SSk
litblid) finb bie tBolen" aiiS ban Orntonuin .^QuluB" Don SSenbtlSfobn
unb ,^intnicl fmßt!" nue bent Dratoiium „%k]fa»f von ^nbc(. SeiDt
6.^» lonitn UDit gcnaltigtt SIrtnng. SSoit tnffliAcr €d)ulunQ im &f
faiiße jtuQtc bei IBürtrni] giuciti: anflnittt^üre burd) bit B^I'hbc IkS €t'
mtnnrS: .,^qnnic" Don @lud unb „baS Stanbem" uan &tinbW, ffli
ffllJlnntritor nrrflnaitrt »mi ^roftifor ffi^. Kiiif. Ra ftübfifier HuSfüfinina
aeinngle ftrutc tiiit ^iia fiii SSinlinc (Sole unb Xiitti), AlaUicr unb Or>
«I, luiif) cintnt $ritlubiiim o. 9Inff Jefiir Qtfdiitfl nrmnateii »im S^. gint.
HnttttnntneiiKrte Ücifluiigtn irnirtn bic Dier^Jinbiatn ftlnuitiDDitrügc *'"i$"
€<utinarift«i (^Ktiofa^Cuutrtiirt Don 9S(bec unb Sitjabcrtntanj vdu 3ni'
binfttin), Joinie bie »ptHe HuBfri^ninfl «ineS Sinffffitii Ovgeltrio«. »efon.
bt« ©iitje tr^itlt ober bnfl ffoititrt biirtft einige niH(lerfltltiflt iBurliltfle
bei: ^eneu aHufilie^rer felblt.
£enr $rof. |>lnt (OvatI) unb Sern €tminarl<brer iSd|niibt)ubci:
(JCloDicr) tiufleit in }em fc^flltieder, tünfilcrii^i: ffieife ben giDciltn €nb
au« btr 35=bui: S^inpftuiii uon SBeeiVueii Uor, orrnnniert [iit Ovnel tinb
RInDicr. ^erv Seininnrle^rec Slnb«r f,t\(fli i^um eTfienninl (ein folibee
fiäimen im 6)iiel befi SÜioloitcellDe burrt) ben Snrtcna eines Uarg^ettufi
von Woffi».
Sias burcbiinS lou^laclnnaene Ronject legte 3^"S'''& "^ """ bcni
girinbliificn unb foliben Uiiteniibte , lueldien bie 3Bg[iiifle bed ^iefigen @es
niinarS ii) aKen 3i>"ifl'" bei' äRuHt geniegen, btnt gifet unb ^'eig ^et
Sc^filet unb beni qoben fiiiiiFtuerFtflnbnib bev Ge^renben |e(bft; tS gereicht
bnniiu fie^rcn unb Sdiüleni ju iiob ung Siji'e.
W\t>u 3)ie bei bei- Iiitfiflen iiiternalionnTeii SlnSflellung
für 3Ri[fit unb X^ateiiuefcn uielfndi ge|pielte Hneflenunadoi-gel
»DU ®ebi'übev ^ T Q u n quo 3Rügii[(4s9Ieufl(ibt ^at foinenbe aiiSMition:
D SortiHii 16', ¥ti"i'pnl 8', fflnuibe 8', Slütt 8', Oftaw 4'. @(niSVm *',
aHiilur 2'/.'; II) ©eigen piinjipol 8', 2ieblt(baebedt 8', «euline 8', giigeU
flinimtu 8', imit aeüline conibinirt), Violine 4', SBnlbflSle 2'; 111) @ubs
bafi 16', Kiolou 16', ¥tin{ipalba| 8'. Wnnunl:' unb ^ebalupliel unn
1. u. 2. 3Sauual : OttQixopvtl- 33ie $vtu;tii)nliif(iteu befielen
nuS eiuec Stgitung uon 3<"" »nb Stiuutinium. —
Ziet unfern lieben &[eni iui>6I6efnmitt ^enwicagenbe unb wtbfente
Orgelmcittet 3- ». Si^au, ber bebcuttiibfit niebedünbiff^ SDnlrapunt'
tift in SlDtttriMDi, feierte am S. Septbr, feinen 70. Scburtetag. Wi gratus
litten oHerbeftenfJ }u biefem gubelfefit ! —
3)e: flirtftatni'ii'betotb in©nbeii>SabeHfintbeniu.b.lÖi. niebttütd ge=
nannten ffionMrtur(|aniflen IS. S. afltruer einftinmiig «mi Orooniften on
bec ^icfigen etnbltiniie unb jum 2)iTettoi: be3 euangelifE^ ffiri^c^onft
emotint. —
3n bie ewigen ßntlen gingen ein Staxl Sb. BUpfftnS Qrg.
in Sonbon (70 Sa^rt all) unb ßrg. ^itfai^t (75 3. all) in SfSniireS '
aSrieftvedlifel.
Orfi- fl. i ^
~:flel HrÜffentEit^I ^nt, nifjeu miv nic^t, bo mii: mnee&ilfr
Dci ^a[fn (einerlei 9laiiüitit Upii i^tii etbalteti bnben. ©Ein
roei-r ini Oiqet ttniien mir leiBer nidit. J)ie Uvanio ^at bic
en SStrh biefea SKeiftevö j^uerft eingefiibrt unb nu^ fein iSilb>
— Sunger Ocamiift. Bäfon »alllialor ÄBuifl
rill ^(itnionildjenfiiebcTfcIia&DDmSiiCii'e 1738 über 8000 euanae<
te£te mit über 1900 ^ciobien. (^geniDAvItg fann man luotil
_ ^efte unb über 2000 Sdornliueiien in^Ien. — fiercn Oigelbam
nieifler ®t. in W; ®t) uiti aber i(t mir Dar, bo^ aOc ^erLl(()aFt bei IHl^itil
Sofort gcbroi^en ift, iveim e9 gcliimt. auS ber @tgeinDart ^erauS, au< ben
l£ultur< unb SBiffenöniDuienlen unfere 3eJl , eint litue pofiline Qiei|te6n^<
tung i;n ei-jcu^ien. Unb -man Tann tDu^l übev^eugt Jtiu, bog biefe nat^ unb
ncK^ biibeti roirb. Hudi wir »erben unfere fetten giele, unfei'e eigennrtigen
ffiinftlc^Siibeiten , unfere H3tgeifterung unb Sc^ebung ^abeu , wie fit oie
uar^ergc^itben ISpix^ett in t^rer SSeife gebnbt babm. ©c&oii beainnt ein
©trtbtn , biefe Seime jiu fuAen , fdjon niiibt ^di aHont^er , bie Sbeale
iinferer di<' j" finben. ^ier unb bn Ieu(&lei ver^ci^ungSDuII eui mandien
neueren SBertcn ein fDnmger Strnf|l ber Hoffnung, ©allen ©ie biefe 4|pfi=
nung für iQuIorifiä ? £ne nitire »i belloncu i Unb waä ba3 Sorl ber w\*
teu fpiit^l — baS t<iuf(f)el bie ^uffenbe Seele iiid]t. —
$(njet(}eiu
Stä
I
3S3S
3m Verlage Don ÜRofel 8S iZ^nl« in &tftttt
erlebten unb i(t buri^ jebe iBut^tloxI'luns ju bejieticn:
l paUaiira- nnii Itomanscnfi^al
nten ber Urania
22 Sagen (I. 8. ^reiS für bie Sfban
iiut Jf t,ti.
Alexander Guilmants
Orgel-Kompositionen
verdienen es, in Deutschland endlich gekannt
nnd gewürdigt zu werden!
(Kothe & Forehhaminer, Führer durch
die Orgel- Literatur).
Katalog verlange mau gratis und franko von
Otto Junne, "TÄ^
I f ©oeben er{t^iea bei Emil Sommermeyer in
* f Baden-Baden:
II C. L Werner, Beethoven: ^
4 » XiOrffnettO aus dessen Tiolinconzert op. 61. 4 »
i '^ t Tiol&e und Orgel bearbeitet Preis Mk. 1.50. « ^
i » VS' >E^omtapeQmeiftet @tel|le fcfireibt: @tne
^ ^ Sonjertnunimei: etften unb ^ä^ftcn älongeS aud| in
#btefec fe^c getrieften SSeariiettung , f. JEiic^enconjerte
e. flM^re „$er{e". Ue6et b. Söett^ b. (SDmpofttton
«I* !ein SBort 5)er SJiamc beä rüliralic^ft befennten
4 i Ocgell)ii:tuofen(@[f|iilci91;@ui[mant3 in ^aris) bürgt « ^
' ' für bie Xüc^tiftfeit bet ^Bearbeitung, bie fe^t orgel'
; 1 gemäfe u. ^Si^ft loitlungäüoll überttogeti ift
i ■aJ^:;t'jtDliitclDtiitPt6lJiitniJ§riGfefa'tiiii: *
Seh
Seh
uberth*!» ]IIasika Haches
Conversatlons-Iiexikon.
nberth*s musikalisches
FremdwSrterbnch.
Im Aber saOOO Exemplarim rerbreltet.
Terlag yta J. Bchuberlh A Co., Lclpals.
3)ie(er SRummer bet Urania liegt eine Seilage fatr
$eiren fiebrUer Eng, Leipxir bei, fibec t^ ..biUiflc
^StbaMi^avmouiumV, metiqe bet gütigen fBeat^tung unferer
geehrten Sefei emfifo^Ien toirb.
rrucT, aUcrUfl lltl^ esf^ition: Ott» evnra», lErfiict, igOtotttn^ntK *.
SSertntcr für beu Bu^Moel: {Robecl Soiberg in Stlpil^ X^oIFtrafit 19.
URANIA
f
famte für inufika(t|i(kt €l»tone, htrdiUitt, in|lruktipt ($e^ang- unlt ClaDier-JHu|tk.
aiiift in SBeimar.
M 11. 9tcunntibtii(r$ij|flcr So^cftaiig. 1^99.
SieftS IBlall crfAeiiit in tKii trjhn 3;afltii Slict(t(4 9t hon nein tut 6ei beir
jtben üßDiidie, (in^[(i(4 in 12 3Iuiumem) unb ift btiri^ SEpcbition&bcinStrlnobernirania: OtiP Coiuab in ScfuTt,
aOe ^11(6= unb Wiirifulicn^^aiibliinj;«!, iuipit burc^ alle ^ofininter, Sctjottenflrngt 4, gegen Sitileiibuiig uuii tAiOj, fBc ttn
v6nr $rtie«r^S^uiig, für Bin ganjtn ^atfvqauQ S.« 50^ qanita Stttfvqatt^ bei 5Tanci»3ii|cnbung, — $Ki$ bei: einj^eliien
prfiiiunieranbo, j;u belieben. — ^tn 3tituiia&[ata(og b« Sluinntei 30 ^[ennig. ^iiievtionSnebü^ireti : bie gefpnitciie
$a!t (tat bitfee %)lait bie !»uinineT 6301. ^tttteile mir to ^fcmiifl-
^n^dlt: VBoimeniotiBcQhilabung. — Xic Otelbgitr. — SRetrolDge pon ^eim. Stiebtl, Q). ^oE)" »• 9i- 3b a4- — Sine neue ituSg.
b. .»D^Ilemt). jr(at>ierS v. @, Sat^. — 9Rauva(f)eTS fluefttOungioTsel in Bien. — Sefprei^uugen. — ftup^rungni. — Semtift^tee. —
Slotijen. — Sriejroei^Iel, — Kujelgen. —
an bie Ofrefjrfeii Sönner, '3l[ifflt6d(cr unb Jtmnbt bn "Slrmiifl.
I^it fcem neuen ^a^rgange beginnt unfete Utania i^ten
Jiinf^tgltcn, fll|"o tt)rcn 3ttbllämn5-3ttl)r$ang.
5Diefe8 frenbige Stcigniß foU nn9 ein ©|)otn fein, nnfer iölatt einet immec größeren ©eröottfommnung
entgegen gu führen. 2)a unfcre Äraft baju feIbjl»erP(inbIi4> nt^t ausreißt , fo ' rechnen wir »on
nenem auf bie gütige UnterftU^ung aUet bidi^erigen ©önner, äl'titarbeiter unb liefet bec Urania.
2Btr ^aben ben bej)en SBißen tie 3ntereffen ber dOtgclbanev unb iOt^elfpitUt, inSbefonbere
anöf baS ber btutf^tu €anto««n unb Sehtet gu beitreten. lOtöge eS gelingen, bag ju bem
bisherigen Sefertreife, re^t btel neue ©lieber treten, um turc^ treues unb früftigeS 3"f(^^i"^"^Al^^ii
unfete bere^tigten 3nteteffen gebü^renb 3U »etttetcn.
Die geehrten Abonnenten wollen die Abonnements-Erneuerwig recht bald beivirken, um
dadurch der Expedition den rechtzeitigen Versandt zu ermöglichen und zu erleichtern. —
Es ist sehr wünachenawerth , dass diejenigen Abonnenten, welche ihre Bestellung bei einer
Buchhandlung machen, möglichst dieselbe wieder wählen.
f p^ ^ Ähonnementspreis für den ganzen Jahrgang nttr 2 Mark 50 Pf. "^ßJE
Die Redaktion und Verlagshandlung,
82 —
(«ud:
,7>ai nerÜDfe Sa^Himbert,'' Sloip, 7i, ^übebranbt.)
Q^ ge^t eilt i^aften ititb $t|en
^m über bie floitj(e ^elt,
i(i) ^Bi-e fie mit (Siitfefteu
laut rufen: „X\t Seit ifl ©elb!"
3)a9 raft auf eiferueu @d)ienen
uub ftabnt auf Weer uub ^luft —
bie 2i>f uufl ^eigt: ^^erbieueu!"
Uub bie $arule : ».(Skuug !^
92ic4t ttma eiu utit6fant CluAIen
tut Scbineiße M 9(UAefi(t)t$ —
unt ^aufeube auf^uj^ätjleu
bitft bad qaui(c ficberlid) uicbtd.
Q^in fiebenibed 8pef ulireu
treibt 91Ue (? !) biu mh ^er :
(^ciuiuueu ober uerüereu!
(Sin l^uiup ober — V^iaiouar!
f >i
< 4
2)a^ fiitb niobente ^üüen ! . . . .
\i\t föelt ftebt in @atane @4>lb
unb blidt hinauf ^u bein liefen,
beut ui«(^ti(^n ®ö|Kn ^(Stotb''.
üknüftfam |eiu unb ^ufneben
fte^t 9iaen (lueniflftend gar "Stm*
eben) uieileufem,
^(\^ loäre aud) cntfcbiebeu
nicbt ^eitgetuK^ ^tnb uiobent.
(Sic ttt5ii)ten hinauf ft^ f(b)t>inacn
%\x 9tufcbn uub golbeuer $ra(bt »
unb uiu^lo§ 92eid)tbum erringen
in einer einzigen 92ad)t.
8ie falten bie £>aube unb legen
fte betcub in ben ^i&io}\,
erflebn' bed ^inuuel^ Segen
unb bitten um'* grofte — fiüo*!
Sie (äffen ftcb'd iiicbt ^rbriegen
Derfpielen fo Stiid fiir ©titd ;
geiDtnnen nur uttb genießen
nennt beute bie i^elbaier — Wai.*)
\\\\\> reicber unb reifer n)erben
utn aQ unb jeben $reid! . . .
O^ott aber ie^te auf ($rben
Sor e^rlicbe 9lrbeit ben
©cbweig.
^ofiliibtiim
Sb^ Crganiften unb Orgelbauer
mad fagt 3br i^u jolcbem Xbtui ?
„%&\x läffend und loerben fauer
. . . auf büf icnben JHofcu luirrubu!*)
*) ©cr'S glaubt !
ctncd jOrgottiflcn*
*) ^o(b f iircbte ntcbt^, e^ giebt \w^
eble ^tx\t\\,
bie furba« ^ube, ^erriicbe ergliibn !
8(büler.
^ie gfufdier verberben bie greife
\\i\\\ .t>anbi9ei-f ivirb unfre i^unft,
'% gebt nid)t mebr im alten Q)letje,
C ^niuS «gebeut und bixb
QHinft!
^. ©rcbgeb.
@ttt @ttnitcrittigdblatt
für ben boii un^ gefdiicbcucn
in 9lcttfrabt a/^O.
So ^at fici^ bcnn baö tooii I)c{)ren Harmonien gctracjcite
Sebcn eiltet flottbcgnabetcn SDJannc«, ba^ fclbft in' ruhiger,
fc^öncr ^annonie ba^inflog, burc^ einen jtvar nod^ iuimer un«
ertüOTtetcn, aber bod) milben nnb freunblicticn Sc^lußaccorb ftier
aufgelöft, bomit eö bort in einer I)öl)eren SSe(t in l^iininlifc^en
tamionicn ctuig ttjeiterflinge. Sa, ber 2Rann, ber in ben
tunben frommer (Srbannng burd) bie Äinift feines ec^t firc^^
lid^en Crqelfpield nnfere ^erjjen fo oft j» 3)anf unb ?(nbetnng,
ju bennitiger Sitte nnb frommen ©ntfdilnffe geftimmt, ber bnrd|
bie golge feiner ^annonien nnS in ba^ re^te 45crftänbniß be^
an l)eiliger Stätte angeftimmten fiiebeö einjnfü()ren fud)te, njan=^
belt ni^t me^r unter nn^, unb bie ^ol^en aeiftigen ®enüffe,
bie er un^ jn bereiten ftrebte, fie finb mit i^m oat)ih nnb fefjren
nur in neuen Jyormen loieber. 3n unferm äöeimarlanbe galt
er allgemein al^ einer ber erften SDkifter Kreislichen Orgelfpietd
unb loar and) über bie ®renjen be^felben f)inau§ old fotdjer
belannt. 6r fu^te, ttjie bereite angebeutet iuurbe, bie ?(ufgabe
ber ^Begleitung be«; Äird^entjefange^* burcft bie Orgel barin, ben
Sn^alt'beö ju fingenben fiiebeö möglid)ft entfpreci^enb in 2;öncn
loieberjugeben. 3" ^^"^ 3^^^ bearbeitete er ^u allen fiiebern
unjere«^ biöfjerigen 5)re«bner ®efangbnd)eÄ ein 6t)oralbuc^ berart,
buB entfpred^eub bem tjerfdjiebenen 3nt)alte ber einzelnen ©tro-
^)^en (SBerfc) and^ fo viel befonbere Öearbeituuiien oorbanben
loaren. ^Betd) Kapital üon f(^üpferifd)er Straft, 3JJüöe unb 3cit
ift in einem folcj^en SSJerle niedergelegt! 9?od) in feinen legten
Sebendjal^ren ließ er bei Sendart in Seipjig eine ©ammlung
tjon 214 3}orfpielen ju ben SOWobien beö neuen 3Beimariff^en
©efangbuc^eö erfci^dnen, njel^e allfeitige ^Mnerfennung ber %(i6)'
männer fanb unb feiten«^ unfern ©rofeberjoglidien ^irdjenrate^S
jum ©ebrandbe in allen euangelifcben Jiird)en be^ fianbe^ empfoö-
len luurbe. 3n feinen früheren ©tettnngen atö Äantor fompo*
nierte er mel)rere üJiotetten für gemifcfitcn (£l)or, foiuie biö in
Ic^ter ^6i eine größere ?lnja^l oon iÖiebern für SKönnerd^or
ober mit Sllaüierbegleitung. ®eni trat er bei ?lu^fd)reibung üon
^reifni für üieberfompofitionen in ben SKettbewerb mit ein unb
^atle noc^ im Dorigcn Sa^re bie greube, bafe in ^\mä) jn^ei
feiner eingefenbeten Sieber prämiiert unb in bie Deranftaltete Samm^
lung aufgenommen lourben. — S)afnr, baft if)m burc^ baS SBo^I^
iDoUen feiner oorgefefeten Ijo^en unb ^ö^ften 93el)örben bei
feiner SWieberlegung be^ Se^ramteö an Ijiefiger S8ürger]d)ule noc^
ba« Organiftenamt an ^iefiger ©tabtfir^e unb im 3"fi^nimen^
bange bamit feine frü{)erc SKofinung belaffen mürbe, n^ar er
t)olI banfbarer ?(nerfennung. Äonnte erbabnrd) bocft feiner lieben
Orgel treu bleiben bid an' feinen 3;ob. So, er a^nte mol)l am
Sonntage oor 14 ^agen, am 2. ^rinitatiSjonntage nic^t, bag
feine .f>änbe jniv leötehmale bie 3;aften fd)lugen unb bie l)eiligen
?lccor&: erflingen lieBen, 3)a er überhaupt bid ju feinen legten
SebensJtagen feine liebe Mii-siram treulich Pflegte unb faft tag*
lid) fomponierte, fo finben fid| in feinem 9?ad)laffe ficfterliciö
Diele ioertljüolle Sinber feiner 9)?ufe, bie ^offentlid) Don fünft*
üerftönbiger ^anb (x\\^ S^age^lic^t gejogen n^erben.
©0 reic^ bie innere, geiftige ?luöftaltung biefe^ eigenartig
gen iDJanne^ njar, fo einfach mar ber äußere äJerlauf feinet
ScbeniJ, über ben in ber Äürje folgenbeö ju ertt)ä^nen oerftat-
tet fei:
^ermann SRiebel mürbe am 6. 3uni 1813 jn SSeiba gc*
boren, n)0 fein SSater 9teItor ber 93ürgcrfd)ule unb 3)iafonuö
mar. ?lfö ber SBater fpäter bie ^farrftellc in SJioßba^ bei
^luma übemabm, fiebelte ber geiftig aufgetuedte So^n mit i^m
bal)in über unb lernte bafelbft'bie ganje ©c^önl)eit bed freieren,
ibt)ttifc^en Sanblebend fennen, bie er fpäter in feiner S)ic^tung
„Slnfelmu^" poetifc^ oerflärt Ijat. Silai) 5)eenbi(jung ber ScftuU
^eit mürbe er Dom SBater biö jum 17. Seben^jal)re in all ben
3Biffenfd)aften unterrid)tet , bie ben @runb ju einer l)umanifti*
fc^en 93ilbnng legen. ßJanj befonberö unteriDied i^n ber ald
guter Crgclfpieler befannte 9?ater fleißig unb aKfeitig in ber
fird)lic^en 5on!unft nnb legte baburdft ben ®runb ä" ben fpä*
teren oorjüglic^eu Seiftnngen be«^ ©o{)neö. Unb gerabe bie
Siorliebe für aJiufil betoog (enteren, fid^ bem Sel)rerbcrufe ju
mibmen, ju bem er auf bem Seminar in SSeimar burd) oor*
jüglid)e Sebrer, mie Sdjulrat Sc^meitjer, SEonfiftorialrat öorn,
^^Jrofeffor lopfer u. a. Vorbereitet murbc. Öereit^J im Sal)rc
1832 mürbe er ald 5tantor unb ^meiter Sebrer in 3)ornbnrg
angeftellt, folgte aber 1838 einem Stufe ale Jiantor unb gmeiter
Sebrer nad) Sluma, mo er burc^ ^jmanjigjäbrige^- Söirten in s^^cbule,
$iird)e unb ©efangoerein fic^ burd) Ifein leutfelige^ SÖefen bie
«t^crjen ber Äinber unb ©rmac^fenen fo ju geminnen mußte, bafe
er no^ ^eutc bafelbft in gutem xHnbenfen ftet)t. 2)ort \)({i er
auf^ mit ber i^n nun Überlebenben ®attin ben 93unb ber Gt)e ge-
fdjloffen, in ber er in I)erjlic^en Sinoernebmen mit feiner treuen
Sebendgefäbrtin bnrc^ s^ei ibnen erblufienbe Äinber ein reic^e^
lyamilienglüd genoß. — Siad^bem im Vlugiift be^ 3al)re§ 1857
unfer guter, für ÜWnfif gleirtifalld l)od)begeifterter Stantor § ü 1 1 i d)
burc^ einen frü^jeitigeh 2ob abgerufen morben mar, mürbe ber
nun SSerftorbene ju beffen 9?ad)folger ermäljlt unb trat mit
— 83 —
bcm 1. Sonuor 1858 aU Siantor unb erfter SOtöbc^enle^rer l^ier
ein. 3)er bomaligc f)iefigc Crganift ^binonb ^ür^tegott
J^örftcr, ber auf Der Orgel ^rofec tc^nifcfy! gcrtigfeit unb dne
lebhafte mufifalifc^e ^bantafte bcfng, ougertc bomald gegen
bcn ©c^reiber bicfer feilen: „Sd^ freue mic^ auf Äantor SKebel;
ba^ ift bod^ einer, ber ba§ Drgelfpiel ju tourbigen lueife." Unb
beibe SWänner ^aben in edjter ÄoHegiolitöt neben unb mit ein*
anber gettHrft bi^ ju bent am 9. mai 1862 erfolgten 3;obe
Jörftcr §. So lange pp. SJiebel ba§ Äantorat öcrtoaltete; leitete
er auc^ bie ©efangijbungen in bem S5ercin „©ingfranjd)eu''
l)ier, aud beffen SKitte er freunblic^e Unterftft^ung bei ber ?luf*
fütirung üon Äirc^enmufüen fanb. Unb biefer SBerein l)at —
felbft babnrdb efirenb — feinem einfügen S)irigentcn treue 3ln*
l)anglicf|feit oenjal^rt bi^ an ben ®rabe^ranb.
SWad) Drganift gö^^fter'ö Sobe üertrat Äantor SRiebet meift
ben fet)lenben Organiften unb würbe am 1. 9)?ai 1863 auf
feinen SÖunfd) jjattj mit bem Cr^aniftenamte betraut, ba i^m
eben bie Crgel lieber mar, auc^ bie größeren Slnftrengungen be^
Äantorenam'te^ feine ©efunb^eit gefat)rbeten. Unb reibe, fein
Setjr* unb Drganiftenamt t|at er sufammcn uermaltet bi§ s"^^
1. J5<^bruar 1879, mo er nad) 46jäl)riger Se^rtliätigfeit auf fein
?(nfuc^cn t)om 2el)ramte entbunben mürbe, na^bem er ein 3al)r
3imor in ?{nerfennung feinet bcrbienfttid^en SBirfenö burc^ bie
Önabe ©r. Ä. 5>. unfern ®ro6^erjogiJ bie filberne 3i^W^crbienft:=
mebaiüe empfangen liatte. ©eine ^ifufgabe at^ ficftrer erfaßte
er mit t}ot)em fittlid)em Srnfte; er umfaßte bie fiinber mit tvap^^
rcr §eitanb^liebe, ließ fid) aber in bem Setüußtfein feinet meit=
rcidjenben geiftigen ipomontcö nid)t fc^mäc^lidi ju benfelben fterab,
ionbern fu^te fie alö SKann jw fic^ berauf ju sielten. 2;a^er
t)ielt er mit eiferner Äofequenj auf gute ©d)uläU(^t, bulbete !ein
uorlauted 3Befen ber Sliuber unb fud^te fie ju ernftem 9?ad|bens
fen unb ftrenger ©elbftt^ätigfeit ^u erjie^en. 2)en in feine
Sitaffe Sintretcnben umtoet)te ber ®eift ernftcr ®ebiegen^eit unb
9?ornet)m6eit , ben freiließ nid^t nur flinber, fonbern leiber oft
aud| bereu Gltern nic^t uerftel^en unb ju mürbigen toiffen. ®anj
befonberS erl)ebenb loar eö, in ber bamald fel)r t)olti^öt)ligen
1. 3Rabc^enflaffe mit jttjeijä^rigem fie^rfurfuS bem brciftimmigen
ÜRorgen* ober ©d)lußgefanae jU}ul)ören. Qm befferen ^f'ecje
foldb breiftimmigen E^oralaefange^ uerfafete 9J. bamafö fein
„Gqoralmelobiaibud^ für Sftimmigen ©d^ülerd^or", (Jrfurt bei
Slörner. — SBie emft er e§ mit ber SBorbereitung auf feine
i?ebrftunben unb jugleid^ mit ber ©r^altung feiner ©efunbl^eit
uno ©eifte^frifd^e na^m, bauon finb öiete öeia^rtere unter un^
3euge gemefen, menn fie fatien, mie er abeno^ ftet^ punft 10
UI)r au« bem fc^önften Äoujert unb ber angene^mften ©efell*
fd)aft aufbra^, um fid^ fc^on üor SWittentac^t bie nötige SRul^e
ju gounen. 2Wan barf too^l betiaupten, baß er nur burd^
fol^e ©trenge gegen fid^ felbft fein Seben mit ®otte« §ilfe bi§
ju 80 3a^ren ge^rad^t ^at.
?M§ ein SP?ann üon edjtem ©c^rot unb Äorn jeigte er fid^
auc^, nad)bem er bor 13 3af)ren bon feiner Sel^rerarbeit ent*
bunbcn mar. SBä^renb uiele — unb fie brauchen nid^t gerabe
Seigrer getoefen ju fein — nad^ SWieberlegung i^reg Serufe« bie
Sangemeile nid)t ju bannen miffen , f)at ber liebe ©ntfd^lafene
in gemiffenl^after ireue gegen ®ott unb bie ©einen jebe ©tunbe
feiner ©reifegja^re mit ernfter geiftiger 2:]^ätigfeit aufgefüllt. S)urd^
fleißige« Sefeu berticfte er fi^ je me^r unb mel^r in bie ©c^äjje
unferer beutfdjen Sitteratur unb begeifterte fid^ baburc^ in fd^öner
SScc^felmirfung ju eigenem poetifd^em ©d^affen. Unb mie ge=
füflig jeigte [i^ i^m unfere formenreid^e beutfd^e ©prac^e, unb
mie leidjt uno flie^enb mußte er feine reid^e ®ebanfen= unb (&x^
fat}rung«melt in bidbterifd^e gorm ju fleiben ! Sereit« im Saläre
1854 ließ er jum Söeften be« SSeimarifd&en ^eftaloäsiberdn« —
eine« SSerdnö jur Unterftü|ung üon Sel^rermaifen — fduen
„3lnfelmu«" bruden, dn äiemlid^ umfänglii^e« länblid^e« ®e*
bic^t bon 100 S)rudEfdten, in öejamentem berfaßt, ä^nli^ ben
3. 5). SSoß'fd^en SiAtungen „$)er fiebjigfte ®eburt«tag" unb
„Suife". ©einem oeliebten unb bere^rten fielirer im Drgelfpiel,
meilanb äjrofeff or §. ®. X ö p f er in SSeimar, mibmete er 1867
„Slaubdld^en", brd erjöl&lenbe S)id^tungen au« bem ©d^ulgärt*
d^en, ©aalfelb Ui ß. SRiefe, 72 ©nidfeiten. S)em beutfd^en
SSolf, fdnen fie^rem unb ©d^ulbet)örben berfaßte er 1879 fdnen
^3;urmmart bon Slgent)ain", eine an 3ean ^aul an*
Hingenbe ©rja^lung au^ bem Selirerteben , bie berebtc« 3^fl*
niß abgelegt bon be« SSerfaffer« aBert^fd^ä|ung be« Se^rcrftanbe«.
(©ifenad) bei Sacmdfter, 192 ©dtenl Äiißerbem mar er ein
fleißiger STOitarbdter ber ®artenlaube, fd^rieo öiel (&riät)lungen
für Sugenbjdtungen, fomie jal^lrdd^e SBeiträ()c für paoagcgifc^c
unb mufifalifdbe Bdtfd^riften.*) ?luc^ unfer liebe« Sieuftabt unb
unb fdne ^errlidbe Umgeoung ^at er l^in unb mieber in unferm
„ÄTd«boten" befungen, unb mer mö^te fdne oft üon fdialt^af*
tem §umor fprubelnben ®elegen]^dt«aebid^te jä^len? 3a, bie
SRufe ber 3)ic^tfunft ift il)m treu geblieben bi« jum legten ßeben«*
tage; benn an biefem erfreute „ber !ranfe ®atte fdne treue
SRaria" ju bereu ®eburt«tage burc^i ein breiftropt|ige« finnige«,
mit eioener pmib gefd^riebene« ©ebic^t.
?öie« ift jugleid^ An Semei« bat)on, mie innig unb ^erj^^
lic^ ba^ Familienleben be« SSerftorbenen toar. 911« treuliebeiü)er
®atte nnb fürforgenber SJater fanb er fdn l)öd|fte« ®lüd im
iheife ber ©dnen. ^ik bie §eranbilbung feiner bdben JKnbcr
f)at er meber SKül^e nod^ Dpfcr gefc^eut. SBie freute er fid^
aber auc^, mcnn bie nun mo^loerforgten au« ber gci^ne in ba«
^aterl^au« jurüdfetirten unb mit ben Altern in ben lauf^igen
$(ä^c^en be« mo^lgepflcgten ®arten« jufammenfaßen, ober bie
©Itern bann ju anberer 3^** fie in il)rem $eim auffuc^en
fonuteu. ?luc^ feinen näheren unb ferneren SJcnoanbten gegen*
über mar ber ©ntfc^lafeue ftet« unb o^ne SWurren mit fflat
unb %t)at ^itr ^ilfe bereit, unb barum jc^arten fid) aud) aÜe
um ibn , mie um einen $atriard)eu. ©eine Aollegen umfaßte
er o^ne ?lu«nal)mc in brübevlidjer fiiebe, unb über etmaige
©d)md(^en berfelben ^övte man ibu nie lieblo« urt^eilen. S«*'
bem begegnete er mit ^erjlid)er S^eilnaöme unb mar nament*
lic^ gern berdt, jüngeren ftrebfamen Se^rern, ober fold^c bie
e« merbeu moQteu, mit feinem SBiffen unb können in uneigen*
nügigfter äBeife ju bieuen. ^dbci mar er fo anipruc^«lo« unb
befc^eiben, t>a% er fi^ feiner 9Serbienfte felbft gar nic^t bemußt
freien unb öffentlid^er 9luerfennung gefliffentli^ au«mic^. ©einen
T^reunben unb 93efannten , bie er einmal feiner 9lcbtung unb
feine« ^^crtrauen« gemürbigt ^atte, blieb er in feinem a'ufrid^*
tigeu . bieberen Sftarafter unDeränberlic^ treu. — ©o ftanb er,
um c« fürs ju fügen, in unferer iej^igen 3^^^ uoll §aft unb
Unrul)e, nic^t feiten and) Doli J¥alt)inn unb Sieblofigf ett , ba,
mie ein Sic^baum au« alter fc^öner 3^i^- Stufig unb gefaßt
betrachtete er bie SSanblungen ber 3^ it , benn er ^atte ^ncben
mit ®ott, ^rieben mit ben 9)2enic^en unb mit fi^ felbit 3n
folc^ feltener Harmonie ber ©eele mag er un« aßen ein SSor*
bilb fdn unb bleiben ! ©anft ru^e feine 3ljc^e, unb fein 9lnben!en
bleibe unter nn^ in ©egen !
• e. Sorber.
3nm ®ebä^tm$ bei ^t(|d»tttupfctt
lirfifttttt <SI(4nrg id^tt^
Meilanb IL Oroaiiift on ber 92tfoIaiftrd^e in fieip^ig.
„gfreuiibe finben ift fcböu,
ütnf^iQ uou iftnen j)u fc^iben ift ebel,
9(bec ni)4 Möner tft,
9luc4 in ber grente i^rer ju gebenfen "
S)ieie StiUn fcftrieb ber am 10. Suli l. 3. ju ®olb*
fronac^ in Dberfranfen Heimgegangene ^reunb unb JtoQege
be« UntcrjeicHneten — 0err 3. ®. 3öljn — al« ©eminar*
genoffe (Samber^ 1874) in beffen ©tammbud^. SBe^mfitl^ig
ftimmeu mi^ bieje 3cilcnf fo oft i^ fie leje. SBelc^' t)crrlid&c«
mufifalifc^e« Talent befaß ber oerblic^ene ^^eunb, unb mie [a^
ging e« ju ®runbe!
So^. ®g. 3aHn , geboren am 29. äJfarj 1856 al« ber
©ol^n eine« t^e^rer« in *^ürtH ^^^ ^a\)txn, mibmete fic^ an«
fang« bem 8el)rerberuf. 911« ©emiuarift f^on mar er ein
tüchtiger filaüier* unb Drgelfpieter. JBac^'fc^c Drgelfugen
l)örte i$ bamal« öfter« bon i]^m fpielen unb beim 9lu«tritt«*
fonjert (1874) brachten toir bie berühmte S^bur^^öntafie Dp.
15 oon gr. ©(^ubert« in ber Sifit'f^en 93earbeitung für 2
*) Xtc Urania lieferte er feit 60 ^a^ien , meift unter ben 92amen „^Irmimud"
)n:ofoi{(^e unb bid^terif(^e Seiträge. (2)ie 9teb.)
— 84
JHoDicrc. 1876 ging er nacfi öcip^fl, um baS bortigc Äon^
Icrbotoriuiu ju ocfucftcn. Unter @. 5- Sttic^tcr ftubirte er
Aontropunft unb bei Dr. 93. ^opperi^ Cr^el. Oefterd {cf)rieb
et mir uon {einen (Srfolgen ald Orflelfpieler nnb befonberi^
erfreut mar idi, %u ^öreii, bog er {päter atd ©teDüertreter
feines üon i^m tjoc^gef (bauten fiebrerS, Dr. $op)mt$, im
Organiftenamt an ber 92ifo(aiftrc^e in Seipjig 9(nfteUnng
fanb. 3n uerfc^iebenen ©tobten 9{orb« unb ®ubbeut{cf)lanbd
gab er Drgelf on^ierte , moburc^ er fic^ balb ben 9tuf etneS
audgegeic^neten Orgelfpielerd envarb. 1879 Deröffentli^te er
$rahtbien unb trugen - quS IBac^'S n)ob(temperirten it(Qt)ier.
fflr Orgel orrongirt. ^a traf ibn tpie ein ^li^ and b^tterm
^immei ein {cl|n)erer ©dbicfjaldfc^laa. (Sin ©c^lagflujs ber
t^n tbeihueife lähmte , nöt^igte i^n . feine ©teQung in Seipjig
aufzugeben unb eine @(^uIucm^eferfteDe in Oberfran!en anju«
treten. Slber bie S^Igen bei^ früheren 9(nfa0ei^ jtuangen i^n,
anäi biefer ©teile SSalet ju fagen. @r lebte bann bei {einer
bur^ ä^nlic^e ©c^idiatöfc^Iö^e {cbmer geprüften 9)httter, r^rau
&tmQaii\\, jtantordmittpe m ®oIbIronad), feine färglic^e
$enfton mit ij^r t^eilenb, um bur^ j^orrefturarbeiten für an>»
fjefebene Seipjiger üKufiffirmen fein 2)afein friftenb, bis ein
anfter %ob i^n erlöfte. Der Ännft aber blieb er treu bii^
!iU feinen @nbe. ©eine SKutter t^cilte mir mit, ba§ er trofe
eines SeibenS mebrftunbige f^ugtouren machte , um auf einer
guten Orgel fpielen ober einen tüchtigen ©pieler ^ören ju
rönnen. SSenige äBoc^en nocb uor feinen i£dbe foQ er, n>ie
mir öerficftert mnrbe, als 3"^^^^^' bei einem Drgelfonjert
antuefenb getvefen fein, toaS Unterjetdineter bei @elegent)eit
einer Orgelreüifion in einem 5ßfarrborf ber ©a^reutber ®e*
genb üeranftaltete. 3cb bebaure fe^r, bag eS mir nic^t mög^
It(^ )Dar, ibn nochmals ju fprec^cn, ba ic^ }u fpät üon feiner
^nmefen^eit erfuhr.
9^un ru^t er fanft unb baS emige Siebt leuchtet i^n!
gr. SB. 2:rautner
«m 31. Snli b. 3., ?lbenbS 11 Ubr, üerfcbieb in ber
SSilla SRarienberg auf ^errenalb im ©djiDar^iualbe , mo er
@rbo(nng gefucbt t^atU, an einem ^erj« unb 9lierenteiben ^err
»ubolfäbacb, 6bef ber $ianof ortefabril {Hub. Sbacb ©ö^n,
83armen«5£öln«©cbn)elm, unb Hoflieferant beS Königs Don
$reugen. @(eboren am 30. 3onuar 1843, bcttte er faüm feine
Sebrjabre, unb jn^ar anfänglich als Orgelbauer, beenbet, a(S
er fi^ burc^ ben im Sabre 1863 erfolgten plo^Ii^en %oh
feines SSaterS ©. SRubolf Sbad) fc^on im jugenblici^en älter
i)on 20 Sabren ber fcbmierigen Aufgabe aegennberjflcftellt fab,
baS an bie 70 3abre beftebenbe ©efqäft ben Ueberiiefernngen
ber aSäter cntfprecftenb meiterfübren ju belfen. @r entfebigtc
ftd^ berfelben mit ben)unbemSmertbem ©efcbidf unb n)eibte ficb
mit ganzer ©eele bem frönen IBeruf, ber bereits bnrcb Jtoei
Generationen bem 9!anten Sbacb feinen guten Jtlang terticben
^atte. Oteicb uon Snfang feiner gefd^äftlicften S^bätigleit mar
eS fein ^auptbeftreben, bnrcb bfiwfiftc 8?eifen im Sn«« unb
SluSIanbe feinen 93Iicf ju ermeitern uiib ficb mit allen neueften
gortfcbritten in feiner jfunft befannt ju mad^en, bei bereu
Ssem^ertbung für baS eigene ©efcbäft i^n ein ängerft rafcber,
ftcberer ^licf unb grunbli^e, praCtifc^e mie ti)^outi\äiz ©acb«»
tenntnig mirff am unterftu^ten. ®ar ba(b erfannte er, bag
SBefäbigung unb Steigung ibn auf ben Slaüierban, ber bisher
mit bem Orgelbau jufammen betrieben lourbe, auSfcbüeglicb
binmiefen , unb fo fibentabm er bann im Sabre 1869 bei ber
SCrennung beS alten ®efcbäftS in biefe beiben Qmicfi ats
26iabriger junger 9)?ann ben Slaüierbau beS ©tammbaufeS
als auSfcblieglicbeS Sigentbum unter ber nunmehr meltbefann«
ten Sirma 9{ub. Sbacq ©obn.
@S ift erftannlicb, maS ber SSerbli^ene in bem uerbäU«
nigmäisi^ furjen 3^i^^'^um eines SSierteljabrbunbertS aus ber
bamalS in recbt befcbeibenen Serbaltniffen betriebenen SBarmer
$ianofabrifation burcb fein unermubltcbeS geniales ©cbaffen
gemad^t b^t : brei groge ^tabliffementS in %farmen, ©(^melm
unb jtö(n liefern b^ute anjäbtttd^ 3;aufenbe t)on 3(^9^^" unb
$ianos , bie ficb m alle S93e(tge(jenben jerftreuen unb ben
^Jlamm beffen, ber jegt Don unS jcbteb, au(b im fernften SBin«
fe( ber <£rbe lieben (ebren. hoffen wir, bag baS 9SBer{ feines
SebenS , meinem fein jüngerer S9mber unb (angjabriger "SSliu
arbeiter fomie ^mei bereits erma^fene ©öbne je^t mit Derbop«
peltem (Sifer ftcb mibmen, meiter blüben nnb fcböne ^rücbte
tragen möge. 2)ie ©cböpfnng, Or^anifation unb Leitung
eines fo auS()cbebnten ®efcbäftS mit feinen tauienberlei yUbeR^
pflichten üerbiente als auSfcblieBücbeS fiebenSwer! eines SKanneS
fcbon groge änerlennung. aber 9IuboIf 3bo$, als ecbter ©obn
feines gleicbfaÜS fflr S)armen leiber Diel i^u früb (jeftorbenen
SSaterS, b^tte neben biefer angeftrengteu SBerufStbatigfeit nocb
3eit, ÄrbeitSfraft nnb tuarmcn ?lntbeil übrig für bie öffent*
heben unb namentlicb bie JÜunft^Sntereffen feiner SSaterftabt;
bie gemeinfamen Unternebmungen ber 93ürgerfd^aft lagen ani^
ibm am ^erjen unb man^e berfelben Derbanlen feiner fcbaf^
fenSfroben ^^botfraft unb OpfermiQigfeit eine glucflicbe ^örbe^
rung. S)er iBarmer Stunftuerein , bie ©tabttbeater^^Slctienge::
feHfcbaft, bie ©armer S8erababns®efellfcbaft unb anbere Der*
lieren an ibm einen loertbDouen 9Ritarbeiter unb treuen SBeratber.
Unb nicbt baS allein. l)aS in ben legten 3abi^S^bnten erblfibte
j!unftleben beS ©alerlanbeS feffelte ulubolf SbacbS'biuQebenbe
änfmerffamfeit unb feine auS grünblicbem 93erftänbntg ent^
fpringenbe l^tüt f^renbe an allem fitnftlevifcb ©cbönen jeber
9licbtung ftempelte il)n felbft jum JCünftler. ©eine intimen
febr meit Derjmeigten perfönlicben SBeiiebungen ju uielen großen
^finftlern, in erfter Sinie naturlicb auf mufifalifcbem , bann
aber aucb auf anberen Gebieten, nracbten ibn ju einem ui^t
nnbebeutenben itenner unb 93eurtbeiler auf mancben ^nn]U
felbcrn.
S)ocb nicbt nur in ber Oeffentlicbfeit biente 9?ubolf Sbacb
feiner Stunft unb ber 3){ufif; mancbeS groge aber ftille Opfer
jur ^örberung eines eblen 3mec{S, oiele blcibenbe SSobltbateu
an bebürftige Stunftjunger l^at ber ©cbleier feiner Sefcbeiben«
beit bebedt.
(Sin ^rafteriftifcber Qnc^ dinbolf Sbac^S War feine weit«
gebenbe Gaftfrennbfcbaft ge^en aQe feine ^rennbe unb aQe
J^unftler, Don melier bie mit Siebe gefübrten ^rembenbiid^er
beS $aufeS ein berebteS ^^^fl^i'^ ablegen. Seber Aunftler,
aucb wenn nid^t SRufifer, ben fein äBeg tu bie Stäbe SBarmenS
fnbrte, mar im ^aufe Sbacb beS freunblicbfien SmpfangeS
unb größten (SntgegenfommenS fidler, unb bie Aeiten, wo groge
?tuffübrungen Diele auswärtige ^ünftler unb 9)cufiffreunbe bier
jufammenffibrten, war baS ^aus Sbacb eine „SBartburg" im
kleinen, bereu gaftlid^eS S)acb Don mancb berfibmtem Gafte
unb mancber b^^intereffanten ^Begegnung beim froben ^ofal
ju erjäblen Weig. S)ie Dielen Telegramme unb ^Blumenfpenben
baben benn aucb bie tiefe S^beilnabme beutfcber 5tünftler unb
greunbe Don nab unb fern in ergreifenb berebter äBeife auS^
gefpro^en.
Stnbolf Sbacb war iBorftanbSmitglieb ber 93erufSgenof^
fenfcbaft ber SRuftfinftrumentem^nbuftrie, beS 9lQgemeinen
Slit^arb SBagner * 93ereinS , beS Söarmer flnnfts?5ereinS , ber
93avmer ©tabttbeater^äctiengefeQfcbaft, ber 9)armer 93ergbabn«
®efcllfd)aft, @b^'^ii>^^i^O(icb beS Farmer SRännergefangDereinS,
beS GefangDereinS OrpbenS unb beS Sarmer Sebrer Gefang«
DereinS» fowie SKitglieb ber meiften b^roorragenben ißereine
feiner ©tabt unb oiefer auswärtigen Organifationen jur görbe^^
rung Don ®emeinwobl unb ^nftpflege, benen allen er Don
feiner Dielbeanfprucbten Slufmerffamleit nocb ab}ugeben oerftanb.
als 9ßenf4 war SRnbolf Sbacb baS Urbilb beS fernigen,
ed^tbeutfcben , lebenSfroben , genialen Stb^intänberS . Doli gc«
funber SebenSfraft unb 3)afemSluft, bie feine Strbeit fennjeicb''
neten. (Sine ftjmpatbifd^e, grog angelegte Statur, bereu 93ärme
ben flu^tigen S3efannten raf% j^um preunbe reifte unb ben
greunb auf ewig feftbielt. Offenes $erj nnb offene §anb,
offener SBeiftanb unb offenes SBort, offenes Sluge für aUeS
@ble unb ©cböne jierten biefen UJ^ann. (Sin ©efcbäftSmann
Don ungewöbnlicber 23eitfid^t, S^batfraft unb ftrenger SRecbt^
f cbaff enbeit ; ein Don feinen Untergebenen Derebrter unb geliebt:
ter @b^f; ^in Bürger Don tbätigem Gemeinfinn unb Dielem
85
^erbtenft um bod öffentliche 93ot)I uub bte 5htnftt)f(eqe feiner
^aterftobt ; ein greunb t>oi\ nnerfc^ütterlic^er Xreue : oad not
{Rubolf Sbac^. ^^re unb Siebe feinem S(nbenlen!
Qiint nene ^roc^tan^gafte bei
»Ott ®eft. tBoc^*
3. ®eb. Sac^ö tüo^Itemperirteg Älaöier. ^^rafi*
rungdQudgobe t). Dr. ^uqo 9iiemann. ^l^eil
I: ^. 1—4; I^eil II: $. 5—8. ä .t>. 2 -^ Scipjig,
fial^ntö 9?ad)foI(jer.
©olange cd Äiaüier* unb Crgetfpielcr auf bcm h)citen
<£rbenrunb gibt, njirb ba§ genannte großartige 3)Mftcrtt)crf bed
bebeutenften wntrapunftifd^en SWufifgeniud aÖer 3^*^*"» immer
unb immer n^ieber ein ?^unbamentatoerf für bad pol^p^one
Äloöicrfpiel fein unb bleioen.
S)ie erfte Sefanntfcftaft mit biefem laum genug ju toürbi*
genben mufifalifc^en SBunberbau macfite SRef. in ber ?ludgabe
t)on Sjcrn^. Dbn)ot)I biefelbe neueroingd Dielfad^ unterfc^S^t
tDorben ift fo ^at, fie bcnnoc^ — befonb'erd für bie bamalige
3rit — unbcftrcitbarc 25erbienftc. 3)arna(^ lernte SRef. bie fet^r
ungenfigenbe ?ludgabe Dr. (Sbr^fanberS (bei ©oüc \n
SBoIfenbuttel) fennen, wcld^e Iciber nur toerfürjteSSKaterial,
D^nc untcrric^tlid)e xHuSftattung funb biefe ift gerabe bei bem
ticffinnigften atter 3^onbi(f)ter uneriafelidö) barbot. (£inc njeiterc
bea^tendwertfie Gbition bot ber Seipjiger 3)?eifter Dr. üatl
SR e i nid e in feiner (Sefammtaudgabe ber Jöad^fcben Ätaüier:»
toerfe bei Sreitfopf unb ^ärtel. ^infic^tUc^ ber iejtfritif er*
toarb fi^ ber t)crctt)igte berliner ©ieifter ber müfifalifcfien
5DibaItif, S^^ö^ä Sroll, bircc^ feine fritif^e ?Iudgabe bed
fraglid^en ,,mufifalifd^en (&)angc(iumd " (loie SR. ©^limann *)
bie)e unberglcid^Iic^e ^rftlubien, gugen =^ ©ammlung mit melem
Steinte nannte) in ber ®efammtaudgabe ber SBa^fc^en
SBerfe. Sefanntlic^ Derftaltetc bie bod)t)erbientc Seipjiger
Leitfirma S. g. ^etcrd einen ©cparatabbrucf baöon.
35er leiber ju früt) gefi^icbene Dr. ^and Sifd^of in
Serlin fe^te bie fritifc^e 9lrbcit firolld fort unb lieferte eoenfalls
eine neue nod^ [orgföltiger gefi(^tete ©bition ber
„mufifatifc^en Sibel," bie er feiner f)öd)ftpreign)ürbiaen @e^
fammtaudgabe ber unerfd^öpflic^cn Ätaöienocrfe bed ^od^mei*
fterg (bei ©teinaräber in^ejpAig) einverleibte, bie in 95cjug auf
fritifi^en ©d^arffinn faum Söefentlidjed ju toünfc^en übrig läßt.
SJon ben bei ÄroU unb Sifc^of mitget^eilten oerfd^iebenen fied*
arten refp. SBarianten — @eb. 3)ac^ beffcrte befanntlid^ an fei*
iten SBerfcn bid ju feinen Slbleben — fucbten ber ßallenfer
SWeifter Dr. SR ob. ^ranj unb fein @e{)ilfe Otto S)refel
bad mufifalifc^ 95efte ju erfaffen unb in einer neuen Sludgabe
{bei SBreitfopf unb §ärtel) barjubietcn. Son einer gauj neuen
©eite faßte ber uncrmüblic^e Dr. ^ugo SR ie mann bag un-
t)ettt)üftlid)e ©lementanoerf an, nömtidi uon ber r^tjtfimifc^säfts
ftctifc^ ober menn man will — poetif^en, inbem er bad
Semroevl nad^ feinem neuen ?ßbrajirung^f^ftem fri*
tif d& uub jugleic^ u nterric^thc^ zurechtlegte. 5"^
baS innere S5erftänbniB ber toemjidclten Äunftbauteit öeröffent*
lid^te erjugleic^ einen fieitfaben : Sate^idmuS bergucjen*
compofition (Slnal^fe öon ©eb. Sad^d „mo^ltempenrten
Älaüier unb Äunft ber ^uge" — le^tere ift leiber nid^t berüd»
(tätigt ttjorben — Seipjig, §effe), ber öiel grünbüifier jju S23erfe
äe^t, als bad befanntc, in 2 ?(uft. erfc^ienene aSerf^en öon
tarl b. 95rul)d (fieipjig, SBrcitfopf & ^ärtel.
9Rag man nun aud^ üon SRiemannd $^rafirungd*
tl^eorie halten, roa^ man loill, mag fogar nid^t ?llle« in
berfelben feft gegrunbet fein, fo ift boc^ eine SSergleii^ung feiner
gbition mit frfii^eren uon ganj befonberem Sntereffe , abgefeljen
baoon, baß er ber unterridqtlidgen unb öft^etifc^en Seite ganj
befonbere Seac^tung f^enft. 3Rit großer 9)?ü^e l^at Dr. SRiemann
bie r^^t^mifd^en unb taftifd^en ^er^ältniße unterfud^t unb nac^
feiner I^eorie entfprec^enb abgeftnbert, tva^ jebenfaflS ftriften
*) Bieter Weifter luar befmintlicf) aud) loiflenS eine Seperataudgabe
^iefed lyugeit'lluifunid ^u ueranftniteu.
Sud^ftabengläubigen älterer Dbferbanj ein unöeriei^Iic^er 9Riß*
griff fein toirb. S8er aber unbefangen prüft, toiro aber bennod^
jugeben muffen, baß biefe r^^t^mifd^en SRüdungen ni^t fo
ganj „o^ne" finb unb ndj too^l uert^eibigen laffen. 3n 93ejug
auf ben audful^rlic^en ^^^fl^^^ ^^^ h^ bemerlen, baß baS üer*
langte Uebcr* unb Unterfc^en ber Ringer, im 3ntereffe ber
ruhigen ^anb^altung, nic^t immer unbebingt not]^n)enbig ifL
SBarum ber Herausgeber ben fogenannten ©c^n^enfefc^en
logtf^en ©c^alttaft (jmifd^en bem j^is unb 9ld beS S9kxßeS) im
1. ^Erälubium, ber bo^ logifc^er ift als ber unvermittelte 0er*
mtnoerte ^erjeu * ©prung . nid^t, äbnli^ n)ie Dr. ^ranj unb
^refel. aboptirt ^at , nimmt unS SBunber. äBir tonnen unS
nun einmal bei bem überaus einfad^en ©a^e mit biefem ©alto
mortale ni^t befreunben, felbft menn baS fogenannte „(Sinfc^ieb*
fei" üon frember öanb gefegt loorben ttjäre. 2)aß ein flompo*
nift irgenb einmcu fd^o'n emen Xaft beim ßopiren bergeffen
l^at, ift n^ol^l fc^on öfters oorgefommen.
öetrac^tcn tt)ir nun baS r^^t^mifc^e (Clement, nad^ toel*
d^em SR. öerfa^ren ift, fo finben mir bie taftifc^e SSerrüdung —
ot)ne alle ©etoaltfamfeit — fc^on bei ber 1. 5«9^- ?tud) in
ber 6*moll*gnge läßt er */* unb */i 3;aft mit einanber ab^
tt)ed)fetn.
35a Seb. SadftS SSorfpiele unb Juaen feineSmegS trodene
(Sombinationen , fonbern lebenbige (E^arafterbilber fino, fo »er*
ben auc^ bie jahlrcic^en 9iüancen im Starte* unb ^eitgrabe,
obwohl fie fubiettioer ?lrt finb, nic^t gerabe übcrflü)fig fein,
p^ftenS für Söuc^ftaben^elben, bie SöaA öon Anfang bis ju
@nbe in gleichem iatt unb egaler 3^onftörte abbaSpeln.
?lucq bie granbiöfe 5 ftimmige (£iS*moll*guge ^at eine
üoHftönbige tattifc^e Umgeftaltung erfal^ren.
®on ben "ißrälubium in (£S * bur behauptet ber §erauS*
gebcr, baß baSfelbe eine regelred^te guge fei, eine ÜReinung, bie
iuir ni^t t^eilen. 9Ran fann ben Saft tjoc^ftenS fugirt nennen.
^Äiid^ l)ier finb tattifc^e Umformungen fid^tbar, wie noc^
bei mand^er . i8ad)fc^en $erte.
$)in unb wieber änberte ber Herausgeber auc^ bie ?Roten*
njert^ j. ®. in bem g*moll*^$rälubium, in bem S)*bur*$rä*
lubium beS 1. S^eilS 2C
©anj geiDaltige tattifc^e Umbilbungen ^at fic^ namentlid)
bie große Semollfuge beS 1. X^eilS gefallen laffen muffen.
Söir wären äußerft begierig juerfa^ren, tuaS ber geniale ?lutor
u berglei(^en neuen l)qrfteirungen feiner unfterblic^en Äunftge*
ilbe fagen würbe.
Ob er ?llleS billigen würbe, flehet bafjin. SSielleid^t würbe
er bin unb wieber fagen: „fiieber ©ol)n!" 3,c^ e^re beinen
unenblid^en gleiß, meiner SBorfpiele unb ?5"9C" i"^ ^^^^^ Sic^t
ju ftelten, aber ba unb bort ^aft bu bo^ geirrt unb i^ als
^d^öpfer — wenn bu mir Den tübnen ^hiSbrud geftatten
Wittft — mußte 3)ieS unb 3eneS beffer t)erftct)en. Soc^ —
eS irrt ja ber SKcnj^, fo lang er ftrebt" fagt ®uer großer
@oct[)c ber bctanntlic^ meine Jugen (uon bem alten 3;^ürin*
gcr Drganiften S d^ ü ft in öertd a>3. , fowie uon bem lieben
SRenbelSfo^n — Ö.) fo gern prte unb ber fo fct)ön über micfi
geschrieben ^at. ?lber id^ b^lte jcbe ^Irbeit, bie bejwedt tiefer
einzubringen in bie ®el}eimniffe meiner Sa^en für ganj er*
fprießlidb. 3)aS blofe öud^ftaDiren unb gebantlofe 9lac^beten
meiner arbeiten ift mir burd^auS uerbaßt." —
3)urc^ 'Jlufweifung beS ^eriobenbauS Uer*
mittelft ber ben SEattftrid^en unter geftellten
Ziffern beult ber Bearbeiter bie SReform ber
Motenfc^rift ju einem bef riebigcnben ?lbf^luffe
gebrad^t ju f)aben.
?luSfu^rlid^ere Unterfud^ungen über bie ®efefte beS niufi*
talifc^en ^lufbauS finbet man übrigens in SRiemannS &ate*
c^iSmuS ber muf italifd^en Slompofition.
SBerüdfi^tigt man nun noc^ fürjlic^ — um ben fpür*.
liefen SRaum unferer §lfd^enbröbel * 3eitfdjrift nid^t m fel)r ju
überfd^reiten — bie J^^age, Welche ße&arten ber Herausgeber
gcwäblt ^at, fo ift er aud^ t)kx feine eigenen SBege gegangen,
ifcer SSerleger, Herr Dr. ^aul Simon in äeipjig (Äal^ntS
SRac^folqer) bat burd) biefe ^ßrad^tauSgabe ben SDianen SBad^S
ein großes Opfer georad^t unb feinen SBerlag um ein monu*
mentales S33erl imponirenb erweitert.
t
86 —
SWoc6 \)t ober bcr Sad^^SultuS nicfet erjc^5^)ft, bcnn tpic*
bcrum ftcqcn jnjei neue Sluftrationcn bc8 „SSo^ltempcrirtcn"
burd) ?ßrof. Dr. £ 91 c i n e cf c in Sci^) jta bei iÖrcitf opf unb
Partei unb burc^ $rof. SBilft. ©pcibeif (beiSotta in®tutt^
gart) bcüor.
«. 28. ©ottfc^alg.
-»'»-»
®tc neue iOtfid bei bet SSieitet ^u^flcHnng
ffit ^^catct^ itnb SD^ufiftocfcn
b. ben .Qcrren 3o^. unb ^and 9Raura(^er
in ©t. glorcnj b. fiinj unb in ©aljburß.
I) §aupttDcrt 1) ^riuäipal 8', 2) Sorbun 16', 3)
®cbccf t 8\ 4) (Samba S\ 5) 5)oIce 8' , 6) ©piftffötc 8' , 7)
Dftaüc 4\ 8) 9Iüt|rf(ötc 4\ 9) Duintc 2S'. 10) ISornctt 8',
11) Wtilur 2', 5fad}.
II) 9?cbeniDcrf. 12) ^rinäipal 8', 13) Sieblidißcbacft
16'. 14) ealicional 8\ 15) $t)ilomcIa 8', 16) ©ulciami S\
17) «Coline 8', 18) OftaDe 4', 19) SroueviSflöte 4\ 20) JDiij*
tur 2Vt\ 4fndj.
III) 5ßebal. 21) ^ßriniipfllbofe 16\ 22) ^nbbai 1&,
23) SBioIonbaft 16'. 24) ^ujonnc 16', 25) ^PrinsipalboB 8', 26)
Dftatobajj 8', 27) ScOü 8', 28) 5;rompete 8', 29) Sorbun 8',
30) Dftaue 4'.
IV) 9?cbenmcr!e. SßannoU unb SRcgiftevpncumatlf,
SJö^renlabcn mit ^ängcnbcn SSentilcn, WannaU unb ^cbaU
coppel, gegebene unb freie Sonibinationen (5 ©tärfcgrobe:
gonje« SßJeif, fcbr ftorf, ftavf, mäfeig ftarf, i(l)tDQcI)* ganj
fdjtüac^, für bie aJianuale iu\t> ^ebal. Sre^cenöo^ unb 3)ecre§*
cenbo ajollic^tüeller. 80 mm. SSinbftärfe.
2)ef|ircd[) 11 it fielt.
S. ö. 9)eetf)0Ucn: Sargbetto a\i^ beni JBioIincon»
i^ert (Op. 61). gnr SUioIine nnb Orgel bear*
bcitet i). 8. SScrner. 33abeiis©abcn . ©ominerme^er.
tiefer Sbelftein on^ beut einzigen SSioltU'^iabem \{3eet«
boDend, bot bier eine burd^nnd luürbige neue ?^affnng er[)alten.
S)er rbrtpf obifc^e ©rf)tu6 im Original ift im®ciite83. obgernnbet
loorben. 2)ie SSiolinftimme ift entfpred)enb üon @. ^ e i m für
ben SSortrag bejeidjnet iporben.
SK e r t f c , ©buarb : O f t a u e n t e cb n i f für ^ßinnoforte. I.
9lbtb. «Jorübungen. IL ?lblb. 20 Oftaüenetüben D. Älcin*
mietet, Sjern^, Stementi, ©cbwolm, Äefeler, SRoff, Sbo^
pin. 111. Slbt^ 153 Sitatc awh aReifterUJerfen. Seipjig,
Steingräber.
SBir balten biefe ©d)n(e beS pianiftifcben Oftauenfpiel«
für baS Sefte unter allen ä^nlicften SSJerfen. benn ber 93erf.
l)at bie ge(ammie 5ita))ier(itteratnr grünblic^ bnrcbforfdbt unb
baS geeignete Ü)/aterial ft)fiematitcb jufammen geftellt, fo ba&
man fcbroerlicb irgenb eine STOanier in biefer (Satlnng be^ Äla=*
DierjpielS miffen büvfte. ^abti ift bieje prächtige ©ammlung
ungemein billig.
La Mara: itlaffifcbe^ unb SRomantifc^eS aiii^ ber Sionwelt.
Scipjig, SSreitfüpt unb ^ärtel. 4.50 .A
S)ic unter bem 5ßfeubont)m befanntc Seipjiger SWufif*
©c^rififteOcrin, grt. 3Ä a r i a fi i pf i n ö, gebiJrt mit Jy^l. S in a
SRamann f;u ben bcftcu ^elbinnen ber geber anf.unferem
fpecieOen ®ebiete, benn fie ücrftel)t nic^t nur bereits Sefann*
teS in neuer, feiner gorm jn bieten, fonbem fic f)öt auc^ eine
grunblic^e miffcnfcbaftlic^e $)ilbung, bie fie befähigt eigene unb
tiefer greifenbe ^orjd^ungen ju unternehmen unb in gemäl)l«
tefter gorm bar ju bieten.
3n ber üorliegenben intereffanten Äunbgebnng finben fi^
mannigfacbe Ergänzungen ju il^ren bo^intereffanten ,,mufifa:'
lifc^en ©tubienföpfen" (5 öänbe b. Söreitfopf unb$)ärtcl), bie
mir bejonberS lieben unb Ijocbfcbä^en. Sraffnet tuirb bie neue
!Darbrinqung mit 9tuf jä^en über ben gemaltigen ^onl)erod ^tcu
boDen: "üluf'SBeettjouenfcften 3Begen in unb um SJaben SSeet^o«
Den unb bie grauen, ©tielerS Seet^ouenbilbnig , ungebruate
Sriefc bcS Unerreidbten, bie ®räber nufercr großen SKufifer iit
^ieu. 3n biefem 9lrtifel fummt bie forgfältig prüfenbe ißer«
fafferin auc^ auf 3)^ojiartd leibigeS SBegröbni^ unb beffen an^
geblic^ erhaltenen ©(^öbel, gegen beffen 9lec6tbeit mir nic^t
allein, fonbem auc^ gor manche ^inbere, imeifelten.. Sie %erf.
f)at biefeS %tiema überaus grünblid) unb uorurt^eitötod in ber
2. ©cilage be* rrfieipjiger Sagebtatte«'' SRr. 27 .(t). 16. 3an.
1892 aRorgenaudg.) mettcr erörtert, unb a\\^ it)teu fc^arffinni*
gen Darlegungen gebt mo^I fieser ^ert^or, „bag ed mit biefer
angeblichen ©c^äbelftätte'' fe^r f^manfenb fte^t. Sßir jmeifeln
entfdjieben an biejer reelamen^aft auSpdfannten 9[ec^tbeit.
aSeiter feffein epifoben au« &. aWarfcftnerS u. S.
©po^rd 2tbtn. 9lidjt minber intereffant finb bie ÜDHtt^ei«
lungen an« grauü ©d&ubert« fnrjen — unb boc^ (in ber
SRufifgefc^icbte) überaus langem fieben.
^iel 9?eueS bringen bie bisher ungebrnrften SBriefe, ?(bam
SiStS, be« SSaterS üon granj Sifet,' beffen ©riefe bie iiodi^
^efcbäfete ?lutorin ebenfalls, mcnigftend einen 2;beil berfelbeu,
tür ben S)rud üorbereitet.
"iliKi) bie 3)iittbeilun(jen über 8iBt« geniale unb förber*
famftc greunbin bie ^inUin ffiarolinc u. ©ä^n — 3Bittgai^
ftein, fomie über bie SWeifter ?lb. u. §enfelt unb SR ob.
SBolfmann finb cr^eblic^ intereffant. —
Zöllner, §eiur. , Op. 30 : 6 o l n m b u S. gür ©oli, 3}lä\u
nercbor unb Orcft. gebic^tet unb componirt. Seipjig, ©iegel
(Sinnemann), Älaü. — SluÄj. mit Sejt 7,50. ©oloft
2 .S, Sborft. 4 ^ SCejtbu^ 15 ^.
Unter ben SSerfen, meiere ben genialen unb bocb ]^ tt)^^
banfbar bebanbelten Sntbecfor 9lmerita<$ gebübrenb t)ert)errlic^eu
nimmt, unfere« Söiffen, bie uorliegenCe großartige SBallabc
fieser ben erften SRang ein. Der 1. Sl)cil beginnt mit einer
(ibarafteriftifcben infirumentatcu ©inleituug (baS Drcbefler ift
überbaupt mit großer SWeiftericbaft unb i'eltener SBirfunj? bc*
banbelt) beginnt ber 6bor jcibmunguoll. „@d id)meigt in ftiQent
5;raum toerloren, $)i^pflnia§ milDe ©ommeruacbt". Da« fic^
baran fcbließenbe leinpo bi Solero ift oou jünbenber 9Kir*
fung. pompös jdjließt biefer muc^tige Sbor ab, .Der 2. ©a&
bringt einen feurigen 3^i^9^föug beS ©olumbu« unb feiner
opferfreubigen ©attin gelipa. Die ?lbfat)rt unb ba« 3luf*
treten be§ treuen greunbeS SRobrigo (5;euor) finb ebenfalls
Don guter 3Birfung. Wit bem großartigen gabneufdömur enbet
ber 1. Ibeil.
3m jmeiten unterbält fi^ (£, mit bem greunbe in erreg*
tcr SSeife. (Sine feljr erregte @pif obe bringt vlx. 7 : Der äuf«^
ftanb, üoQ bramatifd)er jiraft. ^ßräcbtig ift bie „Sntbedung'*
gei(^ilbert. Da« ®ebet ift aüerbing« nic^t üon fo burc^fc^la»
genber SBirfnng mie ber mä^tige Doppelc^or mit feiner feite«
iten 5ßra^t.
Seiflnng^fäl^ige ®efangbereine werben an biefer bcrüor*
ragenben ©rfdjeinung öolle« ®enugen finben, fo mie felbftocr«^
ftänblic^ auc^ bie ßu^^rer.
Äauffmann, Dr. (S. 3uft. ^einr. Äne^t ein fd^mäbi:»
fcber S^onje^er be§ 18. 3al)rb. Tübingen, Saupp.
Der SJerf. b^t ficb ein fflerbienft enoorben. in bem er
un« ein fiebendbilb eine« begabten, allfeitigen unb fleißigen
Äünftlerä öorffil^rte. i^\\t und ift er befonbcr« burc^ feine
Jtird^en)Qer!e nic^t unmic^tig , menn aucb nic^t gerabe geniale
unb babnbred^enbe !9BerIe barunter finb, maS eben nid^t febem
gegeben ift. Xrojjbem bleibt ®eifiern bed 2. unb 3. SRanged
immer no(^ genug übrig, um in 5tuuft unb Seben ganj uü^«
lid) ju mirfcn. Daß ber alte TOeifter Jfned^t für geiftlic^e
aWufif befonberS t^ätigmar, mögen folgenbe 333erfe beweifen:
1772: 18 üierft. STOotetten f. gem. ©t. (SRanufcript).
1781 : aBed)feI(jejang auS Älopftod« SRcffia«. Seipjig,
©dömidert.
1783: $j. 23 f. ©oli, 6^or n. Orc^. ©benbaf.
1788 : gugirte Sorfpiele. ©pe^er, »ofeler. Der 6. ^f. f.
©oli, 6^or unb Orcb. Seipjig, ©cftmidert.
1790: Die burc^ ein Donncrmetter unterbroc^nen ^irten*
monne, ein longemälbe für Orgel, ©pe^er, ©ofeler*).
*) Sollte er fiicrAtt nicfit bunQ Kb t Q o q( e r, ber betonntlic^ In bcTfi(ei(9«t ^ro«
grammmiifiC auf ber Crgei florirte , Qnflercflt worbai fein ? SReb.
— 87 —
1791: 8 ^efte ^röhtbium, ^antofiett u. trugen, ^cr 1.
$lQlm f. ©oli, e^or, Drc^, u. Drfl. @^e^cr SBofefcr.
1792: SBoDftcinbige .©ommlung qOct HxUn üiHt 33or« itnb
ißac^fpielcit, iBerfetten imb Susen. SRünc^en, %aU
ter. (Stcmcntanuerf b. Harmonie u. bed ©eneraU
bagcd. 9Runc6cn, ^alter.
1795: SBoOftänbiae Orgeljc^tüe in 3 ^btf). Seipits, SBrett^
lopf lt. ^ärtcl.
1798: SEBiirttcmbcrfi. S^oralbuc^ (mit S^riftmanit) Stutt«
gart, 9)fättt(cr.
1801 : Te deum f. Soli , ©oppdcöor ii. Drcft. Dffenbac^,
Snbre. Dixit dominus, ^j. für S()or. ^rcidfomp.
$ialm Miserere f* @t)or. n. Orc^. ,^ttt ®ott
bid) (oben )uir" f. @l)or n. Drd).
1804: ©c^higfnge j^n @eb. iBac^^ unüodenbc«
ter Ännft bcr gufle. — ©n Wufifer, bcr
fo etiuad nnlcruimmt, muß n^abrlid) — n^^c^^'^ ^^^f
bcn 3^'^bncn l)Qbcn. (?lnm. b. SRcb.)
1805: 13 Äird)encantaten für ©olo; 6l)ür, Orc^. u. Dr^d.
1806: 1. ?lnfana jum lüurttembcrfl. ©boralbnc^c (84 Or*
gclüorjp.. S^oralc n. giguraigef.), ©tuttg. SÖiäntler.
1810: üierft. $)^miicn f. gem. (Sbor n. Crgel.
1814 : 6l)oralbu(4 f* b. protcft. Stirere SBa^ernd.
1816 : „^crr ®ütt, bicb loben wir/' f. ©oU, ßljor u. Orrf).
iBelc^c große ©ummc uon gleiß unb Begabung, gaft
ftimnit eii nn^ traurig, baß oon fo üiel?lrbeit — nnb'bcr ü(tc
SReifter bat n)o()l cbcnfooicl für bie Oper, Crd)efter unb Äla«
Dicr gefcbrieben, iujoubcrbeit mar er axidi aU mnfifahfdier
©Äriftfteder rübnttid) tt)ätig (er banb fogar einmal erfo(g«
rdc^ mit?Ibt UJoglcr an. ber fid) j^iemlid) }iueibeutig benal)m!)
-fo tuenig auf bie 9?ad)me(t gefommen ift. Snbeß mollen mir
nnö mit bcm S)ic^ter tvöftcu, ber ba jagt: „©er ben tieften
feiner 3^'^ .fl^uwft getl)an, ber bat gelebt für aüe 3^'^^"!"
^ad ^ud) ift febr lefeu^mertb.
^ann. S: 5ilauierfd)u(e für begabte unb Unbegabte Seipjig,
Dito 3;eid).
^ie'^erau^geberiu, me(d)e eine tüd)tige unb bemäbrte
ÄIai)ierlel)rcriu ifi, früher lauge 3^'it ein Dielbefudited Sufli*
tut in (Gaffel befaß, baffeibe aber megen ^ränflicbfeit aufgeben
mugte unb jetjt in ibrer SJaterftabt ftrofeeu lebt, bat'bicfc
@d)ule aU @rgebnip ibrer jabrelangcn (£vfabrung c^efcbdebeu.
tueil ed i^r niti^t möglich gemefen, eine ©cbule ^n finben, bie
langfam genug uormärtd gebt, um fo unterricbten ju fönuen,
baß beut ©cbüler bie ^luffagung kic^t mirb unb ba^ ©elernte
ftt^ fcbnell einprägt. Unb in ber ^b^t . bide ©c^ule löft
ibrc Slufgabe in ber befteu SBeife. ©egabte ©c^ülcr macben
bicfetbe in fnrjerer 3cit burcb, mäbreub 3)?iuberbegabte beui»
belben SSeg in längerer 3^'it burcbioanberii. .9(1^ ^em^iS,
bod biefe Qd)\\k maiicbe U>orjüge uor aubern ©d)u(eu l)at,
mag bieneu, bofj biefelbe oon ibrer äKajcftät ber Äaiferiu unb
5Eönigiu ^(ugufta ^.^icioria für bie ${öniglid)cn ^rii^cu ange^^
nommen ift. Gine Ödgabe „®olbperlcn" für bie ©d)ule but
bie ^erau^geberiu audi nod) bei bcmfdben Söerleger erjdjeiueu
laffen. fic^^tere fomobl aU aucb erftcre, fönnen mir uid}t
unterlaffen, unfern Scfcru bcftcnö ju empfeljlen.
T. M.
-»4
^iiffitbriiii()cii*
Akademischer Gesa movere in. (Oecbfller) Am
13. Jnl. 18U2. Fru^raiiim. 1. OrgeUoiiare es tii(»]l op. 119 vrMi Jü8ef
Bb e i u 1) e r ir e r. (Oeclisler) a) Prälailinm. h) lutermezEu. c) Man-ia
religiosa. d) ^ns:a. '2. a) Choral t'Ur getiiischteu Chor . bearb. voll
Seb. Bach, b) „Prent eiu-b / ihr Fromineii'' ^ von Aiitoniu L u 1 1 1
(1684). 3 (ieisriichea Lied für Sopran nnd Ortrel von R.Rad ecke
(Kainer Friedrich^« Liebliniriilied). Fr. Dr. Zucker. 4. Motette für
Franencbor. äolotftiiniDen und Ort;el op. 39 von M e u d e 1 s h o h ii -
Barth oidy. 5. Ele^e liir Violine und Orgel (ana op \fii)) von
Josef Rheiuberi^er. Hofrath Dr. Uili^er. 6 Fantasie und
Fuire c-iiioll für die On^el von Dr. J. G. Herxoi;. lOechsler).
7. Uotette für sein. Chor und Soloätiininen op 84 von M. Haupt-
mann. 8. Geiätliches Lied fQr Sopran und Orgel von Alb. Becker.
Frau Dr. Zacker. 9. «Wie lieblich sind deine WohnQni|;en"i *-
vierter Sats aas ^Bin deotsebes Beqaiem** op. 45 von Johannes
B rahm 8. ...
Vierter Orgelvort'rag am DVtntaerstag den 80. Juni Nacfini 2—3
Uhr. Proicramm: 1. Fage in E-dnr, ans Ojp. 10, y. Ph. Wolf-
ram, 3. Romanze aas der b-moU Orirelsonate, Op. 149 v. Rheinber-
irer, 8 Grosse i;-inoll Fuge v. S Bach, 4. Adagio aus der E-moU
Orgelsonate v. Mendelssohn. 5. Ohoralvorapiele über a. „0 Traurig-
kf'it. n Herzeleid." b. ^Jei«n. iiieiuea Lebens Leben,^ beide v K.
Wolfram . r. ^Lainni Gottes , nnschnldig'* ▼. Ph. Wolfrnni , 6.
Passacalia t. 8. Bach , 7. Finale der As-dar Variationen v. Thiele.
9Srriiitfd[)trd.
OtM draMfamet Vtami.
$afturd Ü^olbcUcben faßte ^n itixtx lieben (Jiau Vlania am SSocabeiib
eined |d)öiien ^a^ed : „^aina, niifer ttiiftcr ift bod) iuof)I ein red)t bö^avtiner
Wann ! 5!)eiife ^ir nur « ber Uinnenfd) {ante ^efteni , er iiuiffe niurf^en
biet Wal feilte »»^(fle" treten ! ^ad ftiib \>oib mo^l feine j^inber ? ^eim
ber alte Santor fa^t inandimal ^n ben unne;(OQeuen 8d)ulfiitberii , bte er
ni^t mebc fdila^eii barf : ,,3br feib uuqei^ot^eue iiiib niijerabele ^älne !" -
3a, ja« ba^ tuareu für bie alten luactent i5d)ulmetfter itud) flute,
iDcnn aurt) nicbt flolbeue Seilen (,,^t\mnintr bei ^feiDeavbeit"), «I« T«
auflebeube SBerbredieu enerfltfd) auf Die vccfite ^at^n briiifteu tonnten, nadi
beiu vi4ti()en@(niubiatK: „'^tv nicbt auf ßute^orte bi^rt, tft barter Strafe
mert^." ^ux&t ben je^iocn £)u:naiutiitdfd)iuinbe( rejp. <SentJineutantiit8«Dufe(
werben nur $erbred)ev fle^^ufleu. J^inber \\tib eben fmuUcbe ®eid|5pfe, bie
ber fiimtid)eu 3ttd)tniittel - bie fl^if^iftcu humer voran fieftedt - nid)t
eutbebreu föuueu. ^a$ faflt Or ^aud (S^rub^cDacft, Outel be^ $rapAraut>eu
Dr. Riefte. £b er vcdjt b^t V ! -
3m Selbftuerlafle ber internationalen 9(udftellunQ für
Wufif unb ^beateriuefen in ^teuift^eiu 591 Seiten (flx. 8)
nmfaffenber gadjfatalofl ^^^ mufif altid)eu 91 btb eil ung
Dou ^eutfd)Ianb unb Oefterreid)«Uunarn, nebft anbaue):
9)2uritvereine , ^uu^evtiuefeu uub llutervirt)t mit grünem Srleiße unb tiefer
©acbfeuutniß uoii bcm au$flej(eid)neteu ^Kufifijelebrteu $rof. Dr ($)uibo
9(bler and $i'an>* Dor furi^em end)teneu. 3*itereffcuteu feien bienuit auf
ha^ ^od)iutercfiaute fSerf nebübreub aufinertfam flemad)t
{a|^ 32'. $3cld)en bt>^<^tt Sertf) mau Damals auf beu $)au einer Or^el
leiste, n^bt aud ber ^^atiad)e bevuur, baf) man i^ur SReuifiou ber, in \>^n
3at)reu 1 502 - 96 in ber @d)luJiTir(be ^\i &xön\n\yi\\ bei 4>alberftabt , ers
bauten Crflcl —53 bebeuteube Örrtelfpiclev berief. @ie erbielieu 3000 !tb.
Honorar, bie Cr^el felbft foftete 10000 ^^. So etiuad fonimt ^eut ^u
läge gar uidn mebv »or! —
2)ad Obermanual ^atte \>ov ber ^Reparatur folgenbe Stimmen:
1. $rin^ipa( 16\ 2. Cuiutabena I6\ 3. $rin,vpal 8\ 4. 9}ot)rf(öte ober
&tbadt S\ b. @cm«büuu S\ 6. Oftaue 4' , 7. ^ad)tboni 4', 8. fylöte 4',
9. ^ot)IfIi>tc 2\ 10. Clmnte b\ 11. Wijrtur 6fa(4, 12. 6i)mbel
2 d)övig
^j^ruftmanuai Atim Obenuerf: 1. SRepetireub Sm^^^ ^^"^ dtegal 8',
2. ©rofeitgal 8' , 3 Slaufet 8', 4. Superottaue 1' , 5. Supevoftoo' 1' , 6.
ei)mbcl 2 fad), 7. Wijrtur S facft.
3u ber ?8ruft ^\\m 3?cgnl: 1. Änimmbont 8'. 2. 9?anfct 8' . 3.
ÄleinvcgaU^afi 2', (?) 4. »ouerflöte 1 , 5. ÖJebacflqniute 1'/»', 6. ^imbel
breid)örig.
9ni(tpojitiu: 1. Sorbuu (^orbuu?) 16', 2. Xrompete 8' , 3.
^nimmboru 8', 4. Ouiutatöu 8', 5. ^rii^ipal 4', 6. ®em4!^bi>i'u 4', 7.
®eba(tt über )RobvfIöte 4', 8. SingeubsSJcflal 4', 9. Oftauc 2', 10. Syi0*
flöte 2', 11. Sijflöte 1»/»', 12. Cuiute 1'/»', 13. ?)2ijtur 4 fad), 14. 8im.
bei 3 fad).
<|}ebal: 1. l^rii^ipalbafi 16', 2. 6Jcm«borubaB 15', (?) 3. Siib*
bai^ 16', 4. Ouiutatön 16', 5. ^Sofauucubaf? 16', 6. Sorbuu 16', 7. Oftaus
baft 8' , 8. Cuiutatöu 8' , 9. (4>em*bom 8', 10. Xrompcteubaö 8' , U.
5-löteubaB 8', 12. .^loblflöte 4', 13. 9?ad)tbont 4', 14. Oftauc 4', Ifx ©e*
badt 4', 16. Sdialmei) 4', 17. Outuibag 3', 18. $)ol)lquiute 3. 19. QkhadU
quhite 3', 20. Wirtur 5 fad). -
^ie meitbcfanute Orgelbnufivma Haider uub Somp. b^l im ?(ufs
trag bed pveußifdieu Sultu^^minifteriiimi^ eine fleiucre Ovgcl mit matbematifc^
reiner Stinuuuug iiad) Berlin gebaut. -
3)ie Cvgelbaufinua ber (^ebrübev 33 raun er in SRft^rifd) «9?euftabt
6at eine ^emouftratiouSorgrl für temperirte unb reine
Stimmung für bie Steuer 9(ii$ftenuug für %)2ufif unb Xbeatermefen,
unter !8eibebaltnng ber bisherigen Slauiatur , geliefert ^ie ^ert^etlung
von brei gefonbcrten Stinnuen auf 3 gefonberten ^]72auualeu bietet für
Scb^Umecfe bead)tuu^$mertbe $i)rt()eile. 36 Xonabftufuugen bilbeu für
eine Oftaue ein Sl))tem von 36 fortlaufeuben reiugeftimmten Quinten.
gr r i e b r i d) d b a f e u. ^n nufeitr fd)öuen Sdiloßfirdie Derfammelten
fid) unlängft nad)mittag (5iul)cimiid)e uub grembe in gvoBev i^atil, um
einem üou Stabtpfarver ^e^^olb (f rüber in 9{iebembafl bei l^üi^el^au ange«
ftellt), uevanftalteten ^im^ert bei^umo^ncu. ^ad Programm luar, bem
— 88 —
fiv4It(f)en 9?num aiioeuiefien , mit Umft^t intb ®e{d)mo(f /(ufanutieimefteHt
unb iDurbc von ben l^erttn jfoinnierfftnner SaUuff unb l^oi^ert{Anfler
$ifd)ef an9 ©ttittaart, ©tabtpfarrer $eaoIb unb ^xl Sirt^ ^ier unb.^erm
^ünfterorganift (^vaf wn Uiin tu aufiaci^etd^netei' ®ei{e j^u ^ef^oc ge«
bracht ^. 92. bie J^Dniflin Oloa, foioie 3. fi^atf. .$). ber f^rmi ^rj^iit
fßtxa mit ben $ru^effiimen 0\^a unb Slfa fatiit beit ^ier aiUDefenbcn
^ufftoaten loc^nten bem .(i^oni^evt x>on 9(nf ann bi9 j^u (Silbe bei unb fpva*
(§cn ben mitrotrfeuben llihiftleru t^re 9(uerfenuui^ in ^ulbuodfter äeife
Qud. W\x ober ßnnen und nicbt Derfagen, ^rr (&tobtpfQvrer $ej^lb unb
ben trefflirf)eu jl^ünftlem, welche er gett^onuen batte, unfeieu ludnnfteu
3)onf für ben geboteneu, ^ter feit langem entbehrten itnnftgenug bar^us
bringen.
%om Sobenfee, 22. 9[ugu}t. 9lm geftrigen Sonntag faub im
SRfinfter ^u Ueberltngen ein J^tvcbenfonj^ert ftatt, t>a^ einen i^ofitn ^nftge^
nug bot. ®ei bemfelben mirften u. a. ^xl ^arie 9Robl unb ^rau (Smi«
lie 93ranbfepb (®e{ang) , foivie ^err jtauimennurifui^ ßiu^el (Violine) an^
Stuttgart unb Die ^enen J^Ieifdmiann and 5farldru^e (Orgel) unb ^anpt«
leerer &tx^had\ von Ueberlingeu mit. 3)er Sleiuertrag bed fton^erted,
ber gegen 200 Jt. betragt, fommt bem ^unfterbauuerein Don Ueberiiugen
8U gut.
92iebevft Dringen (SSiirttemberg). iüe^teu ^iendtag toar ^err
^upfbireftov ©rnf and Uhu ^ier, um au unferer neuen Orgel bie Steotfion
uorj^une^men. Unfere Orgel ftammt aud ber rül^mlicbft befaunten Oi^eU
fabrif ber @)ebriiber Sinf in @(iengeu mxb mürbe bei ber genauen 9leDi|ion
M ein uorj(iigIi(bed ^erf erfunben , bad feinem (Erbauer alle (S^re macbt.
Sie b<tt ^mei ^{annale unb 17 flingenbe Sfegifter. 9(uct) t^abm bie neu«
eften ^rfinbungen auf bem ©ebiet ber Orgelbaufnuft 9lnmenbimg gefun^
htn; mir enoäbneu bie uollftäubig burcbgefn^rte 9}i5^renpueumatil , bie
fjorte» unb tJ:uttiüripe unb ba8 IWaga^^tiigdblÄfe mit IReguIator. IBefoifberS
t)ortbeilbaft »igte fid) \>ai Serf nuter ben ^nben bed ^m SRevibenten,
ber bie SHegifter einzeln unb gemif(t)t üorfi'tbrte unb id)lieBlicb imd) einige«
)um S)eften gab, mobei fomo^l (Sini^elftimmeu mie bad ootle ^erf ^ur &tU
tung famen. ^ie ^abiteicben B^börcr and berUmgegenb marenbcd !üobed
poCl unb aucb ber 4>err SReuibent tonnte feine uoUe Suh'ieben^ett unb .^Iner^
lennuug audbrücfen.
^or einiger Q^\t ftarb ber beriibmte tß^ilolog unb ^uftfgele^rteDr.
füuh. SB e ft p Q a 1 , im ^(ter uon 66 ^abren , nacb langem Reiben, i(u
Stabt^agen. @r ^atte einige gelehrte ^erfe über antife 9J2ufit (Wetrif,
9i^l)t^micf unb Harmonie b. ©riecben) t^eröffentlicbt. Seine ^^eorie mollte
er u. 91. oud) ouf bie SBacbfcben d^ompofttionen, ^. ^. bie fangen bed wo^U
temperirten Jllaoierd amoenben. i>r f^raui^ fiigt ^ielt fid) inbeg fe^r
ablef)nenb gegen bicfe r^^t^mifcben (S^perimente. —
91 u 4 e i n 3 c t (b e n b e r 3 c 1 1- ^i^ ^{ii^I^fiufer S^^tung fcbreibt :
„2)er ii!ef)rermangel (^at in einzelnen 8e,)irfen) gegenwärtig eine ganj
unm5gli<be ^5^e errei<bt. 3» ^^ 9lmdberger 9tegiermigSbe»rle fehlen
172 äitt^xtx. Konten aSe erlebigten Stellen befe|^t unb ade klaffen mit
me^r old 70 b^m. 80 SibHIern auf eine nonnole gfi^quen^ gebratbt mer^
Ikw, \o mürben nad) einer juoerläffigen Qerecbnung über — 20000 Sebrer
in ^reuBcn (!) angefteOit merben muffen. ^ur<b ^rau^iebung ber jnu
gern fie^rer j^n militffrifcben Hebungen wirb bie untertt(btlid)e Serforgung
in Dielen Ortfdyaftetv nod) mebr gefdidbigt. ^ie angetünbigten dktjaltdauf«
befferungen mürben aQeiu im Staube fein, tücbtige junge Seute bem Sebrer»
ftanbe u^ufübreu. — (®er Obren bat ifi boren, ber bore !)
^u bem 70. i^ourtdtage bed benibmten nieberianbifd^n Organifteu
3. IB. Bitiau in SRotterbttm am 9 Septr. b. 3. fanbte bie Urania
folgenben f^ftgntft, namend ber beutf(ben Organifteu ;
93erebrter ^reunb tmb College, fouoeräner ^eberrf(ber bed Haffifcbeu
Sontrapunttd !
3met SRenfcbenalter b^^ft ^u treulicbft in dftciliend ^eiligem ^ienfte ntbm^
reid) geftanben,
immer ben $5(bften ^ugemaubt, ui(btige !l:agedgo^n energif(b Derad)tenb.
^eute ^um 70. ^onrtdtage fenben bie fd)önfteu (^rüge bie beutfcbeit
C^odegen ;
^reulidjft ^ir banfenb unb 9((Ierbefted X\x munfcbeub:
Scbenfe 2)ir ®ott ber glüdlicbeu Xage nod) gar mandye unb fröne beiit
Filter mit ^n^ !
2)ie 9lebaftion ber Urania
91. 58. ®.
93rieftt»eci|fet
5emi Dr. ir. m ®.: 9nb. SRobericb f<breibt: „3br TOenf<b«i
bie ibr tro^t ober f(bmarmt, euer (S^Iaube gelte nur in iebem.
Sralle, — iftd nid)t biefelbe Sonne, bie im^ loArmt, unb febn' mir nicbt
biefelben Sterne aüt ? — SBir glauben, hai berjenige ber «tbtefte (Jbrift
ift, ber bie meiftcn Xugcubcu übt. SBa« bi'ft attcr (^lanbt, mcnn er pd)
nicbt in ficbt cbriftlitben (S^eTunutugen, ^Borten und i^anblungen offenbart ?
$3obl gemerft ! ^er Glaube oW ^erte, ift befanutlid) - tobt ! —
ßemt Orgelbaumeiftcr St. Q>. in Vt.: 3)er groftc 9(ftronom Sriebr.
®ilb. vcrfdjef (geb. 1738, b. 15. 92oübr. in Oonnooer), ber ©ntbecfer
bed $Ianeten Urauud , mar ^ifttiebrer in !Seebd , bann O r g a u i ft in
dalifa; unb 1776 in Satb- 1781 entbedte er, mitteilt eined feibftgebauteu
^elefcoped ben genannten Planeten nnt> machte anbere bebeutenbe (^nt«
bedungen. —
äungerSe^rer: fSiffen Sie nicbt, ba\i in ber griecbi^b-fatbo::
r4e alfo aucb btx ben „recbtgläubigen" 9luffeu , jeglicbe Suftru«
mentalmuftf an^ ber Äircbe t)erbannt ift ? —
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Violine, Cello und Orgel (oder Pianoforte, oder Harmo-
nium) netto 1,60
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Orgel (oder Pianoforte, oder Harmoninm) .... netto 1,20
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für Sopran nnd Alt mit Orgel (oder Pianoforte, oder Har-
moninm) netto 1,^
— Op. 30. Gott grosse dich, geistliches Lied fttr 1 Singstimme
nnd Orgel (oder Pianoforte. oder Harmoninm) . . netto —,60
^ Op. 81. Sei getrotil, geistliches Lied fttr Sopran, Violine
und Orgel (oder Pianoforte, oder Hannoniam) . . netto 1.—
_ Op. 82. Geistliches Lied fttr Cello und Orgel (oder Piano-
forte, oder Haroiouinm) netto —,75
_ Op. 33. Zwei Triosätie fttr Violine, Cello und Orgel (oder
Pianoforte, oder Harmonium) netto 1,20
— Op. 84. Andante religiöse fttr 2 Violinen, Cello nnd Orgel
(oder Pianoforte. oder Harmoninm) netto 1,20
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aDe Sud|c iiitbütuiitalttic^nnblungeii, jutuie buri^ ane^aftfliuln,
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ptflimtiKranbo, iju bcjiebeii. — 3iii 3citui:{|Statatog bet
$o[l f|at biefeS iBlatt bit ^iiinuitT 6301.
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SEptbitloit&beiiiSedaflbeclIrimiii: Otio Qpiivabiii (Srfuit,
SdjotttnftTn^ 4, gegen SiHieabitito von t.H SO A fäe Prn
flunjcii 3(if)r0iiiia bei SraiKOs^ufnibiinfi. -- $niS bev emjeliien
Kuiiiiiier 30 $[«inig. 2Ei'i''>'i'<i3flebii^icii : bit gefpalleiie
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3nf|a[t: 3>i^°'t^ot^i<<4iii!i- — nbonnenientS-Sinlabunfl. — ^e 6c^ule ImS SebtnS. — 91eiie Oigel iii aRooebot^ von ®lejuiiie^. -
«ii8 nwintt 9)eifenia))pe B. S^. 3Hann. — ^erm. @i4ma^l, (fflefrolog). ~ 9(|)inct)iinqen. — Stotijtn. — fflritjinedjjeL — flnjeigen. —
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entgegen gu jü^reit. ®a unfcvc Äriift baju felbftBerftäntlid) niAt angreift, fo rennen loiu »on
nettem auf tie giUige Unterfiü^ting attec biö^ierigeti ©önner, 9Kitarbetter unb Scfcr bcc Urania.
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biS^etigen ?efetfreife, reiiit totel neue ©liebet tteten, ttm bttrc() treucS unb häftigeS ^ufatninen^alten
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— 88 —
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4en beu mitmirteuben JSüufttent i^re 9(uerteinnnja tu ^ulbuonftev äetfe
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t)ori;itne^men. Unfere Orgel ftaiuint aitd ber rftlimltd^ft betauitteu Orgel«
fabrtf ber Q)ebniber Sinf iit Giengen unb mürbe bei ber genauen 9?eui)ion
al« ein t)orjriglid)eS fBert erfunben , bnS ieineni Erbauer ade (S^re iiiadit.
@ie t)at j^mei Manuale unb 17 flingeiibe SRegifter. 9lud| traben bie nett'
eften (^rftnbtuigen auf beut ®ebiet ber Orgelbaufuttft 9(it)ueiibung qefun«
ben; loir enuäbneu bie uoCIftäubig burd)gefül^rte 9it06renpueumatii , bie
tjorte» unb 'Jititisugc unb ba§ 1D?agaj;iugtfbWfe itiU Regulator. 'Sefoitbcr»
t)ort^eil4aft »igte ftd) ha6 ^erf unter beu ^nben be$ ^crnt 9leoibenten,
ber bie SVegitter etit^eln mib gentifdjt Dorfü^rte unb f(f)liei^i(b tu>d) einiges
sunt heften gab, mobei fomo^l (Siu^elftimmen mie baft oolle $3erf ^m &tU
tung famen. ^ie ^oblrei(t)en B^^i^i'^^' Aiid ber Utngegenb waren bed üiobed
\>ofi unb au(6 ber ^rr SReuibent fonittc feine MoVit ^ufrieben^ett itnb,9(ners:
!ennung au&bnideu.
^or einiger 3^it ftarb ber benibntte $^iIi>log unb SO^nfifgefe^rte Dr.
?fiu\>. ^ e ft p q a 1 , im Filter uon 66 gabreu , nad) langem i^eibeit, ^\i
Stabt^gen. (Sr l^atte einige gelehrte ^erfe über autife ^uft! (^etrif,
9l6l)t^mid unb ^armoitte b. ®ned)eu) )?erüffentü(t)t. Seilte ^^eorie moUte
er u. ?l. aud) ouf bie 93ad)fd)en (Sompufttionen, j^. 99. bie trugen beS loobU
temperirten Jtlauierd amDenben. Dr ^Jr^^c^i^ Stgt ^ielt ftd) inbeg fe^r
able^nenb gegeit bicfe r^Qt^mi)d)eit (Sperintente. —
9t u (b e i n 3 c < (f) ^ n ^ ^ ^ 3 c i 1- ^i^ 3)2ü^Il^fiufer 3eituttg f^reibt :
„^x IBebrermaitgel (^at m einstellten 9e,)irfeu) gegenmArtig eilte gan^^
uum5glt4e ^3^ erreicht, ^xx bem 9(mdberger S^egienntgSbejirte fehlen
172 fie^rer. ©odten alle erlebiaten ^Mtn befe^t unb alle ftlaffen mit
me^r ald 70 bjto. 80 Sd^filern auf eine normale grvcgHcnj gebracht luer^
ben, fo mürben nacb einer gut)erlttffigen ^red)nung Aber — 20000 Se^rer
in ^reuften (!) angefteüt merben miiffeu. ^urd) ^ratt^ie^ung ber |An
gent fie^rer jfli milttfirifdien Hebungen loirb bie unten:td)tlid)e ^erforgutig
in Dielen Ortfdiafteiv iiocb me^r gefdifibigt. ^ie an(fetiütbigten (ikbaltSaut«
befferungen toilrben allein im Staube fein, tüchtige )uitge Seute bem Se^rer:'
ftanbc uti(ufiibteu. — (fBcr O^ren ^at »i boren, ber bore !)
KU bem 70. dkburtdtage bed benibmten nieberlaiibtfcben Organiften
3. IB. fii^au in Stotterbam am 9 Septr. b. 3> f<tnbte bie Urania
folgenben Sfeftgntft, nameuS ber beutfdien Organiften ;
Sere^rtet f^reunb tutb (SoHege, fotu>erauer ^eberrft^er beS flaffif^it
(Sontrapunftd !
3met Wenfd)enalter ^aft 3)u treulicbft in C^ftctlienS ^eiligem ^teufte m^nis
• reid) geftanben,
immer ben ^iKbften jugemaubt, nicbtige Xage^gd^n energifd) Deradjtenb.
^eute 5um 70. Geburtstage fenben bie fcböuften ^rüge bie beutfc^it
(SoQegen ;
Xreu(id)ft Xir banfenb unb ^fQerbefteS ^ir müufcbeub:
S^enfe 2)ir ®ott ber glüdlicbeu Xage nod) gar matidK unb tröne beitt
9(lter mit 9ht^ !
^ie 9iebattton be r Urania
91. %», &.
33rieft9eci>fel.
^cmi Dr. jp. m ®.: «Tfb. SRobcri(^ fcbreibt: ,^br TOenf*eit
bie ibr trofft ober fcbmärmt, euer d^Iaube gelte nur in tebetit
f^alle, -- iftd iii(bt biefelbe Sonne, bie mtd lucimit, unb febn' loir mcbt
biefelben Stente ade ? — 9Bir glauben, bai berjenige ber ad)tefte d^bnft
ift, ber bie meiffen Sugeuben übt. ^aS bi^ft aller Glaube, menn er Tt^
nicbt tu acbt d^rifrlic^en Gefuuntngen, Sorten unt> ^anblungen offenbart T
Sobl gemerft ! 3)er Glaube of)ne Serfe, ift befannrlid) - tobt ! —
ßerrn Orgelbanmeifter St, ®. in W.: a)er große Äftronom 3rriebr.
9BiI6. $)erfdje( (geb. 1738, b. 15. 9ioübr. in ^amioücr), ber (gntberfei:
beS Planeten UrauitS , mar Wufttlebrer in fiecbS , bann O r g a 11 i ft in
{»altfa; unb 1776 in 3at^. 1781 entbedte er, mittelft eiiteS feibftgebauteu
XelefcopeS ben genomtteu platteten unb macbte anbere bebeuteube ®ut^
bedungen. —
Sunger Sel)rer: $3iffen Sie uid)t, ban in ber griedii^b-fat^o::
lifcben «ixdttt alfo au4 bei beu „rccbtgiaubigcn" 3luffeu , jeglicbe änftru:»
meutatmurtt atiS ber 5^trd)e uerbanut ift ? —
Iiistramentaliiinsik
in besonderer Besetzung Ar Goncert, Kirche nnd Hans.
KudnirU, ü^.. Op. 21. ,^0 sänoie nlcht^S Terzett für
Sopran. Alt und Tenor mitVioliue, Cello und Orgel (oder
Pianoforte. oder Harmonium), netto 2,40
— Op. 22. GottTertrauen, Duett fflr Sopran und Alt mit
Violine, Cello und Orgel (oder Pianoforte, oder Harmo-
nium) netto 1,60
— Op.28. Trauungggesang» Duett für Sopran und Tenor mit
Orgel (oder Pianoforte, oder Harmoninm) .... netto 1,20
— Op. 29. Zwei Duette : a) „Vertrauen auf Gott", b) „Aufwärts",
fär Sopran und Alt mit Orgel (oder Pianoforte, oder Har-
monium) netto 1,—
— Op. 30. Gott grosse dich, geistliches Lied fttr 1 SingsUmme
und Orgel (oder Pianoforte. oder Harmonium) . . netto — ,eo
— Op. 81. Sei getrost, geistliches Lied für Sopran, Violine
und Orgel ^oder Pianoforte, oder Harmonium) . . netto 1.—
— Op. 82. Geistüehes Lied für Cello nnd Orgel (oder Piano-
forte, oder Hartnouium) ! . . netto ^,75
— Op. 33. Zwei Triosfttze für Violine, Cello und Orgel (oder
Pianoforte, oder Harmoninm) netto 1,20
_ Op. 34. Andante religioso fttr 2 Violinen, Cello und Orgel
(oder Pianoforte. oder Harmonium) netto 1,20
— Op. 35. StSndehen fttr Sopran mit Violine, Cello und
Pianoforte netto 1,60
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C. Ft Schmidt HnsMenliaiiilliiiit & Verlaü:
Spezialgeschaft fflr antiquarische Musik u. Musiklitteratur
in Heilbronn a. K (Württemberg.)
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verdienen es, in Deutschland endlich gekannt
und gewürdigt zu werden!
(Kothe & Forchhammer, Führer durch
die Orgel-Literatur).
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Terlagr von J. Schubertli ds Com lieipsli^,
3)iefer Stummer ber Urania liegt eine 93et(a0e ber
Jos. Roth*8chen Yerlagshandlung in Stuttgart btx, über
VS^ ßtifiinaU^QmpQfitioncn itumeift )eitflfnAffif4iet
ifttciftet bct 2;onfet((unfl fftr iOr^el unb f^atmoninm,
ipeld^e ber gütigen SBeac^tung unferer geeierten Sefer em»
Pforten iDirb.
iDriicf, 93erla0 un^ (SspcMHon: Otto (Conrad, @rfurt, (Zäiotttnftta^c A.
Vertreter für ben ^uc^l^anbel: Stöbert gforberg inSei))sig, S^alftrage 19.
ggS8a
URANIA
lOt^d' uitb ^<ivtnoittiintfj|)tcl,
fmn fnr inultkali|iii|r t^toric, kttd|U(^(, inftruMioe düefang- unli Cli)Dit(-iBu|ili.
£^evaiiögegcbeii uuit
m. '33. (Solt|'d)a[(j, ®r.6i)«i»9i.
1. S. ^ufortjuiiift in SSeimar.
M IS.
9tcnniinbt>icr)i)|(lci 3o6tft<>i<S-
!§»*.
2tjti(4 H9lnlt erff^tinl in bcu trfteii Xnfltn
jeben ^Ronald, (jA^rlic^ iit 12 9tu)iimci:ii} uiib i|t butitt
aUe Suc^c iiiibStuiifalitii'^aiibliuißCii, \oxmt biin^ nlle ^u^tniuter,
»6ii( ^mecr^D^uiig, für tt« eniijictt 3tti|r0iiii0 tJiiOJt
))ifiniinKTaiibi), ju bcjiebeii. — ^iii 3c<tuiifl8(ataleg bcr
$Dfl f|flt biefcS miatl Die Wuiniiter 6301.
d c < ( t ( « 9 li II II e m e II t bei btt
CEpcbittoii&bciiiStTlndbecItrnma: Otlu Saiiinb iii Stfuil,
S(f)utRnftragt 4, QCgcn eiH|eiibiiiio uuii < .-K SO A räv btn
gniijcii 3iif)rgiiiia bei 5Tmtco>i)iiieiibiin{). — $i-ciS btr cii^eliitn
Sluiiiiner 30 Pfennig, ^ntcirtiiiu^ebii^rtii : bic
^ttiticile nur to Vfeiniifl.
3n^alt: 3"^'>I'^WTitid|ni6. — Ubimiumenlfl'einlabung. — I)ic ©c^ule bcS 2ttKnS. ~ Steuc Orgtl in SRDi>e&a4 Don Sftiiiiiie^er. -
ItiiS meiner ERcifemo))))« u. Z^. Sßann. — ^trm. S^ma^l, (Slrirotog). — 9tfprtcf)iinflen. — Wotijtii. — H9i:Jt{iiKd)iel. — HnitiQeii. —
"Sin Me perefjrfeii Ööiincr, 3ilifat6fifer unb S^rnmbc bet Urania.
'^^Wij^'^it ttm iiciicH ^a^rgaiigc beginnt nnfeve Itcanta i^reu
SQllen, alfo tl)ren 3ubiiaum5-Jat)cgang.
!iDieye8 frcubtge täveigni^ fcH niiö ein ©poni fei», iinfet Sölatt einer immer größeten SJccBoUfommnimg ■
entgegen jn füljren. ^a unfevc Äraft biiju fdbft»etftänHid> ni(^)t an«reic()t, fo rechnen luir oon
nenem auf tote giitige Uiiterftii^niig aÜex biS^eiigeu Gönner, 9Wttatbeiter unb Sefec fccr Urania.
SEBir ^aben beii bcfteii SJilten, fcie 3nterefien ter Otgrlban« unb jOcgclftfieUt, inSbcfonbere
mä} baS ber htntitfyen iS-antottn unb Setter 511 vertreten. WA^e eS gelingen, bag jit bem
bifi^erigeu Seferfveife, rcc^t »iel neue ©lieber treten, um bnr^ treue» unb IrSftigeS 3i*f*n"«f"^'*I*sn
unfere betedjtigtcH ^ntercffen gebiiljreHb ju öcrtreten.
Die geehrten Abonnente n wollen die ÄbonHements-Krneuerung recht bald bewirken, um
dadurch der Expedition den rechtzeitigen Versandt zu ermöglichen und zu erleichtern. —
Es ist sehr wünschenswerih , dass diejenigen Abonnenten, welche ihre Bestellung bei einer
Buchhandlung machen, möglichst dieselbe wieder wählen.
g<^ Abomiemetitspreis für den ganzen Jahrgang nur 2 Mark 50 Pf. "^23K
Die Redaktion und Verlagshandlung,
— 92 —
(CTuTt 92ot^arbt).
(£tnft (offf anäi idt, boS &i\id mir j|u erringen!
^on fiorbeer träumi' tcf) uub uon reifem Sieben, ~
ouc^ id) erfuhr, wie Xr^unte fc^neU uerftieben,
fBie feiten frbnt bnd Collen ein S^oUbringen.
91^» feufjenb nur lernt id) mein ^erg be^ioingen,
brin man(^ ein Sun[4, mit S|suerf4rift oefct)neben !
3)o4 Sieger bin id) in bem Jfampf geblieben:
Umfonft legt je^t mir 8elbftfud)t Solingen. —
Unb feit mein @orgen (^üt, mein gle^'n unb S3itten
nur frember 9{ut^ unb iremben ^er/(endmunben,
oergog i4 lei^t , moS felber x^ gelitten. —
^fftHt ift fo ber Xrouni vergangner Stunben :
Vltin ^r^ bot ©iegedlorbeer ftcQ erftritten,
unb in ber Sieb' ^ao id) mein ©lucf gefuuben. —
fi \
?
^pf)Qti^mcn.
Collen ft(^ 9Renf4en ^onuonifd} üerbinben,
miiffen fit rein geftinunt ftd) finben !
8on [x&i i^rSeben ^armonifcb geftdten,
muffen rein ben Xon fte galten. —
Wtt bunfel^aft f^reitet auf (o^n ©teilen,
ber »irb [xdi halb im Staube wftlaen. —
S^Iec^t ffi^rt bie (Sitelteit an'd Siel,
fte gleist bem Sinbe, ber hk Segel blft^t,
]eboc6 m^ falfc^er iRi^tung me^t.—
(3. Sfeilau)
^ic neue iOt^cl fftt bic ^fattfttc^c
in WioAba^ (^^abeu
t). ®. %. ©tciiimctjer&ßomp. in D c 1 1 1 n g e n (93at)ern).
(450. aScvf).
S)iÄpofi tion.
I. SWan. l)S8orbun 16', 2)^r!niiptt( 8', 3)®omba8',
4) @cm3l)om 8', 5) Dolcc 8', 6) Sbia 8', 7) ©cbarft 8\ 8)
trompete 8', 9) Dftaüc 4', 10) giötc 4', 11) Dttaüe 2', 12)
aWijtur 2Vs'.
II. ÜRon. 13) ©eiflenpriusipaf 8', 14) ©olicioiml 8',
15) fiicblic^ ®ebac!t 8', 16) ?leoIinc 8\ 17) SJo? coclcfti« 8\
18) etorincttc 8', 19) guflara 4', 20) 2;rat)eröflöte 4', 21)
giautino 2'.
m. «ßcbal. 22) ©ubbiifi 16', 23) aSioIon 16', 24) ?ßo«=
faune 16', 25) Oftabboß 8', 26) Slötcubafe 8', 27) gSiolon-^
ccöo 8'.
3m bercjangenen 3af)te unirben üon ber bctvcffenbcn
girma 27 neue Drgehi unb 100 ^arniontumS fertig gcftcUt. —
9lud ntctttet ^cifcmappc.
(SroUfcJung.)
ate icö ©cite 54, SRr. 7 ber Urania 1892, bic Sefe^unfl ber
Drganiftenftclle ber ^o(nien§*Äird)c in Sopenfiagen betreffcnb,
lad unb babei ®ele({en()eit ^atte, )o ben ®efed^tigfeitdfinn,
bic Unporteilic^fcit unb ben ^o^* — lüoQtc fagcn — bic
S)eniut^ monc^er §crrn ®eiftlic|en ju bcnjunbcrn, ba fiel mir
ein, bag fo Stwa^ in 93erlin anc^ noc^ pafficrt unb oft
pafficrt ift, cbcnfo anbcrÄ too — icft fclbft fann barüber mit*
rcben. SBßrbc man ben $»crrf^crfinn mancher ©ciftlic^en bc*
fc^nciben unb if)rem ^o^mntl) Seine ftctten , bonn freilid^
lönntc fo etmad nid^t pafficrcn. ©o lange bicieS nic^t gc«
f4ief|t, wirb man f)ente nocl), mic e^ fd^on fiutlier getrau,
Aber ben ^oi^mutf) mancher ©ciftlic^cn flagen muffen. —
?H§ td^ üor einigen 3nt)rcn in Äopcndagen tuar, naftm
iäi ®elcflcn^cit, ben Perftorbenen 9i. ®abc unb feinen ©d^wie*
gerboter 3. % <5. §artmann lennen ju lernen. Srftcrer
toar Organift an ber £)o(men§firc^e unb (egtercr an ber
f^rauenfird^e gu 5(o))enl)agen , an ber er am 22. SRai 1874
fein 50]ä^ri8cö Subiläum ald Drgonift feierte, ^ie Drgcl
in ber §oImcnÄfirc^e ift bon bem bänijdien Orgelbauer Äö^nc,
ber ond ©d^öningen bei SSronnjc^toeig ftammt, nad^ folgenber
S)töpofttion gebaut:
1. aRonual: 9Ibt^. a. 1. ^rincipat 8\ 2. 93orbnn
16', 3. ©alicional 8', 4. ©orbnn 8', 5. ®cm«^orn 4', 6.
©upcroctabe 2'.
ab t Teilung b. 7. J^fanto amabilc 8', 8. ^rincipat
4', 9. Quinte 2V*\ 10. SWiEtur 5facö, 11. gagott 16', 12.
trompete 8'.
2. ajfanual «bt^. a. l.®amba 8', 2. Dctabe 4', 3.
(Sornett 3fad^, 4 Oboe 8'.
9(bt()et(nng b. 5. ®ebadt 16', 6. $rincipal 8', 7.
9lo^rf(öte 8' , 8. ^(auto amabile 4', 9. ®em9^orn 2'.
3. Wanual: 1. SBiolin * ^rincipat 8', 2. ®ebacft 8'
3. SBoj ^umana 8', 4. gngara 4', 5. glauto bolce 4', 6
glautino 2'.
^ebal. Slbt^cilung a. 1. Principal 16', 2. ^wbbat 16',
3. Dctaübaft 8', 4. ®cbecftba6 8*.
9lbtöeilung b. 5. ^ofaunc 16', 6. Srompetc 8',
7. Cctapc 4'.
9? e be n j ü g e : 1. 2;rcmulant für« Unterroerf, 2. SSentil
9J2anua( 1. a. 9lbt^ei(nng, 3. SSentil $eba( a. 8lbt()ei(ung 4,
ißentil 9J?anua( 2 a. 9(bt^eilung. 5 ®(odenfpieI ffird gn^eite
Wanual, 6. Salcantenglodc.
gufetrittc: 1. Sentit $cbat b. 9tbtöcitnng 2. SBcnttt
aßanual 1. b. ^(bttieilung 3, Sentit 3RanuaI 2 b, ^bt^eilung
4. $ebaI«@;oppe( äJ^annal 1. 5. 3RanuaU Goppel ju 2. 6.
äJ^anual * Goppel 2 gu 3. Sre^cenbo für SRanual 3 , bad im
Saloufienfaften fte^t unb beffcn 2;remulant nur auf bic Soj
^umana mirft. ®a§ SScrt ift mit gvofecr ©orgfalt gebaut
unb lobte e§ 9?iel^ ®abc Jc^, bcfonbcrö feiner fd^önen c^arac*
tcrüoHcn 3ntonation njcgen.
S)oc^ genug baoon. ©iebc Urania, Saörgang 1876.
9U$ ic^ im borigen 3a^rc bad Ungtudt in @ggolbdt)eim mit«
Scmac^t ^attc unb aU noc() nidjt gang ®e)unber t)on ©alg^
urg nac^ SBicn tnt)t. na^m id^ ®clcgenf)cit bad ^ugufttner«
St|6rt)errenftift ©t. glorian bei Sing gn befud^cn , mo icfi ein
groged 4 flauierigcd Ovgelmer! fanb, baS iD7att^änd ^aii*
radier ou^ ©atgburg uor 20 3at)ren faft ooQftänbig neu ge^
baut \)(\ttt, 3n neucfter ^eit toar baffelbe SBerf oon ben
tüchtigen Orgetbauern 3oref unb $and 9Raurad^er in ©t.
i^lorian unb ©algburg toieber rcnooiert. ^iefetbe T^irma ^at
aud) in biefem 3cit)re in ^ieu in ber internationalen 9Ind«
fteüung für 3)lu\xt unb ^^eater ein iet)r fc^öned SBerf mit 2
2Kanua(en unb $ebal, 30 ©timmcn, TOanual — ?ßneuma*
ti{ unb Siegifter — $neumatif, Siö^renlaben mit ^ermetijc^en
Scrfc^luB linb ^ängenben Sentilen aufgefteöt. S)ic pncuma*
trfc^e a}^*c^ani{ ift in aQeu ^^eilen mit peinlicher ®enauig^
Icit gearbeitet unb geftattct bem Organiften bie weitgc^cnbftc
Slu^nngung bed Sßerled. 3n ber Kombination finb ^iaiu
rac^erd ©öbne ©pecialiften. ©c^on im $eba( finben n7ir gu
ben 5 ®rnnbrcgiftcrn meitere 5 aud biejcn gebilbete @ombi«
nationen, n?e(d)e a(d fold^e ebenfo fc(bftänbig gebraud^t mer«
ben fönnen, aW wie icoeS eingelne SHegifter. Slufecrbcm be*
fte^t eine gegebene unb freie Kombination; beibe toieber finb
für 6 ocrfd^iebene ©tärfcgrabc: ?ßIeno, ff. f. mf. p. unb pp.
einget^eilt. !Die gegebene Kombination ^at ber Orgelbauer
unabänberlid) feft gefteUt. SESiQ mau fie gebrauchen, fo gie^t
man guerft bie 6 9{egifter{nöpfe unb bann bie 6 Kinfd^aU
tungdfnöpfe, moburc^ bie mit biefen forredponbirenben 6
dritte bie betreffenbe eingefc^altete Kombination in 9Birf$am«
feit bringen, ^iefe dritte löfen ftc^ untereinanber gegenfei«
tig aud, ba^er braucht man nur fietd jenen Xritt gu treten,
ipclc^er ber uom ©pieler gemünfd^ten Kombination eutfpric^t.
Sie freie Kombination ift nad^ bem SBunjc^ bed ©pielerd
berfteübar, na^ i^rer geftfe^uug jeboc^ ben Koüectibtritten
für bie ©tärfegrabe boUftänbtg unge^inbert gugangltd^, fobalb
i
— 93 —
fe(6ftoerftänb(icl^ fein Slegifterfnopf ber gegebenen (SombU
notion gejogen ift. ^iefe beiben ^mbinotiönen befi^en auger«
bcm nü(^ einen @ontroQ«9tpperat tuelx^er ^inter ©ladj^eiben
jene SiegiftersSRummern als njirftic^ üorbereitct erf^einen läßt,
»elc^e mit bem ®rude beS SottectiütritteS crflingen werben,
©ci ber geringften Stenbernng ber SRegiftrieruna üerjcbicbcn
ft^ auc^ bie 9cumment tjinter ben SontroQfd^etDen. Hnger:»
bcm ober \)at baS SBert noc^ einen SRoÜf^ttietter. 9?a^
©c^Iug ber ^(uSfteQung luirb baS 28crf in ber Setn^aud:»
firc^e ^u SBien aufgefteüt.
^auptclauier; 1. Sorbun 16* , 2. ?ßrincipal 8', 3.
®ebe(ft 8\ 4 S)oIcc 8'. 5. ®amba 8*, 6. ©pigflöte 8', 7.
«ornett 8', fünffach , 8. Octaöe 4', 9. Slo^rfföte 4', 10. Duint*
octaue 2% unb 2\ 11. ajZijtur 2', 5fac^.
$Rebenc(at)ier: 1. Sieblic^ ®ebccft 16', 2. ©alici*
ouat 8', 3. «Coline 8', 4. ?ß^ilomcla 8', 5. glauto bulciana
8' , 6. ?ßrincipal 8' , 7. ^raeftaut 4' , 8. SraöcrSflöte 4' , 9.
SRiEtur 2^8', 4fa4.
$ebal: 1. «iolon 16', 2. ©nbbafe 16', 3. «Principal
16', 4. $o{aune 16', 5. eeOü 8', 6. »orbnn 8', 7. Principal
8', 8. Octaübafe 8', 9. 3;rünipcte 8', 10. Dctaüe 4'.
%it ÜJianualc reid^en uon ®— f, baS $ebal öon ®— b.
5)ie Srbaucr bicfcS SSertcS finb öufeerft gcicftidEic Seute
bie rÄ uorjic^en i^re SBerfe für fieö fprcAen j^u laffen olS
biircft große SReflame: fie ic^affcn im ©tiflen ^^ebcutcnbeS unb i^re
SBerfe üerfüubcn i^re Süc^tigfeit. 31x6)1 unerwäl)nt lüiU ic^
übrigens laffen, bag biefclbc girma oor 2 3a^ren eine fe^r
fcftöne Orgel gebaut ^at im Ebov^errenftift jn SSorau in
©teiermarf mit ©ptelti|4 M"b 43 fiingenben ©timmen, 15
im erftcn, 10 im jtocitcn, 8 im britten ßlaüicr unb 10 im
ipebat. 2)er 3ieüifor biefcS SBerfeS lobt eS fe^r unb fagt j.
^. ^@in lua^reS ©c^ii^täftlein an liebiidjen unb jarten
©timmen bilbct baS 3. 9){auual.
3)ie (Srbaucr tjaben gezeigt, bafe nun aiiö) in Cefterreic^
ber Orgelbau bebeutcnbe gortfc^ritte gemacht ^at unb ba§
es fclbft einen 8Serglei(^ auc^ mit bem berü^mteften OrgeU
baumeiftern beS 9luSlanbeS nic^t ju fdjeueu ^ot, fonbern üoU*
lommen im ©taube ift, alle unb jcbe toie immer gearteten
Slnfprüc^c fomot)l in ^cc^nif unb SRec^anif, als auc^ m reiner
Intonation unb ©timmcumanuigfaltigfeit auf baS befte ju
bef riebigen."
S^on SBicu auS ma^tc ic^ eiucS ^ageS einen ?tbfted^er
nac^ bem bcfauuten Sagbjc^loß SWe^crling, baS feit bem 3)obe
bcS Srottprinjeu SRubolp^ ein 9?onneuuofter geworben ift.
®aS ©c^lafjimmer beS ^Bcremigtcu ift ju einer ÄapeUe um»
gebaut unb auf ber ©teUe, mo früher baS i93ett ftaub, ergebt
fic^ jegt ein ^oc^altar. $on ^ier burd^ bemalbete ^ügel unb
3;^älcr nac^ bem ual)en, ben Sieuern feineS guten unb billi:»
gen SEBeineS megeu feljr bcfanutc ftlofter ^eiligeufrcuj. S)er
Ort liegt an bem ©attelbae^, einem liufeu3ufI"B ber©c^mc*
Cftat, unb t)ic6 früljer auf^ fo. ?luno 1135 ftiftcte ber fromme 8a*
bcuberger l)ier ein (Siftcrjienferflofter unb gab bem Ort ben
92ameu, ben eS ^eute füi^rt. ^ie gemalten ©laSfenfter beS
Äirc^enclioreS jomie beS ^errlic^cn ÄreujgangeS mit feiner
j\icrlic^en S)runueu^aQe ftammen auS ber erfteu ^älfte beS 13.
3a^rt)unb€rtS. 3)aS StapitelbauS birgt unenblic|e 5{oftbarfei«
ten unb unter aubern auc^ bie ©rabmälcr ber meifteu 93a«
benberger. 3)er ÄlofterfcDier fclbft mirb für bie Saien taglid^
nur 2 ©tunbeu oou 10—12 Ut)r geöffnet. 3)ieS miffen bie
SBieuer fe^r genau unb rtd^ten iljre äSanberfa^rten fo ein,
bag fie ju biefcr 3^^^ immer bei ben 9J?önd^en im Älofter
•eintreffen, um fic^ an bem guten unb billiacn fiaubmein laben
ju fönnen, ber baS äRenid^eu ^erj frö^licq mad^t; baS meine
auc^ , mte ic^ fpäter erfuhr. S>ie JSirc^e geprt im ©c^iffe
ber romanifc^en^ im (S^ore ber got^ifc^en SSauperiobe au unb
befigt eine fe^r groge , ölte unb boc^ nod^ gute ©tiftSorgel
mit ©pielttf^ unb folgenben ©timmen:
1. ajeanual: 1. Ouintatön 16', 2. Xuba 16', 3«
JRegina prima 8', 4. (£oni (©pi^flöte) 8', 5. Xibia f^löeftriS
8', 6. Xtbia amabiliS 8', 7. Ouintatön 8', 8. glauto traDerfo
8', 9. ®amba 8', 10. ©alicional 8', 11. Unba mariS 8', 12.
»ox ^umana 8', 13. ßimbal 4', 14. SWiEtur acuta 4', 5fa4
15. 6omo notturno 4', 16.5)iapafon 4', 17.$iffaro 4', f^me*
benb, 18. ©iapente 3', 19. S)iSbiapcntc 2\ (SDiSbiapafon) 20.
©eSquialtero 3fac^, 2', 21. SöHjtur acuta, 4fac5 2'.
2. 3»anual, ^ofitiö: 1. «öena 8', 2. Ouintatön
8', 3. glauto traöerfo 8', 4, «ßilcata major 8', 5. Oboe 8', 6.
gagott 8', 7. ^Regina prima 4', 8. SDulciana 8', 9. ?ßitcata
minor 4', 10. J^ugara 4', 11. ©amba 4« unb 2fac5, 12. 3)ia«
pafon 2', 13. SWiEtur acuta 5fad^, 2', 14. ©iapenta IW,
^ebal: 1. 5ßilcata majima 32' (Unterfah), 2. Söuccina
32' (^ofaune), 3. SRegina prima 16' ($rincipal), 4. SSuccina
16', 5. pcata major 16', 6. SBioIone 16', 7. S)iapafon 8', 8.
SBiolon 8', 9. aSiolonceöo 8', 10. SEimpano 8'. 11. (Somo 8',
12. ^agott 8', 13. %uba 8', 14. ©iapcntc 6' (Ouintbag), 15,
SJiSbiapcnte 4', 16. 6orno notturno 4', 17.eomett3facfi4', 18.
Suba 4'.
9ieb eure gifter: 1. 9Kanual*(5oppeI, 2. (Spiftole SBinb«
Auftrömung fürS 3Jebal, 3. (äpiftole SBinbäuftrömung fürs
HRanual, 4. Sremolo fürS ^ebal, 5. Sremoto fürS Sftanual,
6. 3;remolo fürs ^ßofitiü, 7. Salcanten jug , 8. SRelaj öenti
SBinbauSftrömung am Drgclfaften, 9. Sntonation.
SDaS ®ebläfe befielt auS 6 qcogen JBälaen, 4 m- lang
2' breit. S)ie 5ßrincipale finb öon feinem englifc^en Qinn, bie
^cbal « ^rincipale ftct)en im ^rofpect unb toiegen über 9 Str.
®ic 3«»9€nreaiftcr baben ©pnnglaben unb bie fiabialftimmen
ÄegeUaben. lieber ben üKanualen fte^t gefc^rieben: Sgnaj
Äober 1802 — 1804. ^oforgelkucr ju SBlen, 1. Slpril 1804
S)ie aWanuale reid^en öou @— b 51 STaften; baS ^ebal l)at
18 Xaften öon (£— f. S)ie 3&al)l ber 9tegi[ter foO einer 2luf^
jeic^nung auS bcm 3a{)rc 1804 jufolgc m erfter Sinie bcm
Damaligen Organiften Scopolb ^elbenmut^, ©(^ülcr ?(lbrec^tS*
bergerS, jufommeu. 9lnrto 1883 njurbe bie Orgel oon 6^r.
Srlcr, einem St^üler ÄoberS, rcnoüirt, bie 9)?ed)anif in eiujcU
neu 3;^eilen Vereinfacht unb bamit bie ©pielart erleid^tcrt
ßrler fotl 1840 auc§ emc ffiorrid^tung crfunbcn tjabm, meiere
bie ©timmfrücfc bei ben ^uugenfttmmen befeitigt. S)ie ©tim-
mung mirb bemnad^ mittclft einer ©tellfArauDe Deranlagt, meiere
in einer mcffiugenen ©idjerl^eitsfapfel läuft unb fid^ babur^
practifdö bemöljrt, bag fie in fixerer SBeife bie ©timmuug cr=
mögticftt, fomie alles Ueberfc^lagcn ber 5:öne fcrnptt. — (Sine
jmcite Orgel befinbct fid^ am ©eitcnd^orc im $rcSbt)tcrium. S)ie^
felbe l^at 11 Megifter unb mürbe in ber 3Kitte beS vorigen
SabrbunbcrtS Von bem Orgelbauer SBimmoIa auS 3Bien erbaut.
3m 3a^re 1804 mürbe baS SBerf von Äober umgebaut, üer*
grögcrt unb öorjüglii^ tcmpcrirt. @in britteS Orgelmerf fte^t
über bem ^auptp'ortal beS ©tiftcS auf einem Stljurmftumpf.
S)aSfelbe mirb mittclft 4 groger SBinblaben jum 3;önen gcbraät
unb lügt ben 6-bur Stfforb Von 16' bis 's' burc^ 546 ^feu
fen erflingen, fobalb SBinbgcmac^t mirb. Sfober mug übrigens
feiner QÄt ein berühmter SÖccifter (jcmefen fein, ber oielc ?lrbcit
^attc. ©0 fte^t j. ö. in Ungarn m ber Äird^e ju 5D?annerS^
Dorf bei ®ö^enborf, an ber »toaber SBa^n, auc^ ein f)übfc^cS
Orgelmerf von ibm mit ©picltifd^, baS 8 ©timmen im 1. 6la==
vier, 4 im SBruftmerf unb 7 im ^ßebal f)at 3)aS ^ebal unb
bie SWauuale ^aben gebrod^cne OftaVen, fangen mit @ an unb
reichen tefetcre bis b, unb erftereS bis a, 18 Siaften. 2^ä
©d^öpfer mit 2 barüber liegcnben 9?cferVebälgen geben bem
SBerf ben nötigen 3Binb. S)ie Jpauptorgcl bcfte]()t auS 2 Xf^Ä^
len, bie oben mit einem Sogen Verbunbcn finb. (Sin %t)t\i
enthält baS 1. iD2anual , ber * anbcre baS $ebal unb an ber
Srüftung beS S^oreS ftel^t baS Sruftmcrf. (Sine feltfame
Sftarität befinbct fic^ nod^ in biefcr Siirc^c, bie allein fd^on
mert^ ift bog man fie befuc^t Unter vielen alten unb foft^
baren von ber ^anb SWaria 2:{)erefiaS geftidEten SRcggemön*
bern unb (S^orröaen 2C. befinbct fid^ anc^ nod^ bie ^^bne, bie
fie l^od^- ben Ungarn entg[egcnge^alten unb fie aufgcforoert f)at
5um Äampfe gegen gricbncg ben ®rogen Von ^eugen. ®anj
m ber 92fi^e befinbct fic^ baS Suftfd^log unb Sabe^auS ber
SRaria 5^crefia, beibe merben je^t ju aubern ^merfen Vermcn^
bet, in le^tcrem befinben fid^ eine groge 3)raf)tfeibcnbanbfabrif.
SWic^t meit bavon befinbct fid& bic &üftc, 'ein orogeS ©tüd
Sanb von einer fe^r f|o^eh 9Rauer umgeben. $)urc^ bicfcS
— 94 —
ßanb fließt ein glufe bcr 3orban. ^atan ^djheßcn fid^ mäc^*
tigc SBeinbcrgc, unb auf einem berfetben befinbet ficf) ein I)enl*
mal mit folaenber 3infd|rift: Dftfeitc: ©tct(c. ftiC, SBanberer,
bcnn bie (gtfoe, tüorauf bu fte^eft , ift fo fruchtbar an SBnnbern
al^ Stranben. SBiffe! ^ier f)(it SÄaria i^crefia Königin mit
b«n ®cma^{ granciöco ©tet^^ano ©rofe^erjogcn, bie ;^änbc,
tt^eld^e bie ®eburt mit ©ce))tern, lugenb unb (Slürf mit 8or*
beer gefüllt, ju ben Xraubenfammeln unb allen mü^famen be§
SBeinlefen^ evniebrigt im Sal)re 1743. Sßorbfeitc: SJeno*
t)icret 1843. So moftte bie aQermilbefte ^errfd^erin, ba& nid^t
nur ber Untertt)an bon beren fügen J^rüdöten i^rer ©iefle,
fonbern aucti fie fclbftcn üon beren faueren arbeiten ilirer Un*
tertl)anen X^eil neljmcn unb t)or aHcn SKenfcften jur öetoun-
bcrung. alfo allen ©täuben, |um93eifpiel ttjcrben. SB eft feite:
2)icfe ©teine foÖen biefe SSerbemüt^igung aufrufen , aber bero
®cbäd)tni§ foll bauerf)after al§ bie ©teine in bcr 9Belt fein,
ncl)mlie^en, jo lang benn bie SBelt felbft, n)ie Verlanget unb
münfd^et bieicnige, fo biefeö 3)enfmal ai\^ aüer untertt)änig*
fter unb treuejter ®efinnung erricl)tcn laffcn. S)urc6 bie freunb^^
licfien Söemül^ungen unb güt)rungen bc^ trefflichen Kollegen
Slutou a)^ifd)ling unb feiner lieben ^amilic gelang eö mir,
biefe gefc^idjtlid) berül)mtcn SJunfte biefer fc^onen ®'egenb fen:=
neu ju lernen, ^d) fann niqt unterlaffcn, feiner noct) einmal
ju gebenfen unb i^m an biefer ©teile einen „ l)erjlid)en Dan!" unb
®ru6 ^ujurufen.
3um ©c^lufe loill i^ uoc^ eineö alten Slofterg unb ber
baju gel^örigen Slirc^e mit alter aber prärf)tigen Drgel geben*
feö, bie \ä) fürjUcl} fcnnen gelernt unb befud^t t)abe, alö id^
mid^ in ®oölar aufl)ielt. S^er Drt l}eifet ©rau^off unb liegt
lüie eine Oafe in ber SBüftc. Sine ecl)t italicnifd^e Sirene, bie
nur locnig benu^t wirb Don ben fat^olifc^en ^enjoljnern ber um^^
licgenbcn 'Crtfc^aften unb gebaut mürbe üou italienifdjen S3au*
leiitcn unter Leitung be© italicnifd)en SaumeiftcrS W\tta oon
1711—1718, ber ficf) ben ä)/armor ^u ben Öilbljauerarbeiten
a\i^ Sarrara mitbrad^te. Unter bcm 3iifd)of SBern^arb ®eofen
tourbe biefe ftird)e gebaut ber 1725 ftarb unb in ber Äirc^e
beigefc^t njurbe. ^Jl'nno 1731 fc^tc man an feinem ®raber innen
an ber SKauer ber Sirene, ein fel^r fcf)öne^ ©pit^a^Jium öon
2)?armor, baö bie faft lebensgroße ^\q\\x be§ SÖif(|ofd auf ei*
nem Äiffen fnieenb oorftellt. S)ie 3)ede be§ ®rabeS ift mit
einer Iateinifd)en Snfd^rift Derfelien. 9J?it ber ft'ird)e jugleic^
mürbe 1718 auc^ bie pröcf|tigc Orgel eingetuei^t beren ©rbauer
id) nic^t erfal^ren tonnte , oermut^e ober , baß eS Söagner auS
Serlin gcmefen, bcr bort bie ®arnifonorget unb 3)Jarienorgel
unb ju ^otöban? bie ®arnifonorgel fcift ^n berfclbcn ^cxt
gebaut t)at. 2)ic Sauft^lc ber ^rofpecte , bie grogartig fmb,
gleiclien fid) aüe an b^n bejeid^netcn Orgeln. Der ^rofpeft
bcr Orgel in ®raut}off ift präd)tig unb nimmt faft bie
ganje Sreite beä (Sl)orcs^ ein. Der ipaupttl)urm in ber 3Ritte
über bem ©pieler mirb gefrönt burd) einen Sugel, ber gmei
^effelpaufen fd)lägt, bie beiben ©eitcntljürmc n^crben getragen
üon smei männlichen mit SBart üerfebcncn mäd)tigcn Slar^atioen.
?luf biefcn 3:l)ürmen fteben (Sngcl mit langen S^rompeten. Die
DiSpofition bcö aSerfeS ift folgenbe:
4)auptmerf. 2. SÄanual: 1. ^rincipal 16\ 2.
©alicional 16', 3, trompete 16', 4. Octaüe 8', 5. ®amba 8;
6. ©pi^flöte 8', 7. SErompcte 8', 8. Duinte 6', 9. Octaöe 4',
10. 9iafjat 3', 11. ©cSqmaltcr 2fac^, 12. SDJijtur 4fad^.
Obermerf. 3. SWanuat: 1. Dulcian 16', 2. SBoj
f)umana 8', 3. ^rincipal 8', 4. 9tol)rflötc 8', 5. Querflöte 8',
6. ©pi^flöte 4\ 7. Dcta\)e 4'. 8.Duinte 3', 9. ©eöqialter 2 fad^
10. aJiiftur 3 fad).
Untermerf. 1. gWanual: 1. Duintatön 8', 2. ®e*
barft 8', 3. Oboe 8', 4. ^rincipal 4', 5. ©alicional 4'. 6. giöte
4, 7. 3Balbftöte 2', 8. Dctaüe 2', 9. Duinte 1 h\
^ebal: 1. 5|Jofaune 32', 2. ^ßofaune 16', 3. ®i\bbaiß
16', 4. Principal 16', 5. 3Jol)rquinte 12', 6. SCrompete 8', 7.
9?iolon 8', 8 Octaue 8', 9. gac^flöte 8', 10. Octaue 4', 11.
©cbalmei 4'.
Sieben äuge: 1. SSentil ^ebal, 2. a>en«l ^auptmerf,
3. SSentil Obermert, 4. ißentil Untenuerf, 5. SWanudl * Soppel
1—3, 6. Salcantenglorfe.
Die aWanualcoppel 1 ju 2 gefd^iel&t burc^ SBerfc^iebung
bcr Slamatur 8. Die äRanuale reii^en öon 6, D Di§— c unb
ba« $d)al ^^t öon S D Di«— b. ©ec^S »olac, bie linl«
üom SBerf m einer Kammer liegen, geben bem SBer! ben nöti^
gen 3Binb. Die Einlage be« SBerfeS im 3nnern ift prä^tig.
unb mürbe jäem SReifter ber Se^t^eit ©bre machen. Snte*:^
reffant märe eö, menn einer unferer Sefer Scö^ere« über biefe«
Sßert feinem @rbauer 2C mügtc unb biefe« an biefer ©teHc mit:=
tl^eilen h)ürbe. —
S erlin, 30. 3luguft 1892. TL Mann.
(SKcfrolog.)
t §. ©c6mat)t, Organift bcr ^auptfirc^e @t. Sacobt
ju ^omburg, ftarb am 4. ©cptembcr b. 3.» 10 U^r 9lbeub«,
mi 'Jlltcr oon ^ 65 3al)rcn, an ben JJ^Ul^" <^i"^^ ^erjleiben«
unb bcr ^injugetretcucu SBaffcriud)t. @r mar geboren am 5.
Dftbr. 1827. ©d)mahl ^atte feine xHu^bilbung*bct ben tücfi*
tigften 3:onfünftlern Hamburgs genoffcn, unb al« Süngting
burdj feine oortrcfflidjc ^Begabung, unb feinem grogen Jylciije
auf bcm ®ebicte ber 3iWufit, bie 'Jlufmerffamteit fetner Sebrer
mic aud) SJiufitfreunbe auf ficö gelcnft unb bal)cr ®elcgcnl)cit
gcfunbcn , ältere Organiften in ben biefigen ^^auptfircbcu , beim
öffentlichen ®otte«bienfte ju ocrtrcten.
3m Sabve 1865 mürbe p. ©d)mül)l ba« ?lmt eine« Or*
gauiftcn ^u ©t. 3acobi übertragen; er mibmete ficft babel
^an)t bcfonber« ben Orgclftubien, unb ucrauftaltctc regclmÖBigr
im Saufe bc« Sabi'cö mcl)rcre Äircbcucou-^erte , ju bcneu er
firij unmittelbar toor SJcgiun beffclbeu oon irgenb einem HJlxi^
fiffcnner unb SÜicifter auf bicfem ®ebictc, ein beliebige« 3'l):ma
aufgeben lieg, mclcbe« er mit ^rauour unb @orrcftl)eit in
ben ocrfc^iebenftcn Sagen unb ^ionarten fnuftlcrifcb auö^ufülircn
oerftanb. ?lnc|[ burdjt i^'"' frelenuoUc^ ®cmütb, feiner finn-
rcid^en ^b^^n^^^f^^ unb gcfcfjidtcn 9}egiftrirung b^tte er ficb einen
bebeutenben 9Juf enuoVben.
Der SJcrftorbcue mürbe meit über bie ®renjen Hamburg«'
burc^ feine errungene äReifterf^aft im Orgelbaufoct) befannt
unb oon ffiircbeube^örben n. f. m. al« Sieoifor bei grögereu
Orgelbautcn berufen, mobci er fein ®utad}ten unb feine @nt»
mürfe bie er in groger Jln^abl bem Drude übergeben bat,.
fteti& jur f)oi)tn ®eltung gefomincn finb, ancb bie in lelUeier
3eit, nad) feinen ?lngaben fd)ön gebaute groge 5ßicolüi'Örget
mie aud) burc^ bie SSerbcffernng bc« ®lürfenfpiel« ju ©t.
^JSetri bicil^Ibft , bat ftc^ bcr Jßerblicbene ein groge« SBerbienft
ermorben unb ift al« ©rfinber ber pneumatifd)en SBanbubr
für Orgeln ein für fernere Qi:iUn in ber ©rinncrung lebcnbcr
groger ^onfüuftlcr geblieben.
?ll« ®lodenift'ju St. ?ßetri, mugte p. ©cömal)l burcfy
fdÖmnngooUe ©djattirungen ber für jebc Qcit paffeuben St)o«=
räle feffelnb unb erbebetib oorjutragen unb nicbt feiten fal^
man in ücrfd&iebenen ®ruppen eine Rwbö^^^'i^^Tt in ernftcr
©limmung feinen Jonen Ianfd)en. — 9cur nocft menige SBo^eit
oor bem 3;obe bicfc« Organiften jn ©t. 3acobi — bcffeii
®runbton ftcb auf ben fcböncn Je£t bc« Wartin Sutberjd^en
Siebe«: „Sin feftc SJurg tft unfer ®otf' legte. — unb beffea
d)riftlicber ©inn unb fefter ®laube ein uucrfcböpflicb u. uner«
fcbütterlic^e« Dafein oerratben lonnte — fcbmang er ficb mit
§lufopfcrung aller feiner iträftc, geleitet oon feinem ibm unter*
ftclltcn Äird^enbiener, unb feiner näd)ftcn äJermanbtfdjaft (jci**
ner leiblicben ©cbmefter unb beren @b^"tii"") ^uf ^<^u ®locfen«
ftut}l — um für immer 9ibfd^icb ju ncl)men uon feinem Sßla^t
ber ibm, mic ancb bcr feine« b^^Iidjen Orgelmerfe« bi« jur
legten ©tunbc feine« Seben« bie innige ®cmcinfc^aft im Dienfte
be« §errn gemäbrt b^tte. —
G« trauern um ibn ben „Dabingefc^iebenen" nur me*^
nige SDiitgliebcr feiner engftcn ^Q»"!*^» benen er mit ganjer
$){ngcbung angebörte. — p. ©c^ma^l btnterlägt eine bcbeutenbe
Sammlung religiöfer SSertc oon grogen Dicbtcrn» unb eine
nmfangreicbe Slnjabl fird)lid)er (Sompofitioncn au« ältefter unb
neuefter Qdt, ebenfo foftbare ®cigen, Slecf)' u. §oIjinftrunicntc,.
— 95 -
^JlSnel-gortepioninoÄ, ^ianino^ Dractn, unb eine (jrofee ?(ud«
toaU i>on t^eureii U^rcn ait$ bicfen imb bem Dongen Sabr«
ftmibcrt. Äufecrbcm tjattc p. ©. [icö icincm in 9Banb§berf bei
4)aniburc| gelegenen SBo^ubniije ein fcboned ®(odenfpie( {\m^
uri))rängtt(b für feine 3acobifird^e beftintmt toax) banen (äffen,
tooburc^ bet flroftc ®erft mit irbifcften ®iilcni gefeflnet, ben
S3cn)o{)nern SBanböbecfö u. befonbcrö feinen SRnd^boren einen
Seltenen ®ennfe ocrfc^affte, in bem er fie jjur IHnbac^t animirte
itnb ba^cr nod) lange ein Änbenten in ben ^^erjen berer blei^^
ben wirb, bie i^n \)evftanben Ratten.
@o ond bem ^ienfte be^ ^errn gefc^ieben, l)at man
ben 93iebcrnmnn, (beffen förpcrlirt)e öaitnnfl ficfi jur (£rbe
flencigt) ein SJ^inn uom alten, cd)ten ©c^rot linb Äorn, beffen
©inn ieboc^ bocf) nnb ergaben ba ftanb unb ber mit nner«
irtiutterücber jrene an bem ©orte be^ ^^xxn biö jn feinem
legten Jttemgnge bing, in bic fiible Srbe gebettet. — ©ein
^cift lebt in ben ()öl)eren SRoumcn fort . nnb fein 5Rame noc^
lange auf @rben.
©anft rnl)e feine ?lfcSc!
Hamburg, im ©eptembcr, 1892.
^I). Simmer.
Sien n er, Sofepö junior: ^rci leicht au^fübrbare SWonners»
djöre, op. 3. Seip.vS t^ci ©iegel. 3ebe Stummer ift auc^
einzeln j^nbcäiet)cn.
S)a^ crftc „Snng SBerner^ Sieb" in g^bur ift fliefeenb
oinb anfprec^enb gefclirieben , fingt fiel) leid)t , Hingt nnb mirb
ba^er gern gefnngcn njcrbcn. 5)aS ^tDcite „©djeiben unb
aj/eiben"in SP-bur ift entfd)ieben frfimieriger nnb fiinftleriirfj ge*
biegener mie bad üorige, Hingt fet)r anfprec^enb nnb lüirtt
j^ünbenb, menn e$ genau eingeübt unb vorgetragen mirb , unb
ba^ britte ,.£)er^eIeiV' in ®*bur ift bem erfteren äbnlicfi. Slfle
aj/änncrgcfangDereine tüerben bieje Sieber gerne fingen , benn
l)ie 4)iel übten finb ffiefeenb unb .anfpre(t)enb , bie ^armonieen
finb gut gewäblt unb Die JEtompofitiou , bem 2;eEt fein äugest
paßt, Derrät^ luarmc ®mpfinbnng, bie ben Siebern uicle greun*
bc ücrfcfaaffen loirb.
T. M.
9i c n n c r, Sofepf) junior. SRoman^e für baS ?ßianoforte ju
4 ^önben, op. 14. Seip;^ig bei Seucfart in ihinx.
S)ie JRDmanje ift nid^t fc^tuer, uerlangt aber ein gebuu«
benc-5 auSbrucf^tiüUeS ©piel beiber ^beile, benn ber Jlonipo^
nift t)at üiel SBärnte unb (Smpfinbnng in feine flompofitiun
gelegt, bie man um fo lieber gemiiint, je öfter man fie
Ipieit.
^erfelbe: Sieber ber Siebe für SWc-^j^o* Sopran, 9l(t ober
Öariton op. 21. ©benbafelbft erfdjienen.
S)a§ erfte Sieb „SSertuebt" in 2) * moll, ©cblnfe in 5)ur,
ba€^ imeite: „@d)lafe fäf^ed SngelSbilb" in (S^^bur unb ba^
brittc „?ln ben Entfernten" in^S'^bur. 3)ie Sieber verlangen
einen natürlidjen. innig empfunbenen SSortrag, finb meiit im
^oiföton gcbalten, nid)t fcfttuer ; bie Segleitung ftellt auc^ nic^t
in große Sluforberungen an ben Spieler.
5) e r f e t b c : 5)rei ©cbic^te für eine ©ingftimme mit 53eglei*
tung bed ^ianoforte, op. 9. Sndbrucf bei 3o[)ann
©roß.
S)a^ erfte Sieb „toelfe SRofe" in SiSonoH, jum ©c^lufe
bur enthält oiel marme unb tiefe (Smpfinbungen, bie ^eraud«
jaifingcn, für ben ©änger eine fct)r banfbare ?lufgabc ift.
3)aÄ jmeite „hoffnungslos" in S^moll ift fc^r bübfc^ brama*
tif(^, bem Ste^t angepaßt, fontponiert nnb n)irb bei gutem
Vortrage feine SBirfung ni^t uerfe^leu. S)aS brittc „Siebes*
ttad)t" ift n?ol)l baS fdjmiertgfte, ftebt in &mon, fd)liegt aber
in @«bur unb bürfte, um rein gefungen unb vorgetragen ju
iDerben, einen geübten ©änger unb fertigen ©pieler uerlangen.
©iefe Sieber ftctten an ©änger unb ©pieler oiel ^ötjere ?(n*
forbeningen als bie in op. 14 unb merben ftetS i^r publicum
finben, menn bie SSortragenben eS fic^ angelegen fein (äffen,
olle bie feinen @mpfinbungen , bie ber jt'omponift in bie ©a«
ö)tn !)ineingelegt ^at. ^erauSiufingen unb ^erauSiufpielen.
T. M.
SBilhelm SEfAirc^: SIrion, ber löue Weifter, op. 106.
■iSramatifc^eS 2;ongemälbc für SKännerc^or, ©oli unb
Drdiefter, bei (5. ^/ SB. ©iegel (SR. Stnuenmun.) Seipjig. —
SSenn mir eS mit einem neuen 2öer!e 23. ifd^ircb'S j^u
t^un baben, fo fönnen mir oon ooni^erein über5eugt fein,
ban eS fangbar, nid)t alljufc^mer ausführbar unb beunoc^
äußerft mirffam gefd)rieben ift!— SDiefe Äunft ift leiber nidjt
allen uuferen neueren Somponiften ^n eigen, unb ift um fo f)üijcx
aujnfcölagen, menn fie ber mufifalifc^cn SBiebergabe cineS io
bramatifd) belebten ©toffcS gilt, mie i^n baS neue Söerf SB.
S^d^irdjS auf meift ! — ©cl&on bie glücflic^e SSa^l beS ©toffcS
unb beffen ungemein poefieuolle ^eljanblung uon einem jo
^eroorragenben S)id|rer, mie 3uliuS ©türm eS ift, fidjerte
bem SSerfc baS aOfeitigfte Sntereffe! — S)ie in fed^S SRiim*
meru eingetbeilte, etma üier^g SWinuten in ?lnfpruc6 uebmenDe
^anblung, fübrt unS bie befannte „emig junge Sage" oo«
?lriouS iüunberbarer SRettnuj} in überaus fcffelnber, ben f^m*
bo(iid)en ©runbgebanfen entipted^enber 2öei)e oor! — 6in
im antifen ©til gebaltener Prolog (Sbor» bilbet ben \Huo*
gangSpunIt unb mit 9?r. 2: „SlrionS ?lbfabrt üou Diarönt,
beginnt bie bramatijd)c ©ntmicfelnng. — 9Jfit ©i-^ä|eu rcid)
belaben. fäl)rt baS ©d)iff ber ziku ©angeSbelben jeiner §ci*
mat^ entgegen. S8on SReib unb SWifegniift getrieben überfällt
ibn baS ©d)iffS\)olf unb ftößt i^n miio über Öorb. — 2)od)
ball) ian(tit 9lrion, uon einem Delphin getragen, awi^ hm
giuteu mieber empor ! — Sin mächtiger Orfan ergebt fid)
unb bringt ben uerbrecberifc^en ©d)ifferii Untergang unb SoD ;
baS ©d)iff j^erfdjellt an einem ^elicnborn, — mäbrenb ?lriün
uon lid^ten ©onncnglanje uerllärt, feine Seier fc^lagenb, unb
üon TOeergeiftern geleitet, bie $)eimat^ erreicht unb \)on fiöiiig
unb SSolf jubelnb empfangen mirb. — iDid^ter unb Sompo*
nift t)C{bm es in ber Zf)at meiftcrbaft üerftanben, biefcn an
]\d) fd)on fo farbeupräditigen Stoff in dm äufeei*ft bramatifc^
belebte, in{)altreid)e ^^orm ju flerben unb tünftlerifd) und)
jeber SJicßtung l)in anSjubenten. — öefonberS mirffam erjdjeiut
uns 5ßr. 3, bie ©ceue, in melc^cr ?lrion (3;enor) überfallen
unb trolj feiner flebenben IBitten in'S SÖ^eer l)inabgeftoBcn
mirb, eine ©ceue bie anc^ mufifalifd) fo braftifd) miebcrgegc*
ben ift, bafj fie einen gemicfttigen SKufit^Srama (Öü^ne) eht*
fprecften mürbe! SBie* mirffam ber Somponift ben ©türm
unb Untergang beS ©d)iffeS barjuftellen uermag, baS \)at er
bereits in feiner „9lac^t auf bem äJieere" bemiefen ! — $)ier
finb eS jeboc^ bie „5D?eergeifter", bie bem ©türm in pbantafti*
fc^er Söeifc ein ncueS eigenartiges ®epräge oerleibcn ! — 2)aS
furd)tbare ®erid)t über bie ©dinlbigen fommt beim 3fi1f^<^llcn
beS ©c^iffeS in ungemein padfeuber, mabrl)aft erfc^ütternber
SBeifc jum ?luSbrurf unb ber crgrcifenbe ®efang ber SKcereS*
jeifter (?ßofaune) bilbet einen imponircnben murbigen ?lb*
tc^lufe. — ®iefc Siummer bürfte ju bem 5Bcften gehören, maS
ber oerbiente Somponift gefc^affen! — Sinen mirffamen
ffontraft bietet als bann ber in fo lieblicber 9J?elobie ge^aU
tene ®efang ?lrionS auf bem S)elpl^in mit entfprcdjcnber §ar*
fenbegleitung, — meld)em fic^ nac^ 9IrtonS glüdlic^er Sanbung
(l£t)or) ein ®uett 5mi)d)en il)m unb beii Aönig fSa^) an^
ic^liefet! — W\t feinen fc^mungoollcu Sbor: „^eil fei bem
ffönig, ber ben ©änger e^rt. unb ^eil t>cm ©änger, ber ber
@l)re mertb„ fcbliegt baS 9SerI mürbeDoH ob. — SRöge eS
?ltlen, bie ?lrionS, beS eblen ©ängerS mürbige Sal)nen man*
beln, ebenfo be!annt unb lieb merben, mie eS bieS ju merben
ücrbient!
^ e 5, Sofepb. S)ireItor ber eiifabct^ * SBolfSfd&ule in ®raj.
^ic SöbreS^eiten. 4. ^luflagc. 3^^^^f^"""^i9^'^ ffiborge*
fang mit ©oli unb S)eflamationen unb ^Begleitung beS
$iano«^orte unb Harmonium für bie Sugenb. ®ra} —
UnioerfttätS*2)ruderei.
Unter ben für bie Sugeub beftimmten ®efangSlompo«
fitionen fte{)en bie Sieber unb Sieberfpiele beS oben genann«
ten jfomponiften in erfter Siei^e. @ie förberu bie fittlid^
religiofe Srjiebnnq, entmideln bie ®eifteSt^ätigfeit unb medfen
bie 93aterlanbSlie6e, fie bilben unb Derebeln baS ®emütb, uer*
feinern ben ®efd)mad. erregen baS S^r^efü^t unb erjieben
eine ©ic^erbeit im auftreten unb felbftänbtgen ^aubeln. iDJan
mug ber Slufffi^rung folc^er Sieberfpiele beigemo^nt f)ahm
^
- 96
luic Mcfcrciit ber SaftrcÄjcitcn iu bct to^ulc ju (Sttoggni^
(om ©cmwcring), am 14. 3uli 1891, um fic^ ju fibcrjeiigcn,
tok bad ganje aumcfcnbe, ben uerfc^iebcnften SBerufdfretfen
anoebörenbc ^4^ub(ilum, mit oudno^mlofcr ©panmutg ber
Kitffu^rung C^r uiib &txfi jugeiDQnbt ^tclt tmb hqc^ jebcr
$Qufe feinem ^^eifoD (eb^afteu ^lu^bntd Derliet)! S)er Storni
ponift \^at UDC^ meljrcre ()(ei(f)artigc fiieberfpiele gcic^rieben,
bie mit bemfclben (Srfolg aufgeführt unb fc^r säufttg beur^
t^cilt mürben. 3>ieje finb : 1. ©in ©cftultag 1874 2. ^eft*
d^or jur (Sröffnung eine« ©^nU)au)c^ 1875. 3. SÄorgenman«
berung 1878, 4. geftlieb jur SJeforirang eine^ Sebrer«
1880.* 5. g^ftc^or jur gcier ber filbernen ^oc^^eit, 3wnj
Sojepf) I. 1880. 6. §ücl}jeit«flniB jur SSermäblung beä
ftronprinsen SRuboIp^ 1880. 7.*a»ein ®raj, 1880. 8. ©ne
SBanberunft burc^ bie ^eimatb, 1882. 9. 2)aÄ aBei^norf)tÄfeft,
1884. 3c^ möd^te unfere Scjev auf bicfe Sompüfitionen
anfmerffani macfien nub biefelben beftend empfehlen.
T. M.
9lott}cii.
@Öi)iie, ^. äiüiom StehuuQi) , )vel(t)ei' uur titv^em ^itm ^ufpiaitofortes^
fabvifaiiteii 3. ^J){a)eftnt $Btlf)elm iL cniamit lomDe, W ^ur jl^atier
^xlfutim^Stixdit in ^viin 10000 .« unb für erneu caüitm JHv^eubair
biefelbe 6umme übemiefeu. —
9(ni 20. Septbr ftarb, 61 ga^re alt, ber l^om^nift unb ^ianift
Souid JSun^maun (nk^t i(u DerwedjieUi mit beut Saloncomponiften
Gilberts.), ^r ^rflärte mar M 92enfcb unb Kiinftfer gteid) ^od^«
ad)tuno9tDert^ unb tro^beni mn feltenfter SeMeibetv^eit. (Er ^at man«-
(t^erlei (ikbieaened comtionirt. @eine @tubien inad^te er bei ^arl SRontag^
Dr. Xöpfer tuib Dr. Sigt. ^efe^net fei fem 9lubenteu !
9(m 4. ©eptbr. ftarb berOrganift ber 8t. ^afobifird^ m Hamburg.
St, @d)ma4(, betannt burcf) feine Dtelfac^en 9)ettrebun()en auf Dem &f
biete bed Orgelbaued. —
$. $ri)f. 3). ^. ®. ^er^og in SRi'mcben, befanntad) einer ber
bebeutenbften fübbeuttc^en Orgeimeifter , in Wunden feiern am 6. Septbr.
feinen 70. Qkburtdtag, unter uieifeitiger ^(udjeic^nung.
§Brteft9eci>feI.
$emt ^. in ^ien: &a\^ uorifigiidje $ebalübmigen — ancb für
^oppelpebal - finben @ie in L>r ^olcfmarö groBcr Orge(fd)ule
(fieipsig, ^reitfupf unb ^rte(). $on biefem fnrtbtbaren ^eifter empfe^*
len wir 3^neu, auftcr ben Op. 371—376 (Seip^ig, Wieter — 35iebennann>
ganj( befonber« bie Orgeluariationenioerfe Op. 215, 225 tmb 226 (^ipi(igr
84ubert^). Unter neuem Orgeierfc^einnngen machen mir ®te gan^^ befonberd^
auf hiz ^eruoaagenben ^SlSetfe gob. SRbeinbergerd, (bie fKmmt(td) von
ber Urania Dorgefü^rt mürben) aufmertfam.
Slitjeti^eiu
Iiistrameiitaliiiasik
in besonderer Besetzung für Concert, Kirche und Haus.
Kudnirk, H^.. Op. 21. ,,0 säDoie nicht'S ^Terzett für
Sopran. Alt und Tenor mit Violine, Cello und Orgel (oder
Pianot'orte. oder Harmonium) netto 2,40
— 0|K 22. GottTertrauen, Duett für Sopran und Alt mit
Violine, Cello und Orgel (oder Piauoforte, oder Harmo-
nium) netto 1,50
— Op.2ö. TrAonngTSgesang, Duett fttr Sopran and Tenor mit
Orgel (oder Piauoforte, oder Harmoninm) .... netto 1,20
~ Op.29 Zwei Daette:a) „Vertrauen anfOott'Sb) „Aufwärts*',
für Sopran und Alt mit Orgel (oder Pianoforte, oder Har-
moninm) netto 1, —
— Op. 30. Gott grflsse dich« geistliches Lied fUr 1 Singstimme
und Orgel (oder Pianoforte. oder Harmonium) . . netto — ,00
— Op 81. Sei getroi>t, geistliches Lied fUr Sopran, Violine
und Orgel loder Pianoforte. oder Harmonium) . . netto 1.—
— Op. 32. Geistliches Lied für Cello and Orgel (oder Piano-
forte. oder Harmonium) netto —,76
— Op. 33. Zwei Triosätze fHr Violine, Cello und Orgel (oder
Pianoforte, oder Harmonium) netto 1,20
— Op. 84. Andaote religiöse fClr 2 Violinen, Cello und Orgel
(oder Pianoforte. oder Harmoninm) netto 1,20
— Op. 35. Ständchen für Sopran mit Violine, Cello und
Pianoforte netto 1,50
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Plauen i. V.
£rucf , S)erla0 nnd espr^itioii: Otto i&onvat, @rfurt, 3cbotfniftra#c 4.
Vertreter für beit »u^^anbel: Stöbert gforberg inSeipa<0» X^olftrage 19.
1
~^<V5.
JHttfik-^ntfdjnft
für ©rgetßaii, ®t^d- iinb ^arutoniiiiit(pief,
roöJie für murtßafifc^e Ifjforie, ßirrfific^c, inpiritßttDe
(Sefatig- «n5 ®famer-Qiiiri(t.
^ernii8gfgr5ni vm
a^Anfiigflct 3at)rAan8.
«tfnrt, 1893.
Slnid unb Scrlnfl voll Otto Qoiitai).
+ai^
3nf)alt$t)er5etd)nt|5
)($ 50. Jatirganges itx ,,Irattia^
*• » •%* » •»
I. ®rd#ere 'Huffd^e.
^tudftellunQSornel für ^^ica^o. @. 37.
»riefe D. ^rof. i^iUniftcbt an 9(. «J. ©ottfc^olfl. ®. 7.
14. 23. 33. '38. 47.
S)er ölte Orflelbaiiev u. ®2ohaucr» ÜKninfe. ©. 14.
^efttafel uiib fircf)ncf)e IJeier ^iiv ^^\t @. »ac^d. @. 55.
$au))t))erf am ml nun ber dmitoren mib Orqamften im ^oni^jreic^
©nAfcii. 6. 80.
Sifiau, 93. (9lefrü(o(i). ©. 88.
Sor(ftcn Sorelel). @vüa^Umrt u. ©. 9liebel. ©. 9. 15. 24. 39.
47. 56. 64. 72.
aß i 1 1 ^ e i I u 11 g e n über O r o e i b a u. @. 78.
ailuf iterbrief e an Dr. ^cr,^t»fl in aWündjcn. ©. 79.
Orgel, neue, in ©mben. ©. 62.
Drgel, bie, ber ^(poftelfirc^e in .n'öin. @. 54.
Drgcl, neue, in 9?enfUeIijj. ©. 88.
Crgelreuifion^bericftt ü. Dr. 3. ®. Xöj)fcr. ®. 8.
9ieife moppe, aud meiner, u. Sg. tRann. @. 62. 70.
@ t e t n g r H b e r u n b © o () n e in 93ai)reut^. @. 23.
@teinn>at)d & @ond. @. 46.
Xe<(nit bed OrgelfpieU d. SR. gfrenj^el. S. 21. 32.
2:^uringer ®em erbeanS ftellung in Erfurt. @. 78.
Ueber SRegtjteriunf)! beim ftrd) liefen Orgelfpiel, mit
iRüdrtc^t auf bie uevfd)iebenart. @)ottedbienfte b. ^irc^enja^r iS.
@. 4.
2Bünf(i6e, biei. @. 70.
8 u r D r g e I b a u f r g e. @. 69.
n. 9In)ct^ctt ttttb ^Offerten.
@. 12. 20. 1:8. 36. 44. 52. 60. 68. 76. 84. 92.
III. 'llbbilbunactt.
9lle;f. 6)uiimant. @. 6. 9(ug. gfif^er @. 29.
e. gr. Haider. ©. 7.
lY. 93ticftoc<|ifeL
@. 12. 20. 28. 36. 41. 52. 60. 68. 76. 84. 91.
Y. ®ttiä^te.
@. 13. 21. 29. 37. 43. 45. 53. 61. 69. 77. 87.
YI. Scfprcdbiin^en.
©. 10. 16. 25. 33. 40. 49. 57. 65. 73. 81. 89.
YII. SPliifffauffäf^rutid^tt«
6. 2. 17. 26. 34. 41. 50, 58. 66. 74. 82. 90.
YIII. ^otiitn unt ^etfonaUett.
®. n. 19. 27. 35. 43. 51. 59. 67. 75. 83. 91.
IX. iOracIbtdtiofttfoneii.
@. 8. 13. 38 61.
@. 2. 18. 42. 51.
XI. 93ct(a^fii.
„^raftifdie Orgelfcftulc" uon ©ebrüber $ng , fieipaig, bei 9?r. 1.
„©inige ?ßebaU^armonium«" \>o\\ ®ebrüber C^ug, Seipjig, bei ^, 1.
„aRufif für Orgel" Dom Serlage uon g. SRietcr » öiebemiann , ßetpjig,
bei 92r. 3.
,,Ser^eici^nig fftnuntlic^er Orgel :: Sompofttionen Don gfriebric^ iiiu^ t>on
g. S)icmer'« SSerlag in aWaina , bei 92r. 4.
„^Billige $ebal « ^anuoninmd" uon ©ebrüber ^ug & 6:omp., ISetpgig,
bei 9h-. 11.
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Jubilcuitts-Wttiriiitci:
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^tifftfibttiii(|ett
HeHneebers« Stiftnngs - Kirchen • Couoert am ^. Sept.
1892. ProKramm. 1. Cboralvorspiel zn : „Jesu meine Frende** von
Tli. Forchliammer. Op. 10, No. 9. 2. Motette: „Jeitn meine Freude **
viiu Seh. Bach' 8. C. Reintbaler: „0 Geber aller Gnaden"". (Frl.
Fitcli aus Dresden ) 4. Christus am Krenze, Adafrio aus dein
Orgelconcert „Ostern** von C. A. Fischer. 5. Hoffmann : ^Ach
Gott, veriass mich nicht". (Frl. Fitch.) 6. Oijtermorgen , Finale
ans dem Orv:elcnnzert „Ostern** von C. A. Fischer.
AusfiUirende: Seroinarehor nnter Leitung des Oberlehrer
Dost; Frl. Fitch-Drenden (Sopran); Organist Frenzel (Orgel).
SehivarBenbaclt a. d. Saale. Programm für das am
Sunntag den 25. September 1892. stattfindende Ri.rchen • Konzert
nnter Blitwirknng des Kantors Volkmanu von Schwarzenbach a/W.
(Orgel*, des Violinisten Fichtner, des fi:emischten- nnd Männer-
('hores. 1. R-nio]J Ortrelsonate in 3 Tbeilen v. Ph. Wolfram. 2.
Religioso (Violine und Orgel) v. Rheinberger. 3 Gott ist mein
Hin. — Der 1'3. Psalm für gem. Chor. t. J. G. Jansen. 4. Äs-dnr
Satz aus der F-moU Sonate, v. Hendelsscdin 5. Vater unser etc.
Bass-Solo mit Orgelbegleitung v, 0. KrebH. 6. Präludium n\\*\ Fuge
über H-a-c-h für Orgel v. Liszt. 7. Denn in Heiner Hand int etc. —
Aus dem 9.5. Pnalm — Duett für 2 Sopran v. Mendelssohn. 8 s. Melodie
für Violine u. Orgel V Schumann, b. Abendlied für Violine u. Orgel
V R. Schumann. 9. Siehe , wie der Gerechte mnsH leiden.
AUK : Chririti Erniedrigung und Erhöhung, Mttnnercli«»rv. Jak. Gallus.
10. Toccate in F-dur v. S. Bach.
Bretilau. Breslauer Tonkünstler- Verein. Montag, den 24.
October 1892, Abendii 7'/« Ühr, im Musik^aale der Universität: II.
Musik-Abend. Programm J. Haydu. 1. Sonate für Ciavier und
Violine, Nr. 7, F-dnr. Allegro moderato. — Andante. — Finale:
Vivace aKsai. Jolf. Rrahnis. 2. Lieder: a. Immer leiser wird me^n
.Schlummer, b. Mainacht, c. Minnelied. Joach. Raff. 3. Suite No.
3. Op. 79 für Ciavier. Praeludio. — Minne! to. — FujBra. Rob. Franz.
4. Lieder: a. VOglein, wohin so schnell? b. Liebchen ist da!
c. Auf dem Meere, d. Schweizerliedcben. Ignaz Lachner. 5. Trio
für Ciavier. Violine und Viola, op. 87. B-dur. Alleero moderato. —
Andante con moto. - Scherzo (Allegro motto). — Finale (Allegro).
Vortragende: Firänlein Marv:. Seidelmann (Nr. 2 u 4), die Herren
Backhans (Nr. 5),' Bensch (Nr. 1 n. 5), Kudell (Nr. 3i, Kuron (Nr
1 nnd 5).
Kotterdttiti. Bewijs van Toegang tot het '8de Kerk Con-
cert, te Geven Door den Heer Corns. Immig Jr. . Organist der
Evang. Lnth. Keik. niet welwillende medewerking van Mej. A.
Blijenburir (Alt) en de HH. A. J. van Viiet (Viool. C. B. Dnijster
Jr, Solo-Flnitist te Leiden (Flnit), op D()nderdag 21 Juli 1892, de.^
avond.M te 7Va nur, in her Kerkgebonw der Evang.-Lutli. Gemeente
(ingang Wijnstraat). 1. Fantasie-Sonate over set Koranl ^Ja Jezus
heerscht! het ongeloof verstomm*'* v. S. de Lange f a. Allegro
Moderato. b. Andante religiöse c. Allegro Rer.it. et Finale (Voor
Orgel). 2. Aria v. Locatelli. (Voor Viool met Orcrelbegeleiding ) 3
Arie aus f,Samso v. G. F. Händel. (Voor Alt met Orgelbegeleiding.>
4. La Serenata v, Joh. M. Coenen. (Voor Fluit met Orgelbegelei-
ding.) 5. 'Je Avondüed v. J. B. Litzan. (V-oor Orgel.) Ha. Wan-
ders Nachtlied V. F. Schubert, b. Liuney v. F. Schubert. (Voor Ah-
met Viool en Orgel bevreleidinir.) 7. Lonre v. J. S. Bach. (Voor
Viool met Orgelbegeleiding ) 8. Adagio v. W. A. Mozart. (Voor
Fluit met Orgelbegeleiding.) 9. Arie „Erbarme dich, mein Gott"
v J. %S. Bach. (Voor Alt met Orgelbegeleiding ) 10. Postludinm
v. J.Worp. (Voor Orgel.)
Ileii Haas. Programm der Orgelbespeliog in de Groote
Kerk door den beer S. De Lange, op Dinsdag 2(S Juli 1892. des
namiddatrs t« half drie nur. N* 1. Concert, op. 7 n* 6 (a Allegro;
a. Andante; c. Bourr6e) , G. F. Händel lorgelbewerking van 8. de
Lange*. 2. Sonite n* 6 a) Allegro; b. Andante; c. Finale). S de
Lange. Prelndium en Fnga. G-dnr (Peters II. n* 2». J S. Bach
4 Mari)r>li uit Mozes. S. de Linge. 5. Prelndium en Fuga rop. 16
n* I). Max Brauer. 6. Ricercate. op. een thema van Frederik den
Groote, J. S. Bach. N.B. n* l, 2, 5 eerste uitAoering.
SBcrtiitfclbted.
lluieni beviiftniteu f ni^cren ^Mitarbeiter ^ o f f m a u u v o n
^(tiler Siebe u umrbe auf bev ^u\t[ £)clgolanb, mo er ieiit vräditige^
9?atio«aaieb : „^euifdilanb, 3)eutid)IaHb über ^Äüc«!" birt)tcte , ein Dcnf^
nml erricbtet. —
SDa für ba^ ^eutmal bed berüftutten ^ilbagocieu 8d)u(ratb ^axi
.^ebr in @^otba anneblid) fein n<^ei(Vietcr $(ati i^efnnben mürbe, fu fud
ba^felbe eine S^^^^^ öalbeiftaDtS lucrDcu
^ei(iif4f(f)nIin{pertor Sdmlratb ^ a n n e m a n n in 9){eineit feierte vor
eniifjer |{eit fein Ht'l^enei$ ^niisjubililiiui ; er ertjielt babei ba^ Sliitterfreuj
l. kl. bed fäd)iifct)en (Siinincrbienftinben^.
Cr^elbaumeifter 9ött(ber in S5minerba b. Erfurt bat in biefem
3abre fohienbe 9(rbeiten preidmiiibii] nuSncfü^rt: 1. eine neue Cr^el in
bebten b. Sittenbei'n, mit tO', eine bcr^ilcidien mit 17 fl. (Btimnien in (Bt.
Wori^ i. ^Ifa6; eine foldje ni e^lonbeim b. *@orm$ mit 12, eine mit l.'i
St. in 9}anenbi)rf bei ^Innabnr}], einen Hntban in Seri^buvf b. ^(polba.—
€nbrertur niU) Or^ianift 9(. (^ r ü m lu a 1 b in %\}xi^ , neb. am 4.
^pril 1804, bat in ader Stiae fein 6.*) j. SnbiHinm ald Sebrer in %))x\\^
bei^auAen. 60 3<^bre ift er j^u^leid) Or])anift.
Seltene Srei^ebiflteit. (Sin oeitenftüd ^w ber ßemelbeten
^reigebinfeit De^ Ulmei- "IftaniftratS bietet folgenbe $)iftorie:
3n ber ^iW von 1736 bid 1750 mnrbc bnrc^ ben berühmten Orgelbauer
I
Sofep^ %ah\tx oud Oc^fenMuf e n, ^thoxta am 6. Suli 1700,
nnterftiit^t buid) 12 ®e^tlfen, baS §eute nocq bor^anbene grogartifle Orgel »
merf für bie ll'lofter« ober 6t. IRnrtinMit^e gu ^ einga rten bei $a«
uenSburgS ^ergefteUt. ^iefe« ^{iefcnmeit, iuel(t)ed lange ^t\\ für ba«(
gri5f)te berartigc (Sri^cuguif} ber Wenid)enbanD galt , foftete rnnb 20,000 f(.
(84.200 .ir) nnb/umfafit nad) alten Xvabitionen ni(t)t meniger o\^ 6666
pfeifen, in i$9irflid)reit aber meit über 7000 vStüd, bantnler uerfd)iebene
.Vinierne in ber tJftont mit mebv al^ 32 gruK ^i>be. 3)ic gri5j)te biefer
>Kiefenpfeifcn vermag 32 ©ee^^imer ober 1280 ni f^lüffigfeit in fid) anf^^n«
nebmem. ^ie nad) ber ^nffteUung biefer Orgel uorgenommene enigebenbe
$rüfinig beiielben fiel ,vir gröBten ^ef nebig ung ber i^enebtftiner in äein^
garten and; fte befd)loffen baber,beni gefdjicften (Srbana* bed ^errücben
^iBerted nod) ein (S^tragefcbenf nou 6666 fl. (etma 11,399 «r) jn machen,
fo boB auf jebe Orgelpfeife genau ein änlben fam 3)ad erfdyeint nn9
glanbmüi'Dig . menn mir ^i^ren, b£i}^ $3eingarten feiner ^m M^ reid)fte
jllofter in 8(f|n>abeu mar. Denn t^ bejaB nicbt meuiger al^ .00,000 fL
(171,000 .n) jjtbilicber (Sinfünfte bei einem (^biet uon 6 Onabratnieter
mit 11,000 (Sinmubnern. — \Hnd) m^ nnferer ^eit lafjen fid) {i^ndc^e
^eifpiele uon anffaUeuDer fyreigebigfeit gegen gefdjidte Orgelbaumeifter
anfübren. 3o erbielt Der rübmlicbft befannie Orgeifabritant go^. 9}ifolau$
jlnbn i^n Wfinneborf am 3"^'^^^^ ^^^ "" 3*^^^ 1S76 ww ber
©tabt ^md) eine e^Ltrauergütung Mm 3000 %x^^. (2400 m) anS 9(uIaH
ber '^Uiffteltung einer bi>d)ft gelungenen Orgel in ber @rüBmiinftertir(^
bafeibft ^efagted ^erf, beffen S^öpf bälge burd) einen ^affeiinotor
in ^emegung gefegt mciDcn , fo baB man alfo feinen „Orgeltieter" ni5tig
bat, niutaf{t Wl flingenbe Stimmen für 3 Manuale nnb 1 $ebai, jomie
uerjcl)iebene pfeifen uun met)r alS 32 |yuB ^i)^e. Deren grOgte tfiiytxxxt
Die .SUcmigfeii nonl2 3tr. miegt. — 5)ic Siitcr Der ©djmeiierftaDt fingern
Denuill'gteh feiner 3^tt für ben Orgelbauer Sodann Geißel er au«
Salzburg, ber ein^erf von 41 6tmunen in Die 8tiftdfird)e erftgeiiannter
Stabt t}eliefevt Ijatte, Da« aniebnlidje „SrinfgelD" \>m 4000 C4^ulben.
Q)efO'lid)e '3e trad) t ung. 3)er ^err $farrer in Der j^irc^e : „^enn
icb fü meine lieben anDiicbtigen S^^)!^^"^^' "* ^^i" fünnt(iglid)en ^u^^e be=
tracbte, Da frag idi mid) nergcblid) : t3u fiuD mot)! Die Vlrmen ? — 3)od)
menn Der 5f linge! beutet ober D'ad ^eden geleert mtrb, frag id) \\\\6^ mieber
nergeblid) : ,.Öo fiuD moljl Die Slcicftcn ! —
(finpfebluug aw Den ^imm eldp fi)rtne r @t. 1)}etr u«.
3m britifd)en :))2ufeum i;u iSonbon befinbet fic^ hai Original uon nad)-
jolgenDem, vom ^Ci\:^xt 1541 Datirten, febr eigenti)nnilid)en Xeftnnonium,
mcld)e« atfo lautet : „iRaca^fio , (Sr^btfd^of mn St'xtxo nnb nun gan^ SluB-
lanD an unfern ^^xx^x nnb ^reiuiD bt. $etru« , Pförtner De« aUmädjtigen
C^tte«.
Sir bcftätigen X)tr , b<\]^ ^eute ein treuer Wiener ^otle«, ber (Vnrft
'@labiniiiN5h), .geftorben ift unD gebieten ^ir, ibn obue ^erj^iig in Da« ^eid)
(^utte« eiii-^nläffen. ^^ ftei)t .Dem nicbt« entgegen , DaB X)u ibn paffiren
lüBt, niiD babeii mir ibui Diefe^ VI bfolution<»fd) reiben an«gefteUt.
^er nntertböuige iKacario, i^r^bifdjof uon Kieiu
nnb g a n 3 91 u b l « » ö . — _________
^ein ^rfinber Der ^ainpfmafd)ine ^ a m e <5 ^wxx beleibigte ber
j(immerlid)c Xun Der .^tirdienorgel in feinem il2tebling«mobitft]^ JpeatbfielD.
\Hud) Die aiiDem frommen j^irct)enbefu(t)er febntcu fid) nad) ierlüjuug uon
Den fcbreieiiDen ii)iffunaii,5en. ^a fein ^erbeffeier De« Snftrumente« uon
^id) anf.yttreiben mar , fo nniernat)in c« Der mnftfalifd) ui>llig nngefd)nlte ,
Satt, Da« ^irftritiuent, nur auf afuftifdie nuD nied)anifd)«pbt)fifalif(be $ri]u
^ipien, befonöcr« Die !iiel)re m\x Den fefnnbären Xi)nen, geftA^t, uin5ubauen
unD fain Damit in überrafd}cuber , )ebe« mnftfalifd)e O^r befrieDigeitber
Seife ^\x 8tanbc. $ i e l f^: i t i g e « X a l e n t ober C4^ e n i e !
^OB eine ^ird)e mit allem ij^rem S^bc^ör 5mang«meife uerfanft
mirb. Dürfte ftc^rlid) yti ben iBeltenl)eiten geboren. llnD bod) ^at fid) biefer
Sali onf Dem ^mt^gerid)t ,vi üfanD^bnt i. Sdjlef. am 3. Septbr 1892,
i^ugetrajjen. (£« mnrbe iiiimlid) bie 5Mrd)e ber frcireligiöfen (^eineüiDe ^u
OberbAielbadi faint Der Orgel, Fünfen , «(abne, XoDtcnbabren, ^benbuiabl-
ijefilBen 2c' uerfteigert. X>ie fraglid^e ^xx^t mar 1852 ^um XbeU Durd)
freiiuillige !6eitri1ge erbaut morDen. 2)a Die meiften Der freireligti)fen (Sie?
meiuDe mieber ^nr )l^UlDe«fird)c i^nrüdgefe^rt maren , fo maren Die ^infen
Der nod) reftireuDen $5anfd)nlD nid)t geija^lt morDen ^ie erfte .ipt)pot^ef^
fumme betrug 6000 .«r. unD mnrDe für 1800 .H. ermorben. 2)er neue
^efi^er beantragte nun Den S^uaiiö^^c^'^Aiti- S^ifolge Deffen mnrDe Jlird)e
unD Pfarrei für - :>00 .* . lo«gef(^lagen. 2)ie Orgel allein ^atte 1500
Warf gefoftet. —
^a« fleiitfte @^otte«^au« be« (Erbenntnb« ift mal)rfd)einlid) bie St.
fioreii,^fird)c onf Der ^nfcl Sigft . Denn biefe« ltird)lein iniftt 6 äReter in
ber fiiinge, 3'/' Weter in Der Streite uuD äugen bi« ^nr !Dad)traufe 2 Vi«
W. in ber ^iJbe. — _^
3n ber m ü r 1 1 e nt b e r g e r K a m m e r (l^anbtag) ^atte ei
?lbgcorDneter ober ^olf«ucrtretcr Den \Hnlrag geftelli , jeb« Si^nng mit
einem C4(cbet h^\ eri)ffncti. ^a er^ob fiel) Der ^bgeorbnete iüluDm. It b 1 a uD,
Der berübmte füDDentfcbe Did)ter , troj^ feine« tiefreligii>fen (^emütbe« , mit
ben Sorten : „(^« beifjt allerbing« in Der )6ibel : Senn bxi beteft , gebe
in bein Kämmerlein . ober e« ^ei&t nid)t : - gel)e in bie Äammer ! 3)o=
burd) mürbe jener Eintrag begraben I —
^uA eine erbrtt^rrficl l^oa Dr. ^. ®r.
X)ein 6trot)bad) magft bn flirfcn, menn entiiuei e«,
menn nunfd) e« fid) auf eine (Seite neigt,
Dod) «iiDern ma« am 3eug ju flirfen, f^en e«,
bw Die« fid) oft rcd)t unergibig ijeigt
6onft fommt, ma« Du ertebt ^aft luib ma« lieber
De« ^Bänger« i^öflid)feit ber Seit ueifd)meigt,
boB iSmcr, Der an Xüd)tigfeit Dir über
unD Sei«beit, baxxxx auf« a)a4 bir felber fteigt. -
^
— ^J
cß^^
URANIA 1^
e^^^^
im\t für uiultliali|'(^( €l)corte, itirit|lid)(, inllrukttDC Mng- unli ClaDur-iSnfik.
Sierauäaeatkii »011 u!l. US. Va)0tl|d)llUj, ®i»Bl)tiiD!!l- ®. §ofoii)aiii[l in »ttmar.
M tost.
3Anf}iflfi«r Sa^tgang.
1898.
IDtefeB Sinti erjdiciiit tu btii tn'lcii 3'afl(ii
iebeii SRonnlf, (jn^rlic^ tu 12 91iiiiinicti0 iiiib ift bind]
aüt %ii(t)= ititbWiifiliili(iisj£iaiiblniiiieii, ioiuie bittrti a[[e liuttiimKv,
obiic Vitifterfaöfiimn, fflr Den gAiiicn ^atirgniifl CjK ftUA
tiiftmiiiicvmitiu, HU btjietitii. — 3m 3citiiii(|Statali'ii bei'.
$011 bitt biejcS tilatt bic KiiiiiiiieL' »301.
Sittftt« 9(t>0ii»tiiieiit bei bei:
ej,'Vtbilimi&. beut 3(edan bei' Urmiia; Otlu ISoiii'nb in Stjiu't,
SrtluiKitttciiBe 4. i,\ii[i!a Qiiijeiibuiiii umt t ^ »O A f fic btii
einigen 3iilirg«ii9 bei ^nrnro^SKi^ibiiiii) — %veiB bev tii^elittii
?Jiiiiiiitev 30 $ieiiiii|i. ^nfetlimij.^ebii^i'eii : bie i)ejptiiteiie
^etiMcilt mir 1o Vfeuiilo.
gnfinll: DieDrnel. — Sorbtniertiiiifi. — Ue&tt Dltniileviyn^l beim tivdil. Orfielfpiel u. ^iilein. — 3)i*l). itecOtflel ^ii ©1. Iriiiilfe iiil'nvi3.
Dllej. UtuiliiinnlS fflilbiiib — »rief d. %t. ftü^iitltebl. — G. gt. fflnlttetS SilbiiiB — ffleoifionSberi*! i». Dr. löviev.— »ie flröBle iieiie Otflel «ediit« 0. S.
Snitei:. - Soit^eii üureleti (GrjKfil 11113.) — ""* ©otljfeii. — aSttpret^iHifltii. — ?(tiffiibi'uii(ieit. - SBeriuijiSK».— Stotijeii. — S rief med) jel. — 9liijeit]eii. —
— 4 —
'3fn hk perdjrlen Sonnet nnb 5temibe
bet 'Stranui.
Uitfec iBliUt tritt mit bcr uorlicocnbcn stummer, aU bic
3Wcit=ä(teftc beutfc^e äÄufifäcitunj), feilten
an.
ßnfyxgtn ladrgaiifi
Snbcni tuiv nun nnfcvcn (^örtucrn unb J^rcunbcn bic
f)ocftacfttunaöDo»ftcn OJriifsc fcnben, t)er)>rcd)en mx unfrerfcitö,
nnciflennii^ig ^Hllc«^ jn ttjun, bamit unfa- Slatt immer \)onfommc^
ner 'iDcrbc. ' 9)?öflcn un^ Straft nnb frcnnblic^e Untcrftütjnnfl
nid)t fern Meibeit! ^ae (\ebe ber allfliitifle ®ott, tpelc()cr ja
aüc Ännft nnb aöi]fenfcl)aft gefc^affcn ^ot.
il^on bcm Dcrtlörten, l)öd))t ücrbicnftüoKen ®. SS.Sörncr
inö Üeben gerufen , \mx boö SBlatt Dornftmlidö feinen bud)t)änb*
Ierifd)en Sntereffen bienftlid). 9llö bcr gegenmärtige Siebaftenr,
nad) bem!ß}illen be^ (Srünbers; jnr SBeiterfüfirung. 1865 berufen
lüurbc, fud)te er ba§ nrfprüng(td)e Programm be^ Slatte«^ an^
genicff en jn enueitern, inbem er b a g e fn m m t c D r g c l f p i e I
unb bic neuen Srfd)cinnngcn auf bem (Gebiete
bcö Crgelboucö — um nid)t einfeitig ^u merbcn, würben
awd) alle bcbeutcnbern Ännbgebnngen ouf Dem ©ebiete bcr rnnfi^^
falifd}cn 5:()eorie, ber flirc^enmuflf inib bc« filaüierfpiel^o ben
Sefern Dorgcfnbrt — möglidift oKfeitig öerbeijog. SJaß e^ bei
bem engeren Jfrcifc ber Sntcrcffcntcn - unb bcr öoc^ftrebenben
Crflclbaucr unb Örgetfpidcr finb ja befanntlid) nic^t öegion —
nid)t auf iri\enb njcldicn pcfuniören ©eiuinn fcitcnsJ ber SKebaf-
tion unb SkTlagö^anblung abgcfet)en ivar, liegt auf ber 5^anb,
um f njcniger, al§ and) bnrc^ bic leibige (£ n c u r r e uj f djä-
bigenb auf ben 9(bfa^ nnfere^ ^^[atte^ eingetpirft njurbe, inbcm
man bic nnn)af)re öc^iauptung aufftedte, bafe ein Organ für
ber ,,3n)trumente Königin" gtinjlid} fcl)(e. 5)aB fic^ nnfer Slatt
rüömlid) bcf)auptet t)at, bcinfen luir tueniga* nnferer eigenen
Äraft unb Dpferfrenbigfcit , ali? Diclmc^r ber freunblid^en
UntcrftülMuig n)al)rl|aft local gcfinntcr Äünftler, benen flingcnber
Sol)n nidit bic ^auptfacj^e mar. 5JicIe ber treuen Slrbeitcr
finb nid)t met)r in biefer ^^ittidjtcit, aber njir tröften unö mit
Scrtl). ?luerbad)ö frönen aSorten: „SDie DrgclHänqe
raufdjcn bal)in nnb \)crbaUen, aber immer merben frifd^c^änbe
baö tonreid)c 2Berf erfüngennnb neue SBeifen erf (fallen laffen."
Snbem mir ben gcfdjiebcncn SÖiitarbeitern unfern 2)anf
nod)malö barbringen, banfen mir ben noc^ lebenben nnb bitten
um treuec^ ?[u^()alten, maö nmfomcbr nütl)tt)ut, atö moftl bcr
Orgelbau rübrig üormärtö geganaen ift, mä^reub \>a^ Orgelfpiet
t)crbälinif5mäßig nidjt gleidjcn ®d}ritt gel)oItcn Ijat, \va4 woijl
baber tommt . baß gerabe uon ber ©cite, iueld)e ba§ Orgelfpiet
am mciften ^n förbern berufen mSre, SWand^c^ getrau mürbe,
ma^^ einen 9iüdfd)ritt nnferer ftunft Dernrfadit f)at. 2)aB bcr
materielle Sinn and) unter ben Sntcreffenten immer mebr ^la(j
greift, ift leiber eine bctriibcnbc ^^batfad^c.
*3)afe bic Urania fd)minbc(baflen ®ebabren cncrgifd} entge*
gengetreten ift , mirb fpätcr nid)t unterfd)a^t merbcn*. —
Unfere ^reunbc unb (iollegcn moUcn aber bcbenfen, baß
menn eine ft'unft finft, biefclbc allemal burdj bic ftünftlcr felbft
rürfmftrt€i gct)t. 3Bie ganjj anberij mürbe c^ um bcibe Äünftc
an^feben. menn eö gelungen märe einen allgemeinen beut-
cnblic^ jn fotd)cm löblid)cn Jt)un auf.
„aBoIIcn mir boffcnV"
fragte cinft 9iid). 9Bagncr. Seine ©rtuartung ift bod) cnblic^
in Erfüllung gegangen. „SBoUen mic bafjcr nid)t uerjagen!
93effcr, beffer mirbö ja merben, fold)cr Hoffnung barf man
trauen! 2Öa^ mir münfd}en, ma^ mir moHcn, beffer mirb'ö
bic SRadimclt fc^aucn!"
3lo(i\ bleibt un^ übrig aud) ben auf] er gemöbn liefen
® ö n n c r n nnfcrcfi^ 93Iattci( für ibrc 5I)eilnaI)mc märmften 2)anl
abjuftatten; fo j. S. ben lieben ücrcbrten SoUcgen in ben
Siicbcrlanbcn, in J^ranfreicb, in ber ®d)mei,v in
3)öncmarf, in 91mcrifa, in äiufjlanb pp. 9?icllcid)t
gelingt c«^ nn§ audj nod) (Snglanb pp. jn crreid}cn.
*i X'\t Skxäftt ciiirö (Eiii.jcdini i-cidjcn iitct)t I)tn. um bad m crfdjaffcii , tva$ Mr
Ärfific Wf^rncv, oft im ©mibe mit bcr ^bdiftcn (2ioot<Hini»alt uolU'nitflcn.
lieber 9le(|tflerwa^l betiit fttcbltc^ett
^tddfptcl, nttt 9lft(ff!d^t auf ^te
ticrfcbtebcttarttdctt ©ottcdMcttfie bcd
ta^tcd.
^Weiuc S)artegnngcn gel)cn üon bcm ®rnnbfa^ axi^, bau
Da^' fivd)lid)c Orgcljpiel im cDangcI. ©otie^bicnft nid)t cui
öurcb gefünftcitc Joucffeftc bominicrenbe* , fonbcrn ein bcr
gottc^bicnftlifbcn »^cicr fi^ nntcrorbncubcö unb bcm Sharaltcr
bcrielben ficb paffcnb anfcblicnenbcö fein foll. ^cr Drganift
bat bauptfäcblid) bic ®rnnbftimmung bc* icmciltgcn &oiti:^^
bicnftcS — ffi c§ ein gcmöbnlicbcr Sonntags* ober ein i^^ft*
tag5* ober ein SCraucrgotteSbienft — in ^öncn cntfpred)cnb
jum ifluSbrnd jn bringen.
es gicbt aber Organiftcn. bic faft immer mit glcicficr
SRegiftrierung fpiclen, obnc SRnrffid)t barauf, ob ein ®otteö^
bicuft jablreid) ober fparlid) bcfucbt ift, mäbrenb c5 bod) in
ber Katur ber Sac^c liegt, bafj man — moö bic 3}cglcitung
beä; 6boralgcfange§ anbetrifft — bei einem fdjmad) befud)ten
gcmöl)nlid)cii ®otte«bienft nic^t fo Iräftig fpiclt, mie bei einem
ftar!bcfnd)tcn größeren ©ottcSbienft.
S)ic Urfad)c ?,n einer folriien, mebr id)ablonenmäBigcn
©pielmeifc liegt oftmaU lebiglid) in bcm ,yi häufigen ®c*
braud) ber Äollcftio^ügc. ^oft alle neueren Orgeln l)abcn
Äollcftiüäüge , bic befanntlid) mit einem einzigen 3^«fl . ^^^^
Srflingen einer ganzen piano- ober fm-te- ober fortissimo-
9tegiftcrmifd)nng ermöglichen, ma« an fid) eine febr id)äbenÄ*
meftbc (£mrid)tung ift , bic aber itjrcr S3eqnemlid)feit megen
gerne baj^u oerleitet, bad etmaö nmftänblidicrc 3*^')^" ^^^
einzelnen Megifter überhaupt 5U nntcrlaffen. ©in fold)eS, nur
mit ben Sloileftiüsügen an«gefül)rte8 Orgelfpicl muß baber
auf bic S)ancr einförmig Hingen , meil c^ ber nötigen , nur
burd) etn.^clrcgiftricrun'g jn eriiclenben ?lbmed)^lnng unb
Wannigfaltigfei't entbehrt.
5Bor allem mufe bie flanglidjc Starte bed ei)oral)picU
fid) immer nad& bcr Stärfc beä ftird)enbcind)« rid)ten. ®cr
Organift muß ab* nnb angeben, je nac^ bem ftirdjcnbcfndj,
bamit fein Spiel nic^t ein monotone« mirb , ba« in einem
®ottc*bicnft Hingt mic in bcm anbern. SBergeffe man nidjt,
baf5 bic Stoufnnft* oft in ergreifenb mirfenber SSeife Stimmungen
bcö mcuji-blicbcn ®emfltbei — feien c« frenbigc ober traurige —
in 5:önen ansnbenten mib au^subrürfen oermag. 9lnc^ bem
Drgelfpielcr ift bic a)JögIid)feit gegeben, auf feinem Snftrumentc
fold)e Stimmungen micberängcben. b. b- ftimmung^ooK ju
3n crfter Sinic foll fein Spiel im ©ottcSbicmt ^ixt ?tn*
bad)t ftimmcn nnb jo bcr gotte^bicnftlidjcn geicr bicnenb jnr
Seite fteben nnb cntfprec^'cn. T>a* recbtc Wittcl, um jur
?lnbad)t ^u ftimmcn, ift aber nid)t ftctS bcr braufeubc Älang
ber oollcn Orgel, oielmcbr empficblt fid) in ber Siegel eine
mäöig ftarfe 9?egiftricrung mit iiorl)crr|d)eub Sfüöigcu Stimmen
nebft 16' nnb ciniaen nid)t s\\ ftarfcn 4fünigen Stimmen, eine
Älangmifd)nng , bie überhaupt für bie IBor* nnb 9f?ad)fpiele
bei allen gemöl)nlid)en..®otte<jbicnften mehr ober mcniger als
auSreidienb nnb paffcnb gelten borf. S)a§ ganje uollc ©erf
foll für gcmöbnlich nid)t bcnütjt merbcn, (felbft nidit
bei Heineren Orgeln, bei benen man mcuigftcnS bic
frcifd)cnbc 9)iij:tnr 2' ober 1' meglaffen fanu) fonbcrn
faft au«ichlie&lid) nur an gcfttagen, bemj. nur bei äu&eiit
j;ablreid)er ®emeinbe. 5)ann aber ift ber filang bcS oollen
SKertcS and) r.m fo mirffamer nnb jimcrfmäniger, benn eS mirö
bamit nidit nur bie frenbigc JjeittagSftimmung oou nornbercin
~ 5 —
^um 9(u^bnic{ gebraut, fonberu nitd) auf bie fcfttägtic^c
^rcbii^t iDilrbifl itnb paffciib uoibcrcitet. Si muß aljo l)a\\pU
iäcf)licl) bad crftc gröucrc $täUibium, mit tDcIcbcm bcr Orga«
nift bcfliniit, fo flcboltcn jcin, luic c^ bcn bctrcffciibcu @ottc**
bicnit am eHtjprccl)cnbftcii d)arafterificrt. SJobci barf jcboc^
ni(t)t angenommen merben, bag ber Ori^antft bei allen fc^iuac^«
be].icf)ten* ©ottedbienften ade« uerI)iiltnii3maBiii fd^mad), nnb
bei allen ftarfbeinditen ebcnio allec^ Hart jpielcn foll. Sie
fteringerc ober flrößcrc ^dlil üon fiivrijeiibejnd)'crn joH bein
Crganiftcn nnr fnr bic ?onftär!e ber ßborolbcflleilnng , nidjt
aber fnr bie ber ?ßrii- nnb ^oftlnbien maßgebenb jein.
hierbei fomme id) anf ben ^anptpunft meiner 9ln§«
fü^rnngen: anf boS Drgelipiel in ben Sl)arfreitogi^gotte(^^
bienften ju fpred)en, wo ein bcrSebcntnng beä l) oben Iraner*
taged ni(|t entfprec^enbed Crgeljpiel am empfinblid)ften bernt)-
reii mng. 2)er bol)e Safttag nnb bie bic^tbefe^te Jlirdie fann
leicht jn bem Srrt^nm uerleiten, am Sbarjreitag miifje man
mit üoUcr Drgcl fpielen. 3m ®egentl)eil! ®erobe om Gliar*
freitag mufe ber Drganift mit ' feinem erften einicitenben
^auptprälnbinm nnbebingt ber Sranerftimmnng bed ^aged
burd) mägig ftarfe, bnnfel nnb bnfter flingenbe 91egiftriernng
3led)nnng tragen ; ä^nlid) jo bei (33cevbignng§*) "JrauergotteSs
bienften. S)agegcn barf er bei ben Sljorälcn, wenn er glanbt
ber großen fingenben ©emeinbe gegenüber nic^t anberS
bnrc^jnbringen, baS uolle SSerf gebranc^en , aber nnr für ben
6l)üralgefang ber (Scmeinbc, loäbrcnb er alleö Ucbrige mit
fanft nnb bnnfeltlingcnber 9iegiftrierung fpielen follte, fogar
aud) bad groge ^oftlubinm. !S)enn gerabe beim fln^gäng
and ber Aird)e foQ bie S(}arfreitag$«®emeinbe bnrc^ ba^
büftcr flingenbc ?lui?gangöfpie{ be§ Drganiften (jleid)fam noc^
einmal bic tiefcrnfte Öebentnng beö 'S^ageö enigeprägt be=
fommcn, fo baß avA) bie im ©otteöbienfte geiuonnenen ernften
ßinbrnrfe in ben ®emnt^ern ber bic ftirc^e SJerlaffenben nm
jo nad)t)oltiger {)aften bleiben.
SSic am 6l)arfreitag, fo ift eö and) am Sönfe« nnb Siet*
tag finnmibrig nnb oerfeiilt, ttjenn ber Crganift baö Jlnfangd*
^rälubium nnb bai^ ®d)In6'$oftInbinr.t mit branfenb uoller
Drgcl fpiclt, mät)renb boc^ and) an biejem Stage mit feiner
3){al)nuirg jn bngfertigem 3nftcbget)en nnr ein gebiimpfteS
Drgelfpicl ber renigen, um SJergebnng fle^enben SnfetagS*
ftimmung cntfprec^en fann. ?llio, locbcr am Snß* nnb SBet^
tag, noc^ am ©Karfreitag gcmifditc Stimmen jum ?lnfan^Ä*
nnb ?tndgongdfpiel annienben ! , b. b. feine 3)^i£tnren , feine
Dninten / feine S^erjen, feine U ober 2'gn6'C)ftauen ober
fonftigc ^croorftcc^enbc ©d^reiftimmcn !
SBcnn fo ber Drganift am ©Karfreitag, ber S^icr bcS
7aged ongemeffen, aDe jn \)tll flingenben steinen 9ln@fütl'
ftimmem Oermieben K<it, fann ed gar nid)t andbleiben, t>ci\^ am
Dfterfonntog ber 5flang bed ooHen Drgelmerfe^, jnm Sln^brnrf
ber geftfreiioe über bic ?lnferftct)nngö'botjcKaft , fid) bann nm
fo mirffamer nnb glanjuoller ondnimmt.
2)iefe au$gcjcic6netc SBirfung eines ben Q^iku nnb
geften be§ fiird^enjaKred entipre^enben ©ebrauc^ö bcr Drgcl*
regifter t)at bic fat^olic^c ^irr^c fc^on längft crfannt, inbem
fic tl)ren Drganiften gerabejn borfcftreibt, xoäKrenb ber ganjen
^aftenicit Ooäl)rcnb n7eldKcr anc^ bic Elitäre mit bnnflem Zndi
oerKängt fein muffen) fc^reienbc, K^Hflingenbc @timmen, n>ic
SDJijlurcn, (Jomettc, Duinten, ^^eifnfe-Df toben nnb bcrgl.
gänjlicK jn oermeibcn, mit bcr SBeifnng: biejelbc erftmalÄ
miebcr ju benähen om ©KorfamStag 9lbenb im feierlichen
?lnferftcl)ungdgottei^bienft, wenn oom ?ßriefter oerfünbigt
xoirb: „6l)rift ift crftanben". 38ir (StjangclifcKc bürfen und
biefc Slnorbnung ber fatf)olifcKen Sirene loirflicK jum 5D?ufter
nehmen, bcnn ed liegt ein ma^r^aft tiefer ©inn barin.
S^ucK bei bcn gciuö()nIidKen ©onntagd ^ ®ottc8bienften
bcd Jltrc^cnjoKred foUte bcr Drganift mit bcm ^lang feincd
oollen äScrfcd nid)t fo freigebig fein, fclbft nic^t beim ©cmetnbc*
gcfang. ©crabcp als ungeeignet barf man ed bejeicKnen,
ioenn bei bcr ^eicr bed K^iligen 9Ibenbmal)led feilend bed
Drganiften fo gcipielt wirb, wie' in ben übrigen ©ottedbicnftcn.
!Der Qffoxai bcr beim ?lbenbmat)l nnr Don einent %rncKtl)cil
ber ©cmetnbe mitgefnngen werben fann, bebarf hier bnrd)oud
feiner befonbcrd fräftigcn Stegiftriernng ; bie Drgetfturfe ba*^
^oifcben follen aber erft redjt mit bcn "alleräarteften SRegiftem,
bie eine Drgcl bcftßt, gcfpielt werben, bcnn wenn irgengwo ein
^artflingenbcd Drgelfpicl jur ?luc^fflllnng angebracht ift, fo
ift bicd wät)renb ber ?tudtl)eilnnfl bed ^eiligen ?lbcnbma()lcd
ber göfl. ^a^ überhaupt beim Sl)oralfpicl burc^ ^insujicljen
ber aJJiilnr« nnb bcrglcidjcn ©timmen bie Welobic bed
Sborald nic^t um fooicl beutlic^cr h^roortritt, ald mon
wünjdit nnb glanbt, ttabe id) id)on in jenem anfangd erwätjuten
?lrtifel bed „Sorrcfponbeniienblatted 9?r. 5" oom oorigcn
3Ql)r nacKgewiefen. ^a^ SBicfttigftc bed ßljoraljpield beim
®cmeinbegefang ift unb bleibt eben bad befonbevc öeroor*
hcbm ber ©horalmclobie, einerlei, ob bicd mittelft Dftaoen*
fpicl auf einem Süiannal ober buicK iweimonualiged, trio«»
mäfjigcd ©piel fmit ber rechten §anb bie aWclobic auf bem
£»auptmcinual iinb mit bcr linfen bie 5Diittclftimmcn ?llt unb
^enor auf bcm ^weiten TOannal) gcfd)iel;t. ©pielt man jebcn
ßl)oral auf folc^c SKcifc, bann braucht man überhaupt nicht
)o häufig mit bem groben ©efdjng bed DoHen Söerfed anf^Mi«'
fahren, fonberu man fann mcift mit mäfjig ftarter 9?egiftric*
rung audfommen , ja mit bcrfclbeu fogar üiel wirffamcr unb
einbringlid)cr bcn cantus tirnius h^roorheben, ald — ohne
Dftaocn^ ober 2;riojpicl — mit freif^enben SDiisturftimmen.
@d ift baher nicht gut, ^n oft bie Sraftiuirfnng bed
tooHen DrgelWcrfed gleichiam s" oerpuffen , foubent vielmehr
rathfam , mit bcn ftlangftcigerintgen einer Drgcl mehr hiuid*
zuhalten, um an ben h^h^» ?^cftt'agen: 9Bcihnad)ten, Dftern,
Himmelfahrt, ?ßfingftcn, aJeformationdfcft . ober bei fonftigcn
feftlid)en ®clegcnheitcn mit bem imponicrcnbcn 5{lang X>z^
oollcn SBcrfed nm fo präd)tigcrc SBirfung ju cräielcn ! '
S^incher Drganift wirb allcrbingd fagen: „ai/cinc Drgcl
ift fo flein, baß idi allfonntäglid) nnbebingt meine üoUcMegiftcr*
Sahrbenütjen mufe". 3n 9Öirtlid)fcit ift aber fclbft auf einer
flcinen Drgcl bad Dolle SBcrf (bejw. bic SOJistur) für gewöhn*
lieh uid)t nnbebingt nothwcubig , wenn nur ber Drganift bic
©horalmclobie in Df tauen ober burch triomäfeiged ©piel
hcroorhcbt. "^a^ ift nnb bleibt bic ^auptfache nnb ift eine
Siegel, bic überhaupt jur fteten Befolgung allen Drganiften
bringenb empfohlen werben muß.
SBcnn bcmnad) für gewöhnlich fogar beim Sh<>^^Ifpi^t
bad Dolle 9Bcrf nicht abfolut uothwenbig ift, fann badfclbc
bei bcn ^rä* unb ^oftlnbien um fo Weniger nnbebingt noth*
wenbig fein. 9)?an oergeffe aud) nicht, bafe bei flcinen Drgcln
bic ein* nnb sweifüfeigen 9)iijturftimmen mcift flanglich ju
fchr h^i^^orftechen , weit bei flcmcn Drgcln bcr fntlcnbc ad)t*
fufeton nicht burch fouiel SRcgifter Dcrtrctcn fein fann, wie bei
grofeen Drgeln. ?lbgefehcn bauon finb aber auch bie in bic
®attuug „gemifchte ©timmen" gehörenben Mcgifter (SKijturcn
unb bcrgleicheu^ ihrer übcraiid flcinen ?ßfeifen wegen am
häufigften Dcrftimmt, wefehölb ein Drganift fchon im 3nte>
reffe bcr Dhreu Seiner 3"börer folche ©timmen überhaupt
nnr bann hinjunehmen follte, wenn er fic burc^and nicht ent*
behren fann. Ser jn häufig angcwenbctc ^lang bcr DoQcu
Drgel wirft ohnehin auf bie SDaucr monoton, minbeftend aber
nicht fo gur ?Inbacht ftimmcnb ald fanftere Siegiftricrung.
©inb aber obenbrein bie SKi^turfchreiftimmen auch noch weib*
lid) Dcrftimmt, bann wirb bamit bic 9lnbad)t unb (Srbauung
ber ®cmeinbc ficherlid) nicht erhöht ober geförbert.
Sic Dorftcheubcn 9ludführungcn mögen barum barin
gipfeln:
a. bafe ber Drganift mit feiner 9iegiftricrnng Tla^
halten,
b. bie äßirfung bed Dollen SBcrfcd nicht unnöthig Der*
brauchen unb
c. überhaupt fein ©piel fo audfuhren foll. wie cd mit
bcr 93ebentung bed ®ottedbicufted unb bcr 9}ebc bed
?ßrebigerd am ©eften übereinftimmt.
Sin guter Drganift foQ überhaupt auf ®runb bed
^rcbigtchorald nnb bed ©onntagd* bejw. ^efttagdtc£tcd burc^
fein ©piel auf bie ^rcbigt Dorberciten unb nod) ber ^ßrebigt
bit ®(t)aitfeii , ober tueiiiafteiiS bie @riiiibitimiiniii|) berfctdeii,
üleidnuiii iDtttiiiiiiiert. bei freiibigcii ?1iiläf|cii biirc^ fräfticic
iHrAiitricriuig, bei erttflni itiib traiiri[;eii biirt^ iciiftf, biinfcl'.
Hiitiiciibe 9Jcgi{tvieTuii(). ^aiiii ift fctii Crocliptel erft hi^,
(9lii9 bnii Si'irefiiuHbd^blnil bc« cv. jlititeiisefaiigutrejnj f. 3>eiiii<tilniil>\
IM$ eS fetii fotl, cht b«i ^otui^bicitit miirbiii ci'aäi^ciibcitS,
jimiie ftimmunfläuoU mi^it^mücfeiiticS ttnb nerjÜiöitnibcf.
aiUiiit^eim, im Sunt 1892.
?(. $1 Ulli CHI aiiiifitPircftor.
■T^Upoütiott hct Ciflcl in
Ctgaiiift: "Hlc^i
l.öronbOcfluc I. (ai.) 1) ^rinsipal 16'. 2) «ortiim 16",
3) Söomlintbc 16', 4) ^^Irinsipal 8', S) »otbuit 8', 6) Hiolfl bi
®mbc 8', 7) Jiiitc 8,' 8) Xtompcte 8', 9) CftüDe 4', 10) ;5(utc
octalie 4', 11) tilaitoit 4'. 12) ^[cnt=jcii 3ii 6 (aWittiir) 13i
Duintc 2'i', 14) (ioriict T) ranfls.
II. ^JJofitiu (II. 61.) 15) Diiiiitatün 16', 16i SnliciD^
nal H'. 171 Unbn niari« 8', 18l giiite f)nnii. 7', 19) öofion^
Sniitbüi« 8', 20) trompete 8', 21 ) *prcftant 4', 22) J^Iiite boncc 4',
23) XoiiWettc 2', 24) ^icolo 1', 25 1 ßornet i)aunm. 2» h.
III. 3Jccit 6)ii)rcifif (III. (£(.) 26) fflorbuii 8', 27)
gliitc tmucrie 8', 28) iSamtic 8', 29) il*or cclcftis 8'. -SOi^vöiib
mbcr ® uitntfliil.
petc linrmoii. 8', 31) l£lüriitrttc 8', 32) il^oj Ijniimiin 8', 33)
giHte octn»e 4'. 34) 61niron 4', 35) Cctauc 2'.
IV. '•JßebQl: 36) SBoiirbon 32', 37 1 liontraliafi 16',
38) «ontborbc 16', 39) Siibbaß 16', 40) «üiitboii S', 41)
i^lßtbaft 8', 42) 3.lioloticcao 8'. 43) 3:romvete 8', 44) Cctauc 4',
45) (SiniTDii 4'.
iftclicnsüqc: ?lvt)ct bcä jeux il 'anclies 14 Jrittc siim
GrtÜitftcnlfliK« bec 3""!lf""S''*" ^"^ '■ "■ '"■ ^'"''- ""^
i^cbal),! — XiittUSntt. —3 ^cboI=aD))()cIii-itiib 4 3)taiuioU
(sowpclii. — Tremolo. — ©oitc Sil)«!)!! (Sdjmcdiiicrfi für'ä
IM. ßlnuifv. —
Die €im|l
fpü dir drädtr uirrüni, auf
rocldicc ftic werfSliiUni ©cillrr
|u einer ftt|üitfrii WcH
Ijiuüberuiaiidclii.
(!|t<1[ltr, lliiihMih tr. iiinltniul.)
Bit (Orgdltliiiigr
mnfdicn tiiil)in und iicrl)flUni,
nlirr immer wecüeit frirdir
l^ünöE iifls tuiireidjc
X&n\\ ecltlingen ititd iienc IHeireii
am il|m erfdiallcii lairrn.
Stitb. ^a<iba-b, (..nrnx ICibdi".)
€lUxaiit'ez ^uiiiiiaiif,
r ihs Ordens Gregor d. Gr., Cheaalier v. St. Sylvester, Organint a
St. Trinia z
Sic Crfld lüiirbc in bcn 60ct 3icil)rcii butd) 9lviftibc
6(H)iiilIe^G'oll erbaut uiib iit nnftreitifl eine bcr gelurtflciiften
©(Ööpfiiitflcn bc« ^^Jarifct SWciftet«. eiiijelnc Stimmen flcitcn
in ^flri« gcrabe^ii al« Sdiiterrcftiita, fo 5. SB. SinutboiS=3Jiiiion 8',
Srom()ctc önnnoniqiic 8', Ciiintotöii , u. 5l«tc ^^oiice 4' ilc^act
ift Don bcimibcmbcr ©irtuiifl). ^ntcrefiont biirftc c« für bic
beiitfdjcii a^crchrn eSuKnitmt'ii fein , ba8 bcr 9J(ciifer bei bcr
§(n(iabc bcr Sicfliftritimfl feine Ccflclcompoiifioitcii flCTUöIjnlic^
bic Irinite'Ctiiel=3;iÄpofitton ju Wriinbc Iqjt. ..le i>r<'fere
ninn oigiie de ta Tiiiiite i\ tons les aiites de ParU.ineme
i't I iH-gue de Trocadero , fünn man oft aus bcii 9)iiiiibc bc*
lOiciftctä böten. —
^iimect. b. Üicb. 3dtt nevbniitrii upvlicflcnbe DK^Dorna'i' ^"'i
titf^jttitu SAiilti: Qliiidiiitm'e . Exm CvnclKivtiioieii S. ^. SSeviicv in
^tniitiKVneeu niiimi(lin(;»i Ci'n""'!'!»! 11. Hlnjibiifluu- n. U. cuniincE.
Embttii-Ae baiclbft. 2iic Üiunvaviiie üti titii\\t\\ '^A\\\t\ ÜRmttxi btnitite
iinjre tlrmiia tm 43. 35niilK, S. 132, 148, lOit. (188.'>|.
IBricfc VDtt belli ^rof. ^rkfrricb KAEim^cbt.
iin be« ^ctaii^Sflcbcr bcr Urania.
iyorbcmcrfnnii. SBic bcc .-pcra nsflcl'cr mit
bcm Ififcnadiet 9Reiftcc bcftinnt luiicbc.
;lii "Jlnfüniic bcr fnnfjtfln 3ül)ic maci)te ber je^igc .tieninä'
flebn- bcr Urania eine* Ic^öncn aSintertagc« einen '?lbftcd)cr
iiadi Ifrfnrt, tim neue 9hf)rung bei bcm rülirigcn ilerlcflcr ö.
^. Störner, bem iöcflninber bcr Urania, für feine Crfloniften-
bcbürfnißc jn [jolcn. ^.ion ftijrncr frcunblici) iinfßcnijmmcn
lernte er in beffcii 3Jertouf«rftiiincn bcii tü^tiflcn inib .vialcid),
lictiensniiirbificn ^omorijanifteii, ben iinUcrgcftlit^en Ä. 91. ©lein
in CSniirt lenncn, mit bem er in bcn siebci^ifler fahren in
ein {el)r innic)eö frennbf(^aftlid)eS $er[)tiltiiiü trat. Ödjiuer bepadt
mit einer "Änjal)! Orqelnouitiiten nub JUauierfadjcit ic4 luarcii
barunta bic crften Sonate« uon 3ol)- Sralim* ;l).
loanbcrtc er bem Öiilinbüfe ,vi, wo foebcn bcr 3119 nac^ &*cimar
flbbainpfte, in golfle bq'feii er .^n mcttrftünbiflcn SSartni
bcriirtf]cilt mar.
Um bic i?aiiaciDoIc ^ii uertreiben öffnete id) mein 9ioten=
püdct iinb bcaiiiicrifd)einifltc ;incrit bic Stowitiiten, n. 'il. mcl)rcre
neue Sodicn Don bcm bamald bcriibmtcn (ri)cnad)er SJiufifbircftor
om Seörcr=S«ninar, 5ßtüf. Äiifimftcbt.
SSiiftrenb it^ bcffen tticmatifdK SOtrifterf^aff bounnberte,
trat ein tjoc^gemacftfcncr Ipcrr mit fcf|r intcccfiantem (Sefidjt im
9icifcpel;(e in bflis SJnrfcsimmci. 9?id)t locit Hon mir \\a\)\\\ er
^In^. 'Jllii er mid) cifrifl mit beii cvljiilteiicii iö^ufifnticii tic=
jc^njtiflt !ül)c, tarn er näl)Ci, bcflrüfttc midi frciinblie^ iinft bat.
il)m ,;ii jicftiUteii , bog aui) er bic Uociininibcn nnififalifc^eii
6rfrf)ctniiiiiien cinfeben biirfte.
'Jdi feinen ciciftvollen ?(n)pciic^eii bcmerfte ic^ fofort, ab'
gcfe^aivon feinem intereffflntcn ^ciifecvn, bnft et fein (icti)ö[)nlit^e(^
aWaifdiaiÜiib fei.
^l* et ein .^eft Uün Kiil)mftebt, bie I)cruifd)C
S a n t a f i e in bic .^cinb aaitm , fütilte er inic cinf beii ^a^n
unb ixiio,tc: SBoS [)a(ten ficuon biefen Jlointtomften? Sd) biid)tc,
ba lucire nid)t «icl bnrtiny" 3<ibi(|nirt bemcrttc icf): „S*nin nnt
ted)t 3*ick fo frf)rcilien fönnten! 3lrf) lldtc $1 für einen ber
erften ÜJicifta feincä J'Eiicfietfl" S^oii roolfte id), uoii feiner
9(eiif!etnit(i ucrftinnnt, nbjcit^ tiirfcn, nl* er nnf^ licbcneiuütbififtc
,511 mit fnfllc: „"iKnii lildl'cn Sic nur: !5l]re flute 9)^'iinniji uon
bicicn Sachen l)üt mit luulil c^cthanl 3d) bin ^nfimftcbt." 9lti^
\ä) djeiUe i>at ^Jlutliiiit übet ineine flcriitfle ^ctfüu mit. Söir
tbaiiten l>eibc fo auf — csi war ja SSinier! — - foboft lüir bcis
na[)c bcn nAd)ftcn ^iiij Detpajjten. %or bem 9(u<Jcinaubet(icl]cn
fd]iicb bet 'VMftcr mit uoc^ ein (£rinnctuu{)«>bli]tt in ^omi ciucö
geiftuollen Uebenianace' Don Q. iinc!^ (£i!(=bnr auf.
'l)ic ^fanntfcqafl luat cicmad^t iiub btincrtc bis ^u beä
aSerfterö ^obf.
3n ber legten 3"' '"'i'-' " triintÜcö nub tci^bor. Sind)
iiiod)te \i)m meine ^inneignufl ^n ber ncncu 9)juji[ uid)t flou^
antieucdni fein.
Xic ufldjfolgcnflcnb mitgctöciltcii iüriefc finb nnoerfütjt
mitiietficilt, weil ic^ „bcfthnittene" Sricfc für weniger intere)iaiit
Ijaltc ol« woKftnnbiQ roiebergcflcbcne. X^aft manche SWeinuiiflcn
St. mir ctiuiiS ^tttim crtd)ei'iicn , bnrf id) nic^t ucrbctdeu.
3mmri: kr (Etflf
;u fein unli t)0r;u|lc(tri'ii
den ^nDcrn!
Ituc in ürc Gräfte
f^5n urreintcm Stcebrn
rnffultet |ti^
Dosi matirt {lffn|Ilcrlebni !
5. ^i. 9üaHct,
jiündfr dtr beillhmlen Orgelbauaaslalt Waliker & Comp, i
ein bell )p crn nigcl'cr ber llronia,
air. 1.
6ket)vtcfta- .'öar Giottfdialci !
Jür 3f)i-eii tjcrslic^cn ^rief nehmen Sie nieineii l)et,ilid)ften
Tonf. 3()rc Jl)ei[nnö""c für meine mnfitolifdjcn ^Irbcitcn fint
mit woblgctbnii. Solt^c ^eugeniniien , bie aui feinem anbeut
Sntetcfif entfpriiiflen , nie bem, biie bie ©üt^e fclbit eacot,
laficn fo ninnd)c« 3l'e[) micber wafleffcn , unb niand)e Üöunbe
ntiebcr uernatben, bie ^ncm im Rompfe mit betn (i't)pi^mu«i
unb befjcii @tcfolae ()efc^liiiien ivitb.
3i)t liebet iörief betüljrct ^{inid)eä, luurübcr id) mit^ cineS
Säfeiteren nuSlaffen mochte. SScnu bicjt uiin bod) nid)t flefc^iebt,
fo Italien €ie bie Urfac^e bauoii nur in einer i^iimme von
@)efd)äften unb 9lrbeiten felien, bie je^t Uut 3Seii)nac^ten in ber
^tiat ^u eiiict folgen ®ri)||e angrluat^fcn ift, tag id^ felbft ba^
üüt CTjd)rerfe. ?llfo nu» hirj bie .^nuptfadjc.
ääciS nun 5iinild)ft bie Sieber betrifft bie @ie t)craud,vi8<^^"''ii
bcabfiditiflcu , fo luiH ic^ in ber Don Söncn ftciuünfdjlai fecifc
acrn mein S^crflcin bnju beitragen. 3d) lobe bais Untcnieömen.
'SKün tann in bicfa 3c't i"o f^ '" *>" SOiiifif b«S 9f id)t5l^HBi(^cn
fo ticl fiibt, rao moii «oriiiijjSrocife bie 3iigcub fluni uctiiiht,
nichts weffcrc^ ttjun, ol* ciwfarf)e, flcfunbc lieber fd)relben.
SDic Suflcnb, bod ttolt wirb oon ber jegt öcrrfc^eiibeii a)/ufit
El»i*[rtni SBclntMt unh finiu ».
le VxtU. ». Witfit iii (ttintniii.
). If.ibi.
nm alle ÜDielobic ober SIHetf, was ba* .^er,^ ctliebl. betrogen,
syitbe Seibenfri)aft, Xanmcl !C. ift nn bic ©teile be* Saunen,
Wtoftcn pp. flettctcn"). — .^tabcn Sic nlfo ctluüiS auf bcni
Stetj^en, fo ft^ieiben ®ic, nnb fc^iden eS j)ctroft in bie aitclt.
3d) bcntc aud) untet meinen Äinbetlieberu mirb
maiid)e« fein, bau fic^ ba-S ftinberhet^ ,\h eigni machen luirb,
iKun Sie tctnicii ja bic ©Mjclcfecu! gnr i3;[)rc fd|öne3}cceufion
iiel)incn Sic meinen beften "Sant***).
'Züi üottj^ertilüd über ben ^ricftctinorf d) aiiä
ber 3'^i"l^'^^'''ff "OH äWu^art ift bei St^ottä ©öl)ncu in
"•Dt (lins crfd)icneu {Cp. 8, e& botcf)t aus einer Sinieitimfl, bnn üjauo,
SBfltiationcn nnb einer Sc^Iiififugc in 5=but, ein ban(t)ntcä
©tiirf. ba* Icibcr, wie manche auberc gebiesjcnc (Soinpofition beä
früt) ucrfiftrtcii SOicifter«, fo ^ ©. bicgvofiartiflcälfantaficeroicaic.
nic^t lueltr aufs — „lavet" tommt. '^nm. b. !Hcb,)
'?ie ?(rf)cit ift — fo bemcrft ber ÜHciitcr befd)cibeittli^
wcitCT — ift UDii feiner iöebeutnng. Sic foU iiic^t o^nc ©ffcft
fein, luic wir wou OTcftraen, bie fic Uorgettögen babai bcri^=
tct lootben ift. aUeiii, — — — . 9Beit nöljcr ftcbt b(iS (I o n «
i^ertftücf im 6. .'fieft be* Gradus ad paniassum, ebenfalls
bei ©d|ott in 50iaiiis erfcöiciien.
3:afj mein Ctatoriiiin (bic „^ertlärunfl bes ^icrru",
ebenfalls bei Slürncr crfc^icnen, b. 9{eb.) in ^polba nnb Snl^a
aufflefülitt werben foH, freut mit^.
••1 lic mir oc[iiiitttii li tirttr nn» l6dW in »cm l»ii mir, JiaAniftc»!, (>»ffinmiit
11D11 ;V<'l"^['»(n 1'"» Vrouiillcfi Iiniiu(flr(|c(«iicu luKTlSit»iMm Vic»citii(4e (S l^cfTcj invic
I1I lict|i()trtci1rll rfcUfi4iif[cil rtl^iciKlI.
— 8
?ludö i" SBcimou lüirb cS ju @c^ör fle6rad)t tücrbcn ; uon
bicfcr 9luffuf)rung ucrfprcc^e id) mir aber feinen Srfolfl.
benn Jpen: 9t o f f (Soac^im, ber nm biefe 3^^^ ^'^ ©efretär bei
Siftt lebte, 9Seb.) n. ?!. [inb meine entfc^iebenen ©egner.
©ie wiffen, tüer je^t nic^t unter Sifet — 3Bagner^ i5oI)ne
tritt, ber njirb — uemt(|tet*).
3^re SBat)t ber ©tüde, bie fie bei ber ?[nffül)run(j meinet
Cratoriumö au fpielen ^ebenten**), billige id) flOUA.
^Ic^tung^üoU unb mit ]^erjltd]em ®ruB
(fifenad), om 24. ©e^br. 1854. 3[)r ergebenfter
gr. 5lül)m[tebt.
-»'»«
^rof. Dr. % Gottlob ^iSpfct.
?(uf SScrtangcn unb fflerontoffung be« fiird)aemeiHbe=
DovftanbcS jn aiott)enftcin l)abe id) bie bajelbft uon !q. ^oppe
erbaute Crgel om 23. b. 35^ reuibivt. Ta^ Stcjnltat bor
Untcriud)uug ift golgcnbe«:
I. Sutonotion & ©tim m nng beö ?|3f ei jeniuerf^.
^aupttuevf.
^rinsipnl 8' ift fontrüftmäßig Ocrgcftellt unb gicbt einen
c^cjangöoncn , mäfeigftnrfen %mt 2)ie ^^cmpcratur fnnb
jd) ^luar nic^t gcnaii gleic^fd^mebenb, aber buc^ geniigenb.
SB r b u n 16' ift eine gute, lüirtfame ©runbftimme. *
^ 1) 1 1 1 ö t c 8' ift eine fanfte, fcl)r braud^bare ©timme.
Süiüla bi Samba ift neu b^vgeftellt morben. 2)ie E^arat
tcriftit biejer eng menjurirten ©timme ift gut getroffen,
bie ?lnfprad)e präjiS, ber Jon aber etmaS *siid)enb. @^
ift bemol)ngead)tet eine fe^r brand)bare ©timme.
©emc^born 8' gicbt einen angencbmen 3:on.
Cftaoc 4' ift gut gcrat^c'n unb loie ^rincipaI8'
intonirt.
& 1)1 f töte 4' ift gut gerat^en.
Cftaoc 2' ift gut intonirt, aber in ben l)öd)ften 3:önen nic^t
rein genug geftimmt.
9)iijtur 4facl) ift in allen Dttaocn Oorjc^riftömäBig ju=
fammen gcje^t, bcbarf jcbod) nof^ 5Racftl)ilfe in ber ©tim*
mung. S)ie SBirtung bcd uollcn ^anptioerf^ ift fräftig
unb burd|briugenb.
C b e no e r f .
(Seigcnorinsipal 8' oon c an red)t gut I)ergeftent. 3)ie
große Cftaoc bat jeboc^ contraftdioibvig nur gebcrfte
pfeifen, bal)cr ift ber 2'on id)mad) unb bcm ^rincipalton
fe^r unät)nlici&. §crr $oppc f^at biefen fet)r mi6(id)cn
J^eblcr äu ocrbefferu.
©ebarft 8' ift neu unb gut I)crgeftent loorbcn.
giauto traocrfo 8' ift eine mit großem gleiße t)crgeftcllte
©timme, iocId)e einen fcl)r angeucl)men ©ffect mad)t.
©alicional 8' (auS ber alten (Samba ^ergefteflt) ift fet)r
gut geratt)en.
Dftaoc*4' ift gut I)crgeftcnt.
Jv 1 a u 1 4' be«gl.
Gornett 3fad|. 55ie beiben 3"ini»ni^"i^6»"flf» i" i><^"
tiefen unb t)öl)eren Cftaoen l)abe rc^ jmcrfmäfeig gefun*
ben. @§ ift ju 3netoDieffil)ruugcu eine jel)r brauchbare
©timme.
$ebal.
35ioIon 16' ift eine fel)r oorjüglic^c ©rnnbftimmc.
Dttaoe 8' ift sioar nid^t ftarf im 3:on, aber bemo()ngeac^tct
eine fe^r brauchbare ©timme.
Subbafe 16' ift gut bergcftellt.
^ofauue 16' bie 91niprad)c ift fcf)r unglcid) unb ber 3;on
\d)kd)t ®Ä ift uberijaupt an biejer ©timme in ^Jejng
auf ben %o\\ 9?id)t5 getban loorben. $). $oppe l)at baö
^-üerjäumtc nod) nad)jubolen. S)ie 9)hnibftüde muffen
mit braunem Seber belegt loerben, bamit bad loibrige
Änarren oerid)minbet unb alle %ö\\t muffen gehörig
cgalifirt toerben.
'; 9lun , \o fc^Üinm luars beim bo(^ nidit ! 9lfb.
♦*; «otf)cr: ttoiucrtftiW in ttöuv; iiarfj^ec: bie Jmttnfic croit«.
II. ^erftetluug be« ^feifeniocrt^.
®ie alten SWetallpfcifen finb mßglic^ft oerbeffert morbe»^
S)ie neuen WetaUpfeifeu finb oon guter aJ^iffe oerfertigt unb
and) Don genngcnber ©tärfc. ?(ne böUeruen neuen pfeifen
finb oon oorj\nglic^em SD^Ueriat l)crgeftettt. S)ie ^Ibftimmung.
hätte aber mit mct)r ©orgfatt gefd^el)en föuitcn, benn bir
©timmplättc^en I)aben febr ücr)ci;iebene ©tellungeu unb fte«^
ben mitunter ben $feifenmunbungen ^u nal)e. ^a$ iämmt^
lic^e ^fcifenmerf ift gut gcorbnet unb ftebt audj fo geräu:*
mig, aU e^ ber ctma^ jn bcjclöränftc SRaum be^ Drgeic^or^
jugclaffen l)at.
m. SDZecbanif.
^ie Jllaoiatnren finb contraftmäBig unb gut bergefteUt
loorbcn, auc^ ift ber Jaftcnfall nicbt ju* tief, ber SSiberftanb
ber ä^entilfebern aber ju groß unb bal)er bie ©pielart ^art
unb fc^mer. ^ier muß burcban^ nachgeholfen locrben, menn
ficb £). $oppe afö ein guter, affurater Arbeiter bemäbrcn
mill. ©ben fo tabcln^roertb ift ba^ fcfte ?luffd)rauben ber
©d)leifen, loobur^ ba^ SRcgifterieren feC)r crjdjmcrt loirb.
S)icier f^^e^Ier muß ebenfalls entfenit loeibeu. ?iUe SRegiftcr*
äiigc muffen fid) Ieid)t unb (jleid)mäßig an,jicl)en uub abftoßcn
laffcn. ®aß ^. ""J^ovvt bei bor 3Jerfcrtigung ber 5;raftur
unoerjiunte ci)erne SÖinfel unb SBeUcnarme angeiocnbet l)at,
ift ebenfalls ein ^Jc^tcr, ber aber leiber je^t nic^t mebr cnt*^
fernt merben fann. 3mSontraft finb ?BcUenarme oou'Jlborn*
ober 83irnbaumboIji angegeben, ©oflte. baS 9?acf|laffcn ber
jjebern unb ©^leifen aubere SD/ängel l)crbcifübrcn , fo f)at
ficb §. ^oppe bie baburc^ ocrme^rte ?lrbcit jclbft JU5U*
jdirciben.
©aS Sßanualfoppel ift ^mcrfmaßig ^ergcfteUt, e§ muß.
aber noc^ gefüttert locrben. 2)aö ^cbalfoppel ift riditig mi^
geffibvt. S)ie ©tetlfc^rauben liegen jiemlicl) bequem.
IV. SBinb laben unb SßSinbf anale.
?lüc Siäuine, hwxdi melcften ben ^Pfeifen 9Binb juge^^
fübrt loirb, baben il)re richtige ®röße erbalten, loie fid^ folc^c^
burd) bie fröftige Slnjpradie be^ ooHen SBerfd beioäl)rt, auc^
l}abe ic^ btc SBinblaben toinbbic^t gcfnnbcn.
V. Sätge.
®ie 2 alten 93alge finb bauerbaft bclcbert unb ber
britte neue ift fontraftntäßig bergcftcUt morben. 3)er ®ang
berielben mar jmar nic^t jebr langfam , aber bocf| gleid^mäßig
unb rubig. S)ic SBinbftärte betVufi gegen 30 ®rab , \m^
geniigenb ift. ®ie aufgelegten ©emicbtc finb noc^ gegen ba^
3?erjcl)ieben unb 3BegneI)men j^n oenoabrcu. itcberbaupt
märe ju münfc^en, baß ein ißerit^lag nm bie 93ä[ge gemacht
mürbe, nm ben ©influß ber 3Bitterung oon bcnjclbcu ab^iu
balten. ^er SdtSgleic^ungSbalg ift jmedfmäßig angelegt unb
gut auögeffll)rt.
91ii§ bcm b'iiijtx ®cfagten gct)t beroor, baß §. $oppe
ein in oicier töejie^nng gute^J SiJert geliefert bat, unb menit
fic^ bei ber Steoifion nocb @inige<J ju S3erbeffernbe gefunben
bat, fo mirb berfelbe jur ®bre jeine«^ 5Ramcn^ recbt gern ba^-
3){öglid)fte i^iir (Sntfernnng beS ä)^ingell)aften tbnn , nm fein
SBert ,vir fjreube ber ftirdjgcmeinbe ' j\u becnben unb baS iit
il)n gelegte ^Bertrauen ju re^tfertigen.
SBeimar, b. 26. 9?oobr. 1863.
@. 3;öpfcr.
4^^*9^a0^
^t^ ^tb^tc neue iöt ficl bct^ci^^^auptfkabu
Siöpof ition
ber Crgel in ber ©arnif onfird)e ju SJerlin 0.
333ill). ©auer in granffurt aC.
I. aJianual ß^f", 54 5;aften:
1. 'iJSrinsipal 16', 2.i8orbun 16', 3. ajrinjipal 8',4.2)op=:
pelfloete 8', 5. J^lflte bormonique 8', 6. Sßiola bi ®ambe 8',
7. ©ebadt 8', 8. ©em^born 8', 9. Cuintatön 8', 10. Cctaoe 4',
11. JRo^rfloete 4', 12. ©pißfloete 4', 13. JRaufc^quinte 2Vs' 2\
14. Cctaoe 2', 15. ««jilur 3fad) 2' IVs' 1', 16. ©c^arf 5fae^ 2*
— 9 —
1».', l's', IS', 1\ 17. ßornct 3.4fQC^ 4', 2Vs 2', 1'* 18.
.^ombarbe 16', 19. ?;rompetc 8', 20. 6(arinc 4;
11. Wann al 6-f'", 54 Xaftcit:
21. ®ct9enprinjtpaI16', 22. »orbim 16', 23. ajiinjipal 8',
24. Sio^rfloete 8', 25. ©alicional 8\ 26. Xraöcröfloctc 8', 27.
SBiol b' amour b\ 28. DctaDc 4; 29. @cmdf)orrt 4', 30. mauto
bolcc 4\ 31. ^iccolo 2', 32. JRaiifdjquintc 2S; 2', 33. »ttiliir
3facl) 2', l',s', 1', 34. (Sornett 4 fad) 4', 2V»', 2', 1^', 35.
Zuba 8', 36. (Jor aiifllai^ 8'.
III. SWanual (©dötucltmerf) (£4'" 5* 2;aiten:
37.iJie6l. ®ebacft 16', 38. ^rinsipal 8'. 39. ©pi^floctc 8',
40. fiicbl. ®ebacft 8', 41. CSonscrtfloctc 8', 42. ®rf)almai 8',
43. 9leoline 8', 44. ^o\^ celeftc 8', 45. ^^uacftant 4', 46. Zxa^^
Deröfloetc 4', 47. «io(a 4', 48. 5Rafarb 2Vt', 49. giautino 2',
50. »«i-tur 4fa(^c 2', 1'*', l\s', 1', 51. 5:rompctc 8', 52.
Duintatöu 8'.
$cbal (S::b' 27, SCaftcn:
53. eontrabafe 32', 54. «ßrinjipal 16', 55. ü^iolon 16',
56. ©iibbafe 16'. 57. Siebl OJcbacft 16', 58. Cuintbaft 10 '/V,
59. Dctaöban 8; 60. SBiolouccöo 8', 61. Öafefloetc 8'. 62. 2)ul.
xxam 8', 63. Cuinte 5Vs', 64. Octoüc 4', 65. ^cr^ 3*«', 66.
®r. 6t)mbalc 2'.', 2S', 2', 67. eontmpofoiinc 32', 68. $0^^
jaunc 16', 69. Jompetc 8', 70. eiariitc 4'.
ü)?anualcoppeI II sunt I. SDiannal. - 9Kanuolcoppcl III.
jum 1. SDcanual. — SRamialcoppel III. ^um II. ^JDcaniuil. —
^cbokoppcl jum I. 5D?anuaI. — ^jjebalcoppcl jum ll.SOJamial. —
Ißcbalcüppd ^um III. SJJanual. —
a)(Cs^otortc s"nt I. $WaniiaI. — /
J^ortc do. . — / !3?nicftnöpK.
gortiffiino do. . — ^
SDJcääofortc jum 11. Wamial. — j
fortiffimo do. . — \
aWe^Sofürtc juni III. 3.VanuaI. —
J^ortc do. . —
gortiffimo do. . —
$ianifftmo juni ^^Jcbal . —
•i^iano do. . —
SÖ^cjjofortc do. . —
ijortc do. . —
Jvortiffimo do. . -—
lutti für ba§ gai^c 5Bcvf . —
SRüI)rtücrfc . —
Sc()iucQcr fü^ ba^ III. 9){nitual.
9{oUfd)nx4lcr für basJ ganjc S?crf jum ?(ih^fd)altcn bclic==
biflcr atcfliftcr.
) 3)riirffnüpfc.
@rj8^(cnbci5 Sd^riftftürf bc^S Drganiftcn 3 o t) a » n c ^ ö.
ön feinen ÄoIIeflen 9i. 3-
Sieber fioUefle!
3öal)rcnb einer burd) ®otte§ ®nabe longcn öcbenö,^eit fiobe
xd) einen treuem Scbat5 mein eigen genannt unb in feiner
Pflege eine meiner größten nnb fcj^ö'nften fiel-atöfreuben gefunben.
Wnn ba^ ?nter gefommen ift mit feinem ?(benbrotf| nnb bem
^inbnrdjblirfenbeii 9lbenbfterne, ber balb fein SWorgenftern werben
foQ, fud)e id^ mid) mit bem ®ebanfen jn befreunben, biefem
meinem ©d)a^e SSalet au fagen, u. t)abc für biefe S3efreunbung
!ein beffereS SDttttel entoedeii fönnen, ald eine le^ttoilüge SScr=
füguna ju gunften eine^ lleberlebenben, ber uon meiner §inter*
iajfenfc^aft einen guten ®ebrauc^ mac^t, b. I). fie jur (Sr^ö^ung
ber fiebendfreube für fic^ unb ?Inbere Dernjenbet. Unter eignen
^inbem ober (£nfe(n fann ic^ nidjt tval)(en al^ @iner, ber unbe«
tueibt geblieben, bin aber fogleid^ auf 2)icö gerat^en, meinen
jugenblic^en ffoöegen, gelehrigen ®eneralba§fcqüler unb lieben
^jen^freunb : 2)u foüft mein @rbe lüerbcn. Unb lüeil ic^ n)ei§,
oa^ ^u immer nur 'tvad Sied^te^ )DiUft, aud^ lieber nic^td
* Der t)eiT()nittgS)vttTttflc l^cif. tucir t^oin 9(nfaHflc iiiifcrd Vlattr« m 311 fciucm
9(((e6cn ber Urania treu crne6cii.
erben al« eine Sumpcrci, fo I)abc id) angefangen, bic feit
länger al^ einem I)a(ben 5al}rl)unbert aufgefpeic^aten unb ^u
einem anftönbigen Saufen angeiüac^fenen flingenben SMünscn
ftreng ju fiepten unb nur bad in bem ju uererbenben Sc^a|ie
JU belaffen, maö üon ed)ten ®d)rot unb Sforn ift. ^U\ „m-
altetcd ®epragc" jeboc^ ftofeen luir unö nid^t: tpir finb red)t
u. fc^Iec^t firc^lid), feine SKobe = Orgler. Unb baß id) unter
bon flingenben 3J?ün/\en foId)e üerftet)e, bie erft bann Hingen,
njenn fie oefpielt merben, ba«^ l)aft "Du fogkid) Derftanben unb
fpifeeft S)ic^ auf feine anbern; 2)u loeifet auö (^fabrung, bafj
mir Drganiften feine anbern fammeln alfo auc^ nid)t uererben
fönnen, tueil wiv nieberc Jlird)enbiener finb, foll f)eiften: bic
niebrigft befolbeten.
9?un aber bie Urfac^e, üb ipelc&er id) meine fid)tcnbe
il)ätigfeit uHterbrod)en unb mic^ an öorliegenbe^ ©djriftftürf
gemad)t t)abe, mad bod) erft mit bem ganjen* ©c^a^ u. jicmlid)
mitten in bemfelbeu in Xcine iptinbc tommen foU.
SSJie ein ©d)(äfcr au^ ein m entjürfenben , ber Jnfeln ber
Scli(jcn entftammenbcn Jraumc burd) ein uneriDortete^ Sllopfen
an bie ftammert^üre jur nüchteren Söirflid)feit ettüedt luirb, fo
ging e^ eben mir — nur umgefd)rt — , als id) fopffd)üttc(nb
ein überaüö fünft(id) aui]e(egtc^, ()äufig aber gegen ben 2Sul)I^
flang üerftof^enbe^ (Söorduorfpiel auf bie ©ei'te ber iöörfe licr=
iDie^ u., ärgcriid) über abgelegte '3:{)ort)üter , über bie man fid)
bod) freuen follte, nad) einem anbern blatte lanjjte, luobei mir
einige ;\ufammengefc^lagene Sölätter eine alte 3)?ufifjeitung in bie
.'pänbe famen u., nac^bem ic^ biefe entfaltet, ein an mid) abreffirtcr
Sörief mit unerbroc^enem ©iegel oor bie klugen. i3m 3hi ^an^
berte mid) bic 3aöredja{)l ber 3^i*""9 ^"^^ß^ *" bag fonnigc
Seben be«^ 3üngling«^ u. in ben ©d^riftäügen auf ber öriefbülle
erfdjcint bie rofiae Wabd)enöanb, bic ittj bajumal fo oft berül)rcn
burfte u. öfter berütirte, al^ cö — beim 5Maüierunterrid)te —
nötl)ig mar; u. nun taudit über ber ^anb baö ®efic^tc^en auf,
baö gleich einer eben aufblüt)enben SRofenfnofpe fo bolb unb freunb^
lid) lächeln fonnte, and) mic^ angelädielt l)at, bafi id^ gan,^
oersüdt mar bid in ben fiebcnten $)immel hinauf; unb nun
fommt mieber mie ein jäher 9?iB in eine Vernarbte SKunbc bic
(Erinnerung an einen tiefen, tiefen ©eelenfd)merj — — — .
5d) toid 2^ir bie ®efc^ic^tc orbentlid) erjagten üon ?lnfang bi^3
^um ©übe, bamit 2)u beinen alten greunb aud^ üon ber Seite
fcnnen ternft, uon ber 3)n mof)l gor uid)t^ geat)net l)a)t.
3c^ bin, of)ne eitel ^u fein, geborener Söürgcr cine^ uufercni
Sanbe angrenjenben J^ürf tentt)ume^ , bin 3ögting be^ in feiner
SRcfiben^ geptlegten Sel)rerfeminars^ ^emefen, morauf id) t)cutc
nod) ftolj bin, tjabe aud) in bem ju biefem Sänbd^en get)öreuben
SSalb* unb ®cbirg^börfd)en ®rün bie erfte ?lnftellung gefunben,
meüil)alb id) l)ättc boc^mütig merben fönncn, nid^t, meil fid) in
biefcr ?lnfteQung brei Slemter in meiner mertl)en '^^Jerfon ucr^
einigten: Sct)rcr,*SEantor== u. Drganiftenamt , mie einer fold)c
SSerciniaung an^ 9türffic^ten löblidjer Sparfamfeit auf bem
Sanbe ^ente nod) ^erfömmlict) ift, fonbern: bie ©rüner Stelle
mar al§ eine fette berufen, nämli* fett ai^ Set)rerftelte — unb
barum fo mie um anbcre günftige S,?erl)ältniffe mitten oielummor^
ben, mir ieboc^ angefallen oftne Werbung u. alö id) faum reif
auf bem <^eminar unb noc^ nic^t uolle jitoanji^ Satire alt ge-
morben mar. 2)ie auf mic^ gefaüene 3SJal)l i)atk id) bem Umftaub
JU banfen, bog id) gerabe bajumal unter ben Sc^ramt^fanbibatcn
ber einjige mar, uon bem man ermartetc, bafe er afö Organ ift
ben 9tnfbrberungcn eineö mufifliebenben Äirdbenpatron^ ®enügc
leiften fönne. Unb hierauf mar in ®rün oefonbere 9?üdfid)t
JU nefimen, meil ber ftir^enpatron — juglcid^ Sc^uU unb
®eric5töpatron — nid)t nur großer zUiufitfrcunb fonbern
aud) ber burdilauc^tigftc Sanbe^fürft felber mar. (£r befaß l)icr
ein artige^, oberhalb be^ SJorfe^J gelegcucö ©cftlöblein,^®d)loB
©rün" genannt, baS er jcl)r liebte u. uom ^rnt)lnig an bi^
in ben @pätl)crbft l)iuein uon ber etiua eine JScgftunbe cnt«
ferntcn 9}cfiDenj an^ flcii3ig bcfucbte , balb an\ Zac^c balb auf
ä!Bo(^en. ^iel ber ©onntäg in bie 93e)nd)jeit, fö na^m er
fid)er am ®oticebienfte tbcil aU einer ber anfmerffamfteu
ßu^örer. Ueberbaupt crfüßtc er feine ^ßftic^ten al^ gciftlicl)e^
u. meltlidic^ Dberl^anpt ber ®emeinbc in mnftcvl)after SSeifc
n. ^a er in ber 2Sal)l feinet uor etlid)en 5al)ren angeftcüten
10 —
^fancS bcfonöcrö öliicllid) flciücica, aiid) bcr Suiuljc ein
lUrtdEcrcr 3)lmi\ \mx ii. bcjoiibcr* cv, bcr ^atroii, ludit färbte,
MW w ju jablcii flolt, fü erfreuten fid) bie ®önner bcr ©c^
luciiibc, ©d)ule u. Slirdjc cjcürbnctcr , j^uiacjcnbcr ^krl)ttltnif)c.
llnb id) erfreute mid) il)rer mit, nacf)bem id) iiebft iiicinem
Diniorflhri) mit linirtcm 9iütenpapierc faft (\anä iiefüüteit Syäjd)*
u. 3Sirtf)ic^aft^jd)ränfe in ba§ flcfdimnrftc ®d)ull)an* einflc^oflcn
mar, üor bemjclben uon bcr flanken ©emeinbc empfanden u.
be(|iiidmnnid)t , mic^ am niidiftcn Sai^e in bem )d)mnden
2)ürfdicn nniflcielicn, jcbem ^mm n. .S?än*d)en io mie ber
neuen Äird)c mit ber prad)ti9en Dr^cl meinen ?(ntvitt^bc)ud)
flcmac^t unb am folflcnbeu bie flcrabe in bcn heiteren $)crbft'
tagen jo reijeube Umgebung ®rnn^ freubig begrüßt l)attc.
Ulm 26. n. 27. Scptbr. ü. 3. hielt bcr ,,(Saiitorcn" ii.
jOr^icintdcnVf rr tu btv „Stxti^bauptmauniA^alt ^Widaii'^
feine 27. 5ßerfammlnng in §ot)enftcin ab. 9fm 26. Sept. fanb
nari)mitta^ö 4 U^r bie SJerfämmlnng ftatt, in tücicftcr ber SL^or^^
fiBenbe, ,perr Crganift öitteriic^=^lanen, bie 9)fitglicbcr l)er^Iid)
bc(),rnßte/n)orauf Jperr Pfarrer Vllbrcd)t'§of)enftcin in f)öd)ft
beltäflig aufgenommener 9(nfprac^c baricgtc , baß bie proteftan^
ti)d)c äird^e feit it)rcr SJegriinbung eine fingcnbc geiücfen fei unb
if)rc iJeben«^f reifte um fo mirffamcr im S^olfc fiel) emjicfcn, je
mehr fie fid) biefeö ^rincipeci bemufU bleibe. Ipicrauf folgte
S8eratl)nng gefdjöftlici^er ?lngclcgenl)eitcn: alö neuer 3?ori)rt
mürbe 4Kt)lau (mit rcnouirter \Qird)c unb Silbermann*fd)er
Crgel) bcftimmt, mo/iu §r. Cand. th. IWcn^el bcn 3?ortrag
freunblic^ft übernommen t)at : ber gfinftige 51[affen:: n. 93ibliot^ef^=
bcftanb mürben erficf|tlid) am ben erftatfcten 33eric^tcn. — ?lbcnb^
7 Ul)r fanb in bcr erleuchteten geräumigen Stabtfirc^c ein
Slirctjenconjcrt )i({tt 'I)ic ^erren Crganiften 6. ?l. 3ifd)er:=
2)rc6ben unb C. 5:ürtC'3^trfciu trugen bie uon il)ucn enuäl)Hen
(Sompofitionen (Xoccata J^-bur Don Scb. "i&cid), Adaj^io unb
Jvinalc aiiii^ bem Crgclcon,^crt „Dftern" oon (£. 91. ^\\dicv —
Sonate Cp. 42 Don 91. Oiuilmaut, A(l;ij;io Dp. 35 non ®.
9)Jerfcl) in meiftertjafter Streife t>or; nur hielt bie Crgcl ben an
fic gef teilten tec^nifd)en mie geiftigen 9(nforbcruugen ber 4>or=
tragenben nidjt allenthalben Staub. Jor. ftantor Siüvb^ (Schüler
be^!5 "ißrof. Dr. 3:öpfcr), bxcid)k mit feinem tüchtigen ftirci[)enchorc
(£höre au§ „9lthalia" Don SJJenbclc^fohn u. „*C bu, ber bu
bie Siebe bift" Don Wabc^yi mohlgclungencr 9lufführung; i*s^m
Cberpoftfecrctftr Sööttgcr i Sopran) erfreute bie ^nhörcr mit:
„Sei) möd)te heim" Doii 0. 5iJcrmauu. 9Jad) bem ftird)cncon,^ertc
Dereinigten fiel) bie Xamcn u. sperren bec- ftird)end)orcc^ unb
„Sieberfrans", Diele Cuarticrgebcr unb bie 3?crein§mitgliebcr im
„Sdjman", um in einem reicl)en 'i|?rogramm and) ber uieltlid)cn
9Kufit gcbührcnben Jribut bar^^nbringcn. (Srnftc unb launige
9?eben trugen ^ux 9lbmed)flung nicf|t unmcfentlid) bei.
9(m 27. Sept. früh 8 Uhr fanb, ebenfalls im „Sc^manen-
faal", bie JpauptDcrfammlung ftatt. dlad) bem ®efange: „Wott,
\dj buMte bir Don )pcr,^en" linb iSegrüftung bcr Cfhtcngiiftc, erhielt
§r. Drganift ©raücr „J5<^ltcnftcin" ba^ *2iJort mx feinem i^or=
trage: Ulcber bie S>iuberniffe bcr bcruflid)cn gortbilbuug bc^
Crganiftcn. 'J)er ,^crr i^ortragcubc mic^ nacl), ban cnuähutc
^iuberniffe tl)cilci in ber 'ijjcrfou bcc- Crgauiften felbft, tljeil^
in bcn ihn umgebeubcu ^-iNcrhältniffcu bcgrünbct feien, ^cxx
Wrauer erntete für feinen anrcgcnbcu i8ortrag bcn mohlDcrbicntcu
2)aut ber 5>erfammlung. 9(l4 2. isortrai] thciltc ör. Crcjanift
Jürfe (Srinncrunucn „au^3 bem Ccben cinc^> alten Organlftcn"
mit u. fd)ilbcrtc hierin feine gcfammten mufifalifd)cn öcftrcbungcn
unb (Sricbniffc Don Äinbheit an bi^^ auf bie 3ct3tjcit. .^crr
.^oforgclbaumciftcr ii. 3chmlid)'2)rc^ben ( Grbauer ' bcr 5D?onu=
mcntalorgel jn St. llcaricn in 3^^i<ii^"> ergänzte ,^^rn. Jürfcö
^^ortrag burd) (Srlöutcnntg bcr Schleife Segele unb pncuma-
tifd)en Sabc m trefflichen' 9Jiobcllcn. — 4)cittagö '»12 Ul)r
fanben fid) bie 9)(itglicbcr abennalö in bcr ilirr^c äufammen
,Vi frcimilligen U.^orträgen. $)err Cand. th. SOfcnjcl trug bie
ncueften (£o'mpofitionen Don (£arl üßintti, Cp. 20: gcfthi)mnu(J,
rp. 21: "^^^aftoralc unb J^ugc über G-a-d e, ber Untcr,^cicl)netc
ßl)oralDorfpielc be^felbcn (£omponiftcn iui^ Op. 4 u. 15 Dor. —
Wxt bcr burc^ coUegialcn 5Bcrfe^r u. ®ebanfenan^taufd) gciDou::
neuen 9lnregung Derlieftcn bie ä)iitglicber bo^ gaftfreiinblid^e
§ohcnftein.
3m 91 uf trage:
Drganift SR. grcnjcl,
ScOnecbcrg. mx^ikb bc<j «creiiu^.
®uilmant, 9lleyauber: Repertoire des Conoerts d Orgue
du Trocadero. Morceanx d* Orgue et Transcriptiou^
d' Auteurs anciens publies et adaptes aux Orgues
modernes. 3 Livraison, 10 %x. Paris. Schott, Seip*
Sig, Otto Juune.
S^iefc iutcreffaute fiiefrg. bringt stt"äcftft bie Sinf.uie
ju bcr Öad)id)cn iJautate: „3iJir bauten bir ®ott" bie bcr (Srofe*
meifter and) .yi einem ^rälubunn in feine ®eigenfouaten —
@*bnr^- benufet l)at. S)ie brillanten (öeigenfiguren (l)ier ift
bac- Stüd in S-bur gegeben) Dcrlaugen eine gut anfprecheube
mobcrne Drgel unb bilben eine 9trt Perpetuum mobile für
bie red)tc $)anb; ein überaus gläu;;enbc{j Stüd. ©arauf folgt
ein melobifd)e<J Sargo Don (Sorclli; bie ÜD^ittelfiimmeu finb
Dou TOeiftcr (Suilmant gauj ftl)lDoll zugefügt; für 2 4)/an.
n. ^cb. Hingt baö Stüd auv?geäeichnet. ^er ' 19. ^^jalm dou
9.Warccllo ift im großen Si^lc gehalten unb Hingt pompöd.
3)ie Sonatinc ^u S. '^a(ii^ Santate: „®ottcö ^4*^it ift Die
allcrbeftc 3^*it" fd)reitct in claffifchcr 9lumuth laugfam ein*
her. S)ic Sarabaubc unb gughcttc d. Souperin Dcrbient
alo geift* unb cffcftDoH meitc ^Verbreitung.
33ad), 3.S. Soujert in 9lMnüll für SlaDier u. Drc^.,
für 2 glaDicre bearb. d. Dr. §. Miemann.
S I a D i e r c u,^ e r t i n g 5 m 1 1, für 2 SlaDierc bearb.
Don bemf.
— — GlaDicrconjert in 2)'moll, für 2 SIüd. bearb
D. bemf. Seipj^ig, Steingräber.
S)iefe brci fernigen ®eftalten oon einem ber allergröBten
„9llten** (bie aber bod) inuner neu bleiben!) [üib Dortrefflic^
für 2 ^ianofortc umgeformt morDcn. Saj] ber l)od)begabtc
uuö grofjartig fleißige Bearbeiter feine neue ^hvafirüng^*
mcthobe angemaubt hat, mer mill ihm ba$ Dcrübctn?
^al)bn, 3oi: Sondert in S-bur für ba§ ^iauo*
forte, ^ür 2 Slaoiere bearb. dou 6b. Sü^ertfe,
Seipjig, ebenbaf.
©aß ^^ater :pal)bn ein allcrliebftco, nur mäöigfd)merc^
SilaDicrcouAcrt gcfdjneben h^^t, mirb bcn mcifteu unjcrcr Sefer
mohl unbefaunt iein. S)em 9ieb. b. Bl. ift e^ eben nid)t beffct
gegangen. (S'§ ift baher ein mirflid)c^ ?}crbienft be* Söear*
beiterv>, bai3 er biefe föftlid)e, fri)d)e 'ilJerlc in jo auögcjcich'
neter SSeife m^ Sid)t ge,^ogen h^t.
SBcbcr, e. a)?. D., Dp. 11: ßon^crt in e«bur, Dp. 32:
6on,^ert in @ö = bur, f. 2 ^^ianoforte bearb. dou Sb.
D(*ertfe. ßbenbaf.
3ion ben üPieberichcn GouAcrtfachen ift meift nur ba§
berühmte Gouäcrlftüd ni g-^moll auf bcr 3:age^orbnuug. S)ie
beiben Dorliegenben Sätje finb Iciber meuigcr bctaunt unb
bennorö bieten fic überau^^ Sd)öue>?, ba\^ aucl) uod) h<^"te fein
^ublifum finben mirb. 5)a§ frifd) empfunbene erfte SBerl
ift buo lcid)tere, mähreub ba<5 Dp. 33 fd)ün bebenteub tcdjuij^c
9lnfprüd)e macht. 55iefem brillanten SBerte hat §. 9)?. eine
gcbiegcne unb ftt)tgemäBc brillant miifenbe Sabenji beiges^
geben, auf bie mir befonber^- aufmerfiam madjcn moUen.
ÜJJcnbeUfohn 83artl)olbh, Dp. 29: 9Jonbo brillant
für ba^ ^ianoforte, für 2 Älao. bearb. d. 9Wert!e.
Dp. 43: Serenade unb AI leg ro giocoso f. 2.
filuD. bearb. Don bemfelben. Seipjig, ebenbaf.
S)ie beiben lleben<cmürbigeu , gläujenbcn unb banfbaren
Stüde bed frühentfdjlafenen, leiber hetttjutage ctmaö Derimch*
läffigtcn SJfeiftcrö merben fic^ aud) in biefer iel)r annehm*
baren gorm gemiö «muchen greuub enuerben. „®r" unb
„fie" Derbieneuö menigften^.
— 11 —
et)üp«"» S^.» Op. 22: Polonaise brillanto für 2
ÄliU). boavb. uoH bcm). Sbcnöa).
3)011 niclcii iHTclnvni bc^ (^ntialcit $olcii uiirb bicjcr
i^vrtciöic iiiib biilliinto Sot3 in ^üloiioijeiif orm , mit feiner
inni^iomc« annuitl)incn Ginlcitunii (Andante spinato) gciüiB
luiUfommcn icni.
S)n"rcl) biojc ncncn iHn\^nci(ii1icn Jln^gabcn tjot [ic^ bie
3>crla4\'fl)anb(njijj ein ncnc^ SSevbicnft eriuorbcn, bo bieje
pvöd)tiflcn 3;onbid)tnn9en nun und) Heineren ftreijen ^iflänfl^^
lidj i^eiuorben finb, ba ^luei ^ionoforte gemife leid)tcr ermög:^
lid)t werben, M ein größere* Drd)efter.
Döring, (£. ö., Op. 80 : 20 ni e I o b i j d) c 11 e b n n g ^*
nnb 25üripiclnnrfe in ft nf eniueilcr Jv»>Uc fnr
ben Sllai>icrnnterrid)t. .^. 1—3 a 1,50. 5)redbcn
Sa«^ finb aiceiftergcbiltte in jeber Se/^icbnng: ninfifolifd)
intere^font nllieitig bilbenb, angenebnt flingenb niib nnterridit«
lid) uortreffhd) oiiogefhittet , luic man c$ iumi einem ber nur-'
^üg(id)ften SJepvöjentanten ber mnftfo(i)d)en ^ibnftif nid)t
rtnbcr-j enututen fiinn. ü^ barf brtt)er nidjt uuuibeinelimen,
bofi bieje !lrtffiid)en ©tnbicn am T)ve«beuer (^onieruatürinm
bei ben ©lementarfloffen eingeführt mnrben. 3)em illnftre«
Seiler biefer beriUimten ^Inftalt, Jp. ^rof. ifranjj, ift ba*
u>ertl)i)üne ©erfd)en geunbmet.
® d) u 1) m a dl e r , Sül). "il^anl : O r i g i n a ( « (£ o m p o j i t i»
onen j^nmeift ,^eitgenöff ifdier 9)?eifter ber
5 n i e ^ f n n ft f. C r g e l ober $) a r m o ni n m. 3""»
fird)lid)en ®cbrand) joutohi ald and) pm €tnbinm ber^
ausgegeben. Stuttgart. 3ol). 9{üt^.
3)cr Snbalt bc* ^eitgemäi^en unb moblan^geftalteten
Serfed ift folgenbev: Sin effeftDoDed $rdlubium in S-moQ
nnb @*bur w ©ottfr. Üinber; eine fiirjcrc claffifdjc ?^\\f^c
in 6*bur nnb mehrere fleinere BtMc üon 2Weiftcr 9?bcin-
berger in ÜJiiindjen; 2 gebiegenc 3^rio* u. ®an§lofcr
((£l)i>ralfignraiionen), 'lUnipiel unb ^^uge in (S^noll n. 9i.
©ibl, jel)r effeftuoll: ein furj^e^ SJorfpiel mit gebiegener JJngc
i). 3. 'is aJ/nUer (Drg. in SBut-^burg) ; ein \tmi poetifriKv
Srio in (äsniüH u. SKeifter Stehle in ©t ®a(Ieu; eine fnr,^e
$arapl)rafe bev SKcibnadit^licbcö : „O bn klige" 2C. mit ein^
gemebter 6t)üralnjiclobie: „"üom ^imrnel ()od)" ?c. uon %
San ff n in SnTiTben ; ein intereffanter >Knnbfanün d. Ära n i\ —
Stuttgart; ein fugirte<d $oft(nbinm u. De codier— Erlangen ;
eine gebiegeue gugl)ctta ü. ?lltmeiftcr Dr. ^cri^og in 3)inucf)en ;
ein fleineö SBorfpiel üon bem uerftorb. ^^Srof. SRitter in
^J)^igbcbnrg ; Dp. 32: $rä(ubinm u. ^uge in 'üD^moU u. @iinft.
3enfen— Solu, ganj lutrf nngc^uod ; em brillante^ $ofi(nbinm
i>. SR. Mabecfe iiP^erlin; anc^ @bm. ftretfc^mer, J^^^^ft)'
banimer unb ^JD/id). ^uru, 0J3e(gien) ftnb bnrd) fleinere
^oripiele lunrbig vertreten, ^er nmfanglid)e (Sanon uon
ftraufj— Stuttgart sengt lunt groiVr ®euianb^eit in beroleidien
?5ürmeii ; % ^ i e l fpcnbete eiii jd)öneö Slbagio ; ^rof. S n ec o
in ^eilin uerliel) burc^ jiuei geiftreid)e (SanbnS ber uorliegen^
ben allfeitigen Sammlung abjanberlidjeu SBcrtö. "üidw mirb
e>< fid)erlKti nid)t bereuen, bicfc luertlpijUc Serie näl)cr in§
?lufte gefaxt ju ^aben. —
•-» » » M f «• « • •«
9lott)cii.
9(in erfteii ^eibnnditdfeiertai) ftarb im 9Iltei* uon 65 gadvcn, uad)
fiu'i^em ii-ranfeiiiaaee, ehtei* bei* ibeaifteit beut{(^eu Jl^oinpoinfteii uiib ^iitu:?
oje«, 6cn- Stavi ^iifluft {y m' <t) c v, Ovanuift nii ber Äird)c ^it 5)it^bcus=
9^euftabt. — ^ii* fommeit jpiitei cinne^eiib auf biefeu ^erluft j^Hviicf.
5Die neue Cigel in SBnn be v^Ieben bei @vfnvt ui>n
.(^icfmnnn nnb 8obn in ^adiiuic) bei ©ömmevba.
i)ie ^üJporition \>tx Oiflcl ift foli^cnbc :
I Wannal: 1. ^rniAipoI 8\ 2. «orbun 16' , 3. QJambn 8', 4.
ft5eni*t)orn 8', 5. i&oljlflötc 8', 6. eornett 4', 3 - 4fnd).
II SR anno I: 7. (^Jci^enpnn^ipnl 8\ 8. ©nlicionnl 8', 9. V«.x
roelesii»« 8'. 10. i!ieblid)qebo(f*t 8', 11. 5>l«ntino 4', 12. Tfimvn 4'.
TIT ¥cbal: 13 ©nbbah 16', 14. Siolon 16', IT». Sii>lon=
cellobaft 8*.
'S» e b e n .\ ii i\ e : lUnmuil* nnb ^ebalfo^)V»et , Cttaüenfoppel , 2
(Sombinationdtoppel.
Cbivobl ber Ornelreuiiov (in $erfon bed 9ieb. b. 91.) mit ber ^i^^
pufition bc$ .f)nnvuntannn($ ntd)t ([mft einuerftnnben luar, }o luar bicielbc
btrnniHl) fienebutifit luinben. ^a4 $)ie{n(tat ber ^riifnnn luar fol^ienbcd :
^cr ^^rofpcft lüiir ber innliciKiiben S^J^'ftniniji ficnuift nnb niad>tc einen
rtntcn (SinMnrf. "Die «tinunnn(i war im 9?onnal*Äammcrtün. 5^ie '^lu
tonntioii luar dituaftcrifiijd) , bod) luar ber Ori^elbaner bamit nud) nid)t
iian,^ fertii^ '»KUKuDcn. (5* in nid)t ,vi riUöcn , bie ^bnnbmc uor,^nncC)»nen .
luenn bie Cind, namcntlid) in "iBetrelf ber ^nionation nnb (&timmnn(i noc^
nidit iianii nb^K)d)lofien lir. Xer (^evuninttim mar met)r milb, M fräfti^i:
Die «^avicn Stimmen madMcn einen (^an^^ auftene^inen C^inbrnct. ^ie (Suin-
bniation(^i^ü}]e nnb ba>^ Cftaufoppel '(.nad) bem .1p. «Sl)ftem) fnnciirten in luiin^
id)en§wcrt()cv liBcijc.
^ic Spielart mar fcbr elaftifd) nnb je^r prilci^, fi> boß bi\^ neue
pneiunatijd)c 3l)iiem Dc^ (^rbancr^ mit (^i)ren beftanb. SÜ^renb ber
^Heuifion unb and) bei bcm (£i)n,\oite am fol^ienben Xa\}t fam nid)t bie
minbcfte Stönuui lunt boff^ntlid) n>irö fid) hi\4 nene 3i)ftem axidi in '^u-
fnnft beu>(iljren. (viir jebe"? ber l.'» :Ke|vitcr finb flcinc 5)oppcI^cbcl anfle=
brad)t, Die mit bem ^JD^1nnal= nnb '4»ebalfoppcl. foiuie mit btn ^umbimu
tiim<^;^iij]en nnb bem Otnivfoppet .^luedinäftui in ^erbinbnn^) ftef^en nnb
nieidic eine 1^*1% 9(n,)abl uon .^laniu^^vben cnni5i]iid)en. $eim uotlen
^Bcrfe mad)t fid) bejonberv bn«^ Cfiouenfoppcl lunibeilbiift bemcrflid).
^od Cirtelimiere luar, fo meii ex^ ber J)?euifor übcijd)onen fonntc, .vuerf^
müKi}] aiu]eie|it, ba^^ Ütaterial wav contrafimäftia nnb bie ^(rbeit mar
fiinftlerijili, bie ^föinbprobe befriebirttc in jeber 'Wj^icbniifl 5)ic ^eibcrebc
am 2.'). 8epibr. jeiienv^ bc^, lun bad ^mtanbefommcn De§ ncnen ^erte-ji
l)od)uerbienien mürbinen Crivpfarrer J>. ^rcitbanpt mar eine in jeber
.^^infid)t an^iKr^eutneie. ^)ei bem ^ablreid) bejnd)!em (Son^^erte bctbeili^^ten
fid) .^ie)r (ianior l»i ii n d) ji e f a 11 ^ a n 4 8 1 r a n fj f n r 1 1) i fBcrfc uon
^^^rofirt, 3Solrfmar unb ^JlKerfeh mit jvränlein Xod)tcr (Strien imn Ji^cnninq
nnb 'ikrfer ) .^\ üebrer (^ c b a u c v anö (Erfurt, ein uiel uciiprcd)enbcr,
jnmier ^.Hann (Jyanlafic nnbj>nac über: „(Sin feftc ^nrji", u. Stein in
i^ittenberrt, l^ienDe(i5iül)n 6. vsonate über: „3^ater nnfcr im 4>i"nnelrcid)"),
ber .Iteuifor (^töeifc uun \3. "^ad), Xijpfer nnb JMi)ernberi]er), fomic einige
^bjnimnien be« Crte(^. —
'^Im 21. Cftbr. ftarb, im ?llter imn 77 3aörcn, ber tjroijc V'^A^^nler
Weiftcr hl :Kob. 5rrtn,v Seiten fernem ^hiDcnfenl
•Öerr ISantor nnb Crftaniff 30 l).- Jyäbrui a u n in Xvcdben mnrbe
am 1. ^Vnbr. al^^ Üet)rer ^e'? Oriielfpiel*5 an ber bortiiien Jpodjfdjnle für
"ühifif nutu'flelh. -
Vci)rer 3«>lcpl) (*> ruber, ber ucrbienftUüUc Üeiter be§ uorfäbrirten
^4>affionofpiclc« in Obcrammerivm, ift in (Si^^icnfelben ucrablebt.
^Reftor ^so ( fma nn in 3prottan, tiid)ti})er 3d)nlmann, nejd)(it!iter
Mird)end)oi=Tivirtent nnb öicfanftlehrer, erbiclt anläfilid) feine-» :iO j. Dicnft=
jnbiiänm'5 nnb ninnuebrinen ^icnftan^tritte«^ \>cn .^honcnorben 4. ürlaj[fe.
(£inc lunn !^el)rer ^B alt er in 'li^iberad) am ^Ul)ein im ftren^^c^i £)ti)le
cuniponieric €r^iclfn}]e mit 3 felbftftänbiiicn Xl)emen, ciniiefanbt i^n ber \m\
ber .A«-Mileuiin niuhi.m^" in gioaM!,^ an^iicfdjriebeneii ^4Jrei^bcmerbi;il|,
ift mit bcm 1. ^rci«? einer prüften $iolbcnen ^icbaille , rtcfröni morben. ^
?(m 1. ^3h)br. ftarb ber rül)mlid)ft befanntc ^WnfifidinftfteUcr Ctto
X I e r i d) in ^i^erlin. (£r mar 1839 m Äalb-srietb (Ibürinrten) rtebmen.
i£r luar ber IMriiuDer be<^ beutfd)en Ücbrei-ucrcin^J n. 3i1)iiler XiJpferv^..--
*^ki bcm A 'l^fmrtftf» v- 3 abrtcl)altenen (iifaiVÜoibrinrter Süni^ers
feft erl)iclt b I c if c brercoufc rcn,^ in S tra n b n rii einen 1. ^vd^
im .^iiuft^^efaniv
^er ^Veftor beiJ bcfjijd)en yetncrftanbc^, Schier ^al)er nnx< yicbc§=
beim, ift im 92. Scbcn-Sjabre rtcftinbcn.
♦Cbcrborf, 17. Oft. ^Jln^J ?(nlau ber llcbcrnabmc nnfcrcr
neuen Ou^el bnvd) ben Ornelrcuibenten, J^errn ^cfan 'Jlnunon mm ^Bein^^^
berji. fanb pcftcrn }i\i (^nnften cinc^^ «Safriftcibanfonbö nm 3 Ubr ein Äir=
d)enfon.^crt ftatt, meld)ei$ febr ,vd)(reid) befnd^t mar. ^^nn (^eUn^^en be^^felben
tiui^ .^>err ^efan ^limnon felbft bei , ben mir al^ uullenbeten JYünftler
an} ber Orflei fenncn lernten, ^ic Or^et felbft. berimrflCflanrten an^ ber
lübml befannten Or^elfabrif ber (^ e b r. S i n f uon (Ji) i e n fl c n , ift ein
lUeiftermcrf foiuol)! 'Uinfid)tlid) ber Rcinbcit nnb 3Bcid)I)cii ber ein,\elnen
^Hcfliftcr, aii? and) be;(üiitid) beien (^efamtmirtnuiv ^Unien ibre Vlfforbe
allezeit ntäd)tiii erfltnncn ,ytr (i()rc (^oUcS nnb ,^nr (Srbannuii ber
(AJemeinbc.
^er uercmiflte nroüe .Ulauiermeiftor ^bolpt) jj^enfelt ^at ein ^erf
bintcrlaffen : 9Jtc iftcrfinbien für (Slauicr, hai ^ßrof. ]»r gnl,
\M1 kleben bei 6()a liier, in^öevlin beranörticbt. 3)cr uerflSrtc ilutor fd)ricb
über bieje (Sjcercitien : „^a§ Material ^n biefer SammlnnjO fel)c id) ald
bie i)öd)fte Stnfe alled beffen an, luad id) für bie icrnenbc Ongenb beranS^^
rtCrtebcn babc. —
3)cr ir>. S^ibnv uon bem allgemeinen bcntfd)en SWnfifer=
Sta l c n b c r für 18^13 , icbifl u. '^ e r n i). ^ 1 f f ift crfd)ienen ^^ikilin,
JHaabc nnb ^lot[)oiü , ^otv^bamcrfiranc 7). gnr Wnfifbcfiiffenc ift baxfi
nette ^^üd)lein iinf^crft brandibar, beim ei$ entbält: Sertion<(pläne , .'Hanm
für ^Jhni,^en, (iJebnrtö= nnb 5tcrbetai]e berül)mter l^infifcr, baö l'^ififmeien
betreffenbc ÖJefeJe, SWc^eln über $ln<Jfprad)c italien. "öore, afnftiid)e , fahlen,
Snnibenfalcnber , @tatifttfd)e<<, einen febr reidjbnltitien ^Ibrefifiilenber über
alle ciuilifirte Staaten (Inropa'S, ^Jiouitfitcn uom 'üinfifalienmaifte, ?e. —
Snbed mirb für feinen Xom eine nene Or^el uoti ber berübmten
ftirma Haider & (Somp. .yi Snbiuiij^^bnrn mit 64 flinnenben Stimmen
(3 'öion nnb %t\>.) mit 82 ÜJkiiiftcni erbniten. 3)aö iföcif ift uon bem
uerftorbcnen .^anfmann Briefe in bod)l)eriiifler SBeifc jieftiftet tuorbcn. -
'Jln Stelle bcd ueremiflten ^!|5rof. h» 3B i l b. JW n ft mirb mabrfd)etnlid)
$rüf. 9tlb. ^IJerfer bie Stelle eine« (5antür>J an Der 2bi^»irt'?M'd)nIc in
S c i p ,u 11 einnebmen.
3^cm ^crncbmen und) mirb bie lU'o&e Crgelbananftalt uon 'Koofeuell
in 9^m5?)orr eingeben, ba ber ^^efil^er fein iöetrieb^iapital befjer .yi uers
mertbeti ftcbenft. —
— 12 —
9m. 9. Oftober ftarb ber t)erbiente IDoniorflanift S^^* ^anifcb,
(m gfolfle emed f^f^Icind) in dte^enSburo, in. einem Tllter oon 80 Sabren,
nod) bem er 63 gn^re on ber bortigen 5l^atbebvn(e dt^mlicbft funglvt
ftatte. K i. |i. —
^ev mobfrenummirte Seip^^iger 9){iifitei* ^oii^ ^ogel würbe au
bev bonigen ^{ottbfiifinbe als Orgaiiift angefteat. —
9(m 7. 92ubr. ftarb in Seimor ber ^od)Uerbieitte Stobtcantor,
abriftiau ^iiller, geb. 1805, b. 13. 92ubr. in Oberroglo, in bem ^aufe
jeineS bL^^bberntjmten SobneS« beS ^ofratb^ ^üner()artung (%rofefjor ber
Wufif, ßoffapettmeifterd unb ^Dirigent ber 0$ri)ßberi^oglicben ^ufiftcbule).
3)er ^erflfirte leiffete M ©Finger, Sebitr, @t)i)vbiitttor nnb Organift in
@tabts6ul2(a, tuo er Aber 50 Sabre fegeudreid) amtirte , für feine ^t\t
^ebeutenbeS. @r führte /(. ^. htn Wegiad , bie @d)öpnnig , ba^ JRequtem
von Woi^art ,* Wenbeliobnd $falmen , @(abe$ @oino(a k erfofgreicb auf.
@egeu feinem 9(ubeufen!
i3ub)uig$burg,' 2. Oftober. (£iu ^od)iutercffante$ ^uftfinftm«
meut tmirbe beute nacbmittag in ber Orgelbauanftalt ber 6)ebriiber $B a 1 ^
(f e r einem fet)r ^ablitid) anmefenben $ub(ifum uorgefiibrt. iSd ift bied
eine auf Anregung 8r. 977aj. bed beutfcben ltni[er§ im 9(uftrag bed preu6ifd)en
Jfultminifterium^ gebaute Heinere Orgel , bie in ibrer eigenartigen itow»
ftmttion gan^ bebentenbe 9[bmeid)ungeu uou ^ax bi^berigeu ^nftnnuenten
biefer 9(rt aufiveift unb burcb ib^'e auffalleub reine J^langiuirfiuig gegenüber
t>m Orgeln mit ^^tcmperirter" Stinnnnng ficb mefcntlid) au^i^eidinet.
^a9 'SBitxt mürbe uad) bcn eingaben jeincd ©rftnbcr^, be$ gegenmärtig
bier lebenben intelligenten unb encrgifdien japanefifdien ^^()i)ftfer§ l>r.
(Scbob^ Xonafa mit einem ung'ebeuren 9Iufmanb i>on ^iibe nnb
Sorgfalt in ber biefigen Orgcibau^^ertftätte angefertigt nnb ift , luie bie^
oon ber luettberiibmten Jyirma nidn anber^ ;;u' evuuuten mar, mit allen
Wittein ber ncnercn Crgelbnnfnnft (^KÖbrcnpnenmatif, cnbiunionijcber
$enued)dlung , Xranü^vonier=$inTid)tnng nnb eleftnjdici- ^Mn^^löfnng ber
Ventile) andgeriiftet. ^n einftünbigeui, bnrd) intcrefjante unb iiberj^eugenbc
atuftifd)e S^perimentc unterfti'tbteu S3ortrag erläuterte ber geiftuoUe Sr«
fiuber bie $rinjipien feiner ba^nbred^enben Srfjnbung unb geigte nament^
Heb bie munbeiDoHe ftlangmirfnng ber natuneinen ©timmung. ^ittel€^
eines 2:rittS am ^ebal faim bie temperiile @tiuuuung i^meier Oftauen \>c^
SnftrumentS in bie matbematifd) reine @timnunig uenoanbelt tuerben, unb
mittels eines in ber Witte beS @pieIti{cbeS in' einem balbfreiSfü^rmigen
@d)li( bemeglid^en |(pebel^ luirb eS bem Spieler, ber ftcts in('.finr ober
.A-iitoii fpicit. ennöglid)t, obnc meitcrev ein unb ^a<''fclbc Wnilfflüd nridi
'^^elieben in ben 12 Tonarten crflingen ,vi laffen. liniere btSber nur VI
ii5ne umfafjenbc ^lonlciier bat btcr 36 4öne , fobaft nlfo auf icbcn Xon
brei Xontd)ati(crmigen fonuuen. ^{u biejeni ;{iuecf bat jebc Orgelpicijc
aufter htm biSbertgen Ventil uod) -^mei neben cinanber liegenbe 5^1appen.
luoburd) jcbe ^fei^e brei befonbere Xöne uon fid) j^xt geben vermag, (lin
iSor^ug beS SnftrumentS beftebt and) bar in , bag infolge ber ^en'uenbung
ber eleftri)d)en V(uSli3fung ber 8pieltijdi beliebig meit oom OrgelgebKujc
lueggenidt iverben faun, fo ta^^ ^. *&. eine berartige Orgel bequem lum
ber ©afriftei ouS gefpielt luerben fönnte. 5DaS ^nftrument ift nacb Berlin
ab()egangen unb mirb luiebentm ein d^i<fl"iB ablegen uou ber unerreid)teu
li^eiUungSfäbigfeit unferer einbeimifdjen ^nbuftrie.
^ia altes Sebrer« unb Organ(ftengef(bIe(bt tft auSgeftotben burdb
baS 9(bleben beS Organiften »ittbin j)u ®ro6'$eiften Wt ibm ift
eine Sebrer^^^uaftie erlofcben , wclcbe bie berartigen Äircbeufdiuttebrer —
©teile !iber200 3abre inne gehabt bnt, inbem immer ber ©o^u auf ben Später
folgte. —
93on bem ©t. ©allener bevubmten ^omf apellmeifter
% &. ®b. ©teble ift als Op. 64 ein neues bebeutenbeS Sert:
Sritbiofs ©eimfcbr. 9leun neue©cencn auSbcr JJritb-
jof»©age beS ©faiaS Xegner f. ©oloftimmen, ^t^ox unb Ordj.
S^lamerauSj. SM, bei Waljer in @t. ©allen, erfdjienen , worauf wir
Sutereffenteu gauj^ befonberS binmeifen.
^n ber ©d^iebma^rfcben $tanofortefabrif j^u ©tuttgart luurbe un«
liiugft em amerifanifdieS 3 n n ge u i u ft ru m e n t , $ o f a 1 i o u genannt,
üorgefübrt 3)aS neue giiftrnmcut bat 2 '^Itm. unb 1 ?eb., 1 SWan.« unb
$ebaIcoppel mit ©d)ioelltritt nnt> 17 fliiigenbe Stegiftei*; bie Wauuale f^abtix
5 nnb baS $ebal 2'/« Oftauen, ^urcb grbge S^H^^^ )<"^ ^urd) Seitung
beS XoneS burd) ^inbfandle wirb ein ftarfer, ürgeln&bnlicber i^fang
eriiielt. 3)aS guftnuuent ift circa 3 m. 1., l m tief unb 4 tu. b«><b 6v=
f unben tuurbe baS fraglid)e Suftrument burd) ben flmeritaner Hamilton,
ber leiber falliite ; fein @(efcbäftsf ubrer <£urrier ueroottfornrnnete eS unb bie
f^inna Wafon & 9?ifcb m fBorceften b^t gegemu«rtig ben betrieb Abers
nonnuen. -
3n iüeipi^ig mürbe f ürj^licb ber herein b e u t f cbe r ^ i a n o «
f r t e f^ a b r i f a n t e u gegrfmbet. 9(n ber ®}iii^ beSfelben fteben bie
.^lerren ^ e di ft e i n r: Berlin, '^ 1 ü t b n e r » Seipi^ig unb ©cbiebma^er^
etnitgart. Sann werben pd) bie beutfd)en Orgelbauer unb Organiften )u
etwas 9lebnlid)em aufraffen ?
9lm 13. Oftober waren eS 100 3abre . ba\i ber bentbmte Xbeore^
tifei nnb Jlomponift i)r Wori^ Hauptmann in Bresben geboren
lourbc. iJeipAig hatte cS fid) nid)t nebmeu laffen bem Weifter eine wiirbige
OkD(id)tniBJeier .yi ueranftalten.
SSvieftDccbfcl.
£)erm Org. ©. in 9liga : ^ie betreffeube finita bat unS nad)^
gewiefcn, \>q^ felbige uoQftAnbig in ibrem 9led)te war, hafi fte alfo — nt(bt
i^uuiel bebauptet b^t. -
.^enn Org. unb Wufiflcbrcr W. % in % (JWnftlanb): Organiftin--
ucn werben tu ^eutfd)lanb faum eine lufratiuc ©tcüung ftnben. Sir
babcn orgelfpielenbe Damen nur in .Sflöftern gcfunbcu. ^iel eber wirb
fid) in (inglanb ober 9Imerifa etwav^ ^4^affenDe<s finden, ^u febeuben
Cvgont|ten'mad)en gegenwärtig jogar bltnbe Organiften ($oncnrreui(.
•Öerrn Org St. in 5. ,M^ bebeutenbfte DeSfallilge Serf ift ^rof.
hr Ü L^ p f e r S O r g e 1 w c i b e" 0^<^vlin«5ul^er). Die 9(uSfübning ift
aber nidjt gan^^ Ieid)t.
Webveren Orgelbauern unb Organiften: (Sin befon«
bereS Verbot bei^ilglid) bes pneumatifdieu ©^ftemS beftebt im preugtfcben
©taate nid)t. ^ag ber fei. $rof. 9t. ßaupt Steuerungen im Orgelbau
unb Orgelfpiel nicbt günftig war, ift befannt. —
z ■>
^liijet^eiK
Alexander Guilmanfs
Orf/el' Kompositionen
Terdienen es, in Deutschland endlich gekannt
und gewürdigt zu werden!
(Kothe & Forchhammer, Führer durch
die Orgel-Literatur).
Katalog verlange man gratis und franko von
Otto Junne, "llj^f"
Sch
nbertli^s musikalisches
CoiiYematioiis-Iiexikoii.
Ih nhnr 100.000 Kx(iiii|>lar«ii verlirvitet.
11. Attfl. rev. riin ProfeKitor E. KroiUiir. Eleg. gr«tl>. Mk.
iiliertli> Hiisikalisclies
FreiuilirSrterliiicIi.
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In nUar 80.000 Exeinplnreii verbreitet«
19. Aufliiipe. Gebunden 1 Mk.
Yerlitif von J. Aeliubcrtk ^ C?«., Ijeipsis
3m SUcrIage beS Unterfertigten erfdj^ien :
L. Boslet l^rltgldfrs SttmnttttigsMl)^
fftr Mr ®rgfl; tp. 9.
Prei» IM^lL. 1«50.
A. Hildesheimer, Speier.
^mtiU unb SSalgfc^afleber
angaben bei ^.onis Bffhlll SfflUI.
2)ie 3ttbiiAuiiid>9tniiiiiier ber ttvania in
^od^elegQuter ^[ui^ftattung ift fotoett ber Sorrot^
reicht gegen @tnfenbung ubn 95 $fg. in Sriefmarfen
ju ^aben bei ber ^erfagd^anblung Otto Conrad in Erftirt
S)iefev Stummer liegen jtnei ^Beilagen: „^tattiid^t
ßt^tlitbnlc" unb ,,®tUi<|c ^eftal * ^armoninmd'' Don
ftebrflder Eng, SRufifaUen« unb Snftrnmenten ^ ^onbtung in
Leipzig bei, tnorouf tnit befonberiS aufmer!{am machen.
!&rncf, Verlad »n^ (Ss^ebition: Otto ^onrab, (Srfutt, ^Aottcti(lta0( 4.
Vertreter für ben Sui^^^anbel: Stöbert grorberg inSeipaig, X^alftrage 19.
<g^^_
URANIA
^
iiflS^^^ftf^dft fif
Cv(|cl' nud ^<ivmontumf|)teI,
fpDic für mulikalifdit ttitotic, htrdiliilir, tn|lruhttP( ®cfang- unü Clatiicr-^u|tk.
^ctaHägcgeben uon
'21. 'S?», ^otlfdjalg, ismumis-i^
ifürgaiiift in SSeimat.
Sftnfjiflflec Sa^cgaug.
1893.
^iejeS Statt erftfieiiil in btn tvflen Xitfleii
jeben Slanatd, (jfi^clic^ in 12 Slitinmetn) unb ijt burt^
aüt Su(4= iinb inufitiilicit=^anblun|]en, \owk biird) nlle $otttInilei:,
»duc ^reietT^e^ung, für &cii ganzen Sa^rgaiig S^ &0.A
ptSnuintrnnbo, ju bejietiRi. — 3"> 3'it">'llS''>'''l''9 ^'i^
IßDfl ^nt bitfeö Slalt bie 9Iumiiicr 6301.
ICiivtttte ^thoniiemeiit bd bet
efptbition&bemSetlnflb» Urania: Otti) duiiiab in SiFurt,
Si^otlcnflriiBe 4, gegen Siiiienbutig uuii s J( so A f fic Ccn
gunjeir ^niirgiiiig bei |}rancD=3ui<"bunn. — $Teid ber einteltieii
ÜJinnmeE 30 Pfennig. 2Sni^i^'i»n3gebü^ren : bie gclpnitene
!)ietitieL[e iinr 10 ^fciiitjs.
^nliall: 9nu{ir. — Siep^rition ber neuen Otnel in bec ffirdie llagistrate della SteccitCft gu ^arma.
SXt alte Ctgelbauer. iSine 33eiI)nQc^tiQe(<^i[^le D. Ose. MokraDer-Main6. — SSciel l>un gr. JtU^mttebt. -
SefttreC&unflen. — auffri&nmaen, — SemiijdjteS. — 9(otijen. — SBriefiMC&iel.
- Eint neue Ocgel in SSucaTefl. —
Sonden SoreleQ (@Tjtt^Iiing). —
Wtnfit,
©dimerj unb grenbe (u*cii SBege oiid her engen SRenföienbnift.
Sittrt X^rKnen liinben Sctimei^en ; jnu<^jenb SSod, baS Iiinbet Suft.
Sloä) in3 3'<"^^'^<<^ ^ Sliine brilngen beibe fi^ juflieii^ :
Sinben, trennen fid) unb fi^nieljen in fltbTben fünenid).
Xon an Xon geni^t »ie perlen , Kagen fie bir tiefte S3e&,
)togen fie bir boUften S"^'' tragen btin @ebtl jut ^äf)',
4 unb bie 3JIen[[^tnbruFt , btc enge, be^ntt fu^ [o loeit, \o grog,
ffl fragt nidii niebr üb Sf^merj, ob grenbe i^r oerootben — naB i^r i.
- - 8 i^r SucS:
n Sönen feün ficb^SeibeS/Silii unb ä^meia.
- (pieien — piälldKiit- — StiB unb niftig wirb baS ^tij.
Ott. 1). eelDiD.
(Bob Salt bir eine Jtrafl,
mugt bu mit il)c mirfen . ftrebeit ;
übe |ic jur SWeifterfcbaft
in bem DOlIen SRentditnlebtn,
bafi fie tble gtüi^te treibt —
mejl i1)x UrfpTung gbttli^ bleibt. —
iCt^liofition bet neuen Ccgel in ber Kietze
ninsistrale della Steccata
)u 9<>tnia.
I. SR an. I. ^njipal 16', 2. ^njijjaf 8', 3. Sorbun
8', 4. !I)uIdana 8', 5. Oambe 8'. 6. 3)ulciann 4', 7. OUaiK 4',
a Duinte 2»/i*, (ÜJuoberima) 9. Offaöe 2', 10. 5Kijtur 6fac^
(336 ^[.) 11. giauto 8', 12. J)am. SJlätc 4', 13, Dnda Maris
8', 14. Sronnjete 8'.
II. reo n. 15. aorbun 16', 16. aorbun 8' 17.
Suljjijmum 8', 18 Dboe 8', 19. ffiijmert.S!ioIa 8', 20. ®ombo
(fort«) 8', 21. Dftntie 4', 22. gijtc i; 23. gloulino 2', 24.
SKiEtot 3fa4
ffl. SPtbal: 26. EonlroboS 16', 26. ©ubbaj 16', 27,
SomBatbt 16', 28 Süolon 16', 29. Borbun 8', 30. DtobboJ
8'. 31. DteM 4',
IV, Slebenäfifle. 1. Säpteffion (©(^roeltung) jum
2. aKan., 2. reanttdcoppel, 3. $ibalci>|ipel iiun 1. reiin.,
4. Ißcbalcoppel jum 2. aRan., 5,
SDion, 6. günftimmcn.Iritt jum 2. !
piftonS.
EiiIIftimmm=3:ritt äum 1.
mtl. 7. 5 ©ombinattong»
@iue neue Crgel in IBucacefi.
I. Kon. 1. !Brimi|>oI 8', 2. Socbrni 16', 3. 8otbiut 8',
4. ealicionol 8', 5. iibcifl. glöte 8', 6. SromBete 8', 7. Oftobc
4', 8. aXiiüic 3 unb 4 [o4
II. ä»on. 9. Jam. giijte 8'. 10. Sambo 8', 11. SBoj
COTtefti« 8', 12. gagoH, u. Dbue 8', 13. SBor ftumpna 8', 14
itteibl. giöte 4', 15. ^äiccolo 2'.
HI. ißebol 16. SubbnS 16', 17. DItabb. 8', 18.
atboÄ 8'.
IV. 91 eben äuge. 1. 9H(inuatcDppd, 2. «ßebatcoppet j.
1. rean., 3. ^ßebalco^d s. 2. SKon., 4. ßolleftibj. jur aliijtur
unb %xompctt, 5, gollembj. ä- 3J0E ^umoim unb goflotl;
6. Xcemolo, 7. @<^niellung.
— 14
^^t alte löt^clhantt.
Sine 5EBet^nadöt§gcfd^id^tc
uon
Ose. Mokrauer-Kain^.
§err 6I)riftiQn ^ürd^tcgott Änauer l^atte fid^ jum SluS^
ac^cn angcfleibet ©eine alte SBirtfifd^afterin ©aWne tjoltc nod^
im ^elj, ^iii unb ©totf, uttb bann toac er fertig. aRit
SSertüunberung l^atte bie betagte Sabine ben 8}efeI)I i^re§ $)errn
aefiört, bem [ie nun fd^on feit älpoiuig Sauren, feit bem Sobe
feiner ^rau ba^ ^auö öerttjaltete. (Sr l^atte i^r nid^t gefogt,
toof|in er nod^ jebt um bie nad^mittäglid^e ©tunbe I|in toolue,
ba^ fefete fie in (grftauncn, benn fonft ^atte er feine ®e^eimniffe
bor i^r. 9Sorf)in l^atte er einen großen SBrief bom Äird)enüor==
ftanb erhalten unb fofort fic^ ju einem Sluögang gerüftet ©o
dxva^ toat biöfier nod^ nie borgefommen.
§err G^viftian 3ürd)tegott Änauer fdEjritt nun langfam
unb etbaö gebüdtt über bie ©trage ^in, gefolgt bon ben'öer*
tounberten SlidEcn feiner 5^auöl)ä(terin. (Sr begab fic^ bircft
in bie 3BoI|nung be^ ©tabtKifter^ , ber i^n alöbann jur Äirdöe
begleitete unb bie fjohe reidjgefd^nifete Pforte auffdifofe. 9tafd^cren
©^ritteö ftieg ber Slltc bie ©tufen jum Sf)orc I)inan.
35a ftanb er nun Dor ber großen Drgel, ba^ SBcrf feiner
)änbc. S8on bem einen genfter ergoJB fici^ nod^ ber ©d^ein ber
Binterfonne l^erein unb überffut^ete bcn gamen ^^'^ofpeft mit
ben toergolbcten Gngeln unb ben blanfen Qi^^Pt^^f^^- 3Kit
innigem 93IidE fdf)aute ber 2(Itc auf ha^ reidE)t)eräierte ©c^äufe,
bonn liefe er fid) auf bie San! nicber unb leife unb liebfofenb
glitten feine ^'mc^^v über bie bciben SJfanuale. 9Baö er fpielte,
a§ toufete er nid^t; mit einem S()ora( f)attc er begonnen unb
bann folgten bie ^änbe feinen ©ebanfcn, bie ftci^ ttjeit, ttjeit
jurfidüerfenften in bie Sßergangenljeit.
SSor Sauren, e^ modjte too^I balb ein 6aI6eö Sa^r^un^
bert l^er fein , ba hm er al§ junger Surfc^e in bie ©tabt ge*
jogen. 35er alk Drgetbaumeifter ')ein SJorgönger im ®efd}ätte,
na^m i{|n rooi^l auf unb er fanb ©efallen an ben braunlodfigcn
©efellen, ber fein ^anbtoert* fo gefd)idt öerftanb, unb immer
ein ©d^erjtüort ober ein luftige^ Siebten auf ben Sippen l^atte.
S(6cr bem ®cfeUen beljagte e^ im §aufe be^ 3J?eifter§ nid^t
minber; nidjt altein bie forgfame Pflege unb Slufmerffamfeit
loar eö, bie man if)m gleic^ bem eigenen fiinbe joÜte, fonbern
aud) bie rehfarbenen 3(euglein be^ SJJeiftertöd^terlcinö Ijatten eö
if)m angctl^an. 5Der 5üte' merfte eö fdjon lange, bafe fein ©e-
feUe bem Söd^tcrlein oftmals mit Ijeiftem SBlide nad^fc^aute,
unb er Ijfttte tuo^l andj nid)tö gegen eine aSerbinbung mit bem
gefdE)idtcn pbfd)en SBurfd)en, ber audö etjrlid^er Seute Sinb toar,
cinjutoenben get)abt, aber er fagte nid|tö, benn ujatire Siebe
brid)t fid) fdtjon bon felbft Söa^n unb bie <£inmifd)ung dritter
mad^fö nur fd)Iimmer, nid^t beffer, fo badete ber alte Drget
bauer in feinem ©inn unb liefe fic^ nid^tg merfen. Unb bariiber
tiergingen n)ieber ein paar 9J?onate, ba tourbe ber Sitte plö^tid)
fran!, gerabe in einer 3^it too Slrbeit fic^ auf 9(rbeit f)äufte.
3)ie ^rd)engemeinbe ber ©tabt ^attt eine neue Drgel befteltt
unb ba galt eö fd)affen. Stitcö rul)te nun in ben Rauben be§
jungen Sit'nauer, ber nidjt meljr tt)ufete too i^m ber ^opf ftanb ;
t)or lauter 2lrbeit mufete fogar feine Siebe mm ^otben SKeiftcr^^
töd^tertein für eine SBeite äurüdftel^en. Sloer mutl^ig ging er
an§ SBerf unb mand)mat brac^ über baä ß^i'ij^cn unb S5eref^=
neu bie 9Witternad)t f)crein, elje er fidE)'ö berfa^. Unb enblid}
Joar bie Drgct aufgeftellt unb jum erften äJiate am Zeitigen
9Beif|nad|t§abenb erffang il^re mäd^tige ©timme in ber Gf)rift^
meffe, unb il|re feiertid)en Söne mifd^ten fid) mit bem frommen
©ejange ber ®emeinbc 3Kit bebcnbem öerjen taufc^te ber
©roauer bem majeftätifd^en Drgeltone unb feine Slugen tourben
fcud^t; er füllte in feinem Snnem bm füfeeften Sol^n, bie S8e=
friebigung, ^ttoa^ ^errlid^e^ gcjd)affen ju l^aben. 3n feiner
^reuoe citte er nac§ ©d^Iufe ber 9}{effe I)eim, unb ba empfing
xtjxi fd)on ber SOMfter auf bem Äranfenbette unb fd^Iofe it)n Dolt
3)anfbar!eit in feine 2trme, unb ba^ Söc^tertein reid^te im beibe
tänbc unb tuünfc^te i^m bon ^erjen ®tüd unb babei ruljten
re Stugen auf i^m, atg n^oHten fie nod^ eine grage an i^n
ridt)tcn, unb aud^ bie Slnbern, oom Stirc^enüorftaribe, grotufirten
unb fpenbeten il)m unb feinen SBerfe alleö Sob. Unb al§
SWeifter unb ®efelle nun cnbfid^ allein n^aren, ba fafete fid^ ber
Sefetere ein $)eri unb erbat fid^ bon bem Sitten bie §anb ber
2;oc^ter. 3Rit ^reuben erhielt er bie ©ntoifligung unb S(gne§
tiefe eö gern geld^e^en, bafe fie ber junge ©efefle umfing unb
einen taugen innigen Stufe auf bie ^urpurtippen brüdte. SBenn
auc^ jener SBeij^nad^t^abenb in aller fetiltc fdjiofe, fo toarcn
bie brei bod^ nii^t minber gtüdEtid^. Sauge batte eg übrigen^
ber Sitte ni^t mef|r gemad^t. SltS ber gtieber Don neuem ju
btül^en begann unb fid^ bie ©rbe ju neuer ^rat^t fc^müdte
ba betteten fie baö greife ^erj jur ewigen JRu^e. 3i)er Sitte
f)attt nod^ bag ®Iiid feiner Äinber gefe^en unb in feiigem
^rieben fd)tofe er bie Slugen. —
35er junge Änauer führte ba§ ®efd^äft loeiter unb feine
®efd^irftid)ieit mar njeit unb breit befannt. @r lebte glüdtid^
unb jufrieben. ©eine grau ^iett baS Srtoorbene jufammen
unb feine Äinber njud^fcn l&eran unb gebiel^en. 3)a fam ptö^^
tic^ ber 2;ob unb nat|m if)m feine ©ö^ne, unb altein blieb er
üurüd mit feinem SBeibe. SRand^mat feufjte njo^l grau Slgne«^
unb toenn il^r 50?ann braufeen in ber SBerf ftatt mar, ba ftatjl
fic^ t)ier unb ba eine 3^)räne in i^re Slugen, aber fie burfte e§
fidö nicl^t merfen taffen, toie fd^toer i^r ba§ §erj mar unb mie
einfam fie fid£| fül^tte, benn er mar ja feit bem Sobe ber ^uber
fo einfitbig gemorben unb menn er tu bie ftiüe ©tube trat, ba
mar eö ibr, atö menn feine Slugen etmaä fudöten,^unb bann
f)ob fic^ feine Sruft, al^ mollte er einen ©eufjer tief im ^er-
gen erftiden.
3nämifc^en maren bie Saläre batjingcgangen , unb miebcr
mar eg SJciönad^t^abenb , ba fafe ber Sllte allein in feinem
3immer unb ftifie S^ränen rannen über bie runzeligen ^an^^
gen, ^mk morgen l^atte er fein SBeib, ba^ if)m mel^r aU
fiinfunbämauäig Saljre treu jur ©eite geftanben, in bie füf)le
(grbe gebettet. S5raufeen f)eulte ber ©türm unb rüttelte an bie
genftcrlabcn unb brinnen im ©tübd^en fafe ber ®reiö unb nn^
auf^attfam glitten bie Sl^räncn bcrab auf bie aufgefc^tagcnc
93ibet, au§ ber er S^roft unb 9iu£)e fd^öpfen motltc. *3)er
SKorgen graute bereit«, alö er enblid^ fein Sager auffud^te unb
fid^ ber tröftenbe ©d)taf nieberfenfte auf bie rotljgemeinten Slugen.
Slber al§ er ermadjte, ba mar er ein anberer gemorben. ©tili
unb ergeben trug er fein ®efd)idt itur t)on altem unb jeben, aud^
Don feinem ©efcqafte, 50g er fid) jurüd unb er lebte nur noä)
bem Slnbenfen ber j^eimgegangenen Sieben. —
§eute am t)citigen Slbenb, ba mar eö aber über i^n gc^
fommen ; e§ erfafete iljn bie ©et)nfud|t, nod) einmal jene§ SBerf
feiner §änbe ju fe^en unb ju f|ören , bem er cinft fein gauje^
fd^öneö ®lüd öerbanfte, jcneö ®füd, ba^ it)m nun fdgon fo
lange, lange 3al)rc cntriffen mar. SBieber mar bie Srinuerung
an att bie Vergangenen 2!age Doli ^reub unb Seib in i^m mad^:=
gerufen unb bie Söne, bie unter feinen alten äitternben §änbcn
^erüorquoHen, fie offenbarten, ma§ fein $crj bemegte.
S5ie 2;aften maren feucht gemorben, er mufete eö nid^t,
bafe e§ feine Stbränen maren, bie baö gtängenbe (Jtfenbein uc^^
ten. ©nblid^ fc^tofe er unb ber Äüfter, ber bie S3ätge in Sc^
megung gefegt |atte, atfimete orbentlid^ auf, benn baö ©picl
f)atte lange gebauert. unb feine Äriifte brotiten fdjon ju crtabmcn.
SDiit einem 3)anfc^morte fdE)idte ber Orgelbauer ben Wlawx
fort; er mollte nur nodf) ein ftitteS ®ebet 'oerrid)ten unb fame
balb nac^.
©tunbe auf ©tunbe berrann unb ©abinc begann um
ibren 5)errn orbentlid) beforgt ju toerben. ©ie eilte ju bcn
9cad)barn unb forfcbte. Äeiuer mufete Sluöfunft ju geben,
©d^on mar ber 3Beil)nad|töabenb angebro^en unb bereits feit
langem brannten bie Sterjen am 6t)riftbaum , ba fanb man enb^
lid| ben Sitten, fnieenb oor feiner Drgel unb fein §aupt über
bie Saften gebeugt 5Der alte Orgelbauer mar tobt
' • 4f^tfSPlSijl i ^ '
^Briefe »ptt htm fcL ^rof %t. ßö^mflcbt
an bcn ^craudd» ^* Urania«
3lx. 2.
3)afe aud& iä) an ©ie benfe, baüon mögen S^ncn bei*
fotgenbe jutegt erj^ieueuen Sompofitioucn üon mir, bie ic^
S^nen jur ferneren freuubtic^ften ©riiinerung an mic§ fenbe,
— 15 —
einen Meinen SBeiüeiS geben, auc^, bofe idö ber fluten SJ/einung,
bie ©ie öon mir t)Qben, niöglid^i't ju entfprcct)en 'bemüht gcwcfen
bin, 3c^ iiabt in ber %f)at bie Sinbilbung ober öielme^r bie lieber*
jengung, bieje Slauierfonate fte^t feiner Don öeet^ooen
nac^, toenigftenS nic^t im erften unb legten ©Q^e. ©ie ift
burc^ nnb burc^ uon einer (jc^on in ben erften 8 5;Qftcn fid^
bürlegenben Sbce belebt; bie @ntn)idEeIung barin ftorft leinen
Hugenbicf, unb woS ben Sn^alt unb bie g^tm betrifft, fo*
fern ficft beibe melobifc^, r^^t^mifc^ unb tiarmonifd^ ausprägen,
fo burd^bringen fic fic^ gonj — icft glaube toenigftenS. Unb
man n)irb mtr nun tt)o^I anc^ einige ^^antafie ^ugefte^n. ^ie
ißeu^SRomantifer ^err Äapellmcifter ßifet, §err Siaff jc loerben
biefc ©onate freiließ in bie filaffe ber bem nbettounbenen
©tanbpunfte angetiörenben Jfompofttionen iperfen unb alg alte,
öerlegene SBaare beäeid^nen; bodö boö tangirt micf) nicftt im
©eringften. S5?a§ im SReicfte beö ©cf|önen, Söü^rcn unb ©Uten
loäre nic^t beftritteu toorben! ^at bod) (If)riftuS, ja felbft
©Ott noc^ feine ©egner!
S)ie jur @inmeif)unfl ber SBartburgScapelle
componirteu fteinen E^öre*) anlangenb, ^ätte id^
geroiinfcöt, ©ie xoäreu bei il)rer 2tuffüf)rung jugegen gemefen,
um bie SBirfung ju erfat)ren, bie fie auf ben kxd^ ber Q\u
t)orer motten. ^06) id) benfe, ©ie roerbeufc^on ein©tüubd)en
fiiiben, fid^ in biefelben ju Derfenfen; bann »erben ©ie, \>a^
meiß id), auc^ finben, loaS barin lebt unb tüebt.
©ern tjätte icft S^nen auc^ woäj ein neueö Drgelmerf
mit gejc^idt, aber idS) ftabe e§ felbft nod^ nic^t in ben Rauben,
obfc^ou icö f^on feit 6 9Bod)en feinem Srfcöeinen entgegen fefie.
Wlit öö^ftem Sntereffe I|abe id^ auc^ JS^re öeurt^eilungen
ber Sompofttionen uon Sifet gelefen, ja ic^ mufe fagen mit
aSerrouuDerung ; benn fotueit \ä^ Sißt fenne, ift er nid)t im
Staube nur 24 Stafte ^u cömponiren, bie ttja^ren, inuern
3ufammenf|ang ^aben. Sior 2 Sauren üerftanb er noc^ nic^t
einmal ben einfachen öierftimmigen ©a|3 unb ic^ möchte Äopf
unb Äragcn loetten, er ift beffen je^t uod^ nic^t mäd&tig.
SSann foutc er i^n benn aud^ ftc^ ^n eigen gemad^t t)aben? Sn
feinem falciboSfopifdf} — buntem Sebeii ift ibm baju gar leine
"leit geblieben. 93or faum 1 3a^re erjä^lte mir ber alte
"Imterberger**) Sifet ftubire je^t ben ganjen Sag bie Eom^
pofittonSle^re oon 31. ö. Wlaxi 3ft ba^ nid^t luftig?
@in SKarj ftubireuber ^offapeDmeifter uon SBeimar get)ört
in bag ©ebiet be^ Somi)c^en unb gäbe ben beften ©toff ju
einem Suftjpiel.
SSor 2 Sauren ot)ngefäf)r fagte mir 3iaff (in ber ^af)\u
F)of^reftauration) sab rosa, ba§ er (Siaff) bie große DrgeU
fantafie öon Sifet überall in ber ^auptfac^e nad) gearbeitet
^abe — !!! ®o^ nid^tä weiter barübcr, obgleid^ id^ nod^
2)?an^eS fagen möi^te. @ö foHte mid^ ^erjlic^ freuen, toenn
©ie mid^ eiueö Sefferen belehren unb mir oou $r. Sifet al§
Tlm\ä) unb Sünftter Sichtung einflößen lönnten.
Wlit ^erjlic^ftem ©rufee empfiel)tt fic^ S^uen
eifcnacft , b. 22. DItbr. 1855. 3^r ergebenfter. '
gr. flü^mftebt.
Sßad&fd&rift ber 9ieb. (S§ War ^öcftlid^ ju beHaaen,
bafe beibe SJieifter — toarum foH man nic^t beibe als 3Jfeifter,
jeber in feiner ?lrt, unparteiifd^ anerfennen? — in bittere
jjcinbfc^aft geriet^eu, benn einige 3a^re öor^er ftanben beibe
in fc^r freuublic^en JBejiel^un^en, fo bafe flü^mftebt ein X^cma
SifetS ju einer grofeen Elaöierfuge (bei fiörner erfd^iencn)
bcnu^te. Sifet »erarbeitete fpäter baSfelbe in feiner grofeen,
9lob. ©c^umann geioibmeten ^^^moU ©onate.
S)b bie Sbee Äuf)mftcbtg, mit bem bamafö als Drgclcon*
jertift gans 3)eutfdblanb unfic^cr mad&enbcn ?ßrof. Sart Älofe
ein S3a^*6on(crt)ütorium in ©tfenac^ ju crri^*
t c n , ber ©runb jum 3tüiefpaltc toar ? SBer mag cS toiff en? —
*) X\t tonttoSfyntt jtlQbterfonate, fo toxt biefe ^re ftitb bei ASmei erf^ienen. 8leb.
**) £off(fiauf vieler in Bcintar , fßattx bcd je|t nod| in fiei^sig lebenben ftomto*
niftcn unb ^aniften ttles. SBintecberaer, ben nr. mt f^i ^rotegirtc, fftr ben
er au^ bie ge^oUige tßro^y^etenfantaiie (5ur CEinn>einitn0 ber SRerfebutger ^om«
otgel 1854) unb bie a d^ f uj e für Crgel f<9rieb. (£ine wrbefiertc unb etuieiterte Sudgabe
ff^rieb ber 9Rei{ter für mein gte^ertorium, 6anb 2 , 92r. 24. (fiet)>a{g , 3. @<!^ubert.)
S) ie Sieb.
®aB Sifet bie bamatS gurore mac^enbc ©ompofitionS:*
lelire Dom $rof. ÜWarj, beffen Oratorium „ÜÄofeS" er in
SBeimar aufführt«, einge^eub ftubirtc, barf laum n^unber
netjmen, ba biefer TOeifter bis in fein ^o^cS ?llter aUeS Wln^
fifalifd)e mit Sntereffe betra^tete, toenn er auc^ fpäter rein
tljeoretifc^en ©cftriften über SDhifif fein befoubereS gntereffc
entgegen brachte. —
®a6 ber geiflüoHe, üielfeitig gebilbete STOeifter Soac^.
3iaff einige Sa^re SifetS SJKtarbcitcr oei jernen großen SBcrfen
mar, ift richtig unb ba§ Öifet tl)m SÄand^eS oerbanft (fo j. 95.
einen Drc^eftereffeft in bem ©c^nitterc^or beS $romet^euS),
bat legterer nie geleugnet. SSon bem 3a^re 1857 an ftanb
SRef. bem 3Keifter Sißt na^e bis an fein ©übe, unb er muß
ber 2Bat)r§eit gemäß befennen, bafe Sifet alle feine fpäteren
SBerfe ganj felbftftänbig gefd^affen ^at, fobafe ber 5D^eifter
einer befonberen SJeit)itfe* uic^t me^r beburfte. 3(. SS. ®.
Srjä^lenbeS ©df)riftftüd beS Drganiften 3o^anncS S.
an feinen Stollegen 9t. 3-
3)^itget^eilt uon $. 9fiiebel.
Sieber S^ollege! (gortfcsuncj.)
S)ie erfte ^ßerfönlid^feit meines neuen SBol^norteS, ber i^
mit §odEfarf|tung unb Siebe näl^er trat unb burc^ tt)eldöe mir
ber frcunblidie Ort erft jur frcunblidjen ^cimat^ tt^urbe, toar
unfer Pfarrer. Unter allen guten unb eblen SWenfd^en, bie id^
fennen gelernt ^abe, toar er bie befte unb ebelfte unb — ift eS
noc^. Gr beburfte tt)eber einer ?lmtSmiene nod| eines anbern
äußeren ^cid^enS beS ©eiftlidjen, um als üoUftänbig bered^tigt
JU feiner ©tcKuna anerfannt unb ^od^geai^tet ju Serben,
©eine ©^mnafialbilbung l)atte er auf ber 3^omaSfd^ule '
in Seipjig erhalten uno bier als SllumnuS, unter ©d^id^tS
Scitung, tüdjtig fingen unb oen geiftlid^en ©efang lieben aelern^
auc^ in ber Solgejcit biefe Siebe beloa^rt unb bie Uebungcn
fortgefej5t als eine jum Sebürfniffe geloorbene (grquidung. ®aS
tonnte für meine taftenbe ?lnnät)erung unb fein liebeüoHeS ©nt^^
gcgenfommen nur förberlid) fein ; jeber SBortrag einer S8ad^'f<^en
^nc Don feiner ©eitc, öon mir erttjibert mit einem Droelftüde
beSfelben SKeifterS, toar ein gegenfeitiaer ©d^ritt ju ber SSerbin=^
bung, in toeld^er idj mxd^ if)m anfc^ließen burfte toie ein jüngerer
SBruoer bem älteren, SSaterfteÜe bertretenben. Sefet toax er \)cc^
Iieirat^et, Sßater eines prächtigen Äinberpärc^enS unb ®atk
einer 'S^an, beren feine unb jugleic^ tiefe SBilbung bie fd^arfen
©pi^en ber SSornc^ml^eit entnjeber gar nid^t erreid^t ober fc^on
abgetoorfen Ijattc, fo bafe eine ^Begegnung mit il^r bem ©rüner
$)irten ebenfo öerftänblid^ unb anmut^enb toar toie ©einer
SJurd^lau^t 3" it)^^^ g^milie toar bie SBitttoe beS öorigen
Pfarrers unb beren Stöc^ter^en ju jöf|len, beren ber jebigc
baS fogenannte ©ubftituten^äuSd^en kur SBo^nung überlaffen
fiatte, ein nieblid^cS, neben bem ftattlidgen ^farr^aufe gelegenes
©ebäube, üorforglid^ s^^r SBobnung für einen ft^ ettua nfltl^ig
mac^enben SlmtSge^ilfen beS Pfarrers beftimmt unb eingerid^tet
§ier fanben fie trauli^en Umgang fotoie bie forglid^ftcUnter^:
ftü^ung feitenS ber ?ßfarrleute. SllS eine fd^li^te, bem SBalbe
entftammenbe grau l^atte bie SBittme bie öolfstpmtid^e Sßalb*
trad^t beibefialten, in berfelben auc^ i^r Söc^tcr^en auftoad^fen
lajfen, jumal ba fie Janb, unb Don allen ©eiten beftätigen prte,
tüie prächtig il)m btefe fleibfame unb bod^ fo einfache Sra^t
paffe. —
bereits einige SBoc^en nad^ meinem ?lmtSantrittc l^atte
id^ bie (£f)re, ©einer ©urc^laud^t öorgefteHt ju »erben unb auS
bero 3)hmbe SBorte ju üernelimen, aus benen id^ auf l^öc^ftbero
3ufriebenl^eit mit memem Drgelfpiele fc^liefeen ju bürfen meinte.
(Is gefd^a^ nad^ bem erften t)on mir verlebten iKrc^enbefuc^
beS gürften in ©rün. ?tm 3lbenb jubor loar er ^ier einge*
troffen unb l^atte einen bcfonberS feftlid^en ©mpfong gefunben,
loeil if)n nad| einer jicmlic^en Stetige t)on Sauren fein ©oJ^n,
ber burd^lau^tige ero|)rinj, toieber begleitete. S)iefer loar in
©rün als etnja fiebenjä^nger Jhiabe tefamtt genug getoorben^
— 16
ald il^m aus ®efunb6eitörüdfi(^ten t)on bem ^ofarjt ein lön«
gcrcr Slufentl^alt in bcr ®rüncr 3BaIbIuft ücrorbnct tporbcn
loar, ttjenn er anä) feine liebfte UnterJ^altuila im ^ßfarrtiaufe
gefud^t unb gefunben ^atte. ^eute tarn er aid ®arbdeutnant
ju einem folqen in 83. I^eron* unb aufgefd^offcn , unb toax auf
langbetinbarem Urtaub, um üom ^apa, fo n^ie üon ben fünf^
tigen Untertl^anen feiner neuen Uniform ^ulbigen m laffen. Sei
©rfterem foÖ er feinen 3^edE in ber „auggiebigften" 333eifc
crreid)t l^aben unb jtoar, wte man fojjte, beS^aib, n^eil ber gürft
felbft nic^t einmal unter ben 5IKuöfetteren , üoer^aujpt nid^t ge*
bient unb bal^er öor jeber Uniform einen großen JRefpelt l^aoe.
3e^t bemertten too^I bte ®rfiner unb befonberö bie ®rünerinnen —
benn bie gange ®emeinbe toar öor ber, mit Sl^rcnpforte unb
ßrönjen auS S^annenjioeigen gefd^mücften greitreppe beS ©d^loffeS
unb ju bcrcn beiben ©tuben in SJarabe aufaefteltt — , bafe er
fe{)r getoadifen fei unb ein pbfdgeö aber fc^r „ft^fcS" ®efidöt
l^abe ; für bie SBürbe ber Uniform jebod^ l^atten fie !ein Sßer:=
ftönbnife, bebauerten ifjn bloß, boß ber ©d^neiber fie if)m ju
eng gemacht Iiabe unb fie i^n brüden müßte, unb Don feiner
Haltung fdEjienen fie and) iiid^t erbaut ©todfteif toar er neben
bem be'^aglid^ f dEjreitcnben , nad^ beiben ©citen freunblic^ mit
feinem Äöppi (jrüßenben ^ürften bie ©tufcn Ijinauf marfc^irt,
tüäfirenb er mit öilfe feinet 9lugenjn)icfer§ bie S^^auen unb
SDJäbd^en gteict) Metruten mufterte. UnglüdHid^ertoeife f)attc e§
JU regnen angefangen, fo baß ber Gmpfang auf ber einen ©eite
mit ftnijen, auf ber anberen mit 93ücf(ingcn abgemad^t tourbe.
9iur ber ^farrtoitttoc näfelte ber Grbprinj ju: „Sldj, alte 93e:=
fannte!" unb iljrer neben if|r ftetjenben 3;od)ter: „3Id^, Sor —
Sorelet)!" baö le^te SSort trillerte er l^alblaut Dor fid) t}in;
foüte e§ irgenb eine mufifalifd&e 9iemini§cenj ober ein bloßer
„mr fein?
2Im folgenben 2!hge tt^ar nur ber gürft jum ®otte^bicnft
Selommen, bcr (ixbpxxm l^atte ficf) mcljr öon bcr 2Balb= alö Don
er Äird^cnluft angelodft gefüllt unb war fpagicren gegangen.
9?ad^ bem ©dfiluffc be§ ®ottc§bienfte« ertoartete ber
^^farrer, ic^ il)m jur ©eite, ben auö feiner ftapelle ^erabfteigcns=
ben gürften. 9?ad) gcgenfeitiger, etloa^ fcierlidjer Begrüßung,
crfunbigte fic^ biefer, fogleid^ in bie if)m ocffer bebagcnb unge^^
jmungner SBeife überl}üpfenb , nac^ bem Sefinben oe^ ?ßfarrerö
unb feiner gamitie unb, nadE)bem er l)ierüon jufriebenfteHenbe
Äcnntniß genommen, nad^ ctttiaigcn SSorfommniffcn im fird^:=
lidEien Sebcn. S)aS gab nun bic'bcfte ®elegenlöeit, an bie ©in-
fü^rung bc^ neuen ^icr gcgennjörtigen , fi^ mögüdöft tief öer*
beugenoen fiantorS ju erinnern. Sc^ tt^urbe nun Don ©einer
2)urd5laud)t gar leutfclig um 9?amen, Sllter |)erfunft befragt,
ttjorauf tt)ir auf 9D?ufifalifd^eö übergingen : er rüfjmte bie Drgel,
bie ein SÄeifterftüd,, ©eines "§oforgelbaueriS fei, aud) ein Ijeiben?
mäßiges ®elb gefoftet f)abtj man fönne fd^on ettoaS auf i^r
leiften, tt)enn aud| nid^t fo Diel als auf einer fedjjetjnfüßigen
Crgel, weil fie nur „ad^tgüße" l)abe; er glaube aber, genug für
®orf' unb ©^loß ®rün. ®abei ^at er" mid) aud^ rcd/t ju*
frieben angelädjclt unb id^ ^abe toieber eine möglid^ft no(^
tiefere Serbeugung gemad^t. Straußen Dor bcr Jnrd^cnpforte
Ujarteten ber ©djulje nxib bie ®emeinbealteften auf ben ?5ö^ten,
um i^n unter lebljaften aSerI)anblungcn nad^ bem ©d^toffe ju
aeleiten. ©pätcr folgte itjnen ber jur 3;afel befol)lene Pfarrer
oal^in; ber Äantor ging gecjen Slbenb ^anj aufrieben in bie
©d)änfe, woljin er jum erbprinälic^en gretbiere gelaben toar.
§ier, too eS feine weiteren Xifd)gerätl)e gab als bie Ijol^en
©tangengläfer beS SBalbeS, ging eS natürlich ' weit einfad^er ju
olS oben im ©dbloffe, aber, waS bie Unterhaltung betrifft,
gewiß Diel munterer unb bunter; Diele SBi^e ejplobirten bann
unb wann unb würben ^erjlidf) beladet; aber auc^ ernfte ®e'
banfen famat jum SSorfd^ein unb fanben ebenfo gern 93eac^:=^
tung. Offen fprad^en jc^t bie ajfönner if)re 9Reinung über ben
©rbprinjen auS, eine eben aud^ nid^t fel^r günftige, obfc^on er
ber ®eber bcS greibiereS war: er fei gan^ anberer ?lrt als [ein
SSater unb fie würben an i^m fi^erlidg feinen fo guten gurrten
unb ed^ten SanbeSDater befommen ; baS mai^e ber' S)ienft unter
bem fremben ©olbatcnDolfe, ber entwöhne baS öer^ Dom eignen
Sanb unb SBolfe unb ju anberem Uebel gab S oort auc^ ber
SSerfud^ungen genug. —
^ud^ ol^ne burd^lauc^tt()fte 9[nerfemtung unb o^ne burd^^«
laud^tigeS ^reibier würbe i^ mtd^ in unferem S)örfd^en c{anj Aufrie^
ben uno gludHii^ geffll^lt l^aben, namentlich auf meiner Drgel^
banf unb in ben SKußeftunben , in benen ic^ für fie arbeitete.
Sluc^ fehlte eS nid^t an anbem (Ermunterungen Don außen,
befonberS Don Seiten beS ?ßfarrerS. ©iefcr wußte bie Huf^^
merffamfeit ber ®emeinbe auf baS Drgelfpielmelör unb me^r
äu beloben, gab SBinfe für baS 93erftänoniB beSfelben unb er*
wedte baburd^ eine 5;^eilna^me an bem mufifalifd^en 3^eile
beS ®otteSbienfteS , bie ber gangen (Srbauung jugute fommen
mußte. 3)urd^ feine Sßermittelunq famen alle wid^tigen im
S5uc^f)anbel erfd^einenben SBerfc ber Drgeltiteratur in meine
^änbe, ni^t jum fleinften S^eil als ©igcntl^um. (Nota bene :
bie hieraus erftanbene, ganj anftönbige Süd^er^ unb Stoten-
fammlung will id| meiner ef)emaligen SSilbungSanftalt Dermad^cn,
Damit anä^ fie etwas Don mir t)at)
(grortfe^imö folgt.)
Wrtjftfx »»
®uilmant, ^llex: Pieces pour Orgue, Dp. 75, 18.
fiieferg. 10 gr. ?ßariS, ©c^ott & Somp. (ßeipjig, Dtto
Sunne).
Sludö biefc neue Sieferung enthält nur SutereffantcS auS
ber geber bcS berühmten fraujöfifc^cn TOeifterS. 3""^^^*
bringt baS fc^ön auSgeftattete ^eft eine c^arafteriftifd&e $iecc
in pVijgifd^em 51JfobuS (g^moll), in freiem ernften ©t^l. 3m
2. 3lbjd)uitt wirb baS ©ingangSt^ema umgebilbet ju einem
J^ugenfo^e benußt, um cinbeitlid^ an ben Singang auSjuflingen.
S)aS f^mpt)onifc^c fiicb iit 3Umoll beginnt mit einem gerben
fleiuen 3ioneuaccorb, ber im ©erlaufe beS eigenartigen poeti*
fc^en ©tüdeS mit bem großen S^onenaccorb auf ber Dominante
Don S*bur erfolgreidö abwec^jelt. S)er 2. S^^eil beginnt tröft^
lid) in g^bur; am ©d&luß bitfer 3Jartie fc^rt ber 1. 2^eit
mit bem trüben Sßonenaccorb jurüct; ein 3. Slbfdjuitt in ben
freunblicften Sl-bur fü^rt baS baiifbare ©tüd weiter, um in
effcftDoUer ©teigerung mit bem (SingangStl)ema ju fd&ließen.
S)ie barauf folgcnbc 'guge in g^^moÜ ^at ein j^erbeS Sbema
mit eigent^ümli^cn übermäßigen ©ecunbenfc^ritt. 3n bcr
SJiitte ' beS gebiegenen ©ageS weubet ficft ber hochbegabte
Äompouift nac^ bem milben SlS^bur, um fpäter Dcrfüt)nenb
mit bem g*bur*breiflang jufc^ließen. 3)aS Offertorium in S*
unb SS^bur ift melobijc^ unb Ijarmonifi^ intereffant unb Dou
fdjönftcr poetifcfter SBirfung.
JReinede, Dr. Ä: SEranfcriptionen — Sllbum für
$iano forte. Söanb 1 u. 2 ä 3 ^ D. Seip^ig, Äiftuer.
3n elegantcfter SluSftattung bringen beibe S3änbc in ni^t
minber Dortrefflicfter Uebcrtragung für baS Slllerwcltinftrumcnt
Wert[)üollfte ®cf angwerfe Don ben SReiftern SRob. granj, SKen^
belSfol)n, ©c^umann unb bem §erauSgeber.
3lDei leidet ausführbare flaffifd^c ©onsertftüdc
für bie ÜÄufifauf fü^rungen in ©eminaren
unb aj?ufifinftituten f. SSiolinc^or, Orgel unb
^ianof. bearb. D. 5R. SÄeifter. 1. 6f)opin, Srau*
ermarfc^ auS ber ©onate Op. 35., 2) STOojart,
antafie, $art. 2 Ji Sßiolinft. 25 ^ Oueblinburg,
iieweg.
öeiber @tMt fünftterif^er SBert^ ift bereits DoUftänbig
anerfannt. S5ie 93earbeitung für bie genannten brei Snftru^
mente ift meifterlid^.
©jamenftüde. ©ine ©ammlung Don ©ompofitionen Der«'
fd^iebencr ©d^wierigfeit f. b. Orgel, mit Öcrüdfid&tig. b.
alt. u. neuere Orgelitter., als SSortragSftüdc b. b. ?lb*
gangSprüfg. Don ©eminar unb äweitc iie^rerprüfunp im
Orgelf p., fowie j. firc^l. ®cbr. ^erauSgeg. D. SR. SKetfter.
§. IL 1,20. (Sbenbai.
S)er ©earbeiter biefer ®tndt Don ©. 95ad^, SRind, §er*
jog, Äntjmftebt, SBenbt, SBagcnfnci^t, SRubolp^, 5lRenbelSfo^n,
3anger, ^at eS ben ©pielcnoen nic^t gar ju fauer gcmad^t
jobaß fie i^ren beSfallfigen Stufgaben bei einigem Salent unb
/
i
17
fongenteffenem %U\% xooijL betoalttgen fönneu. 9(uc^ f^at e$
"ber Herausgeber uermieben bejägltd^ ber ©c^lDterigfeit ganj
'gleite Stnforberungen ju fteQen.
^Ibum f. Drqel unb SSioIin^or s- ®cbr. in Setter*
bilbuugSanft. u. 5lKuftffc^u(cn. 4. ^, 1) Sorgbetto ü.
SD/. SBagenfneci^t; 2) ®ebct für ben Äaifer f. Drg.,
JBiolin u. 9Kc6r. o. ®. SWerl; 3) «nbante contabile u.
SR. SKcifter. ^axt. 3 ^, SSiolinft. 50 A ©iugft. 15 A.
@6eub.
S)ie Sluöffil^ruug aller brei ©tüäe ift nur mäfeig fd^iper,
€>anä bejoubcrö fei auf baö (Sebet für ben Jfaifer ^iugcroiefcn]
S)er augctienbc Drganift. ©ammlg. leicöt u. mitter*
jd&toer ?|SräIubien alt. u. neuerer Äomponiften für alle
2;onart. 3). ®6orolbucöc8 ö. 3u. Simmer, Dp. 32. AJi
Duebliuburg , SSiclüeg.
3)ieie neue Sammlung beS ungemein tf)ätigen unb f)od6*
toerbienten J8erf. bietet eine Döüig auörcic^enbc 9lu§ma^l Der-
fc^iebeii artiger, nic^t ju an^c;ebel)nter SJorjpiele fin 212 SRum*
mem) für aDe (S^oväle beS in ber ^ßroüinj ©adEiien gebräud^^
litten ©f)oral6ucöcg. 2)ie ^rälnbien finb nact) Xonarten unb
in auffteigcnben ©c^ttjicric^feitögrabe georbnct. ?(nö praftijc^en
(Srünben finb nur freie ^ßrälubien gemä^lt. S)ie öftere unb
iieuere Sitteratur ift /iltjcdfmäüig berücffidjtigt. ®ie ^ßcbal-
opplicatur ift angegeben. 9ludE| tuif bie alten S^onarten mürbe
IRücIfic^t genommen. —
SBilm, SRicolai t). Dp. 102: aKufif alifd^e fflilbermappe
12 Meine unb leidste ©laüierflüdEe (mit ^ingerjafebejeicft»
nung). §. 1 u. 2 ä 1 .Ä 80 A. Seipjig, Scudart (S.
©ariber).
3)iefeö 3)u$enb Heiner (Senrcftüdte ift feine „S)ufeenb^
toaare"", benn folc^e fann unb miH ber iHuftre ?lutor auc^
aar nicf't jc^reiben. 3)ic einjelncn Älaöierperlen für bie TOittcl^
ftufe finb betitelt : 3m ©rünen, auf ber ©d&aufel, beim f raufen
©c^mefterdöen , ©länbdben, ber ^ßoftiHon, Slänge beim Sjer*
cierpla^, nacft ©c^uHdölufe, furo Sllbum. ber Siubclfacf,
Sloienfnoöpe. im 3)oml)ofe, bie ßibeHe. @S finb fein poetifc^e
unb mufifalijd&e ®rgüffe, bie fic^ ben ©d^umannfd^en ä^nlidjen
SBerfen mürbig anreihen.
Äö^ler, SouiS: ^ianoforte-SBerfe. 1.— 3. »anb. 3ur
Uebnng unb Unterl)attung. Scipjig, öreitfopf &
§ärteL
2)icfe 3 Sönbe in ber uortrefflicßen SSolfSauSgabe ber
Seipjiger SBeltfirma gehören ju ben aüerbeften ®abai — in
jebcr öejiel^ung ! — ber gciammtcn inftruftiöcn Unterric^tS:^
litteratur für baS SlHermeltinftrument.
SKuiifalifd^e Uniuerfalbibliotfief. SRr. 1 — 666
a 20 ^ ßeipjig, gel. Siegel.
®iefe ungemein reic^boltige , billige, uielfeitige unb in*
tercffante ©ammlung bringt Scid^tereS unb ©c^merereS für
Älaöier. ©ejang unb SSioline auS ber älteren unb neueren
fiitteratur in iorg?amer Bearbeitung eines Dr. §. SRiemann
2C in mürbiger Sluöftattung.
3orn, 95., Dp. 12: ^eftmotette na^ ^ßjalm 21. San*
genfalja. Sc^er & ©ö^ne.
@in fctir refpeftabeled SBerf na^ ben Sorten: §err
ber flönig freuet fid^" 2C. (£§ beftebt biefe niefit fo ganj
leidste ^'otttt^ auS einem ß^or, einem Duartett, nebft ©d^tufe^«
t^or, tpeldEjeS lejjtere in eine braue S)oppelfuge auiSmünbet.
SBoIfrum, Äarl Dp. 7: 4 ®efäuge f. ben 4ft.gem. ®^or.
SegenSburg, Soppenrat^. ?ß. 2Ji, ©ingftimmen ä 50 X
3n^alt: 1) Slm ©ee, 2) a. bei ©onnenuntergang , b.
SWonbnac^t, 3) SSSerbung (S^age unb ©ebäc^tnife), 4) am
^oc^jeitätage.
S)aJ5 ber SSerfaffcr Dorliegenber l^rifd^en ®aben ein Se*
rufener ift, ^at er bereits bur^ jeine öiett)erjpred6enbcn ®aben
für ber „Snftrumente Jlönigin" bemicfen. ®aJ5 er auc^ auf bem
gelbe beS ©efangeS Ungemö^nlid^eS leiften miH unb fann,
ge^et auS ben in 9{ebe fte^enben l^rifc^en (Srgüffen ^erbor. äßir
^aben baS DpuS mit befonberer ©enugt^uung auS ber $anb
fielegt, benn baSfelbe befunbet ungemöQulid^e @rfinbungSfraft,
omic feinen poetifcften ©inn, ber ben tejtlic^en Vorlagen ein^
ge^enb geredet iperben toill. —
-«^
^nffühvunnen^
lEmmUniSen 1892. Oratorien-Verein. Anfführnnfc ara Diens-
tag den 29. November , abends Vs8 übr im KogePricben Festsaale
unter Leitung des Herrn Professor Fink nnd unter gütiger Mit-
wirkung der Konzertsängerin Fräulein Eck (Sopran), des Herrn
Häberle (Tenor) und des Herrn Linder (Violoncello) von hier.
Programm. 1) Mirjam'« Siegesgesang. Gedicht von Grillparzer.
Comp, fttr Sopran-Solo nnd gemischten Chor mit Begleitung von
Frans Schubert. 2) Meditation über das erste Präludium ans dem
wohltemperierten Klavier v. Seb. Bach für Violoncello und Klavier
V. Ch. Gounod. 3) Sopran-Arie mit Klavierbegleitung aus dem
„Nachtlager in Granada** von C. Kreutzer. 4) Mäunerchor : Krie-
gers Gebet — mit Klavierbegleitung v. F. Lachner. 5) Nocturne
für Violoncello und Klavier rin A-dur comp, von G. Goltermann.
6) Lorelei. Gedicht von W. Müller v. Königswinter. Für gemisch-
ten Chor und Solostimmen mit Begleitung comp. v. Ferd. Hiller.
EssliiiKen 1893. Orat.orien«Verein. Anifiihnmg am Frei-
tag den 13. Januar, abends V'S Uhr im KugePschen Festsaale
unter Leitung des Herrn Professor Fink und unter gütiger Mit-
wirknng der Konzerts&ngerin Fräulein Eck (Sopran) von hier und
des Herrn Dr. Hugo Faisst (Bariton) von Stuttgart. Programm.
1) Chor : Die Himmel erzählen — mit Begleitung aus dem Orato-
rium „Die Schöpfung** v. Jos. Haydn. 2) Drei Lieder für Bariton
mit Klavierbegleitung, a) Wanderers Nachtiied — komp. v. Eranz
Schubert, b» Geheimes — komp. v. F. Schubert, c) Widmung —
(Ged. V. Bückert) komp. v. Bob. Schumann. 3) Recitativ und Arie
für Sopran mit Begleitung aus „Figaros Hochzeit** von W. A.
Mozart. 4) Comala. Dramatisches Gedicht nach Ossian, komp. für
Solo, Chor und Begleitung von N. W. (lade. Solisten: Fingal
(Bass) — Herr Dr. Faisst, Comala (Sopran I) Frl. Eck. Dersagrena
(Sopran II) — Frau Prof. Fink, Melicoma (Sopran II) Frl. R. F.
Ziviekau St. Marien. Zum Besten der Christbescheerung
für arme Kinder den 11. December 1892. abends 8 Uhr Weihnachts-
Orgelvortrag, veranstaltet von Otto Türke. Mitwirkende : Sopran :
Frau Baninspektor Clara Schimmer- Rudolph. Chor: Der Marien-
kirchenchor. Direction : Herr Musikdirektor R. Volihardt. Orgel :
Türke. Posannen, Trompeten, Pauken: Mitglieder des StAdtmnsik-
chores. 1) Joh. Seh. Bach . 5 cauonische Veränderungen über
^Vom Himmel hoch für Orgel. 2) a. Georg Fr. Händel , Chor aus
nJudas Makkabäus**. b. Mich. Prätorins, altdeutsches Marienlied.
3) Joh. Seb. Bach, Sopranarie aus einer Cantate. 4) 0. Türke,
Figurirter Choral: „Aus meines Herzen Grunde". 5) E Fr. Richter,
Motette über „Vom Himmel hoch**, op. 2-2. 6) C. Aug. Fischer,
„Weihnachten**, Concert für Orgel, Posannen, Trompeten, Pauken,
Chor und Gemeindegesang.
Baden-Raden Evangelische Stadtkirche. Sonntag, den
11. Dezember 1892, Abends V«7 Uhr: Weihnachts-Conzert (L Or-
gel-Vortrag im Abonnement) von C. L. Werner, unter gefälliger
Mitwirkung von Fräulein Catherina Clossman. Conzertsängerin
aus Ludwigshafen a. Rh. Programm 1) Choral-Vorspiel in Fugen-
form über: „Vom Himmel hoch da komm ich her** v. J. Seb. Bach.
2) Weih nach tsl i eder , Cyclus von fünf Gesängen mit Orgel zum 1.
Male V. Peter Cornelius, a. Chris tbanm. b. Die Hirten. Fräulein
Clossmann. 8. Conzert- Fantasie über : „0 du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weibnachtszeit** v. Fried. Lux. 4) Weihnachts-
lieder V. Peter Cornelius, c. Die Könige, d. Christus der Kinder-
freund, e. Christkind. Fräulein Clossmann. 5) Orgel-Soli : a.
„Der Hirten Abschied** aus ; „Die Kindheit Christi** v. H. Berlioz.
b. „Weihnachtshymme** fttr die Orgel in variirter Form v. C. L.
Werner.
Rotterdam. Eerste Orgelconcert, op het door de Firma
L. Von Dam & Zonen te Leeuwarden Nieuw Gebouwde Orgel . in
de Evang.-Luth. Kerk te Pnrmerend , te Geven Door den Heer
Coms. Immig Jr., Organist der Evang -Luth. Kerk te Rotterdam,
met welwillende medewerking van Mevr. Coto van der Kolf, Con-
zertzangeres te Rotterdam, op Zondag 6 November 1892 des na-
middags te 2 nur. Programma. l. Een vaste Burg is onze God
(Festpraeludium) v. C. A. Kern. 2. Adoratio et vox Angel ica v.
Th. Dubois. 3. In Ihm (voor Sopraan) v. P. Gurland. 4. Praelu-
dium en Fnga v J. Hooft. 6. Levenslied voor (Sopraan) v. Bernh.
J. A. Rehl. 6. Twee Andantino's (Op. 7) v. Coms. Immig Jr. 7.
Entsagung v. F. M. Bartholdy. 8. Hosannah (grand Choeur) v.
Th. Dubois. 9. Avondsterie (voor Soprann) v. Th. J. Orth. 10.
Feest-Fantasie over Luther's Koraal «.Een vaste Burg** v. Schütze.
I
[
18 —
^Vi«sbadcii. Protestantische Hanptkirche. Freitafi:, den
28. October 1892, Abends präcia 7 Uhr: IL Or(?el- und Vocal-Con-
cert Ton AdoltWald, nnter gütiger Mitwirknng von Fräulein Agnes
Erans (Sopran nnd Fräulein Antonie Bloem (Alt) von hier. Pro-
gramm. 1. Fantasie op. 22, in 0-moll) für Orgel v. Adolf Hesse.
Adagio. — Andante grazioso. — Allegro non troppo. 2. Elegischer
Gesang: „Herr, dn mein Gott" für Alt v. Josepf. Eheinberger. 8
Choralvorspiel: „An Was^erflüssen Babylon** für Orgel v. J. S.
Bach. (Für 5 Stimmen und Doppelpedab. 4. Sopran-Arie : „Mein
gläubiges Herze** (Pfingst-Cantate v. J. S. Bach. 6. „Allegretto**
aus der Orgel-Sonate op. 61 v. Alex. Guilmant. 6. Kaiser Fried-
richs Lieblingslied: „Wenn der Herr ein Kreuze schickt" für
Sopran v. Robert Radecke- 7. „Canzone" aus der Orgel Sonate
op. 161 V. J. Rheinberger. 8. Alt-Arie „Was betrübst du Dich, o
Seele" aus dem Oratorium .Saul" v. J. Rosenhein. 9. Pro ^loria
et patria ! „Coucert-Stück"' Einleitung uod Thema mit 7 Variatio-
nen) für Orgel über die „deutsche Nationalhymne von Th. Ke-
witsch" componirt und Sr. Majestät Kaiser Wilhelm IL gewidmet
J. G. Eduard Stehle.
Rolierdaiti. Historische Ogelbespeling in De Gronte
Kerk op Woensdag 13 Juli 1892, des avonds ten half acht ure,
door den Heer M. H. van 'T Kruijs. Programma. l. a. Choral-
Durchführung. „Maria zart" v. Aniolt Schlick, b. Ricercare (Imi
toni) V. Giovanni Pierlingi Sante. «Pierlingi di Palestrina.) c.
Fantasie v, Peter Philipps, d. Fantasie v. Anthony van Noordt. 2.
a. Canon in unisono v. Jan Pietersz. Sweelinck. b. Ricercare v.
Giovanni Gabrieli. c. Toccata Octavo tnono v. Claudio Merulo.
d. „Ut qneant laxis" Girolamo Diruta. 3. a. Capriccio di durezze
V. Girolamo Frescobaidi. b. „Salve Regina" v. Peter Cornot. c.
„Ave Maristela" v. Hernando de Cabegon. d. Kyrie v. Andr6 Rai-
son. 4. a. Drei grosse Orgelstücke N*. 1 (B-mol) v. Dietrich Bux-
tehude, b. Grave (D-mol) v. Johann Jacob Frohberger. c. „Deux
Pr6lude8 N* 1. Matthias van der Gheyn d. Arie uit het Oratorium
„Der Tod Jesu" v. C. H. Graun. 5. a. Praeludium in Fuga in (Dis)
V. J. Christoph Bach. b. Choralvorspiel: „Wenn mein Stündlein
vorhanden ist" v. J. Michael Bach* c. Choralvorspiel : „Du Friede-
fürst Herr Jesu Christ" v. Johann Bernhardt Bach. d. Choralvor-
spiel: „Wie schön leuchtet der Morgenstern" v. Johann Sebastian
Bach. 6. Orkest-Suite (N*. 1 G-dur) v. Georg Friedrich Händel,
a. Tempo ginsto. b. Allegro. c. Adagio, d. Fugato Allegro. e.
Allegro.
l.'treelit te Domkerk Openbare Orgelbespeling, op Dinsdag
19 Juli 1892, des namiddags te 3 uren, door den beer S. De Lange,
uit 's Graveuhage. Programma. 1. Concert in*, 12) v. G. F. Hän-
del. (Orgelbewerking van S. De Lange) a. allegro. b. andante,
c. bourröe. 2. Fuge (as-moll). v. Joh. Brahms. 8. Ciaconna v. J.
vachelbel. 4. Andante (Op. 80 u**. 1) S. de Lange. 5. Sonate (n^ 8)
P. F. Mendelssohn Bartholdi. 6. Toccata en fuge, d-moli v. J. S.
Bach. (Peters Fd. Band IV N« 4)
Programma Orgelbespeling in de Groote Kerk door den beer
De Lange op Dinsdag 9. Augustns 1892. des namiddags te halfdrie
nur. N* 1. Prelndium en fuga, e-moU (Peters II, n* 9) J. S. Bach.
2. Sonate n*^ 5 (a. Koraal; b. Andante: c. Allegro) F. Mendelssohn
Bartholdy. 3. Andante op. 30 S. de Lange. Sonate, fis-dur, op.
111 a) Allegro; b. Intermezzo; c. Finale) Jos. Rheinberger. ö. Ko-
raal voorspel „Wachet auf** (Ev. Gez. 144) J. S. Bach. 6. Toccata
en fuga d-moll (Peters IV n* 4) J. S. Bach.
liiidiviicfiliBfen a. Rh. Verein für klassische Kirchenmu-
sik Mittwoch, den 1. Juni 1892, Abends 8 Uhr in der protestan-
tische Kirche Concert, unter gütiger Mitv^irknng des Orgel virtuosen
Herrn C, L. Werner aus Baden-Baden. Direktor: Herr Musikdi-
rektor H B i e 1 in g. Programm. 1. Präludium und Fuge (C-moll)
für Orgel v. J. S. Bach. 2. „Herr nun lassest dn deinen Diener in
Frieden fahren", Motette für gemischten Chor v. Mendelssohn. 8.
a. Arie für Alt v. Händel, b. Gebet für Alt v. Hiller. (Frl. K.
Clossmann.) 4. a. Andante religioso für Orgel v. Mendelssohn, b.
„Gebet" für Orgel v. C. L. Werner. 5. Sanctus, für gemischten
Chor V. K. Fr. Rnngenhagen. 6 „Abendruhe", Terzett für Frauen-
stimmen 0. Wermanu. 7. a. „Erquicke mich mit deinem Licht"
für gem. Chor v. Alb. Becker, b. „Herr Gott, nun schleuss den
Himmel auf" für gem. Chor v. Alb. Becker. 8 III. Sonate für Orgel
V. Alex. Guilmant Preludio. — Adagio. — Fuga.
ItfeuHtadt a/A. Comenins-Feier des Bezirks-Lehrer- Verein
am 21. Mai 1992. Orgel, Ciavier u. Orchesterdirektor: Herr Wolf-
rum; Chordirektion: Herr Dttrring; Solo-Violine: Herr Ludwig;
Orchester n. Chor: die Schüler der kgl- Präparandenschule. Musik-
Programm. 1. Grosse G-molI-Fuge mit Präludium J. S. Bach. 2.
a. Trauchor (für Orchester gesetzt) op. 2. K. Wolfrum. b. Skizzen
für Streichorchester op. 24 v. Götze. 8. Waldfrieden. Männerquar-
tett V. Lieb. 4. Sonate für Klavier und Violine, op. 8 v. Ed. Grieg.
6. a. Larghetto. Quartett für 4 Violinen op. 43 Dont. b. Pastorale
für Orgel und Violinehor E. Grüel. 6. a. Abschied. Männerchor
V. Böhme, b. Das stille Thal. Volkslied. 7. Sonate für Orgel. Satz
1 und 2 op. 4 y. K. Woifrum.
HomburK» Protestantisicser Kirchenchor. Sonntag, den
13. Dezember 1891 , Nachmittigs präcis '/t3 übr, in der protestan-
tischen Kirche Concert unter gütiger Mitwirkung des Herrn Orga-
nisten Hahn aus Kaiserslautern, hiesiger und auswärtiger Kräfte.
Programm. 1. Sonate Nro. 1 fiir Orgel v. F. Mendelssohn. 2. Ho*
tette: „Wie lieblich sind auf den Bergen" für gem. Chor mit Cr«
gelbegleitung E. F. Richter. 8. 3 Weibnachtslieder für Bariton a*
die Hirten b. die Könige c. Simeon v. Cornelius. 4. Die heilige
Nacht, Terzett für 3. Frauenstimmen mit Sopransolo, Orgel- und
Violin Begleitung v. Lassen. 5. Choralvorspiel: ,,0 Mensch, bewein'*
dein' Sünde gross" v. J. f^. Bach. 6* Sei Still , Lied für Soprau ▼•
J. Raff. 7. 2 altböhmische Weihnachtslieder f. gem. Chor v. C.
Riedel. 8. Recitativ & Arie für Bass aus „Die Schöpfung" v. J.
Haydn. 9. Präludium & Fuge in C-dur v. J. S. Bach. 10. Der 96.
Psalm, für gem. Chor mit Sopransolo und Orgelbegleitnug ▼* Mttl«
ler-Hartung.
(£in berühmter SKufifcr — bcr SJomc tftut ni(öt« jur ©acftc — bcfattl)-
\\di in einem ^(ofter unb ^örte bei ber 'SRtm bai ftünipeihofte @piel be^
Orgelf d)lnger3. dtad) ber ^eil. ^anbhmc) (ab ber mürbige ^riur hm ^n»
pfci' gur 9RittQg«tafel ein. 3"« ®efpräc6e frogte ber $ratat, mic bem
®afic ba^ @picl be« trüber Övganiften gefallen t^aht. 3)ei- (äJe fragte be«
merfte ivonifrf): „Qbr ßcicilienjüngerlein fpicit ganji nacft biblifcftev SBorfc^rift!"
„3Bie fo ? , rief ber erfreute Älerihi«." „O ," uerjeftte ber (äJaft , ,,er läftt
ja feine linfe $anb nic^t miffen, luaS bie redjte t^ut!" SBcrblufft fing ber
5?Iüfteroberfte uou etmad 9lnberem an. —
3m ^(uftrag bed f. f. ^inifteviuinS für (SuItuS imb Unterri^t in
^ien gibt ber nl^mU^ft befannte ^urifge(ebrte l)r (SJuibo 9(bler in
Sßrag, bei 9lrtana & ©omp. in SSieu: „^ufifaUfd)e SBerfc ber Ädifcr
tnbinanb III, Seopolb I unb Sofepb 1 , 1 S3anb : geiftlic^e ^Ruftf (328
., gr. 4®, mit 23 ©ettcu Xt^t). ^erauiJ. 3ii ber fcbr auSfü^dij^en,
grünblidieu unb für bie ^ufifgefd)t^te ^o(f)inteveffanten Sl^orrebe begrünbet
ber 5Berf. bie ^erfictlun,! einer ®efamintnu§gabe berSBerfc eine« niufifalifdi
bertjorragenb begabten Öriirften^oufeÄ. 3)ic gewö^nlid^e 9tußgabe foftet 30^
hit ^radQtauSgabc 50 JC, '
SOBobt no^ ttte^t 6a<|eliicff it !
3)ie aitefte Sebrerin grvanfreid}« , gfd.SBivgimc «Dl aut)ni«, ift in
92ancl) jju i^ien 9)?üttcrn ücrfanimelt roovöcn. 3)ic SSerbUdjcne war 1797
geboren ; fie ^at niedrere ©erfe über ergie^ung unb Untenic^t gefdjnebcn
unb mürbe burdi ben Unterricbt^orben au$ge;(eid)net. 9((d fie 1852 i^re
pabagogifd)e ^rajiS einftellte, befaß fie nicbt luentger benn 500,000 gr«.
S8enni)gen. 1890 fpenbete bie Se^rer=?Rcntieuc ber oben genannten @tabt
400,000 gr. jnr ©riinbnng eineS $)o«pitaI§. 3rt i^rem Xcftamente Reifet
eS: „3c5 luiß confcffion^IoS begraben fein, mein ©arg fod mit ^n
fianbeSfci^'^cu bemalt fein ; ein Seid)cntn(^ fofl nid^t barauf liegen , ber
Seic^einuagen foU mit 2 ^fci'ben — wie bti ?lnnenbegröbniffen — befparait
fein, bie $ferbe fotten mit breifarbigen ©djleifcn beberft fein. Sluf meinen
©arg lege man eine fiorbeerfrone , um an meinen fortmü^renben i^ampf
gegen Unmiffen^eit unb granati«mn8 ^u erinnern. SÄeinem ©arge futten
menigfteuÄ 10 SÄufifer, meiere patriotifc^c unb nationale SBcifen fpielen,.
folgen ; ^u menier 5Jeftattung foff nwn 200 anftänbige Sinne einlaben un^
jeben ber Proletarier 2 gr. ein^ftnbigen. —
SSon (Sferol {au^: „©lumcn unb ©teme").*)
9llÄ Äaifer S^axi jjur Stixdtz ging, bie Orgel bövtc ftbollen,
ba monte feiner 3)eutf(l)en ©ang i^m (eine«weg§ gefallen;
mo^l tönt iör milbeiJ ©djlacfttgefc^rei gar trefflid) im ®efec^t,
ieboc^ i^r $falm im ®ottei^baug ber flingt noci^ ^erjlic^ fc^lec^t
3)ie ©acftfcn unb ben S3ittetinb mag foId)er ©ang erfd)rc(fen,
bod| ©Ott ^n Sob füll ui*t fo raub bie „C^cerbe (Ibrifti" blöden.
3u friegen unb ju fingen roobl ^at bie« ®cfcbled)t gelernt,
borf) öon beS griebenS fünften ift fein rauf)er ©inn entfernt.
9lu$ SBelf^lanb lieg ber IPaifer brum beS dianM UReiftei ^leit
unb ^at fein mübeö ©ftvenuoll in feine 3ud)t befohlen;
ift i^rer Jfe^len rauher l^lang ein ungeremigt ^r^,
hodi a^nt er mo^l in i^rer ©ruft ein fangeSfreubig ©erg.
Unb mag im feinen S^iiJmerobr i^r SRunbgefang ertönen.
mie auf bem raupen 5tniippelbamm bed SBagenS holprig ^ro^nen:
SBalb Iftutert fidj ber ©timmen @rü gum ^rrlidien SWetall,
bolb tlingt bei» beutfc^en Siebe« Xon mie frommer &{odtn ©c^all.
— 3Sa8 einft ber beutfc^e Äaifer fdjuf, mo^l uiele« ift verfallen ,
nenueüt manc^ beutfc^er (görenfrang ; nodj einer grünt uor allen,
in einem blieb bem beutfc^en SSoK uor iebem no<jq fein ©ang:
3)a8 ift ber beutfc^en 5)icöter Sieb, ber beutfc^en ©dnger Älang.
a)ttS 9lei(^, brob iTarl» gemaltger ^arib baS Qepter einft ge^nltcn,
ha^ ift in uielen ©tAmmen mol)t »erfahren unb j^erfpalten;
boc^ ma« ber fjremben fiift geraubt , maS innre ämietrac^t fcfticb,
vereint no* beutfcfter ©ftnger ©ang, no* beutfcfter 3)iditer fäth, *>
Unb barf ber alte 5laifer nod) im ®eift fein dleidi bur^maHen
unb bort ba« beutfd)e ^irc^enlieb au« beutfcften "S^omtn f^aUtn,
unb ^ört uon ^a^en bi« nadi ^ien ber beutfdben ©ange«luft,
bann lat^t bem alten Äaifer Äarl ha» ^era in feiner Sntft. —
^9 Sieb ttmrbe bot 1870 gebici^ttt.
2)ie »eb.
i
19
3n htm ftoli^en ^iiQtanb f^nabulirt unb )>oht(ii't man be!anntltd^
^eni, ebe man einen (^ntfdiluB faßt, ^a u>ax ^. S in einer (tro6britani«
tcben 2)orf finbe ein Q^Iucfcuftrict ent^metgegangen. ^r Jtüftec fragte Inf olge^:
oeflen beim Qkmeinbeuovftanbe an , ob ber ®tricf audgebeffert ober neu
angef^offt n^erbeu folle. S)ev SBorfit^enbe bed l^irc^fprengelS lub in biefer
loiqtigen 9(nge(egcn^eit bie SSeilrauendmfinnec ober i^ird)enoäter jiu einem
@d)maufe ein, um ^u vatbfcblagen unb j^u befcbliegen. ^an lieg fi4 ®f|en
unb Srinfeu fe^r out fcbnieden unb bvad)te bie ,,ftridtlid)e'' 9(n(;eleaen^eit
j(ur $erbanMung. Wod) ber 9Ibftimmung ergab [\&i, hai man bie Sceuan
fd^nfh'ng etued ©lodeuftrauged einftimmig abgelehnt — man ^atte eben
üefiretft" — ^atte, meil bie &ird)e j^u amt fei. 2)er SSerbaublungdfcbmaud
patte aber ber annen S^irc^e bie JTleinigfeit oon 12 — $funb Sterling ge::
fofttt. —
i&in armer ft^ottiftbcr „Teufel" — ha luir einmal in ©rofebrita«
Uten finb — bettelte untenuegd einen fe^r reiben „'Diener be§ SBorted''
-ouf ber ©tra^e t^u @binburg um eine @)uinee an.
J&it fannft bu oerlangcn, ha^ id) 3)ir foöicl ®clb ft^enfcn fott? —
toerfe^te ber $fan:l)err, ber fe^r geizig loar.
•»€»> flc&cn @ie mir einen ©^iding!"
®eiftli*er: „9lu* ba« ift nocb jumel!"
Set tier: „„?lbcr einen Ißfcnnig mcibcu ©ie mir boc^ uerabrei«
(S. „3)a8 fiitlt mir nicfjt ein . , , t>a föuntc jcber fommen."
Ö. ^Slbcr ^i^xtn 8cgcn locrbcn ©ic mii' bod) geben ?"
9. m3a htn joüft ^u ^aben, mein ©o^n !" fagte {albung d'joll ber
btüM ^oim; „bei* $)innnel fegne biet)!"
8. ^ören ©ie mal, $od)cl)rtoürbcn, icb mag ibreu ©cgen gor nidftt !
'SSare er nur eine Pfennig mertb geiocjcu, {o Ratten ©ie mir beufelben ge^:
ioig nic^t gefpeubet! Fare well! —
2^tn 95{. ^ubtldum rtnrd Srl^rftd.
(?l. 5flie.)
SBergonne frcunblid» ju be« grcfte« Qicr ,
^OB mir SDir jw^'n mir ber SScre^vung ©penbc !
^it biiubertfält'gem @)Iü(fmun{4 bringen mir
5)ie Slugebinbc oielcr Äinbcr^änbc.
©in bunbcrtfflltigcr 3)anf ftat unÄ gefanbt,
3u ^eine treuen ^änbe fie ^\t legen ,
$ie 3«^^ f"^ S^bi*, »>b ©(t)ncc, ob ©ounenbranb,
©ic^ raftlo« regten ju ber Xugeub ©egeu.
S)c8 ©d)affen§ fünjunbjmoniiigjftbrigc 3«t —
fio^nt and) fein 5Denfmal [ie i)on ©tein unb @ifen —
©ie gleid)t ben perlen auf i^ur ©d)nur gereibt
Gin ©(^mucf, Uoff ©I0I5 unb greube aufjnmeifen.
^or deinen 9lugen folgte ©djaar auf ©d)aar,
liföir jjogcn ein mit fdjeuen Äinbcrfdjritten ,
Un§ mwdt^^ ber *Kutb, unb uufcr SBlid marb dar,
a5i§, ©d)aar auf ©cftaar, beu öJipfet mir erftritien.
3)cr ©orgfalt 3)auf, bie langfam, ©tein auf ©tein,
3)cm fdjioacben gufec bie ©mfeu aufwärts baute,
5Dic für be« fiebenS ©türm unb ©oniienfc^ein
S)er jungen ©eele Sitüft^eug anvertraute.
^ant ber ©ebulb, bie immerbar bereit,
Sum emigen fiidjt ben S3nd emporj^uleiten,
?lu8 S^^tftum« ifh^tw mand)e§ ©crj^ befreit
Unb feined bülfloS lieg uom ^ege gleiten.
©0 nimm benn freunblid), maS M fcbmad^en goll
^ed mAnnften ^anfc$ 5U fpenben und beglüdte ;
^ar jebed ^erg Docb froren @ijeriS uoll
Unb fernes, t>a^ nid)t gern had $eim 2)ir fc^mücfte.
€d möge, mie bis ^eute fo immerbar,
^er ^immel gütig 3)eine ©diritte lenfen,
llnb in ©efunbbeit ^ir nocb umncbeS ga^r
SBeglüdter ilrbeit, froher Diu^c fc^enfen.
(Sine ber mufifalifd)ften gamilien in 16erlin ift bie beS [Re^nungS^
Tat^eS $). tpeterS. a)ie t)erfd)enfte €rgel, bereu mir fürjlic^ crrnft^us
ten, ^at folgenbe 3)iSDofition : 1) ^auptro. ^rin^ipal 8', äorbun 16',
®amba 8', ©alicional 8', ©ebedt 8', 3Jo^rflötc 8', ©alicet 4', Cffenflötc
4', €ftaoe 4', aWijtur 2'. 2) Ober m. 85oj coeleftis 8', aufeerbem alle
©timmcn beS- ©aiiptm., mit VluSnabme ber Oftaoe 4' unb ber älf^iftur, fo
hai €bers unb Untenuanual felbftänbig unb ein Goppel' ni^t nötbig ift.
S)cr nuififs refp, orgelfunbige ,ßerr läßt fi* gegenmärtig bie 3. 3immerors
^el bauen, na(iftbem er bie beiben erften 3nftruiueute an bebürftige Äirdfeen
Derfdjenft bot. ©eine Xod}tcr fjrl. ßebm. ^eterS ift Organiftin am
92icolauS « ^ürgerboSpital. ©ein ©oqu 3J?a$ $eterS ift Organift an
ber bopgen 93artbolomäuSfird)e.
3n 9?om mill man „bem gürften ber fatbolif(§en Äiräjenmufif",
Sante auS $aleftrina, ein ^cnfmal mibmen, meldjeS am brei»
^nnbertiflbi^igen XobeStage beS iWciftcrS 1894 entbi'illt werben foll. —
9lott)eit.
?lm 31. ^ecbr. ftarb unfer bod)gea(bteter früherer SWitarbeiter
©einrieft ftomc^er, treffli^er Organift unb fiebrer in fiamfpringe.
Have pia auima!
9lm 31. ^ecbr. ging ^u einem belfern ©ein ein bie bocftbegabte
trefflid^e ®attin be« ^. |)offapellmeifter $rof. 9«ftein berger in
SWüncben, grau granjiSfa Ülbeinberger, geb. 3äger^uber.
©egen i^rem 9lnbenfen!
9lm 11. 3)ecbr ftarb nacb längerer fdjroerer Äranfbeit ber rübrigc
Organift $anl 9tpian*SBenneioif in ^ftarfneufircbcn , 3)ireftor beS
bortigen ®emerbes9RufeumS unb ber gad)|djule für mufifalifdie 3nfttunteute.—
gür ber „3nftruntente Königin", bie Orgel erfcöienen im 3abre 1891
nitbt weniger benn 89 5Serfe , als : 3 Äoui^erte unb fton^^crtftüde , 1
Outntett, 2 Ouartette, 2 3:rioS, 9 3)uoS (5 für Orgel unb SSioliue, 1 für
Orgel unb SJiola alto. 2 für Orgel unb 58ioloncello , 1 für Orgel unb
glöte), 71 fiirOrgel allein, 1 Sebrbucb. gür Harmonium: 1 Cuintett,
2 Quartette, 10 3:rioS, 22 ^uoS (4 für $)annoniinn u. SSioline, 1 für
©anu. unb gliJte, 1 f. ©arm. unb ©orn, 1 f. ©arm. u. ©arfc , 12 für
©arm. u. ^ianoforte), 23 für .^arm. — ©olo, l fie^rbu^. (^^ci^ereS ift
in gr. ©ofmeifterS 5tatalog ju finben).
2)ie berühmte SRoofeueltfcfte Orgelf abrif "Sflm^'Qoxt ift an
bie girma garmonb & SSotctj Orgaus(Jomp. \n 3)etroit
{W<ii.) uerfauft morben, luofelbft baS G)cfd)ftft weiter geführt loirb. —
3n SKajfa, (XoStana) würbe beut bort 1637 geborenen Orgoniften
SBern^. ^oSquini ein ©ebenfftein gefejit. 3Scnn berfelbe ber '„größte
Organift 3talieuS" genannt wirb, fo ift mein hodi wobl im 3rrtbum, benn
ber* ©rofemeifter © i r 1 a m g r e S c b a l b i ift bort boc^ wofil (oum
übertroffen worbcu.
S)urd) bie internationale ^crlngS* unb 5Punftanftalt uon ©agcn &
6omp. in Sürid)— ?Künd)en— 9'icw=?)ör( tritt ein neueS Untcruefimen,
unter fieitung beS©erm3"l. Sau reue ic, ünc Uniuerfalbibliotbef
für ^IRuf irlitteratur, inS Seben. —
© t u 1 1 g a r t , 25. 9luguft 1892. 3n ber rübmli^ft befannten
Orgelfabrif oon SSalcfer unb (£0. in üubwigSburg ift oor einiger geit
nunmebr bie nadj Eingabe beS SopanerS L)r. ©bolje Xauafa "erbaute
„reingeftimmte" Orgel fertig geworben. Einfang ©eptembcr ift bicfclbe
bereits na(l:i ^Berlin gefanbt worben ; oorber aber bot ber (Srfinber nod»
ben n* intereffireuben Greifen SöürttembergS QJelegen^eit gegeben, fein, SBerf
tenuen ^u lernen.
9lu6er 3. ©ambl) finb notb ®corg ßuiiuS unb ber «ßrof. b. jOr»
geljpiclS ©alter ^owrat an ber Unioerfität Ojforb, ju Otittcrn unb
unb t?lrtl)ur ©ulliuau ^um S3aronet ernannt worben.
QJicngen a. 53r., 24. 92oO. i>. 3. ©evr ©diulinfpeftor ©alji*
manu oon ^önigSbronu bielt beute mit ben jungen ^ebrcrn beS ^ej^irfS
©onberfonferenj in unferer ©tabt. ^Jnd) beenbeter Ä'onferenij befubtigten
bie ©enen bie bicf. Orgelfabrif oon ©cbrüber Sin f. SBereitwiKigft fübrte
terr (£. Sin! bie öefucber burd) fdmmtlidje 3Serf ftatten , ertlärte bie
ntftebung ber eiui^elnen Orgeltbeilc unb beren Sncinanbergreifcn am
fertigen SBerf. 5Be|onbereS 3ntcreffc. erregten bie röbrenpneumatififten
(Sonftruftionen, weldje an Orgcltbeilen unb SRobellen in leicftt fa|lid)er
SBeije uon ©emt gabrifant Sint beu Sefucbcm oor klugen gcfütjrt würben,
|o ha^ bicfelben eine flare SSorftetlung beS (£in= unb 9luSftront)^ftemeS
ber SRübrenpneumatif für Äegelüeutitlaben [owobl , als für pneuumtifcfte
9Q3inblaben erbielten. Qmn ©cblufe würbe bie im neuen Orgelfaole ber
gabrif aufgeftcllte Orgel für bie ßird)c ^ur beiligcn 3)rcifaltigfcit in
3)üffclborf, nad) Sinf'fdjem röbreupncumatifdjem ©i)ft'em erbaut, beficfttigt
uitb gefpielt. ©err SJeonebrer ®riefinger auS ©eibeu^eim braute baS
3Berf in meifter^aftem ©picl ju ©cbör unb begleitete and) bie oon ben
fiebrem ^um SSortrag gebrad)ten 9Kftuncrd)öre. ©err TOufifbircftor Roller
oon ©bin gen, welcfter ficb jur Söcficbtigimg beS benlicben ©erfeS
gieidifallS in ©icngen eingefunben batte, erfreute bie 93cfud)er bur^ fentc
mit ftaunenSwert^er gertigtcit unb ©icfterbeit qcfpielten Orgeluortrffge. SBei
ber fpftter \)itvau^ im „©djlüffel" ftattgebofeten gefeUiqen Unterfialtung
fprad) ©err ©cbulinfpcftor ©aUmonn beu Orgclbaumcifteni nocb feinen
S)anf aus. ©r fül)rte, in enoibcrung oorauSgegangetier Sieben, auS , bai
man in eine gcmüt^Iicbe ©tabt wie Giengen a. S^rcn* gerne wiebcr fomme,
unb bafe es ibn freue , in ber SBerfammlung anfter Dem CrtSfcbuIinfpettor
©err ©tabtpfarrer 9lnbler uon ©iengen, ben ©erm ©tabtoorftanb , femer
Vertreter beS ®iengener ©ewerbcfleifteS (bit ©erren öinf) unb fogar einen
©emt aus (Sbingen, ©erm SRufifbireftor goller, ber gleicbfallS ^ier^ec
gefommen fei, um ber 5hinft ibren Tribut ^u joflen, ju feben.
©err $rof. Strnolb ?Wiggli fcbreibt über baS eon^ert beS
Orgeloirtuofen S. SSerncr (auS SabeusSBaben) in 9(arau golgenbeS:
— a)ie bobcn Erwartungen , mit benen luir bem bicpgen ?luftreten
beS Orgeloirtuofen ©emt d. S. fBemer auS S8aben=SBaben entgegenfabcit,
würben legten ©onntag nidjt nur erfüllt, fonbem übertrojfen. 3a wir
fteben nicbt an , baS ©piel beS 5?ünftlerS für baS oollenbetfte ^u erflftrcn,
loaS wir biS je^t auf unferm neuen Orgelwerf gebort babeu, wie unS
benn baS le^tere aucb fions neue unb wabr^aft bejaubembe 9^ei,)e gu
20 —
offenbaren fd)ien. 9eitmnbeninD$ki)ürbiQ fanben to'vc t)or ^ßem, wie ^err
SBemer bte Klangfarben ju nii)d)en unb ob^uftufcn, aber aucb ba« ftarre,
glei(bfönniqe bed Orgettond überhaupt ju brechen m\i, \o bag ber ^öret
am ^d\{\\^ be§ SoncerteS feinerlei (Smiübunn uerfpnrte, utelme^r mit bem
©efü^I au% bev^ircbe fdi)ieb, a(d »{Ire er aud einem fcbonen, n^o^dautreicben
^raum ermadjt. 6d)i>n bie Siiinntni^nftellung bed $rogramuid lieg nic^td
ju münfcben übrig, am Einfang ba^ grogartige Ä-iiM>ii::$r5Iubium nebft
gruge uon 3o^. 8eb. iBad), beren uieluerfct)hingene Stimmen ber (Spieler
2U unitbertvefffic^ buv^ficbtiger ^arfteüung bracbte, ald f^inale bie Stdi(t'fd)e
ißro^betenp^antofte mit i^ren pat^etifc^en ®eberben unb ber impofanten
@d)lugfteigeiung, bajtoiMen enblid) bev forbenreicbe Soncertfa^ üon 9(. (S.
SijÄer, fotoie 2 Sobineti^ftücfe ber fran^^öfif^en 6d)ule. d^eben ber
®uilmant'fd)eu (Sunfolation, bie ber $arifer Somponift feiuem aui^ge^eidineten
Sd)üler gewibmet b(tt, fpielte ber Ic^tere nid)t bie im Programm angefüubigte
3)ubüi§'fcf)e 3"ö*>fotiöu, fonbeni „La Priöre" üon Sl6ment iJoret, ein
überaus jarte^ unb meiobibfed Sind, in mefcbem ber inbrünftige (S^efang
ber Oboe ebenfo ber^bewegenb loirtte, wie ber feinem djoralartigcn S^arafter
entfpredjenb htn Xon^ollregiftcm übcilvagene milboerflftrte @d)Iu6.
3n bie (So«" beS 9lbenb8 t^eilte fid) ber beutfcfjc 8Sirtuofc mit
unferm trefflichen SanbSmann ^m. ^cinr. 2Bl)Mer, ber ben 9)iittelfat
bc8 ©abe'fcften ^ioIinconccrteS nnb bie S3cetbooen'f(t)e GnlnfsSioman^c
mit großem 2:on unb flilooTIer 9luffaffung fpielte unb und ben ^erluft,
ben feine beoorftcbenbe Hcbcrfieblung nocö Sraucnfelb für unfer aWupfleben
bebeutet, boppelt fü^bar mad)te. URuftev^aft mar bei beiben Q^eigenftücfen
baö 9lccompagnement beS ^nt. 5Bcrncr, meldjcr bie Orcftefterpartic be§
©abe'fdien 6onccrtc8 fclbft aufd feinfii^Iigfte für fein 3nftrument bearbeitet
^at. ^^öge ber i^ünftler, \>tm mir btn auderlefenen @ienug oerbanfen,
angenehme (Erinnerungen oon ^larau mit ficf) fovtgenonnncn f)ahtn unb
nicl)t ;(nm legten WÜtti in unfern dauern etngefel)rt fein 1 SiiU JDrgel i(t
uon SKeifter ® o 11 in finj^em unb ftnt 60 JRegifter. —
Orgclbaumeifter SBÖttcber in ©ömmerba b. (Erfurt b^t aud) im
))ergangenen ^afiitt eine rübmlid)e X^ätigfeit. entfaltet. $(uBer mehreren
gri)|ercn unb ncincren 9leparoturcn ^at er neue Orgeüoerfe in Sebicn b.
Wittenberg (10 ©t.), in ©t. SRorif (17 @t.), in glon^eim b. ©ormS
(12 @t.), in SWauenboif b. 9(nnaburg (15 @t.) mit 9lu8äci(^nung uollenbet.—
S)er €rgelbauer ^e er loa gen in Stlofter^äStar b. !)^aumburg ift
in (Soncour^ gerat^en , ber smeite ber tbüringifdjen Orgelbauer. %u(^ ein
8ei(^en ber 3«i^-
$rei3aui^fd)reiben. (SS mirb uielen unferer fiefer oon
Sntereffe fein, ^u erf obren, \ia\] bie bei (Jarl ©rüninger in ©tuttgort
erfdieincnbe „^ieue SKufif * 3eitung" in !Rr. 1 beS Sabrgang« 1893 ein
^reiSauSft^reiben für tüdjtige Älauicrftücfe erlagt. (L «ßrei«: M 150.--,
IL $rei3: M 100.—, III ^rei«: M 50.—.)
2)ie näheren 93ebingungen finb uon ber ^erlagSbanblung ju bejie^en
unb merben oon biefer gratis unb franfo überfonbt.
Drg. gferb. Sd^ul^ in Berlin erhielt ben preug. Ähronenorben 4ÄI.
3u 9ir. 7 beS ^(SborgefangeS" (ficip^ig, ©anö Sid|t) ift Silbnig
unb SSiograpbie beS in unfenn Jölatte me^rfai genannten jungen OrgeU
meifterS S. SBerner in SÖabensS3abcn ju finbcn.
3)er auSge^etcftnetc franjjöfifÄC Orgelcomponift unb Orgelt)irtuo«'
?llejanber ©uilmant ift ^um Ofpcier ber (S^renlegiou ernannt
morben.
^ndt im t>ergangenen ^afjxt f^at ber rübmlicbft befannte ^oforgeU
baucr, ^. ^ilb. SRublmann in3örbig b.^aße a73. eine anertenneuSroertbe
Wtigfeit entfaltet, eS bat bcrfelbe folgenbc neue Crgcln (mit 161
flingenbcn ©timmcn) aufgeftcttt: in 9l!en a. b. (glbe mit 8 ©t. (2 ^an^
unb $eb.), in 3)effau ($aulSfird)e) 26 ©t., in SWagbcburg^Subenbura
22 ©t., in ©iSlebcn (©eminar) 19 ©t. , in ^ieSborf 8 ©t. (1 man),
in a)omnift 16 ©t., in SSirdjom (Sommern i 13 ©t., in SRamfm 8 ©t.,
Xrebicbau 7 ©t , üauftgl 11 ©t., ©ennemi^ 13 ©t. ^ugerbem mürben
nod) 5 ^Reparaturen an Orgeln mit 10—15 ©timmen ouSgefüftrt. 3n
Slrbeit befinben pfb bie neuen Orgeln für ^at^na, Seip^igsSSolfmannSborf,
Gaffeln unb Sönneni mit 11, 32, 12 unb 25 ©timmen. ©ämmtlicbe
3nftrumente pnb pneumalif djer "iflatuv, unb ^aben ftc^ bie früheren
berartigen ?Q3erfe recbt gut gebalten. —
3m 3abrc 1892 ftarben bie Orgelbaumeifter gerb. S c i cb e 1 1 in
3)üj|elbüvf, ©(bäfer in ©railSbeim , Sinter in Sniben, Xubb
in SiocrpoK unb U n g e r in ©aronm)a*^agocS (Ungarn).
§erm ficftor 33. in fS. : ©e^r gute ißebalftubicn finbcn ©ic in.
ber groBcn Orgelfdjule ))oi\ Dr. 5B. SS o l cf m a r (ßeip^ig , Srcittopf &
^örtel) unb ^olrfmarS Op. 270: ©d)ulc ber ©eläufigfctt
(Seipiig, ©d)ubcrlb & ©omp.). SBeibe oerbienftlicbc ©erfc ftnb leibcr oiel
5U mcnig bcfonnt. Scicbtcfte Originalfadjen für Orgel bat
Dr. grans SiSa* nid)t gefdjrieben. SSon $iutti Rnb bei griM^
inietcrsSiebennann k. fugirte SBerfe gu t^ahtn. — Dr.SRob. ©diumann
fagt : 28cr in ber fiitteratur nidit ha^ ^ebentcnbfte ibrer (Srf cbeinungen
fennt, gilt für ungcbilbet. 3n ber 9Kurit follten mir audj fo meit fein. —
3)en Ferren $eerbolte in Saltbommel (^ieberlanbe), Org. (gcfart
in (Sffen, ©aoalier in SReppen ((iant>. b. 5:beol.), Org. 3. ®. Si^au
in Ärolingen b. IRotterbam , ©eminar = 9Äufiflebrer ©cbmarj^lofe in
Oranienburg, Orgelbaumeifter 3Balcfer & ©omp. in SubwigSburg,
©oforgelbancr 2B. ©aucr ni granffurt a./O. , Orgelbaumeifter fjranj
(gggert in 95aberboni, ^oforgelbauer ^Ib. ®ifert in ©tabtilm, Orgel--^
baumeifter g u r t m ft n g l e r & © a m m c r in ^annoucr, Orgelbaumeifter
3 i 1 1 g i 1 1 in ®era , Orgelbaumeifter gfr. 3S e i g l c in ©tuttgart, $n)f .
Vi. SB i g t unb SOiufifbir. JR a b i (b in ejotba , $rof. $erm. 3: b u r e a u
in ©ifenadJ. Org. 9JJ ü n cft g e f a n g in ©traugf urtb , ^^^of • Sbrift. g i n t*
in (gglingcn , $rof . SBilbelm $) m m p c l in 3affi) , ^oforgelbouer SJilb.
SR ü b l m a n n in 3i5rbig b. ^attc a./©., ©tabtcontor Ä. Xrftndler in
^polba, Organift © (b r a b e r in Ofterobe a./i&. «ßrof. S ü f e l in 3roei*
brücfen, gRufifbir. ^ an lein in 9Rannbeim, $oftbir. SS. fiftfcler, 9hb.
% be Sit in Seipi^ig, mtb. (£. 3B. gritfcb baf., $rof. 3)5 ring in
3)reSbcn — allcrbeften 3>anf für bie freunblidjen (SJratnlationen ^um golbencn
Urania =3ubiiaum.— ©erm Orgelbaum. (äJ. in 3R. : 3)ie \)on bemfclbigen
?Prof. Dr Töpfer gefertigte Ubr ift (in meinem öefif) na* langen Sabren
mieber oon felbft ni ben ®ang gerat^en. (Sin ®ntg au» ber ©eiftcrmelt.
^^4^^'^
3Itijet(|eiK
tOSiJL
Alexander Giiilmants
Orfjel'Komposifionen
Terdienen es, in Deutschland endlich gekannt
und gewftrdigt zu werden!
(Kothe & Forcbhammer, Führer durch
die Orgel-Literatur).
Katalog verlange man gratis und franko von
Otto Junne, "tU"''
Sch
nberth's musikalisches
Conversatlons-Iiexlkoii.
In Aber 100.000 ExemplareD rerbreitet.
11. Aufl. r«T. TOR Professor £. BrelUur. Bieg. geb. 6 Mk.
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In ttber 80.000 Exemplaren verbreitet.
19. Aoflage. Gebanden 1 Mk.
Teriflg von «i. Seliubcrtli ^ C«»., lieipsiff
86Pfg,
€ies«n baar
Zn beziehen von der Terlagghandlung Otto Conrad in Erfart:
Yahreokanip, Jallns. Wie werden unsere Kirclien-
gremeinden lebendige Cliristengemeiiiden? Ein Bei-
zur Löanng dieser Frage von Jalins Vakremkamp,
Pastor-Di akonns an der Angnstinerkirche zu Erfurt.
Preis
Leuclitenberger, T. G. Die Idee der Unsterblichkeit,
Vortrag. Preis 25 ,
Jemand. Niemand und sein Schicksal. Humoreske. Preis 15 ,
Otto Conrad, Yerlagshandlung in Erfart.
^tntiU unb SSalgfc^aflfrber
iu ^a6en bei j^^„|^ Bmiill SSim.
2)ie 3»^i(^>>>*i^'^uittittcr bev Itratita m
^od^ctcgaiitcr StuÄftottung ift fotpcit ber JBorrat^
reicht geacn ©nfenbung öon 1* ^fg. in Sricfmarfca
ju ^a6en 6ei ber ^erlagi^^anblung Otto Conrad in Erfiirt
Diefer Sßummer liegt eine fc^r intereffantc JBcilagc:
,,3Riifie ffic JÖvfieV^ i9om Setlaflc t^on J. Rieter-Bieder-
mann in Leipzig bei, auf tpeld^e tpir Befouberd aufmerf(anr
ma^en.
£rncfr Verlad nn» @|^oe^itioti : Ctto i&pnvat, (Erfurt, ^dbotteiiftta#e 4.
SBertreter für ben 93u(4^anbcl: {Robert gforberg inSeipaUf 2:§aIfirQ6e 19.
»aggte
URANIA
fövgcl' nu& i^avtaottinmfpiei,
fouit fnr mu|tlialtf(^c f i|(iiri(, kirdilti^r, injiruhtigt ®(fang- unH Clatier-JHufik.
§eraii88t9t6en »011 !<l. jü). Vt!)0tl|Cl)lU3, ©toBStrjosl. ®. §oj
&ofoi-güiiift in 2Beimar.
M *.
^ftnfjigfirc Sa^taang.
189S.
3)ieieö 931at[ CYfc^cütt in btit tttkn SadCii
ieben 3Raiiatd, (jK^Tlid) in 12 Slimimetn) uiit> i|t buit^
aSe ^ucb= uiib Wujilalitio^anblunfteii, fomie buct^ äffe l^uftüiiil
otfui ^rfiSer^Ö^ung, fAr Vrti gnitjen 3ahr0(iiis S^ ttO
prftiiunuiintibu, ])U bejielien. — ^ni ^^itunflilntabo hu
fofl bot bitieS Slntt bie SIiiimneT 6301.
Stilette« 9tbpitiiciitei<t bti ber
SfpebtIioit&bemSeilaiiberlUiiiita: Otto Soiirab in €i:|urt,
Srtlijtteiiflrflftt 4, gegen (Smienbmifl uu« tJCiOJ, fflc btn
flaiMeii 3ii()teaiis bei gtnncu=3uteiibung. — ^reig bet eiiijelnen
'Äiimmei- SO^iemtifl. 3nievltim3gebiiöreit : bie ge[palteiie
^etiljeile iiiit lu ^f^iiiiJA.
3nönll: 3)e8 beuittfieii Ovennitten ©dübbt.— SoS.Soltfrieb ö. ^evber über bie Orflei. — 3)ie Setflnif beS OtgelfpielS. — Steinflräber unb
5Bbne. — ö(ie|e uon gc. Äü^iniiebt. — florc^en Sorefei) (ISrjn^lunfl). — Sejpre^unfleii. — Siuffü^tungen. — Kotlien. — aSrieiiwififel. —
Xrtü meinem ®ull unb ©otieä Sp^n,
bev Äirije treu, bie er gefiriinbel,
i^c ettitg Ireu, ob 3Suttf uiib £tüf)n
ber SBelt fit^ gegen fie üeitiimbet.
^oii Sieb aiiäi gegen jebeS |)er),
bnS ibnn Segen iiDtb einft odiiel,
bi)(6 in beS SebettS äBa^n uiib ©cbmerj
naiÄ Sii^l unb Seil "gen grieben ltnd)tei.
S^rcu meinem ^ücften, immer treu,
ob i^n bie 3'<' '"b' ober {^mü^e,
unb ffir ifin fampfenb uftne ©t^eu,
in (einet ^fem , in [einer Wil^e.
2)iiA fulgenb au^ »ur feinem !tE)rmi
ber Saa^r^eit (tetB, ber Öftre Sjaben ,
toijieöenb be« SBenmSifein« Suön
beiu ganjen SJiiUbwn irb'it^er ® nahen.
®cd bentfc^cn jOvganiflen @elA6bc.
3)er JJreifieit treu, wie Ue im Siaot,
burd) ncile ©a^ung fi(E) gefiadet,
in beren Si^inu au3 reidier €anl
33u^lflnnb unb 3Bo[)[l^un fid) enifaltel.
Sod] öafe ber greibeitS öeu^tlei,
bie flür^l aiiarä=ai)rDiiS=feo[IeBreite ,
bnmii beS ^Jubels ^iiljrei; frei
unb aüt freien merben jhte^te.
S!eni Uleilte Ireu, beni 3«'fl«'fl "i^t,
ber Seiölieit treu , bie auä ber Qinnung
ber Sefien aller Reiten fpridjl ,
botb nit^l beS XageS flüc^t'get Meinung,
^eni Slten ti-eu , baS auS bem @lri)m
ber Reiten ronr jU uiiä gerettet ,
ftab' eS in Burg fid) cber Som,
in ISiiici ficg ober Stabi gebettet.
5)o4 QU* bem Weuen , grit*en ^olb
beS ®ei(lee jüngfler Df[enbamna ,
bie ficti bemü^rt als lautreS Solb
om firfiem ißrü|ftein ber Urfoftrung.
Ireu meinem f^Bneii ffliutlerinnb ,
b(i8 niit^ geboren unb etjogen ,
begtenät Oun ujeifeer ^llptnioaub ,
getfteill uon blaueti ©irpmeSioogen.
SiDift treu Dutfe meinem Saterinnb,
mit bem ic^ rebe , biAf unb bente.
Sreu ®eutf*lQnb8 feftem gintradjISbanb,
ba« Surften fteis unb Sülter lente.
(lab. D. ©*enf).
3pt»> ®ottfri<& P. ^ctber Aber bie Crgct.
„Sie Dtgel — boS erftnunungSmüvbige Suftnimenf — fie bie üHe
©protzen rebet, bie mit ber lufeen Suclftimme ber Siebboberinnen bie Siebe
@otleB in baö ftori^enbe Dftr ber ^nbnAl &oud)l unb fein ©i^reden in
baS O^r beS Siifronncn brüfft - fie bie uonftanbifle ^ßofaune beS SobeS
©otlee, feiner fiqaOenben Btmbei unb i^nr eignen Sliaieftät, ber (£n)ig=
!eit reilrbig. —
SDitrofl auf ber 8. ®enera[uerfctmmiung beS ftantoren: unb Organiftcn^
Vereins ber RiDi(fauei=ffrei6bnu))tmannf(ftaft ju ^oibenburg am 5. Ottabei
1877 Don 3} b e r t ^ r e n > e I , Organift au ber Itauptrir^e ju
©cftneebevg,
SJemjoiiflen Dr^aniffen, melier ouä bem ®otte8^au(e
eine nat^^altige ©egetftetung jüt feinen jf^önen Senif, füt
baS @R)tge unb @dttli^e tn baS ^Qtaggleben mit ^inetn
nimmt, fann t& an 9!eigung unb Stoff jum 91ad^finnen barübec
ntc^t mangeln, in roefä|ct SBeife baS Drgellpiel feiner ^o^en
Sebeutuiig gerecht ju iverben Vermöge. SuS bem bei barauf
sieleiiben iBetracfitungen fitfi eröffnenbcn ©ebanfengebtele fet
bieämat ein ^n« ^etauSgefteHt, meieret tcob feiner SSti^tig=
feit meines SJiffenS bis jegt toeber in mufilalifc^en gocfi^et*
tungen, noc^ auf üBedammlungen Von 5Cantoren unb Organtften
eine auSfü^rUd|ere üBefprei^ung erfahren ^at : £tc SnitniC
oo
f.
fccd &t(|elf|iie(d. 3)te folgenben (Srörteruiioen foDen ntd)t
boju angcl^on fein, bicfeu'©toff erfc^öpfcnb ju bc^anbdn,
jonbcrn mir ben 3^^^ Verfolgen, bcr Drflclfpiclteci^inl bic
biefc« ®cgeuftQnbc(j mfirbiflc SBeadötuug iii er^ö^tercm ©robe
äiijumcnbcn.
3J?ait Jpric^t beim SSortroge eines SKufifftüdES in ber
Äritif öon einem ß^^ifocft^"' ^on ber 2;ecöntf unb uon ber
St u f f a jf u n 9 beS 3 » t c r p r c t e n. Sft nun bie SJenrttieilung
ber 5;ccl)ni! beS ©J)ielcr§ eine üert)äItniBmQBi9 leici^tc ?Iuf*
obc, um befto id^loierigcr bürfte iriof)l bie ber 9luffaffung
ein. (Srflären man^c bielelbe bod) ]d)on bann für mnftcr*
gültig, tüenn bic Söen^ältigung ber cigentt)ümlid)cn ©ciön)icrig=s
leiten, beren jebeS größere 4onluerf oufjumeifen bat, burd^
bie äußere S^ecftnif in ^oljcm ®rabe gelungen ift. S5iefer Sin*
fielet ift ober nur in fofern beijupf lichten," ofö im entgegengc^^
ie^ten gallc, bei einer njeniger üorgeic^rittcnen Sted^iif, Don
einem Jüirflid&en ßunftgenuffe nic^t bic Siebe fein fann. ^a^
gegen ift man mo^l bered)tigt, in gemiffcm ©inne ju fagcn,
Daß bie §lnffaffung eined Sonmerfö Vrft bann beginnt , mwn
bie Sec^nif untert^änigfte ©ienerin geiporben ift. .^ierauS
folgt, baß 3^ec]ö"it uiib IHuffaffung üerfc^iebenc S)inge finb,
ttJü^I aber 2 nn^ertrennlidie Sdöiueftcrn, Dou bcncn bic leljtere
bie t)ornet)mere ift. Scnc fann burd) forgfältige Ucbung im
©piele erlangt tücrbcn, biefe aber nid)t. (£§ ift ionüt ein
Sutbuni, menn man annimmt, baß iiad) erlangter tedinifdjer
93etoältigung ber ©d)mierigfeiten eine üoßenbete ?luffaffung
fiel) Don felbft einftcÜe unb bic Öcfolgung ber angegebenen
2cmpos unb SSortragßbejcidjunngen and) fd)on eine oevftänb^
nißooUe 9{eprobuhion evioarten laffe. Sehen fommt nur
bann in ben 5.^ortrag, tocnn bie Stöne au§ bem bemegten
crjen be§ ©pielerö, mclcöeS ber „SRe|onansbobcn" bcö tobten
nftrumenteS genannt mcrben fönnte, quellen. 2öie bie 93e*
geifterung Sonbidötungcn fdjaffen fann, jo ift aud) fit allein
baö trcibenbc ßlemcnt ber Steprobuftion. Sjauptfädjlic^fter
gattor für gute Sluffaffung fpecieü üon Orgeüomoevfen mirb
bann n)of)lburd)bad)tc, fein gemä^itc SRegiftrirung. ^at bie
bi§t)erigc ©arftcUuug \)a^ untcrgcorbnetc SJcrbältniß ber
Scc^nit jur Slnffoffnng flar gelegt, fo j^eigt fic auc^ ben
immert)in noc§ innigen *3"i^'*"^"i^"')ö"9 ä^ildjcn beiben. 91IS
Sfiejultat nnferer Jöetradjtung mürbe nun feftgeftcüt merben
fönnen: S)ic mafeüofe %t6)mt ift jmür nic^t ber ®runb,
lüot)l aber nacö bcr inneren Slntt)eilnaf)mc be§ ©pielerS unb
ber pfl)d)ologifd) entmidelten SJcgiftrirung bie erfte ©cbingung
bcö mirfungSuoHen Orgelfpielß. ©agt boc^ ber befanntV
SD^ufifpäbagog S. Söt)Ier öon i^r: „S)ic S^c^nif fd&afft ben
Körper bcr Sftufif, in i^m unb burc^ i^n aber ben @cift ber
SEirtung. SBer moQte barum nidit eifrig beftrebt fein, bem
freunblidjcn ®eiftc eine fdjönc ®eftalt ju öerlei^en! ®ic
flcbiegenfte Sec^nif gtebt bie ,gebiegenftc SBirfung im rein
mufifalijciien, mic im uirtuofen ©inne, bem geiftigcn SBefcn
be«^ ©pielerS unb beö geipiciten ©tüdeS gemäß." 2)er
Drgeljpieler barf bie SluSbilbung feiner Se^i^if alfo feiuc^s
lücgS uerna^Iäjftgen unb fei er aucb begabt mit bem entfdiic*
benften ®efül)Ic für ben fcelifcften 2Iu§brurf , bcffen fein 3n*
ftrument fähig ift, fönnte er fid) aucft bcrgeftatt in ein
Sonmerf Dcrfcnfcn, baß er über 3;cmpo SSortragöartcn , Son*
färbe unb c^araftcriftif^c 5D?obififationcn mit fid^ üollfommen
im 8?einen ift. @g fei mir barum geftattct, bie ®runbjüge
unb mefentli(4en iD^omente ber Drgelfptelte^nif in gcbrängtcr
SEBcifc barjulegen.
I. Sic Drgeltecfinif im allgemeinen, bie Wannalttäimt
im Scionberen. — 9iac^ bcr inneren ?tntt)cilnat)mc unb bcr
Suten 9Jegiftrirung ift faubere« tec^nifcficS ©piel eine öaupt*
ebiuQung bcS n^irfungdüollen SBortra^d. Qu bcffcrer Seran^
fc^anlic^ung ftc^e ^icr bad SBort clncd großen J{unftt)ifto*
rifer« unb aeft^etiferÄ , be« 1876 öcrftorbenen «ug. SBil^.
«mbroS. 5)crfclbc fagt in bcr „SSac^iana'' (S»r. 8 bcÄ SBerf«
„Suntc ©lättcr"): „Sic Drgcl mit i^rcm gleichmäßig ftrö^
mcnbcn S^on geftattct feinen orioicn Vortrag mit crescendo
unb decrescendo, nur baß bic {Regiftrirung Slbmcc^fclungcn
ber Stlangfärbung erlaubt. Scr Drglcr muß feine ©ä^c Der«
ftänbi^, orgonif^. — man erlaube ^u fagcn : mufi{alijd)«arc^i:>
teftontfc^ fonftruiren, n^ie ber ®ot^tfcr )cin ungeheures, rcid^
bergierteS, fonfequcnt organiic^eS ©teingerüft aufbaut, ein
®crüft, baS äugtet^ bcr 85au felber ift. SBtc bie Orgel ficft
bem Äirc^cnbau fcIbft in i^rc äußeren ®eftalt ard)itettonifc^
einfügt, fo paßt für ifire SDfufif bie Umfet)rung jcnc§ tri tum
adaguim: „Slrc^itcftur fei erftarrte SDhifif" — fic tpicit
eine §lrt flüjfig gemorbener Slrdöiteftur." — Siefc SBortc
begeic^nen Die ©odie äufterft treffenb. Scr Drgelfpieler ift
ein öaumeifter. S)urc^ bic 9Sermittclung jcincr güßc unb
^änbt erftebt bic mufitalifdbe gorm at^ fingenDcr 35om, erft
Icifc unb äart in nebclbaftcn 5fontnrcn, meiere macbfenb
immer größere unb gemoltigerc ©imenfioncn annebmen , it)reu
Slbfcbluij finbenb in ber mufifalifcften ©teigcrung , locldbc ber
majeftätifd^en ßilie auf ber 2;i)urmfpi^e beS Someö ju öer=
gleichen ift. 2)er Orgcljpielcr t)öt bie S^öne, roic fic it)m oon
ber ftummen SRotirung öorgejd5ricbcn merben, felbftt^ätig ju
oerarbeiten alö bic ©leine ju feinem Saue. 2ln feinem \)on
bicien barf ziwa^ fehlen, foU ber San lüdenloS fein. ä)?it
anberen SBorten: Seber 2]on bat fo lange ^u flingcn, atö
fein in ber 9lote anögebrüdter SKertb befagt. ©o bot fidj bcr
Drgeljpieler bcr ftrengften Db jeftioität ju befleißigen, unö fid)
aller nocb \o' mobl angebracf|ter fiicenjcn, mie foicftc mobl im
Xflaoicrfpicl juläffig finb, jn cntt)altcn. SScrgl. u. a, „greic
3tt)t)tbmif" in mtjkx'^ „Älaincruntcrricf)t.") 3ft ber Slaoier-
anfdjlag bi§ j(um blutigen 3!agc. namentlich Durch ben (Sin*
fluß ber ncubentfdien ©chule, ein mejcntlich anberer gcmorbeii
aU ber ^n ben Q^ittn öor unb nach ©. öach, fo ift eö mit
bem Drgelan)chlage beim 9Ilten geblieben. @^ fann audj
heute fein anberer jcin a(§ ber Don jenem unerreichten 3J?ei*
fter gelehrte. SSon bem S8ad)'fchcn Sehrfhftem crjählt 3oh-
9?icoI. gorfcl (1749—1818) in jcincm bebeutfamen SBerte:
„lieber Jöach'ö fieben. Äunft unb 5funftmerfe. gür patriotifche
SScrchrer echter mufitaliicher ifunft.,, Seipjig: öoffmeifter
unb fi'nhnel. (Bureau de Musique.) 1802. 4 A. 69 ©.
$DJit IWotenbeilagcn. golgenbcö: ,,3)a§ erfte, iüa# Such beim
Unterricht im <öpielen that, mar, feinen ©d^ülern bic ihm
eigene 91rt beS Slnfdjlagö ju lehren. Qu biefem Schüfe mußten
fic mehrere SRonate hi»burch ni^tö al§ einädne ©äge für
aßc ginger beiber §änbe, mit fteter SWüdficht auf bcutlidjcii
unb jauberen Jlnfchlag, üben. Sßad) feiner Slrt, bic §anb auf
bem Älaöier ju h^ß^n» mürben bie 5 ginger fo gebogen,
baß bic ©pißen berielben in eine gerobe Sinie fainen, Die fo-
bann auf bic in einer glädic nebencinanberlicgcnben %aHt\i
fo paßten, baß fein einjiger ginger bei oortommenben gäUcn
erft näher hcrbeigcjogen merben mußte, fonbern baß jeber
über ber ?;afte, bie er ctma nieberbrüden follte, fd)on f^mebte.
SDiit biefer Sage ber §ünb roaren nun oerbunben : 1. ha%
fein ijingcr auf feine Safte fallen ober gemorfen, fonbern nur
mit emefn gemiffen ®cfühl ber inneren Äraft unb §errfd)aft
über bie Semegung getragen merben burfte; 2. bic jo auf bic
Safte getragene Äroft ober ba§ 2Waß beiJ S)rud§ mußte in
gleicher ©tarfe untcrholten merben uni jmar fo, baß ber
ginger nicht gerabc aufmärt^ oon bcr Safte gehoben, fonDcrn
bur4 ein aümählige^ 3"^^"^^^^^" ber gingerfpi^en nach ber
inneren gläche ber §anb auf bem öorbcrcn Shcilc bcr ^afte
abglitt; 3. beim Uebergangc öon einer Softe jur anbereu
mürbe burch biefe^ Slbgleitcn baS SDiaß Don Jiraft ober S)rud,
momit ber erfte Son unterhalten morben mar, in ber größten
®cf^minbigfcit auf ben näd^ften ginger gemorfen, fobaß nun
bic beiben Söne meber Don cinanbcr gerifjen mürben, noch in
cinanber flingcn fonnten. S)er ^Infc^lag mar auf biefe SBcifc,
mie (S. $h* @n^ 3och fagt, meber ju lang, noch iu furj,
fonbern genau fo, mie er fein mußte." — 3m Slnfchluffc
hieran führt gorfei meitcr auS: „^ic SSorthcilc einer fol*
d)en Haltung unb eined folchen Snfc^Iagd maren fchr mannig«^
faltig, nicht blo^ auf bem Sflaoichorb, fonbern aud) auf bem
$ianofortc unb ber Drgcl : 1. S)ie gebogene Haltung ber
ginger machte jebc ihrer iSeme^ungen Ici^t ; bad ipodcn, ^ol^^
ttm unb ©tolpern fönnte al^o nid^t entftehcn, melc^ed man
fo f^anftQ bei $erfoncn finbct, bie mit audgcftredtcn ober
nid^t Qcnng gebogenen Ringern tpiclen. 2. 3)a^ (Sin^iehcn
ber gtngerjpi^en nac^ ftch unb bad bobur^ bcmirlte Üeber«
tragen ber ^aft bcS einen gingeriS auf ben }unä(hft barauf
folgenben brachte ben höc^ften* ®rab Don 2)eutlt(^feit im
— 23
Snf^tagc bcr cinjelncn %'6nt l^crDor, fobafe jcbc auf biefc ?lrt
l7orgetrac|ene ^ahage gläi^enb, UoQ imb runb Hang, gleich-
fam, afö wenn jcbcr ^on eine ^erlc tüäre. ®d toftete bcm
3u^rer nidit bic minbeftc 9tutmcr!iainfcit , eine jo üorgetra«
genc ^affage jii Uerftcf)cn. — SIUcä bic« jujammcngcnommeu
hat enblid^ nod) bcn übcroii^ großen 93ortl)ciI, bafe attc 9Scr=!
fc^menbung uon ^raft burc^ intnü^e ^nftrengintg unb biirc^
3ti?cing in bcn Bewegungen üermicben luirb. 9tnc6 foQ ©.
Sacö mit einer )o leichten SettJcgung bcr gtngcr gefptelt baben,
bafe man fie faum bcmctfcn fonnte. 9?ur bic üorbcren ®elcnfe
bcr ginger waren in Söemegung, bic §anb bet)iclt and^ bei
ben Jc^wcrften ©teilen i^rc geruhbctc gorm. bic ^ii\c^cx boben
ficb ftur wenig üon bcn Saften auf, nict)t mc^r alö bei bcr
SriflerbetDcgnng ; unb wenn bcr eine ju ttjun l)atte, blieb ber
anbere in feiner ruhigen Sage SRod) weniger natjmen bic
übrigen ^^b^ilc be§ fiörpcrg ?Intöcil an feinem ©pielen, wie
c^ bei Dielen gefc!öiri)t, bereu §anb nid&t leicht genug gewöhnt
iit." — Sni weiteren SJcrIaufc feiner Öetrad^tungen elttwicfelt
g., wie Öac^ auf ®runb feiner fputrapnnftifdicn ©a^wcijc
unb beS tcmpcrirten 3:ünj^ftcm§ bcr öcgrünbcr einc§ neuen
unb praftif^cren J^i^fl^fofe^^ würbe, in welchem ber SDaumen
jum §auptfinger erhoben worben ift, weil üfjne biefen in ben
fogen. fcbweren 3;onürten nic^t fortju!ommen war. Unb nun
lautet g/^ rcfumirenbe^ Urt^cil: „?lu§ bcr leichten, jwang*
lofcn Bewegung ber 5'"fl^^' ^^^ ^^"^ frönen ?(nfc^lage, auö
ber ®cntlict)fcit unb ©d^ärfc in ber SScrbinbung aufeinanber
fülgenbcr Stönc, au^ ber Dort^eilbaften neuen öingerfeßuna,
auö ber gleichen öilbung unb Hebung bcibcr .'p'änbe uno
cnblict) au^ bcr größten 3)?ünnigfaltigfeit feiner gigurcn cnt==
ftanb Sac^'S SlÜgcwalt über baö 3uftrumcnt, fobaß e§ tür
if|n feine ©d^wierigfciten met|r gab unb er nie einen Son
Dcrfet)lte/'
S)ieic ©runbfä^c beS Sad^'fcöcn ©^ftemö muffen anc^
^eutc uocb aflfeitige 3iuertennung finben. ©ic geigen auf ba«J
Bcftimmtefte , baß bic gute Haltung ber ginger unb |)änbc,
wie bic natürliche Jlpplifatur §auptbcbiugnngcn eincS fauberen
unb reinlichen ©picl§ finb. S)ie bcrUorragenbe SBebeutung
ber leßtercn würbigt ©ebaftian'ö ©otin Sari ?ßb. Smanuel
(1714—1788), wenn er fagt: „SSerftcbt ber ©picicr bic
Wat)rc 3lppliratur, fo wirb er, Wenn er anberö ftc^ nid^t un«
nßt^ige ©eberben angewöhnt ^at, bic fc^werften ©ad&cn fo
fpiclcn, bafe man faum bic Bewegung bcr ^änbc ftel)t unb
man wirb öornef)mIicf| auc^ ^ören, baß eS i^m Ieic()t faßt;
bal)ingcgcn ein anbercr bic leic^teftcn Sachen oft mit vielem
©^näuben unb (Srimaffen ungefc^idEt genug fpiclcn wirb."
— 3m ®eiftc bcr Bai^'fc^en äJietl)obc wirftc aud) bcr ^of^
organift Sodann ©d^neiber in ©reiben , beffen ©diüler erft
Sramer'^ @tuben bi^ jur größten 5torrcftf)cit üben mußte
unb baüon ju crjä^Ien wiffen, wie peinlich eö ber JlWeiftcr
mit bcm Slnfc^tagc nal)m, fobaß jclbft 9J?enbe(öfot)n*Sart^oIbJ)
ben ^öfl'^ttfl^" ^^^ ßcipi^igcr ÄonjerDatorium , wcld^c bem
OrgcHpiele üor^errjcöcnb fi^ ju wibmcn gebac^ten, nad6 be*
cnbetem j?urfu3 nocf) boö 5ßrit)atftubium bei ©c^. cmpfaljl,
wobei er fügte: „®c^cn ©ic ju ©c^n., ba fönnen ©ic wa§
3;ücf|tigc§ lernen !"
(©(^luB in niid&fter 92r.)
eine ba^rifd^c ^ofptanof ortc^gabrtf.
Sinjä^rlid^ pilgern Saufenbc funftbcgeiftert nac^ Ba^»
reut^, jener frcunblic^cn ©tabt bc§ ^errlic^en 5Kaint^alcS,
um bortfctbft anbäc^tig ben bcljren SBcifen ju laufc^en, bic
9iic^. SBagner ber Sftit* unb Slad^wclt in feinen Büchern
gcfijpiclcn gefc^cnlt i)at Bon ben $ßerfönlic^fciten in 8a^^
rcut^, weld^c bcn Süngern ber Äunft , feien fic nun auSubenb
ober jiu^örcnb, om befannteften fein bürften, ge^rt §crr
(Sbuarb ©teingräbcr, bcr S^cf bcr berühmten ba^rifcftcn
glügcl* unb ?ßiano * gabrif ©teingräber unb © ö ^ n c.
Sft er bodö nid^t Moß afö ÜWciftcr be§ ftlauicrbanc« fe^r
terbicnt um bic 5ßflcgc ber SKufif überhaupt , f onbcrn alÄ
Batjrcut^cr Bürger um bic görberung ber SBagncrfc^en TOufif
fpejicn. ^injüörlicb finben firf) im ^aufc bc^fclbcn gelegcnt*
iic^ ber Ba^reut^cr geftfpiete bic bebcutenbften Äünftter ein,
um nict)t nur bic gabrifation ber ©tcingräbcr'fc^en Snftru*
mente in bcn ja^lreid^cn Slrbeitäräumcn mit Sntcrcffc ju Der-
folgen, fonbern au^ um im SUhififfaalc bc^ gaftlid)cn ©tcin^*
gräbcr'jc^en §oufc§ 5ßroben unb mufifalifc^c ©oirecn
abjubalten.
3!)ie ©tcingräber'fc^c gabrif ju Ba^reutö Würbe im
Sa^re 1852 gcgrünbct unb gerabeju crftaunlidb ift c§, waS in
bcn 40 Sabren genialen ©^affcnö an^ bcr Ba^rcut^er Äla*
üierfabrifation geworben ift. ^taufenbc üon Snftrumenten finb
feit ber Begruubnug beS ®efdöäfte8 in alle Sbeilc bcr SBelt
geliefert worben unb ijabcn bcm ^aufe ©teingräber ni^t bloß
l)ot)c 9lnerfcnnung , fonbern auc^ Belehrung, 3""^i9""9 w"b
greunbfc^aft gebracht.
®ic ©tcingräbcrfd^en ^ßianino^ jcic^ncn fi^ burcft Uollcn*
bete Xonfärbung , mobulationSfä^igcn , bö<^ft gcfanguollen
Son, burcft ©olibität unb ©Icganj bcö BaueS, Durc^ ange^^
neljmc ©pielart unb burc^ billigen ^reiS auö.
S)er S)ii^faut ber 3nftrumcntc ift Don größter Rar:tf)zit
bic äWittcttagen bormonifcb unb gefangreic^ , bic Bäffe runb
unb üoü. Dr. granj^ ßtfgt, 9Jid^.' SBagner, ©ugen b'
Gilbert, 3. SRubinftein, $an§ Sfticbtcr, j0-®cbwar<},
Ctto ©rimm u. u. a. fpenbeten bcöljalb au^ bem ©tein=^
gräber'fc^cn 3nftrumcnten ba^ ^ödjftc ßob.
©benfo wie bic ?ßianino§ Ucrbienen bic ©teingräbcr'fd^cn
glügel, S). 9J. ^Patent Sßr. 33513, l)o^c Slnerfennung. ©ic
barf man ju bcn beften 3nftrumcntcn ää()lcn, bic übcrf)aupt
fabrijiert werben. üßJcun fi^ außer obiger ^ßerfönlic^feitcn
Slutoritäten wie 5ßrof. Älinbwort^, Otto Seffmann,
(£mil ©aurct, Srnft Songlctj 2C cinftimmig lobenb über
biefelbcn äußerten, ^err ©teingräber infolge feiner öorjüg*
liefen gabrifate auf Sünbeg:= unb SBcltauöftctlnngcu mc^rfac^
auggeäcid^net würbe unb im b^urigen 3al)rc jum Ägl. Ba^r.
Hoflieferanten ernannt worben ift, jo bürfte l)icr jebe weitere
Stnerfciutung übcrflüffig fein, ^inweifen möchte icb jebod^,
baß im 2)hififfaa( be§ * ©teingröber'fcöcn ^aufeS ein prad^t^^
üoÜcr glügel fte^t, bcn fein ®eringcrcr alö Dr. granj Sijjt
wä^reub feinet legten 9lufcnt^alt§ in Ba^reutf) (geftorben
unb beerbigt bafclbft) gcfpiclt Ijat. SBem e^ öergönnt fein
foHtc, biefen glügel jü fpiclcn — §err ©teingräber \)ÜM
i^n aus Pietät gegen Sifät alö ein Älcinob — wirb j«)*"^*
mcn muffen, wenn ic^ behaupte, baß &err ©teingräber nic^t
bloß 5u bcn bebcutenbften ^ßianinoS^^abrifunten ju jäblcn
ift, fonbern aucb in bcr glügclfabrifation baS Borjüglic^ftc
ber 9?euj;eit liefert.
Söollcn wir ^offen, baß bic berühmte girma ©teingrä*
ber, ber außer bem ©bcf nod^ jwei ©ö^nc öorfteben, weld^e
nicftt bloß längere 3^^^ "^ bcbeutenben filaüierfabrifcn bc§
beutfc^en Batcrlaubeö, fonbern auc^ in ber weltbcfanntcn
©teinwatj'jcbcn gabrif ju ?icw 2)orf mehrere 3al)rc als gertig*
mac^cr unb Slcguliercr bcjc^äftigc waren, weiterhin blühen
unb gebeiljen möge! SRid^t bloß ber Älaüicrbau fonbern
audö oaS Älaüicripiel würbe bcn größten ©egen ^ieruon
fiabcn. ?ß. Bolfmann.
■» w gt^ B H»
an ben ^etani^. bet tttatita»
SRr. 3 u. 4.
„©dbon fertig? 9?un baS Wirb Wo^l nid^t öiel ®ufS
geworben fein!" 3)icfer ®cbanfc gc^t 3^ncn gewiß bur^ ben
Äopf , fobolb ©ic BeifolgcnbeS crblidEcn. ((5S waren bic für
baS batert. Sicbcrbud^ erbetenen Sompofitionen. 9?cb.) S)oc^
id^ benfe, ©ic werben nic^t ganj uuiufriebcn fein; ic^ ^abe
fämmtlic^c fiieber burd^gefe^cn unb tüchtig barin ^erumgewirtb«
fc^aftet. 3^^^r anbere Slrbciten 2C bcftimmtcn mic^, bic 3)urc^*
fic^t 2C bcr Sieber foglcic^ öoräune^men. '
— 24 —
t
©ic crl^altcn ba6ct ouc^ 11 Sicbcr üon meiner §anb,
1 bie 9, bie ©ic mir fc^icftew unb bann noc^ 2 onbere. *)
®inigeÄ »irb S^nen gemife nic^t mifefaüen. 9?r. 11 (bie
„®ä)&'\mn** üorjugSmeijc mcrben bie flinber gemife gern fin*
en. ©d^abe, bafe id^ Don bem Oebic^tc 9?r. 10: „©e^t
en ^immel mie Reiter" nur ben crften SSerS 6et)nlten f)abt,
S)ad ®ebtc^t ^abe icf) nämlid^ a(d 5hnb audmenbig gelernt,
ober ber 2. unb 3. 93erÄ ftnb mir üerloren gegangen. 3c^
tt)ei§ aud^ nid^t, toon loem baS ©ebicftt ift. (*Inm. 2)aS ©e^
bic^t ift ö. 3. §. 93o6; bie urfprünglicfte SWelobic mar öon
3. ä. ?ß. ©c^nlj, SReb.). — 5)aö 3. ber mir jur Sompofition
acfd)i(fte ®ebid>t ift ba« 9. in meinem TOamifcript. S)er
ferunb baüon ift: t^ ^atte eS anfangt überfe^en.
S)ie ©urc^fic^t 3^rer ganjcn ©ammlung f^at mir üiel
eube gemad^t. ©ie 'enthält üiet öübfd^eö, 3ntereffantc§.
atörltc^ mufe fid^ aud) in einer jolc^cn ©ammlung, ma§
ben Slnfoiberungen ber Äuuft nic^t genügt. (? 9?cb.) STcic^t
gut, ja id) muß fagen, fdilcdöt, unbrauchbar finb bie ©om-
pofitionen bcö $errn 3äbe; nic^t üiel anberS finb bie üon
§e^ unb §enfel.
9ln ben einftimmigen mar menig ju änbcrn, me^r ein
btn jmeiftimmigen, am mciften an ben breiftimmigen.
?luc^ an bem 3;itel t)a6c ic^ mir ju ftreid^en erlaubt.
■ 3n 93ejug auf meine Sieber muß id^ bemerfen, bafe fie
bereits fertig unb breiftimmig gebacftt maren, afö id^ nacö
miebcr^oltem Sejen 3^reS lieben JBriefcS erft merfte, bafe fie
jmeiftimmig fein foÜten. 9?un eS mirb bieS njo^l fein Unglucf
fein. Ueberbieö finb ber jmeiftimmigen genug.
3ur (Jompofition beS „Sung ©iegfrieb" bin ic^ nid^t
gefommen.
ißier mürbe id^ öorgeftern an ber gortfe^ung beS 85rie*
feS ge§inbert unb erft \)^nt^ (©onntag) bin i§ im ©tanbe,
ben gaben fortjufpinnen ober ju beenbigen.
SBic ©ic nun fe^en, l^ab id^ aud^ no^ ben ©iegfrieb
componirt, menn man baS componiren nennen fann. 3c6
fäl}(c midö ju berartigen ©ac^en fetten ober nie biSponirt, id
est: ic^ ^abc !ein Talent ju ade bem, maiS in baS 9}ei(4 ber*
SRomanjc unb öallabc gehört: 34 ^abe in biejem
®enrc auc^ nod^ nichts ©cfc^cited ^ctjört, unb ic^ !enne,
glaube icft, fo siemlic^ Sllle«, maS in biejcm ®ebiete gefc^affcn,
bcffer: gemacht morbcn ift. ©ntmeber eS finb ®cmcinplä|c
ober eS fommt eine forcirtc Originalität ju Xage. 3)ie großc
©infac^^eit, bie in ben gäUcn , mic ber üorliegcnbc ift, gef or^^
bert mitb , ffi^rt jum crften Jeöfer, bann aber ba« ©treben,
ctma§ apartes im SBaQabenton ? ? ju geben, jum anbern. 3d^
glaube, ic^ bin in ben erften geiler üerfaQcn. (9Bar richtig,
beun baS ©tüdE fam nicftt in unfrc ©ammlung.) 3d6 Witt
c8 beß^alb ganj S^rem ©rmcffen an^eim ftcUen, ob ©ie baS
Sicbc^en bem ^. Sfird&enrat^ S e u f cft c r in ÜWellingcn (9WarIt^
fIcdEcn bei SBetmar), bem mic^ gu empfehlen id& ©ic freunblic^
crfud^c, mitt^cilen moQcn ober nic^t.
5Dcm ^crm Drganift Ä i c b c r in Debcran toollen ©ie,
gur freunblic^ften Erinnerung an mi^ , boS beifolgenbe Seft
meines Gradus adparnassam, in bem ber @^ora(: „din'
fcftc Söurg" (frcili^ ni^t in ber angebeutctcn aSeife,) bcar:^
beitet morbcn ift, gütigft juftellcn. (SS tonnte ftc^ mo^I machen,
bag x(b in ber SBälbe ju einer grogartigen SBcarbcHuna bicfeS
6;^ora[S fc^ritte. @r üerbicnt cS mo^I. 3)tc 3bcc ift uncr«
fc^opflic^. -
3n bem 6. ^eft beS Gradus ift noc^ ein SongcrtftüdF,
ouf baS ic^ ettoaS ^altt. 3c^ glaube, cS gcl^ört mit ju mci^
ncn bcften Slrbciten. Seibcr ^abc ic^ gcrabc üon btcfcm ^cftc
fclbft nur nodg ein @jrcmplar, jonft mürbe id^ 3^ncn ein
foId^cS cin^änbigen.
gür 3^rc X^cilna^me an mir unb meinen arbeiten
nehmen ©ic meinen bcften S)anL @S mürbe mir eine rechte
^eube gcmcfen fein, ©ic in SBcimar »t fc^cn unb p fprcd^cn,
unb jn^ar umf omc^r, als id^ cincS aufrichtigen, t^cilnc^menben
SlidtcS, ^crjenS k 2C bort beburftc, bort, mo ic^ mid^ in
*) Worunter hcA übnna idjcnbc Mt e^fiferin", Kr. 17 Im 4. 4>efte bc» a cu e n
einer Ätmofppre faf), in ber mi^ lauter — grinfenbe Sartjcn
(unter unS gejagt) umgaben, unter benen ic§ nic^t auftreten
tonnte mic icft motite unb mufete, um meinem Oratorium erft
bie rechte ^tjljfiognomic ju geben öermorfjtc, furj, mo id^
jum böjcn ©pietc gute 3Kiene mad&en mußte.*)
®a§ ic^ bem großen Somponiften in SBcimar ein S)orn
im 9luge bin — baS ift Kar. 6S ift auc^ gar ju är^eriic^,
baß ein 2KenJc^ in ben Keinen Sijenac^ bie %xziiii)tit f)at,
Somponift ju fein, als jolc^er unbefümmcrt um bie ^erren in
SQSeimar feinen eigenen SBeg ge^t, ja fogar bie ^Inmafeung
f^at, na^ einer Sti^tun^ ^in ber iBefte fein ju moQen. äUag
man über mein Oratorium fagen, maS man miß, mag man
eS ignoriren, foüiel meiß ic^, fouiel behaupte id^: 1. S)er
©4lu6*S)oppeldöor beS 1. StjeilS, 2. ber 1. ß^or beS 2. S^cilS,
3. ber Keine S^or: „SBarum betrübft bu bi^" 2C, bann 4.
üorjugSmeife ber fünfftimmige E^or: „O menn ber $)err bie
©cfangenen 3^^"^ ^'^^ erlöfen" 2C fielen bem SJeften ton
irgenb einem anbern ©omponiften, l)ciBe er SJ^ojart, ^änbel,
93ad} 2C gleid&. SBenn ic^ nur ben Ferren ßomponiften unb
überhaupt bem öerftänbigen $ßublifum biefe Gl^öre unb auc^
bie beiben ^ugen in ben bei Äörner erfc^ienenen Orgel*
fonatcn anal^ftren'burfte, bann folltc man fe^en, baß iäf nic^t
JU t)iel gefagt, baß feine einjige guge t)on ^Saä^ ejiftirt, in
ber eine beftimmtc 3bee fo Kar ausgeprägt unb Die nad^
gorm unb Sn^alt fo confcqucnt entroicfett morben ift, mie bie
beiben t)on mir in ben genannten ©onaten. ©o etmaS fann
man nur jclbft nic^t fagen. — 3)o^ über baS ßob beS gro^
feen 5ßublifum bin id^ fd^on lange ergaben. „SBaS glänjt ift
für ben ?tugcnblicf geboren" 2C. 9J^and)eS t)on meinen ?lrbci*=
ten mirb bleiben , menn auc^ nur bei SBenigen ; boc^ baS ift
fc^on genug. — SBenn Sie einmal 3^it babtn, fo fc^reiben
©ie eine Äritif über biefe S^öre unb bie gugen. ©ntfc^ul^
bigen ©ic mein eiliges ©efc^rcibfcl.
@S grüßt ©ie berjlid^
eifenadö , b. 7. SRoübr. 1855.
3^r ergebenfter
gr. Äüljmftebt.
©ec^rter §err ©ottfd^alg!
®ott meiß, maS ic^ i^nen in (Site fiatt beS ©iegfrieb gefd^idt
^abt, benn ^eutc fanb ic^ baSfelbe noc^ in meinem Slauier
liegen, derartige SScrmec^Slungen fom.men bei mir jumeilen
oor. ?llfo ScifolgenbcS ift baS redete.
®S grüßt ©ic
eifenac^ , b. 7. IRoübr. 1855. 3^r
Sr. Äü^mftcbt
2ot^in 2vteUi9.
erjäl^lcnbeS ©d^riftftüdf beS Organiften Sol^anncS 8.
an feinen Kollegen 9i. 3-
a»itget^eilt toon $. Giebel.
Sieber Äollcgc! (3fortfetunfl.)
9tad^ einem ®cnuffc, ben mir bie Stcfibcnj geboten
^atte, ^ab' i^ mid^ anfangs, allcrbingS gefeint: nac^ ber
mufifalifc^cn STratincr, meiere ber ^ürft aQmod^cntli^, in ber
9tegcl ©onntagS, t)on feiner JtapcQc ocranftalten ließ. SIDc
SdQtung bor biefcr JtapcKe! Obfc^on bie äRc^ria^l i^rcr
©lieber feine SRufifer oom %aäi maren fonbcm angcftcUt in
anbern Slcmtern als ©c^reiber, kndfcn^ unb ©ärtncrgc^ilfcn,
fo ^atte fie boc^ einen tüchtigen fiapcllmeiftcr , ber für bie
(Sinübung ber Seutc forgte unb cS ju ad^tungSmert^en
Sciftungen brad^tc ®cm f$ürften toftcten alfo fein mufttali»
*) %At »nccn&nitta be» ^ccm" Mriaittc IRclQn; SHl^mficbt im Xficttcr. flittt fn
ber SHid^, fcKft unb itmc tnoa% matt, fobal oaft tBert nit^t ben flctefftni mbnil ma^te.
SRU Dr. 9rimi 8 ift mar ft. aiemtt<9 ouldnonbcr dcfornmen; mu lM. Z9l»fcr fkanb
cc auil^ gat ntd^t giut unb mit bem bamaliacn IHn^cnmuftlbltcItac St. Stontofi noc^ tventgcc. —
Seltene foflte 9« mir: ,.@o ein Same^f . . . I9ta ein Oratorium lom)»onircn I"
i
— 25 —
'f^cn ©cnfiffc, on beiien er anä) 2tnbcrc tf)ctt nehmen liefe,
juc^t gerabc ^^eibenmäBifl" üicL SDic bei bcn SRatiiiecd fi^
-cinfinbcitbcn ja^Ireic^cn ®äftc untcrfc^tebcn fic^ otö äufecrc
iinb innere, ße^terc Ratten in ber fjubfc^en SKuftf^alle bed
©c^IolsgartenS, n)o bie äJ^atinee^ mä^renb ber @onimermonate
ob(jef)alten würben, ©i$ ober feine Stimme; nur menn ber
^ürft qI§ 3^^^^" ^^^ öeifatt^ bie ^änbe ein poarmol in
emanber fc^luc), bnrften fie baSfelbe t^un. Sie beftanben auö
ben Ferren unb S)amen bc^ t)ö^eren unb ljo()en ^ofDienfteS,
an^ äJhififfreunben ber SRefibenj unb bereu Umgebung, bie
bem iJürften perjönlicl} befannt unb angenehm maren ; auc^
jebem Quftänbigen gremben lüurbe, lüenn i^n ber Jfapellmeifter
bem JJürften uorgeftcüt l)atte, bie 3;f)ci(nat)me freunblicft ge*
tüä^rt, if)m ujo^l Qud& üon einem Safo^en eine Xa\\c S^ofo^*
labe jiräfentirt. S)ie äußeren ®äfte refrutirten fic^ aug
fonftigen SJhififfreunbcn börgerlid^en ©tanbeS, fammelteu fic^
Q\i%m um bie ^aüe t)erum unb tjatteu, menn fie auf feiner
in ber 9iät)e befinblic^eu (Sartenbanf ^lag finben tonnten,
leinen ©ife lüo^l ober ©timme, b. t). fie ftanbcn unb gaben
i^re mufifaliidjen Öeoba^tungen burcö laute beifällige 'Slu§:=
rufe funb, bcnu bie SRefibeuäier luaren ftolj auf bieÄapeHe
unb nannten fie ben ^rembcn gegenüber „u ufere flapette".
Unb menn erft üou brinnen l)erau^ bad gemüt^lic^c Älatfc^en
ericftoß, jo jäumten fie feinen SlugenblidE , in baöjelbe mit ben
iDuc^tigften $)änbefd^lägen eiuäuftimmen , \o bafe eö luie ein
JRotteufeuer anju^ören tuar unb ttjie ein ücrftärfteS ©cöo in
bie ipaHe brang, töoju ber gürft üergnüglic^ uicfte. 9luc|| an
biejen ungelabenen Äoftgängern, bereu mand) Stuberer SSon
,,®otte^*®nabeu burc^ pc^ftfeine (£t)ren'' unb Xöürljüter bie
SBege Ratten meijen laffen, üerleugnete unjer gürft feine
Seutfeligfeit nidöt: i^nen julicbe liefe* er luomögficft aüej^enfter
l)er SÜiufiföalle öffnen, baß mau'^ braufeen beffer ^oren tonnte.
Qu ben äufeeren ®äftcn gehörte aucfj ic^, fobalb e§ bie Um^^
ftäubc nic^t gerabeju unmöglich machten, ©c^ien mir bod^
baö ^rembn)ort „IRatinee" ber ©prac^e megen ber (Sngel
äu entjtammen, toeil biefe Qdt unb ÜKü|e l^aben, jd^on toor*
mittags 3)?ufif ju machen. S5urcö jeitigeS kommen fi(^erte
tc^ mir auf einer unmittelbar unter einem genfter fte^euben
Sauf ben ©i^puntt, auf meinem ic^ feinen Snueren ju be^
neiben brauchte — ^öd)fteng um bie S^otolabe, bann: machte
id) meinen ©i^punft ^um ©te^punft unb lugte befd^eiben burc^
baS fiber^ängenbe ®ebä|d) in bie^aße, fo tonnt' ic^ auc^ ben
-Äapeümeifter uor feinem ^JJuIte ben ^iaftftocf fd^mingen fe^en
unb ben Äouäertfpieler, mie er bie ®eige ober bie fflötc traf*
tirte, toa^ nun jum 2)oppelgenufe Jourbe, inbem man fo baÄ
(Srftaunlic^e , loai^ ^erüorgebra^t mürbe, nic^t blofe ^örte,
fonbern auc^ fa^, wie eS ^eröorgebrac^t tourbe; ba§ toar
mand^mat red^t broQig ausufern.
aHmäng ücrblafete auc^ biefeS Sic^tbitb an ben ©onnen*
ftra^len, bie, an Si^t unb SBärme june^menb, öon unfern
l^infit^tlic^ ber Mittel fo befd^eiben muftfalifc^en Unter^attun*
gen im $farr^aufe ausgingen; uon einer jur anbern tourbe
mir flarer, bafe fie fic^ ju beuen in ber ^iufif balle öer^alte
toie eine föftlid^e $erle ju einer mit einigen ®oloföntern üer*
mengte $anb DoQ ©anb. Unb bafe ic^ fetbft babei tptig
mar unb mid) tiic^tic) vorbereiten mufete, menn ic^ unfern
^änbel unb 9ac^ nittftngen tooUte, er^ö^te if|ren SBert^,
-ertannte ic^ bod^ ^ier auS Der Srfa^run^ an mir felber, mie
boS mufifalifc^ ©c^öne ju ®e^ör ju bringen fei. S)ajiu tam
je^t ein weitere^ toerflärteS (SIement: Sord^cn, bie 3;oc^ter
ber $farrtoittme im ©ubftituten^äui&d^en , me^r babeim im
$farr^aufe, mütterlich S^^^S^ ^^^ fl^Pftegt als rrfitofeeS ^ö^ter«
i^en" üon ber ^farrfrau, üon bereu ®atten mit t)äterlid^er
©orgfalt unterrichtet unb auSgebitbet. Wttf)x nod^ als bie
frif^ natürliche ^Inmut^ in ^ngefid^t, SEBud^S unb Gattung,
bie eben auS ber ©c^ön^eit beS i£inbeS in bie ber Sun^frau
aufzublühen begann, war eS baS mit finblic^er Offenheit an
.^t|b' unb Setb innig t^eilnebmenbe ®emüt^ unb ber benf»
gewohnte, als lofer ©c^alf feine Iad|enbe 3RaSfe jeigenbe
<^etft, was bie ^erjen aQer mit i^r in SSerfebr ^retenben
Tü^rte unb für fte einnahm. Um i^re 3ufunft möglid^ft fieser
.^u fteQen, bereitete fie ber t)äterlic^e %xtniib jum ^Berufe ber
©rjie^erin üor, ber wie gefd&affen für fie fc^ien unb üou i^r
bereits mit ®efc6idE toerf'uc^t würbe als ®e^ilfin bti ber @r*
jie^ung ber beiöen weit jüngeren Äinber i^rer ^ßffegeeltern.
vlucj^ fie war mit biefer Söerufswa^l einuerftanben gewefen
fowie mit bem ?ßlane, erft nac^ it)rem erfüßten jwaüäigften
SebenSja^re eine ©teÖe ju fuc^en; bis ba^in waren eS noc^
brei Sa^re unb biefc follteu in b^itcrem, treulichem 3ufönimens
(eben bcbäd^tig auSgenußt werben , natürlich auc^ — unb ba
erft rec^t — für ünfere ?ßerlenfifrf)erin. ©eit Sauren fd^oii
{)atte fie ber Pfarrer im ®efangc untericfttet unb i^r gtocfcu*
fielle Slltftimme jum Vortrage geifttic^er Sieber gefd^ult; nun
trat fie ju uiiferem 3^'^^i»»^ünuert)ereiu als weibliche Äraft u.
wir bilbeten jubritt, wie ber ^ßfarrer fügte, fc^ou ein ÄoHe-
gium, fangen balb einjelu, balb ju jweieu unb ju breien
unfcre 5ßerlen auS Raubet unb Sacf). SSarum machten bie
Vorträge SordjenS erneu tieferen ©inbrudE auf micft als uufer
SKännergefang ? 3c^ beobachtete baSfetbe bei ben übrigen 3"*
()örern, für gewöl)nlid^ bie beiben geiftlid^en grauen unb Die
Äinber, für aufeergeroö^nlic^ alle ®rüner unb ®rünerinuen,
bie ben freien dmtritt in bie Äirc^e beiluden wollten, wo ber
Pfarrer oon 3^^^ i^ 3^it unfere ^falmen unter Orgelbeglei-
tung ertönen liefe, bamit and^ bie ®cmeinbe an folc^er Srbau^
ung unb ©rquicfuug tl)eilnel)men tonnte. SBciui Sorc^en
fang, Waren gewife aller Singen unb D^ren nactj bem S^ore
gerichtet unb an be« @ngclSgeficf)tc^en ber ©ängerin gebannt
unb bie 9lubad^t fcbieu felbft beS ?lt^menS entbehren unb ficf)
nacö bem ©döluffe burc§ ein üerne^mbareS 9lufatl)men bafür
entfc^äbigen ^^u tonnen. SBä^reub mau unS 99?änueru wo^l
auc^ anbäc^tig jufjörte, erlaubte man ficf) l)ier unb b^a bod^
eine fleine f5reil)eit, uieftcte ober büftelte einmal nac^ weniger
Semütjung, eS ju uuterbrücfen, unb uufer jEenor unb Safe
war bod^ auc^ nic^t t)ou ©tro^ unb ber SSortrag nic^t üou
Öolj — fc^mcic^elten wir unS. 9lun la, ber aJienf^enfenner
®oet^e ^at gejagt: „3)aS ewigSBeiblid)e jie^t unS ^inan;''
biefer SluSfpruc^, ben ic^ bisher gar nid^t leiben tonnte unb
ber mic§ nod^ ftujjiger gemacht ^aben würDe, wenn id^ feine
fpätere mufifalifc^e 3llu|tration burc^ SWeifter Sifet gef annt
bätte, biefer SluSjprucf) würbe mir je^t ju einer Strt öon
2;rofl: wir 9)Mnner fjatten eben feine weibliche ©timme unb
baS war uic^t ju änbern unb wir wollten unS nur gutwillig
^inangie^en laffen. (Srortfefimg folgt.)
3o^. 3)iebolb, op. 32b: „®er Seft.Drganift." 2 SBäube
ä 2,50 Ji, f omplett in einem S5anbe 4,50. — SSertag r)on
e. Äot^e in Seobfc^üß.
3 ^. S) i e b 1 b, op. 43: „günf jig Drgelftücfe in allen gebräud^I.
Tonarten". Jk 4,50. ©benbaf.
2)er als trefflidjer Äomponift unb gewaubter Sontra*
punftift befannte greiburger SÄurtfbireftor bietet in oorliegenben
tcfteu burc^weg brauchbares Material für ben öffentlid^en
otteSbienft wie für UnterricfetSjwedEe. Dp. 32b entf|ält eine
anja^I gröfeere SSor* unb SRad^fpiele, SrioS, gugbetten 2C.,
tbeilS über (S^oraU, t^eilS über freie TOotioe. S)er fat^olifc^e
Drganift wirb feine greube baran ^aben. ©urc^weg auc^ für
ben eöangelifc^en Drganiften, fowie jur ©infü^rung in ©emi*
narcu unb bjl. ju empfehlen fint) bie „günfiig DrgelftüdEe."
jlein langweiliger jlantorenjwirn, fonbern als anjpred^enbe unb
wirfungSboHe ©ad^en t)on meifter^after Arbeit. S)ie praftifd^e
ä^erwenbung biefer Orgelftüde wirb baburd^ erhöbt, bafe bie«
felben gefürjt werben tonnen, woju befonbere ?inmerfungcu
t)orbanben ftnb.
SBeibe SSerfe, f owo^l Dp. 32 als 43 ftnb in melobifc^er,
^armonifc^er wie fontrapunfttifd^er $inftd^t ^öc^ft intereffant
unb aufs S3ännfte ju empfehlen.
Sleuftabtel, Sibj. ßiegnife. ^errmann, Drgonift
26
©d^toalm, 9lo6: SSolfSltcbcr*©ammIung in ©car^
bcttunfl für 5ffiänncrc^or f)crau8geg.
$). 1: fdtbö^mijc^eS 9ßeiE|nac^t$Ueb, SBdeinac^tdlieb bcr $iffe^
rari, SBcrglicb.
^. 2: „aWajnrfa (polnifc^)", bc SKonn, bc ficf toat malen
fann" (nicbcrbeuticfi.)r SSiloincüc (fräniöfifc^).
§. 3: 9?a^tlicb bcr ©c^iffcr (qu§ S^ioö), bic cntbcdEtc jM,]d)^
^ctt (ncopolitaniidöX 3;roft (beutf^cS Sieb a. b. 15. Sa^rl).
§. 4: S^rtidöieit ge^t über Steic^t^uin (bö^nüfd^), ber öer^»
fc^mä^te freier (fc^rocbif^) , ouf ÄarfS SBoljl Od&oltije^).
^ßort. u. ©t. jjcbeS §. 1,50. Seipsig. ©iegel.
„S)q boÄ 93oIf§Iicb, lüie ein sieiiilicö geleibter ÜWann
gefproc^en ^ot*', bie Sluferfte^iing ber Wlu\n repräjentirt, fo
neigen firf) wo^I alle beffercn ©ejangüereinc bieiem Urquell
Quer 9?olfömufif nieör unb me^r ju , oönc baS Äunftlieb —
ba§ ja aucl& jcine uollc S3erccl)tigung ijat — ^i\ ücrnact)lä)figen.
Um nid)t cinjeitig ju erjclieincn t)at äWnfifDireftor ©cftmafm
eine Sluölcfc besüglid) üerjd^icbencr Stationen ueranftoltet unb
feinfninici be* unb verarbeitet. S)ic beiben SBeiftnacfttSlieber
fönnen in bcr Sirene tüo^l üerttjenbet merben. ©ie flammen
ouS 83ö^men nnb Stauen. Stu^ bie anbern ©äfec rocrben
in i^rer einfad^en nnb originellen §altnng fici^ern Slnflang
finben. —
Sella, 3. S. Cp. 7: ©anl nnb ®al)ib, ®eb. u. ?tug
®raf \). ^laten, für 1 ©iugft. mit 53egfeitung bcr Drgel.
Seipjig, Statjut Sla^folger (Dr. 5ß. Simon) 2,50 Jk. .
^üd^ einer Inrjen (I)arattcrifti)c&en Sinleitung beginnt
ik ©ingftmime im erjä^lenben S^cne: „S)er Äönig fifet auf
feinem Störone bang, er mintt, ben ©o^n be§ Sfai jn rufen:
Äomm, Änabc 2C. 3)ie Drgel uert)ält fic^ t)ier, fottjic bis anö
@nbc iQuftrirenb, resp. c^araftcrifircnb, in g^'S^ beffen gehört
bajn ein getoanbter ©pieler, bcr treffenb juregiftriren üer*
ftetit. ®amb beginnt einen ^tjmnnö auf Se^oüaft. ^ier fann
ber ©änger s^igen, baß er jjn fingen resp. üorjutragen üer^
fte^t. 3»"^ ©dölufe mirb nocj^ erjäljlt, in welc^ tocrbred^erifc^er
SBeije ber geifted franfc $)errf(j^cr bcr armen ^irtenfnaben
nac^ bcm Sebcn trachtet. SßJir tialten biefc mirffamc Söaüobe
für geiftlic^e Sonjertc tparm empfot)Ien, ba man nic^t immer
SUteö unb lieber 3llte§ anfttjd^en foU, inbcm bic Scbenben
aud) i^r gnteö 3tc^t ^aben.
ginf, ®. 28. ajeufifafifc^er ^andf^afe ber Sent*
fc^en. Sine ©ammlung oon über 1000 Siebern
nnb ©efängen. 10. 9luflage. JRcubearbeitet
üon 23 il^. Sfcftirdj. ®cra, aBeiBbadöS 2?erlag.
Unjere frennblic^en Sejer fetjcn l)ier bie le^te nmföngli^e
Sfrbeit be§ Derllärten ©eraer SReifter, bic il)n in t^tn lejjtcn
Sat)ren jcincS gejegnctcn SebenS Uornämlid^ befc^äftigte unb
aufecrorbentlidö am ^erjen lag. 3)aö gegenttjärtig 940 ©. gr.
8 umfaffenbe beutj^c 9?ationaimcrf ücrfaßte in feiner urfprüng*
lidjcn ©cftalt ber Seip^^iger Süinfitgcle^rtc gin! 1842. Sßon
ber 6. ?luflage an rcbigirtcr eS ber funbige Seipiiger üKufif*
gelehrte Sil fr. ® ort fei unb üon ber 9. Slufla^c an, bcr
ijcrcmigte 5ßrof. Dr. §erm. Sanger in Scipjig. Unter
Sfc^irc^ö Bearbeitung liat ba§ ^oc^ocrbicnftlic^e nnb n^eit*»
tjerbreitcte Uoltetl)ümlid|e 2Serf nicftt tocniger benn 1140 9Zr.
erhalten, bic nac| folgenben ®eficötgpunften georbnet finb:
SSolte^, Sugenb«, Sßatcrlanb*, §eimatö^ ©tnbenten^ ©olba^
ten*, Sägers Siebcrtafel^ ®ejeUfc^aftg*Sicbcr, Slomauäen unb
Saöaben, 2)fiunes JKatur«, ®rbanung^*, Iraner*, Segräbnife«
Sroft^ nnb ücrmifc^te Sieber. S)tefc große 3^1)1 finb jum Sfjcil
ein* unb mc^rftimmig, für lociblic^e unb männli^c ©timmen,
mit unb o^nc ^Begleitung (bic meiftenS fe^r leicht ift) gefegt,
um möglic^ft rcdjt oiclcn SßJünfdien entgegen ju lommen. 3m
änt)ange pnbet fic^ bic (Sntmitfcinng ber beutfc^en SSolte*
unb ftunftlicber bi^ auf bic ®cgemüart fortgcfetjt. (Sin rei^*
faltiges SRegiftcr erleichtert bic Drientirung. ®er neue SJcr^
leger ^at baö nationale loftjpieligc Untenie^men fetjr fplcnbib
auSgeftattet, fo bafe cg in ieber SJejie^ung gccigcnfcf)aftet ift,
um aufs neue ein ^audfrennb unb Siebling be$ beutfc^en
SSolfcS JU ujerben.
Äretfc^mer, Sbrn., Dp. 43: 12 fngirtc 5ßrälubicir
für bic Drgel. Seipiig, ©reitfopf & ©ärtcl 4 Jk.
Sic« toorlicgcnbc „S)u^enb" 2?orfpiele bcÄ ©rc^bcncr
^oforgantftcn nnb Dpcmcomponiften gibt burc^auS feine
^3)ufecnbn)aarc" ah, ©er Slutor betocgt fic^ nidftt in bcr
Öcrfömmlid^cn Drganiften*©c^ablonc, fonbem er fu^t feine
Driginalität ju mabrcn, um nic^t nur SlnftänbigcS , fonbcrn
®utcS, ja SSortrcfflid^ed ju liefern, o^nc befonberc fjertig*
feit ju Dcrlangen. (Sr bringe me^r unb Umfänglichere^.
ajJertle, @b: Dftaöentcc^nif für $tanof orte. I.Äbt^.:
aSorübungen, II. 9lbt^.: 20 Dftaücn ^^ (Stuben
D. Jtlcinmic^cl, (Sjern^, @Iemcnti, ©c^)DaIm,
Äefeler, 3iaff, (£t|op^in. UL Stbt^.: 153 (Sitate auö
aW e i f t e r m e r f c n. Seip jig , ©teingräber.
SWit lt)a^rem aicncnffeifec t)at ber ücrbicntc 93crf. alle^
SRü^lic^c für bcn genannten QW^d jufammen getragen unb f^ftc*
matifc^ georbnet, fobafe fein febr refpcftabclcö 2Bcrf fict;cr ba^
atterbeftc unter ä^nli^cn 2Bcrtcn genannt »erben mufe, ba e^
bic gef ammte illaüierlitteratur in üorjnglicftftcr SBeije repräfcntirt
unb mit mufifalifc^^bibaftifc^em ®efc^icf toerfafet ift.
Suj^Sllbum. Sieber unb ®efängc für eine ©ing*
ftimmc mit Begleitung beS '^ianoforte. SlniJg..
für t)o^c unb, tiefe ©timmen. SRainj, 3- Siemer.
S)a§ ber bcrüljmtc Drgelüirtuo^, ffiomponift unb ^Dirigent
aucft einer ber bebeutcnften Sljrifer ber ®egentüart ift, bemeifcu
toorliegenbe 25 ®efänge auS bcm reid^en ©c^a|jc feiner Äom*
poniftcnt^ätigteit. SBcr an uerl)ältni6mäBig einfa^en unb^
büc^ fünftlirifc^ :» (jebiegenen , originellen unb Don luarmcn
§erjenton bnrc^floffcncn mufifalifcftenSölüt^en ©cfc^madE finbet,.
bcm empfehlen mir biefe«^ fet)r ^übfdö auggeftattetc Sllbum auf^
angclcgentlic^fte.
-«<«-»oo4 c*-c<k«^-
^ttff^l^vtiiideit.
Vorbemerkungen. Herr Ore:. Hans FM.hrmannin
Dresden bat es iinternoiiimen die vorzilglicbsten Werke der ge-
sammten Orgel literatar dem dortigen Pablikum nacb und nach vor-
zufQbren. So hat er bereits 6 Abende diesem Zwecke gewidmet,,
in welchem er nebst weniger bekannten Werken Seo. Bachs,
MendelsHohns 6 Orgelsonaten vorführte. Die den Programmen bei-
gelügten erläuternden Bemerkungen lassen wir mit folgen. In
dem nächsten Cyklns will Herr F. Werke von Bach, G. Merkel
und Jos. Rheinberger berücksichtigen.
Drenfllen« Sechs Bach-Mendelssohn-Abende. Winterhalb-
jahr 1892/93 Orsrel-Vorträge unter Mitwirkung künstlerischer
Kräfte in der Johanneskirche zum Besten der Qemeindediakonie
von Hans Fährmann. Von Orgelwerken gelangen zum Vortrag:
Mendelssohns sämtliche Orgelkomposirionen; die sechs Orgelsonaten
Seb. Bachs, verglichen mit den sechs Sonaten Mendelssohns, ausser-
dem sämtliche mittlere und grössere Orgelwerke Seb. Bachs.
Erster Abend Freitag, den 80. September 1»92 . abends '/tS Uhr
unter gütiger Mitwirkung der Konzertsängerin Frl. Hedwig Rock-
stroh aus Chemnitz ^Sopran), des Konzertsängers Herrn Hans Seitz
(Baryton), des Kgl. Kammermusikus Herrn Adolf Eismann (Violine)
sowie des freiwilligen und ständigen Kirchenchores. Programm.
1. a) Präludium und Fuge, C-dur (Band IV, No. 1) v. S. Bach.
b)Präludium und Fuge, C-dur (Band II, No. 1) v. S. Bach. 2. Sopran-
solo: „Kommt, all ihr Seraphim," Arie ans „Samson*' (mit oblikater
Trompete) v. Händel. 3. Violinsolo: Adagio ans dem Violinkonzert
V. Mendelssohn. 4. Sonate No. I £a-dur (Bd. I) v. S. Bach, a)
Alleirro moderato. — b) Adagio — c) AUegro. 5. Barytonsolo:
a) „Kein Häimlein wächst auf Erden", kleines geistliches Lied
V. Friedemann Bach, b) „Warum entbrennen die Heiden". Arie
ans „Messias" v. Händel. I. Chor: „Ehre sei Gott in der Höhe*"'
6.a capella v. Bortniansky. 7. a) Choralfiguration über „Allein Qott
in der Höh^ sei Ehr" (G-dur •/•) v. S. Bach, b) Kurze Choralfuge
über die gleiche Melodie (Bd. VI, No. 6 und 11.) v. S. Bach. 8.
Duett zwischen Sopran undBaryton; »Was hast du an mirgethan,
du Mann Cottes", aus ,,Elias" v. Mendelssohn. 9. Sonate No. 1^
(F-moll) v. Mendelssohn, a) Allegro moderato e serioso. — b)
Adagio. — c) Andante recitativo; Allegro assai vivace.
Za den Orgelvortrigen.
Die von mir veranstalteten Bach-Mendelssohn-Orgelabende
haben ausser der Absicht, den Besuchern speziell der Johannes-
kirchengemeinde gute, gewählte geistliche Musik auf billige Weise
zn bieten, in erster Linie den künstlerischen Zweck, auch da»
grössere Publikum bekannt zu machen mit den seltener gespielten
Orgelwercken Seb. Bachs, zunächst mit seinen sechs Orgeisonaten,
J
27
;«einen sämtlichen (rrösseren Fugen nnd den dazn gehörigen Prä-
Indien , sowie einer Anzahl seiner grössten Ohoraififlrnrationen.
Ursprünglich hatte ich mir vorgenommen, sämtliche Orgelwerke
Bach'i« an einer- längeren Reihe von Abenden vorzuführen; bald
aber wnrde mir klar, dass ich jedenfalls durch ein Zaviel meinen
Zweck — nene Anhänger für Baches Orgelwerke zu werben —
eher verfehlen könne, statt ihn zu fördern; das Interesse der Zu-
höret hätte wohl kanm bis zu Ende vorgehalten. Auch wird selbst
der begeistertste Verehrer Bach's nicht behaupten, dass unterdessen
•Orgelwerken i^voUe 9 Bände!) nicht au(*h minderwerthigere und
kleinere seien, die einer Vorführung in Konzerten nicht bedürfen.
So entschloss ich mich denn, nur die vier ersten Bände ganz vur-
snftthren (sechs Sonaten , Passacaglia , PaRtorale, sowie sämtliche
grössere Präludien, Fantasien, Toccaren und Fu&:en), dagegen aus
der überaus srro!*8en Anzahl seiner Choralbearbeitungen und -vor-
spiele (Band V— VII> nur eine bescheidene Auswahl zu treffen und
auch aus Band VIII und IX nur die fünf Orgelkonzerte heraus-
zugreifen, um diesen wichtigsten nnd noch immer sehr reich-
haltigen Stoff auf eine Anzahl Abende zu vertbeilen. Aber auch
in diesem Falle ergab es noch eine Reihe von mindestens lü
Abenden, von denen somit vorläufig die ersten sechs bevorstehen.
Beginnend mit den sechs Sonaten «Band I» musste ich
unwillkürlich daran denken. daSH Mendelssohn ebenfalls fiecbs Orgel-
fiouaten creschrieben, und der Vergleich dieser beiden Halbdutzende
dttnkte mir doch zu naheliegend und interessierend . als dass ich
Mendelssohn, den ohnehin als Orgelkomponisten auf Bach's Schul-
ter Stehenden, nicht gleich bei dieser Gelegenheit hätte hinzu-
ziehen sollen. Ich wählte also für die ersten sechs Abende als
Hauptthema :
Seb« Baoh's 6 Orgel sonnten,
verglichen mit den 6 Orgelsonaten Hendelssohn's ;
hierzu von Bach für jeden Orgelaheud: zwei Präludien und Fugen
möglichst der gleichen Tunart, sodass jedesmal nach einer der
grossen Fugen eine kleinere derselben Tonart zum Vortrage
gelangt, ebenfalls zum Vergleiche anregend ; dazu als Zugabe :
1 bis ^ Choralbearbeitun^en. Dies mein Programm.
Ob es möglich sein wird. Bach jemals in gewissem Sinne
„populär* zu machen, bleibe vorerst dahingestellt ; jedenfalls haben
seine unvergleichlichen Meisterwerke verdient, ausführlicher
y gehört" zu werden, als es gewöhnlich bei unseren Orgel- und
Saalkonzerten möglich ist. Auch glaube ich mit Recht behaupten
zu dürfen, Baches für die Orgel geschriebenen Werke gehören zu-
nächst auf dieses Instrument, das bekanntlich seit Bach*s Zeiten
anf alle mögliche Weise vervollkommnet worden ist.
Ueber das Registrieren Bach^scher Orgelwerke auf unseren
heutigen Orgeln werde ich gelegentlich des Programms meines
zweiten Orgelabends in Kürze zu sprechen haben; für heute nur
noch Einiges über Bach's Sonaten.
Bach schrieb diese sechs Sonaten, wie Prof. Dr. Griepenkerl
in dem grösstentheils ausgezeichneten Vorworte zum ersten Bande
der Perer^Hchen Ausgabe ausführlich schreibt, für seinen ältesten
Sohn W. Friedemann Bach in Leipzig nach 1723: doch waren
einzelne Theile dieser Trios, von Bach eigentlich als Vorübungen
zu den anderen Orgelwerken bestimmt, schon früher vorhanden.
Zunäfthst waren die Sonaten für ein Clavichord mit zwei Manualen
und Pedal geschrieben, ein Uebungsinstrument, „welches damals
Jeder angehende Orsranist besass". „Im Sinne der damaligen Zeit,"
schreibt Griepenkerl, „musste vor der Orgel alles freie Erfindung
sein. Es wäre wohlgethan, dergleichen Instrumente wieder anfer-
tigen zu lassen, weil sie eigentlich niemand entbehren kann, der
sich zum Organisten bilden will, und es sehr unpassend wäre, auf
der Orgel selbst diese Vorübungen anzustellen. Doch solche
Instrumente sind unseren anirehenden Organisten zu teuer , da sie
nur die Aussicht haben, künftig eine Stelle von 100 bis höchstens
800 Thaler jährlicher Einkünfte darauf zu erüben." So schreibt
Griepenkerl zu Braunschweig im September 1844.
Ueber den Werth der Bach'schen Orgelsonaten eingehend zu
nrtheilen, ist hier nicht der Ort; das Urtheil würde ja auch sehr
von dem Standpunkte abhängen, den man Bach gegenüber einnimmt.
Ich halte sie nicht nur für vollendete Meisterwerke klassisch-poly-
phoner Schreibart und thematischer Behandlung, sondern auch
wegen ihres klaren nnd gediegenen Inhaltes, sowie der Abrnndung
nnd Yerhältnissmässigen Kürze ihrer Sätze für hervorragend geeignet
verstanden nnd gewürdigt zu werden.
Die Mendelssohn'schen Sonaten sind natürlich ungleich,
orchestraler nnd farbenreicher angelegt, reich an modernen, präch-
tigen Melodieen nnd Harmonieen; immerhin erscheinen die Bach^schen
Sonaten mit ihrer theils kernigen, theils pastoralen Melodik nnd
ihrem formvollendeten Baue gleich werthvoll, so grundverschieden
sie auch von Jenen sind.
Aus den nicht weniger als 9 Bearbeitungen Bach's über den
Choral -.„Allein Gott in der Höh sei Ehr** wählte ich die melodiöseste,
trotz ihrer vielfachen Verschlingnngen klare Figuration und die
inrze, aber musterhafte Choralftige ans. Eine noch grössere
Zasammendrängnng des Stoffes schien mir im Interesse der Sache
und der zu Grunde liegenden künstlerischen Idee kaum möglich und
rathsam, wenn anders man Baches Orgelwerke eingebender kennen
lernen will. H. F.
Chemniim* Set. Pauli Kirche. Sonntag, den 15. Janaar
1898. Hnsik-AnffOhmng zum Besten des Vereins für Gemeinde-
4liaconie. Cborgesang: Doppelquartett hiesiger Lehrer nnter
Leitung des Herrn E. Winkler. Sologesang: Fräulein Martha
Gey, Herr Lehrer Tetzner. Or«:el: Organist Robert Butze, Beglei-
tung bei Nr. 5 Herr Lehrer Oehmichen. 1. 14. Sonate für Orgel
V. Jos. Rbeinberger. Bfaestoso. Idylle. Toccata. ^, 2 Lieder für
Männerchor : a. Pilger auf Erden v P. Cornelius, h. Gradnale.
Doppelchor v. Grell. 3. Aria für Alt aus „Elias": „Sei stille dem
Herrn** v. Mendelssohn. 4. Ada(;io für Orgel v. 0. Wermaun.
ft. „Sehet , welche Liebe". Arie für Baryton v. Jos. Rbeinberger.
6 2 Lieder für Alt: a. Wandrers Naclitlied v. Fr Schubert, b. Hast
du mich lieh ? v. Meinardns. 7. Das Kirchlein , Männerchor v. V.
Becker. 8. Toccata, Adagio und Fuge in C für Orgel v. S. Bach.
9^ott}cit.
^Im 23. ^a\\. ftaib bcr flvcifc 5?openniciftcr 55 i n c c n ;i fi a cft n e r,
ftcb. 181 1 . bcr Snibcr be« t)cvftorbcucn baijcrifcftcn ®c«eialniufifbireftor«
granji üadjncr.
9lte;^-. QJ u i l Ml a n 1 8 grofte ©l)nipbonic für Crflel unb Orrf)cftcr
imivbc unlhuöft bei einem Soiiäertc beß OuartettucreinS iit Svcnicn mit
üiclcm ©rfolg auffle|i!()it. —
3)ie berliner nciifjegnmbctc ^innn ^aul AM alt & ÖJ ottiualb
(^Kittenmatberftr. 10) liefert leidjt tvnnSportobelc ^^Sfcifens
ort] ein mit ^^ebal ^um ©cbrnucöe in ifapcKeii, 8Wiiriffd)ulen,
©cniinarcn, ®l)mnafien 2C. — mit 6cf)le if laben iljfteni. 3)cr ©inb*
cr^enflci* heftest aiii einem SWannüius nnb ^jiüci ©d)öpfuentilen. S)er|clbc
■lüivb burdi einen öanbbebel regiert unb fann feine i^fttinfeit, in golge
eigentbümiid)er 6onflruftio)i ber 5BfiIge, red)t§ ober linfs angcbradit werben,
ein 33ort6eiI, ber für cngbegrcn^te Dtäume nidjt ;^u nberfe^cn ift. 3)icie
ginua bciitüerft ferner an i^rcn berartigen 3"ftrumenten bie gepreßte Suft
burdj eine ?lrt Ubnoerf ^u liefern , fobafe mau ben ©inbniadier füglidj
entbehren fann. 3)ic fleinftcn Orgeln mit l '^lau. nnb Üßebal bnbcn 162
pfeifen für (galicional iinb (SJcbarft 8' nnb Ofraue 4'. 3>n§ ^cbal ift
angehängt. (£in SSJinbmeffer ift für ben dalcantcn Uürf)anben.
S d) tu e I b n i t i5c()Ic|len. 3)ic ^oforgclbananftalt uou ©cfttag & Sö^nc
lieferte im S^^öre 1892 folgenbe 16 neue Orgeln:
2riir 9{einicfenbürf*5ÖerIin 6egen8fird)c 21 ©tiuiuicn, döor^^om o/S.
fatö. Ä. 32 ©tinimen, SRi)bna o/S. tait\. i?. 15 etinimen, Shmierobe SSc^.
SBreSlau eu. Ä. 14 6tinmien, C£cfer8borf 33e^. 53re«^lau fat^. .^. 16 Stimmen,
5]parI8nmi1t eD. ^.15 Stinnneu, ®ri)ben in ©acftfcn eu. ^. 14 Stimmen,
Sh7ifd)ow ü/S. fatft. Ä. 8 Stimmen, ^etcrfdjeibc o/S. f Qth. St. 1 1 Stimmen,
^Bitfdjen o/S. fatb. St. 12 Stimmen, Söanojüi^ bei yeobfrf}iiS eu. iß. 6
Stinunen, ^^^omi^fo cu. Ä. 8 Stimmen, iJacfiem in ^annoüev eu. ^. 10
Stimmen, 3)nffelborf Strafanflalt 6 Stimmen, g-alfenberg bei 9iciirobe
fatt). .^. 10 Stimmen, Seiferdborf bei Sauban cd. St. 22 Stimmen,
iie^tere« 3öerf mar in fccr ^emerbcau^ftellung in Scftmeibuif nnSgeftcHt
unb mürbe bafelbft mit ber golbenen ^ebaille an$ge,^ei(f)net.
Vlufeerbem mürben Umbauten in ber Sl)nagoge in (5Jr. ©logau 16
Stimmen, unb 3)cutmann§borf et). St, 23 Stinunen joioie 17 ^Reparaturen
audgefnt)rt.
gn 9lrbeit finb Orgeln ffir bie ?[ü^annc?firdje in bergen— 9?ürn)egcn
mit 43 Stinunen, Älofter 3)obbertiu— äWecflenbnrg 26 Stimmen, SKarieus
fird)e in ^J3erliu .')3 Stinunen, Stofd)enborf fat^. St. 6 Stimmen, Stol^^enbain
eu. Ä. 6 Stimmen, Sdjmarbt eu. St. 11 Stimmen, Stubnit fatb. Ä. 14
Stimmen, fßeiBif affer eo. ^. 13 Stimmen, ^remdliu eu. St. 10 Stimmen
nnb ^abemi^ fat^. St. 12 Stinunen.
91 ud bem ^nrttembergtfd)en. ^n ber 9?a(4t i^um 27. 9^ou.
nötigen ga^itd uerfdjicb in ber alten Sa^ftabt Scbtudbif^r^^aU am
ü^ (f) e r ber langjährige uerbienftuode Slapedmeifter 9( u b e r I e n an t>tn
ti^uigen eined Sd^lagaufaüd. ^er bcbauemdtuert^e ^ufifer, ein 9(nge^i>riger
ber im 9(ltmnrttembergif(^eu feit lange fd)mt anfäffigen gfamilie 9UtberIeu,
bie im lieben Sc^mabenlanb megen i^rer trefflid)en nuififalifcfteii i^etftnngen
Idngft bod) gefd)fit(t mirb, befleibete feit gabreu fcbon neben ber SteQe
eincd ftübtifc^en ^nftfbireftord au(^ ha^ 9(mt bed Organiften an ber
bortigen ^auptftrc^e ku Set. Michael. 3)afelbft befinbet ]\dy ein ältere«
aber iu>d) fe^r brauc^oared Or^ehuert mit 36 Hing. Stiumien unb 3 ^an.
nebft 1 ^ebal, auS ber grabrif ber meltberiibmten ^mwa @ber^. f^riebr.
^alcfer & ^ouip. in ^ubmig^burg ftammenb. @S mirft in ber
Srogeu, gerftumigeu j^irc^e, bie fe^r ahtftifd) gebaut ift, ungemein rrafh)i>II.
Im bie erlebigte Stelle ^n ^aU maren nid^t weniger ald 16 SBemerber
aufgetreten, barunter fe^r tu^tige Wufifer. ^n t>tn legten !£agen bed
9J2Duat§ 3^<iuar nun mürbe hai enuA^nte ^oppelamt burd) hk mftänbigen
!6e6örben in ^aü bem nerbienteu S^tufttbireftor Q)ro|muUer in
(Ehingen, einer befaunten Stabt im miirttemb. Oberamtdbei^irf S9olingen,
übertragen. S)iefer ^err, meld)er bem llnter^eid)neten fett S^^rcn fchon
peTfi)n(i(6 betanut ift, unb ftc^ and) ald SPompontft einen 9?amen enuorben
hat, mar frül^er ald IPapeQmeifter bei eiueut Submi^Sburgev Infanterie«
9tegiment unb hierauf ald ftäbtifd^er 9)2ufifbireftor m ^eUbronn tbatig.
^r etlid)en Sauren erhielt er fobann bie neu einriditet« Siede beS ftäbtifd^en
Itanedmeifterd in (Sbingen, mofelbfi bie SRuftf fe^r gepflegt mirb. 3uglet4
nerta^ ^err ^rogmüder, über beffen gebiegene fieiftuugen bie 3citungeit
öfterd berichteten, ben Orgoniftenbienfi an ber bortigen f>auptfirc^e j^u Set.
aJtoTtin, einer frü6gotifd)en Saulenbartüfa. 2)ie Orgel bafelbft , feit 1861
Salären fc^on gär eifrig betrieben, fo g. $B. t>on btm bortigen ^a){uftfuerein
cnier etwa 70 SRitglteber ftarten Sängergefedfc^üft, bit m ber ^erfon bed
[
28
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ie^t 38 So^re i^n^lenben ftHbtifd)en Sel^rerd ^r. $anS ^ e u f d) ( e eine
ÖQiu befonberS tiicbtiae mufifaltfd)e jhaft al8 ^irit^enten befi^t. benannter
iroDege, früher 9)2u(iilei)rer am ^fm^^eliSQuer Seminar, ift ^ugleid) Orf)onift
an ber @ct. JFat^annenftvc^e j^u ^all. ^iefed altc^noürbifle @(otted^au3
^iert jett ^i\v^ 1880 ein gebieneneS ^alcfer'fc^e» Orgelroerf mit ]2fl. SReg.,
2 a^an. K. im $reiS üon 4380 M, — ifarl Sfigev.
— ©in abfonberlic^ev Äirt^enftrei t ift, wie auS
Ärolfeii mitget^eilt mirb, in ben 2)orfc DbcrUftiiigen anSflcbrocfteu. 9luf
SSeranlaffung bed föniglidjen ^onfiftoriumS j^n ^afjel fällte ein nened
©efangbnc^ eingeführt toerben, mogegen fid) ein grof^er S^eil ber 3)orfs
bemo^ner auflehnte. 9113 beim iüngften ©ottedbienft ein Sieb au8 bem
neuen @)efangbuc^ gelungen merben* follte, ftimmte eine ^n^^a^I älterer
^rd)gSngcr ein Sieb' anS bem alten SBudje an, moburtfi ein grofee« 3)ur(fts
einanber entftanb. 3)a bie 5Siberftvebenben fid) ftartuarfig roeigern, t>a^
neue ^efangbud) an^nerfennen, )o ^at ha^ l^onfiftorium bie ^ircj^e bid auf
S8eitere§ fdjlieften laffcn. 3"9^cic6 mürbe gegen bie ©iberfpenftigen roegen
Störung beg ®ütteSbienfte§ Strafantrag gcftellt.
91 u S SB ü r 1 1 e m b e r g. 3)ie 4)QUpttird)e in ber ©ebnrtSftabt
beS großen Sic^terS Sdjillcr, ntimli^ bie Stobtfird)e ^\i SKarbac^ am
dltdax, bercn gnuereS in ben testen 3^^^^" burd) mc^rfad)e Stiftungen
lüürbiger au8gefd)miidt Würben ift, erhielt im Sauf be§ äJionatä 3t»"uor
. b. 3- einen lueitei^n neuen Sc^niud burd) 9(ufftcIItnig einer präd)tigen
Orgel. 3)iefelbe würbe üon ber ginn a ©ebrii ber SBalder in SubwigSburg
mit einem 9lufwanb uon 6000 <fearf gefertigt unb am 2. fjebr. (2id)tme6s
tJeicrtag) burc^ ^erm aJ^ufifbireftor 9Übcrt 33 raun qm^ Sub w ig § bürg
reüibiert. 9Äit frcubigcm ^tx^tn laufdjten bie anwefcnben 5l?ir(^cnuiitglicber
ben balb wie ^(eole^ärfen flingenbeu balb in mücbtigen 9(Fforben braufen^
htw 2i5nen. —
3)ie groge (^emcinbe (^ruibiugen im OberamtSbe^irf G^öpptngen
liefe für iJir ©otteS^auS im Saufe b'eS legten S^breS eine neue Orgel
erbauen, \va^ fcftou Iflngft als ein briiigenbe^ SebiirfniS angefeben werben
mußte. 3>aS bewußte SBcrf ftammt au^ ber gabrif ber fjmua ©ebrüber
Schäfer in ©iJppingen unb enthält 12 tlingenbe Stimmen für 2 SRan.
nebft 1 ^ebal jowie uerfdjiebene Doppelungen u. f. w. 3)ie ©rbauer
entlebigtcn pd) i^reS 9luftrag§ in t)i5d)ft befriebigcnber SBeifc. 3)aS geigte
ftd^ benn aud) bei ber Ueberno^me ber Orgel burd) ^errn S^arl @ i d) l e r,
Orgelreüibenten and Ulm, in btn lefeten iagen bc8 a)Umat§ 3Q"«ö^ ^^^
®eniige. 3)erfelbc ertbeilte bem 3Berfe ba^ befte Sob. 3)ie Stimmen fmb
Wü^lflingenb , bie üßed)anif ift forgfclltig gearbeitet, fo bofe aucft ber
nmnnigfad)e SBittenmgös unb Semperaturwedjjcl fcit^erbft vorigen QaftreS
feinerlei Störungen ^crbeifübrte. — 9tu§ einer beim 9lbbrnd) ber alten
Orgel aufgefunbencn 3nfd)rift war ^n erfc^en, bafe bicfe§ ^erf na^eju
150 ^(xf^xi 3)ienfte gclciftet ()at. feg würbe i. 3- 1448 gefertig burd)
Orgelmad)er Suet^ an^ ganrnbau, 100 S^^ljre fpäter renouiert burc^
Sd)äfer an» ©öppingeii, beibe $8orfa^rcn ber je^t otgelbauenben Sörüber
Sd)äfer. — 3" bem genannten gaunibau bei Göppingen wohnte um 1805
ein Orgelbauer a^ameitS .^ 1 1 b e n b r a n b. 3" «^cr S^x6)t be8 S)ürfe§
S)ürnau (in bcrfelben ©cgenb gelegen) ftanb bi^ 1880 eine Orgel mit
9 3flegiftern, welche 226 S^^ve im ©ebraitc^ war. ^err Sd^äfer in
Göppingen- erfe^te biefelbe im ©e^tbr. 1830 bur* ein neue« SGBeii mit
12 SfJeg. filr 2 a^ait. nebft ?ßebnl unb einem ©oHectiü^Xritt fowie mit 3
Äoppehmgen. — Äarl Sftger.
3« ®blnburg ftorb am 28. 3>ecbr., 59 ^at^xt alt,- ber ^oc^oerbiente
Orgonift, Se^rer unb ^ianift JJrebarif SBiaiam öribgman. —
3unger Organift: ^ie eS tüchtige Orgelfpie ler, bie beS
^lugenlic^td beraubt waren, gegeben ^at, wie 5. ^. ^onr. $ a u m a n unb
bereu noc^ gibt wie n, ^. ® r 1 ^ e , $ f a n n ft i e ^ l k., \o f^at ed auc^
tiid)tige blinbe Orgelbauer gegeben tuie ^. ^. (Sonrab S d) 1 1 , beffen
wed)felt)olle Sc^idfale bie Urania in ben 3Q^ven 1884—1886 mitget^eilt
6at. Seiber ^at feine ®efc4id)te beS Orgelbauer uon biefem orauen
aWeifter 9?üti5 genommen, wie benn unfcr S3latt tjon mandjerlei Seite —
tjon wo and man ed gar ititbt benfen foHte, immer no(6 — feit einem
falben 3^Örftunbcrt — ignorirt wirb. — ©erm ^. S. in Seipjig : (Smen
^erid)t über ba^ Weimarer jlirc^enconjert beS blinben Orgebirtuofen Sd.
$ f a n n ft i e ^ ( föiinen wir aud bem einfac^eit ©ruitbe nic^t bringen,
weil berfelbe nid)t für gut befunben ^at, ber 9^eb. irgenb toelc^e ©inlabung
i^uge^en ^n laffen, obwobl le^tere ba3 ^on^ert befürworte! ^atte. —
terni ^rof. ür. ®. in 3Ö.: Subwig fjulba fd)iieb: „Sei ganj
u felbft! SBer alfo fpricftt ^u mftfjigen Ä,alenten, ber fagt jum Jöettler:
„Sorge nic^t unb leb' \)m 3)eiiten SReuten!" — Sapieuti «at! — ^erm
^f. iJr ^. in 91.: Dr. 5>aber« fircftenmuftfalifdie« 3aörbu^ für 1893
. ift mir nidjt zugegangen. — ^erm grg. Sfft. Org. in fjr. b. Berlin:
^a6 neuefte unb wenn i(^ nid)t fe^r irre, nnc^ \>ai! befte ^rt ift: %>k
ü)eige, ber Q^eigenban unb bie ^ogenoerfertigung, u. Opian— S3ennewi$
($3eimar, ^oigt). ^a§ umfangreiche, grüitblicbe löud^ ift mit einem ?[tla$
öerfetien, w. ift gegrnnbet onj bie Sl)erüie unb ©ejc^ic^te ber Sogen^
inftrumcnte. —
3n gfO^ge hxtkx 9lnfragen machen wir barauf aufmertfatn , baft hie
in ftärferem Umfange erfc^ienene 3"^<Itiumgnummer mit befonberer foft^
fpieliger ^ugjc^müdung alg 3)oppelmtmmer ^u betrad)ten ift, wgg oben
im j^opfe üemtertt ift. 2)a^er wobl ba^ (£rfd)einen einer 9?ttmttter 2 no^
aufeeibem, bei bem fo billigen 9lboitnementgprei§ oon 2 M 50 ^, wobi
nicftt ^n erwarten fte^t. 3Bir bitten biejenigen glbonnenten, loelc^e baS Statt
burc^ S8ud)banblung be;^ie^en, biefelbe gefälligft barauf aufmertfam machen
ju wollen, um unnöt^ige SReTlamationen ^n oert)inbent.
^uici^ciu ^S?^
Alexander Guiimants
Orgel-Komposifionen
y erdienen es, in Deutschland endlich gekannt
und gewürdigt zu werden!
(Kothe & Forchhammer, Führer durch
die Orgel-Literatur),
Katalog verlange man gratis und franko von
Otto Junne, *Sr*'
Sch
uberth^s Unslkallsches
Conversations-Iiexlkon.
lu nber 100.000 Exemplaren Terbreitet.
11. Aufl. reT. Ton Professor E. Brelianr. Ele^r. geb. 6 Mfc.
Sch
ubertli^s musikalisches
FreiuclwSrterliacli.
In über 80.000 Exemplaren yerbreltet.
19. Auflage. Gebunden 1 Mk.
Terlag von «f. Seliubertli ^ Co., lieipziy.
"YTT* 1 * diese iiieisterliafUen KltLUs^-
W IT* n Dl QQDTI «nd Studienwerke von Herzen will-
TT XX XX\JX)Ok5\jJJL kommen. (Pädagog. Jahresbericht)
Trotz Zweckbegriff selir brillante und wirksame
Y'ortrai^sseacke. (Der Klavierlehrer.)
Etüden in Tanzform
von Friedrich liUiL^ Op. 73.
No. 1 Walxer Mk. 1.—, No. 2 Galopp Mk. —.75, No. 3 Menuett Mk. —.75.'
J. Diemer's Terlag, Mainz.
TsTahmascliinenbesitzer ?
3um ©emulieren ber 9?ft^majd)me oebraud)t bcid $efie; ed ift ba^
SBinißfte! ^te bem Petroleum äfinlit^en ^nfeliiteöie baben feinen blenben
^ttne^alt uiib ruiniren bie ^af^ine. HlaueiiHl ift bad befte 92tt^
mofd)inen5I, ed beft^t grögte @d)mierfci^i()leit unb ^orj^t nicbt! HiauenÖl,
^räparirt für 92(i^ma{d)inen 2C., uon Jflöbiuti As IMalin. Uanno^'er,
tft 3U ^aben in allen befferen ^anblungen in ^(afdyen ä 60 $fg.
■■■■■■linHiHHanMHnnnaHniHnHHanHlHiiHnnnHnaainHMnni
Gegen haar
Zo beziehen von der Yerlagshandlung Otto Conrad in Erfurt :
Vahrenkamp, Julias. Wie werden unsere ffirehen-
gemeinden lebendige Christengemeinden l Ein Bei-
znr Lösnng dieser Frage von Jalius Vahrenkamp,
Pastor- Di akonns an der Augustinerkirche zn Erfurt.
Preis 85 Pfg.
Leuehtenberger, T. G. Die Idee der Unsterblichkeit,
Vortrag. Preis 25 ^
Jemand. Niemand und sein Schicksal. Humoreske. Preis 15 „
Otto Conrady Yerlagshandlung in Erfurt«
!£)nicf, 'Iicrlao unb @st>ebitton: Otto (S^onvat, (Srfiirt, ^cf>ptteiiftta#e 4.
Vertreter für ben SBu^^anbel: ^Robert gfovberg infieipjig, X^alftrage 19.
URANIA
iif^ti^
fOv^th uttb ^atmoninmfpiei,
foiDir fnr inu|tkalifd)e tlifDric, hird)ltd)r, in|truliti»( ®cfang- uiit Cla»i(r-il!iiftk.
SKtauäseaeS™ »Dil »l. UjJ. WOU}(i){\U^, SvoSSttJogl. @. 5o(or9amfl in SBfinwt.
M i.
Sflnfiigflcc ^a^tgang.
1S93.
3>iefeB IBIntt et[il)tiiit iii beii Mrfttii Jonen
jcben Wuiintd, ({ifCivlidi in l'J 9Iummem) uiib tjt btivt^
afle 3)u(6s iiiib ^uiira[ieR=&anbliiiinen, fuiui« burcE) alle $i>finiiiier,
D^iir SrelBertläftuna, für Bftt' 0ani|tit SaltronnQ tJCtkOA
prUiiimievanbo, xii bejieäeti. — ^iii ,>{eitun(i3tnla(u(| bev
^Dft ^nt bicfeS ^latt Die Winnmer 6301.
DUeftt« ?(tiaiiitemf iit bt'i btx
@;ptbiltuii&bem Verlag betUtmita: Ott» Suiivab in Sifu^t,
8(t)atten)tvaf)e 4, ticgen Sinfeiibiing uuii tJC iOA für Den
gnii jeii Sutirgaiig bct 3i'ancu=3ujcnbuiig. — $re)ö bei: tinjelnen
•?!iiniiner 30 Pfennig. giijerltuiiÄflebü^reii : bie gefpnllciu
^etiljeik mir tu ^fciniii}.
Sn^all: SonntfiaSfrii^e- — Ä. «. 5'!*« •">" O, Mite mit ail&m§. — ®ie ledtnil be« OrfltltpielS (®(l)[u6) uon gtetiiel. -
Scief onn gt, flüftmiiebi. ~ üSeipretSunflcn. — Wuftfiliniiigen. — 9(piijen. ~ 5)iiefiiK(^ieI. -
üuS ben Zfiüitm iof täi ft^allen
GlIoctentBne, tlfeftfleiSrtfle;
beDt Sunnenblide fallen
imdj bie bunlelii SJogengAnge ;
©immel i(t uoii ffllanj umf(o([en,
btil'flci griebe rinoB eigoFfeii.
^uxä) bie ^Iber ftiS beglüdet
icallen iCßeiifdieii aQemenen ;
fTDben fiinbem gteicE) (tejAiniKfet,
aeb'n btni Soter [ie enlg«ien,
Der auf Rolbner €aaten äSofien
jegiienb tmnnit burc^ Sanb gebogen.
S3ie fD (litt bie ffläfie (jltilen;
luie \o litbt bie ^(iinieii bliitlen!
unb nuS lünöit entfdiraunbneR 3<itot
jie^t ein ^riigen b^r unb aSinlot, —
luie ein Jtinblein niug idi Fübleii,
nie ein ßinbltin mSd)!' idi (pielen !
(M. Keinii.)
Tftnu tktbat,
Etbnu Hieben,
bnui alfit Stbin
iA iilbti gibiRl
9enn Utr leia ^nj bim jii^fiiiin bei^l,
bei Bii^t ri tmig m^ bem Snitn,
mtb Itnttct li^ }iic ««ttlit^httt
bmitr beibtt nie gebennlE Clatin.
I«. etncftut).
Karl aiugufi ^tfc^et,
©achtens OrgdtierDg,
fönifif. äJIuftlbirettoc imtt Otfiantft an
btx SReuftäbter SJreitöntgäfirdöe in
S)«Sben, im8 oni 1. Süeifjnac^fSfeiet»
ettirgen Slu^e 6eftattet, begleitet Don
einet, großen anjo^I fietbtragenber ouiS
allen Sc^icfttcn bct öeDölwrung »on
na^ unb fem. Öerr ^ßaftot „öiilie"
gebaute beS ibcolcn, feltenen fiiinfttecä,
oti idiHi^ten, (irunftufen, iibeiauä 6e<
ft^eibcnen ajJenft^en, be8 treuen, ouj«
UntDO^IIeiiiS, b;iTC^ $etj[iam))t t)l(lp<$ entriffen. nurbe am ■ opferiibeit greunbeS. ^err „^anS gä^rmami" rief t^m im JRamen
28. 3)eccra6er *J(ü^mittafl auf bem SReiiftÖbtet Sricb^üfe äut | äo^lrei^ev ©^ület toarmt SBorte be« 3)anteS noi^ unb §etr
30 —
„3enüi^" tuibmete bent Diel ju friit) uertlärten grcunbc innifl
cntpfunbciie (SrfticBinigcn ieincd übcrqncllenben ^crjicn«. —
Uub 111 bcr $t)ät, iDcr je mit ibm in Serübnmc^ faiiu fül)lte
fidj flliicflid) in kincr 9?ä^e. ®eborcn am 25. Siili 1828 in
SberÄborf bei Sbcnini^ alÄ ber ©ot)n eined armen öergmanne*,
bcr im na^en yic^tenmalbe ein ©Jnfifdior bi^ i^wv SJorfüb-
rnnq üon ^a^bn'fdicn nnb 3D?p,^art'fc^en Dnucrtnren nnb
Sinfonien ^eranflebilbct l)atte, empfing er ben erften 9J?nfif*
nntcrrirf)t nnb Awar im glötenblajen üpui SSater, mälircnb
feine 5Dintter „S)orütl]ea*\ ber jcin Asdiir- Adagio gemibmet
t)"t, bie Stpctjter bcÄ Sic^tenmalber Drcjclbonerö „©üntber",
bie fleijjig ©d)illcr nnb ®octt)e la^, ihm ben ©inn für aßeS
©(^öne üererbte. ©Icicf) feinem Sngenbfrennbe, bem uor
einigen Satiren in TOittmeiba uerftorbenen fiantor „©e^ric^",
genoß er, beim ^ranfenberger iliiirmer „©rofecr", Biotin*
unterridjt nnb fein ©rbcrdborfcr 2el)vcr „53artt)", bem er fein
opus 2 toibmete, jog il)m bei feiner Uebcrfiebelnng narf) grei*
berg ebenfalls babin. 2)afclbft miirbc er balb, nad)beni er
?lnfangS ber 40er 3al)re in§ bortigc ©eminar anfgcnommcn
toorben war, ein begeificrter ^iJercbrei; beS Äomponiften Dom
„SBergmann^grnBe", beö berühmten „'Jlnoder", ber fo öiet ©in*
flufe auf it)n geiuann, baß er 1846 ba^ ©eminar quittierte
nnb, um fic^ uofl ber ÜJinfit jn miömen, baö 5tonferoatoriiim
ju Scipjig bejog. „®abe, 93erfer nnb 9}id)ter" förberten i^n
l}icr im Äontrapunfte nnb bötiercn Orgeljpicle. ?lüein bereite
nac^ einem nnr t)albja{)rigen ?lnfentt)altemnHte, er feiner gro*
feen 3lrinutb falber, bicfe ^ftegeftättc oerlaffen. Sr menbetc
fic^ nac^ 2>redben, mo fid) jeiner ber Stren^^firdienorganift
„^öpner" sen., ein geborener granfenberger. nnb ^offäpcQ*
meifter „JReifeiger" licbeUoU annahmen. 3"^ 3Jcilitär an§ge*
l^oben , mürbe ' er 1848 old Trompeter in einem ?(rtiDeric*
regimcntc auf bie Seftung Äönigftein fommanbiert. ®ort
erregte er burcft fein pbänomenaleö Drgelfpiel bie Slnfmerf«
famfeit beö föniglicSben Jpofcö. fiönig „griebridj ?luguft" ent*
banb i()n ber militärifd)en SSerpf(id)tnngen unb mit einem
anfef)nlid)en föniglic^en (Sefbgefcftent oerfeI)en, lenlte er feine
©d^ritte uon neiiem nadi S)rcöbcn nnb i'c^on 1851 fc[)eu mir
it)n bnvd) Smpfct)lnng „Soll. ©d)neiöerd" ald 9Jhifif(el)rer in
@ntin, luo er feine nachmalige (Sattin fennen lernte. Sm \oU
genben Saljre fungierte er alö Dvganift an ber ©ecmann^-
firc^e in Sonbon' unb ein Sal)r ipäter mäblte er ^rei^ben
bauenib al'S feinen 29ol)nfi6, j^nerft aU iUnfiflebrer am
Äraufe'fdjcn Suftitutc unb sngleic^ an bcr englijcben Äirdje
t^ätig. ©pätcr amtierte er ali Drganift an ber reformierten
SSaifenbanö^ 9(nnen* nnb JiuJ^ßt ber S)reitönig^fird)e. —
Unaui^löfrblic^ bat fid) mir eingegraben, mie id^ ibn 1853 ^nm
Srntefeftgotteöbienftc in ber ©tabttird)C jn granfenberg fennen
lenite. ?llö ber 24jäl)rige ftämmige, breitfdjultrige, blau*
augige, junge '"Manu mit bem fliegcnbeu, üppigen, blonben
$)aar mäl)renb be§ ©lanbenöliebc^ auf bem Orgcl^or crfdjicn,
lub il)n „Äarl Srmfc^er" , fpäterer Drganift in Dcberan, auc^
ein ©c^ncibcr'fd)er ©d&üler, ein, baS §anptlieb ^^u übernehmen,
(gr tt)ut ciS unb bearbeitet bie alter^fcftmadjc^ 19ftimmigc
Drgel in feinem freien ^^orfpiete über: „9inn bautet alle®ott"
bermageu, baß iDir meinen, bie Drgel gebe and ibren trugen,
ber jüngfte Sag bräche an. ^IQer iBlide ftnb auf i^u gerid)«
tet, mir meieren fc^eu t)on ber Orgelbau! jurüd, ber* ©üb.
Dr. 5förner fommt au^ ber ©afriftei b^raud unb aOc^ fragt:
^28er fpielt? 2Ber fcffclt unb bannt unS fo bämonifcft*?"
Slntmort: „S)a« ift giic^cr, bcr foeben oon feiner Sonboncr
Äonnertrcifc jurücfgefe^rt ift." SSer ibu je in feinen freien
fl^antafien, feinen eigenen Stompofitionen prte ober ibn
beobad)tetc, mie er Sac^d djromatifd^e ^^antafic, Xl)ieled As-dur-
SSariationcn , Sißtd ^ropbctenfantaftc Dortrug, ber mar im
3n)eifel, mad er mef)r bemunbcru foQte, ob feine unfcl)lbare,
ftlän^cnbc Sicc^nif, 5. S. feinen $ebalboppcltriQer ober bie
einfinnige Slegiftcratur. Unter feinen Rauben unb ^&itn
{lang jcbe, auiib bie gebrec^lid)fte Orgel. S)ed^alb lonnte cd
auc^ nid^t anberi^ fommen, bag auf ibu in ©ac^fcn fomobl,
als 1873 in 9Bten ^ur SBeltau^fteUnug, in 2(mfterbam in
ben fiebAiger Sabtcn, 1885 in $rag jnr @inmci^ung ber
^rogen ©auerfc^en Orgel im SRuboilinum, 1886 abermatö
tu @nglanb unb ©d^ottlanb, 1888 in 9tiga unb loo er immer,
mie in SSeimar fo in Seipjifl, anttreten mocbte. bie äöortc
Safari paßten: „(£r fam, er fab, er fiegte". ©0 mar er
al«J SJirtuoö ein unumfcbränfter iöeberfc^err ber Jfönigin ber
Suftrumente. —
5)cnnoc^ i^eigtc er fic^ größer unb gewaltiger, feine eigenen
SSege manbelnb,' als Jtomponift. ©ein opu.s 1: „(gin feftc
Sönfg, feine jmci 3lbagio$ in As (op. 3) B (^im Sütteralbum*
©uljer), feine brei Drgel!on^erte op. 26: „^fingften" für
Orgel allein, op. 25: „Öftern" mit ^ofaunen, Jrompeten unb
5ßaufcn im 3. ©afee (NB 3. ©a6:„9Sad)et auf" aU op. 4
in erfter Schart bei Äörner), fein op. 29: „SSeibnacbten", unter
Scrmcnbung oon iöladinftrumenten. Raufen, Sl)or*, ©oto^
unb ®emeinbe(jefang. mcrben ftets einen burcbfcblagcnben ©rfolg
erzielen, „^ßfingftcn" unb „Oftern" (3. ©aß) trug er felbft oor,
jcneö auf ber SBalrfer'fc^en Orgel jn ^fingftcn 1878 beim
Organiftentage in Jöudö^olj, biefc« ju Dftern 1875 auf bcr
Sat)n'fc^en (jVof^cn Orgel in ©c^neeberg, j^um erften Organiften-
tage. 3d) 'lelbft oermcrt^ctc fein berrlid)e^ „28eil)nacötcir'
am Icjjten 11. 3)ecembcr. SDen 1. ©a§ bilbcte ein reii^enber
S?anon in D-dur, ber 2. beftebt an^ einem meibeoollcn
■röavienlicbe, bcr 3. bcbanbclt: „SJoin §immel bücb," ,vicrft
ein 5"9Q^O' ^^^"^ ""^^^ Snftrumentalbcglcitnng 1. ©tropbc
00m Sbore, 2. a capella oon einem Quartett, 3. oon ®^or
unb 5fonjertgemeinbe gefungen. ^lodi ungebrndt finb ^mci
lcid)tc Orgelftüde, ein ^aftorale nnb ein ^Ibagio oorbanben.
©benfo mertbooH finb feine ®uo6. op. 2. brei ?lbagio«<,
op. 5: Fis-dur*?lbagio, op 20:9Jecitatiü nnb ?lrie. fämmtlid)
für SJiolinc, op. 19: äiccitatio« nnb gantafie für 5SiolonccUo,
op. 21: JRecitatio unb gantafie für 5ßofanne, ungebrndt ein
^Dagio für ^^iolinc unb ^iolincello, fämmtlic^e ^ompofitiouen
mit Orgclbegleituug.
®rü6cr jebo(^ unb überragenber i)cbcn fic^ feine groß«
artigen, übermältigenbcn ©cftöpfungen für großem Drdjefter unb
Orgel ab: Op. 27: iöielobie m Cis-moll, bci^. Des-dur mit
$)arfenfolo, op. 28: In memoriarn, bem ©roßberjog Äarl
?llcjanbcr oon ©adifens'ISeimar gemibmet, op. 30 : Sinfonie
in C-dur. op. 32 ®retd)en in S)om, nod) ungebrndt: 3. ©in*
fonic erfter ©a^ (Slbagio in D-dur); 4. ©infonie „ganff*
Xob"; Ouocrtüre in C-dur; 3;rauerobe in D-moll: SubeU
ouücrtüre ^nr freier ber golbenen $>ocöjeit bc-S Äönigd Sobanu
am 10. Siooembcr 1872, ein überaus mirffamed ©tüd mit
ajJotiocn and ber C-dur ©infonie, erfdjienen bei 5lübn in
Söeimar; finfonifdjer ©aft au<J D-dur; 5^t)mne (SonnenauT*
gang) ju ©cbillcr* S^ell, jum ffonj^ertoortrage umgearbeitet. —
©eine D-moll-©infonie führte er auf jur ©inmei^nng bcr
2abegaftfd)cn Orgel in ©t. Söfobi in Sbcmnitj unb ronrbc
fie oon bem S^enini^er ?;ageblatt*9ici^enfenten, ;perrn ©cbul*
bireftor „®efell", überaus gerühmt. 3c^ beftätige beffen Ur*
tbeit gern, nac^bem id) baö 9Berf in ber neuen ?ßetrifircbe in
(Sbcmnig 00m ^omponiftcn unb ber oorjüglic^cn (Sbemni^er
©tabtfapellc, unter „^JbleS" Seitung, !urj oor SBcibnac^tcn
1891 börtc. ©ein „©retdjen im 3)oin" bradjtc er am jmciten
©onntag nad) Oftern 1892 in ber Sbemnigcr Safobifirc^c
beSgleicben jur 9[uffübrung, eine präcbtige jtompofition, fem
inftrumentiert, ooll l)crrlid)er Älangeffctte. 3)en Orgelpart
in feiner C-dur-©infonie fpielte ic^ fünfmal, juerft am brüten
Organiftentage Oftern 1876 in Sb^wnife» ""^«^ „Sjohö ©itt'^^'
S)irettion, 1881 ju ^fingften gur $;ontfinftler*2ierfümmlung
in ÜKagbeburg aut ber So^annc^fircftenorgcl, unter „SRebling",
unb brcimal, 1879, 1885 unb am 4. Oftober 1891 in 3midau,
bie bciben erften äRalc, unter „9io(j|lidb'Ä" 3)irigcutenftab,
julegt unter „J^ifc^cr'«" eigener Seitung. Uebcratt fd&lug
biefe ^errlid^e l;onbicl^tung bur(^. Sc^ bcibe fie faft erftebeu
fe^en unb boren, ^atte §ifc^er einen Xbcil fertig, fo führte
er ibn in ber 9tegel erftmalig oerfuc^dtoeife in ber Sb^n^i^i^^^
Safobifirc^e auf luib rief tiiicb baju. 92ac^ einem fold)eti
$robe{on)ertc fügte er einmal unb par im So^aunidgarten
}u mir: „®lauben ©ie ja ni(^t, baß mir ba^ komponieren
)o leicht fällt. Sc^ fomponiere mcift bed Stac^td. iBidmeileit
fehlen mir in irgenb einer itompofition ein ober jmci %attc.
Sa !ann ic^ ganj aufgeregt mcrben, mcnn ic^ acftt unb met^r
^age nac^ i^nen jucken mug, ebe id^ fie finbe. So, eine gute
972elobie ju erfinben, ift fe^r fc^mer. Sieber i^reunb fdjreiben
— 31 —
Sie unb rociiu ®ie in einer SJoc^c nur ad^t 3;aftc foiiäipieren,
Das l)ilft mc^r, ofö ba^ blofee gantafiereu," Dbglcicf) er
^Snbel, 93qc^, Seet^oüen, ÜJJcubel^foljn, ©^iibert, ©cüumann,
i?iBt SBagner , grauj fleißig ftubiert t)at, fo fiiib ieiiie SBertc
bocö feine SRacftbilbungen , alle at^men gifc^er'icöen ®eift.
9Jide aSerfe mcrben nlö Sintacj^flicc^cn üerfc^njinbcn , er aber
t^at ftci^ burcft feine ©infonien ein etuigeS S)enfmal geftiftet.
SBenige Soge toor feinem 2;obc erlebte er bie ^renbe,
feinen tt)nnberDollen „Äiinftlerfarneüal", Drcf)efter*@mte,
bereits 1879 fertig, in ©reiben bon neuem f^n I}üren. ©ein
tatcntboQer ©d)uler, ^err ©eminarle^rer „©d^nodenbcrg" in
^Plauen, ^at biejcS bortreffticftc SBerf in Der mnfifalifc^en
äeitfc^rift „®aS Drc^efter", So^rgang 1889, $«r. 1 unb 2,
einge^enb beleuchtet, worauf ic^ ^ierburcf) binweife. Slngerbem
fd)rieb er nod), bis je^t ungebrucft, für Crcbcfter: „5ßa^t*
gefang", SRac^fpiel jum 1. Sft unb äSorfpiel jum 3. ?(ft
ju ©d^ifler« Seil.
9?ou feinem 17. SebenSja^re on arbeitete er an feinem
gröfeeften SKerfe, ber Dper Sorelc^, 2:cjt üon ®eibeL
^k Partitur ift fertig. S)ie „SSinjerc^örc" barauS arbeitete
et im lefeten Kobember um. — ©benfo brucfrcif ift feine
^^ol)t Sfteffe" für S^or, ©oto unb Drc^efter. Sanctus,
ßenedictus, Agnus Dei barauS mürben jur ©äfularfeier beS
griebrtcftftäbter ©eminarS aufgefü()vt. 3lm 9. Februar 1892
fom ouS feiner TOufif jum ©c^iller'fc^en 3:eH" für
6^or, ©oto unb Drc^efter ber „JJteibeitSmarfd)" ju ®el)ör.
S)iefe§ SBerf enthält anfeerbem „53auern^ocfijeitSniarf(|*',
„©onnenaufgang", ein Sieb: „6S lächelt ber ©ee'' unb für
9D?ännercftor: „SRaf^ tritt ber 2:ob ben SKcnfc^cn an." —
ijür gemifc^ten Soor fc^rieb er eine reijenbc, herrliche
Rompofition „7 ©eligpreifungen" meiere am nädjften Jöufetage,
fomie am Sf)arfreitage in S)reSben unb jum näc^ften Drga*
niftentage, jn Dftern, in ßj^tcfau aufgeführt werben f ollen,
Benedictus mit ©opran*, *^enor*, SBoßfolo unb Drgel, für
üKänner^or unb SSafefolo, ?ßfolm 122, $falm'84 mit
©opranfolo. —
Unter feinen bieten, tjerrticfien fiiebern mit ^ianofortebe*
gteitung, bie eS berbienen auf jeben ^ianofortepulte ju liegen
unb ftubiert }u werben, ftnb crfd^ienen: 1. 2 §efte o[)ne
CpuS^a^l bei TOefer in SBertin : flennft bu baS Sanb — 3iur
wer bie ©e^nfu^t tennt — 3)ie 3lfe — @S war ein Sönig —
3)ie ©probe — (grfter SSertuft — SBiegdieb — Siebe mac^t
Siebe. — 2. bei ©c^lefinger: op. 10, 11, 12 3öW"ftubien —
@inft wanbert' icft — 3c^ ^öltc i^r bie 9lugen ju — Jfeine
5(nttoort — ©retc^en bor ber iiiater dolorosa (auc^ inftrumen-
tirt , aber ungebrucft) — Söfer Sraum — 3)a6 tote 9SeiI=»
c^en — ©c^weijerlteb — 3udE)f|e — SBer^ö nur berftfinbe. —
3. bei ^offart^: 311« 7. §eft 4 $)^mnen §err, f|ör' mein
SBort — ®er t^err ift mein ^ixt (NB. 9lm 6. 3anuar 1893
in ber S)rc«bener Jlnnenftrd^c aufgefüfirt) — ®ic Sboren
fprec^en (NB. au^ inftrumentiert, aber noc§ ungebrucft; —
öcfie^I bu beine SSege — 4. bei Srauer, op. 15 alö 8. §eft
Äfein IKnna Äatl)rin — S)aS Siic6^i^i"ät>c^c" — S53ot|tt^uenber
©tanj — Auftrag — 5. bei Äa^nt: op. 17 4 S33anbertieber :
9tufbrucö — 8Banberfc6aft — Umfc^au — 9?a^trube. — 6.
bei ?trnolb: op. 23: „D fcftau mic^ an ein einjig'« Tlal" —
3)eS S)rucfe§ Darren : 1. 3 Sieber au« ®oet^e'« gauft für
5Jariton: @« war eine JRatt' — ©tänbcfien beS 2Kept|ifto —
S« war ein J?ßnig. — 2. Sieber für 1 ©ingftimme: ©cig
micft nic^t reben — ©o laß mid& crfc^cinen — SBic fang
bo^ -r ©feibt bei bem, ber — 5IRtr ift, atö tag' i^ bir ju
güSen — 3n bem ^immct rufjt bie @rbc — S)er Qxf^^untx^
bubc im Siorben — 3n SicbeSluft — (SruciftcüS mit Dr*
gctbcgleitung. —
Sei ©etegen^eit beö testen Drganiftentage« ju 3Jiid6ae*
li« 1892 in ^of)enftcin würbe gifc^er üon grau Oberpoftfet*
tretär »öttger, geb. 3;f)iebe, öormal« fönigt. fä^f. §of*
opemfängerin in ber juborfommenbften SScifc afö ®aft in if|r
^QU^ aufgenommen, ©ic fang im weltlichen Sonjerten im
„©cftwan" fein „gifd^ermäb^en unb ?lufbruc^", pribatim faft
alle feiner Sieber unb äufeertc er ficft hocherfreut barüber, er,
bem feiten eine ©angerin feine ®aben ju SDanfe bortrug. —
öei ßfiruer in ßrfurt erfc^ien fein 122. ^falm al«
op. 6, ferner op. 1, 2, 3, 4, 5 — bei Äa^nt: op. 17. 19,
20, 21, — bei SioboUf^:op. 26, 27, 28, 29, 31, 32 —
bei §offartt): op. 25, 30. 6fiJ bürftc erfrculidö erfc^einen,
wenn alle feine TOanuffripte balb einen SSerleger fänben, ba§
fie ®emeingut Würben. —
9Kan mufe ftaunen, wie ber geniale STOann unter oft
fet)r miBlicfien ^^er^ältniffen ben Wntl) fanb , fo ®ro6e« ju
fdöaffen. 3Ber it)m nä^er trat, würbe gerührt burd) feine
übergroße 93e]cl)cibenl|eit. Seine Dielen ©döüter uub ©döü*
lerinnen öäng^n mit uubeqrenjter Siebe unb SSere^rung
an iörem Heimgegangenen üJJei|ter, gab er boc^ manchen, er,
ber felbft in feinem Stofengarten faß, ben Untcrrict)t gratis.
5üii6 „Soneö", ber er feine grofjc Cdur = ©infonie gewibmet
bat, empfing üon it)m ffcb« Sage üor feinem 2!obe ben legten
Orgehmterricbt in feiner Äirrfje unb „SRi^ter", 2 3;age oor
feinem ©c^ciben in feiner 53el)aufung am 2manuatigen ^ar*
monium, ein®efcftenf feiner SDreöbener englifctjen Drgclfcf|ü:»
lerinnen, überhaupt ben le^jten Unterricht." 1879 fpi'elte in
einem meiner Äircf)enconäerte feine talentvolle ©c^ulerin SRig
(orence „SBalcfer" bie große E-moll guge üon ©eb.
ad). „SBerncr*' ging auf feinen Setrieb bor einigen 3abren
ju bem berühmten franjöfifc^en Drgelmcifter 9llejcinber ®uil*
mant in ?ßariö unb befteibet gegenwärtig ba^ Slmt eine§
Drganiften in 93aben*93aben. 95on anberen ©c^ülern feien
an biefer ©teile genannte „?ßeterfen" in@binburg „götfter"
in Dlbernf)au, „gä^rmann" unb JBorrmann" Drganiften
in ©reöben. $)err „©cftnadenberg", ©eminaroberle^rer
in ?ßtauen, wiü un§ S)onnerötag in ber Ofterwoc^e jum
biefigen Drganiftenüereingconjertc mit tJifdöer'S „Dftern" unb
|)err „SDienjel", cand. theol., jur Qeit in ßrimmitfd&au,
ciudi ein begeifterter ©dualer gifc^er'ö, mit einer ?ßiutti'fd&en
®abc erfreuen.
3a, wenn e§ galt, bie wafirc Äunft ju förbem unb ju
beben, fo war er ber erfte. ber ba^ Sanner ^odö f)ielt unb
fo J05 eä ]xä) Slnfang ber fiebjiaer 3a^re in ber ©c^utjeitung
wie ein golbener gaben burcfi , ?lrtifel über Strtifet erfd^ienen
an^ feiner geber, ha\^ eö mit ber proteftantifc^en Äird^enmu*
fif, infonber^eit bem Drgelfpiele beffer werben muffe, bie fädö*
fifdöen ffiantoren unb Drganiften möchten fic^ boc^ s" SScreinen
iufammenfc^tiegen , ftc^ gegenfeittg anfeuern. ©0 entftanb
ourcb feine ?lnregung, am 30. ©eptember 1874 in 3^^*^"^
ber erfte berartige herein. S5atb folgte bie Saufi^ unter
Äantor Äafeer, bann 3)re«ben unter ^ßo^te^Sofdöwife , enblic^
Seipjig unter SKeifener * Stöt^e. @r begeifterte un^ in ben
SJerfammtungen ju ©c^neeberg, JHei^cnbac^, 6f)emni^, ^iaxU
neufircfien, flauen, Defönife, galfenftein, Sluerbac^, Seugen««
felb, ®reiä, ©Ifterberg, SBerbau, Srimmitfd^au, ®lauc^au,
SBalbenburg, Äircbberg, ©cßwarjenberg, ÜÄarienberg, SBocfwa.
(5r fd^rieb 1876 eine fleine Srofd&üre: „(Sin ernfteä SBort an
ba§ proteftantifc^e S)eutf erlaub", erfc^ienen bei SBräuninger in
^widEan. SBolle ieber ba§ ©cftriftc^en lefen! — Sei ber
©rfinbung beS 3^^*^^"^ Drganiftenberein^ bilbeten fiebjc^n
aWann ben ©tamm. 2lm 3tbenb beffelben 2!ageg wanberten
wir, auf Anregung bc^ ©c^neeberger Drganiften „SRob. ^Jren«
^el", bamaU in Stborf, 11 U^r, in bie 2Jiarienfirc^c. gifcftcr
fe^te fid& auf bie Drgelbanf, jog Dftabe 2' bom I. SKanualc,
Äeoline 8' im IL aWanuale urib foppeltc ben 3^^ifw6 *"*
$ebal, um: ^§er5lid6 tf)ut micft berlangen", ju figurieren,
darauf jog er au^ feinem Ueberrocfe ein 3ioten^eft, glättete
eö, legte e^ auf ba§ $ult unb fpielte mit boUcm SBerfc feine
„3ubclouberture". ©0 gefc^e^cn am 30. ©eptember 1874,
abenbd nad^ 11 U^r.
?ns er im borigen 3a^rc bei ber Drgct meine« grogar*
tigen SScrfe« mit ber Sac^fd&en d^romatifc^en ^ntafte unter
3uno]^me ber englic^en Tuba mirabilis, bie ic§ auf leinen
9tat^ nocö jufngen liefe, ba« anbäd^tige, ja^treic^ berfammelte
flonjertpubtifum' förmtidö eteftrifierte, aU er am legten Drga*
niftentage, ju SWicftaeti« in ^o^enftein, mit ©ac^Ä F-dur-
Toccate unb feinem „Dftern" unö alte erfreute, atö er mit
mir unb Jtantor „Äörbg" üon ^obenftein in meine ^eimatl),
ba& benachbarte Dberlungwi^, wo ic^ burcft fiantor „öernftein"
ben erften Drgetunterrid^t empfing, f u^r, um feine« ©rofebater^
;;•->
1807 erbautes Drgctoer!, ba§ er fett feinen ©eminarjatiren
nt^t ttJiebergefe^en'^atte, ju fpielen, qI« er beS S^adömittagS
Dom (Sifenba^njuflc qu§. mit feinem ©d^üler „©d^nadfenbcrg''
nod^ S>re§ben jurücffa^renb , nod^ freunblidp flrüfete. SJBer
l^ätte ia a^nen fönnen, baß et, ber cirofee Äünftter, ber auf*
o^)fernbe Se^rer, ber biebere, lautere greunb, fobalb üon un§
fd^eiben tourbe! SJiag jeber Äunftjünjjer bcm genialen aWanne
nad^eifem ! SBir werben feiner nie üergeffen.
3ttjidEau, am 8. STOärj 1893.
Dtto Surfe.
•«(
^ortroß ouf ber 6. ©encralucifaiumlunfl bcjJ Äontorcns unb Or(jnniftcn=
DcreinS ber SroicfaucrsÄreiS^auphnaimfcöoft jju ^Balbcuburg am 5. Ottober
1877 uon globcrt g-reu^cl, Orcjnnift an ber ^auptfirctjc 511
©(öiiecbcvfl.
{Bdiin.)
Sra golgenben gcftatte icft mir, bei einigen gmat ein*
fad)cn 2)ingen ju ueriDeilen , bie mir aber ftetö wid^tig genug
erf(^ienen, einmal ermäl)nt ^n tüerbcn, toeil bie @rfat)rung
le^rt, ba6 baS Sinfad)c unb Slütürlic^e oft überfe^en tüirb.
1. %a^ (ginüben eincö umfänglid&en unb fc6tt)ierigen
DrgelftüdS Öat nac^ meiner Slnjicftt in folgenber 28eife ju
aef^e^en. S"^^ft ^i^^ ^^^ SRanuatpattie auf bem Slauiere
bis jur größten SRein^eit beS 9Sortrag§ geübt. Srft bann ttjirb
an bie Drgel gegangen unb bie ^ßebalpartie mit in baS SSereic^
ber UebungSt^ätigfeit gejogen. 5Dem fogenannten „ßufaöS*
fingerfa^e". b. \). einmal biefen, ein aubermal jenen Ringer
ju gebrauchen, barf im Crgelfpiele nichts überlaffen bleiben,
granj Sißt erjäftlt in einer ?lutobioqrap^ie, bafe er beim
©tubium ber Sacfe'fc^en gugen erft 4 Sßoc^en jur 9luffuc6ung
unb geftfteüung beS geeigneten gingerfafeeS uenuenbct, beüor
er an baS mirilicöe Ueben ber gucje felbft gegangen. Solchen
SKfi^en folgt natürlich aucft ^errlidjer So^n. 6in DrgelftüdE
öon Slnfang an, o^ne öorl)ergeqangene Qui^äitk^nna ber
SKanuat unb ^cbalapptilatur auf ber Drgel ju üben, jc^eint
mir nid^t ratl)fam ^n fein, ba bie Äircftenorgel fein UebunaS*
tnftrument ift, bie 3)?e(j^anif burc^ baS ununterbrochene Ueben
ftrapajiert loirb unb biefe SOfet^obc auc^ jiemlid^ foftfpieli^
fein mürbe. SSort^eit^after geftalten fi^ bie SSer^ältniffe bei
demjenigen, meld^cr im S3e[i|}e eines ^ßebal^armoniumS ober
eines am filaoiere angcbradjten flingenben ?ßebalS ift.
2. 3^^*>^ö6ifl ift c^' baS ©nüben eineS $;onftädfS
fa^toeife unb anfangs in angemeffenem Sempo uorjune^men.
S)enn baburc^ , bafe fic^ baß 9?ac^benfen auf bie ©rforfdöung
beS ®runbeS tec^nifc^er ©c^mierigfeiten unb bie SBa^l beftimmter
ätpplifaturmittel für ben gerabc üorliegenben ^Ü richtet, mirb
Snl^alt unb f^orm ber 5U übenben J!ompofition fo genau erfannt,
bag beibe in succum et sanguinem beS ©pielerS übergeben
muffen. 3m etttgegengefegten ^aQ, menn ein ©tüd mieber^olt Dom
Slnfange bis jum @nbe unb jmar in fc^neUem Xempo geübt
toirb , entfielt ein ftotternbeS , inf orrefteS ©piel , loelc^eS mit
ber 3^it Snberen unb bem Uebenben felbft ungenießbar mirb.
3. 93ei folc^en Ueben t^ut man aud^ mo^l, bei ben
fd^merften ©teQen bie aRanualapplifatur fic^ ju bejeic^nen,
um fo bem (Sebäc^tnife ber Ringer — öon einem f old&en rebet
ber bereits genannte ^ufifpäbagog ^ö^ler — ^anbreic^ung
JU leiften. '^ai man auf biefe SBeife eine Slnjafil größerer
SBerfc feinem SRepertoir als unverlierbares ffiigent^um eintoer«
leibt, fo n)irb baburc^ bie 3Ranualtec^nif unb baS Siomblott^
fpielen unftreitig geförbert merben, n)enn man auc^ jugeben
mug, baß nic^t aueS auf bem SBege ber Slutobibajrie erreicht
loerben fann unb ein SSort beS Se^rerS oft me^r SRu^en
fttftet als baS ©tubium t^eoretifc^er KuSeinanberfe^unoen.
II. S)ie $cbaltec^nit — «nbing fagt: „®aS $e*
balfpiet erforbert ein anftrengenbeS unb auSbauerhbeS ©tubium,
ober bie barauf oermenbete 3^t unb SOtü^e lo^nt fi(^ auc^
bur^ bie ^enlic^en äSirfungen, bie ein ()efc^ictter ®ebraud^
beS ^ebalS ^eroorbrtnat." ^ie SSetterentiPtdEelung ber Orgel«
lompofitionen in jüngfter Qüt fteQt an bie 93ermert^ung beS
$ebalS Slnforberungen , hinter benen bie bisher auSreic^enben
faft ganj Derfc^toinben. Sd^ erinnere nur an baS ©olofingen
einäelner ^ebalftimmen , on baS 2*= unb 3ftimmige $ebalfpiel.
wclcfje 93e^anblungSn)eife 5. S. im SKittelfaße ber SRitter'fd^en
Amoll-©onate uno 2^änbigen ?lrrangement ber SKerfeffc^en
Dmoll-©oimte öon Surfe oertreten ift. S)ie moberne Drgel*
forapofition erachtet eS als eine i^rer erften Aufgaben, am
rechten Drte fo oicl als möglich öon ber 5;ecftnif im 5ßebal*
fpiele JU forbern, bie ÜRitmirfung beS ^ßebalS am ®anjen
beS 5;oniDerfS ju fteigern unb auf oicfe SBeife nocfi grofeartiaen
©ffeftcn JU ftreben, meiere bo^ me^r ober weniger oon Der
brillanten Sebanblung beS $ßebalS abhängen. — Sm ^ad)^
fotgenben oerfuctje ic^, einige SBege jur (Srreid&nng folc^en
^ebalfpielS jn fennjeid^nen.
1. Seim ?ßebalipiele ift in erfter ßinie eine oon üom*
berein auf baS ftrengftc übermad^te Haltung ber fp'ielenben
©lieber nötbig. ^ 53er ©i$ beS ©pielenben befinbe fic^ öor ber
aJiitlc ber filaolatur, feine Haltung fei nid|t nac^ t)orne ge*
neigt, fonbem gerabe, aber auc^ hid^t fteif unb geämungcn.
Uni fic^ aud^ ein gemanbteS, and) in ben fomplicirteften ©teuen
gebunben bleibenbeS ©piel anzueignen, muffen bie ?ßebaltaften
mit ber gußfpi^e nieber g e b r ü dt t, aber nicf)t nieber getreten
toerben. hierbei mufe man ficft gemö^nen, jeben 'S)rucf auf
eine 5ßebaltafte mit lodEercm ^nfegelenfe auszuführen unb felbft
bei langfam fortfc^reitenben ^ebalfiguren nie ben ganjen gufe
träge auf bie ?;afte ju fe^en , fonbern ftetS bie unbettieiligte
Wintere ^älfte beS fJufeeS m ©cftmeben ju galten. S)iefe ^ufe«^
gl)mnaftif ift I)öd&ft mistig unb foftet anfangs toiel ©elbftüber^
njinbnnj. S)ie 9Ku^e lo^nt fic^ aber reicplid^. S)enn burc^
fie gewinnt ber Spieler eine unbebingte §errfc^aft über bie
plumpen SRiefenfinger, er gelangt baju, fortmä^renb bie
©^mere ber Seine an fid^ ju "galten, toorauS enbli^ bie
fieicfttigfeit ber gußbemegungen an fi(^, fotoie bie Oemanbt^eit
in bem t)er)(^iebenften Ueber« unb Unterfe^en, im füllen SSec^*
fei ber güße unb bem Sorbereiten ber Saften refultirt.
2. SllS frud)tbringenbeS SKittel jur Seförberung ber
^ßebalte^nif ift aud^ baS fiefen öon DrgelftüdEen mit gcbac^ter
Slpplitatur ju betrad&en. S)iefeS ift fo lange fortjufe^en , bis
eine fc^netle Ueberfid)t in ber Sert^eilung ber Slpplifaturmittel
gemonnen ift.
3. 91uc^ ^ier toerben bie fc^mierigften ©teilen burc^
fd^riftlid^e Sejeid&nung beS Sufefa^eS marfirt.
4. UnabläffigeS ©falenfpiel ift aud^ bei ber ^ebalted^nif
t)on größter SBic^tigfeit
5. 6l)romatifcf)e Sonreifjcn merben fjäufig abtoec^felnb
mit ©pige unb 9lbfa^ gefpielt, obgleicf) man babti bie @ga«
lität , befonberS bei f^neüen ^ßaffagen , burc^auS nid^t in ber
®ett)alt t^at ÄuS biefem ®runbe tft genannte ?lrt ber 9luS=»
fü^rung meniger ju fultioiren unb muß ber ©pieler bie
©d^roierigfeit beS Ueber* unb Unterfc^lagenS ber tjöß^ "^«^^
unb me^r ju übenoinben fuc^en. Dr. ©d^ü^e fagt barüber:
„SWan ^alte barauf, baß fic^ bilbenbe Drganiften ben Slbfafe
im ©anjen nur f p a r f a m unb nur ba anmenben, mo mirf licq
ein öort^eil^after gußfa^ ^erauSfommt." Srefflic^c S)ienftc
merben bie „Stuben jur ^o^eren ?luSbilbnng ber ^ßebaltec^nif"
(op. 2) oon @, 9lb. Stomas, namentlich ' bereu 2. ^eft, bie
Sac^'fd^enSboralbearbeitungen ju: ^?ln SBafferflüffen Sab^lon,"
„?ln einen ®ott nur glauben loir" unb: „?luS tiefer 9iot^
fc^rei' icft ju bir" leiften.
3c^ ^abe mid^ enthalten, in biefen 3^^^^" ^^^^^ %ufjä^^
lung ber f^öQe p geben, in meieren bie oerfc^iebenen Wirten
namentlich beS $ebalfpielS Snn)enbung finben, ba man barü^»
ber in allen Dr^elfdpulen Seleljrung finbet. 2)aS SoQftänbigfte
barüber ^abe ic^ in bem „^anbbuc^e ^ur Drgelfc^ule" oon
Dr. © d^ ü ^ e unb bem „^anbbüc^lein für Drgelfpieler'' üon
Snbing ju finben geglaubt.
3um ©c^luffe loill ic^ noc^ bie Slufmerffamleit auf einen
$unft lenfen. (£s betrifft bieS ben Serfuc^, eine neue
unb einfac^ereSejeic^nung ber$ebalappltfatur
praf tifd^ bariuftellen unb einzuführen, tote folc^er
aud^ bereits in bem jüngft erfc^ienenen 3. Sb. beS „9{eperto^
rium für Drgel, ^annontum ober ^ebalflügel" Don ä. SB.
©ottfc^alg jur Snfc^auung gebracht loorben ift ^a^
Sonoort ju biefem in^altSrei^en 89b. lautet: „S)ie Sbee
— 33
iiefer Steuerung geljört §crrn Dr. ßife t, welcher f^on feit 3.
ouf biefe SScreinfac^uug ^iniuicö. 3)a^ SBefentlic^e bieder
uttferer SReucrungen i[t §oIgenbe§: Sd ber neuen SBcjeicönung
ber ?ßebalQppIifatnr jino bic S3ejetdö"»ngen : r = red^tcr, 1 =
ünicr 5"6 fionä überpfiffig, hingegen ift a = Slbfa^, s =
©pi|c feiten nnb nur in smeifelöaftcn ^äKen nöt^ig. S)a^er
lüurbc onc^ , ber Sinfari&^eit lüegen , bie Sejeic^nung für bic
SKitte bc§ ^n^c^, ferner bie fpcciellere §(nga6e fii'r rechten
unb linfen Satten, ober für bic Witit ber gufefpi^c nnb bic
SDWtte in ber Sottengegenb ic loeggelaffen. 3!)ie auftüärtS
ficftric^enen 3iotc\\ jpielt ftetg ber redete unb bie abroärtö ge*
trie^enen ber linfe gn§. S)ie SegatOÄci^en, idcI^c namentlich
beim ?lnfange einer ^*9"^' fö^-' ben rechten gnfe gelten fotten,
finb ftetä über unb bie, tuelc^e fid^ auf bcn eintritt beö linfen
pufeeä beiiet)en, unter baö Sinienfgftem gcftcttt morben. 3)ad*
felbe ^ilt üon ben ©tattato^, Slfcentjcicöen 2C. ^iernaift fann
man jcben 3;aft, jeben Sllforb ?c. beim ©iniiben beliebig
ttjtebcr^ülen unb brancfit feinen Stngcnblicf im 3^i^cifet jn fein,
ob ber rechte ober linfe gufe einfe^t." Ueber ben SBert^ biefer
Steuerung luirb natürii^ nur bie 3"f""ft if)r cnbgultigc^
Urt^eil fäQen fönnen.
SBcnn id) bnr(^ bicfc fc^licftten >^c\kn einen erneuten
8fnfto6 ju red)t reger 93etl)ätigung auf bem unS jur 5ßflege
angctoiefenen ®cbietc be§ Drgelfpielö cicben fönntc, fo märe
bamit mein 3^^^^ erreidjt. treiben U)tr aber imjer SBerf in
ber Äir^e unbeirrt bnrc^ bcn ß^i^flcift be^ SUiaterialiömuö
unb of)nc lüftern ;^u fein na^ bcm Öeifatte ber SDtenge. SWur
fo toerben toir unfer Qkl erreichen!
^i^><9M»)«H
^tieft t^on $iüf)mitebt an ben ^ctand^chct.
SRr. 5.
@ect)rtefter $)crr ©ottfc^alg!
©cfton t)ür 8 Sagen ttJoHtc id^ Sfjren fcftönen unb infjalt^*
teilen SSricf beantworten, boc^ tt)uvbc ic^ baüon burcö einen
SSortrag, ben icft in einer bem „©c^lüffelocrcin"*) in Weimar
ä^nlic^cn ©ejettfc^aft ju halten hatte, bann burd^ ba^ Sonjcrt,
ipcl^eö ber junge ^ianift ©dhul^e**) au§ SBeimar, ijkt
^ab 2c. 2c. baoou ücrtjinbert. S)a§ ©on^ert nöt^igte mid^ au^
JU einer fleinen Äritif über baffelbc. SDabci ttjitt ich bemerfen,
i>a^ bic Äritif in ber SBeimarifchen 3^'t""fl ctfd^cinen mirb,
menn bic SHebaftion bie 3lufnat)me berfelben nicht Denocigert,
XOQ^ mohl, tocnn ber 3Jebafteur ein greunb üon Sifet 2C. ift,
möglich ioärc, ba ich bicfc SRic^tung, menn auc^ nur iubirect,
ein bigchcn gegeigeft habe. 9?un ©ie njcrben'ö ja felbft Icfen. —
©0 fommc ich benn erft heute baran, auf einige fünfte
:St)xt^ 93riefeö ju cnoiebcrn.
Sßur mu& ich ©ie unb jmar ein für allemal erfuchen,
mir cS JU ®utc jn halten, rocnn'^ in meinen Sriefen in ber
Siegel ein bischen dhaotifch jugeht. @d gt(t bei mir fein langet
iBeftnnen , bie SSiertelftunbc muß benu^t merbcn. —
3unächft über eine ©tette Sh^cÄ ©rief^ ein paar SßJorte;
iic lautet: „@o fehr ich ntirein SSergnugen barauÄ mache, 3h^^c
Sßcrfe ju Derbreiten, fo hcibc ich bodh bici^mal ©dheu in ber
Urania aufjutreten. ®aju gehörte moht eine gemanbtcrc
fjeber, ein oerebtcrer SJiunb, eine gifihenbcrc ^hantafie unb
em größerer 5tünftlerücrftanb". —
3)a hoben ©ic einmal ganj unrecht. (Srftend fchreiben
©ic ganj tjortrefflich ; 3h^ ®^ 'ft ^"b, fliefeenb, Icbcnbig,
fcuriQi babci h^^^ ^^ ctmad SSefonbered, 3nbibibueQe$ ohne
iu^ Stjane ju fallen, toic cd j. ^. bei ^errn 9} a f f ber ^aU
ifL S)ann halben fie ^h<intafte genug , ]a in reichem SRaaBc.
3c^ nmnfchtc fogar ©ie fd^riebcn monc|maI tttoa^ trodEcner.
3)enn in einer ^u geflügelten ©chreibart ficht baS falte, theil*
no^mlofc ^ubhfum immer $art^ci für bcn , über bcn man
fchricb. aRtr gcht'^ aber auc^ fo. S3o ich fühle, mo ^^^
*} ^efer Qeiein Bdptanb bamalS aui ^ta QcattKen , ^klc^en unb ftünfUent
■unb »ar itcinU(^ cscluftoer 9catur.
**)j\rvaitA 6AuUe ttar ein @o6n 3oJ. grieb. ^^uT^e'«. (ecttfimter
-OigeUauec in ^nun»ctta , oor bet Dr. Xiip^tt Alaoiec unb Oraelfpiel ftubiite. xjeibei:
Jltm ber talcntboOe ftftnftlec fd^n frfi^ aU aRuftlbtreftoc in 92aumouTg a. @.
baS ^crj auf unb übergeht, ba Joirb ber jcrgliebcnibc , falt=^
bebächtige JBcrftanb ein bischen bei ©eite gefchobcn. Aber
fchreiben ©ic nur ju unb fprechen ©ic 3hw Ueberjeugung
ohne 9tüdficht auf ben ^crfajfer unb bad $ublifum
ununuounben oud. S)er aufrichtige, mahrc dichter unb
©omponift 2C. ift mit fich immer am menigften jufriebcn unb
beShafb liegt ihm nur an ber SSahrheit, b. i. an bem wirf*
l i ch e n ®inbrucf, ben fein 9Serf auf ben ^örer herborgcbracht
hat. Unb haben ©ie nur Souragc. Sebenfen ©ic mit mclcher
Eonrage SBagncr — beffen Talent ich übrigeng aUc ®e«
rechtigteit mibcrfahrcn laffe, ja melchen ich bie höd&ftc Sldhtung
joHe; er ift ein merfmurbigeö, munbcrbareg SEalent, nur fein
^rinjip unb fein Äritif ift mahnfinnig, mag er burch feine
eigenen ßompofitionen bettjcift; jum 3^heilr too fie mirflich
herrlich, hininitifdh finb, ba eben ftchen fie mit feinem eigenen
^rinjip in biametraJem 3Siöerfprudh unb ftchen mit bcn ewigen,
alten Jöcbingungen atleö SSahren unb ©chönem im @inftangc. —
Schlage aljo: Söcbenfen ©ic mit melcher Sourage SBagncr unb
feine 3tffcn. in ber Jfritif baS ganjc ^Jßrinjtp, anö bcm herauf
big je|t bie großen 9J?eifter SWojart, SÖcet^ooen, SÜebcr tc,
ja alle fiünftler nach jeber 9iichtung fchufen, alg falfch h"^ä"*
fteüen : ja lächerlich jn machen, bemüht gemefen finb.
Scfet gilt eg, fräftig nnb entfchiebeu heraugjutreten ; unb
in äfthetifd^er Sejiehung fönnen mir eg auch, ba fifet ung
feine ^^olijci auf ben 9iacfen; toegen uerfchicbener äft()etifcher
Slnfichten mürben mir ®ottlob! noch nicht bcg Sanbeg oer*
wiefen.
3ch hotte aöerbingg bic ?lbfi^t nach äJ^erfcburg ju
reifen nnb mar auch i^hon big ©ulja, ba uernahm ich bag
Programm beg (Sonjertcg unb baß §err ßißt bic erfte ®eigc
fpielt nnb — ich macStitc liufgum fehrt.*) 3dh n^ög bicfc filiquc
nicht, meil ich ben ©^ein, bic Süge unb bie Unfittlichfcit
nicht leiben fann. —
3ch arbeite atterbingg an einer Sontpofitiong lehre
unb benfe innerhalb eineg Sahteg ben 1. Sanb erfdheinen ju
laffen fönnen. 5)er JWavj ift tbm fo menig eine ©ompoftti*
onglehrc alg bag alte Seftament eine Sehre oom beutfc^eu
©tt)l.**)
3n Setreff ber großen Sehrcrucrfammlung bin ich fletn
bereit 3hrcn SBünfchen ju entfprechen.
(S:bti\ h<ibc ich mein lej^teg Drgclmerfchen oon jtörner
erhalten. 3dh lege eg bei. ©ic ttrerben ffin unb mieber ®utcg
finbcn. 3Kanchcg gefaßt mir nicht mehr. 3ch ht»tte ju ber
Slrbeit äußerft menig 3eit. S)oc^, mic gefagt, manchmal gucft
etmag ®uteg hcraug.
S)ic Sebication ber beifolgenbcn 54 SSorfpiclc ^at —
Körner gemacht. S)cr ?ßfiffifug !
3n ber Hoffnung, balb tjon 3^nen ujcrbcn einige 3eilcn
JU empfangen, grüßt ©ic hetjlich
(gifcnach, 3hr ergebenfter
b. 11. Sßoobr. 55. gr. Äü^mftcbt.
-•-•-»o-o^ c c-«-*-»-
JR^cinberger, Dp. 169: ÜWeffe in C für ©oli, gem.
(S.f)OX nnb Dreh- ober mit ©treichinftrumenten unb
Drgcl. 5ßart. 15 3». ÄlabicraugjUjj b. Somponiften. 3 3».
JR^cinbcrgcr, Op. 172: üJ/effe für SRännerd^or unb
Drgcl ober: 2 flöten, 2 Dbocn, 2 ©arinettcn , 2
fugetta, 2 ^örncr, 2 Xromp. unb (Sontraboß ncbft
]o'ufen. Scipjig, ßeudfart (Sonft. ©anbcr). $art. o.
10 SD?., Drgclpartitur (Drgelftimmc mit barüber liegen*
bcn ©ingftimmen) 5 SD?.
3)Q« ^cte ber erfteit SJ^ejfe ift toof^i nic^t baS Qkbti eineg ^erfnir«
fchten Sünberd um oötüic^eg Srbamten, fonbem uiehne^r bad finbUche
^(e^en an t>a^ aUliebenbe, aKerbanneitbe S^ater^erj ®otteg, ein ebler,
pol^^on gehaltener, mufitaUfd) intereffanter unb fomt^ottenbeter @a^.
3)ag ®Iona beginnt erft, nach ^en liturgifchen S^orjdbriften ber
rdmifchen Kirche, ben mit Sorten: „Et in terra pax"; nach einigen
*) fU ift bamit gettiB ein S)omcon^ «u ffifingficn ober boB (Etmoei^BSconKtt
ber reftauriitcn großen Somotgel bafelbfl gemeint. 8teb.
**) Seiber ttar bei oeirwigte aReifter nit^t Über ben «nfang beS pcoieCticten XBetfeft
(inanft gefemmen. — Steb.
34
cncvQifcöcn Sitftnmtcntnltöncn , majcftatifdi Qit^ebcnb. Siibctnb mirb bcr
grieoen ouf (grbcii betrRftigt. 9luf oUc cinjclucu 3:f)eile bicjc« ©afcS ßc^t,
bcr ?lutor pictätÄUüfl ciu 3)ie Sorte: »Uimi sano.to »»»iritu»'' finb in
eine IcbenSuüflc giif^c ncfofet 2)cr töftlicftc 8a)j ift mafeooll, locbcr jju
furi^, no(^ 51t lanq. Sfloit nrogarti^er entfaltete ber Weifter feine @4tuin'
flcr im i'»e(lo (@8sbur). $)ier /jeiflt berielbe fein flan^jeS ^ißiffcn, Äöunen
iinb - @)Iauben, fo bog luir biejen 8a^ nid einen ber fcblmften anf bem
©ebiete ber neueren Äirdjenmufif betrQd)tcn muffen. 3)er ©d)lu6 ift außer*
ordentiid) impofant. ^ad dnuctUM m\t> Beiie<it<MiR finb firdjlic^^^mobenie
etiarafterftttcfe ebelfter ?U1 ; praditüoll ift ber 6d)IuB beS erfteren ©a^eö.
3)er anbere (9Usbur) ift ein roeil^euollcr ©eflenSfprud^, lautere grönunig«
feit at^menb.
!KJ2ancf)e ITirdienfomponiften ble \>a^ Aenm Dei fe^r !ur^ be^anbeln,
bat d^^l). aud) bicfeS QJebet an ben ^eilanb lueibeuoQ auSgeftaltet unb mit
fugirtem 8d)luB fcf^iunnguüH ju (Snbe gefii^il. ^aS anmälig ucr^aHenbe
(^nht ift ungemein ergreifcub. —
3)a6 bcr got tbegnabete SReifter ni(i)t narf) ber ©djoblone fcbafft,
bocumentirt fid) m glcin^enber ©eije in ber auberen „miinnercfiorigen"
SReffe. $)icr faßte er bie SSorte be« erftcn ©a^eS gan^j anbcrS alS üür=
her. 3)ie Orgel nebft ber 58a6ftimmc beginnen fofort nnteinanber; bie
Orgel ift nirtit bloö ftü^cub, fonberu üomeftm ergftn^enb gcbaltcn. ^abti ift
ber ©aö auBennbentlid) intcreffant unb erbanlidj gebalteu. 3)a§ (iloria
(*.'>) ift lüieberum ganj üriginelt aufgefaßt. S^^amentlid) mirb bie glfini^enbc
Orgclbegleitung von bcfter Sirfuug fein, hierauf folgt ein lounbcrfc^öneS
Ave Älarja (S^bur, '/*) für 4 ^Wiimierftimmcn a lapelln.
3)a3 Cre«1o (gJ^moU unb 6J=bur) ifl miebcrum ein tird)Iid)e§ ©lan^j?
unb f^unbamentaU ©tücf , poIi)pbon unb t^emaiifd) meifterUd) au^geftaltet,
i>on anbaditSüofler 9Öcil)e.
5?cr ©efang bcr bimmlifd)en §cerfd)areu im Sflnotns (58=bnr) atbmet
gcbftmpftcn Subel über bie @r^abent)cit unb ^crriidifeit be§ 3SeItcnfd)i5pfcr§.
gm hfUt-dir.iiiH (iJ)5mon, *:%) finben mir einegan^i neue 91uffaffung
biefe§ ©egenfprud)§, in mufifalijc^er ©iuficbt aufeerorbcutlid) anmuttjenb.
9lud) \>a^ muubcrootle Agnus (53sbur, */*) ftcftt ouf gleid)er ^'6t)t
ber (Sr« unb @mpfuibung.
SBätircnb monrf)e Ä?ird)enfümpouiften bcr ©egenmart alleS ^eil auf
biefem ©cbiete in bem ftarren Siiadibllbcn altflaffifdicrgormcn^leiber aber —
r^ne belcbenbcn ®cift , erblicfen , trifft bcr 2)?üud)cner ^Jciftcr \>a^ JRicbs
lige, nad) bcr 9luficbt aller Unbefangenen unb Icbcnbig gortfc^reitenben :
$luf Dem tlaffifdicn ®nuibe unfercr ^JUtmeifter meiter ^\t bauen, mie ha^
bie beredjtigte ®egenmai1 oerlangt. 3« tiefer Söcjicbung bemerfte Dr.
^xan^ fit^t (cnbbett)ätigtc bied in feinen tird)lid)en ^unftfdjaffen auc^:
„Sir follen nid)t Icbiglirt) copieren, fonbern lebcn^uoll meiterbaucn,
weiterführen , benn bie alten 3Reiftcr fönneu mir bod) nid}t in i^rer ?(rt
en-eid)en , oiclmcniger übertreffen. SBarum mollen unb follen mir auf bem
gelegten guten (S)runbe nid)td ^Jieueö ücrfudjtcn? $)ätten nnfcre bemuns
bcnismcrt^cn ^Utfovbcrn nur nadjgebilbct, fo mären [xt nidit uormftrts
gefommcn, jonberu mären ct)er ^u ucrbilbetcn 3)ingen gefommen Unferc
Vorgänger tiabm und aber r g e b i I b e t , bci\i mir nad)folgen unb in
berechtigter Seife toeiterbilbcn follen. Scr'S frcilid) nic^t fann, mm — ber
mag auf bcr ©d)ofle ficbcn bleiben
Unfer ocrflärtcr greunb ^ off mann uon ga 11 erSieben
fd}rieb uor längeren 3^^^^^" •
„?(ber il\mft unb Siffenfc^aft fbmien nic^t alten,
benn ber ®eift mirb inuner 9^^euc* geftaltcn.
3ft ha^ ^eue fd)ön, gut unb eigentbnmlic^ ,
fo tft bie neue ^nft auc^ gnt mib rübmlic^. —
gantQJie (3)^bur) für Drgcl ü. Subtuig SBö^nev. Q\im
Souäcrtöortragc foiuie 3um ©tiibium eiii^
gcricfitet u. 31. 3B. ®ott{cQolg. fieipjig, Seudart
(S. ©anbcr). 1 aWart
3)a faß id), alö ©cftüler, eine« ©onntag?'(im ftrengen Sinter bcÄ
Sabre« I846) ol« SSertreter bc« fei. ^rof. Dr 3:öpf er, meine« unoers
gcftlid)cn ffl^eifterd, auf bem Orgeltbron in ber ©tabtfirc^e jn Seimar.
Säbrenb ber $rebigt erfcbien ber alte mufifalifcbe 9ll)a«oer 3o^. :Submig
$8 ö ö n e r auf bem Orgeltftore. S)a id| ber • eineiige mar, ber ben alten
Sanbermufifanten fanntc, fo nötbigte id) i^n auf bie Orgelbaut luib lub
ibm bann ^um ©fielen ein. ©r mar — trojj ber bitteren Ä'älte — in
grünen ^au§fd)u^en , gelben 9?anfing^ofeu unb blauen gracf mit ^lÄcffings
fnöpfen erf^ienen. (5r fpiclte ^nm 9lu«gang hci^ oon mir bearbeitete ^acps
fpicl. 3dj fab ibn [pätcr nod) öfter« bei Or. fjrauii Sifet, bcr i^m
ftet« ein SBiatifum*) reichte, bo« er öfter« mit bem Äanunerbienern fi. t^eilte,
„benn* , meinte er , „bi« nadft 3^"^ fomme \6) fdjon ! 3)ort i^abtn bie
ßeiTcn ©tnbenten immer etma« Saare« für \>m oltcn ©öbner !" ^odi
öfter fabe i(b ben guten, bfl""Jofen eilten unb faufte ©inige«, au« 3ntereffe
für ben genial oeranlagten 9Reifter, ab, ©eine Orgelfadien rfibmte er fcbr.
(^egen a)2enbel«fobn « ^artbolb^'« ^ufit loar er febr feinbfelig gefmut.
3)effen Serfe nannte er loegroerfenb - „3nbennuifif" , obmobl er hm
groftcn 2WenbeI«fo^n nicbt annäbemb erreid^t t^at S^m lefeten 9Ralc fa^
id) ben oerbiffcnen alten , immer mebr bcnmtergefonnnenen Jfünftler 1859.
Dr Sißt mar in Ungom ; ha^ gemo^nte Sßiatirum fiel an« , unb id| mar
mitteibig genug, htn betrübten ^Iten, ber uon @)elbmitteln (jän^Iid) tnu
blöBt / bie {Rüdreife nacb ®ot^Q antreten moOte , baf^ nötbige ®elb ^\t
fienfen. (£r fprocb jmar oon — Siebergeben ober Ueberloffung uon
aRuftfalien (l^igt« geniale $arap^rafe über ^2enbel«fo6n« „(Slfenreigen
*) 0IdAt0O^I loogte c« f^tec ein SerleQec eö§nerS , fiiftt (in einem atuflallt^en
»riefet t^or^uwecfen. M tt 8. ^tte .oerlommcn' laffen. fiic6er ßimmcl , ber Qik^le,
überaus nwblt^tlae Siftt ^tte tin (tröfuS fein muffen, menn er aue »erfommenen fOtaTu
lanten — oft bui4 eiaene ^(^ulbl - mit (Belb ..dber ben SBaffer" ^tte ^tten foUen. (ES
»fire »o^t av^ ixraeblit^ Semfi^ geoefen!
unb ^odiicitSmarfcb" „ocrflopfte" er nur in einem ©aft^anfe für — wenia
©ilberlingc, obmobl er bai fraglidie gfreiejcmplar, tbtn erft oon S!.
gcfdjcnft "befonnucn botte«. 3* i>cr5id)tete ^ier, mie auf fo mandje« ^nbere^
ma« „9lnpnmper" mir abgenuigen baben. SSor längerer 3«»* nniftcrte idj
einmal ?ö. Orgelfadjen, ultb ba fanb icb, ba^ bie oorliegenbc gröutafic al«
ba^ frifdiefte unb brillantefte , ma« er, mo^I in beffern Xagen gefd)rieben
batte. (£r mirb mir e« mobl im (^rabe uer^eiben, menn td) feinen feurigen
unb effeftoollcn , babei motioifd) oorti*cfflid) gearbeiten, mäftig fdjmercn
©a^, in mobemer Seife gefegt bnbe, inbem icb beiifelben genau pbi^afi^'le,
ibn mieber etma« ooller fc^tc, fomic mitfjingers unb g-ußfa^ ocrfabe {btnn
oon bem abentbeuerlid)en alten Xftüringcr ^ieifter b«t mobl oon bm jiin»
gcrcn ©pi eiern mancbc« ©agenbafte gebort). Unb fo empfeblen mir ba^
präd)tige ©tuet al« ^onscrtftncf ober 9hd)fpiel. @« ift mii^ig laug nnt>
nur leiblid) fcbmer. ^cm alten Sanbermufifanten mürbe bie brillaute
3lu«ftattung feine« Opu«culum« gemiß große fjrcnbe bereitet ^aben. —
gür ^ßianoforte.
Jöa^, 3oö. ©e6.: ÄIat)icr*=Eonäcrt in g^moll mit
Begleitung eincg jtüciten filaüier^ ö. Dr.
§ugo JRiemann.
SSodi, 3of). S^r.: filatoierfonjcrt in SD^bnr mit ScgU
eine§ jtüeiten ftlat)icrd. herausgegeben toon Dr.
JRiemann.
Sac^, 6. 5ß^il. Sm., SHaüicrfonjcrt in ®^bur mit
SegL eines 2. Ätaö. ü. Dr. JR.
Äloöierfonjert in 3)^bur m. 5)eg(. cincS ämeiteii
fflQU. l). Dr. 9?.
Älaüierlonjert in S*mo(I in ä^nl. SBeije bcarb.
uon bemf.
5)ummel, 3. 5R. ©eptett für ^ßianoforte, gtöte,
Dboe, öorn, Sratfc^e, 9SiotonccIlo unb
Sontrabafe, m. 95egl. eines jmeiten ?ßinof. ü. granj
fiuUocf.
3njplf Äompoiitionen f. ^ianof. ö. (£()ar(eS ÜÄa^er
unb §anS Seeling, neue 9luSg. u. ®uft. 3)amm
(S;^eob. ©teingräber). Scipäig, ©tcingräberS
aScrlag.
Uebcr Da« fernige unb förnige .^laoicrmerf bc« uncrreirt)tcn ®roB=
meifter« „^ater ©cbaftian" brand)cn mir mobl nur mcnig Sorte ju macben:
(£« reid)t an {eine fd)önflen Serfe oollfommen binan.
3n btn 4 (Sonderten ber ©Öbue be« „Uebergcmalligen" regt bie
neue 3eit ibre ©dtmingen. ?lnf beut (4)ebiete ber ^oli)pbonie mar bmc^
ben gigontifdben ^atcr ba^ Vodiit SRoglicbe crrcidjt. 2)ic JRiemannfdjc
SBcarbeilung (nad) beffcn ^rinsipicn) ift bödift muftei^aft. Scr fid) mit
bie Jen mobluerbiculcn unb j^eitgcmäßcn $lu«grabungen oertraut macbt, mirb
fidjcrlid) — in bc« neuen ©ciite« Sebcn (fcibft in ben Serfe ©ö^iftian«
(bcö fogcnannlen „^iailänber'* ober „englifcben" ©acb«) ocrfte^cn unb gar
inaud)c« ^od)intcreffante finben.
Rummel« flaffifdic«, ^\i beffen bebeuteubften Serfen ^äblenb, b^t
in ^. tyran^ ^ullaf einen gemiegten Bearbeiter gefunben. Da« fd)Öne
Sert bietet antb in biefer fjorni ent.vidcnbe ^artieu. —
3n bcr ©erie ©barl. ^JRaperfcbcr Ä^ompofitionen (ingl . $an« ©eeling)
ftnbct man fcnte ©aloufompofitionen an« ber ronmntifdien $eriobe. ^erm
©teingräber fagen mir fd)Önften Danf für biefe neuen mertbootlen Ergänzungen
ber Älaoierlitteratur. —
-♦<rO-X> ♦ C-OO^»"
^itfftll^tiiitfien«
HonstaiiK. Concert des Or^elvirtnosen C. L. Werner in*
der ev. Kirche zu Konstanz. Organist und Ohordirektor a. d. ev.
Stadtkirche zn Baden-Baden, nnter frenndlicher Mitwirkung de»
Königl. tlusikdirektors Herrn Kapellmeister Handloser und eine»
ans Mitgliedern der hiesigen Regimentskapelle gebildeten Orchesters,
sowie des verehrl. evangel. Kirchenchors. Programm. l.Prälndiam
und Füge (A-moll) für Orgel von J. Seh. Bach. (1685—1750) 2,
Chor: „Jauchzet Oott. alle Lande'' von J. H. Lützel. 3. Largo
für Streicherchor und Orgel von G. F. Händel. (1685-1759) 4.
Orgelsolo: a) „Consolation'* von A. Gnilmant. (C. L. Werner ge-
widmet) b) „Andacht**. Charakterstück für Orgel von 0. L. Werner»
6. Chor: „Gebet«* von Dr. J. C. F. Schneider (1786-1853) 6. Concert
in 3 Sätzen für Orgel, Streichorchester nnd 3 Hörner von J. BheiU'
berger. (a) Maestoso. — h) Andante Pastorale. — - c) Finale (mit
grosser Cadenz). — Der Erfolg, den der in Paris nicht minder
rühmlich als in Deutschland bekannte Orgelvirtnos Herr Musik-
direktor C. L. Werner ans Baden-Baden gestern Abend in der
evangel. Kirche erzielte, war ein voller nnd hätte die Anerkennung
eines grösseren Pnbliknms verdient. Die Eigenart des Spiels,
welches in wesentlichen Momenten von dem in Deutschland ttblichen
abweicht, die vorzügliche Technik des geistig durchgearbeiteten
Vortrags, dessen Wirkung durch die Gewalt einer tiefen Empfindang
erhöht wird, bildeten auch hener die hervorstechendsten Eigen-
schaften der Werner'schen Kunst. Es liegt Rasse und dramatisches
35
lieben in diesen machtvollen Tönen, die wir uns in einem Baum
wie in dem Trocadero - Palast in Paris von iinponiernder Gewalt
denken. Aber anch daa ;^ute Instrument der kleinen evangel. Kirche
reichte zur Eutfaltnut? der UanptvorziUe Werners ans. Das mit
grossem Runstverstftudnis znsamineng^eRtellte Prosrramm nnterstützte
dies. £lar nud fest wie Bach selbst zog dessen Präludium und
Fn^re (A-Moll) am Ohr vorüber, mit innigem Ansdrnck wnrde das
schöne Häudel'sche Lar^ro (mit Streichorche.Ht er) ij^espieit. Es bildete
einigermassen den Ueben;ang von der Klassicität zu moderner
Orgelmusik: Dem Orgeli«olo „Consolation** von dem Pariser Mnsik-
professor A. Guilmant, densen Schüler Werner war, und Werners
eigener KomiiOHirion : ^AndHcht'', Oliarakterstück titr Orgel, daa die
Schule verrät. Mit beiden Kompositionen ist das Gebiet der Rtrengen
Kirchenmusik verlassen, sie zeit^en einf.u Reichthnm und Wechsel
der Empfindungen, der bis zur Leidenscliaft gesteigert wird. Höchst
anmurhig klang der ächlusMsatz der „Andacht*'. Das Bravonrstüi-k
des Abends war das den Schlnss bildende grosse Konzert Rheinbergers
f&r Orgel, Streichorchester und 8 Hörner in 3 Särzen. MHeHfoso.
Andanre und Pastorale nnd Finale (mit trrosser Kadenz ). Die 3
Sätze weisen sämmtlich ihre eigeuArtigen Srhönheiren auf. namentlich
sprach der 2. Satz durch Lieblichkeit und Innigkeit an Von macht-
Toller Wirkung war das pompöse Finale mit seiner eindrucksvollen
Kadenz; Werner oifenbarte hier die volle Kraft seiner genialen
Natur. Das Handloser'.«che Sireichorchester pa-^ste sich mit künst-
lerischem Feinsinn und der gewohnten Virtnot<ität dem Spiel Werners
an. Der evangel. Kirchenchor trug uuter Leitung seines Dirigenten
des H Hanptlebrers HutterdieSChöre: „Jauchzet Gott, alle Lande",
von J H Ltttzel nud ^ Gebet" von Dr. J. C. F. Schneider mit
Innigkeit und schönem Versrändnis vor. - Wir hoffen, den auf-
ficrebenden KüuNrler öfters hier zu hören und zweifeln nifht, dass
sein ausgezeichnetes Spiel imMfr mehr Anklang bei dem knust-
sinnigen Konstanzer Publikum finden werde.
II eidelbcrfc. Engli.sh Chnrch Dedication of the new
Organ Built by Herren Voit & Söhne, Durlach. After the Hymn,
No. 308: „0 Praise ye the Lord„ Herr Musikdirektor L. Boslet,
t'rom Ludwigshafen will pl&y« as follows: l. G-Moll Orgelsonate,
op. 42, I. Satz V. Merkel *2. Aria „Jerusalem" ans Paulus v.
Mendelssohn. 3. Chor aus Lohengrin von mir f. Orgel frei bear-
beitet V. F. Wagner. 4. Op. '29. Concert- Variationen v Lux. ft.
Solo. „Beuedictns'' v. K. M. v. Weber. 6. Fantasie für die Orgel,
op. 7 V. L Roslet. During the Collaction of the Offertory Hymn
Ko. 30: „Our day of praise is done".
Batlen-Budeii. Evangelische Stadtkirche. Sonntag den
22. Januar 1893, Abendn 7i7 Uhr: IL Concert (im Abonnement)
von C. L. Werner uuter gefall iger Mitwirkung eines verehrl.
Damencliors und des Herrn Kapellmeister Paul Hein (Violine).
Programm. 1. Präludium und Fuge G-moll für Orgel v. J. Seb.
Bach. 2. ^Landate pneri", Franenchor mit Orgel v. F. Mendelssohn.
3. Sonate in G-moll für Violine v. G. Tartini. 4. «.Christus am
Kreuze**, IL Satz a. d. Orgel-Concert „Ostern" v. Aug. Fieber.
Zum Qedächtniss an den 25 Dez. verst. Componisten. 5. Der 23
Psalm für Frauenchor nnd Org«l v. F. Schubert 6 „Air" a. d.
Violin-Concert op. 28 v. C Goldmark. 7. Propheten-Fantasie für
Orgel V F. Liszt.
IMiBniilieim. XIL Oyclns. 27. December 1892 in der
Trinitatiskirche : Weihnachts-Orgel-Vortrag von A Häniein, unter
^ef. Mitw. der Herrn Hufmusikns Aug. Overbeck (Oboe), sowie
des Vereins für klassische Kirchenmusik Programm (Sämmtliche
Nnmwern sind Weihnachts-Compositionen.) 1. a. Choral: „Vom
Himmel hoch da komm ich her", für Chor a capella. b. Job. Seb.
Bach , 3 Orgel-Fignrationen über den gleichen Choral. 2. Chr.
Fink, Musikdirektor in Esslingen), Fest- Präludium , op. 63. Jos.
Bheinberger, Andante pastorale für Oboe, op. 98 4. M. Prätorins,
4 altdentsche Weihnachtslieder für Chor a capella, herausgegeben
▼. C. Riedel a. ^Dem neugeborenen Kin Hein", b. „In Bethlehem
«in Kindlein." Ueberl6e , (kgl. 3lnsikdirektor in Berlin)« Hirten-
flcbalmei, Canon für Orgel, c. „Den die Hirten lobten sehre". d.
^Es ist ein Ros^ entsprungen". t>. F. Lnx, Concert-Fantasie pasto-
rale op. 64. a. Allegro moderato. b. Andantino. c. Allogretto
fngato
Kolli^rdaiii« Orgelbespeliug in de evang. Lnthersche
Kerk alhler, te geven door de Heeren H. Blok, J. G. W. Möble,
K. van Riet, Organisten der Geref. Kerk alhisr, en den Heer A.
H, Paget, Leerungen van den Orgelcnrsus van den Heer J. B.
Litzan. 10. November 1892. des avonds te 8 nur. ingang Wijnstraat.
Programma. 1. Sonate (D>, Op. 70 v, W. Voickmar. a Andante.
b. Allegro Moderato. c Andante, d. Allegro con spirito. 2.
Koraal bewerking „Vom Himmel hoch da komm ich her" (Op. 27 >.
Canon in de qnint v. J. B. Litzau 3 Sonate (Ds Op 8. over
„Ein feste Bnrg ist unser Gott!'* v. 8. de Lsnge jr. a. Allegro
Moderato. b. Andante, c. Lento. d Fuge Moderato. 4. Andante
<B), nit de 3de Sonate v. J. A. von Eijken. 6 Koraal bewerking
^exk% singt die liebe Christenheit," (Op. 27) v. J. B. Litzan. 6
Toccate en Fuga (ds Peters nitg. band IV, No. 4 v. J. S. Bach.
jVordh Mimen, den 9 October. Geistliches Concert in der
St. Blasii Kirche zn Nordhausen; gegeben von dem Organisten
W. Schrader ans Osterode a. H. und der Concertsängerin Frl.
Hedwig Kühn ans Eisenach. Programm. L Toccata et Fuga Dmoll.
▼. J. S. Bach. 2. Arie a. d. Elias: „Höre Israel" v. Mendelssohn
B. Zwei Choralvorspiele über: a. „Wenn wir in höchsten Nöten" v.
J. 8. Bach. b. „Wie schön lencht't uns der Morgenstern" v. Ch.
H. Rinck. 4. Arie a. d. Pfingtcantate : „Mein gläubiges Herze" von
J. S. Bach. 5. Sonate Dmoll op 148, I. Satz v. J. Rheinberger.
H. „Seufzer, Tränen" Arie von J. S. Bach. 7. Zwei religiöse Cha-
racterstücke a. Bitte b. Ergebung v. Manheimer. 8 Lied: „Sei
stille" von J Raff. 9. Chromatische Fantasie von L Thiele.
HatiiioYer. PalniKountag, 1U. April 1892. Geistliches
Konzert für wohtthätige Zwetke des Hausväterverbandes der
Aegidiengemeinde unter freundlicher Mitwirkung des Fräulein
Emma Grossmann, des königlichen Konzertmeisters Herrn G. Häuf-
lein, des Herrn Karl Meiuecke und der Organisten Herrn Sindrara,
tregeben vom St. Aegidien-Kin-henchor (Dirigent: G. Blever;.^
Porgranim 1. Fautanie für Orgel Op 58, l v. Fr. Kiel. Herr^
Organist .Sindram. 2. Chor: Aus tiefer Noth schrei ich zu dir. Op.
v3. 1, Vers 1-3 v. Mendelssohn. 3. a. Larghetto für Geige v,
Tartini b Romanze für Geige v. Dell Acqua. Herr Konzertmeister
Häuflein. 4. Arie: Sei still. Op. 173, 8 für Mezzo4i>pr. v. J. Raff.
Fränleio Emma GroHsmann. 5 Chor: Heilige Wunden v. Bort-
niauKky. 6 a. Klage für Orgel. Op. 156 v. Rheinberger. b. Vision
für Orjfel. Op. 156 v. Rheinberger. Herr OrgHuist Sindram. 7.
Recicativ und Arie für Tenor au.i „Elias" v. Mendelssohn. Herr
Karl Meiuecke. 8. Arie für Geige v S. Bach. Her Konzertmeister
Häuflein. 9 Die heilige Woche v. Fr. Mergner.
RoKerdain. Zeveude (Laatste) Kerk-Coucert . te geven
door den Heer Cotua Immig Jr., Organist der Evang - Luthersche
Keik , met wel Willende medewerking van een Damesikoor, onder,
ieiding von Mejnffrouw C. Si'.hoiten . en de Heeren Heinrich Erck.
Solo-Altist van het Stadtheäter te Keulen «Viuoi), M. van Leeuwen
Organist der St. Dominicuskerk . alliier (Oigeh. op Donderdag 24
November 1892, des avonds te 7'/« nur, in het Kerkgebouw der
Evang.-Luth. Gemeente, le Rotterdam Inganir Wijnsttraat. l. Prä-
ludium en Fuga (Es-Dur v. Job. Seb B.ich. Voor Orgel door den
Heer M. van Leeuwen. 2. Morgengesauvr v. Richard Hol. Voor
Alt-Solo en Vronweukoor met Orgel beleiding. tSoliste MejuflFrouw
G. Melchers^ 3.i. Andaute v G F. Hendriks Jr. h Largo v. G.
Hollander. Voor Viool met Orgel begeleiding. 4. Motette (Psalm
84) V J. B Liizau. Voor Sopraan en Alt met Orgelbegeleiding.
(Solisten de Dames C. Kiersch en G. MelchersK 5. E.s ist Genug
(Aria) v A. Ueberl6e. Alt-Solo met Viool en Orgelbegeleidinjr.
(Soliste MejuftVuuw W van Roobcndaal). 6. le en 2e deel uitüe Or-
gelsonate V. AI. van Leeuwen. Voor Orgel door den Componist.
7. Sommernacht v. Edw. Schultz. Voor Sopraan-, Mezzo Sopraan-
en Alt-Solo . met Vrouwenkoor en Orgelbegeleiding. (Solisten de
Dames C. Kiersch . M. de Jongh-van Raaite en H Pelt). 8a. Ada-
ifio V. Job. Seb. Bach. b. Romanze v. L. van Beethoven. Voor
Viool met Orgelbegeleiding. 9. Das Gebet des Herrn v. 0. F.
Gassner. Voor Sopraan met Viool en Orgelbegeleiding eearran-
geerd door Corns. Immig Jr. (Soliste Mevronw S. de Jon^^h-Zadoks).
10. op Jezns Geboorte (Kerstzang) von Joz. Schravesande. Voor
Vronweukoor. (Solisten de Dames J. G. Bijl en G. Melchers).
il?ott|ett.
3)ic uenc Orgel In bcr @t. 3ofcfiJ*Äiid)c.
X 3) r t ni u n b , 27. S«br. ^liihiüpfcub an ba^ fur^c SRcfcrat
' in bcv (SauiStoßunniniev (9?v. 46, 1 ©1.) bcv „Xvcmonia" ^^btn mit m
f^olnenbeni einen etiuod angiübvücbeven ^.Hedd)t über (Srric^tunnr ^au iiuD
?(bnat)»ic be« itcucn OinciiuevfcS iu bcr St. Igüfcf^fiirfjc nn bev ^^iinfter«
ftvoße. ^k Orgel bat' breißig Üiußenbe @thninen (diegiftev) nnb auger
beut ti'eien $ebal jiuei ^IR annale, ^^(uf ba^ $ebal fomnten 7, auf ba% erfte
Manual 13, nub auf ba^ i^meite Wamml 10 ©tiinmcn. ^ie $ebalrenifter
fefeu ftct) i;ufammen an§: ©ubbaö 16', ^JvinAipalbaJ 16', Oftaubaft 8',
Geflo 8', Oftaue 4', $üfanue 16', (bur(b)d)laqcnb) nnb Xronipete 8'. 3)a4
©auptniannal ent^ftlt: ^rini^ipal 8', ©ebecft 8', ©o^lflötc 8', OJantba 8'.
ä)o(cc 8', Cftaue 4', SRobiflöte 4', maujdjqnintc 2*/»— 2', ©ii^ur 2'— 4fadJ,
©imielt 4'-2— 4focb, SBorbnn 16', fyaflüit 16' unb Xronipete 8'. 2)a^
92cbeiimanual bat: ÖJeifleus^riniipal 8', Harmonie sjlöte 8', ©alicional 8',
9leolinc 8', Iflarinette 8', Kihih.» «.m I.mh 4', ®em«^ürn 4', ^iccoio 2\
Sieblid) &tbtdt 16' unb ^rogveifio 2— 4facf). 9(n ih^ppel* nub JtoQeftlu«
^ügen fuib augebracbt: eine i^tbciU nnb SVlanualfoppel , ein ^iano« be^it).
JVorte^ng (für bci^ $ebQl) nnb ein Xuttii^un ^ur ü^oppelung beS nnnjen
Serfed. ^efonberS funftuoll ift ber frei in bev ^itte fle^enbe ©pieltifdi,
nieirf)fani bev Sentralpnnft beS flauten foutpli^^ivten ^^e^ani^mn^, uon beut
and bev ^Ippavat mit Seic^tigteit regiert mirb. S)nr(t) einen eiuj^igen 3)vu((
auf beul „Xuttifnopf" fann beijpieldmeife ba^ gau^^e ^erf i^um Ertönen
gebvadjt merben. 3)a3 @^ebl(iie befielt and einem großen ^aga^iubalg
mit 3 @if)öpfevn, ber nic^t getreten, fonbem biivd) ein eifenied Scbmungrab
mit Kurbel in ^45emegnng gefegt mirb. ^aS SBevf ift erbaut nac^ oeut
.^egellaben :: 6l)fteiu mit pneumatifc^er 97egifter :: ^onftrnftion burd) btn
Orgelbaumetftev ^xvn ^xann dggert in $abevbovn, einen Wann uon
anerfannter Befähigung nnb bevuovvagenbev fieiftungdtüd)tigfeit, bev and) bie
fBerfe in bev biefigen $ r o p ft e i ^^ nnb Siebfrauenfirct e geliefevt ^at.
^ie offij^ielle SReuifion, be^m. ^Ibna^me erfolgte om uovigen ^i ttm od),
ben 22. f^ebv., nad)m. 2'/« Ubv, buvd) bit nom J^ivd)enoovftanbc gemä^lte
5^ommtffion: 8täbtifd)er 3){urtfbireftov Sanffen unb SV^ufifalicn:! nub
Snftvumenten^jinblev ©tord (ehemaligen Ovgelbnuev) in $lnmefen^eit bev
Organiften an ben ^iefigen 3 fat^. ^ivdjen (^auptle^ver (&b. i)unfe, ^ebev
nnb (Sgon ^nnh) nnb bed ^vn. 9iettov3 ^e^gen. ^ev j^ivd)ennovftanb
mav in vmvorf. evfcbienen. ^ie Nerven SReuiforen fpenbeten beut ^lone
unb ber 9ludfübning bed ^erted ungeti^eilten SkifaQ unb maren nott bed
^bed, fomobl über bie folibe, gemiffen^afte nnb funftgevedjte ?lvbeit, ald
nomentlic^ über bie noble unb d)avaf teriftifd)e Xonfdvbung bev (SiUj^elftimmen,
lule au(4 über bie ^vvlid^e 5(langmivfung beS gan^n Sevfed. — ^iv
l
— 36 —
fc^negen mit bcnt aufri^ti^en ^un(c6e, hai bic neue Orqel in ber @t.
Sofcförirrfjc, QU bei nUe cipvobteu 3rortf(fti*ittc ber neueren OrflclbnusXcdjnif
flnmenbnnfl gefunben ^abcn , welche mit ben beftcn SBerteu ibrcr ?lrt
fonfurriven fnnn, aI5 „ÄiJnit^in ber 3"ft^'"»*cnte" ber ®cmeinbc
Diele, uiele ^at^ict ^nx ^ibauunn bienen unb burcfj i^re erftreifenben j^länqc
bie ^eri^en redbt ijn^Ireidier jtifc^enbefucf)er ^u i^rem ©ctiöpfer unb ^ernt
jjum „Ä'iJnifle ber ^annohieen" emporheben möge! — „Öaraum corda!**
3)icftebbc bei Oelbe, 25. gebr. 3)ic innere 9tu«fcömücfun(^
unferer ^ird)c fcbreitet in lefttcr 3«^* "* erfrcnlirticr 3Bcifc uonDnrt^.
9?a(t)bem Dor $3ei^nQd)ten ber ^^or buxd) brei neue (S)(Qd()emnIbe qe^^iert
n)urbe, evf)ebt ftcf) je^t nn ber ent^egennefe^ten @eite im Xnrmbocien eine
nene Örflcl. ^er fctjlanfe, ftiluollc, in ©icfien^ul;; flejd)ni{ite 9lnfbnu be§
$rofpeftc§ nuf einer ^o^en ^übne ift ein ©ntipurf be« ^Irdjiteften 4>crrn
Sintlogc ^u SKiinfter. ?(u^flcfiibrt ift beifelbe in ganj uorüiifliicber Seife
in bem fttclier für cbrtftlic^e 5?unft ber $ea*cn ®cbr. ©nblic^ in
©mmericl) o. SRbein, fotpoftl waS ©tU, faubere ^Irbeit, nl§ nucb febr
fcbijncd SJJoterial betrifft. 5)n8 Orgelioerf felbft ift m ber Orflelbnuanftolt
be« ^errn 3r. ©reil in 3)orften gebaut unb entfprictjt ha^ Snnere beSjclben
ber fiufeercn 9(uSftnttnng. 3)ic fctiönen 5;öne unb .fEIangfarben ber im'i^
id)iebcncn DZegifter, meldjc fid) in bcn büben ©cmiJlben ber ^ircbe giinftig
entfalten, fenni^eirfjnen burcb i^re öieblidifeit unb Sriifie bie Orgel alS ein
)>Drjiigltcf)e» 3Berf. ^offcntlicf) iüirb eö nocfj lange ijur ©rbauung ber
©emeinbe unb ^ebung be$ ©lUtedbaufed beitragen.
SBad fagen unfere geehrten Scfcr ^\i fulgcnber ©iSpoHtion einer neuen
Crgel , bie auifgcf iibrt mirb ?
.£)».: $rini^ipal 8', ^orbun lö', ©ebacft 8', Oboe 8', giauto
traoerfo 8', Ottauc 4% Slauto 4', Oftaue 2'.
Ou).: ®aniba S% ®ebacft 8', Harmonium 8*, ^orbun 8', ®cböclt
A', 92a(ht^om 4'.
"^tM: $rin;4ipalbaft 16', ©ubbafe 16', «Pofaune 16', Oftaubaf; 8',
S^ioloncetto 8', Oftaoc 4'. 2 .«Goppel. ? — ! Sft'Ö nicf)t ein Sfteifterftürf
mobemcr 3)i§ponirfunft ? —
Pflege ber 3JJufit in ©nglanb. 5)ic a(t)te .tBonfcren,^ beS
britifdjen Sßcfcin^ ber SDhififer trat für,^Ii(t) i)i SWonfion $oufe. unter bem
83orfi0 bed trüberen Sorbma^or« ©ir 3ofepb ©aüort) jjufammen. gm
uergangenen 3<»bre finb 231 Sliufifer in ben herein aufgenommen morben,
TOelcf)er jc^t 1000 3)?!tgliebcr j^ablt. S)ie ©röffnung^rebc fticit ber Organift
ber ©t. SaulSsÄatbebrale, 6ir Sobn ©tainer, über ha^ ®efii^l für SJhifif.
6ir Qübn beflritt bie bnrdjgängigc 9lnftrf)t, Die (Snglflnber bitten fein
nmritalifcbe^ ©efübl. 5)er fönigl. gnjpeftor bcä SJ^üfifunierricbt« , ^r.
iffangbt, fonntc über bic crfrculicfien gortfcbrittc ber uom Staate unterftü^ten
8(t)ulen beliebten. 1891 mürbe ha^ ©ingen na4 9?oten 2686138 5^inbem
gelehrt, "iflad) bem ®ebi3r fangen nur 1080 513 Ämber.
3nr ^Uifnabme in baS $ a r i f c r Äonfenjatorinm l^abm Rc^ im
3a6re 1892 nicbt weniger al« 900 @ct)üler gemelbet. 5Sou 226 fürIPlaDier
fub ^elbenben mürben bloß 16, uon 137 ba9 5^IaDierftubium ^eanfpnic^enben
nur 12 aufgenonunen.
3)er 38. gabrg. üou 3. <öeb. 58crfen feiten« ber lBa*gcjeüf(öaft
entbiKt meift fcbon in ber ^eteröfcben 91 umgaben üon©eb.»act)*
O r g c I m c r l e n enthaltene ^ralubicn, gugcn, ärftutarien unb anbete ©türf c
für Orgel, unter febr gemiffen^after 9?eoifion be« afabemifcben SÄufifbireftor«
ißrof. Dr. Sfiaumann in 3ena.
3)cr fieiter be5 9tmfterbamer 9(scapctIac^or8 , ^. 3) an. Sänge ift
^um SRitter beS Oranges^affausOrben« cniamtt morben. —
3n Sonbon ftarb ®eorg g-errel) (am 10. ?Vebr.) Org. an ber
Sbrift dur* ^noi% — 3n ©blnburg ber oerbicntc 3Rnfif(c^rcr ®tox^
2i(^tcnftcin.
* 3)ie üort^eilftaft befanntcn Äünftler ©. ü. Serner (Orgel) unb
9llfreb Ar af feit («ioltne) au« »aben^^aben , erhielten am 15. m^v^
in ber QJroBbcrjogl. @(blo6'it(f)e ju l?arl«rube einen ganjj aufecrgcmöbu::
lirfjen (Erfolg unb mürben üon ber bortigcn Äritie einftimmig gefeiert*. 3>em
©onjcrtc roo^itte bic ®ro6^r;iogin uon 33abcn bei. —
©e. iWaieftm ber Äijnig ?U bcrt oon ©acftfen bcfndjten uulftngfl
feine« ©efudje« in Seip^ig, ha^, wn bem febr uerbienten 9tebafteur ber
ijeitfdjrift für 3nftrumentenbau, ^. $aul bc S8it gegrünbetc ^ufeum
alter <K u f i f i n ft r u m c n t e , fomie bic ^ofpiauoforte^-gabrif be« ^r.
3ul. gen rieb bafelbft. 95eibe Ferren erfreuten p^b be« aner^ötbfteu
Scifall« be« ^oben ®afte«, ber beibe ©erreu jjur $)üftafel befobl. —
©erm 5|J. bc ©it mnrbe, feiten« @c. 3»aieftät be« Äaifer« üou
Oeftcrrcicb, bic grofec golbene aKebaille für Äunft unb Siffenfdjaft
tjcrlie^en. —
(9lu«Äci(^nung.) 3)cr ®ro6beraog uon Sujcmburg,
©erijog tron »affau, ^t bem (Somponiftcn g v i c S r i * ß 11 r bic qolbem
UfJebaillc für Äunft unb Siffenfcbaft ocrlic^eu.
■♦♦"
^tieft»ed^ieh
^crrn Orgelboumciftcr St. in 3). : lieber ba^ 3Befcn e iner angeblich
\)on 3:ompfon in ©nglanb erfimbencn 5Sorricbtiuig ijur $aralQ*riruna
be« 3:cmparatureinflune8 ift gf^ft^ere« unb ©eitere« nid)t befannt morben. —
©errn Unioerftlilt« := fieftor ^. in SBicn: »cften 3)anf für freunblicbc
Gratulation üum Urania«3ubiiaum. — ©benfo $errn 58r. ©d)r. in jjeno. —
ebenfo $crrn aRufifbir $. ©. in ©olingen. — ^cmi "m. in SB.: 9luf
ein ®emütb üon 9lbel mirft fcbon ber tlcinfte Xabel, ocrgcbcu« burdjgeblfiut
mirb ftumpfe ^^iebrigfcit. — .fterrn ür 33. in 3).: '(Sin 3)iamant ^at
immer 3Bertö, mag er aud) nicbt gefcbliffen fein, bodj bient'« nid&tiur
(gntfebulbigung bem ungefcbliff enen ifiefelftcin. — 4>crrn Org. St. in TO. :
S)er 3. ©anb meine« öcf|cs9llbum«, fcbmierigc Orgelfadjcn entbaltenb,
crfcbeint uocb in biefem 3rtbrc bei Seucfait ((S:onft. ©anber) in ikijig. —
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;^^
URANIA
i^ggi
Itf^nft fSc
fönte fnr mu|ikalirdie tdrortr, htrdittitr, inftruhtiDt OSefang
J2 «. Söttfjiflftcr Sa^tganft.
IiiefeS Blatt «rfdiemt iii bni ttfttn 2nneii
jtbeti Monats, (ja^rlii^ in 12 91utnm(nt) uub i|t buvd)
alle Sud): imb 3nufiralien=ganl)(uii(|eti, foicie buri^ alle $o[tninKi;,
D^iit ^RiStr^ö^mig, für Ccii flatijtn 3abr0tine S^ ftOA
püflnitmeranbo, fii bejieben. — 3in St'tuttBS'tHnlos >>"
¥oft 5flt biE(e8 ÜJInlt Sie «Uuiimiev 8301.
Cicrftt« 9
Sipebilioii & bem Serlag btc
S^ulteitftroSe 4, gegen Sil
0iin|eii 3aftrean0 bciS»!
Siuinmei; 30 $ftiiitia. 3:
$etitjetle n
Sii^ttlt: @lotlc8 ?It^m. — 9)lorgeniaiit>i[4er Spnit^. — SIrei OrgelbiSpofittontn. — Stiele uoi
(Utjä^Timfl), Sotittgung. — Stfpit^itnoen. — Stuffüfiningen. — ajenni|(f|le8. — Sfotijen. — Sriefiuei^fe
3Bo bu fiSrft tin SÜftlein {aufeirt
in bem Salbe ii«f| fo tinb,
no bu fiegfi ein Seilten iTäufcIn
fii^ im fanftnt Hbenbiuinb ;
loai fid) nfli im Ouell unb SSaume,
ift ja nur bedelbe ®eift,
ber im ganjen SBelteiiromne
aI3 bei eott^cit @eeU helft.
UtbeniO ton ollen 33egen
laufi^t ja 6mie8 glügelfc^mung ;
bnitft iHm fiomm bein ^erj entgegen,
füllt tfi mit «egeiftenmfl.
OB et lalenb fti^ Dertünbe
mit bem blU^'nben SSiefenpfan,
ob et tofeiib buti^ bie Sf^lfmbt
milbet illpen als Otfaii;
ab a |üBet Siebe ©Hnge
roey bon ferne bir in'« 06r,
ienet fttrd)e ©lottentiange,
bjc [i^ Don bct Seit uerlot;
ober mit beS StpnnetS $alle
ft^mettie burd) bie !ffioltennii(f|t,
mit be« 9Iiagara @diiDalIe
[(^fiumenb in ber filippcn €<^a(^t -
^tr beginnen mit &oÜ unb Dodenben in iBott ;
mir leben b u i (^ (Sott unb flrebcn n a cf) Qtotl ;
mit tuanbeln vor Sott unb äanbtln f ii r Ölott ;
mit {ptt^ni aus @Dtt unb fdintBnn bei &ott;
mit ttauen a u f Qlott unb bauen n A di (t @oll ;
mit tiranntn uon Qtolt unb gt^en ju Sott.
* ^a«MWJM "
Sic 3liidflennud«otgcl ffir S^icago
Don bec t^irmd ^arianb in JBote^ in Sletiott
(aJtii^tgan), eleftrif^eS Softem.
I. Sauptmanual. 1. ^rinjipat 16', 2. ^itjt))al 8',
3. 2. Sßnnjiöol 8', 4. Samba 8', 5. ©etna^orn 8', 6. Xtom«
Pete 8', 7. i!ol)()eIftiite 8*, 8. *ßrinjipalf(öte 8', 9. Dftatie 4',
10. eiairon 4', 11. öo^Ifföte 4', 12. Quinte 2»/»,' 13. Dftobc
2*, 14 ©(^orf 3— 4fa(§, 15. aRijtui: 3fa*.
IL ©^weltweit 11. Socbun 16', 17. Sttbli^*
gtbadt 16', 18. 1. SßrinjttKil 8', 19. 2. $rtn)i))a{ 8', 20.
©alicional 8', 21. Voix
Quintatöit 8', 24 @ontca|
ÜQo; buniona 8', 27. €>boi
30. überBL gtöte 4', 31. J
III. ©oEontanual,
8*, 34 3:u&a moior 16',
mela 8', 37. ^o^Iftetc 4',
IV. e^oimortuot
40. «rinjtpol 8', 41. 2
SngliH^ont 8', 44 fSiati
^flte 4', 47, PccoId 2'.
— 38 —
V. Gc^otoerf, (auf bcm ©olonian. flefpielt). 48.
(StarobellQ, 49. ©oicijfimo 6\ 50. SSoe f)umana 8\ 51.
S)orcc 4'.
52. ^inäipalBafe 32', 53. ^ßrinjiDalbafe 16', 54. ©ubbafe
16', 55. ^ßofmmc 16', 56. SSiolon 16', 57. Duiittc lOVs',
58. SroniDete 8', 59. gSioIonccHo 8', 60. giötenbafe 8', 61.
Dftaöc 4'.
^te nette Crgel Saitgetttne^^otf
Dom Orcjelboumcifter 3ilffli^*^ *" ®cra (SJcub).
1. öau'pt^ucrf. 1. ^ßvinsipal 8', 2. »orbuii 16', 3.
(Samba 8', 4. ^ortuiialflöte 8', 5. ®cmö{)Ovii 8', 6. J^tauto
Qinabilc 4', 7. Dftabc 4', 8. Duinte 2Vs', 9. Dttai)c 2', 10.
aWijtur 4}ad& (2Vs'), 11. Srompete 8'.
IL SJiebcnmanual. 12. ©eiftcnprinsipal 8', 13.
Sicblic^flcbarft 16', 14. 5leoIine.8', 15. ^armonifa 8', 16.
JHo^rflöte 8', 17. 5ßrinäipal 4', 18. glaiito trauerfo 4', 19.
SBalbflötc 2', 20. Dboc 8'.
111. ^ebaf. 21. Sölolonbafe 16', 22. ©ubbofe 16', 23.
^ormonifabaB 16', 24. DftaubaB 8', 25. SSiüIonceüo 8', 26.
$ofoinic 16'.
Slebcnäücje. 1. Goppel b. 2. sunt 1. 9)fan. 2. Stoppel
b. 1. aWaii. 5. "^cbal, 3. Goppel b. 2. SJ^ait. j. ^ebal, 4.
Gombination^Inopf ju piano, 5. Sombinationöfiiopf ju mf.,
6. Gombiiiationöfnopf jn f.. 7. ßombination^fnopf ju for-
tissimo, 8. SBinbptobc, 9. Salcantentuf , 10. %ntti fürS
©c^owerf (3 9?egifler einfc^licfecnb).
S)a§ SßJerf erhält eiiifdilageubc ÄcgeÜaben mit pncuma*
tij^en SRegiftcrn.
©d^enfgeber üon bicfem SBerfc i[t §err gabritant (Srnft
?[rnolb in ®rcij.
■^ 4 J> «* !■■■
Subtüigg^Qfcn, 10. 3an. 1893.
©ct)r geehrter §err §oforganift!
2lm 16. 2)ej. 1892 mußte id& in ber engl, fiir^e ju ^ cib et
berg-, eine üon ^errn Orgelbauer SBoit erbaute Orgel iiber^
nehmen. 3Kit bcifolgenbem Programm ttjurbe baö SnTtrument
eingeweiht; meine Jßorträge erregten ein berartigeÄ 3ntercffe,
bafe id) je^t aöttjöd^entli^ ^inreife, um Orgclunterrid^t ju
geben.
S)iSpofition:
I. 3» an.: 1. ®oIce 8', 2. giöte 8', 3. ®ambe 8', 4.
«ßrinäipol 8', 5. §o^Iftöte 4', 6. Octaüe 4', 7. Dctaüe 2', (8.
iromp. 8 borgeje^en).
II. SR an.: 1. Sourbon 16', 2. ^rinsipal 8', 3. «eoline
8', 4. a?üij coel. 8'. 5. gugara 4', 6. 2»ijtnr 3fa^.
$ebal: 1. ßetto 8', 2. ©ubbag 16', 3. «iolonbafe 16'.
stritte: piano, mejjof. unb forte, ©d^ttjellttjcrf ffir'i^
ganje jwcite SRanuat, uorjuglic^ qelungen.
85or b. I. Wlanml ftnb 3 3)rudEfnöpfe. 1. ®pl. I jum
II; 2. ®pl. I j. 5ßeb, 3. @pl. II j. $ßebal. SBeitere 5 jum
«u^Iöfen a. I. b. 11. c. ?ßebaL
3Rein ®utac^ten, ba^ i^ einfanbte, (autet:
S)er Unterjeic^netc ift in ber angenel^men ßage, bcm
Urt^eil über b. neue Orgel ber engl, fti'r^e in ^eib'elberg,
t)on SBoit unb ©ö^ne in ^uxlaä) erbaut, in fotgenber
3Bei{e Sludbrud ju aeben.
^a^ ^um Aufbau t)em)anbte SRaterial ift t^orjügltc^er
Dualität, bie ganje Wed^anit functionirte bei ber Orgelprobe
.tabeUoö : bcfonbersj ju loben ift bie geraufd^Iofe S^ätigfcit
t)om ®eoIäfe.
Slnfprac^e unb Intonation aOer 16 Steg, beftätigen t)oU
auf bie betoä^rten Seiftunqcn ber girma Soitj bie S^arafte:«
riftif ber t)or^anbenen 9{egi)ter ^ebt fic^ gegenfeitta uberra^enb
fd^ön ab; bie J^iermit bebingte aSielfettigfeit biefed prächtigen
Snftrumentd toirb gefteigert burc^ bad meifterj^aft angebradqte
@(&meIItoerI im IL 3Ran., tooburd^ ber Organift mit tnnigftem
©efü^leauSbrud fpielen fann. 93oit ^at fein neued @))Ttem,
8idj^renpneumatif,auc^ an biefer Orgel t)enoirf(id^t; bieje Steuerung
ift in i^rer ®ebiegen^t erprobt unb toirb au^ ^ier ben großen
f^ortfc^ritt im Orgelbau bocumentiren.
S)ie ©pielioeiic ber iWüimofc ift ob i^rer Seic^tigfeit
bemunberung^murbig. ®er grojge Umfang ber Älaöicrturen,
(aWanual big ä,$ebalp) foloie bie Xtjatfad&e, bafe öon 16
Sieg, üwölf jum ©ofo ficft eignen, ma^en eS bem Crganiften
möglich, au^ bie fü^nften S^ompofitionen fünftlerifd^ barfteÖen
5u fönnen.
ajföge baö neue SBerl auf mele Sa^rje^nte ftinauö mit
feinen l^et)ren Älängen bie engl. ®emeinbe in §eibelberg ftet^
erbauen.
3n @rgeben!|eit S. SB o ölet.
t^Dtt SKit^titfle^t an ^eit J^eraudgeBer*
9H. 6.
©ie tt)erben too^I fc^on lange einer Sfnttoort üon mir
entgegen gefe^en f)aben, unb f o gerne ic^ Syrern SBunfc^c aud^
cntjpfoc^en ^ätte. fo loar mirS bocö unmöglidö. Seit 8 Xagen
leibe ic^ bnrd^ ©d^nupfen unb fein ®efo'lge: Ruften, Äopf:=
unb öruflfc^merjcn bermafeen, baß i^ glaubte, icft mürbe
fc^toer erfranten. Sefet noc^ mit großen gi^ioden an hm
güfeen, bei 20 ®rab SBärme, fißc id^ an bem Ofen unb friere,
baß mir bie Qätim Happern. ^on S)enten ift gar ni^t met)r
bie Siebe. Srnm werben fie entjc^ulbigen, menn'ic^ f)eute fct|r
furj bin.
©ein ©ie unbeforgt, S?örnern merbe i^ bie ^anb niefit
bieten, gegen Sbre Sieberfammtung ju agiren. ©neu ©uq:=
l^änbler bürfen ©ie nie oom ©tanbpunfte ber Sbee beurt^ei-
Icn. @r ^ält ben Xeufcl feft, iocnn biefcr i^m SSortöeil bringt
unb läßt ben lieben ®ott fahren, menn er feinen Siu^en üon
i^m fyit SDag ift Sud^tiänbler« SBefen. *)
2Bag bie 9lufna^me jtoeier Sieber üon 'mir in 3^rc
©ammlung betrifft, fo njeife i^ in ber 3;^at nic^t, ob ein
®efe6 ejiftiert, bemgcmäß eä üerboten märe, au^ einer fc^on
ber Oeffentlid^feit üb^rgcbenen ©ammlung üon SJiufifftüdEen ju
einer neuen etmaS ju üenoenben. Snbefe rat^e ic^ Sljnen red)t
fe^r, fic^ barüber inS Älare ju bringen. 3« Söeimar bürften
©ie baju bie befte ®elegen^eit ^aben. 3ft ein ®efeg ba, fo
ift, barauf fönnen ©ie fic^ üerlaffen, fiörner rücffi^tsloö genug,
gegen ©ie fein juriftifd^ed Siecht geltenb jn ma^en. iü^eine
Srlaubuig fann ©ie nic^t fc^ügen, benn üon bem Slugenblide
an, mo ettua^ üom Somponiften bur(^ igerlag eines 99uc^^änb(erd
in bie Oeffentlidöfeit tritt, ^at ber Sompohift fein 8ie^t me^r
baran; eS ift ganj (Sigent^um beö SBerlegerS. 2tIfo —
S)od& icft mufe fd^Uefeen, lieber greunb! 3c^ fann üor
©c^merjen ben Stop\ mdjt me^r gerabe galten.
§er}Iic^ft grüfet ©ie
(Sifenad) ,
b. 25. SRoüb. 55.
9ir. 7.
3t|r
ergebenfter
STiein lieber ^err ®ottfd^aIg !
©ie tooOen einige biograp^ifd^e Sictijen üon mir? 3(^
baute 3bnen ^erjlid^ für 3f)r^ 2:^eilna^me an meinem ©ein
unb ©erben. —
@i^ liege fid^ mancherlei fagen üon meinem £eben, bo^
menig glaube ic^ , toa^ baS $ubufum intereffieren fann.
^ie loefentlic^ften SRomente fte^en f^on in bem grogen
muftfaf. fi^ifon üon ©c^iQing. ^ieled ift aber bann, toad
id^ nic^t toieber abgebrudt münfd^e. @d lägt ftd^ in f^olgen«
bei^ jufammeniie^en :
3c^ bin geboren am 18. Siübr. 1809 in OlbiSleben.
©d^on in frü^efter Sugenb füllte ic^ mic^ ^ur mufifalifc|en
itunft berufen. 97ieine SItem, jiemlic^ loo^lf^abenb, n^oOten
^aben, tc^ foOte ^l^eotogie ftubieren. Qn biefem 3^^^ '^^
*) d. n. fldmcr t0o0tc bie fraglU^ eanmlune tocricQcn , ober Mm ^onimii \oUtt
Mm Xfbe fctn, toSItnib tsir tcitetcl unfcmt Vcftaloiaibctciii su ttittc lommen (äffen
nwUten. |>m W^lau tn IBeimar Mrfcstc boft tSerf unb ^(üe rtti anfUinbigci 4>onorat
ffic unfttc ScImtiKiifcn.
39 —
^cö, 12 Sa^rc alt, nad^ gronfcnfiaufcu auf ba§ S^ccum; im
15. Sö^rc TneincS Sebcn§ nacf) SBctmar, auf^ ®^mnafium,
icr iDurbc bic Siebe 511 v ÜJ^ufif Seiben j^aft. Seina^e 19
at)re alt t)nlk% id) baS ©t^mnafiiim unb ging, eigeutUd)
lüiber Sfäillen meiner Sltevn, nact) ©armftabt ju SRinrf, um
unter beffen Seitung Sompofition ju ftubicrcn. Ueber 2 Sa^re
ijeriüeifte icf) in 2)armftabt. 9?ad) biejcr ^^^t aenofe ic^ noc^
ein ^albcg Sa^r ben Unterridit ^ummeU in äSeimar. @ine
Sä^mung in ben Rauben nöt^igte mic^ ju meinen @ltern
jurüd ^n lehren, ^ier com^jonirte ic^ meine erftc große Oper:
„Sic ©c^Iangenfönigin" (Sicyt uon Snbtoig ©torc^), Sllle
Wü^e unb SSerjucftc, fic in SSeimar, Seipjig unb SSerlin jur
3luffu()rnug j" bringen, blieben erfolglos. Um uic^t ganj
DerjcbtiA in Serlin getpefcn ^u fein, ^örte id) einige p^ilofo^
p()i)c^e (Kollegien b. ^egel; Siebe jog mid^ n>ieber nnd^ S3ei«
mar. Äaum bort angefommen, mürbe ic^ anfgejorbert, mic^
5ur TOufitbireftorfteUe an bcr ^auptfird^c ju ©ifcnac^ j^u
melben, 3c^ t^at eä unb befam bie ©teile, ©päter iourbe
id) 5ßrofeffor ber SUhifif am ^iefigen Seminar.
Daö ift bie gauje Oejd^iciöte.
Ueber mein S^alent , über meine Seiftungen afö Gompo^
nift lüic alä S^^eoretiter ftet)t mir fein Urt^eil ju.
Verarbeiten Sie obige SRotijen nac^ S^rcm (SefaDen
unb nadi Stjer SBSeife. Unb moQen ®ie ficö über meine
Seiflung§fät|ig!eit unb öieüeic^t über meine ©tettung unb 93c«
beutung , bie '\6) in ber gegenn)ärtigen fiünftlcrujelt ^aht, auS*
laffen, fo tbun ©ic e^ ganj nac^ Sl)rer Ueberjcugung. 93?eine
crfc^icnen Sffieric fe«nen ©le ja ber ^auptjacfte nac^. —
3dj ttjoOtc, i^ fönnte 3l)nen je^t meine 3;^eortc bortragen,
unb barnad) ben Sau einiger meiner x^w^m audeinanber fe^en.
3d| getraute mir boc^ ju bemeigen, bag id^ barin einen ©c^ritt
über 83a^ f|inau^ getrau ^abe. —
Äommen ©ie balb nadö ©ifenadö ? ■— Äommenben SJ^on*
tag reije ic^ nadöSeipjig unb S)reöben. 21m 31. Sluguft fpä*
teftenS bin ic^ mieber in @i{enac^.
(Sebenfen ©ie meiner freunblid^.
2Rit aQcr Sl^tung unb Siebe
©ifenad^ , 3{)r
ben 21. Slug. 1856. gr. Ä.
erääf)Ienbeg ©d^riftftürf bc§ Drganiften 3o^anne^ S.
an feinen JJoIIegen 9}. 3-
SJ^itget^eiit uon $. 9ltebel.
Sieber ÄoIIcge! (Sortjct«nfl.)
SSor bem (Sr(ernen be^ ßlabierfpieled ^atte Sord^en bi^ber
eine gemiffe Stbncigung gegeigt, je^t äufeertc fie ben SKunfd^,
eä in biefer fiunft »cmgftenS fo toctt ju bringen, bafe fie einige
it)rcr Sieber felbft begleiten !önne. ®ic SSeranlaffung ju biefem
SBunfc|e tourbe bann gefunben, ba^ Sorben |e|}t lebenbiger
an eine ^Ät badete, in toeld^er bad ^amilienbanb geldft toar
unb fie i^re^ Se^rerS unb feiner 93egteitung auf bem Älaüier
entbehren mufete. 3)er $ßfarrcr ging fof ort auf i^ren SBunfdö
ein unb — übertrug mir ben Unterricht, ftcHtc iebod^ bte
gorberung, bag \xA biefer nic^t etn^a auf einjetne ^anbgriffe
ober mec^anifc^ei^ anlernen bef^ränfen folle: re^elrec^t foQe
er betrieben »erben, betrieben ofö eine Äunft, bte fid^ leicftt
unb f^nell aud^ bai^ 9teue ju eigen mac^t. $ünft(ic^ unb
froren äRutl^ed hielten toir unfere ©tunbe in ber SSo^nftube
bed $farr^aufed unb, loenn ed ^ier ^inberniffe gab, im ©üb«
ftituten^öui^^en ; unter ben 9(uQen unb D^ren bon Sord^en^
SWuttcr. ©elbft Sleiber unb gembe, wenn toir bereu um un3
^e^abt Ratten, lofirben unferem @ifer im Se^ren unb Semen
i^re IBetounberung nic^t ^aben t)erfagen lönnen: bie Stegein
bed orun^golbenen SebenSbaumed floffen nur f t)on ben Sippen
bed ISe^rerS unb tropften mie lounbert^ätiger ^au l^erab auf
bie rofigen ^inger^en, bie nur auf t^n geloartet gu l^aben
fc^tenen, um bie anmut^igften Säuferd^en unb netteften XriUer'»
d^en iu mad^en. 3Rit [bem Sefen ber S3agnoten l^aperte eS
einigermaßen, tucit meine ©djüterin überzeugt hjar, fie feien
überpffig: man brauche bie anbern, bic i^r ja fc^on geläufig
maren, nur um ein $aar Ottaücn tiefer su fpielen. Sllg fic
jebo^ bic Urimöglicftfcit eiugefe^en ^atte, bie fc^on qebrudten
SaBnoten au^pmerjen, übermanb fie auc^ biefen 2(n(tog leidet.
34 tiatte in biefen überrafc^enben gortfd^ritten mieber etmai^
SBeiblic^e^ bor mir, \va^ mi^ I|inanjog, mid^, ben Se^rer,
befonberg ^inan. Unb ju biefer gcgenieitig beglürfenben Sin*
toirfung fam nodö mand)e§ ?luberc,*maS jie^cn ^aff: bic ju««
trauliche ^olgfamfeit, bcr banlbarc 95Iid unb ber 3)rud be^
toarmen ^änbd^cnS beim ©cftluffe ber ©tunbe, unb — in bem
jungen, fritd^cn ^erjen beö SetirerS ging bic Siebe auf unb
er mürbe ^inange^ogen bi^ iwi Stauung i^rer ©eligleit. ©0
lange bic Siebe aber noc^ at)nt, fo lange ift fie aucb ftumm
unb in fid) felbft jufrieben, bi§ fie, uac^ SBirflicöteit Derlangenb,
fid^ auöfpric^t im jagen ober teurigen ©cftänbniffc. SlI^ id)
glürflicft nac^ biefer ©tation angelbmmen mar unb nun mit
meinem, jum ®Iüd in ®rün bei mir gebliebenen. SBcrftanbc
ba§ 3Bie, SBo unb SBann biefer mic^tigen §anblung überlegte
unb me^r al§ einmal befc^lief, begann in Sorc^en^ SBcr^alten
gegen mic^ eine SSenbung ebenfo uuermartet, mie 9ieif unb
©d^nee in ber 3o^anni§jcit. öattc fic mir cö an ben Singen
abgelefen, mie üiel eä innen gefcqlagen unb ju mcldjem ©c^lagc
bic ^eber beö §ftäen§ fd^on auigel)oben ^atte, unb moQtc
mir im SSorauS bic SIntmort geben ? Sl)rc traulid^c greunb*
lidifeit üerbüunte fic^ burc^ ha^ eingetröpfelte SBaffer ber
^öflid^en Umgangsformen in eine laue, lü^le; balb fonntc ic^
mic^ nur einer üorncl)men ^erablaffung bon i^rcr ©eite rühmen.
3^ na^m e3 anfangt als ©d^crj, merftc jebod^ balb, bag fie
eS cruft^aft meinte. S)aS mar aud^ ettoaS SBciblic^cS, baS
aber mcber an^ nod^ meniger tiinanjog, mid& mcnigftcuÄ nid^t,
bcr idö beS ®laubenS mar, bie ma^re Siebe muffe beiberfeitig
unb imgrieben fortfc^rcitcu. Äampfluftige ÜWänner in meiner
Sage finb bicUcidöt anberer 5IWeinung. S)o(^ — audj finfen
fonntc meine Siebe nid^t: mie eine 3tiefenfauft ^ielt SorcftenS
^änbd^cn ben ftinangejogenen 93all beS Suftfc^ifferS am ©eile,
bafe er meber fteigen noc^ fallen fonntc; unftät fc^mamm ic^
f|in unb ^cr auf meiner ^öt)e, fanb aud^ balb an mir
beftätigt, bafe ber ^onigfeim einer fcligen Stauung burc^ bic
bcrfagenbe 3^iti" @ffig umgefejjt mirb. Sorc^cnS 2)iutter fiattc
feinen mitfü^lenben 83lid, fein beru^igcnbeS SBort für mic^, im
®cgent^cil aufmunternbe für baS gar ftatttid^ fic^ ^crauö:*
maufernbc S)ämd£)en. @S mar bon flein auf ber SÄuttcr
Abgott gcmcfen unb märe bon i^r o^nc bic3tt)ifd§enfunft bcÄ^far*
rerS auS lauter Siebe grünblid^ berjogen morben. tiefer unb
feine ®attin gingen nid^t t^eilnalimloS borüber an mir, bcr
feine Sctroffenqcit ni^t ganj unb gar in fid^ binein }u f d^luden
bermo^tc. (Sr crflärte: oaS noli me längere ber 3ungfraucn^
mürbe trete jc^t bei i^r auf unb jmar in einer bcrfc^lten
J^orm, bie j|ebo(^ infolge i^rer gcfunbcn fclifdjcn Statur in
bic rid^tigc einlcnfen mcrbe; fie gab mir ben 9tat^, baS f8t*
nehmen ^ordgenS nad^jua^men uno aegen fic als ^ur anju<s
menben, bamit fie baS Unpaffenbc bcsfelben um befto c^cr füllen
lerne. S33ic märe mir baS möglid^ gemeien? 9lur etmaS ein*«
filbig unb ^tma^ ernfter marb ic^ bei bem Unterrichte , na^m
anäi ben flcincn t^i^Q^^ "i^^ ^^t ^^^ \^^ ^^^ fold^cn am
©d^Iuffc ber ©tunbe, anftatt bcr §anb barreic^tc. Unb meines
Slir fie fic^ ju geben mugte bor ben ®rüncrn unb ®rünerinnen
unb fremben äefud^cm, bic jur $farrc famen! Wlan mar
fcfticr in 3*^^?^^ ^^ ^^^ ^"^^ ^immclS* ober eine @rben*
fönigin bor fic^ ^abc 9!ur QCgen il|r ißätcrd^cn unb SRütterd^cn
blieb fie unberänbert baS i^ncn er^ nnb untergebene groge
Xod^terc^cn, für bie bciben fönber bic liebretd^ forgenbe
ältere ©^meftcr.
©0 maren einige SSoc^en bergangen, für mid^ f lang unb
traurig, mie ber ganj branden jc^t abt^auenbc äBinter. S)a
f^ien cS mirfid^, als ob au^ baS um Sorbens ^erj liegenbe
@iS — eS mar menigftenS angeflogenes ®IattetS — abt^auen
moQtc, als mir im ©tüb^en ber SRutter, meil ^fanerS
93e[ud^ l^attcn, unfere muftfalifd^e ©i^ung Rieften unb in
bieter ber frühere jutraulid^e Xon in ber Unterlialtung i^rer«
fcits mieber bcrfu^t murbc. ffladi bem ©(^luffc ber jc^t
fehlerlos juftanbe gebrachten ^Begleitung cincS t^rcr gciftUqen
— 40 —
fiicbcr fagtc fic ni^t o^nc Scfangcnftcit , baß ftc mic^ um
cttoa» bitten wiöd^te, toa^ id^ aber öor Der $anb flcl^cim I)alten
muffe. §attc xä) njirflt^ rec^t cje^ört? ©ie tüotttc mic^ ju
t^rem SScrtrauten mad^en! — ©le ^abc ben SBunfcft, fu]^r
fie fort, nun anä) einmal ein ^ßbfc^eS — tüeltlidöe« Sieb fingen
unb fpielen ju lernen; i^r S3ätcrd|en foDc baüon einfttoeilcn
nichts erfahren; bei ^affenbcr (Selegenbeit »oHc fie i^n bamit
ubcrrafc^cn unb fd^on bofür forgen, bafe tt)ir feine unäufriebenc
aJiiene, ^öc^ftcni^ ein geringfcfiafeenbe« Säri&eln t)on if|m ju
fe^en befdmen. S)ann frug fie mi4 — ac^, xok ^olb unb
jutraulic^! — , ob ic^ i^r ju biefem 3;ejte — fie reid^tc mir
ein gefaltete^ Statt — eine pbfc^e Äompofition oerfd^affen
lüolle. 3cft la« auf bem Statte, öon i^rer §anb jiertidö
gefd^rieben: ,,5Rä6e beS ®ctiebten. — „2dö beule bcin" u. f. to,
Ueberrafdlt unb ftaunenb ob biefer SBa^l unb l)infic6tlic^ i^rer
S)eutung ungewiß, btidfte id^ fragenb öon bem Statte in bie
Sugen Sord^enS unb Sonden mit unfid&erem Säckeln üon
meinen ?luaen auf ba^ Statt. Sin SBonnefc^auer überlief
mid^: fpracp biefeS unfid[)cre, befangene Säc^etn nic^t für bie
SDeutung, auf tüetdtie mein ganjcö ©et)nen unb Sinnen gerietet
Joar? — SBie eine ptöfetidie (gingebung oon eben fam e§
über mic^: id^ fagte, ic^ jelber motte beh l^errlidEjen S^cjt atö
Slntmort für fie fomponiren. ©ie täd&ette unb empfa^t mir,
e§ red|t l^übfd^ ju mad^en , unb mir fd^iebeif miebcr mit öoII=
ftänbigcm ^änbebrud a\i^ biefer ©tunbe, bei toelc^em id^ in
einem nidE)t ganj jured^nungSfäöig^n ßwftaube uerfidöerte, ic§
lofirbe bie 5Roten mit meinem ^crjbtute fc^reiben. D, märe
bie SKutter nid^t jugegen gemefen! —
Unbelümmert lim bie bamatö bereite erfd^ienencn 5;on*
bid^tungen beS 3;ejte§, üon benen ic^ auc^ feine meber bejafe
nod^ fanute, machte id^ mid^ brausen auf einem laufc^igen
^täfed^en beö fpricfeenben SBJalbeö an bie ßöfung meiner ^erj«
blutaufgabe unb bie fetigfte ©tunbe meinet Siebe^tebenö
fd)Iug, bie ©tunbe in toctcqer bie Siebe i^re 8tufcrfte^ung unb
Offenbarung feiert unb im ©ränge bed ©c^affen§ mit allen
®e^im^ unb ^erjenötafteu einen i^r mürbigen 9luäbrudE erfinbet,
ben ^erotb i^rer SBoune. —
Sei ber näc^ften Unterri^täftunbe im ^JSfarr^aufe mar
meber ber öauS^err nod^ bie $au§f rau jugegen : jener bejud^te
einen itronfen, biefe begann im ©arten bie grü^ja^rSpftanjung
unb bie ^inber maren auc^ babei: miUfommene ©etegen^eit,
baS in einem mitgebra^ten 92oten^efte geborgene, nebft ber
SBibmung fauber gefc^riebene Sieb nic^t nur feierlid) ju über*
reid^en, fonbern ed aud^, auf Sorgend brängenbe Sitte noc^
bor ber geiftltc^en Uebung, im ©inne bed Sionbid^terd ^ören
JU laffen. 3dö mar erft fibcrjeugt, bie ®cf eierte merbe mir
am ©d^tuffe minbeften^ um ben §ata fallen unb ju einer
geiftlid^en Uebung merbe ed ^eute nid^t fommen. ©ie ftanb
hinter mir, tad bie 92oten nac^ unb fang bie füge ©eele bei^
Siebet: „3d& benfe bein", leife mit, lauter bei jeber SBicber*
l^otung, jule^t nod^ tauter atd ic^. J¥aum ^atte ic^ mit fiebernben
^änben unb ftopfenben ^erjen« ben ©cftlufeafforb angefcftfagen,
oer fd^metjenb auStönen foute, ba — ftopfte fie redgt fühlbar
auf meine redete ©^ulter, ruft mit ber Suft eineg übergtüdt^
liefen ffiinbed: „©a^ ift ja präd^tig! Seften banf , ^err Stan*
tor!" — nimmt mit rafd^en ®riffe bie Slätter oom ÄJIaüier'»
pult unb fte^t fc^on — faum ^obe ic^ ben ftopf uac^ il^r
gemenbet — auf ber S^firfdömette, üon meld§er fie mir juruft:
,,3d| lerne bad Sieb für mi^ unb trag eS üor, menn ic^ ed
rid^tig fingen fann !" (8foTfetimg folgt.)
mi9tJB0mh
33ef|>ved^nitgeiu
granj Sigt^ Sriefe. ®efammett unb herausgegeben tyoix
La Mara {^l Sßaria SipfiuS in SeipAtg.) I. Sanb:
Son $arii» bii diom. II. Sanb: Son Stom bis
and @nbe. Seipjig, Sreitfopf unb gärtet. 12 Jl.
®enn ber SSetfoffer beS ))ielge(efenen S3u4ed „9km5ranbt atö (&x^xtf
f^tx" (42. %ufi.), @. 46 {treibt: ,,91 bei ber ®ef innung i(t bie
4ö(blte &aht, bie einem ilünftler lu t^eil werben lann",
fo wirb man biefeit U)irfU<6en 9lbel fc^ou in glan^enber Steife in bem SSriefs
we4je( anniesen Sigt unb »agner (2 »Anbe, fieipaidr Sreitfopf &
^ävicl) in ben S3ricfcn gran/j fiifet^ (bieltoenigcr Bei 31. ^Bagner) ^erDor^
ragcnb beftcltlgt finben. $lui ^ier in bem öorliegenben SBcrte pubet unferc
Sc^auptung i^re Dollfte SJcftÄtigung. aioar ift biefe Serie Don 659
SiBtfc^en Briefen noc^ fetneSwegS ooQ^nnbig (fo fehlen a- ^- bie groge
9(n^a^l 3ufcbriften £t6td an biejenige gfrau, loeldie ben Wol^lt^atigften'din«
fluJB auf ^igtS lEunftf^affen itbte , an bie gri'irftin Jtaroline t)on Sa^n^
»ittgenftetn , mit welcher fic6 2i%t wenn ni^t ^ennnenbe fonfeffionede ?c.
SBebenfcn uor^anben gewefen Wilren, e^elid^ uerbinben woQte, unb fo mancbe
anberc — bei ?8crfaf jcr biefe* befifet 84 Briefe , wn benen in bem toor*
liegenben ^erfe nur 3 abgebntcft würben) benu SiBt toar — not^gebruus
gen — ein fe^r fleigiger j^orref ponben/^Ier , obwohl er fe^r gegen biefe
ä^titigfeit eingenommen war. 9(ber me^r ftanben ^ur ^eit ber '^odiinteüi^
genten, geftunungStilc^tigen unb leiftung^fäfjigen (felbftbenfeuben) SBcifafferin
iiidjt ^u @)e6ote. 9(ber fc^on ba^ ^ier Gebotene ift Don überaus ^obeni
Sntereffe, fo bag bie geift^ unb gemitt^uoDfe Herausgeber in ftcf) Dielfeitigften
$)ant erworben ^at. Sir tonnen uu* ^ier uor ber ^onb nic^t .^u ' fe^r
in3 ©iui^elne ocrtiefcn, bemerten aber, bafe wir ~ „Sii^tftra^Ien'' beS foft*
baren @ertnnungdbiabem$ nat^ unb nad) in biefem 93tatte gern mitt^eilcn
werben. iDie ftitercn ©riefe finb mc^rentöctlS in fran^öfticöer, bie in ber 2.
unb 3. ^eriobe meift tu beutfdjer @pra(i)e gefc^rieben. 2)aS beigegebene
Silb uou bem ©rogtneifter ift weniger gelungen ; e« ^at etwad Unfreuub-
licl)eS , ginftered , ha^ bem großen ä'itnitler nur eigen war , wenn er burc^
menfcl)(i^e Unwürbigfeit unangenehm beriU)rt würbe.
Sorträge über Drgetbau gcfjatten am Sonferi)atorium ber
®e|etlf^aft ber' SDhififfreunbe in SBien oon S. %, S^^^^^-
Wit 65 9lbbitbungen im Siejte, 2 Siotenbeifpieten unb 3
Seitagen. 11 Sogen ®r. Octao. ®et). 2 fl.20 fr. =4^
3n §atbfransbanb 3 fl. = 5 .^ 40 A 3L ^arttebcn'^
Sertag in SBien, $eft unb Seipjig.
Unter buubert in fleineren Orten (©tftbtdben, ^Rarftflccfcn, 2)orf«
gemeinben) befinblic^en Orgein wirb man ueununbneun^ig begegnen , bie
hicf)t in Orbnung fmb. grägt mau nac^ bem ^runbe , fo ^eigt eS : (£$
gebe meilenweit' in ber ffinnbt feinen Orgelbauer unb i^n uou femt^er
lommen ju laffeu, fofte i^u uiel. Unterfudjt nmn nun folc^e beiecte Serfc,
fo ^eigt ed ft^ iit ber 9legel, bai ed meift nur ^leinigfeiten fuib, woran
fie leiben, fjragt man aber ben ^crrn Organiften üerwunbert, warum er
foldie unbebeutenbe (^ebrec^en , bie oft nur ber ^re^ung einer Scbraube,
ber ^erfc^iebung eines ©punbeS, ber Biegung eiued ©timmblec^eS, beS
^utfentenS einer @taubau^dufung unb bergieict)en bebürfen, um fie ,^u be?
feitigen unb bamit t>a^ Serf wieber in DoHtommene Orbnung ^^u bringen,
nid)t felbft ,^u begeben tracbtet, fo ec^ält man in ber Siegel bie ^Intw'ort:
j,^ie bftttcn wir Organiften bai ftieju nöt^ige SBiffen erwerben fotten ? ;
in ber Orgelfc^ule war ba\)o\i nie bie ^ebe , gezeigt ^at man und auc^
nid)td unb an einem leic^tuerftßnblic^en , inftructiuen 3u(t)e , an^ weldiem
man fid) über foId)e S)inge 9iat(;ie$ erholen !i5nne, fe§lt ti ebenfadd."
Se^terem Mangel nun ab^u^elfen, ift oorliegenbed fBertc^en beftimmt. ^er
Orgelbauer, befonöerd ber mit btn ueueften ^rruugenfc^aften ber Orgelbau::
fünft uertraute ^S^eifter, wub in bem iBudje aQerbingd faum etwad fmben,
wad ibm nic^t fdbon befannt wAre. ^em Organiften bagegen wirb c& in
allen SSorfonmtniffen, bie ^Ibbilfe ^eifcben, ald ^egweifer' bieuen; ed wirb
ibm fagen, worin ber geiler beruht, wo er ^u fudjen unb wie i^m abjubelfen
ift. $ie beigegebenen uielen SHuftrationen ber einzelnen Orgelbeftanb^
tbeile mxb bereu 3ufannnen^ang tragen i^nbem wefentlid) bei, über bie
(Sonftruction ber ueifcbiebenen @t)fteme ju orieutiren. ^at ber Organift
btn tünft(erif(f)eu (Sbrgei^, fein ^nftnunent ftetd im tabellofen ^uftanbe ju
erhalten, fo wirb if)m bad uorliegeube ^nd^ in allen fJftUen auleitenb unb
ratbenb ^ur @eite flehen, ^unml wenn er ftct) i^m barbietenbe @^elegen^etten
benü^t, einige |Jrertigfeit im Qkhxaudit ber ^n folc^en ^i^ecfen erforberlid^en
wenigen einfachen &erf^euge p erlangen. Organi)tenf(t)ulen foQen ed
ba^er nic^t unterlaffen, nebft bem Unterrichte im ©piele ber Orgel, i^re
@(^üler bur4 entfpredjenbe Einleitung, fowie burcb Uebungen mxb 3)emon^
ftrationen an SJZobellen in bie 2age ^u fe^en, i^r ^nftrument im ©taube
^u galten, wenn fie an Orten wirfen, wo ber Orgelbauer uic^t leitet ^erbei-
j^uf^affen ift, pmal wenn ed ftd) um geringfügige . leicht ^u befeittgcnbe
^inge ^anbelt, bie beffen ^erbeirufung nicfit rechtfertigen würben. S)ie
58orträge finb, gleichwie jene über „^Ifuftif^ bcffclben SBcrfafferiJ, i^rer
f^omt nacb geeignet, üom Sc^rer o^neweiterd, wie fie ftnb, benü^t ju wer^
ben unb geben bie Hei^nungeu nebft bereu ' ^efc^reibun^ binreid^nbe
Sln^altdpunfte jur 9(n]ertigung ber betreffenben Lobelie. ^lUtituten, welcbe
ftd) mit Orgelimterricbt befaffen, feien biefe Vorträge ba^er eben fo empfol}«
len, wie jebem Organiften (unb ber ed werben will) ütdbefonbere.
^erjog, Dr. 3. ®. Dp. 65: 12 XonftüdCe f. b. Drgct.
^. 1 — 4 a 1,50 Jk. Seipjig , Otto gorberg.
Obwohl ber Dere^rte (Srianger 9(ltmeifter feinen amtlichen Stu^e^
ftanb in ^a^emS ^auptftabt eingenommen ^at , fo lägt i^m feine fünft«
lerifc^e S^ätigfeit Dennoch feine !Ru^e, wie bad uorliegenbe neue f&txt
faUfam bocumentirt. 92r. 1 bilbet ein glAn^enbed Sfefiprfilubium in (^bur.
%. 2 ift ein intereffanteS SSorfpiel mit einem BasBo oMiinato unb fugirtem
2. X^eil. 9{r. 3 ein fc^oned Alla breye in ^^moll, im altem l^irc^enfti^le.
92r. 4 ift eine ergreifenbe (Einleitung ju ber p^r^gifd^en (Sboralmelobie ju:
„%n^ tiefer ^o^\ Stx. 5. ((Sd«bur) ein fein melobifdier Sai , l^n^er
9{atur, ber aud) al8 9{ad|fviel ^n gebrauchen ift. 9}r. 6. (ü^moHr, @in«
leitung jur ^tlobit : „&ib bid^ aufrieben unb fei ftiae" Ooirb manchem
armen Organiften aud bem ^ergeu gefc^rieben fein! Dr. ^. ®r.) fHx. 7
(9(d«bur) ein anmut^iged I^rifc^ed Okbilbe. 9er. 8 (C^moU): prS(tttge4
I Seftfptel mit gruge unb (K^oral : „@ont' ic^ meinem &oit nid)t Tmgen ?** —
/
— 41 —
^. ö: filcine* freunWi^eS SSoilpid in e«*bur. yix. 10 (5)smori), »or*
fl)icl ä«: «3* ruf ju bir, j&crr 3em G^rift", im ©adjWc« @ti)Ic. S»r. 11
(3)sbur) : 6c^r Wonc öcbicgcnc fjugc. 92r. 12 : ^riilubiuin unb gugc
im freiem 6tt)l (Ö^moH): ®Ianiüone« unb weit ouSfleftt^vte« eonscitftiic!. —
aHücIcrt, SC^. Dp. 14 gugc über ben S^orat: „(Sin' fcftc
Surg i[t unfcr ®ott'' j. ßoiijcrtgebrouc^ für bie Drgel.
Serlin, ©d)le[in8cr.
3)cr Jywflcw "^cr ^'c cüanflclifcfie ^riMnipl)meIobic pn* f<ft«>« floJ^
mondjerlei flcfcöricbcn loorbcn. 3)em jungen talentuoflcn SJcrIincv Orgas
itiften ift ed geluni^en , bem genannten ^elbent^ema neue Seiten ab^yige«
tuinneu nnb ein effeftuoIleS Cigelftücf bavanS ju geftolten.
gjouIlQire, SBolbcui., Dp. 26: 3)rei 3ntcrmcjji f. Dv^
gel unb SBioUnc j. ®e6r. bei Äirc^cnconäcrten. Seip*
jig, SeudEort 3 ^.
5n fe^r toovne^|nicr ^uSftattung prafentiven fitö fiier 3 njertljuollc
Il^fc^e Sabinettftiide in iibeiiutd gebiegener nnb puetif(i)ei' .^altung. 92i(l)t
nur bie SSioIine , fonbeni and) bie Orgclftinune ift überaus forglnltig unb
feinfühlig anSgeftattet , fo bag bieje $iecen ^InSfü^renben unb ^üitnben
Ibefonber^ lieb »erben !t5nnen.
©d^urig, SSolfmar, Dp. 6: 48 DrgclDorfpicIe. SeiVjig
Siictcr * öiebcrmann. 2 Jk
3)icje ©ad)en werben bie ®nnft fleißiger Orgelfpicier enuerben,
benn [xt finb nid}t nur gebiegen, fonbcrn auc^ eigenartig unb nic^t ^u fci)n)er.
ficudfart, ©alonalbum f. 5ßianoforte. I.unb2. fflanb
a 1,50^. Se)päig ßcucfart.
3)iefc§ fein auägcftattete 9Ubnni bietet nicftt etiua leichtes, abgcbro=
jc^encS ijc"n > wie j. ^. t>a^ inngfräniidjc ober floftergliJcflitfte ®ebet 2c.,
fonbem ubefaud feine unb bod) anfpred)enbe @ä(e ü. (£ ^ id a t a 1, .f) 5 1 g I,
3Rnd)tig, Süic. ü. 33ilm, Si5fdj^orn, ©djul^off, ©turf,
3aba§fobn, 3. ®all, 9[b. 3enjen, ef*mann, ©djclj,
2^. Äird)ner, S3enbij, 53rambarf), eM^-'Ic« 3}^al^er,
Äremfer, Ufo ©eifert, Stomas Ä f d) a t ic. in uerf(^iebcncn
gomien. 93onb 2 ift aufeerbem unlcai(^tli(^ fe^r gut auSgeftattet Don U.
©eifert in ©reiben.
■4«
M-
^nffiil^viittdett«
DresileiB. Sechs Bach - Mendelssohn - Abende. Winterhalb-
jahr 1892/93. Ort^el - Vorträge unter Mitwirkung künstlerischer
"Kräfte in der Johanneskirche znm Besten der Gemeindediakonie
von Haus Fährmann. Von Orgelwerken gelangen znm Vortrag :
Mendelssohns sämtliche Orgelkompositionen ; die sechs Orgelsonaten
Seb. Bachs, verglichen mit den sechs Sonaten Mendelssohns, ausser-
dem sämtliche mittlere und grössere Orgelwerke Seb. Bachs.
Zweiter Abend , den 28. Oktober 1892 , unter gütiger Mitwirkung
der Konzertsängerin Frl. Anna Heinig aus Leipzig (Sopran), Frau
Martha Klotz (Alt), des Kgl. Kammermusikers Herrn Otto Schwarz
(Flöte), eines Damen- Doppel terzettes, sowie des freiwilligen und
ständigen Kirchenchures. Programm. 1. Praelndinm und Fuge
6-dnr (Band II, 2.) v. S. Bach. 2. Altsoli: a) Arie 4n deine Hände"
aus der Cantate „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit** v. S. Bach.
b) „Werde heiter, mein Gemüthe,** geistl. Lied v. Mendelssohn. 3.
Flötensolo: Andante aus dem Flötenkonzert v. Ferd. Langer. 4.
Sonate No. II C-moU (Bd. I; v. S. Bach, a) Vivace. — b) Largo. —
c) AUegro. 6. Sopransolo : Arie „Ich folge dir gleichfalls" , ans
der Johannespassion , (mit obligater Flöte) v. S. Bach. 6. a) Chor
ft capella: „Zum Abendsegen" (comp. 1833) v. Mendelssohn, b)
Damen - Doppelterzett mit Chor und Orgelbegleitnng : „Ein Herz
voll Frieden" aus „Athalia" v. Mendelssonn. 7. a) Choralfignration
über: „An Wasserflüssen Babylon" (G-dnr, Band VI, 12b) v. S. Bach,
b) Praelndinm und Fuge G-dur (Band IV, 2) v S. Bach. 8. Duett
für Sopran- und Altsolo : „Ich harrete des Herrn", aus dem Lob-
gesang (mit obligater Orgelgambe) v. Mendelssohn. 9. Sonate
^0. II G - moU V. Mendelssohn, a) Grave ; Adagio. — b) AUegro
maestoso e vivace. — c) AUegro moderato (Fuga).
Zu den Orgel vortragen«
(üeber das Registrieren Bac h's eher Orgelwerk e.v
Den künstlerisch gebildeten Orgelsj^ielern ist es kein Geheim-
niss , dass über die Art , Bach zu registrieren , noch heute die
Meinungen getheilt sind und man zweierlei Bach - Registratur
unterscheidet : die sog. historische , vermuthlich von Bach ange-
wandte, und die moderne. Eine Abart von beiden möchte ich von
vornherein als unkttnstlerisch abthun, nämlich die Art resp. Unart,
eine ganze Bach^sche Fuge von A bis Z mit brausendem, donnern-
dem vollen Werke abzuspielen, also mit allen Mixturen, sowie den
stärksten Zungen- und Labialstimmen. Leider hört man aber auch
beutsatagd diese Unmanier noch immer da und dort, nnd es ist
wahrlich kein Wunder, wenn's Leute giebt, denen auf diese Weise
das Anhören von Baeh^schen Fn^en für oft lange Zeit, wenn nicht
für immer gründlich verleidet wird ; das Ohr des Laien sucht dann
vergeben St irgend etwas aus dem wogenden Meere von brausenden
Tönen heransznfinden ; die betreffenden Organisten aber scheinen
lediglich zn denken: wenn^s recht dröhnt nnd schreit, so müsse
das den Leuten imponieren, und ausserdem — mag's leichter mög-
lich sein , dass in diesem Chaos von kreischenden Tonmassen so
mancher falsche Ton und Griff unbemerkt bleibt; die vielen „gemisch-
ten Stimmen" , Mixturen , Terzen , Quinten , Cornets , Nasat's und
wie sie alle heissen, sie spülen wie das brandende Meer zumTheil
das Unreine mit hinweg; freilich, wenn man genauer hinsieht, resp.
hinhört, so findet man, dass sie trotzdem auch wieder eine Masse
Unschönes au's Land des* Trommelfelles spülen. Das Ohr wird ermüdet
durch den endlosen Schwall und ist erst befriedigt, wenn dieser
endlich verstummt.
Nun zur Bach'schen, historischen Registratur. Man nimmt
an, Bach habe seine Fugen mit starken, hellen Stimmen vorgetra-
gen, ohne die einmal feststehende Registratur während der Fuge
webentlich zu wechseln. In seinen Orgelwerken selbst aber steht
davon nichts, mir ganz selten ein Tonstärkezeichen, geschweige
denn eine Angabe von Registern , und das zuweilen voifiudUche
„organo pleno" können wir auch nicht allemal wörtlich auf unsere
heutigen Orgeln anwenden, soweit sind wohl die Meinungen einig.
Auch muss man betreffs jener vermeintlichen Bach'schen Registra-
tur pietätvoll sagen , dass , wenn Bach wirklich durchweg so nnd
nicht anders registriert hat, (was aber gar nicht erwiesen und
auch nicht sehr wahrscheinlich ist) diese Art immerhin dem ker-
nigen, kraftvollen und einfachen Wesen Bach's entsprechen würde
und für seine Zeit, für die damaligen Orgeln nnter allen Umstän-
den sachlich und künstlerisch zn billigen isL Aber sind wir nun
deshalb verpflichtet , seine Orgelwerke heutzutage , auf nnsern
modernen Orgeln genau ebenso zu registrieren , wie es bei dem
Baue der alten Orgeln nahezu geboten erschien? Ist es pietätlos
und unkünstlerisch , wenn wir uns liebevoll in die Registeratnr
seiner Werke vertiefen, unsere modernen Orgelerrungensehaften,
den Reichtum an Registern und Farlten benutzen und bestrebt
sind j die Fugen so lebensvoll . plastisch und schön als mögUch zu
gestalten? Würde z. B. ein Pianist eine Bach*sche Fuge von An-
fang bis Ende in der gleichen Tonstärke abturnen ? Würde ein
Orchester eine Fuge durchweg stark vortragen ? Und würde
jemand, der eine Bach'sche Fuge instrumentiert, diese unausgesetzt
von den gleichen Instrnmenten spielen lassen, ohne auch nur die
geringste Schattierung? Das möchten wir wohl mit Recht unkünst-
lerisch finden. Nun ist der Orgelton an sich starr und seelenlos,
wenn nicht vielleicht Crescendozug und Schweller theilweise darüber
hinweghelfen ; warum soll man also diese Starrheit und Monotonie
noch verschlimmern, indem man durch die ^anze Fuge ein und
dieselbe Registratur beibehält? blos um historisch zu registrieren?
Ich meine, diesen monumentalen Gebilden Sebast. Baches nehmen
wir ihren historischen, klassischen Geist nicht, wenn wir sie ange-
messen modern registrieren.
Aber hier liegt die künstlerische Forderung; wir dürfen auch
hier nicht übertreiben , das wäre das andere Extrem. Eine Fuge
soll nicht nach Effekten suchen, nicht in einem geradezu bunt-
scheckigen Registerfarbenkleide erscheinen; wohl aber soll der
Spieler bemüht sein, die einzelnen Durchfühmngen der Fuge durch
Registratur auch äusserlich zu scheiden, die Hauptpartieen von den
Zwischensätzen zu sondern, dabei die stete Gipfelung der Fuue
im Auge behaltend. Aehnlich halte ich's auch mit Bach's Orgel-
sonaten, die andernfalls ziemlich wirkungslos verhallen würden
und eine sorgsam gewählte Registratur geradezu fordern. Nicht
in dem Bestreben, Effekte herauszuklügeln, registriere ich, sondern
einzig nur in der Absicht, den ganzen Bau der einzelnen Sätze so
klar als möglich zu legen, um so den Inhalt zu Tage fördern zu
helfen.
Bei Bachs Fugen kommts nun ausserdem sehr auf Inhalt
nnd Charakter an , und der ist sehr verschieden. Man wird eine
vorwiegend heroisch gehaltene grosse Fuge nicht mit flüsternden,
Büsslichen Stimmen spielen; ebenso aber erscheint mir beispiels-
weise die melodiöse, reizende „Schweizerfuge" (G-moU) beinahe
mishandelt, wenn sie durchweg dröhnend und stählern einher-
schreitet. Am besten scheint mir, als ungefähre Norm der Regis-
tratur Bach'scher Fugen: (das Präludium wird man meist voller
halten können , da es meistentheils festlichen Charakter hat) das
Fugenthema trage man mit einer klaren, festen Prinzipalstimme
vor nnd passe die weitere Registratur dem Baue der einzelnen
Fuge an. Es ist mir selbst nicht leicht geworden, mich zu dieser-
gemässigten, — vielleicst etwas modernen Denkungsweise hindurch-
zuarbeiten, und auch heute noch hat für mich die alte sog. Bach'sche
Registratur hohen Reiz; aber ich frage: wie würde wohl Bach
seine herrlichen Fugen registrieren, wenn er heute wiederkäme
und nnsre wundervollen Orgeln sähe? Und dann meine ich, wozu
die Zuhörer ermüden durch eine früher zwar als mustergiltig an-
gesehene Registrierung, die heute aber Vielen nicht recht mehr
behalt? Unsre heutigen Ohren sind an Abwechselung im Ton-
kolont gewöhnt, und wenn auch Bach schwerlich Wagnerische
Orchesterfarben vertragen würde, resp. deren nicht bedarf, so ist
doch zuzugestehen , dass wir Geschöpfe unsrer Zeit sind nnd uns
trotz unseres modernen Fühlens zur grOssten Hochhaltnng der
Bach^schen Musik entwickelt nnd erzogen haben; wie wir nun
seine Musik Heber hören, ob in streng historischem Gewände, oder
ein wenig nnsern heutigen Ansprüchen gemäss registriert, scheint
mir gar nicht so sehr wesentlich; genug, wenn wir diese Musik
emsUioh studieren nnd lieben.
Ich hielt diese ausführliche Darlegung über meinen Stand-
punkt zur Registratur Bach's im Interesse der Sache für geboten
1' tLüd nicht ganz unnütz ; denn ich weiss sehr wohl , dass es ernste
42
Orgelspieler und Mnsiker giebt, welche sich strens: zur alten
Begistratur bekennen, und ist diese konservative Denknngsart
nicht etwa zu bekämpfen, sondern vielmehr hochzuschätzen : beide
Richtungen haben nebeneinander volle Berechtigung, und der
über diese Frage schon oft geführte Streit ist wohl so am besten
zu schlichten. Das grössere Publikum meiner Abende wolle diese
eini^ermassen gelehrt dreinschauende längere Auseinandersetzung,
die ich den Fachmusikern schuldig zu sein 'glaubte, entschuldigen ;
vielleicht — ist auch unter deii vielen musikalisch gebildeten
Laien so Mancher, welcher ganz gern einmal etwas Näheres über
das Begistviereu Überhaupt und der Werke Bach's im Besonderen
hört und liest.
Um die beiden Begistrierarten bei dieser Gelegenheit (am
zweiten Ronzertabende) zum Vergleiche einander gegenüberzu-
stellen, spiele ich die erste G-dur-Fuge (und selbstverständlich
die Bach^sche Sonate, die es entschieden fordert) mit gemässigt
moderner Begistratur, dagegen die zweite G-dur-Fuge mit histo-
rischer, „Bach'Rcher** Begistratur, mit dem Bemerken, dass sich
gerade diese zweite Fuge ganz vorzüglich dazu eignet, durch
Hiren ganzen Inhalt und Bau. Auch den dritten Satz der Bach'schen
Sonate wird man ähnlich „historisch" registriert finden, obwohl
sich bei ihm ebenfalls einige Abwechslung in der Abtönung nötig
macht. Eins hat Übrigens die ältere Begistratur vor der modernen
voraus: nämlich den Vorzug grösserer Bequemlichkeit; ob das
nicht auch bereits zu Baches Zeiten mit in die Waagschale fiel?
Die Mendeissohn-Souate erscheint natürlich wie ihre am
ersten Abende vorausgeirangene Schwester im glänzendsten, modern-
sten Begisterkolorit; Mendelssohn verstand eben wie Wenige die
Orgel nach Seiten des Glanzes, der Pracht und Wirkung zu behan-
deln, — modern orchestral ; Bach dagegen beliandelte sie klassisch
polyphon — dies die beiden für uns hochinteressanten Gegensätze,
auf denen zum grossen Theil die gänzlich verschiedene Wirkung
von Bach und Mendelssohn beruht.
(Die von manchen Eonzertbesnchern zu wissen gewünschte
Dauer der einzelnen Orgelnummern beträgt : No. 1 : 7 Min.. No.
4 : 10 Min., No. 7 : 9 Min., No. 9 : 8 Min.) H. F.
maiitas. Freitag, den 21. April 1893, Abends 7 '/a ühr:
Zweites geistliches Concert in der evang. Kirche zu Mainz. Zum
Besten der evang. Kircheubau- und Hülfsvereine, unter Leitung von
Herrn Kapellmeister Friedrich Lux und unter gefalliger Mitwirkung
von Frau Johanna Bentter (Sopran) , Herrn Concertsänger Nicola
Dörter (Tenor), Herrn J Schmidt-Bode (Violine), sowie von den
Herren Suppantschitsch (Harfe) und Töpfer (Cello), Mitglieder der
städtischen Kapelle. Programm : 1. Präludium und Fuge (C-moU)
für Orgel von J. S. Bach. 2. Gehet: „Heilig, heilig'* für Sopran von
G. F. Händel. 3. Andante religioso für Orgel und Harfe über den
Bach'schen Choral : „Auferstehen, ja aufersteh'n" von Friedrich Lux.
4. Arie fülr Tenor ans der „Schöpfung" von J. Haydn. 5. Andante
con moto für Cello, Violine. Harfe und Orgel von Friedrich Lux.
6. a) Glaube, Hoffnung und Liebe, b) „Im Abendroth '',geistl. Lieder
f. Sopran von Frz. Schubert. 7. Arie für Tenor mit obligatem Cello
aus ^Paulus" von F. Mendelssohn. 8. Variationen für Orgel Über
ein Originalthema von Adolf Hesse.
BrenlAU. Tonkünstler- Verein. Montag, den 3. Oktober
1892, Abends 7'/> Uhr, im Musiksaale der Universität:: L Musik-
Abend. Programm. Anton Bubinstein. 1) Sonate für Clavir und
Violine , F-moU , op. 49. Moderato — Andante — Moderato con
moto — AUegro. Carl Löwe. 2) a. Erlkönig, b. Herr Oluf.
Fr6d. Chopin. 3) a. Erste Ballade , G-moU, op. 23. Adolf Jensen,
b. Valse caprice („L' attractiou") , op. 31 I, Es-dur. Martin Plüd-
demauu. 4) Des Sängers Fluch. F. Behfeld. 5) a. Spanischer
Tanz, op. 58, Nr. 1. Tivardar Nach^z. b. Air Ongharese ohne
Opuszahl.
Rotterdam« Laatste Orgelbespeling in de Grootke Kerk
te Botterdam, op Vrijdag 16 September 1892, des namiddags ten
2*1% ure, door den beer M. H. van *T Kmijs. Programma. I Ein-
leitung , Fuge und Variationen über „Christ ist erstanden von der
Marter alle" (12de eeuw) v J. B. Litzau, II Thema Mit Variationen
(uit de Sonate op 109) van L. van Beethoven, voor orgel gearr.
door. V Müller Hartnng. III dde Sonate v J. B. Mitzau. a Dop-
pelfuge. Allegro maöstoso. b. Adagio, c. Tripelfnge. Allegro
Moderato. IV Hymne De Fßte. v F. Capocci. V a. Elegie voor
Violoncel en Orgel (voor orgel solo gearr.) v. Joz. Schravessande.
b. Allegretto op 23. v. E. Silas. VI Finale uit de VIde Symphonie
voor Orgel, v. Ch. M. Widor.
tfreslau. Tonkttnstler - Verein , den 14« November im
Musiksaale der Universität: III. Musik -Abend. Programm. R.
Schumann. 1, Fachingsschwank aus Wien, op. 26. daraus : Allegro.
Intermezo. — Finale. T. Meyerbeer. 2. a. Lied des Pagen (aus
den Hudenotten) für Sopran, v. Otto Lessmann, für Tenor, b.
•Du rothe Rose.** v. F. Ries für Tenor, c. „Am Rhein und beim
Wein.** V. Albert Becker für Tenor. 8. a. Ballade <a-moll) op.
47. Nr. 1 für Violine und Ciavier. t. Ingeborg von Bronsart. b.
Romanze (a-dur) für Violine und Ciavier. v. Riehard Wagner. 4. a.
Lohengrin's Erzählung für Tenor, v. Job. Brahma für Sopran, b.
Liebestreu. A. Jensen für Sopran, c. Murmelndes Lüftchen, y.
W. Taubert für Sopran, d. Dem Herzallerliebsten.ev. Joh. Brahma
(Zum ersten Male.) für Sopran. 5. Trio. op. 114, für Clarinette,
Ciavier und Violoncello. Allegro. — Adagio. — Andantino grazioso.
Allegro.
S$etiittf(^tcd.
ßiu 3)cutfcficr -jpg cinft nuS fein SS o I f ^u, fuc^cn. 3"^^^^ ^^^ ^^
m ben ©ocialbeniofraten unb uema^m , bai [xt allein bad äc^te
SSoIf , hai SSolt bcr 3"^««!* rcprRfentivten.
3)ic JJrcifiunißcn, 9^ ationa liberalen, Äoufcrüotiö
uen, Ultramontaneu, bie Igubenf rennbc, bie 9(ntijemiten
imb au4 bie 9( n a r d) i fi e u , fogar ber „f iijpe $übel" behaupteten c^an^
bafjelbe. IDu mürbe ber gute ^lann fo uerblüfft tmb unft^er , i>a% er fic^
düngte, ^er uev^SngniguuQe ©tric! rt^ iubeg mitten entj^mei , ber ^bzn^
niübe ftanb nad) bem ontinöfen fjatle auf, fant i^ur töeftumtug unb fud)te
enbliA nad) folc^en fieuten , bie 5U feiner ber genannten Parteien an^e^ör^
ten unb er fanb wadi langem @ud)eu , ha\i bieje iogenannten „^üben"
über „fjinfen" (wie bie öerren ©tubiofen fagen) Die abfolute ^JKc^röeit
bübeten. ^o trottete er fi5 : ?tuS bicfen bcjfcren Seuteu mirb t>ai beutfc^c
SSolt üon neuem erftc^en , loeuu eS iiottj tl)ut ! — Ob aber biefer 2!roft
mo^t ftic^^oltlg ift, meinte ber alte Orgelbauer — Unbe^aun. —
^2Itttcttfantf4ied.
9(n uie(en jtirclben fiiib bei und Sänger unb @ängevinneu mit ^iemli^en
®ebalt engagiert. 6o erhalten in 92etü = 9or! an ber XrinitatiSfirc^e ^mki
Sänger je 4000 ^^oüard jci^rllc^. ^iB Slenteutine be $ere, Sopraniftin
an bcr $ojtonfird)c bafclbft, befommt jogar 10,000 m ; Wii Sennl) ^aU
ton an Der JBaptiftenfirdjc bcr 5. 9(dcuuc 9000 W. , mft^rcnb fte burc^
i^re ^oui^erte nod^ nebenbei 15000 231. , uerbient.
3)a6 bie amerlfanifd)cn „2)icncr bc* SBorteS" ober 3)icner bea
öcrni" itjrcn ßirdiünbcnt fc^r oft rcrfjt fd)arf bcu Xcjt (cfen, ift betannt.
Sic fönnen fic^ \>ai erlauben, meil fte blo3 auf ^iinbigung anaefteßt mer«
ben. $(Ii^ beweis bafür moHen mir einen $afJHS au$ einer foidien Straf-
prebigt eined ®eiftlid)en in S^inoiS anführen, ^cr luürbige ^err ftarb
nid)t am — ^er^^brürfcn, fonbeni fagte felueu 93eirfjttinbern , alS er für
inmier anS beni unban!6aren O^tu f(f)ieb, Don feiner Mangel ^olgenbed :
>/3d) fcbcibe nun me^r non @ud), benn 5nnäd)ft liebt @ud) (^ott ber ^enr
nid)t, fonft mürbe er mebrere uou (Suc^ uur fein ^ngefic^t rufen unb id^
betäme nie^r lÖegräbniBfporteln. 3^^<!i^cii^ li^^^ Sf^^' ^^^^ untereinanber
nicht, fonft mürbet 3^^ nte^r in btn Staub ber heiligen (S^e treten, fo hafi
id) nie^r %a\i^f unb Xraugebü^ren betänte unb nie()rfa(^ bei fold)en ^^ften
mit meiner beffent ^cilfte eiugelaben mnvbe. 2)rittenS liebt i^r mic^ nid)t,
fonft mürbet i^r niid) nid)t 9 SJlonate auf meinen rücfftcinbigen ©e^ait
warten loffeu! 9lmcn!"
91 um. be$ @infenber^. Ob biefer 3<»n§wäc^ter wo^I ben Spru$
gefannt ^at: ^,^ein 9flei(^ ift nidit üon bie)ev Seltl" , ^aj^ er bie %au\s
e^er al§ bie Xraugebü^ren em)äl)nte , ift auc^ bebcnfiid) , ebenfo t)enniffe
ic^ , bai er bei ben @tnlabungeu ju btn f$eftfd)nuiufeu nit^t aud) , neben
ber ä^ama, bie lieben i^inberlein erwätjnte. ^43ienei4t ^atS ber wür^
bige Scelen^irte ebenfo gemad)t, wie e§ früher uon b^w armen 9)orffc^uU
meifterletn ^tcg
®ttt lel^retftcuiiMtdbet ftöitid*
3m 3a^rc beS ifjeilS 1714 Ratten bie Sc^rcr bc« fi)lnif*eu ®l}mna:»
fiumd in ^Berlin Sorge, bag bei ber allgemeinen @infd)iänfung ber Siaai^^
ausgaben, euch i^re 92atura[ienbe^üge geftri^en werben fönnten. 3)et
ftonreftor Butten wanbte ftc^ ba^er, int ?luftrag bed Se^rercoQegiumiS, mit
folgenber »ittfctirift an btn ^önig Sriebric^ «Bil^elm I. :
„3)ein ©ler unb Sorot
^alf m& am yioifj ;
fon Mangel fein ,
fo fei« om SBcin.
36 Cluart ©ier , 36 Äulen SBrot wi5d)entUd) : 36 Ouart 33ein per anuum
haben Joir biS 1713, üon unbenHitben Reiten an, aui beut föniglicften
ftcttcr genoffen. 3)en 15. 9(pril 1714. UntertbSniq Sut^erifc^c (Sommunt*:
tftt in mn," — a)ic erfolgte SRefoIution lautete alfo :
„©eil 3§r ®uc6 felbft begebt bem mit oerma^ten ©ein ,
unb nur bemübtig fuc^t ba^ ^ier nnb SBrot allein ,
fo bleibt (Such aud^ ber ©ein, jur Sabfal unb jur yioti).
Seib femer fronnn unb treu bc« Si'6nM Q^tbot,
3ufi5rberft lobet ®ott ! —
Sin ©ort ift me^r al« Schloß unb Spiegel ,
al* Sbor unb iPette , alÄ SBrief unb Siegel ,
Sin ©ort uemicbtet , entflammt , reifet fort ;
©orte ftnb äJ^äc^te; ^iite bein ©ort!
SrftftU<(et (gptuib'
$1(6 e« giebt no(4 gute l^inge:
^ÄacfttigaHen , SRofen, S^metterlinge ,
gofbnen ©ein unb rotten 3)htnb
unb ein ^er^ frifc^ unb gefunb. (gfiieba S^onj),
Tlan ^ört ben gfug ber SRenge,
ift felber ungefe^n,
man fann bie greftgefSnge
belaufeten unb uerfte^n,
^ie bang betretne (Bd^totUt
mx Kanzel (übn unb frei,
bie ftiße ßorebftene -
ba« ift bie Safriftei.
^afttftet.
a^an fü^lt be« Sehen« (Snge,
'^oö:! wirb ber © anbrer mott ,
fo ^ort er bie @)efdnge
ber ^od)ge6auten Stobt.
SBalb ift be« Seib*« t^ergeffen,
bie ©artegeit uorb^i ,
ber ^or^of halb bunl^meffen —
bann fc^Iiefet bie Satriftei.
©. SPÖgcL
^t;
— 43 —
®er Si&lnet mih her Itfmer«
ma^ 5Sctt6rec^t.)
Qin Äölnct imb ein innicr,
bte fagcn einft beim ^o()l
flemüti^licf) «nb bcönglid) —
ba pIö^Hc^ luavb'd fatal.
^cr Udncr prie^ fein 9)irmftcr,
bcr Äöincr iciiien 5)üni,
tmb balb crflüH firfj liif ig,
bcr öJcgenreDc etroiii.
llnb aljo fpvarf) bei* il^ölncr:
„9?icmanb beftdtt baö je,
büB über oUc 3)ümc
lucitüu« bei Kölner gc^."
Süarauf bcr lllincr vuftiq :
J^a friibcr galt ba§ fel)v,
2)od) feit ba'ö fünfter fertig,
fcitbcm gilt'S ^alt nid)t mel}r."
„^er 2l2)inftertl)imn natihlidj/'
fprid)t brauf ber a)?aim üöiu Si^ein,
lücil ein 5Jaar guB er öijfter,
mufe er auc^ fct)i)ner fein!"
„92i4t ^öf)er bIo8", ber lUmer
rafcf) in bie 9kb^ i[)ui f^ittt,
„aud) fd)üner al« bcr Kölner,
als attc Xfeiirm' ber ^elt."
3)arouf bcr Äi5lner ^i^ig :
„gür bie, fo fe^en roijtt'n,
tunnnt lang uor eurem fünfter
ber ^om am S^^cin ^u Jli5ln l"
5(uffSört mit bumpfcn Änurrcn
cmpi)rt ber SJ^onn Don Ulm:
„(Sin 3ebcr fieftt im fünfter
SDer Söaufunft ftödjften SixiUn !
S)ic fcfiönfte Orgel babeu
luir in bem beutfdjen :[!anb,
öaj} 3^r fo fct)öne§ hättet
ift 5lcinem noc^ befaunt.
3Bir öabcn einen —- „Örafcu",
bcr uu§ bit Orgel fdjlttgt l"
St : „^ir ^aben mandjen 93rat)cn
beö Xon — - jum ^immcl tragt!"
„3a fd)ön ift euer 9Wünfter,
fdiön lüic ein Glepftant!"
,/43nppappcrIe8«jerf eurer !" —
2)er Ulmer lout^entb rannt.
„^a greoel", fcftreit bcr 5Ji)lner,
„fo ctroag ^ört ic^ nie !
6ic Sdiroabcn* 3)irfs unb ©tcrftopf !"
„8ic Kölner S)adel ©ie !"
S)cr Äölner unb bcr Ulmer
fie fpringen auf uom 9)2a^I
unb bafitw iftrc Sciufte, —
pagt auf! je^t mirbd fatal.
Unb jeber ticit erhoben,
fein ©las mit 5?ampfbcgier.
SBoö SBein mar ba^ bc§ ÄölncrS,
bed Ulmcrd ma^ uoll ^ier.
S)a fpridjt am anbcm Jif^c
ein lücifcr frommer ÜKann:
„^lir fdjciut, hafi man [\d) befteng
bicrbci ocrglcic^en fann.
SBcilt man in StöUx , mufe gelten
als fd)i5nfter jener 3)om.
5)aS aKiinfter fd)cint ba^ f^onftc,
lueilt man am 3)onauftrom!
3ft man am britten Orte,
fo mad)t eS ®u(ö ^w: $flid)t,
$err Ulmer unb ^err Äi)lner:
„Um 3)ome ftreitet nic^jt!''
55)er SScife ^at gefproc^en,
bie bciben ftimmen ein —
t)eri Hingt an« bcrbc ^icrglaS
ein .^icrlicft ®la§ mit 93cin.
9^0tt}Clt.
@in flra^et ttttctttatianalet 98ettftrett
für ^armonic:: mib Sranfaren»^uflfgefenfd)aften in 4 ^bt^eilungen, (S^ren»
abt^cihmg, U, 2f unb 3*» 9lbt^cilnng, femer ein SSettftreit für WüixUx^
mufüfapcuen in 2 Slbtöeilungeu , eine für Snfantcric unb eine für Saoal*
lerie unb 3^g^i^i<fi^ ^^^^^ ftattfinben in Silburg (^ollanb) am (Snbe
?tuguft biefe«' 3qÖ^^- 3)cr SBcttfti-eit ift au«gef(6riebcn bux6) ben fönig«
I i (J e n ^ a r m n I e * SB e r c i n bei feinem 50= jft^rijjcn 3"&«Ucft.
Weitere ^ittl^etlungen giebt bai^ @omit6 für btw Soncourd in
Sil bürg.
3n jebe ^bt^cilung mirb ein '4)orgef(6nebencS SRuftfftüdf oefteQt.
Seber Sunmonift (\u(t^ uom ^(udlanbe fann ein ober gtoct ^ompofitionen
für bicfcn Hmtd einfcnben imb j^mar in gcfd^ricbener $artinir uor 10. Snni
an ßemi m. 3. ©. Ä e f f e U , ©cneral s ©cctetair für ben ©oncur« in
Xilburp.
^le Somponiften mouon bie $iöccn angenommen werben, erbalten
eine filbenTeraolbete SRcbaille unb »erben al& ^itglieber ber ^utt) fmt«
gittn. 5S)ie Partituren, mei(^e ni^t behalten ftnb , merben uor 15. 3uni
juTiidgefc^itft.
erlangen, 3. ^Ar^. 9lf abemifd^cr Qkf angoevein : (Unio.«3]^urir«
btrefor Oed)dIer) 9lup^rung bed Oratorium^ „(tlia^" 0. aj^enbelsfo^n.
@oliftif4e ^felung: ©opran: ^an ^r. S^^^^» ^I^* gfröulein ^inna
SRüHer, Senor: ^err 3)tetrid}, Sag: ^err 5[Bunberli4 QuS 92ümberg
Orcfteftcr: Äapeue be« 19. 3nf.s9leg.
3n ^x. 10 ber 3eitf(6rift ,,^a6eim'' (1893) finbet [id^ ein btadi^
tungSwert^r 9(uffa( mit ber Ueberfc^rift: „^f^nt bad ^annonium." ^ie
beutfc^en ^amtoniumfabrifonten mte @d)iebma]9et, Xra^fer,
® t e i n m eQ e r , @ t e i n gr A b er , 2c. brausen ft(^ , feinei^wegd Dor ben
•«uSlSnbifc^en beSfaHrtgen Sfabrifaten ju uerfteden. @^re bem bie @^re
gebühret! —
^r föniglid) preugif((e ^of Orgelbauer ®Hl). ©auet ift beauf«
tragt in bie neue euongelij^e l^irt^e ^u 9(^olba b. $3etmar eine neue Or«
gel mit 42 Stimmen , 3 SRanuale unb $eoaI, gu erbauen. 9[ud^ für bie
teformierte Jj^in^e in ^redben mirb biefelbe ^irma eine neue Orgel mit 32
Stimmen auffteüen.
Setiin. S)ie in bem Flotte bereitd enofi^nte neue Orgel ber
Sirma Salcfer u. (£om^. in fiubttigSburg nodi So^anerS Dr.
@. Kanada, im 9(uftrage beSpreugif^en (SultudminifteriumS , mürbe
vox fur^t in bem @aole bed SDorot^a ' (^^mnaftumd aufgefteHt unb
aeprüft, in Umoefen^it bed d^ultudminifierd Dr. $&off e, bed iopaneftfAen
•i^efanbten, beft Ükneral « 3<itenbanten <S)raf ßoc^berg, fo»te einiger
£e^rer ber fSniglid^en ßoc^f^ule für ^uftf. —
Petersburg. S)er au(^ ^fixitn bcfanntc — er mar anliiölic^ feiner
(Sonjcrtrcifc burcö a)cuf(^lanb aucft in ^f^xtv 3)iufcnftabt fSeimar — größte
Harmonium « ^irtnofe $B. 3- ^^lamatfc^, ber bereits bei ber $arifer
S3eltauSftellung officictt — ruffiid) fungierte, mirb auc^ bti S^nlidftcr @ele«
gen^eit in @l)icago ha^ 3^^^"^'^^^ uertreten. —
^tx berühmte @t. QJallener jlomponift unb OrgeloirtuoS (Sb.
©tcljle ^at ^enbelfo^nS ^oc^^citSmarfc^ für bie Orgel
bearbeitet.
3)a6 btn Sangfingem" aud) gar nidjtS ftcilig ift , betoeift folgenber
3Sorgang. Jjn bcr Stacht jjum Ofterfonntag fntb in S3erlin ^mei bcr fat^o»
lifd)en (^emeinbe ^n @t. $auluS gehörigen i!ird)engloden gcfto^lcit morben
^ie 5tird)c biefer Q^emeinbe ift nnlftngft abgebrochen morben, unb jc^t mirb
auf bem j^ird)pla^ eine neue Stixdbtz errietet, grür bie ^auer beS 92eu::
baueS batte bie Semeinbeoermaltung bie Q^loden auf bem IPir4pla| an
einen niebrigcn ©lodcnftu^t Rängen laffen. $IIS ber ©onntag eingeläutet
merben foHte , ftcOte ftd) berauS , bafi in ber 92a(bt bie @(loden gefto^len
maren , obmo^l felbigc 4 (Sentner mögen, ^er ^ert^ beiber ®lodcu mirb
auf 1000 M, angegeoen.
lieber ben Verbleib ber ab^anben gerommenen ©lodcn ift bie Ser«
liner ^olijci bereits im j^laren. @S mnrbc ein Arbeiter 5^arl ©cbmibt
oerbaftet , ber am tE^orgen nad^ bem 5S)iebfta^l i(erf<^lagene !D^etallftüde
an einen (Sifen^Knblcr fiir 90 M, uerfauft botte , tt)eld)e uon btn ®loden
berrübrten. ^er ^er^aftete ift f^on jmcinml megen .^etallbiebftal^lS oor«
beftroft morben.
eine fdiredli^e jfataftrop^e mirb aus SifliS ucnnelbet. 3n ber
@tabt ^ubraft ftürj^te bie ruffifd^ « ortbobo;c i^ircbe mA^renb beS @)otteSs
bicnfteS , infolge cineS für^terli^en OrfanS unb einer @c^neeldmine ein.
^gen ^unbert SKenfc^en , ber $ope unb ber Organift , fanben ben Zo\> ;
Diele $erfonen ftnb me^r ober mtnber uerle^t morben. —
^i ber 3:^üringer ©emerbeauSftellung ^u Erfurt
wirb Orgelbaumctfier iBÖttc^er in @Bmmerba eine neue Orgel mit 20
Stimmen auf jmei Vlonualen unb $ebal ouf ftcllen. biefelbe foU aud^ bei ber
Subelfcier beS S^üringer SAngerbunbeS in (Srfurt benu^t merbetu
3toei Organiften ^aben ftd) — mie bie $effimiften ju fagen pflegen --
aus bem Stauoe beS irbifd)cn 3<^>nmert^als gemad)t, nftmlic^: SqomaS
So^tinS in 9orI am 22. ^Arj, fomie 3:bom. SBing^am in ;Sonbon
erft 47 ^afixt alt, Sei i^nen bie erbe leitet! —
Sor hitsem ftarb bie 2. grrou beS ^rof. Dr. SB^fer ^fugufle,
geb. 3ed)el in Bresben. 9[uS biefer e^e ift nur no^f ein So^n, grrieb«
mar X. Dor^anben , ber in Seip/(ig D^ufit ftubirt ^at.
^ie Don %B. Sauer ^u Srantfurt a/Ober im 3a(re 1892
ausgeführten iReubauten jinb folgenbe: 1. ^rlin, ©am^ntircbe 70
Stimmen. 2. ^Berlin , 3)om änterimStir^e 20 Stimmen. 3. Sderlin,
Äott^ertorgel , gfriebri^S^ain 21 Stinnnen. 4. ^Berlin , Olb « gfellotD ^ Soge
44
8 Stimmen. 5. 53erlm, S*»'^"^^^ ' ^^9?^ 7 Stimme«. 6. 3)orl)ot, So^on*
niSfirc^e 4t Stimmen. 7 (&oiihu^, Dberfirc^, 33 Stimmen. 8 f^ulbo,
HPIofter Sri^auenbero 28 Stimmen. 9 X^om, neufte eo. ^r^e 26 Stim^«
men. 10. Sedom, 22 Stimmen. 11. Sio\a, Siibamerifa, j^at^brale
20 Stimmen. 12. gflonfteim , Sl^einl^effen eö. Äircfte 25 Stimmen. 13.
$rem(au, tat^ol ^irdje 20 Stimmen. 14. W>\ti, S3ölanb 14 Stimmen.
15. Sübecf, Äat^arincum 10 Stimmen. 16. Sa^ow, 3J^atf cü. Äirtftc 13
Stimmen. 17. JJranffnrt a/O. Synagoge 9 Stimmen. 18. ^eKeninfen,
Oftpr. et), leitete 12 Stimmen. 19. 2t\pm » <St. ®eovai 5Hr(^e 12 Stim«
men. 20. SWorburjj , Uniüerfität 10 Stinmten. 21. ?utböbern , Seminar
10 Stinnnen. 22. Ättböbem , Seminar 6 Stimmen, 23. 5)reSbcn , Stu-
benorßet 6 Stimmen. 24. Strau))i^. Umbau 24 Stimmen. 25. ^eiiaem,
SSeftfalen, eü. Äircbe 13 Stimmen. 26. ©roRentaft, Reffen, fati Ärdje
12 Stimmen. 27. ©nobent^ai, Siibafrifa, SBrüberocmeinc 10 Stimmen.
28. ©ogotin, $vou. $ofen 7 Stimmen 29. 9lmti^, SdjIuBfir^e 10 Stim^
men. 30. ©nefen, 3)omfajene 7 Stimmen. 31. ^euj^eda, Seminar,
UebungSorgel 3 Stinmien. 3uf^n<>i^cii ^^5 Stimmen. 9(ugerbem an [Re-
paraturen , Dermenbet 27 Stimmen $(n anbere Orgelbauer abgegeben
22 Stimmen. Summa 584 Stimmen.
Se. SWajeftftt ber jtaifer SBif^ehn II l^at §erm Sauer ben
Äronenorben 4. AI. »erliefen.
3n biefem S^^re bat bie genannte fjrimta neue Orgeln ju bauen
in SBubapeft, Bresben, 9lpoIba, Soalfelb, 4 in Berlin 2c.
%t^ berühmten fcblefif^en ^eifterS (S r n ft j^ i5 ^ l e r gefammelte
SBcrTe für bie Orgel, reb. u. S. Äot^e (jj. Xb. auc^ ^ t)on bem
^erauiSg. b. ^1.) merben nod) biejed 3a^r in 2 Snnben bei iOeudart
(Gonft. Sauber) in fiei^jgig crfcbeincn. —
äStieftoec^fcl.
■ »»»
junger Sebrer: %oA Verlangen ber Si^ilberer gemeiner 93irf^
It^feit — e^ ^iebt bereu aud^ barau in ber SRufit j. 8. % Sl^adcagni in
feiner ficiUani|d)en SBaueni«: (Un) e§re ift meufd^enentmürbigenb , mett \\t
Qxotd unb ^xzi unfereS ^afemd einzig nur auf \>a^, menn audb no^ge-
brungene f^ft^alten am SltoterieHen befc^ranf^n. UnablSffig ftrebt bed
^enf^en bejferer Sinn feiner eigentlidben ^elt^eimat, ber SBelt bei^
t)er!((frten ^eifteS ^u unb ftet^ üon neuem '^ebt er feiner Seele Scbmin::
gen, \>\t Sftugfraft p ftci^len, bamit fie i^n emportrage %\xm ewigen fii^t.
gr. Org. Ä. in fi. : gür S^^e gfcftiuität empfehle icb S^nen \>tm alteren
Serien \>tjx grojortigen 150. ^falm ü. ferner (fieipiig, Seudart.) —
^emi Se^rer Ä. in 9R. Seiber ^eift'« ^nt ju Xage; 3n ben Äopf rec^t
Piel §u bringen, ^eigt eS in ben ^ugenbtagen ; fpäter ^eigtS Por allen ^in-
Sen, üiel fi^ au8 bem Äopf ju fd)Iogen. — JJunger Oroanift: 3)ic
ebeutenben Orqelfonaten bed a^^ünc^ener ^Ji^eifterS 3 o f- 91 ]^ e i n ^
berger finb foigenbe; !ßr. 1. Sonate in (£«mofl, 9h:. 2. Sonate in ÄSs
bur, ^^r. 3. Sonate in ®sbur, SSlu 4. Sonate in 9(*moll, SWr. 5. Sonate in
SJiSsbur , ^i. 6. Sonate in ©«»mott , SStc, 7. Sonate in g^moll , 9h:. 8.
Sonate in (S«moII, 92r. 9. Sonate in ^«moll, 92r. 10. Sonate in ^emoH.
ißr. 11. Sonate in 5)*moU, 9Jr. 12. Sonate iw 5)e85bur, 9Jr. 13. Sonate in
^^hvix, SStx. 14. Sonate in @«bur, 92r. 15. Sonate in S)<=bur. ^ugerbem
bat ber berübmte allfeitige ^(inftler no4 gar man<^eS S(^$ne für unfer
2|nftntment jefcbaffen; bie fni^eren Sa^rgänge ber Urania geben baoon
auSfübrlidje Äunbe. — ^erm ©antor S. in SB. ®üie Sparm l^at jeber frei^
wer'« nid)t glaubt bot bercn — swei! ^ören Sie! Se^en Siel ©erm
$ater Dr. 5t. in SR: Ueber ben leibigen Streit ber SBef enntniffe
trtumpbirt bie j^unft im SBunb mit ber 9latur! SSergeffen
mir ber jfftmpfe Spur ! —
^itjetdeiK
fifiJL
Alexander Guilmanfs
OrgeUKompositionen
Yerdienen es, in Deutschland endlich gekannt
und gewürdigt zu werden!
(Kothe & Forchhammer, Führer durch
die Orgel-Literatur).
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Yerla^ Ton «f. Sehuliertli ^ Co., licipasiff.
@in ^nloefen mit J0r<|cl6auauftatt, grogen ®arten
unb in nä^fter SRal&c ber ©ifcnba^n, in einer Heineren ©tabt
ber ^oDinj Reffen, ift unter afinftigen Umftänben ju öcrfaufen.
S^a^ere« burd^ bie SReb. b. SöI. ju erfahren.
iu fitAzxx bei j^^„|g B5hni §5hn.
S)ie 3ub{(äutttd«9lummet (er tiraufa in
^od^eleganter Studftattung ift foh)eit ber SSorrat^
^ -, tei^t geaen ©infenbunfl üon 15 ^ßfg. in SBriefmarfen
5u ^aben bei ber iSerlagi^^anblung Otto Conrad in Erftirt.
W* 1 • diese ineisterliaftcit Klane-
W n AI QQ ATI ^^^ Stndienwerke von Herzen will-
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S3intafte! ^ie bent Petroleum S^nlic^n SSafelineSIe 6aben leinen ölenben.
gettge^alt unb ruiniren bie ^afd^ine. Hiauenttl ift bad hefte m%*
maf^inenöl, t9> hefi^t grögte @4mierf(i§igfett unb ^or^^t nic^t ! Hlauenöl,
i)rä^Qrirt für 9{ä^ma|d)inen %., oou IflHltius A Haiinv Hannairer^
ift JU ^ahen in allen hefferen ftanblungcn in Srlafcften ä 60 $fg.
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M. 1.
Saiifjigfin So^tgaug.
i8»a.
%ii\t% 5BI(itf ev|d^eiut in beii ei-fieii Saneii
jtlitii aRuitoU, (ja^itit^. in 12 Shimuieni) «ll^ ift but*
oM,t ^uii= iiitb^iiiiFiilieiis^niibliiiidCii, foiuie biivi^ ade Ißoftitmler,
oftnr ^KiSer^S^iiiifl, für ttn ^aa^ta 3dftrgaiig C^ KOA
(iinutiiiicvaiibu, i^u bejicbcii. — 3'" 3c><iii>fl^lntali;g ki:
$o[t qnt biejeä 3)lalt bit Siimimei; 6301.
SMctftcä ^bDiiiiemcnt bei bcr
ejliebifiuii&bdnSBeiin.fiberUvauin: Ottu Soiivnb iii ffiv|urt,
Si^ttllenftfaBe 4, flcgeii einfeiibimi) uuii t J( KO A ffic fcen
giiitjtii 3<if>t9tin9 &eit^ntii<'i)'3i>feTibima. — $i'eie bei' eiiijCliieit
9hiiiiiiiev 30%!eunif|. SiiKviimilflebii^reii : bie nefpnllciie
^elitjeiU nur lo Pfennig.
gn^alt: SKujnrt (®eb.ü. aflujeitt^nl.) — SlriniDoi) & 6oiiS !läiüiw[ürteä in !Keiu.>?)üit, Sunbim uiib ^nniburg. — ©rief uon gr. ftn^inftebt. -
üoi^tn SpkUij (eniB^liiufi), &i)Tl(ftiiiig. — fflefpitdiimfleii. — Sluffn^ningen. — 9Jeniii(t^te3. — ^lolyeii. — ariefiuediiel. — ^iijeiQen. —
9ßp|fgaii0 Sliuabcud SOtp^art.
(®ebi<^t uoii SWofent^al).«}
@3 roai mit lätigfleit %aj)\
?it iDeiltv gente ierfla^ bie Wdd^l tu lit^te 9Bolfeii (i^Dti.
1(1 fnmiiielttn [i(fi oU' bie flolbnen ©temc
aui ßintmel Wc bt6 @ii>'geii ^bi^»"-
@o ftnnbeit |ie gereift in roeiteni Sceife unb feietten ben $emt
mit 3ubeif<t|nl1.
(Sc trat bitijit uttb fügte jebeit leife unb iteueS uneben ftv9iule
2>a trat eiti 6leni ^ervur uoi allen atibem, Jut fluge eitiei
X^ratie @ilberf(l)ein.
„O SSntet, In6 niid) gur iärbe iDniibem, laß ntic^ eirnunl ein
9»eitj(ö mit 9Keiif(^n [ein !
®te rii^reii niidf, fie fmb Ju rei<6 nn Reiben ttnb \o genügtant
mit beni laraen Qlliiif ;
ic^ niBt^te i^tien eineti 7tvil bereiten, o lag niid^ jie^'n, iif)
tebre bnlb jnriitt.
»68 fei geniSficl", uerießt btr ^err ber Stben.
„(ie6 bin, mein ©ubti, iiiib ineibe aSenftb iPie (ie,
nnllK bu ein Kroft ber SlanbgebuniEii lucrbeit,
(o le^ce fie bie ^fil'n' ^nrniiniie :
fflte liebeiib Stern ji* Ijiec um SIenie brebt,
wie ittfbt bev ajlunb bie fdtün're Sonne ^agl.
Wie nni: ein ^obnniil burdi bie Spbüre lue^et,
ttne Iiebenb eiit ficcurb bje 33ell iimfcr^t.
^ie^ ^iii, meih ^o%n, nnb beile itnb uerfS^nc
Durt^ btiite %iKt jebe Qrbtn(iein,
bu bift ber SluSeriDü^lte meiner SÖftne,
bnini foU bein 'Slam.i 9 m a b e u ö fein.
3ie^ btn unb trage mit ber Qrbe Reiben,
bu* roenn ber Siijmeii geiualtig bidi burt^glii^f,
bami greife miictjtinei: in beine Saiten,
benn nur auä ©(^merjen bliibl bnS mnCire Sieb.
3i(Ö bin unb fiible mit ber Gvöe Tonnen,
bD(^ tuenn uor preube biv ber Kufen fi^roiHt,
bann lag i^n Riegen ben geweibten Svunnen,
ber linbemb auä beS ^lerjenS 2:iefen ciiiiDt.
Unb lueinen wirb bev Sdjuierj mit beinen Xäneii
unb jubeln icicb mit beinern Uieb
bie Suft, benn fllleS, nai bie Xßetiftben fi<^ etfe^nen,
bn9 9([leS ^iegt auB eines €üiiger3 Ißriift.
3ie& bin mein ©lern, nadb [nrwin evbenleben
luirfl bu für jene Erbe untergeb'n,
um in ben ^iinniel luieber biif) }u iititn,
beim borl »ergeben , bc<g> b'^r auferfle^en.
Unb l)biTt bn's rnfen bann in lauten e^ären
unb vnii|(ben SeuIS^acfen buttfi bie Suft,
ba2 fmb bie trüber, luelAe bein begebren,
bafi ift beS 3}alere ©tinime, bie bi(b ruft I" —
@D fpraA ber ^ra, nnb fliQ in (t<f| ueiloren
uerfant bet ©lern am blauen ^innnel« 3t"'
33a toarb auf unfenn 6tern ein Wenjtb gcburen
unb !(niabeu3 nannte i^u bie Seit.
^M Ibr ben Xuii , bei mätbtig jn uni bringet,
ber wie ber Stunnminb buriö bie Silfte taufi^t.
%o.i ift baä Sieb, bae !lmabeu3 finget,
beni 3ng ber ^olFen ^at K'i aDgelaufcbt.
Unb bürt ibr'd flagenb jet|I \o fdimeljenä leife,
iiit fölut^ ber Siebe 6ciiiilic6 niigefntbt:
Jidi , bflB ift OTujort« fiiße 3n"beriDeife !"
©0 fliiflert ©tem jn ©teni in füllet Mn^t,
Unb roie fo ^annlüB faiin bet ©ftnget tofen,
unb nie fu Reiter tann fein Siebten feiir,
{d fpielen bort bie Sngleiti mit ben Siofeu
unb büpftn binter gulbnen Söltc^en brein.
S)od) inenn ber ©(biuelger bet SJergeltung Strafe
int Saitmel jeinev Sinne ((ftnöb' BerbBbnt,
b(i bonncrl i^m bie !£uba auB bem ©(qlnfe
unb matyü \%n , bng ber @runb ber ^rbc brS^nt
So bat ber Weiftet trenlitb fortgeftrebet
ben turnen Xag , ben man baä Seben Eieigt,
Silel tnnfenb ßeMcii bnt er neu belebet
iinb mit ficf) fclbft ucrföbnet feinen Seift.
@r ^at genofjen , nai bie Srbe bietiet,
bie reidieu Selben unb baS Enrge gXiid;
\t%\ bat bnS äßenft^enleben ibn ennübct,
nac^ feiner ^eitnatb fegnt er ficb jnriiit,
er ^ebt ben «lid felmfii^iig in bie SBeiten,
100 freunbliiit ©tenilein, neben ©tentlein glü^t,
3)a greift er einmal no<ä in feine Saiten
unb biditet fu^ ein eignet St^lninnierlieb.
Sein IReqitiem. <£r ^ebt niil ftiUeii S^^i^^"
ben Slid jnm Saleidaue em)>Dr.
ba glaubt er {elbft fein eignes Sieb ju Viwi,
•) 8u ttcfim «cU^t ift <t]H m
otifi^ MaVlcitcgldlung mit Stnutung Mn VlDjan'fiQtn XAemeii s. üti. Munt bä Kiib. 'S'KtäSi in SUivjigi nfi^itiKa. 3 fHait.
— 46 —
betaintte Jl länge {4(fl(|en an fein D^v.
Hub innner Imtter vau|d|t ed bind) bie @pl)(iren
luie Oi'nelton, bei* bnvcf) bie Süfte i^ie^t,
fie fmqen i^m in tQnfenbftiunn'aen (Stören
fein 9teqnieni, fein eißned @d)lnnnnerlieb.
^a fct)eint beS @{inneiS» ^iid fid) ^n ueifläven,
nm feine @timme fpielt ein Shawii von fiid)t.
li ^
?
^3)a« Tt"^ i>« Svii^^^' Jucicftc mein begehren!"
So nift bev fiKeifter, n"b fein ^Inge bvid)t.
8ier tnigen i^n empor ^u jenen grenien,
n)o milbe Xöne bnrc^ bk ^üfte lue^'n.
3^v fud)t fein (S^rab, o fnd)t i^n bei ben Sternen,
benn: ^iec uerge^'n, Reifet broben — tllnfevftct
en!
^tanoforteg
9tcto*^Qtt , Soitbon uni ^atttbut(|.
®ie girma ©teinloa^ & ©on^ marfd^iert feit Sauren oii
bcr ©pi^e ber ÄlQüier-Eiöilifatiüin ©ie uerbanft biejen Söelt*
ruf (fotüie baö uubcftrittcne gaftum, ba§ if)r ®ejc^äft mcitauö
baö fttöfetc nnb bebeutenbftc in biejer SBrand^e in bcr 2öe(t
ift) itjrcr perfeftcn ®cfcf|äftöorganifation imb einer iniunter*
broc^encn Sici^e üon JuertljUütteu ©rruibuucjen unb SJcr*
beffeniugeu in ber Äunft beS ÄlauierbaueS , für wüä)' festere
ber giriiia nic^t tuentgcr afö bicrjig patente in 9lmerifa unb
eine entfprec^enbe ^(nja^l baüon quc^ in Suropa ge)PQt)rt
toorben finb.
SaS ©rgcbuife bicfe§ 3"fQ"^"^^»^i^f^n^ ^ou geidjäftlid&er
DrgQuiialiou unb roftlojcn crfiuberijc^en gortf^rittö. baS
©tciinDQt)*^iano, i)at feine SBeltberü^mtl^eit qI^ mMftergfiltigcö
Suftrumcnt feinen Doräüglicljen ©igcnjc^ofteu ju berbanfen.
©otDOl^l in Slmcrifa, lüie awä) in ©uropa, lonnte fid^
fein 5i(at)ierbauer bcm Sinflufe bcr ©teinlüatj'i^en (£rrungen=
fc^ofteu entäie^en. ©ie waren einfach gcnötf)igt, foloeit fie
tonnten unb burftcu, ba§ ©teintt)at)*©t)ftcm ju aboptiren unb
ua(^jual}men. S)ieS ift ein allgcnicin sugeftaubeueö galtum.
SBaS aber t)on feinem aubern ©efc^äftc ber SBcIt tjat
uad^geafimt tücrben fönuen, ift bie Drganifatiou«beÄ ©teiu*»
toa^')d|eu gabritbetriebev.
SSor ofleu 35ingen t}at bie girma in „©teimoal)" ?lftoria
(aegcnfiber ber ©tabt 9?ciü*9)ürt gelegen) für Sagernug unb
SSerarbeituug i^rcr SWaterialieu großartige SBerfe angelegt.
S)afclbft beftnbeu fic^ fortlüäf)renb ungefähr fiebeu 9J?ilIioneu
Cluabratfnfe beS bcften ^olje^ ^\\x fiuft^ unb fünftlücn 3;rotf*
nung. S)ie|e merben jnr ?lnfevtigung ber ®el)äufc bcr auS
Sagen in gaujer Sänge gebogeneu ^oljed befte^enben J^IügcI
unb ?ßianoS unb jonftigen Älangförper ber ©teintualj^Suftru*
nicutc beuu^t.
83on eben fo loic^tigem unb Uort^eill^aftem ©influfj auf
bie SBorjüglicfifeit ber ©teintoa^*^ianü8 finb bie großartigen
aJictaUU)erfe unb ©ießercien, u?elc^e bie girma in „©teimoa^"
Slftoria, eingerichtet. Su i^nen iperben bie fpecieÜ unb auö*
fc^IieBlid^ für ben ®ebrouc^ in ©teinipa^-Suftrunienten be*
ftmunten ©ufeftücfc oon ©ta^l unb ©ta^Ibroucc t)ergefteKt,
toelc^e bie S3eh)unberuug aller 5feiiner in fo Jl^ot)em ®rabe
erregen, bafe bie Sommtffäre ber 1876er SluSfteQung ju $^ila*
belp^ia fic^ Deranlafet fa^en, ber girma ©teintoa^ & ©onö,
abgelesen üon ber j5)öciöftnißgliclöen Sluöä^i^"W"9 f"'^ ^^^^
Älaoiere, aud| uo^ ein (£jtra*S)ipIom „für ben I)öc^ften ®rab
ber SSoHfornmentieit in amerifanijc^er ©iefefunft ju üerlei()eu.
S)ie gleic^jeitigen SJeric^te ber europäifd^en ?(u^ftellung«*=
Äomiffäre an i^re rcjpeftioen Sieaieruujjen beioiejen ebenfaU^,
toeldö' t)of|en SBertti biefe tpiffen)c^aftUdö gebilbeten Äenner
auf bie erreid^te ted^nifc^e SSoHfommcn^eit ber ©teinwa^'jc^en
©ta^leräeugniffe legten.
S)ie fi'ombination biefer §oIä*= unb ÜWetall* ?lrmaturen
aber ift eö, lüelc^e bie ©teinn)at)'?ßiauo^ uor benjenigen aller
anberen i^abrüanten a(d eiujig unb unerreid^t bafte^en ntac^t.
©teinh)a]9 & ©onö finb bie einjigen gabrifanten, njelc^e
i£)re eigene ®ie6erci befiften, unb bereu patentirte Äouftruf*
tion unb Ijollenbete ®ießfunft ed i^nen möglich mac^t, jene
0eu)öfbten, freifdimebenben ©ta^Ira^men t)efjufteflen, njelc^e
im SBereiu mit ber angetpanbtcn mat^emati|^ genauen bop^
pelten aliquoten ©cala ben mächtigen, reichen, |t|mp^atif^en,
fonoren unb fingenben %ox[ unb bie außerorbcutlic^e ©tim*
mungöbaner ergeben, loeldjc alle Swftrumente biejer girma
\)oi irgenb luelcben anben^ aud^eic^nen.
S)ie „©tcinma^" ?lftona?2Berfc liefern an bie große
9?ctüs^orfcr gabrit jämtlid^e ?ßianoget)äujc, flingenben flörper,
Dollen ©ta^lraf)men, 5D/etanftfidte unb bie ©tal^lbronce^^ unb
3^ubenrat)men u. f. m. unb bie SWec^anifeu, bcncn bie ©tein*
U)ai)*^ianoö i^re bauer^afte, leichte nnb elaftijc^e ©pielart
oerbanten, foroie anc^ biele anbere ?(rtifel, bie nur buvdö
eigenartige Specialcinri(f)tungen, loie fie in ben ©tcimoa^^
gabrifen cjiftiren, in fold^er 9Sotltommenl)cit ju erjeugen finb.
5u ber, an ber 9Sierteu ?lüeuue gelegenen, uon ber 52.
bid jur 53. ©traßc gcljcubcn 9?eiü*?)orter ^abrif Joerbcn alle
biefe Söcftanbtt)eile jn einem ©anjen äuiammengefcfet, fertig
gefteQt unb mit bem rcinflen ßüpal'5'i^"i6 ladEirt unb polirt,
morauf bie fertigen Slauiere nad) ©tcinioü^-^ne an ber
SSierjefinten ©traße gebracht loerben, um oon bort au« für
ben ganjen ameritanifc^cn 9J?arft bcrfaubt ^u toerben.
gür ®roßbritannien befinbet fid& ba« (Sentrat*S)epot in
©teiniDal)«§all, 9?o. 15 unb 17 Sotuer ©e^mour ©treet
^ortman ©quare, Sonbon, unb für ben europäijc^en
kontinent
in ©teintoa^'S ?ßianofabrif, Hamburg,
©t. $auli, 9?o. 20 bi« 24, neue SRoienftraße unb 11 unb 12
Snbnjigftraßc. ®ieje§ lefeterc Stabliffement erhalt gerabc, wie
bie 9?ew==^orfer ^brif, üon ben 333erfcn ju „©tciutt)at)" Slme-
rifa, feine ®e^äufe, SKaterialien, ^langförper, ©tabl unb 3Re=
tallarmatnrcn u. f. to. um ali^baim eine ben ^Inforberungen
bed feuchten europäifd^en ülimaö angcmeffene anbere ä5et)anbs
Innb ber ^^crtigftellung unb beutfc^e ^olitur ju empfangen.
35iefe le^tenoä^nte SJianier t|at nari& reichlichen Srfa^rungen
alö bie einjig faltbare für baä feuchte filima ber alten SSJelt
enoiefen, fotoie für Ijeißfeu^te, tropifcfie Sauber, n)ät)renb ber
amcrilanifc^e givniß (Varnish), tüol)l bem fel)r trodenen,
j^efjrcnben Älima Don 9?ürb*$lmerifa ujiberfte^t, aber auf bie
2)aucr nic^t bem fcu^ten europäifd^eu ober tropifc^en ^(inta.
3)ie in ©tcimoa^'d $ianotabrit, ^amburg, fertiggeftetltcn,
©teinlua^*^iano§ entljalten alfo bie in feiner ?fvt üorjüglidö«
ften ?ßrobutte 9?ürb*?tmerifa§, foioie aud^ ©eutfd^lanbd. * S)ie
berrlid&en ^ötjer ?tmerifa§, loie j. Si. SRod*=TOaple (gelfen*
?ll|orn), unerreid^t in feinem galten ber ©timnnoirbel unb
ber ununterbrod^en au^ Sang^olj gebogenen S^ügel^ unb
^iano^^ßargen unb SRefonauäboben ©tege, jotoie ber ©ta{)lguß
uon ©teinioal) ^ ©on« eigenen ®ie^ereien in „©teinluatj",
gegenüber ber ©tabt 3lm « ?9orf ("nt me()r aU boppciter
gcftig!eit gegen ^erreißen, als bie platten uon ®ußeifen ber
genjö^nlic^en ®ieBcreieu, tocld^e alle anberen ^ianofabrifen ber
SL^elt jn benügen gejtpungen finb) toerben anSfc^ließlid)
angemanbt.
3)ie fo lonftruirtcn ?ßiano« fommen, bis ju einem getoiffen
©tabinm gebradjt, t)on 9?eti)*2)örf nad) ©teintootj*« $iano*
fabrif, Hamburg, unb erhalten Ijier bie unübertrefflichen ?ßro*
butte ©eutfc^laub« , toic g. S3. Jammer unb SJämpfungefiljc
aus Seipjig , ®arnierung«tuc^e ber 972ed^auif unb £ttat)iaturen,
bie beften tDeftp^älifc^en ©timmtuirbel unb bie fo Dorjüglid^en
SWürnberger Älaüierfaitcn. 9luf alle biefe Slrtifcl, fon?ic nori^
anbere ^"^^"^^"^^"1 ^^^^ Slfenbeiu für Älaöiaturen 2c. 2c. ftanb
bid()er etn @ingangd^olI uon 45 ^rogent in ben äSeretuigten
©taaten, ber nun feit bem 6. Dftober 1890 burd) ha^ foge*'
nannte ä)k. il1nle^^®efeg bur^fd^ntttlic^ auf bad doppelte
erljö^t korben ift.
S)iefer Umftanb (äufammen mit tbeihocifer SSermcibung
ber ^ül)eren amerifanifc^en Sö^ue in ber ^ertiafteDung) ermög*
lic^t eS ©teintoa^ & ©ond in 9{e)o-^orf, burdg i^r Hamburger
— 47
Gtobliffemcnt bic edötcu ®teuimQt)s5ßiano&, bei ganü glcic^ci:
Cuolttät ber Snftriniientc, bcm funftfinnigcu curopäiirf)cu 5ßub«^
lifum ju einem bcbcutenb ermäfeigteiii $rcije liefern ju föiuien.
2)ie in 9lc*.üs§)ürf flanj fonftniirten uiib in öaniburg loic oben
ertüäf)ut fertiggefteÜten ©teiniun^'^iano« fino abjolut biefelben
«nb untevicfteiben fic^ , \m gejagt , nur burd^ bie SIrt ber
äußeren Politur.
©ne Älauiatnr mit SRei^ani! au^ einem 3?eio=2)orter
®teinmot|*^iano genommen, loirb in einem in Hamburg fertig*
geftcQtcn ©teinn^o^^^nftrumentc gleid^cr ©attnng mit berjelben
^oOfornmen^eit arbeiten, unb vice versa.
©teinioa^ & ©on^ fiub ein SBeltgejdööftf ^^^ \^^^^ 3n*
ftrnment unter eigener Sontroüe unb jmar nac^ ben 3lnforbe*
ruugcn bed Älinia^ unb ®efcf)madEe§ aller ßänber ^erfteflt unb
als perfeft in jeber ßinfic^t garantirt,
3)a§ 9ie{nltat ift, ba§ bic bcrborrageubften Slutoritäten
ber alten unb neuen JBclt ben ©teintüat}*?ßiano§ ben 8iang
üon lüirMid^en Jlnnfttoerfen einräumen, für toelc^eö gaftnm ben
|;>erren ©teinlualj unjäl)lige, eine Heine SBibliot^ef ber jelten*'
fteu unb für bie girma rä^mtidjften ?Irt bübenben fdjrifttitfjen
3eugniffe Dorliegen.
©teinmaQ & ©on§ eröffneten i^r Hamburger S^eig*
gefcftäft, ©teinma^'ä ?ßianofabrif, am 4. Dftober 1880, unb
am 4. Dftober 1890 feierten me^r alö 300 in biejem (&tab^
liffement befc^äftigte ?lrbeiter ba« 10 jährige Sefte^en bcg
Hamburger ©efd&äftS im ®eifcin be§ ßt)efg ^errn SEBiUiam
©teinmalg an§ Siew^orf, übcrlebenbcn Söegrünbcr^ ber feit
SWärj 1853 in 9lett)'S)orf beftef)enben girma ©teimoa^ & ©ou§,
f oU)ic feinet Steffen ^errn (£^a§. $. ©teinn)at) unb be§ 5)irel*
tor§ §errn Sl. uon $)oItDebe (feit 1864 bei ©teintoaQ & ©onö).
Obgleich fc^on jefet (Dftober 1890, loo fcbon über 70,000
^ianoS au^ ben* ©tcimuati^gabrifen SReto^^^orf unb Hamburg
^eruorgegangen finb) eine ber größten europäifc^en ^iano«
fabrifeii/ift ein großem anftofeenbe^ ©runbftüd (ßubwigftrafee
11 unb 12) angekauft unb eine bebeutenbe SSergrögerung ber
fabrif im ®ange, um bem ftetS toad^fenben Süebarf oou achten
iteinroa^^^ianoö auc!^ in ©uropa ju genügen.
9leU) = ^orf, Sonbon unb Hamburg.
$8rtefet» DU Rüf^nifkcht an ^eii ^etaniqcbct^
S«r. 8.
®eeljrtcfter greunb.
&ah lange niefit« Don 3f|nen gel)ört unb gefet)en, muß
beSl)alb einmal ju S()nen fiin tetegräp()iren unb ©ie äug(eic|
erfucfien mir ütoa^ über fiörner mitjut^eilen , borauggefefet,
baß ©ie fid^ uoc^ in feiner ?|Jerip]^eric betocgen unb bafe ©ie
fclbft nidjt JU fet)r in ber 3;inte figen, id est bef^äftigt finb*).
?llfo: n)ic gc^t^g 3l|ncn nocfi." SBaö fd^affcnö? SSSie
ftc^t e§ mit 3l)ren Siebern? SSo, toann erfcfieincn fie?
(S)ic fragliche ©ammlun^ erfcfiien nocfi in bemfelben 3a^re
bei §erm. öö^lau in SBeimar.) SQSürbe ic^ mid^ freuen, menn
©ie mir ctu?a§ über 3^r SBirfen mittfieiten toollten 2C. ßabeu
©ie SBerlioj fennen gelernt?**) 9?ic^t toatir? idi icq bin
ein neugieriger 9Renf(^? Sa fo ge^t§, toenn man 4 S)ccennien
auf ben 3Jüden f)at; man toirb loie ein alteS SBeib. S)er
teufet foQtc aber auc^ l)ier, in bem 9left ©ifenac^, loo man
öou ben ÜJienf^en unb bereu treiben foDiel erfäfirt, tuic ein
aRauImurf oon ben Siebeöge^eimnißen ber grau gürftin 333.,
uid|t ueugieri(} loerben!
SBa§ tpiffcn ©ie bon bem §errn Äörner? Sm 9?obr.
oorigen Sa^reS fcfirieb er mir jum legten 2J?üle unb jtoar,
baß er mir mein Honorar für biberfe Sompofitionen gteid^
anfangs biefe§ Sa^reS fc^iden tt)oIItc. Slber itS) befam ni^t
*) Biotfd^en fiSrncr unb jfüßmftebt , fotute aiidg atptfdien taix unb St. toat eine aeit»
nxHiige Serftinimung einfletreten. Sieb.
**) ^cr beiii^nttefte frana<i|ftf(^e Sinftruntentalcomt^onift nur befanntlid^ fe^r mit
SiBt befreunbet unb toax dfter« , fluif^t 1^61 in Seimni*. (£r mar einer ber größten S)iri«
aentcn , bie Kef. lenneii lernte , unb ein geiftboKer liebendnjßrbiger SRann , bem 8tef. ein
Wned 9UUogia)>9 berbantte. ®aint ^aend bageflen war ftotj unb j^oc^müt^ig in
feinem ganzen (Veba^ren. —
nur fein ®etb, fonbern auc^ auf mehrere Sriefe, in bmm
i4 i^m biefe unb jene SSorfc^läge macfite, feine Jlnttoort. S)aÄ
Slnffatlenbftc ift, baß er meine brei jnle^t bei ifim crfcfiienenen
Sompofitionen, bic große Elabierfonate , bie SSartburgScfifirc
unb bie ^rälubieu iu 5Jifcfier§ Sfioralbucfic meber m ber
Urania uocfi in ber Seipi^iger 9){ufifjeitunQ %ur ?(n}ei<}e unb
SBeurtfieitung gebracfit fiat. 9{icfit einmal ben Smpfang
einer neuen ^antafie für Drgcl, bie icfi ifim oor ungefäfir
8 SBocfien fcfiidte, fiat er befcfieinigt. S)a§ ift bocfi ein merf^
lüürbigeS SBenefimen. 3(fi glaube, er fdjmoÖt mit mir unb
jmar beSfialb, ttjeit icfi ifimmegen einer ©:|)efulation , bie ifin
gerabe nitfit befonberS jur (Sfire gercicfite, ein toeuig ben Jejt
la§. ®lanbt er, mit mir fpielen ju fönnen, fo irrt er ficfi
getoattig.
Äonnen ©ie mir etmaS mitfieilen, loaS ÄörnerS SSenefimen
aufflärt, fo bitte icfi barum. ©ie waren fo freunbti^, meine
legten arbeiten anjieigeu unb beurtfieileu ju holten. 3ft §err
Äörner bagegen? 3cfi fiabe ®rünbc bic« faft ju glauben. @r
ift nn ©atan, tierrätfi, xo^nw er bamit nur einen ©rofcficu
öerbienen lann, ben lieben ®ott jcfinmal in einem ?ltfiemjuge.
SBürbc mir recfit angenefim fein, in 33ä(bc einige 3^ilf»
Don 3finen ju erfialten.
^crjUcfift grüßt ©ie
3fir ergebenfter
gr. Ä.
NB. ©pätcre S3riefc beS SIKeiftcrS finb mir teiber ab*
fianben gefommen. S)agegen bringen n)ir fefir intcreffantc
Söriefe üüfimftebtö an ben ®eneral^5ijhififbir. SouiS ©pofir
in ßaffet.
©rjäfilenbeä ©cfiriftftüd bc^ Drganiftcu 3ofianncä S.
an feinen Kollegen 91. 3-
3Kitgct^eiIt m\ ©. SRicbel.
Sieber College!
(3rortfe&img.)
SBeg loar fie — unb icfi ? — ?lbgefunben fei mein ^erj^
blnt mit einer gctoöfinlicficn SRcbenSart!— 9icin, baS wax un*
möglicfi, toar ifir uumöglicfi! ©ollt icfi ifir uadfirennen.
Srflärung f orbern? — baS fiätte Jluffefieu madfien fönnen.
3cfi fann unb fann. Snblicfi flammerte fid& mein ©innen an
ifir gegebenes Sßerfpre^en, nad) beffen SrfüQung alleS nocfi
gut werben fonnte, loaS mir je^t als bittere Säufcfiung er-*
jcfiienen, toar getoiß nur eine fqalf^afte 3Wafinung jur ®ebulb
unb ®ebulb fiattc icfi ja biSfier gefiabt unb nun bürft' e§ mir
auf ein wenig länger audfi uicfit anfommen. 3w"äcfift — burff
icfi fiier oor bem leeren SJlotenpulte ni^ figen bleiben unb
Warten, baß Sorcfien ju einer geiftlicfieu Hebung ^ui^üdfefire.
3d& ging, glücfli^cr SBeife unbemerft, unb baS um bic Saft
meines Siebes erleicfitcrtc Slotenfieft unb ben oom SDSirrwarr
beS ©efinenS unb §offenS erf^werten ftopf mit mir fieimtra*
genb !
SSon ber „SZäfie beS ®eliebtcn" war jwifcfien mir unb
Sordjcn junäcfift feine 3iebe ; baS fcfilicfitc Sieb muße fcfiwerer
JU erlernen fein, als idö gebacfit; cS hergingen ^o^cu —
uid^tS War babon ju fiöreu. 2)a enblicfi fafi man, wenn audfi
uo^ niefit in näd^fter S?äfic, ben Sag üorauS, ber meiner
®ebulbSprobc enben unb meiner §offnung ®ewäfirung bringen
fonnte, mußte: ber ®eburtstag unfereS Pfarrers. S)iefcr bou
iefier im ^farrfiaufe fiocfigefeierte äag, foHtc bießmal befon*
oerS feftli^ begangen werben, recfit mit ©ang unb filang
nacfi bcS Pfarrers eigner Seftimmung, jebcS aKitglieb beS
®rüner qciftlid^ mufifalifcfien 5?olleginmS fiat nacfi freier, ge*
fieimer ^uSWafil „etwas nocfi niefit bagewefeneS," b. fi. im
©rfiner fiollegium nocfi nid§t bagewefeueS, aber ein beffen
Würbiges ©efangftüd üorjutragen. SiiefeS Programm War ber
greibrief für meine füfinften Srwartungen unb bie SBeftätigungS*
urfunbe für ben ®cburtstag als ben Sag ifirer SrfülIunQ.
©cnn: unbeftritten fiattc Sorben, bic bei paff enber ®elegenficit
ifir äSätcrcfien uiit bem wcltlicfien Siebe überrafcfien woutc, an
— 48 —
feinem @eburt§tQ(\c bic paffeubftc, ipeil ein ®cfcierter fic^ — auS
©anibarfeit — leidster übcrrebeu läfet; bic SSa^t beS ©efangcS
lüar i^r freigeßcben nur mit ber einen Sefcftranfnnci, ba6 ber*»
felbc nnfer njörbig fei; Sorben unb iif ttjoren f)infii^tliciö ber
3lci^t bed ©eliebten bauon überjeugt unb n)enn eS bariiber
jur Slbftimmunfl tarn, \o fiegten ^oir mit ber boppeltcn ©tim*
menja^I — ba| übrigens n)eber ber Pfarrer no(i bie ?ßfarr*
frau (legen unfere ßiebe* ein Sebenfen ^atte, baS \mx ämeifeöoö;
an feinem ©eburtötage fonnte unfere SSerlobung fein. SBq?
Mtte Sorbens SWutter bagcgen einioenben fönnen? Unb bann
brad^te il)n ßord^en geujiß and) I)erum, bafe er jnfrieben toax,
ttjenn fie nid^t erft ©onuernante njurbe, ionbern jogleic^ grau
Äantorin in ®rün. S)ie paar SBod^en bi§ jum Geburtstage
iDurben \o Ieid|t öon einer 2kbt übermunben, bie an jebem
5Korgcn jung unb frifd^ enoad&te, toenn fie am Slbenb t)ort)er
miibe cjetoorben iüar, gteir^ bem jungen grü^Iinge brausen
mit feinen ©onnenftrat)ten , feinem S)uft unb feinem 2t)au.
Sudö ba§ ^ßfinftfcft ttjar iiod) ba^tüijcöen ju feiern unb ^alf
burd^ feine feurigen 3""fl^" ""^^ bcgeifternbe Sieber uub (^^o*
räle über bie 3^^^ ^innieg. D bu rofigc J5rüf)IingS/\eit mit
beinen leidet üergeffenen 3lptitfc^auern unb $aufratiuffcn ! | —
3(nfangS ber SBo^e t)or ^Pfingften fam eine ©jtra?
?ßoftIutf^e in ®rün angefahren unb brqd^te l}o(}en öefud^ an^
ber SRejibeni iu baS feubJtitutent|äuSd^en unb bann in ba§
$|Jfarrl)auS : bie grau ^offapellmeifterin. S)iefe feine, no^
.äiemli^ junge unb ^übf^e S)ame fam für baS ^farrf)auS mie
eingej^neit, toax l)ier nur bem SRamen nad) unb als eine ferne
aSerttjanbte ber ^farrmittiDc betannt unb würbe wn biefer
eingeführt, ©e^r weitläufig cntfc^ulbigte fie jic^, bafe fie bie
üor melireren Satiren Don it)ren lieben SScrtnanbten erhaltenen
SJejudö erft I)eute ertüiebcre, Don nun ab foQe bie SSetterfc^aft
um befto mel^r gepflegt werben. Sifrig warb fie um bic ®unft
Sorbens, bie nicfit nur burdb il)re ©rajic unb i^ren 5Serftanb,
fonbern aud& burc^ i^rc aUerbingS etwas ibealifirtc SBalbtra^t,
bctt beftcn ©inbrucE auf fie mad^te. ©ii^er, äußerte fie, treibe
Sorc^en fel)r crnft^aft SWufiE unb namentlich ®efaug, man
merfe baS an i^rem ganjen ,,^armoni|d)cn*' 28efen, befonbcrS
an ber feelenDoDen ©pra^c. 91 uf bicfc Sleußerung ber SapeUs^
mciftcrin unb bie ©ntgegnun^ beS 5ßfarrerS, fie finge — aber
nur ®eiftticöeS, fprac^ fid) jene beS aBeiteren barüber auS,
wie baS fe^r öerftänbig fei; man fönne ni^t jWeen §errcn
bienen, non benen jcber bie gan^e Äraft unb Eingebung beS
2)ienerS ju ganj üerfdöiebeuen S^ecfen in Slufprü^ ne^mc;
baS Seben fei jo lurj unb bie Äunft fo lang, bafe ber auS^
fibenbe Slünftler mit fid^ uub Slnbere mit i^m Aufrieben fein
müfeten, wenn er eS in einem ber beibcn S)ieufte ju etwaS
gebraut ^abc. 2)icjeS Urtt)eil folltc Wüt)l ben Pfarrer für
Die ©pre(|erin günftig ftimmen. 9?un baS: „Sitte, bitte, ein
geiftlidieS ßteb!" S)er 5ßfarrer wählte bie ?lrie anS ber a»at*
tl^äuSs^^affion: „Sufe' unb Sleu' brid&t baS ©ünbertjerj ent*
?|Wei." Sord^en ftufete, bann na^m fie fic^ jufammen unb fang.
®ic grau S?apeIImeifterin würbe m S^ränen gerührt. 3Za^
bem ©döluffe ber Slrie reichte fie f^weigcnb bem Pfarrer bie
§anb unb fc^lofe ßord^en in i^rc 2lrme, ber SäJortc ni^t
mächtig, wie eS f(|ien. ■— Siod^ im SSerlaufc beS ©eju^S Würbe
t)on ben brei Denpanbtcn grauen auf Slntrag ber Äapeümeif*
terin järtlid^c ©c^Wefterf^aft auf S)u uno S)u gcfc^loffen
unb t)ür eben berjelben bewiefen, bafe Sorc^enS SKutter bie
Sßerpfli^tung ^abc, baS SCöc^tcrd^cn auf längere 3^^^ Äapett*
meifterS jn überlaffen, am beften, wenn Sorben gleich ^eutc
mitfahre unb bie geiertage bei itjueu jubriuge. S)ic fonft jiem*
li^ umftänblic^c SBSittwe ^atte nichts bagegcn einjuWenben;
baS ®rüner geiertagStIcib' fei balb eingeparft, meinte fie.
Sord^cn mad^te i^re B^f^gc Don ber (£rlaubni§ i^reS SJäter:»
d^enS unb ÜJiütterd^enS abhängig uub fegte mit ©ntfd^iebenfieit
l^inju, bafe fie auf feinen gaU länger als bie 5ßfingftwoc^e
wegbleiben Werbe. 3n bem bebeutfamen ©liefe, welchen fie
bei biejen SSorten auf bie ^arrfrau richtete, laS biefc baS
SSerfpred^en, bafe fie bei bem beDorftefienben ^äuStid^en gcftc
beftimmt jugegen fein werbe. SWütterc^en gab i{)re ©inwiDigung
unb aud^ Ssäterdien bie feinige, inbem er ju feiner Öeru^igung
^injufegte, Sord^en würbe in oiefen lagen o^nc^in Wegen feiner
«ImtSarbeiten gerien gehabt l^aben.
SBaS id^ bir Don biefem JBefuc^e ^ier erjäljlte, erfuhr i^
fpäter Dom Pfarrer; beim ?(bfc^icbe war ic^ f eiber jugegen:
er ^atte mid^ rufen laffen. ßord^en fa^ eS mir an, waS für
tint SBebeutung fd^on eine zeitweilige Trennung für mi^ ^atte.
Sic f)atte SWitleib mit mir unb fluftcrte, fi^ an mein D^r
neigenb, fie werbe nod^ tüd&tig üben für ben bewußten gefttag,
uub als wir unS bie ^änbe reichten, ffi^lf ic^ wirfli(^ einen
l^eri^aften S)rudE. —
3n hm folgenben 3;agen fonnte mein Sieb fogleic^ feine
tröftenbe 5fraft bewähren, an mir unb Sord^en. 3Kir fam
baS: „3c^ benfe bein!" gar nicftt mef|r anS bem ©inn unb fie
f)atte ben 3;roft audö nö^tig, ba fie fd^on nac^ i^m Derlangt
l)atte, als wir ungetrennt Waren. 9Kir bäucftt' eS immer, als
begegnen fic^ uufere ®ebanfen bort swifd^en ben beiben §älften
beS SBegeS am 2J?eilenfteine unb flöffe in eineS sufammen.
3m ^ßarr^auie würbe bie Slbwefenfjeit SorrfjenS brücfcnber
empfunben, als man fic^S merfen ließ; nur bie Äinber flagten
laut uub mußten beruhigt werben mit ber (Erinnerung an bic
Äürje ber Trennung. 9Bäl)reub ber für ben ÄlaDieruuterrid^t
angefeilten unb jefet lebigen ©tuuben fam bie SBittwc fjcrübcr
in meine SSolinung, um burc^ if)re Unterl)altnng nid^t fowo^l
bem Dcrlaffenen Set)rer als fic^ felber bic 3^^* 5u Dcrtreiben.
@S festen, als l)abe fie bis ^eute eine 3;rennung Don i^rem
^erjblättcfien Weber erlebt, nod^ für möglich gehalten unb bei
einem Weniger t^eilne^menben 3nl)ürer f)ätte eScin mißad&tenbeS
Säbeln crwecft, wie i^re SinbilbungSfraft fic^ abmütjte, aUeS
mögliche Ungemad^ auSjubenfen, üon weldöen baS ^er^ige Äinb,
fern Don ber SKutter, getroffen werben fonnte. S)oc^ — i^r Sbeen-
gang war langfara genug, um i^n Icid&t in eine für mid^ wic^==
tigere SRidötung ju leiten, gräuleiu fiord^en, fagt' ic^, befinbc
\\dj bei einer Dornebmen, gebilbeten ®ame, in 'bereu ^änben
unb §aufc fie gevoiß treulich behütet werbe, jumal ba fie Ser^
Wanbte feien, unb — wo^er biefe SSerwanbtft^aft fomme? —
3a ba gab eS Diel ju erflären unb ju erjä^lcn Dom feiigen
Pfarrer unb wie fie Öeibe äufammen gef ommen unb fid^ gefreit
l^aben unb Sord&cn it)r erfteS 5linb gewefen unb baS cinjige
am Seben geblieben fei. Unb aufmerffam unb ernft prf id^
JU unb t^at bann bic jjragc, bie mid& im ©tillen feit ber
©ntfü^rung Sorc^enS be)c^äftigt f)atte: wie anS biefer fernen
SScrwanbtf^aft fo im $anbumbret)en eine fo Dertraute greunb^
fc^aft unb Siebe aufgef^offen fei.
„©0 im $)anbumbrcöen, meinen fie?" entgegnete bie
SD?utter. „SRein, nein! Sor(|en unb bie ÄapeQmeifterin fjaben
cinanber ©riefe gefc^rieben fc^on feit längerer ^tit, ja, feit
bem Dorigen ^erbfte. Unb Dor fünf ober fec^S 3a^ren war td^
anäi einmal mit Sori^en jum SBogclSfcfticßcn in ber ©tabt unb
mein feiiger "SJtann Ijattc mir gefagt, ba tonnten Wir audö
einen fB^ntSi bei ÄapeÜmeiftcrS ma^en, an bie wir Derwaubt
finb. S>aS ^aben wir getfian, aber gefallen ^at eS unS bamalS
nid^t bei ilinen, weil fie fc^redElic^ aparte traten, benn fie Waren
erft furj Dorfjcr in bic ^olje ©teile gef ommen unb tonnten fic^
nod| ni^t richtig in baS Dornel^me 2^b^n finbcn. 3e&t ift baS
anberS, Wie fie wo^l bei i^rem S3efud^c tji^r gemerft l^ab^n.
Unb was für ©riefe fie fd&reibt! Sorc^en ift Don i^nen gauj
cntjüdEt unb weiß, waS ju einem guten ©riefe gc{)ört."
„Unb was f^at ber §crr 5ßfarrer ju biefen ©riefen gc^^
fagt — ^at er fie auc^ getobt ?„ frng ic§ weiter.
ilij was ! ber §err ^\axx^x ! antwortete fie ärgerli4
„ber f|at fie gar nid&t ju lefen betommen, ptte fie aud| nic^t
lefen mögen, wenn Sord^en fie i^m angeboten ptte."
„©0? SBußtcn ®ic baS fo fic^cr?"
„greili^!" ©ic rüdftc i^ren ©tu^l bem meinen etwaS
nä^er unb Dertraute mir, eS ^anble fic^ in ben ©riefen um
nicfits Weniger als um Sord^enS 3»^inft. 3)er Äapellmeifter
l^abe erfahren, baß fie eine prächtige ©timmc f^abt unb fdfton
auSge^eid^nct finge ; er fönne i^r mit ©id^er^eit ben 28eg ba^*
neu, enie gefeierte ©ängerin für Äonjert unb Oper ju werben
©ie Ratten fid^ bei bem 5ßfarrer nichts baDon Derlauten laffen,
Weit biefer cS mit Sorc^en anbcrS im ©innc f^abt, waS ja
au^ gut fei, aber — ob ic^ baS nid^t felber meine — eine
gefeierte ©ängerin paffe für Sorc^en bo^ beffer als eine arm^*
feligc ®ouDernante. Df)nt mein ©rfc^recfen unb meinen UnwiÖen
49
^u Verbergen, entgegnete ic^, ba§ tuerbc ber erfahrene unb ein*
fic^täuollc Pfarrer, ber fiordjen beffer fenne atS i^ unb bei
ÄapeBlmeifter, am ric^tigften entjc^eiben, unb Ujetl fie i^m
öQe Sitbnug unb f o reiche ®üte uerbanle, \o \tx e^ eine ^eilige
^Uc^t für fie, ben üätertid^en (^rennb um ^atf) ju fragen
unb biefem ju (folgen. Aber — gräuleiu Sorc^en ^abe fi^
toof)i Won entfc^iebcn? ©iefe^Jrage iiaW ic6 auf ben flippen,
untcrfc^Ing fie iebod^, benn idö fiird^tete bic Jlnttoort loie einen
SU^ftraöt au^ bro^ienber SBolfe. UnerquidElic^ für beibe
%i)^ih enbete bie Unterfioltung. —
3)er Ic^te ®otte§bicnft be§ ^fingftfefteS in unfercr
maiengejc^niüdten Äirc^e xoax öorüber. 91U toir heraustraten
in baS SBeben ber frifdjen uon ben 58Iütf)en ber Dbftbäumc
gcttJUTsten 5rüt)(ing3luft, at^mete ber Pfarrer tief auf unb
unwißfürlid^ folgte irf) feinem Seijpiele; id), ber mit bem
Sangen im ^erjen, bie öollc 5ßrac^t be« grür)Iing§ noc^ gar
uic^t bemerlt t)atte. 2)ann fagte er, nac^ ber gcfttagSariicrt
fei für un^ SBeibe eine tüchtige gufetour burcö unjeren SBalb
bis in ben 5ßarf ber Stefibenä unb üon ba ouf anberem 9Bege
lüicber juruä recftt am ?ßlafee; gleid^ morgen fvü^ fönnten
loir uns mit ber aufge{)enben ©onne anf ben S33eg machen
unb — njaS id) baju fage? TOit meinem rafc^cn 3a tüar icft
tDot)l juftanbe gefommen aber uicl)t mit meiner üon fcf)r ge*
mifc^ten ®efüf)len begleiteten Ueberrajcftung, als mir ben ®utS^
infj)e{tor in DoUer @ile auf unS jufommen jal)en, )t)aS ber
Pfarrer foglei^ auf „^öd^ften Sciuc^" beutete. Süchtig! ber
Snfpeftor melbetc, bafe morgen ©ereniffimuS }u einem furjcn
2Iufentl)aUe in ©c^lofe ®rün einjutrcffen gebenfe unb bie
®egenttjart beS ^errn 5ßfarrcrS 5U einer SBefpred^ung münjc^e.
SllS toir unferen SBeg mieber allein fortlegten, änfeerte ic^
mein lebhaftes SBebanern barüber, bafe ber eben gefaxte fc^önc
^lan gleich micber aufgegeben merben muffe unb er babur^ um
bie n^o^toerbiente @rt)olung !omme.
„greilid^!" entgegnete er läc^elnb. „©0 öertraulic^
fteöen gürft unb 5ßfarrer ni^t ju einanber, ba§ ic^ i^m fagen
laffen bürfte, er brauche fic^ nid^t ju bemühen, meit id& felbft
il)u morgen auffud&en mofle." 3)ann fprad^ er mit eruftcr
3J?iene, äuS ^petc^er i^ fdjlteSen lonnte, baS i^m baS SCnfaeben
ber SBanbening leineSmegS glcid^güttig fei, öon ber bem ©eift^»
liefen fomic bem Se^rer obliegenben ?ßftid|t ber ©elbftüerleug*
nung, bie übrigens in biefem galle megen ber ©^ulfcrien' feine
Änmenbung auf mid^ ^abe; bringenb fuf)r er fort: „Saufen
unb at^men @ie fic^ rec^t munter auS auf bem angedeuteten
SBegc; fud§en ©ie audj unfer Sord&en auf unb bringen ©ie if)r
ma^ncnbe ®ru6c mit Don i^rem ®rün !" —
92un ja, am folgenben Sßorgen lief i^, nein ! balb flog i^
ba{)in tt)ie ein öou jid^crer $anb abgefd^offener ?ßfeil, balb
■ftanb td^ ftiQ n)ic ein Dom groft erftarrteS SBilbmaffer, je
nac^bem bei bem ®ebanfen an baS SSieberje^n bie Hoffnung
ober bie gurc^t öorljerrf^te , unb cS bauerte lange, biS fi^
meine, ®ott fei ©auf. im fiernc gefunbc SRatur mit bem
^e^fel in ber äußeren ju befd)äftigen begann xinh bis bie
©inne aQmä^lig beru^igenbe Sefc^öftigung fanben in bem S3e*
i)bac^ten ber fanften, befd^atteten garben beS SBalbbobenS
unb ber burd^ bieSufen beS Saubbad^eS bli^enben ©onnenftal)*
len, im Saufc^en auf baS üielftimmigc SBalbfollegium unb —
lefet ! — auf baS glei^förmigc Sloüen beS f ürftlid^en ®cf fitirteS
unten ouf ber öortrefftid^en aBalbftrofte, mätirenb id^ auf bem
gufepfabe in ^ö^eren ^Regionen fc^meote. D^ne mir ben Äopf
eingerannt ober bie ^^ci^igfeit, junger unb ^urft ju empfinben,
t)erloreu ju ^aben, lag ber SSJalb f)inter mir unb nun gelangt'
ic^ balb auf offener ^trafee in baS t)or ber SRefiben^ liegenbe
£ufttoälbc|en.
(fjortfctunfl folgt).
33ef|>vef|^nitOeit.
^ä^rmann, $anS, Op. 5: ©onate in ®MnoI( für
bie Orgel. Seipjig, SRieter^Siebermann. 3 JL
Als SRef. biefc ©onate ju ®eft4t befam erinnerte er fid^
lebhaft, ber SBorte bcS fd^lefifc^en berühmten DrgclmeifterS
Äbolp^ §cffe, toeld^er bereits im Sa^rc 1832 fd^rieb:
„9Bie fommt eS, ba^ man noc^ fo ^äufig veraltete 3been unb
äJIobulationSf olgen , üerbraud§te ^iguren unb ^^ugent^emaS,
fomie überhaupt ben alten 3»Wnitt ber SBor* unb SRacfifpiele
antrifft? ©oÖten bie neuem Drcfieftenoerfe berühmter SWeifter
nic^t auc^ ©nflug auf bie Orgel ^aben, unb fann man nic^t
ben Sompofttionen für baS ^e^re .3nftrument bei einem ebtcn
unb mürbigen ©t^lc eine neue gorm geben?" —
S)er Wflärte 2Jieifter $)effe, ber uon mand&en ©eiten
leiber noc6 immer nid&t ooÖftänbig getuürbigt toirb, mürbe
fic^ ^öc^lic^ gefreut t|aben, mcnn i^m bie Dorliegenbe ®rftlingS^
©onate j;u ®efid^t ge!ommen luöre. $luc^ unS ^at biefeS
impouirenbe Opus aufeerorbentlic^ überrafd^t, benn auS bemfclben
tritt uns ein auj^erorbentlicft begabtes S^alent für Orgetcompofi*
tion entgegen. ?tuf bem altflaffifc^cn ®runbe eines ©eb. 55adE) 2C
ermadöfen, n)cl)t uns gleid^moljl ein mefentlidö moberner ®eift cwU
gegen. 3n bem 1. ©afee (®*moll) mirb ein fü^neS jpaupt« unb ein
l^rifc^eS SRebent^cma ju ®runbe gelegt, tDctcfic neben einanber
mit erftaunlit^en tl)ematifc^en ®efc^id burd^gefüört merben.
S)ie Sabenj in ®'bur ift fe()r glänjenb. ©iefer ©a§ bemegt
fic^ in ber SSier* bis jur ?tcfttftimmigfeit. 3)aS ?lnbante refi^
giofo in GS* bar ift uon eblem ®eifte getragen. S)er im
Verläufe biefeS 3;^eitS auftretenbe imeiftimmige ßanon jeugt
Don uncjemötmlid^en contrapunitifcftem ®ef^idE. ©aSfelbc
bücumenfirt fic^ aber nod^ glänjeuber in bem gemaltigen
finale, mel(^eS eine großartige ©oppelfuge in ®*mdll enthalt.
2)aS erfte S^ema ^at etmaS m^fterioS Xragifc^eS unb murjelt
mefentlid) in mobcrnem ®eifte. 35aS jmeite beweglichere
S^ema tritt auf ©cite 15 unb 16 auf. 83eibe X^emen beme^
gen fic^ in mannigfachen meifterlic^en Umbilbungen. S)ann
bereinigen ftd6 biefelben in padenber SBeife, fteigern baS ®anje
mirhtngSuoQft unb f erliegen majeftätif^ mit bem ^auptt^ema
beS 1. ©afeeS ab.
S)cr jugenblid^e Gomponift ift ein ©d^filer unferS Der*
Härten St. ?lug. Sif^^'^ ""^ beffen ©influfe fpiegelt fid^ in
bem Dorliegenben ffläerfe, allerbingS nic^t im Gntfernteften als
fraft* unb faftlofe Gopie, fonbern als felbftänbige fraftftro^enbc
Seiftiuig ab. SBir bürfen unS mof)l ber Hoffnung Ijingeben,
baß unfer auf ricj&tiger göörte manbelnber unb im rechten
jjalirm affer fc^iffeliber SoHege, noc^ manches görbembe
in unferer Sitteratur, auS bem reichen ©^ac^te feines 3SiffenS
unb ÄönnenS bieten toirb. S)ie SBiebergabe biefer feltenen (Sr^
f Meinung forbert natürtid| feinen l)alben, fonbern einen ganjen
j?ä^rmaun auf bem Orgclmeere beS föniglic^en 3uftrumenteS.
Öe^tereS muß freiließ ein umfangreiches unb neuseitlic^eS fein,
menn bie ^eroifd^e S^onejcurfion angemeffen erflingen foU.
Ueberl^aupt ift eS unS angenehm, baß in „©Ibflorenj*' unter
ben jüngeren Or^aniften eine feltene SRü^ricjfeit ^errfcöt, nad^
bem SSorgange eineS SJnebemann Sac^S, eineS 3o^. ©(|nei*
ber, eines (S&r. ®. ^öpnerS, eines ®uft. SDferfelS unb
eines S. 21. gif c^ er. ©0 beranftaltete 3of|. ©^re^er eine
bod^intcreffante ?luSgabe beS fjoc^^errlic^en OrgelfaiferS ©eb.
Sad^. flarl Xürde, veröffentliche aucö ÜRe^rereS für unfer
3nftrument. meld^eS aQc 2lc^tuncj üerbient. ^oforganift
Äretfc^mer lenfte bic ?lufmerf)amfeit auf fid& bur§ fein
Dp. 43: 12 fugirtc SSralubien. 5ßrof. SB ermann fd^enfte
uns jwei präd^tige Orgelfonatcn unb uoc^ einiges Slnbere.
3Bir müßten feine ©tabt, mo gleich ^üc^tigeS auf unferem
®ebiete gegenmärtig geleiftet mürbe.*)
Aber baS ©reSbener gebei^lic^e güll^orn für Drgelfpiel
ift nod^ nic^t erfd^öpft, benn mieberum ^aben mir auf }mei
anberc Sünjer ber ^eiligen Säcilia aufmerffam ju ma^en,
meiere öerbienen e^renDouft in bie Oeffentlid^feit eingeführt
5U merben. @S finb bieS:
Sßolfmar ©c^urig, Op. 46: 8 Orgelüorfpiele (Scipjig, SR.
93iebermann, 2 Jl), S)ic mir in Dorigcr SRummer empfe^«
lenb befpro^en ^aben.
gerner: Stomas, Otto, Op. 4: 3mei fünfftimmige ^ugcn
nebft (Einleitungen. (Seipjig, SRieter^öiebermann. ä 1,50
SDfarf).
Op. 5 : 2 ®legien für bic Orgel (ä 1,50).
•; 5)le Utonia $at auf atte Mefe (Irft^einungen jurSett 6«ft«n« aufmevffam gemat^.
— 50 —
Dp. 6: Srofamcn. ©ammlimtj Heiner DvgcIftüdCc
iBortraai&nbuus itnb ium !ircl^U(f)cn ©ebrau^ (3 Ji
Sbenbafelbft.
9?adö einer furjen Sinlcitung in SI*bur (•§) Salt be*
fltnnt bic frennbtid|e unb freubifte ^uge (•$) in bcrfelben
Xonart, nur ntöfeig {^tpcr. S)ie Sinleitunfl bcr 2. jjuge (®*
bur) ift bebcutenber unb energifcfter. S)ie jjuge felbp ^at ein
lurjeÄ 2lf|emQ, baS luciter auiSgefüfirt ift, mit er^ebtid^er
@teigerung am ©c^hiß.
S>ie beiben Siegten ^at ber $lutor feinem üerHärten
ßefircr ®uft. 2Äerfel getüibmet, ein efirenW^t^er 3"fl *>^'^
S)anf barfeit.
S)ie erfte (pattietifc^e) Slegie in ©MnoII (*/i) fd^reitet
im Ilajftfd|en ©ttjle einher unb ftcigert fic^ nac^ %m unb
©timmenjat)! big jum ©d^Iufe. 3)er anbere ©afe g^moH (%)
ift tüeniger pat^etifcft, aber bie aSJe^mutl) ift nicöt tüeniger
f^ön, rii^renb unb eigenartig aufgefaßt.
3)ie „Srofamen'*' finb nid&t etiua bfirftiger ober ärmtid&er
9?atur, c§ fiub öielmet)r tl)cild freie, tt)eilg an beftimmtc
ß^oräle gebunben, fein empfunbene, nicf|t an bie ©c^ablone
erinnernbe ^Jßrälubien, bic bcö SSerfaffer« I^rijc^e§ 2;alent ni
^eUeö Sic^t [teilen, aBö^rcnb in ben crftcvn Darbietungen
bie contropunftifc^e ©enjanbt^cit be§ Sionfc^er^ ^erüortritt, fo
ift in ber le^tern %Oi\^t ber ©efü^lSin^alt im SSorber^^
grunbe fte^enb.
Ueberliaupt gereid|t c§ un§ jur ©enugt^uung, bafe baS
fiönigreid^ ©adöfen, nacft bem SBorgange ©übermannt
aud^ * tüchtige Orgelbauer unb , au^er ben oben genannten
S)rc8bencr Kollegen , auc^ nod) anbere tü^tige Drganiften , j.
SB. 5ßrof. Dr. ^apperife, ^iutti, $)omel)er/©titIer, 5ßfann^
fc^mibt K, in Seipjig, nic^t ju Dergeffen: Ä. %. Setfer,
©c^ellenberg, Siic^ter, ä?ob. ©^aab, SRuft,' 3;f)oma«,2C ttjie 5. ö. D.
Surfe, 3?. grenjel, t^enS^e ?c, fomie ftrcbfame Sontoren befifet,
bie ju ben rüqrigften in ganj S)eutfcf)lanb gehören. S)er
leiftunggfä^ige herein ber Drganiften unb ßaiitoren in bem
betreffenben '©taate läfet unö meHeic^t fogar t)offen, bafe txxi
SJerein ber Drgelbauer, Drganiften unb San*
toren für ganj' ®en tf cf)lanb, Don uuö fd^on lange
erftrebt, in« Beben tritt. %<x}s\\ gepren freiließ ^od^begabte, ibeat
gefinnte unb opferfrenbigc 5ßerfönlict)feiten, bie materielle Snte*
reffen nic^t in ben SSorbergrunb ftelleu. Seiber ift \i^% „5Pecu*
niäre*' aud& in unferm ©taube gar nic^t fpärlid^ anjutreffen.
2«att^ifon = §anfen, ®., Dp. 27.: 2)rei Stonftöcfc
für Drgel: SBeiM^c^t, Dftcrn, ^fingften.
Sopenl^agen unb Seipjig, SB. §)anfen.
§ier ttjerben geiftüoUc 5?arap^rafen, nid^t in geUJÖIjnlic^er
Drganiftenf^abtone eintjerfi^reitenbe , nur mä^ig jcfitoere
gantafien über ein bänifc^eS SBeil)na^t^Iieb , über einen
berartigen Dftergcfang, foioie ein altbeutfd^eS 5ßfingftlieb
geboten, nidjt befonbere ©pielfraft beanfpruc^enb.
$Jttr Statuier.
Saljtor, granflin: S)ic Slementc beS fliabier*
fpieU. ©eutf^e ?Iu8gabe u. ÜKatftilbc ©teg^^
mal) er. 2. üerb. unb' berme^rte Slufllage. Seipjig,
3. 3. 3Beber. 2 Ji,
!Dag ift nid^t nur ein red)t guteS, fonbern aud^ ein
ttjol^lfcileä fiel)rbüd)lein für baS bezeichnete ®ebiet, benn eS
belehrt über bag Älabierfpiel im augeineinen , über ben %\\'
f^lag, über baS not^menbigfte S;^eorctifc^e, über gingerübun^
gen, gingerfa^, 5ßt|rafirung , SSerjienmgen, befonbere ©c^toie^^
rigfeiten. Die Ueberfe^uug ift mufter«^ unb meifterf)aft. SBenn
fd^on ba§ SBüd^leiu in feiner 1. ®eftalt red^t brau^bar war,
fo ift bie üorliegeube SReugeftaltnng noc^ empfe^lcnöujert^er,
infofern bie SSerfafferin ber beutfc^en ?luÄgabe rebli^ bemüht
loar, crfprie6tic^ ^u üerbeffern unb i\\ ergöuäen. 3^^^^^^^^
Siotenbeifpiele ert)ö^en bie 3(nfc^aulic^feiten be§ 3;^eoretif^en.
Döring, S. ^., Dp. 83: 3^^^i teidöte unb inftruf*
tiüe ©onaten mit genauen gingerfätjen unb
SJortragg^icidien \ ben Älabierunterric^ t
unb jnjar für ©cftüler ber 9J?itteIftufe. Seipjtg,
JRieter^SBiebermann, 9?r. 1 — 1,50; 9?r. 2 — 2 j«
Diefc SSerme^rung ber mobernen fllabierunterrid^tÄ'
Sitteratur bnrc^ ben auf biefem ®ebiete rütimlic^ft bcKinnten
DrcSbener ü)?eifter ift freubigft %\\ begrüßen, benn ^at irgcnb
einer h)a^ren SBeruf förberfam auf biefem ®ebicte einjugreifen,
fo ift eS §err ?ßrof. Döring.
SRofc^eleS, Sguaj: ©tubientoerfc für 5ßianoforte. 3leuc
Slu^gabe rcotbirt Don Sari 93eoing unb @mft $auer.
Dp. 70 (6 Sebing) : ©tubien, §. 1 unb 2 je 3 ^
73 : 50 5ßrälubien (S $auer), 3 Jk
95: S^arafteriftifc^e ©tubien (©eüing) 3 Ji
SR n b § (Dp. 66, 71, 82 a, 85, TOilitär —
SR n b (®. 5ß.). 3 SWarf. Seipjig, gr. Jtiftner.
SBäbrenb ber große ruffifd^e 9Reifter 2lb. ^enfctt bor
längerer 3<Jit c§ fid^ erlaubte, ä^nli^ toie bei Rummel, SBeber,
Sißt unb gramer, neue, jum i^eil rec^t tlangf^öne SSarianten
JU einigen SBerfen ber genannten 3Reifter ju üeröflfentli(^en
(toir erinnern nur m, bie 16 au^getoä^tten ßramerfd^cn (Stuben,
Seipäig b. SBreitfopf & ßSrtel) anc^ äfjnlic^eS bei bem ?IIt*
meifter aj^ofd^eleS oerfn^te (StuSg. h^x %x, Äiftner), bringen
bie obengenannten ^Bearbeiter bie Driginalgeftalten ber beriil^m«
ten ©tubien, aber geftau rebibirt imb jum S^eil ergänjt.
Äennem ber cjejammten Älaoierlitteratnr braud&en loir faum
auf ben flaffif^en SBert^ ber be^faüfigen ^l, Seiftungen
^injutoeifen , benn SKufifalifc^eS unb 2^e$nif^e& galten ftd^
bier in befter SBeife bie SBaage, fo bafe man neben Sfementi,
©ramer, Sjern^, S^art. SRaljcr, ßenfelt, Sbopin, ©t geller,
fiifet 2C immer ben SRamcn SKofc^efeS mit allen Stiren nennen
muß. 5Rr. 24 in Dp. 70 bietet eine S^ripelfuge erften SRange^.
©elbft bie Heineren ®ebilbc toic bie unter Dp. 73 unb Dp.
66 u. f. tu. genannten SRonboS getreu ju ber Dorjüglidöften
Unter^altungSmufit. Die SRebifbren ^aben eine borjfiglic^c
Arbeit geliefert. Der SSertegcr f)at nichts gefpart, um baS
Slaffifc^e auc^ im mobernen ®etoanbe äußerft nobel erf^einen
JU laffen. —
►»»»i» ti< <*^^
^itffill^vnitdeii.
SoliniKen-Reinsrlieiil. Lehrer-Qesangverein Solingen-
Remscheid. Den 15. Januar 1893, abends 6 Uhr in der Schützenbnrg
zu Solingen, den 22. Januar 1893, abends 6 Uhr in der Concerthalle
„Germania'- zn Remscheid: Concert unter Leitnni^ des Herrn
Musikdirektors Paul Hoffmann: „Agandecca'', dramatisches Qedicht
nach Ossian in 3 Abtheilnngen für Soli, Männerchor und Orchester
in Musik gesetzt von Paul Umlauft. (Op. 40.)
Soliiinreii. 26. Februar 1893, in der evangelischen Kirche.
Erste geistliche MusikauifUhrung des evansrelischen Kirchen-Chores,
unter Leitung des Hefrn Musik-Direktor Paul Hoffmann, und unter
Mitwirkung von Fräulein Anna Spicharz , Concertsängerin aus
Frankfurt am Main. Pro&rramm. 1) Präludium und Fucre 0-dnr f.
Orgel 8. Bach. (1685-1750). Edition Peters, Band IV Nr.' 1.
2^ Zwei vierstimmige Choräle : a) Herr Jesu Christ, dich zu uns
wend, Tonsatz von S. Bach. b> Liebster Jesu, wir sind hier, Ton-
satz von S. Bach (1685-1750). 3) Psalm 86 fttr Alt-Solo und Orgel
von P. Martini (17<'6-1784>. 4) Geistliches Lied für Alt-Solo, Chor
und Orgel v. F. Mendelssohn (1809-1847). Herr, wir trau'n auf
deine Güte. 5) Fuge für Orgel über den Namen ^Bacb** op. 60
Nr. 1 von R. Schumann (1810-1856). 6) Zwei Soli für Alt: a) „0
Jesulein süss" von 8. Bach (1685-1750). b) „Treue" von F. Drä-
seke (geb. 1835). 7) Motette f. gemischten Chor, op. 41, Nr. 3 von
M. Hauptmann (1792-1868. Lobe den Herrn meine Seele. 8) Sonate
Nr. 2 g-moil für Orgel, op. 42 Satz I von G. Merkel (1827-1886).
Schivarzenbarli a/M. Sonntag d. 7. Aug. 1892. Kirehen-
conzert des Kirchenchors unter Leitung des Kantors Volkmann
(Orgel) und unter Mitwirkung des Kirchenchors (fremischter Chor,
102 Personen), sowie hiesiger und auswärtiger Musikfreunde (Tenor-
und Violinsolis). Programm. 1. Grosse Fuge in A-moU (Orgel) v.
J. S. Bach. 2. Siehe, das ist Gottes Lamm (Chor) v. Weber. 8.
a. Legende Violine und Orgel v. A. Schumann, b. Abendlied
Violine nnd Orgel v. R. Schumann. 4. Adagio aus der F-moll-
Sonate v. Mendelssohn. 5. a. bone Jesu (Männerqnartett) y.
Palästrina (1525—1594). b. Ich steh' an deiner Krippe hier (Chor)
V. Eccard (1553—1610) 6. Variationen über den Basso continno
der Kantate: Weinen. Klagen, Angst nnd Noth sind des Christen
„Thränenbrod" , das Crncifixus der H - moll Messe v. S. Bach fttr
Orgel V. Fr. Liszt. 7. Kirchenverein „Habe Erbarmen^ (Tenor) v.
— 51
Siradella (1646-1678). 8. J)er 100. Psalm (Chor) ▼. Mendelssohn.
d. Finale der As - dnr Variationen (Orgel) v. Thiele. 10. a. «Hör'
nns, Herr, nnser Gott** (Mäunerchor) v. Mehal. b. Jehovah, Jehovah
evang. Kirchenlied.
Zfiricli. Mnsikschale. FreiUg den 24. März 1893. in der
Fraumüasterkirche : Prüfang im OrgelspieL (Lehrer : Herr J. Lnz.)
Programm : 1. Bach. Dorische Toccata. Herr Fritz StUssi ans
Borgen. '2. Ba^h. Präludium und Fuge in 0-dnr. Herr Moritz
Manrer aus Chnr. 8. Brosig. Präludium und Fuge in Es-dur.
Herr Robert Heiz ans Meuzikon. 4. Bach. Präludium und Fuge
in C-dur. Herr Werner Suter aus Thalweil. 5. Mendelssohn.
Variationen über den Choral : „Ach Gott, wie manches Herzeleid*^
Herr August Oetiker ans Lachen. 6. Mendelssohn. Fuge in D-moU.
Herr Hermann Bnhoif ans Hannover. 7. Rheinberger. Erster Satz
ans der Sonate in C-moll. Frl. Hedwig Kägi aus Rüssnacht 8.
Guilmant. Meditation in Fis-moU. Frl. Martha Mettler aus Herisau.
9. Saint-Sa^os. Finale ans der Fantasie. Herr Dr. G. Hotz in Zürich.
10. Merkel. Erster Satz aus der Sonate in G-moll. Herr Emil Christ
in Zürich. 1 1. Gnilmaut. Pastorale und Finale aus der Sonate
in D-moll. Herr Julius Eimer aus ZUrich.
Wlannheini. 13. November 1892 in der Trinitatiskirche :
60. Orgel-Vortrag von A. Häuiein, unter gefälliger Mitwirkung des
Herrn Herrn. Ritter, köuigl. Professor und Kammervirtuos in
Würzbarg (Viola alta) Programm. 1. Joh. Seb. Baf.h, (1685-1750)
grosse Toccata in F-dur. 2. Joh. Seh. Bdch , a. Largo für Viola
alta. b Andante, für Viola alta. 3. Alex. Guilmant, Invocation.
4.Nardini, (1722-1793) Andante für Viola alta. F. Durante, (1684-
1755) Aria für Viola alta. 5. F. Mendelssohn, (1809-1847) Sonate
in vier Sätzen op. 65 No 1 in F-molL. a. Allegro moderato. b.
Adagio, c. Recitativisches Intermezzo, d. Allegro assai.
SSerttttfd^tcd«
@tne fettere ®ci^i^tt an9 ^ettt 9tci^c
vetboroener SonfunfMer«
SSielleicöt cintncu l'eibcu^gcnoffen j^nni S^rofic, ober \>od) ^m Sv*
<lÖUunö einiger uiitfiU)Ieubcii 2ejcit)erjcu fei nQd)fle^cnbe , üüu mir felbft
iiicbtc tvnim(j = ^eitere (5Jcfd)id)tc mitcjelöcilt.
5Bn8 ift b€v Ciflnmft L>()ne beii 3Binbnind)ev ? Urojj ^^^ blenbenften
S'iiigcr s «nb guSflciumtblöeit eine 9?iin ; er ücniian rein nirf)tö o&nc be§
©erni ©alflcmeifterS flütifler SWttiuirtinifl. gj^ng fein, ba^i t6alfnrf)li(b ha^
^onbemuütjcin iörer Uiiembel)rlid)feit unter biefen in gacl)}icitfd)rifteu
cieiuöbnhcb über{e()enen unb luenig oeuannten j^ollenen ber nnSübenben
jlnnft Originolej^nrSReife gebracht ()at, nn iueld)enman ntd]l uurbeigef}eu lann.
3Keinc mit einem foldjcn 2Weiftcr fcineS iJncbS erlebte ö>e[cf)i(l)tc t^ai
iwax 9(ebnlid)fett mit onbeni )c^on initget^eiltcn, f)at ober ancb ben ^or^ug,
Dog biefelbe tuirflid) m aßen i^ren S'in^el leiten erlebt ift; \a, id) tiJnnte
9^anien* nennen , menn bicjc j^ur 6adie felbft etmaö beitingen fönnten , unb
ber no<^ in 9lmt nnb 3Sürbc fteftenbe, 5Bnlgc ftnnipfcnbc Wiener ber fje^ren
«^nuft niüHte ber ^al)rbett bie @^re geben nnb meine ^rjä^lnng al^ %f)aU
fnc^c beimengen, menn eS barnnf nnfoiiuuen fofltc.
5Bod) nun jnr 6ad)e! ^entc lartjc icft felbft über bie fntnlc ®cfd)irf)te,
nbcv bamnlS ftcllte fic^ mir nlle» .^nupt^anr ju S3erg — fo grnufig mar
mir "bie crftc ^irhuig be§ entfetlid)en ba^ id) nnf bcrOrgclbonf burd) bie
übergroße 9?ut)c inib ©idicr^eit meines gecl)rteu 3Kitiüirfenben Ijinter ber
Crgel erleben mußte. 9llfo, e5 mar jn ^fingften im Qa^re beS .^eil§
1884. 3rf) befudjtc bn^nnml meinen @cbmicgein)nter , bcn ö^tipllebrer nnb
Drgoniften cine§ r()ciiiiid)cn itrei§ftnbtd)en§. ©einer ©inlabnng , ibn beint
@ü*ttc§bienfie auf ber Drgel jtiXi vertreten , folgte xö:) gern. Unerfahren in
ber SBebnnblnng ber im Verborgenen mitmirfenben SBhibgeifter , na^m icb
Don biefer nnl)eimlid)en WlQA)t nid)t niel 9?oti^ nnb fe^te mid) ol}ne meitere
Se!anntmad)nnf) mit berfelben auf bie Orgelbau!. ä!)en ganzen QJroH bed
tu feiner (S^re )d)on QJefrünften nuiH id) burd) ein , eben nic^t minbfparfa«
nicS SSorfpiel non Soniö 58öl)ner mit ma^r^af ten ^Iccorb nt n f f e n auf mitb
geloben ^aben ; luenigftenS moHen ^tugen^engen \)ai i)erberbenfprii()enbe
§lngenlcnd)ten meines ©efft^rtcn hinter ber Orgel beobachtet Ijaben. O^nc
3mif(^enfan folgte nun t>a^ (SingangSlieb , bie Stturgie tnib ha^ ^anptlieb;
boc^ nun na^te baS SSerbängnif). &ie eS tbm \>a^'2ith ergab , fpielte id)
unter ^enntnnic) eines (S^uralmotiDS ein etma StaftigeS ©cblugfpiel. 3f^
gebe ^n, bog uier Xafte am ®nbe and) genügt Ratten; fo bad)te and) mein
gefd)ättcr a)2itarbciter. Wit jugcnblicfeer ©elbfi^ufricben^eit — offen fei bieS
geftanben — na^te icb eben nttt einem fleiuen SRitarbanbo im norle^ten
5:a!tc bcm ?(bfd)lu6 , ba , o 6d)recfen ! beim norle^ten ^(ccorb naturgemäß
berecbtigt, aber i}ier böc^ft nngliicflicber ^eife ber ^ominantfeptimenaccorb!)
fanbtcn bie iBiilge i^ren le(^ten ?ltemi^ng. 9(11' mein 93emii^en, ben lonifcben
S£)reiflnng bei-vor i^u loden, ift uergeblid); bie befriebigenbe $lufli5fnng bleibt
nnS ! 2)ie 4(emeinbe ergebt fid), unb ber (S^eiftlicbe auf ber ^aui^el leitet feine
^rebigt ein : „^m 9?amen bc8 SBaterS" k. 3" beiher SSer^tneiflnng trieb
niicb ber nnonfgelöfte ©eptimenaccorb , ber mir mie ein nnuerlofcbbareS
?|rragei^eicben in ber jrird)e bi"fl/ 5^1 ^^m Urbeber allen UntfeilS ^in. IDer
OB ha mit nbereinanber gefd^lagenen iBeinen nnb gefrenjten Ernten auf
ben gemeinten Stufen feiner 3BirtungSfi{itte unb ()atte auf all mein 3üriten
nnb meine SSonnürfe nur ein nnbefutierbareS @)nnfen nnb fc^nlbabmäU
^enbeS Ifopffcbntteln.
©eine mnnbli(bc SRe(btfei1igung erfnl)r i(b fpatcr benn aucb. CSr
fogte : „er belfe beui 9lltcn nun fd)on fo niele 3abrc Drgelfpielen , nnb ber
babe inmier SBinb genug gehabt nnb fid) nie befdjmert. a)a muffe er bocb
bcffcr miffcn , mieuiel Öinb nöt^ig fei , als fo ein junger Äcrl , ber noni
©algtrcleu nnb Orgclfpielen nod) nicbt nicl nerftcöe."
^ajs tcb ben oiigineUen JFau^ beim $oft(ubiunt tiicbtig in ©^meig
trieb, imrb mir am @nbc nicnmnb fo arg nerübeln. 3cb f^aht nur nod)
miti(utbeilen , ba^ id) bnrtb meüten ©d)miegeruater baS geeignete a)2ittel
fiWx SSerfö^nnng erfuhr, nnb bati mir bei fpStern ©elegenöeilen in dtM-
rid)t nnf meine Sngenb immer etmaS SBinb jugcgeben mürbe. K. R.
t. 9>tuftffrrubeit.
3)l\\\\t, bn 3Wfid)tigc! nor bir entfd)minbet
2)er armen Spracbe auSbrurfuollfteS SBort !
SBannn and) fagcn, maS baS ^er^ empfinbet?
äebt bücb in bir bie gan^jc ©eele fort.
3)er 8rennbfd)aft SÖorte b^ben oft gelogen,
(SS t(infd)t bie Siebe, burd) iBcrebtfamfeit ;
?Knfit allein ^at nie ein ^er^ betrogen,
3a tanfenb ©er^en l^od) erfreut.
(^')elene , gerjogin uon Orleans.)
5Bot)ltöätig bie *ÜKnfit ^mar ift,
SBenn fie ber 9)?cnfd) mit 3)? oft geniefet ,
Unb piel ^laiftr nnb uieleS miid
S3erbanft er einzig ber SWnfir.
3)od| fnrd)tbar mirb ber ^öücngeift,
SBenn er ber geffel ftd) entreißt
Unb einen gaui^cn 9lbcnb lang
5)te ^mi quält mit Oöven,3^mang.
2)a miü'S nid)t fd)mcigen , mifl'S niif)t cnben , ,
3)a fingt unb flingt eS ^ctt unb preU ,
91IS ^ött' man Oljren ju tjerfdjmenben
Ober ein eiferneS 3:ronnnelfell.
O-r. SDingelftebt.)
(Singefenbet o. S3. in (£.
Sie befte Slnttuort.
einftmalS bottc ber gurft - (Sr^bifdjof ÜJraboiuSfi) eine gute ^Jfviinbc
in ©rmelonb ^u »ergeben, nnb eS melbetcn fidj jur (Sriongung berfelben
brei Äanbibaten. (Sr uerfprad) bemjenigen bie ^InftcHnng , ber im (Sjamen
bie bcfte 9lntmoi*t geben mihbe. — 3^öcr biefer brei .^erren ging nun eifrigft
ans ©tnbinu!. CSublid) crfd)ien ber %ttC[ ber (Entfdieibnng nnb fie begaben
fid) jium ^riilatcn. „3Reinc ©cmn," fagtc er ^n il)nen, „ftatt mid) in ein
betailliileS ©jamen eiui^uUiffen, min id) it)nen lieber eine ^arobel er.^äölcn.
©e^cn mir uorauS, ©ie bitten einen (£fel iju treiben, ber eine fe^r fcbmerc
fiaft in einer gemiffcn feftgefe^ten 3cit an einen beftiuuntcn Ort jju bringen
bfttte. 3)aS Sbier, ber ©rfcbijpfuug frt)on nal)e nnb beinal)e am SSeftnus
nmngSortc angelangt, fann nid)t mel)r meitcr. feaS mürben fie nnnt^nnV"
fragte er ben crften Jf anbibaten.
„3d) tüürbe tndjtig b'ranffd)Iogen ," antmortetc berfelbe, „bamit baS
©tiidcbcn ^BegeS liod) fdinett guri'idgelegt werbe."
„?Senn ©ie ein (jorporat mären , bann miirbc ^^xt 9(ntmort Dor«
trefflid) fein ! 9SaS mürben ©ie t^un ?" fragte er bcn 8»tJciten.
„3d) mürbe mir eüien anbercn (Sfel ober emcn Sagen mietbcn,
moranf id) bie fiaft an Ort nnb ©teile bräd)te."
„i)m, meint ©ic ein 5?anfmaim mit beftönbig gefülltem 93eutcl
mären, bann ließe id) bie 9lntmort gelten. Wnb mie lüürben ©ic bnnbeln ?
fragte er ben btitten Äanbibatcn.
,.3d) mürbe foniel oon ber Saft auf meine ©cbultern nehmen , als
i(b tragen fönnte, um baS anne ST^ier gu entlaften imb füld)ergcftolt
mein 3'iel recbtgeitig gu crrcid)cn fnd)cn."
„^rat) fo ! ©ic erhalten bie ^frünbc ," rief ber ^rälat , „tneil ©ie,
o^ne an i^re 53eqnemlid)feit ju benfen , fid) bagu uerftcften fönnten , bem»
jenigen ein Saftt^cil abaunc^men, ber ii)rer ganzen SBuc^t nnb Äraft unter*
liegen mihbe."
9^ott}cm
flu ber 9B e 1 1 a n S ft c 11 u n g t n © M g a g o ioerben bie amcrifas
nif(ben Orgelbauer gort SS al)ne, Organ*eomp. tu 3nb.\ ^i lg er nnb
83 r in SouiSnille, Ä^. , SB a r i f ^ o ff Orgausdomp. in ©olem, O^io, fi(ö
bct^eiligen. —
®tne JDroel fiit bit SteterbaQe in ^tuttf^axt
(SS gin(; in le^ter fleit red)t erfretilicb Doran mit ben fleicbnungen
für bie Orgel m ber Sieber^alle, tbeilS größere, t^cilS Heinere Seträgc t)on
500, 300, 200 unb 20 Jf, floffen beut gronbS neu ^n unb befnnbeten baS
3ntereffc, tuelcbcS bem ©elingen biefeS Untente^ntcnS batienib entgegen^
gcbrad)t mirb. 2)ie nöt^ige' ©innme ift aber nocb nid)t gai^ beifam«
Uten, bie j^often merben etmaS bö^er, als anfangs in tKnfdjla^ genom^
mcn mürbe, ba für bie ^lufftellnng beS OrgeltoerfS nocb mmbeSftenS
/
52
2000 M. \!{\\\%vXmxm\\. 3m ©ongcu IjanbcIticÄ fid) alfo um ca. 16,000 M,,
\i{!CQm fmb 10,000 M. bid je^t aeieic^net. S)ie befamtten 2000 M,, loeldie
bebingung^iueife neben einer nocn f^rögeveu Spenbe gegeben tvurben , fönten
gerettet unb ber 99eft ber j^auffumme in t^nnlic^fter Salbe aufgebracht
loerben. @(ar mand)e ^egen nocf) bie 9(brt(t)t , fic^ au beu 3^i^)itnngeu }jx
bet^eiligen , fmb aber noct) ni4t ba^u getonunen ; an fte ergebt ein ^erj^^
lieber \\v^ bringeuber 9{uf, bnrcJQ i^ve ä^eifteuer; bie ^Injc^affung beS
Drgelmeif^ beflnitiu ^\ ftc^ent.
bleuet $$ortf<|irttt im iOtdelbau.
3u einer B^it »oie ber gcgenmartigen , in Joclctcr bie gnbnftrie mit
mi5glic^)t wenig Soften möglidjft grofte JRefnItate ei^jicleu löiH , unb iüo ju
gleid) bei beu teuren $(a^preiien auf SRanuierfparniß immer me()r gead)tet
luerben nutg, ift bie neue ^rftubung uüu ^oc^bmcflnftsSabialpfeifen burc^
bie Drgelbanjinna jl^arl %. $3eigle i)ier mo^l a(d ein fBenbemnift in ber
£rgelbautun)t ju be^^eic^nen. ^an fc^reibt und barüber beS 9^iiberen:
Sei bem San ber Orgel, ber ÄiJnigin ber gnftnnnente, ift neben
ber (Sr^ielung f(6i)ner, ebler Klangfarben namentlid) Xonfüfte unb ^J^ac^t
bed jf langet auj^uftreben , \xx^ toar \>^^> letztere bisher nm* bnrd) 9(niuens
bung Aablreid)er 9{eaifter, be^^iu. Orge()>feifen möglid). <8o entitnnben
\ivt 9?iefcnorgeInjerfc bi§ 511 150 Stegiftern, lueldje ebcnfo fofifpieiig maren,
als fte tinge'beure 9?flume ^nr \nnffteaung beaniprud)ten, bie auf beu meifl
engen .(tirdjenetnporen inib <Saa(galerien fd)n)er j^u bcfcf)affen luaren. ^n«
folge beö mangelhaften IRatimed lutb ber ^anftg auftretenben grogeit Stim^
mungdbifferen^en , n^ie ftbrenben S^itc^l^^'^n^ ^^^"^ 9?efonan^erfd)einungen
entfpred^en biefe 9Ue)eitiuerte aber oen (Snoartintgen , bie an iijre (S^rÖ^e
gefteflt tuerben, oft nicbt, ober nur tbeiliveife , inib liegt bie§ I)anpt)acl)(id)
Daran, bafj narfj \it\\ ^efe^eu ber 9lfuftif unb ber Seöre t)om ©djafl ber
Xon biird) Sennet)ntng uon pfeifen be^^tu. SRegiftern nic^t im glcicf)en Ser^
bftltnift j^ur Sermcfinuig ocrftftrft (ocrboppelt ober tjerbvcifacbt) tuirb. 3)ie
Sergröfeerung beß XoneS toirb burd) bie SSergrö^cnnig ber <Sd)ioingungS5
meitc (9(mpli"tube) erreidjt, lutb toirb ber ^on, ber entfte^t, locnn and)
nur eine einj^ige fd)mingenbe )Onftfäu(e erfd)üttert luirb, oie( ftärter fein ald
ber wx^ üielei\ pfeifen' mit i^ren t)ieleti Suftjäulcn, aber fleincn ©djtoiit*
gungdn^eiten tommenbe. f^oigenber SeiueiS ift in bie klugen fpringeiib:
3Äan ftene^cincn ^ofauniften ncbeit eine grofee Orgel, laffe 100 pfeifen
gteic^i^eitig erti^neit unb baueben bie $ofainte fortiffimo erfd)a(ten, fo über^
töitt bie $ofamie mit einer 5!uftfdu(e \yvt Orgel mit ibren 100. S^iefe ^^at^
fad)e führte jur ©vfinbung ber ^oc^bntdluft^Sabialpfeife , bnrd) meldje ber
natürlid)e einfache Sorgang ber (ft/^etignug bed ftarfen ^ofaiuientüueS auf
bie Orgelpfeife übertragen ' unb bamit', )^^xi einem 3)rurf Mm, 200—500
©rab, bie auBerorbentlicbe Serftftrfung be« XoneS erreicht toirb, beffeit
@cbi3nt)eit unb c^arafteiiftifd)e jl'laugfarbe in feiner ^eife bi^^bur^ nott)«
leiben, giigt ntan uiui einer mftfjlg großen Orgel t)on 30 5Regifteni, toeldje
alle loefentlicben c^arafteriftifd^en Klangfarben in fi^ fd^lief^en, eine beliebige
Sat)l (ettoa 10) ^odjörndluftsSabial'pfeifen mit 9^egifteni tjerfc^iebener
Klangfarben bei , fo crgiebt ficö ^"t ©erf \icA iwxt große mSditigc Orgel
reprftfentiert intb >i^^ je nad) ber vCn^a^l ber beigefiiaten ißfeifen unb "i^f
giftcr in einer ©tftrfe uon 80 - 100 unb me^r 'DIegiftern erflijigt. %\xx.^
dr^ö^ung bed fiuftbrudiS fönnen fofc^e ^erfe bis }u jeber beliebigen Xoiu
ftftrfe geDrad)t tuerben, tua^renb ber 9iaumauftuanb tt)ie bie Soften, im
Serbültniß ber ^irfiutg, febr gering bleiben. 3>ic le^teren erreidien faum
bie ^\\\t ber üblidien greife großer Orgeln. @S ift ntd)t untnöglic^, baß
in tt(id)fter "^tW eine Sorfßbruiig beS @|:perimeittd ber Soner^eugung burd^
^ocbbrucfluft uotn @rfiuber bier ftattfinbet.
Sei ^nfd)affuttg ber Orgel für bie Sieber^alle biirfte bad ^ier 9(uS^
gefn^rte fe^r luefentlicb in« ®eimc^t fallen. —
e« ftarben: ^^otna« Sentid 9li(Sarbfon, trefflidjcr Organift
an ber SÄarienfirdje in Snrt) 8t. ®bmuitb«, 62 Sa^re alt. 5>er ungarifcbe
Kotnponift 3ul. n. Selic^at), i^rof. ^w, ^er mitTifalifcben ßanbeSatabemie
in Suba*?Beft, eine mit Dr fiißt intim befrcunbete ^erfönlic^feit, ben 30.
§lpril, 58 3a§re alt. 3)er ©efcftiebenc ttjar auc^ al« ^nfejcr rii^inlitbft
befatmt. —
Obernborf, atn 9?e(far (Siirttemb). 3u ber eoangelifcben @tabt*
pfarrfircbe tüurbe b^nte mit ber ^(nfftellung eiiter tteuen Orgel begoiuien,
bie tun \iz\\ ^reiS üon 3400 M. t)on ber Örgelbatifabrif ©ajfifer in ®öp«
pingcn evfteflt toorben ift. 3)aS SSerf erbftlt 11 flingeubc dlegifter. 3)ie
3)i«pofition ift uon Obcrlebrcr .5)ftgclc in 9äigolb. —
^r Serf einer intereffattten Harmonielehre, bie oon im^
feiner 3cit nngcj^cigt roorben ift , ber jcjjt iti ber neuen Seit lebenbe ^Jluftfs
gelehrte Sernb ijic^n bat jebt in einem gebamifd)ten ?lrlifel tiadtgetüicfen,
)ii^^ tt}eber \Beb. Sad), nocb ©c^ein , bie tinild)te JSucad«^afrton$mufif
\)crfaßt bctben tötmen, tote %. S. ber befte Sadjbiograpb, $rof, Dr. ©pitta
in Serliii, fotoie ®raf Salberfee b^öauptet ^aben, gcfd)rieben ^aben töujien.
5)er t)ereioigte ©Icifter Dr. "^x^ld Sran^j, fotoie 'Dr. (gricb Kriege r u.
f. tu. ^abcn über bie nua(btl)eit be8 ©erfe« (einerlei '^\m\t\ ge()abt.
93rtefti>eci>fel«
^crnt Org. $. in K: Senn ©ie ba» fdjöne Orgelconijcrt mit
Ord)ctter uon 3. 9t Weinberg er ijur 3)arfteKtuig bringen luotlen, fo
madjc idj <Sle barauf aufmerffam , \i^^ ber Äompoiiift , außer ber fleinen
(Sabeiiij iti ber Partitur, nocb eilte größere, fe^r tuirfungÄuoHe gefcbricbcn
^at, bie ebenfalls \^t\ gricbr. Äiftucr in iöeipjig, gebrudt tuurbe. —
• ^fufrage: Settn p«Ö einer ober ber atibcre tmfer geehrten Sefer
über folgenbeS !J:t)etna: Ob unb in tucldter Seife 6eb. Sacfj unb
9iid). Sagner afö Sonfe^er, unter anbcru beutfcben Komponiftcn fic^
befottberS na^e fte^en, beS tueiteren aud)pred)eu tuollten, fo tuürben mir
gattj banfbar fein. %\t 9tcb.
Stujeti^ein
Alexander Giiilmanfs
OrgeUKomposiHonen
verdienen es, in Deutschland endlich gekannt
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§tvnii«9t8clieii Bim »l. %5). \a)Ötl|U)(Ul], ©(oB^evjojl. ®. ^ujotnaiiitl in SBeimot.
M 8.
^ftiifiigficr Sa^tgang.
1898.
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ttbcii Wuiinl«, uI1E)L'IJ<t) in 12 9Jimiineni) unb Üt bui^
alle %ud)= iiiib iDiiiji(aIieii=finiibliiii(teii, jumie biin^ ntlc $i>flHiitler,
pi)iir Si-tietiböbiiiii;, fAr Drn gaiMcii ^abtgaitg • J( ftOA
prfhiiiiiievfliibo, jn bejitlieii. — 3'" 3fi''"'flä''>''''''9 tiet
%uFl ^at bicje« %tlntt bie ^liimuiec 630t.
Svirrftc« 9bpii iiriiitiit bei bei:
l£;)Kbiltuii&. bellt SeidtabevUrniiin: Ollu Soiivnb iti Sifiirt,
St^ulieitftL'ii^e 4, neiieti Siiiietibiiiift von t.iC to A fttc Btn
0ati)tii 3dftrgAnt) bei gmiuo=3i>ici<i'i<><il- — %itii bev eiitjedieii
9Iiiniiiici 30 $feii<iit]. 3itieviii>tiS)iebüt|i'eii : bie geipalttne
^cKt^ttile nnc 10 Vfeiiiiift-
3n6alt: SeßHibe mx 6eibl. (Sliiä »ifflien, 4. Mufl., ®. 165). ->- SJiäpufition {62 Megitler) her Hpottel-Äiicfte jii JfSIn. — fiiiie tir^lttO«
geier unh eine gefltnftl jur QtH 8eb. fflüdfä. — üor^txi Üorflei) {StjÜ^luiia), 5gi1|eBuiifl. — 8e{vte(ftiiii|)«ii. — ^luffü^rnnflen. — SHuHien. —
SriefiutC^iel. — Hiigeifleii- —
(^uS aSJiDlien, 4. Aufl., B. 16S).
Siiift (jitin , tfie'S oft ae)<tiet)eii ifl,
auf flvbtn xoKitf bei iiede S^iifl
unb jpg biii4 bic Sünbcv weil unb breit;
®t. $etru3 gab t^tn bag Geleit.
So tanien fie beitn eintiS Xn^S
and) in ein Otrtdien H^nnRt" '^^}<'^i,
gu gro^, um eben ein 3)orf }u fein,
unb njebev frit eine @labt ju nein,
nit^te recfil, an oSeni nut aUjnnHc^ft,
roo St^liiuni im!) ®ul }ii[<tiiitnen iD3ci|(t ;
b«n ^eim, bnt itanb ti iti^t i>t Sinnen,
XnK^ nwQt' « [i<^B beie^n uon innen.
Hm Sannlag luarB, lur SSeö^Ki^iCit.
nnb itxil^in ^nllle äKDctengelAut.
®<l|on iDnc bie ftin^c fn(t uoK jn f(t)oiien
Don jierlK^tn^TTen unb f(t)nni(fen JJrauen;
bad mar ein Stiiufi^en Ditn |eibneii gtioAubern,
boS war ein Siiinniecn uon bunten Sflnbem,
ein Qturfen, ein Stänepcm . ein Zeigen unb Sliden,
ein etoffen , ein fiin! nnb aBibtrbliden,
tili BilrtKii unb Hebeln mit ben Xiidjcni,
ein ätiSttem in ben flnbadjtöbiidjtni,
bis enbü<^ ju ber Orgel Slinnen
man an^ub ein gtiflüd) Sieb jii finden.
3kt fiei't Mnia^ni cS unb ginq nKtter ;
loptftqiittelnb fvlgt i^nt fein Seflieiiei.
^e^t tarnen fie Uor bie Slabt ^inauB,
ba {laiib ein unanfe^nliif) ^aii4,
unb auS bem &au]c fil)olI unb (Ion))
(in lautet frä^Ut^r @tfang.
^^alt, $etm8", rief ber fietr, .Ia6 feln!"
unb blieb' OPt'ni t^nfter laujc^b ftt^'n.
eTpiöattT unb Snhl, Sltem unb flinber,
au4 %ad|bam unb ffnei^t nebfl äRagb nit^l niinber ;
bie fallen uor [litt ein fi^lidiKS Sffen,
<nid| einen Znml, nidft faig btmtflnt,
unb jtbe 3ßien' iiitö jebtr Slirf
ucniet^ iljien ^ciebtit uiib i^r (älütf.
Unb mie f« |u (afeen in i^ier Sujt,
bn l^at fi(^ auf [o Hlnnb nta gruft,
unb laut gefungen uon bcm ßreife
Bang eiiieB iSoItSliebS muntre SSeife.
a>ei: ^n, bet le^m' am genflti ftill,
iDJe emer, ber niÄ> \tavtn iDiQ,
unb ^orc^t , nlS brüifil' iE|in iE|re greube
bie Iiebfie 9Iugc unb Cdrenmeibe. ~
Smitt ffietnii mä^rt' e8 f<6<m ju lang,
bnnii t^at ev nd) nittit länger 3<o«"tl
unb fpraA: „SRtin XReifter, fagt nni ba^,
iil) weig fitnoa^r nn^l, ime idi'd beute.
3)0 fträt unb lauti^t O^r immer noi^
bem fimiilen Singfana biefer Seule.
unb bert. luc man juni Crgeltlang
ein geiflliifi Sieb fi> fim^Tcid) fnng,
ba ginnl S^r alfu f^neK uorbei.
ald ob euci) iMTbcüffe bie Süelubti.'
Siaranf ber $en mit SSdKlu fpTi(i)t :
„Wein ^etruB , bai t>cr[tef)it bn ni(t)t.
Ijcit fanaen [le oeiftlitfte Siebet mar.
uun ffiitift, boiS aller aiibad|t bar;
^ier fingen fie jionr — Solfflliebet nur,
flonj o^ne Ännft, boA uoll »atut,
unb uiiiten unler Suft unb S^ergen,
mit aller «nbartil frommer ^etgcn.
Unb fieb', mein $etruS, baS merte bir,
-'■1 e(4tcs )eoI(e|ieb ^at uiel »on mii
Wlauäf Sieb mag in bei Suft Mifdirainuuen,
tS nenbcl unb minbet fii^ allju Mrfla :
«DltBIieber aber nie «in^e tftimmen,
Die finben iiim feimmel ben gecaben SBeg!"
cm. >. »tu. DKM «tbiAt Irnrn it4t »at[aib «U «toliia M cImk
■ bmb, Oa nii^aUlllnleitHnt lu nic|nttn (MIKKbeRi eemitl Bei
V
54 —
(62 SRegifter)
I. äRonuat.
1. ?ßrmcipQ( 16', 2. ?ßriiicipQl 8\ 3. Sourbou 16\ 4.
goflott 16', 5. ©oppclflöte 8', -6. Sourbon 8', 7. ®cm#f)orn
8', 8. gitflora 8', 9. Srompctc 8', 10. 6ornet 8' 5 fad), 11.
SRijtur 2Vs' 6fa4 12. Dctoüc 4', 13. fjföte 4', 14. 5?Iauto
amobilc 8', 15. g^mbel 2' 4fnrf), 16. Duiiitc 2Vs', 17 Dctauc
2', 18. Dutntftötc ö'.s', 19. eUniiio 4'.
1. öonrboit 16', 2. gSioIa 16', 3. «ßriucipül 8', 4. ®amba
8', 5. Sourbon 8', 6. S)olce 8', 7. Sonjcrtfiötc 8', 8. 6larU
nette 8', 9. Duintotön 8', 10. Xrompctc 8', 11. Dctnüc 4', 12.
JRo^rftötc 4\ 13. ??Ißte 4', 14. Dctaoe 2\ 15. Ouuite 2%',
16. TOijctur 2V»' öfac^.
III. a)?anual.
1. ©eiflenprincipQl 8', 2. Sicbl. Sonrbon 16', 3. Stebf.
®cbecft 8', 4. ©Qliciüiial 8', 5. gernflötc 8', 6. ?feoIinc 8^
7. Dboc 8', 8. Vox liumana 8'. 9. Vox coelestis 8\ 10.
(dornet 8' 3, 4 inib 5 fad), 11. ©emöborii 4', 12. SEvaüetöflöte
4', 13. meingcbcfü 4', 14 gioiittno 2'.
ajcbol.
1. ^rincipalbofe 32', 2. Dctaübofe 16', 3. ©nbbafe 16'r
4: aSioIon 16', 5. ^arnionifa 16', 6. S3ombarbe 16', 7. ©eg=
quialteva lOVs' iinb 6'*', 8. ^ßrinctpolbon 8'. 9. SrüinpctbQfi
8', 10. giötbofe 8', 11. gSiülüiicello 8', 12. gagottba« 8', 13.
Cctoüc 4'.
S>Q§ SBerf f)at 3 ©pick ^ucnmöli! uac^ iicucfter üon
mir ücrbcffcrtcr Ifonftruftton, für jebeö ü)?auiia( ein ®picl.
S)a§ ^ebol foiüie jämtlic^e SRegifterjnge unb ffoppefnngcn
^abcn ebenfalls ^ncniuotif.
@incn 9iüII{c^iüeücr, bcr mit beni jorteften SRegiftcr
beginnt nnb in egaler 9ieil)enfülge bie SRegifter nac^einanbcr
öffnet bi« ^""^ uoflcn SKevf famt Äoppctangen.
3)te SJegifterjnge fiiib fornbinierbar eingeridöt^t-
3)ü« IIL SWanual bat eine Sd&oeinrid^tnng.
3)ic fioppinngen finb folgenbc:
itoppelung erfteS ^^inual ^nm jioeiten, ^oppelnng jtueited
SKanuül ä"ni brittcn, Äloppchuig britteS SJiannal jum erften,
?ßebaHopphing jnm erften 9)^anna(, ^ebalfopplnng jum jmeiten
5&iünnal, ^cbalfopphing ^^nm brittcn SJ^annal, ferner 5 SoIIcctii)'
tritte, p. mf. f. ff. Sntti, 2:remo(o für ba§ britte ajeamial.
Äuölöjnng beS SRoIIfd^njefler^.
Aber bic SReDifion ber \)on Drgelbonmciftcr @pll
an« Sujcrn für bic ^farrlirc^e ja ®t. ?lpüfteln
jn 5töln neu erbauten Drgel.
S)urcö ben Äird^entjorftanb ber ?ßfarrfirc^e ju ©t. ?lpofteln
eingelabcn, üoOjogen bie Unter}ei^ueten an bem l^entigen
Xage bie 9tet)ifion, ber t)on bem Drgelbanmeiftcr ®olI aud
Sujeru für bie gcnonnte ?ßfarrfir^e neu erbonten Drgel.
35ie SReüifion erftrerftc fic^ junädöft auf bic Erprobung
bed üotlcn äSerfcd, um cinedt^eild beffen S^onc^araltcr
unb Sonüolumen an unb für fic^ unb im Scr^ältnig ju
ben S)imenfionen ber ^ird^e, anbernt^eild bic äBinbjufu^r
beurt^eilen ^n fönnen. ^er ^n bt^ üoQen 933erfcd, ba$ in
ben Dcrfc^tebcnften ©ptelmeijen erprobt mürbe, ftcQte fid^
feinem ß^aralter na^ a\^ bnrc^ani^ nobel bar. S)ie fiQffU
reichen 8' ©timmen ber Wlaixnalt, benen nod^ a($ tiefere
Unterlage metircre 16' ©timmen beigegeben finb unb bie ju
biefen ©timmen in fe^r gutem 93er^ältni|3 fte^enben $ebal^
fttmmen, t)erleif|en bem ©Vfamttone eine fe^r folibe Safid.
' ^ j{)ie in richtiger Slnja^l beigefügten gfill^ nnb gemifc^ten
©timmen toirfen luo^lt^uenb fuOenb unb f^ärfenb nnb ücr^
leiten nebft ben prächtig flingenbcn S^i^^S^^^f^^^^i^ ^^^
©cfamtton ein glänjenbeS ßolorit. SBcnn bic ?ßrobe aucft
bei leerer Stirere vorgenommen lourbe, fo lieg fic^ boc^ ani
bem gcmaltigcn Sonuolumen entnehmen, bog auc^ bei bcr
9lbbämpfung, meldte eine gefüllte Kirche immerhin bemirtt,
bie 3:onmaffe nnb 5tlangftörle eine fo grogc unb beben tenbc
bleiben merbe, bog fie ben !!)imenfionen bed ©otteS^aufed ald
bnrc^and anaemeffen betrad^tet merben mu|. S^arafter unb
©tärfe bcS ®efamttone$ geigte jnglciciö, bau bie 3uKi^^i^9
nnb Steguliernng beS äSinbc^ eine bnr^an^ genügenbe unb
tpo^lübcrlcgte jel
SRit Öejug auf SBinbreguUerung würbe noc^ befonbcr^
bic $robc mit aufgehaltenen l)o^cn ©njeltöncn, ju benen
fetir ooUgriffige^ Staccato in ber ^^icfc genommen mnrbe,
ongeftcUt, nnb e^ jcigte fic^ hierbei an beit ^o^en Xöneu
feinerlei ?llteration mebcr in ber §öbe noc^ in bcr ©tärfe.
S)ic SSorfn^rnng bcr cinjelncn fflal)ierc geigte, baß bejüg:?
lic^ ber ©tärfe . niib ^rbnng bed ©efamttoitcS , ber ueric^ic^
benen aj^anualc bcr Drgelbanmeiftcr ba§ - richtige SScrfiältnife
getroffen t^at ?lucft S^arafter nnb ©tärfe be§ ^cbalö fte^t
in rid^tigem 93crl)ältnig ^n beit üü^annalen.
^ic Uiiterfnd^nng über bie ©timmung ber Drgel lieg
crfcnucn, bafe bcjüglici^ ber S^on^öl^e bie Drgel cttpaÄ unter
bcr SJormalbÖ^c ftanb, maS lobcnb anjnericnncn ift, meil
baburcb ber SJorfc^rift, bafe bie 5Rormall)öl)e crft bei bcr burc^*
fc^nittUc^en 3at}re$tcmpcratnr erreicht merbcn joll, mitt)in bei
ber angcnblictlic^ ^errfcöenbcn SSintcrfälte roefcntlic^ unter ber
5Rormalbßbe flehen mnfe, bnrd)an§ entfproc^cn morben ift.
S)ic 9icöifion, jnr (Erprobung ber Sinjclftimmen nber^
gc^enb, ergab mit ÖCäng hierauf folgenbcö:
A. I. SD^annal.
1. Principal 16', 2. ?ßrincipal 8', 3. Sourbon 16' waren
üor^^üglidö i"i ^laug * ß^arafter nnb Sgalitat ber ©cala. —
4. §agott 16' mng ald eine befonberd gut intonierte ©timmc
bcjcic^nct werben. — 5. S)oppclftöte 8' jcigte fd)önen, milbeu
nnb Oüllen Son. — 6. Öourbon 8' war fc^ön weicft. — 7.
(Semgborn 8' ^at präditigcn, uoUcn, etwa« ftrcic^enben 5;on. —
8. gngara 8' mit öoUftänbigeni ©ambenc^arafter, ift uorjüg*»
lic^ intoniert. — 9. ^^rompete 8' jeigt äußerft noble gärbnng. —
10. ßornet 8' ift ebenfo präcbtig fütlenb toic bnrc^grcifcnb. —
11. SKijtnr 2*;s' mit burc^weg jugefügter S^crj wirft mit
12. etjmbcl bnrd)and glansüoll. — 13. Dctaüc 4', 14. Quinte
2Vs' nnb 15. Dttaüe 2' ftel)cn im richtigen SJer^ältniB 5n bem
Principal 8' nnb jeigen gut intonierte unb egalificrte 3;ou*
reiben. — 16. glauto amabilis8' ift eine fc^ßnc, milbc ©olo*
ftinune, bic mit 17. glauto 4' eine fcl)r angenehme nnb milbc
©c^ärfnng erfährt. — 18. Dnintflötc 5V»' ift üon -ganj
bebeutenbcr gnUe bei gcfdjärftcn ®rnnbftimmen. — 15. Slarino
4' wirft energifc^ fc^ärfenb für ben ®c}amtton.
B. IL Sroännal.
9llS grnnblegenbc ©timmen finb ^ier gegeben nic^t
weniger ald 2 {cc^icbnfügigc nnb 8 ac^tfügige ©timmen, benen
fidj 3 oicrfnfeigc unb 3 anbere fc^ärfenbe nnb fnUcnbc ©trm*
men jugejcllen.
20. »onrbon 16' unb 21. aSiola 16' jeigcn fc^önen,
weichen, rcjp. jart fteic^enben 5:on. ?Uä Ijcller ma^enbe
©timme trifft ju Icgtcrcr 22. ®amba 8' mit |e^r gut gelun*
gener gärbung. — 23. ?ßrincipal 8' jeigt fonoreii 3;ou. —
24. 3)ourbon 8' weichen, babci flaren Son in ber 2;iefc. —
911$ ©oloregifter fowobt, wie an^ jn ben präc^tigften
Kombinationen geeignet, präfentieren fid^ 25. ^olce 8' mit
feinem ©trid^. — 26. iJonjcrtflöte 8' mit prächtigem, weichem
3;one. — 27. ©larincttc 8' mit überrafd^enb gut getroffenem
^langcbarafter. — 28. Ouintatön 8' quintiert febr gut unb
eignet ficf) )u ^öc^ft eigent^ümlic^en fcböncn 5l'langmi(c^ungen. —
29. trompete 8' }eiat an unb für fic^ ängerft noble ^onbil*
bung unb im ißerbältnig ju bem gleic^namtgeit SRcgiftcr bed
I. ÜJfannalÄ bie richtige ?lbftnfnng. — 30. Dctooe 4', 31.
aio^rflöte 4', 32. ^lötc 4', 33. Dctaoe 2' nnb 34 Duinte 2«/s'
crfüQen i^re SBeftmimung, me^r ober minber fc^drfenb nnb
füflenb jn Wirten, üoflftänbig, wä^renb 35. SWijtur 2Vs' bem
®efamtton bed IL ßlaoieriS einen milben ®fan} uerlci^t.
55 —
C IIl. SKanual.
Slld SBafiS 6ereitenb \\)ixtt auc^ bei btcfem Jtloüier eilte
bcbeutenbe 3^^' O-^lctitfüfeer, bencu noc^ ein milber ©ed)^*
je^nlüBer bctgcflebeu ift.
36. ©eiflenprincipal 8' ift mit feinem möfeig foiiorem
^long unb feinem milbem ©tric^ beftimmenb für ben @e{am«
ton biefe^ 9)^onnal$, menn man t)on ben einzelnen S^oratter«
ftimmen abfietjt. — 37. Sionrbon 16' ift fef)r füUenb. — 38.
Sieblidö ©ebccft 8' tt)irft auc^ in ber 3Bcije ber jnleßt genannten
Stimmen, fann aber anc^ ote ©otoftimme redit lio^l 5Jer*
menbnng finben. — 39. ©alicional 8' mit feinem feinen ©tvidj
ift uortvefflirf) (jelnngen. — 40. Eornet 8' mirtt prächtig, fogar
mit ^in^nna^me einer einjigcn ©timme. — 41. ®emö^orn 4*,
42. 2;rauerfi^flöte 4' nnb 43. .fileingebecft 4', toirfen in 18er*
binbnng mit 44. glantino 2' feljr angenehm, milbe f^ärfenb. —
58on ben 6f)arnfterftimmen. — 45. gernflöte 8', 46. 3leoIine 8',
47. Dboe 8', 48. Vox bumana 8'. 49. Vox coelestis fei im
allgemeinen bcmerft, bafe jebc berjelbcn i^ren (£f)arafter uor*
jfiglic^ trifft.
gernflöte nnb ?(eoIine nähern fi^, ma« S^onftärfe
a\iQef)t, bei üerfd^Ioffenen ©c^tDeUfaften, ber ®renjen bcö ^ör*
baren. (SS jjeigt fic^ anc^ bei biefet anwerft geringen Älang*
ftärfc bie üoUehbetfte ©gatität ber ^^onrei^e. *S)er S^arafter
ber Oboe ift nngemein gnt getroffen. SSon Vox hnmana nnb
Vox coelestis mnfe baöjelbc be^anptct merben.
D. $l5ebal.
5)aö $ebal ift reic^ an grnnblegenben unb an tonflärenben
©timmen. Rii erfteren gel)ören:
50. 5ßrmcipalba& 32', 51. Octatoenbafe 16', 52. Qiibba^
16', 53. SSiülon 16', 54.^armonitüba6 16' nnb 55. ©ombarbe 16'.
^ßrinjipalbafe 32' ift üom tiefen A ab abnjört^ aluftifc^
Iiergcfteüt burcft ein 16' nnb ein lOVsfüfeiae^ SRcgifter. 35ie
©timme ttjirft mächtig, Octaübafe nnb ©ubbafe bringen bun*]^
it)rc fttärnng beö Sone^ ba§ ^rinjipal 32' re^t iwx ©eltunj.
SSiolon jeigt \)x&6)tiqzn, fräftigen ©trid^, toä^renb ^arrnoni*
fabaB fic^ mit fe^r feinem ©tric^, präfentiert. ©ombarbe, eine
fraftuoDc Singualftimme mit uoUenbetem Stond^arafter giebt
ber Safef timme it^ren ®(an^.
jj)ie tonflärenben, ^etlermad)enben ?ßebalftimmen finb bie
folgenben 5 ?lc£)tfiifeer:
56. ^rinjipal 8', ber ettt?a§ fräftiger fein mnfete: 57.
Xrompetbafe 8', k^r gut intoniert; 58. glötbafe 8' ift öübfcft,
milbc; 59. SSiolonceQ 8', mit rec^t djaraftert) ollem Son; 60.
gagottbaS 8' mit ebenfo fc^ön getroffenem Älang^arafter;
61. ©egqnialtera 10*/s' fntlt aufeerorbcntlic^ nnb 62. Dctaue
4' bie ttxoa^ milbe gehalten ift, bient jnr ©c^ärfung bed
$cbaltone§.
9Ran ift üerfud^t an5unef)men, bog eine größere Slnja^I
f^ärfenber ©timmen nöt^ig fei, um bem $ebaltone bie \mi\u
jd)en^tt)ert^e ©eutUc^feit ju geben.
3iet)t mon ober bie grofee ©cftärfung, tt)elc^e burc^ bie
Äoppelnug be^ $ebal§ mit ben SD^annalen erjielt wirb, in
Setrad^t fo mu§ man jngeben (unb bie SBorfiiJ^rung be§ üollen
SBerfed jeigte ed aud^ flar), bag bie ^ebalftimmc fo beutlid^
unb f(angt)olI f|ert)ortritt, aU e$ nur )ofinfc^endn)ert^ ift.
(Sine größere Slnja^t üon Jlolleltiütritten ermöglid^t
in benfbar rurjicften B^itränmen bie Kombination öon uorjng^
lic^ ju einanber poffenben ©timmen, xok ber angebrad^te
SfioIIfd^toeKer mittelft einigen leichten ^upetoegun^en ein
crescendo t)on bem faft ber^anc^enben ^on ber mohne bis
}um erfc^utternben Klange beS üoUen SBerfed ermöglicht.
S)te ©pietoeife ift auf bem 3RanuaI loie auf bem $eba[
eine fe^r angenehme nnb geräufc^Iofe. Z)ie Saften bieten ber
$|anb ben löunf^endmertj^en Sßteberftanb , loie fte anberfettl^
bie (eid^te Slu^ü^rung jeber Drgelpaffage unb ber ublid^en
gioritureitjulaffen.
S)ie Sxfic^ttgung beS ^feifenkoerleiS geigte ^^olgenbed:
2)ad ®e{ammt»$fetfen)oer! präfentirt ft(^ atö einen äugerft
foliben unb occurat gearbeiteten Xbeit btö Orgeltoerfed. SDie
^oljpfeifen geigen burc^ioeg fe^r f^öned, aftfreieS 9D?ateriaI
mit üoriugltc^ ^Bearbeitung. 2)ie äKetaOpfetfen fteQen fic^
als äu|erft tool^Igelungene Strbeit bar; namentlich ift bie mit
größter ©orgfalt oofl^iogenc ^Bearbeitung ber fiingnalpfeifen ju
toben. S)ie ©timmüorric^tungen finb rec^t praftifc^ eingerichtet.
^ie ?tnfftellnng beS maffen^aft oorbanbeuen ?(Jfeifen*
toerfeS toerbient in befonberer 3Beije Änerfennung , bo ber
eigentli^ nid}t groge 9ianm in bentbar befter Steife auSgenii^t
würbe, um bem ?ßfeifentt)erl eine fold^e ^tafeierung ju geben,
bag man bet)ufd ©timmung nnb ^nrc^fid)t beSfelben bequem
ju jeber einzelnen 5ßfeife gelangen fann.
S)ic Söinbjnfnfir wirb au§ einem großen ungemein
ftarf gearbriteten SBejeröoir entnommen, baö oon 5 rec^t
fräftig gearbeiteten ©^öpf bälgen gefpeift wirb.
S)fe gn ben Sßinblaben fn^renben Kanäle ^aben bie
if)nen sufommenbe ©eite unb finb t)ollfommen bid^t gearbeitet.
2)ie SBinbcrj^ugnng wirb bnrc^ einen Oa^motor, ber ebenfo
prompt wie geräncfeloS fnnftioniert, ermöglicf)t. ®ic fämmt^
tieften ü)/ecftaliiftf)eile beö großen SSerfeS jeigen {e^r fauberc
nnb folibe 9lvbeit.
S)aS SJefultat bor SReUifion läßt ficft nd^ bem 93orftcr*
ge^enben refnmieren wie folgt:
5)er Drgelbaumrifter, '§err ®oIl, f)Cit in ber für bie
©t. Slpüftclfircftc gelieferten Drgel ein SBerf erfteQt, baS
in feinem 9iRaterial nnb beffen Bearbeitung bie größte ©oli«=
bitöt nnb 9lfnrateffe befnnbct. ©rjeugnng* Seitung nnb 3te:=
gnliernng beS SBinbeS i^igcn unS in bem Orgelbauer ben
fnnbicien nnb erfal)renen ü)?eifter unb bie ß^arafteriftif ber
2:onbilbung laffen i^n al« einen ber tücfttigften, feinfii^liaften
Örgelbanfilnftler ber 3e^tjeit erfcfteinen. S3a§ SBerf felbft
fteüt fi^ aU ein foli^eg bar, baö f|infid)tlic& ber ©olibität
unb ©leganj ber ?frbett nnb ber Kfangjcftönfidt feiner ©tim*
men weit nnb breit feinet (Sleicften jn^en wirb. @^ ift ber
^farrgemeinbe, ber man üon ^^xi^n ©liirf wünfcften muß,
JU raten, baß fie mit ber größten ©orgfalt auf bie 5ßflege
nnb ©rftaltung biefeS foftbaren äSerfeS bebacftt fein möge,
bamit ficft ®enerationen an bemjelben erbauen nnb erfreuen
fönnen.
Köln, ben 3. fjebrnar 1893.
?ß. ?ßiel, ©eminaroberlefircr nnb Königl. äRufifbireftor.
6. Sofien, SJomfapeUmeifter.
D. Sörann, 3)omfapitntar.
Dr. aßüller, ?ßröfeifor.
iSinc tit^U^e ^cict unh eine ^efktafel
83 r b e m e r f u n g. SBci ber @inf ü^rung beS mit unferm
erhabenen SKeifter fe^r befreunbeten ©up. 2)e^Iing würbe
ber ®otteSbienft oon 9}7orgen$ 8 Vitjx an nacft folgenbem
Programm gehalten:
1. Kyrie. 2. Gloria in excelsis. 3. Vobiscum. 4,
«nftatt ber (gpiftel ©s^c^- 30,1—20 incl. 5. ®Ä wolle ©Ott
uns gnäbig fein. 6. «nftatt be« (goanaetii, Wtatti). 25,14—20
incl. 7. SRufif. 8. ®Iaube. 9. 5ßrebigt. Sßor bem SJater^
nnfer: „9?nn bitten Wir ben fieifgen ©eift" 10. 9?a(^ ber
^ebigt: Veni sancte spiritus. 11. Actus investiturae.
12. Unter benen gratulationibus : ^err ®ott, bid^ loben
wir. SKufif. 3lm\ lobe ben §erm meine ©eele. Sinn freut
eu^ liebe S^riftengcmein. 13. SoHecte unb ©egen. 14. Slun
bautet alle ®ott.
S)aß nad^ biejer fangen gottedbienfilid^en $anblung bie
leibtid^e ©tärfung in ^orm einer wo^lbefe^ten Xafet ni^t
feilten fonnte, fiegt auf ber §anb. SKir fügen für bieientgcn
unferer ficfer, bereu Sntcreffc für bie culinarijdöen ®enfiffe De»
Sebend nid^t abgeftumpft ift unb ber aOgemeinen aJIerfwürbig«
feit Wegen bad äRenu jener Safef bei.
S)a« ®iner t^eifte fic^ ein in:
@ine ^fet üor 24 ^erfonen
(bie ^o^e ebangelif^e ®eifttic^feit, ber SRat^, SIector äßagniftcuS).
— 5G —
3""^ ^^f^^n ©ang.
1. @inc SaStlbprctö haftete auf ber ©c^üffel. 2. Sine
^otagc mit anflcf^Iogencn 9le6f|ü^ncrn. 3. ©rogc JJorcflen
qcfottcn. 4. ?ßörj(^c mit bcr 93uttcr6rül^, Sitongen, Siftajien,
iwcrcttig. 5. Hamburger gkijc^ ünb öo^nen barju. 2;^omaÄ
©^ulc aH^icr einftclltg cnue^lct iporbcn, todd)t^ man S^ncn
ju nottficircit bcr SWotljburft ju fein erachtet. 6. Qtod ©c^öpö*
Iculcn mit ©ateUer »cü^. 7. 3mei Sfrcb^törtte.
NB. (£§ mug ein 9Ji6 gefertigt tt?crbcii, Jüic bic ©peifcn
wnb Sonfitürcn jw fe^cn.
3um anberit ®ang.
1. ©d^iüein^rücfeit mit 6 gafaneu belegt. 2. Sin gon^
Sie^ gebraten. 3. ©c^iüeinöfopf mit 3?inböjunge belegt. 4.
Smcrl)anb ©aHot^. 5. S8abti§ Xortten 2 ©tfidE.
II.
3)rei Sofeln uor bic ^crrnOeiftlic^cn, iebe Xafel ju
24 5ßcrfünen, tfjnt 72 ^ßerfonen.
(Su bicfcr cr^cblid^ geringeren Safcl finb nnr je 6
©Rüffeln Jjcrmcrlt.)
III.
(£in Äöftgcn \)ox bic grou ©uperintenbcntin auf 6 ^crfoncn.
1. ein 5;rütt §ü^ner haftet. 2. Sine 3iel)fcule mit 2
Slcbpöner gebr. 3. gorcfien gefotteu. 4. 3o^anniöbcer
Sortte.
IV.
8Sor bic aWufifanten (12 ^erfoncn) Uier ©c^fiffetn.
(SRüffen Dor ange^enbem Convivio gefpeifet werben).
StuBcrbem iüaren an Gonfect 30 ©tüd ÜWanbeltorten,
30 ^afttorten, 30 ©djälc^cn Sonfect unb 80 ©tcf. Ärafttortcn
öor bic §errn ®eift(ic^cn (bereu 65 anmefenb maren) ferner
„83or bic grau ©etolingiu 1 5torb Sonfect, 1 SWanoeltorte,
1 Ärafttortc unb Db(t" crforberlicö getpefcn. SJomil er lücaen
ber ^ßräfentatiou unb fonftcu aücö ju ücranftalteu belieben
möchte.
nie. ©anfte bor bic bcfd^cficnc' 9?otification unb toürbc
er bic ^räjentatton unb aQed nöt^ige ju beforgen nic^t
unterlaffen.
Eodem.
Item bem §errn 5JJaftüri bei ber J^omaö Äird^e, §.
SBcifen glcic^fallg 9?otification Don ber bcfd&e^cnen^ SBa^I §r.
Sodann '©cbaftian ©acjö^ jum Santoren bei) ber ©d^ute ju
©t. X^omac, melc^er fic^ baDor fti^ulbigft bebanft unb aßen
©egen borju tt)ünf<j^t.''
@d ^at barauf S3a^ folgenben:
„S)e8 ßantoriä be^ ber Stomas ©d^ule SRcberÄ'^*)
untcrjcic^nct, tüdd&er bic ®runblagc feiner änftcHung für bic
lange $(mtsbaucr gebilbet \iat, in ber er fein 9mt uerioaltet fiat
„2)emnadö ®. ®. öoc^m. ^attj bicfcr ©tabt Scipäigf
miä) jum Santoren ber ©c^utc ju ©t. Sf)oma^ angenommen
unb einen SictJcrS in ua^ gefegten fünften öon mir ju öoU*
jic^cn bcgctirct nc^mtid^:
@etrunfen n>urben: 3 S^mer unb 6 Pannen 9}^cinh)cin,
1 @t)mer alter 3tt)einttjein, 2 ^afe SaSurjncr ©icr, '/• goß
Sobgunner S5ier."
3)te ganje ScierUc^!eit, an ber bic ©tobt Icbl^aftcn 9lnt^etl
?|cnommen ju ^abcn fd^cint, roax fc^r forgfältia Vorbereitet,
nfonber^eit au^ SKilttär gur ©cfcftun^ bcr Äird&cntprcn
unb Slufrec^t^altung ber Drbnung requtnte.
(9luS bcu 9Jnt^«actcn ber ©nfle ju öcipiig u. 3. 1721.)
■♦♦
■••♦♦■
©rjäl^tenbeä ©d^riftftücf be§ Drganiftcn So^annc^ 8.
an feinen fiol legen 9?. 3-
a^itnet^eüt t)on e. Stiebel.
Sieber Äoltege!
(govtfctuufl.)
*} loc ciut. /Ol. y/t.
(Sine ja^Ireid&e, buntgcmifc^te ®efeQfc^aft Sin^eimifc^cr
unb grembcr ^ielt ^ier im ©chatten bcr biegten, mit Slut^cn*
lichtem reid^gefcf)müdten 5taftanienbäumen i^re 9taturfeier beS
britten $ßfingfttageS. 9luc^ bic Gelegenheit , ein frugales, ben
SBälblem ebenfo angenehm buftcnbeS aUmol)(fc^medenbcS T^rü^-
ftüd einjunc^men, toar geboten unb mürbe uon fielen bcnugt.
3dö ftcuerte ebenfalls ber bic^tumtagertcn SSrcttcrbubc ju, fanb
ein $(a^c^en unb, nac^ gebutbigcm ^arren, baS Verlangte gegen
junger unb ^urft. 3(^ glaubte, baS mit 3)2ufe auSnü^en
JU fönnen: ein SSormittagöbcfuc^ bei 5fapeQniciftcrS crfc^ien
mir unfc^idlic^ unb anbere SBefuc^e ober fonfti^c ©efi^äfte
^atte icft nid^t ju mad^en: Unterhaltung fanb [ic^ la anc^ l)icr,
menn i^ nic^t meine O^rcn ju^^iclt Dor ben burd^einanber^
furrcnben ®ef^)ra(^cn ber ©enoffen. 3)a — gleich ^ier von
meinen SRac^barn tpar etmaS ^erauSäut)ören ,' maS auf bie
aKufifjuftänbc bcr Kefibcnj fflejug tjatte, an frembe öefuc^er
berfclben gerid^tet unb anc^ fiir mtcö anjicf)cnb. ®in ftattli^er
SJürger — eS mod^tc bcr ^offatttcr fein — äußerte, bcr
burdglaud^tigflc gßrft fei iu ferner §of^altung äufeevft fparfam,
moju er anc^ guten ®runb b^bc, er t)alte j. 53. nur brei üoU*
ftänbigc ©quipagen, eine üierfpännigc, eine jtoei* unb eine
cinfpännige, unb mürben einmal bei ^ofe mc^r gebraucht, fo
müßten bic ®ta§futfe5en ber ^otellierö unb bie in fürfttiri^e
ßitree geftedtten Seute berfclben ^erf^alten , bagegen fönnc uic^
manb ctmaS ^aben, nur für bie 5£apclle unb baS Xlieatcr
mcnbc er in neufter ^eit t)iel auf, moran j|ebo(^ bcr ©rbprinj
fc^ulb fei, bcr für bic SWufi! fc^märmc unb bem ber burd)=
laud^ticjfte ^apa nichts abfd^lagen fönnc. ©0 ^abc ber Srb^
prinj jefet eine frcmbc ©ängerin öcr|(^riebcn, bie i^u ^cutc
nur ctmaS oorfingen unb bann mieber abreifcn foQc, xini> maS
für fd^mäl)tid^cS ®elb folc^e SRcifcn !ofteu unb mic folc^c
berühmte Äünftlcr bcja^lt merben muffen, baS fei beJEannt
unb fd^abc um baS üiele ®clb, ba^ auf biefe SBcife außer
SanbeS ge^e. S)em ©pred^er gegenüber fai eine ältlicfic S)amc,
mir bcfannt al« ^offc^aufpiclcrin. Wlit einem fpöttifd&en
Säcöeln, baS ma^rfd^einlic^ bcr Umoiffen^eit beS ^offattlcrS
in fold^cn inneren §)ofangclegcnl^citcn gelten follte, bcmcrltc
fic, bic ©ac^e öcr^altc fidi bod^ ^ttoa^ anberS, mic fic auS
fieserer Oucflc erfahren , ^anble cS fic^ blo§ barum , bafe eine
junge, öom ^offapellmeiftcr gefd^ultc Äraft jur heutigen SWatinee
befohlen toorbcn fei
„SWatince!" ?ludö jefet übte bicfeS SBort feinen 3öuf'er
über mtc^ auS: mic mcggeblafen mar meine p^ilifterbafte Siube,
meine erft mä^renb Üer Stu^e fic^ jeigenbc äRfibi^Icit bcS
SeibeS — ic^ fprang üon meinem ©i^jc auf imb eilte uac§
bem ^od^gelegcnen, an hai Suftmälbc^en grenjenben ©c^Iog«
garten. 2En Der SD^atince mugt ic^ ja auc^ Sorc^cn begegnen
fie toenigftenS in bcr 92ä^e fc^cn , ba fic gemig Dom ^apcQ-
meiftcr üorgcftcQt mürbe, unb ic^, ic^ tpoute mic^ felber als
SBcfanntcn bem gürften öorftcÜcn unb bad&tc gar nic^t an
feine ?lbtt)rfcnl)eit
®Iei(q beim Eintritt in ben umfangreichen ©d^loggarten
begegnete ic^ btm mit bcr Äuffid^t betrauten Unteroffijier , ber
mir auf meine j^rage, ob bie 9}?atinee fd^on i^ren 2tnfang
genommen, berit§tete, eine SÄatinec finbe ^cute nicftt ftatt,
aber ber burc^taud^tigfte @rbprinj muficire in ber ^aÖe, meS«
l^alb bic SBefud^cr beS ®artenS bringenb erfud^t mürben, in
ber ^Jlaf)^ ber ^aQe ntd)t gu Dermeilcn. SSottfommen nud^tern
oemorben fe^t id^ im ©(^lenbergange meinen SEBeg fort, im
©tillen fragenb, feit loann ber Srbpnng menfc^enfd^eu gemorben
unb ob cd fic^ überhaupt lo^ne, bor ber ^atle fielen gu
bleiben. 3n ben Anlagen gab eS t)xd ©d^dneS unb für mtc^
man^erlei 9teueS gu je^en , nichts jeboc^ , ttwruber tc^ ben
Slerger über bie ^äufc^ung b&tte Dergeffen mögen. (Stnige
mir üorübetge^enbe Sefuc^er beS @artenS maren glüdlicger
I als ic^, benn fie fpra(^en gegenfeitig i^r ®n^udkn ani über
57 —
leine Slnlaaeti fotute über feine f$ernft(^ten. @o n)Qr id^ in
i)te ^af)t Der ^aÜe gefommen. (Sinjelne an^ Dem offenen
i]fenfter ju mir ^erüberftingenben ^öne bed (Sonjertflüael^
Ic^ienen mtc^ (öden ju tuoOen , ic^ aber fc^rttt meiter mit bem
iBorfa^e, ftolj unb gemäd^Iid^en ©c^rttte^ uoruber ju ge^n:
lOQd flimmerten mtd^ bte mufifaüjc^en @tubien bed (Srbprtn}en ?
S)a — mein gnfe mar plöglic^ wie in ben SBeg gemachten — ic^
ftanb iinb Ian{c|tc unb ftrcdfte ben ^oU tjinüwr — befannte
^one — mein ®ott mie mär' e3 möglich ? Unb nun ber ®cfang:
3c^ benfc bein" — unb i^re ©ttmme — unb bie Snbrnnft
unb ^ingebung, in ber ic^d gebadet unb gefüllt! 3n meiner
©^lafc jammerte e5, baS §erj moßte mir jerjpringen; ©c^ritt
um ©(ftritt ri6 e^ mic^ fort, bem genfter ju, ald fie ben
lej^ten SSer^ begann. SWir mar c§, alö moÖe fie mi^ mit meinem
Siebe tobten , aber — feigen , einmal {e^en mu§te ic^ fie noc^;
fo ftarf , fo furd^tbar ftarf ^att' id^ meine Siebe noc^ nie
gefüllt, ^ier im ®ebüj(^ unter bem geiifter ftanb nod^ bie
löanf, mein ehemaliger ÜJfufenfift; er mürbe auc^ jegt mein
©tanbort: ic^ ftrecitc ben 5fopf burc^ bie S^^ifl^ ^i"«» ftoc^^*
ligen 83erberi^enftranc^e3 unb fa^, mie mäl)renb beS legten
„^d) benfe bein" m^ bem $)intergrunbe ber (Srbprinj ^erüor^
eilte unb bie ©ängerin — unfer Sorc^en ! — unter bem SRufe:
„SKeiii Sorc^en, meine Socele^! ftürmifc^ umarmte unb —
i^re Sip))en ben {einigen entgegenlamen. 3(4 ^atte genug ber
Siobelri^en im ®efic^t unb ber ©tic^ inS ^er^ biirfte nicftt tiefer
ge^en, toenn ic^ nid^t mirflic^ fterben fottte.' ^on ber ^alle auS
mürbe meine Slnmejcn^eit unbemerft geblieben fein , f)otte nid^t,
eben aW i^ bie SBanf tjcrlaffen, hinter mir ber SBäd^ter beä
fürftUd^cn ^arabieggartenS mit bonnernber ©timme Jein : „SBci*
tergct)n!" gerufen. 3)a^ mocl)te in ber $alle vernommen unb
als Störung bed mufifalifc^en ©enuffeS übel t^ermerft morben
fein: baS ^^nfter mürbe aföbalb gefc^loffen unb gmar, mie
ic^ t)urdö einen freuen ©eitenblidE bemerkte, \)0\\ ber grau
^offapeUmeifterin.
D^ne ©äumcn unb mie ein gef^euc^ted SBilb trat id^
ben 9iüdEmeq an unb Derläugerte i^n butd) manche ^ogen, um
nic^t oor fpäter SRad^t Ijeimäufommen. ÜJfein im Umgänge
mit Sord|en genoffeneS ®lücf uon feinem anfange an biö ju
ieiiicm ial)en 6nbe tiefe ic^ bem geifligen Sluge üorüberge^n
unb bann bie leiblichen fic^ auSmeineu unb meine SEBunbe
orbentUd^ ausbluten. ?lfö eS bereite 9iac^t gemorbcn unb ic^
an einer tiefen SBalbf^lu^t Vorbeigehen moute, über beren
3)unfel ber ^tte SSottmonb am moltenlofen ^immel rn^ig fei*
ne^ SBegeÄ ging, blieb id&, in feinen Änblid oerfunfen, ein
8Bcil(^en finnenb fteöen, ridjtete mid^ ftramm auf unb rief
laut unb mit bem Srnfte ber Öefc^mörung in bie ©c^ludEit
hinein; „83iS ^ier^er unb nicftt meiter!" S)aö follte l^eiBen:
nun moÜt' ic^ ^err meinet ©c^merjeö merben. Unb mie mand&e
leibliche ©c^merjen burd^ neue SBunben Teilung ober Sinbe*
rung finben, fo fam meinem ^errifc^cn SÖorfaßc ein anbereS
©eelenleib ju^ilfe: baS Seib über ben fc^mä^ligen Unban{
J8or(^enS gegen bie treuen Pflegeeltern. Serloreit fie ni^t
mttß als i'c^? —
{8rortfc6mt9 folgt).
•♦<KK>-0# €-»♦♦♦•
Siieti^el, Dr. ®. Die Aufgabe ber Drgel im ®otteÄ*
btenft bis inS 18. Sa^rl^unbert gefd^ic^tlid^
bargelegt. Seipjig, S)urrfd^e Suc^^anblung. 2 Jl.
^ad ift eine ber mert^bonften Ctuedenfc^riften über unfer ^aiipU
tf^ema, benn ti grünbet ftc^ biefelbe auf 6ö4ft aruubli^en unb mii^fnmen
Smbien. ^\t bte uorUegeube 9lvbeit au4 sunftdqft uou t^eologifc^eit, inSe
befonbere liturgifc^en ®efi(£td)>untten entftanben, fo nimmt jebenfalld bie
'^ftfftef^ic^fe unb indbefonbere bie @)ef(4ic^te bed OrgelfpieU, bie uorliegenben
(Srgebniffe bed tiefem gforf^end adjtungdooaft unb Danfbarli^ft auf. 3"^-
befonbere aber f^at bie ^^rage SBebeutung für bad praftif^e firc^Udie Seben
imb roirb bei ^eiftlid^en, Organiften unb (Kantoren enifc^iebene X^eilna^me
))oraudfe(en bürfeu. 3ft boc^ bie Aufgabe ber Orgel in unferm eu.
<l(oneSbten{ie öfter« twn etnfeitigen ^ftd^t^punften aud beftiumtt uwrben.
^orien ^ben einen mo^gebenben (Einfluß geübt, bie vor ber t^atf A^li^en
md^x^Mim (Sutn^idelung nic^t befielen fbnnen. @e^r. ri^ig faat ber
9erf. : „%>ai 91 mt ber Organiften unb Q^ an toren, loeic^eS
im 17. unb 18. 2^a(r§. eine fo ^o^e fl3ebeutung ^atte, ift
in Mutiger Seit l^ielfac^ unterf c^aj^t. (£iS ift tief ju
beiladen, boB ofttü^tigej^rnfte fid) i^ut ent^ie^u,
um lieber auf anberen @(e bieten i^e leuuft ju
betHtigeu. «ber ber «onomf trifft bo(^ autb bie .«irc^e *) in
me(d)er waäi ber überreicben (Sntfafmng ber j^ird)enmnrtf im 17. unb 18.
Sa^r^. eine atti^uftarfe dieaftion unb eine ^igac^tung ber liturgifc^en unb
mufitaüfcben Seite bt^ ^ottedbteufteS eüigetreten ift. ®d ift in bm legten
Sa^rüe^ntcn in biefcr ©cjie^ung bcffer geworben, gfür bie ^bung beS
Organifteus unb dantorcns^lmtc« Ijat JJ^iebr. 3iiiiiner in feiner (Sd&rift:
„5)er Verfall bc« ©antoren* unb Organifteuamte« in ber cu. SanbeSfirdfte
$reu6en«, feine Urfac^en unb Sßorft^icige ^ur ©efferung, fe^r (Stnbringli^c»
gef agt. ^ie Seftrebuugen unb (Erfolge „bz^ e u a n g e ( i f cb e n 5^ i r (^ e n«
gefaugDereiuS iu ^eutfdilanb'' fmb ^o^erf reuli^e unb beanfpru^
datn bie loamiftc X^eiluabme Um fo briugenber , aber ift ju münfien,
büi mit ber reidieren (Entfaltung unb ^ebung ber ^ircbenmuiif ba9 (iturs
gifdjc SScrftftnbiiifj ©anb in ^anb ge^c, bam'it in redjtcr, ben ©runbfftöen
itnferer'j^ird)e eutfprec^enber Steife bit mufifalifc^e @eite bed ®oltedbien[te$
geftaitet loerbe. ^ie vorliegenbe 9(rbeit be^anbelt oornämüc^ bte 9lufgabe
er Orgel oon gcfdjidjtlidjer Seite , benn bk ©cfrfjit^te ift eine unent»
bcbvlid)c Set)vmeiftcvin , nur gefunbe ©vunbfftfe für ba^ rirdjltc^e Scben gu
geioinnen. ©o menig audj eine SBieber^oluitg ucrgongencr Sinricfjtungen
baö rid)ttge fein wirb, fo meint ber 58crf . Denno(^, bcÄ oii« ber gcf(bid)t(i(tjen
eimoiclcIuHg aurfj bei biefcr fjrngc mand)e gejunbc @efi(btSpunfte ^iir rec^s
ten QJeftaltiing unferer (S^otte^bienfte gemonften werben fönuen.
3ur Seit bcv ^Reformation ift bie Orgel nur baini unb wann jur
Begleitung bc8 ©emciitbegcfanged ^cvbcigci\ogen juorbcn. 3'^ ber Dicgel
bieiite baS fraglidjc 5{»finimcnt beim ^rfthtbiiiin, al« Begleitung cinj^elner
©Öorftürfe, bei 9(ii§fübrung einücliier X&cilc ber Deutfc^en 3?Jeffc im Secbfel
ntit e^or. ©rft im 16. unb 17. 3a^r^. fiiiben firf) noct) alle bie gformen
im eo. dJüttcöbienft , bie fic^ betreff* ber $luwcnbung bei Orgel in bem
ÖJotteSbicnftc ber rijmifcöcu ^irdjc finben. 3)ie Orgel fpielte" t^ciU bie
SRcIobie oor, tbcil« fpielte fie auc^ an ©teile ber ©emeinbe nnb fpielte
tittt ©tropfe beS (^efanged atletn. BefanntUcb tuurbe bie ^elobie im
17 S^^^t in bie Oberftimme (©opran) oerlcgt, wS&renb früher ber
0antu8 tiriiiu» im Xenor lag. 9tber ed bauerte nocf) lange, e^e bie
Orgel begteituitg bed G^emeinbegcfangeS allgemein (Eingang fanb. 3n
9'2orbt)aufcn war ^. 33. bie liturgifcbe Orbnung, um§ 3abr 1*665 folgenbe:
3n ber orbinftren ^mtdprebigi, fo Reifet eS m einer be^fatlftgen Ber«
orbnung , loirb gefungcn : 1) Äomm beiliger ©eift." 58. Orgel. 3. „O SSater
allmftcbtiger &oiV* mit aUtn 9 Serien, bai(wiic^en breimal georgelt.
4, ©loria : r,?(aein ©Ott in ber $)üI)'^ fei @^r." 5. 3)arauf fott , wenn
ber le^te Ber* gefungen wirb , ba* i^duten ju ber Spiftel ober @uangelio
wie e* bi*^er genennet, angefangen unb felbige* uor Beriefung folcfjer
@piftel abfoluiert unb geenbigt werbeit. 6. folget' bit @ptftel. 7. @)eorgelt
6. eilt QJefang fo auf bie $rebigt eingericfjtet unb folcber baraitf gefungen ;
barunter fann ttwaü georgelt werben 2c.
@* i^at ftd)erlicb bie @)ewo^n^eit, ba^ gattj^e Sieb mit ber Orgel m
begleiten , immer me^r zugenommen , aber ba^ loar gar iDlait^em burt^«
au^ ^uwiber. ©in gewiffer 3«^^- ®ottfr. 3 e i b l c r ^atte eine ©dirift oer«
brocken : „©ieben bi)fe @^eifter , loelc^e beutigen Xage* gitten X^eil* bie
Lüfter ober fogenannten ^orffct)ulmeifter regiren.'' (S* ^eigt m biefer
©(^vift: „^umme Teufel ftnb aucf), bie ba »ergeben, e* fei beffer, bai
uitteni fingen georgelt tverbe, al* baß man fc^l'ecbtioeg ftnget. . . . 3war
wenn man einen 3)ieb ober 9Rörber fromm orgeln rönnte." — 3- "wnt
bie Orgel oeräd)tlicb eine ^immlifc^e ©acfpfeife — ober einen groben ^Runf*
baburcb nur an* bim gröbften befe^ren töimte, ba^ er feinem 9{ilcbfteu
zugefallen nur lentte eine Zi^ni ^ttmadicn, ober einen ©tein au* bem ^ege
werfen ; ober wenn mon anftatt einer ftttnlicben unb tan^enben fjreube eine
bimmlifdje 9lnbac^t mit bem ^erfe erweden tonnte, fo würbe ber $riefter
billig bei(f)ulbigt , bag er ba*ienige nic^t einführte , wa* ^u ^otte* d^re
gereid^t, ^eitn' man aber oor beih (l^eorgle nid)t ^5ren fann, wa* gefun«
gen luirb , ber .f^üfter }uglet4 fpielet unb ftnget , unb [\6i me^r um* dla«
t)ier al* um* Sieb befummert , im Siebe tint ©au um bit anbre mac^t ,
orgelt mit bem ti$bnenben @r^ unb mit ber flingenben ©^eöe o^ne
Berftanb , bai man bie eble Rti\ bamit uerberbet unb folcbe* bann an ber
^rebigt abgezogen werben muß , barüber alle* au^ ber Orbnung römmt ,
inbem man bie 3eit nicbt gewinnen fann, fonberlid) wo loeit gelegene fl^iliale
in btad:ittn , imb alfo bocQwic^tige Urfat^en uorbanben , we*wegen ein ^r(
lieber abzufcbaffen unb zu uerbinbern, al* einzuführen unb bie opione caltns,
al* wäre ba* Orgeln ein ©tücf @^otte*bienfte*, z"nt Borwurf ber armen St'vc*
c^eu , bie feine Orgeln fcbaffeu fönnen, fo ift ber $rtefter wo^l entf(^ulbigt,
wenn erfotoie zu einer Orgel ober $ofitio ratzen loiH, al* ^u ©tüdeti unb
(S^art^aunen auf bie l^irc^tünue ober ®allerien an btn J^irdjen zu pflanzen unb
folc^e an btn (S(otte*bienften ui ^oben t^ften log Z" f^i^lien.'' ^a^iU ift
ZU bemerfen, ba^ wenn fc^lec^t in jenen 3eiten georgelt, bab aucb mituitter
miferabel geprebigt würbe, ma^ auä) bei im* noc^ ^eut zuXage oorfommt.
©oQ man aber be* fcblecbten (Slebrau^* wegen ba^ ®ule abfc^äffen ? ^ann
mügte man au4 felbft bie ^anze 9ieligion abf^affeu, beim wozu ift biefe*
^o^e ®ut zu allen 3citen ntcbt alle* mi6brau(t)t worben ?
^er ort^obo^e (Slau* ^arm* fc^reibt: ,,^enn }ebt tuieber,
wie in ber ©^tveiz gefc^e^n; ba^ Bolf au*zöge, alle Orgeln entzwei
ZU fcblagen , i^ totxi nic^t , ob it^ ni(^t mit gmge.**) ^a* will i4
*) Unb biefe loo^l flTdltcntfidtt , benn bie jämmettlcfien Ok^Ue bei (Eantoien« unb
Organiftenficaen ftnb ffli begabte ftünftlet bun^ouS unanoemenen unb toenta etnlabenb. 3fk
unl bo4 bor tocmaer Aeit rnUact^eiU »otben . ba| bet oberfte (»(di^e 83flrbentrS0cr m
einer beifi^mten ftunftflabt, bei bcc Oefefeuna einer toit^tigen Croaniflenfteae , aefagt
^t: „& flenflgt, »emt toir einen Otgelfbielec baben, ber etnen letbUdien (H^ral \p\m unb
ber mbgltAft mr)e Sor? anb Btvifdicntpiete matJ^tt „S^iu fmb frcttitb bie ntebern
ftirdienbtener. tt)oau man ^t^utage bie Organiften leiber no^ bitffoc^ zS^tt, immer
no^ gut genug 1"
**) Qielleid^t Mire e8 bann na%üdt gemefen. baB ber unfeüae Otgetfetnb einigen
SiMSgen ntAt entgangen tvfirc . benn bei einer fotqen ro^n Stenge ^n\> berglei(!^en ^tebt
nii^t unmi^iUC^ —
58 —
fnqen : Söcn» bic ©cmcinbcu ciucS ßniibe« fic^ in Icfldcr 3Bcifc biiifibev
bcrictf)cn , al§ ob fic bic Orflcl Wiiflev beibehalten ober fie lüeflucönteu unb
eticntiioliter bie bcnfcbnftlidje ©ciie^mifliuici imrfjfiic^cn foHtcn , idj Jücift
n'm, ob id) uicöt f üv baS ^Bcflwe^incii ber Cracl ftiinmtc. 3)cnn ibrc 9iü^
Ii(t)feit ift flcviiift, i^vc ©djübücbteit \)i flVi>B m\> fein Mittel um ibie
©rfiablicbteit Qbüubaltcn, ift binlftnftlid)." (^aftm-olt&eol. II. 6. 112 ff.)
3?iefen ejtreincn 3?cbcn8ni1cn cineS einfcilicjcu 3ionSn)«d|terä galten
tülr bie SSüvte be§ ^xo^m Scbillev (mclcbe wie inlJ^o. 1 «nb 2 b. Ur.
mittbeilteu unb bic bc« flvoßcn ^^oftcl« ber ^umonitfit g. ®. ü $ e r b c i*
(©. Itrnnia 4) eutöcgcn. SJeibe loerbcn Iftnßcv in bei* 'Wnc^wclt ejiftiven
oIS ein ficiucä , fauati|c(ic§ Älic&cnlirtit. —
3)nf5 bic Äivc^c im ® ot te^bicnftc nie ju einem
aon^cvtiaale für flciftlidic 9Rnfif werbe, ift cbcnfo fclbit«
Dcrfiftublid), al8 ba6bcvOvflan ift jid) nfS bienenbeS ®Iieb ber
©cmeinbe unb i tjrer Sc elcuM vtcn unterorbncu muft.
(gbenjo ftcber ift ober an*, \>a^ bic Äird)e «Uc« bennjcn unb bieten nnift,
iua§ fcitenS ber Äunft im 3)ienftc ber aicUöiou (^eleifiet werben tann. Hub
U)i biefe§3Kufi! im ^oljenörabc nid)t (eiftcn fönne, werben nur ucrblenbete
Seitcr bc^anvten. ^ . ^
3)a6 über aflc 8 wif rf)en fpielc, felbft Jiwi|d)en ben enii^elneu
6troVt)eu Idpunuß^loS ber ©tnb flcbrodjcn wirb , ift eben fu cinfcitifl , wie
un^iftorijd) (Sme hfiftiflc San^c , f ii r bie 3wifd)cnfvicle bat ber feliftc
Dr. i ü p f c r m ber SSorrebc ju feinem flroBen S^oralbudie ßeticfert. ^ier
»inbicirt er ben ßuten 3wifd)cnjplelen mit 3?ed)t ourt) einen äfi^etifcben
SScrtb. ebne alle llcbcrleitunftcn j^u ben cini^etnen ©tropt)en5cilen wirb
unbeftreitbar ber (Sbtnal in Inntci cii^elne geljcu -^crriffen.
e« ift interrefiant , Wie $rof. ?K ü U c r b a r t u n fl in SSeimar in
f e i n c m r c f ü r m a 1 r i f d) e n © l) o r a l b u d) e CSSeimar, ferner) biefe
^erftüdfclnnii ^m uniflcbcn fnd}t , um \>QH ©binal ai» ®an<ieö bar^uftcHen.
8clbft Uüu 'neflucrifdjer @eitc tjat mau befanntlid) bic 6 1 r o p b c n * i^wi-
f cbcnfpie'le um ^Künotonic unb (Srmiibnn(j ,^n uermeiben., ^od) neftat*
teu miiffen.
feir fennen einen nvöBcren Ort, in welcbem bie alteren ifirdinängcr
bem ©ciftlidjen erflärten, \>a\^ fte bei nän^licbem ©ertfall ber gwildjcnfpicle,
nid)t meftr an bem ©otte^bienfte tl)eihiebmen ÜJnuten , weil ha^ man^^
flcfe^tc ©inflcn fie gu febr außriff w\t> ermübcte , bafe fte uid)t mcbr mit
fort föimten'. 5)er ßJeiftlidjc war fo Dcrftftnbin unb »emiinftiii, flaui^ fnr^e
llebcileitnuflcu gu geftattcn, unb ber !irdilid)c JJricbe war nicbt weiter flcftört.
SBcnn nmn bebenft, hai in unfern flaffifcbeu Xonwerfen ber flröBten
gWeifter , bie einzelnen X^cilc eine« ÖJangen , bnrd) furi^c nebcrieitunnen
j^ur S5erbinbunfl unter — eiuauber bcnntJt worben finb, fu folltc man bcnu
bod) uicbt fo inibannbergig imb einfeitin biefeu fleinen bered)tiflten Sronnen
hciii i!cbenÄ(id)t auSblafcn. ®a8 würben bie ©ftnncr in einer Oper faflcn,
wenn pc obne llnterbredjuuö fortfingen müfeten ? 3)aij bie 3ioifrtlcnfpie(c
beim quantitirenb = i^l)tmifcben ©boraliiefange unfinuig finb, wirb fein
SBerniiuftiger bcftreiteu. ?lber felbft hier ftnb bie ©tropftcui^wifdjenfpicle
uid)t i>om Uebel. 3d) beute nod) mit 6(brecfen an ben beprintirenbcn
einbrncf ber ßintijnigfeit unb (gnnübuug, ben mir em tird)lid)c§ l!ieb mit
10 ©tropben (bei einerlei 9?egiftrirung ) in einer fütbeutfdjen 5lird)c l)cr=
»orrief. & war für mid) faum j^um 9(nSbalten unb id) war nidjt mcbr
iu bewegen , an fold) ungemein eintiJuigen ©ottc^blenfien tbeil ju nehmen,
^at man , mit 9tedit ober Uured)t , ben eüangclifd)cn ©otteöbienftcn nid|t
immer eine leibige SKonotonie ^mx SSorwnrf genmcbt? *)
@d)neft(id) nod) eine ricbtigc ^rage : Sic foll fid) eine ®cmeinbe
obne Orgel bebclfeu , bti ber ein ©etangbud) mit 674 Siebern unb ein
eboralbud) mit über 200 ?Wclobien eingcfiibrt ift ? 3ft eS mbglid) , \)ai
aud) ber fleifeigfte unb fri)mmfte ifudjeugitnger gegen 200 SKcIobicn fo
fid)cr inne bat, bal er pd) obne Orgel bebelfen fann? 2öir glauben nitbt!
3ur 3eit unb nacb ber Diefonnation , M xmn uur wenig (Jboral*
weifen batte , war ba§ leid)icr obne Orgel gu fingen , aber ^eut jn Xagc
wirb eS fd)werlid) ju ertragen fein.
Saffe man alfo bie Orgel unb \)a^ Orgelfpiet fid) im a u f r i d) t i-
gen ^ienfte ber j^irtibe rubig weiter e u t w i cf e l n unb unter::
ftii^e beibe fünfte im lS)ienfte beffen, uon bem alle gute &aht fonnnt!
^ie Gräfte , weld)e ftetd uon wilbem $tog entzweit ,
gewaltig bod) ha^ $3obI ber @rbe qriinben ,
3)cr (Srbc fefter Stoff , bie fiufl mit ©olt unb SBinben ,
2>ie ungegäbmtc Sluib, be§ g^n?^'^ ^"cgcr ©treit,
^ie alle muffen fid) gu einer ÜPraft uerbinben
unb tbiitig fem in d^^^ng er^üniter ©inigfeit:
©0 wirb au^ ibrcm 33unb ber fliid)tge ®eift entfaltet,
3)er mit lebenb'ger Ifraft burtb alle SBcfcn waltet.
(S. S (^ u l s e , „escilia" ,(9. QJefang).
■«no-o-O-O ♦cc-o«-^
^uffühtuuf^en.
llresflirn. III Sechs Bacb-Mendelssohn-Abende. (Winter-
balbjabr 189*J/93.> Orgel -Vorträge unter Mitwirkaug kttustlerischer
Kräfte in der Jobanuefikirche znm Besten der Gemeindediakonie
von Hans Fährmann. Dritter Abend. Montag, den 21. November
1892, unter srütisrer Mitwirkung der Konzert- und Oratoriensänge-
rin Frau Julie Bach i • Fährmann (Alt), des Herzogt. Sachs. Kam-
mersängers Herrn Edmund Olomme (Raryton), des Königl. Sachs.
Kaminerviitnosen Herrn Ferdinand Blöckmann (Violoncello) und
*) (£iii alter iDÜrbiacr fßrebtger fagte runb^raitö: M^ nit^t gut Otige(f)»ie(en
unb ein lur^eit Sot« unb gute tnappt d)vifc^f)riele machen fann , foOte bun^oud nt(^t
Orgrt fpielcn , eben fo nenig rote ein dkifttif^er )»reb{gcn foHte , ber ntc^t eine ^utt $t«bigt
moc^n tonn." —
des durch freiwillige Hitgli^^^f verstärkten Kircbenchores. Pro-
gramm, l. a)PraeIudium und ^Qge D-dur (Band IV, 8. ) v. S. Bach,
b) Choralbearbeitung über : n^in feste Burg ist unser Cott," D-dur
(Band VI, 22) v. S. Bach. 2. Altsoli: „Schlage doch, gewünschte
Stunde** (mit den von Bach vorgeschriebenen beiden in e und h
gestimmten Glocken) v. S. Bach. 3. Cellosoli : a) Air v. S. Bach,
b) Andante (Lied ohne Worte) v. Mendelssohn. 4. Sonate No. HL
D-moll (Bd. I) V. S. Bach, a) Andante. — h) Adagio e dolce. — c)
Vivace. 6. Barytousolo . „Sie schallt , die Posann,'** Arie mit Beci-
tativ ans „Messias"* v. Händel. 6. Zwei Trauergesänge: a) Chor
a capella: (auf den Tod eines Kindes) comp. 1843 v. Mendelssohn,
b) Altsolo mit Cello und Orgel (auf den Tod eines Jttnglings) v.
C. Hess. 7. Praeludium und Fnire A-dnr (Rand II . 3) v. 8. Bach.
8. Duett fttr Alt- und Basssolo ; Denn also hat uns der Herr geboten
aus Paulus v. Mendelssohn. 9. Sonate No. III A-dnr v. Mendelssohn,
a) Con moto maestoso (Choral im Pedal : „Aus tiefer Not" — ). b>
Andante tranquillo.
BemerkungeB zu den Orgel vortragen.
(Ueber Tempo und Technik in Bachs u. Mendelssohns Orgelwerken.)
Betreffs des Tempos bei Vorfilhmng der Bach 'sehen Orgel-
sonaten sagt der Heransgeber derselben im Vorworte znm ersten
Bande der Peter'schen Ausgabe: „Die Wörter, welche den Grad
der rascheren oder langsameren Bewegung bezeichnen , muss man
in der alten Bedeutung nehmen: nicht in der neueu , und ausser-
dem den Unterschied zwischen Orgel und Fortepiauo beröcksichti-
i;en. Allegro heisst blos munter und Vivace lebhaft , ohne alle
Uebertteibung. Das alte Adagio ist meistens nicht so langsam ,
wie das niisrige; nur das Largo ist sehr langsam. — Will man
Orgelsachen auf dem Fortepiauo mit drei Händen spielen, was sehr
bequem , angenehm und belehrend ist , so muss man das Tempo
rascher nehmen, als auf der OrgeK weil man sonst von der eigent-
lichen Wirkung zu fern bleibt.** Diesem dankenswehrten Finger-
zeige darf man in der Hauptsache ohne Weiteres zustimmen und
wird höchstens so viel zwischen den Zeilen lesen dürfen , das»
betreff.s des Tempos bei Bach, ausser der Bauart der Orgel, noch
Eins stets besonders zu berücksichtigen ist: die Akustik der Kirche
in welcher man spielt. Hat man eine gut akustische Kirche in
welcher die Tonwellen nicht allzulange nach- und wiederhallen,
darf man getrost bei den schnelleren Bach'schen Sätzen ein flotte-
res „Klaviertempo** anf nnsrer modernen Orgel nehmen. In dieser
Hinsicht wird man die nicht grosse Johanneskirche zu Dresden zu
den akustisch besseren rechnen dürfen, ohne damit behaupten zu
wollen, dass es in derselben überall gleich gut klingt, Orgel wie Gesang
würden natürlich ungleich günstiger wirken, wenji sich der Orgelchor
an Stelle der Rosettenempore befände. Immerhin zwingt die Auf-
stellung der Orgel genannter Kirche kaum zu durchweg gemässig-
teren Tempi. Ausserdem scheint mir aber die Forderung an sich
gewagt , Bach müsse durchaus in gemässigtem , ruhigem Tempo
gespielt werden, sobst sei es nicht baehgemäss und nach würdig.
Zweifellos hat Bach beim Spieler , wie so manches Andere
(Vortrag, Registratur, Phrasierung) auch eine bedeutende Technik
voraus gesetzt^ und man wird überhaupt gut thun, bei seinen Kom-
positionen scharf zu scheiden zwischen offenbar virtuos geh%ltenea
und kirchlich ruhigeren Stücken. Diesen Unterschied zu beleuch-
ten, erscheint mir das Programm des dritten Abends wie geschaifen.
Ich kann mich nicht entschliessen. die Frage: „In welchem Tempo
soll man Bach'dche Fugen spielen?^ einfach dahin zu beantworten:
„sämmtlich in gemässigtem Tempo.** Ich meine vielmehr, es hiesse
das Wesen seiner Werke und deren verschiedene Bestimmung
und Bedeutung arg verkennen, wollte man Alles, was er geschrie-
ben , betreffs Tempo's über einen Kamm scheereu- Um vom dies-
maligen Programm zu reden . Die eröffnende grosse D-dur Fuge
halte ich für eine vorwiegende und zwar hochbedeutende Virtuosen-
fuge; ihr ganzer Inhalt, (der nebenbeiberaerkt Dntzende moderner,
pomphafter Virtuosenkompositionen noch weit hinter sich lässt,
also nicht etwa seichter, hohler Art ist), noch mehr ihr Bau. er-
scheint geeignet, den Techniker Bach zu zeigen, den Grossmeister
der Orgel auch in technischer Beziehung. DasIPraelndinm zu dieser
Fuge iu seinen verschiedenen Abtheilnneen erfordert dagegen ein
ruhigeres, gewichtigeres, „kirchliches** Tempo. Noch kirchlicheren
Inhaltes und mithin weniger auf virtuose Technik berechnet
erscheint die zweite Fuge dieses Abends, die herliche A-dnr Fuge,
welche durch ihre Melodik (schon das Thema bedeutet eher eine
Bach'sche Cantilene, als ein starresy und gelehrtes Fugentbema),
namentlich gegen den Schluss hin an die weichere Mendelssobn'sche
Schreibart gemahnt. Wollte man aber diese A - dur Fuge in sehr
behaglichem . ruhigem Tempo spielen , so würde man doch über-
sehen , dass Bach gerade hier die Ueberschrift „Allegro** gewählt
hat, sichtlich um einem schleppenden Tempo vorzubeugen,
vielleicht weil die Fuge in Vierteln und Achteln geschrieben ist,
während die Mehrzahl seiner Fugen in Achteln und Sechszehnteln
notiert sind. Es wäre nun thöricht und falsch , aus der letzteren
Beobachtung den Schluss sieben zu wollen, Bach habe seine
„Sechszehntelfugen** in hastigem Tempo gespielt wissen wollen;
doch erscheint die Annahme sehr berechtigt, dass er eher ein
flottes als gemässigtes Tempo bevorzugt und geliebt hat.
Selbst betreffs seiner Choralbearbeitungen darf man nicht
kurzweg sagen: sie müssen alle massig laugsam gespielt werden;
denn auch mer kommt es sehr auf die betreffende Aufgabe an.
Es ist sehr beqiiem zu behaupten: Diese Bearbeitungen müssen
in einem Tempo gespielt werden . dass der cantus firmus ungefähr
59
^
«0 Bobuell nnd so lanfi^Bam erscheint, als der Choral von der Ge-
meinde gegangen wird. Was heisBt das? In welchem Tempo sang
man früher die Choräle, und wie singt man sie heute? Ein Normal-
tempo steht ja gar nicht fest; in Grossstädten singt man die
Choräle meist bedeutend schneller als anf dem Lande, fast in
jedem Lande, in jeder Stadt ist das Tempo ein anderes; ofc in
den Terecbiedenen Kirchen ein und derselben Stadt ist das Choral-
tempo verschieden, und wer vermag nnn heute noch zn sagen, wie
man die Choräle zn Bachs Zeiten sang? Und eine Fignration wie
die bente vorführende über „Bin feste Barg" angenommen: Das
'Chormlthema beginnt in Achteln, dann bringt der cantns firmns
den Choral in Vierteln , später in Halben im Pedal — wass soll
da massgebend sein? Antwort: Der Geist Bachs nnd des Stückes,
wie wir ilui zu erfassen uns bemühen. Ich habe diese Gelegenheit
nur benutzt , um kurz darzuthun , wie sich über das Tempo bei
Bach sehr wohl streiten lässt.
Uebrigens ist für diesmal an die Receptionsföhigkeit der
Hörer zu Beginn des Konzertes eine harte Anforderujig gestellt:
anf die grosse D-dnr Fuge noch eine Choralfiguration ; indessen
glanbte ich die beiden inhaltverwandten Werke nicht trennen zn
fiollen.
Sonach knüpft d^s Programm durch den Choral bei dem
iflngBt gefeierten Befomationsfeste an und bringt theiiweise eine
Nachfeier des gestrigen Totenfestes.
Die Schlussnuinmer, Mendelssohns dritte Sonate , ist eine
seiner grossartigsten und schönsten, zugleich schwersten, der erste
Satz von virtuos glänzendem Gepräge und technisch bedeutenden
Anfordernngen. durch die eingewebte Cboralfuge von verblüffender
Faktur; der zweite Satz ist einer jener weichen, zarten Mittelsätze,
welche Mendelssohn zum unbestrittenen Schöpfer dieser Gattung
Orgelmusik stempeln. Die beiden Gegensätze „modern virtuos^
ni|d «modern kirchlich" (bez. getragen) werden durch diese beiden
Sonatensätze gleich scharf charakterisiert und vertreten , wie die
beiden Ecksätze der Bachsonate geeiguet erscheinen (besonders deren
technisch brillanter Schlusssatz einerseits und der gesangreiche,
liebliche Mittelsatz anderseits), die Gegensätze „klassisch virtuos**
und „klassisch kirchlich" zu veranschaulichen , sofern man nicht
die Begriffe virtuos und kirchlich anders fassen und vorzugsweise
anfs Spiel anwenden will; hiervon vielleicht ein andermal. Bei
Mendelssohn sind übrigens die Tempi durch metronomische An-
gaben festgestellt, uua schreckt der Meister vor Anwendung von
sehr lebhaften Tempi bekanntlich nicht zurück. Was wir in der
Mendelssohn^schen Sonate vermissen , und zwar ungern . das ist
der fehlende dritte Satz, sei es auch nur ein kurzes, markiges
Finale ; demnach schliesst das Konzert nicht wie sonst mit voller
Orgel , sondern im Gegentheil mit deren süssester und weichster
Stimme (hier Fugara 8'), nnd bietet das abschliessende Andante
tranquillo reichlich Gelegenheit, die zwar nicht gerade zahlreichen
^sanften Stimmen" unserer Joijannesorgel in ihrer moderneu Ver-
flchiedenartigkeit der Klangwirkung zn verwenden. Bei alledem
ist zu konstatieren, dass die Orgel der Johanneskirchc nicht etwa
eine moderne Konzertorgel, sondern eine gute Kirchenors^el ist,
(was sie selbstverständlich in erster Lienie sein soll), welche den
Spieler bewahrt, durch allzu moderne Begistrierung die Orgel als
ein weltliches Konzertinstrumeiit zu behandeln. (Dauer der Orgel-
nnmmern: No. 1: 13 Min., No. 4; 12 Min., No. 7: 6 Min., No, 9:9
Min.) H. F.
Baden- Bfsd est. Im grossen Saale des Conversations-
hanses Freitag, den 7. April 1893, Abende 8 Ühr, neuntes Abonne-
ments Conzert veranstaltet vom Stadt. Cur-Comite unter Direktion
des Herrn Hofoperndirektors Felix Mottl und unter Mitwirkung der
Fran Henriette Mottl-Standthartner aus Karlsruhe sowie des
städtischen Cur-Orcbesters. Programm. Erste Qu vertu re zu
«Bevenuto Cellni" v. Hektor Berlioz. 2. Arie der Elisabeth aus
j,Tannhäuser' Frau Mottl-Standhartner. v. B. Wagner. 3. Fantasie
m F-moll orchestrirt von Felix Mottl. v. F. Schubert. 4. a) „Abend-
Ständchen", iustrumentirt von Felix Mottl v. F. Schubert. . b. „Die
Nonne", instrnmeutirt v. Franz Liszt (Frau Mottl-Standhartner.) v.
F. Schubert. 6. Siegfried-Idyl für kleines Orchester v. B. Wagner.
6. a) „Märchen" v. F. Mottl. b) „Könnt ich die schönsten Sträusse
winden" v. F. Mottl. o) Ständchen Lieder. — Frau Mottl. Stand-
hartuer. v R.Strauss. 7. „Hnnnenschlacht" , Symphonische Dichtung,
nach Kanlbach v. F. Liszt.
Karlsruhe, den 16. März 1893, in der Grossh. Schloss-
kirche Konzert von C. L. Werner (Orgel) und A. Krasselt (Violine)
ans Baden-Baden unter gütiger Mitwirkung des Grossherzogl.
Hofkirchenchors (Dirigent: Herr Hofkirch eumusikdirektor Max
Brauer). Programm. 1. Praeludinm und Fuge (a-moll) für Orgel
V. J. S.Bach. 2. „0 salutaris bostia" (5 stimmiger Chor) t. Vincenz
Lachner. 3. Chaconne für die Violine allein v. J, Seb. Bach. 4.
Orgelsoli: a. Andante religiöse v. F. Mendelssohn, b. ^Andacht**
Stimmungsbild v. C. L. Werner. 6. „Misericordias domini" (8 stim-
miger Chor a capeila) v. Francesco Dnrante. 6. Romanze a. d.
Violinkonzert op. 56 (für Violine und Orgel v. C. L. Werner) v.
Mels W. Gade. 7. Konzertsatz in d-moll für Orgel (Introduktion
und Allegro vivace) v. Alex Guilmant. 8. Achtstimmige Motette
für Doppelchor v. J. Seb. Bach. a. „Lob, Ehre, Weisheit und
Preis', b. „Arie mit Choral"*. Chor I. »Ich will den Herrn loben etc.**
Ohor II Choral : „Gott Vater dir sei Preis ete.* c. „Jauchzet Gott
Alle Lande etc." d. Choral: "Wer fasst, wie gross du Schöpfer
bist etc.**
««-#•
91 «Ä »iirttcmbcrfl. Wm 6. Sßlai b g. cvftielt 9)iurifbircTtoc
unb Ovgmiift 9(I&ert ^vauu an bei Stabtfirc^e m ^nbroia^hnx^
(flcbüvttfl m^ 9^ieber^(ta bei 5l1u^eldau unb ©c^iiler beS $. $n>fe(fur
6§v. fjinf in efeliuflen fmuic beS ÄoHfciDotürinm» ^u ©tuttnort) bic (jvoHc
Aolbene ^ebaiüe fiiv ^nift m\b ^ifjenMaft, mu 8anbe M Sfriebiic^d^
Ovbcn ju tragen; inib Sf^ealle^rer gö^r, Organift an ber ®omifon«fir4€
ju ßubwigSbuvß, ba« 9timv!venji i^iueitci" 5tla\\t bc8 fjriebiictjgorben«,
uerlieben uon ^önig Sil^eliu II uoii ^üiltembevg. Uebec bie $ei-{onalien
bed ^r. 18 lau u finben ftc^ einlae 9)2ittbeihingen in bei* ..Urania" Don
1879, Seite 136 f. K. J.
8u (Sfti-eH be« Derllfirteh 3)re«bencr OrqedneifterÄ Ä. 91. 2rifd)ev,
imirbe üoii einem feiner ©cftiiler, ^r. Orgauift \8orrmauu, eine (äJe*
b<l(f)tniüfeier oeranftaltet. (Sin ^rogramut bauon ift und leiber nid^t j(uge«
gange«. — ^
aRufifbircftov 3:rautuer, ©tabtcairtor ju 92örb(ingen führte im
9)9ai bad ftrd)(ict)e Oratorium ,,(£mmaiid'' t^on fiuöiu. lKeinarbu$ febr
gelungen auf. Um bie Drgelbeglettung madjte p^ ^tu Stabtpfarrer
®el)cr fc^v nerbient. —
3^er in b. 331. oft rii()mlicf)ft geuanntc Orgeluirtuod , ^»fifbir.
Sern er in ^aben^^aben imtrbe i^um biitteu il^iile lum bem ^4^arifer
^eifter 9(ie^. ©nilmant eing€lai>eH, in befjeu beni^mteu Xrocabero^
(Monierten mit ^it whfen. —
Ueber bie in 92r. .'> ber Urania, 8. 36, mitget^eilte ^idpotltion
fpricftt fid) $err Uniüerfitiit*j^5icftor ®. Ö. 33agfter in 5Sien fölgenbermaften
an§ : Sm ,6 nj. wäre Oboe 8' buv(^ eine Xirompete 8' ju eqe|jcn. 9lu{^
wirb eine ^ij.inr breifac^ oermifit.
^m Oin. finb ^orbun nnt) Q^ebacft einanber ^n di^nüd). ^ic Oboe
8' beS £)iu. paftt «ber hierher.
^m $ebal fe()(t ein 'S^\^' mittelft luelc^em man bie trompete bti
^ptman. anfd ^tbai toppein föniite , ul)ue ba^ gait^c $ebal benn^en jn
muffen.
^aS $ebal füll bid f. reid)en. 2 jfoppel fiub nnerlänlic^.
(lin 3. ^{an. , mit nur 3 (Stimmen, ober mit einigen an% bcn
anbcrn 3)2an. entlehnten gan5 fdjtuaiften ©timmen milre ermiiufrf)t. —
9lnS 58ürttemberg. Obernborf am 9iecfar, 8. !Diai.
SDie enangcfifd)c ©tabtgemeinbe bat geftern einen Srcfttag gefeiert, d^
tmtrbe bie uon (S^ebrnbcr <Sd}{ifer in Ö^i^vpiugen neu erfteHte Orgel
in ber cwang. i^irdje eingen)eit)t. 3)ie Soften jmirbe« ^n\n überiüiegens
ben Xbeil au$ freimidigen Beiträgen ber ^emeinbec{enofft?n im Setrag uon
nuib 3000 M beftritten. 5DaS Uitbeil be$ Orgelreuibenten lautet Dottfom«
men anevfennenb. ^ie g^ier beftanb in einem überan^ ^afjlreid) befud)ten,
mnftfalifc^ reid) andgeftattcten iitnrgifcheu @)otte$bienft, btn @tabtpfarrer
(^aifer leitete unb in bem ber dieuibent, ©eminaroberle^rer .Regele
uon 9^agolb, mit ^eifterfcbaft ba^ neue Orgeüuerf in ber WannigfaU
tigfcit feiner SRegifter uorfil^rtc. S)er iB^ird)cn4ür uon S u I ^ lie^ feine
banfen^iuertbc !Dhtmirfung. 9(benbd fanb eine gefedige Bereinigung im
„©dlii^en" ftatt, eröffnet uon ©tabtpfarrer ÖJaifcr mit einer iftngc reu,
ben ^anf ber ükmeinbe an alle (&)önuer unb ^yi^rbeiti bed Orgelbauer
,utm 91it$bni(f bringenbe 9{ebe. Weitere Sieben ived)felten mit mnrtralifcf^en
wrträgen ber ÄirdienrfjiJve uon ©ul^j am 9?crfar unb Obenibiu-f , ber
Sänger beg euangelifdjen 9lrbeiictoerein8 an* lejjtercr Stabt nnb
eiui^elner Soliftcu. —
^ie euangelifc^e dkmeuibe in Ober nbo rf entftaub erft unter
lullrttemb. ^errMaft, alfo aud) 1805, loar bis 1820 nat^ 9(iftaig am
9?erfar cingepfarrt nnb erhielt erft 1836 eine« eigenen ©tabtpfarrer. 1820
mürbe im oberen ^()eil beS 1804 aufgehobenen ?(ngnftinerf(ofterd ein SßtU
faal für bie genannte QJemeinbe eingend)tet; berfelbe ift f(hi)u unb geräumig
unb umfoBt btn uierten X§eil ber ehemaligen 9iugnftinerf lofter « i^Jrdje , bie
leiber im Sauf ber 3^it i^^^ uerunftattet lunvbe unb je^t no(^ uerfc^iebene
Sredfogemälbe uon ^oi^. ^Mpi\)t @nber(e anS ^onamuört^ au3 ber 3cil
uon 1772 — 1777 aufi^uiueifen ()at. 3)ie feit^erigc Ovgel in« enoü^nten
^tfaal luar ein ältere^ Serf unb umfante nur 7 9{egifter.
3" Obevnborf, mürbe am 16. SuH 1807 ein . uevbicnftuollcr
f at^oIifct)er ^ircf)enmurtfer ^J^omend Sbuarb Oitlicb geboren , ber ed
mit red)t uerbient, ba^ feiner bei biefer Q)elegen^eit audi mit etlichen
3etleu gebadet tvirb. ®r ftubierte feiner S^\i Rheologie ^u ^iibingen, erhielt
bann am 28. VIpril 1834 bic ^rieftermeil^ jju 9?otteub«rg am wecfar mib
mürbe am 27. "^ai 1840 auf bie $fan-fte((e j^u ^radeuftein (nid)t meit
uon Ulm gelegen) beförbert. %a bie borti^e (ikmeinbe nnr etma 300 Seelen
nmfagt , mar ed i^m ntöglid^, bie £ontun)t , f^u lueldjer er fd)on lange eine
gro^e 9^eigung ^atte, recQt j^u pflegen. VlnfHuglir^ marcn es^ nnr ißerfuc^e
uon Xonftiiden für jtlauier unb Orgel, bie er ueri)ffentUd)te ; halb aber
manbte er fic^ qou^ bem firdili^en Qkhktt unb ber ^ebung ber bantald
leiber barnieberhegenben firc^Iid^en ^u\\t ^u. Sediere untertag befanntlidh
feit ber /(lueiten ^ftlfte beiS uorigen ^a^rbunbettS beut Hinflug bed Opem^
ftiir. @d maren ni(f)t am luenigften fc^tuäbifdie ^i)momilogen unb 9}2uftter,
)uelche bie 9?otbmenbigfeit emer {Reform , bie in Den 9lü(t!e^r ^lun Kirchen::
ftil ber üoffifc^en (^po^e $aleftnna'd hefteten muffe, mit flarem md
ertannten. ^eruorragcnbc werbienftc enuarben ftdj in biefer ©i«fi(^t neben
O r 1 1 i e b ber Sebrer^fo^n nnb ^rofeffor ®eorg Silb. 93irflerin9}ott«
meit a.iRedavnnb d^bingen a.b. 2)onau (1A2U— 1877) nnb ber frü^uer«
ftorbene $fari-er9(boIf 3^11^^ hi 9loggeubad), and) ^hififrepetent am
^onuift m ^übi»gen (1837 — 1881 lebenb). Wt grröMi^ grünbete er
1842 ben Stuttgarter JlPtr 4enmuf ituerein fomie balb barouf
bie murifalif(6e SSerlng^^anblung „8"i" C^at^bn'' in Stuttgart, wo uiele
gute Kird)ennierfe im ^ntd ausgegeben mürben. 3^^ gleid)em '^wytdt rief
er bai „Organ für tixdiliöit ^onfnnft'' in'd Sehen, melc^ed er
— 60 —
6 3a^rc laiirt rebigieilc; mdi luirftc cv (cgcuÄitit^ olS SSorflnub ber mufi«
!a(tfc^en Seftiou bed d)rift(tc6eu ^unftoereind bei* 5!)iöcefe 9t6ttenburg bis
ju feiitent Xobe. IDiefev eiio(gte iit beit legten Xagen beS 3^""^^^ ^^^^
burc^ (£rlvinfen im fo^^en. obem See iit h€\\ fönigücbeu 9(nIaoeu ^u @mtt«
gavt. S3ou feinen jtonipufitionen ftnb befannt : geftaejänf^e , Öpud 10;
SWefjcn, Op. 2. 7. 8: «ttavcicinnf^c, JWrcftenlieber , Op. 13; Dier guöeu,
Op. 14. u. f. m ~ wodi bcnierfc irf), bofe in bev ObevmnWftabt Obern*
borf auct) bie poefiebeaabte Butter bei» uielf^erü Ernten ^id)terd
Soteplj 35 iftor uon ©cticf fei nm 22. Oftbr. 1803, alS Xoc^ter bc«
^nnbelSmonnd nnb 9(mtdbriroenneifleid jtreberer, geboren ivnrbe.
Sofep^ine 5t r. uevma^Ite ficb mit bem babijc^n ©toior unb ©auiat
»on 8cbeffel unb uerfdjieb i. 3. 1865. — Äarl Sftßer.
2)ie erfte nene IPir4eni>rge( mit SHö^renpneumntif rSt^ftem ^eiole*
©tuttflnvt) im JBeijivfc 9?enflabt a/?(. luurbe in — Srtjeinrelb — im SRai
bd. 3($. j^n ^^arft 3: a f c^ e n b v f aufgefteUt uon Orgelboumeiftev @ t v e b e 1
ouö S^üvnberß.
^ i d p f i t i n :
SKonual: L^rin^ipal 8', 2. Oftnu 4', 3. ®omba 8', 4. ©aliciü*
nai 8', T). ©ebarft 8', 6. jjlöte 4', 7. TOijtnr 2V»' 3fa(b.
$ e b n 1 : 8. Subboft 16', 9. Sl^iDloubog 8'.
92 e b e n j ü g e : $eba(foppei, (Eoaeftiutritt fürg uoHe ^evf.
3)ie iwn bcm £)rflc(veui|ov 4>^. ^rftpavtinbcnleöier SSolfnnn nnS
9?enftabt o/?(i|(f) in G^egernuart bei* uieiften ^itnliebei* bei* ^ivdjengenieinbe
unb mc^ifrev nn^njftifiger 9)^jrtffveunbc uorgciiommcne ^Rcüifion flob im
©utac^ten u. 0. j(u fuigenben ^emerfnngen 9inlaH : „^ie 3"^i>>^^tiun,
^(nfprac^e, iflangfnite tinb @tiunnmt() befiiebigte bnv(i)and in aHvi X^eilen;
uon feltenem @lan/( ;(eigen fid) Q^nmba 8' nnb \SAltciona( 8' bev uolle
Solg liefert bei 9(ndl)a(ten eineS 10 ftimmigen 9(ftovb$ (^oppelpebal mit boner
Orgel) bis ^u feinem ^UiSgcbcn für 9 — 10 Sefnnben einen gleidjmiif^in
ftarfen ^inb, lunS genügt, ^er Orgelbaner ^nt ein pveiSmertbeS, folibeS
unb iiorjiüglid^eS ®er! gefdjaffcn, (m 3100.) 3n bem an bie SReuifion ficb
nnfdjiiefeenbeu Orgelcon^eiie (Orofee H-molugnge mit ^rftlnbinm u. ©oc^
Adagio anS op. 4 u. jt. Solf vum, Orgeljonatc in ii-moH, Op. 1. u.
$(}. 9B 1 f V u m unb et(td)eu d)arQfteiiftifd}en Stüden üun 9i^einber«
g e r) beiuä^rte fid^ ba^ Berf anfS gl^ni^enbfte nnb nnig ber 9leuifor be-
sengen, bog bie ©pielart in gfolge ber 9(nmenbnng ber $nennmtit i^nt nod)
nirgenbS bequemer, letzter nnb elofliid)er erfcbienen fei. ^er S^uifor
beantragt bie Sinparfiemng beS auf bem ^Tird^enboben befinblic^en *9naga=
AingeblAfed nnb ben ^bfc^lng eines Vertrags ber j^irdjenftiftnng mit bem
Orgelbauer ^nr )(ft)rlid)en 5I)ur0rtc6t beS SerfS (uon luegen ber finanziellen
Seite am beflen im 93erein mit benachbarten jrird)engcmcinben").
^iit Znttvt\im\m fei nod) bemerft, bafj t>a^ 8t)ftem SSeigle bie
eigenfc^aften , meldje i^m ber ©rfinber in 92r. 9 biefeS ^431atteS,J^aprgang
1892 in ber ©ontrouerfe mit iSd)ma^I * ,'&«^"^"i'fl iufcftreibt , in SGBirfli^feit
befi^t.
3n ißeapel (^(merita) ftitb ^^nlidi, JoSftienb beS OJotteSbicnfteS in
einer l^irc^e, (S^or unb Orgel eingejtnr^t. 45 ä^nftfer tvurben oenounbet;
ber S)ir. f(^webte iwifcften Xob unb ücoen. —
^ i 1 u> a u t e e. ^ie neue Orgel ber (St. So^nSfirdie (ÜlPat^ebrate)
h)urbe t)or fur^^m t>on mehreren ^eftgen Orgamften einer ^difung unter«
twrfen, loel^e gi'mftig ouSflel. (3)iefe Orgel ift bie größte im Wotb«
loeften tlmevitoS.) 3)amadi faub ein grofeeS Orgelcoiycrt ftatt. —
Orgelbaumeifter 92ic. @(6ric!el in (Silenburg ift am 13. S92ai mit
Xobe abgegangen. —
93rt«ftt>ef!i>fel.
^iTU Org. in S. : Ob bie i^inna 3u(. Strobel A @ö6ne iu
^ranfen^ufeu no^ ejrtftirt, tuiffen mir nid)t, ha lUtS nac^ beS 9CltmeifterS
fiblebeit, nid)t bie minbefte 9{a(^rid)t jugegaugen ift. — ^rrn O. %. iit
3: <Bo ein fi. unb mic^ j^miugeu? ^er fji^ gerabe bamacft auS.
Sage mir, mit loem ^u untgebft unb id) toid ^ir fagen, luer 2)u bift.
^uc^ t^nt eS mir uom^per^en tve^, toenn icb Sie in ber @>efellf(6af t
felj', — fagt ein gewiffer ©oetfte, eS „dJretc^cn" in ben 3Äunb (egenb. —
^erni ^rdparanbenle^rer S. in 92 : JlPnr^e 92otij(en über ba^ Orgelbatt»
mefen in 33al)em finb unS ftetS euoünfc^t. — 3 ^^ 11 ^ ^* O r g a n i ft :
^in uralter inbifcf)er Sprud) lautet: „fSfieunblicf) folt man bitten, oi^nt
Bettelei, jofl einl^elb fein, aber ot^nt $ra^lerci; &C(btn futl man fpeuueu^
bo&i am rediten Ort; foR bie ^abr^eit fagen o^ne grobes Sort". —
911 1 e r O r g a n i ft : ^er groge 6^ e t b e fagt ^u unS f leinen Seuten :
„^ie bot)en 5(nnftn)erfe finb ji^u^leict) als bie bi)d|ften 92atunuerfe Don
^enfd)en nad) mabren unb natürlichen ^fe^en beniorgebrac^t loorben.
«neS ©inrürlicfie, eingebilbete fiUlt i^nfammen."— Leiter beifet eS: „^er
menfcblid)e dkift befinbet fid) in einer berrlicben £age, toenn er uerebrV
menn er anbetet, loeun er tintn (^egenftanb erbebt unb t}on ibni erhoben
n?irb; aQein er mag in biefem ^iftanbe nic^t lange verbarreit; ber
Gattungsbegriff lieg i^n falt : baS 3^^^^^^ ^i'b ibn über ft(^ felbtt ; nun
aber nti5d)te er in ficb felbft «oieber teuren, er möd)te jene frübere Steigung,
bie er j^uin 3"^iDibiutm gehegt, tuieber geniegen, o^ne in jene Befc^rHufnng
^urudi^ufebren , unb mi(l and) baS ^ebentenbe, baS ©eifter^ebenbe nic^t
rabren laffen. ^aS loürbe auS ibm in biefem ßuftanbe merben, loenn
bie Sd)i5nbeit nic^t einträte unb baS SRclt^fel gliidlTc^ lölete ! Sie gibt bem
^tffenfd)aftlid)en erft 2tbtn unb tarnte, unb inbem fte baS Sebeutenbe,
^obe mitbert unb bini"t^M'4cu 9ieii( barüber ausgießt, bringt fte eS uuS
loieber uKber. (Sin fc^öneS .t^unftiuert ^at btn ^an/^en ^reiS burcblaufen ;
eS ift nun mieber eine ^rt 3>ibioibnimt , baS mir mit 92e(gnng umfaffen,
ba9^ n)ir unS ^(ueigneu fönnen. — ^errn $rof. ^.— ^. in j^open^agen:
S3eften &xni ! * 9J2eine ^ere^rnng imb ^^renn^fd^aft bleibt ^i^ntn
unoercinbert.
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verdienen es, in Deutschland endlich gekannt
nnd gewflrdigt zu werden!
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Siaigfte ! 2)ie bem $etruUiun {i^nlic^cn ^a|eliiieÖIe ttahtn (eineit dienben
Srettae^alt unb ruiutren bie Wa{(4tne. Mlauenöl ift ba^ befte 92a6*
maf^inenöl, cd befi^t grogte ©c^mievfä^igteit unb ^acj^t nt^t ! Mlauenlll,
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alle Sud): unb %ufjralienc^aiil)[iiiii;cu, fomte buci^ alle $oftifiiitcr,
pfenc ^reietr^a^itna, fflt Den ganzen ^ofirsang s^ ttOA
piitmiuteraiibi), t» bejie'xn. — Qni BcitutiS^tctaloS ber
Sßoft ^nl biefeB 33[nll bic SliiiiiiiitL- 6301.
Xticrftc« Slttoiniemrnt bti btr
(S^bitiou&btmSetlaflber Urania: Ottu Goiivab in (Erfurt,
®d)[>llcnftra^ 4, gcgeti ein|eiibnng uun « .« ftO A fAr Sen
Oniijeil ^iibraaiig bei 3raiic»=3nf«ibuu9. — ^LtiB bcr einjdneii
9Iiininier ao^teniiig. SnlcriiuitScitbil^reii : bie (|e())nlttne
^cliticile tiiic lu 3>fi!inita.
Snönll: 5)ie (J^ürfiiaben. — 2)ie twue Otgel in btr ©t. ßteorflStit^t ju 9]tiu=?)Drt. — ®ie neue Otflel in ber «unnfl. ÄirAe ju Einben n
gfuilwänglet & Jammer. — äh8 nitiner 9iet|eiiia)>)]e ». Xti. aBoim. — Üotdjiu SorelcV (Erjftfiluna), SoOleöuna. — Seiprettunfltn. -
üupbningen. — 9IotJjtn. — ffliitfroedifel. — flnjeigen. —
guni (UnnbendJIbe jie^et
%>ti ^om atnalt'aa Strom,
9Kan(^ müi>er 93iilltr fnieet
3m ^o^gtmblbten "Zorn.
3)e3 Beibraiti^ 3Solfen fTitgen,
Sluft^aui^nb uberaO;
SS brautet burcb bie fallen
3>ei mSiit'&t Orgelfcfiaa.
Unb nie anf Sngellc^ioiiigen
2)ie üitbtv ^K unb rein ,
@ie |d|iriebtii ^in unb bringen
Xief in bie ^erjen ein.
SBad ^iet bie ^erjen Dpfem
tn laufeiibftimnreeii S^or
aS (Itigt als eine €tliiimt
3um ^imntelSjtlt emtwi:.
es i|l fo fro^ unb feltg
S^c tinblit^ f(ua' evfieai,
«IS jSa bur^ fie bie afmung
»Dil einer ^S^ni 99elt.
Unb JRuV erfojet Mite,
iSie DOC bea ffiiu'gen »tib,
3}a^ leibft bei ßlnber ©eele
^on rnnbac^t überquiQt.
tnt ffi^pr bie muntern Änaben
ie merben (tili nnb [lumm,
Sie falten fromm bie ^nbe
Unb iniffen nii^t loarum. —
3Sit ^IBoefteint Slumen iraaen
bei jebeS tirrüblinne föieberfe|i:,
fo geben Slüben, Stib unb plagen
oft heilig fcbSne Stunben ^er.
baS 2;^Dv Fte^t offen fc^oit, unb Sttc^m btUt
tooqt oon bem fieut^Mr, bet ben flltar »ert ,
beftreut nadi StfteSnrt ift Xreop' unb St^welle
bie in baB ^utnxt iet Sir^e fü^rt ,
unb uiiKr S^iir unb Pfeilern im Slebrifnge
^ard lantloS bie erionrlungSooDc Wcnge.
~ ■- wmmm f'^ ■
S&je neue jOrgel
fAc bie ®t. ®eoc0tfCJcct)e in 9^<lo*^ot{
». @epro Sacbine äS (Zo^n bafelbfl.
Sias 3Sett ift in 2 DoUftänbig oon einanber getrennten
Steilen etiiditet, Don Denen ftc^ einer auf ber @aIIerie(@nipoie),
bec anbere unter bec ^an^el (legtecer mit bem ^t)ielttfc^)
iefinbet. !Cte Snet^anil ift forao^I })iieumatifi$, a!d auäf tUh
tn\^ unb Qrkitef prompt unb leii^t, ofialeic^ bie Snlfernung
ber pfeifen bon ber fliabtatur mebr olS 200 gufe beträgt.
5)ie Sälfle befinben fic^ in ber Hrppte ber Hirt^e. 1)ie
©ttmmen, bis ju 32 ^u%, geöcn bem Snftrument ben fonoren,
fat^ebralen Xon, bie Sl?aa|e finb genau fo Rite in ber Seft»
minfter*?lbtet'HDc8eI.
3)iSpofition.
1. ®io%t Crgef.
a. ®allerie = ?tbf tietlung.
1. 3)uppeU off. ^rinsipal 16', 2. ©rofeeS off. ?[ärinäi})at
8', 3. Offene» ^rinäipal 8', 4. Oamba 8", 5. ®ebadt»
SJiopafon 8-, 6. ©to&e Dutnte 5»/»', 7. ®ro6eS ^ßrinjipal
*, 8. ©eigenarinäipQl 4', 9. Oninte 2%', 10. Dctatte 2*,
11. aßijfur 3fa4 12. ©eäquialter 4fQc5, 13. trompete 8',
14. (Slarion 4'.
— 62 -
b. ?lttar*?lbtlöeiluii(^.
1. 3)i>ppdt off. ^ßriirsipal 16', 2. Offene« ^viniipal 8',
3. ®(ocfcn*®nmba 8', 4. 5)Dpve(Pötc 8\ 5. ü)?clobia 8\ 6.
$Qrm. gtöte 4\ 7. «BrinjipQl 4\ 8. aJHjtiir 2facö, 9. ©eS*
qiiialtcr 3}q4 10. SCtompetc 8'.
2. ©cfttüell^DrftcI.
a. ®Qnerie^?Ibt^ciIung. .
1. öorbuu 16\ 2. Offene« ^rinäipöl 8'. 3. ©eboctt-
2)iapaion 8\ 4. Dolce 8', 5. Slarina 8', 6. ©cöoflötc 4',
7. ^riuäipal 4\ 8. 5ßiccolo 2\ 9. Sornett 3fac^, 10. 6^mbal
4facft, 11. Sornopcan 8; 12. SSoe ^nmana 8; 13. Xtemolo.
b. 9Utar-?lt)tt|eilunfl.
1. Sorbun 16', 2. Offene« ?ßrinjipal 8', 3. ^Jnlciana
8', 4. ©Qlicionol 8'. 5. (Sebodt^Dtapafün 8', 6. ^ßrinjtpol
4', 7. gtofleolet 2', 8. (Sornett 2fac^, 9. Oboe 8'.
3. 6^or*DrfleL
®QUcrie^91btt)eiIunfl.
1. öorbun 16', 2. S)ulcinna 8', 3. 83ioIa bi ®amba
8', 4. Sieblic^ ®ebQ(ft 8', 5. SSioIine 4', 6. SBiener 5?iöte
4', 7. ^iccolo 2', 8, Äfarinctte 8', 9. Saffon 9', 10. aSoj
cölefti« 4', 11. eanipaneDa 8'.
4. ©ülo^OrflcI.
®QUerie* 9lbtt)ciUni9.
1. S)oppeIf(öte 8', 2. granj. §orn 8', 3. $)armon.
glöte 4', 4. Outntatoen 4', 5. ®eni«f)orn 2\ 6. Zwbci
mirabili« 8', 7. SSoj ont^etica 8'.
5. ^Bebal'Ovflct.
a. ®QUerie = 9lbtl)eilnng.
1. ^ßrinjipQl 32', 2. ^Brinjipal 16', 3. «iolon 16',
4. (Sontrabafe 16'. 5. ®ro6e Dninte 10 Vs', 6. «ioloncello 8',
7. Octaüc 4', 8. ©c«qnialter 3fQd^, 9. ^ßofanne 16'.
b. SlItar-^Äbt^eilnng.
1. ^ßvinjipal 16', 2. »orbnn 16', 3. »ioIonceQo 8'.
Rufammen 75 üotte SRegifter mit äufammen 4737 pfeifen.
Doppelungen unb anbete 308^- 35.
^U neue jOrgd in bct et^atig« Intff. Siitt^e
iu @tttben^
gebaut im Sa^re 1892
t)on ben Orgelbaumeiftern ^urttodiidler 8S Jammer
in ^annoi^er.
JRacftbem am 2;rinttatt«fonntagc b. 3. bie neue Orgel
it)ren 3af)re«tag gefeiert unb in ber üerftoffenen 3^it nic^t
blofe in ben golteöbienftlic^en feiern, fonbern ancq in ber
jtDcimaligen 9luffüt)rung üon „ üJ^enbel«f o^n , ^ßanln«" unb
einem geiftlic^en ©onjerte oov SSieten an« ber yi&f)t unb ^Jerne
3eugni« abgelegt üon ber ©cftönbeit itirer Stimmen unb tbrcr
ungemein mannigfaltigen Sraucftbarfeit, ertaubte fid^ ber Unter*
jcic^nete, in nac^folgenbem bie S)i«pofition be« öon ben Ferren
Saumciftern mit fünftlerifcftem ©inn unb größter ©orgfalt
l^ergefteÜten SBerfe« mitjut^eiten.
3)a« ©erf ^at 2 SKannale nebft freiem $ebal, 37 Hin*
gcnbc ©timmen, 3 Siebenjüge, 7 ©ruclfnöpfe unb 5 dritte.
3)ic SRcgiftratur, foloie bie 3)rudfnöpfe mirfen auf pneuma*
tifc^em SBege.
®i«pofition:
I. aWanual (54 Saften.
1. ^rin^ipal 16', 2. SBorbun 16', 3. «ßrinjipal 8', 4. ®ro6^
gebarft 8', 5. $)o^lftöte 8', 6. 5JJortunalflöte 8', 7. ®em«^om 8',
8. ®ambe 8', 9, OftaDe 4', 10. 9Jot)rflöte 4', 11. SBiola 4',
12. SWaffarb 2Vs', 13! Oftaüe 2', 14. ©ornett 3 unb 4 fadb
1' •
(4', 2-.S
16. 2;rompetc 8'.
1%'. aSon e an 8' I)inju). 15. IKijtur 3— 5fa4
II. ÜKannal (54 Saften), ©c^loellmer!.
7. vox coeiestis ö', ö. ^armonietlotc 4', y. iä)eme[)oni 4',
10. J^tantino 2', 11. Progressio - Harmoaica 3— 4fac^,
12. Klarinette 8'.
III. «ßebal (27 Saften).
1. ^rinsipalbafe 16', 2. ©ubbafe 16', 3. 58iolonbaB 16',
4. Onintenbafe lOVs', 5. Oftaobafe 8'. 6. giötenbafe 8',
7. (Seüo 8', 8. KMiKXQt 4', 9. «ßofaune 16'.
IV. Sytebenjüge (pnenmatifc^).
1. ÜJ^annalfüppel. 2. SlKannal I an gortepebal. 3. 3Wa*
nnal II an ^lanopebal. 4. (Salcantruf.
V. S)rncffnopfe. (pnenmatijc^).
1. 5JJiano. 2. SRcjäoforte. 3. gorte. 4. Sutti. 5. ^anb*
regiftratnr. 6. Stbftellung ber JRegiftratnr jnm Megifterfc^meHer.
7. 9lbftcÜung be« JRegifterfc^njetfcv«.
VI. dritte.
1. ^anbregiftratnr. 2. ^iano*^ebaL 3. gorte==$ebaI,
4. JRegifterfcftiüciler. 5. ©c^meHtritt.
2)ie Uebcrfic^t jeigt nicfit etma eine ©ammlung ncr*
frf)iebener Orgelftimmen, fonbern ein naci einem forgfältig
öorbereiteten $lane l)ergeftente« SBerf, ttjelc^e« in bor SRannig*
faltigfeit ber Klangfarben bocl^ eine einheitlich in fic6 gefc^loffene
Sonmelt ^nr ©arfteDung bringt, meiere an ^\Az bnrdj bie
©ed^Sje^nfuger, jomie (x\\ J)PIart)eit bnrc^ bie ^uU* unb gemifd^ten
©timmen ni^t« i\\ munjc^en iibrig lägt. 3ebe« Sl'Zanual ift
eine Orgel für ft(^ unb ba« $}er^ältnig beiber ju einanber ein
folc^e«, bag 9}?an. II al« ein 9{ad^(|aU oon 9Ran. I angefef)en
werben lann.
S)a nnferer Äirdje, meini fic gefüllt ift, jegliche SJefonanj'
fet)lt, fo mar e« bie 9lnfgabe ber Sanmeifter, biefen 9ln«fall
burc^ forgfältige Intonation toieber aufjnmägen. @« mug
t)on bem Unteri^eid^neten , meld^er bem ganjen 9lufban mit
beimo^nte, bie ©orgfalt unb Unöerbroffen^eit, mit melcfter bie
girma biefe fc^mierigfte ©eite i^rcr ?lrbeit erlcbigte, lobenb
l)ert)orge^oben merben. ©i^ ift benn auci) bie 9lu«fä^rung
uic^t hinter ben 3Bnnfc^en jnrüdEgebliebcn. Unter ben ®l)araftef*
ftimmen finb bie ängerft prä^i« anfpredjenbe, mäßig ftreic^enbe
®a4nbe. bie ^löte trat)er« 8' mit il|rem luirtlic^eii ^lötenton,
bie Steolinc 8'. .„fanft mieein Snft^auc^*', ba« fingenbe ®eigen*
prinjipal 8', ba« fonore ißrin^ipal 8'. bie ^armonieflöte 4',
Sello 8', Srompete 8', ©larinette 8', oon' au«geäeicftnctcr
©c^önbeit, aber bie anbern ©timmen fte^en ben genannten
je nad^ i()rem ^Berufe ni^t nad), fonbern finb mit ()leic^er
©orgfalt bebnnbelt unb burd^gefü^rt unb aQe ju einanber
fomic jnm tird)Itc^en SRaum in« rechte 9Serl)äItniB gcfteHt.
@« gilt and^ Ijicr ba« ^ic^termort: „@r goß aud^ Sieb' unb
®lauben mit in bie gorm l)inein."
S)ic pnenmatifi^e SRegiftratnr ift nacfe einem öon ben
©rbauern erfunbencn ©Aftern eingerichtet, ©ie mirft in aßen
Zueilen geräujctilo« unb präji«, babei fo fieser, bag ein ä^er*
fagen nie ein treten vfann. 5)ic 5)rndEfnöpfc löfen fic^ gegenfeitig
au«. ©0 meit e« bei biefer Sfegifteria^l mögii^ mar, bringt
Piano ben glötencftor, Mezzoforte ben ®eigenc^or, Forte ben
$rin jipald^or ; in Tutti erflingen aQe ©timmen unb bie Stoppeln
treten in SBirffamfeit. SWit biefen feftfte^enben ®ruppen löft
fic^ ber mit ^anbregiftratur bejei^nete ffnopf ober ^ritt al«
freie Kombination jeberjeit ju einer unumfc^ränften 3^^l ^^"
Sleaiftermifc^nngen au«, o^ne bag eine ®ruppe bie anbere
äerftört ober fic^ ber anbern jugefeQt. S)er Megifterfc^metter
ift ^öc^ft hx(x\\isf(^^x «nb befonber« bei bem Vortrage moberncr
Orgelfompofttionen uon nnfd^ö^baren SBert^e, toetl mon jeben
©tärfcgrab feft^alten lann, inbem man ben SBagebalfen fte^eu
läfet, — t)on jebem 5ßunftc an« oormärt« ober rücfroärt«
ge^en fann, mie man roifl, — jcbcrjeit mit ber ^anbregiftratur
ober einem Knopfe o^ne jegliche ©törung au«mec^feln fann,—
jeben ©tärlegrab t)orbereiten ober ben ©intritt ber SBirlung
— 63
1
6id jum (}e)pänjc^teit 9Iugenb(ic{c jurüd^alten fann. S)iefed
Scgtcrc gejcftie^t bnrd^ bcit flnopf 7, eine ginricfttung, ttjelc^c
bic gtrma juni crftcii 3T^Qle in bicfcr Orgel nmoatibtc, welche
abev für ben Örflaniflcn üoii fc^r grofeem SBcrtt)c ift, lücil
burc^ bicjclbe ba§ geilen bcr 55oppeIrcgiftratur faft üollftänbig
aufgetüogcn ift.
5)ie Spielart beg SBerfeS ift eine leichte. Sm I. SWomioI
übcrittmmt eine pneumatiicöe Wafc^inc bie 9(rbeit, bie ©piel*
uentite ju ^eben. ^k TlanwaU nnb $ebaQaben finb nac^
bcm flegeQabcnJ^ftem mit bcr griJfeten ©ovgfalt inib Sauber*
feit ans beftem (gießen* nnb Äiefernl)oIä gearbeitet. S)aS
®ebtäfe befte^t anö jioei mäd^tigcn Wagajingebläjen, öon
luelc^em an^ ein SBinbbrnd uon 32^ ju ben ^ebaUaben nnb
ben pnenniatifd)en ®tnricf)tnngen, an^S einem befonberen ^a(ge
aber ein SBinbbrncf Don 30" ju ben WanuaUaben geleitet
iDtrb. 9lnf ben (Sanalen nnb an ber pnenmatifc^en SJ^afd^ine
ongebrac^te Heinere Sälge fangen bic Söinbftöfee auf.
Obigen fnrjen 9lu§füf)rnngen mögen nocjb einige ©ä^e
folgen a\x^ bem all{eitic| fe^r anerfennenben SteüiftonSprotufoU :
H^Jie pneumatifdöe Sinricl|tung uerbicnt in 93cjng auf finnreic^e,
folibc Sonftrultion nnb präjife SSJirfnng atte§ fiob. ®ie
?tuSfn^rung ift t)inter bem 5ß(ane nid)t 5nrüd!geblieben.
9?erfc^icbene njert^uolle 3"0öben jeigen, bafe e§ ber girma
fjnrtipänglcr & Jammer Darum jn t^un gemejen ift, mit bcm
föertc St^re einjulegen. SBir fönnen bemnac^ 5n nnferer
i^vcube baS Orgetme'rt in aücn feinen Seilen alS ein wol^U
gclnngened bejeic^nen nnb fnüpfen an biefeS llrtl}ei[ ben
SSunfc^, bafe bie fi'önigin ber Snflrnmente, bie in ber lnt^ertfd)en
^rc^e jn ßmben eine fo miirbige SJertretnng gefunben, ber
(£^rc beS §ör^ften noc^ lange bienen möge."
(Smben, 14. Snni 1843.
3. Onncfen,
Organift.
@mben, 14. Suni 1893. Unfer lut^erifd^er Äirc^encftor
ift mit Seginn biefeS SD?onatS in feine gerien eingetreten. ®r
tjüt in bem ücrftoffenen SBintcr^afbja^r in ben geftgotte«*
bieitften mitgemirft unb 2 Slirdienfonjerte üeranftaltet. 9lm
26. gebr. ift baö Oratorium „3)ienbeUjol)n, 5ßauluö" aufge*
fü^rt, unb am 28. ü)?ai finb oerfc^iebene ©äfee für Orgel,
6^or unb SeOo bargeboten. 2)ie 9luffn^rung be§ ?ßauln«
^atte eine fel)r große' 3^^^ ^o" greunben geiftti^er SKuftl
anö allen Stfieilcn unfereS engern SSaterlanbeö ^erbeigelodt.
©0 fc^wierig eö auc^ lüar, bie Segleitung ju biejem 3)icifter*
werfe auf einer Orgel ju geben, jo' l)at ftd) bie neue, oon ber
girma gurtmängler & t^ammcr in ^^annooer gebaute, mit
ben ®rrun()enfd&aften ber SReujeit auSgeftattete Orgel fic^ in
ba§ üort^ciIt)aftefte iJic^t geftellt nnb allgemeine^" Sob unb
öcmunberung fic^ ettoorbcn. ©n Slä^ereö über bie Orgel
ift öor^ergegeben. S)aö 2. Äonjert, mcldjeS bajn biente, bie
Orgel md) aU ®olo = 3uftrnment auftreten m laffen, brachte
folgcnbes Programm: 1. ^rölubinm unb guge in G-moU
ü. 2. ©. SJad). 2. e^or: 3)ie ganje SBelt. "o. S. Älein.
3. Andante o. üRojart f. Sello unb Orgel. 4. Adagio ü.
fiifet f. Orgel. 5. 6t|or: SBürbig ift baö Samm. U. §änbet.
6. Adagio m^ ber 2)*moll * ©onate ü. aWertel. 7. S^or:
Slltbö^m. »Jorgenlicb ü. 6. SRicbeL 8. Adagio f. 6cUo u. Orgel.
9. 6t)or: ©e^et, n^elcft' eine Siebe mit Orgelbegl. o. aJicnbelö-'
jol)n. 10. geftpl)antafie ü. Sfd&ir^.
9ttd ittctttcr ^tiUmappc.
(Süvtfe^ung.)
5)a§ an^altenb fc^öne SBcttcr beö ÜWai feattc mic^ üer*
anlofet in ben ^fingftcn einen 9lbftec^er nac^ ©übbeutf erlaub,
SBürttemberg, ©tuttgart ju mad^cn, um auc^ einmal im
grfi^linac ben ©üben ©entfc^lanbS fennen ju lernen. 3c^
^attc feine JBeranlaffung biefen ©nlfd^lufe refp. biefe SRcife ju
bereuen, jumal ic^ üon ©tuttgart ouS baS JWüjjli^e mit bem
?lngenef)men üerbanb nnb ber dlteften, größten unb berü^mteften
Orgeibauf abrif S)eutf(^lanbS einen SBefuc^ abftattetc, ber mir
um' fo intereffanter war, aU id) fe^r öiel ju fc^en unb ^ören
befam in SubwigSburg bei ber girma Sßalcfer & (£omp.
3n bem grofeen ©aal fanb ic^ junäc^ft anfgefteHt unb fpielbar
bic Orgel für SBibbern alÄ op. 580 mit folgenbcr SJiöpofition :
1. aWanual: 1. SBorbun 16', 2. «ßvinjipal 8', 3. ®amba 8',
4. ®ebecft 8', 5. S)otcc 8', 6. glöte 4', 7. Octaoe 4', 8.
eiarinette 8', 9. SÄijtur 4fadö 2Vs'. II. äRannal: l.®em§*
^orn 8', 2. ©alicional 8', 3. 9(eoline 8', 4. gtöte 8', 5.
Sieblic^ ®cbecft 8', 6. 3)olce 4'. «ßcbal: 1. ©ubbafe 16',
2. aSiolon 16', 3. Octaobafe 8', 4. Ecllo 8'. 5Rebenjüge refp.
3)rndfnöpfe unb gußtritte: 1. Soppelnng II. SRanual jum
i. ajfanual. 2. Goppel I. 2){anual gum $ebal. 3. Soppel IL
SJknual jnm $ebal. 4. SoQectiOpebal für tntti mit Goppeln.
5. SoHcctiöpebal für aRei^joforte. 6. ßoÜectiopebal für $iano.
Unten im ©aal ftanb ferner aufgefteUt unb fpielbar olö op.
630 bic -Orgel für bic proteftantifdjc Sfirc^e jn Sffieifen^eim
am ©anb mit folgenber 3)iSpofition : I. ÜKanual: 1. öour^
bon 16', 2. ^nnjipal 8', 3. ®amba 8', 4. öot)lflöte 8',
5. S)o(ce 8', 6. Octaoe 4', 7. SRo^rflöte 4', 8. TOijtur 2*/s'
4fa^. II. äJ^annal: 1. ®cigenprinäipal 8', 2. Siebti^
®eberft 8', 3. ©alicional 8', 4. «eolinc 8', 5. glnte ^armoniquc
4', 6. Eornett 8' 3 unb fa4 «ßebal: 1. ^nbba^ 16', 2.
SJiolon 16', 3. Octaobaß 8'. S^ebeujügc, ©rudfnöpfc
unb gufet ritte: 1. ßoppel I. STOan. jum II. Wim. 2.
^ßebalfoppcl aWanual I. 3. 3ßebaIfoppel aj^annal II. 4. ßonectio
für Stutti. 5. eoßectiü für aJicjäof orte. 6. eoHecttt) für $iano.
7. Octaocoppel TOannat I. ©aju ftauben im ©aal unten noc^
oicr .fleine tragbare Orgeln mit je 3 ©ttmmen unb angehängtem
5ßebal für ben föjport beftimmt. 3)ic Orgeln waren alle fe^r
forgfältig, fauber, baner^aft unb funftgered^t öergeftellt, bic
Intonation oorjüglic^ cftaractcriftifc^, ein ebter red^t mnfitalifc^cr
Jflang ge^t burtf) aUe ©timmen. Siic^t nur bie S^aracter^
ftimmen ^aben bie i^nen eigene Klangfarbe erhalten, fonbern
auc^ bie weniger ^erüortretcnben ^aben ein beftimmteö, üon
jcbem frembartigen S3eiflangc freies ®epräge. 2)ie d^aracte*
riftifcftc Sntonation ielbft bcr gemifd^ten ©timmen 5. SB. bc§
ßornettö wirtte je^r wol)ltl)nenb nnb angenehm, fo baß i^
nic^t um^in fann, ju gefteöen, fef)r feiten anberSWo eine jo
fc^öne Intonation gcj^ört ju ^aben. ?lucl& in ber 9Sert^eilnng
ber 3^onftärfe auf bic ciui^clneu ©timmen ift bnrc^an^ ba^
SRie^tigc getroffen; |ebeS Slaoier weift neben fräftigen auc^
)c^Wad&e refp. fe^r jarte ©timmen auf. 2)ie ?lnjprac^e ber
pfeifen ift prompt unb fc^ncQ, and) fc^nell gcipielte ^affagen
unb 3;rincr erjc^eincn ftar unb präjiS. $)ie SBirfnntj be§
üollen SBerfed ift eine impofante ; i^ fann mic^ nid^t entfHinen,
jemals eine Orgel gejpielt ju ^aben, bereu 3;on fräftiger unb
abgernnbeter gewefen wäre. 3)ie Äoppeln unb anberc Sieben*
jügc, welche äße auf pncumatij^em SBege in S^ätigfeit ocr*
fe^t werben, wirfcn prompt, ©er SR oQfc^ Weller ift fein
fc^wcrfälligcS SRab, tjcifet ^ier ®eneral'SrcScenbo unb 3)ecreS:'
cenbo, uiib bcfte^t auS einem iet)r leicht ju birigierenben
einfad&en ©d)welltritt, auf bem ber ^Juß, gleich bem ©c^weHtritt
für einen ©djWcQfaften rn^t unb ftcft nur im Änöc^el bewegen
mufe. 9llS befonberS fel)r intereffant waren mir bie Siö^ren*
leitungen nac^ ben SBalcfer'fc^en ficgellaben, eine ©rfinbung
ber ®ebrüber SBalrfcr, bcrcn Sonftruction nunmehr aud^ oon
ben ^erüorragcnbftcn Orgelbauern bcr Sieujeit aboptirt worben
ift. Sin ©teile ber Slbftractnr unb SRegiftratur treten 9?öl)rcn,
bie unter bie SBinblabc fül)ren nnb bur^ bie fleine ©älgc^en
geöffnet werben, wel^e bie Jfcgcl öffnen. SBcnn bic 9lniage
fo gemacht wirb, Wie id) fie ^ier gefe^cn, bann fann ))hn
SScrfc^lcppung beS OrgeltoncS, wie man oft reben ^ört, feine
SRcbc fein, ©törungen, wie fie in ben nad^ bem alten ©t)ftem
erbauten Orgeln tjorfommen, finb ^ier garniert möglich. S)ic
girma l)at in bem 3al)re 1892 93 folgenbc Orgeln fertig
geftcOt :
42 fl. ©t. 54 9Jeg. 3 gj^an. pneumatifd^
op. 578 Petersburg
580 SBibbern 19
593 »erlin 5
597 3ea i. SB. 12
599 SÖioScan 42
601 ©fc^wcitcr 16
602 ©iebcSfclb 17
603 XiefliS 12
tr
it
n
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56
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23
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3
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11
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II
electr. 3;ract.
pneumatifc^
11
11
tt
II
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op. 606 «ftrat^Qit 5 H. ©t.
604 Petersburg
28
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41
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608 atottroetf
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tl
2
610 ©ingen o. g.
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2
613 aßten
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1
614 ßättengefäg
9
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ff
13
It
2
554 vierrtnaen
11
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17
It
2
615 @ö(it .
5
ff
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616 ü»Qttt(a
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1
618 granffurt
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1
620 m t. SB.
27
ff
tt
38
It
2
621 ©tuttgart
36
ff
tt
44
It
2
622 ©ro)
13
ff
tl
21
tl
2
623 SBitten
36
ff
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51
tt
3
624 gronffurt
17
ff
tt
25
II
2
7 9teg. 1 'SDian. ))iieuniQtifd^
ff
ff
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It
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II
11
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II
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II
II
91
tt
II
II
tl
I»
II
II
II
II
II
II
II
tt
H
II
tl
II
626 Dbcwcifct Siefenbacft 4 H. ©t. 6 JRcß. 1 SWan.
628 aRarboc^ 18 H. ©t. 24 Mcg. 2 ü»an. mcc^aniici&
8 „ „ 11 „ 1 „ pnciimatijcft
23 „ „ 32 „ 2
4 4 1
^ f» »f ^ ff ■■•
ö ff ff o „ 1
55 ., „ 68 .. 3
ff
It
It
II
tl
tt
629 S3eto)pe{c^
631 ®raj .
632 SaUmXa
633
627 ^clfingforg
^o6) iit Slrbcit für bicfcÄ 3a^r finb Drgcltücrfc für:
ßarj^cim 12 ©t. Slcdforou 27 @t. SBrcmcn 40 ©t.
Sooenttjeilcr 26 „ SJorfcfibag 11 ,, ÄaifcrÄlautcrit 4
?ßanfer 10 „ Rronftobt 19
aBcifcn^ctm a/©. 17 ©t. ßöfcn 10
5Kiftlau 5 ©t. ©icfeen 39
SRcutti 6 „ ©ortmunb 26
Sübecf 64 „ SRiga 20
9tod)ent 12 ,, ®rog Si^tingeu 19
Älein «tüard 8 ©t. Saffenot^ 11
©ct. SKortin 22 „ Sluttoerpen 18
glöjlingcn 6 ©t SBlieäloftcI 7 ©t.
(gortfcfttmö folgt).
f#
It
11
11
II
II
*i
II
©ocft 28
^ilmarnocf 23
2e>cfc^ 16
Hamburg 3
ftapftabt 3
Sonbon 3
9ttga 3
ff
ff
ff
ff
ff
ff
II
19
tl
erjä^Icnbcä ©d^riftftücf beg Drganiftcn 3oI)annc« 8.
an feinen Kollegen 9i. 3-
Sieber Äollege! (arurtfcftuitfl.)
ßogenb ging id^ in ber ^tiä)t bed folaenben Xoged in
bod $farrf)QU^, um bort üon meinem Sriebniffe 93eri$t ju
erftotten. ^ä) fanb fie vorbereitet, toenigfiend fo totxt, a(d ber
^Pfarrer in ber gcftrigen Untenebung mit bem gürften erfo^en
l^attc , ßorc^en werbe auf feine, be^ gürften Äoften, in Segtei««
tnng i^rcr Wutter noc^ 83. ge^en, nm ftd^ bem Seruf ber
©ängerin ju wibmen. ©ie felber I)abe \\)n gebeten, bie ©ini«
loinigung ttired t)äter(ic^en Se^rer^ ju biefem $(ane, in wek
äftm fie i^re Lebensaufgabe k)ertoirf(i<^t finbe, ^u ermitteln.
^er Pfarrer ^atte gebeten, feine Sntf^Iiegung hierüber üon bem
Srgebnig einer mfinoUd^en, k^oraudfic^tlid^ an einem ber näc^ften
Xage ftattfinbenben Unterrebung mit Sorc^en abhängig mad^en
ju Dürfen, toa^ ber gurft, bem gcwiffen^aftcn 9Ranne gegenüber,
nic^t abiu(e()nen t)ermoc^te. Sann wenbete fic^ ber Pfarrer
ju mir unb fagte milben @n:nfted , aui^ Welchem bie Stimme
ber Hoffnung ju I)dren war: ^^ct^O^r unb baS ^erjSorc^end
wirb gewig ber t)äterlid^en 9Ra^uung offen fielen unb gewiffe
©nflüftcrungen in i^rem wahren SBcrt^ erfcnnen lernen.
D biefc SBelt* unb ^ofbame ! 3^r ©efuc^ war für unfer Sor^
d^en Derl^än^nigüon unb id^ ^abe eS geahnt unb ^atte nic^t
bai^ Stecht, fte jurudju^alten. Sorc^en befi^t ju Diel ©emü^t
unb f)at für iegt no^ eine fixere ©tfi^e ju not^wenbig , aU
bag i^r ber Eintritt in gewiffe Greife an^urat^en wäre.*" Slu^
i^r aäütterc^en trdftete iuoerfic^tlic^ , i^r groged Xöc^terd^en
bringe ed nid^t über ba9 ^erj , fie in folc^er äSeife ju t)er^
laffen.
©ie wugten alfo noc^ nidj^t aOed, nod^ nic^t baS ©d^Wer«
fte. 9tud^ baS mugten fie nun erfahren. (£r forberte mid^
auf, nun meine geftrigen 9ieifeerfa^rungen ju berid^ten —
fein rubig* ald etwaS ®efc^e^ened, fe^te er ^inju, weil er
mein Sangen bemerfte. 34 begann alfo ju er^ä^Ien. 3e
nä^er meine SarfteQung bem auftritt in ber SRufif^De bim,
befto me^r fd^wnnfte , befto öfter ftodCte mir bie S^^^- Unb
nun mugt i^ im Srflärung bcd Auftrittes ein mid^ felbft
befc^ämenbed ©eftänbnig oorauSge^en (äffen: ®aS Singe^en
auf Sord^enS SBunjc^, ein weltliches Sieb ju ^oben. 3d^
gefianb unb bat um feine 93erjei^ung, ^injufügenb, ic^ fei baffir
Bereits beftraft, rec^t empfinblic^ beftraft worben. (£r reichte
mir bie ^anb unb fagte: „^er SBunfc^ war boc^ wo^I ein
unfcftulbiger ober gar ein berechtigter. SSer weig" — fu^r
er läc^elnb fort, — f^ob auc^ id^ i^n ntd^t erfüQt ^ätte, Ware
fie offen gegen mic^ gewefen." 3)iefe 8aft war Don metner
83ruft abgewäljt , je^t galt eS , bie (ej^te (oS jn werben : nod^
einige abgeriffene ©ä^e üom ®efange in ber SKufif^aDe, —
öon ber ©ängerin — unb jefet ber y^iame beS ^öd^ftbct^cilig*
ten -— ^a, wie fc^neUte ber Pfarrer auS feinem ?lrmftn^lc
empor, wie (enc^tete bie ®(utt) beS ^o^neS auf feinem ©eft^td
©0 ^att' ic^ i^n noc^ nie gefe^n, fo ^ab' i^ i^n nie wteber
gefe^en! ©eine ®attin bracq in lanteS ©cfilu^jen aus. —
9lod& unter bem flammenben 3^'^^" beS 3otneS unb
um i^n fo balb als mögli^ als StettungSmittel für bie am
SÄbgrunbe ©tef)enbe auSlobem ju (äffen, fdjrieb er an fie.
®S würbe ein ernfter 3Ka^n* unb ©trafbrief, f ogar ber Äbfage*
bricf für beu gall, baß fie nic^t ben TOut^ ^abt, ein SSer*
^ältnig tili (Öfen, baS Weber mit ber Ofrauenwürbe no^ mit
bem §ei(e ber nnfterbtic^cn ©ec(e vereinbart jei; bann Uer^
jic^te er unb bie ©einen auf i^r t)infic^t{id^ ber 9}üdEfe|r in
fein ^anS gec^ebeneS S3er{pred^en fowie auf feben ferneren
SSerfe^r mit i^r. 3n ä^nlic^em ©inne jebo^ in mütterlich
mi(ber f^orm fc^rieb au(| bie ^farrerin an i^r bisheriges
„grofeeS Jöc^terclen'' fo bafe biefeS in jenem ©c^reiben burcft
ben ^(ang ber $ofaune, in biefem burd^ bie rü^renbe 5{(age
ber Seier ju X^ränen ber 9ieue gelodEt werben fonnte.
@ben fo ernft wie fein ©c^reiben an bie ^o^ter war
ber Sor^alt, ben ber Pfarrer bann ber SJfutter in i^rer
äBobnung mad^te. 83ei a((er i^rer $Ber{egen^eit war fie nic^t
\n überjeugen, baß i^re Socftter hinter feinem unb — wa^r*
fd^einlido — hinter bem 9iMm ber !D7utter eine gefft|r(ic^e
Sa^n betreten ^abe, fuc^te fogar eine ^Rechtfertigung für bie
flngeflagte in bem Umftanbe, oag ber Surci)(au$tige , wenn
er na^ ®rün gefommen, Sorc^en „o^ne Auffe^n'' aufgefuc^t
unb für ben „neuen ^lan" geneigt gemacht ^abe. SBä^renb
ber Pfarrer biefe i^m neue Äränfung feiner ucrtrauenben
Siebe nieberlämpfte , (aS er auf bem Oeftd^te ber 3Kutter bie
SertraueitSfeligfeit für baS lünftige ®lüdE ber S^oc^ter; im
nebe(umt)ü{Iten ®eifte erfc^ien i^r Wo^t baS 5töpf^en beS
(ieben AinbeS gefc^mudEt mit S^renfränjen , üieQeid^t in noc^
^oberem ®(anje. @r tta^m !eine ^offnung, in ber TlntUv*
(ieoe eine wirtfame Unterftü^ung für baS 9iettungSwerf ju
finben, mit fid^ in baS $farr^auS jurüdC.
©obann fd^rieb er in berfe(ben %nge(egen^eit an ben
dürften. 3ni änfd^(u| an bie geftrige Unterrebung melbete
er i^m, bai ber bÄ feiner 3)urc^laud^t in Anregung gebrachte
$(an, wie er, ber ©c^reiber, foeben ju feinem ©d^redEen
erfahren, a(S ein b{oger ^edEmantel erfc^eine, unter welchem
ein jarttid^eS Sßerp(tnig jwifc^en bem burc&(aud^ttgen @rb'
prinjen unb ber $f(egetod^ter beS untert^änigft Unterjei^neten
fortgefegt werben f oQe ; er bürfte baS für beibe 2;^ei(e unpaffenbe
93er]9ä(tnig burd^ eine (SinwiQiaung in biefen $(an nic^t
unterftügen, rid^te im ©egent^eile bie Sitte an baS lanbeS«
Däterlid^e ^erj, bie 3ugenb unb Unerfa^ren^eit feiner Pflege«
toc6ter bei ber i^r anempfohlenen Söfung beS iBer^ältniffeS
häftig JU ^ilfe ju lommen.
(gfortfcftung folgt.)
— 66 —
f£^eoretifd^«pra!tifcl^e joarmoniele^re u. Seopo(b
$|einje. f$ür ben ©ebrauci^ tu eüanselifc^^Iute«
rifc^en Sel^rerbilbitngdanftalten beorb. t>. 93ern^
\)axh iReic^^arbt. SreiSlau, ^onbel. 2 ^
^ie ^ini^efc^e ^amtunielel^re ift befoitntlit^ eine bei* beften unb I)a^
nameiitltd) m römif(^ « fot^oliicben j^reifen weite 5Serbreitttiio (jefunben.
3>tefer Uniftanb toar aber bei* (Sinfnbritno in et)ait$)e(i{(beti fie^ronftalteit
^mbeiltf^. Um nun biefein Umftanbe n^nbelfen, ^nt bei* ^erf. ha^ (ebißlid)
fili* fat^olif^e Kontoren unb Organiften 9?ot^)oenDi9e ^ter nudaefdileben,
unb ^o^ienige beifjeffint , tond int ben eunn^^eliic^en ^utteSbieiift nü^ic^
unb erbaulid) ift, o^ne ben nHgemetnen X^eii bed $. fBevteS lueiter m^u«
taftcn. ^c äevf. 6at fic^ aOe S9?ü^e n^geben , um feine 3>tf"d"nflcn
für ben be^eid^neten 3n>ect itd)t brauchbar ju machen.
aSi eöucr, Dtto: ^raltifc^c Drgclfc^ulc für fiefirer''
©cminarc unb SDhififfdjulcn, fotPie jum ©clbft*
u n t c r r i dö t. Seipjig uub QMdt, ©ebrüber §ufl, 3 ^ n.
^ieje neue ®(^ule ift bem tTeiflJirten ^.erliner Orgelnteifter ¥rof.
Dr, 9(. ^au^t getoibtnet. (i% mirb biefetbe mit einer iBurfc^uk eröffnet,
mit Xlebintgen für baS ^luei- unb breiftinnnige iD^nnualfpiel, Denntfd)t mit
Hebungen, luelcbe j^nr i^orfAnfigen Orientierung onf bem $ebal bienen fofien.
2)iefe @tubieu fd)eiiten meift von bem %erf. ^n fein, ^ie eigentlich Scbule
beghim mit ^ebalitbungen Dei'fdriebener 9{rt, ^mifidjft für fid) allein, fobann
in $erbinbung mit bem Manuale, ^(ud) bier b<tt ber ^erf. grögtent^eilc^
Eigenes gegeben, ^nr bie $eba(Qp))Iicntur ift bie ^aupt'fc^e ^e^eid^nung
Simäbft ioorben. vlud) ba^ triomübige Spiet ivirb )>nffenb beritcfftdjtigt.
m 2. <Bp\ti fonmieu Hebungen für bad ^luei« unb breiftinnnige WlamiaU
fpiet. £)ier imtrbe ba^ S^nterinl grdgtentbeild aud bem faft unei-fd)i$pfiid)en
o(£befmetanid)a(^te'' — @ebaftian bei» (^rbgten geioA^It. ^aniod) mirb
bad ^anuaU unb ^ebalfpiel uereinigt unb eS ge^t nun fc^neCt Dormifrtd.
8lu(^ biev fömite bie 9ludtt)abl bed AufgenoHmteneit 9KoteriaId envoS gr5ger
fein, namentlid) tvüre bie 3i'"^dfi^^t:gangen^eit me^r j^u berilcfftc^tigen
gemefen. 8o bürften j. ^. bie 9?ameu etned Dr. Xöpfer, SJcerfel,
Äü^mftebt, ©rofig, Sfinf, öer^^og, 3fHeinberger, 2c. nidjt fehlen,
^ud) gegen bie 9(norbnuug bed ©toffed mrire einiges einjmuenben. ^ad
SBert aber ift entfd)ieben brauchbar uub roirb 9ht^n bringen, benn befannt«
lic!^ führen uerf^iebene fBege — nac^ SRom, b. 4. auf ben $antaB bed
OrgelfpielS.
SenimenS^Sltbuni. 12 beliebte ©tude für Orgel
bcarfifeitet üou ffi. %. ©eft. SWainj, ©c^ott« ©öbne.
fiemmend geborte befanntlicb su ben bsn)oiTagenben belgifcben
Orgelmeiftem. ^er' Bearbeiter ift einer ber tüd)tigfteu Orgauifteu in
2onbon. ^er €tt)l felbft ift ein freier, melobifA unb barmonifdier 92atur,
toie man ed in ben fatbolifcben j^irc^en Belgiens, fjrvanfreid)8 unb 3i<ilicii^
oemobnt ift. 2)ie ^hidfü^nnig erforbert feine uirtuofen IPrSfte. ^ie
S3earbeitung ift fe^r fttjlgerecbt unb orgetmitgtg. Sinifi hai poetifc^e @(es
ment ift nid)t Dernac^IAffigt.
$(Ibum für Or8eUt)ieIer. ©ammlung von Orflel«
(Sompofitionen älterer unb neuerer SJtetfter
^um ©tubium unb öffeutltd^en äSortrag.
fiiefrg. 3lx, 102: Orflelfonate 9?r. 4 bon W. ß. ban't
Äruij«, Dp, 32. 2,50 — 9lr. 103: ©, be Sänge,
Slnbonte, Dp. 16^, für ScIIo unb Drgel, 1,50
Setpjig, @. g. Äa^ut.
^iefe @onote ift in allen 3 Steilen im giftnjenben freien (Son^^ert«
fi^le, mie man foldjen in ben üor^er bejeidmeten Greifen metftentbeilS
gewobnt ift, gel)alten. ^er alte SSater Sontrapunft ^at ^ier feine ^o^nung
oufgefc^tagen.
^ie Q^obt M benibmteften ber jüngeren niebedAnbifd^n OraeU
componiften unb Orgeluirtuofen mirb aud) beutfdien Organiften M freted,
poetifcbed, gebiegeneS unb banfbared Sonjertftüd ouBergemö^nlid) toiVi^
fommen fein.
3intnter, gr., Dp. 32: S)er ange^enbc Organift
©ammlung leichter unb mittelfd^tDerer $rfi«
lubien älterer unb neuerer Jtontpouiften für
alle Tonarten bed S^orolbuc^ed bearb. Dueb«»
linburg, iBien)eg. 4 Jk
5i)iefe luo^lgeorbnete ©ammlung letAter Orgelfac^en ift eine ber
beften, bie toir neuerbingS fennen lernten, ^ie $ebaIappIicotur ift beige«
fügt, ^ied 93u4 foH i^ugieid) M S3orfpieIbu4 sum frouinjialcboralbu^e
oienen. 3" biefem S^^^^ fut^ nur freie fleinere Orgelfn^ gemfi^It, bie
noc^ gefurgt merben rönnen, um bie erfte S^oraljeile emer iveniger befann»
ten ^eife ber &tmz\nbt uor^ufü^ren.
Äü^n, Äarl, Dp. 15: 50 Sabenjen unb leidste SBor«'
fpiele für ben Unterricht in ^räporonbenanftolten unb
©eminoren, fon^ie jum ©ebroud^e beim öffentlid^en
®otte«bienfte. Serlin grofe. 1,50 Jl
Dp. 16: 25 leichte (mittelj^ttjere) SJor^ unb Sla^*
fpiele. ebenbof. 1,50.
Dp. 17: eonjertftücf über ben S^oral: „SBie
fd^ön leud^tet ber SKorgeuftern!" für b. Drgel.
»erlin, $et. 3;^elen.
^ie beiben erstgenannten Sammlungen ftnb ber ^auptfc^en ober
berliner ©cbule mürbig, einfad^, gebiegeu unb fird)ticb. ^ie febalapplica«
tur ift beigefüjjt. ^n oem äonjertftüd ma^t ber 9(utor anbere 9(nfpntd|e
an ben 9(udfubrenben. ^laöi einer effeftuoRen (Stnieitnng Dariirt er bie
genannte 9)leIobie breimal. duerft bringt er ben S. f. im eopran, ^u§tveit:
im Seuor mit lebbafter gfiguratiou in ber Unter« unb Oberftimme. ^m
Crinale benu|t er baiS d^oratmotiu ju einer ni(^t ^n laugen gebiegenen guge.
Jiö^(er:>9Bümba4 SBil^., Op. 19: 42 Keine »orfpiele
tu ben gebräuc^Iic^fteu Xonarten. Hamburg,
Srauj. 2 Jk
3n biefen fleinen $t(Uubien bocumentirt ficb eine nic^t gemö^nlidie
(SrftnbungSgaoe , fo hai fi^y uor gar ntancben trocfenen @(^abIonenarbeiter
rübmlic^ aud^eicbnen. ®ir machen auf biefe }mar f (einen, aber in i^ren
felbftfthnbigeit |>a(tung imponirenben @ad)en, befonberd aufmeiffam.
© t e b I e, 3. ®"ft. Sbuarb, Dp. 56 : Lumen de coelo ! g e ft^
Q^antate in 3 ©ä^en aud ben ©ebid^ten LeosAlII.
jufammengeftent unb f. ©olo, S^or unb groged
Drc^efter componirt. ©t. ©allen, SKa^er. Ätabterpart.
3 ^ n.
^ir fönnen üi b. $(. ben reidjen ^nt^olt ber ueuefteu 9(rbeit bed
6d)iuei^er SReifterd leiber nur fur;i anbeuten, bemerfen aber im ä^oraud,
bafi biefed ^erf , fomie fd)on nmn^eS vorhergegangene anbere, feinem 9lutoc
.^ur bi^cbften ^^re gereicht, benn nran ftnbet aud) ^ier einen fetbftftAnbig
fcbaffenben Xonbic^ter. i>a^ getotditige äerf ift f(bon mebrf ad) mit größtem
Erfolge aufgefü^ niorben. iti gliebert Hd) in folgenbe 9(bf(4nitte. 1 u. 2.
bitten ^ur fetigfteu Jungfrau , 3. ber uer^igene S^riuutp^ ber j^irc^e unb
ber ^um allgemeinen ^obl ^ergeftellte ijfriebe.
©teinfjäufer, 6arl, Dp. 38: SBatcr unfer (®eb. b,
5. a. a»al)lmann) für ©oli, ÜRc^r. u. Drd6. Älab.
' «Äjg. 4,50. e^orft. 2 Jk ^art. u. Drc^cfterft. in ab*
fc^rift. Seipjig, gr. Äiftner.
2)ad ^erf M 9Rüb(^aufer (Xbür.) SKeifter^ ift ebenfalls uub
ATDar e))angeitf4er @eitd ein ungemö^nUcb bebeutungdouKeS. i>\t \dßnt
$arap^rafe ber Stionz aUer QkMt ift f(6toer bereite me^rfac^ üi ä^ufit-
gefefet koorben, aber ber 9lutur ift auc^ bici^ f^ine eigenen ^fabe gegangen.
92a(q einer furj^en inftrumentalen Einleitung folgt ein 9tecitatit) (Bariton«
folo) mit ben ^tnfaugdmorten ber frag(id)en umfcpreibung (beS @kbeted beft
&tvm), moran ftcf) em majeftfttifcber G^^or fc^lieBt. 2)ie biblifdben (OriginaU)
&oi1e tuerben im iUteren ^ircbenft^le breiftimmig uon einem fleineni Q^^oit
(ald Soloftinunen, auS ber gfeme, nötbigenfaUS and^ Dom ganzen Q^^ove
ganj leife) aui^gefü^rt, mad Don ergreif enber ^irfung fein mirb. ^r 2
übet ein Cluartett mit (S^or \)on Drahtiger SBirfung. ^ie 2. ^itte
fommt tu 9^r. 3 (für Xenorfolo unb S^or) jur trefflichen @)eltung, nament^
lid) ift ber Schlug grogartig. 5^ie 3. Sitte ift üt einem eblen Cluailett mit
(S^or ergreifenb miebergegeben, 92r. 5 (Xerjett mit dfiov) bef^äftigt ficb
etnge^enb mit ber 4. iBute. ^ie 5. SBitte orinat ein 8a|fofo mit d^b^^
j(ur einbringlidien @(eltung. ^ie 6. unb 7. Seilte ftnb ij^rem 3n^<tlte
gemftg angemeffen gefaBt. ^a9 grinale ent^ült einen großartigen (S^or mit
prac^tDoÜer ®4luBfuge : ein Stüd fcbbner unb mirffamer Arbeit, ba^ unter
beu ®rf4einunaen ber (Stegenmart feines (ä^lei^en fuc^t. 2)a9 audgejeic^nett
äerf ift bem £^üringer S^ngerbunbe gemibmet.
gür bie beutf(^en fie^rergefanguereine bürfte ed ein
l grofte SBe '
unb ^o^üerbienten Q^ollegeu, ber am 8. SJ^ai feinen 70. ^eburtfis
Q^^renpuuft fein, ba% groge %erf einei^ ret(^talentirten.
tag feierte, überall gur üerbienten Geltung ju bringen. 6tatt bed Orcbefterft
faun biefe @d)dpfung aucb uiit $ianoforte, ober mit einigen 9lenberungen,
aucb mit ber Orgel ausgeführt toerben. —
Sße^e, ^errn.: Siturgtfc^e Slefponforien unb S^or«
gefänge. 4. ^eft. SDtagbeburg, dtatf)U.
fBir bebauern, baft toir bie vorausgegangenen ^efte biefer gebiegenen
@annnlung nur üt bem (Sc^lub^efte tenneu lernten. S)ie uorltegenbe
€(iblu6abtQeilun0 entbfiü im 1. ^bfdbnitte SRefponforien beim beil. ^beub<
mabl nnb für bie Feiertage (für befouberc SSeranlaffungen — in ^rt^eunb
@cbule, gem. C^bor). 2)er 2. 9Cbf(^nitt bringt greftgefange für ben 7. -- 27.
©onntaa naA XrinitatiS , fomie bie feftf icben Xage ber 2. Mlfte beS
euangelif^en ftird^enja^reS ((Srnte« 9lefomtationSs unb Xobtenfeft). 9(u9s
gemaplt tourbe @ebiegeneS unb $affenbeS auS alter unb neuer 3eit
3>ad pra!tiid^e Drgelfpiel unb bie Se^anblung
ber Drjael, ©egweifer für ben fat^olifd^cn Drganiften
bon $. $auli, S)omorganift ju 7rier, 35 ©eiten Dftan.
5ßrei« 50 ?ßfg.
(Sin burcbouS praftifc^eS 9üd)lein, bai feine (Sntftebung bem im
t)origen So^re in Xrier ae^altenen firtibenmuftfalif^en fturiuS uerbanft.
^r gan^e ^ang ber äSorbilbung beS Organiften nnb feine %Beiterentmi(f«
lung merben fur^, aber beutlid) be^anbelt, unb bem (S^orregenten unb
(Sänger werben ja^lrei^e praftifcbe ^infe gegeben. Se^r uüglicjb ift ber
^meite Streit , ber ben S9au uub bie Suftanb^attung ber Orgel befpri^t,
aud^ für bie 9[uSn9a^l beS SBauf^ftemS fc^A^enSmert^eS Material an bie
$anb giebt.
— 66 —
ben unb eifert inan(t)ed bei weitem toftfpieüQere ^erf.
SBtv erjitc^en um fieimblic^e ^enuenbunq.
Sigou, 3. Öv Dp. 23: ®rci ajeotcttcn: Sog ©cbct
bc^ $)errn, ^©elifl finb bic Siebten", ,,8obc bcw §crni,
meine ©eelc!" für gem. Soor inib Orgel Motterbam,
$ag bei- bevü()mte SViebedänbev 9iameifler im !(affifc6en Stixditn^
fil)le 11)0^1 i(U {lonfe ift, biirfte ^iemlid) befnnut feiu. Und ^aben bie ebel
empfimbeueiu eiufad)cii imb iuiiibi()fit, tinjd))uer nud^ufü^renben @{f(e
fe^r Qui nefndeu. 6(t)abe, baj) bem l)on(iiibifcf)en, nid)t an^ bei* beutfc^e
Xejt beigefügt louvbe. —
SBaiier, 5ffii(^., Dp. 11: etüiflfeitglläMge. S)rct
Äircftcnftücfe f. gem. ß^oV nacft 3Borten ber
^eil. ©d^rift (für öegräbniB unb 3;otenfcft) m.
3Jeg(. ber Drgel. $«r. 1: ,.3n beinc ^onbe" (mit
©oprait*©olo) ; 9?r. 2: „So ipric^t ber ßcrr;" 9?r. 3:
„2Bcr bis an« @nbe beharret". Seipjig, Sreitfopf nnb
Partei. 2,50.
li'üx bieje ebel empfunbeiieH cieiftlict^en (^ei^nne — itnfd)mer a\^^ü^
fii&ven -— tiitcvclfirfc firf) fc^oii ber fei. ®einci' 9)?eifter ©ilö. Xf(l)ircl) in
bo^em OJrabe nnb ftcber uevbiencn biefe .(fnnbgebnngen cine^ fein enipfinbenen
4)cniütbcö anfcitigc 2;i)eilna^ine. 9h*. 1 ift oeveitö geflen f^O 3J?ol in unb
außer iperni^nt nnfncfül)rt iDorben. 5J)ic Crgelpartic ift t^eil« ftü^enb,
tf}ei($ ubligat.
.1 .. #»o-o-o^ co<»»»
^ufftt^rttitfiett.
%ireiiuar« Grossherzoglicbe Musikschule. VII Abonne-
ments-Concert 239. Auifübrnn^. 1. Symphonie Nr. II v. Beethoven.
2. Concert Nr. I. für Violine v. Bruch. Einleitung und Adagio.
Herr K. Görner aus Roda. 3. Anitras Tanz aus ..Peer Gynt" v.
Qrieg. 4. Concert (G-dur) für Klavier, I. Satz v. Beethoven. (Ka-
denz von H. V. Bülow.) Herr Thiene aus Dorubnrg. 6. Ouvertüre
z. Oper ,.Die Instigen Weiber" v. Nicolai.
VIII. AuiTUhrnue: im Abonnement. 240. Aufführnncr. S t ra-
deil a, Oper in 3 Akten von Flotow. S trade IIa, berühmter
, Sänger Herr Borgmaun. Bassi, venetianischer Edelmann Herr
Lorze. Lenore, dessen Mündel Fräul. Ickel. 3Ialvolio, Ban-
diten Herr Jena. Barbarino, Bandiren Herr Keller.
Grossherzogliche Musikschule. 241. Aufführung. Das gol-
dene Kreuz, Oper in 2 Akten von Ignaz Brüll. Oolas, ein
Wirth Herr Bauch. Christine, seine Sch^yester Fräul. Schulze.
Therese, seine Braut Fräul. Ickel. Contran. ein Offizier
Herr Borgmann. Bombardon, ein Sergeant Herr Jena.
Kisennrli, St. Georgskirche. Concert des Kirchenchores
und des Herrn Organisten Hempel. Programm. 1. J. S. Bach,
Präludium und Fuge, Dmoll f. Orgel. 2. Geistliche Volkslieder für
Chor: a. „Schönster Herr Jesu", b. „Wo findet die Seele Ruh?'
3. Liszt, Präludium und Fuge über Bach, für Orgel. 4.Rabieh, Derl26.
Psalm für Chor. Schumann, Gebet für Chor. f). Kühmstedt, Adagio
a. d. Cdur- Sonate, f. Orgel 6. Arndt, Zwei Motetten für Chor:
a. „Ich hebe meine Augen auf", b. ., Singet dem Herrn ein neues
Lied", 7. Hempel , Fantasie, Fdur, für Orgel.
IVHrdli Ilsen. Auffühinngen des e vaug. Ch orvereins
KOrdlingen und des Schülerchores des städt. Beneficjanteninstituts
in der St. Georgs-Hauptkircbe unter Leitung des Stadtkantors und
Musikdirektors Fr. W. Trautner im Kircltenjahre 1891/92 29. Nov.
1891 (Adventsfest) „Nun kommt der Heiden Heiland*' aus der Kan-
tate : Schwingt freudig euch empor etc. v. J.S.Bach. —,,£r kommt,
er kommt" v. J A. Hiller. -- 25. Dez. (Weinachten) „Ehre sei Gott"
und „O du holder, süsser Knabe" aus den „Festzeiten" v. C. Löwe.
„Es ist ein Reis entsprungen" v. Mich. Prätorius. — 31. Dez. (Jah-
resschluss) „Viel guter Gott v. Fr. W. Trautner. — 14. Febr.
1892 (Installation) „Heiliger Geistdu Kraft etc." v.J. G. Herzog. — 23.
Febr. (Beerdigung), „Wenn ich einmal soll" aus der Matth. pass*
T. J. S. Bach. — 6. März. (Invokavit) „Herzliebster Jesu , aus der,
Matth. pass. J. S. Bach. — 12. März. (Priuzregententag) „Herr
gedenke unser etc. v. Fr. W. Trantner. — 20. März. cOculi) „Wer
hat dich so geschlagen aus der Matth. pass. v. J. S. Bach. — 3.
April. (Judika) „0 Haupt, voll Blut und** aus der Matth. pass. v.
J. S. Bach. — 14. April. (Gründonnerstag) „Sein Wort, sein Tauf.
sein Nachtmahl** aus der Kantate: „0 heiiges Geist- und Wasser-
bad" V. J. S. Bach. — 15. April. (Karfreitag) „Wer hat dich »so
geschlagen'' etc. aus der Matth. pass. v. J. S Bach. — „0 grosser
chmerzensmann etc. v. Vopelios. — 17. April. (Ostem) „Nun seid
ihr wohl gerochen etc. aus dem 6. Teil des Weinachtsoratoriums
V. J. S. Bach. — „Cristus ist auferstanden etc. v. M. Schletterer. —
24. April (Qnasimodogeniti) „Allein Gott in der Höh etc. aus der
Kantate : Der Herr ist mein getreuer Hirt y. Bach. — 8 Mai. (Jubi-
late), Was Gott thut etc. ans der Kantate: Nimm was dein ist etc.
T. J. 8. Bach. — 22. Mai. (Rogate) ''Es ist das Heil uns etc. ans.
der Kantate: Wahrlich, ich sage euch etc. v. J. S. Bach. — 26.
Mai. (Himmelfahrt) „Nun lieget alles unter dir aas der Himmelf.
Orat. V. J. 8. Bach. — rJn grosser Kraft etc. v. B. Helder. — 8.
Juni. (Pfingsten) „Komm heilger Geist, Herr Gott etc. Tons. v.
J. Zahn. — „0 du allersüsste Freude etc. Tons. ▼. J. Zahn. — 18.
Juni. (Trinit. fest) „Nun lasst uns Gott den Herrn etc. ans der Kan-
tate: Höchst erwünschtes Freudenfest" v. J. S. Bach. — 26. Jnni
(IL S. T. Triu'. .jErhait uns Herr etc. aus der Kantate: „Bleib bei
uns, denn etc. v. J. S. Bach. ~ 80. Juni. dl. bayr. Kirchengesang-
vereinsfest^ a. liturg. Morgenandacht: Psalmarie 100 Ps. 4. Ton.
Tons. V. Fr. Rieger — Das kleine Gloria v. Ph. Wolfrum. —
welch, eine Tiefe, etc. »t. Dollhopf. — Zion. gieb dich nur zufrieden
etc. V. J. Q. Herzog, b. Festgottesdienst: An dir allein etc. Motette
V. E. Oechsier. — Graduale f. Trinitatis. Tons. v. J. Zahn. -> Allein
.Gott in der Höh etc. aus der Kantate: „Der Herr ist mein getreu-
er Hirt etc. v. J S. Bach. — Te deum (Doppelchor) , altkirchl,
10. Juli. (4 S. V. Trin). „Ehr sei ins Himmelstbrone etc. aus der
Kantate: Ach Herr mich armen Sünder etc. t. J. S. Bach. — 14.
Aug. (9. S. V. Triu) „Allein Gott in der Höh etc. aas der Kantate:
Der Herr ist mein Hirte v. J. S. Bach. — 28. Aug. (11. S. n.Trin).
„Sprich ja zu meinen Thaten etc. aus der Kantate: Höchstes er-
wttnsohtes Freudenfest etc. v. J. S. Bach. — 11. Sept. (12. S. n.
Triu.) „Allein zu dir, Herr Jesu Christ etc. aas der gleichnam.
Kantate v. J. S. Bach. — 25- Sept. (11. S. n. Triu.) „Was Gott thut,
das etc. aus der Kant.: Nimm, was dein ist etc. y. J. S. Bach. 2.
Okt. (Erntefest» „Te deum E. Doppelehor y. Kotzold. — ..Lob, Ehre
and Weisheit etc. Motette v. J. S. Bach. — 9. Okt. 17. n. 'Trin.)
,.Auf meinen lieben Gott etc. aus der Kantate , Bringet dem Herrn
Ehre seines Namens etc. v J. S. Bach. — 28 Okt. (19 S. n. Triu.)
,.Du schönes Weltgebände etc, aus der Kantate : Ich will den
Kreuzesstab gerne tragen eta. v. J. S. Bach. - 1. Nov. (Busstag),
„So wahr ich lebe , spricht etc. aus der Kantate : Herr deine Augen
sehen nach dem Glauben etc v. J. S. Bach. — 6, Nov. (Reform,
fest) Reformationsfestkantate v. C. L. Drobisch. -^ Wo Gott der
Herr etc. Tons. v. Wulpius. — 13. Noy. (22. n. Tr. „Bin ich gleich
von dir gewichen etc aus der Kantate: Ich armer Mensch, ich
Sündenkneok# etc. y. J.S.Bach. — Besondere Auf ftlhrun gen
des Choryereins: 20. Mai 1892. IIL Musikal.- Unterhai-
tungsa bend. (Qnvertnre etc. Stimme uudPortici y. Häher, 4 hdg..
Vertrauen etc. y. J. Otto, Trio. op. 25. v. Rheissiger Thränenre-
gen und Ständchen v. Hubert, Volkslieder, Wohin mit der Freud,
Im Mai , Heimat ade , Sandmännchen. Mit deinen blauen Augen
V. Lassen. Aennchen in Garten y. Hölzel, Romanze aus Precioso v.
C. M. V. Weber. Wie ist doch die Erde so schön etc. y. Abt. Ronde
4 hdg. y. Fr. Schubert, Gute Nacht y. Abt) 29. Jani Vorabend,
des II. bayer. Kirch en gesangyereinsfestes. 9. Saal-
konzert : „Marthin Luther." Reform.festkantate y. Fr. W. Trautner.
13. Dez. 12. Saalkonzert zur Feier des lOjähr. Beste-
hens des Vereines. I „Der Lobgesang." Eine Sjrophonie-
kantate y. F. 3Iendelssohn — B. II. (unter Mitwirkung des hies.
Orchestervereins) 1. Finale aus der Symphonie No. 12 in B v. J.
Haydn. — 3. Arie .,Mein glaub. Herze*' y. J. S. Bach. 3a. Das erste
Veilchen v. Mendelssohn — B, b. Heidenröslein v. F. Schubert, 4.
Thema und Variat. aus d. Septet y. L. y. Beethoven (für Streichin-
strum, und Harmonium eingerichtet y. Fr. W. Traatner) 5. Sympho-
nie No 2 in D v. J. Haydn.
Offenbiirir* Sonntag, den 7. Mai 1893. in der evangeli-
schen Kirche: Concert des Orgel virtuosen C. L. Werner aus Baden-
Baden, unter freundlicher Mitwirkung des evangelischen Kirchen-
gesangvereius Offenburg und des Herrn Stadtvikar Bahr aus Baden.
Programm. 1. Phantasie für Orgel über ein Thema ans dem Ora-
torium „Schöpfung"* y. J. Haydn. 2. Choräle für gemischten Chor:
a) „Gott ist und bleibt getreu** y. J. S. Bach. b. „Heut triumphie-
ret Gottes Sohn" v. J. S. Bach. 3. Largo and Allegretto aus der
G-moU-Sonate für Violine mit Orgelbegleitung y. G. Tartini. 4.
Coucertsatz für Orgel in As-dur v. C. A. Fischer. 5. Gemischter
Chor „Wenn der Herr die Gefangenen** v. H M. Schletterer. 6.
Romanze für Violine mit Orgel v. Cambognoli. 7. Hymne für
gemischten Chor mit Orgel „dextera domini" y. Jos. Rheinberger.
8. Grosse Toccata in F-dur für Orgel y. J. S. Bach.
lllannlieiiii. Verein für klassische Kirchenmusik. Mon-
tag, den 20. März in der Trinitatiskircbe Conzert anter gefölliger
Mitwirkung von Fräulein Emma Hiller, Concertsängerin aus Stutt-
gart, sowie der Herren L. Boslet, Orgel- Virtuos aus Ludwigshafen
und Rieh. Hesse (Violine), Hofmasiker von hier. Dirigent: Herr
Musikdirektor A. Häniein. Programm. 1. Motette. „Herr, wenn
ich nur Dich habe" , für fOnfstimmigen Chor a capella v. J. Mich.
Bach. (1660 — 1709) 2. Sonate für Orgel, op. 42, g-moll , erster
Satz y. Gust. Merkel. Herr Boslet. 3. Arie: „Ich weiss dass mein
Erlöser lebt" , für Sopran ans „Messias" v. G. F. Händel. Fränlem
Hiller. 4. Sechs Sprüche für 8 stimmigen Chor a capella v. F.
Mendelssohn, a) Weihnachten, b) Am Neujahrstage, c) Am Him-
melfahrtstage, d) In der Passionszeit, e) Im Advent, f) Am Ohar-
freitag. 6. a) Andante in G-dar y. Job. Seb. Bach, b) Air aus dem
Violin-Concert op. 28 y. Goldmark. Herr Hesse. 6. Begräbnisgesang:
„Nun lasst uns den Leib begraben" , für 4 stimmigen Chor und
Blasinstrumente . op. 13 y. J. Brahms. 7. Lieder für Sopran , &)
Gebet v. Ferd. Hiller. b) Busslied y. L. y. Beethoven. 8. Motette:
„Ich lasse Dich nicht, Du segnest mich denn", für 8 stimmigen
Doppelchor a capella v. Joh. Seb. Bach. 1685 — 1750.)
Rotlerdain. Kerk-Coucert, ten bäte yan het Lldmaten-
huis der Evangelisch-Luthersche Gemeente , te geyen raet welwil-
lende medewerking van Mejuffrouw A. Johanna Stuifsand (Sopraan;
en de Heeren L. J. Jacobson (Viool), Corns. Immig Jr., (Ofgel)-
Op Donderdag 4. Augustus 1892, des namiddags te 2 uren, m de
— 67
LaUierscke Kerk (in gang Wijnstraat). Prograroma. 1. Chromati-
sche Fantasie en Fnga Vor Orgel. ▼. J. Hooft. 2. Gebet Voor
Sopraau met Orgelbegeleiding. v. G. F. H&ndel. 3. Adagio Voör
Yiool met Orgelbegeleiding. v. J. Rheinberger. 4. Twee Andanti-
no'a (üp. 7) Voor Orgel, v. Corns. Immig Jr. 6. Chant D^Antomne
Voor Sopraan met Orgelbegeleiding. v. Oh. Gonnod 6. Abendlied
Voor Viool met Orgelbegeleiding. ▼. R. Schümann. Träumerei
(Arrangem. .van Corns. Immig Jr. Voor Viool met Orgelbegelei-
ding. V. R. Schumann. 7. Andante Voor Ori^el. y. S. de Lange, f
8 Das Gebet des Herrn Voor Sopraan met Viool en Orgelbegelei-
ding. gearrargeerd door Corns, Immig Jr. v. F. L. Gassner. 9.
Largo Voor Viool met Orgelbegeleiding. v. G. F. Händel. h\ Fan-
tasie over ^EetL Taste Burg is onseGod.** Voor Orgel. v.W. Schutze.
niAiinlaeiiii« Verein fftr klassische Kirchenmusik. Diens-
tag:, den 'J2. März 1892 Abends 7 */> Uhr in der Triniutiskirche Couzert
unter gefälliger Mitwirkung des grossherzogl. had. Kammervirtn-
oseii Herrn Hugo Becker aus Frankfurt a. M. <Violoncell) und des
Org^el- Virtuosen Herrn L. Boslet aus Ludwigshafen a. Rh. Diri-
gent: Herr Musikdirektor A. Häniein. Programm. 1. Fantasie und
Ftig^e in GmoU für Orgel v. J. Seb. Bach. Herr Boslet. 2. Jch
lasRe Dich nicht, Du segnest mich denn„. Motette filr Sstimmigen
Doppelchor a capelia v. J. Seb. Bach. 3. Stücke für Violoncell mit
Orftel: a. Largbetto v. G. Tartini. (1692—1770) b. Andante religioso
V. Fitzenbagen. Herr Becker. 4. „Verschneit liegt rings die ganze
Welt", vierstimmiger Chor a capelia (neu) v. G. Vierling. 5. An-
dante aus der Sonate No, 5. op.llB, für Orgel v. G Merkel. Herr
Boslet. 6. Christus im Schiff, vierstimmiger Fraueuchor mit Orgel
V. J. Brahms. 7. Stftcke für Violoncell allein : Sarabanden . a) in
Cdnr V. J. Seb. Bach, b) in Gdur v. J. Seb. Bach. Herr Becker.
8. „Herr, wer darf wohnen in Deinem Gezelt", Motette nach dem
15. Psalm für sechsstimmigen Chor a capelia (neu) v. Friedr. Bauer.
IVeiniar. Geistliche Musikaufführnng des Röthig^schen Solo-
qnartetts f. Kirchengesnng aus Leipzig. Fr. C. Rö t h ig, (Sopr.), Frl.
D. Handrich, (Alt), Cantor B. Roth ig (Tenor), E.Waldvogel
(Bass), Organist Beruh Pf annstiehl. Programm. 1. Job. Seb.
Bach: Toccata F-dnr für Orgel. 2. Job. Seb. Bach: ,.0 Haupt voll
Blut und Wunden". (Quartett. 8. Balthasar König: ,Ich will dich
lieben". Quartett. 4. Robert Schumann: Bach-Fuge No. 1 f. Orgel.
5. Müller-Hartung : „Wollt ihr wissen, was mein Preis". Quartett.
6 Albert Becker: 2 geistliche Lieder. Quartett. 7. Karl Goepfart:
Sonate D-moll in 8 Sätzen f. Orgel. 8. Volkmar Schurig: „Sei
getreu!". Quartett. 9. L. Reichardt: „Bleibe bei uns!'* Quartett.
Kotterdaiii» Kirchen-Conzert den 14. December 1892,
Abends 7'/s Uhr, in der Kirche der deutschen evang. Gemeinde
(Zwarte Paardenstraat) , Unter gütiger Mitwirkung der Damen:
Frau S. Haase, Frl M. Lüning, der Herren, Paul Haase, C.
Bakkes und Corns. Immig Jr., Organist der evang. Luth. Gemein-
de hier, sowie des Damenchors der Gesangschule des Herrn Paul
Haase, Programm. 1. Erster und zweiter Satz aus der Fantasie-Sonate
No. 8. S. de Lange, t <^- Allegro-Moderato. b. Andante Herr
Corns. Immig. 2. Frauen clöre: a „Hostias et preces" v. Hasse (geb.
1699 t 1788). b. „0 puam suavis" v. Martini (geb. 17Ü6 t 1784).
3. Arie für Tenor aus nMessias" „Er weidet seine Heerde''. v.
Händel. Herr C. Bakkes. 4. a. Gebet v. F. Hiller. Herr P.
Haase. b. Jhr Lichten Sterne" v. Curschmann. Herr P. Haase.
5. Terzet für Sopran. Alt und Tenor: /Fi prego, o madre pia**
V. Curschmann. Frau Haase, Frl. Lüning, Herr Bakkes. 6. Arie
für Alt, aus der Cantate: „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit."
,.In deine Hände" v. J. S. Bach. Frl. Lüning. 7. Solo-Quartette a
Capelia. a. „Das sterbende Kind" v. A Jensen. Frau Haase, Frl.
Lüning. Herr Bakkes, Herr Haase. b. „In der Marienkirche" v. C.
Xföwe Frau Haase, Frl. Lüning, Herr Bakkes, Herr Haase. 8. a.
Abendsegen v. F. Hiller Frau Haase. b. „Sex still" v. J. Raff.
Frau Haase. 9. Arie für Bass. aus „Josua" "Soll ich auf Mamres
Frucht gefild" v. Händel, Herr Haase. 10. Hosannah (grand Choeur)
▼. Tb. Dubois. Herr Corns. Immig Jr. 11 Duett für Sopran und
Tenor, ans dem „Lobgesang" „Drum sing' ich mit meinem Liede"
T. F. Mendelssohn. Frau Haase, Herr Bakkes. 12. Weihnachtslied
für vierstimmigen Frauenchor: „Stille Nacht, heilige Nacht" v. Fr.
Gruber.
iCifPiiPlMI -
9^oti|cit.
2)cr berühmte niebevlcinbijcbe Orgeicomponift uiit> OrgelDirtuod®ani.
be Sangen, S^^iififbiv. im ^nag ^at ein ^oui^eit für Orgel mit Drc^efter
conipontii. %Bie ntmt ^ört , mirb ber uurtrefflid)e ^ünftler na(b ^redben
überftcbeln. —
SSor einiger Mi ift bic crfte fiicfer. uou Dr ^ugo Sliemonn«
beriibniten äJ^ufifle^if on 4. forgfältig reüibirte unb mit ben neneften
€rgebntffeu ber ntufifalifcben fjorfc^un^ unb Ü^unftlegre in ^inflang gebrachte
Auflage erf^ienen. ^ad ^öd)ft gebtegenc, uoUftAnbig auf ber .p% ber
<i^egenmart fte^enbe ^erf erfd)eint in 20 Lieferungen ä 50 $f. in Leipzig
b. 'aWoy |)effc.
^ie Orgelbauauftnlt uoit 9t. ^ n a u f (^n^aber SR. IPnauf & (3ob")
in ^lei^erobe ift mieber mit bent 92eubau einiger 9Berfe befcbftftigt. @o
i. SB. eine Orgel für eine j(ird)engenieinbe tu ber 92{i6e \>on ©aiiger^oufen.
2)ieieg ^erf, nadi einem eigenen @i)ftem uon 9t. 5tnauf gebaut, t^at 19
9}egtfter , pneumatifcben (Spieltifd) unb liPegenabenfl)ftein unb ift mit aQen
92enerungen t)erfeben. ^\\ 9(rbeit [mb augerbeni 2 Orgeln nac^ 9}u6(anb,
1 für ben ategierungSbexirf ©offel unb 1 (in ber ?[uffteKung begriffen) für
<Süfir|n. ^ad @(^leif(aoenft)ftem , mel(^ed bie (^inna bei ber Orgel in
Zaxmt nm ^ax^ ^m ?(nmenbung bracbte , toar mit $ebnd)t für ben ^avj^
mit feinent fcbroffeu ^euiperaturmec^fel gemliblt n\\h ^at fi(b M uunfummen
j^mecfentfprecbenb ermiefen.
kleinere Steife 9t. ^miH finb nod) :
1. 3)ie Orgel für ^o^engrape b. ^ernfiein.
3)i^ofition :
Wanual : $rtn^ipa( 8', liJorbnn 16', ^o^lflöte 8', ®ambe 8', $rin^
Sipal 4', glöte 4', $rogreffio 2V»' (2 bi8 3 fncb).
$cbal: @nbbttB 16', ©eHo 8'. ^cbalfoppel , Sortctritt etc,
2. 3) ie Orgel für 3«^ «^^ t b. (5f (bmege.
IDi^pofition :
^tannat 1. friiv^ipal 8',9orbun 16', ^oblflote 8', (Kambe 8', $rin:^
üipnl 4', glöte 4', ^rogreffio 2V,' (2 biö 3 fa«).
Manual 2. Salicionol 8', Äüeblicbgebacft 8', G^eniiS^orn 4',
$ebal : ©iibbag 16', Ortaobaft 8', (SeUo 8'. SJtanualfoppel , $ebaU
topptl , $9tnboblag , JtalfanteUj^ug , ^agn^ingebläfe , @(l)leiflabenfi)ftem.
3. ^ i e O r g e I f ü r ^ u r l a n b.
^idpontti^n :
WmiUQl l.$rinji))al«8',$riiti;ipal 4',Sorbun 16', ©antbe 8', $offU
flöte 8', Slöte 4', $rogreffio 2»/«' (3 bi« 4 fnd)), trompete 8'.
Manual 2: Qleigenprini^ipat 8', 53ieblicbgebd(ft 8', Salicional 8',
i^lÖte octauiante 4', Violine 4'.
$ebal : Subbaß 16', ^ofaune 16', OftauboB B', SeHo 8'. äRaunal«
fopnel , $ebairappel , ^inbabla^ , j^alfauten^ug , €c^leif(abenft)ftem,
4. ^ i e O r g e 1 f ü r 92 i e b e r r ö b l i n g e n a. $. (Weimar).
5Didpofitiun :
gWnnual 1. ^nnüi^nil 8 , $rin/;ipol 4', öorbun 16', 4)oöIf[ötc 8', ÖJambc
8', glöte 4', n?anfd)quinte 2''*' (2 bi8 3 fa(b), «tijtnr 2' (3 bi« 4 fa(t>).
Manual 2 : (^eigenprin^tpal 8', Siebll(f)geba(ft 8', Saticional 8'
.f)nnnünitn 8', glöle oftauinute 4', ^iccolo 2'.
^ebnl: !öiüloii 16', ©ubbafj 16', 'ßriuijipalbnS 16', Cftaubafe 8',
Seüo 8'. $ueunintijd)er iBpieltiic^, .f^odeftioa^fnöpfe, n. mf. p. 64iue(Iiing
bei» Obenverfed , ^egeHnben mit pneumatiicber 9to^rleitiuig , ^aga^inge^
biJife. — ^ußerbem finb nori) 2 fleinerc ^erfe, eind nacb ber $riegui)^
unb ein$ in bie ^latjt Don ^olfenbüttel getonimen.
^ a d 3 n ft i t u t f ü r .^ i r c^ e n ni n fi f an ber StM^l ^tabentie
ber j^ünfte in S^erlin, $utdbainerftraBe 120, unter ber ^utHion ut>n
^rofeffor 9tobert 9tnbecfe, batte bie 9lufna^ineprnfnng für ben (Eintritt jum
$3 i n t e r := @ e m e ft e r auf ^reitng , ben 7. 3uli 1893 , Vormittag«
9 Ufir, im Süfal berltnteiTicbtdanftaU, feftgefe^t. ^udfü()rH(f)e $rofpelte
{tnb burc^ bie ^irettion bed Sitfütittd ju be,veben. ^er ^wtd ber 9lnftalt
tft: ^ie ^n^bilbung nun Organiften, Kantoren unb ^iifine^rem für
^Ö^ere Se^ranftalten , namentlicb für @(bune^rer«8eminare
5Die ^nen $rof. ^einr. u. j^er^^ugeuberg in Berlin , Dr. S^o^e
Xana ta unb bie berühmte Orgelb.uifirma @. ^x. ^atcfer in iiui»
m i g d b n r g b. Stuttgart , i^abtn einen 9(ufruf i^ur 6nbfcription auf ein
f leinet ^ e m u n ft r a t i o n d ? $ a r m o n i u nt n a di einer 92 a t u r s
ftimninng edaffen luorin fie bie @rri(f)tun() ber uon beut intedtgenten
Japaner X an ata. erfunbene fi)ntunif(f) reingeftimmte Orgel unb bed
&i^arnioniuutd nil^er befcbreiben. ^a$ betreffenbe Snftmniem ift tin
Heiner Harmonium mit nur einem 9tegtfter. @d f^at bm Umfang uom
oro^en & bid i^nm .voeigeftricbenen (^ , a(fo 3 Oftanen unb einen Xon.
3u @(rnnbe gelegt ift bie reine natürlicbe Stimmung , in meldiei: ber ^ur»
breiflanp ani natürlid)er %tx^ (4. Oberton) unb reiner Cninte /^ufammen*
gefegt i)t. (£d entf)ftlt in ^ollfttinbigfeit nur eine ^ur« unb ^oQtonart ,
Üiebt aber fo uiele (Elemente benachbarter Xonarten in ben JfreiS ber beiben
£)anpt'Xonarten binein , ^a\i ni(t)t nur i^ablreicbe ^ur^ unb SJtoHr ^rei^
tiünge uenonnbter Xonarten, fonbem einige biejer in ibren richtig ften 9(ccorben
mebr ober minber nonftünbig uertreten finb. X)er $reid eiued jolcben
3nftrnmente§ fofi \bO .4/. nicpt übcrfteigen. —
jE^offapellmeifter 3 o b- 9t ^ t i n b e r g e r in Wündjen ^at uor für«
um feine 16. O r g e 1 f o n a t e in ©idmoll Dodenbet. ^er ^eiftn-
beabficbtigt and) nodi'bie anbern Xonarten in gleid)er ^eife i^u berücfftditigeR,
fo bai mir, fofern if)m ber @)eber ade^ ®uten 3ctt unb 5^raft fcbenft,
noA 8 berartige Weiftenuerfe erften 9tanged ^n ermarten tiabtn. SBeiter
erfdjeint bei fiendart (Sauber) in Seipijig bei SWciflerd OPv 174 : SEH 14
c e (t a n e e n für Orgel, 12 9hnnniem in '2 ^eftcn. -—
Soeben lad id) bie überrafdienbe Xrauerfnnbe uon bem gan^^ uner«
n^artet erfolgten ^imgang bed fo Derbienftuoden ^enn ^apedmeifterd
D r 4). ^. ' S d) 1 e 1 1 e r e r in ^il u g * b n r g. 3)er „Staatdanjeigcr für
SBürttemberg" nom beutigen Dienstag b. 6. 3uni , berid)tet nämlid) na^
bem ..St^mftbifcben 9Jtei1nV" folgenbeS : „9lugÄburg, 5. 3""»- Äapedmciftet
mxii 5(oniponift Dr. Sd)letterer, geb. 1824, @^rünber bed Oratorieit^
nereind wxb ber ?(ugdburger 9)tuftffd)ulel ift beute Ütacbt (Sonntag — '^Dlons
tag) imermailet fti^ned geftorben. (&t mar (S^renmitglieb be§ „Scbtu^ibifcben
Süngerbunbed" feit 23. 9?ouember 1862. — 34 »^erbe beut neretjrten ^errn,
uon bem icb uerfcbiebene $oftf arten mnfifalifcben 3"baltd (an micb gerid)tet)
in ^(inben b<tbe, jeberjeit ein banfbared Anbeuten bema^ren. — 9(eltere nod)
tebenbe 9)titglieber be$ ^iefigen „lüiebertraui^ed" , melcbe bad groge fdimäbi«
fd)e SKngerbunbedfeft in linferer 9tad)barftabt O e ^ r i ng e n am 28.;29.
3nni 1863 befud)ten, reben ^ute nod) uon ber grogartigen SBtrfung
meldje S^Ietterer» „O ft e r m o r g e n" (8 ftimmig) , eine bem „Sdjioäb.
Sängerbunb e^tra gemibmete nnb tomp. (Santnte , unter ^. Sd)lettererd
per{i3nlid)er li3eitung uon ^n beften ftjibtifcben 93ereinen uorgetragen, in
ber geräumigen Stiftdfircbe ^n Oe^rmgen ^mor gebrad)t bat. 34 f^"ne
biefeS pr{id)tige Xomuer! felbft uon 9(ufrübrungen ^er in unf. fiebrergefang«
uerein. Ä?. 3^9«^-
iJran!reid)S berii^mtefter Organift , ber üon unS oft genannte ®rü6«
nieifter 9(1 e ; a n b e r @) n i l m a n t ^n $arid bvacbte bort e r ft m a l i g
in einem feiner berühmten Xrocobero-^oi^erte Seb. 93a4$ Xrauerobe f.
ß^or , Orcb. unb Orgel unter großem SSeifad , jur 9(uffü^ning. —
;
•i
68
@$ fiarb uor emiger 3eit ^omtaventiieiftev ^ i 11. $. hälfet,
Crg. imb (Somponift in 93rooni)n. — <«
^H bcr ^aifi^uiio be5 Sereind bei* 9 e v li it e r i^e^rer inib Se^reriuneit
biett Dr. ^arl ^rebd einen Sortraq über jffauiei« nnb Orpelfpiel im 16.
3a^r^., mit befonbereu Sej^ie^nng auf ba9 1 597 eifc^ienene S e ^ i' b u d| für
Slnuier« unb Orgel |piel\jl Transilvano**, uon ^truta, luelc^eS
ber SSortrngenbe überfe^t nnb tyeraudoeqeben fjnt. ^iefed alte ^ert war
epoc^emoc^enb. 3n bemfelben finbet man bie evften Spnven ber jfiar>ieretübe.—
^er 40. S3anb ber ©ejammtau^gabe t). @eb. 9ad)«SBerfen
ift feilif) geiuorben. (Sr enthält luiebemm Orgelfoc^en unter SReb. bed
^rof. Dr. ®. 9laumann in ^tm. —
5^ üpent)a()^"- $rofeffor &. V^attMfou «^anfenft
4.0 r gel uor trüge im hinter 1893 Ratten folgenbed Programm: 1.
Sortvog 27. Qrcbniar : %i^. ^uboid : Xoccnta unb Offatoire ; $(. @)ui(mant:
Marche funebre et OIihuc seraphique, gf. (Eapocci: einbaute; 3-^^^iii''
berger: @onate opnß 148.
2. Vortrag, 20. ^^x^. Tli. Salom^ : Marche gothiqae et Egio-
Kne Eccossaise; v. Marehot: Offertoire, hento tr^sto, bortötre. Medi-
tation; b. Pintti: Rof^ate; ^ Wattf)ifon « Raufen : 1. @^mp^onie.
3. Vortrag, 10, «Ipnl: 91. ^cffe; ^raelubium. O. ©laOing:
abrifH ®eburt . 3. @. 93o4 : $rae(nbinm nnb fin^t 91 bnr. @b. 9)2.
9Bibor: Andant canfnbiie. &. Viott^ijon :: ^i{en : 3 Xonftücte, fSei^«
nac^t , Oftem , $ftngFten. ^. @. fßaäi : taccata b^moQ.
4. JBortrag, 1. 9Rai: 2)nboid: Grand Choenr. Marehe des
Tois Masres. Cantildue nnptiate. ®. 9]^att^ifon«£)on)en: (Soni^ertftüd
Op. 19, ^x fiie^^t Btnribmet. €.€ftginit 9(bfüute. 2). Sn^^ube: $afiacai^
lii). 0). f^. f)anbel diniert 92o. 6 : ße-dnr.
^tc 2. Serie ber Orgeluortrüge bed ^rofefford Watt^ifon s ^onfen
in ber Xrinitatid!ird)e {4I06 am 1. ^ai. 5S)a$ Programm tvar fe^r
abn)ed)felnb unb ber ^^on^^ertgeber gut bidponiert. @r {pielte w\i %fi,
^ubuiS brei fein unb elegant fomponierte, von fran;ii)rt{(6em Greifte befeelte,
bur^ nielobifdie 9(nmnt beftedjenbe , bai^u erftnberifc^ gemad)te Orgelftücfe;
uon befonbererer SBiitnng loar ber Orgelpnntt ber Oberftinune in bent
brüten ©tüde : 9)2 a r 4 e b e i$ r i d m a n e d. ^aS befannte interreffante
SFonjertftüct opud 19 bed l^on^ertgeberd bilbete al$ SBognerfd^e @tnbie ben
^genfa^ ber erftgenannten Stiicte * i^nt folgte ein neues frau/^öfiftbeö
SBer!, f,9(bfoute'\ lum @ng^ne ^tgout, uiib biefem ein $affacaglio,
Donationen über eine gegebene ^agfigur uon bem alten Orgelmeifter
9)n^1e6ube, uon hm 5S)euticben ^ber groge ^üne" genannt, ^rfeioe mürbe
in ^elftngör im ga^re 1637 unter ^t^riftian bem $}ierten geboren , fani
old junger 9)2anu nac^ fiübec! nnb (ebte bort bis ^u feinem Xobe a(d
Orgdberü^mt^eit erften SRanged; ber (jrofje @ebaftian ^ac^ ging befannt«
li(t) ;(u gfug and X^nringen nod) 2hM, um bei ibm jl^'enntniffe unb
llntcmc^t 2U fnc^en. ^er Orgeluortrag fd)Iog mit bem prüc^tigeu 6. b
fton^ert uon ^ünbel. ^rofeffor ^Rati^tfon « Raufen mad)t ftc^ buir^ biefe
Stuffü^rungen uon Orgetnnifif fegr uerbient. 92i(i)t nur ^ebt er mufifge«
fd)i(t)tlic4e @4n(e , bie o^ne i^n bem $ublifum uerborgen luüren , fonbem
er folgt au4 neuen (Srfd)einungen mit madifamen Blid. Seine $rogranune
(eftben eine luo^lt^nenbe Selbftünbigfeit, ftnb odent antorifc^gemüBen fem;
fie finb ba^er loie ettuad perfönlid)e#, etiuaS für ftd), lutb feine 3^1^*'^^^
enueiteni i^ren ntuftfalifd)eu .t)orii(ont, in bem fit i^n ^ören.
2)ie brei früheren Vortrüge biefer @aifon brachten auf^er btn
obengenannten eine Steige uon SBeVfeu bentfc^er , frani(öfifd)er unb büuifc^er |
9Reifter, tute »aA, ©anbei, ^ffe, Ä^inbemer, ^iutti, @uitmant,
3Bibor, Salomfe, SJearcftol, ©igout, $. iiitb ®. «fftott^ifon* Raufen, Otto
SKalUita, foiuie bed Staliünerd (Sapocci.
Sbk ed)t fünftlerifdie Söfunq Seiten« M IToiuertgeberd biefer oft
fe^r fc^mierigen 9(ufgaben, fomie fente gef(6mac(uoae Sab'l auS ber reit^-
faltigen Literatur ber Orgelmufif ftnb fo tuo^lbetanut , bafi cd einer nfi^^
reu Sefc^reibiutj) berfelben nid)t bebarf. @.
3n ber tn SoH'S iD^ufifal. .^aud« unb gramilrettfalenbev audgefdiriebe«
nen $retdbewerbuna für bie jiuei beften bitmortftifcbeu Sieber f^ahtn bie
^rren $rei9rid)ter dlic^arb ®eu6e unb S e r b i tt a n b ® u tn b e r t
niuime^r g^r Urtfteil gefnttt. — 9Rit bem erften «reife ift bit Arbeit beS
©emt 9 r u ivo ^ a n b e 1 1, Berlin unb mit htm jiueiten bie beS ^tpi^iger
(Souferuatorifteu ^rm ©mit d et e r t gehont luorben. — ^ibt fitcoer
Juerben iteben aitberen interraffaittcn Sncfteit (u. 91. uon SJ^aScngni,
ffofd^at }c.) in Soll'd 9)lnfifal. ^m^^ uttb gramilienfalenber für 1894
enthalten Jein. 5)erfelbc erfcfteint ©itbe biefe« Wonat» ;— f(bon jcftt nehmen
alle ©u4$anblungcn öeftelltutgcn bavauf an. ($rci8 1.— 9Rr.)
9lm 17 äuli ftorb, 70 So^re alt, ber berii^mtc nieberlftnbifc^e
Orgelmeifter 3. S. St^au in Grätingen b. 9lotterbam. ®tm 9(nbenfen
fon unuergeffen bleiben.
9lit bemfelben Xage uerlieft bad trbif^e Sein ber uetbiente ©ofcnn^
tor ö. (grfurt^ in SBcimar, ein tüditiger SKat^cmatifer , ©olauifer mtb
Sprachlehrer — aud eigener Äraft , 74 ga^re alt. —
> »»»»i i <a<»«
93rieftt»ed^fcl.
©emt $. in 2f: dt^if obnc fRcligiofttSt ift tint Straße o^nc
9(udgang«punft unb 3ie(. ^a« ^a^re, &utt ttnb Schöne ftnb bie ^t\u
t^cile be« ®cifte« ; ©rfentten, ©ollen , (Stitpfangen i^re «Ibbilber im SJei^e
ber SSentunft; grveube, fietb unb Siebe i§re ^öite im ®entüt^.
^erm Ä. in S: S^be Selbftfiuöt bringt in i§rer Söel^tigung al§
unuemteibli^e golge — bie SReue: felbft bie jene» luarmen toci(ften fegois«
ntu9, ber uom ^r^eit ouSgebt.
©emi dantor E in ^2: 3ft einölte^ nur geftö rieben, fo luirb«
au(^ itur gelefeu. dnt^ült e« aber felbft ein 8 eben, fo roirfi e« au4
im 2tht\i 9lnberer. —
©emi aÄuftfbir. ©. in 92: ^e ebeler ein 9»enf(^ ift, um fo bereit*
miHiger toirb er auc^ baS Derbienft 9(nberer betuunbern; je gemeüier —
um fo me^r n^trb er ju tabeln ftnben. —
3rür bie 9(itcrfeitnung, tuel(6e in 92r. 176 ber „3)eutfc^i SebrersSeituug"
über hit 3nbilfium3»92ummer unfcrer „Urania", SJiufifiieitfddrift für Orgel«
bau IC, ^u. Zf^til luurbe, fagen wir ber 9lebaction bcr „ieutfcftcn fic^rer*
Leitung" unfern mclrmfteu i>a\\h 3)ie 9?eb. unb SBeriagS^anblnng.
»••»»tt<i^o**
*S«
3n 92r. 8 ber „Urania" Seite 57, unter ber SRnbrif ©efpreddiingcn
ift ju lefen :
„92ietfd)el, Dr^. ^ie 9lufaabe ber Orgel im ®ottedbienfl bi« in§
18. 3a^r§uitbert gefd)t(6tlid6 bargelegt. Seip^ig, 2)ürrf4e Sud)«
^anblung. 9>rei0 3 ^avf, unb nid^t, wie angegeben, 2 Wlaxl
3Itt$etgeiu
Alexander Guilmants
Orgel'Kompositionen
rerüeiieii es, in DtutechlaBd eH4Uch f ekaBBt
and gewflrdigt zu werden!
(Kothe & Forchhammer, FQhrer durch
die Orgel-Literatur).
Katalog verlange man gratis und franko von
Otto Junne, "TS"'
Nahmaschinenbesitzer !
3unt Sentieren ber 92(ibmaf(bine gebrandet \>a^ 8efte ; ti ift bai
Btlligfte! ^ie bent Petroleum äbulicben ^afelineöle traben feineit ötenben
Settgebalt unb miniren bie ^afdftine. MlHiienöl ift bai befte 92a§«
ntaf^inenöl, eS befi^t größte S^ittierfnbigfeit unb ^ar^^t nid^t! Mlaueiiftl,
f raparirt für 9{ct^maf(bitien k., uon JVlöhiu« ds $lolin« Hannover,
ift 2U ^aben in allen beffereu ^anblungen in glafc^en ä 60 $fg.
meisterhaften KUne-
yoa Herzen will-
TT7« 1 * di^Bo nieiaterl
WIT^ hPIfifiPTI und Stadienwerke
^^ -"• JJLvlOOvJLl kommen. (Pädagog. Jahresbericht.)
Trotz Zweckbegriff aelir brillante und wirksame
ITortrasaatllcke. (Der Klavierlehrer.)
Etudeji iji Tanzforni
von Friedrieh EiDil^ Qp. 73.
No. 1 WalMr Hk. 1.—, No. 2 Omlopp Uk. —.75, No. S Uenaett Hk. —TS.
J. Diemer'g Yerlag, Mainz.
8
Orgelcompositionen
von Friedricli Lux.
AutfQhrHchet VerxelcbDiüt kostenfrei durch J. Oiemer's Verlag, Mainx
2)te 3ufrt(äattid*9lummet ber Urania in
^od^clcgantcr Äuäftattimg ift fotücit bcr SBorrat^
reicht gcflcn ©infcnbung üon t» ^fg. in Stiefmarfen
ju ^aben bei ber ^er(ag9^anblung Otto Conrad in Erftirt.
£)riicf, it^rrlflg uti^ (Ss«)cOUtott : Otto (Sonta^, ütfnvtt (SAoaeii|tr<i$e 4.
SSertieter für ben S3H4^anbeI: SRobert Sforberg infietp^iOf S^^alftroge 19.
URANIA
Qt^th und ^atmomutttfiitdr
Comir fnr mufikalird»e tdrorie, htrc^ltdir, inftruhtipt ^tfm^- unlt Claoter-^u|ib.
M lO.
^finfiigflet Sa^tgang.
1993.
3>ie(eB Slnlt erli()(inl in beii «vfteii Infltii
jehen 3Jtoitotä, (ifl^tlid) in 12 ffluiiiinem) imb ift burifi
an« »u0= mit) Vtiifitnlicit'^anMiiiioen, juiDie biir^ aBe ^oflftniter,
D^nc ^niStvba^ung. fftc »cii ganiftti 3a6r0nii0 • ^ KO ^
prNimntewiibD, ju fitjwben. — gm 3«iliniaS(alnIofl bet
$Dft ^nt biejeä Sinti bie Mumm« 6301.
iCtirrftt« 3(bDtiHein«iit bei bei
€;p(bltioii&beni3)erIa(|!»t: Urania; Ollo Süiu'ab in Ifirfuct,
Si^utlenftvnBe 4, t]cgen Sinfeitbuiig Uoii 8.« ttO .A für Den
gnitjcii Sa^rgaiig bti gtancosäiittubuiia. — ^xtii her eiitutlneit
9Iuimner SO^fcimia- Si'icrtionägEbii^reu: bic gefpaltene
fetiljeile nnr 10 Pfennig.
giiSnli: S)o» ffie^eininiö. — 3ut Drflelbnufroflt. — SJrei aSünft:^. -- ?(ii8 nietn« Wsifemappe ü. 1::^. aRnnn. — üotiften Sowie?
{Etja^Iung). 6^Iu6. — SefpKf^unfltn. — «uffiiSninflen. — «otiitn. — SBriefioeiöiel. — «njeiflen. —
®e^(imni#.
Sin ®e^iiniii& ifl baS Sebtu, ma^'i in btincn $ulfcn Hopfen,
nngd iai Wttbtn bit 6elau|^en in beni I(ein(ten fflatlertropfen,
magi't bu beine Glitte beben in baS t^nic aBeilenoII,
toe bu ^infc^auft tiefe 9tBlt)fel — 3Sunb(i, 38unber übemQ.
Sin @t6eimnig iß ba9 Set&en — Seben ift im @nmbe leibtn,
niemals in bei &elt beS @d)eincS finb lu ttennen biefe befben;
tÜKt ba% bu lief im Sdjmcne fiitbefl fePge t^ci ebene Inf t,
ifl bei aSunber oHergtoBKä in Bei SiSelt iei 9Ren(({|enbiuft.
Sin ^inbui^ge^R ift bai Sterben, aai in biefei äBelt gebonn,
niivb bei ^Üljeni SBelt genonnen, nenn bei icb'fiten eS ueiloren.
Sin ^inbuit^ge^n ifl baö Sterben unb beiXob Serroanblung nur,
in bei ii^ifc^en Sil^tinung [rflaft bu ^It^ecn Selens 6pur.
UnjtrftSibar ift bie neift'ge, goltentflarnjitte SSefen^ett,
ftinberlntlen nur bai 3>cuten (lUeS Sro'gen in b« Hell-
I Gtne« ober fieg^aft, ^«rlit^ beinern 3nnem (unb fitö gibl :
I 3n btr Sottbeit SQQe leben mirb auf emtg, ni«r ba liebt.
•Ai (@ll(iube, Siebe, ^offnuna biefe biei, ~-
f aba bie Siebe ift bte grSbefte unter i^nen). —
— - ^aKigHfj » ? "—
e. Sroon^aSa^er.
Snt JOtselftanftage.
Untere freunblid&en Ce[etit bürfte e8 interefftereii, fiunbe
AU belommen bon einet neuen Scfinbung auf bem @e6iete
BtS Orgelbaues, loel^t ju ben neUgebenbfteit Hoffnungen
betet^tigt, jo mo^l imftaiibe fein bürfte, Sem Dtadbau iiber>
btupt neue iBa^nen ju toeifen. SS ift bie @rfinbung ber
no(^biud>Sa6ta[c unb Kungenpfeifen, toomtt ber uneimubtii^
tgätyie; erfinbungSreiie antobet ber Orgelfabrif Äarl @. SBetgle
in i^tuttgort , ^eir 0r. 9B e i g I e, neueftenS bie gai^männer
«berroft^t ^ttt, berfeloe, beffen felbfterfunbene, auf bie l^ö^fle
Stufe ber SSoIIfomntentieit gebradite 9Iö^ient)neuinatif
in htrjer ^^i^ Slnerfennung unb lueite äSerbcettung gefunben
^at. Um ben Oigelfennetn ©elegenbeit ju geben , biefe neue
Erfinbung lennen ju lernen unb fte bon beren aSoi^ügen
ju fibmeugen, ^at §err 31Beigle junädift einen Jtpparat mit
einem Sccorb »on {«^8 §o(Prua[uft-9Iegifletn lonftruiert
£)ie SJiSfiofition biefer 91egifter tuai bie folgenbe: i9ag=Xuba
16', 3ii6a mirabili« 8'. ©olo = ®ambe 8', ®rofe = ®eberft 8',
©tentorp^on 8' (eine Sit Sprinjipalftimme), ©olo^giöte 8'.
9m 28. 3uni b. S. nun fanben fic^, einer befonbeien
(£inlabung beS ©rfinberd folgenb, eine grögere Stnja^I bon
S9hif[fein, äRufilfreunben , Organiften unb Drgelretibenten in
ber SBeiglefc^en gabrif ein , um bie SBJir!ungen biefeg Öofft«
brucfaccorbä mit benen ber 9Iegifter einer eben für Xurin
fertiggeftellten Drgel ju Dergleichen. Ueber Den ©rfunb war
nur eine Stimme «8 SobeS. Site ^iic, »el^e bie ^goi^brutfB
labialpfeifen l()ert>orbrai^ten, waren ni^t nur ton impof anter
^aft unb SüQe, fonbern fte liegen aüä) an S^ön^eit unb
SBo^Qaut nid|t8 ju münfc^en übrig. ISon allen Seiten würbe
ba^er Mtiqli auf8 leb^aftefte ju feiner ^cfinbung begfüdwünfi^t
Sßrofeffor Se^erlen am ßönigficiien flonfetbatorium in
Stuttgart unb Droelbaurebibent bi't« f<^on äuuor in jwei
©utac^ten auf bie ÜBorteile ^ingewiefen, wel^e bie 2(ufnat|me
folc^er Soc^Iuftbtudregifter in bie S)i8pofition einer fünftia
in ber Sieber^aüe ju Stuttgart aufäuftellenbcn ÄonjertOrgel
bieten würbe. Seinen Slugfügrungen fcfiloffen fidb ber SBorftanb
beS Stuttgarter ßieberhanje«, §err Dberpoftmeifter Steiblc,
foloie ber Dirigent beS genannten SSereinä, §err ^rofeffor
i)i&rftlet, aus Uebetjeugung an.
9Ioi^ fei geftattet, im folgenben lurj auf bie Sorgef^ic^te
biefer ©rfinbung tiinäuwetfen.baftcöon aflgemein p^bfifalili^em
3nterrffe ift.
Sc^on feit Sagten ^atte ^cigle bte Uebmeugung, bag
ea als »erfe^t betra^ltet werben mu6, wenn ÖrgelWerte fflc
gioge SERufifEiaUen ober aut^ für ^rd)en mit augergeivä^nlii^
— 70
fltogem Slaumin^alt nad^ bisher äblic^er 3Ret^obe gebaut
»erben, b. 1^. iitbem man jur (grjiciuna einer entfprec^enbcn
Xonftärfe unb ^tlangfüDe eine aroge Stn^a^I t)on 9leai[tern
(60 m 130) bi^ponierte. 3)cnn bie ©efefee bcr «luftif geftatten
eö in biefem galle nid^t, auf bem gcroö^nlid^en SBege ben
aett)ünfd&ten unb erwarteten ®ffcft ju erretten. 3)urd^ eine
ißerboppelung unb aSetbreifad^ung ber 9teaifterjob( tuirb in
großen unb mit ^u^örern ftar! bebten atäumücqlcitcn nur
eine Derl^ältnigmäfig geringe 83erftär!ung bed Xonei^ erj^ielt,
ba bei SSermel^rung ber pfeifen für einen Xon
bie Sntenfitat (Slmplitube) be^felben in leiner
SBeife vergrößert »irb. @ine fol^c Sont)erftärfung
beonfpru^t überbied augerorbentlicb t)iel 9taum unb t)erurfa$t
unt)cr^ältni6mä§ig bo^e ffioften. ®§ »erben femer bei bicfer
SRet^obe fd^öne, eble d&arafteriftij^e ÄWangfarben t)ern)if(öt
unb unbeftimmt, unb Ijäufige ©timmungSbifferenjen unb mi§:*
lid^e 3nterferenj^ unb 9?ef onanjerf^einungen ftören gar Dielfac^
bem aWufiHcnner ben ®emt|. dagegen lann bur^
SSergröfecrung ber ?lmplitube (©d^wingungSiüeite)
einei^ Xone^ jebe ge^ünfc^te ^onftärfe of)nt
biefe bebeutenben 92ad^tl)eile errei^t merben.
(Sin f^Iagenber SSe^eid für bie 9tic^tigfeit biefer S3el)aup«
tung ift bie leidet ju fontroQierenbe X^atfac^e, bag ein $ofaunift,
neben eine Drgel mit etwa 100 SRegiftern gcftefit, auf ber ein
2ua fortissimo erflingt, benjelben mit feinem Snftrument nod^
befiegt. ®er augerorbentlid^e Unterfd^ieb einer Xonüerftärfung
iixxä) SSergrögerung ber Slmplitube einer f^mingenben
Suft{äule, gegenüber ber Xonüerftärhing, burcQ SSerme^rung
fd|n)inge*nber Suftfäulen, mit gleic^bleibeuber Heiner
S(mplitube, ift hierbei {e()r leidet ju beobad^ten.
SBeigled fiabialpfeifen, nad) bem erfteren ©Aftern gebaut,
8 eben, »ie fd^on oben berichtet, mit ^od^brucfluft uon 200
i^ 500 unb me^r ®rab feftr fc^öne unb augerorbentlid^ ftarle
Söne. SnfotgebeHcn ift e« möglid^, eine Drget mit
25 bis 30 flingenben 9legiftern burc^ ^in^^ufügung
t)on etma 10 '^o^brudtregiftern auf bie Sonftärfe
t)on 100 unb me^r JBegiftern ju bringen. S)abei
finb bie Soften im SSergleid^ }u benen, »eld^e eine ge^o^nlid^e
Drgel mit gleicher Xonftärfe l^erurfac^t, rec^t mägige ju
nennen.
SBir ^»eifeln nid^t, bag bie neue @rfinbung biefelbe
günftige Slufna^me bei ben Orgelbauern aQer Sänber finben
»irb, meldte bie SRö^renpncumatil bereite gefunben ^at, unb
bafe ni^t nur in abjc^barcr Qtit bie ©^Ieif== unb ÄegeHabcn
ber SBeigle'fc^en STOembranlabe me^r unb me^r weid^en njerben,
fonbern oa% bann suglei^ aud^ bie (Srbauung t)on 9liejenorgeIn
ber SSergangenl^eit angehören mirb. K.
I » ♦
1. Unter ben aHjutoenigeu ©tüdEen für bie Orgel ju 4 ßänben
mit ?ßebal ift mir leine« belannt, in toeld^em beibe ©pieler
gleic^jeitig größere $d)alläufe auäjufübren l^ätten. S)aS
Ȋre aber fel^r mirfungdt^oU unb augeroem bie benibar
befte Hebung im ejacten Rufon^nienfpiel. SWöd^te bod^ einer
ber Ferren Drgelcomponiften ein berartigeS ©tüdf, öicHeic^t
eine @tübe componiren!
2. S)ie Orgelfd^ulen enthalten, fonberbar genug, bie Tonleitern
für $ebal allein nid^t. (£§ loäre babet erh)ünf^t, bei
aßen ©calen in S)ur* unb SßoU (l^armonifd^ unb melobifd^)
in einem §ef te für fi^ mit f olgenber Sl^plicatur ju belommen.
Unter unb über bem ©t)ftem Die Seseic^nung für Slbfafe unb
©pifee, gleid^t)icl mit »el^en 3^'^^^ man biefe« bchjirfte;
enttoeber mit 3iff^nt 1, 2, 3, 4, ober mit ber SiÄjt'fc^en
SBeife (ßerunter^ unb ?lufn)ärt«ftreid&en ber Sßotenftiele)
ober mit ber öon Sfttter angegebenen 2c. SJafe biefe Qtxd^m
mögtid^ft cinfad^ getoä^It fein muffen, t)erfte^t fic^ t)on felbft
S)ie STOenge ber lßebat?lpplicatur*3^id^en, tok fold&c öon
Dr. SRiemann unb ?lrmbruft tjorgefd^lagen toorben finb,
ift boc^ tooM JU compttcitt. sjjcnn bie S^W^ A V ^^^^^
über bem ©^ftem fielen, {ft e« oft fe^r fc^mer tie öon
etnanber ju unterfc^eiben. ^k ^iff^^n itnb Keinen Suc^ftaben
finb t)oOenb« ganj unb gar unleSbar unter gen?ö^nlic^en
aSerl^ättniffen an ber Orgel. (®a« ift un« unerfinbticft ! 9leb.)
SlQe 9ejei(4nungen ber ^(p^Hcatur foQten unter aQen Um*
ftänben über, re)p. unter ben £tnien fte^en, loenn man fie
in Unterem galle n)o^l (efen lann.
Slnm. b. 9{eb. ©o mie e« oerfc^iebene ^ingerfäge
giebt, fo giebt e« aucQ t)erfc^iebene $ebalapplicaturen. SDem
@inen ift eine t)orgef$riebene ^ebalappticatur bequem,
bagegen einem Zubern unbequem. (S« fommt babei fe^r
Diel auf bie ©emü^nung, bem Jtörperbau, bie ^Breite be«
$ebalS 2C. an.
3. ®« wäre ju njünji^en, bafe 3emanb, ber in ber OrgcHitteratur
bezaubert ift, einen lurjen SeitfalTen sufammenfteuen möd^te,
ä^nli^ mie ^an« ©c^mitt'd „Se^rp(an für bie erften 3af)re
be« ÄlaDieruntcrri^t«", ?lngabe uon 603 progrcffiu georb*
neten Slufgaben. B.
31iid meinet ^tiiemappe^
Ueber bie große 2tu«be^nung ber Orgelbaufabril SBaldEer
& (Somp. lonnte ic^ mir erft eine SSorfteQung machen, al« id^
bie gabrifräume im Snnern unb bie ®ebäube üon %ugen in
Slugeufd^ein genommen f^atU. ÄoHoffate ööUerftapel in aUen
®rögen unb Arten liegen aufgefpeic^ert auf allen ßof räumen.—
SBir machten bann fpäter ?lu«flüge in bie näd^fte Umgegenb.
S)a« alte ©c^lo& mit feinen ®ärten, im frifc^en grü^tingSgrün
gej^müdEt, njurben betrautet; ber ®mrid^§t^urm, 100 ©tufen
na^ oben, unb 57 ©tufen na^ unten mürbe erftiegen. ©ort
unten fanben mir nad^gcbilbet $cter Don ?lmien« in jeiner
Glaufe fifeenb, umgeben Don ben 5Kartcrmerljeugcn, bie ju
feiner 3^tt in ®ebrauc^ toaren. 3n einer anbern yiifd^e fafeen
na^gebilbet ber 9litter @mric^ unb fein Kaplan, an einem
3;ijdöe plaubernb. fie^terer erjätilt bem erfteren, bafe $etcr
Don Stmienö im fianbe fei unb Äreu}faf)rer merbe; barüber
erftaunt unb erfd^ridEt erfterer fo fe^r, bafe er auffpringt unb
$Peter aufzufangen broftt. S)i(^t an ber Surg ergiefet ftd^ ein
^übf^er äBaff erfaß in eine tiefe ©c^hu^t; festerer mirb mit
SBaffer Derfe^eu burc^ einen oberhalb gelegenen ©ee, ber feine
Quellen au^ ben SBergen erplt, bie Submig^burg umgeben.
@in anbermal matten mir einen ©pajiergang burd^ ben
j?aooritgarten , ber mit ben älteften, fc^önften unb größten
iJaub* unb 9?abdbäumen bema^fen ift, in bcffen ©cbatten ficft
unjä^lige ^irfc^e unb 9iel)e in allen färben ergeben. Sluf
ber anbern ©eite bed ®arten^ erfcQloffen mir eine ^pr unb
machten einen ©pajiergang nad^ bem Suftj^log 977onrepod,
ba§ ber ffiönig Don aöürttemberg erbauen liefe, ber ju griebrid^
beö ®rogen Q^it lebte unb bcffen Sauft^l ganj bem beö
©c^loffe^ ©anöfouci in ^ot^bam entlprid^t. ffior bem ©dftloffe
befinbet fid^ ein ©ee unb in bcmfetben eine 3n|el, auf oic
eine reijenbe ÄapeUc mit S^urm gebaut ift, beffen ©pi^c
im ®rün bcr ^o^en Jfabclbäume DerftedEt, im obeirften S^eil
magifc^ erleud^tet mirb, mad einen großen Stnbrud ma^t.
%m i^aDoritgarten befinbet fic^ auc^ etn Keiner Sobn^of, Don
bem aud mir eined ^geS einen Su^flug per ^afyx nac^
SRarba^ machten, ©^iUeriS ®eburtd^aug befudgten unb und
bie Orgel in ber großen Äird^e anjagen. 3)aÄ SBcrl Hingt
audgejeicbnet, bat 18 ©timmen mit jmei JHaDieren unb $eba(
unb muroe erft im Dortgen 3a^re Don ber girma SBaldfer
nad^ f olgenber ©idpofition gebaut: I. üßanual. 1. SBorbun
16', 2. Principal 8', 3. ®amba 8', 4. ®cbac!t 8', 5. giöte 8',
6. OctaDe 4', 7. JRo^rflöte 4', 8. üKi^tur 3fa^ 2*/«'.
IL ajianual. 9. ®cigenprincipal 8', 10. Sieblidö ®cbadEt 8',
11. ©alicional 8', 12. «eoline 8', 13. gtauto bolcc 4', 14.
gugara 4'. ?ßebal. 15. ©ubbaß 16', 16. ?ßrincipal 16',
17. SBioIon 16', 18. OctaD 8'. Stcbenjüge refp. SDrudE*
Inöpf e: 19. aWanualcoppel. 20. ^ebalcoppel SWanuat I. 21.
— 71 —
$ebQ(cop))el SRanud II. 22. C^oOecttü $iano. 23. Soaectit)
gorte. 24. (Sottcctit) S;utti. — Scibcr ücrfling bic 3^'* "^
bem gaftltdben ^aufe (S. SSatderd ju fc^neÜ, ed mugte geT^teben
fein. Sm Hugc eine 3;()räne jcfiicbcn luir mit bcm' SBunJc^c
auf ein balbifled 2Bteberiet)en. ©lüdlid^e ©tunben l^otten n)ir,
meine grau linb iA, Deriebt, Wanäft^ gefe^en, 3ttn^^ gelernt,
unb tooren an ©eift erqiiicft unb an jtörpet geftärlt ju einer
loeiteren [Reife jum f^freunbe @teinme^er nad^ Oettingen über
Stuttgart unb 92örb(ingen. ^ie mtr fo liebe unb ttieure
[amilie @teinmet)er fannte id^ fdgon längere 3^it, bad gaftlidge
)au^ toax mein 3ufluc^tdort gemefen Dor 2 SSo^ren no^ bem
Hfenba^n ^ Un(}lüd^fall Don @gaoId^eim, metner grau ober
mar ed nod^ nt^t Dergönnt gemejen, ben fo t^euren grennb
fenncn ju lernen , eä mar bat)er bic l£>auptaufgobe meiner
legten Steife, fie mit biefer auten f^amilie befannt ju ma^en.
3toei @ö^ne ber gamilie, @ottlieb unb Submig, polten und
Don ber SBa^n ob unb fütirten und ind ^aud, in bem mir
und balb fo ^eimifc^ füllten , bag ed ben ©lauben ermecfen
fonnte, mir mären immer mit einanber Derfe^rt. ^aM ©teinme^er
l^atte DoQauf ju tt|un, anger ber ^Irbeit in feiner Knnft, mit bem
Sau eined jmeiteu Orgelfaatö, ber 16 3Rtr. lang unb 2 ©tocf
^oc^, eben gerichtet mürbe unb beffen Stic^tfeft mir mitbege^en
burftcn. 3m alten Drjelfaal ftanb fertig aufgeflellt unb
f))ielbor bie Drgel für bte fat^otifc^e i£irc^e ju Ütimpar bei
SSürjburg mit folgeuber S)igpofition :
I. SWanuai: 1. Sorbun 16', 2. 5ßrincipal 8', 3.
®amba 8', 4. ©alicional 8', 5. Sibia 8\ 6. ®ebactt 8', 7.
Klarinette 8', 8. DctaDe 4', 9. ©emd^orn 4', 10. Duinte 2»/«',
11. DctaDe 2', 12. Somett 8', 3— 5fac^. 13. SRijtur 2',
2— 4fa4
II. SW a n u a 1 : 1. ©eigenprinci^jal 8', 2. §o^lflöte 8',
3. ßieblicö ®ebodt 8', 4. «eoline 8', 5. Dolce 8', 6. SSoj
Humana 8', 7. ?ßrincipal 4', 8. IraDerdflöte 4\ 9. SBalb*
flöte 2'.
$ e b a l : 1. «ßrincipal 16', 2. ©ubbag 16', 3. SSiolon
16', 4. ^ofaune 16', 5. DctaD 8', 6. »iolonceUo 8', 7.
göte 4'.
Slebenjüge: 1. 9nanual»6oppel. 2. $eba^(Soppel
aßanual I. 3. $ebal^(Soppel äRanual IL
i^ugtritte: 1. $iano für alle aj^anuale unb $ebal.
2. aR^joforte. 3. Sorte. 4 lutti. 5. «udlöfer. 6. ©c^meO-
tritt für93o£ ^umana, bie in einem haften ftel^t; biefed 9Iegifter
ift übrigens geftiftet Don bem ?ßf cttrer bed Drted. S)er ^rofpect
ift fe^r breit, bie pfeifen barin ftel^en in 7 g^lbern; er felbft
ift im got^ifd&en ©t^Ie erbaut. S)er ©|)ielti)c6 geftattet bem
©pieler ben ©lief in bie Äirdö^- ^^^ Äoptoeln unb dritte,
ja felbft bie Salcantenglode merben pneumatifc^ regiert, ed ift
fein me^anifd^ed ©lieb an ber ganjen Drgel. S)ie Arbeit an
ber Orgel unb in berfelben, bad ^feifehmer!, bie 9löl^ren^
Dneumati!, bad ®ebläfe, genug aQed an bem Sßerl mar fauber,
fe^r accurat, funftgerec^t uno practifd^ ^ergefteQt, bad $olj
mar bad beftaudgefud^tefte, bie Stö^ren ftanben unb lagen mie
parallele Sinien, nid^td ©d^iefed unb 5trummed mar an i^nen
ju merfen, mit ber grfifeten ©orgfalt maren fie in Seitra^men
Dertegt unb ^et^eilt ; bie Sntonation ber einjelnen ©timmen
mar Doriugltc^, d^aracteriftifd^, glei^magig unb i^rem Flamen
entfpred^eno. 2)ie Slnfprac^e ber einjelnen ©timmen fomo^l
ald and) bed DoQen SSerfd mar präj^id unb flar, man glaubte
ein SBerf mit Jtegellaben unb medgantfd^em Ste^iermer! Dor fid^
in f)abtn, f^neugefpielte $affagen unb Srtller maren uar
unb gaben fc^neU unb beutlid^ an; mir mar nod^ leine Orgel
mit 9lö^ren|)neumatif unter bie ^änbe gefommen, bie fo
f(%neU unb projid anfprac^. Sie äBirlung beS DoQen
SBerfed mar eine im})ofante unb mäd^tige, bad $ebal
DoS, runb unb louc^ttg, bie SJ^anuale murbig, !lat unb
traftig ; tA mar erfiaunt über bie Jtraft unb ben abgerunbeten
^n oeS SBerfeS , ben ©lan^ ber aemif^ten ©timmen. 3)te
83oE ^umana im ©c^meOfaften loirrte eigenartig bejaubemb.
3d^ !ann nid^t anberd ald ber ©emembe Sttmpar ®ludt
münf^en 3U biefem SBerle. Z)er Vbnal^meberid^t biefed SBerleS
ift äugerft glän^enb ausgefallen. 2)ie ^rma ift fo DoQauf
mit Slrbett Derfe^en, bag fie ni^t alle rluf träge auSffil^ren
fann. ©eit ber ®rünbung ber $irma 1848 bid 1892 ftnb
442 SBerfe erbaut, im Sa^re 1892—1893 ftnb Don op. 443
bis 467 fertig gemorben. SBid ie§t in biefem Saläre fertig
gemorbne finb:
iRimpar 2 SRanuale 29 Hingenbe ©timmen 93abem
©armftabt 2 „ 18 „ „ ßeffen
erlangen 2 „ 17 „ „ »a^em
SJaüau 2 „ 15 „ „ Söaben
SiödEirtgen 2 „ 14 „ „ JSatiem
Bamberg 2 „ 13
©traubing 2 „ 12
augdburg 2 „ 11
Uttenreut^ 2 „ 11
aWün^berg 1 „ 9
SBinbeldbacö 1 „ 8
lollcnbad^ 1 „ 7
tuppmanndburg 1 „ 6
öirnftetteu 1 „ 6
Sfuctent^al 1 „ 6
©c^aff^aufen 1 „ 4
9?oc^ fertig ju ftellenbe SBerfe in biefem Sa^re finb:
2 SWan. 37 flingenbe ©timmen Sägern
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^Bamberg
SanbSberg 2 „31
Dberamniergau 2 „ 30
gnrtl) 2 „ 25
SDJünc^auradö 2 „ 17
©immerä^ofen 2 „ 16
Spdlieim 2 „ 16
©iHingen 2 „ 15
aWarlleut^en 2 „ 15
©tarnberg .2 „14
ealfin! 1 „ 10
SKünd^en 2 „ 12
$öttmcä 1 „ 8
JReufirc^en 1 „ 7
©ggelftetten 1 „ 5
Oettingen 1 „ 5
flreufeberg 1 „ 5
StrleSrieb 1 „ 4
Öelmbrec^t« 2 „ 20
SWuggenborf 2 „ 12
Sangen^au 2 „ 20
©traubing 2 „ 6
Sßürjburg 2 „ 5
SWinbel^eim 2 „ 4
öäber 1 „ 9
yceuburg 1 „ 5
®nölfe^eim 1 „ 10
SßiebergerolbS^aufen 1 „ 5
®anj jule^t ift ber fe^r foliben girma nod^ ber !(uftraa
gemorben, eine Orgel für bie neue Sut^erfirdöc in granffurt ajm.
na$ folgeuber ^tSpofition ju bauen:
I. STOanual: 1. »orbun 16', 2. «Principal 8', 3.
@amba 8', 4. ©alicional 8', 5. ®ebadEt 8', 6. Sibia 8',
7. Somett 8' 3— 5fa(%, 8. OctaDe 4', 9. ©emSl^om 4',
10. SWijtur 2«/t' 4fa4 11. OctaDe 2'.
IL a»anual: 12. ©eigenprincipal 8', 13. Ueoline 8',
14 Soncertflöte 8', 15. Sieblic^ ©ebadt 8', 16. Oboe 8',
17. gugara 4', 18. SraDerSflöte 4'. 3)iefe« SWanual fommt
in ben ©c^meÖIaften.
gjebal: 19. SSiolon 16', 20. ©ubbag 16', 21. 5ßofaune
16', 22. OctaDbag 8', 23. Getto 8'.
Slebenjäge refp. dritte:* 1. a^anuatSoppel. 2.
$ebaU (Soppel Sjeanual I. 3. $ebat « (Soppel a^anual II.
S)ann 4 ftd^ gegenfeitig fic^ auSlöfenbe (SolIectiDtritte mit
einem %(ui^löfer. 3)ad 9tegiermerf mirb mal^rfd^einlid^ med^anifdg,
bad ®ebläfe SRagajinbalg. %ai ©c^mellmerl unb ®ebläfe
!ommt in ben S^urm ju liegen.
S)ie girma ©teinmeDer fertigt aud^ ganj Donüglid^e
^armoniumd mie id^ fie beffer unb bauerl^after ausgeführt nod§
nirgenbd gefunben l^abe, fie mac^t an ben Snftrumenten aUeS»
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tnöglid^, toa^ anbete t^abrüen ntd^t t^un. ©oeben tpar ein
px&fSjtm^ in>einat)teriged Öarmontum mit $ebal fertig geworben,
ha^ auBer einer aRaniialfoppel, auc^ no^ jn^ei ^ebaüoppeln
oufjun^eifen ^atte. ®enng, (ol^e Snftrumente in biefer 93oII^
fommen^eitr aüed, toa^ nur ju t)ertQnQen unb ju tuünfc^en
ift, in biefem Keinen Staunt )ufammengeDaut, burften nirgenbi^
n^ieber gefunben n^erben. ©o äJtanc^ed l^abe id^ in bem mir
fo t^euren ^aufe ©teinme^er oefe^en, toa^ mein ^erj erfreut,
ben ®eift bereid^ert unb jur Stad^a^mung unb ^ad^eiferung
angefpornt f^at 9Bir befprad^en bie Erfahrungen, mld^t er
in iBejug auf bie 3)7embran(aben gemad^t. 3c^ mugte baffetbe
bSren, toa^ iä) in Subn^ig^burg ac^ört. Seibe firmen Iiatten
leine guten (Erfahrungen mit benfelben gemacht. @ie meinten,
ttKim ein Orgelbauer eine anbere Srfdl^runa gemad^t f)abtn
foQte, fo n^oDe er mit ber Sßa^r^eit ni^t ^eraud. S3ei
oleic^mägiger Semparatur feien bie 9Rembranen gut unb bie
SBerfe ganj brau^bar, fobalb aber ^erbft unb befonber^
SBinter mit ^roft unb ^ä(te eintreten, ift'^ mit ber £eiftung8^
fä^igfeit üorbei. Dabei fonnte i^ e^ nicftt unterlaffcn, ju
erjagten, bag in ^tvün im 9leftauration^faa(e einer grogen
SSterbrauerei im griebric^S^an au^ eine groge 50?cmbränorgcl
ftebe, bie im Sßinter nie rec^t f^abt ju ben S^onjerten fungieren
toouen unb als iä) einen Kellner na$ ber UrfacQe biefeS Uebetö
gefragt, ^abe mir bcrfelbe gefaat: „3a, bie Orgel friert bei
groger 5tä(te immer ein unb befommt ben ©knüpfen, unb
inug, tt)enu fie gebraucht iDerben foO, immer t)om Orgelbauer
erft aufget^aut merbeu. ^rr ©teinme^er äußerte jum ©d^Iug :
„©0 lan(je fein befferer, gegen äße SöitteruugSeinflüffe ttjiber^
ftonb8fäl)!ger ©toff, ber fi^ ftetö in feiner Slafticität gteid^
bleibe, für bie jefeigen 3Kembranen gefunben fei, bürfe !eine
folibe Orgelbaufabrif , bie ftolj auf i^ren 9{uf fei unb ed
nie geftatte, bag auf benfelben auc^ nur irgenb ein WtaM
falle, Orgeln mit SRembranlabcn bauen." ©anj baffelbe l^abe
i^ aud^ in Subn)igdburg geprt. ^a^ inniae Sami(tent)er^ältnig,
bie S&^t £iebe unb innige ©nigfeit afler ^amitienglieber,
bie ^rt unb SBeife, wie fie alle ^erjig mit einanber üer!et)rcn,
fid^ gcgcnfcitig nur fiiebe unb 9lufmcrlfamfeit eripeifen . bie
S^eiuia^me, oie fie fic^ gegenfeitig eüoiefen, — bie« SHe»
t^at mir fo mo^l, heimelte mid^ ]o an, ba| i^ manchmal
)DÖÜ inniger Stü^rung, ja i^ gefte^e eS, ber ©prac^e nid^t
mäd^tig n)ar. S^ gefte^e offen, eine fo liebendn)ärbi^e f^amilte
mit au ben eben gefd^ilb^ten @igenfd^aften ift mir tu meinem
langen Scben nie micber öorgefommen. Srofe ber lurjen 3cit
meinet 9ufentl^a(td bort, machte id^ eine iRuberpart^ie auf
ber 2B5mig mit, machte Slngeloerfu^e in bem fe^r fifd^reic^en
gluffe, aber o^nc ©rfolg; toir mad^ten einen ^uöflug in ben
fd^önen 93a(b bei Slubaufen, befudgten bann gleichzeitig ben
ße^rer be« OrteiJ, ScamenS SOfe^er, ber bie ältefte Soc^ter
))om $apa ©teinme^er jur «^au fiat^ lourben au$ bort
freunbücQ aufc|enommen unb lehrten bann am Slbenb nad^
Oettingen jurüdC. ®lüdlid)t Xage baben n)ir (meine grau
unb i$) auc^ l^ier in biejem fo überaus gaftlic^en ^aufe
)>erlebt, fie n^aren und oiel gu fräl^ ))erftri(|en. @d mugte
gefd^ieben fein, toa^ und fc^mer n^urbe. SEBir ))erabf(4iebeten
und mit X^ränen in ben äugen aber in ber feften Hoffnung
auf balbiqed SSid)erfe{|en. „Stuf balbiged äBieberfe^en" rufe
i^ aud^ ^ter noc^ ben Heben Familien gu!
®efräftigt an 5!ör))er, bereichert an @eift, frol^ unb innig
ben^egt an ©eele unb ©emät^ feierten mir glüdlic^ in bie
teimatl^ gurüdE mit bem innigen ®eftänbnig unb ber feften
ebergeugung, biedmal glüdHid^e unb gefegnete $ftngften ber»»
lebt gu ^aben.
Serlin am So^annidtage 1893. Zf), 3Jl ann.
ergäfilenbed ©d^riftftücf bed Organiften Sol^anned S.
an feinen ÄoUegen SR. 3-
a^ttget^etlt \)on $. 9ltebel.
Sieber Äoltege! (6*iu6.)
Sn ber Uebergeugung, für }e|t bad i^m äRöglid^e gur
Äudgleid&ung bed 9liffed im gamiltenleben ober toenigftend gur
SSerbütung bed SIergflen in Sord^end Seben getrau gu l^aben,
empfahl er ben ©einen, ft$ mit Ergebung in bad 5tommenbe
gu fugen unb ben er^eiternbeu ®enug bed berbliebenen ®uteit
unb Sd^önen nid^t unbanfbar gu t)eruac^töffigen, fonbem i^it
ald Erfafe mit größerer ©orgfalt gu pflegen. (Sr felbft bot
^iergu mit DerftänbnigüoQer umfielt bie $anb. iD2id^ befd^öf«
tigte in ben ÜÄufeftunben tbtn fo emft atd angie^enb bie
^Vorbereitung auf ben ®eburtdtag. ^ag mir biefen o^ne
Sorc^en feiern mürben, na^m xä) a(d gemig an; ber Pfarrer
unb feine ®attin bef^moren meniaftend ben ©chatten i^rer
Hoffnung herauf, mä^renb bie ^inoer noc^ jubelten über bie
na^e Siüdffe^r ber großen ©^mefter. Unfer Äottcgium, bac^t'
ic6, foQe nic^t ald blo|er ©tumpf beim 5^fte vertreten fein,
fonbem ald breieinicjed SBefen. 3it Sac^'d E^oralborfpiclen
^atte id^ eine beglettenbe ©timme entbecft, meldte gu einem
netten iRüdCerffc^en Sinberliebd^en mie gef^affen mar. Seibed
lehrte i4, unbelaufd^t üou ben O^rcn bed ^arrerd, bem
3;öc^tercqen bedfelben, bad in ber ®rüner 3)orffd^ule einen
guten Einfang im ©ingen (jemad^t ^atte unb nun balb Dom
Sßater in biefer 5lunft meiter geführt merben foUte. 5)q^
Siebc^en fonnte i^n mo^l freubig überraf^en.
?rm 3;age bor unferem 5?efte bemerfftelligte bie ^farr*
mittme in größter ®ile it)reu nudxug aud bem ©ubftituten*
l&äud^en unb i^ren SBegjug öon @rün. ©ie begrünbete bie
Sile mit ber 9?ot^menbigieit, bie Steife na^ 93. in ben näc^ften
Sagen angutreten. Dann fagte fie i^ren audbrücttic^ betonten
„einftmeiligen*' S)anf für aQed genoffene ®ute unb bcmcrfte
fi^Iiefeli^, ed f)abe ßorcften bitter gefränft, bafe il|r t)om §crrn
Pfarrer bad §aud verboten morben fei. SWir ^änbigte fie
einige 831ätter ber bon und gelefenen 3Kufifjeitung aud; fie
maren bei i^r liegen geblieben unb i^ legte fie o^ne 3BeitercS
gu anbern abget^anen ©ac^en, an bte 9J2ögIid^feit einer
aufeerorbentlic^en 3nlage nic^t bcnfcnb. Unter ben ®rünern
machte bad SSerfd&minben ber ?ßfarrmittmc unb i^rer fo fc^recf*
lic^ ftolg gemorbenen loc^ter großed Sluffe^n, enoerfte ieboc^
fein t^eilnetimenbed Scbaucrn, mie ed unter anbern SSer^altniffen
ber gaU gemefen fein mürbe: man fannte bie roirflic^en unb
fannte fie mot)l früher ald mir.
Unfern ^efttaq feierten mir mit bem SSorgefüble, am
näc^ften merbe bad ÖJlieb bed Äreifcd, mel^ed bie arge ^tiSrung
feined griebend unb feiner 3beale üerurfac^t ^atte, nic^t me^r
öermifet merben. —
S)er 3;on ber fürftli^en Stntmort ouf ben Srief bed
5ßfarrerd mar ein ^öflic^ gereifter. 2)er ©d^reiber befanntc
fic^ gu bem ®runbfa^e, fic^ in bte $ri)}atangelegen^eiten fctneS
nunmehr münbig gemorbenen ©o^ned nic^t mif^en gu mollen,
in gegenmärtigem Sf^Ue um fo meniger, ba ber „empfohlene"
Eintrag ni^t geftellt morben. ^ak eble, marme ^erg bed
(gmpfängerd mußte fi(S tief ucrlefet füllen unb ba er meit
babon entfernt mar, 3"tricben^cit unb SSeifaU gu l^eud^eln
unb bem gürften ein glatted, läd^etnbed ©efid^t gu geigen
anftatt bed fittti^en (Srnfted auf ber ©tirn, fo mürbe er feiner
3)urd^tauc^t unbequem unb feine Durc^laud^t i^m unb bie
traurige Angelegenheit ber ^ludgangdpunft, ber nad^ lurjer
Sl^ift ä" großem fieibe für bie ®rüner ®emeinbe mit bem
Eintritte bed ^farrerd in tin geiftlid^ed ?tmt bed 2ludlanbed
cnbete. §ärter ald anbered TOißgefdöidC mürbe mic^ biefer
SBcd^fel betroffen ^aben, menn id& felber i^n nic^t — mitgemoc^t
l^ätte, gegogen bon ber §anb bed greunbed, gefc^obcn uon
f(ünftigen STer^altniffen : i^ mürbe richtiger Organift an einer
ci^ge^nfüßigen Orgel in berfelben ©tabt, in meld&er er ein
rid^tiger ©uperintenbent mürbe.
Ob er unb bie ©einen fid^ nod& meiter um bie S^reulofe
befümmert, nad^ ibr fid& erfunbigt unb Siad^ricbten über fie
erhalten f)abm? 5Wir gegenüber ift fie nie ermähnt morben.
Unb fo ift fie für mic^ öerfc^oUen geblieben bid ^eute, ba icö
bor i^rem Sriefe fte^e, für mi(§ öor me^r ald fünfgig Sagten
gef^neben unb bon mir o^ne mein SStffen ad acta gelegt
©ou ic^ il^n lefen ober uneröffnet ber geuerbeftattung über*
geben? — ©ein 3n^alt ift t)erja^rt nid&t blöd @rad, \onbm
SÄood barüber gemad^fen unb mirb ^infort fd^merlid^ einen
(Sinfluß audüben auf bad Seben eined ber 99et§eiligten, t)on
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benen mehrere jur etDtgen Slu^c gegangen ftnb, bie übrtqen
t^re jeitli^e gefunben ^aben, o^ne oen Snl^alt btefeS 93rtefed
ju fennen. Sltfo
Unb einen Sugenblid long ()at er über ber $(amme
gefd^toebt, ba ä6erfam mic^ |)(öft(ic^ ber (Sebonfe, Sorc^en fei
eben gefiorben unb biefeS @d|reioen bie @rf(Qrunq i^red legten
SBtSend, unb aud bem ^erjen l^erauf quoQ ed m bie ^ugen
unb i4 utugte meinen, bitterlich tueinen in meinem ©reifenalter,
)pie bajumal in ber Suaenb ni^t; ed xoax, al^ ob iegt erft
ber ©c^merj über i^ren 58erlu[t re^t lebenbig unb flüffig »erbe,
ißun lam mir auc^ bie Erinnerung, bag io) i^r ©d^reiben in
jenen Iritifc^en 3;agen erl^alten ftatte, in wetd&en i^r ber 3Jlaf)n^
unb.^ro^brief bed t)äterlic^en ^reunbeS ingegangen mar, unb
bie 9}ermut|^ung fiieg in mir auf, bag i()r ^eftament tootH
aud^ biefen fd^marjen $unft berühre unb barum nid^t für mid^
aDein niebergcfd&rieben fei. 3d6 mad&te midö, nacftbem id^ mir
bie ?tugen jetrodEnet, jum 9IuSget)n fertig, ftecfte ben SBrief ju
mir unb ging ju meinem ©uperintenbenten, ber im frifd^en
®reifenaUer an ber ©eite feiner ®attin, bie ttjo^teerforgten
beiben Äinber in ber Sßä^e, im Siu^eftanbe unb feiner 9J?ufe
lebt, JU gemiffen ©tunben immer noc^ in ®emeinf^aft mit mir.
9U id^ ben 3^^^ meinet auger^etuötinli^en jtommen^
mit ettt)a§ SlufeergetDö^ntic^em unb bieieö felbft erflärt I)atte,
aud^ ertüä^nt, bafe ed mir nac§ bem gunbc beö S3riefe3 getüefen
fei, atö ob bie ©^retberin f oeben geftorben, lächelte baS einftige
$f{egemütterc^en gar traurig uiib fagte, biegmat läme meine
ätjnüng luie ein ftar! ^infenber S3ote ber SBirflic^feit na$,
Sorc^en fei fd^on lange tobt unb üieOeic^t nur bon unS brinn
nod& nic^t öergeffen. ©ie erjä{)lte: „Sn bem 3a^re, ba unfer
?ßauf na^ S. auf bie UniDerfität fam — feben ©ie, baS ift
oerabe breifeig 3af)re l^er! — Ijat er auf meine SSerantaffung
©rfunbigungen über fie eingebogen, aber nid^t mel^r erfabren
fönnen, at^ bafe fie ©cbülerin einer berühmten ©inganftalt
gettjefen unb bi^^ befonbereö 3luffe^eu enoecft bobe burd^ i^re
ficrrli^e Slltftimme unb i^re fremblänbifcfte lleibfame Sracbt.
Vlud6 öon i^ren Sejie^ungen ju einer fürftlic^en ?ßerfon ift
geflüftert morben unb bag (entere biefe SSejie^ungen aufgegeben
l^abt, veranlagt burdg eine ftanbeSgemäge £)eiratt); Darüber
^at fic^ bie ©ängerin fo gegrämt, bai fie nidQt mel^r gefungen
"^at unb nic^t lange banad} ift fie bur$ ben %ob Don einen
bereinfamten , traurigen Seben ertöft, it)re leibli^ unb geiftig
f^mac^ geworbene SDhitter in einem §ogpitaI Derforgt Sorben.—
Stun — i^r Seftament!"
^U ic^ baS ©ieget bra^, mugt' i$ ben ganzen 9left
meiner ^aft jufammenne^men, bag meine ^änbe nicbt jitterten
imb bie £ij)pen nic^t, aU \d) ju (efen begann:
„Dbne bcfonbere 9lnrebe, »eil icb unter ben juftürmenben
©ebanfen unb ®efül^Ien leine mi(^ befricbigenbe finben fann,
f^reibe ic^ an ©ie — aug bemfeCben Örunbe auc^ nur
einige QtiUn, Sttint (Sntfdpulbigung meinei^ Unbanl^ gegen
hk beiben größten 9So()(tbäter meinet SebenS ! Sluc^ gegen
©ie bin icb äufeerli^ nic^t fe^r erfenntlicb getoefen, aber id^
barf erwarten, feiner ^cit baS fc^mcrjlid& STerfäumte luieber
jut ober bod^ berjeü^Uc^ matten ju lönnen, jefet — lann
t^ ni^t anberd: @r ift fo lieb itnb ad^tungdboÜ geqen
midt), ba§ eS nic^t au^jufagen ift! — S^r liebe« Sieb
bleibt bei mir unb niemanb foU t^ ^ören atd @r unb t^
foQ mit mir begraben »erben. Unb gef^minb noc^ ettoaS
ganj im ©ebeimen unb eine Sitte im fc^toefterlicben SSer*
trauen, eine S3itte, »el^e bie^mal einem geift liefen Siebe
gilt: fefeen ©ie bie erften SSerfe beö 90. $fa(mÄ für 3f|re
©timme mit Drgetbegleitung ; id^ »iQ e« in ber ®rüner
SKrdöe gefungen ^aben bei einer gctoiffen, burdö Surften*
h)ort gefid^erten S^^^^* ^i^ ^^^^^ bema^ren ©ie
ben ©lauben an S. Sorele^."
tÜaä) einer $aufe emften Sd^tpeigeuÄ, »ie fie auf jebe
redete Xeftament^Derlefung folgt, fagte SO^ütterd^en naffen
8uged unb mit gefalteten Rauben : „^ier ^aben bie $eine'f(^e
SoreleQ unb ber %\\6)tx bte 9iollen getaufd^t: fie unten im
jd^manfen Äa^, oben auf bem g^lfen ber gifd^er, an beffen
gebrod^enem SBorte — »ir \)aitn baö »obt geahnt — fie
traurigen ©d^iffbrud^ litt!"
9iun, S)u lieber junaer 3jcunb unb ÄoQege — „fo
toeit für ^eute!" SKit biefen SBorten pflegte einer unferer
©eminarlebrer [eben feiner Vorträge ju f^uefeen, aud^ »enn
bie gleid^ folgenoe ©tunbe eine S^^f^&ung be« eben ®e^drten
»ar. 3^ aber lönnte f (blieben: „©o »eit für immer!" 3)enn
meine @efd^ic^te ift üoäftänbig ju i£nbe. Unb »enn »ir und
erholt f)aben — 3)u t)om Seien unb ic^ t)on ber ©rinncruna,
fo fangen »ir mit ber 2)urc^ficbt ^eine« @rbe« an, »o »ir fte
geftern unterbrod^en fiübtn, benn bu ^aft baä ©c^riftftfid an
oerfelben ©teile gefunben, an ber icb ben Srief fanb. ©ie^e
ba, e« fommt an bie Steilie ba« SSorfpiel ju bem Siebe:
„©elig bie Soben! ©ie ru^en unb raften" — .
S)ein alter College unb @rblaffer
3of|anneÄ S. —
93ef|>red^iiiif)eit.
® l e i ^ , gerb., Dp. 23 : § t) m n u & nac^ SBorten ber Offen*
barung ©t. 3of)anni« f. ©oli, gem. ß^or unb Drget
(2 Xromp., 3 ?ßof. unb 5ßaufen ad lib.) 2)reÄben,
t)offart^. $art. 3 Jk n,
dm ebel unb babei fkdiUdj empfunbenei^, rei^oeglieberteiS &th\lbt
(auc^ ber ^ünnevcfjoi- ift t^eilmeife ^erbeicje^ogen.) ^ie Orgel ift nur t^cil«
mcifc, aber mit um fo (jröftcrcr ^Birfimcj Dcrtücnwt. ?8o man bie inftnimentolc
ia3eiji'iguu{) enui5gH(f)en faan, ha Derfäume mau biefelbe ja uid^t, ba burc^
biefelbe am @cf)lu{{e bed toodlaelunneneu ^erfeS eine mefentlic^e (Steigerung
erhielt wirb. 9lbfonberIic^e^udfü^rungdf(i)Wterig!eiten bietet ber ^Qmnud nic^t.
§e6, Äarl, Dp. 27: SBei^nac^t. 2)ic^tung üon S^arlotte
^efe. gür eine tiefere ©ingf timme, SJioline unb Orgel
(Slai). ob. ^avm,) 2)redben, ^offartf). 2 Jk,
^a« Wdnt ©ebi^t feiert bie OJeburt beS SBelt^eilanbed atö ein
geiftigeS tJrrü^lingMeft. S)er Jl^ümponift l)at bm met^euoften Porten feine
)c^önfteu Xöne geliehen. SSioUne unb Orgel iQuftrireu ben Sn^alt gan|
angemeffen.
®raben«^offmann, Op. 118: 9)!orgenanbad^t
Sieb f. 1 ©ingft. m. ©egl. bed 5ßianofotte. S)redben,
t^offart^. 1,50 Jk.
@d)öner %^^t mit einfadier, fangbarer ^elobie, unfd^mer a^^^vL^
führen. (&^ ift von biefem anfpre^enben @age au^ eine Sludgabe ffir
SSiotitie unb $iano erfc^ienen.
©d^urig, Sßolfm., Dp. 14: 20 geiftlic^e Sieber f. 1
©ingft. m. ^ianof. (ober §arm. ob. Orgel). 3!)regben,
^offartb.
^ie fdiönen , gut oemA^tten ^e^ie fmb nad) bem j^irdienja^r georb»
net. S)em Xunbicbter ift ed gelungen glanbendinuige Seifen auf fein
gemä^Uen ^annonifdjen ^runbe (orgehuöBig gehalten) ^u erftnben, bie fe^r
geeignet finb 5ur ^äudlic^en unb fir(^Ii(t)en Erbauung.
»edEer, «Ib., Dp. 64: 2)rei geiftlid^e Sieber (S)id&tg.
öon SRub. ftögel). 3lr. 1: BiouÄ ©tille f. 4
Jhiabenft. unb ©otofopran mit Älat). ob. Orgel. 9?r. 2:
5ßf. 23. f. 8 ft. e^or (1,50); S»r. 3: „2Ra(fe mid^ feiig
3efu", f. ©opranfolo unb 4 5hiabenft. (?tu8gabc a) mit
Segleitunq t)on Orgel unb §arfe, 1,50; Slu^g. b, mit
SBegl. b. $iano. ©reiben , JBrauer (?ßlötner) , 1,50 Ji.
Sief empfunbene luei^eDoQe Srgüffe eines ber größten lebenben
et^angel. jHrc^enfomponiften. ®d liegt ein eigner Sauber unb S^Iangrei^
in biefen @ä^en fitr grauen« ober ^aben^or. ^er ac^tftimmige @a^ ift
ein aReiftcnoer!.
5Kaier, ?lnt., Op. 66: SBeibnac^ten im SBalbe, geb.
b. tJrj. S)ittmar f. ©oli^ftinberd^or m. S3cgl. b. ?ßianof.
Dueblinburg, SBietoeg. Älao. «»jg. 3,50 Ji,
S)iefe f^öne unb in^altlic^ neue SJ^ärc^enbic^tung ^at in bem Storni
ponifien einen ebenbürtigen ^Uuf^i^^^»^ gefunben. ^edamation, @lefang
unb j^lauier machen einen gar anmut^igen ®inbruc(.
^änbeUÄlbum. 18 ©tüdCe für SBioline ober
SSiolonceÜo (ed finb jtoei befonbere Sludgaben Dorl^anben)
mit Älat)ier ober Orgel bearb. ü. %. 5Dioffat
§. 1 — 3 a 1 ^ n. SWains , ©d^ott.
^ad fmb mirflict föfUic^e noc^ ni(^td ^eralteted aufiueifeitbe (Sba«
rafterftüde auS ben SBerfen eines beutfd^en ^(rogmeifterS, mo^l auSgemäQU,
gut beorbeitet unb na^ ber @4tuiengteit georbnet. ^wc geiftli(f)e ^n^jerte
mirb itd) manches xtd^i ^nne^mbare finben. ^udftattung oortreffli^-
SRufifalifd^e Uniberfalbibliot^el ©ammlung auS^
ertoä^lter ftlabiertocrie. SR. 1 — 708 a SRr. 20 -A.
SciPäiSr S«t- ©icgel.
füfl tbi)tlif(6Mi »o^tii bdtwgt [i* ba 2. J^il
tefflit^n ®eflen(n6 ju btn erbflnungSfape öktaib.
lawtto iit e-nioH, ilt f^iiipfiunii^. mit ba l. mit
ile i&n DieUeiföt olS anttmiesio btnekftittn.
n tü^iitn (EmpoTTlitben 6ei«H, Wie &et emgons.
ibifltn Orgel loirt. biettä ©tbilbe Buii twffiii^ir
iil fein SÖema elegiidi unli vu^ifl. 3>«c beinidfeit
(pieU ici roeittKii ffitrlnufe bet (iiflirtai ent=
loüe, immeiitlitt) bei ber trnftUDllen glipfeliing am
*ui: ftfiliefel. 3opfigei: ^ttiirfenfqt ift i|Kt iiüirii=
ll abtt eine oiigemeifate nobeme aScnu^ung bct
t jii gerol^eii.
lOrfltli^
t ju ben bebeuttnbften XiHgem bn
iiffü^ruitfieii.
kkademischer Oesangrerein. (UoiTeTsitäu-
T) Programm fUr die Anffdtiraug geistlicher
93. 1. Orgelaonnte in d-moU (op.61) v. Alei.
] a) Ällegro aisai. b. Andante, e) Fiutle
,ce coD faoco.) (Gallmatit Alex,, bedeoteuder
iBt und Orgelvirtnoae, Prof. der Unsik nnd
. a) „Jesn meine Frende" — fUr gemiachteD
Bach (168&-175U.) b> „Du Hirte Israels" -
7. Demetr. Bortnianski (|750-1»26. 3. „Vater
olo nnd Orgel von C. Erebs. (Fran Doktor
der Orchestersaite in D (in Bearbeitung für
ib. Bach. &. a) Motette fUr gemiacbten Chor
. Oecheler. b) Der 9G. Paalm täi gemischten
aaler (1564-16L2) 6. „Gib dich zufrieden" -,
'gel f. Dr. J. G. Herzog. (Frl. Uina Hüller.)
)TgeUanate in P-dnr (op. 4} t, Karl Wotfraii].
og (Nr. 5 op. 162) T. Joaef Bheinberger.
hea Lied für eine Altstimme, Chor nnd Orgel
Bartholdf (1809-1847.)
:cha Bach-HendelsBohD- Abende. Wiuterbalh-
Torträge d. Mitw. kttnetlerischer Kräfte i. i.
ten d. Oemeindediakonie von Bona Fährmann.
ingen com Tortrag : Uendelsaohna aämmtliche
lie aeaha Orgelaonaten Seb. Bacha, verglicbea
n HendelsBohns , ausserdem aämmtliche mite-
gelwerke Seb. Bacha. Vierter Abend den 14.
,w. d. Konsertsaugerinneo Frau. H. Gritiner-
'. (Sop.) n. Frl. Agnes Witting (Alt), d. Kgl.
f (Oboe), aow. d. veratärkt. Kirchenchore«.
aae Fantasie und Fnge G-moll (Band II , 4.)
idinm nnd Fuge No. 11 Q-dur t. Mendelasohn,
HEomm in mein Herienabana", a. d. Cant.
S. Bach. 8. üboesolo : Rhapaodie üb. d. An-
. 137 V. J. Bheinberger. 4. Sonate No. IV
8ach. tu Adagio ; Vivace. — b) Andante. —
5. Atta olo ; Arie ,, Schlafe, mein Liebster", a.
im (m. obligater „Oboe d'amore", wie its
iginalpartitur genannt ist , mm Unterschiede
' [Wald- oder Jagdoboe]i t. S. Bach. 6. s)
Ldvent" op. ö, comp. 1H46 v. Hendelaaohn.
„Heiligate Nacht", weih nach tslied v. Mieh-
e F-dnr (Band I) [In 4 knrzen S&tsen] t.
r Sopran- u. Altaoio: „0 Friede, reich an
} „Jadas Uakkabäna" v. Händel. 9. Sonate
telaaohn.
In den Orgel tot tr Hg en.
I erüffnenden grossen Fantasie und
^rOsaten und monumentalaten aller ßach'schen
iQnigin , beginnt die Beihe der aogenannten
Bacha , woranCer man die Pr&lndien nod
noll, E-moll , C-moIl und E-moll versteht , —
n. Inaofern man nun unter jenen „5 ÜroBBen"
int, iat die FUnfsahl berechtigt; andernfalls
](qeii , qaTiiiuniitQeii unu luiuiEUEn nu|Diiu nuegiDige <£[niii<uiige[in|i uiiu wäre ea Tiei ncuLiger, — wenn man durchaus eine gewiase Anzahl
einen Iohe{nmen ^oriii^ritC na^ jeber S3ejie^uiii|. ^tx 1. &aS fttngt mit seiner Fngen ala „groas" herauagreift , was in Bezug auf Inhalt
iH&nen Slulilufeii nii. ©diobluiienliaft (nacp fiUeien SDiu(teni) ifl bet aoi'je nnd Form derselben zweifellos eine gewiase Bereebtignng hat, —
€aß buidjaiiS iiit^t gc^nlten. obgkii^ beqelbe ^niipt:: imb Seitental mu^C lieber von einem Bacb'scben Siebengeatirn" zu sprechen
unter^etbeit Ifl^t. $er ^nnloFie Iflßt bn ?tutui: fiign bic B/'S^ fd)le|eit, also „7 QroaaeQ" (so billig eratrer Ausdruck sein mag); denn betreffs,
mai [einem impouirenbeu @ebilbe e^er nii^llA, als {^üblii^ i)t. iSer riil|ii UrQsae und auch äusserer Anadehnung sind den ohengenannien
empov flvebenbe Vtiilaiif bee (Einleitung tritt im ÜJetlanr bei Sonate mät unbedingt noch zwei hinzuzuzahlen : die im Torigen Abend gespielte
me^rfad) njitl[nni IieiDDir, mn^ienb baö jiocite ^I^mn ber Qinleilung iijd)l mächtige D-dnr und die groasartige , zugleich ISngste Es-dur").
nie i te i' bemipt wirb. Doch waa beisat bei Bach groas und grösser? So ziemlich Alt«
3)a8 eioentiiifte 5:6ema beS 1. Sn&eS tritt uti8 trft ouf Seite 4 trftgt den Stempel dea Gewaltigen, Hünenhaften und Heroischen.
entfltaen , luBbrtnb bei aegenjaHlit^e ©eitenfah ouf btr Dominante uon ?»« iinr_ die Minderzahl seiner Fugen , mehr noch seine Sonaten
Ifcttiua (ß=but) auf ©. 6 bemetfbor loiib. 3ii ueififttebeneii SSanblungtn «»"en einen mehr lieblichen, kindlich naiven, zuweilen pastorai
bttDegen ne(i* ri&tve= iinb?l:-l>ui; in bnS aHoDgebiet Don§ nnb ffi. Muf sanften Inhalt. Gern hätte ich nun dieamal der gigtiitiMhett
Seile B fc^niiiigt fj* boB I^enia granbio« na* S=bui:, eine Si^roentung, „groaaen" G-moll die „kleine", sog. „Schweizerfnge" an die Seite
Die uon grofier Sirtung ifl. 9J(k^ bitfci: fiof^bilbiinfl lenft bie roeifere . - - - . , , ,„..„,, . u. „ w . . i. .««neu
enlroidelimg mieber ein in bnS nibigere gnbrniafiei- beS ®eiten(a6e8. g„j„ J/i|,''i"'fc,*'.'''a;,'?Vn^.*^'' "" '"'''''°''''' "^ ^''"''■'" *^
©tbüe&lii greift ber iUerJ. loieber auf baS Tiift« oufftceBeiibe lgingaiigB= ' .., h,^j „,i," "^i, „' driirfi.i,. T.««t rFuiuiri i. c t« (*
nictit iutM unb ft^liefet bniiiit biefen fftieil slanjuott ab. b»<i) i iJ. "^ ^«irti.i,. t.««. (?»»•>•]
75
gestellt, muBS indessen eilen , nm an den zunächst feststehenden
sechs Abenden wenigstens mit Mendelssohn abznschliessen , nnd
andrerseits möchte ich an meinen Abenden nicht zu ziel Orgel-
musik bieten , nm etwaifce üebersättigang; zu verhüten. So wählte
ich denn für diesmal einen anderen Gegensatz, der den Orgel-
frennden nicht minder interessant sein dürfte : einmal nach Bach
ein Mendelssohn'sches Prälndinm nnd Fnge vorzn-
führen, und zwar das reizende, weihnachtlich anmnthende in Q-dnr.
Welcher Kontrast in diesen beiden Pr&lndien , wie in den Fugen !
Bei Bach die hohe Macht und Majestät, dabei die nie yersiechende
Polyphonie; bei Mendelssohn die schlichte Einfalt, immer Melodie,
liedartiger Gesang, dabei stets Akkorde und Harmonien; selbst
seine Fugen können die orchestrale Denkungsweise nie verleugnen,
wie uns schon die Schlussfuge seiner zweiten Sonate gezeigt hat. —
Nachdem enthält das diesmalige Programm noch zwei ver-
schiedenartige Pastoralmusiken: den lieblichen Mittelsatz
der durch knappe Form ausgezeichneten IV. Bachsonaten (ein
rechter Flöten- und Hirtensatz) und — statt der üblichen Choral-
fig^ration , die ich freilich nur ungern und nur für diesmal strich,
Bachs Pastorale, anlässlich des nahen Weihnachtsfestes. Vielleicht
wird man eine ähnliche Stimmung auch in den beiden herrlichen
Mittelsätzen der IV. M end elssohn - So nate finden: nur
wirken diese , besonders das Allegretto , mehr wie Lieder ohne
Worte, arienartige Liedsätze. Aber diese ganze Sonate ist so
recht eine Fest- und Weihnachtssonate, der erste und vierte Satz
▼on einem festlichen Schwung und Jubel ohne Gleichen; der hohe,
ideale Flug Mendelssohn'scher Fantasie , die wirklich empfundene
Festfreude sprechen in dieser meisterhaften Orgelsonate gleich
beredt zu uns , wie die weiche , elegische Stimmung der melodisch
reichen Mittelsätze uns erbaut, Musikalisch nahe verwandt erscheinen
mir beiläufig bemerkt das Mendelssohn^sche Prälndinm und das
Händel'sche Duett; ähnliche Verwandtschaften finden wir öfter,
und ist uns Modernen die Baoh-Händersche Sprache ja längst nicht
mehr so fremd, gelehrt und unverständlich, als es zuweilen scheint;
sie wird auch dem grösseren Publikum um so vertrauter werden,
je eingehender und öfter es damit bekannt gemacht werden wird.
(Dauer der einzelnen Orgelnnmmern : No. 1 : 16 Min , No. 4 : 9
Hin., No. 7 : 7 Min., No. 9 : 12 Min.) H. F.
Geistliche Musikaufführung des Bötbig'schen Soloqnartetts
für Kirchengesang aus Leipzig. Fr. C. Böthig, (Sopr.), Frl. D.
Handrich, (Alt), Cantor B. Böthig (Tenor), E. Waldvogel (Bass),
Organist Bemh. Pfannstiehl. Programm. l.Joh. Seb. Bach(*1686):
Toccata F-dur für Orgel. 2. Joh. Seh. Bach (*1686): „0 Haupt voll
Blut und Wunden". Quartett. 3. Balthasar König (*1738): „Ich
will dich lieben". Quartett. 4. Robert Schumann (*1810): „Bach-
Fuge No. 6 für Orgel. 6. Müller-Hartung (Weimar): Wollt ihr
wissen, was mein Preis?-* Quartett. 6. Albert Becker (Berlin): 2
geistliche Lieder. Quartett. 7. Karl Goepfart (Weimar): Sonate
D-moll i. 3 Sätzen tHr Orgel. 6. Yolkmar Schurig (Dresden) : „Sei
getreu!" Quartett. 9. L. Beichardt: Bleibe bei uns!" Quartett.
9^ott|cit.
$ariiS, 15. ^uiti 3" bem ^eute Don bem berühmten SJ^eiftet
9(Ie{anber (ä^uilmant im Xvocabero üeraiiftalteteu fltogen (Soni^erte wax bei:
Don früher riibmlic^ft befonitte beutfc^e Orneloirtuod @. E ferner aud
3)aben « Sdoben n)ieberum eingelaben movben. (Sr fpielte beS SRünc^ener
^o^meifterd ^ol IHbeinberger ^^moü ©onate (Op. 132) unb
jeigte fid^ tuteberum nlS ^en^onagenber @pte(er, ber flare üirtuofe Xed)nif,
mit einer betuunberungiStDitrbiflen ^unfi bed 9legiftrirend , unb aebiegenen
felbftftjinbtgen SBe^anbiung \>t^ muftfalilcten S^ortragd jm uerbinoeu loeig.
3)te 9fl^etnbei'gerfd)e Orgelfonate, bie f^'m jum erften malt gehört luurbe,
luutbe banfbot aufgenomnteu unb ber junge beutfc^e ^unftlcr tvurbe
mieber^olt ftiinntfc^ petuorgerufen.
^er in b. ^1. ntebrfod^ mit 9(ud5et4nung genannte jtueitberü^nite
ißartfev Drgmtift unb ^eiDorragenber ll'om^onift (S^aileS iDloria
Sßtbor, lotnie Orgaiiift iUoret erhielten bad [Ritterfreiiü beS- belgifcbeit
^auSorbend. — 93on bem leiftungdfäbigen, augergemö^nlidi talentDoQeu
JDrgelcompuniften imb Orgeluirtuofen ^ond gr^^rmann in Bresben ift
im )6aufe ht& So^red eine neue Ovgeljonnte in C-moll er)(!^ienen.
SDqS $vof. Dr. Söpf erftipenbium (aud ber 1867 Don bem dlth-
b. Slntt. gegrünbeten 3:öpferftiftung) ^aben bie ©emtnariften Hlbin
3p^n in Weimar unb ^arl SBäienflau (®ifeno4), je 50 M, erhalten.
Seibe ©entinare ^aben auäi im vergangenem ^ai^vt bad ftatutengemftb
t>erorbnete JiPir4enconjert, Aur ^ermebrung be§ ^onbd, nnteilaffen. (£d
ift freiließ Je^r bequem ftqf in ein ^üb|(^ ^thauU^ 92eft ^u fe^n, ftatt
weiter ju bauen, b. ^ ^u Derme^ren. —
3n 92t. 142 be8,,@toat«anjeiger8 für Württemberg"
Dom 21. 3wni b. 3. ift folgenbe ©efanntmocftung ju lefen, bit eS Detbient,
au(!b auger^alb ber ©renken unfered Sanbed gehörig befannt 5U metben.
3)iefelbe lautet: „Obernborf am S^edar (OberamtSftabt). 3)ie
?firmo OJebriiber 6cöüfer tn Göppingen ^at im aWai b. 3. für bie
iefige euangel. ©tabtfir^e eine neue Orgel geliefert, loelcbe in oem ^^ut^
acJbten beS Orgelbnureuibenten $. SemütaroberlegrerS £» e g e 1 e tu 9{agolb,
ald ein in auen feilen mo^lgelungeneS , ben Orgelbaumeiftem tuie ber
^emeinbe i^ur (Sbre gereicbenbeS äSerf be^eic^net mirb. ^eiDorge^oben
mirb ini^befonbere bie mit groger ©orgfalt unb feinem S3erft(inbniB an^
geführte 3."*onation unb G^arafteririerung ber eiuAelnen Slegifter. 3)ic
©efammtwirfung ift ebenmöfeig fc^ön, bie Äirdie DonftSubig füuenb, jebem
gottc^bienftlicftcn Qwtd , aber om(^ fiinftlerif(!^en 9lnforocnntgcn poHouf
genügenb. 5£)er ^irdjengemeinberatb bat imter beut 18. b. ^ts. bef4)(of{en,
^orfte^enbed gur (Smpfe^hmg ber genannten grimm ^u peröffentli^en.
^en 19. Sunt 1893. ^er SSorfi^enbe beS l^ivtjgengemeinbevat^d :
®aifer, ©tabtpfarrer.
S)er thtn fertig geworbene 40. 3at)rgang ber ©efautmttoerfe ^tb,
Sdacbd ift bei iBreitfopf & gartet in Stlpm, in prad^tuoller 9(u8ftattung
unter fe^r gemiffen^after SKeDifion unb ^ebaftiou bed $rof. Dr. C^.
92 a u nt a n n , UniuerTitätiSmuftfbirettor unb ©tabtorganift in ^tna, erf(!^ie«
neu. (Sd entf)AIt bevfelbe bie no4 fe^lenben ^bovafbeav beitun gen,
meiere in ber uerbienftticben @)efanuntau3gabe ber @. ^ac^fc^en £)rgelmer!e
Don $eterS befannt ftnb. 9(u6evbem nod) einige bebeutenbe, ^. SB. bie
gro^e Bearbeitung bed S^urald: „$Bie fcbön leuchtet ber ÜRovgenftem'' k.,
meldte bei ^etevS feblt. ^er 1. 9lnbang bringt SBarianten unb fQniäi*
ftiicte i^n bem 9J2itget^eilten, ^er 2. Anfang bringt (Som|)oFitionen, mel^e
mangelbaft überliefert ober a(d ftcbt ntcbt \iiiti Deroitrgt ftnb. ^it biefem
SBanbe finb bie Orgehuerfe 93a(^S abgefcbloffen, benu eS fdjetnt fid) metter
fein größeres @tü(t 93ad^fd)ev 9(rbeit erhalten ^u ^aben. .^at man hod^
in beut ^rbnltenen eine uuerf4öp[(id)e grunbgrube! — 3<itereffant ftnb bie
bamaligen 9Robe;imif(^enfpiele uon 3»Pf >"(^ $eriicf e. 9(u(^ hierin
^at @ebaftian ber ^in^ige htn Xribut ber ^zii nt(bt entgegen fonnen. —
^rofeffof Dr. Otto Ä a b e , gvoBöe^uflt. 9Äufifbir. in ©(bmeriu ^at
einen ge^antifd)ten $lvtifel uevöffentficbt, moriu er gegen ha^ Q^elebtten«
t^uih in ber 9)'2uiif (namenttid) gegen Dr. Spitta uitb Dr.
(£ ^ r i) f a n b e r) eucrgifcb ju grclbe ^ie^t. —
2)er junge Crgelbauei $ugo Schramm in iBüvgel f^at bti ber uon
i^m bemirfteit umfaf|enben 9ieparatuv ber Orqel in ber f4i3n reftaurirten alten
j^lofterfircbe in äbalbitrgel b. ^tna (S^üftngen) bemiefen , hai er nad)
93orbi(b feiltet Dorftorbeneu ^eifterd ^erm. j^opp in Biivgel etmaft
Xii(i)tiged gelernt ^at. '^ie ^erbeffentng be$ ^ed)auidmud, 3i^tonation
unö Stimmung befriebigten in äuge rgemiJbnlid^em ÜRaage/fu ha^ er bei
ferneren arbeiten uofleö SBertranen Derbient. —
Bei ber ® a u s= S e ^ r e r d e r f a nt tu ( u n g in H f cb e r 3 1 e b e n
am 10. ^\w\ fanb Bortvag unb 'S>thattt über \>a^ X^ema ftatt: „$BaS
fann ber fie^rer ihun, um bci^ ^lujeben feinet @tanbe9 ^^u ^eben?"
(^Referent: ^err ße^rcr fj. ©c^ulüe » ©emburg). fieitfnte: 3)er
Server wirb ha^ ^Infel^cn feines 6tanbe8 tithtn, 1. luenn er in feiner
amtlt^en ©tellung, geftit^t auf eine gninblic^e Berufdbilbnng unb treue
$fli(6terfiiauitg, Un uorgefe^ten Beworben unb $erfonen ntaguod nnb M
9Rann Don ^^aracter entgegentritt, uitb burdb bie gefammte ^ludiibung
feinet BentfeS bie Altern feiner 6cbü(er erfennen läßt, bag er beftrebt
ift, i§r ©tenueitrcter bei ber @rjie§ung iffier IPinber ju fein, — 2. wenn
er in feiner g e f e U f (^ a f 1 1 i 4 e n 8 1 e II u n g ftd) f ^nlb als mögli^
gute Sebendfomien aneignet, fi4 eine £eben9gefäbrtin . wä^It, bie innerlich
mit it|m iibereiitftimmt nnb nacb angen ^in ben @tanb würbig Dertreten
fann, fid^ mit feinem gefeiligen Bertegv an gebilbete JBreife anfcbliegt, o^ne
babet \>it auf einer niebrigeren Bilbungdftnfe fte^enben (Altern feiner
©(^üler über bie ©djultet auiufebett, — 3. wenn er in feiner ® t e 11 n n g
ju nt ö f f e n 1 1 i d) e n fi e b e n fic^ bereit finben lägt, BoIfdbübungS« unb
SSoIfSwoblfa^rtSbeftrebungen bur(^ Belebrungen, BortrÄge u. f. w. frflftig
f^vL unterftü^en, nnb obwohl ba& 9led)t einer eigenen unb politifc^en ^tU
nung beanfprudjenb, biefelbe bü(^ ni(^t in agitatovifcfter 3Beife Dertritt, —
4. weitn er in feiner ©tellung ^u ben ^mt 9 genoffen ft^
freihält Dnn Ueber^ebung gegen bie jüngeren, fowie uon Unterfc^äi^ung
ber Pleiteren, Don pebantifc^em l^ntifteren frentber fieiftungen, nnb bie
Bereindbeftrebungen , bie \a neben ber berufli^en tVi>t1biibimg aud) bie
©a^rung ber fo^ialen 3"tereffen beS ©tanbeS jjur 9(ufgabe ^ahtn, M
rütirigeS 9?{itglieb nad^ ^vftften forbent ^ilft.
3)ie Orgel für bie ©luttgarter Sieber^alle. 3)er
f45ne $Ian, uon Dem wir iDiebev^oIt beriqteten, reift, wie wir ^u unferet
grogen greube beridjteit fönnen, feiner 9(udfü^mng ent()egen. $er grbgte
%t^t\l ber erforberlicbeu "SJlititl für bie Orgel in oer fiieberbaHe ift auf«
gebraut, unb ed fte^t ^u puffen, bag biefe 97^ittbeilung btii einen ober
anberen, ber bisher nod) /(ögerte mit feinem Beitrag, Deranlaffen möge,
fein ©c^erflein au bem ?^o]ib# beimfteueni, welcbem einige S^aufenbe no4
fehlen. %&a% bie 9(udm^mng ber Orgel, bie bift jum nd elften
^rü^jabt' feiüggeftellt fein foQ, betrifft, fo erfabren wir, bog bie
Entwürfe ber f^imten Haider n. (£0. in Subwi^Sburg unb %B e i g I e
in Stuttgart Den berübmteften in:: unb audlänbif^en Autoritäten ' im
Orgelfac^e ^ut Begntacbtung mitget^eilt worben finb. $Bie toir pren,
ift biefer Bau bem le^teren Sl'^eifter ^ugefpro^en worben.
Sangenwe^enborf. 9(m 12. 3"Ii Dorigen S^^^^d/ otfo am
^age bed 9tegiernngSj[ubi(äum§ @r. 3)ur(bTau(^t be^ f^ürften, fc^enfte ein
^reunb nnb ©önner unferer Q^emeütbe ber l^ircbe eine neue Orgel, ^a^.
eingebenben Erwägungen unb ®ri)rterungen, bie 2)i$pofition fowie bie
^abl bed Erbauer^ betreffenb , ift ber Orgelneubau mm bem Orgelbau«
meifter $erm ©. 2r. Sillgitt in ®era 'übertragen tootben. Aus ber
Anftalt biefc§ jungen SWeifterS pnb in ber furxen S^it i^reS Beftc^en
bereits 13 neue Orgelwerfe für ba^ ^lu unb AuSIanb ^erDorge(;angen,
unb eS ift biefer neue Auftrag um fo e^renooller für $emt 3iuoilt , ba
M um b^n bicpRcn Bau Dier j^onfurrenten , fämtlicb Don 0utem beftem
iRuf, beworben Ratten. Unter ben Orgeln in ber Pflege iReubenfelS loirb
bie mit 26 ©tinmten projeftierte Orgel bie an ©timmen reid^fte werben,
^ie AuSwabI ber ©timmen unb ber ^ilfSAÜge lägt enoarten, bag biefeS
Auge
m
^ert aud) burc^ mattnigfaltigfte AuSbructSfä^igfeit ftcb Dor Dielen anberu
Orgeln auSjeid)nen wirb. 2)ie AuffteHung ber Orgel wirb bis 1. ©eptem«
ber b. 3- bewerf ftedigt fein. 9Bünf(^en wir, bag, bann oucb biefeS ^er!
feinen t^eifter lobe!
Bei 2ou\^ Oertel in ^annober ift eilte fur^e ©tubie über £)er^og
(Sntft II. Don ©a(i^fens®oburgs®ot^a D. DSfar SWofrauersaWaittfe erfc^ienen. —
76
93on einem ber taleittüoUfteit unb rü^iigften Or^^aniften ©ad^fend,
$emt SRobevt fjrengel in ©d^neeber^ evfc^eint bemnäc^ft m 9[lbum
für Orgoniftcn gu einem fe^r billiflen jP^eifc. —
^eiSgt. ein biograp^ifc^ed ^rfc^en über ben 9l(tmeifter unter ben
£)rgantften j^ome^er in <&eiltgenftabt Don bem |)erm $afior ^t(^. @tein«
^Sufcr in SB(anfcnburg b. Sennftebt (2:^ünngen). —
IBei bem überaudprcicbtigen, großartigen unb mo^Igetungenen golbenen
l^ubelfefte beS ^^üringer @ftngerbunbed ^atte Sie Orgelbau«
fmna ^tctmann & @o^n in ^ac^mtg bei Erfurt eine pneumatifd^e
£)rgel aui^gefteüt, bie toö^renb bed S^^^Uefted bei ein^^elnen ©eftingen
crfolgrei^ benugt mürbe. ^a5 fc^ön au^geftattete ^ert ^atte folgenbe
S)(9pofttion : I. ^auptmerf : 1. $rin;iipal 8', 2. S3orbun 16\ 3. ^o^U
flöte 8', 4. ®amba B\ 5. ©cbadt 8', 6. Kornett 2'/»', 7. «Ki^ur 2-3 fatft.
IL Obcrmerf: 8. ©eigenprinjipol S\ 9. ©alicional 8', 10. Sieblitös
oebacft 8', 11. Srlötc 8', 12. gugara 4', 13. glöte 4'. III. ^ebal: 14.
6ubba6 16', 15. «iolon 16', 16. Oftaübafe 8'.
S'Jebenjiüge: 1. ?WanuaIcoppel , 2. $ebalcoppeI, 3. OftaDfoppel,
4. ?pieno, 5. ©oHeftiD^ug ju ^an. 1, 6. eollcftiücoppel ju SWan. 2.*) —
S)ag baS S)re^orgeI|pieIen ein }iemtid) luhatioeiS Q^efcb^t fein
niuBf fl^M barauS ^eroor, ^a^ ein alte« SÄitglieb bicfcr „^öfi|cf)en" 3""ft
fd)on feit Sauren ^auSbefi^er in 9li;borf bei 93er(in ift. ^ro^bem gie^t
er mit feinem ^^ftnimeut nod) immer t)on $of i^u ^of.
3n S3etreff ber ^inl^eitlic^feit be;(ügli(^ ber oeutj^en SMraU
melobien ift barc^ ba^ fönigl. preiig. Jl'negSminifterinm ein ^elobien«
bu(b ;;n bem eu. 9J}ititnr«G$efang:s unb (ä^ebetbu^ für ha&
beutjc^e S^rtegS^eer (bei Wittter in Berlin) erfd)ienen. (SS ent^ctlt
badfe(be 89 (S^oralmelobien , meift in rb^t^mifc^er f^orm , fomie 14 geifti
SoIfSmelobien, bearb. ü. $rof. SReinij. @ucco.
@in barauf ^e^^ng ne^menbed (S^oiatbncb für bie $rou. Trauben«
bürg, ift uon ben 6eminar(e^reni 3 <^ ^ ^^ i^i^b @ d) to a r j^ I o { e bei S a b n
in »erlin , in 2 Steilen erfcbienen. (UnS leibcr nirt)t jugcgangen. SReb.)
©ine äflei^e uon ^erbefferungen im $ianofortebau finb in bem
lebeit S^^i^i^e^nt ben)orgetreten, M : bie ^anto^ $>oeftmann:: unb ^((bricbt«
€famatur, bie Ober« unb Unterbiimufung , ?randponin)orrid)tungen u. %&,
Sc^önlein in ©edin, ber Äaijcr'fdje Ä?(angfteg, ba^ SJauUing « ©l)ftem
bed ^ianofortefabrifanten ©liaS in ©tuttgort, bie Sinric^titng jur ©amm«
iing ber ^onmeHen u. %f). ^ann in SBielefelb, bie ordjeftrole Doppelung
bed berliner f^abrifanten Sf. 92eumei)er, bie ©pannnng für SRefonanjböben
t>. @. ^. Center in hobeln sc. ^ad fic^ bauon galten mirb, mag frei«
li(b ber 3uTunft überlaffen bleiben, ^ie alte 9?oten|(^rift, fomie bie alte
ftlaüiatur merben inbeg bocbtoo^I ni(f)t fo leid)t auger ^ouid gerat^en.
Organift l^orb in ^^om b^t eine neue @tnrid)tung gum SReguIiren
ber ©timmung uon OrgeU unb ^annonium < ©timmen erfunben i©. S'Zr.
44, 3**^i*ö- 93 ber ©erliner aWufirinftrumeutenaeitung. —
*) 2)08 Seilen bc8 4« unö S^tlru^ed auf bem ^u^tmanuafe ift aufgefaüen , e6enfo,
ba| fein dtfurter Organift fid^ foliffime Qorcn licl.
f
Ueber bie lejten ©tunben bc8 berühmten nieberlftubifcben Organiflen
Ig. SB. St(au in SRotterbam, unferd lieben unuergegticbeu grreunbeS,
Mreibt fein «erleger ^err STISba« bafelbft: „«(m 17. 3ull bat er
bie Ie(te ^anb an fein Op. 26, einen (Son^ertfa^ im firengen
©tl^I mit 4 2;§emen für bie Orgel (er mirb in 8 fSocben
erftbeinen) gelegt, ^antacb tam er i^u und ind ®ef(bSft, unb gab
bann einer fie^rerin bi« 12 U^r Untcrri(bt. S^adjbem er faum' 5
SRinuten bad S^au9 Derlaffen, befam er einen ^(berbru^ unb ed mar
um ben Sdiebermann unb grogen ^elfter gejcbeben. 93ir oerlortn an tbm
als a^lenfcb unb 5tünfr(er, ber a([ fein Riffen unb ftönnen nur ficb felbft
öerbanfte, gar uici. ©ein Opu8 29 bcftebt auS 12 mittelfd^weren ®^oraU
prAIubten für Orgel ober Harmonium, mit ober o^ne $ebal. —
i
a3riefu*e<^fet.
^emt Organift 2. in $.: @m. SBobIgeb. f^abtn lange ni((td \}on
tcb l^'öxzn laffen. 3ft ber Qued ber ^^antafie gäuijlicb Dertrodnet ober ift
)ie ^ünf^elmt^e beS biftorifd)en ausgrabend nid)t me^r intatt?!
ftcrm O. %, in 3»^: SJioUere fcbreibt in feinem „Xartüff" :
„®cmi6, ©ie finb ein 3Äann Don Diel Oele^rfamfeit , [it fogen ganj unb
gar bai Riffen in ficb ein, unb meif unb aufgeflcirt, ©te Ttno eS nur
allein; ©ie njagen in btx S^W, ein (jato, ^odftempor, mit 3^nen, im
SSergleic^, ift jebcmwnn ein — X^or." —
^erm Seftrer Ä. in © : 3« empfe^en finb m ber fraglichen Segieö*
ung: Xrauergefänge f. äßfinnercbor, betaudgeg. d. SRic^. ^ü ller
($art. 1,50 netto, Seipijig, Seucfart) unb: $almen*ioeige, geifti. ®ef.
an btn Gräbern unb ^ur (^ebcicbtnigfeier unferer Sieben f. gem. unb
9]>{änner(i^. comp. D. ®. $etermi^, Op. 14 (Öueblinburg, SBiemeg,
80 $f.) -
$erm $ater Dr. St. in %: @ine O^emig^eit fte^t als gfelS im
flutenben ^eere bed Ungemiffen: ^er ^^ortf d^ritt ! ©o lange ed 2thtn
gibt, mirb ed ©treben imb SSormdrtdfc^reiten fein, bem ^oben Biete doQ::
tommener S$ergdttlid)ung j^u. —
^rm i)r. ^. in S: 2)er ©cepticidmud unfrer 3eit bebeutet, nacb
unferer SÄeinung nicbt htn Xobeftfampf ber SReligion, fonbcru feine ftngft*
lid)en 3^eifel [mb bie ®eburtSme^en eined neuen Glaubend. "SHidit ber
Snbalt ^at fi^ überlebt, fonbern nur bie t^orm, meil fte ni^t Der«
ftanben bat, ftcb mit btn fiebern Srgebniffen ber fBiffenfcbaft in Sinflang
»t bringen. ®in neues @lef(bled)t mirb ficb nid)t oegnügen mit blofem
Riffen; ed mirb btn f&iid mieber ^eben Dom SDoben unb binauf fd^auen
jnm ^immel mit feinen emigen ©unbcrn. —
^erni Org IBr. in ^ront^eim (92ormegen): ©ebr melobifc^e XxM
(48 Siiummeni) ^at aucb Dr. griebr. ©cftncibcr (Seipjig , ^ofmeifter)
gcfcbrieben.
3liijetgetu
Alexander Giiilmanfs
Orgel-Kompositionen
yerdienen es, in Deutschland endlich gekannt
and gewürdigt zu werden!
(Kothe & Forchhammer, Fuhrer durch
die Orgel-Literatur).
Katalog verlange man gratis und franko von
Otto Junne, "tS"'
Nahmaschinenbesitzer !
3um ©d^mieren ber 9{H(mafcbine gebrandet bad Sefte ; c9 ift bai
IBiUigfte ! ^ie bem Petroleum Abmieten ^afelineöle baben feinen ölenben
gfettge^alt unb ruiniren bie Wafcbine. Mlaueiini ift ba^ befte 9Za^*
f*
mafd^inenöl, ed beflißt grögte ©c^mierfübigfeit unb ^ar^t ni(!^t ! HlHuentf I,
i)räparirt für9{A^mafdiinenK.,DonJVloliiu« AMolin, Hannover,
(ft 2U ^aben in allen beffertn ^anblungen in Srlafc^en ä 60 $fg.
rfcaJgjlti?w^wi?i
Orgelcompositionen
von Friedrich Lux.
^ Antf&hrlichet Verittichnitt kostenfrei dareh J. D i e ra e r'e Ve r 1 ag , Main
Wir heissen
diese nieister haften Klanf-
nud Studieuwerke von Herzen will-
kommen. (Pädag^og. Jahresbericht.)
Trotz Zweckbegriff aeltr brillante und ivirkaanie
ITortrasaatQeke. (Der Klavierlehrer.)
Etüden in Tanzform
von Friedrich liOX., Op. 73.
No. 1 Walter Mk. 1.—, No. 9 Galopp Uk. —.75, No. S Ueouett Ifk. —.75.
J. Dlemer's Yerlag, Mainz*
La Boslet, op. 10. Sonate No. 3.
(EmoU) fiir die Orgel. Uk. 8«—-.
Qünstigat beurtheilt von der Presse, sowie von Antoritftten
wie kgl. Musikdirektor Peter Piel, Boppard a./Rh. and Dom-
kapellmeister J. 6. E. Stehle, St. Oalleu.
Zu bezieben, auch zur Ansicht, durch jede Buch- und
Musikalienhandlung. y^^j^^ ^^^
Otto Junne, Leipzig.
3)ie Sufritäumd'ftttmmet ber Otanta m
l^od^eleganter ^(uSfiattimg ift foloett ber SSorrat^
reicht gegen ©nfenbung bon t» 5ßfg. in Srlefmarlen
au l^aben bei ber SSerlagS^anblung Otto Conrad in Erftirt
Srucf, SOerla^ utt^ (Si^pttitioui Otto Soiitab, (Erfurt, (2iclbottenflra#e 4.
JBertteter für ben lOuc^^anbel: {Robert gforberg inSet))aig, 2:§alftra6e 19.
1
;^^
i^gK*
foinie fir mtt|ikaiird)c ^mit, kird)lid)e, tn|)tuktiDC (Strang- uttli (llmn-ßaß.
^cvniiägegebeii boti ^. ^. ^^PU|^](tl(|, ©uoBöeiiogl. S. ^oforgniiift in SSeimar.
M 11.
afflnfjigflct Safttgang.
18»S.
SiejeS IBIait cv{(f)einl in beii ecflen Xn^eii
jeäeii ^DiintS, (jü^clic^ tu 12 9timuiieni) unb ifl biiic^
oQt ^ii(l)s uiib3niiFitnlieii=$aiii>litit(ieii, fuwte Iiuvi^ ntle ^uitÜiiiKr.
«bnc $vtt3er^ebiin(i. fUr »tu gdiijen ^Aiirgiiiia 9JC no^
ixaiiiuiiernnbö, ju beiiebeii. — 3ni geLtimflfltalalufl iiet
$u;t ^01 biefeS IHM die Sluiiiiiier 6301.
:&irrftc« ^boiiiicmctit bei bec
e^cbiliüii&bemSetlanbetlli'itiiia: Otto Suiii'nb in Sifiul,
St^ctKitftcajte 4, flcgtn Siiijeiibuiig uoit t M 50 .A fite Den
ginijeii Sflfiroaiig bei graue 0=3 nlenbuit)). — ^ttid bet eiiiitlneii
^iiiiiniec 30 Pfennig. ^'Uei^lioiidaebri^itti : bie gei))n(leiie
$etiijejle iiiic 10 9fcniiifl.
3"Öa
£ri)e(bnii
aioliäeii.
:: niiuiineniente^Siulabiuin. — l^aeube von U^Ianb. — Um bev 'X^ÜTiiigei; @«uet:beau8[tcllung in Erfurt. — äRLttl|e1(uiiQen ü&er
- aKiifileibiiefe nn (IJiuS, Dr. Sttjun. — Smii fiitftjift^eu ßontorau unb Orflauiflenwrein. — 18e[ptti^uiif)eu. — Wiifffi^ningen. —
ffliieiiuecbicl. — Sliyeigeu, —
S^" Abonnements -Einladung. "^28
€ln unfo-Ki mzmiUn ßcnnet, ofllHazSaihz unb Xcfcz.
Die Urania hat auch in dem nun seinem Ende nahenden Jahre ihrem Programme^
soviel als eben möglich war, redlich nachzukommen gesucht. Ein gleiches Streben wird
uns auch bei dem folgenden Jahrgange beseelen und wir bitten daher freundlichst ^ uns
in dieser Aufgabe bestens unterstützen zu wollen. Wir werden von allem Wichtigett,
was in unser Fach einschlägt, gebührend Notiz nehmen. Unter den uns vorliegenden
Artikeln befinden sich auch eine Reihe hochinteressanter Briefe des Prof. Er. Kühm-
stedt an Dr. Ludw. Spohr.
Wir bitten nun schliesslich unsere geehrten Lteser, dass sie ihr Abonneiiienf
recht bald Qvor Jahesschluss) gefl. erneuern, dass keine Stockung in d^
Ztwendung eintritt* »». « . ■ «r . . ji
üie Hea. und Verlagsnanmung.
I£3 j|t eine S\xi»t wpblberauut,
Souct fflit^aetjuni iöerg genaiuit,
am <Stibe W\\ womianneulatibe
auF eines V6en SelfeuS ERanbe,
uui[ti)(PFfen überall noui 3)1eer,
nur bal tiwi einer Seile feer,
(d wie bie glut^ guniifeKat,
fi4 Üffnet ein gebahnter $fab.
SB fumnit bie glut^ jlveininl ini Sagt
mit f[^nen> unb (tavlem SSeaenidjIage,
bag maii^ei: ju ber|e(ben grift
mit groger ÜIol^ entronnen i^t.
!}iel ^aDer ^u bec fticdie fomnien
}U i^reS eio'gen Srbe9 griniimen.
Segcnbe ». finbio. Urlaub.
Simnal nn einem C)oi)en Sefle
beeilten fid] bie [roinnien Qkirie ,
»ti: ^eil'gen Vlejfe ^injUtDaUcu:
%ti6^ E)(it bie ?r>iit^ fe nbecfnllcu.
Sie flogen nufbefl $fabee enge
mit |>aft iinb nii1(f)tigem ßtebrünge :
9Iue einer armen Sq [»an gern wac
bie in:att gefdimimben gaiu unb gar,
at^eutmt tqr Sauf uan ^rben Sdimeiien,
bie (t(^ i^r rtglen nnKmi ßerjen;
fie innrb gejlogen uon ber Slenge
unb fiel }u Soben im @ebrHnge:
So bleibt fie liegen unbeadflet,
iwil jebev fli^ ju ntten trachtet.
2)ie ?tnbeiii macen au entronnen
unb bntttn fc^on ben Sern geinunnen ;
boc^ tt)ie fie und) ber grau ^infa^en,
fü ib«l n* f*i>n bie Slui^ l^r nn^en:
S8ot|f jebe ^ilfe inar ju fpilt,
brum manbten fie fic^ junt ISebet.
Hud) jeue, bie bem ^obe nab,
nit&t Üenff^enbüfe niBoIidi fo§,
fie ^at iiu 3efuS imb aRarien
unbjuin (Si'iiengel laut gefiDneen;
bie $ilgei baben'e nidit Decnommeii,
jum ßimmtl ift ber Suf getonmien :
%\t fuge ©DtteSmutter üben
^at r><4 »on i^rein S^ron ei^obcn;
— 78 —
bic ^cir^e ipciviu uofl (gvbanncn
wirft einen öc^lcicr bin ber binnen,
bie unter fulc^ev Dtdt @Cb"^
betua^rt ift uan bei* SBellen Xvu^:
^enn nittten in bei* ^ajfei* ^raud
ift i^r gebaut ein trucfned ^aud.
fi Ä
?
3)ie (Sbbei^eit nic^t fente loar;
nod) ftunb am ®tvanb bie cjanj^e @(^aor,
bie tSri'ciu mau lüpgft ueiloren nnb:
^a )uid[) bie ghit^* uom fiaub i)inab
unb trat aud all ber bellen (Dntnb
bie f^rau ganj freubig unb Qefunb
3^011 bet Sl^ftttttoct ®etoet6eaudfleauita
tu @tfutt.
3m ÄHacmcincn barf man \a€^^n, baft bie SCpruigiic^e
3nftrumcntcn6aiu3nbuftric auf ber §öbe ftcl)t, ba bic auS^
flcftcHtcu Jaftcii^ ©trcic^^ ©d&Iflfl^ 8ia§^ unb mcd^anifc^cn
Snftrumeute rccf)t tDoW bcfriebigtcn. SBcnben toir un« juerft
ju ber anSg[eftcQtcn Drgcl.
®aö im 3a^rc 1893 erbaute Snftrument cvjielt ciuc
Sonftärte uou 22 ©timmen unb ift e^ buvc^ bic (grrungcn^
ic^aftcn pueunmtiicöev (Srfinbungcu bcS fierrn 9tliüin^icf'
manu möflliclj, bic Orgel ju bebcutenb Cilliflercn ?ßrcijeu al§
früf)cr 5U liefern.
S)iöpo)ition:
Wanual II.
9D?auuaI I.
1. $rii!,\ipal 8'
2. 93orbun 16'
3. (Sambc 8'
4. ©cniö^orn 8'
5. ^o^lflötc 8'
6. 6ornct2Vs*3fac^l62
7. aiiijtur 2.'3fac^ 162
54 $fcif .
54
54
54
54
n
M
n
tt
1. ©ctgcnprincipal 8' 66^feif.
2. ©Qlicional 8' 66 „
3. ^löte 8' 66
4. öicblic^gcbecft 66
5. J^ugara 4' 66
6. glötc 4' 66
ff
ff
ff
}t
$cbal.
«iolon 16'
©ubbafe 16'
(SeÜo 8'
27 ?ßfcif.
27 ,,
27 . .
ißermittelft Cctaücoppcl
crningcn auf Wtaiu I nadi^
ftetienbc ©timmen :
8. ©eicjenpriucipal 4'
9. ©aliciüual 4'
10. SJIöte 4'
11. Sicblic^gebecft 4'
12. gugara 2'
13. giötc 2'.
S)ic gcfammte ^ßfcifcnjafil beträgt 1071. ©urcft bie
Dctaücoppelung tucrben aber 1363 pfeifen crje^t. ©a« ©picl:=
pult ift fclir bequem cingeri^tet. J)ic JRegifter ju bcibeu
©eiten ber Slauiaturen, 15 mm lang, leicfit betpcglic^, beftetienb
au§ 16 3?egiftern, 16 SombinationSregiftern. '9lm SJianual*
feftbrctt 6pncumattfc^eS)rucffuüpfe: 1. $ebaIcoppcI, 2 3Kanuat-
coppel, 3. Dctaucoppel,. 4. SoHcction $ebal unb TOanual I,
5. eoncction SJJüuual II, 6. $Icno.
35icfeg 3uftruuient würbe tjiel gefpielt, ^ielt fid^ trotjbem
fe^[r ^ut unb würbe mit ber grofeen filbernen ©taatSmcbaillc
prämtirt.
S)ie ?lufgabc, bad ?ßiano mit bcm ßarmonium
^iJüedEmäBig ju üerbinben, ^atte ber Sifenac^cr gobrifant 5)err
erbe fc^r glüdlic^ gelöfct. 9lucö biefeS 3nftrumeut würbe
prämitrt.
^te ^crrcu 992 und qud ®ot^a unb ^ä^nel an^
Sßaumburg Ratten je einen ^lügcl unb ^iauinod au^gefteat.
9lucö bic ^ianinoS üon SBcißbrob, ginger unb
93 ^ 1 1 e b c n f anben i^rc Siebiiaber.
9lm nieiften intcrefftrten uni^ naturli^ bie SBeimarer
ergcugniffc ber ©rofs^crjogl. ©. $ofpianoforte - JJabri!
D. S. Stöm^ilbt welche nid^t weniger benn 6 uerfc^tebcne
^ianinod audgeftcllt \)atU.
äBcnn über biefe präd^tigeu Aunfteneugniffe 9lutoritäten
Wie Dr. granj fiifet, Dr. $anÄ D. SBulow, (Sagen b'
ailbert, Dr, Saffen, §ofratf) SWülIcrl^artung unb üicic
SInbcre i()r günftiacd Urt^cil abgegeben ^abcn, fo brauchen
Wir wol)I auc^ unfer Urt^etl ui^t jurüdju()aUen , jumal, ba
Wir biefed funftgewerbltc^e Unternehmen t)on feinen crfien
Sfnfängen bid jur gegenwärtigen Stütze ani eigener 9Inj^au^
ung tennen lernten. Unter ber gegenwärtigen Oberleitung
UUb in ben 9(nnen ^icll pe liub
/♦v etil ikblidi neu neboren Äinb :
^a ttjnten O^eiftlidie unb Snien
bed fc^öuen tBunberS bod) fid) freuen;
^ mit ©tauncn auf bie^rau fie luiefcu,
f ben ^txn\ unb feine iwutter priefeu.
(9ia(^ beut granäöfifcften).
be§ §errn SScttcrtcin werben alle gortfc^ritte im Älaöier*
bau uerwert^ct, bad befte 97{aterial wirb augewanbt unb auf
Dorjiiglic^e 9lrbcitd{räfte wirb ganj befonberd gehalten, ©pielart
unb Derfc^iebcnc ^langwirfung genügen ben wettc)e^enftcn
ücrfc^iebenen 9tnfprüc^en. Ueber bie SJaucr^aftiqfcit biefer
©rjeuguiffe f)at SRcf. nur ba§ 9lllerbefte gehört, to bag ber
SBcItruf biefe« ©tabliffcmcnt« tjollftänbi^j gerechtfertigt ift.
3u S^üringen j. 83. werben meift Siöm^ilbtfc^e Suftrümentc
gcfauft.
?ßreidric^ter waren : ßofcapeUmcifter 8 ii dö n e r— (grfurt,
Sroforg. ®ottf^alg — äBcimar, 5ßrof. Sie^ — ®ot^a,
3){ufifbir. SRabid^— ®ot^a, OrgcIbaumeifterßiHgit t — ®era,
Suftrumentcn^änbler 28erncr — ®era. —
2)a6 fid^ bie ja^lreicften G r f u r t c r O r g a n i f t c n bie
günftige ®elcgen^eit entgegen Üegen, äBcrfc t)ou S^üringer
Orgel ineiftern wie ©cb. 83 ad^, fiubw. 5frcbÄ, Söiic^. ®.
ifc^er, fiittel, ®tci6, SRindf, ®ebl)arbi, Dr. SCöpfer,
iMi^mftebt, Jöö^ncr, 91. ®. SRittcr 2C. in einem bcjonbcrn
Sonjcrtc uor^^ufü^ren , wirb aUgemeiu bebauert. 9tuc^ anbere
SC^ürincjer Organiften wären gewife bereit gewefen, cutfprc^cnb
mitjuwlrfen. Dr. §. ®. —
Wiitt^tilnn^cn übet ^rgelbaiu
®a(on# (Aonjctt) &r()c(i»etf
(^Pfeifen == Orgel)
in ber 9luSftellung für 3B o^nuugdeinric^tungcn
S) reiben, ®cwcrbc]öau§,
erbaut Don
®ebrüber 3el|mlic^, Ä. ©. §of Orgelbauer,
©reiben, greibcrgerftr. 14.
2)iefe§ Orgelwcrf enthält 6 Iliugenbc SRegifter: ^rinji=^
pal 8', ajiolinc 8', 9leoline 8', 2)olce A\ Oboe 8',
JBorbun 16', 2 SWanualc unb 1 ^ebal.
3ebeS 3?cgifter läßt fid) alö befonberc Steuerung feigene
Srfinbung ber (Erbauer) im unteren I. SJ^aiiual hicqt nur
in ber ®rnublage, fonbern erftenS burc^ bie ganje ^lauiatur
audö in ber Of tau läge, unb ferner in ben erften 3 V» Of tauen
in ber ©upcroItaDlage Denücnben.
3ebe biefer 3 5;onlagcn fann getrennt afö aud6
ücrbunben benüfet »werben. 3m le^teren ^^Uc wirb bie
SBirfung Don 18 »iegiftern jicmlrc^ erreid^t. ©oU alfo ein
SÜcgifter im I. 3)ianual erflingeit, fo ift, außer ben 9?egifter«
pgen über ben Älaoiaturen, auc^ burc^ 9lnjic^en einer ber
3 Änöpfe linfö neben ber Älauiatur bie betreffenbc Sonlagc
eiuiufc^alten.
3)ic beiben Änöpfc re^td neben ber ffilaöiatur fütb
^ebalfoppcl unb ^ebalof taufoppel;biefelbenfönnen
ebenfalls cinjeln, ald and) ücrbunben gebrandet werben.
Sine jweite noc^ ui^t e^iftifeitbe Steuerung (eigene
Srfinbung) befielt barin, baß man, mit 9tudna^me Don
Oboe 8'; Welche nur im Untermanual uon c an crflingt,
iebed 9{egifter auf beiben äJ^anualcn beliebig Derwenben fann,
b. f), n\a)t g e 1 p p c 1 1 , fonbern bergeftalt , baß man j. 83.
83ioline 8' unb ^olce 4' im Untere, 83ioline 8' unb
83orbun 16' im iObermanttal ober anc^ ^riuitpal 8'
im jObctmanual in ber ®runblage, im Untttmanuat in
ber OftaDlage, alfo $rinjipal 4' fpielen fann u. 9(: m.
83orbun 16' iftaußcrbcm eine felbftftänbige ?ßcbalftimme.
©ne britte weitere Sfteucrung (eigene (Srftnbung)
geftattet, baß man jebei^ 9}egifter auf beiben SRanualcn 3
äJ^al Dorberciten fann, fowo^l als Sinjclftimme , ald auc^ in
©ruppcniufammcnftcllungcn. @S finb bcdl^alb für iebeS 9tegifter
3 berf^icbenfarbigc (Weiß , rot^ , grün) Siegiftcrjügc , alfo für
79 —
jebeS SRonuQl 18 <Btud, aitgerbem oBer in ber Wittt biefer
3 $tftoiid (@te(^er) mit ben Dormuäf)nten Serben angebracht.
3)cr SBcc^fcl mit bcu SRegiftcrjügen wirb baburc^ felteucr
nöt^ig, ba biejelbcu vorbereitet nur bnrc^ ba€^ ^ereinbrücten
einer ber brei ^iftonS, )oeIcI)e fi^ gegenfeitig ani^löjen, in
SBirffamfeit treten, ©elbft bei biejem Meinen SBerIc burfte
biefe SJorric^tung bem Drganiften befonbere Erleichterung
bieten. S)er 4 $if tou mit bem ® (aSfc^ilb X u 1 1 i fc^altet
Jämmtlicöe SRegifter auf ein 3Wal ein , ber 5. ^fton mit bau
@^ilb ?l n § l ö f e r bieut jum 9(n$Iöfen biefer 4 t^orgenannten.
^aS ganje SBerf ift in einen ©c^n^eQfciiranf eingebaut
unb n)erben burct) bag SBen)egen be§ linleu ^ritt^ebetö über
bem ^ebal bic Salonfien hinter bem ?ßrof^eft geöffnet unb
gejc^loffen, bie 3iönc erflingen a(fo in t)erfc^iebener J^onftärfc.
Wit bem redeten guja^ebcl luirb ba§ Sre^cenbo in
3^ptiaJeit gefegt , burc^ bicfe (ginric^tung treten bic 9legifter,
Dom {c^n)a^ften beginnenb, entfprec^enb ber langfamen ober
fc^netlcreu öett^egung, in SBirffamIcit.
(3^i^9- f- Suftrumb.)
WtuaUtbticfc »Ott Dr. 9ttttcf , Üüf^m^cht
ttttb 31ttg« ^anpt
an ^tof. ör. % ®* ^^tjog.
9?r. 1.
aWein $eir!
©armftabt, ben 21. aWorj 1841.
©ic tiaben mic^ in 3^rem Sd)rciben ü. 13. SWärj erfuc^t
S^nen Unterricht im Sontropunft ju geben. 85ei S^rem regen
fc^öuen @ifer eine§ immer tieferen (Srnbringcnö in unfere Äunft
muß ic^ aber bebaueru, 3()rcn SBünfc^en nic^t entfprec^en ju
fönnen. SD?ein tjorgerücftcö Sllter*) verlangt me^r SRu^c unb
(Sutjagen juviet geiftiger ^(nftrengung unb beg^alb f)abt xd)
f^on einigen anbern * jungen ^J^änneni gleichen %[nliegen$
eine ab[d)Iägigc ^tntmort geben muffen. Sind meiner ®$ute
ift ein üoräfiglic^er SKann §err SRufifbireftor ÄiHmftebt
in (Siienacl^ hervorgegangen, toelc^en ic§ al§ Se^rer S^nen
beften^ empfehlen fonn. SBenn Sie fic^ an benfetben toenben
n)oQen; fo fönnen @ie fic^ auf mic^ besiegen, überzeugt, bag
er @ie a($ ©c^üIer mit SSergnügen aufnehmen n^irb.
2tbm ©ie rec^t wo^t. 3(i gtüfee ©ie frennbtic^.
Sb. §. Siincf,
jQoforganift.
9?r. 2.
SBertt)efter §crr !
^ag id^ S^uen fo fpät meinen ^er5(ic^en 2)anf für bie
mir überfanbten 24 Drgelftüde Sö^^er ßompofition fage , njer^^
ben ©ie mir verjiei^en. 2)ie Urfac^e babon mar bie, bafe xd)
fett 2 SWonaten nicftt ganj xdo\)1 mar, unb eine ©^laff^eit in
allen ©liebern ma^te mir ba| ©(^reiben fo f^n^er, bag ic^
faum oermögenb mar, bie ^eber ju galten, ^o^ feit 8 Sagen
fu^Ic ic^ mic| miebcr beffer. —
Wxt vieler greube las xdj 3^ren 83rief Vom 27. vor.
aWonatS, bafe ^err SKufifbir. Slumrober in Sßümberg eine
gfinftige S3eurt^eilung 3(|rer Drgelftücfe (u n b m i t 9t e c^ t)
ert^eilt f)at 9ln$ meinen ganjen SeifaQ iiaben biefe OrgeU
ftüde, inbem fie in einem reinen brei« unb vierftimmigen
©age, leidet unb gebunbener ru^ig frommer Drgefmauter
abgefaßt finb. ga^rcn ©ie auf bem frönen SSäege ber Slunft,
ben ©ie betreten fiobm, f o fort ; bic Mnerfennuna ber äJienfc^en
unb ber ©egen beS ^immeid mirb S^ncn im Seben ju X^eil
toerbcn. SInbei ermatten ©ic bie 5ö"t<^fi^ "^^f* S"fl^ f"*^
©lavier , §crm 95hififbireftor Äül^mftcbt gemibmet, miebcr
jurüd unb enthält manche f^öne ©tcOen, aUcin fpri^t mici^
nid^t fo fe^r tok bie gebruclten Drgelftücfe aix.
J)abtn ©ic bem §errn Äü^mftebt ^cfc^rieben, bafe ©ic
c^üIcr mcrben ivoQcn? 993eun ©tc t^m f^reiben, fo
*) Scr «atmdflet fR. ftaxb am 7. Vug. 1846; er toax am 18. ^x. 1770 in fßab
«IgerSburo (X^Üringen) qtitoxtn.
f (rügen ©ie it)n von mir bcftenS. ©ie mcrben an i^m einen
e^r getrieften Se^rcr unb rcblic^en Mann finbcn.
*3d^ münfc^e 3t)iten ju S^rer neuen ^anfba^n aQeS
®Iüd unb ®efunb^eit.
@^ ge^e 3^nen gut! ^ieS münfc^t ^crjlid^
S^r
SDarmftabt, b. 1. Snltj 1841. S^. §. SRincf, ^oforganift.
3n @ilc.
^eui. ^te ^ievenuä^nten 24 Orgelftucfe jc^neb ^tv^t>({ ald 8enü;s
norif^ jiii 9ftthorf bei 9i^rtrtibet().
9luS ber jiigcnblidj frfjöiien 3bec , ÄPü^ntflcb« ©djuler ^n juerbcn,
ift leiber, loegeii Mangel an beii iiot^igen Mitteln Diersu, nichts geiuorben.
3lx. 3.
(See^rtefter §err unb ^Jreunb!
©c^on mel)re3)?ale t}aben ©ic micft burc^ ein paar^cilen
fomie and^ burd) 3örc Sompofitioneu erfreut, aber idj — ic^
6abc feft unb ftiflfi^enb — mie eine ©pinne in i^rcm 9le§,
bagegeu no^ feinen SWudS getrau. 3ci& bürfte mid& ba^er
ma|r^aftig nid)t beffagen, menn Sie mic^ für einen inbiffcren*
tax unb unjugänglid^en 9}7cnfc^en hielten, ben man ob feiner
3nbifferenj laufen laffen muffe. 3nbcffeu mürben ©ie mid^
gemi^ anberS beurtt)ei(eu unb auc^ mein fc^einbar unverantmort-
iijjöeö ©tillfdimcigen 2C. entfc^ulbigen , fobalb ©ie meine SSer*
t^ältniffe nät)er fcnnen ju lernen ©etegentjeit tjätten. 3c^ barf
behaupten, bag eS meuige J!üuft[er gibt, bereu SSSirfungSfretS
fo beengt unb mit il)rem inneru SBoIIen unb ©treben in
folcftem aBibcrfprucö ftet)t, aU ber meinige. ©ie merbcn e§
vicDeicftt faum glauben, menn ic^ 3f)nen verfic&ere, bag Söoc^en
Vorüber gc{)en, ef)e eS mir geftattet ift, einmal einen ®riff
auf bem $ianoforte ju tl)un ober ^i\va^ }u componiren. @S
ift bieS um fo betrübenber für micft, ba icft mit Seib unb fleben
9Äufifcr bin, ja in ber jt)at bic SWufif mein eigentliche«
SebenSelement auSmad^t, beffennngeac^tet aber nic^t ba^in
gelange, ctmaS Süchtige« fomo^l in praftijc^cr als aud^ t^eore^
tijd^er ^infid^t ju Iciften. S)ie ^^it gc^t bin ; von alle ben
j^öuen 3bcen. bie man fid& alö Süngliug fd^uf, merbcn menige,
oft feine cinjige realifirt; man mirb SDcaun, bic $rofa beS
SebenS fic^t auf bcu SWu^en, unb biejcr ftellt fic§ unö immer
al§ fategorifc^er Smperativ unter bic S^iafe, unb fo fommt eS
benn, bag man not^gebrungen , balb 5 gerabc fein lägt, unb
oft felbft 5ßflic^ten gegen greunbc unb SJermaubtc vernad^*
läffigt. ©ela!
S)urc^ 3ören praftifc^cn Drganiften f)aben ©ic
mir eine rec^t grogc greube gemacht.*) ®g ift in ber S;f)at
ein rec^t tüd&tige§ SSerf. 3^ ^cibc baS au^ in einer SRecen*
fion, bic nädEiftenS, benfe i(ft, in ber bei ©c^ott erfc^eincnben
@äci(ia berandfommen mirb, auSgefproc^cn. 3c^ t|abc baS
SJerf , nadö SSerbienft , me^rfadö > namentlich bem ©eminar in
SBeimar, empfof)lcn.
3um Qtidj^n, bag id^ 3^rer gern unb freunblid^ gebenfe,
übermac^e id6 3l}nen ein ^ef t meiner ueueften ßieber. Sollten
©ie etmaS ®uteö baran fiuben, fo mürben ©ie mic^ jn gro^
gem 5)anl verpfli^ten, menn ©ie 5ur SSerbreitung bcrfdben in
aWünc^en etma« t^un moHteu. ©ie geben vielleicht felbft ®ejang*
Unterricht oberjennen boc^ gemig eine bebeutenbe §lnja^l ffünftlcr,
bic fid) viel mit ®efanguntcrricöt befaffen , ba mürbe cö mir
nun fel)r erfprieglic^ jcin, menn ©ie bic Siebcr ben §crrcn
®cfangle^rern empfehlen moQten. 3c6 benfe, cd mug je^t mirflic^
ein Jfünftler bem 9lubern auf folc^c SBcifc unterftü^eu, fouft ift
cd, in gegenmärtiger Q^ii, beinahe unmögli^, ben einen ober
ben atltern Verleger }u geminnen. "iOtan fann mirflic^ nic^t
anberd auf ben ©trumpf fommcn, al« bag man bem äSerlcger
mit in bie ^änbc arbeitet. 3c^ barf alfo mo^l in ber angc:=
beuteten SBeijc 3j^re ®ütc in Änfprui^ ncl^nicn.
3ft cä gegrünbct, bag in SWüncöen***) ein grogc« Sonfer*
Vatorium für SRufif errichtet merbcn foll ober vicQcic^t fd^on
errid^tet morben ift? — ^r, fönntc id^ nur an einem folc^en
*) t)'it\ti Vktt erfi^ien bei €<^ott in aRoin«.
**) bie ^er übet ben Segtttnber ber Uronia Q). SB. iH^mer in (Erfurt auSflcfbroc^nen
fe|r Irrten esorte , woUen \o\x bicr anftanbsbolber, bo(| toefllaffen, ba eine8tbei(8 ber
(benannte bennoc^ entf(^iebene8 tterbienfi auf bem Qkbiete ber OraeUttteratur ^t, onbemtleUd
St. SRiMtintmung gegen t^n ou8 feinen fiü^eren »riefen on Den Steb. b. fbl. hinlänglich
befannt mürbe.
***) ^crjog ttwr bamaie a(8 Organift an ber eb. Stix^t in Bo^mS ^u^tftabt ongefttÜL
— 80
Snftitute fein ; baS tuäre gerabe ber geeignetfte SBirfungShreid
für mid^. S)ic Sf)Coric toar gerobc tion je^cr meine fiicblinfl^*
befd^äf tiqitng unb x6) glaube , o^ne befürqten ju muffen , bie
©renjc Der S)cf^cibeht)eit ju öberfc^reiten , bafe id6 barin
tixoa^ (elfte. S)od^ ic^ fomme in§ Sc^ma^en, unb ba ift ed
gut, ttjenn ic^ fd&ließe.
e« empfiehlt ftd& S^nen fiod^ad^tungötjollft 3^t er^
gcbcnftet
®fena4 am. 3. SKärj 1847. g. Äü^mftebt.
9?r. 4.
»crlin, b. 31. 3uli 1871.
aSon einer Serienreife jurud gelehrt , ^abc ic^ etft ^ente
S^ren freunblicöen Sörief in bie ibänbe befommen; ic^ wiH
bemnac^ in möglic^fter Jlürje unb @i(e nur luenige SBorte
S^nen jufenben. Sin ben großen Soucurrens-Spielen
in £onbon n^erbe ic^ niV^t tl)ei(ne^men. @rftlic^ bin tc^
nid^t bafiu anfgeforbert morbcn ; fobann ertaubt eg aud^ meine
je^igc ©teünng, aU ©irigent bc§ fiöniglicften 3nftitnt§ fiir
Äiri^enniufit, lii^t, mic^ auf längere 3^it Don ^ier ju ent=
fernen; enblic^ mad^e ici) mir überhaupt an^ bem öffentlichen
©pieten nic^ti^ mel^r. S)oc& möchte ic^ Sönen, foloeit meine
^enntnife reicht, einige SBinEc geben. ®ie englifc^cn
Drgeln ^aben,. toenigftenS ber größte %i^dl berfelben, fe^r
enge ^;j5cbal * S(at)ioturen ; beöglei^cn über berfetbcn mehrere
Sritte, um einen SRegiftcrtoed^fel f^nell betoirfen ju fönnen ;
beögleic^cn fpielt ber ©(^ttjeller (Sre^cenbo 2C.) bei ben
©nglänbcrn eine Hauptrolle. @in Uebelftanb bei ben altern
Orgeln ift, bafe man burcö ben Spanien ber SRegifter nic^t über
bie Klangfarbe belehrt mirb. 35ie 9?amen: Diapason, Open-
Diapason, Stoppn- Diapason, Double - Diapason u. ). m.
bejeid^nen jtoar ben 8 ober 16 S"6tön, laffen aber bieÄtang*
färbe jtoeif elf)aft ; man muß bieö erft auSprobiren. S)ie Drget
m ber Sllbert^^aUe foU fi^, n>k mir ein ©c^üler oerfi^ert
l^at, etmaö fc^mer fprclen.
SBaS nun ben @efd^madC ber Snglänber in 93ejiel^ung
auf Drge(mufif betrifft, fo bürfte unferc beutfcfte ftrenge ©dQuIe,
namentlid^ ©eb. Söac^, nic^t auf großen SöeifaÖ red&nen burfen.
3)ic englifc^en Drganiften gefallen bamit, baß fic Sf)öre t)on
§änbcl, ^a^bn, fogar Duoerturen, ober bie für bie Drgel
noc^ befouberö arran()irtcn Orgekonjertc Don §änbel oor-
tragen; mancher Derfteigt fic^ auc^ too^t bid j^u ben ©onaten
Don ÜJ?enbe[§fo^n*S3. ©ie ttjflrben bemnacQ Dielleicfit mit
Variationen in möglic^ft melobijd^er Sü{)rnng, mit (S^oraU
toorfpielen ober Orgelfonaten in moberner ©d^reibart am
meiftcn effeltuiren. jBoc^ rat^e ic^ S^nen, ja uor^er fid^ bie
Crgel genau anjufe^en.
S)ic öeforgniß »egen ber cnglifdö^» ©prac^e ift oiel*
leicht unbegrünbet, loeit boc^ Uiele Snglänber rec^t gut bentf^
fprec^en, auc^ in ben Rotels immer fieute finb , bie ^eutfc^
öerfte^eit.
Der tü^tigfte englifc^e Drganift ^eift Scft; aud^ u?irb
einer meiner ©c^üler, namen§ Sarter, motjl mit concurrieren.
3nbem ic^ 3l)nen ^erjüd^ft ben glüdtlid^ften @rfolg )uün«
fc^e, bleibe ic^ ^oc^ac^tung^DoUft S^r ganj ergebenfter
9lu'g. Haupt.
IBem. ^er^oq erhielt 1871 \>on fionbon bit ^inlabung, eine ^odfte
iQiifl, jebeu X(tQ 1 Vs Stunbe auf bei* netten ^xo^tn Or^el in bei* 9llbertd^nQe
i)ffentlid) ^u fpielen, ev mnvbe ober bnvc^ 5ti'an!^ett bauon abgehalten, ^ev
berühmte ^JOkifler ^. tourbe um SBele^rung gebeten.
98« ^auptPttiammlnnq bti Siantottus
nttb ^tgdtitfleitt^etetttd im M^ni^tti^
83or 5{urjem ^at ^ier in 3^icfau bie 28. ^anptOiX'^
fammluncj bciJ jtantoren* unb DrganifteuDereiiiS
ber 5h:eU^ouptmannfd^aft 3^^^^^ ftattgefunben. @eftem
9lad^mittag Dereinigten fic^ bte erfd^ienenen SSereindmitqlieber
^näd^ft iur S3erat^ung innerer Angelegenheiten in ©et)ffart^'d
Sleftaurant. §err Drganift Surfe eröffnete bie SBerfammlung,
im S(uf trage bed erlranften ^errn Sttterüc^, mit einer
Segrüßung ber Änttjcfenbcn. 3)urdö SUtfamation rourbe §crr
2;ürfe fobann jum SSorft^enben gemault. Sei bem ^unlt ber
Siage^orbnung : „5Renc Stuf gaben" gab §err S;ürfe u. ?I.
befannt, meiere Jlompofttionen er am näjften Sage auf ber
STOarienorgel vortragen unb ma§ bort oon ben anberen SUJit-
aliebern Verlangt merbe. ?luf feinen SSorfd^fag mürben bie
^erren Urban»^®reiä. Äreßner^^SSodroa unb ©c^nadenberg'^Iauen
in bie mufitalifc^c fiommiffion gemäl)(t. §err Drgel baumeifter
(Smil SKütter übernimmt ben näd^ft^" SSortrag (überö Sa^r).
S)ie nenen SJibliot^ef^Süerjeic^niffc mürben öertt)cilt, ferner
eine bei §erm S5räunin^er erfc^icnene ©c^rift: „(Sin ma^rc^
SSort an ba§ proteftantifc&e ©entfcftlanb'' unb anbere^. ?iac^=
bem ^err Surfe noc^ bie Senu^nng ber 93ib(iot^ef cmpfol)len
unb über 9?enanfcöaffungen Sefc^Iuß gefaßt mar, mürbe al§
Drt ber näc^ftcn 3ufö»nmenfuuft äK^fau (Dftern 1894) beftimmt
(morauf ^hitvbix^ folgen joH) unb u. 91. nocft befc^Ioffen,
bie mufitali{cf)en Slufgaben tünftig iebem TOitgliebe f)eftO'
grap^irt juge^en ju laffen.
S)iefer SJerfammtung folgte 9tbcnb^ eine geiftlic^e
SWnfitauff fi^ rung in ber SRarientir^e, bie ganj
?lußcrorbentlic^eö bot. 3Bir glaubten, bie SPird)e mürbe über*
ooll fein; aber baö mar leiber nic^t ber ^all, unb ba aud^
ber Sefucfj beS S()eater« geftern 9lbcnb oiel ju münfd^en
übrig ließ, fo erblicfen mir "barin bie 9lbfpannung nac^ ben
©enüffen be§ Dfterfeftcg, ba§ mancher bi^ jum Dierten geier^
tage au§gebef)nt ^aben mag. 5)a$ Äonjert bauerte über IVi
©tnnbe unb eö mürbe ©roßartigeö geleiftct. SBie bie DrgeU
oorträge in ber SBa^l ber SBerfe mi'c in ber tec^nifc^en 9luö:=
fü^rnng ben aUgemeinften 3}eifall finben mußten (§err cand.
theol. SKenjel an^ Srimmitfc^au fpielte eine ©onate in G-raoU
uon 5ßiutti, öerr ©ietel auS R^oidau eine ^'intafie in D-moll
Don ®uft. aJcerfel unb §err @eminaroberlef)rer ©d^nadEenberg
m^ flauen eine munberoolle Sompofition üon flarl 9lug.
pifc^er: „Dftern" für Drgel, ^ofaunen unb Raufen), fo
tonnten auc^ bie gefangli^en SSorträge nic^t gldiiäenber fein.
Sin gemifc^ter Sl)or a capella-SSereiii unb Se^rerfc^aft) fang
bie ©eligpreifungen üon S. 91. ^ifdicr, bie grau ©c^immer*
SRubolp^, bie über ein munberbar retueS. feelenDolle^ Drgan
üerfügt, „Äomm ®nabentt)au" oon ®. SB. grandt, fomie bie
^l)mne: „$ör' mein Sitten" Don gel. TOenbetöfolin (§err
Drganift Surfe, ®^renmitglieb , fpielte bie Drgelbegleitung),
unb bie öefirerf^aft (^err Äantor ^eßncr^Soctroa) fang ba§
im Sejt mie in ber Äompofition ööc^ft ftimmung^DolIc : „5Run
fcftläft in Sofep^'« ©arten" Don S^. SR. ^frefefdEiner. S)iefe§
fi!ircl)enfoniert mar überaus mirfungöüoll unb tjintcrließ ©in-
brüdEe, bie no^ lange fortmirfen merben.
9?acö bem Äird^enfonjert fanb im „©abcgarten" ein
muftfalifdöcr 9lbenb ftatt, bei metd)em bie Ferren Drganift
Surfe unb Se^rer 9iafc^*95orfioa burc^ äußerft mirffame SBor*
tröge auf 2 Slüt^ner'fd^en Äonjertflügeln, ebenfo g^au 93au^
infpeftor ©cftimmer^Siubolp^, mit rei^enben fiiebern üon 9?.
©d^umann, Senfen unb §iller bie erfc^ienenen mert^en ®äfte
unb ü)?itglieber ber DrganiftenDerein^ erfreuten.
§eute frü^ trug ^err Drganift Surfe einige bebeutenbcrc
Söerfe auf ber fc^önen Drgel ber TOaricnfird^e Dor, bie in bem
geftrigen Slonjcrte iftre Seiftungöfäf|igfeit fo alänjenb bemicfen
^atte, unb anbere Sfieilncl^mer be« Drgan iftentaged folgten
biefem ffleifpielc. Um 10 Ul)r ^iett fobann §err cand.
5DienjeWSrimmitfc^au in ©e^ffart^« SReftaurant einen Sßor*
trag über bie moberne Drgel unb ben Drganiften. S)arauf
mieber eine Drgelftunbe in ber 9J?arienfird&e, gemcinfame«
TOittagSeffen unb 9?ad^mittag§ 9lugflug. ®ie Sage ber 28.
öauptDerfammlung bcS SSercin^ finb Dom beften SBetter
oegünftigt gemefen. hoffen mir, baß bie au^märtigen Sejuc^er
be^ Drgantfientaged eine an()ene()me Erinnerung an biefelben
unb bie ©tabt 3roidEau in bie §eimatf) mitnef)men merben.
3u ber geftrigen ^auptDerfammlung im SIeftaurant
©e^ffart^ Ratten ftc§ eine große 9lnsa§l SRitglicber be^
93ereind eingefunben. S)ie SSerfammlung mürbe and^ bur^
bie ©cgenmart beS ^errn ©up. Sße^er unb ^erm ?ßaftor
3RnOer aud 3^^^^" beehrt. 9?a4 Eröffnung feiten^ bed
§erm ftcHDertrctenbcn SBorft^enben Dtto Surfe, gab berfelbc
bem ^errn ^afftrer Saubert ba$ SBort jur Sted^nungdtegung.
— 81 —
IBic Äaffc jeiat einen »eftanb \)on 608 2RI. 86 $f., rte^^alb
auc6 für näc^fieS 3af)r an ber (Steuer uon 1 9J2t fefioe^alten
iperben foH. hierauf refaDitultrte ber $err SBorft^enoe nod&
lurj bie fleftrigen Sejd^Iüffe, lenfte nochmals bie ?tufmcrffamleit
ber 9)?itglieber auf gute Drgelnoteu pp. uub ert^eilte t)terauf
bem ^errn cand. 9J2enjel an^ @rtmmit)c^au bad SSort ju
bem ^ouptt^ortroge : ^ie moberne Drgel unb ber
Drganift.
SRebncr führte au^, bafe bie moberne Orgel tjiel SBiber«^
fpruc^ erfäüjrt, tDcSf)öI6 er bie ^rage aufmirft: 3ft bie
moberne Drgel berecfjtigt, unb meldie Stnforberung fteHt fte
(x\i ben Organiften ? hierbei ift ju beachten : beffen Hu^bilbung,
bie SBe^anblung ber Drgel unb bie gefeQfc^aftüc^e Stellung
be^ Crganiften. Siel ©pielerci ift t)bn ben Drgelbouern in
neuerer ß^it, ®ott fei S)an!, tveggelaffen. 3)er ©d^mcrpunft
liegt ^ente in ber gefc^idten Intonation unb ber Stegifirirung
be4 Drganiften. SÖer ^rinji^jal mufe ein in ficfi gefd^loffene«
©anje bilben, fobafe jebeö ^JJiQuual eine Heine Drget für fi(^
ift. 3n längerer JRcbe tjerbreitet fic^ JRcferent über bie
JRegifter, bereu filaufjfarbe, 3iifoJ^^"^^"ft^n""fl » SBauart, 3Ser^
binbung nac^ ^hnoctutng be^ Organiften l)icnel, unb ge^t
barauf * ein, ba§ bie ^erren Orgelbauer me^r unb me^r juriicf*
greifen unb fid) an bie ©ilbermann»Drgeln anlehnen möchten.
Sier erläutert SJeferent in ber ^auptfacf)c bie (Srunbjäße ber
(^ilbermann'ic^en SJanart, gegenüber ber abioeic^enbcn ber
neueren Orgelbauer, bereu SBerle fic^ fo häufig uou ber bemä^r*
ten Sauart ©ilbermann^ cutfernen.
ajfandöeö alte Siegifter »irb neuerbingö »eggelaffen, neue
Stegifter entftanbcn, unter bcnen bie Tuba mirabilis bie
gemaltiqfte ift, toelcfie jur 3^^^ freilieft erft in brei Orgeln,
iftiga, ^tüiiau unb Sonbon, fi^ befinbct. ferner motten
bie Ferren Orgelbauer bie 3)7anuale ju einanber in baS rid^tige
Serftältnif) brtngen, baß nicftt baS eine 3Ranuat auf Soften
beä anberen übermäßig bereid^ert loirb ober SRegifter entf)ält,
bie baö.aWanual für ficft allein natjcju unbrauchbar mad^t.
?luf ber neuen SKarienorget in 3^'*^" ^f* ^on auf jebem
9J?anual im ©taube, ben Cant. firm, ju füt)ren, wie, entgegen==
gejefet. man ouf jebem ÜJianuale bie jjarten Stimmen finbet,
imb bie SDIannale im rid^tigen Ser^ältnig ftetjen. ^a bie
©cftttjellnjerfe auf Ober * SWainial öfters nicftt genug wirlen,
empfiehlt SReferent, j^^^ ©eftmellttjerfe neben einanber ju
machen.
®ie Sntonation toar früher ftärfer, afö ^eute. 3ft bie
Sntonation jd^mäcfter, lönnen mebr ©timmen brin fein. S)en
^rojpeft JU enttucrfen, ift nic^t ©acfte beS 3lrd)itelten, fonbern
be« Orgelbauers, bamit ni^t burd^ Unge^örigfeiten, j. 85.
bur^ ©terne, iRojetten 2C. ber Sau ber Orgel geftinbert n?erbe.
35er Orgel gel)ört ber S^renplafe. hierauf ge^t ^Referent jur
9Rec^anif über. S)urcö biefe werben in neuen Orgeln bie
mannigfac^ften ^ompenfationen möglieft, an loelcfte man frufter
nicftt benfen burfte. ©pieltifcftc geftören in bie ePangelif^e
Äircfte nid&t.*) Sejüglicft beS ®eblafeS empfeftlen fic^ bie aJJoto^
ren, wie in 3^^i^^w-
Sejüglicft ber SlnSbilbung beS Organiften bemerft äteferent,
baß, um Qute Organiften jit bilben, Weber ©eminar nocft
itonferüatortum genügen. 3)er Sorfcftlag beS Steferenten
gipfelt bariu , ba^ in jeber j^reidftanptmaunfdftaft ein OrgeU
feminar, beffen 3)ireftor juglei^ Disponent wäre, gegrünbet
Würbe, ba Weber ©eminar no^ ßonfert^atorium Orgelbaule^re
in i^ren planen ftaben.**)
3)aÄ ©piel fei üreftlicft, ©onntagSftimmung bie §aupt*
facfte. Seber Organift ift Äünftler, baS qiebt iftm feine ©tellung.
<£r ^üte ficft t)or @inbilbung, weife a6er au$ @iuwenbungen
unb Angriffe , t)on welcfter ©eite fie aucft f ommen , jufüdt.
5£)ie SWelobie ju beftimmen bei einen Siebe ift ©acfte beS
jtantord unb Organiften.
2)er Organift ift nicftt 3)tener beS JiantorS; würben
biefe im ©eftalte gleicft fteftn, fo würbe ficft baS aucft auf bie
©tellung übertragen. 3)aS Angebot t)on Organiften fteUt ficft
«röger als bie 9?acftfrage. äBünfcftenSWertft ift eine Slufbeffe«
*) fBonim ? 9tth.
**) 9(itf nahmen gie6t'9 auc^ §ier! 9tib.\
rung ber Organiften * ©eftalte, unb cS mufe SBorfidftt walten,
bag' nur tücfttige Organiften geWäftlt werben.
2)iefer Sortrag fanb allgemeinen SeifaU. ©urd^ Srftebeu
t)on ben plagen gaben bie Scrfammelten ber greube ?luSbrucf,
bog ber ^err (SpftoruS ber ©igung beigewoftnt.
93ef|>red^iiitOeit.
9iiemann, Dr. ^ugo: 2Ruf ifleEilon. 4. forgfältig
reüibirte unb mit ben neueften ©rgebniffen ber mufifa*
lifcften gorfcftung unb fiunftleftre in ©inflang gebraute
Sluflage. 1.— 12. Siefrg. fieipjig, SRaf §effe.
Xk)t% nnevfauut befte mufifalif^e ^orterbud) ift bereite bid ^nm
9u(4ftaben ^ uovnefcf)vitteu imb ift ^ana (leeipeirfcboftet allen iiiö$)Ii^cu
^orbetunaen .^u entfpredfteit. ^a9 mit n^'^Bter @(td)feiuitiüß imb enonneu
glcife ücifoßte SBcrf crfcbciitt in 20 Siefcnmgcn ä 50 ^S üevbient bie mcitcfte
Scvbvcituufl.
©rnftftöftlerS Or gel^Sompof itionen fterauSgegeb.
üon Sernft. Äotfte. 3n 2 Sänben ä3 J^ n. Seipjig,
ßeucfart (Eonft. ©anber).
^ei' ^eiT ^edegec Zauber gel^i^it 311 ben lueniqen Ofinneii, iueld)e
bie Orgelninfif in befter ^eife gebeif)li(b pfle^ien. ^)2anientlicf) nm i^it
fcf)(eftf(t)cn Ornedneiftev f)nt er ftct) entfc^iebened SSerbienft emorben. @o
^at er betanntüd) ^lox. 9 r j i n ^ (jebiegene Ovnelcompufitionen in
mehreren ^{inben n^bracf)t, ebenfo bie uon bem lanqe nocf) nicbt Qe^öri^
ae)\i)A^ten ^xo\itn deiner 9( b 1 p ^ ^ e j j e (anger Dielen einj^ehien
heften, l)at er an^ ein ^effe-^Ubnui uereffentUd)t , beffen 3. 95anb im
®rjd)eincn begriffen ift). 9?un l)at er nnd] bie üer^ältniBmfiBifl weniger
(lefannten Or^eliuerfe beS britten bebeutenben f(f)lefifc^en Orcjelmeifterd
&. Stöf^ltx in 'jmei fc^mncfen $)(inben barc^eboten.
^er 1. ^ani brin()t 22 gebiegene 92ununem in clajfifitier ^altunci,
baninter 12 luitrbig and(\efü^rte (S^urille . 6 freie $rdlnbien , foiuie eine
^inleitiuifl jjji ®rann« „Zoh 3«)""» ^"^^ jjantnpe 2c. 3)ie gantafic über :
„i&iW fefte 5Bnrft" ift flruftarti(j.
^^er 2. lÖanb brinc^t eme fJrnntQrie über ein ^^ema : „.^aUelnjaV
uon ^al)bn, eine $arapbrafe über be^jelben beCannten ^enlifcben (£f)ox:
f.^ie ^inmtel er^^n^Ien bie (Ebre ©otteß'', an§ ber Scböpfunc) ; 4 (trofie
gaMtnfien über berüt)nue fö^ijrc uon 4)nnbel , eine Seft^^^ntcifie über :
„Te Deum litudaniUR''. Variationen über ein eigene^ Xf)tn\a , nebft ^tx^
ünbennigen über bie öfteiTeic^ifcbe tmb ruffifcbe SSoIfS^t)mne , fomie über
ein X^enm uon Dr. finbiu. € p ^ r. Einige 92mnmem ber intereffanten
(Sammlnng bat ber 9leb. b. ^. reuibirt unb rebig irt.
Sinnarj, SRobert: Älaff iler*9llbum f. SSiolincftor
unb Orgel jum ®ebr aucft infieftrerbilbungS-
anftalten unb 3Rufiffcftuleu bearbeitet. 93anb
1 unb 2, Orgelpart, ä 3 ^ n., SBiolinftimme ä 1,20 n.
Seipjig , Seucfart.
@in ebenfo uerbienft(id)ed , ald braud)bared ^ert mie bnd uorige,
prächtig au^geftattet \mt^ uorjüg(id) bearbeitet, ^ad preidmürbige Unter-
nehmen bietet meiftent^eiU magig fernere gebiegene Serfe uon 8 1 r a b e i 1 q^
©orelli, ^crgolefe, @eb. 5Ba4, ßänbel, ®hicf, ^at)bn,
aRoijart, «ectboucn, St. 3Ä. u. SSeber, afrj. ©djubert,
^en beUf o^n«S3Qrtl)olbt), ^^op itt, Stob. @ cbumann,
^ob. ^xann, [otuie ba^ berühmte altnieber((fnbifcbe SBoUdUeb: „Sir
treten lum ä5eten" ^ied erfreuUd)e (Sammehuerf empfiehlt fid) befienS
uon feloft.
SBilm, Siicolai ö., Op. 117: 3^»«^ aWarieulieber f.
1 ©ingft. m. ©eal. b. $ßianof. ob. ber Orgel 9?r. 1: Ave
Maria. 1 Jt. Seipjig, Seucfart. (6. ©anber).
Obiuobl ber aKbefannte fatbolifcbe Se^t un^cif)lige ^^ale uertont
tuorben ift , fo bat benfelben ber berü^ntte Sdie^babener ^leifter bennod)
neue ©eiten abi^ugetuinnen geiuu^t , fo ba^ e in überaus gebiegened unb
poetifcbed vStnc! entftanbeu ift, ha^ fu^ getroft nebft feinen nn^ci^Ugen
SSorgJingeru behaupten tann.
§anbel, ®.gr. ßonjerte für Orgel unb Ori^eftcr.
gür baS $ianoforte ju 4 Mnben bearb. 0. ?tbolf
Kutftarbt Seit)äig, 6. 5?. ^eterS.
3n bem uorliegenben nobel aui^geftatteten Sanbe ftnb 6 fem ige
®ebilbe beS unuenoüftlifcften beutfc^en @roBmeifterd , nftntücb 2 (^on^jerte
in S^bur, 2 in ^bur unb 2 in (S^^moll entbaUen. (Sft ftnb biefe unuitcb'
ftgen ^ongeftalten buvc^aud nicbt uon fpi^ftubigen contrapunttt)d)en ^alcu«
lationen burcbflut^et , fonbern eS flingt mancbeS fo mobent , M tucire eS
erft in ber (ä^egenmart entftanben. ^n ber ^^omt ftnb biefe prftcf)tigen
6o(fteu meift breit^eiUg. ^(udiuabl uno Bearbeitung ftnb uortreffUc^.
Sarblan O., Op. 5: Cinq Pieces. (5 ©tüdte) pour Orque
(f. Orgel). Seipjig, SRieter^Siebermann. 2,50^.
^iefe, bem fran^i^fM^cn ßomponiften @aint @a6nd gemibmeten
@tnd uerrat^en eine oan^ eigenartige (SrflnbungStraft unb formede Qleftat«
tungi^fraft. Obiuobl felbige Organiften , bie lebigUc^ in älteren ^nfd^aus
ungen muvi^eln , nidit gan^ besagen locrben , lue^en. i^rer gan^ mobemeu
^aUung, fo fmb fte bocft gati^ orgelgemäg ge^taUet unb uoQer $oefie.
— 82
^eaeii ber SBielftintinit^feit imb bei* vemicfelten ^amioittidien ^e^tur fiitb
fte Duvct)att$ ni(f)t ganj leicfjt. & uevlo^ut ftc^ abei* bei* ^üge bie|e
iii(^t auf bev bvetteu ^eerftratje maitbeinbeu ^vfd}eiitungeit teniieu ju (enteu.
9)ZojartÄ (SB. ?l.) SIat)ier*9Sariationcn in S^biir
für bcn ©onsertuortrag frei bearbeitet a Sof.
3fJt)eiubercicr. ficipäig, gr/Ärftner, 2,50^.
^tefe leibev luenig beTannteu ^erönbenrngen beS gentaleit äReifterd
fiiib über ein t)i)d)ft oiinntt^tned Xbenm entiDovfen. diu mtberer uiit
^üi^artS 9(rt uuD Seife Denoaubtei* ^leiftei hat ed uuteniommeu biefe 13
gvacii^leu ©ebiibe frei ^u interpretireu , loie ed t}ieneid]t ^ujavt , lueuu er
uod) lebte , augefic^td bei- au^giebigeveu Suftnnueute mib ber tedjuijd)
füitöejd)ntteuen'8pieIioci)e, felbfi ßet&au tjätte. ItuS ^nben biefe guter*
pvetatiuueu uugeuieiue^ ^erouüfleu genmct)!. @d )?erbieueu bie|elbeu
lücitefte ^erbreituug, uHifouicl}r. M fie uur \ni\^\c{t %tdjmt crforbcm.
ß^orgefäiifte fiOcr beit gotteSbicnftIi(^en®ebraud^.
5)eran§9e9. im ?luftrage b. eü. Äirc^engcfong?
ücrciiic4 f. löabeu uiib bic ^JJfalj \). Dr. ?l. $)eU
b i n 9 (D6ert)of))rcbi9er in ffarl^rutje) uiib $rof. 3. §einr.
Sü^cl. Äaiferölautcni , Stafc^er. 2,50^.
(^iu iuol}I ^u beac^t \\\>t^ luiirbiged Serf , \>a^ bm ^erau§geber jur
gvüBteu ©brc ncreict)t. 3)ie fdjiju au^flcftottete @auiniluun eutficilt 30
9(nmnieru für ade geiftlic^u Söebürfuiffc bc§ ÄMrct)euja^r§ (tBufts uub SBet*
tdii , 6)eburtetnn b. fiaube^fiirfteu . C^iufi'i^ruui] eiue^ Q^eiftlidjeu , Xxaus
uiiadgef. 2c.) 9^ict)t uur au^ ber ^ernaugeu^eit 6at mau pafjeub auiSge-
u)ä'i)lt, foubern man l}at aud) bie befieu lebeubeu j^ouipouifteu n^if^^idic^'
8}tufital§: \!nb. Sccfer, 9teiut() a Icr , Dr $)erjion. @ucco,
9}? i'i 1 1 e r M ^" t u u n , ®. S3 i c r l i u fl jc. ^w gemiuueu geiouBt. fiej^terc
^öctträgc [iub gaUj^ uorj^üfllict). 3)ic 6tinuueu baj^u n"b fdjöu ftereott)pirt.
^euic) ge)d)u(teu (S^öreu fiub bie uieifteu biefer äf)i3re uic^t jug^tuglic^.
3a^iT, 3o^: ?ntfirc^Iic^c SntroituS (SiitgaugS*
pfaimcu) ju bcn geften unb ©onntagcu beS
ftir^enja^r§, bentf^en Seiten angepaßt unb für bcn
fiirc^endjor uierftimniig gefegt. 2.§cft: ©eptuagefimä
bis ^fingften. ©literMü^, SJerteldmann.
S)ie t)ier ueubearbeiteteu aitfirc^iid^cu ^elübieu [xnb geuuB Sfreuubeu
be^5 altfiafnic^eu ^'irdjeugefauneS ^a\\^ loinfumuieu. ^er $erf. hat ed
iierftaubeu bem (^efc^uiacfc ber 6)egeuwart, ol^ue fti)Uuibrig ^u niobemiftreu,
für cjeuiifci^teu Qijov au^upaffeu.
Smmig, Sorncliuö, Dp. 13: ^arapfirafe über bic nie==
berlänbifc^e §^nuic „9Bilt)eInuiö" f. Drgel ober
Harmonium. Siotterbam, ßic^tenaucr. gc. 60 A
^a$ alte beriij^mte 9?atiouanieD ift uid)t o§ue &t\\t uub G^efc^icf
utc^rffld) metamorp^ofiert worbeu. —
-•<rOOO ■ C-O^«^-
^tiffm^rtiitdeiu
Verzeichniss der Compositionen . welche Herr
Samael P. Warren in der Qrace-Kirche zu New- York vorge-
tragen hat
Bem. Die neuen Werke sind mit it.; die erstmalig vorge-
tragen mit e. bezeichnet.
Ahle, R. Toccate in D.. e.
Albrechtsberge r, Fuge in D., «.
Bach, S. — 3 Sonaten f. Orgel,
Passacaglia in G-moll, \
grosse G-moIi-Fuge nebst Präludiam , J ^ ,
* „ A-moll- „ ^ ' / 2. Band
„ G-dnr- „ „ ', d. Peters-
n £'™^!l' » « i sehen Ansg.
H-moU- „ „ \
„ Toccate und Fuge in F-dur- ]
. Fantasie und Fuge in C-moU (8. Bnd.)
Canzone in D-moll,
Fantasie in G-dnr (4. Bnd., Nr. 11),
Präludium und Fuge in D-dur (4. Bnd., Nr. 3),
Choralvorsp. zu: „0 Mensch bewein' dein' Sttnde!"
Chorakorsp. zu : Ein feste Bure , f ,
Adagio und Allegro in C (aus der 5. Violinson , arr. v. Best),
Pastoral-Symphonie aus d. Weihnachtsorat. (arr. v. Best),
chromatische Phantasie und Fuge bearb. v. P. Homeyer,
Conzert v. Vivaldi ,
Beethoven: Andante aus d. Quart., Op. 59, (arr. v. Best).
Bernard. Emil, Fantasie und Fuge (Op. 24).
Buxtehude, Ciacona in E-moU ,
Präludium und Fuge, in F-dur.
Capocci, E., 4. Orgelsonate,
Toccate in D-dur, e.
Chipp, £. T. Intermezzo in G-moll
Chopin, Etüde in Cis-moU (aus Op. 10, Nr. 4) arr. v. Haupt,
Präludium in Des-dur (arr. v. A. W. Qottschalg).
Clark, Hamilton , Op. 809 : Offertorium. ii.
Couperin, Rondo, „Schwester Monique (arr. v. Guilmant) n.
Dienel, 0, 1. Sonate in I^-moll.
Adagio , op. 26, it,
Conzertfautasie Nr. 2, n.
Deshayes, H., Offertorium , Op. 9, n,
grosser Chor, Op. 12, n.
Dolmetsch, A., Suite in F.
Eyken, J. A. v. Toccate und Fuge über B-a-c-h (aus den Schnei-
der-Album.)
Feska, A., Adagio, aus d. 2. Trio, (arr. v. Dnring.)
Fink, Chr., Sonate in G-moll (Op. 1).
Franc k, Cäsar, heroische Pi6ce.
Frescobaldi, Toccate in D. <?,
Bergamasca. in G, e.
Fumagalli, P, Adagio aus Op. 276, n.
Prel. und Fuge, 276, it.
G am b i n i , Präludium in G, n,
Pastorale in G-moll. n.
Gigout, Eng., 3 Pieceu, n,
Communion.
Gladstone, Larghetto , »i.
Guilmant, Alex., Reverie,e.
Prager und Oradle Song in As-dnr, e.
Legende und Finale in D, n.
Adagio aus der Cantate „Ariane**, n,
Adagietto in E-moll, «,
Offertorium aus Op. 70.
Händel, G. Fr. Orgelconzert in F, (arr. v. Best),
Orgelcouzert in D-molI (Guilmant), «,
Atbaliftouv. (bearb. v. Henuig).
Larghetto in E-dur (Best).
Haydu, J., Die 7 Worte am Kreuz.
Romanze aus der Symphonie „La Reine" (arr. v. Best).
Hayn es, Batt., Romanze in D, n,
Jntrod. und Variat., n^
Andante religioso.
Haupt, Fuge in C.
Heap, Postiudium in C-moll, n.
Hesse, Ad., Toccate in As-dur,
Hesse, Weddington-Marsch, n.
Krebs, L. Fantasie und Fuge in G-dur, herausgeg. v. A. W.
Gottschalg.
Klicka, Fantasie in Fis-moll, it.
Lan^e, S. d. Op. 56, Weihnachtsmusik aus Op. 56,
Siciliano, Carillon, n.
Lemmens, Sonate Tascale.
Liszt, Frz.. „Anrufung in der Sixtinischen Kapelle". (Fantasie
Über das berühmte Misere v. Allegri und Ave verum
corpus V. Mozart, A. W. Gottschalg gewidmet).
Lorenz, C. Ad.« Andante in E-moll, n,
Merkel, G, 6. Orgelsonate.
8. Orgel sonate,
Pastorale in F, e,
Andante in G, «,
Marsch in C-dur, <f,
Weihnachtsmarsch, e,
oriental. Marsch, e.
Mendelsso hn-B., 6 Sonate in D-moll,
Adagio (arr. v. Best), «,
(!?) Ouv. zum Sommernachtstraum, arr. v. Warren.
M n a r i die Bologna , Elevation in G, e,
Mozart, Fantasie in F-moll,
Adagio aus einem Divertimento (arr. v. Cooper),
Andante aus einem Quartett (arr. v. Best).
Mnffat, G., Toccate Nr. 7 in C, e.
Müller, C. C. Sonate in F-moli (Manuscript), it,
Sonate in H-moll, n.
P a c h e 1 b e 1 , Fuge in G-dur, e.
Petri, J. F, Ooncertfantasie in H-moll.
R e i m a n n . Suite Op. 12. it.
Reubke, J. 18. Psalm.
Reinberger, Sonaten 11 und 18, it.
Ritter, A. G. Sonate in A-moll.
Saint-Sagus, Rhapsodie in A-moll über bretonische Melodien.
Schubert, Frz, Andante aus Rosamunde (arr. v. Best.)
Schumann, R., Adagio aus der C-dur Symphonie, arr. v. Steiner,
Finale aus Op. 52 (arr. v. Best.)
S e 1 b y, B. L. Pastorale in D, it,
Festmarsch in C, it,
Sarabande in G, i«.
Nachspiel in D. n.
Sinart, Andante in A.
S p e t h , Toccate in D, e,
S p h r , Jessonda-Ouv., (arr. v. Best).
Adagio und Finale, (arr. v. Best).
Andantino ans „der Weihe der TOne" (arr. v. Best).
S t e h l e , J. G. E. „Sani", symph. Tongemälde.
Svendsen, Krönnngsmarsch , arr. v. Allen, n.
Thiele, L., Conzertsatz in C-moll,
Conzertsatz in Es-moll,
Var. in As-dur-moll ,
Adagio in A (Manuscript).
— 83 —
Tombelle, Fantasie Nr. 1, it,
Fantasie Nr. 2, n,
Conzertfantasie, it. (op. 33)
Yivaidi-Baeh, Concert in C-dnr.
Wagner, Parsifal-Vorspiel, Meistersinger' Vorspiel arr. y. Warren,
We 8 1 ey , Sam. Andanten in F. it.
Wesley, S. S. Andante in A Lied, it.
W i d r , sämmtlicbe Orgel-Symphonien Nr. 1—8 , neue Ausgabe.
W 1 f r u m , 2. Orgelsonate.
Wood , W. G. Consertouv. in C-moU , e.
Zelter, C. Fr. Präludium in C-dur (Manuscript).
Baden-Baden , den 29. M&n 1893. Evangelische Stadt-
kirche: Drittes u. letztes Abonnements-Conzert v. 0. L.Werner nn.
gei. Mitw. der Herren Concerts. Keller aus Ludwigshafen a. Rh.;
oneertm. 6. Krasselt n. B. Sievers Cnrorchestermitglied. Pro-
gramm. 1. „In Memoriam*', Introduktion u. Fuge mit Choral für
Orgel (zum ersten Male y. C. Beiuecke. 2. „Becitativ und Arioso**,
^r Bariton a. einer „Charfreitagsmusik" t. Dr. C. Attenhofer.
3. Largo a. d. Doppelconcert , (2 Violinen und Orgelbegleitung)
T.J. Seb. Bach. (1685-1750.) 4.,.Marche El^iriaque"*, für Orsrel (neu).
T. Alex. Guilmant. 5. Oesang-Soli : a) „Was betrübst Du aich",
Arie a. y.Saul" t. J. Bosenhain. b) Opferlied v. L. v. Beethoven.
(1770-1827.) c) „Sei still" v. J. Baff. (1822-1882.) 6. Bomanze für
Tioline und Orgel ▼. B. Campagnoli. (1751-1827.) (Violine : Herr
Concertroeister Krasselt.) 7 Grosse F-dnr Toccata (zum ersten
Maie) T. J. Seb. Bach. (Auf Wunsch.)
Meuaiadi a/Aisch, den 13. Juli 1893. Musik-Produktion der
Schüler in der Kgl. Präparandenschule. Programm, l. Terzett:
Wie ? Was ? Entsetzen ; für Streichorchester ans „Freischütz** v.
0. M. Weber. 2. Die Nacht , MAnnerchor v. Franz Schubert. 3.
Finale aus einer Symphonie ftir Klavier zu 4 Händen y. Haydn.
4. Orgelsonate in DmoU, I. Satz zu 4 Händen t. G. Merkel. 5. Die
Blume der Blumen , geistliches Lied , Text ▼. Otto Bunge.
6. Hebräische Melodie für Orgel und Streichmusik v. B. Franz«
Langenbeck, 7. 2 Stimmungsbilder für Klavier , a. Gavotte , b.
Ungarisch v. H. Hofmann. 8. Bheinweinlied v. Mendelssohn. 9 Tann-
h&nser , Auszug aus der Oper für Streichorchester v. B. Wagner.
10. Allegro aus einer Sonate für Klavier zu 4 Händen v. Mozart.
11. a) Herzlich thut mich verlangen , für Violinchor v. J. S. Bach,
b) Andante religioso. für Violinchor v. Mendelssohn. 12. Des
Liedes Verklärung, Chor mit Klavierbegleitung von Franz Abt.
18. Brautgesang aus der Hochzeitsmusik für Klavier zu 4 Händen
V. Jensen. 14. Andante und Allegro aus der Symphonie Nr. 12 für
Streichorchester v. Mozart.
RoUerdaiit. Tweede Kerk-Ooncert (15« in de volgreeks)
gewiid aan de werken van Johann Sebastian Bach en George Fried-
rich Händel, te geven door den Heer Corns , Immig Jr., Organist
der Evangelich-Luthersche Kerk, allhier. Programma. 1. Präludium
en Fnga y. Job. Seb. Bach, voor Orgel. 2. Arie: Jehova, sieh!
(aus Judas Macabäus) v. G. F. Händel. Vor Alt met Orgelbei^elei-
ding. 8. Sonate No VI v. Job. Seb. Bach. a. Preludio. b. Lour6.
c. Gavotte und Bondo. d. Menuetto I und IL e. Bourr6. f. Giga.
Voor Viool-Solo. 4. a. Concerto v. G. F. Händel, a. Grave. b. Alle-
gro. c. Sarabande, b. Larghetto v. G. F. Händel. Voor Violoncel
met Orgelbegeleiding. 5. Schlage doch v. Job. Seb. Bach. Voor
Alt met Orgelbegeleiding. 6. Orkest-Suite No. 1 v. G. F. Händel ;
a. Tempo Guisto. Allegro. b. Adagio c. Fngato Allegro. d. Allegro.
Voor Orgel-Solo gearrangeerd door G. H. Vijgeboom. 7. BendiU
Sereno al Giglio v. G. F. Händel. Voor Alt met Orgelbegeleiding.
8. a. Largo v. Job. Seb. Bach. b. Air v. Job. Seb. Bach. Voor
Violoncel met Orgelbegeleiding. 9. a. Arioso v. G. F. Händel.
b. Largo v. G. F. Händel. Voor Viool met Orgelbegeleiding.
10. Arie: Erbarme dich (aus der Mattheüs Passion) v. Job. Seb.
Bach. Voor Alt met Viool en Orgelbegeleiding.
«B
9}ott|cii«
^er ^o^uerbiente $rof. ber Wlu\\t, ^err ^einr. Su^el tu
meibrtideit, feierte am 30. ?(ug. unter uielen erfreulidien l^unboebunaen
[eine« 70. ®eburt«tog , nnc^bem er Wiiöerc 3^»* »on fd)merer Jh'anf^eit
mngefuc^t worben luar, —
^iit 13. 9(un. Devfdiieb ber ^oc^geac^tete nieberläubif^e 5(om|)on(ft
^ e 1) b 1 nt in Stotterbam. —
^r langift^rige $)ofcantor on ber $oF« imb ^nmifonftv^e ^u
^otdbam, Se^rer f^rieficfe, trat am 1. €f tober in ben 9iu^eftanb.
©ein 9^a4fo(aer tft ber StabS^oboift 9)2 öde v nom 1. ©arbetegintent
}. ^., melier oiefe Stelle a(d Ü^ebenamt übernimmt. — ^aben'd ma^rltc^
»eit gebrockt \
Su SRartinuS ^ij^off „(Saecilia'' ftnbet ftc^ ein lefeudioevtber 9(uffa(
iiber ^o^ann 64ueiberd $6vafirung be$ qrogen d ^ molls
^rAIubtumd mit guge Don @eb. S3acb, u. ^. Sr. %. Nicolai. S)tefed
fitogarttge ü^ebtlbe i^u p^rafiren unb ^u tnter))retiren uerfucbten fdlon ber
92€b. b. 91. in ber 7. gAnj^lid) nnigearbeiteten 9lnflage t^on „ftönierd
»o^Igeübten Organiften", fowie |)evr ^. ®d)rei)ev in 30^. @eb. 16ad)d
nn^gemä^Iten Orgelcomporttionen (fietpjig, ^ofnieifter), gan^ unnb^ngig
t)on einanber. — .
3n ^aure ftarb ber langjährige Crganift $anl i^abure, 67
3ft^ve alt. —
$rüf. JR^einbergev« Op. 174: „9)?i«ccnaneeu" 12 überaus
mert^DoKe Orgeluor träge finb tu 2 .^eften (bei fieucfart evfc^ienen)
6 ^isxX, ebcnfü \ivt 16. Orgelfonate (bei 9t. gorberg in ficip.Vfi)-
^and fJräbi'utannS 2. Orgelfonate (ein gigantifc^ed SBert!)
uerBffentlicbte 3. 9{ieter=$iebei'maun in ^^eip^ig. (4 M\
@ i n g e f e n b e t. ^er beacbtenSmert^e Uwftaub » \i(\\ ber ain 2*2.
^ugnfi b. 3- 6eimgegangene ^x\i^ (£vnft II uou Sacbfeus^^oburgsd^otba
ein go«ii bcTuubevcr gvennb bcv Äiinfte unb ©iffenfdjaftcn , bcfonbciö aber
ber bolben ^uftfa inib j^uglei^ fclbft audiibeuber ä^onfi'uiftlei' luar, uevaiu
lagt mid), nadifte^enbe benieilen^tueil^e SOtittbeiliutgeu in %\i;it\\\ gefdjn^tcii
blatte j(u uevijffentlidjen. ^un bein am 14. ^ei^br. 1861, aid ©eiiiaj}! ber
jetzigen jl^önigin uou ^nglanb, entfcblafenen ^ntber Gilbert beS uor^tu
genannten fitvftlid)en ^ervii miffen luir, "^^^ er ein l)öd)it gebilbctev, talent^
Dotier ^JDhififer luar, meldjeu "ti^x^ ^laoiei* elegant ;^u fpiefen uevftaub unb
ftc^ auc^ in Sieberfontpofitioneu, nauientlid) Neffen, mit t)ie(eut ©lücf
nerfnd)tc. %\^ eifriger Jyveimb unb ^eföiberei ber ©iffenfrfjaftcii übte Cl-
in Sonbou namentlict) auf beutfcbe ^3)2ufif ftavfen Siufiug au'5 unb verbient
baber M SBefcbüfKr nub ^ffeger berfelbeu beute nud) uiiferc t)öcbfte
9tnerfemning. ^af) feine @)emablin , bie JCÖnigin $ i f 1 r t a ebenfall«^
febv niurtfliebenb unb =üerftänbig ift, crfatjvcu mir ^. 33. au^ ber QJcf(f)idjic
beö nnuevgc6Iid)cn ^oufünftler« ^J)?eHbel 8 f ol^n. ^ciielbc l)attc bei
feinem ©efurt» in Üüubon i. 3- ^8^0 andj bie befouberc (£t)rc, an bcu ^of
ber 5^Önigin eingefaben i\\ iverben. %vt\t empfing i^n in i^veiu So^u^iinmer
in Q^egeniuart bed $ni^en 9(1 b e r t unb eines anbern .^errn. Sie
entfd)nlbigte fic^, \ii\)^ nid)t oollftänbige Ovbnnng int ^ümner fei, nitb
räumte in feiner ©egemuavt auf, mobei er il)i- belfen bnifte. (^in paar
Papageien, bie im J^immer bingcn nub in i()rer Seife uiuft^icncn , jdiafftc
bie bo()e JJra« in ein 9/cbengemacö , nnb äud) babei ^alf er. 5)anu tnig
er anf i^ie befonbcre 53itte einige« auf bem glügel üur unb begleitete fie
juleft i\\ einigen feiner Siebev. '—
©ie mar aber nidit mit fi* aufrieben luib äufecrte fcfteri^enb : er foHe
nur ben berübmten ©ajjfängcr üablarf)e fragen, fte fönne c« fd)ün bcffer,
aber nor i^m fnrctite fte fid». — 9(m 17. iKai 1822 uerfrfiieb in (SJotfta
bet regiei-enbe fjürft 9lugnft ®mü ficopolb, $)erjog ^w @od)fens(55 o tp a
nnb 9(Itenbnrg, geb. im 92oübr. 1772. @r regierte üom 20. 9(piil
1804 an nnb mar ein 'itd)tei Scfijrberev ber Xonfunft. 9!I§ foId)cr bradjtc
er bie frfjon feit 100 3abren berübmtc ^offapefle ^u ®ütM burrfj
^eranAiet)nng uorj^üglicöer 5^ünftfer .^u großem 9lnfe^cit. (Sv felbft befd)äf=
tigte fid) mit nidit gcriitgem Grfolg mit ber Jfümpüftlion uon ßiebern.
©ein Eingang mürbe* aügetnein bebauert. — 3)er in ber ßJefrfjic^tc be«
öerjjog« ©ruft IL genannte ^rufeffor unb Dr. phil. ^einr. Äarl
© r e i b e n fl e i n (a\ ber llniueifität ^^u 93 n n tanipunirte n. a. ^^tw
frflönen ©boral: „®enu i* i^n mir \\^\)t** (?Bürttemb. ®cfangb. 9^o. 363).
ond) bidjtetc er ben %ti\ i\\ Äonrabin JfreufevS JJapettc in Udiir: „Sa«
f(^immert bort auf bem Serge fo fdftoit ?" Gr mad)te urfprüuglid) juribifdie
©tubien in SBerlin imb .i^eib'elberg , maiibte pd) aber fpäter bei ^JÄuft! iw^
nnb liefe ft* 1821 al8 ^Wufitlc^rer in ©erlin nieber. ?lm 2. 3uni 1823
mürbe er ^nm ^ufifbirettor an ber llniuerfität jju Sonn ernamit. in
meldier ©tobt bie bcfannten Xonfünftier üubm. y^^w Seet^ouen, fomic ^rb.
n. Hubert 9?ie« geboren finb. 9(m 25. gebr. 1826 rncfte ©rcibeufteiii
jium anfeerorbentlidjeu ^rofeffor uor \\\<x^ fonnte 1873 fein r)0jnbrigc^5
3nbi(änm unter allgemeiner X^eilnabme feiern, ©ein j^iugang erfolgte
am 12. 3nU 1876 in Ic^tgenannter ©tobt. 3)ie gWelobie %\\ bem bereits
genannten ^()oral flammt \)XA einer oon 53r. im 3«^)^" 1Ö25 fomponiertcn
!D{otette (Opus 1, fieipi^ig bei SreitTopf unb ^ärtel) unb ift na(^niaIS in
ben i^irÄengefang übergegangen, mie fie benn audi in bem 1872 /^ii
grauenfelb f iianton X^urgan) erfdjiencnen : „5) r e i 5? a n 1 n a l « ® c f a n g =
liw^** olS' 9?ro. 204. ©eüc S;99 f. ju fmben ift. ©in gröftere« Scrt
„lieber ©truftur, ©eftanblung unb ®efÄidjte ber Orger, baS 93r. brurf=
feiüQ ün $ulte gebabt \!^(!^t\\ foll, ift meines SiffenS bis je^t m^ nid)t
erfd)ienen. @r fomponterte Orgelftüde, fiieber, ©antaten, SRotetten u. f. f.,
au(b gob er eine „©ingfdjule* bcranS, bie früher fe&r oerbreitet mar.
^ie @rnd)tnng beS Seetbooen « ^eitfmais iw SBottn (uon beut bebeuteuben
Silb^aner @mft 3^1. ^ä^nel in ^itSben 1840) mürbe biird) i^n angeregt,
an4 erfd)ien Don ibm ^wt (SntbüHnngSfeier beSfelben eine fjeftfdirift,
mä^renb eine t}OU i^m fontponierte (Kantate an ber f^ftfeier felbft aufgefübrt
mürbe. 9{o(^ benierfe id), \i(\^ Sr. ein ©diüler beS berühmten ^ufif^
fc^riftfteÜerS k. Dr. 9(nton f^rtebr. ^\\\\\\^ X^ibant auS Hameln
(^annooer) mä^renb feines 9(ufentbaItS in ^eibelbevg mar unb bag er am
28. Sfebr. 1796 jn ©tetnau im ehemaligen Shirfürftentfjum .Reffen geboren
mürbe. — ffarI3ftn«^-
Orgelbaumeifter 9(. 6 i d nt a n n in ^ a (^ m i g b. Erfurt (^effeS
9}a(^foIgei) mürbe uon bem $reiSrid)terconeginm für bie ^nftrumentalgmppe,
anläfelid) ber uon i^m bei ber X 6 ü r i n g e r @^ e m e r e a u S^ft e 1 1 u n g
^nr 2)iSpor(tion gefteUten Orgel, bie große filbente ©taatSmebaide 511«
gefpro(ften. —
2)te berübntte große Orgel in ber $1 1 b e r t ^ a H %\\ fionbon,
im 9(lbertpalaft baf., bie 8000 $funb ©terling foftete (über 100 000 .if)
ift für — 625 M oerfteigert roorben.
%\t rü6mUd)ft befamtte Orgelbauanftalt non 91. Xerle^fi in
@lftna ift in ben 93eft^ beS OrgelbaumeifterS @ b. SB i 1 1 e I übergegangeit.
2)cr feiner H^it als (Srfmber ber ontniöfen „^a^nenlabe", melcbe
befanntltd) uon gemlffer aufbringlid)er Seite als ein p^änomeimleß ^reigniß
gepriefen mürbe, ift uor einiger' 3^^ geftorben. (Sr^atte, o^ne >it\\ i^m
üorgefpiegelten Erfolg erreicht %\\ ^aben, feine „j^imft" aufgegeben, um
ein— (SonfeftionSgefdpäft in tRedling^oufe ^u betreiben. ©d)(utitmre fanft,
armer — Ö)etäuf(^ter ! —
— 84 —
^rrni Igt |)tofe|for dcc iRufiK und iRufißditelior
in 3^^^*^^^*^'^
;ur HtfUendung btB 70. Cebett0|al|re0 nm 30. ;3(n9n|l 1893.
1 5Sü fict Qiif ber 2r«ubc ©(^loinoen
«^ |)ocf) bad $ev^ uom ©taube fitit,
fteil bcm 9Wciftcr! ©icb^ifl 3^^^
S^eud^tet i^m bed Sebend Sidjt.
Sinb gebleicht nud) feine S>(^axt,
Seine Äroft uerfiel nod) nitftt.
(^(iicflic^, lueui bie ©öttei* geben
eine ®(ib^ ibrcr QJnuft:
^ii' bie ^oi'fe lonvb int 2tbm
Ilnb beS £iebe$ t|D^e ft'unft.
$)er^ unb ^mib mit gofb'nem @tabe
99n^rte an ^iv @)ütt ^pod
Ilnb baS Sieb, bed .^evj^enS Sabe
S!ieb(i(4 ^tr \>om 9!?2nnbe quoll.
9(n be§ bbjen*) SBafelS ©tette
SBavb bng Stäbchen 5£)einev $anb,
^ad bed Siebes leichte ^elle
XaftDod mit bei* S^^^ uerbmib.
€(6ün ba \vk j^uv 3(f)ule gingen
3n ber J^inb^^eit golb'nem man^,
|)e(I ba$ Sieb luiu liefen flingen
Sa« be« ©Jeifterä «Sicberfvonü".
S a 1 1 e n i) e i m.
1
ort man feine ©cifen fingen —
(u(t)— wo Xvauev imd bni^bebt.
53)o(^ uor allem in htn $aQen,
^ie bed ^ödiften %urg unb 3ann,
Örgelfa^ unb 6^ov evf(f)oQen,
a)ie bei* 9)?eiftev fronun erfann.
©eittjin feiner ©arfe SBcifen
Unb fein 92ame ftnb befannt:
9(uf ^errn Süfcl, ben mir »reifen,
@tüla ift traun ba^ ?5fäljer(anb.
£)eute freubig $3unf(f) unb &(ibtn
bringen mir beut ^Keiftcr bar.
3Äügen fie 2)ein öer^j erlaben,
^oc^uerbienter Subilar !
£>eil 3)ir SReifter! 3"»" Srinale
^hife id) furtissimo :
^cine 3cit im (Srbcnlf)ale
JJolce et lougissimo !
5?. 9?. @ l a f c r.
') 8Bie belannt, uertoutd^te ^err SUtiel ben St^ulftag mit bem Xartflabe.
^errn (S. in ^}.: @ieb nac^! 92ie fdjmer^t ein unterlaff'nev @(61a^
fieig, mie ein imterlaffened Sergeben. XaS erfte reut bt(^ man^nml etneit
!tag, ba^ jmeite reut bi4 oU ein gaui^eS 2tbtn.
^erm S. in ß.: ©ouiel (Bc^Iau^eit befit^t ber ^limmfte, um pcfr
fclber betrügen ^u fönnen.
^ei-m Org. 2. in $. : @m. Soi)(geb. fiaben fange nic^td yyon jt^
frören laffen; gibt« benn gar feine „VluSgrabungen" mcftr?! —
^erm St. in S. : SDlan fann fc^Iauer fein a(S ein ^(nbener, uid^t
aber fc^tauer M ade ?(nbern.
^rni Äantor % in ©. : TOeiien ©ie fid» gefRffigft : „3)er g r o 6 c
9)^ann ge^t feiner 3^ it üoraui^, ber ßluge ge^t mit i^r auf
a\itn ^egen, ber © (^ I a n f o p f beutet fie gel)i)rig an^, ber ^ u m m f o p f
ftctlt fid) i^r entgegen." (öauernfelb).
i^errn ^aftor Or. ©. in Q(.: „^er bad 93efte wiü, mu6 oft ba^
Söitterfte toften." (fiauater).
$erm ^. in S]R. : ^ornad) fod nmn am dnbe trauten? ^ie
SBelt fennen ~ unb fie uic^t uerad)ten ? (©oet^e).
$. fie^rer %. in ?l. : ©er fröftlid) fein miCl fein Sebcn lang —
laffe ber ®elt i^ren toden ®ang. (Stiidert). —
ßS ^eifit in 9h'. 10 b. Urania unter „3nr Orgelboufrage", ^eilc 5:
„(£ä ift bie ^rfinbung ber ^oc^bnicfsSabiaU unb äwiflcnpfcifeu u. ]. m. —
„unb B^tiigeiipfeifen" ift unrid)tig bemerft ; ed fodte nur ^ei^en : ,,ber ^od)-
brudluftsSabialpfeifen u. f. m. 3""f)^iM>feifen refp. 3it"gcit^*^öifter mit ^o^em
Suftbrud luerben fd)on feit lungeren' S^^^^'^n gebaut.
!2)ie (Srfinbnng ber $od)brucf »Suft^: Sabiafpfetfen ift gemeinfd^aftlic^
uon ^r. gr. Seigle unD $r. &. ^. Zeigte, Orgelbaumeifter unb
@^erimentatp^i)ftfer gemad)t morben unb ift biefe (Srfiubung (Sigent^unt
ber grinna e o r l ®. 5S e i g l e." —
Alexander Giiümanfs
OrgeUKompositionen
verdienen es, in Deutschland endlich gekannt
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URANIA
fotoir fnr mu|ihaltrd)r €t)eonf, hird)(td)r, tn|lruhtiue d^efang- iinli ClaDirr-iHuftti.
^eiuiiSflegebeu umi jÄ. %&. Qll)Ott|Ct)lU(J, ®vo6[,eiä"9'- ©■ §i)fDCc;aiii|t in SESeimar.
M 1«.
$Aiif}igf)eK ^a^rnang.
1993.
!Die!eB eintt crfAeint in beu «rfleii 3:nfleii
jcbcn Hundts. (tflC|vIid) iti 12 Wiimmeni) utiti i|t biittt)
oDf BiKfij Ulli 9Biiii(rtlieii^$oii!Hiiiifltii, (oiuit biinft olle SoRüiiiiet,
oftat ^nietr^E^tmg, fAr Dt» «Anicn ^abreaiig S^ »OJ^
jjiHttiinwinii&o, ju bejielitn. — 3»! ^ettiiiifldtainlDg btr
$uft ^(tt biejeä 35lalt bic 9?iiiiiiiieL' Ö30I,
Sirrttt« 3lb(riiiitnie:it &et kr
efDti>itii"iä beul Ucdan bei' tlrnnla: >Ottu Smiiiib in £i:fuirt,
3(4otltii[tvnfie 4. n^deii Sin Ich billig nux t.« 50 A filt D«ii
onii|en 3iif|rgaitg bti tfraiitixjiuienbiiiiii. — $ceis Dev etiiiedicn
SIiimiiKv 30 ^t^iHiifl. 3iiieviiuii8!)e6ii^veii : bie neJualltiK
1|jetitjelle nur 10 3>ftiiiiig.
3n&Qlt; 3ii^nll8ueqei(ftni6. — SlftumiemdilSseiiilabunfl, — SStiftiint^len. - 3. 18. SiBttii (SfettoIoB). — *ie neue Digel in b« Stablfir^e
ju gteuFtreli^ Dum Orgelbauintittec ®riiiiebtrfl in ©teltin. — »efprediunfltn. — Hufffi^tunsen. - Muliien. - aviefiuc^iel. - Hiyeifltn. —
S®" Ab(mnements^ Einladung. "^2K
(9W unfiz<z> vczcfizUn ßönncz, QUHatScikz unb Jkfcz.
Die Urania hat auch in dem nun seinem Ende nahenden Jah'e ihrem Programme,
soviel als eben möglich war, redlich nachzukommeti gesucht. Ein gleiches Streben wird
uns auch bei dem folgenden Jahrgange beseelen und wir bitten daher freundlichst, uns
in dieser Aufgabe bestens unterstützen zu wollen. Wir werden von allem Wichtigen,
was in unser t^ach einschlägt, gebtVirend Notiz nehmen. Unter den uns vorliegenden
ittteressanlen Artikeln befinden sich auch eine Reihe bemerkenswerlker Briefe des Prof,
Fr. Kühmstedt an Di: Ludw. Spohr.
Wir bitten nun schliesslich unsere geehrten LteseTj dass sie ihr Abonnement
recht bald (vor Jahresschlms) gefl. erneuern, dass keine Stoching in der
Zusendung eintritt. Abonnementspreis für den ganzen Jahrgang nur 2 Mark 50 Pf.
Die Red, und Verlagshandlnng.
Itnbetfintmctl, »% im SEBellaftviebe
SlOeB brüufll bnr 9ttiiQe(taltiiii!i jn,
ob uoin einten Üllen ni(f)l6 ine&c bliebt, —
trenddj hbrft bu iDiebet.Jfett bet üiebe
unb ber ^ireiibt, ^tWf/t Seifinnt^t, bti !
SSoni evolüöen bis „im Sob eiblafien"
iDonbelt iBeifluiifl. nebfl Setftnnb nnb Vflidit,
niibecB fitft ijtftaltenb, tifl'ne ©ivflfttn;
.gi-eub'ge Siebe fennt mit ein Uniftt!feii !
jiDffnuiis (itttbltt nni- ein 3aiib«[i(^t !
äSenn ivie tubt liegt i)ie eiftarrle (£cbt,
wenn liiiifttvbenb miK Ui aobr enlflie^'n
unb niil ber eibriideiibFien »efdiiuerbe
ßiiilJlt bev SWenidi, — pflanzt finnig ev oiii ©eetbe
einer Xamt leidil {lefdjmiidteS ®riin.
3fl ed biHfi bie 3^'< ber Sonnen luenbe,
fiegHifb iDieber (teigt bnB i'idjt enipur.
unb uon neuer ^olbev Si^n^Ii'iQ^fpeube
^»^na^tcn.
Itiib bdSfelbe luiinberfame Stegen
fü^t bn« 6erj! fliitb feinen SESintec broA —
fd|iie[[cr, \ai6iKx w^ bH Stc^teB Segen,
nii(6 fein ipotfen fi-eubig liüiniit tittgegen
einen füg flea^nieu SenjeStag.
3RBg tiid) benn bie ^ei^iiadilSlanne mahnen
an bei Svbe gntblingSfeieiFleib !
Itiib im Otian), ber Si(^ler luüg'l ibr a^iicn,
bnh, ber €uniie gletd], au(4 ifare ^abnen
niecbfeliueife gießen Suft unb Seib.
5Beibnn(b(, Setbnnrt)!! — 0, roie f(böii im ftlange
olnnieibent ein f<bQiier ^immel ni^t !
@cib bie Simel bciii! — O, fSunit Hiebt lange!
©elbit beul geiiibe reitet uerfü^nt bie äBnnge :
„iFuiimt nnb liebe mid)! ®ei niieber gul!"
f
— 88 —
(Slefrolofl.)
So^amte^ 93arenb Si^au luitrbe 1822 ja Slottcrbam, am
9. ©cptembcr geboren, ©cftoii in fru^efter Sucjenb jeifltc e§
fid^, ha% er gro|e %nlac|en für bie 9Rufif bifag/ me^^aib fem
SSoter bell ac^tja^naen @obu Uoit bem Crganifter $remer im
SlaDierfpiel unterriqten Uef^ , toefc^er Unterrid^t fpäter burc^
ben furjlic^ t^erftorbenen Drcioniften %onx^ (an ber orogeii
5tirc^e) fortgefe^t mürbe, ^iefe 2el)rer fonnten mit ^{renben
auf i^re X^ätigfeit jurücffe^eit, benn S. ertuarb ftc^ fc^oit atö
5tnabe, bei feinem conjertalen auftreten in feiner SSaterftabt,
ungemö^ntid^en 93eifaQ. Sie allgemein — menfc&Iic^e @rjie^nn(),
bie er t)0\\ feinem 93ater erhielt , uerfe^te i()n in bie Sa^e, bte
SRnfif nid^t nur praftifc^, jonbem and^ n^iffenfd^afthc^ ju
betreiben, ©eine SOtufeftunben benu^te ber junge SDIann jnm
eifrigen ©tubium ber Harmonielehre unb bed Sontrapunltd,
fowie ber SWufifgefd^idöte. Oft opferte er einen Sibeil ber
näd^tUc^en 9}n^e baffir, toetl i^m am Xa%t bie 3^it baju
fehlte. 9?a(^ Ablauf ber 9J?uftfaupf)rungcn blieb er in ber
9teae( nic^t mit feinen SoQegen nnb f^rentiben beifammen,
fonbern ttianberte eiligft nac^ ^aufe , um feine ©tubien fort'
jufeßen.
Salb füllte er auc^ baS lebhafte SSerlangen ftd^ im
Orgelfpicl ju uerfuc^en. 3^^ ^^^ 3^ede taufte er fid^ ein
Slaoecin mtt 2 3ßanua(en unb angehängtem $ebal. 3}or
feinem Sobe xoax bad fragliche Snftrument jn^ar unbrand^bar
geworben, aber gleic^mo^I oetoa^rte ber SBerftärte baran immer
eine angenehme (Srinncrung be^ufd feiner too^Ioerbrad^ten
Sugenb.
SKit ©ifer unb ?ludbaner ftubirte er bie t^coretifdften
SEBerfe oon gnj, Siebter, Warj, S^erubini, ©ebn, ©euer*
mann u. iL, t)on ben Drgelcompofitionen bie SBerle @. ^redco^
balbid, 93u£te|^ubed , ^aleftrinad, ©meetindd, ^ac^elbeld, @.
f&adi^ unb ^änbetd, bereu maggebenber Sinflug fi^ er^eblic^
in allen feinen Orgeln^erfen geftenb mac^t. S)oc^ t)er{cbfog er
fidö a\\6i ber @intoirfun(| fpäterer 5IReifter, wie : ÄrebÄ, iJif^er,
StindE, §effe, Töpfer, Stitter ic burc^au^ nic^t. Sod^ blieben
bie altfiaffifc^en iBorbilber bei feinem ganjen ffunftfc^affen
Donoiegenb. S)abur(^ mar ed, bei feinem enormen f^leige unb
einem au^gibigen Xalente, möglich, bag er ein audgejeic^neter
Organift imb ber größte Sontrapunftift feiner 3^^^ ^'^ ^^^^
^eberlanben lourbe. Slber feine ÜBilbung loar nic^t eine
einfeitig mufifaüfc^e, fonbern auc^ in Willem/ mad jur allgemein
menfc^tic^en SBilbung ^e^ört, mar er mo^I ju ^anfe. Sed^alb
mar er aud^ aQgemein t^oc^^eac^tet unb fpater afö fie^rer
au^erorbentlid^ gejuckt. Sabet ^atte er ein febr guted ©ebäc^t«
m% unb einen glücf(idben $umor bis an fein Se6endenbe. SOVit
20 Sauren mürbe 2. Organift an ber pre^b^terianifc^en
®emeinbe ju älotterbam; 1855 mürbe er feinet früheren
Se^rerS $remer^ 92a(^fo(ger an ber eo. (nt^erifc^en ®emeinbe
bafelbft. 92nn mar ei& i^in möglich anc6 aU Orgeluirtuo^, in
t>on i^m in^ Seben gerufenen Sonjerten, bie SBerfe ber
§ rotten SJJeifter feinet fönigüc^cn Snftrumented uorjufü^ren.
in ber Q^'xt bilbete Si^au mit bem altern @. be Sauge,
Organift an ber grogen ftirc^e jn älotterbam, unb be jtlerf,
Organift an ber alten jtirc^e ju S)elft, ein mürbige« Srio,
bad bei Prüfungen bon Orgeln unb Organiften in 9laf) unb
gern ^erbeigejogen mürbe.
3)ei {einem 25 jährigen Organifteniubiläum 1880 fanb
er Dielfad^e Vlnerfennung. * 4 3a^re fpäter errichtete er eine
Orgelllaffe, mobei er fic^ al^ audgejeid^neter Setirer enoied.
9lttd^ aU mufifalifd^er ©c^riftfteQer jeigte fic^ ber oeremigte
S72etfter. 3n bem t)on ^errn tan V Stxnt)^ erri^teten SRonatd«
blatt „Säcilia" für Organiften bocumentirte fic^ S. auc^ ald
Semanbter ©c^riftfteller unb bebeutenber fienner ber muftfalifc^en
mtmidetung. Und) mar er fteti^ befliffen menij)er befannte,
ober Derbiente 9){ufifer gerechter SSJurbtgung an^etm ju geben.
3n ben legten Sauren mibmete er ftc^ ber ^erau^gabe
feiner größeren SBerfe, meldte bie Urania mo^l fämmtlic^
gerecht ju mürbigen fud)te, inbem fie S. eminente 9J7eifter'
fc^aft im alt^'claffifd^en Sontrapunft bemunberte.
3n großartiger Sß^tfe §at nnfer lieber SWeifter feine
lunftlerifd^e X^ätiafett mit feinem Op. 28: Sonjertfa^ im
ftrenaen ©t^l mit 4 ©ubjelten für bie Orgel
abgefc^ioffen, (älotterbam, Sl^bad^, 1,40). 9laäf einer furjen
(Sinlettung mit recitatiuif^em ©erlüge (im freien ©t^l) beginnt
bie rtefige Ouabrupelfuge (D-moll]). darauf ertönen gleid^«
jeitig in bemegterem 3^itma^e bie beiben erften Sternen,
meifterlic^ bnr^gefnbrt unb mit 3wif(^^nfS$^n tÜuftrirt. Sie
pol^p^one Strbeit mirb mieberum burd^ recitatiDifc^e 3n)if<4en«
alieber burc^broc^en. 9lun tritt ba^ 3. unb 4. X^ema ouf
(alle contraftiren mit einanber) unb merben beibe mit fiber^
legener itunft oerarbeitet, meiften^ in intereffanten @ngfu§«
rungen. @^e aQe 4 ®ebanfen mit einanber granbiod au^
treten, ift mieberum ein recitatiüifc^ed 3n)ifc^enfpiel Dor^anben.
9tun frönt ber 9){eifter feine ®ebanlenarbeit mit ftaunend«
mert^er Jtunft, inbem alle 4 stiemen in intereffanten
Umfc^Iiiigunqen einanber begegnen. 9tac6 biefer gemaltigen
©teigerung tc^ücgt ber Slutor m freier SBetfe mit granbiofen
SKaffenafforben. 3Ber biefc^ SKerf näber lennen lernt, ucr*
fc^liegt fid) mo^l faum ber SBebauptnna, bag mit Vletfter
Si^u einer ber allerbebentenbflen Xrager bed c(affifd)en,
Sontrapunftd bad Siedfeitd uerlaffen ^at. ©ooiel mir miffeii
ift bied ^oc^intereffante SBerf ein Unit um in ber gefammten
OrgeQitteratur. ^öc^ften^ fönitte ^re^cobalbi^ Recercare
QOQO coQ quattro sogetti (9}r. 64 ber flu^abe Dr. ^abertö)
^ier genannt toerben.
Singer mehreren @^oralbüd^ern moQen mir noc^ einmal
(bag er mehrere SSerfe (Srralamo ^re^cobalbi^ ^erau^«
gegeben ^at, ^aben mir jc^on früher bemcrft) uorffibreu:
Op. 8: $rälubium unb ^uge über einen 33uggefang ber
^uffiten. Op. 9 : $riefterc^or an« „©alomo" o. ßänbel für
Orgel arr. Op. 10: danon unb ^^uge über ein SV^orgeulieb
b. bö^m. trüber. Op. 11 : @inl. unb SSar. über ein bö^m.
?lbenblieb. Op. 12: SBar. unb S^oral über ein ©terbelieb.
Op. 13 : 32 Heine SSorfpiele. Op. 14 : @inl. unb 3)oppelfuge
im freien ©t^I. Op. 16: guge nnb Sar. über: „Sfirift ift
erftanben". Dp. 16: Sboralbearb. unb leidjte ©tüdEc f. b.
Orgel. Op. 17: 16 furje «ßrälubicn. Op. 18: fünfft. gugc
über: ^?lud tiefer 9lot\i ic^rei ic^ p bir." Op. 19: Ä^moU*
©onate f. b. Orgel. Op. 20: ^ant. unb ^ugc über baS
Silbebranb^Iieb. Op. 21 : (Sanon unb 9lbenblteb f. b. Orgel,
p. 22: 4 eiaüier^t. Op. 23: 3 «eine »eotettcn. Op. 24:
2. Orgelf onate (g*bur). Op. 25: 3. Orgelf onate (g^moH).
Op. 26 : «benblieb f. »ioline unb Orgel. Op. 27 : 7 gröfeere
(Sboralbearb. Op. 28: (Sonjertfag im ftrengen ©t^l.
©ämmtlidi bei ®. 9(ldbac^ in 9iotterbam erfc^ienen.
}it fUtufkteUli
uom Orgelbanmeifter ®rn neber g in ©tettin.
^ie ©tabtgemeinbe in 9ienftrelig ^^^If ^^^ ^^^ ®nabe
©r. 5t. $. be« ®roB()er)og« feit bem 28. §uni ein Orgelmerf
erften Stancjed. ^er 'San be« inneren mar bem Orgelbau^
meifter ®rüneberg« ©tettin aufgetragen, bie ^erfteüung be«
®ei)äufe« bem ^ieftgen ^oftifc^lermeiiter Sengelftorff , «nftrid^,
Snfc^riften unb SSergolbnng bem SHaler Stetnecfe. 9tne finb
mit bem f^önften Srfolge bemüht gemefen, ftc^ be« in fie
gefegten auer^öc^ften iBertranen« mürbig ju ermeifen.
Sa« SSJerf enthält, auf brei !Ranuaten unb ein $ebal
t^ert^cilt, 45 flingenbe ©timmen: 3Ranual 1 14, 3Jian. II 12,
ajean. III 9, $ebal 10, unb lägt im ©anjen 2700 pfeifen,
2200 Don 3inn, 500 Don ^olj , ertönen. S)ie im $rofpeft
fte^enben fltngenben SRö^ren finb au« ^robejinn, fein polirt
unb mit anfgemorfenen Sabien gearbeitet. I&a« gilt audi bon
ben oor^anbenen 28 ftummen pfeifen. ©ämmtUc^e Steile
ber Orgel finb mit ber benfbar größten ©orgfalt au« borjüg^
lid^em ^Mterial ^ergefteQt, unb ber ^ac^mann empfinbet, mo^m
er fie^t unb ^ört, lebhafte ®enugt^uung unb ^erjlic^e g^reube.
89
Vtan. I. mitft DoQ unb burd^brinaenb ; 9Ran. II. enger
menfurirt tagt jenem jelbfluerftänbltd^ ben gebu^renben $Bor«
rang, befi^t aber ai\^ in fic^ fc^ou ftraft genug, ben ®emetnbe«
gefang bei ^utbefe^ter JHrc^e angemeffen ju leiten.
SSuc^ttg unb mflrbig tritt t>a% $ebal mit feinen fünf
©et^^e^nfitgern unb feiner b^n jmeiunbbreigig ^^uiston erjeu«'
genben Duinte 10 Vs auf; ber Siebling aller ^örer tuirb
aber ftetd bad reijenbe ©c^meUmerf, 3Ran. III, mit feinen
flberaud jarten ätegiftem bleiben, loelc^e in ber S^^at ein
t)olIenbetei$ morendo, ein üöQigc^ ^infterben bed S^one^,
ermöglidien.
Slbgefe^en uon ben uorjnglic^ gelungenen 9}o()nverfen,
ber $o)aune int $ebal, ber 3!rompete im ^auptmanual, ber
€lorinette im Untere ber Oboe im OOermanual, tft bie Orgel
tetd^ au muuberDoUen ©oloftimmeu. iEBir erinnern nur an
bie f(^5ne ©ambe nnb bad fetnftrei(I)eube (^em^bont in 3Jlm, I,
bie föftlic^e (Soncertftöte in Wlan, IL bad ©eigenprinjipal,
bie 3^rtflöte, bie äeoüne in Wan. III. Ucber^aupt ilt bie
Sntonation bur^mcg ebel, üorne{)m unb in iBejug auf @tärfe
ouftragdtnägig „ben räumlichen ^er^ältniffen entfprec^enb."
^ XoaxQ eine Xl)or^eit, j^u glauben, ba| bie Dörfler nur
Dben^in angebeuteteu Schönheiten in i^rer @(efammtbeit bei
einigen ®ottedbienftcn j^ur (Srfc^eiuung gelangen lönnten.
<£tn ]o reicbe^SBerf tuiQ feinedmegd nur uom ©pieler, fonbent
cndi Dom ^ßrer grünblicfi flubivt fein.
®ie ^norbnung ber an bciben @eiten ber SDIanuale
eingebrachten 52 ßüge ift auBerorbeutlic^ prattijc^ nnb über«
fid^tlid^. 3"^^"^ f'"^ 5" icftncHcr Srsielung üerfcftiebeuer
©tärfegrabe Dor ber Stauiatur be^ 9)?an. l, t)ier, bed SRan. II.
^toei S)rucffnöpfe befiublic^. ©in Iritt für baö uoüc 9Berf
tft linfd, ber burc^ bad Jtnie ju ben^egenbe ©c^meüerarm
xec^td über beut $ebal. ^icr ^at auc^ ber äloOfd^mcfler
feineu $(a$, burd^ beffen SBeuuguug ba$ grogartiqfte Crescendo,
umgefe^rt Diminuendo in beliebiger ©c^nedigteit ju er«
reifer ift
Sü"f ^^^^^ @panbä(ge (iefern ber Orgel ben nöt^igen
^inb, meld^er ben 9)7anualen burd^ bie SÖermittelung uon
jn>et aRagaiinbälgen jugefü^rt mirb, tuä^renb bad $ebat i^n
j,birect" erhält. — 3)ie'©pielart ift auffaüeub bequem , ma^
in erfier Sinie ben beiben pneumatifc^eu SD7a{c6inen, bereu
©tubium neben beut bed ®pie(tif^in^altd bem ftenuer einen
loa^ren ©enug bereitet, ju uerbanten ift. 3^uen, mie ber
Sabeneinrid^tung liegt \>a% StegeOabenj^ftem jum @(runbe,
»ed^e« Don ben größten SJ^eiftcru ber Sttenseit angewenbet
toirb. I&abei ift in audgejeic^ueter SSeife bie SRö^renpneumatif^
infomeit fie ftd^ bid jje^t bemä^rt ^at, jur @feltung gefommen[
S)ad äl^eiftennerf in aUen feineu Steilen erfc^öpfenb
bef^reiben jn tooflen, tourbe ein ©uci^^ crf orbern; aber fd^on
biefe furjgefagten 9)emerfungen toerben bart^un, bag bie
ißeuftreli^er ©tabtgemeiube in ber neuen Orgel ein SBer{
bcfiflt, loelc^ed, fau« eS üor ©d^aben bema^rt bleibt, Saftr--
J^unberte ^mbur^ feinem Qxofdt in ' et^'ebeuber SBeife
Jbienen mirb. Z. L.
S^tdpofition b ed Orgehoerfed.
I. ßauptwerf. 1. ?ßriucipal 16', 2. »orbun 16', 3.
-^rincipal 8', 4 glöte 8', 5. ®emö^orn 8', 6. SSiol. b. ®amb.
8', 7. SRo^rflöte 8', 8. 3;rompele 8', 9. Octaüe 4', 10. glöte
4', 11. ®cmÄt)orn 4\ 12. Slaufc^quinte 2%', 13. (Sornett
4fa4 14- SMijtur Sfacft.
II. Obermerf. 15. ^riucipal 8', Ifi. Ouintatön
16', 17. ©alicional 8', 18. 6oucertfföte 8', 19. ®ebarft 8'
meiariuette 8', 21,0ctaDc 4', 22. 9}oI)rflöte 4', 23. Slafarb'
2*/s', 24. Dctaüe 2', 25. SWijtur 3facft, 26. giouto bolce 4',
IIL gernmert 27. ®eigeu*$rcp. 8', 28. Siebl. ®ebadCt
16', 29. 3artflöte 8', 30. «eoline 8', 31. JJIauto bolce 8'.
32. Oboe 8', 33. Sieblic^ ®ebadt 8', 34. Sugara 4', 35.
gtanto amabile 4'.
IV. ?ßcbaL 36. ^riuäipal 16\ 37. Siolon 16', 38.
.©ubbag 16', 39. ®ebadtba6 16', 40. $ofaune 16', 41. Ouint«
•bofe 10 Vs', 42. Of taübafe 8', 43. »afeflöte 8', 44. »iolonceO
8', 45. Octaüe 4'.
SZebenjüge: 3)rudfnöpf e unb dritte für biDerfe ®ruppen
in ollen 9]7anualen, (Sredcenbo unb SRollfc^meDer. Se|terer in
Solge ber pneumatifd^en {Regifterjüge fpielenb leicht ju be^anbeln.
S)iefe Orgel nmrbe burc^ 9Rnnificeni bed ©rog^erjo^d ber
@tabt am Xage ber golbenen ^ocbjeit beffelben geic^enft
unb ift in ber ifjat ali ein f ürftltc^ed ®ef(^enl ju bejeid^nen. —
SßaS @ie gen^ig auc6 nod^ intereffirt, ift, ber je^t
tt)ieber bei meinem alten greunbe bem SRufifbireltor ®.
ilügel eingetretene gute ®e{uubl)eitdjuftaub. ^er alte
^^err jä^lt jej^t 81 3at)re, mac^t aber ^eute noc^, mie fc^ou
leit Uieleit Sauren, morgend t)ou 6 Ubr ab groge ^romenaben
in ben naf)c gelegenen/ jcbönen SBatbgruppen. —
33 eipte{httn^etu
gä^rmann, ^an^, Op. 8: 3^^itc ©onate in S^moll
für bie Orgel. Seipjig, JRieter^Siebermaun, 4 Jd.
^adi Uix^tx t^rift Devöffentlidjt ber iuuae ^vedbeuer dioHtat eine
iioeitc (jroftc Orfleljunotc , bie wir ber üoditcn 5öca(f)timfl aflcr ftrcoenben
örcjelfpieler empfehlen luonen. Wt juurtjtirtcn ^tccorbcn unb füllten,
bimnielaitftunucnbeu $affaneit Oeninnt bie ^iulettimg j^u benrerften lueit,
fan inüd)te id) fa^en fi)iiip(iüutjd) / aitSgefit^rten \Sa^e. DaS ener$)i|4 auf«
ftre6enbe |>anprt{]femA beffelben \>t^m\i auf ©eite 4. ^JCiif Seite 6 beoeqneu
mir bem contvaflireuDeii «Beiteuttieiua. ^deibe ^D^Qtiue lu^rbeu in (irogartioent
Snge inteitfjniit uerarbeitct. ?(uf bie canouift^e ^artie (Seite 9» macfte«
luir ^Mxn be)onber^ anfiiierfiam. ^ie loeiteie @utioi(feluug biefed m{i(^tt({en
^aueS gefd)ie^t in einer Seife, bie einen uimtofen Spieler unb eine, uamentiic^
in ber ^ö^e auSgibiße Orfiel erforbert.
^cr 2. X^ei( (^(nbante in 9[d:?bur) luid nur ein auSbrucfduoder,
^u ^evijcn (^e^enber ^D^ittelfng in Slonbofonn fein. Snbeft forbert berfelbe
innnerbm etnen üü(liui(t)tigen Spieler.
^er int finale (S^bur) n^ctUi^DDa verarbeitete dfiovai : ^^ef ud meine
3HUerficf)t" erfdjeint, im lueiteren Verlaufe bed ntAc^tic(en Sa^d, me^r
luib mzijx mie ein fleine«5 $3unber , mit beffen feilen ftd) mirtlid) Srftauu«
Ucbed contrapunftiren ließ, f^reilid) qei)örte ba^n eine eminente ^rftnbunqd«
unb Q)eftaitunn$rvaft. ^IQed tiappt nnb pagt ! ^ad gfnflent^ema entb'cilt
bie beiben erften (S^ora^eilen. i)ie einleitenben beiben tietnen SSariatiüuen
[^n ^eQtnn M Sa^ed, uoc^ üor ber ^n^e. finb an^ lauter CL^oralmaterial
enttuicfelt, fobag man über ba^ ^od)intereffante 3"^i"a"^c^fii9^u ber
6^ora(me(obie in )>ertteinerter unb uertirofteiler ^orm feine ^emunberunq
nic^t verfagen fanu. ^le gru(|c felbft erl)ebt ftd) mit fü^nen Sfluoel roett
über bie flett7i5^nlid)e grtt9en)d)ablone. 2)ie Sd)luBfteigerung fanu mo^I,
o()ne $Siberrebe, ald (liflantifd) bei^eicftnet luerben. Vlud) ^ier mug bie
Orgel nament(id) in ber ^i)be febr au^gibiq fein, menn bai iSuftre (S5ebi(be
gehörig ^ur (S^elttuin fumnteu fun. ^ie (Suturapunftiruuo unb gfigurntton
ift mobem, luie bte ^arntonirunn unb $^rafirung;* fte eriunenc an
SR. Sagnerd 9trt unb Steife ^^n pol^p^oniren , mie biefer ^eifter ed in
feinem eminent mufifalifcben unb polijpbonen ^nfifbrama „bie SJ^eifterrmger"
gezeigt ^at, ofint ba^ ber 9Cutür irgenb wtlöiit @opie ober 9lnlei^en macbte.
Vleltere Orgelfpieler werben biit unb mieber über ungemö^uiidie Sagniffe
arg erftaunt fein, mad inbeg ben Sd)i$pfer biefe^ ^eroorragenben fBerfe^
ni^t im minbefteM bei loeiteren 9tufgaben bebinbcm wirb.
Sir enoarteu nod) weitere^ &xoit uon beut fu6n aufftrebenbeu
jungen Kollegen.
SRöge er befonberd für fein g r o g e 9 f l) m p ^ o n i f d) e 9
O r g e 1 c u j( e r t i n ^ * m o 1 1 f n r O r g e 1 u n b O r (^ e ft e r, foiuie
für aubere fertige Seiftimgen baib einen intedigenteu unb opferfreubigen
t^erleger ftnben unb möge man ba^ geniale Xalent MUt^ \)on Seiten oer
beffern @eno[fen ^iitreid)enb unterftüfteu! Serbien! ed einer ber jüngeren
Orgelcomponiften ind riditige f^abnoaffer j^n fommen, fo ift ed ber in 9lebe
fle^enbc Äünftler in (glbfloi-en,v —
®räbfe, Srieb., Op. 11, S)rei ßieber f. Wännert^or.
®(^(eufingen , @our. ®tafer.
2)iefe fleineu S2ieber , meldte ftc^ burd) 92atürlid)feit , ^x\\dit unb
gute Stimmführung au^i^eid^nen, fönnen mir SJlftnnergefaugoereinen, mel^e
gern etwad 92eued fuigen tuoQen , entpfebteu.
Si^einbcrger, Sof: 5)rei @tuc!e für ba« ?ßianos»
forte ju 4 Rauben compouir t,frei nac^ Op. 167
bearbeitet. 9lr. 1: äRarjcft, 1,50 Ji; 2 Sntermejjo
1 J^j 3 Xbema mit SJeränberungen 1,25 Ji.
ßeipjig, 9i. gorberg.
Ser ^inftcbt uon bed i^^eifterd in^aüreic^eu ^J^ebitationen
für Orgel genontmen ^at, bem werben bie ti)ftlid)en 3 SA^e liebe Befannte
fein. C£d oerfte^t fidtj wo()l oon felbft, bafi ber 9lntor feine wo^Igerat^enen
(S^eifiedfinber gan^ Dortrefflic^ c(auieriftif4 bearbeitet ^at.
9Raier, %nt., Op. 66: SBei^nac^t int SBalbe. @tn
geftfpiel für bie mufifalifc^e ^ugenb, geb.
b. ^r. ^ittmar für Soli unti 5ti übergor mit
(SlaDierbegl. Duebtinburg, SBietoeg. ftlau. 9^^g. 3,50 Jk.
©oloft. 2 Ji. e^orft. 1,20 Ji. lejt 10 ^.
^er 3;e;t ber 9]>{ftr(benbi(^tuug ift anj^ie^enb unb nic^t abgeariffen.
3)te!D{uft! 1— 3ftimmig ift anmnt^t({ nnb gan;(tm tinbli^en ®eifte gehalten.
69^ere 3u0enbfd)uleu fönnen bannt gum fdjönften ader fjfefte re(^t gut
Sebrdud) moc^en. 2in^ of^nt fcenif^ ? bramatifdje 9(upbrung (aUerbingS
nur einfache 9lnfprn4e mad^enb) witb fi«^ b(\^ ®anje, oei eintgemtaBen
gut gebilbeten Schülern ober Sc^ülenunen gut nta^en. —
— 90 —
SJealling, Otto, Cp. 48: Sic ®c6urt S^rifti. I
©timmuiiflgbilbct für Drget. Seipjifl unb
5topen^Qgen, SB. ^anfeit.
^ad Serf(f)eu utiifaßt hm S^arnftevbilbec : h^ 5Die ^irteu auf beut
tzlht, h) bie Reifen aud beut ^bv^eulnube , c) ^t^le^eui. 2)ev evfte
a6 E)Qt i)nftoraIfu Sfjavafter , er jpteit auf^n^iHd) tu 5!)«uton uub tueubet
[irti fcftüemidj uort) g^bur , m ha^ alte ^aUfot)t1«ücb : ^©«öufter ^en:
3efu K. ait^fliuneub.
9h-. 2 bcfliuut iu gonu eilte« emfteu 3)?avid)e8 (gsmofl), fpc\tev iu
5=bur auSlaiaeub. 3)cv „8tcrn" ift iu gmiu eiucS OvflelpuitfteS auf
bciH bo^cit i) baiflcflcrit. Ql^ax licblirb nnh /^avt flc^t baä Stiicf ^\i (Sitbe.
9h-. 3 (2>=bur , *lt) fliutjt ibl)fli|d} , luit bei* aflfaetauuten ÖJrubcvfc^cii Seife
%\\ : „Stidc 9iad)t, licilirtc 9^ad)t", triuiupl)ivcitb au8. *43ctiu bcuorfiefieubeu
(}cftc ift biefe^ Xvifuliuiu ^eivln uiaitdieiii ftiebeiibeit Oi-()auifteu gatt^
enüiuif(t)t. -
9tt)cinbcr9cr, Sofcp^, Dp. 174: SKidccHaiiceii. 12
Orgelu orträflc. §. 1 imb 2 ä 3 Ji^. Scipjig, üeucfort
(SonftQntiu ©anbcr).
6d ift erftaiiulid) , tuie bei' 9)hiit(^euer Q^vonnteiftev , uad)beiu ei*
feilte 16 bevvltcticu Oiiielfiutateu , feiu Crrtclcou^cit , juiüie feine überaus
poetijdiett inib feiuflefüfttcu üiiniticlleu S^aiaftevftiicfc iu beit ,.9}?üuoIi>fleu"
\u\\> „^lebitatioueti" k. ininiev roiebcr 9ieue^ luib ^ücl)iutcicf|auic§ ^cidov*
briugeu fniiu. 3)n§ und Vüvlicacube itette SBcvf ift fitt uufeve Seöauptuun
eiu fcblaflcitber pbcv uielme()r ^löucubci" ©eiüciS. 3n piad)tuoIlcv
?ludftattuun tuerbeu \m^ foti)citbe, uitj^euieiu ait^tefieube ^ebitbe
uüVflefiUut.
3)ie luiS üuit(1rf)ft öcboteue 9fi o tu a u a c (?lbaflio iu ^ « bur) ift ciu
luelobieiueicbcd buftii^e^ Q)ebüDe iu ebclftev ^altutia.
9h-. 2 C^smon« l)ai bei* ^lutou „©dierjofü" übevfcbviebeu. 3)od)
foutuit er, tun mit €(f)afe$peare j^u fpred)eu , burdinuS itid)t, um xmQ
iuui Sad]cu j^u rei,^eu. 9SieIme(jr ift eS eiu 8aj}, ber tjeiter uuter —
Z^ifiiieit feiu luitl. 3)ev mittlere X^cil iu .ßsbur lüiib iu feiiter „tröftlicftcu"
^altuuA attd) eruftc C^iemiit^er berii^ineit.
eiu frftftiflc« ®ebilbe bietet 9h-. 3; „9ltiffd)imiitn;' (in ®e3=bur). 8u
gi»be bc§ luirtitteHcu ©afeS ittüubct bic errefluiia je^r Won lüicbcr iit
vul)ic|e« i5r<^6iWaffer eilt. 9h". 4 : ^ie „5Jetrad)tiitirt'* (Öeuio iu 9t§=bur) über jjar
uidjt n^iüöt)ulid)e 2)iuqc öat feljr iutcreffautc Uebergäufle \\a<ii öJs uub
^sbur', c()c fie tuiebcr ui bie ©aupttoiiart teuft. -
92r. 5 : „9tflitato" iu ® « utoll U)irb beti nid)t foitbedicb itu $ebale
betuntiberteii (Bpieleru obfouberlid) ^n fc^affeu uiadieu. ^ud) uerbieut ba9
frifc^e fid) atit (&\\ht pvcid)tig fteigentbe Sljarafter :: Xoubitb ftd)ertid) einige
Sicbe^utübe.
35ie rSutproüifatiou" uuter 92r. 6 (iu ö*uion) ift clegieuaiüfl
ge()a(teu. ^er Ueberqatta uad) ber ^aranei^Xuitart ift uit^emeiu aiij^ie^eitb.
9h". 7: ©iitftc (jeicr iit ß^bur ift ciu «lajeftätii'djeS ^rftlubiuiu
iiu grof^rit 6tl)k: ^ie iiti ^ertaiife bed ©a^ed auftreteube &uioufiige
luivb Soutropiuiftifd) ^ Q)ebilbeteu befuuber«!^ ^Jr^eiibe tund)eu. ^er luieber^
ffl)reube ^iugaugi^fnlt briitgt \>a^ @tü(f effcft^^oH ,)um 6d)iug.
3iu „3»"i«9«i""fl" (^^^' 8 9iubattte iu 9(*bur) begiitut ber 9üitor iit
nnmut&ißcr .5)aitui\fl feiu 3)uo für 2 SK annale itcbft ^cbal. (Sin eri-egterer,
ctum^ trüber 9.Vittelfa0 iu 9(?moQ folgt , luorauf ber @d)lu^ iu h(i<o
oujRugIid)e „blumige ©eftlbe" üurürfleitet.
3m „Dhcercare" (9h". 9 5)=moü) eutmicfclt ber 9}hifter auö einem
fel}r pitanteii ^l)ema eine 9J2eifteifuge , bereu oermidelte $uh)p(iouie öfter
burc^ mcbr bimu^pbone frennblid)e 3ivifd)cu)(1|^e unte.rbrod)en tuirb ^ie
jct)r tuirrtuig€^reid)e (Edilnuftcigeiung uerr^t^ micberum bie geniale Weifter^aub.
9ru(t) 9h-. 10 : „?lbeubru^c" iu (£*bur bringt OrigiiicIIe§ unb <)Soetifd)e§,
bcuu iu bie besagt id)c 9t beubftimmimg crtimeu (ouf einem anbent 9J?anuaIe)
gnr liebtidie Klange an^ $)öt)e uub iiefe, gleid)jam bie Smte 3fd)L>ffed
(üi bell „«öiunbeit ber ?lubad)t") innftriieiib : „$)olbcfte unter bm XageS^
.^citeit , fiiller Vlbcnb , Sttinbe ber @rt)oluug , ba ber 9)2eitjd) am Xaged«
,vele fte^t! Sie uiel ^reuben I)afr bii mir uidit jd)ou gegeben, ttiib mit
mie utcl fd}önen @mpfin^ungeu mein £)er^ crfünt! — 03et)Ört nid)t eiu
fd)oucr 6ummerabeiib 511 bcn prad)tuoItften (Srfdieiunngen iu ber 9?atur?
Ser fa^ nid)t fdiou mit @nt,v"(c!eu t>a^ majeftätijdie 8d)aufpiel eiited
©unnennutergang^ , luenn ha^ grogc ^agedgefttrn I)inter feineu (i)ebirgeu
nicberfanf , um anberu Selttlieilen ^n erjd)eincn, uiiD 2^bm unb ti^'iwht
^u bringen ? 97i>di glül)eit uom Sonueuftratit gerötbet bie Sipfet ber Selten,
mie flammen auf beut ^anfaltar ber @rbe i^nm ^immel empor. 3)er
iiaubmauii fc^rt ^eim uom Selbe, feine<J ooUbradjtcn 5:agciuerfe* fro^; bie
.^cerbeu verlaffcu ibre Siefcu uub eilen beii ©täflen entgegen. 3>aÖ
(iJetümmel ber ^^älcr unb 35i)rfer tuirb leifer, uub mic bie ©diatten
bämmernb 8ti1bte unb ^aine , ^ntteii mxh $ali1fte uerfd)leiern , uerftummt
ber 6)efaug ber ^'6^el. ?ined tritt in tiefere 6tiUe jurücf: 9iaed finft
iu bic 9lrmc ber enebnteu 9lti^c." 3" ^«^ „Älelodia oBiiuRto" (fjsmofl)
tritt eine intercffauie Welobie tiodj unb uadj , immer tuiebcrfcöreub, tu
verfdiiebeueu 8t mineu ;n ^age, of)ne i^ti eiinüben, benii bie contrapunftifd}eu
Umbütlnugen finb immer neu unb inteieffant. 3iilei^t fommt biefe „^art«
nfirfige" 9;tclobic gar loudjtig im ^ebale i^ur ®cltung.
3in finale \gsbur) ergebt fid) ber^lutor luie eiu üum?lctber mfttfttig
aiiffteigenber 9(bler, ertjabeu über aller üeib, luaS ha^ (Srbeuruub
bell 9}ieuf(bentinbein, mebr ober uiiuber, barbietet. ,,Stffet eiu erhabner
8iun legt ba3 @)roße iu ha^ fieben , unb er f u d) t cd nid)t baiiu".
,..^iuauf ä""* ^iiumel . tiefgebeugte Seele , iu Xbrftneu reift bie Saat ber
^migfcit. ^ag fid) bet 9)^enfd) ha^ beffre ^l)cil eriuH^Ie ina^nt i^u bed
3ibi'fd)cu 3iergfiuglid)feit , ha^ ^citlidjc ücrgeM» htt 3^tt
j^um SR a übe, bo(^ emig bleibt bie j^iebe uub ber Glaube. —
SKaj §effc§ rü[)mlidöft befanntcr bciitfc^cr SWujifcr«'
Äalcnbcr für 1894 ift Bereit« (Scipjig, §effc 1,20) in
j^öner 9(u§ftattung crfc^iencn.
^ud) biefed SDZal ift bei'^utfalt m itngeiuein reifer. ®d bietet
bevfelbe anger bem ßaleubariuui, oie ^jibitiffe u. jl^albed , 1^. 9lug. Sfif d) e r,.
n. SRofeut^al, 9Ä. ^ö«f*)iü§fi;, ^. (g^rli«, 91. Seoucooalto,
Stttnbeupljine , fBeri(eid)ui6 wn gelietieneu u. att^geliebeueu ^IRuftfalieu,
Stunbettfalenber f. 1894. So^iu fteuent iuir ? u. I^r. ^ 9}ieiuau, ^ou^ertberid^tt
f. 1893, bie 3"ftttMt ber Wuftt, muf. 3(itfd)rifteu , ^{ufttuerleger, eiu reid)»
faltiges ^Ibreftbuc^, $erjei4. b Orgaitiften, ^üui^tafel, Slegentenucrseic^ui^ ?e.
•♦o^ooSc-c o««
^tifföl^ruitden«
Dresden. Sechs Bach-MendeUsohn -Abende. Winterhalb-
jahr 1892/93. Orgel -Vorträge unter Mitwirknni^ ktlnstlerischer
Kräfte iu der Jokanneskirche znin Beeten der Gemeindediakonte
von Hans Fährmann. «Von Orgelwerken gelangen zum Vortrag :
Mendelssohns sämmtliche Orgelkompositioneu ; die sechs Orgel-
sonaten Seh. Bachs, verglichen mit den sechs Sonaten Mendels-
sohns , ausserdem sKmmtliclie mittlere und grössere Orgelwerke
Seh. Bachs. Fünfter Abend Mittwoch, den 11. Januar 1893, abends
7*8 Uhr unter gütiger Blitwirknug des Frl. Therese Saak (Sopran),
der Konzertsängeriu Frl. Camilla Bischoif (Sopran), eine.s Bläser-
qnartettes von der Kapelle des hiesigen Kgl. Sachs. Jägerbataillons
(Herr Mnsikdir. Röpenack) nnd des verstärkten Kirchenchores.
Programm. K a) Praeludium nnd Fuge F-moll (Rand II, 5) v. 8.
Bach, b) Choralbearbeitang über:„Valet will ich dir geben*', B-dar
(Bd. VII, 50) V. S. Bach. 2. Sopransolo : „Panis augelicua**, mit
untergelegtem deutschen Text (Frl. Saak) v. Cesar Franck. 8. a) Bläser-
qnartett: Nachtgebet v. Cour. Kreutzer, h) Bläserchor: Largo v.
Händel. 4. Sonate No. V C-dur v. S. Bach, a) Allegro. — b) Largo. —
c) Allegro. 5. a) Achtstimm. Chor: „Zum Neujahr" (ans den sechs
Sprüchen op, 79, comp. 1843 V.Mendelssohn, b) Sopransolo mit Orgel-
begleitung: Hymne „Hör' mein Flehen**, comp. 1844 (Frl. Bischoff)
V. Mendelssohn. 6 Praeludium nnd Fuge No. III D-moll v.
Mendelssohn. 7. *Dnett für 2 Soprane : „Zion streckt ihre Hände
ans**, ans „Elias'' v. Mendelssohn 8. a) Sonate No. V D - dar
V. Mendelssohn. Andante (Choral); Andante con moto. Allegra
maestoso, b) Finale über „Vom Himmel hoch", ans dem Orgel-
konzert „Weihnachten", mit Beirleitung von Chor , Posaunen, Trom-
peten und Pauken v. C. Aug. Fischer.
Za den OrgelTorträgen.
Schon jetzt möchte ich darauf hinweisen, dass es zwar
heqnem möglich ist, an sechs Abenden Mendelssohns sämmtliche
Orgelwerke vorzuführen, da er für Orgel (leider) „nur" sechs Sonaten,
drei Präludien und ebensoviel Fugen geschrieben; nicht aber ist
es möglich, „die sämmtlichen mittleren und grösseren Orgelwerke
Seb. Bach" in 6 X 3 Orgelnummern zusammenzudrängen oder
überhaupt an sechs Abenden zu bieten, man müsste denn aus-
schliesslich die Abende nur mit Bachs Orgelmusik ausfüllen , und
das Messe denn doch auch dem aufmerksamsten Zuhörer zu viel
znmnthen ; bedeutet doch das genaue Folgen gegenüber solch schwerer
Literatur für Ohr und Geist ohnehin ort eine ziemliche Anstrengung.
Von den Kennern der Bach^schen Werke wird wohl auch niemand
erwartet hahen, an sechs Abenden so ziemlich den „ganzen Bach"
zu hören; vielmehr hoffeich, die zweite, wenn schon etwas kleinere
Hälfte seiner Orgelwerke (darunter eine ganze Anzahl seiner
gewaltigsten Schöpfungen , vor allem seine mächtigen Toccaten,
Konzerte, Passaca^lia) iu einem späteren Cyklus vorzuführen, nnd
zwar abermals in Gegenüberstellung zu einem der Hauptvertreter
moderner Orgelkomposition Wer sich vielleicht die Mühe genommen
hat, au der Hand von Peters's Ausgabe Bachs, der Vertheiluug
des immensen Stoffes auf meine bisherigen Programme zu folgen.
Wird gefunden haben, dass eine gewisse Reihenfolge iunegehalten
wurde, soweit nicht musikalisch ästhetische oder andere Gründe
(Berücksichtigung bestimmter Tonarten, des Kirchenjahres) da nnd
dort einen kleinen Sprung geboten. Von dem füher ausgewählten
wichtififsten Stoff auch nur eine halbe Nummer zu streichen, konnte
ich mich nicht entschliessen , und lag auch dazu bis jetzt kein
Anlass vor, sobald man eben „Bach" auf zwei Serien yertheilt,
und so denke ich, ohne alle Streichungen im Verlaufe des neuen
Jahres noch alles das zu bringen, was noch von Bach fehlt, aus-
genommen also die kleineren Orgelstücke und die Mehrzahl seiner
Choralbearbeitnngen , von denen eben nur eine Auswahl möglich,
jedenfalls aber auch hinreichend ist, um diese überreich yertretene
Gattung trotzdem eingehender kennen zu lernen.
Nach diesem rechtzeitigen üeherblick über den schon gebotenen
nnd den noch vorhandenen Stoff und der damit zugleich
beabsichtigen Orientierung nehme ich Gelegenheit, noch auf einiges
das fünfte Programm Betreffende hinzuweisen, und da im Vorstehenden
wieder einmal fast ausschliesslich von Bach die Rede war nnd in
der Folge noch manchmal sein wird, will ich jetzt auf Mendelssohn
Bezug nehmen. In seiuen Sonaten hat a. a. Eins einen ziemlich
gesicherten Platz, auch in der fünften Sonate : der protestantische
horal; ein Beweis, wie hoch auch Mendelssohn diesen Grund-
pfeiler unsrer protestantischen Kirchenmusik schätzte. Nur behandelt
er ihn fast in jeder Sonate anders, beinahe noch verschiedenartiger
als Bach. In der ersten Sonate verwendet er die Choralzeilen als
Zwischenspiele des ersten Satzes , in der dritten Sonate als cantus
firmus (einer Choralfnge.) im Bass; in der fünften nimmt er den
Choral als Einleitung nnd benützt dessen Anfangsmotiv höchst
geschickt in dem darauffolgenden Andante ; die sechste Sonate
endlich ist eiu wahres Muster einer Choralsouate ; ihre Variationen
weisen wohl alle Formen auf, die hier in Betracht kommen l^nnen:
/
91 —
obligate Melodie in Sopran mit figtirierter Be^leitanc:, Choral har-
monisch mit figuriertem Baas, obligate Melodie im Tenor, Ghoral-
melodie im Bass. znletzt die erste Gboralzeile als Fugentbema. —
Was nnn seine Fngen betrifft, so ist die allerdings naheliegende
nnd begreiflichei Meinung irrig, seine Orgelfngen seien belanglos,
das sei nicht sein Gebiet. ImQe^entheil: ganz abgesehen von ihrer
formvollendeten Bauart nnd vielfach meisterhaften EngfÜhmng,
haben Mendelssohns Fngen einen aparten, nämlich orchestralen
Reiz. Schon seine Themen sind durchweg orchestral gedacht,
f rundverschieden von den so eigenartigen orgelmässig figurativen
ugenthemen Bachs. Daher wirken eben auch die Mendelssohn^schen
Fngen anders als die Bach'schen, aber sie sind vermöge ihres
instrumentalen Aufbaues ; ihrer orchestralen Steigernne der Wirkung,
flieher, sind auf Wirkung, melodiÖHen Schwunt; una harmonischen
Qlanz berechnet und erscheinen farbenprächtiger als die ersten,
kernigen, vorwiegend polyphonen Fngen Bachs. Man erinnere sich
an die wirkungsvolle schlussfuge der zweiten Sonate Mendelssohns,
an die pompöse Ohoralfnge der dritten Sonate, an die einfache,
aber prächtige G-dur-Fuge des vorigen Abends, und man wird in
der D-moU-Fuge zum III. Präindium ein würdiges Seitensttlck zu
den genannten finden. Hierbei sei jedoch gleich eingeschalten, dass
auch Bach eine Anzahl ähnlich beschaffuer Fneenthemen nnd Fngen
anfweifit, so n. a. die den fünften Abend eröffnende F-roolUFage.
Schliesslich sei noch besonders anf die beiden fünften Sonaten
hingewiesen, zunächst auf die reiche, besonders formell bedentende
fünfte Bachsouate, die zwar nicht die knappe Kürze ihrer
Schwestersonaten aufweist, dafür aber dnrch einen flotten, lebens-
vollen Anfangssatz und einen architektonisch ganz hervorragenden,
auch inhaltlich werth vollen Mittel natz entschädigt; nur der Schluss-
satz isi nicht so leicht eingänglich, sondern etwas komplizierter
angelegt, dabei technisch anspruchsvoll nnd nicht gerade dankbar,
so knnstvoll das kontrapnnktische Gefüire ist und so lebensfroh,
beinahe jugendlich Instig das kurze Thema. — Die fünfte
Mendelssohnsonate theilt mit dessen zweiter das Schicksal,
noch seltner gespielt zu werden, als die übrigen: warum — ist
unerfindlich. Zwar ist sie nicht so „vollständig** wie die anderen
und besteht wie die dritte nur ans zwei Sätzen: aber diese beiden
Sätze stehen in nichts gegen andere znrück. üebrigens kann man,
wenn man will , diese zweisätzige Sonate ohne Weiteres ergänzen,
wenn man das III. Präludium mit Fuge als ersten Satz
der Sonate betrachtet; der Choral derselben (iuD-dnr) schliesst
80 passend an, als ob Mendelssohn selbst diese Verbindung im
Auge gehabt hätte. Auch hat das D-moU-Präludinm unverkennbare
Aehnlichkeit (schon in der Triolenbewegung) mit dem festlichen
Schlusssatze der Sonate. So wählte ich denn ersteres als sechste
Frogrammnnmmer nnd schob zwischen diese nnd die Schlussnummer
nur das ebenfalls trefflich hierher passende „Ellas** -Duett ein; man
kann daher die Nummern 6—8 des diesmaligen Programms beinahe
betrachten wie ein zusammengehöriges Ganzes.
Und nnn hat sich für diesmal noch eine Erweiterung des
betreits von dem Feste feststehenden Programms nöthig gemacht,
eine Erweiterung, die — leider! — der Tod diktiert hat. Ich
kann unmöglich die Gelegenheit des fünften Konzertes vorübergehen
lassen , ohne im Programm meines nnvergesslichen , viel zu früh
feschiedenen Meisters Carl August Fischer zu gedenken. Es ist
itter, dass ich erst nach seinem allerdines gänzlich unerwarteten
Hinscheiden Gelegenheit habe, seine Werle vorzuführen; ich hatte
gehofft, ihm noch bei Lebzeiten meine Dankesschuld durch Vor-
führung seiner Werke einigermassen abzutragen; jetzt freilich hat^s
keinen Werth mehr für ihn, aber die Verpflichtung seines Schülers
bleibt und erscheint nur noch grösser. Vor Allem ist jedoch zu
betonen, dass Fisch ers Werke an sich, um ihrer selbst
willen verdient haben, bekannt zu werden, nnd es ist daher
nicht etwa blos ein Akt der Pietät nnd Dankbarkeit von mir, wenn
ich für sie eintrete ; ich thne es aus vollster üeberzeugnng. Für
diesmal wählte ich den Schlnsssatz ans Fischers Weihnächte- Konzert,
der ebenfalls durchaus passend an Mendelssohns Sonate anschliesst,
und werde mein sechstes Konzert mit Fischers „Ostermorgen** aus
seinem Orgelkonzert nOstern" schliessen. H.F«
3)ie ültefte j^irc^e in (Suropa füll bie (3t. 9^avttndfir(6e in (Sanier«
Bui*^ fehl, bie nad) einer füi/^iicb erjdjienenen nefc^ic^tlidieu ^avleflun^) fd)on
mil^venb bei* evfleu 4 Sabv^unbecte bev d)vtftlid)eu ^^itrcdjmma erbaut
mürbe nnb noch beute gütte§bien[tlid)eu 3ivc(^cii ^i^n^- ^o^' ^<i^ ^^riften«
t^uut in biefeni gabr^uubert in @ug(anb fd)oa eingebürgert?
Koch ^rof. SReintbaler« SRiidtritt ift SRufifbireftor ©b. 9?ö6Icr
c\^ ^onturgauiit unb 2)irettor bed 2)ont(4urd iu Bremen eingetreten. —
Qu Srürftenberg afO. ftarb ber Orgelbauer Sr. ® a ft, 78 3n^re alt. —
Dr. 3 ^ a u u e d IB r a f) nt S ^at einen ^tgHui^uugdbaub gu diob»
Scannt a nnd Werfen bei iBreittopf & ^Artel herausgegeben.
9)?eiiter 9Ue;. (iBuihuaut (\ü^ $arid, begab ft(b einer e^renuoHen
€tnlabung /^u folge, nad) (S^icago, um bei ber (lolumbifc^en ^lu^ftedung
ju con^^ertiren in ber 9iecitaU unb {Vcfttual^^aQc
^a ber V^eifter auf ber ^(uSftellungicorgel mit grögteut Seifatt
con^^ertirte, fo bot er \\6i entf(f)Iof{eu , and) iit aubeni großen 6t(lbteu
92Qrbautenfa9 fid) ^öitn ^n laffen. —
$rof. fjr. SKagnu« SiJ[)me in S)rc«ben bat fiubmig ©rf«
,,beutf(6eu ii^ieber^ort" nt^muod beenbet. ^aS grogartige 8ammeU
tmb fSrovfc^er « ^evf mirb in 3 Rauben bid Oftent erfdieinen uab ,vnar iu
n)L^entIid)en Siefennigen A \ J(. —
Sin eugtif^er Sammler 6at ui^t meuiger hmn 20000 geiftltc^e
Sie ber ;(ufauunen()ebrad)t nnb i^ioar auS aßen Sprachen ber befannten
SAnber. Sbtefev eifrige ^aun fcb^frt bie e$iftirenben lieber biefer (Gattung
auf circa 400 000 ^uiuuteni, mouon aUeiu auf (Suglanb gegen 25000
foiunten joden. (Sine fiimboiter Wurtfftrnui {od — vKwn e» ma^r fein
follte — nttt berglei(bcu ©efftngen aUeiu auf beu britifcbeu ^^tjeht mei)rere
ÜJiidiouen Warf (ober uiefleicbt gar — ^funb Sterling) oerbicut Ijaben. —
^Ö6ued, 3. Oftober 1893. (ge^r gcebrtcr JJreuub! ^u ißr. 10
ber Urania (1893) finb uou ^^. „brei feiinfdje" au8gefprod)cu. —
3uni erfteu biefer ^üufd}e bemerfe id), bag iu uieiueui uier^äubigen
Orgclfou^iertftiict : »^^«"l^fiCf ®cö^l »"^^ S^"!!^'' (""^ ^ ©ubjefteu) beibe
©pieler mit ,,$ebaüäufen" bebacbtfiub. 3)ie)e AEompofitiou fte()t im „'£i3pfer::
911bum'' (97ieters$iebermanu) , i ft aber an<t^ e i u ;( e 1 u j^ u i^abtn.
$iellei(bt mftre beut .f>erm '^. bamit fd)ou gebleut, ^cb ^abe mir
\>a^ ©tiicf einmal uou ^luei guten Spielern uorjpieleu laffcu uitb gefuuben,
^afi eS einen groBen (Sinbma macbt.
3uui britteu ^unfcb bemerfe icb, hai dow l^ot^e ein folcber Seit«
fabeu fein* geiuiffeubaft unb allfeitig oerabfaßt ift unb befteud empfohlen
merbeu fanu. f^^i'iilid) grÜB^ub 3. f>. S f f 1 e r.
9»ufitbir. ©. ß. ?Serncr iu 93abeu = ^abeu bradjle uulftugft ^of*
fapedmeifter 3 o f. 91 ^ciu berger* Orgelcou^crt mit fleinem
Ordjefter (Op. 137) iu ber prot.ilJirÄe bafelbft glauiDoU ijur ^arftefluug. —
^. @ouue(feud gfe ber b a ubiuu g iu StÖin bringt gegeumärtig
eine Sauuuluug uou iß o t e u « 8 cb r e i b f e b e r n (18 Stücf uerf(^iebene
9?mumeru) iu btn ©anbei, 50 $fg fofteub. —
i^itr J^om^onifteu unb überhaupt jebeu ^uftflieb^aber burfte
bie Wittbeiluuq nun S^ttreffe fein , bag bie im Verlage uou Sari
® r iin i u g e r in S t u 1 1 g a r t erfcbeiueube „^ e u c ^ u f if * 8 ^ i t u u g"
ut ber fuebeu erfd)ieueucn 9ir. 19 ein neue* $ r e i $ a n § f d) r e i b e u , oiedmal
für S i e b e r f m p u f 1 1 i u e u, mit greifen von SWf. lOO. — unb 3Wf. 60. —
erlägt. Q^ruße ^^etbeiliguug ift enuüujd)t. $ie netteren ^ebtuguugeu ftub
aus ber betreff eubeu 92unnuer ^u erfe^en, iueld)e uou ber ^erlag^^anbluug
adfu 3iil^^'^ff^"l^ii ^iii ^uufd) gratis unb fraufu iiberfaubt luirb.
3u Weimar probucirte fidj uulangft eine Orgeluirtuorm, grl. TO.
©errmauu auS ^urpat. i(&t\\n eine bortige 8^ituug baS als gaui(
uugemü^ulid) barfredt, fu ift ber 9lef. berfelbeu mit htw eiufc^lagenbeii
^er^ltniffeu meuig uertraut, benu Orgelfpieleriuneu, bie etiuaS Xüd)tiged
leifteu, b^t eS fd)uu Iclitgft gegeben. So ^. $. ^at ber uerftorbeue ^ufifbir.
9(ug. f^ifd)er iu Bresben uerfcbiebeue frembliinbifdie Tanten erfolgreich
unteni^tet, bie etmaS 9(ufcl)u(i4eS auf ber 3nftnnueute Königin (eifteteu. —
Rux Erinnerung. 9[m 24. 9?uubr. 1793, mithin uor uunmebr
100 3<^o^^"' uerfd)ieb f^n Ulm a. b. ^on au ein namhafter Orgelbauer,
luelcöer 3ob. ^WattbHuS @d)mal)I (©djmal) ^iefe unb 1743 bort geboren
mar. (Sr ^atte luie fein ^rubev ®rg. griebr. @d). jun bie JBuuft beS
Orgelbaus in ber ^erfftfttte beS SBaterS erlernt , unb beibe führten baS
blü^eube Q^ef(6ilft beSfelbeu nach feinem Eingang fürt. Sie geuuffeu ober
oud) ben SRuf febr gefdjidter OrgeU unt> Suftrumenteumat^er. 3)ie
f^amilie Sd^maM tuar bereits im uurtgeu 3<^6^^i"*^^^^ ^^^ eine gauj
tüditige OrgeU nnb Snflvumeuteumac^ersr^antilie befannt (Sin ^enuaubter
berfelbeu, ^iid». Sdjmaöl, lebte fd)ou im 17. ^afix% luie bie Orgelbauer
(£. ©aSparini, ß^rift. gijruer, ©arriS, 3auic-ied, SRa^
in SIRiibl^aufen, IBern^. Sd)mibt, Xi^fd)uf auS Dianen,
B e u j( i u S 7C. ^er uor^in genauute 9lepräfeutaut ber S cb m a ^ I f d) e n
i^amilie. mu^I ber äitefte berfelbeu, mo^ute feiner 3^^^ i" ^eilbruun,
admu ibm am 15. 9?ouember 1700 fein Solju ®eorg f^riebrid) geboren
mürbe, ben bafelbft fein ^ater j^um Orgelmac^er ^erangebilbet hatte. 1729
tam er nad) U 1 m uub mad)te fid) bier burd) bie ^Reparatur ber fünfter«
urgel befannt, bie er 1731-^37 auSfübrte. ^iefeS ®erf ^atte 45 9lcgiftcr
uub 2952 i^iunenic pfeifen, ^ie erfte Orgel erhielt baS gebad)te (S^utteS^auS
1439 burd) Ä^onrab JRotöenburger, einen berii^mten öorfiifeermiJud)
in 92iiniberg, unb 1591 ftedte 9lnbr. Sdiueiber auS Sdilcficn ein
groBcriS ©ert tu Ulm auf. ^tufeer ueifcftiebeuen aubereu SRcparatureu bat
®. gf. Sd)ma^l seil , beffen ^obeSja^r ich Iciber nid)t weiB, ben 92eubau
uou 43 Orgeln ausgeführt. —
Ein Enfel uou i^tn Ebriftop^ ^riebr. Sd)., So^n beS oben
genannten ®eorg fjriebr. Scft. jun, mar am 23. September 1787 f^n
11 1 m geboren, lief) ftd) 182r> bort nieber unb baute neben Orgeln aud)
j^lauiere iu XafeUunb Srlügelform, bie ftd) eiitcS guten SRufeS erfreuten.—
5^. 3-
33rieftoeci|feI.
3itnger Organ ift: $i)(6fteS )ikbeuSgIüd — fann'S bringen
unfre treu erfüdte $flid)t? ^anu feilt utugt bn, magen ringen — blofe
^flicöltreu' tönt eS nid)t ! —
©emt (Saittor S. in ^.: ^u 36^^ Sr^ftiuität empfehle ic^ 3^"^"
bie fe^r luirfungSuode fd)i5ue ©l)mne uon Sd)uli(: „^or bir, o (Einiger,
tritt unfer ©bot äufumuten," für fleineS Ordftefter ober mit Orgel bearbeitet
(2tmQ, 8fr. Äiftner).
©emt 2B. 3f. in O.: 3fl ^^ 3^"^" '"^^ befannt, hai man eine
?(nttuort iu feinem 3»tereffe, nur bann enuarten faun, tuenn eine Sfreintorfc
beigefügt ift ? UebrtgeuS ift eS bebenflid) febr uiel foftenbe ^uftfalteu ait
perföitlid) unbefaitute fieute }u uerleiben. 'SRW 3nf ernten ^at nur bie
^erlagShonblung, nic^ bie 9leba fti on, gu t^nit. Ein uielfach
in tlnfpmd) genommener iite^rfad) belafteter Siebafteur fann nid)t intnier
oder ^elt gefcidig fein. $Bir ^aben für (i§itli(!öe ^inge uteiftenS itur —
Unbanf geenitet. — •.•••♦
v4l&^ 2lu$etfteii. ^^^
Ueber 40,000 Aufl.
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9illigftc! Xüe txni ^elrukiiiii flti'ili(^eii $njtliur5lt tinlKii hiiicii Ultitben
gtttg^nll iiiit> niinirdi bie Wa[t))iiie. Hlniiviiill ift iai befle 9iab>
mofqintnäl. tBbtft^lfltSHK®4mierfn&tnteitiiiibf|airjlt mt(|t! HlMiienVI,
brilparitt fuv9IH^iiinf(tiiiieii)c.,DuiiMKhiua *N*hn. llHnnmer,
ift ju ^abcii in alltn btf|enii ^aiibliingeii in ifla[d)eii ä 60 $fg.
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OUDstiftst benrUieilt von der Presse, sowie von Antoritaten
wie kgt. Uusikdirektor Peter Fiel, Boppard »,/£>>■ voA Dom-
kapellmeister 3. 6. E. Stehle, Sc. Q&lieu.
Zn beiieheu , aach znr Äuaicht , durch jede Buch- und
Masikalienhandinng. y^^,^^ ^^^
Otto Junne, Leipzig.
%xoit arnrnk. 6-®ctoprn-(lDrd)f|lra(-®rge(
wunberboQ tn Xon* iinb Sauact 17 9}egifter t^nifitneit^ ju
ötrloufen. ®<P. Anfrage unter 9ir. 950 a. b. eji». b. ©f.
urnb, @rfurt, ^cftpttniftviiftr 4.
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für ®röe[eau, ©rgef- un5 i)arm0nHttttfpief,
fotpie für tnufißartltfie I^eorie, Utdß^t, m^mUm
ifcansgcgfoni ooii
^. W. ®dttrd)alg.
einnitbf Anf)i||fi«t Sa^tgang.
«rfurt, 1894.
S)nid uitb Bnlaa wn OtlD SoiiEab.
a(^
-*'(€'
)r5 5t Jalitgangrs lier ,,lratita^
I. ®r6#ere auffä^e.
»riefe öon griebri^ Jtüf)mftebt. ©. 5. 22. 30. 38. 45.
61. 86.
(Sombination^einrid^tungen t)on @(^Iag & @öl)ne
in ©d^towcibnife, ©. 5.
GntgegttUttfl auf SBeigleÄ Dtgelbanfraßc. ©. 52.
gai|t, 3. t)., SRefeoIog. @. 76;
^oä)pxt\^l\äit^f ein, Unternehmen. ©. 78.
Sägerg, R, 25i. Subiläum. ®. 61.
Sifätö 95a^^guge u. Sdarbt. ©.77, mit öemerl. ö. «ßerbolte.
Drgel t>. S rauner. ©. 60.
Drgelcompofitionen D. ®uft. glügel. ©. 71.
Drgel in ber Sut^erfird^e ju ^ranffurt a,SD?. ©.44.
Drgetn, bie erften. ©. 36.
Drgelbauten ü. SB. 9tüf)Imann. ©. 29.
Drgeln unb Orgelbauer in ©tuttgart. ©. 83.
Drgel in ber @t. Safobilird^e ju SRorb^aufen. ©.95.
Drgel in ber SRarienfirdöe ju §anau. ©. 71.
Drgel, bie neue, in ber SIKarienfir^e ju SBerlin. ©. 3.
Drgetmeifter, einbefannter unb boc^ wenig genannter. ©.94.
Drgelöorträge t)on §, gä^rmann. ©. 9.
Drgeltt)erfe, t)on SBalder in Subtoig^burg. ©. 12. 78.
DrgelbauHd^eg au« SRufelanb. ©. 13. 21.
Drgeln, jtDei auSlänbifc^e. ©. 20.
Drgel für bie Sieber^alle in ©tuttgart. ©.27.36.52.
Drgel, bie fdf)önfte im ©roß^erjogt^um ©ac^femSBeimar. ©.51.
Drgel, bie fd)önfte im §erjogt^um SWeiningen. ©. 70.
JR^einberger« 2. Orgelconjert. ©. 59.
Si^cinbergerÄ 2Äotetten. ©. 85.
Sieifeerinnerungen t>, Sr. ©d^rober. ©. 20. 29.
©pred^faal. ©.84
©auerg, SB., X^fitigfeit in ber Süngfitjergangenlö^t unb Qn^
fünft. ©. 2.
©tatuten beÄ allgem. Drganiftentjerein» in Äöln.
©. 11.
3;afteninftrument, neue§, t). gr. ©erl^arbt in SRerfeburg.
SSortrag t)on (Sonjertftfiden U. (SdEarbt. ©. 44. -
SBaS im 17. 3al)rl^. üon einem Drganiften Verlangt
tourbe. ©. 38.
SBaIrfer«, @. gr., lOOj. ©eburt^tag. ©. 67.
3ur Drgelbaufrage t>. 5. ®. SBeigle. ©. 3.
II. 9Iti)ei0ett utib ^Offerten*
©. 8. 18. 26. 34. 42. 50. 58. 66. 82. 90. 96.
©. 10. 18. 26. 34. 42. 50. 58. 66. 74. 82. 90. 96.
IT. ®ebidbte.
©. 1. 11. 19. 27. 35. .43. 51. 59. 67. 75. 83. 91.
T. 93ef|>redbttn(|eit.
©. 7. 15. 22. 31. 39. 46. 54. 62. 71. 79. 94.
Tl. 50tttfifattffä6tutt(|eii.
©. 7. 16. 22. 32. 40. 48. 55. 64. 73. 80. 88. 94
Tn. 9toti}cn unh ^erfoitaUett.
©. 9. 17. 25. 33. 41. 49. 57. 64 73. 86. 89. 94.
Till. iOr(|eIMd|>ofttioiictt.
©. 37. 60.
IX. iBetmifdbte«.
©. 55. 64 88.
X. Seilagen.
„SBerfe für bie Drgel" tjon %. ®. 6. Seudar, in Seipjig, bei
S«r. 1.
„Seilage 9'h:. 1" ber Urania.
„X^eoretifd^^praftifd^e Harmonielehre" öon §einjc u. SRcid^arbt
in SreSlau, bei 9?r. 3.
,,93ifligc ?ßebat»§armoniumg" Don ©ebruber §ug & So., Seipr^
^ig, bei 9h:. 4
„^erborrogenbe SBerfe für Drgel" t)on S. Stieter^^Siebermonn
in Seipjig, bei SRr. 4
„^eiä-SSerjäd^mfe öon Xl). SWannborg'g SDeutfd^en^armonium^,
ämerifanifc^en Sottagc== Orgeln, ?ßebat unb Älatjier^
Harmonium^ üon ®ebr. §ug & @o., Scipjig, bei Sir. 10.
„©ammlnng tateinifd^cr Äird^cngefänge" tjon ®cbr. §ug & So.
in Seipjig, bei Str. 10.
jg g^
lNIA
.JV^Äi
fomie fic inu|ikaiird)t t^totu, kiri^lidit, inpruktiot ^rfong- unü Clagicr-^ufik.
M t.
@tnniibffinftigfier ^ofttgang.
18»4.
Sitfce Slott tiff^eiiit iu iwn erftcn Xan«i
jcbcii VtDimte, (jfl^Tlid) in 12 9Iiiiiimtni) unb i|t biicd)
aOc ^ud)> uiib 9tiirtTnUen=$aiiblungen, [uiui« buirc^ allt $iiftliiitl{ir,
v^nc Vniier^ii^utia, fftt Den oanü» Sabrsaug • ^ ftO A
piflniimetmibo, ju btjiedtn. — 3iii 3titunflg[nt(ili>Q btx
$uFt ^at bitfee Sinti bie Slummtr 6301.
£icv(tt« 9lbpnii(ni(nt 6ci bei:
•S^ebitioii&beniSedaflbeTlIvnnin: Otio CEuiirnb iu Igrfuti,
StdoiUnflrngc 4, ncgcn Sinfeubiuig umi « Ut tto A f Ar bcn
9an|rtt 3a^rg<iH0 (KitfeancD:3>il<nbung. — $Tcid bet eii^ducn
Slunimcr 30 ^feiinig. SujevtiuuBgibü^Kii : bie gefpnlteiit
$eiilieile nut 10 Vftiiiiio.
3 n l| a 1 1 : Bunnon. — »eini go^itfliwilitel. — Sonttl. — „E:
ff. SBeigle. — iiie ueut Dxgtl in b« manenEir^e ju Betlin
9e[))nc^ungtn. — Suffü^cungeu. — ütotiien. — Briefinst^fel. —
: nid)!!* — fflät^ld. — ffi. ®auet« ntum 31|fitiflleit. ~ 3ur Orgdbau^^nc »
n Stglag uub €i)^ne. — »rieft uon $rof, ffii^mftebt an Dr. S. €pc>^T. -
^u unfere »trrlirttH ^itarbettfr, Q^önnrr uitli fefer.
Die 9[ritiiia toiili aa^ im neuen ?al|i:e beßilfeii r^iii, aUerlianb iSeÜentenHes im ®cgeltiiiH nnd
(Strseiriiiel, fi»»'^ tfemei;ttensiDrrt|)es auf I>em mnftltalifi^en ^Teliie, üfxta 3t|eilnel)meEn 0|fen nnü e^ctii^
nai^ beflen fiififten, vurpifffticen. Wie bitten, nnrrc gemeinram» Streben ani^ in bec 3nttanft in gfttisec
Weife, mie biiStfer, beßeits nntecflN^en ;n nmUen. Damit (6oü befniflen! tfeße ^Fepes- unb Xentatirsgrfi^et
aSeim 3a^M«ti>«c^fd.
Slhb fiin! Slit fti nii^l nadigeKagt
uub itiK^gejubtlt, nltea ?|n^r.
ffein ^eq, bnS b\i) tu feflnen mnat,
aui$ nenn ti giriilli^ in btr loatl
SSer bentl (i(^ ftlbft, — nwnu mtit m\> firdl
oufti^reit iai ta\t\tnti\aitit Selb,
baS bu ber Seil gebracht !
Stirb binl Unb mos' bie fi^liniinc Sant
^tnfterbcn and), btt bu fltfnt,
bdg iiicfll gu uii^iluoCer ä^at
im ntutn Sa^c |te aufctltt^t. —
3n>Blf @4%! ^oid)! Cfl ift wllbtadit!
BaS bringfl bu, Seil'gc Wittcmacgt — ? —
^en, ^Dtt! iDie'e Sir flcffillt
(9tub. €)>erling, Sieb tinee einfamw).
S)eT ifl ein ^Ib unb luQrbig Vbet: Q^it,
QKv mit btm blanttn S^iotrt in tü&ntc ßnnb
Vxdi mit bem Stuf : „glic 0Dtl unb Salerlanb !"
ttürgt tobtBmut^ig in ber gtinbe ^erc ;
ein ^b nitf)t ntiiibei, rote mit frticr Si^re,
unb wirb er andi gtftein^t unb wrbrannt,
iDaS ci im (Stift |ut ma^ir unb nif|t «fannt ,
Mi^^ibigt mit Mi tSuiteS F^orft" Speere.
Sod) nibt t9 aud) ein niüeS ^Ibtnt^utrt,
bat fvmtl jivaijeintn gelben ni(!^l mit 9tit^tn
unb fieHt fein Silb nii^t auf in golbnen ßaOen;
Xd(4 ift lein ^Ib ber tbclftt Don Hllcn,
»eil tr QuS Sieb« fürjcin Saltclanb
bcn eignen ftoljen aStllen übnnanb.
Siegt ee ttnft hinter mir, bai ffantpfaeftlbe
3)te eibenlebenB, menn mein tluge briifit,
llnb iiti etmadie, ßerr, mät beiiitni Silbe ,
3)ann niirb mein ^i^ geiatligt — cfier nii^t-
Senn i<^ bec @lnabe DoSeS ^il gtfuubtn,
tttin Som btr alttn €i^ulb mi4 me^r umflicht,
Siiib aaäi geseilt bei Sbnbe le^ie Sunben,
SJonn mitb mein ^rj gentfen — e^er ni^t.
SBenn nun mein tieffttS Sebcn loiSflettHtt,
%n 3ua btt Siebe oufmllrtfl f^nMtit im Sic^t,
ßemt iq i^n fdiautn Darf, ber mi^ aeTtttel:
Sann wirb mein ^erg befiiebigt — tqer niiQt.
Slant bir, fiecr, für biefes leife %xi\tm !
' Ki^t ftetS vetliraeft bu bcin Sfngeft^t.
Salb W i(4 Sobgeianse btr erl8ften,
Siaim tnirb gum ${alm metn Seufger — e^ nii^t I
Scr Selben erften lii^tte 3e[t
Uuifpoiml in Sieb' bie meite SEtelt.
^iebritte mödite mandKr fein;
Ol« Hnnf bieft SebatBglild Dtrlti^'n
Das 0anM ift fOr unt bereit
3» aeben Sreub' unb Seligteit,
Sboq nur MT SFinbeirmn alltin,
Silangt bcn $tfiB unb tommt hinein.
— 2 —
9B« (^aucti Xk&ti^teit
in btt Sfingf^ ' Setgange til^eit
ititb in bet ndc^fien Sntunft«
S)tc eOOftc Drgcl
bie aud bei Drgelbou^Slnftdt üon SB. ©auer ju ^raiif^
fürt a/Obcr ^eruorflcflaiiflcn , tüurbc im SKoi t>. 3. (1893)
in ber fot^oltfc^eu Ritäjt ber ßönigl. Uitg. Honved-Ludvoica-
Akademie in 89ubapeft aufgeftellt; fie ^ot' folgenbe 2)idpofttion :
I. üßonuaL
I) 5ßrincipQt 8' im ?ßrojpcct, 2) »orbun 16', 3) gtutc
l^armoniquc 8', 4) SBioIa bi (Samba 8', 5) ©ebarf t 8', 6) Octaöc
A\ 7) SRoljrflötc i\ 8) 3)olcc 4*, 9)9Wistur 4fac^2%',2',lVs',
1', 10) ^uba 8'.
IK 5D?anuaI (©c^wcllipcrf).
II) Principal 8', 12) ©cbarft 16', 13) SRo^rflöte 8',
14) ©cftolmci 8', 15) «cotine 8', 16) 83oij celcftc 8',
17) XraücrSflötc 4', 18) SBIoIa 4', 19) (Sornett 3—5 fad^.
III. ^cbal.
20) aSiolon 16', 21) ©ubbofe 16', 22) «ßofaunc 16',
23) Dctabbafe 8', 24) aSioIonccOo 8', 25) Dctatjc 4'.
IV. SRcbenjiiflc.
SRanualcoppel, ^ebalcoppel jiim I. unb II. aRaitual,
DctaDcoppd jum I. üWaniial, gortc, 2;utti, ©c^mcller, SoUec^
ttt)id^)oeQer mit freier Kombination.
Se^terer ^at, gegenüber beut Don @. erfunbenen unb
jucrft in ber cjrolcn 70 f timmigen Drgel in ber ®arnifonfirc^e
ju ©erlin au^g^fü^rten „SoflectiofcötoeBer mit beliebiacr ?lu§«=
fd^altung", ba^in eine n^ert^boüe (Süoeiterung erl^alten, bag
bie Siegifter auf bemfelben nicftt nur beliebig au^gejc^altet,
fonbern auc^ befonberiS etngefteüt unb mittelft eined ^rucffnopfed
m freien (Kombinationen auf aden ^lauteren benugt loerben
rönnen.
®ie Drgel l)at ÄegeEaben mit SRo^renpneumatil. ?tlle
{Doppelungen unb Sombinationdt^orric^tungen finb pneumatifc^.
9la(^ bem au^ oorliegenben SSerjeic^nife waren bic|er
Slnftalt nicbt »weniger benn 44 Slnf träge ert^eilt, t)on benen
bie erftcn 26 SBerle in bem Sa^re 1893 bereit« aufgefteOt
n^orben finb nnb bie übrigen i^rer SSoQenbung ^arren.
1. Serlin, ©et^emane^Äirc^e mit 30 ©timmcn.
2. aerlin, ©aalbau *Äurt^
3. ©erlin, 3mmanuet«fi!ir^c
4. SBerlin^griebenau, Äircfte j. g. §irten
5. Serlin « griebenau , ^rioatorjel
6. Subapeft, fiubouica^Sfabemte
7. Seipjig, ?lnbreaÄ ^^ Äirc^c
8. ©ffen, fat^oL ÜMarienlirdöe
9. ^iOiftfer, Siölanb, ei). Äirc^e
10. SWü^lenra^mebe, SBeftf., eo. 5Krcöe
11. SRittenwalbe, SWarf, et). Äirc^e
12. 9?eu * ©ipiort) , ?ßojen, eö. Äirc^e
13. 6iele, ?ßofen, eü. JÜrcfte
14. SRojmin, SBeftpr., eö. Äird^e
15. ©ro^en, SSSeftpr., eü. 5tirc^e
16. Pretoria, Sran^oaal
17. ®neien, 5)omIapeIIe
18. SRainj, ^riüatorgel
19. Älein^Srebi«, SBeftp., eD. Äirc^e
20. ^lutowo, SBeftp., et), flird^e
21. fielmftebt, ©raun jd^weia , ^atpurgidf.
22. ©oriß, maxi, et). Äircße
23. ®ro6* ©riefen, SJ^arf, et), itird&e
24 ©öUing^aufen , SBeftf., eü. Äirc^e „ 5
25. äominten, ÄapeUc be« Äaiferl. Sagbetabi. „ 5 ^
26. 3)re»ben, reform. Äirc^e „34 „
in Sludfü^rung begriffen finb:
27. Slpolba, ®r^U^. äSJeimar, eD. ftirc^e mit 42 ©timmen.
28. ©c&toe^, Sßeftpr., et). Ritdit „3b „
29. 5töln a/9{^ein, eu. (S^riftudfird^e „ 36
n
n
tt
tt
tf
n
n
n
tt
n
tt
tt
30
26
27
3
25
31
27
20
14
24
11
9
5
5
9
9
6
5
6
12
16
tt
tt
tt
tt
tt
30. ©aalfelb a/@aale. ^pkttnmtdit
31. SBejel a/fft^ein, mttibtoihitivdjt
32. ©erlin, ©amariterftrc^e
33. ©annftabt, ©t. 3of)a«ne^Äirdje
34 Subtuigd^afcn a. 9{^ein, ^meite et). S^xdjt
35. ®nabenfret , ©cftlefien , ©rubergemeinbe
36. $renjlau, äRarl, ©abinenfirc^e
37. ait*Sanb«berg, SKarf, ©tabtfirc^e
38. a)/e^lle^men, Dftpr., et). Äirc^e
39. ©tretno, ?ßoicn, eü. Äirc^e
40. >$ulba, S>om « S^ororgel
41. ffigger^borf, SKarf, et). Äird^e
42. ©tegliß, SWarf, Soge
43. ©antod, ©rafilien, fat^ol. ^rc^e
44. ©erlin, ^riuatorgel
tt
tt
mit 48 ©timmen.
»»80 „
27 „
30 „
24 .
29 „
21 .
20 „
13 „
10 „
9 «
7 „
6 „
6 ,
5
H
3ut jOrgelbauftage*
3n Sh:, 10 funfjigfter 3at)rgang biefer 3^itl4rift bringt
^r. I^. ajf an n unter ber Ueberfc^rift: „?luS meiner SReifemappe"
einige« über 9)?embranioinblaben , mie e« i^m uon ^erm
Drgel baumeifter ©teinmetjer in Dettingen unb §errn SBatcfer
in £ubmig«burg erjäblt tourbe. ^aju fä()rt ^err Sd. äßann
auc^ ba« Urt^eil eine« ©erliner ÄeHner«*) über eine aj^cmbran*
orgel an, toelc^e fic^ in bemfelben ©ierlolal befinbet, in
tuelc^em biefer feine« ^mte« »altet. (S« bfirfte nun t)on
allgemeinem 3ntereffe fein, bie Stnfid^t biefe« Äellner«, fotoie
ber ^erren ©teiume^er & iBaldEer etma« nä^er auf i^re
9iic^ttgfeit unb itiren SBert^ ju unterfuc^en. ^ag gegentoärti^
bereit« ein heftiger ©^ftemlfampf im Orgelbau befielet, bei
todd^tm e« ftc^ barum ^anbelt, ob Sflö^rentraftur mit mec^a^
nifc^en äBinblabeu (^egeÜaben) ober Stö^rentraftur mit pneu«
matifc^en 9Binblaben (SBeigle'fc^en SD^embranlaben) ba« ©effere
fei, ift beute mo^l fd^on jebem Orgelbauer unb Orgelbau*
fad^t)erftanbigen betannt ©o toiffeu andf bie ^erreu ©tein«
melier in Oettingen unb SBalder in Subn)ig«burg ganj genau,
bai \d) feit 1890 neue Orgelmerle mit SWembranlaben eigener
@rfinbung baue, unb bag xdt bie(e meine Srfinbung bereit«
an eine groge Snja^l AoQegen (e« ftnb bi« \)^\\t^ 38) t)erfauft
liab^. Selbftoerftänblic^ fängt nun meine äßembranlabe an
ben Ferren ©teinme^er nnb SSalder rec^t unbequem ju U)erben.
^ag fie fic^ aber hingegen nid^t anber« ju Reifen n}if{eu, al«
au«2U)prengen : e« „bürfte feine folibe Orgelf abrif, bte ftolj
auf il)ren Stuf fei, unb e« nie geftatte, bag auf benfelb^n aud^
nur ein äWalel falle, Orgeln mit ÜBembranlaben bauen", ift
benn bod^ etma« ju ftarl um i^r Orgelf^ftem, ba« angefangen
f)at, ju ben t)eralteten ;^u jaulen, noc^ etn)a« länger jalten
ju lönnen, f)at alfo bie Aonfurren^ fold^e anmagenbe neuge^
rungen ndt^ig. könnte man ba mc^t, unb jtt)ar mit Sted^t
fagen: @ine folibe Orgelfabril, bie ftolj auf i^ren JRuf ift.
barf fic^ mit folgen äKttteln nic^t au l^elfen jucken , n^enn fie
anfängt ju begreifen, bag fie toeit fiberflugelt ift. 6:« gefd^ie^t
ba^er ben Ferren ©teinmetjcr unb SBalaer aud^ gonj rec^t,
ba^ bie 2Irt unb SBeife il^re« 5tampfe« gegen meine wmbran«
labe enblic^ einmal bnr^ i^ren inbi«n:eten greunb, ^errn
%f), STOann, in bie Oeffentlic^feit gelangt ift.
öerr ©teinme^er, ber ficfi t)ergcbli(^ bemil^te, mir
meine Membranlabe nac^jumac^en"^), lieg hierbei bie 9){embranen
{o bicf mit Xalg anftreid^en, bag fie im SSinter ^art n)urben,
n)eil bie aufgetragene Xalgft^ic^te natürlich in ber ffolte
erftarrte. 3ft e« ba ein SBunber, bag folc^e äRembranorgeln
einfrieren? I&arauf ^in behauptet er bann, bag: „©o lange
fein befferer, gegen alle 9Bittemng«einflüffe n)iberftanb«fä^iaer
©toff, Der fid^ ftet« in feiner eiaftijität gletcfi bleibe, für oie
je^igen SJJembranen gefunben {ei, bürf te eine folibe Orgelfabrif
(^ört ^5rt!), bie ftolj auf i^ren 9iuf jei, unb e« nie geftatte,
bag auf benfelben aud^ nur irgenb ein 9Rafel fade, Orgeln
mit 9Rembrantaben bauen." Ülun i(^ baute bi«^er 22 Orgel<>
n)erfe mit 9Rembranlaben, 10 ^a6e ic^ in Arbeit, barunter
*) CHn fac^ imb fiB^nbiftet SRann I ? tCOen 8te|^ I
**) Cd ctnem OefttÄ, ben i^ ^ecm ^ithme^et nutzte , Miote mit betfeibc eise
aXembtantobe mtb memem @Dflein , uwrauf iA i^ fofiIci($ fagte . oieTctte fei ni^t rt<^
getnadl^t fei. unb fte loeibe ni^t ri(!btia funCtionicren.
— 3 —
bie groge ^on^ert « Orgel für bie Stuttgortec Stebet^aUe, unb
n}erbe meine Wembraulabe ouc^ roetter bauen, mochte mir
ba^er üon §erni ©teinme^er ernjtüc^ ou^bitten, meine girma,
bie minbeften^ für ebeufo folib anerfannt t)t, aU bie feinige,
iii^t für iinfolib ju erflären, meil ic^ 3RembranIabeu baue,
bie er nt(^t nac^iumac^en t)erftef)t.
$err X^. 20lann fc^reibt nun unter anbern a\x6), er
l^abe bei §errn ©teinmetjcr baöfelbe über 9J?embranIaben ^ören
muffen, tpod er in SubiDtgdbnrg, olfo uon ber girma SBalder
gehört ^abe.
„Seibe girmen Ratten feine guten ©rfa^rungen mit
benfelben gemacht", ©o jc^vieb öerr Xij. Woun. Scun bie«
ift richtig, bcnn ic^ ipeig, ba& bie Jjirma SBalcfer tu Üubiuig««
bürg eine 3 mannalige Drgel mit wembranlaben nacft ©eifert'
fd^em @^ftem gebaut unb bann abgeliefert ^at, aber balb
barauf einige ber äRembronlabeu mieber anS ber Dr^el ^crauö*
nehmen unb bur4 ÄegeÜaben erfefeen mnfete. S)ie nod) tu
btejer Drgel fic^ befinbenben aßenibrantaben foQen bemnä^ft
ancö nod& bnrd^ ffcgeUaben crfefet werben, weil fie ebenfalls
abfolut nid^t« taugen, ^ad ift nun an fic^ burc^au« nic^t
jd^limm, ober gar „unjolib", eine gute girma tanw Ji^ einen
folc^en 3Serfuc^ ja geftatten, unb fann bie ®cmcinbe babei
nid|t leidöt ju ©cftaben fommen. 3c^ geftc^e e« offen, wenn
aud6 meine aWembranlabe fein üon Slnfang an totgeborene«
Sinb war, fo waren mit ben erften berjelbcn boc^ einige
ftinberfranf Reiten burc^jumad^en , bie aber jc^t glücflic^ unb
bauernb gefjeilt finb; bie nac^folgcnben erfreuen ftc^ aber uon
Slnfang an einer ftet« glet^ gut bletbenbeu ©efunb^eit, unb
baben Id^on met)rerc fe^r falte SBinter überftanben, o^nc ben
©torffc^nupfen ju befommen, \vk if)n bie SÄembranorgel ber
berliner SierööHe icben 3Binter, na(^ ber ©rjä^Iung be«
bortigen „Aenner«" ourc^jumad^en ^at.
S)a6 meine ÜBembranorgcln, bie t^eitweife in fc^r feu^ten
unb falten Jtird^en fte^en, an biefem Uebel nid^t leiDen, fann
bur^ alle bieienigen ©emeinben, weld^en ic^ folc^e gebaut
^abe, beftätigt werben. 3)aaegen foöen bie ÄegeHabenbrgeln
mit SRö^rentraftur fc^on öfter oon einem <ötodf^nupfcn
befallen worben fein. S)ie8 tft fe^r leicht begreiflich, ba bie
SRöftrentraftur bei ber RegeHabe eine ganj bebeutenbe 5lraft
JU leiften ^at. @« muffen eben bie üieien Äegcl unb ber auf
benfelben laftenbe SBinbbrudE aeroben unb uberwunben werben.
53ci 9?öf)rentraftur in Serbinbung mit ber aBeiglc'fc^en
SRembranlabe ift bagegen bie benfbar geringfte ftraft nötig,
um eine bauer^afte unb präjife gunftion ;(U erjielen , ba ba«
(Sewicftt ber SWembranen gegenüber bem ber Äegeln oerjc^winbenb
flein ift unb fein SBinbbrudE uberwunben werben mu§. ^a
nun bie f leinen, mit fef)r bannen Seber beleberten S3älgc^en
ber mit Slö^rentraftur t)erbunbenen 5fegellaben beim ©piel
ber Drgel ftet« eine oerbältnifemäfeig fe^r große fiaft ju ^eben
fabelt, muffen fie unbeoingt in üer^altntBmafeig furjer 3^it
fc^ab^aft unb unbraud^bar werben, ©c^on ba^ biele fc^arfe
Siegen be« bünnen fieber« an ben fleinen ©älgcften, wöbrenb
bie Drgel gefpielt wirb, l|at jur t^olge, ba% ba« bünne £eber
balb bricht unb bie SBälgd^en gar nic^t me^r, ober bo^
unfid^er unb unpräjt« funftioliieren. (£« ift eigent^ümlic^, ba«
bieienigen Drgelbauer, welche bie Stö^rentraftur in 93erbinbung
mit Jtegellaben bauen unb jum ^tbm ber ßegel fleine Sälgc^en
anwenben, ftet« behaupten, bie äJ^embranlabe \)abt fi$ ja
uo^ gar nic^t bewährt. 3d^ frage nun ^ier, feit wenn f)at
fi^ benn bie SVö^rentraftur in SSerbinbung mit einer SJJaffe
Don fleinen IBälgd^en, welche bie Aegel unb ben auf benfelben
laftenben SBinbbrudf fortwä^renb jn überwinben ^aben,
bewährt? 3n einem 3<^^ul^^' ^^^ ^i^ girma SSalder feit
3Rai btefe« Sa^re« berfenbet unb auf ba« ic^ gelegen tlid^
einge^enb jurüdEfommen Werbe, fuc^t biefelbe bte grögere
l&auer^aftigfeit ber SBälgc^en im ®egenfa^ ju ben 9)fembranen
auf bie fonberbarfte 9lrt ju beweifen. ^ter jum ©d^luffe ein
fleine« Seifpiel baüon. 2)ie f^irma SBalcfer fd^reibt unter
onberm in biefem S^^^^o^^* »»®icf« Äenberuna, b. ö. bie
SerfteDung eine« foliben feften SBentiberfc^luffe« unb bie
9cac^augent)er(eaung be« ©pielgliebe« bat gegenüber bon ber
ä^^embranlabe (($ig. 2) ben grogen 93ortqeiI, oag eine Slbnü^ung
be« Sentil« gar nie eintreten fonn (wa« bei ber leichten
Sebermembrane , bie al« 9lbf^lu& ununterbrochen auf ber
fc^arfeu ^aute be« ^feifenloc^e« ru^t, jebenfall« in abfe^barer
3cit ber gaQ fein mw^y u. f. w. ?luf ba« SSeiterc werbe
ic^, wie gefagt, gelegentlicf) jurücf fommen. 9Il{o bie girma
SBalcfer ^at bei iV^r berunglücfteu Wembranlabe bie lU^em^
brauen auf ber fc^arfen nante be« ^feifenloc^e« ru^en
(äffen. 3a, warum ^at fie benn biefe fc^arfc Äautc be«
5ßfeifenloc^e« nicftt etwa« abrunben ober brechen laffen, wie
bie« mit ber fc^arfen SianU ber 9)o^rlöc^er, auf welche bie
Äegel ju ru^en fommen, oon je^er gemacht Würbe? SBenn
ba« bie girma 9BaldEer uergeffen Reiben foQte , fo wirb wo^l
balb bie Seleberunq ber oom SBinbbrudE heftig gegen biefe
fc^arfe fiaute gefc^fagene unb gebrüdEte £egel, burc^fc^nttten
fein unb unbicbt werben, ^iefe fc^arfe 5lante abiurunben,
mufe nun bie girma SBalcfer offenbar fc^on total oergeffen
gehabt baben , al« fie barau ging 9}{embranlaben p bauen,
nnbernfall« mügte man ja annehmen, bie fd^arfe Üante be«
^feifenlo^e« fei nur erfunben , um ju beweifen, ba§ bie
3}^embrancn weniger bauer^aft feien al« bie S)ä(g^en. 34
\)ab^ bagegen etwa« 91nbere« erfonnen , womit ic^ nad^weifen
fann, wie au&erorbentlic^ wenig fo eine SWembrane in SBirf^
lic^feit angeftrengt wirb. 34 i)abt nämlic^ eine 9)?embrane,
oon büniiften, leicht jerreifeli^en ©eibenpapier ^ergeftellt.
OTerfwürbig biefe äufeerft jarte ©eibenpapicrmembrane wiH
beim ©ebraud^e abfolut nic$t jerreifeen, fo oft fie and) fünf*
tioniert. 9?oc^ wunberbarcr ift, baß fie felbft bei Slnwenbung
eine« SBinbbrudEe« oon 300* nic^t jerreiBen will. SBie ba bei
einer Sebermembrane , bie nur mit ca 80® in S3eweguna
gefegt wirb in abfe^barer 3^'* ^i"^ Hbnüfeung eintreten fou
toit e«, öerr SBalcfer behauptet, wirb wof)l felbft bem ängft*
lic^ften @emüte unerflärlic^ bleiben.
S)ie« eine S)eifpiel möge Dorerft genügen, um ju geigen,
wie man gegen bie Derfagten 9)?embranlaben üorge^t, bie
man nic^t ju bauen t)crftet)t. (S« wirb bie« aber tlUe« nic^t«
Reifen, eine gute ©ac^e fann eben nic^t totgefd^rieben werben,
^ageaen mug bie feiner 3^^^ epoc^emad^enbe SBaldEer'fd^e
5kgeuabe nun eben wol)l ober übel ber je|t epod^emac^enben
SBeigle'fd^en SRembranlabe weichen, ^ie« ift aQerbing« an^
leidet begreiflichen @rünbcn ältanc^en fe^r unangenehm.
©tuttgart. Sari ®. SBeigle,
Oigelbauuieifter.
in $8»ltit
erbaut unter S3enu^ung alten 3J{ateriaI«
bon ®d)laQ & ©ö^ne in ©d^weibni^.
Drganift: ßönigl. aRufifbirector Dtto 3)iencl.
3)i«pQfttion.
^auptwerl. I. äJ^anual, 3Rittelclat)ier. Umfang oon
C bi« c* = 61 Söne. 1. öorbun 16', 61 5ßfeifen, 2. ^xin^
cipal 8', 61 ^Pfeifen, 3. ©ebacft 8', 61 «Pfeifen , 4. ®ambe 8',
61 ajfeifen, 5. ?Portunalflötc 8', 61 ?ßfeifen, 6. Dctaüc 4\ 61
pfeifen, 7. ©pifeplöte 4', 61 pfeifen, 8. Siauid&quinte 2»'8 unb
2\ 122 pfeifen, 9. (Sornett 5fac^ bon c an 185 pfeifen, 10.
©d&arf 5facö 305 pfeifen, 11. trompete 8', 61 pfeifen,
5ßrincipal 8' fte^t im 5ßrofpecte.
©c^wellwert II. SDIanual, Dberclabier. Umfang
bon C bi« c* = 61 Söne. 12. ®ebadEt 16', 61 pfeifen, 13.
MncipaI8', 61 pfeifen, 14. Sio^rflöte 8', 61 ^Pfeifen, 15.
lalicet 8', 61 ^Pfeifen, 16. «eoline 8', 49 Sßfeifen, 17. Voix
Celeste au« 15 unb 16, 18. Dctoüe 4', 61 pfeifen, 19. 9io^r*
Söte 4', 61 ^Pfeifen, 20. ^ugara 4', 61 Reifen, 21. SBalbflöten*
[aufd^quinte 2% unb 2', 122 ^Pfeifen, 22. TOigtur 3fac^, 183
«feifen, 23. (Slarino 8', 61 pfeifen, 24 SBps ^umona 8', 61
Reifen, 25. Siremulant ju S3o£ ^umana. ,
©ämmtlic^e ©timmen finb in einen ©d^weQfaften ein«
gefd^loffen.
3)ie SSo£ ^umana 8' ftammt au« ber Dr^elbau^Snftalt
Don &iü <& ®on in Sonbon unb würbe bon emem t$teunbe
ber urgetmufit für bie a)tarien^DrgeI gefc^enft.
— 4 —
©olomerf. III. a)^^anual, ttnterdabier. Umfang t^oti
pfeifen, 31. Duintatön 8', 61 pfeifen, 32. ®cm»^ont 8', 61 $fci*
fai, 33. DctQöc 4', 61 pfeifen, 34. Sonccrtflötc 4', 61
Pcifcn, 35. JBioImc 4\ 61 pfeifen, 36. JRagarb 2^s\ 61
pfeifen, 37. 5ßiccoto 2', 61 ?ßfcifcn, 38. Sornet 3— 5 f ndft, 269
Reifen, 39. SWijtur öfo^ 305 «fctfcn, 40. Suba mtra^
bim S\ 61 ?ßfcifen, 41. Orc^c jTcr^Dboc 8', 61 5ßfcifen.
SWit «uÄno^mc üon ?ßrincipal 8', her im ?ßro?pe!tc
ftcftt, bcfinben ftc^ ?ämmtli^c Megiftcr im ©d^ipellcrfaften.
^ind))Ql 8', §o^IfIötc 8', SSiotonccUo 8', Dctaöc 4', (£oitccrt=»
ptc 4', Znba mirabiUS 8' unb Dtd^cftcr^Dboc 8' erhalten
SBinb üon 300 mm ober 115* 3)rucl, bic übrigen Stimmen
86 mm ober 33". 3)ie Soncertftöte 4' f)at bnrc^tocfl boppett
Imige @c^allfört)er.
?ßcbal. Umfang öon C bi» T = 30 2;önc. SSorbercS
$cbal. 42. gßrincipal 16', 30 «feifen , 43. ©ubbnfe 16', 30
Reifen, 44. SRaßarb lOVs', 30 SBfcifen, 45. ©emÄ^orn 8', 30
pfeifen, 46. Sogflötc 8', 30 pfeifen, 47. Dctaue 4', 30 pfeifen,
48. ^ofaune 16', Sft Reifen, 49. Srompctc 8', 30 5ßfcifen.
$)intcre8 $cbal. 50. Dffcnbafe 16', 30 pfeifen,
51. »iolon 16', 30 ?ßfeifen, 52. SBiotoncello 8', 30 $fei^
fen, 53. JBtoIinc 4', 30 ^Pfeifen, 54. Eornett 16'-ton, 60
fcifen bcftel)enb au« Duinte 5Vs' unb 5!erf^ 4V«', bic mit
:taDc 4' (Jßr. 47) üerbunben finb. 55. ?ßofaunc 32', 30
^Pfeifen, ^rincipal 16' ftc^t im ^rofpecte.
3)ie SRcgifter 50—53 erhalten SBinb uon 300 mm ober
115" 2)rudE, bic übrigen 86 mm ober 33". ®ic 5ßebal*
claDiatur ift gebogen, an ben ©eiten um 6 cm. ^ö^er a(d
in ber STOittc.
So)))) ein, (S ombi n ationd«@inricl^ tun gen
unb anbere 9{ebeniügc unb Xritte.
56. eoppcl II an I. 57. Soppcl III an I. 58. ßoppcl
t)on III an II. 59. ©ub^Octaüe Don II an I. 60. ©ub^Dctatoc
III an I. 61. ©upcr^Dctaüc bon III an I. 62. I an $ebal,
«egifteriug. 63. I an $ebal, Siritt. 64. II an ?Pebat, SRegifter*
»tg. 65. III an $ebal, SRegifterjug. 66. SoQectiDcoppel,
Siegifteräug. 67. SoUcctibcolJpel, 2;ritt.
®ic SoIIectiD'^SoppcI fafet bic Soppeln 56, 57, 62, 64
unb 65, o^nc bie Soppelregiftrirung i^u finbern.
68. S>er (Sopp cl ^ abfteller ftöfet burcß einen Sritt
fämmtlidöe ßoppeln 56 big 67 ab. 69. 55ie «cccnt^^SoppcI
toirb burd^ einen feftp^adenben Xritt in S^^ati^Icit gefetjt
unb ben}irft , bag auf bem ©olo ^ 9}{anuale bet größerem
S)ntcfe unb tieferem ^aftcnfallc aud^ bad I. unb II üRanual
mit bem regiftrirten Doppelungen erflingen. ^ic (Soppeln I
an $ebal unb II an $ebal toerben, toenit regiftrirt, abgeftellt.
70/71. $roIongement*=^armonique, ourcft Six% unb
Sritt ju bewegen. @rfterer ftettt baffelbc ein, lefetcrer fc^t
eg in unb aufeer ©ir!famfeit. 72/73. 3^ci Saloufic*
©cfttocllcr *2;rittc für ba» II. unb IIL aWanuat, toelcßc
bic Saloufien anfangi^ nur toenig unb bei n^eiterem ^rucle
mit fteigenber ®ef(6n)inbigleit öffnen unb auf jebem $un!te
fte^en bleiben. 74 75. 3)er SRolIfc^tocner fann burd& eine
SBalje in ber SRitte unb an ber redeten ©eite bemegt ivcrben
unb erjeugt ein aümalic^eg SRegifter^Sredcenbo , an n>el^em
ftc^ fämmtlid^e ©timmen, Goppeln unb auc^ bie beiben
3a(oufiefc^n)eQer bet^ätigen. @r beginnt feine St^ätigfeit bon
ber bcfte^enben 9{egiftrirung an^, ju ber er aud^ bei
9lfid(märtdbc)oegung prfidEfü^rt. 76. @tn Zifferblatt giebt
bic Äraft an, mit toelcßcr ber Slottfd^mcQcr wirft. 77. S)cr
8flonf4weUer^9bftet(er, ein %ritt bicfit neben ber
mittleren Sßalje, ftcDt bic 9{oafd&weIIer^9{egiftrirun() plö^Iic^
q6, lägt bie urfprüngüc^c Slegiftrirung auein erlüngen unb
bewirft SRüdbewegung ber äSaljc bid jum SluHpunftc. 78.
S)er 8lo^rwcrf«%bftcller bringt aUe Slo^rwerfc, bic
burc^ $anb« ober (Sombinationi^ « SRcgiftrinrng angezogen
Würben, 5u fofortigem ©d^wcigen. S)cr 9loqrWcrf«Som6inationd«
tritt (S«r. 100) ftöfet biefen 3ug ab.
(Sotlectibc
79—91. ^nx jebe« SRanual finb an ber über bemfelbcn
befinblid^cn S(at)iaturleiftc bier fic^ gcgcnfcitig aui^Idfenbe
^rncffnöpfc an^ebrac^t, welche ein FF, F unb mf ju ber
befte^enben älegiftrirung bringen. 3>er t)icrte ftnopf, ber
o-Änopf, fteOt biefelbe wieber ^er. 92—95. ^flr ba« $ebal
geben 4 fid^ ebenfalls gegenfeitig au^töfenbe dritte ein FF, F,
inf unb ber o-Sritt bie beftcöenbc älegiftrirung. 96—101.
^üuf fid^ gegenfeitig auSlöfenbe @^o(Iectiu?Xritteunb ein o-Sritt
bejic^en fic^ auf'd ganje 9\$erf mitt Stoppeln unb crjeugcn
mf, F, FF, JRo^rwerf =* (Snfemblc nub Xutti. S)er o-Xritt
fteÖt bie üor^anbenc SRcgiftrirung öer.
®ic 74 unb 79—101 bcj^eic^neten (Sombinationen ftnb
(SoIIcctiüe; fie fugen ber beftel^enben Äegiftrirung bie auf
bie betreffenben Änöpfe refp. 3;ritte feft cingcfteQtcr JRegifter
unb @oppe(nngen f)inju, o^ne iene abjuftcUen.
SinftcUbarc Kombinationen.
102 — 112. 9ld&t über ben STOanualen befinbticfte, fic^
gegenfeitig auSlöfenbe Änöpfe finb jur f r e i c n ® t n ft e 1 1 u n g
eben fo meler SRegiftcr^^SBifc^ungen beftimmt. S)urdö §erau«*
gte^en cincÄ biefer Änöpfe wirb' bic pr Qtit beftefjcnbe ^anb*^
regiftrirnng auf bemfelbcn befeftigt, burd^ ßineinbrüdcn
bcÄfelben tritt fie in Söätigfeit, auc^ wenn mittlerweile eine
ganj anbere ^anbregiftrirung gemacht worben ift. @in
neunter ffnopf (o-ffnopf) fteöt bie 6ombination8*3?cgiftrirung
ab. @in seftuter .ftnopf (Stegifter «^ ?luÄfd&alter) ftellt ^inein*=
ocbrüdEt bic ^anbregiftrirung ab nnb lägt nur bie ©ombination«^
SRcgiftrirung erflingen. 3ft biefer nicöt abgeftoften, fo erflingen
beibc JRegiftrirungen. 3)er o-Stnopf fteHt in febem gatte bic
§anbregiftrirung fter, aud& Wenn ber 8lcgifter*SlbfteIIer hinein*
gebrüdt toorben ift. -
TOan fann fi^ burd^ biefe ©inrid^tung neben feiner
^anbrcgiftrirung 8 anbere auf cinjclnc Slabicrc ober auc^
auf ba^ ganje SBcrf mit aßen feinen goppeln fid^ bejic^enbc
JRcgiftriningen im SSorau« l^erftellen, bie beliebig mit ober
o^iie §anbregiftrirung jjur jcberieitigen Senufeung bereit
fielen. Äufeer burc§' bie ^anbregiftr'irung fann man biefe
Sombinationd « 9{cgiftrirungcn burc^ $8cnu|ung ber unter
3ix. 74 unb 79 — 101 bcäcidönetcn ©oHecttüc üerboUftänbigen.
113—124. pr icbcÄ ber 3 Wanuale ift ein einftellbarcr
SR e g i ft e r a u « f dö a 1 1 c r al« Änopf mit ?lu8löf ung üorßan*
ben unb für ba8 $cbal ein einju^afenber Irttt. 3)urd& 4
©nfteQungdfnöpfe fann man fid^ für iebe^ (Slat)ier nad^
Selieben eine fc^Wad&e SRcgiftrirung fd^affen. ®urd6 ©incin*
brfidfen eine« ber 3 «uÄfc^altcr ober geft^afen bc« dritte«
werben atte nid&t cingcftclltcn SRegiftcr unb Koppeln an^*
gefd&altet unb nur bie in ber SRcgiftrirung enthaltenen einge*
fteHten ©timmen erflingen. ©o fann man ftc^ iebe S^arafter*
ftimme jum fofortigen ©ebraud^c frei legen unb jebcr^^eit ein
^4wad|e8 ^ebal berf^affen, aud& unwiHfommcnc JRegifter
beliebig auSfd&altcn. SBenn auf bie 3 Änöpfe unb ben SCritt
ni^t^ cingcftellt ift fo bienen fie al^ ©perrbcntile.
SBcrfd^icbcnc (Einrichtungen.
125. @in ©cncraUg^ull^Stritt ftöfet alle tjon 74
bis 123 genannten Kombinationen ab unb bringt bic ^anb^
regiftrirnng pr alleinigen SBirfung. 126. ^er Kombi«
na tionS«8Serfc^ln6 ift ein üerfd^lieSbarcr 3wflr weld^cr
ben SSinb ju allen Kombinationd^Kinridgtungen 74—124, ju
ben 3 Dctau^Koppeln 59 bis 61, jur S^uba mirabiliS, $ofaune
32', 83o£ ^umana 8' abfperrt unb eine ^enutjung bcrfelben
burdö Unberufene bcr^inbcrt. 127/128. ^tt^^i S33inb*«näcigcr
für ftarfen unb fc^wac^en SBinb jetgcn bie S^ätigfeit ber
9Rafd^ine an. 129. Kin X^ermometer mit bcrftcDbarem
3eiger bient baju, bie Temperatur }^n bejcid&nen, bei wcld^er
bic SRo^rwcrfe eingcftimmt Worben finb. 130. Kin 3^4 fe^t
ben Klectro^äRotor in Bewegung unb ftclIt benfclbcn ao.
^feifwcrt
S)ic Orgel ^at 3881 Reifen, 1100 im I., 903 im IL,
1428 im III. SRanuale unb 450 im $cbale. S>abon ftnb
1991 neu. Hn^ ber alten Drgel übernommen unb t^eilwcife
CT
3
8 s
Ha
£5, f^
S* ****
** 9
^^
SS
— 5
^nj umoearbeitet tourben 1890, unter biefen bie pfeifen bed
^nctpal 16' im $ebale, Principal 8' bed I. unb $rindt)al
8' bed III. SRanuali^, meiere bem itnüeranbert erhaltenen
^offKcte angehören.
S>ie alte Orgel enthielt 2231 pfeifen, eS tvurben \)on
biefen 341 für ungeeignet jur SSertuenbung für bad neue
fBerf gehalten, ^on itn 53 fttngenben Stimmen finb 20
gonj heu unb 14 tttoa jur :&ä(fte neu ^eraefteQt n)orben.
iRur 19 Stimmen tonnten mit ad i^ren pfeifen aud ber
alten in bie neue Orgel aufgenommen merben; boc^ tt)urben
aud^ biefe fämmtlic^ repartrt unb t^eitoeife mit neuer
Intonation i^erfe^en unb erhielten ;jur $)erfte(Iung genügenben
Ümfanged unb tiefer Stimmung tm ^ebat 4 unb in ben
SRanualen je 13 neue 3;öne.
SBiublaben.
^ur bad I. unb II. 9J{anuaI unb bad üorbere $ebal
finb bte im Sa^re 1719 oon 3oac^tm SSagner erbauten
@c^(eiflaben beibehalten toorben, boc^ f)abtn bte 9)}anuate ie
«ine Srjgänjunadlabe für bie 13 oberften %äm, unb bad
^ebol eilte |oIc§e für 4 3;öne (flegeüabeii * ©Aftern) er^alteit.
i)Q^ III. äJ^anual fte^t auf jn^et neuen Aegedaben (für ftarfen
unb fd^h)ac^en SSBinbbrud) unb ba^ Wintere $ebal auf einer
ueuen ^egedabe.
2;ractur.
3)a^ I. unb II. 3ßanttal ^aben Slbftraf ten ^ Settung, bad
$ebal unb III. 9){anuat SRö^renpneumatif. ^ie @opt)^(ungeti
toerben burc^ eine ptteumatifc^e Soppelmaf^ine vermittelt unb,
toie oud^ bie Stegifter unb Sombinationd«@inridbtungen, burd^
tneumatif angejogen. 3n ber 9?ä^e ber ä^o^rmerfe fino
onangeber angebracht, toelc^e beim Stimmen ^ülfdperfonen
unnöt^ig mac^eit.
©ebläfe.
2)ad ®eb(ä{e n)irb burc^ einen breipf erbigen Slectro^
motor an^ ber «^abrif t)on Siemettd & ^ai^U getrieben.
^n)ei 9Ragajtne ttieroen burc^ 6 S(^ö))fer mtt OrgeUSSiitb
öerforgt. S)aS eine berfelben liefert fold^en t)on 86 mm ober
33*^ aSafferbrucf für 42 Slegifter, ba« anbere folgen oon 300
mm ober 115* für 11 Siegifter uitb bie ^neumatit 3)ie
com))rimirte Suft bed le^teren n^irft auf ben qcm mit einer
Saft Don 30 gr, auf ben qdm tnit 3 kg, av^ ben qm mit
300 kg unb auf bie ganje Soalgplatte mit 2160 kg.
®e^äufe.
2)a$ fc^öne ©e^äufe ber alten Orgel mirb lieber benü^tr
]ebo(^ merben bie Seitenioänbe bedfelben t^eilmeife erneuert,
unb mit @ittern>erl oerfe^en, mai^ fd^neQe XentperaturauS«
gleid)ung ermöglicht.
9tac^bem n)tr in SSorftefienbem furj audeinanbergefe^t
baben, in n^elc^er Sßetfe and bem üor 170 2!a^ren oon Soac^im
SB agner, aud (S^aro im ^rjogt^um a);agbeburg gebürtig,
gebauten Orgel ein neued SBerf entftanben ift, melc^ei^ bte
tborpge jened in fi(fi ent^altenb aitc^ anget^an fein bürfte,
ben S'nforberungen Der Se^tjeit nac^ aQen Seiten ^in ju
genügen^ tonnen n>ir ed nid^t unterlaffen, bem oben genannten
Drganiften ber 9Karien*Jtird6e, ^erm SKufifbirector S)ienel,
)pel^er mit groger Sac^tenntntg bie 2)idpofition unb ben
$lan ju biefem Orgelbau entmorfen, auc^ ju einigen neuen
dinrid^tungen, befonberd ben einfteObaren Sombinationett, bie
Sbeen nebft Sui^ffi^rungdmeife angegeben ^at, unteren befon«
itxtn 2)anl audjufprec^en.
QtinfkeUhate ^Qmhinationi > Qiinti^inn^tn
erfunben ))on ^dblag 8i ^dl^tir in ®4^ii»fitait.
S)ec qered)tfetli9te fSunf^ Don Organtften axo^tx Orgeftuerfe, neben
i^itr^anbregiftrinma no4 eine ^mette ober brttte felbft eingefteOte a^eqiftris
Tung iu fofortigem mbxand^t ^ur fianb ju ^aben , f^at ju mannt^fadien
SBetfuft^ teeranlaffung geaeben. Air wouen ^ier nidftt an bie bitrftigen
(Einricbtungen fogenannter äDoi>))eIregiftrirung erinnern, oon beren (Srftnbung
tnan^er Orgelbauer Diel dlü^mend gemalt t^at, fonbem nur conftatiren,
bof( unfere (Einric^timaen loeber mit ber 9loofet>eIff4en (Srftnbung
no4 mit ber SHoeDerf^en ober mit ber in 9{r. 36 oom 3. Sunt 1803
ber 9)erüner ^urt(*3unntmentenbaus3citung befc^riebenen ibentif(b, unb
bog biefelben bo/^u anget^an Rnb, in Sej^ug auf bequeme ^anbli(b!eit,
AUMdäfftge grunction, unb practif(4e Senoenbbarfeit aud^ bie loettge^enbften
vtnforberuugen gu befriebigen.
92a(!qbem unfere (Srftnbungen me^rfacb er))robt urb auöi für bie
neue Orgel ber 9){anenfir(be ^n Berlin Don und gebaut morben ftnb, hit
ft4 5ur S^\t noäi in unferer Orgelbau^^nftalt aufgefteüt beftnbet , t^eilen
mir bier fjrolgenbed über bie in berfelben angebracbteu frei einfteUbaren
(Kombinationen mit.
Ueber ben Slaoiatureu beftnben fxä) 8 numerirte l^nöpfe unb tin
92uIItno|)f, bie ficb gegeufeiti^ audlöfen; ein jtebnter j^nopf fübrt bem Flamen
9legifter«9tudfd)aiter. $luf lebeu ber 8 i^nopfe, beren S^^^ ^^i anberen
bauten nacb Belieben uermebrt toerben faun, fann fi4 ber Organtft
eine beliebige M auf eini^elne Slaoteve ober auf bad gan^e SBerf uicl.
(l£o))peIn be^te^enbe 9iegiftrirung eiiifteQen.
@obaIb er bie betreffenbe ^aub :: SRegtftrierung augefertigt mib btn
5htopf auf mel(!^eu er biefelbe eingefteQt baben loiQ, um 1 cm b^rau^
gej^)gen bat, ift biefelbe eingeftedt. ' 9{a(b Belieben fann er mit bem einge^
ftetiteu (Sombinationen raecbfeln. @obaIb er ben 5hiopf 9{r. 1 brücft,
erflingt fofort bte auf benfelbeu geftedte diegiftrirung, ebeujo loenn er ben
2 ober einen anbereu ßuopf bin^inftögt. @S fönneu au&^ 2 ober mebrere
JhiBpfe i(U gletcber 3cit gebrüdCt uub Jo mebrere 9iegiftnrungen bereinigt
loerben. 9(u(b fann nmn jebe eingefteute SRegiftrinmg beliebig tu Berbin«
bung mit ber ^anbregiftdrung ober obne oiefelbe braueben, ober aud^
biefelbe bitrcb 3ui^i^4^n ooii 9iegifteni tofib^nb bed ©pield ueruollftftnbigen.
^ie Berbinbuiig mit ber ^anbregiftrtning uub bie Si^fung ber
eiitgeftenteu dZegiftriruug t^un berfelben geftbie^t burd) bett äiegifterabfteller.
3ft biefer fitneingebnicft, fo fcbmeigt bie »aubregiftriruug menu eine (Sombi-
uationdregiftvirung in Stva\t tritt, ber 92uilfnopf bringt aber burcb 916fte(lung
biefer bie erftere aitcb in bem f^ade jiir ^irfung , meun ber ^tegifter«
VlbfteHer ui(bt auSgeloft movben ift.
$Jft ber 9?egiftcr»?lbftcller nicbt eingeftcHt , fo erflingt bie (Xombinas
tioudregtftrining mit ber £)anbreaiftrirung ^ufammen unb fann , mie fcbon
gefagt, burcb ^inj^unabme neuer 9tegifter oer^nbert toerben.
SBiü man bit auf einen Jhtopf eingeftedte SRegiftrirung änbem fo bat
man nur ndtbig , benfelbeu toieber ani(Uj(iebeu. i&i löft ficb bann bie alte
9legiftrinmg auS w\t) bie gur 3^it gejogetie ^anbregiftrtrung tuirb tuie oben
befcbrieben neu eiugeftedt.
(Eilte anbere ut(bt minber totcbtige ®iitri(btuug ift ebenfadS oon und
für bie Marien s Orgel in Berlin gebaut toorben. biefelbe erm(5gli(bt eS
aud berStegiftriruitg eines (Slaoiered, glei(bt)iel ob ßanb« ober (Sombinationd^
regtftrinmg, ob burcq ben Sllodfcbtoeder ober anbere (£odecttt)e bert)orgerufen,
fofort burtq eiufacben $nuf ein ober mebrere beltebi()e 9legtfter mm adeintgen
(Srflingeu p bringen. Befonberd toicbtig ift biefe (Stnricbttmg für baS ißebal.
^urd) eüten ^ritt föntten ade Siegifter uitb (Koppeln beffelben bid auf bte
barauf eingeftedten audgef(baltet , unb fatm baburtb eine gu einem fcbtoacb
regiftrirten Manuale paffenbe $ebalregiftrintng bergeftedt toerbeit.
9[u(b für bie Manuale bat biefe (Sinncbtung groBcn ^ertb , toeil
man ftcb bttrcb biefelbe aitd einer ftarfen 9iegiftrirung fofort jebe 91rt oon
S^barafterftinnueu eitueln ober in Bereinigung burcb 9(ud)cbaltuug aded
Uebrigen j^um 8oIos(S>ebrau(b t)erf(baffeu fann.
3)ie (Sinftedung biefer ^udfcbalter gefcbiebt ouf bie oben Mon befcbrie«
bene Seife, inbem man nacb Sltegiftrirung ber nicbt ^ur vludfcbaltung
gelangenben 9iegifter ben Jhiopf für bie (Sinftedung ^iebt unb toieber jurücf «
fcbneden (ft|t.
Bei ber ^arieur^Orgel ift für jebed Manual ein folcber 91udfcbalter
ald ü^nopf gebaut, ber burcb eilten baiiebeitftebenben ft'nopf au^er %3irffams
feit gefegt merben- fann, unb für ha^ ^ebal ein ^ritt, toelcber eingebaft, baS
eingeftedte ^ianopebal giebt. 3ft auf biefe oter 9(udf(ba(ter nicbtd einge^^
ftedt toorben, fo toerben burcb biefelben ade ^u bem betreffenben 5l(laoiere
gebörigen 9iegifter unb Doppelungen abgeftedt, unb bieueii in biefem t^ade
ald ©penuentile.
Sir glauben bitr^ biefe beibeit in ibrer Sirfitng unb bequemen
2;ractirunß befcbriebeuen neuen, aber erprobten @rftnbuugeu bie auf leicbte
Umregiflrtrung gericbteten Sünfcbe umfomebr aufrieben fteden j(u fömten,
ald bie betreffenoeu (Sinricbtuitgen an ieber leicbt regiftrtrbaren Orgel ange«
bracbt toerben föniien, uub ba fie in Be/^ug auf ^infacbb^it ibrer (Konftrucs
tion unb bie fjolge beffen auf ibre $reidmürbtgfeit mit jeber berartigen
(Sinricbtung auf 8 Bortbedbaftefte coucunireu fi$nnen.
®cbtvetbni(, im (September 1893. Scblag & @i5bne.
Borbemerfuttg. 2)iefe Briefe bat und ber oerfidrte 9tugdburger
a^eifter Dr. ^and Sficbael @cbletterer in «tbfcbrift aud t>m
9{acblaf{e bed großen @kigenfürften Subtoig ®pobr überlaffen. ^offent^
lieb ftnoeu unfere moblpeneigten 2t\tx bieie (Srgüffe etned b^cbftrebenben
i^ünfllerd nicbt meniger mtereffant a(d bie 9iebaf tion.
3h:. 1.
Srirfr ^e^ q^rof. ^v. Si&f^miktbt
an htn l^offaiienmeiflrt S. ^pof^t in SaffeL
i^oc^too^Igebomer, ^oc^juoere^renber ^err 5ta))e(Imetfter !
®er 9Renfc^enIiebe @m. SBo^Igeboren oertrauenb, n>age
ic^ ei^ eine SBitte an biefelbe ju t^un, oon beren ©emä^rung
je^t mein Unter^lt unb jum S^etl mein Sebeni^gtüdE abfängt,
tnbem ic^ mx%, bag in ber Sad^e, n>ofür id^ bie ®üte im.
$oc^n>o^(geboren in 9[nft)ruc^ ju nehmen mx^ unterfte^e, bie
— 6 —
@tinime @n). $oc^n)of)(geboren bie (^elDtd^tigfte t)on allen ift.
3cf) Unterseicbiicter ^obe 6td in mein ad^tge^ntei^ 3a^r bo$
©^innafium in SBeiniar frcqnentirt, uon ber 3^tt an mtc^
aber ang)c^(te|3(ic^ bei* t)öl)eren äßufif gen^ibniet. Unter ber
^aub bc^ morfern 9?incf in ©armftabt pabc ic^ ben Kontra*
pnnft fiubirt unb nac^ biefem big in mein fünfnnbjtDaniigfte^
3üt)r an 30 SBerle componieit, wornntcr bie flrößern : 1 V\>tx,
bie ©c^langenfönigin , 1 Missa solennis, 3 Ouüerturen, 1
@inip^onie (noc^ nnüoQenbet), ein d^arafteriftifc^eS ^ongemätbe
in gönn eincS SRonbo, mit einer guge für $ßianoforte, finb.
S(nger biejen f)abe ic^ nod^ Diele fleinere ©ac^en an^ aQen
gärf)ern ber SOiufif gearbeitet. JBon aflen biejen tjab id) aber
noc^ nicftt^ an baS fii^t treten laffen, t^eils am SJefürgniö,
ber aSelt ^twa^ llntoolllomineneä An übergeben, tljeifg uer^in*
Derten mic^ bie unenblidien ©cqroterigfeiten , bie mir uon
©eiten ber 5D?ufifüerIegcr entgegengeftellt wnrben, baran.
ÜJ^einc Umftänbe Verlangen eS aber jegt meine iSpftenj jn
begrünben nnb in biefer *?lbfic^t melbete ic^ mic^ jn ber uor
einiger 3cit an bcm ©eminarinm jn Sifenacl^ erlebigten
ajfufifbirectorfteüe nnb fc^icftc beiliegenbe Äompofitionen ein,
nm baranS erje^en jn lönnen, ob ic^ baju tüchtig fei. S)a
aber über meine itompofitionen noc^ bag Urt^eit eine« WeifterS
verlangt tt^nrbe, {o njage ic^ eS, burc^ ben §. 3nfpe{tor
©cbröter ermutl|igt, meine ?lrbeiten @m. ^oc^motjlgeboren
öorjnlegen mit ber ergcbenfteii Sitte, bei 83enrt|eilung berfelben
nic^t einen ju ^oljen SÖfofeftab anjniegen, inbem ic^ mi^
unmürbig fü^le uor Sto. §ocftmof)Igeboren alö Ännftler jn
treten. Sc^liefelidö bitte icftj ^joc^biefilben nod^ meine ?lrbeiten
nac^ beren güticjen Senrt^eilung nad) (Sifenad^ an §. Snjpector
@ct)röter jn fc^icfcn. 3n ber froren Hoffnung, bafe ic^ mic^
einer gütigen nnb nactjfic^tigen Scrücffic^tignng meiner Sitte
uon ipoc^oenfelben jn erfrenen t)abe, nnterjeic^nc ic^ mic^ mit
ber tiefften ^oc^ad^lnng aU Sm. $o(^tt)ol)lgeboren
nntertpniger 2)iener
grieb. Äü^iftcbt
Sßr. 2.
©ifenac^, am 21. 9?ou. 1837.
$)oc^tDO^(geborener §err, t)ocöäulieref)renber
§evr ÄapeQmeifter !
©nblic^ einmal bin id) jo glücflic^, S^nen ^oc^uerct)rte[ter
$)err Jiapellmcifter, einen Keinen Semeiö meiner unbegrenzten
lßeret)rnng unb ©anfbarleit jn geben. S)rei 3at)re finb
beinahe uerfloffen, feitbem mir ber bamalige ©eminar*3nipector
©djröter in ©ifenad), (jefet ^föncr in Utenba^) bie 3c"9"iffc
mittl)eilte, n^eld^e 6n). ^ocömo^tgcboren über einige meiner
Sompofitionen (unter anberm ber erfte 9(ct einer Dper) auö?
qefteÖt Ratten. SEBa« lull iä) Uon ber SSJirfnncj fagen, iuel^e
fie auf mic^ matten? — SBot)I ^atte ic^ nur fc^on lange
Da§ 3Bürbigfte, @r^abcnfte in ber Snnft jum 3Sorbi(be an«*
erforen, unb toax aüen STOobctänbeleien uon ganjer ©eele
abt)olb, boc^ f)atte bi§ jn ber ©tnnbc noc^ fein Süieifter
meine arbeiten in ben Rauben gehabt, ba§ ®lücf ben Statt)
eines äJicifterS genießen jn fönnen, njar mir nod^ nic^t
gemorben, in mir'jelbft jtueifelfiaft, ob mir bie Srtatur fo uiel
Salent uerlie^en,um ba« meitgeftecf tc 3icl erreichen ju fönnen,—
nnb fo lam cö, bog 16) mit 9lngft unb Rac^Qn Syrern Schreiben
entgegen fal), ani bem ic^ erfahren foUte, ob ic^ ttjert^ ober
umocrt]^ fei in ba« §eiligtl)nm ber jc^önen, göttlid^en fiunft
einjutrcten. S)ie 3^"9"'fff crfcftienen — unb bie greube
bro^etc meinem Seben ein ©nbe ju ma^cn. Stimmer uergeffe
i^ biefcn glücKic^en 9lngenblicf, tootjl ber glüdlic^ftc meine«
ßeben«. ©r Ijat micft oft aufred&t erhalten, wenn bie fürd^ter*
li^cn Sranbungen bc« ©d)icfia(« Uerni^tcnb an mein jc^lua^e«,
fc^monfcnbe« ÖebenSglncf jc^lugen. S)a6 ®m. ^oc^mo^lgeboren
in meinen ?(rbeiten baö crfannt Ratten, ttja« id^ mir felbft
faum jngefte^en mochte, nur fc^üc^tem ju njünjdöen midft
erffitjntc* gab mir jnerft mel)r Vertrauen jn mir felbft;
uenua^rte micfi uor bem SBerjwcifeln an meinen eigenen
Kräften. S)ann ttjurbe baburd) meine p^fifd^c Ssiftenj gefiebert,
tnbem tc^ in golgc ber ^errlid^en ß^^^iff« loirHic^ al« Söfufifc
birector nnb Aie^rer an be« ©eminarinm jn @tfenac^ berufen
tourbe, trofe ber ©inwtrfnngen SBieler, bie bie 3«uflniff« h^
entfräften fuc^ten. 3J?tt bem Eintritte in mein Ylmt tt>ar e&
nun meine erfte ^\Ud)t geroejen, ^f^mn §oc^ucre^rter ^ert
ein Qüd^m meiner innigften SBere^rung unb 3)anfbarleit ju
geben , trat mir ba« ©cftidfal mieber gewaltig ouf bem 5Raden,
bafe icft D^nmöc^tiger aÜe« ucrgaß. — 3n ^olc^t 3^rer
3eugniffe mürbe i^ Uom Dberconftftorium getoätjlt, berufen
unb erhielt uon ©r. fgl. öo^eit t>a^ ^ßräbifat al« üJtufifbircctor.
Sei ber SBal^l ^atte febo^ ba« Sonfiftorium ben ftimmbabenben
©tabtratf} überfcben, ober ftc§ uielme^r trofe ber ©inreben
be« ©tabtrat^« für mid^ erflärt. SBa« gefc^aö? 3dÖ warb
angcftellt unb befam feine Sejolbiuig. ©nblicft nac^ uielen
©treitereien , bie ftcft ein uotle« 3aör in bie Sänge ä^gen,
n)urbe mir ftatt ber uerfproi^enen 300 faum 200 S^lr. juerfannt,
uorjc^ü^enb, baß ber Seftanb ber 5f äffen feine größere Sefol*
bung äulaffe. SWitten in biejer traurigen ^eriobe erfranfte
meine Sraut, ein auSgejeicönete« ^efen, unb ftarb nac^bem
fie über ein uofte« 3a^r gelitten ^atte, an ber ©c^minbiuc^t
Unter biejen unglüd|eligen 9Sert)äItniffen toar nid^t nur mein
fleineg Vermögen, uon bem id^ immer noc^ leben mußte,
ganj aufgeje^rt, fonbern auc^ bie ®efunbt)eit meine« ®eifte«
unb Äörper« total jcrrüttet. 3cö erlag felbft bem unenblidien
Summer, ©orgen unb ©trapajen, unb nur nadö längerer
3eit gelang eö mid^ bem Seben wieberjugeben. S)o(^ *auc§
Ijiermit mar ba« groQenbe ©c^irffal nod& nic^t uerfö^nt, e«
fotlte mic^ nocft ba« ?tergftc treffen. S)nrc^ ein unglürflicfte«
Vergreifen (roie man e« ju nennen pflegt) ober ma« fonfi bie
Urjad&e gcmefen fein mag, mürbe mir bie rechte, befonbcr«
aber ber britte unb uierte ginger berfelben gelähmt menigftcn«
in fomeit, baß icö al« Älauierjpieler unter Denen ic^ ma^rlic^
nic^t ber le^te mar, nic^t öffentlidj anfjutreten uermag. —
®oc^ genug ber Unglüd« jemälbe ! — @m. §o^mo^(geoorcn
merben e« motjl natürlich finben, menn ic^ nac^ folc^en ©cftidC«»
fal«f(^Iägen längere Qdt jur (Sr^olung beburfte. Ob ic^
mic^ jemal« ju ber uorigen Sraft unb Segeifterung für bie
Jfunft erholen merbe, ticiß i^ nic^t. SÖetna^e muß icft
befürchten, baß ic^ bod^ no(| bem ©c^idfal, meiere« mid) uon
{rü^efter 3ngenb mit allem ®rimme uerfolgt l^at, früher ober
Ipäter erliegen merben, unb ba« fc^öne Qitl nid^t erreiche,
|uetc^e« anbere iunge Somponiften meine« SUter« mie SRenbel««
fo^n 2C., unterftügt uom ®lüde, jpielenb erreicht i^abm, 3n
@ifenac^ an mein^mt gefettet, meiere« mir an« oben
angeführten ®rünben, faum ba« SRott)bürftiafte jum Seben
gemährt, unb baburc^ uon ber mufifali(^en SSelt total abge»
fc^uitten, gelingt e« mir nic^t, meine Sompofitionen in«
publicum ju Dringen. Unb leiber bin i^ balb 29 3a]^re,
D märe nur nur einmal ba« ®lüd ju SC^eil, eine meiner
Eompofitionen , eine ©imp^onie ober meine Dper, meiere
legterc id^ umzuarbeiten angefangen t)abe, jur Slufffi^runa
JU bringen! 3d) ief)c aber bie SKoglic^feit nid^t, too unb auf
meiere SSeife? ÜKir ift ba« ®lüd! nocft nie günftig gemefcn.
Seiliegenbe fteine ®eneralbaßjc^ule ift, außer einigen fleinen
Drgeljac^en, ba« erfte SBerfc^en, meiere« ein ®egenftanb ber
©peculation be« ^ieftaen Sud&bänbler« SäredEe mürbe. — 30
^abe e« gemagt, baffeloe pnäd)ft @m. $oc^mo^Igebo)*en al« ein
jetd^en meiner unbegrenzten ^oc^ac^tung unb 2)anfbarteit ju
Jnffen ju legen. S)ie Vlbfic^t, bie mic^ biefe« SBerfcften ju
f (^reiben uerahlaßte, mar rein, ber 3^^^ ^'" nuglic^er, unb
fo barf ic^ mir fc^meic^eln, baß (Sm. f)0(^mo^lgeboren bie
fleine ®abe ni^t uerf^mä^en, fonbern fie al« bä«* aufnehmen
merben, ma« fie fein ioQ. 3ft biefe« ber gatl, fo mirb mir
ber ^ö(4fte So^n ju ^^eil. — ©d^tießlic^ bitte tc^ noc^ @n).
^oc^mo^laeboren um gütige (Sntfc^ulbiaung, menn i^ biefelbeit
Uietteic^t ourc^ meinen langen Sricf ber* 3^'* beraubte , bie
mo^l etma« ®roßerem, ©t^öneren beftimmt mar. S)ürfte tc^
no^ hoffen, Uon 3^rer ^anb ein paar Seiten über mein
SSerf^en }u ert)alten, fo märe ein glüdCIid^er Xag mej^r in
meinem trüben Seben. 92oc6mal« um gütige 9{ac^ftc^t bittenb
empfehle tc^ mid^ bem ^o^lmollen @m. ^od^mo^lgeboren unb
bin in tieffter 9}ere^rung @m. ^o^mo^lgeboren
ganz ergebenfter
Srieb. Slä^mftebt.
(afottfcftuno folgt.)
— 7 —
l
9Sef)irec|iitit(|eit«
ipefU'^I^iini, 3 ^ n. 9(ui^iDQ^I ber üorifiglid^ften
Orgelcompof itionen, fieipAifl, Seuaart (donft.
@Qnber). ^eraudgeg. D. S(. 993. ©ottfc^alg.
tiefer @(i)Iu6baitb M 9(lbumd enl^ftU iHd)t loenigev beim 18
,r56eve (Sompofitionen beS ©(^lejftMen dfrogmeifterd. ^te(e(ben
,lnb mfiiiqei* befannt , meil f'^ "^ uerfc^tebenen Sammlungen sevftreut
»aicn und sunt 3^U ouS fteniben Verlage ertvorbeu merben mußten.
(S4 fuib biefe |)r(i4tiaen SBerte für ben (Son^eUßebrond) unb jum ©tnbtum
beftimnit ®er biefelben benu^t, fann grinfl^^^unb Sn6in( roo§i entbehren.
SRebrere biefer gebiegeneu unb ouBerovbentlicb wtrningSuonen @(ibe , mie
5. ä. bic beiben effettreicben ^ntofien unb grugen in ^«buv, ber oriQante
unb großartige ^ugenfa^ in 2)2mon, bie f^ontaftesSonate, bie reii^eiiben
Ä*bursSBnriationen k. finb nodj ^utejaoiu om ^la^c. Unb \>a^ %flcÄ —
bei briflanter «uSftattung — fnr 3 Worf!
©tooboba, «belbert: SUwftrirtc aRufifgcf^id^tc-
SWit «bbilbungcn t). Tlai grci^. to. Örcinca. 1 Sanb
5 .4Ä 2 ©anb 5 ^. ©tuttgort, ©runingcr.
gfluflrirte SWurifgcj^id^ten gibt e« bereit« , wir erinnern j^. ö. an
ba^ nmfangrei(t)e SBerte Dr. @. 9Mnnmnn«, imb ba« fi^nlicbe Sert über
beutfcbe 9Rurtfgefcbid)te uon Dr. SReißniann. 9?i(f)td befto toeniger barf ba«
t>or(iegenbe %Bert ald iiberfiiiifig be^eicbnet merben, benn ed entb(ilt ba(^'
felbe namentiid) eine iiberrafd^eube tJnUe forglidb gefammelter 9iefn(tate
iiber alte ^Rufifgefcbicbten. SQBir ftnben ba^er möglicbft audfiibriicbe ^^ele^*
mngen i'iber bie SJ^nfif ber 9{atnn)51fer , fomie über biefe Jhtnft bei Den
JhiltnrDolfem bed ^Itert^nmd , juniAc^ft an« uurgefd)i(bt(id)er 3^i^ » bie
mufifa(ifd)en Suflfinbe in (Jftina, ga^)an, 3»b»«"» ©abt)lonicn unb i?!ffl)ricn,
Werften, Vlrabien unb bei anbeni 3«laniiten, bie ^ufif al« Snlturma4t
iit ^eg^pten, bie äRuftfpfiege bei ben Suben, bie ^ulturbebeutimg ber
Si^uftf in (^liecbenlanb, bie Xonfunft bei altitalif^en SSöltern.
@ine groge Wenge 9(bbilbnngen iduftviren ben 2:e;t.
^r 2. 93anb be« entvfef)Ien«mei1^en SSerfe« ift bereit« in 2. 9(nflage
erf^iencn.
@« verbreitet ^4 berfelbe über bie 99c^ie^ungen ber ^ufit sur
^oefle im fri'iben 9)?itte(alter unb mie ba« %oIf in ^ort unb Xon bi(btet,
mt^t^ifd)e Stoffe für ^eilonungen , bie Xonfunft im S)ienft ber d)riftli(ben
Religion, 6i5flf4e« Ztbtn unb beffen SSe^iie^ungen gur Stonfnnft im 12. unb
13. §a^r^., bentfdier ^innegefnng, bie geiftlid? Spiele in S)eutfd)(anb , ber
Spielmann be« SRittelalter«, ber SJ^eifteraefang, Soir«f(f)aufpiel mit ®efanf),
ÜRufit unb %ani al« $(u«bni(f ber ^ftfreube, 93ebentung ber Xonfunft nt
SRenaiffonce Italien« , mie ba« ^efen ber a^ufit von ber bilbenben ^mft
Aufgefaßt mürbe, Saftna4t«fpiele ber beutfd)en ^nmani«mu« unb bie
Sioiirunft, bie beutftbe 9lenoiffance \it\h bK S^onfunft vba« meltlicbe unb
geiftlidje Sieb), itol. Sonbid^ter, $an«mufif im 16. unb 17. Sa^r^.,
bie mufifgeMicbtlic^e S3ebeutung ber 9{ieberlänber , ^nf^^umentalnrnfif im
16. unb 17. 3abr^. r beutfcbe, englifd)e unb fran^öf. Opentfomponiften
S. $ad) , ^nbel , ®Iu(t , go^bn , Wlo^axi , Seet^ouen , ^mn^ Sdiubert,
D. SBeber , 3J2enbe(«fo6n , vi, Sc^untann , (S^opin , SBerlio^, 91. Wagner
Dr. S^anj fiißt (nod) unferer Weinung ift biefer ^eifter etma« ^n fur^
obget^an morben), So^anne« !6raf)m«, 9(nt. Sfubinftein. Sollte ni(^t
aud) ber oüfeitige 9Riind)ener Weifter 9i^einber((er eine befonbere
SBeni(fri(f)tigung oerbienen? 9(1« 5tomponift ftebt er muibeften« 9Rubinftein
gleid). ^m Uebrigen fußt ba« treffliche SBerf and) bier auf ben beften
jQucnen. —
Aümmerle, ©: @nc^fIo))äbte ber euangelif^en
Ä i r d^ e mu II n f i" 3 Sänben , 27 — 30. ßiefcrung.
®\xttx^lof), SSerteldmann.
^a« fd)on oft in b. 91. mit 9(u«sei(4nung genannte ^erf umfaßt
itt ben oorliegenben Lieferungen (ä 1 M.) be« Scblußbanbe« bie S3ud)ftaben
S. bi« U. 9lud) biefe«mal ^nben mir eine gritUe möglidift genauer 9(rtifel,
bie bemeifen, t>ai ber umfid)tige unb ungemein fleißige SSerf . Sie einf(^Iagenbe
fiitteratur ooUfommen bebeixfcbt unb ba^ ^abre oon beut gafften mo^l
^u unterfc^eiben oerftebt. 3)a« umfangreicbe ^erf erfe^t eine ganje i5ibliotbet
Wer!, @uft., Dp. 20: 900 (£^oraU3n)ifcöenf))ielc
für Orgel, |)armotnum ober $iano, jum ®e6rouc^e
beim ®ottedbtenfte, foiDie beim Unterricht in $rä)?arQnbeit«
onftalten ober Se^rer « ©emiiiaren. Seipjtg , fieudart
(©anber). 3 ^ n.
Obwohl uon mancben Seiten bie 3^It€"&*^ii<^^"iP^^I^ ber df^oxIMt
^efid)tet fmb , fo merben fit bennod) nid)t ganj^ — tro^ be« 3€loti«mu«
ber puriftifcbcn ^iondmäc^ter, ba fte al« ^erbinbung«glieber ber einzelnen
X^eile eine« mufttalif^en ©anjen uou unfern muftfalifdKn 5(Iafftfem —
unb biefe pnb für un« bie einj^ige 9lutoritfit, aegenüber ben fieuten, loelc^e
ba« fänftterif^e Orgelfpiel in ber (Segenmart fanatifd) ^u oerbinbem, re^p.
^rabjubrüden fucben — fnr notbivenDig eTad)tct mürben. i)ie Strop^eiu
gmtfd^enfpiele mirb man bod) mobl, um ^Ronotie unb drmübnng oor^ubeugen,
iiod) mobl bulben unb geftatten uulffen. grür beibe 9(rten ber gnterlubien
fiRbet man ein reicbbaltige« SOtaga^in , mie mir no^ tein« fennen lernten
Sl^einberger Ot). 175: 16. Orgelfonate in ®i8«moQ.
mt tiefen dmft breitet ba« 1. Zktma be« d^rdffnungfafte« einber.
%u(b ba« 2. 2:bema ift in Xrauer unb Xroft aetaucbt, »fibrenb ber 3.
fiaiq)tgebanft triumpbirenb über Q^rab unb Xob ft^ erbebt. Und) nodi
m 4. Qkbante in S)ur mac^t r<4 trbftenb bemerflicb. ?l(le biefe aXotioe
merben meifterlicb iu einem trefflieb geglieberten i&an^tn tierarbeitet , biir^
Derjcbiebene Unarten P4 bemegenb. ^r 2. Sa( ift „Scanbinainfd)"
betitelt. ObmobI bie« 9[nbantino aud) in &\9'nioU anbebt, feblt bod) ber
eble, fidb über ba« tdibe®i«-mo1I nacb S)ur menbenbe t^rfobnenbe (Clement
nicbt. 3)a« finale beginnt in (S^bur, münbet aber in bie (i^nnibbarmonic
ein. ^ie gfuge be()innt mit einem cbarafterijcben Xbema , mie e« nnr ein
großer SRetfter erftnben fann. ^ie 9(u«fribrung be« ^bcma« ift über alle«
^b erbaben — ein oollenbete« 9Reiftermerf. 9ei aller pol))pboner imb
contrapimftifcber Jfunft (bie oorbanbenen (Sngfnbrnngen finb bemunbeni««
mertb) flingt 9(IIe« fo uugefud)t , ungcfünftelt unb nobel , bai man ani
mobligen 9ebagen nid)t berau« foinmt. "^Im Sd)lnße ertönt ba«^riumpb«
motio be« 1. Sa^e« in mäditiger (Sntfaltnng (9I«::biir), nadjbem ba^
f^ugentbema nod) einmal im $eba(e auftritt , momit ba^ fyxb eble oon
einer bcidicb«» poetifd)en ^bee getragene 'föerf abfd)ließt, ftatt in ben
enbannonii(b Denoonbten @i««bur ^u enben. 3)ie 9ln«fübrung erforbert
tücbtige« Stubinm , obne enorme tecbnifdie ^Infocberungen ^n ftefieit ^on
biefer füftlicben &abt ift eine uortrefflid)e Bearbeitung für ba9
$ianoforte ^u 4 ^Anben \>on bem ^eifter felbft im gleicbem
Serlage, ^n 4 M, erfd)tenen.
»ibl, Siub., Dp. 68: DrgcI^Äonjert in ©^moO mit
fleineni Drc^eftcr componirt : $art. 5 3J?., Dr^eft. 6 .^ n.,
Drgelft. 3 .A Seipjiq, 9lieter*53ieberniann.
SBemt ber rübmlicbft befannte JSomponift aud) nicbt tin foldjet
$immel«ftiirmer mie ber oerflärte 3)re«bener S0>2eifter 91ug. 9if(ber, ober
au(b mie ber nod) in frifdiefter S(baffen«fraft ftebenbe ^an^ tiHf^vmann
(ebenfan« in ^Ibfloren^^) ift, fo bat nnfer Siener S^eifler bo(b überjeugenb
unb mobltbnenb barget^an, baß nmn and) ouf „ebener ®rbe" Xncbtige«
unb ©ebiegene« in ben betfi$mmli(beit flaffifcben f^ormen leiften tatm. ^ie
bebanbelten Xbemen finb /^mar nid)t abfohtt original, aber bie Verarbeitung
unb bie geiftreicbe ^enu^ung be« Ord)e{ter« befnnbet btn fein gejd)ullen
Xonmeifter. &a\\^ befonber« mollen mir nocb bemerten, bab bie Orgel«
Partie in allen SSS^n: 9inegro moberato (^sinoll, V« —auf bie alän<^enbe
(^abeuA für Orgel am Sdjlnße biefe« Xbeil« moIIen mir and) imcb befonber«
binmeifen), einbaute foftenuto in 95-bur, */«Xatt, Crinale ^lllegro '/• in
^nioi) nur mäßige Stxl\\tt oer langt.
?lttrup, @. ?l: §oc^jeitÄmarfc6 für Drgel unb
Slaöinftrumente (6orn. in ©, SErompcte, 2:enor*
intb %Qgpo)aune nebft %nba), JEopen^agen unb Seipjig,
aS. ^anfen.
®in fdiöne«, originelle« unb mirffame« Sfeftfpiel in ^«^bur, ba« bei
9$ennftbltmg«feierlid)feiten ganj am £(a|^e ift nnb einen red)t guten (Sin^^
bxud nmd)en mirb. ^aupt« unb Seitenfa^ finb gegenfA^lid) concipirt.
3)ie 9(n«fn^rnng erforbert teine«)oeg« abfonberlicbe i^rAfte.
®abe, S». SB: ^antafie. gfeftli^e« ^rälubium
über ben S^oral: „Qobet htw Ferren, ben inädi^
ti gen Aon ig ber S^ren^mitSBIadinftrumentSbenbaf.
2)a ber oeremigte bänifcbe ^eifter nur uerfjiilniißinjfßig menig für
unfer ^nftnunent ge]d)rieben ^at, fo bürfte biefer nod)ivenia betannte
Sreft«(£rguß ber ftrebjamen Organiftenmelt uid)t unintereffant fein. 9?acb
toenigen frftftigcn ?lccorben ertönt ba^ Sl)oralmotio (1. 3^^^«» ©«bur, *U);
nacbbem Eintritt eine« neuen ^b^ma« begegnen mir ber meitem ^urd^s
fübnmg be« (^boralt^ma« in freiem Sti)ie. (Srft am Sdiluß ti-eten
trompeten unb $ofanne fleigenb (ben l^antu« firmn« betoncnb) auf,
lodbrenb bie Orgel ben ^bi'^al in m9d)tiger äeife nniflutbet. ^a«
gläuj^enbe Stnd ift nid)t fcbmer barjuftellen. —
3litffitl^rititf|en«
Dreaileii* Sechs Bach-Mendelsohu- Abende. Winterhalbjahr
1892/93. Orgel - Vorträge anter Mitwirkung künstlerischer Kräfte
in der Johanneskirche zum Besten der Gemeindediakouie von Hans
Fährmann. Ton Orgelwerken gelangen Eam Vortrag: Mendels-
sohns sämtliche Orgelkompositionen; die sechs Orgelsonateu 8eb.
Bachs, yerglichen mit den sechs Sonaten Mendelssohns, ausserdem
sämtliche mittlere und grössere Orgelwerke Seb. Bachs. Programm.
1. a) Gr. Praelndinm nnd Fnge C-moll (Bd. II, 6) y. S. Bach, b)
Praelndinm und Fnge No. I 0-moll v. Mendelssohn. 2. Tenorsolo:
Recitat. nnd Arie ans der Cantate: ^^ie werden ans Saba Alle
kommen** y. Bach. 8. Zwei Stücke fOr Chor, Soli und kl. Orchester
Y. Michael Haydn. a> Cantate Simeonis. b) Psalm 80. 4. Sonate
No. VI G-dur (Bd. I) v. Bach, a) Vivace. — b) Lento. — c)
Allegro. 5. Altsolo: Arie n^anrientes** ans dm Magnificat v. Bach.
6. Ans Psalm 28, fttr 5stimm. Chor, Soloqnartett nnd Orgel v. H.
Fährmann. 7. Sonate Nr. VI D-dnr, über Lnther's Choral: „Vater
unser im Himmelreich" y. Mendelssohn. 8. Zwei Dnette: h) fttr
Tenor nnd Bass: fj)er rasche Strom, er iliesset leicht,** ans
nJosaa** Y. Händel, b) fttr Sopran nnd Alt: ^Wohin habt ihr ihn
getragen,** a. d. Motette op. 89, 8 v. Mendelssohn. 9. Finale
nOstermorgen**, ttber ^Wachet anf, ruft nns die Stimme,** aus dem
Orgelkonzert nOstem**, mit Begleitung Yon Trompeten, Posaunen,
Panken nnd Tamtam y. C. Ang. Fischer. Choral. Fignration mit
obligater Trompete. Fngierte ChoraldarchfOhmng. Schlosssatx
concertant mit unisono geblasenem Choral.
t^ortfe^ung in ber Scilage.
tlnj^tgen«
Wir heissen
dieBe iiielaterliHflcn EUnit-
nnd 9tadienw«rkB von Henen will-
kommen. (Padftgog. Jahreibericht.)
TrotK ZweekbegrifF sehr hrillanl« UMtl wIrUattiMC
VertraBaMlOekc. (Der KlKTierlehrer.)
Etüden in Tanzforni
TOD Friedrich liUX, Op. 73.
So. 1 W.l»r Uk. 1.-, Ne. 1 Q>li>pp Uk. -.7*. No. 1 Ucuuiit Mk. —15.
1, DIener'B TerlKg, Malni.
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Adolph Hesse.
Herausgegeben von A. W. Bottschalg.
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enUillt.: Aelitzefan grOsBere Compotltianen fBr Orr^l
laiii Conoert Vortrag sowie snm Stodlin.
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Erster Band enthält : 77 leichte nnd mittel Bchwere OrgelBtOcke
mit beigefügter Pedal -Applieatar. Othrftet ...MB nrtto.
Zweiter Band enthält: SS srOaBere Tor- nod Nachapieie nebBt
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Ernst Köhler's Orgel -Compositionen
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Rheinbcrgerjos., Op.l74. Misccilaneen.
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niniaflt' 2)it bem Sctrofeuni Hfinlitben iBafdincau baben teinen Sitnbnt
gtttat^oil unb luintrtn bie VHam
ntofäinniei, t« bep^t fii^äöt« ©^mierfabiahit unb ^atjt ni*t
nSI ifl bai btftc mb-
..... St ni*l ! Kli»ueii»l,
5"rllBaTiri IiirSRÖmafaitnfliK.,iwn IliohlH« «Hohn, llann«Ter,
t ju ^aben in allni bc[{emt ^nblungnt in 9Ia|(^ i 60 $(g.
Pfen. ei*scliieiien I
L. Boslet, op. 10. Sonate No. 3.
(Emoll) für die OrgeL Mk. 8.—.
GUnatigat henrtheilt Ton der Presse, sowie Ton Antoritlten
wie kgl. Hnsikdirektor Peter Plel, Boppard a./Bh. und Dom-
kapellmeiaUr J. 6. E. Stehle, St. Gallen.
Zq beliehen , aneh inr Ansicht , dnrch jede Bneh- nnd
Mnsikalienhandlnn«. Verlag vOD
Otto Junne, Leipzig.
»trlflfl p. 99. 3f. Solflt in gSBfimor.
Die Theorie und PraxlB
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ToUbL Teneicbnisae kostenfrei : J. Scb^berth ft CQ., Leipll|:.
A4txaii4tf ^nilfflants
Orgel'KomposiHonen
rerdienen es, in Dentscbland endlich gekannt
und gerärdigt zu werden!
(Kothe & Forchhammer, Führer durch
die Orgel-Literatur).
Katalog verlange man gratis und franko von
Otto Junne, "^^X"'
Z)ief« SJummet 1 bei Urania liegen }U>et JBeilagcn bei:
1. )SSnft fär bir Crn«!, im SSecIaflc bon
F. I. C. Lenclcart in Leipxlg ctfc^tencn;
2. Srilage Vtv. 1 hn Urania;
UKl<^e tQii güttflei Säea^tung einpfef)Ien.
Drntf, Strrlnfl nn» ejsvttMout Ottn esnca», 9tf»tt, eAvtt<afttii#e 4.
Strtrttti fßi btn Bu^^onbtl: «obeit groibcig in Sti))iig, £«alflra|t 19.
äSrilagf jur Uranid/ SKuffljriffÄ
jy^ 1.
Hcrlag 0on (Dtto Conraü In Erfurt.
1894
Zu den OrgelTortrSgen.
Bei Gelegenheit des Schlnsskonzertes ist ein grösserer
Rttckbiiek am Platie, namentlich anf das Gebiet, welches ich nun-
mehr voranssichtlich anf läni^ere Z^sit verlasse: Mendelssohns
Orgelwerke nnd Bachs Orgelsonaten. Angenscheinlich
ist mir's gelungen, in der Hauptsache das zu erreichen, was ich
wollte, nämlich nicht nur die genannten Werke nebst anderen
Bach'sehen überhaupt vorzuführen, sondern zunächst Sinn und
Verständniss auch für meist unbekannte Orgelmusik zu weckeu
nnd SU heben Was Mendelssohn betrifft, so macht er's dem
Spieler insofern leicht, als die Wirkung auf den Hörer, bei genü-
gender modemer Refi;istratur und den von Mendelssohn vorgeschrie-
benen Tempi ziemlich sicher ist, schon vermöge des modernen
Gehaltes und der modernen Form seiner Werke; nicht so ganz
bei Bach. Immerhin habe ich's nicht zu bereuen, besonders auf
Bach's Orgelsouaten nachdrücklichst hingewiesen und zugleich
ihre Lebensfähigkeit dargethan zu hstben, und das schien mir
vorerst nöthig. Thatsächlich habe ich seit etwa zehn Jahren eifrii;
danach gefahndet, irgendwo in Konzerten einmal einem dieser 18
kunstvollen, in ihrer polyphonen Dreistimmigkeit wohl einzig
dastehenden Sunatensätze zu begegnen. — vergebens. Man spielt
sie wenig oder gar nicht, nnd warum? Ich finde keinen andern
Grund, als das^t sie entweder für zu schwer, zn unbequem oder zn
undankbar gelren; „sie machen nichti beim Publikum,** damit ist
man fertiir. Das.s sie sehr schwer nnd unbequem zn spielen wie
zn registrieren sind, ist ohne Weiteres zuzugeben. Ich halte sie
sogar, schon wegen ihrer fortwährenden Kreuzungen der beiden
geschieilenen Mannalstimmen, mit filr das Schwerste, was fUr Orgel
überhaupt gt'Soluieben worden ist, aber eben darum diese Aufgabe
für einen der wichtigsten Prüfsteine für das wahre Können besserer
Orgelspieler, nnd gehe so weit zu behaupten, dass gerade dieser
Genre von Bach auf keinem Programm von wirklichen Orgelvir-
tuosen fehlen sollte, ebenso wenig wie die grossen Bravourstücke,
so wenig wie auf Pianistenpro^rammen vergleichsweise die Beet-
hoven'schen Sonaten, die selbstredend total anders geartet sind als
die strentr polyphonen dreistimmigen Orgelsonaten Bachs. Was
nun die Wirkung resp. „Undankbarkeit** der lezteren betrifft, so
werde ich stets bestreiten, dass sie wirkungsarm nnd „veraltet"
seien; zu meiner grossen Freude habe ich aber sowohl hier als in
der Schweiz nicht in einem einzigen Referate ein derartiges Urtheil
gefunden; vielmehr wurde da und dort hervorgehoben, dass es
doch geraten erscheine, dass Organisten in ihre Programme gerade
diese ungemein klaren, lebensvollen, meist so knappen und für den
Laien leichter verständlichen Suuatensätze aufnehmen möchten,
die für den aufmerksamen Hörer leicht fasstich seien als die viel
ernsteren, gelehrter dreinschauenden grossen FujEjpen Bachs, welche
natürlich erst recht nnerlässlich für Spieler wie Bachhörer sind.
Nun sind ja diese 18 Sonntensätze begreiflicherweise nicht alle
von gleichem Reize und Werthe ; immerhin meine ich , mindestens
ein Dutzend davon sind ebenso gefällig nnd reizvoll als musikalisch
werthvoll. Wenn nun die vorgeführten sechs Bachsonaten bei
Manchem (bei Laien und musikalisch Gebildeten) noch nicht volle
Befriedigung fanden, so darf man das erklärlich finden ; einmal sind
sie eben noch zu fremd und unbekannt, und dann — soll man nicht
glauben, dass ich mir einbildete, sie durchweg in einer Weise
vorgeführt zu haben, die mir selbst bereits völlig genügte und
nicht das Geringste zu wünschen übrig liesse. Naii^entlich was
die Registratur betrifft (die hier allerdings von aller^rösster
Wichtigkeit ist), war ich so manchmal nicht ganz zufrieden mit
dem, was ich bieten konnte, nicht blos, weil meine gute Johannes*
orgel eben ihre bestimmte, beschränkte Anzahl Register hat, die
ich wohl kombinieren, aber nicht vermehren kann , sondern noch
mehr, weil ich so manches in den Bach^schen Sonaten nicht so
vorbereiten konnte, als ich wünschte. Die Kälte der letzten
Monate war oft bitter; zu etwa 20—25 Stunden Probe pro Konzert
kann man natürlich nicht die Kirche heizen lassen, und die Finger
versagen bei solcher Kälte in ungeheizter Kirche bald genug den
Dienst Aber «von diesen rein äusseren Umständen ganz abgesehen,
behaupte ich gar nicht, durchweg bei diesen Sonaten betreffs
Registratur bereits das Richtigste und Beste getroffen zu haben,
(wennschon das natürlich mein stetes Bemühen war) sondern will
vielmehr noch weiter an diesen Sonaten lernen , auch was ferner
Phrasieru ng betrifft, die eben leider bei Baeh so ziemlich
gänzlich fehlt und wiederum so sehr wichtig ist. Ich nehme also
gern an, dass man bei fortgesetzten Registerstndien diesen nnd
jenen Satz noch anders , noch wirksamer registrieren, vielleicht
auch noch gün:iiiger, schärfer und feiner phrasiereu und dadurch
die Wirkung der Sonaten noch beträchtlich erhöhen kann, und
halte speziell diese so klar gezeichneten Tonbilder für ganz
ausnehmend geeignet, das denkbar grösste Geschick im Registrieren
und Phrasiereu zu zeigen, um die drei kontrapunktisch so über-
aus selbständigen Stimmen trotz ihrer oft labyrinthartigen Ver-
schlingnngen nnd steten Kreuzungen plastisch und klanglich von
einander abzuheben. Hier ist nun einzuschalten, dass seltsamer-
weise gerade die sechste Bachsonate stellenweise ganz
ausführlich mit Pbrasierungsbezeichnnngen von Bach versehen
worden ist und noch dazu ziemlich modern; als ein prächtiger
Fingerzeig, den wir nur benutzen wollen für andre seiner Werke.
Betreffs Schwierigkeit ist zu sagen , dass der erste Satz dieser
sechsten Sonate einige auffallend leichte Stellen bietet, die man
sonst in diesen Sonaten eben vergebens suchen oder wenigstens
nur sehr spärlich finden würde. Wenn ich nnn oben feststellte,
dsss diese Schwierigkeit Viele abhalten mag, die Sonaten Öffentlich
zu spielen, so weiss ich doch sehr wohl, dass wir technisch tttch-
tif^e Orgelspieler haben , welche die Sonaten völlig bewältigen
würden. Offenbar schätzt man sie demnach kaum in dem Maasse,
wie sie*s unstreitig verdienen, oder findet nicht die Zeit, ihre
Registratur sorgsam vorzubereiten. (Fortsetzung folgt.)
^ev Devbieute @emtnar::^unf leerer 8. 3orn in Jlnri^ ift burd)
bell Xitel itföitigl. ^Uluftfbireftor (burd) bie Siegienmg) audge^eicpnet morben.—
® i 11 9 e f e it b e t. ^n ber etma 3120 @inm. jift^Ienben luiirttems
bevivicften Obevamtdftabl %Banj)en in 9(n9äu mürbe im ^IRoimt Oftober
1893 bie elfte eoan gel iic^e Jttrdie, ein fc^öiier moimmentaler
iBnii, fevtiii geftedt unb am t9. Oftober feierlich eingemel^t. ^iefed
®intedbaii°\ biird)aud im iteugotifc^en @ti( au^gefü^rt, ^iert eine prA(^ttge
Orgel nu^ bei* ^eufftfttte bed ^enit jearl (Sc^ftfcr in (Göppingen
a. b. %M) mofelbft ber aiicb ben merteit ü^efent biefeft ^latteS beflend
befaiint geinovbeue j^ompoiüft, Orgelfpieler, 3)irigent k., ^r. l^o^anneS
EetjftI (geb. 1833 ^w «ffaltevbacb bei SWarbarf) a. 9?ecfar) feit 1870 al«
i^üxtx t^Atig ift. 3)ie fd)ou ermii^iite Orgel muvbe am 10. Ottober
(6)ebui't$tag bed ftompoiiifteii ^en}. 5amuta, t83U uiib Xobedtag bej
jflauierüirtiiofeii ?lbolf $)enfelt, 1885) burcft ©r- ^Wiipfbireftov JJob. ®raf
aii8 Ulm — geb. 7. Oftbu 1853 ^ju Oberjettingen bei fierrenberg —
reuibiert, luobei e» p<^ ^erau^ftetlte, ts<x^ biefe« neuefte 3Bert Der genannten
®i)puiiiger Oigelbauanftalt, meiere 1808 gegrfmbet mürbe, ben ungeteilten
53eifnU bc« reuibieteiiben ^mi üerbient ^at — ©ei biefer Seranloffung
erlaube icf) mir, noc^ eiuiged über größere Orgeln im miirttemb. Oberf(^maben,
luofelbft bie Stabt $3angen liegt, ^tei mit/^ut^eilen. $on htw beiben
grogten Orgeln im gebadeten ^aitbedt^eil, iiAmlicb \>m ber 9liefenorgeI
im U I m e r ^SSt ü it ft e v uttb bem nic^i niel fletneren ^erfe in oer
Klüfte vfirdie j^u Weingarten, luiü td) nid)t itben, lueil fd^on öfterö
^^ittbeiluiigen über biefelben gemalt luurben. 9?ac^ i^nen fommt bie größte
ooit ben beiben Orgeln in ber J^Iufterfirdje ^\i O (^ f e n ^ a n f e u bei
©iberad) mit 54 9leg. iiub 2965 pfeifen , mä^renb bie fleinere im (Si b o r
bafelbft 24 9ieg. n. 1474 $f. umfagt. ^ie ^ofterfirdie au Zeigen au
bei aiaüenSburg jjiert eine Orgel mit 48 8fteg. u. 3^au.; biefelbc aUegifter«
^abl, barunter 40 ritngeube beft^t auc^ bie 1881 txbawXt Orgel mit 2646
$f. tu ber padtötiid)en <Stabtfic(be %\i ©ibevad) a. ber W^. (Sine
Orgel mit 45 ©tiinmen befinbet ft(b i» ber i^loftertir^e i^u O b e r m a r 4 1 ^ a 1
bei (S()itigeu a. b. $onau, ein ^ert mit 40 @t. in 9iot^ bei Seutfird),
eilt fulii)ed mit 38 9leg., bavitntet 34 fliiig. , in ber 8tabtftrd)e ^n
9iaiiendburg a. ber (Schliffen feit 1868 ($feifeiij(abl 2322). 36 9teg.
ijö^It bie Orgel ^w ©fingen, 1867, 30 bie ^u @ouIgau, 1854,
iPüfelbit hai ,vueite (neuefte unb jüngfte) fatbolifdie Se^rerfeintnar unfereS
i5aiibe$ ftc^t; 28 SReg. l)at bie 1867 txhmit Orgel in ber Sdilogfut^e )|u
S r 1 e b r i d) d ^ a f e n am ©obeitfee ; 24 ®t. timfngt \>(\^ ®ert \>o\\ 1853
in ber «Stabtfirc^e i(u ^albfee, 35 €t. bai» in 9lieblingen a. b.
^oiiaii, 34 8t. bie Orgel in ^ o 1) e " t e n g e n bei @au(gan, 29 a^g. bie
fS^udji^eu^ofeu bei Seutftrc^ 22 9leg., in g^^i^f^Iteu Vi\\\i xw
"^Ci'wxhi bei 9iaDeitdburg je 24, in ^eiligf reu jt bal unb Stein-
banfen bei ^albfee je 22 9leg., in (^ifen^ar^ 20, in ber l^lofter:»
fiutie j(it $3 i b 1 i n g e n bei Ulm 26 Steg, unb 1732 pfeifen , erbaut non
9i^epomut ^olg^a^ in Ot toben reu. tiefem le^tern fBerfe
gegenüber ftebt eine fogeiiannte ©lenborgel. 9}u(b bemerfe i4, \>(i^ hxt
j^atilreicben tatOolifd)eit ^irc^en Oberf^ioabend itub Württemberg^ überbauet
meifteud mit guten neueren, babei nmfangrei^en Orgelmerfen uerfeben ftnb.
Äarl 3«gcr.
^ie (^efdi^ft^fü^i-'ung im (S) e lu c r b e m u f e ii m nn ^ a r t n e n «
fircben ift uom 1 Ottbr.b. 2l. an, bem bortigen Organiften {»ellriegel
übertragen luorben. —
^n Qonbon tft eine 9(n9gabe ber (Sramer[d)en ftlamei*etiiben
bei ^higeuer evfd^ieneu, meiere angebltd) Don ©eet^ouen intereffaute
©emerfiiiigen über \it\\ SSortrag biefer berühmten, namentlid^ für OrgeU
fpieler luidjtigen @tiibien ent^ftlt. —
^er berühmte englifdbe Orgelbauer X^omaS .^ i 1 1 ftarb am 22.
Oftüber, 72 3"^^'« ^% i" Soiibon. —
9(m 6. 9^üDember ift ber berühmte nifrifdK Komponift $eter
Xfc^aifomdfi) m ^eterdburg ber (i^^olera erlegen. —
- 10
9[ui 18. Cftobev ift her berit&utie fvnni^öfifci^ ftom^onift (S M v 1 e d
Q) u n b beui iibtf^cn (Sein pidt^(id) eutiiffen tuorbeii. (SS luar bei-felbe
om 17. Suiti 1817 in $ari9 geboven. m follte anfAugltd) uid)t bev
mufitalifc^en Saitfbabn fuigeii, M abzv bei* uier^e^njä^riae iuitge ^eiifd)
S^o^artd „S)oii Suon" borte, loar fein (Siitfdidig entfcbieoeu. Zeitlebens
f^at er biefeii beutjc^en ^eifter ffo6i, \(i bi^^er M aüe anbeut Wufifcv
Qcfdjäfet.*) 1840 exianfl er feinen erften (Srfolfl ntit einer fjcftmefie.
äie ^ranj fiiSjt loar er etit alfiubiger H^atbolif unb tooHte ebenfo, wie
biefer geniale Jcünftler, in ben @tanb ber l^ierifer eintreten, tuad aber bie
bern^mte @Anqerin $anliue $iarbet:®arcca gUidlid) ^u r^erbiubem wngte.
^urcb beren ^roteftion mnrbe ibnt bie groge Oper oeöffnet. ^la^
mehreren @(aben fiir biefelbe (©app^o, 1850, „blutige %onne") errang
er mit feinem „gratift nnb Wargaretbe'' einen großartigen Xrinmp^,
obtuobi ber „@)oet^efd)e f^anii'* ha^n geiualtig ben ^opf fcbüttelte. ^lidit^^
beftomeniger nabm biefe Oper ibreu SiepeSj^ug über ba^ (Srbenrunb. 9(ne
feine fpatereu $robuftionen erreichten biefeS x&txt in feiner $3irhtng nidit
mebr, tveber bie itduigin uon @aba, noc^ ^ireiKe, (Sarbanapal, Sobanne
b' 9(ix , ber Tribut Don 3<^iit>'^'n » no(^ „SRonteo unb Snlie", tuelcf) (entere
Oper aucb mebrfac^ i» ^eutfcblanb gegeben lourbe. @eine gciftlidjen
®erfe ,,bie (SrliJfnng" \mh ,,%o\> unb Scben^'cntbalten uian(f)er(ci 9(ni(ie()enbeS,
namentii^ ^^f^ legiere Oratonum. —
* 9(ud O^ouuobd Sugenb. 9Ud @d)iiler beS $avijcr
fionferDatoriumS fcblenberte @( o u n o b an einem feucbtfalten ^ci^embers^benb,
am (Sbnftabeub 1837, 9Cnn in 9lrm mit em paar jfameraben (a(t)enb nnb
fcbergenb beimiojfrts nad) beut gemeinfamen Ouartter in irgenb einem
oefcbeibenen uiei1e)i ober fünften Stocftoerf jenfeitS ber Seine, ^m (cbbaftcn
®eplauber acbteten fie eined an einer ©tragenecfe Icbnenben alten Wanned
Hiebt eber, als bis biefer, burd) i^re p(i5(Iid)e 9(un(ibening ans bem
@)(ei(4geu)icbt gebraut, b^ftig gu ^oben (türmte. 9?a{d) richteten fie ibn
auf unb rei(bten ibm feine über ben Xvottoinanb gefallene C^eige. „Sie
finb Wupter?" fragte ©ounob. — „JJd) war eS," nirfte ber SBettler, „aber
nun (eiber . . . , " unb er ftrecfte bie gei5ffnete ^anb auS. 3)ie jungen
Seute fubreu in bie 2afd)e, bod) nur wenige SouS unb etlicbe Stiidcben
i^olopbonium fi$rberten fie ^u Xage. 3)er Wonat neigte bem (£nbe i^xi,
unb ein luftiger (SbviftjcbmauS batte ber fteiuen JTaffe \>tn daraus gemacbt.
Snbeg mau lougte SRatb. 3m ^u waren hi^ afoctfrägeu auf geftiilpt , bie
obnebieS langen ^aare über bie Stime geftridien, bte ^utfi-empeu berab«
gebogen unb fd)on bielt ©ounob bie ®eige im ?lnu unb fpielte ein alteS
$3eiQnacbtSlieb , baS ber anbere mit b^U^i^i' weitbin toneubem 2::enor
begleitete, wjibi^nb ber britte ft(b jum Sammeln anfcbidte. 3)aS war
uugew9bnli(be Stragenmuftf. Sbk SSorrübergebenben blieben fteben, unb
fletiie unb größere i^ünjeu floffen. iRun ertönen 9(rien auS ben ii^iebliugS«
werfen ^oielbieuS, 9?offtniS, unb immer gri^ger wirb ber i^reis ber 3nbi^ver.
(£nbli(b fenft @)ounob bie ®eige uiib legt fie famt ben (SrlöS beS tmproois
fieHeu Jton^erteS in bie^ftnbe beS alten ^ufttanteu, ber ftrableuben
nugeS gelaufd)t bat. „Wt foH icb ^f^MW t>anUn?*' ftammelt er über«
wAIti^t, Jcb bin (lf^a\>\\tx, einft J^apeQmeifter ber Stragburger Oper,
aber i^r wame ?" — „(SbövleS ©ounob," ladjt ber Stubent, ^uu nom
oünrnr-." — „3)cr balb j^ix hin ©erü§mten JJranfreicbS jÄblen wirb,"
Derfid^erte ber 9[lte mit 9?acbbrud* ... (Sr bat red)t bebalten, unb aiub
auf bie beibeu anbereu Witglieber beS XrioS: (S^uftaue SRoger, l^w Stern
ber @)ro6en Oper, unb 9(bolpbe ^ ermann, ben weltbefannten Siolinifteu,
erftredte fid) leine giridli(be ^ropbej^eiung. (@S fei bier nod) bewerft, ba^
&om\oh auf StaatSfoften oeerbigt würbe.) —
(Singefeubet. (Sin originelles SlaSbetriebSwerf ift feit
einiger 3ett in ber ^omf ivcbe au Set. @) allen (StfftSfirdie mit ben
®ebeiuen beS beiligen @^alluS unb anberer f)eiligen) aufgeftedt; (Sin im
Souterrain befmbli^er i^weipferbiger (ä^aSmotor forgt bafür, bafi bie luftige
ber Orgel getrieben unb gefußt werben, unb eine ingenii>S angebracbte
9RegulierungSuorri(btung ift baj^ii beftimmt, babiu ju wirfen , ha^
nidit nur beim $ianofpiel bie überflüfftge fiuft wegi^iebt fonbern aud),
bai bei ftürffter Snanfpriubnabme ber ^(ilge biefe immer gleidim^gig Suft
liefern. — a)ie bitimanualige Orgel in genannter IPatbebrale würbe 1875
aufgeftellt, bat 55 fling. Stimmen unb flammt auS ber ^erfftdtte beS
rübmlid)ft befannt geworbenen fcbwei^erifcbeu Orgelbauers 3 o b. % i f o 1 a u S
j^ u b u , ber Hd) bauptfädilicb in ber b»4beriibmteu $3alder'fd)en OrgeU
baufabrif für feine jhinft auSaebilbet bat. gm ^atjxt 1864, in welcbem
bie 39ftimmige iüabegaft'fcbe Orgel tu ber Stabtfird)e ^u $3ittenberg, bie
Orgel in ber Scblofinrtbe i^n Stettin mit 23 fling. Stimmen uon lÖerub.
(S^rnneberg bafelbft, bie in ber fiiebfrauenfird)e su fjranffurt a. Wain mit
35 St. Doit (Sber^. gfriebr. SBalder, bie in ®aben«VBabeu mit 26 St. oun
ü, IBoit, fenter neue Orgeln su (Silenberg, bitten, Sd)tuerte, 9{em)d)eib,
SBal^eim bei 9(a(ben, mein « gfobner bei (S^otba, iüangenau in Sacbfen,
^etniolb, fiemgo, &xoi^(Baha, SRarienwerber, @lottau, Xettuang (umveit
beS SobenfeeS, tu Württemberg gelegen), $nni^, (Sglingen, ^eenben bei
^[ferlobu — mit 20 bis 49 Stimmen — unb anberwärts aufgeftellt lourben,
in bemfelben ga^re, in bem mein teurer ^auptlebrer üi ber ^n\\t, ber
bocboerbiente unuetj^eglicbe ^Utmeifter gob. ©eorg grrecb h^ (Solingen, auS
bem ßeben fdjieb (ftuguft 1864), — grünbete aWeifter Äu§n gemeinfdjafts
lid) mit grrtebr. Spaicb ein OrgelbangefdjHft j(u ^Unneborf, einem
bei a^eilen am 3üri(berfee gelegenen $farrborf (befannt burd) feineu Obft«
unb Weinbau fowie burd) feine llirfcbeitgeiftbereining) , unter ber f^iniia
„5eubu u. Spaid)". 3)o(b trat fein ib^ilbaber ntd)t gar lange nad)ber
aus bem (ä^efcb^fte aitS, um mit feinem Sobne eine eigene Orgelbauanftalt
unter ber a3ei(ei4nung „Spaidjer u. Sobu" in 9{apperSwi)l am
güricberfee im Danton Set. (Stallen m grünbeu. Seither bat j^ u b u baS
i
oben genannte (Sefd^Aft mit ^ilfe feines SobneS mit befonberer Umrid)t
unb 9luSbauer fortgefübit VluS ber gemeinfcbaftlicb betriebenen 9ln(talt
^ *) ^unb McfcS aRcifieclvcif tvurbt 6clttimtli(b au4 Setec Xc6aitoU)«fto ber
aXuilK in bie »imc gefW. ^ ^
Orgel in ber Set. VtartinSfircbe i(u @bur, wojelbft ber ^u Stuttgart anS«
gebilbete blinbe j^arl ßdbl als Organift loirffam ift.— "^adi SpaicbS
Weggana baute l^nbu allein nodi gablreicbe größere unb fleinere Werfe,
toie j(. %l. bie Orgel in ber Xonballe i^u B"ri(b oor 1875 mit 31 fling
Stiutmeu für 2 ^au. ; bie Orgel beS Q^rogmünfterS bafelbft, 1876, 52
flittg. Stimmen nebft 3 ^an.; baS Werf tu ber SubanueSfircbe ^u
Scbaffbaufeu, 1879, 54 fl. St.; baS in ber Stiv<t^ iju Ölten,
38 fl. St.; baS in ber Sfrauenmüufterfircbe an güricb, 1882, 42 fl. St.
wti ^^ivivt;5 iiiu |t *.v >i^*. , ui «II u f; ^ « i V IV tf I iiiic 19 c?!. , lll %> u | C 1
(Set. 9llban) unb in 3"^'id) mit \t 18 Stimmen u. f. w. — 3um Sdyluft
bemerfe id) nocb, ba\i uiein bernbmier fd)w{f bifd)er SanbSmaun, ^rr 3 u b.
@(uft. (Sbuarb Steble, geb. 1839 im Sd)ulbaufe ^u Steinbaufen
bei Walbfee (Oberfd)toaben) , feit ^br. 1875 alS ^apellmeifter am 3)om
5u Set. ©allen tbfttig ift. — Äarl gager.
3)er fönigl. uftnfifbir. (£. 93 o r cb e r S in 93reinen fübile an einem
9lb€nb 3 S{'lauier::(£oni(erte E u. ^49eetbouenS, baS 1., 4. unb 5. meifterlicb
üor. Wer madjtS nad|?! —
3m abgelaufenen 3abre bat ber looblrenommirte (ä^robber^ogl. ^oforgeU
baiier 91 b. Eifert in S t a b t i l m (^büringen) folgenbe 91rbeiten fertig
(jeftellt : 1. eine neue Orgel mit 17 Stimmen in @ b e 1 e b e u, ein neueS Wert
in'S Seminar j|u 9luboIftabt(7St.), in Wiebermut|b.SonberSbaufe»
(15 St.), in Sijfelb (Oberbeffen) 10 St., in «Imeurobt (Ober^ffeu)
9 St., in Wal lieben bti (Srfiirt «8 St.), einen Umbau in '15 öS leben
(14 St). —
S)ie auf S. 67 (üor. 3abrg.) mitgetbeilte 3)iSpofittüu ber neuen
Orgel uon 9? i e b e r r b b l i n g e u b. 9taftebt würbe uon bem Sieb. b. 9)1.
oor fur^em reuibivt xuib abgenommen, ^ie (Erbauer, i&eiT Orgelbaumeifter
^ n a u f n. S b u üt ^ 1 e i cb e r o b e b. 92orbbauien, batten bewiefeu,
ha^ fie mit ben neuen emmgenfcbafteit ibrer jtuitft bitili'iuglid) oeiiraut
ftnb, fobag baS neue Werf in jeber ^inftcbt wobl befriebigte. —
Am 26. 92 u b r. o. 3. f übrte $err Stabtcantor (£ b m, © e n 6 g e in
(Irimmitf (bau fein neueS Oratorium „(Sbviften^il" für Soli, dbor
unb Orcbefler mit (Srfolg auf. —
^rieftt>ed>fel.
3uuger Orgelbauer: (£S giebt Wenige, benen baS ®liid
fommt in Sd)cffeln, bie ©Reiften miiffen fidj'S fangen in — ßöffeln! —
ferru 8. in ®. : „»iel ®eiit, aber feine — Seele!" fmin als
ietten. —
^errn (Santor X. in (&.: galten Sie |ld) -an bie Worte beS eblen
.^eiurid) ^eftalo/jgi, ber in feiner uufd^fl^baren Sdirift: „Stenbarb
unb ® er trüb" fid) alfo üemebmeu läftt: „WKe ©erufe babeu tim innere
5?raft ju ibrem gfitnbament , unb loer biefe in fid) felbft bat, bem wirb eS
immer Icicbt. jebcS ftnfjcre Werf^cug beSfclbeu, wenn er eS aucb fÄon nodi
nie in ber ^anb gcbabt, wobl ju bebanbelii." —
9ln einen burcb „Iflaoierpaufen" vuUo: „Älamerbrefcben" geouälten
alten Organiften: Hülfe! Hülfe! Wenn bie Hebungen nid)t ?u no(bt«
Mlafenber Seit oorgeuommen loerben, fiJmten Sie nicbtS mad)en. »ieHeicbt
Pub bie nacbfolgeiibeu ^Jerfe über bie Älaüierböftne ©alfom für ibr
wunbeS O^r: '
2erffeif(br fie. ierte^i fie, ierreiftt fie In ©törftn;
©oU ©urfller unb »lutpler toerfcfitinflt fie nnb fil*t
2)en aKenbeUfo^n. Cffenba(^. ^\M unb SiSAt :
SRU fletf(6enben Kähnen mocb(irtmmig erfc^naptot
@ie ben «ctbi, (Tlemaiti, ^dbanoenta, ^nuu fVbt
Unb fttttjt ft(^ Minbrtfltifl, ber(c(f)ftt unb berlunaett
«Hf jDoraflt, SRoS&oiDftti, fbat^, «erilo*, «unflert;
äRU hirc^tbaien Xat^i in flroufamem ^pitL
91 n
«erftünimeU fie ^i^m, «äff, ßortino unb Äiel.
Artn m^n, kein Staften . rein mieib noäi «nabe.
®te toüiBt C^rubinl, tflutf, ^\tn unb CHabe;
AllesrOf vivace, eon fuocoi con moto
ÄetMmmei-t, jenwutt \it, aer^odt fie ben ?«otato.
!een eirauB. 3DonlAetti, «eUiiti, etooutini.
%m »tn^ms, flaanoobo. ©carlatti, Kofflni.
fie oraeu. fie bubelt, jtc Uimptxt unb nabbctt
Jen »eet^oben, aXei^crbeer, Xaubert unb Xnwert,
öerfliftet mein ^^ mir, jerreiBt mir mein D?r
|RU fmh, mit ©aen«, ®rea, geSca unb ©bofir;
»ie Mt mir bie OkiOe, toie fAtolttt mir bieSeber,
©tefs^ont nMt ben aWoÄürt. fic ft^ont nid^t Un «Seber,
Sfolbe nnb Xnfton — o ^aif(^ Onoll
Wx\t niemals im Zolte unb immer 9^bal:
nu«^g 1(6 moblirter, berinKifeltet l>err,
Ont t($ '" " • ^ - - -
%Bo
nic^t brei Xttppta ^9^, fonbern ^rterre.
ßeb.rer ttnb Organiften, ber beS
« ..^" L!"!" n«»fl«»« ßebrer ttnb Organiften, ber beS
? V ^'^ ^^ß^^ " " * * ^ * ^ " m u 6 1 e : „(£S folleii {o bie fiebitr gor
gorf m 2: d n e n (Worten unb befonberS im Singen unb auf ber
Orgel) fein, imb faflS eS iwtb tbut - follen f« gebörig fd»lagen brctn
(beim ffrebSicbäben beiU man nidit mit 9fiofenioaffei !). 3)a6 Re bengeinb
mit icbliigen (ümcre unb Huftei-e) baS ift Iftugft auSgemad)t! Warum
barob nocb fti-eiten ? S)ie Sdjur ift eine iRad|t ! (Dr ^. (Srobgebadt).—
^crru (Eantor ©. in 91.: ©lürflicberweife ftnb toir über bie Seiten
^11'?"*-; '? ^^^^^^ ^"* "^*" "™"»^ Stbulmeifter an bie Wanbtnfel fdjrieb :
^br Ämber, üergeßt baS $ohgelb nitbt, benn baS ift eure erfte Mitfit!"
a)a6 es iw(b üielfacb beffer luerben mvL% barf too^l foum geleugnet »erben.—
URANIA
^vgd' und ^atmontumftft^I,
(inpie für mu|itiiilt(il)( t^corit, birdjlii^c, in^ntktiiK ®tfiing- unlr ClaDiir-JHufik.
J« ».
@inBtiAffliif)ig4tn Sa^tgmig.
1S94I.
3)itfcB 93Iatt ei'^dieiiit in beii crrtcu 2:afltii jeben
mcitotS, (jfievlitiiinl2 9!miiiiiem) uiib ifl bmt^ otte »udi=> &
Vluntalicn'gmibiimqeii, fflt Den flanjdi 3(ilir0iing * J( ftOJk,
fuiDlt bucc^ ciDe ^Dfinmlei;, u^ne SefteQsc&ii^i: >^ iOA,
mit SefItQgebüär 3^ 10^, pnilimnitrantxi , ju bcitetitii. —
3ni 3ciluii(t3tQlaI»B bcr $oft b^t bieltS »lott bie 9tiimmet 6301.
Xlicefttä 9lbon nein tut bd bec
eSpebUiDit&bcmSedanberlUmiJa: Otio Soiiinb tu Srfiirl,
St^Dttenfti'itgc 4, QCQCii eiiijeiibutig uuu ZJC »OJ, f fic bcn
flmijoi 3dfiCA(iita bei 3raiicas3uitiibuii(i. — ^mi bev eiitjttdKii
tQiiiiiiitei 30 Pfennig. SiiitilioitSQebii^reii : bit gc|))alttne
^elitjetle nur ,10 Pfennig.
3iil|alt: H^axabe. — Statuten bti allßeni. OrflauifteRSCRiiie in SSin. — ^nti ncut Orgeln nun SBoiAv &. 6am)). in SiibroigSburn. -
Orflelbouli^tfl au« 9tu6innb. — SäejprEd^unaen. — auffnörungeii. — Wotijfn. — »viefioeföttl, — Hiyeifltn, —
€DbaIb bn tralcft iii baS fi(b«u ,
btwt fltftti^elt noi^ beiit Slitt,
^nt btv bjt trFte f^pn Qet^tbcn
ein Itü^eS , Bi'''Bf* Weii^io , —
ba^ fi' juni Subel nnb gnr jflage
b«n tet^teii SuSbrutt bii Derlei^'
unb biv in jtbeir SebenSlase
ein XDlnittfrf) bei QIt^'i61t (ti.
©cftalttnb auf Mvfi^icb'itc Beife ,
bie jineite in ba« Seben bringt,
befreienb i^te 3i"»t«r[tti|e , —
UCTft^Bntnb um baB fiebtn f(f|lingt.
9laii) i^rem ^eiligt^unie luoQen
(Etrfltij'fle gringec ung(grt6lt,
i^c tceti ju bientn — aA, mm SIQen
mit lutnigt fi"'> auSgeiDü^It !
aSit IBnnf in SSorten iifi oectünben
beB &anitn E)o^e @(^üpftnttn(bl? !
ISS niufite (i* bein Sieb uetbinbeu ,
3?em ^ectlidiFten, bnS je erbaut.
3)ann ting' ti eticf) bis ju ben Sternen -
ein €trani , iu Ufer nitbt geuDflnot ,
bet ftoljt notft ungemeff'neii getnen
junt ^iinniel feine Sogen btflnfli. —
(?)
Statuten h«i aü^emeinen
8enier[. ainr* einen geehrten 2e(et nn((«S Slotte« fiub uns bie
nadifDlgenben €taluteii mit gel Seilt »ucbeii. ^ir erlauben niiB biefen
St^Titt }uui Seffeien, o^ne bejurtbere SemerFuiigen, uuvgufii^ren. 3)ie 3t eb.
§ 1.
Der ißerein bejroedt bie «memfameit Sntereffen bei*
OrganiftcnflanbeS jii bertrcten uitD ju föTbem. 2)eTfeli)e t|at
fernen ©ig in JEöIn.
§2.
aOe an einet fat(|D(tf(^en Aii^e angeftellten Otao'
niflen finb aum Beitiilt beret^tigt; bietet erfolgt no(^ perfön=
liefet obet fc^tiftlii^et ^nmelbung bei bem SSorftanb.
§3.
3ebe8 SRitgtieb bot im SRonat Januar einen 3o^te8=
fieitrofl Don 1 ^ an ben Äaijjtet ju jähren. 53ie im Saufe
beS Sofies ^injutretenben Snitgticbei jaulen ben boUen
3aI)te3t>ettTag.
§4.
$ie SRitgliebfi^aft etlifc^t, wenn ein Sßitglteb a) bon
(einen Setuf a(« Dtgonift fi(^ abmenbet; b) feinen ffleitrog
inneif)aI6 eine» Salire«, ttofe ergangenet auffotberung, nidjl
iaf)lt
3n allen auSna^mefäUen entfi^cibct ber aSotftanb.
Wiit bem auSttitt eines SRitgliebeä etlöfc^en aKe
9Inf;)tä4e an ben SSetein.
§ö.
2)er aSoiftanb befielt au3 : ben $täfibenten , bem @tea>=
bettcetet be*fel6en, bem ©t^rtflfu^ret , bem Äoffitet unb
Wenigftenä btei Betfi^ein.
5)ie SJa^l bet lefeteten fanii bntc^ be» S3efd(Iu6 .ber
@enetalbei|amm(ung nad| Sebütfnig er^ö^t raerben. —
§6.
3)ie SRitgliebei beS ItßotftanbeS tvetben in ber oibent«
li^en ©eneralberfammlung auf ein So^r oemä^It unb bleiben
fo lange im Wmte, 6iS bie noi^fte ©enerolberfammlung
ftattftnbet. 3)ie Äiiaf^eibenbeii fiiib roieber roä^Ifiat. SJie
SBa^l gefc&ie^t buti$ ©timmgettel ober acclamotion. @d
entf Reibet oie abfotute SJje^r^eit, bei Stimmengleichheit iai
3n bem ^Ke bed ablebenS eines aSorftaiibSmitgtiebed
ober beim äiuiftritt cineS berfelben ergänjt ^i^ bet ÜBorftanb
JU ben QbjuEialtenben @i^ungen, beftimmt bie ZageSorbnung
unb leitet Die IGer^anblungen.
§7.
Set ^fifibent obet fein ©hKBertretet Übernimmt bie
Sertretuna beS SSereinS nat^ äugen ^in; er beruft ben SSor*
ftanb 3U Den abju^altenben ©ifeungen, beftimmt bie XageS'
orbnung unb leitet bie iSer^anbfungen.
— 12 —
5)er ©c^rifttil^rcr nimmt über iebc SSercinSöcrfammlung,
toxt übte bie SJerat^ungcn be8 Sotftanbc^, ein JßrotofoD anf
unb bcforgt bie nöt^igcn ©orrefponbenjcn.
3)cr Äajfircr nimmt ben Sa^rei^beitraq uon bcn SKitcjIiebcrn
entgegen; er fü^rt ein fiaffenbnc^ über ©inna^me* nnb ?Iu^*»
gäbe nnb ^aftet für bie fiebere ?lnfbeit)al)rnng ber SScreinS»
gelber. S)ie Meüifion ber Äaffe nnb ber Sucher wirb t)on
einer in ber orbentlid^en ®encratt)erfammlnng genjö^Itcn
8let)ifiongcommijfion öorgenommeh; fie befielt auÄ 3 nid^t
jum SBorftanbe gefjörenben SWitgliebern.
§8.
3"^^ S3eratbnng nnb ©rlebignng ber SSereinöangelegen*
l^eitcn werben SSorftanböfi^ungcn itad) ©rforberniB abge{)aUen,
jeboc^ iücnigftenS Dier innerhalb einc^ So^re«. Se}cö(u6fätjig
ift ber aSorftaub üon 5 5DätgIiebent. —
§9.
3)ie orbentlic^c ©encrüluerfammtung wirb am jweiten
SJiittmoc^ beÄ 9Konat§ ©eptember an bem jum SSorftanbe
beftimmten Orte abgetialtcn. Qu bcrfelben finb bie SLWitglieber
WenigftenS 8 3:a9e'uort)er fdjviftli^ ein^nlaben. 3n berjclbcn
gibt ber SSorftanb einen S8cricl)t über bie iagc nnb bie Sbätigfcit
beS aSercinä fowic über ba§ Staffentoejen im üerfloffcnen
83creinöiaf)re.
§ 10.
3n ber (Senerotüerfammlnng fönncn Slnträge ber WxU
glieber nnr bann jur S3erQtf)nng nnb Slbftimmmig gebraut
Werben, wenn fie minbcftenS 14 3:agc uorl)er bem SSorftanbe
eingefanbt werben finb.
3ur Eontrüle mnfe jeber bie ©encralüerfammlung
befnc^enbe SD/itglieb feine SWitgliebi^Iartc uorjeigen ober fic^
fonft legitimircn fönncn.
§ 11.
©ine 9{nflöfnn9 be§ SSereinÄ fann nnr ftattfinben, wenn
eine ju biefem Qimdt bernfene ©cneraberfamminng mit brei
aSierteUStimmenme^rfteit ber ?(nwefcnben fie bejd^licfet. S)iefe
©cneratuerfammlnng beftimmt anc§ enbgiltig über bie ?lnwen=
bnng beS SBerein^üermögen^.
§ 12.
Sibänberungen in SBeftimmnng ber ©tatntcn fönnen nnr
in einer ®eneralüerfamm(nng mit brei SBiertcI Süie^r^eit
\)orgenümmen werben.
3)er aSorftanb.
S)omfapeIImeifter 6o^en, §oc^würben, ef)renpräfibent
3. Mobenfirc^cn, ©omorg., ^räfibent,
$. ^ ü f f ä i m m e r , Drg. in 5Wül)I^eim a. 3?^. fteQüertr. 5ßräfib.,
^. ©tauff, Drg. an ©t. Urfula, ©c^rif tffi^rer , Äöln,
m Ana pftein, Drg. an ©t. ©ereon, Äafftrer, Äöln,
SB. Dffergelb, Drg. an ©t. «nbrea«, Äöln,
3. ©c^äfer, Drg. an ber ©t. Duirinnötirc^e in ©teufe,
g. © (^ I a t m a n n , Drg. an ©t. SWauritin^ in 6öln. —
3tvet tt^ite Ctqelt0ttte
üon @. gr. SBaldter nnb 6ie. in ßubwig^bnrg.
I.
j&idiiofition
für bie neue eöangl. 3o^annei^firdöe ju (Siegen
erbaute Drgel mit 39 flingenben ©timmcn, 3 aTiannalen
unb 1 $eba(.
I. SPfannal: (C— 7 56 Söne). 1. ^ßrincipal 16', 2.
irincipal 8', 3. ©ebedt 8', 4. ^o^lftöte 8\ 5. »iola bi
►amba 8' , 6. trompete 8' , 7. 5)olce 8', 8. Dctaöe 4' , 9.
«o^rgöte 4', lO.Dctaöe 2', 11. 6ornett^8' Son, 4 unb öfa*,
12. aRijtur 2%' 5fa4
II. aWanual: (C— f 56 Saften.) 1. SJourbon 16', 2.
®eigenprincipal 8', 3. Siebt. ®ebecft 8', 4. Eoncertflöte 8', 5.
«eoline 8', 6. SJoij celefte 8', 7. Duintatön 8', 8. ßlarinette
8', 9. gngara 4', 10. Sraöer^fiöte 4', 11. 5ßiccolo 2'.
II L aRanual: (G—~ 56 5Rot.) 1. giötcnprincipal
8', 2. ©ebecft 8', 3. ©alicional 8', 4. 3;rompcttc tjarmonique
8', 5. 5ßrincipat 4', 6. ^ßrogrefe. öarmoniqne 2%' 3 fa^.
5l5ebal: (C— T 30* 9?ot.) 1. ^rincipafbafe 16', 2.
(Bixbba^ 16', 3. aSioIonbafe 16', 4. ?ßofannenba6 16', 5.
SBourbon bouj 16', 6. Duintbafe 10%', 7. ©ebecftbafe 8', 8.
Dctaübafe 8', 9. trompete 8', 10. aSiolonceCo 8'.
92eben3Üge: 1. Doppelung II. Wlaxx. jum I. 3Ran.,
2. Soppe(ung III.* 'üJiaxx. }um I. 9Ran., 3. (Soppeinng III. 3Ran.
jum IL ÜD^an.,4. Soppelnitg I. Wlaxx, jnm $ebal, 5. Q^uppelnng
II. Wlaxx. jum $eba(, 6. Doppelung III. Wm. jnm $ebal,
7. Dctaücoppel im I ÜKanual, 8. Dctaücoppel im 5ßebal 9.
(SoIIectiüpebal für Sutti, 10. Eottectiupebal für gorte, 11
Soüectiüpebal für ^iano, 12. EreScenbo nnb ©ecrc^cenbo
aSorric^tnng für'^ ganje 933er{, 13. ©c^WeUtritt für'« III.
^Jlixwxxal
änfammenftcllunci: I. SKanual 12 Mingenbe
©timmen, II. äJfanual 11 fiingenbe ©timmen, III. Sßannal 6
Ktiigenbe ©timmen, $cbal 10 fiingenbe ©timmen jufammen
39 fiingenbe ©timmen.
3n ber JJeftfd^rift „jur ©inwei^nng ber 3o^anniÄfirc^c"
Reifet ed:
®ie Drgel ift ein 5ßrac^twerf, größer aU fie ber 93an^
meifter üorgcfc^tagcn nnb gewünfc^t Ijatte. ?tllein ber Äird^^
gemeinbcüorftanb wollte eine Drgel l)aben, bie minbeften§ ber
in ber ©tabtfird^e gleicö fäme unb nod) lieber fie an Äraft unb
Xonfnnft überträfe." Unb biefer SBunfc^ ift nacö bem ^u^^
fprnc^ aller Sai^üerftänbigen in üoüeftem ajfaafee in ©rfüHung
gegangen.
II.
ber neuen Drgel für bie S)omfircfte ju Sübecf
ö. @. gr. aSalcfer unb Sie. in SnbwigSburg.
I. aWanual: (C— ? 54 Saften.) 1. Principal 16',
54 ^Pfeifen, 2. gianto major 16', 54 $ßf., 3. Principal 8', 54
5ßf., 4. Dctaoe 8', 54 $f„ 5. ipof)lflöte 8', 54 ?ßf., 6. »iola
bi ®amba 8', 54 $f., 7. ®em8l}orn 8', 54 ^f., 8. SBonrbon
8', 54 $f., 9. ©alicional 8', 54 5ßf., 10. Dctatie 4', 54 «ßf.,
11. JRobrflötc 4', 54 ^f., 12. ©cmö^orn 4', 54 ^u 13.
Dctaoe 2', 54 5ßf., 14. Dninte 5'/»', 54 $ßf., 15. Dninte 2*/s',
54 $f., 16. aJiixtur 4' unb 2V8' 6fa*, 324 «ßf., 17. 6t|mbal
2' 3 fac^, 162 5ßf., 18. ^agott 16', 54 5ßf., 19. Srompete 8',
54 5ßf , 20. eiairon 4', 54 Jßf.
IL W a n u a I : (C— T 54 Saften.) 1. ©ebedt 16', 54
$f., 2. ©alicional 16\ 54 5Bf., 3. 5ßnncipal 8', 54 $ßf., 4.
DctaDe 8', 54 5ßf., 5. ßoncertnöte 8', 54 5ßf., 6. ßiebl. ©ebedft
8', 54 ?ßf., 7. SBioIa b' amour 8', 54 $f., 8. Dolce 8', 54
$f., 9. ^Principal 4', 54 5ßf, 10. Srauer^ftöte 4', 54 $f., 11.
ajos angelica 4', 54 $f., 12. ^iccolo 2', 54 $f., 13. Somctt
8 Son, 4 unb 5 fac^ 258 $f., 14. ©larinette 8', 54 ?ßf.
IIL üRannal: (C— =f 54 9?oten.) 1. Duintatön 16',
54 5ßf., 2. ?3rincipal 8', 54 $f, 3. ©pifeflöte 8', 54 $f., 4.
Duintatön 8', 54 ?ßf., 5. ©ebecft 8', 54 $f., 6. gngara 8',
54 $f., 7. «leoline 8', 54 ?ßf., 8. 5ßois celefte 8' üon 4' axx
42 5ßf., 9. «ßrincipal 4', 54 5ßf., 10. glauto bolcc 4', 54 ?ßf.
II. gugara 4', 54 «ßf., 12. ^armonia ätl)erea 2*/»' 3fa*,
162 5ßf., 13. Srompette ^armon. 8', 54 ?ßf., 14. Dboe 8',
15. aSoj l^umana 8', 54 ^f., 11. Sourbon bouj 8', 54 $f.
©oppctn unb »iebenjüge. 1. 6oppel III. ajean.
}um IL SWan., 2. Soppcl IL Wlaxx. jüm I. Wlaxx., 3. Soppcl
III. SDJan. jum I. STOan., 4. (Soppel 1. $l»an. jum $ebal, 5.
(Soppel IL aWan. jum ?ßebal, 6. Goppel IIL »fan. jum $cbal,
7. ©oDectio*6oppel, 8. Dctaücoppel für'« L 3»an., 9. EoHectit)*
pebal für Sutti, 10. SoUectiüpebal für gorte, 11. ©oCectiö*
pebal für SKejjoforte, 12. eoOectiopebal für 5ßiano, (Jßr. 9,
10, 11 unb 12 fic^ gegenfeitig anSlöfenb) 13, gombinationS*
proloncjement, 14 @eneral=6re«cenbo unb ©ecre^cenbo mittelft
SRoDfc^weller», 15. antomat. ©angfteQung be« »ollfc^weaer«.
13
16. ©d&tucUttritt für bic Solouficn bei^ IIL aWanuaU, 17.
®äitüttittitt für aSoj ^iimaim, 18. Srcmolo für So? fjumaim.
?ßcbo(: (C~Ti 27 Jone.) 1. ?Principalbo6 32', 27
5ßf., 2. «ßrincipalbafe 16', 27 ^f., 3. aWajorbafe 16', 27 ?Pf.,
4. SSiolonbafe 16', 27 ?Bf.. 5. ®nbbci^ 1&, 27 ^U 6. Octaö*=
baß 8', 27 5ßf., 7. f^Iötcubaft 8', 27 5ßf., 8. OctaDbafe A\ 27
$f., 9. «ßojauncnbafe 16', 27 p.. 10. trompete 8', 27 ?ßf.,
11. (Slnriüu 4', 27 «Pf, 12. Duintbofe lOVs', 27 5ßf, im
©c^toeHtocvt bc« lll. ÜKanual^: 13. ©ebccftbüß 16', 27 Sßf.,
14. SBioHuo 8', 27 $ßf.
3»fammcnftcIIuufl: I. aWanual: 20 Mingcnbc
©timmcn, II. ajianual: 14 flinflcnbc ©ttmmen, III. aRanuol:
16 fUngeiibe Stimmen, ^cbol : 14 tliugcnbc ©timmcii juf ammcu
64 HmgciiDe ©timmen.
!X)ie neue S)oitior^cL
SBor einer Keinen 3öt|l t)on ©ingelabenen tiefe uor Inr^^em
bic bon Söalefer nnb So. in ßnbmig'^bnrg nenerbante S)om*
orgcl jnm erftenmotc iöre itjei^eüollen Slönc erflingen. 9InS
einem 5Sermäc^tni6 beS §errn 3ol)anne§ ?ßrie|«, beffen Jlnbenfen
eine an ber Orgel angebrachte 3;afel mit entjprec^enber
Snf^rtft in @t)ren erl)alten foU, imirbe bie ©nmme Don
30000 ^ für ben San bercitgeftellt. Unter öeibeljaltnng
ber alten präcf)tigen J^acabe, t)ürbct)ält(icl) einer SRcnouirnng
berjelben, ift boÄ 2öerl für bie ©nmme Don 27 000 ^ im
Snncm DoÖftänbig nen ^erjjefteQt nnb jtüar nnter SJenücn*
bnng ber neneften Sonftrnftionen anf bem ®ebiete beö Drgel^
banmejenö. S)ie Drgel entf)ä(t 64 Ilingcnbc ©timmen bd
einer ?In,^aöl toon 3756 pfeifen; aufeerbem 8 ßoppeln, 4
Sünectii)*3"9^r ein Sombination^s^rolongement, 4 ©d^tüctler
nnb m\ Sremolo für bie Vox humana, im ®anjen 82 SRegifter*
jüge. ®a§ uollc 2Bevf, ben ®efang anc^ ber jatilreic^ften
©emeinbeDerfammlnng bc^erricfjenb. ift uon einer übenrofd^cnb
großartigen, ja erfd^ntternben SBirlnitg. Sin bnrc^ antomatijrf)e
®angfteUnng geregelte^ Eve^cenbo nnb S)ccreScenbo läfet
©ffecte jn Von bi^tjzx ungcot)ntcr ©teigernng. S)ie je nac^
ben jitgeljörigen ÜKannalen forgfättig abgetönten 10 9io^r^
merfe ermöglichen burc§ i^ven eblen, gefättijten Älang eine
güfle Uon Sombinationcn mit ben Sabialftimmen. ©ieben
Sfüfei^c nnb jioei 16fü6ige ©timmen njeiter nnb engerer äJien^
fnr biiben ben ©rnnbftoa beS ^auptmanuals, baS burc^ eine
ganje 3Jei^e Heinerer ©timmen tiellen Älang ler^ält , bem bic
brei SRo^nuerfe 16, 8 nnb 4 fjnfeton eine tmpofante ^aft
noc^ ^inänfügcn. 3ta6) feinem ©efammtd&arafter jjmif^cn bem
??anptmerfe nnb bem überanö j^art intonirten britten Slauier
te^enb, repräfentirt baS stoeite SÖianual mit feinen 14 ©timmen,
bie, bejonber^ anc^ für ben (Soncertoortraj oermenbbare
mittlere Sonftärfe in überrafc^enber SWannigfaltigteit ber
©c^attirungen. 2)aS britte 2J?annaI, 16 ber Iteblic^ftcn nnb
jartcften SRcgifter entöaltenb, ift in feinen Sinjelbeiten oon
gerobesu ät^erifc^er SBirfnng; bie ftnnft nnb ber gleiß beg
Orgelbaner§ t)aben I)ier in ber Sntonirnng ber Voix Celeste,
ber Aeoline nnb ber Vox humana Älängc (}efc^af[en, bie xoit
\>on ®ngelftimmen ^crrü^renb, geifter^aft bie iocitcn Rollen
bcS 3)ome^ bnrcftsittern. Sin offener $ßrinjipalba6 t)on 32
lußton unb 5 fed^jc^nfüBige 9Je(jifter t^tbm bem 5ßcbalc oI§
Präger be^ ®anjen bie unerläßliche 3;onfüfle, bie t)om ftärt
ften gorte momentan ju bem fanfteften ?ßiano ot)ne läftigc
me^anifc^e Stegiftrirung abgefc^n^äc^t n^erben fann. ©o ^at
ber JJirc^entiorftanb auö ben Rauben ber berühmten Drgelbau*=
firma m SBJerf entgegen nehmen lönnen, glei^ bercd^ttgt jnr
ffirfjebung unb Srbammg ber ©emeinbe, toie geeignet aUen
älteren unb neueren Soncertcompofitionen für bad ^e^re
Snftrument feine rcid^en Xonmittel ju leit)en. $err ®om»
organift Se^, bem ed oblag, bad f^öne SBerf ben £iörern
öorjufü^ren, entlebigte ftc^ feiner Slnfgabc mit bem ©elingen,
bai^ ber SBeruf^freubigfeit unb bem tec^nifc^en jBönnen ftets
jur ©eitc fte^t. 5)em tierbienftöoQen SWufifer unb fenntniß*
reichen Organiften ift nac^ 3a^ren gehemmter 3;^ätigfeit eine
®euugt^uung aen^orben, bie i^n unb Sllle, bie feine Xüc^tigleit
ju fc^ä^en ioiffen, nur mit ^p^er greube erfüllen lann. S)ie
firc^Iicfie Simoei^ung ber Drgel ging am 1. Slbüentdfonntage
S)ec. 3 Dor fic^. SDfittagi^ 12 U^r fd|loß ft* an biefe
geier ein Drgelconcert an, um ben älJitgliebern ber
®emeinbe unb aQen ft^ bafür Sntereffirenben ®elegenl)eit ju
geben, bie Schönheiten beS SBerfö in einge^enber SBeife fennen
jn lernen, ald biefeS beim ©ottei^bienfte mö^lid^ ift. ^et
antritt roai frei. SBie imr tüeitcr boren, beabfid&tigt bie SSor*
fte^crfcftaft jnnäcbft ^irva aQe 14 Sage Don 12—1 U^r bem
$ublifnm o^ne Sntgelb ^n^änglic^e Orgeloorträge abgalten
ju laffen, um aucl) "ben ttjeiteften Streifen greubc unb ®enu6
burc^ bie neue, ^errlic^e Drgel j« bereiten.
e. ©tief|l.
Crgdbaultcfied ani 9Iii#Iaitb*
3) r p a t in Siulanb, b. 10./22. SRotiember 1893.
§oc^gec^rter §err!
9?ic^t nur auÄ beutjd)en ®anen, fonbern anä) an^
fvemben SBeltt^eilen bringt bie „Urania" ja^lreic^e Seric^tc
über neue tt)ot)lgelungene* Drgeltoerfe: nur nnfere battijc^en
öanbe laffen in biefer §inficf)t üon fid) toenig, 55orpat gar
nicf)t§ f)ören. ©^ fotl baljer mir eine angene[)me ?ßflic^t fein,
jmeier ^ier am Drte öon SJkifter ©auer erbauten Söerfe
iju gebenfen.
3)iefer fcfteinbar Derfpätete 53erid)t (baö eine SBerl ftetjt
fc^on feit Snli 1890) finbet feine Öerec^tigung in bem öeftreben,
ben nenerbanten SBerlen 3^^^ i" loffen, ]\(i) in tt)ren ffiorjügen
refp. SWängeln ju geigen, um bann über biefelben ein befinitioeö
Urt^eil ju fällen. (£ö erjc^eint mir übertianpt geboten, jebeS
neue SBevf einer jmeifac^en SJeuifion nnterj^iet)en ju laffen:
ba§ erfte üJfal bei ber Uebergabe beSfclben, ba^ jiueite tHal
nad) ettua 3 S^^ren, innerl)db loelc^er 3^it fid^ öie Ü)Mngel
be^ betreffenben 9Berfe§ fl^S^igt l)aben muffen. @§ finb mir
göHe bcfannt, in benen Drgeln mit bem fc^önften JReüifionö*
protofolle in ber ^^Si'cijiö lange nicöt baö get)alten Ijaben, toa^
fic bei ber Ueberna^me ju o'crfpred&en fc^ienen.
©orpat befi^t 4 eo. Intl). Ätird|cn, üon benen 3 in ben
legten 3 Sauren mit neuen Drgeln oerfe^en morben finb. üDie
ältefte tjon ben Sürd^en, bic ©t. 3ot)anneg * itirc^e ^atte eine
1787 erbaute jioeimanualige Drgel (ben SKamen be§ Srbaner^
t)abe id^ nic^t in Srfal)rnng bringen fönnen) mit folgenber
©iSpofition:
I. ajeanual C— f». 1. Sorbun 16', 2. ?ßrinäipal 8',
3. ®ambe 8', 4. ®em§^orn 8', 5. ®ebedt 8', 6. trompete 8',
einfc^lagenb, 7. Dcta^e 4', 8. SRotjrftöte 4', 9. Dctaue 2', 10.
Dninte 2Vs', 11. Serge 1%', 12. SWistur öfacft, 2Vb'.
IL ajJannal C— f». 1. Dctaue 8', 2. ©alicional 8',
3. ®olce 8', 4. ®ebedt 8', 5. ^rinjipal 4', 6. Sraoeröftöte 4',
7. Dctaoe 2', 8. Srtaffarb 2Vs'.
?ßebal C— d'. 1. SSioton 16' (tiefe Dctaöe aluftifdö)
2. ©nbbaß 16', 3, «ßofaunc 16' auffc^lagenb, 4. ^ßringipal 8',
5. ®ebedt 8', 6. Dctaue 4', 7. Duinte 5Vs', 8. Dnuite 2%',
9. Dctaoc 2'.
Siebe njüge: 3 ©perrbentile, ^ebalfoppel, SKanual*^
foppel, flalfantengtocfe, Soatuant. — ©d^leiflaben, ©panbälge.
S3ie ©pielart ber TOannale toor eine fo jä^e, ia^ eS
{aum möglid^ n^ar, mit geloppelten tDtanualen ju fpielen.
S>a§ Siegienoerf befanb fi^, trofe ber oor U)enigen 3a^ren
aufgeführten Jfteparatur, in traurigem 3wftQ"i>^f namentlich
maren bie Goppeln n^ä^renb ber fenc^ten ^ü^rei^geiten gar uid^t
ju gebrauchen. 3n ftangtic^er ^in|id&t mar bie Drgel nic^t
i^erüorragenb, jn Äongertgloeden ungeeignet.
S)ic näc^ftältefte, bie ©t. JKarien «^ Äird^c beia§ ein öon
Äefeler ^ 2)orpat in ben uierjiger 3al)ren biefc^ Sa^r^unberti^
na^ folgenber 2)iSpofition erbautes SBerf :
I. 3» a n u a l C— f ». 1. »orbun 16', 2. ^ßrinjipal 8',
3. ®ambe 8', 4. ^o^lpte 8', 5. ®ebedt 8', 6. Dctaüe 4', 7.
©pifeflötc 4', 8. Dctaoe 2', 9. Duinte 2 V«', 10. SWijtur 5 fac^ 27«'.
II. JKanual C-f» (©c^toenmerl). 1. ^ortunal 8', 2.
©ebedt 8', 3. Principal 4', 4 S)olcc 4'.
?ßebal C— d'. 1. ©ubbafe 16', 2. ?ßofaune 16' auffegt,
3. Dctaoc 8', 4. SSiolon 8'.
Siebengüge: 3 ©pcrroenttle, äTianualfoppcl, ^zhaU
foppel, Äallantenglode, ©c^n^etttritt. — ©c^lciftabcn, ©panbälge
SaS ^auptmerf toax red^t ftarf, bad Dbermerf faft gamiqt
gu gebraud^en.
14
S)a ba^ äBerl für bie groge ®emetnbe (bie größte ^or^atö,
mit über 20000 ©eelen) ju Utin toax unb in (e|ter Qtit ficb
nod^ ber Uebelftanb ^injugefeüte, bag infolge ber m ber 5tird)e
berrfd^enben grogen f$ena)tigfeit bie ©(^leifen in fo ^o^em
ma%t anquoQen, bog ein %^üi ber Stegifter fic6 nid^t anjie^en
lieg, n)urbe Don contpetenter @eite ein Um« unb ^udbau bei^
Sßerfei^ geplant. 2)an{ ber energifc^en SnitiatiDe bed $aftord
loci, ^enn $aul SBiOigerobe, mürbe ^iert)on abgefe^en unb
ein gänjlic^er 9^{eubau befc^loffen, mit beffen 9Iui^fä^rung ber
Wnigl. §oforgel6auer n. afobemif^e ftunftler ^err aBii^etm
©Quer in granffurt a. b.Dber Anfang gebruar 1890 betraut
mürbe. Sm 15. 3u(i beffelben 3a^rei^ tuurbe bad SBerf bereits
bem ®ottedbienfte fibergeben — ein ({läuienbed 3^^i9>^i6 f^^
bie SeiftungSfä^igfeit ber genannten ^trma, namentlich toenn
man noc^ oai^ in 93erficffi($tigung jieqt, bag ^en ©auer im
3a^re 1890 gegen 30 Orgeln, barnnter mel)rere öon beträd^t*
lid^er @röge, geliefert ^at. 2)ie ^ispofition, ))om UniDerfitätd«
SDZufifbircttor ^errn Dr. ^anS §art^an cntmorfen, ift mie folgt :
I. SRanual C— f». 1. ^Urinjipal 16', 2. ajrinäipar8',
3. ®ambe 8', 4. glute ^armonique 8', 5. ©pißflöte 8', 6.
5DoIce 8', 7. ©orbun 8', 8. Strompete 8', 9. Dctaoe 4', 10.
©emS^orn 4', 11. SRo^rftöte 4', 12. ©ebedtquinte 5 7»', 13.
aJeijtur 4 fac^, 14. (Somett 3—5 fac^.
II. aRanual C—P. 1. SBorbun 16,' 2. ©eigenpriujipal
8', 3. Äonjcrtflöte 8', 4. ©alicional 8', 5. Slebline 8\ 6.
aSoj coeleftiS 8\ 7. Dboe 8', 8. gugara 4', 9. Sraocröflöte
4\ 10. 5ßrogreffio«§armoni!a 2—3 facft.
?ß c b a l C— d'. 1. Äontrabag 16', 2. 93ioIon 16', 3.
©ubbag 16', 4. «ßofaune 16', 5. ^rtnjipal 8', 6. SeUo 8',
7.Dctaüe 4', 8.Duinte 10%'. 3"fonimen 32 Hingenbe SRegifter.
@S fei mir geftattet, etmaS fpe^ieller auf bie einjelnen
©timmen einjuge^en.
I. a»an. 1. $ r i u 8 i p a I 16', C— H ^olj, gortjegung
engl. 3inn» ii" ^rofpeft, bie tiefften 3;öne megeu ber geringen
$ö^e Des SRaumeS, aluftifd^, — eine mächtige ©timme , bie
bem I. ÜKan. unb bem tooUen SBerfe qroge SSürbe öcrtei^t.
3n ben fombiuierten Söuen fc^miegt fic^ bie Duiute bem 8'
3;one fo DoQfommen an, bag man nur einen 16' Xou t)ou
imponierenber ^raft unb prac^tooOer äiunbung ^ört. 2.
?ßrinjipal 8', engl, ßinn, im ^rofpeft, fe^r ftarf, ofjne ju
bräQen, ein ^riuiipal im mal)rften ©inne beS 3Borted. 3.
SBorbun 8', C— f ©olj, gortfefenng 12 lötig, jiemlic^ ftitt
gehalten, runb, o^ne baS unangenehme 3'f^^"r ^^^ id) fo
oft bei gebecften ©timmen augetroffen ^abe, t)erbtnbet fic^ fe^r
gut mit ben übrigen ©timmen. 4. glute ^armonique 8',
C — h ^olj, gorttefeung 12 lötig, oon c* an überblafenb, eine
l^errlid^e ©timme oon bebeuteuber jBraft, im 3:oue bid unb
Doli, giebt bem I. TOan. groge glitte. 5. ®ambe 8', C— Fis
^ol2, meiter 12 lötig, mit ä^Jefftngftreic^bärten, Hingt faft mie
etne 3ungenftimme. 3)ie ))orliegenbe ©ambe ift oon präjifer
Stufprad^e unb bebeuteuber ©tärfe unb fomo^t allein, aB
ouc^ in ißerbinbuug mit gL ^armonique ober SBorbun 8' Dor«'
^uglid^ geeignet jur gä^ruug einei^ cantus firmus ; Derlei()t
bem I.9J2au. eine pifante gärbung. 6. ©p ig flöte 8', groge
Dctaüe $ot}, gortfegung 12 lötig, eine rei^enbe, uueutbe^Vli^e
©timme mit jc^mac^cm ©trid^. 7. 5)oIce 8', C— H ^ol^,
meiter 12 lötig, eine fanft ftreic^enbe, prad^tuoQe ©timme, bie
^rtefte bed ^auptmerfö. 8. Xrompete 8', auffc^lagenb,
jungen, Jtruden unb ^eQen ani SReffing, bie übrigen ^eftanb«
t^eile 12 lötig, mit @£preffion. (Sine ftarfe, gldnjeube ©timme
Don präiifer Stufprad^e, aud^ o^ne Sabialftimmen fe^r gut ju
gebraud^en. 9. Dctaoe 4', 12 lötig, mie ^rin^ipal 8'.
10. @emi^^orn 4', 12 lötig, tonifc^, eine fe^r brauchbare
©timme, berlei^t bem 8' Ion groge grifc^e. 11. Sio^rflötc
4', »fetaU, fe^r fc^ön. 12. ©ebedtquinte 5Vs', ÜJietaa,
ijon jc^öner aSirfung. 13. SKistur 4fac6 (2V«', 2', lVs',r,),
12 löti^, repetiert nur einmal auf c^ giebt bem ooQen SSer!e
bie nötige ©c^arfe. 3c6 für meine $er(on f)attt biefe ©timme
mcniger ftarf intonirt gefe^en. 14. Soruett 3 — 5fadö 8'
(C— 2Vs', 2', 1%', auf f tritt 4' unb auf c* 8' ^inju), toor*»
jmglic^ gelungen, berleil^t bem ganzen SBerfe einen feltenen
<|(ians unb jtraft. S>ad 3ufcimmenmirfen ber 5 S^öre ift ein
{o einJ^eitlic^eS , bag man nur einen ^on bon impofanter
©tärfe unb J^fiOe ju ^ören glaubt, toobur^ Soruett auc^
aQein }ur gfi^rung eined cantds firmus {itd^ uortrefflid^ eignet
3d^ erinnere mic^ nid^t, noc^ irgenbmo ein fo fc^önei^ (Somett
gehört ju baben.
II. 3)la\\. 1. öourbun 16', C— f ^otj, bann 5WetaU,
}iemli4 ftiQ gehalten, uou fd^önem, fummenbem Sone, fe^r
mirf ungSooQ. 2. ®eigenprinaipal8', C— H $otj, gortf.
12 lötig, eine prädgtige, mägig ftarfe ©timme mit gutem ©trid^.
3. ©alicional 8'; C— H §oIj, meiter 12 tötig, eine fe&r
fc^öne ^araHelftimme jur ®ambe be^ ^auptmerfd. 4.
ftonsertflöte 8', C— h ^olj, ^ortf. 12 lötig, oon f an
überblafenb, eine fefir gelungene (ötimme. 5. flcolinc 8',
C— Fis §oIä, tS^xi[ 12 lötig, bie jarteftc ©timme beö ganjen
SBerfeÄ, fanft ftreid&enb, oon ät^erifc^er SBirfung. 6. JBoj
c e l e ft i i^ 8', mit c aufangenb, 12 lötig, ift jur Sleofine in
©c^mebung eingeftimmt, oon bejaubernber Sirfimg. 7. Oboe
8', auff^l., 3""9^"r Ärüden unb ÄcQen oon SJceffing, fonft
12 lötig, mit (S£pre{fion. @^ tanw fcbtoerlid^ eine täufc^enbere
92a($a^mung be^ gleid^uamigen Or^efterinftrumeutd geben;
eine üor^ngiic^c ©oloftimme. 8. gugara 4', 12 lötijj, mit
SDZeffingftreic^bärten , ber ®ambe be^ I. SRan. fe^r ä^nli^.
9. iraüeräflöte 4', 12 lötig, üon f an überbtafenb, ber
Äonjertftöte ä^nlic^, nur mcntger ftarf. 10. ^rogr. §arm.
3— 3facb (4', 2W, 2'), 12 lötig, giebt bem IL TOan. bie
nötige ©d^ärfe.
^cbal. 1. Äontrabag 16', ^olj, offen, bie ftärffle
fiabialftimme bed $ebatd, l)ou mächtiger SSJirf ung. 2. $B i o I o n
16'» ^olj, bie tiefften Söne otuftif^, mit fc^önem ©tric^, giebt
bem 16' Sone groge S)eutlidöfeit. 3. © u b b o g 16', ^olj,
gebedEt, bunfel unb t)oQ, eine fc^öne ^ebalftimme }u ben
fauften ©timmen ber SOtanuale. 4. ^ofaune 16', auffc^L,
3ungen, Stellen unb Ärficfen an^ SKefjing, ©tiefe! au* SKetaD,
Jtörper ^olj, fe^r ftarf unb bod^ meiere @£preffton. 5.
^rinjipal 8', ^olj, ftarf unb ooO. 6. 6ello 8', C— H
lol), meiter 12 lötig, mit 9J2effingftrei^bärten , eine ^errlid^e
Jebalf oloftimme. 7. Octaöe 4', 12 lötig, mie Dctaoe 4' im
1. Wlan. 8. Du inte 10 Vs', §olä, gebecft, erzeugt mit ben
16 fügigen SBäffen einen fcftönen, bcutlid^en 32' Sion. Seiber
oermigt man fe^r im $ebal eine fttQe 8' ©timme, etloa
Sagflöte 8' ober eine d^nlid^e.
?ltte offenen 3"^"Pf^*fc" 6i^ Vi ^ug l^erab ^abeu
©timmroüen, bie ^ol}pfeifen ©timmfc^ieber. Obglei^ bie
0augmirfung burc^ bie menig afuftiid^e Äirc^e fe^r beiuträc^tigt
mirb, fo ift bo^ bie SBirfung bed DoQen SBerfed eine glänjeube
unb gemaltige. 2)ie Intonation ift bur(^meg eine au^geglm^eue
unb ber Uebergang oon ^oU auf Sinn ift in einer SBeife
unmerflic^ gemacht, mie er bi^ je^t tbm nur bei äReifter
©auer gefuuben mirb. 2)er S^arafter ber ©timmen ift \)ov*
jüglic^ getroffen, fobag eine jebe atö ©oloftimme figurieren
fann. Sc^ brauche blöd an bie fräftigen, fouoren ^rinjipale,
bie prac^tooQ ftreic^enbeu gambenartigen ©timmen, bie DoU
unb milbe flingenben flöten, bie ernften unb bunflen ©ebecfte,
bie glänjenben Sio^rmerfe unb an ben ^inge^au^ten Zon ber
9leoiine unb SBo£ coefeftid ju erinnern:' fo fie^t man ein,
mel^e äRannigfaltigfeit ber Slui^brucfdmeife einem mit biefem
SBerfe an bie ^ano gegeben ift. 9Bad fpejiell bie 9{o^rtDerfe
anbelangt, fo fie^t man nur ju beutlic^, bad ^err ©auer auf
biefem ®ebiete ein ©c^filer unb in ber ^olge ein ebenbürtiger
9)}eifter bed äReifterd ber 9Reifter im Sto^rmerfbau , nämhd^
@at)aiQe«@:oa'd«$arii^ ift. 2)ie ©auerfcben 9io^rmerfe H^abm
einen ®lan^, Kraft unb ^ülle, bei treuer Säa^ruiiQ bed
S^arafterd ber gteid^namigen Ord^efterinftrumente, mie rdg
biefelben feiten bei einem anberen 9ßeifter angetroffen ^abe.
S)ie ünfprac^e aQer ©timmen, felbft ber engftmenfurierten ift
üon einer üoHenbeten ^räxifion. 3)er Son einer iebcn ©timme
ift ebel unb burc^ aUe Sagen audgegli^eu. 2)ai$ in 9tebe
fte^enbe äBerf bot burc^ge^enb JKegeUaoen mit auffc^lagenben
Stegein, eine pneumattfcqe 9)7afc^iue fürd I. SRan., moburd^
bie ©pielart andj bei gefoppelten 372anualen eine fe^r elaftifc^e
ift. 3>ie 9{egifter5üge finb im freiftel^enben ©pieltifAe fe^r
uberfic^tlic^ aimeorbnet unb leidet ju errei^en. ^a^ ®ebläfe
befte^t aud 2 ©d^öpf bälgen unb 2 äRagajinen, meiere SBinb
bon berfd^iebener ©törfe geben, fobag ani bem grögereit
15
iRaaa^iue mit bem ftärferen SSinbe bai^ $ebal unb bie
^afd^tne ^efpetft iverben, aud bem !(etneren boAegett bic
Manuale i(|rcn SBcbarf an SBinb bejiel^cii. S)aÄ SRegiertocr!
funfttoiuert DöIIifl getäufd^Iod unb ift ^öc^ft fouber, folibe
unb aM fd^önftem SKaterial ^etfleftedt; aOe Sijent^etle ber
Zxatinx flnb üetäinnt 3« *^^n ^ols^jfcifcn ift aftfreic«
äRaterial üon bur^n^eg befter Ouatität tjertoonbt n>orben.
(fJortfetjimQ folflt.)
•409^
93ef)irec|iii 11 fielt.
Sonj^ertfonate
3icflcnÄburg, Sllfr.
■SBoIfrum, Äarl, Dp. 12: ©rofec
(9lr. 2 in ß^moQ) für bic Dr gel,
j(o))))enrat^ (^. $att)ete{). 4,80 Jl,
3)er ©iiibcr bc» ©cibclbcrfler Uiiiucrptat«.^ Wuriftiv. Dr. $Wl.
SBoIfvum, ber befnmitUSi nud) me^rei-e titffli^e Sonaten fitr unfer
^e^red Snftrmnent veröffentlichte, ^evr $raparanbenle^rer Aavl^olfrum
in 91 cnfl ab t an bei 9lifdi ^at \}ox nirfjt langer ^eit bereits einige
loic^tiflc «Irbcitcn fnr bei „gnftnnnentc Äöniflin" üeröffentUc^t ; loic fitift
iinferc geneißten Scjer erinnern werben ; eS waren eine fe^r bcbentcnbe £) r ac l *
fonatc in ^^imfi (Dp. 4) unb fc6r gcbiegene »orfpielef. b. Orgel
(Op. 5).
2[n ber Dorliegenben @r{d)einnng tritt er lutd luieber ald tuo^Ian«
fe^nliciöer — „Vltf^xtv be« grogen unbegrenzten Orgeh-eicq«" imponirenb
entgegen. S3enn ber SSerf. fein neueftcd Bert ein ^grofeeS" nennt , \o ift
bicS ni(l)t allein bem Umfange nad) gcrecbtfciligt, fonbcni audj bem gn^alte
tm(^ ; abgefe^en bauon , bag er [i^ bei feiner eigenartigen ScbBpfnng uon
allen fentimentalen 9tKivanblungen , Don allen familiären Stiunnungen
iern gehalten bat, bcnn fonft würbe man an Stelle be« Sonns; ..Vanite
exulteninuß**) uienci(l)t ein ebel empfunbene« (5§*bnr=%bagio, wie a. ©.
in feiner erften Sonate gefnnben b^ben. So ift aber bie emft » firdglicbe
Stimmung confequent feftgebalten worben, äljulic^ wie in ben ftimmungd«
t)oIlen ^^oralDorfpielen bed Op. 5.
^en erften Sa^ bed Op. 12 fBnnte man feined emften S^^^^lt^^
iuegeu ^affiond « Sonate nennen, allein f^on ber 1. Xbeil bed 2. Sat^ed
(in (S«bur) änbert biefe Iragifcbe Stimnntng, benn er weifet barauf bin,
baf; ed nacb ber ^affion» and) eine Ofterj^eit gibt, ^enn ber
9(utor tro^bem mit ber „Samentation" (S. 14, (S^uioll) ber erften Stimmung
loieber näber gcfi'i^rt würbe , fo liegt ber ©runb wobl baiin, bag ber etwad
weiche 2. Sa^ (S^bur) bem ernften Seb. ^a(b*fcben ®eifte weidten mubte.
9)ie alte ^b^i^nlmelobie ^u: „O Sraurigfeit, o ^er^^eleib 2c." ift obne
Diele fontrapunTtifcbe 5(liigelei in biefem 3. jtbeile in me^r M uierftimmigen
Sa^e verarbeitet. 3J2it ber (labenj in ber (Einleitung im gftnale uerlAgt
ber 9(utor inbeg bie tiefernfie Stimmtuig unb fnc^t nur ben Spieler ober
bie ^örer für bie breit unb grogartig anSgefübrte Sfuge ^u erwärmen,
obne inbeft fi(ft ber STOelobie ^u : „O äraurigteit 2c." ganj entfdjla^en ju
fonnen. $er granbiofe jubelnbe Sd)Iug ber fünfte ntit bem ^^ema in bem
$ebal bei einer Orgel mit 4, 8, 16 unb 32 Sfügeit, (bie ^tobrioerte mit
inbegriffen) unb bem patbetifcben Sdilugfall, ber wieber nad) ^oü binneigt,
behäftigt nod)mald bie tief entfte G^runbftimnmng unb ftellt fo glei(^fam eine
innere organifd^e SSerbinbung mit bem erften Sa^e ^er.
$3ie ancb in ber 1. Orgelfonate, fo ift and) bei i^rer jüngeren
S4tt)efter an ber Spiße eine furj^e , originelle , aber cbarafteriftrenbe d^in«
leitung (Snbrobuftion) von jjicmlid) bufteren, mi)ftifd)en (Sbarafter geftellt, um
ben ^örer ^u feffeln. ^enn man gleicbfam mit ber Zf^üic M ^ani fJiHt,
^e^t bidwetlen feibft bad 93eftc fpurlod — wenigftend mand)mal — verloren.
^er erfle ^auptgebanfe , nacb ber gehaltenen (Sinleitnng beginnt
lebenMg, tbeil9 biatonif d), t^ilS djromatif 4 gefftrbt in @ed)ze^ntbeilen unb vollen,
wud)tigen \nccorben in tragifcber Haltung, ^ie 3)nr4fübVHng unb Steijjenmg
bid ^ur Sr^rmate auf & (mofl) ift wobl im Staube bie gan^^e nieberbritdenbe
SEBu^t unb Jifraft einer nwbenien Orgel ^u offenbaren. (£ine tiefe Seelen^
<|ual fpnd)t aud biefeu gewaltigen Xonmaffen , unb wie erli^fenb von bem
brucfenben Saune erfc^eint nun oaS ntbige, Qtr^ unb ©emütb befänftigenbe
^weite Xbenm, ^a^ ficb Don ber 3)ominante von (& nncb (Sd^bur wenbet.
^n verfc^iebenen S)urd)fnbningen, balb auf einem, balb auf ^wei Vlanualen,
fogar canonifcb sivifcben fdai unb Sopran, begleitet von wucbtigen ^Iccorb«:
ntaffen (in 3 — 5ftimmigen Sa6) erfd)eint und Dad 2. 2;^ema, bid
•cnblic^ aud) ha^ erfte mit Sed)}e9nt^ilen wieber auftoud)t unb [idi nun
innig uub funftvoH mit bent Settengebanren venvebenb, bie ^irfung bed
•©anj^en immemie^r fteigert, unter (Sintoebung zweier effeftvoflen fur^^eu
(Saben^en, f(bliegt bied 2. X^ema ben weit audgefponnenen grogartigen
^erften Sa( ab.
^er 2. 9lbf4nitt ber Sonate wirft beru^igenb auf bie mAc^tigen
Xonwogen. StinnnungSvoll in (S*bur beginnenb, wirb er voUfornmen
feinem Ri^^^ geregt , ju tröften unb )u erbeben ; ja er forbert fogar eble
gfreubigfeit ^eraud, luenn aucb vore^t nur gebftmpfte ^eiterfeit. fläalb
ieboc^ gewinnt wieber bie emftere Stimmung Xongeftalt. 9laäi einer in
gronn ber unfterbli^eu $afftondnmfifen oed übergrogeu Seb. IBacQ
gefd)nebenen (Einleitung (in vielftimmigem ftrengem Sat^) etfc^eint bie olle
t(^on genannte (S^orauvei|e auf ber oilbflHcbe, mit weldjer )Bearbeitun^
ber (Somponift tecbt beutlub bocumentirt , t>ai ed i^m ^eiliger (Smft mit
kiner ^e^erem ^ufgtibe ift, woburc^ ^ugletct angebeutet wtro, wie er bad
(E^oralprülubium au^aeftaltet wiffen wilL hieran fnitpft ftcb ber triJftlicbe
4l^fihnx»®a^, bem ft(9 nac^ htrjer marfiger Ueberleitung na^ (S^bur, bad
*) ^btA ift Me Iknatnuna eiited aUIire^U^ Okfongd, beffen titt bem 95. yfalm:
.«Stommct , (offct tms fro^totfcnr — cntitommen ift.
grtnale anfd)lie6t. ^aftfelbe wirb bur(6 eine lebhafte, brillante üahtns
eri$ßnet, iveld)e htn Xbeilnebmenben aui ber bi^b^rigm Sp^ftre in ben
BuUanb frober 3"^<^ic6^ unb Hoffnung verfemt. Sann erf<beint bad
doarafteriftifcbe unb überaud flare — in feinem j(ioeiten Xbeile an ein
2Ba(6f^ed Xbema erinnembe fjrngent^ema. fl^enn ed nad| nnfcmt gleidi
bo4 ftrebenben (Sollegen £>and gfd bemann« Bresben ^toeierlei fjrun^'
tbemen gibt, nftmlicb >0 b (^i^nt on if 4 e (man vergleiche bie Orgelwierfe
von grelijr 9]i}enbeldf obn^lBartbolb^, \>on bem befanntfi(b eine
neue ^eriobe ber Orgelcoinpofttion, namentli4 bie Snltivirung größerer
gronnen, anbebt), b) fignrative ($ad)fi dlavier« unb Orgel werfe), fo
qiaben wir ^er einen connrapnnftifd)en (Slebanfen, ber in i>tn liliigem f^nfopirten
9{oten bie erftem, in \>in 9l(bte(n bed S(bluged , bie zweite ?irt reprAfentirt,
unb bai fommt ber trefflid)en fjrnge in ibrer weiteren (Sntwidelung audge«
^eid)net ^n ftatten , ba bie siebtel rbl)t§mifcbe Sebenbigteit in bad &an^t
bringen, ^ie foniiige ^eiterfeit befommt in bed im Verlaufe bed impofanten
Stüaed einen SXimpfer, inbem ber trübe ^t^oxai wieberum vorgeführt
wirb, ^ocb befomint biefer 9(nflang iiicbt mebr bie Oberbanb, unb nun
liefert ber Tlntor ben Seweid, wel(ber ^IHiuenben ^amtonifcben 9tud^eftaltuug
bie langen 9}oten bed Xbemad fübig finb, fo hai ber gigantif^e unb
pompbafte Sd)luH tvie ein überwültigenbeS Xriump^lieb erfcbeint ^ieie
fjriige jeigt abennald ein bebeutenbed J3e^errf(ben ber fcbweren contrapunf^
tifd)en unb Augleid^ lebend vollen murtfalifdjen Xurnfuuft unb aller
muftfalifd)en Vludbruddmittel. ^ad für bie 9ludfübruug biefed bocbanje^n^
lid)en unti anbörli(ben 5tunftgebilbed anbelangt, fo ift ^(led ftreng orgelgemdg
bebanbelt, \>o<i) (je^ort ba-^u ein eniftüd) gebilbeter, te(bnif(b gewanbter
Orgelfpieler. Eifrigen 3>ii<Aern ber ^eiligen (£{l,^ilia fann unb mug bad
ftattlicbe $Berf angelegentlidift i^um Stiibium empfoblen werben, ^öge ed
bem 9lutor, ber ftd) baburcb feinem talentooden trüber in ^eibelberg,
parallel geftellt ^at, vergönnt fein nodi inancbed, bem ftetigeu unb bejonnenen
fünftlerifcben t}orlf(britt bnlbigenbe $3erf and Xagedlid)t ^n bringen. 3)ad
3eug tfai er ba^^n, wenn ein günftiger Stern über feine fernem Skbendwege
leu(btet , benn wie ber groge ^ob. Scbumann fagt : „Obne ?lufmuntentng
gibt ed feine ^unft !" S^öge ed bem jungen talentreifcn ftünftler vergönnt
fein, ixcbt balb in eine feinem Riffen unb IfiJnnen angemeffene Stellung
j(u gelangen , bie i^m vergiinnen mag , feine Ikiftuiigen immer glün^enber
^u entfalten ! Vivauc opera sequeucia ! —
S)icncl, Otto: 4 fltofec Sonjcr t*© ouatc für bic
Drgcl. fionbon unb 9lcn)*g)ort, SloücIIo, Srocr &
6omp. 3,50 n.
3)a bed rübmlid)ft befannlen berliner S^uftfbireftor unb Organiften
Orgelfacben meift in )^nbon erfcbienen finb , fo \inb biefelben in JDeutfcb-
lanb weniger befannt. Ö^Ieicbwo^l barf ficb ^ienel, nicbt nur ald bebeutenber
Orgelviiinod unb Orgelbaufenner, fonbern au4 ald Orgelfomponift bei
und feben laffen. Wx glauben, bog er M bei feinem fünftlerifdbeit
$robuciren etwad bem englifd)en, mebr freien Stt)le anbequemt bat. (S^leicb«
wobl barf bie vorliegenbe Sonate nicbt gewö^nlid)e ^beutung beanfprucbeit,
benn fte ift nid^t nad) ber S(bablone gearbeitet unb bocumentirt ungewobnlic^e
Srfinbungdfraft. ^r erfte Sa)^ baftrt auf btn ^erfömmlicben $aupt«
unb Seitent^eina, weld)e brillant burcbgefü^t werben. 9(ld S(blugfolie
bient bie alte liebe ^eife ^u: sanctirfsim« ^(tbrenb n4 int 1. Sa^e
bie ^omopbonie im S^orbergrunbe bewegt, bat ber 2. Xbeil (9(tlegretto tu
©smoH, *'• etivad mebr Sac^fcbe tßb^ftiinomie. 9le(bt wirfungdvoll ift
(^mberd befannte ÜRelobie jn : „Stifle 9{ad)r veiwert^et. ^a» finale
bewegt fid) wieber im glüi^enben ({ongertfn)le. 3iun Scblng ertönt ber
^ei^nacptdcboral: „%om ^immel t^od^, ba fomin icb f^tv", fo bag bie
^e^eid^nnng (^^riftfeft - Sonate voQftänbig gere^tfertigt ift
SSerlieiieu, Sof. ?(.: üubonte unb SBariationen bon Stob,
©c^umann (Op.46) für Orgel eingerichtet ?[mfterbam,
öris l)on SBa^lberg. 2,20 Jk.
^a^ ebengenannte Opud Dr. Scbumannd (in ber Originalgeftalt
für 2 J^Iaviere gefd)rieben) gebort befanntlid) j^n bt^ ^JJ^eifterd fcbönften
Werfen, ^a^ Xbema ift ja an ftd) fd)on fo wunbervoü , bag ed allein
binreid)t, Sd^. ^n ben bebeutenbften drftnbern ^u ^äblen. %u(^ bie 7
Variationen verraten btn geift« unb p^antaftevoQen ftnnftler. ^er
Bearbeiter ^at biefe Qkbilbt mit grogem ®ef(bi(f ber ^nftrumente jtönigin
einverleibt gfreili(b get)ört boAU 1) eine gute luoberne feine Orgel , 2) ein
nid)t in Rop\ unb $erüde einher wanbelnbev Spieler. Und ift bad fd^öne
Stüd reqt lieb geworben. ^
Sari t). San: ©ammlung latetnifc^er Jtird^en«
oefänge (luit beutfc^er Üeberfet^un^) für gemifij^ten
(S^or jur ^enuj^ung beim eüangelifdden (Sottedbienft
eingerichtet. Seipjig unb S^^^f ®ebrüber $ug. $art.
3 Jk, A ®t k 1 JL
3>iefe Sammlung ift augergewö^nlicg )u empfehlen, benn felbige
entbält 27 ißerlen bt^ altflafftf^eu tircbengefanged , j. 9. t>on Megri
(barunter ba^ berühmte Miserere), $aleftnna rbaruntec bie ^errlid)en
Smproperien k.) 9(nerio, 8ai, ^Anbel, ^anbl, Radier, fiaffo, Sotti, $erti,
Sitoni, Scbut, SSittoria k. m voi^üglic^er Ueberfe^uitg unb mit btn
nöt^igen SSortragdi^eic^en, fo bag biefe Sammlung, bie wiuoigft oudgeftattet
ift, voafommen auf ber $ö^ ftebt.
@eb. QSad^: Snbentionen, ^rälubien, ©^m^^^onien
unb tS^S^n f^^ $ianofolo. 9lfabemif(^e 9teu«
Sudgabe t). ^einr. ®ermer. SBraunfc^n)eig, Sitolff.
2 JBänbe.
— 16 —
Uittei' bell und befaunteit berartineu 9(u$n^^^>^ f(t)emt und biefe
92eu::@bition, uanientncf) für bm Unterricht, fotuie für ha^ (Selbftftnbium
ßani Dorsüfllid) , benu 3.n6fll^ ""^ fJorni finb flcnnu in bem ^onuört
erläutert, Xcmpo, ginflcrfalj, ^öraftninö, 58ortran«icict)en, §(u«fü^nmfl ber
^er;^ierunnen, f^^b genau augeßebeu. ^ie ^(udftattung ift in n^tuo^uter
JBcct^ouen: S)ic belicbtcftcn Elabicrtvcrle. ÄuSg.
\). Slcmcnt ©c^ülfee. SBvaunjc^tücig. Sitolff. 393äube.
Silbrenb unuerftänbige Slauier(e()rer nidit feiten ^ in bem bie
fiinuierinen ^JWpifterftücfc ©. in alberner ^cifc üftrüi)ren, bat ber ^eron^tf
neber im 1. SBanbe t>\t Iei(()teften , ancti j^inbern Derftänblicbe $iecen (m^^
netucib^t unb für ben Unterricht i^iuecfniäBin eingericbtet, fo hau biefer ^Tbeil
alw ein „ßinber=33eetbüueu" bejelti^nct werben fann. SBauD 2 imb 3 niacben
fcbon firöfeere ^Infprürtje an SBerftftnbnift unb Siedjnif, {^'m finbet man
fcblieBlid) bie Cis-moll-As-dni- unb patbetif(f)e ©onate.
^itffi1l^ritit()em
Uresclen* (Fortsetzung.)
Inbezng auf Tempo beharre ich bei meiner lüngst gewonnenen
feilten Ueberzeuguug, dass auch die meisten BacVächen Orgelsätze
ein Üottes Tempo sehr wohl vertragen, wenn nicht fordern, sofern
sie eben wirken sollen, und so lange mau dieses Tempo in Ein-
klang mit der Akustik der betreffenden Kirche zu bringen weiss
und ans diesem Grunde von der uugedchickten, vorwiegend vollen
Registratur ablfts»t, die allerdings häufig genug die Akustik tibel
beeinträchtigt, wird Bach höchstwahrscheinlich den Leuten (auch
den ernsten Musikern) in diesem Tempo ungleich lieber sein, als
in dem gar zu „inaassvoUen" Tempo, welches als „kirchlich** und
„bachwUrdig** hinzustellen gewisse Orgelspieler von jeher als einzige
und höchste Weisheit bei jeder möglichen Gelegenheit ausgaben,
natürlich mit dem stillen oder lauten Zusätze, dass Bach überhaupt
nicht schnell gespielt werden dürfe, wahrscheinlich weil jenen
Leuten ^kirchlich** identisch ist mit langsam. Wohl weiss ich,
dass ich so manche Piece auch von Bach etwas schneller
spiele! wie andere, aber doch nicht wesentlich, und wer hat das
Becht, Bach genau zu metronomisieren ? Wo er ein langsames
Tempo wünschte, hat er's schon selbst deutlich genug hingeschrie-
ben, im Uebrigeu wird es immer Glaubenssache bleiben, wie man
das Tempo bei Bach nimmt; jedenfalls soll man ebenso wenig
schleppen und langweilig dehnen als andererseits hetzen; auch
nicht, weil der Eine oder Andre schneller spielen kann, darf
bestimmend sein, sondern lediglich die gewonnene künstlerische
Ueberzeugung, die individuelle Erfassung Bachs: die wird das
Tempo bestimmen, äie kann freilich irren, aber wohl doch nur
<Unn, wenn sie betreffs Tempos in ein förmliches Extrem
gerathen würde.
In Kürze mache ich noch aufmerksam auf die beiden Orgel-
nummern 7 und 9, enthaltend zwei grundverschiedene Choral-
bearbeitungen grössten Stiles, von denen sich die Mendels-
suhn'sche 6. Sonate als Muster einer Choralsonate mit höchst
wirksamen und dabei stets orgelmässigen Variationen darstellt,
während C. Aug. Fischers Choralaufbau mit dem zum Schlüsse
unisono geblasenen, fünffach besetzten cantus firmus (welch'
einfaches und doch so mächtig wirkendes Büttel !) von kaum über-
bietbarer Wirkung ist, innerhalb dieses Genres; einen würdigeren
und ergreifenderen Abschluss konnte ich mir gar nicht witnschen,
zumal ich mit dem kleinen Finalandaute aus Mendelssohns Sonate
wohl kaum hätte schliessen können. Auch das brillante Mendels-
so h n's che Präludium und Fuge (Vivace, — con moto)
sei besonderer Beachtung empfohlen; Beides erfordert freilich
wieder ein ausgesprochen lebendiges, kein „maassvolles" Tempo,
wie eben viele Sätze Mendelssohns wegen ihres fiiegeuden Schwun-
ges , ihrer festlichen Freude; Mendelssohn liebte bekanntlich
moderne Tempi.
Endlich aber danke ich wärmstens meiner Zuhörerschaft
für den regen Besuch alle sechs Abende und für die wirklich
musterhafte Andacht und Ausdauer, mit welcher mau die ernsten,
nicht eben leicht verständlichen Werke entgegengenommen, auch
die 24 meist langen Orgelnummern. Schon diese tege Betheiligung
und Werthscbätzung seitens der Musikfreunde in und ausserhalb
meiner Kirchgemeinde bestimmt mich, die ernste Sache fortzusetzen,
die erforderliche Genehmigung vorausgesetzt.
So Gott will, werde ich auch die Programme für nächsten
Winter ähnlich gestalten, natürlich mit neuer Stoffwahl und
neuer Abwechslung. Wiederum werden grössere Orgelvorträge
den Kern bilden, da es meine Absicht ist. nach und nach die
ganze bedeutendere Orgelliteratur vorzuführen, nicht also die
Chorvorträge in den Mittelpunkt zu stellen, wie das beispielsweise
die Aufgabe der berühmten Leipziger Motette in der Thomaskirche
ist und sein soll. Nächst den Orgelnummern sollen die Solo-
Yorträge der mitwirkenden Solisten in den Vordergrund treten ;
sie sind naturgemäss immer des wärrosten Interesse sicher. Ein
Chorvortrag pro Abend in möglichst sorgsamer Ausarbeitung muss
bei meinen Abenden genügen, höchstens zwei, will ich nicht den
Schwerpunkt der Sache und das ganze Bild ändern; denn ich
beabsichtige durch meine Konzerte ausser der Lösung der vorhin
genannten Aufgabe zugleich die planmässige Vorführung bestimmter
Komponisten in möglichst einheitlichen, künstlerisch angeordneten
J 7> stündigen Programms. Ein Ziel werde ich ja dabei nie aus
dem Auge verlieren: die religiöse Erbauung, die Pflege vnd'
Förderung kirchlichen Sinnes und Lebens.
(Dauer der Or^elnnmmern : No. 1: 18 Min.: No. 4: 13 Min;
No. 7: 12 Min.; No. 9: 10 Min.) H* F.
9(ud 9(nierifa mirb un$ nefcbrieben : „Sä^renb ber Son^erttour be9
berftbntten fran^öfiicben OrnelmeifterS 9( lern über ©nilmant butte
beffen ©eicbJiftdfnbter in ^43alttniore bit nriSgte fßutt), für elneS feiner (Sonjetie
ehte paffenbe 5fircbe ^u finben. (Sd ßtebt bereu i(iem(id) uiele bier, aber
bie umBacbenben Ferren @}eiftlid)en mollten bie (Srloubnif^ uicbt bn;^u
neben. 3laö^ langem ^Bitten unb ^orfteüen gelang e9 enbli(f} bie $romn«
9J^emorialttrd)e }/n betonuucu. lieber @)uilutantd Spiel lä^t fid) nid)td
nicbr fachen; e§ ift bie SSoIlenbung be3 DrgelfpicU. — -
3u einer filbernen Jubelfeier ber ©runbftetnteiiunci einer ßird)e
in ^(nievifa fpielte baS Orcbcfter bie Duuertiue ^u ©iippe« — „3^td>ter
unb ©auer" ! ,,S»v!Dabr ein ungemein paffeube§ ^ufifftücf !" bemcrfteit
ißrfiparanb Dr $tefefc xmb Dr, ^. QJrbgeb. —
91 u 3 Württemberg. ^n einem auMub^'licbeu, babei gar
iutcreffauteu S3crid)t über bie (5inmeit)ung ber prftd)iig reftaunertcu ffiirtiß
^u @) r g ^ e p p a d) bei Waiblingen beibt ed u. a. and) fofgenberumgen.
Sefet bnt bie Äirdje einen fdji5ncn 9lbfcblub, ber 6d)an ber Orgel bringt
lei(t)t unb noü uum (S^or in'd @(biff berab, unb unter ber Orgel \^at bie
Sugenb enblid) einen cbenfo )d)i5nen M für ibrc SBetbeiliginig am ®emcinbc*
gotteSbienft tauglidjen $la^. ^ie fdii^ue Orgel int '(Ib^^*^ fcbliefit t>a^
fliluoK unb er^cbenb ah; bnrd) eine micbereröffnetc alte SHofettc faßt ha^
@}ani\e Xagedlicbt jmifdien ben j^iuei türmen beS OrgelaufbauS, melcbe eine
9?ei()e niebcrer pfeifen unter einanber uerbinDet, gar mlvfungSuoü in t>ai
Snuere bercin. 3)a« Weif felbft ift auf ®rnnb ber in*9Zoffau unb
Weftfalen gemacbtcn ©ifaljrmigen bzi SReiftcr Weigle in Stuttgart
bcfteüt morben, unb beffen ?(ugfüörung na(\) feinem ncucfteu rein pueu«
niati)d)en (3i)ftein uoii 1890 ift im SReuifion^bcricbte uoii ^rofcffor ?Reinboli>
©eijerlen in Stuttgart (,vigleicb Organift an ber bortigcn
Sobaiuiedtircbe) aÜ bnrd)aud mobigelungen unb preidiunubig be^eicbuet.
6l)arafterifti( unb Sutonatitni ber 9tegifter mie bie prajjife junftiün ber
neueren i^üuftruftion entfpracben ben ^Inforbenniöen beö 9?eüibcntcn
uontümmeu u. f. lu. -— ^. 3.
Ät l c i n u i U a r ?, OVl. lÜJauIbronn, 19. Oftober. Seiten Sonntag
mürbe unfci-e ntnt Orgel (uou Wald er m Üubmig^bmg) eingemeibt.
©ei ber (SinmcibungSfeierlidjfeit luirften im litnrgifdjeu QJottcSbienft unter
anbercu mit: grau ^Jrofeffor Walg non 3}?aulbrüun, bie ^Pfanfamilic
S t r e b e l üüu fjreubeuftciu imb al§ Organift fiebrer g- i f d) c r uou
Sd)i)nenberg. 9lnmefcnb luaren and) S)cfan Ä l b uon Änittlingeu , ber
gleidnuic ber Ortjigeifllidjc S i g e l , eine bcrjjicbe 9lufpracbe b«U, foiuic
$farrer iD^ftrft nun ^iuadje, ber bie ©emeinbe ÄleinnillarS im "iflamtw
ber übrigen Walbenfergcmeiuben gu ibrcr neuen Orgel beglürfmftnfdjtc.
91 u 8 Württemberg, ^ur^^eit finb iju fedjSmüdjcntlidjer militä*
rif(ber Hebung 95 junge Sebrer beS Üanbc3 nodjömünb eingebogen, geben
^ag fiebt nmn biefelben auf ben UebungSpla^ j(ie()en , loo 'tüd)tig ejrer^iert
miro. 3)ie ^(nftrengung raubt aber ben grobumtb nid)t; eS ift im
(§)egentbeil hm ;Oeuteu ein ©ebürfniu, bie 3<:it ber (Srbolung ftcb angencbnt
^u ntacben. Sofort nacb bem Eintritt in bie ^aferne mürbe be^b^tlb mit
feinnuitbigfcit ber ©ebanfc jiur 9hi§fü^ruug 0ebrad)t, ficb »u einem
aJlännerdjor ju vereinigen. „3)a8 ift bier %ac{ bc4 ^emi" böi'te nmn fd)ou
am erften Sonntag früb beö erflen 4>icneln§ ber „Sebrercompaguic" iu
ungemobnter Sdibnbeit unb fjüllc axi^ ber ilafenie enönen. ®er ,,©«rcn*
faul" mürbe ,vi breimaliger Uebung in ber Wod^e belegt, unb alfrbalb
entfaltete fid) ein bemegte« nuififallfd)cg 2tbtM. 9lu§ 9lnlab beö ©eburt^s
feftc« 3()rer ^ajeflät ber ÄiJuigin am 10. Cftober erlieö hk (Sompaguie
j^ablreidie (giulabunaen j^u einer gcftfeier im „33ären". (im gutgewäf)Itc*
^rogrannu lag auf, burcbmebt uon patriotlfc^em Sinn unb .militjirif^em
®eift. (Sin fiebrerfolbat begrübtc bie ©efommeneu namentlid) bie ^erreu
Offiziere in fd)öner Weife mib leitete bann nut tief empfunbenen Worten
über auf ben SToaft auf bie uerebrte fianbeSmutter. 3m 9^amen be^
Offi^iercorp« fpradj ber ©ainifonSältefte , ©iajor "üKörife , bcnlidje Worte.
®r banfte jundcbft für hit ^iulabung mib ben fcbönen ®enug, hm bie
fiebrercompognie . ibren (Säften bereitete , imb fitftrte bann in freunbll(^
ernftcr Weife htn ©ebanfen burcb, ha% bie Sdjnlc unb boS SKilitar ben
gleidjni ßebenSjtued uerfolgen, nftmlid) bie Sugenb gu tnd)tigen ©urgent
beranjubilben, fie an 3)i8^tplin, ©eborfam, $flid)ttreue unb $airioti«mu«
AU gemobnen. Sehr warm gebalten mar bie ^lufforberung , bie militariftbe
Uebung nidjt als Saft an^ufeben, fonberu als eine Scbule be3 fiebcn«, unb
ebenfo bie (Snnunterung, na(b bem Wieberehitritt in ben fiebrerbenif tlid)tig
mitgnarbeiten an ber (Srj^iebung beS ©olfeS. @in {locb auf ben Stoniq
unb bie jtönigin befcblog bie begeifternbe ditht, bie nacb bem ^ocb namentlich
aucb uon feiten ber gi^i^iften mit großem ©eifaft bebanft mürbe.
3u Wien ift uor furgcm eine fjort bilbun g«fd|ulc für
Orgel' j( l a u i e r « unb ^ a r m u t u m := © a u feierlub eröffnet
morben. —
5)ie Wiener Wli{\\U unb X^eater * ^luöftellung \)at mit einem
bebeutenben 3)eficit abgefd)loffen. —
$ltiS $arid luirb ha^ SfaHifement ber beriibntten Orgelbau :s9lnftalt
uou ^ r i ft i b e > (S a u a i 1 U s @ 1 1 als unricbtig begeicbnet. —
SJu ©erlin ift ein neneS pneunmtifcbeS Si)ftem für SRegiftrotui nun
Selmedfi, ^adfed in $^ilabelpb(n gur ^atentirung angcmelbet nwrben. —
3)er rü^mlidift befannte S^ormeifter bed Sd)uber tbunbeS,
grang 3Wuir, ift am 30. 92oucmber u. 3^. im 73. 3abre, nadj mebr*
möd)eutli(ben Seiben iu Wien geftorben. S)ic ©ebeutung bed feltg
(Sntfd)tafenen befcbrcinfte ficb "icbt allein auf ha& nuirifalifd}e Q^ebiet.
I
J
— 17
'9ii^ ^AbagoQ Ut er buvc^ feine Se^r« iinb Sefebuc^er für
S 1 ! « f d) u l c u febr f\efdj«pt flcroefeit. «18 Jloiifctcr fcftrieb er mc^r
benn 100 Wftniierdjörc , SMeffcn, fiicbcr, l^lnüier* luib Orcfteftenoerfe , uoit
betten befonbevd bie erftnenannten anaeinehie SSevbreitunn fanben. SSor
30 S^^^en jiriinbcte er bcii 2. n^olen 3Äftiincrflcfonfli>eretti in ©ien, bcffen
^^veintiitnlieb unb 9(lt(i)Dnneift'er er tuar. ($r birigirte ba8 letzte WM
beim 4. 'bent[d)en ® dn^er bnnbedfeft in bei- ®efauinitanpi)miiq.
^r imnbmBnd) t^fttine Sodenbete tunrbe 1821 in beni 8tabt(f)ett Sedenburf
in S^iebcröftencicö , am 15. Wdvit fleboven. ©ei foldjen ^eiDorraftenbcn
j^eiftnn^en bitcft man (eiber Don mnn(()en Seiten immer nod) nerinoid)^(in
auf ba^ Wirten ber bentf(t)en € t e m e n t a r I e ^ r e r. Leiber ! —
Ob 10 oM an ber folge nben jDrflelbidpofitiott
ettt)ad aud^ufe^en ift?
I. i&anptioerf. 1. ^rinijipal 8', 2. SJorbnn 18', 3. ©ebarft S%
4. ©oblflöte 8', 5. ®amba 8', 6. ®cm?boni 8', 7. Oftnoe 4\ 8. SpiffCtJte
4', 9. Ouitite 2V»', 10. Oftaue 2', 11. aRi|tnr 3— öfodi, 12. a:rouipetc 8'.
II. Obcriocrt (erfiiocfltücr!). 13. Sicblid)flebarfi 16', 14. ©cifleii::
Vrini^ipal 8',. 15. 2ieblid)flcba(ft 8', 16. ©nlicionaf 8^, 17. glanto traoer«
(ilberbl.) 8', 18. gn^nra 4', 19. Slu^iföte 4', 20. ^iccolo 2', 21. eomcttitto
3fa4, 22. (Klarinette 8'.
IIL $ebni. 23. aotttrabag (^liiii^ivalb.) 16', 24. ©ubbafi 16',
25. aSioIonbaft 16', 26. ^ofontie 16', 27. Oftaübaft 8', 28. Violoncello 8',
29. ©ebadlbafe 8', 30. Dnintenbaft 10'/»'.
IV. 9?ebeni(ü(ie. 1. 9){aiina(coppeI. 2. $ebaIroppel j^u I, 3.
Sebolcoppe! jn II, 4. Oftaocoppcl .^i I, 5. 3:ntti (oofleS 3öerf), 6. forte,
7. iiiezx«* forte, 8. iiiano , 9. ®d)tueniritt ^u IJ, 10. (Sredcenbo ^ntn
gauäeii Sevf. —
(Sine für alle ®eiftlid)en nnb fie^rer beitierten^mert^e
SRittl^eilnng ^at bie „9?ene §Babifd)e 6d)nl;ieitnng" für^dd) and ^edlenbnrq
(\ebrad)t. ä)ovt ^at ein (^ei)tlid)er , ber 5iird)enrat^ ^i>i)ler s @d)toerin , bei
ber bie$jft§rigen Snbilünmdfeier bed i^anbedle^rerDereind bie 8elbfti1nbigfeit
ber Scbule gegenüber ber 5Fird)e a(d etioad @elbftoerftAnblid)ed be^eid)net.
^ad tuiU ni ^edlenbnrg geioig uicl feigen, ^err JPirc^enrat^ ^5t|(er
jagte tuörtUdt:
„3)ie ©c^nle ift bie 5:od)ter ber Ifircfte; biefe ^djter ift aber ^entc
münbig geioorben. ^ied jeigt pe baburd) , bag fte bau ^axi^ ber SDi^ntter
oerlti{)t nnb fid) felbftiinbig mad)t. 92iemanb barf glanben, i>ai bie
(^eiftlid^feit biefe ^^atfadie nic^t crfennett nnb anerfentien tooUe! 9ln
bie Sl^onftatierung biefer ^^atfac^e möd)te id) aber eine ©itte fnüpfen:
^ie £o(^ter tu olle bod) allei^eit bie^ietftt ber Stixdi t
loa^ren! 92 nr loenn l^irdje nnb @d)nle ^anb in (oanb
ge^en nnb beibe mit^ nnb füreinanber loirfen, fann
1 ^ r e 9( r b e i t o o n b e m regten @ e g e n begleitet fein!"
Dr. @d)erer in Gaffel ^at eine intereffante 9)?ittl)eilung in einer
@i^nng beS „^ereind für ^effiidie ®efd)id)te nnb iSatibedfntibe" gemad)t.
2[n alten papieren ift eine 9ied)ninig über bie Soften ber 9feftanrinnig
l^er Orgel in ber boriigen iD2artindfird)e gefimben toorben, ooin Sabre
1731—1732. €eb. ©adi lourbc jnr 9ieüifion beS ernenertcn SSerfe«
bentfen. ^an glaubte früher bed grofjen ^J)?eifterd bortige 9(n)oefenbeit
ftabe 1713—1714, alfo üon SBcimar an§, ftattgefnnbeti. 9?ad) bicjer
ä^edinimg abei mü^te biefe S^eoifiondreife oon iSeip^ig erfolgt fein. ^i)glid)
ift and), ban ber grogc ©ebaftian i^toei SOtal in geimtmter StaU getoefen
ift. 9tn$ ber betveffenben 9}ed)nnng ge^t beiDor, b(i\{ 93ad) für feine
^übeioaltnng 50 Xl)aler, 26 ^baler SReifegelb unb 84 tljaler 3ebrnng$==
foften erhalten bat. alfo 160 ^baler, maS für bie bamalige ^nt febr
anftünbig loar unb für bie bentige 3eit nod) anflänbiger ift. ^ie Orgel
tonrbe oon beut ^üblb^i^fer iÜ^eifter 97icoland 3)eder in brei g^^^'^^i
erbaut. 9Cld ^Ifuftent mar @. ^aöii ber beiniifcbe Organift 9)>{ü1Ier bei«
gegeben. —
5Der im ©erid)t über bie Orgeleiittoeibungdfeier ^u ^Hiblbanfen
on ber Sürm (SBaben) genannte ^of organift Slbolf 93 a r n e r j^n jl^arldrnbe
lourbe 1835 ^n Stonitbal bei Slnbmigdbnrg geboitn nttb in ber Stuttgarter
9)>^nfttfd)nle ^nm 5tünftler berangebilbet. 1864 fam er ald ^of organift
in bie £)anpftabt 3)obend, unb feit 1875 ift er Augleicb M Seminarinurtf«
lebrer bafelbft tbätig. ?ln ber 1885 in i^ a b r bei 3. $. (ä) e i g c r (^ori(
®d)auenbitrg) erfdjienenen böd)ft empfebletidioertben „Sanmilnng \)on SSor«
utib 9^a(bfpielen für bie Orgel j(u beut Sbi'valbncb ber euangelifd^^proteftans
fcbett ^ircbe ttu (ä^roBberi^gtbum Saben" war ^err Sanier in gan^
befonberer 9Bei{e tbätig. ^on ibm ftammen itn 1. Xbeil bie 9h'. 2. 3,a.
29,a. 32.43. 48. 57. 59. 64. 66,b. 78. 88. 91,1». 94. 95,c. nnb itn Il.Xbeü
bie 9hr. 67. — Ä. 3.
(S i n g e f e n b e t. 2)er „Staatdan^eiger für ^ürttetnberg" f(breibt
in ber 9^.283 00m 3.S)eäbr. 1893 folgetibcd. ^crr ^rofeffor Sei)erleit,
ber am Stuttgarter ÜPonferoatorium Orgelfpiel nnb Orgelfiuibe lebrt, fyit
eine SSorrebe gefdjrieben ^n einer SBroid)üre bed ^erni Orgelbainneifterd
jlarl &. SBeigle, loeldjer bie f)ro6e j^on/^ertorger für bie Sieberballe m
Stuttgart baut nnb eine Sefd)reibnng biefed ^erfed oeröffetitlicbt. @rft«
genaimter ^err fagt, hai ber Stuttgortcr fiieberfran^ ein oor^nglidjed
%ert erbalteti loerbe, ein Orgelioerf, in toelcbent alle betoAbilen @mmgen«
fcbafteu ber neueften Orgel bautedjnit »oedentfprecbenb jnr $lntoenbnng
gebracbt feieti. ^ie gfinna SBeigle fei erften 9langed in geinbeit imb
innfifalifcber (Sbaralteriftif ber Stitonation, loie auf bem (S^ebiet ber
medbanifd)en Xbeile , namentlicb in ber ^rJigifton ibreS ri)brettpneumatif(ben
Si^ftemd unb ber oerfcbiebenen Jtoittbitiationd« utib Scbifellapparate. SBenn
mir baoon 9(ft nebmen, fo finb toir loeit etilfernt, ben ebenfalls loeltbefannten
fieiftuugen ber gro^ngfinna Sbalder in finbmigdbnrg im geringften imbe
treten ju xooUm, — %vi, neue Orgel foll juin erftenmal in JBermenbung
fommen bei bem im Sfrübfommer 1894 }(u oeranftaltenben 4. Stuttgarter
^ufiffeft. 9)abei tuirb aud) ein ^Annercboniioffenfonj^ert ftattftnben, an
ioel(bcm ftcb 12 IBereine beft „ScbtoAbifcben Sftngerbuubed" mit }ufammen
960 Sftngem betbeiligen. — ft. 3.
93on IBernb. 5(otbe*d gan^ ocrbietiftlicbem „^rubrer bnrd) bie
OrgeHitteratur" ift bemnftcbft hü fieudart in fieipsig eine gfortfe^nng (2.
Xbeil) AU ermarten. —
äon bem 9)?nnd)ener @^ro6meifter 3^f- 91 b e i n b e r g e r Hub oor
einiger ^z\i (ald Op. 176) 9 ooruiglicbe 9(l>oent«9)}otetten für gem.
Sboi^r iiii^ lateiniicben Xert (bei fiendart in Seipi^ig) erfd)ienen. —
SBei 93reitropf & ^rtel in fieip^ig ift ein 9)1 u f i t f n b r e r nacb
Stufet! unb ® r n p p e tt georbnet , iuelcber burd) bie Serlagdbanblung
nnentgeltlid) jn bej^ieben ift. ~
@ b a r 1 e r ^ in SBelgieti, 9. ^ei^br. 1893. 3)ie neue Orgel in ber
biefigen 3ef niteit::|tircbe bnrfte eine ber erften ^ircbeuorgeln fein, bei ioel(ber
i^iun ^trieb bed Q^eblAfe« ein electrifd)er 9Rotor aufgeftellt ift.
S)ie Orgel ift ooti ber fyirtna ©ebrüber fiinf üt (ä^iengen a. b. Sreti^
(Württemberg) uacb fiinf'S ri>brenpneinnatif eben St)ftem erbaut.
VI 1 e ; a n b e r @( n i l tn a n t d S l) tn p b tt i e für Orgel nnb
Ordtefter (Op. 42) tourbe im 2. 9lbotmeitient3coi^erte ber fönigl. ^Rnfif«
afabemie ^n UfZündien mit großem (Srfolg aufgef übrt. 3)en Orgelpart fübrte
SRnfifbir. ^ e d) t in gelnngettfter SBeife and. $ielleid)t mad)t matt fid) au(b in
{folge beffen, nad) bem Waßiierftben @)runbfa^e : „(Sbret eitre b e u t f (b c n
l^^eifter!" m\ eine ber großartigen OrgeU S^mpbonien mit Ordiefter oon
bem oercioigten 9)2eifter 9lng. ff tfd)er', bie bo(b ancb alle IBerüdficbtigung
oerbietien. —
VI n^ 9roofll)n. $or einigen S3od)en fpielte ber in b. $1.
oft mit Vlndj(ei(bnuttg genanttte bcrübmte Organift Q^nilmant bier. (Sr fpielte
unb fatitafterte grogartig. (£d toaren circa 500 Organiften aiuoefenb!*)
Sroofitjn nnb 9?eto«J)orf baben über 1000 j^irdten! ^ie griSgten Stirnen
toaren faft ^n flein; l^ie Sente ftatiben auf \>t\\ !ii:reppen, in beit Vorbauen
bid)tgebrjingt nnb fogar im C^rbgefd)OB (Sonntagdfcbnle) lau)cbten Stiele
beut feltenen j^uiiftgenuffe. 3" mancben jlircben loar ed gerabe^^n nntttögs
lid) — 2)anf ber äiebeitdtoürDigfeit ber ^evren (i)eiftlid)en — ben grogen
9)?cifter ^xx boren. —
^te große Orgel in bem 3)om ;(n Sretnen ift, toie ntid
mitgetbeilt loirb, bem 5ti)nigl. ^reng. ^oforgelbauer $3 i 1 b e 1 m Sauer,
a(abemifd)eti 5?ünftler, in granffnri a./O. übertragen toorbeti. —
^err ^oforgelbauer VI b 1 f (£ i f e r t aud Stabtilm bat im laufettben
3abre fiir 2 Orte ber Unterbeafcbaft bed bief. ifürftetitbnmd je eine neue
Orgel erbaut, tiümlid) für 1. bie j^ird)e beS 9narftfledend ® bete ben
nnb 2. Die j^ir^e oon W i e b e r nt n t b ('/« Stniiben oon ^beleben entfentt).
A. ^idpofition ber Orgel in (£ beleben aufgeftellt ootn
Organiften Xöppe bafelbft.
I. ^aupttoerf. 1. $ritt;(ipal 8', {jj^xmx Xbeil im $rofpefte),
2. Sorbttn 16', 3. Siola bi ®amba 8', mit fürten nnb (S^-preffiondfütinnung
uerfebett, 4. f)oblflöte 8', (bie tiefe Oftaoe bed befdjrünften dtaunteS loegen
gebedt), 5. ©ebodt 8', 6. Oftaoe 4', (tbeiliocife mit im «ßrofpeftc),
7. (flatito traoerjo 4', ootn ^loeiten an überblajenb, 8. 9)2i£tnr 27«' 5 fad),
loel^e ^ mal repettrt.
IL Ob er 10 er f. 9. (S^eigettpritii^ipal 8', bie tiefe Oftaoe auS^ol/^,
10. Sieblicb OJebadt 8', bie 18 obertt pfeifen and 3ittn, 11. Salicional 8',
bearbeitet toie Q^atnba, 12. fyngara 4', oon 12 l()tb. 3inn, 13. gflautitto 2%
(fonifcb) and 12 lötb. 3intt.
III $ebal 14. SSiolonbag 16', 15. ^xxhbo.^ 16', 16. Oftaobag
8-, 17. öeno 8'.
IV. 9?ebeni(üge. 1. 9)^mnaIfoppel , 2. $ebalfoppel , beibe
tocibrenb bcd Spielend i;um Vln« nitö Vlndfoppeln , 3. j^alfautetii^ng uttb
WinbablaB* Sanier 3 Ä^olleftiotritte für gorte, 9J}eii^oforte nnb $iaito.
3)ie W i ti b 1 a b c n finb (kxx^ (Sieben- nnb Itieferttboli^ uacb 9Retn«
bratten « Softem gefertigt, nnb infolge beffett bat ancb bie 9}öbrenpiteumatif
Vlitioettbung geftmben.
2)ie 9tegiftratnr beftebt in ptteumatifcben ^rndfnöpfen. Vlngelegt
ift ein S p i e 1 1 i f cb mit oerfcbliegbarer $nltflappe
^ad ©eblfffe beftebt aud einem SHaga^itibalge mit boppelten
|f alten, 3 m. lang, 1V> m. breit nttb 0,70 111. Vtnfgang. ^ierj^n 2
Regulatoren. 3>itouation ittib Stiitimuttg nad) $arifer 9cormalton. —
^reid 3950 M.
H. ^ie Orgel für bie nenerbante, nnterm beutigen Xage eingetoeibte
j^ircbe bed 3)orfed S i e b e r in n tb ift nad) ber folgenben, oom Uttter^eicbneteti
entmorfeneti ^idpofition bergeftellt loorbett.
I. ^auptioerf. 1. $ritt^ipal 8', bie untere Oftaoe (xxA ^o\\,
bie übrigen pfeifen and 1415tbigem 3itnt, 2. SBorbtm 16', 3. (S^amba 8',
mit boppeltett »(irtett, 4. ^oblfli^te 8', 5. Oftaoe 4', 24 pfeifen im ^rofpefte,
6. Ouitttc 2V»', 7. Oftaoe 2', 8. 9»ijtnr 2', 4 fad^, itpetiit 2 mal.
II Obertoerf. 9. ÖJeigenprittgtpal 8', 10. Salicional 8', 11.
fiieblid) (S^ebadt 8', 12. glanto bolce 4'.
IIL $ebal. 13. S^iolonbaB 16', (ber befd)rftnften ^öbe loegen
initgten bie 4 tiefften pfeifen leiber gebedt toerben), 14. Subbag 16',
15. $rit!5ipalbag 8'.
IV. Vln 92eben5ügen: 1 Goppel für 9J2anual unb^ Goppel
fiir $ebal, fotoie 1 j^alfanten^ug ittcl. SSinbablag uttb 1 $ianos unb tforteAug.
2)ie Vlnlage ber 9J{ a n u a l e in ibrer-^erbinbiutg tnit \itx\ octreffens
ben 9Binblabett ift mit Stöbrenpneuttiatif, bie bed $ e b a l d mit Vlbftrarten
imb ittecbanifcber ©lieberuttg. ^ie 9ie gifter befteben axx^ piteumatifd^en
3)nidfnöpfen.
%(i^ @) e b l K f e , ooit oor^üglidjer 93ef(baffenbeit , beftebt in einem
9Ragaj(inbalge mit boppelten gfalten. ^ie Whtbftärfe für beibe 9}{anuale
ift auf 32 @rab, fnrd $ebal auf 36 ®rab bemeffen. Stimntuttg: $arifer
9{ormalton. 3)ie Orgel foftet 3183 M.
3)e(be qn. Orgel finb, beti V(nfd)lKgen etttfpred)enb, in allen ibren
2:beilen aud ben beften HRaterialien imb in jeber ^e^iebung fünflleiifcb
bergefleQt, fobag bie ©utacbten bed Utiterj^eicbneten eine große Vlnerfennung
für ben Orgelbaumeifter audfpred)en fbnnten.
Sonberdbaufen, ben 13. 9?oo. 1893.
^erm. Sei) er, 9Ruritbtreftor.
*) 06 fo ettt»8 tn 2)eutfd§(anb borlommcn Idintte? Dr. ^. Q(«
18 —
aSrieftved^fel.
: O r Q n II i (t : Stlbflftittibifie OrQel))et>aIe mit einer
amiatnTliiiime in ajtrbiiiöuiifl uiil S'aiiufuvK , ^'n"""» ""l» S'üfl«! ftnt «8
fdiaii frii^ev fleijebeii. — Uiittc Den luiv betniniteii OcQtliiKTitn btB
aWeittettrtiüUra Seb. »odj'fl, Siibreifi KrtbS, ftnite td) |iir eil« btr
gvugndigfien , wirfiiiiflSuptltltii unb [eitbtwrytfliiblirtjfltn bie in ©sbur niil
bei» nii1[i"lif(f)C>< Vii^Iobiiini. SOleine 3)(ni'beiluiin beS uiel ju wtnia
fletpielttii SBetteS ift bei 3iitltir=8icbeviiiniin in Seipjin erfcöienni, Wlfl
bie beibeu emiÄlnifiien ige (m ei Her 6. S. »e rf tv n. 9lun. JR i tfev in
ihren iiinaeitn aiibreu nörf) coiiMrlirten, bnbeiL fie boB i*öne 93eif Bfierä beniiSi.
aiiiiflerßrnelbnner: Sn6 bei öüri)biiirtluM = Ufeiie,n
bie SSimKrjeiinei:, bie tfnnflie iiub ^inblnbeii nnnj niibert beft^dtf«"- (ein
nirifien. o(8 bei fleiuiJftnliAetSinbfliiire, bnrf lBuölf(mlltbe*l«if((llPerbell.—
)[[tev OiQnnilt: 3)ie ^ledjteflen 3iiii>ierlenle nint^eii bie
nieiflen ©pilne. —
£emi 9. in ^ien: S)n3 bebeutenMte ber SiSjt'fdienOrstliMite'
(obei; fluÄ txiS f^mieriglte) ifl bie gcoge S^ntalic uiib Sugc fiber
SÜeqerbeere : ,Ad no«. nd sotntaTem undHin". Sine gelftvjte unb leit^tere
Miiennbe ^(it Drfl. erfntl in Sffen uecSffemiirtit (SeiDjin, Breillopf &
sailel). — Soiilnfie iinb gune über lB=fl=ct^ (S""*!!- ®*"6«rtW, K&i'
^roierifl. — ajatint. fiber ein Borft'jtöea Ü^enin: „miiieii, Slaflen'' ic.
Se^r fiiuiecia. — Sotilnrie übK ein X^eiiia u. aHtflti (Hiserere) inib
SMojntt („AveTernin toriias"' unter beiii Ittel: Evfintic.n k in Chspelle
»iitine. SUÜgig ic^iiKt. Selchten Sadlien [mh: Dti: ^a))ft=^QinniiB,-
Ora prn noliiu. Ave maris Hielln iinrt) VlrFabeit, bie XL'aimng, Ave
Marin (Sreiltuiif & Otil^I). ^'«>*e reciiifi. Ave inaris BCella, AgnilH
Dei mcb »erbi, bie Orßelniefie, bn« Requiem, Ave JUria k. Sei
Scbuberti in Seipäig ift ein be(unbevee aiäi(t=9Ilbimi ffiv Orflei erfi^ienen,.
in raelifieiii (irt) bie flrpße giige nuS 2i«itS 3)nute = Si)iiip^unle imb bie
fQMip^oniii^e 3)i(f)tniifl „OL-p^eiiS" be^nbet.
^Nahmaschinenbesitzert
aiim Schmieren ber Sia^innftliine (lebvnndit bnS SBette; eB ift. boB
»inifltte ! ®ie btni ^elrulenni iiftnlirtien ajo|elineöIe bnben feinen Bienben
geltae^nlt mib tnintren bie mnffbiiie. Hlnii«n»l ift baS befle SHÜ^.
niaWinenöl, e«beFilftntö6leS*inievfri^ififeitiinb6nV|it iiid)t! HluticnSi,
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3nt 3timnfl6tfttalog ber «ofl ^nt biefta »latl bie fflunimer 6301.
Dtrtftt« nbviiiieMCiit bei bei:
@£t)cbittuii&btm8eTla(iberUTaiiin: Otro ffDurnb iii Si'furl,
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gaa}CH Sodtflang bct gvnnci>=3"f«ibiiiifl. — 5«i3 bev tinjtiiien
9)iiiuut«c SO^fniiiig. SiiieviiuiiBge&iibnti : bie ge|))alteiie
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^n^alt: Jluferftflnbtii. — 2 neue Otgelil im ^[uötaiibe.— Sine neue aineritanifdie Crgei.— Siite Orgedretje iiad) bcin fDUiiigen Sel|(4lanb
Don Dr. Smiio Sdiniber. — Oi:otlbauli(!be3 auS Kufitaiib. (S^Iug). — %)riefe udii $ii>f. Rii|m{tebl an Dr. €po^i. — 6ef|>R<4ungen. —
auHü^rnnfleii. — Bennit(^lrt. — gtoliten. — lBiic(ipe<fe|el. - aiijeifleH. —
S)uftis auS bec ipeti^eii Slderhuiitc
Steigt ber Senj iiit iunfleu Xrieb ^enior:
fiDd) im eiau, ju i^veö S(t|i}))tere SRu^nie
Stimmt bie Seid)' am flolbneit Strat)! empor !
Seitf|in @lang unb ^ro^t unb Opfer^aui^en,
€fi|et !I>Fai<g aucfi in be< IRenfi^nbrufl !
Ottern, Cftem! nUe Bltrfe fmiflen
Sinteimribe ber SJeijiinsiinfl äu%
91uferfiaiibeii.
fiurd)! @l Iflutet! a)un bem Xbunne bringet,
l^unben(linLnii|] fcbweatiib bei Qgoral.
„3)er nnS gog auS iinfrer €iiiibeti Saiibcn ,
^beSuraun unb @rab behielt i^n nid|l;
entlehtjfl , af|ii|ten , auferEtanbeii
fl bec ^rr ju VarabiefeS Slt^t.
Dfteitänig, fei mit un3 unb fptnbe
3(aem ajDlte bemeS SebenStmtt:
a3reiie gnKbig bie burdibo^LKn ^Unbe,
Sei^' uns em ju Seil'ger »ruber((^o[l !
Snli uns lieben nuf Hpafieitoeaen ,
Singetaud)! in beineS iSieneä tSiont;
©rofetr ßeib, gib beinen Ofler|egen,
Seg aufs $iiu)it uuS beS !£nun[)>^ed ffraui!
tcbreS ^ft! 3)eir ^obe Sonntna fteigtl
iegreii^ nieber mit ber bliebe @iiib'n;
@ieb ba fletm, in JSebniulb eniFt geneiget,
Stieb^ofSpilgev Uor Snpreffengrün.
Oftetitifte iiw^'n bon SrabeSbügelu
6lo[j binnu tum fiimmeUgioiienfAein ,
6<4tuingenti fiegrei« bie Ißerbei^ungfiflQgel:
„flDe Xobten", {(iiic^t ber ^etr fma nieoi!
Stpei neue Crgdii im Sttttflunbe.
A. !CfB|>of{tton bct jOtflrl in brx ftut^rferafe
)u StciUcn.
I. SKatiual. f®ro6c Drael.) 1. $rinjipal 16', (5Rc. 1.)
2. ^tinjitial 16', (9?r. 2), 3. qjtinjipal 8', (9ir. 1), 4. ^tiii.
ii»)Q[ 8', (Sit. 2), 5. Dftaue 4', C3fi. 1), 6. Ottaue 4', C9?t. 2),
7. Oftaue 2', (Kr. 1), 8. Dltaue 2', (3Ir. 2), 9. Ouiiite, 10.
Dltarina, (OTt. 1), 11. Oftarina, (SJir. 2), 12. Oftoötneaa, 13.
Meglicone, (?), 14. *PiiniipaI 8'. 15. SPrimipal 8', 16. giöte
8', 17. giöte 8', 18. giaiito ttoDer« 8', Oftarina 4', 20. iSafe
8', 21. iÖflfe 8'.
IL ananual. ((ft^ootgcL) 22. ^tinjitMl 8', 23. ^m>
^ipal 8', 24. 93os ^umana (aoglica) 8*, 25. S3o£ ^umana
(batteute) 8', 26. ZzOOtci^&te 8', 27. XTaDecSflÖte 8', 28.
Dftaöe 4', 29. DItaüe V, 30. Wcuta (12^anfl?) 31. DiUnte,
32. JDttatiiiteaa.
IH. SRanual. (ffijpteffiOo.) 33. «Pcinjipal 8', 34
BBrinäipal 8', (12 löiie), 35. ^insipat di legoo 8', 36.
Dboe 8', 37. Xtumpete 16', 38. trompete 8', 39. gtöte 4'.
*). IiauerSflöte 4', 41. eiorino 16', 42. gaetto 8', 43,
Dftoriita, 44. Xiombmt 8', 45. ^tmonium 8', r
IV. $ctial. 46. Sontra&ag 16'. (reali), 47. Sonlra'
bflfe 16', (tappati) 48. gtofeer Safe 8', 49. leitet« Safe 8'.
B. Offlrf fn tfncm Srtfaal.
1. ^rinjipal 8', 2. glauto (di legno) 8', 3. $rinji)>al-
ftBte 8', 4. 3art ^rinäipot (flebile) 8', 5. Soj ^umana 8',
6. Oftflue 4', 7. OltüUe 15^, 8, Cftaoe 19 ■ , 9. Oftane 22* ,
10. gißte 16*, 11. gtöte 4', 12. DKaiK 2*, 13.6otiiett, (12i),
14. Somett, (15i), 15. Sounett, (17^) 16. «ticte 8'.
$eba(. 17. ISontrabag 12*, 18. fSa^ 8', 19. SBog 8'.
20 —
1. $tinjipoI 8', 2. Dftoöe 4', 3. aRijtut 3fod6, (15,
19, 22), 4 $io(a ^arinonica 4', 5. Unda maris 8', 6. ^(auto
4', 7. »orDun 16', (für bQ« ^ebol).
-««O^-O ■ CH>««-»-
^td|iof[Hott
htx neuen iOe^et in ber bentfcb • ei>an()elffdben ftirdbe
§tt SStooflitt (@c^ermerftrQfie)
öon gronl SRoofcbcIt. Drgauift: ^ugo ^^rötfdjcl.
I. ^auptwcrf. 1. 5Brinjipal 16', 2. «ßrinAipal 8', 3-
SSioIa bi @amba 8\ 4 ©pi^flötc 8', 5. 3)ovpeIptc 8', 6.
DftQbc 4\ 7. 5)oötfIötc 4', 8. Duiute 2Vs', 9. Dftabc 2\ 10.
SWijtur 3--4fa4 11. a;rompctc 8'.
IL Dficr:^ (©c^tücnOwcrf. 12. Sorbim 16\ 13-
^rinäipal 8', 14. ©alicional 8\ 15. ©ebadEt 8\ 16. Vox
coelestis 8', 17. ©emSftoni 4', 18. tarmonieft» 4\ 19. Sornett
3fQ420.Dboe8',21. Strompete tjorm. 8', 22. Vox humana 8'.
JH. Untcnoerf. (Choirorgel). 23. ©eiflenprirtjipal
8', 24. S)oIcc 8\ 25. eonsertflöte 8', 26. Duiittatön 8', 27.
giötc amour 4', 28. gtouto piccolo 2\ 29. Elarincttc 8'.
IV. ?ßebal. 30. 5ßriit5ipQl6Q6 16\ 31. ®orbuu 16^
32. aSioIou 16\ 33. Duiiitc 10^»\ 34. aSiotonccOo 8\ 35-
«ßoiainte 16'.
V. S Dp p ein n gen. 1. DOertüerf jum ^auptiuerf, 2.
Untertt). j. S)vd , 3. &nj. j. ^ßebol, 4. Dbtü. j. 5ßeb. 5. Untern,
j. ?ßeb., 6. Dbxo. j. unterm., 7. Dbm. j. ^w., (Dftoücoppel).
VI. 3:rittc. 1. §h). f. mf. Pv 2. Du. f. mf. p., 3.
Utt). f. mf. p., 4. aSottc Drflet, 5. ^ßebolcoppet (SReferUe), 6.
©^meatritte, 7. j. §.*, U.* unb D6iü. 9Wotor jnr SBinb:»
erjeugnng.
Sta. Cecllla In Italla.
@me Steif eerinnenmg uon SBruno ©c^raber.
Offen ipiQ tc^ e3 ^efte^en: ba^ ©n^en nac^ einigen in
ben Driginalpartituren bt§ je^t nic^t befannten SSioIinfonjerten
SSibalbi'd für ben au^gejeic^neten SBad^gele^rten Dr. il^Jaumann in
Sena, luelc^er bie einfd^Iägigen Drgelübertragungen unfered
grö§ten ^^oma^fantord für bie Shi^gabe ber SBa^gejeQfc^oft
reüibirtc, — boö njor nicfet ber aQeinige Q\md meiner
SBanberung }\a6) bem uiehimfc^tuärmten Sonbc ber ßi^i^^nen.
SBeit met)r tuoQte i^ geiftige unb befonberS lünftlerifc^e
SBibergeburt an mir erleben. 3^, ber SWufifer? Sei ben
l^eruntergefommenen mobernen äRnftfiuftänben beS einft unter
$aleftrina, 97?onteUerbe, ©carlatti unb ben anbern ^errlic^en
))rincipes musicae an ber ©pi^e ber mnfifaliic^en (Sntmidelung
te^enben ^e^periend? ®e)uiB; man mug ed nur rec^t anju«"
fangen tpiffen. ©agt bodj fdöon SWenbeWfo^n in einem jeiner
Sieifebrief e , bafe \xdi unferc bort lueilenben beutfd&en SKufifer
^loar immer über äRangel an fünftterifc^er Sludbeute beUagten,
Dabei aber nic^t t)ermogten, bie überreife SRuftf, loelci^e fi^
il^nen in ben jc^önen unb en)ig läuternben formen ber ?Intife
unb atenaiffonce barböte, ju empfinben unb ju verarbeiten.
9{un, ic^ ^abe empfunben unb Verarbeitet, genoffen unb gelernt ;
unb mit bem ©taube ber mobernen Pflege loirfüc^er, unber^
Mümter SKufif ift'« bort ie^t loieber toeit bcffcr beftettt, al«
man fic^ bieffeitd ber 9I(pen träumen lägt. 92ur in Öejug
auf bie Musica sacra ma^ ber alte Xabel nod^ befielen
bleiben : uon i^r tviQ xdi eintged erjagten.
3c^ fu^r über SJ^ünc^en unb ben Srenner. 3n ber
ba^rift^eu Siefibeui^ tooQte id| mid^ nur einen Xag aufhalten,
bo(^ toad für mufifalif^e S)inge ereigneten fic^ gerabe bort!
€ine ^lup^rung ber aF2att^äu4paifion, in melc^er ber, tok ed
fd^eint, e)uig; junge 9}ogI ben (Svangeliften fang, im ^oft^eater
SBagner'Ä „^iegfrieb" mit Jllüar^ in ber XitelroÖc, ein
Äammermuftfabenb mitSBeet^oven'd nid^t aOju oft gut gefpieltem
©eptett, uub bann bie Slui^fi^t auf viele uno .gute förqenmufif,
toeil bie ^eilige Sßoc^e im ilnjuge n^ar. S)a blieb id^ benn
aä)t Sage, e^e ic^ mit ber (^nnening an bie uoQenbeten
Seiftunaen beS %(. (SapeQd^ored, melier unter 9I^einberi{er'd
meifterud^er Seitnng in ber pra^tuoQen %IIerf)ei(igen^of!tr(!^e
jtompofitionen alter italienifc^er unb beutfd^er ^onbi^ter ^uni
®ottedbienfte fang, toeiter jog gen Snn^brudt unb in bie eid«
erftarrten ?((pen hinein, ioatb umioe^te mic^ in SSerona eine
milbereSuft unb ftra^Ienb leuchtete ber blaue grü^Iing^^immel
^ei^periend über meinem Raupte, ©o nagten ®runbonnerdtag
unb @^arfreitag, mel^e bie forestieri nteiftend tu 9tom in
erleben trachten. (SrmdrtungdvoQ fuc^te ic^ bte groge uub
fc^öne ^trd^e Sant* Anastasia auf unb darrte bort groger
2)inge. ^Iber ed trieben mic^ liturgifc^ed S^orgeplärr unb ein
n)a^r^aft müfted Drgelfpiet mieber ^inaud. vlnn Verfud^te id^'d
anbern S^agd mit bem an Stunftfc^ä^en fo reichen 2)om, boc^
auc^ bort )par ed nid^td mit ber 3Ru)it. !£)ad koaren bie erften
©nbrüde! ©oute ed to'vctlxäi ma^r fein, load fo viele beutfc^e
SRuftfer vor mir über bie ritueQe 9Rufif im SSaterlanbe bed
bei canto unb bed fo funftgefd^müdFten 5{att)olicidmu$ gefagt
Ratten unb roa^ idi in gutem 38illen immer für Uebertreibung
gehalten j^atte?
SBeiter fam ic^ nad^ 9)o(ogna, too man in ber biblioteca
communale eine fo juvorfornmenbe Slufna^me uub in ber
ivettberü^mten be^ Liceo musicale eine fo mnfter^afte Orbnung
finbet, unb Verlebte ba^ Dfterfeft mit ber i^m folgenben SJod^c
in biefer ernften ©tabt, bie cinft la dotta e grassa ^ieg unb
mater studiorum. 9Iu(§ ^eute nod^ ift fte menigfteitö für
un§ SKufifer ber ßcntralpunft gelehrten ijleiged in Stauen,
loelcber namentlich in ^iftorifcber ^infid^t und fo mau^e
iücrt^voüe ®abe bot. 3n S. Petronio, ber leiber nie jur
SSoQenbung gelangten Stiefenfat^ebrale, f langen Orgelton, ein
groger SI)or unb prächtige ©otoftimmen. Aber ivel^eS Snter^
meAjo f oute ic^ bort mit erleben ! ?ltö ber SBaffift eine glan jVoHe
Äoloraturarie beenbet ^atte, applanbirten einige giovanetti
unb riefen laut braVo. 3n gerechter (äntrüftung vcrlieg
Monsignore bie ^eilige ^anblung unb begab fic^ in bie
©afriftei, allein il Vescovo non si mosse, n)ic ed fpäter in
ber 3-i^w"S ^^^6- SBeöbalb rührte fic^ ber Sifc^of nic^t?
?hnt, and 2:oleran} gegen bie ironifc^e SRüpelei fieser uid^t.
Stber fein ©c^laf ver^inberte eine ©cene unb fo ^atte ber
aSorgana feine toeitercn golgen. Sag 5ßnblifum fd^ien mit
biefer pifanten Slblvec^felung nid^t un^ufrieben ju fein ^ toenigftend
ereiferten ficft bie ßeitungen nidöt fonberlicg. Sei unS ober
im feigen ©übitalien l^ätte idö ben ©lanbal nid^t mit erleben
mögen. S)er Solognefe aber ift rui&ig unb gefegt unb und von
allen Oberitalienern vielleicht am nieiften ä^nlid^, bei folgen
?lnläffen Ijingegcn fiberleaen.
Sf?un überfc^ritt id^ bie Slpenninen unb betrat ben ölumen*
garten bed Slrno, baö fd^öne ^oreuA. 3)a gab e§ viele Äird^en
iu befud^en unb mand^e mit ÜÄuftI Verlnüpftc ßercmonieen ju
beobachten. Slllein nirgenbd fanb iA, bag fid^ fovjo^l ®^or=:
gcfang toie Orgelfpiel mit bem meffen fonntcn, toa^ mx in
unfern beutfd^en Äird&en mittlerer @rögc ju ^ören getvobnt
finb. S)od^ l^alf mir meine Siebe ju allem, toag italienMe
ffiunft unb Äultur betrifft, über bie SKänael ^iniveg. 9iur
einmal tourbe e§ mir ju arg, fo arg, baß id^ ben Sempel
iviÄer einmal Verlaffen mugte. ®g toav eine« abenbd in ber
ehemaligen 3)ominifanerfird^e Sta. Maria Novella, bem „reinften
unb jierUd^ften SBerfe togfanifd^er ®otl^if ", too fid^ baS berühmte
SDZabonnenbilb S^imabue'd befinbet ©timmungdVoH Venoeilte
id^ in ben bämmernben fallen in }ener tiefen Slubad^t bie mit bem
Ööd^ften allein ift unb feine Unterfc^iebe ber Äonfcffion me^r
rennt ®a begann bie ^eilige ^anblung. Der Sbor fang feine
fleinen ©ä|e put unb aud^ bie amtirenbcn ®ci)tlic^en fanben
fid^ mit i^rer liturgifd6en Partie ^albtoegd ai. 9tur ber Örganift
Verbarb bie ©ad^e. 93efonber§ bic 3nterlubien fd^icnen il^m jum
3tvedE manualer Xonleiterübungen ba ju fein, ^ad kourbe
aQmä^lid^ ärger unb ftörte mic^. 2)oc^ auf einmal — toad
flang ba? Stein unb unverarbeitet ber Anfang Von ®ounob'd
^ufttuaher. ©o Ratten bie SUten mit ibren Sendeten bo^
red^t ! ^u^ in $ifa'g marmorftra^tenbem 972ärd^enbome l^örte
id^ toiÄer Sansmclobien. (Sfortfetung folflt.)
>»»>»t€ M <<<*
— 21 —
iDfgelbatili4>t4 an« 9lii#ldilb«
5Dorpat in 2\tAanh, b. 10./22, ^o\>mbtv 1893.
^oAaee&rtcr ßerr!
(Schlug).
Kit 9le6eii;iügen , tvelc^e fämmt(td^ a(d dritte angelegt
ftnb» ^at bad SBerf folftenbe: 1. ^ebolfoppel jum I. ^att.,
2. $6ba(fo))pe( jum II. aRoit., 3. aRonuoUoppel (piteumattfc^),
4. grcic ©ombination (patent ©ouer), 5. SWcjjofortc, 6.
forte, 7. Xutti (jie^t iHotetd^ attcg öde Jioppeln an), 8.
bHfdjiPctter für« gattjc SBcr! mit einem S^ff^i^Matt. 3)re
äteütfion mürbe am 14 3uli 1890 t)on Dr. ^artban Donjogen
unb ben 15. 3uU bad SBerC beut ©ottedbienft iiberc^eben.
^err Dr. §artt)an ^at fic^ fe^r anerfenncnb über ba^ SBerf
QuSgefproc^en.
9lac^bem nun bie SRarien^Drgel über 3 2!a^re in ^m\U
tion fte||t, nuig man berfelben uneingefc^ränft baS $räbifat
etnei^ \o\vo^l in flangttc^er aU and^ bautet^«
nifc^er $tnfi(^t in allen %f)^'\lz\\ buxc^ unb
burc^ motilflelungencn SBerfeö jnerfennen. SSir
maren anfangt alle jc^r gejpannt, toie baÄ SSJerf unjere
flimatifdje aScr^ältniffe bertragen tuirb: baöfelbe ^at nid^t nur
alle etmaigen SSefürd^tungen unb ton miggunftiger @eite
fieftedten t^Kmmen ^rognofen glän^enb ju ©c^anben gemad^t,
onbern nnjerc (Srmartuiigen nnb ?lnfpruc^e meit übertroffen.
Um bie SBtberftanbSfä^igfeit unferer Orgel üoUfommen
mürbigen j^u fönnen, laffe td^ bier eine furje SBefc^reibung ber
^iefigen SDtarien * Äir^e unb ber SScrpttniffe , unter meieren
bie Jjrgel bafelbft ju leiben I)at, folgen.
S)ie SWarien -' Äird&e ift ein axii ijelbfteinen (®ranit)
aufgeführter re^tediger S3au Don 130 ^ug Sänge nnb 52
iufe ©reite. ®ie fläche S)c(fe erl)ebt fi^ 30 gu| über bem
fufeboben, \o iab für bie Drget ein 9?aum Don nur 18 gufe
jö|e jur Verfügung fte^t. ^u allebem foiumt nocft biuju,
bag bie Jlirc^e mne ^eiioornc^tuug t)at. S)a in ber ^ede
leine Suftlöcfter üortianben finb, üoüjiet^t fidö ber ganje Suft«^
toec^fet lebiglid^ burc^ bie gcnfter unb Spüren. Serüdffid}*
tigt man nun aQe^ baS, fo fann man fic^ eine SSorfteQung
ma^en, meldten Xemperaturfc^manfungen bie Orgel binnen
wenigen ©tunben au^gefe^t ift. 34 laffe Ijier ein Seijpiel
fprec^en.
Am erften SS3ei^nad^t§feiertage 1890 Ratten loir eine
Äälte t)on über 20 ®rab R. 3)ie Temperatur in ber Äirdöe
bor bem ®otte§bienftc betrug etma 11 ®rab unter 9?uB.
S)ie J¥ird)e füllte fi^ bid ouf Den legten $Ia|, n^a^ jur golge
^atte, bofe bie Temperatur in ber Äird&e tm SSerlanfe üon
•/4 ©tunben auf 15 ®rab R. über 9?ull ftieg. 2ln ber Orgel
lief baS SBaffer in ©trömen b^tab unb bodb — nic^t oie
geringfte ©todung im SRegiermerf mä^renb beö ®ottegbienfte«.
3m Saufe beÄ SSinterä 1890/91, loel^cm ein ejquifit feudöter
^erbft Uorangegangen hjar, mußte bin unb mieber — aber
baö aucb fcb^ feiten — eine ©tcHfcbraube nacbgefcftraubt
merben: jcbo^ toom 2Rai 1891 ah ift bis tficju
nic^t bie geringfte ^aä^^ilU nöt^ig gen)efen,
fobafe ber Organift' fic^ ftetä barauf bertaffen fann, ba§
SEBer! in gangfertigem S^f^nbe anjutreffen. ©omit b^^t baS
SBerf bie $robe glänjenb beftanben unb SSater ©au er bie
SWarien * ®emetube unb bie Organiften ffi ftetem 3!)anfe
öerpflicfttet. ©er ?ßrei§ beträgt ' inclufiöe ®ebäufe, SrauÄport,
BoQ, aSerpadung, Hufftellurig, §in* unb JRüdreife für jmei
®?onteure 13560 ÜJ?arf, loeld^er alä febr bißig bejeic^net
merben mufe. 3)aÄ S33erl be^ä^t bie OpuSjabl 475. .
9lacbbem $err ©auer für bie SD^iarien * Äir^e ein fo
üorjnglict'e« SBerf geliefert bötte, fonnte fein Q^^'H ntebr
obmalten, mer ben Orgelneubau für bie bi^ftg^ "St. 3obannid«
fiircbe befommen foÖ. ©o bot bcnn 'TOeifter ©auer im Sluguft
1892 bie jweite Orgel (Opu3 527) bier aufgefteüt, melcbe
berufen ift, baÄ mobloerbiente Slenommee ber girma ©auer
}u erhöben. Son einer uäberen SBefprecbung berjelben n^iQ
tdb abfeben, ba icb nur bad oben ®efagte mieber^olen mügte.
Sfiicbt unermäbnt barf icb laffen, bafe bfe ©d&önbcit ber ©tim^
men burcb bie Dortreffli^e ^fuftif ber 3obanni^ ^ JCir^e
bebeutenb geboben n)irb, fo bag icb befennen muß, feine Orgel
in ben OftfeeproDtnien angetroffen jubaben, loeld^e an filang«
fcbönbeit bie neue ©auerf^e 3obanniiS^Jtircbenorge( überträfe,
felbft bie 9ttefenorgeln in Sibau, 9tiga unb 9teoal nicbt ax\^^
genommen. (3cb fenue alle b^toorragenbften Orgelmerfe ^r^
Sit)« unb (Sftlanbe.) 2)ie 2)tdpofttion brachte bie Urania in
92r. 1 t)om 3abte 1892. (&^ finbe t^m nur badjenige $lag,
toaf^ bort mit ber !£)idpofttion nic^t mitgetbeilt ift. 2)ai^
SSerf fiat JlegeDaben, 2 pnenmatifcbe äRafdbinen (für'd I. unb
II. SWan.). jwei ©tofebälge (gleiafaO« für« 1. unb II. SWan.),
S>ad ®ebläfe beftebt aui^ 3 ©cböpfbälgen unb 3 grogen
äJ^agajinen, bie af^anuale befommen 36 gräbigen, bie ^^afd^i«
nen unb ba« $ebal 41 gräbigen SSinb. ©a i>a^ äSerf in
einer b^i^baren 5Kr(be untergebracbt ift, fo finb andj bi« iegt
feinerlei ©todungen unb ©törungen t>orgefommen. $rofeffor
tomiliu« (^rofeffor am $on{er))atorium unb Organift an ber
t. $etri^5i^ir(be ju ©t. Petersburg) f^ai fi^ bei ber 9{eüi«
fton loieberbolt )ebr lobenb über bie Intonation auSgefprocben.
3m Uebrigen oenoeije icb auf bie beigefügten ?lu«{cbnittc an«
ber „9?eueu 35örpt{cben S^itu^S" (ber einjigen b*^^ i" i>c"^
jcber ©pradöe erjcbeinenben 3^it»"fl) ^^^ ba« ?ßrogramm
jum erften Äonjert.
3um ©cblug laffe i^ b^^^ ^i^ Orgeln ber beibeu anbern
ffiirdbcn 3)orpat« folgen.
S)ie Orgel ber *Unit)erfität«*Äirdbc ift oon ffleffler*S)orpat
1863 nad^ folgenber !£)i«pofition erbaut.
I. aj? au. C— f». 1. »orbun 16', 2. «ßrinj^ipat 8', 3.
®ambe 8\ 4. ®em«born 8'. 5. ®ebedt 8', 6. «ßofanne 8'
anffcbl., 7. Octaüe 4\ 8. 3lobrflöte 4', 9. ©uperoctaue 2', 10.
Quinte 5Vs', H. Ouinte 2*/s', 12. 3:erj 1%; 13. Söiimt
2-4facb 2'.
U. 9Äan. C—{\ 1. 5ßrincipal 8', 2. 2raoer«flöte 8'.
3. 35olce 8', 4. ®ebedt 8', 5. Slariuette 8' einfcblagcnb , 6.
Octaüe 4', 7. ©pigftöte 4', 8. gtautino 2'.
III. TOan. 5ßb^^börmonifa 8'.
«ßebalC— f. 1. Principal 16', 2. SSiolon 16', 3.
©ubbafe 16', 4. ?ßofanne 16' auffcbl., 5. ?ßrincipal 8', 6.
®amba 8'.
Siebe njüge. 3 ©perrt)entile, Stoppet II. 9D?an. jum
I. 3Ran., ^ebalfoppel in'« I. äRan., ^ebaloctaofoppel nac|
unten mirfenb, ©cbtoeQtritt jum III. SWan. — Äegellaben,
JSaftenbälge.
Ueber bie 3utonation ber ©timmen be« erften SKannal«
läfet fi^ nidbt« Öejonbere« jagen , mogegen bie ©timmen be«
II. 9J?an. f^ön genannt merben fönnen. ©a« ooQe S93ert
fommt infolge ber ungünfti(}en ^laciruug ber Orgel nicbt
redbt jur ®eltung. S)ie ©plelart be« I. SKan. ift tro^ ber
ÄegeQaben febr ferner. 3)ie SBirfung ber %txi 1*/«' b^^^
i^ nocb nie gebort, meil biefe ©timme au«gebängt ift.
S)ie Orcjel ber in ben 80 er 3abren biefe« Sabrbunbcrt«
erbauten 5ßetrt^5Krd^e, ttjurbe im 9luguft 1891 üon aWülIüerftebt*
3)orpat aufgcfteHt. 3)i«pofition :
I. 9» a n. 1. »ourbun 16', 2. ^rincipal 8', 3. ®ambe 8',
4. ipöbtftöte 8', 5. ®ebedt 8', 6. Strompete 8' auffd^t., 7. Octaöe
4', 8. Octatoe 2\ 9. Duiutc 2Vs\ 10. SKistur 4fadb.
II. 2Ran. 1. ®eigenprincipal 8', 2. SJiola b' amour 8V
3. 2;rat)er«flöte 8', 4. licbl. ®ebedt 8', 5. ©alicet 4*, 6. giautino 2'.
$ebal C-d'. 1. SBioton 16', 2. ©ubbafe 16', 3. 5ßofaune
16' auffcblr 4. Principal 8', 5. 6elto 8', 6. JBafeflöt« 8', 7.
Octaöc 4'.
Stebeujüge: 5ßebalcoppel, ÜÄanualcoppet. — ©d^leif*
laben, ©panbälge.
aSon ben ©timmen be« I. SKan. berbient ^oblflöte 8' at«
befonber« fdbön genannt ju loerben, ^rincipal 8', ift ju fdbioadb
intoniert ; ®ambe 8' fpriqt febr fdbroer an unb ftreic^t ju toenig.
3;rompete 8' taugt (jar nid^t«.
II, Sßan. ®eigenprirtcipal 8' ift ganj gut gelungen,
SSiola b' amour ift für ibren Atomen ju laut, fönnte füglidb
lieber ©alicional b^ife^n, ift aber fonft eine braud^bare ©timme.
3;raoer«ftöte 8' unb Sieblidbgebedt 8' finb d« gelungen jfe
be^eicbnen (ber ©baraftcr einer 5E;rat)er«flöte ift nicbt ganj getroffertj?^
Hautino 2' ift ein unnü^e« TOöbelftüdt icb bätte lieberJ»n'^<W
JteHe eine fanftc 4füffige ^öte gefeben, n)eld|e man^^i*\käai^
22 -
$eba(. ®u66ag 16' mit bo))petten Qabkn ift red^t fta?t
übcrbläft ftd^ aber in bcr tiefen Dftaüc SBioIon 16' ofuftifd^,
tft gut; $rmcbol 8' ju ftnmpf intoniert: Sello 8' toie bte
@ambe bed L Wim.; ^ogflöte 8' gebedt ift gut; ^ofoune 16'
ouffd^I. pottert in ber ^iefe, in ber ^ö^e matt. 3)i€fe ©timme
Stammt übrigen^ aui^ ber alten äßarten^^^rd^enor^el unb Jprid^t
e^r fd^n)er an. !£)er Uebergang t>on ^olj auf 3tnn modQt fid^
bei aßen Sabialftimmen fe^r bemerf bar. 3)ie SBinung bed öouen
SBerIed ift eine befriAigenbe. 3)ie ©tjielart ift angenehm, aud^
bei gef ob^elten SKanualen, bie 3^85 fl^^^^ f^^^ 1^4^ ^"^ fi"^
im ©tJielttf^ bequem ju erreid&en. S)a8 Slegiertoerf ift febr faubcr
Q^n^eitet unb fun!tipniert geräufd^lod (Irapfelmecl^anif). ^a$
SRaterial ift burc^meg fel^r f^ön unb fel^r [auber Verarbeitet—
3)ie einzige röm. latj). Äir^e bat ein ^ofitiö mit 4 SRegiftem
o^ne ^eoal, baffelbe ift mir unbefannt. —
SßJenn id^ 3bnen, ^od^öerel^rter §err, l^iermit ein Kein n)enig
fDiateriat für bie Urania geliefert l^abe, foU mid^ bai^ fel^r freuen
^od&ad^tungdtJoH
^..ßr atecjutr stud. med.
unb-äwefter Drgamft an ber @t. 9Karien*Äird^e
JU 35orpat.
fflx. 3.
Stirfr hc^ ^tof. S|r. ftu^mflrbt
Ott Aen ^off afirUmctflf r- £. ^pof^v m (SaffeL
Sifenad^, ben 5. San. 1840.
§od^tt)obIgeborner ^err, f)0(^üeret|rtefter §err ÄopeUmeifter !
3c^ n)age ed hiermit S^nen bad jn^eite ^eft meinet
Gradus ad Parnassum ju f^ü^en ju (e^en. 3^^^ f^^^^ i^r
baJ3 biefe Arbeit in ben Sugen @io. ^oc!^tt)o^(geboren eine
jtleinigfeit ift, id^ glaubte aber n^eniaftend ^twa^ 9^u^Ii(§ed
aemacqt ju f)abtn, unb fo bnrfte iä) mtc^ aud^ n^obl ber
Hoffnung Eingeben, bag ®to, ^od^n^o^Igeboren meine tlrbeit
mit 9?a$fic^t betrad^ten tuerben. ®(ua(ic^ tDurbe e5 mic^
mad^en, menn ic^ ^örte bag Sm. SBobl^eboren ben Gradus
ad Parnassum ber SBerüdfic^tigung ntd^t unn^ert^ ffinben.
S)ied ^offenb, bin td^ mit uübegrenjter SSere^rung @tD.
$o(^n)o^Igeboren ganj ergebenfter ^. ^^mftebt.
3c^ fe^e mic^ genötbigt, @n). ^od^mo^Igeboren tverben
bted entfd^ulbigen , ein $oftfcriptum ju mad^en, ba ein
Umftanb fic^ ereignete, ber mtc^ ärgerte, ba ic^ nämlid^, n)iber
ben SBiUen einiger ©rofeen ^ier, biefe meine jefeige ©teQe
erhielt, fo bin iq i^nen immer unb immer ein @)egenftanb
bed C^affed, unb man ift etfrigft bemüht, SDed \m^ t>on mir
au^ge^t, ^erunteriUiie^en — @o f^at man ftd^ aud^ fogl^id^
über meinen Gradus ad Parnassum ^ergemac^t unb i^m
einen ber §errcn tjon ©o^neburgf in ©tabtfelb borgelegt,
aber nid^t bem (SeQofpieler, ben @m. ^oc^mo^tgeboren fennen
unb ber ein fet)r fd^ajjen^mert^er 9Rann ift, fonbern einem
83etter oon biefem, ber aU A(aüierf))ieler unb Somponift bei
ben (Sifenac^ern im groben Slnfe^en fte^t, ber aber nad^
meiner feften Ueberjeugung , unb bied Urt^eil fprec^e ic^ o^ne
allen $)a6 2c. — ein SWenfcft ift, bem fetbft ber aefunbe
aRenfc^entierftanb ab^e^t. 93on Anlage ber 9]tufif ift nid^t
bie S^ebe. ^a^ einzige toai er befi^t, ift eine ffir fei neu
©taub unb Säften iiemlic^e ^titg.^^i^tigfeit. 3c^ ^abe i^n
mehrmals fpielen Jbören, aber nicqt einmal bie fernfte 3bee ))on
Xatt t)ernommen. ^iefed ®enie ^at nun bei S)urc^(efuna bed Gra-
dus ad Parnassum mitleibig bie %d^feln gejudEt unb ^at gejagt:
Z)ad tt)ären ganj unbebeutenbe ^leinigfetten unb
ic^ betotefe ^ierburc^, bog ic^toeber Xalent f^attt
noc^ in bie @>e^eimniffe ber Stunft eingebrnngen
n^äre 2C. 3d^ bin nichts meniger ald eingebilbet Don mir,
benn id^ n^eig toa^ für SReifter gelebt ^aben unb meiere noc|
leben, aber ic^ f ul^le aud^ eine gemtffe Straft , bie ju befennät
ic^ mi^ nid^t fc^äme. ^i^e, Iriecqenbe S>emut^ ift eben fo albern
atö Srrogang unb @mbtlbung. Unb fonac^ gefiele ic^, bag
i^ glaube, in ben $rälubien unb ber ^^uge bed iU^iten
^fted Don ©eite 18 an bid ju @nbe — menn id^ lotrflic^
bie (Sanond bei^ erften unb ixoüttn ^efted gar nic^t in
SBetrad^t jie^n täVi — ettoai <8ute8 unb gembe auc^ nid^t^
@et9ö^nlic^ed geliefert ju l^aben. 3)o(^ mein Urt^etl gilt
nid^t^ in ber ©ac^e. 3^ ntöc^ über (Sto. ^od^ioo^lgeboren
angelegentlt{^ft gebeten ^oben, mir bod^ — toenn S^nen eben
bie ©ad^e nic^t ]o genna n)äre — 3^re unDer^otene SReiitung
über meinem Gradus ad Parnassum ju fd^reiben, faKt 3^r
Urt^eil JU meinon 9lad|tbeil aM, fo metg i^, bog att(^ bie
®rünbe baju nic^t fe^en; baim freue t(| mt(| ein Sti^t ju
^eben , roa^ mic^ auf ben rechten SBeg bmgt , vnb t(^ n^erbe
®to. ^oc^mo^lgeboren emi() banfeii; faHt ed ober gu fünften
meiner aud, nun fo freue u^ mic^ umfome^r unb fann meine
bittern Gegnern >um ©tillfc^meigen bringen, beun gegen bad
Urt^eil Sm. ^'oc^moblgeboren magt feiner jn muofen. 3n
ber ^Öffnung, bag @m. ^oc^niol^lgeboren meine 8itte nid^t
ungütt^ aufnehmen merben, bin ic^ in geipanntefter Sm^artung
unb mtt unbegrenjter SBerel^rung (Sxo. ^od^mo^lgeboren
gau} ergebenfter
grieb. Äü^mftebt.
mB^ (gfovticfunfl folflt.)
9tid^ter, @. ^x.: Se^rbuc^ bed einfacb^n unb boppel*
ten ßontrapunftd. 8. 9lufl. bebeutenb erweitert,
uermebrt unb ergSnjt oon ?llfreb Sticht er. Seipjig,
öreitlopf & ^ärtel.
2)ad anerfannt trefffidK Se^rbiK^ über ben fc^tDierigfteii (Keaeuftanb
bei* mufifa(i|(4eii X^eorie ift buvc^ bie ^anb bed 6o§iied uon bem iktp«oec
beiü^inten X^eoietifei' unb $i'aftifer fo pietAt^uoQ ergai^t iDurben, bcii 'ed
uodftänbig aden 9(nforberunfleu bev ©egemoart geitügt. ^n ber 1. t[bt§.
tuitb ber einfach (Sontropuntt be^anbelt; 1. ^bf^n. ^dk (]^nti9tdeluu() bed
(Soutrapunftö aitd ber ^ar»iuitifd)eit @)nutblafle, bie erfteit tedftnifc^eit
Uebungen. 2. $lbf(4n.: 6:ontrQpiiiiftif(6e Uebungen »t ^i)^erii Aufgaben,
dboralbearbeitungen. 2. ^(bt^eilung: 2)er bo))peUe (^ntropunft a) m ber
Ortaue, in ber Geeinte unb Unbecinie. (Sine SJ^enge 9{otenbeifpieIe \>txa\x^
fc^aulic^eu bie uorgetrngenen Se^rfft^e.
Sella, 3ob. Seop.: (Sine Drgel unferer 3^it- Beitrag
^ur Jtläruug ber %nficbten unb Slnba^nung bed ^ort«
fcbritted in 99ejug auf unfere Jtird6euorgeln.' ^ermann^
ftabt, 3of. 3)rotleff.
2)er 9$erf. bej^ie^t ftc^ in feinem ©cbriftd^en auf eine neue Orgel ber
@)ebriiber 91 i e g e r in Sägemborf für bie eu. Ifirc^gemeinbe in ^mbad^.
3nn(i(f)ft befpridit ber Serf. t. bie Orgeibauanftalt ber genannten g^inna;
2. bie .Kulturarbeit ber l^irc^enurgel ; 3. brei biefer SJliffion eutgegenrairfenbe
Uebelftjf übe ; 4. bie neue 9liegerfc^e Orgel ald j^irdjen« (Sunjert« unb
93eg(eitinftrument. ^ie ^i^pofttion ift folgenbe :
I. aRon.: 1. $rin;iipal 8', 2 öorbun 16', 3. ©cbacft 8', 4. glöte
8', 5. ©aniba 8', 6. ©aUcional 8', 7. Xrompete 8', 8. Oftaw 4', 9. ®em«s
^orn 4', 10. 3artfli5te 4', 11. m^inx 5'/»', 4— öfactj.
II. ^an.: 12. ©eigenprin^^ipal 8', 13. Sieblic^gebacft 16', 14.
9lo6rfIi)te 8', 15. STeoIinc 8', 16. 3)oUfföte 8', 17. 'öftaüe 4', 18.
Sieblicft (a)oIce) 4', 19 Slaufdjquinte 2*1%'.
III $ebai: 20. $riiMipalba6 16', 21. Siibbai 16', 22. $ofaune
16', 23. »afeflöte 8', 24. «ioloncettu 8', 25. OftaüboB 8', 26. Xrompete 8'.
itombinirt M bie iRegifter 18 mit 16, 25 mit 20, 23 mit 21,
26 mit 22.
Goppeln: 2. jum 1. Manual, $eba(coppei ^\m\ 1. unb 2. Wan.
JBo Heft tut ritte: 1. IKan. Sorte; 2 me^^oforte. 9)^an. 2:
Srorte, me^^of. ^oded äBerf« uoned $ebal. grreie Kombination.
^er ^ritt 92r. 8 gibt btn ^alfantenntf. IDad C^redcenbo unb
^ecredcenbo ift ald dtoQfc^ioeaer eingerichtet.
^urcb aRanöurieren mit bem jtoppeln Tonnm uoc^ ^toei neue erreicht
merben: ^an. II unb 9lo^rmerf, ^an. 1 unb dlo^nuert. %a aber ba9
Obertoert biejer Orgel leiber feine eigene ^ungenftimme beft^t. fo müBte
Vtan. II unb dlo^noerf ouf bem ^anptmerf , fo fbmbinirt merbeu : mdeftiD^
triU: ^an.IIgforte imb ^JJlanuatfoppel unb 9lo^rmerfcoppel unb dtegifter^s
jug: trompete 8' — Äofleftiutritt : 3Ranual I Sforte.
Ob bie obige ^iSpofition unanfe^tbar ift , glauben mir ni^t, benn
®a(icionaI 8' uuo 3^^Pi)t^ geboren bo4 mo^l aufi» 9{ebenu)ert C^in
(Somett feblt. (Sbenfo mirb man im $ebai ben SSioionbag 16, fe^r üer^
miffen; ni^t minber einen (^oQeftiDtritt für leife luib gan^^ leife k, —
3orn, SB., Dp. 11: Sboralbu^ ju bem et), ©efang«
bud^e für bie ^rotiu) Sranbenburg, nebft ben
äßelobieen i^u ben aeiftlid^en SBolfdliebern bed Hnbang^
unb bem opoftolifdgen ©egen, unter aRttmirfung bed
©eminarte^rerd @. ©Ämarjlofe ju Oranienburg
berau^gegeben. 1. X^eil 4,50 n., 2. Xf^til 2,20 n.
öerlin, m, 8a^n (Seipjig, Seebe).
S)er 1. 2:^eil biefed f46n audgeftatteten SBerfeS bringt 135 C^^ocaU
loeifeu, einfadft ^armoniftrt, mit leidstem unb ttlrjeren SSorfpklen, nebft
Beileu : 3n>if(^^nfPte(en.
23
9er 2. %^ä fitt^aii boge^en 59 (S^orKlf in A(itIt(«eT üetfe. 9(ti^«
•^1 aber nod) eineif iMrt^uoQen ^lit^ang mit iiidit wtnkftt beRii 42
oeifiltcben imb üeblii^ ßiebent, benen eine Reife 2:e^ betflefHfit tft. S)a*
ourc^ etf(itet fl4 baft mit gru^m fiitiit DerfoBte Q^erf ni^ nur für ben
ftr41i<^n, fmibcm iN»ntAmit(^ atui» i^u bem ^uftStdien Öebramfte. 9ie
Jh>m)»ntften ben aufaeitemmenen Steifen [m^ aitfjegcbett. 3)ie 9>^hibien
•finb metft Don ben Detben flutoitn, bfxt fmb audp anbere srom^Hmifteit
i)rinci|)ieü ntd^t oi«toef(6(o{fen morben. 9a9 umfanflceidK tSert barf atö
*jn)fltommen ber 9(nfDvberuno ber (Skgenioart entfprec^nb be^eii^net nierben.
DtgeUom))o{itionen ju 4 $änben. 9?r. 1: 3o^.
@e6. ^aä)^ S^S^ über 3 2:^emen ouS ber
Äuttft ber g^S^» "• 1/20.
Sir. 2: ab. $cffe: gantafte in ®^moU (nid^t in $*moD),
tDie auf bem 3;itcl tjcrbrudtt ift, n. 1,20,
9lr. 3: Sfirtft. ®ottIo6 $ö)7ner, Op. 9: @inUttung
unb f^uge. dteDtb. t). 9(. m ®ottf(^aIg. £etpitg,
Scudtort (ßonft. Sanber).
9er übergvoge £)rAeIf5uig ober j!ni)er 6rQud)t feine <£m))FebIung
nie^r. ^efied gfontafte unb ^nqe tft ja befanntlic^ ein SieblingSftüd ber
-Ornelfpieler ; ed ift j(ientli4 leicibt, fe()r melobifd) , luirtnnnduoll nnb nic^t
jn iDeit andgefponnen, ^ht bie 9(ndm-a6ung bed ^ö^nerfdien 6a^d mnb
jitan bem für ha& OvgelTpiel ()oc6DerDienten Serleger gani( banfbar fem,
benn ber 9redbener 9llmieifter uevbient unbebingt me^r Seriidfic^tigung,
M er bid^er gefnnben ^at. .^offentli^ finb bie ^ut^aten bed Steuibenten
f^i aKen 3 Herten nic^t uon — Uebel geivefen.
.^ d^ 5 c i t Ä m a r f c^ onö ber SJiufif jii ©^afefpeoresJ ©ommer*
nad&tMroum ))on 9ßenbeU{i)l^n»%Qrtl)oIb^, für
Drflcl cingcricötet üou 3. ®. (8b. ©te^(c. 1 ÜÄarf
Seipäifl, areitfopf & $)drtel.
9a6 ber bebentenbfte @cbmei^er Orgelfomponift (er
ift übrigens awäi onf anberen mnfitalif^en Q^ebieten — fe^r p ^oufe)
fomod j^n compDniren unb and) ^u anangiven uerfte^t, ift ja loeltbetannt.
Sietteiti^t ^at er fict) bei ber Searbeitiutf) bed i)rAd)tigften aller ^oäii^tiii^
uiarfd^e ^hva^ gar j^n ftrifte an bie $avtttnr gepolteit. 9[uf einer mobemen
iSonj^ertorgel Iftfit fi4 Sieled effeftniren. load auf einer älteren nic^t gut
<mgangig ift. 9ed^alb loirb eine Vereinfachung bed (S^gebenen mand)»ml
4im $ta^e fein.
3a^n, 3o^.: Setd^te ^rolubieit für bad ^arnto«
ntum 1. $. ©üteri^Io^, 99erteldmann.
Sieb^abem bed Alteren flaffif^en Or0elft\}(8 loerben biefe gebiegenen
iBorjpiele (30 92umniern) gan^ angenehm fem. (Sie finb bem fiiarmonium
auf ben fietb gefc^nitten nnb tiinncn au4 auf ber Orgel o^ne $ebal aud«
geführt loerben.
^enbrit», @. g.. Dp. 7: 24 cauoitifd&c Sorfpicic
für bie Drgcl. «mfterbam, Srij ö. SBa^lburfl. 1 gr.
2)ie uoviiegenben 24 (Sanond finb — nid)t ,,imter bei' Kanone", ^er
^erf. fpielt mit beravtigen ^fünften lote toeilanb 9(tlad mit ber ^immeld«
fugel. ^ie fc^tuierigften berarti()en Probleme (öfet er mit fpielenber fiei4«
tigreit, berart, bag fie auc^ ^libfc^ fltitgen. Sielleictt entioidelt ft^ ^u^
bem ingenblicften It'tlnftler ein i^iueiter fi i ^ a u , beffen großartige Cluabvupel«
fuge lAngere Seit bie Sewnnbernitg aUer jlenner bilben biirfte. —
iDun^om, ßcnrt), Dp. 16: Second Sonata in g^n^iwör
for t^e Drgcl. Softon unb Seipjig, ?lrt^. 5ß. ©c^mtbt.
3 aWorf.
^ad ift l>a% (ert)orragenfte Orgelftud, ba^ mir uon einem neu«
joeltli^en (Somponiften bid ie^t fennen lernten. 2)er SSerf. oerfügt über
bebeutenbed %Bi^en nnb Können.,
2)er 1. ^a( (gr^moU) befielt mi einer touc^tigen Einleitung \mh
.einer gifinj^enben nnb originellen Sfuge. ^ie ^irtung ift brillant. (Ein
fd)i)ne8 9lDagio in ^ed^bur bilbet ben 2. ^^eil in eigent^ümlidier ^altung.
i>(xi Crinale (gr-bur) betoegt beginnt mit gangartigen , glanzvollen griguren,
^er ©eitenfa^ (in Q^bur) bemegt fic^ in ruhigeren Sa^iten. ^ie eigen::
i^nmli^en Verboppelnngen ber SRelobie ma^en [idi fe^r gut. ^er flc^
mAd)tig fteiaernbe Sc^Uib ntac^t \i6i brillant, ^ad ©an^e erforbert beben«
tenbe äec^ntt nnb eine namentlid) iit ber ^ö^e an^ibige Or^^el , bie über
JbaS geto$^nli(be ^o^e f. nod) etmai^ ^inau9 ge^t. SBenn in einer S9efpre«
4ung bed anfe^nlic^en ^erfed gefagt mirb, oad finale fei ettoad ^u fe^r
claüiemtabig gehalten, fo tonnen mir ha^ nic^t fiitben, ei$ ift Sdled ber
Orgel auf ben Seib gefc^rieben. 92ur feine pebantif^en $(u8ftellungen
jnac^en !
aS er mann, Ddfar, Dp. 83: 2)rei Jßortrag^ftudEe für bie
Drgcl. Rittou, ßöbeU. SRr. 1: «nbontc, (S^bur, 1,20.
SRr. 2: «bagio, ©Ä^bur, 90 ?ßf. 9h:. 3: «Uegro
m b e r Q 1 ; ^eg^bur, 1,20.
^er rn^mlid)ft befannte allfeitige S)redbener ^nbidjter ^at fnb
bereits burc^ 2 prS^tige Orgelfonaten k. beftend ald Crgelmeifter befannt
gemalt. 3n ben üorlteaenben $i^cen bringt er ft(6 in nic^t }u unterfc^lenber
xBeife in Erinnerung, j^er erfte nnb britte @a^ \ii\b in feftlid)er Stimmung
oe^alten, in ebel mobenier ®eife, o^ne contrapunfttf^en B^Pf unb ^erQde.
ioeibe fittb Don brillaitter Sirtnng, o^ne gfH^rmannfd^e riefige
S^mierighiten. 911« (^enftüd parabirt ha§i lt)ri|d^e (Sobinettftüd tn
^«bnr, m bejanbember aKilbe.
Äirdöt, «belf, Dp. m^ aRaricHlteber f. 1 ©mgft mit
JBegl. ber ^tonof. ober b. fiarmwiittm (Drgel). 1,50.
S^itf^flr Seitdart ((ionfi. ©ouber).
3)er fat^olif^en ^iminetMi^nigin fmb befannttt« unjA^lige ßulbi«
gwigen borgeb(oiJ|t iiMrben. 3>ie ^ier Dortiegenben (^bete ftM \>on
giaubcnttnniger 9lnbad|t burdjbrungeit, in einfa^er ebeler Haltung. 9^r. 3.
„@tebe, id) bin bed ^ttm "Sla^" \), Staxl &txot tft tounberf^on,
unb rann au4 Don $roteftanten vorgetragen merben.
Sluffü^riiii^en.
^WeditesilMjr « Febrnary 24, 1892, at 8 P. H. German
Evangelical Obnrch Schermerhorn St., near Conrt St., Brooklyn.
Twenty-Ninth Organ Becit4il eigbtb of the present series. With
the kind asBMtanee of Mrs. Knrch, Sieber< Soprane. Hago Troet-
schel, Organist. Programme. 1. nSaol," Syipplionic Tone painting
for the or«ranJ. O. B. Stehle Triamphmarscb des stolzen Siegers,—
trotziger üebermuth desselben, — verwerfendes Propheten wort,
allmähliges Ueberhandnehmen des Geistes der Verlassenheit und
Nacht, — Grossarti^es Aufbäumen des Ringenden. Siisser Trost«
gesang des bethlemitischen Hirtenkjaaben , — das finstere Antlitz,
Sanis dazwischen sehend, — die Katastrophe, — der Genius
des Trostes entweicht klagend. Erfttlinng ' des unabänderlichen
Geschickes. 2. Soprane Solo, ^0 Lord rebuke me not.** v. W 0.
Wilkinson (6th Pnaim.) Mrs. Knrth Sieber. 3. Concerto for the
Organ in F Major y. G. F. Händel 1685-1759. (The Cnekoo and
Nightingale Concerto.) Arranged bv W. T. Best. 4. „Musette/ ▼.
Enrico Bossi. 5. Fanfare in D. J. Lemmens 1823—1881. 6. Soprano
Solo, Jerusalem! Aria trom „Paulus" ▼. Mendelssohn 1609 — 1847.
Mrs. Kurth Sieber. 7. Prelude to Lohengrin Richerd Wagner
1813 — 1K88. (arranged for the organ by Westbrook.)
UTediiesilax, November 8th, 1893, at 8:16 P. M. German
Evangelical Ghnrch Schermerhorn St., Near Court St, Brooklyn.
ForCT-Third Organ Recital first of the present series. With the
Kind Assistance of Mr. Carl Naeser, Tenor. Dr. W. John Schildge ,
Baritone, and Mr. Arthur Meim Taylor, Violin. Hugo Troetschel,
Organist. Programme. 1. a. Prelude and Fngue . v. S. Bach
1685—1750. (abont the name B-A-C-H ) b. Idylle, „At EFening,**
T. Dndley Bnck 1839. „The countless happy stars, Stand, silent
watsching, in the deep'ning blne: They at the trellised window
loiter, Deferring their „goodnight** with blissfnl words." 2. Tenor
Solo: The 23d Psalm, t. F. Ltszt 1811-1886 Mr. Carl Naeser. 3.
a. Funeral March and Hymn of Seraphs, v. A. Guilmant 1837. b.
Gavotte (from 12th Organ Sonata) Padre v. G. B.Martini 1706—1784.
c. Shepherds lay and Pilgrim Chorus, B. Wagner 1813-1883. (from
Tannhänser) Marche NapUale, op. 40. ▼. Clement Loret 4. Violin
Solo: Romanze in G., op. 26, v. Svendsen 1840. Mr. Arthnr M.
Taylor. 5. Conzert-Fantasia — Pastoral Scene and Strom in the
Alps, V. Ch. Blanchet (Introdnction — Song of the Mountaineers —
Kuhreihen — Storm — Prayer — Final.) 6. Baraton Solo: „Die
Seelen der Gerechten," v. Jos. Rheinberger 1839. Dr. W. J. Schildge.
7. Theme and Variations, abvut: „Hail the Queen.'' v. Chr. Rink
1770-1846.
Urediiesdax, November 22d, 1893, at 3:00 P. M. German
Evangelical Chnrch Schermerhorn St!, Near Court St., Brooklyn.
Forty-Fonrth Organ Recital second of the present series. With
the Kind Assistance of Miss Hilda Hoffmann, Soprano, and Mr.
Ferdinand Fechter, Bariton. Hngo Troetschel, Organist. Programme.
1. e. Fuge in D. (dorisch) v. Heinrich Bach 1615—1691. h. Alle-
gretto Graoioso, Joh. Sebastian Bach 1685 — 1750. c. Largo E
Spiccato, V. Wilh. Friedemann Bach 1710—1784. d, Fantasia in
D major, Grave-Presto v. Phil. E. Bach 1714—1788. Arranged by
A. W. Gottschalk. 2 Soprano Solo: Aria Arom the „SchOpfnng,"
V. Joseph Haydn 1732—1809. Miss Hilda Holfmann. 8. Meditation
in A flat. op. 16, No. 1, v. Aloys Klein. 4. Concert Piece abont the
Priest's March, from Mozart^s Zanberflöte (Theme, Variations and
Fugne), V. F. Ktlhmstedt. 6. Canon in B minor, op. 56, No. 5, v.
Roh. Schumann 1809—1856. 6. Athalia March ▼. Fei. Mendelssohn.
7. Bariton Solo: a. Die Vätergmft, v. Franz Liszt 1811—1886. b.
Tränme, v. Rieh. Wagner 1813-1883. Mr. Ferdinand Fechter. 8.
Aliegretto. (from the Organ Sonate in B flat maior), v. Mendelssohn
1809—1847. 9. Finale in D v. J. Lemmens 1823-1883.
Bruclisiil, den 12. November (Ernte n. Dankfest), in der
Schlossktrche : Concert n. Mitw. von FränI. A. Helbing ans Karlsruhe
(Gesang), Herrn Emil Seith (Violine) n. d. Ev. Kirchenchors Bruchsal
gegehen von dem Orgelvirtnosen C. L. Werner, Chordirektor nnd
Tganist a. d. evangel. Stadtkirche in Baden-Baden. Programm:
1. Grosse Toccata in F-dnr von J. Seh. Bach (fttr Orgel). 2. Chor:
„Machet die Thore weit" von J. H. Lfltzel. 3. Sopran -Arie a. d.
Pfingstcantate : „Mein glänbiges Herze frohlocke" von J. S. Bach
glränlein Anna Helbing). 4. Weihnachtspastorale (f. Orgel) von
. Merkel. 5. Romanze a. d. Violinconcert op. 56 von Niels W. Gade,
für Violine nnd Orgel hearb. von C. L. Werner. (Herr Seith und
der Concertgeber). 6. Geistliche Lieder für Sopran mit Orgel-
hegleitnn^. a) Lobet den Herrn von Alb. Becker, h) Gehet (Herr,
den ich tief im Herzen trage) von Ferd. Hiller. c) „Der Herr ist
Meister!" von Alb. Becker. (Fräulein Anna Helbing). 7. Chor:
„Kommt lasst uns beten" Psalm von M. Hauptmann. 8. Orgelsoli,
a) Aliegretto in H-moU von A. Gnilmant. b) Halleli^an! von
G. F. Händel, (als ConeertstClck f. Orgel von A. W. Gottschalg).
24
Wrednesdax« December 6th, 18ft3, at 8:15 P. M. German
Svancelioal Carch Schermerhorn St, Near Goort St., Brooklyn.
Fortj-Fifth Orflran Recital third of the present series. With the
Kind Asaistanee of Mrs. Hertha Handel. Soprano, Mr. Casimir
Gras, Basso, and Mr. Loois Molienbaner, Violin. Hngo Troetschel,
Orfiranist. Profcramme. 1. a. Fantasia. in A minor, v. Bach b.
Moderato, t. Lematgre. e. Mnptial March, t de la Tombelle. 2.
Soprano Solo: ^Agnas dei," ▼. Mozart Mrs B. Handel. S.a. Adagio
(II. Symphony.) v Widor. b Menoetto. in B Hat major, B. Wagner,
c. Fngne, in B minor. ▼. Händel. 4. Violin Solo: Arie, op 61, v.
Ph- Scharwenka. Mr. Lonis Mollenlianer. 6. Bharo Solo: ^0 tbon
snblime aweet evening star, ▼. Weimer. Mr. G. Graz. 6 a. Sere-
nade, T. MoBzkowski. b. Grand Offertoire. in G. t. Theyer.
ilaiiiB, den 25. November 1893. s Best. d. evanirel. Httlfs*
▼ereins n d. Kirchenbauvereins i. d Ey. Kirche daselbBt. Erstes
Kirchen-Coucert nnt. Leit. d. Hrn. Kapellm Priedr Lnx u. nnt.
Mitw. V. Fränl. Clara Bartsch, der Herren Orossart (Bass), Seeirer
(Violine) n Vollratb . Solo -Cellist d. si&dt Kap. sow ▼. mehr.
Mitg d. Liedertafel, d. DtimeugeHani;- Vereins n d. stftdt Kapelle.
Programm. 1. Prälndinro nnd Fa^e (C-dnr* v Seh. Bach. 2. Zwei
Gesänge ffir Mezzo-Sopran a) Anf die Znknnft nnsres Heilandes,
geistlicher Dialoi; v Ahle 1^62 b Litaney y F. Schubert 3 Solo-
Yortrfige für Violine a)BecirHT und Adagio y L. Spohr. b) Romanze
(G-dnr) v Beethoven. 4. Arie für Bmrs ans „Josna'* v. G F Händel.
5. Zwei Qaartette fQr Sopran. Air. Tenor. Bass a) Heiligres Lied
▼ Lnx. b) Sabbathsrnhe v Lnx 6 Solovortrag für Cello a) Ada-
gio V Locatelli. b) Pr^lndes v. Chopin 7 Arie fllr Mezzo-Sopran
ans „Messias** v. G. F Händel 8 ConcertstUck für Orgel , Homer
nnd Posanuen v F Lnx.
maitiilieiiti. 1892/98. KIT CyluA 19 Februar 1893 in
der TrinitMtiskircbe : Dritter n. letzter 0> «fei -Vortrag v. A Häniein,
nn Mitwirk d Hofopernsätigerin Senbert-HanKeii. sow. ein. Anzahl
Damen n. Herren v Hoftheater-Sini?c.hor P'Oifrainm. Zum Ge-
dächtniss an Vincenz Lachner (f 22 Januar 1893 > 1. C. Reinecke,
op. 128, n^n Memoriant", Introdu-tion nnd Fugato mit Choral.
8. Viuc. Lachner, op ^9. TodtentVier. für gemiHrhten Chor (Halb-
chor), Sopransolo nnd Qrifel. unt^r gef. Leitnni; von Herrn Hof-
capellmeister Langer. 3 Vinc. LHi-imer . op 68. dreistimmige
Orgelfuge. 4 Peter Cornelius, op 2. fünf Gesänge aus dem Cyclus
geistlicher Lieder ^Vater nnKor". a Vater unser, der Du bist im
Himmel b Gebeiliget werde Dein Name c. Zu uns komme Dein
Reich d. Also auch wir verireben nnsern Schuldigem, e Erlöse
uns vom U^bel Frau Seubert. 6 Franz Lachner, op. 177, Orgel-
sonate, A-nioll. in drei Sätzen
Essliiiireit IH93 Oratorien- Verein. Passions -Konzert n.
Leit. d Herrn Prof Fmk u nnt ir. Mitw. der Frau Prof. Fink
(Sopran^ u. d. nius Kräfte d Ka\ Seminarn in der Stadtkirche am
Palmsonntag d. 26 Mnrz. ProgrMinm 1. Ortrel- Fuge in Cmoll aus
Band III von Seh Rai-h «Von Herrn Sc.hiiiidliuber vorgetragen).
2 Männerchor: Die Einsetzunifsworte des ' hei litten Abendmahls.
(Aelterer liturifischer Ge^ani; aus dem 16 Jahrhundert • 3 Ge-
mischter Chor: DaH Leiden des Herrn. Melodie aus Schlesien.
Tonsatz von F Hüchler. 4 Geistl. Lied f >o\\ u Orifel : Wo ist
Jesus, mein Verlaniren ? — Nnch einer Hnnds hrift Sulzbach vor
1794 mitifet. v. J Zahn im Halleluja" Orgelbegl. von Ob Fink.
(Frau Prof Fiük) 5. Chnr-Duetr : Jesus in (4ethsemane ßearb.
eines geistl. Liedes m. Orgelb v. Ph E. Bach für 2 Sinirst. n.
Orif T Ch Fink 6 Vierat. Choral: Haupt voll Blut etc, mit
Orirelb. a. d „Matthäus-Passion" v. Seb. Bach 7 Arie f. Mezzo-
Sopran m Ori^elb a d Grat „MeHHiHs*" v Händel (Frau Prof.
Fink ) 8. Männerchor: StMbat mater, die Melodie von G. M Nannii.
(Männerchor-Satz v Ch Fink.) 9 Choral fflr gern Chor m. Orgelb
a. d „Johannes-Passion" von Seb. Bach. lOa Sopran- Recitativ a.
Messias" v. Händel Frau Prof. Fink ) b Chor: Ave verum . m.
Orirelb. T. Mozart II Geistl Lied f Tenor n: Orgelb v J. W
Franc.k (f Encle des 17 Jahrhunderts in Spanien) iGes. Herr
Schütz ) 12. Münnerchor m Orfi:elb. „ChriHti Auferstehung". Nach
A £ Grell. 13a) Recitariv: Nun ist erfilllt dan Wort dea Wahr-
haftigen etc. (Ges. Frau Prof. Fink.) bi Chor: Macht anf das Thor
etc. (Nach ein Bearb v Klein.
Maullironit. Programm für die Einweihung des neuen
Schnlhauses I Anfstellnntr der Schüler vor dem alten Schulhans.
Sammlung der Festgäste Gesang der Schiller. Abschiedsworte,
geaprochen von Unterlehrer Kühler II. Zutr in dan neue Schulhaus:
Kinder mit den Lehrern. Ortasihnli'ehörde. Die Mitglieder des
gemeinschaftlichen Oberamts, die ureladenen BeHmten, l>ttrgerliche
Kollegien. Kirchengemeinderat O^tNYorsteher. Geiatliche und Leh-
rer ans dem Bezirk. Eitern der Kinder nnd Freunde der Schule
in Vor dem neuen Schulhans: ]> Gesani; der Kinder: ..Das walte
Gott etc " 2> Ueberiralie des Schlüssels durch den Ortsvorstand
an den Ortaschulinspektor. IV Feier im neuen Schulifehände:
1) Gesang. „Grosaer Gott etc* 2) Rede dea Ortaschnliuapektxirs
Stadtpfarrer Klotz 3) Ansprache von Beziikaacliulinspektttrats-
Terweser Stadtpfarrer Hänsaermann 4) Weihegebet. 5) Gemein-
schaftlicher Gesang: f,D'it Gnade unsers Herrn etc"
Rotlerdasn. Bewijs van Toeganir Tot Het Ernte Rerk«
Gonzert. te geven door den Heer Coma Immit: Jr., Ort/ahist. der
Evang.-Luth. Kerk. inet welwillende medewerkini; v^n Mejnifrouw
€. Gokart (Alt) en de Heeren H Schmitz (Tenoor». F B 'Viiiol),
W. J. J. Klaar water Jr. (Trombone), op Diensdag 24. Mei 1893;
des aTonds te 77* nren, in bet Kerkgebouw der BTangeliscb-Lnther--
sehe Gemeente ingang Wijnatraat. Programma. 1. Praelodim
en Fnga Voor Orgel. ▼. J. A. Gallen. 8. a. Albomblatt Voor Vioot
met Orgelbegeleiding t. Job. Berghont. b. Andante Beligioao Voor-
Viool met Or^ elbegleiding. t. Tb. Hirsch. 8a. Gebet Voor Ali met
Orgelbegeleiding. v. F, Hiller. b. Ten Hemelweg Voor AU ii:et
Orgelbegeleiding. ▼. Jan Brandts Bnijs. 4. Le« Bameanz Voor
Trombone met Orgelbegeleiding. ▼. J. Fanre. 6. Becitativ vnd
Arie ans „Die ScbOpfang** Voor Tenor met Orgelbegeleiding. v. J.
Hayden. 6. Pastorale voor Orgel. ▼. 0. Dienel. 7. Gavatine Voor
Viool met Orgelbegeleiding. t. J. Bafif. 8. Gebet aas Biensi Voor
Tenoor met Orgelbegeleiding. v. B. Wagner. 9. Gantiqne de
No6l Voor Trombone met Orgelbegeleiding. A. Adam. 10. Largo*
Voor Alt met Orgelbegeleiding, t. G. F. Hftndel. 11. FaBtasie
Voor Orgel. ▼. N. W. Gade.
ülaiiiB« Zweites geistliches Goneert in der er. Kirche.
Znm Besten der evang. Kirchenbau- nnd Httifsvereine , n. Leit. v.
Herrn Kapellmeister Fried. Lnx u. nnt. sef. Mitw. v. Frau J. Beu-
ter (8op*an), Herrn Goncerts. N.Dörter (Tenor), Herrn J. Schmidt-
Bode Violine), sowie von den Herren Suppantscbitscb (Harfe) n^
Töpfer (Cello), Mitgl. d. städt. Kapelle. 1. Pr&lndium n. Fnge
(C-moll) fOr Orgel ▼. J. 8. Bach. 2. Gebet „Heilig, heilig** fttr
Sopran ▼. G. F. Händel. 8. Andante regioso fttr Orgel und Harfe
ttber den Bacbscken Choral „ Auferstehen , ja anferstehn v. F. Lnx.
4. Arie für Tenor ans der „Sehöpfong'' t. J. Haydn. 6. Andante
con moto fttr Cello, Violine, Harfe nnd Orgel v. F. Lnx. 6. a)
„Glaube, Hoffnung nnd Liebet b) «Im Abendroth** geistl. Lieder
fttr Sopran v. Frz. Schubert. 7. Arie fttr Tenor m. obli. Cello ana
„Paulus** V. F Mendelssohn. 8. Variat. fttr Orgel ttber ein Original-
thema V. Ad. Hesse.
Wie«liaileii. Protestantische Hauptkirche. I. Or^rel-^
Vocal- und Instrumental-Concert von Adolf Wald anter i^ütiger
Mitwirkung der Coucert- Sängerin Fränl. Anna Knrznitzky (Sopran)
aus Dresden, sowie des Herrn Concertmeisters Ludwig Kaltwaaser
(Violine) von hier. 1. Grosse Fantasie nnd Fnge (G-moll für Orgel
V J. S. Bach. 2. Sopran-Arie: „Jemsalem" ans „Paulus" y. Men*
delssobn. 3. Larghetto ans dem Violin-Goncert op. 61 ▼. L.
V. Beethoven. Fttr Violine nnd Orgel bearbeitet v. G. L. Werner.
4. Sonate (op. 5, No. 1) fttr Orgel v. Basil Harwood. L Allegro^
appassionato. - II Andante. — III. Maestoso. Con moto. (Am
Schlüsse mit Benutzung einer Hymne aus dem Jahre 15U0.) 5.
Sopran-Solo: „Laudate Dominum** v. W. A. Mozart. 6. Pastorale
aus der Orgelsonate op. 42 v. Guilmant. 7. a) Bourr6 ans der
VI. Violinsonate t. J. S. Bach. Fttr Violine allein, b) Adagio-
aurt dem II Concert fttr Violine und Orgel v. L. Spohr. 8. „Post-
Indium** (£-moil) fttr Orgel y. Bobert Badecke.
Fraitkentlial« Programm. 1. Fest- Fantasie op. 2No. 1 v..
Bosslet (Herr Orgel virtuos Bosslet.) 2. „Jauchzet dem Herrn** Psalm
lüO V. Mendelssohn- Bartholdy (Kirchenchor.) 8. Busslied v. Beethoven.
(Concertsänirerin Fräulein Clossmaun). 4, „Ich hab' genug", ana
„Elias** Y. Mendelssobn-Bartholdy. (Herr Kammersänger Perron.)
.^ Fantasie fttr Orgel op 22 v. Friedrich Lux. (Herr Orgelvirtnos
Bosslet.) 6. „Herr mein Gott ich trau anf Dich** v. J. H. Lfitzel.
(Kirchenchor). 7. a) Becitativ und Arioso ans „Paulus** v. Mendels-
sobn-Bartholdy. b. Wanderers Nachtlicid v Franz Schubert. (Gon-
certs&ngerin 'Fr&ulein Glossmann ) 8. „Gott sei mir gniidig** ans
„Paulos** V. Mendelssobn-Bartholdy. (Herr Kammersänger Perron.>
9. Drei Tonstttcke op. 28 von Niels W. Gade. (Herr Orgeivirtuos
Bosslet.) 10. „Lobe den Herrn" Psalm 103 v. Beinthaler.
Speyer. Prot. Kirchenchor, den 22. October 18d3, in der
Dreifaltigkeitskirche: Konzert gegeben unter gefälliger Mitwirkung
der Herren Joseph Wolfif, Opernsänger, Moritz Wyrott (Violine)
und Jacob Budenbender (Orgel) von dem prot. Kirchen - Chor.
(Dirii2:ent Friedr. Kessler) Programm. 1. Toccata und Fuge Aber
den Namen Bach fttr Or^el v. J. A. van Eyken. 2. Choral fttr
gemischte Stimmen: Bius ist noth Melodie 1704, Tonsats t. J. H.
Ltttzel 3. Pfingsten. Concert f. d. Orgel v. K. Ang. Fischer. 4.
Cavatine a. d. Oratorium Paulus: „Sei getreu bis an den Tod** fttr
Tenorsolo u. Orgelbegleitung, v. Mendelssohn, ö. Zwei gemischte
ChOre: a. Wirf dein Anliegen anf dem Herrn v. Mendelssohn, b.
Trostlied y. Jm Faisst 6. Andante fttr Violine u. Orgel v. Mozart.
7. Zwei geistliche Gesänge f. gem. Chor: a. Meine Seele ist stille
zu Gott, b. Sei getreu bis an den Todl y. J. H. Ltttzel. 8. Tria
in Es fttr die Orgel v. J S. Bach. 9 Der 84. Psalm: „Wie lieblich
sind deine Wohnungen** f. gem. Chor nnd obligate Solostimmen
V E. Grell. 10. Fantasie ttber den Choral: Ad nos, ad salntarenk
nndam, fttr Orgel v. F. Liszt.
Slu« bcr trcfBicft rcbigirtc« „3citf*nft für g[uftni!ncntcnbau'' Don
unfemi $erm (Soncflcn $aul be ^tt (fietp^io), erlauben mir uni^
t^olgenbed ju entnehmen.
® ad man DO r 180 fahren für eine Orgel be^ai Ite.
(Sd inirb Dielfad) angenommen, bag hit Snftntmentenmaf^ec in früteren
3a§r^unberten nur mentg nerbienten, bog i^re Ihtnft nic^t in bem SRa age
— 25 —
"beja^It louvbe, mie eft i^r (^ebuivte. S)em ift ober iiicftt fo; im ®egent6ei(
tuurbeii ^iifig greife ht^mt, bie fftr bie bamoligeu biQiaen Sebenduer^äit«
^iffe M steuili4 ^o^c h^^ betrachten finb, tute voxx iiiit folgeiiben IBeifpiele
(bcicgeii fbnneii.
gm Saläre 1713 evbnttte ber £)r()elbamiteifier Sodann Q^eovfl
geinte aui^ ©aalfetb fik 6d)mar^burg (^^urütQen) eine Orgel mit
18 6ttmnien nad) folgenber S)iSpi)fition :
©auptwerf : 1 ?5rincipal 8', Z duintoten 16', 3.®ebacft «', 4.
%iol bi <^amba 8', 5. Cctaue 4', 6. Octaue 2\ 7. Quinte 3', 8. SRistur
-3 fa4 2', 9. (£)9mbel 2 fac^ 1'.
^ojitiu: 1. ^vincipal 4', 2. Ouintaten 8', 3. 9{o^iii3te 4',
4. @edquia(teva 2 fad) 1*/»'.
$ e b a l : 1. ©ub6n6 16', 2. ?Jofaune 16', 3. Cctatjc 8', 4. glöten»
;hai 2'. ai)mbels@tern, 4 ^Ige.
Sfitr biefed Bert erhielt SReifter ^infe 400 x ^ a 1 e r in b a a r
tuib f a m m t li d) e SR a t e r i a i i e n geliefert. S)er befnnnte Stufifgele^rte
iinb Organift Sacob 9(b(ung , ber in ber erften ^ifte bed Dorigen Sn^v«
l)unberti$ in (Erfurt lebte , ^at nnf^ über biefen Orgelbau genaue ^aten
:^intevIof)en. (Sv bcnd)tet tiierübcr:
„^ie €d))uar5bnrgi|(^e Orgel loftete 400 %bk ; ber Orgelmac^er
befam ober futqenbe äRatcrinlien ^am : 8 B^i^tuer ^nn , 8 3^t^tner 8Ie)),
25 ^funb nicffingen 3)roöt imb SJlec^, 1 3entner Seim, 6 $fnnb fBife*
mntä , 5 $funb ^anfenblnfen , 4 Pannen fpiritnS uini unter bem Seim,
18 ^ed)er fieber ((Sin ^ed)ev ift 10 ©tiid ober f^eae) , 6 $fnnb @lfen«
bein , 30 )Bo6(en toon @i(^en m ben bve^ 9BmbIaben , 1 Sd^od bergl[eid)en
.^ol^ ^n ben SRegiftev^ügen nno 9(u$fpihibung ber Snben , 2 8d)U(I breiter
t)i)u fticnbonm /(um (de^önfe , 1 (g^oct S$icbtenbi-ettev j^t ben 9lbftrarten
imb ^eflen, 30 ^o^Ien \)on jlfienbanm j^u ben ^algplatten , 2 @d)L>cf
jrienbaumbretter i^n pfeifen nnb %Binbrö^ren, 2 jflaftent 6oI;i jnm
-^tnttengie&en. 3n @nmma oded m\^ noc^ an ^ijenioeit intb nnberen
©ac^en nöt^ig mnr."
f^iima^i', mandjev nnfeiei' heutigen Orgelbanmeiftei* mfirbe fi4
^lüdlid) fcbA^n, loenn i^m {eine 9lvbeit fo bei^ablt loiirbe, loie bied oov
181 gnbven ber gaU loov. 3Rnn bebcnte, bai ber nitc IReifter für bie
bioge 9(rbeit 400 ^^aiei* erhielt , nnb tuelc^en Bert^ repv^ifentitle biefe
@nnnne bamafö ! @d)ließlidi mirb er oon bem rei^üc^ gelieferten SJ^aterial
iiodi mnncbe« für fid) übrig bebalten bßben.
3)a6 ^eut ju 'iiage bie greife für Orgelbau fo tief gegen bie 5Ber-^
gangenbeit gefnnfen finb, mnf) grt^gtent^eüd lebiglicb ben Ferren OrgeU
fanern felbft i^nr Saft gelegt luerben. ®ar manche ber jperren
-gefallen ficb barin, bie $reife anbem Sollegen gegenüber innner niebriger
j(U ftellen , lebtglid) um iBefd)Hftigung ^u boben ; namenlticb t^un ba^ Sie
n^eniger befannten inib weniger leiftnng^fä^igen Orgelbauer, darauf
finb f^on mancbe @)emeinben mebr ober weniger bincinflsf^nen unb hai
(Inbe oom Siebe ift — bag man mangelbafte Berte befommt. Ratten ficb
bie Orgelbauer ^n einem gef (bioffenen Q^an^^en oereinigt, fo ti5nnten ber^^
qleidien leibige 3*^^^*^^^ loeniger b^^^^fdien, ha bie beffeni 3Rt\\itx auf
-fefte greife galten loürben, fobag fie an(b anftänbige JBeja^Inng betAmen.
5!)er 1. SBanb ber IDentnuller beutfcber Xontunft.
bcraufiigegeben oon Dr. SDJaj ©eiffert (fieijj^ig, öreittopf & ^ärtel)
«nt^Alt Samuel ©(beibtd Tabulatnra nova ü. 1624. 2)ieft
Bert ift binfi<^tli4 Hmn ^iftorifcben ^orandfe jungen nob donfequeiuen
ein toicbtiger ä){aifftetn auf bem langen (Sntroidelnngdmege ben unfere
beutfcbe Orgelmufit gemod)t bat. ©cbeibt (1587—1654) ge^i^rte ben
3 berübmten 6 an; feine 3ci^^ii<^f^it fteüten tbn neben $cinr. ©d)n(
unb 3 ob. ^enn. 6 (bein. (&d)eibt toar ein ^ortAmpfer be^üglicb bed
niuf. ^ortf^ritted , ein begeifterter flnb^inqer neuer SYidjtnngen. ©cbeibt
ioar ber erfte, loelcber ein ))roteftantif(bed (£^oralbu(b s^t ©taube brad)te. —
9^oti|cm
!8or Vlblauf M ^a^m 1893 bürfte ed angezeigt erfcbeinen , über«
ft^tlicb snfammen^ubrAngen , tueld)e Berte in beit
16 OrgeluortrAgen,
gehalten in ber Waricntirdie am 10., 17., 24. ©eptember, 1., 8., 22., 29.^
31. October., 5., 12., 19. iWooember, 3., 10., 25., 26., nnb 31. 2)ecembe
unb ausgeführt auger uom tlnlenei(bneten oon ben ^enen: ^en^eU
(Srimmitf^an, 9}entersSi(btenftein , Soiefelb«Balbfa(bfen , ©aaIbeinu3toictau,
• einem 3toi({auer ©(bolaren unb einer tunftgeübten 5I)ame « Ri^ic^^u , oorge?
fü^rt mürben. 9ln (Sborülen Ibeild na(b bem fAdQftfcben, ba))r.,
.^ering'f (ben, t^eild na(b bem 9a(b'f(ben (£boralbn(be tamen ^u (Sle^Br:
J^m bautet aQe d^ott — O Bell, t(b mug bi(b laffen — Benn mir in
bö^ften 9?öt§en fein - (S^riftnd, ber ift mein Seben — Q^in fefte SBurg —
Ber nur btn lieben ®ott — Bir glauben all' an einen ®ott — ©traf
nii(b nid)t in beinem S^^"^^ " ^oXtX mill i(b bir geben — 9!^om ßimmel
bo4 ha tonmi id) ber" — aw d^^oralfigurotio neu uon Saptifta
(Bemi mir in bi)<bften 92ötben), Don Sad» («Benn mir in ^d(bften — Ber
nur ben lieben ®ott — IBalet miß i(b bir geben — 5Bom ^immel ^o^),
twn Srvjig («SSom j&innnel ^o4) , bon Wertet («©traf mi(b nicbt) , Dom
llnterj(ei(qneten (O Belt, i(b nnig bi(b laffen -- (Sbnftud, ber ift mein
Seben — Bir glauben 910), — an grctntafien unb t(bagio9 oon
^@uft. Wertet (Ylbagio in E-dar op. 35',Pon a^r. f^int («C^üt fefte SBurg),
Don ©eb. 3)a(Q (^orif(be 24)ccata), tuw Variationen oon 9lbolp^ ßeffe
<«2)en JI5nig fegne (S^ott), pon fjfriebricb fin^ («S9rüber, reicht bie $anb
safantape imb JJuge in G-inoM, ii. ©(tnb 9?r. 4, VluSgabe $eter«), on
©onaten mow oan (Sitten (©onate in G-moll, 92r. 2), oon Wenbeldfo^n
(«1. ©onate m F-moii, 2. ©onate in C-moll , 6. ©onate in D-moll),
oon l^erjog (Äboentfonate in D-hioII) , oon 9t^einberger («7. ©onate in
P-tnoi), oon Otto ^ienel («Bei^na(btdfonate in D-dur), oon Vllejranber
©uilmant («1 ©onate in D-moit op. 42, 2. ©onate in D-dnr), an
(9^efangli(bem oon einer hmftgeübteu ^ieftgen ^ame „^änbel aud
^effiaS: „(£r roeibet mi(b/'
9(nf befonberen Bunfd) mebrerer ^infenber foH ^ieneli^ Bei^nacbtd«
fonate am ©^loefter, 12 ll^r Mittags, nod)mald oorgetragen toerben. ^en
erften Vortrag im neuen 3abre, Mittag 12— '/«l ll^r übernimmt
$err Ar ebner jiin , gegemoRriig 3i5gling be« ©(bneeberger Seminare«
nnb ©(büler ooit ^errn Obedebrer iBruno ^oft in ©cbneeberg. 3um
9$ortrag gelangen: 1) 6:boral J^ww freuet eud), liebe S^rifteng'mein
h) gpignration oon ©eb. ^ii^ , b) Xon« na(b bem ba^r. , c). no(b bem
iBaft'fdien (£boralbn(be.. 2) ^enbelSfo^n. 4. ©onate in B-aiir. — ?lucb
im Sa^re '89 i fotten allmtiblid) bie toftbaren ©(b^t^e unferer ?lltmeifter
a^a&i, SRind, 3:i5pfcr, ©cbneiber, ^«b«, SRitter, örong. ^cffe) luib
mobernen Orgelcomponiften (SR^einberger , Wertet, ($if(ber, ^ieuel. Q^mU
mant, ^anffen, $alme, ^ünf, $intti iz.) bem . tnnfttiebenben $nb(ifnm
oorgefütirt loerben. ©ollten anfftrebenbe Talente fnb gern an ben Orgel«
porträgen, fei ba9> burcb Orgel, (S^efang ober ein ©oloinUrnment. betl^eiligen
moHen, fo finben biefe ein miHige« O^r bei Uiiteri^eic^netem ! ©(bliebU(b
mürbe \&i uiid) freuen, menn \>a^ tunfrfiniiige $ublifuin btn Vorträgen
au(b 1894 baffclbc 3"tcreffc mie im ocrgangenen 3a^re cntgegcnbrncbte. —
Otto Xürte.
9lm 20. a)ecbr. oor. S^b^^* feierte ber al« Se^rcr, Organift,
Dirigent (J^ir(ben(bor, Sebrer-Q^efaiigoerein, ?(rion), ^omponift nnb ©cbrift«
fteller, ber j^i^nigl. URufttbir. JBarl ©teinbäufer, fein goibened
91 m t S j n b i 1 ü u m unter allgemeiner ^^eiüm^me 5i)ur(b bie 9i?egiernng
erhielt er ben jtronenorben 4. StX. SlRüge ber Ijocboerbiente 91ltmeifter
no(b lange nt feiner oielf eitigen ^^{itigteit e^ifttren ! —
$or turnen entfdjlief plö^li(b ber jfomponift nnb ^ianift 3 n l i u d
$anbro(f in $alle a/©. ^r ^atte über 100 Opera im ^ienft ber
inftruttioen nnb nnterbaltenben H^Iaoierlitteratur (meift bei ^abnt in
Seipjig erfc^ienen) oeröffentlicbt gfviebe feiner 9lf(be! ©egen feinem
91nbenten! —
Orgelbaumeifter iB i3 1 1 (b e r in ©Ömmerba b. Erfurt b^t im oer«
gangencm ^läljre Srofpenbe» fertig gefteüt: eine 6ftimmige Orgel (1 SOian.
luib ^eb.*) in bie tönigl. preng. $röparanbenf(bule in ©ömmerba , ein 14
ftimm. Bert (2 9Ran. unb $eb.) in (Sanngd^anfen (Beftfalen) 1 12ftim«
mige Orgel (2 ^an. unb $eb .} für bie tat^. 5tird)e in Beftfalen, beSgl.
eine 20 ftinun. (2. ^an. unb ^eb.) in 16erg^anfen (baf.) Umgebaut
mürbe folgenbe 3 3tUtnnnente m Prettin a. b. (SIbe (32 ©timmen),
aReHingen 24. Beimar (26 ©t.) , ©rognen^anfen b. Suttftiibt (24 ©t.). —
^on bem ^redbeuer ^elfter, ^rofeffor Odtar Bermann
merben im Saufe be^ 3<^6^^ ^ S^^^e Vortrag dftü(te für bie Orgel
erfd)einen, auf bereu SBebeutfamteit mir biermit gebü^renb aufmertiam
nm(ben. %a^ „©Ibfloren^" eine ber rübrigften Organiftenftiibte ift, mögen
bie iRamen: |( riebe mann SBad), 3o6- ©d)n eiber, ^öpner,
®uft ©iertel, 0«tar Bermann, 9(ug. Srifdjer, JJftbrmann,
%tit>n\a9,, Saufen, Äretf(ömer, Öertbolb, ©d)nrig,
® e i ft 2C. bemeifen.
3) reiben. 91m 16. ^an. oeranftaltete ber 3§^c« geeörten Sefem
moblbetannte Vöd)ft rührige Orgeloirtnod nnb Orgeltomponift ^and
SK Ermann, unter gütiger ^ttioirtung ber tönigl. 5(ammerf(ingerin
grau Bitti(b, bed tönigl. IBammeroirtnofen fjerb. Söctmann (C^ello),
be« tönigl. ^ammermnf. 9lb. Q^nntel (Violine), beS oerftArtten J^irdien^orS
b. 3o6anne9tir(be nnb beft anfe^nli(b oerftcirtten Or(befterd (Seitg. ^nfttbir.
^ ermann) ein grogartiged C^on^ert jum @)ebR(btniB bed oertlärten Orgel«
Orgel , Strio f. Violine , (Seüo nnb Orgel (and bem dritter « 9(lbum),
Orgelconjert „Beibnad)ten a) ^aftorale, h) ^arienlieb (©opranfolo mit
Orgel, o gantape über: „95om ^ünmel bo(b" k. (mit 3wi»ebung
oon gemifcbtem (Sbor, trompeten, ^ofaunen unb $auten). „In memoriam'*
grobe ©l)mpbonie für Orgel unb Or(befter 1) Afemonto mori (91bagtffuno),
2) SRecitatio (Sntermej^o) nnb 91bagio, 3) 9lecitatio nnb 91Ilegro moberato.
^er (Srtrag mnrbe für bie Bittme beS oeremigten ^eifterS beftimmt.
SBraoo!
Siegni^. %\t Orgel ber biefigen prcicbtig reftanrirten ©tabt«
unb $farrtird)e jn ©t. V^^^r unb $anl mirb %. ^. oon ber bemft^rten
gfirma ©(blag & ©ö^ne«©(btoeibni^ einer grünbli(ben ^nieuemng
unterzogen, ^on bem oor 172 3^b^it erbauten 3j)"<i^ SRen^erf^en
Berte mirb nur ber fcböne $rofpett mit ben ebenfalls no(b gut erhaltenen
trofpettpfeifen fomie eine 9(njabl au9 fpäterer ^eit ftanunenben inneren
tinnnen oenoenbet merben. &ie ©tinmteni^abr mirb oon 42 auf 53
erbost imb finb baoou 11 befonberd bemertendmertb — barnnter bie
mäcbtig mirtenbe Tuba mirnbilis — mel(be einen breimal fo bo^n Binb«
brnct erbalten al9 bie anberen ©tinnnen, mobur(b einerfeitd eine ganj(
granbiofe i^fammtmirfimg , onbrerfeitd nberraf(benbe ©olomirtuitgen ju
ennögli^en fein merben. (Sine grofie SRei^e (Sombinationdtnöpfe unb
«tritte, fomie oerfcbiebene ©(bwenoorricbtungenfntb geeignet, ber Orgel
eine ^o^e SRobulationdffi^igteit ju oerlei^en. 2)er ©pieitifib tommt pon
htx Crgtl flttmutt bei bei afiprbTiiftuiifl ui flennt. I>Tt in cttum ber
btibtit X^iintu unttTfltbraifitMi Skbiflft roti:bcn bitn^ <inni inKipftrblani
^IKe'MKn QlaStnotoc in Selritb ßtft^t. Sic mtdianifdien Xqcilc nfialten
pnnmtalifdit tJEonftniltion. 3)ie Sti1'SCcQ""S ^* SerfcS ^at Anfang
3uni b. 3- ju erfulgen,
SB. Hubnidi, ennlor imb Oiganift.
Uiifert £t[eT ecinneni iiriv baran, bag bit (Sin((nbiinD btr Sons
cumnjotbtiltn jubtmDon.Soirs aRufitalifi^et: ^aut' unb
Samilienlalenbci" Mranftalteleii ^reiBnuefdirtJbni bis jtiini 1.
«Ipiil b. 3. trfalflt fein niufi epfitct eiiilnufenbt avbtiten bleiben oon
bec (Eoncunen} nutgeftEilupcn. Xle Stbingunnen übei: bie "matax b«
Ürbcit — cd ^(inbtll fitb bieemnl um ^uinortftift^ l£ rjUtilnngcn ~
tnlWlt Sotl'B TOutitnlifdKt fiau«« «nb 5511 111 ideutnleiiber tut 1894. «uf
btii rei^^allioen Sn^alt beS ftaltnbere — ec etänil Xe;t= uiib ^ufirbeiimge
uon Sulhfl, Leibern, IBoacnfliii, JfUffel, flofdiat mib
anbtttn uk^i, urndjeii wir ^JtrC»ei noidiunlS aufinet:f|aui.
Sricfl»r<()fel.
IL Bnb. Siipjin, Seutfnii) ift leine neue nupam, fenbem bie Si>it'
Ic^iing, iDeldie gegen CFlent erfc^eineii bilrfK , beS nintomiiKnen
»ertefl. -
fierm Orfi. 0. in SR: :£!< nmge ^amburget: Orgel in ^nmburfl
wn StSuet in ^ntntinborf b. 3RaabebuTg mit 10t Stimmen — icii;
ibcilten bie DiSpoFltinn fnlber in untemii SSlntte mit — ift iii^t bie '
gcägte in Stutf djlnnb , beim in Ulm fte&t ja bcfnnntli^ eine eben (o
giogeim bortigtn ffinnfte): um btri^iniiaSBalrfer&Somp.juSublDigSburB.
^emi Dr S. in ß: ÜIB einft }ii St^ iU er, bei bencii ^nifeiu
flubien getagt lourbe : „lieber ^Coctor ! Sie fpieien alter nj<äl inte ffSnig
3)at>tb! bemcrfte bcr fdilogfcrtigt Xiiiflterh'irfl :" Si xoaS ! Sie reben abtc
au4 nii^i uiie JKntg Soluntul ~- Zabicau.
4*!^^ 3lii$et(veiu 1^?^
tm QDrgrlnitrh
nodb tit ]tfit flutem ^uftunb, Wtan. %rinMpaI 4, iStebadH 8,
©alittonal 8, lDfta«-2. ^eb. ©nttmft 16 niA «PttafaVI»«*,
ift feE|r billig jit uecfaiifen bun^
Orgelbaitmftr. Ejngfel, Meerane i. @.
IsTahmaschinenbesitzer !
Buni Stornieren ber 9!(l^iuaf(f>ine gebiaiirfit baS 9e[te ; eö ift baS
Silliflfte! ^ie bem ^etrolenm dbnlidicii Sa|eliiie3[e iiabtii tetnen Blenben
^itaebalt mib niinircn bie Viaftbirte. Hl»upn»l ift ba« befte Slit^*
inaFainenai, eS befiel griSgteSc^mievFü()igfeitnnbbaritt nidit! HlMuenUl,
prciljann für 9IH^niaf(binen ic, oon MühiiiH Jb N«lin llHnti»T«r.
ift ju ^nben in ollen befferen ^lanbliingen in glofdien ik 00 ^fg.
Alexander Gnilmant's
Orf/el-KomposiHonen
Terdieien es, io Sentschland endlich gekamt
und gewärdigt zu werden !
(Kotbe & Forcbbamtner, Führer durch
die Orgel-Literatur).
Katalog verlange man gratis und franko von
Otto Junne, "^S'«'
aietlRtn: attf ein 3ii&t tum 1. ^rit cc. ob ffic m
XittaU
Kantor u« förgautflt
flefutftt. ®e^alt 1200 Jt. TOelbiinflen boJbigft an
flotttor Wagner, Hetunittelvalde l ©i^L
'YTT* 1 * diese nietalerliBnen Klan«-
WiT hAlJNlQPIl «o'tStadienweTkeToiiBeTMtiwiil-
» > -l-l- -IJ.\>J.OOVlJ. komme!]. (Pftdagog-JabresbeTicht)
Trotz Zweckheitriff sehr hplliMnte und wirksante
VartrBKMMiarh«. (Dar KlaTierlehTer.)
Etüden in Tanzforni
von Friedrich I^nx, Op. 73.
J. Dlener'a Terlar, Malm.
Ueber 40,000 Aufl.
E9hler, L. KorbHclmle fQr Pianiaten: Gramer, Cleinenli. Scarlatti
Händel. Bxch — 8 Sectit>nen jk J( l ISO. , tfebnnden i JV 2 30.
VolUt. Verzeiubnisxe kostenfrei: J. Scbafcerth t CO., Leipzig.
*H*'-*',*-*-',*-,*r,*r*j,*,<*',1lr,*:,tt,*n*T<t-',f'i^n*if
L Orgelcompositionen l
von Friedricli Lux. >
^IpMf ILf Ijt^tl^t.^U^'l ^ W*'^
ZVe« ersdiienen !
L. Boslet, op. 10. Sonate No. 3.
(Emoll) für die Orgel. Hk. S.— .
OnuHtiitst. bcDrUieilt von der Presse, sowie Toa Antorit&t«!!'
wie k«l Uasikdirektur Poter Fiel, Boppard a./Rii. and Dom-
kapelhiieister J. «. E. Siebte, St. Gallen.
Zn iietieheu . auch snr Ansicht , dnrch jede Bncb- nnA
Hiuiikaaenh.ndlnng. y^^j^^ ^^^
Otto Junne, Leipzig.
Xtriitf, %terl.ifl uitD (^orDirjoit: Otto tSoar
SettrttcT fi'ir btii IBii^^aiibtl: Robert ^o'^"
S)ief(t dtummer liegt eine (e(|c inteieffante ESeitage:
„XfttorrtiiäfVtatti^dft $arnioiii«lc|irr" vom 93rrlafle
»PN Heiorich Haadt-l tn Breslaa bei, auf toeliti inir
befonberS aufmerEfam machen.
(Erfurt, 2ctti>ttriiftrii9e 4.
n fieipjig, X^alflrafie 19.
URANIA
^f{S« ttf^rtft fSf
ftvic fnr mufikalirdtc C^coric, ktntlid)(, tnßnikttDt <Sltk^- unb €laPKt-JBu|ili.
^tmmtitix« »on xl. HS. (S)()tl|u)lll^, «iragfieciijal- ®. ^ofotaoiiifl in äBtimat.
M 4.
@iiiiiabffiHf)igfiet ^a^tgung.
1894.
Sitfe» »iQtl (rf(5tiiit in ötu »rfttn Xantn jeben
IRoiifltS, (jn^rlii4i]il2 9!uiittiien0 unb ift bui'A aDc Su<4' &>
9)luiitaIitn=$anblunHeii, fflc Bin gnnütii 3a6r0nnfl a Jt SoA,
foiDic buT(^ aICe ^uftninter, otiiu SerteUgebii^r S Jl ttO A,
mit StflclIgebü^T S J( IVJh, piAnumeranbo , {» bejkbtii, —
Sni gcituitflStatalofl ber $Dft ^at biefcB Sinti bic 91iiinnui: 6301.
Diecftt« aboniicmeiit bti bu
l£E4)ebtttPii&bcin!e(daitt>ec Urania: Otto SauTab in CtfurI,
St^Dttenftin^ 4, gegen Ifiuienbuna uoii *JI to^A fOi; Dtn
gtiii|cii 3iiEirg«u9 bti tSvaiicaiSiijeitbung. — Vni9 btr eiitjcljieii
^liimmei: 30$feimJfl. ^iiFentioiiSDebrt^ixii : bic gefpalltne
Vctltieilt mir to 9>f«HHifi-
gn^lt: 2 l^tbii^te o. Setrerntfdbniarfc^aa trafen ^.
aBciele. — 9Ieue CrQCliMrte u. SBil^. Mü^liiinnn in 3l)i'bia I
ttemfDnniBtnBelf^laiibUonDr. ^nmoSAcabtr. (Sdilug). —
9iotij<n. — löriefn>e4((I. — Änjeigen. —
D. SRplttt. — Sefi^rtibunfl bcr Bro{)tn Ocgel für bie Slebcr^alle in Stuttgart u.
. gallt a./ @. — Sin ntvtS Intcrefjanttfi XQfttninftnimeiit. — Sine CrBclrtife na^
Sriefe nun $rof. flii^mftebt an Dr. Spu^r, — IBclpttdiunacn. -
Xiafi ÜßSaften ®ottf< in »er Statur.
XaB tü^Ic Q)ra8 fon mein buflenber 6(^rcin,
tm ISinb in ben Bergen mein Orflelllang fein,
mein 3)i)m, fomeil bad ^iDnne[<!telt fie^l,
unb aU mein 3)ailen ein ftiUeS @ebeE.
3)eS SaubeB 9)aufd)en bei fplonbenfAein.
|on meiner Knbat^t eeii^tiger fein,
tonm in tiefem Sqneiatn baS cinfame VIeet
Iobt>reiftt btS ^rm 3Rac^t nnb S^r' !
flni 3;aQe lonuigec Sinfamteit
Itbau id) bafi mib leinet: ^rrli^teil,
unb mvi bei bcr SlilEe bcr liefen 9tfli$t
mein Qkbet von feinen Sternen bewacht.
Seine «3erte, o ^rr, fmb bic ^eilige SÄtift,
fiefi^rieben mit flnmnientwn ^ügeu uon Stift,
\ I tn raüiitx mein ftaunenbeB ISuae lieft,
'e grc>6 aUmHi^ligeT ®iitl bu Difl.
3(4 lafi bcinen 3on
nenn beine Sonner m
unb Io8 beine 3
1 tcT SipftI Sauen,
tiinmel fi^allen,
benblitftt.
bae jitlernt) buri^ golbene SBolten tirii^L
Senn SZiibt« ift fo (euc^tenb, \o Kar unb ^e^r,
baB nti^t ein Silb betner ftDmadit inar*.
3ipn bec eiuute, ble fieblic^ im Xfial erblfl^l,
bis jum Stern, ber ^4 um ^immtlSielt ^u^l.
Unb auc^ bei ber tiefften ^inffcniig
bin icf) beiner <9nabe unb fiicbc gemig
unb dainre gelroft in ber buntclften 9Iai^t,
ba| ein Strahl btincS leiit^tenben 3)IargenB enna^t. -
flScremitni^.
3^1 tabcEt nii^. bog ieb oft ßHrrift^ f^tiKJge,
ber glatten fBelt bie büflie Stime jcige,
ba^ lA nidit \o, nicbt tief genug micg neige.
Sen bürft'gtn St^erj, 3br roofft'B, fuH ift belat^en,
faD, mclt^ Dual, wo^l felber QpSit mai^n,
»enn mir bcr Sinn fo noD Bon nnbem Soften
Uld> 3I|r qabt iRedit! 3nan loirb cB bitte
bdji iä) bnl^lafte, fiebrige nid;
baf ift mie «nbrc oft niftt beuten f
ba§ Ift ber Sonlunfl gStllift ^o^cB 29al
ju^o
3 ftt'
bell
ie Sob )u galten
ft_cr^a^n1 ^-;- 39a6i iftB, ift fyifA get^n !
Iten Spott,
SQein ii) moDte ^iiemaiib bamit (rflnten.
Sann blefeS ^erj niftl immer flüglid) Icnlen,
Unb loie fie bprt bagegen auft Derfo^rcn,
baB inn're ^eiligt^um, ift niD'B bena&ren.
®lii({felig no^l, nxnn fift ein %fcn fmbtt,
baS mift Dcrfiebt, boB eng ftft mir oerbinbet.
Unb lannS niftt fein, — o, Infe mit mit t>erge^'n,
naS flufier mir boft Atinei mag wrffe^.
^itpofitiou nnb f&cf^teihuu^ bet
im Von htqtiffttttu gtp$ett ll0nsevt*Argcl
fflv bit siitbetküüe )a Stuttgart
von Salt &. äßeigle, Orgelbaumeifter, ©tuttfloct
mit cinaa Sonnort Uon ^erm 9iDfeffor 9). Seqcrieit.
CoitDOXt
SDuT^ einen Sedtnuftiog ffli JOradfunbe om ^ieftgen
Aonfeibatoriuin ju einlägli^en ttfi^fifaltl^at @tut>ien beran*
lagt, ^6e iffi mi^ s"'"i»i< 3''* ^inbuc^ mit ben ^oblem
befi^dftigt, nac^ toe^en @e{e|en SnblafeftTOm unb %inaiKO.t
ju regeln be^^m. bie bisherige Ronftruftion ju mobifijieren roäre,
um auiä £ip;)en))feifen bei bo(^gefteigertem SSinbbrud ni^t
nur ftaite, {onbein aui$ fc^öne unb diaraftertieue Xöne ju
erzielen.
3ur fetben geit loortn bie denen @. S- & tlfc- SBeiale
auf (DKcimenteUem SBege mittetft tno^lbucqba^tec SJeifud^S*
rei&en jum RleU gefommen. ^u meiner aufrichtigen |}reubc
gab i^re toimruftiDe Säfung beS Probleme meinen tbeorettf^
gewonnenen Vermutungen berart miäft, bas t(^ — überzeugt
— 28
t)on bem grogen ®ett)inn, ii^el^en bie Orgeibauf unft an^ bet
?^erftellung gediitaener §ocl^brud(uft«SQ6taI))feifeit au (S^araHet«
m ite^en Dermöd^ten — ben ebenfo talentierten )t)ie gefd^icften.
Drgelbaumeiftern ber bunib nnb biivd^ reeden ^irnia @arl
®. 9S e i g I e gerne meine SBei^ilf e baju üerf prac^, i^re n^ic^tige
^ftnbung praftif^ ju üenuerten. .
(künftige Gelegenheit ^ierju bot ber feitenS ber ^tixtU
gartcr iSieberfVanägefeUfcftaf t geplante Sau einer
Jconjertorgel für il^ren großen ^eftfaat. 3n %mei einge^enben
©utod^ten, toelc^e ber ?luöfdön6 biefcr ©efeUfc^oft äunäd&ft
bcjuglic^ ber fd^on üorlicgenben dntnjürfe ber girma SBaldfer
in £ub)uigi^burg üon mir erbat , bemühte id^ mi^, ben großen
Sortbeil an fieiftnn^dfä^igfeit . 9}aum^ nnb ©elberfpamig
Harjulegen, melden bie ©efeUfdiaft gerabe ffir i^rc ^medte a«§
ber SBcigle'fdöen ©rfinbung ju jietien in ber Sage märe.
S)aranf^in mürbe bie girma Sari ®. SBeigle jur Sin«'
reid^ung einer biedbejüglic^en !S)i^pofition aufgeforbert, meldte
fie in Uebcreinftimmung mit mir aufarbeitete. Sern guten
mufifaliic^en Urtl)eil un'b ber üornrt^eilgfreien 3ntelligenj ber
Ferren ®efeU{c^aftö* unb SDJufilüorftänbe, meiere ftd& mit eigenen
Öftren in einer 5ßrobeoorfüftrung Don ber ®üte ber ©acfte
iiberjeu'gten, ift e« ju Oerbanfcn, bafe ber SSJeigle'fd&e ©ntmurf
mit großer @timmenmeftrfteit im äu^fd^u^ angenommen unb
bicjer J^irma jur SluSfuftrung übertragen mürbe.
^ic na^fteftenbe ©cftilberung jeigt s"r ©enfige, mclcft'
ein DorjuglicfteS SBerf bie Stuttgarter Sieberlranjjgeielljcftaft
unb Äunftloelt erhalten mirb, — ein Orgelmerl, m metd&em
äße bemäftrten ©rrungenfd^aften ber ncncften Orgelbaute^nif
jmedEentfpret^enb gur ?lnmenbung gebracht finb. „Semäftrten,"
tage tcft; benn auS meiner ^rajrid ald Orgelreuibent für ben
Stuttgarter unb bie S^ac^barbejirfe fte^t mir bejüglicft grofeer
unb Ileiner SBeigle^fcfter Orgelmerfe ©rfaftrung genug jur
©eite, um bie Ueberjeugung, — meiere icft mit bem ?lltmciftcr
^of. Dr. Don gaifet tl^eile, — ju begrfinben, bafe ibre Seiftun*^
gen in geinfteit unb mufilatifd^er Sbaralteriftif ber Intonation,
toie auf bem ®ebiet ber med^anifd&en 2;fteite — namentlich in
ber 5ßrajifion i^reS neueften röftrenpneumatijcften ©^ftemS unb
ber berf^iebenen fiombinationS^ unb ©cftmeUapparate — nacft
^onu unb äJfat^rial ber SUti^ffi^rung bie girma Sari ®.
cigle al^ fold^e erften SRangeS fcnnjeic^nen.
SR. ©e^erlen,
^rofcffor am 5?onfcrtjntovium, Drgaiiift unb Orgeh-cDibcnt.
Stuttgart, 14. Oftober 1893.
efamtüberblic!.
35iefe Äonjcrt*Orgel enthält: 1. 4 9WanuaIc mit je 56
2;aftcn unb 1 >ßebal mit 30 Za^im. 2. 54, unb mit bem
fpäter einjuricfttenben IV. SD^annal ca. 60 flingcnbe 9iegiftcr,
barunter 8 ^oc^brudEIuft^Megifter, meld&e in ber S)iÄpofition
mit §b. bejeid&net unb unterftri^cn finb. 3. 10 Äopplunaen,
toorunter 1 Xotalfopplung, fomie 2 Oftaofopplungen tür oa^
I. SKonual. 4. 7 pneumatifcfte ©rudffnöpfe ffir fefte Äom*
binationen. 5. 9 pnenmatifcfte !&ru(ffnöpfe für 8 abfolut
freie Kombinationen. 6. 8 pneumatifcfte Srud« unb ^ui^löfungi^«
Inopfe für glöten^ ©eigen^^, ^rincipaU unb Srompeten^^ß^or.
7. 1 pneumatifcften S)rudtfnopf jum Hb* unb SinfteHen ber
^anbregifterierung. 8. 1 SRegifterJd^meDer für baö ganjc
Berf. 9. 1 SalourtefcftmeUer für boÄ III. SUeanual. 10. 1
gemfdöiocHer für baS IV. SKanual (@^o= unb ^ernmerf)
miri) fpäter eingerid&tet. 11. 3)a^ Oebläfe mirb mit einem
(Slectro * SDJotor betrieben, ©iefe Äonjert ^ Orgel mirb na^
äBeigle'd rein pneumatif^em Softem
(ätöftrenpneumatif mit SRembranminblaben unb rein pneuma«
tifc^em ©pieltifd^) erbaut.
@ine nähere Sefcftreibung berfdftiebener Sinricfttungen,
fotoie ber fioc^brudluft^Stegifter befinbet ft^ am ®c|lug
ber S)iÄpoTttion.
I. SRanual. 1. 5ßrincipal 16', 2. Sieblic^ ©ebcrft 16',
3 ob. ©tentorpfton 8', 4 9ßrincipal 8', 5. ®em%m 8',
«. »ourbott 8', 7. JBiola bi ®amba 8', 8. §b. 9to%^
Sebedt8',9.glüteoctaotante8',10.$b.Xuba mirabtliS8,
11. Oftäoe 4', 12. Stofttf^öte 4', 13. paara 4', 14. aÄijtur
4' 5 unb 6fad6, 15. Quinte 2Vs', 16. Oftaoe 2'.
IL SWanuat. 17. JBourbon 16', 18. ®eigenprincipal 8',
19. §b. ©olo*®amba 8', 20. ®ebedEt 8\ 21. $b. ©olo*
[fite 8', 22. ©alicional 8', 23. Srompette barmon. 8', 24.
]ienerftöte 8', 25. Älarinettc 8'. 26. Äornett 8' 4 unb 5 facb,
27. ®eigenprincipal 4', 28. Äonjert^^glöte 4', 29. ^ßiccolo 2',
30. ©oublettc 2Vs unb 3'.
III. aWanual. 31. ©alicional 16', 32. ?ßrincipatflöte 8',
33. gugara 8', 34 SBiola 8', 35. Siebficft ®ebecft 8', 36 Soij
celefte 8', 37. «eoline 8', 38. S)olce 8', 39. §b. Sor
angtaiS 8', 40. Oboe 8', 41. SJioIine 4', 42. SraoerSflöte 4',
43. $rogrejfiot)armonifa 4' 3facb.
IV. aWanual (®c^o* unb ^Jernloerf.) (Sleibt oorlaufig
unbefe^t.)
$ebal. 44. ^ßrincipalbaß 32', 45. §b. ©ubbafe 16',
46. «Principalbafe 16', 47. SBiolonbag 16', 48. ®ebecftba6 16',
49. ^armonifabaß 16', 50. $b. SBafe^Suba 16', 51. Oftaö*
bag 8', 52. SSioIoncetto 8', 53. giötenbafe 8'. 54 Xrompcte 8',
55. öüffet^orn 8', 56. Slairon 4',
SRebenjüge.
Dopplungen. 57. Dopplung iü^anuat I jum $ebal, 58.
Dopplung SRauual II jum $ebal, 59. Dopplung !D?anual
III ium $ebat, 60. Dopplung aj^anual II fiXi Wlainml I., 61.
Dopplnng 2)2anual III ju 9J?anual I., 62. Dopplung 9Ranual
III ju aHanual IL, 63. IV ju SDianual IIL, 64 SCötalfopplung,
65. ©uper ^ Oftabfopplung für bad I. 9)fanual (aufmärtd
f oppelnb), 66. ©üb. Oftaofopplung für ba& I. 9)f anual (abmärtd
foppelnb), 67. 9}egifterjug jur Sin« unb Slu^fc^altung bed
eiectro:»SD?otor8.
^efte Dombinationen. 68. Sin pneumatifd^er Srudffnopf
(I) für pianiifimo, 69. Sin pneumatif^er ©rurffnopf (II) für
piano, 70. Sin pneumatij^er 3)rucffnopf (III) für mesjoforte,
71. Sin pneumatifc^er S)rudffnopf (IV) tür forte, 72. Sin
pneumatifd&er 3)rucffnopf (V) fiir forttjfimo, obne 3i*"9^w*
regifter, 73. Sin pncumatifc^er 35rudffnopf (VI) 2utti (öoQed
SSSerf, mit Bungeuregifter unb Slotalfopplung), 74 Sin aDge^
meiner ön^öfunggfnopf (0).
Äbfolut freie Dombinationen. 75 — 83. 9 pneumatifd^e
^rucffnöpfe für abfolut freie Dombinationen.
^fte Dombinationen für bie §auptflangfarben ber Orgel.
84—91. 8 pncumatifcftc S)rudE* unb Slu^lßfungöfnöpfc für
llöten*, ©eigen*, 5ßrincipal« unb Srompeten^S^or. 92. Sin
tegifterjdimeller für baS ganje SSerf. 93. Sin %iloufiefc^meQer
für baS III. 3Ranual. 94 Sin f^ernfd^meaer für baS IV.
5Wanual (Sd^o^ unb gemmerf) mirb fpäter eingerid&tet. 95.
^neumatifd^er 2)rudtfnopf jum 9lb* unb SinfteQen ber $anb«
regifterierung.
92äbere ^efc^reibung einiger Sinri^tungen.
Sir. 64 Sotalfopptung ift tin 9legifter, burc^
toel^eS fänitlid^e Dopplungen jugleic^ in SSirffamfeit gefegt
merben fönnen.
9?r.65. ©uper*Dftaofopplung für baö I. SWanual
(oufmärtd foppelnb): ^ierburc^ tlingen beim ©piel bed I.
äßanuali^ bie um eine Oftat>e ^ö^eren Xöne mit. ^er Son
beS ganjen I. äJ^anuald mirb baburd^ beinahe um bad doppelte
ftärfer unb bebeutenb glänjenber, o^ne ju fc^arf ober gar
fc^reienb ju merben, m'ie bieÄ meift bei Oraelmerfen älterer
ober härterer 3utonation ber ^U ift 99ei SBeigle'fd^er
Intonation unb 2)ii^pofition Oerbmbet fid^ ber burd^ bie auf*
märt^ mirfenbe Oftaofoppel ^injugefügte 8*, 4*, 2* unb l^^^ug^^
Ion ber 16*, 8*, 4* unb 2*füffigcn mcgifter leidet unb öoll*
fommeu ^armonifc^ mit ber tieferen Oftab; ba^er auc^ bie
bridante Sonmirfuna biefer Oftat)foppel.
Str. 66. ©ub*Oftat)foppel für ha^ I. SRanual
(obmärtd foppelnb); ^ierburc^ flingen beim ©piel be^ I.
SRanuate bie um eine Oftab tieferen %önt mit. Si^ mirb
aud bem 8' SKanual ein felbftänbiged 16' äRonual, auc^
„l{)ombarben * SDIanual" genannt. S)al^felbe ift jur $erbor<
bringung befonberer mächtiger Sffefte bon grogem ^ert^.
^efte Dombinationen. 7 DoQeftibbrudRnopfe, für
jebed ber brei SRanuale unb für bad Sebal jugleic^ mirfenb.
S)iefelben finb an ber aSorfo^leifte be0 i. SRanualS ongebrad^t,
— 29 —
Ufen fi^ gegenfetttg oud unb toixUn auf folgenbe SBeife:
fflt, 68. ^rudfnopf 91 r. I bringt auf bad I. 99^amtat
mejjofoxte, mtf boft II. äRanual piano, ouf bad II [. 97{anual
pianiffimo.
ytc. 69. 3)rudlnüpf 91 r. II briuflt anf ba« I.
ORanual forte, auf bai II. SJtouual meijoforte, auf t>a^ III.
97fonual piano.
Kr. 70. S)tu(fInopf fflx, III briuflt auf ba» I.
äRauual forttffimo 1, auf bad IL a}7auual forte, ouf bad
III. SKanual mejjoforte.
iRr. 71. S)tncffnopf 91 r. IV bringt auf ba« I.
äRanuat fortiffimo 2 (alle Sabialregifter), auf bad II.
SRanuat fortiffimo (aUe Sabialregifter), auf bad III. 3ßanua(
forte (aUe Sabialreflifter).
3h. 72. S)rucffnopf Kr. V bringt auf ba« I.
äRanual jämmtlid^e 9tegifter ind. 3i<ngenregifter, auf ba^
II. äRanual beSgleid^en, auf bad Tll. SRanual bedglei^en.
^ierju fommt noc!^ bie SFoppIung äRauuat II ^u 9){auual I.
«Rr. 73. S)rucffnopf Kr. VI. Xutti. aSoOe«
SBerf mit fämtlic^en Dopplungen ind. ber ©uper-OftaütoppIung.
3)ie @ub^0ftat)!opplung ift n^eggelaffeu, fann aber bur^ ben
bctreffenben SRegifterjua leicht betgejogen iüerben.
Kr. 74. üllgemeiuer %ud(df ungdbrud:»
fnopf Kr. 0.
Kr. 75 — 83. «bfolut freie ffiombinationen.
S)iefelben befte^en aud 9 pneumatifd^en S)ruc{fnöpfen. @iu
!&rudEbtopf ift mit bejeic^uet; berjelbe bieut nur }ur t)oIl«
ftäubigen ^uMöfuug fänit{i(^er fibriaen 8 ftombtnationd«
S)rudtfnöpfe. 3)iefc ftnb mit römifdjen öiff^^ I—VIII bejeicft^
net unb löfen ftc^ gegenfeitig aud. @ämt(id^e 9 Srudfnöpfe
tub an ber iBorfa^leifte bed IL SRanualS fo angebracht, bag
ie oom Organiften loä^renb bed ©pield auf bem IL SJ^anual
burd^ brucfen mit bem S)aumen unb mö^renb beS @pield auf
bem I. 9Ranua( mit bem 3^igefinger in unb auger ^^ätigfeit
gefegt toerben lönncn. "
Auf biefe 8 S)rucffnöpfe fönuen nun öom Organiften 8
t^erfci^iebene, gau} beliebige Kegiftermifd^ungen für jebed ber
III SDtauuate unb baS $eba(, ind. ber Dopplungen, jebedmal
feftgefe^t n^erben, beoor er iu fpielen anfängt. SBä^renb bed
©pieU ^at ber Drganift bonn, menn er trgenb eine ber 8
vorbereiteten Kegiftermifd^ungeu wünj^t, nur ben bctreffenben
^rudfnopf ju brüden.
(grortfc^ung folgt.)
I
9^etle Crgelbatitett ». 9Btll^. 9tül^tmann.
3u ber beftend renommirten Orgelbauanftalt bed
ofUeferanten @r. ^o^eit bed ^erjogd üon
n^alt, ^errn Orgetbaumeifter äBtt^elm Kfi^l«
mann in ^örbig bei §alle a./®., finb im vergangenen
Satire folgenbe lünftlerifd^e arbeiten entftauben:
1. in 3Ba^en, 2 SKanuale u. 5ßcb. 11 ©t. — Keubau;
2. ßeipjig*»olfmonn»borf (2 TOan. u. ?ßeb.) 32 ©t (Kb.);
3. Sicffau (©^nagooc), 1 SKan., 4 ©t. (Snterim^orgel) ;
4. S b e r b u r g , (2 Tlan. u. 5ßeb.) 18 ©t. (f aft neuer Umbau) ;
5. Kot^o, (1 a». u. $cb.) 7 ©t. (faft neuer Umbau) ;
6. 3ütric^au, (1 HR.) 6 ©t. (Kb.);
7. Srinum, (1 2».) 6 ©t (Kb.);
8. Srrleben, (2 SR. u. %) 21 ©t. (Kb.);
9. ß alle a./©., 3o^anne8fir*e, (2 SR. u. «.) 25 ©t. (Kb.);
10. Salle a./©., ©tepljanifirc^e, (3 SD?, u. $.) 30 ©t. (Kb.);
11. aÖalbau, (2 SR. u. ?ß.) 15 ©t. (Kb.);
12. ffiUborf, (2 aRan. u. ?ßeb.) 14 ©t. (Kb.);
Slugerbem 5 Keparaturbauten.
@ammtli(^e SBerfe finb nac^ bem rein^pneumatifc^en
©Aftern gebaut toorben, baS fic^ beftenS ben^ä^rt
^at.
t^fird taufenbe Sa^r ift bie angefe^ene unb leiftungi^fä^ige
t^rma mieber vollauf in Snfprud^ genommen, foboft minbeftend
etne gleite ^n^atjfl Von gtd|eren unb üeineren SSerfen fertig
gefteut werben »irb, —
<i^ttt ntnti inttteffantt* Xafktninfktnment.
Sluf einer Aunftreife begriffen, ber&brteu mir aud^ bie
©tabt Werfeburg, in meldier mir mit Dr. granj Siäät
feit 1854, ber grölen berühmten 3)omorget Von Sabegaft
ju Siebe, öftere getoeilt unb auf biefein Snftrumeute mef)rfa(i^
con^ertirt Ratten. 9(uger biefer Orgel ift auc^ bie neue ©tabt^
fircqenorgel von bem bort anfäffigen mo^lrenommirten Orgel«
baumeifter (J^rtebric!^ ©erwarbt, ber früher in unferem
blatte öftere mit Slu^^eic^nung envä^nt morben ift. Obmo^t
in ber Orgelbaufunft ut^t me^r von ^mtdmegeu aui^fcblieglid^
t^ätig, ift fein ©treben bennoc^ immer nod^ funftlerifc^en
Problemen jugekvaubt. ©o fanben mir furjUc^ bei biefem
wifter jmet ganj eigenartige neue Suftrumente, bie fic^ in
itt)ei @£emplaren vorfanben, afö intereffante aSerjud&e, btc
mirflic^ ber 9Iufmerffam(eit iu meiteren Reifen entfpredben
bürften. S)aÄ SBefentlit^fte biefer ©rfinbung, ber ber üReifter
jahrelang mit feigem SBemü^eit na^gegangen ift, befielt barin,
ba| bei ber neuen ©aitenorgel bie ©d^mingungen
ber ©aiten iic^ ui^t auf 9Retalliungeu fort^
pftanjen, foubern bog bie ftlavierfaiten lebiglic^
burdö verbic^tetc ©augluft — je eine ©aitc
von jebem ß^or — fo iongc bie Jaftc nieber»
gebrüdtt mirb, erllingcn. feer baburc^ erjcugte 3;on
erfc^eint ungemein VoQ unb anmut^eub, bem Jtlarinetten« ober
SeQoton ficq aunäl)ernb, o^ne bie ©c^ärfe ber 9RetaIIjungen
bed ^armoniumd ju Ijaben. ^ie ganje (Srfinbung jeugt von
ungemö^nlic^er ^uSbauer iu ber Suffpürung ber l^ier in ^etrac^t
fommenben pt)t)fifalif(^eu Oefe^e.
(Sd ift babei uod^ befouber^ ju bemerfen, ba^ ber glüd««
lid^e ©rfinber auf fein ueueö Snftrumeut, ba& mir für'voU^
fommen lebensfähig unb für getragene äJtufif fe^r erfpriefeltc^
fialten, ein patent Kr. 73 888 bereite am 8. SRärj 1893
burd^ bad beutfd^e Keic^dpatentamt erhalten fjat S)iefed
$atent beabfid^tigt. ber Su^aber, jur meitercn ^luSnu^ung,
iU Veräufiern.
9Iudbräctli4 kvollen mir noc^ bemerfen, bag man baS
fragliche 3nftrumeut auc^ ald ^ianino ober glügel bcnu^en
fann, obne bad gorttönen ber ©aiten ju bedufpruc^en. Segterei^
mirb babur^ bemirft, bag man bie verbic^tete Suft burc^jtpei
dritte, tvie bei bem Harmonium, in X^ätigfdt fe^t. SRan
fann alfo bai^ fo conftrutrte 3nftrumeut entmeber als $iauino
ober aud^ als ^auSorgel benujjen, in legterer Saie^ung mit
verfc^iebener SlbTtufung ber ^laugftärte, o^ne ber SRetaUjungen
i" ^^^"^^^"- «. 28. ®ottfc^alg.
Sta. CecUla in Italla.
(Sine Keifeerinnerung von SSruno ©c^raber.
3n ber ^afenftabt Sivorno, mo eS 5tunft meber ju feben
nod^ tja ^ören gab, beftieg id^ einen mac^ti^en !£)ampfer, ber
über nle^anbrien uac^ Obeffa ful^r unb mtd^ nad^ fe^Sunb«
jmaniigftänbiger günftiger S^^^rt balb am f^önften @olfe
unfereS (£rbttieileS an'S £anD fe|te. Oh dolce Napoli, mie
^abe i^ bir Unred^t getrau ! Kac^ ben in emften ©täbten
gemad^ten Erfahrungen glaubte i^ an b einen firc^lid^en
©täbten voUenbS nur eitel meltlic^en Saub ^n boren. Unb
bod^ ^aft gerabe bu mir baS geboten, maS tc^ längft mieber
einmal ^ören tvoQte, ec^teS, frommes Orgelfpiet fo mie ic^ eS
im SSaterlanbe gemo^nt mar. SlS ic^ von ber ^Ifeninfel
@apri a^urfidEtel^rte, mo ic^ baS ftird^enfeft beS S. Gostanzo
mit einfa^er, aber annehmbarer a)^uftf erlebt batte, feierte
man ^immdfa^rt. ^a lenfte ic^ meinen %n^ nacq bem reid^en
2)om S. Gennaro's. 3n ber golb« unb jtlberftro^enoen
nur jenen ftvIVoUen Orgelllängen, fonbern aud^ einem gut
gefAulten unb flafjifc^e SRufif fingenben (Sbore. 3n ben
meiften anbem JKrd^en ber fd^mu^ig «^ fd^dnen ©tabt ^örte id^
— . 30
ebenfalls SRufit toeld^e ftc^ in unfern Q^otteS^ätifem ntc^t ju
fd^omen brandete, fo t)ox aQem in ben riefigen JpaOen
S. Domenico's. ytwx in Sta. Maria del Garmine ftie| ic^
auf ein eigenartiges 3b^Q, atS tc^ bort eintrot, um baS Don
2^ortt)atb(en int Sluftrage aJfajrimitian'S II. tion SBa^ern
gefd^affene ©tanbbilb beS legten ^o^enftaitfen jn 6efef|en,
loeld^er auf bem naiven Mercato enthauptet unb in ber
genannten Äirc^e begraben n^urbe. @te toar t)on WaxtU unb
anbem SSetbern auS bem 83plfe gefüllt, n^eld^e t^eilS beteten,
§eilS jd^n^a^ten, jn größten X^etle aber jene f^n^ermüt^igen
oUSlieber rein unb fc^ön fangen, U)el(^e xdf fc^on in meinem
bologneftfc^en ©aftl^ofe ani bem 9}?unbe beS bienenben n^eib^
Iid|en ^rfonaleS öfter bernommen ^atte. ' S)ain)if(^en liefen
ftinberc^en nm^er, ein befutteter 93ruber fammelte, mit ber
Sud^fe Don ßtit ju S^it laut raffelnb, Keine SRunje unb aud^
jkoei ißierbeine Ratten fi(4 eingefteQt, n)el(^e ungenirt 9Renf(4en
unb @ac6en befd^nupperten. 3^ f^ritt über bie einftige
9tid^tftätte {)inn)eg jur Cappella della Croce, in bereu @a!riftei
noc^ ber S9(odE aufbetoatirt toirb, auf kueld^em SonrabinS
iugeubtic^eS ^aupt fiel. ®ort n^urbe bon rot^ brapirter
Xribüne ^erab geprebigt unb bajiDifc^en in Slbfät^en uon eben^^
fold^em 9ubitorium, '^ier aOerbtnaS o^ne ©efeüfd^aft )^o\\
ftinbern unb ^unben, in ä^nlic^en älBeifen gefungen. 3d| l^örte
bem begabten Siebner, n)elc^er eine gen^altige unb n^al^r^aft
mufifalijc^e ©prad^e ffil)rte, eine geraume ' Sßeile ju. ^IS
inbeg bie Sßarnun^en Dor ben $roteftanten begannen unb bie
SEBeiber ftc^ jiemltc^ bemonftratib nadi mir, bem einjigen
^remben, umfa^en, empfahl id^ mic^ unb fe^te meinen SBeg
burc^ baS S^olerabiertel nad^ bem 9Rufeum ju fort.
83on ber fägen $art^enope n)enbete id^ mi^ bann enblic^
Sefpannten ©eifteS jum caput mundi, jum emigen 9Iom. (SS
ielt mid^ fünf SSoc^en feft, fo bog id^ mand^er ftird^enfeier^
lid^feit bein^o^nen !onnte. 9J?einer äBo^nung nat)e la^ oberhalb
ber fpanifd^en treppe SS. Trinita dei Monti, tu n)e(c^er
©onntag abenbS eine ^albe @tunbe bor 9lDe SD^aria bit
Dames du sacre coeur i^re berfif)mten SSeSpergefänge anftim«»
men. 9){enbeISfo^n toax eiuft entjüdt babon unb lomponirte
äRotetten für fie. 3d^ aber Demabm nid^tS, als koaS man
bei uns berartigeS in l^ö^ern S^öd^terfd^ulen p f)ören belommt.
S)ennod^ Ratten bie @)efänae ein ja^Ireic^eS, jumeift auS
fremben befte^enbeS ^ublifum anaelodEt !£)aS erfte groge
Ürd^enfcft aber n^ar ber Sag S. Filippo's, ben icft in ber im
prad^tboOften SBarodft))( gehaltenen 3efuitenfird^e II Gesü
erlebte. 3ßan führte bort eine SJIufit etn^a in ber 9rt beS
nod^ jungen 3J2ojart auf, faft unter^mittclmagig gefungen unb
burc^ eine ^inftd^ttid^ ber 9{egiftrirung uuDernünftige Orgel^^
begleitung böflig ju @d^anben gemad^t. Snbeg t^at fi^ ein
©olift Dort^eit^aft ^erbor, ein ftaftrat, n^eld^er @opranfoIora^
turen mit ^o^er 9){eifterfc^aft fang. @ie n)ürben mic^ gefeffelt
baben, n)enn fie an n)eltlid^em Orte erflungen unb auS natür«
lid^erer DueQe gefloffen mdren. ©o aber berührten fie mic|
na(| jkoiefac&er 'Stic^tung ^in peinlid^.
Siefe $robe Don ben mufifalifc^en Seiftungen größerer
Stird^en ber Catbotifc^en 97{etropoIe mtrfte f omit nid^t gerabe ^off^^
nungerregenb. zlQein eS foOte noc^ biref t }u gerben Snttaufc^ungen
tommen. (Snbe 3Jla\ toax Corpus Domini, eineS ber arogen
^auptfefte in @t. $eter. !£)a fang bie n)eltberu^mte uno einft
o^ne Stonfunenj fte^enbe fi^ftinifc^e 5tapeQe. 3^re a^itglieber
ftanben in reichen $ra(^tgemanbern auf einer rot^ begangenen
fabrbaren SBü^ne, auf koelc^er ftd^ aud^ bie Orge( (^ortattD)
befanb; ben 99efe^( ^um S3au eines bem ^errlt^ften Sempet
ber S^riften^eit mfiroigen, ftabiten äBerfeS f^at jüngft erft ber
regierenbe $abft geaeben. Suf biefem !(einen SBanbertbeater
fang nun ber angefe^ene S^or bie äBeifen ber alten iDceifter
m aüerbingS lobenSn^ertl^er SCuSffil^rung , jebo^ baS nic^t
fiberbietenb, toaS to'xx in S)eutf^Ianb Don htn beffern unb
arSgern ilird&enc^ören beiberlei Stonfefftonen ju ^ören oefommen.
SRit bem am anfange biefeS Sluff a^eS ertod^nten S^^einberger'fc^en
G^ore inbeg fonnten fic^ biefe Setftungen burd^auS ni(^t meffen.
S)afur forgten neben bem S)irigenten, ber ungemein mit bem
Xoftftodte um fic^ fd^Iug, fd^on auein bie unnatfirlid^en 5taftraten«
ftimmen, »elc^e übrigens — jur ffi^re beS ieftigen $apfteS
unb feines SorgfingerS, beS n^trflid^ großen $io Ißono fei eS
eingef<l^altet — je^t auf ben SuSfterbeetat gefegt motben finb.
2>er Organift aber funftionirte mieber gerabe|(u ffirc^erlit^.
Sr gemannte mic^ on baS , »aS ic^ einft in etner ^orffir(^e
meines engem SBatertanbeS Sraunfc^meig erlebt ^atte, tpo fi(^
SBauern unb Orgel gegenfeittq „tobtmatl^en'' U)oIIten. Ungemein
impofant mar ^intjegen bie bie ^ier abff^Iieftotbe groge $rojeffton,
in n^eld^er andi bie pdbftlicben ©duger n^ieber fingenb mitginoen.
®eift(t(^e in aQerj^nb f$arben unb ^ett^&nbem, SBet^raitd^n^oIfen,
f][a^nen unb ^eilige @d|auftfi(fe ; f^eftglodEengeldute, (B^orgefang,
SKegbuc^gepIapper; IKeufd^engen^immel mit ber eleganten
©ignora unb bem jerlumpten SBettler, bem ^intenben ©reife
unb bem fd^reienben bambino: ein berauf d^enbeS, eigenartig
großartiges SBifb o^ne gleid^en! SttS ber 3^9 borüber toax,
fügte tin neben mir fte^enbeS Familienoberhaupt ju ben ©einen :
„e finito, vogliamo andarcene^^ unb gleich i^m f(4oben bie
9Reiften jum Xempel ^inauS, o^ne fiq um baS @nbe ber
freier ju fümment. 3unt ÜDe 9Rarta ging ic^ an bemfdben
^efttage in bie fiaterantirc^e. n)0 berfelbe (S^or nochmals fang,
Dor ungtei^ beffcrer Orgel, aber mit ebenfo fc^lecfttcmOrganiften.
Sa ging idb mieber einmal ^inauS unb entic^dbigte mic^ burd^
bie munberbare SuSfi^t, n^eld^e man Don ben obem ©tufen
beS an bem üatoonSpIake liPBeubfa Triclinium Leoniianum,
eines mofaifgefc^mudEten ?2if(^enbaiicS, auS ^at: bort fa^ ic^
gani linfS im Slbenbfonnenfdieine jenes bergfrönenbe $aleftrina
liegen, melc^eS einft ben SKann fanbte, ber brinnen in ber
Äird^e längere Mt als ÄapeQmeifter wirlte unb beffen
unfterblic^c 9Wei|termerfe je^t Don feiner ÄapeUe fo faft
mittelmäßig (jefungen n^urben.
Ueber bte müfifalifc^en ®inbrüdEe weiterer Äireftenfeterlicö*
!eiten fc^ioeige idg, benn fte Dermöc^ten neue ©eftc^tSpunfte
nid^t ju bieten, ßubem mar id^ ja andi mit ber Srmd^nung
ber fijtinif^en ÄapeUe fon)o^l auf ben ßöl^epunft meiner
©rjä^lung, toit auf ben ®lanjpunft ber religiöfen SÄufif im
eiDig einjigen 9}om unb bamit in Italien überhaupt gefommen.
Unb ba mag in gemiffer SBeife bft ©pruc^ gelten: non
plus ultra!
9( n m e r f it n a ber 97 e b a f t i o n. ^a mir ni(6t ertoarten Tonnen,
\>ai alle miferefiefer oed gtalienifc^en mftc^tig ftnb, ber^erfajjer aber burc^
9(nmerTnngen fetneu 93en(qt ntd)t unterbredKu woVitz, \o fugen xoxv f^itt
bie IBerbeutfc^una ber in Sfvage fonuuenben 9ludbrüdCe an. lt)anac^ tft :
i forestieri = bie fjfremben ; la dotu e grasaa =: bie gelehrte u. fette ;
^ioTanetti = ^üngelcben ; il vescoyo non si mosse = ber IBifdjof
rührte fi^ nic^t ; il tesoro = ber ®4a^ ; il mercato = ber S^arft ;
bauibinn = fleined J^inb ; h finito , Yogliamo andareene = ed ift aQe,
tt)ir toollen weggeben.
■Wf tt# W
SRr. 4
Srirfr beS ^rof. $|r. Ilnftmflrbt
an htn ^offafirUmetflrr £. ^pof^t in (RafftL
(Eifenac^, ben 11. Spril 1841.
$od^n)o^lgebonter , ^o^juDere^renber ^err!
3d^ ne^me mir bie f^rei^eit, (£m. ^od^too^lgebornen, ben
Ueberbringer biefeS, einen jungen ©änger, eigentlid^ Stud.
juris ^ ju empfehlen, ber als beutfd^er SHaQaben unb Sieber^
fänger auf einer fiunftreife begriffen ift, unb fic^ burc^ feine
fd^öne ©timme in SBeimar, @ot^a unb (Sifenadi fd^on einen
nic^t unbebeutenben 9Iuf ermorben. 3d^ glaube felbft, ba%
ber junge ^Slann etmaS Sorjüglic^eS ju leiften im ©taube
fein mirb, ba feine ©timme, ber Jtlangfarbe nad^ ein fc^öner
SBariton, burd) einen Umfang Dom grogen ^ bis inS einge>'
[tric^ene 91, allen Stnforberungen genügen fann, bie man an
ben S3a§ unb Sienor jugleid^ mad^t iRimmt man nod^ baju,
bag er auc^ mit einem guten Sleuieren eine Dielfeitige IBilbung
unb babei Qute mufifalifc^e Einlage Derbinbet, fo lodre er
toa^r^aftig eme gonj esceUente Slcquifition für eine größere
JBü^ne. 34 glaube aud^, er ift nic^t abgeneigt ein Snga^
gement an einer SBü^e anjune^men. VIS ©änger fd^eint er
mir ^koar uod^ nid|t burc^goiilbet, me^r nod^ Don einer
äRanter beberrfc^t ju n)erben, unb SRand^eS Dor^errfd^enb
fubjectib aufjuf äffen; baS loaS er ober ftd^ ju eigen gemacht
^at fingt er oft ^inreigenb fc^ön. S)ieS jeigte er geftem in
dt
•einem (Soncert, too mir anäi \>m fibtraud ^errlic^tn &tm%
l^otten, bie fünfte @im))^0nie an^ &miril t)on (£m. ^i>^rüofiiU
oeboren m ^5ren. @oQte ed nic^t ^egen bie ®runbfä$e (Sto.
jßod^ttio^lgeboren )ein, fo möd^te t$ @ie ergcbeuft bitten,
oiefen iuncten 9)2ann mit einigem guten 9tat^ an bie ^anb
ju ge^en, foiDO^I in SSejug auf bie SIrt feined ®efauge$, atö
QUd^ in SSejuQ auf ein Soncert, baS er in Soffel ju geben
beabftc^tigt. %)abei gebe i^ mir bie @^re, (Sm. ^o^mo^k
oeboreH bad 3. f^eft meinet Gradus ad Parnassam jusufteHen.
Vtiditt ^ ebenfaQd, mie bie erften beibeu, mir 3^ren Seifall
erringen, bad tft toa^r^aftig mein fc^önfter, l^öd^fter Sol^n.
^(6 bin mit ani^ejeic^neter ^oc^ad^tung (£m. ^oc^n)o^(geboren
ganj ergebenfter
5. ftü^mftebt
9h. 5.
Sifena4 ben 12. ?(pril 1841.
®w. $od|n)o^Igeboreu !
mug tc§ no^^motd burd^ biefen ItBrief unb mit einer Sitte
belaftigen. ^eute fam nämlic^ bei(iegenber Srief an niid^
t)on ber X^eater^Sntenbanj in Coburg. 3n ber 3^ftreut^eit
öffnete tc^ ben S)rief unb merfte erft, afö biei^ gef^e^en, bag
ber SBvief ni^t an mtd^, fonbem an ben i^errn ©tub. ®uftat)
Sranbt geriditet mar, in bem il^m ein Snga^ement ange^
boten mirb. 2)a ber SBrief nun einmal geöffnet tft, fo fönnen
fid^ @m. ^o^mo^Igcboren felbft bat)on überjeuc^en. ^a ic!^
nun nid^t mei|, mo* $3raubt logiert, fo fel^e icq mtd^ genöt^igt,
©ie ganj ergebenft ju bitten, hod^ beiliegenben S3riefe t>on
ber ^oburger 2:^eater^3ntenbani unb mir fo fd^neQ mie
möglich SBranbt jufommen ^n laffen. 3n ber ^o^nuim, (Sto.
^o^mo^I^eboren mecben bte ^rei^eit, mit ber tc6 @ie ju
tncommobteren mage, üerjei^en, bin i$ mit audgejeid^netfter
^oc^ad^tung (Sm. ^oc^mo^Igeboren ^anj ergebenfter
, i^fi^mftebt.
(afortfcfunö folgt.)
SRoII unb S)ur. 24 gugen für Orgel componirt
in allen Xonarten t>on 3o^. Stbam ftr^gell, Dp.
64 1. Z^eil in SRoO, 2. Zf^, in S>ur. Stopm^aitn unb
Seipjtg, 23i(^e(m Raufen.
99{86er taimten mir Dou btn bänifc^n Orgelcomponifien nur bie
bctbeii SReifter aRatt^ifon«ßanfen sen. unb jnn , nebft ^artmanu
Ben. 3n bem Dorliegenben 2 %anben ^rftfeittirt ftd) ein anberer OrgeU
com^onift S)Anemartd, üor bem man fcfeon iRefpeft ^aben mu6, benn er f^ax
(Stgenart, (SrfinbunQ unb formelle (^ftaltungi^troft. 2)ie ¥rA(ubien ftnb fo
aeetgenf^aftet ~ uielfeitig in ber Sfonn, — baft pe bad Xbema ber nai*
folgenben gruge paffenb uorbereiten. 2>ie trugen flnb ni^t fc^ablonen^ft
geftaltet, fonoern mannigfaltig in ber gform gebalten, fobag man fi4 teined«
toegd langmeüt. graft alle biefe bemerf^ndmert^en d^ebilbe, bie eine intereff ante
6taffel in ber (Sntwicfelnng bed bAnifc^en Orgelfpield abgeben, ftnb nur
mfigig fd)roer.
©ermann, D8far, Dp. 79: 3 aciftlid^e flicber f. 1
©ingft m. tBegl. b. Orgel ober bed $ianof. 3h. 1:
„34 mödöte ^cim" \>. ®erof, 1,25; 9h:. 2: „S)ein§eilanb
meint'', \)o\\ beittf., 1,25; Sir. 3: „®e^ nic^t allein burd^«
Seben'' b. ®. Ouonbt, 1,25. SeitJjig, 6. «. Älemm.
3)ad flnb nteifterli(6e ®cbtlbe für fircbHc^e, coniertafe unb ^udlid)e
(Erbauung, and tiefftem ^r,)endgrunbe entf))rof{en. 3n ber betreffenben
Sitteratur (at ber iReifter ebenfaUd einen (s^renplo^ errun()cn. (Sble
SRelobie, intereffante gannonie unb lebenbig iduftrirenbe 93egleitung jetcb»
nen au4 biefe eblen £onblumeu au8.
Stöber, (£.,0)). 12: aSater unfer f. ©opranfolo,
Or(|efter ober Orgel. Suuilau, 9leubeder. 2,50.
S)ie Jtrone aQer (Skbete** ift ^war fdion unenblidK SRale Dertont
nH)rb€n. 9{i4td beftomeniger tft biefe neue SQuftration eine fe^r anne^m^
bore, inbem ed bem SSerf. getungeit tft, ben imenblidft reiben Sn^olt bed
Oebeted bed ßemt in mnrbtgfter Seife tonli^ mieber 5U geben, äenn ed
ntdgUA ift, möge man bie Orc^efterbegkitung ^rbeijtieben. S)o4 wirb bad
crbaulic^ 6titd; auc^ mit Orgel ober Harmonium üon fc^dner Sirtung fein.
SCboIf Reffe'S toierftimmi^ed S^oralbuc^ f- eb.
Jtir^en. 9Rit a3orf))teIen, Ueberleitungen
unb ©dbläffen. 3m nnfd^tug an baS neue @ejang«
buA ffir atbeinlanb unb SBeftfalen tooUftänbig umgearoeitet
t). ^. &. (Emil Stieme^er. ©fiterSlol^, {Bertelsmann.
3» tteuer, ^itgemäger Umgeftaltnng bringt hai 9)ennä(6tni6 beS
Dertlfirten fcbleftfi^n SReifterd ^effe 167 (S^oriUe, mit Sorfpielen, bie
Dermal tni^mfi^ig leicbt, unb auf ben betreffenben (S^oral üorbereitenb ftnb.
^ie urfprünglid^en3eilenjiuif4enfpie(e finb natürüd) bem aQgemeinen Sßtxc
folaungdma^n gnm Opfer gefallen: ein @tro p^eni^mifcbenfpiei unb eine
©cqluBfonn ift t)orbanben. £ie 9?umutem oon 168 — 209 bringen getft«
lic^e uolldt^itutti^e Sieber in freier gfonn. @4lie6U4 toirb bie liturgifc^
murtfalifcbe gform beS ^anptgottedbienfted unb ber 9lbenbma^(dfeier
bargeboten. —
Bossi, M. Enrico: Trois Pieces pour Orgue:
1) Chant du soir, 2) Idylle, 3) Allegretto. k SRr. 1,5a
Seipjig , SRieter « l{)iebermann.
$)ier tritt undjebenfaa« ein ange^enber itaUenifc^er Sftnger (SActIiend
entgegen. 3n ben ftrengen ülteren Sahnen bed Orgelft^td ^erbarrenbe
werben freUic^ an biefen $i^en menig ©efdmtatf ftnben, aber toenn man
geregt fein toill , barf man bem ^utor reinedfadft ^oefte unb Originalitöt
abfpredjen. (Sr fc^eint mefentfid) toeic^er )i?^rifer ju fein, ber in neubeutfc^en,
namentlich $Bagnerf(Qen Sahnen toanbelt. ^er 9(benbgefang toirb fic^ auf
mobemen Orgeln mit garten unb in ber ^ö^ über baS gemd^nli^e
Vtaai btnaud rei^enben ©timmen gan/( nett machen. (Smpftnbfamen
©eelen n>ir^ ber am ©4hi6e ^eroortretenbe ®(ocfeneffeft angenehm
berühren, ^n ber originellen (ieblt<4en ^ht^flt ftnbet fi(^ merfioitrbiger
®eife ein aufvegenber ^ittelfaft. 9(u(6 ^a^ Stttegretto birgt poetifc^e
aj^omente. 3^ ^em ftguralen ^ittelfa^e getreu loeic^e i^IBtenftimmen.
f&xt ftnb begierig, ob ber ^utor au4 in größeren unb anoeren Sahnen
manbeln fann.
%i)to\)oi Äird^uer: DrgctconH)of itiouen, Op. 89.
öeft II (5 — 8. 2 JL ß. III (9 — 13). S^rifd&e
Ö I ä 1 1 e r 2 Jk. Seip^ig , iRieter * Siebermann.
9(ud) biefe Ileinen unb (ei(t)ten (Bafiitn ftnb I^rifc^en Gepräges , nur
bag fie felbftftjfnbiger ftnb unb feinen ^inblic! auf Sagner k. oenat^n.
3ui ^erfdutmlic^en Orgelft^le )1nb aud) biefe poetif^en S^IäUer nit^t
gefc^rieben.
gif d&er, ®. «ug. Consolation f. SBioIonceUo unb Orgel.
1,50 Jt. Seipjig, Slieter * JBiebermann.
9ud^ biefed eble fangrei(f)e einbaute in^^bur murutt in poeftooQec
SRomantif unb erinnert in f4mer^(i(t)er , ober andi tidftlic^er ®eife an
einen anfc^einettb ju frii^ in bie @toigfeit eingegangenen trefflichen !D^eifter. —
leiaDieriftifc^ed.
SBertini, .$: 50 ani^geit)äf)tte Stfiben aud Op. 29,
32 unb 100 U. $ e i n r. @ c r m e r. Srauufd^meig, Sitolff.
^iefe meitbefannten , beliebten unb nft^fic^en @tubien ftnb mit
entfc^iebenem päbagogifc^en Safte audgeiuA^tt — benn bai Sefte ift ja
betanntli4 fnr bie ^ugenb gut genug ! na<^ inftruftioen Gruppen mo^l
georbnet , ber &rt iit fritifd) reoibirt unb corrigirt , nac^ ber Struftur
anfc^anltc^ oorgefügrt, 2;attbeiiei4nungen ftnb oeroeffert , ba9 Ztmpo i^
genau metronomif^ feft gefteUt, ber gringerfa^ ift mobemiftrt, bie flni*
fü^rung Der SBerjierunaen , fowie ber $ebalgebrau(6 flnb prficiftrt —
funum ed tft ^tit& gefdie^en, mad ju eiitem ©c^uibu^e erfter Äiaffe
notqmenbig ift. ^ie 91u8ftanung ift, tuie aUe (Srfd^einungen bed berii^ntten
S^erlagd , oortrefflic^. f^iir bie 2. unb 3. ©pielftufe.
@tein, Sari: ©runbjüge bed (SlabierfpielS. (Sine
(Sammlung entl^altenb: »Fingerübungen, (Stäben, 93oUd^
lieber, Operntuelobien , Variationen unb @onateniä|e
in pro()reffioer ^otge, unter 3Ritmir!ung t)on Öf^^t^i
?ßetretn8, ©emtnarleftrer in ?lltböbem. 1. unb 2. ©tufe.
$otÄbam, «. ©tein.
@ft ift ben beibeit loo^Irenomirten Vlutoren gelungen tin befonberS
jmedmägiaed unb bed^alb fe^r brauchbarem ©^ulioerf bari^nfteüen , bad
}u ben beften berartigen $$erfen a^lilt $$er biefe beiben 93anbe grünbli^
Durc^earbettet ^at , ber fann fic^ gratuUren.
2)öring, @arl $einrid): ©tubienioerfe, Op. 86: 16
leichte unb melobifc^e Stäben in ftufenmeifer i|^Ige fär
ben Unterric^tdgebraud^ auf ber beginnenben SßitteU
ftuf e. $. 1 unb 2 a 1,80 JL Setpjig, ©ulenburg.
Op. 88: 15 eiabieretäben f. bie SWittelftufe
jur {Belebung unb ^^örberung bed ©tnneS
fär audbrudEdt)oIIen SSortrag. $. 1 unb 2
k 1,50 Ji. S)rc«ben, §offart^.
Op. 92: 15 Ieid|te unb f ortfd^reitenbe SDoppel*
firiffetäben fär ben ftlamerunterrid^t (jugleiA v&ox*
tubien ju beffen Opui» 46). ^. 1 — 3 ä 1 .A Seipiig,
S. (Sulenburg.
Op. 97: Seicftte ÄIabier»©onate f. ben Unterricht
unb aSortrqg. 3ittau, 3. Soebet. 1,80 JL
Wknn befctrflnfte Jlöpfe behaupten , bafi auf bem reiben ®cbtete
ber iriabteretaben Wti erfdji^ft fei , fo mdoen fte einmal bie ftattU<l^
neuen O^aben auf bem ®cbiete ber murttalifc^n S)tbattit unb SRet^obü
kiott bem gerabe auf biefem Gebiete gegenmfirtig aii aKeifÜer erften 9lange#
- 32 ^
bafte^enben ^itdbener ^rofeffov Döring a\x^ utib einfe^en, benn ^ier
finbet ntoii niÄt etwa ^teber^ohmoeu üott bereite öfter ^ageniefenen, foitbem
ber SSerfaffer ift fortivü^renb beimißt, iainiei: mnt @ettentuege beS 6tu«
biitmS auf ju ftnbett — tinb max mit ®(ü(! — , bie feine ^orgAitger no4
nid^t entbeat niib untenrid)tlid9 geebnet ^abeit. ixii namentlid) in le^terer
16e»e6ung nitbi^ f^^It, ift bei einem Slafftfer be« 5E(aDierunterri4t8
fefbftDerftiinblid». -
SBcrmanu, D«f., Dp. 82: 3 geiftlidöc ßiebcr f.
1 ©ingft mit Seglett. ber Orflei ober $tanof.
91t. 1: 3d& tlopfe an D. 'Äorl ®erof, . . 1,80.
„ 2: 0firc^te bic^ itic^t ü. @. Duaubt, . 1,30.
„ 3: ®ctl)fcmaue ü. bemf., 1,30.
S^ipiia» ftlemnu
Dp. 84: geiftUd^c ©ejängc m. Drfletbcglettung
(ßarni. ober JMabier.)
^r. 1: 3)11 biftö allein U. 93. ü. ©trau§, . 1,20.
„ 2: ©erutiigung ü. bemf., 1,20.
„ 3: S)ie ^eilige Stacht ü. ®. Duaiibt, . 1.20.
„ 4: DftcrgruB ü. Ä. Ocrof, 1,20.
S^reöben, ^offnrt^.
Dp. 86: 6 ©priic^motctten für gem. S^or:
»r. 1: ?5afiiou, 5ß. unb ©t 1,20.
„ 2: Äoufirmotion uiib Segvabnife, . 1,20.
„ 3: Dftern 2,40.
„ 4: ^fingften 2,40.
„ 5: KeforrnntionSfeft, 1,20.
„ 6: SKei^nac^teit, 1,50.
3ittQU, 3. Soebcl. Scipjig, D. 3unue.
Senn mnn bie $vogi'amme dou geiftlici^en (Soui^erten bnrcbge^t , \o
fnibet mon öfters innner unb immer mieber ovntovifdie 2C. $arnbepferbe,
bie ja^r and , ia^r ein, ourgetragen iverbeu , old ob eS uid)t aud) 92eued
unb ©ebiegened auf biefem @)ebiete g5be , \)([^ ai\^ ber uollften SBeriicf«
fid)tigung loeit^ fei. 3" biefen neuem Bereicherungen auf biefem Gebiete
aei)ören bie ^ennannfdjen uorliegenben ^öc^ftioert^üoQen &abm. (Sd wirb
fc^mer Ratten, gleich beim 82. $3erfe fu^ füf einen uon ben üorbanbeuen 3
®efftngen befouberS ^n erflttren, benn alle brei ftub ^öc^ft luert^DoH. S^ii^ioft ^at
ber ^utor feine frönen Seite beclamirtunb mit reifer — o^ue Uebedabung —
Begleitung iduftrirt, fo bas Welobie unb Begleitung ^armonifcf) in einanber
gemad)fen [wh. 9Bie einbringlic^ ift 5. B. gieict) vtx. 1 gehalten ! ^uc^ in
bem Op. b4 ftub ma^re $erlen getftlicber Si)rit enthalten , bie geeigen«
fdiaftet Ttn^ lir^Iid^e unb ^äuSlicbe (Srbauung aufd ebelfte f^u beleben.
Wix wollen ba^er biefe beiligeu ^nblumen aufö einbringli(i)fte empfehlen,
benn fte enthalten uiei BeffereS al8 manche ^o^fi^t l^irc^enarie.
9(uf bem ©ebiete be9 geiftticben ä^orgefanged ^at ber ^redbener
äDleifter bereite ved)t \>\tl ®uted unb @(^öne8 geboten, ^ie neueften
i^inber feiner religiöfen 9)7ufe [nxb bem Stuttgarter 9tltmeifter $rof. Dr.
3. u. Src^i^t gemibmet. ^n biefen eblen (Stäben ftnbet ficf) bur^iueg
ein Iiebet?oQed (fingeren auf bie te^Iicbe Borlage \mb eine tiefgreifenbe
(^eftaltimg in mobenier poli^p^oner , loiirbiger Semanbung , fo hai biefe
S}2otetteu , weiche htn gemöbnlicbeu ^otetteuumfaug uid)t iiberfcf)reiten , ju
htn beriicIftct)tigungSU)ert^eften 9ioüit(iten auf biefem Gebiete gehören.
aü^cinbcrjjer 3oi., Dp. 167: 9 Slbuciitmotetten f.
4fttmmig gemixten (£f)or: Rorate coeli, 2) Universi,
3) Ad te levavi , 4) Ex Sion , 5) Deus tu conver-
tens, 6) Qui sedes, 7) BenediKisti, 8) Prope est
Dominus, 9) Ave Maria. ?ßreid jeber Sir. $art. 60 ^.
©timme'n 60 -a. Scipjig, Seucfart.
^a6 $en $rDf. 9{^einberger auf bem geiftli^en Gebiete ald beffen
SRe^rer riibmli^ft befauut ift, loenn and) bie &Acüiauer ftrenger Obferuau^
^in unb mieber barau i(u mftfelu fud)eu, ift eine unleugbare Xbatfac^e. ^ie
^ier geboteneu Motetten ebeffter $lrt finb Atoar an] fat^o(ifct)em Boben
enva^fen, aber benuod) bilrfte [idi mauc^e^ finben, wad $roteftanten uon
92ut>en loAre, benn biefe ®abtn trefflic^fter ^rt [nib uic^t enoac^fen auf
burttn, oben ®efilbe«. —
Berlin* Concert zar Vorftthrang der Tanaka'schen syntonisch
reingestimmten Orgel in der Aula des Dorotheeustädtischeii Beal-
ffvinnasiiimB am Donnerstag, den 21. September 1893, Abends 7'/*
Uhr unter gütiger Leitung des Herrn Professor Albert Becker,
Direktor des AOuigl. Domchors und geAlIiger Mitwirknng des
Königlichen Domchors, sowie der Concertsängerin Fräulein Meta
Oeyer, des KGnigl. Concertmeisters Herrn Frits Strnss nnd des
Organisten Herrn Panl Schmidt. Programm. 1. Fuge in A-moll
T. Seb. Bach. Herr P. Schmidt. 9. Lar^o fttr Violine ▼. Händel.
Herr Concertmeister Stniss. 8. Arie .Hein gläubiges Herse* ans
der Pfingstcantate t. Seb. Bach. Fränlein M. Geyer. 4. „Aie
verum corpus" T. Mozart. 6. Motette „Siiper ilamina Babilonis^ r*
Palestrina. A capella. 6. Geistliches Lied „Mache mich selig** t.
A. Beoker. Fränlein tf- ^^er. 7. Larghetto ans dem Vlolincoii-
cert V. Beethoven. Herr ^oneertmetster Strnga. 8. AndsBie ans
der Orgelsonate Op. 85, ^e. 6 v. Mendelssohn. Herr P. Sdimidt^
9. Scene fUr Sopran-Solo Und Chor ans „Tannhänver'* v. Wagner.
Fränlein M. Geyer. (Diese Nummer ist nur als ein Versuch anzu-
sehen, die Wagnerische Harmonik in reiner Stimmung wiederztt«
geben.) 10. Choral - Motette «Morgenglans der Ewigkeit** v. A.
Becker. Die syntonisch reingestimmte Orgel stellt sich die Aufgabe
die Orgelmusik nicht in der herkömmlichen temperirten , sondern
in natürlicher, reiner Stimmung wiederzugeben. Diese erste
rein gestimmte Orgel nach den Entwurf you Dr. Shoh6 Tanaka ist
1891 — 189:^ im Auftrage des K5nigl. Kultusministeriums in der
Werkstatt der Orgelbauanstalt E. F. Walcker & Cie. in Ludwigs-
burg entstanden. Der Name „Syntonia rührt ?on (fvvrovov ton-
Ptolomäus her.
Ein Concert ganz eigener Art bildete gewissermassen den
Vorläufer der bevorstehenden Musiksaison. In der Aula der
Dorotheenstäd tischen Bealsohnle nämlich wurde am Donnerstag
die Tanaka'sche syntonisch reingestimmte Orgel in ihrer gegen-
wärtigen Leistun^fähigkeit vorgefahrt Der Japaner Dr. Shoh6^
Tanaka hat nämlich seit Jahren seine physikalisch - akustischen
Studien den Untersuchungen über die reine Stimmung gewidmet
nnd Versuche angestellt, wie auch diese neben der sogenannten
temperirten Stimmung, die unserm heutigen Musikwesen zu
Grunde liegt, für die musikalische Praxis verwendbar gemacht
werden könnte. Dergleichen Untersuchungen sind selbstverständ-
lich von hohem wissenschaftlichen Interesse, und es war durchaus
gerechtfertigt, dass das Kgl. Caltusministerium den fleissigen
elehrten unterstfitzte und von der Orgelbananstalt E. F. Waldker
& Cie. in Lndwigsburg nach dem Entwürfe des Herrn Tanaka eine
kleine Orgel erbauen liess, die im Manual drei achtfüssige und
ein vierfttssiges , im Pedal ein sechzehnfüssi^es Register enthält.
Dem Organisten Herrn Panl Schmidt fiel die Aufgabe zu, dies
Instrument zu spielen. Er leitete den Abend mit der bekannten
grossen Fuge in A-moU von Joh. Seb. Bach ein und erbrachte
schon damit den Beweis, dass dies Orgelsystem in jeder Weise
praktisch verwendbar ist Einen wesentlichen Unterschied von
unseren gewöhnlichen Orgeln wird man schwerlich entdeckt
haben. Unserem von frühester Jugend auf und im ganzen musika-
lischen Leben an die temperirte Stimmung gewöhnten Ohre wird
die Tanaka'sche Orgel ein wenig scharf klingen , in manchen
Toncombinationen vielleicht sogar ganz leise unrein, wo doch
nun eben absolute Reinheit vorhanden ist. Weniger auffällig war
diese Wahrnehmung in denjenigen Nnmmern des Programms , in
welchen die Orgel als Begleitinstrnment aufzutreten hatte. Sa
spielte der königl. Concertmeister Herr Fritz Struss ein Largo
von Händel, und sein Spiel entwickelte eine grosse Menge unend-
lich kleiner Klaugdifferenzen mit dieser syntonisch rein gestimmten
Orgel, Differenzen, die sich ja freilich nur auf ungefähr den
achten Theil des Raumes von einem Ton zum andern beschränken.
Weit inniger klang die Orgel im Zusammenspiel mit dem Gesänge
in der Arie ^Mein gläubiges Herze** aus der Pfingstcantate von
Seb. Bach, die von Fräulein Meta Geyer vorgetragen wurde.
Nicht zu empfehlen ist die Begleitung des „Ave verum** von
Mozart durch die blosse Orgel; dies wunderbare Tonstück singe
man entweder ohne Begleitung oder man lasse , wenn maus haben
kann , neben der Orgel auch die Violinen , Violen nnd Bässe
hinzutreten, wie es Mozart original geschrieben hat. Den erwähnten
Chor, sowie eine kleine Motette von Palestrina und eine Choral-
motette von Alb. Becker steuerte eine Elite des königl. Domchors
unter Leitung seines Dirigenten Herrn Prof. Becker zu dem Pro-
gramm bei. Ausserdem spielte Herr Schmidt noch das Andante
ans einer Orgelsonate von Mendelssohn, Herr Struss das Larghetto
ans dem Violinconcert von Beethoven , und Fränlein Geyer sang
ein geistliches Lied von Becker und die Solostimme aus der
Hinterscene im „Tannhäuser** die nur als Beispiel in das Programm
mit aufgenommen worden war, dass auch die Wagnerische Har-
monik in reiner Stimmung wiedergegeben werden kann.
Srhiaeebers, i. Sachsen. Orgelvorträge des Unterzeichneten
in der Hospitalkirche behufs Vorführung der nenerbauten Orgel
von R. Kreutzbach - Borna.
1. Orgelvortrag am 23. Juni, abends V*^ Uhr.
(Weihnachtsfestkreis.)
1. Wie soll ich dich empfangen , v. Seb. Bach (Bd. VII. 51)
9. Vom Himmel hocb v. Seb. Bach (Bd. V. S. 92). 8.0 du fröhliche.
Pastorale Op. 42, i v. G. Rebling. 4. Stille Nacht. Variationen v.
Chr. R. Pfretschner. 6. Marienlied aus „Weihnacht** v. G. A. ^cher
(Frau Bertha Knebel-Tharandt.) 6. Auf Weihnacht. Charakterstück
op. 6 Nr. 2 V. C. Pintti.
2. Orgelvortrag am 14. Juli abends '/t8 Uhr.
(Osterfestkreis.)
1. Bin Lämmlein geht, v. C. Piutti op. 6 Nr. 4. 2. Sei still,
V. J. Raff op. 178 Nr. 8 (Frau Bertha Knebel-Tharandt). 8. Haupt
voll Blut, V. Tb. Forchhammer op. 20 Nr. 10. 4. Christus am Kreuz,
Adagio aus »Ostern** v. G. A. Fischer. 5. So ruhest du, v. Th. Forch-
hurnmer op. 20 Nr. 12. 6. Wachet auf, ruft uns die Stimme v. G.
Merkel op. 100 Nr. 4.
33 —
8. OrgelTortrag am 17. Angnst abends V*8 ühr.
<Pfing8tfe8tkrei8 nndSehlass des Kir ehenjahres.)
1. Bogate, Charakterstück op. 6 Nr. 8 t. C. Piutti. 2. Pfingsten,
Adagio ans op. 26 t. C. A. Fischer. 8. heiliger Geist, kehr bei
•ons ein, Vorspiel op. 10 Nr. 10 ▼. Th. Forchhammer. 4. Ich hebe
meine Angen anf, Arie op. 13 ▼. F. M. Gast (Hr. stnd. tbeoi. W.
DoBt-Schneeberg), 5. Ans tiefer Noth« Vorspiel op. 4 Nr. 4 y. C.
Pintti. 6. Trauermarsch t. Chopin. Für Orgel y. A. W. Gottschalg.
Daner jedes Vortrages 40 Minuten. Eintrittspreis nach
Belieben (Ertrag zum Besten der Kirche).
Als Beinertrag, welcher vom Unterzeichneten zu weiterer
AoBsehmttcknng des Gotteshauses bestimmt worden war, konnten
der Kirche 90 M überwiesen werden. Die neue Orgel war bereits
imDezbr. 1892 vom Unterzeichneten nnd dem Seminaroberlehrer Br.
Dost geprüft nnd am 6. Januar 1893 mit der renovirten Kirche
feierlich geweiht worden. Die Orgel ist nach dem System der
Röhrenpneumatik erbaut nnd hat folgende Disposition.
Hauptwerk: Gedackt 16', Principal 8\ Gambe 8', Octave
4', Mixtur 2' 8fach Oberwerk: Gedackt 8*, AeoUne 8\ Flöte 4*.
Pedal: Snbbass 16', Principal 8'. N e b e n z ü g e : Pedal- und
llannalkoppel, Mezzoforte, Tntti.
Bauart und Material der Orgel sind, höchst solid, die Intona-
tion der Stimmen ist musterhaft, die Gesammtwirkung einheitlich,
id>gemndet, glänzend. Alle Hörer waren nach Jedem einzelnen
OrgelYortrage you dem Liebreize der einzelnen Stimmen und deren
Misehnngen höchst befriedigt; die ganze Gemeinde freut sich, durch
Herrn Kreutzbach ein so wohlgelnngenes Werk für ihr liebliches
Kirchlein erhalten zu haben. Robert Frenzel, Organist.
Cnsiiel« Geistliche Musikaufftthrung in der Hof. und
Garaisonkirche. 30. August. E. Bode, Concertsängerin. W. Haas.
Pfarrer. C. Rnndnagel, Hoforganist, l. Fantasie für Orgel zu 4
H&nden you Mozart. (1756—1791.) Herren C. Rundnagel and E.
Zulauf. 2. Lieder für Sopran: a. Melodie Yon Thibaut, König Yon
NaYarra. (1201—1254.) Neuer Text you W. Bennecke, harraoiiisirt
Yon C. Rundnagel. b. „Bist du bei mir** you Seb. Bach. (1685—1750).
Frftulein Bode. 8. Adagio für Violoncello Yon A. Stradella. (1645-
1678). Pfarrer Haas. 4. Zweites Concert für Orgel Yon G. Händel.
(1685— 1759 ) Andante maestoso — AUegro — Adagio (RecitatiY) -
Allegro raoderato. Herr Ruudnagel. 5. Larghetto nnd Siciliano
ans dem 5. Orgel - Concert you G. Händel , für Violoncello und
Orgel bearbeitet you C. Rundnagel. Pfarrer Haas. 6. Arie „Wie
lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth** für Sopran you Fr.
Ludwig^. Fräulein Bode. 7. Orgelstücke: a. Adagio you C. Ruud-
nagel. b. Andante Yon Lef6bure-Wely. Herr E. Zulauf. 8. „unser
Vater" für Sopran you J. Lewalter. Fräulein Bode. 9. Präludium
und Fuge für Orgel Yon G. Flügel. Herr Rnndnagel.
Erfurt. Geistliches Konzert in der Prediger-Kirche am
Oharfreitag, den 23. März 1894, Nachmittags 4 ühr, ausgeführt Yom
Erfurter Männer-Gesang- Verein (Dirigent: Kantor Sieffarth) unter
Mitwirkung der Konzertsängerin Fräulein Helene Perl -Leipzig
(Sopran), des Herrn Lehrer Gebauer-Erfurt (Orgel), und des Herrn
Dicks - Erfurt (Violine). Programm. 1. Fantasia eroica für Orgel,
F-moll Y. Fr. Kühmstedt (Herr Gebauer). 2. Männerchöre: a) Vere
laneuores nostros y. A. Lotti, (geb. 1665, gest 1740). b) Improperia
Y. L. Vittoria, (geb. 1560, gest. 1610). 8. Lieder für Sopran: a)
Vergänglichkeit, Gedicht y. A. Schreiber y. F. G. Jansen, b) Gebet,
-Gedicht Yon E. Geibel Yon F. Hiller. (Fräulein Perl). 4. Der 28.
Psalm, Männerchor y. C. Loewe. 5. Adagio a. d. Violin - Konzert,
G-moll Y. M.Bruch. (Herr Dicks). 6. Die heilige Nacht, Männerchor
mit Sopransolo nnd Orgelbegleitung. Gedicht y. K. Gerok y. P.
Gebauer. (Solo: Fräulein Perl). 7. Sonate VI für Orgel (bis zur
Fuge) Y. F. Mendelssohn -Bartholdy. a) Choral: „Vater unser im
Himmelreich** ; b) Melodie im Sopran; c) Melodie im Tenor; d) Melodie
im Bass; e) Melodie abwechselnd im Sopran nnd Tenor. (Herr
Gebauer). Der Reinertrag ist zum Besten der Kirche bestimmt.
Das Concert dürfte wohl den Beifall der zahlreichen Zuhörer
gefunden haben, und die Bestrebungen aller Mitwirkenden anzu-
erkennen sein. Herr Gebauer wurde uns hier nicht nur als tüchtiger
Organist, sondern auch als Componist bekannt. Wie wir hören,
soll derselbe die Orffanistenstelle an der Prediger-Kirche zu Erfurt
erhalten, wozu wohl der Gemeinde Glück gewünscht werden kann.
OlierachHnaa, den 8. September 1898. Geistliches Con-
cert. Solisten : Fräulein A. Obstfelder aus Steinbach • Hallenberg
(Sopran). Frau Pfarrer Dettmering aus Steinbach - Halienberg
i^Sopran). Mr. Ernst Bauer, Concertmeister aus New-Tork (Violine).
Herr B. Mitlacher, Lehrer und Organist hier (Orgel). Chorleitnng:
Herr C. Üsbeck, Lehrer und Kantor hier (Kirchenchor). Vortrags-
ordnung : 1. J. S. Bach : Präludium, G-dur für Orgel (Hr. Organist
Mitlacher). 2. J. S. Bach : Pfiugstkantate für Sopran (Frl. Obst-
felder) und Orgel. 3. Gg. Fr Handel: a. Largo für Violine und
•Orgel (Mr. Ernst Bauer). Bach-Gonnod : b. Are Maria für Violine
und Orgel (Mr. Ernst Bauer). 4. Beilstein : a. Chor : Job. 8, 16 für
Sstiminigen Kirchenehor. K. Stein: b. Chor Ps. 51, 12^18 für
S stimmigen Kirchenchor. 5. A. Rnbinstein : Der Engel für 8
Soorane (Frau Pfarrer Dettmering und Frl. Obstfelder) und Orgel
6. K. W. Gade: Romanze, B-dur für Violine (Mr. B. Bauer) und
Orpel. 7. D. Bortniansky: Chor: Ich bete an die Macht der Liebe
(Kirchenchor). 8. J. S. Bach : Andante, D-dnr für Violine (Mr. B.
Bauer) und Orgel. 9. F. Kendelssohn-B.: a. Adagio aus der I.
Bonate, As-dur für Orgel (Hr. Organist Mltlaeher)- <}oBt. Merkel:
b. Fantasie im fireien Style, E-moU für Orgel (Hr. Organist Mit-
lacher). 10. F. Mendel88ohn-B. : Arie aus „Paulus :** Sei stille ; für
Sopran (Frl. Obstfelder) und Orgel. 11. J. G. Svenditen: a. Trftnme-
reKfih' Violine (Mr. E. Baner) undOrgel. B. S(;lininanu: b. Abend-
lied für Violine (Mr. E. Bauer) nml Orgel. 12 J Rheinbererer :
Concertsrück. D-moll: Agitato aus der XI. Sonate für Orgel (Hr,
Organist Blitlacber).
% ^mnm*
9^ott|eii.
^(ulSgUd) bed glau/^DoÜ uerlaufeneu o o 1 b e n e n 9( nt t ft i ii b i <
Uumd be« 5^önigl. Ißveug. ^ufirbireftoid Oi-()aniften tmb fiebrerd
(S. <Bt ein M Ufer tu ^iU)(§aufen in X^., ^ten wir und verpflichtet,
einige biogrop^ift^e 9{otij(en über biefeu, au8 eineuer Jtcaft emporgeftiegenen
91Itmeifter bei* ©cbule luib ^uftf x^x briiiflen.*)
9Iin 8. 9Rai 1823 , M (So^n beS ^efi^rd ber dlofenrnft^Ie in
f|ranfen^aufen (Xf){hinAen , ido ber beraumte Orgelbaumeifter 3 u I.
@trobel lebte unb bod^ueibienftlid) inirfte) geboren , befugte er bis
»im Snbve 1838 bie @4iile feiner ^atevftabt , f(i)i)n friil^aettiß ber ebleu
^xcAX ^uftfa tniiiaft ^(uaetban , ftiibievte btd 1843 SRuftt bei beut aWit^
rannten Wurifbii-eftot S u b m i q ® e b b a v b i j(u @i-f uvt , fi^ (tuf \>tn
Sebrerbevuf im (Erfurter @d)ull'e^rei'feminav üovbeveiteub. Seine Server«
t^fttlQteit benann ei* 1843 in bem ^orfe 5^1einba(Ib<iufen b. Erfurt,
^ier en-egte feine in jeber ^inftdit üietfeitiqe unb uuSgei^ei^nete
TSiiffmnfeit folcbed 9(uffeben , \i(xi er 1855 atö ^auptle^rei* (ox ber
^abenfc^iile i^u ^übl^aufen anaefteüt luiiibe. $ier bef^ann er ftugerft
rnbvig unb fegeiiduoll ^(u luiifeu, fo \>ci\^ er 1858 ald (Sautor unb
Organift an ber Marien» nnb S^'o^i^i^^^ augefteüt luurbe. @pfltec
biri^irte er a\i^ mit grDgeni Erfolg ^t\\ beritbinteu ^fiintei'gefangDerein
„^Inon", foioie beu Sebrei* » ©efanflucreln. ^JSeibe 3»ftJ*«i^ cutfafteteu ficft
untev feiner inteüigenten unb euergifdien Seituug i(U ungeahnter ^i5^e , fo
baf; ber 9iu^m ber genannten ©ängertreife ein befonberer mürbe. Seine
9(rbeiteu für Q^efang , itircbeninufit (©efang nnb Orgel) n^aren ja^lreicb
nnb mürben M bebeutenb aiterfanitt, fo bag er, nacb ?(nböruna ber
^fabeniie ber Seünfte tinb ^iffeufcbaften in SBedin, i^um Künigl. W\\\\U
biretror ernannt unb mit beni JPronnenorben b^forirt mürbe. Seine jule^t
ueröffentlic^te 5h)m))of1tion beS Jßaitx unfer" für ^ffnnercbor unb Orgel
f$ianofovte ober Orcbefter) ift ein ^erf uou ^ervortagenber ^ebeutung.
nud) für ben Sc^ui^efang ift ber greife ^eifter erfolgreich in bie Scbranfen
getreten. SSiele femer gebiegeneu Orgelcontpofitionen Darren noc^ beS
2)ru(fed. @ine qeiftreic^e unb originelle fjfuge über S^a^c«^ mirb benu
nüd)ft bei IBet^er nt Sangenfal^a erfcbeinen. 9Jl9ge beut Weifter , ber noc(
in rüfiiger l^raft fte§t, ein fcbi5nec Sebendabenb befdjiebeu fein. (Sr bat
und ein Iend)tenbed IBeifpiel gegeben, mie ein begabter unb energifcQ
nrbettenber (SIementarlebrer, fi^nlid) mie ^entfcbel, 2 üben, S^ol^,
®rnbe, Stt%x, ^. Xfcbirc^, Dr ^er^og, ^einr. Sü(el2c.
aucb bei blofer Seminarbtlbnng, burc^ eigene ^raft \x\\^ günftige Umftänbe
auf namhafte i^ö§e gelangen rann. —
3n C^^inon ftorb oor einiger 3^^^ ^i^ ^^ i^^nge Organiftin an
ber 5f irc^e Saint « Stiener grrau 3^ r a o e f t n i.
S)te Dout $rof. $ e i n v S ü ( e 1 in 3ii>ci^t'ii(!en bearbeitete tutb
berandgegebene Sautmlung „(S(etftlid)e unb meltli^e STlAnnerd^öre'' mtrb
int Saufe bed ^abrd in neuer 8. IHufl. erfc^einen (bei Saferer in ftaiferd;»
lautem), ^ie Ferren ®efang(ebrer, roelcbe \iC(^ "fdwdi^ im (S^ebrauc^ ^ahtn
luib 9(enberungen tnünfcben ,' merben freunblid)ft erfucbt , ibre Sorfd^Iclge
recbt balb beut Herausgeber S ü ( e l gef. ju fontuien laffen ju tuoQett. —
®ie man ))erniutmt bereitet Se ^eiligfeit ber $apft
fi e Xlir, eine ^ncQflifa über \^t\\ ^ i r (^ e n ge f a n g nor , eine gfolge
ber 9lnfrage, bie üon ber Sommiffion ber [Riten in IRom an ben^orragenbe in«
unb auSlünbifcbe Ifirc^entomponiften unb S)iiigenten über bie 9Retqobe unb
etwaige [Reformen bed l^ircbengefanged gerichtet morben ift. —
$rof. 91 nt. SrudCner, (. f. ^oforganift, beffen 5(omporttioneu
leiber erft fpSt jur 9(nerfennung gefommen ftnb , feierte bor einiger ^t\i
in ber dleicbd^auptftabt Berlin a'fe S^mp^onifer \x\\\> ^irc^enromponift
groge Sriumpbe. ^arunt ^at er noc^ nid)td für Orgel Deröffentlic^t?
^u ber ^Berliner a^upfinftrumenten «> geitung finbet ft(b in 92r. 18
(D. 27. 2|än. 1894) ein inteveffauter 9(rtifel, melcber fid^ mit ber Sfrage
befc^aftiat: J^\t laffen ftt^ Orgeln unb ^anuoniumd fonftruiren, bei
beneu jeoe ber 4 Stimmen (Sopran , ^It , £enor unb 9a6) ibre eigene
Klangfarbe mtb Xonftiirte (at ?" ^er nic^t genannte S^erf. ^at feine 2)avs
legung bur(4 B^i^uungen neraufd^aulic^t.
9[m 31. IDecbr. nor. 3^^^^ ift ^"^ f^^^ nerbiente C^antor an ber
9lnnentir(be in 2)re8ben |)err ^ o l f m a r S (Q u r i g , in ben [Ru^eftanb
getreten, befannt burcb feine gebtegenen fieiftungen auf bem Gebiete ber
Orgel« unb fircblic^en (i^efangmnftf. Sein %a4folger ift ^ußfbir.
5)tttri(b.
9(m 2. gebr. waren ed 300 Sabre, ba6 ber Sfürft ber altfat^o«
ltf4en 5(ir(benmufil ^obanneS $etraolt)f tud $raenefttnud
($aleftrina) in bie (Ewigfeit eingegangen ift S)ie (Kefnmmtaudgabe feiner
tlafrtfdjen ^erte liegt in 32 iBKnbeu (320 M., IBreitfopft unb $)«rtel) uor.
9lm 14. 9[uni 1594 oerfcbieb eine anbere Sftule bed alttlafflf^en
fat^olifd^en JHrdQengefanged , ber (Srogmeifier OrlanbuS fiaffud, ju
aRfmdicn. —
S)er Stettiner iHltmeifter @(uftab SHtgel, tdnigl. »luritbir.
unb Sd)lo6orgauift in Stettin , ^at uor fur^em fein Opui^ 109 : JiVitm
«Ott in ber $d§ fei (Sbrr, Orgelftücf w feftli^en (i(otte«bienften fowie
jum Q^onccrtttortrage bet % Soebel in 3tttau (2 M,) nerdffentlic^t. —
2>omorgonitt (£oben in (S()ln erhielt ben preug* ihn>nenorb€n —
4. Jllai^.
mt Organiften 9lnton S) a b u i n in fiütti^ (ftarb am 31. 3an.)
unb Sto^n fttct in S^^ef f ielb) fuiib tnd Scnfeild einfleeongen. —>
*) (tltie aufffl^id^ 2€6eitfbcfcbtci6ii]ia bce trefftttficn ftanftini , mit too^taetToffenem
Oilbnilr braute ber „Cl^cf ana", 9nb. 5, 6- 881 unb 405.
34
2)ur4 SSerfüguna ber f9iitgl 9tegterung ju fiiegni]^ (II. 2d3&>
ttnirbe bev (S^ntor unb Organift an ber i^reu^fird^e ju fiauBatt m Sct^ef.,
^rr S 9^5ber, jum fönid. Orgdbaureoifor eniaiYnt —
91m 13. ^br. ftatD Dr. %and )>. Qfilffio auf einer (Sr(oIimg9« ;
reife in (Satra. 1R<m man über oen SerfMrfen nrt^eifeit mie man lotff, fd '
wirb man bo(6 tP«H i^tgeben muffen, bag einer ber bebeutenbften WnflRr
bed 3a^r|unbert9 in bie (Stvigftit gegongen tft.
Sfilt und fommt ^ier üoiiiämlicQ feine ^oc^uerbienftiidK S^Atigfeit
ald aii^ufif^AbagogJn )Betrn(!^t. gn biefer 8ej(ie^nng mad^n wir
gern bai^ tmd befannt geworbene SRiciteriai namhaft.
1. Seet^oDeni» Iti auierf onaten u. Op. 53 — 111; @tuttgart,
Q^otta. SSariationen Don bemf., 2 ^efte, ^ünc^en, «ibi.
2. 3. ®. (Srameri^ (Stuben in oeiic^tebenen 9(u«gaben, aRfmc^en, WM.
3. S M P i n S ® t i'i b e n , Op. 10 unb 25. @benbaf.
4. 12 Ieid)te ITIauierftücfe üon ^{inbel. Sbenbafelbft.
5. ftlaffifdje ^laoierwerfe and $. o. 9ttIowS C^onj^ert«
))rogrammen, 1. Oanb: 8eb. Sac^: 9?r. 4 b. engl.
Suiten, beffen groutorte in (l^^moQ : !B e e t ^'o t) e n : C^i8moIls@onate ;
@ c a r I a 1 1 i : £a^enfnge ; Qeet^ooen : 99sbur::@onate.
2. SBanb: ^a^bn: S « bnr ^ gfantafte ; gfielb: <J^«bur«8lmibo;
$)eet6ooen: 32®ar.iu<S:^iiwa; ^Snbel: ®^e in Q^moH;
SSeet^ooeu : SonAle iMt^dicfne.
3. SBast^: lßeg.3nM>n>mtuu. Srj.S<4ubeTt; Sßcnbcldfo^n?
B <tx 1^ « 1 b 1} : 3rid<4noa«(Sa^cio ; SB e b e t : fftmneut» capricciof o ;
^ } a r t : 3. §antafie in i& « nioll ; ^eet^ooen: ©onate in
(£d^r (£ip. 31« 92r. 3). aSünfteu, flibl.
6. 2:ani(weifen 0. ® lud an» 9((cefte, Sp^igenie, Orp^eud, ^rmlba.
dbenbafelbff.
7. ^eber: 9(uff orber ung jnm ^ange, fritiffQ oerbefferte
9(u9gabe. (Sbenbafelbft.
8. !D2enbeUfo^n::Sart^olbl): 9{onbo capricciofo (Op. 14). (Sbbf.
9. 93eet^ooend (^M^fantafie f. 2 $ianof. jum (Sonjertuortrag
bearbeitet. (Sbenbafelbft.
10. 9(n8erlejene ftfaoierwerfe o. ^cinbel, (Berlin, IBote & Sod).
11. «uSeilefene Älooicnoerfe oon @eb. 33 ac^, baninter bie gigontif^e
d)romatif(6e $6antafie unb f$uge in ^r^moO. C^benbafelbft.
j)i, auderlefene 5^1aoierfonaten uon $^. (£. Sa (6, (Seü)i(ig, $etei
13. Äu8er(efene Älauicnoerfe oon 3). @ c a r l a 1 1 i. mtmal —
2)ed hochbegabten, oielfeitigen unb fntd)tbaren ^redbener V^eifterd,
$rof. O d f a r SB e r m a n n , mufitaltfctie Schöpfungen ftnben innuerine^r
bie wo^loerbiente SeraUgemeineruug. ®o würben i. 95, bie beiben ft^önen
€ r g e I f n a t e n , Op. 45 unb 70, oon Un rügnuidjft befannten 6:on^ert:s
organiften (Sbb^ wä^renb ber ^eUauftfieHung in @:^icaao zc. mit
beTonberem <£rfolg uorgetragen. 9u(^ bie geiftlic^n unb weltli^eu ®t\aii^s
werte bed berühmten l^iinfilerd ^^^^" "^4 ttnb nac^ iuuner größere
3:^eilna^me. €o würbe ^, 9. bad 9» a g n i f i c a t (Op. 69) oon einem
audgejeic^net gefcbulten £ircbend)or in 9 r o o f ( ^ n prKc^tig ausgeführt.
3)ic unlftngfl erfcftienene ,,3Wette oon SRarienburg" (bem Se^rcraefangocrein
in grontfurt a./9R. gewibmet), »aHabc o. gfclij ^af^n f. TOdjr., @oli
unb Ord). (Op. 75) in 3l{ündien (int Obeon) unb 9{ürnberg (Se^rergefang«
(uerein in Eingriff genommen. Sediere» imponirenbe %Bert ift bei bem
rfiftrigen SSerleger S- öoebell m 3***0" crfcfticncn. 8 prächtige
9} r t r a g d ft üd e f ii r O r g e I werben im 2anfe bed ga^red ebenfalls
bort erfc^einen.
Aufruf*
11m unbemittelten beutfi^ 89hifirecwittwen mtb SRuftfle^tertnnen^
einen ntSglidift forgenfreien fi^ndabenb ^u beieiten, ^be icQ ber Stabt
Oonn xwei ^ufer unb bie Summe oon 50,000 M in Viaar teftamentartfcft
oemmcqt, mit ber 93ebinguna> baft unter bem Slamen meines in Q^oH
ru^ben SRanneS SuliuS Qan^tnhadi jß obigem 3to^ eine Stiftung
errid)tet werbe unb ^ierju, wenn t^nntid^, meine be^n ^ufer hvxaffi
werben.
Um iebo4 fc^on ie^t biefen Btoed t6<tfrKftig %u förbent, foQeu frei«
willige ^itrffge gefammelt unt^ ptStragenb fo lange angelegt werben , h\9
es mSglic^, bie Stiftung prafttf^ wirffam werben i(u (äffen. 2)em ihtratorium
^abe iib begwegen bie Summe wn 1000 M Aberwiefen, wel^e btefeS ebenfo
wie hit anberen einge^nben iklber jinSbar anlegen wirb.
fo t)iele irtüf^
entgegen ge^
flrbeitsfraft oerbrauc^t,
ber aOgemeinen ^ilbtbfttlgfeit an^m. 9erabe be^lb barf bie Q^ntnbung
eines ^eimatft^ufeS fftr SKuftferwittioen unb SRundebrerinnen ber äuge«
meinften SDmpatbie gewig fein unb ba^er rufe i4 oie ihtnftbefiifknen auer
Stftnbe auf, bem Unternehmen i^re 5^rftfte ^n lei^n unb bei^uftenent ^u
einem ^rf, baS berufen ift ber f ocialen 9?ot^ berienigen oonubeugen, bereu
Jl^nfi wo^l 3^r bie f^dnflen Stunben er^ebenben (S^enuffeS oerbantt.
®ütige einmalige ober jA^rlic^e Beiträge, bie au4 int gerinaflcn
93etrage mit ber^ltc^ftem ^anf entgegen genommen werben, erbittet baS Sbiva^
tori um wie bie ergebenft Unter^idjnete. 2)aS Kuratorium übernahmen gütigft
wie '^pcTven.
9Birf(ic6er ®e^eimer Cberbergratb 9raffert, Banaler (Sari dai^n,
^SMtltmt 3uftiaratb mb ^rofeffor ber 9ied)te Dr fij^ffer, Dr. (Sri«
Krieger, Dr. fiir. Sc^uma^er, ^^eC^tSanwalt, Ißrofeffot 9Ru{tfbiectot
deon^arb SBoIff.
^onn im gfebruar 1894.
^od^ad^tuugSuon !
gfrau SuIiuS Sauge nbad), SRufifbirector-Sittwe,
(£^renmitglieb ber beutfd^en Unterftü^ungSfaffe
für S0hiftfer«$Sittwen unb SBaifen.
9Srieft»edE|fel.
^r. Org. ^. in 92. : ^er berübnite iRew^^gorfer Organift S. Starren
tiüi bie Sannodufer« Sommemac^tS« Oberoius (gur^ant^eu« (Sgutont^ sc
Ouoerture für bie Orgel bearbeitet. Srreilic^ ae^oren ba^u befonberS conftruirte
Orgeln unb fcftr oirtuofe Spieler boxu — für bzn (Jonj^ertoortrag! —
$ernt 2)e(banten Dr. ^. in 3B.: ^ie Siecbtfc^affen^eit ift au4 eine
Steligion, weld)e bie 9)^enf(^en oerbinbet, unb bie (Skmeinbe t2>erer, bie ftc^
m biefer 9leligion betennen m9d)ten , ift fo wenig grog , hai fie ^ufammen
galten follte. —
^erm SRupfbii. $. in Wt, : gc^ möchte ^i^uen rat^n }ur 91uffü6runa
beS prfic^tigen ^^mnuS für 9((tfolo (naci) $fcum 5) mit (SQor unb Or^ei
ob. $ianoforte oon $rof. Sermann (Op. 22) in IDreSben (bei Brauer
bafelbft, J^Iao. 9luSg. 2,50, Siugft. 3 M).
ASi
^iiici^ttu
Or^Bkompoisittonen
von Friedrich Lux.
Autffthrlich«t V«rielchniM koitenfrel doroh J. Die« er*« Verlag, Mains.
Alexander Guilmanfs
Orgel-Kompositionen
yerdienen es, in Deutschland endlich gekannt
und gewürdigt zu werden!
(Kothe & Forchhammer, Führer durch
die Orgel-Literatur).
Katalog verlange man gratis und franko von
Otto Junne, '■"JiK'«'
üeber 40,000 Aufl.
Iam, Harhif hnln Üif PianiBtes: Cr»mer, Clementi. ScarUtti
Händel, Bach — 8 Sectionen ft M 1.60., gebunden k M 9,flO.
Vollst VerzeichnisM kostenfrei : J. Schuberth U CO., Leipsig.
Nalmiascliinenbesitzer !
3tnn Sd^iereit ber ^Zfi^mafc^ine gebraudit bad 93efte; ed ifl bad
OiOigfte ! ^ie bm Petroleum äbitlic^en )Bafe(inedle babeit feinen Slenben
Settge^alt unb ruiniren bie ^af^ine. HlMiien»! ift bod befie 92d^«
nmfd^inenöl, ed befi^t gri^gte S^mieiift^igfeit unb ^ar^t ni^t! Hlisuenllly
t)rSpaTirt für 9{{l^mafdiinen k., \)on IflHIiiiiii «fi* fel^bn, llaiiit^ver,
ift au t^ahtix in aQen befferen ^anblungen in Sfic^f^^it ä 60 $fg.
2)tefer 92ummer liegen jtoei tntereffante Setlageu bei :
1. StOiüf ^rbal • ^artiiDiiittitt« , im SSerlage k)Ott
ftebrflder Hag A Co., Leipzig, erfc^tenen;
2. £»rti>orraiirttAr SSrrfr fnt ßvnti t)on ®ufta)}
!Kerfet, @. be Songe 2c., aSerlag bon J. Rietor-
Biedermann in Leipiig;
tod^e tvir gfttiger Seäd^tung empfehlen.
Srncff Serla0 uitb Qt^pttMonx Otto i&ontat, (fcfittt, ÖAottenftra#e 4.
Sertteter für Un S9u4^anbel: ^Robert gfo^^erg in ütip^iq, 2:^alftra6e 19.
i
URANIA
C>t^tV und 4(atmoiittinif|)td,
ftmit ßt nv^kdifi^r C^taric, ktrit(ti|)(, in^riiktiDt dJering- mi CUnirr-^«|ik.
^eMueaeartt» »»n »t. ^. >a)0ll|Cl|lUlJ, »toS&ttjoal. S. Sofotsonift in Skimat.
J2 B.
Sinnabfflnfiig^n SadtgaiiA.
1894.
IvicftB Statt (r(i^int tn btn «fttn 3:a(icn jtbeii
aXonate, (ia^rlic^ in 12 Siimmtm) unb ift bur^ aQe Su<l|> ft
aRurttaft(iis£)anblunotn, fftr »rn «antcn ^abrAang S Jl M A,
(oDie buT^ aUe ¥o[ia>iittT, D^nc Sc^cOetbritii: • ^ tto -A,
mit fßt^ttUqfbätjj: iJt 10 A, ptanumctaiibc , i^ii btjicbtn. —
3m 3eilunseiatalog bec foft dat bJcfeS 9(att bic Sliuniiiti 6301.
Cirrftf* 91(>oiiiirm(nt bcibcT
Qfpcbitian&bem'tttrianbtTUTaitia: Otto Sontab tit Ccfurt,
SdiulKnf tragt 4, ücgen Ciitfciibititg uoii t Jl M )• fflr 9«ll
flonirii Jinrodiin bciSraiicasSitfciibuiia.— $Kit ber diiidnen
9Ii[miiiec 30$[ciutig. SiiitctiaiiSflcbfi^Ttn : bic gcFpnltciie
^iititile imr lo ^»reuiii«.
SnH": tt^un«. — BQtrafl (2 IMiAU). — Slit erßnt C^tln O. O. 3Roh:au(o9iain«. ~ »tftibnibunn tai a^Eltn Orsd fftl bie
SUbti^oKe in 6tutt0ai1 v. Stigle. (SOTtfc^intB). — OrndbitpiliitiDn aat Som — Sa( »an einnn Oiganifttn im ll.^affitt. Mclangt lourbe. —
Sricfe Mn $n>|. ftü^mfttbt an Dr. S^ffx. ~ 9t|)it»f|unaen. — nuffü^runecn. — Stpiljcn. — 3)riefnx4[tl. — Knidgcn. —
M^imiig.
bfe tbrflnenrciftic £_.. --. , .. ..
bR Xrafi in B(f) biinb St^ , baC inniflt Se^afltn,
baS pia^idi Iftu^tenb oft bn Stele Wattit urflnut,
(Btbanhn , tntldit ffi^ bie mOdit'acn Slüfltl [dtiagtR
unb iMil ^übtr fUt^'n burd) Stbtn, Wouiit unb gtil,
nnb Hut», btfftit tUittl bit aStnfditii nit nrielöen,
tt nt^t von oben b« au8 jenin (irgen einigen.
36r linber Ktbeni lAmital, altiA cintin Xraiimst[i4t,
fiiA um btn flu6tm Snnni ber irbi[<ben (Beftaften,
unb in|l btn titftm Wcij, btn Qlanj unb gaifte nicfit,
nid)t Suft unb ^in^'n vrrltibt. um itirt So^k«» nmltcn,
lEi UM btt Sltbe «iib \idi aus btr Koj' tnlfolttn,
unb Riebt ben Silint btr llii|d|u[b tcu[d)ee Si(f|^
et boudit ein dättlid) %tb'n um unfit nitbtin vabnen,
unb in^ Im Sc^melterlinfl un< unjre 3>i'""f obiK»-
Crnft eibulje, .SAcilia', 1&. «tfang.
muttaft.
Siit bloS bitffraft, nwbur^i^ btnf unb banbli, || 9U ob fi^ mir bitaonte %elt oerfUirte.
...i ,.=. ^ *„v. ,^t — p>. «.. II. (nbßjt niidp neue Sonne, ntut* 6eil.
oudi bit im Conbbm nittlaui ftd) enöeirt
flieht Don btm grogen Urgeift ftiQe Jhinbe,
tin $aud) aufl )thieni [4D)iftri|d)t>i Slunbe.
ein eioHcflfricbc , nie juvor emtfünbcn,
umat^t mi(4, unb ^iligt m^int StunimL
Zief bet' ijl an, »enn Stunn u. nenn flkfl&flec
X Dom IBnnbcrbaTen, Stoben mir ttjabll-
I I Sir Wenfcben (tnb Im nrogen Zempel Sdefttr,
I I roo btm gertnofitn fSurm niiHi greubt ftblt.
I . S« iwbt im SiufenflanM ber Organe,
' bcS «dlirt Scbm, ba« u^ ficubie abnt-
6o ftUbigen ubHaS fiib BenDonbfdwfUbanbc
um« ficq ber Qtfcn, bie bafl MQ umf^liefit.
SnftBritb« Siebe brSbtrliifeem Sanbt
Öt|4l«ilt bK tttnfdien! ^i »H mir gtstflH
(Ein RSattr rief iwS oHe in baS Stbcn ;
l»on feinem Seifte ^at ei uns gegt&tn.
O ibtUi (in 6i&mmlak wuubcrbam Zriebe.
an beren Seilen jebee wltn ritifl!
S)urft nod) Sereinung , ftbnfucbMDoIFt Siebe
(iebl Mim ttmniRbelbaicN ftita (jkifl,
ui äbm bie ^taen, bie gen ^tmmtl ßnmmcn,
fp eilen StrSm' me 9Retr, bem fit tntftamnien.
(9uri, ^ifenfUnge ctn« itligiSfcn SRuft.)
Siebe.
3)it fikbt i^ bei ftoUtfie bei Xricbt,
fit ftbTl bem SKiden , bn lUolb ibr bot ;
nnb an« Zrlebe fieiftei ift blt Siebe,
Sc Utbtil nur, nxnn man mit itttten bro^t
)le Siebe ift ber treu'fte oBtt Iritbt,
fie ^mt au* in jeber Sibtnm)tb ;
unb afler Xrlebe ftflrrflti ift bit fiitbt,
btnn Siebe i^tnrtnbtt felbft ben Zob.
3uL etuim.
^iilbun fei unfer Streben I
er 5uefe tignei S^mtrsen
«rSfin etollberg.
S)er Otflcl erge|it. t% ebciifD luie uielctt anbent ntttt)er'
breiteteil ©egfiiftäi^bfii. Wan Itimt nti^t i^ten Srffitber. unb
bie Staeitbe lce6t bat>^ Ott biifttaeft SDIär^eiigmanb um it)re
Sntftepng. Sürt ^eilige Säcilia |oU im biitteii ^ t
bte Orgel erfunbm uiib auf btefem Seife, bad bie i n
ber bcr](^iebeiifieu Snftrumente iu ^d) ueTeintgt, be n
Sob uub $td4 gelungen ^abeu: 2)cr atnalttgcn ^<
ffi^e iDobI eyt< foI<^e Iiertlic^e (Sutfteqittig; bif ;,
bie SSirflic^ftit-mit iE)mi liacFteit ^^atfac^eit. Den E)
biefen Ucfpiuiig in baS 9}eic^ brr 3)Iqt^c.ebntfo n
fte^ung ber Süia butc^ ben ®riediengott ^ermeS obet beS
©iftrumS bitrc^ ben gitttli^tn.Ofin^
e« fte^t aber fett, bofe ftt" ben gotteibienfKidjen Saiib'
lungen ber alten £»e6räer ein SSorbilb ber Orgel, baS SRa)c^=
rotit^ obei \Xfi(m. gebraust loiirbe, baS bie @eflalt bec
S^rinj ober ?ßan8pte öatfe unb beren neben eiimiiber liegen-
ben Mot)ipfeifen bnrt^ fönftlicö einengten SBinb jum anfprc
dim gebradtt muri)en. 3üie alten ©rietbfn Ijalten tiqbiaulit<$e
ober SBofferorgeln, beren filänge bei febec i^rer gefllicbteiten
ertönen mugten. "illi beren @rftnber gelten ber berühmte
9Katbetiiattfer ^n^imebeS (geft. 211 u. S^r.) ober ber ^täjQ'
niter fltefiWo« (250 D. S^r!).
3iie aBofferurgeln maren jebo^ ni^t überall ju Der»
ttienbe«, ba in nörblitüeien ©egeuben baä SüJaffer in ben Dr.
gellt ijur SBinterSjett ciiifior. ©ptiiel, ber 1771 feine „Orgel»
^iftorie" jn SJiürnberg er([§einen liefe, bejweifelt übecboupt.
bafe bie SBafferorgel jemala in ber Kirche uerwenbet luurbeii (ei.
3m uierten 3a^rf)Uitbert n. E^r. boute man bereit* in
Sonftantinopel, \>ai bainals auf einer ifotitn Sultnrftufe ftanb,
bie elften SSinboigefn. ^nrd) päpftltti^eS ®ebot muibe uun=
tnr^i Quc^ bon $apft SSitalinuft (geft 671) bie Orgel jur
a3er^nli[^iin0 beS ®ottc8bienfteÄ in ben Äir^en eingefütjrt.
3)ie Orgel, mit beren San nur roenige SReifter uecttaut roaren,
blieb aber no^ etloaS fe^r jtoftbareS iinb Seltene^, unb tio^
ber päfftlt(^en iBerorbnung faub fie taum in einigen wenigen,
\tffc reiben Älöftem unb Sitten Sliifiio^me. Sßjie feiten unb
iDertbuoH eine iBinborgel luar, bereeift, bafe ber griec^if^e
itatfei flonflantin VI. bem ^ranlentönig $ipin bem Jtleinen
768 a\& ffi^rengefdienf eine Orgel überfanbte, welche ^u Som«
piegne aufgeftellt würbe. Sutft Slail ber ®rofee füll 812 Dom
Sriet^ift^en Äaifer SWic&ad l. eine Orgel »um ©eftftenf erhalt™
oben ; mä} anbeien Angaben liefe er felbft eine SBiiiborgel
für ben 3)om ju ?lac^en anfertigen. Jlat^en war bamalS oie
Sieblingötefibenä bec fiänfijrtjen Staifei uub io ließ a«(^ 2ub.
Wig ber p^omme für ben taiferlic^en ^ßalaft in ?lQC^en 822
bon bem SJenebiger 9)feifter ^eler @teorg eine Orgel bauen.
fBalb batten aber bie ^eutfcgen bie Italiener im Orgelbau
überbolt unb $apft ^obinn Vlll. fi^rieb im Sa^re 880 an
ben ^ifi^of uon ^reifing, bog ei i^m ani ^entfc^lanb eine
Orgel nnb einen gef^idten Diganiftcn fc^iclen möge.
3)1 (Snglanb befonberS mat^te bie Orgelbaufiinft gro^
SEoilf ereilte. Jiier ftiiben wir fction umä Safir 948 bie erfte
0«e(enorgcl, wenn man fi^ )o auSbrüden borf. Sler fflifc^of
©Ifeg f,u 5BJin(^efter liefe eine Orgel bauen, bie oben 12, unten
14 SBälge ^atte, welche uon 70 ftatfen SRäunern iu Bewegung
gefcfet ioerben mnfefen. 3)ie Orgel ^atte 400 grofee Sßfeifen
unb 40 ifiegifter, unb jii i^rem Spiel waren jwei Otgauiftcn
nötliig, beren jeber ein eigeneä Sllpbabet ^atte. SBie QeiU
gcnoffen behaupten, foQ aber bie Orgel erftaunli^ gebrüllt
paben. ^odj oon einer anbern Orgel ju Qebjeiten beS iBi>
(d)of8 Slfeg Wieb berichtet, hak ber ^eilige Odwalb eine folc^e
un jtlofter ißamfe^ auf l£inla&ung beS ©rafen Slilwin einge=-
Wei^t bobe.
1312 liefe ber ^atrijier 3]?artuo @anuto, genannt Xoc*
cellud, burc^ einen ^entfdien eine Orgel mit SJlaSbälgen für
fßenebig bauen.
iCie wichtige ^ubnnj beS ißebatS würbe 1470 Don
Setiiaib bem S)eutf^en in SJenebig geniad)t, wiewohl bie im
Sa^re 1362 für bie ßatfiarinenfircqe in Stürnberg erbaute
Orgel fi^on ein $ebal befeffen ^aben foll. Steuere a3erbeff<<
tungen, befonberS burc^ bie aRenfuraliften famen ^inju, \o bk
%ermef)ruug bet $fdf<u, welken no(( kie cfiromatifc^en ^öne
betaefügt würben, bie 83erme^ung bn äRanuale. welche bü
auf 3 uböbt würben, nnb ber Ste^fter, benen fit^ &d)narr-
Weif unb Stfl^rwetf jugefälten.
Zxnnoc^ war bie (Sinrii^tung biefu Orgeln nodi ^ö(^ft
primititi. 'SuS aüi 8 Xönen befte^enbe ißebal wai mit <Stnddi
an bie ^feifenuentile aiigebängt; bie Soften beS SAanual«
waren faft 6 3otI breit unb'l'/i Slle lang, ftanben ■/■ ^otL
Hon eiuaxber ab uub ^tten einen fugtieftn mH @in ©ptelen
nnt ben t|fi"fi^i* ^^^f uiedeic^t nur ctn^i Miefen^nb möglit^
gemefm ; bi; mit normalen ^önben DerfiQilnen Orgautfteu
mnfetcH baber bie Xaften mit ben Sönftrti icblagen, unb nwfi
heutigen ^ageS fpric^t mon jnr (ennnerung an jene ^nft
»MjHi „Orgelfälagen".
Srft im- fiebje^iten unb at^t^^nten 3at)rE)nnbert toucben
rceitere fe^r wicbtige Srfiubnngen an ber Orgel gemacEit, fo
bie ®d)lnflabr, bie uinbwage, 1677 Don bem SBettinec Orgel<
baumeifler ^f). göcuer. SBefonberer SJerbieufte um ben Orgel'
ba\i ^alte ft^ aber bie berühmte ^Jannlie ©ilbamann ju
rühmen.
^ft übet ein 3abrbunbert lang baben bie äJIttgltebec
biefer gamitie olS Orgel« nnb Eloüierfiüner ba8 ^erbor.
ragenbfte geleiftet. SHereitÄ 1714 enuorb fitt) ©ottfrieb ©i[=
bermann burc^ feine Orgel im i^reiberger ^om einen Weltruf
■nnb in einem 3dtraum uon 45gaf)ren finb nit^t weniger a(3
42 grofee Orgelweife anS feiner ^erfftatt bcrborgegaiigen.
S)erfelbe @ilbermanu ift aiic^ ber ^rfiubcr bed ^nmmerme^a>
ni$mii8 im ^ianoforteban *) dne Srfinbnng, welche für ben
Slauierbau, für bie Xedinif unb bie ^eiite eiftaunlid^ gebie^eue
fiunftpflege epoc^emoAeiib War. ©du Sfleffe 3obann Snbrea«
Siilbermann, jomie beffen Sdt)ne Sodann Daniel unb Sobonn
^dnrit^ ©ilbeimann blieben ben Sirabitionen t^rtr ^milie
treu unb jeigten ftc^ in i^ien SSerfeii bti altbein^mten tkü^
mens würbig.
«i« M I '
im fSait b(f)rtff«»«ii Atomen ftonjfvtcCrgel
ffic Me ^ithtthaUe %n ^tnttflavt
von (£arl @. 92eigte, Orgelbanmdfter , Stuttgart
mit cinciit SonsDrt ddii ^rrn ^Tufe^iür 3t. ®ei}ttlcn.
igortifpiiitfl.)
SRr. 84 — 91. JJeftc ffiom binationen für bie
^aubtflangfarben ber Orgel ?ln ber äSorfobldfte
oes lil. 3J?anuaIä finb 8 pneumattfcbe iCrniffnöpfe angebracht
uon benen4 alä ^uSlöfungäbrudlnöpfebienen. !Z)rudfnopf F
für 51ötcn=S^or bringt fämintlidic SHcgifter bcÄ I., 1 1. unb I II. TOanu=
ol*, bieglöten^rtraffer ^aben, auf biefeWanuale. 3)ruc!(nopf
G für ©eigen = Stioc bringt fämmttic^e ftreidöenbe SRegiftcr oeä
l.li.unblll.aRanualä ouf tiefe Sßannale. Srucflnopf P für
^ndpal ' @I)or bringt fämmtli^e principalartige iHegtfter bcS
I., II. unb IM. 3RanualS auf biefe 3)!anua(e. !Crndfnopf
T für Xrompeten^S^or bringt fämmtltc^e Kungenregifter bc3 I., II.
unb 111^ älfanualä auf biefe SJtanuale. 3m $cbal Eommen jfl
jdiem Eboi bie entfpret^enben ^ebalcegifter. 5)a jeber biefcr
S&cudfnöpfe einen befonbeien SludlöjnngSfnopf erliält fo fönncn
biefe uerfdiiebcnen S^öie auc^ beliebig miteinanbei ober mit
irgenb einet anbent 9}egifteifomEiination gemiftfit weri»n.
3Ir. 92. Megiftetfc^ weller. ©recenbo unb
I)ecteäcenbo für oag gange SBerl mitSSalanciers^^ritt
n^dc^er tiid Irici^ter, fixerer unb bequemer ju birigieren ift, aii
ein SioHfi^weQer. Sliit bemfelben fann ein @reScenbo unb
^ecreScenbo fowobl be§ ganjen ^eifed, ali au^ ber rinjelnoi
^fanuale unb beS $d>all auf Iddjte unb bequeme Sdfe ^er^
Uorgebrat^t Werben, üufeerbem fann bec S9alancier ^ Xritt auf
Uecfd)i^ene ©törfegrobe rdp. Kombinationen gefteUt weiten.
3n biefem gaße werben bun^ SBdjte^en dnjelner SKegiftec
no(^ bejonbere ÜHifc^ungSeffeHe erreicht. Sler jeiwilige @tärie=
grab be« GreScenbo unb beS SiecreScenbo wirb auf 2 9?egifter=
tafeln, welche fidi linfä unb ce(^t8 über ben 9iegifter;;ügen
befinben, burcE| pneumatifd|e ^öpfe etfic^tlii^.
— 37 —
92r. 93. 3üloufteftl^toener für bad IIL aKanual.
2)ad ^feifentuer! be8 ganzen III. äRanualS toirb bur^ einen
haften t^oQftSnbig €inflefc|li)ffen, meieret mitteld Salouften
butc^ einen S3alancter ^ Xntt am ©pielttfd^ bont - Crgoniften
(eguem a^i^fnet unb aefd^Ioffen teeeben fonn. ^tefe Sinrid^ng
ermögli^t eine fe^r fdpöne unb ergrdfenbe Zonteirfuna, iDetc^ie
beim Ceffnen ber 3alouJien einem t)on pianiffimo bis jum
fortiffimo fteioeriben Drcqefter gleicht, bai lieber rafd^ ober
langfom gum feinften pianiffimo gebracht toerben fann.
9{r. 94 gernjd^meaer für baS IV. äRonual ((Sd^«*
unb •Cemloer!). 2)et für bai IV. SRanual t)orgefe^ne S^riM
fAto>eUer toirb ä^n(ic& bem 3a(oufief(i^n>eIIer einaeric^tet Iba
ober bog IV. äRanuol entfernt Don ber Orgel oufgefteQt loirb,
fo mtrft biefer ©c^toeOer in ber SBeife, bog fid^ Der Xon bed
IV. fßlamal^ beim Slbfc^weQen ju entfernen unb beim Hn\äjltotU
len 3U nö^em fc^eint.
9tr/95^ $neumotifcl^er 2>ru(Efnopf (H.A.) pm
S(6« unb ^nfteQen ber fsjonbregifterierung. SBenn 1 ober
mehrere ^tegifter gebogen finb, a(fo eine ^anbregifterierifng
oorl^onben i)t, bie pifö^lic^ entfernt unb boffir fofort entmeber
eine freie ober fefte Kombination eingefc^alten toerben foQ, fo
toirb ber mit H.A. (^anbregifter * äbfteÖmtji) bejeid^nete S)ru(f*«
fnopf gebrüdtt. 5)ie ^anbregifterierung tritt fofort mteber in
SBiri^amfeit, fobalb ber neiien biefem H.A.- S>rudt{nopf ftd^
befinbenbe 0-S>rudRnopf gebrutft mirb.
93ef(^reibung ber ^od^brudluft^^ätegifter unb ber
SCBeigle'fd^en ^oc^brudtIuft^£abia(pfeifen.
2)ie ^od^brucfluft^Slegifter ^aben ben S^^f ^^
Srogen förcpen« unb fion^rt « Orgeln fomie ben @o(oregifter|t
>erfe(ben biejenige Sonfraft unb ftlangfarbenfd^ön^eit ju t^er^
f^off en , meiere t)on fold^en Orgeln in fe^r grogen St&umUd^
fetten ju ertoarten unb f^n teünfd^en ift. 2)ied toat bis ie^
nicf)t in befriebigenber SBeife erreid^t Sorben.
S3iS^er fud^te man nämlic^ bie getefinfc^te ^onftärfe
bei orogen Orgeltoerfen babur^ juftanbe ^u bringen , bag man
für biefelben ca. 80—120 unb met)r SRegifter bi8poniertc, alfo
bie ?ßfeifenja^I möglid^ft t^erme^rte.
@o gebaute Orgetoerfe beanfprud^n aber fe{)r oiel SRaum
unb ftetjen bie hierfür aufgemenbeten itoften ju bem bamit
erjielten 5;oneffeft in feinem entfpred^enben SSer^<nife.
gerner finb bie ^arafteriftifc^en JMangfarbenregifter fotd^
Orgeln vn fd^tead^, um für fid^ allein in grogen Stäumen einen
fd^önen ^ffeft ju geben.
®ei SSerftärfung ber @oto ^ Siejifter bur* SÄifd^ung mit
anberen, teenn aud^ Sl^nlid^en {Regtftem, teirb bennoc^ feine
genügenbe Xonfraft erreid^t, fonbem in nad^t^Iiger SEBeife bie
^arafteriftifd^e j£(angfarbe üerteifc^t unb unbeftimmt.
(SS teirb nun aQerbingd auc^ burd^ SSermel^rung ber
JRegifterja^I für jebe lafte (9?ote) einer Orgel, bereu 3i)n
ttma^ üerftärft, teeti bur^ bad jjleid^jeitige S^önen einer Snja^I
pfeifen me^r Suft in SDcitfc^teingung gebrad^t teirb, teoburd^
ber Xon auf bal^ O^r ftärfer teirft, obgleiq eine Smplitube
(©d^ttjingung^weitc) l^ierbei in feiner SSeife t)ergrö&ert tt)irb.
^iefe 3lrt ber 24)nt)erftär{ung genügt aber für (^ro^e
9iaumlid^fetten nic^t unb ift, tote fc^n bemerft, fe^r foftfptehg.
3>agegen fann burc^ bie SSergrögerung ber Smpütube
einer fc^mingenben fiuftfäule jebe gekoünfd^te Xonftärfe ^erüor^
gebraÄt Serben.
£ägt man j^ 93. ca. 100 pfeifen einer grogen Orgel er«
tönen, inbem Qleid^jeitia eine ^ofaune fortiffimo geblafen tetrb,
fo teirb man ftnben, bag ber $ofaunenton imftanoe ift, ca. 100
$feifentöne einer Orgel ju übertönen. ^Skc augerorbentlid^e
Unterfd^ieb ber Diel bebeutenberen ^nüerftärfung burd^ 33ep
orögerung ber Smplitube eined Xone^ gegotüber ber gerinaen
ionberft&rfung burc^ SBerme^rung ber fd^mingenben Suftfäulen
^it Seiner Slmplitube ift mit obigem (S^pfmmtnt fe^r auffaOenb
nad^juteeifen.
Sd lag. nun na^e unb ift aud^ ))on t)erfd^iebenen Orgel«»
bouted^nifem tierfu^ korben, burc^ bebeutenb ^ö^eren Suft«
brud^ oli fold^ geteö^nlic^ angeteenbet koirb, ben 34)n einzelner
pfeifen bejte. Sftegtfter ju tierftarten.
S)ieS ift aber big te^t nur bei b^ ^nn^tnt^x^tmt ber
Orgel in jufriebenftellenber SBcifc gelungen.
2)aaegen f önnen alle bisher" fonftruierten fiabid ^ pfeifen
feinen bebeutenb ^ö^eren Suftbrucf bertragen, ba ber 7on ber«
fdben bei Steuerung bei^ Snfti)rudEed md^r unb me^r unpr&ciS,
unfc^ unb unangenel^m teirb, ober bie pfeife überhaupt
md^ me^r jur ^hfproc^ g^ad^t toerben fann.
3)urd^ bie neue SBeigle'fdöe ßod^brudfluft^Cabi«
atpfetfe, meldte anfangs Sprit 1893 erfuriben teurbe, ift ed
nun möglid^, einen Sabial«$fetfenton bon augerorbentlid^ fd^öner
fitangfarbe in jeber beliebigen Xonftftrfe ju erjeugen. Um
einen fd^önen 7on in einer geteünfdbten Sonftärfe in ermatten,
brandet bei biefer neuen ^od^brudftuft « Sabialpfeife nur ber
fiuftbrudt entfpred^enb er^öl^t ju toerben.
tierburc^ h)irb ^ nun möglid^, Or0etn)erfe für groge
d^fetten fd^on mit ber l^alben Stegtfterja^l , alfo aud^
mit l^alo fo biet pfeifen, in ebenfo aroger, ja nodb grögercc
Xonfraft unb fd^önerer anfülle ^erjufteQen, ald bisher.
®i^ gefc^ic^t bieg, inbem man j. 8. eine Orgel, toeld^e,
um genüqcttb ftarf ju feirt> fonft mit etma lÖO SRegiftcrn ge«
baut bjerben mugtc, nur mit 40— 50 gctoöbnlic^en äiegiftent
baut unb berfclocn etnja 7 — 10 ^od^brudEluftrcgifter beifftat
®ine fold^e Orgel fcftet bann nur etma« mebr al8 bie §älfte
ber nac^ aßer SBeife eingerid^teten unb beanfpru^t augerbem
bebeutenb toeniger ^aum.
S)iefe neuen pfeifen l^aben aber audb uod^ bie l^öd^ft
intereffante unb n)i(btiae @iaenf(^aft, bag fie überhaupt mit
jebem £uftbrucf, uon oem fiuftbrud ber aaoft]^nli4en Orgel
an, toel^er burd^fd^nittli^ 80^ = 80 mm SBafferfäule beträgt
bi§ i^n einem £uftbrucf bon 1000 unb me^r @rab ^um prä^ifen
Slnfprec^en gebrad^t beerben f önnen, o^ne bie @d^ön^eit i^reS
^ned gu berlieren. S3ei geb)ö^nlid^em äBinb bon 80^ ift ber
Xon einer fold^en pfeife mit ^oi^brudluft « Sonftruftion fd^n
etbw 1 Vt— 2 mal ftärfer afö ber %on einer aetoöf|nüd§en ?Bfeife.
3)ie ^nftärfe berfelben fann nun burd^ Sr^ö^ung bed iu\^
brucfed beliebig gefteigert beerben, fobag bie 3-, 4-fad^e u. f. to.
bis 100 unb meorfad^e Xonftärfe einer gebyöl^nlid^en Orgel«
Pfeife erzeugt beerben fann. &nt ©renje für bie Steigerung
oer antraft burd^ erbosten Suftbrud b>urbe für fo fonftruierte
pfeifen big ^eute nodg nid^t gefunben.
(@(^iu6 folgt.)
■«-•oo-o • c «-o-»-^
Si«t^pf{Hpti btt utntn iDvgel in bet
«ngltfc^en Mit^t |u 9loiii
bon $etei Sonorer & ^omp. in J^ubberdftelb
(Oefc^ent ö. fUto. SBUfrib 3. ©tanton.)
I. £>aupttoerl 1) $rimt)}a( 16', 2) »rinjbal 8',
3) ®d)eS 8', 4) ®amba 8', ö) ttomptti 8', 6) $nnjt)Mit 4',
7) ßamt ^öte 4', 8) Duiitte 2»/t', 9) Dftoöe 2', 10) 3D«e»
tut 3 fo(^ (174 Reifen).
U.^AtotUtottl 11) 6ontca«®am6e 16', 12) $ritt<<
ixpdt 8', 13) 9}o^tf(dte 8', 14) ©atictonal 8', 15) IBotf cdefie
8', 16) (Sotnoüeon 8', 17) Oboe 8', 18) Dftaöe 4', 19) ^c«
co(o 2', 20) miton 4', 21) 9Rt£tut 2 fad^.
III. S^ottoecl (3n einem C^ctca>i@#Deai.) 22) ®et«
aentorinii)Mi( 8', 23) OtäKicft 8', 24) 2)utctana 8', 25) jQarinette
§', 26) ^öte 4', 27) ^iolet 2'.
IV. $ebaL 28) ^näipoftoS 16', (30 pfeifen) 29)
SBioton 16', 30) SBorbun 16', 31) aSiolonceHo 8'. (<!)fltfte
bod^ loo^I ettoae fd^»ad^ duSgeftattet fein).
Doppelungen, a) ©d^toeQmed junt ^auptiotd,
b) ©d^toeHtoecf jum S^ottoect, c) ®<^toeImet( «rat $eba(,
d) Soupboetf junt $ebal, e) ^oitoecf sunt $ä)al, f) ^c«
toerf« ©uboftobe junt ^uptoert
>»»>> t
38
Was \m ü. Jahrhundert von einem Organisten
verlangt wurde.
€alt«rhK»terjiif be* Skisse.
Die „Yierteljahrsscfarift für Hasikwiss^n-
schaff, veröiFentlicht folgende Dienst - Anweisung für
den Organisten an der Stadtkirdie zu Unser Lieben Frauen
in Werningerode vom Jabre 1626:
,J^uncten, welche der Organist bei setner annehmung
zusagen vnd ynterschreiben muess.
(1626).
1. Dass er sich eines Christlichen Gottsehligen Le-
bens ynd wandelss befleissigen vnd also ein Kirchendie-
ner, welche andere (!) billigk mit einem gueten Exempell
Toi^ehen sollen, erzeigen wolle.
2. Dass gegen seinem vorgesatztem Pfarbern vndt
dessen CoUegen, so woll aucb gegen die Herren £. Ehrn-
Testen Rahts sich ererbietigk vndt gehorsamblich zu ieder-
zeit erweisen.
3. Dass wan der Pfarher irgents nach gelegenheit
der Zeit einen oder den andern hjnmum^ gesanglc vndt
Psalm zu singen oder sonst die (^remonien im singen
vndt schlagen abzukurtzen befehlen wurde, demselben
also nachzukommen.
4. Mit dem Domino CantorA auch iederzeit in guetet
Correspondenz zueleben vndt alle Son: vndt Festage zu-
vor sich mit demselben grundtlich zu bereden, wass er
an Beepomorio, IntraUu^ himnis^ Psalmen, ToitM« Muteten^
Missen oder derogleichen singen weiten, ess [sei] Clu^raUa '
oder Figuralis Ccmhu, wass er nicht habe, solcnes zeitig
genug zuvor absetzen vndt solche muehe des absetzens
sich im geringsten nicht verdriessen lassen, damit also
ein fein harmonia vndt gleichstimmigkeit zwischen der
Orgeln vnd dem Chor erhalten vndt der liebe Gottes-
dienst mit desto mehrer Zier vndt andacht verrichtet
werde.
5. Dass er im gebrauch der Stimmen im schlagen
zue iederzeit abwechseln vndt dem herausgegebenen ver-
zeichuuss nach dess Orgelmachers sich gemess verhalten.
6. Weill die Schnarwerke vndt Broststimmen sich
leicht verstimmen, dass er alle Sonnabendt, sonderlich
wen es vnbestendigk gewitter ist, vmb ein vhr neben sei-
nem Calcantm für der vesper in die Kirchen kommen,
solche durchlauiFen vndt reinlich wieder zurecht stimmen.
7. Dass er ohne vorbewusst vndt vrlaub des Pastoris
keinen Sonnabendt oder Sontagk verreisen oder abwehsent
sein soll, damit vif den begebenden nohtfal im verreisen
oder sonsten man sich darnach zu richten wisse.
8. Soll auch in seinem abwesen keinen anderen
frembden vndt zue zeiten vngeubten Organisten ohne vor-
bewust des Hern Pfarhers auffstellen, sintemahl dass
Orgellwerck diesser Kirchen vndt geraeine ein grosses v
kostet vndt durch einen vnerfahrnen leicht verderbet wer-
den köndte.
9. Da er auch kunfftigk discipulos haben wurde, die-
selbe nicht jhres gefallens auiF der Orgell allein gebahren
lassen, sondern iederzeit dabei sein, damit durch dero-
selben Verwahrlosung der Orgeln kein schade zugezogen
werde.
10. Zue Winters Zeit soll er auff dass Feur, Lichtt
vndt Kohlen fleissig achtung geben, damit wen der Gottes«
dienst auss ist, dass feuer nicht stehen bleibe, vndt weill
es an allen ehrten holtzwerck vndt bretter sein, dadurch
schade entstehen, sondern dem Calcanti befehlen, -das er
die Feurpfanne iederzeit in dess Aiditvi hauss tragen vndt
daselbst wieder holen muste.
11. Dem CakanH zue befehlen, dass er die Flugeil
ahn der Orgell zu iederzeit an der Orgell nach geendig-
ten Kirchen' Ceremofiim znethue.
12. Wan die eopulaiion vndt treuw zueschlagen er
gebehten wird, alssdan mit dem ienigen, als 1 ohrtsthaler,
so jhme gesetzt, zuefrieden sein vndt keinen vber sein
Termuegen wass abfederen. Will aber einer anss guetem
willen ein mehres thuen, dass soll dem Breutigamh frei-
stehen.
13. Weill auch dem Orgellmacher gebühret, bei lief-
tenrag dess wercks in gantzer versjimDlung;!!. Ernvest.
Wolw. Rahts vndt derer von der Kirchen aussgesagt, dass
dadurch den Orgellwerken nicht geringe vn^elegenheit
vndt schade zugetzogen wurde, weill iederzeit viele Leuthe
hinauff lauiFen, von dem Staube, dreck vndt andren, so
sich darauf destomehr heuffen, alss soll er die thuer an
der Orgell verschlossen zuehalten, auch nicht ohne unter-
scheit iederman hinaufflassen , wie dan heutiges fast
Schuester, Schneider vndt andere hinauf lauiFen; welche
aber der Musiken zugethan sein und den Ghorum belffen
zieren, mit denen hat es ein ander Gelegenheit. Damit
auch die thuer desto fleissiger zugehalten werden kdnne,
soll dem Domino Oantori auch ein Schlüssel zu der Orgel
zugestellet werden, dass er könne auff vndt abkommen,
wen er wolle, vndt wieder zueschliessen.
14. Auf die wohnung dess Organisten soll er auch
fleissigk achtung geben, dass durch nachlessigkeit vndt
verseumbnis oder durch sein vndt der seinen verwarlosung
deroselben kein schade zugezogen wurde, so etwas daran
zu bauwen oder bessern, soll er solches den Bauhern von
!E. E. Raht anzeigen, die werden woll anprdnung davon
zu thune wissen.
15. Da er auch irgents die wohnung selber nicht
bewohnen wurde, soll er ohne vorbewust des Pfarbern
vndt £. E. Rahts niemandt hineinsetzen, sondern soll mit
deren willen geschehen, damit durch solche heusslinge
dass hauss vndt gahrten nicht aussgewohnet vndt ver-
vmstet vndt also hernach vnnötige bawkosten dem Raht-
hausse zugezogen werde. Do auch der Organist dass hauss
nicht selber bewohnen wurde, sollen Prediger, der Schuel-
diener Witwen oder den (!) Schuldienern selbst für an-
dern auf den erstfall den vorzugk haben in solchem hausse
zu wohnen, doch dass dem Organisten ein billiger hauss-
zinss darvon gegeben werde.
16. So soll er mit der alten besoldung content vndt
friedtlich sein.
17. Dafern ehr auch zue guetten leuten gefordert
werden solte, soll ehr sich gueter desereHon gebrauchen,
ausswertigk bezeigen, sich auch in sothanen Convivus alles
kartenspiels enthalten.
1^. Wofern Sie diessem nicht also geleben wurden,
wollen Rahtt, pastom vnd Kirchväter alle jehrliches die-
selben abzuesetzen befugt sein etc.
Diese punctm getrewlichen znehalten vndt in acht zu
nehmen soll der Organist bei seiner annehmung mit handt
vndt mundt zuesagen, darzue jhme auch Gott der her
Gluck, Segen und bestendige gesundt verleihe."
«i
SRr. 5.
Srifff »ed <|»tof. ;|r. jläl^mflebt
011 htn l^offatielimetflet S. ®t^o(t in <Saffel.
(Stfenod^, ben 3. 9tot). 1841.
^oäftoofilQtboTntx ^err,
^od^}ut)ere^renber ^err ftapeDmetfter !
ObtDol^l i4 tDti%, bog @tt>. ^od^loD^Igeboten bte Rtit
!oftbar ift, ja bog ber, welker S^nen 3^^^ raubt kua^r^oftio
eine @unbe gegen ben b^tttgen ®etft ber ftunft 6eaeC)t, fo
toac^t ic^ ed ooc^ — im SSertrauen auf bte aDaemein betannte
unb auc^ fd^on oegen mtc^ unb meine mufifaßfc^en ISBeftre^
bungeu bemiefene Siac^fic^t — ©o. SBo^taeboren — ©te mit
bie{em langen IBrtefe unb einer ergebeuften Sitte in Sejug
auf betltegenbei^ Oratorium: 2)er @tea bei^ ®dttlt(^en
}u betäftigen. Unb ic^ ^abe nid^t ^u befürchten Don S^nen
mtgüerftanben }n tnerben, ba ®tß. Sßo^Igeboren f^on feit üte*
len Sauren atö ®ttxn erfter ©rdge am ftmtft^immel glänjen,
folgltd^ ben 5tel(^ ber Suft unb ©c^menen gan} geleert ^a«
oen, ben und bie ftunft bietet. 2)ted SUeS aber noä^ me^r
39
1)te unbestenüe Siebe unb SBere^runo, bon ber iäi mtd^ gegen
1£to. SSo^IgeoDteit butd^brungeit fuUe, befttmmen mi^ not
^^nen untoet^of^IeR mein ^et} au öffnen. @o fei ti, 83er
jut llunft berufen ift in beff en Seüeben fi^t ed nid^t mtfyc,
ob er in ber ftunft t^tig fein mid ober nid^t. er mug fc^affen
unb tt)er bie^n 2>t(uig in Rc^ ffi^lt, ber ift berufen ein i>k^ .
ner ber ftunit ju {ein. ®e{eDt ftc^ p bem orange no^ ber
'<9rob oon oQgemeiner Silbung, uermöge bereu er jum 9e«
n^ngtfein in ber ihinft gelangen, b. t. burc^ bie Vernunft eine
Hare Slnfc^auung erhalten tann, nmlS bie ftunft ift unb fofl,
fo niu§ i^ bad Streben wadf ^^erer SoDenbung, grd|erem
SSirfungdfreije nntpieberfte^fic^ ergreifen. Unb nur ber ®rab
ber SSenoirfÜc^ung biefed @trebeu8 bebingt ben Srob feiner
(Blüctfeligfeit — SBad niid^ betrifft; fo gloube ic^ nic^t unbe«
rufen in ba4 ^eüigt^um berftunft etngebrungen jn fein, fonft
lofire ber mir oon Sugenb ouf innetoo^nenbe unb burc^ feine
93erpltniffe ju l^ernidQtenbe ^rang, mufttalifd^ ju fcqoffen,
4ilfo mein gan^eü^ ®efii^I, mein SSefen, mein 3d&, tint Suge.
— 9tod^ ^at mir aber ba% @(6itffa( nic^t oergöhnt, mein
Sid^t mag bieS nun grojs ober Kein fein, leuchten ju (äffen.
9{o(^ bin iät in ber mufitalifc^en SBelt ein Stinb, bad faum
bie erften Sebendjetc^ t)on ^4 gegeben ^at, ober geben
tonnte. Sag bie @cl^u(b mit an mtr? 3(^ mid el^ nic&t in
Slbrebe ftellen. ®txoi% Rotten aber bie unglfidfetigen 93er^
MItniffe auc6 @d)utb, bie mid) bi^tberten, gleich mtt anbern
Aunftlern meinei^ 9l(ter^ in Steige unb ®Iieb ju treten unb ,
ben Sföettlauf ju beginnen. 5turj, idb fi^c jc^t in ben trau^ '
rigften erbärmlic^ften SBer^ältniffen, bie mir faum bie fummer«
lid^fte S^iftenj fidlem — abgeftqnitten don ber ganzen mufi«
ialifd^en SSelt, unt9ermö(ienb mit i^r ^xitt au galten, ba
mir aQe @elegenbeit SJJetftermerfe ju l^dren unb ju ftubieren
mangelt — i$ ft|e noc^ in einem fliter Don 32 Sauren in
(Sifenac^ unb mufe täglid^ 6—8 (Stunben am ®^mnafium unb
€eminar bie aüererften SlnfanQdgränbe ber SRufif n^iberfäuen.
'3a, id^ furchte beinah, bog bie Hoffnung, mi^ aud biefem
SIenb ^eraudjureigen, verloren ift. — SDtein (Sinfommen ^ier
^ft SU gering, a(d bag i^ ein Opfer ju ©unften meiner 5hinft
bringen fönhte. — Son aQe ben SJ^eiftem^erfen eined @(ucf,
anbei, 99odb, ^a^bn, aRojart, lOeet^oüeu, SBeber, @pobr,
erubini f)abt id^ mir nod^ n^eiter feine in Partitur anfcbaffen
unb ftubieren fönnen ali ben S^^elio unb ben äßeffiaS. ^Qe
bie ^errlic^en Quartette, ©^mp^onien, Opern unb Orotorien
bon (Sm. S^oblgeboren unb ben aenannten 9JIeiftem, in benen
bie ganje SSelt fd^U^elgt, finb uno bleiben mir n)a{|rfc^einlid^
auc^ unbefannt, menufid^ ber ^tmmel meiner nid^t balb er^
barmt, unb mi$ fiber ®tod unb @tein oon Sifenac^ n)eg^
iftbrf. fftodi ^abe ic^ nicbt einmal ein einjigel^ meiner eigenen
SEBerfe gebort. 3ft ia§^ nid^t Sammer uno (SIenb?
Unb bied ift [a beiuabe bie einjige ^eube, bie bie Aünft«
ler, n^enigftend uiele berfe(ben ^aben, nömlidb ibre ®eifteSfin«
ber tt)ie bie @d^metter(inge in bie SSelt binflottern ju feben.
SBirb einem aber aucb biefe S^^eube bergädt, o bann ift bal^
Seben einei^ JKtnftterd bad bebauem^n)ertbefte. ^enn ed migt
bie 97?enge ben SSert^ beS äRanned ober itünftterd nur nad^
bem @raoe, in n^eld^em er bie ?(ugen beS ^ubtifumS auf fidb
.JU sieben ttiei|, nicbt nadb feinem inneren n)abren 9ßert^er
.ntdbt nod^ bem ®rabe feined äBirfend im engeren jtreife. 9iid^t
einmal n^erben bie bem öffentlicben auftreten entgeaentreten*
ben, oft unbefiegbaren ^tnberniffe berüdfic^tigt. ^rj, ber
. jtünftler ift ein ÜRenfcb ber Oeffentlicbfeit. ftann e^ mir nun,
nadb bem, toaf^ icb bi^ber gefagt t^ab^, oerbacbt tottbtn, toenn
tcb aUed oerfuc^e um meinem 92amen fttang in ber mufifa«
lif^en SBe(t ku Derfd^aff en ? ^ie aber eben jene in ber i^at
ungebeuren @^mierigfctten unb ^inbemiffe befeitigen, bie ber
Huffubrung eined größeren SBerfed entgegenfte^en ? 3c^ ^oeig
le^t fein anbered atö — mic^ bertrauendooQ mit ber ergeben«
ten Sitte an (EU). SBo^Igeboren ju toenben, boc^ beilieaen«
hti Oratorium in |o fern au berüdfi(^ti({en, bag
ed unter ber Seitung (SU). 9Bo§Igeboreu in einem
Soncerte in (Saffef, mit IBegleitnng belS ganzen
Or^efterS, jur Stnffü^rung lommt.
(&i fönnte ja foldb ein @!oncect ju irgenb einem guten
^n^ede, etma für bie bortigen 9rmen k. zc, gefc^el^n. Wxi
i
iiifire bai» gletd^, nienn ed nur unter ber S)irection (Em. SBobl^
geboren jur aüffiibrung tommt ^xA toare baft befte ßeug«
nig für mein Sßerl unb I9urbe mebr mirfen, a(d aOe Kecen«
ftonen in ben 3^tungen. Sc^ fönnte bann aud| mit ®ettiig«
beit Jirfibiciren, bag mein SBerf ai^ nocb an anberen Orten
(Sinaang fanbe. — (Slftdlicb »äre icb, u^enn ic^ Oon (Sio.
SBoQlgeboren ba(b eine erfreuliche 92acbri^t befäme. 9lacbbem
id^ nun (£m. SBoblgeboren mein gauj^e« ^erj geöffnet t^af^,
bitte icb fd^Uebli^ nocbmaU bie Sänge memeS Oriefe« ju
entfc^ulbigen unb bie SSerfic^erung )u genehmigen, bog id| mit
unbegrenjter SSere^rung bin
Sm. SBo^Igeboren ganj ergebeufter
g. Äfi^mftebt.
<#•
f
Suj, griebr., Op. 78: ^tomnuÄ: „©(btoingt beilige
©ebanfen tüdf Don oerCrbe IoÄV)fur©opran«
folo unb 3D^{ännerc^or mit IBegleitung berOrgel
(ßarm.) unb §arfe (^ianoforte) ober ber Orgel
allein. $art. 2 JU ©oloft. 30 ^., ^arfenft 30 A
©borft (je 20 -A) 80 A SWainj. S)iemer.
%9er M bedielten Wmu^r 9lltmdfter9 ^o^fienflic^e ^l)time: ^^<t
mt fetember O^efano/' mit mttfter^after ^enu^tmq btr (S^oralmeife :
^^ie f49it leud^tet bec SRorfleiifteru," für ^opronfoio, S^ilnner^oc unb
Orgel, feniieii lernte — ^(^reiber S)iefed bat me^rfa^b nitt biefem eblen
^xtt großen (Srfolfl gehabt — ber loirb aivSi bi^i^ etmaft mcaeroö^nlic^
Sd)9ne0 erwarten. \Xnb er mirb ftcb, bei nS^erer Betracbtimg ber neuen
2)acbietung ni^t getftufcbt fäblen, betnt bie f(4mun(|Uoaen ^i<btenoorte
^aben eine qann entfpre<benbe IBertonung gefunben. Ru litn obfonberlt^
ergreifenbeu »Momenten ae^drt 5. 9. bie toniicbe ^arfteflnna ber Qorte :
r«(Sr mo^nt in einem Siebt" k. ^ie 9eränberung bec Saftart bei bem
l^fju^ : p»3m ikifle bef i^n @ef(e an," mit bem weiteren ^armonifcben
dkriige, bie ^rbetjiebung einer Sboral^eile : ^9i« bterber balfft bu mir,
mein Q^ott k , fowie ber f(b9ne einbeitlitbe @(bini gereidien ber (jewicbtiaen
®(bi$pfung ^ur nngewd^nlicben Sterbe, ^mmt nun npcb eine fcbone
©opraui* ober — wenn ed nic^t anberd fein tann — eine tlangoolle' ^nor»
ftimme, bie wie ein glfiitj^nber @tem über ben pilaemben Steifen fcbwebt,
h wirb bie IBirfung, bei einiaenua|en guter ^(uffu^rung, eine bo<berfreu«
i(be fein, ftann ^arfe ober ^ianoforte nicbt befdiafft werben, fo genügt
ducb bie zweite beigegebene, gar ni(bt fcbwere Orgelftunme. —
goote, «rtbur, Op. 29: Ibree ©ompofition« fortbe
Organ. Kr. 1. geftioal^TOarfc^, 80 X 9lr. 2.
ailegretto, 80 A 9lr. 3. ^aftorale, 80 A SBofton
unb Seipiig, ü. % ©c^mibt
%>ai ed in 9lmerifa fe^r gute C^oncertorgeln unb au(!b ber&bmte
Orgebirtuofen, wie j^. 8. ^am, $Barren, (Sbbi), Sr9tf(bel 2c.
2iebt, ift eine unftreitbare 2:batfa(be. 2)ag man aber mdfi anfftngt ber
)rge(compofitiou fid) mit ^Begabung ju/^moenben, ift ebenfaOft nttbt ^n ))er»
fennett. S)ie in %c, 3 oon und angei^eiote 2. (Sonate oon 2^ u n b a m ifl
nnft ein fprecbenber 9eioei9 für unfere '%)ebanpiung. @o finb aud) bie jdou
genaimteu 3 @{ibe wo^l erfmiben unb ber mobemen Orgel angcpaftt, wenn
au(b entf(bieben freien mobenten 6t^(e gebalten. S)a8 wirb freitidb Orga«
niften ber ftrengen beutfcben @(bu(e nicbt gan^ anqenebm fein, ^n ftme*
Tita giebt ed freilicb ein . weniger gebilbeted mufiralifcbeft $ublmtm, bad
t>on gelebrten l^rimdframd nicbtS wiffen. Dielmebr etwad für« Obr unb
terj ftabtn wiü, 3n biefer . SBejjiebung ftnb bie oorliegenben mitteifcbtoeren
a|e annehmbar, ^er ^eftmarfcb m g^bur mit feinem eblen Xrio in
2)eftbur wirb audi in ^eutfcbfanb bei nicbt contrnpunftifcb gefd)u(ten fUtUß
ten geni gebort werben. ^aS anfangt etwad fd))oenuüt^tge Vdegretto,
mit nacbf^Iagenber linfer ^anb (wad ^ancbe auf ber Oroel unftatt^aft
ftnben werben) lAuft in ein freunolicbed 9lflegro (burcbweg uu gebunbenen
@t)|le) au«. @ebr f45n empfunben ift \>ai poeti^tbe $aftora(e in S^bur,
o^ne alle ^nUftnge. —
2>uboilS, %f).: 3 ^iece^our Orgue. 1 $rä(ubium
graoe, 1,50 m; 2. nboratio et 16o£ «ngelica,
1,50; 3. ^of an na b! (S^orud magnud) Softon unb
Scipiigr S(rtbur ©d^mibt
tiefer 3ilnger @t. (Säciliaft (at fub \^o\\ ute^r mit htm alten ftrengen
ßerod @t. (£ontrapun!tud m\> @t. gfuga befreuubet. @mft unb {(bn)er
.m^reitet bali %^ma in @8bur, */* Xa^t fugirt einher, aber obne Bo|>t unb
{ßerude, aucb in ber QEntwidehing bie moöemen bAnnonifcben Errungen«
fcbaften nicbt oerfcj^mJl^enb. fo bag baS impoitirenbe @tüd ben emfter
geftnnten Orgoniften 9lefpeft einfielen tonn.
92r. 2 : ^Serebrung" unb M;^ngelftmmie'' beginnt in 9Isbur, anfcbeinenb
in §5^cven ©n^Areu. S)ie (Sngelftimme wirb burd) eine anfpred)enbe
^elobie, mit figurirenber Begleitung, ^u gehaltenen SBdffen, bejeidjnct. $[m
@d|l«ff« Hingt ha^ oerflftrcnte (glement — eS ^at uni entfernt an bad
*) ^9 9cbi4t tft MR 309. SnbieoS dt a m er. 2>ic 8teb.
40 —
£o6enQnitp«H-fpicl erinnert j^rrid, nm in ben l^Sc^ften ^dncn ber Orgiel
^am leife in Dtv^alten. $ad ^fanna§ ift wiebemih ein gani eigenartig e9
poetiMed @Ki(f, bod ftcb interetfant im »eiteren Sedauf unb pompdd mit
^armonifdKr (accorbifÄer* frad^t nod) bem ©^liifje (in ber ^9^) bewegt.
9oefle, (^nbung itnb (fffett ift biefem ©tficte ebenfaM nk^t afi9iu?pnc|pen.
ißaine, 3e|ii Ä., ©}>. 10: 2 $relit>f8 <)i^u« ©tgue
1,30. Scil)äi9, «rt§..®c^mibt.
i^iefe toben 6Ate befte^eit aud einem ttimi weiter auSgcfponnenen
.ftQSn enüpfnubenen $!asg^tto in ^««bnr, in freiem ©t^t, wclc^d nnrmcQt
«$ne ^ntecefftbunb^f^fviea (abeii.*
2)fi^ l&«mofl:»8orfpiel ift emfter geholten mib nmc^t im weiteren
SSedaufe f^on eHoad jr(>gere tetbnif^^e nnfprfidfe , befpnberd J>ebaiiter,
nomentlic^ bOr wd ber Xonfe^r inS ijugiren gerStn unb mit uolier Orgel
lodwettert. 9}a(^beut ber ®a| wiebcr in mbigere 93a^nen einlenft unb
nad^ bem freunblidKU ^^bur euUäuft, fctiliegt er innner ni^iger toerbenb,
aber ni^t im Sonbe Derlaüfen^, gan^ jart ab. —
aSermanii, Ddfor, !Dp. 98: $(d^t c^orafteriftifd^e
SBortraftl^ftfide für Drgel juni ©ebrau^e im
Sottcert itnb im ® ottei^bienfte componirt.
§eft I. 9?r. 1: gro^c ©otft^aft, ißr. 2:
SBei^nad^tlSpaftorate 1,20. ^eft II. 9lr. 3:
SRomonite, 9lx. 4: Xroft im f^tDeren Seib 1,20.
^eft III. yix. 5: 3)anlpfalm. ?flv. 6: ©lüdlic^ed
008 1,20. .$^eft IV. dlx. 7: Iraucrmarid^ J«r. 8:
Äbenbfcicr 1,20..
, Dp. 94: S^arfreitag unb ©olgat^a. ^n*
tofteftudE ffir Orael mit ben 7 SB orten S^cifti am
Ärcuj 1,20. Sre^bcn, tliejpnbcr Slö^Icr.
iffad^bem und ber mit lRed)t berühmte ^redbener Vleifter bereits
mehrere ge^altDode Orgelmerfe, j^. ä. feine beiben großen Orgelfunaten,
3 )Bortragdftiufe für bie Orgel (Op, 83), fowie mehrere Serien geiftUc^er
lieblich fiieber mit Orgelbegleitung, (gnfembleftfufe für ©tteic^inftrumente
unb Orget 2c. geboten bat, tritt er wiebennn mit iwei neuen ge^ltDoQen,
^oetikfien unb fonnuollenbeteu ®ebilben in bie Oeffentlic^it, unb wn: ftnb
ber Sßeinung, iai bie nrirtmigdooden ©didpfiuigen balb bie (Cnfmerffamtett
ber beffem Organiftemoelt auf fi(b ^ki^n loerben, um fo me^r ald biefe
wo^Ieblen ^onperlen feine abfonberit^e Xecbnif, wobl aber poetif^^n 6imt
unb ©efd^macT, fowie eine onftAnbige Orgel erforbeni.
9{r. 1 in Op. 93 beginnt mit einer fremibli^ gebaltenen (Einleitung
in ^«bur (V«)r iu bereu iBerlauf bie (S^orolmelobie an: JSom ^immel
l^od), ba iomm üb ^er'* (<Santud ftrmud im i:enor) in gebiegenfter Qeife
burcbgefü^rt wirb, ^m 6d)lu{fe fteigert fi4 bie gfreube }u i^of^m Subel.
9{r. 2 (SRobcrato, Sr«bur, VO ift bie grreube ber aruien bet^lemiti«
fc^en ^rten über bie Geburt beft fBelt^eilanbed fe^r fd)5n gefdiilbert.
92a4 ^Mnx ficb wenbenb wirb bie Stimmung böb^r: weiter mäi
üsbur überge^enb, nocb inniger, worauf ber ©cblug DerflJirenb, glei^fam ald
fd)webteu bie ^ngelf^auren ^en ^iiiMueldraumeu entgegen, gauj leife
verflingt.
3n 92r. 3 (C^bur, */«) fpiegelt n4 ba« wohlige Se^agcn einer
frommen S^riftenfeele anfprec^eub ab, benn ,,9I(Ied ift an ®otted Segen
unb an feiner ^ulb gelegen''. S)ie fBenbung nad) ({«bur in ber ^itte ift
wn befter ^irning.
3h 92r. 4 ((S«moir, VO ift [(biotred ^rjeleib c^arafteriftifcb gef^U«
bert, aber an^ ber ^immlifdie Sroft ift nic^t Der^^effen ; er erti^nt fiar fcbön
btni gequftlten SOilenfcbenber^en entgegen. 9iocb emmal wirb an bie (Erben»
|)ein erinnert, aber gläubigem (S)ottuertrauen überwiubet fiegreid) ade
^mnmiffe bed (SrbenrunbeS ; fagt bocb ber 2)id)ter fo fcbi^n a\^ wabr :
„9lu(b ber Iftngften 9la^t au| drbeu folgt ein golb<n S^orgenpt^ !"
Se^r gut paffenb ift ber folgenbe @a^ (9ir. 5, S)anfi)falm in S)e^
bur, *l*) angereiht, balb fteubig aufiau^i^enb , balb mebr fi(b nac^ bem
Snnem wenbenb. 2)er Scbluft ertönt wie ein mäd)tiged ^afleluiab, in
bem Sinn ber %Borte eingebenbe. „Sollt' i(b meinem äott ni(bt fittqen?
Sollt \^ ibm nicbt bantbar fein? ^nn icb feb' in alleu S)ittgen, wie fo
gut erd mit mir mein\''
9tt, 6 (in S* unb Whm, VO iQuftnrt gleid)fam, bie fBorte bed
frommen ^icbterft Sidfooiuft: „34 freue midi, mein (S^ott, in bir unb bin
getroft, wenn id) ^id) bier h^i meinem ^beil erwfible. ^n, fierr, bift
mein, unb i(b bin bein; wad mangelt meiner Seele?" S)ie aRittel))artie in
9(Ssbur Hingt auSne^menb fd)0n.
9?r.7: 2)er 3:rauermarf(b in gf^oH repuKfentirt tiefe 9etnlbni6
über einen fcbioeren IBeriuft, bie bod) M Xrofled (2)e««bur, int Wittelfa^)
burdbaud ni(bt entbehrt, g(eid)fam ^umfeub : «fBaS (Bott tbut, bad ift wobl-
getrau.'' 2)er oerföbuenoe Sd)lu6 urebigt gleicbfam ben Sinn ber fBorte:
,,9Bie grog ift bed 9iamlld)t'gen ®üte, ift ber ein S^enfd), ben [it nicf^t
rü^rt?" V^amentlicb ber ^auptt^eil ift oon origineller graftur.
9h. 8 ttb e üb feier (gp'bur, V«) bürfte bad SRotto führen: „O
wie wobi ift mir am flbtnb !" ^ag bie fcböue alte fBeife oon „Snfprut,
t(b, muB bi(b laffen", ^u: „O^elticb nmg bid) laffeii" ober: ,,9Zun ru^en
ane tSaiber^, in «l^bur auftntt, ift wn fdjönfter SBirfung. 9{a(b biefer
feinen ^arav^rafe ber genannten (i^^oralweife, fommt bie (l^runbtonart,
inbem fie wieber an ben (Üngangdfat anflingt, ju ibrem IRec^te.
Op. 94 beginnt in ber 2;iefe mit bunleln ^rauerflangen, tai £etben
beft ^elterlBferd wirb in S(bnieri(endfd)reien, fowie in büfteren f^ntopifti^
f (^en Beübungen gefdiilbert. S)ie 7 tiorte (eigentlicb nur 6, benn : „uRic^
burfletr fe^It) m Stmii f^ btx Oi^er ^uget^Ut, mit c^ataftev^t^
f(6en 3wiMenfpielen. Son gi^Beter »ttfung wirb bie 3IIttftr^on, bie in
a§nli(ber fBeife ni^t in ber ocfftmmten OrgeQttteratur qriftirt, oflerbtitg^,
ti^nn bie Seibcndworte t>m einet guten XenorfKmme audbxu<f#b6ll gefutu
getr werben, ^ie mufitalif(^ ~9taieiei am S<41u{}e bed otlgtneden Srantafte*
ftuded bürfte taum, nacb beut Soraange Seb. Oacbi», tbtftoft erregen.
S(41ie61i(b nur mxb bie 8emerfung, oai gegen biefe 9(rt burcbgeift^ter
^^rogTanrntmufit wo^l tattm etwad SticbbaltigeS borgebra^t werben hmn,
9d(bften8 obn ftenlen unb f (titattfdKn l^dpfen, bie ed in allen Stfinben gibt,
unb weltbe bie SntPletauii iit ftunft unb Seben auf t^r armielMCft
Sännet gefcbrieben ^abeu. Ütntn prebigt man letber t^rgeb^Si „Sbie-
Ihinft^at nie ein Vlann befeffen," ebenfoioenig — wie bie nntrügUd^feit ! —
Stöt)Ux, SBtl^. (@aalfelb) Dp. 14: „9Sir gru§en ^eiy
jog 2)ic^!'' ^^mnt t). % »oceftco^, für Tteton
timmigen 'aemifc^ten S^ot a capella componirt. ©aol^
db, m 3Biebemann. 1,50.
2>ie bid^terif^e IBorlage jur Qulbigung eined ber ^o^^oebilbetften
nnh ebelTutnigen beutf^en grurften, St. ^o^eit bed funftrtnnigen ^erzoai^
@^org ll. wn ^einiUQen, entbält wirflt(b gelungene $oefte , o^ne faoe
&b^ubeleien. 92i(bt minber gelungen ift bie SSertbnung feiten« M iültnt^
unb Derbienfttwilen l^omponiften: uotnebm unb bo4 Mlttt^ümli^, eigeu^
arttg unb fe^r wirffam. gfi^Iicb gehören ^ur 91u«fubrung Soprane, 2*
ttlte, 2 2:euore unb 2 Oaffe. Süt bie IBerbceitmig biefer mitn Solid«
^^nme würbe eS bo(b wo^l beffer fein, wemt ber Vutor auf bie Siet:
ftimmigfeit mntc^inge unb t)iellei(bt au4,j(ur noc^ größeren fBirfungben
Sa( ntit SlaSinftrumenten audftattete. ®ewibmet tft bai treffUdK ISBerl
^er geift ig ebenbürtigen ^ocb gebilbeten, eblen (S^ema^n bed ^o^
fürfiu(beu ^emt, 3^rer pöbelt ber .grrau Saronin ». 5elbburg.
(ä(ef4mü(f t ift oie ge^altoolle (&aht mit einem woblgetronenen SilbniB^
be« ^o^en fürftlic^en ^rm. —
9fuffil^ruit(|em
OrgelpUeen, welche Samuel Warren hiNew-ToriL
in ßeinen TorjUirigen Concerten Torgetragen hat.
Bacbt Christoph. — Präludiom and Fage in B.
Bach, Seb. ~ Sonate' in D-moli, Sonate E-moll, Suite (Paatoval6>
in F-dur< — Paa^acaglia in C-moll. — Fantasie und Fnge in
Q-dar (Peters. II. Bud., Nr. S). — Präind. und Fuge in A-molL
(Peters, n. Bnd., Nr. 3). — Fantasie nnd Fuge in G-moll « Pe-
ters, II Bnd., Nr. 4). — Prälud. nnd Foge in H-moll (Peters,
n. Bnd., Nr 10) — Toccate und Fuffe m F-dar (Peters, m.
Bnd , Nr. 2). — Toccate und Fuge in D-moU (Peters, IV. Bnd.,
Nr. 4k — Fantesie in O-dnr (Peters. IV. Bnd., Nr. 11) Vor-
spiel zu: nO Mensch bewein** Concert in 0-dur (Peters, IX.
Bnd-, Nr. 6;. - Uenuett in F-dnr Tarr. v. Best) —
Beethoven: Andante nnd Var. aus dem Septett arr. v. Best. -*
Adagio aus Op. 3, tou demselben. — Ouv. bu Egmont, arr. r.
Warren.
Bessi, Heinr.: Musette und Andante.
Brahms, Joh.: Ave Maria (arr. von Kirchner.)
Brost g, M.: Fantesie Nr. 8 in D, Op. 65.
Bruhn«. Toccate in G-dur.
Bnck. Dndley: The holy Night, — On the Coast, ~ Sunshine
and Shadow.
Buxtehude: Prälud. nnd Fuge in E.
Capocei: Suite.
Chi pp : Ave Maria.
Olausmann: Meditation.
Clerambault: Vorspiel in D-moU.
Durand: Chaconne in A-moll.
Byken, J A van: l. Sonate in C-moU.
Frank, Oflsar: Choral in A-moH.
Qade, N. W: Op 29: 3 Orf^elstttcke.
Gri son, Jnl : Meditetion in £ nnd B. Festmarscb, Communion.
Guilmant, A;: Meditetion in A. Nr. 1, Op. 20. — Lamentetion ift
D-moll. Op. 45, N. S. — Adagio aus „Ariana.* — Marsch aua
„Ariana.**
Händel, Concert in F, Fuge In Emoil und Largo.
Hesse, A : Toccate Op 84.
Hopkins. Andante graciod?^
Hu Der, Hans: Fantasie in C-moll.
Ja das söhn, Scherso.
Ring, Sonate in D-moll, Op. 71.
Krebs, J. L.: FantHdie und Fuge in G-dur.
Kretschroer. B: Pastorale in F.
Lemniens, ^chersosyuiplioniqne conoertent in A.
Liest, Fn.: Ornhens. symph Dichtung (Bearb.) — Annifaair
in der siztin Kapelle. Prophetenfantasie. — Trauerode.
Mendelssohn -B. i. Sonate. ^ Ouv. in C, arr. v. Best.
Merkel, Gnst.: 8 6. n 8. Sonate, S Adagios.
Mosch eleu. J.: Huldigung an Händel arr. v. Best.
Mosart. Adagio und Andante arr. v. 9eBt
M u f f a t, G : ToecHte in C*moll.
Paehelbel, Ciacona in D-moU.
Paradies. Arte arr v. Best.
Parker, H W.: 4 Piöeen, Op. S8.
41 —
Tiitti, C: Sonate in G-moll, Op. S2.
B e n b k e, J.: der 94. Ps&lm^
B li ei n b er K 6 r, J-: Sontte^5, 8, 16.
B i 1 1 e r, A. G.: 1. n. 4- Sonate.
Saint-S&öna, Sarabande arr. v. Best.
Schellenberg, Herrn : Fantasie, Op« 10.
Scknmann, Clara, Bomanse.
Soknmann, Bob.: Andante ans der Sa - dar - Symphonie, arr.
Y. Prent
Selby, B.: Pastorale in D.
Smart, Andante.
Stehle, Ed. Pro gloria et patria.
STendsen, KrOunngsmarscb arr. v. Allen.
Thiele, Lndw.: Concertpiöce in C-moU.
Ulrich, Hogo : Adagio aas der Trinmph f Symphonie (arr. v.
Warren).
'Wagner, Vorspiele sn Lohengrin nnd Parsifal (Arr.)
Widor, Ch. H. 1.— 8. Orgel -Symphonie.
Rottei^dasai. Witvoering yan Kerkmnziek, ten bäte van
het Onderstenningsfonds der Nederlandsche Organisten- Vereeni^ng,
te geven door den Heer Coms, Immtg Jr, Organist der Bvan^eliseh-
Latnersche Kerk, roet welwillende medewerking van He^. M. J.
B . . (Mezzo-Sopraan), de Botterdamsche Liedertafel, Direetear
de Heer Georg Bijken, en de Heeren A. J. F. Boventeert (Baryten)
A. Berlioz. Mnztek-Directenr te Breda (Viool), op Vrijdag 19
Jannari 1894, des avonds te 8 nur, in het Kerkgebonw der Evan-
felisch-Latbersche Gemeente. Programm. 1. Laatste Sonate (Dl.
en II» G. Merkel. Voor Orgel. 2. Vertronwen op god ▼. G. G.
A. de Vlieffh. Voor Mannenkoor. 3- Hymne a Sainte Cöcile ▼.
Gh. Goanod. Voor Viool met Orgelbegeleiding. 4. Aria alt het
Oratoriom nPaalas" t. F. liendelsdohn - Bartholdy. Voor Mezzo-
Sopraan roet Orgelbegeleiding. 6. Andante v. A. Krnl jr. Voor
Orgel. 6. Becitatief en Ana met'Koor nit het Oratoriam „Anfer-
stehong* ▼. G. A. Heinze. Voor Baryton-Solo met Mannenkoor en
Orgelbegeleiding. 7. Adagio da 2»« Goncerto ▼. H. Wieniawski.
Voor Viool met Orgelbegeleiding. 8a. Abendgebet t Georg Bijken.
b. Vater ' nnser v. C. Krebs. Voor Mezzo-Sopraan met Orgel*
begeleiding. 9. Des Heeren Hais v. J. 0. Boers. Voor Mannenkoor.
VTeiiitar, den 16. September 1898, Abends 6 Uhr : Kirchen-
Ooncert fttr mildthätige Zwecke. Programm. 1. Psalm 100 v.
Mendelssohn. Der Kirchenchor. 2. Vater nnser v. StOr. Fränl.
Jalie Müllerhartung. 3. Chaconne v. 8. Bach. Herr Professor
Halir. 4. Psalm 13 t. Mailerhartnng. Herr Opernsänger Walther
Mttllerhartnng. 5. Offertorinm ▼. Palestrina. Der Kirchenckor.
6. Taccate (D-Moll) t. S. Bach. Herr Stadtorganist Werner. 7.
Daett ans dem Lobgesang v. Mendelssohn. Fräal. Jnlie und Herr
Walther Mflllerhartang. 8. Zwei Chöre a) Adoramus ▼. Pe^ti. b)
Sanctns v. Caldara. Der Kirchenchor.
Badest - Baden , Evangelische Stadtkirche. Donnerstag»
den 80. November 1893, Abends 7'/i Uhr: I. Abonnements-Goncert
von C. L. Werner unter freandlicher Mitwirkung von Fräulein
Mathilde Vaeth, Concertsängerin ans Karlsruhe, Herr Kapellmeister
Paul Hein, Herr Karl Deuchler (Harfe), sowie verehrl. hiesiger
KQnstler und Mitglieder des Stildt. Cur - Orchesters. Programm.
L Theil: 1. Fantasie und Fuge in G-moll fttr Orgel v.J. Seb.
Bach (1636 -> 1750). (Zum ersten Male.) 2. Sopran -Arie aus der
„Schöpfung". V. Jos. Haydn (1732 - 1809). 8. Largo, fttr Solo-Vio-
line, Streicherchor, Harfe und Orgel v. G. F. Händel (1685-1759).
(Solo- Violine : Herr Kapellmeister Paul Hein.) 4. Orgel-Soli : a)
„Weihnachtspastorale" V. G. Merkel (1827 — 1885). (Zum ersten
Male.) b) „Andacht'', Stimmungsbild v. G. L.Werner. (Zum ersten
Male). 6. Zwei Lieder fttr Sopran: a) „Liebster Herr Jesu!** v.
J. Seb. Bach, b) Psalm 62 (Meine Seele ist stille zu Gott) v. Alb.
Becker. 6. Hymne Nuptial**, fttr Streicherchor, Harfe und Orgel
▼. Th. Dubois. II. Theil: 7. Ooncert (F-dur) in 3 Sätzen fttr
Orgel, Streichorchester nnd 3 Hörner (op.l37) v. Jos. Bheinberger.
a) Maestoso — b) Andante nastorale — c) Finale (mit grosser
Cadenz). Die Nummern 6 una 7 werden auf vielseitiges Venangen
wiederholt. Das unter Leitung des Herrn Kapellmeisters Paul
Hein stehende Orchester setzt sich folgendermassen zusammen :
I.Violine: die Herren Goncertmeister Krasselt , Bletzer , Klupp,
Heinz, Staudacher, Gbampiomont. II. Violine; die Herren Sievers,
GQmpel, Wild, Weidermann. Bratsche : die Herren Pageis, Frehse.
Gello nnd Gontrebass : die Herren Warnke , Kapp , Knösing , Hu-
bert. Hörn: die Herren Walther, Frank, Seifert.
^M^ieabadesi , Protestantische Hauptkirche. II. Orgel-
und Vocal-Goncert von Adolf Wald unter gtttiger Mitwirkung der
Ooncert - Sängerin Fräulein Gornelie van Zanten (Alt) , sowie des
Herrn G. Frisch (Bariton) . beide von hier. Programm, l. Grosse
Fantasie und Fuge fttr Orgel v. Job. Ludw. Krebs. (1713 — 1780).
Herausgegeben von A. W. Gottschalg. 2. „Agnus Dei** fttr Alt, ans
der Krönungsmesse v. W. A. Mozart. 8. a) Ghoralvorspiel : „Es
ist gewisslich an der Zeit" v. J. S. Bach, b) Andante aus der 6.
Orgel-Sonate v. Mendelssohn. 4. Arie : „Herr Gott Abrahams" fttr
Bariton aus „Elias" v. Mendelssohn. 5. „Oonsolation" (Andante
aus op. 74) fttr Orgel v. Alex. Guilmant. 6. a) Arie : „Sei st|lle
•dem Herrn", fttr Alt, aus „Elias" v. Mendelssohn, b) „Vater unser"
fttr Alt ▼. G. Krebs. 7. „Gebet** (op. 411) fttr Orgel v. OI4ment
L<S1^t.~ 8: ay „Der Kreuzzag fttr Bariton, v. Fr. Schubert, b) Waq-
-derers NachtUed : „Der Du von dem Himmel bist" v. Fr. Schubert.
^. „Jubel-Ouverture" fttr Orgel t. G. Ai Fischer. • . .
ClienMilim. Set Paalikirehe. Musikanfftthrnng. Sonntag,
den S4. September 1898, zum Besten der Kleiukinderbewahranstalt«
Mitwirkende: Ghorgesang: Der Gesangverein Sängerkranz unter
Leitung des Herrn Organist BInmtntt. Sologesang : Fränlein
Hedwig Bockstroh. Violine: Herr Haas Sehliemann. Violonortlo :
Herr Bruno Mann. Orgel : Die Herren Organisten Binmtritt nnd
Bntze. 1. Sonate in D-molI fttr 4 Hände nnd Doppelpedal v. G.
Merkel, a. Altogro moderato (Ps.- 43« B. T, 8. 10). b. Adagio (Ps;
23, 1—4). c. AUegro eon fnoco (Ps. 42. 12). d. Fage. Die Herren
Bntze und Blnmtritt. 2. 2 Männercböre. a. Traunngsgesang v.
Hohlfeld. b. ^Verlass mich nicht" v. Greef. 8. „Herz nnd Wille,
mache stille", geistl. Lted v.A.- Wermann. Frl. Hedw. Bockstroh.
4. Gonsolation fttr Gelle und Orgel v. G. A. Fischer. Die Herren
Mann und Bntze 5. 2 Lieder fttr Sopran, J. S. Bach, ausgearbeitet
von B. Franz a. „0 Jesalein sttss!" b. „Vergiss mein nicht",
Frl. Hedwig Bookstrob. 6. \.Ich nnd mein Haas", Männerehor v.
Schulz. 7. Suite fttr Orgel, Violine und Violoncello v. Bheinberger.
a. Gon meto, b Thema mit Veränderungen, c. Sarabande, d.
Finale. Die Herren Bntze, Schiemann und Mann.
9l0tt|cit.
« ■ •
2)a« umfaffeiibe Serf Dr. ^of^anned 3 a ^ u « : ^ie S9{ e 1 o b i e n
her beutfcben enaitflclifcben IHrcftenlieber aud \>tn CtueOen (|efd)opft, ntit
Dielen 99e9tftem,ift ßegeinnartifl in 6 rauben nonftanbtfl bei (£. Ocrtetöinann
in muxilofi, erfc^ienen. $rtid 92 mi, fleb. 104 9Jlt. —
3n ber S^uitentir^e jii S6aitg^ai tonrbe jiingft eine Orgel
etUQOnei^t, bie von einem (Sbinefif^eu Crbendbntber ^eraefteQt inurbe.
^ad ^feifwert biefed Suftrumentd ift nid)t ouft- 9Reto(l (tefertigt, fonbent
mi9 QambuS, unb ber So^lflang btefer Crgelpfeifen \\i unnergleicblicb
fcbön. Wan ^at, {o melbet ber Seridjterrtotter eine« (Snalifd)eu ^Blatte«,
in (Europa no4 nieinotö etiva4 Stebli(beve9 nnb beut 06t ^o^lgefättigered
gebBrt. 3)teftlanaioirtttiig unb bie Xonfftde faffm fic^ mirol4 fibennenf(bH(4,
al4 fp^aren^aft De^etdinen. ^ie Sombudoroel qeroa^rt ober au4 rein
nmterielle Sortbeile, t^r $rei4..ift um i^mei S)rtttel geringer ald ber greift
ber in (Europa gebraucblidie» 9KetaQor)}eln. —
^ie neue grBBere Orgel für bie neue ev. ©tabttitd^e in 91poIba
nttt 42 Stimmen von bem jrönigl. $reug. ^oforgelbaumeifter SBtl^elw
®auer in gfrauffurt o./O. ift giaui^enb gehingen nnb mürbe am 20. STtarj
mribfrt nnb abgenommen. 9M4ere8 fpater. --
(Erlangen, 4. ^^v^. Slup^nmg bed Oratorium«: „^ieSobref^
Mitcn" ^on 2|ofef ^at^bn bur% ben afabeniifcben ©efanguerein unterl^itung
bed St^l Umuermat«mnrtCbireftord Oe (bdier. ©oltftifcbe SSefe^ung:
Simon: ^err tiunberlicb m\^ 9{timberg, ^anne: fjftau hr. gndPer \>on
^tet, Sntad: ^err 3)ietri(b von ^ier. Ordjefter: 3)ie vottttanbige J^opelle
bed 19. bai). äitf.^Sieg. (Erlangen. —
^er iRundKner ^eifter $rofeffor Sotep^ SRbeinberger ^at, mie
totr bSren, fein 2. Orf^elconceit in ®«mon (Op. 177), fotvie beffen
UebeitrQgung für ^a^ $ianofovte ^u 4 Rauben, fiir^Iicb voQenbet. —
3u btm le^t^in in ber $farrfir(be hx 9( a r a n ftattgefunbenen
mtitm OrgeUoncevt trat Staxi S o d) e r aii^ Sem auf unb erregte burcb
Den IRttdit^um nnb bie beftncfenbe Scbönbeit ber ^Klangfarben , bie er auf
bem ^rrlicben Snftmnient, bem fcbouften ®onfd)en Orgehverfe in ber
@d)iDeii(, entfaltete, aUgemetite Semunbernng. $Benn man ^m. Socber
bbrt, benterlt baf^u bie „@(b)veij(erifd)e Wufif^eitung'*, begreift man anäi,
hai feine ^Ib^anblung über bie Oigelregifier von ben erften Tlutoritaten
emftimmig ald miiftevqaft unb etnAig in tqver ^it anevtannt ivurbe. —
3n einem 9(rttfel ber UnsiKa sacra finbet man folgettbeu $affud :
„(Ed iverben foebeu an berOigfl verfcbiebeue Sorriditungen ange«
bra<bt, nm ou^er piano unb forte tu feinen, verf (biebenen 9{uancinmgen
au(b crescendo unb decresrendo ^etvor^ttbringen. ^tint STteinuiig
gebt nun ba^in, bog man bie« an ftird^envrgeln ni(f|t anbringen fou.
S)enn babnr^ tvirb eht Moment in bie Or^el bineingetragen , tvel(be«
i^ren fpecififd)en (S^arafter Veranbert unb bie Jl^önmin ber Snftnimente
in eine verQann"i6^i>ne' 9(rena ^evabffi^rt, loo fie al« iRtvalin ber
orcbeftralen ^ufit erfd^eint. ^d) meine, mir funimeii ber 9?ot^menbigfeit
immer näher, ^)vif(ben jnr(benorge( nnb SoiKertorgel genau gu imter«
f(beibcn, at« wir ha^ ffir jett ^u t^iin pflcacn.*»)
' Le MaireV Praefect d. K. Lehrerbild, in Speyer.
*; tiefem @a^ «in au^norbentltdled «erabo" M^ufttficn, fann fl$ bie Steb. beS
St. SR. 3. nl^t bncfagen. it>r. Hjtberi).
Ob alle nnfcre geehrten ikfer mit btefer Meinung einverftanben finb,
biirfte bo(b fraglitb fein, ^beun aQe lD2tttel, meldte bie fii-(61id)e (Erbauung
ber (Skmeinbe ju fövbeni geeignet \in\>, foKteu bo^ nid)t gan^Ii(^ au«$
gef(bloffen fein. —
^err (Sommerj^ienratb 3"!^"« Slüt^ner in Seipi^ig, ^at ber
®ro6bcrgog(. ^nfiff(bu(e in Seimar einett pra(4tigen Q^oncertfdlgef , in
geioo^nter ®enerofttat, gefdieittt. — ,
^dx ben veretvigten ^eifler Dr. ^aix^ v. iB ü 1 o iv fanb in ber
9^ i (fl a e 1 1 i^'l i r (b e ju Hamburg am 29. ^üx^ eine grogartige
©ebacbtniftfeier ftatt. —
S)a« ^enfmal für ben vertiarten ieapellmcifter Sil^elm 2: f d) i r (Q
in Qkxa tvurbe bofelbft am 2. 9(pril etttbüilt tmb gemeint. —
S)er mebrf a(b mit 9(ujHei(btuntg' genannten Orgelbaufinna von
8i. i( n a u f & @ ^ n in 931ei(berobe b. 9eorbbaufen ift netterbing« eine
ariJgere Orgel für eine fatboüf(be jtiv(be am ivunberf(49neu SR^ciu mit
folgenber S)i«pofition übertragen morben :
I. 1 . ^rin^ipal 16', 2. S3orbun 16', 3. $rin^ipal 8', 4. Q^amba 8',
5. Doppelflinte 8', 6. moW6it 8', 7. (Skbacft 8', 8. trompete 8', 9. $rin«
jipol 4', 10. »orbunalflöte 4', 11. Ouinteö«/«', 12. Oftave 2\ 13. SKiftur
4—6 f a(^ 14. (£oniett 4—5 f a(b- .
42 —
■<»•< ii'
IT. 15. £ieblic^i|cbadt 16', 16. (»ti^tnpx^i^l &, 17. JBipk b'aniour
8', 18. glitte trao. 8', 19. (Slarimtfe 8', 20. 91<i>iint 8\ 21.*akiitti))al ü,
22. glöte octttO. 4', 23. $ic«!o.2', 24. ^rogrefpö 2Vt' (2-^ftt*.)
m 25. 9rin«i^Qlbn6 16', 26. IBioloitbaft 16', 27. Snbbag 16',
28. ^ofounenbaft 16', 29. Ouintbaft 10*/«', 30. $riii}i|KiIba6 8', 31. (ScHo
8*, 32. XroiiM)rtc 8'. —
' 3ut ^btttiß bcd ^atntottiutu&i|jLt4l9Jbcabfti^tkt maniii
SBkii eiue ^efcAMaft ber »armonium^grteunoe ^jnmben. t-
^r berübmtefte norDamenfant|(!be Crgonift Samuel $» Barrett
in 9?eiu«9orf bat ^>|flcnbe SIconfcrtptioiteit unb $arop^ra{eit für.bie Crgei
(bei @d|nrtiier bnf.) erfcbeineit'Iaff^it:
1. ®asner, Sotmbffufer >s Otioerfure,
2. ttlri^b, 9lbagii) aud ber Stnumpb « 6^m|>|onie,
3. Oe<tb»t>en,. (£gntont^ui^Ttute,
4. » fl t , 3., 9la(btflcfoiifl,
5. SRenbeUfobn, Sommeniacbtdtraunt « OuMrtitte.
6. — — Bdtttjfi aw» berf. aKiifif,
7. — — Woctumo an« berf. SKufif,
8. fBeber, Obeion^Onoerutre,
9. — — (Sun^antbensOuuemir^,
10. fBaßner, ^orlpiel imi> fbvantä^ox au^ fio^cngrin,
11. 9Renbel8fobn, altbeutfcbei: 6ona.
^iefe Uebertraguiigen fiub mit groger Umlieft pef(4rieben , aber auf
ben meiften beut(d)en Orgeln finb \\t unaudfübrbar. —
SDie etnft fo berübnite große Orgel im 9[lbert:>$alafte gu ii^onbon
i{t cai bie neue %bbe^rd)e rat gort 9[uguftud, 3nt)eme6, burcb ftauf
übergegangen. — •
Um 12. ^I\v^ ftarb ber uerbiente Gantor $au( grifcber in 3ittau.
^edgl. ber 92eiO'i)orfer Organift ^of^n ^enr^ (Sornell, 9erf.
illvIfTVfvv viVIIIII|l^r
93rieft»ec^fel.
$«rm $. &. in €.: (Etbte äRenfibeiiliebe , b» ton tiefem retigidfen
0efiibl getragen tft, tomtiticbt neben SKenfiben^bcftei^; uiiibvei^ SRitleib
fdrtirlt frflrte in einem einjjebien gfoHe niibt oud. gene Stamt^, bie
criemit, baft mir bie beftcn ^beu nitbt bem t^ien 34 »rbwifen, (ann
fulb nt<tt mit ^mOtbtger ©elbfiberounberung uereinen; ^a^rencft Sm)^finbeir
niAt mit Harem, iitlbtmi%Hn 91b(auf ber ®efii^Ie. —
^rrn 91. (£. in @t.: S)eft Sebend trbftli<tfie (Sif^einung fmb*
gfreunbe, bie nicftt Mmei^elnb loben , in bvnn treuer guter Wtinung mir
aber Ti^cr aufge^ben. —
^mi Orgelbaumeifter St. 8t in ? ®a« bu )>Ianft , oecfiibweige
ben ^noffen! ®dten gebeibt etneSfCan^ gut, auf beten l^eim laum bem
fitcbt erfdytoffen, ba« ^De (ober böfe), ^uge ber 92eugier (ober be» tf^etbe«)*
rubt! —
f»erm Org. W. in 3). : (S« ift am stveclmjiftigften, memt bei ^ttm
reimanualioen ^erfe bad ^auptmanual in bie Stiite, oad 2..
HRanual o b e r b a 1 b beSfelben unb ba« f(bioa(bfte Manual unterhalb
be« ^ a u p 1 10 e r t d gelegt mirb. 3)ae ^auptmerf ^ unterft au fteffen,
empfieblt p4 burcbaud nt(bt fonbedicb.
f8enn @ie ben Unterfa^ 32' in ber ttefat Oftaue htvAliib ^aben
mollen, fo laffen @ie bie 7 erften Xönt ofuftifcb b^rfteQen. —
^mt $rof. Dr. W.in fB.: S)ie gauj^e (Srjilbluna ooii (5(ife ^ollo
in 92r. 7 ber (Gartenlaube, iwn ber Sntftebung ber Sieber « SRelobie ju:
„«<b, wie ift« möjlicb bann" ic. ift — „ffl^Ärlein" benn 1. loar ber alte
2aiL9 8 5b n er fem moblangefteOter Q^antor; 2. loar er feine — ^bee
Don Q^elebrten, er mar toielmebr i^iemlicb bef(bifinlten (Seifte«, fobafc er lebr
obergtfiubifcb mar, an ^reu, 3>antonen tc. glaubte; 3. b<it8fnebr.i(äaen
na(bgemiefen, ba6 er bie fragUfdie Welobie 1827 brucfeu lieb, ^oj^u fommt
nod), bab btefe fBeife gan^ mobern ift, mftbvcnb Söbner ganj im SRo^rt«
fcben ®tule murmelte.
Ob femer JÜd;, fB a g u e r auf feiner Sr^ucbt in (Erfurt meilte,.
mub itb ga"i emfcbieben bejmeifeln, benn 1849 traf er über SBeimar, mo
er für bie ^auer nicbt pcbtbar mar, tu beut Stäbtcben Vlagbala b. fSetmar
ein; ^ nenveitle ^ M ^nm 25. VUti; bann ^m^H — mit f^tt^
meibung ber (Sifenba bnen — (mte faim er oa in (Erfurt gemefen.
feüi?) über 3ena, (Coburg, ßic^tenfel«, ßinbau, »orf(ba<b, Büri*. —
^errn $iauift $. in S-: 3)ie bebeutenbfte berartige Sei^ng'ift —
meine« fiiffen« — 3oie)9b Kbeinberger« Op. 33: ^rftlubium.
imb Sfuge in {^bur ftnr ^lanoforte jutu (&ncertuorttage, 91. 91 üb in ft ein
gennbraet. S)ie ^e ift über 3 Xbemen in grobartiger unb leben«:^
xtoUtx, geißreiiber tietfe aufgebaut. (Seip^ig, (£. 9». Sf^4, 2,50 9tt.,
19 ®eiten gfol.)
3tit$et<|ein
Verlag der Paulinus-Druckerei, Trier.
Soeben erschienen:
Für Orgmisten,
6 Feist-Poistludien
fOr die Orgrel.
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Der verspätete Ehreng^ast.
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Text nnd Unsik von den Verfassern des ,,Eb rengast**.
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gemlsehte Chdre nnd Schnlnnstaltea»
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2. Anfl Mit 8 Uhorbeilagen. Preis 60 Pfg.
Bei Partieen von 10 Expl. ab billiger.
Alexander Guilmaiifs
Orgel^Kompositionen
Terdienen es, in DentschUnl enllich gekamt
anl gewflrdigt za werden!
(Kothe & Forchhammer, Führer durch
die Orgel-Literatur).
JSjütaJDg verlange man gjAtis md Xcaako von
Otto Junne, "ti^SSr*'
'
Cieseaa baar
Za beniehen ven der Terlngehaadliiiig Qtto Conrad ia Erftirtr
Yahrenkaaip, Jallus« Wie werdea nasere Kireheage«
meiadea lebendige Chrlsteagenieindea f Ein Beitrag
znr LSsnng dieser Frage von Jalius V ah renk am p,
Pastor-Diakonns an der Angnstinerkirche in Erfurt.
Preis 86 Plfer
Leaehteaberger« T* €1* Die Idee der Uasterbllehkeit,
Vortrag. Preis ^ m
Jenaad« Nienaad aad sela SehieksaU Humoreske. Preis 16 «
Otto Coarady Terlagshaadlaag ia Erfurt.
^riicf r tterla^ tinb Üjs^MÜpni Ott
fßtxtttitt für ben Su^^anbel: Stöbert
@oitrab, Stftttt, ^Aotteitflrafe 4.
Srorberg in Sei))iifl, X^alftmge 19.
URANIA
ttf^rtft f«r t^Mm
fiHit fit nHfikilifiltt t\)m\t, kinfelidtc, tii|)rulittDt (ßcfsng- uni (ClaDi(r-^u|ik.
SnouSjtsrttii »011 xl. !«). (^()tt|Ct)Ul^, StoSSetiOäl. S. Joforjomtl iii SBtimot.
JZ 8.
einiiBbffliifiig^e« 3«^tgang.
(8»4.
SttfcS Blatt crf^dnt in ben erfitn Xan«i jcbtn
gRondU, (jHI|ili4 in 12 nummtm) imb i|t biird) nac Sut^ &
ShtPtateiK^anbluniien, fRc »en «anim 3aftrflatis «Jl KOJb,
fonic buTdi äffe ^o^amtCT, o^ »tücffeebülc ■ ^ SO A,
mit 9t\MlgMS)i S Jl IQ-A, tKflnuuiRanbo , jii btjitbai. —
3m StitungSfataloa bet «oft ^t bitfeS »latt blt Stummer 6301.
SDitfftf« MbviinfMCttt bei bee
CglMbitian&bentBtTlaRber Urania: Otto CEoncab in CTfiiit,
S^ottenftiafie i, gcacn eiitfenbuiig Don tJIhnA flc ^n
flanjcn 3afeTgaHg bei gfranciiiSuitnbinig. — $ceiB bee tinieluen
»uuimtt 30 Pfennig. StniertiDtiBgebÜ^rcn : bie gelpaltene
$ctitteile hhc Ifl Vfciini«.
3n^alt: ^i"!"" Mnoflite! — 3)nngli4t Sitte an iaS beutfc^e SoH. — Uebei ben Stottrog »ob Sonjcitfiüden v. Sdatbt > Sffcn. — Ülne
ntue Otgtl tjon Steinrne^n. — «riefe Bon ¥ro|- Äü^mftebt an Dr. Spoljr. -- Selpit^uiigcii. — tlup^nuigen. — Kuli^en. — Snefmet^fel. —
Hnjetßen. —
3mmcv aSpttoAKMl
Hnbn Scttn, aniutt «öltet,
bttnt ber Vcift ^at bitite €cl|»ingcn ;
in baS 9ltf4 bt3 Uiieitonnten
ßrebt et taflloS einjubringen.
Uitb bie Sonnen ienet 9tei4t4.
MC eiiciKbleR, nfa^ bccDiennen,
führen aufniflTtS, 3^, ben Cincn,
niKituiuiKii, ju tiltnnen.
netat ba _ , ..
Sitiiem, bei nad) SBobi^li t
quillt i^ Born auf allen Skgen. —
Zioßloi ift es, fQv «ct^tounbnti,
fiinoeMiuneS fttctien nnDen:
90,9 ou Wailfl, ben Strom ut ^emm
unb jum Dutll sniüd )u n>uen ?
itann, nwt If^t nutb, wd) lobcnt?
ffamt, ipaS Seitbe »ntb, genelen?
Su ben Zobten will bac Xobb,
fei e< niN^ fo f<q3n gcnefen.
9Rag infl Vbcnbrot^ uerfunten
leilbeit sRut^ einXifliimn flogen,
boA bei Bild beC Sofiiamut^
fliüBl im Oft ba4 iunge xagen.
9. m. SScbei. (.Sicit^Unben", S. 238).
O bSi', mein BoII, iti4t auf bie fingprop^ten
laft nitqt Ott SSort in beinern fietjen jitnbcn,
nenn Jle be< gleifdiet SnlCK't bii ueitünben
mit siftgenlliiiien {(^langenluigtn Steben.
3)al ikm bec ftKi^t Ift hin VMät bei Slinben!
(IS muft bei «cifi bal tn^'ge 9leif4 befc^ben
unb i^ als Sinei auf ben Slaifen tiilen,
tocnn «T btt SittteÜ ^lig Weitf) tutQ giünben.
ICftiu^U^t »tttr an bd« htntf^t SBolt.
;; .
Sni^it bes fflcifiiits ift ein filnblg Vnllen
mit «neni, »aa Die SHfte ^It gefangen,
ift fiewl^afte», tiot'ge» Bottoeraetnen-
SaiSnÜ b(B QMpe« Ift t&attiaffgeS SoBen,
geffi^n oon einem ttetttgiM Balangen
)um tonnen QctHauf mät bcm ttotfeflen etnen.
Uthtt ben SSpfttttg »PM StoHitttfküdt»,
(«darbt in Sffen).
Sfibtenb mobeme 6onaton unb Santafttn bon ben fk<
treffenbenoen JtomtiDniften ^inrttd)eiib mit fSoitcaQibatxi^'
nungcn tKtfeEieii ftnb, um eine ftilaemfige, niiftit^en @enu6
bietenbe, bie ^ntenftoneit beS @(^5t)f«^ vfi a&Fpieadnbe 83i>r=
tragsweife ju ennöglit^m, finbet man ^et iSai) in feinen otogen
^iSlubten unb ^uflcn fobitl ai& feinen Sn^alt. Stuf @runb
btffcn unb bei unter beifeite fefienben SBat^inbiutbualität, toel«
ä)tt niAt8 mebi bertitiBt ivat qIS eine cinfeitige Sluffaffung
fetner Sßerfe, oifbete fi4 bie fogenannte filtere Staute ein,
ben Snlenflonen iB. tnfofecn geregt aenoibcn fein, ald fte
botgenannte 3S}eite bon a — z mit Uouem S^fe tviebecgab.
O. u. nebuii.
Sie fogenannte ®äpÜ^ag,t, tveli^e bec 5tunftj|Qnger nur feinem
äRentot bDijutragen ^at, mag biefe 9rt SSorttag ret^ettigcn,
aUetn bie fo leiq ausgestattete Sadgfuae »erträgt ebenfoHMnig
eine foIAe monotone, gef^madtofe Siroergabe, a{S iigeitb ein
©infoniefoQ in betfelfien SBeife Dom Oitäeftet Ooigefä^rt W)'
gefcben bation, bag in Ain^enconierten, ftreng genommen, eine
Sailfuge nur ooi einem entfpredqenb boigebttSeten fjjubltfum
borgetragen Uierben foOtc, Rpin> bem 9eobad|ter niAt entgegen,
ba^ ben gu^^mn, angefi^tS ber meE|c unb mef)r ftt^ &u|ern'
ben freien SnbibibualitdlSauSgeftaltung unb trof^ ber fetnften
unb flarften Kbflitfung beim SSortrag, bie guoc ein OuA mit
fieben ©iegeln fein unb bleiben »irb. 3m gunftigften ^De
iftS ein ,,2fnftaunen'', bon einem ®enug ift letne Siebe. 9(0^
fieben ©iegeln fein unb bleiben »irb. 3m gunftigften '
iftS ein „Sfnftaunen", bon einem ®enug ift letne Siebe. 9^ ,
bem aScrftänbnig bet S^^^i^t' ^^¥ ^ü mobeme @onatc uidt
44
I
bie ^ontafie, mil in t^uen rein inenfc^nd^e @etten, mebr ober
iDeniger ftnfonifc^e ©eftolten, bratnatif^e 9Romente ouftrefen,
kDel^e i)om S^f)öxtt, je nad^ bem Silbungdgrabe unb ben
SebeiiSerfa^rungen, fd^ipfic^er ober flärler ^eroudaefu^It k9erben.
3tnx follte man bei SortTQ()eu jule^t genannter ^rt i)on Orael«
ftfiden, me{)r mit ber ^xa%\^ ved^nen. ®a bie meiften berfeiben
3u lang finb um ben ßu^^rer bouernb ^u feffeln, tröge mon
Don berartig ju long oui^gef^onnenen, me^rfo^gen ©onoten
einen geeigneten ©o^ oor. 93fet @ohaten unb tfontofien, n^ie
. JB. ber t)on Siitter in ft^moll unb {Boc^fontafie Don Sifjt,
Urse man berort, bog bod ©onje wie ou8 eiiiem ®ub ge^^
f^offen bleibt unb boc6 nic^t me^r oU 7—10 äRinuten tu
Shtiprud^ nimmt, ^og jtomponiften übrigens felbft bie ^inber^^
niffe, bie i^oifc^en i^nen unb bem $ub(ifum noc^ biefer @eite
betteten, infoferu au^ bem Sßege räumen, inbem fte bie|enigen
©teilen bejeic^nen, n^eld^e ber SSortrogenbe nod) Sefinben
iiberjpringen !ann unb borf, {erliegt bod^ boS ftiQfcbmeigenbe
3uQeftSnbnig ein, bdg Sängen um ni$t ju fogen ©c^tooc^en
in i^rcn SBer!en, — meld^e^ SBerl märe überhaupt booon
frei — bor^ouben finb, meldte im 3ntere||e beSjelben loeg*
bleiben re$p. geftric^cn merben fönnen. NB. 06 Verleger
grSgerer Sßer^. fc^on oud bem @runbe oQgemeinerer %er«
breitung, bie Äomponiften Derpflid^teten, qi\. SEBerfe utt^t nur
in Original«' fomie in gefürjtcr @eftoIt ^erauSjugeben, nnire
S' bcnfour^ eine in Srmägung ^u ^ie^enben ^roge. ' SBliebe bod
riginol Donuiegenb bie $artttur jum @tubium, \o )oürbe bie
{Bearbeitung mebr proltif^en 3^oeaen bienftbor gemod^t, mie
id^ ouS ber SBeorbettung ber ^rofetenfantofie Don Sifjt felbft
in Srfo^rung gebro^t. 9lud^ toiirbe bann monc^ed bebeutfome
SBerl, auf toel^ed beifpieli^meife bie Uronta, So^r^ong 1887
in Sßr. 8 l^ingemiefen, fein Seben nid^t oudf^Iielltc^ in ben
©d^ränfen ber SBerlogSbuc^^onblungen friften. Sßie Diele jeit«
gemäße Bearbeitungen älterer SBerfe imirben boburd^ ber 93er«
geffen^eit entriffen um toeiter i^re unDertoüftlid&e ßebenSfroft
)u äu|em. SRan brauet bobei nur an bie mächtig bal^iu:»
broufenbe Toccata in ^^moU, \otoit an bie groge (S^burfonto«
fie unb f^uge Don 5trebi^ (©ottfd^olg) ju beuten, ©o n^ürbe
bie ©^orolfontofie über: „@in fcfte Surg" Don ©d^eHenberg,
fo)Die bie in & unb 3)«moII bedfelben SSerfofferd oui^ an«'
geführtem @runbe Dielme^r old eiS gefc^ie^t, ju SonjertjmedCen
Dermeubet ©oH ober ber 93ortrag eined ©tücfed euien mirf^
lid^en ©enug bieten, b. 1^. lunftDoüenbet fein, fo mug ber 93or^
tragenbe ftc^ mit gonjer ©eele in ben (Seift bedfelben Dcrfenft
{oben. 9Bie ber 2)irigent Don ®otted @naben „Süloto", ali^
ic^ter SRufifpbitofop^ „auf ben @runb bed Ord^eftern)eidEel^
iebt'', fämmtli^e ©eiten bedfelben, fe(bft bie fd^einbor neben«
äd^Iid^en ^ortieen berüdtftd^tigenb, fo ber SSortrogenbe eined
Örgelftüded. SBoten ältere Orgeln felbft bem benfenoen ©^ieler
nic^t ^inreic^enb ^onb^obe im S3üIom'fc^en ©inne ju mirfen,
fo gefiotten unfere mobernen Orgehoerfe bie fti(DoQfte Withix^
oobe nic^t nur moberuer, fonbern felbft ber flofftfd^en OrgeU
ftüdte. ©elbftDerftänblid^ fteQt ein moberneS SSBerf Diel größere
Slnforberungen (indbefonbere nod^ ©eite ber Stegiftrirung) an
ben 9(ui^fübrenben, oU ein ältereiS. S3ei ber ©d^eu ber meiften
Sßenfc^en Dor bem 9{euen, ift ei^ gor uic^t ju Dermunbeni,
n)enn ein gemiffer 2:^eil Don Orgelfpielern jur S^xt nic^t nur
n^enig SBert^ ouf bie Steuerungen im Orgelbau legen, fonbern,
merfibürbiger SSeife gegen Einbringung berfelben proteftiren.
@ineu ouffoDenben 93eleg jur ftilDouen SBiebergobe, bei unter
l^u ®runbe liegenbcm Xe^te, mit fteigeruber SRegiftrirung bietet
aÄüüer=§artuug« ©onote über: „@in fcfte Surg", ©eite 9— 10,
bie ^urd^fu^ruug ber jmeiten ©tropfe. — 3^ile eind unb
jtoei „aJJit unfcrer EKod^t — Dcrloreu", regiftrire man Ober*
toerf: Sieblid^ ©ebecft unb ©olicionol. ^ouptmerf: fSontuS
firmug) $rinjipat 8' o^ne 6op))eI. $ebol: (o^ne (Soppet)
©ubba§. ©ei 3^ilc brei unb Dier: „d^ ftreit — crforcn",
jie^e man an: Obermerl: 2)roDerSfIöte unb S^goro; ^oupt^»
n^erl: ©ebodt 8', @amba 8' u. Slöte 8'; $eboI: OctoDbag 8'.
^eile fünf: „Srogft bu— ift" Dbermerf anjieben ©eigenprtn«
itpol; ^oupDoer!: >$(dte major unb Ouinte; $ebal: Seuo 8'.
I^eile fed^S „@r beiget — S^rift" ^ouptn^erl: OctoD 4' unb
©uperoctaDe. Set : ,,ber $ene ßeboot^^^ie^e man im Ober«'
iDerf (Somett unb im $ebal SeUo 16'. Sei : ^Unb — ©ott"
I
$auptn)erl: trompete; $ebo(: $rinAipal6ag. fiepte 3ei(e
iBoQed ^ouptmerf; $ebo( DoQ — opne Soppel, bomit ber
C. F. ntcl^t erftidtt wirb. — Öon dbarofteriftifd^er, bie ©timm-
löge unb ben Ausbau bed ©tfiaei» berfldCfi^tigenben 2>ar«
fteUung, giebt ©eite 8—10 ber Sifät« »acbfontorte ein öeifpiel.
Z)oi^ anfangs in ^ugotoform geboltene Snbonte ac. mifteriofo
tt)eift Don Soft 1—7 auf Wc Wegifter IroDerSffate unb gugora
(Obermerf) Qin. 3n Xaft 7 i'miUi SSiertel jie^e man Setgen*
priniipal an. a3onZaft9, brttteSS^ertel, ©aliciona(, Soft It
itt^etted aSiertel, SxtUiäi (Skbodt. .Slamä^licQ DoOeS Öber)Derf
ouiie^enb, becreScenbire man Don Saft 20—21 bid auf Xeoline
refp. 3:raDerdfl6te. Sßon Zoft 27 (Qllmä|li4 crescendo) jte^
man Siebti^ ©ebodtt unb ©olicionol. 3n Xoft 30 jiebe man
SCugoro an, ftoge bagegen SiebL @iebodEt ob. Xaft 35 (jn^eited
fnertel) ftoge man ^uQaxa ab unb jie^e (Seigenprinj^ol on.
SSon 3;aft 38 olle ObermerfSftimmen oHmäblic^ jie^enb, beaebe
man fid^ Xaft 43 auf boS ^olbftarf Derbreitete ^aupttoeri^ (mit
"lebol) bei iebem SBiertel ein 9?egifter jicbenb, btd bo| DoS
ieite 11 ouftretenbe Tlllegro, mit DoOem SBerf eingefegt mirb.
Srraitffiirt am Sl^atii.
^ie neuerbaute fd^dne Sut^ertirc^e ^ier n^urbe im
©eptember 1893 ber ®emeinbe übergeben unb feier(i(| ein*
gemeibi 3)amalS mar aQerbingS boS für bie ßird^e befttmmte
Orgelmerf no^ nic^t DoQenbet,' unb eS mürbe einftmeHen ein
grogeS $ebol§armonium UixMiit, metc^eS om Xoge ber @ini*
meilfiung burcb ein $ofaunen<Duartett unterftfigt mürbe. 3m
Saufe beS ^bruor b. 3a^red (94) fam bie fe^nUc^ft ermortete
OrgeL ^oS fc^öne Skr! i|t gebaut Don ber rül^mlidbft
betonnten ^irmo „&. g. ©teinme^er" in Oettingen o. m.
rSio^em) unb ift eine ©tiftung bed grei^errn Soron Don
Set^monn ^ierfelbft Sie Orgel l^ot auf 2 9KanuaIen unb
^ebol 23 flmgenbe ©timmen no^ folgenber S)iSpofition :
I. SRonual.
1) ?ßrinclpal 8' (im ?ßrofp.), 2) ©ourbon 16', 3) JBioIa
bi Oombo 8', 4) ©ebedft 8', 5) Stbio 8', 6) ©olicionol 8',
7) OctoDe 4', 8) ©emÄ^orn 4', 9) OctoDe 2\ 10) (Sornett 8,
(2 — öfoc^), 11) SWijEtur 4fa* 2V»'.
II. aRanuol (©d^mellmerf).
1) ®eigenprincipal 8', 2) Sieblit^aebedEt 8', 3) Sonccrt*
flöte 8', 4) «eoline 8' (Sobiolft), 5) Oboe 8' (auffc^loaenb),
6) ZroDerSflöte 4', 7) gugoro 4'.
$ebal.
1) aSiolon 16', 2) ©ubbofe 16', 3) ?ßofaune 16' (ein*
fd^Iagenb), 4) OctaDbog 8', 5) SBiolonceUo 8'.
a. aRonuoIcoppel, b. $ebolcoppel ju SRon. I, c. $ebal*
coppel JU Wlan, II, 4 SoHectiDtritte (p; mf, f, ff,), 1 9(udlöfe*
tritt, 1 ©cbtoeatritt.
83ei ber am 2. 9Rärj DoDjo^enen Prüfung ber Orgel
fprod^en ftc^ bie 9teDiforen einftimmt^ ba^tn aud, t>a% biefeibe
in jeber ^infic^t ein SReiftermerl fei, boiS oOe Srmorlungen
meit übertroffen l^at. — Ueber bie Siuric^tuno ber Orgel fei
in fiürje folgenbed gewogt: „Sod äBerf b<it JtegeHoben unb
mürbe auf oudbrüdli^ei^ S^erlongen ber OrgeIbau*(Sommiffton,
bejm. ber ^ugeiogenen ©ac^Derftänbtgen ni(^t mit älöb^en*
pneumotif, fonbern mit „SJtec^auif" gebaut, mai^ bem SBerfe
feinedmegS jum 9tac^tbeil gereid^t, benn bie ©ic^erbeit unb
^^uDerläffigfeit ber überoud forgfältig unb smedtmägig gearbeitete
»teinmel^er'f^e äRec^ontf uno bie bobur(^ bemirfte abfolut
^räjife ^tufprod^e bed ^feifeumerled loffen nic^tlS ju münfc^en
ubng. SDie ©pielort ber äRanuole unb beS $eboId ift onge*
nebm unb geräufd^Iod; bei^^leid^en bie SRegijp^otur« bie, n^ie
oud^ bie Soppelungeu ju betben ©eiten ber aRonuole in bem
eleganten ©pieltifq bequem unb überfijAtlid^ georbnet ifL
3u aQen X^eilen im 3nnern ber Orgel ift bequem ^inju ju
fommen. Sie SIrbeit an fämmtlic^en OrgeltJ^eilen, mo$u ouc^
boS gefommte $feifenmerf ju red^nen, ift eine ougerorbentlic^
folibe, gemiffenl^afte unb elegante ju nennen, unb bod Der*
manbte Stoterial untobel^oft. S)a8 ®eb(äfe beftd^t ani
45
©d^dpf« unb aRaflaiinBoIgen. unb liefert felbft beim Doli«
orifftgfteit @|itel bei» boOen SBevleS mt^x ald audretc^enben
iBtnb. SBqS enblt^ bie ibautitfod^e, bte ftlan^ioiriung btejjet
Orgel Qitbetrifftv fo ift biqelbe für bte immerhin nur m&Bt^e
©ttmmeniQ^ (23) eine too^r^oft fiberrofc^enbe. Sticht oQan
bie amaltiQt Araft bed uoOen 9}er!tö, bte babei boc^ immer
U)ot)lt^ueKb mirlt, fonbern oud^ bie.^errli^e unb^burc^meg
c^ratterifd^e Sntonatton ber einjelnen Wegifter finben allge^
meine tlnerfennung unb Semunberung. S)er fc^dne aroge
got^tfc^e $rof|iect * mit feinen ftlberblanlen Sint^'fcif^n bilbet
eine ^o^e Rierbe bed fc^dnen ®otted^aufed, melc^S fomit ein
Orgetoeri beft^t, u^Ic^e^ \otDofii feinem Erbauer, als aud^
bem ^oc^^igen (Stifter gur größten (Sfyct gereicht. S)er
8ut^enird^en«®emeinbe aber, unb i^rem Orgoniften (9Rufi!«
birector ^rmann Se^er) tarnt man ^ier^u Don ^erjen
gratulieren.
9hr. 7.
Srifff bf6 ^tof. Sit. jlul^mflrbt
an brn l^offatirUmriflrt & ^pof^t in Gaffel.
(£ifena4 ben 31. S>ec 1841.
SBo^Igeborner ^err,
^od^geef^rtefter $err JtdpeQmeifter !
@Iei(4 iMdi Sm))fang 9^red ©c^retbenS, ba« mic^ in ber
Xbat glurfHc^ mac^t, orbnete xdi 9De8, nm fo Diet n>te mög«
Iid9 SIren SSünfc^en entipred^en ju Unnen. %m ffmitn
S^^na^tl^feiertage foQte 90ed <£m. SBo^Iaeboren jugefenbct
merben, aOein am 1. ^iertage fc^on n>arf mic^ ein heftiger
Si^mer} im Unterieibe aufd Shranfenlager unb balb erreichte
bte firant^eit eine fold^ $ö§e, ba| ic^ erft ^ente in einem
etool» leichtem unb f^merjendfreiem 9ugenb(idEe (ben id^ iu
biefem 93riefe benu^e) S^nen bad äberrei^en fann, toa^ mir
fo fe^r am ^r^en hegt. %od^ bin ic^ feineSmegd bergefteEt,
menn bad ®lm gut ge^t, fo mug i^ boc^ minbeftend nod^
8 Zage bad SBett ^nten. Sb. aSBoblgeboren koerben a(fo gfi«
ti0ft entfc^ulbigen , menn ber @M)anfengang meinet» {Briefe^
mc^t )u meinem SSort^eil fpric^t. — (Sm. SBo|(geboren erl^alten
biermit ben ftlabierauSjug unb einige (Stimmen. Sie noäi
fel^Ienben Drc^fterftimmen bitte ic^ ergebenft für mein 0elb
in (Eaffel abfd^reiben ju laffen, bamit aber (Ein. SBo^lgeboren
ni^t burd^ mic^ noc^ dfter bie foftbore ßüt Derlieren, fo toiü
i4 bem jungen S)refd^er in Söffet, einem ©c^üler Don mir,
ben @to. SBo^Igeboren anäi fennen, bie nötbigen Aufträge
! leben unb follte ei» nöt^ig fein, bad ®e(b für bie ani^ju«
^reibenben (Stimmen t)ränumeranbo ju entrichten, fo foQ aud^
bieS SDrefd^er mir melben. Uodf ffabz idt }u bemer!en, bog
in bem JKaDierauSjuge bie 83ortragi»beiei(^nungen festen, au(|
biefe !ann ]a mo^l $ref(^er ober Semanb na4 ber ^artitur
btuiuf^reiben. (Benebmigen (Eni. SSoblgeboren meinen innigften
2)ant für bie groge ®üte mit ber @m. SBo^Igeboren mt$ unb
meine Arbeit berfitfftc^tigt b^ben unb mtt bem b^rjUc^ften
SSunfd^e, bog @ie ferner nid^t nneber Don jhranl^eit bcint«
gef ud^t U)erben, bin ic^ mit unbegrenzter S)anfbarleit unb ^oc^
ad^tung
(Sto. aSBo^Igeboren gan; ergebenfter
£ ftfibntftebt.
8.
Sifena4 ben 26. «uguft 1842.
SBo^Igebomer iperr,
^od^gee^rter ^err fiapeUmeifter !
Setel^rung unb SBegeifterung für &d. Sßo^Igeboren bat
beilie^enbe ©^mfi^onie beroorgerufen. (Erlauben @ie bo^er,
bog lät biei» SSert ba iq ed auc^ für mein gelungenfteS ^alte,
Sbnen ju fragen legen barf. Stemmen @ie ei» atö fd^cben
9laifyQit, aQer ber (Sefn^Ie, bie mid^ ffir ©ie, ^rrlicffer
äRonn erffiDen, benen id^ aber teine SBorte jm ^eben oermag,
mit Stad^ftcbt auf, befonberd toerni S^re SRetfter^anb noä
mand^e äRäußel unb @(bko&(^en auffinben foQte. @Hüd((id9
mürbe ic^ mtd^ aber fd^ä^en, menn ®to. SSo^lgeboren biei»
SBer! fomeit Sqrer Serfidtficbtigung rnert^ Rieften, bog ®ie eS
mit meinem Oratorium jugleic^ jur Slup^rung brockten ; biei»
ift febt mein ^eigefter SBunfc^^ ben id^ no^ an ®to. fßaiffU
geboren ju richten toage. Obne eine ^ufffibrung unter Sb^er
Settung, ^dtfe iif ben 97tutb nicf^t, bad SSert, burd^ xotUf^B
i(| boq leichter, als burc^ jebed anbere, einen 9tuf erlangen
fömtte, eiiter anberen @tabt ansttbieten. „(Sio. SBoblgeboret)
muffen, mit einem äS^orte, mein SRac^merf erft fanctioniren»
augerbem tfabt icb tt)abrbaftig Jeiit 3°^^^" ju ntir. 3mar
fe^ i^ aucb ber Hup^rung unter Sbter ^anb mit einer
(Empftnbung entgegen, mie fte o^ngefäbt ein armer Sanbibot
ber Z^eologie i^btn mag, ber jum erften Walt Dor feinem
(E^^oruS unb 9Reifterj>rebtgen foü; aQein ber ®ebanfe, ba|
@ie mi(^ in meiner Arbeit mit Däterlicffer SN Übe betraci^ten,
erbfilt meinen SDtut^ aufregt. @o febe td^ benu mit ängft«'
lieber (Ertt)artung, ooc|^ aucb mit ^offnnng bem Sage ent«
Segen, »o jum erften äffale ein paar fiinmein oon mir an
er jpanb Sb. SEBo^Igeboren in bie äBelt gefubrt merben f oQen.
— 2Ba« bie ©c^rift an ber Partitur betrifft, fo muffen (Em.
SBoblgeboren entfc^u(bigen, bog fie ni^t {c^ön iR bie ßeit
mangelte, bad ®anje nocb einmal abjd^reiben ju laffen. ©poter
tt)erbe ic^ Sbnen erft ein fc^dn gefd^nebeneS ^emplar juf teilen.
äRit ben ©timmen toerben, beute ic^, biederten inberSapeÜe
pfrteben fein, ©^lieglid^ bitte i^ no4 utic^ S^rer ^rau
CSema^Un, bie mit einer merfmürbigen ®ebulb an ben ^oben
' ju ben Oratorium mit t^ätig getoefen ift, $ii cmpfebfen, unb
g^r meinen ticfgefu^lteften S>anf ju fagen, b^ffentlicb ift mir
baS ®{nd Dergonnt, bied balb mfinbti^ felbft ju t^un. SBii»
babin unb immer bleibe ber ©egen beS ^immels mit Sbnen
uno fd^enfen @ie 3^r SBo^ImoQen 3^rem ©ie ^od^Dere^venbeit
unb ganj ergebenen
it. fta^mftebt.
9.
(Eifenac^, ben 15. t$ebruar 1843.
SRein ^oc^oerel^rtefter SKeifter!
3cb ne^me mir bie ^rei^eit Sm. Sßoblgeboren baS 5.
^eft Dom @rabuS ab $arnaffum unb jualeic^ ben 1. %fftil
etned neuen Skrlc^end: „S)ie itunft bed aSorfpiete" Don mir
in flbermeifen. 3^^^ betäfüae ic| ©ie ^ierburcb fcbon toieber,
aber baS m&ffen ©ie mir fc^on ju ®ttte galten. SBeig id^
boc^ nic^t, toie ic| auf eine anbere SBeife @m. SBobIgeboren
meine ^oc^ac^tung unb Siebe ju erfennen geben foQ. 9Iber
bieS mug icb, mein SnnereS jminat mic^ ba%u. S3ad nun
mein beiliegenbeS Opudcutum betrifft, fo muntere icb, bog eS
Sbnen feiner Zenbenj nacb^ über toelc^e bem SBerfc^en eine
turje einleitenbe SBemerfung Dorangebnttft ift, ber 8erüc!ftc^i*
tigung nic^t gan^ unn^ert^ erfc^einen mfige. 3us(^^(^ I^e i$,
unb xdi glaube bad ebenfaQS Sm. Sßobigeboren fd^ulbig ju
fein, ben Srief Don SRenbetefo^n bei, mit bem er mir meine
©lymp^onie mteber jurüdfcbicfte. äRenbetejo^nS Urt^eit ffat
midi toirfic^ im ^ö^ften ®rabe Derftimmt, Denn er fpric^t, fo
freunblic^ eS audb abgefagt ift, mir unb meiner Arbeit ^UeS
unb Sebed ab, unb toix\t micb obne SßettereS in bie Alaffe
ber aüercrften Sufän^er. — S)ann ift mir »ieber einige» un*
Derftänbltd^, namentlich baS maS er bad UnmotiDirte nennt,
mad ic^ eben beS^alb rot^ angeftrtcben f^af^. SSorauf foU
ftd^ baS UnmotiDirte bejieben? üuf bie gorm? SDa glaube
id^ gerabe, bog nac^ ber Umarbeitung bie einzelnen @ö|e ge^
l^örig abgerunbet unb in ein nötiges Serl^ältnig au etnanber
Setommen finb. (EbenfaQS tt^iU ed mir f^einen, aid träte bie
ibee jiemlid^ Rar unb beutlic| ^erDor. ^nii fyiU x6) nad|
ben Semerlungen Don Sto. SSo^Igeboren bie ganje Snftrumen^
tatton noc^ einmal burc^gearbeitet. SBenn ba^er äRenbeldfobn
Slecbt ^fitte, fo to&K icb I^ in ber Z^at ganj unfähig eine
Sbee ju faffen, unb ed feQÜe mir aOed muftfiilifc^e Xalent.
®leid^mo^l mug ic^ glauben, 9Renbel8fo^n l^at biefe ©^mp^onie
nic^t genau burc^gelefen, benn ed untren noc^ einige 9(&tter
Dom SBuc^binberleim {ufammengettebt ©oQte man auc^ toitt*
(ic^ burd^ bai» bloge Sefen eine» mufi{alifdl|en SBerfeS, befon«
berd in $artitur, eine DoSftänbtge Sitfd^ouung erhalten?
SSürbe nid^t SRenbetöfobn bo^ oieQeicbt anber» geurt^Ut
Sben, tt^enn er ba» !Ber! nid^t b(og getefen, fonbern audb ge^
rt ^5tte? SSaS fagen nun @m. »Jo^tgeboreh ju äRenM»«
M Urteil? 9Ba« ift 3^re eigentliche «nfil^t Don meinem
46 —
fbcdt? S)o8 ftnb iioet t$roflen, bie toirfCid^ mein flan^eS
92en»enMtein in ©pamtung üerfe^en, unb iä) lann eS ntc^t
itntetlaffen, fie an (Sto. SSo^Igeboten m t^un. ^t 3Rtvbd^*
fol^n reÄt, load ic^ ober nur bann et][t glaube, koenn ed ®m.
aSoblgeboren beftatigen^ fo mod^e \d) auf ber ©teile einen
Serfu^ mit einer smeiten @^m)>^onie. @o fd^neO gebe id^
mic^ benn bod^ nid^t auf. &o. SBo^Igeboren mö(^t' 19 ba^er,
foQten @te einige 9(ugenblidte 3^^^ ^abeit, unb geneigt fein,
mir ein paar ju fc^enfen, toitUiif re^t bringenb gebeten ^aben,
mir 3^re unumimtnbene äReinung baruber m {(^reiben, unb
mir, mnn ®ie onberer äReinung tüäxm atö äRenbetöfo^n, ^vl*
SUxdi einen auten 9iatfi ju ertl^eilen, mie eis anzufangen fei,
a% bodl btefe @^mp^onie, bie tc^ jekt nid^t anberlS ju mad^en
toeig, jur Oef^entli^teit gelangt, ^offenb, bag mir &o.
SSo^Igeboren einige X^eilno^me fc^enten, bin id^ mit unbz'^
grenjter Siebe uno SSere^rung
(m. SBo^Igeboren gan; ergebenfter
g. Stu^mftebt.
! <<■«<
9Sef|»rec^iiii(|eit.
Jlfimmerle, ®c. Snc^tlopSbie ber eDangelif^en
ftirAenmufit 31. unb 32 Siefrg. a 1 mv ®äizx^^
(ot). SBertetemann.
S)ic)C beiben Sieferungcn reiben bid ^u ©u^ftab«n » urib Wliefeen
mit bem 9[rtifel ^Sulpiuft'' ab. ^it biefet Lieferung ift ^uglei« ber 3. Saab
M arofeartiflcu ©erfc« obgef*Ioffen. UrfprfiHaKcft nur auf bicfen Umfaufl
beredQitet, ^at [i^ bennocg fo Diel toeitereS äKoterial gefunben, bag nod)
ein ganjcr ^anb Sf^oditrage, erwcitcvungen unb ©cri^tigungcn ju enoortcn
ift, c^c ba8 ^odjbebcutcnbc SSerf ju (gnbc gcffi^rt wirb, ©crm ^rofcfior
J^ummerle für feine muffelige Sebendarbeit, fuioie btm opferfreubigen ^tx»
leger, ift raon für biefe eigenartige, umfangceidje, gebiegene unb »on forg«
famfiem @tieben getragene Darbietung ben gr6|ten S)anl fd)u(btg.
9tatii Sid)t von S. 9laiiiaiiit. *)
2)er Don ber mufÜaüfc^en SSelt fett Sängern mit @pan^
nung erwartete le^te SBanb ber Si8jtbiogral)§ie D. S. JRamann
^at bie 89reitfol)f* u. ipärterfc^e Dffiäin öerlaffen. 3»it i^m
f(|fie&t ein aSJerf, baS auf atte Reiten ^inau» ba« aut^entifd&fte
Sla^fd^Ia^ebu^ffirbal^Seben unb Sßir!en bei» grogen 9)?eifterl»
bleiben tmrb. 3u bem 3eitraum uon 20 Sauren ^at bie SBer*
fafferin ba« über ganj ©uropa üerflrcute SKatcrial gefammelt,
mit fc^arfem Drbnunggj[inn flberfid^tlicft jufammengefteDt unb
mit unerfc^fitterUdger UeberieugmtglStreue bie Sonfequeuien
barauÄ gejogen für bie ju ©runbe gelegte ©rcigeftaltung
ijreg SBerfeÄ — ^franj St^st atö SBirtuo«, Sranj Si^jt al»
(Somponift, ^ranj Sil^jt a(d ä^enf^.
S)a6 biefed fSnof in bem langen ß^ttraum feinet @nt^
fte^end burc^ bie großen ©c^mierigletten, bie bad feiten reic^^
bemegte Seben einer fo ^^änomenalen (Srfc^einung tt)ie Stl^st
ber barfteHenben geber bieten mufete, felbft ju einer ©efc^ic^te
aetuorben ift, lägt fid^ leidet abnehmen. Seiber muffen ta)ir
Bier auf eine S)arlegung ber intereffanten ®eneft8, bie toir
felbft miterlebten, öerjiÄten unb fie un« für einen breiteren
Stabmen vorbehalten, ^odg fei ermähnt, bag balS SBerl im
Auftrage be» für bie neue mufifalifd^e atid^tung uncrmublic^
t^ätigen SBerlegerd 3. ©cQubert^ unternommen mürbe, anlag«
Itc^ Der in biefen Greifen ©enfation erregenben SBrofc^üre S.
aiamann'« über Dad SiÄjt'fc^c Oratorium „e^riftug", ein
Beitrag jur jeit* unb mufifgefc^icfttlid&en ©teQung beffelben,
mit Slotenbeifpielen. **) (Sin Don i^r fofort gefertigter (&nU
iDurf ber SBtograpbie mürbe Don @d^ubert§ an ben 9Reifter
oefanbt mit ber JÖitte um beffen ©enc^migung. 3n feiner
Sfödantroort äugert er ficft : ^«Derbing» ^aben fie einen feltenen
arogen ^nb gemacht. 3d^ felbft ba^te nic^t, bag meine ;iu
befc^eibene ^reuubin, S. äiamann, fo rüftig befonnen, compe:«
tent unb entfc^ieben auftreten mürbe. Ob tc^ ber 9Rfi^e n>ert^
bin, bag ein folc^ed SBud^ mie 9i ed beabfic^t, gefc^rieben
mirb, möchte i^ nic^t bejahen. SKeine ©elbftfc^äi^ung ge^t
niAt mett — unb menn man mir uur ®efunb^eit unb emen
niqt gemeinen @inn juerfennt, bin ic^ sufrieDen."
♦) n. »anb, 2. «bt^eüg.: a)ie 3o^re 1848 bid 1886, fieiftig, 3)n«l
unb »erlag Don »reitfopf u. ©artel. 1894.
**) 1874 bei e. g. Äa^nt, fieip^ig, 3. ÄujI. 1885.
^alS SBerf tourbe nun mit <£if er begonnen. @8 ent^
fpannen fid^ iip^\^^^ ^^^i^ ^^^ feinem Siograp^n jene engeren
perf dnlid^en Sesie^ungen, benen mir bie überaus forgfältigen,
mo^r^eitSgetreuen Berid^te aud aUtn SebenS- unb ©db^^ffend«
Venoben bed äReifterS Derbanfen.*) €ett ber S^ftudftubie
mar fein Vertrauen unerfc^fitterlid^ in S. 9tamann. Sr füllte
fiel, mie er bed Oefteren audf)>rad|, in feinen Sntentionen Don
mentgen SRenfc^en fo erfagt mie Don i^r, maS inSbefonbere
i^iren ^rmonif^en Äenntniffen galt, i^rem fd^dfiferifc^en 9laäi^
emt)ftnben, i^er t^ä^igfeit, „^a^ ux erfloren, maS no$ ni(|t
in Sebrbüd^ern fte^t" ^aS ermfiqnte SBerfc^en aemann aber
au^ für aüe S^ttn baS 93ertrauen ber ^rau ^ürftin ftatoline
SEßittgenftetn. 3m Saläre 1876 folgte S. Slamann ^tnet (SHn«
labung ber gürftin nac^ 9tom, mo fie in Dertrauten perfön^
lieben SSerfel^r ju i^r trat, ber burc^ einen regen Sriefme^fel
früher vorbereitet unb fidb aud^ fpüter bur$ benfelben erhielt
^iefe unmittelbare perfSnlic^e ^erfi^rung unb äSitt^eilung an
ben Sioorap^en ©eitend ber $au)>tbet^eiligten, bejfen giei^«
^eitigeS SRiterleben unb 9Ritbur(b!5mpfen ber mi^ttgften 3^it^
ftrdmungcn, DerftSrft hntäf bie ^eugniffe, Seftatigungen, ®t*^.
ganjungen com^etenter S^itfl^^oTfen, bie DoDe 9Iut^entit ber
2)aten unb Sreigniffe, brüdCen bem 93erfe ben ©tem)>el beS
SebenSmarmen, Seiten unb 98a^ren auf, ber felbft für ben
obfectiDen SBlitf ber ®ef(^id^te in fpateren Sitten einen unerfe^«
li^en aSert^ liabtn bürfte. Kacb bem ^obe ©c^ubert^'d
überual^m im 3abre 1880 lBreitfot)f unb ^firtel bie ^erauS*
gäbe beS grogen SSerleS.
Z)er erfie Sanb umfagt bie Sebendja^re beS SReifterl^
Don 1811 bis 1840: ein glüdMic^eS Jtnabenalter unter
ber forgfamen Pflege treu^üteuber Sttemltebe, Sern« unb
Se^ria^re beS concertirenben „SBunberfinbeS", ha& atö „bie
9ßunbererfdgeinung beS jungen SRogart unfered B^italterS''
überaU (Srftaunen erregte auf feinen frül^en Steifen; bie mit
ber eigenen (Ssftafe ber ftünftlernatur emDfunbenen SebenS«
f^merjen beS jungen äffanneS beim SSerluft bed tßaterS, bei
einer entfagungSfc^meren erfteu Siebe; bie mit emften 93er^
))flid^tungen Derbunbene Slnfäffigma^ung beS jungen S^rerd
m $ariS; baS ^ineintreten in ben ©ouS unb SrauS rcDoIu«
tionarer unb romantifcftcr fransöfifc^er 3«itft^öni««fl«t, beren
9SeItf(^meri«Z)eDife : „un intinct secret me tourmente'' atte
^uemifter erfagte unb in i^re ®Iut^atmof))^äre mirbelte;
bie £iingabe an bie Se^re @aint«©imonS unb an ba&
©laubenSbefenntnig (S^ateaubrianb'd, bann ber überaus tiefe,
über ^QeS fiegenbe ©nbrud $aganini'S, ju bem ber junge
^ünftler jum Semugtfein reifte, „bag bie fünftlerifc^e «Übung
Don ber menfd^Iic^en untrennbar, bag ber groge 9Renfd^ ber
2)ur^gangS))uuIt jum grogen Künftler fei'', ber SBunb mit
Serlio}, (l^opin, ©eorge ©anb, bie Sejie^ungen ju SSiftor
tugo, «Ifreb be SWuffet ac,, ber Sufd^lug an ben „Däterlid^en
reunb unb Se^rer" Slbbe SamennaiS unb fc^liegli^ bie Der«
^ängnigDoUe ftataftrop^e feincS „romantif(^en SBa^neS" —
baS Sünbnig mit ber ®rafin b'SgouU, ber 9Rutter feiner
jtinber. 2)aimifcQen regen fic^ fd^on frü^jeitia bie „fd^äi)fe«
rifd^en fteime'' feines SomponirenS unb beff^oftigen Dielfad^
^reunbe unb ^inbe, im ©türme unb 2)range entmidEelt fid^
in ^odggel^enben SebenSmogen eine eigenartige, marfige SnbiDi«
bualitöt, bie überall, mo fie auftritt, burd^beniabelber^eTtunung
unb berjgeminnenbe SiebenSmurbigfeit feffelt unb be^errfc^t.
S)cr jmcite ©anb (1. abt|^.) umfagt bie 3a^re 1839 bin
1847, bie ©irtuofenpenobe SiSjt'S, in meldber er mie ein
SReteor ganj ©uropa burd^jid^t, gefeiert mie feiten ein©terb«
li^er, iu ben Sorbem beS jtönftlerS bie $almen echter
aReufd^Iidgleit fügenb. (SS liegt auf biefer bunten SVeibe enb«
lofer Erfolge ein ^^uber unb ein @ilani ^öc^fter fünftlerifc^er
unb menfi^lid^er @^ren, mie bie Ufyx^it $bantafie beS 9lo«
manjierS fie nic^t lü^ner erfinnen fann. Snmitten aller
Xriumpbjüge aber ernfte, lompofitoriff^e arbeiten, bie ©orge
für feine alterube äRutter unb ^r bie @r»e^ung feiner ftinber,
bie er nac^ ber Trennung Don ber Gräfin b'Slgoult (1844)
gau) aQein übernahm.
♦) »ei feinen i«6rli*en »efu^en in 9lümberfi pflegte er, tt>enn er
bei guter ßaune war, über feinen „8iogrot)^if(^en ÄRfig'' a« f*eQen.
— 47 —
&'
2)er uni& ))ocItegenbe ^ette Sanb (2. !(6t^.) bringt bie
3a^re 1848 bi» ju {einem Xobe 1886. & finb bie \Sfioec^
iDiegenben Sa^re aui^gereif ter 3nbtt3ibualttät unb fänftferifd^en
^d^offenS. QUT^ beutfd^em {Boben. ®U\äi bad erfte fiopitet
jnad^t uns mit ber gärftin SSittgenftein befaunt, ber i^rau,
bie ed — um mit ber Autorin ju reben — ^mte loenige ber
t$rauen, benen in boS Seben unfereS ®eifte8^eroen einjutreten
t)ergönnt mar, berufen mdr, bur^ unentniegten^ lauteren
iSl^oroIter, burd^ geiftige Stnioge unb fiiebe bad ®eme ju fdr>>
bern unb feinem t$tug^ einen mächtigen 3m)>uld ^n geben,
bie p ben SBenigen jä^Ite, bie Don ber ^etligfett einer
fiitnftlermiffion bur^brungen" toaxm. @ie bridgt bie SSir^
tuofenlaufba^n Si^it'S ab unb Hc^afft fi4 unb i^m ein home
in ber Hltenburg bei SBeimar, too er als $offat)eOmeifter an^
SefteOt tDurbe. 3a^rjel^nte ^inburd^ bilbete bie Slltenbutg ben
^oncentrationS^unft für ben regften internationalen 93er!e^r
bebeutenber SRonner unb grauen auS allen geiftigen ©ebieten
unb >irb inSbefonbere jum mufifalifc^en $ulSf(^lag ber ^t\t,
Don toeld^er aus fic^ bte münblic^e unb f(|riftli(^e Se^re \)n*
breitet, bie ä93agnert)röpaganba unb bie 9Ieform beS S)tngenten«
ftabeS — ein ^ammelpunft lunftlerifc^ SReuftrebenber« bie ben
Stampf gegen ©d^blone, ©c^fenbrian unb literarifc^e JBebor^
munbung tagten, j&ier enftanben bie ja^Ireic^en Qrogen
®d;6p\mmn beS SReifterS. 93or Wltm aber trat er etn ffir
tRi^arb äjSagner, bem er befahntlic^ bie SSege bahnte, un^
et^ennu^ig unb begeifterungSentflammt (SS mutzet unS, bie
tour 98agner'S 93ebeutung gefc^ic^tlidg etablirt unb manifeftirt
befi^en, faft {c^on \tnt eine ©age an, menn bie Stampfe an
uns Dorfiberite^en, bk feinetn^egen entbrannten, unb bie 83or^
äuge bei ben Don SiSjt mit aller Energie burc^gefe|ten erften
[up^ruugen bon „flo^engrin", „S^nnl^äufer", „yliegenber
ipouanber" 2C, troftlofe ^inberniffe unb fflein^eriigfeiten, bie
ft(| bem f^ortfd^ritte allemal entgegenftemmen.
®ie Stapitel „@ammlung unb Arbeit in SBeimar" um^
faffen bie X^äHgleit SiSjfS als Jtfinftler^Se^rer, als S)triaent,
als Somponift, unb in ibnen liegt ber ^ö^epunft, bie ^etfiige
©pi^e feines reiben 3)a{einS. ^ie ®lteberung beS n^te auS
bem SBad^e queÖenben, unerf^öpflidg bfinfenben iPtateriatS
menbet fid^ ber Dielt)erjmeigten fomt)ofitorif(!^en Arbeit ein*»
gebenb unb Dom)iegenb ju. SBir lernen ben äJJeifter in Siebern
uuD Sporen, in SJIefjen unb Oratorien, in ^aDier«» unb
Orgelcompofitionen *), in f^mp^onifc^en S)i(^tungen unb ge^
bic^teten ©umpljonien, in $falmenfdngen, im äJ^elobrama fennen.
®ic aSerfafferin toci(t eine beutfd^^nationale Sü^tung nad^ (im
^nf(|lu6 an bie SSeimaraner 2)imterfürften} unb eine ungarifd^e
{ungarifd^ äßufi!). S)ie mufifalifd^^äft^ettfd^en SlnalQfen, bte
oen ^aupt)oerfen beigefügt, finb aue mit 92otenbeif))ieIen belegt
unb erflärt unb mit jenem n?iffenfd^Aftli(&em ©ad^Derftänbniffe unb
^öpferifd^en 92ad^emjpfinben gefd^affen, une fie bereits bie
frül^eren Sirbeiten S. 9tamann'S auSjeid^nen, bie fic^ bamit bie
©teUung ber erften 3J^ufifgele^rtin in ^eutfdblanb ern^orben
bat Sebem, bem biefe auf einge^enben ^artiturf tubien berul^en«'
^en 9InalDfen ;^u Rauben !ommen unb ber nur einigermaßen
mit ben ^enntniffen bertraut ift, bie fie jur 99orauSfe|ung
l^aben, h)irb gerabe biefem Steile bcS Sud^eS bie größte §od^*
üc^tung joHen muffen, er möge beffen Srebo t^eilen ober nic^t
„^nter aü bem @rogen aber, baS errungen n>ar'', fc^tießt bie
JBiogrop^ie baS Stltenburg^^itel, „]p\dt^ profanem "äuaii
unfid^tbar, bie SeibenStrogöbic fort, ber Äampf gegen ben W^
folutiSmuS oerfd^iebenfter @eftalt, ber ^ampf ffir mbiDibueQeS
9ted§t Z)ie äSelt aber, bie am ©d^eine nur ^ängt, marf bie
^Itenburg in bie allgemeine Süatcgorie ber SiebeSl^öfe.''
3m Sä^re 1865, nad^ Douftänbig fcl^lgefc^lagencn ^off^
nungen Betreffs ber gürftin, na^m fiiSjt bte SSei^e als ^eit:'
gdftlid^er. äson nun an geftal'tet fid^ baS Seben beS großen
tf^eifterS 5U einem SBanberleben mit ben feftftel^enben ©tationen
in SBeimar, n^o i^m ber ®roß]^er}og bie „^ofaärtnerei'' als
5E)omuil überläßt, in 93übapeft, too er als ^räftbent ber Un^
^arifd^en SanbeS^3Rufia!abemie iä^rlid^ ein paar SRonate bin^
burm feinen SSerpflicqtungen obliegt, tn Stom, mol^in ibn fein
fieifilic^er ©taub unb tie bort für immer n^ol^nenbe ^^ürftin
SBittgenftein jie^t UeberaU l^in folgen il^n treuergebene ©d^ület^
überall bilbet er benSltittelpunft getftiger unb perfönlid^er ]|od^«
bekoegter Sntereffen. 3u^&(zgeioaen Don allem öffenttid^en ©icq«
benötigen, toirft feine außeromntlicbe SnbiDibualität, fein
uniDerfaler ®eift, feine mufifalifd^en Offenbarungen mad^tDoQ
auf Sitte, bie i^m na^e !ommen, unb fein ®enie trägt ftc^ in
bie »eiteften ilreifc beS Äunftfc^affenS.
Sinige äRbnate Dor feinem %oht, ber i^n inmitten ber
JBotoreut^er SJeftfpiele 1886 erreid^t, j;olgt er nod^ ©ntabunqcn
nac^ ©rüffeC ?ßartS, Sonbon, mo er in tiefer Ergriffenheit me^
miniScenjen auS feiner Sugenbjeit erlebt — etn frenetifd&cS
Sujubeln ber SKenje, ein föniglid^eS Oce^rtfein — «tten fü^t^
bar, ber lebte Xrtbut dffentltd^er 9lner!ennung, ben bie ßeit^
gmoffenft^aft einem i^rer größten 99{eifter, einem i^rer feltenften
SRenft^en jottt.
^em SBanbe ift ein DoUftänbigeS dbronologifc^eS 83erjeidB^
niß ber SBerfe SiSjt'S fomie beffen gefammelte ©Triften ba^
gegeben. 2^ü toei^DoQe ©tidbe DerDouffänbigen auße^m baS
monumentale ©ejammttoert SiSjt'S SBtlb, itad^ bem großen
Oelgemälbe ^aulbad^'S, unb baS 93ilb ber Sürftin, nad^ einem
!£)aguerre::9ilb, baS fdft botte 40 Sa^re attf bem ©^reibtifd^e
beS 9ReifterS geftanben unb in ben 93efi| fi. 9Iamann'S üoer^
giitg. iSine große Änja^l Don 9?otenbetfDtelen, man mä(^tt
fagen, Don „SRotcntejtcn", ba fie fid^ ben Slnal^fcn toie eine in
Slang umgefe|te (Erläuterung als Sortfe^ungber ©prac^e ein«
reiben — tn ben belannten Srac^tt^pcn ocr feelt^rma — finb
eine mit außerorbcntlic^cr §ein^eit unb ?ßrääifion gearbeitete
SeitmotiDtabole. Slutorin unb SSerleger ^aben bem großen iWeifter,
bem fdtcnen SRenfc^cn mit biefem großen unb feltenen SBerfe
ein iuconument errichtet, baS geiftiger unb n^ürbiger nidgt er«
f onnen mcrbcn f önnte. S- ß ö ^ n c r.
"•■»»^-O^COO«*
*) 2)tefelben [ivh fc^ ewge^enb be^attbelt.
S)ie Reb.
9ftt JDrorl.
giüael, ®uftaD, Op. 109: „«Hein ®ott in ber §ö^'
fei @]^r"! Soncert }u feftlid^en ©otteSbienften toic jum
SoncertDortrag compontrt. ßittau, ßoebel. 2,00 Ttl
es ift rü^renb unb guglei* erf reulid^, mit toeld^er ©nergic
unb ©d^affenSfreubigfeit ber SWcftor beulfier Orgclcomponiftcn
unb Orgelfpicler; ber 82 jährige ©tettiner Slltmeifter, fiöniglidber
SRufilbirector unb ©c^loßorganift gl ü gel, bie Orgcttitteratur
noc^ immer erfolgreid^ anbaut
§at boc§ ber ^od^Derbicnte Äünftter in bem legten 3al^r«
je^nt nid^t tocniger bcnn folgenbc SOSerlc: Op. 99, 100, 101,
102, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109, 110 Deröffcntlicfit,
ein ganjeS S)u^enb Opfer auf bem «Itare ßäcilienS, bie fi4
t^urm^od^ über atte „35u^enbtoaare", in gcbiegcnftcr SBeife er*
lieben. — @in SSere^rer beS areifcn SWeifterS f^rieb bemfclbcn:
„"am Dergangcncn ©onntagc babe id^ 3t)r Op. 109 auf unfcrer
prächtigen Orgel Diermal gefpielt SßJaS ic^ geal^nt bat fid5
Dott bewährt. 5E)ic 6ompo)itton ift ein SKeiftertoer^ baS i*
bei noAfter ©elcgen^eit öffentlid^ Dortragen h^erbe. S)iemeifter«
l^affe ©timmffil^rung, ber ^ol^c ©d^toung, ber ftd^ burd^ baS
ganjc SBerf l)iniiel^t, ift gerabcju l^inreißenb. ©d^on bie ©n«
leitung ^cigt baS ©trcben, bte jur e^rc ©otteS gef^affcnen
^armontcn jur ^öf)t hinaufzutragen. Slod^ me^r tritt baS in
ber Sl)oraIfiguration ^erDor, bie burd^ bie eingelegte gugbctte
über bie fünfte 6^oraljeiIe einen befonberen 9?cij erhält. 3)ic
fugenartige SSearbcitunp ber erften e^oraljeile mit bem baju
gehörigen ©egentl^ema im boppelten 6ontrotoun!t ^at gctoiß ban
Autor äßübe, aber aud^ große greube Dcrurfac^t; fie ifttounber*
fd^bn. S)ie lefete SSearbeituna beS ©^oralS mit bem groß«
artiaen Orgelpunfte am ©c^luß unb bem bamit aufammcn«
trenenben ©d^luß beS 5£^emaS im 2. ©ag ift gerabeju über«
loältigenb.
(Sin befonberer SBo^ug ba? ©ompefttion beftei&t barin,
baß man biefelbe aud^ getfteilt jjum SBortrag bringen lonn unb
fie baburd^ nid&t nur bei feftlid^en (Selegcnfeiten, fonbem an^
bei petoöbnlid^en ©otteSbienften fpielen fann. 34 gratuliere
^erjlic^ für bie ^errlid&e ®abe, bie ©ie ben Organiften geboten
^aben.**
48
Sßir t^un ixte J^tenntt in optima forma aud^r uitb 6e^
tonen 6efonber9, bag btefed SBen nic^t nur feinem ibeoleUr
fonbem aud^ feinem inftruftiüen äBert^e nad^ odgemetne 99e^
Qd^tung t)erbtent.
fiange, ©. bc Db. 60: gSraiubien für bte Orgel §. 2.
i 2,50 a»t fiei^jjift SKeter^SBiÄermonn.
9ir. 7 befte^t aud einem pomjpofen SSorfptel in 2)«bur,
boS Qud^ koeniger begabten, aber fleißigen Organiften jugflugKid^
ift. 9h:. 8 ift ein n^d^mutj^igei» |3rte8 @tud in ©id^moH. ^ie
barauffolgenoe 9h:. 9 ift eine briuonte ^miolftubie in ^^moH
9?r. 10: eine «rt ©egie in d^moU; Str. 11: encrgifd^er ©aft
in S^moH; 9tr. 12: (&d^dner me(obifc^ @a^ in 2)ed4ur.
gord^^ammer, Z^., O)). 23, 24 Orgelftädte berfd^ie^
benen S^arolter^. 4 ^ ""^ ^ ^ ^ ^Rf. Sei^^jig,
9Iieter^99iebermmm.
Ser %itor ift ein nic^t in enge ©d^ranfen eingebSmmter
@eift; er bemi|t ftrengere unb freiere ^^ormen ju feinen ))oeti[d^en
©rgfiffen. Unter 5Rr, 9 (f. ^.) bringt er fogar eine briuonte
@tubie in ^onu)))^oner gorm (^^bur). 3Me fd^önen Q^^oral^
))orf))ieIe finb burc^aud nid^t fd^ulmeifterlid^ Aber einen Seiften
gefcgiagen : fünftterifd^er ®eift mottet überoQ in lebenbiger
iteeife. »r. 15 unb 16 (2 $.) Ixnb freiere Srouffc in tool^*
^^oner t^orm. ®ie beiben ©d^(u|nummem finb für bie lobten«
feter befttmmt unb finb bon poetijc^en 3been getrogen.
5tr^geII, g. «., Dp. bl: ?ßrä* unb 5ßoftIubten; für
Orgel ober ^ormonium. ^open^ogen unb ä^iXQ,
äS. Raufen.
^iefe 10 92ummem ^ulbigen ni(^t olten, obgeblogten unb
teeren formen, fonbern fie n^oQen i^erfc^iebene Stimmungen
reprofentiren, fo finbet mon j. S5. einen S^rouer^ unb geft^
morf^» ein f^öned ^oftorole zc ®ie ^orm ift me^r frei,
©c^n^terigfeit nur fe^r m&gig.
^rengel, 9lob.: S)ie Orgel unb i^re SOteifter. (Sin
93äd^(ein jum greife ber Königin unter ben
Snftrumenten. gfir ftenner unb fiiebl^aber
5ufommeng,efteIit.
(Uugclen!). »rofc^. 1,2(
2)0 n^or ber fiir feine ^unft ^od^b^eifterte ^rr Sollege
in ©d^neeberg feit Sobren rebüc^ bemüht, oiteg 3)od ju fommeln,
m fid|ten unb ju orbnen, \oa^ fid^ in unferer reichen 9cotionaI:^
Jitterotur auf bo« ^e^rftc Snftrument bejiel^t, bo8 — um mit
t erber gu fprccben — in ollen ©proqen rebet I)ie
bfd^nitte be8 überouS freunblic^ ou^eftotteten» fe^r mo^lfeilen
SBü^Ieind feigen: 3unt (Singonge; däcUia, bie Orgel, Orgel-
bouten, Orgetton, ©oge unb feef^id^tc; Orgelfpiel, ölte STOeifter,
aSor^ unb Stoc&fpiet, guge; $lmt ffiri» fieben, ^b^ng. @9
bfirfte biefeg ?l(bum für beffere Orgelfpieler fbencn cÄ ein ficbeS
aSobemecum fein toirb) nic^t blod fär biefe; fonbem oud^
ffir oUe fiieb^ober unferer göttlid^en ^nfi eine gonj n^iUf ommene
©rfd^einung fein, ber toir unferen öoUften ©egen ouf ben SBeg
geben.
®og ber 93erfoffer ber fd^mudEen @obe ben 9iebocteur b.
JBI. unb feinem greunbe, ©eminor^Oberle^rer ©tedber bie
^otlienfd^oft juert^ei(t ^ot, fei i^m befonberS bonfbor on^
ongered^net
2. Slufloge. S)re^ben, 3lanmann
♦♦*-
^uffühtun^etu
Dresden. Sechs Bach-Uerkel-Bheinber^er-Abende. Winter-
halbjahr 1898/94. Orgel- Yortriire (Zweiter Cyklne) nnter Mitwirkmig
kttnstlerischer Kräfte and des Kirchencbores in der Jobanneskirche
ZQ Dresden znm Besten der Geuieindediakonie von Hans Fährmann.
Orffelproeramm für die 6 Abende : Bach, die vier Toccateni Fan-
tasie G-diir. Passacaglia; Praelndten nnd Fugen- in C-dtir. A-moIl,
£-moil| H-moll, Es-dnr; Merket, erste sechs Sonaden; Yortrags-
stUcke. Bheinberger, erste sechs Sonaten.
*) Die ganz interessanten Bemerkungen des Herrn Fährmann
müssen wir leider wegen Raammangel in|WegfaÜ kommen
lassen.
Die Redaktion.
Sfster Abend.
Montag, den 2. Oktober 1898, abends */i8 übr, nnter gtttiger Mii-
wirknng der Konzertaängerinnen Fri. Clara Stmus-Knnwellj an«
^iP>>R (Sopran). Fran Frieda Köhler-Grützmacher (MessoBopran^
des Kgl. Konzertmeister Herrn Henri Petii (Violine), des Kgl.
Kamrnermnsikns Herrn Arthur Stenz fOUo) nnd des yerstärktea
Kirchencbores. Programm. 1. a) Praelndinm nnd FngeC-dar (Band
n, 7) S. Bach, b) Auegretto A-dnr ans op.ll7 [dreiT^rtngsstlleke]
G. Merkel. 2. Sopransolo; Hymne ,3efiehl dn deine Wege^ C. A.
Fischer. 8. IHolinsolo: Adagio B-dar op. 51 fllr Violine nnd Orgel
G. Merkel. 4. Sonate No. iC-moll op. 27 J. Bheinberger, Praela-
dinm (GraTe) — Andante (Sostennto) — Finale (DoppelAige. Aliä
breve). 6. Mezzosopran-Solo: Arie f»Mein fflänbiges Herze", ans der
Pfingstcantate S. Bach (mit obligatem Ceflo.) 6. Chöre a capella;
a) Vater nnser (ans den fttnf Hymnen op. 107) J. Bheinberger,
b) ^Barmherzig und gnädige, Motette op. 106, No. 1 G. Merkel.
7. Toccata F-dnr (Band m, 2) S. Bach. Trio fttr Violine, CeUo nnd
Orgel : Adagio ans der Snite op. 149 J. Bheinberger. 9. Doett fttr
zwei Soprane: „Denn in seiner Hand", ans dem 95. Psalm Mendels-
sohn. 10. Sonate No. I D-moU op. 30 fttr Orgel zn 4 Händen nnd
Doppelpedal (2 band. Arrang. v. 0. Tfirke) G. Merkel.
Zweiter Abend,
(nach Beendigung des Orgel-Ümbanes) Montag, den 6. November
1893, abends V*S Uhr, nnter eOtiger Mitwirknn^ der Konzert-
sängerinnen Frl. Marie GStze (Sopran). Frl. Manja Frejtag (Alt),
des Kgl. Kammervirtuosen Herrn Oswald May (Waldhorn) nnd des
verstärkten Kirchencbores. 1. a) Praelndinm nnd Fnge A-moll
(Band II, 8) S Bach, b) Adagio E-dnr op. 85 G. Merkel. 2. Sopran-
solo: BeciUt und Arie wBilt, ihr Stunden, kommt herbei", ans der
Cantate „Freue dich, erlöste Schaar^' S. Bach. 3. Waldhomsolo:
Cavatine ans op. ISÜ L. v. Beethoven. 4. Fantasie- Sonate op. 65
(Sonate 11) J. Rheinberger, Grave; AUegro. — Adagio espressivo. —
Allegro. (Fn^a.) 5. Altsolo: rrDie Seelen der Gerechten'', No. 1
der vier elegischen Gesänge op. 128 J. Bheinberger. 6. a) Chor k
capella: ^^Laudate dominum G. Merkel, b) Secbsstimmige'r Chor:
riLandate dominum", op. ISS, No. 8 J. Rheinberger. 7. Dorische
Toccata (Band III, 8) 8. Bach. 8. Waldhomsolo; Largo Leelair.
9. Duett fttr Sopran nnd Alt: ^Inclina domine>#, ans den zweistimm.
Hymnen op. 118, No. 4 J. Rheinberger. 10. Sonate No. n G-moU
op. 42 G. Merkel, Maestoso. Piu meto. — Adagio. — Introdnction
(Allegro assai) nnd Doppelfnge.
Dritter Abend.
(Weihnachtakonzert) Dottnerstag, den 80. November 1893, abends
2i8 Uhr, nnter gtttiger Mitwirknnff der Konzertsängerinnea Frl.
ouise Ottermann (Sopran), Frl. STlsabeth Sievert (Mezzosopran)
nnd Fran Julie Bächi-Fährmann (Alt), des Kgl. Kammermnsikas
Herrn Robert Schreiter (Violine) nnd des verstärkton Kirhenchores.
Programm. 1. Praelndinm nnd Fuee E-moll (Band n, 8) S. Bach.
2. MezzoBopransoli: Zwei Adventefleder aus dem 17. Janrhnndert.
a) r»Komm, Jesu, komm doch her zu mir" b) „Es kommt dein Jesns"
(Bearb. von Heinr. Reimann.) Jos. Rud. Ahle. 3. Violinsolo: Abend-
lied, op. 150, No. 2 J. Rheinberger. 4. Sopransolo : »rHeilige Nacht",
No. 3 der vier elegischen Gesänge op. 198 J. Rheinberger. 5. Sonate
No. 3 C-moll op. 80, Moderato assai; pin meto, ijidante soste-
nute. -^ Allegro; un poco pin lente; piu mote, G. Merkel. 6. Alt-
soli: a) Nitaney F. Schubert, b) Weihnacht, mit oblig. Violine, op.
27 C. Hess. 7. a) Sechsstimm. Chor: »^Unsere Seele", op. 183, No.
1 J. Rheinberger, b) Chor ä capella : #,Dies ist der Tag" G. Merkel.
8. Pastorale G-dnr op. 103 G. Merkel. 9. Terzett fttr 8 Frauen-
stimmen mit Violine nnd Orgel : „Die heilige Nacht" E. Lassen.
10. Pastoralsonato G-dur op. CS (Sonate 3) J.Reinberger, Pastorale
(Con meto). — Intormezzo (Andanto con meto). — Fuge (Non troppo
allegro).
Vieter Abend.
Dienstag, den 9. Januar 1894, abends 7*8 Uhr, nnter gütiger Mit-
wirkung der Konzertoängerin Frl. Margarethe David (Sopran) anz
Leipig, des K5nigl. Kammermusikns Herrn Max Gabler (Caarinette)
nnd des Dresdner Männergesangvereins nntor Leitung des KOnigl.
Musikdirektors Herrn Hugo Jttngst. Programm. 1. a) Praelndinm
nnd Fuge H-moU (Band U, 10) S. Bach, b) Pastorale G-dur op. 49
G. Merkel. 2. Sopransoli : 2 geistliche Lieder S. Bach, a) Komm,
aOsser Tod, b) Kommt, Seelen, dieser Tag bearb. von Bob. Frans.
8. Clarinettonsolo : Adagio ans dem erston Konzert op. 78 C. M. v.
Weber. 4. Sonate No. IV A-moU op. 98 J. Rheinberger, Moderato.
— Intormezzo (Andantino). — Fuga cromatica. 5. Männerchor (drei-
stimmig, mit Orgel) Bitten L. v. Beethoven, fttr Männerchor bearb.
von Friedr. Lux. 6. Sopransolo: Psalm 62 Alb. Becker. 7. Sonata
No. IV F-moU op. 115 G. Merkel, Moderato assai; pin meto. —
Adagio molto. -- Allegro con brio. 8. MännercbOre: a)Weihnachta-
gesang aus dem 17. Jahrhundert, bearb. von H. Jttngst, b) Wandrers
Nachtgebet C. M. v. Weber. 9. Toccata and Fnge D-moU (Bd. IV,
4 S. Bach.
Fünfter Abend.
Freitag, den 2. Februar 1894, abends %8 Uhr, untor gtttiger Mit-
wirkung der Königlichen Hofopemsängerinnen Frl . Marie Brttning
(Sopran) nnd Mathilde Fröhlich (Alt), des Opernsängern Herrn
Franz Adolft aus Riga (Bass), des Königl. Kammermusiknz Herrn
Herrmann Reinert (Posanne) nnd des verstärkten Kirchencbores.
Programm. 1. Praelndinm nnd Fuge Es-dur (6 stimmig) Bd. m,
1 S. Bach. 2. Sopransolo : lyAus der Tiefe rufe ich —" nT W. Gade.
8. Pesaunensolo: Andacht B. Lassen. 4. Basssolo: Jesus vonNaza-
— 49
reih Ch. Gounod. 6. Sonate No. V Fis-dur op. 111 J. Bbeinberffer,
Graye; Allegro moderato. — Adagio noB troppo. AUegro. — Alle-
fro maestoso. 6. Altsolo: »St i miei sospin —'', Kircbenarie A.
tradeUa. 7. Chor (sechsstimmifi:); Denken will ich —" J. Rhein-
berger. 8. Sonate No. V D-mollop. 118 Q. Merkel, Allegro riso-
Into. — Andante. — Allegro risolnto. Fnga (oon moto). 9. Dnett
f&r Sopran nnd Alt: mQuIs est homo" ans dem Stabat mater Bossini.
K). Fantasie G-dnr (Bd. IV, 11) S. Bach.
Sechster Abend.
Dienstag, den 27. Febrnar 1894, abends V*S Uhr, nnter gUtiger
Mitwirkung der Konzert- nnd Oratoriensängerinnen Fran Ho&apell-
meister Cornelia Schmitt-Csanyi (Sopran), Fran Jnlie Bächi-Fähr-
mann (Alt), des Kgl. Kammervirtnosen nnd Hofkonzertmeisters
Herrn Friedrieh GrOtzmacher (Violoncell) nnd des verstärkten
Kirehenchores. Programm. 1. Sonate No. 6 Bs-moU J.Bheinberger,
Prelndio (Andante). — Intermezzo (Andantino amabile). — Marcia
religiosa (Moderato). — Fnga (con moto). S. Altsoio: „9e\ mir
gnädig, Gott — ''. grosse Althymne op. 57 G.Merkel. 8. Cellosolo:
Arioso op. &5 G. Merkel. 4. Passacaglia C-moll (Bd. I, No. 7 S. Bach.
5. Sopransolo : Osterlied (No. 4 der elegischen Gesänge op. 128)
J. Bheinberger. 6. Chor & capella: ,Jch hebe meine Angen anf",
Motette No. 2 ans op. 106 G. Merkel. 7. Sonate No. VI B-moU op.
137 G. Merkel, »Ans tiefer Not —*', (Grave; Moderato). — Adagia
molto; pin moto. — Introdnction (Allegro nsolnto) ; poco moderato.
8. Dnett für Sopran nnd Alt: Agnns Sei Mich. Haydn. 9. Altsolo
mit Cello nnd Orgel : „Bs ist vollbracht — ", Arie ans der Jo-
hannespassion S. Bach. 10. Toccata C-dnr (Bd. III, No. 8 S.Bach.
Caslinsen 1891. Oratorien- Vereip. Anfführnng am Freitag
den 16. Febrnar abends halb 8 Uhr im Kngel'scheu Konzertsaal nnter
Leitnng des Herrn Professor Fink nnd unter gütiger Mitwirkung
der 'Konzertsängerin Fräulein Bck, des Herrn Konzertsängers
Pischek aus Stuttgart und des Herrn Bassisten M. von hier.
1. r^SchOn Ellen." Ballade von E. Geibel ; komponiert fUr Solo-
ntimmes. Chor nnd Begleitung von M. Bruch, (lebt in Berlin).
2. Bebekka. Ein biblisches Ic^ll. komponiert 1877 für Solostimmen,
€hor und Begleitung, nnd der f Königin Olga von Württemberg
Sewidmet von Ferdinand Hiller, Kapellmeister und Direktor des
Konservatoriums in KOln. (t daselbst 1885).
Rotterdasii, Zevende (laatste) Kerk-Konzert, te geven
door den Heer Coms Immig Jr., Organist der evangelisch- Inthersche
Kerk, met welwillende medewerklng van Een Dameskoor, onder
leiding van Mejuffrouw C. Schölten, eenige Dames Solisten, en den
Heer A. J. Van Vliet (Viool), 15. Nov. 1893, des avonds te 1*1* nur,
in het Kerkgebouw der Evang.-Luth. Gemeente te Botterdam,
Ingang Wijnstraat. Programma. 1. Praeludinm eroica G. B. van
Kneken, Voor Orgel. 2. a) Des Vaders Kind'ren B. Gerretson,
b. Psalm V (nit de Souterliedekens), bewerkt door M. H. van 't
Kruijs, Voor Vronwenkoor met Orgelbej^eleiding. 8. Arioso G. F.
Händel, Voor Viool mit Orgelbegeleidmg. SoTiste Mejuffrouw J.
de Kat. 5. Pr61nde du D61uge C. Saint-SaSns, Voor Orgel bewerkt
door Alex Gnilmant. 6. Gebett der Elisabeth Bichard Wagner. Voor
Alt met Orgelbegeleiding. Soliste Mejuffrouw G. Melchers.
7. a. Himmelssehnsucht J. P. Lintpaintner, Voor Vronwenkoor ä
Capella, b) Geistliches Lied Albert Becker, Voor Sopraan-Solo en
Vrouwenkoor met Orgelbegeleiding. Soliste Mevrouw S. de Jonsh-
Zadoks. 8. Abendlied Bernhard Dessau. Voor Viool met Orgelbe-
geleiding. 9. a) An den Abendstern B. Schumann, b) Sohlummer-
ed Gustav Hasse. Duetten vor Sopraan en Alt met Orgelbegelei-
ding. Solisten de Dames J. G. Bijl en H. Pelt. 10. Een Kerk M.
A. Brandts Bn^s. Voor Alt-Solo en Vrouwenkoor met Viool- en
Orgelbegeleiding. Soliste Mejuffrouw G. Melchers.
Badesi-Baden« Evangelische Stadtkirche. Donnerstagt
den 28. September 1898, Abends 7*7 Uhr, Grosses Konzert unter
freundlicher Mitwirkung von Fräulein Anna Helbing aus Karlsruhe
(Gesang), Herr Kapellmeister Paul Hein, Herrn Carl Deuchler (Harfe),
sowie verehrl. hiesiger Künstler und Mitjjflieder des Stadt. Cur-
Orchesters veranstaltet von dem Orgel-Virtuosen C. L. Werner,
Chordir. und Organist an der evang. Stadtkirche. Programm. 1.
Theil: 1. Grosse F-dnr-Toccata für Orgel (Auf vielseiUges Ver-
langen) J. Sebastian Bach (1686—1750). 2. Sopran-Arie a. d. Ora-
torium „Josua'' G. F. Händel (1685— 1759 >. 3. „Hymne Nuptial**
für Streicherchor. Harfe und Orgel (Zum ersten Mai) Tb. Dnbois.
4. AUegretto in H-moll für Orgel aus ,J*i^ces dans diff6rants styles
(Zum ersten Mal) Alex. Gnilmant. 5. Drei geistliche Lieder für
Sopran von Albert Becker, a. „Erhöre, o Herrl b. „Der Herr ist
Meister!** mit Orgelbegleitung, c. ,.Mache mich selig, o Jesu!' mit
Harfen- und Orgelbegleitnng. (Zum ersten Mal.) II. Theil : 6. Con-
cert (F-dnr) in 8 Sätzen für Orgel. Streichorchester und 8 H5mer
(op. 187) von Jos. Bheinberger, a. Maestoso — b. Andante pasto-
rale ^ c. Finale (mit grosser Cadens, zum ersten Mal). Das unter
Leitung des Herrn Kapellmeister Paul Hein stehende Orchester
«etat sich folgendermassen zusammen: 1. Violine, die Herren Con-
cermeister Krasselt. Bletaer, Klnpp, Heinz, Staudacher, Champio-
mont, 11. Violine, die Herren Sievers, Gümpel, Wild, Weidermann,
Bratsche, die Herren Pageis, Frehse. Cello und Contrebass die
Herren Wamke, Kapp, Kn5sing, Hubert. Hom, die Herren Waltber,
Frank, Seifert
Halaerftlautcrn. Protestantischer Kirchenchor. Den
12. Juli, 1896, abends 8 Uhr in der Stiftokirche Kirehen-Koniert
untergefäUiger Mitwirkung der Frau Margarethe Ernst vom Hof-
theater in Mannheim (Harfe und Sopran), des reohtsk. Funktionärs
Herrn Friedr. Jacob (Baryton), des Herrn l|usiklehrers Franz May
(Violine) nnd anderer hiesiger Musikfreunde. Direktion: Herr kgl.
Seminarlehrer C. Hildebrand. Orgel: Herr Organist Herrn. Hahn.
Programm. 1. Festprälndinm ,.ATlein Gott in der EW sei Ebr^''
nach Motiven aus Mendelssohn Lobgesang-Syropbouie für Violinen-
chor, Orgel und Harfe Gustav Hecht. 2. Choral „Allein Gott in
der H5h' sei Ehr'* für gemischten Chor, altkirchlicb (1589), Ton-
sats von J. H. Ltttzel. 3. a. Arioso „Weh' ihnen, dass sie von mir
weichen" aus dem Oratorium „Elias" F. Mendelssohn, b. Gebet
(Barytonsoli mit Orgelbegleitnng) Ferd. Hiller. 4. „Heilig ist der
Herr Zebaoth!*' Geinischter Chor a capella Dem. Bortniansky,
5. a. Sarabande in G-dur Job. Seb. Bach, b. Adagio in Es-dur (Vio-
linsoli mit Orgelbegleitnng Pietro Nardini. 6. Gemischte Ch5re a
capella a. „0 komm, du Geist der Wahrheit" b. „Herr, mein Gott
ich traue anf dich.'* J. H. Lütsel. 7 Kirchenarie „Herr, erbarm'
dich mein," für Sopransolo und Orgelbegleitnng Alessandro Stra-
della. 8. Zwei Stücke für Streichinstrumente, Harfe und Orgel
G. F. Händel, a. Largo (das berühmte), h. Arioso. 9. Der. 93. Psalm,
für Barytonsolo, Orgel, Harfe und Chor C. MOIler-Hartung.
Weisiiar. Grossberzogliche Musikschule. Freitag, den
2. Februar 1894, Abends 7 Uhr: V. Abonnements-Concert 251. Auf-
führung. (Dir. K. Boricb). Programm. Ouvertüre zu „Shakespe-
are's Richard ni'^.v. R. Volkmann. 2. Recitativ und Arie „Tr5stet
Zion" ans dem Messias v. G. F. Händel. Herr Emil Borgmann.
3. Elegie für Streichorchester v. P. Tschaikowsky. 4. Ballade und
Polonaise für Violine mit Orchesterbegleitnng v. Vieuxtemps.
Herr Ludwig Schwarz. 5. Symphonie D-dur v. J. Haydn.
' Pforshelni. Instrumental- Verein. Sonntag, den 21. Januar
1894, abends präcis 7 ühr grosses Kirchen-Konzert in der Schloss-
kirche unter Leitung; des Herrn Musikdirektor A. W. Baal hier
nnd nnter gütiger Mitwirkung des Orgel vi rtnosen Herrn C. L.
Werner, Chordirektor und Organist von Baden-Baden, des I. Hor-
nisten am Stadt Kurorehester Herrn R. Walter von da, sowie des
Gesangvereins Liederhalle von hier. Programm. 1. Grosse F-dur
Toccata für Orgel v. J. Sebastian Bach. Herr C. L. Werner. 2.
Romanze in F-dnr für Violine v. E. Spies. Herr A. W. Baal. 8.
Vale ! Männerchor mit Baritonsolo v. E. Attensofer. Baritionsolo:
Herr Ernst Schweickert. 4. Konzert (F-dnr) in 8 Sätzen für
Orgel, Streichorchester und 8 Hörner (op. 137 v. Jos« Bheinberger.
a. Maestoso, b. Andante pastorale, c. Finale mit grosser Kadenz.
Orgel: Herr C. L. Werner. 5. Sarabande für Hom v. Ledair Herr
R. Walter. 6. Sphärenmusik für Streichinstrumente A. Rubinstein.
7. Cantilene pastorale für Orgel v. A. Gnilmant, Herr C. L. Werner.
8. Der 24. Psalm „Die Erde ist des Herrn" für Männerchor und
Orgel V. J. H. Ltttzel.
9l0tt|eit.
fim 13. 9(pril fiarb int befien ^annedalter ber berühmte 93a(b<
»ioarovft, $roftffoi 3)r. ^ftilifp ©pitta, ©efrctflr uub Sc^rer an ber
ftönigüA preuBiftben $0(()f4ule für ^urtf au Berlin.
fllesnnber ®uilmant, gfranfvei^d größter Oradnteiftec unb
pofttionen bafelbft ^mi aSortrag bringen, ^ad vierte Orgelconcert bed
aRetfterd brachte, neben ^o^inteveijanteu Orgelfäfren )wet j^irä^encontaten
@eb. S9a4d sur glonauoITeu S)arftenung.
2)ec ®n>6^erj(ogU(^e ^oforgelbauec 9[bolf (Eifert in Stabttim Iftat
ben 9luftrog erbnlten bte SBeimnrer ©tobtürc^enorgel, (1825 \>on J$rtebri(4
8d)ulse in $aulinaeaa unter 2)r. 3:ö))ferd Leitung erbaut) einer grünb«
fielen 9leparatur ju nntermerfen. 3)iefelbe ift mit uieleni gfleige an^gefft^rt
werben.
S)ie berühmten altnieberlftnbif(ben SoIti^Ueber t). ftremfec
finb au(b beut ©c^ulgefange i^ugnnglid) gemalt n^orben. ^ud^ für
planier aüetn [inb felbige nerüffentlid)t morben. (fieip^igf fieudart).
^evr ^r. $ugo 9iiemnnn in SBiedbaben ^at neuerbtitgd 9S. gfc
Sdaäi^ Soncette in gf« unb (£8*bur für ginet $tanofovte beraudgegeben.
(ficipa«fl# ©teingrftber). 9tu<6 biefe beiben niel gu toenig befamrten 38erfe
oohtmentiven glAn^eub bie ungen)i)§nlt(be ^Begabung beS — ))ertommenen
®o^neS üom großen @ebaftian.
2)eS großen ftlaniermeifteid 3. 91. Rummel ^öc^ft anuiutbigeS be«
rü^mted SR onbo brillant, Op. 56, ift für 2 Jeianiere nun SB. 9ie^«
berg bearbeitet uub bei ©ieingrJiber ausgegeben morben.
^eSgleiAen ift andi ^o^axi^ ^odt^^enltc^ed Jllabierconcert in
S^bur non ^rofeffor (Sb. STtertf e für 2 H^lattiert etugericbtet morben. ^ie
non bem^rauSgeber gearbeiteten (Sabenaen Tutb gan^ i^orjügli^. (@tein«
graberd )Bedag).
SSor htraein flarb im beften SRaimedalter ber Orgeibbaume ifter (^
®efell, 48 Sa^re alt, in $otdbam.
S)er bocbbegabte Orgeintrtuod 91 i 4. Sartmuft, ^r^oglic^er ^of«
organift in S)effau, f^cii nor fur^em eine breifd|ige groge Orgelfonate
— 50
iOp. 17), bei SRa; fitffe in 2t\pilia toeröffentli^t auf bie »tr fpater ^s
rfirflommen. " Bodftung bemcVfen wir, bog ha9 f49ne IBert feftc Aebiegen
gearbeitet ift, in bet Smiaieit wursett unb au^rorbentli^ »irffom i(t.
9Rufi(bire(tor ^etnev in ^aben^Oaben, etrong in einem Stix^»
concertinSa({baus«be«fonb9 fran^5fif(6e®<lbmet})flaniaufterorbentIt(^
Erfolg mit feinen Or^eltmrtrftgen unb pafftrte ed bobei bem StmWtt, ba|
man i^n app^ ^ üb irte (in ber j^ircbe) unb jum da-capo 6piel oeran«
lagte. — ^Inbete 2anber,,onbere Sitten!
3n einem Ifingevetit 9(uffa^ ber ;,VIIfl. SRnrtfscitnng'' uon O. fie|^
mann meift 2)r. ^n^o SRiemanu nacb, ba6 bie unpoUenbete breit^ilige
!6a(bfuge iit ®eb. 9ad)d Jhxn^t ber ^uge" bo4 ui^t fo ganj^ o^nc allen
Sufammenbang mit ben anberen Zfivim bed aro^artigen SBerfed fteben
unb ba| ed baber febr mi|Ii(b fei, biefen gemaltigeit (Corfo x>fm ben an«
beren ^b^iten au trennen.
S)er «Inbaltifcbe ,,@taat«anieiger^ ma(bt in 92r 92 (20. 9(pnl 1894)
Srolgenbeft befannt :
,,3i^ni i»(v bie ßerren ®eiftli(ben unb Organiften unferer Sanbe9^
firAe auf bie \>im $txvn Stufifbirector ^aafe in Cli$tben heraus»
gegebenen bei fieuctart infiei)^ig erfcbienenen ^.Stoan^ig Sorjpiele
ffir bie Orgel" aufmertfam macben, tooUm mir bie tinfcQaffung
biefer tücbtigen ^rSIubien auf Jtoften ber j(ir(bfafkn gern geitebmigen,
fofem ein witeinbef ircbenratb einen babingebenben ioefcqlu^ faffen iptrb.
S)effau, 14. «pril 1894
^er^ogl. 9(nbaltif(bei^ d^onfiftorium.
2)r. (£. 2:et4nuiaer.
6(bmeibni|, @(b(eflen. 3)ie Orgelbauanftalt pon @cblag unb
@0bnc lieferte im S|abre 1893 folgenbe neue Orgeln: 1. S)obbertin in
Sobannedtircbe mit 43 @t., 3 @(burgaft ScbleTten, ep. Itircbe mit 15 St,
4. 9htbnit Ober^^Scb^eTten, (atb. St. mit 14 @t. ö. fBeiftmaffer, Oberlauft«,
CD. K. adt 13 St 6. »obeniit, Oberfcblepen, falb. ft. mit 12 @t. 7.
JEdfÄlen, etlcficn, tätb IP. «it 12 €L 8. ®(bIef.«2>rebnom eD. j(. mit II,
€t 9. e^marbt, OberfdM., eu. ft. «it 1 1 et 10. SBremdlin, VRaxf, et),
jeinbe mit 10 @t. 11. «iibli|, Vtütt, tx>. St. mit 9 et. 12. 8iatbenom,
9flaxt, ®t. Qkoxffl^Stvatt mit 8 8t. 13. Xbomadmalbau, @{blef., fatb. ft.
mit 8 @t 14. BauKibftf^, Oberfcbl-l et). St. mit 7 @t. 15 etof^enborf
@4Ierten, fatb. C mit 6 €t 16. ©tohenbaiu, $r. ®., et), ft. mit 5 @t.
17. Siftntffbborf, ecblef., eo. St. mit 5 @t. 18. Serlin, eu. aSereinftbanft,
OronicKftr. mit 30 €t. 19. Slaj, fatb Vfarrftrcbe mit 41 ©ttnimcn. Sit
fluAfflbrung begriffen fmb: 20. Berlin, 6t a^anenfir<be mit 55 ®t 21.
ShfuttMu«, Oberfd)!., fatb. St., mit 37 @t. 22. »ogutfdiuik Obecf(b(.,
tatb. St. mit 37 @t 23. fieipikig, 2. fatb. St. mit 18 €t 24. fiiegni|, St
9eters$auUjetnbe mit 53 St. 25. Srantenftein, &dfit\., et) St. mtt 24 @t
26. @4önou, Soirt 9ic«lau, et>. St. mit 11 6t 27. S^ob^Iagora, ^jen,
et). St. mit 12 6t 28 STiej^, a^arf, et), ft. mit 12 6t ^9 SRoeblicb,
SRarf, eD. St. mit 8 6t 30. Sauban, 6(blef., ftreuAtircbe mit 37 6t
31. fiaurabutte, Oberfcblef., tx>. St. mit 19 6t 32. 92aclo. Oberf^I., fatb.
ftircbe mit 10 6t 33. 9tanmt>, 64Ief, et). St. mit 9 6t 34. ¥rotf4
6iblerien, fatb. St. mit 5 6t. «ugerbem nmrben im 3a^re 1893 no(b 21
grSgere Sieparaturen be^iv. Umbauten audgefübrt.
ftopenbagen. Srof. (0. 9Rattbifona»^anfen6 t)ter OraeU
ttortrSge in ber xrinitattftfinbe bitten foIgenbeS Programm: 1. tSfor^
trag (ben 19. geb.) l) ®uilmant: 6onate Op 5>. 2) C^apocci: Vtabrigat
3) aRenbetöfobn: 5. 6onate. 4) 3- ®- ®a<b: (Sboraluodbiel ($Ber nur ben
Iteben (»oft Ulbt malten), 5; ®igout: a. S^enuetto, b. äieb, v. äortie aar
r Antienne Adorenrns in acternnin. — 2. Sottrojg (5 ^Ar^): 1)Jßen
^9Rattbifon«^anfen : fßax. über (£boraI : Sßom ^immef bocb» 2) Otto ^aU
Ibtg: 3)er tob unb bie «i^rftebung (Sbrifti (Op.54.), 3) ®ouiImant: 9^6*
bitation (Op. 20). 4) g. $. (£. ßartnmnn grantaft • Op 20). 5) S)uboii( :
a. Srelubie, b. C^boral, c. Offertoire, d. Xoccata. — 3.1Bortrag(k9.9]>lär))
1) ftattbifonsßanfen: 2 6^mpbonie, 2 6aIome: a. friere, b. 9ibaPfobie
pafiorale. 3) Otto VtaQing: ^r Xob unb bie Huferftebimg (Sbnfti. 4)
aRar(bot: a. einbaute religtofo, b. Qgtöoation, c Vt^bitation. 5) (9. ^aU
tbifon«$anfen: a. (SmfteS 6ttid, b. Sfeftpoftiubium. — 4. SSortrag (9.
S)xü). 1) meinberger: ^^^^^ 98. 2) 6(bifinann, Som Opud 56 r
oberato, tlllegretto. 3) V^^- Vfogio unb ^Vimlt M ^2. (Eoncert. 4)
Vu^t^ubc : a. ftonfonetto, b. <»9aeonne. 5) 3. 6. 8a<b : 3:occata, flbagio
unb $ima in C^bur.
2)ad erfte mirfli(be OrgeNQ:boraIbu<b bat — na<Jb ^r. SRa; 6etfi>
fart *- 3. ^. 6(bein in Wtlif^ erfcbeinen laffen unb ^mar 1650. 9(ud|
biefer tlagt barüber, hai man neuerbingd bie Orgel t)on mannen 6eiteii
berunterbrücfen moQe.
Itnfer geebrter ^Mitarbeiter ^rr ftarl 3 ftget in Qilfenberg bei
Stva^l^u (Württemberg) feierte oor furiem fein 25iabnged fie^reriubilKum
unter grober 9(uf}ei(bnung 9bir gratultren naibtrttgUcbr aber aUerbeftetift.
Sei ber (Eröffnung ber gtobartigen Snbuftrie« unb (Skmerbesibt««
fleQung ^u (Erfurt mar eine größere Orgel t)on JBeterfilie aud iSanaen»
Sha mit folgenber ^iftporttion au(»gefteat: I. Wan.: 1. 9orbmi 16^, 2.
nn^ipal 8', 3. ®amba 8', ^obipte 8', 5. Qkmdbonn 8', 6. XrompeteS',
7. Octaoe 4', 8. 3)oppelf(i)te 4', 9. 9lattf(bquinte 2*A', 10. Vtij^i 3fa4.
II. 9Ran : II. (Ikigenprinaipal 8', 12. 6a(icional 8^, 13. ^rmouüa 8',.
14 (^bacTtflöte 8', 15. CUarinette 8', 16. ^oke 4'. UL ^ebal: 17. 6u&»
bai 16', 19. SSioIon 16', 19. ^ofaune 16', 20. 3rI5tenba^ 8', 21. »iolon»
ceVo 8'. WlanuaU unb $ebalcoppe(. (Eine anbere Orgel oon ft&bn in
6d|miebefelb mirb no(b ertoartet — 3)ie ^ofoianoforte^grabrif oon (E.
8t d m bilb t aud fBeimar bat u. 9. 4 pta^toott ^ianinot mm 750 bi^
1000 Vit. audgefteat
^erbrecbtingen. Setzten gfreitag »eilte ^txx&xai, 3)omorganift
unb Orgelreoibeub qu9 Ulm bier, um bie oon ben ^brfibem Smf in
Q^iengen fiir unfere Stixd^ neuerbaute Orgel }u reoibieren. ^ie Orgel, ein
aReifterftüct ber gfirma Sint, bot 22 flmgenbe dlegifter unb pneumatifc^
(Eonftruftion. 3n munberoollfter ^ife unb in ben manntgfaltigften
viifi^viigni TiiiiofRC ver ^ciranc ^Rrr oein cocric oir i^kiik^i*'** s^ut^
unb mit Segeifterung »nte berfelbe bin, (Erbauern 3)ant Sob unb 9Cn^
erfennung. V^ancb größere 6tabt meinte ber ^tr Organift bfirfte tmH
um biefe Orgel benetben, iebenfaDd mtrb [xt eine ber be(ten Orgeln in ben
ffircben bed JSren^tbaled fein, ^ie ^rren (Skbrfibet fiinf boben uUt (Er*
bauung biefer Oigel, bie bie Se^icbnung ,,0pu9 213" trogt, mie ntcbt
anberS ut enoarten mar, bat bo(btt(btbaitn8luf ibrer Jfinno auf '4 neue bemiefen.
6aalfelb. 3)ie neue Orgel ffir unfere ftircbe mit 48 fl. 6ttmmett
oon bem fönigl preubifib^ ö^hrgelbauer IB. 6auer in gfrantfurt a. C
ift fertig unb mirb im fiaufe 0^ $ommerB aufgeftellt merben.
%or fur^m ftarb ber ong^febent Orgelbauer $eter (Eonac^er
in ^ubberfielb.
Srieftaecbfet
^erm (Santor $. in S. : Wir werben bort 00m 6turm umbergeriffen
auf bunfler f^lutb, nur einft ftebt feft in ad bem Ungemilfen — Der Stuxi:
6ei gut — 5Der unUlngft oerflftrte S)i(bter oon bem m otelen Huflagen er»
fcbienenen ^oem «3)rei^bnlinben" oon Sf.tt. Weber f agt baf elbfi, 9.^27:
„(Einer, ber in ebmen ^nben bftlt bie Wage, ffMit ju mfiaen, ber bie
6cepter fiiirft wie 9httben, unb wie 6trob bad 6(bwert ben Sb(^jen. 911^
bie dhefen Jtnb nur Simx^; aU bie Ferren arme Jhte^te; ob fie gleicb ben
gfreoel wollen, förbem miijfen fte bad 9}e(bte; bienen mfiffen fie ber Crb^
nung, ob fte glei<b bad Wufte treiben, bemt unfterbii<b ift bad dhtle, unb
ber 6ieg mug (S^otted bleiben!"
&rm ^r. St. in S. : Wer )u S)ir über Hnbere bMi<b f))n4H ober
f(bretbt, tbutd auib über 3)i<b. 3)aiS $ubn be9 9la4bam f(bebtf IftanÄem
— ald eine (Skmd. 2;aufenbJ)rreunbe finb oft wenig, ao« oft ifl f Aon
ein einziger ^inb jit oiel! Wer in gfrieben leben will, mu| taub, Utnb
unb ftumm fein. 3)ie wertbDoIIfleii gfreunbe finb bem Cinfamen gute 8fi4er
unb ^oitn. 2)ie ®ebulb ift ein 6<blufkl aur ghtube.
^rm Orgelbaumeifter St. in O.: (Eine (Entgegnung aitf bie
Weigelf4en SSemerfungen, feilend ber ^rm 6teinme$er unb Walcfer
fommt in ber nficbften 9himmer unfred eiatted.
3Ittset(|em
Aexaiider Guilmanfs
Orgel^Kompositionen
TeriieBen es, in Dentscbland endlich gekanat
und gewftardigt zu werden !
(Kothe & Forchhammer, Fuhrer durch
die Orgel-Literatur).
Katalog verlange man gratis und franko von
Otto Junne, "TS^'
üeber 40,000 Aufl.
Köhler, L , HochBchnle fttr Pianisten: Gramer, Clement!. Searlatli
H&ndel, Bach — 8 Seetionen k M l. 50. , gebanden a UT S. dOr
VolUt. Yerzeicbnigse kostenfrei: J. Schuberth ft CO., Lelpxif.
^ntil' unb ^algf^a^ebet
ift iu fyxun MAnA% BShiii Salm.
SBSaltef^^anfeti i. ^^ttr,
^V9h*^<i^*t denen Vttii^nakta*.
iTnicr, Verlad um iSi^pcMtioii : Ctro i&onxa^, ecfurt, ^Aotten{lca#e 4.
Vertreter für ben S9u4^anbel: SRobert gforberg inSet|)ai0/ X^ftra^e 19.
ß>t^th und ^4ttmontumf|>td,
fem für inu|itialifd|( fl|(ori(, hitdiltitx, in|lr«ktio( (ßcfang- unii CloDi(t-^u|iii.
g«au«8<flt6en »on xH. sö. ÖOttfO)!!!^, StoSiccjOäl. ©. ^oforäonitl in »eintat.
M 7.
@iniiiibffliif}igti<t Sa^tgang.
1894.
SitfcS SlatI ti:(4tiiit in bni ttfltn Santn jtbeii
WannlS, (jK^iIitft in 12 9Iuniiitcin) unb i|t bitct^ alle Su(^> &.
9Ruriraliefl=^aiib(iingeit, fÜK ttn nanntn Sa^tgunfl »M »OA
joiuie butät aüt $oftRiiittr, o^iie 1Qcficaae6ii^r « JT »o .A,
mit SefttDQtbüdr 3 J( lO^, prünuinciranbo, jii bejiebeii. —
3in StilunflBtfltnlofl btr ¥»i(l ^at bitfeS »latl bic Wiiiiimtr 6301.
Citefte« Slb0iiitemtiit bei btt
@£)>tbi1Jon & beut QciIqa bti llcmtiit : Otto Sonirabiu (Erfurt,
€it|otttnftintie 4, gcgtit Siiiltitbiing uuu tM ioA füc Den
ganzen Saftigano bcitSvaiicosSuicnbunS'— ^'nü ifc cinitlntn
9?uiiiiitet 30 Srciinifl- 2Snici^l'i>"iflcbi>^i^£» '■ ^k sefpalltne
$ttitjtilc mir 10 Vfciinis.
Sn^alt: Spaticraang an tiiitm @oiuttagatoigcii im 9Rai. — Sic {49nfle Kirttitnorgcl im Qtro^eiitrQl^um 6a(f||tii=Seimat>Siftna(I) Mn S.
Sauer in ginntfiitl a. O, — XiBpDfitiiin iinb Stfdirtibung bcc im 16au bcgrifftneii %mim ftonjectoisel in bcc Sicbcr^aÜc gu SluttBort Oi>n <iaü 9,
SSrigh. (Si^IuEi). — Salder & SltiiiuieQcra GntgcflnuiiA au( im tirtilci ^ciglcB „8^^ Orgtlbaufrage in %t. 1 b. Urania. — Shlprcc^ungcn. —
aStnnift^teS. — Stup^nmgen. — ^lotiicn. — atritfipÖQfcl. — tdijcietn.
@|»a)irtgang an eintm ^vnnta^motqtu im Wtaü
Srnnj «ocllt.
f>Dlber Sßai, bein S(üt6tn|cl|ium[(r
ailttiell mir »oii itbtm Baiim,
Unb mi<if bünft ein fefilit^ 3''"incr
9Iun bie Scb', tin (diBnci 91auni.
gro^ bur^iieEic ti$ ble gtibn
SRit bcm trfttn Siorgtngraun,
fiann bonn über SudienwälMr,
@i>nnc, bcinm Hufgang Mau'n!
Sicblid) (fluten aSorgengloden
Shin btn ^cQcn Sonntag eilt,
Unb tS [(^aael mit 3rol|(Dden
ttud) b(T Seri^e 2itb barein !
$rei9 unb Sinnt bcui gro^n 3)Iei[ter!
Her je^t gut ben walb enITang.
Unb ge^eimnigugaeB 3{aufifi(ii
3ief)et burt^ ben £Salb ba^in,
H^enb Slüftem. i^ife tnufdieu
Borte, aianileiii, bie iKibln^n.
Jtofenb fenael i^re Strahlen
a^nen nun bie ©onne ju,
Sün^tt if|ten Xinbem aUeii
SKorgengrug nat^ tiAcfifgcT 9hiV-
Unb i(^ gie^ weiter, nKiter
Sunb bnB gnine ISflIbitcn fort,
SRumielbfldilein, mein Begleiter
Springet uon btm ^{eit bort.
Qtrüne 2rifttn, fdiilne Watten
gießen fi«^ oen 9a4 entlang,
Hie mir loieber ITi^Itn SAatten
Spenbel boit ein SBolbeSgang.
Siibli(( mir boS X)3rt<4en rainht,
3ÜB am fonn'gen &ügel fle^t,
So ber X^umi ber fiir%e bl intet,
3n bie trat iii juni Qtebet
Straufenbe Kccorbe Idnen
3)un^ ben goltgeiMi^tcn 9taum,
Segt nie ftme SDonnei briJ^nen,
Xanm loie {anfler SIbenbtrauni.
Unb b
@rau3.
SBiebtr Cigeüline bringen
3)un^ iai gottgenKible $auS.
9Ia4 bes legten Siebe« 6ingcn
(Eile ii) aus i(|m ^inouB.
eile ^in iit meiner ^ütte,
^it ein @p^malb umlc^lingt,
Sent'jum harten meine Sd) ritte,
So int Strand) bie jtaÄt'gaU Hngt
@i[e bin ginn Slumengarteit,
OTandie Sole |eme 3ier,
Xie für liebeDoueB Sarlen
Sptnbet i^re 2)üfte mir!
3)ort laufet' i4 beim SSeb'n ber Sefte
«uf btt Sat^gon füfeem Sieb,
tsat aus i^rtm nagen ^efte
Sodenb bur4 ben ®arteit gicf|t.
Unb ba« Sieb ber ^^ilomele
gaubert Zi|rl<nen mir fierDor,
2)enn eS bringet in bie Seele
Unb WriiaDel nidft am O^tl
-*i-**«SM-?*<*-
im ®t»Met)i>gt6uin @a4)fen<9$etmar<
@ifena4),
trtaut uon SS. @aii(T iit ;$»nt|utt a. O.
!CqS bor einiger Qät boQcttbete l^rfiditiae ^eif witxbt am
6. Süni b. 3. mü bct neuen eu. flitc^e ju STpotba feftlicfi
etnflcwei^t, na(^bein e§ bot einiflet Qeü Don bem 9}eb. b. sfll.
entworfen, tebibtrt unb abgenominen woiben mar. "Zai neue
muftei^aft gelungene Snfitument ^nt fotgenbe Siäpofitton:
I. gauBliBctI; 1) $tind))ol 16', 2) iBijrbun 16', 3) |!ot.
eilml 8', 4) ©ambe 8', 5) ©entä^ont 8', 6) ©ebn* 8', 7) SoSt
flöte 8', 8) Immpete 8', 9) Cftobe 4', 10) giute Sonn. 4',
11) Quinte 2Vi', 12) Dttatie 2', 13) äiajtut 2— sfnft 14)
eornett 2— 4fa4
II. Wanual: 15) £teb(i(&aebQ(ft 16', 16) üteisenfirincipal
8', 17) StmetäfIBIe 8', 18) «Uc^aebactt 8', 19) Salicionol
8', 20) Dboe 8', 21) gumm 4', 22) SoWü'e 4', 23) ificcolo
2', 24) «PtOätefr» 4— 5fä4
— 52 —
III. TOonual (Sc^ttjcllwcrf): 25) «ßrincipol omabilc 8',
26) ©onccrtftöte 8', 27) ßartacbadt 8', 28) Sßoij ccicftc 8', 29)
ftannonifa 8', 30) Sßoj: ongeltfa 4', 31) ^artflötc 4'.
IV. $ebal: 32) Untcrfafc 32', 33) Sßrincipal 16', 34)
«iolonbafe 16', 35) ©ubbafe 16', 36) Dumtbafe lO's', 37)
DctaDbofe S\ 38) ©ebacftbafe 8', 39) SBioIonccIIo 8', 40) DctQDc
4', 41) ^ofaunc 16', 42) Strom|)ctc 8'.
V. SRcbenjügc: 43) ^cbalcoöpcl jum 1., 44) jum 2,9KQn.,
SRanitalcop^el ju 1 uno 2, 46) 3Jtanuolcoppd ju 2 unb 3,
SRoOf^ttJcner für'« ganjc SBctt 48) 2;ritt ä«ni ©^wett^
lücrl (Hl), 49) pianiffimo, 50) piano, 51) mcjjofortc, 52) gortc
53) ^ovtiffimo.
l)er (Srbauer ber ^rd^e, Saurat^ O^en au« $otöbant,
^Qttc urfprungUc^ ein Drgctoerl mit 20 ©timmcn auf 2 äWan.
nnb ?ßcbaf, mit einer großen ®lagrofette im ^intergrunbe
ber Drgef, ttjoburci^ bieg Snftrument in jttjei X^eilc jerriffen
toorben wäre, für 8000 SWt, geplant. 3)anf aber ber Snteüigenj
bed bortic^m Stirc^gemeinbeoontanbe« unb bem energif^en fünft-
finnigen S5emü^en be^ bortigen Derbienten ©taotcantorg S.
SCräncfler üerjid&tete man auf — eine „3)orforgeI'' unb bie
mec^anifc^en Sic^teffecte ber leibigen „©(aärofette" — worauf
leiber öicte Äiri^enoauiueifter l^eut ju 2:age, jum ©^aben ber
Drgeln, förmlich tjerfeffen finb unb betraute ben JRd). b. 931.
mit bem @nttt)urfe ju einem ber (äJegenniart angemeffenen 3Berfe,
baö aUe bettJä^rten (Srrungenfc^aften ber SReuxeit entl)alten foUte,
unb fietje ba ! — bief er ©ntmurf n^urbe buri^gefoc^tcn unb t)on
^o^er ©teile genehmigt 3)ie boran oefnütoften ®rtt)artungen
finb n^eit übertroffen n^orben unb Stpotoa befi^t bad fc^önfte
unb befte Drgelwerf in unfercm (Srofe^erjogt^um*). Si^l^cr befaß
SBeimar in ber 1825 nad^ 5ßrof. 3;öpfer'd ®nttt)urfe bon
3. jjr. ©c^ul^e in 5ßaulinäeua erbauten Drgel ba« borjüg*
lid^fte aSerl I^üringenS, benn Sena, @r[urt, ©ifenac^ unb ®ot^a
befifeen tauter altere, jum 3;^eil jiemhdö unjureic^enbe Drgeln.
Uno fo l^öt Slpolba in biefer Söejiet)ung ben erften
?ß(a^ errungen, ©lücfauf!**)
im fBan begrtffenett gto^ett ftonjertsiOrgel
fAt bit 2iehttf^aUt jti (Btuttqatt
t)on 6arl ®. SBeigle, Drgelbaumeifter , Stuttgart,
mit etilem SSonuort uou ^evni $rüfeffi>i' di. Seijerlen.
(@*Iu6.)
S)a nun biefe neue pfeife aud^ mit getoölinlic^em Drget
toinb fe^r fd^ön unb ftörler fpric^t, al« bie bidqerigen pfeifen,
fo fann man einem gen^ö^nlic^en Orqelmerf bur$ S3eifügen
einiger JRcgifter, loeldbe nadb ber ßod^bruchuft^ßonftruction gebaut
Stnb, fdgon eine n)efent(ic9 größere ßraft t)erletl^en, o^ne ein
lefonbereS Drgelgebläfe amoenben ju muffen.
SBiD man aber j. 93. eine Drgel, njetc^e etma 30 bi« 50
SRegifter erl^alten foll, auf bie 3i)nftärfe üon ca. 50—80 9ie=
gifter bringen, f o fann man, n^enn 150—200 • SBinbbrudC für ettoa
4—6 ^od^brudffuft^Siegifter angetoenbet toirb, ein jttjeite« ©e^^
Mäfe für biefen aBinSbrudf anfertigen, ©n fold^e« (Sebläfe
fann no^ ganj gut bur^ äWenfd^entraft betrieben toerben. gür
bie übrigen gehjö^nlid^en JRegifter n^irb in bicfem gafle, wie
fonft, ein gett)öl)nlid^e« ©ebläfc angefertigt. ©oÖ bagegen j. SB.
ein Drgelwerf öon ca. 50 getoögnlic^en 9?egiftern in 93eiug
auf Sonftörfe ein SBerf t)on 100 bi« 120 SRegiftem unb mebr
übertreffen, wobei ca. 300—500 • SBinbbrudE für ca 8 ^ot^::
brudE(utt*9tegi[ter anjjutoenben finb, fo fann ba« ®ebläfe hierfür
nur mittel« eine« SRotor« Dort^eill^aft betrieben werben.
93ei oben befd^riebener 6oncert«DrgeI für bie Stuttgarter
fiid)er^ane finb 8 öod^brudttuft^9Jegifter oi«ponirt, einige Weitere
Siegifter erhalten pfeifen mit §odbbrudfIuft*ßonftruction , bie
übrigen SRegifter finb bon gewö^nliqer Sonftruction. SSon ben
*) Xtm ^»crbirnlen (Sr6auer timrbe in folgenben Serfen fle^Ibigt: »(Ein ganAcr
Jtanftler unb beutfAcc mann, bcibanctB, was er nid unb (ann, ber
ou(|fann,n)a9 ecatK unbweift: Sobfeii^m.S^re, Dan! unb^reij»!"-.
JJ*' *"' beSfoORqe ^totefte tflAtiaei Diflantftcn wirb (eiber in wenigen SöOen oe-
dort! Ober f(^(^ Orgc (mannrn (äffen ft(^ leiber in'seodS^om Ja^en. ~
2
3
4
§od&brucfIuft^9?egiftern U^} btei ßoc^brud{uft^3"n9C«^^9ift^'
nämlich §b. »aßtuba 16; $)b. %\\ba mirabili« 8' unb
tb. Gor angfai« 8'. 3)iefe(ben erhalten etwa bie jcbnfac^e
onftärfc einer ^ofaune 16' unb einer 2:rompete 8'. gerner
5 ^oc^brudttuft:=fiabiaIregifter; nämlid^:
1) §b. ©ubbaß 16' mit 7— 8=fac^er Slonftarfe
b. ©tentorp^on 8' „ 7—8 „
b. (Sroßgebecft 8' „ 7-8 „
b. ©olo ®ambe 8' „ 6—7 „
_b. ©olo glötc 8' „ 6—7 „
3)ie 3 §o^brudfIuft^3"'^fl^"*^Wftei^ fi^bm jufammen bie
Sonftärfe bon ca. 30 gewö§nlid|en »legiftern. 35ie fünf ^oi^^
brudHuft^fiabialregifter ^aben jujammen bie Xonftärfe Don ca.
35 gewöhnlichen äJegiftern. öierju fommen noc^ bie übrigen
47 Ütegifter, toeld^e, oa einige oerfelbcn mit öoc^brudEluft^^ßom
flruction gebaut finb, etwa ben Sonftärfewertf bon 50 gewS^n^^
ticken JRegiftem oefi^en. 3)ie« beträgt Aiifammen bie Xonfraft
Don ca. 115 gewö^nli^en SJegiftern. ^a« L SÄanual l^at 16
9iegifter. 3)a baffelbe fowo^f eine ©uper-DctaD^ al« aud^ eine
©ub^DctaD^Äobpel erl&ält, woburcft e« beinahe breimal fo ftarf
Wirb, fo ift otefen 115 SRcgiftem nocft bie SConfraft öon
minbefte«n 25 weiteren Siegiftern jujured^nen. @« Wirb alfo
bie (Sefammfe^Sonftärfc biefer Soncert-Drgel Don 56 flingenben
©timmen etwa ber einer gcwöf)nli^en Drgel Don 140 Siegiftem
g(eid^fommcn.
3)a nun bei ber oben gefc^ilberten Srijeugung ber Xon*
ftörfe einer Drgel burd^ SSergrößerung ber Xon*3ntenfität ein=
ielner SRegifter nic^t jo Diele ©timmung«*S)ifferenjcn unb
ftörenbe Sicfonanj* unb 3nterferenj==@rf(^einungen auftreten, wie
bie« in einer Drgel, bei welker bie 3;onftärlfe burc^ 9Serme6=
rung ber ?ßfeifen x^p. SRegifter erzeugt wirb, ber ^Q ift, fo
ift oer ^lang unb bie lonfüHe bei erfterer auc^ Diel teöner,
mädbtiger unb reiner, unb man l^at eine Änja^l außerorbentlic^
ftarter ©oloftimmen jur Verfügung, welche im größten JRaumc
jur ©ettung fommen.
3)ie (ogcnannten 9iiefen=^DrgeIn mit 100 unb mel^r Sic*
giftern, Wel^e bi«^ier wegen i^rer großen SRegifterjal^l ange^
ftaunt unb bewunbert wuroen. Surften balb al« Deraltct ange^
feigen werben.
Um bie wal^re ®röße unb ben richtigen 3;oneffect einer
großen Drgel ju bejeic^nen, muß man alfo in 3""^«?* nic^t
allein bie SRegifterja^l nennen, fonbern in erfter fiinie bie ?In^
jaW unb ben ©törfegrab ber §od^brucHuft=9?egifter in« ?lugc
taffen.
93em.: 3"^^'- 3Kan. fommen nod^ jwei Weitere ?Regifter,
1) §arm. Sirompete unb 2) ©oublettc 2%' unb 2'.
©tuttgart.
Drgelbaumeifter.
@titgcsunttg
auf ^a^ gut „jOr(|e(banfra(|e" i^on ^errti Otdelban«
mefftet ß. @. SBeffllc in ffdbtcrMiidfn bei ^tuttqatt
„iSinatianbU*' in 9tt. 1 htt „Urania^ (51. Sa^rgang.)
Ob perfönliie ?lngriffe wie ficba«3Seigle7cöe Glaborat
entl^ält, jur Drgeloaufragc gehören, möd^ten Wir Don Doml^crein
ba^in geftefft fein laffen!
^Sollten wir überl^aupt auf berartige, jeber 93egrünbung
entbe^renbe ?lnjapfungen antworten, fo müßte e« wo!)! in ber^
felben SBeife gefd^elden, bereu fid^ §err SBeigle bebient, unb ba«
wiberftrebt un«, be«^alb begnügen wir un« bamit, ba« „@inge^
fanbt" nur in ruhiger SBcife ju befprcdben.
SBenn unfer gcmeinfamer greunb, |)err SJ^ann, au« feiner
SReifemappe ©inbrüdEc fdöilbert, bie er beim 93efud^ unferer
SSerf ftätten befam unb baoei auc^ unferen, i^m gefpräd^«weife mit^
getl^eilten ünfid^ten über DrgelbaufDfteme 3tu«brudE Derleil^t, ju
eren 9Seröffentlic§ung'wir igm allerbing«feinerlci
Auftrag ert^eilten, fo begebt er infofern feine 3nbi«cretion,
al« Wir aud^ ^eute nod^ auf bemfelben ©tanbpunft fte^en, wie
r
— 53
batnold unb andf feinen 9(nftQnb nehmen, biefen Sianb^unft jn
treten.
?(nc6 fterr SBeigfe »irb nn^ biefen ©tanbpunft:
^bafe lüiv tci bcv attbenjfiörten ÄeqeOabe verbleiben, fo*
^lange nicfit ciwaö mefentlic^ Seffere« flefdjaffcn ift",
nic^t t>crtt)ebren lüoUen, unb umfotoeniger ücrtpe^rcn fönnen,
aUo aucf) onberc fteröorragenbc Drgelbaumeifter, barunter fogar
folcfie, bie Käufer beö SBeiale'f^cit ©öftcm^ finb. unfere ?ln=
fc^auung t^eilen unb ^eoeuaben mit $neumatif unb SRöftren^
trohur Den SRembronenlaoen borjie^en. trob ber großen Opfer,
bie fie ficft burc^ ben Kauf bes angeblid^ SBeigle'ic^en ®t))tem8
auferlegen.
3Sir finb, nad&bem toir felbft i^erfd^iebene 9Kembranen=
laben (aud) fogen. SSeigle'f^e) bauten, }u ber Ueberjjeugung
lelangt baß biefe 9)?embranen(aben n^eber tn S3ejug auf ^auer^«
laftigfeit unb Stabilität, nod^ f)infid^tli^ ber ^räcifion in ber
flnfprad^e, ber SRepctitiongfö^igteit unb beg SBinbüeroraudö« ber
pneumatifcften Seaetlabe überlegen finb, baß ber cinjigftc
SJort^eit ber fogen. ^eigte'fc^en SWembranenlabe Dielmel)r nur
in größerer ©inrad^^eit oejto. SBitligfeit liegt.
Ob aber bie größere SJiüigfeit allein bie borertüä^nten
SSoräügc ber ScgeUaoe auftoiegt wogten tüir bejn^eifeln unb in
biefcr ^ejie^ung get)en unfere 2lnfid&ten mit bcnen bcg §errn
SBeigle au^einanbcr.
3m j^öc^ften @rab bebenflidb erfd^eint eg unS, wenn^err
SSeigle meint, eg muffe fic^, nad^oem er mit feiner, tt)ie er fie
felbft mit ?ßat^o§ nennt, epod&emadjenben SKcmbranenlabe
hervorgetreten unb e§ il)m gelungen ift, fie an eine Slnjal^l
Kollegen ju Verlaufen: bie ganje Crgelbauertuelt il)m untere
orbnen uno oI|ne SBeitereg feiner SRcmoranenlabe f)ulbigen.
?lfle Orgelbauer, felbft bie l^crüorragenbftett unb bcbeu^:
tenbftcn SlKeifter, bie eigcntljümlid^er 5!8eife fic^ jum 3(n*
fauf feineö ©^ftemö (?) noc^ nid^t entfc^ließen tonnten, foöen
je^t, fo meint er, i^rc biöt)erigen ©tjfteme öerlaffen, unb fid^
auf bie ®cfa^r l^in, Von i^m afö (Stümper bejrid^net, über*^
ftügelt ju njcrben, fein unfehlbarere?) ©t)ftem aboptiren.
aBarum ^aben benn, njie §err SBeigle neuerbingS felbft
Veröffentlicht, von ben 38 Sollegen, bie fein ©t)ftem gefauft
|aben, fic^ nur 19 von ber Sßorjuglid^fcit beiSfelben n^irflid^
überjeugt? 3Bo bleibt benn bie anbcre ^älfte?
§err SBeigle meint ferner, feine ÜJiembranenlabe toerbe
uns re^t unbequem n^erbcn unb be^^alb müßten n?ir unö mit
fold^cn SRitteln ju Reifen fu^en.
SUiit tveld^en SRitteln ^ilft er fi^ benn, um für fein
©Aftern ^ropaganba ju machen?
SBtr finb big bato in folc^er SBcife nod^ nid^t an bie
DeffentUd^Ieit getreten, unb l^ätten ed au^ jc^t nid^t getrau,
toenn un^ $err SBeigle burd| feine SluSlaffungen nid^t baju
^crauögeforbert l^ätte; allein e^ ift i^m, tt)ie er fic^ fürjlid^
einem ßollegen gegenüber geäußert ^at, \a ganj rc(^t, ttjenn er
öffcntlid) angegriffen toirb, baburd^ ift it)m Gelegenheit gegeben,
JU ertüibern unb erft red^t für feine ©adE)e SRellame ju
mad^en unb ba§ beforgt er benn auc^ ganj meifterl^aft.
Ob c^ aber JÄon ift, feine Kollegen in ber Von il^m be=
liebten 9Irt unb Söeife l^erunterfe^en unb ju Verumglimpfen,
überlaffen tvir ber Söeurt^eilung beg geeierten Scferg.
^uc^ ba3 Urtl^eil barüber, in njeld)er Slbfid^t njo^l §err
SBeigle j. 95. bie SBorte unfere^ Sircularg (beffen Sn^alt aucft
toir, ©teinmetjer u. So. feinem ganjen Umfang nad^ unter=
fc^reiben unb von bem ttjir mit ®e^migung ber *9tebaction ein
Sjremplar ^ier beilegen), betreff enb „biefd^arfc Sante be^ SRo^r:*
lod^eÄ" tierauögegnffen Ijat, um eine lange unö läc^erlid^ ma=
df)en foHenbe Jlb^anblung barüber m fd^reiben, überlaffen ttjir
rul)ig bem geehrten fiefer, ber inbeg überjeugt fein barf, baß
toir minbeften^ ebenfogut ttjie §err SBeigle toiffen, baß folc^e
fc^arfen flauten gebrochen werben unb baß fie aud^ in ber 'oon
i^m angebogenen Drgel t^atföd^ltd^ gebrod^en finb.
stuf baö, ttjaS ^err SBeigle über unfere 3manualige 9Rem*
bramlabenorgel im SBeitercn auöfagt, möd^ten tvir i^m in erfter
fiinie mit einem ftitlen ^inttjeid auf feine erfte SRembranen-
labenorgel bienen, in ber er aud^, n)ie n^ir, ©ummitud^mem«
brauen vertvenbete!
SBir ^aben, nad^bem n^ir bie Unjn^edmäßigfeit nic^t nur
ber ®ummitud&membranen, fonbem ber SDJembrantaben überhaupt
erfannt Ratten, einen S^beil ber SRembranlaben in biefer Drgel
burd^ Vneumatif^e flegeQaben aUbalb erfe^jt unb werben auc^
bie anoeren berjeit nocö in ber Drgel fiel) bcfinblic^eu 9D?em-
branenlaben, obgleidj fie ^eutc, md) faft ejäljrigem SBefte^en,
' nod^ ganj gut funftioniren, aber feine^meg« weil fie, wie ßerr
SBeigle ju oe^aupten fid^ erlaubt, abfolut nii^td taugen, fonoem
Weil Wir ber Oemeinbe gerne nod^ etwaig beffereS liefern Wollen,
bemnö^ft burd^ pneumatifc^e flegeQaben erfe^en.
^em ^erm SBeigle aber möchten wir ju bd)enfen geben,
baß wir, wenn er Vom ©todff^ni^)fen ber Segellaben JvriAt,
i^m mit Seweifen bienen fönnen, woncfld^ Drgeln mit SBeigle^
fd^en SKembranlaben nid^t nur vom StodEf^nupf en , fonbem
fogar von einem ganj bebenfli^en Satarr^ befallen würben.
Von bem fie fi^ faum mel|r erholen bürften.
aifo fo ganj unfelilbar fc^eint felbft ba8 SBeigle'fd^e
9)?embranlabenf^ftem aud^ nic^t ju fein!
§öd^ft intereffant ift e§ un8 inbeß, von §errn SBeigle
JU erfahren, Wie er wörtlid^ fogt:
„baß, Wä^renb bie 9töljrentractur bei ber flegcHabc
„eine ganj bebeutenbe Äraft ju leiften i)(ii, um ben auf ben
„Segeln laftenben SBinbbrud ju überwinbcn, l^at bie 9iö^ren=
„tractur in SJerbinbung mit ber SBeigle'f^en 9Rembranlabe
„bagegen bie benfbar geringfte flraft nött|ig, weil fein
„SBmobrud überwunben werben muß."
3)aä ift und wirflic^ gauA neu! alfo auc^ beim 91 b^
f d^ 1 i e ß e n be^ SBinbloc^eö nad^ ber pfeife t)in l)at bie 9Rem*
braue feinen SBinbbrudt ju übcrioinben?
Ueber^aupt finben wir eö fonberbar, baß ^crr SBeigle
ber 9iö]^rentractur baö öeben ber vielen ftcael jumut^et, wä^*
renb biefe bod^ birect ourdb bie fleinen ^älg^en unter ber
Sabc gehoben werben. Von oer Siöfirentractur felbft aber nur
bar Heine Slelairbälgc^en am Snbe ber Sabe, wie bei ber
ÜKembranlobe aud^, bet^ätigt wirb.
inwiefern wir auf fonberbarfte 9trt bie größere
S5auer|iaftigfeit ber 93älg(^en im ©egenfa^ ju ben Membranen
ju beweifen fujfien, möge ber verehrte Scfer na^ bem SBorte
laut unferer Sircularö, wo er beißt: „SBoEte man felbft ber
©pielmembrane alr fol^er ganj bie gleid^c
2)auerljaf tigfett wie bem ©pielbälgd^en juer*
f enncn, fo fann bie ÜRembrane k. 2c., felbft beurtl^eilen;
iebenfaHr wirb i^n bar SBeiglc'fc^e ©eibenpapier^SKembran*
ejperiment nid^t Vom ©egentl^cit überjeugen.
3um ©d^Iuß feilen wir unr nod) Veranlaßt, bie gerabeju
breiftc SBel^auptung ber ©erm SBeigle, alr Verftünben wir
Slßembranlaben^rgeln nii^t ju bauen, alr eine grobe Unwal^r*
beit mit Sntrüftuna jurüdEjuWeifen, benn wir l)aben tbatfä4==
lid^ fc^on mel^rere Ötgeln mit SRembranen erbaut, aud^ foldge
naä) bem angeblid^ SJeigle'fd^en ©^ftem gebaut, bie gut ge*
lungen finb unb aud^ l^eute nod^ eben fo gut funftioniren,
aber trofebem finb wir mit ben SÄembranlaben nic^t fo jufrieben
geftellt, Baß Wirunfer jc^iger ©i)ftcm, „Siegellaben mit 9iöl)renis
tractur'', verlaffen möd^ten, mag bier §err SBeigle gewefen
fein ober nid^t.
SBir finb übrigenr weit entfernt unfere Äegellaben Se^*
manb aufoctroiren ober fie gar alr unfef)lbar ^inftellen ju
WoHen, aud^ Verfd^lie^en wir unr feinerwegr etwar wirfii
33efferem, im ®egentf)eil würben wir nur freuen, Wenn enbli(
an^ biefem SBinblaben*Dilemma Ijeraur bar @i beT Solumbur
fidb entwidfelte unb unr etwar wirflid^ cinfad^cr, guter, unb
foliber gebrad^t Würbe, bar wir vorerft in ber SKembranlabe
eben nod^ nicbt glauben gefunben ju l)aben; aber vcrljaßt ift
unr berbalb Die SKembranlabe, wie §err SBeigle meint, nid^t,
aud^ fällt er unr nidät ein, fie wie er, bie Äegellabe tobtfd^rei*
im ju wollen, fie wirb fid^ felbft richten.
Saue Seber war er für gut finbet unb SJeuerungen in
foweit, alr er fie mit feinem eigenen ®ewiffen Verantworten
fann, bann wirb fii^ biefe j^xaat balb flären unb bie berjeit
cttoa^ aufgeregten ®emütl|er Weroen fic^ beruhigen.
SBir aber, bie wir bie Deffentlic|feit in fold^en fingen
principieH nod^ nie betreten fjaben unb auA^l^eute nid^t betre*
ten l)ätten, wenn wir nid)t von ^errn SBeigle gerc&eju ju
— 54 —
einer (Sit^e^nung l^audgeforbett toorben tp&reit, toerben ttnd
auf eine n^eitere ^(emi! bei bec, nne ed fc^eint, oerne ^erfön^
lidg tDerbcnben ©qrceib^ unb ^entoeife bed iperm äßeigle, unter
feiner SAingnng einladen; bic« alfo unfer erfteS unb le^ted
SBort xf)m gegenüber.
Oettingen i 91. u. SubtoigSburg,
im gebruar 1894.
®. jjf. ©teinme^er & ®o.
©em. b. 9leb.: hiermit ift bie beregte Ängetegenl^eit für un«
ertebigt. —
ÜJalme, SRuboM, Dp. 57: Sl^eoretifd^^practif^c
Drgelfcfiule. 1. X^eil: Unterftufe, 1,50 3Rarl; 2.
S^cil: aÄittcIftufe, 1,50 3Rt; 3. X^eil: Dbcrftufe
2 SWarf. 3cber S^eil mit einem 2lnl)an^e: 3)ie prac-
tifc^e Änn^enbung ber Harmonielehre beim
UnterriAt im Orgelfpiel; aufgearbeitet Don §einr.
@d^e, (Äönifliidber STOnfifbirector unb ©eminaricl^rer).*)
Sei))jig, 2Waj §cffe.
SSorliegenbeö SBerf güebert fic^ in brci X^eile, bie Unter^^,
SWittefe unb Dberftufe unb ift äunaM jum ®ebraud6e in
©i^uHel^rer^SBilbungÄanftalten beftimmt ; ber ®ebrauc§ in HJcufi^
bilbungdanfta(ten ift natürlid^ nid^t audgefd^toffen.
3m erften S^l^eile ünb fämmtlid^e Ringer* unb ^ugfäfee
berürfpc^tigt unb bie üerfd^icbenartigften gormen öom cinfae|^
ften ©a^e big jur guge Vertreten, fo bafe biefer I^eil fd^on
ottein genügt, um für ganj einfache aSer^ttniffe baS Slötl^ige
beijubnngen. S)ag äRaterial ift rei^tid^ bemcflen, fo bafe unter
gfinftigen Umftänben S)ieö unb Sened toeggefoffen toerben fann.
Auf ber SRittetftufe toirb bie S^ed^nif fe^r ettoeiter*
unb bie Uebung^ftüdEe toerben nad^ Snl^alt unb gorm an^^
giebiger. 3)aS triomäjsige unb baS ©^oratoorfpiel toeroen befon^^
oerg gepflegt.
S)ie Dberftufe fteigert bie Xed^nif ju l^öl^erer Sott*
fommenI)eit, fügt ^o))pelpebat S^erjierungen unb bad ©taccato^
jbiel l^inju unb bnngt gleid^jeitig eine jiemlid^e Slnjal^I t)on
SKufterftürfen in atten gormen unb Don Dcrfd^iebenen 6ompO:=
niften.
3)er Snl^alt atter 3 Sl^eile ift fo getoälirt, bafe bie öor.
l^anbenen ©tüae nid^t blod ber Xed^ni! btenen, fonbem aud^
^actifdbe äSertoenbung beim ®otteäoienft finben fflnnen; bie
aebräu^tid^ften Sonarten ber (S^oräle finb befonberg berüdE*
fid^tigt.
^e Sejeid^nung ber $ebalabtolicatur fann immer nod^
einfacher toerben. Selber l^aben fidg bie beutfd^cn Organiftcn
^ie jebem Steile beigegebenen l^armonifd^en
©runblagen: bie toid^tigften »ccorbe unb bereu SerbinDun^
gen, bie leic^teften SRobuIationen, einfad^fte (S^t)ora(einIeitungen
unb S^oralfmlüffe, ba^ freie ^älubiren ober bie 3mproöifahon
Q. 3;i^eit); oie S^rtfeftung ber toirf)tigften Slccorbe nnb bereu
SSerbinbungen (Sortfeftung), 9KobuIationen (S^rtfefcung), SboraI=
einleitungen (^ortfe^ung), ©Übungen mit 9iüdffid6t auf ben
3n||alt beä folgenben, S^orafe Äabenjen, baS Süorfpiel in
penobifÄer porm, bie SJerbinbung öon jtoei ad^ttaftigen ^e*
tioben ooer Die jtoeitl^eiKgc Siebform (IL ©tufe) ; bie toic^tig*^
ften l^armoniefremben Xone, bie weitere 3D?obuIation (jjortp,
Sljoralcinlcitungen (2. gortf.), ba8 freie ^rälubiren (2. gortf.),
bie breitl^eilige ^orm unb einige anbere periobifd^e ®eftaltun^
gen, ba^ Drgeltrio, SBilbung öon Gl^orat unb Slad^fpielen,
freie Salbungen mit einem Sl^oralmotiüe unb SboralDorföiele
m ben alten Tonarten (III. ©tufe) finben toir P$]t erfprieglid^.
®ie SBeifpiele fd^einen atte t)on §. ®ö^e ju fein. 3eben:=
fattÄ toäre ed beffer S^^JS ^^«n aud^ ^ier anbere SKeiftet
m SKuftergeftaftungen .^^ae^^rt morben toären. SJodö ift
biete praftifc^e ßonnoni^I^Ore immerhin eine borjüglid^e Öet-
gäbe ju biefem Sel^rtoerfe.
!Die nudtoa^l ber ©tfidEe aud ber gefammten Orgettitte^
ratur ift riemüd^ reidbl^altig. S)a6 @eb. ÜJodö in erfter Sinie
berücffic^ttgt tourbe, ift {elbftt^erftänbnc^. %u^ bie Sleujeit ift
gtoedtmä|ig t)ertreten.
^ie tünftlerifd^e unb Dorjüglid^ bie unterrid^tli^e Sudge«
ftaltung lagt faum ettoa^ ju toünfd^en übrig, aud^ ber ^err
SBerleger bat für bie Sujsere ^[udftattung bad ©eine reblid^ ge*
t^an, fo bag biefe Orgelfc^ute bad 93efte ift, toad bie dleujeit
auf biefem ®ebiete l^en^orgebrad^t l^ai
§er}og, Dr. 3. ®., Dp. 67: ^ebn 3:onftüdte für bie
Orgel. Sei^jjig, Seurfart (Sonft ©anber). 2 SWt. n,
3(ud^ ^ier l^at ber gegento&rtig in äRünd^en im tool^U
t)erbienten Stu^eftanbe (ebenbe äReifter toiä)er SSortrefflic^ed unb
®ebiegened probucirt Wlan foiele }. 93. bad fd^öne SBei^^
na^t^prälubium in ^bur; mit ber tooblbenu^ten alten 'Mdo^
bie: „eg ift ein' dto]' (ober SRei«)" entfprungen, bie präd^tigc
^ntafie^Soccate in ®^Dur unb ®^mott; bad üeblid^e einbaute
nflx. 4, in SHkbur), bie ergreifenben 3^rauer* unb ?ßaffionSpra*
lubien ( SRr. 5 u. 6, in ©«mott), bag Ale «g:=bur^«bagio (Sir. 7),
bie freubige nid&t attäufd^re gugc in 2)^bur, bad fugirte ^t^
üorfpiel in ®-bur, fammt ber toirffamen ©c^Iugfuge in ber
gleichen Sionart
©^ulje, ^emeni^: 9 beliebte ©tüdEe für bad $iano«
forte. Qnm unterrid^tü(^en ®ebraud^e einge*
rid^tet öom ßomponiften. 95rauttfd^toeig, Sitolff.
&n toa^rl^afted $arabiedg&rt(ein auSnel^menb pbfd^e
©ad^en, als : grii^IingSgrufc grö^ßieS aSBanbern Home, sweet
Home (Sranfcription), Äbenblieb, äöalbDögtein, aWajurfa-ßa*
price, fingenbe SReereStoetten, bie ©ajette, am ©pinnräbcfien
— äur Srl^olnng unb Uebung, bcnn eS gel^ört fd^on jiemlid^
üiel ba^u, toenn man biefe Qübfd^en ©alonfac^en atte betoäU
tigen tottt.
^offmann, DSl., Dp. 9: SSalfe caprice für ^anoforte.
2. Auflage, Sabjig, Dtto 3nnne. 2 3»!.
SBer ettoaS Orbentlid^ed ouf bem 3(Qertoe(tdinftrumente
gelernt l^at, fann fi(^ unb anberen mit biefer l^übfc^en SBatjer^
Sluette ein Vergnügen ma^en.
Sllbum flaffifd^er ©tüde für 93ioIine unb $iano in
progreftiüer S^^^S^ f^^ ^^^ SJortrag genau be^
jeimnet unb bearbeitet üon W>. ®rüntoalb. SBanb
1 unb 2. 99raunfd^toeig, Sitolff.
^a^ ift eine fe^r gute ©ammlung, bie beim Unterridät
trefflid§ Dertoert^et toerben fann. 3)cr 1. SBanb cntbält nidgt
toeniger benn 24 ©tflde Don ©eb. Sadb, SBeetl^oüen, Sod&crini,
(Sorettt, ®ludt ^finbel, ßa^bn, Sotti, aÄojart, ?ßergotefe, fed^u^
bert, ©d^nmann, ©trabeua.
3m 2. S3anbe finbet man 16 auderlefene Stummem Dott
@. Oad^, iBeetl^oüen, (S^opxn, ^elb, ^änbe(, ^a^bn, Seclair,
^ojart, äRenbddfo^n, ©carlatti, ©d^umamt.
§aafe, 3lub., Op. 10: 20 »orfpiele für bie Drgel, nac^
^^oralmelobien ober mit 93enu^ung beS (Sunt. firm. Seipjig^
SeudEart, 2 3Rf.
©el^r gebiegene, anfpred^enbe unb leidet ju betoSftigenbe
©tücfe.
aSermann, Döfar, Dp. 95: ^affacaglia, ©oncertftürf
für bie DrgeL ©reiben, «UcEanber Äö^ter. 2 aWf.
^aS ift eins ber grogartigfien unb betounbemStoert^eften
contrapunftif^en äReifterftüdfe, bie feit ©eb. 8ac^ gefc^rieben
toorben finb. ^el^nlid^ toie ber genannte ®ro^meiftet; nimmt
aucb ber S)reÄbener SKeifter eine acfittaftige einftimmi(je $eriobc
in @*mott als 3;^ema unb fcbrieb über baffelbe in bie 20 SBer*
änberungen, in benen ber @>runbgebanfe in atten ©timmen,
batb offen, batb Derftedft, auftritt, lebenSDott in ben Slebenftim^
men, in ben öerfd^idbenften SBenbungen, umfpielt. ©d&tie&lid^
Sipfelt baS ®anje^im ginale) in emcr freigehaltenen Goppel-
ige, ä^nlid^ toie bei ben grogen ©ebaftien, bie i^öd^ft glonjenb
baS ^acbtftüdE beenbet. ^abei ift biefe «trbeit nid^t ettoa
troden unb gefünftelt fonbern lebenS«« unb fe^r toirfungSOott.
— 55
Sud^ Or0e(ft>ie(ent oon mittlerer Xed^nif ift bai grojsattige
Ißm, 6et {leigigem @tubiunv jugänaltd^. 9hir fe^t nitärtiA
t)er l^od^begabte %utor eine mdgücqft ausgiebige Orgel uno
intelligente ©pieler, bie fein ju regiftriren öerftei^en, felbftöer^
ftanbhc^ t)oraui».
gritfÄ, ffimil: 20 ^rä:« ober Ißoftlubien. fto»)en^agen
unb Seipjig, 993. ^anfen.
HRad^en nod^ gorm unb 3n^a(t tuegen i^rer Sinfad^l^eit
nur luenig Snf^rüd^e. ^er Stutor ftrebt nad^ Skfferem. Sin«
tönger im Orgelf))ie( finben l^ier leic^ted unb anfpred^enbed
maimal
9ia*muffen, ^^.: 1 ßxa- ober ^ofttubien für Orgel
ober Harmonium. Sbenbofelbft.
^iefe (Stoben Verlangen fdbon me^r, ba ber 3tutor eben
me^r geben loill ote einfadbe ^ccorbüerbinbungen ; er tft be«
fliffen, ©timmungSbitber, j. ®. einen S^rauermarfd^, ju entmer^
fen, bie fd^on größere ©ptelfertigfeit t)erlQngen.
©alome, S^arleS, Dp. 48: Dix Pieces pour Orgue.
93ofion unb Seipjig, Srt^. ©c^mibt.
!£)iefe 10 S^arafterftüdEe einei^ anfd^cinenb franjöfifd^en
Kollegen präfentiren [id^ in einem gar fd^muden ^leib^ aber
aud^ oer Snl^alt ift t)on befonberem Sntereffe; ba ber Xonfe^er
auf eigenen ^fijsen ftel^t unb nid^t in faoem melfd^n ^ling-
Hang mad^en loiU. ^ie gebotenen ©tude l^eigen : @ot^i[d^er
ffllarfd^r ®ebet, ^aftoratSi^apfobi^ ©glogue, fjuge, Offertonum,
tod|jeit8mufif , SRenuett, ünbantino, {^mp^ontfdbeS SlUegro.
nfängtid^ tvirb man t)on biefen ©ad^en n^eniger f^mpat^ettfd^
berührt; erft bei naiverer Setrad^tung finbet man, bajs ber Autor
etn^aS lann unb gute Srfinbung l^at. ^e ^oppelfuge j. 99.
in @^moQ mit i^rem pompöfen ©d^tuffe ift fein blofed 9leqen^
-ej^empel.
©trebenbe, nid^t in trägem ©tiUftanbe S^erl^anenbe n^oUen
gefaHigft biefer „folomeif^en ©erie" bie nöt^ige SBeai^tung
fd^enfen.
^eiftUc^e 2)uette aud ben 3Berfen älterer unb
neuerer Sonmeifter. 1. ^ei(: ^Duette toon Sad^r
pänbel, ßa^bn, ffiergotefe, ©tabler, äRenbeU«
o^n unb ZI), ^al^le. ©nterSlo^, 99ertel&mann.
^iefe n)ol^laui»geftatteten 16 ©tüde enthalten ^ 99. allein
Don ßänbet 6 QtokQ^Smc, t)on ©eb. 89a(^ 2, i)on ßa^bn 1,
t)on ^ergolefe 2, üon äKenbetefol^n 1 Stummer. Sud^ bad
'Sinttt Don Äa^le: „©o nimm benn meine ^änbc'', ift xoof)U
anftänbig.
Solife, fioui«: ÄuiJtoal^l Don gciftlid^en ®efängenfflr
^rd^en^ unb ©d^uld^öre unb tnd^tige (gem.) SSereine in
©ängerpart. 13. |)eft. flauen (im Sogtl), 9ieupert
^aS borliegenbe ^eft ber überaus n^ert^DoQen unb tool^l^
feilen ©ammtungent^ait 10 Siummcm (im beutfd^en Zejci) Don
bem berül^mtcn SKeiftcr Orlanbo ßafjo, beffcn 400iä^riger
Sobegtag in biefem Sa^re belanntli^ gefeiert toerben fann.
«Jinterbcrgcr, «lej., Dp. 86: „m^ ber ^eilanb litt
am Ärcuj** Don Sul. äWofen, für eine ©mgfKmmc mit
$iano* ober Orgelbegleitung. Seipjig, 3. ©c^ubert^.
®er SCejt ift ou^ SKofcnä fiegenbe ,,3)er Äreujj^nabel''.
1Der ©omponift ^at bie ergreifenbe ©age mit großem teerftänb=
Jtiß bel^anbelt.
-«« • » »f ««b«!! M^ « ♦«-
Gin SWa^folger be^ toeilanb bcriibmten ^ater« ?lbra*
fiam Don ©t Slara in ber neuen SBclt l^ielt einft feinen
€Jemeinbegliebem folgenbc braftifd^e 3lnrebe: „fiicbe 83rübcr
unb ©d^ttjeftcrn in Gjnrifto 3efu, ©ne ober eine Don @ud^ ift
lool^l fo freunblid^, 3^trn imb SRabeln mit in ben Älingel«
beutel JU legen, bamit bie Dielen— Änöpfe, bie 3^r l^ineinju«
ftedfen pflegt ttjenigften§ angenäht toerbcn lönnen." —
©onntag^ru^e unb ©ontagdfeier. @ar fel^r
Diel Uebied nnrb über bie je^ige „©onntag^be"' gejetert
unb gor nid^t mit Unre^t, benn ein nml^rer @^rift foil ®ott
alle Jtage in ©ebonfen, 3Borten unb 3;i^aten bienen. — S>ie
ftrengfte ©onntagdf der l^at inbeg früber in ©d^ottlanb — ganj
(Agete^en baDon, ba§ l^eutjutaae nod^ in Sn^lanb unb aud^
in Scorbamerifa bie ©onntag^feicr nod^ jiemlt^ ftreng ift —
gel^errfd^t. 3n i^rem btinben @ifer gingen fc^ottifd^e ©eftirer
vDtoÄt, and) für bie ©onnabenbe uno UKontage geloiffe SSor-
l^riften ju geben. @d galt bamald für ©ünbe, in einer ©tabt
©onnabenb ober SRontag äBoc^enmarft ju l^alten, meit bäbe
Sage Dor unb nad^ bem ©onntage fielen. @d n^ar femer
©unbe, an le^terem ^ge Don einem Orte jum anbem ju ge-
lten, felbft bei bringlid^en @(ef^ften. dbcn fo fünbl^aft mar
ed, an einem fold^en Xoge einen lidben ^reunb ju befud^en,
ober Gartenbeete mit erquidEenbem 9?a§ ju Derfel^en, fid^ raftren
%u laffen, fid^ Dor beS ^aufed Pforte ju fe^en, um bte fdbdne
SBitterung 2U genießen. — @ine Gärtnerin mürbe in Sbinoutg
bed^alb jur SSerantmortung gebogen, toeil fie t^ren Gartenfo^l
©onntagd beloäffert l^atte; am näd^ften ©onntage mußte bad
fd^ulbige (!) SBctb — ftird^enbuße t^un. SRoA tm 18. Sa^r^
unberte mürben Geiftlid^e Derflagt, menn fie fid^ am Xag bed
)erm — rafiren ließen. —
©n mobemcr ©dbulinfpeftoc — enragirter iperbart- unb
^iöeriancr, Änl^änger ber fiinf Sionnalftumi ic — lam einft
in eine SJorffd^ule. Siad^ ber gcftrengen Prüfung, nadb md^
d^er er ben mürbigen alten fle^rer, ber febr SüdotigeÄ feit 40
Sabren geleiftct l^atte; im S3eifein ber fiinoer uno oe^ ©d^ut
DOTitanbe^ gehörig abacfanjclt l^atte, erl)ob fid^ ein alter Sauer
unb fagte ju bem üoerfpannten l^albftubirten ©d^ulauffeljer:
„Sla mitfen ©ie ma^, ^err Snfpcftot; nun xoxVi id) S^nen, afe
ber Äeltefte, aud^ einmal ben iejt lefen. ©ie famen Dorbin,
ol^ne ani^upod^en, mit bem $ute auf bem ^opfe in bie ©d^ul^
ftubc, fd^idK fid^ benn fo etma^ ? ©ie fottten bod^ ben fiinbem
mit gutem SSeifpiel Dorangelien!" S5a bcfam ber ®emeinbe*
biener auA STOutl^, erl^ob fic^ : ©ie fragten nad^ ben SBurjeln,
Slättem, wütigen jc ber 99rennneff ein unb SJifteln ; toiffcn ©ie
toaä? S)ie gel^ören nid^t in bie ©dbule, fonbeni für bie ®änfe
unb für bie ©d^mcine!" (Jnblidb raffte fid^ nod^ oer alte®ut^s
bcfifeer g. auf unb ließ fid^ alf o Demc^men : „©ie fragten mie
Deele ffleene ber Jtri^efrebö (9Äaifäfer) ^ätte. . . . SieSbermegc
fd^ed m'r bie JKnner nid^ jur ©d^ule, baß fie follc berlei^cir
lerne fu0e; beß l^eme mir i^er od^ nidbt gel^emt unb fin bod
braDe fieute gemorbe; ber 9Äcifäfer gehöre of be SBcemc unl
in bie ©d^ule. Saffe ©e übrigens unfen braDen alten
ne
©d^ulmcftcr in SRul^e, ber meß beffcr mo öart^el SWoj^t Idolen
tpt!" S5er alfo abgefenfterte päbagogifd^e Unteroffijier fu^r
barob fd^leunigft au^ ber Stube — mte ein 89cfen.
-«-»o-o-a^c o^o«-»-
Slnffül^rtitioeii.
Cassel, den 22. April 1894. Latherischer Kirchenehor. Geist-
liehe Mnsikaafftthinug m der Intherischen Kirche. Solisten: Frau
Kupfer, Oratoriens&ngerin ans Cassel (Sopran), Herr Hartdeeen,
Vioconcello-Virtnos ans Cassel nnd Herr H. Bode, Orff. a. d. mth.
Kirche in Cassel. Dirigent: Herr Lorenz Spengler, Mnsikdirector.
Programm. 1. Toccata nnd Doppelftige für Orgel y. J. E. Eberlin.
2. a) Choral: nHalleliyah, janchst ihr CbOre*' nach der Mel. : „Wachet
anf, mft nns die Stimme**, v. Ph. Nicolai (Tonsats Ton Lorens
Spengler), b) „Herr, Gott, dn bist nns^re Zaflncht für nnd fttr"
(Lntherisoher Kirchenchor) von D. H. Engel. 8. Sarabande fftr
Violoncello von J. S. Bach. 4. Arie: „JemsaTem, die dn tOdtest die
Propheten*' ans dem Oratorium „Messias** v. Mendelssohn-Bartboldy.
5. a) „Pie Jesn'*. Chor ans dem C-moU-Reqniem mit Orgelbegleitung
V. Lnigi Chembini. b) „Sanctns**. Chor mit Soli (Lutherischer
Kirchenchor) v. D. Bortniansky. 6. Andante sostennto für Orgel
y. J. G. Herzog. 7. Geistliche Lieder: a) „Wo dn hingehst", fUr Sopran
von B. Becker, b) „Im Abendroth*', fOr Sopran von F. Schubert.
8. Largo für Violoncello von G. F. Händel. 9. a) „Zum Abend-
segen**. „Herr sei gnädig unserm Fleh'n**, von Mendelssohn-Bar-
tholdy. b) Motette: „Ich hebe meine Augen zu den Bergen**, von
0. Fischer (Lutherischer Kirchenchor). 10. Fantasie fttr Orgel von
J. S« Bach.
Misiaeinilaulerii. Samstag, den 22. Juli 1893. Geistliches
Koneert in der protestantischen Stiftskirche gegeben von der Kon-
cert-Vereinigung der Mitglieder des Königlichen Dom-Chors in
Berlin unter geflllliger Mitwirkung des Organisten Herrn Hermann
Ef
\
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Hahn. Programm. 1. Orgel-Vortrag: WeihnachtspaBtorale (Op.66)
von Onatav Merkel (Herr H. Hahn). 2. Et iucarnatns est von Jos-
qpin Desprez. 8. Motette von Orl. di Lasso 4. Sologesang: Arie
rar Bass a. d. Oratorinin ,».Tosna" von G. Händel (Herr Knlicke).
6. hone Jesn von O. P. Palestrina. 6. Motette von Jac. Gallus.
7. Orgel- Vortrag: Sonate No. 18 in Es (Op. 161) von Jos. Rhein-
berger (Herr H. Hahn). 8. Chural von J. S. Bach. 9. Miserere
(schwedisch) von Halfdan Kyemlf. (Bass-Solo Herr Eoenig). 10.
Sologesang: Geistl. Lied fttr Tenor: „0 du, vor dem die Stürme
schweigen'* von Th. Kahle. (Herr Jaeger). 11. „Wirf dein An-
liegen" von E. Naumann. 12. Motette (achtstimmig) v. E Grell.
Hfimbury. Protestantischer Kirchenchor. Sonntag, den
22. Jannar 1893, nachmittags d'/i Uhr, in der Kirche Concert nnter
gütiger Mitwirkung des Organisten Herrn Hahn ans Kaiserslautern,
hiesiger und auswärtiger Kräfte. Programm. 1. Präludium u.Fuge
in G-dur von J. S.Bach. 2. Motette: „Herr, unser Herrscher", Solo
und Chor von M. Hauptmann. 3. Arie ans .,Paulu8": Gott sei mir
gnädig, fttr Baryton von F. Mendelssohn. 4. Arioso, fttr Violine n.
Orgel von J. v. Mttller. 6. Gebet: „Herr, den ich tief im Herzen
trage". Lied fttr Alt von F. Hiller. 6. Freue dich sehr, Lied fttr
gem. Chor von J. H. Ltttzel. 7. Sonate No. VI. ttber den Choral :
Vater unser im Himmelreich, fttr Orgel von F. Mendelssohn. 8. Sei
still, Lied fttr Baryton von J. Raff. 9. Jauchzet Gott, alle Lande,
fttr gem. Chor von J. H. Ltttzel. 10. Terzett aus „Elias" : Hebe
deine Augen auf, von F. Mendelssohn. 11. Andante Cantabile aus
W. A. Mozart, op. 121. Violinconcert arr. von J. Lachner. 12. Vater,
aus der Feme zog dein Heer herbei, Solo, Chor und Orgel aus „die
Kreuzfahrer" von N. W. Gade.
KOrirli. Musikschule. Freitag, den 30. März 1891, vormittags
10 Va ühr, in der Fraumttnsterkirche : Prttfungim Orgelspiel. (Lehrer:
Herr J. Luz). Programm. 1. Guilmant. Allegro maestoso und
Adagio aus der C-molI-Sonate Herr August Oetiker aus Lachen.
2. J.S.Bach. Präludium in G-dur Herr Adolf Zäh aus Bremgarten.
8. J. S. Bach. Präludium und Fuge in E-moU Herr Carl Treichler
ans Zürich. 4 Haendel. Air ans dem D-moll-Concert Herr Emil
Näf aus Kttsnacht. 5. J. S. Bach. Präindium in C-dnr Herr Otto
Homberger aus Wetzikon. 6. Mendelftsohu. Allegro con brio aus
der B-dnr-Sonate Herr Siegfried Rauber aus Baden. 7. Stehle.
Fantasie ttber ^0 Snnctissima" Herr Carl Vogler ans Rohrdorf.
8. Guilmant. Zwei No^Is (Nogl brabancon und NogI languedocien)
Herr Jakob Egli aus Fischenthal. 9. (iade. Fantasie ttber „Lobe
den Herrn" Herr Werner Suter aus Thalweil. 10. Stttssi. Fuge
ttber Gade Herr Fritz Stttssi aus Elgg. 11. Rheinberger. Litro-
duction und Passacaglia aus derE-moU-Sonate Herr Dr. Gerold Hotz
aus Zttrich. 12. Saint-SaSns. B6n6diction nnptiale Frl. Martha
Mettler aus Herisau. 13. Liszt. Präludium und Fngo ttber Bach
Herr Fritz Stttssi.
Mailand. Societä del Quartetto diMilano Ottavo Concerto
delP anno 1894 per Innedi, 23 aprile 1894, alle ore 9 pom. precise
Nella Sala del R Conservatoria di Musica Concerto Bach. Esecntori :
Sig Romiida Pantaleoni, Sig. Giuseppe Kaschmann, Sig. Ettore
Negrini. Violino: Prof. Marco Anzoletti. Cembali: Sig. Luisa
Anzoletti, Prof. Vincenzo Appiani, Prof. Giuseppe Frugatta. Organo:
Maestro Lorenzo Perosi. Direttore: Prof. Guglielmo Andreoli.
Maestro dei Cori: Prof. Giuseppe Cairati. Inspettori di Sala: Sor-
mani Andreani Conte Lorenzo-Terrabngia Prof. Giuseppe. Pro-
gramm. 1. Alla breve per organo solo. 1. Aria per Teuere nella
antata „Wer nur den lieben Gott lässt walten". 3. Aria per Basso
nella Cantata „In allen meinen Thateu". 4. Sonata in do minore
per violino e cembalo. 5. Coro nella Cautata „Ihr werdet weinen
und heulen'.. 6. Aria per Soprano nella Passione seconda S. Matteo
(allusiva al tradiraenta di Ginda). 7. Coro finale della Passione
secondo S. Matteo. 8. Concerto in do maggiore per dne cembali.
9. Aria per Basso nella Cantata „Ach Gott, wie manches Herze-
leid". 10. Duetto nella Cantata .«Liebster Jesu" per Soprano e
Basso. 11. Coro nella Cantata „Gottlob! nun geht das Jahr zu
Ende".
liA Clieaux-tle-Fonda. Temple Fran^ais. Mercredi,
18. Avril 1894 Grand Concert donn6 au profit du Dispensaire par
Le Choer Classique (de Dames) sous la direction de M. Georges
Pantillon avec le concours de M. C. L. Werner, Directeur et orga-
niste ä Teglise protestante de Baden-Baden. Programme. Grande
Toccata en fa, nour orgue, Bach. 2. Motet — Landate pueri —
pour choeur de dames et orgue (Allegro -~ Adagio), Mendelssohn.
8. Andante (Air de chasse), pour violou et orgue, Kreutzer. 4. Mor-
ceau de Concert, pour orgue, G. A. Fischer. 5. A la port du Gloitre,
sc^ne pour choeur dedameA, soll et orgue, Grieg. (Soli de soprano:
Mlle. A. G.). 6. a> R6citatif et romance de PEtoiie du soir de l'op.
Tannhäuser, pr. piano, Wagner-Liszt. b) Inqui6tude pr. piano, Q.
Pfeiffer. 7. llalaguena, danse hongroise, pour violon, Sarasate.
8. Consolation, pour orgue (d6di6 ä M. Werner), Guilmant. 9. a)
Noce hongroise, pour choeur de dames et soll de soprano, Chaminade.
b) Trimazö, pour choeur de dames et soli de soprano, Paladilhe.
10. a) B6n6diction nnptiale pour Orgue, Th. Dubois. b) Finale
(grand choeur) pour orgue, Guilmant.
Rotterilani. Historische Orgelbespeling, 15. September 1893,
in de Groote Kerk te Rotterdam, door den beer M.H. van 'tKrnijs.
Programma. I a) Toccato (ottavo tuonv), Claudio Merulo (Organist
te Parma), b. Canzona Franc, La Guamina, Gioseffo (Juammi (Orga-
nist te VenetiS). II. a) Recercare, Giovanni Gabriel! (Organist te
Veneti^). b) Canzon (Dorisch), Girolamo Frescobaldi (Organist der
St. Pieterakerk te Rome). Voor orgel bewerkt door J. B. Litzau.
III. Orgelstuk (in E) Diedrich Buxtehude (Organist der Mariakerk
te Labeck). Als Orgel-Concertstuk bewerkt door H. Kretsschmar.
IV. Elevazione Monari di Bologna (Dom-Kapelmeester te Beggto).
V. Praeludium eu Fuga (in C) J. S. Bach.
Brooklyn. German Evangelieal Church, Sehermerhom St,
Near Court St., Brooklyn. Forty-Second Org^an Recital tenth and
last of the present senes. With the kind Assistance ofMrs. Bertha
Händel, Soprano. Mr. Carl Naeser, Tenor, Master Richie C. Cahill,
Violin. Hugo Troetschel, Organist. Programme. 1. Organ Sonate
No. 3 in D. C. Müller-Hartung (about the Choral „Ein feste Burg
ist unser Gott"). 2 Soprano Solo: „0 hätt' ich Jubal's Harf",
Händel (Mrs. B. Händel). 3. Quintett (from Meistersinger), Wagner.
4. Andante con moto (Symphony in C minor). Beethoven. Arranged
by A. W. Gottschalg. 6. Violin Solo: Intermezzo (Cavaleria Rusti-
cana). Mascagni. (Master Richie C. Cahill). 6. Elsa Entering the
Cathedrale (Lohengrin), Wagner. 7. Toccata andFugue in D minor,
Bach. 8. Tenor Solo: ,.Am stillen Herd", Wagner. (Mr. C. Naeser)
9. Overture to Rienzi, R. Wagner.
Brooklyn. German Evangelieal Church, Sehermerhom St ,
near Court. ()rgan Recital. Hugo Troetschel, Organist, l. Organ;
„The Seven Last Words", Jos. Haydn. Selections: a) Introduction.
Maestoso Adagio, b) Chorus. Largo. Mein Gott, mein Gott, warom
hast du mich verlassen? c) Chorus. Largo. In Deine Hände
empfehle ich meinen Geist, d) Und der Vorhang des Tempels risa
mitten entzwei. 2. Vocal: Aria from the „Matthäus Passion" Seb.
Bach (Ans Liebe will mein Heiland sterben). Mdm. Zur Nieden
Baerer. 3. Three Pieces from „Parsifal", Rieh. Wagner. L Prelude.
(Arranged for the Organ by a Hänlein. II Prayer of Amfortas.
Violin Mr. Carl Venth. III. Good Friday Spell. Mr. E. W. van
Guelpen and Dr. W. J. Schildge. 4. Organ: „Easter March", op.
145, No. 4, G. Merkel.
MTieobadeiiy 1. Mai 1894. I. Orgel- und Vocal-Concert von
Adolf Wald in der protestantischen Hauptkirche u. g. Mitw. von
Frau Ida Goeringer (Sopran) aus Bad Rippolds^au u. Fräulein Ida^
V. Rotter (Mezzo-Sopran), Opernsängerin ans Wien. Programm.
1. Sonate (G-moU. op. 5) fUr Orgel v. Hans Fährmann. 2. Zwei
Gesänge fttr Sopran: a) „Tröstet mein Volk** v. Händel, b) „Ri^h^B
in Frieden alle Seelen'' v. Schubert. 3. Dorische Toccata fttr Orgel
V. J. S. Bach. 4. Lied fttr Mezzo-Sopran: Entsagung: ,,Herr, za
dir will ich mich retten'' v. Mendelssohn. 5. Sonate, D-moll, op.30,
fttr Orgel zu 4 Händen und Doppelpedal (2 händig eingerichtet v.
0. Tttrke) v. G. Meikel. I. Allegro moderato. II. Adagio. III.
Allegro confuogo — Fuga. 6 Der Engel, Lied fttr Sopran: „In der
Kindheit frühen Tagen** v. Richard Wagner. 7. „Communion", An-
dante fttr Orgel v. Alex. Guilmant. 8. Gebet: „Herr, den ich tief
im Herzen trage**, fttr Mezzo-Sopran v. F. Hiller. 9. „Tranungs-
Postludium** fttr Orgel v. A. Guilmant.
Das Orgel- und Vocal-Concert von Adolf Wald. An den^
Programm des Concertes, welches am Dienstag Abend in der pro-
testantischen Hanptkirche stattfand, war insofern etwas auszusetzen,
als es durch einen Violin- oderVioloncell-Vortrag eine willkommene
Abwechselung geboten hätte. Die Orgel-Sonate von Hans Fähr-
mann ist zum Theil recht geschickt gemacht, doch kann man sich
z. B. im ersten, ttbrigens ein wenig sehr in die Länge gezogenen
Satz an einigen Stellen nicht des Gedankens erwehren, dass Klavier-
technik auf die Orgel übertragen wurde. Der zweite Satz iwar
entschieden der ansprechendste, während das erste Thema der
Doppelfnge der Vortrags- und Charakterhezeichnung des Satzes:
„mysteriöse" nur allzusehr entsprach. Die beiden Theile der Doppel-
fuge standen ttbrigens in keinem Verhältniss zu einander, und der
Eintritt des zweiten Themas hob sich wenig characteristisch hervor.
Das ganze Werk steht bezüglich seiner Melodik und Modulation
vollkommen auf modernem Boden. Die Sonate wurde von Herrn
Wald mit gewohnter Meisterschaft vorgetragen. Ausser Baches
Dorischer Toccata spielte Herr Wald noch zwei Compositionen des
bedeutenden französischen Organisten Alexandre (Guilmant von ent-
schiedener KlangschOnheit, die aber den Franzosen nicht verleugnen,
zumal im ersten Theil des „Trauungs-Postludium", und eine Sonate
in D-moll von Gustav Adolph Merkel. Von ganz besonderer Schön-
heit ist das „Adagio**, einen herrlichen Aufbau zeigt auch die Fuge
mit ihrer colossalen Steigerung zum Schluss hin; Herr Wald brachte
die Intentionen des Componisten hierin, wie auch durch eine be-
sonders fein zusammengestellte Registrirnng im Adagio zu erheben-
dem Ausdruck. Frau Ida Goeringer, welche ihre Studien bei Fran>
cesco Chiaromonte zu Brttssel gemacht hat, besitzt ausgiebiges
Material, dessen Entfaltung der Vortragenden am besten in der
Mittellage gelang, auch fehlte es der Stimme nicht an Kraft, was
die Sängerin in Händeis Arie: „Tröstet mein Volk" bekundete.
Einige Ungenauigkeiten in der Intonation waren wohl die Folge
der ungewohnten Orgelbegleitung. Fräulein Ida v. Rotter besitzt
eine ausgesprochene Mezzo-Sopran-Stimme von sympathischem
Klang, die jedoch unter dem Einfluss von Befangenheit erst im
zweiten Liede: Hiller's Gebet; „Herr, den ich tief im Herzen treffe",
zur Geltung kam. Fräulein v. Rotter war bestrebt, musikalisch
vorzutragen, doch möge sie den Stimmansatz noch einer kleinen
Correctnr unterwerfen. Leider hatte die Ungunst der Witterung
den Concertbesuch reducirt.
— 57 —
MQnchen* Die Charwocbe in der Allerbeiligen-Hofkirche.
1894. Direction: Hofkapellmeister Rheinberger. Palmsonntag, den
18. März, 'InW Uhr: Messe „dixit Maria", yierstimmig v. Basier
<geb. 1564). Qradnale nTenuisti**, fttnfstimmig ▼. Aiblinger (geb.
1779). Passio „Responsorien**, yier>timmig ▼. Vittoria fgeb. 1&59).
Oifertorinm »Jmproperinm", fttnfstimmig v. Aiblinger. Montag, den
19. M&rB, 11 XJbr {üt, Josepbstag): Messe in A für Frauenstimmen
und Orgel t. Rbeinberger. Oradaale „Inclina'' fttr Frauenstimmen
und Orgel v. Rbeinberger. Offnrtorinm „0 salntaris" fttr Franen-
«timmen nnd Orgel t. Aiblingee. Mittwoch, den 21. März, 4 Uh>:
Matntin „Responsorien", vierstimmig y. Palestrina (geb. 1514).
„Benedictns", fttnfstimmig y. Lacbner (geb. 18Ü8). Grflndonnerstag,
den 22. März, 'All Uhr: Messe in F, yierstimmig y. Oosvinns (16.
Jahrh.). Gradnale ..Christus factus est", yierstimmig y. Ett (geb.
1787). Offertorium „Tenebrae'S yierstimmig y. M. Haydn (geb. 1787).
Nachmittags 4 Uhr: Matntin „Responsorien*', yierstimmig y. Pale-
strina. „Benedi ctus'*, zweichörig y. Handl (geb. 1550). Abends
'/>8 Uhr: Miserere, fünf— sechsstimmii; y. Orlando di Lasso (geb.
1520). Charfreitag, den 28. März, 10 Uhr: Passio „Responsorien"
Tierstimmig y. Vittoria „Adoramns" (No. 1 in A-moll) vierstimmig
T. Perti (geb. 1661). „Popule mens", yierstimmig v. Vittoria. „Vexilla
regia", Anfstimmig v. Aiblinger. Nachmittags 4 Uhr: Matutin
„Responsorien", yierstimmig v. Palestrina. „Benedictus", fttnf-
atiromig v. Lachner. Abends '/'S'Uhr: „Stabat mater", achstimmig
y. Palestrina. Charsamstag, den 24. März, 11 Uhr: Kyrie (Choral),
Oloria, Sanotus, Benedictus, vierstimmig v. M. Haydn. „Laudate**
und „Magnificat'S yierstimmig v. Pitoni (geb. 1697). Nachmittags
4 Uhr: Complet. Abends Vs8Uhr: Auferstehungsprocession „Pange
lingua" y. Ett. Ostersonntag, den 25. März, 11 Uhr: Missa Papae
Marcelli, sechsstimmig v. Palestrina. Graduale „Terra tremnit'S
achtstimmig v. Rbeinberger. Oifertorinm „Jubilate", yierstimmig
y. Orlando. Nachmittags 4 Uhr : Vesper. Ostermontag, den 26. März,
11 Uhr: Messe in B fttr Chor, Soli nnd Orchester v. Mozart (geb.
1756). Qraduale nnd Offertorium wie Tags zuvor.
9toti}cit*
Stuttgart. I^trc^cntonjert. 2)er Orgelutrtuofe 9(bam Ore
«uS 9liga ^ot om Samdtog, beu 5. ^a\ ein jj^on^ert in ber Stifti^ürc^e
Deranftaltet, bod luie bie 5(ir(beu!onserte ber ii'mgften 3ctt mtv fe^r uiü6i()
bejudit tuar. 3" ^i^^ 92umntent für bie Orgel unb in Un ©efanadbenlei«
iungen toax ed beut ^onjevtoebei* ntöglid), feine )Beiftungeu tu jeber 9fii<4tuug
^u sctaeu. ®r heftet eine adjtuug^iuert^e Xtdiwit , bie ben ytufoiberungen
M ^vogramuiS ido^I gemacbfeu luor, uub @htu für j^langforbeu , ber bei
DrgeIt)ortr(igen uiobevner $(rt Derlmigt luirb. ^it einer (S^oralfoutafte
über: ^(£tu fefte S9ur0 ift lutfer G^ott" t)un (S^eOenberg unb ber ^^ntoUs
gritge bon 6. ^adi leitete Ore bai j^onjert ein. Seibe Sortrttge {(bleuen
und bei* nötbigen 9?ube unb ^lor^eit iju eutbebreu; bie Xbue t)erballten su
iebr in btn loeiteii SRdunieu ber H^ircbe. ^lel^ulid) n^ar ed bei beut Wojjarts
Meu Srugato, lofib^^cnb ein S)ad)i4e8 Saftorale wie bie eigene JEouipofttiou
j^d l^on^ertgeberd, einbaute unb tJautafie (i'tber: sanctissima) mirfuugd«
t)oa maren. ^ie SSaviotioueu ber ?^autatte ftnb gef(^ic!t gearbeitet; eme
^erfelbeu mit ber Solopfetfe, alleroiugd nur iu beu ^ousertfaal paffeub,
toax oMXk intereffaut. ^ut uieifteu freuten toir und über bie @ouateufS(e
toou (SJuiimaut, fcbi^ne, tDirfuugduon.e Orgelfonsertuturtf. ^ad fiif^tfdie 9lu«
baute niaeftofo eutbält eine Wn empfuubeue 3Re(obie , loeldje ))oii berben,
nid)t SU berfelben poffenben ©äugen eingerabuit ift. @ublid) tani uocb ^tn
^negro t>ou aJtarfud unb ein pouipöied @tiict, SDlarcxa utaeftofo \>on Dxz,
ba^ beml^oujert einen gläugeubeu 9(bf(blub gab ^xl (Smuta ®eroI fang
eine bubf^e 9(rie \)on vxt, loelcbe biefelbe ^ruubftintutuuq mie ©trabeüad
irird)euaiie befi^t, „Ueber ein ©tiinbleiu" nou 9^ttffa mit innigem 9(u9£
bnuf, unh bie 5. mit 7. S3itte ani beut „^aterunfev'' t>mx ^lorueliud. S)ie
SSortragdtoeife ber ©äugertu wax beu ©tüden unb htm Orte luobl äuge»
nteffeu. £>en greuerleiu trug bie fc^iSne ^Irie: ,,@on id) auf a^ainred
grud^tgeftlb" a\i^ $üubetö „Sofua" uub bie ^rie: Jflmi fcbeint iu uoUem
4llauge" aus £)ai)bnd ,,@4öpTung" nor. (Svftere mar ut i^rer meibeoodeu
<S(ufad6bcit gelungener a(d letztere, bei tvelcber beut ©dnger uoc^ uie^r din^t
itnb gleicbmägig f^i^ner %on ^u luuufcbeu ift.
$3 i e 9 b a b e u. (^ i r cb e u ^ ^ o u ^ e r t.) Huf er uortreff Ii(^er Orga«
ttift ^err 9lboIf $3alb barf fidi lübmeu, mit feiniem geftem ftattge^abteu
II. OrgeU uub SSotalfousevt unfere biedmiuterlicbe 51Ponsertfatfou etitgeleitet
in baben. 3i>^' foliftifdjeu ünitmiitintg balte er ^oei einbeimif(be (S^efaugd«
Kräfte, bie j^ou^ertfängerin gräuI. (Somelie uan Rauten (^It) tutb ptnw
€. Srtifcb (Bariton) gemouuen. 3)ie erftgeuauute 2)Quie enuied fi(b iu
bem sum SSoctrage gebrauten ..Afifims Dar ait^ ber Jtrönungduteffe uou
SWojart, ber „(Sna8"s?lrie : JSci ftiflc beut $erni" toou 9)ieubeI8fübu uub
hvxi „Sater uufer" oon (S. HxtM alS eine mit uorjüglicben ©tinnumitteln
begabte, tecbuifcb treff(i(b gebilbete l^ünftlerin , ber mir gente ^u meiterev
Scpfi^ung ibrer SSotjitge auf bem ^onjertpobimu luieber begegnen nti$cbten.
^on befonber^ güuftiger ^trfuug mar ber marfige mxb hod^ \o loeicbe,
{autmtartige ^laug i^rec eckten 91Itftintme in beu beiben erftgenauntett, aud)
tnuft!alif<b mert^uolleveu 9?uuintent ibred $rograutntd. Ueber fe^r fcböne
€ti)ummittel uevfügt aucb &en S. Sfrifd), ein tunftbegeifterter, beu Sefell«
1d)aft$freifeu uuferer@tabt augebi^reuber Dilettant, ber u4 bie 9lrie: „^err
&on ^IbrabautS" aud äRenbeldfobu „^iiai", fomie smei @(bubert'f(be lieber
0,^er l^reitssug'' mh „SBaubererd 9{a(btlteb'') jum SBortrage gemäblt b^tte.
£)err SBalb eri^ffitete baS l^onjert mit ber \>on %, SB. ®ottf(balg neröffent«
luvten ,,grogen tl^antofte \x\xb Sfuge" für Orgel \)o\i gob. äubtu. I^rebd,
einem ber begabtefteu @cbüler 3 ob- @eb. iBacbS, ber iu ber fomttücb«
tigen Sruge, mie iu ber meit audgefponneuen, aEe (Sigeut^ümlic^feiten SBacb''
f(b<n 5Bousertfti(d aufmeifeuben „grontorte" bie ^iitflüffe feiued großen
^etfterd xxixh SSorbilbeS uicbt Detleuguet. 3)ad C^^oraUSorfpiel: ,,(SS tft
gemiglic^ axx ber 3cil" bon S3ad). Die bei etmaft mbtgerer Xempouabme
mobi ixodi mirfungdoonere „^onfolatiou" (Zubaute axi^ Opud 74) uou 9.
(Huilmaut, foioie ein re(6t franaöftfdjeft „®ebet" (Opui» 42) dou (S(6ment
fioret bilbeteu bie mit bemftbrter te^nifdjer Solteubnug miebergegebenen
tiirsereu inftruutentateu 3^{<4^^^^^ii^>>^^^ ^^^ $rogrmum8. ^adfelbe
f4Io6 mit ber uiriuod gefptelteit ,,^ubeUOut)ertitre" für Ox^ti Don (£. 9(.
Sfifd^er, bereu froftood pompdfer ^mleitinigd' xxxxb ©d^Iugtbeil leiber bur(4
beu (angeu, ^mar imtuer muftfalifcb nomebm, aber au loenig cfubeitlicb ge«
balteuen, fteigerun(;8Iofeu 3tf<i<benfa( tu feiiter SBirrung uicbt uumefentltc^
oeeititrA^tigt erfdieiut.
2)er mo^lverbiente tmlrbige dantor 93oIfmar@(burtg mo^Ibelannt
M ftoutpouift, iu ^redbeu erbielt bei feiner (£meritiruug bai fRxittta
treua IL l^laffe bed fa<bftf(beu ^((brecbtdorbeud.
9(n ©teile bed uerftorbeneu fönigl. ^ufifbir. Srü^ber iu S3reMau,
ift ber bidbertge Orgauift unb VhinCbir. 9ieiub ®tarfe }u dolmax i,%
als Oberorgauift an bit (Slifabetbfircbe tu erfierer @tabt berufen morbeu.
^er tBnigl. preug. ^oforgelbatter fSilb^Itn @auer tu fjranffurt
a. O. ift xxadi ntebnuikbeutlidjer fd)toerer ^ranfbeit mieber auf beiu SBege
ber ü)ettefitug. 3)ie Orgel für bie iteite j^atfer Vilbel m I. ©ebäd^t«
uiBftrd)e iu Berlin (gegen 80 ©timmeit), fomie bie Orgel mit 60
@ttutmeu für 8erliiu:8d)i>iteberg ftttb ber geitauuteu f^iruia, bie fo uielfeitig
befd)(iftigt ift, baf) felbige mehrere 9(ufträge jurücfmeifen mugte, übertragen
morbeu.
miga, btn 3./15. ^at 1894.
$od)9eebrter ^err!
%ieneid)t büvfte eS @ie iuterefftren unb loobt nocb mebr bie ()e«
ebrteu Slefer ^l^xtx gefdiäj^teit Bettung „Urania", tuie matt bei uu9 iit 9{tga
Orgel' (Soucerte ma(bt
„^m 24. 9lpril gab tcb iu ber gefui^^j^ircbe ein OrgeUtSottcert
mit uad)folgenbem ^rograntut: 1. ?^utafte u. fjrttg^ ®«uion, P. ^^of^.
@eb. ^a^; 2h. Sargo toou ^vieb. %acb, h. Sroft, (eine dboralfTgu«
ratioii über: „^er uitr bm lieben ®ott lägt malten" mit bretmaliger
SBeräubeniug); 3. (Bonate (Sl^moll uou SRerfel; 4. a. 9(itbattte aud
ber Orgeln® onate 2 iu e \>on fiemmend, b. 9l(legro \)on fieuttuend,
c. $ri^re toou (£. gfraucf (aud 6 Pi^cea et Orirne Pari^j S^uraub»
^dioxxtw^xt) unb eilte oHerbiugd ftarf meltlicb füngeitbe (£ontpofition
\)on (^apocci, iveldie utir befottberd @(ele^eubeit bot, bie fcbönen @tintmen
ber toott @auer evbauteit Orgel toor^uftibreit."
^er j^ritifer ber ^ieftgeu „^uuas3citung" ber gelefeuften 3cttung
tu bzn baltifd)eu $rotoin;(eu, &txx (Sari fBaacf, nebenbei 2>irigettt bt^ ^ie*
ftgen erfteu SSBagner^Sereittd ^at beifolgenbe l^itif ßefcbrieben:
„^ouiterdtag, btn 5./17. sAat utacbte etu aitberer College toou
uttr ein OrgeU(So)tcert, in tueldiem bie ^auptitummem ber fJfQutafta
cbromatica \>on SBad) iu ber ^obnte^erfcbeu Searbeituitq uub bie (S«
mott^Souate tooit 9){eitbeIdfobu fein luerben, bann S^rauffriptionen uon
3J7oAart, $ergolefe xxnb ben fünften $(rt aud ber Oper „SRofed" toou
Üiubiitftein. l)k £)auptuttntutent f)at lueui ^err (College fcbon me^r
al^ i,tiin ^ai tit feiiteit (Sioncerteu gefpielt.
3ft bettu ein OrgeUS^oucert gleicb fo fcblimm, loeuu ttebeu be«
beutettbeu beutfcbeit SRetfleru anäi J^omponiften auberer Sölfer toor«
gefübrt tuerbeit ? ^n eiitem f rübereu Soitcerte fpielte leb aucb ^utlmant
itub SBiboi^. Ober fod iA ttäcbftend nur altbefauute Sadbcn fpielcn
uub bie frenibeit l^ompouifteu gatt^ audfcbliebeu ? beiläufig bemerfe
td) itur, ba^ toor eilt paar ^at^xtn unfere jhitif ba^ tSflöten-Soncert
toou S^iuct nocb febr fcbön fanb.
3u mie l\o\^tx ild^tuitg bici^ ber Orgelbauer ^. @auer, bec
@rbatter ber S^fud^'Sl^ircbeu'Orgel ftebt, erfabreit 6te ani ber dizctn^
ftou. ^u ber ^eitntb^l^ircbe t^abt icb eitte ^aldEerfcbe Orgel. 3n
einent früheren Sabtgaug ber Urania toerben bie geebrten £efer t)on
ber'f^inita ^alcter&(Sie felbft toeri$ffentlicbtem SBer^eicbui^ i^rer naci
SRiga gelieferten Orgehoetle auc^ Die ber @lertntb«j^ircbe toeri^etc^net
finben."
3n ber ^offituug ftebeub, ba% 6te, bocbgeebrter $err, btefeit ^tilta
bie 9ufnal|me in Der Urania uicbt toermeigem toerben, verbleibe idb uitt ber
größten ^ocbac^tttng ftetd 3^r ergebenfter
O @(bepdtl)
(£ u c e r t. 2)ie gfreube, melcbe luit toor etma stoet 3<^b^tu an bta
Orgeloorträgeu bt^ ^ernt Odear @cbepdtt) empfaitben, mürbe und bei
feiuent geftrigeu (Soncert itid)t iu fo uttcjetrübter äeife ^n ^b^ü. ^offi
zeigte ft^b ^ctr @d)epdtQ miebennit ald tudjtiger Organift, ber feitt macbt«
\>oM Snftruiueitt mit rübuilicber @idierbeit bebeni(t)t, bodj batte er bteds
utal ^n toiel ®eitoid)t auf äugerüd) tuirfeube (Soutpofttioiteit gelegt, nnb jene
^omebni^eit ui ber ^abl b^i $rograutiud, bie bantald fo angeuebiu be«
rübrte, uicbt geiutg getuabrt. ®d ift gemig iticbt leicbt, ein burcbtueg gebie»
geited unb babei abmecbdhutgreidjed Orgelcoucertprogratnut jufaiitmeitittftetlen,
fofem baffelbe lebigücb aud Origiualmerfen befteben foll, bettit ber Orgel«*
fompoiitfteti „@ri)geu" ftnb uicbt toiele. 3i>t"t^^^iit f bunten loir eilte uicbt
geringe ^nxaf^i toou JBomponifteu namhaft tnadien. Die meit bebeutenber [xnb
unb ftd) neoett beut grogen Sodann @eba ftiau, loeun aucb Hein, fo
bocb loeit beffer audnebmen tvürbeu ald ein fiemmeud, f^ranf xnxb gar ein
(Sapocci. IXxxb abgefe^eu batoon! SKüffeu ed benu burd)aud Original«
contporttioneu fein, bie tuir int l^irc^enconcert j^u ^i)reit befomuten? SBei
ber heutigen S)ef^affenbeit ber Orgel ^at ber Orgauift fo^ufageu ein tooH»
ftclubtged Orcbefter Äur ^attb uub mie mancb' toeibetooHer, getragener @at
liege ftcb ba aud Seit $arlituren imferer (Slafftfer toirfungdtooll für bie
Orgel übertragen uub bem Programm eined berartigen ^oncerted einfcbalten.
2)ie erforberli^e Xecbutt heftet ^err ©cbepdt^, mit ber SRegiftriniugmeig
er ebenfalld gefc^icft uiui^ugeben, ba^ f^at er und ^u tuieber^olten 9)^alen
— 58 —
betutefen, fomit biirfte ffir i^n alfo (ein (0runb Dodtegen, um Dom enoä^nteit
SSerfa^ren 9(b{tanb ju nehmen. ®ir finb überjeuat, bog ber j^ufunftifle
Oraanift ber „(BttMb*Stix^t'' ha(^ im nft^fteit gn^re iviebet gut ma^tw
wirb, loa« ber Organift ber gefuSfirc^e uu» geftem fdjnibig geblieben —
ein würbeDoned Programm! Wdge ^rm @d)e^t^ in feine neuen 9lmt8«
t^fttigfeit mit ber ^eit uon feinet ®emeinbe ou4 eine neue Orgel be«
trieben loerben, Don feiner je^igen mag ftc^ ber Organift getoie nur fm»eren
Versend tremien . SarifBaacf."
3um Organift ber neuen ^©nabenfirt^e'' um ^rlin (^nm ®ebftcbtnig
ber ftail^rin unb I^Bnigin ^ngufta) ift unter 40 S9eiverbem ber ^n[\U
leerer unb Organift, $err S^eobordiuctert, getoft^It movben.
Qratnior!
OrlanbobiSaffo, fAmmtli^e SSerfe. 3)ai» geuteinfame 300.
!^bedia(r ber beiben SHrcbenDAter ber ^uftt im 16. Sa^r^mibert, $a*
leftrina unb 4!afTud, wirb in 2)eutf4(anb bur4 eine ^ieberanffie^ung i^rei»
gefammten fiebeni^werfed wurbig begangen. 2)a$ ^au^ 8reittopf u. ^flrtel
m Seip^ig, ba^ am 2. gebiitar 1894, beut ^jubedtage $a(eftrinad, mit (Bu
nugt^uung auf bie SSouenbung ber fSrnnitü^en Serie bei» ri5mif(ben Reifte r9
Mauen fonnte, funbigt j(um i4. Sunt, ber 300i{li)rtgen (äkbenffeier Orlan»
oo9, ben S)eginn einer erften ®efaumitauSgabe ber SSerfe biefeS ebenbür«
tigen ®enoffen an.
Slolanb, beffen 9Zame erft attf ber 99anberfcbaft in Sälfc^Ianb ita:»
lieniftrt mürbe, ift 1530 auf bamald beutfc^em d^eid^Sboben ^u S3ergen im
^ennegau geboren morben nnb ^at mit feinem ganzen äRannedf^nrnn bl$
m feinem b>ht burc^ bie gfnrforge ber runfiftnnigen ^ersi>ge ^\t Idat^nx
3)eutfd)lanb ange^i^rt. Ser auf Die Bevfe bed SOeüncfjener 3J7eifterd fnb^
fcribirt, mndjt fuf) um bie Siebereinfübnma ber Serfe bed griV^ten beutfc^n
Xonbid)terft bed 16. ga^r^mbertS in bie $?uftf)>flege unterer 3^it Derbient.
(Sin foeben aud({egebeueft ^robe^eft bietet $rofpeft, 9^otenprooen unb ha^
Öilb bed auct) rem menfc^Iicb liebenSmiiibigen 9)>ianuei}. ^te erften ^änbe,
9>lotetten, herausgegeben Don Sr 3BaD. ^aoerl in 9}egendburg, nnb ^abri«
gale, herausgegeben Don 9(b. ©anbberger in SJ^flncben, loerben im 9(uguft
erfcl^einen. 3)ie Stu^:» mtb S){ufttalien§anblungen liefern $rofpecte unent^
geltlic^.
Hm 4 9ta\ fhub %b. O^unton, Oraaittft in «tilenfaeab, 763a^re
alt, bedgl. ^ug^ SroofSbanl in @cmi^{iDe, Santon <£aoiff.
ftopenbagen, ben 10. 9(pri( 1894.
$rofeffor &, HRatt^ifon^^^anfen f4Io6 geftent mit bem Dierten
unb legten OrgelDortrage biefer @atfon, in ber XrinitatiSfir^e bie i^toölfte
@erie feiner luertbDoIIen Orgelconcerte ab, 3)aS Programm tvar fe^r
glftcüitb aus ben dompoittition beutfcber SReifter i^ufammengeftent. ^en
9(nfang mo^te ber (Soncertgeber mit 2 f(^ünen 6tiiaen aus ber 13. OrgeU
fonate (Op. 98, ^R^^motl) beS fruchtbaren 2:onfe^rS 3ofe)>^ Stbeinberger.
$on @d)umann hörten wir jwei ber *.@tubien für ben ^ebalflugel" in
lanoni{4er ^oxm, Dp, 56, Dun ^ftnbel jioei Stiide auS bem i^ioeiten Orgel«
concert; Don bem in J>eirtngi)r geborenen, Don 1668 bis i^u feinem Xobe
liOl in SAbect angeftelften, als ^irtuofe wie als Xonfe^er weit berühmten
Organiften S)ietri4 SBuxte^ube würben ^wei fe^r an^ie^enbe ©tücfe gefpielt
unb S3ad[)S Xoccate, fibagio unb gfuge auS @«bnr fc^log auf würbige
Seife biefe jwi^lfte Serie ber OrgelDortrüge ab, ^rofeffor SRatt^ifon^^an«
fenS feltene ^irtuofttttt unb adfeitige ^eiTfc^aft über bie Derfdjtebenen ^ilfS«
mittel beS complicierten SRiefeninftnmtentS yinb fo oft Don nnS befproc^en
worben, hai eS faum ni)t^ig f^eint, iwc^malS su wieber^olen, bag fein
@piel unb feine ftetS gefcbmadDode lutb ftnnreic^ beregnete ^nftnmientation
geftent, wie immer, h^n Bu^orem einen auSaeaeic^neten 5^un?tgenii6 bereitete.
3n glüc!licf)er TlbwediSliuig bo^en Die Dier Vorträge biefer @aifon
btn P^viötmx eine mit genauer Xfenntmg jur alten fowo^lalSj^urmobenten
Oraeuitteratur auS ben bebeutenbften (Srjeugniffen berfelben getroffene HuS«
waql gebracht. 9a4 warjwei 9{al auf bem $rogrannne, ^änbel, 93u£te«
bube, 6(bunmnn unb mbeinberaer jeber ein uRal. SSon franjöfif^ien
Or^elmeiftem waren QJuilmant, SDuboiS, ®igout, Sl'lordjot unb @aIom6
ßleic^faÜS entfpre^enb oertreten, nämlicb Q)uilmant jwei Wal, bie übrigen
leber ein 2Sfla\, 9hir ein Italiener, (Sapocci, faiu bieSmal gu ®e^ör unb
unfere bani{d)en Orgelmeifter 10^^|| itfr« 3. f. d, ^artmaim, $. ui^ Q^
3Rattbifon^$anfen unb Otto ^am^g, im Q^al^t^^ mit 6 Stütfen Dertreteu 8.
«m 5. 3uni ftarb ber ^^rö^mfe Stuttgarter «Itmeifter Dr. 3 nt*
manuelD. Sfaigt, ^irector beS CtonferDatonumS bafelbft. 2)er 8er«
ewigtt war In feinen beften 3a^ren ein bebeutenber OrgelDtrtuoS unb
Orgekomponift. illS le^terer mar er einer ber tüc^ttgften gegenwartliciben
(lontrapunftiften.
9(uS Württemberg. 3n ^v, 40 beS „MrtSfelber Soten"
Dom 7. ilpril 1894 wirb unS bie erfreulcbe ^lac^ri^l mitg^t^ilt, bie alte
Orgel ber Stabtpfarrtirc^e ;|u92ereS^eim — dixissed a Jnbal elabo-
ratum — mac^e euiem neuen Serfe $la(, unb ^toar wirb biefelbe ge»
fertigt burd) SQtxm Orgelbauer Sinf dou Öliengen a, b. IBrenj. ^on
Dor etlichen Sa^^bunberten ^at einmal ein Weifter auS Ie|tgamnnter ®tabt
eine Orgel lir iRereS^eim gebaut, aÜerbingS nic^t in bie bortige ©tabt»
pfaatircbe, bnbem in bie Jtlofterfirdje, worüber unS eine alte ftlofter«
(S^ronit na4fte|eubeS berietet. 9(m 11. Wär^ 1627 berief 91bt 8 e neb ift
9io^rer, ben ber (Sifer für'S (SfotteS^anS Der^e^rte, ben loeitbefannten
Orgelbauer Watt^äuS Maurer Don (S^iengen ^ur (Srbauiing einer
tur aextnplex; 3tmbel; f^agott sen $ofauneit 8'; @ubba| 16'; $ofaunen
8'; $rini(ipal 4'; OctaD; ©uDerquint; ftrumm^ömer 8'; Xremulant;
^ogelgefang; ^eerpanfen; unuaufenber Stent l^IaDiatur im ST^anual
Dom nnter)ten bis oberften (& 48 clave» iu mannali, qnod nexu in
distincto cum pedali conTenit et consonat. — grür SO^alerei, Sfulp:»
tur 2C. tjat er ni^t aufjufommen : ^ur geit ber (lufftellung wirb er im
IHofter mit fetneir Okfeuen mit SpetS unb Xranf trafHert. Wt aBeS
DoHenbet war, würben ibm auSbe^ablt biant — parata pecnnia — 1300
rbeinifcbe Q^ulben; bie alte Orgel würbe ibm barein gegeben, Don ber man
glauben mochte, gnbal ^abe fte Jabriciert fie vei^e über IBater Hbrabont
biuouS. 3ubem erbielt Softer aftaurer 8 SSalttr fBintetwei^ett, 3 i&tmtt
Wein unb ^ol^ jum ^auSgebrauc^ : ex ocnlo, ex locnto, uecnon ex
pocnlo habetur, qnod zoret os oris, quidqaid Ineratnr ob oBsis.*' —
K. J,
^enn 9. in R ^er 2)id)ter Stolberg f treibt: ^^^r, bie mit
treuem ^eijen Wa^r^eit forf^t, ennübet nic^t! (SS janf fo tief oerSRenfcb,
weil er dou folc^er ^'6\^ fanf ! @c fc^Iiegt bem Si(Qt fein \Ruge, baS Dom
Fimmel ftrablt O, prüft mit frommer Einfalt biefeS Siebt! mt SDemut^
prüft eS! ^m burd)S trübe @)laS ber ®loffe; pnlfet felbft baS Wort beS
j^errn, unb Jleliet bem, ber Sonnen leucbten lieg, ber unS btn f^tiitn
2)urft nac^ Wa^rbeit gab, balb wirb fein Wort beS fJugeS Senate fein, tin
fiid)t auf eurem Weg, im %t>b ein fii^t." — ®er groge ^oetl^e fagt
wo^l ni(bt mit Unrecht, obwohl er Don in menfc^ltcben 3)ogmen feftge»
fa^renen Seuteu, bereu eS ^eutjutage leiber ®otteS immer no(( meqr als
5U Diel giebt, ein ^eibe genannt würbe: ,.3§r Gläubigen rübmt nur
nicbt euren @^lauben als einzigen, wir glauoen mdi wie i^r; ber grorf^er
lagt ftcQ feineSwegS berauben beS (SrbtdeilS, aller Welt gegönnt unb mir!''
2)ie beilige SArift fagt: ,,Unter allerlei $oIf, loer re^t tbut, ber ift &on
angenehm!" Unb ber ^poftel $auluS: „Wabr^it in Siebe wirfenb,
wacbfen wir an bem, ber baS ^aupt ift, Q^^riftuS!
^emt UniDerfttfttSbirector S3. in W.: 2)ie Doti S^nen genannten
großartigen ^oncertpi^cen : fiiS^t,$rop^etenp^antarie : ,,Ad nos. ad salu-
tarem** (eine erleichterte 9(nSgabe §at (Sodege ^ctarbt in Sffen Deran«
ftaltet^ Stelle: „Sour unb SBar. über baS öften. SoIfSlieb, Bellner,
Orgelconcert in 3 Sftbeu, Wolfrum: 2 Or^elfonaten, gor^pammer:
3ur Xobtenfeier — fiuo fftmmtüÄ feiner 3eil m unferem SBIatte befproc^n
worben. ^ie |uerft genannten SA^e ftnb fel^r fc^wer, namentlich bie
Don fiiS^t unb Stelle.
jlsiSS
3Iit$eti|eit
Alexander Guilmaiifs
Orgel-Kompositionen
rerdienen es, in Deutschland endlich gekannt
und gewürdigt zu werden!
(Kothe & Forchhammer, Fuhrer durch
die Orgel-Literatur).
Katalog verlange man gratis und franko von
Musikverlag,
Leipzig.
Otto Junne^
Ueber 40,000 Aufl.
KShler» L, Hocbschnle für Pianisten: Gramer, Clementi, Scarlatti
Händel, Bach — 8 Sectionen k M 1.50., gebunden k M 2,9f^
Vollst. Verzeichnisse kostenfrei : J. Schuberth ft Co«, Leipiig.
§ßmtiU unb ^algfclia^ebet
ift 3U I^Q6en
lionis BUhm Sohn«
!&ntcf, ^Urlii0 iin^ @sveMtioti: Ctto (Soiira^, dtfuvt, ^d»otteiiftta#e 4.
SSertreter für ben S9u4^anbel: !Ro6ert gfovberg infieip^tg, Sl^alftvage 19.
URANIA
iitf^tift f#^
iOt(|rI< und ^(ivtnoiitiittif|>td,
fgvit für mu|ika(t|t|K titetit, kicit|lid)(, iit^ruktio( dücfdng- un) C(aDtrc-^u|ili.
Strousjtjttm »on sl. %J). Qi|)Ott|u)Ul^, ©toJJttjOäl. ©. Sofocaonifl in äStimat.
M 8.
Siaunfefftiifiifiii» Sn^rgang.
1894.
53te|t« Slatt tiic^iiil in bcii txfttn Sonen ie&eii
Wonnte, (jfl^rliif) in 12 9Iuiiimem) unb i[l bur4 aQc »u4< &
aRurilfllicucßaiitilimoeit, fAr ccn flniijtn Sa^rgiiiifl CJI »OA,
foivte burc^ nKc ^oftitiiittr, u^iie IHtflcOatbil^i: ZM kOJk,
uiil e<ftellacbrif|[ iJt toj,, ptnminiciaiibD , ;)u ^itäeii. —
3ni 3titunndtatalcg bet $P{t t^at biefeS »latl bic 9Iiiiiiiiiei' 6301.
Cirtftr« 3tbi>niiemcMt bei btt
S^tbitini&btmücrlnflbev Urania: Otio Qouvab in Svfnrt,
S^otttnftralie 4, dCQcn Siii)tiibiiiig uuii »M »O J, fät ttn
gaiijCH Sabrflang bci(>tranci)>3ii|tiibuii(). — ^xeii bec ciiijthitit
91uiiini« SO^feiinin. ^iiiertionigtbri^Rii : bie gcjpolttnt
^ttitieilc mir lo Vfcuitift.
Sln^ali; 3]it 3:9nt. ~ 3- SI^mbcTgti'B 2. Orgclcanitrl. — S)lc proUttirtc mut Orgel \üx £t. Widiad ju SKündK". — <£int neue Orgel
uoH SAIag u. Sübttt ffir aStrgen. — (Eint neue Oigel uun Oe&rübci Srauncr in $il|cn. — 3lit Orgtl auf bti 1894» SeltanirtcOung in
fliiltwqxti Dmt QltbrübtT £inf in tSitnaeii. — SaA 25iS^riflc ^ubiinuni btS ^crm 2tt)ttct S. Sfigcr in SScIfenberg, — Srkf Don $n>ftiToc
Sr. ffa^mfftbl. — gtf(ntd)uiiaen. — Bmiiijt^lta. — Hup^ruiigtn. — 9Ioti;tcn. — 3)iitfm«4fc1- — Änitifltn.
Sie X6 n c.
HhS btm flolbntn ^iiK&cni ftfiiltltt
€(bSn[|til riiifiS btr (lrcüt|linfl aiiS
unb fAinüdt iDnnbcridt^u bk %)luintn
m belli &[ani, bed ^Horgtnliiait'fl.
ScbiJiitr obtr blü^t bnS @(I|i}nc
iu bem 39liiuitnbttt bei XSiit.
3ni flnifialluprAle funttll
bell M SeuitS bnftenb ffloll)
unb iMbt um bie ininhien €inne
feine ^oubec li^t unb ^olb.
@iilbner pcricl noff) iai €d)9nt
in btu KetlarTeld) ber XSric.
©erap^intn bcinaeii Sittwt
ilint btr fein nttb, i[t unb mar,
burd) fitontn unaufbSrIid)
als Ibr iiiäiUtt Opfer bar.
Seraphs — Obnier finb bic Zint
SBei^raud) ^ani^enb auf boB @^i}itc.
Sanim fall aiid) nteEir a(B Slunitn,
Xrauben, grüitiie golbnec fitin,
nit^r n(S alle (Erbeugobtn
fttts bae Sieb itn« beilifl fein.
2)enn fltlreiliflt wirb bai @(bSiie
burtft ben SBel^flaug b«r Xüat.
-Vä^**««?*^^*^^—
3roeite3 ßonäert für Diget in ®=mon, in S8c=
gleitung Bon ©tteidbquottctt, 2 ^irompcfen, 2Öör=
nern unb «ßauten. Seipäig, SRo6. gor&erg. ^attitur 6 ^
Dtd^efterftimmen 6 .S, Droclftimmen 3 Jt
ainä etftc berartige gonjert be« 3Rün4cner Sßeifict« ^at
fi* bereit« in bet btf\txen Ocganiftenttelt Da« Wo^Iöerbicnte
S8ürgcr= unb öaiiäret^t emotfien. 3)a3 Bortieflenbe neue SJccI
t[t toidierum tjo^intereffont, benn eä bocumentirt bie fflft uner^
ft^öpftii^e ©rfinbungg; unb ©eftattungötraft beä Stutotä auf«
neue in glänjenbftet 5ßJei|e. Xt)emo unb ißerarbeitung jeigen
ftd) in ganj anberer ißjeije a(§ im ecften berartioen Sonäert,
oa« Bot langem 3a^tcn bei Siftncr in SeiDjtg etjt^ien.
®a« erfte 5Koti» bcä §aupt' ober erften ©age» (©rabe.
©^mott, %) ift bem Oct^eflet juget^eitt Unnermutbet ftrebf
jö^on im älreitcn lolte bo§ fotoenbe aSotiD löljnen glugeä in
Die §Ö^e. 33a8 britte ajlotio erfc^cint f^on auf ©. 3 bet $at=
titut unb ift ben beibcn »gterroa^nten ®eban!en gegenfä^lit^
gefjalten. «RcM^bem oBe 3Jrei eine luiae SSeile teeiter gefponne«
toerben, tritt bet liierte ®eban!e in ©S^but auf, fit^ auf S. 6
bet Partitur biä jum gortiffinio fOtget) fteigetnb. (£t roitb
Don bem Ott^efter roeitet gefö^ct, n)ät)renb fic^ baS ©oloinftrus
ment in wogcnoen Seiif,c^ntaU%m\m ergebt. 9ia(^bcm baä
fii&n auffttätenbe ^ette ^fjema tecaöitulirt luitb, tritt ba8
gefongtei^e fünfte SlKotiü in SB=but auf, loorauf bie Dtgel in
glänäenbcn «Se^jctjntheilpaffagen bie (jntroicCefung iDciterfufitt
9tun beginnt ein rci^eS unb geniales gortfpinnen aQet mnf
ÖauptmotiDe in immer neuen uSetamorpljofcn, tfjeils im D'c=
ffieftcr; t^eil« auf bet Drael, mett^e, menn erfteteS bie leitenben
©eoanten f|at, fid^ in gomop^oner conjertatet SBeife ergebt
1)a8 ®anje steigert fic^ biä ^um ©d^lufe in wirfiamfter Süfefe.
93on grofearttger SBittung ift baä auftreten beä fünften 5Koti=
»eS (auf ©. 18) im $AoIe, Dotnämticfi raenn lefttereÄ ret^t
feSftig unb tief ift (^ungenroetle Don 32—4*, im SJerein mit
ftarfen ßabialbäffeu roerben erfiütternb luirten). ©nergifc^ unb
brillant ft^Iiefet biefec X^eil mit bem itticiten (^aupfgebanten) ab.
3)er inieite XI)ciI (änbante in S=bur, */4) iff burc^mcg
ebel (lomopQon, bon tiefergteifenber £Qrif biftirt. ISS ift biefefi
— 60
fd)öne „Sieb üf)iic SBorte" auf ätoei ^auptt^emen \nnint bic
fi«^ crfotgveicf) Dom ^axtm b\^ ju üollcr 3;onprad)t enttüidcin.
^ud) dier ift bie Drgel neu unb U)irtfam - nic^t jopfig unb
perüdenl^aft 6et|anbelt; man fd^auc unb ^öre j. SB. @. 27 bie
ungemötinlici^en Striolcnfiguren, bie ba§ Drt^efter umfpielen.
Sc^tereö ^at überaus in berganjcu ©<^ö))fwtg, tro^bem e^
nur im befd^eibenen ®rabc J^erbcigejogcn n)urbc, eine ßauljtrolle,
einen integrirenben SEbeil. ©inen eigent^ümlic^en @n^ft mad)t
bie furj t)or bem ©dgluffe auftretenbe glönjenbe ^^nfare ber
Sled^inftrumente, ioälirenb ba^ Snbe leife üerl^aHte. 3m freien,
an Söater ^ anbei erinnernben ©tt)Ie beginnt ba§ finale (®=
moU) in urfröftigen Slccorbfc^Iägen beö Drd^efter^ (Con inoto,
®:=nu)fl, *.4). maäi ^^^ berarttgen ©ngangStaften ertönt ba^
cnergifd)e ^auptmotit) fortiffimo , ber Drgel ?%uget^eilt. 3ube(nb
fAIiegt fid^ in ber ttjeitern (Entfaltung baS fd^öne ©eitenmotiö
(©. 40) in 2):=bur an. 35a8 äWaeftofo auf ®. 41, in gel^altenen
Slccprben, ift Don prä^tiger SBirfung. 9?ad) lueniger au^*
gefül^rten Bwifc^enaebanfen tritt ba^ energifc^e §auptmotiü
lüiebcr ju iage. Sson befter SSäirfung ift ber Uebercjana nadb
®sbur, in iüeld)cr fid^ ba^ fc^on ertüä^nte gubekSRotiD (iö. 41)
Don neuem glötuenb [)örcn löfet. S^urig, mit boHer Drgel,
tocnbet fid^ ber ^dEjIuß luiebcr nad) ®=m*oÜ, baä Con fuoco
ber Drgcl, ber S3Iadinftrumentc unb ?ßaufen (©. 49) mirb Don
ganj befonberer SBirfung fein; — ba§ §auptmotiD erfd^eint
iiod^ einmal imöonirenb auf ber Silbfläc^e unb fd^tiefet biefe^
mä^tige ®lieb ber in 9tebe fte^enben ©d)öpfung triump^ircnb
in ®=Dur ah, gleid^fam mit föt)nem 5^ügel fid^ über aQe
SKiferen be^ Sebenö ^mmeltoärtö ertiebenb.
Dem ebtcn SO?eifter für oiefe neue, ebele unb
gett)id^tige i^u6)t an feinem Seben^baume aüerbeften 3)anf.
m f^at bettjiefen, baß er nid^t nur im tebenöDoHen contrapunf=
tijÄcn, einer ber erften unter ben lebenben unb Doltenbeten
SKeifter ift, fonbem bajs er aud^ im ^omopbonen freien ©tljle
DoHlommen auf ber §ö^e ftebt. S)afe freifid^ auc^ f)ier ein
freiet Sontrapunftiren ^tj^ü^ ju ftatten lommt, njer fönnte
baä in 3tbrebe f teilen? ®g.
®ie neue Gtqcl füt hie (Sh SDftc^acIids
Dom Drgefbauer SR. STOärj,
mit 20700 Ji geftiftct bon ber üerflärten ^rau ^offapettmeifter
%. 311) ein berger bafelbft.
I. äWanual. 1. ®ro§::$rin}ipaI 16', 2. ©alicional 16',
3. ^ßrinjipal 8', 4. ®ebedt 8', 5. ®amba 8', 6. SUo^rflöte 8;
7. Duintatön 8', 8. trompete 8', 9. Dftabe 4', 10. ©pifeflöte 4',
11. Ottat)t 2\ 12. Duinte 2*/s', 13. SWijtur 4fad^.
II. aJianual. 14. ©eigenprinAipal 8', 15. SSioIa öom=
III. aJianual. 24. Sßoj coeleftiä 8', 25. ®emS!)orn 8',
26. Sßoj ^umana 8; 27. SCibia 8; 28. 9(eoIine 8; 29. Sraöer^--
flöte 4\ 30. S)oIce 4'.
IV. 5ßebal. 31. Unterfafe 32', 32. ^rinsipalbaB 16', 33.
©ubbafe 16', 34. SBioIon 16', 35. ^ofaune 16', 36. ©armonila^
ha% 16', 37. DItaDbafe 8', 38. »iolonccüo 8'.
S)aS aSerf foß im Dftober 1895 fertig fein. S)ie 3)i§=
pofition ift Don bem §crm ^offapeffmeifter 3of. SRl^einberger
entworfen toorben.
>»»
®{4|)ofltii>ti btt ntuen iOtfutl
füt hU ^oiannUtit^t in fBerg^n (^^^ortoegen)
t)on i&d^Iag & @ö^ne in ©d^wetbni^.
I. SRattual. 1. ^rinjipot 16', 2. «ßttnatoot 8', S.^o^t
flöte 8', 4. ®otnba 8', 5. 3)o|)pdftöte 8', 6. ©emä^orn 8', 7.
Zxomete 8', 8. Dftaöc 4', 9. Sjiolme 4', 10. giöte 4', 11.
aioufd^qumte 2 V» u. 2', 12. iWijtur 5fod^ 2*, 13. (Sotnett 8 fad^ 8',
H. STOanuoI. I4.^orkn 16', 15. «ßrinätpd 8'. 16.
«Bottunal 8', 17. ©alicct 8', 18. 9totuf(ötc 8', 19. (Slariitcttc 8',
20. Oftabe 4'. 21. ©pi^flöte 4', 22. 9iof)tflötc 4', 2.S. v^iccolo 2'.
24. Sütijtut 3fa(fi, 2»/»'.
m. aWanual (<Bi)mUmtt). 25. ©ebadt 16', 26. ©eiacn»
prin*t|)al 8', 27. fiieMtAgebedt 8', . 28. Sleolmc 8'. 29. SJois
celeftc 8', 30. $rinäi<)al 4', 31. gloitto ttaöerfo 4', 32. «ßro=
atcffibbamtonifa 2— 3fad^.
IV.^cbal. 33. ^itiipal 16', 34. ©ubBofe 16', 35.
SBtofbn 16', 36.@omba 16'. 37. «»afoib 10 V»', 38.DftaB6o6 8',
39. aSioIonccHo 8', 40. SBafepöte 8', 41. Dftaöe 4', 42. $ßo=
founc 16', 43. 5;tom|)ete 8'.
Doppelungen unb Kombinationen. 44 9){onua(>
co))peI 11 JU I, 45. aRanuakopp. lU ju II, 46. 9);anualcopp. Iir
JU I ; 47. Dftaucoppel obere Oft. b. l an 1 ; 48. «ßebalcoppel
ju 1, 49. «Bebalcoppcl ju II; 50. ©oaeftiotritte füt mf.. 51.
(Soaeftiötritte für f., 52. (SoaeftiPttitte füt tutti ; 53. SRott'
fcf|ttjcner; 54 3Qtoufiefcfjtt)eHcr für III. üKanual; 55. SBinb=
anjeiget; 56. Vakanten jug.
min «» n *'*'
ntttt pncnmatif^e iöt^ci bct J^etten
®c6rfibct lOrauiict aud S^dl[)ttfc|)<i^cnflabt
in ^tlftfti.
I. ^auptttjctf. 1. SBorbun 16', 2. ^rinjipal 8', 14 l.
3inn), 3. ®omba 8', 12 L 3inn, 4 ^o^Iflöte 8', 5. ©oppclflötc 8'
(mit bopp. Sobicn), 6. DftaPiante 4 unb 2' (ber 2. St)Ot ift
uberblafenb eingeri^tet), 7. Dttaöe 4', 8. ©ornett 5 V» ', 3—5 focfy,
au« 121. 3inn (244 qjf.), 9.aKtjtur2»/»', 4-6 fa^ (121. Rinn,
300 «ßf.), 10. eiatinette 8'.
II. ©d^ttetlwerl. (©olomanuot). 11. Cuintatön 16',
(Jpolj unb 121. ^inn), 12. ^riniipol 8', (141. 3inn), 13. ®ali=
cional 8', (12 t. ^inn, bic crfte Oft. mit öolärol^rförpem), 14.
aSiencrftöte 8', überbl. au« 12 L 3., gtofe Oft. au« feuctöet^
jinntem Qiat, 15. ®ebadt 8', au« ^olj unb ßinn, 16. ©eigen«
ötinjipat 4', 12 1. 3inn, 17. ©pt^ftöte 4', 12 l. 3inn, 18. ®üIo=
Somett 5 V» ', 3 fac^ (0 e e), ofjne ja tepeären, 12 1. Qmx, 19.
aRijtut 3—5 fac§, 2 V» ', 12 1 ^inn, 238 «ßf. 20. (Snglifc^ ßom 8'.
III. a»anual. (©c^roelliwerf). 21. Sicbtid^gebactt 16'.
^ofj, 22. ©eigenprinjipal 8', (12 L ßinn), 23. 9lof)tfIöte 8*,
(121. 3inn), 24 SBoj anglicä~8', 121. ^inn. 88 ^feif., mit §otj=
ro^rlörpem in bet großen JDftaöe, 25. 3(eoline 8', 12 I. ^in«.
bie fec^« tiefften 3;önc mit 3'"^ro^rför|)em, 26. ®em«^om 4',
27. gugara 4', 28. ^armonia ät^erea, 3-5fa4 2»»', 231 ^f.,
29. 1Bo£ I)umana 8'.
iV. «ebat. 30. ^ßtinäipal 16', ttjcite SWenfut, 14(. 3inn.
ceüo 8', au« 3inf unb 3inn, 36. öaffet^om 4', ttjeitefte SDfen«
für, ou« 12 1. 3inn, 37. $ofaune 16', einfd^fogenb mit ©d^olI=
förpcm Pon ßofj, 38. trompete 8'.
V. SJcbenjfige. 1. ^dwlfoppcl jum 1. SWonual, 2.
?ßebatfo^)pel jum 2. aJianual, 3. |Jebalfoppet jum 3. aRonuat,
4. Dot))i>eI jum 2. 9RanuaI jum ^au))tmer{, (Dftapfoppel), 5.
Doppel jmn 3. Wanml jum 2. Watt, 6. Doppel jum 3. aUan.
Ulm 1. man, 7. Sre«eenbo unb ^ecre«cenbo, 8. Doppel oom
^ebal auf« 1. 3RanuaI, 12 ^öne ber tiefften OhaPe, tooburd^
bie %äne betfelben auf bem ^auptmcrfe mit ertönen fönnen.
®i«iO«0^1 aufbot 19fl4ctSSatandf}eaiiit9
in ^ntt»ttp€n,
erbaut bon ©ebtüber Sin{ in Giengen a b. Srenj,
l^at folgenbe ^t«t>ofition:
L a» n tt al, 61 ^xiften. 1. JBorbun 16', 2. ^ßrinjibot 8',
3. ®amba 8', 4 ©otbun 8', 5. ^eftant 4', 6. Quinte 2»s',
7. Dctabe 2'.
— 61 -
IL SKanual, 61 haften. 8. giutc ^arm. S\ 9. ^anU
boi8 8\ 10. ©alicioitat 8', 11. SSoij ccleftc 8', 12. glutc 4*.
^cbof, 30 Saften. 13. ©ubbafe 16', 14. SBioIon 8'.
i)i c (hmi ,^ ü i] c, 15. Süppelima be« U.SRati. jum I. Süian.
10. Äoppcluni] bc-5 I. I^cait. ^wm ^cbat, 17. Doppelung bc^
11. AWan. sum 'tlJcbal, 18. DftaüfopDdung I. Sion. auftü., 19.
CftoDfoppclUiirt II. Dean, abw., 20.5:utti, 21. Jorte, 22. SDicjjO:^
forte, 23. S^mno. uou 20—23 pneumatifd^e ©nicffnöpfe gegen*
foitig fic^ au^Iöfenb; 24. 9liiölöfimg für 21-23, 25. ercö^
ceiibo, Änicfd)iDeUer ; 26.Xecre^ccubo,Sniefc]^tt)efler; 27.®^mell*
tritt für baö II. Wian, (Saloufie^e^njeaung), 28. grcie Äom^
binoHon, 29. ?Iu^löfiing für Sßr. 2», 30. Srcmulant, 31.
2)onnerpebQL
Sie Drgcl ift nac^ bem öon ®ebrüber Sin! erfunbcneit
unb JDofjtbetüä^rten rötjrenpneumatifAen ©Aftern erbaut unb
ba^er bic ©toielart überauö teilet. S)tcfe fanu jebod) nac^ öe^
lieben üertinoert tuerben, fo bafe Drganiften. tuelc^e ft^iüere
Spielart gcmö^nt finb, na^ unb nad^ ju bem bei biefem ©Aftern
möglichen Ieid|ten ®ang ber ^^aften übergeben fönnen.
9lndj fann ben S^aften leerer @ang gegeben »erben, ba*
mit ber Ion nic^t fofort bei ber leifeften Serü^rung anfprid^t.
2)iejenigen (Spieler, tüelci^e folc^e rö^renpneumatifc^en Dr*
(jefn feit fürjerer ober längerer ^cit im ®ebraud^ ijabtn, jieften
jebod) iei<^te luib präjife ©i>iclart öo», unb- gemö^nen fid^,
luegcn ber fofortigcn 5lnjpraqe ber SEöne, balb an ein ent*
fpred)cnbe§, äufecqt pünftüd)cS Spiel. 2)ie Wanualflaöiaturen
oiefer Drgel Ijaben 61 S^aften, bamit jebed Stejjifter p^er ober
tiefer gefpielt merben fann. SKirb j. 93. ?ßrinjipal 8' mit DU
taufoppclung um eine Dftaüe tiefer gefpielt, fo ^at man biefelbe
SSirfung, mie lüenn ein 5ßrin^ipal 16' unb ^rinäipat 8' t)or=
I)anben toären. 3m ^weiten aj^anuate Hingt j. 93. Salicional 8'
mit Dftat)foppetung, in ber getoö^nlid^en Sage gefpielt, toic Sali*
cional 16' unb Salicional 8'; um eine Dttaüe l)öjöer gefpielt
evl)ält man ben %on t)on Salicional 8' unb Salicional' 4' ?c.
35iefe Sinridjtung Dcrmet)rt bie3cil)l ber moglidjen SRegifter^
mifc^ungen tüefenttic^ unb üerleit)t bem uoUen SBerfe eine gauj
bcbeutenbe Tonfülle.
2)ie „freie Kombination'' geftattet irgenb eine befiebiae
SJegiftergruppe bereit ju fteDen linb biefe mä^renb be€> Spieife
mit anberen, gejogenen Stegiftern bur^ eine leichte Söerül^rung
beö pneumatifd)en S5rudtnopfeö (9?r. 28) an beren Stelle treten
ju laffen.
3)er ftnief^meller für Sre^cenbo unb ©ecre^cenbo bringt,
mit ber jarteften Stimme beginnenb, nac^ unb nadE) fämmtlid^e
9iegifter mx 9lnfprad)e unb ftöfet biefe in umgefeljrter ^di)c\u
folge tüieoer ab.
<4^4«>^JU*V4*
^ctxn ^^nücf^rctd ik.^äf^tx in ^clfcnbct^,
beffen toir f^on in Jfürje gebadet ^aben, nal)m ben fd^önften
93erlauf; ciS brad)te unferem SRa^barorte ein geft öon tuirflid^
ertjebenber ?lrt. (Jine greube ift e^ ja überljaupt fdjon ju
fcljen, ba§ eine ©emeiitoe bie fiel)rer iljrer flleinen unb ben
eljemaligeu eijjenen Seljrer el)rt; tüie aber bie Söelfenberger bieg
bei ©elegcnbett ber Subelfeier be§ $)errn Säger get^an I)aben,
ift ganj befonberö rüf)menö= unb ermä^nengmert^. Sd^on am
Jag Dor bem ^auptfefte, am Samstag, ben 28. 9tpril, fall man
bie §öufer mit' Äränjen unb 99irfen gefd&müdt. 9tm Slbenb
biefe§ SEage^ brad^te ber Sieberfran^ üon 93elfenberg, unter ber
Seitung beö ®emeinberatl)ö unb Slcciferö 93rfid£, feinem t)er=
el)rten S)irigenten ein Stänbc^en, für metd^eS ber Subilar feinen
Sangeöbrübern mit benjegten SBorten banfte. 9lm anbem SKor=
-\m ertönten Sötterfd^üffe Don ber t)alben §ö^e be^ fireujbergö
icrab. Siad^mittaqg 3 Ul)r Derfüjte (ic^ eine 9lborbnung ber
»ürgertic^en unb ^rd^Hc^en ÄoHegtcn inö Sd^ul^au^, ber fid^
auco bie SSorftänbe be^ Sieberlranje^ unb beS Äriegertjerein^,
beffen ©l^rcnmitglieb ber ®ef eierte ift, ©emeinberatl^ örüdt
unb Sürgerau^fdbugobmonn 9J?. Sre^, anaefc^loffen l^atten.
9ln il)rer Spibe ]pxaäi ^.^^ ^farrer Dr. ©on^offer bem
§crm Sd^uÖelrer uno feiner gamilie bie ^erjlid^ften ®lüd*
tüünfc^e ju il)rem ©^rentage au§ unb geleitete fie m bie ÜJätte
eine* unten am Sc^ull^aufe l^arrenben Seftjuge^. ®^c fic§
berfelbe in SetDegung fe^te, empfing ein, auf eigenen 9tntrieb
ber Sdjulfinber üou bem «t^erru Pfarrer mit benfelben einge^
übtcr ®efang, bie ,t>ci^Qi<^t^^^'tenbcn. ©ine Schülerin trat t)or,
baö löc^terlein b^3 ^. )^ a a g , übcrreid)te bem i>ere()rten ^emt
Se^rer euien SJlumenitraufe nhb richtete in ficl)tbarcr 9)eioegung
SBorte beS S)anfe§ unD ber Söeglüchüünfclnnui an benfelben.
9tnbere Scljuler übergaben üerfd)i*cbcne ®cfd)cnfc, barunter ein
[e^r fdjönc«J gcftidtej^ SdjlummcrKffen. S)avauf bemegte fic^
oer Qm hnxä) ben feftlid) aefcljmüdten Ort bem 25ßirt]^gt)aufe iu.
2!)afelbft l)atten fid) in großer 9tnjal)l bie öürger ber ®emeinDe,
mm 3;t)eil mit jjrauen, öerfammelt. ®benfo* ^atte fic^, tro^
Der fd|led)ten SBitterung, ber mit bem 9Jelfenberger Sieberfranj
engbefreunbete ®efangt)erein üon 3ngelfingen mit feinem ^ixx^
•enten, ^erm ßantor Sirfi^mer, fomie uiele g^eunbe unb
öefannte bes^ 3ubilar8 axi& Slünjelöau, §ermutl)aufen u. f. m.
eingefunben. SWac^ einer Sröffnung^rebe beö Drt^geiftlidjen,
mefdje bie Sßerbienfte be» ®efeierten rüljmeiib lierDor^ob, iüurben
öon feiten beß Drt^üorftaubeö, ^erm Sc^ultljeife Äargeö, fo*
tvk ber öorertüötinten SSorftänbe ber örtlidjen SSereine, unter
paffenben 9lnfpra^en alö 5^ftfpcnben, eiu Don Sdbreiner 9lbel
Don Selfcnberg angefertigter gefd^madtooUer Spiegel, ein 9icgu=
lator unb 3Beinfert)ice ncbft Siergla§ überreicht.' 3n längerer
gebiegencr Siebe rühmte ber Sdbultljeijj Ä?arge§, jugleic^ al§
ehemaliger Sd^ülcr, bie Gigenfcgaftcn , befonber^ bie ' liebreiche
Söeljanblnng ber Jlinber, ferner bie großen i^erbienfte beg ßerrn
ßel^reris um bie ©efelligieit unb bctg S^erein^leben Selfenbergä.
Söegciftert ftimmtc bie SJerfammlung ben ^erälid)en unb treffenben
SBorten bcö 9iebnerg ju. Snjluild^en tüar auc^ ber SBejirf^*
fdjulinfpeftor, §err Xetan iJenduer, Don ber Snöeftitur in
ßrifpen^ofen aii^ eingetroffen unb legte in geljaltDoller 9?cbe
ber ®cmeinbe bie S3ebeutung ber SBirffamfeit eines 9?olföfd)nl*
le^rerö anS ^crj. Gin frül)erer Sdjüler, §. An eil er an^
&all, brachte m )|8oefie unb üßrofa bie ®cfül)le ber 9ln]^ängli^=
feit an ben einftigen Seljrer jum 9tu^obrudf. S)er ®efangt)erein
Don Sngelfingei t^at neben unb mit bem Selfcnberger lieber*
franj fem Siefte^, um bie ^^ier burd^ ert)ebenben feefang ju
beleben. 9tud) jjoßte $err ^röjeptor SBaibelic^ Don 3nael=
fingen in padenben Sßorten ber ©emeinbe Setfcnberg feine V(n=
erfennnng für bie güUe ber G^renbeäeugungen, toelcfie fie it)rem
hoc^gefd^ä^ten fiet)rer entgegengebra^t. ®erüljrt oanfte ^err
Säger für alle biefe fiicbe unb a?eret)rung mib gab feiiien
S)anf aucb no^ aanj befonber§ burcfi SBortrag eineö fc^önen
®ebid^te^5 Vtuöbru^ tt)elc^eö bai^ Sbeal eincö Sel^rerö jeid^nete.
S8iö in bie fpäte 9?ad)t umgab ben Seglüdten eine fro^e geft=
Derfammlung.
Sn engerem Sreife mieberl)olte fid^ bie ßulbigung am
9J?ittn)od^, ben 2. aj^ai, in ber Stenner^c^en SSirt^fdjaft, mofelbft
id) bie Se^rcr beö Söejirfö unb be^ Seminar^ ju G^ren
>eS Sollegen Derfammelten. Jgerr Sd^uUe^rer Sieufe unb ^err
9KitteIfc^iillel)rer ®augcr auö Äünjeljoau gaben in treffenben,
beifäDigft aufgenommenen Sieben 3cw9"i6 öon ber grof^en S8e^
liebttjeit, ber fic^ ßen* 3agcr im greife ber 93erufögenoffen
erfreut. 9?ac^bem §err 5ßfarrer 93ont)öf{cr in einem l;umo=
riftifdien ®ebi4t ber lüeitDerjtoeigtcn publiciftif^en Xfjätigfeit
be§ $emi JJ. 3äger gebadE)t, fpracö §err ^^räjparanbenleVcr
Sauer in frifd^er Siebe ben 'j)anf ber jüngeren Seljrer für bie
rege 9tnt^eilnal)me be§ älteren fioHegen an ben 3"fö^^nicn=
fünften i^reö 9SereinS aud.
2Bir gönnen eö bem in biefer SBeifc ®efeierten, baß er
auf biefeö fd^öne ge[t mit Sefriebigung unb Stolj Aurüdbliden
barf, unb tüünfd)en i^m nod> Diele fro^e 3a^re in feinem ?lmt
unb bem Orte jeiner SBirffamfeit.
l
S»r. 10.
»riefe M ^tof Sit. Jlfif^mfteM
an (eti ^offatiellmeiftet £. ^pQ^t in Gaffel.
©fenad^, ben 27. Sanuar 1843.
SBo^geborner §err,
mein ^oc^juDere^renber §crr unb SWeiftcr!
Snblid^, enbtic^ ift meine @bmt)t)onte fertig, unb t(^
benfe, Sie, mein lieber, f)errlic§cr aWcifter, Sie f ollen S^rc
— 62 —
t$reube baran ^Q{ien. Unb bicd ift ja mein Qxü, xooxna^ iäf
[tcebe, beim ic^ fii^Ie, bag ©c^ifler rec^t tjat, luenn er )agt:
SBec ben liBeften jetnev 3^^^ 9<^nug sett)oit, ^at für ade Qtit^w
ciXDa^ @\\M geiuirft. 3d^ ^abe baS ^anje itoc^ einmal burd)««
Searbeitet. 3ni*e$ina(e ift Dteied jKftridjen unb ber @c^(n§
effelben Qaxii onberd gemorben. ^a9 ©c^erjo tourbe ttma^
me^r au^aefü^rt. — ©enug icl^ bi(be mir fegt ein, bie ©ad^e
iDtrb fic^ jo mQ(^cn. -— 3d& bin aber aucft fo frei — unb ®ie
jumen mir QemiB nicgt barfiber — bad SBerl mit ben boQ«
ftSnbigen @ttmmen S^nen, mit ber ergebenften SBitte 5U über^
machen, ed felbft an SRenbeldjol^n, ober moi^in ed in Seipjici
!ommen mui jufc^tden. — Sßenn ed bon @)o. 9So^((ieboren
!ommt, fo ^at bad 2>ins einen ganj anbern fttanflr unb ic^
lann mic^ oer Hoffnung Eingeben, Sag ei» in einem ber ie^igen
(Soncerte noc^ jur üuffu^rung fommt tvoran mir fo je^r toiel
liegt, inbem mir baburc^ n^o^l am Srften bie fluSftc^t eröffnet
merben bürfte, meine jekige, jämmerliche Stellung mit einer
meinem Streben angemeffeneren ju üertaufd^en. — (^ieOeic^t
fönnte ic^ nac^ Seipjig fommeu, ba n)ie ic^ ^elefen, bort unter
äRenbeUfol^nS Seitung ein (£onfert)atorium für SD^Iufif errichtet
merben foll.) 3(^ loollte fc^on ald ic^ in (Saffel \oax, (S)o.
SSBo^lgeboren barum bitten, aQein ed loeig ber Hebe ^immel,
menn \d^ ®to. SEBo^Igeboren gegenüber fte^e, ba bin ic^ fo Der«
Mufft, bag mir fein gefc^euted 9Bort über bie Sippen ge^t
3^ bitte ®ie alfo noc^ einmal rec^t fc^ön barum. Sd) miQ
mir auc^ aüe SDIü^e geben, ber IBefte ber Sd^ü(er @U). t&ot^U
8eboren ju tverben. SWit bei(iegenbem ®elbe mögen ©ie gütigft
ie $ortofoften beftreiten, unb bad etma- Uebrigbleibenbe bem
SDrefc^er übermalten. 92oc^ mditte ic^ (£m. SBp^Igeboren er«
S.ebenft gebeten ^aben, beiüegenben SBrief an SJ^enbeldfo^n, an
en Sm. äBo^Igeboren boc^ mabrf^einliij^ fc^reiben, in ben
S^rigen eiuiufc^liegen. ©ein Sn^alt, ben id) @m. SBo^lgeboren
mitäutöeilen für ^ßfticftt ^alte, ift folgenber.
pflegt unb getrieben »erben foII, fo ift bo(^ feine^ttjegg ju
leugnen, bafe ?lnerlennung Slnbcrer, unb felbft ^ecunidrer aSor^
tl^eil eicmcnte finb, bie Don jd)em Äünftlcr, befonberg folc^en,
bic in ungünftigen aJer^ältmffen geboren, immertoä^renb mit
Mttföjjlid&en ^inbemiffcn ^u fänbfen fiaben, burd^aug ju berücf^^
fid^twen finb. SBefte^t ja boq unfer Seben felbft nur bur^
Die aSer^ältniffe fort^ in benen xoir ju anbercn Snbibibuen fielen,
welti^c unter benfclben gciftigen unb p^^fifd^en (Sefefecn, mit
einem SBerfe unter gteid^en Sebingungen epftiren. — Wa^ Der«
möd^tc ber 3Kenfc^, tpolltc er ftolj babon abf tral)iren ? ! 3ur
(grrei^ung cineö 3»^«^ gef|ören au(^ jtoedma^ige SRittcl.
D^ne ®elD, bem Nervus rerum, fann man uic^t einmal ettoa^
@uted tl^un. D^ne ®elb gleist man in unferer 3^'* ^^^^
SBogcl mit gebunbenen ^ittid^en, einem gifd^ auf trodfenem
©aub. — S)o$ »oju fd^reibc i^ S^nen ba§ Me«? Slur eiocnt^
Ii(^ um meinem Srief unb bie in bemfelben auSgefprod^ene Sitte
an (£to. SBo^lgeboren ju entfd^ulbigcn. — Sd? meine nämlid^,
©ie, burc^ ben Seipjig toirflidb jum 9J2itteIpunft bed beutfd^en
aKufiflebeng erl^oben toorben ift, ©ie »erben »o^l fe^r oft üon
jefinfttem aOer «rt auf ä^nlid^e aSJeife, »ie i^ ed in biefem
JBriefe tf|ue, betäftigt »erben. Dbgleid^ bie« fe^r natürlid^ unb
iu entfd^ulbigen ift, fo fann id^^mir boc^ »ol^l beuten, bajs
unter ben, @to. SBo^tgeboren um SSertoenbung, 93erüdEfi4tigung Jc.
SSittenben, Diele auf einer nod^ jai untergeorbneten (©tufe ber
ftunft fte^en, atö bag fid^ @». äBol^lgeboren , burd^ fie ni^t
»irfli^ bcläftigt füllen fottten. — SJeß ungead^tet »age ic^ e«,
aber, unter ber ^rfprad^e bed $erm Kapeumetfter ©po^r, @».
SSol^l^eboren ju erfud^en, beilieaenbe erfte ©imp^onie uon mir,
nod^ m einem ber laufenben @e»anbl|au«concerte in Seipjig,
unter S^rer eigenen ^ireftion, jur Sluffü^nmg p bringen, ^db
Derfprec^e mir baoon gerabe grojsen SSor^eil, beim — nno
»arum foQte id^ ed nid^t (jefte^en! — meine SSerl^ältniffe, in
benen id^ atö äRufifbirector m @tfenad^ fiebe, finb Don ber 3trt,
bo^ id^ bei längerem 93er»eilen in benjelben förperlic^ unb
aetftig ju ©runbe ae^en mu|, ba mir ^ier alle SRittel unb
SBege rabical abgefd^nitten \\nb, mein mufifalifd^ed Slalent,
mag bie« nun bon einiger 99d)eutung fein ober nic^t, geltenb
JU mad^ ®leid^»o^I bin id^ nodb ,^u jung. (33 3a^e) unb
geiftig aud^ nid^t gerabe Derioa^rloft, um nidjt etiles aufju^
bieten, mein befvcrei^ ©elbft ju ratzen. 3Sa« nun meine ©im*
Päonie betrifft, fo »age ic^ nid^t über fie ein 9Bort ju fpred^cn.
feer öerr SapeUmeifter ©poljr, unter beffen Seitung fie fcgon
einmal in Saffel jur ^uffü^rung fam, unb ber auc^ mein mufi«
falifd^e« können genau fennf, »irb (£m. 9Sol)lgeboren bad
9iöt^ige bemcrfen. 9?ur noc^ @in8 bitte i^ (S». SBo^lgeborcu
nod§, nämlic^: irtid^ »iffen au laffen, »ann meine ©im^*
pl^ottte. JU @el^ör gebracht »irb, benn ed liegt mir je^t fllleS
baratt, fie unter ber Seitung ®to. SBol^lgcboren ju ^ören. 3n
ber Hoffnung tc 2c 3Bie foll id^ mid^ nun aber bei S^ncn,
mein Dätcrliqer g^eunb unb ®pnner, »egen meiner abermaligen
3umutbungen entfc^ulbigeu ? — id^ »ei^ unb fann e« nid^t,
meine ©d^ulb ift ju gro|. — ®o^ meinen S)anf unb meine
SSercbrung »irb 3bnen big in bie anbere SBett folgen. SÄit
ber SBitte noc^ mid^ 3^rer ^rau ©ema^lin ju empfehlen, bin
id^ mit unbegrenjter Siebe unb ^od^ad^tung
@n). SBo^lgeboren ergebeufter
S. Äuljmftebt.
•«M«
©tein^öufer, SBill^elm: S)ie Äbent^euer eine« beut^
fc^en Öraelbirtuofen. Äug 3oj[epö 9Karia ^o-
me^erg Seben. Slad^ bergilbten papieren unb perfön-
lieben 9)2ittl^eilungeu in f^orm gefaxt unb an bag Sid^t
beförbert. SBlanfcnburg bei 2;ennftebt.(2;]^üringcn), ©elbft=
Derlag beg Serf. baf. 4 Jt. ^ireft uom ?(utor bejogen
nur 3 Jk
S)er ^elb biefcg breifeigjä^rigen Äriegeg mit bem ©d^icf:^
fal, refp. bie Jfreuj^* unb Querjüge eineg Jfal^rcnben", mitunter
auc^ auf ©dbu^ma^erg Etappen luft- unb leib»anbelnben beut^
fd^en Organiften ift ber no^ lebenbe ^ome^er in ^uberftabt,
ber am 18. ©eptember b. 3g. bag ^o^e Älter Don 80 3a]^ren
erreid^t ©er «Itmeifter ift, »ie fein um jmölf 3a^re älterer
SoUcge ®uft Oftugel in ©tettin, nocb immer amtlich tbäti^.
§ome^erg SSater »ar ebenfaltg ein tüchtiger Drganift bafdbit
nid^t minber »ie au(fi ber feruber unfereg gelben, ber Derflärte
Se^rer unb Drganift §einrid^^ome^erin Samfpringe. 6in
©o^n biefcg »ttrbigen 9Kanneg ift ber trefflid^ @e»anb§aug-
organift $aul ^omeuer ju Seipjig.
S)er geiftDoue SBerf., §err ^ßfarrcr ©teinl^dufer in bem
in bem obengenannten Orte l^at an bie ©pi^e feineg anjie^enben
Scbengbilbeg SB. ß. SRieblg ^afjug : „@ute SKenfdben ju er-
l&eben, inbem »ir fie erweitern, bleibt bo4 bie erquidcenbfte unb
liebengmürbi^fte Aufgabe beg fd^aff enben äJ^anneg in ber ©d^rift
fo»ol^l »ie m ber Äunft", mit DoCem Siebte geftcllt, benn bie
abenteuerlid^en t^elbjüge eineg begabten beutfc^en 3ünger (Sä«
dlieng finb in gar Dieler ßinfid^t aufeergetoöbnlid^ intereffant.
3ofep^ {o0te nämuc^ nad^ bem äBunfd^e feiner fat^o^^
lifd^en (Sltern ftubiren, um fpäter ein »ürbiger Wiener beg
^>crrn ju »erben, ?lber ju fold^m 83erufe batte ber ficine
fiann »eber Seruf no^ Suft, ob»o^l er in feinem ferneren
SAm einmal nal^e baran »ar, unter bie ^rappiften ju ge^en.
©d^on in ber 3ugenb jeigte fiA ber in i^m »o^nenbe SBanber-
trieb, ber manchen beutfd^en Huftier angeboren ift neben grogem
tauge jur grau SRujtfa. 3)ie 3ugenbirrfabrten unfereg ledigen
Itmeifterg, fein — ©olbateuleben, feine Heineren Äunftreifen,
fo»ie fein erfter 93efud& beim beutf^en ®eigenfönige Sub»ig
©po^r unb fein ßoffonjert in ^annoDer, bilben ben erften
Äbfd^nitt in bem Didbe»egten Seben unferg Selben. 3nt ^»eiten
Kapitel »erben feine tl^ürmgif^en SBanberjuae (SSeimar; C^fe-
nad^ k), feine 93erü]^rung mit bem fanta^if^en S^firinger
SBanbermufifanten Sub». SSöl^ner, feine 93efanntf(^ft mit
3Renbelgfoqn«93artbolb^ in Seipjig, fein SBriuc^ in l)regben
(3o^. ©c^neiberi Weigtger k.) Dorgefü^rt l>ie britte Slunb-
rdfq fp^rt i^n nad^ SBraunfd^»eig (im. ÜWrtbfeffellßilbeg^eim,
tannoDer, Hamburg (3af. ©^mitt, 3<>Uner, äJfolique 2c.),
ötben, SBeftpl^alen, iBaben (Siofen^oin, ^ßijig, Die, JButt ic),
an ben dUjAn unb an bie Scofel ; im Dierten Äbfd^nitte fommt
63
S
unfer ?ßi(flcrÄmaiin nod^ ©crlin (Siarbini — ein d^orlatanlgcr
Drgcl^ufar qua Stauen, Scnn^ ßinb, STOc^erbeer, ßenr. ©onm
tag, S)c^n, ®refl k), ÜWfinAen (3)öQinftcr, ^rj. Socfiner x);
in ber fünften SRunb* unb ©untreifc fe^en totr ben Unermüb*
Krisen in ber ^öüigcn SRoma", toofetbft er fogar eine STubienj
bei ©einer §cUigIcit, bem pöpftltd^en Äirc^enfürften l^at (ein
befönbcrS anjict)cnbc^ Sa))itet); in berfed^flen @|)dd^e feinet'
unftaten SBanberlebenä finben toir ben lül^nen Äünftter in @flb^
fronfreicb unb äBien ; in ben f olgenben ftopitetn l^ält ber SBeit^
gereifte furje 9iaft in feiner ^eimotlö, aber na^ Iurjerj38auje
treibt ed il^n tpieber binaud ind feinblid^ Seben, in bie ©qmetj
unb nad^ ©übbeutfd^Ianb ; im achten unb neunten ^bf^nitte
fe^en toir unfere Dr^etmeifter in öottanb, SBelgien, ©nalanb
unb am fd^önen 9}^em ; im 10. unb 11. in SBoUem, SBöQmen
unb Ungarn, in ber ^afmm, ©d^Iefien (?lb. ßcffe k.), ©raun-
fd^toeig, Sci^^äig, SWerf eburg, SBeimar, (Dr. fiifet, 3. ®. Söpfer :c),
in Oft* uno SKittelbeutfd^lanb ; in ber 12. unb legten $ilger*
reife ^ie^t ber nimmer 9{aftenbe nrieber nad^ SEBelfd^lanb, (n)0 ed
ibm ober bie^mal nid^t abfonberßd^ gut ge^t), in <Sübbeutfd^Ianb,
SRünd^cn (S)öflinger, ßad^ner, Dr. §erjog 2c), (Stuttgart (Dr.
gaigt 2t), 3)onaue|c^ingen, 9Keiningen ic. — unb enblic^ finbet
er in S)uberftabt ein Sijttl als Draanift, too er mit aller ÄuS-
ei^nung nod^ toirft uno fid^ — fo gut eS eben ge^t — noc^
»eS fiebenS freut. ©c^Uefelic^ finben fid^ nod^ eine Änja^l
tool^tgelungene ©döriftjüge (trefflid^ nadbgebilbet) Don Sluton^
täten, mit ttjeld^em unjer* Ättmcifter in Seiiel^ung lam. 3)em
trefflichen gelben unb feinem liebenStourbigen S5iogra<)^en beften
©rufe unb alterfd^önften 3)anf. —
Smmia, 6om., Dp. 15: einbaute religiofo für SBioIine
uno Drgel (ob. ^ianof.) SRotterbam, Si^tenauer. 0,60 Jk
@bter @efang auf guter mufifalifd^er Untertage, fo bog
eine nobele Stimmung reprafentirt n^irb.
Ärul, St: Anbaute furDrgetober^armonium. @ben=
bafelbft Jk 0,50.
Seid^teg unb melobifd^ angenel^meS <S>tud, bad anf preisen
n)irb.
Äü^n, ffiarl. Dp. 21: 15 mittetfdßtoerc SSor^ unb SRadb^
fpiele für ben Unterrid^t in ^räparanbenanftalten unb
©eminaren, fowic für ben öffentlichen ©ottedbienft SBer-
Hn, J^anle. Jk 1.
®ebiejcne unb lird^lid^ toürbige ©ö^e. !E)ie ^ebal*?lppli*
catur ift bagefügt
Dp. 19: Btoei ürc^Iid^e ©efänge: 1. Dfter^*
l^^mne, 2. ©elia finb bie S^obten für gemifd^ten
unb SÄännerc^or. Serlin, $. X^elen. Jk 1.
S)iefe ©efonge üerbienen gleiches Sob tote baS Vorgenannte
©erfd^en.
aSartmufe SRid^., Dp. 17: (Srfte Drgelfonate in @8==bur
Seipjig, 9K. §effe. Jk 2.
S)er talentbofle ©effauer ^oforganift l^at bier ein fe^r
refpeftabeled uub jugleid^ fe^r n^irlfamed (Sonjertttüd geboten.
baS jn^ar mefentliq mobem empfunben, aber gletd^n^o^t auf
Haffifd^em ©runbe bafirt ift. 9?a^ einer efwö« m^fttfdb^tt,
anj leife erfßngenben Anleitung tntt ein furje« energifqed
auptmotio auf,* baS (e^r toirffam »erarbeitet ift 3)er jcirte
üttelfa^ contraftirt »irffam mit bem ^upttbema, beibe finb
geiftboD burc^gearbeitet. 3)ie Sccorbfolgc am ©c^luffe: (£8=^bur
mit bem unmittelbar barauffotgenben a^bur^Slccorb, »irb boc^
iool^t eltt)ag getoaltfam erflmgen. 3)er jtoeite ©o^ ift ein am
mut^igeö fiieo ol^ne SBorte. SWadft einer fül^ncn (Anleitung er==
Hingt bie guge mit intereffantem X^ema. 3)er bier auftretenbc
(Sontrapuntt fpielt eine nnd^tige Stolle, ^er ©c^Iug ift \>on
müd^tiger ffiirfung. 2)er ©pieler mu§ aber pebaliter fel^r
Idftungdfü^ig fein.
Crgelioerle Don ©eb. 93adg, progrefftD aeorbnet
unb mit t^ingerfa^ Verfemen b. ©amuel oe Sänge,
einaefu^rt am Sonferbatorium ju Stuttgart 1. ©tufe (leidet)
^eft 1—4; 2. ©tufe (fdbtoieriger) ßcft 5—7; 3..©.|ufe
^ittelfdbtoer). $eft 8—10, k §cft 0,60 Jk n. Seipjig,
Stieter^SSiebermann.
SEBenn ber §err §erau»geber — einer ber genriegteften
SSirtuofen unb Äomponiften ber ©egentoart — bie in ber erften
©tufe teine^ Se^noerfe^ aufgenommenen ©S^e eines ber Un*
fterblid^en afe „leidet" be^ei^net, fo ift baS nur relatio ju
nel^mcn, benu, fagte ein alter SBadoianer: „Sei ©ebaftian ift
aud^ alle« Seid^te üer^ältnifemagig fc^toer; befonberS für %n*
fanger ift'S immer nodb fc^toer genug!" 3)ie Siummem ber
SlRittelftufe mürben ttjir oaber fcftmer unb bie ber 3. ?lbt]^eilung
fel^r fc^toer bejridbnen, benn über bie 83. SEec^nif, fotoie über
begfelben ®eift, finb toir big iefet nod^ immer nidbt l^inaug
Sefommen. 9Äit ber ©tufenfofge unb ÄuStoal^l, fomie mit
em giwger unb gu6:'©afee fann man tt)oI)I einüerftanben
fein. 9ioc^ braud^barer bürfte bie« Sebrtoerf fein, »enn aud^
ba« SRöttiige über Sluffaffung (Vortrag) über «ufbau, Stempo,
?ß^rafirung unb SRegiftrirung beigefügt worben toäre, 3n biefer
öeAie^ung bleibt gerabe bei biefem eminenten ©enie nod^ fe^r
triel iu t^un übrig.
glügel, ®uft., Dp. 112: Xoccata appaffionata. (Sou:*
jertftüdt für DrgeL Bittau, Söbel. Jk 1,50.
Unermüblid^ t^ati^ in (SäcitienS großem 9teid^e ift ber
82ifi^rige ©tettiner SWeifter; benn fd^on toieber liegt ein be^
beutenbeö ©tüdE feiner jugeubfrifc^en SWufe ber Deffentlid^feit
oor. 3)enn, toenn mand^e oerblid&ene Äunftler ficn bei ab=
nebmenber ©d^affeni^fraft ^m S^eil n)id)er^otten, fo ift bad
unferm „Sftüger. beffen fed^mingen nod^ mcbt erlal&mt, oieU
)ueniger gebro^en finb, nod^ leineSmegd ber ^Ü, benn biefe
Toccata ift in ibrem ganjen Stufbau eigenartig, b. \). nic^t ettoa
einem früheren aReifter nadbgebilbet.
©c^on auf ber erften ©eite bed ernften majeftätifd^cn
©tüdEeS (in ®=moIl) treten bie beiben dbcn:alteri|c§en ÜWotioe
ftar l^ertoor unb »erben meifterbaft beraroeitet, biS ein fanfter
©eitenfa^ in @d«bur hai lebhafte betriebe ber beiben 9)totioe
n^o^lt^uenb ablöfi ^adi biefem ruhigen SntermeAjo beginnt
ber $ampf ber erften SRotiDe toieber unb entmidEeft fid^ mit
immer größeren ^uer big ju glanjeuben ^affagen, n^orauf
baS ®anje majeftätifd^ abfd^lieSt S)a8 präd^tige ©tüdf erfor=
bert glüdtlid^er SBeife feine l^immelftürmenbc 3;ed^nit
gtügel, ®uft, Dp- 104: Toccata unb Suge, jmei aud^
jum Sonjerb^ortrage geeignete DrgelftudEe. vtx. 1 : Xoccata
Jk 1,50. 9h:. 2: guge, Jk 1,50. Seipjig, SKeter-SBieber^
mann.
Dp. 106: guge in g-mott, mit öorl^ergc^enber ©in*
leitung. au^ jum Sonjertoortrage geeignet. Jk 2. Sbenbaf .
Die Xoccate in S^moK beS Dp. 104 ift toieber ganj
anber8 geartet toxt bie unter D^. 112. ©ie beginnt mit ganj*
artigen brillanten ^affagen, bte mit gel^altenen ©teilen ab-
»ec^jfeln. ©päter berommen bie glän^enben ^affogen ber
SWanuale bie Dber^anb. 3tm @nbe toirb auc^ oag $ebal in
entfpred^enbe STOitleibenfd^aft gejojjen, fobajs bag ©anje, o^ne
eminent fd^toer ju fein, ^öd^ft toirfunggboU abfd^fießt. 9ia^
lurjer jarter ©inleitung beginnt bie g*bur:*guge mit einem fü^n
aufttrebenben I^ema, oag meifterliqi bur^gef ül^rt tt)irb. S)ie
©teigerung mit ber neuen ©egenl^armonie bid jum ©d^luffe ift
boh grofeer aSBlrfung.
S)ie @inleituua jur ^moH't^uae ift febr ernft gehalten.
jE>ag eble 3^^cma ift itoett^eilig geftaltet; bie meitere (SnU
toidEetung aefc^ie^t grogartig, uic^t etioa fc^ulmeifterlic^ — nac^
ber ©d^abione, benn ber »ürbige ©tettiner SBeteran, eine 3i^be
ber beutfd^en Drgauiftenmelt, toeig immer neu ju erftnben unb
neu AU geftalten. 3)er fc^neibtge ©c^tug iu f^^bur lägt biefeS
aSert mie tiete anbere unter ben 30 größeren bebeutenben
©oben, als ein rec^t bau! bareS erfc^einen, o^ne mobernfte SBir«
tuofität iU beanfprud^en.
äRoc^ten boc^ jüngere, ntc^t einer inbotenten Sequemltc^^
feit ^ulbtgenbe Drgelfpieler, ftc^ ber rübmtic^en ©eiftedlinber
be» 82 ifiQrigen ^odQberbienten 9leftor» ber beutfc^en Drgelfpiet
{unft me^r ann^men, als bisher gefc^e^en ift. (£r oerbientd
loa^rüd^ bog man bem bodgbetagten, noc^ geiftedfrifc^n SRanne
in biefer Sejie^ung redqte greube bereitet. Sr loirb ftc^er in
ber Stunft beS DrgelfpielS einen bleibenben S^renpla^ erhalten.
-»♦'
M <<<<
— 64
SBevtitifd^ted.
3n einem alten Sut^erifd^en Stattdix^mn^ fpti^t
bag Stiriftfinblein (in .^oläfänitt nbgebilbet):
ficmt ffafeig, liebe fi^inberiein,
idö iDitt euer ßeilanb fein,
fd^u^cu burcfi Die Snqeleiu,
baß eudj tüeoer Storf noc^ ©tdn
fälle, nocö serbreci^ ein Sein.
2)arum feib fromm unb lernet fein,
Ijerjgelicbte fiinbcrlein.
3n einem ®cbid^te \)on bem alten ^feffel Reifet e§:
„(Srlaube mir nad^ altem SBraud^
• in eine fette ©au ju fahren,
fprad^ er, unb fufjr mit öaut unb paaren
S)em ©i'or^ifteu in ben ÖaudE}." —
einer ber älteften unb ftrcbfamfteu beutfcften ÜÄäuner::
flcfangucreine, ber in SBeiba (©tabt im ®ro6t)eräogt]^um
SSeimar) feierte uor furjem fein glani^Dollcö g^ft be^ Töjä^r.
J8eftel)ens^. ?ln ber ©pifee ftel)t feit 33 3at)ren ber fetjr tii^=
tigc ©tabtcantor Cueufel (Schüler bc^ ^rof. Dr. 3o(). ®ott=»
lob Jöpfcr)^ bcfannt burdj mand^erlci gei)tlictie unb weltli^e
6ompofitionen. ©onntag^ (2. gefttag) fano eine fird)lid^e
55eier ftatt. $crr ©uperintenoent 9Saitl)er bafelbft prcbiqtc
über ^falrn 150 (Umfc^rift an ber bortigen Drgcl Dom Saläre
1762): ^lltc§. maö Dbem l)at, lobe ben §errn!' ein Subetoort
für biefen Subeltag, baö ung Pergcgemütirtigt 1. ben arofecn
©önjerd(or: bic f leinen ©änger auf Grbcn, bic feligcn ®eifter
im ^immct unb jtoifcljen beibcn bie mit ber SBunbergabe ber
®eiftc^fpra&e begabten SOicnfdjenlinbcr ; jcbe^ 9Ken|cl^enl)erä
eine §arfe ®ottc^ ; 2. ben I)eljren ©angcöpreiö : ,.Cobet ben
Öcrrn" — im 9icid)c ber Siatur (^f. 148) unb im Sicid^c ber
©nabe ; too aber bie ©prad^e ju arm ift, um auöjubrüden ben
tieiften ©d^merj unb bie t)öc^ften SBonncn, ba ermuntert ber
?ßfalmift, Qud) bic t)erfcfiicbenen Snftrumcnte „nod) m $)ilfe ju
ue()mcn :" fiobt il)n mit ^ofaunen ?c. 3. 2)ie bimmlifdje ©ange^*
toeife. S)cr ®efang eine ^immclögabe. Juili mit feinem ^aU^-
lii'ld) jum §immel ergeben. Stber auf ba§ red)teSieb fommt
c^ an: ®enn im 8icb ift öcil unb im iJiebe ift ®ift. 2)a§
reine feufd)c bcutfd^e Sieb ju pflegen, l)at fid^ ber @efancj=
üerein feit 75 3a^ren angelegen fein*laffcn — unb baö ift b'ie
?ßflid&t jebe^ ächten bcutf(|en ^erjenö unb folc^e Sieber fingenb,
oen SBeg sum §immel ju loanbern.
6iu Drganift, ber fein ^acli üerftanb. — ?11ä
©roBmeifter ®. gr. 5)ä"bcl in ®nglanb moönte, fam er einft
in eine S)orftird)e. Dbmoljl ber bortige Orgeljc^läger ben
berühmten Äünftler uid}t fannte, überliefe er bemjelben, benuoc^
auf bie Sitte beöjelben, ba§ 9lad)fpiel. 3)ic Slnmefcnben tiatten
jo iljr Drgehoerf noc& nie ertönen ^oren unb mieten nid)t Pon
ber ©teuc. ®a fdjfittelte ber einl)cimifc^e Santor bcu Äopf
unb fagte: „Saßt mic^ nur machen; 3l)r Derfte^t bie ©ac^e
nic^t!" benn er ^ielt ^änbel für einen ungeübten SRculing unb
pou tt)al)rem erbaulichen Drgcljpiel uerftaub er fein Sota. ®ie
flird^e leerte fic^ jofort, benn e^ ertönten filänge: ©o ein Sieb,
baö ©teine crmeic^en, TOenfd)en rafeub madjen fann — unb
bic ?lntüejenben fugten eilig i^re {)eimifcl^en ^ütten. „3a, ja!"
jagte ber länblidöe ipoforganift — er trieb \a bie Scutleiu in
i^ie §öfe, „fo gct)t e§, tücun man feine ©adje, orbentlic^ t>cr*
ftcl)t!"
3) er feurige, ©inen t)armlofen ©treic^ ^at bcrH^Rcue"
üon 1893 einem clfäifüc^en Äfiftcr gefpielt, ber am norleftten
äRittiuoc^ um bett 12. Stoubr., nac^bcm er ber eblen ®abe bci^
fieurigen gebü^renbe S^re enuiefen, frö^lic^en ©inneS ind Sett
ftieci. ?tl«J er toad) würbe, brang burc^« genfter blenbcnbc S)tüe.
?lujfprtngen unb ben ©d^lüffelbunb ergreifen, loar einS; p^tc^t*
eifrig eilte er $nr ftircfic unb begann mächtig bie grü^glorfe
j^u läuten. SBott ©taunen aber bemerltc er, aU er ^erauStrat,
bafe ber $crr Pfarrer unb bie 92ad)baru bie Säbeu auffliegen
unb riefen: „9)fartin, brennt«? Ober ttja« ejcft loÄ? „9iai,
,.oi," antmortetc er, „i ^o Sag^lodE glüttet." „?üocr 3Rärtct^
entgegnete mau QQerfeitd bertounbert, „ti efc^ ja erfd^t f^alb
m^l" ißun mer!te SRärtel tuo^I, bag et ben SUconbfd^etu mit
bem Xaaedlic^t uertped^felt ^atte. SSoQ @rimm über beu arg«
liftigen URonb, ber Pergnügt niebergudEte, at« ob uic^t« pafftrt
fei, rig er bie Säben ßx unb fagte: ^^art, i mitl b'r'd fftiiu
minjle Pertrieme.*' Sil« er abermafö enoac^te, ^Örte er, bafe
in ber na^en JKrd^e gefungen mürbe unb iugteic^ toaih unfer
97{ärtel unfanft aufgeftört burc^ bie 3Ritt6eilunQ, bag et beu
gauäcn ©otteöbienft Perfc^lafen t)abe. 2:ief ergriffen er^ob et
tt^ uou feinet Sagerftätte unb fagte: „Sefet qloim i, bog'«
®nbVt Söelt m\i cfc^, Por, toos Reiter efcft aV» ^c fe g'fagt,
^« loar ytoä^tt im jc^t, moS finfter efc^, fage fe, '« »är ©ag."
^uffü^¥tiu(|eii.
IHnmnlieiiti, Verein fSlr Kiassische Kirchenmusik. Den
2 März 1894. Abends VtSühr in der Trinitatiskirche Coucert nnter
ffefäUiger Mitwirkung Ton Frau Mosikdirector Idana Walter ans
Landan, Concertsängerin, Frau Mär^. Ernst (Harfe) und Herr Hof-
musikns Rieh. Hesse (Violine) von hier. Direction nad Orgel : Herr
Masikdirector A. Häulein. Programm. 1 . 3 Chöre a capella: a) Bnss-
gebet „Kehr' Diuh zu mir, Herr, mein Gott** (niederländische Schnle)
Ton Orlandns Lassns, b) Grncifixus, 6 stimmig (italienische Schule)
von Antonio Lotti, c) ,,Ehre sei Dir. CiirisXe'* (deutsche Schule) von
H. Schütz. 2. Prälndinm nndFni^e in F-moll ftlr Orgel (Herr H&n-
lein) von Joh. Seb. Bach. 3 Arie ,.Erbarine Dich, mein Gott^' auft
der Mathäns - Passion fttr Altstimme mit obligater Violine (Fraa
Walter und Herr Hesse) von Job Seb. Bach. 4. Chöre: a) „Ave
vernni corpus" mit Harfenbegleituno: von W. A. Uozart, b) Der
sterbende Erlöser. „Und es ward Fiusterniss/' Chor a capella von
Mich. Haydn. ö. Sonate für Violiue in G-moll, erster Satz (Herr
Hesse) von G. Tartiui. 5. Adagio für Orgel, zweiter Satz ans der
..Fantasie nach Worten der heiligen Schrift'' (Herr Hänleiu) von
Hans Huber. 6. Hymne nach dem 84. Psalm für vierstimmigen
Franenchor mit Harte op. 35 von J. Rheinberger. 7. 3 geistliche
Lieder für Airstimme aus dem Cyclns „Vater unser" op. 2 von P.
Cornelius, a) Vater unser, derDu oist im Himmel, b) Zu uns komme
Dein Reich, c) Also auch wir vergeben unseren Schuldigern (Fraa
Walter). 8 Motette für das Reformationsfest für Doppeichor a
capella op. 65 (neu) nnter besonderer Verstärkung des Basses und
unter Mitwirkung einer Anzahl Knabenstimmen von Alb. Becker.
Dein. Kerk - Concert , te eeven door den Heer J. H. W.
Möhl«, Organist der Waalsche Kerk alihier, met welwillende
Medewerkiug van Mej. G. Melchers. Concertzangeres te Rotterdam,
Alt, en de HH. F. Blnmentritt jr, Viulist te Rotterdam, en Coms.
Imiiiig jr. Organist der Evanv:.- Luth. Kerk te Rotterdam, Orgel,
in het Kerkgebouw der Waali^cbe Gemeente te Delft. Programma.
1. Fantasie, voor Orgel v. A. Hesse, a. Aliegro. b. Adagio, c. Finale.
2. Gebet der Elisabeth ans „Tannhänser'* v. Richard Wagner. Voor
Alt met Orgelbegeleidinfi^ 3. a. Albumblad v. J Hooft. b. Largo
V. G. F. Händel. Voor Yiool met'Orgelbegeleiding. 4. Hosannah
(grand chour) voor Orgel v. Th. Dabois. 5. a. Rendi'l Sereno al
Cigiio V. G. F. Händel, b. „Liebster Herr Jesu" v. J. S. Bach.
Voor Alt met Orgelbegeleiding. 6. Eleirie v. Joz Schravesande.
Voor Viool met Orgelbegeleiding. 7. Andantino v. Chauvet. Voor
Orgel gearrangerd door Alex. Guilmant. 8. Das Gebet des Herrn
V. S. F. Gassner. Voor Alt met Viool- en Orgelbegeleiding, bewerkt
door Corus luimig jr. 9. Fantasie over het Koraal „En Vaste
Bnrcht'* v. W. Schütze. Voor Orgel. N«). 1 en de begeleiding van
No. 3 en 6 door den Heer J. H. W. Mühle. No. 4. 7, 9 en de
begel. van No. 2, 5, en 8 door den Hr. Corns. Immig jr.
Brooklyn. German EvangeticalChurch Schermerhom St.
Near Court St., Brooklyn. Forty-Sixth Organ Recital Fourth of
The Present Series. With kind assistance of: Miss Emma Haas,
Soprane, and Mr. C. P. Frank. Violin. Hugo Troetscbel, Organist,
Programme. 1. Offertory No. 2, on Christmas Hyiuns von Guilman.
2. Choral, ..Lobt Gott, ihr Christen allzugleich/' Buxtehude. 3«
Allegretto, from Sonate No. 3 in E Minor von Boslet. 4. Soprano-
Solo: ,.Fear not ye, Israel,** von Bnck (Miss Emma Haas). 5. Air
With Variations, in A von Haydn. 6 Grand March, from Rienzi
von Wagner. 7. Pastorala in F von Bach. 8. Violin Solo: „Ro-
mance" von egner (Mr. C. P. Frank) 9. Andante Cantabile von
Widor. 10. Carrillon, op. 56, No. 7, von de Lange. 11. Fantasia.
on a Christmas Carol von de la Tom pelle.
Brooklyn» German Evangelical Church. Schermerhoni
St., Near Court St., Brooklyn. Forty-Fifth Organ Recital. Third
of the Present Series. With the Kind Assistance of Mrs. Hertha
Handel, Soprano, Mr. Casimir Graz, Basso, and Mr. Louis Mollen-
baner. Violin. Hugo Troetscbel, Organist. Programme. 1. a.
Fantasia in A minor v. Bach. b. Moderato v. Lemaigre. c. Nnptial
March v. de la Tombelle. 2. Soprano solo: „Agnas aei" y. Mozart,
Mrs. B. Handel. 3. a. Adagio, (11. Symphony) v. Widor. b. Menn-
etto, in B ^at major v. R. Wagner, c. Fugne, in E minor v. HändeL
4. Vifilin Solo: Arie, op. 51 v. Ph. Scharwenka, Mr. Louis Mollen-
haner. 5. Basso solo: „0 thou sublime sweet evening star, ▼.
Wagner, Mr. C. Graz. 6. a. Serenade v. Moszkowski. b. Grand
Offertoire, in C v. Thayer.
66
E00liiis<^ii* Oratorien -Verein. Passions • Konzert unter
Leitung des Hrn. Professor Fink und unter gütiger Mitwirkung
der Conzertsängerin Frl. Blattmacser ans Stuttgart in der Stadt-
kirche, den 11. März. Programm 1. Orgel-Präludium in C-moll
von A. Hesse, Gespielt Ton Hrn. Schmidhnber. 2. a) Gera. Chor:
Dem dreieinigeu Gott (Gloria patri) v. P. Palestrina, h) Gem. Chor:
„Die Heilif^ung des Christen/' komp. von R. Farrant. 8. Alt-Solo
mit Orgelbegleitnng ans dem „Dettinger Te Peum" Ton G. F.
Händel (Gesungen von Frl. Blattmacher). 4) Choral für ^em. Chor.
Satz von 8eb. Bach. &. Männerchor: Schaut hin, dort in Oethse-
maue etc. — mit Orsrelbegleitung von Chr. Fink. 6. Arie mit
Orgelbegleitnng aus ..Paulus" von F. Mendelssohn (Gesungen Ton
Frl. Blattmacher. 7. Chor-Duett für Sopran und Bass mit Orgel-
besrleitnng you G. C M. Clari. 8. a) Choral für gem Chor aus der
«.Johannes-Passion" Ton Seh. Bach, b) Chor: Siehe, das ist Gottes
Lamm etc. Ton G. A. Homilius. 9. Alt-Sola:Geistl. Lied mit Orgel-
begleitung yon J.W.Frank (Gesungen Ton Frl. Blattmacher us.w.
I¥orilteini* Geistliches Concert in der St.-Sixti Kirche zu
Northeim, dem 11. Februar 1894. Gegeben Ton dem Organisten
W. Schrader a. Osterode a. Harz unter gefl. Mitwirkung von Frl.
I^ula Knocke, Herrn Kantor Bindseil und Herrn Albert Rohrs.
Programm. 1. Toccata und Fuge, D-moll, für Orgel (Herr Schrader)
Tou J. S. Bach. 2. Psalm 67 für Sopran nnd Bass t. Wrede. Frl.
Paula Knocke nnd Herr Cantor Bindseil). 3. Zwei Choraltrios über:
a) ..Ein Lämmlein geht" yon J.S.Bach, b) „Wie schOn leucht^ uns
der Morgenstern*' y. Ch. H. Bink (Herr Schrader). 4. „An dir allein
hab' ich gesündigt," Busslied für Sopran von Beethoven. (Fräulein
Paula Knocke.) 5. a) Andante von Pergolese für Violin-(?eUo nnd
Orgel, b) Andante von Glnck für Violou-Cello nnd Orgel. (Herr
Albert ROhrs nnd Herr Schrader.) 6. Arie des Caleb ans , Josua."
für Bass von Händel (Herr Cuntor Bindseil). 7. Sonate, D-moll.
op. 148 Satz I, für Orgel von Rheinberger. (Herr Schrader.) 8.
„Wo du hingehst, da will ich auch hingehen," Duett für Sopran
nnd Bass von £. Stein (Fräulein Paula Knocke nnd Herr Cantor
Bindseil). 9. Zwei religiöse Charakterstücke für Orgel : a) Bitte,
b) Ergebung von Mannheimer (Herr Schrader). 10. a) „Nun scheint
in vollem Glänze," Arie für Bass aus der „Schöpfung* ' Ton Joseph
Haydn (Herr Cantor Bindseih, b) ..Ich weiss, dass mein Erlöser
lebt," Arie für Sopran ans dem „Messias" von Händel (Fräulein
Paula Knocke). 11. „Fantasia cbromatica" für Orgel von L. Thiele
(Herr Schader).
TatlenburK. Geistliches Concert in der Schlosskirche zu
Tatlenburg, dem 3. Dezember 1893, unter gütiger Mitwirkung des
Organisten Herrn W. Schrader aus Osterode am Harz. Programm.
1. Grosse Fuge, G-dur, von L^ Krebs-Gottschalg. (Herr Schrader.)
2. „Es ist ein Ros entsprungen", Choral aus dem 15. Jahrhundert,
Satz Ton Prätorius. (Gemischter Chor.) 3. Arie für Tenor: ..So ihr
mich Ton ganzem Herze».**, aus dem Oratorium Elias, von F. Men-
delssohn-Bartholdv. 4. Adagio religiöse für Violine nnd Orgel von
J. J. Bott. 5. „Wo du hingehst", Duett für Sopran und Tenor von
0. Stein. 6. Sonate pastorale von Merkel. (Herr Schrader). 7.
Psalm 23: ,9Der Herr ist mein Hirt,** von B. Klein. (Männerqnar-
tett.) 8. Bnsslied von Beethoven, für Sopran. 9. Kirchenarie (1867)
für Waldhorn und Orgel, von Alessandro Stradella. 10. „Denn in
seiner Hand ist," Duett für Sopran nnd Tenor, von F. Mendelssohn-
Bartholdy. 11. „Des Christen Schmuck." (Vierstimmiger Kinder-
chor.) 12. Nachspiel im freien Stil von Wagner. (Herr Schrader.)
HlülilliAusen i. Tliür. Wir haben beute über ein Kir-
chenkonzert im grossen Stile zu berichten, welches am 18. April
(am Abend) in den hehren Hallen der Marienkirche zum Besten des
Pestalozzivereins vor sich ging nnd in welchem nicht weniger als
drei grosse Vereine mitwirkten, der Lehrergesangverein, derArion
nnd Her Kirchengesaugverein Nikolai-Petri. Als weitere Kräfte
gesellten sich hierzu das recht gute Stadtorchester und selbst-
verständlich auch die neue prachtvolle Saner'sche Orgel. Letzere
wurde im ernten Theil des Konzerts von dem talentvollen, in Berlin
ausgebildeten Musiklehrer Weisenbom — einem Sohne des bekannten
Erfurter Capellmeisters — bewältigt, welcher Fuge in Es von J.
S. Bach und den grandiosen Marsen über ein Händersches Thema
von Alex. Guilmant vortrug, die Begleitung zn dem Duo für Vio-
line nnd Orgel ausführte, auch den unter seiner Leitung stehen-
den aus etwa 60 Frauen und Männern bestehenden Nikolai-Kirchen-
ehor vorführte. Sämmtliche Kirchen Mühlhausens haben jetzt ihren
Kirchenchor, die beiden Hauptkirchen mit Knaben. Das Streben
dieser „freien Kirchenchöre", bei welchen viele Gemeindemitfflieder
freiwillig ihre Kräfte in den Dienst der Kirche stellen una auch
sämmtliche Kosten aufbringen, muss aber auch anerkannt werden.
Der genannte Verein sang die Motette von Grell: ..Befiehl dem
Herrn deine Wege", mit vieler Empfindung, sicherer Intonation
nnd feinen Schattirungen. Die Violine in dem Duo von Volcmar
spielte tadellos sauber und mit warmen Herzen der Konzertmeister
der Stadtkapelle Herr Dittmar. Das Duo selbst, obwohl nicht ohne
Anklänge, ist jedoch von wahrer religiöser Empfindung getragen !
Fräulein Elise Halbritter, die gem gehörte Concertsängenn — eine
Schülerin Steinhäusers — sang die Arie aus dem Messias : ^Erwach
in Liedern der Wonne" mit wohlklingender und die grosse Kirche
ausfüllender Sopranstimme nnd sicherer Technik.
Den zweiten Theil der Aufführung bildete C. Steinhäusers
Gomposition : „Vatsr unser**, nach der Mahlmannsehen Paraphrase,
Ar Soli, Männerchor nnd Orchester. Die ergreifende Dichtung ist
hier in ebenbürtiger Weise vertont. Die Composition enthält: lu-
trdnktlon, Recitativ und Chor, Quartett und Chor, Terzetto pastorale
und Chor, Basssolo nnd Chor, Chor unisono, Schlnsschor mit Doppel-
fuge. Disses Werk ist ein 1 stündiges Oratorium im eigentlichsten
Sinne und ist von religiöser Begeisterung inspirirt. Andacht und
Lobpreis, Busse' nnd Hoffnung finden einen erhabenen Ansdrnck, es
ist eine Mystik in der Musik, welche den Hörer mit fortreisst nnd
emporzieht zn den Gefilden der Seligen. Wir möchten nur die eine
Stelle hervorheben, das Tenorsolo mit Chor: „Der du die ewige
Liebe bist nnd dessen Gnade kein Mensch ermisst, wie selig ist
dein Thron! Der Friede schwingt die Palmen, die Freiheit tönt
im Jnbelton. Herr, in deinem ew'gen Reich idt alles recht ist alles
ffleich, zu uns komme* dein Reich". Die geschickte Behandlung
aeS Orchesters, die Abwechselung in den Soli, Chören n. s. w. liess
keinerlei Ermüdung aufkommen und von besonderer keuscher Wir-
kung war das Auftreten der Bitten des Vaterunser selbst für Chor
a capella. Unter Leitung des Componisten brachten das Gesang-
liche die vereinten Männerkräfte des Arion und des Lehrergesang-
vereins zur Ausführung; über 100 Sänger, darunter hohe Tenöre
nnd wahre Snbbässe. Die Mi^s bez. Ensemblesätze lagen in den
guten Händen der vielbegehrten Konzertsänger C. Thiede — Bass
nnd Friedr. Marx, sowie der Herren L. Knabe, 0. Schulze, Gust.
Hecht, Lorenz und Apel.
Es konnte ein zahlreicher Besuch erwartet werden und diese
Erwartung wurde auch erfüllt, sogar ein nicht unerheblicher Ueber-
schuss wurde erzielt, was aber die Hauptsache ist, das Konzert war
ein in allen Theilen wohlgelnngeues, ein mnsikalischer Gottesdienst,
dessen Erinnerung noch lange in den Herzen der Zuhörer und
Mitwirkenden fortwirken wird. — n —
9tott)Cit«
2)i9))ofition übet bie neue Ovgel in ber reform. Stitdit in
OSnabrncf.
I ©UnuQl. 1. Principal 8', 2. ©ouvbon 16', 3. ®amba 8'.
4. fioftlfiöte 8', 5. Octonc 4', 6. SRo^rflöte 4', 7. Cctoüe 2', 8. aRi^tiir
3 e^ör, 9. Xronipetc 8'.
II Manual. 10. @eiaenpnncipal 8', ll.@aiicional 8', 12. £ieb<
lic^ßeberft 8', 13. glöte 4\ 14. «eoline 4'.
$ebQi. 1&. @ubba6 16', 16. $to(on 16', 17. SSioIouceao 8',
18. Octoubog 8'.
9{ebeni(iige. 1. ^aimalcoppcl, nm bod L Manual mit bem IL
3)?anuAl ^u neibinben. 2. $ebA(coppe(, n. b. $ebal m. b. I ^mu 5. nerb.
3. $ebaIcoppeL n. b. $ebAl nt. b. I( ^an. jk. toerb. 4. Sin donecttu«
brucffnopf für iutti. 5. @iu (Sodectiubnicf fnopf grorte. 6. (£in C^oQectiubiitd«
tnopf $ianu. $ueumatif(i)e SRediaiiif unbSinblaben m^ eiacuem 6i)fiem.
®tbx, Sflo^lfinQ bauen ie^t eine Orfiel na4 refonn. mxdit in lourg«
fteinfnrt unb für bie enang. 5!ird)e in ^iptitn, »cbem ftnbet burd) fie ein
gaujltc^er Umbau ber Orgel im $oni m ®41edmig fiatt.
an e u i f 1 n d ' 8 e r i d) t. ^le Orgel ift genau nach ber mir t)orgeIegten
3)idpofttion ausgeführt, ^ie (SJejaiumtmirfung beS noDen ^erfed ift eine
fe^r fcböne, nmvfige nnb uoQe. ^ie Prüfung ber einzelnen Sftegifter ergab
fotuo^l in ben (Sin^eltönen ald int 9(ccorbfpieI ha9 nor^figlic^fte S^efultat.
9(ne IRegifter ftnb von 4arafteriftifd)em unb fd)önem S^on unb audi in ben
verf4iebenartigften 3uf<tnimenfiellnngen \>ott auSgejeldjueter IPfangmirfung.
9(ld befonberS gelungen ftnb ^eruor/^u^eben : im I SRanual bie fe^r f^öne
(^ambaS', femer 9?obi'f(Öte 4' mit i^rem eckten unb fel^r leidit anfpre^enben
gflötenton unb fd)lteglid) bie noble trompete 8'; im II SRanuai ba^
t|übfd)e, i^arte Salicionol 8' unb bie febr f^öne grlöte 4' ; int $ebal ^iolon«
ceüo 8' mit feinem djarafteriftifcb nnb Won ftrei^enben Xon. 2)te (Stärfe»
nerbfiltniffe ber SRanuale lutb $ebal finb ondge/^eic^net. 3" ^nievfen ift
noc^, baB int II. Manual ©eigenprincipal 8' unb Sriöte 4' über bie einge«
gangenen SBerpfli^tungen ^inau9, beS fcbönen %oiit& io^flen, uon 3^""
ongefevtigt fntb.
^ie Orgel bat femer bie $roben in Se^ng auf grreifein non ^tnb»
ftöBtgfeit unb auf folibe unb e^afte 9(rbeit gläui^enb beftanben.
^09 @kfammtitfultal ber Prüfung ift bemna^ a(d ein Dori(ügIid)ed
^n be^eidjuen. ®ad bie nncrtfalifdK ^irfung ber Orgel betrifft, fo ift
biefelbe berart, ba% bie Orgel nicbt nur gum (ä^ebrauc^e beim ©ottedbienfte
in ber noüftKubiaften %Bei(e genügt, fonbem uemtöge ber @d)ön^eit nnb
SRannigfaltigfeit iprer 9{egiftcr enentued au(^ füt (Soncert^mede geeignet märe«
SaS bie tecbnifcbe 9(udfübmng betrifft, fo f^abt td) beren folibe unb
e^afte (£igenfd)aften f(bon oben im ungemeinen enuäftnt nnb miü nur nocb
^emur^eben, bai bie uon bzn &tbx. IRo^Ifing nun fd)on tuieber^olt
angemanbte nnb norjüglic^ ausgeführte Siö^ieiipneumatit [xäi bur4 auger^
orbentlid) leiste ©pietart unb ungetuö^nli^ nrttcifeS ^nfpre^en ber %bnt
heftend bemd^rt ^at. ^ie 9legifteri(üge ftnb leicht m ^anb^aben, unb bie
^mdfnöpfe emtöglicben einen fc^nellen äecbfel ^mifdien $iano , gforte unb
nolleni fBerf. 9(u|erbeni ^aben, tuie no4 befonberd rü^menb ^etnor^u^ebett
ift, bie ®ebr. 9{ 0^1 fing m9 freien ©tüden eine Octau^C^oppel, welcfit
bie Süne beS nollen föemd faft um baS hoppelte neime^rt. unb eine 2.
{Regntraiur hinzugefügt, bie ben gani( plöfaUcben S^dfifel ber perfcqiebeitartigften
{Regifter « (Sombinattonen ermiSglic^t unb babunQ bie b^naniif^e tBinung
ber Orgel noc^ bebeutenb fteigert.
i)er Oaljß giebt m^igen unb gleic^mdgigen ®inb unb ift tro^ feinet
aud lofalen @)ninoeu ni^t vi t)ermeibenben grogen Q^ntfemung lei^t unli
oerSnfc^IoS au treten, ©d^ueglicb ift ixodi bie ausgezeichnete Tixbtit ber
pfeifen nnb SSinblabeii anerfennenb su ennd^neit.
^ie &tbT. 9lo§Ifing ^aben alfo mit biefer Orgel ber ^ieftgen
reformirten Qknieinbe nic^t nur ein ganj ausgezeichnetes tBerf geliefert.
66
Jonbem aii(t Kualeic^ fi4 felbfl l^ier an ber ©tfttte i^rer erfprieBüc^ IBirt«
famfeit ein btejdbe bauemb bejeugeitbed S)enTmQl flefeftt.
OSnabtrid. (Sttgen Stobifdi,
ftonigl. 9)>liirifbireftot u. Organift ^u @t Sat^arinen.
Dr. 3o^. IBtabmft beutf^ed 9lequteni tuurbe am 11. ^uli
toon bem röitiol. SRufifbireftor (S. Oec^dler an ber UnitieiritAt (Sriangen
erfolflrcicö aufgcfufttt. —
SDte Orgelbauftmia C^. &, 98 e Igle in @tuttgarf « (£d|terbiitgen ^at
ein potent angentelbet auf Orgelpfeifen mit ^albfreidförmigen Jhmfpalt
nnb eben fulc^em i^abium, luobuvcb bad SerftArfen bed %omi^ burc^ ^öpeni
^inbbntd erj^ielt werben fann. 3)ie Sabien finb nicbt, wie geiudbnlicb,
fiadi gebrucft nnb mit geraben Amanten uerfeben, fonbem c\)Iiiiberifa) geftaltet.
2)ad untere Sabium bilbet mit ber tiorberen grt^icbe beiS c^linberifc^en i^ent^
ber pfeife einen balbfrei^ninbeu J^ent, b. ^. Snftfpalt. —
At. @(4tueibni(, 3. ©eptbr. Orgelbau ^^Ingelegen^eit. 3)ie Hon
ber Diepgen 0rgelbau«9(nftalt @(blag & @86ne, ^ofiteferanten 8r. IPontgl.
^^it bed $nn^en ^Ibrecbt uon $reuisen, erbaute neue Orgel ber (3t.
${arientir(be in Berlin erregt aud) in ben ^Scbften Uhreifeu berecbtigted
Sntereffe. gbre SRajeftftt bie Utaiferin nabm am ^ieuftag, ben 28. 9(uguft
Seranlaffung , ficf) bad 9Berf burd) ^emt ^uftfDireftor dienet längere
^eit in bcn uerf(t)iebenften Jtlangfarben uorfpielen ^u (offen, ^er anioefenbe
Vertreter obigei <^imm, ^err OScar 8d)lag, batte bie bob^ @^re, Sbrer
ä2ajeftAt Dorgeftent nnb in bulboollfter &eife au9ge^eidinet i^u toerben.
^bcbftbiefelbe lieg ftd) burd) ^errn @d)Iag nicbt allein Sßortrag über ba^
berrlidie $krf bniteu, fonbent begab fid) bocbftperfönlid) auf bai Orge(d|or,
um eiugebeuben S^erid)t über bie jablreid)en ^inrtd)tuugen ber Orgel uom
^mt @d)Ia^ entg^ei^unebmen. Z^xt SRajeftät fpracb M bemfelben
gegeiulber über bie ld)5ne ^irfuug ber Orgel bödift anerfeinienb cmi. —
^rr ÜRufitbireftor dienet batte bereits am ^4. 9(uguft ben a){itgliebent
oed berliner Organiftens^ereinS bad tBerf eingebenb erfiffrt unb uorgefü^rt
lieber ben 3. 33anb meine« J^effe^^lIbumS (fiei))i(tg, fieucfart:»
©anber) fdireibt ein $)err „(&. % d." im monatlid^en iüitleraturblatt,
(SReabing, Pilger— iend)banbluu{)) ^olgenbed: «^ug es je^t lauter 9Ubum«
geben, bann rönnen mir and) bie eammlung midfummeu b^tgen. gftrbad
Stubium ift aderbiugd ber gleidi/^eitige @^ebrau(b einer @amm(uug älterer
a^ufif, M ü^egeugemicbt ani^uratben. ^obulation m\b C^bromatif fpieleu
bei $»effe feine genüge 9lo((e, aud) gudt öfter« ber SBirtuoie binter bem
Ibmpuniften btruor, ertenubar an ben uoDgriffigen ©tellcu unb febr b^uftgen
Serboppelungen im $ebal inib in anberen ©timmen. 3n ^ei^ug auf
felbftftiinbige grübrung ber ©timmen ift ^eje i^iemlid) frei: menu er ftdb
bie unb ia uerberfte Oftauen Dou ber @eptime ober 92one au« (bie
fc^Iimmften) erlaubt, fo boffen mir, bag angebenbe Vhtftfer ibm barin nid^t
nacba^men werben. (Sin ®{M ift e«, hai biefe @ad)en ettoa« weniger,
al« mand)anbere mobeme Orgelmufifeu, mit 97egiftriraniDetfungeu gefpicft
fmb. 9?ur ba« ,,©ud)tig", 6. 96, uerbieute fdileunigft geftridjen ju werben."
$[^arum ift nidjt gefagt. ^a« fagen unfre unbefangenen lieben fiefer ^n
bergleicben 9iörgeleicn? — 3)ie 9leb.
(Sine wicbtige Petition preug. Orgauiften unb (S^antoreu.
(S« founte nid)t feblen, bafi bie Verfügung be« eu. ßirdjenrat^« j(u 9)erlin,
t)on welcber wir leiber \)ox einiger QiiX berid)teu utiiBteu, in ben be^eicbueten
lereifeu, groge SSerftimmnng erregte, ba bie genannten fird)Ii(ben Samten
in ben erwähnten feltfamen (Sriaffe ben nieberen i^ir^enbienern
al«: l^uftent, ©löcfnem, Xobtengräbem, beigei^äblt würben, ^iefe omniöie
Serorbnung ift ^wax ^u 9(nfang b. g. wieber befeitigt worben, wa« aber
ben betreffenben lOeamten feinedweg« genügte. 9)ei ^elegenbeit be« f^lefi«
fd)en Wufiffefte« gaben ficb eine 9(ui(abl afabemifd) gebilbeter Orgauiften unb
^gorbirigenten geeinigt, eine Petition an bie betreffenbe ^ebörbe — ^ur
^ebung be« Staube« •— mit folgenben fünften p rid)ten:
1. 9(n allen ^aupt^^ nnb $farrfird)en, weld)e über 10000 JÜrdige«
meinbeglieber j^äglen, Ttnb gfadimufifer anjuiteaen, welcbe auf einer Wl\x\iU
fc^ule (^od)f(bule ?) ober burd) ^rftfung einer aommiffiou bie ^efäbigung
^u bergleicben ©teilen erworben gaben. 2. S)ie an berartigeu 5tir4en
augefteüten iTunftler gaben 9(nfpm(b auf ein au«fömmli(be« ^inimalgebalt
unb $enfion nacb ber fitr (ikiftlid)e masgebenben ®egalt«orbnung. 3. 2)er
^(bmann wirb Dom (äkmeinbefircgenratg um 93erotbung iugei(ogen bei
»erganblungen, meldte bie ^uftf, bie Orgel, bett Sgor k. betreffen. 4.
^ie grocbmuftfer ergalten, ogne S^ucfrtdit auf ein grögereö ober geringere«
Vlai Don ^gigfeiten unb f$ertigfeiten, gleicge 9lmt«bejeid)nungen. —
CB« tft wog! faum i(u erwarten, bai man fofort auf biefe %3ünf(ge —
fofem man bie berartigeu auflegten in gögem Greifen fenut — eingegcn
wirb. Ratten wir aber einen allgemeinen beutfdten Orgelbauer»
Orgauiften^ unb (San toren» herein, fo wfirben fidi wogt au(6 bi%
nicgtpreu6i(d)en ^ollegeu biefen ^ünfcgen, ober gorberungen, ber ^auptfaclbe
nacg, einmütgiglid) anfcglieEieu, wai uo(g größeren (Siubmcf macgen witrbe.—
S)er föuiglicg preugifd^ie ©eminar :» Wufiflegrer Xg. ©dtmibt in
V^arienburg (Seftpr.) ift jum Tönigl. S^ufifbireftor ernannt worben. —
^a« Dr. 2:öpfers©tipeub^ium empfingen im 3agre 1863, je
50 9Rf., bie ©emnariften Sagu in Weimar unb ^ögn ii: (Sifenacb.
93eibe ©eminarbireftionen gaben e« nicgt für ange^^eigt gefuuben, ba^
ftatutenmägig oorgefd^riebette ©eminarcon^ert j(um iBeften be« ^nb«, jn
uerauloffen. ^r ä^ebafteur b. 91. gatte aber gleiigwogl, al« er ba«
©tipenbium grühbete wtb bie be«fa(irigcn ©tatuten entwarf, ein iägrlicge«
berartige« (Sondert ^ur unerläßlidien Jbebingnug gemad)t. —
Suriofum. (Sin „Wiener am fBort" gat bei einem ftircgletn in
bem gefegneten Xgiiringen folgenbe $i«pofition enttoorfen: 1. firin^tpal 8',
2. ^oxbnn 16', 3. ©ebatit 8\ 4. Oftaoe 4', 5. Oftat>e 2'. Ober werf:
6. ©alicional 8', 7.grlöte4'. ¥ebal: 8.©ubba6l6', 9.$riuaipalba68',—
3wei ©ebacfte luib Kiue acgtfftgige glöte? (Si, ei! — So» ntan fann letber
nid)t 9lIIe« uerftegen, n»enn man recgt SSielerlei will befegen! f». ®.
(S. grr. $Bal(fer in Sannftabt geboren würbe. —
(S. S. %3erner au« SBaben^fBaben gab in 9(utwerpen in bei
beutfeg s proteflanti|d)en $t\x&fi, ein groge« ^ouijert auf ber bur^ bie loeit«
beri'igmte grirma (£. gfr. ^alcfer m Uubwig«burg neuerbauteit Orgel, bie
er meifiergaft oorfitgrte. ^ie beutfd)e S^iebertafel unb einige ©olifren
trugen ^xxx 9}erfd)önerung be« mit großem Beifall aufgenommen (Sonderte«
bei. 2)ie neue Orgel würbe al« ein fegr fcgöne« $3erf gepriefen.
abrief toed^fcl.
legreren ber Ferren Sefer. ^egen unregelmäßigem Q^rfdKinen
ber Urania woHeu ©ie burcgau« nid)t mit mir recgten, benn al« orbent*
lid)er 9lebafteur gabt icg immer — wenn möglid) — swei bi« brei
9himment Wonufcript uon-ätgig. —
^erni Wupfbireftor ^, in $.: ©egen ©ie ficg gef. $rof. 0«far
Hermann« 9ieformation«cantate (Seip^ig, ©iegel) an; e« wirb
biefe fd)wungt)0lle (Sompofttion ungefägr eine ©tunbe baueni. Sgre Mifte
werben ba^x au«reid)en. (S« ift b(s% SBefte, wa« icg neuerbiug« neben 9(.
9)e(fer« gleidinamiger ^ompofttion fennen lentte. ^ucg tgeilioeite eignet fi<;g
ba^ fd)öue $3erf ^ur ?luffiigmng. —
^erm 9(. in 9fom: ®iuer ber beften mir befanuten italienif<^u
Orgelbauonftalten ift bie ber Ferren Xamburino xxxxb fRigliorini
in ärema.
^erm If. 9?.: 3l9<it^tv<' 4^11^ ^^- J^^^ 9(uffd)rei au« jernJiner
9ntft, ein Subelntf in ^onn' unb Sufi , ein fiublid) frog O^ebet ^u (Sott,
ein töbtlid) @)ift im bittern ©pott, ein ©türm, ber unfer j^er.) burdjwnglt,
ein ^aucg, ber unfre ©time füglt, ein ©piegel ewiger 92atur, ein S)latt im
Jbron^e ber (Sultur, oerfe^ert oft, uemid)tet nie, bleibt ewig jung bie — % oef ie.
^emt Orgelbauer ©. in tB. : 3)er %Beifen Xabel, ber ©pötter ^ogn,
92eib unb ^iggunft ertrog icg fdion. (Sin« aber ift mir bod) ^vi grob:
S)er Starren nnb ^cucgler albeni Siob, —
^emt Org. % in ©. 92ur nicgt oer^agt! 9(u« taufeitb OueHen
rinnt ba^ ©djöne! —
9lii$et(|eiK
Alexander Guilmanfs
OrgeUKompositiwien
yerdienen es, in Deutschland endlich gekannt
und gewftrdigt zu werden!
(Kothe <& Forchbammer, Fuhrer durch
die Orgel-Literatur).
Katalog verlange man gratis und franko von
Otto Junne, "tS"*'
üeber 40,000 Aufl.
Kühler, L , Hochgchnle fttr Pianisten: Gramer, Clementi, Scarlatti
Händel, Bach — 8 Secüonen ä M 1.60., gebnndeB ä w« 8.80
Vollst. Verseichnisse kostenfrei : J. Schuberth ft Co., Leipxlg.
Ventil« unb ^algfc^afleber
ift iu ^abett
I
lioals BShiii Sohn.
V^ ^tobcbc^et it*<l*» 9to(^na(mf. *3t3(
Sriicf , Xtcriafl hii6 <Ss4>r»iHon: Otto @onra», Ccfnrt, 9<i(9tt(iifitra#e 4.
Sertretcr für bcn iBu^^anbtl: Stöbert ^oibtrg in Seisig, X^alilrage 19.
i
URANIA
iOrdci' uit6 ^armoiitiimft>td,
im» fär mufittalifiit €l|(orit, kird)liil|(, iti|lniktipt ®(fiing- utili Claai(t-^u|ik.
M 8.
@inlln^fAllf)igfin Satttgaug.
1S84I.
XiefcS Statt erft^ciiit in t»u ctfttit Xancn jetitit
- 3KDii{it8, [jiltidi^ iiil2 91iimmtni) uiib i|t billig nllc 9u4< &
SRnfttalitni^niitidinotii, für tnt ^amtn 3abri}au0 SJl koJl,
fcitrie biir^ aßt ¥oftfliiittr, a^iie StFltllaebri^r S ^ kO ^.
mit Stflcngcbii^c tJt 10^, pinnunieranliD , ^ii bCjiclKii. —
3111 3atuueetalnlDfl bti ^oft f)at bititi Sliitt bk 9Iuii[iitti: 6301.
!S>frrttt« «boiiiitmeiit bti bn
(£fpcbltioit&.btiii9cr(a{tbeclti:nuia: Ott» (iDiitab In Ififurt,
Si^ottcitftcafie 4, <)cg«i eiiiFciibuiig tioii t ^ SO A fdr Den
SinijCR 3»brflang bei (^tiiicdsSuiciibuitg. — $rti8 b« einjdiicii
9IiiutnKir 30!ßftiinig. 3"i'<^<°"^'&>i^"" = '''' fltfpniteiic
itctitjetlt Huc 10 ^fciiiij^.
3nf|a[t: SSartburg. ~ 3\ia\ lOOja^rigcn Qlcburietaa QberEiarb ^ebrid] Snldcr'e aiie SublpigSburg. — 2)ie fi^Siißc Orgtl beS ^njofl'
t^umS 3IIejningen. — Slit OtqcI bc( ißRricnfird)c iti ^anau. ~- ®uftnD ^(fintlfi Crgt[ri>mpcr<<w>Ki>- — Stlpnt^uiigcn. ~ Huffü^rungm. —
»otijen. — »titfwtiltft!.
€uia' neu tavfot in WorgenS erftem ®tia^lc
auf beuiec buft'fltu ©illbtr ariiTitm «nn,
bu t|el)Rfl Jtieinub ftilltc X^iiringlbnle,
bn{i btr bie ®onne btiiit B'i'nc" ■■11''
mit dtoftnliditcni, fonft unb färben rnnrin !
Sic 9ta<^t cntluciAt in giauc 9iebtl|41(<ti
mtftattert r« im ntugtbomm Simt.
Xiie SSälbei riiften [id\ iiitjitii&ftunbfeier,
t9 gttift btt Sinb Iti i^rc SipfeHeier
unb fingt ein fromm bui4l4«ueii Soijgebidit
Sßartbutg.
^ie btoiit Srenie liegt in 3)uft uerf^ttiDmmen,
mit WflT^njauber tcHumcnb ^ingenialt.'
Sir ([^reileii j^tieQ, bie ßölft i(l erflmnnien ;
tu)d| turje ^ett, bann miig bie Sonne toinmen,
bie Sonnt, Die fo fdgüntS Sanb beftca^lt.
ffiartbum ! Sic nxbt um beint amucn Steine
fid) aller Sage biditer St)pid|ttanj!
^ier ifi'e, fliB ob jidi SE9elt unb @d)iifla( eine
beut StrgeSfiieben tualbuttiotucc ßoine,
um bcine Z^fimie f^lingt fidi ShiQin unb Slanj.
alB iiKbe nod) bie Slül^jeit ber URinne
btn Silnatni frü^lingBai^menb burd) bie Sinnt,
iDie gatftnlcliie, voü von fügein Stib.
Unb fdjIHFt im flmi Derglfi^'nbtr Sonntnftro^len
bet Sag am bAmmemben ffiemüuer ein,
ift bir«, aiB jflEtfl bu fronmi unb glflubig nxtKcn
dlifabelEi, bie i^eiligt, buid] bie ^aUen
9>a<S blonbe ^aupt umiabml bon giilbiitm St^ein.
39eI4 ^eder Qllan)! Sie^ft bu bie Sonne fteigeti?
ben »eraeSaipfel tiiint i^r erfteS Uldit —
glti(^ mirb i^r Strahl ftdi auf bie Savtburg neigen
unb bir befl SlaubeiiB itreu;), bae goibne, leigen,
auf bem fid) ftolj i^r eifltS ffilAnten brid|L
* M
I S
SRidi aber (ag in beiner fCugen Spiegel
bet SomtenaufgnngB ^tleS Qilb erfpS^'n,
Sen ^a(b. Mipegt von SJtucgenmmbtS fjlwg/tl
" fyiift Surg, bie ftmliin blauen ^ügel,
Slawen beiner fd)n)arjen Wimpern fe^'n !
fltuS: JOtt (Eontor Pon lOrlaiiiünbc ', Xi^tungen bon Smll ERolanb, 2. fluß. OtbcnbuiQ u. Sciptig, S^ulje).
®ber|»aKb $vi«btic^ CSatcfet'«
aM fiubwigdbnvg.
am 3. 3uÜ iraren eS 100 Sa^re, bofe ber geniale OtaeU
neiftet ebet&atb gricbcid). Sßoirfer (f 1872), Isa
®rünbet ber tiiefiaen Dtgelbauanftatt, baä iji(^t ber äBelt
kumeifter eber&atb griebcid). Sßoirfer (f 1872), ia
®rünbet ber tiiefiaen Dtgelbauanftatt, baä iji(^t ber äBelt
erblirftt ?tuS biefcm ^nlafe ^oben am 35ten§tag Sbenb bet
®etoer6e= unb §anbetai)erein unb bet ffiauftnänntff^e ÜBereüi
eine Srinnerunasfeiet im geft^aalc beg SBa^nt)OteIä oer=
onftaltet unb einlabungen on bie aRitglieber unb ibre JSamilien,
toic überhaupt Sebermann, eiget)en lajfen, toAaftc ja^treidi
Solge flegeften würbe, \o bo^ bie JJfeier einen glänjenben Ser=
lauf na^m. ®alt eS boc| einen SRann 5U el)ren, beffen Stome
tveit^in einen guten Jttang ^at, unb ber wie Wenige wätirenb
feiner &lidbrigen ^^ätigfeit in ^iefiget @tabt unS aQen ein
iBeifptet matter unb echter äRännettugenben geworben ift
^err ^ofeffot iSc^anjenbai^ auS Stuttgart, bet in
alter Xreue ftet« auf bem «ßoften ft^t Wenn eä oilt geftc in
feiner fflaterftabt SubWigäbura ju feiern, War eqc^ienen unt)
enttoHte »om Seben unb ®irten biefcS SWanne« in fetncc
meifterli^en ärt ein feffelnbe» S8i(b.
S)er beliebte SRebner ffl^rte im« toom ®ta6e ffiJalcfcr'8
unb feiner ^Weiten @attin SRane, geb. Stumb, auf bem ^iefigen
Airc^^of, nac^ Sannftatt, no im $aufe ber fiammgaffe 3, l^er<
^aib Sriebric^ l^atifet am 3. 2luli 1794 o^oieii mnijie unb
an Welchem Dot einigen 3al|ren bet banibare £)omorgamft
Sergner aui8 SRiga eine ®(ä)enItofel ^at anbringen toffen. 3)tc
^milie SSalder, utfprttnglii^ in ^r^teQinSfurt unb klingen
anjäffig, war fdion f«t einigen @eneranonen in Sannftatt bfirgeis
lii^ utw ^atte fi(^ au§ me^ benn befc^eibenen ünföngen
— 68
J^ctaufocarOeitct, al§ (Sbcrftarb gri^ricö SBaWcr aeboren tpurbc.
©ein ^atcr war ein gcfc^i^tcc 9)?ciftcr im Drflelbau; aber bie
3eit, in n)dd)er bcrfclbe eiii eigene^ ®cfcf|äft flriinbete (1787)
iinb in bcr jem ®o^n aufwudj^, tpar bie für bicfe^ ®etüerbc
benfbar nngünftigfte: bie 3Bclt ftonb in ^(ammen, unb unter
aUen fübbeutf^en ©tobten njar Sann[tatt biejeniae, »eld^e in
ben $£oalition^{riegen unb bei ben JtttegSjüaen 9capoIeond am
meiften ju leiben l^aüt. ?tuf biefem, aUen SJurd^jugen augge*
festen 5ntotenpunft üon neun ©trafen, mogten jobrelang unb
unauf ^örlid^ bie 93ölfer l^in unb l^er ; »^ranjofen unb ^ouänber,
Siuf Jen unb ^olen, ?ßortugiefcn unb Stialiencr. ©d^toeijer, aüe
flfterreicftijd^en unb bcutfd^cn SSoIteftämme föjö^ber ßannftatter,
unb aDe nal^men an feinem Xifdie jßfa^. 2Ber liefe ba neue
Drgcln machen ? SWiemanb. SBater SBaläer toav \xof) , toenn
er burc^ Steparaturen fic^ unb feine ^amilie burii^brinaen
lonnte. Xro^bem ftanb bei bem ©o^n öon Anfang an ber
©ntfc^tufe feft, in be§ SSater^.gufeftapfen ^u treten. 3n feinem
etterlid^en ^aufe f)atUf tüie über^au^jt in ber treff(id)en 6ann^
ftatter )öürgerfd)afi bie Sßot^ ber Qdi ba^ ©ottöertrauen nid^t
erftidt unb Die 3ut)erfid)t in bie eigene Äraft geftä^It; ju biefem
SBertrauen trat bei bem ange^enben junger oer Drgelbaufunft
eine ^ol^e Begabung für feinen 93eruf uno ber 3Bunf4, burd)
benfefben ber Äürd^e mentgftenö inbireft ju bienen. Saum toax
er über bie erften ?lnfang^grflnbc l^inau^, fo fing er an, über
SSerbeffevungen im ^iWi bcr Orgeln nad)jiibenfen. ©einem
unbeftimmten ©cl)nen unb ©treben famen bie 9?er^ä(tniffe in
merftpürbiqcr SBeifc entgegen. 2)er große Drgelüirtuofe, ?(bt
SSogler, befudjte auf feineu Äunftreifen auc^ Sonnftatt unb liefe
fid) ju feinem Äon,\ert bie Orgelpfeifen öon bem iuncjcn SJBatder
nad) feinem eigentl)fimlid)en ^l)item orbncn. S)abei meif)te er
ben ftrebfamcn ®c^ilfen alö au^gei^eidineter jtf)eoretiter unb
Äenner femeö Snftrumcnt^ä in bie miffenfc^aftlic^en ©runblagen
ber lonfunft ein. Söalder erfannte, bafe nur einem grunblidjen
SBerftänbnife wn ber Sntftc^ung unb SRatur bei^ Jone^ e«
Seiingen fann, and) eine reinere, l^armonifd^ere unb trftftigere
Infpradje ber Orgelpfeifen ju erzielen.
"Hon ber ^cxt an wax fein 53eruf^Ieben eine lebenbige
Sfluftration bed @ötl)e'fd)en SBorteö : „2Ser foll Seörling fein? —
3ebermann. SäJer foH ©efelle fein? — 2Ber tt)a^ fanu. 35ßer
jioll aWeifter fein ? — 38er toa^ erfann." SDiefe« ©innen unb
©rfinnen t)(ii SBa(der fein qan,^eg Seben ftinburd) fortgefe^jt,
uuD baburd^ Am ift er auf feinem ®ebiet jum unbcflrittenen
erften 9Jieifter getüorben. 3""*^^^ brad)te ber griebe ein 9tuf=
leben bc« ©enterbe«. 3m 3al)re 1817 fab ber junge ®e^ilfe
ba^ erfte neue Orgelmcrf (für ©c^maigern) im üätcriidicn
§aufe entftel)cn. Öalb barauf ma^te er 'lein fog. TOeiftcrftüd,
ein Heinere^ Söerf Don 10 SRegiftern für Soc§erftein§felb.
3m ^a\)xc 1821 grünbetc er unter grofeen ©c^mierigteiten
^ier fein eigene^ ®efd)äft, bafe ibm nun, p'^ol er eine Soc^ter
aus ^ieftgcr ©tabt Scate, geb. SBeigte, Ijeimfüljrte, pr jiDeiten
^eimat tourbe. ®ie Orgef für bie Stuttgarter ©arnifonSKrd^e
(legt in bcr ^cölad^er), bereu Anfertigung i[)m auf bie
@mpfcl)(ung feinet SSaterS übertragen tourbe, fiel oorjüglid^
aus unb begrünbete feinen 9iuf m SBürttemberg , ja über
SBürttcmberg' ^inauS : bei einem SSettbetoerb um ' bie für bie
'?aulSfirc^e in granffurt ju erfteltenbe Orgel trug er über 36
!ou!urrenten ben ©ieg baoon. S)abei ^anSelte eS fic^ um ein
SBerf üon 75 9tegiftcrn mit 4332 pfeifen. SBalder \iCiiie in
ben ^lan ein offene«, 32ffifeigeS öaferegifter aufgenommen, baS
bie tiefften 5;üne bis jum ßontra C ^erDorbring[cn füHte. ©old^'
tiefe Xöne ^ielt bie Sautommiffion für unauStü^rbar; aber ba
äBalder'S ^ered^nungen für i^n bie 9Röglic^!eit ber ?(uSfül)rung
ergaben unb er gerabe mit biefem 9?egifter feinem SBerfe bie
Ärone auf jufefeen Qoffte, I)ielt er an feinem ^lane f eft ; freilid^
unter bcr Sebingung ber Saufommiffion, bafe bie 32::f5"6^
nid^t nur ein „fturmwinbartigeS ©ebraufe, fonbern einen Karen
unb beutlid^en ^n bön fid^ geben." 9(ber burd^ meldte 9lotl^
unb %igft mufete äBalder mit feinem 32füfeigen S3affe ge^en!
als bie fertige Orgel in JJronffurt auf aefteUt* mürbe, toax bcr
93orftanb ber 93auu)mmiffion, ^ofrat^ ^bree, ganj befonberS
auf baS genannte SRegifter begieng. Slber toer malt ben ©d^reden
äBolder'S, als bei eben biqen tiefen pfeifen tro^ aller ange-
toanbten 9Kü^e ber Xon i^erfagte! ^ofratl^ Snbree, ber jum
©lud bei ber erften ^vobc • nit-i^t zugegen toar, fragte öfters :
„3öaS mad^t benn ber32'^üfeer?" „9tur uoc^ ein n)cmg®c=
bulb!" antwortete bcrSWeitter. Snnerlic^ aber mar er Xüocöen-
lang gebrüdt unb brad^te fein ^Inliegen in ftillem ®ebet oor
®otL 3n biefer ©timmung ging er eineS ^IbenbS bie ftirc^cn^
treppe ^inab, feufjenb ju b'eni ber il)mfc^on oft auS berSRotb
geholfen unb manches ^otte oelingen laffen, um in ber tocuig
entfernten aSerfftötte feiner mbcttcr nad^iu|e^en. S)a fdjlug
plöglid^, bon ber SBerfftätte ^erfommenb, cm aufecrorbentlit^
tiefer, aber fe^r ftarler unb beutlic^er Ion an fein O^r. t£r
fu^r auf unb rief auS: „S)aS ift ja mein gef netter SBafe!"
iRafd^ trat er in bie SBerfftätte unb fragte in größter Slufrc^
gung: „SBaS böbt 5^r ba gemad^t?" S)ie tlrbeiter, bie er fo
angefabren, fronten i^n an, ob er bei Sroft fei. 6r toieber^^
boite bie 5rage unb fugte bei, ha% er einen fo tiefen unb ftarfen
2:on bon ber SBerfftätte l^er gehört f)abt; mober baS fomme?
„3a," antworteten fie, „einer bon i^nen Ijabc etmaS leimen
unb ben fieim märmcn motten, unb habe, um fd^ncll fetig ju
merben, einen gaujcn Raufen ^obclfpä^ne in ben SBinbofen
geiDorfen unb angeäünbet. 5)iefe feien in plöfeli^en maffen^
baften Sranb geratben, unb babon b^be ber Ofen unb bcr
©^ornftein auf einmal fo gebrummt, ia^ fie ganj erfdjroden
feien." ©oglcic^ liefe er baS gjcperiment mieber^olen, unbabcr^
malS liefe jtd) aiiS bem Äamin bcrfclbe bonncräl)nlidje 2;on
bcrnebiwc«. unb jmar noc^ um 1 V« %on tiefer alS baS iSontra
C feines SaffcS merben foHte. 9Zun atlimcte er mieber leiAtcr,
er mar menigftcnS ber erften ©orge übcrljobcu, ber gurc^t näm=
lic^, biefe 3;öne feien für baS Obr nic^t mct)r fafebar. SBaren
fie an fic^ möglich uiib für baS Dbr berncljmbar, fo befam
aucfi bcr jugcnbUdöe UntcrnebmungSgeift mieöer 3uüer(id)t \>ai
3nftrument cntfpre^enb I)crfteUen ju fönnen. S^cx\t unter^^
fucbte er nun benSamin; benn bie in bemfelben eingefd)loffenc
Suftföule ^aite ja burd^ ibre SSibration, i^re ©d)mingungcn,
ben3:on Ijcrborgcbrad^t. Ss ergab fic^ bei ber Slbmcffung ber
Sänge unb SBcite beS ÄaminS, bafe ber innere 9taum matbe=
matifdö genau mit bem ßubifmafee bcr Suftfäule einc^s 64füfeigen
A=XoneS übereinftimmtc 2)amit mar einmal bie 9iicbtigfeit
feiner mat^ematifc^eu SBered^nung beflätigt. ?lber mobec tani
eS, bafe ber Äamin einen beuiiic^en 2;ou bcvborbracotc, feine
"Sfeifen aber nidjt? ©nblid^ fam er auf bie Söfung beS ÄötljfclS.
)ie aus SJadfteinen jufammengefebten SBänbc beS Kamins
maren ftart genug, um ber SSibration fold^er gemaltigen Suft=
faulen, bie jur gefuuben SBicbcrgabc erforberli^en Siefiftenj
entgegenäufe^en, nitbt fo bie fcfimac^cn SBänbc feiner .^oläpfeifcn ;
baber ber Jon ber Ic^tcren erlabmen mufete. 9?uu liefe er ganj
in bcr ©tille bie SBänbc ber betrcffenben ^Pfeifen burd^ i8er=
boppelung berftörfen, unb fobann baS ganje 3Jcgifter burcb
ftarte eiferne Sauber ju einem Slod berbmbcn unb jufammen-
fd^rauben. SRa^bem oieS gefd^e^en, intonierten uic^t allein bie
unterften Xöne beS gcuünutcn SaffeS fcbön, bcutlic^ unb ftarf,
fonbern aud§ bie ^öl^ercn biefeS SRegifterS, bie fd)on jubor be=
friebigten, l)atten fo bebeutenb gemonnen, bafe man iebcii S^on
um eine Dftabe tiefer ju boren meinte. 9?un enblid^ founte er
auf bie neue 2lnfrage beS ipofratbS : „SBaS macbt ber 32:=güfeer ?"
anttübrten: „@r iit fertig." „9?un, fo lafe' i^n ^ören!" mar
bie ©rtüibcrung. ?tlS er aber auf bie unterfte Oftabe anfpredjeu
liefe, rief ?lnbree ganj bermunbert auS: „SBaS?. 9?oc^ tefer!
9Zod^ tiefer!", eilte bann ganj aufeer fid) bie 3;reppe ju ibm
binauf, umarmte unb f üfetc i^n in ganj überf^rubelnoer greubc
unb gratulierte i^m auf's ^erjjidiftc jiim ®elingen feineS 3Ber=
feS. 35iefeS fein SBcrf mürbe ein Sriump^ bcr fcbtuäbifÄcn
3nbuftrie: eS mar ber grofeeSBurf, ber feiner ®efc9idnd)teit,
3ä^igfeit unb ©rfinbungSgabc in einer SBeifc gelang, bafe man
burcb ©rtbeiluna oeS Sfirgferred^tS it|n in granffurt ju ^Itcn
fud^te. 3!)er Ueberfieblung ftanb bie ^eimatlicbc beS ©d^maben
ebenfo ^inbcrnb im SBcgc, mie bie um baS fleine granffurter
®ebiet gejogene Roü^dfxank: aber bie granffurter finb bem
Äünftler treu geblieben: in ben 3a^rcn 1821 bis 1892 finb
bon ben aus feinen SBerfftätten b^^oraegangenen 627 neuen
SBcrfcn 168 nadb SBürttemberg, na^ granffurt allein 32 gc*
fommen. 6r feloft l^at in ben 51 3a^ren feines ©dbaffenS
(bis 1872) 283 Orgelmerfe geliefert, man fann fügen, m aüc
SBelt: ©tuttgart (^offirc^e), @t. Petersburg (^etnfirc^e), SRcbal
— 69 —
(St. DIaifirdbc), Dlal (in Saftrabor), ^clfinflforä^ ^citbconn,
Sc^önborf, Vlgra (Dftinbicii), Slflram (in Kroatien), Softoii,
g^bnci) (in 9Ciiftrahcn), SBic^babcn, ffiürjiburfl. 3Rül)laufen (im
Irlfafe). ^Oflcnau, Sitrgborf (Sd^iucij) SBicn — bicfc unb öiclc
oiiDcrc ;55täbtc, Äircften, (£on|cn)atorien, ^ofopcrnt^catcr bc=
f-iiiien it)re SBalrfer'fdjc Drgel mand^cStäbtc meutere bciicfbcnr
einige Orte unb Snititutc folc^e Don ungemeiner @(cöge unb
Stoiibaxidt
@d ift ^ier nid^t ber 9iQum, auf bie ®^6fid^tt Don ein^
jelnen biefer grogen (Schöpfungen na^er einjuge^en ober oon
ben el^renben Slnerlennungen ^u reben, bie tl^nen ju t^eil tonx^
ben. 3)ie Ärone öon allen ift bie Drjjet im aJiünfter in
Ulm, ein öollenbcte« SWeiftertoert boiJ feine*glcic^en auf Srben
nid^t 1)at begreiflicher SBeife brauchte ber SRcifter bei all feiner
unermüblid^ 9iu^rigteit jur 93ett)&Iti€[ung feiner SRiefenarbeit
einer entfprec^enben ^ilfe. @r na^m feinen treuen SWitarbeiter,
.t)einricl^ ©paicft, fpäter eine SReige »arferer ©o^ne, in^ Qit^
fc^öft auf; er felbft aber blieb bieSeele bed®an^en, bor allem
aber ber fd^opferifcfte ®eift, beffen reformatorifqem ©d^affen
leber 5;^eil ber Drgel immer n)ieber neue SSerbefjerungen ber*
Sanfte. 9(ud^ biefe^Berbefferungen unb gerabeju epoc^emac^en^^
im ©rfinbungcn (j. S.bie t>on i^m erfonnenen ©pringtomb*
laben mit begeben titen) fönnen ^ier nur htrj enoä^nt n^erben.
JBejc^ämenb ober ift e« unb für unfere früheren beutfc^en SSer*
^ättniffe fe^r bc^eic^nenb, ^a§ gevabe biefe neuen SQStnblaben
bem Srfinber ni(^t patentiert ujurben, »eil ein anberer fie an
einer S)orffirc^enorgel mit §ilfe einer beftpc^enen 9^erfon abge*
fe^en ^atte unb fie infolge bauon bei und ald rldgemeingut
betrachtet würben. @in 9^orifcr Orgelbauer, ber öon ber frans*
äöfifc^en tlfabemie bie ©rfinbunadmebaiUe für bie SSerbefferung
erl)ielt, n)ie§. ebter afö ber beutfi^e Solteac, biefe Äudjeiqnung
aU it)m nid^t jufommenb, jurüdE unb oegnügte [td^ mit ber
(Sinfu^run^Smcbaille. ®anj uncnDartetertoeife erhielt be§l)alb
SBalrfcr eineS %aa^ burd^ bie franjofifc^e (Scfanbfd^aft in
Stuttgart jene 9D?coaiöe.
©0 t^eilte äBa(c!er bad ©d^idfat fo mandber bentfc^er
©rfinber. (Sin Qua aber fel^lt un«J nocb jum Silo biefe« im
beften ©inne beutf^en, ja fd^mabifc^eu uRanne«. ©eine große
Scfrf)eibcnt)eit unb 3tnfpnic^«lofigfeit, fein felbftlofe« ®efd^äft«=
geba^ren, bei bem er auö fiicbe jur ©ad^e feinem Sttftrument
oft me^r mitgab, al« ber SBeftetler erwarten tonnte, ru^te bei
i^m auf einer unqe^eud^elten ©cmutft t)or ®ott, einem SBan*
bei in Sl)rifti gu^ftapfen. ©ein SBa^lfprud^ war: „®ott mit
intiS!'' ©treng gegen fid§ felbft, war er au^ ftreng gegen bie
©einen unb bo^ wieber mi(b unb [reunblid^ gegen Sebermann.
2)em großen Orgelbauer unb Orgelfabrifanten, ber fic^ auf ber
§öf)e feine« SRuf« al« „Orgelma^er SBalcfer" in bie ^axl^^
baber ^urlifte eüttrug, fehlte bie QUabc, „ettoa« an^ fic^ ju
mncfien," gierig, fing unb rafcft, feine 3Jerbefferungen finansieH
au^ijunü^en unb bie grüc^te feine« 3)enfen« unb ©ud^en« ein*
Su^cimfen. Ml« er — am 4. Ottober 1872 — toon binnen
fc^ieb, fagte er ju feinen ©ö^nen: „Da« SBefte, wo« i^ an
irbifc^em ®ut euc^ laffe, ift mein guter 9?ame; ben erhaltet!"
33iefen outen SRamen ©ber^arb griebrid^ SBalrfer'« —
fo fd^loß ber Sortragenbe — Mit ^eute auc^ ba« SSaterlanb
i)ocl) in Sbren. 93et aü ben (feinen, bei feinen £ubwig«buraer
unb SBürttemberger SKitbürgem, ja in ber SBelt unoetgeffen,
l)at er im 92obember D. 3. oud^ on bem $rad^tbau be« £anoe«'
gewerbemufeum« einen @l^renpla^ erl^alten; benn bort gehört
er l)in, unter bie 3i^t>^n ^^ öaterlänbifd^en ©ewerbe* unb
Äunftfleiße«, unter bie erften Snbuftrietteu unfere« lieben SBurt*
temberger fianbe«, unb Wenn einer öon Sönen bie ©tuttgarter
©c^logftrage hinaufhelft, in bie Sinbenftrane lint« einbieat unb
fofort linf« über einer ber fc^malen Oeffnungen fein Sdicf-
portr&t unb barunter feinen 92amen erblidt, fo barf er fid^ woi^l
jagen : Der War einer oon Sßurttemberg« beften ©öl^nen, Don
fiubwig«bura« trefflic^ften 93firgem, ein ©toi) unfere« üater«
Ifinbifcqen @iewerbe«.
Dag unfer 9}tatt bereit« bor einiger Qät ba« 93ilbniß
be« l^oc^berbienten ftunftter« brad^te (50. Sa^ra., ©. 7) bürfte
nod^ erinnerli^ fein. (nnm. b. 9id).)
^err ^rofeffor ©d^anjenbadb feierte auc^ noc^ in nac^*
folgenbem finnigen @ebic|te bie Ssaterftabt uuo beren ^erbor*
ragenbfte ©ö^ne:
$reifenb mit biet fdijönen Sieben itommt ii fcbönen 9);aientagen
äi^e ^eimat bei bem 3)^at)l, { ©c^aut miö fagt beim Senje«-
©aßen fieben gute ®d)waben
Sinft im SBa^n^otel im ©aai.
„@« gebühret un« bie Jirone
SSon ben ©tobten unb bem 9lei^ "
©prod^ ber erfte, „benn ber
^ouptftobt
5(ommt an ®lanj niefit eine
gleich."
„SWcine ©tobt," fo fprod^ ber
anbre,
„3ft bie ältefte im Sonb,
SBt« jum^immelrogti^räJJünfter
?ln ber blauen Donau ©tronb/
Drouf ber Dritte: „©« befpület
aJJeinc ©tobt be« Metfor« giut,
3n ber $anbel«welt bor ollen
Jtlingt it)r9iome ^eQ unb gut."
aJieine ©tobt fpric^t brouf ber
bierte,
,3ft ber ©ife ber SBiffenfc^aft ;
Do ift me^r benn ®lonj unb
9{eic^t^um,
3Bober®eiflf^öpft neueÄroft.*'
Unb fein Sßoc^bor: „?ln ber Gd)a§
Do« ©ewerb fd)on lange wol^nt,
freier Sürgcr ©tot j unb Arbeit
Ueber ollem SBiffen thront."
„ßoß mid) r.eben,** fpro^ ber
fec^fte,
„ 55on ber ©tob t, wo l)errlicbblül)t
3luf ben öergen ring« bie Siebe,
aSo im St^ol bie iSffe glü^t."
Dod^ ber fiebente ftill boneben
©aß unb j^örte ollem xu,
SRi^t i^r9iül^men,nic^t i^rStecfen
©torte i^n in feiner 9iu^.
28ußt' er gor nid^t« benn ju fogen
'^>u bem iJob ber SSoterftob^
lott' fein Äränjcften i^r ju
winben,
§ott' für fie fein fiorbecrblott ?
Do erbebt fid§ an bem ^ifd^e
Der Gefragte foft erreot;
Unb e« lenkten feine nugen
9Sie bon eblem (^lolj bewegt:
„Weine ©tobt liegt nicbt am
dm
Sft nid^t Ott, nicbt groß,ni^t reid^,
^ommt in ^onbel unb bewerbe
SBo^l bem eurigen nic^t gleid^.
Dod^ monc^ $£leinob l^olt ber^^
borgen
©ie in ber befd^eibnen ^onb.
Unb mir ift fie eine ^erle
3n bem SBürttemberger Sonb.
3örcr Sorten unb Mecn,
Ob nid^t i^r gebütjrt ber Äronj.
Äommt in heitren 3nnijeiten.
©ogt, ob anber«wo bie Suft
©0 boH ift bon Siencnfummen
Unb bon füßem Sinbenbuft?
Sommt in fonn'gen 3uliftunben,
©agt, ob je fonft breißig 3ol)r
©old^ ein ßoupt wie unfer ?lbel
@iner ©tobt gefc^enfet war.
Äommet Jcberjeit unb foget.
Ob ber aäelt je eine ©mar
©old^er Denfer, fold^er Dieter
(Sine junge ©tobt gebor.
@el^t ^inou« in weitftc gemen
UeberaH in jebem Sonb
©inb bie ©iJ^nc meiner ^eimot
$oc^gefd)ä^t unb Wo^lbefonnt.
®e^tl^inou« ouf ^onbel«plät;e,
Uno wo« ^ier erfd^uf ber gleiß,
Do« berf ünbiget laut broußen
3l)rer Sürgcr Slu^m unb ^^Jrei«^
&(^t ^inou«, im f leinften Wefte
Äennt mon gut bie girmo ^ronrf;
3n ©rmonglung eckten SÖioffo«
äöeiß man i^r ben teönften
^onf.
Sßie bicl ^Icd^ fc^Wo^t mon im
Sieicbe,
Unb wie mond^cr wirb lorfiert !
SRond^er äJetter, monier §of:=
mann
§ot bobci fic^ f^on blomiert !
Doc^ bo« Slec^, bo« unfer fetter
Unfer ^offmonn fobrijiert,
aSirb feit 61 3a^ren
3n ber SBelt •— wie @olb tojiert.
Unb bo« JBefte: oUer Orten,
äBo ju ®otte« fiob man fingt,
®ne edbtc „Subwig«burger,'
®ine SBoldEerorgcl" flingt.
Sllfo fang mit bielem geuer
©einer §eimot fiob beim 3)io^l
@inft ein guter Subwig«buraer
3n bem Sa^n^otcl, im ©ool.
Unb bie fec^«, erft ftumm bor
©tonnen,
©timmen in fein i^ob mit ein:
äRe^r Ol« jemol« un« geträumet,
3|t bie ©tobt boa ®)elftein.-
„Darum füllen wir bie ® täfer,
©^rec^en : ©ie ift jung, unb ooc^
@ie borf fic^ mit alten meffen.
£ubwig«burg, e« lebe l^od^ ! —
SCu« bem St. ^abtuet ift f^^ntt folgenbe« ©(^reiben an
bie Sn^ber ber ^rma (£. %. SBolder & @ie. eingegongen:
Stabinet
@r. aRoieftät be« ftönig«
bon SBurttembera.
Suer äBol^lgeboren
beel^re if| mid^ ergebenft mitsut^eiten, baß ©eine
^•\
70 —
^
aRajeftät bct Söntg aud ber SUDlet^öc&ft 3^m einge«
[anbtcit Slummcr 27 bcd „Subtoig^Durgcr ©onn=
tagÄsÄnjciaer^'' mit lebhaftem Sntcrrcjfc bic föt^
fd^reibuitg ber auS ?(nlQg beS lOOjal^rigen @(ebiirt^^
tage^ bed @tfinber^ ^f^rtt Drgetbauanftalt, bed
öcrftorbcncn §crnt 6bcrl|. griebrid^ SBaldcr
Dom ©etoerbe« unb ^anbetöoerein, lote t)om $auf«
männifd^en 93erein in Subtoigdburg t)eranftQlteten
gcicr entnommen f)at
©eine SWojcftät taffcn für bie ffiinfenbung
gnäbigft bmtlen unb @uer Sßol^tgeboten bed anf
rid^tigjten 3(ntl^eitö D^id^ecn, ben SIQerbdcl^ft @te
an ber f^er bed (Seboc^niffed bed um oie batet^^
länbifd^e Snbuftrie fo t)erbienten SKanne^ genommen
^aben. ipod^ad^tungdboH
S)er Äabinet^ ^ e^ef
(gej.) ®rie{inger.
@^Iog griebrid^S Isafen, ben 9. Suli 1894
Stad^ftel^enb bringen n)tr nod^ bad oon ^erm ^oft^rebi^er
S9raun oud (Stuttgart oerfagte unb bei ber @rinnerung^feier
im SBal^n^otel vorgetragene f^eftgebid^t gum SCbbrud:
3. Suli 1894.
Stuf (Sberl^arb griebrid^ SBaldEer.
5E)er 2xia ift ba, ben oftmals in ber S)cinen ^ei^
9Rit iKmtbetoegtem ^erjen frdl^ßdb bu begingeft.
Slun ruWt bu ätoei Sofirje^nte fd^on im !ut)Ien ®rab,
2>ad Siebe {|eute unb SSere^rung finnig fd^mfidEt —
%ud^ mid^ lag einen ^almengn^eig nteberlegen bort,
SKein ^almjn^eig fei bed ^antt» fd^Iidft unb ^erjlid^ SBort!
99ebeutfam tritt k)or^ Sluge mir bein tl^eured iBilb,
S)aS fraftboH fid^ bem jrnabenl^erjen etnget)rägt:
®d>rungen Don ©eftalt, ergrauenb fd^on bad ^au^t ;
Sein Suige Seben ftetd uno fl^euer fpru^enb;
3n ftummed ©innen oft Derfenit boc^ \Dtnn bein äRunb
©t^ öffnete, berebt unb toarm unb manchmal fc^arf —
(Sin ganzer SRann, im Genien, 9{eben, ^anbeln ä^t,
©0 kf) xdi bic^ in frül^er SKorgenftunbe fd^on
@efc9äftig, eifrig Uralten in ber 9(rbeit dtaum,
Ser n^eiter ftetd unb lid^ter fid§ burd^ bidb gebel^nt.
SSie si^iateft bu und gern im l^o^en Draelfaal
SWoncg fd^öne« SBert bad beine Äunft oein reifer ®eift
®e[c^affen unb nad^ 9?orb unb ©üb unb Oft entfanbt.
Uno fd^tug bie ^erabenftunbe, n^ar ed und
®enug, ju lauften, n^enn bu und lebenbig, fd^Iid^t
(Srajä^tteft beine Steifen, beine 9Rüben,
JBqc^eiben nur bie (Sl^re ftrcifenb. ben (Srfolo.
S3ie rubte auf ber ®attin unb ber Steinen ^dd
u fotd^er ©tunbe oft bein treued Slug' ;
ie gerne taufd^teft ou mit g^eunben, Ä(t unb 3ung,
®ebanfenDotted ß^i^fl^P^ä^ "^^ l^citem ©d^erj —
@:^rac^ man Dom beutfd^en SSatertanb unb feinem SBo^I,
993ie toaxm marb beine ^ebe unb tok fd^Iug bein ^erj!
8m märmften, n^enn ed galt bad en)'Qe SSaterlanb,
^a^ @ottedreic^, in bem bein ®eift bie öeimat fanb
Unb en(| mit brüberlic^en ©eelen fid^ Derbanb,
S)ad ßimmelreid^j Don beffen eni'gen §armonien
©n 9xac^f(ang bir im Dl^re \a^ unb n)ieberf(ang
3tt beiner Draeln majcftätifcb fügem Son.
t)er ®Iaube. ber in ^otted Siebe fröl)lid^ ruf|t
Unb ®otted SBiQen linblidb unb ge^orfam tl^ut,
3a er »ar beined reichen Sföcfend tieffler Äcm,
Gr ftrabtte beinern Seben l^cu al^ SJ^orgenftem,
@r bfico ald Äbenbftem jur ©eite bir,
3(Id f^n^ere ftranfl^eit bid| umfing unb Xobednad^t.
SRun tocilft bu lang fd^on bort, Derttärter ®eift,
SBo me^r ald Org^etfd^aU ben ©c^öpfer preidt.
S)od^ n^al^rlid^, loeil^ bu nid^t aud^ unter und nod^ l^eut?
3)u lebft in beiner Rinber, beiner Gnfct ©d^ar,
3)ie treulicfi fortaefü^rt W'^ fiebendtocrl
Unb rül^mlidQ wegen beirtjrt 3?amcn, beine ffunft.
j)u lebft in oiefer guten Qtaht, mit ber fo eng
®ein Sebendgang 6urc^ bie Sabrge^nte fic^ oern^ob,
an ber beinjfeerj mit jeber gafer ^[ing,
S8o in ber SSerfgenoffen. in ber 93ärger ftreid
3)ein 93ilb unb Sßorbtlb lebt unb ^eute frif(6 enoad^t.
Unb n^eiter — - n)0 in einer ^rc^e^e^rem (S^or
3)ie Drgel ©onntagd i^rer Xdixc $lut ergiegt
Unb ©c^n^ingen (eid^t bem frommen ©ang, ber ©eele Srang
Unb n^o am 9Berftaa in ber äSerfftatt treu unb fcftiic^t
Ser beutfc^e SJ^ann oer SCrbeit lebi ber ernften ^f(id^t,
33a (ebt etwad Don beinern ®eift — o tritt herein,
3)u eb(er ®eift, koie bu Dor 100 Sauren lamft,
£omm n>ieber, bleib in biefer ©tabt, in unfrem 93oIf,
— SBir braud^en ®eifter, \o tok bu, fo fromm unb ftarf,
©0 rein unb treu, fo (auter btd ind tieffte 3Slaxt —
SSir brauchen fie in einer SSef t Don ©türm unb ©treit^
SBo fi^ bie ^offa^rt b(äbt unb eitler ©dbein gebeil^t.
@mft ftel^en tt>ir an bed Sa^r^unbertd ^^^oren —
3m alten laffen n)ir, toad tt)ir Derloren,
©0 mand^e Sble, bie bie ®räber bedten —
9Wag ®ott im neuen neue ÜRänner toerfen!
im ^etsogti^ttiit SJtetiiingeti«
ßird^enorgel in ber ©t. Sol^annidfird^e gu ©aalfelb,
erbaut Dom %(. ^oforgetbaumftr. 9B i 11^. © a u e r aud ^anf -
fürt a. b. Ober, aufgefteQt Dom 3. Sinaftf eiertag bid 17. 3uU
1894 (gd|emtnt bürdQ bad $od^en tm ©d^iff ber ^rd^e). (£m^
poren, i^ugboben 2C. toaren leiber noc^ nid^t fertig.
©t>ieltifd^: getrennt Dom Orgehoerf, fo bag ein groged
©änger^Äird^end^or Don ca. 60 Serfonen im 3^^f^^^öume
$(a$ finbet. 3)er Or^anift l^at oadfelbe im %xge unb fann
begleiten, fc&aut alfo ntd^t n)ie üblich nadb ber ®emeinbe, fon^
bem nacft Dem Orgefprofpeft (toie in ber Slicotaifirc^e ju
©panbau), n)0 fid^ wufiibirector 0. 3Bangemann, (je^t in C^ar*
lottenburg) biefefbe (Sinrid^tung Dom Orgetbaumftr. Sabegaft^
SBeiftenfeld l^erfteHen ließ.
I. STOanual (Untertoerf) 0— f". 54 JRoten. l.^rin=
hpm 8', 8. Ouintaton 8', 9. Oftaoe 4', 10. SRolirflöte 4', 10.
»aufd^quinte 2 Vi unb 2\ 12. SWijtur 3fa4 13. Oftaoe 2\
14. Cornet 3-5fad^, 15. trompete 8'.
IL üRan. (SRitteltoerf) C-f"'. 16. Ouintaton 16;
17. ^rinj. 8', 18. ^o^lfl. 8', 19. ©alicional 8', 20. ^pxii^^
fidte 8', 21. SDulciana 8' (tounberfd^ön) 3inn, 22. DftaDc 4\
23. gl. boice 4' (gebedft), 24 ^ogreffiD 2-3 fac^, 25. ßlari*
nette 8'.
111. aWan- (Dbertt)ert©d^tt)entDerI) C— f" 54 SRoten,
26. ßiebl. ®ebadft 16', 27. ®eig.*?Brinc 8', 28. Soncertfföte 8',
29. «eoIineS' 3t nn, 30. SSoir^celefte 8' Don grofeartioer SBirt
ung, 31. Siebt. ®eb. 8', 32. ©i^almei 8', (^inn) mit SWeffing^
ftnd^bärten) prad^tDoHc Sntonation, fibertnfft bcbeutenb bad
gtei^namige alte aio^rtoerf, 33. SraDerdf töte 4; 34. 5u=
gara 4' (ebenfaüd mit TOeffingftrid^bftrten) 35. Ouintaton 4',
36. ^armonica aet^er. 3 fd'd^ (fonifd^), 37. S^uba 8'. (Sin Dor=
jügttdbed (Sc^on^er!: Doli bei gefd^Ioff enen 3alouften n^ie
ein „Grand jeu" aud ber gerne.
?ßebal: C— f (80 Saften. 38. ©ontrabafe 32' (tiefe
OftaDe aluftifc^, Don übertoättigenbcr SBirfung), 39. ?ßrinjipal
16', 40. aSioIon 1«', 41. ©ubbag 16' (fd§tt)a^ intoniert, jur
fd^tt)äd^ften ©timme bed III. SJ^an. ^)affenb), 42. OftaDbafe 8',
43. 83a6fföte 8', 44. 6eQo 8' 5 ^olj + 15 »feifcn 3inn, mit
SWeffingftridbbarten, 45. OftaDe 4' (febr weite TOenfur), 46. ^o^
faune 16', 47. 2;romi)ete 8', 48. Slanne 4'.
i
V
71
Slebeitjfige (nur burd^ S>ru(ffitöpfe uitter^at6 be#
1. äXott) leidet ju ^anbl^oben toäl^renb bcd @)>ielend mit bem
jDoumen.
3 3Ra\i^Stoppü: II. ju I. Woit, lU. }. L, III. ju II.,
bann aXejAoforte, ^ortc Xutti,
a $ebol!ot)peI: I. II. III. Vtan, ^o^metfe. 9Ioll«
jd^Det mit bdiebiaer (SinfleÜunQ unb freier SomMnation,
©qwelle jum III. SWon. (me^antfd^). 9l[Ie Stimmen ihit
Hudnabme 9[r. I, neu, obf^on fontrafttid^ nic^t üorgefe^en:
unb billiger ^eid 15000 Wlaxl Sßoriüglid^ed, faft ganj oft^
freied ^nl^ n»ie mond ^ier nod^ nie gefeiten. Aeitel.
^it neue iöt^el tit ber SOtattetifttclie
}U ^anait« (^effetU'iRaffau.)
Sie ift erbaut üom Drgelbaumeifter 833. Slafemann in
©einkaufen, bad 44. SBerf biefed SWeifter«. S)ie S)i^l)orition
'berfelben ift folgcnbe:
I. SRanual.
1. ?ßrinji})al 16', 2. ^rinjipat 8', 3. JBourbon 16', 4.
»ourbon 8', 5. ^o^tffote 8', 6. ©cm^^om 8', 7. «iola b.
©arnba 8', 8. Xrompetc 8', 9. Dftaöe 4', 10. SHo^rflötc 4', 11.
Slöte 4', 12. Dftaöe 2\ 13. äKijtur 2V» 5fad^ 14. Äomet 8'
Zon b^aä) öom II. g. on, 15. Duintc 2*i.
II. äJ^anual.
III. a^anual.
1. @eigen^)rinji<)al 8'. 2. Siebli* ©ebacft 8', 3.aeoIine8',
4. SBof cölefti» 8', 5. SJoIce 4', 6. Dboe 8', 7. ginte l^armo^^
nifc^ 4'.
$eba(.
1. ^rinji^jalbafe 16', 2. SßioIonbaB 16', 3. ©ubbqfi 16',
4. ?ßofaune 16', 5. Oftabbafe 8', 6. SBioIonceHo 8', 7. Oflnö*
baß 4', 8. gagottbafe 8'.
SJebenjüge.
1. Stoppel t)on II. SU l, 2. t)on III. ju II., 3. Don I. ju
Sebd, 4. t)on II ju ?ßebal, 5. ÄoUectiDpebal för Xutti, 6. für
Jorte, 7. für aWejjoforte, 8. für ?ßiano, 9. ©d^eUertritt für
ba« 3. aj^an.
S)ic Drget ^at angerbcm ein neue« SRagajingcbläfe mit
4 ©4öl)fem, jtt)ei 9?eferöe^ unb 6 ©tofebälge, neue feinblaben
(Äeaeuabcn), neue Sraftur, eine pneumatifAe ©bielmafd^inc
für ba« I. SWanual (üerbeffertei^ ©öftem ©arter) einen ©öiel*
puU unb 2389 pfeifen.
ßerr S). ?ßaulftifd>, Crganift ber SWarienfird^e, ^otbie
®efc^i4te ber Orgel in ber ajianenfird^e ju §anau nad^ amt^
ticken Duellen sufammengeftettt. ®f.
Dp. 33. XIII 6^oraUaJorft)ieIe. §cft I. IL, ®. SB. Äomcr, Srfurt
unb fieipjig.
39. VI. Drgelftütfe. SB. e. bc «lettcr, SRotterbam.
51. X Drgelft, g^oraf^SBorfp, Sul. «nbre, Dffenbad^ aM.
59. 24 !ur;^c 6^orafc93orfp., (S. SWerfeburger, Seiprig.
60. XIV 6^oroI=aSorf»)ieIe, Sllfreb S)örffel, fieipjig.
71. Äleine Drgelft. mit 2»anuat u. ^ebatäpptifatur,
ffin^lin, ©erlin.
72. ^älubienbud^, @benb. op. 71 u. 72, gegentuärtig bei
M
ft
tt
letnri^dl^ofen, aRagbeburg.
77. „SBie f^ön leud^tet" unb „Sfeac^et auf," ©c^Iefinger
(ßienau) ©ertm.
78. «nfangö=©tubien für ba« obligate ^ßebalfpiel, I, II,
aj^crfcburger, Seipjig.
tt
tt
ft
tt
Dp. 82. „©oOt i^ meinem ®ott rnd^t fingen'' ^einric^S^ofen,
a^agbeburg.
83. Drgel-©onate. Seinrid^dbofen, SRagbeburg.
85. gru^lingd^^gantafie. ßeuaart, gonft ©anber, ßei<)jig.
„ 86. Sbagio für Drgel, ^omquartett u. $arfe. (Sbenb.
^ 88. „©out ic^ meinem ® Ott niÄt fingen" & ^. ftabnt^fieipiig.
89. ©or:^ u. a^ac^fpiele. SClbum für Drgelfpiele. C^benb.
90. 111 I^rifdie Sonftudfe für «iotine u. Drgel. 9Keter^
©iebermann, Sei^jig.
96. 14 Keine Drgetoorf})iele unb ein geft^^rälubium in
©eringd aucfgemfi^Iten ©tüden op. 123 ©anb II
unb 111. ©iegel (91. fiinnemann) Sei:^jig.
97. in ©ering« Drgelf^ute.
99. III gugen in «', 35* unb ©^mofl. 3 9iieter:=©ieber:^
mann, Seipjig.
100. 50 gl^oralbearbeitungen 6art Ätinner, ßeipjig.
101. S)rei 5«gen in ©-bur, fieudtart (gonft. ©anber) iJeipjig.
102. 9h:. 1. »rfilubium, 3lx. 2 S^moO^^^uge. (£benb.
103. 9lx. 1. Xoccata, 9lr. 2. «nbante feriofo, beibe mit
combinirten Sl^orülen. 3. 9iieter=©iebermann, Seipjig.
„ 104. 5Rr. 1 Xoccata (S)=mofl), S«r. 2 guge in g^^bur,
9{ieter:'©iebermann, Setf^jig.
„ 105. S?r. 1. 2. 2;occata urib guge. fieudtart (ßonft. ©an*
ber) fieijpjig.
„ 106. guge in g. 9lieter-©id)ermann, fieijjjig.
107. Xoccata in g. ^ermann ©e^cr & ©öbne, Sangenfalja.
108. 52 6^oraU©orf))iele mit Snal^fe. @benb.
109. „«Dein (Sott in ber ^ö^' fei e^r'". 3. Soeber«
©erlag, ^ttau.
110. SRegie unb guge in ä^. 9iieters:©icbermann, Sei^jjig.
111. 50 furje Sqoraluorfpiele unb 50 (Einleitungen.
tt
tf
tt
tt
tt
tt
tt
tt
ft
ft
tt
tt
3. Söebel, ^ittau.
112. Toccata a))))aflionata, @;oncertftüd. C^benb.
113. 9lbagio, ak 9tad^piel unb jum (Soncertgebraud^ ge^
eignet. (Sbenb.
9lugerbem finb nod^ ©eiträge bon $(ügel in folgenben
SSerlen :
1. §einri(^ Sü|et, „ber pxatmt Drganift". 3. 3. 3;afc^er'f(^c
©u^^anblung, ^aiferdlautem.
2. 3acob & SRidjtcr „ber ^älubift" (VU ©änbe) ©reÄtau,
(£. g. öintfc^.
3. ©))ittel, @. sL S. 100 ^r&lubien. ©d^utbud^^anblung
t)on @(regler, Sangenfalja.
4. (5uter^)e, äKcrfeburger, Seigjig.
5. ©erfc^tebenei^ tm : 3o^ann ©d^neiber^ Z&p\ex* u. 9htter*S(lbum.
(SncQlIo:bäbie ber eb. jtird^enmufil. ©earbeitet
unb l^erau^gegeben toon ©. Aummerle. 3n4 ©änben, 33.
unb 34. Sieterung. (4 ©. 1. u. 2. Lieferung k 1 Ji). (Süter«:^
to^, ©ertefömann.
^iefe 1. unb 2. Lieferung be& ©d^lugbanbed biefeS l^od^^
n^ert^en fie^üond birgt mieberum eine groge ^nja^l inter«
effanter SJJonograpl^ien über äRfinner, n^elc^e in firc^enmufüa^
lif^er unb inftrumentaler (üornämlid^ Drgetbauer) ^infid^t et*
toa^ JU bda^n l^atten, über Sntftel^ung einjelner geiftlid^er
®efänge unb Deren 5j)ntt)eifen.
@i^ fei un^ geftattet, auf Siniged Don bem reichen 3nl|alt
biefer ^oppeQieferung nfil^er einzugeben, ©o ^eigt eS j. ©.
auf ©. 24: „SBagner, ©ebrüber Sol^ann uno 3ol^ann
aRid^aet, in ber' 2. ^ülfte be§ t^origen 3a]^r^unbertd nam*
l^afte Drgel« unb ^lai^iermac^er ju©dbmiebefelb bei ©u^t
tm ^ennebergf^en. ©dbon 1753 n^uroe bie Drgel ber aRid^ae*
lidÜrd^e ju Erfurt burd^ bie gtoeenSS agner Wagner fe^r
iieänberi Dh bai bieOei^t biefelben Drgetbauer finb, bie
)>äter toon Stefd^ni| nad^ ©d^miebefelb übergefiebelt tD&xm, ift
nid^t befannt" — bemerft ßerr ^rofeffor Äümmerle. SBtr
n^oQen l^injufügen, bag biete ©ermut^ung mo^l eine rid^tige
fein mag. äjor mehreren 3al^ren !am ber 9{eb. b. ©l. auf
einer ©tubienrrife nad^ bem |d^n)ariburg * rubolftäbter ^orfe
^df^ni^ bei dtubolftabt, in emem engen ©eitentl^ale gelegen.
— 72 -
@r brfud^te baS ©otte^^aud, an einet Sergn^anb gelegen unb
fanb oQdfelbe — n)iber oQed SttDarten mit SDJarmorarbeiten
ungemübnlid^ audgefd^mudt, toa^ n)oi)( barau^ ju erflären tfi,
ba§ bicfe Art Warmor ganj in berSWä^e aebrod^en wirb. Slodf
ßröfeer würbe fein ©rftaunen. ate er in biqer Äirti^e ein gröfeereö
gut er^altene^ Draetoerf mit gegen 20 Stimmen filr 2 üKanuale
unb ?ßcbal entbecne. S)er eben anmefenbe ipoforgetbauer Ab.
Eifert n)0r fo Itebendkourbig. bod jiemhdb toemac^täffigte
Drgetoerf fo n^eit ald mögtiq in ben ©tano ju fe|en, unb
iie^e ba : 3^ temte eine ganj toorjügli^e ältere Orget fenneur
ne in S3epg auf Silage, arbeit, 3)i«pofition, Sntonation,
©pielart, $rofj)efte ?c. fe^r ju loben xoax, fobafe id^ längere
teit auf bem für feine ^Ät Ijevöorragcnben SBerfe fantafierte.
I^ id^ naä) bem ^bauer forfc^te, fonD ir^r ba§ bad gebiegene
Äunftwer! uon SBagner erbaut fei. (Sine »eitere üon ©agner
erbaute Drgd fanb td^ in bem S)örfd^en §e^ba bei 31menau,
on ber leioer auc^ 3a^r^ei)nte rndfU gett)an n)orben n>nr, fo
bafe baS SBerl in einem jiemliA ^eruntergefommenen 3wfta"^^
tt)ar. ?Ug td^ gefragt ttjurbe. od eine größere SRcporatur ange=
meffcn fei, mu^te idg nad^ cingc^enber Prüfung öcrfic^ern, bafe
ba^ SBer! bei grfmblit^er Scac^l^ilfc fo tlingen UJÜrbc, al^
tt)äre eS neu. Unb fie^e ba ! . S)er öerftorbene Orgelbauer §er=
mann Jtopp an^ SJurgel brad^te bad l^eruntergelommene, aber
in ber Einlage forgfäutg auögeftattetc Snftrument, ebenfalls
gttjeimanualig (15 — 16 ©timmen) fo in ©tänb, bajj man ba**
rauf concerttren lonnte. 2)ie Smk beS Äird^fpiete waren fo
erftaunt, baS fie iljr SBcrf noc^ einmal jur mittemäd^tigen
©tunbe ^ören woHten. ®ern gab id) biefcm SBunfd&c burcft
cinftünbige« ©piet na^, benn ba^ reftaurirte 3Berf ^atte mi4
aufeerorbentlid) befriebigt weit urfprüngli.-^ ?ltle§ meifter^aft
angelegt War. SRad^ ber Stenntni^nabme biefer beiben älteren
Drgcln mu& id^ geftct)cn, bafe id^ biefeu ober biefe Orgelbauer
S^'üringenS ju ben aufiigejcic^netften ®Mfteru biefer '©cgeub
jaulen mnfete. ©ic l)attcn für i^re ^^t Diel SBeffcreö geleiftet,
al$ manche Don i^rcn gegenwartlid^en (Sollegen. @l)rc alfo
biefen alten tüd^tigen fiünftlern, bic ftc^ weit über ba* bamalige
„Crgelbonbwerf" erhoben t)atten.
?lud) mehrere anbete mufifalifc^e „3Sagner" berührt ber
®crf. foweit cö uot^weubig war. —
©ei bem 93ud^ftaben\,SK'' mufete natürlicb aud^ ber boc^*
bebeuteube SWeifter (£bcr(). griebrid^ Sßaldet*) unb feine
ittuftren 9?ac6folger eingeben© bciüt)rt werben.
93ei ber (Srwä^nuug ber Don biefcm §od^meifter einge^
füt)rten „Äejellabcn," bie ber feiige Säalder 1842 jum erften
'SJlaU für eme fianbtird^e in 6ftl}lanb einführte, meinte ber
ißcrf, baß ber ©enannte möglid)enoeife eine etwaö ä^nlidlje
©nrid^tung ber SBinblaben üon bem Otgclbauet §au^bötfer
in Xübingcn gefc^en Ijabc, baß aber bie Don i^m gewäljlte 3n=
flruttion ocr SeaeUaben wo^t fidjer fein ureigenfteS ©gentium
fei, ba bie 333. 93efd^affent)eit Don ber anbeten entfd^iebcn ab-
Wei^t.
3n einet Söemetlung ju bicfem unpatteiifd^ au^gefül^tten
$(ttife[ fc^teibt bet Slutot ^ol^enbe^, wad unfern freunblicben
fief erfrei* Wobl fi^er intereffircn bfirfte: ,,5)er 9Serf. ber ®e*=
fd^ic^te ber Orgel" mit 5}enoettbung eines 2lrtifel* au« ber
unfanft unb unfclig entfdUafenen Orocjbauäcitung be* weltbe*
rühmten Dr. afeorife 9t ei t er — otn altern iJefern unfereö
©latteS Wo^lbefannt j. Sü. burd^ bie antireiterfd^^, unwiber^:
legten 95 ©treitfäfee (5;^efen) - l^at biefe ÄegeDobenaffaire
berührt, ^err $rofeffor kümmerte fa^t in btefet ^infid^t:
,,Ueber^aupt ge^t au* ber ganjcn borttgen Darlegung oie
Dorgefafete Äbfi^t, bem 3Balderfc^en ©rfinberanfprud^ jeg*
li^c ©ered^ttgung coute que ooute ab^ufpred^eu, nur ju beut-
tic9 ^erDor. SSangemann felbft, ber m {einer Drgelgefc^id^te
©. 351 fo emp^atifi fagte: „3c^ j^atte micb audbjicrbei ftreng
an bie @efd^i(|te. ^ier gilt e* feftiufteQen, ob SBalder foweit
*) Wut 9M^ tabeU bcc ftutor, baft biefer q{aii|MlIc Stamc Immec ito<( bielfaA
nnri^Hft ocfd^rbcn wirb, nfind^: Waller. 60 MreiM ^rr ftu mm er Ce ). 0.: .tUt(9
ber fonboMrc Otodf^riftilcaer Kffifleiu flebcrle (n<>uittn «»t «••••h? Rcb.>, bic ftin^en«
oT0d Srcibura t O. IW», e. 29, ti. 86. 41. 9*, 99 Mreibt immer .tBoirer." 9x bSttc
b«d^. bo er ben Statalo^ ber Sinmi in tcn fiänoen itattt, febcnfoa« beffcr octban. menn er.
Itott btc fierrcn fBdltftr ab^ameln ben 9iomcn xi^tia abflcfn^eben unb Übts^ouipi kin
Mn %Xüd' unb ^pta^MHan oft ocr gr ot i Mtflcn 9ct immmclnbcff Suc^ crft |8ttc corrigivni
taffen.-
Vnm. bcrXeb. IBir ^ben b«l SRanufcri^yt. bicfe* SRad^ivcct eine! ftn^etilbdcn
Xildtantcn. in ben 4^nbcn gc^Mi .0 4>:mmcl, mU^a gaaimer."
er behauptet, bie Äegeflfl^,^ WirKfd^ erfunben l^at. 3)arauf
lann tdb antworten: f^^^^ ^ fti^rte bann in ber neuen %\x^-
gäbe fetne* iBuc^e* ooit 1887, @. 129-143 unb ©.126 eine
iianj onbere ©prac^e, bie mit bicfem übereilten Sudfprud^e
eltfam genug contraftirt Setber wuftte man auc^ griebric^
^abegaft m brieflid^en SIeugerungen in ber ©ad^e p Der*
anlaffen, Don benen man im 3ntere}fe bed trefflichen SD^anne^
felbfi wünf c^en muß, bag fie. Wenn fie überhaupt nöt^ig waren,
wenigften^ nic^t in folc^er @(efeQ|(baft ^etban fein möchten,
^err $rofeff or 5(fimmerle ^at fic^ eine 3^t4"ung ber $ a u i^.«
börferfc^en Orgel ju 9Rd^ingen in SBurttemberg (erbaut
1740—1745), um gaui^ ficfter ju pe^en, ju oerfcftaffen gewußt,
fo bog i^m ber Unterfc^ieb jwiic^en beiben Sonftruftionen
augentc^einlic^ war.
©e^r einge^enb unb grünbltcb ftnb auc^ bie Derfc^tebenen
aßeifter Sodann S^riftopb SBalt^er, 3o^ann ®ottfrieb SSatt^er,
(©eb. SBac^d (SoQege in 9ßetmar), Sodann SBalt^er (ber l^eunb
Sut^erd), 3ot)ann ^riebric^ SBoIt^er k. be^aubelt.
ferner witb nac^gewiefen, bag bie alte fc^5ne ütfotaU
melobie ju: „93a^ ®ott t^ut, bad ifi woblget^an!" (Xe^t D.
©om. 9{obigaft) boc^ wo^l Don bem alten ©tabtcantor ©eDetnft
(Saftoriud ^errfi^re unb nic^t Don $a(^elbe(; bag edoii^
einen S^orat giebt: „3Sa^ Soü ein Sbrtft fic^ freffen" toon
©im. ^ac^, m. a}M. b. SZobäui^, Wußten wir noc^ nic^t.
37{öge bad überaus gebiegene ääevf rec^t balb feinem
@nbe angeführt werben ! —
i)a% in 3)redben ein fe^r reger ®eift unter ben Ferren
Organiften ^enfc^t, werben bie nac^folgenbeu GErfc^einungen
abermals beftätigeu:
®eift, $aul, Op. 1: 10 Orgelftüde, $Bor« unb Slac^fpiele
5um ©tubium im Sonferoatotiuni unb ©enüuarien, fo*
wie s. Krc^I. ®ebr., 3ittau, fiöbeU, 2 TOart
— Op. 3 25 f leine S^oralüorfpiele f. b. Orgel, für
ben fird^l. ®ebrauc^, fowie für ben Unterr. in Sonfero.
unb ©eminarcn. ^eft 1 unb 2 ä 1.80 SR. Sbenbaf.
— SBei^nac^tS^SBoffpiel über benSl^oral: „IBom^im*
mel ^oc6 ba fomm id^ b^r." @bcnb. 1 äV.
3)iefe ®aben Derrat^en wirflic^ „©eift'', b. ^. ein grünb*
lid^cS SBiffen unb können, baS nicbt in ©c^ulmeiftcr 9lQotriaS
ober in abgeblaßten Organ iften«$b^afen macben wiO. 3)aS
SSei^nac^tdDorfpiel beuu^t auger bem genannten S^orale auc^
noc^ bie alte SlJelobie ju: „@S ift ein SteiS entsprungen/ fo
bag ein nic^t gu langes, mägig fd^wierigcS unb wirffnmeS
Bind entftaubeu ift.
Sanften, $aul: f^efiprälubium mit SBenu|uug ber fäc^f.
„JtönigS^^mne: S)cn jtönig fegne ©Ott" f. Orgel ju 4
Rauben unb ^oppclpebal. Seipgig, 9{icter«9iebermannr
250 äff
— ioccata (®*bur) für bie Orget. gbenb. 2 SW.
^ie alte an^ (Suglaub bcnlber genommene SIRelobte bat
bier iu einigen wirfungSDoDeu ißariationen, bie nur ma|ig
f^wcr ftnb, SBeranlaffung gegeben.
^ie Xoccata ift ein figürenrei^eS glänjenbeS, aber giem«
lieb {(bwierigeS ®t\xd in Dornamltcb bDmopboncn ©t^(e.
$embaur, 3of., Op. 51: ©onate (Einbaute con meto,
99foberato ariojo, flQegro) f. b. Orgel. ÜDJünc^en, 9ibl.
2,50 m.
2)er gefc^ä^te Sutor fcbeint mit bem ticfergrabenben
Orgelft^le benn bo(^ nocb nic^t binl^nflli^ oertraut ju fein,
benn bie ju Xage tretenben ©ebanfen unb beren SSerarbeitnng
fommen ju feiner äc^t fünfilerijc^en ®efammtwirfung, tro^
aller Snftrengung.
Surfe, Otto, 5. S3erf: 3 burcb^efübrte Sboräle: SefuS
meiite 3uDerft(bt, „%uS meines ^erjenSgruitbe," „SBic
fcbftn leuchtet ber aKorgenftern,'' nac^ bem fäc^i. fianbeS*
c^oralbuc^e, j. ®ebr. beim ®otteSbienft f. b. Orgel. S^^*
tan, SobeU. 1,50.
3n Oaffifc^em ©t^te gehalten loben biefe ^rop^rafen
ibrtn a^eifter.
SBermann, OSf., Op. 92: Rwei aSortragSfitidte für
SiolonceDo unb Orgel, ^rmonium ob. ^tonofotte,
9t. 1: Snbonte foftenuto (&bur) 1,20, iR. 2: Sorgo
religtofo (S^bur), 1. m. 2>reSben. «. ftaijler).
73 —
ermann,©«., O)).90: 3 bibtifd^cStüdc f . 1 ©inflft.
u. Oto. ($ann.) ob. jtlatrierbegleituna. 9{r. l.recitirenber
©ologcfanfl (fiuca« 2, 1—11) 1,20 9WI. — Sir. 2.
©cligprcifungcn (SKatt^. 5, 3-10) 1,20 9Rf. —
Sto. 3. ?ßrcU bcr fitcbc (1. ßor. 13, 1—8) 1.20 SR!.
(Sbenba.
— Op. 26: 3)rct ftibtifd^c ©oloflcfängc mit DrgcU
Begleitung (Harmonium ober $tanoforte). 9{r. 1. „So^
leuchten bein «ntfife- («ßf. 31, 16—17) 1 SIR!. —
9ir. 2; „ipcrr, nun löffeft S5u ©einen S)iener"
1 STOarf. — SRr. 3: aRagnificat (Suca« 1, 46—55)
1,20 a»arf. ®6enba.
Opus 92 bietet jtoei ebet empfunbene, tiefgreifenbc unb
t)Q^er äujserft toirtfame Santilenen, getragen t)on einer geift^
t)oQen ^armonifcb Dietfeitigen 9ej)Ieitung.
3>ie l^errticqen geiftUd&en hebüd^cn fiieber ber Dpera 90
unb 96 geben njieberum einen gtänjenben SBewei*, bafe ibr
©d^öpfer aud^ auf biefem ©ebiete einer ber erften SWeifter ift
93tr macben aufd neue auf biefen ]^ert)orragenben ßu^^c^^ ^^^
d)len oeifttid^en 9Ruftf gebü^renb aufmerffam.
vlx, 1 in Dp. 90 beginnt: „@ö begab fid^ aber, bafe ein
@ebot öom ftaifer jc" im SRecitanboftt)!, ba« in ein {d)toung=
DoUe^ ?lriofo au^münbet. 3)ie „©eligpreifungen" I)at ber
Autor ganj anberS an^ unb aufgefaßt als j. ©. aJWfter Stf jt
in feinem großartigen Oratorium „ßt)ri)tud''. 91r. 3: „SBcnn
i(^ mit aRenfd^ens unb mit Gngeljungen rcbete" ift ein ^err^^
lid^er ^rei^ Der @otte^== unb Sfeenfdöenliebe, ber in jeber fü^-
lenben Sruft einen reichen SRad)^aH finbcn tt)irb. 9(lle brei
ebien ®ebi(be ftnb für eine (Stimme beredinet.
Sie tiefgreifenben ®aben be« Dp. 96 finb nid&t minber
ebel empfunben a($ bie früt)eren l)ea(tcf)en ebten @aben bed
Diellieben äWeifter^. 3)ie Drgclpartie ift ftet^ fein contrapuultifc^
unb ergänjenb gel^alten, o^ne bie Santitene trgenbmie ju untere
brüden.
giüael, ®., Dp. 101: 3;occata in g^molt unb ?? = bur
f. b. Drgel, audbjum Äonjertoortrage geeignet. Sangen^
falja, ®e^er u. (ööftne.
@men glänjenben ^etoei^ üon ungefc^n>ad)ter (Srfinbung
unb Ärbeitätraft be^ attel^rtoörbigcn SWcifterö giebt audg biefer
feurige ©raufe eine^ ^o^begabtcn Äfinftter^. S>er effeftt>oIIe
©a^ i)at jtd^ fofort unfere ooDfte ©l)mpotf)ie efloorben.
©uilmant, nlej.: Anbaute retigiofo ü. gelij S)re^ =
fÄod für bie Drgel. Seipjig, D. Sfinne. 1,25 2»!.
ein gar feinet unb rü^rfameö ©tüdt baS für eine feine
Drget meifterlid^ übertragen mürbe.
«ober, ®., Dp. 16: Jeftfantafie f. b. Drgel, Dp. 16:
SeiPäig, D. Sünne. 1.50 aRart.
@in glänjenbe^ ©raüourftfid — obne nbermenfd^Iid^e
Xed^nif, in bem bie ßfiorälc: „5Run bautet afle ®ütt" unb
„aaSer nur ben üeben ®ott laßt walten" glüdlicft oermertl^et
Jinb. 2)ie ©d^tußfuge mit bem eingemebtcn erftaenannten E^oraf,
^er bad SBerl fiegreid^ befc^tießt, mirb oon fc^r guter SBirlung
fein, toeun namentlid) bad ?ßebaJ, tt>el(^e« ben Gaotus firmus
6af, rcc^t Iräftig ift.
Wolter, ®eorg. Dp. 6: 3ntrobnction unb ^uge über
ba^ feierli^e : „Ite missa est" f. b. Drgel. ©fingen a. S).
(aSürttemberg). 1 aRart
— Dp. 10: ©onate für bie Drgel. 2,50 3R!. (Sbenba.
hiermit \)abm tt)ir abermal«^ einen begabten SBertreter ber
jüngeren fübbeutf^en Drgetfd^ule empfe^tenb eiuiufütjren.
Serr aRufilbireltor 3oUer t|at fi* au« beengenben
SBer^ältniffen — 35an! fei es; feiner ungöoö^nüd^cn ©eaabung
unb ungettjöl^nlid^en Snergie — fo emporgearbeitet, oafe er
unter ben gegenmärtigen 2;onfe6ern — aud§ aufeer bem Drget^
qebiete — eine geadbtete ©teUung einnimmt. S)ie uorliegenbe
fünpmmige guge ift ein fe^r rü^mlid^e« Söer!, ba« nid^t nur
aut gearbeitet, fonbern aiidb fe^r effe!tt)ott ift — 3)ie energif^c
einleitung be« anberen Söer!e« (®*moQ) mad^t einen guten
©nbrud'ate 1. ©a§. S)ag lieblid^e «nbante in ©g^^bur ift
fein contrapunitifcö ael^alten. S)ie ©d^tufefuge (über mel^rerc
3;^emen), bie am ©cftluffe auÄ ®*mott nac^ ®*bur einmünbet,
giebt t)on be« SJerfaffer« SBiffen unb Äonnen einen trefflid^en
»ctoei«.
3a^n, 3ol^.: fieid^te $ra(ubien für bag $armo^
nium !omp;;onirt ®ütergIol^, 93ertelgmann.
!S)ie ^ier mitget^eitten 25 93orfpie(e finb und faft noc^
lieber aU bie im erften §efte mitgct^eitten, benn fie finb ein
n)enig mobemer gehalten.
©oigt, Senno: 3)rei «affifd^e aRcifterflüde für baä
armonium unb ^tanoforte gefegt ^e(t 1.
a^bn, 3ofepl^, «bagio cantabile (a^bur), 1 9JZart
!ft 2: JBeetl^ooen, äbagio an^ ber ©onate Dp. 27,
C.2, 1 gRart §eft 3: aRcnbeI»fo^n:^®att{)oIbt),
äbenbtieb, 70 9Bfg. Seipjig, Sorberg.
^iefe brei eblen ^onbtumen brauchen !eine @mpfeblung
mebr, juma! ba felbige fid^ in n)o^Ige(ungener neuer «^orm
'irSfentieren. ^ugfü^rung leidet
iügel, ®., Dp. 108: 52 lurje e^oratoorfpiele mit
beigeaebener Änal^fe nebft ginger^ unb gufe-
f a ^. Sangcnfalja, Setter u. ©ö^ne.
^efe SBorfpiele, leidet ^ur^ unb bünbig, babei Don ebelftem
®eifie befeelt, finb für angel^enbe Drganiften ganj befonberg ju
empfel|len, nid^t bIo§ n^ecjen ibreg iünftlerifcften dJe^altcö, jon^
bern aud^ Wtatn ber beigegeoenen Slnalttfen in ^Betreff i^re^
?lufbaue?, nebft i^inger^ unb ^ußfafe. glügelS reid^e gantafie
unb feine bibaftif^e liBegabung ^abcn fic^ aud^ l^ier glönjenb
ben^ii^rt.
^itffii^ruudeii«
Mpcier. Zweites Rircheiigesftugfest der Evangel. Kircben-
fCesAngvemine fUr den Bezirk Speier. GotteBdieustliche Festanf-
falirnuir in der DieifHltiiekeitskirche zn äpeier. Sountnir, den 10.
Jnni 1894, nachuiittAgs S'/* Ühr unter Mitwirknn^ der Kircheuge-
gauffvereine von Gerniersheini (Dirigent Lehrer Klein), Niederlnstadt
(Dirigent Lehrer Weiss), Schwegenheim (Dirigent Lehrer Bender)
und äpeier (Dirigent Lehrer Kessler). Musikalische Leitung: Difi-
gent Kessler-Speier, Orgel: Herr Organist J. Bndenbender-Speier,
Schriftlesuttg: Herr Pfarrer Hoifinann-Speier. Reihenfolge. Fan-
tasie über den Choral: ..Allein Gutt in der Höh' sei Ehr!" Preis-
gekrönte Coniposition von Einanuel Schönfelder. Nikolaus Decins.
Eingangslektion: Psalm 146 Chor. Melodie 1704 Tonsatz von
J. H. LiUzel (ireb- 1823) von Job. Herrenschniiedr. L Weihnachten:
..Es ist ein Ros' entsprungen/' Andante fttr die Orgel von J. G.
Herzog (geb ISSi'i). Chor von J H LUtzel, Psalm 24, 8 -9. Lektion
Lnk. 1, 68, 69. — Psalm 66. 1, 2. Jes. 9, 6. Chor von Job. Georg
Herzog, Gg. Werner. Lektion: Lnk.2. 8— II. Chor. Melodie refor-
matorisch. Tons, von M. Prätorins. Lektion: Job 3, 16. - 2. Kor.
8, 9. — Phil. 4. 4. Chor von Giovanni Gastoldi (1591), Job. Liude-
mann t 1630. II. Fuge ans dem «.Messias''. Aber: ,.Dnrch seine
Wunden sind wir geheilet" yon G. F. Händel. Chor. Melodie 1541.
Tonsatz von J. H Ltttzel, Job. Schneesing f 1566. Lektion. Jes.
53, 4.7. Chor. Melodie 1&Ö7. Tonsatz v. M Pr&torius. lU. Con-
cert (op. 26 > fUr die Orgel von K. A. Fischer. Chor von Melch.
Vnipius t 1616. (Böhm. Brüder 1.^3l>. Lektion. Rom. 8. 32-34. —
Ljebr. 13. 2u, 21. Chor von Melch Frank, Erasmns Alber t 1573.
Lektion: Job. 10, 19; 14, 16-18 Chor von Dr. Phil. Wolf rum, geb.
1854, Universitätsmusikdirector in Heidelberg. Lektion : Psalm 129,
23, 24. — Phil. 3. 12-14. Chor. Melodie 1704. Tonsatz von J. H«
LfitzeV Job. Heinr. Schröder. Fest-Prftlndinm von Louis Riedel.
Schlusslektion: Psalm 103. 1—5, 21—22. Schlusscbor. Hymne von
J. H Ltttzel. Ps. 118 1. Klaget. 3,23. Gemeinde. Martin Rinkart.
^rr .^oforfldbauer tBtI(. 9luMmann in S^^^^ M f"t bie
neue 9(nia bed ^iei. t^urftl. ^onbedfeuiinard nad) folgenber ^idpofttiott eine
neue Orgel (bod 153. Serf) erbaut, bereu ^lüfuug unb ^Ibno^nte am 14.
b. 9Rtd. buvd) Uuter^eid)uefeu erfolgte.
in braunem Sfarbentone gehaltene gefdjniadnone got^ifdie $rofpett mirb
burdi bie grölten 3tnnpfeifen aud ^riu^ipal unb Octaue gegiert.
IL Oberwer f: 5. ®amba 8', 6. fitebU« Gebeert 8', 7. gflöte 4'.
m. Sebal: 8. @ubbaB 16'.
IV. 92ebeuj(uge: $neumatif4e 2)rudhtöpfe für 1. ^amaU, 2.
febals unb 3. Octanfoppel, fomie 4. JKalfautenglode.
Segen bed ^on ^iev einfaflenben 2\^M ift hai ®pielpult auf bec
linfeu @ette ber Orgel angebracht.
^aft wm (Srbauer feit me^reien ^a^wx faft atidfcgneBlidi unb mit
beftem Srfolge aitaemanbte unb \)oi\ i^m nie^r uub mebr tjeiDonfonimnete
rein pueuniattfc^e @^fieni, uad) bem au(4 ber tu 9lebe fte^enbe Orgel«
bau auftgefu^rt ift, t^rbtent ^o^e 9Inerfeimung unb rütf^altlofed fiob. mt
74
einzelnen S^egifter finb Mon ou^degliAtn unb bunj^aud ebel im Xon. ^ie
9feifeit fprtd^en aud) beim fd)neflfteii ^"tflcnv^c^fcl auf einer £ofte pxHiili^
an; 6l>ie(art unb ^(uf^blag fmh bie eined fluten glügeli». ^n bec Stimmung
ift genau ber S^ormalton getroffen. — 2)od tleine ^rt entfaltet bei bet
Äaratteriftifcben Intonation im <l^ini|e(nen ivie im tBanj^m, unb bann nanient*
lt4 beim ^braucbe ber Octaufoppel, eine überaus fctjöne fBirfimg. Xro|
|ber nur geringen ^timmenja^l laffen ftd) mannigfacbe entf))re(benbe i(omb&
nationen oudfü^ren.
S)er $rei« hlr bie Orgel betrügt 2000 ^arf. %>\t fto^ft etaati^
bebdrbe, fumie ber ^err ©eminarbireftor j^aifer unb ber Ünter^eid)nete
finb burd) bie smedentfpred^enbe uoi'^rtglicbe 9(udfii^iung biefeft Orgelbaues
fe^r erfteut loorben.
SoMberdboufen, im 3nli 1A04. ^ e r m. SB e n e r ,
@eminars9)>luft(Direftor.
^ieberubmte Orgel bed ©tragburger 9RnnfterS foß
tt)ie man oeminmtt, ^eitgemfig umgebaut loerben (uonilPouleu?) unb ^mar
in 1 7t Sabren (b\9 i^um ^rbfte 1895). (Sd fou bied fcbötte Snftrunient
mit allen (Smingenfcbaften ber 9?eui(eit (elertri{d)«pneumatii(bed Suftem)
auSgeftoltet merben. gu biefem Stot^^ ft"^ bereit« saoOO ^laxt oerfitgbar.
^em Wiirtflebrer unb erfien Organiften an ber Obers$farrfic(be au
St. Marien in ^auAig, itifielnicfi, ift ber 2:itel ^Jtöniglicber aRufif::
S)irettor'' oedieoeiL
(Ei gentium liebe 5t raue ränge ige. ^n einem amerifanifcben
blatte ift folgenbe cbaratteriftifcbe 9lHj(eige ^w lefen: „$er S^omponift SBrou«
fou giebt fi(b bie (^f^xt, jeinen ^reunben unb Ci)önnem mitj^utbeilen, hai e9
beut £^rm gefallen bat, WtB ^ap Sroufon gu [xdj i^u nehmen, ^c oon
bem tiefgebeugten SBater m9 biefem 9tnla6 fomponirte Xrauermarfcb ift im
Serlage uon SBroot & ^te. gum greife oon 5 Dollar« für ©treicbmurif
imb wn 2 ^oHnrö im Maxnerorrnngement erftbienen nrtb Witt bei "bem '
Se({rabnif{e, luelcbed morgen, 11 U^r, ftattftnbet, jum erften Wale auf«
geführt merben.
2)er bernbmte Wiener ^oforganifl, $rof. 9Cnton 9ru(fner, an
beitet gegeniofti^ an feiner neunten ®Qmpboi:ie für grobed Or4)efter.
S^te beriibmte grofte Orgel in «Uufre ßtebfrauen" <N(itre-OAioe) tu
$arid, erbout oou 1863—1808 o. 9(nÜibe (£aimines(£oII fen., bem berubm^
teften frangofifcben Orgelbaner, ift gegenroftrtig angemeffen ttparirt toorben
unb gioar auf— Staatdfofteu (mad g. 8. in ^utfcblonb faum oorge«
fommen fein foll). 91m 31. 3nli mürbe baS renovirte 86 ftiiumige Sert
in einem großen (Sonderte bnrcb bie S^^eifter 9(le$. ®nilmant, C^ba rl.
SRaria SBibor, (&, Q^igout n\\\> ®ergent oorgefpielt. $a« ^ert
bat 5246 pfeifen für 5 9Rannole unb 1 $ebal, 12 mecbanifcbe 3üge unb
22 (Sombinationdpebale. $a9 ®ebiafe beftebt au^ einem grogen JRagaiius
balg mit 4 $aar Scböpfbülgen, bie 400 Siter SBinb in einer ©efunbe liefern
tonnen. ^Ingerbem finb nod) oorbonben ein ^rncfminbaeblclfe mit 2 ^oar
Scböpfbdlgen, bie 200 Siter oerbidjtete Sinft liefern, ^ugerbem fmb im^
4 onbere Wagagine borbanben, bie 25000 fiiter%Binb f äffen fönnen. gebe«
SRanual bat eine befonbre pneumatifcbe Wafdiine. 91uberbem ftnb nocb
gmei (SoIIettio«9Rotore für bie (Sombinationdpcbale uorbanben, fo ba% gegen
484 pneumatiffbe Motoren tbAtig ]inb. SBober e« gefonnneu ift, bag bie
fraglidje Orgel fcbon reparatnrbeburftig getuorben ift, baben mir ntc^ er»
fabren fönnen.
2)idpofition ber Hircbenorgel in Obermeigbacb (in 5tbü«
ringen), erbaut, mit t^eilmeifer 9)enn(ung beft beften alten $feifenmaterial8
and ber alten Orgel, oon ben Ferren ®ebrübcnt S^ein^olb unb 9(bi>lf
©trobel in gr^^anfenbaufen a. ihjffbAufer. (Sftöbrenpneumatit mit
5^egellaben).
A. ^auptmertrC- i"' (Slegifterfnapfe m e i 6.) 1. Sringipal 8",
2. ^orbun 16', 3. S^iola bi ®amba 8',* 4 O^em^born 8', 5. ^oblfidte 8',
6. ©orbun8', 7. Ouinte 57»', 8 $obIflöte4', 9.0ctaoe4', 10. 9?obrflöte 4',
11. Ouinte 2*l»\ 12. Octaue 2', 13. SRi^tnr 2'— 4 fad) (repetirt gmei mal),
14. trompete 8*.
B. Ober wert: C-f*' (Äcgiftertnöpfe rotb.) 15. öeigenprincis
pal 8', 16. £iebl. @^ebe(tt 16', 17. Salicional 8', 18. glauto iraoerio 8',
19. glauto amabile 8', 20. $3albfl9te 4', 21. grugara 4', 22. $iccoIo 2',
0. $ebal: C <* (9iegifterfn5pfe blan). 24. ^rüicipatbab ir
(tbeilmei« im Srofpett), 2^ Siolon 16', 26. ©ubbag 16', 27. Octaobag 8',
28. 2;raoerdba| 8', 29. (S^bocttbab 8', 30. grlStenbab 4', 31. ^ofaune 16',
32. Cuintbab lO'.i' (anl^ bem alteu Ouitttatönbab 32* ^rgefteat). fBir*
tung mad)tig!
Obermeigbacb- ^9 IHrcbencongert oom 29. 3uli tarnt atö
ein überaus moblgelmtgened begeidmet loerben. ^ie 9Indfübnntg bed reid)«
baltigen Vrogrammed toar eine berartige, bag mobl 92iemanb bie j^ircbe
unbefriebigt oerlaffen baben bürfte. Unter htn ©oliften ragten befonber«
bert)or unb oerbienen voQe 9Ineifennung ^rl. Siegel« «Baalfelb, bereu
reine 3ntonation unb oolle, triftige, moblgeTd)ulte Stimme auf« Sefte gur
^eltuna fam, ferner ^err ^oforganift J^eiteUSiubolftabt, ber [icb burd)
feine Sortrflge ald tucbtiger Orgelfpieler mib burd) feine Augerft feine ffit^
Siftrirung a\9 großer Aenner felned 3iiftn<ut^>ite^ enoied. £ferr Sung«
and entmitfelte bei feinen Qleigenoortrftgen te<bnif(be @i(berbeit, feine
9{üancirung unb tiefe (Empfinbung. 8ebr {4ön tarn aud) bie triftige Sag«
ftimme bcd £»erm Pfarrer ® reiner »b^v iut: dkltmig, meldK ben meiteu
9taum ber ihrd)e oon auffüllte. Äiobeitdmurbig maren ferner bie OrgeU
oorträge ber ^rren i^antor S^ieganb unb Organift Uting, bedgleidben
bie Seiftungen bed DuortettS , bei loeldKm rt<b ^rni 3 u n g b a n 9 bie
^rren Dauerbier, f»entel unb iSeibe sugefeQuit. Se^r fcbbn
tiang au<b bad Ouariett ber Srauenftimmen (gfvC. Siegel, flfd. (Bunt^er^
Srrl. Sbamad unb ^rau SSffler).
tlud bem reicbbaltif^en Siogromm gefielen in erfter Sinie 9Sr. 2,
@opranane oon ^nbel, m ber aud) bie Orgelbealeitmig burd^ feine 9tes
giftrinmg auffiel: femer fHx 3, C^oatine oon Stoff/ mit imtigem tftndbruct
oorgetragen. Ueberoud loiifmtgftooll toar bie Vagarie aud ^ulud. @ebc
f<bOn tlang Str. 5, ein ^uett pon Wenbeldfobn, mit reinfter Intonation
unb gutem 9ludbnt(l gefungen; oortreffli^ mar au<b 9{r. 6, Hftegretto für
Orgel 5U Pier f^anben oon^effe, fomobl im Vortrag mte in ber Slegifirining.
3m siueiten 2:beil erforberte fHx. l, gfeftfantafie, bebeutenbe gr^rtigteit utib
tourbe tabellod m Qkbör gebraut. 8ebr f(bi>n unb atifpredtenb enoied ftd|
bad ^ibnad)tdiieb für brei grraueuftimmen oon ^nii Pfarrer d^veiner;
bie (Somporition ift burd)aud originell uitb oon ooOem SobQaut. 3n 9h:.a
enuüctte »enfeltd 91itbante (bearb. oon H. f8. QtottfdKilg^ in 9h. 4 bad
Sieo oon ffbbler bad ooll 9(nnmtb, Stroft unb H»verft<bt tliiiat , foioie oon
$. ({omeliud „^ie i^dnige", überand tunftooD gefe|t. 3)er S^oral : .fBie
f(b9n leucbf und ber S^orgenftem" bübet bier bie dmnblage u\(b ber Qk»
fang fcbreitet in eiiter befonberen felbftftftnbig gefübrten ^D^lobie baneben
ber. ^ie loobitlingenbe immer gern gebi^rte Vtebitatton oon 9a<b^omu>b,^
in bem ooQen ordieftralen 91rrangement , fomie bie macbtoofle €uli$e*fdie
Sfuge bilbete beiiifdiSnen unb totrhtngdooaen 9(b[(blnB bed ((on^erted, für
t>a9 man allen TOitmirtenben febr bantbar fein mirb, ^umal ber Ertrag ju
moblt^tigen S^^^^^^ (Ortdamtentaffe) beftimmt mar.
3n Baltimore ftarb ber jugenblicbe Organift Sarren 92i4old
tanm 30 Sabte alt.
3)edgleicben in Seamington ber Organift « Ctomponift ttalter
©pinnat), 41 Sa^re alt.
2)ie looblangefebene grinna ft r e u ^ b a (b in S o r n a §at bie oon
Ibr gebaute Orgel in t^faftenTtein angemeffen renoDirt unh mit 4 neuen
Stimmen oerfepen. 3)er bortige Organift, ^rr ® runer, nibmt badOeit
febr unb fcbreibt babei folgenbe febr beacbtnngdtoen^e Sorte :
^Xa^ Orgelfpiel bringt em neued ieun)tele«ient in htn Otottedbienft.
(5d ift eine alte ftlage, bog bad CLulmdleben in ber proteftantif(^n Itinbe
fo einfeittg audgebübet, fo ttücbtem, fo reii^lod lutb fo menig geeignet {ei,
m ben «Eetjen ber (Semeinbeglieber bie gfceube an bem ®ottedbienfte |u
meden, mte fie ber 6ilnger bt» alten 93miDed mit fo grober Sftrme aud«
fprid)t: „®ind bitte id) oom ^rm, bad b^tte id) gern, bai 14 im ^aufe
bt» ^emt bleiben mdd)te mein fikbtu lang, j^n fcbanen bie fd)önen dtotted»
bienfte bt^ ^tcm.'' ^ai Orgelfpiel oerletbt nun bem gegenüber bem tat^
lifcben (Bottedbienfte mit fernem bie Sinne gefangen nebmenben ^nmte
freilieb etmad nüdjtemen eoang. ®ottedbienfte einen eigenartigen mufttalifdi»
^annonif(ben Sonntet. $rof. Dr. Xi)pfer fagt: „%)\t Orgel tommt gleid^
nad) ber 9teligion !" (Ein preugifd^er Q(eiftlid)er nannte bie Orgel feine }ioeite
Jtai^el. (Sin berliner (S(eiftli(ber fagte: 3^re ftird)enmurit giebt mebien
fBorten erft iieift unbfieben." So beuten aber Iciber nicbt alle @kiftlid|e!
¥rof. Dr. $bii- Solfrum in ^eibelberg mürbe }um Unioerfttfitd«
SRufttbirettor ernannt.
S3abre 1893 erfcbienen im V^ufitalienb anbei 490 Serte
Ord)efter, 35 für Streid)or(befter, 195 für fRUitfirmufit, 69 für
»lecbmurtfr 683 für Streidiinftntmente, 370 für »ladinftrumcnte, 2) für
Sdiloflinftrnmente, 12 für ^arfe, 1 f. Xifd)barfe, 79 f. 9}{anboline, 6 f.
O^uitQrre. 9 f. 9tccorb^itber, 7 f. j^inberinitrumente, 3i42 f. IPlaoier, 138
f. Orgel, 63 f. Harmonium, 1 f. ^anb^ann, 3976 f. (Skfang, 325
Scbriften unb 9(bbilbungen = 10,372 Serte. ^ad ift enoad mitetnanberl
93rteft»cd|fcl*
^rrn 9rof. Dr j(. in 8: ^er Routinier ift bem@knie unb grobem
diente nie getoad)fen. 3Ran muB \iäi oor tünftlerifcber Sert^eiliglcit t^iittn-r
nitbt unferer „^AterSerfe'', fonbem unferer Sster ®ermnuita^ gilt ed nacb'
luabmen, unb and ibr SelbftftAnbiged 311 fdiaffen. Ölofe %a(babmungen
alterer leintftmerte ftnb meift 2)inge obne loirtltcbed Seben. ^ie mirflidie
Stenainance oerfubr, mie oben angebeutet; fie folgte bem ®eifte unb ni(bt
Jkm ^«ff|f*rth»tt jier jüteu ibrnftv unb mürbe baburcb ielbftfc^SpferifA-
^oetbe, ben freilid) man(be einen ,ygro6en gelben* wimilcii'' itiib no4
neimen, burfte über^attabio f(btetben: „(£r ift ein recbt innerlicb nnb oon
innen bcraud groger SRenfd) gemefen; unb man tann binjufügen, ba6 fa
mancbe S<bn^d)e btntiger ftunft mie llünftler rt<b aud biefer mangelnben
®r96e oon imten ber aud erflArt. — ^ennOrgelbanmeifter9{. in9}: fteimen
Sie nicbt bad berbe Sort bed großen Seetbooen: „Unfer 3eitalter btß
barf trAf tiger ^elfter, bie biefe tleinfüd)tigen, beimtüdifcben, elenben Stufte
oon a^euMenfeelen geibeln!" ~ junger Organift: ^ür bad polb«
obatte Orgelfpiel toügte icb nid)td ^effered, ald ba^ Sie bie benibmten
ted)d Sonaten für 2(&laoiere unb $ebal 0. Seb. Sa 4 grünblid) ftubiien.
(£d ftnb munberooUe Sadyen barin : fe^n Sie einmal bie prAcbtige, tbema«
tifd) unübertrefflicb gebaltene (£d«bur>Sonate k, an. Seb. toacb tmiftte
toobl, toai er tbat, ald er btefe unfterblid)en Sonaten für feineit Siibn
Sfriebemann fd)uf. 2)te inftruttiofte Sammlung jnmStubium becÄub»
fcben Orgelmerfe ift bie d. 3ob. ^fixt^tx (Seip^ig, ^ofmeifter). 9u4
Altere Organiften tdnntett 9)i(an(berlei baraud lernen. — ^rm (Santor S.
in &: 3ux 9(upbnmg berS49pfnng ^abbn in 91. bunb ^erm
Stabtcantor Xr. mar icb (ci^^ ^W eingelaben, fo bog i(b natfirliÄ nicbti^
darüber berieten tann. Sergleid)en Unterlaffmtgdf ünben bin icb inbeft fdK>n
lAngft getoobnt. 9lan tann aUerbingd nicbt immer artig unb freunblicb
fein. Sbie ^antbatteit mirb ^eutsutag^ immer feltener!
^^ — " ' ——- ■ — - _ . _
iDciieff, ßerlad unb ügpfUÜpnx Ottp CTpiiraN (Erfurt, (BäfptttufktaHt ^.
Vertreter für ben Sud^^anbel: Stöbert gforberg fn Seidig, Z^alftrage 19.
iOv()rl' unb ^arniPHtiittif^td,
fOKtt fät ntt|ikaltfit|t €^(iiri(, kirdilt^r, iit|lrulitt»( (ßcfang- unti €lM\n-ß\iß.
4>ecoii89t8ebe.i »oii »l. ^. ®0ll)Q|(lfQ, SroStl'
leijogl. ©. ^ofocdiiiiift iii SSeimar.
M lO.
Sinuiitffliifiigfict ^a^tgang.
1894.
XicfcB 99latt erfi^iiil Jii txii ciftcii £a)ien jebtii
aRonaii, (ifl^i:li(^tnl2 9]ummnii) unb i[t imd) Mt i8u4< &
%ufiraltcnsgaitblunscii, iüt brii gaiijif n ^alirgaiifl * Jl kO .A,
{DiDJC buid) aDc $i>fianilc(, e^nc »tflcagtliü^r S ^ iOX
mit Ot{teIIet6ri[)t 3 JK 10^, pcHimniemiibo , ;;u bejiebtii. ~
3m Btituitgerntalos ber $cft ^al bitftd »latt bit 92iiiniiiei: 6301.
Cirertt« SlbpiMirmeiit bei btc
Hfpcbitlmi & btui %ti'f ni] bei' lUaiiüt : Otto Soiuab iu ISt*|iirt,
€(f)uflcii(ti'nEie 4, ficgtii eiiiiciibuiia uuii * .« BO A fAv Vcii
gaiijcii 3nl|rsanfl bei St:niici>=3>iiciibiiii!i. — ¥teie bev eiiueliun
tQuniuiei; 30 $itiiiiJt). 3iiieilii>ii8nebriö(eii : bie nejinidtiie
^tllljetU iiuc tu Vfciiiitit.
3n^flli: 3« «nton fflnitfner'ä 70. ®ebiirtatage. — Smnianuel oon Saifel. t - Sßraiubium unb Sufle über B-A-C-H vm aifjt. — ffiinige
IQtnietlungen ju brat V(uf|n^ beS ^mi <£i(arbi : „liebet ben Sortcag udii ftutiicrtit ritten" iu 9ii'. 6 ber Urania. — <£in ioi!HpniH\t)ti Untec
nehmen. — S^Hliflteit bec Otflelbouanllnll oon öolder & Co. in CubmiflBbura. — Sefp«d|uiifltn. — Muffü^ninflen. — Sßptiiin. — ©ritfiptdiitl.
3u aiMtPU fStuärntt^ VO. ^rbntttftdflc.
(4. ^eptmbtx 1894.)
3ni iltttcn j&ain, — mt iWi. ber i^n nidit Tennte,
KID ItiS unb leid» ber %ien ®eiva(ier rinnen,
ftgi «Cneiller 2ubnitfl auf beui %DftauienK
unb fd)fillclt iai ®igauten^au)it mit Sinnen.
91inal um ibn buntle ^ad^t uub tiefcS SctiUieifltn,
bie SSDlein ni^tu aue uoui @nufl ber Gieber,
Tein fcinfleft Sfiftt^n |))ielt in Snub unb 3nKlS™.
unb tnufenb Sterne funfein freunblid) niebeir.
Unb SReifttr SubiDifl fpriAt: €d irt wrtlunaen
bit fumimiie ber aottflefanbteit 3Rufen?
$ab i(f|, ^t Selfflana bemi umfonft gelungen,
unb teincni l£nfel fdnoiat ber Sturm im 99uftn?
®ilt ber ¥rt>p^el nodi immer niditB bei €ä^nen
'-» ^molljeionbe? SSirb bentfdiei Song befe^bet?
Sa jiltert bur<b bie ^tnäft ein leifeS SHingen!
S« anann im Srnrieib laufctii bewegt eniDor;
als ob in fel'gcn ^'uren ISngel fingen,
to IBiit (3 jii bei alten aneitltrS C^r.
Se^t taufdit ber Xüne Struin in [i>cilen Sorben,
cB fifjRiiQt iDie Singe, Seib unb @(f)merji unb Voti),
unb eS crbrauft in iiiHcbtisen fCccorben
bec Xrnuecfaua auf SRidjnrb 3Bagtitr« Xab.*)
Unb bruben auf beni Steine rerlt bie Qllieber
titanenhaft bit ebemc Qltrialt,
fie {(breitet uon beui aRnniiuvfiHfel niebet
guni Saal, ba^cr ber mtit^fge AUnfl erft^adt;
unridjlbar «Ben fte&t et ba ber «Ite,
in feinen Wietien Itni^tet Sdnnenfi^in,
unb als bie Ic^te ßarniunie DCiballie,
teiirl er juriid ju feinem aRamiorflein. —
Unb fpritfil für fitb uiil freubigen @ebtrbtn:
„3)ie ftunfl bleibt eiuid junfl unb ^olb nnb frei,
„unb fdjeiut es audi, als loollt' e8 Sinter iMtben,
„fo fpcengi be« ejfeBbnnbc boi^ ber 3Rai!
„^il bir, mein Katerlaiib nnb beinen Säbnen,
„bie Sntel tümieit ftulj mit uns fic^ meffen,
„unyuxnn beieinft bie befteit Flamen tiJnen,
„fc fod bie 91ad)iDell Stcuctner nld)i vergeffen!
-~*>*.fr^tg|5^^^^+-
e. B. Unuifl (Hngeni. 3»urilitfl.)
Sin biifterec S^cauetaccotb ift tiincingeflungen in bie (ej&ten
-- _ lufilbcgettlerten SRcnge
bie legten %öne ber^aaten, beä (£ibenle6ens fätDere ^üQe Oon
bem ^anne fant bec in früheren Sagten 6ele6enb unb fdr«
bemb an bec @)]i^e unfeiei Stuttgactei SKufiffeftc ftanb. «m
SJfocgen beS 5. Suni t|at ber ^ob ben ftiDen X)ulber uon
feinen tongen fi^wcren fieiben erlöft
5ßtofeffor Dr. Smmanud &otäob gticbri^ u. goifet,
bec Ji(5 um baS muftlali(d|e Seben unfetcr Stübt in ^oiem
JDIaße becbient gemacht fint, ift ein ©;)ro6 beS SclblDa6enIanDe§,
Weldieä aufeer feinen großen SJit^tem am§ eine ftattlid^e flo^t
ÖetUocragenbec SWufilcr üufjuweijen §at Stn Solingen ift er
am 13. Cftodec 1823 als ber @o^n eines @d|uImafterS ^t^
6oten. 3it früMtec Sugenb fdiDtt trat bei ^mmanuet %itgt
ein fo unoerfennbareS muVilalifcIed Xalent ju Xa^t, bog «c
allgemeine flufmerffamfeit oobuci^ eccegte. llBefonberS für bie
fiöniflin bec Snftcumentd bie aBc ©timmen unb JHongartcn in
fti^ »ereinigetÄe Dcgel, war f(^on in bem gacten ^aben eine
76 —
förmlid^c Scibcnfcfiaft cma^t. imb [ie ipicicn ä» lernen, \mt^
tftm |o jnr Snft, bafe er mit 9 Sauren fd)on befähigt tüar. ben
i§m Unterricht crt^eitcnbcn Drganiften in Vlb^aUnnaöfäüen äu=
friebcnfteUcnb ^n Dertrcten. ?lber trojj biefcr offenbaren mnfi«
lalifd^en SBegabung, bie fic^ früfijeitig md) in eigenen Sompo^
fttionen äufeerte, n)oIItcn feine ©itern nic^t^ baüon miffen. bnfe
er fi^ ber fieiftgcliebten ^an SKufifa tod^e. Sßetn! @in
Sl^eologe follte Immanuel tt)erben, nnb bei biefem elterlichen
aWod^tfpruc^e blieb'«. Unb fo jog er benn im Sa^re 1836
fd^ren ßerjenö, aber afe gel^orfamer ©o^n löi^QU« in ba«
jjroteftanttfd^c ©eminar ©^öntftal unb ttjanberte 4 Salire fpäter
nac^ Xübingen ins „©tift". yleben feinen tfteologifc^en ©tu=
bien njar güifet aber auc^ ^ier njie in ©d^öntfial forttt)ä^renb
mit ber Pflege ber 9J?nfit befd^äfttgt, mobei il)m ber bamatige
@eminarmufitlel)rer 6§linger em fräftiger görberer tt>ar.
®urc§ gaifet'S mufifaüf^e iÖegabuna mürbe ha^ ©eminar ju
einer foYi^en ^fle^flötte fnr 50(Eufit bafe bie ©d^öntl)aler ^ro*
motion üornel^mhcft ben 9?amen einer mnfifalifc^en fiel) er^
toorben ^at.
?IU gaiBt im ©tift jn Stübingen ttiar. tüirfte bort atö
aKufif{et)rer ber 3Keifter m gSoir^ticbS ©ilc^er, ber a9e=
ariinber ber Jübinger a!abemifc^en Siebertafel, njefd^e juerft
[eine in^loifAen jum ®emeingut beö beutfd^en SSolfeö geroor*
Denen föftüd^en SBeifcn erf fingen Heß. ?lud^ ^aifet genoß feinen
Unterridjt, unb unter 9Jieifter ©ild^er^ ©influfe fiil^Uc er ben
S)rang jnr 'Sonfunft fo mödjtig in feinem Snnern rege toerben,
baß er trofe allem elteriic^en Sinroanbe, ber ©tim'me fetner
aJhife folaenb, ber ©otte^gela^rtl^eit SJalet fagte. ?lte mert
toürbiger Qn^aü foH ^ier md^t nnertoäf)nt bleiben, ha'iß Dr. ^r.
©ild^er am 26. Slnguft 1860 faft ju berfclben ©tunbe ftarb,
als fein talenttJoKer ©c^üler gaißt ju ÄaiferSlautern olS
^au|)tbirigent beö erften pfäljifc^en ©ängerfefte« befjen fc^ot*
tifdj^en ScJrbend^or: „©tumm fd^läft bpr ©änger" birigirte. Qwv
3eit, als gaifet fid^ ber 9D?ufif berufemägig ioet^te, mar man
löfieren Drtö glüdlic^ermeife fc^on auf f ein ' bebeutenbeS Salent
äufmerffam geworben, melc^eä ja bod) ber Äird^e ju gute
fommen fonnte nnb foKte, unb fo toar eS bie toürttembergifc^e
Oberfird^enbe^orbc felbft, meiere gaifet auf ©taatstoften auf
SReifen fcl)icfte, um ficJ^ bem ©tubium ber Sirc^enmufif ju
toibmen.
©0 fam er im Sa^re 1844, im 3Uter üon 21 Sauren,
nad^ SBerfin, too bamalS getix 9J?enbet§fo^n afö 5t. prcußifc^er
9)iufifbirettor teilte. SWit i^m mürbe g^ifet befannt unb oer:=
banfte i^m. mie noc^ onberen ^ertjorragenben 5D?ufifern, mit
meldten er bort üerf ehrte unb unter benen namentfid^ ber 2;^eo=
retifer ©. S)et|n, bie Drganiften Sl^iele unb §aupt ju ermfiljnen
finb, mand^e Slnreaung unb görberung, gaiBt'S SSunfdb, ein
©c^filer 2ßenbeföfoqn§ ju merben, blieb itjm unerfüllt, ba oiefer,
einen gebeifjfid^en SfeirlungSfrei« in Serlin nid^t erfennenb, bie
©tabt balb mieber oerliefe, unb fo mar eg im mefentUd^en eine
rein autobibattifd&e SBeiterbilbung, meld)e JJaigt Don ©tufe ju
©tufe bormärt« brad^te. 9?ad§ einem jmeijä^rigen Stuf enthalt
in ber grembe fonnte JJaifet 1846 aU ein in jeber 93e^ie^ung
gebilbeter üWufifer üon gebiegenem SSiffen in feine öeimat^
jurüdfe^ren. SBorl^er naftm er ©elegenl^eit, fid^ i» Sei})äig,
®rcöben, 3Bien olö Drgeloirtuofe l^örcn ju laffen, unb erntete
für feinen ted^nifc^ boflenbeten SSortrag fomo^l, mie burc^ feine
Drgelfompofitionen bie Stnerfennung* aller ©ad^oerftänbigen.
3n« ipeimat^lanb jurüdgefebrt, fie| ^öifet fid& bauernb in
©tuttgart nieber, unb für bieje ©tabt unb i^r SlJufüIeben foHte
feine Sel^r^ unb S)irigentent^ätigteit eine überau« Oielfeitige unb
fruc^tbringenbe merben.
3nt 3a^re 1847 grünbete unb leitete gaifet eine Drgo^
uiftenfc^ule, bie ja^Ireid^e unb tüd&tigeÄräfte^erattgebilbet I)at;
Qu^ rief er ben i)mtt uod) blüiienben SSerein für flaffifd&e
Äird^cnmufif in8 Seben, melier burd^ feine 8luffül^rungen flaf-
fifd^cr SDWftermerfe fo Diel jur §ebung be« hrc^fid^en S^or^
gefange«, mie übertäubt ^ur £öuteruim unb SSerebInng beS
mufifolifd^en ©efd^madt« m unferer Stabt beigetragen unb
babnbred^enb für eine äbnli^e SRufilpffege in unferem Sanbe
unb meit über beffen Örenjen Binau« gemirft bat. SBatb
barauf erhielt ber raftloä ftrebenbe SD?ann bie Scitung be«
©tuttgarter ßieberfranje«, an beffen ©pi^e er 10 Sa^re lang
ftattb. 3nt Saftre 1849 grfinbete gaigt, im SJerein mit Dr.
98. ?ßfaff, 3"niffeeg unb Dr. Otto (£lben, ben ©c^mäbif^en
©ängerbunb. ©päter mnrbc er au^ jum aJiufifle^rer am Ra^
t^arinenftift berufen. 9?ac^bem er 1855 in bie ^^rüfungefom^
miffion für ebangelifie SSolf^fd^uHcörer gemä^lt morben mar,
berliel^ i^m ffionig SBil^elm bon SBürttember^ 1856 ben Siang
eine« 5ßrofeffor«. Sit« ba«" bebeutfamfte ©retgnife für bie Snt:^
midflung ber lonfünft in SBürttemberg aber tft bie ®rfinbung
be« Äonfen»atorium« für SlKufi! anjufc^en, an melc^er 3mma=^
nucl gaifet ben regften ?(ntt)eil nai^m unb meldte« mit feinem
9?amen für alte 3eiten berbunben ift 1857 trat biefe« bon
©igmunb fiebert begrünbete, bon angefe^enen Äimftfreunben
geförberte unb bon »J^ifet, ©peibcl, ©tarf unb anberen beroor-
ragenben fie^rfräftcn gcftü^te Snflitut in« Seben. ^igt mar
junäc^ft nur al« ße^rer für Drgelfpiel unb Äompofition t^ätt^;
tm 3a^re 1859 aber überna^ni er al« S)ireftor bie oberitc
Seitung be« 3nftitute«, unb ma« er im SSereine mit einer ?tu«=
mat)l ber gebiegenften Se^rfräfte im Saufe ber Sa^re barau«
jemac^t, loie au« biefer ^ftegftätte ber SDhifif, bie in mancher
nnfic^t eigentlich nid^t bie genügenbe görberung fanb, ber
Jeift ernftcr ?(rbeit ]^inau«gebrungen meit über bie ©renken
unfere« Sanbe«. bi« in bie femften SBeltt^eile, babon reben
^eute taufenb 3""9en, iinX> iaufenbe bon ^öglingen, bie in
biefcr ©c^ute mit ecbter beutfdber ©rünblic^feit au«gebitbet
morben unb ihren Oefd^mad an naffif^en SBorbilbern geläutert
^abcn, legen 3c"9"i6 ^^für ab, ma« ba« ©tuttgarter Äonfer*
batorium, meiere« jjaifet unb feine treuen ®enoffen ju feiner
95liit^e gebracht, in unferem heutigen STOufif leben bebeutet,
gaißt'« SSerMenfle finb, mie bon feinem ßönige , f o au^ bon
aujgermürttembergifdgen SDJufiffreifen me^r unb*mef(r gemürbigt
morben. 3m Saläre 1858 ernannte i^n bie ßüric^er Harmonie,
1863 ber pfalsifc^e, 1868 ber fd^lefifd^e ©ängerbunb jum
Sl^renmitglieb. Sson ber Uniberfität Tübingen mürbe er megen
feiner Hrbeit jur (Sefd^id^te ber ©onate — glei^mie aud^
Sebert — jum Doctor honoris causa gemacht. 1864 mürbe
ihm bon ffiönig Äarl bie golbene ÜKebaiUe für Äunft unb
äSiffenfc^aft 1867 ba« 9«tter!reuA 1. Sitaffe be« J?riebridb«=
orben« berlie^en. 1879 ernannte ign bie Xübinger Siebertafel,
1883 ber ebangelif^e Äirdbengefangberein in SBürttemberg jum
©hrenmitglieb. ' 1872 mürbe ei iii bie bon 9?eic^« megen ein=
gefegte mufifalifche ©ad^berftänbigenfommiffion, unb 1074 al«
aJiitglieb be« ®cfammtau«fd^uffe« be« beutl'd^en ©ängerbunbe«
berufen ; 1882 berlieh it)m ber Äönig ben Slronenorben 2. Älaffe.
Sticht unertoät)nt foll bleiben, bafi ^ai^t fc^on im 3ahre 1865
jum Drganiften unb SDiufifbirefior an ber ©tift«6rc^e ju
©tuttgart beftellt morben ift.
9Son Se^rmerfen, an benen er mitgöoirft, ift bie Jaißt*
©tarf'fc^c (Slementar* unb ß^orgefangf^ule ju nennen; aud^
an ben befannten inftruftiben Älaffifer:' unb Slabierfonjcrt:^
au«gaben ift er neben 3. unb 35. Sac^ner, Sifjt, 95ülom unb
Sinber tt)ätig gemefen unb ift femer SSerfaffer einer treffüd^en
Harmonielehre, ©eine jahlreid^en Äompofitionen, meldte Drget
tüde, Sieber, SDiännerc^öre, SKotetten, 5ßfalmen jc k. um=
offen unb bereu einige ))rei«gelrönt mürben, finb gebiegenc,
ben Senner feffelnbe Strbeiten."
Unbergeffen bleibt ^^ifet'« umfaffenbc St^ätigfeit bei bem
SWitte 3um 1886 abgehaltenen erffen ©tuttgarter aWufitfeft.
SJamal« führte er am @röffnunfl«abenb, bei * ber ?luffü^rung
bon §änbel« „©auf, ben Saftftod üt feiner um|tdötigen,
energi^d&en, jur Seitung großer üKaffen bcfonber« befät)igten
Slrt. unb nun ift ber SKeifter, 71 3o]^re alt, nad^ langen,
fc^meren Seiben I)eimgegangen, nad^bem e« i^m al« fe^te
©rbenfreube nod^ bergörint mar, einen ®ru§ bom 4. ©tutt-
aorter ÜJinfiffeft, beffen geierflänge foeben ber^afft finb, in
©eftalt eine« Äorbe« mit »Jofen entaegenjnnel^men, bom SJer^
ein für flafftfc^e Äird^enmufif gefpenoet. ©in emfter Sunftler
ift in Smmanuet gatßt bon oer @rbe gef^icben: in feinem
SSirfen unb in feinen SBerfen l^at er fidg felbft etn S5enfmal
gefefet.
— 77
^rdlttbiuitt uiib $ttgc Aber B-A-C-H
@ritc fritif^c ^Betrachtung,
(erfarbt.effcn.)
i^vi a((cv ®vüBortigfcit in ber JInlage unb Entfaltung
bcö l:i)cnia^5 fomnien im SJerlaufc nirfjt nur ßäuflcn, fonbern
ouc^ ^^artl)ieen Dor, bic mtt)x bem S^araftcr be^ ^ianoforte
aU bcm ber Crgel angepaßt finb. ?(ud^ fdieint mir bie öe*
Seic^nung ^98rälubium unb guge" nid^t aanj bem Umfang unb
3Befen be^ ^ralubium^ ber guge gegenüber ju entfpred^en, ba
ftreug genommen ber (enteren nur eine Seite eingeräumt ift.
S(uc^ ber öegriff guge ift in biefcm SBerfe nic^t mörtlid^ ju
nehmen, ba oa% X^ema nur einmal unb nur üon brei ©tim^
men ergriffen unb burcftgefü^rt ift. 2)ad $ßrätubium jie^t ficfi
mie ein rottjer gaben burdb ba^ ©anjc unb trägt uortpiegenb
ein fantaftifc^c^ Gepräge, fobafe bie ri^tige SSe^eic^nung ber
Äompofition „gantafie über BACH" ober furj: ,,Saci^=
fantafie" ift. Um bem ®anjen me^r ein centrale^, tonjertate^
®cprägc ju geben, biirfte fia; nad^ metner Meinung folgenbeö
ergeben: S)ic legten beiben 3iiertef ©eitc 4, Ic^ter 'Xaft,
ftreic^e man biö ^. 5, 5;aft 6, ebenfo bie erften jlüci 35iertc(
beö 7. Saftes, gemer ftrcid^c man ©. 6 Dom 3. 4a!t jioeiteS
aSiertef, beSgtei^en ©. 7 Jaft 1 ujib erfteS S!3icrtel Don Saft 2,
fotoic ©. 9 3;aft 8 jitoeiteS SBiertel, ebenfo Saft 9 unb 10
erfteö SJiertel. gcmer ©. 10 Zatt 1 Dom jlociten Sievtef,
Zatt 2 bi§ Saft 3 erfte« SBiertel. 9Son ©. 11 ftreidbe man
Saft 3 unb 4. fS)ic fflSieberboIungen fc^tväc^en bie Söirfung
ab). ?lug bemfeloen ®runbe (treibe man ©. 12 Saft 1 unb 2 ;
bie ©eiten 14—16 überf^Iage man. (®riinbe oben angegeben),
ebenfo ©. 18 Don Saft 6 an bi§ ©. 19 Saft 10. Saft 11
erfftt)rt eine 9)?obififütion. S)e« tpeiteren ftreidje man auf bcr^
felben ©eite Saft 13 unb 14 — 9(uf biefe SBeije njirb baS
granbiofe, I)od)bebeutenbe SSerf nur geujinnen. 9Kancf)c SJer=:
e^rer Stfjtö iperben beim Cefen meiner 5)ebuftionen ben Äopf
fd)utteln, meinenb, bcrartige 9Wanipu(ationen fünbigten gegen
?ßictat. S)iefen SOhififern gegenüber barf ic^ ju meinen ©unften
anführen, bafe ber f ^od^ unb frei benfenbe SKeifter feiner ^^6i
}u meiner Dorgenommenen 3ieDifion ber genjaftigen, tiefergrei^
fenbcn 5ßrop^etenfantafie, toelAe id) Don ber feftr auögefpon*
neuen guge gelöft unb fonjertfö^ig eingerichtet, feine anöbrüdE«
lic^e ©ene^migung crt^eilt. S5ann: n^eld^e fiompofition tt>eift
ni^t \d)tüad)Q ©teUen auf? (S«> fommt bei berartiqen not^=
menbigen fiürjungen bod^ barauf an, bag ba^ SBert tro^bem
toie m^ einem ®uffc geformt bleibt. Öejeic^net genannter
SÄeifter in feinen f^mp^onif^en Sichtungen ja felbft biejenigen
Stellen, meldte ber SJortrageube nar^ SBefinben uberfprinaen
fann. S)ann meine ic^: n)er bient bem Ü)/anen eineö groften
©eifte^ mel^r, ber, weld&er jur Verbreitung feiner ©c^öpfungen
beiträgt, ober ber, toeld^er bei i^m poffenben ©elegen^eiten Don
^ietät murmelt unb babei baö S33erf in ben ©c^ränfen ber
Serlag^l^anblung mit Dermobcvn f|ilft. — S)ic Sad^fantafie ift
eine leben^Dotte Sljeorie für Drganiften. Sn biefer fann man
lernen, tok ein Sl^ema Don ben Derfd^iebenften ©eiten beleudbtet
merben fann. getnb jeber ©d^oblone, jieigt biefe g^n^^f'^ oen
grünenben SBaum freiefter Äontratjunttit ?lud^ benjenigen,
meiere beim blofeen Sßennen beö SWamen^ Sifjt, biefeiJ Son^^
pocten unb Sonmalerd, fic^ befreujen möd^tcn, toeil mon bo=
hinter unaef)euerHd^c ©djmierigfdten njittert, rufe i^ ju: bic
«ac^fantafie ift nur ein mäfeig f c^njere^ ©tüdE*), ba^ man nur
mit 8[ufmerffamfeit unb freiem SöIid ftubiren muß. ©c^on baS
3)urd^lefen refp. SJurAbenfen biefer fjantafie ^eioä^rt ^ol^en
©ennfe. S5alb ift e§ bie intcreffante Kombination be§ l^omo*
p^ogenen uub Dolw^öncn ©tite, batb bic d^araftenftifd^e
SR^^t^mif unb ^armonit Sonleitcrgänac unb SScrfe^ungcn,
toeld^e in mannen Sonfd^öpfungen ingaltlod erfd^einen, treten
in biefer SomJpofition bebeutungÄDoH, plaftifc^ l^erDor. ÜKan
betra(^te bic einjig baftefienben ^od^intereffanten Qüqc ©eite 17.
*) t^i maffen »ir bftm hoA, »ciiieficnft toaS bic Oriaina(flefto(t anberangt. fc^
bcflreiten, benn Mtfette ift M ««^ttic^ fcftwet Qtmqi «ur ]€^ m%tm ^bm wir unft
in wnfmt JDrQantftotptail» iu bcraleic^tt STüriungoi ob« — «erftüminelungen - ^W»
gclaffen. ^^ «tbotHon,
Sifjt gicbt hierin bem Drgclfomponiften gingerjeiqe, in wäAm
Salinen er ju toanbeln öat, um (eben^frif^c ©ebiloc ju fdjaffcn,
!J)ie fef)r banfbarc, mirfung^Dollc jiucitc .^Jälfte Don ©eite 11
an. ^(Ilegro benannt, fann red)t gut al<^ feibftftänbigc $icce
mit ben oufaugö bcrül)rtcu (Siufc^räutungcn Dorgetvagcn werben.
(So unterliegt feinem 3^ucife(, baft biffer Sbcil l'ifjt felbft ba
begeifterte ©l)mpatl)ieü einbringen mirb. luo man il)n fo gut
mie nid)t fannte. 9iur Juenige 'Stccorbe in (S-moU genügen atö
©inleitung, um ben Uebergang ju bem, einem braufentien Äa^»
taraft glcicbenben Einfang biefeö prächtigen S()eile3 ^erjuftettcn.
hoffentlich ift bie Qdt nid^t me^r fern, mo Sif^t« Drgeltt)erlc
bei jebem flrebenben Drganiften ju finben finb. S)ann njerben
Sfönner tok ©ottfd^alg unb gord^^ammer bic ©enugtf)uung
l^aben, ba& if|r nac^brüdlic^ed ^intoeifen auf feine SSerfe nicf)t
Dergebfic^ mar.
®itti(|e IBetttctfnngcn ju beut 3ttiffa^e
bc« ^cttn &dattt: ,,Uebtt hen S^orttag
»on Mvnicttfiüdtn^^p in ^t. 6 bet titanta«
3!)ie SBemerfnng be^ ßaTU ©darbt in Sffen (SWr. 6 b. 3.)
geben mir 3tnla^ jü ber §rage: „SBirb Dielleid^t beim SBor^
trag Don fiifät'^ Sompofitionen ni^t ein gemiffe^ (gttoa^, ein
©piel Don Snft-©nomen, ein Stilen im girmament, mie ba«
SBeben unb ©treben be^J Sic^tftra^lö burc^ bie 3BoIfen, mie
„baS ©piel ber Sl)autr opferen" im ©onnenfd)ein überfe^en?!
SSenn ic§ mir fiifjt benfe at§ SKenfcft unb Siebter, be^
fonber^ im ©uirlanben^^^^e^co (?) jeiuer Konipofitionen , fo
fd^eittt e^ mir, ba§ er feine Snfpirationen immer ben f)öt|ercn
Stegionen entlehnte, fo mill e^ mir fc^einen, bag mir immer
ein auftoärts blidenbc^ ©emüt^ barin erfennen, ba« Dott Sn-
brunft Don ^o^ereni, Unerfannten fingt, fcfjilbert unb ^.bamit"
folorirt.
3m ?lnfc^lu6 an bie 9iid^tung, bie ic^ jiir 3eit mit ber
Verausgabe einer meiner Äompofitionen (alö bramatifd)e§ Son^
gemälbe) Derteibigen rniH (ba« (Snreliefbringen Don ©injelljeiten,
bie, obttjo^l feiten aufgemerft, ben St)pu« einer 5fompofition
bitben) fc^eint e« mir, ha% Sifj't« SBa^^guge ju Dielfeitigerer
Gntfaltung Slnleitung giebt.
aSerben nid^t Dielmal« bic giguren^^affagen abgeraffelt ?
©emife — nic^t rt)ai)x, unb bie geef)rten fiefer ber „Urania"
toerben mir beiftimmen, ba^ bie« ein eigenartiger geiler ift,
entftanben bnrcf) ben „9tu[", ben Sif^t al« SBirtuo« batte. S)a«
SSirtuofenmöBige tuirb baourd) 3tufgabe unb man beinü{)t fid^
nid^t, ben ©eift bc« großen ©eniu« ju faffen! Sifjt ift nun
einmal in ben ?lugen Dieler ein großer „SJünftemad^er" unb
mer i^n nadja^mt (!?) ift audb ein fold^er „93irtuo«". „©olc^e«*'
SSirtuofent^um giebt abftraften ©enuß, unb barum ift c«
mand^em ju tbun!
SWeincr Ueberjeugung nad; fottten in ber i8ac^»5uge (6.
unb 7. ©anjtaft) einjetne 9?oten „befonber«" betont merben
muffen.
Seber biefer Safte ^at 24 ©e(^«äe^ntel. 3Wan taffe be-
ider im 6. Saft bie ©ec^«i(c^ntet 4. 5, 6. 7; 10. 11, 12. 13;
16. 17, 18. 19 ; 21. 22, 23. 24 unb jm 7. Saft bie ©ec^g::
jcl^ntel 1. 2, 3. 4; 6. 7, 8. 9; .,io, 13; ie' befonber« unb
eigenartig betont ^erau«fommen, f|erau«Ieu^tcn, nic^t nur bcm
©efü^le, fonbern bcm cft^ctifd^en ©e^öre nac^.
S)ic richtige Snterpretation be« S^ema« be« „Snbantc"
forbert geioiß, baß beim ©intritt bc« Dicrten äd^tel (4. Saft)
eine farbenqemäßc SSerflärfung eintritt, um beim SCnfang bc«
'olacnben iafte« fofort ju Derfd^toinben. S)ie ,,9Serftärfung''
,oute bann immer geigenprinjipalartig [ein ' unb fonfcquent
burdäge^fi^rt n^crben, u>aS auf ber Orgel ber neueren 3^it 9^^
n^ol^l ni^t unmöglid^ ift.
iBcim Megto (©d^(uß) treten auf einmal @cd^«2c^ntc(
auf, — bic foUten ja boS) im rafd^cftcn Scrapo unb mic ein
Subelruf au«geffi]^rt n^erben, bagcgen ba« S^ema BACH, barauf
folgcnb, jögcntb. @o cr^ätt matt, meiner finftdbt nad^ ein
fd^öne« 93itb, mcl^r im ©eiftc bc« großen ^a^tngcfd^tebcnen.
l
— 78 -
^crnt edtart'« SRegiftrirung nimmt bcn tüftifc^cn «cccnt
BACH, njcnn id& tticftt irre; ic^ nebmc bcn «cccnt bcr ©cclcn:»
f<)racöe, bic an^ bcn Söncn un« xuftüftert, tt>a« Sif jt für SBad^
^catc S)cnn bcr SBicrtcItaft bcS ?lnbantc^SE^emaS i[t toaf)x-^
jaftifl feine Xöncred^nung ! . »x ^
aSicUcid&t intcreffiren meine ©cmcrfungcn mandgc Söocq^
Stfet^ unb „Sifät*©oc^"*©pieIcr. ©^ n?irb mid^ freuen, menn
fie ju erf|c6unfl ettüai^ bettragen.
g^nen, geehrter §crr SRcbafteur, Doräüglid^ft banlcnb für
bic Aufnahme bie|cr S^lm, jeid^net
mit aufrichtiger Soc^ac^tung
ganj crgcbenft
3. ®. e. ^. ?ßcrbottc,
oetmier iSefer ber Urania,
ßaltbommcl, 15. 3uü 1894.
@iit iio^ptti^Ud^c^ tlntctnciimcn.
S)en!malcr ber Xonfunft in Deftcrreic^. Sic
im Dftober ö. 3. gcgrünbcte „OefeHfcftaft jur ^erauögabc üon
©enfmälcrn ber Xonfunft in Defterrcid^'' ^at t)or einiger ßcit
bic erfteu ^ttJci §albbänbe i^rer üom UniüerfitätÄprofeffor Dr.
@uibo ?(bler rebigirten ^ublicationcn ausgegeben. 2)er crfte
berfelbcn umfafit Steffen Don 3o^ann 3of epb g u j: , ßofcom-
toonift unb öofcapcUmeiftcr ber Äaifcr fieopolo I., 3ofef I. unb
Äarl VI. öon 1698—1740. 3eitlid^ in bcr SBitte fte^enb
jtt)ifcfien ber cfaffifd^cn ?ßeriobe ber fird^fiAcn 3Socalmufit unb
ocÄ rird^lidöcn SnftrumentalftitcS ift er afe SJcrfaffer De§ bc^:
rfil^mtcn „Gradus ad Parnassum'' ber SJcrmittlcr ber alten
6onH)ofitionSleI)re unb i^rer SKct^obc. 3U§ Äird^cncomponift
bat guj ben beiben SRic^tungen, bie in ber ^eriobe feiner
2Birffam!eit ttjurjeln, 9icä)nung getragen. SBö^rcnb er auf
bem ®cbiete ber reinen Ssocatmufif benjunbcrnSttJcrt^c SBerfe
f*uf, lüct^c öon feiner f)of)m Segeifterung für 5ßaleftrina'ö
©til jeugen, ^at er n)icber burd^ ^eranjie^ung ber Snflrumcntc
in mclen feinen Äird^encompofitionen ben 2Beg gebabnt, njcld^cn
baä ©reigcftirn §o^bn, ÜRojart unb Sectbotien fo rutimboH
befc^reiten foHte. S)er üorlieaenbe SBanb cntnält jwei a-capella
unb ättjci 3nftrumentalmeffen bcS berühmten SWeifterS. S)iefelben
tourbcn Don 3obann @i). §abcrt unb ®uftat) Slbolf ®(o6^
n er herausgegeben. 9Son crftcrem rü^rt aud^ bie ^ifiorifäe
©nicitung uno ber 9iet)ifionSoerid&t fter. — 2)er jttjcitc §aIo*
banb entfiatt ein n)ert^üofleS ©tüd weltlicher Jonlunft auS
bem 17, 3abr^unbert: baS crfte ^I^^^^^^fli""^ ^^n ®eorg
aRuff at (acft 1704 ju 5ßaffau), 50 ©tödfe für ®trei^inftru=
mente umfoffenb, bereu ©ntfteguna in bie Reit feines ©aljburacr
Slufcnt^alteS faßt SJiefe reijüoUen, meift in Xanjformcn ]\di
benjcgcnbcn Sompofitionen baben eine aBieberbelebung inl^o]^em
SÄaaßc berbient, ba fie ni^t nur in ber GntnjicHungSgcfc^id^te
ber 3nftrumentalmufif einen ftcrtjorragcnbcn ^(a§ einnehmen,
{onbern and) burd^ bcn 9ieic^t|um ber mufifalifc^en Srfinbung
otoie burc^ bie tcd&nifc^c SSKeifterfc^aft beS ©a^eS über ein rein
l^iftorif^cS 3nteref(e ttjcit t)inouSraacn. 3^re ^crauSgabe bc«
jorgte Dr. öcinrid^ JRictfd^. — ^e beiben bei ?trtaria&6o.
in "feien crfd^einenbcn 93änbe n)urbctt öon ber girma (£ b e r f e
in SBJicn ^ergeftettt unb jei^nen fid^ burc§ il^re t^pogratoI)if^e
auSftattung unb ibr gefd^mocfcoUeS SIeufeerc auS. 3Wc|rere
bcig^cbene gacfimilcS gercid)en ber ?ßubIication jur Qmhc.
Setrad^tet man bie aReffen beS alten SWeifterS 3o^. 3oj[.
guj, ben man grögtentbcilS nur als 3;^eoretifer, als SSerf.
beS bcrül^mtcn ®rabuS ao )}aniaffum fennt, fo erftaunt man
ober bie conH)ofitorifd&e SKciftcrfd^aft auf bem ®ebiete ber geift=
liefen Sonfa^funft. 28el^ großartiges aWriftcrftücf ift j. 8.
bie canonifmCj ÄaKcr Sari bem VI. gett)ibmete äRcffc. ©urd^
bicfe öortrefflic^e ©c^opfung ftcHt fidg biefcr alte SRdftcr fd^on
oDein in bie Sieibe ber erfteu Sird9cncomlf>oniften aller QÄim.
3um (Sinftubiren oiefer flaffifd^cn ©d^dl)fungen ift ein überfid^t^
Kd^er SlaüicrauS^ug beigegeben.
gür ©treiminftrumente. SBclA eine güBc flaffifdber unb
lod^intcrcff anter aÄcffcn bergen bicSBcrlc eincS®corg9Jcuffat,
^er bcn meiften gcgcnn^artli^cn 9Rufifcm bisher l^öd^ftcnS als
^cröorragenbcr DrgcIconH)omft (Apparatus musico — orga-
nisticus, l^crauSg^eben k)on ©am bc Sauge in ©tuttgart,
ficipjig, ÄictcrsSBicocrmann) bclannt war.
@S war bal^er ein fe^r glücflid^cr unb tiöd^ft banlcnS-
Wcrtl^cr ®ebanfc, ba| biejc alten, für bie mufifalifd^c Sntwidc-
tung bcr 37^ufif ^öqfft Wid^tigen äßonumente auSaegraben unb
in einer wunbert)oIIcn ^a^tauSgabc bic fid^ Den beutfd^cn
tnlid^en StuSgaben ber 9Serfc cincS $alefterca, &, ©c&ü$,
ebaftian SJa^ ®. 5t. ^^änbcl ic würbigjt anfcftiiejjt, oar^
geboten wirb. 3nbcm wir für bicfe rül^mlic^e X^at unferc
unge^euc^eUe 93ewunberung unb unferen beften ^anl hiermit
geuemenb auSfpred^cn, wünfd^en wir bem großartigen Untere
nehmen aUfcitigc Untcrftfi|ung unb bcn beften Fortgang.
S)ie SRcb.
■♦#■
aßdlcfct tu 6^0« in Sttbt9t(|«burg«
3m 3a^rc 1893 würben Orgeln gebaut unb
abgeliefert für:
1. 93erlin, ÄuItuSminiftcrium.
2. @raj, ©arm^. ©rüber.
3. äRarba^, et)ang. ^rd^c.
4. 9SeterSburg,3öoIog.®arten.
5. S)ürcn, ebang. Äircfte.
6. SRürtingen, f. Sc^rerfeminar.
7. DberW^Icr. cüong. ffiird&c
8. Siffabon, fat^ol. Äird^e.
9. §licri(fi, cDang. Äird^c.
10. Hilianftätten, ebang. Äirdbc
11. aiorfcnl^aufcn, fat^. ^rdbe.
12. 3Beifen^eim, ebana. ^rd^c.
13. SBibbern, cöang. Äird^e.
14. SZedEarau, coang. fiir(|c
15. ?ßanler, cDang. Äird^e.
3m 3a]^re 1894 würben boüenbet unb bc-
finben fic^ nod^ in Slrbcit Orgeln für:
16. SubedE, SJomfird^e.
17. Siiga, Sutl^crfird|c.
18. Älein^SißarS, cbang. Äird^c
19. ®ic§en, 3ül^anncSnrd^e.
20. SRcutti, ebang. Äird^c
21. Äronftabt, etoang. Sird^e.
22. JKiftlau, ebang. ^rdbc
23. SübedE, ©omftrd^c, (^or.
24. ©trümpfelbrunn, eö. Äirdbc
25. ®ro6^@iSlingen, fatb.ffiir^c
26. ©lieSlaftcl, latf). ©eminar.
27. ©remen, Äünftlerberein.
28. aRanila, taiä). Äirc^c
29. gio^lingcn, et). Äird^e.
30. awitau, eüang. Äir^c.
1. SRom, «cab. ©t Sccilia.
2. 9loc&cm, ebang. ^rd^c.
3. S)erfd^lag, proteft. Äirc^e.
4. ööfen, eüang. Äircftc.
5. ^ortmunb $auluSfird^e.
6. StaiferSlautcm. Ägl. Se^rer*
biibungSanftatt.
7. ffiaif erSlautem, Ägl. Sc^rer^^
bilbungSanftaU.
8. Äilmamodt ^arrlird^e.
9. X^elet), lat^. Äirc^e.
10. aUZanita, lat^. ftird&e.
11. Säferrot^, cdant. Äird&e.
12. ßarslieim, ))rDteit Äirc^c.
25. ©L änncS, coang. ^farr*
lirdöc.
26. 6refeIb,9leucaltfat^.Äird^c
27. ©erlin, §eilanbsfird&c
28. SWanila, fat^. JKrd^e.
29. tupferbre^, cdang. Äirc^e.
30. SBieSbabcn, SRcformationS*
fird^e.
31. Sinnid^, Äönigl. Se^rer^
feminar.
32. 3)ünaburg, cbang. tut^.
Slirdöc.
33. Sinnic^, Äönigl. Sel)rcr^
feminar.
13. ©abenweiier, euang. ^ßfarr^^ 34. (Slbcrfelb, to. Iutf|. ftird^c.
fird&c.
14. ©t. SWartin, latfi. Äird^e.
15. Wxixotxpmt beutfd^e cbang.
Äirc^c
16. ^cbbcrnl^cim, fatl^. fiird^c
17. Sapftabt, f)OÜ. ref. ffiir^c
18. ©t. ^Petersburg, eb. tut^.
©t ÄnnenKr^c.
19. ©erge, cbang. Äird^e.
20. Slawen, coang. Äirc^c
21. ©ocjft, ©t. ^aulifird^c
22. ©cUbcim, cbang. tirc^c
23. ätemfd^, Sut^ertird^c.
24 ©aulgau, tflmgl. Selircr*
feminar.
^oS Ic^tgcnannte S93er! ift baS 705.
35. (Sat^arinenftabt,et>ang.lut^,
^rd^e.
3«. aSilgartSWicfcn, cd. JKrdbc
37. aWepco, tati). Äirc^e.
38. JBcingartcn, prot. Äird^e.
39. STOaucr, eüang. Äirdbe.
40. SBcilcr, eöang. Äirmc
41. Duisburg, cöang. Äir^c.
42. ©adEnang, cbang. ©tabt^
Krd^c.
43. ©dbönau, cbang. JKrd^c.
44. ©ifbao, ^uguftinaS.
45. ©ilbaOr Dominicas.
46. granffurt a. SW., ?ßcterS^
firc^c
79 —
IJIflacI, ®., Dp. 110: glcgic unb ^ugc in ««^^bur
für Dracl. aud^ jum ÄonjcrtDortrag geeignet
Scipjig, 9Heter=g3iebermann. 1,80 aWf.
®o8 ift ein gar fd^öned, ticfgreifenbed, |)oetifd^e8 unb
X)rigineQed Xongebicqt, bad bem ©tettiner 9(It« unb ^oAmeifter
*ur größten @^re acreicfit. An ber ©|)ifee biefe^ I^rifmen Äa*
binemtüdEed {le^ bad fd^ne Sdtbetoort: ^@ei qetroft, betn
©lauoe ^at bir geholfen; gelje ^in mit grieben" (ßuf. 8, 48).
@anft unb rumg begtnnt ber ^errtic^e @ag mit ftret^
fi^enben Stimmen in ^^^bur, mannerd^orartig, bem fidf al^botb
ein ftimmunoSDoHe« gugent^ema in glei^er Xonart anfc^Iiefet.
9lad^ biefer ©jfurfion münbet ber Serlauf toieber in baS erfte
a^l^ema ein, umrantt Don geeigneter jgguration, fid^ fel^r tt?ir=
lunji^öoD bi^ jum gortiffimo nad^ 6i^==bur fteigert, mit ber
gumruna getuinnrei^ altemirenb unb ftd^ fac^gemag Derbin-
beno. 3;ie 2;onmaf[en ergeben fi^ am ©d^luffe nod^ einmal
cffeftt)üD jur tooHen ©tärfe, um mit bem ©ngangSgebanfen
flanj leife ju öerflingen.
^ad l^erjergreifenbe n^e^mut^ige unb boc^ aud^ trSft(id^«
ertiebenbe Xongemälbe verlangt aber, um Uottftönbig jur SBir^
luna ju lommen, einen gejdgmadtöoDen ©pieler, oer fein ju
tcgiftriren t)erftei|t, fowie eine an Klangfarben reid^e Orgel,
o^ne ?(nfl)rud^ auf er^eblic^e SSirtuofitüt ju mad^en.
Slid^t nur bei Xrauerfeierüd^feiten, fonbem aud^ beim
Äonjert mirb biefer ÜJWfterfafc ben ©pietem unb §örcm einen
erqutdHidöcn ©norudE mad^en, felbft bei benen — „bie feine
Hoffnung tjaben."
JBeim Anhören biefed eblen ©ebilbeÄ entftanb folgenbe^
3m)?romptü :
9(n ®ufta)9 fSrlßgel.
^iefe tnffUd)e gru^e unb (Sle^ie
uergel i4 in meinem Seben nie!
^ie f(^5it unb ebel, tief unb Ttnnif),
)uie trauemb, tröjteitb imb ^er^tnnig.
3a, ^elfter, e9 ift ^ir gelungen,
$)u ^oft ben fc^Bnfteu $reid emmgen! —
SBilfen«, 6. 9t.r 3enn^ Sinb. (£in Äulturbitb aus
ber eöangelifd^en flird^e. ®üterSlot|, S3ertetemann.
@d barf ^pol^l ate unbeftreitbare X^atfad^e angefefien
»erben, ba§ bie ftd^te Äunft ber SRenfd^cn in ieber SBeife
toerebeln fann unb füll. 23)ut fie baS ni^t, [o ift fie toa^r^^
M leine« ©treid&e« tt)ertf). S)a6 fid^ aber nid^t aUe Äunft=
bcpiffenen t)on ber toa^ren Äunft — üon ber unfi^ten f})red^en
tmr nid^t! — berebeln taffen, ift eben fo n)al)r, als ftd^ gar
mandbe ©briften Don ber ifteligion nic^t auf l^öl^eren fittlicgen
©tonopunft bringen laffen. Sftatürlid^ liegt e« bann toeber an
ber Jhmf t nod^ an ber SReli^ion • gerabe f o, toie eS nid^t an
gutem ©amen liegt, n^enn er mS SJomid^te ober ©teinid^te fäüt.
3enn^ Smb t|at fjarmonifd^ öertt)irflid&t, toai augemein
faft ate unvereinbar gilt, bemt gar mand^e 3;rägerinnen unb
Xräger ber ^nft führen ein nid^t« n^eniger ate esemplarifd^ed
Scbcln. Scnn^ Sinb toax eine ebenfo entraiebene tt)ie lebenbige
unb bcmutl)iae ß^riftin — otine SOiudcerei, otine fanatifd^ei^
SRautbetbentQum, — aber im SBanbel wirflidler Heiligung,
ja in aSerfen ber SSof)lt!)ätigfeit unb JBörmherjigfeit n)ar fte
eine ber feltenften ©ange«:^ unb Sü^engrö|en. ©urd^ ©in-
jigfeit beS ©eins, ber Segabung, ber Äunft, ber (Srfolge l^at
[ie ouf Äönige unb Säuern, gürftinnen unb Slrbeiterinnen,
üd^leute unb Saien, 5Did^ter uno Äritifer, bie (Slite ber mufi^
tlifd^ ©ebilbeteit unb 2!aufenbe aller ©tänbe mit fo n^unber^
barer SWad^t getoirft, bafe fie nid&t blofe als gefeierte ©ängcrin, fon-
bem aucg nac^ rein menfd^lid^er unb oefonberS dbrifilid^er
©eite entl^ujiaftifc^e Sekounberung unb allgemeine ^o(|ad^tung
cinflöSte. ^at fie bod^ einen fe^r erl^ebticqen I^eil i^rer ©n-
nal^men lebialid^ ^u n^ol^ltl^ätigen Qxotdm t^ertoanbt, toä^renb
mand^e Äflnjtlcr t^re ®aben lebiglid^ im S)ienfte eine* ge=
meinen ©goiSmuS Dertoenben.
9ßir baben bad fd^mude 93ud^lein nid^t nur mit 83efrie^
biguno, fonbem fogar mit ©rbauung gelefen unb möd^ten ben
©enojfen unb ©enoffinnen ber „f^lücbif^en Slad^tigall'' ju-
mfen: „®el^et ^in unb tl^ut beSglei^h!"
©tauS, §erm., Äomöof itionen für öarmonium ober
©ottage^^Drgeln. Dp. 23: griebenSliangc, 1,50,
Cp. 26: anbaute religiofo für SBioline unb
ßarmonium, 1.50, Dl).31: S)rei religiöfe ©tüdCe:
Sittgebet («öe äJ/aria), Sußgebet (Ätone). ©aufgebet
(®loria), 1,80.. ßeipjig, ®ebr. ßug.
©ämmttid^c ©flfte finb ebel unb anfpred^enb empfunben,
nid^t fd^toer augjuffi|ren unb bem Snftrumente angemeffen.
S)er ttöne ©afe unter Op. 21 ift besfigUd^ ber ©ioline unb
be« öarmonium« b^onberg melobiö« unb leidet, ©ä fann
berfelbe aud^ bequem mit ber Drgel auÄgefül^rt loerben.
^enfelt, Stbolpl^: Preambules dans tons majeurs
et mineurspour Piano, ßeipsig, ?ßaul 3f^od^er.
1 SWart
Diefe 24 ©fijäen beö großen beuifd^miffif^en Älabier^
hoeteu — berfelbe ^at öer^ältnifemogig nur SBenige«, aber
befto SebeutfamercS für ba^ ^ianoforte gefd^rieben — finb
al« fteine SSorfpiele fotoo^l in tec^nifd^er, ate aud^ in mufi^
falifd^er Sejie^ung ganj intereffant SBortrag^jeid^en unb
gingerfa^ finb beigefügt.
Suj, griebrid^. Op. 73: Utile cum Dulci (®ag 9iü6 =
lic^e mit bem Angenehmen), ©tuben in SCans*
form für Älabier. SRainj, 3. SJieuer. SRr. 1—6.
3 aWart
®iefe fe^r intereffanten Uebungg^fiüdfe finb ^öd^li^ in*
tereffant erften^ al« feine SWufifer^ffe an unb für fi4 Jtoei*
tenö afe ted^nifd^e ©tubien beftcr 3lrt unb britteng in Sesug
auf bie getoäl^lten reisenben ^^anjformen, tooburd^ jebtoebe
3;rodfen]^eit unb 3)ürre, toeld^c manchen berartigen Uebungen
anl^aftet, in SBegfaO fommt. S)iefe aßerliebften ®aä)tn —
Don nur müßiger ©d^ttjierigfeit — ^aben folgenbe J5ormen:
%c. 1. aSaljer (1 aRf.), ®aloöp (0,75 SÄf.), SKenuett (0,75 mtl
®re^er*©ai)riccio (0,75 aRf.\ ^olonaife (0,75 SWl) döroma::
tifd^e ?ßolfa (0,50 2»f.) SWan finbet barin eine gütte tec§*
nifc^er unb mufifalif^er 3lnregungen. Dem greifen SBerfaffer
fagen toir beften S)an! für feine originellen uiio jugenbfrifd^en
®aben.
San Äriefen, ®ert|arb. Dp. 1: Adagio voor Orgel o
Harmonium Stotterbam, Sll^bad^. 30 ©entd.
5)er erfte 3;^eil biefer ®aic befielet in einem ebel em*
pfunbenen Äbagio (•/», 2)e«=bur}, bamad^ folgt ein ©^oral in
gi8:=bur, als tt)eiterer Seftanbtl^eil folgt ein beioegterer ©a§ in
§*mon, toorauf ber erfte ©afe am ^d&luffe »leberfel^rt unb
etnja^ fonberbarer SBeife in g^bur fdHid^t. Um einl^eitlid^ )u
fd^liefeen, fann man bie öier lebten 2:afte n^eglaffen, ober bie
Drei legten ©^fteme repitiren bi^ bei bem Uebergangc nad^
S)e§*bur (bie toier lebten Xafte toeglaffen).
Slngelu^, Sieb für 1 ©ingftimme mit ^ianoforte*
begteituna. Slotterbam, SBenf & Sirfljoff. 30 ©entö.
3)ie[c^ f^öne Sieb at^met eine anbäAtig religiöfe ©tim^
mung. ©d^abe ift eö, bafe neben bem goUonbifd^en 3;ejtc
nic^t aud^ beutfd^e äBorte gegeben finb.
Slügel, ®., Dp. 111: 50 fur^e ©^oraloorfpiele unb
50 ©inleitungen für bie Drgel. ßu änbad^ten in
' öl^eren Sebranftalten tt)ie jum gotte^bienftlidöen ®ebraud5.
Zittau, Söbel. 2,50 3)11
3n alter grifd^e unb neuer Äraft untoerbroffen ber liebe
Slltmeifter fc^afft unb ^ier jeigt er fid^ gro§ im Kleinen, benn
l^ier ^nbet man ein gan*e§ güH^orn intereffanter ®eftalten in
Derfdbiebener gorm. SWeben bm etnju« furjen ^rälubien finbet
fid§ ftetä no^ ein fleinereg ©öfe^en. 9?amentlidb junge Dx^
aaniften loerben f|ier fe^en, »ie fic^ ein geiftreic^er Drganift
felbft im engen Äaume bielfeitig belegen fann. 3Ran njirb'ä
unb foll'^ oem betounbemStoertl^en ©tettiner Ältmeifter ®anf
toiffm.
Äöl^ler, ßouiS, gü^rer burd^ ben Slaüierunter^
r i d6 1 ©in SRcpertorium ber ^aöierlitteratur jc ate SBeg^^
toeifer für Se^rer unb ©d^üter. Sleunte, t)on ^rofeffor
S. Sogel berbefferte unb toermefirie Auflage, fieipjig,
3ul. ©^ubert^ & ©o. ^
S)er Deretoiflte Äönigäberger SWeifter toar befanntli^ ber
bebeutenbfte Älabierpäbagog feiner Qdt ^e bert)onftänbigenbc
'Tfc*ii'4yf&! fckWR.e??r=*-
-H.py
— 80 -
unb t(in unb toicber bcffcrnbc ^onb bc^ Scipäigcr ?ßrofcfforö
Sßogel, in funbiger ^onb angelegt, beimrfte, ba§ boö fe^r
braud)6are SSerf tuieber uottfonintcn auf ber ^ßl^e fte^t. 3n
20 Kapiteln teirb aQed ^ier^er @e^örtge namhaft gemad^t unb
in^atthd^ angebeutet.
aWettenleiter, fflem^. Dp. 30, 1. I^eil, 4 «ufl.: S)a§
§armonium»©pieI m ftufeniueifer, grfinblicfier an**
oi?inuH9 jum ©e(bttunlerrid^ öerfafet unb allen greunben
tiefernfter 9Kufit fletuibmet Äemöten, 3. Äöfel.
3n t^eoretifd^er unb pra!ti|d^ev SBeifc bringt ber betüä^rte
SBerfoffer olle^ jur (Sprache, njo^ bei bem \\d) immer me^r
einbürgemben 3nftrumente, baö immer einer toeiteren SSeröoH^
!ommnung entgegengeht, in äc^t päbaoogifd^er 9Seife, Dom
Scicl^teren jum '©d^toereren ouffteigenb. derjenige, toeld^er fid^
bed t)or(iegenben 9üd^(ein^ bebient, befommt qu^ eine anfd^au:"
leic^e Stnweifuna jur angemeffenen SSerbinbunq ber ?lccorbe
refp. jum gantafiren. S)ie Uebung^beijplele finb aui§ ber fo*
t^olijd^en ÜJJufi!=SitterQtur gen)ät)lt, hoo) finb anc^ neuere bcr^
artige ©tüde nic^t au^gefc^loffen.
Äleffel, ?lrno, Dp. 44: S^ronung^aefa ng über Stutl^ 1,
16 u. 17: „3Bo bu l^rngel^ft, ba lüill ic^ au^ ^inge^cn 2C"
für ©opran unb 2;enor mit Öegteitung ber S?ibline unb
Drgef (ober ^ianoforte). Scipäig, ^ofmeifter. 2,20 2Kf.'
S)aÄ ift eine ber fd^önften Xonblüt^en bei firc^tid^en
Trauungen, meiere tieffte Snnigfeit at()met. S)ie feingenjäblte
^Begleitung toon ®eige unb Drget er^ö()t bie Söirhing oeö
fd^Önen 2)uette§ ungemein.
^nffühvnuntu.
tiHrraeli. Evantceliseher Kirchenchor. In derevaufrelischen
Stadtkirche Kirchen-Coucert za Onnsten der Ferienkolonie nuter
frenndlicher Mitwirknni? des Concertor^ranisten Herrn Emil Rapp,
powie einiger hiesigen Damen und Herren. Programm. 1. Grosses
Prälndinm in H-nioll von S Bach. 2. Chor: Lobgesang von H. G.
Nägeli. da. Arie aus Messias für Sopran-Solo mit Orgelbegleituug
von Händel, b. Gebet für Sopran -Solo mit Orgelbegleitnng von
Hiller. 4. Adagio in h-dar (ans der 6 Orgelsymphonie) von Ch. M.
Widor. 5 Meditation über das I. Präludium J. S. Bach für 2 Vio-
linen mit Orgelbegleitung von Ch. Gonnod. 6. Psalm 130 für Alt-
Solo mit Orgelbegleitung von Rietz. 7 Einleitung zu der Legende
„die heilige Elisabeth," für die Orgel übertragen von Blüller-Hartung
von Frans Li.^zt. 8. Chor: das Gebet des Herrn von C. G. Mühle.
9. Largo für 2 Violinen mit Orgelhegleitunp: von Händel. 10. Dex-
tera Domini, Chorhymne mit Orgelbegleitung von J. Rheinberger.
IL Phantasie und Fuge über B-A-C-H von Franz Liszt.
littrracli« 26. Febr. Eine ebenso angenehme, wie hochwill-
kommene Abwechslung gegenüber der Gleichgestaltigkeit der son-
stigen Vereinsconzerte und Aufführungen brachte uns gestern das
schon kurz besprochene Kirchen- und Orgelconzert des hiesigen
evang. Kichenchors. Schon im grossen h-motl-Präludium von S.
Bach führte sich der Cunzertorganist, Herr Emil Rupp, als Künstler
in seinem Fache sehr vortheilhaft ein und wnsste die zahlreichen
Hörer sofortfür sich Zugewinnen. Der darauf folgende Chor: Lob-
gesang von Nägeli. bot in Cumposition wie in der Durchführung
seitens des evang. Kirchencbors eine überraschend schöne Leistung
in kirchlicher Musik, wie wir anc.h gleich von vornherein fest-
stellen wollen, dass es diesmal dem Verein ganz besonders gelungen
ist, sich die volle Anerkennung des anwesenden Publikums zu er-
werben. Exactheit nnd Reinheit im Vortrag, gute Aussprache nnd
meist glückliches Eingehen anf Sinn nnd Geist der Composition
haben zu gutem, sehr anerkennenswerthem Gelingen geführt. Bei
verständnissvoller Orgelbegleitung durch Herrn Rnpp sang die be-
kannte Sopranistin Fräulein Wohlgemutb Handelns „Arie aus Mes-
sias,'' und ein „Gebet*' von Hiller, beide Nummdrn mit warmer In-
nigkeit nnd Verve. Weich nnd erhebend klang das Gebet im zarten
Schlüsse: „Bla an das Ende meiner Tage sei Du mit mir.*' Das
folgende Adagio im h-dnr von Ch. M. Wiedor (aus der 6. Orgel-
symphonie) gab Herrn Rnpp Gelegenheit seine hohe Technik, die
Ausnutzung der Register nnd ihrer besonderen Tonfarben zu
zeigen. In der Meditation über das*I Präludium von J. S. Bach
wirkten als Violinsolisten die Herren Grandmougin nnd C. Asal
mit, ebenso in dem wunderhübschen „Largo* von Händel Beide
Dilettanten haben gezeigt, dass sie ihr Instrument in virtuoser
Weise beherrschen. Sie ernteten denn auch die vollste Anerkenn-
ung bei den dankbaren Hörern, die dem prächtigen Znsammen-
spiel mit Orgel in ungetheilter Aufmerksamkeit lausQhten. In „Psalm
180** hatte Frl. Wagner das Alt-Solo übernommen. Die kräftige
Stimme übertönte anfänglich fast die Begleitung, gegen Mitte und
Schlnss aber erzielte Frl. Wagner im scTimiep^amen Anschluss an
die Orgel nnd seelenvollem Eingehen auf die Composition eben-
falls einen vollen Erfolg. Eine der Glanzleistungen war sodann
auch wieder die Einleitung zu der Legende „Die heilige Elisabeüi''
von Lisst, arr. v. Mülle r-Hartung. Auf den folgenden Chor: da»
Gebet des Herrn von G. G.Mühle ist dasselbe Urtheil anzuwenden,
wie oben schon gesagt, ebenso anf die Chorhvmne Dextera Domini
von J. Rheinberger. In beiden Pieren stand der Kirchenchor auf
der vollen Höhe seines Könnens. Die Schluss und Glanznummer:
Phantasie und Fuge über B-A-C-H von Franz Liszt gab Herrn
Rupp nochmals Gelegenheit, seine ganze Meisterschaft auf der
Orgel zur Geltung zu bringen in Technik und Virtuosität. Gute
Bindung, Sicherheit in den Läufern und Trillern, Kraft und Macht
in Technik und Auffassung lassen die weit vorgeschrittene Künstler-
schaft dieses Beherrschers der Orgel erkennen Damit schliessen
wir den heutigen Bericht mit dem nochmaligen Dank an sämmt-
liehe Mitwirkende und ihrem geschätzten Dirigenten Herrn Fandi.
Der Mühe Lohn mögen sie nehmen in der allgemeinen Anerkenn-
ung, die das schöne Conzert gefunden.
Der Ertrag desselben belief sich auf 347 M, der mit etwa
800 M der Ferienkolonie zugute kommen wird.
Herr Emil Rupp wurde 1872 geboren. Bis zum 15. Jahre
besuchte er das Gymnasium. 3 Jahre besuchte er das Ordenstein-
sehe Conservatorium in Karlsruhe, dann 47« Jahre das in Strass-
bürg, um Orgel und Klavier unter Münch, und Composition unter
Somborn zu studiren. Seitdem nimmt der junge Künstler eine sehr
achtungswerthe Stellung unter den süddentsuhen Orgelvirtuosen ein.
Kotlerdaiii. Erstes Kerk-Conzert, te geven door den
Heer Coms. Immig Jr., Organist der Evangel -Luthersche Kerk
allhier. Programma. 1. Fnga B-Moll (Peters Ed. Band IV No. 8)
von J. S. Bach, Voor Or^el. *2. Andante von S. de Lange, Voor
Violoncel met Orgelbegeleiding. 3. Aria nit Psalm 42 von F. Men-
delssohn-Bartholdy, Voor Sopraan met Orgelbegeleidinjg. 4 Elegie,
(Door de Vereeiniging Carillon te Brüssel met een Eerste en een
Eereprijs bekroond) (Op verzoeki von F. Blumentritt, Vor Trom-
bone met Orgelbegeleiding. 5 Pastorale von G. Merkel, Voor Orgel.
6a. Larghetto von F. Chopin, b. Cautilena von G. Goltermann, Voor
Violoncel met Orgelbegeleiding. 7a. Abendsegen, b. Gebet von F.
Hiller, Voor Sopraan met Orgelbegeleiding. 8. Andante Religioso
von Max Peters, Voor Trombone met Orgelbegeleiding. 9. Largo
von G. F. Händel, Voor Violoncel met Orgelbegeleiding.
Rotlerdiiiii. Bewijs van Toegang tot het Derde Kerk-
Concert te geven door den Heer Conrs. Immig jr., Organist der
Evangelisch - Lnthersche Kerk, met welwillende medewerking van
de Heeren R P. van Beckum, (Bariton), alhier, Jacques Becker,
Solo -Violist the *s- Gravenhage (Viool), en Johan Snoer, Leeraar
aan het Conservatorium te Amsterdam, (Violoncel), in het Kerkge-
bouw der Evangelisch - Lnthersche Gemeente te Rotterdam. Pro-
gramma. 1. Sonate No. IX (deel I en II) v. G. Merkel. 2. a.
Romance von W. Kes. b. Andante von Job. Berghout. 3. Psalm
XXVIII V. J. B. Litzau. 4. Präludium und Sarabandn v. A. CorelL
5. Pr61ude du Dringe v. C. Saint-Saens. 6. Gott sei mir gnädig
(Aria) v. F. Mendelssohn - Bartholdy. 7. Adagio v. Job. Seb. Bach.
8. a. Herbstblume v. D. Popper, b. Air ans der Suite v. Job. Seb.
Bach. 9. St. Willebrord, Anno 696 v. M. I A. Lans.
Brooklj^ii« German Evangelical Church Schermerhorn St.,
Near Court St., Brooklyn Organ Recital sixth of the pressent
series. With kind assitance of the Solo Quartette of the Scher-
merhorn Street Church. Hugo Troetschel, Organist. Programme.
1. J. S. Bach, Prelnde and Fngue in D minor, (B. III, No. 4>. 2.
Franz Liiszt "Evocation a la Chapelle Sixdne.*' (The Miserere of
Allegrie and the Ave Verum corpus of Mozart). 4. Albert Becker
Solo Quartette: Prayer from the lOth Century (lydisb Ton), Mrs.
Bertha Händel, Soprano, Miss Minnie Peters, Alto, Mr. Carl Naeser,
Tenor, Mr. Casimir Craz, Basso. 4 F. Mendelssohn-Barth oldy,
Organ Sonata, No. 6, in D minor. I.~ Choral— Vater unser im
Himmelreich -with Variations and Fugue. II.—Finale. (Andante).
5. Albert Becker: Solo Quartette: ''Ich hab dich lieb.** Mrs. B,
Händel, Soprano, Miss M. Peters, Alto. Mr. C. Naeser, Tenor, Mr
C. Craz, Basso. 6. Richard Wagner, Introduction to the 8d Act
with the Bridal Chorus, (from Luhengriu).
9tott}cii*
^m 4. September noSenbete ^oforganift $rofe(for ^nt. Orudnec
in ^ien fein 70. Sebenftja^r.
$ie befonnte Oraelbauanfialt \>on $. \)on $oit & ©ö^ne in
S)urla(b §Qt in 6t. Snobert (ba^iifd^e ^fal^) für bie neue ©tabtpfarrhnbe
eine ^meimanuattge Orgel erbaut. $ad fBerf ift noSflänbig nacb „^oiV^
ftbem rS^venpneunmtifCben @l)ftent erj^aut mit piieumatifc^en SPegellaben."
Disposition: I. Manual (C~T, 54 Noten.) 1. Prinzipal 16' im
Prospekt von fein Zinn. 2. Prinzipal 8' im Prospekt von fein Zinn.
8. Gamba 8' von Zinn, offen. 4. Flute harmonique 8' von Hein,
offen. 5. Gemshom 8' von Zinn, offen. 6. Dolce h* von Zinn, offen.
7. Quintadena 8' von Zinn, gedeckt. 8. Gedackt 8' von Holz und
offen. 14. Clairon 4' aufschlagende Zungenstimme. 15. Quinte fif'
2fach,Zinn. 16. Mixtur 2' 5fach,Zinn. 17. Cornettans 8' 5fach,Zinn.
— 81 —
II. Manual (C-T, 54 Noten). 18. Bordan 16' Ton Hol« and
Zinn. 19. Prinzipal 8' von fein Zinn, im Prospekt. 20. Fagara 8'
von Hols nnd Zinn. 21. Qedaekt 8' von Holz nnd Zinn. 22. Sali-
cional 8' von Holz nnd Zinn. 23. Aeoline 8' von Zinn. 24. Vox
«öleatis 8' von Zinn. 25. Olarinette 8' aufschlagende Zan^enstimme.
26. Praestant 4' von Zinn, offen 27. Qemshom 4' von Zinn, offen.
28. 8olo-FiOte 4' von Holz, offen. 29. Piccolo 2' von Zinn, offen.
80. Cornetino 8 fach, von Zinn, offen.
in. Pedal (C-T*. 27 Noten). 31. Contrabass 16' von HoU,
offen. 32. Snbbass 16' von Holz, gedeckt. 33. Violonbass 16' von
Holz, offen. 34 Posaanebaaa 16' von Holz, anfschlag. Z^ngenst.
36. Gedacktbass 16' von Holz, gedeckt. 36. Qaintbasa lö]' von
Holz, gedeckt. 37. Oktavbass b' von Holz, offen. 38. Violoncello 8'
Ton Holz, offen. 39. Flöteubass 8' von Holz, offen. 40. Trompete
8' von Holz, anfschlagende Zangenstimme.
Nebenzüge. 41. Koppelang JI Man. an I. Man. 42. Roppelang
I. Man. an Pedal. 43. Roppelang II. Man. an Pedal. (Als Drack-
knOpfe nuter den Blannalklaviatnren.) 44. Kollektivflrappe f. Piano-
Spiel. 45. KoUektivgrnppe f. Mezzoforte-Spiel. 46 Kollektivgrnppe
f. Forte-Spiel. 47. KoUektivgrnppe f. Fortiss. (tntti)-Spiel. (Kiapp-
tritte über der Pedaltastatur.) 48. AnslOsnng für die Register des
I. Man. 49. Auslösung für die Register d. II. Man. hi). Auslosung
für die Register d. Pedals. .M. AnsIOsong fQr die Zungenregister.
(Als Drnckknöpfe nnter d. Manualklaviaturen.) 52. Oktav-Koppe-
lung, ßd. Crescendo nnd Decrescendo (Schwelltritt über dem Pedal).
54. Kaikaut (Schwelltritt über dem Pedal).
g^ril ftü^mai)erd 6tvei(bflanier lotrb üon ,,$. ^. u. ^.3'
n>ie folgt n^fcftilbert: ,,^nr(b einen ^ec^anidmud, ber bem $ebal eined
^annonnimd fibnlicb ift, mxh eine 9lnsQ^l ^o\\ äebevrienten, bie in ber
nfidyfteii 92«be bec @aiten uorbeilaufen, in beftftnbiaer ^meamig erbalten
m\t> burd) b^n ^nicf ber %a\tt mit ber 8aite in SeriibvunQ nnb biefe
bur(b bie Sftetbung in ©(bioingung nerfeftt. 3e tiefer bie Xafte uieberaebriidt
wirb, befto ftftrfer ift bie »«eibunfl, beflo traftifler ber 2an. SKit fieiditiös
leit erretdjt mau eS alfo, ^u Qleicber 3^it einzelne ©tiuimen forte, anbere
piano iu fpieleu. ^tufdiioeKen lutb abnebmeu lägt M jeber Xou na4 ®e«
lieben, uub ec bauert folanne, al& ber Sringer bie Xafte uieber^ftlt. (Sin
lei^ted ©leiten fiber bie haften Derurfad)t einen 5Hang »bnlicb beut einer
Steol^barfe. ^oUt ^ccorbe flingen ü§nli4 wie auf ehtem Harmonium.
S)ad Snftnnnent ^at bie gform eined fieineu ©tu^flügeld, ift aber uon
etiuad größeren ^imeufioueu uad) ber $öbe nnb Xiefe ju. S)a ed feine
^mmer nnb feine Sifenoerfpreii^ung ^at, fo ^ot ed aud) uid)t baiS (S^etoic^t
ber heutigen jlflouiere. 92id)t biefe gu uerbrfingen, fcbeint ed berufen gu fein,
betin bod ift Weber niDglid), nod) nötbig ; U}ofi\ aber tatnt ed, Don einer
htubigen unb geübten ^anb inS murtfalifd)e S^btn eingeführt, [idi einen
baueniben $Ia^ unter ben moberuen SRufitinftnmteuteu enuerben, wie ed
eiiter me(^anifcb unb afuftifd) intereffauten l^onftruftion entfpricbt.
2)ie Orgelfabrif Don ®ebriiber Sin! in (S^iengen a. 9 ^at für
t^re ouf ber SBeltaudfteKung in 9(ntwerpen audgefteüte J?ird)enorgel eine
ber 6öd)fteu iHudieicbnuugen erbalteu ^ie 9(bftuntng ber ^rfiniürung war
folgenbc: 1. Grand Prix (Uro8.ser Preis^ 2. Diplome d'Honueur
(Bbrendiplom), 8. Bl^daille d'Or (Goldene Medaille), 4. MMaille
d^Argent (Silberne Medaille), 5. M6daille de Bronze (Bronze-Me-
daille), 6 Meiition honorable (Ehrenvolle Erwähnunc:) ^er gfinna
(^brüberfiinf würbe ba9 „Diplome d'Honnenr*' ((£^ren«^i^lom) i^uertant.
3ft an ber nac^folgenben Orgelbidpofition etwad an^^^
fe^en? I. Manual. 1. Prinzipal 16', 2. Bordun 16\ 8. Bombarde
16', 4. Prinzipal 8', 5. Gamba 8'. 6. Gemshom 8', 7. überblas. FlOte
8', 8. Hohlflöte 8', 9 Gedackt 8', 10. Trompete 8', 11. Qninte 5V*',
12. OkUve 4', 13. Viola 4', 14. Hohlflöte 4', 15. Qainte 2*/»', 16. Ok-
Uve 2', 17. Cornett 8', 18. Mixtur 2', öfach, 19. Cymbel 8 fach.
II. Manual. 20. Lieblich Gedackt 16', 21. Geipenprinzipal 8', 22.
Salicional 8', 23. Lieblich Gedackt 8', 24. QainUtön 8'« 26. Flauto
traverso 8', 26 Oboe 8', 27. Biffra 8 u. 4', 28. Oktave 4', 29. Spitz-
flöte 4', 80. Portunalflöte 4'. 81. Piccolo 2', 32. Progressivharm.
2— 5 fach, 38. Cornettino 8 fach 4'. III. Manual (Schwellwerk).
34. Dulciana 16', 85. Prinzipal amabile 8', 86. Zartgedackt 8', 37.
Viola d'amour 8', 38. Harmonika 8', 39. Glarinette 8', 40. Vox coe-
lestis 8', 41. Fugara 4', 42. Vox anglica 4', 43 RohrflOte 4', 44. Flau-
tino 2', 45. Harmonia aotherea 2— 3 fach. IV. Pedal. 46. Contra-
bass 32' (tiefe Okt akustisch), 47. Tuba 32", 48. Prinzipalbass 16',
49. Snbbass 16', 50. Violonbass 16', 61. Posanne 16', 52. Qainte 10>',
58. OkUvbass 16', 54. Trompete 8', 55. Cello 8', 56. Gedacktbass 8',
57. Flötenbass 8', 58. Oktove 4', 59. Ciavier 4', 60. Oktave 2', Ne-
benzüge. 4 Koppel, Combinationszttge für pp., p., mf., F. u. FF.
Freie Combination. Schweller fürs ganze Werk. Tritt zum Sohwell-
werk. Oktavenkoppel f. Manual I. Calcantenruf.
2)ie neue Orgel im j^bnigl. afab. Ignftitut für l^irc^en:*
mufit ^u Serlin. Sl^ancber ber gefcbafeten SSefer biefed SBlatteiS §at auf
bem obengenannten ^nftitut feine niurifahf^e 91udbilbung genojfen, ba^er
bürfte ed i^n intereifiren, einmal wieber uon i^m gu ^oren. 8or einigen
Sauren (ad man in ben Spalten ber „Urania" bon bem 80. (S^eburtdtag
bed Orgelmeifterd ^aupt, ber tujwtf^en mx ewigen SRu^e eütgegangen ift ;
bie feilen f^tntt foflen fidl auf fem SnTtrument besiegen: bie Orgel bed
Snftmttd. — mt bie Sa^red^a^l auf bem $rofpeft ber alten Orgel an«
giebt, if! biefe 1822, bem Sa^re ber Örfinbung bed Snftitutd, erbaut unb
mat tnmt „alten aSucb^oU", ^at alfo 71 ga^re treu gebtent. fBieuiele
aXurifer, $rofefforen, 9Rurt!bireftoren, Kantoren, Or^aniften, ©eminarle^rer
Sahen an i^r i^re @tubien gemadit ! @d fei nur ermnert an 9(ug. ^aupt,
L fioef^ftoni, Äoftopeflmeifter 9?icolai (Äomponift ber „luftigen SBeiber")
(L @tetn, ®4ndpf u. anbei«. @d|on uor me^r ald 10 Satiren foOte eine
neue Orgel gebaut werben, au ber $rofeffor fyaupt fcbon bie ^idpofttion
entworfen ^atte. 3)ie alte Orgel aber war ibm fo lieb, hoi er t>t\\ ^aii
ber neuen immer j^i ner^ögern gewugt ^atte. (£rft nnter bem je^igen $i<
rettor $rofeffor 9labe(fe fam ber nur Dielen Sauren gefaxte ^lan gur 9(ud«
fü^nntg. Sba^ Winiftenum beauftragte bie Orgelbaumeifter (^bruber 2)infe
in Berlin, bie neue Orgel auf^ufteflen 2)ie alte, bie mancher fleinen @tabt«
ober 2)orfgemeinbe immerhin nocb uiele ^af^tt bStte bleuen tonnen, würbe
nid)t „abgetragen", fonbem bucbftftblid) „abgeriffen." d^ft berührte $rofej|for
^Idleben unb und fe^r fd)merj((i4 ald wir bie erften 9[;t§iebe hörten. (Sin
fd)i$nered ^ll^ei^nacbtdgefcbeuf tonnte bem ^uftitut nic^t werben ald biefe
neue Or^el. Mittwoch, den 10. Januar d. J. übergab Professor Ra-
decke sie dem Gebfauch und weihte sie durch Prseludium und Fuge
C-moU von Seb. Bach (auf Wunsch der Eleven) ein. Die oificielle
Einweihung fand am Sonntag, den M.Januar, Mittags 1 Uhr statt.
Der Feier wohnten ausser dem Lehrerkollegium 8e. Exzellenz Dr.
Bosse bei mit den R&then Dr. de la Croix, Dr. Kügler, Provinzial-
Schulrath Vater und Regierungsrath von Moltke. Zum Vortrag
kamen: 1. Adoramuste Christe von Palestrina. 2. Orgel, a Dorische
Toccata und Fuge von Bach, b. zwei Choralvorspiele: ,.0 Hanpt
voll Blut und V^nnden" und ».Wachet auf. ruft uns die Stimme'* v.
Bach, 0. Mendelssohn: Sonate F-moU Satz I (sämmtliche Nummern
von Eleven vorgetragen). Zum Schluss sangen die Eleven auf
Wunsch Sr. Exzellenz Psalm 23 von Klein. Es sei nun noch kurz
über die Orirel selbst einiges gesagt. Die 15 klingenden Stimmen
sind auf 2 BUnuale und Pedal vertheilt. Die Registerzüge sind am
Spieltisch leicht übersichtlich angeordnet und lassen sich äu.sserst
leicht regieren. Die Intonation sämmtlicher Register ist, dem Raum
entsprechen*!, nicht zu stark; Gambe nnd Salicional eignen sich
vorzüglich zn Solo vortragen. Die Mechanik ist so präzise, dass
auch bei schnellsten Fignren jeder Ton deutlich vernehmbar ist;
die Spielart ist auch liei Anwendung sämmtlicher Koppeln äusserst
leicht und elastisch. Sämmtliche Register stehen auf Kegelladen.
Die Disposition ist folirende: I. Hanptmanual. 1. Bordun 16', S.Prin-
zipal 8', d. Viola di Gamba 8', Flute harmnique 8', 5. Oktave 4',
6. Gemshom 4', 7. Rauschquinte 2'/«'. II. Nebeumanual. 8. Geigen-
prinzipal 16', 9. Salicional 8', 10. Gedackt 8', II. Rohrflöte 4'.
III. Pedal. 12 Violon 16', 13. Snbbass 16*, 14. Violoncell 8', 15.
Bassflöte 8' Tritte über der Pedalklaviatur: a. Koppeln. 1 Pedal-
koppel zu Manual I. 2. Pedalkoppel zu Manual IL 3 Manual-
koppel. b. Kollektivkoppeln. 4. Mezzoforte. 5. Volles Werk.
3ui Sunt biefe« Sagre« bat bie fnt^ulifc^e JFir^e ju ^ 1 unten t^a^
(^annooer) aud ber Orgelbanonftnlt ber Ferren $. grur tiu {in nie r &
Jammer in j^annouer eine tuoblßelungene Orgel erhalten $ie @}elb«
fumme i^um ^au berfelben mürbe Don $erm ^ocbe^ iu banten^meH^er
®eife oefd)enft unb bie genannte grinna ^at ^illed aufgeboten, um ein
fcböned ^erf i^u liefeni, mobnrcb fie je^ i§re 9}2ü^e unb 9(rbeit üon (£r«
folg gefrönt Fiebt 3)a9 SBerf ^at jmet aRammle unb $ebal, ift in ollen
^^eilen pneumatif4 eingerichtet unb bat JjPegeHabenfi^fteui. Disposition.
Manual I. 1. Bordun 16', 2. Prinzipal 8', 3. Gamia 8', 4. Harmonie-
flöte 8', 5. Gemshom 8', 6. Oktave 4'. 7. Flöte amabile 4', 8. Qainte
2*/«' nnd Oktave 2', 9. Mixtur 2-. 3-, 4-fach. Manual II. 1. Geigen-
prinzipal 8'. 2. Flöte d'araour 8', 3. Salicional 8', 4. Flöte dolce 8',
5. Fugara 4'. Pedal. 1. Violon 16'. 2. Snbbass 16', 3. Prinzipalbass
8', 4. Cello 8'. Neben register. 1. Manualkoppel, 2. Pedalkoppel,
3. Melodiekoj)pel (Man. I.), 4. Kaikant, 5. Evaknant. Druckknöpfe.
1. Tutti, 2. Mezzoforte, 3. Freie Kombination ©Ammtli^e 2)ntcffnöpfe
lofen fi(b gegenfeitig aud nnb bringen bie ^anbregiftvatui; jum ©(biuetgem
^ur(b bie moblburtobad)te ^ertbeilung ber (Stimmen auf bie einzelnen iERas
nuale nnb ha^ $ebal, in ^erbtnbunq mit ben berfcbiebenen ^Kombinationen
laffen p(b fd)öne Alangmirfungen eri^ielen. 2)ie S^b^rafterftimmeu finb oor«
j(ngli4 gelungen, bie $rtn^ipale 2eid)nen fid) burcb \)otlt fftmitmxq unb grülle
be9 XoneS aud nnb verleiben ber Oigel eht feierlicbed, ebied Q^eprei^. 2)ie
leicbte @pielai't ift oontonmien gleicbniögig unb burcb bie J^onftruftion unb
bie peinlicb genaue 9(u9fü^rung ber $neumatit ^aben bie pfeifen eine 9(n«
fpradje, mie nmn fie fid) prftj^ifer nicht benfen fonn ; bie Jroppelungen er«
tcb^ueren bie ©pielart obfolut nicbt. @in SRaga^^ingeblftfe mit ©tOBf^tn^er,
toelcbe^ burcb einen ©cbbpfer gefüllt mtrb, oerforgt bie Orgel mit %Bmb.
6o uor^üglic^ loie bad oevmanbte 9)}aterial, fo afurat ift bie gan^^e 9(u9«
fü^ning unb ha^ ^n^ixummt tragt in ^ogem ®rabe bajn bei, ben guten
SHuf ber bebeutenben grinna ju beftatigen.
3n Söergonno ftarb, erft 39 go^re alt, ber treffflc^e Orgelbouer
fjerb. ©eroffi. —
^er üugerft rübrige Orgatiift an ber beutfc^en Qkfanbtfc^aft in
(Sonftantinopel, $aul Sänge, ift aum fönigl. preug. ^uftfbirettor ernannt
morben. —
91m 6. @eptember berftarb pli^^Iic^ ber Orgelbaumeifter j^eller in
Stmburg a. b. Saf^n. Q>t ^at 68 gelungene SSerfe boüenbet. —
^offapeUmeifter^. 9{^einberger'd neuefte Orgelcompof ition
(Op. 177), ein JlPonurt in ®«moll für Orgel, mit 39egleitung uon (Streic^^
or^efter, Römern, ^ronipeten unb Rauten, erlebte in Oaben > a3aben am
13. September in bem IV. l^ircbencon^ert, melcbed ber bortige ru^mlidift
betannte Orgeluirtuofe unb ^unfbireftor (S. £. fSerner mS^renb beft
6ommerd für t>a9 f}rembenpubliium ueranftaltete, feine überhaupt erfte
9fuffH^nmg unb erhielte einen glüi^enben (Srfolg. 2)ie jfritif ni^nit bie
SKompofttion al8 eht eigenartiges, in^altlic^ ebel unb formell meifter^afi
ueranlagteft unb burcbgefübcted ^erf, tueldied burcb bie glficfncbe SBerbinbung
ber Orgel mit @tTeid)ord)efter, Römern, ^trompeten unb $aufen eine gtog«
artige fBirftutg ^eiuorbringe.^)
*) ®ie^ au^ unfcre Scf^retj^ung Hefe» ^oc^httereffanttn Vkttti in 9ir. S ba
UTttnia. aHxm. ber Sltbaltton.)
82
Sei btr ))t!l(f|ti!) nduiiflciicn X^iiriitflcc ÜHSftcIIuiig für 3"=
bufliic nnb ®tiDErt>f tii Srfurt luacni audi juxi Ocfldn aiiftfltftttEt
Sit eine beitclben idqt tunOrtitlbcuineiflei $eKrfi[ie unb So^n mSaiigm'
lalja, btitn Siftpofitioii loii in 9tr. 6. S. M iiiitl^eiltm. 33ie anbtn mar
Don btm. Qmfibaumti]lti ftüiin in 6(t|mitbttd& b. 6ul|[. Zite{tibe ^altc
folanibc 3)i«pDritiiin : 1. ^aupltotrt: i. ^niutpal 8', 2 Sorbuii iS',
3. »Ulla bi fflambfl 8', 4. fileborft S', &. ^loljlflblt 4', 0. Olww 4'. 7.
9ßi^UT 2*. 3fad|. II. b e r ni e r t: 8. ®a(irii)na( 8'. 9. Slauto bolce 8',
10. 9ei||e)i))rliiw>al 4'. III $cbal: 11. ®iibbn^ 16', 12. Ottnubag 8'.-
9Icf>f nitnoe: 3Ran.> unb SBtbaltovpcl , ^cU jüc Wniiual. Soilc für
Sebal, Somtltitug, SunibtiiitmT. $rin;(i))nl4ur, ß^Dralraerl, tiPUtS Strt.
ntibe ^rte nuibtn von bcn in vamn %imnitr geiiannttn ^niStlAtcni
piflntÜTt.*) ft(S %rtitri(btev fimiiirteii füi bit nni|italifd|e 9lh =
t^eiluiia btr praditDon flclungtnm 91nBFtelliiii(| fiti: bie pnbufliie
uitb bae Seiuetbt 3:büTiiineii« in etfiut: ^ofrall) «rofTwüllers
£ai;runflc3Beimnt (SotfifttnMT obtr Dbutann\ ^oforRnnifl Q)i>ltfd|ala
(StFRinr), ^o|ra|KanititIti:e.%)fi(f|ntr=(£ifmt, ffnlKnmciftergtnbDlV^'
(£tfurt,$lanoFuiMfabritant@d|iEbniaqeT=®tui<(iart,$vi>fc(JD[3:i)iiicau<=
&lfenai4,$ianofoittfnbritantirTCu|bD(fiiii eoma),ft>.peatnci(KTgriiebt=
niaun>^ane a. ®., DiitftDt Sfoltnincqtr'erfurt, iSiulinbancc ^am>
miac£;jp|i|]. 2)it Qltnantilcn ttrinrtcn , bnB bi« bttit^ftitbe ^iibnftric
X^iirinQtnd mit onbcm ßeftrebuiigcu im lieben btutfd|cn SRtidx flttn>[t
concuditn fSnnc.
3n (Erfurt ftarb Dpi tinifltiS"' tKi fliebfanie Ornanifj Hilpert,
iin bcfleu aKomuMItei.
^lu aSutiHe^Kt luib Srften Oiaaiiifleu an ber Obevs$Fiii^tin6E
ui 6t. 3Rarieii in Simiiig, fli|ielnidi, ifi bei Xitel J[Ünif|(id)ei: 3Bufi(>
DiTctiar" oeditben.
Id^lrclcbcn ^iicii SDIItiitii In bn nltcii XtBiiiiaR (■"ff'B'itt
imcii Innen, tin Snnctri (n «tmnflaltfn. In iiKl<4cm Vt bC'
torlrouDinlttFii: Sta. KsA. äahw. tctbS. Slt>
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duiAri, Snbunt ^liF h( DTDfumT« Miulttllnnii hinfilnilÄ an SAotl
..r..i_. i_ — ^.L ^ -In gß j|_ ™,..__.^_. . .„ ™. -
»ricftved^fel.
fieim Ccfl. S. in 33.: SReine 39cniet«t ^at 3 üuc aSado'« für
Croel beaibeitet nnb ^eraulgtaeben, nnmiidi 1. tinS uon Dr. JJtan^
Stfll (Srtlltottf&^rttl), 2.^me iwn Dr. Shb. Srani (Snptia, Sicaeh,
- -■-' — «botpS ßenfelt («rtjtM & ^rftrtel). Da* Sifii'ftftt ifl
foQ Sfirt etf. Sinfenbung abgebnidlt rotrbtn.
^rin Smblfontur S. m ©.: »nttr 3üf, ©oöbn fint jinti 3Kt((en
mit cbdQatti OiBel gefdiiieben, nüinltcf) bie grugt Oraeliiielje tu SS^tuic
lin Lonurem bcKtae Ufiriae virKiiiis, ton^>. iBSfl in Siftnflabt) unb bic
tltinen in iUe^but (.st. Jonnuis de De'<\ iu iPCldKt bit O^qt! iui Stnt>
bittuS felbfllianbifl Iifruorlrilt. Beibe »ied'eu tntftnlten ni(&t aSufit al«
Su^nbt rtcrjle IScbilbt nianEbei: )i)irifli|dKn @ücilianei:. ^offcntlid) niib
bie 93ellfinna Siiitfopf & fiflitel in Ueiiiiig benugen, auib iwn bitftnt
ftlaffittr tiiit @e|flinintaueonK ju ixratiltalttii. ^ür SQc 3ubt(feFt naOtn
Sie aRojailä ptHc^lige O^mne : „Q>i)tlfiett, bir |ti $nt« unb S^rt!" Bcf>
btirüdr«6tifltn. —
Suiiati Rouifioniri: 9iicf)t Sebtm warb &ai\t in fpltem Stafl
btlitiecrt, bog il|n bie 9!aif|nKlt' nodi ^a^cjeliute Inug txre^tt, bod) jtbeB
gute IBpiI unb jtbe flutt Z^at miitt FtQenbnugtnb foit: bei: S»'""!'
flplbnt Snot. —
^uii «Kuntbir. @. in X : SSeirn^aib 3iel|U, btc btttitS eint
inlertffantc ^aimonielt^Tt ^rauigcaebeu tjai, liefert beu fBeiutie, gtoottlbtc
bei ünfidil Dr. $. ERientnnnt, ba| bie unuDKeubelc gtogartige bmt^iltge
jfiut botb ju bec Jhinß ber Sunt ». S. i&ad)" at^Sit. — 3Ra}aTtf
„Siefltnlieb" ift bo* mol)i eIh uii8it|te8 Wert. — ^bilipt» Sviim'»
S'fammelte «uffaee [wb bti ®ebniber Spaitl iu ©tvlin ti-fütutn. 33tt
uffat übti ßtinrift SAüti (m*! griebtidj ®J ift floiy Itltniiixrtfi.
^mi K. in %.: StT Xl){iringtr 3)i(^ttT H. Sube toflt: „VBä^rtnb
recbtS iin ftnten 3)iuihl QDlbne Sterne nitbtvrinhn, Stäqpi Sterne mit <St'
funltl hinter Strgeu auf jur Siultn. — KBn« fi<^ IK|l am ^iinuitl ftl|tn,
ieigt fi<^ lluten oud) im Stbtn: Sterne ntülieu unttrgt^ui, foKen Sltme
ftdi tr^ebcu! —
'^^^^ nnicititiu ^^s^
Sinn Bttbg in M AöftTfiEri fiihidhii ii Aeaptn.
8u 6tjt(ten bun^ na« Biu»iinMi<n9tn M ^b- unb Hntlonkrt.
^ad $armOHiumft>Ul in ttuleniDeiFtr. gn-mbli4»
Hnorbnuufl ;ium ©elbtinnterrirt)! uerfofit unb oHtn ateunbtn litf;
tnifttr Sßurit geiDibmet udu ajcrn^orb Wetttnirltrr. erfter
aijeil. oiJLiaSO. Sittte Hufldfle. b*. 136 ©titen. ^niS
brod). Jl 3,-, iu ■/. SiDb. fltb. M 3,50.
grilnMlific Mn(dtuii9 jum ^onnomumiliiel llt oH BtMrfniS untttennl.
~- "-^ulc »ai-f iirab' «l* ''"< >KT ttiltn ^l^ntt mA.-n, dk bld f4on
HnliÄtnreumcn nuf (Innnbn fohmiMn neuen Miinagm bltiellBtcM
— •■— —'» ini. «np. ti1<ft1fncn(ni.X^Ut (¥m> »nxft.M.s,-,
ibfntilgt Jxi «uNc in Witu nvtlt no4 cintn S. Xfil
unt Dgriifwnbc eitulc ti
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bnoiricii lufit. Se6cn
Kiria iiufonwi^iint lutuiiasilitilcn DtnÄint f
märt, wie »n( loldK inuEe ffli bhfet r""'
[titn ISftlc aucb bti nn» 1h ZnitW '
unnaiiiiimiiliHlt lum t
iminl, moünW'iiT.""
Ueber 40,000 Aufl.
SöhUr, L-, Hocbacbale fUr PiftoiBten; Cramer, Cleinenti, ScarUtti
Hllndel, Bach — 8 Sectionen k JC 1. 60. , gebunden k JC '2.dO
VoUit. Venetctann kiMteirfrei ; i. MkkvtÜi ft C«^ l.^pd|;.
Alexander Giiilmaiits
Orf/el-Komposifianen
Terdlenen es, in DeDtscbland endlich gekannt
nnd gewtrdigt zu werden!
(Kothe & Forclihamnier, Fuhrer durch
die Orgel-Literatur).
Katalog verlange man gratis und franko von
Otto Junne, '"'tülS^'
^orbrn rrft^tfncn:
CTTYlTniO- nn 1R Andante KeligUM fflr Ti«Ilae
. Jinilllg^ Dp. XOf «ad Orgel. Preis Hk. 1.—
unb
AlTviil Andante f. Orcel oder Harnonlnu.
. JVrUit • Frei» Hfc. -.8»
loclc^ in btr botifltn Sluininet bitieS SlatteS gnnflig beiiit^tilt wiirbuL
Verlag von W. F. Lichtenauer,
9{ptter&atti.
1^ Qmd JBeilagcit Don fiebrftder Hag ft C«. in
Uipxig emt)fe[)ien »ic gfitiaer JSeai^tuiig:
1. <0tri«>S«rjrt(<>iti^ von Xb. aHaitnborfl'« iOnit*
itkt» f^atmomimmt, 9imnitanii^en (SottOfit'lDtqtlm,
<0«bal* nnb ll(aoirr>J^ariiioiiiumd.
2. SammlNNfl (atcinif^rr StiT^euQefätt^e fiic gc
mittaten S^or Don ^acl b. Sein.
Driicf, iUrlAA unt Ssvrtitipn: Ctto eaiitab, Ccfncr, SAottcnfitraftr 4.
Vtttnttr für btn Bu^^nbel: ERobtit Sorberg in Stifjig, X&al|tragt 16.
URANIA
rfff§^5?
ftwit fgr mufiktlifilje tl)(ori(, kirdiüilir, in|truktiDC dScfang- unii CtaDt(r-i)lu|ik.
^eiaiiggegeteii uüii
^. 'S. (S>Ott('d)al'lJ, StoSSnjogl. a $ü|
ifotdiiiiift in SSeimar.
^. 11.
(SinunfefAnfsigfiei So^tgong.
1894.
3)ieit8 ffllolt fift^tiiK in btii tt[teii Xa^vx jtbcu
SBonntS, {iaftvli(^ iii 12 Mumuicni) uub ift biirt^ alte »ut^. &
3nufttalitn=ßanblmi(ieii, ffir ttii einigen 3ni)rgniig «^ »O^
mit »t(leDgebiif|r 3^ 10 A, piümmittonbu , jii bejicfteii. —
3iii 3etttinaStaln[as b«T ^Dft ^flt bitM Silalt bie Dluimiiei 6301.
D i i; c f 1 1 « 31 b ■> II n e m e II t bei bei:
gEtiebiliuii & bei» aSedofl bei- lUrtiiia: Olli) Söittnb iit Erfurt,
Si^otteiiftrngt 4, n^geii SiiiieiibiiiiD uoii « ,« SO A filc Ben
gniijni 3(iftr0(iiia bei JJiaiico=3iif«itimig. — 9Btei3 bet tiiijeliicn
SZiiiiiiitec 30 $ieitiu(|. inject ionSiiebii^reii : bie tieipalteiic
^etit^eile iiiic lo Vfi^iiiiig.
Sn^oll: 3)« Übt iwii $iT(4(iu. — Oratibauei unb Dtgtia in Siiiitgart. — 6))rec6iaal. — ^o(b einmal St^cinbernciS aRotttten. — Briefe
m ^i. AQ^mFtebt — 9c|)>n4unBtn. — Üuffü^nmgen. — IBirmifdilcS, -^ 91olijen. — Brielmet^fel. — anjcignt. —
£«t SIbt »011 ^trf4»au.
Sin mittefaliettic^eä ffituftetib^n Don ©bw. JBocmann.
€ingii)(tjt; „Sin freies Seben führen nii u."
Stt ÖCTiufl te^rt in öirftdau ein —
beul te^t «8 ft&malc iöifitn!
aSai brnu(f)t uun 3bilb)>rel, j)Hi^ unb 3Bein
unb uon bet SWöndie Stdeterii
bei- S^jofl t*"" i" loifitn?
3m ffloiieRefeÜortuin
reitet 011 ben [nngen Xii^en
ein ^nter Ofierbisi Stniiii;
unb Saft« fl'6' »il libitum
bit Re^leii aiijutrifdidt.
Unb gu bent Hbt bei: ^rjag fpn<t)t:
„Sd) lub midi beut ju («lafle:
nun Ipfifl 3Sr mi(^ mit btm @tct*l?
^ifi lontnic bud) nnd) fiirfdiau nii^t,
ba^ id) mit Suit ^in fafte!"
!&a Iad)t btr ßtigag: »Ei, i
fo fett finb nit^l btt Otiten.
gi)r ^abt Hnmi --- -"-
A Slbl: „Sil: ftoben ^rr, iobrau«, ja^nJn
nid)tS Effects jii beigen!
Sont 3^T btni nioftei gMübiQ fein,
aeiufl^n unB, nai mir auf Sattin
Uumanitatea feigen."
5)a fpti*t ber ^Krjog: „9Bi)&I. eä fei!
3^1; nübct Sud) ^ar ju fiiHrlii^.
Serfdiont midi furbtr mit bem Srti,
unb gmanjig Oi^feii, meiner Znu.
itnUiit i($ Siidi aaiflgrlJc^.
9(bt: ttud) mertt in ^ulb, ^err ^rjug, i
mir in ben Sedieni ^aben.
Oeliebei 3^r ein eblcB Sing,
fo füfll niKt eine caricaa
)U |entii rcid)tii ßtobeu."
Zier ^nofl njdi: „9Iu( biflifl ift,
lur Sveij' beii 3;rant ju fpenbeii.
3)em fliofler roia, em frommer G^rift,
idl \a DOii aaftr ju ga^teflftift
ein Si'ber tEBeinee fenben."
VI b t : „9Sein gnflb'ger gfirfl glaubt tii^t etrca
bng flete iDir nnii geiuefen.
Sinft laaren biefe SDr(ttn bo
bem ßlofier; in ber G^iunita
tonnt 3l|t boriiber leftn."
;lb,
„Z^t ^nttel gern fie mieber, gelli
3t nun. baS fall Sud) werben."
f( b I: SSir baben ein paar fldtr
bie ^ntten luir mit gleig beTltOt
bodi fe^lt ee uu9 an ^ferben !"
II bann'.
, . H gefflnoppt —
bit Caritap, ben ^nlb, — ^en Hbt,
icgl lo^t mii^ roeiler reiten!
Sr fpringt nuf'B STog, er jagt u
bag SAiDcif unb annfincn ftieati..
2)0(4 fd)inuitielnb furidjt ber (BotftSmnnn:
„3Ran nimuil Ttdi ^ail, fouiel man Fann,
— fann man ntd|t ÜSeft frlegtn I" —
-vi-t-i^t«?*^^**-
(«lue Q
>. SSDratannB Siebtr^od).
jOtfltflfrauec unb Orgdn in Stuttgaet.
!£ie in S^tem gefif|5^ten Statte anaefttnbjgte @iitn>ei^ung
ber neuen Dtflel in bet Bieber^He Demniafet einen pafftonitten
Drßetipielet m nac^fletienben 9Hittf)eilungen : ©eit bem ?Iu8=
gang oeä 15. 3alirt)unbertä ftnben ficft §of' unb (Stabtor(iet=
mattet in ©tuitaart. 1470 befreite @raf U(ti^ V., bet SSiel^
geliebte, auf bejonbete Sitten be8 SÄüflifttatä bafelbj't ben
aWeitter Seon^aib, „Dtgelmai^er", Bon SBai^en uno gronen.
1511 m(i(§t aSoIfflang JRqt^att eine Orgel ffir ^erjog Ulritlfi,
1579 5Ktt^aet Äreffet, genannt ©dimib, eine Dtgel unb eilt
flIoBitorbium fßt ^etjog Subroig. ^lanä Ste^maier Dec=
fettigte 1616 ein „fel&fffctitagenbel Crgelroctf". 1845 würbe
bie untetbeffen te^t berühmt geroorbene Dtgefbauanftalt bon
©. @. SBcigfc gegrünbet. SJiefclbe t)at 6i3 1883 neben Oiele«
größeren Umbauten unb 9{e)}araturen 103 ne>te Orgelbauten
ausgefüllt; nac^ «Stuttgart oHein famen bi8 ba^in 12 n;ue
Drflelwetle, nacft ü6etfeetf(^en fiänbcm 9 gtöfeere unb Keinete
84
SGBcrfe, fo j. 91. nadi 9?orb= uiib ©übamerifa, Süb* unb SBeft*»
afrifQ, iufi^ bänifc^c ÜBcftiiibien ?c. — Sic ©tiitti^arter Stift«-
lird^c crl)ielt fc^on 1381 it)rc crftc Drgcl (flcrabe 100 Saläre
f^)ateT iDurbe Da« erftc Drgctpebal in Sicuifdjlanb am 3Berf in
bcr 5)ümftr(6c jii (grfurt angebracht). 1581 njurbe bic ©tift«:=
fitdjcnorgel rcnoöitt unb 1669 burd^ eine neue erfe^t. SRau
tüieg i^rben ^la^ an, ido früt)ec ba« 1515 uerferttgte U^r^
toerf untergebracht toar, unb öerfe^te biefe« in bcn großen
3^ur;ii. 1811 liefe Slönig fjriebridö bie berühmte grofee Drgel
au« ber ftlofterfir(|e in ßlüiefalten. ^ier^er bringen. SJiefelbe,
1737 uoUenbet, 1839 burc^ SBaldfer umgebaut, ^atte urfprüng^
Ii& 64 aiegifter mit 6384 ^Pfeifen, befi&t aber |e&t 101 SRe=
gifter, bariinter 76 flingenbe. 3I)r tebter Umbau ttjurbe um
1883 burd^ SBeigle borgenommen. — 3m 3oI|re 1612 erijielt
bie ^ofpitalfirc^e eine neue Drget burc^ ben trefffirfien SKeifter
Äonrab ©d^ott, ber fcfton im ad^ten Satire fein 9lugentid^t
Verloren batte. I)iejer beriilimt geworbene TOami baute aud|
bie erfte Örgel für bie ©d^idtarbt«* ober ©tabtfircfte in greuben-
ftabt. S)ie je^ige Drgel m ber ©pitattird)e, erbaut 1882 öon
SBeigle, toftete 19380 SKarf unb umfaßt 44 3ie9ifter, barunter
36 Ilingenbe, mit jufammen 2196 pfeifen, ©le nimmt btn
?ßla6 ein, auf ttjcl^em ^tmfc^en 1821 unb 1823 bie 1669 er*
boute el)emalige ©tift«firc^enorgeI aufgefteüt morben tpar, mäl)^
rcnb bie erfte Drgel ber ©pitalfird^e jtoifc^en bem Sf)or unb
beni ©cljiff bcrfebeu ftanb. — 1621 njurbe im G^or ber Seon-
]^arb«fircbe eine Drgel aufgeftettt, toofelbft Dörfer feine ujar.
1718 befam biefelbe eine tieue Drgel, toeld^e i^ren ^la^ bem
(S^or gegenüber eri)ielt. 1836 ttjuroe mit bem berüt)mt gemor=
benen 3)}e:fter (Sber^. ^J^ebr. SBalcfer ein Sertrag n?cgcn eine«
ncuAi 3Berfe« abgefd^Ioffen unb 1852 ein fotd^e« mit 26 flin-
jcnben SRegiftern aufgeftettt — 3n bie atte ®amifonfird^e lie=
erte berfeÜie Drgelbauer 1824 ein gute« 3Berf mit 20 Stimmen,
ne britte üon i^m erbaute Drgel, bie feinen SRu^m begrünbete.
3m 3a^re 1834 befam aud^ bie aBaifen^au«fird^e ein SBaldfer*
fd^e« Drgclmerf mit 14 ©timmen, 1860 bic ©^nagoge bafetbft
eine Drgel uon 3BeigIe mit 26 SRegiftenügen, 1876 Die präd^*
tige 3o^anne«fird^e eine fotd^e mit 56 9tegifteräügen unb 3136
Reifen um ben $rei« üon 35 000 Wlavt, 1878 bic neue ®ar*
nifontirc^c ein SBcrf mit 36 SRegifterjügen unb 1844 ^Pfeifen.
SBeigle lieferte audö ^ic Drgeln in bie englifcfte, bie 2)iafoniffen^
reformirte Äirc^e, ba« i?. ^oft^eater, ebenfo in bie ©d^(o6fird)e
ju griebrid^«I|afen, irbaut 1867 unb mit 28 9legiftcrn oerfeticn.
S)ic 16]iimmige Drget in ber Ä. ©d^tofefapette ju ©tuttgart
lourbe 1865 ourcb SBatdfer erbaut. 2)ie frühere j^erjogiid^e
©d^tofefapette befaß fd^on 1576 eine gröScre Drgel neben einer
flcincrcn. S)a« Drgelfpiel loar in ©tuttgart bereit« in früf)eren
Sabr^unberten njürbig^ Vertreten, ^erjog Ulri^« §oforganift
Sorg ©^arpf ober iSapf bon 3tug«bura war ein namhafter
Äönftlcr. ©pöter finben toir SBolfgang ^an|, iücld^cr ber be*
rübmtefte 3nftrumcnta{ift ^n biefer gnft auf ^^"^^"f pfeifen
unb mand^en anberen Snftrumenten genannt ttjirb; 1690—92
loeitt 3o^ann 5ßad^etbel (geboren 1653 in Stürnberg), geftorben
1706 al« §oforganift in ©tuttgart, ber bebeutenbe aReifter im
Strengen Drgelfpiel uor ©eb. ©ad^. Grftcrer führte feiner Q^xi
bie fogenannten ^^if^^^fpiele bei unfern 6f)orälen ein.
®ie grofee Drget ber Sieberl^attc, bereu intereffante S)i«=^
pofition unfer Statt bor einiger ^eit mittfieitte, tt)urDe antäfelic^
be« 70jäf)rigen @jiften jiubitäum« be« ©tutt*
garter Sieberfranjc« am 15. Dftober b. 3. eingett)ei^t.
2)ie erfte pefuntäre ©runblage erbiett ba« großartige SBerf
1885 burdb 1000 SRarf feiten« be« aRufiffomitee«. 2)er be*
rühmte Oefangoerein fiieberfranj l^at fein SBort, bie Drgel bi«
gum TOufiffefte fertig ^u fteflen, eingetöft, anbere Umftänbe
laben bie Drget i^rem erften 3^cdEe entjogen.
TOäd^tig erfüttten bie fraftbotten Jone ben ©aal, ju Stn*
fang in botten 3lfforben, bie fid^ bi« jum mäd^tigften gortiffimo
erhöben, um abtoed^fetnb in ba« gartefte $iano unb $ianiffimo
ber berf^iebenen ©timmen überzugeben. S)em S^arafter ber
Slegifter entfpredäenb, fpielte berOrganift Sang eine freie gan*
tafie über: „Seife, leife, fromme SÖcife." ®ro§er 3ubel erljob
fidö, al« ber Drganift unb ouf befonbere« SSerlangen ber (£r=
Bauer be« SBerf e«, §err ®. SSeigtc erfd^ien, toelc^ fester er
jubetnb empfangen iüurbe. 2)er 2)icf)ter ®rimminger ^at fot*
genbe ©trop^n gebid^tet, bie er al« SBci^egrufj bortrug.
SBo^I oft [c^on 6ier, am Xage tjo^cr greube,
nabm Stielt ber ©änger au« bem ßercÖcnneft,
uno fo erfd^ien, gaftirenb er aucfi tjeute,
ba i^r begebt ein feiten SEßregenfeft.
@in SBiegenfeft, bon beffen f|o^em SBcrttjc
toir atte, feetenein«, burcftbruiyjen ftnb,
ba« auc^, al« langerfet)nten ^^d^a^, befd^erte
ein tongeioattig ftro^enb Stiefenfinb.
Unb nun, ba in fo lounbcrfamer SBeife
jur 3Ba^r^eit warb ber fcböne Drgeltraum,
bergönnt aud^ mir, baß id^ eud^ glüdlid^ prcife,
mitiaud)äe ^eut im luftcrfüttten 9taum.
^enn wa« ba« ®Iücf euc^ enblic^ l^otb bergönnte,
ein S!leinob ift'« im 9leicft ber üRufifa,
um ba« ben ßieberfranj beneiben fönntc
fogar bie ^eilige ßöcitia.
SBie fc^ön loar, wa« un« ju Oeftör gefommen
au« bem Sereid^ ber Xontunft 3Keiftcrf d^aft !
9iie tjab^n ^olbern SBo^lflang wir bernommen,
im 2)icnfte au«gewäfjlter ©c&öpferfraft.
3ft jene nod^ fo rei^ an ^e^ren ©aoen,
aeftempelt mit ben l^öc^ftcn SKinftIertt)erl)'n:
?tuc^ SSerlen wotten ebte S^ffuna l^aben,
®em ®Ianj erft feinen SBoQwert^ ju bertei^'n.
5)at un« ba« §erj ber ®eniu« er|^oben,
fein borgefü^rt bon funftbefeclter ^anb,
SCAiemt fidb'«, ben Grbaucr aud& ju loben,
er il)m erfc^iif fotd& föftti(^ Songetoanb. —
Sßun fönnen eure SBeifen fi^ berfd^wiftem
mit einem ^armoniewerf fettner Slrt,
ba^ reic^ bäad^t mit berrlidjen SRegiftern,
ein SWeer bon 3ö"t>erflängen offenbart.
SBer ^ätt'« gebucht in jenen SSerbetagen,
ba nocft ber Sieberfranj empor fid^ rang, •
baß einft, bon mäc^t'g:m Drgclfd^aß getragen,
ju fold^er ^ö^e fic^ fdjwänge fein ®efang'!
©0 wünfd^* \q bcnn, Dag gleid&e ®lütt«gen?S^rung
aU^eit, auriö fünftig, eud| entgegenlad)t,
unb baut' auf« SBärmfte für bie fd^öne Sprung,
bie ffcuf mic^ ju bem ©urigen gemad^t.
S3ei ber „beutfdöen ^anh unb ©iege«:^§^mne bon G. §.
©e^ffarbt" fpiette oie neue Drget eine ^auptrotte ; ?ßrofeffor
görfter birigirte meifterl^aft, Drganift Sreuninger effeftuirte oie
Drgelpartie.
35cr 2. %tit\i ber ^eier brad^te Drgetpiecen bon ©. 95ae^
unb ÜKenbel«fo^n*93art^olbb. 95?it atter Scfriebigung barf ber
„Sieberfranj" auf bie« großartige geft äurüdfbticfen. —
SBeigle'« SOJembranentabc in öubapeft
©e. Gmincnj ber l^od^Würbiafte §err Sarbinat=S3ifd^of
bon Orogwarbein, Dr. fi. ©d^tau^ beauftragte ben f. unb t
ungarifd^en ^oforgclbaucr H. S)angl, für bie neue §erä^3efu*
fircqe eine mit ben neueften (Srrungenfc^aften au«geftattcte
Drget ju erbauen. §err S)angl unternahm bemjufolge eine
Steife na^ ©tuttgart unb bracbte SBcigte'« SRcmbrancntabe mit
jidö nac^ ^an&. ?lt« ba« Säerf fertig war, würbe Jfclbc«, unter
iSei^itfc eine« ©tuttgarter Ferren montirt unb im SWonat SWärj
bem ®ebrauc^ übergeben. @in bid^t angefc^riebener unb Iitho=
grap^ifd^ berbietfättigter Sogen foHte Die 3ntereffcntcn üoer
folgenoe« beleftren: 1. Stimmt ba« SBeigte'fc^e ©Aftern wenig
$ta^ ein, 2. ift e« feinem 3Bitterung«wedöfeI unter)botfen uno
3. bie ©pietart fe^r leicht, unb finb ®tiffanbo«, dritter, ©tac^
cati, ja fetbft S^remoto« mit gtöfiter 5ßräjifion au«jufül^ren. —
Unb wal^rlid^, man würbe ber ^al^rJ^eit tn« ©efi^t fc^Iagen,
85 —
tooKte man auc^ nur eines biefer geuriefenen Sßort^eitc in 316=
rebe fteöen. @S tlappk aUeg, tt)ie 6cfd}rieben, ja bie Ätatoiotur
toax fu empfinblic^, bofe ein äufäUigeS Serü^rat ber ia'ik mit
bent ?lermc{ foforr unberufene Xöne herauf befd^tüor.
^ ^ie 5^'cubc bc^ Cvganiftcu über baS fd^einbar gelungene
9)?eiftcnüerf foUte ober mir uon fürjefter fcauer fein. 2)enn
fr^ou uarf) faum 1 V« :Wouoten tDar ein nuffallenbeö 5Ber==
iiimnicu ^u mcrtcu. S)ie prompte 3lnfjprad^e üerfd^n^onb aU*
mnl)licl), Xöne uerfagtcn tangfam, axi6i im Snnern foufte unb
brobeltc c^ ; ber arme Salgeutreter bemühte fid^ umfonft, ben
nötl)igen SBiub l)cibci ju fc^affen, ba Don aüen ©eiten bie
Suft/ ttjie burc^ ein Sieb, entströmte ?c Äurjum, alleg in
aQem genommen, bie Drgel ift ^eute nur me^r ein bürftiger
©pieUoften, benn eine am 10. September — atfo nad^ einem
l^alben 3a^re — borgenommene einge^enbere Unterfud^ung er=
gab fotgenbeS Siefultat: I. aJiauuat unb 5ßeöal nur ttieilmeife
ju gebrauchen, im H. 9)?anual bagegen uei fügen im ®eigen=
prinzipal 8' 25 Xöne, im ©aücional 8' 26 2:öne, in Siota 4'
34 iöne, in 2)olce 4' 34 Söne, in SSof coeleftiS 8' 39 Jone,
in S)oppeIflöte 8' 40 Slöne ?c. 2)ie übrigen 3;öne fommen
aber au^ nur nad& fräftigem Drucf unb einem iaftenfall bon
13 mm. — SBir miffen toobl, baft bie Drgel im 3Binter er::
baut unjjiinftigcn 8Bitterung*i)er]^ältuif]en auögefefet toax; bo^
toiffen tt)ir aud^, bafe lüäl)renb bem I}alben Saj^re mel^rere SRe^
paraturen borgenommen ttJurDen, iebod^ j" feinem günftigeren
©rfolg ftl^rten. 35a §err SBeigle auf feine ©rfinbung geujife
mit ©tolj ^erobfiet)t, unfere eiul)eimifd)en Draelbauer aber —
fomit au^ |)err ©anal — genug laut berfünoen, bie fionfur^
renj in fünftlerifd^er Sejie^ung mit bem ?ru*lanbe aufnehmen
ju fönnen, fo möchten \m bo^ gern erfahren, an »eld^em bon
beiben ^erren biefeS riefige giaSco fjaftet?
3)ie Drgel \)at 20 ningenbe 9ieaifter, 4 Goppeln, 4 pneu=
matif^e ©rucRnöpfe, ©djmeaer für^g II. 2»anuat unb 3ioa=
fd^ttjeUer. SBie fc^on oben bemertt, ift baS SBerf ein ©efc^enf
beS lunftfinnigen unb iHuftren flird^enfürften SarbinaUlBifd^of
Dr. S. ©(^lauc^ unb foftet 10000 fl. ö.aS, = 16700 maxt.
©igm. ©jautner,
SDtuftfs^iieftor unb (^^orregent an ber ^aup tpfarre,
fomie ST^ufifbireftor an ber Dfener aRiififafabcaue.
»»»^» no^ g i i^<<<<
ffto^maii hie ^htPtnUWiotctten op. tV6
DbigeS SäJerf beS gefeierten SWeifierg I)at in 9?r. 5 be
„Musica Sacra", unter 5Öe5ugnal^me auf eine SBefpred^ung ber
^Urania" eine Öiejenfion erfafjren, toeld^e }u einigen @ror=
terungen ?lnla§ giebt.
SBenn fc|on SBerle, tt)eld^e jebe ©genart bermiffen laffen
ba^ (Spit^eton „erareifenb fd^ön", „bon ^inreifeenber SBirfung"
„bon unorfud^ter Originalität" (!) u. f. f. ermatten, fo muß bie
abfällige iBefpred&ung eineö fo bebeutfamen, ujirflid) originellen
3Berfc3, inie SR^einbergerg uRotetten, bopfett unangenel^m be^
rfif)ren. S)er e^t bofale ©ofe, bie ©elbflltänbigleit ber @rfin:=
bung, bie lontrapunftifc^e SJceifterfc^aft, fottjie bie au§brud§=
bolle SSertonuna be^ ^^ejteg, berbunben mit f^mmetrifd^er ^b^
runbung bed ©an/jen finb ©geuf d^af ten , bjetd^e, bjie aüen
JR^einbergerfd^en SSofattoerfen, fo aud) biefem neueften inne^^
n)ol^nen.
S)a§ eine geredete flritif 9?ebenfäd^Iic^e§ nid^t über
bie^auptfacfte, baö SBef entließe, ftelten barf, ift einbefannteg
Sljriom. SRebenfäc^Iid^ finb nun jebenfalld fleine ^Cejtberfe^en,
bie bei übcrl^aupt borl^anbenem guten aSillen fel^r leidet !orri=
girt tt)erben fönnen. SBenn ber §err SRejenfent ber Musica
Sacra ba^ „objeftibe" Sebauem au^fpri^t, bag feiner ber
2;ejte ben liturgifd^en Sudlern genau entfpred^e; fo mufe bieg
ate ben ^iftatfad^en h)iberfpredbenb bejeid&net n^erben. tt)ie man
au^ folgenber Mnat^fe ber 9 SKotetten erfe^en burfte. SRr. 1
*} Unfece eef^roi&unfl bc8 Cp. 176 in ber nxaim, 9lr. 4 beS 5'. ^^., ^t ber
liiittra lAcra Qecaitloffunfl «geben, biefe SRotetten «u bemänfidn. 3n bem ttorlieaenben
Slrtitel fm^t man üoKgntfatQolifi^er eeite jene eemänfledinflen }U entfcfiften.
itie 8lcb.
„Rorate" ift afe luä^renb ber Stbbcntjeit aCgemein berttjenb*
barcg a)?otett gebadet. SBenn SRl^einberger ben Sejt (Lntroitus
am 4. Slbbentfonntag) nur biö jum ^falmuer^ bringt, fo über^
fe^e man nitfjt, ba& er fein SSerf ?[bücut=aj?ütettcu betitelte.
mit Woicit beseicbuet mau aber eiue ilonipofiiiou, loelc^er
nic^t uotfjiuenbig ein aturgifrf) bollftäubigcr. foutJcru überhaupt
irgenb eui tnrjer biblifdjcr Soft ^it ©rmibc (ii\]t uuD loelcSc
gemö^ulicl) ui rudjercui atiie gdjnlteu in. Cijue bal)er im
germgjteu gegen bie liturjifdjen >4>orfd)rifien ^i beiftofeeu, faun
leber ßborDireftor btefe§ fo ebe( gcbad)te aWotett U)ö[)reub ber
gonäeu ^Ibbentjeit nac^ c^oraliter gefuugenem ober recitirtem
®raöua(e ober Dffertorium jum SJortrag bringen, um fo mebr,
m 3fl)einberger ^ierju SBorte benuWe, tbie er fie dbaratterifti^^
)d^er für biefe 3eit nic^t ptte toä^len fönnen.
9?r. 2 „Universi'S Orabualc am 1. 9lbbentfonntag, cnU
Mit ben boüftäubigen X^t. SBenn 9J{)einberger bog Jiaeluia
erft am ©diluffe be§ ®anjen bertont, fo gefd^ie^t e$ bafür an
biefer ©teUe tn um fo reiferer unb nnrfungiSboaerer JIuS^
fü^rung. ©olc^e unb ä^nli^e unwefentlidie göHe bon „niefit
genauem Ucberemftimmen mit ben liturgifcften Sücbern" finbcn
fic§ I? felbft bei ben SKeiftern beö 16. Safjr^unöert« häufig,
eo m j. a in nic^t feltenen gäQen ba^ Kyrie, manchmal
and) ba^ Cbriste nur jtt)eimaf, ba§ Osanna beS Sanctus gar
md^t unb febr bäufig baö 2. unb 3. Agnus Del ebenfaQg mcfit
fompomrt. S33elc^em beruunftigen Äird^enmufifer loürbe e§ bei=*
^alb m ben ©tun fommen, folc^e oft meifterbafte SBerfe bei
©eite äu legen ? 2Ber tnirb eine foftbare SBafe in bie SRumpeU
fammer berbannen, meil ein fleine§, faum ficfitbareö ©tudcben
abgefprungen ift? ^ ^
5Rr. 3 „Ad te levavi'S Offertorium am 1. Slbbentfonntag,
bon njunberbarem SBofiaautc burd^bruugen, bat ebenfaÜ^ boU^
ftanbigen Z^i% SDafe expectaut ebenfo häufig bortou.mt unb
fangbarer ift ats exspectant*) loeig ieber fielefene Äircben-
mufifer fo gut toie mir.
Sei Sfa. 4 „Ex sion", ©rabuale am 2. Slbbentfonntag,
m toir imeöer ben ganzen Zejrt bet^anbett finben, gilt bepqliä
be« 1. alleluja ba§ ©leiere, njie bei SRr. 2. ^ ^
SRr. 5 „Deus tu coavertens'-, Offertorium am 2. ?lbbent:=
fonntag cm joei^eboaer Sonfa^, birgt ein Xejtberfe^en in fidb,
ime e§ bei Slbfd^riften aud^ Sateinem bom S$a4 ^in unb ttjieber
unteriäuft, nämlidö vivicabis ftatt vivificabis. SJJan ^erlege
^nracb bie f)albe 9?ote be« 2. Safte« im ©opran, Xenor unb
Safe m eine punftirte »iertefc unb eine STcbteluote unb lege
lefeterer bie erfte ©ilbe a unter, bie nöc^ften ©ilben vi-fi-
la]fen fic^ bann teidbt unb ganj ätuauglo« anreihen. 3m SHt
tbeite man bie le^te Viertelnote in 2 Siebtel unb berfa^re ebenfo.
2)ieg amubcuten, märe getoife tt)o^(n)oaenbcr gen^efen, at« bloß
bie narfte 3;^atfac^e ^inaufteOen. » • ' p
5Rr. 6 Qui sedes", ©rabuale am 3. Slbbentfonntag, tnU
bä(t boüftänbigen Se^t, felbft ba« Alleluja ift ^ier jibeimal
burc^gefutirt. Slber ber |)err SRejenfent ber Musica sacra fann
fic^ aud6 ^ler nic^t eut^atten, an SR^einberger« Xejtbe^anblung
bie fleinlid^ften Slu«fteaungen ju mad^en, hingegen ba« fo jabu
reidbe Sßortrefflid^e unb Sabettofe baran einfa^ ju berfcbttjeigen.
S)iefe SRr. 6 jeigt bie« jo red^t eflataut. öier njirb bie falfd^c
Setonung excita ftatt excita getabett. SBir tt)aren ba^er er*:
ftaunt, a(« un« bei 2)urd&fic5t be« SWotett« ba«. äöort excita
im 6. unb 7. 3:ofte ganj fo betont begegnete, luie e« audb ber
befte fiateiner nic^t forrefter ^ätte machen töunen: uämlic^ bie
betonte ©ilbe ex toirb auf eiue punftirte SBiertel^ bie furje ci
|ingegen nur auf eine Sld^telnote gefungen. ©rft im 36. Safte
finben tt)ir, ba§ excita mit bem Slufftricb beginnt unb bie 2.
©ilbe auf ben SRieberftric^ faßt, greitidö fc^eint ©erin SRejen^
fenten babei entgangen ju fein, ba§ ^ier 3ttjeinberger an^
©rünben einer f^mmetrifd^en gorm tt)ieber mit bem Slnfang«-
motib be« Wotett« einfefet, tooourd^ biefe 3;ejtunterlegung be^
biugt tuurbe. Uebrigcn« finb fotc|e gätte, bafe bie betonte
©ilbe auf eine furje, bie unbetonte bmgegen auf eine lange
SRote fäUt, bei ben alten äReiftem fe^r pufig, unb berlangt
man bei biefen Am entfpred^enbe ^erbor^ebung ber
*) tiefes Hingt ebenfo fc^toexföaifi a» adtpcrget ftatt aiperge«.
— 86 —
?lccent*©iI6en ol^ne 3tücfficf|t auf ben SBcrtti ber 6ctre^
fenbcn 9iote. 3ia fogar ©teilen, in bencn bie betonte @it6c
mit nur einer 9?ote Dorlieb net)meu mu§, toä^renb Quf bie
unbetonte lange 2;onrci()en treffen, finb bei ben Sitten nid^t
feiten unb entfte^t ^ierburd^ oft eine flanj toibernatürlic^e
unmd§i()e ©el^nunfl Der furjen ©Übe. ©oUte aucft bei ben
Sitten b\e mufifalipe 2)e!tamotion nic^t immer mit bem latei^
nifd^en ©prad^geniuö übereinftimmen ? SBitt man in toorlie:»
gcnoem gaöe auf eine anbere aanj einfadbe ?lrt beffere Defla^^
mation erjieten, [o binbe man oa§ erfte SSiertel beg 36. Xatt^
jur ©ilbe ex unb man l^at bie ri^tigfte ^Betonung.
Sei 3ir. 7 „Benedexisti", Dffertorium am 3. Jlbüent^
fonntag, !önnen tt)ir ebenfalls bie aSoüftänbigfeit beS Xeytcd
JEonftattren unb ift unS feine Äompofition beg qleicfien Sejcte^
6e!annt toeld^e biefer, burc^ jaljlreid^e mufifalifd^e geinbeiten,
njie burd^ d&arafteriftifd^e Sttuftration be§ 3;ejte§ gleic^oebeu^
tenben 9)iotette Si^einbergerg gteic^fäme.
Sn 9?r. 8 .,Prope est Dominus^', ©robuale am 4. Slb^
bentjonntag, t^eile man im 5. Xaft bag le^te SSiertel in stoei
Std^tel unb fc^alte baä auö SSerfe^en njeggebliebene qui üor
invocant ein, toa^ fic^ ebenfallä njieber ganj bon felbft giebt
unb ber Sejt biefer jartinnigen fiompofition ift, aud) mit
5Bieberf|otun0 be§ 9lUeIuja fompontrt, Durd^auS öoQftänbig.
SBare e§ ni^t eripriefeli^er gemefen, aud^ l^ier auf biefe )o
leicljt ju betoerfftelliaenbe Äorreftur öi"ä"^cif€n? Snbem er
ober ba§ Meine SSerfe^en an bie gro^e ®locfe pngte, begegnete
bem ^erm SKejenfenten felbft ba^' SWifegefdbicf, ftatt o ra n i b u s
qui invocant jlneimal omnes ju fc^reioen. SBir laffen ung
beffenungead^tet nid)t jur 9lnnal|me imingen, auc^ itjm fei ba§
®rammatilalifd^e fvemb, fonbem fonftatiren einfa^, baß Srren
menfd)(id^, unb felbft bei ben beften Sateinern üorfommen fann.
SRid^t mmber leidet bürfte ba§ tardere in tardare ju ber*
bjanbcin fein, man betone nur aud^ fo, h)ie man e§ bei ana=
logen ©teilen alter STOeifter bedangt ! ,
SBa§ enblid^ nodb bie le^te SRummer betrifft „Ave Maria"
Dffertorium am 4. Slbbentfonntag, fo trennt gier 9il)einberger
ben eigentlid^en Uturgifcfien Seyt, ber nur big ventrls tui
reidEjt, ourdö eine ®eneralpaufe, ujeld^e nod^ bur^ eine germate
berlänjert ift, bon bem 3. SC^cile „Sancta Maria", ben er fid^
afö SBtttgebet mit 9?e(^t ni^t entgegen lie^. Sft eö fd)on gc*
ftattet, nac^ gefungenem Dffertorium nod^ ein ^jaffenbeg SKotett
einjulegen, toenn Reit bleiot, fo muß eg felbftberftänblid^ nod^
biei melir erlaubt fein, in biefem galle ben 2. 3;t)eil beg Ave
Maria, ba§ öittgebet Sancta Maria anjufügen. —
@§ ift un§ nad^ gcnaucfter S)urd^fid^t ber 9 9J?otctten
unerftärlid^ geblieben, n^ic ber ^err SRejenfent bon „SRidötbead^s»
tung ber Snterpunftion unb §mübergreifen einer muftfalifd^en
^Ijrafe in einen neuen SCejtfal'' t^red^en fonnte. SSenn mir
gleich bie 1. 3D?otette nad^ biefer ^infid^t betrad^ten, fo finbcn
loir, boJ5 ber Sejt in folgenbe ©aßtl^eile jerföHt: Rorate coeli
desuper, — et nubes pluaDt justum : — aperiatur terra, —
et germinet Salvatorem. Unb biefcn ©a^tlieilen aböquat ift
auc| bie SD?otette fomponirt, ttjobei ui^einbcrger fogar jttjifd^en
ben einjelnen ©afetl)eilen ©eneralpaufen — gemiß bie fräf*
tigfte 9lrt, ju trennen — amoenbet. ÜJJan bergleic^e 2;aft 10,
12, 20, 2^ 29, 33, 37 unb 41 ! ! SBJa^rlid^, nur SabelfudEit
fann e§ fein, fold^e S^atfac^en einfach m ignoriren! Unb
cbenfo berfä^rt SR^einber^er in allen anoeren SRotetten; in
jeber finben toir ja^lrei^e SaHe, tt)o 5;eEtabfd)nitte burc^
©eneralpaufen ober fonftige Sftufiepunite marfirt toerbcn, in
leiner Ijingegen eine finntoibrige mufifalifd^e S8el)anblung ber
l^eiligen SSorte. SBir erfu(^en ' §errn SReäenfenten, un§ aUe
tene gäQe befannt ju geben, in tt)eldjen ein Dirigent, ber biefen
9?amen berbient, nid^t imftanbe fein foHte, bur^ enf<)red^enbe
©ireftion bie Snterpunftion ju toal^ren! 3Ber naä) eigener
®urd|fidE)t biefer 9 SRotetten baS bon un^ ©efa^te beftätigt
acfunben I)aben tt)irb, fann bie ©d^lufeäufeerung, „bie fat^olifc^e
Siturjjie lel^ne baö bloße, tt)enn audb^nod^ fo bjo^lflin^enbe
SRufifmadöen ab, n^enn e8 fid^ um SBiebergabe ber t)eiligen
2;ejt3toorte t)anble" — nur bnxo) bie gcreijte ©timmung be^
^erm Siejenfenten entfc^ulbigt finben. SBenn §ugo SRiemann,
ber befte mufifalifd^e fiejiwgrapl) ber ©egentoart, fc^reibt:
^35ie SBerfe 9J^einbcrgcr§ l^aben ein burc^au^ eigenartige^
®epräge, eine gertrffe Strenge unb ^erbl^eit giebt i^nen einen
?ln^audb bon Älaffiäität", — fo toirb bieg jeber gebilbete SWu*
fifer beftatigen unb eg eg einfad^ als la^erlid^ bejeid^nen, bei
einem fold^en ÜDianne bon „blofeem SDfuftfmad^en'' ju reben.
Sei bJert^boHer, tiefembfunbener SWufit ioirb ber n^a^re
SWufifer fleine, leidet ju berbeffernbe Sejtbcrfel^en gern in ben
Äauf nel^men; hingegen loirb i^m eine nod^ fo forrefte 3;eEt^
be^anblung nid^t im^oniren fönnen, tt)enn bie 9Rufif nid^tg=
fagenb unb geiftlog ift. Unb fo tt)irb auc^ biefe neue ®abc
beg unerfc^öpfliien 5JReifterg bon allen, hjeld^c bag ©c^öne
unb ®ute jjeber (ötilgattung mä) in ber Äir^enmufif ju tt)fir=
bigen iniffen, trofe oiefer neueften ®rpeftorationen beö ßerm
9Jejenfenten ber Musica sacra, baufoarft alg bjirflid^e Söerei-
d^erung unferer Siteratur entgegen genommen tt)erben.
Amicus veritatis.
SRr. 11.
Briefe tc^ ^tof. gft. Jüäbmftcbt
fiit ttn ^offa|>eUitteifler S. ^pokt in <Saff<L
(Sifeuad^, ben 6. SKärj 1844.
äRein lieber l^od^geel^rtefter §err Äal)ellmeifter!
Daß idb jum 1. JDförj nid^t in Saffel fein fonnte, l^at
mir mein 2thtn biejer Sage bal^er ganj bergöHt. SBeniger
jog mid^ — id^ muß eg aufrid^tig qefteqen — meine ©^mbl^onie
Dal)in, alg bielmel)r bie ©el)nfu(^t, ©ie, mein lieber SJWfter,
ju feben, ^ fürec^en, 3^nen ju bauten für 3f)re meljr afe
bäterli^e ^^eilnal^me an mir, eine SEl^eilnal^me, bie i^ noc§
^ar nid)t berbient ju l^aben glaube, bereu ®runb ic^ baljer nur
m Sötem eigenen ®emütl)e finben fann, baö nid)t allein in
funftlerifd^er, fonbern aud^ in rein menfd^li^er §infic^t fjod)
crfiabcn über aHe^ ®ett)ö^nlic^e bafte^t. S)od^ ben ®ebanfcn
ttjeiter au^äumalen, gebüt)rt mir nic^t, SBorte finb o^nebieS
nur leere ftlänge. SRur mein folgenbeS fieben fann unb foll
bettjeifen, baß id) tief empfinbc, ©le, mein lieber SReifter finb
ber ®eniu^ meinet ßeben^. S)enn xoa^ ioäre i^ oljne ©ie
gehjorben?! ©elbft bie §offnung l)ätte id^ fd^minben laffen
muffen, mid^ jemafe auö meinen' gegenujärtigen SSerl^ältniffen,
tt)elc]^e nic^t einmal baö 9?otl)bürftigfte für ben Äörper, gc*
fc^ujeiae für ben ®eift bieten, ^xi befreien, ©atte ic^ bod^ tt)irf=
lid^ fmon ben üHutl^ berloren unb ließ midf bom ©trome bed
©^idfal^ bem geiftigen Untergange jutreiben. — 2)a fiel Sl^r
SBlidE tt)ie ein bjarmer ©onnenftra^l in mein fieben, unb bie
^efnnfenen Gräfte regten fid^ ju neuer 5;^ätiafeit. Se^t fel)c
id) ujicber mit 9D?ut^ in baö Sab^rint^ beS fiebenö. SBie follte
ic^ nun mit folc^em S8ett)U^tfein nid|t mit n)a^rl}aft finblic^cr
Siebe unb ßod^ad^tung nid^t axi aönen ^an^en unb immer
barauf bebaut fein, mic§ menigften^ 3^rer Xlieilna^me toürbig
JU mad^en. S)of^ ba« allein genügt meinem ©efü^l nid&t,
gleid^mot)! bin id^ unbermögcnb, ettt)aö ju t^un, tt)a^ 3f)nen
jjreube mad^en fonnte. (£ö toax mir beßlialb um fo fd^merj^
tid^er, am 1. 3Rärj ni^t in Saffel fein unb 3^nen ourc^ einen
toarmen öänbebrucf bie ©prad^e meine« ^erjen« empfinben
laffen ju fönnen. S)od^ ujerbe i^ eg §icr nid^t lange me^r
auöl^alten, fobalb e« möglich ift, fomme idE), id^ muß, muß ©le
balb fe^en. — SIReine (ö^mpl)ome tt)äre alfo burc^ 3^re ®üte
alüdli^ bom ©tapel gelaufen. $Rad^ bem Sriefe bon SJrefc^er
qat fie t^eiltt)eife gefallen, im ©anjen aber eine fo rec^t
burdögreifenbc SSirfung nid&t berborgebrad^t. Snbeffen fann,
glaube id^, ber 33eifall be« großen ^ublifumö ben SBert^ eine§
fo fomJplijirten SBerfe« ujie eine ©^mpöonie überhaupt ift, nic^t
beftimmen. ©auptf adje ift 3ftr Urtl^eil, bere^rtefter ßerr Äa*
petlmeifter. $)ärfte icft mi^ oal^er wo^l unterfte^en, ©ie beß=
»egen um ein paar feilen m bitten, an^ benen i^ erfel^en
fonnte, ob bieQeid^t ^ler unb ba bie geile nodb einmal anju^
legen fei, ober ob bie« jefet nid^t gerabe abfolut not^ttjenbig,
unb ba« 3Berf in gegenwärtiger gorm nad^ ßeipjig gefd^idft
bjerben fann? Se^terc« wäre mir freiließ lieber al8 erfterc«.
S)od^ n)a« fein muß, gefc^el^e. — SJer ©immel möge ®w.
87
"SBo^tflcborcn [omint 3^rer lieben gonxilic flffunb ermatten.
3)icd hjün^^enb unb mic^ 3^rcm ferneren ^obtnjoQen em*
p^z\)kvb, btn id^ mit unbcgrenjter Siebe unb ^od^ad^tung
3§r etoia ergebender
g. Äü^m[tebt.
93ef)>rccl^iiit()eii«
Sienncr (jun.), Sofe^l), Dp. 29: ©onate in ß-motl für
bie DrgeL öeipjig, Otto 3unne. 3 Warf.
S)a8 ift gor ein ftattUc^e*, inbattrei^e^, ausgereifte^ unb
orgelmäfeigeö aBert ju bem wir beut, ttjie eS f^eint, nod^
jungen Äomponiften, bem JRegenSburger begabten S)omorga*
itiften, fott)ie ber ()0(^ftrcbenben fübbeutjdben Drgelfd&ute
beftenö gratuliren. S)a« rii^mlicf)c SBerf ift bem berü^mtcften
franjöfif^en Drgelineifter ^Uej. ©uilmant genjibmet. I)er
1. ©a^ ift auf brei tontraftirenbe 3;f)emen funbamentirt, bie
oanj effeftöolt Verarbeitet finb. S)er ©a^ uerlSuft nicf)t im
©anbe, fonbern fteigcrt fid^ mehrmals unb münbet brillant auS.
S)ic Siomanje (2. ©a^) in S^bur ift auS 2 Zf)cmm fon*
ftruirt, einem lieblichen anofen ai\^ 85*bur unb einem fräftigen,
|id^ anfe^nli^ fteigernben in SB^^moÜ. 3)er 3. ©a^ cntf)ält eine
tntcreffante guge über ein d^aratteriftifc^eS 3;i)ema, baS nicfjt
nur fd^ulgered^t, fonbern fogar ptiantafic^ unb ^)ocfiet)ott mit
allen f ontrapunf tifc^en ^ineffen (@ngf ü^runaen , SJergrö§e=
rungen k.) burc^gearbeitet tt)irb. ^um ©c^lufe, ber impofant
njirft, greift ber ?lutor noc^ einmal auf ben ©runbgebonfcn
beS 1. ©a^e^ äurfid, fobafe bad mo^lgclungene 3Serf e(nl)citlid)
unb l^armonifdE) auSflingt.
ÄödEert, ?(b., Op. 25: Sobgefana für gem. E^or, ©oti,
Drgel ober ^mnoforte. S'eipäig, ®ebr. $ug. ^art. 2,50 SWI.
?tuf biefe prädf)tige Ötjmne ertauben toir unö abfonberüd^
aufmerffam ju madben. S)iefelbe ift mc^rt^eilig unb in allen
©tüdfen ttjarm empfunben. S)ie forgföttig entnjörfene Drge(==
ftimme tt)irb baS (Sanje fel)r angemeffen unterftüfeen.
ginget, ®uftoü, Dp. 100: 50 6]^oralbearbeitungen
aU SSorfpicle im öffentUd^en ©otteSbienfte,
n)ie jum ®cbraud)e in ?ßräparanbenanftalten. ©eminaren
unb Sonfertoatorien. Sn 5 ^eften ä 1 SKarl. ßeipjig,
Äarl S^linner.
Sn überaus feiner Slu^ftattung pröfcntiren fid^ biefe 50
^rälubien jn ben gebräudjU^ften Gt)oräfen. 35iejelben finb
1. in flaffifd^em ©tt)Ie georbcitet unb fennjeic^nen ben n)o^l=
geübten unb gemüt^t)otfen Äontrabunf tif er ; 2. fie finb ftets
poetifd) im Sl)araftcr beS betreffenben S^oralS gel^atten; ber
Cantus firmus ift jumeift in ben brei oberen ©timmen ju
finben ; 3. fie finb furj, foba§ fie beim OotteSbienftc öertoertliet
Werben fönnen unb erforbem nur mäßige Xed^nif; 4. fie finb
burt^tocg orgetgemäfe unb fird)Iid^ gefialten. 2)ie |)öc^ft brau^=
bare Darbietung ift bem tjodiuerbienten ^^eibrücfer äWeifter,
5ßrofeffor ^cinrid^ Sü^el gewidmet.
§änbe(, ®. gr.: Seichte ©tüdEc für ?ßianoforte, für
baS erfte ©tubium jufammengefteHt öon Dr. §anS
83ifcl)of. Seipjig, ©teingräber.
aSad^r 3. ©eb.: 50 ^rälubien, 3nt)cntionen unb ®a =
üotten für ^ianoforte. 9?a^ ber O^ammtauögabe bon
@cb. Sad^S Sfeerfen üon Dr. §anÄ' ^ifd^of. Sbenbafelbft.
StonäertftfidEe für baS ?ßianoforte öon Dr. ©anS
»ifAoff. ebenbafelbft.
„§ier ift gut fein, bier lafet unS mufilalifdie ^ütten
bauen!" — barf man W09I bei bem ?lnbtidE biefeS ttaftifc^en
Trifoliums ausrufen. S)ie (eid^teren lernigen unb förnigcn
SBerfe eines ipänbel finb eine früftige SWa^rung für begabte
ianiftifd^e «nfänger. S)er erfte Saäibanb bringt 18 Reine
^rälubien unb Uebungen, 25 beliebte größere ?ßrätubien, jum
J^eit aus bem „woi^ttemperirten ÄlaDier" beS unerrri^ten
aWeifterS, 4 3nt)entionen unb 3 ®aüotten.
3)er 3. Sanb bringt burd^weg fd^wereS ®efd^ü^: bie
beiben Soccaten in e^moll unb S)*moU, bic JB-bur-^ßartite, baS
italienifd^e Äonjert, bie (^romatifc^e gantafie unb guge in
"S^^moüf unb bie 6. englifd^e ©uite, Welche fid& tjorne^mlid^
burc^ foni^ertale ^altung auSjcid^nen. — ?ÖS (Srunblage ift
bie bortrcfflid^e SSif^of'f^e «uSgabe gewötilt worben.
Äü^n, St., Dp. 20: 3 figurirte S^oräte jum ®ebtaud^
für ben öffentliAen ©otteSbicnft unb in Äonjerten. SSerlin,
gran^. 1,50 äRart
?lße 3 e^oralweifen ju: „©S ift baS §eit uns lommen
^er^ „SefuS, meine Suöerfic^t", „3e5u, meine. greube", finb in
würbiger unb funftgere^ter SBeife burd&gefü^rt. ße^tere 9ium^
mer ma^nt fogar an ben großen „©ebaftian''. gu§fa| ift
beigefügt.
Dp. 23: 12 Söotäte für SWännerd^or bear^
beitet. ©tettin, ©imon. 1 SKart
Die 9tuSwa^l unb bie Bearbeitung finb m loben, baS
SDJeiftc ift Uierftimmig, 9?r. 3 fünffümmig (fein fontrapunftirt),
3ir. 12 breiftimmig. gür l^ö^ere ©c^ulanftalten unb i3e^rcr=
Ireife wof)I oraud^bar.
Smmig, ©orn. (jun.): Zestien pemakkelijke Vor-
spelen vor Orgel of Harmonium met of zonder Pe-
daal gecoraponnerd. SRotterbam, Sic^tenauer. Deel 1
<& 2 ä 60 Cent.
§err 3mmig jun. fd^eint unter ben uns be!annten Drga»
niften ber ?iieberfanbe einer ber begabteften unb jugteid^ xix^^
rigften ju [ein. ^ie Dorlicgcnben 16 SSorfpiele finb in ben
gebräuc^lid^ften J^onartcn (^9lS*bur (inft. ber $WoIItonarten)
iinb bis St^bur unb gis^^moll gefc^rieben ; fie finb frifd^, aber
nic^t einfeitig empfunoen, gut gearbeitet unb nic^t fc^Wer. Slud^
!önnen fie o^ne ^ebal träftirt werbe«.
3an, Sari üon: ©ammtung lateinifcfter Stird^en*
gefänge für gemifc^ten E^or überfe^t unb jurSBenu^ung
beim eüangelijmen OotteSbienft eingerichtet, ßeipjig unb*
3üridb, ®ebr. ^ug. S^art. 3 ÜWar!.
2luf oiefe fc^ön auSgeftattete unb ^öd^ft wert^tooQe ©amm-
lung muffen wir unjere wohlgeneigten Sefer ganj befonbcrS auf=
mertjam madE)en, nidbt allein wegen beS reidien SntjaltS: Mi-
serere b. Slltegri ($falm 51), Slnerio, Sai, öänbel, öanbl,
Rasier, Saffo (Miserere), Sotti (3 ©äfee), ^ateftrina (5 ©äfee),
barunter bie berühmten 3mproperien, $erti, ^itoni, ©c^üfe,
SSittoria, 6 ©äfce üon unbelannten faffifc^en SWeiftern, jufammen
27, fonbern audf) wegen ber oortreffli(^en SSerbeutf^ung ber
Xe^te unb ber feingewöf)Uen 58ortragSbejeid)nungen.
S5ac§, aS. gr.: ffonjert in g::bur für 2 Älaöicre be*
arbeitet üon Dr. f)ugo SKemann.
Äonjert in SS^^bur für 2 Stabiere allein Don bem^
fetben. Seipjig, ©teingräber.
3)er geniale, leiber Derfommenc ©ol^n beS großen ©e«^
baftian ift burdjweg nod^ nid^t allgemein m jeiner ^ebcutung
ertannt worben. &ie beiben Äonjerte entf)atten beS ©d^önen
unb ©igenartiaen foöiel, baß fi^ biefe SluSgrabung fel^r wol^t
üerlo^nte. Genaue SSortragSbeseic^nungen unb gmgerfaft
mad)en biefe 3(iiSgaben um fo uerbienftlid^er.
gRojart, SB. «.: S^bur Älauierfonjert mit einem
unterlegten 2. Ätabier unb gingerfafe öon @b. 9Kertfc
ebenbofelbft.
3n neuem ©ewanbe tritt unS biefeS eble unb wol^tigc
®ebitbe entgegen. S)cr Bearbeiter l^at biefem Iierrlid^en ©a^e
äwei ganj üorjüglid^c ©abenjen beigefügt, bie ben ®lanj bcS
®anjen bcfonberS er^ö^en werben.
&ummel, 3. 91.: Rondo brillant für ^ianoforte mit
Drc^efterbegteitung (Dp. 56). SDJit gingerfa^ ?ß^rafirungS*
ergänjungen, SßortragSjieidtien unb jweitem ^anoforte Don
SB i 1 1 ^ 9t e ^ b e r a. (gbenbaf etbft.
3)urd^ bie trcffli^e Bearbeitung unb Srgänjung fjat baS
berühmte anmutl)ige ©tüd augerorbentlid^ gewonnen, unb ift
in biefer aewinnenben gorm ber weiteren Verbreitung jugang*
lid^ geworben.
Se^er, gerb.: Repertoire desjeunes Pianistes
Petites Fantaesies instructives sur des motifs d'Operas.
favoris pour Piano, Dp. 36. Sieue SluSgabe D. ®uft.
S) a m m. Sbenbaf elbft.
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St.'
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aJt.
K.
— — Revue melodique. Collektion de petites Fan-
taisies instructives sur des motifs d Operas favoris,
Dp. 112. 5Rcuc Slu^gobc toon ®- ©omm (Xlieob. ©teilt*
gräber). ©benboHbft
10 Äompojitionen für ^ionofortc Don §. ?l.
SBolIen^aupt unb @. ^rubent. 9leuc HuSgobc Don
®uft. S)amtn. ©benbafelbft.
$icr finbet man bejügltq bcr brd testen Siumtncrn ßeid^^
tcve§ unb Gefälligere^ mm SSorfpielen, jur (Sr^olung nnb jur
Uebung für 2 unb 4 §änbe. 35ic ©Qdjen bon SBoüen^aupt
unb ?ßruDent erforbern allerbingS fc^on gcreiftere Äräfte. —
*mm-m
Sßcrnttfci^tee.
3)ic neue Drgcl in ^l. Ärcuj am SBaafen.
S)urd) ben unermnblic^cn @ifer be<S bortigen ^forreri^ unb
bic grofec Dpfenuifligfeit ber ßirdöengemeinbe erhielt bie ^ttoa
jn^ei ©tunben t)ou Silbon bei ®raj entfernte neue 5tirc^e ju
i^l. Äreuj om SBaajen eine große, oon flonrab ^opfer«^
ipief er in ®raj erbaute Drgcl. ^opfenuiefer, ein nod) junger
5D?ann, ^at bei SBeigle in ©tuttgart, ©auer in granffurt
unb 993 al der in Snbn^ig^burg gelernt, aljo eine au^geiei^«
nete ©c&ule bei 3Keiftern erften 3Iange«J genoffen. 3n ©raj
l^ot er fic^ feit jmei Sauren niebergelaffen, unb bie neue Orgel
ju ^l. Ärenj ift jein ättieite« SBerl. irofebem ^at er c3 ge*
toagt fd^on mit biejcm Opu^ 2 einen menigftend für unfere
@egenben neuen unb uoroudfic^tlid) erfofgretd^en 9Seg in ^e»
jug auf bie 9?egifter*9Jiec^anif einjuic^iagen. S)ie bei eteftri*
fidlen Orgeln uiib ^ie unb ba auc^ pneumatij(^ bei Jiegellaben
öorfommenbe ?lrt ber 9Jegiftrirung burcft S)rucftnöpfc/ toel^e
biSlier in ©teiermoif gar nic^t unb felbft in ganj Oefterrcid^
nur feiten (mir ift fein %dü gegenwärtig) ilnwenbung gefun-
ben Ifat, fü^rt ^opfermiefer couiequent burcft. ©c^on bei feiner
erften Orgel, ein gan;^ Heine« ©erf im 3;aubftummeninftitute
ju ®raj, ^at er bie 9tegifteräfigc aufgegeben unb Siaften öer^^
toenbet ; je^t üeretnfacftte unb erleichterte er feine SfJegifter=
S)2ec^anif baburcb, bag er unmittelbar über ber oberen (£la«
Diatur, läng« berfelben in einer fortlaufenben SReibe fämmtlic^e
8iegifter ah ffeine 3)rudfnöpfe anbringt; ein Heiner 2)rud
mit bem ginger, unb ba§ 8iegifler ift eingeftellt. Ueber jebem
!Crudfnopfe liegt auf fd^iefer Sbene bie entfprec^enbe 9iegifter*
Signatur in gorm einer runben @mail|d|eibe; ein leifer S)rud
auf biefelbe, unb ba« SHegifter ift au«gelöft. ©o ^oben toir
alfo über ben eigentlichen (Slaoiaturen ein jn^eite«, ungemein
^anbfame« Slauier, befte^enb au« einer SJci^e einlöfenber 3)rud«
fnopfe unb barüber einer jioeiten 9iei^e au«löfenber Slätt^en,
welche ji^l^^if^ bie SRamen ber 3Jegifter unb burc^ brei üer-
fc^tebene färben bie 3^tse^örigfeit ju ben einzelnen äRanualen
unb jum ?ßebale erlennen laffen. 3^Hc^e« ben ißebal» unb
SDffannal'9Jegiftern liegen bie Änöpfc unb ?lu«Iöfe*©c^eiben für
bie Doppelungen ber äßanuate unter fic^ unb jum $ebale.
S)iefe 9Irt unb Snorbnung be« 9iegiem^erfe« ermöglit^t ein
{Regiftriren, \m man e« leichter, rafc^er unb mannigfaltiger
nic^t loünfc^en fann ; Dermag man boc^ toä^renb be« ©ptelen«
mit einem leifen Srude eine« freien gin^er« eine beliebige
©timme ein« ober au«iufd^alten ; unb bei einiger Uebung mirb
e« nicftt unfc5tt)er fem, mit ben ?5i"9^^Ji ^^"^^ Ö^nb ein ober
jmei SRegifter ab^uftogen unb gleichzeitig ein ober jmei anbere
ciniufteOen. @in flüd^tige« ®iiffanbo bringt ein ganje« 3Ra«
nual ium Srtönen ober jum @(^n>etgen. SSel^ neue unb
teid)^altige Dlangcombinationen eröffnen fic^ ^ierburd^ für ben
©pieler! 9?atürlic^ liegt biefer 8flegifter»3)ie(^anil bie ?ßneu*
matif jin ®rnnbe, unb jiDar eine $R9bren»$nenmatif, meldte
öom ©pieltifc^e ju ben ?trbeit«*Sälgen ber SRegifter^SSentite
fü^rt. 3m übrigen entbehrt bie Slbftraftur pneumatifc^er 9e^
^elfe. ®leid)n)0^1 fpielen fic^ bie Slaoiaturen toie ein mober^
ner ©alonflügel, fo leidet rn^ig, jiteic^mägig unb geränfc^lo«,
toa« eben feinen ®runb in ber uberau« forgfältigen ^u«ar^
beitung ber S^^ec^anif f)at, bereu detail'« n^a^re uRufter ber
Orgeibauf unft ju nennen finb. ^ie $ebal«Xaften enbigen
hinten in breiten, ftarfen ©ta^lfebern, loelc^e an bi: ©c^manj^
leifte angefc^raubt finb unb bie ©teile ber fonftublic^cn Seit*
ftifte bertreten, fotoie bic not^toenbigc ijorberung beforgen, »o*
bnrcft ein feitlic^e« 2lu«biegen ber Saften uer^inbert erfc^eint.
^ie Sßinblaben finb Jtegellaben, bie SRegifter«SBentile Goppel«
SSentile, um bem SBinbbrude iueniger SBiberftanb entgegen }u
fegen. S>ie Orgel enthält in 24 oollen dtegiftern auf 2 3Xa*
nnalen mit je 54 unb einem $ebale mit 27 ^dnen folgenbe
S)i«po|ition :
§aupt*a»anual: Principal 8'. Sorbun 16', ®ebedt S\
giöte 8', ®amba 8', S)olcc 8', SRobrflötc 4', Octaöe 4', De*
ta'ot 2', Sornett 3-4 fac^, TOijtur 7 fac^.
3n)eite« aRanual: $rincipat 8', Stebl. ®ebedt 8',
©alicional 8', «eoline 8', S3oj coelefti« 8\ 2;roöer«^5l6te A\
gngara 4'.
$ebal: ^ßrincipalbafe 16*, ©ubbafe 16', SSiofon 16',
Ouintba6 10 *s', EeHo 8', Octaöbag 8'. ©efammtpfcifenjo^I
1446. 3 6ollectit)=Xritte, Sutti, ^orte, ?ßiano unb ein «u««
löfetritt erleid^tcm bie Megifter^^Sombination.
Da« au« ätoei ©d^öpfem mit 3Ragaäinen beftd^enbe &t^
bläfe ift mit eifemcn ©d^eren unb gegenfteHigen galten ber*
fef)en unb fo cingeri^tet, baß bie ©c^tt)ere be«' einen Schöpfer«
jur Hebung be« anberen mittoirft, »oburc^ bie ?lrbeit be« 6aü
canten bebeutenb erlei^tcrt toirb. SBa« bie Sntonation ber
einzelnen SRegifter anbelangt, fo ift biefelbe eine burc^toeg« fünft-
lerifd^e ju nennen; faft alle ©timmen finb fraftboU unb ^arof*
teriftifdö intonirt: fd^reienbe 0angeffeftc finb ebenfo »le ein
ungefunbe«, im SRaume nnb für ben ^ebranc^ einer laö^olifc^
Äirc^e glei^ jnjedElofe« 5ßianiffimo üermieben. Smmer^in fielen
bem Organiften in bem jarten S)olce 8' be« ^auptmanualc«
unb ber ?leoIine be« jttjeiten Slabiere« überau« fanfte ©olo?
[timmen jur SSerfügung. SSon ganj befonbcrcr ©Aön^eit ift
oie ®amba, beren leidet unb fc^netl anfprec^enber ion einer
SSioIa b'amour täuf^enb ät|nlid6 ift. S)ic $rincipale finb üoff,
offen unb fräftig im Sone; bie 4fadöe SRiftur unb ba« ßomett
finb in i^ren Oberton-^ßfeifen fo aboetönt, bag man fie im
feereine mit einem SlAtfufee fogar ju SWelobieftimmen Dertoenbcn
fann. Da« üolle 9Berf Hingt mädjtig, glänjenb unb emft
Die ^Pfeifen finb mit allen mobernen ©inric^tungen al« ©timm*
rollen für ba« 3inn, ©timmfc^iebern für ba« ^olj, SRoübärtenjc.
au«gerüftet.
SBir fönnen bie $ßfarrgemcinbe ^l. Äreuj unb ben junüen
SReifter öo|)fertoief er ju biefem ^rac^tmerf e nur bcglüdteünfc^cn,
beffen ^rei« 4130 fl. (ot)ne Säften, biefelben ttJurben in ^L
Äreuj toom bortigen Sifc^lermeifter uerfertigt) gegenüber bem
®ebotenen äugerft befc^eiben ju nennen ift. (£« n^äre nun
mänfc^en«n)ert§, tt)enn bem üielberfprec^enben SReifter balb ®t*
legen ^eit gegeben n^ürbe, ein große« SBerf in ®raj ober boc^
fonft an einem lei^t bem allgemeinen $$crfebr zugänglichen
Orte aufftellen ju tonnen. Slnton ©c^bler,
3)oin'0roantft in &xa^
Altenesseii« GeistlicheMasikanffahrang: am 15. April 1894
Progrrainm : 1. Fantasie über, den Choral „Hoaiannah, Davids Sohn*"
von Eckardt. 2. Tenorsolo: „Ich weins, dass mein Erlöser lebt** von
Händel. B. Largo für Violine und Or^el von demselben. 4. Alt-
Solo : Sei stille, von Mendelssohn. 6 Fantasie für Orgel zn ^io'
Händen (D-moll) von Hesse. 6. Tenor-Solo: Sei getreu, von Men-
delssohn. 7. Chor nnd Orgel. Habe deine Lnst, von Merkelbach,
dem Dirigenten des Kircbenchores. 8. Lento, es-moll, vonBrahms-
Eckardt. 9. Kantate : Der Jüngling zu Nain, von Schwalm.
E«aeii. Geistliche Masikantfühmng in der Panlnskircbe,
Sonntog, den 29.ApriI1894. Programm. I. Bachfantasie von Sche-
lenberg. 2. Männerchor: a. Motette: ,,Ehre sei Gott'S b. Gboril:
.Wie soll ich dich empfangen** von Silcher. 3. Gemischter Chor:
Motette: ,,Denu in der Finstemiss** von Grell. 4. Violinsolo : a.B4>-
manze von Beethoven, b. Arie von Tartini, 5. Gem. Chor: yfi*^
Leiden des Herrn" von Erk. 6. Dnett für Sopran nnd Tenor: „W(h
hiu habt ihr ihn getragen** von Mendelsohn. 7. Gem. Chor: Icii
weiss, fttnfstimmig von Bach. 8. Orgelvortrag: a. Lento von
Brahms-Eckardt b. Finale der Bach-Fanusie von Lisst. 9. Gem.
Chor: Choral: „Halt im Gedächtniss** von Bach. 10. Violinsolo:
Air ans dem Violinkonzert von Goldmark. 11. Männerehor: ^Mn-
gesang ,,Herr Gott, dich loben wir*' von Silcher. 12 Duett m x
89 —
Soprans ti inmen : ,.Ieh harrete des Herm'* Ton Mendelssohn. 13. Oein.
Chor mit Orgelbegleituiig: „Die Hinomel rühmen'* Ton Beethoven.
Bemerkung: Das mit Lento von Brahms-Eckardt beseichnete Or-
gelstttck hat der Unterzeichnete der Variation IV zu 4 Händen von
Schumann-Brahms aus dessen op. 23 entnommen und ft\r Orgel
eingerichtet. Das Stftck ist von srrosser Schönheit und weihevoller
Stimmung. Feine harmonische Wendungen wechseln mit reizvollen
harmonischen Gestalten ah. Unter den mir bekannten zartgehal-
tenen Solosätzen für Orgel, ist dies eins der interessantesten Perlen.
In ea-moll beginuend, lasse ich das Stück in Es-durFF ausklinken.
Falls Kollegen sich der Mühe des Arrangirens dieser Piece nicht
fem unterziehen, bin ich gern bereit, mein Arrangement behufs
.bscbrift zur Verfügung zu stellen. Eckardt.
Die neue Orgel für die Hauptkirohe in Lanban.
Hochgeehrter Herr! Erlaube mir, Ihnen nachfolgend die Disposi-
tion unserer neuen Orgel (in hiesiger Hanptkircbe), erbaut von der
Hof-Orgelbauanstalt« Firma Schlag & Söhne in Scbweidnitz, be-
hufs Aufnahme in der „Urania'* zu übersenden.
I. Manual. 1. Prinzipal 8' (im Prospekt). 2. Bordun 16',
8. Hohlflöte 8'. 4 Gambe 8' mit fein harmonique. 5 Doppelflöte 8',
6. Okuve i\ 7. Violine 4', 8. Flöte 8', 9 Rauschquinte 2V»' und 2',
10. Mixtur 5fach, 11. Cornett l—dfach. 12. Trompete 8'.
II. Manual. 1. Prinzipal 8' (IL Mensur), 2. Gedackt 16',
8. Portunalflöte 8', 4. Salicet mit fr. härm., 5. Gemshorn 8', 6. Ok-
tave A\ 7. Fugara 4', 8. Prog. barm. 2— 3 fach, 9 Oboe 8'.
iQ. Manual (Schwellwerk). 1. Geigenprinzipal 8', 2. Liebl.
Gedackt 8', 8 Aeoline 8', 4. Vox coslestis 8', 6. Prinzipal 4', 6. Fl.
trav. 4' (überbl. intonirt), 7. Piccolo 2'.
Pedal. 1. Prinzipalbass 16', 2. Violon 16'. 8. Subbass 16',
4. Qnintbass IO*/s'. 5. Oktavbass 8', 6 Cello 8' mit fr. härm., 7. Bass-
flöte 8', 8. Oktavbass 4', 9. Posaune 16'.
Koppeln und Kombinationen. 1. Manualkoppel II an
I. 2. Manualkoppel III an I 8. Manualkoppel III an II 4. Pedat-
koppel I ans Pedal. 5. Pedalkoppel II ans Pedal. 6. Kollektivtritt
für mf. in allen Manualen una Pedal. 7. Kollektivtritt für tntti
(alle Stimmen und Koppeln). 8. Jalousienschwelter zum III. Man.
Nebenzüge. 1. Sperrventil für jedes der 8 Manuale und
das Pedal. 2. Windenzeiger. 3.^alkautenzug.
Umfang der Mannale: C— T; des Pedals: C— ~d. Windladen
als Kegelladen. 2 zugleich wagerecht aufgehende Magaziugebläse,
ä 6 qm gross, mit je 2 Schöpfbälgen. 6 Windregulatoren. Die
Koppeln werden pneumatisch bewegt. Preis (ohne Gehäuse):
102U0 Mark.
Die Orgel wurde am Erntedankfeste (30. September) kirch-
lich geweiht. Am 1. Oktober fand ein Kirchenkonzert statt, dessen
Programm ich behufs gütiger VeröfTentlichung beilege.
Zur Orgelweihe: Geistliches Konzert am Montag, den
1. Oktober 1894, abends '/sS Uhr in der Kreuzkirche, unter Mitwir-
kung hochgeschätzter hiesiger und auswärtiger Kräfte. Direktion :
Herr Cantor Köder. Programm. 1. Toccata (dorisch) für Orgel von
J. S. Bach. (Herr Kantor Röder.) 2. Motette nach Psalm 143 für
gem. Chor von E. Röder 3. ,.Meine Seele ist stille zu Gott", Bass-
Solo von M. Blumner. (Herr Konzertsänger Fiedler-Görlitz.) 4. Fan-
tasie (Recitativ und Arie) für Violine und Orgel von CA. Fischer.
(Kaiserl. russ. Konzertmeister a. D. Herr von Makomaski-Görlitz.)
5. Soloquartett „Du Hirte Israels" von D. Bortnianski. 6. Pastorale
(Trio) für Orgel von A. Ueberl^e. (Herr Kantor Röder ) 7. Hymnus
nach Psalm 8 für Männerchor mit Begleitung von 4 Hörnern, 8 Po-
saunen und Pauken von E. Röder. 8. „Des Christen Herz auf Rosen
geht". Soprau-Solo mit obligater Violin- und Orgelbegleitung von
A. Becker. (Frau Vorsteher Böhm u. Herr von Makomaski.) 9. „So
sind wir nun Botschafter an Christi Statt", Duett für Tenor und
Bass von F. Mendelssohn-Bartholdy. (Herr Kaufmann Seiht und
Herr Konzertsänger Fiedler.) 10. Adagio für Cello und Orgel von
6. Meikel. (Herr Cellist Hoyer-Göriitz) 11. Motette für gemischt.
Chor „Bis hierher hat der Herr geholfen" von C. Stein. 12. Kon-
lert-Fanusie für Orgel von E. Röder. (Herr Kantor Röder.)
9tott}eii*
G. Matthison Hansen's Orgelvortrag in der Ma-
rienkirche in Zwickau am 19. August 1894. 1. Concert in
d-moll. 2. Trauermusik, N. W. Gade's Andenken gewidmet. 8. Pa-
raphrase zu : „Nun ruhen alle Wälder." Sämmtliche Kompositionen
Tom Konzertgeber. Der am 19. An^st Mittags von 12 bis '/* 1
Uhr in unserer herrlichen Marienkirche veranstaltete 48. Orgel-
yortrag wich von seinen Vorgängern insofern ab, als die Ausnlh-
mng kein Geringerer als der auf einer Kunstreise begriffene Pro-
fessor am Kopenhagener Konservatorium und Organist an der
Trinitatiskirche, Herr Gottfried Matthison-Hansen, gütigst über-
nommen hatte. Durch die Or^elvorträ^e, die in ihren vielseitigen
und schönen, nach jeglicher Richtung hm vollendeten Darbietungen,
den Laien ergötzen und unwillkürlich zur Bewunderung hinreissen,
wie nicht minder den Fachmann voll befriedigen, hat sich Herr
Türke ohne Zweifel ein grosses Verdienst erworben. Wenn einer-
seits Herr Organist Türke zum Oefteren keimenden Talenten Ge-
legenheit geboten hat, ihr Können auf unserer einzig dastehenden
Orgel zu bethätigen, so ist es andererseits gewiss nur dankbar
anzuerkennen, dass hiesigen und auswärtigen Knustfreunden die
Möglichkeit gegeben war, einen der hervorragendsten Komponisten
und Orsel virtuosen der Neuzeit zu hören.
Wie wohl zn erwarten war, hatte sich eine sehr sahireiche
Zuhörerschaft von Nah und Fern eingefunden, um den ausländi-
schen Künstler kennen zu lernen Es hiesse Eulen nach Athen
tragen, wollte lüan über das 'grossartige Spiel und die tiefange-
legten Werke des Meisters etwas sagen. Die zum Vortrag ge-
brachten Werke bekundeten in ihrer Wiedergabe eine vollendete
Technik lind ein inniges ti^fe^ Empfinden. Die Zuhörerschaft
lauschte in Andacht der herrlichen (iaben und dankte im Stillen
dem Spender. Herrn Matthisou-Hausen, der einem kunstsinnigen
Publikum und der hiesigen Einwohnerschaft insbesondere, sein
hervorragendes Können in der liebenswürdigsten Weise zur Ver-
fllgtiMf; gestellt hatte, sei auch au dieser Stelle der herzlichste
Dank dargebracht. — Eine Sammlung freiwilliger Gaben war für
den Schumann-Denkmals-Fond bestimmt.
9(m 14. Ottober ift bie jiroge Orgel in bei* Sieber^aHe ^n Stuttgart,
Don bem Orgelbaumeifter ^etgle in @tmtgarts(£d)terbingen, etngemei^t
morben. ^r Organift Sang non bev Stiftdfircbe bofelbft probujirte ha^
neue Snfirument bur4 eine freie f^antafie unb 2. nnb 3. @ai ber 1. "SRtn^
beldfo^n'f^en Orgelfonate.
9Im 5. Ortobev, frü6 3 U^r, ift in ^uberftabt ber 80 jft^rige ölte
SBanberorganift 3ofepi| ^aria $omei)er j|ur einigen SRu^e einge«
gangen, nadibem er no4 menige ^age nor^er fein $Intt nerfe^eu ^atte.
Have pia anima!
Seim %bbnt4 her So^^^ni^tii^t^e in Seip^ig ift no4 ben ©ebeinen
©eb. Sa48, bid ie(t leibec ergebniglod, gejovfc^t morbeit.
Die Orgel für die neuerbaute katholische Kirche zu Kulm-
hach, erbaut von der Firma J. Wolf in Bayreuth, hat folgende
Disposition :
I. Manual (54 Tasten). 1. Bordun 16', 2. Prinzipal 8', S.Viola
di Gamba 8'. 4 Tilda 8'. ö. Gedackt b', 6. Oktave 4' 7. Gemshorn
4', 8. Snperoktave 2'. 9. Mixtur 2^1'.
II. Manual. 10. Geigenprinzipal &', 11. Aeoline 8^ 12. DolceS',
13. Flauto traverse 8', 14. Lieblichgedackt 8', 16. Fugara 4', 16.
Flauto allemande 4'.
Pedal (27 Tasten). 17. Violon 16', 18. Subbass 16', 10. Oktav-
bass b'. 20. Cello 8'.
Nebenzüge. 21. Koppelung des IL Man. z. I. Man., 22. Kop-
pelung des I. Man. z. Peaal, 23. Koppelung des II. Mau. z. Pedal,
24. Oktavkoppel II. Man. (66 Töne), 25. Ad libitum I. Man., 26. Ad
libitum II Man , 27. Ad libitum Pedal, 28. Pleno, umfasst sämmt-
liche Koppelungen, 29. Piano, 30. Mezzoforte, 31. Tutti (Pneuma-
tische Druckkuöpfe). 32. Crescendo und Decrescendo, Rollschweller
über dem Pedal, 33. Auslöser.
Die Orgel ist nach wohlbewährtem, röhrenpneumatischem
System erbaut und daher die Spielart überaus leicht. Diese kann
jedoch nach Belieben verändert werden, sodass Organisten, welche
schwere Spielart gewöhnt sind, nach und nach zu dem hei diesem
System möglichen leichten Gang der Tasten übergehen können.
Auch kann den Tasten leerer Gang gegeben werden, damit der Ton
bei der leisesten Berührung nicht sofort anspricht. Diejenigen
Spieler, welche solche röhrenpneumatischen Orgeln seit kürzerer
oder längerer Zeit im Gebrauch haben, ziehen jedoch leichte und
präzise Spielart vor, und gewöhnen sich wegen der sofortigen An-
sprache der Töne bald an ein entsprechendes, äusserst pünktliches
Spiel. Die IL Manuallade dieser Orgel hat ä Register 66 Töne,
damit jeder Register auf dem I. Manual doppelt gespielt werden
kann. Wird z. B. Geigenprinzipal 8' mit Oktavkoppel gespielt, so
hat man dieselbe Wirkung, wie wenn ein Prinzipal 8' und Prin-
zipal 4' vorhanden wären. Diese Einrichtung vermehrt die Zahl
der möglichen Registermischungen und verleiht dem vollen Werke
eine bedeutende Tonfülle.
Die freie Kombination der drei ad libitum nebst Pleno ge-
stattet irgend eine beliebige Registergruppe bereit zu stellen und
diese während des Spiels mit anderen gezogenen Registern durch
eine leichte Berührung des pneumatischen Druckknopfes an deren
Stelle treten zu lassen. Der Rollschweller für crescendo und de-
crescendo bringt, mit der zartesten Stimme beginnend, nach und
nach sämmtliche Register zur Ansprache und stösst diese in um-
gekehrter Reihenfolge wieder ab. Auch kann der Rollschweller
bei jeder beliebigen Stimmenmischung stehen bleiben und weiter
gespielt werden.
93ou bei belannten ^xxnia (Üebrübev Sinf in Giengen a. S).
iDurbe in ben legten SBocben in ber neuen $fanfir(be in <3 tob Ken au((
ein neues Orgelmert mit SRö^renpneuniaiit aufgefteüt. ^affelbe mürbe non
^erm Q^^orbircftor 91 1 1 in Samangen in aH feinen X^eüen genau geprüft
vlaäi bent einge^enben ^ericbte bed $emt IRenibenten ift bie gntonatton
fe^r gelungen, namentlich grl^te unb ftrei4enbe@timmen; bie pneumattfd^ett
2)i'U(ffnö))fe emtöglic^en rafcbe ^Ibmec^dlung im ©tftrfegrab; bie ©timmung
ift Je^r rein unb Sie tlnfpradje fe^r Qenau: bie 4 $affe ftnb fe^r runb unb
Dotf : Material unb 9(rbeit Ttab üonügli^ ; bei ber fe^r guten 9(tuftif bec
prScqtig audgeftatteten ^errlic^en tfir^e gelangt bad aufierft gelungene
Sßerf in noüfter Geltung: bie gfinna ©eoruber fiinf in Stengen Derbient
qrögte 9(nerfennung unb mir gratuliren ibr uon ^er^en! S)te genannte
^rimia erbielt anlä§(i(^ ber flntmerpener 9(udftellung für bie aui^gefteHte
"tr^enorgel ein S^renbiplom.
— 90 —
(^ufifAlifc^e $retdtonIiirreiij.) $ei ber uon ber SRebaftiou
ber 9)htfttaÜ{(^en 9iiinbfd)aii in ^ieu ueranfto(teteu ^retdfonturrenj für
ein fenöjed Sieb mit ^ianofortebealeituno erhielt ben erften $reid: @mil
SB nrf^ft aller, S^onneifter in $ilfen' (9?eued Sieben), ß^^eiten $retd:
iSil^elm $rantner, S^onneifter in %Bien (3(4 babe brei kxlxim ge«
tounben). 2)ntten $reii$: Shtbolf f^. 9(ngIe)Di(, SKufitk^rer in Berlin
(Soltdlieb). (S^renDoHe (SnuAbminQ : @)iintet a3artel, ^äfjelborf (@cl)luuu
meriieb). Snftud S91o4, aj^üncben (iRofen unb $erlen). SRicbarb JliU
gele, fitegm^ (Unjer ,t)aud unb 9?ad)barS $oud). $rof. @b. ^{ertte,
Hüln (^atennad)t). aRufifbireftor Otto W a r 1 1 n , 5l5nt()Melb in ^aben
(^ei^nacfitdlieb) Wi(f)el iRabouant, ^ien (S^orbei, Vorbei). e6or:=
nteifter ^ofef $ibev, 3Sien (Srübliim). Silbelm 3ofef ^rantner,
^^ien (j{(u{r icti bie Butter 9t benbd). Or^anift $i^. 9lubni(t^, Siegni^
(^flS uerloffene 9)2agblein). $ruf. O^tar S3 ermann, 2)redben ^gnl^::
lingdna^en).
2)er Orgelbannieifier 8 a n b e r in 93 r a u n i d) )u e i g §at eine neue S^inb^^
labe tonfiruirt nn^ patentiren lafjen. 2)iefe l^eillabe ift /^ugleid) mit einer
pneuniatifdjen SRegiftrinmg uerbunben ; fte fteQt !Übfung beS $rüblcmd einer
mem b ran 1 Ofen iiabt mit pnemuatijcber (SpieU unb 97egiftrir»%orrid)'
tung bar.
Altro Nuovo Orfrano in pochissimo tempo ^statoallestito
dai flignori Tambnrini e Mi^liortni per la Ghiesa Parrocchiale di
Asiago, Prov. di Viceuza. lu qnesti giorni lo abbiamo visto xnon-
tato e sentito suonare nel saloiie dello stabilimento, aramirandone
la grandiositä e la splendida rinscita sotto ogni aspetto. Dei rari
gregi di quest^opera, che affermerä incontrastabilmente l'ottima
fama giä acquistatasi dai bravi e coraggiosi costruttori, ne parleirä
in nn prossimo nxtmero persona pitl conpetente. Oggi ci limitiamo
a darne la descrizione sommaria. Si tratta di nn grand'Or^ano
Litnrgico a 2 mauuali di 68 note e Pedaliero di 30 con 29 registri
completi, cosi snddivisi.
l.nTastiera. 1. Principale di 16 piedi. 2 Prineipale di
8 piedi. 3. Principale di 8 piedi. 4. Ottava di 4 piedi. 5. Deeima
qninta di 2 piedi. 6. Ripieno di 5 file. 7. Violone di 8 piedi.
8. Dulciana di 8 piedi. 9. Bordone forte di 8 piedi. 10. Flauto di
4 piedi. 11. Tromba reale di 8 piedi. 12. Cterinetto di 8 piedi.
2.» Tastiera. 13: Principalino di 8 piedi. 14 Bordone
dolce di 8 piedi. 15. Flanto di 8 piedi. 16. Violo di gamba di
8 piedi. 17. Salicional di 8 piedi. 18. Voce flebile di 8 piedi dal
2* Do. 19. Violine di 4 piedi. 20. Flanto 4 piedi. 21. Flantino
di 2 piedi. 22. Oboe di 8 piedi. SS. Voci nraane di 8 piedi
dal 2'' Do.
Pedaliera. 24. Contrabassi aperti 16 piedi. 25. Violone
16 piedi. 26. Bordone 16 piedi. 27. Basso 8 piedi. 28. Bordone
8 piedi. 29. Trompone 8 piedi.
Accoppiamenti, 1. Unione 1« tastiera al pedale. 2. Ünl-
one 2» tastiera al pedate. 3. Unione 2« tastiera al pedale alla 1 ».
4. Tremolo. 5. Ripieno al Grand^Organo. 6. Espressione.
N. 10 pistoni so.tto le tastiere per le diverse combinazioni
dei registri. Fra nna yentina di giorni sar& fatto 11 eollando col
concorso di parecchi distinti orgautsti dei Veneto, e siamo crti che
Ih riascita ai questa grande opera procnrererii alla Ditta impor-
tanti e nnove comnnissioni.
3n Erfurt ftarb am 1 5. 92o))ember ber !5nig(i4e 9^nrt!btreftor (äkora.
Werte!.
»rieftt>eci>fcl.
©erm Drgelbaumeifter Ä. in ? — gfreilid) nimmt bie i^onfiirreuA
andi unter ben Orgelbouem ^\i. So bewarben ft(6 um eine fleine Orgel
in ^büringen nicbt meniger benn 8 Orgetbaiter, )um £bei( an^ i(tenili4er
gfeme. ^ie unfelige l^onfurreiti^ fcb^btgt ben Orgelbau ungemem, hmn
junge 9lnfKnger obne ha9 nöt^ige ^nlagefapital machen fi«Q gern felbft-
ftänbig unb !5nnen bocb nid)t mit Alteren, foliberen ©efcbaften — binftd)t«
lid) ber 9Irbeit in fnnftlerifc^eut @iime — metteifern. 3m Kampfe umS
3)ofein nehmen bergleid)en Anfänger, bie ni(bt feiten ald fjufc^er ju be«
l^eicfjnen finb, notbgebrungen m aQerbanb unlauteren SJ'litteln i^rt ^uflucQt,
ald: ^enntterbrüaung ber $reife (foliben 3Reiftem {gegenüber), fcblec^ted
Material, fcblecftte 9(rbeit, $Befted)nn^ 2c. 3n einem tteinen fi(inbcf)en SRitteU
beutfcblanbd ^aben feit 30 Sabren über 20 uerfd)iebene 9(rbeiter in Orgel«
bcuangelegenbeiten ficb betbAtigt loäbrenb uor 50 gabren [idi 2-3 OrgeU
bauer in bie oorbanbenen ©ef^Afte t^eilten unb gut babei beftanben. Öo«
bm fod biefe Ueberfüflung iwd} fübren? Sunge ^Infnnger» obne gebörigeS
Riffen, lernen unb - 9)etnebi»fapitat foHten fi(f) )>o(k lieber au größere
folioe firmen auffliegen, \tatt mit ibren ^omilien ein traurige^ 2)afein
ju fiteren, ükiber fpuft ha^ fo^ialbemofratifdje ®ift aucb in ben j^öpfen
gar mand)er junger Orgelarbeiter.
^errn ^. in IB.: Huf ber großen Xreibjagb biefe# Sebeud f^at fo
mancher einen fdilecbten Staub, fdiiegt M ^litcfed |)0ffnung9f<bug ner«
geben«, toeiC er'* — 3»«^ ü« nebmen ni(bt uerftanb.
$(n(b ^txx Pfarrer W. ^Uibn, ber bocbbef»bigte 9{euberau9geber
M beriibmten ^pferfcben Wertes über Orgelbau, rebet einer Bereinigung
ber beutf^en Orgelbauer energifd) ha^ ^ort; eine ^(ufgabe, bie mir fd^on
feit Sabr^^ebnten, (eiber erfolglos, angeftrebt f^abtn. Orgelbauer unb Or-
ganiften finb in biefer SBe^ie^tutg mertioürbig hinter ben 2(nfprß(ben ber
3eit j(urücfgeblieben.
S^tm Wurtfbir. St. in 3). : ^f^xt 'Slotx^ mar nicbt uergeffen, tuie @ie
efeben baben. ?lber bei mtincben Serlegeru bcrrfdjt Iciber ganj ungebörig,
ad @prnd)n)ort: „9hir immer langfam ooran! —
§
3lti$etgeiu
aSertad v. 93. ^f. ^oi^t in Weimar.
Die Theorie und Praxis
Orgelbaues.
Zweite völlig umgearbeitete Auflage des
Lehrbuches der Orgelbaukunst
von J. G. Töpfer.
Für den Gebrauch des Orgelbauers, Orgelrevisors,
Organisten und Architekten
herati(g«geb«n von
Max Allihn.
Mit Atlas von 65 Tafeln«
irr. 8. Geheftet, 80 Hark: in reinem Einbaad 86 Mark.
AasfuhrUcher Prospekt fratia durch alle Baehhandltingen tu beziehen
Sorrät|^i(( in aOeti Stt^^atiMutiflett.
SimtiU unb äSalgfc^aflebei:
ift 5U f)aUn j^^^g B5lim Sohii,
Alexander Guilmaiit's
Orgel^KomposiHonen
verdienen es, in Deutschland endlich gekannt
und gewflrdigt zu werden!
(Kothe & Forchhammer, Führer durch
die Orgel-Literatur).
Katalog verlange man gratis und franko von
Ott« Junne, "^^^
Das musikalische Pnbliknm, insbesondere Lehrer and
Lehrerinnen der klayierspieienden Jug^end seien anfein in Delitsseli
im Verlage von Reinhold Papst erschienenes Heftchen aufmerk-
sam gemacht. Es ist dies ein von IVilly^ Staube herausgege-
benes IVeihnachts-JLIbuiit (Preis 1 llk), welches in leidi-
tester Bearbeitung 17 der beliebtesten Weihnachts-Choräle nad
Lieder enthält. Dieselben sind so leicht und spielbar für gaai
kleine oder noch ungeübte Hände gesetzt, dass das Heft sehr gut
zu verwerthen ist, z. B. für Kinder, die noch eben im Anfang ihrer
Studien sind und doch ihren Eltern schon eine kleine Weihnaehta-
üeberraschnng durch Vorspielen bereiten wollen.
£)r4rcr, Seria0 unb (Sst^cbif ion : Ctto Sonrab, (Srfntt, ^dbotteitftca^e 4.
tSertteter für ben Ouc^^anbel: 9iobert gforberg in Seit^^ig, X^alftrage 19.
URANIA
iOtgel> und ^(ivttioittutnfifiel,
fowtt fär mu|ilialiril)t Clicorit, liiril|Ud)(, injlruktipc (ßefang- unii CloDtcr-^ufik.
^erauSgegebeit von
®ra6ft«i09l- ©■ Sofotaaiiilt in aSeimat.
^. 1».
SinunbfAiifjigfIct 3o6cfl<">!l-
1894.
3>it{c8 Slnit crt<4ctiit in bcii ctftcit ZaRcn jtbeii
aRouat«, (ja^clitf) iii 12 9Iimmteni) uiib j{t biiti^ alle ^ü^= &
SRufi'alKns^iiblitnflcn, filc tm gnnjett Oatirgniig t Jl 50^,
jamie tmti) oDe ^oftfluiltr. oCine SJetttKQcbüEiT 9M SO ^,
mit BtF>«nstbri^T 3A 10 A. piilmmitTaiiBo , jit bejieiitii. —
3ni 3«ilung«<italDe Iwt $Dfl ^nt biefcB »Intt bic 'ißiimiiier Ö301.
Xtii'cftt« ^tlipiiiiemriit bei ber
^{titbitioii&beiiiäicdntibetr Urania: Otti> Suiirnb in Stfitci,
@d)olt{ii[trn&e 4, ncgen Siiifenbinti] uon « ^ S» A fftc Den
«fliij«ii3i>ftcfl«n9 bti Svauco=3iiienbnn3, — ^«i« b« eiiytlntn
^utmnei: 30 Pfennig. SiLiertiuiiäflcbii^itn : bie fleiiinliene
^liliciU »MC 10 VfciiiHe.
3n^alt: 3n^al(ÖD«rjCid|niii. — ttbutineiiiente=€inlabung. — SBa^rtS &iäd. — (Ein betonnttr inib bod) nttiig gefannlet Oratlnieifttr. -
S)i« Mut OiB«! in bfc St. 3ocobi»J[irclit gu 9Iarb^au1eti. ~ ^Iptei^ungcn. — fluffQ^runQtn. — ülolijcn, — %riefned)[tl. — Vlnieigm. —
ÄG^ Abonnements -Einladmig, *^2ä
€ln unßze fi^unbikncn dllHazßühz unb aüitacn Jjihz.
Die Urania wird auch im netten Jahre nach besten Kräften ihre Schwingen ent-
falten, sodass alle neuen Erscheinungen auf dem Gebiete des Orgelbaues, des edlen Orgel~
Spiels, der kirchlichen Musik, bedeutsamen Erscheinungen auf dem Gebiete der Theorie,
der Klaviermusik etc. unparteiisch vorgeführt werden sollen.
Unter freundlichen Weihnachts~ und Neujakrsghissen widmen wir unseru geehrten
Gönnern die besten l^ünsche.
Wir bitten nun schliesslich unsere geehrten heser, dass sie ihr Abonnement
recht bald (^vor JakresschlussJ gefl. crneaern, damit keine Stockung in der
Zusendung eintritt. Abonnementspreis für den ganzen Jahrgang nur 2 Mark SO Pfg,
Weimar und Erfurt. Achtungsvollst
Die Redaktion und Verlagshandlung,
SaiDfl bu ura^riiaft olfldlid) wnbui,
lerne allein erß entfafltn;
ludie niifl bn bann auf Crbcn
gititbt fMoie Seib eittastn.
WiAt DDE übcT^beR $iantn
»i» ee bi4 fax Sufunft tidben ; —
3)n SnttfluMiuiu bitf re Z^i^ntn
DK^en unwigof^ bciben.
feni »Din niebriecn ttetnebc
Ditft bu filr bie DltnfdAeit fi^fftn,
als ein Sßritfhi VMifnx Siebt.
Sanlbai wirft bu fiel« ecnitbtit
iebefl eiüdeS tuije Simtbni,
bis fi4 beine Slugen |if|Iicfiut,
biA bee Xob au4 bi4 gefimbcn.
Sgon Siebona.
ftihnm'n bh^ niitt um bie Seute ;
nwnn \\t i^n ^dute au Staifle «t
nullen |ie oxOi noct bie betnc ^be
SRborgen unfetm aiige
lebt nion^e ffierlt ftiQ
in fiblid)tei XRufdKl Mlle,
bie nitmonb Sffiicn niO.
Sa einem treuen 9Ienf4tnauBe
ein tlare«, ftiUeS Sii^uerReben,
SaB Ift, alt ob in aiintcitagtn
^Xt SrQfllina toontt aufeiftclitn!
«6 bu »inft tfnentaRtnfciien5itunb|(6oftflet
3M iiiafe bid), Db bu fte ^filt|T fflcS SebttL
lA \9 (lai IciAt, fidf einem anju^taffäi,
3)0(4 bitter \Siaxt, \%a mieb« ju mlaffea.
93eim bu erratf^en lotllft, mo b<im ba9 &iiid luo^l liegt
\o fykbt erft mit Srnft beitt eigiied ^^d)" befieat,
geft in bein eignet „@€(bfr boiiit tier uitb emft f)inem,
itnb mit (Srfenutnig foinmt be<^ Q^hlcfed ©onncnfcbein.
92
3m O^Iaubrn feft uiib rein, bed Biueifelft ntc^t fdiulbig,
in Siebe lauter fein, ^offenb gebulbig,
tm 3)enten treu uiib ftia unb fd^affenb Diel,
flirrt, wenn ber ^err ed mü — enblid) jum ßiel.
ß. t). Oberftofen. (3. SR. 3tg.)
^ttt bcfatttttet utib ^p4> tv^ntg gefaittttct
^rgdtti^ttlcr.
nScbcr licbliAc Drgciton tft ein ©mcr, bcr mcbcrfteigt
fat bad $ecj bec anbocbtigen unb bie @ee(e empocl^ebt jum
aitare ®ottc8." SMcfc SBortc, töcld^c $. S. SRofcggcr feinem
' inell jut öerübmt^eit gettjorbenen „SBoIbftfinlmeifter" in bcn
tunb legt, muffen in lebem ber Orgel jufdötagenben §er;\cn
neue Segeiftcrung für baS iDunbcrbare gnftrument ertoecfen.
S^reten toir ein in bie fallen eine^ njeitcn (Sotteöl^aufe«. @oU
bene ©onnenftra^ten ergießen ftcft öcrttärcnb burd^ bie ®(a§^
materei ber ^o^en Sogenfenfter über ben Sütar l^in, bie übrigen
2;^eile be§ (Sotte^^aufeö ru^en im ©d^atten. 3m bunKtn
nntergrunbc, auf (jewaltiger ^ö^e ergebt fid^ bie DrgeL
le^t läßt fie i^r ©mtenföiel ertlingen : toe^müt^tge, ^erjerfqüt*
tembe Älagctöne jie^en oa^cr. 3ünbcln unb ©c^almeien fauen
ein, ^ofaunen unb Xrompeten erwedcn mit brö^enbem 3)onner
bie fd^Iafenben ©eftjiffen. Unb »ag foll man fagen öon ber
SBirfung eineö tiefen ?ßebaUone^? Salb ate ge!)eimnißt)otte«
äßinbeSiaufen, balb als erfd^ütternbeä SRoHen' be« SJonnerö
jiel|t, er in langfamen ©d)toingungen burd^ baS ©ottedbouS,
00« ganje ©eböube fd^eint ju erbeben, iüie ein tiefet aWeer
burd^ttjogt ber möd^tige Älanj bie ttjeiten fallen. 3a, in einem
cingigen ?ßebattone liegt ein tounberbarer Qanbtt, ben jeber
fül^It bod^ feiner ju bef^reiben öermag. — Somit fte^t bie
aanjc @rößc ber Slufgabe beÄ Drgantften uor unS. ?lu4
Siofegger« fd^Iid^ter „SBalbfc^uImeiftcr" ift ba^inter ^elom^
men, boß unfere Aufgabe nid^t mehr nur eine rein bi8jH}Iina5
rifd^e ift: ben (Semembegefang ju führen, i^n in jeber Sejie^
l^ung rein unb toor ©ntftcllungen gefid^ert ju erl^alten. SKit
ber aSerboIIfommnung ber Drget ber Stuöbilbung unfereö 5)ar=
ntonief^ftemS, ber öielfeitigen ?luögeftattung be§ ßborattoorfpiefe,
als beS l^errU^ften 3utt)cte in ber ©^a^fammer beS |)roteftan'
tifien DrgelföietS, ift bicfeS jur Äunft geworben; bie ^ö^ere
Slufgabe beS Drganiften befte^t in bem ©influffc, ben ber Sn-
fiatt feiner SSorträge auf baS ©erj bcS §örerS ausüben foH.
?tbcr tt)ie unb auf tt)eld^em ®ege gelangen ton ju folc^er
fiunft? SdE) rat^e: SRäftre bod^ leber bie gtamme feiner ^t^
Seifterung an ben SÄuftern unferer ^errlid^en SReifter unb
ämme baS fogenannte „?ß^antaftren" metjr unb me^r ein, toie
cS ber Heimgegangene ®. SUierfel tt)ünftHte*) 3ln unb mit
unfern üWeiftcm wollen ttjir unS emporranfen. DurdE) unDer^
broff eneS ©tubium il^rer 3BerIe, burcb baS genauefte ©inbringen
in oen S5au berfclben unb burcö baS ooflftänbige 3lneignen
aller ted^nifd^en SRittel löfet fic^ öiel unb SBieleS erreidben. S)ie
©rgebniffe bejfiglic^ beS Vortrags tt)erbcn um fo erfreulicher,
le ftrenger bie gorberungen finb, tt)e(d^e xovt an unS felbft
fteHen, namentlid^ je weiter entfernt wir baoon finb, unS an
einer mittelmäßigen ?luSfübrung (jenugcn p laffen; ^at boc^
cin©ebaftian fdadj einft ju feinen ©d^ülem geäußert: „Sd^
Babc fleißig fein muffen, baS ift — wenn i^r bie ©nabcngabe
Lottes, baß er mir 9J?ufih)erftanb ins §erj gegeben f^at, ab^
red^net — ber ganje Äunftgriff .**) ©er SÖJart^abienft ber
Draet wirb immer mc^r jum 3Rarienbienft ftd^ umgeftaltcn, je
ttriuiger unb unbefangener wir uns in baS SBefen wahrhaft
muftergiltiger Drgelfompofitionen toerfenfen. Unb, gottlob, an
fold^en ift fein SWangel SBon Sad^ felbft wiQ id^ fc^weigen,
aber niAt bon feiner ©c^ule. SBie tiefergreifenb finb j. SB. bie
a8orf))ieIe frineS SieblingSfc^üIerS 3. ß. ÄrebS ju: m ®ott,
Dom ^tmmel fie^' barein — ?l(§ @ott, er^flr' mein ©eufjen
*) @ie4e: $aul Sonffen: ®n\ia\> SRertel. (£tn SBilb feines 2t^
benS unb SSirfenS. ®. 34. fütWQ^ IRieter^lBiebermann. C^in ^öcbft em«
bMIcnSmert^ed Sdiriftcften.
**) ®ie4e: (£. Gilbert Sub 10 ig: Sodann ©ebaftian 9)ad) in feiner
Scbeutung für ftantoren, Organiften unb ®4uae|rer. eieit^erobe, 9iüs
biger. 1865.
unb SBe^flagen — ober bie SSorfpiele Don SR. ®. gifc^er ju:
©traf mid) nid&t in 3)einem ^otn — iKeine iÜeoe Ifin^t cm
Äreuj — SSerbe niuntcr, mein QttmäOftl Rn ben ^avtptott^
tretem biefer bon ©ebaflian SBad^ auSge^enben SKc^tung ge^
bort aud^ bcr Drge(meifter, beffen SBerte bie JBead^tung auer
p^er ftrebenben Drgelfpieler in ^eröorragenber SBeifc Der^
bienen: 9luquft ®ottftieh 9iittet.
es ift in bcr X^at gu beftagen, baß bie Äom^ofitionen
biefcS in feiner ?lrt cinjig baftcl^cnbcn 5D?cifterS fo gar wenig
gefannt unb nod^ weniger gefpielt werben, ©eit 16 Sabren
folge id^ mit p^em 3ntereffe ben ^Programmen ber Drgelron*:
jerte, um namentlich ju erfafiren, wie weit bie Sefanntfd^aft
mit JR.'S 3Berfcn rcicftt. ©0 ^abc ic^ bis jef^i nur auf 3 $ro^
grammen für S!ird)cnfonjcrte unb 2 bergleidjcn für fionferöa^
toriumSprfifungen 9i/fc^e ©onaten bcräctd^net gefunbcn; in un^
ferm Drganiftenbercin tonnten bisher nur in 2 ?EaIIcn folc^c
aufs ^Programm gefegt werben. ®aß bcr große SReifter btcS
Semadöläffigen feiner SBcrfe felbft fc^mcrjlidii enH)funben ^abcn
muß, fdöeint nid^t nur ber Umftanb ju beweifen, baß er mit
bem 50. Saläre aufhörte ju fomöoniren, fonbern aucft bie ?Ieu*
jerung gegenüber einem feiner ^reunbe, ber t^n jur Äompo=
ition neuer SBcrfe anfeuern wollte: ,,2Wan fpielt mid^ ja bo^
nid^t!" — 3n ber Äunftgefc^id^te begegnen wir aßerbingS oft
ber ©rfd^cinung, baß bcbeutcnbe ©eifter bei fammt i^ren Sci=
ftungen nic^t allgemeine Stnerfennung fid& erringen, wä^renb
anbere, fd^on- öon il^ren 3ritgenoffen anerfaunt, fid^ ienen
JRubm JU erwerben Wiffen, ber bem Äünfticr ftetS atS bcr
ebelfte fio^n gelten muß. S)enfcn wir in biefer Sejic^ung nur
an äRcrfcI, SR^cinberger, ®UhU, Suj, ?ßiutti, ©.
be Sauge, 6. 31. gifd^er u. a. gorf^cn wir etwas tiefer
bei ben cinjetncn Äomponiften nad^ Dem ®runbe jener 3:i>at::
fad^e, fo finben wir wo^I in if)ren SBcrfen erflärung auf bie
mannigfaltigfte 2lrt; im allgemeinen wirb aber immer anju*
nehmen fein, baß entWeber ber bo^e geiftige ©d&wung berfclben
nur burd^ eine ?lrt innerer SBa^lbcrwanbtfd^aft gcal^nt unb
erfannt werben fann, ober baß ber befonbere SBiIbungSaang
mand^cr Äomponiftcn fie bal^in geführt f^at, i^re fünfttcriMcn
3been nid^t in jener toon ber äWe^rjabl fofort faßbaren aöeifc
auSbrüdfen ju fönncn ober aud^ j" tootten. • S)iefe beiben Äri=
terien fommen bei ber SBürbigung unfereS SWciftcrS ju befon*
bcrer ?(nwenbung.
es ift bie erfreutid^e errungcnfd^aft unferer 2;age, bie
aSerfe eineS aWeifterS auf bem SBcae gewiffcn^aften ©tubiumS
t)on beffen ßeit* unb ScbenSgefdbic$tc bem SSerftänbniß nö^er
JU bringen unb fie im organifd^cn 3«fönimenl^ang mit feiner
®eiftcSentfaItung ju begreifen. 3e me^r wir ben 9Jeenfdöcn
fennen lernen, bcfto mcf)r erfd&Iicßt fi(^ unS ber flünftter, wo-
mit inbeß nid^t gefagt fein folt, bcn göttlid&en gunfen beS
©cnicS als baS ergebniß einer me^r ober minoer planmäßigen
©ciftcScntwidEelung ju bctrad^ten. ©0 folge benn in gebrängter
DarftcBung bie SebenSbefc^rcibung beS am 26. Sluguft 1885
l^cimgcgangcnen SWeifterS.*)
©aS fangeS* unb muftffro^c Xl^üringcn, baS aSaterlanb
einer langen SRei^e bebeutenber Drganiften, baS fianb, wcId&cS
bcr SScIt einen 3. ©. ©ad^ unb ben poetifd^en m. ®. gif^er
fd^enfte, war aud^ bie ^cirnat^ «uguft ©ottfrieb JRitterS.
3n erfurt, ber alten Sut^erftabt, würbe er am 25. «uguft
1811 mitten in ben SBirrfaten beS ÄriegeS als 1. Äinb wol^b
l^abenber aWünerSicute geboren, äcigte fcfion a(S ©^mnafiaft
aroßeS mufifalif^cS Salent unb erhielt bie erfte mufifalif^c
unterweifüng oon bem Drganiften Äctfd^au. SJon 1828 an
bcfud^te er, einem inneren ©ränge folgcnb, baS ße^rerfeminar
feiner öaterftabt unb l^attc noc§ baS ®(üdt bcn Unterricht
^ ^- *) ©^"^" würben benuft: a)ie «ioorop^ie t)on ». 55olme (im
giurtfeifalenber für 1887. 2t\pi% 8». ^cfW Unb Äer Sletrolog oon ®. «.
» r a n b t in *J?r. 37 bcr «ngem. aXurtracitwig^ ga^rg. 1885,
93
SR. ®. gii^er* cm Sal^r lang ju gcnie&cn. «n bcm *w*iÖ)e
bicfc^ gtofecn SKcificrö, für Den 3t jritlcbcnS gtoftc aSorltcbc
unb SSctcl&rung ^egte, cntjfinbcte fic^ feine SBcaciitening für bic
Otgel. ©t^on ate ©eminatift fungtrtc 9*. ow ^aubpummen*
leerer unb würbe am 1. Smtuar i831 Drganift on ber an*
breoÄfirc^e. 3m öerbft 1831 uerliefe er bod ©cminar mit ber
^aui}4enfur l un5 er^elt eine ÄnfteQung on ber ?lnbrca8^
f^ule. Um fid^ in ber üRufif toetter ougjubilDen, J}ilgerte ber
Sönftfing aHlDöcftentüc^ einmal nad^ bem 4 ©tunben entfernten
SBeimar ju Rummel. 2)iefcr übte bie iüid^tigfte (Simoirfung
auf feinen ©^üler burd^ feine freien ?ßf)antaften. ©ein SBor^
bilb f)at 91. angcreat, baö eigene 3;otent für bie SmpioDifation
|)Ianma6tg auSjubiften, eine Äunft. in ber er fpäter bie größten
3;riumto{)e feierte unb feinem SHeiftcr ööllig ebenbürtig würbe.
SJeue yJa^rung erhielt biefe 9fKcI)tung, ate 3*. auf SSermittelung
feinde ®önner^, be« üRinifter^ öon ©idböorn, ju weiterer Slu«^
bilbung nacö Scrlin gefonbt mürbe. Sieben ß. SSerger, bem
Se^rer aRenbetöfo^n^ unb 3;aubert8, woren no^ SWungenl^agen
unb «. SB. S3ad^ feine Sefjrer. 3m Umgange mit b. SBinter^
felb unb ^öl^au ert)ielt feine Siebe jur alten ^rd^enmufi!
neue Anregung. 3n bie SBaterftabt jurücfgefe^rt, mürbe tR.
1837 Drganift an ber ftaufmännerfir^e unb Seigrer an ber
©tabtfd&ufe. ©ein bo^er ®önner ^atte it|n inbefe nic^t uer^
geffcn; er berief iön 1844 nacft Serlin atö 2. Dirigenten be§
t ©omd^ored. ®Ieici^jeitifl mar bte ©omorganiftenftelle ju
ajterfeburg üafant. Xrofebem bie Sinfünfte berfelben nur ben
4. i^eil Der i^m angetragenen ©teile betrugen, bewarb er fid^
bod^ um ba^ Drgantftenomt, bem inneren JRufe folgcnb, ber
i^n mehr jur Orgel alä jur ©efanggbireftion jog. 9t. erlieft
and) bie ©teile. §ier in SRcrjeburg öerlebte er nac^ feiner
eigenen acußerung eine öufeerft glüdlid^e ^eit; er fühlte fid^
wo^I in feiner ©teQung ate Drganift, alö Üe^rcr ber ©eogra^^
i)hie unb be§ (Sefange^ am ©tjmnafium, im SSerfe^r mit lunft*
oefinnten gamitien unb in ber aöert^fd^öfeuna feiner fünflleri^
pen äeftrebungen: 3D?it bem (£ifer unb ber »u^bauer, welche
feine ganje Äunflt^ätigfett bi§ jum ©übe feine« Sehen« Äaraf=
terifiren, warf er fi^ auf bic ?lugbilbung im l^öheren Drgd^
fpiele. 9?amenttidö ftubirte er bie SBerfe öon ©. ®ac^, 5lreb«
unb ?K. ®. gif^er. 9iad^ lurjcr 3eit ^atte er fi* jur ^öcft^
ften SReifterfd^aft emöor gerungen- ©eine lünftlerifcfte Sebeu^
tung trug ihm fet)r halb einen aiuf nad^ ^aße ein, allein er
lehnte ab. (58 foütc anber« fommen. 1847 jog it)n ber ®e=
Tieralfuperintenbcnt Dr. aWöIIer, fein früherer ©eminarbireftor
unb ©äutinfpcitor ju Erfurt, an ben 3)om nad^ SKagbeburg.
€r folgte biefem SRufe unb erhielt gleichseitig bie ©rnennung
jum f. aRufübireftor. ©c^on bamafe, im «Iter bon 36 3abren,
ftanb fein Muf afe ber eine« ber erften 9Reifter feine« 3nftru^
mentc« feft. _, ^. ^ ^ . ^, „^ .
S)od^ nic^t in ber blofeen ißtrtuofttät lag feine ©rofee ; fo
bebeutenb biefe toar, er ad^tete fie gering, wie fie it)m aud^ an
üuberen wenig imponirtc. ©ein ureigene« JJelb, auf bem e«
ihm niemanb gteic^t^at, war bie 3mprowfation. ißier bot er
bie au^crorbentlic^ften Äunftleiftungen, welche bie ßörcr mit
©taunen unb Sewunberung erfilüten. SBenn er in oer SBcife
einer ©onate mit einer cnergifcften Anleitung begann, im
^ttelfa^e eine guQe originetter 3been in wunberbaren Älang=
mifdbungen entfaltete unb mit einem arofearägen, funfttJoH ge:=
steigerten «llegro fc^lofc fo bergafe jeher ben SSirtuofen tn t^m
jinb beugte ficq öor ber ®ewalt [einer ftunft. (Sbcnfo bewum
l)em«wurbig waren feine 3mJ)robifationen über e^oräle. §ier
fbraA er unmittelbar jum ßeräcn, aud^ bet Saie würbe er*
griffen. S)ie al« Dp. 8 unb 9 öorl^anbenen 6l)oraloorfpiefe
geben JBeifpiele feiner SBe^anbIung«art. 9lun beule man fid^
rin ^albe« ®u$enb fold^er Variationen in reid^er abwerfet ung
unb beftanbigcr Steigerung an einanber gereift unb mit einem
weit onaelegten, glanjDoIIen ©d^Iuffe gefrönt; fo ^at man eine
SBorfteliSng friner ©^öpferfraft 5)en größten Sriump^ biefer
feiner Stunft feierte er 1855 bei (äinweifiung ber großen Drgel
m ber SWarienfirdöe in Sübcd!. JBiele ber renommirteften Dr*
aaniften SJcutfd^lanb« unb be« «u«Ianbe« waren boju einae^^
loben, 6 berfelben l^atten bereit« qefpiclt, ba fam 8t an bie
«iei^e unb — nad^ i^m wagte feiner mehr bic Drgel ju be*
rü^en, jeber reid^te i^m, bem ©rpfemeifler, Die ?ßalme. — 3)od^
nid^t eine« großen unb au«erlefenen $ub(ifum« beburfte er, um
feine ganje 5hinft ju entfalten; etli^e üerftänbnißüoQe ^örer
genügten il^m. äBo^I nie ^at er fic^ in freier $]^antafte groß*
artiger unb t)onenbeter l^ören (äffen at« bei Gelegenheit ber
9(bna^me ber neuen ^omorgel in äRagbeburg im 3Qi^re 1861,
unb ^ier war niemanb weiter jugegen al« S3ac^ au« 83er(in
unb einige feiner ©d^uler.
(@4htg folgt )
Sic neue ^cgel tti bct ®t* ^acvbitit^c
)u St^PtM^aufen,
bon ben ®ebrübern 9tein^olb unb $bolf ©trobel, in
i^irma Sutiitd ®ttobel, Drgelbauanftalt ju grtatitettliaitffti
in 3;i)üringen.
Unferc alteren Sefer werben fid^ no^ erinnern, baß bie
genannte girma in biefem Slatte frülier öfter mit aller Slu«=^
jeic^nung genannt worben ift, benn ber ©rünber ber fraglichen
Drgelbauanftalt, 9Reifter 3uliu« ©trobel, war einer oer
üorjüalic^ften ©d^üler be« weilanb berühmten äRrifter« 3o]^.
grieor. ©d^ulje in ^aulinjella, beffen girma leiber
erlofd^en ift. Unter ben Sljüringer Drgelbauem na^m 3ul.
©trobel einen ber erften ?ßtä^e ein; fein SRame würbe in
unb außer S)eutfc^lanb mit a&er §odhad^tung genannt.*) ®ie
oben genannten ©öl^ne, bereu etfte Slrbeit bie fd^öne brei*
manualige Drgel in ber §auptfird^e ju granfen-
Raufen war, finb injwitecn reblid^ beftrebt gewefen, i^rem
berflärten SSater rü^mlid^ft an fünftlerifd^cr iüc^tigfeit unb
©^ren^aftigfeit nid^t nur nadbäueifcm, fonbem fie waren aud^
mit allem gleiße beftrebt, alle erprobten ©rrungenfd^aften ber
SReujeit mit 9iu^e unb SBefonnentjeit fic^ anzueignen uno rfiftig
borwärt« ju fd^reiten.
S)ie in SRr. 9 ber Urania bcfprod^ene umgebaute Drgel,
fowie ba« neuerbing« fertiggcftcltte neue Snftrument in ber alt^
berühmten früheren 9?eid^«ftabt SRorbt)aufen geben ein oorjüg*
lid^e« 3c"S"^6 ^^ ^^" ^^^ Seiftung«fä^igfcit ber genannten
girma.
Sefetere« SBerf ^at folgenbe S)i«pofition :
• 1. aRanual: 1. ?ßrinjipal 8', 2. Sorbun 16', 3. ®amba
8', 4. übcrblafenbe glöte 8', 5. ©c^weixcrflötc 8', 6. ®ebarff 8',
7. ?ßortunalflöte A\ 8. Dftabe 4', 9. Duinte 2V$', 10. Dftabe
2\ 11. 9Rijtur 2-5 fad^, 12. trompete 8'.
IL SDianual: 13. SiebliÄ ©ebadft 16', 14. ®eigenpritt*
/jipal 8', 15. ©alicional 8', 16. 9lcoline, 17. Flaute traverso 8',
18. gugara 4', 19. ßartflötc 4', 20. 2Rijtur al« Harmonia
aetherea fonftruirt, 21. Dboe 8'.
III. 5ßebal: 22. ©ubbaß 16', 23. »iolon 16', 24. ^0:=
faune 16', 25. ^njipalbaß, 26. Eeüobaß 8'. 27. ®ebacftbaß 8',
28. Dftaue 4'.
IV.: SRanua^ unb ?ßebalfoppeL Sp^c^ unb ^ianojug,
6re«cenbo unb 35ecrc«cenboäug ^für'« 2. SRanual
S)ie aiebifion ergab ein ungewö^nlid^ befriebigenbe« 8ie^
fultat S)a« SRaterial unb beffen funftlerifcfte SSerarbeituuf
war öoräfiglic^ ; bie einzelnen ©timmen Waren c^arafteriftift"
unb überall« figmpat^ifd^ tntonirt**); ber ®ef&mmtton war öol.
runb, mäd^tig, ol^ne in'« ©djreienbe ju Verfallen. 3)ie anorb^^
nung be« ®anjen im Smiern war trefflid(, bie ©pielart war
in ^olge be« rein pneumatifd^en ©^ftem«, beffen ©rfinber bic
@rbauer finb unb weld^e« wir ba^cr nid^t eingefienb befd^reiben
bürfcn, fe^r angenehm, ol^ne ju leidet ju fein. S)er ©piel*
me^ani«mu« ließ felbft bei bem angeftrengteften ©üiele feine
Störung ju. Xroft ber borjüglic^en Seiftung war oer ^rri«
fel^r mäßig.
*) 92t(6t nur m unfetni SSaterlanbe, fonbem ou^ in ^oQanb, ia
\oaai am ^Stop ber guten ^offnunfl" (a# ber 92ame „^ttohtl" einen guten
l^iana. Q&ion ^wti ®trober{(6e Orgeln finb in lefrterer dtegenb ru^mDoII
aufgefteUt worben.
**) (Sinijelne Stimmen mie 2. 9. @((toeiaerf(öte 8', (Samba 8' sc. be«
^auptmerfe«, tomie bie 8«, ia fogar i^fügtaen ©timmen be« Oberwerfe«
maren oon feltener @(t9n^eit, nid)t minber bie 9to^noerfe.
Tf^
— 94 —
SRcc^t Iebt)aft mürben tovc anftcft(]^t§ bcr mcifter^aften
ßciftungcn an ben ©ötbe'f^en ©prucfi erinnert: ^I)ie Äunft
^at nie ein SWonn befeffen!" @ö ift eine ber beften 9lem=
Ronen oetoefen, bie 5Ref. je geliobt l^ot. So^er: „S^re bem
•^ie e^re gebühret!" 81. SB. ®ottj(^Qlg.
» » • > M t O r Ki i i ^ < < • <
93ef)>rcci>iiii()cii«
8Beil)na(J|tggefang bon ?tb. 8[bam.
A. gür ©olo (tiefere ©timme), 3Kanner=: unb ffinoben^^
d)or mit ?ßiQnoforte eingerid^tet Don Dtto ©iitger, klat),^
5ßart. 1 2)«, ©oloft. 40 ^g, ßborft. ä 15 ^fg. (75 ^fg.)
ß. i^ixx SBariton= ober Slttfoto nnb gem. S^or mit
^ionoforte unb Harmonium einger. ü. ®uft. Sanfen. J£{at).=
5ßart 1,20 mt ©otoft. 40 ?ßfg., 6l)orft. 60 ^fg, ^ar^
moniumft. 30 ^^fg.
C. gür SSariton« ober Stltfoto unb 4ftimmigen g^auenc^or
m. ^ionoforte u. §arm. einger. t). ®uft. §m\^n. Mat).^
^ort 1,20 a»t, ©oloft 40 % E^orft. 60 «ßfg, §annft.
30 ?gfg. £ei^)äig, Seucfart (Eonft. ©anber).
S)iefer in neuer ©eftatt erfd)ienene ®efang jum fd^önften
oller ijefte ift nidbt ehoa im ftrengen Äird^enft^l gefjalten, aber
bafflr tft er ungemein toirffam, nomentliÄ tt)cnn eine flangöoCfe
8[lt= ober nodb beffer ein ausgiebiger Sariton bie ©olopartie
übernimmt: SBir löörtcn ben ergreifenbeu ®efang (mit bem
f(3^önen ^^cjte) unlängft bei einem ÄHrd^enfonjert unter §errn
Äantor Söller, anlä^Uc^ ber Äircften^ unb Droetcinioei^ung in
©aalfelb, fo loirfungsJöoIlC baß er mit SedEerS 3Kotette: ,,ajfad5e
mic^ feiig, o Sefu-* (§err SReftor Dr. SRein an^ SRubolftabt
fang ba§ Saritonfolo ganj üorjüglidö) „ben SBoget abfd^o^."
sBielleidjt entfd^lic^t fid| bcr Dere^rte §err SBcrleger, ia^ er
t)on bicfem f)öd^ft anfprec^enben ©afee auc^ eine Sluägabe für
©olo, ©^or unb Orgel allein öeranftaltet.
SBeil)nad^tS^?llbum. ©ammlung beliebter SBei^nadbtSlieber
für eine ©ingftimme mit Älaüierbegleitung, ^erau'Sgeg. t).
SD?ar grieSläuber. ßeip^iig, S. g- 5ßetcrS.
S)iefc 25 SRummern für „ftlein unb ©rofe" geben ein gor
nette« unb paff enbeä ©efd^en! jum lieblicftften aller gefte ab, jur
'^reube um ©rbauung m ^äuStic^en Äreifen, in benen bie
Jiebe jw ®ott unb bem Srlöfer no(§ nid^t ganj entfrfitounben ift.
SB-eilÖnadötSmotette „SauAjet il^r §immel, freue bic§
drbe :c" für gemifdbten 6^or fomp. üon ßonftantin
SC ü r n p u , Dp. 6. SReüal, ©Ifenbein. 30 Äopefen.
aSer bie SWü^e be8 ©inübeuS nid^t fc^eut, tt)iro mit biefem
too^lgerat^enen ®ebilbe @^re einlegen uiib ^eube erleben. 3n
ber ©d^lulfuge ift ba« SÖei^nad^tölicb : „Som ^immel ^od|,
ba fomm id^ ^er", fel^r toirfungSöoH eingetoebt.
SSermann, Ddlar, Dp. 99: günf geiftlid^e 6l^orge=
fange nad^ 3)id^tungen t)on SSiftor t). ©trau^
• — 9fir. 1. Ä^rie, «ß. u. ©t. 1,10 SRarl.
©lorta, 5ß. u. @t. 1 2Rart
ÄriegSlieb ber Äirc^e, «ß. u. ©t. 1,20 Wtt
3ahrc«fc^lu§ unb SReuialir, 1,10 3Rf.
ßufludbt, a(|tftimmig, $. u. ©t
©L 2,60 a»arl.
— 9?r. 2.
— SRr. 3.
— SRr. 4
— S«r. 5.
S)re8ben, Älej. Äöl^lcr.
„3n rüftigfter Jtraft 9Keifter SBermann iperrlid&e« fro^^
gernut^ weiter fd)afft", fo fönnte man getroft angeftd^td biefer
neuen fd^önen ®ai)t, of)m alle Uebertreibung getroften SKut^e«
ausrufen.
S)aÄ Ä^rie unter 9?r. 1 ^at beutfc^en Seft: „«(^ 53ater,
fielieunf'reSiotl)", unb iftbieftimmungSöoDe, mäfeig poltjpbone
Motette nid^t nur jum Sugtage unb jnr ^afftonejdt, fonoem
audb fonntägtid^ ju toertoenben.
»ud^ m ®loria: „(g^r' in ber §ö^c, ®ott attein' ic**
ift bei fiobs unb ©anffeften in feiner emft ein^erfc^reitcnbcn
einfallen ®eftalt beftend ju üertoenben. 2)ie Slui^fü^rung ift
njeniger fd|tt)er ate ber öoriae ©afe.
^er energifd^ auf tretenoe üierftrop^iae 3. ©a^ pagt bxaA^
tig für bad 9}eformationd^ unb SRiffion^eft. 3m ißerein mit
bem rt>. Xriump^grfaRflc: „&xC fefte Surg ift unfer (Soit"
iDirb er bon befter äßirmng fein.
©el)r finnig unb erbaulid^ beioeat fid& 9lr. 4. 3)er
SRittelfa^ in SlÄ=Dur für ©oloflimmen ift n)ieberum ein glüdf**
lid^er ®nff, ben ber Slutor f^on fo oft rü^mlid^ft betoälirt l^at.
2)ie Ärone ber öorlicgenben ©ammlung ift bcr ^errltdje
ad^tftimmige ©a§: „D Siebe, bie bie blufgen ^änbe t)om
filreuj ausbreitet allejeit ic." Qtoü ©oprane, jttjei 3llte, jtoei
Senöre, ^toei Söffe entfalten ein regeS pol^p^oneS unb erbaue
lidbeS fieben, fobag man fArciben mug: „üReifter, eS ift ®ir
gelungen, bu ^aft ein „liogeS Sieb** gefungen!" ?luc^ fur'S
Eoncert.
©onatinen-Slbum. ©ammlung bon ©onotinen unb
©tüdEen für 93ioline mit $ianofortebegleitung, I)erauSgegeben
toon grtebr. ^ermann. Seipjig, ?ßetcrS.
©e^r gut bearbeitete, trefflid^ auSgcmäl^lte unb mägig
fd^ttjcrc banitare ©türfe, jtoölf an ber Qo!i)l, öon SBeber, ©c^u^
bert, S)uffe!t ^a^bn, SWojart, 83ad^, §änbel, SRartini, Sadöenni,
©cbumann, bie on flaffifc^em äSert^ nichts gu n^ünfd^en übrig
laffen.
9{ic^t minber n>ertl^t)oll ift baS
XriO'Mlbum. ©ammlung beliebter ©tücfe für ^iano, SJio^'
line unb SSiolonceHo, herausgegeben üon §anS ©ilt.
SciJpjig, ^eterS.
§ier werben 10 SRummem befter ?lrt öon SSater ^a^bn
(2 ©äfce), aWojart (2 ©tüdfe), »cet^oben (2 ©^mpöoniefäi^e),
SBeber (1), ©dgubert (1), ©^umann (1), STOenbelSfo^n (1) in
toortreffiid^cm 3irrangement, unfc^wer auSjufül^ren, geboten.
Äü^mftebt^Sllbum. SluSwa^l ber oorjüglic^ften Drgcl*
Äompofitionen jum gotteSbienftlidben ®ebrau4e oon ^r.
Su^mftebt, herausgegeben Don n. §änletn. Scipäig,
?PeterS.
§ier finbet man bie leid^teren 3Berfc beS Iciber nid^t nad^
®ebü]^r getoürbigten (Sifenac^er SWeifterS, angemeffen nad) Jon*
arten georbnet paffenb oereinigt. 3)ie $ebalapplilatur, fowie
SSortragSbcjeid^nungen finb beiaegeben. weniger geübte Drgel-
fpieler finben ^ier überaus geoiegeneS UebungS* unb ©rbau*
ungSmaterial.
^iifftil^ruiideii.
Berlin. Goncert am 20. Februar 1894 in derHeilig-Krenz*
Kirche von Karl Stranbe (Orgel) nnter gütiger Mitwirkung der
GoncertBängeriu Fränleiu Katharina Zimdars und des königlichen
Hofcellisten Herrn Heinrich Grünt'eld zum Besten der unter dem
Protektorate Ihrer Maj. der Kaiserin n. Königin stehenden ..Franen-
hülfe." Programm. 1. Prälndiiim nnd Fnge (G-dar) für Orgel von
J. S. Bach. 2. a. Geistliche Lieder von J. S. Bach (bearbeitet von
B;obert Franz), b. Aaf die Zukunft unseres Heilandes v. Jos. Rud.
Ahle. (Geistlicher Dialog. Herold nnd Seele. Bearbeitet von H.
Reimann.) 3. Air für Violoncello nnd Orgel v. J. S. Bach. 4. So-
nate G-moll für Orgel. Op. 16 v Ph. Rufer. 5. Gesänge aus dem
„Vater unser". Op. 2 v. Perer Cornelius. 6. Ave Maria für Orgel
V. Franz Liszt. 8 Adagio (Ges-dnr) f. Violoncello u Orgel. Op.
86 V. Ph. Rufer. 8. Präludium und Fuge über Bach für Orgel v.
Franz Liszt
Aiitiverpen« Goncert znr Einweihung der von Herren E.
F. Walcker & Go (Ludwigsburg in Württemberg) erbauten Orgel
in der Ghristuskirche am 30. Juni 1894 unter Leitung des Musik«
direktors und Organisten der prot. Kirche in Baden-Baden Herrn
G. L Werner, nnter gütiger Mitwirkung der Deutschen LiederUfel,
der Frau Soetens- Flamen t, sowie der Herren Jul. Seghars, H. Wie-
land und F. Kapff. Programm. 1. Fantasie für Orgel in G-moll v.
Joh. Seb. Bach. 2. Männerchor: ,,Die Himmel rühmen des Ewigen
Ebre'^ v, L. van Beethoven. 3. (^oncercsatz für Orgel in As-dnr v.
C. A. Fischer. 4. Arie für Alt: „Herr hab' Erbarmen'' v. Stradella.
5. Oantilöne pastorale für Orgel v. A. Gnilmant. 6. Arie für Tenor
aus „Paulus" v. Mendelssohn. 7. a. Etegi b. Berceuse für Violon-
oello, Harfe und Orgel v. Godard. 8. Männerchor „Am Sonntag"
V. Abt 9. Festhymnus für Orgel v. Pintti.
9toti}cit«
^efjau. Sm^rbft b.g. ifi ber biedjadnfle Orgeifurfuft g^^Ioffen.
Qteberum ftnb in i^m mehrere anbaUiMe Setter unter ber Settuna M M
S^etfttr ritbmUd}ft befannteu ^erm ^oforganiften 8artmu6 in her Ifunfl
bed Orflclfpield gefdrbert morben. S)aiS, »oft jene Ferren biet an Sättig'
feit gewonnen babfn, wirb nun j^u tnuner treffitcberet unb mficbtgeitr Ihtft«
gcftaltung beft (iottedbienfted babietm beitragen unb fo QÜma^Kcb mdfc unb
me^r ber 3iDe(f erreicbt werben, ber bem Segnlnber biefer fturfe, bem ^ernt
Qkneralfuperintenbenten D. Xeicbmailec, bei ber Oegrttnbung wrgefctiwbt
— 95 —
i)ot. SrtciUd) ^at Qucb biefe mo{^I()enieinte ©inriditunp, wie fo uieled (Butt,
erft einen »ampf fleflen ^bneigunfl, ©ibenoillcn, ©iberfprud) unb üicaeictit
aucf) gcflcn SScrbÄditiflunflcn fuftren muffen, ©cfton ber ^lan baju fonb
üielfacft flerabc in ben ftreifen, benen ba^ Unternehmen bienen foQte, nid)t
flerabe freunbüdje ^lufnaftme, unb old uor bret galten ber erfie Äwrfu»
eröffnet mnrbe, voax bie ®c(jnerfctjaft in ber fiej^rermelt fe^r ßrofi, mand)ed
^orte SBort foflar ift baniol« gcfaHen. 3u nnferer grcube ift, wie e« fcfteint,
nunmehr ba« ritötipe »erftÄnbnift unb bie riÄtige «uffoffung einqetreten,
benn nidjt nur loenifler ^t^ahU, für bie ber Äurfu« in erfter fiinie beftimmt
ift, fonbem and) bcffer ^Beonfagte melben p^b in anma^lid) fttigenber "än^
^V. $3enn nun and) bie flegenioortin für ben 5^urfud annefe^te 3eit \)on
3 9Büd)en nodj a(9 eine geringe bejeic^net werben muB, fo traben wir bie
Hoffnung, bog fpäter uieQeic^t no(4 ein 9Robud gefunben werben wirb, eine
längere 3eit bafür ^n bewilligen. Xro^bem aber, wie wir mit @knug«
t^uung beriditen fönnen, ^aben bie brei fBo^en i)ingereid)t, nm po)it'mf^
Jlfdnnen unb SSiffen in Orgelfpiel unb ^^eorie wefentlid) an erweitem, unb
auberbem ift t>^n X6eilne^niern am Jhirfud no4i bie grreube j|ut^eil gewor«
ben, bo6 ©e. §obcit ber ^er^og fein ^Jntercffe a\x ber (ginricbtung *u be»
hinben bie ^obe O^nabe gebabt ^at. ^urcb ben üon i^m ben Xbeilnebmem
gewährten unentgeft(id)en SBefucb uon Opemanffu^rnngen ift mand)e 9(nre«
gung jur Pflege ber ^inft gegeben @o biirfen wir boffen, ba^ Se^renbe
wie fiemenbc mit greuben auf ben bieÄjftbrigen OrgelfurfuÄ ^^urüdblicfen
werben. SRdge nun, fo ®ott wiff, \>a» nftcbfte Sa^r ebenfo ftrebfame W«nner
m bem j(urfu9 i^ufaumtenfu^ren unb reicher @egen auf biefem fo fcbönen
Unternehmen nt^en.
^einrieb i^i bei id 9)^ fi Her, ber beftend befonnte Jl^omponift ber
geiftlid)en ^ftfpiele (^ei^nad)t^^£irotorium, bie beil. brei JTönige, bie ^eil.
eiifabet^, bie ^affion), feit^er a)cd)n«t in ^tmöneburg, ift lum a)omfapitular
in grulba befi5rbert worben.
2>ie rührige Vhififalien^anbhmn uan 9(1. SRaier in ^ulba ift be
ber 9fntwerpener 91udftenung mit 2 greifen erfreut worben: (S^renbiplom
unb bie filberne 3)2ebaiIIe, für rird)(id)e SBerlagi^werfe (^ed). Dr. SRiiaerd
Oratorien unb Dr. SßoIcfmarS Orgelwertc).
@e. ^iligfeit ber $apft £eo XIII. fiat htn (S^oimeifter gob. <2^&
ßabert in ®munben wegen feiner ^erbienfte um bie jfird)emnufif ^um
Sütter ht^ ^eil. (SIeorg emonnt.
Der groBsberzo^l. Hoforg^elbauer Ad. Eifert in Stadtilm bat
nnläni^st ein prächti^^es Orj^elwerk fttr Uas hübsche Dorf Qöttern
bei Weimar fttr einen sehr billigen Preis erbaut. Das Instrnment
hat foUenile Disposition: I. Manual: 1. Prinzipal 8', 2. Bordnu 16',
8. Oamba 8', 4. Hohlflöte 8', ö. Oktave i\ 6 Oktave 2'. 7. Mixtur
2- und 3fach. II. Manual: 8. Salicional 8'. 9. Lieblich Gedackt 8',
10. Flöte 4'. m. Pedal: ll.Subbass 16', 12. OkUvbass 8'. IV.Neben-
ztlfi;«: Manual- und Pedalkoppel, Forte-Pianozut;, Wiudablass und
Calcantenwecker. Das preiswerthe Werk gehört unstreitig, mit
seinem vortrefflichen Prospekt, zn den schönsten ländlichen Orgeln
des Grossherzogthums Sachsen-Weimar-EisenachH
Baden-Baden. Der unter der Leitung des Herrn Musik-
direktor C. L. Werner stehende evangelische Kircben^esangverein,
welcher uns an allen kirchlichen Festtagen dnrch seine Vorträge
erfreut, veranstaltete in derCharwoche in der evangelischen 8 tadt-
kircbe eine geistliche Musikanffttbrung, die fttr alle Musikfreunde
von ganz besonderem Interesse war dnrch die Wahl seines Pro-
framms. Es war vor allem das Passions-Oratorinm von Heinrich
chtttz (1585— 167'2), welches unsere Theilnahme in hohem Grade
erregte. Dieses Werk besitzt auch fttr unsere Zeit noch, nicht nnr
kunstgeschichtlichen, sondern obsolut musikalischen Werth. Es ist
eine Tiefe der Empfindung, eine Glaubensstärke, eine ransikalisch
edle Ausdrucksweise in diesem Werke, die uns die zweihundert-
jährige Kluft, welche zwischen der Zeit seiner Entstehung nnd der
Gegenwart lie^t, vollständig vergessen macht Als Vorlänfer Se-
bastian Bachs ist H. Schtttz von hoher Bedeutung, denn er hat die-
sem den Weg gezeigt, auf welchem der grosse Sebastian sein
Biesenwerk der Matthäns-Passionsmusik zwei Menschenalter später
aufbaute; der SchUler des bertthmten Gabrieli steht mit seiner Me-
lodik unserer Empfindung durchaus nicht fern, sodass wir nur leb-
haft wttnschen können, dftss uns durch den Kirchengesangverein
Gelegenheit geboten werden möchte, auch die grossen Passions-
musiken von Schütz, am besten in der durch Carl Biedel unternom-
menen Zusammenziehung der vier Evangelien,- kennen zu lernen.
Die „sieben Worte" werden durch zwei prachtvolle Chöre — In-
troitus und Conclnsio — eingeleitet und geschlossen. Diese Chöre
wurden sehr gut gesungen und ttbten eine erhebende Wirkung aus.
Die Worte des Heilands \^erden durch einen Bariton — hier Herr
Görger, der seine Aufgabe recht gut löst, — gesungen, -die Worte
des Evangelisten durch einen Soptan — hier Frl. Anna Helbing
ans Karlsruhe, welche in diesem Concert schöner als je gesungen
hat Ihr Sopran war uns von jeher svmpathiseh — sie hat ja schon-
in mehreren Kirch enconcerten sehr beifällig hier sich hören lassen, j
Diesmal erschien uns ihre Stimme besonders klangvoll und warm;}
ihr Vortragsstyl ist auch der acht kirchliche. Einigemale werden
die Worte des Evangeliums von einem Soloquartett gesungen, wo-'
dnrch die Wirkung noch gesteigert erscheint. Diese kleinen Sätz-
chen sind trotz, ihrer Einfachheit erhaben im Ausdruck. Wir sind
fttr diese Anfftthrung, die nnteriDirektion des Herrn Werner eine
BChr wflrdige war, auArichti^ dankbar. Sie war ein hoher Gennss.
Bingeleitet wurde das PaMionaoratorinm dnrch die von A. Hesse
tut Orgel bearbeitete Einleitung zu Grann'B „Tod Jesn'S eine sehr
gute Wahl, zumal diese Orgef Introduktion ^^rc\k Herrn Werner
meisterlich gespielt wurde. Herr Werner spielte noch eine
Composition „In Memoriam" — auf den Tod des Prinzen Ludwig
Wilhelm, nach einem Motiv von C. A. Fischer. Das stimmungsvolle
Stttck ist in modernem Style gehalten, und wurde durch die aus-
gezeichnete Registrirung des Componisten in der Wirkung noch
gehoben. Frl. Heibig erfreute uns durch eine Sopran-Arie „0 Gol-
gatha'* von B. Keiser (1673-1739), die sehr selten gehört wird.
Keiser war als Opern-Oomponist viel bekannter wie als Kirchen-
Componist. Doch bekundet auch die hier gesunkene Arie sein Ta-
lent. Frl. Helbing zeichnete sich hier ebenso, wie in dem grossen
Duett aus Händeis „Judas Maccabäus" — worin Herr Görger mit
seinem schönen, klangvollen Bariton sich wirkungsvoll betheiligte
— durch gediegenen Vortrag und klangvolle, schön ausgeglichene
Stimmmittel aus. Der Kirchenchor sang noch 3 Chöre a capella:
„0 hone Jesu** von Palestrina, Bachs Choral: „Wenn ich einmal
soll scheiden'* und Hegar's „Charwoche" sehr lobenswerth, rein,
sicher und gut nnancirt.
Mainz. Wie im Vorjahre so veranstaltete anch in diesem
Jahre wieder Herr Kapellmeister Friedrich Lux ein Concert zum
Besten des evangelischen Kirchenbauvereins unter Mitwirkung der
Frau Hauptmann Kiatten, des Herrn Peter Grosard sowie des ge-
sammten Streichorchesters unserer städtischen Kapelle unter Lei-
tung des Herrn Steinhacli. Altmeister Lux eröffnete das Programm
mit dem klar und durchsichtig ausgeführten Präludium und der
Fuge in a-moll von J. Seb. Bach. Frau Hauptmann Kiatten, eine
Schttlerin der Frau Boesendörfer, trug das Gehet von Hiller und
die bekannte, ttberaus dankbare Arie aus der „Schöpfung** von
Hayden: Nun "beut die Flur, vor. Die Dame ist eine stimmbegabte
Säugerin, deren Stimme zwar in den Höhenlagen noch etwas der
Rundung bedarf, in der Mittellage aber weich und wohllautend ist
Von besonderer Schönheit ist ihr pianissimo, auch darf man ihr
eine deutliche Aussprache nachrühmen. Der zweite Solist des
Abends war Herr Peter Grossard. Er verfttgt ttber eine sympa-
thische, klangvolle Bassstimme, und sang mit gutem musikalischen
Verständniss eine Arie aus ,.Josua*' von Händel. Was nun die
Lux^sche Choral-Symphonie „Durch Nacht zum Licht** anbelangt,
so erscheint sie uns als ein Donpelbild, eine Parallele zwischen
der Nacht die in Dämmerung und Tag ttbergeht, und dem in den
Chorälen enthaltenen und verwertheten Sinn. Der erste Satz in D-
moll. Andante Allegro, kennzeichnet in seiner fngirten Gestaltung
die Nacht, das Chaos, dargestellt durch Streichinstrumente, während
die Orgel den Choral: „Christi lag in Todesbanden** ftthrt Der
zweite Satz in C-dnr bringt die Dämmerung und den hereinbrechen-
den Morgen, dnrch ein reizvolles Pizzicato und darauffolgender.
Cellomelodie. Das Ganze umrankt den Choral : „Auferstehn, ja
auferstehn". Per Schlussatz, ein herrliches Allegro in B-dur preist
den strahlenden Tag und ist erhaben in Idee und Ansftthrung, er
baut sich auf dem Choral: ,.Lobe den Herrn, den mächtigen König
der Ehren'* f£uf. Das geniale Werk macht einen tiefen, nachhalti-
gen Eindruck. Die Wiedergabe war eine vorzügliche. Herr Lux
spielte den Orgelpart in meisterhafter Weise, den orchestralen
Theil fahrte unsere städtische Kapelle, unter Herrn Steinbachs Lei-
tung, mit Sorgfalt und voller Hingabe an die wunderbare Ton-
schöpfung aus. Die Orgelbegleitung der Arien, hatte Frl. Jenny
Lux ttbernommen und in discreter, feinftthliger Weise ausgeführt.
Carl Piutti*s Orgelwerke:
2
3
4
6
9
10
11
15
16
19
20
21
22
Sechs Phantasien in Fugen-
form (auch einzeln) . . . .
Acht Präludien
Drei Interludieu
FOnf Choralvorspiele . . .
Orgelhymne
nDie Trauung.** Ein Cyclus von
vier Stttcken in Form einer
Sonate
Sechs kleine Stttcke ....
Sechs Stttcke
Zehn Improvisationen in 2
Heften zu Mk. —.30 . . .
Pfingstfeier, Prälüd. n. Fuge
Fttnf Choralbearbeitnngen
Fest-Hymnus
„In Memoriam.** Pastorale n.
Fuge ttber G. A. D. E. . .
Sonate in G-moU
Fuge, Bitter-Albnm ....
Leuckart
dto.
Fritzsch
dto.
Leuckart
Enlenbnr^
Kahnt^s Nachfolger
dto.
Forberg
Kahnt's Nachfolger
Rieter-Biedermann
dto.
dto.
dto.
Sulzer
4.—
2.—
2 26
2.50
2.—
3.-
2.—
'2-
2.60
2.-
2.—
1.60
4.-
1.—
Im August ▼. J. wurde von der Orgelbauflrma C. G.Weigle,
Stuttgart, in die Kirche zu Lab ach eine neue Orgel, das Erst-
lingswerk dieser bertthmten Firma in der Pfalz geliefert. Dispe-
sition: Hauptmanual. 1. Prinzipal 8', 2. Gedackt 3', 3. Gamba 8*,
4. Dolce 8', ö. Hohlflöte 4', 6. Oktave 4', 7. Oktave 2' (der Mixtur
entnommen), 8. Mixtur 2*/»'. Nebenmannal. 9. Geigenprinzipal 8*,
10. Doppelflöte S', 11. Salicional 8', 12.Aeoline 8', 18. Viola 4'. Pe*
dal. 14. Snbbass 16'. 15. Oktavbass 8'. Das Werkchen , nebst den
nöüiigen Koppelnngen mit 4 pnenm. Dmckknöpfen nnd Register-
schweller versetten, nach der vielgeschmähten reinen Pneumatik
mit Schiüfledermembranen, eigene Erfindung der genannten Firma,
erbaut, wurde bei der grttndhchen Prttfung desselben durch Herrn
— 96
Ufthn. Or^elrevisor la Kaiserikotern, all nach jeder Richtoni;
lUDSterKiliig befauden. Knoknrreni, QeBchKftsneid and ÜnkenntnUs
haben iio Lanfe des verfttMeaeu ereten LebenDJahre* derLabacher
Orgel über diese gelbgc aowie tiber das (ragl. System Weigle's die
uugrehenerlicheten VerdHchtignnKen iu Uiiilanf genetEt.
Za deren EntareKiiang erltteac. nan Herr Pfarrer Brenner sa
Labacfa, ein sebr gediegener Charakter and feiner Hnsikkenner, in
Offeniliclien BläUerx ejue Brkift'ang. die wie fulrt «chliesiit: ,Der
Unterfertigte will mit lUeiieii Zeilen keineswegs dem gescliftttlicbeii
Interesse der Firma Weigle dienen, er hat lediglich das eine im
Ange, VerlenradUDgeu über diese Firma niid Aber das von ihr ver-
trecene System, soweit sie die hiesige Orgel betreffen, anfs ent-
gehiedenate entgegen antreten nnd ed constMiren, dus daran nicbt
ein wahres Wort ist. Im Oegeutlieile Ic'snn sich jeder Interesaent
hier am Platte Qberaeiiiien. daxa die Orgel wie vnr einem Jahre
Aach henie mich ian Tum Herrn OrgelreTiiur reichlich gespendete
Lob vollständig Texlient."
Aneb daa zweite in die Pfalc gelieferte Opus dieaea Heisters,
die Or^el ftlr die katholische Kirche sn Landgtnhl mit 84 kllngea-
den Stimmen, erst i^bri kdrzlicli anfgestellt, nach demselben System
erhaat, mit allen wllnschenswerthen Neaerungen versehen, ist ein
wahres Ueisterwerk nnd hat die hochgegpannten Erwartnngen toII-
attndig befriedigt.
Scbmits bansen, den 7. November 1894
Jac. OroBB, Lehrer nnd Organist
9Iw6 kern ,S. %." ^t ber Cintnii). wclAen bat tm/fii) aiifgttun:
bcne Seipjmr 3:uini[(niFiH fibrr beit ^tiniiiaii)] 3. @tb. ^adi'a madit,
foluaibcii äuttloui : _(£iu aRmtiL 67 ^itt, iftn .^utimui Seboilion ISiuti,
JtoiMlImcitttr uiib Itaiitot her Sdjiik jii Sc. Xbonin», mif her 3:bi)niaS>
fdiHic iD0hiiI)aft, itflrb Siicndn)! beii 28. 3uli 1750. Sicr mtiniinbiiie Äim
btt, SeidKiininnrn oniliö. Summa 30 Zbaln (loabtjf^inlirti ^flrabnigc
Ii)(Kn)- »tat- Sreitafl btii 31. Siili 1750." »ei btr dtflcmDlIttiiKn 9tif
bctienung bet ^obmmtiliubt, auf beten ^ncbbof bic Qtebeine beS llmlcrbs
lidtm an itnbttaimteiii %[n^ litflcn, iteQt mnn Kncbforfdiunittii übet bit
S9t|trabniftfttll( Dou 6tb. ttotfi an, bod) iixrbtii bicidben idu^I rcfiiliailoS
blttbni.
$(ltr«bitt|t. Sei bn SiniMifuiti« einer iienfnShnfat in OrtTomS-
tdja im Soit'ffben SaiarcnBtbiel tiit(tnnb biitd) bie (^{ploitun ctitei: iiniiipt
eine Fallit. $a« £I(ib ein«r ^vnii (rtrittg in Siniib. ünce biritunte tum
«uBfloiifle. «erpeblidi ma^nteti «tiFlUrfihit ttnb ^oli^ei iiir Stuge. HIB
iai Wjaoi fid) flelbft botte, luiitbtit am ffitt^tinQann \ün\ Rinbersunb btti
Stoitnileidieii, fowie 27 niif< furdiibatile niifltridiltte l^eute au|ntfuitbtn,
IHHI btncn 10 ipfibiciib bed ZranSport« nari) beni Aranten^aufe flacbcii.
VfliiS. S)ie Don ^thtäba Sinf üi ©iengen auf ber SBell^üuflc
fttSnng {ii Hiitnxcpen auSgcflellit fficdjcne^el nnirbt fiit bie bieHn' neue
beutfdit naunelifdK ftitdie an^ttauft unb iniib na4 Sdilug bet f[u3i)eQiuif|
Don btn <Stbautm bitr auffltittQt iDttbtn.
Mm 20. aiDUnnbei: itatb in $ttetf)of bei $ettr4i)iirg Nnglonb« bc»
tüEnnielKr Somponift unb ^ianiri flnton KubinFtcin.
Sriefiii((l>fel.
gemi aHnfttbit. II in Ii.: €e f^ntQ fifffl'i bei bnn
fftun Setlegei nidit. SMS iRanuflript )u 9It. 10 bat itwdxnlong bei brat
te^ietm fltlegtu, tift ti gebntctt wiitbc.
^mt @. iii IB.: Siit eiiifitianbint ^rooTamme lutAtn nOe an bie
Scrlagebanbluni) tingejenbet, aber aui SRaiiflci an Sloum tnülitn mandte
betfclbtn wegbleiben. Seibei 1
^mi $roF. Dr. St. in 6.: gdi miO ^fitttn tin büb|d|e« @tfd|iAt=
dKn njfibltX' i"^^ i<^ 'c''>c'^ "tAt erfunben bobe. ^m Olquip sing eS einft^^
nialS gor f^oiSi btr: Stettin unb nnibrofia mnrtn int lltbttflufi tiotbanbcn.
^cuS, ber HüRtniiiltigt, tfoüt tum gtfle lelbflMTflRnblidi aOt Zugtnben
euigelaben. 3)ieftlben tarnen inSgcjanniit imb btgtiititen ficb faft alle al9
alte greunbinnen. %iii jiixi febi id)3ite Frauensleute jd)icnen einonbtr
nid)t ju rennen. 3nyUcr bcmevtle eS unb beidjlefi, beibe SJdmliditetlni
einanber notiuftelltii. „^tau über ^rAulein SobltbHtigttÜ", iiattnte ei bie
erfte, niib „^lanFbathit" bie jmcite. Xle beibtn oomebincit 3)amtn fa^
einanber mit arogen ftuflcn nn, beim fie waren Dorber nie einanbtt be>
Stflntt." — ^r groB« ffloelbe fofli m mandjeu ficincn Seuttn : „Uiibant>
aiftü ifl efiH Wrt €4n>ff(4t ; i<4 ff^ "ic ^H|nt, 5afi fOiQtlge ntntdin
itnbonFbar fleiuefen mSren.
^nn Ora. O. in @.: HA, liebtr fitrt ftellene! Xii\ttn Sie fid)
mit mir. SSic vttlti bnbe id| nni[onn arbeiten mHITen. .Ititr immer bei
jeber Stiftung bie ^nnb aufbillt, ber bat ttineu Sobn '>iä"< -" PptSK mein
unoergcfilitber ^rtunb Dr. fiifjt ju lagen.
acS- Offerte. -S5«
3)ie in bitjtm Slatte mit nui^eidmuiig befprodientn Otgeltem)iofi>
tionen bcfl »erRerbenen beriibmiui bolinnblft^n OrgcImtifttrS 9. Sigau,
meldte bei ber giruia Hlibaii) in SlDttetbam «rfditenen [inb, follen anber*
weit uerfauft iixtben. (Sefnaigt Offttttn nwKe man an bie genannte Wiifts
Ealimbanbluitg gelangen la^eu.
Bfrlan 9. a. g. -Boint ia glftwiar.
Die Theorie oad Pnxis
Orgelbaues.
Zweite völlig umgearbeitete Auflage des
Lehrbuches der Orgelbaukunst
von J. G. Töpfer.
Für den Gebrauch des Orgelb&uere , Oi^elreTiaors,
Organisten und Architekten
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Mit Atlas von 65 Tafeln.
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eiMhl» («liaii:
Bob. Frenzel, Die Orgel
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broflck. 1,20, f. geb. t,—
OanaUt henrthftlt .on in ultillch.n nnd ndtllcbcii PrUM, lo-
wlt »D AatorlllUB (Hohirnulil Oaluchnli, Wnitanr. K(l. Hnnlkilinkwr
■ ad Danernnlit Forckbanmir, Hagdtbarc Ortulii » Bl. Tknut asd
L*tar*t dw 0((«l*|d*l* ■•■ Kfl. KonitiTMUrl» C rinitl-Ltlpils).
Alexander Gnilmants
Orgel-Kompositionen
Terdienen es, in Dentschland endlich gekinnt
und geirfirdigt zu werden !
(Käthe & Forchhammer, Fährer durch
die Orgel-Literatur).
Katalog verlange man gratis und franko von
Otto Junne, '^faX''
Sriifr, Srtldfl nm» tf|^r»lH»Ni Ott» «pnv«», tfrfart, Ceb»ttciiflrii#< 4.
Strtitltr fax btn Vu^^attM: nobci' getbtig in SllPifg, X^olßcalt 19.
%)***j6***ili*ife*fefe**********:
Hofeit" s
Cofflpositionen für Orgel.
Alexander Ouilmnnt, einer der KrSisten französlseheo OPseloompoDUten and
aU Tlrtnoa berühmt, verdiente es. In I>«uuoblaDd endlich gekannt und eewQmllKt
lu werden. Kothe b Forobhammer, .Führer durch die Otsel-Litteratur".
Alexander OnilaiB.nt xpicbnet sich vor Bllen g^fnvlrtie lebenden friinzosiichen
Or^M Virtbosen und CamponiBten dadurch aiia dasa er wie schon angeleutet die Clae-
siache St^hnle einr-s Seb Bach and O F (Undel aU die (<ruiidpfeilBr dea OrKeUpiala
and der Orgelcomposition hinatelll was von Ti 1 □ s mer Colleßen eerade iiicbt fceasgt
werden kann Gullmant tat, wenn leb mich so ausdrUchen darf der , ClKSSibap"
unter den fp&nzfls lieben Vertretern der Orffelmuslk Der Franzose wird eben durch
diB Rani voriughche Beachaffcnheil seiner Orgtlwerke und die (tsradeiu stannenswerthen
Leistiingeii auf dem Gebiete der ZnnRenstimmea die den unsHf.eu was Charactcr Into-
nation u s w anbelangt bei weitem ul erlc^^-u sind gar zn gerne verleitet den „Effect'
zo sehr in den TordKrimind tr»ten zn la<iscn waa leicht in Debertreibungen fuhrt und jene
Profanirung der Orgel zu Tag« fordert wie wir ela z B auch verscbiedenort« in der
Schweiz an(reffen Gnilmant lat nun von altem aolchLn -faulen Zauber" der bitterata
: ndlzt die \orlheils der franzostacheii Orgelwerlie aua aber die .königliche
nea lnatrumi,nt8 steht hei Ihm obenan Zu aeinen besten AerUfn geliortn nn
• "- ' -i für Orgel die Symphonie für Orcel und Orchester (op 4") — auch
dhaua mit durchsei labendem Lrfolge aufi-efuhrt — und die .Pleces
,.-..._.. ,- ..-chen bia jetzt !B Lief.rungenerbchienen Bind -
energiachea Eintreten für deulaiha Mu'ih in seinem Vaterlande nicht versagen Möge die
Tnumphlaufbahn des nnn im ji Leben^ahre atcbenden Meistepi der vor Kurzem wieder
eine ehrenvolle Auszeichnung von Seiten dea Pariser Conservatonums erhalten hat noch
reeht lange wahren - ^Kene Zeitschrift für Mnsik' 1881 No 47
Orgel - Compositionen.
(I*ifeces dans diflEferent« Styles pour Oi^iae.)
16 Llefepgngen k Jt n.— netto.
Zum Unterricht eingefllhrt an den Coaservatorien in Brüssel, Lüttich,
l'Ecole de Musique Eelig^euse in Paris, etc.
a LeipHge
1. LlefsPUDK (op. 15), ; e. LlefarunB lop
Commnnion (No. 1, Qdnr). | PremlSre Meditation.
Marche religleuae. Deuil«me Meditation
CantlWne paatorale. ; Caprics.
2. LiefarunK (op. 1<
Andante con moto.
Friere (No. 1, Fdur).
Verset et Amen sur l'B
dB la Ffte da l'ßpip:
Marche funibre et Chant stra- ; _ ,, - -..
nhiquB. 8- l'erorun« |op. 3^).
Mftfodie (Asdnr). . Antienne.
Anlienne poor le Dimanche da i j- Offertoire snr des Noeln,
Quaalmodo (Allel uia). ' Verb um eupemum, Stropb
4. Llerapuns (op. 18). j Anda^6''^G dur).
Orand Choänr(Ddur). |
6, Lieferuns: (op 19).
Allegretto (Hm oll),
l" Offenoire stir dem Noi
Fnghelta snr I'Hymno du
manche de Quasimodo. --«uurHiii
Commnnion (No. 2, Odur). Klegie-l
Verset. Marche
Final, Grand Cliteur.
11. '.Lieferung fop. 44).
A.Ioration.
ion (Fdnr),
12. Lieferung (c
IS. Lieferung (op.SS).
Cantilena.
Sortie pour nne meaas d
14. Lieferung (op. 70).
Adagio A'Ariane (op.Sfi.
Intraductiun et Fugue (Dmoll).
Heverie.
Offert aire.
15. Lieferung (op. 71).
L^pendertFlnal sym phontqne.
Invooation 'Amoll).
Prifire et Berceuae (op. 37).
"«e- 1 F baldi
Schott f reres, Brüssel -
AL£
Symphonie (op- ^J
Partitur , . ■ ■ ol<
Orcbosterstimmen coioi
Violine I. n. . - *f
Bratscbe, CeUo, Contaj
Orgelstimme . - ■ ep
Dankbares, binaiditUdi i^*
rtüok, daa auch in Deutschland^ a«l
Die Symphonie w* i
Lfllpöger Gewandhaus avo
Die Symphonie Ist «'^oi
hochbegabten franioaiicIieD "ff»;»
elgtisEt wird. al*
Einen dnrchachlageoden :
dner Bvmphonis für OrRel und
SSSeatSSncerten iat nicht gep 1
RleaonoroheBter für ,8iob w»., "'
""■ml.
Marche-Fantaisi« ,^
Partitur . . - ■ .„ -
Orchesterstimmen . " ü
Doubliistinunen . ■ ]
Orgelstimme . . ■ ■*
HMfenstimme . ■ .i.l£
Ein-giamende» Concerti T^
•g Meditation
BOT le
Orcheeterstimmen
Doublirstinimen
inoa
oungavoU nn
»■T«
Compositionen
Offerte
I. Lieferung.
OBartoire (No. 1 Bdnr).
Altiation (Noel de Saboly)-
Olfcrtoira (No. 2 adnr).
Ütvation (Amoll).
Oltertoire (No. 3 EmollJ.
Hoel 6conala.
ÖtvaUon (No. 3 Amoll).
St-k.
Hahn,
mnsteri^i
habe» in:
Orgel ttl;
nngeheni
iä
XANDCR OUILMAJSTT.
IL'fiir Orgel und Orchester.
Labacb
öffent)
Unterfer
Intere8S42).
Äe; - • -^ ,1;;. ''"**"•
schiedempl • « aö.ou „
ein wäh: * » ^' —
hier amrabass ^ n — -^
anch hei » • » 2.50
Lob ™l^ pQjm ^^ Instrumentation nngemein klares Concert-
,. -. ^ugemein bekannt zu sein verdiente.
die OrjMp^j^^j^j^j^jjjjjj^y^ „Führer durch die Orgel-Litteratur".
den otiti
i
n
n
n
erbant, -^^^ j^j^ Jahre 1891 mit grossem Beifall im
^Frthelle der Presse:
_, ebenso werthvolle als wirkungsreiche Composition des
3>4künstlers, welche sehr viele neuere deutsche Werke über-
btnc Scürzugt wird. Geistvoll, melodisch ansprechend und bedeut-
fiilrt#nh«ffeö Satz (Largo und AUegro). Noch schöner und reizvoller
Jl*'J"Jp* er hoohgelungene Aufbau, der Reichthum an lieblichen
K(ipCiini|gg^jj^ii^gensätzen und dazu die köstliche Instrumentation,
|d)UlC IUI Effekt des ganzen Satzes. Im Finale (Allegro) steigert
b€r, Scidbei der Vollldang der Orgel von der Pracht des Orchesters
foften). Bernhard Seuberlioh (Leipziger Generalanzeiger).
lidien niBrfolg errang sich Herr Paul Homeyer mit dem Vortrag
ffU^t-xhM Orchester von A. Guilmant. Die Litteratur an Orgel-
Jr°u rade reich und die Schwierigkeit, die Or^el, welche ein
Oietoeil. >d das Orchester ihrer beiderseitigen Individualität ent-
^isher die schöpferische Thätigkeit modemer Componisten
fflia int *e schwierige Aufgabe mit ausgezeichnetem Geschick
Ism« «lii Werk von eigenthümlleher und intensiver Wirkung.
Bin« ^a ^erk allerdings versagt, aber es ist mit solcher Sach-
9lis8aaii|;efühl für Klangfarben und Contrastwirkungen aufge-
hai l&i^tAnQ so meisterhaft gestaltende Hand, dass man ihr getrost
tVtaitenC selbst in vornehmster Gesellschaft sehen zu lassen.
von bcn- Ferd. Pfohl (Leipziger Tageblatt).
(op. 44).
Ji 4.— netto.
o. —
—.80
1.60
1.20
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71
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9tückl
& Forchhammer, „Führer durch die Orgel-Litteratur".
Btabat (op. 63).
3
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Jf 2.40 netto.
4.80
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1.60
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.d dankbar.
^ & Forchhammer, „Führer durch die Orgel-Litteratur".
für Orgel oder Harmonium.
Noeis,
{res, £]16vatioiis, eto,
(op. 60).
Lieferungen ä J6 3.—.
2. Lieferung.
.Intaroduction et variations.
l£l6vation (No. 4), Noel qslt-
cassonnais.
Noel langnedocien.
Offertoire (No.4}, Kuit sombre.
8. Lieferung.
Peux variations sur Puer
nobia.
Offertoire (No. 5), sur trois
Noels.
Noel brabancon.
Communion.
4. Lieferung.
Offertoire (No. 6), Noel
pagnol.
filfevation (No. 6 Esdur).
Chant du roi Ren6.
es-
Der praktische Organist
(Li'Organiste pratique).
12 Lieferungen k Ji 3««— netto.
Chant öl6giaque (Fdor)
i. Lieferung (op. 39).
fil6vation.
Offertoire (Adur).
Harohe (Ddur).
Deux antiennes.
Communion (Emoll).
Offertoire sur des NoSls.
2. Lieferung (op. 4).
Pr61ude.
Magnifioat, 6 versets.
2"- Marche fun6bre.
Cantabile.
Marohe de processlon (Adur).
£l6vation.
3. Lieferung (op. 46).
Communion (Ddur).
Sortie.
Iste confessor, Strophe dliymne.
Mölodie (Gdur).
Marche (F dur).
Offertoire (Esdur).
4. Lieferung (op. 47).
Canzona.
Grand chcBur triomphal.
Offertoire (Cmoll).
Priöre (Bdur). Versets.
5. Lieferung (op. 49).
Absoute.
Offertoire sur „0 filii."
Allegretto (Gdur).
Fuga alla Hsendel.
Choral.
Versets.
6. Lieferung (op. 50).
2* Sonate.
Invocation (Esdur\
La Cröche, pastorale.
Sortie sur la prose: Induant
■justitiam.
7. Lieferung (op. 52).
Offertoire p dur).
Grand ohceur dans la tonalitö
de
grögonenne.
tdrigal.
Mac
Fughetta sur
Sacrö-Coöur.
Andante con moto (Fdur)-
l'Hymne du
8. Lieferung (op. 55).
Allegro non troppo (Amoll).
Strophes i^our THymne
l'Ascension.
Ite missa est.
9. Lieferung (op. 5^.
3' Sonate (Cmoll).
Pridye (Gdur).
Marche (Ddur).
[10. Lieferung (op. 57).
AUegro moderato e pastorale
(Edur).
Larghetto (Hdur).
Finale (Ddur).
Meditation (HmoU).
11. Lieferung (op. 58 .
Pr61ude et Fugue (Emoll).
Epithalame.
£;i6vation ou Communion.
Andante con moto (Esdur).
12. Lieferung (op. 59).
Marche aux flambeaux
Andantino.
60 Interludes dans la tonalitö grögorienne (op. 68)
Scherzo symphonique (0 dur). Communion sur Ecc6 panis.
. . . Jf 3.— netto.
Haltung.
Diese kleinen Zwischenspiele bewegen sich sämmtlich in interessanter formaler
.Urania« 1889 No. 4.
L'Opganiste Litupgiste
(op. 66).
6 Lieferungen ä J6 3.— netto.
t. Lieferung.
Offertoire pour la Puiiflcation.
Fugue sortie —
2 Strophes et Amen sur Ave
maris Stella.
Ave MariUf Offertoire.
Hymne du commun dun mar-
tyr.
Hymne du commun des Apötres.
Sortie sur THymue Quid nunc.
2. Lieferung.
Offertoire pour lesf^tes de la
Sainte-Vierge.
Sortie pour les f^tes de la
Sainte-Vierge.
Starophes sur Täte confessor.
3. Lieferung.
Prose, Stdbat mater, versets.
Variations et Fugue sur le
Stabat.
Hymne: üt qiu>d tmdis lacry-
du
la Fete du
4. Lieferung.
Offertoire pour la F6te
Sacr6-C<Bur.
£l6vation pour
Sacr6-Cosur.
Hymne pour la F6te du Sacrö-
CoBur.
Sortie pour la Fdte du Sacr6-
CcBur.
2 Strophes sur Fange lingua.
2 Strophes sur Sacris solem-
niis.
2 Strophes sur THymne de
Noel.
5. Lieferung.
Hymne du commun de plu-
sieurs martyrs.
Hymne du Dimanche de Qua-
simodo. '
2 Strophes pour THymne de
N.-D.-Auxiliatrice.
Hymne de saint Louis ou des
Confesseurs.
6. Lieferung.
Marche rfeligieuse axuJste con-
fessor.
Deux Strophes sur Iste eonr
fessor.
Strophe sur rHymneProcctom > Ecce Panis, deux ölövations.
custos. i Strophe sur Pange Ungua,
Offertoire pour le 3« Dimanche Verset pour l'hymne de la
de l'Ävent. 1 D6dicace.
Hymne ae l'Avent. , Offertoire sur l'hymne: BßX
Sortie pour le 3® Dimanche gloriose.
tnarum. i de TAvent I Eymne: Quid nuncinteneorts.
Meistens ziemlich leichte für den katholischen Organisten sehr brauchbare Stücke.
Kothe & Forchhammer, „Führer durch die Orgel-Litteratur".
Compositionen llr Harmoniuni.
Deux moroeaux: I. RecueiUement. — 11. Valse (op. 23) . . .^ 2.— netto.
Priöre et Berceuse (op. 27) . . „ 1.60
Canzonetta (op. 28) ... , „ l-ß^
Fughetta (op. 29) " ^'^
Aspiration religieuse (op. 30) »1-^
Scherzo (op. 31) n 2.60
Villageoise (op. 32) r> ^'
Maziia de salon (op. 35) l-^O
Air, Gavotte et Menuets de J. S. Bach (transcriptions)
ChoBur et Rondeau de Pha6ton de Lulli
^ Allegro, Air et Finale de Hsendel
* Gigue de J. S. Bach
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Ml f reres, Brüssel - Otto Junne, Leipzig.
Mnsiqne d'eglise avec accompa^
Mllie par SCHOTT FR^RES i. im
Hnsiqne
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■»-0-C-;
KretfOhmer. B.» Op. 22. Messe vooale No. 8, Ik
4 Toiz (Soprano, Alto, Tönor et Basse) ayec ao-
eompajgnement d^Orgoe.
Paxtitioii et Parties söpar^ .......
Parfeitlon senle
PartieB 86par6es de Ghant
CSbaaue Partie söpar^
— Op. 28. Missa in honorem SanctiFranoisci
Seraphici, k 4 voix (Soprano. Alto, Tönor et
Basse) avec accompagnement d'Orgae:
La Pkrtition senle Net
Partition et Parties söpar^es Net
Gbaqne Partie söparöe Net
Kretaehmer, F.» Op. 4. Qnatuor antiphonae,
k 4 Yoix mixtes. Partition
Ghaqne Partie
Knfferath, H. F.» Op. 41. Tantum ergo, pour
Sop.) Alt., Tön. et Basse. Partition . . . Net
Ghaqne partie
— Le m6me pour 8 yoix de femmes ou 3 yoix
d'hommes. I^artition
— Op. 42. O Salutaris pour Sop. et Orgue Net
— C^. 48. Aye Maria pour Sop. et Orgue . Net
— Op. 44« Laudate Dominum pour Sop., Alto,
Tim. et Basse. Partition Net
Ghaqne partie Net
— Le mdme pour 8 yoix de femmes ou 8 yoix
d*hommes. JPartition
Lajnblllotte» le Röv. Pore, 80 L itanies de la
sainte Yierge, k 8 et 4 yoix, ayec accompagne-
ment d'Orfipie (pour dtre chantöes altematiyement
entre le plain-Ghant et la Musique) . . . Net
Lamblnet» l'abbö, L., 15 Litanies de la tr6s-
sainte Yierge k 1 yoix^ ayec accompagnement
d'Orgue
Le Borne» F.» Op. 18. Bön6di|ction (Tantum ergo)
E8 yoix ayec orgue
ne partie Net
itation religieuse, Agnus Dei, ayec Acc.
d'orgue tou de piano et Yioloncelle
Laeleroq, Th.» La Nuit de No6l, Melodie KeU-
gieuse pour Baryton ou Mezzo-Soprano ayec ac-
compagnement de Piano ou d'Orgue, ad libitum
— Le Jour deP&ques, Hymne ayec accompagne-
ment de Piano
Loebmann» J.» Messe & 8 yoix d'homme (cou-
zonnöe au Goncours international de 1868), ayec
aoeompagnement d'Orgue:
Partition et Parties separöes Net
Ghaque partie söparöe Net
— Op. 2. 4Motets pour yoix d'homme ayec ac-
compagnement d'Orgue:
Jacta co^tatum, pour Basse.
Sperent m te omnes, pour 2 Basses.
Domine Dominus noster, pour 2 Ttoors et 2
Basses.
Justitiae Domini rectae, pour 2 Tenors et Basse.
Les 4 r^unis
Lue» V.» Salut pour le mois de Marie: Aye
Maria pour Mezzo-Soprano ou Gontralto ayec
accompagnement d'Orgue et Violon ad libitum
— O Salutaris pour Mezzo-Soprano ou Gontralto
ayec accompagnement d'Orgue et Yiolon ad
Bbitum
— Tantum ergo k 2 yoix pour Soprano et Gon-
tralto ayec accompagnement d'Orgue ....
— Salut Solenne! au Trto Saint-Sacrement^ ayec
aecomp. d'Orgue:
No. 1. Salutaris k 4 yoix Solo ayec Tönor
No. 2. Adoro te ii 4 yoix
No. 8. Tantimi Ergo k 4 yoix
Lost» C4sar, 4 Motets au Saint Sacrement pour
2 Tenors et Basse ayec accompagnement d'Orgue
(couronnto au Goncours national beige de 1868).
No. 1. O Salutaris
No. 2. Aye Yerum
No. 8. O Sacrum
No. 4 Ecce Panis
Les 4 r6unis
Mbireello» Duo pour 2 Sopranos, extrait du 41«
Psaume, ayec aecomp. d Orgue
Harlna, L., Ecce Panis k 8 yoix ayec accompagne*
ment d'Orgue
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— Op. 80. Aye }\
ayec aecomp. dj
— Op. 82. Aye
accompagneme]
— Op. 41. Hymi
Ghoöur k 8 yoi fia
d'Orgue . . .^
— Op. 61. Te D
Orgue . . •
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— Op. 66. B6n6|®i
ayec acc d'Orgi^
— Op. 68. Go*
Egales (Soprano>£i
ayec a^scompagpj^j
— Op. 64. Ave a
d'nommes, a^ej^
i
-r- Op. 71. Tan«
nitori (en la ny
ment d'Orgue r
d'hommes ou üi
— Op. 76. Jesuf
cr6e, k 4 yoii
ou d'Orchestre?
— Op. 79. Hoöl
k 4 yoix, ayec
cbestre (le ml
de femmes) .
— Op. 88. Mem
GhoBur et gra:
pagnement d'(
— Op. «4. Ado:
compagnemeni |
— Op. 85. O Sa]
accompagne
— Op. 86. Egre(
et Solo, ayec
— Op. 87, Ecce
(ou 8 yoix de Nv
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Orgel
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d'eglise avec accompagnement d'Orgae ou d'Orchestre.
|bUie par SCHOTT FR^RES i BrnieUes ^ OTTO JUNNE i Leipzig.
Labach,
öffentUcI
Unterfei
Interesf* ® ^*
Anire '^^^^^o ^^ Sacrö-Coeur . Net
tretene >s6oration ä la S^ Vierge,
schiedet et Choeur ä 3;voix . . . JNet
ein waWi^oi^^ des Gongr^ganistes,
hier anv^aixx & rnnisson et Solo . . Net
auch hecitiqne en rhonneurdeSt Jo-
Lob vclj}!, Solo et Choeur k 2 yoix Net
iiitison Dominieale . . . Net
die Orgiatation Angöliqne . . Net
den Stin Symbole des Apötres . Net
erbaut, . Premiere Gommunion, Solo
wahres Choeur ä. 3 voix .... Net
sttndigjte de, Röparation, Choeur et
^ ä runisson Net
6re k St Joseph, Choeur ä. 2
_^ _ j: et Solo Net
?«"« ««titique k St Louis, Choeur &
S^jHoix et Solo Net
S??t Jßftnnal Cantique au Sacr6-Coeur
5. «]3 voix et solo Net
«n Les 12 Cantiques-r^unis Net
betleguiicitaris (en mij;). Choeur k 3 voix
lieben aj Partition
®e()rflbi| Chaque partie
blcibeii.lffaria, Choeur k 2 voix et Solo,
. . *Orgue .... Partition Net
fflia im; Chaque partie Net
eine ¥Qt> rii. X >. •
^n^QiSegina, Choeur k 4 voix, avec
^a/^t^^t cPOrguo . . . Partition Net
f^rauenl Chaque partie Net
von beif^o ^ S^* Ignace (texte latin),
et Solo, avec accompa^ement
^^___^ Partition Net
' Chaque partie Net
— '6 um pour Choeur, Orohestre et
. . . . Partition d'Orch. Net
Les parties d^Orch. Net
Chaque partie de chant
liction Solennelle (en r^^) k 4 voix
xie ou d^Orchestre. Partition Net
Chaque partie Net
T Amoris, Choeur k deux voix
« et Contraltos ou Tenors etBeisses)
^erneut d'Orgue . Partition Net*
Chaque partie Net
^ JAiaris Stella, Choeur k 4 vtix
^% accomp. d'Orgue Part. . . Net
Chaque partie Net
:um ergo (en la mineur) et Ge-
^jeur) k 4 voix, avec accompagne-
{)u d'Orchestre (le möme pour voix
roix de femmes) . Parütion Net
Chaque partie Net
Les parties d'Öroh. Net
^ Dulcis Memoria, Hymne Sa-
j:, avec accompagnement d'Orgue
Partition Net
Chaque partie Net
^^^ Les parties d Orch. Net
^^^^ Dies Quam Fecit Dominus,
■ ^Vccompagnement d'Orgue ou d'Or-
>me pour voix d'hommes ou voix
Partition Net
Chaque partie Net
I Les parties d'Orch. Net
orare, pour voix de femmes, petit
. ad OhoBur k l'unisson, avec accom-
BiOrgue Partition Net
Chaque partie Net
ro te. Choeur k 4 voix, avec ac-
^ d'Orgue . . . Partition Net
Chaque partie Net
ctissima, Choeur k 3 voix, avec
nt d'Orgue . . . Partition Net
Chaque partie Net
limini, et Videte, Choeur ä3voix
accompagnement d'Orgue
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Sacerdos Magnus, Coeur ä 4 voix
I femmes) .... Partition Net
Chaque partie Net
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Riga, Ff., Op. 88. Lauda Sion. Choeur k 4 voix, P»*
aveo accompagnement d*Orgue . Partition Net 3,—
Chaque partie Net — ,80
— Op 89. Yeni Sancte Spiritus, Choetir ä 4 voix
(le m^me k 3 voix) avec accompagnement d'Orgue
Partition Net 2,—
Chaque partie Net — ,80
— Beethoven, L. v., Messe, k 3 vois, arr. par
Fr. Biga Partition Net 6, —
Chaque partie Net — ,75
— Mozart, W. A., Messe, 8 voix, arr. par Fr. Biga
— Weber, C. M. von, Messe en ut, k 8 voix, arr*
par Fr. Biga Partition Net 6,—
Chaque partie Net 1, —
Sehaeken, I. H., Hymne k L6on Xm, pour Tönor
et Choeur &4 voix d'homme, avec accompagne-
ment de Piano — ,86
*Schmld, F. X., Op. 8. dme Sörie de 6 Messes, ,
k 3 voix (Soprano, Alto et Basse) avec accom-
pagnement dOrgue, en Partition et parties sö-
par^es.
No. 1. En sol.
No. 2. En si b.
No. 3. En soL
No. 4. En fa.
No. 6. En la.
No. 6. En mi b.
Partition et parties s6par6es de Chaque Messe . 8,85
Chaque partie de Chant söparöe — ,85
Stadler, Ecce sacerdos magnus, k 4 voix, avec
accompagnement d'Orgue Net 1, —
Tinel, E., A Marie, le Mois de Mai, MModie • 1,76
Van Aken, C, Le Tresor du bienheureux Jean
Berohmans, Cantique avec accompagnemeut
de Piano — ,86
Van Elewyck, Op. 45. Pange lingua ou Tan-
tum Ergo — ,85
Van Huffel, V., La Fölicitö des enfants de
Marie, Solo et Choeur pour 2 voix ^ales avec
accompagnement de Piano ou d'Orgue .... — ,86
— Jöhovah! Lispiration 1, —
Van Lamperen, H., Ave Maria en fa k 2 voix
ögales, avec accompagnement d'Orgue .... 1, —
— Ave Maria en fa pour Soprano ou Tönor Solo,
aveo accompagnement d'Orgue 1, —
— Ave Maris Stella, k 8 voix Egales avec ac-
compagnement d'Orgue 1, —
— Cor amoris, pour Soprano ou Tönor Solo
aveo Choeur et voix Egales ad libitum avec ac-
compagnement d'Orgue 1, —
— Tantum ergo (en mi bömol) k 2 voix Egales aveo
accompagnement d'Orgue — ^,85
— Tantum ergo (en sol) k 2 voix ögales avec
accompagnement d'Orgue 1,—
— Le möme, Edition facüe 1, —
Van Vlemmeren, O., Cantique pour la pre-
mi6re Communion 1, —
Verdussen, F., (S.-J.)» 10 Motets avec accomp.
d'Orgue:
No. 1. Tantum ergo, pour Soprano, Alto,
Tänor et Basse
No. 2. Sacrum, Choeur k 3 voix (2 Tenors
et Basse)
No. 3. Maria Mater Gratiee, pour 2 Tenors
et 2 Basses
No. 4. Beatus Vir, pour Tönor et 2 Basses
No. 5. Tantum Ergo
No. 6. Domine, Dominus noster
No. 7. Tantum Ergo
No. 8. Deus, noster Refugium
No. 9. Adoro te
No. 10. Ave Maria
Vereist, Modulamina, Recueil de morceaux reli-
gieux k 2 voix ögales, a^ec accomp. d'Orgue:
No. 1. Ecce panis
No. 2. Adoro te
No. 8. sacrum convivium
No. 4. O quam suavis est
No. 5. dulcis amor — ,85
No. 6. Panus angelicus
No. 7. salutaris . .
No. 8. O esca viatorum
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Drei Staake am der Mal
Ho. 1. Arie nnd Chor .
Die Knut der Fuge, Üb
Hidmong des TortngK
Mheo von O. Ad. Thoi
Eiuelai No. 1. -Jt —i
Ho.b.^—^ H0.6.JI
No. 10. Jl I,—. No.
" 14. Jl I,-. No. 1!
, Otto, Op. 1.
Ooneerten
M» m at.own, l» T«n, A
SbertrueD von JnllDS
Blbl, RodoU, Op. 64. I
Ho. 1. Prätadiiim. Hj
No. 5. Virion. No. 6.:
— Or.ea Oigel-CoiiMTt (U
■rakm«, Joh^ Oa 12. .
OrgelMcleitnng. Seut
Pi
ia'
Fnge: „Herr, d .
■MBar, Max, Op. IS,
No. 1 in Fmoir J» 2*4
PKbnBWan, Hana, Ob
Ftnk, ObPtet., Op. 23.
— Op. 32. Tier ChinBl-Tot
— Op. 76. SeobiebnuMM
nebst gsnuier BMsiehB
nitd cum klKihlidieii Ot"
PWg*!, OuatoT, Op.SS
in klbn Dur- und IblU
dienat«, wie m Asregi
H^ 1. 24 Stttoke In I
~ Op. BSl Drei Fofen m«
No. 1 in Amoll No. j
~ Ob. 103. Zwei OrgsMttei
buiiiten CboT&lea tu tm
No. 1. Toooata mit dK
.Auf meiDBn lieben Q
Ho. Z, Anduite terioM
BMeo" und „lEaoh's n
— Op. 104. Toooata mnd f.
Orgelrttioke. No. 1. Toi
— Op. 106. Foge (in V) mif
vortrage geeignet . .
liehen aebni,iicbe. No..
Ut gewiMlIch kn der Z)
mbenaUeWUder. No.S
dleh, liebe Seele. No.1
dMi ioh tuuend Zongel
— Op. 2a FüDbehn Paad
— Op. 23. 24 OrgeMBukei
FiuMaalU, PoUblo, )
HlndA-Albiun. Am«
Bearb. nud zum OebrM
mit Pedal-AppUcktor vet
Heft 1. Jadee Huoabil
Heft 4. Jsrsel In Aeg]
Hardn, Jtm., Zwei Cm
tragen von L. Papier.
H*raOS) '• O., Op. 44. ,
lieben Oebrencba . .'
— Op. 45. Sechs TonatucK
Blmiein: Ko. 1. Chof
No. 3. FugirtM Pri)
A —,80. No. 5. Tooo
H*FaM«Dl>«pa< Hall
.JinnTioinm, der Meids(
— Op. 40. Orgel-FsntsBiei
-. Op. fiT. SechH Charäle .
\o. 1. Ach Oott vom
No. 3. AuB tiefer NoH
1' T»g-
B«aa, CuliCac
Ho.
eBnm,
T die
Andante. Inventlon. Vi
Bnber, Sana, Fantuit
Ja«kap, B., Op. T. Nel
Kiroluiap, Th.i Orgeb
EHnnenug an K. F. Bl
— Op. 89. OrgHloomposiCit
Vo. 1. Ario90. W 2:
Sarabande. (Kaft 2 a
Kratia, Job. LiOdir.,
Conoerlvort.rags. Her«
Krataobmap, Bamna
Uanara, Rabart, Op.
No. 1. Vorspiel über: „
„Ein' feste Bnre".
Utsan, J. B., Op. 14. 1
Stvl zum Coiicurtvortrai
— Op. 18. Fueu a 5 Yoci
Uliriar, J. B-, OraUtn .
]<^ 'ji -a a a 3 a '
^ m ig i
Hahn,
musterfi^i
habe» in
Orgel ülKMA
ongebeniUllu
Zt
Labach,
offen tlicl
IJnterferTies. ^. 11. Interladlum
Interesse i-^f^^ie, Agniu Dei nnd Dona nobis pftcem aus der
Ausce, y:^A^%Bob. Sohaab
tr«krpnA *°®^£fttiäii»-Pa«aion, übertragen von Bob. Sohaab.
"XiaHli? ®*^ OsißO. No. 2. Choral ^ 1^. No. a Sohlusschor
scnieaeitj^^^^r^ nu^ ^^ Studienzwecken mit genauer Be-
''"* wah. ._ t^. sowie der Manual- und Pedal-Applicatur yer-
Verlag von J. Rieter-Biedermann in Leipzig.
Hasik für Orfel.
Im m 'mm a a a a a a
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hier am'?':" "Mas. Heft 1 ^ 3,-. Heft 2-6 :. . . . ä
aiirh h<»^^iq^^- No. 2.^1,— . No.3. ^— ,80. No.4. ^1,— .
T^K «!liili, Sa Ij— • No. 7. ^ -,80. No. a Jt 1.30. No. 9. Jt 1,-.
Lob ▼<>];.» "V^li Jl L30. No. 12. Jt 1,-. No. la ^ 1,30.
die Orgiiitati«r den Namen B-A-C-H, ttbertr. und mit Pedal-
den Still Sym|Dn 6. Ad. Thomas
erbant Pren '^^^*>**® ™i* Variationen zum Gebrauch in
wahres Z)hoeuni*egrettK)auiidw*SiiafönieNo.'7 in*Adur, Öp.'92i
ständigte de'Bnokel
S*) k. Vi^echfl Charakterstücke .
tx 5-2. Traum. No. 3. Frage. No. 4 Pastorale.
Lore a Unruhe.
9K et S DmoU) mit Begl. des Orchesters. Orgelstimme
hffiti» Qp»i f i n 11 Ave Maria fär weibl. Chor mit Orchester- oder
«fflLt:. • ^%tet von Theodor Kirchner
tOlöeiiDCloix et^hms „Bin deutsches Bequiem« zum Concert-
HapeUnisanntB. Schaab.
fd)ule ID) Yoix ^^" '^ ^>~* ^^- ^ nl^iin wir haben hie" nnd
her fici« T a^^ördig"
»!f♦•«^ -*^QZwei Präludien und Fugen.
loucnj. n+a^-ig.. No. 2 in DmoU
bcrlCflUil^* ""**'; 5. Sonate (in GJ
Iid)en ni Fantasie über „Ein* feste Burg"
fflearäbn fsplele als Trio's
Mlihoit Wo T.4 a »<^*^® Orgelstücke in den gangbarsten Tonarten
Oiciöeu. Kiariajjjg ^^ Finger- und Fusssatzes zum Studium
^Orguefcrauche. 2 Hefte k
itit , .. 48 kleine Orgelstücke (Vor nnd Nachspiele)
91 (^y . onarten. Zum Gebrauch beim öffentl. Gottes-
f^ . ^'^Tbegimig eines ausdrucksvollen Orgelspiels.
«U«flail^^ d'OiOnr; Heft 2. 24 Stücke In Moll k
ha^ (et)i \ vorausgehenden Einleitungen.
f^tQUCill t j in DmoU. No. 3 in HmoU k
»üit hetr ® ^ (6 : Toccata und Andante serioso, beide mit com-
vuii v^ii^ ^^ SöUchen Gottesdiensten wie zum Concertvortrag.
n Chorälen: „0 Welt, ich muss dich lassen*' nnd
Ott"
mit den Chorälen: „Gott des Himmels und der
alt mir, Gott, nach deiner Gut**
%ge, zwei auch zum Concertvortrag geeignete
•)cata. No. 2. Fuge ä
i vorhergehender Einleitung auch zum Concert-
1,50
2,-
1,30
2,30
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, . , . Op. 11.
Tie ou
Acht Choralbearbeitungen zum kirch-
5^.' An den Wa-sserflüssen Babylon. No. 2. Es
4it. No. 3. Jesus meine Zuversicht. No. 4. Nun
, O Haupt voll Blut und Wunden. No. 6. Schmücke
. » Herr Jesu Christ, dich zu uns wend'. No. a O,
r Am<i hätte. 2 Hefte ä
ß et Cojons-Vorspiele . . . . _
j^Qjj^Qij^jA'erschiedenen Characters; 2 Hefte . . . . ä
*^ VP- '^' Sonate (in FmoU)
ewählte Stücke aus G. F. Händel's Oratorien.
Maris iche an Conservatorien, Lehrerseminaren etc.
l?in arr^TiBehen von A W. Gottschalg u. R. Schaab.
j. u> »^^"jjg Heft 2. Trauerhyrone. Athalia. Hoft3. Saul.
rpten. Heft 5. Samson a
um ere aus dem Oratorium: Die Schöpfung. Ueber-
Aieup^ I
;uX«.Zehn leicht ausführbare Tonstücke zum kirch-
OU Q UTi
dee. Heft'l. *J»'2,-.* lieft 2 *. ". ". *. '. *. ". *
alvorspiel JH —,50. No. 2. Andante M —.80.
Indium JH — ,80. No. 4. Andante con meto
I _ , aU ^ 1,'M). No. 6. Fuge
I Dulcjirlolt von 9 Op. 39. Orgel -Fantasie über:
C, aveci HeilainV
• ' über: „Nun danket alle Gott"
1,50
2,50
2,-
2,50
3.-
1,50
3,-
2,-
3,-
1,80
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2,-
2,50
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\ Himmel sieh' darein. No. 2. Es ist genuff.
}. schrei ich zu dir. No. 4. Erschienen ist der
DieS' ^<^™™^ ^^®^ ^^ ™^''' spricht Gottes Sohn.
Kommt her z
lass ich nicht.
laccompi
Jme poU Melodie: „Wer nur den lieben Gott'
* • "räludinm a
I nach Worten der hoiliffen Schrift . . . .
j m Choral -Vorspiele
r^^^r-a, T^>tück (Andante in Es dur aus Op. 82). Zur
oraro, FJ^jj^ßj.
id ChoeVjuen. Heft"l
-,80
1.-
1-
-.50
4,-
3,-
EDrgue .. Präludium. No. 3. Legende. No. 4. Quasi
bd 3 in Vorhereituijp.)
Grosse Fantavsie und Fupe zum Studium und
von A W^. Gottschalg
te.
ro v^. |g^.
4, d'OrgU,80. Fuge
u idy Op. 42. Pa.«jtorale
1 , . . 'J;.^. Zwei FestvorKpiole
1ctiSSlij^-mi danket alle Gott''. No. 2. Vorspiel über:
nt d'Or
Einleitung und Doppelfuge (DmoU) im freien
iimini,^l,or:'„Äu.«»*tiefpr Noth'* .' .* .' ','.'.'..'.
accompafchl. Conc.ert«tüok
Sacerd
I femmes
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3-
1,50
1,50
1,50
-.80
3-
M endelssoliii-BaFtlioMy» F., Op. lai Tranerma»ch für Orchester.
No. 32 der nachg. Werke, üebertr. von Bob. Schaab ...... 1,30
MosAPty 'W. A«^ Fuge für das Pianoforte, übertr. und mit Pedal-
Applicatur bezeichnet von G. Ad. Thomas If3(>
M allkt. G««pa. Passacaglia. Herausgegeben von Fr. Grand aar . 2,--
MUUeF» Joh. Val», Op. 17. Präludium und Fuge (in EmoU) ... 1,50
Noiim«y, Gottl., Op. 5. Variationen über Sir Arthur Sullivan's
Melodie zum Fest-Choral: „Angel voices" 2,50
— Op. 6. Einfache und melod. Tonstücke, hauptsächlich Vorspiele zn
deutschen und engL Chorälen zum kirohL und häuslichen (Gebrauch.
2 Hefte * 2,-
— Op. 8. Drei Adagios w- • ^^^
— Op. 9. Hallelujahl Nach einer engUschen Melodie bearbeitet für Orgel
(Harmonium oder Pianoforte) ]|50
Platti, Oarly Op. 19. Fünf Choralbearbeitnngen 2,50
No. 1. Ein' feste Burg. No. 2. Herr, wie du willst. No. 3. Jesu
meine Freude. No. 4. Vom Himmel hoch. No. b. Ich dank' dir,
lieber Herre.
— Op. 20. Fest-Hymnus 2,—
— Op. 21. In Memoriam. Pastorale und Fuge über 6-A-D-K 1,50
— C)p. 22, Sonate (in G moU) 4,—
PrIlfePy Clemens, Vier Präludien zu „Ein' feste Burg" 2,50
SobenBerjOtto, Op. 5. Choralfigurationen 4y—
Sobiirlg, volkmar, Op. 31. Fantasie über ein Thema von Friedrieh
dem (irossen auch als Einleitung zu dem Bicercare a 6 voci aas
».Musikalisches Opfer" von J. S. Bach 1# -
— Op. 46. Acht Orgelvorspiele 2,—
Seydlepy Th., Fugiertes Vorspiel zu: „Ein' feste Barr* If50
fiieeliep, Hermann, Op. 45. Zwanzig Tonstücke. Heft 1, 2 . . ä 2,—
— Op. 50. Zwölf Tonstücke 2,50
StiUer, Karl. Op. 10. Zehn Choral- Vorspiele und ein Nachspiel zom
gottesdienstlichen Gebrauche. Heft 1. Jl 1,50. Heft 2 1,80
ip. 11. Acht Choral- Vorspiele zum kirchlichen Gebrauche .... 2,—
— Op. 12. Zwölf Choral -Vorspiele zum kirchlichen Gebrauche. Heft 1.
Heft 2 ä 2,-
Tiiomaa, O. Ad., Op. 6. Cktncert-Fantasie. Auch als Fest-Präludium
zu dem Choral: „Ein* feste Burg" zu gebrauchen •. . 1,50
— Op. 19. Seciis leicht ausführbare Choral- Vorspiele 2,—
Tliomaa, Otto, Op. 2. Weihnachts-Pastorale 1,50
— Op. 4. Zwei fflnfstimmige Fugen nebst Einleitungen. No. 1. Fuge
nebst Einleitung (Adur). No. 2. Fuge nebst Einleitung (Gdur) . . ä 1,50
— Op. 5. Zwei Elegien. No. 1. Pathetische Elegie (DmoU). No. 2. Elegie
(in FmoU) ä 1,50
— Op. 6. Brosamen. Sammlung kleiner Orgelstücke zur Vortragsübung
und zum kirchlichen Gebrauch 3,—
TOpfer, J. O^ Zwanzig Fugen. 4 Hefte ä 1,80
TttFOlce, Carl., Op. 6. Trauer-Fantasie (in D moll) 1,30
Volekmap, F. !¥., Op. 256. Drei Adagios 1,50
— Op. 300. Variat. über den Choral „HaUeluja! Gott zu loben** .... 1,50
— Op. 357. Zwölf Adagios. 2 Hefte ä 2^0
— Op. 368. Acht Festspiele. 2 Hefte ä 3,—
Einzeln : No. 1 in C. No. 2 in D. No. 3 in Es. No. 4 in E. No. 5 In F.
No. 6 in G. No. 7 in A. No. 8 in Bdur ä —,90
— Op. 371. Sonate in Cdur. (Festsonate nach den Melodien: ,,HeU Dir
im Siegerkranz" und „Wacht am Rhein") 1,80
— Op. 372. Sonate in C moU - 1,^0
— Op. 373. Sonate in CismoU (Psalm 61, V. 2-4) " . 1,80
— Op. 374. Suite in CmoU (Psalm 2) 1,50
— Op. 375. Suite in D moll (Psalm 3) 1,50
— Op. 376. Suite in Cis moll (Psalm 6) 1,50
— Op. 377. Sonate in D moU (Psalm 130) 1,50
— Op. 378. Sonate in D dur (Psalm 134) 1,50
— Op. 379. Sonate in F^ dur (Psalm 138) 1,50
— Op. :W0. Suite in D dur (Psalm 8) 1,50
— Op. :i81. Suite in Es dur (Psalm 11) 1,50
— Op. 382. Suite in Es dur (Psalm 2;^) 1,80
l¥ein1>epgep, Karl., Op. 10. Sonate (in C dur) 3,—
\Fermann, O., Op. 45. :i Orgelsätze zum Concertgebiauch in Form
einer Sonate. No. 1. Allegro .^2,50. No. 2. Adagio .^ 1,50. No. 3. Grave
und Allegro assai
IXTolfiPom, Karl, Op. 1. 15 Vorspiele zu Kirchenmelodien nebst einem
Anhang freier Stücke
— Op. 5. Zehn Vorspiele zu Kirchenmelodien, insbesondere der heiligen
Passion und Cominunion.
Heft 1, Heft 2 ä
Werke fOr Orgel mit anderen Instmmenten.
Bibl, Rudolf. Op. 68. Orgel-Concert (in D-inoll) mit Begleitung des
Orchesters. Partitur netto Ji 5.—. Orchesterstimmen . . . . . n. 6, —
(Violine 1, 2. Bratsche, Violoncell, Contrabass je n.X» — ,H0.) Orgelstirarae 3, —
Flügel, Gustav, Op. 90. Drei lyrische Tonstücke für Violine und
0^^el (Harmonium oder Pianoforte) 2,50
Helfer, A«, C'oiicert, Fantasie mit Choralbegleitung von vier Posaunen
(Album für Or^flspit^ler No. 28) 1J50(
Hess, Carl, Andante con moto für Orgel und Violine 1.50
Kirohner, Tit., Op. 91. Zwei Vortragsstiicke für Violine und Orgel
zum (ie brauche in Kirche und Concert 2, —
— Op. 92. Zwei Tonstücke für Violoncell und Orgel. Zum Concertvortrag 2,—
Lange, S. de, Op. 59. Adagio für Brat^scho und Orgel 2//)
Peters, Max, op. 9. Elegie für Posaune und Orgi>l 1,50
Toller, Ernst, Op. 130. Drei Stücke (Adagios) für Violoncello mit
Orgel- oder Harmonium-Begleitung 2,50
Volokmar, F. W;, Op. 170. Duo' für Orgel und Violine (Album für
Orgelspieler No. 'Si) —,80
Werke Tür Orj^el zn vier Händen.
Janssen« Paul, Fest^Präludium mit Benutzung der sächsischen Köniirs-
hvmue .,Den Köniii: seqne (4ott", für Or^el zu vier Hjinden u. Doppelpedal 2,50
LiöÖler, J, H., Fantasie, üebet und Fuge (Album für Orgelspieler No.31) 2, —
Schneider, Jul., Op. 65. Einleitung und Variationen über den Choral:
„Vom Himmel hoch" (Album für Orgelspieler No. 0*2) 1,50
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C. G. Röder, Leipzig.
Heft 2
Op. lU. DralBBlg Btnd«n
t-arfsltecboik, sin Snppl^mränt
Op. Ml. ThlFtr StndlsB I
|iroveiot;nt in PmUl Plsyiii; a
Op. IS3> Nvnnte Sonate '
Den zahlreichen Vertihrani Uerk«rs sai Uennit enpfablca:
Gustav Mepkel, Königl. säolis. Hofor^<aiiist
Ein Bild seines Lebens und Wirkens
von Paul lansscit.
im Vorzeiolirisae seiner aämmtlii-li'-ii Werke u
der OdftlUBl-Handachrifl seines Weitanachupa»
(Op. Wl.
I m.M "m :i' ij'a's m a
■ -I
Verlag von J. Rieter-Biedepmann in Leipzig.
Musik für Orj^el.
M~iä m m m a'a a ä a'a a a
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ÜLShton, Algernon« Op. 11. Interladinm
toeb, Job. Sel>.9 kyr.e, A^ub Det and Dona nobis paoem ans der
H moJl-Messe, übiMtr. von Rob. Sohaab
- Drei Stitoke an« der Mattbäni^ioBioii, ttber^a^im vomRo-b. Sehaab.
No. 1. Arl» nad Chor ^ 1,HD. -Kö. i, Gb«rsl Jt IjHO. N«. :i Bcblnssohor
- Die Kunst d^r Fn;?e, übertr. und zu Stndienzv^ecken mit genauer Be-
zeicbnune, des Vortrags« sowie der Manual- und Pedal-Applicatur ver-
sehen von 0> Ad. Thontas. Heft* 1^3,^. Heft 2-6 ä
Einzeln: No. L J$ —JtSO. No. 1L Ji 1,-. No. 3. M —JSO. No. 4. Jt 1,—.
No,5i JlJ -,80. No.6. JH l,-. No. 7. ul -,80. No. 8. ^ l,»!. No. 9. ^ 1,-.
No. 10. ^ 1,—. No. 11. Ji I.J». No. 12. J€ 1,-. No. ll, ^ 1,30.
No. 14. J$ 1,-. No. 15. at 1,50.
^ Präludium und Fu^e über den Namen B-A-C-H, übertr. und mit Pedal-
Applicatur bezeichnet von G. Ad. Thomas . . . ,
^arblan, Otto, Op. 1. Andante mit Variationen zum Gebrauch in
Conoerten.
" Op. fx Cinq Pikees (Fünf Stücke) ^
leetboven, L. van« Allagretto auf d^ Sinfonie N^. 7 in Ador, Op. 92,
übertragen von Julius Buckel <,,.<, . .'. , ^
llbl» Rudolf, Op. 64w Seoba CharäLtei^sttte^ . . / .'
No. 1. Präludium. No. 2. Ti*aum. No. 3. Frage. No. 4. Pastorale.
No. 5. Vision. No. 6. Uniuhe.
- Op. 68. Orgel-Conoert (in Ümoll) mit Begl. des Orchesters. Orgelstimme
l<ra«l. M. Bnjpleo, Op. 94. Deux PlÄces. No. 1. ElevatiOH JI 1,50.
No. 2. Noel
• TroiM Piöces. No. l. Ohant du soir. No.2. Idylle. No. a Alleßretto Je
tjrabms» Job«, Op. 12. Ave Karia für weibl. Chor mit Orchester- oder
Orgelbeglettuttg Bearbeitet von Theodor Kirchner
• Zwei €lätze aus Job. Brahms „Ein deutschet Requiem" zum Concerfc-
vortrage beurbaitet von R, Sohaab.
No. 1. „Wie Ueblich sind*" Ji 2,—. No. 2. „Denn vir haben hie" und
Fuge : ».Herr, du bist würdig"
irmuBVf Max, Op. 16. Zwei Präludien u/d- Fugen.
No. 1 in Kmoll Jü 2,—. No. 2 in Dmotf
Hbrmann, Hans, Op. 5. Sonate (in G)
Oll 8. Zweite Houctte (in Cmoll) ' . . .
Ink, Cbrlat«^ Op. 21 Fantasie über „Ein* feste Burg"
Op. a2. Vier Choral- Vorspiele als Trio's
Op. 76 Sechzehn m<^lodi4ohe Orgelstück« in den gangbarsten Tonarten
nebst genauer Bezeichnung des Finger- und Fuassatzes zam Studium
• und zum kfrchltchen Gebrauche. 2 tiefte k
Ittgel, OuataY, On.9:i 48 kleine Orgelstücke (Vor und Nachspiele)
in allen Dur- und MoUtonaxien. Zum Gel>ranch beim öffentl. Gdittea-
dienst e, wie zur Anregtrag eines ausdrucksvollen Orgekpiels.
Hea 1. 24 Stücke in Dur; Heft 2. 24 Stücke in Moll ä
Op. 99. Drei Fugen mit vorausgehenden Einleitungen.
No. 1 in AmolL No. 2 in Dmoll. No. 3 in Hmoll. ...... k
Op. 108. Zwei Orgelstücke: Toccata und Andante sarioso, beide miteom-
liinirten Chorälen zu festlichen Gottesdiensten wie zum Qoncertvortrag.
No. 1. Toccata mit den Chorälen: „0 Welt, loh muss dich lassen" und
„Auf meinen lieben Gott" • . .
No. 2. Andante serioso mit den Chorälen: „Gott des Himmels und der
Erden" und „Mach's mit mir, Gott, nach deiner Gut"
Op. 104. ToGoata und Fuge, zwei auch zum -Oonoertvortrag geeignete
Orgelstflcke. No. 1. Toccata. No. 2. Fuge . ä
Op. 106. Fuge (in F) mit vorhergehender Einleitung auch zum Concert-
vortrage geei^et '
Op. 110. Elegie und Fuee (in As) auch zum Vortrage geeignet . . .
trobbammor, Tb«, Op. 11. Acht Choral bearbeitunfi;en zum kirch-
lichen Gebrauche. No. 1. An den Wasserflüssen Babylon. No. 2. Es
ist gewiaslich an der Zeit. No. 3. Jesus meine Zuversicht. No. 4. Nun
ruhen alle Wälder. Ko. d. Haupt voll Blut und Wunden. No.6. Schmücke
dich, o liebe Seele. No. 7. Hetr Jesu Christ, dioh zn uns wend'. No. 8. 0,
dass ich tausend Zungen hätte. 2 Hefte ä
Op. 20. Fünfzehn Passions-Vorapieid
Op. 23. 24 Orgelstüoke verschiedenen Characters: 2 Hefte . . . . ä
•magalll, Pollblo, Op. 292. Sonate (in Fmoll)
Indel-Albiiin. Ausgewählte Stücke aus G. F. Händers Oratorien.
Bearb. und zum Gebrauche an Conservatorien , Lehrerseminaren etc.
mit Pedal- Anplicatur versehen von A.W. Gottschalg u. U. Sehaab.
Heft 1 Jadas Maccabäus. Heft 2. Trauerhymne. Athalia. Heft 3. Saul.
Heft 4. Jsrael in Aegyf ten. Heft 5; Sarosoa ä
lydjB, Joa«, Z wer Chöre aus dem Oratorium: Die Sehdpftmg. Uoibar-
tr^igeti von L. Papier
»ring, Karl Bduard, 2fi0 Chorale in dreihundeH vierbtimmigen
Htiarb\;itungen nebst musiktheoretischen und historischen Beigaben.
Vierte Auflage n.
Orgel-Mn»ik fUr Unterricht, Kirche und Haus. Zweite verbesserte Aufl.
iraog, J» O«, Op. 44. Zehn leicht ausfuhrbare Tonstücke zum kirch-
lichen Gebrauche
Dp. 45. Sechs Tonstücke. Heft 1. .4( 2,-. Heft 2
Einzeln: No. 1. Choral verspiel Jt —,50. No. 2. Andante Jtf —,80.
. No. 3. Fugirtes Präludium JH ^ßO. No. 4. Andante con moto
S —,80. No. 5. ToccaU Jt 1,.H0. No. 6. Fuge
irsogenborg, Heinrlcb von, Op. 38. Orgel -Fantasie über:
.Nun Komm, der Heiden Heiland"
Dp. 46. Orgel-Fantasie über:- „Nim danket alle Gott"
^j) 67. Sechs Choräle
No. 1. Ach Gott vom Himmd sieh* darein. No. 2. Es ist genug.
No. 3. Ans tiefer Noth schrei ich zu dir. No. 4. Erschienen ist der
herrlich' Tag. No. 5. Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn.
No. 6. Meinen Jesum lass ich nicht.
BO, Oaifl, Canon
Choral Vorspiel über die Molodie: „Wer nur den lieben Gott" . . .
>rälud um und Fu^e
indante. Invention. rräludium ...,...>. ä
vker, Robort, Op. 1. Einleitung und I>oi)nelfuge (G moU) .. . .
bor, Hana, Fantasie nach Worten der heiligen Schrift ....
laaon, Paul, Toccata (in G)
Ilcor, B«, Op. 7. Neun Choral -Vorspiele
fobnor, Tb., Orgelstück (Andante in Es dur aus Op. 82). Zur
irinnerung an K F. Becker
^p. 89. Orgelcompositionen. Heft 1 : . .
No.l.Arioso. No.2. Präludium. No. 3. Legende. No.4. Quasi Sarabande.
Heit 2. (Lyrische Blätter.) No. 5— 8 ^
Heft 3. (Lyrische Blätter.) No. 9-13
0ba, Job» XtfUdvr., Grosse Fantasie und I^'uge zum Studium und
iQncert vortrage. Herausg. von A. W. Gottschalg . . . . . . .
Einzeln: Fantasie .^ 1,80. Fuge
1,-50
2.-
1,S0
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2.5»
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3,-
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2,50
1,50
Kretaobmer* Bdmand, Op. 42. Pastorale
Liiinara. Robort, Op. 2H. Zwei Festvorspiele
No. 1. Vorspiel über: „Nun danket alle Gott". No. 2. Vorspiel über:
„Ein* feste Burg",
Lltaau, J. B., Op. 14. Einleitunar und Doppelfuge (Dmoll) im freien
^yl zum Coiicert^rti'age
— Op. 18, Fu?« ä 5 Voci über .'„Aus tiefer Xoth"
LiOfflor, J. H., Gtaistrahl. Cnncertstnck
Mondolaaobn-Bartboldy, F., Op. lai Trauermarsch für Orchester.
>No. 'fJt der nachg. Werke, uebertr. von Rob. Sehaab
Mozart, 'W» A., Fuge für das Pianoforte, übertr. und mit Pedal-
Applicatur bezeichnet von G. Ad. Thomas
Muffat, Goorg, Passacaglia. Heransgegoben von Fr. Grandaur
Mfillor, Job. val., Op. 17. Präludium und Fuge (in Emoll) . . .
Noumojr, Gtottl., Op. 5. Variationen über Sir Arthur Suliivan*s
Melodie zuuLfFest-Cboral : „Angel voices"
— Op. 6. Einniche und m^lod. Tonstücke, hauptsächlich Vorspiele zu
deutschen and engL Chorälen zum kirchL und häuslichen Gebraui-h.
2 Hefte . . a
— Op. a DrelAdagios
— Op. 9. Hallelujahl Nach einer englischen Melodie bearbeitet für Orgel
(Harmonium oder Pianoforte)
Piuttt, Carl, Op. 19. Fünf Choralbearbeitnngen
No. 1. Ein' feste Burg. Ko. 2. Herr, wie du willst. No. 3. Jesu meine
Freude. No. 4. Vom Himmel hoch. No. 5. Ich dank' dir, lieber Herre.
— Op. 20. Fest-Hymnus -
— Op. 21. In Memoriam. Pastorale und Fuge über Cr>A-l>^R ..,.'.
— Op. 22. Sonate (in GmoU)
Prtffior, Olemons, Vier Präludien zu „Eiu' feste Burg" • - :^^ •
Soborsor, Otto, Op. 5. ChorHlflgnrationen
Sobarig, Vollunar, Op. 31. Fantasie über ein Thema von Friedrich
dem Grossen auch als Einleitung zu dem Ricercare a 6 voci ans
,,Musikali9ches Opier" von J. S. Bach
— Op. 46. Acht Orgelvorspiele .
Boydler, Tb., Fngiertes Vorspiel zu: „Ein' feste Burg" .
Stoober, Hermann, Op. 45. Zwanzig Teostüeke. Heft 1, 2 . . ä
— Op..50. Zwölf Tonstuüke
Stiller, Karl. Op. 10. Zehn Choral- Vorspiele und ein Nachspiel zum
gottesdienstlichen Gebrauche. Heft' 1. .A 1,50. Heft 2
— Op. 11.' Acht Choral- Vorspiele zum kirchlichen Gebrauche . . . .
— Op. 12. Zwölf Choral -Vorspiele zum kirchlichen Gebrauche. Heft 1.
Heft 2 ä
Tbomae, Q. Ad.« Op. 6. Concert-Fantasie. Auch als Fest-Präludium
zu dem Choral: „Ein' feste Burg^ tu gebrauchen
— Op. 19. Sechs leicht ausführbare Choral- Vorspiele
Tbomae, Otto, Op. 2. Weihnachts-Pastorale
— Op. 4. Zwei ftinfttimmige Fugen nebst Einleitungen. No. 1. Fuge
nebst Einleitung (Adur). No. 2. Fuge nebst Einle.tung (Gdur) . . ä
— Op. 5. Zwei Elegien. No. 1. Patheti^^che Elegie (D moll). No.2. Elegie
(in Fmoll) ä
— Op. 6. Brosamen. Sammlung kleiner Orgelstücke zur 'Vortragsübung
und zum kirchlichen Gebranch
Töpfer, J. G., Zwanzig Fugen. 4 Hefte ä
Tttreke, Oarl., Op. 6. Tmuer-Fantasie (in Dmoll)
Volokmar, F. !¥., Op. 25a Drei Adagios
— Op. 3J0. Vuriat. über den Choral .^lalleli:^»! O»^ ^u lobas" . . . .
— Op. 357. Zwölf Adaglos. 2 Hefte ä
— Op. 36& Acht Festspiele. 2 Heae ä
Einzeln: No. 1 in O. No. 2 in D. No. 3 in Es. No. 4 in E. No. &lii F.
No. 6 in 0. No. 7 in A. No. 8 in Bdur ä
— Op. 371. Sonate in Cdur. (Featsonate nach den Melodien: „HeQ Dir
im Siegerkranz" und „Wacht am Rhein")
— Op. 372. Sonate in C moll
— Op. 373. Sonate in CismoU (Psalm 61, V. 2-4)
— Op. 374. Suite in C moll (Psalm 2) '.....
— Op. 375. Suite in D moll (Psalm 3)
— Op. 376. Suite in Cis moll (Psalm 6)
— Op. 377. Sonate in Dmoll (Psalm 130) . .
— Op. 378. Sonate in D dur (t'salm 1H4)
— Op. 379. Sonate in Es dur (Psalm 138)
— Op. 380. Suite in D dur (Psalm 8}
— Op. 381. Suite in Es dur (Psalm 11)
— Op. .H82. Suite in Esdur (Psalm 23) ... L
W^elnberger, Karl., Op. 10. Sonate (in C dur)
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, O.f Op. 45. 3 Orgelaätze zum Concertgebranch in Form
einer Sonate. No. 1. Allegro JV 2,50. No. 2. Adagio J$ 1,50. No. 3. Grave
und Allegi'o Rssai 3,—
'WolApom. Karly Op. 1. 15 Vorspiele zu Rirchenmelodien nebst einem
Anhang freier Stücke 4,—
— Op. 5. Zehn Vorspiele zu Kirchenmelodien, insbesondere der heiligen
Passion und Communion. Heft 1, Heft 2 ä 2,—
Werke für Orgel mit anderen Instnrmenten.
Blbl, Rudolf, Op. 68. OrgelConcert (in D-moll) mit Begleitung des
Orchestei'B. Partitur netto Jt 5.—. Orchesterstimmen n. 6,~
(Violine 1, 2. Bratsche, Violoncell, Contrabass Je n. JV - ,60.) Orgelstimme 3,—
PleoboF, C. Aug., Consolation für Violoncell und Orgel 1,50
Flügel, Ooetav, Op. 90. Drei lyrische Tonstücke für Violine und
Orirel (Harmonium oder Pianoforte) . . 2,50
Helfer, A., Concert-Fantasie mit Choralbegleitung von vier Posaunen
(Album für Orgelspieler No. 28) 1,50
Heae, Carl, Andante con moto für Orgel und Violine 1,50
Klrebner, Tb., On. 91. Zwei Vortrags tücke für Violine und Orgel
zum Gebrauche in Kirolie und Concert ' . 2,—
— Op. 92. Zwei Tonstücke für Violoncell und Orgel. Zum Concei-Ivortrag 2,—
Lange, 8. de, Op. 59. Adagio für Bratsche und Orgel 2,50
Petere, Max, op. 9. Elegie für Posaune und Orgel 1,50
Toller, Brnat, Op. 130. Drei Stücke (Adagios) für Violoncello mit
Orgel- oder Harmonium-Begleitung 2,50
Volobmar, F. IXT., Op. 170. Duo für Orgel und Violine (Album für
Orgelspieler No. 33) —,80
Werke fBr Orgel zu vier Binden.
Janeeen, Paul, Fest-Präludium mit Benutzung deraäohsischen Königs-
hynme „Den König segne Gott", für Orgel zu vier Händen u. Doppel pedai
Löffler, J. H., Fantnsie, Gebet und Fuge (Album für Orgelspieler No.3I)
Sebneider, Jul., Op. 65. Einleitung und Variationen über den Clioral:
„Vom Himmel hoch" (Album für Orgelspieler No. ;i2)
2,50
2,-
1,50
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jp. 4S. uecus TonstucKe. avn, i. ^ 'i,-. nen'£ . .
Einzetn: No. I. Choralvorspid ~jl — ^, Nu. 2. Auf
Ho. 3. Fo^rtea Prälndiiun M —M. Ko. 4. Anila:
S -^. No. Tl. ToM>U ^ l,«. No. ft Fuge. . .:
.rxogenb«PS> Halnrlob von* Op. 30. Orgel-I
.NuaTioiiini, der HnliJcn Hellaa.l"
)i>. 4fi. UrKel-Fnntasle über;-,,Nini danket alle Qotl" '
},< fi7. Sbchs Chorile
Ho. I, Ach Outt vom Himmel «t«h' darein. Ka. 2. .
No. 3. AuB lierer Kotb sclirei Ich zu dir. Ka. 4. ErM
herrlick' Tag. No. 5. Kämmt her zu mir, spricht
No. A. Meinen Jeaum Itss iefa nicht.
■•, Carl, Canon ,
;horalTDr>)iie] iiher die Uelodie: „Wer Dur den lieben
•ralud DIU lad Fuea
indante. Invention. rrslndinm ...,,..,.
vkar, RobsrI, Op. I. Klnleitnns und Dopnelfags C
bAFf Hmna, Fantuie lisch Wortsu der heiligen So'
lM«o, Panl, Toccata (In G)
■Icvr, B., Op. T. Neun Choial -Vorspiele .....
•ebnav, Tb., 0rt,-el3lück (ADdanU In Ex dur ans
:iinnemnic an K F.Becker
)n. 89. Ur^el 00 m Positionen. Heft I
Ko.l.ArioM. Na.£. Prülndlam. No.». Letrauae. No.4. Q
Uert 2. ILyrlsche Blätter.) Vo. &— 8
Httt :l. Il.yrische BlatMr.) No. e-i:! ....
Bba, Job. Ludw., aroaae FanluHle und Ku^o zu
lonutrtvoMraK«. Heraow. von A. W. Oottackaig
Einzeln: F-iitasie .* 1.90. Fnjfe
i aä^'a ä_ä"^'a a a a^a a_a[
I 10) Grössere Vocal werke
Verlag voa F. E. C. Len ckart (Conatantin Sander) ia Leipzig-
lleberfm Ht neuen drfrlieinttngen.
A. Original- Compositioneii für Orffei.
lisiilIiiiiL
Zwölf Orgiltortrlgt
Josef Rheinberger.
0^.114. In iwelKsfteii,
Heft I: Komanze; Scheraoso; Auf-
schwung; Betrachtnng; AgitAto;
Improvisation . . . . Jt 3, —
/ Heft II : Ernste Feier ; Zwiegesang ;
^ Eicercare: Abendtuhej Melodia
ostinata; Finale . . . Jl 8, —
Vergl. Seite 11.
IsTr. 1 lix ^naoU
fftr Orgel von
Carl Wolfpum.
'7 CPy ■ y* ^„-..r-— Op. 4. Preis J( 8,60.
B. Neue Ausgaben älterer Werke für Orgel.
Baoh, Johann Sebaatiaii, Fuge über drei Themen aus: „Kunst der Fuge",
pjr Orgel zu Tier Händen. In quer 4o rVerjI. sau W . . . netto Jt 1,20
Hesse, Adolph, Op.e7. Fantaale in Dmoll (Original vierh&ndig), filr Orgel
zu zwei Händen wo» Hob. Ludwig Proksch /•Yergl. Seilt 9) netto •* 1,20
Hesse - Album.' Auswahl der vorzüglichsten Orgel - Compositionen von
Adolph Hesse. Heransgegeben von A. W. Gottschalg. (Virgl. SeiU 9./
DriUm- Band enthaltend: 18 grössere Orgel -Compoaitionen netto Ji 3,—
HApner, Chrlstlaii Gottlob, Op. 9. Einleitnng und Fuge für Orgel zu"
vier Händen und Pedal. 1b quer 4» (VtrgL Seite 13j . . . . netto X 1,20
KOhler, Brasi, Orgel -Compositionen, herausgegehen von Bernhard
K.othe. 2 Bände. In quer 4». geheftet 'Vtrgi. Seiit lOj . & netto Jt 8,—
C. Für Violine und Orgel.
Llmurz, Robert, Klassllter-AIbum fllr Violinchor und Orgel. 2 B&nde.
Partitur ä netto Ji 3, Violinstimme CVcrgl- Seile laj . . k netto Jt 1,90
VoiiUaire. 'Woldemsr, Op. 26. Drei In^rmezzl fil^ Orgel u. Violine Ji 8,—
rVergl. Seite IS u. 14J
liehen Ö*ranöba" - ■ - - ■ ■, ■ ■„ ■ ■ u.« j ' j
Wein: No. 1. ChoT'lvorapIel .* 7:^- No^ *^
j-xaganbars> Halnj-loh von, Op. d». OiB«' J
C« 0'-li«lF»''t«'« über:- „Nun d.nk8t »lle Gott
Ko. a An. tiefer Koth schrei Ich z« rtir. Ko. *. W«
, heMlch' T»g. No. 5- Kommt her lu mir, «pricW
No « Meinen Jeanin ■&» leb nicht.
■•■•II. F«Blt TocobU (In G) „■•.■,
Hart 1 (l-yrischB Blatter.) No. b~-S. . ■ ■ ■ ■
! jmi-rtvorlr*Ke. Herauaff- TOn A. W. uoitscnai« ,
Einzeln: F-iitMie^].»!. Fuf-e
Op.2I. Preis Jt 2.
i.lheTt Beeber, der Componlst di
Fuge ein Heiaterverk geaebaS^n, an dem
Formen in bewundern hat.
FÄnf -Vai-latl.
IM» ItinWelnwiegen.
L Volkslied f-Q-V OcB^^
F. W. Beroer «< Adolph Hesse.
Für den Concertgebrauch herausgegeben von 'A. TV. GottoohBig. Preis Ji l.
Fünf Orgelstücke Von Rudolf BIbl.
Op. 5«. Preis Jl 2.
'cel. Klrcbenmneik-VeriiinH in SahlHiinn; _Dii»
lehr Reechlckl Kearheitet, r
j a a a a"a h a'ai 'ia"a_a a [^
Sn 4«. Orgel Fftnlasie ub6r:„Nini umnuei
j , 61 Sachs Cliorilla ■■■,■; w j..
Wn I Aph Gott Tarn B ramel »ian J»'
Ko 3.' Ab. Uefer Koth Bclirei Uh zu rtir
'nk?v""pi»'l"h"'- die Malodie: „W^r 'm
llÄ^Tvtntir rrii-dta« ■. : -
M?, fc«n». F.iit«i» nwh Wocteii d«
!KSi" Th°, OrKBl^ack (AndiDte in
Heil 2. (l-yrischs Blattsr.) No. 5-S
Einz»ln:F-iitMi«-«l.*'- Fuge. . .
^X.
LsKBUUe, No.4.<l
- -1 I
und Kuge x4
HeftH: in Amoll, Ddor, CiemoU 2,—
Op. 61. FÜDf Tonstttcke veiBchiedenen Charakters nebst drei Postludien
mit Angabe der Pedal- Applicatur 2,60
Moritz Brosig's angewiMte Orgel-Compositionen.
Id drei Bftnden. Elegant geheftet k Jt 3 netto,
Enttr Bali enthaltend: Op. 1, 3, 4, 6. — Zw«lt«r Bul entlialtend: Op. 11, 12, 46, 47. —
. BrittwBlBl enthaltend: Op. 49, 68, 54, 66.
Kathollsehas Sohulblatt: ..Bei Brosigtretau die Schätze der reicbstenFantuieln den wiir-
digsten Fennen, in kircblicheterHsltoiig and inGemüth und Herz erbebender Welse vor Ang* und Olir.'
CSaldara, Antonio, Compositionen für Orgel, herausgegeben von Frone
Commer (Heft lU der Comp. f. Orgel) Jl l,-~
Cariaalml, Olaeomo, Fr*eambuien uudVersetten für Orgel, herausgegeben
von frani t'onwier (Heft I der Comp. f. Orgel) ,/ 1,50
g H a"a a';a ;ä"a a a"_a_"aX'i
No i AM tief« Noth BEhrel Ich ^u «»'■ ^"- <" ^
heWueb' T«g- No. 5. Kommt her in mir, «prlc«
NO™ Meinen Jesom lose ich nicht
feÄiS »" ■•■; WC««;' >■'■""' ••" "•'•'
fmlud nm »nd Kuüe . . - ■ ■
Är'RÄ*."bp 1 ""nW'nn. .nd ijHP«"»!;
irinnfirnns an R ^- f!,''„' n^n'j ' ''''.'.■
U:^^ i^J^lSr] S"e:1^ . - : ■
v,nnKrtvortriH:e. Hutaune. von *■ "■ UfttiBLnaii,
Einzeln: Keiulasie .* 1,80. Vvge
Lief.24. Fantasie inDmoll zu vier Händen. Op. 87. Letztes Werk (Nr. 50) Jt
Lief.25. Acht leichte Orgelstüoke. Op. Bl (Nr. 29) Jl
Lief. 26. Variationen über den Choral; ,Sei Lob und Ehr' dem höchsten
Gut" und Postludium (Fuge). Op. 54 (Nr. 83) Jt
Lief.27. Zwei Fugen nehat Einleitung für das volle Wert und drei Vorspiele
für sanfte Stimmen. Op. 62 (Nr. 85) Jt
Lief.ÜS. Vier Orgelatücke (Vorspiel zum Choral; „E-'i ist das Heil uns kommen
her"; Trio; Bearbeitung des Chorals: „Freu' dich sehr, o meine
Seele"; Praeludium und Fuge). Op. 63 (Nr. 36) Jt
Lief.29. GodsavetheKing,z.GBbr.beiUrgel-Concertenbearb.Op.67(Nr.38) Jl
Lief.30. Sechs Orgel-Gompositionen (ein Vorspiel und zwei Fugen für das volle
Werk nebst drei Vorspielen für sanfte Stimmen). Op. 70 (Nr. 39) J(
Lief.31. Sechs Orgel-Compositjonen (Fuge, Choral, Vor- und Nachspiel flir das
volle Werk nebst drei Vorspielen für sanfte Stimmen). Op.7l (Nr. 40) Jt
Lief.32. Fantasie und Fuge. Op, 73 (Nr. 41) Jt
Lief. 33. Drei Praeludien, Trio und Vorspiel zum Choral: „Aus tiefer Noth
schrei' ich zu dir." Op. 74 (Nr. 44) jt
1,20
0,90
0,90
1,20
1,20
; NO. H. Fnglrtw P™'"'»*''" ,-5, "^ „ *'"p„„ ]
,„*.;£..%■■;■ ÄX'SÄ «..%,"■ i" '»».H
'no. 1. Ach Gott vom Hlmmifl sieh darem^ »-o.^
he'^rrUoh*^^ No. 5., Kommt b« «u mir, -pr.cl^
No. 1, Meinen Jeaum las« lOh nicnt. i
!K*8^«pi«'i*i!^"r die Melodie: .y^r^^vi^n Üobei
>r»lod om «ad Fui« .,.■■,
tndanla. Inventiijn. rraJadlo» . . - t ■ -.v, ' .
'"v„. Ro»«rt, Op. 1. EinleilnuK und »»PP'lf^S'
S«?. bVo^pSitaSe nach Worten dar heiligen So
tamia, Paul, To«c«U (in Q) „• ■ ; ,
itipTB.. On. 7. Nenn Ghoial-VoTspielo . ■ ■ ■
iSSiJrTl.% bwelst«ch (Andanto in Es dnr «oi
irinnernns »n K F. Becker
In 89. Oreelooropositlonen. Heft 1 . . - - ■^■■-
vinurrtvortraae. HuraiüW. von A. W. Gotlai.naie
Praeludienbuch für Orgel.
Zum Gebrauclia in Lehrer-Bildungganstalten, sowie beim Gottesdienste
hearbeil« von
Bernhard Kothe.
Ein starker Band in quer i". Elegant geheftet JC 8 netto.
Ausser der Verwendung beim Gottesdienste soll dieses PraeludieDbnch all ünteirlohtamlltel
znnäcbst in den]eni>;en Lehrer-Bilduat^saa stalten dienen, nir welolie der In dem „Handbuch füi
Organisten, herausKWjeben von Bcrnliard Kothn" enthaltene Stoff noch lu schwer erscheint Aber
L __j „^ j__T._j^_t.._ . . . . . . ,jj vurhauden, wird diese voEknadigor
Hand zusammen gestellte Summ
Kothe's Praeludienbuch
höchsten Unterricbtabehcrden a!
witlkumi
Ln empfohlen
" beieiohaet nud tob den
Lachner, VllUenZ, Op. es. »relstlnmiKe Face filr Orgel
(Harmonium oder Pianoforte) .>« 1,—
a a^a'a a^ « a"a a ajaaj
,r«o|i»barg, Helnrlob von, Op, *. Orgel-,
No. 1. Ach Gott vom Himmel »leh darein, ^«■ ^
, Ko. 3. AM tiefer Kolh schrei Ich i« dir. So. 4- Ei*
heVrUch' TftS. No. 5, Kommt h« za mir, »pr.uh.
No. «. «einoQ Jeanin Iftss ich nicht.
■a. oWrli Canon ■„.-•'',' ;•„;,»;
•hTralTOi^plsl iihor die Melodie; „Wer nur den liobol
"ralud am niid Fuw . .. ■ , ■
imlsnlfl Invenliin. rrnladlnm . . - . - -,,■-.
vk«r, Robert, Op. 1. Einleilnns und ßfRPeJf«» '
bep b»n«. FantMie u»ch Worten der heilieem »0
laaön, Paul, Toccata (in G) . - ■ ■ ■ ■ ■ ■
'Heu i. (LyriBcha BiatWr.l No. 5--8^ ....
!onorrtvortnii;e. Heraiug. von A. w. uoiHLnaig
Vlerllng, Georg, Up. 23. iiiechs OrgeUtUrbp Jl i,w
Voullalre, Woldemap, Op. 24. FnnroDdxwKnzI; l«lchte Oi^eltitBeke.
Quer 4» netto Jt 9,-
■ Voullaipo, IVoldemar, Op. 26. Drei Iiil«niiezzl für Orgel und Violine
zum Gebrauch bei Kirch en-Ckincerten >l 8,—
Violinstimme allein 60 aJ.
'Wetnberg«r, KaPl, Op. 5. Introdiictlon und fuge für die Orgel Jl 1,—
Sonate fox Orgel
(ixi Fzxioll)
Carl Wolfpum.
• Op. 4. Preis Jt 3,60.
Dm Werk vlrd voo corapelenten Selten u. A, von Bernhard Kothe, UeranlgebBi' des
""'- — 8 durch die Orgel -Lltteratnr, and A. W. Oottaclialg, Herausgeber der Urania, ala ein
■*"'■—■' -»linfi und Kramurtlix'i'' bsEelOhnet.
i B"H"a"ia^"a a aa g.'g.a ä
,NunT<Dmm, ''«J M.lil'':^^;'."'«,™ denket »U^ üoW '
.Nun lioiniD, <lej Haiuen
ip. 411. Orgel FanUsiB
"'««ÄS"" '"' •'«''"''"■' .>•'■'""' "" l"
i'nÄr iSotS rjijJ^^^^ • -j ;„;, i„i|i ,
lle.l 1 (LyriMho BUtler.l No- ^ .; - ■ " ;
M ifi
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V. W. Go
Rheinberger, Josef* Op. 17l. MKriuiische Hymnen. ,
Vi. 1. At« M«rla für eine Singstimme mit Orgel (oder Pitmoforte). Partitur
, , und Singstimme. A. Hoch; B. Tief k Jl 1,—
Nr. 2. Alma redein|itori§. Duett für Sopran und Alt mit Oi^l , . Ut 1,—
Hieran: Singstimmen (d 15 ^) j» 0^
Nr. 3. Salre Regina fiir zwei Soprane und Alt mit Orgel . . . . Jt 1,—
Hierzu: Singatimmeii (& 15 ^) ^0,45
Nr. 4. Ave niarlH Stella. Duett für Sopran und Alt mit Orgel . . Jl 1,—
Hierzu: Singstimmen (i 16 ^) • Jl 0,30
Nr. 5. Regina coell für eise Singstimme mit OrgeL Part. u. Singstimme Jl 1,-
"■ * ' . . . JH 0,15
, . . ^ 1,-
. . . Jt 0,45
ulias Sturm.
.... -4 1,-
Nr. 6. At« Regina för 8 Frauenstimmen mit Orgel . .
Hierzu: SingStiramen (d 16 ^)
Taohlrob, UrUbelm, Op. 96. „Ich bau' auf Oott" t
Duett für Sopran und Alt mit Orgel (oder Pianoforte]
IVtlin, Nleolai von, Op. 104. ^Terlass' mieb nicht, o da, in dei
fiehe> Geistliches Lied lür Alt oder Bariton mit Orgel . . . . j* 1,
loh
a a a""a'"a^."M a a a a'a aji
ii>soa»nb«rg,
in. *H. OreelFi
),. 87. SbSis C
Helnrleli va
ler Haiden HeiUnrl"
IFftutasle ilber: „Nl
=,=....» Chor»lB ■ ■ ■ .
Ach Oott vom Himmel
Ko a Am (iefer Koth schrei l(
herrlich' Tu«. No. 5. Kommt
No, «. Mein™ Jeenm Im» Wh :
mm, C«Flf Cinon . . . . . -
Ihorslvorapi«! iihor diB Melodie;
•raloii nm »ad Fu«b . . . ■ ■
iiidaate Invention. r»ludtan .
vlc*F. Robert, Op. 1. )':iiileitQB8
•.__ tMm — m. «'•nluin IllkCh WOrC«!
i duiket Bill
ieh' darein.
idfkii
bar, fa«»", FanlaeiB iinch Worteu dar
laarä, P«m. TocCBla (in Ol . . - ■
ikar, B>i Op. 7. Neun Chorsl-Vorepiali
•«linaF, Tli., Orselstuck (Andente In
Jvinnernnc »n K F.Becker . . - ■ ■
Iji. 89. OrE6looinpüsilioii«n. HeTt 1 . . ■
lleiia (Lyrische Blatter.) Nu. 5-8
Heft :i. iLyrisdie Blätter.l No. fl— M
«IM, Jota- Ludw., Gros« F-iiUNie t
vinorrtvortiiipf- HerMlW. »on A. w. Oo
KiniBln: F«iil«sie.*1.90. Fuite , . .
Dupante, Franoesoo, Hagrnlflcat fUr vier Singstünmeu. In einreiterter
Inatrumentation und mit Ciavierauszug versehen von Bobert Franz.
Partitur mit untergelegtem ClavierauSBug Jt 7,B0 netto. Orchestorstimmen
^6,50netto. Cl&\'ieraiiszug in ßO'^l netto. SiQgstiinnien(ä.40 .4)>K1,60.
Hftndel, Georg -Friedrich, Jubilate (der 100. Psalm), bearbeitet von
Bobert Pranz. Text deutsch und englisch.
Partitur mit untergelegtem Clavierauazug JC 13 netto. Orcheeterstimmen
Ji 9 netto. ClavierausTUg in 8" Ji 1,50 netto. Singstimmen (ii 76 ^) Jl 3.
Hftndel, Georg Frledrloh, L'AIleffro, 11 Pensleroso ed 11 Hoderato.
OratorischeCompositionAiit ausgeführtem Äccompagnement von Bob. Franz.
Partitur mit iländers Portrait. Geheftet Jl 30 netto. Orchesterstimmea
Ji ßl.ßO netto, Clavierauszng mit Portrait. Geh. Jt 17 netto, BiUige
Ausgabe. Geheftet Jl 6 netto. Chorstimmen Ji 4. Textbuch 25 -^ netto.
Rlielnberger, Joaef, Op. Iö9. Hesse (in C) für Soli, gemischten Chor
und Orchester oder mit Streichinstrumenterf und- Orgel.
Partitur Jt 16 netto. Clavierauszug in 8" ^ S netto. Singstimmen (ii Jt I)
Ji 4. Vollständige Orchesterstimmen Ji 15 netto. Stimmen für Streich-
instrumente und Orgel Jt 8,50 netto.
C. ii. Köder, Leipzig.
a a H B B^a a a a a a a '
<r«oa«nlMFg , HciDrlota von. Od. 3B. Oisel-.
.NuttTiomin, der HbIiIbd HeilsDJ"
Dp. -M, Orgel FftnUsie aber:'„Ntni dsiikel alle UoLt" '
J(i 67. 3iichg Chorila
No. 1. Ach Gült »om Himmel sieh' äarein, No. i
Ko. 3, Ana tiefer Nöth schrei Ich zu illr. No. 4. Kr»
herrlich' Tag. Na. 5. Kommt her ED mir, sprich'
No. ft Meinen Jesom lasa ich nicht
•a, Carl, Canon
Ihiiralvorapiel »hör die L«ICKlie: „Wer nur den lisbei
kiidante. Invcnticn. rriilndtum
vK*P, Robert, Op. 1. Einlelmag und Dopnerfuge i
b»r, Hana, Fuituie uach Worteu der beiligen So
laa«B, Paul, Toccata (in G)
tker, B., Op. 7. Kenn Choial-Voiapiele ....
wbnar, Tb., Or^-etsCück {Andante in E* <lur aal '
)r. >!S. UrKBlDompo^lUcnon. Heft I
No.l.Arioso. No.2. Pnitndluin. No.3. Lsgenue. UoA.i
Holt 2. (Ljriflche Blatter.) Nu. 5-S
Htfr .(. (I,yrl«Ghe Blätter.) No. 8-1:1 ....
■ba , Job. Ludw., OrosBe Fantmie und Fuge zl
loneerlTOrtrttBe. Horauae. von A. W, aottsebalg
^;inKBln: F-dlasie .« 1,8(1. Fuge
aaaaaauaa a~a a '
ftüfung beä Jtlopflod^Sntin^änb
jn »omcbnwin tMlbftonjfianb W.*
idfc^ Xuigo&t. 3Ril Untn^ 1
n Setbittbung mit goTO ^mtl V
«be. (3t. 8». SptEifi 3R. 18.—.
Sl. f. [ittUnterbaltq. ^n W\tm Wttftniv^t 9^üoUti\ita tMtit
erhalten mx cnblic^ bi« lüngp acmiinfc^te 6iftocit(^'(ntt{4e audgabt bn
«lopftod'f^tn Dhen.
Sitl. 3enlralfil. irine auSgobe b« RtopM'fi^en Oben mü So.
tianteniarpnral nnirbe fi^on long« als ein Sebürfniä empfuiben. 7)ie DOt-
Uegenbe Stuägabe benbt auf jahrelangem, fleigigein Sammeln be€ SRotetialä
itnS ift offenbar mit gva^tr Sorgfalt unb $Bnltlii^Iett lebigiert 2He
jKtauegeber ^aben tut i^re uiinutiöfe unb i^eroifTen^afte Jltbeit ben DoUjlen
änfptu^ auf unfem S'anl.
Hriebtidl ^Dtflieb SlDpßVdt. ®ef(4ic^t( fnneä Sebeng
unb feiner ec^iiflen pon ^mt SflundeT. Wil filopftotU SilbniS
in Si^tbru«. ®r. 8". X u. MC ©. $reiä 3». la.— 3n oome^mm
. ,t^ , §aibftanjbanb OT!. 15.—
V^'. "^^ (Megenmati I)it BeifiDoIte unb feinfmnige fllopPod^Biograp^ie beä
■\ ^N ■flliiiirtiuiier aojenten, bie reife Jrut^ langjährigen ©«[e^rtenfleifeeS jeigt
^ "Wicl) un^beraU aU ein fßnuu^iltS , trtfflitq flcft^ricbHeS, im ttfitn
. -TSiii"- — ^-"^—•' <=»— ■
Sinarj}i.»p^t8 Sßtrr.
Verlag Ton Ant. Böhm A Sohn in Augshm^.
Zur Orgel-Litteratur. i§"-^
J.iTroppfflann's Orgelschatz.
Eine Sammlung
Prälndien, Tor- ood Nachspielen and Cadenzen fSr die Orgel.
Zum Gebrauehe beim öffentlichen GotteBdienate, insbesondere auch zur
Benutzung in Sohullehrer-Seminarien.
Aulgenanmen in dan acllien-VtreInt-KalflIcg untar Nr. t03l.
J. A. Troppmann's Orgelschatz: Band I
enthaltend:
66 Kompositionen von J. A. Troppmann, dann 34 Original-Beiträge von
folgenden Componisten:
Albrech tsberger — Bacb — Becher ^ Cohen — Fasolo .^ Heckmaw — HermesdorfiF —
Hersog ^ Sofimann — Kewitsch — Koenen — KommtÜJer — ■ Kothe — Elrieger —
Mitterer — Palestrina — Piel — Pillatid — Pollmanii — Rinck — Rodenkircheu —Stehle
— Sturm — Wenuiug — Winkler — Witt
nebst 2 Stücken für Harmonium. — III. AuHage. — Preis geheftet M.3.— netto.
J. A. Troppmann's Orgelschatz: Band II
enthaitend :
16 Kompositionen von i. A. Troppmann, dann 72 Original-BeitrSge von
folgenden Componisten:
Ammer — Becher — Beltjeus — Beimet — Bcmanls — Bibl — Blum — Cohen — Diebold
— EUenbei^ — Gruber — Hall er — Heckmayr — Helm — Herzog — Jahn — Koenen —
Kommüller — I-ipP — Tjubrich — Metteiileiter — Molitor — Monar — Palme — Piel —
Pillaud — Preitz — Prüfer— Rheinberger — Rodeokiriihen — Hinck — Ruiidnagel — -Schöpf
— Schweitzer — Stehle — Stein — Todt — Wendler — Wenning — Wiltberger ~ Witt
nebst 2 StiicIcenfDr Harmonium — II. AuHage. ~ Preis: geheftet M. 4.— netto.
J. A. Troppmann's Orgelschatz: Band III
euttaallend :
15 Komposittonen von J. A. Troppmann, dann 60 Original-BeitrSge von
folgenden Componisten:
Auei* — Beethoven — Bieger — Blum — Brenner — Cenme — Diebold — Deieen-
desch — Faisst — Fastliuger — Filke ^ Fischer — Fuchs — Groiss — Händel —
Heckmayr — Hotfmatui — Kirnberger ^ Kühmstedt — Lipp — Modhnayr — Monar
— Orlandi di Lasao — Pachelbel — Palme — Piel — Pilland — Plag — Pollman« —
Rodenkirchen — Schöpf — Schweitzer — Stein — Stehle — Succo — Todt — Vogt —
Wenning — Widmaun — Wiltberger — Witt
nebst 2 Stocken fQr Harmonium. — Preis: geheftet M. 3.— netto.
Urteile ttber Troppmann 's Orgelschatz Bd. 1, II n. III nnistehend.
Vn'l Ans tlufer «'«'' "='"■*' '5V" l mir
Si:-."""'.. °"H"','""""
■i-iunpruni! an « ^- -,,^ „ n.'n-i ' . -
^Ile.ia (Lyrische BliMBt. N"- ^-J ■ ■ ■-
Bucb ftU Ergümiif d^OtstlMlml« bei
lieh und palypha_ „ ._
dem Oabiete der OTB«lBoaipoiftl<n mn: es eil
Stich, Omck nnd Papier Veidienea plelohislla volle Aneriietuuuit
Gebranch beim filFeiitllclien aotteadlemte sowohl, vie
riobta In deo LehreiliildilBKsnilUlten bsMelu enpAthlen
Der «weite Bud des OTgelachalau von J. A. Troppmann li
ainzalnaB StBoke In tlieils freier, thelli OiematiBcher Beü%eilnng «._
Hohen C3urakten nnd der leicht«B Aiuführtiatlielt der mAiaten demUwn aefar pi«fctfMh. Waa dieaen Bi
noch beeondara ampfehlBnawerth macht, tat der ümatand, daaa in demsalben £a haTTOmeendaUn Hai-
der Nanzeit mit OnglialbeitTfigen vertoeten aind. Wegen seiner Baiahhaldckeit, Oedlegeotaeit und BiaL
harkeit wird dlesea Opni Jedem Oiganlilen eine fanz willtommene Oabe aeln.
G«org a^Htberih, Lthrer,
Die CompoBitionBD des Eweitan Bandea dea „OrgelaiJiatzea- aind faat auaaohiieaalich sehr
ilnrchEefilhrt. welseD groaae HaniiisfeltiKkait auf, aind duichgcfaenda von leichter Spielart imd tu gehali
dass aie anch beim QottoadlBnat entapreohend verwendet venlen könnea. Der Unlerrelchuete kann i\'
den OrgelBcbatz ale Handbuch ftlr SchalamtszJJKllnge nnd Organisten bestena empfehlen.
G. n>ah(, Kgl. 8an,-Lthrer, Straubing.
Baod dea Oreelfiehataea ist im echten Sinne deB Wortes ein wahrer Oigelschiti
Dieaei zweite B
Ein küatliohea Orgelwerk. Sie Compoil
haben and anch Im kirehliohen Oeiate veifaBtt si
liticmen BefaUen x
"a. Todt, kei lltt$ik^rtct» in StettiZ
Hit vieler Frenda habe ich den iweiten Band Ihren Orgelachatsea dnrahKenommen , und kann i
" ~ Batchkaltigkelt dan ersten Band noch flberbletet etc.
conaUtleien, daaa dieser Band
Der von Urnen beranasegetii
B zweite Band dea
Aug. Jalm, LOtrtr in Steinbtri
, a HI» a'ä a a ä a a B;
b SOBnST in Augsburg. ,
Präludienbueh
für Orgel.
Tipter's dre[- und vierstimmige Compositionen von den besten Meietem gesammelt.)
ZuBelHt fOr Lt^«rBiMii]ig«ugt«lt«o, itwi« btin Iffentliehen fittlMdienst«
□mgeubslt«!, Tennehrt and verbessert von
KARL DEIGENDESCH,
KeI. SemlnkFlehpsF zu L>Dln(ren.
Ein 163 Seiten starker Band quer 4". Geheftet Mark 5. — netto, 'i
I KflI. Bayarisclun StMlitnlnirtarliim du hiinrii tPr Klrclmi- jid SctiulanB*leB*nh«HBB (imlar
Wo. 84, Jahn. 1888) widrUcItllcti lur Elntflhruaa tiBpfi>hlwi.
Wir finden in diesem 163 Seiten starken Bande Originalcompoaitionen sowohl von
jQ^ndesch selbst, als anch -von verschiedenen rilhmlidist bekannten Meistern, 'wie:
irechtabercer, Bach, Blied, Eberlin Fink, Fischer, Frescobaldi, Fnchs, Gabrieli,
lith Händel, Helm, Herzog, Hesse, Kempter, Kirnberger Kistler, Kittel, Kii»oht,
ttenleiter, Mitterer, M tihlin g Müller, Muffat, Oberhoffer, Orlando di LasSo, Paleatrina,
Land, Kheinberger, Riegel, Binct Häslin^peth Stehle, Suriano, Troppmann, VJadan»,
irling, Vittoria, Weinberger, Widmann, Witt, Zeitlmann xmA ZßaaakovBzky.
Die Samtniuna itt eine durchaus gediegene und rddutltige, »os der iaäia Organiat naoh Bt-
rniBs und Fühlekctt väUen kum. Die OrgsletUcke sind ein« nicht genug nt beaditende 6abe zun
rauche beim blfmtllaheD OoUaadienats, wie aucli zur Bildane des Oescbnacka. Klne sehe achUseuB-
tlie ZufffttM bilden die in dem Anbuiga enthaltenen kurzen Präludien und UodnlatianBa In den KlTDbBD-
irten, lllje Bsietahaltl^eit der Siuiäune — «s sind Im Ganzen 'JSl StUcke - die VerscbiedenartiEkeit
Charakt«ra, die «ohäDe AniBUtUuig, der billige Preis fOr du Gebotene n. A. Bind Vorzäge, welche
._ ,_ „ . „ ,^-^^^^^ ^-,.. n ..^_ . , —
Diese Sunndotig dUifen wir kühn &la die beste Bneheinnng SBf dem OebMa bes^ohimt o
üben und kollen irtr, daen besonders die Herren Lebrsr von dem Buche Oeissig Gebruioh a
Benunnte Orgel-Compositlonen vom b»yr. at»»tH»iniBtertom dM Umem fBr Kjrahe- ^
[elegnnlieiten besoDden empfohlen, bieten der Orguistenwelt eine Auslese schjtner OrnlBtttcke, welcbe
nenUich anKehräden Orgel^elün eis Hemorleistoff und ToHsge dienen und •DMerdem zur Verroll-
DouiDne und Bildimg der tnulkällsehen Fbuitasie von grossem Hutsen sein kann.
Einen besonderen Toizug hat die SommluiK tot anderen, inwifem ele snwohl Oigetatttote iltomr
Ister, sl> such Belbbe neuerer Tonset^er entfallt Tertieten sind berromgenda Componutai, s. K:
uechMbarger, Baofa, BUed, Eberlin, Frescobaldi, Fuoba, Fisoher, Herzog, Hesse, HBadBl, Knecht, Metten-
*r, Mitterer, Knfht Blieiaberger , Binck, OberbofTer, Orlendns Lassns, Palestrina, Stehle, TIadaaa,
'A'itt. Sohon diess Barnen bergen tta den 'Werth der Sammltmg,
Die 231 Nummern sind in venohiedanen Scbwierickeileereden nach Tonarten geordnet; dl* sehwie-
^en, seltener gebriooblichen Tonarten, wie Cis-dor, Ab moll n. s. w. blieben weg.
Besondere Beachtung verdient sodajin derAnhsjig einiger PrUndlen in den Kirehentonarten, meist
iihtige Stdeke von Dr. Witt, und Uodulatlonen in den alten Tonarten vom Tarfassar, weil es an der
t-en Stücken noeli keine CeeeriUle giebt.
Zu bemerken Ist noeb, dass ttber«ll die FadälBfipUkatiir angegeben ist and zwar du
Die allermeisten Compositianen sind im praktischen biteresae Im Zweiliniensfstem
üige Nummern (Trios) sind aaf drei Systemen notiert
Schiieaslicb liegt noch eine grosse EmpfeUang darin, dass sehr viele Pleoen kurz sind, also b<
it'esdlenste recht gnt Verwendung flndeo kennen. .ör. KaaeMAolen
Separat-Abdruck aus K. Deigendesch, Präludienbuch,
50 Modulationen
in den Eirohentoiiarten.
^mpositiDiien ?m K. Beigenlegclt, Dr. Fn. Witt, Dr. J. i. Htmf ni mga alten Meisten.)
Herausgegeben von
Preis: Mark 1.—
0. 0. R5der, Leipzig
irzogsibcrg , HaLoHoh von, Op. i
.Nnnltomio. Jer Holiien Heil»nd" ...
Jp. 4fi. OrBBlFanCasiB über: „Sun danket
)|i S7. Seche Chorila
(Jo. 1. Aoh Oolt vom HlmniBl •iltW dsrein. 1
Nu. a. Ab» Hafer Noth achtel Ich eu rtlr. Ko. 4
, hsiTlich' T»R. No. 5. Kommt her in mir, i
Ka. K Heineu Jeaum Usa icb nicht
M, Carl, Cuion
aoralTor»|nel iihor die M^odie: „Wer
indeute. Invenlion. TTiilHdliini ■ - - ;,
vk«r. RobAVt, Op. 1, ElnleiiQDg und Doppe
bar, Hana, F&ntule uach Worten dar heilig
laaan, Faal, Toccata (In Gl ....
iK*», B., Op. 7. Nenn Choral -Vorspiele
TOtaDAV, Tb., Orgelstiick (Andante in
MnnemnB an K F. Bai'-
E. BegleltnnK
V,
S». OrKeloomposillon«n. Heft 1 . . .
" ■ ioBO. No.i, Ptilodlum. No.a.Legeuu
% (Lvriaehe BlÄtter.) No, 5—8 . .
n. ir.yrisohe Blätter.) No. U-l:i
'EinlBlnr F-iitaaie,J( 1,90. Fujte
i a' a 3 ä a Di a_a a a_ a ^
- HebpaM vorsehlsdeo« BKss* e.
der Lnmentatlonan mit der OrgL„
brauche for OrgBlsehüler niedereeachriaben -
- UebuiiKen Im GanaralbUB'Splele f. Scbol-
lohrlingOpSohiüseminaristen.OreelachüIariuid
alle jene, welche sich im Spiele der dinloni-
Bohen Drei- und VisrklänKe aller Tonarten
C dl ich einüben wollen, eine unentbebrliche
_ ,be za jeder GPHoralbasBlehra . . . . ;
- Muster mm richtieen Spiel der Ganeralbag»-
DabnnRen bearbeitet und allen Jenen, welche
en aufrichtig mit der Kunst meinen, e<^wtdmet :
- Untan-lebt u. (JebnnK«n Im GensFalbasse
nach dem in der Tarordnung Jlildiiug der
Sohullehrer im Köniereiehe Bayern betr.' für
alle drei Jalire des vorberaitnngB.ünterrichts
der Bcliullah Hinge genau lii'.stlmmten Slnfan.
ganga entworfen,
i. Cure: Text und 3 Bogen Notenbaispiele 'i
2. Cure: Tbü. __ . „
3. Cure: Teit und 4 Boiren NotenboiBi, .
Kamptar, Karl, Op. 66. OMralstaeke. 150
:t und 7 Bösen Koterboispiel
Lv^piar. iLapi, up. üü, urMlstaeRe,
kuraenndlaicbta, für angehende Organit.™,
ImS-, 3., <l-etimDilgunSatze und in allen Dnr-
nud Moll-Tonarten, nebat einem A> '
Uodulationeu. Cadenzun, Fingor-
itbnnECB, dann Intervallanlehra .
- Op.I21, C&cUU Lfg. 1, Answeld kU _._ _.
erBeserer 3- und mehistimmiKer Origiual-
OreelBtilcbe aller Art fiir miniler und mohi
■eubte Spieler, zum Gebrauebe lii^im iilTentl,
nil T'edal- j «^fcliMu
- Op. 53, Album rOr LaiidarKanlsteD,AMVFaht
TOn 100 nach Dur- nUoll-Tonanen gaordneten,
knraen u. leicblan PräludieD, Varsetten, Fnc-
hettou, Vor-, Zwiflohen- und Nachspielen zum
Laut üinitterialbtatt für Kirrhtn- tttid Scdul-An-
1 gelegetüiHtcnim Eönigreidi Bayern 18S4 No. Si n<
, daaVertelchnis dfr für kathol.LehrerUldungs-Ai--
atalten genehmigten Lehrmiflel aufgenommm.
Neueste Ausg'abe von
Casi>(u- Ett's Oanticfi Hu.ei*a
; \ (». Aij/ivi'-) Johaiines Schub, \».
I Mit mehreren btichntlichen fliiprolMtianBi
; i-reie: 236 S. In Qnart br, M. 150 n., gebd. M
Sie GaaanL'ftimme einzeln:
210 S. in Oclav gebd. 60 Pfg. nelto.
Tl.,
Aul Wunsch stehen Ausnahlienilungan lu Die
C. G. RUder, l.fi|>:
saa-auasaa
VerW
it«ii, Al0*nion, Op. 11. Inteiladinni .
•h, Job. Seb., kyr.B, ABnus Dei und DonJ
I moll-MBasa, uburtr. von Höh. 8ch»ab . !
TeiSll<ak8 am ifer K»«th*ni-i'ii:^Oii, üliertRiH
No.1. Arfe Uli ChiJr^i;*. Kli. i.Uberal ^ 1)
18 Kuuat der Fnse, obertr. und r.a SuidiSBE**
eichnung, d«a Vor'ragB, sewie der-ManUB' — ■■■
äheo von Gt Ad-, Tboitt*«. Halt' ( j« 3,
Einzehi: So. 1. jl -J«. No.-ij«l,-. No. 3.
NO. 5.^-^ No.8,j»l,-. Ko 7.u«-Ä). No.
5,0- '?- -^ 1.-- »0, II. Jt IM. No. 12. j»
No. 14. j« 1,-. No. lä.M 1,54 '
Talndium und Kiuta über den Namea B-A^3-H,
pplicatiir bflielshnat von O, Ad, Thomai . .,
."?' *****•• Op. 1. An^uile mit Vnriatioil
il>.5. Cinq PiicsB (Fänf atäeke) 1 '.'.'.'. ';
*t&9v«n, I,. v«n, Allasretto Kai du Sinfoni«
i-Biwagiin von Jnllna Bnckel , " 1
il, Rndolr, Op. 6*. Seohi ChaniktBrätlh*» ."
NO. 1. Jralidiara. No. 2. Triam. Ko. 3. Fr4
Ko. 5. Visfon. No. 8. Unraha.
ip «8. OraoUJouoert (in llmoll) mit Be«]. de» Ori
" -t "jel *'•'■ **' ^^" '■'*''"■ '^"^
roi» PieoBB. No. 1. CLantda »oir. Ko. 2." MyllB '
>bma, Job., Op..|a Ave U>rl. (Ur weibi Cb
THetbeKleitnn« tteaAsitet von Theodor Ki:
n*«i.^ l" "J* ■^'*' Brahma „Ein deutschra W
NO. I. „Wie lieblich sind-' j»ü,- No i- Den
'?•'' "■""' Op- 1«. ZweiTrtHndlen'ni'd'FÜ
NO, 1 iD > moU j« 2,-. No. 2 la Dmol! J
trmann. Hau«, üp. 5. Sonate (In (Ji
II ». Zweit« tiondte (In Cmoll) ■ ^
'*?''S"**,V^P-,^i *'«nta«le Bbe^ „Ein' fei
p. .fA Vier Chonil.Torapiele al> Trio'i ■
p. 76 Seotasahn m-<lodUolia OtniBtiiek« U dVir
äbjjt ßenauer Be«ai«lmuiig desTiWer. und Fui
nl inin kfrPhlitlien Oebranehs. 2Herie
allen Dar. und jfoUtonarter, Zum Öehranoli
ensie, wie cur AnreBmiiF oineg ftosdnicknolld
Heft 1. 24 StUcha in Dnr; Heft 2 24 Snicke 1
r 99 Drei Fnf en mit vorausgehenden Einlel
No. 1 in AmolL No. 2 in Dmoll. No. 8 in H(
p. Itti. ZwBi OrRolatacke: Toccata nndSndairto
nirt«n (^oralen za festlichen (^atteadlenaten vi
No. 1. ToucaU mit den Chorälen : „0 Welt loh
„Anf meinen lieben Gott"
Ko. 2. Andante aerioso mit den Chorüleu: -Öot
l^rilen" und „Mach'i mit mir, Gott, nach deint
p. 104. Tocoata und Fag«, xwel aoch Eom OoG
rgplstdcke. No. 1. Toccata. No. 2. Fi«™ . ,
p. \U6. Fuge (in F> mit vorhergehender Elnleili
■rtraue geeignet
1). 110. Elefiie und Flure [in Aa) aach iura Vd
obbammttr, Th., Op. II. Acht Choralbea.
eben Uebraachfl. No. 1. An den WasaernUaee
t cewiaslich an der Zsit. No. 3 Jesna meine :
ilienallcWHIder. No.3. OHanntvollBlBtundW-
rh liebe Reale, Ko. 7. Helt Jean Ohriet, dioh >
U9 ich tnusaud Zungen hätte. 2 Hefte . . .
11, W. Kiinfiehn Paaslons-Vorapiele
h 2:1 24 OrgelatUote vonichieäeiien Chaiactoi
naaalll. PoUblO, Op. 282. Sonate (In Fm
idA-Albiun. AuagewähltB Stucke ans _G.
«arb und zum Oebrancha an ConBarvatonen ,
litPedalApplicaturverBohen von A.W. Gotts
Heft 1 JaSas Macoabaoa. »»ft?J'rBu*vh>TOno.
Hell *. Jstael In Aegj|ten. Heft ... öf™'""i
iran. tarn.. Zwei Chore an« dB« Oi-atonmn: 1
.GEBRÜDER HUG & CO., LEIPZIG.
5a» bWgftt unii frettjMtHt ^svs-lnftmnmit ift
Mannborg's
J;leine ^ttage-
SdgSncc,
Änfiiradie!
■^dM
Solita!
QTonltruftiijnt!
franko-lfieferungl Preis 150 Mark.
graJi»!
4 Octaven, 2 Register, 1 Knieschweller,
ElfgantEB CSeöäitTc mit gEWini^er ©aUerie.
fs rät Thataache, daas die „Kleine Cottage-OrgBl' für den billigen frei» in Bezug auf muaika-
ßtchen Wertfi und soliden geechmackrollen Bau. Unübertroffenes bietet.
Auf derselben sied gatix üliprra.-cheiide KlaDgeßekte hervorzubriogeii. Ohne Benutzung
der Register ertöot eio wundervoll intonirter milder S'-Fuabtrm, deo KegiBtem Echo und Etolce
(bei der grossen Orgel) entsprechend. Mittelst der beiden Register Icanu man nach Belieben
den Base, oder den Diskant verstärken. Bei Benutzung des Kuicschwellere gelaugt die ganze
Kraft dee Instrumeatee an seh wellend zur Geltung.
Zur leie/iten Besühaffung dieser zu Haulandachten sehr empfolilenen „Kleinen CoHage- Orgef
wird durch günstige lahlungabedingungen in coulanteater Weise ßelegenheii geboten.
■V" lUalfeltttn )»reiHsuianf ncb|l Bct"]!* bcbineuiieen bifkn mi
III. Abtbeilung l
- Kurz* und lelahta Modulationen f. d, Orgel -
- OFKOlbesleitung zur PrftfaUon -
- Hebrera veraahledane Biese z. Begieitong
der Lamentationen mit der^OrgeL zum Ge-
brauche für Orcelscbüler niedergeschrieben —
~ Debunren )m Oäneralbaas-SplalB t, Schul-
lahilinge, SchalsemlnarJBten, OrgeUchtilerund
alle Jane, welche sich im Spiele der diatoni-
BOhen Drei, und Vierklänge -"- " '—
ban OrgelBtHeka, t
Haft 1.
Heft 2: 12 Stttoke ..„,.
Heft 3: S Stücke 1.30
Heft 4: e Stücke (Paetorelli:! !,—
- Op,K1. Album für LandorganlsteOtAaswalil
vonlOOnaehDur-u.Mall-TonBi:tengeordDeleu,
kurzen u. laichten Praludiau, Tersattan, Fug-
hettan, Tor., Znischen. und Nachsplalen zum
&^
idlich ei
m Jod
FOUen,
lunantbalirÜche
— Muster zoin richtigen Spiel der GenBralbass-
Tiebongan bearbeitet und allen Jenen, welche
esanfrichtigmitdtr Kunst meinen, gewidmet .
~ Unteirlebt u. UebanKea Im Generalbasse
nach dem in der Verordnung „Bildung der
Schnllahrer im Königreiche Bayern betr.' für
alle drei Jalire des Vorbereitunfpt Unterrirlitj,.
der Schul! alirlinge genau bestimmten Stufen,
gange entworfen,
1. Cur«: Text und 3 Bogen Notenbalspiela '.
2. Cun: Test und 7 Bogen Noteiibeiapialo •
3. Cure: Text nnd 4 Boiian Notenbeiapiale !
K*mpt*r, Karl, Op, 66, Opgelstdohe. 150
kurze und leichte, fiir angehende Organisten;
im 2-, 3., 4-stimmigen Satze und in allen Dur.
und MoiMonarten, nebst eineni Aoliange von
Modulationen, CadenKcn, Finger- und Pedal.
Übungen, dann Intervalleulehre <
- Op.l21,C*clllaLfg,l. AiiswaMkkiiiarprimd
SrÖBserer 3- und mehratimmiger Origiiial-
i^lBtücke allor Art für minder und mehr
■ Laut Ministtrialbtatt für Kirrlien- und ScAui-A.i-
I gelegcnheiifn im Königreich Bauern 1884 No. 3i I,:
I das Verteicliiiis der für J:aUiOl.Lelirerbiblungs~Aii-
\ stalten genehmigten Lehrmiltel aufgenomtnfn.
Neueste Ausgabe von
nsii.) Johannes Schnh. o. Amia.
Mit mehrtten blichltllchen Approbationen.
236 S, in Quart hr, K. a50 B., gebd. M. 4.-
Die Oasanj-stimme elnzam:
210 S, in Octav ir.'bd, HO Pfe, netto.
utahliendMHien lu Diensten.
. (&,, GEBRÜDER HUG & CO., LEIPZIG.^
ininm
^Vr■!tnlnJ.iaia^^lnn^ p [Sil 11« UIIIIUHI-I I BlSbun am, ^
B
111 <i
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imamsLüJsiSiaa i
■rai Stitako au der »ittJ.inH'WBlon, Mnrtriai I
,Ko.I. Art* uid'Ch<tr:«l,% Nb, «.Cberal^ 1 .
,(e)^ GEBRÜDER HUG & CO., LEIPZIG. ^^
CDanntiorg's P^merikaniscfies !!^annoniuin ßtyl 12.
M tligntiii |lDiiioni-6il|ilDrt mit ginnW» jUiucn, illDr<llil-Miill mi 2 Itnilittni.
Edler Ton — Bebla« Ckarabterlstlb d«r BcslBt«r.
r Pralndium qn'd FuRe über denNamon B-A-C-H i
ApplicatuT beieEchnuC vua G,<Ad. Thomas
tu-blan, Otto, Op, 1. Andints mit V»rl«tion
■ (•[.. S. Cinq PL«ce8 {Fiinf Stücke) '.','.'.'.'.'
PMUiOv«o,ld. v«n. AIlBgreltoaaidMSJlrfolli« ■
,ul>ertragiin vott Julias Bactol , , . ; i "
llbl, Bodolf, Op. 64. geoha CharatenUioke
Ko. 5. Vision. No. 6. Unmha. ^
; Op. 66. OrifBi-Conoen (in Dmnili mit BeR). du Oro
l*BaI, H. BiuI«o, Ob. M. Dau,- ""— ■■-
Mn, 2. No"'
Noel
i Troi» PicEea. No, 1. (JhsDt
Iraluna, Jota. " '" '
No,2. Idylle.,
', .-.-— -'e;^^..*"'*"^*'^f'""bt, Chi
laeleltnu« Bearbeitet toq Theodor Kit
Ulxt Hoa Joh. Brahtns „Ein dautacheS rJ
vortrage bB.rijaltet yod ß. Sobaab
■ Wie lieblloh »ind- jl 2,—. j
_ Fuge:
No. J*
Zwt
iTräl
0. )!. .Dem
.jr.-T.,
.. - - . tnoU j|2, . ..„,
«tarmann, Hau>, Op. 5. a.__ _
(li. S Zweite Sonjte (in Cmoll) .... ■-'
'S'''.,5'^**?.>.**P-,<'- F"ita'i« ai"" „Hin- fesl
Jf*^ ?i- jf'"' t-horal-Vorsplele ala Triol , . ,
Op. 76 Seeteohii B-lodisQho Orielslicke 1b dm j
nebst geDBaer Beretohnang des Finger- und Fus
und sunt kltcbllchen ClBbraucha 2HBfta
lttg«I, OoMtmY, Op. »f. *B kleine OrgelsU^;
in «llon Dnt- und Molltonarten. Zum öiihranoii
dienBie, wiH inr Anrettimft elnoa ftasdracksvoüsi
Heft I. 2t Stüete in Dur; Heft 2. 24 Stücke i'
. On. 99. Drei Fuffen mit voransgehBnden Einlelt
>io. I in AmolL No. 2 in DmolL No » in Hni
Op. \<H. Zwei Ore^lnacke: Toccata nndlndaole ■
liinirten Cbaraten in f«stlii-hen Gottesdiensten Tic
No, 1. Toucata mit dan Chorälen: „O Welt, loh i
„Auf meinen lieben Oott"
Ko. 2. Andante serioao mit den Chorälen: „Qott:
Erden'' und „Maeh'B mit mir, Oott, nach deinei
Op. 104, TocoaM und Fuge, zvei aacb mm önii
Orgelstfloke. No. 1, ToccatR. No, 2. Fwe . . .
Op, JIM. Fuge (in F) mit vorhargehenierEInlella
.vortrMB geeignet
On. 110. Elegie nnd Fnec (in Aa) uach lum Voi
>r«hliftinm«F> Th.| Op. ll. Acht Choralbeai-
lichen Oebranohe. Ko. 1. An den WaeaernüBsau
lat Eewlaalirh an der Zelt. No. ä Jesus meine Z
ruhen alle Walder, Ko. 5. Haupt voll Blut imd W»
dich, liebe Seele. Ko. 7. Herr Jean OhrJM, dich an
ilaas ich tausend Znngon hätte. 2 Helle . . ,
Ob. ya Fünrzebn Paasions-Vonplele . . . . .
Op 2i. 24 Orgelatilcke veraohieSenen Ctarafilei*
tm.«lll, FoUbiO, Op. 292. 8<mate (in Fmo
|iidÄ-Albiim.^Auagewah]te Stüuke ans o. K
jie^ru. U-.U ^^^ Gebrauohe an Cona. -
mit PedalApplcatur versehen TOn A.W. tiottao
Heft 1 JuäM MaCMbftUS- Heft 2. Trauerhymne.
Hat 4. .Israel in Aegypten. Hrtl ,^ p*'»''-.,
,y3i, Job., ZweiChore aus dem OrtWnnm: Di
<§
^
3-
I
■ »» OesehBimekvvlle Anastattnac « «-
Styl 12. 2 Spiele Zungen, 5 Oktaven, 11 Register, 2 Eniescliweller.
(^lapafim 8', »Irlobia 8', J>titnipal 4', 3late 4', (Erfui 8', piaiw 8',
©ux-)§innanii, Siahanl- liti» tBag-EnppIcr.)
>V" Ptei's 400 Mark. "W
^afftUre Inltrumenl mtf muTfa^ hric jSfal 13 Ißarft 425.
,, l^feifen „ „ 14 „ 480.
Obigrr Styl 19 m( gac
für einen tAUigm t-rtU tm
der Okiaiin- Koppln, in der
frösasTV Bäum» hinrtiehe'id i
dam OiaraUer dtr mildun Ri
JMe auf iflesam Ins^i-utn
itii und jedem, d«ni dam» geltgnt i
•IM trattkommaita IttttrumaU su biiilxin tuttnt Xu empfn^Jen. iN,.
loduinliaiufälitgtn Regititru bfalthmät Hantumivm. trtdieiiit bri Amrrn-Iir
^rkung aid 4spie/i^fe inwfrumeni tmd iet in Bexug auf Tvnlerrrfl^ attbft I
Die lonsN litgisler. Efht 8- mtd Piano S' ipTtehin jk*t leicht m und iM
itnw gmtien Pf/ifai-Orget sclir Hulie.
m bemirkeiuleii muilK-nUnrlini Effekte
r ttmnin inuRHiltn prcieluutsnt atbfi SeiiiBebrbinnunan) bUfen n
•fite» SnauAcmda
Ilt. AbthelluiiK 5
Kurza und lelehte Nadulatlooen f, d. Orgel —
OrselbeKleltunK zur Pr&fMIon —
Mehrera v«F«ebl«dene BftaSB z. Begleitung
der Lamentaxlonen mit dar, Orgel. Zum Ge-
brauche für Orgelachüler iiitd ergeschrieben —
Uebuncen Im Genemlbais-Splele t. Schul-
lehrlinga,SchnlaeiDliiariaten, Orgelschülernnd
aUe jene, welche sich im Spiele der diatoni-
sdien Drei- nnd Vierklänge aller Tonarten
edlich einüben wollen, eine unentbehrliche
_ ,be za Jeder (JcneralbassleUre . . . . S
■ustep zum richtigen Spiel der Generalbass-
üebnngen bearbeitet und allen Jenen, welche
esauMchtlgmit der Kunst meinen, gewidmet ;
DnUrrleht u. Uebongen im Generalbässe
na«b dem in der Verordnung .Bildung der
Sohullehrer im Küniereiphe Bayern bolr.* fiir
alle drei Jahre des Vorbereitungs.Uuterrii'lil)«
der SchullelirliiiBe genau bestimmten Stufen-
gango entworfeu,
1. Curs! TBit und 3 Bogen Noten heispiele 1
2. Curs: Teit und 7 Bugen Nolenbeispiele '
8. Curs: Text und 4 Bogen Noteubeisniele '.
>. Karl, Op, 66. OfKelstOeke. 150
id leichte, für angehende Organisten;
44timmigenSntKe und In allen Dur-
ban Orgvuvatnn, i
-12 StEcke
Heft 2: 12 Stacke
Heft 3: 9 Stücke
Heft 4: 6 Stücke (Paalerellf!
- Op.53, Album farLandorKanlsten,Ania-ahl
von 100 nach Dur- u, Moll-Tonarten gaordneleii,
kurzen u, leichten Präludien, Versetten, Fur-
hetteii. Vor-, Zwischen- und Kaohspielen zum
vor- und nacbmitlägigon Gotteadienste inka-
thOliBChen Kirchen; Original- Compoaitlunen
älterer nnd n " '''"""
r Heister .
taut MinislerialhUitt für Kirrhen- und Sehui-kn-
I ' geUgenheiirn im Königreich Bauern I8S4 Wo, S-i • -
I dasVerMeichaia der für iMOioLLekrerbiMuiigi-Ai--
I atallm genehmigtat Lehmtiltal aufgenormnm
Neueste Ausgabe von
Oai»j>BX' Ett'» Cantico. Haora
l ( (». A«i«v'i Johannes Schuh. <». Aa«^;,'.
] Mit mehreren hl ic hilllichen Approbationen.
I i'reis; 238 S. in Quart br. U, 3.50 n., ßebd. M. 4.— i-.
; Die GesangnUmme einzeln:
l 210 S. in OcUv gi'brt. 60 Pfg. nett,..
I, Finger- undPedäl-
OpTm,6iclltaLtg.l
grosserer 3- und mehrstimmiger Orii^nal-
mielatucke aller Art fiir minder und mehr
Sgnbte Spieler, zum Gebrauche ("'im "ffciid.
ottasdienst^ (Tith. 19 .Stiii'kej
I iji £i a « a a
Paah, ioh. Sab., kvr.e Ai
' H moJl-MeBie, liborlr. iaa Ro
- Dnl Stitskfl not Aer UiMiiiatfti^oa, Hberbnul
■ Nd. 1. Arfc ui« Cbiir j» I.ÜO. «*. *. Ohoiri ^
1- Die Kiiüst dg r Fhäb. abertr. lind eu StndieiiK*
leiEhnung; Je«^Votri»es^a»wiB^der MaonU.
' EiDZI
! No.5,
; No. TO. .
No, 14. j» 1,-. No. 15, ,
p- Praladium und Fnm über
Atipllcatur beieichnet tud
tarblui, Otto, Op. 1. i
-,..- CiöT PiftcM (Fünf Stbek«! i
leettaav«n, Li, van, AltesrBlto ani dsi StufcaG
"'■""Tigan von Jullaa Bnckel , i , , l l
Sndoir, Op. «i. Saotu CharAteratItake 1
1. l-nlaAlam. No. 2. Traum. Ko. 3. Ftj
i M»(i>B. No, 6. TJni-nha. 1
3. OtobI Couootl (in Dmoll) mit Be<tl. du oJ
. Bf. BuTloo, Op. {H. Deiu Pitcu. n9
hlbl,
. Troll. P
., Op, 1
lg Bai
1, Cbant du t
12, :
, No,2, IdylliJ
Orgel benleanng Ba^rbeltet ,
Z*si «ttze Htm Joh. Bmhnis „
vartiUB bBurlisiJet von R 3chaal
Ko. 1. „Wie liablich »lud" .JIS,-.
infto: , Herr, du blat wüiilig- , ,
rstier, Hmx, Op. 10, Zwei PrSlndlen aalTFi
M" 1 .n hmoll-^a,-, No. ^inDmotf .
lann, Haus, Op, 6. Sonate (in U)
Zvitlt*' !4nnjta /In rn.,Kllt '
«hl
^ -■ - - BdoCni«!!) .
*S*V?'^**?.u**f-,^,^ FMtMie aber „Bin- fe^
Op. yj. vier Choral ,Vor»piels ata Trio'» i
. dp, 76 Seohzahn IB-Iodisobe Ornlstiake La di-n
Heft 1. m »tilcke i
~ - - -Bi Foxen _
ÄmolL No. ,. , ._ ...
H. Zwei OrKelstaoko; Toccsta nndlndaiilo
binlrCen Chorälen zutestHrhea Oolteadieneteb wl
No. I. ToccaU mit das ChorÜlen:„0 Wall, loh
No. 2, Andante geriuio rail
Erden" und „llaoh'» mit d
Op. 104. TouÄta nnd Fnfte,
. OrgBlatdcke. No. 1. Toocati
Op. lOB, Fuge (in F) mit voi
.vortiMB geBignet . . ,
Op. no, E^^ffle n
den Chorälen; _0ot
iohen Osbranoha, *'~ ' '
it ge wild Ich
Acht Choral beai
„ ., en WaBsernuase:
Zelt, No, 3. Jesos mein« •
dich, liebe Seele, No, 7. Bbit
dass ioh tauaend Zungen halte. 2 HBtle . . .
Op. '*. FUnftahn Paasions-VoriBiele. . , . •
n,; !ft 24 Orgelstiioke verschiedenen Charictai
kmafl«IU, Pollblo, op. ;ä2, Sonata (in Fmj
kadÄl-Album. Auagewahlle StUt
Bearb nnd KUni Oebranohe an Com
torien ,
; !^^ GEBRÜDER HUG & CO., LEIPZIG. ^ ^
Mannborffs
(^legffnln IBu^baum-
bäufi ntii Qitdini^iein
Pfeifen -Äuflä:^ unh
3 lemlrtjem.
Iplele ZmigeD, 5 Oktaveii,
Register, 2 Knleschveller.
■eis 900 Mark.
.egister-Anordnung.
EcAo S
Diapason &
Vwiotwdlo»
Btyl 14 (8bI«>- nad Kap«lleB-Or(el) 1:
mä « tw untrifichtf Schonl.t;t de5 Tun« und hscrlicht Kimgl
tisliant
r(e *
'ce »
lodia &
zeelesle 8*
TtonetlG
Ditica'it'KoppUr
Basa-Eoppier
Kmeschweller
Orand jett-^bel.
UtAllktti wItStjl«
1. MO.-
■llMleTlevliStilll
1. ».-
■11 eilltllt «It St)l «
I. !00.—
rur KlrebeB-Cl«braneh, od«
und i6.fLiuitiu RefiMcra bciKheml.
Igfarbfn. GtBi böondera htr"ot<ahtb=ii ig
altTolkn luxem tt
iiistlic ßidtl «fu.
mir äankii Hum
lebt« ■odulatlonen f, d, Orgel
nng zur Pr&fatlan
Mhledene Bftwe z, Begleitting
llonan mit der OrgeL Zraa Oe-
JnelichUler niedergeschrieben
i &nBFalbaEi-Spl«le f. Schal-
ilieminaristen, Orgelachfilac ODd
che alch im -Spieta der dialeni-
nd Vierklänge aller Tonarten
Iben wollen, eine unantbelirliche
ichtigen Spirl det Genei&lbses-
rhaitet und ailen Jenen, welcliu
nit der Kunst meinen, guwidmet
. Uebungen Im Generalbftsse
der Verordnung .Bildung der
:xt und 3 Bogen Noten hoispi eis
•iX nnd 7 BuRen Noterbeiäpiele
ixt und 4 Bo);en Notenbcispiale
irl, Op. SS, OperelBtaake. läO
Jite, fiir angehende Oreanislen;
unigen Satze und In lulen Dur-
irlen, nebst einem Anhange von
Ca^enz<;n. Finger- nnd Vedal-
1 Intervall enlobre
aL(g-l, Auswahl kl diiorer und
nnd mehrstimmiger Origiur'-
11er / ■ *" ■ ■
'^JS Heft 1: 12 Stücke , , . , . 1,7:
"■S' Heft 2; 12 Sticke ..... I„ir
"•°", Heft 3: 9 Stücke r.ln
Heft 4; e Stücke ^astorellej l.~
_ rQ I — Op-53, Album fQpLaDilorganlsten,Atiswslil
' I vonlOOnachDur-u.Moll-Tonartengeordnelen,
kurzen n, leichlen Präludien, YerBetton. Fus-
' betten. Vor-, ZwiBOhan.nnd Nachapialen zum
vor- und naclunittagigen Gottesdienste in ka-
tbollschen Kirchen; Original , Oompoailioueii
3,10, älterer und neuerer^fiMer ...-
' Laut MiniBffrinlblatt für Kirrlien- und SrAul-A«-
■1,10 gekgenJifitfn im KÖnigrfi<^h Bayern 188i JVo. S4 1,.
: dai Vtrt«ichnU der für \aCliol.Lehrerbil'Cungs-.ii,-
ttalUn geiuhmiglen Lehrmittel aufgenommnx
Neueste Ausga.be von
Oaspar Sltt^'e Oantiect wnofe
^!9 , (», Aaßi'i!'-) Johannen Schuh. d. .«u.d.i.j.
n'in Mit nehtaren bIschBHIchan Approbatlen««.
I l'reiB; 236 S. in Önart br. H. 3.50 0-, gebd. W, 4— 1
I Die Öesangstimme elnKeüiL
j 210 S. in Üctav ai'bd, 60 Pfg, naflo.
I griwfclunäormuMn.iii: .,I«hob lltmi .Tchi Schub laU ircoi...
im
Pi
...t fdr n.
n Gebrauche li
S Stiicke] 2.10 I
Auf Wumdi •Iahen AutwahltMdmiimi lu Diens
i@>,. GEBRÜDER HUG & CO., LEIPZIG. ,,^>
3Iannborg's
3.mzt\ksin. QLontttl- unb Mvä}m-3t^zt
Cttinfi
m nUti
'"< «»«i prieo HiroiMiiiiii-PreJicoiirMt. "«i
2 Enii
Regls(er-ii
OliUnt.
C/ari„na i6
isiaaigsiaiiiaa
Verlt
^■liton, AlsApnon, Op. II. IntertndiBm
BMh, J«ta. a«b., kjT.o, Aenu* Dal und Don«
Hmoll-Messe, üljeitr. von Bob. Schaah .
I- l>rBi Slitsks aoi der Katttitiii'PBnlaii, Hberwun
■ «o. 1, Aph u»*C!hArJ«l,*. «i. g. Ctwral j» I
I- Ihe RunBl; dpr Fiiae, ttbortr. tmd zu Stodie
) zelchnuui; di» Voriitea, sawie dar U&naal-
I »elien vonO. id. Thomaa. IleH,'lj»i-
tinieln: So. 1. j» — flO, No. 'i j« 1 — N
No.5.^-.HaNo,fl.^l,-. No 7.j«'-,8Cl, No".;
, No. 14. J, 1,_. No. 15. -• 1^
f ™',^?i|;™ ;n* fi;«» ulter den Namen B-A,-C-H, t
it VariaUoD
CiDfi PIAcfla (Fünf Slilokä)
libl, Rodolf, Op. W, 8sah^ ChttriSktewtScto 'J
" "' " ' I. Chantdasoir. Ko'.Z )dyil6.'|
iodrli]
aä FiJ
lancaoHMT. No. 2, Idylle..
,, -,,.-■,-.- — ■ ~K — A»8 Marin nir weibl. Chi
' OrBelbeBleltnn« Baarbeitet von Theodor KU
: ZwBi «itiB Hiis Joh. Brahms „Bin deulach«* lü
vortrago be^rl eilet- von R. Sobaab "
fjo, 1. „Wie Ueblioh eind" JH,~. No. i„Dei»
I FugB: .Herr, du bist würdiR- " ■. ™
No, 1 .« KnjoU ^ ■2.-. NO. 2 in Dmolf . "
«tarmatiD, Hans, Up, 5. Sonate rin (»
. '^ t^' Zweit« Son,ite (in Cmoll) . . '■ :
S^'-5''S**-,V*^P-.^^ Fantasie aber ..Rtn'fai
, JJ|). J'i vier Choral- Vorspiele ala Trio'i
, üp. 76 Sechzahn m-toditohe Orcelatäclu iE
nab«t Bsnaner BoKBJohnnng das Fini
.und zum kiVrMilicheii Gshrauche. 2 neito j
^agel, Ouatav, (Jj. ftl « itjelne Orgeletjlck«
in allen Dur- und Molltonarten. Zun Oehrsacj
' '"?.''«\"J,^ 'Jil AnreBilBf- eines tnsrtnicksToirä
Heft 1. 24 Stdcke in Dur; Heft 2. 24 Stücke 1
Op, 99, Drei Fucen mit voraBsgehenden Efnle«
NO. 1 la AmolL No. 2 in Dmoll. No 3 in hS
Op. HB. Zwei Ootetatacke: Toccata nnd SndaDlo"
binirten Chorälen lafestlfrlien Oottoediensten wi
No. I. Toccata mit den CliorUen: „0 Well, loh;
. „Auf meinen liehen Gott"
No. 2. Andante aarioso mit den Cbonilen: ,.Qot
Erden'' und „IXach's mit mir. Oatt, nach deinj
Op. 104, Touoata und Fnge, zwei such Enm Ön
OreulatUcke.- Ko. 1, Toccata. No, 2. Fntje . .;
0|i. lud. Fnge (in Fl mit vorhergehender £inleil|
jel^et
„,,. .... „.^.e nnd Fnre lln As) auch rum vj
H^hhammAF) Tb*) Op. II. Acht ChoratbeM
■Hohen Oebraucho. No, 1. An den WasserfluasBl
ist EBWiislich an der Zelt. No. 3. Jeetu meine S
mhen aUe W* Ider. No. 5> Haupt Toll Blut und Wi
dich, liebe Seele. Ho. 7. Hflrt iean Ctirtst, dich i
'daas ich tunsend Zangen batte. 2 Hefte . . .
Od. *. FflnfaehB Passion»- Vorspiele
Oll 23. 24 Orgelstücke verechiedsnen Ckaraetei
imagalU, PoUbio, Op. 292. Sonate (in Fm.
Indel-Album. Anagewahlte Stdcke ans .0, 1
Beurb. nnd mm Oebianohe an l^on'BrvaWnen,
mit Pedal-A.ppUcatM versehen von A.W. l,ott»-
Hell 1 Jnäia Kacoabans. Hoft 2. Trauerhymi«.
■ Hort «. Jsrael In Aegylten, Heft S. Ö^m^^
»ySn, Job., Zwei Chöre ans dem Omtonnm: I
IpInfl.'Kart'jBäMPd', 2M Choraie 'in dreÜ
KtarS-ituBlten nebst mnsiktheoT^tiacben und I
yivrta_ Auflage. „-_.;.,;,,i, ■„;„i,„'„„fl iiaua.' Z
GEBRÜDER HUG & CO., LEIPZIG.^
Mannborg's
p[tn«tttfea«. CloncBttf- n. Kut^tn-Ott^rf ßJ?l H6,
SiidItlilinQt Itiglion-et^ri mit otqUltn Sfiduoanb jmn ftit ijnltfllfli tK Sti4tn tu.
^
Styl 16. * 5'/j SpMt Zmgen ^ 5 OctawM 4^ }8 Register * 2 Knieschmeßtr.
RlBlltsr-Anordamf.
Suifaii
Bust-Ktfpiir.
Di«« ti
Ksfplir
Distmt-h'rffler
Bias-Ki,ppirr
Cramljiu-Hiiil.
dies« Styl beiondlrt >u klrckllekan Zwaekeii. Dl
KlangwirVunB nillt «Ibi. grosse Kirchen voll.iindie >-^i
««hSaen Anblick.
-w~
eine Otgtl vollkoinmen.
fl^lfnj*h-it>'n '''' <.Zeiischri(l fiir Ingtrumentenbou" schreibt; ■tanborf's AmerlkMlMha Harnonlutt
\XMiV\A/\jlVi,f:,H,, verraihfn «hnn in ihrsr iutienn Auutauuiis ein von echt kiinslltristhem Geisi durch.
druDgenes Streben ; dass sich Ton Dlld Chaiakler der IntuuniEnte dem Aiuttcren harniiini-ich nngliedero. ist schien
oft vuii uns unerkannt wurden. „Zeil'H:h(ifl für InslIumtnteobBU." Paul da Wll.
WK' Orouai llhiilrlFirn rretatrourant nOitt JtBiUDandtnguHgeit bMm tcir cu verlangen. -^^
NodulAttoDan f. d. Orgel
iir Ppftfatlon
»ne Bftsse z. Begleitong
mit der .OrgeL Zum Oe-
ihäler niedergaschrieben
ralbasa-Sptela f. Schul-
laristen, Orgelacbiilerund
^h Im Spiele der dlatonl-
irklünge aller Tonarten
lllen, eine unentbehrliche
neralbasalabre . . . .
>n Spiel der Generalbass-
, und allen jentn, welche
Ktuigt meinen, gcwidrat-t
ingan Im Genaralbassa
erordnung .Bildung der
'orberaitungs-ÜDlerricht»
1 3 Bogen NoWnbeispielc
I 7 Bogen Notanbeispiele
1 4 BoKen Notenboispiele
p. 66. OpselstOake. 150
r angehende Organisten;
i Sat^e und In allen Dar-
lebst einem Anhange von
izon, Finger- und l'edal-
vallenlehre
1. Auswahl klainerer und
lebrstininiiger Origiual-
_iSI Heftl: 12 stücke 1.7:. "
_'En' Heft 3: 12 Stücke l.-fO
. Heft 3: 9 Stücke I..J1
Heft 4: fl Stücke (PaaloreUrl 1,--
- ,tO I — Op.5.1, Album für L«jidorganistan,Ao3wfllil
I von 100 nach Dur- u.Moll-Touarten geordneten,
kurzen o. leichten Priiludieu Veraetten, Fu=-
' halten, Vor-, Zwischen- nnd Nachspielen zum
vor- und nachmtttägiecn Gottesdienste in ka-
thOÜBchen Kirchen; Original -Oomliosit Innen
' Laut Xinisierialblatt /iir Kirchen- und Schiil-Ai.-
ÜIO geieaenlieiton im Königreich Bauern 1684 Xo. S 4 m
j dasYerzeichnia der für liat!iol.Lfhrerbiljlunffs--ii, -
I »tauen genehmigten Lehrmittet aufgenommm.
Neueste Ausgabe von
Caspar Ett'» Cant,i<*EL Natura
4!^ i <>. .ji/Rv«-) Johanne»! Schuh. <«. ^ufl.m^,,
oiQ I Mit mehreren UtchDtllchen Approbationen.
I Preis: 236 S. in Qoart hr. M. Siß n., gebd. SI. 4.- 1,.
Die uesHngxMmme einzeln:
I 210 ö. in Üclav (-«bd. 60 PfK. netto.
I Prtnclp« •'••l'"' ^"^^fj""',; , ' ' pi«""» l™tUKirl.,. Ai
[ i,Miluas lUow« TVetLo. MbnrtHlirte etMlwlnt"
2.10 1 Aul Wnmcli atehan Ai
'1K.J^ ^ ^ '^ a lü a a~
Asbton, AlgsFiian. Op. II. Tnterlodinm . .
"?'..?"■ ■?•*■• ''"■*■ *'™'" DbI und Dorne
l H ihoII-Mbmb, iibortr. von Hob. Sotiab '
- i)rBi StitBka au tjer MktUKnfrnBloa, ttl,ert^»i|
.rfc uid 'Cli*r :<l 1,*. Ki. J. cheral J< l'
t «er Fnao, äbortr. and lu SWdieazwBl
Xo. 10. ^ 1,—. No. II
Ulla.«. H»R' fj» 8.-. Hrf
■J«. Ho. -a. J» l,~. Ko. 3.^'
-* 1.^0. No. 12. ^,'
• -I 1,5a '■
r den Nimon B-A-C-H, 1
■nO.Ad. TI
»«
Badolr, Op. 64. 8ea)u ChwÄite: .
i._5._\i».oa. No. 6. Ifnmhe.
"^' Coüoart On Dmoin mit Beal. dw Or '
Ko'.2.'ldyllr
■ Troin Piecei, „„. ,
tralmia, Joh,, Op
■ Orgelbwleltnufi' Ij,
- Zwei eitzB «tu Joh
vaitn^e bourlisUet _.
No. !. „Wie Uabllcb sind" jl'
Uhant du »i _ _ _
12. AveBiiiafUr'w
8w-bBlt6tvon Theodor Ki
. BrahniÄ Ein deuttchei R
Fukb: , ..^ _„.„,.
IMU«», Mmx, Op. IH, ZwBi^l
No. 1 .D FboU .4 2,-, Nq. i
•Urmann, Ham, Up. a. Son
Na. :;L~„Deil
Dmoir . 1
, Op i6 Sechzehn ni-lodiaobe OrtelaMcko i. irut
nahst genauer BeEatchnune des^ineer >md Fm
;"■"< zum k^<:htTcheu Gehrauche. 2¥efl8 |
r. ^S^'^" "'"', ""'""■»"teil. Zum aehrencH
. (iiBneie. wJs Pir AnreCTUR eines ftosdnieluvoUd
Heft 1. 2l Stdcke in Dur^ Heft 2 24 Stiickel
Dp. 99. Drei Fu^en mit voran sRoh enden Efnlei-
No. I in AmolL No. 2 in Dmoll. No a in Hii
Op. ICH. Zwei OirKelstflcko: Tgccata nnd Andante ■
■ binirten Chorilen xu fastliphen Qolteaaiensten wl
No. 1. ToiM»t» mit den Chorilen; „0 Welt loh
. „Auf taeinen lieben Gott"
No. 2. Anäsnte «urioso mit den Choräleu; Got
Erden** und „Mach'a mit mir, Gott, nach deine.
Op. 104. Toco&t« and Fnge, zwei anch mm Om
OrgalitückB." No. 1. Toccata. No. 2. Fnee . .■
0|>. lUÖ. Fuge (in F) mit vorhergsh ander Elnlelli
Tortra«« eeeignet
Op. no. Elegie and Fuee (In Aal auch lum Vi>.
>POtahBiiliB«P, Tb-( Op. 11. Acht Clioriilbeai
liehen Oebraaehe. Ko. 1. An den Wasserflüasei
tat cewlnlich ui der Zeit. No, 3. Jeane meine S
nihBB alte Wälder. No. 6.0 Hangt voll BhitiindWi
dich, liebo Seele. No. 7. Herr Jean Ohrlat, dieh s
'daae ich tausend Zangen hätte. 2 Hefte . . .
Op. *. Fflnfzelin Paasions-Vorapi
i()n 23, 24 ürgfllstüoke verschiedf
imBaallli PoUblo, Dp. 292. Sonal« [iiL ü'mi
End^-Album. Aosgawahlte Stdcke aus G. 1
Bearb. ond zum Gebrauche an ConaurvaWrien ,
mit Pedal-Appllcatnr versehen von A.W. Gotlai
Heftl Julia Macoabäaa. Itoft2. Tranerhjmns.
Haft 4. Jarael in Aegylten. Hefl^S; Snjiison.
iydn, Jm., Zwei-Chöre Mia dem Ontonlun: E
'- ""n L. P^")"»
GEBRI3DER HUG & CO., LEIPZIG. ,
'^W
MANNBORC'S
flUMS.»
fKr Organisten, m ^
veranlasst, billige
: igt es
ich gemacht, zur
3 Instrument mit
irricbtung anzu-
ide Zeichnungen
edal-Harmoniums
bolz gebaut und
larmonium zum
liebt zu diesem
nein und klappt
bat 4V2 Oetaven
rcb zwei Octaven
3n C— d gebt -^
ei vielen anderen
gen. Die Wind-
itellt und liefert
reicfaender Weise
moniums ist ein-
aieden, was eine
Jnstreitig bieten
er Gattung Har-
kten GutacbtBn.
[ug & Co.
iDdulatlonen f. d. Orgel —.50 {
mit dar Orgel. Zum Oe-
hüler niedereesi^hrieben -
i^Ibwa-Splele f. Schul-
uisten, Orgelschhler nnd
h im Spiele der diatoni-
rklänge aUer Tonarten
lUen, eine nn entbehrlich e
leralbsaslehre . . . . ;
n Spiel dar Generalbass-
und aUan jenen, wekhe
Kunst meinen, gewidmet ;
nsen Im Generalbasse
irordnung .Bildung dar
Teirhs Bayern betr." für
orberoitungs-Dnterrichts
4na,u bestimmten Stufen-
.66, Ör(r»lst0cke.
^angebende Organ ifi
150
Satxe und li
ebst einem Anhange von
zon, Finger- und Vedal-
rallenlehre
. Auswahl kleinerer und
ehistimmlger Original-
t für minder und mehr
Gebrauche l»'im ülTentl.
19 Stücke)
Heft rri2 blicke |.7j "
Heft 2: 12 Stücke 1.30
Hefta: 9 Stücke ]..»
I Bett 4: 6 Stücke (PMtorelle; ].—
I — Op.53, Album für LandaPKanlsteniAuaH'ahl
von lOOnachDur- u, .Hol I-Ton arten gaorttoelao,
kurzeil u, lalehten PrUudien, Veiaetten, Fiig-
hetten, Vor-, Zwischen- und Nachapielen lum
vor- and DBchmittagieen Qatt«sdieasta in ka-
tholischen Kirfben; Original - Oompoaitionen
1 , allerer nnd neuerer Meister ."i.—
' Ia«i Minislerialblatt für Kiri-htii- und Schul-An-
I gelegenheiien im Königreich Bayern I88i No. St in
1 dasVeneiCItiiia der für tiathoLLeltrerbiUlunga-Aii-
1 $taUeii gBKhmigtnt LehrmitM aufgeaamtum.
Neueste Ausgabe von
Caepar Ett'« OaotR'^a meuM-»
\ 1 0. Außage.) Johannes Schuh. o. Außag/.i
I : Mit mehreren bltchOttlchen Approbationen.
I Preis; 338 S. in Quart hr. M. 3.50 0., «ebd. M. 4.- 11.
Dia Gesangstimme einzeln:
I 210 a in üelav R.sbd. 60 Pfg, netto.
it Wunach ilthan AusHBtiltandunnin lu Diensten.
i ät a a a u a K a a"
£J Verl
Mtaton, AlsepHon, Op. 11. InteriqdUm .
pa*t>, Jok. Sab., Kyr.e, Ardiu Dal imd Dona
; Hmoll-MBg«, iIb»riT. voD Rob. 8ch»»b , . :
- Drei SÜak
;- Die Kunat dw t'oso, nbertr. nnd m Studieoi*«
I Zeichnung, dpa Vorrnies. svwic der Manaal- unij
, »Bhon voaOiaif. Thontas. Hea> fj« 3, -. H«
Einrehi: So. i. .• -aa So. % Jt 1,-. No. a'
, No. 10. ^ 1,-. No. \l M jm. No! 12. ^
NO, 14. j« 1,-. No. Ij " ' i" ^
f PniliidiuiD und Fn;^ iibi
AppllMtur bezsichnat von O. Ad. Thoi
B-A-C-H. !
^»•Ibovea, ,
1 üliBitraKiin vott julün uuu.oi , , ,
llbl, Rndolf, Dp. 64. Seoht ChiinCkteretlieke
: Jjo. 1. ^rtiBdinm. No. 2. Trsum. Ko. 3, Fi
Ko. 5. \liioa. No. fl. Unmhe.
^)K (!& Oreel Couoert (in Dmolli m5t Bejtl. du O,
N? i "iel "" ''" °*'" ^'**^' '^'
. Troi» PitMS. No. i. (jhintdiisoir, ko'.2.' Idvllei-
Iraluna, J«h., Op. 12. Ave UgriafUr ws^bl <i
■ ÜrBOlbeßleltune Bearbeitet von TheodorKI
■ Zwei flitze iiiu Joh. Bnthnu „Bin dentaolies Hj"
No. I. „Wie Uabiicl
FoK« ; , Hern * ■ ■
»D£N(,
oll . ]
, „ ,• T—,;" Op- !»■ ZweiSraindien v-
No. 1 in 1- moU ^ 2.-. No. 2 in Dmolf
•^■'?*5"' "•"■> l»p. Sl Sonata (in Ul
. . *>,^".''"" Sonate (in Cmoll) j
, Oll. ,«. Vier (Jhona-Voreplele all Trlo'i j
, Op. 76 SBChz«hB B-lodiaabe Orrelatägke iä di-ni
nohnt gonaiifli- Bffieiohnnag dee Finger- nnd Fia
. juid jttm ktn'hl,<:hen Oebrauche. 2Tlflfte j
m allen Dnr- und MolitonaWen, Zata Öel^anJ
, dieneie, wie rur ÄnreCTüK eine» »nsrtniclisvoUa
Heft i. 2» Stdcke m Dar; Hufl 2 24 Stiiokel
Op. 99. Drei FuRen mit voransgahandan Einlaß
NO. 1 in AmolL No. 2 in DmolL No. 3 in Hri
Op. la^. Zwei OrRalatacke: Toccata nnd Indanle^
: binirten Chorälen zoraatHrhon noltesdi engten wl
No. 1. Toccata mit den Choräl8n:„0 Well, loh"
„Auf meinen lieben Gott" i
no. 2, Andante scrioia mit den Chorälen: _Qoti
, Erden" nnd „ülach's mit mir, Ootl. nach delno
Op. 104. Toucata nnd Page, z — ' - ■■ - - —
Orgelatilcke. No. 1. Tn«.j.(.
■Op. 1U6. Fuge (in Fl
— . — g Beeidet
.idWi
Otiriat, dich x
liau iohüüeend Zungen halta. 2 Hefte . . .
Op. ■.*. FOnfzebn PB»sion»-\or»niBlB. . . , .
Op. 2a, 24 OrKPlHtBokB veiscbiedenen Cl^rttliM
idiagalU, PoUblo, Op. '^2. Sonate ttn Fmj
Indäl-Album. Änagewahlte Stui^ka aus G, 1
Baarb. nnd zum Oebranche an '^o?»''""""*''' .
mit Pedal-Ap|ilIo«tur versehen von A.W. l,olta<
Hett l JndM MaroabauB, Kofi 2, Trau«, hymne.
■ Hoft *. .Iwael m Aagypton. Heft ft. ™»""^ i.
iyiln, Joa., Zwei Chore ans den Oratorinm. 1.
-^
GEBRÜDER HUG & CO., LEIPZIG.
GUTACHTEN.
Klanai^:
1 tvmtfftnen Pedat-Hartnolti-
du tofftioft mekrttüttdigcn Cr-
tTTwcht Ut jetu «onlifrlMk btwttkrl, und kann ith
' mick dM/utüt mit Frfttdmi dm ütvr diese /tulnifunfe
tni ftiru/iiun i^hcAmdnrwm, in* Ilerm Oneandäaua-
oTjanitt Momeyäf, Harrn UusikdiTaclor KItrM, J^hrer
nm Sönift. Onuerralenum dir üiaik tu Lripxig, Herrn
ICtUy Rcliberg, Lehrer am Gtn(eT Ctmatrmtorivm m. A.
magttprochmvn gyrutigtH Vrtitüen roll utvl ^ni on-
MUiinwn, Der Vxuland, dan dat t^dal-Baiwimivin
mm nur kleinen Kaum btantpnaU und dennoch den
Spii^tr durch aiugiebigett tmd vvhlkliiamdim 'I\m bt-
friidigt, dirfu genügin, datteOeüden OyttidKlirindwi
uarm «« empfehlen. Mit dttn Wvnteht, dati ihre Be-
mnhmgm um dit EinfükrmS diuti tnffUdien Lehr.
mOUJi iJfm bellen Erfolg haben mögca, empfienU tich
Ihnen gani rrgibemt
nretden. Ollo eeeher,
SmänarvbtTl. u. Oraanitt o. d. n. Hofk%rehe.
Am pergaugenm Smnabtnd traf da* bti Ihnm fti-
tteült Pedal- BarmoHluiH Sa. ItZ u<M6ehalltn hier
ein imd ktnmU avth lehon am folgende* Smnlag btnutut
utrden. üUudia hat durch »linen trundereoUtn Elang,
' cA dU mamtlifaehm auf demttibm nu er^robeiuUn
ngeffecU, dwt* Inn« «Itd« Bauart und bei aOen d«-
f'oriHjBi dum* feinen mäangen Prtie unser« Er-
^BaTtungen nicht nur volteländig erfülUt etmdern Veit
üieriroffen, todau vir Ihnm muert avfriMigile Äne'-
imnung iidlcn. Datatlbe entixt mrUich eine tltin»
Kirchtn- Orgel,
rUeitt (Bnmänien). Pfurrtr B. Torhauer.
Dm Berren Onbrüd.r ITiig * Co. bezeuge ich
hiermit gern, dati ifoi für aaa hif^r KOntaltcht S«-
mlnar von diniclim gekaufU I'^Oat- Harmonium No,
II in jeder Bexiehuag den Anforämngen mitepricht. die
mm naek Dauerhaftigkeit und Soiidildt der Ärbiit, aie
HoeA FittU und Srhönheit der Toma an InatrvmenJe di^
«r Art etellcn kann. Ich bin daher in der angen/htnen
Lage, obige Krmo auf dal Angelmlliehsle xu empfihUn.
GflMrdoA. B. O, ScKoppe,
Eönigl. Seminar- ä^mtUkrer.
Hit atm Fadnl-HormonftirK !fr. I bin ich rthr
m/rudm. Auch allen meinen KaUegen, tnlchtn ich et
gixeigl habe, hat da'teUi» gifallm,
Oroat-HoiehlUr. Lehrer j: Kotutth!/.
andit Fedal-Bar-moiitiim No.
imnllieh d« /WoJ.
Kart Seifert, Seminar- Muaikl,
Mit dem ae'iefirlen Pedal-Harmlmlutn So. II
KUifuiolltladt i B. Pfarrer Laffter.
Dae SvhHl-narmonium So. I li<tl wirklich einen
den Tön. Jeder, der es t'ir
Jto4«r»i»rr b. ReuCh i.
J. Wolr.
KirehsdixUeliTir.
i^^wirant nebtt
Für dat «lU vm Ihnei
III mute ich Ihnen die ffrösete j4fwrik(nnwi^ AHMvr«-
chen. DatitOn itt nicht bloie in Bexug auf teinen Ten,
n xugeeandte Fmial-Baren^
i»l nicht bloia in Bexug auf »
Off reine Klang fütltunaiäemUut.
daher nichl Ttrfehlen, i» BeianrOtokniHn ürt Homo-
nium-Fiibrik aufe Wänmie «i empfehlen. Dit Erbou-
ung am OoUttdientle wird dunh dai Inttrumni teriru-
Imd gefördert, und mitprieht doteelbe nlt imd gmns
1 So. I ai
darf mick
wieder ■« Bit
Bttmtild.
Ihnen- hiermil
ergebetuile Anxeige, daee ich dat
ncr fVmdi — - , — ,
alle andern, die n He jeliU geaehen und gehört hattn,
den Instrument ihren vollen Beifall gehen. Ew zeichnet
eich nicht nur durch KtangBchünheü, eondorn auch dunh
eine prompte Anepraehe der Tone» aus, Buondert der
rolle, bramendc OrgeUon des üdales erregt atlgemeino
Bewunderung. Dat A -'" '--' '— -'-' --
njiftlUen.
!• Bedienmui tmd
auf da» ingiit-
Ml dem SehuIAormoiilum hin ich $ehr «ijVwdn.
BUdebrandt,
Wtehe, Ba. Haät a. S. OrgeUaumiiter.
Den Uirran Gibrüder Hug it Co. hiermit nur JViicJt*
ridit, data da» JWaf-Äormoiidim No. IlhiemuM-
behalten eingetroffen iet. Ihnen für pnnklliche und rtillo
BeJienung ergebenit dankend, erlaube ich mir noch folgeri-
dce Urihtii: Der Ton iei im Unler^nanual kräftig und
wohlklingend, im Obermanvai «xieh und aanfl . bttondera
kräftig, daher durchdringend und echän, klingt die Jt-
dalilimnu. Die Meahanile ilt leicht brwiglieh und lud
auf Dauerhafligkeit ichlieteen. Dat eichene Oehäutt ilt
einfach und gediegen. Da> ihjlriniuni hat mich in jeder
Weiee xufriedgn geetellt.
nimeheta, fiw Johannieherg, Ottpr.
Grünau. Lehrer,
Dat von Ihnen btuigene Scliul-nnrmoHtunt üf
nuhrf ach geprüft und ge/äiU allgemein, empfiehlt tUt
iMer t/hr,
Detmold. A. Seue, Predigtr.
Das üVrwmdM t^al-Barmonlum So. 11 itt
to narxüglieh , daet ei m/ine Eraartungen .ihrrtroffm
hat. Die leichte Spielart, de) aiuprnehnie und im Unter-
nunuil doch kräftige Tbn, iaxu dir Fälle da ttlbttttän-
digen Pedal» habiii alleeitiße Anerkennung gefunden.
(Sanx beesudere freut et mich, daet der li« dm allen
Hulruminlcn » ermüdende nrrrenangteifende Htmrto-
lieh geeundrr und fiikrtc a«ch nach rtund/nlangtm (!e-
trauc'i 'rrdcr bei mir nach bei den Zuharim irgend
Bleiche Ermüdung herbei.
t ganx ergcbeaal mit, daet ich
nium sehr xufrieäen bin tmd
Kaltmatter b. Bromberg. Lehrer Otto Z
Bazugsbedingungen bitt»n wir lu verlangen. '
tlonen f. d. Orgel <
r*tlOD -
■M z. Begleitnng
r OrgeL Zum Oo-
licderBeschrieben -
i-Splele f. Scliul-
.Orgelschiilernnd
der GeneralbasB-
len Jenen, welche
nelnon, gewldmpt
m fieneralbasse
ins BBÜdiinK der
3Stiminteii Stnten-
en Notonbeispiple '
an Notenbclspiale
en Notenbeispiule
PSalstaoke. 150
lende OrganinMn;
and in allen Dur-
inßiT- nnd Pednl-
ihre
'Bhl kleinei'HT und
imiger Original-
ainder nnd mehr
uhe bulm liffentl.
T- " ' Heft'rnFsaao-. -r-— : 1.70 •
J;' Heft 2: 12 Stücke , . , . . J.M)
"; Haft 3; 9 Sfücke l.r»
I Heft 4: 6 Stucke tPaatOrelle! I.--
1(1 ' — Op.03, Album für Landorgtinlsten,An*walil
I von lOOnacbDur- u.MolI-TonarlengeordnBten,
kimien u, loichlan Prälndieii, Varaetten, Fns-
belteu, Tor-, Zwischen- und Nncheplalen zum
vor- und nafbrnitlagigen GotttadianMe in l>a-
tholischen Kirclien; Original -OoiDpasit Ionen
]0 älterer um! neuerer Meisler S —
' Laut Miaiaferialblatt für Kiri-Utn- und Sckul-A.i,-
10 gelegenhriten im Königreich Bayern I88i No. 34 , „
I daaVerteicliiiiii der für l;aUioLLcIirtrMMuBgs.Ai.-
I wlalten genehmigten Lehrmillel aufgenommen.
Neueste Ausgabe von
' Caspas* X2tt's CaDtl<;a t^a*^rt\
J9 i (f. Aufage.i Jobiannea Schnh. o, au'-i,;..,
in , Mit mrtreren blschmrlchen Appr«tatl«nen.
I l'rels: 236 S. in Önart hr. H. äSß n., gebd. M. 4.- n.
Die aesangütiDune elnitefii:
210 S. in Uctav gebd. 60 Pft. netto.
Eina c«iD^f^ktnU SUadi« »piUbt dcb ehnr 41ev» nrupitf .Vui.
I gHiofoUoaJormMPSnBii": JJleTOBlTiinTi Jol^Scbubmll cto»*p-i-
I pfaUiuif; 4lnsp* ^
iaaasiasiaa
~ Verl^
khton, Algapnoa, Op. II. Tntviliiiji
■«ob, iob. S*b., kjr.e Arhus Dei i
H mDlI-MesaB. übartr. VOD Hob. Sahan
f. Drei Stitaki
wrat Ji \-
iiwl' nnl'
— .j. Jt I, — . DO. II. j> IM. na. 12. ^
So. H. ^ 1,-. No. 15. Jt l,5d i
r- Präladlum nod Vax» ü>)<:r den Natnfln B-A.CII, I
Ai>pUciitur beislohnet vun O. Ad. Ttaoraaa . .
•arbUn, Otto, Op. l. Amlanai mit Variitior
, COEr-BlIB»
- Oji. .'i, Cinri Pikees (Fanf Stilcka) .'
lesthoveo, 1» v«ii> AUagretM aoi dpi SjDfynit
■ tiliertragiiD voa JulisB Backe! ■.,.'. jl
llbl, Rndolr, Dp. S4. Seohi ChanateraUiCk« Ji
Ko. 1. ITalBdlum. No. 2. Tr«um. K*. 3. Fi ''
I No. 5. Vlilan. No. S. Uoi-ahB.
; Op. «8. OtBBl-eonoBrt (in Dmoll) mit Besl. des O.
toaml, H. Bnxloo, Op. M. Deui PIAcbb. N<
. No. 2. Noel
■ Trobi PlecsB. No. I. Cbuitdusoir. S'd.3. Idyllü
Irahma, Joh., Op. 12. Ave Uaria für weibl. C
' Urb-elbeffleitone Marbeitet von Theodor K
iloc^Ki.^
Op. lud. Fuge (in F) mit vorhergshenderktnleil
Tortr«eB Etteiniet
Op. 110. ElBBie nu<l Fnee (In As] ancb sum V<
r qh b» miw p, Tb., Op. 11. Acht Chocalbea
itcheii OebranohB. No. 1. An den WaSBerflilue
at BBWiMlicb BD der Zeit, No. 3. Jetns meine ;
nlMBaUeW«ldei. No. 5. OHanptvollBhit«ndW
ich, liebe Seeie. Ko. 7. Herr Sean Ohrial, dich :
•"■i"* Jr.'"™? Znngen hatte. 2 Hefte . . ,
•"■^ fflnteehB Pftasion»-Vor»piBls
^■--.1?? ^«t'Ä^*» vereohleSenen CliWMte
'■*•>"* P«»Ubl», Op. ,»2, Sonate (in Fni
del-AlbiUB. Anagewäblte StiLtke ans O.
len 1 Jna«fl Macoebans. Hoft 2. Traiierhyiiiin.
■ 5 ■f»™?! Jn AegypUm. Heft h. Sm^boh .
■; ™2 pVp,^*?" "" ^*" Orstorimo.; 1
^«S^'' ,^??"'*'>"^ '■"»"i« ■"■■ ^™t-
e .*iin2m. '""»'fttneoratischan und ki
Slil'rmvntiiif*r^vit,u,vf:> von «/. ur. x£(«. SlGitlG
Preis M. 4.— netto. (81 Seiten stark.)
Di/iiOie intlmll nttm l<"-r tihr klaren und taehliehin Anliiiiing tum HonwmiiimjjmJ eine ynma ^nxa.
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Harmonium-Album (AusgeiBählte Vortragssfückej Bd. 1.2 ä M. 1.SO -no
äum-AOmm.X 11
. Lwgo.
(PnbttcÜt aus dtm
^
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Jit=
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rV-JB l J^
Händel.
4
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rvT Treff MäSiatlie
_'sn ' Heft 2: 12 Stalle
■^ Heft 3: 9 Stütts .... ,
1 Heft 4: i Sltirte (PaatoreUe.
- -fl ' — Op .M Album für Landorwnlsten. iosf "'
I von lUOnacbDur- u.Moll-TonsittBgeijnliioKD,
knraen n Isiditen PraMieu, VetselUii, m
' hettun Vor Zwisehen- und Harlapi«!™ ""
vor und nacbinittägicsn GollciJiaistt in l
tholiachen Kiteben; Original Oomposl"""!
310 alterer und neuBier Heisl»
Laut MtmsrerialbUat für Kitrhtit- »»</■'"''■,■*'
:ilO gflegenhriten im Könisni'h Baufm l^f-y "
I dasVerteichiiiB der ßr talliOl.MrtrWiiiti--i'
! «faU<n ffeMÄmtfffcn WwiWUurF"™""
Nauesla Auseite von
Cnsptir Ett's Ca ntf*'« _ «»<J«
tK i <f . ,1»;»«,,.) Johtu« Sdtt*. ^ <»- ■"
2 10 . Mit nehferen btehWfcH» *»«»«"''"■ ,
■ I Prp.i8 : S6 S. in Qiert ^r. K Wi, P*! » t
DieÖ(«inj(sliiimjuj;l^;..
210 S. in Onw wM « Pfe- "'""■
» » GEBRÜDER HUG & 00.. LEIPZIG. * *
Ontsoliteii.
Hit dem Pedal -HaRnonium So, I bin foh sehr
inrriedtn. Adc]i mllen munan SoUagoi, valshsn lob m
geiBigt habe, hit dauelbe gefallen.
Brou-HoiuBti. Lebrei J. Koaatrty.
Diu mtr geaajidie Fedal-Harmonlum Xo. I Bndat
meinen vollaa Beifall.
Btainaskt. Lahrei H. Fall.
Du mii geundtB Fedtl-Humonlum Ho. I ge-
ßLllt mir sahr, naDieotliah daa Pedal.
BrMaa. Karl SaHhrl, Seminar-llBilklolireT.
Das an* «üBeaandta Pedal -HMrmoMuin Ho. n
haben wir erhalten. Hoch an denuelben Tage hatien
vir es anfeeatellt. An veisangenen Donnaiatas Abend
iat ea durch den Herrn PaiEor elnKeveibl worden. Dar
Ton tat voll und rund, e« mnfljgt ffir nnierd Einihe toU-
Itändjg. Ich habe wukllöh nicht eeelanbt, daai ein In-
stmmen t fllr dieaen Frei» aolehe Tonnifle best tian kOnnte.
Du volle Padal »teilt dae ganze Inetnunent ala Orgel
hin. Im Namen meiner Oemunde und daa Heim Paatora
apreche loh Duien hlonnlt nnwRi ergabenite;. Dank ana,
rar die uns inr vülllgen ZnMedenheit gereiohenda invor-
kommende Aofwartong. EoehachtiiBgavaU ergebenst
8(aDib««t b. PrSUeL Lahrer Fefcnatini.
Daa Fedal-Harmonlum Ho. II Iat hier ange-
kommen und varriohtet aalne Sienate sehr gnL
Baabaofatnngavoll Altert Feake,
Mnotor d. OomarraV. f. Uiieik ca Wieibadan.
Wt finihiliHi in KlBliHtktp CtHnilnliUrlMi » Imiiii
erfolgte nBahatehandea Bntaetten:
Die für daa SOnlgtiche LebTeTsaminar zn Friedrlch-
BtadC- Dresden von Ihnen bezogenen Fedal-Har'
moniuma haben aloh troti dei täglich mehratfindlgen
Oebrancha bis jetst vanlglloh kaiilhrt,iind kann leb mlcL
deshalb mit Kreuden den über diese Inatrunientavon be-
rufenen FaclimäTiDCm, «ie Bei-rn OewimdbaiiaorKanist
Homej'er, Heim UuBikdlivotOt' Klesae,L?brer am Känigl
Conaervatorium der Miiäik zu Leipzig, Herrn WUly Reh-
berg, Lehrer am Genfer Conservalotiam U.A. auageaproche-
nen gUasUnn Drthef leti roll und gan> aoschlieaaen. Der
UnuEand, daaa daa Fedü - Harmonium einen nur kleinen
Raum bMnapmetat und dennoch den Spieler durch aus-
giebigen nnd wohlklingetiden Ton befriedigt, d&rfte ge-
ndgen, daaselbe jedem Orgelstudiranden warm ca em-
pfelilen. Hit dem aiiMchtigen Wunsche, dasa Ihre Be-
Diilhungen um die Einführung dleaea treffl. Lehrmiltela
den besten Erfolg liaben mögen, empfiehlt alch Ihnen
DrMdea. gana ergeben Bt Otta leghar,
Seminaroberl: n. Oi^anleta. ri ev. Hofkirche.
Pedal-Harmonium No. I. Preis Mit. 350.—.
Gmu beaondera machen wir auf
gemein heliebten, lehr vortheilhaft combieirten
Pedal-Barmoninins No. III u. lY
B^^ für Klrelidngebraach "^S
anAaerksun. Der Ton derselben iat uigenebm,
kräftig und von grosser Schönheit. Vermöge der
vortrefflichen Re g ister -Zu wmmenstellnng sind Uber-
rascht^ndsteKlaiigeffecte hervoraubringen. Bei ße-
iintzung des ganzen Werkes mit Manual- und
Octaven-Kopplem ist die Wirkung eine Snsserst
machtige nnd selbst fürdie grössteu Rönme vüllig
ausreichend stark. Die Instrumente bieten hlu-
relebend Erut^ fBr die Orgel, Conservatorien,
SemtnarlennndScliDlen, suwieBet-nndCoui'cit-
sUen rind dieselben bestenB .ni empfehlen.
>u Pedai-Harmonium No. lii. Preis Mk. 900.—.
Gutachten.
Am vergangenen Sonnabend traf du bei Itinen lie-
ilellte Fedal-HarmoniuDi Ho. III wohlbehalten hier
ein asii konnte auch schon am folgeniten ^ünntag be-
nutzt werden. Dasselbe bat dcrch seinen «undervullen
Klang, duri^h die mannigfachen anf demaelben zu er-
fiobeuilen KlangelTecte, durch seine solide Bauart un<l
ei allen diesen Vorzügen durch seinen massigen Preii
unsere Erwartungen nicht nucvallstandlg erfüllt, Bondeni
weit übertroffen, sodass vir Ihnen unsere aulrichtigste
Anerkennnng Eollen. Dasselbe eraetit wirklich eine
kleine iCirchen-Orgel.
nteati (Kumänien). Pfarrer K. Verhaaar.
Den Herren Oebrüder Hug & Co. bezeuge ich
hiermit gern,das8 das für das hiesige Königliche Se min m
von iler selben gekaufu Fedal-Harmonium No. H in
jeder Beziehung den Anforde tun tjen entspricht, die man
nach Dauerhaft igkeit und Solidität der Arbeit, wie nach
Fülle nnd Schaiihelt des Tones an Inalrumeiile dieser
Art stellen kann. Ich bin daher in der angenehmen Lage,
obige Firm« auf das AngelBgentlichslo la emplehlen.
eniaraloh.
R. a. Sotieppa, KGnigl. Seminar-Huslhlehrer.
' Dnsern imm limsirinen Flano- ni Hamonlom-PreiscoiiTanlTerEeBilen eratis nnA kaU.
^-^ ■'"■"tüff
» * GEBRÜDER HUG & CO.. LEIPZIG. » -»
Amerikanische Harmoniums
— j. Oottage-Orgeln. - | ■
Styl II. I SfM 1>mw, t OitavM, S Re|lilw (DiKpuon ■',
HelodU I', Diakant- u. BM»-Kopplei, Yat^P ' ' '"•"'-
ichweller. ■(lutaam-BtliiiM alt'
]ppi«T, Vai-Han&na) ,
Aillarra. Preis M. S
SM IIa. I'l, Splali lu|6«, S QiUvM, 8 n»al*ttr (Diapuunl
Helodla B', Sabbaas I«', Dlnkiul- n. Bui-Koppler, Vai-UumaDi
t EuieaeliwellBr. freli K. 825.-
■ iHkUM-aiklu« Bit Ball tri«.
Styl n. I Biltl* Zvaio«, S OsUvW, II Rtilttar (DliLpaaoii B'
Principal V, Bcbo S-. Hclwlia S', Flata *', PUno f, Diamant- D
flBSü-Koppler, Voi-Homana, Forts I lu IIJ, 1 KnlcscbweUer.
Daatalkt latlniBial nit AafMti (*<• Styl IS) Pr«li U. Hb.—
1. S Oalavan, 13 Raililar (Utl
Flut« *• EchQ 8", Piano 8', Vo:
reue B', Hubbati tf, Hiikant- o. Baia-KoppU
iniRnal, 9 KniB»ohw6ll«r Preifi HL 550.-
«■■•(liiia nn ili|. iMQhtiltttin laTiali.
Stvl 13. 3 Bplil* Zh(m, i OoUvaa, 13 n>|liUr [Oi
elotli» B', Principal *', FV'- " ■'' - *' ™— - - "
larionet IS-, Diskant- V.
Sldodia B', Principal 4', Flutet' li^cho B', Fttmo B', Bi
BaaB-kappler, Vox- Humana), s Knle-
Prdg M. 600.—.
Styl I«. 4 BflMi ti>|M, t OitaviB, IS Rtilttw (Principal 4',
Finte«', BchoS', DolcsS', DtapaaoD B', U«Iodia B', TioloncslloS',
Voi-caleste S' Baardon la*. (5larion«t t«', Diskant- und Baaa-
Koppler, Vox-Hninanaj, 1 Enieachweller. Preis H. 900.— .
■■MbaiB-atUM« alt hoohal«!. tMakiltiMn Pf«lfM-A«fMti.
Styl 15. t% BflBl« ZuslH. 5 Ootavtn, 15 RsiKltr (Oclaven-
Kopplcr, Principal t', Flate f, EcLo B'. Diapason 8', Engjliich
Harn B', Bonrdon Ifl', Sabbaas IV, Piccolo I', Fiute amabils 8',
Halodl» B', Vox-Jnbi]«ntB B', Tiola V, äcbalmai »', Clarionatlfl',
Dlikant- und Bau-Koppler, Voi-Hamana). ■ KnieacbvBl!«r.
Preis M. 1150.—.
KlBttlarlMli tMianUiriM kanhalagaalii Rmkawa-SikiaM ult
■M«feirtfil«a Vvilmaiaa aa« Aafknta.
Styl IB. VI, UM» Ziliaa
mit ees'ilinititar Hüokwand.
deasFii frei voreegtellc werden.
' Mannborg '
Deutsche Haus-OrgeL Preis M. 260.
C o ttR|;e- O r^e 1 .
IV BllllgHtes, bestes nndpraktUobstesHaDs-lnstninieiit.'^l
nit 2 spielen Zangen, S Octaven, 4 BeglHtern,
1 KaieiekwelleT. Frei« H. 260.— .
GBkiHiB lil Gillirli (t litir 41 hoch), Imkm pollrt nit Gild|niltnin|ta.
Unsere sllgeraein beliebte bestens eingeführte
„Dentsehe Hans-Orgel"
bat nur klingende Register (DiapaBon 8', Melodi» 8', Fiute 4', Principal 4') und
eignet sieb ganz besonders als HBag-loktnuDent für Familien, ebenao zur Beglei-
tung des Solo- und ChorgoBanges in Schulen, AoBtalien und Vereinen. Der Ton
Ut WAleb und llebllcli und kann die Klangirirknng durch Anwendang der Cnie-
achweller noch erheblich gealeigert werden. Neben einer gescbmackTollen Ans-
gtattung ist du Inatniment aus bestem Materi»! tuBserst solid gearbeitet und
sind Sciiningen hierbei gfinzürh ausgeachloBseri.
Die „Deuteflbe luvs-OiTel" Ist thatoliohllch nnr bestens sn emprehlen.
-«' etatachten. •«—
loh habe die „Veataeke Haae-Orgel** erbalten und snieclie Ihnen maina loUe
laMedeshalt doHlber ani. P. OpperBBaa, Lottenbeck b. Labos.
Eben im Beaitze der „DeitackcD Hau-Or(eI" (beile Ihnsa mit, dan mir dls-
lelb« rMk(B«t «enilt. Jm. lakr, Aaoban,
' nnsen uma Uinsirirten PIbdh- ml HuiHlni-Prelicoirut nmUa eratls nid fniko.
-iSB
» » GEBBÜDEJt HHG & CO., laiPZIGh 4i^ »
T Auszug auadBgLgtossen Piano- und Harmonium-Preiscourant. '
Klavier -Harmonium
lUli ErBnIutil . (tstoU «ngoin^4et> . . Quillt Etil i4u«|l
Klavier-ECarmonium.
(Patent uiganMldet).
6«bran du • An wetaug.
AepMition eUalJEialicSpietut, wk«U»nui^g and IMtcStlaniBKilwItaDt
■BubtrtroIhB. Alla dlue BleeuclwtleB vartn diiTeh dM im onlettn Tbelle
das KUvien baflndllolian HiraulBM-HMhaaluiu !■ k«l>»t VFiIm bMlB-
triehUft. LvtaUmi Ut dnfKoli BulvarthciJWtuiBalatt, lolaualaTanMccB
lar alBUlBan nna, IbarkMIt IlSmvaa TUBf »UftdiUMaB alBi.
iwr im Kbrtar-BuMaalw *tmt ila «MmaahaBdaUB wialkaUaekeB
KliBCaSAU ■■ «idaUa. te 4«r Fan, wla flaaara AkhlMaar iaa lattraMaBl
larflkrt, alima BMBtn« 4m ntar dar lUilatir alchtbaraa KalaiiekwaUar,
arkllafft mmt tu KlailaT, irlaladM •adBra UaiUt nlalbu. Bh IUatl«r|tedal
haHadat ilck nUekaa 4im bald« Hamdalaa -VladHdalaB. Brfiskt ■•■ dan
llakea KalahaMI aaab dar Ball«. M OIU daa HaniBBlBK biU aia. Hierbai
wlKiaa BMIrtiek di> bbUb beBBdllEheB t WHdjadaU Ib Bcwagaa; >(ia«lil
NBd dadirak das b>faB laa Hirnoalaau WlBd iBnflhrt ntnlaD. Will m>b
■■■r»iliBi allalB nlclam, a« lat dar ncMa ud «A» Kakhrbal Bach der Ktita
iB drickaa. Bar lIcbernBf nm Hailaa» nm HanBaalaB-IaB aad Bamkehrt,
■owla dia Varetalrau bddw SUmimb i '— alaas Bbarraiaheadn Kladraek
■ Bf dea ZahSrar.
VkeahUa tsb Torttall aa daai KliilaT-IUrBiOBiaai lit, daai bsb dareh
Bllshilta« Back dar 8b1U drdskeB d« rscbtaa KBlBashwalltra alaa atanac
KlBiJBUr >a« VakaB arbilt.
Ea vltd durch die kbob vsrtreiriiah geluBgaca KrfludunE dar Rlkvier-
llunnonlani aUan SnialerB bcids iBitTumecIe, vor BJIem dea UBiTen Lehrern,
weluhe cumeiBt beiile Inatratncnle baben mlUB«ii. möglich, ''
PreliinrhHhBne dlesalbaa varatnt au lüjkwii, la ipielen tind lehren ed
Das UBnar-UatBiDBlBB «jTegM in laBBlkallBiABD and Sanae
SaiiBerkreiBB
Kliiltr und Barmonlnm an( einer Kliililar splelbu.
Preis Mk, 700.-
und G ebriiQrii8autvd.su II g des
Klavfer-IftirtHMUumt
nebpnsiphend.
Humonliun.
Gutachten.
Thelle Ihnas hierdurch ergebCBit
Bdt, dau daa ElaTlar-HarBOalBB hlar
•nnkaminaa tat. Daa Inatnnwnt
genilt mir recht gut.
OUb ■•iar^ehiilDrff, Duulg.
Daa ReUerarte KlBTiBr-Hannoninm
ustraffend , ist e« r'- ' —
Ihnen nittheilan lu kt
■alba »einen Erwarti „
BedahBne aatsniicht uud Ich
-'- ■ - "'D. B. »BBltB, Heidelberg.
Ihnen bezogene Klarler-
i in Jed
Ich du
Ist lieate
Carla BlaaM, Ihasden
Im Beaitie d«a KlavIeT-Hatmonluins
natatlre ich »em. du* duaell»>
ich Prüfan '"-- — " —
n vollen Beltall
EriferBia, Frankrnrt a. 0.
Das Klavier- Hsmi an i an iat «olil-
bebalten eingetrolfFn Dnd bialang
EubicdcnBiellend; daa InatiUTnent
venlient alle Kmpfeblung.
Jak. BalH, Sr'--"
Du Klai-ler-Uam
erhalleq nnd thrlle '.
daaaelbfl bei bedeuiennen o
sehr viel AiihUnK ga Fanden b
^Bbc Ich
' Coucert-Klavier-Harmouium mit vollem sangreichen Ton Mk. 1000.-
Deutsehe Sehul-Harmoniums, , Kleine Cottage-Or gel ClS SV^S^reSr').
'Uichte
Hnsprache.
IcMiiilaii.
Mi
gearbsitst.
Mo. I. I No. ».
Mit eineiB S|iiel Zuiitsen. 4 Oilaven, Mit einem Sr-i»! Znngpn 6 Oclav
'''pVä«'rMkri«'ol-.'°'*' l *''"rt'e"Ä:'Mk!'''iT»!,— "!'
■utaabtM. Thi-lle Ihnen hierdnrch eani dgebenst mit. daea ich i
dem Schul-HarinoniBm lehr EUFrieden bin und »erde ieli nicht v
eaumsn, Ihre Inetnimenl« in meinen BekanDtaDkreiaen an empfehlen.
KaltwaaaeTb. Bromberg, Lelirer Ott<l Zunker.
rreis-. Hb. nit. I«U.— .
i.Prei8lllt.l2.".|
Klavier-SesselX
Tasten-Putzer
Preis BK 8,—; '
- uiun iriiiei llMtlrlei Ptaii- iil BiraDilu-Fnlsconrad nnndgi iriUs m Itütg.
J*-!! I I 1 1 ^gSE^
Gebrüder Hug, Leipzig.
««##«##«>*«xg>®«>#<8>'
Billige
Pedal-Harmoniums.
####«>«#<8>#####<8i!»*##i
£. £.
Mit Gegen wBrtigeiD beehren wir uns Ihnen ganz er-
eebenst in itzulh eilen, iaae wir durch Herstellung von drei
billigen Pedil-Harmoniiimg es den Herren Lelirem und
Org'anisten mOg-licb gemacht haben, znr Ausbildung' und
Uebung zu Hause, sich ein solches Instrument mit der zum
Orgelspiel unbedingt niithigen Pedal Vorrichtung anzu-
schaffen. Wir verweisen hierbei auf nebenstehende Zeich-
nungen und ertauben ans, Ihnen unsere nenen bllllgeu
Pedal-Hu-moninms bestens zu empfehlen.
Besonders krHftig intonirt, sind dieselben solide in
Eichenholz gebaut und so eingerichtet, daas sie auch ohne
Pedal als Harmonium zum Selbsttreten verwendet werden
können. Man schiebt 7.ü diesem Kwecke das Pedal ein-
fach in das Instrument hinein. — Die obere Klaviatur hat
4'/jOctaven Umfang und zwar von C — F, wahrend das Pedal
durch zwei Octaven von C — c nnd bei zweimanualigen von
C — d geht. — Das Pedal bei unseren Instrumenten ist
nicht wie hei vielen anderen Fabrikaten blas gekoppelt,
sondern hat eigene Zungen. Die Windvorrichtung ist nach
bewahrten Principien hergestellt und liefert schon bei ganz
leichter Handhabung in völlig ausreichender Weise den
nMthigen Wind. Das Aeussere dieser Pedal -Harmoniums
i.it einfach, aber gediegen gehalten und wurde alles ver-
mieden, was eine Preiavertbeuerung hatte verursachen
können.
Ganz besonders machen wir Sie auf das sehr vortheil-
haft combiiiirte
Pedal- Harmonium No. 3
für Kirchengebrauch
Preis Mark 850 =
aufmerksam, Dasxelbe hat l'/n Spiele Znngen, 8 Register,
Mannal-Koppler uiidOctaven-Koppler. ]inUnl«rmHnniil
lie^ ein durchgehender 4', ein B' nnd '/> 1^' für Dis-
kant, im Obermnnnal ein durehgehender S' für Solo-
spiel, mild und Im Pedal C— I) 16' mSclitlger Orgelten.
Der Ton ist angenehm, krafiig und sind vermilge der
vortheilhaften Registrirung überraschende Klangetfeece zu
erzielen. Bei Benutzung des ganzen Werkes mit Manual-
und Octaven-Koppiern ist der Ton mfiehtig, durchdringend
und selbst für Kirchen völlig ausreichend. Kleineren Ge-
meinden bietet dieses Instrument hinreichend Ersatz für
die Orgel. Conservatorien. Seminarien und Schulen, sowie
Het- und Concertsttlen sind diese Pedal- Harmoniums bestens
zu empfehlen^ Wir sind überzeugt, dass die Güte und
Brauchbarkeit derselben allgemeinen Beifall findet, sowie
die Einfahrung beschleunigen wird.
Zu geschlitzten Aufträgen stets gern bereit, versichern
wir prompteste Bedienang und zeichnen
mic aller Hochachtung
QmhxikA^j; SlSug,
Wir bitten um Beachtung der umstehenden Zeugnisse und Empfehlungen.
i'i'riiitii'iiiJii.MiJ i'ij I r:i iti:!itiitiiiii.inriiiiliiiinii|ililaiiUiii'<.
i.l'llji ■Ull!|llllil!in(li'lll c I '. . l.llMüilHHlil
.J'iiiiiüiiii'i'i'i. .,ii'iiitijn.iiri '
HIIrl|ltlllllttlrl(M!ltlI'tll»-|lll!l!IIlllllli. '!•
Mit Genehmigung dee Königlichen Cultusmlnisterlums zu Dresden erfolgte nachsteheTides Gutachten :
Die für das Königliche Lehrerseminar zu Friedricbstadt-Dresden im April d, J. von Ihnen hezogenen Pedalharmoniuras haben
»ich trotz des täglich mehrstündigen Gehrauchs his jetzt Torzttglich bewährt, und kann ich mich deshalb mit Freuden den über diese
Instrumente von berufenen Fachmännern, wie Herrn Gewandhausorganist Horaeyer, Herrn Musikdirector Klesse, Lehrer am Königlichen
Conservatorium der Musik zu Leipzig, Herrn Willy Rehberg, Lehrer am Genfer Conservatorium u. A. ausgesprochenen günstigen
Unheilen voll und ganz anschliessen. Der Umstand, dass das Pedalharmonium einen nur kleinen Raum beansprucht und dennoch den
Spieler durch ausgiebigen und wohlklingenden Ton befriedigt, dürfte genügen, dasselbe jedem Orgelstudirenden warm zu empfehlen.
Mit dem aufrichtigen Wunsche, dass Ihre Bemühungen um die Einführung dieses trefflichen Lehrmittels den besten Erfdlg haben mOgen,
empfiehlt sich Ihnen ganz ergebenst
Dresden, den 18. October 1890. _^^ « ,
Otto Zocher,
Seminaroberlehrer u. Organist an der evang. Hofkirche.
Wiederholt hatte ich Gelegenheit, Harmoniums aus der Niederlage der Herren Gebrüder Hug zu prüfen, und gerne constatire
ich, dass ich stets nur das Allerbeste auf Lager gefunden habe. SUmmtliche Fabrikate zeichneten sich durch grossen, vollen und edlen
Ton vortheilhaft aus. Ganz speciell hat mich aber eine epochemaohende Novität auf dem Gebiete der Pedalharmoniiimg, welche
die Herren Gebrüder Hug hier eingeführt haben, interessirt; ich meine das neue billige Harmonium mit sclbstständigem Pedal zu
350 Mark. Während bei anderen Instrumenten dieser Art der Ton des Pedals (weil nur angekoppelt) schwach klingt, erscheint bei
der Construction des Pedals mit eigenen 16-Stimmen der liasston voll und kräftig. Diese Neuerung wird in Folge des äusserst billigen
Preises und der gediegenen, soliden Construction sehr bald die Podalclaviere verdrängt haben, zu denen man nothgedrungen greifen
musste, da der bisherige hohe Preis der Pedal barmoni ums dieselben für das Gros der Orgelstudirenden unerschwinglich machte.
Leipzig, 15. September 1889. "WUlV RollberfiC
früher Lehrer am Conservatorium der Musik zu Leipzig,
jetzt Professor zu Genf (Schweiz).
Hierdurch theile ich Ihnen mit, dass ich mit dem mir gelieferten Pedal-Harmonium in jeder Hinsicht sehr zufrieden bin.
Der Ton ist wohlklingend und kräftig, die Construfction solid und praktisch und die Spielart sowohl des Manuals, als auch
des Pedals recht bequem. Die Windzufuhr ist selbst bei geringer Bewegung des Windhebels völlig ausreichend. Ich kann das Instrument
allen Organisten aufs Beste empfehleü, da es ein vorzügliches Vorübungsmittel zum Orgelspiel ist. Für Seminarien und Präparanden-
anstalten bildet das Instrument ein vorzügliches Ijehrmittel. -D • x% Ji TT "U
Eis leben, 10. October 1889. RlCliara KUxlIie,
Lehrer und Organist zu Eisleben,
(früher Eleve des Konigl. akadem. Institutes für Kirchenmusik
in Berlin).
Wer auf der grossen Orgel spielen will, muss über das A-B-C des Orgelspiels hinweg sein. Darum, sowie der Kosten-
und Rauraerspamiss wegen, verwende ich zur Ertheilung des Unterrichts im Orgelspiel seit einem halben Jahre ein Pedal-Harmonium
No. 1 von Gebrüder Hug in Leipzig. Das Instrument wird von den Schülern auch zur üebung benutzt. Das Hug'sche Pedal-Harmonium
ersetzt eine kleine Orgel und dasselbe ist zur Ertheilung des ersten Unterrichts im Orgelspiel (soweit nicht zwei Manuale erforderlich
sind) yollkommeii ausreichend. Dass das Instrument nicht mehrere Registerstimmen bat, kann ich bei einer Uebungsorgel nur als
zweckmässig bezeichnen, da AnfiLnger mit Vorliebe das volle Werk gebrauchen und dadurch leicht und oft den übrigen Unterricht in
der Anstalt sturen, sowie etwaige Mitbewohner des Hauses belästigen. Das Hug'sche Pedal-Harmonium bietet ihnen dazu keine
Gelegenheit. Ganz besonders muss ich noch hervorheben, dass das Hug'sche Instrument zum Erlernen besser geeignet ist, als eine-
alte Orgel mit ausgespielten, wackeligen und schlottrigen Tasten, weil bei letzteren der beim Klavierspiel so mühsam herangebildete,
kunstgemässe Anschlag und die Lockerheit des Handgelenkes leicht Schädigungen erfilhrt, während bei dem Hug'schen Instrument der
Gang der Tasten so weich und nachgiebig ist, dass mit dem Erlernen der Eigenart des Orgelspiels gleichzeitig eine höchst bedeutsame
Förderung der Klavierspielfertigkeit verbunden ist. Nach alledem kann ich das Hug'sche Pedal -Harmonium jedermann auf's wärmste
empfehlen. Der erstaunlich billige Preis von 350 Mark erleichtert die Anschaffung des Instrumentes derartig, dass keine Musikschule
zögern sollte, ihren Schülern die Vortheile, die das Erlernen des Orgelspiels dem Musikspielenden gewährt, durch Ansoliaffung eines
Pedal-Harmoniums und durch Einführung des Unterrichts im Orgelspiel zugänglich zu machen.
Berlin, den 10. Juli 1891. JJ^^ PlSClier
Director des Sophienstätischen Conservutoriums für Musik.
Das uns zugesandte Pedal-Harmonium No. II. haben wir erhalten. Noch am selben Tage haben wir es aufgestellt. Am
vergangenen Donnerstag Abend ist es durch den Herrn Pastor eingeweiht worden. Der Ton ist voll und rund, es genügt für unsere
Kirche vollständig. Ich habe wirklich nicht geglaubt, dass ein Instrument für diesen Preis solche Tonfülle besitzen könnte. Das volle Pedal
stellt das ganze Instrument als Orgel hin. Im Namen meiner Gemeinde und des Herrn Pastors spreche ich Ihnen hiermit unsern
ergebensten Dank aus für die uns zur völligen Zufriedenheit gereichende zuvorkommende Aufwartung.
Stern heck b/Prötzel. den 9. April 1892, Hochachtungsvoll ergebenst
Fehrmann,
Lehrer.
Ihnen hiermit die ergebenste Anzeige, dass heute das Pedal-Harmonium angekommen ist. Das Instrument ist nach meinem
Wunsche und hat einen angenehmen und dabei doch kräftigen Ton. Das Aeussere desselben ist einfach und schön. Es findet Beifall
bei denen, die es gehört haben. QnViTiPirlAT
Gr. Ton in, 1. April 1892. •
Lehrer.
Das Pedal-Harmonium No. II ist hier angekommen und verrichtet seine Dienste sehr gut.
HoclmchtungsvoU Albeft FUChS,
Director des Conservatoriums für Musik zu Wiesbaden.
Ich habe das Pedal-Harmonium No. III, welches Sie der Kirche in Sawade geliefert haben, geprfift und iiann
dasselbe nur bestens empfehlen. j f^Y^^f^ck^*
Pastor prim.
Grünberg i, Schi.
■1 ' 'I '''•'' ' '■' ' '"•■■ ■ 'I! .1 I I l.i ,1,1 (:|r, I jii'i ■Mit l',-,|ri im
I H\, ifl'IlM Hill" I I' ' Hill ■IIIIMIII ' 'IIKIllllllUMI
...•I I III11.,PIIM1INII|II1|11IIP1HHII11IIIMI11IIIIII'|||.1 ll'l II I III |l| llllllllli I 11 itr Ill|ll|li(| |.l,l|.|lllll.l IllilllllllH'llli liUTIlllllMlIlllllllr.lllIrlllf
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der
neuesten Kirchengeschichte
von
Friedrieh Nippold
Professor a. d. UmverB. Jena.
I>i*itte' iiinsr^fli'i*l>^itete A,\xnsige,
ITierter Band.
Auch unter dem Titel:
Amerikanische Kirchengeschichte
seit der Ünabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten,
16 Bogen. Preis Mk. 6,40.
Die nähere Bearbeitung der ^^amerlkanischeu Kirchengeschichte^' hat dem Verfasser gezeigt,
dass die überaus reichen Quellen, welche sich dort neu erschliessen, und die vielen neuen Gesichtspunkte
für die Gesammtauffassung der Kirchengeschichte, welche sich in Folge dessen ergeben, es unthunlich
machen, die bisherige Eintheilung in mehrere Abtheilungen des dritten Bandes weiterhin durchzuführen.
In Folge dessen wird die „Amerikanische Kirchengeschichte" zugleich als selbständiges Werk und als
vierter Band des ^,Handbuches der neuesten Kirchengeschichte" erscheinen, dessen drei erste Bände
fernerhin auch unabhängig von einander als Bd. I: „Einleitung in die Kirchengeschichte des neun-
zehnten Jahrhunderts", Bd. II: „Geschichte des Katholizismus" und Bd. III, 1. Abth.: „Geschichte der
deutschen (protestantischen) Theologie'^ zu beziehen sind. Der noch ausstehende literarisch-kritische
Anhang zur ersten Abtheilung des dritten Bandes wird ebenfalls separat als „Dritter Band zweite Ab-
theilung" erscheinen, und zugleich durch einen Nachtrag über ,,Baur und Eltschl" vermehit werden.
Inhalt des vierten Sandes: (Ametikan. Kirchengeschichte) Einleitung. — Streit der Meinungen über das kirchliche
Leben Amerikas; ethische Grundlage seiner geschichtlichen Würdigung. — Die protestantisch-bischöfliche Kirche und das Zukunfts-
band ztoischen Katholizismus und Brotestantismus. — Die presbyterianischen Kirchen als der Grundstock der reformirten Kirchen-
bildun^. — Die kongregationalistischen Kirchen^ und die pi'ogressive OHhodoxie. — Die verschiedenen Ziceige des Baptismus seit der
Trennung von Kirche und Staat. — Der amerikanische Methodismus und die Erweckung und Heiligung des Volkslebens, — Die
Mrinzipien des Quäkerthums und die Aufgaben, der ,fkkinen Kirchen'* neben den grossen, — Das unitariscJie Christe7ithum und die
ethische „Nachfolge Christi^^. — Das amerikanische Lutherthum in seiner allgemeinen nationalen und religiösen Bedeutung, — Die
Stephan' sehe Auswanderung imd die Missouri-Synode, — Von Lohe bis zur Diaspora-Konferenz. — PietismuSy Brüdergemeinde und
Union in Amerika. — Der Mormonenstaat in Utah und seine Verwandtschaft mit dem Jesuitenstaat in Paraguay. — Die Ver-
theidigung des Evangeliums ge^en den Vatikanismus. — Die Vertheidigung des Evangeliums gegen den Materialismus. — Vorarbeiten
zu einer eigenthümlichen amerikanischen Theologie.
Die unterzeichnete Yerlagshandlung erlaubt sich auf das Erscheinen des Yierten Bandes des
„Handbuchs der neuesten Kirchengeschichte" auch unter dem Titel „Amerikanische Kirchengeschichte"
besonders aufmerksam zu machen, mit der ergebenen Bitte die Bestellung mögliehst umgehend auf-
geben zu wollen.
W. 30, 1892. Hochachtungsvoll
Wiegandt & Schotte
Verlagsbuchhandlung f&r Theologie und Pädagogik.
-nnrnT^nsitinnfin vm Frifirtrißh T.iiy
Ml I
^txi iutn yuüi iugf fgtm DCi fOtn irifi HOGm lCi iilPr ?
Original-
ompositionen
Bimeist
itgenössiseher Meister
der
Tonsetzkunst
für
'gei «Bd fitrinomain.
um kirchlichen Gebrauch
sowohl
wie zum Studium und
zur Übung.
Herausgegeben
von
[oh. P. Schuhmacher.
Broschiert Mk. 4.50,
geb*i. Mk, 5. —
Bei Partiebezug billiger.
-•-■
No. 745-
Uie Anschaffung des Werkes
'ollen wir aus Siifiungsmitteln
mpfehlend genehmigen.
Bisohifl. Ordinariat
Rottenbiirg.^
No. 240.
Die Anschaffung auf Rech-
ung des Schulfonds wird ge-
tan et.
Stuttgart.
i «Lgl. kmk- Kirdhen-Rat.
B5S5g5B5S55SS535fi 5353 ä3St
®
„Nach einffeheader, mehrioaliger Darchucht dieser Sammlunff habe ich den Ein-
druck erhalten, oass Herrn P. Schuhmacher ein recht glücklicher Wurf gelungen ist.
Bei dem anerkannt gaten Klang, den sämtliche in der Sammlung enthaltenen
Komponistennamen in der Musikwelt schon haben, liess sich ja nichts anderes, denn nur
recht Gutes erhoffen, besonders empfehlenswert wird die Sammlung dorch ihre reiche
Mannigfaltigkeit f&r den Gebrauch in Kirche und Konzert. Bei aller Kunst des AufbMaues
zeichnen sich die Stücke durch Klarheit, Wohlklang und echtem Orgelspiel ans. Im Inte-
resse der Spieler und Zuhörer möchte ich der Sammlung weiteste Verbreitung wünschen.''
„Die Originalkompositionen zeitgenössischer Meister etc. etc. habe ich mit steigendem
Interesse durchgesehen und durchgespielt und mit wirklicher Befriedigung aus der Hand
gelegt. — Sie haJl>en si<di für die Veranstaltung der Sl^mmlung an die richtigen Adressen
gewendet und von allen Seiten nur Gutes, eum Teil Vorzügliches und Eigenartiges erhalten.
Beide Konfessionen haben in dieser sckdneu Sammikiag zu einem harmonischen Bund sich
die Hand gereicht. Die Ausführbarkeit, wenn auch in manchen Stucken schon tüchtigo
Anforderungen an Spieler eestellt werden, leidet nirgends an gesuchten Schwierigkeiten,
wenn man nicht etwa die Anwendung des C Schlüssels in dem trefflich gearbeiteten Oanon
Yon Ferd. Krauss dazu rechnen will. — Für die unterrichtUche Behandlung und Einigung
wäre eine, wenn auch sparsame Andeutung des Finger- tmd Fnsssatzes und bei manchen
Stücken auch eine eingehende Bezeichnung der Phrasierung, welche ja in andern Stücken
so schön durchgeführt ist, zu wünschen gewesen.
Ich hoffe mit dieser Sammlung meinen vorgerückten Schülern eine Freude machen zu
können und werde sie auf den Seminarorgeln auflegen."
„Die uns vorgelegte Sammlung von Orgelstücken, herausgegeben von Herrn Schuh-
macher, haben wir aufs eingehendste durchgesehen und es gereicht uns zur Freude, diese
Komposition als ganz gut, beziehungsweise vortrefflich ihrem Inhalte nach bezeichnen zu
können. Hinsichtlich der Stilgattung herrscht die Fuge vor, doch linden sich alle Kotnpo-
sitionsweisen vertreten, namentlich auch einige vortreffliche Kanons, unter den Fügen
finden wir umfangreiche Nummern, Werke von bedeutendem musikalischen Werte, welche
ebenso für den Konzertvortrag als für den Gottesdienst sich eignen. Manche Stücke
setzen eine ziemlich grosse Technik voraus, aber eben dieselben sind durch ihre Diktion
und ihren ganzen Inhalt so interessant, dass sie zum Studium gl^cheam auffordern, niclit
ohne dann aber auch die aufgewendete Mühe reichlich zu lolmen, denn die Wirkuqg ist
ausserordentlich gut.**
i^
„Bei Prüfung der mir vorgelegten Kompositionen, herausgegeben von Schuhmacher,
erkannte ich zu meiner Freude, dass jede Empfehlang derselben unterlassen werden könnte,
da die einzelnen Nummern in dieser wertvollen Samrnliing sich selbst empfehlen. Nach
eigener Erkenntnis und Ueberseugung gebe ich, um der guten Sache in etwas zu dienen,
mein Urteil dennoch ab. Sammtliclie sind zumeist in grossem Stiele geschriebene, ganz
gelungene Tonschöptungen. Sie zeichnen sich aus durch eine Fülle frischer Gedanken
mit guter Entwicklung, durch Reichtum an Ausdrucksmitteln, herrliche Melodien, Mannig-
faltigkeit und Schönheit der Formen und verdienen es darum, den klassischen Geistes-
produkten bewährter Meister, der früheren, wie der zeitgenössischen, — als gleichwertige
an die Seite gesetzt lu werden. **
„Die Stücke sind alle ohne Ausnahme kirchlich, also verwendbar, orgelmässig ge-
schrieben, fliessend. Einige derselben sind geradezu Perlen kirchlichen Stils und kontra-
punktischer Kunst, vor allem diejenigen, die den Namen unseres allverehrten Rheinberger
tragen, dieser Glorie unserer katholischen Organistenwelt. Ganz besonders ist zu loben,
dass die Pedalstimme auf ein eigenes System gebracht wurde, — die einzig richtige Weise,
Orgelmusik zu schreiben. Dank der ausgezeichneten Vorbildung in den Seminarien. wird
gerade das selbständige Pedal die wirkungsvollste Partie eines jeden Orgelstückes, —
auch weniger gewandte Spieler nicht abschrecken. — Wir haben nur den einen Wunsch,
dass auf allen Orgelpulton bald das Schuhmacherscho Werk sich vorfinde. Möge das
Werk bald in Fortsetzung erscheinen und viel zur Verschönerung der gottosdienstÜchen
Feier und zur Erbauung der frommen Gläubigen beitragen."
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^
Braun,
Musik-Direktor
und Organist
Biberach.
>*f^
Musik-Oberlehrer
*Burkliardt.
'^■k
c^,,
:hc»^
Oberlehrer
Dreher,
K. Enz, Lehrer
u. Organist
Stuttgart.
>^
K. Gansloser,
Chordirektor und
Organist
in Weingarten.
:h€>^
P. Mich. Hern,
0. S. B.
Maredsous bei
Namur.
C<y CS)
J^7
i.^^..^
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Jos. Roth'sche Verlagshandlung. Stuttgart.
4ii-'te''iMitfiliitiirtiifMiiVäirtliih^ »■
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•••
I
„Diese Orig^alcompositionen sind durchweg kunstgerecht angelegte durchgeführte
und darum gehaltvolle Tonstücke, welche strehsamen Origanisten zum Studium und zur
praktischen Verwertung sehr empfohlen zu werden verdienen/'
„Der aus 24 Nummern bestehende Band enthält kürzere und längere, mittelschwere
und schwierige Kompositionen, teils für den gottesdienstlichen Zweck, teils für den
Uebungs- und Konzertgebrauch gleich vorzüglich geeignet. Manche Piegen, insbesondere
die prachtvoll gearbeiteten Kanons erachten wir hinsichtlich ihrer vornehmen Faktura, ihres
edlen Flusses und melodischen Gehaltes den besten Erscheinungen unserer alten und
neueren Orgellitteratur für ebenbürtig; ihre Darbietungen allein sind der Anschaffung des
Ganzen wert.**
„Das Orgelwerk finde ich höchst wertvoll und es gereicht mir zur Freude, konsta-
tieren zu können, dass die in dem genannten Werk vorhandenen Kompositionen sämtlich
kirchlich verwenabar und nach Stil und Charakter orgelmässig gehalten sind. Dasselbe
kann daher den kirchlichen Behörden znr Anschaffung und zum Gebrauche beim Gottes-
dienste aufs beste empfohlen werden. **
„Die Durchsicht des oben angezeigten Werkes hat dem Unterzeichneten grosse
Freude bereitet, denn in den diesen Band füllenden 24 Orgelkompositionen zeigt sich eine
solche Fülle tüchtigen und soliden musikalischen Könnens und Wissens, dass man gleich
inne wird, man habe etwas ganz Ausgezeichnetes in Händen. Was den Charakter des
Gebotenen betrifft, so sind Stücke in Fugenförm und verwandten Formen vorherrschend,
die Themen sind gut erfunden und meisterhaft bearbeitet. Weitaus die grösste Zahl der
Orgelpiegen eignet sich für kirchlichen Gebrauch. Fassen wir den Schwierigkeitsgrad der
technischen Ausfuhrung ins Auge, so muss bemerkt werden, dass (neben einzelnen leichten
Sachen) die Mehrzahl der Stücke Spieler mit ziemlich ausgebildeteter Technik fordert,
dass aber für diejenigen, welche sich eine solche Technik erwerben wollen, auch ausge-
zeichnetes TJebungsmaterial geboten wird."
„Die Originalkompositionen halte ich für ein wirklich ausgezeichnet und selir inte-
ressantes Sammelwerk von Originalien, eine wirkliche Bereicherung der Orgellitteratur, die
von allen Organisten freundlichst begrüsst werden dürfte und Leichtes und Schweres, nur
durchweg Gutes in schöner Ausstattung bietend, beste Empfehlung und weiteste Ver-
breitung verdient."
„Dem Herausgeber ist es gelungen, für seine Sammlung eine grosse Reihe Origtnal-
Orgelkompositionen von Musik und Konservatoriums-Direktoren. Hof- und Domorganisten,
Professoren zu gewinnen und nimmt desshalb die Sammlung auf dem Musikalienmarkt den
Sitz der hohen Aristokratie ein. Die Nr. sind in Musikstil, Umfang und Technik sehr
verschieden, die mehresten setzen aber ein gutes Orgelwerk und einen geübten
Spieler voraus, indessen ist ja die Sammlung auch zur Uebung bestimmt. Hei
mehreren Nr. ist das 21inige Notensystem beibehalten worden und wir sehen nicht *ciii,
warum bei diesem die Tongruppen nicht eben so deutlich sich abheben sollten als bei der
modernen Erfindung. Die grössere Hälfte der Nr. hörten wir spielen, es sind darunter
weihevolle Stücke.
„Wir erachten es als unsere Pflicht, das neue Werk in etwas zu beleuchten, damit
vielleicht der eine oder andere Organist sich bewogen fühlt, auch darnach zu greifen.
Wer die Namen der Komponisten der einzelnen Werke — Rheinberger, Binder, Ritter,
Stark, Krauss, Jansen u. s. w — kennt, dem wird eine Empfehlung dieser Samnüung
kaum nötig sein. Und wirklich sind auch sämtliche Nummern darin ganz gelungene
Tonscliöpfungen, mitunter wahre Perlen der Kunst und verdienen es, den Produkten be-
währtester Meister der früheren und der Jetztzeit an die Seite gestellt zu werden. Wohl
setzen einige Stücke eine ziemlich grosse Technik voraus, allein dieselben sind durch ihre
Diktion und ihren ganzen musikaUscheu Reichtum so interressant, dass sie zum Studium
fast nötigen. Die Ausstattung dieses sehr empfehlenswerten Werkes ist eine überaus
schöne. Alit Wohlgefallen ruht das Auge auf den prächtigen Werken, die auf dauer-
haftem Papier in deutlichster Notierung recht übersichtlich zu Tage treten. Der Preis
von M. 4.50 kann unter diesen günstigen Bedingungen als ein massiger bezeichnet werden.
Daher verdient dieses neue Werk, das von berufenster Seite als ganz vorzüglich bezeiclinet
wird, die weiteste Verbreitung."
fH-^
J. G. Mayer,
Seminar-
Musikoberlehrer.
Joh. Val. Müller,
Chordirektor
und Organist,
Warzburg.
^rSr^^
.^
Elias Öechsier,
Kgl. Universitäts
Musikdirektor
Erlangen.
P. Piel,
Kgl. Musikdirektir
u. Semlnar-
Oberlelirer
Boppard.
J. G. Ed. Stehle,
Domkapellmeister.
St. Gallen.
(ö^^P^
.<
Kircbenchor
(Gurtls.)
Deutsclies
Volksblatt.
^
I
K. HufburbilTUvliKnl Cui U#W.fc
I. FOr die Orgel allein.
Op. 39.
Op.
«3.
Op.
im.
Op.
6a.
Op
es.
Op
66.
Op.
66.
Op
67.
Op
63.
Op.
64.
Op.
76.
Oonoert- Fantasie über >(
(0 du fröhliche, o du Heiige)
Romanze aus der Oper iCaaÜdB* von E.H. s.S.
Ooncertstack über das Gebet aus Weber'e
>FreiBchütE>
Ooncert -Variationen aber ein Thema (The
HarmoniouB Blackemitb) tod Häsdel ....
Oonoert -Fantasie aber Lnther's Choral 1
>Ein' feste Barg. I 1.26
Grosser religiöser Harsch zur Erüfinung |
von Kirch eDfeierlichkeiten 1. —
Oonoert-Fuge ; 1.50
Lied ohne Worte. Canoa ,1 1.—
Qelstliohes Lied ohne Worte '-—.Ib
Fantasie pastorale. ConcertatUck .... 1 2.50
Fantasie Über Hozart'a Weihelied >Brader,
reicht die Hand zum Bunde' , 1.75
a Qeeenbewegung Über >Ä1lein Gott in der Hob'
sei Ehr'. (Verlag R. Sulzer Nachf., Berlin) . . —.60
Drei Choral -Fantasieen cum Gebrauch bei Kircben-
feierlichkeiMn und in Concerten.
Ni 1. Choral : Gott des Himmels und der Erden . .
Nt 2. Choral: Aufersteh's, ja aufersteh'n
Ni 8. Choral: Ehre sei Gott in der Höh'
i Form I
Bearbeitungen:
Adagio von L. Spohr
Ooncert in Ddar von Händel . . .
Drei Stocke &ub H Ander« «Measifts« i
Sonato
Variationen aas Haj'dn's Kaiserquartett
Harsoh aas der 1. Suite von Fn. Lachner . . . .
Einleitung zum 3. Act der 'Meistersinger von NOmberg«
von R. Wagner
Meditation über S. Bach's 1. Pr&ludium v. Ch. Gounod
für die Orgel allein
Siebzig ausgew&hlte Orgelstacke v. Ch. H. Rinck
fOr Orget ohne Pedal (Harmonium) eingerichtet
und mit Fingersatz versehen
IL Für Orgel mit Begleitung anderer Instrumente.
op. 60. Andante über die Cboralmelodie >Wie schön '
leucht't uns der Morgenstern > filr Orgel nnd |
Violoncello oder Hom ' 1.76
, Op. 61. OonoertatQok fUr Orgel, 2 Hörner und 3 Po-
' ! Paraphrase aber das Getiet aus Weber's >FreischatEi
fQr Orgel (Harmonium), Pianoforte und Cello .
■ I Fantasie über Motive aas der Oper »Das K&thchen
von Heilbronn« far Orgel (Harmonium),
Pianoforte und Violine oder Violoncello . . .
j Bearbeitungen
' Andante ai ~ '
(H.
* \ Benedlctus -^>. ^»^...<,..^= -....=.- ^^,^^...^- .«. ,
I Orgel (Harmonium), Pianoforte und Violine . . I 3.50
* ' Vorspiel und Quintett aus dem 6. Act der > Meister-
singer von Nürnberg' von R, Wagner, fUr j
Orgel (Harmonium), Pianoforte, Violine u. Cello i 8.50
-p. 14 Nt 2 für Orgel 1
f Cello ' I
Hymne an die Jungfrau von Frz. Schubert, fOr
Orgel (Harmonium), Cello und Harfe (Pianoforte)
(Verlag Albert Jnngmann ft C. Lerch, Wien)
Ueder von Frz. Schubert für Orgel (Harmonium),
Pianoforte und Violoncello oder Violine.
Heft 1. Am Meer
Heft 2. Lob der ThrÄnen
Heft 8. Ständchen
Heft 4. Frühlingeglanbe. Haidenröslein. RastloseLiebe
Heft Ö. Lied der Mignon. Wasserfluth. Frahlings-
aehnsucht ...
' Lieder von Frz. Schubert far Orgel (Harmonium) und
Pianoforte.
Heft 1. Das Fiechermftdchen.
Geheimes
Heft 2. Du bist die Ruhe. Jägers Abendlied. Ave
1 Maria
t far Orgel (Harmoi
Auf dem
III. Für Orgel als Begleitungs-Instroment.
I
a) bei Männerchttren:
I Op. 69. Hymne: «Ertöne, feiernder Ge
Sopransolo, Männerchor und Orgel
j BoloMimiDe 2!>^ Chanlimmea •' I.—,
1 Bearbeitungen :
I DieEhre Gottes aus der Natur von L. v.Beelhoven |
für Männerchor mit Begleitung von Orgel oder |
Blasinstrumenten ,
n SO-:].
Oven für 3 Männerstimmen
(2 Tenöre und 1 Bass) mit Orgel- (Harmonium-) |
Begleitung
Bitten
OpferUed von L. v. Bee
I chor mit Begleitung von Trompeten, Hön
, nnd Posaunen oder Pianoforte oder Orgel
I Chorstimmen 90.4.
b) bei Werken für gemischten Chor:
\ Op. 72. Hissa brevis et solemnis. Far Soli nnd j
' Chor mit Begleitung von Orchester und Orgel i
(Harmonium) oder Streichorchester und Orgel.
i Orchesterpartitur |
Chonlimmsa (je BD .4) Jt 2M, SopraiuoloBtimme 30 J, ;
(die Ubri^n Soli eind In den Choratimmeii enthalMii),
Orgel- (lUrmonium-) Stimme SO ■3,, Orrelihrnma
' (Kla EruCz für die Btieer) •*■ 2.—, Streiohqaartetl-
Btlmmen Jt3S>, BtsBinatrumeaUtimmeD (in Abtoluif» '
I -« 9.-.
I c) bei Frauenchor: ,
I Benediotua aus Op. 72 ^Missa brevis et solemnis«. ;
Far Sopransolo und Sstimmigen Frauenchor mit '
^ Begleitung von Orgel oder Harmonium . . . ^
I SolOBtimme 10.Jt. Choratlmmen je 10^ '
' Verlag B. S<hott's S^ Main»,
" y. Diemer's Verlttg Matna.
SriHrii ytff^niH ab, ber mt( „allgemeines «b« Mit «.i|w«- «»»««V ••^0"- "■•- »-"'
i>«änS«te ParficUung eintreten. Dod, i(l uud, bte Umarbettung b« neuen JlbW"'"';
iiiotalfflö", „Klrdienionarten", „Has Dovfpiel unb ias gn)i(<^enipiel inm Qotal
'ner DierfHtnmige Sag für männergefang" unl. „Der Sati für roeuiger un!« für meljr
als % Stimmen" burdfaHs leb-^idj nnb ""»tif-lf, (o hag ias tOat ben Seiniti«fd,filerti
etti qenfiaentes TOlffen unö 1 inen wol mitieln fann.
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K. H.rfiMiflMlm^li«^ C»ri lM*ei, «««i*
Wiesner, Orgelschuie.
Verlag v on GebrUder Hug. Leip
1 Verlage erschienene .
(praktische Örgelsei
von
^^^^^^^ 6. Mesner. *
^einrttg ^gnbcfg "^gtrag in ;g$rc$fatt,
CE^corctifc^=prafttfcI?c
3N)r dm (äefraucQ in coanüenrdi'tnfiurifdien ile^rer6il^ung<»(^t|laften
bearbeitet non
Käntglldiec IHuflfbireftor nnb Q)t>erlel}rec am Seminar in IPalbenbutg In Sat^fen.
pxt\% 2 niart
Urteile ber preffe.
Pie E^einjefifie Eiannonl?lettre i{l befanntlit^ ^ne i>er beflen nnb f)at namentll<it
in faif)oItfilrert Kceifen iceite Derbreituiig gefunben. DIefer llmftanb tPOT aber ber €in-
füfirnng in eDan^eHrc^en £ei]tanftalten ({inberlii^. Um nun blefem Um{)anbe abjn^elfen,
^^at ber Dcrf. bos lebi^ddi für rati|allfd[e Kantoren unb Organiflen Zlotinenbige tjiet
ausgefi^ietien nnb basjenige beigefügt, was fäi ben epangelif^en (Sottesbien^ nflglii^
unb erbaulit^ ijl, ol{ne ben atlgemetnen Cell bes ^. Wtttti veittr ansnlajlen. Der Oerf.
tjot fi(^ alle HTülje gegeben, nm feine Anfügungen für ben b^eit^neten gniecf xti^
brawifbaT ya matten. ^^^____ (3(«lll«.)
X>ie Don uns bes Üflern empfo(|Iene ^atmonielelgce von t. ^einje i)at meiteße
Derbreitung gefunben unb ift an nielen leEiranfialten in ©ebrauc^. €rf<ifien bodf bas
Sudf bis jegl nit^t nur in neun Ratten ©riginal-auflagen, fonbern aad; in melirfaiijen
Bearbeitungen. Jnr äjierveidfiftfie Celirerbilbungsan Palten beforgte profeifor Hrenn-lPien
eine Searbeitung, für ungarifd)e eine fo[d;e profejfor £gner; eine franjöfifdie Ilnsgabe
erfd^ien in Paris. Sas (Original ber f^eiusefdien C;armonieIet|re t^al Set^rcrfeminare
fatttolifdjer Konfefflon im Iluge. Dorliegenbe Bearbeitung von S. Heidforbt ift ben
ecangelifdj.luffferifdfen Seminaren gemibmet. Beibe Jlusgaben, ble (atlfolifdfe mie bie
enangelifi^.iutlierlfi^e, jeigen iti ben ecjlen befben abfc^ititten, ble con Ifffotbuerbinbungen
unb Dan ber Hlobulation tjanbeln, naturgemäg faum merflidje Unterfd^febe. £r|t vom
britten Mbft^nitt ab, ber mit „SlUgemeines über ben iCliorar beginnt, mugfe eine ganj
DCränberte Harpellung eintreten. Voäi ip audj bie Umarbeitung ber neuen 21bfd)nitte;
„Clforalfatj", „Kirdientonatfen", „Das Dor(pieI unb bas gipifi^cnfpiel jum Cfioral"
„Ber cierftimmige Saß für Hiannergefang" unb „Vtt Saß für weniger unb für me!(r
als 4 Stimmen" burdjaus le^rreid; nnb praFtifd^, fo bag bas ll?erf ben Seminar[d;&lern
ekgenflgenbes IPljfen unb Künnen wolil übermitteln fann.
I
Die £|eifi|ff<i^e £^armonitlef;re i^ befannilic^ ehte b» braiu^bar^en. Der toeiterett
Vcvhtextm^ wat inbes ber Umflanb ^inberlic^, ba% bas 3uc^ lebi^Iic^ im Diente ber
at Ijolifc^en Kirt^cnmujtf jianb. Darc^ bte pornegenbe Scarbettntig tjl bos IDcrfc^cn au(^
fnr eoangelifc^e Kantoren unb CDrgamflen rec^i brauchbar getporben, inbem bie ^urec^i-
mac^ung für ben fraglichen gtoecf oon berufener Qanb gefc^ef{en ifi.
(yAJMH|9tif4er ^«(re^Oeti^t)
Über bie (ßebtegenljeit ber Qetnjefc^en Qarnionielel^re Wotit ^n oerlieren, i;tege
€ii(en n^ 2IÜ|tn trafen, ^ür ben XPeri be» Baches fpric^ am beflen bie (El^atfac^e,
t>a% basfelbe Msl^et in 9 Auflagen erfc^ienen nnb in oerfc^iebene Sprachen äBetfe^i i{L
3nbem nun has (DriginaliDerf ({aupif&c^Iic^ für fail{oItfc^e Seminare berechnet i% ^ai
f^err Königl. HTupfbireftor Hcic^arbt, eine auf tl^eoretifd^em (Sebiete befannte perfönlic^feit,
es unternommen, basfelbe in befonberer XPeife für eoangelifc^e iei^rerbilbungsanflalten
3u bearbeiten, inbem er bie 3et{anblnng ber für hie evang, Kirc^enmufif meni^er in
Betracht fommenben alten Kirc^entonarten auf ein geringeres Utag beft^ränfte^ anbrerfeüs
aber ber Ci)«o(ie b«r Ct^oraloor« nnb '5n)ifc^enfpiele ausgebetjntere 3efpre(^ung 5U ieti
oerben lieg. Sie Überftd^tlic^feit nnb richtige ^Ibgrenjung bes Stoffes, bie Klarl^eit ber
Sprache bes 0riginaIverfes jinb auc^ in bet ^ei<^arbtfc^en Bearbeitung in gelungener
IPeife 5ur 2(usfüt{rung gefommen. Die gefc^idPt ausgevät^lten Hotenbeifpiele bilben für
bie praftifc^e Dcnoenbbarfeit bes Buches einen IjerDorragenben f aftor. 3" ben fet^s
2ibf^nitten bes XPerPes merben bie 2<fforboerbinbungen, bie £ei)re von ber Utobulation,
ber Ci)oraIfag, bie Kirc^entonarten, bos Vot' unb gi^'^f^^nfpiel ^um Ci^oral unb ber
©ierjHntmige Sa^ für UTännerc^or nebji bcm Sa^e für weniger unb für meljr als pier
Stimmen befprot^en. Das Wert fei Ijiermit aütn (Jrennbcn einer guten Kirc^enmufif
aufs befte empfol^len. {^«WMVtxf^t $4^tttUnn^.)
Pie Harmonielehre von tjeinae ifi weit verbreitet unb bereits in neun 2(uflagen
erfc^ienem XOeil jtc aber Schüler fatljolifc^er Konfeffion im 2(uge l^at, fo i^ai ts ötuit!-
bireftor Heic^arbt auf pielfac^ an ii{n gerichteten IPunfc^ unternommen, bas ZDerf einer
entfprec^enben Bearbeitung 3u uttter3iefjen unb es für ben (ßebraud^ in coangeltfc^*
lutfjerifc^en Seminaren 3TOcdPentfprec^enb einjuric^ten. JTtanc^c ^Ibfd^nitte liat Heii^arbt»
wie er felbjl fagt, faum angetajict. ^m britten ^bfc^nitt ijat er „2lttgemeines über ben
Cljoral" nnb insbefonberc eine oöllig neue 2lnsn>atjl pon IHelobien 3ur Übung im fjarmo*
nifieren gebracht. Der fünfte ^Ibfcijnitt (€t|oraIporfpieI unb Ctjoral3n)ifc^enfpteI) ip ntit
Hücffic^t auf ben epangelifd^en (ßp'ttesbienfi bebeutenb erweitert. Das IPerf ifl nunmeljr
unter ber Bearbeitung eines tüchtigen (fac^mannes nnb Kenners ber ^nfnnf^ fo treffli«^
eingerid^tct, bag es ben Seminaren unb aüen ^reunben ber HTufif aufrichtig empfohlen
merben fann. i^0wä$(^xift bes t9an%tti(^ (je(rer0ttiibes.)
Qeinjes ^armonlcleijrbuc^ \\at fxd^ im taufe ber geit als portrefflic^es Unterri<^tS'
mittel bemäf^ri Der S(^filer n>irb an ber ^anb bes (ei^rbnc^es burci^ feigiges Stubium
besfelben in ben Sianb gefe^, nail^ feinem Austritte aus bem Seminar ben pierfHmmtgen
Sa^ poUfl^nbig 30 bei^errfd^n. £(err ^eic^orbt f{at bei feiner Bearbeitung, idos uns fel^r
lobensipert erfd^eint, ben tei^ttt als 5ufüitftigen (Drganijlen im 2{nge getrabt nnb bat^er
ben (tf^oral, tpopon 2lbfc^nitt 3, 4 unb 5 S^ud^^^ 9^^H in eingel^enber, fac^gemüger unb
leicht faßlicher IDeife befjanbelt. (|4»r4ti|eiger ffa 9iifot^«il»)
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Den ^erren ^adiklivexn, tueldje 6ie (finfüfjrutig 06er (Empfehlung &M^
IDcrfcs beabftdjttseu, ftellt auf bxvetks Perlangen \ €yemplar gratis nnb
franfo ju
*r^ »IC--«-/»- -. _
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