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der kaiserlich-königlichen
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besorgt durch W. Braum i
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ür das Ausland in Commission bei
Deberreuter/sche Buchdruckenel (M 8
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Leipzig.
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Sonde
Zur Beachtung für die P. T. Mitglieder.
D:. Mitglieder können sich durch Erlag von 60 fl. Oe. W. von der
Jährl. Einsendung des Beitrages für ihre Lebenszeit befreien und erhal-
ten die periodischen Schriften ferner unentgeldlich.
Die Mitglieder in Wien erhalten für den erlegten Jahresbeitrag
eine gedruckte Karte, und werden dringend ersucht, den Beitrag nur
gegen Erfolg dieser mit Namen und Jahreszahl ausgefertigten Karte
zu entrichten.
Den auswärtigen Mitgliedern wird bemerkt, dass sie ihren Jahres-
beitrag bei jedem k. k. Postamt ohne Brief oder Couvert erlegen
können, welches den Betrag alsdann hieher verrechnet.
Der Jahresbeitrag ist ım HI. Quartal des laufenden Jahres ein-
zusenden.
Die mit Ende Juni noch ausständigen Beträge werden mit Post-
nachnahme eingehoben.
Die Zurückweisung dieser Einzahlung wird als Austrittserklärung
betrachtet.
Alle Porto-, Stempel-, Verpackungs- und Versendungskosten sind
von den Mitgliedern zu tragen.
Die Schriften werden durchaus erst nach erlegtem Beitrag ausgefolgt.
Die Zusendung erfolgt in der Regel durch die Post nach Schluss
les ganzen Bandes, gewöhnlich gegen Ende Jänner.
Wer die Schriften heftweise, und andere Zumittlung wünscht, wolle
diess dem Secretariate anzeigen.
Höhere Beiträge werden in den Sitzungsberichten verzeichnet.
Für die k. k. zool.-bot. 6esellschaft :
Der Secretär.
Vorrede.
Die fortdauernden Beweise der regsten Theilnahme so wie ehren-
voller Anerkennungen, die von so vielen Seiten der Gesellschäfts-
Leitung zukommen, geben wohl den sichern Beweis für den Werth
der Leistungen und des Strebens derselben.
Mösen die verehrlichen P. T. Mitglieder darin die Ermunterung
finden, ihr mit derselben Liebe und Treue auch ferner anzuhängen,
und für deren weiteren Aufschwung thätig zu sein.
Wien im December 1869.
Georg Ritter von Frauenfeld.
ER. se ee kestaahın ee
| Hal wi mia oe Br ia. nit ro
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Verhandlungen
der kaiserlich-königlichen
zoologisch - botanischen Gesellschaft
in Wien.
Herausgegeben von der Gesellschaft.
gahrsans 1863:
XIX. Band.
Mit 13 Tafeln.
Wien, 1869
[m Inlande besorgt durch W. Braumüller, k. k. Hofbuchhändler.
Für das Ausland in Commission bei F. A. Brockhaus in Leipzig.
€, Uecberreuter’sche Buchdruckerel (M. Salzer)-
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W. „Ai
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Sr. kaiserlichen Hoheit
dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzoge
Josef
wıdmet
diesen Band ihrer Schriften
fiefster Ehrfurcht i
die Gesellschaft.
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Inhalt.
Sitzungsberichte.
Seite-
Sitzung am 13. Jänner.
Neu eingetretenerMitgliedervan Fi Aus su Seins BIIEOH. 3
Bineesangener Gegenständen... 2...» 2... .-- ee:
Widmung des Bandes Sr. kaiserl. Hoheit dem durchl. Herrn
Birzherz "Albrecht ‘.... Ka et oe NER SO RUE) SRREERR &
| ad von: Dr. C.. Eh. Martius .„ ausy.niensaee io s.. ER Co k
| Herr kais. Rath v. Köchel als Präsident-Stellvertreter.... &-
Malakozool. Gesellschaft in Frankfurt a..M. . .'...... .. 5
Snellen v. Vollenhoven Ichneumonida ....... en 20
Ruppertsberger, uber schädl. Insekten, . . . .... ..... 2. 6-
Dr. Reichardt, monströse Campanula - ..... 2... .2.% 6;
Juratzka, Standorte von Anodus Donianus - 2.2... .. 7.
Pf. Jäckel, Einsendung von Bastardfischen ..... 72
Sitzung am 3.. Februar. 5
Neu eingetretene Mitglieder. ...... ER FEN ERG . 8
Eingegangene Gegenstände . ......- el]: sen fen ne %
Dir. Pokorny, Antrag wegen Museenbau ......... Be
Sitzung am 3. März.
Neu eingetretene Mitglieder ... ..... ee ergeih, © a nz
Eingegangene Gegenstände . . . 2,00 2,2... Sale age ARE
Denkschrift an Se. k. u. k. Majestät, wegen Museenbau . .. 43
Dr. Reichärdt, Antrag eines Grabdenkmals für Kotsehy . . 17
Deutsche ornithol. Gesellsch. in Berlin ...... Eee W
Rogenhofer, Einreihung der Blattwespen von dem verstorb.
Mitglied Rud. Damianitsch .. 2... . 20.2.2000. AT
- - Zwitter von Zygaena peucedani » » 2 2 2.2.0 ee Au
5 Seite
Dr. Reichardt, Autograf von J. Hedwig ......:.. . 48
ZeBendreloste, yon.Dr. C. Koche . ...... 2. 2 .ar EB
Kiippientsihierwer, Berichtigung . . 2... 00... Sr eu
Jahresversammlung am 7. April.
Neu eingetretene Mitglieder... 2.2.2222.» eo 20
Eingegangene Gegenstände) cs sl ER |. »- 2... ea... 2.
R. v. Köchel, Rechenschaftsbericht . . ...... a a ee
GaRsvoBrauenktelds Benichb..n.. ... 2 20... ses Be 2;
Dr Ha. Reschardt, Bericht ..0.. 2... 2.2 SS
J. Juratzka, Recuungsberichu au): 2» » » 0.0.0.0. 80
J. Breidler und J. Strauss, Censoren . .» .... en, 0
Schulz in Storkow, Flora exsiccata . . ..... I
Roretz zeigt Dipus und Petaurus lebend vor . 2.» 2.2... 3%
Sitzung am 5. Mai.
Neu eingetretene Mitglieder ........ ee el
Eingegangene Gegenstände . ... - ee ON
Sigmund aus Reichenberg als Gast. . .. ... 2. 2.2.0. 36
Tod des Prof. A. v. Berbolon -. .. 2. PER N 0 amd 36
Prof. Beukart nach Beipzie on. 00.0.0. Se
Petermann, Bericht der Beiträge zur Nöräpeiskßeihkien “00,88
Pichler, bot. Sammelreise nach Istrien ....... Aue =
Giowackı, bot, Reise nach Rram. „. . Jen mn..n ee
Oberst Groftsick’s Käfersamml. zu verkaufen... ..... 37
Absolutorium der Rechnung . .... a © 37
Rogenhofer, Zwitter von @nophos ilicidhrta ee
Frivaldsky, Data charact. ad faun. Hung. . .. 2.2.2... 838
Dr. Reichardt, Anemone pulsatilla gefüllt. . - 22 20... .38
Sitzung am 2. Juni.
Neu eingetretene Mitglieder... ...... ee 6
Eingegangene Gegenstände, .. .. 2... "er uneon.« 89
Ackerbauministerium-Erlass . .. » 2 22 ee een ee 40
v. Frauenfeld, mehrere Insektenschäden . .... ee... 40
P. Bruhin, Nachricht aus New York ........e.e.. 4
Beiträge zu Kotschy’s Grabdenkmal . »..... 0... 4
Dr. Reichardt, durchwachsene Rose . .....: ee... 42
E Seite
Sitzung am 7. Juli.
Neu eingetretene Mitglieder . ....... d Tania a. 42
Eingegangene Gegenstände .... . la ich: . 43
Ueberreichung eines Herbars an Ihre kaiserl. Hoh. die Aurel.
Iranıerzherzopin Gisela, =. Mol aueh ae . ka
Sendungen aus Triest unbeanständet zu beziehen . ». . 2... bu
43. Versamml. d. deutsch. Naturf. in Innsbruck ........ 45
Dentseher, Alpenvereine. an „m one rl
Preise der Soc. Holl. d. Sc. zu Harlem ...... ae Be)
Freyn, Pflanzenstandorte ....... BEE NP ETSERe. 1eE 45
Beiträge zu Kotschy’s Denkmal ...... ... ER 6)
Erschoff, lebenslängliche Einzahlung . ......:.:... 45
Sibzune ım' August findet ’nieht Statt... . 0... 000, . 45
Hodek, Vorlage seltener Vögel der unteren Donauländer . . 46
v. Frauenfeld, Missbildung an Dromus erectus ....... 47
— Milb2 auf Cornus sanguinea . x»... ..- ae SE EHER 48
Sitzung am 6. October.
Neu eingetretene Mitglieder . ..»..... ee eo OR
Eingerangene Gegenstände . „ee... nun. Jun. Re)
Ackerbauministerium wünscht, dass Jemand zur Berathung des
Vogelschutzgesetzes delegirt werde . . 2... .... 5%
Burmeister, Brief aus Buenos-Ayres . ». 2.2... ... 082
“Schauer aus Pieniaki sendet prachtvolle Vögel .......53
Preise des tr. Istitato IImb. „ro. 2,2000. EUER FRE
Au Goıbfr DHeobald a... 2. .Be. ES URLS LESBEN 53
Beiträge zu Koötschys Denkmal . ern rue. wenn... "53
v. Krempelhuber, Geschichte u. Literatur d. Lichenologie . 53
IMERTOSIEOHT ZU VERKAUENN une Mae u En ten 53 _
rBertolins, T Carabirei Melsfrenumo, ©... enter. "00
Wahl der 26 Ausschussräthe. . . . . RE EEE Se ee un 0%
Dr. Schiner dankt Fr. Brauer für Untersuchungen .. .. . 54
J. Juratzka legt mehrere Pflanzen vor ....... Se
Rogenhofer und Dr. Reichardt referiren über die Natur-
forscherversammlung in Innsbruck ... » 2.2.2.0...
Sitzung am 3. November.
Neu eingetretene Mitglieder . .. . . N ea ee, nd
Eingegangene Gegenstände 2. 2. 2... me nee een. 86
Tod des Proßs BR. Kner sw. . 00 geniale N:
Waszet au Barssals Gast Sn . 0 Se LE ie
Xu
Seite
Bar. Droste-Hülshoff, Werk über Insel Borkum vorgelegt 58
Dr. Schiner, lebende Larven vom Grunde des Hallstädtersee’s 58
v. Frauenfeld, mehrere neue Metamorphosen . . . 2.2... 60
Wahlresultat ...... A N ee car (|
Sitzung am 1. December.
Neu eingetretene Mitglieder . . ». 2. - „22 2.2 menu. 62
Eingegangene Gegenstände . .. 2... 0 ee ne nee 62
rot. Vaio itralsıGastı 7. 10. a. ER ; 64
Acta della Univ. Genua I. durch die k. ital. Gesandtschaft . . 64
Fritsch, Vögel Europas 13. Heft... .- ... aan. Se
Fuss Karl, Käfer Siebenbürgenss ..... en.) ee a 64
A. Rogenhofer, lebenslänglich eingezahlt. . ..... s taxıein OLE
Tod von M. Thielens ın Tirlemont .... ... .... 2. .= .. 64
Gesellschaft für Anthropologie. -. .. . - 2 2. 2 zinıe eo . . 64
"GRraffe, Baa der Massblüthe..- >. 2. ... ... 22 Omen . 65
WVahlmesulbachhn „en ene ae ane i- e 69
Dr. H. W.BResichardt, Dank... . 2... N. n.0 > 69
Abhandlungen.
Seite
Dr. J. R. Schiner: Ueber einen neuen Zeichnungsapparat ..... 2
Fr. Brauer: Beschreibung neuer Neuropteren aus dem Museum
Godeffroy sın, Hamburg. an. seh. naeh ea 9
‚Josef Mik: Beiträge zur Dipteren-Fauna Oesterreichs, Taf. 4... . 19
Dr. Em. Weiss: Beiträge zur Flora von Griechenland und Creta . . 37
Dr. J. Milde: Botrychiorum Monographia, Taf. 7, 9 ..... ar A
Alois Rogenhofer: Ueber Zwitter von RhodoceraB.. ». . . 2... ae!
-J. A. Graf Ferrari: Drei neue westasiatische Käfer... ......19
Dr. F. X. Fieber: Synopse der europäischen Deltocephali, Taf.5,6 . 201
Dr. Karl Müller: Mittheilungen über Rhacomitrium lanuginosum
und die verwandten) Arten, 00.2 een 2 lee 323
R. Bergh: Anatomische Untersuchung der Pleurophyllidia formosa,
2 DER I IS RE NE A IE OR er Un. 225
Dr. August Neilreich: Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oest. 245
Friedrich Brauer: Betrachtungen über die Verwandlung der Insekten
im Sinne der Descendenz-Theorie, Taf. 10 . ..: - 2 2 .2.. 299
Ernst Marno: Die Typen der Dipteren-Larven als Stützen des neuen
Dipberen Systems... na. een see . 319
. Seite
Prordr. Korster: Veber die Gallwespen., . . „2. wre, 327
Josef Mann: Lepidoptern, gesammelt während dreier Reisen nach
Dalmatien in den Jahren 1850, 186% und 1868... 2.2.2... 374
Stefan Schulzer von Müggenburg: Ueber den Polymorphismus
STIER ZI ee ee 339
Josef Palm: Beitrag zur Dipterenfauna Tirols .. !. 2... 2... 395
Dr. Aug. Vogl: Beiträge zur Pflanzen-Anatomie, Taf. 1...... 455
Rudolf Felder: Diagnosen neuer von dem k. k. Oberlieutenant
H. v. Hedemann gesammelter Lepidopteren . ....... 465
Hugo Lojka: Bericht über eine lichenologische Reise in das nörd-
liche Ungarn, unternommen im Sommer 1868 ........ 481
Dr. Karl Müller: Splachnobryum, eine neue Gattung der Splach-
NEE NEE a ne Bea Rene 05 901
Dr. Ernest Hampe: Species muscorum novae Mexicanae . ..... 507
V. Gredler: Zur Literatur der Conchylis ambiguella Hübn., Roserana
Prol. ANTEIL Schiene el
Dr. A. Engler: Index criticus specier. atque synonymorum generis
Sen aa SEE RATE NENEIEE BIETET FAT 513
Fr. Brauer: Eine neue Art der merkwürdigen Gattung Japy& Hal. 55
C. Tschek: Ueber eine neue Galle auf Eichen und deren Erzeuger 559
Ferd. Kowarz: Beitrag zur Dipteren-Fauna Ungarns . . .....561
August von Pelzeln: Notiz über ein Exemplar des Colobus Kirkii
1. W..Gray . . or BERSRSEh, SR. 09. 567
M. Kuhn: Filices Novarum Hebridarum ......:... 06
Dr. J. Kriechbaumer: Hymenopterologische Beiträge ...... 587
G. v. Frauenfeld: Ueber einige Pflanzenrerwüster . 2 2.2 .... 601
F. Arnold: Lichenologische Ausflüge in Tirol . 2 2. 2 2222 .. 605
J. Winnertz: Sieben neue Arten der Gattung Seara . ».... . 657
MM. Alois Humbert et Henri de Saussure: Description de divers
Myriapodes du Musee de Viemme .... 2.2.2.2 220. 1=.,669
J. Schumann: Beiträge zur Naturgeschichte der Diatomeen . . . . 693
Dr. Schiner: Ueber meinen mikrosk. Zeichenapparat ....... 7123
E. Berroyer: Nachträge zu Ed. Hackel’s Vegetationsverhältnissen
von Mallniz \.. ... 20. 10 Dazu ee a 72
E. Hackel: Ueber einige Oidhänchen dernmsklora. ia 2... 735
Fr. Brauer: Beitrag zur Biologie der Acroceriden, Taf.13, Fig. 1—6 737
Dr. E. Weiss: Beiträge zur Flora von Griechenland und Creta. . . 741
G. R. v. Frauenfeld: Ueber die Artnamen von Aphanoptery@ . . . 7161
Dr. A. Neilreich: Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen von
Crodtien I. N. wien. Reue. BER Eu. la.e 165
Fr. Brauer: Beschreibung der Verwandlungsgeschichte d. Mantispa
Se Bat. 1a, 20. Ns ee RER = Te RO RRILE. |
XIV
Dr. J. R. Schiner: Alophora Kriechbaumeri » » 2 2:2... .. . . 841
Friedrich Brawer: Kurze Charakteristik der Dipterenlarven . . . . 843
G. v. Frauenfeld: Beiträge zur Fauna der Nicobaren. ..... = 853
J. Gtowacki: Beschreibung eines neuen Bastartes (Anemone Pittonii) 901
Carl Stoizner: I. Nachtrag zu den bisher bekannten Pflanzen Slavon. 903
Vine. Gredler: Nachlese zu Tirol’s Land- u. Süsswasser-Conchylien 909
Alois Rogenhofer: Lepidopterologische Mittheilungen ..... a
Fr. Brauer: Beitrag zur Verwandlungsgeschichte der Regenbreme
Eh el ee ee u ae
Jos. L. Holuby: Zusätze zur Flora von ee ER ELDE
Georg Ritter von Frauenfeld: Zoologische Miscellen XVI. .... 933
Ben. Dybowski: Fischfauna des Ononflusses in Transbaikalien.. . . 945
Verzeichniss der Tafeln.
Taf. 1, 2, 3. R. Bergh: Pleurophyli. form. Erklärung pag. 243.
Taf. 4. J. Mik: Beitrag z. Dipteren-Fauna Oest. Erkl. p. 36.
Taf. 5, 6. FE. Fieber: Deltocephalen. Erkl. p. 222.
Taf. 7, 8, 9. J. Milde: Botrych. Mon. Erkl. p. 187.
Taf. 40. Fr. Brauer: Insektenverwandlung.
Fig.1. Zo&a von Cyclographus nach Müller 23/1.
„2%. Julus-Larve 43. Tag 251.
3. Nicoletia Gerv. vergrössert.
4. Campodea staphylinus Wstw. vergrössert.
5. Japyx solifugus Hal. vergrössert.
„ .6. Clo& diptera, 1. Stad. 6011.
7. Forfieula, 1. Stad. 6/1.
8. Forfieula Imago.
» .9. Blatta, 1. Stad. vergrössert.
„ 10. Machilis, vergrössert.
„ 11. Meloe-Larve, 1. Stad. vergrössert.
„ 12. Clo&-Nymphe 3/1.
„13. Nemura-Nymphe 3/1.
„ 1%. Calopteryx-Nymphe, natürliche Grösse.
„ 15. Termes, 1. Stad. vergrössert.
„ 16. Creophilus maxillosus-Larve.
„ 17. Meloe-Larve, 2. Stad.
„ 18. Anthidium-Larve.
„ 19. Cetonia-Larve.
» 20. Panorpa-Larve.
„ 21. Cimbex-Larve.
bi
Fig. 22. Papilio Machaon-Larve.
»„ 23. Phryganiden-Larve.
»„ 24. Cicada, 1. Stad.
„ 25. Mycetophiliden-Larve.
» 26. Corethra-Larve,
Taf. 11. A. Vogl: Beiträge z. Pflanzen-Anatomie. Eıkl. im Text p. 455.
Taf. 12. Fr. Brauer: Verwandl. von Mantispa. Erkl. p. 840.
Taf. 43. Fr. Brauer: Astomella Waxeli od. L. Fig. 1—6, pag.
Haematopota pluvialis Fig. 7—8, pag. 921.
Taf. 14—18. B. Dybowski: Transbaik. Fische, pag.
ie
— —
Verbesserungen.
Sitzungsberichte.
pag. 6, Zeile 45 v. oben lies: Raphanus raphanistrum statt Sinapis arvensis-
» 17, ,„ 41, unten streiche: Zwei.
» 37, „4 von unten lies: Barias statt Carias.
» 46. „ 3 von oben setze; über nach, sprach.
Abhandlungen.
pag. 19, Zeile 5 von oben lies: Taf. IV. statt eine Tafel.
» 80, Zeile 5 von oben lies vol. XXVI statt XXI.
a O5 ee I Jah us TarNTL statt T.
» 83%, „ 42% und 19 von unten lies: Taf. VII statt I.
» 8%, „6 von unten lies: Leit statt Gefäss.
» 9, „5 von oben lies: oberschlächtig statt oberflächlich.
EB: 5 „ rotundata 1. ovalia et oblonga vel ovata
integerrima, repandula, crenata ]. dentata incisa 1. dissecta.
»„ 170, ,„ 417 von oben lies: selbst 3 statt 2.
Bel, 5b... » » Güllek im Taurus statt Smyrna.
» 2A, „ 414 „ unten „ Fall. statt Tall.
» 35, 9, 4 „ oben „ sulcata statt sulcuta.
Del u 3 „ Sporen statt Formen.
„39, » 9 2 9.» barbarum statt barbatum.
» 39 3 T 2 9» 9» Gemmen statt Grannen.
Sur 2.3 9: yy. ‚streiche. das „?-
» 398, „ 3 „ unten lies: Gebietes statt Gebirges.
399, „ 418 „ oben lies: Lengmoos statt Langmoos.
9 ER „ Eggen statt Eipgen.
EA, an BAR Ns, 9 „ Sarnthale statt Sarntheile.
a „ ober statt oder.
XVI
pag.407, Zeile 13 von oben lies: Oberbozen statt Oberbogen.
„ 413, „ 44 „ unten „ Pemmern statt Pommern.
» 226, „ 9 „ oben „ Stams statt Nams.
„» 31 » 20 „ unten „ Mieminger statt Wieminger.
4&4 (fälschlich 244) Zeile 16 von unten lies: (Kmr.) statt (Kr.)
455, Zeile 10 von unten lies: „latieiferous ducts.“
40 rn 8.65 PM „ Pag. 42 statt pag....
400, 5, ine S „»„ rothbraune statt rothbraun.
n„ 257,» 4 „ oben „ _eisengrünenden.
en ee a » Delond statt De Cond.
) sd „ streiche das.„;“
In IR „ unten lies: (Fig. 1 sz) statt (Fig. 1 P).
> .3538, „107, oben. 7. .(s2) statt (P).
464, „ 46 „ unten lies: in Compt. rend. 1863 pag. 963 statt und
in Compt.
462, % 9 von unten lies: färbt sich statt färbt sie.
auf Taf. XI in Fig. 1, 2, 4, 5, 6 lies: 2 statt e.
pag. 507, Zeile 11 von oben lies: parce statt parve.
» 508, „ % „ unten setze vor und nach brevis „,“
DI8.0 20 » lies: Bembes statt Bombex.
7, „» 5 „ Unten „ autumnalis statt atumnalis.
ln 25, 20. oben „ graeca statt gracea.
„ 153, „ 43 „ oben Rumez statt Zeimex.
» 188, „8 „ unten lies: Notochlaena statt Notolaena.
Fehynchoten statt Fehymsoten.
er] ” ” 4 » » 7]
Stand der Gesellschaft
am Ende des
Jahres 18369.
Ahr,
re
ai,
Protector:
Seine k. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog
Rainer.
Leitung der Gesellschaft.
Im Jahre 1870.
‚Präsident: (Gewählt bis Ende 1870).
Seine Durchlaucht Fürst Josef Colloredo- Mannsfeld.
Viecepräsidenten: (Gewählt bis Ende 1870).
P.T. Herr Brauer Friedrich.
I“ » Fenzl Dr. Eduard.
ix „ Hauer Franz Ritter v.
u » FPokorny Dr. Alois. -
» „» Zedtenbacher Dr. Ludwig.
N „ Suess Eduard.
Secretäre:
P.T. Herr Frauenfeld, Georg Ritter v. (Gewählt bis Ende 1874).
ER „» Reichardt Dr. Heinrich (Gewählt bis Ende 1874).
Rechnungsführer : (Gewählt bis Ende 1872).
P.T. Herr Juratzka Jakob.
Ausschussräthe:
3 » Dergenstamm Julius von. (Gewählt bis Ende 1870).
en „ Zaimhofen Gustav Ritt. v.
S „ Mayr Dr. Gustav.
> 2)
2, ». Pelzeln Aug. von. = n
’
2 „ Zeauscher Dr. Robert. r he
| „ Reuss Dr. A. jun. en D)
“ „ Bartsch Franz. (Gewählt bis Ende 1871).
a » Kolazy Josef. on
= „» Künstler Gustav. =
2» n Pelikan von Plauenwalde Anton. » 2:
(
XX
P. T. Herr Brauer Friedrich. (Gewählt bis Ende 1872).
5 „ Brunner v. Wattenwyl Carl. = ”
2 „ Felder Dr. Cajetan v. m en
S „ Fenzl Dr. Eduard. 5 »
En » . Finger Julius. » >
n „ Gassenbauer Michael von. R i
= „ Hauer Dr. Franz Ritter v. in “
Kolbe Prof. Joseph. "
Köchel Dr. Ludw., R. v. (Gewählt bis Ende 1872).
% » Kornhuber Dr. Andreas. ” 3
PR „ Letocha Anton von. on M
ss „ Zorenz Dr. Josef. - 2
» Marschall Graf August. sh "
3 „ Neilreich Dr. August. e e
5, „ FPokorny Dr. Alois. B B
N „ Zansonnet Freih. v. Eugen. in #
-n „ Redtenbacher Dr. Ludwig. > „
s » Reuss Prf. Dr. August. sen. e MN
A „ TZeogenhofer Alois. } %
es „ . Schoenn Moriz. A n
” „ Seimony Prof. Friedr. " 5
” „ Steinhauser Anton, p. k. Rath. n ar
> „ Stur ‚Dionys. = u.
n „ Suess Prof. Eduard. ” R
5 „ Tschusi Viktor R. v. 5 5
ER ».. Türck Josef. in nn
Amtsdiener:
Herr Mader August, Neustiftgasse 79.
Aufsicht über die Sammlungen führt:
Herr Josef Holubiczka, Zollergasse 23.
Mitglieder, welche die Sammiluugen der Gesellschaft ordnen:
Die zoologischen Sammlungen ordnen die Herren: Kolazy Josef, Pelikan
Anton von, Rogenhofer Alois, R. v. Tschusi.
Die Pflanzensammlung ordnen die Herren: Berroyer Emil, Juratzka
Jakob, Reichardt Heinr., Reuss A. jun., Straus Jos.
Die Betheilung von Lehranstalten mit Naturalien besorgt Hr. Rogenhofer Al.
Die Bibliothek ordnet Herr Bergenstamm Julius von.
Das Archiv hält Herr Letocha Anton von, im Stande.
XXI
Die Druckschriften der Gesellschaft werden
überreicht:
Im Inlaude:
Seiner k. k. Apostolischen Majestät dem Kaiser Franz Josef.
Seiner Majestät Kaiser Ferdinand.
Seiner k. Hoheit, dem durchl. Herrn Erzherzoge Franz Kar].
Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Carl Ludwig.
Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Ludwig Victor.
Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Albrecht.
Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Josef.
Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Rainer.
Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Wilhelm.
Seiner k. Hoheit dem durch]. Herrn Erzherzoge Heinrich.
Seiner k. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzoge Ludwig.
Inı Auslande:
Ihrer Majestät der Königin von England. 6 Exempl.
Seiner Majestät dem Könige von Preussen. 10 Ex.
Seiner Majestät dem Könige von Sachsen. 6 Ex.
Seiner Majestät dem Könige von Bayern. 4 Exemplare.
Seiner Majestät dem Könige von Hannover.
Subventionen für 1869.
Von dem hohen k. k. Staats-Ministerium.
„ dem hohen Nieder-Oesterr. Landtage.
„ dem löbl. Gemeinderathe der Stadt Wien.
Mitglieder im Auslande.
Die P. T. Mitglieder, deren Name mit fetter Schrift gedruckt ist,
haben den Betrag für Lebenszeit erlegt und erhalten die periodischen
10
Schriften ohne ferner zu erlegenden Jahresbeitrag.
BT. Herr) Adams. Archur, hr. M.0S. E.aRaSr. ren . London.
n „ Adams Henri, F. L. S. 19, Hannover Villas
Nottinehill >YILIRREAET EN EIER RI London.
5) „» Agassiz Ludwig Kahakım Rudolf, Prof. Cambridge.
9 „ Albini Dr. Josef, Professor Univ... Neapel.
> „ Alefeld Dr. d. Med., bei Darmstadt Oberamstadt.
x „ Allmann George James, Dr. Prof. 21, Manor Pl. Edinburgh.
® n »Amderson IN. Js Protessor. 2 . 2.8.0, . Stockholm.
” „ Angas Georg Fr., Secret. d. austral. Mike Melbourne.
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Schiödte J. C., Custos am k. Museum ...
‚Schlegel Hermann, Direct. des zool. Mus.
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Seemann Berthold Di. . . .».. 2... a
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Semper Dr. Karl, Prof. an der k. Univers..
Semper Georg, van d. Schmissen-Allee5. .
Seoanne, Don Victor Lopez, Cated.d.Zool..
Sharpey Will., F.R. S. 33 Woburn Pl. Russel
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Siebold Theodor v., k. Hofr., Dr. Prf. Karlstr. 4
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Signoret, Dr. Victor Me Le
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Smith Friedrich Esq., am britischen Museum
Snellen von Vollenhofen Dr. J. S., Conserv.
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Solms-Laubach Dr. Herm. Graf Erl., Doc. d.
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Sonia Jose Augusto de, am Museum zu . .
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Herr Speyer Adolf, Dr. im Fürstenthume Waldek
Göttingen.
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Stal Dr. Karl, Prof. u. Intend.
Stangenwald Dr. Hugo, Sandwichs-Ins.
Staudinger Dr. Otto, Dianabad
Steenstrup J. Japetus Sm. Mus.-Dir.. . .
Steiner Leon v., Dr.
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Stoll Dr. Franz, Serails-Arzt ... .
Stoliezka Dr. Ferdinand, Geol. Surv.
Strasburger Dr., Prof. an d. Univers.
Strobel Pelegrino v., Univers.-Prof..
Studer Dr. Bernhard, Prof. Inselg. 132
Sulliwandt William $., Nordamerika, Ohio .
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Westwood John, Prof. a. d. Univers. . ...
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Wright Pereival, Prof. nat. hist. Trinity Coll,
Wright J. Strethill, Dr., Northumber!l. Str. 55
Zaddach @., Prof. d. Zool. und Mus.-Dir! .
Zeller P. C., Prof.
Zirigovich Jakob, K. k. Vice-Consul -
Zuber H. P. Edward, Bischof v. Augustovic
Zwiedinek Südenhorst Julius v.,k.K. Consul
Brüssel.
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London.
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Adamovie Vincenz, Realschul-Prof. in .
Alpers Mauritius, Hochw., k.k.Gymnas.-Prof.
Alth Dr. Titus von, Prof. d. Oberrealschule .
Ambrosi Franz, Bibliothekar
Andorfer Josef, Pharmaceut.
Antoine Franz, k.k. Hofgartendirector, Burg
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Aschner Theodor, Hochw., k.k. Gymn.-Prof.
Ausserer Anton, Gymn.-Prof., Vorarlberg. .
Babek Leop., Real.-Prof., Lerchenfeldstr. 50
Bach Dr. August, k. k. Notar, Graben 5
Bach Dr. Alexander, Excellenz non.
Bachofen Adolf von Echt, Nr. 3 .....
Barkany Dr. Ludwig, Allg. Spital :
Bartsch Franz, k. k. Concipist, Salmg. 14 .
Bartscht Ambros, k. k. Beamter, Stifte. 2 .
Bayer Johann, p. Eisenb.-General-Inspect.
Becker Dr. Franz, k. k. Ober - Stabsartzt,
Florianig. 48, Th. 40. 5 E
Beer Josef G., Landstr. Hauptstr. 99 .
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Bellan Dr. Anton, k. k. Oberarzt im 19. Feld-
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Bergner Edward, k. k. Landesgerichtsrath
Bergenstamm J., Edl. von, k. k. Beamter,
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Bermann Josef, Kuasthändler .
Bernfuss Gregor M., Serv.-Ord.-Pr. Post Melk
Bernstein Alphons F., k. k. Realschul-Prof.
Berroyer Emil, Goldarbeiter, Kanalgasse 6
Berroyer Gustav, Goldarbeiter, Kanalgasse 6
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Bisching Anton, k. k. Realschul-Prof.
Bobies Franz, Oberlehrer, Pressgasse 94 .
Boekh Georg, Dr. d. Med. .
Boehm Josef, Dr. Phil. u. M., a. Univ. Prof..
Bolemann Johann v., Apotheker, Ung.. . .
Boschan Dr. Friedrich, Dominik.-Bast. 5
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Brandmayer Eduard, Gemeinde - Vorstand,
Margarethen Schlossgasse 15
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Brauer Friedrich, Assist. a. k. k. zool. Mus.
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Braun Ernst, Dr. d. Med., Kohlmarkt 11
Breidler J., Architekt, ob. Weissgärbstr. 15
Breindl Alfred, Südbahnbeamter 2 :
Breitenlohner J., Dr. d. Chem., Böhmen
Brestel Rudolf, Dr., Exc., k.k. Finanzminister
Breunig Dr. Fera., Prof. am Schott.-Gymn.
Brunner v: Wattenwyl Karl, k. k. Telegr.-
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Burgerstein Alfred, Landstr., Beatrixg. 12.
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Colloredo-Mannsfeld, Fürst zu, Dürsht;
Conrad Sigmund, Hochw., P. ©. Pr., Prof.
Wieden, Hauptstr. 82 SELHREN.
Copanizza Anton, Hochw., Dimmer .
Csato Joh. v., Gutsbes, na Siebehn.
Csokor Jul., P., Archimandrit d. gr. orient.
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Czech Theod. v., Dr. d.M., Fleischmannsg. 8
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Czeglay Johann, k. k. Bezirksvorsteher . .
Ozermak Johann, Hochw. Vicerector am Lö-
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Friedlowsky Dr. Anton, Proseetor an der
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Hauke Franz, Direct. der Handelsacademie
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Bozen.
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Petter Dr. Alexander, Prov. d. Hofapoth.. .
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Rothschild Ans., Freih. v. . ........
Rothhansl Anton, Dr. d. M., Kettenbrückg. 8
Koltensteihaklihrane) AVHeENsch! -Verw. b.Pulkau
RLudrof Dr. Ludwig, pract. Arzt, N.-Oest.. .
Roupertsberger Mathias, Hochw., Coop., Post
Freistadt, Ob.-Oest. . . . . Par a en
Rupprecht Gusiav, Kärnten . . . 2...
Sage Karl, Dr. d. Meder. cn ver mne
Sauter Dr. Anton A., k. k. Bezirksarzt
Saxinger Eduard, Kaufmann . ......
Scarpa Georg, Canon. Schulinspector .
Schafenhauer Franz, k. k. Gymn.-Prof.
Schaffgotsche Ant. Ernst, Gf. v., Bischof, ix!
Schaitter Ignaz; Kaufmann "1... 2
Schauer Ernst, Kr. Zloczow, Post Podhorce
Scheffler Karl, Sparcasse-Beamter . .. . .
Scherfel Aurel, Apoth., Post Poprad .
Schiedermayr Karl, Dr. d. M., Bez.-Arzt, 0.-Ö.
Schiel Athanas v., Hchw., Prof. d. Naturg. .
Schiffner Rudolf, Apotheker, Leopoldstadt
Schiner Dr. J. Rudolf, k. k. Sections-Rath,
Bürserspitalt N
Schirl Heinrich, k. k. Förster, Bukowina. .
Schleicher Wilhelm, Oeconomiebesitz., N.-Oe.
Schlesinger Ed., Med. Dr., Praterstrasse 51.
Schloenbach Urban, k. k. geolog. Reichsanst.
Schlosser Dr. Josef, Ritter von Klekowski, k.
Statthaltereirath, Land.-Protomed. f. Kroat,
‚Schmerling Anton, Ritter von, Präs. d. k. k.
ob. Gerichtshofes, Exe. . . 2... ....
Schmidek Karl, Hochw. k. k. Gymn.-Prof. .
Schmidt Ferdinand sen. bei Laibach . . . .
Schmuck J. v., Mag. d. Pharm., am Gries 329
Schneider Dr. Josef, Stadtarzt, Böhmen ..
Sehoenn Moritz, k. k. Office. b. Central-Milit.-
Rechn.-Depart., Westbahnstr. 16... ..
Schöpf Zdenko v., Fabriksbeamter, Mähren,
per Gross-Ullersdorf . .. .... N
Pest.
Hetzendorf.
Wien.
Wien.
Wien.
Wien.
Frensburg.
Raabs.
Windhag.
Treibach.
Prag.
Salzburg.
Linz.
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Görz.
Brünn.
Rzeszow.
Pieniaki.
Wien.
Felka.
Kirchdorf.
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Wien.
Wien.
Kupka.
Gresten.
Wien.
Wien.
Agram.
Wien.
Brünn.
Schischka.
Salzburg.
Prestic.
Wien.
Zeptau.
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P. T. Herr Schreitter Gottfried, Hochw., Missar b. Fried-
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berg, Steiermark ..
Schreyber Franz 8. Edl.v., Hchw., Prof. a. Stift,
Schröckinger-Neudenberg Jul., R. Y un
d.k. k. hinter landesdircetion
Schrof Dr. Damian Karl, k.k. Regierunger, %
Prof. a. d. Univers., Schottenhof, 9. St.
Schubert W., k. k. Schulrath .....
Schüler Friedr., Gen.-Insp. d. k. k. pr. Südb.
Schüler Dr. Max Josef, Dir., Badearzt b. Cilli
Schütz Dr. Jak., Privat-Doc. an der Univers.
Schuller Moriz, Dr. d. M.. Tolnaer Comitat .
Schulzer v. Müggenburg Stefan, k.k.p. Hauptm.
Schur Dr. Ferdinand
Schwab Adolf, Apotheker . .„ .
Schwab Michael, Hochw., Schuloberaufseher
Schwager Konrad, Chemiker, Böhmen
Schwarz Gust. E. v. Mohrenstern, Praterstr. 60
Schwarz Josef, Cooperator, Ober-Oest. ... .
Schwarzel Felix, Oecon. Böhm. Deutschbrod
Schwarzenberg Fürst Adolf, Durchl. N:
Sedlitzky Dr. Wenzl, Apoth., Westbahnstr. 19
Seeburger Dr. Joh. Nep., R. v., k. k. Hofrath,
Gumdlheh, 3. St. „0... 2.06.93
Sekera Wenzl J., Mag. d. sn, Apotheker
Semeleder At gr
Senoner Adolf, ILL. Basıraat ger en AMseu ur
Seri Johann, Mag. d. Pharm. Tuchlauben 18
Setari Franz, Dr. d. M. \
Seunig Eduard, Hörer er Re
strasse 11, I, 3. St.
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Siegel Udiskalk, Hochw. P. des Benedict.. 0.
Sigmund Wilhelm, Fabriksbesitzer
Simonies Gabriel, Hochw., k. Professor . .
Simony Dr. Friedr., k.k. Prf., Salesianerg. 13
Sina Simon, Freiherr v., Dr en
Sincich Joh.,
Sindelar Karl, k. k. Gymnas.-Dir.
Skofitz Dr. Alexander, Neumanng. 7 ...
elle Keanjel, eo
Herr Sommer Otto, Erzherz. Ar echt? a Wirih-
schaftsbeamter, Post Baranyayar
ehe auknen, 1
Hchw. wirkl. Domh. a.d. ade
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Pinkau.
Klosterneuburg.
Prag.
Wien.
Teschen.
Wien.
Neuhaus.
Prag.
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Vinkovce,
Wien.
Mistek.
Triest.
Grosslippen.
Wien.
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Bastin.
Wien.
Wien.
Wien.
Münchengrätz.
Wien.
Wien.
Wien.
Meran.
Wien.
Seitenstetten.
Reichenberg.
Oedenburg.
Wien.
Wien.
Triest.
Deutschbrod.
Wien.
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P. T. Herr Sonklar v. Instädten Carl,
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Ritter von, k. k.
Oberst, Prof. a. d. Milit.-Academie . . .
Spalt Franz, Coop. V.O.M.B. Post Mühldorf
Spitzy Josef N., Handelsm., Unter-Steierm..
Spreitzenhofer G. C., Se bedni. Postg. 20
Stadler Anton, Dr. d. Med. ........
Standthartner Dr. Josef, Primararzt im k.k.
allg. Krankenhause . .... 2... 2...
Staniek Dr. Heinrich, Heinrichshof.. ... -
Stanka Norbert, Hochw. Pfarrer, Alservorst.
Stärker v. Löwenkampf Joh., k. k. Garn.-Capl.
Staudach Franz, Freih. von, k.k. Hptm. im
40. Inf.-Reg., VIII. Laudong. 13, 2. St. 13
Stauffer Vine., Hchw., Gymn.-Prof. im Stifte
Steindachner Dr. Franz, Custos am k.k. zool.
Museum, Kohlmarkt 207 HI. IR
Steinhauser Anton, p. k. Rath. ....
Steinhäuser Wenzl, Dir. d. k.k. Hofapoftieke
Steininger Augustin, Hochw., Abt d. Stiftes .
Stelizyk Gustav, k. k. beret d. techn. Acad.
Stellwag Karl, Edl. v. Carion, Dr. d. Med.,
kfk. Pros, S\Vahrıngerslinash. as a
Stephanovits Thomas, Dr. d. Med., Stadtarzt
Sternbach Otto, Freiherr vv. » .».......
Stocker Dr. Karl, Notariats-Coneipient. . .
Stocker Josef, k.k. j. Gymn.-Dir., Vorarlberg
Stöger Wilhelm, k.k.Ob.-Förster, Piesting, NÖ.
Stohl Dr. Lukas, fürst.Schwarzenbg. Leibarzt
Storch Dr. Franz, k. k. Bezirksarzt, Salzburg
Stossich Adolf, Realschul-Prof. .... .
Strauss Josef, städt. Marktcommis. Mozalitpik 3
Strauss Franz, Dr. d. Med., Cirkusgasse 36
Streintz Josef Anton, Dr. d. Med. ALTER
Strobl Gabriel, Hchw., im Benedikt.-Stifte .
Strossmayer Josef Georg, Hochw., Bischof u.
k. k. wirkl. geheimer Rath, Be ee
Studnicka Dr. Franz, Gymnas.-Prof., Docenb
Stumbauer Ferd., k. k. Staatsbuchh. Ben
Stummer Jos.R.v. Präs.d. priv.K. Ferd. Nordb.
Stur Dionys, k. k. Bergrath, Rasumofskyg. 2%
Suess Eduard, K.k. Univ.-Prof., II. Jägerz. .
Sukup Maximilian, Hochw. Gymn.-Dir. in .
Suttner Gundaker Karl, Frh. v., Landesaussch.
Wr.-Neustadt.
Weissenkircher
St. Leonhard.
Wien.
Wr.-Neustadt.
Wien.
Wien.
Wien.
Karlsburg.
Wien.
Melk.
Wien.
Wien.
Wien.
Zwettl.
Wien.
Wien.
Temesvar.
Bludenz.
Salzburg.
Feldkirch.
Hörnstein.
Wien.
St. Johann.
Triest.
Wien.
Wien.
Graz.
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Diakovar.
Prag.
Wien.
Wien.
Wien.
Wien.
Melk.
Wien.
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1640
650
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P.T. Herr Szabo Dr. Alois v., Thierarz.-Inst.-Dir,
1 Mn = San. Sue Be. I. Bro Ss. 2 -
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Szabo Dr. Josef, Prof., Dir. d. chir. Lehranst.
Szontagh Dr. Nikol. v., Sebastianspl. 2, 1
Sztraka Gabriel, Hochw., Gymn.-Prof. . . .
Szymonowiez Gregor, Erzbischof, Exec. ... .
Tauscher Dr. Julius, Herschaftsarzt, Ung.
Tempsky Friedrich, Buchhändler
Tercig Anton, Lloyd-Capitän
Thanhoffor Dr. Ludw., Josefstadt, Stationsg. 29
Thomann Anton, Hochw., Gymn.-Prof.. . .
Thümen Felix Freih. v.
Thun Graf Leo, Excellenz.. .
Tief Wilhelm, Stud. phil. III. Marokkanerg. 9
Tobiasch Georg, Stud., Neumanngasse 12%. .
Tomaschek Dr. Ignaz, k. k. Bibliothekar . .
Tomek Josef, Dr. d. Med., fürstl. Leibarzt
Tommasini Mutius Josef, Ritt. v.,k. k. Hofrath
Tomschitz Morig, Stud. med,, Schlösselg. 14 .
Török Dr. Aurel, Univers.-Assist. f. Physiol.,
Brot. arıd. Kann. Nead. ma. RL WR
Töth Franz, Hochw., Gymnasial-Prof.
Totter Vincenz, Hochw., Dom. O.-Pr.
Trausil Amb., Franz. O.-Pr., Galizien
Tschek Karl, Fabriksdirect., bei Felixdorf
Tschiertz Ferd., Mag. d. Pharm., Karlsgasse 6
Tschusi Vietor R. v., Himmelpfortg. 9, 1. St.
Türck Josef, k.k. Hofjuwelier, Bauernmarkt 3
Türck Rudolf, k. k. Min.-Secr., Lagerg. 1 .
Uesyssany Robert, Fabriksbeamter, Slavon. .
Ulrich Dr. Franz, Dir. im Rudolfsspital. . .
Unger Dr. Franz Ritt. v., k. k. Hofrath, Prof.
Unterhuber Dr. Alois, Prof. am Realgymn. in
Valenta Dr. Alois, k. k. Prof. d. Geburtshilfe
Venturi Gustav, Dr. Advocat in .
Vesque von Püttlingen Joh., k. k. Hofrath im
Nebst. Zdesy a eusserm 1 u MI RREEN SEhL.
Viehaus Claud., Hchw., Stiftscap. suppl. Prof.
Villers Alexander, Freih. v., Legationsrath d.
k. sächs. Gesandtschaft, Währingerstr. 40 ..
Vivenot Franz, Edl. v., an der k. k. geolog.
weichsanstalber 220 A MB
Vlasics Ignaz, Somogyer Com., Post Marczali
Vodopich Matth., Hochw. Pfarrer n ... .
en asia’ Hin a, je. fe
LIII
Pest.
Klausenburg.
Pest.
Steinamanger.
Lemberg.
Erezin.
Prag.
Triest.
Pest.
Krems.
Krems.
Wien.
Wien.
Wien.
Klagenfurt.
Ladendorf.
Triest.
Wien,
Pest.
Fünfkirchen-
Wien.
Kenty.
Piesting.
Wien.
Wien.
Wien.
Wien.
Zvecevo.
Wien.
Graz.
Leoben.
Laibach.
Trient.
Wien.
Kremsmünster-
Wien.
Wien.
Kethely.
Gravosa,.
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P. T. Herr Vogl Aug., Dr. d. Med., k. k. Regimentsarzt
u. Privatdoc. a. d. Univ., Nussdorferstr. 1% Wien.
= » Vogl A. F., Hofgarten-Assistent .. ... . Miramar.
- „n Vuezl Wilh., Oecon.-Beant. (bei Vöslau) . . Kottingbrunn.
n » Vukotinovie Ludwig v. Farkas, Obergespann
desyKreuzen Com Ber rehr aREn a: Agram.
» » Wachtel Dr. David, k. Prof. an d. Univers.
Josetstadt, Ensengasse Je euer Pest.
60 » Waginger Karl, Dr. d. Med., Altlerchenfel-
derstrasse 26 Yo. Yes): erene re:
” » Wagner Paul, Gutsbesitzer in as Post
Salb.beir ..... teen) Beste
en) » Wajgiel Leopold, en Prof. nz 12 ne Lemberg.
= ». Walter Josef,, Dir.,.bei, St; Annan .72 ...0.3. Wien.
+ » Walter Julian, Hochw. P. O.P., Gymn.-Prof. Prag.
= » Waluszak Matthäus, Hochw., Pfarrer und
päbst. Kämmerer, Bochnier Kr., Galiz.... . Usciesolne.
” » Wankel Dr. Heinrich, fürstl. Salm’scher Berg-
u. Hütten -AgzEN. en u. Blansko.
” » Watzel Dr. Cajetan, Prof. am Eee - 2... Böhm. Leipa.
en »„ Wawra Dr. Heinrich, k. k. Fregattenarzt . Pola.
> » Weiglsberger Franz, Hochw., Pfarrer, N.-Oest. Michelhausen.
630» » Weinke Franz Karl, Dr. d. Med., Graben 28 Wien.
5 aunidhesser De ya EN te te Marienthal.
5 ». Wevss. Adolf, Dr.dSPhil.,. Prot.,a..d: a Lemberg.
" ». Weiss Emanuel, Dr., Meiner tr Bolan
n » Weiss Leopold, Privatier, Bäckerstrasse 14. Wien.
= „» Well Dr. Wilh. Edl. v., k. k. Ministerialrath,
Graben Sgevwaßs. Inear ae re Wien.
n » Wesselovsky Dr. Karl, Anaer Com. ...... Arva Varallja.
= » Wessely Jos., Direet. der Forst-Academie . Mariabrunn.
* » Wierzejski Anton, Lehramtscandidat ..... Krakau.
- » Wiesbauer Joh. B., Hchw. S. J., Johannisg. 14 Presburg.
690 >» „». Wiesner Dr. Julius, a. Prof. an der Technik,
Eloragsasseffiaaie 20 Eat, Wien.
> » Wilhelm Dr. Gustav, Prof. a.d. A ee Graz.
B » Windisch Josef, Hchw., Prof. a.k.k.ac.Gymn. Wien.
= » Witowsky Dr. Alois, Be k. Kreisarzt . ..... Eger.
„. Erau Möiek: Welhelminelu sa Seen ha ee Wien.
Herr Wittmann Alois, Apotheker... ...... Bruck a. d. Mur.
Wladarz Dr. Michael, k. k. Notar . ..... Murau.
N » Wolfner Dr. Wilhelm, im Bnate ..... Perjamos.
% » Wolff Gabriel, Mag. d. Ph., Apothek., Siebenb. Thorda.
P.T. Herr Wostry Karl, k. k. Kreisarzt
mw „
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0 „
Wouna Johann, Erzieher, Post Eresi. .
Wretschko Dr. Mathias, Land.-Schul.-Insp.
Wüllerstorf-Urbair Bernh., Freih. v., Exec. .
Wurda Karl, Marktkommiss., IX. Thurng. 3
Zahn Dr. Franz, k. k. Prof. Ä
Ziffer Dr. Jos., k. k. Bezirksgerichtsarzt, Schles.
Zimmermann Joh, supp. Gymn.-Lehrer.. . .
Zimmermann Dr. Heinrich Edl. v., k.k. pens.
General-Stabsarzt, VIII. Josefig. 1, I.
Zipser Karl Eduard, Reetor der Stadtschule
Zsigmondy Dr. Adolph, k. k. Primarius im
allgem. Krankenhause. ...... un.
Zubranich Vincenz, Hochw., Bischof . .. .
Zwinger Math., Privat-Beamter bei Wien
Bisbere Dal n 2 en .
LV
Saaz.
Kis Besnyo.
Graz.
Wien.
Wien.
Wien.
Krakau.
Trient.
Triest.
Friedeck.
Rzeszow,
Wien.
Bielitz.
Wien.
Ragusa.
Ottakring.
Irrthümer im Verzeichniss bittet man dem Secretariate zur Berichtigung
gütigst bekannt zu geben.
Die Herren Mitglieder in Wien werden ersucht, ihre neuen Adressen
» P. T. Herr Andrzejowski Anton.
»
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gefälligst mitzutheilen.
Gestorbene Mitglieder.
Bertoloni Dr. Ant. Cav. >
Carus D. ©. nr
Fillion Franz, Beamter. ” a
Francovich Seb. " „ Sester .N.
Haulik Georg, Emin. 5 n
Hauser Ferd. a 5
Karatheodory Stef. ae en
Kner Dr. Rudolf. er n
Lobkomitz Fürst Johann. 5 a
Ludwig Joh.
P. T. Herr Moyses Stefan.
Pelser Fürnberg Dr. Jos. v.
Rollet Dr. Carl.
Schumann Dr. Oberlehr.
Sirek Ernst, Hchw., Abt.
Stabile Josef, Abbe.
Teyssmann J. E.
Thielens Armand.
Zelebor Johann, Cust.
LVI
Ausgeiretene Nitglieder.
P. T.Herr Braunhofer Ferdinand. P. T. Herr Lenk Dr. Franz.
= » Demel Josef. Re „ Naiterer Dr. Johann.
” » Dieling Friedr. = » Ruprecht Martin.
” „ Gruber Josef. = „ Schulthess Heinrich.
„ Frau Hanisch Josefine, geb. Titz, , „ Semek Emil.
„» Herr Henikstein W. Freih. v. ” „ Steininger Dr. Julius.
S „ Jeuschenag Dr. Josef. n „» Umlauf Karl.
= „ -Kirchsberg F. Manger v. n\ » Weiser Franz.
n „ Koppel Gustav. © „ Weiser Jos., Beamt.
9 „ Koppel Dr. Sigmund.
Mitglieder, welche wegen Zurückweisung der Einhebung des
Jahresbeitrages durch Postnachnahme als ausgetreten be-
trachtet werden.
P. T. Herr Anderlik J. P. T. Herr Sardagna Michael v.
5 » Brorsen Theodor. 5 „ Seeliger Dr. Joh. N.
n „ -Zbenhöch Franz. 5 „ Starkel Johann.
er „» Kornicki Adalb. a „ Steininger Alexander.
R „» König Moriz sen. = » Windisch Anton.
5 » Pavai Dr. Alexis v.
Wegen unterlassener Zahlung .durch 5 Jahre ausgeschiedene
Mitglieder.
P.T. Herr Scholz Alfred. P.T. Herr Tessedik Franz v.
10
Lehranstalten und Bibliotheken,
welche die Gesellschaftsschriften beziehen.
Gegen Jahresbeitrag.
Agram: K. O.-Realschule.
en K. Gymnasium.
Bregenz: Vorarlberg. Museumsverein.
Brünn: K. Gymnasium.
Czernowitz: K. k. Ober-Gymnasium.
= Griech.-orient. Ob.-Realschule.
Debreezin: Hochschule des reform. Collegium.
Freiberg in Mähren: K. k. Gymnasium.
Freistadt in Ober-Oesterr.: K. k. Staats-Gymnasium.
Görz: Landesmuseum.
Güns: K. kath. Gymnasium.
Hernals: Pfarrhauptschule.
Hollabrunn: Landes-Realgymnasium.
Iglau:-K. k. Gymnasium.
-" Innsbruck: K. k. Universitäts-Bibliothek.
20 Klattau: K. k. Gymnasium.
Kalksburg: Convict d. P. P. Jesuiten.
Kalocsa: Gymnasium d. Gesellschaft Jesu.
Kesmark: Oeffentl. evang. Gymnasium.
Keszthely: K. kath. Unter-Gymnasium.
Korneuburg: K. k. Unter-Realschule.
Krainburg: K. k. Unt.-Gymnasium.
Kreutz in Kroatien: Landwirthschaftliche Forstlehranstalt.
Leoben: Städt. Realgymnasium.
Leutomischl: K. k. Ober-Gymnasium.
Linz: Oeffentl. Bibliothek.
„» Bischöfl. Gymnasium am Freinberge.
» K.k. Gymnasium.
K. k. Ober-Realschule.
kr]
30 Marburg: K. k. Gymnasium.
Mariaschein bei Teplitz: bischöfl. Knaben-Seminar.
Neuhaus in Böhmen: K. k. Gymnasium.
Ofen: K. Josefs-Polytechnicum.
LVII
Olmütz: K. k. Universitäts-Bibliothek.
5 K. k. Realschule.
Reichenberg: K. k. Ober-Realschule.
Rzeszow: K. k. Gymnasium.
Salzburg: K. k. Gymnasium.
> K. k. Ober-Realschule.
40 Sehässburg: K. Gymnasium.
Schönberg Mährisch: Wissenschaftlicher Verein Kosmos.
Steinamanger: K. Gymnasium.
Temesvar: K. Ober-Gymnasium.
Teschen: K. k. kath. Gymnasium.
Troppau: Landes-Museum.
= K. k. Gymnasium.
Ung. Hradisch: K. k. Gymnasium.
Villach: K. k. Real-Gymnasium.
Weisswasser: Forstlehranstalt.
50 Wien: Bibliothek des k. k. polytechn. Instituts.
» Allg. österr. Apotheker-Verein.
»n Zool. bot. Bibl. d. Polytechnik.
Wittingau: K. k. Gymnasium.
Unentgeltlich.
Wien: Kommunal-Gymnasium Leopoldstadt.
= - = Gumpendorf.
Kommunal-Ober-Realschule auf der Wieden.
„ Realschule Gumpendorf.
» ” 5 Rossau.
Akademischer Leseverein.
„» Universitäts-Bibliothek.
Prag: Akademischer Leseverein.
Wissenschaftliche Anstalten,
mit welchen Schriftentausch stattfindet.
Agram: Kroat.-slavon. Landwirthschafts-Gesellschaft.
Albany: New-York state agricultural society.
Altenburg: Naturforschende Gesellschaft des Osterlandes.
Amiens: Societe Linneenne du Nord de la France (Rue d’ Algier 6).
Amsterdam: Academie royale des sciences.
E K. zool. Genotsch. Natura artis magistra.
10
20
40
LIX -
Annaberg-Buchholz: Verein für Naturkunde.
Arkansas: State university.
Augsburg: Naturhistorischer Verein.
Bamberg: Naturforschender Verein.
Batavia: Gesellschaft der Künste und Wissenschaften.
# Naturwissenschaftlicher Verein. '
Basel: Naturforschende Gesellschaft.
Berlin: Königl. Academie der Wissenschaften,
» Botan. Verein d. Prov. Brandenburg und d. angrenzenden Länder
» Emtomologischer Verein.
» Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den k. pr. Staaten.
Bern: Allgemeine schweizerische naturforschende Gesellschaft.
» Naturforschende Gesellschaft.
Bogota St. Fe de: Societe de naturalistes de la nouvelle Grenade.
Bologna: Accademia delle seienze.
Ri Red. Nouv. An. d. sc. nat.
Bonn: Naturforschender Verein der preussischen Rheinlande.
» Redaection des Archivs für Naturgeschichte. “
Boston: American Academy.
= Society of natural history.
Bremen: Naturwissenschaftlicher Verein.
Breslau: Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur.
Brünn: K. k. m.-schles. Ges. für Ackerbau-, Natur- und Landeskunde.
35 Naturforschender Verein.
Brüssel: Acad. r. des sciences, des lettres et des beaux-arts de Belgique.
Rs Soc. entomol. de Belgique.
E Soc. malacologique de Belgique.
Pr Soc. roy. botanique de Belgique.
Buenos. Ayres: Museo publico.
Uaen: Soc. Linneene de Normandie.
Caleutta: Asiatic Society of Bengal.
ns Geological Survey of India.
Cambridge: American Association for the advancement of science.
Cassel: Verein für Naturkunde.
Charleston: Elliott Society of natural history.
Chemnitz: Naturforschender Verein in Sachsen.
Cherbourg: Societe imper. des sciences naturelles.
Chicago: Academy of Science.
Christiania: Videnskab. Selskabet.
Chur: Naturforschende Gesellschaft Graubündens.
Colombo: The Ceylon branch of the royal asiatie Society.
Columbus: Ohio state board of agrieulture.
Czernowitz: Ver. f. Landescultur u. Landeskunde im Herzogth. Bukowina.
x h*
50
60
70
80
90
LX
Danzig: Naturforschende Gesellschaft.
Darmstadt: Naturhistorischer Verein im Grossherzogthum Hessen.
Dijon: Academie des sciences, arts et belles leitres.
Dorpat: Naturforscher-Gesellschaft. i
Dresden: Naturwissenschaftliche Gesellschaft „Isis“.
Kaiserl. Leopold. Carolin. deutsche Acad. d. Naturforscher.
”
Dublin: Redaction der Atlantis.
a Society of natural history.
- ‚Royal geolog. Soc. of Ireland.
Dublin: Royal Irish Academy.
Dürkheim: Naturwissenschaftlicher Verein der bair. Pfalz. (Pollichia).
Edinburgh: Royal Society.
ei Royal physical Soc.
Elberfeld: Naturwissenschaftlicher Verein zu Elberfeld und Barmen.
Emden: Näturforschende Gesellschaft.
Florenz: Accademia economico-agraria dei Georgofili.
5 Redaction des nuovo giornale botanico italiano.
m. Societä entomologica italiana.
Frankfurt a. M.: Senckenberg’sche naturforschende Gesellschaft.
Redaction des zoologischen Gartens.
% Freies deutsches Hochstift.
Freiburg: Gesellsch. zur Beförderung d. Naturwissenschaften in Breisgau,
Fulda: Verein für Naturkunde.
Genf: Societe de physique et d’ histoire naturelle.
Giessen: Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkwnde.
Glasgow: Geolog. Sociewy. n
Görlitz: Naturforschende Gesellschaft.
s Oberlausitz’sche Gesellschaft der Wissenschaften.
Görz: Comite für Landeskunde,
Göttingen: Königl. Gesellschaft der Wissenschaften.
Gothenburg: Kong. Vetenskab Selskabet. \
Graz: Naturwissenschaftlicher Verein.
Haag: L’archive neerlandaise des sciensces exactes et naturelles.
Halle: Redaction der Linnaea.
» Naturwissenschaftlicher Verein für Sachsen und Thüringen.
» Naturforschende Gesellschaft.
Hamburg: Naturwissenschaftlicher Verein.
Hanau: Wetterau’sche Gesellschaft für Naturkunde.
Hannover: Naturforschende Gesellschaft.
Haarlem: Socieie holland. des sciences.
Helsingfors: SocietE de seiences de Finlande.
Hermannstadt: Siebenbürgischer Verein für Nah iAsschahlen?
n Verein für siebenbürgische Landeskunde.
”
LXI
Hildburghausen: Bibliografisches Institut.
Hongkong: The branch of the royal Asiatic society,
Innsbruck: Ferdinandeum.
Jowa: State University. .
Kiel: Verein nördlich der Elbe zur Verbreitung der Naturwissenschaften.
Klagenfurt: K. k. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues und der
Industrie in Kärnten.
100 a Naturhistorisches Landesmuseum von Kärnten.
Klausenburg: Landesmuseum für Siebenbürgen.
Königsberg: K. physikalisch-öconomische Gesellschaft in Preussen.
Kopenhagen: Naturhistorischer Verein.
= Naturhist. Tidskrift v. Schiödte.
Lansing: Michigan State agricultural society.
Lausanne: Soc. Vaudoise de sciences naturelles.
Leipzig: König]. sächs. Gesellschaft der Wissenschaften.
Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie (per Adresse v. Sie-
bold in München).
Lemberg: K. k. galiz. Landwirthschaftsgesellschaft.
40 Beiden: Societe entomologique des Pays-bas.
x Entomol. Hefte von Snellen von Vollenhoven.
Lille: Societe imp. des sciences.
Linz: Museum Francisco-Carolinum.
London: Linnean Society.
Entomological Society.
Microscopical Society.
Royal Society.
Zoological Society.
Geological Society.
Lucca: R. accademia luechese di seienze, lettere ed arti.
Lund: Universität.
Lüneburg: Naturwissenschaftlicher Verein.
Lüttich: Societe royale des sciences.
Luxenburg: Societe des sciences matwrelles.
Lyon: Soc. imp. d’agrie. et d’hist. nat. (per Adresse: E. Mulsant
M. F. Savy Libr. rue Hautefeuille 34 & Paris).
" Acad. imp. des sciences et belles leitres.
Madison: Wisconsin State agricultural society.
Madrid: K. Academie der Wissenschaften,
Mailand: R. istituto lombardo di scienze, lettere ed arti.
Hr Soeieta italiana di scienze natural.
Manchester: Literary and philosophical Society.
Mannheim: Verein für Naturkunde.
Modena: Reale accademia di scienze, lettere ed arti.
„
120
LXI
Modena: ZRedact. d. Archivio per la zoologia, anatomia e la fisiologia.
Moskau: Kais. Gesellschaft der Naturforscher. (An die Buchhandiang
Kundt in Moskau durch Ritter in Leipzig).
en Gesellsch. für naturwissenschaftl. Anthropologie u. ne
München: K. Academie der Wissenschaften.
“ Naney: Academie de Stanislas.
4140
4150
160
- 170
Neapel: K. Academie der Wissenschaften.
Neu-Brandenburg: Verein d. Freunde d. Naturwissensch. in Mecklenburg.
Neufchatel: Soeieie de sciences naturelles.
Neweastle: The Tyneside naturalist's field Club.
New-Haven: Redact. d. American journal of sciences and arts,
New-Orleans: Academy of sciences.
New-York: Lyceum of natural history.
Nürnberg: Naturhistorische Gesellschaft.
Offenbach: Verein für Naturkunde.
Palermo: Societa d’ acclimatazione.
a Accademia delle scienze.
Paris: Societe entomologique de France.
Redact. d. Journal de Conchyliologie par M. Crosse.
„ Soe. botanique de France, Rue Grenelle St. Germain Nr. 84.
Pest: K. ung. Academie der Wissenschaften.
K. ung. Gesellschaft für Naturwissenschaften.
„. Geologische Gesellschaft für Ungarn.
Petersburg: Rais. Academie der Wissenschaften.
Soeiete entomologique de Russie.
Re Bibliotheque imp. public.
Philadelphia: Academy of natural science.
Philosophical Society.
Wagner free institute of science.
‚American entomological Society.
American Journal of conchyliology by Tryon
Portland: Massachusetts Soc. of nat. history.
Prag: K. böhmische Gesellschaft der Wissenschaften.
„ Naturwissenschaftlicher Verein „Lotos“.
Presburg: Verein für Naturkunde.
Regensburg: K. baier. botanische Gesellschaft.
£ Zoologisch-mineralogischer Verein.
Riga: Naturwissenschaftlicher Verein,
Rio Janeiro: Palestra.
Rom: Accad. pontif. de nuovi Lincei.
Rouen; Societe des amis des sciences naturelles.-
Salem U. St.: Essex Institut.
Peabody Academy of science.
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”
LXIII
Salzburg: Gesellschaft für Salzburger Landeskunde.
San Franeisco: Californian Academy of natural science.
Sanet Gallen: Naturforschende Gesellschaft.
St. Louis: Academy of science.
180 Santiago: Universität.
5 Wissenschaftlicher Verein.
Schaffhausen: Schweizerische entomol. Gesellschaft.
Shanghai: The branch of the royal Asiatic society.
Sidney: Austral. horticultural society.
Stettin: Entomologischer Verein.
Stockholm: K. schwedische Academie der Wissenschaften.
Strassburg: SocietE du museum d’ histoire naturelle.
Stuttgart: Würtembergischer Verein für Naturkunde.
- Toronto: Canadian Institute.
190 Toulouse: Acad. imp. des sciences et belles lettres.
Triest: Landwirthsch. Gesellschaft.
Trondjem: Kong. norske Videnskabs Selskabet.
Uman: (Gouv. Kiew) Ober-Gartenbauschule.
Upsala: Societe royale des sciences.
Utrecht: Gesellschaft für Kunst und Wissenschaften.
Venedig: R. istituto veneto di scienze, letiere ed arti.
Verona: Accademia di commercio, agricoltura ed arti.
Washington : Smithsonian institution.
5 United States patent office.
200 55 National Acad. of Science.
- Department of agriculture of the Unit. Stat. of N. America.
Werningerode: Naturwissenschaftlicher Verein des Harzes.
Wien: Kais. Academie der Wissenschaften.
K. k. geologische Reichsanstalt.
K. k. Gesellschaft der Aerzte.
K. k. geographische Gesellschaft.
K. k. Reichsforstverein.
Alpenverein.
| Verein für volkswirthschaftlichen Fortschritt.
210 „ Verein für Landeskunde von Niederösterreich.
Wiesbaden: Nassau’scher Verein für Naturkunde.
Würzburg: Landwirthschaftlicher Ver. f. Unterfranken u. Aschaffenburg.
Zürich: Naturforschende Gesellschaft.
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VERER
Sitzungsberichte.
Bd. XIX, Sitz.-Ber.
Sitzung am 13. Jänner 1869.
Vorsitzender: Herr Dr. Ludwig Ritter von Köchel.
Neu eingetretene Mitglieder:
P. T. Heır als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn
Hörnes Rudolf, Cirkusgasse Nr. 36. . . v. Buschmann, v. Frauenfeld.
Kregezy Hugo, Währing, Herrngasse 92. v. Buschmann, v. Frauenfeld.
Leithgeb Ludwig, Kapitular des Stiftes
Rage 2 2a aaa ee Dr. Neilreich, Erdinger.
Metzyer Anton, Sparcassabeamt. in Wien Petter Karl, A. Rogenhofer.
Schloenbach Dr. Urban, an d. k. k. geolog.
Beichsaushalt Ar! ..., 1aleg un Ka Stur, v. ‚Letocha.
Smith Anna Maria, geborne Glennil aus
England, derzeit in Fiume . .... Dr. Loebisch, v. Frauenfeld.
Watzel Kajetan, Dr. Profess. am Gymnas.
in Böhm. Leipa . ......... Juratzka, v. Frauenfeld.
Eingegangene Gegenstände:
Im Schriftentausche:
1. und 2%. Bericht d. naturw. Gesellsch. zu Chemnitz 1859—1868.
Monatsbericht der k. preuss. Academie der Wissensch. in Berlin.
August— October 1868.
Sitzungsberichte d. k. Akad. d. Wiss. in Wien. Math. nat. Cl. Jahrg.
1868. April— Juni.
Sitzungsbericht d. naturf. Gesellsch. Isis in Dresden 1868, Nr. 7—9.
Sitzungsber. d. k. baier. Akad. d. Wiss. in München 1868 II, 2 Hefte.
Verhandlungen d. naturf. Gesellsch. in Basel V. 1. Heft, 1868.
Verhandl. d. naturf. Vereines in Brünn. VI. 1867,
Atti del real. üstit. veneto. XIII. Venezia 1867—1868.
Annal. de la soc. entom. de France VI. Paris 1866.
A*
A Sitzung vom 13. Jänner 1869.
Proceedings of the zoolog. soc. of London 1868.
Smithsonian Institution to Knowledge XV. Washington 1867.
Bidrag till kennedom af Finlands nator. XL, XII, Helsingfors 1868.
Notiser on selsk. pro Fauna et Flora Fenmica IX. Helsingfors 1868.
Ofversigt of Finska Vetenskab. soc. Förhandl. IX. X.
Geschenke der Herren Verfasser:
Feistmantel: Ueber fossile Pflanzen d. Steinkohlenbecken von
Radnic.
Hinterwaldner: Lepidopteren Tirols.
Horak: Die Teichwirthschaft.
Judeich: Cionus frawini.
v. Pelzeln: Zur Ornithologie Brasiliens II.
Sauter: Flora des Herzogthums Salzburg. II. Gefässpflanzen.
3 Cent. Insekten von Herrn A. Rogenhofer.
Tlundaire H “ „ '.d. Glowaeckt.
6. Decade niederösterr. Weiden von Prof. Kerner.
1 Partie Süsswasserfische von Pfarrer Jäckel,
1/, Cent. Ameisen von Prof. G. Mayr.
Der Seeretär Herr Custos Georg Ritter von Frauenfeld
machte folgende Mittheilungen:
Se. kais. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Albrecht
geruhten huldvollst die Widmung des 18. Bandes unserer Verhandlungen
anzunehmen.
In München ist am 15. December v. J. ein hochberühmtes aus-
wärtiges Mitglied unserer Gesellschaft, Hr. Geheimrath Professor Dr.
Carl Friedrich Philipp von Martius, gestorben.
Von Sr. Durchl. dem Herrn Präsidenten ist folgende Zuschrift
eingegangen:
Ich erlaube mir, den Herrn kais. Rath von Köchel zu ersuchen,
im Jahre 1869 bei Fällen in welchen ich verhindert bin, mein Amt
als Präses der zoologisch-botanischen Gesellschaft auszuüben, meine
Stelle zu vertreten.
Wien, am 11. December 1868.
Colloredo-Mannsfeld,
27
G. v. Frauenfeld. 5
Das 3. und 4. Heft des 18. Bandes der Verhandlungen für das
Jahr 1868 ist erschienen, und dürften die Exemplare nach der Ein-
lieferung durch den Buchbinder in beiläufig 14 Tagen ausgegeben und
versendet werden.
Von der American mieroscopical Society (Nr. 58 Madison Avenue
New York) ist eine Einladung an alle Mikroskopiker ergangen, mit ihr
in Verbindung zu treten. Adresse: M. W. Ward Esq. corresp. Secret.
New-York Nr. 1 W. 47 Str.
Die malakozoologische Gesellschaft in Verbindung mit einem
Tauschverein zu Frankfurt a. M. hat sich gebildet, und ladet zur Theil-
nahme ein.
Eine grössere Sammlung europäischer Käfer in 40 bücherförmigen
Cartons, wohlerhalten und riehtig bestimmt, nebst einer grossen Anzahl
Dubletten sind billigst zu verkaufen,
Auskunft beim Besitzer Wilhelm Schleicher, Josefinenhof nächst
Gresten, N. Oe., Kr. ob. d. W. W.
Von Herrn Carl Edler von Hofer ist ein Aufruf zur Unterstützung
für die durch Hochwässer verunglückten Bewohner von Südtirol ein-
gegangen.
Eine Subscriptionsliste liegt im Lokale der Gesellschaft auf.
Herr Custos A. Rogenhofer besprach und demonstrirte
Zwitter von Rhodocera rhamni L. (Siehe Abhandlungen).
Ferner legte derselbe die vor Kurzem erschienenen: Schetsen ten
gebruike by de studie der Hymenoptera von Snellen van Vollen-
hoven I. Ichneumonida 1868, mit 3 Tafeln und 70 Figuren vor und
knüpfte daran Bemerkungen über die Fortschritte, welche in neuerer
Zeit in der Hymenopterologie geschehen und wie das Studium der so
interessanten Vierflügler durch getreue Abbildungen des so wichtigen
Flügelgeäders lange festgestelter Genera viel besser gefördert werde, als
durch die in allerneuester Zeit so weit getriebenen Spaltungen in eine
Unzahl von Familien und Gattungen.
6 Sitzung vom 13. Jänner 1869.
Schliesslich theilte der Hr. Vortragende folgenden Auszug
aus einem von Herrn Ruppertsberger in Windhaag (Ober-
Oesterreich) mitgetheilten Berichte über schädlich aufgetretene
Insekten mit:
Der Hochw. H. M. Ruppertsberger, Cooperator zu Windhaag
in Ober-Oesterr. berichtet über Insektenschäden im vorigen Sommer:
„Heuer nehmen die Weisslinge, davon vornehmlich ‚Pieris brassicae als
Schädlinge den ersten Platz ein. Die Menge der gelegten Eier war dem
massenhaften Auftreten der Schmetterlinge entsprechend. Auf einem
kaum 4 [| grossen Raume des hiesigen Pfarrhofgartens waren Kohl-
pflanzen gesetzt, von welchen in den Monaten Juli—September mehr als
150.000 Eier abgenommen wurden. Treulichen Beistand leisteten den obi-
gen auch Mamestra brassicae L. M. oleracea und Plusia gamma.
Die erste Generation machte Piecris brassicae, da der Kohl noch
zu wenig entwickelt war, auf Sinapis arvensis, der fast alle Felder
bedeckte, durch.
Die letzten zeigten sich am 17. October, zu welcher Zeit es noch
Raupen in allen Entwicklungsstadien und selbst noch Eier gab, eine für
das 2400‘ hoch gelegene Windhaag gewiss seltene Erscheinung.
Die vorjährige sehr schlechte Krauternte hatte die Landwirthe
bewogen, heuer nicht mehr müssig zuzusehen, und ihren Bemühungen
zufolge, welche doch nur im Absuchen der Eier und Raupen bestanden,
war die Krauternte im Allgemeinen befriedigend, bei einigen sehr gut.
Ich selbst habe ein oft hoch gerühmtes Mittel versucht. Ein Stück
Feld ward mit Hanf besetzt (nicht bloss eingesäumt), die Weisslinge
haben aber unter dem Hanf ihre Eier so gut abgesetzt, wie ander-
wärts und die Raupen gediehen nicht minder.
Als weiterer Schädling kann noch erwähnt werden: Coeliodes fuli-
ginosus Mrsh., dessen Larve die Wurzel des Mohnes (Papaver somniferum)
der hier häufig gebaut wird, angreift. Heuer sind dadurch viele Pflanzen
eingegangen, sogar ganz hochgewachsene verdorrten noch, wenn 4—6
Larven die Haut der Wurzel abfrassen. Genaueres über das Leben dieses
Käfers werde ich heuer zu erfahren trachten, da ich im vorigen Sommer
zu spät auf ıhn aufmerksam ward.
Hr. Custos Dr. H. W. Reichardt besprach: Monographia
Botryehiorum von Dr. Jul. Milde. (Siehe Abhandlungen).
Ferner zeigte der Hr. Vortragende eine monströse Campanula
pyramidalis L. vor, welche Herr Dr. Löbisch um Fiume gefunden und
eingesendet hatte. Dieselbe zeichnete sich dadurch aus, dass anstatt des
J. Juratzka. 7
Büschels eine einzige Blume zum Vorscheine gekommen war. Sie war
bedeutend grösser als eine normale Blüthe und zeigte sowohl die Bra-
cteen des Stengels als auch die Kelchblätter in den Wurzelblättern
ganz Ähnliche Laubblätter umgewandelt. Blumenkrone, Staubblätter und
Stempel waren normal.
Herr J. Juratzka legte eine ihm von Herrn F. Fillion für das
Gesellschaftsherbar übergebene Zusammenstellung von Standorten des
Anodus Donianus vor, welche er im abgelaufenen Sommer entdeckte.
Diese Standorte sind folgende:
Niederösterreich: auf Kalkfelsen im Helenenthale bei Baden
nächst Wien.
Salzburg: In Kalkfelsklüften am Fusse d. Festung Hohen-Salzburg.
In Höhlungen der Nagelfluhfelsen im Aigner Park.
Unter herabhängenden Rasen an Nagelfluhfelsen im Hellbrunner
Tbiergarten.
In Kalksteinklüften am nördl. Abhang des Kapuzinerberges.
Tirol: In Spalten und Höhlungen der Gneisfelsen am Eingange
des Navisthales.
Auf Kalksinter bei Steinach am Eingange des Gschnitzthales 3800’.
Auf Thonschiefer am Steinacher Berg 4000’.
In Glimmerschieferklüften am Griesberg bei der Brennerhöhe
über 5000‘.
Der Herr Vortragende erwähnte noch 2 weitere niederösterreichi-
sche Standorte dieses Mooses, welche er selbst im Vorjahre auffand,
nämlich: Kalkfelsen im Kesselgraben am Fusse des Alpl’s, und Sand-
steinblöcke in einer Schlucht bei Giesshübel nächst Wien,
Herr Ernst Marno sprach über die verschiedenen Typen
der Dipteren-Larven. (Siehe Abhandlungen).
Hr. Custos Georg Ritter von Frauenfeld legte vor:
Synopse der europäischen Deltocephalö von Dr. Franz Xav.
Fieber. (Siehe Abhandlungen).
Schliesslich machte der Hr. Vortragende folgende Mittheilung:
Hr. Pfarrer Jäckel in Sommersdorf hat der Gesellschaft eine
grosse Anzahl Süsswasserfische durch Vermittlung des Herrn R. von
8 Sitzung vom 43. Jänner 1869.
Tschusi gesendet, die zwar wenig Arten, doch von besonderem Interesse
enthält. Vier derselben gehören der merkwürdigen Monstrosität des Karpfen
an, die man Delfin- oder Mopsköpfe nennt, und welche in unsern Ver-
handlungen vom Jahre 1863 pag. 485 besprochen, so wie auf Taf. XI.
abgebildet wurden. Sie stammen, wie Hr. Jäckel mittheilt, aus den
sehr rationell bewirthschafteten Weihern bei Königshofen, 2 Stunden von
Sommersdorf. Bei einem Exemplar, dem grössten, geht die Verbildung
noch weiter, indem auch das linke Auge fehlt, und der Kopf an dieser
Gegend tief eingedrückt erscheint. Zum Beweise, dass diese Missbildung
nicht wie die Vermuthung besteht, durch eine Verletzung mit der Angel
verursacht wird, sondern wirklich angeboren ist, dient ein kleines 3 Zoll
langes Exemplar mit derselben abnormen Bildung.
Die anderen in zahlreichen Exemplaren vorliegenden Arten ge-
hören 3 Bastardfischen an und zwar: Bliccopsis erythrophthalmoides Jäckel,
der abramo-rutilus der Autoren; er ist das Kreuzungsprodukt von ‚Blicca
Björkna und Scardinius erythrophthalmus, der .Bliccopsis abramo-rutilus
Jäckel’s jedoch von Blicca Björkna mit Leueiscus rutilus. Jäckel hat
diese beiden Bastarde in den Abhandl. des zoologisch - mineralogischen
Vereins zu Regensburg 1864 ausführlich beschrieben. Der 3. ist Scardi-
niopsis anceps Jäckel ebendaselbst beschrieben, ein Abkömmling von
Scardinius erythrophthalmus und Leueiscus rutilus. Aus allen Exemplaren
sind die charakteristischen zur Unterscheidung nöthigen Schlundknochen
herausgenommen, und als werthvolle Beigabe jedem derselben beigefügt.
Sitzung am 3. Februar 1869.
Vorsitzender: Herr Dr. Gustav Mayr.
%
Neu eingetretene Mitglieder:
P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn
Fuchs Theodor, Custos am k. k. Hof-
Mineralienkabinet . ...... .... Stun, v. Frauenfeld.
Mihalovits Dr. Alexander, Secundar im
Krankenhaus Wieden .... Lojka, Hackel.
Sukup Maximilian, Hochw. Gymnas. Dir.
imestiite Melle’. 2, 0% Staufer, Dr. Reichardt.
Tief Wilhelm, Stud. d. Philos. Marekkaner-
BOSSE NL. De ol. le . . . Dr. Reichardt, Kugler.
Eingegangene Gegenstände, 9
Eingegangene Gegenstände:
Bnschluss zum Schriftentausche:
Upsala Universität.
Im Schriftentausche:
Ergänzungsblätter IV, 3. Heft. Hildburghausen 1869,
Medic. Jahrbücher XVI. 5. und 6. Heft, Wien 1869.
34. Jahresbericht d. Ver. f. Naturkunde in München 1868.
Jahrbuch d. naturhist. Landesmuseums v. Kärnten VIII, 1868.
Monatsbericht d. k. preuss. Akad. d. Wiss. Berlin 1868. November.
Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. Math. nat. Cl. LVII, 5. Heft,
Wien, 1869.
Verhandl. d. naturwiss. Vereines zu Hermannstadt XVIII, 1869.
Verhandl. d. botan. Ver. der Prov. Brandenburg IX, Berlin 1867.
Rad jugoslov akad. V. Agram 1868.
Memorie,dell’ accad. di Bologna VII, VIII, 1868.
Actes de la soc. Linn. de Bordeaua XXVI. 1—3. 1866—1867.
Annales de la soc. malacol. de Belgique I. Bruxelles. 1863 —65.
Bullet. de l’ acad. r. de Belgique. Bruwelles 1867.
Journal de Conchyliol. par Crosse IX. Nr. 1, Paris 1869.
Memoire de la soc. des sc. nat. de Cherbourg XIII. Paris 1868.
Proceed. of the Amer. philos. soc. X. Nr. 77, 1867,
Upsala universit. arsskrift 1866 —1867.
Nova acta r. soc. scient. Upsaliensis 3. ser. VI. 1868.
Geschenk des hohen k. k. Polizei-Ministeriums.
Opel, Lehrbuch der forstw. Zoologie.
Geschenke der Herren Verfasser:
Bayer: Botan. Excursionsb. f. d. Erzherzogthum Oesterreich,
Haberlandt: Zur Kenntniss des seidenspinnenden Insektes.
Lischke: Diagnosen neuer Meeres-Conchyl. von Japan.
1 Centurie Flechten von Herrn Arnold.
Mehrere Pflanzen für das Herbar von Herrn Schwarzel.
Einige seltene Coleopteren von Herrn Ferd. Schmid,
Einige seltenere Coleopteren von Herrn Seunig.
7 Centurien Coleopteren von Hrn. Glowacki.
Hr. Director Dr. A.Pokorny motivirte den Antrag, dass die k. k.
zoologisch-botanische Gesellschaft den sofortigen Bau der Museen im
Interesse der naturhistorischen Wissenschaft in Oesterreich wärmstens
Bd. XIX. Sitz.-Ber. B
40 Sitzung vom 3. Februar 1869.
unterstütze und zu diesem Zwecke ein Comite mit der Einleitung der
erforderlichen Schritte betraue, in folgender Weise:
Es ist durch die Tagespresse bekannt, in welch’ unerquickliches
Stadium die so wichtige Frage des Museenbaues gegenwärtig getreten
ist. Nachdem in jüngster Zeit durch den Ausspruch der zweiten Jury
gegründete Aussicht vorhanden war, den Bau alsbald in Angriff genommen
zu sehen, erhob sich in künstlerischen und Architeeten-Kreisen eine so
gewaltige Opposition gegen das von der Jury befürwortete Project, dass
die ganze Angelegenheit trotzdem, dass sie längst spruchreif und von
allen Seiten wohl erwogen ist, nun wieder auf eine gänzlich unbestimmte
Zukunft verschoben zu werden droht.
Im Angesicht einer solchen Gefahr scheint es nicht unpassend, ja
selbst als ein Gebot der Nothwendigkeit, dass wenigstens bezüglich des
naturhistorischen Museums auf die Dringlichkeit eines Neubaues im
Interesse der Wissenschaft und ihrer Pfleger hingewiesen wird. Man hat
aus der ganzen Angelegenheit eine blosse Architeetur-Frage gemacht,
als ob die Museen nur die ästhetische Seite der Stadtverschönerung zu
lösen hätten. Es ist hohe Zeit, daran zu erinnern, dass sie nicht blosse
Decorationszwecke, sondern sehr hohe eigene Selbstzwecke zu erfüllen
haben.
Die Naturgeschichte in Oesterreich hängt, wie überall von dem
Jeweiligen Stande der grossen öffentlichen Sammlungen ab, welche das
meiste und werthvollste Material dieser Wissenschaft einschliessen. So
lange sich diese nicht in einem den Anforderungen der Neuzeit entspre-
chenden Zustande befinden, ist der Fortschritt auch auf diesem Gebiete
des menschlichen Forschens gehemmt. Gerade der riesige, ungeahnte
Aufschwung der naturhistorischen Disciplinen und ihre Rückwirkung auf
die gesammten Naturwissenschaften, ja auf das gesammte Culturleben
macht es zu einer unablässigen Pflicht, gerade diesen in letzterer Zeit
bei uns sehr vernachlässigten Zweig der Naturkunde zu heben. Nicht
leicht wäre etwas so geeignet das Ansehen und das wissenschaftliche
Capital, wenn ich mich so ausdrücken darf — des naturgeschichtlichen
Studiums bei uns zu heben, als der Bau eines naturhistorischen Museums
im Centrum der Stadt in der glanzyollen Nähe der Burg und der rings
umher entstehenden Prachtbauten. Wie könnten die schon vorhandenen
Schätze an Naturkörpern nutzbringend, belehrend und erhebend ausge-
stellt und weiterer Anregung und dem ersten Studium zugänglich ge-
macht werden! Wie müsste sich in Kürze die Nothwendigkeit ihrer
zweckmässigsten Bereicherung und Ergänzung herausstellen! Wie wohl-
thätig müsste nicht der Gegensatz zu ihrer gegenwärtigen Unterbringung,
welche mit den ärmlichsten Mitteln und den dürftigsten Räumlichkeiten
zu kämpfen hat, wirken!
Dr. A. Pokorny. 1
Und allen diesen Vortheilen soll entsagt werden, weil nach der
Ansicht des Architekten- und Ingenieur - Vereines vom künstlerischen
Standpunkt ein Veto gegen das von der Jury befürwortete angeblich zu
nüchterne Project eingelegt wurde.
Es kann nicht unsere Absicht sein, hier für irgend ein archi-
tektonisches Projekt in die Schranken zu treten. Von unserem Stand-
punkt ist jedes Gebäude, dessen Räumlichkeiten im Innern zweckent-
sprechend und richtig vertheilt sind, gleich acceptabel.
Aber auf die Gefahr muss von unserer Seite aufmerksam gemacht
werden, dass leicht unter den Streitigkeiten über die Form die Sache
selbst Schaden leiden könnte und in diesem Sinne ist die k. k. zool.-bot.
Gesellschaft allerdings berufen, ein Wort darein zu sprechen. Dieselbe hat
bereits einmal unter ungleich mehr deprimirenden Verhältnissen sich gegen
die Schmälerung der Dotation der wissenschaftlichen Sammlungen und
zwar nicht ohne Erfolg erhoben. Sie wird auch jetzt ihr andern Vereinen
mindestens gleichwiegendes Votum abgeben, um die möglichst schleunige
Inaugriffnahme der Museenbauten nach Kräften zu befürworten. Mögen
ihre Schritte, die nur im Interesse der Wissenschaft geschehen, vom
besten Erfolge begleitet sein.
Der k. Rath Hr. Dr. Ludwig Ritter von Köchel legte vor:
Zweiter Nachtrag zur Flora von Niederösterreich von Dr. Aug.
Neilreich. (Siehe Abhandlungen).
Herr Friedrich Brauer sprach über die Verwandlung der
Insekten. (Siehe Abhandlungen).
Herr Dr. J, Schiner referirte über folgenden eingesendeten
Aufsatz:
Beitrag zur Dipteren-Fauna Tirol’s von Jos. Palm. (Siehe
Abhandlungen),
Herr Custos A. Rogenhofer berichtete über folgende ein-
gesendete Arbeit:
Lepidoptern gesammelt in Dalmatien von Josef Mann. (Siehe
Abhandlungen).
Hr. Professor Dr. Gust. Mayr sprach: Ueber die Gall-
wespen von Prof. Dr. Förster. (Siehe Abhandlungen).
B*
Sitzung am 3. März 1869.
Vorsitzender: Herr Dr. Ludwig Ritter von Köchel.
Neu eingetretene Mitglieder:
P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn
Blau Dr. Otto, Consul des norddeutschen
Bundes. m) Serajewo ua an 2.0, Ascherson, Dr. Reichardt.
Brandmayer Eduard, Gemeinde-Vorstand
Margarethen, Schlossgasse Nr. 15 . Dr. €. Felder, Prof. Suess.
Farmady P. Martinian, Gymnas.-Profess.
zu Neuhäusel in Ungarn... ... Th. Lukatsy, Th. Aschner.
Graber Vitus, Dr. d. Phil., Professor am
Gymnassın Vınkoyte,. 2. 2... Schulzer v, Müggenburg.
R. v. Frauenfeld.
Houk F., Telegrafenbeamt., gegenwärtig
Stationschef in Cherso . ...... Grunow, v. Frauenfeld.
Hodek Eduard, Mariahilferstrasse 115 . v. Tschusi, Herklotz.
Kuhn Dr. Max, Michaelerplatz 2 in Berlin Dr. Reichardt, v. Frauenfeld.
Rohrbach Dr. P. Schumannstrasse 14 B. Dr. Reichardt, v. Frauenfeld.
Staudach Franz, Freih. v., k.k. Hauptm.
im 40. Lin. Inf. Reg., Wien, Laudon-
Wasser en Pol en S RU SE EE. > v. Hedemann, 4A. Rogenhofer.
K. K. Gymnasium in Iglau.
Eingegangene Gegenstände:
Anschluss zum Schriftentausche:
Chemnitz: Naturwiss. Verein in Sachsen.
Paris: Societe botanique de France Rue grenelle St. Germain Nr. 84.
Brüssel: Societe royale botanique de Belgique.
Im Schriftentausche:
Correspondenzbl. d. zool.-miner. Vereins in Regensburg XXII, 1869.
Entomol. Zeitung XXIX, Stettin 1868.
Ergänzungsblätter. IV. 3. Hft. Hildburghausen 1869.
Jahrbuch der k. k. geol. Reichsanstalt XVIIL, Nr. 3 u. 4. Wien 1869.
Jahresbericht der Pollichia XXV—XXVIH. Dürkheim 1868.
Mittheil. d. schweiz. naturf. Gesellsch. II, Nr. 10, Schaffhausen 1868.
Eingegangene Gegenstände. 13
Nachrichten von d. k. Gesellsch. d. Wissensch. an d. Georgs-Aug.
Univ. Göttingen 1868.
Sitzungsber. d. naturf. Ges. Isis in Dresden 1868, Nr. 10—12.
Sitzungsbericht d. Gesellsch. f. Natur- und Heilkunde in Dresden,
1868. 1. Heft.
Zeitschrift f. wissensch. Zool. v. Siebold u. Kölliker XVII,
4. Heft.
Atti dell ist. venet. di scienz. lett. ed arti XIV. Venezia 1869.
Act. de l. soc. Linneenne de Bordeaue» XXVI. 1866.
Bullet. d. l. soc. imp. d. natur. de Moscou. 1868, Nr. 2.
Bullet. d. 1. soc. vaudoise des sc. natur. X. Nr. 60, Lausanne 1868.
Bullet. d. 1. acad. imp. d. science. nat. de St. Petersbourg XII.
1—3. 1868.
Memoir. d. U acad. imp. d. seiene. nat. de St. Petersbourg XI. 1868
Soc. des amis des science. natur. de Rouen 1868.
Amer. journ. of Conchology IV. Nr. 4. Philadelphia 1868.
Quaterly journal of geol. soc. Nr. 96. London 1868.
Acta wnivers. Lundensis 1867.
Geschenke der Herren Verfasser:
Boue: Nothwendigkeit einer Reform des bergmänn. Stud. in Oest
Hasskarl: Horti malabarici Rheedeani Olavis locupletissima.
Sander: Ueber das Quercommissurensystem des Grosshirnes ‚bei
den Beutelthieren.
Geschenk des Herrn Stoizner:
Leonh. Fuchs: Plantar. efigies quingue diversis linguis redditae
Lugduni 1551.
Sceopoli: Bemerk. zur Naturgesch. 2. Jahr.
Der Secretär Herr Georg Ritter von Frauenfeld machte
folgende Mittheilungen :
Entsprechend dem in der letzten Versammlung durch Hrn.
Director Dr. A. Pokorny mitgetheilten Beschlusse hat der Aus-
schuss in einer ausserordentlichen Versammlung vom 18. Februar
d. J. beschlossen, folgende Denkschrift durch eine Deputation
Sr. Majestät überreichen zu lassen:
Eure kaiserliche und königliche Majestät?
Als Eure Majestät den Bau eines naturhistorischen Museums auf
dem äussern Burgplatze zugleich mit dem eines Museums für Kunst
anzuordnen geruhten, begrüssten die zahlreichen Vertreter und Ver-
14 Sitzung vom 3. März 1869.
ehrer der Naturgeschichte in Oesterreich diesen hochherzigen Entschluss
mit lebhaftester Freude. Stolz auf diese Anerkennung des Werthes der von
ihnen gepflegten Wissenschaft, gaben sie sich der Hoffnung hin, dass
durch die Errichtung eines würdigen und zweckmässigen Baues eine neue
glanzvolle Aera für das naturgeschichtliche Studium in Oesterreich heran-
brechen werde.
Nicht zum ersten Male tritt die Nothwendigkeit eines solchen
Baues in den Vordergrund.
Bereits vor etwa dreissig Jahren sollte durch Räumung der zahl-
reichen, von den naturhistorischen Sammlungen eingenommenen Sälen in
der k. k. Hofburg Platz gewonnen werden und der damalige Director
Hofrath von Schreibers, wurde mit der Ausarbeitung des Planes eines
neuen Naturalienkabinetes betraut, welches auf dem sogenannten Jesuiter-
hofe erbaut werden sollte. Leider gelangte dieses Vorhaben nie zur Aus-
führung und die von den Ahnen Eurer Majestät gegründeten, und mis
den reichsten Naturschätzen ausgestatteten Sammlungen verblieben bis
in unsere Zeit in zu ihrer Aufstellung unzulänglichen und wenig geeig-
neten Räumlichkeiten.
Dieser Umstand war aber nicht ohne Nachtheil für die gedeihliche
Entwicklung dieser Anstalten, die vermöge der Reichhaltigkeit ihrer
Sammlungen zur höchsten Geltung und zur mächtigen Förderung der
Naturgeschichte in Oesterreich berufen sind.
Die naturhistorischen Museen der Gegenwart haben nämlich schon
längst aufgehört, Sammlungen von Raritäten und Curiositäten der
buntesten Art zu sein. Sie enthalten das kostbare Material, auf welchem
die Kenntniss der Naturkörper beruht, und gereichen daher dem Lande,
wegen der materiellen Vortheile, die sich an die Kenntniss der Natur-
körper knüpfen, zum grössten Nutzen, zugleich aber bilden sie als ver-
körperte Repräsentanten eines edlen geistigen Strebens, eine hervor-
ragende Zierde desselben.
Sie dienen der Forschung und der allgemeinen Anregung im
weitesten Sinne des Wortes, im Gegensatze zu den Sammlungen der
Universitäten und anderer Lehranstalten, welche nur Hilfsmittel des
Unterrichts sind.
Daher besitzen auch alle Culturyölker der Gegenwart grosse natur-
historische Museen, die unter der mächtigen Aegide des Staates oder
seines Oberhauptes stehen und es sei hier nur gestattet, an die grossen
Museen Englands und Frankreichs zu erinnern, um ihre culturhistorische
Bedeutung hervorzuheben.
Museen von so hoher Bedeutung sind für Oesterreich das Natura-
lien- und das Mineralienkabinet Eurer kaiserlichen und. königlichen
Majestät!
Denkschrift.
15
Schon jetzt erfüllt es unsere Brust mit gerechtem Stolze, dass
diese Sammlungen in manchen Richtungen hin von keiner andern über-
troffen werden. Bei dem ungeheuren Aufschwunge aber, den eben jetzt
die naturgeschichtlichen Diseiplinen durch die Entdeckung neuer, bisher
ungeahnter Gesichtspunkte gewinnen, bei der täglich zunehmenden
Wichtigkeit, welche die tiefere Kenntniss der Naturkörper und ihrer
Eigenschaften fortwährend für das Leben erringt, wäre es von grösstem
Nachtheile, wenn Eurer Majestat naturhistorische Museen fortan mit den
Hindernissen des beschränkten Raumes kämpfend, hinter den Anfor-
derungen der Zeit und den Einrichtungen anderer Länder zurückbleiben
würden. Der auf das naturgeschichtliche Studium sich gründende Fort-
schritt in der Wissenschaft, wie im praktischen Leben, welcher in
diesen Museen seine festeste Stütze findet, wäre hierdurch vielleicht für
immer in Frage gestellt.
Aus diesen für das Kaiserreich, dessen Wohlstand sich grössten-
theils auf die Fülle seiner Naturprodukte stützt, doppelt schwerwie-
genden Gründen, entsprang das Gefühl der Freude und Befriedigung
über den Allerhöchst angeordneten Bau eines naturhistorischen Museums.
Mit wärmster Sympathie begleitete die k. k. zoologisch-botanische
Gesellschaft diese Angelegenheit Schritt für Schritt und schon glaubte
sie nach dem Ausspruche der zweiten Jury am Ziele ihrer Wünsche an-
gelangt zu sein, als sie neuerdings durch wiederholte öffentliche Mitthei-
lungen beunruhigt wurde, denen zu Folge der Bau der Museen auf Veran-
lassung der verschiedenartigen künstlerischen Auffassung hin, vertagt zu
werden droht.
In diesem Augenblicke wagt es die treuergebene k. k. zoologisch-
botanische Gesellschaft, unter deren Aufgaben die Förderung der Natur-
geschichte in Oesterreich voransteht, vertrauensvoll dem Throne Eurer
Majestät zu nahen und auf die hohe Bedeutung und die Dringlichkeit
des Baues eines naturgeschichtlichen Museums im Interesse der Wissen-
schaft und des materiellen Fortschrittes hinzuweisen,
So hoch die Kunst zu schätzen ist und so ebenbürtig sie der Wis-
senschaft zur Seite steht, so kann doch nicht behauptet werden, dass
die Frage des Museenbaues vom Standpunkte des Architekten allein zu
erörtern sei; und um so bedauerlicher wäre es, wenn der Bau selbst
aus Mangel einer Verständigung über die Art seiner äussern Gestaltung
unterbliebe. Diese letztere getrost den von Eurer Majestät hiemit be-
trauten Organen überlassend und in der festen Ueberzeugung, dass die-
selben nur einem Plane beistimmen können, der vor Allem den Anfor-
derungen der Zweckmässigkeit entspricht, erlaubt sich die k. k. zoolo-
gisch-botanische Gesellschaft mit allem Nachdrucke zu betonen, dass die
Museen ihres Selbstzweckes wegen Beachtung verdienen und ihre eigenen
grossen Aufgaben zu erfüllen haben, die sie auch in hervorragender
16 Sitzung vom 3. März 1869.
Weise erfüllen werden, wenn sie in der glanzvollen Nähe des Hofes
Eurer Majestät, im Mittelpunkte der Residenzstadt in schönen und
zweckentsprechenden Bauten unverweilt ihren bleibenden Sitz erhalten.
Es gereicht dieser Ansicht von der Wichtigkeit und Unaufschieb-
barkeit des Museenbaues nicht wenig zur Unterstützung, dass die Museen
gleichzeitig als hervorragende Objecte der Kunst zur mächtigen Entfal-
tung derselben beitragen und den schönsten Zierden der Reichshaupt-
und Residenzstadt angehören werden.
Möchten daher, den erhabenen Intentionen Eurer Majestät
gemäss, auf dem hierzu angewiesenen Platze in allernächster Zu-
kunft schon, würdige Tempel der Wissenschaft und Kunst erstehen,
um der Nachwelt Zeugniss zu geben von dem Hochsinn und der
Werthschätzung, mit welchen Eure Majestät die grossen und
wahren Interessen des geistigen Lebens zu fördern geruhten.
Wien den 18. Februar 1869.
Eurer kaiserlichen und königlichen Majestät
treuergebenste
k. k. zool.-bot. Gesellschaft.
Die von der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft gewählte
Deputation, bestehend aus Sr. Durchlaucht dem Herrn Präsidenten,
Fürsten Colloredo Mannsfeld, aus dem Herrn Bürgermeister Dr. Fel-
der und dem Gymnasialdireetor Dr. A. Pokorny, hatte die Ehre, am
9%. Februar von Sr. Majestät empfangen zu werden und die Denkschrift
der Gesellschaft, in welcher die baldige Inangriffnahme des Museenbaues
befürwortet wird, zu überreichen.
Se. Maj. der Kaiser geruhte sich dahin auszusprechen, dass diese
Angelegenheit Ihn selbst lebhaft interessire, und dass Er wünsche, der
Bau könne möglichst bald (noch im heurigen Jahre) begonnen werden;
es sei nur die Entscheidung eine schwierige, da sie von anderen wichtigen
Umständen abhängig ist. Se. Maj. anerkannte auch die Nothwendigkeit
eines Neubaues des naturbistorischen Museums, von dem er wisse, dass
ein Theil der Sammlungen wegen Mangels an Raum sehr kümmerlich
untergebracht sei.
Die Deputation begab sich hierauf zu Sr. Excellenz, dem Herrn
Minister des Innern Dr. Giskra, welcher innigst überzeugt von der
Nothwendigkeit des Baues eines naturhistorischen Museums die Hoffnung
aussprach, dass nach erfolgter Entscheidung Sr. Majestät auch sofort der
Bau der Museen und zwar zuerst jener des naturhistorischen Museums
in Angriff genommen werden dürfte.
Dr. H. W. Reichardt. 17
Herr Dr. Reichardt hat bald nach dem Tode unseres verehrten
Mitgliedes des berühmten Reisenden Dr. Theodor Kotschy beantragt, es
möge für ein Denkmal auf dessen Grabesstätte Sorge getragen werden.
Die in dieser Beziehung mit den Anverwandten Kotschy’s gepflogenen
Verhandlungen so wie die weiteren bisherigen Einleitungen haben nun-
mehr den Ausschuss bestimmt, zur endlichen Ausführung dieses Antrages
eine Subscription zu veranlassen. Die Liste für dieselbe wird unter der
herzlichsten Einladung zur Theilnahme hiemit der verehrten Versamm-
lung vorgelegt.
Die deutsche ornithologische Gesellschaft in Berlin zeigte ihre Con-
stitwrung an, ladet zum Beitritt ein, und sendet ihre Statuten. Die
letzteren können im Gesellschaftslokale eingesehen werden.
Folgendes Offert für Mineralogen und Geognosten wurde
eingesendet: Ich gebe die geo- und oryctognostischen Mineralien des
Urgebirges um Passau stets im Tausch gegen andere und gegen Petre-
fakten ab. Dr. Waltl.
Hr. Hugo Lojka berichtete über eine lichenologische Reise
in die Karpathen. (Siehe Abhandlungen).
Hr. Custos A. Rogenhofer legte vor:
Beschreibungen drei neuer westasiatischer Käfer von A. Graf
Ferrari. (Siehe Abhandlungen).
Zwei neue Blattwespen von Dr. Kriechbaumer in Mün-
chen. (Siehe Abhandlungen).
Ferner berichtete er über die Einreihung der Blattwespen-
Vorräthe, welche Hr. Oberst-Auditor v. Damianitsch nach
seinem verstorbenen Sohne Rudolf der Gesellschaft übergeben hat,
Es sind namentlich die Gattungen Lophyrus, Nematus und Do-
lerus zahlreich vertreten. Die beiden ersteren besonders in schönen
‚aus Larven erzogenen Exemplaren.
Endlich zeigte derselbe eine Zygaena peucedani S. V. mit
einer Zweitheilung des rechten Fühlers vor, die Hr. Krone aus
der Umgebung von Troppau erhalten hatte.
Ba. XIX. Sitz.-Ber. (&
18 Sitzung vom 3. März 1869.
Hr. Custos Dr. H. W. Reichardt referirte über folgende
eingesendete Abhandlungen:
Commelinaceae Indicae autore Carolo Hasskarl. Diese um-
fangreiche Arbeit wird als separate unentgeltliche Beilage zu den
Gesellschaftsschriften erscheinen.
Mittheilungen über Zhacomitrium lanuginosum und die
verwandten Arten von Dr. Karl Müller in Halle. (S. Abhandl.)
Beiträge zur Pflanzen - Anatomie von Dr. August Vogl.
(Siehe Abhandlungen).
Bemerkungen über den Polymorphismus einiger Pilze von
Stefan Schulzer von Mügsgenburg. (Siehe Abhandlungen)
Weiters zeigte der Hr. Vortragende ein Autograph Johann
Hedwig’s vor, welches er durch die Güte des Hrn. Hofrathes
Dr. G. L. Reichenbach in Dresden erhalten hatte.
Schliesslich besprach Hr. Dr. H. W. Reichardt den von der
Verlagsbuchhandlung eingesendeten ersten Band der Dendrologie,
Bäume, Sträucher und Halbsträucher, welche in Mittel- u. Nord-
Europa im Freien eultivirt werden. Von Dr. Karl Koch, Professor
d. Botanik an d. Univ. zu Berlin. 1. Theil. Die Polypetalen ent-
haltend. Erlangen bei Ferd. Enke 1869.
Der Hr. Vortragende wies darauf hin, dass die analogen Werke
in deutscher Sprache theils sehr veraltete seien, wie Willdenow’s Baum-
zucht (1814) und Hayne’s dendrologische Flora (1822), theils nur die in
einzelnen Anlagen gezogenen Arten wie das trefflliche Arboretum Musca-
riense von Petzold, behandelten.
Er bezeichnete daher das Unternehmen C. Koch’s als ein zeitge-
mässes, hob ferner hervor, dass die sehr zerstreute Literatur von Koch
fleissig benützt und zusammengestellt worden sei, so dass die Zahl der
im vorliegenden Bande behandelten Arten über 600 betrage. Dem ent-
sprechend wurde das Werk CO. Koch’s der Aufmerksamkeit Aller empfoh-
len, welche die Ziergehölze des freien Grundes näher studiren wollten.
Hr. A. Kanitz fand es für gut, hieran einige Bemerkungen
zu knüpfen.
Fr. Brauer. 19
Hr. Friedrich Brauer sprach über eine von ihm im Königs-
see gefundene Larve, die er für eine Tabanidenlarve und zwar
wahrscheinlich COhrysops oder Haemotopota angehörig erklärt;
ferner über eine neue Japy&-Art. (Siehe Abhandlungen).
Hr. Custos Georg Ritter von Frauenfeld legte folgende
eingesendete Abhandlung vor:
Ueber Pleurophyllidia von Dr. Rudolf Bergh. (S. Abhandl.)
Schliesslich besprach derselbe zwei neue Pflanzenauswüchse,
der eine wurde aus Shanghai in China von Hın. Schrader einge-
sendet, der andere aus Ercsi in Ungarn von Dr. Tauscher.
(Siehe Abhandlungen).
Hochw. Hr. Ruppertsberger ersucht in einem Schreiben um Be-
richtigung einer irrigen Angabe; in der Jännersitzung p. 6 Zeile 15 von
oben soll es statt Sinapis arvensis heissen: Raphanus raphinistrum.
Jahressitzung am 7. April 1869.
Vorsitzender: Herr Dr. Ludwig Ritter von Köchel.
Neu eingetretene Mitglieder:
P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn
Gray John Edw., Esgq. brittish. Mus. London
Gray Georg, 0) » » »
Hartmann Karl in Oerebro, Schweden .
Jaklinski Alexander, Pharmaceut in Bielitz
Kirchsberg Oskar von, k. k. Finanz-Con-
cepts-Adjunct, III. Hauptstr. 32 . .
Mandel Dr. Ferdinand, Asperngasse Nr. 1
Neumayer Dr. Melchior Wien, k. k. geol.
Reiehsanstalt -. .. 2...
Owen Richard, Esq. brittish Mus. ode
Petris Gerardo di, Podesta in Cherso, Istr.
Wittek, Frau Wilhelmine in Wien
Die Direction.
Die Direection.
Dr. Reichardt, v. Frauenfeld.
Rabel Joh., Riese Franz.
v. Frauenfeld, A. Rogenhofer.
D. J. E. Pollak, v. Frauenfeld.
D. Stur, Dr. Schönbach.
Die Direction.
Hauk Fr., v. Frauenfeld.
Fr. Elise v. Hayek, Hr. Juratzka.
Eingegangene Gegenstände:
Anschluss zum Schriftentausche:
Societe botanique de France a Paris.
Im Schriftentausche:
Archiv für Naturgeschichte von Troschel XXXIIL, XXXIV. Berlin
1867 und 1868.
Bericht der Wetterauischen Gesellsch. f. Naturkunde. Hanau 1868,
Ergänzungsblätter. Hildburghausen 1869. IV. 4. Hit.
Flora. Neue Reihe XXVI. Regensburg 1868 mit Reperto. IV. Jahrg.
Jahresberichte des naturw. Ver. f. d. Fürstenth. Lünneburg III. 1867.
Würtemberg. naturw. Jahreshefte XXIV. 3. XXV. 4. Stuttg. 1869.
Mittheil. d. Ver. nördl. d. Elbe, IX. Kiel 1869.
Eingegangene Gegenstände. 2
Monatsbericht d. k. preuss. Acad. d. Wiss. in Berlin. Jänner 1869.
Neues lausitz. Magazin XLV. Görlitz 1869.
Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. Math. naturw. Cl. LVIIL, 1. und
2. Heft, Wien 1869.
Atti dell ist. venet. XIV. Venezia 1868 —9.
Archives neerland. d. scienze exact. et natur. III. La Haye 1869.
Bulletin de la soc. bot. de France I-XIIl compl. XIV. N. 1—3.
XV. Nr. 1. Paris 1850—1869 sammt
Actes du conyres international de botanique.
American journ. of seienc. and arts Nr. 136—140. New-Hawen 1868
Proceedings of r. soc. of Edinburgh 1867—1868.
Transaet. of r. soc. of Edinburgh XXV. 1867—1868.
Quarterly journal of geol. soc. Nr. 97. London 1869.
Forhandl. i vidensk. selsk. i Christian 1867.
Geschenk des hohen k. k. Polizei-Ministeriums.
=
Brukmüller: Lehrbuch der pathol. Zootomie.
Czejinski: Ogrodnictwo.
Haberlandt: Samenprüfung d. Eier d. Seidenwurmes.
Nowicki: Zoologia.
_ O plenu kupalinskim.
Geschenke der Herren Verfasser:
Boue: Ein freies Wort über die k. Acad. d. Wiss.
Eichler: Bemerkungen über den Bau der Cruciferenblüthe.
Kirschbaum: Die Cicadinen der Gegend v. Wiesbaden.
Pirona: Supra una nuova specie di Hippurites.
Sars: Bidrag til Kundskab am Christiania Fjord.
» Memoires sur les erinoides vivanlts.
Beitrag zur Kenntniss der Coleopteren-Fauna der Balearen.
Einige seltene Käfer, Geschenk von Hrn. Seidliz.
Helminthen in Weingeist nebst Gläsern, von Hrn. Strauss.
Einige Pflanzen zur Vertheilung, von P. Bruhin.
75 Stück Coleopteren von Hrn. k. k. Major Gatterer in Graz,
darunter einige in der Gesellschaftssammlung bisher nicht
vertretene Gattungen und Arten.
Jahressitzuug vom 7. April 1869.
D
ID
Eröffnungsrede und Rechenschaftsbericht des Präsident-Stellvertreters
Hrn. Dr. Ludwig Ritter von Köchel,
Im ehrenden Auftrage unseres durchl. Herrn Präsidenten habe ich
Ihnen in Verbindung mit den drei Hauptfunctionären Bericht zu erstatten
über das abgelaufene Jahr. Es war das achtzehnte Vereinsjahr, welches
wir zurückgelegt haben und Sie werden verehrte Herren, wie wir hoffen,
alle Ursache haben mit den Ergebnissen desselben zufrieden zu sein;
eben sowohl mit dem, was von Seite der Gesellschaft geleistet wurde,
als auch mit der Anerkennung und Theilnahme, welche sie im Inlande
und Auslande sich zu erwerben wusste. Der stattliche Band der Ver-
handlungen dieses Jahres steht an Umfang und Gehalt den früheren
Bänden nicht nach, ungeachtet durch die bedeutend erhöhten Preise des
Buchdruckerlohnes eine erhöhte Vorsicht geboten wurde, um nicht mit
unseren verfügbaren Mitteln in's Gedränge zu kommen. Zwei grössere
Aufsätze unserer geehrten Mitglieder Prof. Camill Heller und Dr. August
Neilreich wurden zwar nach unserem Geschäftsreglement abgesondert
gedruckt, bilden aber einen Bestandtheil der Abhandlungen. Ausserdem
gereichen 10 Aufsätze von ausgezeichneten ausländischen Gelehrten zu
nicht geringer Zierde unserer Schriften. Die Auffindung einer sehr selten
vorkommenden Abbildung von zwei ausgestorbenen Vogelarten durch
unsern Vereinssecretär Ritter von Frauenfeld, bestimmte ihn, eine
Prachtausgabe mit erläuterndem Texte zu veranlassen, wozu unsere Ge-
sellschaft willfährige Hand bot. Der Herr Herausgeber hatte auch die
erhebende Genugthuung, dass Se. Majestät der Kaiser die Widmung
dieses schönen Werkes gnädigst anzunehmen geruhten, so wie auch Se.
kais. Hoheit der Erzherzog Albrecht gestattete, dass der heurige Band
unserer Verhandlungen mit seinem ruhmgekrönten Namen geschmückt
werden durfte. Dass wir auch, wie in früheren Jahren den gerechten
Erwartungen unserer hohen Gönner durch Betheilung von Naturkörpern
an Lehranstalten, durch Anregung und Unterstützung von naturhistorischen
Kenntnissen und Thätigkeiten zu entsprechen bemüht waren, werden
die Hrn. Redner nach mir auseinandersetzen; vor der Hand will ich nur
erwähnen, dass mehrfache Gutachten besonders über ökonomisch-schäd-
liche Insecten herabgelangt von dem k. k. Ackerbauministerium durch
unsere Gesellschaft eine eingehende Erledigung fanden. Wenn wir mit
Freude darauf hinweisen können, dass die bisherigen Subventionen des
G. v. Frauenfeld. 23
allerhöchsten Hofes, der Staatsministerien und der Gross-Commune Wiens
wieder neuerdings gewährt wurden, können wir uns nicht versagen, mit
dem Gefühle des grössten Dankes zu erwähnen, dass der hohe Landtag
von Niederösterreich die sehr bedeutende Unterstützung von 800 fl. auf
neue 5 Jahre bewilligt hat. In einer ähnlichen Richtung hat Hr. General-
Auditor Damianitsch zum Gedächtnisse seines zu früh hingegangenen,
hoffnungsvollen Sohnes Rudolf, 4 Rudolfslose dem Fond unserer Gesell-
schaft zugewendet, welcher sein Sohn mit so grosser Anhänglichkeit
zugethan war. Möge es der Gesellschaft auch in Zukunft gelingen, warme
Theilnehmer und Förderer der Zwecke derselben zu gewinnen, welche
nicht erst einen bittenden Ruf abwarten, sondern um der guten Sache
willen unaufgefordert ihre Kräfte mit jenen unserer Gesellschaft iden-
tifieiren. Wenn wir es auch nicht darauf anlegen können und wollen,
zu thesauriren, so ist es doch klar, dass nur mit verstärkten Mitteln
auch unsere Zwecke sich ergiebiger entwickeln können. Ich darf es nicht
unerwähnt lassen, dass Aufforderungen der Mitglieder in Freundeskreisen
zum Beitritte zu unserer Gesellschaft als ein solches wirksames Agens
sich erweisen dürften. Als einen Beweis ebensowohl des gesunden Orga-
nismus unserer Gesellschaft, als auch des harmonischen Zusammenwirkens
der leitenden Organe dient die geräuschlose fruchtbare Thätigkeit im
Innern und gegen Aussen, gegen welche selbst die in der menschlichen
Natur gelegenen einzelnen Frietionsmomente, die hie und da hervortreten,
keine merkbare Störung der Bewegung hervorzubringen vermögen. Zu
dem wärmsten Danke der Gesellschaft berechtigen aber die umsichtige
aufopfernde Thätigkeit unseres durchlauchtigen humanen Herrn Präsi-
denten, sowie die beharrliche unverdrossene Hingebung unserer Herren
Secretäre und der übrigen Functionäre, welchen ich von meiner Seite
hier mit Vergnügen meine dankbarste Anerkennung entgegenzubringen
als Pflicht erkenne.
Bericht des Secretärs &eorg Ritter von Frauenfeld.
Ich kann über das Organ, das die Gesellschaft. mit ihren auswär-
tigen Mitgliedern in Verbindung bringt. wohl auch heuer mit voller Be-
friedigung berichten, wenn gleich die im Laufe des verflossenen Jahres
namhaft erhöhten Druckkosten schon einen Theil desselben trafen. Nicht
nur, dass der Band selbst, 71 Druckbogen stark, und mit 11 Tafeln ge-
ziert ist, so wurden den Mitgliedern uoch % besondere Werke als unent-
geltliche Beigabe erfolgt, und zwar die Zoophyten und Echinodermen des
adriatischen Meeres von Prof. C. Heller mit 3 Tafeln, und die Vegeta-
tionsverhältnisse Kroatiens von unserm unermüdlichen Dr. Neilreich;
zusammen also fast 100 Druckbogen und 14 Tafeln. Ausser diesem hat
die Gesellschaft noch die Herausgabe zweier Werke veranlasst, welche in
24 Jahressitzung vom 7. April 1869.
geringerer Auflage verlegt wurden, den Mitgliedern jedoch wie gewöhn-
lich zu dem Erzeugungspreise verabfolget werden; und zwar das Werk
über den Dronte und einen bisher unbekannten Vogel mit zwei chromo-
lithografischen und 2 Umrisstafeln in Folio und die Monografie der Gattung
Osmunda von J. Milde.
Von den 60 selbstständigen Aufsätzen dieses Bandes sind 4 allge-
meinen, 34 zoologischen, und 22 botanischen Inhalts. Sind die botanischen
Aufsätze auch geringer an Zahl, so sind es doch vorzüglich die Kryp-
togamen, die reich bedacht sind, und finden wir namentlich auswärtige
bedeutende Vertreter vom besten Klange für diese Pflanzenabtheilung,
wie Arnold, Kalehbrenner, Körber, v. Krempelhuber, Milde,
welche freundlichst unsere Verhandlungen bereicherten. Ausserdem be-
theiligten sich der eben jetzt wieder dort thätige Afrika-Reisende Dr.
Schweinfurt, und Dr. E. Löw in Berlin als Botaniker, während gleich
hoch geachtete Namen Deutschlands wie Staatsrath Grube, Prof. För-
ster, Winnertz, Zeller, den zoologischen Theil zieren.
Die von den verehrlichen Balındirectionen auch im abgewichenen
Jahre gütigst bewilligten Freikarten wurden an nachstehende Mitglieder
ertheilt:
Herrn Mann und Begleitung, sowie Herrn v. Bergenstamm von
Wien nach Triest und retour von der k. k. priv. Südbahn.
Herrn E. Hakel von hier nach Villach und retour, gleichfalls von
der k. k. pr. Südbahn.
Herrn Brunner von Wien nach Salzburg und zurück, sowie Herrn
Eberh. Fugger von Salzburg nach Wien von der Kais. Elisabethbahn.
Herrn Dr. Reuss und Dr. Peyritsch von Basiasch nach Marchegg
von der k. k. Staatsbahn.
Herrn Jos. Knapp von hier nach Krakau und zurück von der
Kaiser Ferdinands-Nordbahn.
Dem Berichterstatter zur Reise in die Bukowina sowohl von der
Kaiser Ferdinands-Nordbahn, als von der Karl Ludwigs- und Lemberg-
Czernowitzer Bahn.
Dem Herrn Juratzka zur Reise von Wien über Brünn nach Boden-
bach und retour, dann den Herren A. Rogenhofer und Dr. Reichardt
in Vertretung der Gesellschaft bei der Naturforscher-Versammlung in
Dresden für die nämliche Route, sowohl von der Kaiser Ferdinands-Nord-
bahn als von der k. k. pr. Staatsbahn auf den betreffenden Strecken.
Von allen diesen Reisen sind der Gesellschaft für ihre Sammlungen
und zur Betheilung für Lehranstalten wichtiges und reiches Material, vor-
züglich aber so werthvolle wissenschaftliche Ergebnisse zugegangen, dass
sie, indem sie den geehrten Direetionen sich tief zum Dank verpflichtet
fühlt, dieselben auch um fernere Berücksichtigung zu bitten veranlasst
G. v. Frauenfeld. 25
ist, mit der Versicherung, dass der Ausschuss so wie bisher nur solche
Reisen unterstützen wird, von welchen eine Bereicherung der Sammlun-
gen und der Wissenschaft bestimmt erwartet werden darf.
Schon vor mehreren Jahren bezeichnete ich es als höchst gefähr-
lich, ja geradezu als einen Fehler, wenn eine Gesellschaft, deren thätig
wirkende Mitglieder nur aus reiner Liebe zur Sache sich den Mühen, die
die Gesellschaftszwecke erfordern, unterziehen, Arbeiten unternehmen,
die als stets bestehende, nicht endende, gewissermassen perennirend zu
nennen sind; die also die Opferwilligkeit jener Männer nicht nur in sehr
namhafter, sondern auch in immer fortdauernder Weise in Anspruch
nimmt. Wird eine solche Thätigkeit durch eine Reihe von Jahren mit
gleichem Eifer, mit gleicher Hingebung fortgeführt, so verdient sie wohl
den wärmsten Dank, denn gewöhnlich ermatten solche Unternehmungen
bald, schlafen nach und nach ein und verrinnen im Sand. Durch ihr Hin-
sterben schädigen sie, wenn nicht auch zugleich materiell, doch unaus-
bleiblich, und zwar zum weit grösseren Nachtheil moralisch.
Auch in dieser Beziehung steht unsere Gesellschaft gewiss einzig
und glänzend da. Mein lieber College Dr. Reichardt wird Ihnen ziffer-
mässig darlegen, dass die von uns seit so langen Jahren unternommene,
mit bedeutendem Aufwand von Kräften geförderte unentgeltliche Bethei-
lung der Lehranstalten mit Lehrmitteln im gleichen Umfange fort und
fort stattfindet.
Was ich dabei aber besonders glaube hervorheben zu sollen, ist,
dass diese Betheilung noch immer von meinem geehrten Collegen Rogen-
hofer getragen und mit derselben Rührigkeit gefördert wird. Ich bin
überzeugt, dass Sie dieser unermüdeten, erspriesslichen, die Gesellschaft
so sehr ehrenden Thätigkeit ihre volle Anerkennung nicht versagen
werden, und betone dies um so lieber, als Sie gewiss mit mir darin
übereinstimmen, dass diesem wohlverdienten Danke in keiner Weise Ein-
trag geschehen möge.
Ein gleicher, auf das praktische Leben nutzbar zurückwirkender
Gegenstand, der von der Gesellschaft ins Auge gefasst ward, sind die
belehrenden Referate über die durch das Ministerium, die Behörden oder
von Privaten an die Gesellschaft einlangenden Beobachtungen, Mitthei-
lungen und Berichte über die Land- und Forstwirthschaft beeinträchti-
genden Einflüsse durch Thiere und Pflanzen, deren Ausführung bisher
grossentheils Hr. Ausschussrath Künstler übernahm.
Es bricht sich durch diese Bestrebungen der Gesellschaft die Ueber-
zeugung immer mehr und mehr Bahn, dass die Kenntniss der Natur,
denn doch die erste und wichtigste Grundlage des Lebens ist, und dass,
Je weiter der Mensch in dieser Erkenntniss fortschreitet, derselbe höher
geistig und sittlich steht.
Bd. XIX. Sitz.-Ber. D
26 Jahressitzung vom 7. April 1869.
Bericht des Seeretär’s Dr. H. W. Reichardt.
Wie in den Vorjahren, so habe ich auch heuer in Bezug auf den
Stand der naturhistorischen Sammlungen und der Bibliothek der geehrten
Versammlung nur Angenehmes zu berichten.
Auch im Jahre 1868 erfreute sich die Gesellschaft des unveränder-
ten Bezuges der Subventionen. Dadurch konnte in geeignetester Weise
für die Erhaltung und Vermehrung der Sammlungen Sorge getragen
werden, obwohl die Publicationen im letzten Jahre umfangreich waren.
Die Daten über den zoologischen Theil der Sammlungen hatte auch
diessmal unser unermüdlich thätiger Ausschussrath, mein geehrter Freund
Hr. Custos A. Rogenhofer die Gefälligkeit zusammen zu stellen, wofür
ich ihm bestens danke. Dieser Theil der Sammlungen erhielt einen
reichen Zuwachs durch Hrn. Apotheker G. Ad. Schwab in Mistek,
welcher fast eine Centurie schön ausgestopfter Säugethiere und Vögel
übersendete, mit denen eine namhafte Zahl von Schulen betheilt wer-
den konnte,
Hr. Victor Ritter von Tschusi erwarb sich durch musterhafte
Instandhaltung und neue Aufstellung der ornithologischen Sammlung
bedeutende Verdienste um die Gesellschaft und widmete ihr eine schöne
Reihe von Nestern, sowie viele einheimische Vögel in sehr instructiven
Jugeendkleidern.
Ferner brachte Herr J. v. Bergenstamm von seiner Reise nach
Triest eine grosse Zahl schön erhaltener Fische, Cephalopoden und Insec-
ten mit.
In Folge der von Herrn A. v. Pelikan mit vielem Fleisse zusam-
mengestellten Desideraten-Liste der Coleopteren-Sammlung”) haben die
Herren Dr. Clem. Hampe und L. Miller eine namhafte Zahl der
bisher fehlenden Gattungen und Arten derselben zugewendet, so wie
auch Herr Dr. Kraatz in Berlin durch Tausch über 160 Lücken
ausfüllte.
Ferner spendeten zoologische Objecte die Herren:
J. Dorfinger, Desire Marquis de la Favre, G.Ritt.v. Frauen-
feld, Eb. Fugger, Blas. Hanf, O0. Hermann, Jos. Hofmann, J.
Kolazy, F. Kowarz, J. Kundrat, Fr. Lenk, A. v. Letocha, J.
Mann, Em. Marenzeller, M. Novicki, A. v. Pelikan, A. Reuss
jun., A. Rogenhofer, J. Schaitter, F. Schauer, W. Schleicher,
St. Schulzer v. Müggenburg, A. Semeleder, D. Stur, C. Tschek,
.H. v. Zimmermann, Die Zahl der im verflossenen Jahre von den ge-
nannten Herren eingelieferten zoologischen Objecte übersteigt 9000.
Ferner wurde von Herrn Custos A. Rogenhofer unter Beihilfe der
Herren F. Brauer, Graf Ferrari, J. Kolazy, J. Mann, G. Mayr
*) Abgedruckt in den Gesellschaftsschriften XVIIT (1868) Sitzungsber. p. 17.
Dr. H. W. Reichardt. 27
und €. Tschek gegen 2000 Inseeten theils für Lehranstalten, theils für
Gesellschaftsmitglieder bestimmt.
In Betreff der botanischen Sammlungen ist Folgendes zu berichten.
Als werthvolle Bereicherungen der Diatomaceen-Sammlung wurden
angekauft:
Die erste Centurie der Typensammlung von Eulenstein, ferner
Möller’s bis jetzt unübertroffene Typenplatte.
Ferner unterstützte die Gesellschaft eine von Hrn. Pichler nach
Dalmatien unternommene botan. Sammelreise durch Abnahme einer Actie.
Herr A. Grunow widmete der Gesellschaft weitere Suiten seiner
Diatomaceen-Präparate.
Hr. Dr. L. Rabdenhorst sendete Fortsetzungen seiner so werthvol-
len Cryptogamen-Sammlungen.
Hr. K. Keck in Aistersheim spendete 20 Centurien Phanerogamen
zur Vertheilung an Lehranstalten, ebenso Hr. Dr. Robert Rauscher,
9 Centurien, Zu gleichem Zwecke überliess die Mutter des verstorbenen
Jungen Botanikers Franz Küffel das ganze Herbar ihres Sohnes.
Br. Ed. Hackel brachte als Ausbeute einer botanischen Reise
4 Centurien Alpenpflanzen mit.
Ferner sendeten Pflanzen ein die. Herren: Em. Berroyer, N.
Breidler, Dichtl, Hartmann, L. Freiherr von Hohenbühel, J.
Juratzka, H. Lojka, A. Neilreich, M. Prihoda, H. W. Reichardt,
F. Ressmann, A. Reuss jun., J. Sapetza, F. Schwarzel.
Endlich spendete Hr. Graf Gustav Egger der Gesellschaft eine
schöne Suite von Mineralien aus Kärnthen.
Aus den eingesendeten Naturalien wurde das für die Sammlungen
Brauchbare ausgesucht, der Rest aber zur Betheilung von Lehranstalten
verwendet.
In dieser Richtung war, wie seit einer Reihe von Jahren, auch im
abgelaufenen Jahre ganz besonders thätig unser geehrtes Mitglied Hr.
Custos A. Rogenhofer; ihn unterstützten namentlich Hr. J. Kolazy
auf das erspriesslichste, ferner die Herren A. v. Tschusi, A. v. Peli-
kan, und in Betreff des Herbares Ed. Hackel, J. Juratzka, A. Reuss
Jun., endlich der Berichterstatter.
Auch im verflossenen Jahre hielt Hr. Custos A. Rogenhofer die
einzelnen Gesuche von Lehranstalten, welche um Naturalien ansuchten,
in Evidenz und leitete die Versendung; eine Mühewaltung, welche bei
den zahlreichen competirenden Anstalten auf ganz besonderen Dank von
Seite der geehrten Versammlung Anspruch hat.
Es suchten nämlich im Jahre 1868 30 Lehranstalten um Naturalien
an und erhielten im Ganzen 9534 naturhistorische Objecte, darunter 665
Wirbelthiere.
Der specielle Ausweis lautet:
283 Jahressitzung vom 7. April 1869.
Lehranstalten =2|53| 8 |38| 8
sl#el2|2|=
= FD
>
K. k. Marine-Academie Fiume . ..... 4 | 42 | 9041| 140) 258
» » Theresianische Academie Wien . . .| 13 | 99 | — | 178 5
K.K. Gymnasium Brünn . ....... —12|- || -—
a, 5 Freistadt (Oberösterr.).| — | — | — 40| 205
ll > Ielabbauns ee — a HUN = AS DE
Brnh, = P.S.J. zu Kalksburg ..| - | 4 I — | —- | —
St. Realgymnasium Leoben ..... ..| 43 | 48 | 709| 230| 257
L.-Realgymnasium Ober-Hollabrunn ... .| 10 | — | — | 2830| —
L.-Ackerbauschule Grossau N.-Oest. . . .| 15 | 43 | 130) — 35
Land- und Forstw. Anstalt Kreutz (Croat.)| 14 | — | 182| 280] —
Realschule Agram. ... . us ah Last 1| — | 761 A 5
a Friedland (Böhmen) ..... a a a 297
4 Kuttenberp ige... 0 2 = 2 | 491) 30) —
4 eimzilee. TIEOEESER - eh ARE. | - I - | - | —
” Nepomuk „LIE. SE. TERM. 12 | 4 | — | 2359| —
“ Olmütz Mnanlnt.! Pe ee ri) 2
5 Royipmo 4. MN. IE —- I|—- | - |[10| —
Wättingau MO. Ihe EN 14 | — | — | 280 2
Honptschnfe Dolina (Gakz) ir | - 5| 132 | 268
- Hernalstn.. 1.1 .| 26 | 34 | 215) 4123| 194
5 Wien, II. kl. Sperlgasse 10 .| 24 | 10 20| 2842| 10
n »„ Il Pfarrgasse 22. ..|10 | — | — | 28s0| —
4, f. Knaben, IV. Pressgasse 4 | 16 | — I — | - | —
hr f. Mädchen, _ 16° 7 — 1980:
IV. Himbergerstr.‘30 .... 2] 8: —') —ıl — 0
VII. Burggasse 20 0° .....|44| — | — | 3280| —
» VIT.1Stiftgasse 3302... 8. 15| — | — | 2380| —
» IX. Gemeindegasse 9°. ..2%.110°| =] I 172807 —
9 IX. gr. Thorgasse M ..... 121 — | — | 2800| —
9 Zwischenbrücken. . .....[12| — | — | 280) —
Zusammen 30 Lehranstalten . |373 |392 |3204 | 3915 |1553
Die Büchersammlung hielt auch im Vorjahre unser eifriger und
umsichtiger Bibliothekar Herr Julius von Bergenstamm bestens im
Stande. Seiner Freundlichkeit verdanke ich dıe folgenden Daten.
Dr. H. W. Reichardt. 29
Als besonders werthvolle Bereicherungen sind hervorzuheben: Die
vom k. k. Ministerium des Innern der Gesellschaft zum Geschenke ge-
machte „Reise der österr. Fregatte Novara“ zool. Theil, 3 Bände. Die
Schenkungen des k. k. Ministeriums für Landesvertheidigung, der n. ö.
Handels- und Gewerbe-Kammer und der Herren Kolazy und Rogen-
hofer.
Durch Zusendung von Abhandlungen bereicherten die Bibliothek
folgende Herren Autoren:
Anderson, Bail, Barrande, Biasoletto, Brito Capello
Brot, Brühl, Brusina, Caruel, Des Moulins, Dezmann, Eichler,
Fedtschenko, Fenzl, Fischer, v. Waldheim, Förster, Fri, Gru-
ber, Hartmann, Hinterwaldner, Hinüber, Kalmus, Konopka,
Krichbaumer, Kutschera, Lambertie, Lea, Lindemann, Löw,
Dr. E. Luersen, Malmi, Mayr Dr. G. Maxwell, Melicher, Mo-
lendo, Morelet, Morren, Naumann, Neilreich, Nini, Petermann,
Pokorny, Sander, Schiner, Schulz, Seidlitz, Serensen, Stein-
dachner, Villa, Walter, Welwitsch, Wolf.
Durch diesen erfreulichen Zuwachs ist die Zahl der selbstständigen
Werke und Abhandlungen auf 2250 gestiegen.
Dem Schriftentausche traten im Vorjahre bei:
Die Societe Lineene du Nord de Franve zu Amiens,
Die Academy of Sciences in Chicago,
Gesellschaft für Naturwissenschaft, Anthropologie und Ethnographie
zu Moskau,
Das Essex Institute in Salem und
Das Departement of agriculture of United states in Washington,
so dass die Gesellschaft nun mit 203 gelehrten Instituten ihre Schriften
tauscht.
Besonders dankend zu erwähnen ist, dass mehrere Gesellschaften
auf Ansuchen des Herrn Bibliothekars so freundlich waren, Defecte zu
ergänzen.
Eingebunden wurden gegen 200 Bände.
Ich schliesse diesen Bericht, indem ich allen jenen Herren, welche
im Laufe des Jahres 1868 zur Vermehrung, Erhaltung und Ordnung der
Sammlungen beitrugen, im Namen der Gesellschaft verbindlichst danke.
30 Jahressitzung vom 7. April 1869.
Bericht des Rechnungsführers Hrn. J. Juratzka.
Einnahmen.
fl. in Barem
Jahresbeiträge (mit Inbegriff der Mehrzahlungen und Ein-
trittstaxen von zusammen 352 fl. 66 kr.) und zwar:
Für das Jahr 1867. . 126.—
1868. . 3157.66
1869. . 45.20) 7. 3328286
Beuträpeyauf Lebensdauer.» n-f- ale nee) en SU
Subventionen:
Von Sr. k. k. apostol. Majestät dem Kaiser
aranza osieHtiet ee a Nee 200 ..—
Von Ihren k. k. Hoheiten den lehrte
Herren Erzherzogen Franz Carl (80 A.),
Carl Ludwig (30 fl), Albrecht (50 Al.),
Josef (50 fl.), Rainer (50 fl.),, Wilhelm
(50 f.), Heinrich (50 fl.), Ludwig (50 fl.)
zusanımen . 410.—
Von Ihrer Majestät der Königin von England. 72.—
Von Sr. Majestät dem Könige von Preussen . 60.—
Von Sr. Majestät dem Könige von Baiern . . 40.—
Von Sr. Majestät dem Könige von Sachsen . . 36.—
Vom h. k. k. Ministerium f. Cultus u. Unterricht 315.—
Vonh, n.orBandtag un or. 0. Dur Er SlUr
Vom löbl. Gemeinderathe der Stadt Wien . . 200.— . . . 2133.—
Verkauf von Druckschriften und Bücherdoubletten,
Druck-Ersätze und a für Illustrationen . . . ... 662.35
Merkaur yon Natunalıen,.. ne. 2a a he ee =
Interessen für Werthpapiere und "für die bei der hiesigen Spar-
Cassa angelegten Beträge . ...... MEER ehe HAI: 0%
Bono Wrsaßze tu a ln a a BE A 85.14
Subscriptionsbeiträge zur Herstellung der Gedenktafel f. ne He
Vier Stück Rudolfsspital-Lose, als Geschenk des Herrn Oberst-
Auditors M. Damianitsch zum Andenken an seinen ver-
storbenen Sohn Rudolf im Nominalwerthe von fl. 40
zusammen. .40.— u. 6764.37
Hiezu der am Schlusse des Vorjahres verbliebene
Cassarest in Obligationen von .». 2. .... 250.— und 2333.37
in Barem, ergibt eine Gesammt-Einnahme von . . 290.— und 9102.74
.
J. Juratzka.
Ausgaben.
Besoldungen mie» 2 er aaa 1 ir
Instandhaltung der Gesellschaftslokalitäten, u. zw.:
Reinigung und tägliches Aufräumen „.. 58.—
Beheizung sammt Heizerlohn. . .. ... 36.12
Belemichicume u. ee ee OB 102.
Beitrag für Beleuchtung und Beheizung des Sitzungssaales im
.63
N ERSSREIdEN 02 1,140 leere ee een SUCH RE a 45.
)5)
Gebäude der kais. Akademie der Wissenschaften ... . 15.50
Herausgabe der Druckschriften, und zw.:
Druckkosten für das 3. und 4. Heft 1867, 1.
und ao Eleity1SB8 4 Anke: un else 2808. —
Druckkosten für den Catalogus Hymenopt. . 460.—
Druckkosten für das Dronte-Werk . .. . . 120.—
Druckkosten für Milde’s Osmundae . . . . 160.—
Druckkosten für Zoophyten und Echinoder-
mensdigadeıDeeres WEN N —
Artistische Beilagen . ...... 02. „1243.47
Buckbinder-Arbe#. . .,......; Bleche 6... 5298.93
Auslagen für das Museum, und zw. für Herstellung von
Kästen, Naturalien-Ankauf, Spiritus, Gläser, Herbar-
ER SR ER ea tee een 357.68
Buchbinderarbeit für die®Bibliothek! 4 „N... NM. 2. nu 83.28
Kaufe ziiriordermisseirgeger yanemane ne za DE auch heine 92.79
Porto-Auslagen (mit Inbegriff der eketestzer von 85 fl. 14 Er 294.78
Stempelgebühren . wassı. » 2. - SE Ce edel rohen te 36.16
Eithopraphie der Diplome . . -.. 0 -.. 0. SE? euch eu heine ee 12.—
Herstellung der Gedenktafel für Clu SRUIS., Dee a age 53.56
zusammen . 7029.
Wird diese Ausgabensumme von der obigen Gesammt-
Einnahme abgezogen, so ergibt sich ein Cassarest von fl. 290. —
in Obligationen und Losen, und von einem (grösstentheils bei
der hiesigen Sparcassa angelegten) Baarbetrag von. .....- 2072.88
Werden nach Abschlag der bezüglichen Cassareste die Ein-
erlmen von geraten u setegbanmetgt san Aber - . 6764.37
imenen des) Vorjahres.von. nu. .- . = ehem are ladet Bee 2130.80
verelichen, so ergibt sich em Weniger von .’. !..:.- 2... 368.45
das seinen Grund in einem Ausfalle bei den Subventionen und
Ueberzahlungen hat.
Die Ausgaben von .... 2... SEEN 0 oe N 7029.86
mit jenen des vorangegangenen Jahres von ...... 0192.19
verglichen, ergeben ein Mehr von... 2.2... 22 ..°. 7 B3ih.
32 Jahressitzung vom 7. April 1869.
welches durch die (um fl. 946.92) höheren Auslagen für Herstellung der
Druckschriften herbeigeführt wurde.
Die mit den erforderlichen Belegen versehene Rechnung dem hohen
Präsidium zur geneigten Prüfung übergebend, füge ich schliesslich eine
Uebersicht jener der Gesellschaft gnädigst gewährten Subventionen so
wie der höheren und auf Lebensdauer erlegten Beiträge an, welche seit
16. December 1868 bis heute in Empfang gestellt wurden *).
a. Subventionen.
ce) Vom Inlande.
Von Sr. k. k. apost. Majestät dem Kaiser Franz Josef ... . 200.—
Von Sr. Majestät dem Kaiser Ferdinand .. . 2... 2.2. .2.. 100.—
Von Sr. k. k. Hoheit d. durchl. Hrn. Erzherzoge Franz Carl(1868) 80. —-
Carl Ludwig. 30.—
”» ” DEN ” ” ”» ” ”
» 29» D) » „ „ » Albrecht... 50.—
» „9 » ” » » ” Ludwig Victor 2%0.—
» 9» » » » ” » Rainer.... Sl
» nm» 9 ” ” » » Walhelmere 2.750.
» 9» ” » ” » » Heinrich... 50..—
» 9 » ” D) ” » Ludwig ... Sl
£f) Von Auslande.
Von Sr. Majestät dem Könige von Preussen (1868). . - ... 60.—
Von Ihrer Majestät der Königin von England (1868) . ..... 12. —
(A869). 2 20 st
Von Sr. Majestät dem Könige von Baiern . ...... u
Von Sr. Majestät dem Könige von Sachsen. ... 2.2.2.2... 836.—
Vom h. k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht. ..... 315.—
VomZh.2n2o.Mbandtager.e. Mes HUN. and DON VIEDRUERSUONZ
» Töbl. Gemeinderathe der Stadt Wien... „2... 0% 200. —
Höhere Jahresbeiträge von 5 fl. aufwärts.
«) Für das Jahr 1868.
Von den P. T. Herren:
Colloredo-Mannsfeld J Fürst Durchl. . ....... 100. —
Pongratz Gerard von, Hochw.; Wachtel Dr. David, je. Hu
*) Im Anschlusse an das Verzeichniss in den Sitzungsberichten d. XVIII. Bandes p. 106.
J. Juratzka.
ß) Für das Jahr 1869.
Von den P. T. Herren:
Liechtenstein Johann, reg. Fürst, Durchl., Sina Simon
Berrellunjers seen as ee Sranmrullertagzii
Schwarzenberg Fürst Ad., Durchl,. ... - 22...
Neilreich Dr. August, Kinsky Ferd. Fürst, Durchl.,
Petrino Otto Freih. v., Rauscher Dr. J. Othm., Fürst-Erz-
bischof, Card. Eminenz, Rothschild Anselm Freih. v., Schaff-
Sottsohe Ant.’B. Graß, Bisch. Exe, je... u... 0 nmeiacckee
Sehwarz Gust. Edl. von Mohrenstern ........
Formady P. Mart., Gassner Theodor Hochw., Giraud
Dr. Jos., Hirner Korbinian, Wittmann Alois, je ......
Bryck Dr. Ant., Czech Dr. Theod., Fekete Emil, Fel-
der Rud.. Goldschmidt Moriz R. v,. Grunow Albert, Hai-
dinger Wilh. R. v., Hampe Dr. Klemens, Hanf Blasius Hochw.,
Hedemann Wilh, v., Heiser Josef, Kirchsberg Jul. Man-
ger v., Künstler Gust. Ad., Leinweber Konrad, Letocha
Ant. Edl. v.,„ Lukätsy P. Thomas, Manderstjerna Alex. v.,
Nehiba Joh. Hochw., Pawlowski Dr. Alex. R. v., Pazsitzky
Dr. Eduard, Pelikan v. Plauenwald Ant., Reichardt Dr.
H. W., Rogenhofer Alois, Schiel Athanas von, Hochw.,
Schleicher Wilh., Schröckinger-Neudenberg Jul. Ritt. v.,
Stadler Dr. Ant., Stur Dionys, Tommasini M. R. v., Tschusi
Viktor Ritt. v., Türk Josef, Wagner Paul, Woyna Johann, je
c. Beiträge auf Lebenszeit.
Von dem P. T. Herrn;
en N N AEG
25.—
10.50
80.34
Nach Uebergabe der Rechnung sammt Belegen schlug der
Herr Präsident-Stellvertreter zu Censoren die Herrn J. Breidler
und J. Strauss vor. Dieser Vorschlag wurde einstimmig ange-
nommen und die beiden genannten Herren hatten die Freundlich-
lichkeit die erwähnte Mühewaltung zu übernehmen.
Hr. Georg Ritter von Frauenfeld legte das eben vollen-
dete 1. Heft des laufenden Jahrganges der Gesellschaftsschriften
vor und vertheilte den Prospect der von Hrn. Dr. Arthur Schultz
in Storkow erschienenen Flora istriaca exsiccata. Der Preis für
168 Arten Gefässpflanzen beträgt 8 Thlr. 12 Sibgr. pr. C.
Ba. XIX. Sitz.-Ber. E
34 Jahressitzung vom 7. April 1869,
Hr. Custos A, Rogenhofer referirte über folgende einge-
sendete Abhandlung:
Diagnosen neuer mexicanischer Lepidoptern von Rud. Felder.
(Siehe Abhandlungen).
Hr. Custos Dr. H. W. Reichardt besprach folgende zwei
eingeschickte Aufsätze:
Splachnobryum eine neue Moosgattung von Dr. K. Müller.
Species muscorum novae Mexicanae. Autore Dr. E. Hanıpe.
Schliesslich legte der Hr. Vortragende die 41. Nummer seiner
Miscellen vor. (Siehe Abhandlungen).
Hr. Custos G. Ritter von Frauenfeld berichtete über die
16. Folge seiner Miscellen. (Siehe Abhandlungen).
Ferner legte er eine Mittheilung von Hın. P. V. Gredler
über Conchylis ambiguella vor. Siehe Abhandlungen.
Schliesslich hatte Hr. Roretz die Freundlichkeit, ein leben-
des Pärchen von Dipus sagitta und einen Petaurus ebenfalls
lebend vorzuzeigen.
messe 2 —
Sitzung am 5. Mai 1869.
Vorsitzender: Herr Dr. Bob. Rauscher.
Neu eingetretene Mitglieder:
P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch
Beuthin Heinrich, Arexander-Terasse 15,
Haus 5. St. Georg Hamburg . . . . Die Direction.
Rehm Dr. H., praktischer Arzt im Markt
Sugenheim (Mittelfranken) Baiern . Die Direction.
Terracciano Dr. Nikolo, Direktor des kön.
Gartens zu Caserta . . 2 ..... Die Direction. -
Eingegangene Gegenstände. 35
Eingegangene Gegenstände:
Anschluss zum Schriftentausche:
Bulletin de la Societe royale de Belgique.
Im Sohriftentausche:
Abhandl. d. naturwiss. Vereines in Bremen II. 1. Heft 1869.
Archiv d. Ver. f. siebenb. Landesk. VIIl. 2. Heft. Kronstadt 1868.
%. Bericht d. bot. Ver. in Landshut für d. Jahre 1866—68.
Berlin. entom. Zeit. XIL, XIII, Berlin 1868.
Ergänzungsblätter IV. Heft, Hildburghausen 1869.
Mediein. Jahrbuch XVII, 2. Heft, Wien 1869.
Mittheil. aus dem Osterlande XIII, XIV, XV. Altenburg 1856-1860.
Mittheil. d. schweiz. entom. Gesellsch. III. Schaffhausen 1869.
Mittheil, der k. k. mähr.-schles. Ges. d. Ackerbaues. Brünn 1868.
Neues lausitz. Magazin XXXIII, Görlitz 1861.
Sitzungsber. der kais. Akad. d. Wiss. math. nat. Cl. 58. Heft 3—5.
Heft. Wien 1868.
Rad jugoslav. Akad. VI. Zagreb 1869.
Archivio per la zool. anatom. e fiısiol. VI, Modena 1865.
Atti del r. istit. veneto XIV. Venezia 1869.
Memorie del’ acad. d’ istit. di Bologna VIL. 1869.
Bulletin de la soc. des sc. nat. de Neufchätel. VIII. 1868.
Journal de chonchyliog. IX. Paris 1869.
Horae soc. entom. Rossicae. VI. Nr. 2. Petropol. 1869.
Magyar. akad. ertösitöje. 24 Hefte. Pest 1866—1868.
Ertekezesek e. c. 33 Hefte. Pest 1866—8.
Geschenke der Herren Verfasser:
Des Moulins: Reflexions sur le Darwinisme.
Fritsch: Kalender der Fauna von Oesterreich.
= Normaler Blüthenkalender von Oesterreich. 2. Theil.
Kraatz: Verzeichn. der Käfer Deutschlands.
Nini e Saccardo: Sulla fauna, flora e gea del Veneto e T'rentino.
Terracciano: Sulla Robinia Pseudacacia.
—_ Össervazioni termometriche.
— Nota sulla vallata del Volturno.
— Su di alcune piante della flora Neapolitana.
Gesohenk des Herrn Sigmund:
Schlosser: Beschreib. d. Forste d. Herrschaft Friedland.
Menzel: Physiographie d. Isergebirges.
36 Sitzung vom 3. Mai 1869.
Eine Partie Cladonien (Fasc. 1) für die Sammlung, von Dr. M. H. Rehm
in Sugenheim.
Dr. L. Rabenhorst: Die Algen Europa’s Dec. 209—210. Fungi euro-
paei cent. 13.
— Lebermoose Europa’s Dec. 42—44. Bryotheca europaea Fasc.
21 (Nr. 1001—1050).
Anderthalb Centurien seltener Coleopteren für die Sammlung, Geschenk
von Hrn. Heinrich Beuthin in Hamburg.
Cobitis elongatus in Weingeist für die Sammlung, Geschenk von Herrn
Hermann in Klausenburg.
Diverse Insekten von Hrn. O. Hermann in Klausenburg.
Diverse Insekten von Hrn. Scheitter aus Rzeszow.
Der Herr ' Vorsitzende begrüsste Herrn Siegmund aus
Reichenberg.
Der Secretär Herr Georg Ritter von Frauenfeld machte
folgende Mittheilungen:
Das auswärtige Mitglied, Anton von Bertoloni, ‚Professor der Bo-
tanik in Bologna ist am 47. April im Alter von .94 Jahren gestorben.
Hr. Dr. Rud. Leukart theilte mit, dass er als Professor d. Zoologie
und Zootomie nach Leipzig übersiedelt ist.
Hr. A. Petermann in Gotha berichtete die bis 47. April einge-
gangene Summe der für die 2. deutsche Nordpolar-Expedition gezeich-
neten Beiträge mit 6266 Thal. 26 Gr.
Herr Thomas Pichler, der im verflossenen Jahre Pflanzen in Dal-
matien sammelte, unternimmt heuer eine botanische Sammelreise nach
Istrien, den quarnerischen Inseln bis gegen Zengg auf Actien zu 40 fi.
für 150 gut aufgelegte Arten. Der Betrag ist baldmöglichst an Herrn
Hofrath Ritter v. Tommasini in Triest einzusenden.
Hr. Jul. Glowacki eröffnet eine Subscription auf eine botanische
Reise nach Krain und dem Küstenlande. Die Subseribenten erhalten nach
Vollendung der Reise im Herbst das Verzeichniss der gesammelten Pfilan-
zen, und gegen Franco-Einsendung von 5 fl. Oe. W. an Hr. Dr. Dolli-
ner in Idria eine Centurie gut aufgelegter Pflanzen.
G. v. Frauenfeld, i 37
Die bedeutende Käfersammlung des Herrn Oberst Groftsick in
Wiener-Neustadt (der Mittheilung zufolge 5—6000 Arten) soll zum Besten
seiner hinterlassenen Kinder veräussert werden. Sie ist in 30—40 Papp-
kartons enthalten, und auf beiläufig 300 fl. geschätzt.
Darauf Reflektirende belieben sich gefälligst an Hrn. General von
Einpökh, Salzmanns’sches Haus gegenüber dem Friedhof in Wr. Neu-
stadt zu wenden.
Die Rechnung für 1868 wurde von den Herren Oensoren mit
folgendem Absolutorium eingesendet:
Die vorliegende Rechnung der k. k. zool.-bot. Gesellschaft pro 1868
wurde von den Gefertigten der üblichen Revision unterzogen und hierbei
mit Ausnahme der in dem Belege zum J. A. 95 der Ausgaben (Conto des
Andreas Feyertag) angeführten unrichtigen Summe, welche 183 fl. 63 kr.
lauten soll, vollkommen in Ordnung gefunden.
Wien am 23. April 1869.
J. Strauss m/p. J. Breidler mjp.
Zu demselben gab Hr. Ritter v. Frauenfeld folgende Auf-
klärung:
Da nach dem von den Unterzeichneten gefundenen Additionsfehler
der obige Conto des Hrn. Feyertag mit 190 fl. De. W. angewiesen und an
denselben ausbezahlt ward, so wurde der zu viel bezahlte Betrag mit 6ffl.
37 kr. von Hrn. Feyertag zurückerstattet, und erscheint derselbe in der
Rechnung pro 1869 im Monat April als Einnahme aufgeführt.
Wien am 30. April 1869.
G. R. v. Frauenfeld m/p.
Die Versammlung erkannte nach dieser Aufklärung die Rech-
nung für vollkommen richtig an und ertheilte für dieselbe das
Absolutorium.
Hr. Custos A. Rogenhofer besprach die ersten Stände
von Carius vernana Hb. (siehe Abhandlungen); ferner einen
Zwitter von Gnophos dilucidaria S. V. und die Lebensweise von
Orypturus Argiolus Grv. der in Polistes-Nestern schmarotzend,
als Larve im Cocon hüpfende Bewegungen macht,
38 Sitzung vom 5. Mai 1869.
Schliesslich legte er E. Frivaldszky’s Data characteristica
ad Faunam Hungariae vor.
Herr Dr. H. W. Reichardt berichtete über: Index Sam-
fragorum autore Dr. A, Engler. (Siehe Abhandlungen).
Ferner zeigte derselbe eine Anemone Pulsatilla L. var.
latisecta mit gefüllten Blüthen vor, welche von Hrn. Rogen-
hofer am Geissberge gefunden worden war.
Hr. Custos Georg Ritter von Frauenfeld berichtete über
die 16. Folge seiner zoologischen Miscellen. (Siehe Abhand]).
Ferner legte derselbe vor:
Beitrag zur Dipteren-Fauna Ungarns. Von Ferd. Kowarz.
(Siehe Abhandlungen).
Sitzung am 2. Juni 1869.
Vorsitzender: Herr Director Brunner v. Wattenwyl.
Neu eingetretene Mitglieder:
P. T. Heır als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn
Eberwein Josef, Wien, Garnisonsgasse 10,
2. Stock Than NEN IB A A Dr. G. Mayr, v. Frauenfeld.
Eitmayer Josef Ritter von, k.k. Reg.-Rath
in! Czernowitz 2. eur ae. Freih. v. Petrino, v. Frauenfeld.
Leitner Franz, Wien, Bürgerspital 6. Hof,
16. Stiege, 1. Stock, Nr. 170... . Fr. Brauer, v. Frauenfeld.
Maresch Dr. Josef, Hof- und Gerichts-
Advokat, Wien, Landhaus Nr. 13 . Kolazy, v. Frauenfeld.
Schnitzer Dr., Sanitätsarzt zu Antivari in
UpamIena ul ee a 0 ae Er Jos. Erber, v. Frauenfeld.
Eingegangene Gegenstände, 39
Eingegangene Gegenstände:
Anschluss zum Schriftentausche:
Halle: Botanische Zeitung von H. Mohl und A. de Bary.
London: Zoological Record von Günther.
Paris: Museum d’ histoire naturelle.
Geschenk des h. k. k. Ministeriums des Innern:
Reise der öst. Fregatte Novara. Zool. Theil. 1. Bd. Wien 1869.
Geschenke des h. k. k., Ministeriums für Landes-Vertheidigung:
Vorträge über vernunftgemässe Bienenzucht.
Mittheil. d. naturw. Ver. f. Steiermark II, 4. Heft. Graz 1869.
Rodt: Catalog von Obstsorten. Stenkowitz 1869.
Im Schriftentausche:
Abhandl. d. k. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. 6. Folge II. Prag 1869.
Bericht d. Offenbacher Ver. f. Naturkunde. 1868.
Bericht über d. Handel in Niederösterr. Wien 1868 und 1869.
Jahrbuch der geolog. Reichsanstalt in Wien 1869 Nr. 1.
Monatsbericht d. k. preuss. Akad. zu Berlin. Febr. 1369.
Sitzungsbericht d. k. bayr. Akad. d. Wiss. in München 1868 II.
3. und 4. Heft.
Sitzungsbericht der k. böhm. Ges. d. Wissensch. in Prag 1868.
Juni und December.
Sitzungsbericht d. naturw. Gesellsch. Isis in Dresden 1869 Nr. 1-3.
Annal. de la soc. Linneenne de Lyon XV1. 1868.
Nowvelles Archives du museum d’ histoire nat. a Paris I-IV.
Bulletin de la soc. imp. des natural. de Moscou 1868 Nr. 9.
Bulletin de la soc. Vaudoise des science. nat. X. Lausanne 1869.
Societe des science. nat. du grand duch. de Luxembourg X. 1869.
American Journal of conchology IV. 5. Philadelphia 1868.
Transactions of the entom. Society of London 1868.
Record of zoolog. literature edited by Gunther 2L— IV. London
1865—18608.
Geschenke der Herren Verfasser:
Böttger: Beitrag zur Kenntniss der Fische der Maingegend.
Offenbach 1869.
Hoffmann: Pflanzenarealstudien in den Mittelrheingegenden.
Schleicher: Mittheil. über die der Land- und Forstwirthschaft
nützlichen Thiere.
Marno Ernst: 6"), Centurien Insekten.
Brandmayer: 1/, Centurien Insekten.
40 Sitzung vom 2, Juni 1869.
Der Secretär Herr Georg Ritter v. Frauenfeld machte
folgende Mittheilungen:
In Folge der durch die k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft an das
hohe Ackerbauministerium gerichteten Mittheilung hinsichtlich einer in
Frankreich bedrohlich auftretenden Krankheit am Weinstocke hat dasselbe
in voller Würdigung dieses wichtigen Gegenstandes folgenden Erlass
hinausgegeben:
2212/735.
Im südlichen Frankreich ist eine drohende Krankheit am Weinstocke
aufgetreten. Dieselbe rührt von einem Insekte her, welches an den Wur-
zelspitzen der Rebstöcke saugend deren Zerstörung und Absterben der
ganzen Pflanze verursachen soll. Es ist ein blattlausartiges Insekt, Phy-
loxena vastatrie genannt, und wurde auch schon in England bemerkt.
Obwohl von dem Erscheinen dieses Insektes in Oesterreich noch
nichts bekannt scheint, so ist es doch andererseits von der höchsten
Wichtigkeit, dass von diesem Gegenstande Kenntniss genommen, und
demselben die grösste Aufmerksamkeit geschenkt werde, da es gewiss
vom höchsten Vortheil ist, einem schon beachteten Uebel im ersten Be-
ginne entgegenzutreten, zumal dessen Bekämpfung sodanu leichter ist,
als wenn es überhand genommen hat.
Aus diesem Grunde wird über Ansuchen der k. k. zoolog.-botan.
Gesellschaft in Wien, die geehrte Gesellschaft aufgefordert, alle im be-
treffenden territorialen Wirkungskreise vorgekommenen krankhaften Er-
scheinungen am Weinstocke unyerweilt zur Kenntniss der hiesigen k. k.
zoolog.-botan. Gesellschaft, welche die Leitung der bezüglichen Unter-
suchung übernommen bat, zu bringen,
Wien, den 26. Mai 1869.
Für den Ackerbauminister
Der Sections-Chef
Weiss m. p.
Die k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft erachtet in Rücksicht der
besonderen Wichtigkeit der Sache es für angemessen, diesen Erlass mit
der Bitte vollinhaltlich mitzutheilen, wenn irgend etwas zur Kenntniss
kommen sollte, dasselbe gefälligst der Gesellschaft mitzutheilen.
Der Herr Vorsitzende betonte vorzüglich, wie ausserordentlich
erfreulich es sei, dass der Herr Ackerbauminister dem wissenschaftlichen
Theile des ihm unterstehenden Verwaltungszweiges so grosse Aufmerk-
samkeit schenke.
Durch die k. k. Bezirkshauptmannschaft Salzburg wurde mitge-
theilt, dass in der Landgemeinde Seekirchen bedeutende Verwüstung
durch Raupen in den Kornfeldern (bei 70%) stattgefunden habe. Leider
G. v. Frauenfeld, 41
waren die wenigen eingesendeten Raupen schon in so üblem Zustande, dass
dieselben nicht mit Sicherheit bestimmt werden konnten. Sie gehörten
jedoch nicht den bisher bekannten Saatverwüstern Noctua segetum und
tritiede an, Es wurden daher nähere Erhebungen eingeleitet, deren Re-
sultat später bekannt gegeben wird.
Von der Bezirkshauptmannschaft Gablonz, so wie von der fürstl.
Colloredo’schen Gutsverwaltung Opotschno wurde eine beträchtliche An-
zahl Larven von Cicaden eingesendet, welche in ungeheurer Ueberzahl
an den Sommersaaten saugend, die Pflanzen welken machen und so ver-
heeren. Die Cicade ist Jassus sewnotatus Fall.
Endlich wurden von der k. k. Gutsverwaltung Göding kleine Körn-
chen eingesendet, welche nach einem Regen am 18. Mai eine Fläche von
eirca 300 Joch ziemlich gleichmässig überdeckten. Dieselben wurden als
die nach dem Keimen sich lange unverwest erhaltenden von der Samen-
haut entblössten hornigen Eiweisskörper der Samen von Galium Aparine
L. erkannt.
Von dem früher in Bregenz befindlichen Prof. Hrn. P. Th. Bruhbin
ist aus New Roek Milwaukee County in Wiskonsin U. St. folgende Nach-
richt eingelangt:
„Ich bin glücklich in den vereinigten Staaten angelangt und
hoffe Ihnen später ausführliche Mittheilungen über Flora und Fauna
dieses Landes, resp. des Staates Wiskonsin machen zu können; jeden-
falls bietet die Fauna mehr Verschiedenheit als die Flora, denn
während ich in letzterer Beziehung schon jetzt, wo Busch und Prä-
rien noch winterlich öde sind, viele alte Bekannte getroffen, wie
Caltha palustris, Anemone Hepatica (sehr häufig weissblühend) Allium
ursinum, Equisetum arvense u. s. w., konnte ich von Thieren noch
wenig europäische bemerken, doch ist der Trauermantel (Papilio)
hier sehr häufig. Ich bin noch zu sehr mit Einrichtungen beschäftigt,
und noch zu wenig lange hier, um Ihnen jetzt schon einlässlicher
berichten zu können, zuverlässig wird es aber später geschehen.“
In Betreff der seit voriger Versammlung für das dem verstorbenen
Reisenden und Botaniker Dr. Th. Kotschy zu errichtende Denkmal
neuerlichst eingegangenen Beträge ist namentlich zu erwähnen von den
Verwandten des Verstorbenen ein Beitrag von 54 fl, von Frau von
Fatton 30 fl. von der kais. Hofgarten-Direction 25 fl., so dass nebst
mehreren kleineren Beträgen, über welche seiner Zeit das Namensver-
zeichniss Auskunft bringen wird, gegenwärtig ein Betrag von 248 fl.
Oe. W. eingezahlt erscheint.
Bd. XIX, Sitz.-Ber. F
42 Sitzung vom 2, Juni 1869,
Herr Custos A. v. Pelzeln theilte eine Notiz über Colobus
Kirkii mit. (Siehe Abhandlungen).
Hr. Friedrich Brauer sprach über die Verwandlung von
Mantispa pagana. (Siehe Abhandlungen).
Hr. Dr. H. W. Reichardt legte folgende eingesendete Ab-
handlung vor:
Lichenologische Ausflüge in Tirol. Von F. Arnold. IV.
(5. Abhandlungen.)
‘Ferner zeigte derselbe eine durchwachsene Rose aus dem
Garten des Herrn Dr. Gust. Mayr vor.
Hr. Ernest Marno lieferte Beiträge zur Entwicklungs-
geschichte einiger Insekten. (S. Abhandlungen.)
Hr. Georg Ritter von Frauenfeld referirte über folgenden
eingesendeten Aufsatz:
Bericht über eine neue Galle auf Eichen und deren Erzeuger
von ©. Tschek. (Siehe Abhandlungen).
Ferner besprach der Herr Vortragende den Schluss der
16. Reihe seiner zoologischen Miscellen. (S. Abhandlungen.)
——
Sitzung vom 7. Juli 1869.
Vorsitzender: Herr Dr. Ludwig Ritter von Köchel.
Neu beigetretene Mitglieder:
P2 T. len als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn
Dittrich Herrmann, Fürstl. Schwarzen-
berg’scher Forst-Vermessungs-Kan-
didat zu Frauenberg bei Budweis in
Bohmen,. Al a. a, Sa. T. Freyn, J. Juratzka.
Furlie Franz, Suppl. Professor der Na-
turgeschichte am Ob.-Gymn. zu Fiume Dr. Löbisch, v. Frauenfeld.
Neu eingetretene Mitglieder, 43
P. T. Heır als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn
Ludwig Dr. Ernst, Professor a. d. Hande!s-
Akademie in Wien „2... Pr. Böhm, J. Juratzka.
Sachs Leopold, k. u. k. Consulats-Agent
SI, ERITREA Sr A bi Erber, v. Frauenfeld.
Salm Hugo Altgraf zu Reifjerscheid in
VA RSCH ELTERN LER RER REN FE RE it Dr. Schiner, v. Frauenfeld.
Visiani Robert de, Professor der Botanik
und Director des botanisch. Gartens
EG EN ER: Dr. Reichardt, Dr. Fenzl.
Wurda Karl, Marktkommissär, IX. Thurn-
BasSe Nm a. ee. .e . Künstler, v. Frauenfeld.
Zwiedinek Sudenhorst Julius von, L u.k.
Ponsulın Janına. .. angst Erber, v. Frauenfeld.
Eingegangene Gegenstände:
Im Schriftentausche:
Archiv d. Vereines d. Freunde d. Naturgeschichte in Meklenburg
22. Jahr. Neubrandenburg 1869.
13. Bericht der oberhessischen Gesellschaft f. Natur- u. Heilkunde.
Giessen 1869.
Ergänzungsblätter IV. 7. Heft. Hildburghausen 1869.
Jahrbuch f. Landeskunde v. Nieder-Oesterr. 2. Jahrg. 1869.
Medicin. Jahrbücher XVII. 3. Heft. Wien 1869.
Monatsbericht d. k. preuss. Akad. d. Wiss. in Berlin. März 1869.
Sitzungsberichte d. k. bayr. Akad. d. W. 1869. 1.
Verhandl. d. naturhist. Vereines d. preuss. Rhein], und Westphal.
XXV. Bonn 1868.
Zeitschrift d. Ferdinand. f. Tirol u. Vorarlberg XIV. Innsbruck 1869.
Zeitschrift f. wissensch. Zoologie XIX. 4. Heft. Leipzig: 1869.
Atti della soc. di acelim. in Sicilia. Palermo 1868.
Atti del real istit. veneto XIV. Venezia 1868.
Memor. del r. istit. veneto XIV. Venezia 1868.
Annal. de la soc. entom. de France VIII. Paris 1869.
Bulletin de la soc. bot. de France 1868. 2. Paris.
Memoires de l’accad. de Stanislas. 1866. Nancy 1867.
Memoir. de la soc. imp. des science. de Lille 1867.
Proceed. of the royal soc. XVII. XVI. London 1869.
Quarterly journ. of geol. so. XKXV. London 1869.
Anteeken, van het. prov. Utrecht. genotsch. van kunsien en weten-
schappen 1868.
F*
A4 Sitzung vom 7. Juli 1869.
Geschenk des Herrn Dr. Fieber:
Corda: Monographia Rhizospermarum 1. Heft.
Lehmann: Fascieulus floror. nuper repertorum.
— Novar. stirpium pugillus.
Jessen: Monographia generis Prasiolae.
Selys Longchamp: Catalogue des Lepidopter. de Belgique.
Geschenke der Herren Verfasser :
Dellwyn: Materials for a Fauna and flora of Swansea.
Graber: Zur näheren Kenntniss d. Proventiculus bei Grillen.
Kirchenbauer: Neue Bryozoen.
Margo: Ueber Darwin.
Merian: Ueber die Grenzen zwischen Jura und Kreideformation.
Vom naturwissensch. Ver. in Siebenbürgen:
Herbarium normale florae Transilvaniae Cent. I—VIl.
Von Herrn J. Juratzka 2 Centur. Laubmoose als Ausbeute einer
naturwissensch. Reise.
Von Dr.Ressmann: 13 Cent. Pfl. Coleopt. u. Conchyl. aus Kärnten.
4 Centurie Insekten von Hrn. C. Tschek.
Herr Georg Ritter von Frauenfeld machte folgende Mit-
theilungen:
Es wurde von Seite der k. k. zool.-bot. Gesellsch. an Ihre kais.
Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Gisela ein Herbar mit
dem grössten Theil der in Pokorny’s Lehrbuch aufgeführten Pflanzen
der österr. Flora überreicht, welches Höchstdieselbe in besonderer Vor-
liebe für die Pflanzenkunde huldreich entgegennahm und genädigst zu
gestatten geruhte, dass eine Alpenflora unseres Schneebergs und der Rax
bei höchstderen Rückkunft im Herbst unterbreitet werden dürfe.
Um Weingeistsendungen mit Fischen und anderen Meeresgegen-
ständen aus Triest für Betheilung der Lehranstalten möglichst ungefähr-
det zum wissenschaftlichen Gebrauche zu erhalten, wurde die ergebenste
Bitte an das hohe Ministerium gestellt, dass diese Gegenstände wohlver-
wahrt und geschlossen dort aufgegeben nach Wien instradirt werden dürfen.
Das hohe k. k. Finanzministerium hat nicht nur in liberalster Weise
diese Bitte genehmigt, sondern zugleich angeordnet, dass diese Sendungen
auch hier alsogleich unbeanständet und gebührenfrei ausgefolgt werden.
G. v. Frauen feld. 45
Die Geschäftsführer der 43. Versammlung deutscher Naturforscher
und Aerzte in Innsbruck haben zum Besuche der Versammlung einge-
laden und bemerken, dass zur Fahrpreisermässigung auf vielen Eisen-
bahnen die Aufnahmskarte als Legitimation diene, daher dieselbe vom
23. Aug. an durch portofreie Einsendung von 5 fl. bezogen werden möge.
Der provisorische Ausschuss der Sektion München des deutschen
Alpenyereins sendete den Statutenentwurf und einen Aufruf zum Anschluss
an denselben.
Die Societe hollandaise des Sciences de Harlem theilte ihre am
15. Mai d. J. ausgeschriebenen Preis mit, und sind dieselben in dem ein-
gesendeten Programm im Lokale der Gesellschaft einzusehen.
Das Mitglied Herr Josef Freyn hat als Notiz hieher mitgetheilt,
dass er Zycopodium complanatum L. auf Plänersandstein in einem Walde
bei Chrast in einer Seehöhe von 340", und Eriophorum alpinum L. auf einem
Torfmoore bei Hlinsko in einer Höhe von 580% zahlreich gefunden habe‘
Für das dem verstorbenen Dr. Th. Kotschy zu errichtende Denk-
mal sind von Sr. Exc. dem Hrn. Erzbischof Haynald 40 fl. Oe. Währ.,
von Hrn. Boissier in Genf 50 Fres. in Gold eingesendet worden, wonach
gegenwärtig der Betrag von 320 fl. für diesen Zweck bereit liegt.
Herr Erschoff in Petersburg hat den Betrag für Lebenszeit mit
60 fl. Oe. W. an die Kassa einbezahlt.
Die geringe Betheiligung, welche erfahrungsgemäss in der August-
versammlung, wo der grössere Theil der Lehrenden wie Lernenden als
am Anfang der Ferien von Wien abwesend ist, sich zeigt, hat den Aus-
schuss in der Sitzung am 5. Juli veranlasst, die Frage zu besprechen, ob
es nicht zweckmässig wäre, diese Versammlung aufzulassen, und hat sich
der Ausschuss auch für deren Ausfall ausgesprochen.
Der Herr Vorsitzende forderte die Anwesenden auf, wenn sie mit
diesem Antrage einverstanden wären, diess durch Aufheben der Hände
auszudrücken, und wurde der Antrag des Ausschusses in dieser Weise zum
Beschlusse erhoben.
Herr Dr. H. W. Reichardt legte vor:
Filices Novarum Hebridarum. Elaboravit M. Kuhn. (Siehe
Abhandlungen).
46 Sitzung vom 7. Juli 1869.
Ferner referirte derselbe über die 42. Fortsetzung seiner
Miscellen. (Siehe Abhandlungen).
Hr. Friedrich Brauer sprach Hypermetamorphose und die
Entwicklung der spanischen Fliege. (Siehe Abhandlungen.)
Hr. Hodek berichtete über einige seltene von ihm in den
unteren Donauländern geschossene Vögel Folgendes:
Bei meiner heurigen nach dem Südosten unternommenen Sammel-
reise, die ich seit Jahren in jedem Frühjahr dahin unternehme, gelang
es mir einiges Interessante über Vorkommen und Verhalten einiger Vogel-
arten alldort zu ermitteln, wobei ich gelegentlich dieser Mittheilung die
betreffenden Vögel zur Ansicht vorlege.
Am A3. Mai schoss ich unweit des serbisch-bulgarischen Grenz-
flusses Timok in einem Eichenvorwalde des Srbinske-plannin-Gebirges ein
altes Weibchen des kurzzehigen Sperbers Aceöpiter brevipes Severzow.
Dieser Falke hatte daselbst gehorstet und bin ich im Besitze seiner
2 Eier, die auf schmutzig weissgelblichem Grunde, verschwommen licht-
braun unregelmässig gefleckt sind, und Grösse und Form starker Sperber
eier haben. Die Iris des Vogels war nicht braun, wie Naumann an-
führt, sondern an der Pupille fast so lebhaft carminroth wie die Iris des
alten Ardea nycticorax, gegen den Umfang zwar etwas dunkler, doch
immer noch lebhaft braunroth. Das Männchen konnte ich leider nicht
erlangen. Es war äusserst scheu und klug, ich sah es nur 2 mal und
bemerkte, dass sein reissender Flug von dem unseres Sperbers darin ab-
weicht, dass er mehr schwimmend, und nicht wie dieser mit rasch wieder-
holten kurzen Flügelschlägen streicht. Ich sah nur dieses eine Paar. Das
im hiesigen kais. Museum befindliche Weibchen ist aus Smyrna, seinem
bisher als nordwestlichsten bekannten Standorte.
In den Sümpfen des Lau-Flusses in Bulgarien erlegte ich ein
Männchen von Buphus bubulcus Bon. Bubuleus Ibis Bhm., den egypti-
schen Kuhreiher. Auch von diesem beobachtete ich das Paar, doch konnte
ich das Weibchen eben so wenig erlangen, als es mir nicht gelang in jenem
Rohrdickicht das Nest aufzufinden. Sie flogen mit den andern Reihern,
besonders in Gesellschaft von Ardea comata regelmässig von den Futter-
plätzen zum Nistorte zur Abflug- und Rückkehrzeit, und warf der erlegte
Vogel einen ziemlichen Vorrath: Fischbrut, Wasserschnecken und Kerfe
E. Hodek, 47
aus. Ob er sich hier eben so wie in Egypten auf den Rücken des Rind-
viehes setzt, konnte ich nicht ermitteln.
Endlich schoss ich am 31. Mai in einem tiefer landeinwärts gele-
genen als unnahbar bekannten Urmorast mit vielleicht seit Jahrhunderten
absterbenden, darüber sich wieder verjüngenden wirr verschlungenen Saal-
weiden, mit zerstreuten oft kaum Quadratklafter grossen, doch boden-
losen „Okna“ (Tümpeln) und 12 bis 14 Fuss hohen verwesenden Rohrfilz
wechselnd ein ganz ungewöhnlich schönes altes Männchen von Arde«a
garzetta im Prachtkleide, mit beinahe vollständigem Melanismus, sehr
schön schiefergrau, welche Farbe sich auch auf die verlängerten Zier-
federn erstreckt. Schön aschblau sind die Fahnenbärte der Rückenschmuck-
federn, deren Schäfte bis an die Spitze schwarz sind. Nur der Vorderkopf
bis hinter die Augen ist weiss und etwas grau gewellt. Die beiden Kopf-
zierfedern sind 5“ 6“ lang, die Kropffedern 4“ 9‘ am dunkelsten, beinahe
grauschwarz, Die 45 Rückenzierfedern 8° 2° lang, rein und unversehrt,
wie überhaupt der ganze Vogel prachtvoll erhalten. Der Unterleib ist
etwas heller grau. Schwungfedern etwas weiss gesprengt, Schäfte durch-
aus schwarz. Schweif gleichmässig grau. Füsse schwarz mit grüngelben
Zehen, Schnabel normal tiefschwarz. Unter den Tausenden seiner Ver-
wandten konnte ich keinen ähnlichen bemerken. Ich schoss ihn auf
meinem von verbrochenen Saalweiden gebildeten Beobachtungssitz bei
Sonnenuntergang im Vorbeistreichen, doch konnte ich ihn nebst @ meiner
Leute trotz angestrengtem Suchen bis tief in die Dunkelheit nicht finden.
Wir entschlossen uns an Ort und Stelle im Sumpfe zu übernachten, um
nach diesem ausgezeichneten Stücke am nächsten Morgen weiter zu
suchen, wo ich ihn glücklicherweise geflügelt traf, und er sich durch
Flattern verrieth.
Hr. Custos A. Rogenhofer berichtete über T’hecophora
fovea Tr. deren Männchen beim Fliegen einen schwach schrillen-
den Ton hören lässt. (Siehe Abhandlungen.)
Hr. Custos Georg Ritter von Frauenfeld sprach über einige
Pflanzenverwüster des Jahres 1869. (Siehe Abhandlungen.)
Ferner zeigte derselbe eine von ihm und seinem Collegen Herrn
Friedr. Brauer in den Auen nächst Enzersdorf auf Bromus erectus L.
gefundene Missbildung vor. Von den einzelnen Aehrehen der Rispe
dieses Grases schwellen eines bis viele stark an, und beherbergen
48 Sitzung vom 7. Juli 1869,
die etwas aufgedunsenen Bälge und Spelzen eine Unzahl von mit freiem
Auge kaum sichtbaren Phytoptus, dazwischen eine Menge orangerother
Cecidomyia-Larven, die entweder an diesen Thierchen oder an dem chlo-
rotischen Pflanzengebilde zehren.
Ferner legte der Herr Vortragende Zweige von Cornus sanguinea
L. vor, an deren Blättern er unterseits in den Winkeln der Blatrippen,
wo sie sich etwas sackartig vertiefen, gleichwie im verflossenen Herbst,
eine blutrothe 8-füssige Milbe, aus der Abtheilung der Prachtmilben mit
mehreren Individuen im Jugendzustande auffand.
=
Sitzung am 6. October 1869.
Vorsitzender:
Herr Prof. Dr, Gustav Mayr.
Neu eingetretene Mitglieder:
Pe fenp
Baillon H., Professor d. Naturgesch. an
d. med. Facultät in Paris, 1 Rue Card.
Lemoine
uuern leftne,tatsat, e/ let, /err. er te, eo.
Castracane degli Antiminelli Franz Conte,
fano nelle Marche in
Possidente di
3 2 dee
Engelmann Dr. Georg, in St. Louis, Nord-
SHE DIEGANG ORIERSTERGERIIE. SU IW N ARE, ER
ockes VO, m Bremen. 2... 00.
Frau Hanusch Clothilde, Mädch.-Instituts-
Inhaberin, Wieden, Heugasse 4
Hieronymus Georg, stud. phil. in Berlin .
Hoffmann Dr. Hermann, Prof. d. Bot.
BEREIESSEIF SAS, DEN MW
Jäger Dr. A., Apothek. in Heiden, Schweiz
Frau an Nathalie, Mädchen-Inst.-
Inhaberin, Stadt, Maximilianstr. 5
Martins Charles, Prof. d. Bot. und Dir.
des bot. Gartens in Montpellier
Müller Dr. N. J., Doceut der Botanik in
Heidelberg
Peters Wilhelm, Buchhalter bei Herrn
Buschak und Jergang in Brünn
Pritzel Dr. G. A., Prof. und Director der
Univers.-Bibl. in Berlin... ...
Sousa Jose Augusto de, am Museum zu
Lissabon
Sitz.-Ber, Bd. 1X.
Stel lerne) Bel uövrerdete, a’\o. @
als Mitglied bezeichnet durch P. I. Herrn
Dr. Reichardt, Dr. Ed. Fensl.
de Collas, v. Frauenfeld.
Dr. Ed. Fenzl, Dr. Reichardt.
Dr. Reichardt, A. Grunow.
A. Rogenhofer, v. Frauenfeld.
Dr. Ascherson, J. Juratzka.
Dr. Reichardt, Dr. Th. Bail.
F. Bartsch, v. Frauenfeld.
A. Rogenhofer, v. Frauenfeld.
Dr. Reichardt, Dr. Strasburyer.
Dr. Reichardt, Dr. Böhm.
Hauk, v. Frauenfeld.
Dr. Reichardt, Dr. Fenzl.
A. v. Pelzeln, v. Frauenfeld.
G
50 Sitzung vom 6. October 1869.
P. T. Heır als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn
Sullivant William S. Columbus, Ohio,
Nordamerika 2 su... v.00% Dr. Reichardt, v. Frauenfeld.
Thümen F., Freih. v., in Krems .... J. Juratzka, v. Frauenfeld.
Westerlund Dr. Carl Agardk zu Bonneby
ine Schweden... u.a ur L. Parreyss, v. Frauenfeld.
Eingegangene Gegenstände:
Im Schriftentausche:
Archiv f. Naturgesch. v. Troschel XXXIII, 6; XXXIV,5; XXXV,
1. Berlin 1869.
Bericht d. St. Gallischen naturw. Ges. f. 1867—8.
8. Bericht d. naturf. Ges. zu Bamberg 1868.
Correspondenzblatt d. naturf. Verein zu Riga XVII. 1869.
Denkschr. d. allg. schweiz. Ges. f. Naturwiss. XXIII. Zürich 4869.
Ergänzungsblätter IV. 8, 9. Hildburgh. 1869.
54. Jahresber. d. naturf. Ges. zu Emden 1869.
Jahresber. d. naturf. Ges. Graubünd. XIV. Chur 1869.
Sitzb. d. naturf. Ges. Isis in Dresden 1869. Heft 4—6.
Mittheil. d. naturf. Ver. f. Steiermark II. A. Heft. Graz 1869.
Monatsber. d. k. preuss. Acad. d. Wiss. April—Juni 1869. Berlin.
Schriften d. naturf. Ges. in Danzig II. 2. 1869.
Sitzungsber. der k. k. Acad. der Wiss. math.-nat. Cl. LIX. 2—4.
Wien 1869.
Sitzungsber. d. k. bayr. Acad. d. Wiss. in München 1869. 3. Heft.
Mittheil. d. naturf. Gesellsch. in Bern 1868.
Verhandl. d. schweiz. naturf. Ges. in Einsiedeln 1868.
Zeitschr. f. wiss. Zool. XIX. 2% Hft. Leipzig 1869.
Zeitschr. für d. ges. Naturwiss. v. Giebel und Siewert XXXII.
Berlin 1869.
Zoolog. Garten X. 1—5. Frankfurt a. M. 1869.
Atti del real. istit. veneto. XIV. Venezia 1868—1869.
Atti della soc. ital. di sc. nat. XI. Milano 1869.
L’amico dei campi V. 5, 7. Trieste 1869.
Memoir. dell’ acad. delle scienze di Bologna VIII. 1869.
Memor. de la soc. ital. des science. nat. IV. 1—8.
Memor. della r. accad. di scienze in Modena IX. 1868.
Annal. de la soc. des sc. phys. et natur. de Lyon X7. 1867.
Bulletin de la soc. bot. de France XVI. Paris 1869.
Memoir. de l’acad. imp. de St. Petersbourg. XIL, 1869.
‚Bullet. de l’ acad. imp. de St. Petersbourg. XII. 1869.
‚Amer. Journ. of Conchol. V. 1; 1869.
Eingegangene Schriften Geschenke. 51
Journ. of the royal. geol. Soc. of Ireland. II. London 1868.
Transact. of the Edinb. geol. Soc. I. 1868.
Patent ofice Report. 1866, vol. 1-3 Washington 1867.
Ofversigt af k. vetensk. acad. füörhandl. XV, ZXU—-XXV. Stock-
holm 1866 — 1869.
K. svensk. vetensk. akad. handlingar V, VI. Stockholm 1865—68.
Naturk. tijdschr. vor neederl. Indie XXX. Batavia 1868.
Sepps nederlandsche insect. bijenegebr. door Snellen van Vollenhoven
Nr. 37—38. Sgravenhage 1867—9.
“reschenke der Herren Verfasser:
Asbjörnsen: Torf and Torfdrijt.
_ Anton Rosing.
Bail: Ueber Pilzepizootien.
Bianconi: / gessi di monte Donata.
Caruel: Del vincolo lanato nei semi delle Luzule.
— Sur une partie coloritae des graines des Luzules.
_ Miscellanee botaniche.
_ La vrille de la vigne.
Engler: Verzeichniss der im Jahre 4868 bekannt gewordenen
Fundorte neuer und seltener Phanerogamen Schlesiens.
Flora Dr. A.: Mittheilungen aus Egypten.
Hasskarl: Chinacultur auf Java.
Haughton: On some principles in animal mechanics.
Lindström: Om Gotlands nukda Mollusken.
Loven: Om en märklig art af Spongia.
Petermann: Ergebnisse der 1. Deutsch. Nordpolfahrt.
Prestel: Das Gesetz der Winde,
Rütimeyer: Ueber Thal- und Seebildung.
Stäl: Hemiptera Africana. 4 Bände,
Strasburger: Ueber die Befruchtung bei den Coniferen.
Sundevall: Die Thierarten des Aristoteles.
— Conspectus avium picinorum.
Wortmann: Unsere Fischerei.
Geschenk des Herrn A. Rogenhofer:
Festschrift zu Ehre der 43. Versammlung deutscher Naturforscher
und Aerzte zu Innsbruck 1869.
Rabenhorst Dr. L.: Die Flechten Europa’s. Heft XXXI.
Schröckinger Jul. v., Eine Partie Conchylien.
Reuss Dr. A.,. Eine Partie Pflanzen.
Emgler Dr. A., „ " "
52 Sitzung vom 6. October 1869.
Letocha Anton y.: 1 Nest, 58 St. Vogeleier, mehrere Säugethiere
und Amphibien.
Schauer Ernst: 20 Stück prachtvoll ausgestopfte Vögel theils
Jugendkleider.
Brandmayer Ed.: 2 Centurien Insekten.
Rogenhofer A.: 2 „ D)
Der referirende Secretär Hr. Dr. H. W. Reichardt machte
folgende Mittheilungen:
Das hohe k. k. Ministerium für Ackerbau sendete im Laufe der
Ferien der Gesellschaft die Entwürfe der Gesetze über Vogelschutz,
Fischerei und Insectenschäden und ersuchte um Gutachten über dieselben.
Zugleich sprach das genannte hohe Ministerium den Wunsch aus, es möge
ein sachkundiges Mitglied der Gesellschaft als Delegirter an den münd-
lichen Berathungen über die oberwähnten Gesetze theilnehmen.
Hr. G. Ritter v. Frauenfeld hatte die Güte, die betreffenden
Gutachten auszuarbeiten und die Gesellschaft bei den Berathungen zu
vertreten.
Herr Prof. Burmeister sen. sendete folgendes Schreiben:
» Hochgeehrter Herr!
Durch meinen Sohn ist mir das Diplom meiner Ernennung zum
Mitgliede der k. k. zoolog.-bot. Gesellschaft übermacht worden, mit wel-
cher mich zu beehren Sie die Gewogenheit gehabt haben. Ich danke
Ihnen verbindlichst für diese Auszeichnung und werde nicht unterlassen,
durch fortgesetzte anhaltende wissenschaftliche Thätigkeit mich derselben
ferner würdig zu beweisen.
Als Ausdruck meines Interesses für Ihre Bestrebungen im Fache
der Zoologie und Botanik erlaube ich mir, Ihnen anzuzeigen, dass ich den,
Herrn Eduard Anton, Buchhändler in Halle a. S. beauftragt habe, Ihnen
die 60 fl. Oest. W. zu übersenden, welche ein thätiges Mitglied Ihrer
Gesellschaft ein für allemal zu zahlen hat, um dagegen Ihre Schriften
pünktlich zu empfangen. Ich bitte dieselben unter meiner Adresse an
besagten Herrn Eduard Anton abgehen lassen zu wollen.
Was die früheren bereits veröffentlichten Jahrgänge betriftt, so bin
ich bereit, dieselben durch Herrn Anton zu erstehen, wenn ich sie zu
einem ermässigten Preise erhalten kann und ersuche ich Sie, sich darüber
Dr. H. W. Reichardt: 53
gegen Herrn Anton auslassen zu wollen. Derselbe ist ermächtigt, Ihre
Bedingungen zu acceptiren und wird Ihnen auch den I. Band der Anales
del Museo Publico de Buenos- Ayres im Austausch dagegen übermachen,
Mit der vorzüglichsten Hochachtung einer k. k. zool.-bot. Gesellsch.
ganz ergebenster
H. Burmeister.
Hr. Schauer aus Pieniaki, sendete 20 Stück prachtvoll ausgestopfte
Vögel theils Jugendkleider. Die Gesel!lschaftsleitung dankt für dieses sehr
werthvolle Geschenk.
Das r. istituto lombardo di scienze e lettere sendete das Programm
seiner neuesten Preisausschreibungen. Es kann im Gesellschaftslokale
eingesehen werden.
Die naturforschende Gesellschaft Graubündens zeigte den Tod ihres
Vice-Präsidenten Hrn. Prof. Gottfried Theobald, eines unermüdlich
thätigen Geologen und tüchtigen Bryologen an.
Von den Hrn. Dr. A. Petermann und Dr. Paul Ascherson wur-
den Beiträge zu Kotschy’s Grabmal eingesendet und zwar von ersterem
43 fl. in seinem und Dr. Behr’s Namen, von letzterem 10 Thlr. als Re-
sultat einer in Berlin eingeleiteten Subscription.
Vor Kurzem ist erschienen:
A. v. Krempelhuber’s Geschiehte und Literatur der Lichenologie,
2. Band. Preis 4 Thlr. (7 A.)
Der Ausschuss hat beschlossen, auch den zweiten Band dieses trefi-
lichen Werkes anzukaufen.
Ein kleines zusammengesetztes Mikroskop von 8. Plössl (mit
4 Okular und 3 @bjectiven, stärkste Vergrösserung 230mal lin.) ist sammt
5 Schachteln mikroskopischer Objecte billig zu verkaufen. Hierauf Re-
flektirende wollen sich an Fräulein Hendina in Hallstadt wenden.
‘Von Dr. St. v. Bertolini erschien:
I Carabici del Trentino, eine systematisch geordnete Aufzählung
mit Angabe der Fundorte und einem Syuonymen-Verzeichniss. Venedig
4867 bei Antonelli. Preis 75 kr.
54 Sitzung vom 6. October 1869.
Die Wahl von 26 Ausschussräthen, deren Funktionszeit mit Ende
dieses Jahres abläuft, findet statutenmässig in der Sitzung am 3. Novem-
ber statt.
Hr. Emil Berroyer lieferte Nachträge zu Ed. Hackel’s
Vegetationsverhältnissen von Mallnitz. (Siehe Abhandlungen).
Ferner legte derselbe ein von Hrn. Ed. Hackel eingesen-
detes Manuseipt vor:
Ueber einige Orobanchen der niederösterreichischen Flora.
(Siehe Abhandlungen).
Hr. Friedrich Brauer theilte Beiträge zur Lebensweise und
Verwandlung der Acrocesiden mit. (Siehe Abhandlungen).
Ferner gab derselbe eine Uebersicht über die wichtigsten
Formen der Dipterenlarven. (Siehe Abhandlungen.)
Hr. Dr. Schiner dankte unter lebhaftem Beifalle der Versammlung
Hrn. Brauer für seine trefflichen entwicklungsgeschichtlichen Unter-
suchungen, welche das neue Dipteren-System wesentlichst begründen
geholfen hatten und sagte, dieses System sollte eigentlich nach Brauer
benannt werden.
Hr. Brauer lehnte diess ab, weil seine Untersuchungen nur durch
Dr. Schiner’s Unterstützung ermöglicht worden seien, weil ferner Dr.
Schiner die für die Systematik massgebenden vollkommen entwickelten
Dipteren bearbeitet habe.
Hr. J. Erber berichtete über seine heurige Reise nach Grie-
chenland. (Siehe Abhandlungen).
Hr. Sectionsrath Dr. J. R. Schiner legte vor:
Sieben neue Arten der Gattung Sciara von J. Winnertz.
(Siehe Abhandlungen).
Ferner sprach derselbe über seinen Zeichenapparat mikro-
skopischer Objecte, sowie Alophora Kriechbaumeri. (S. Abhand]).
J. Juratzka. 55
Hr. J. Juratzka übergab zwei von Freiherrn von Hausmann
durch Freiherrn von Hohenbühel für das Gesellschaftsherbar einge-
sendete Botrychien, nämlich das bisher nur aus dem äussersten Norden
Europa’s, Asiens und Nordamerika’s bekannte Botrychium lanceolatum
Ängstr. und das Botrychium rutaceum A. Br. Beide wurden von Herrn
Loos im vorigen Jahre auf der Alpe Bresimo bei Cles im italienischen
Tirol gesammelt.
Sodann legte er die von ihm mit Herrn J. Breidler im Mai d. J.
in den Praterauen bei Wien aufgefundene und für Nieder- Oesterreich
neue Mönchia mantica vor, welche dort in zahlreichen Exemplaren vor-
kam. Er sprach die Vermuthung aus, dass sie nur eine vorübergehende
Erscheinung seien, und während der Kriegsereignisse des Jahres 1866
wie mehrere andere Arten durch ungarisches Heu eingeschleppt worden
sein dürfte.
Ferner zeigte Hr. J. Juratzka die letzt erschienenen Hefte 45—47
der Hepaticae europaeae von Dr. Gottsche und Rabenhorst, die sich
durch ihren interessanten und lehrreichen Inhalt auszeichnen.
Schliesslich legte er ein von M. Winkler redigirtes Manu-
script: „Beiträge zur Flora Griechenlands von Dr. Em. Weiss“,
als Fortsetzung und Schluss der bereits früher unter diesem Titel
erschienenen Arbeiten behufs der Drucklegung vor. (S. Abhandl.)
Herr Custos A. Rogenhofer besprach:
Beschreibungen neuer Myriapoden von Humbert und Saus-
sure. (Siehe Abhandlungen).
Ferner berichtete derselbe über die Thätigkeit der Section
für Zoologie auf der Naturforscher-Versammlung zu Innsbruck
uud theilte schliesslich mit, dass eine grosse Sendung zoologischer
und ethnographischer Gegenstände von der ostasiatischen Expe-
dition durch Hrn. Baron v, Ransonnet so eben glücklich in Wien
angelangt sei.
Hr. Dr. H. W. Reichardt referirte in ähnlicher Weise über
die Thätigkeit der Section für Botanik auf der eben genannten
Naturforscher-Versammlung. Ferner legte derselbe folgende ein-
gesendete Abhandlungen vor.
56 Sitzung vom 6. October 1869,
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen Croatiens von
Dr. Aug. Neilreich.
Beiträge zur Naturgeschichte der Diatomaceen von J. Schu-
mann.
Ueber den Artnamen von Aphanaptery& von G. Ritter v.
Frauenfeld. (Siehe Abhandlungen).
Sitzung vom 3. November 1869.
Vorsitzender: Herr Dr. Ludwig Ritter von Köchel.
Neu beigetretene Mitglieder:
P. 1. Herr als Mitglied bezeichnet durch P. T. Herrn
Caspar Dr. Carl, Jägerzeille 9 ..... Brandmayer, Fr. Brauer.
Flor Dr. Gustav, Professor in Dorpat. . Kornhuber, v. Frauenfeld.
Hueber Friedrich, Stud. jur. Paradeplatz 9 v. Buschmann, R. Hoernes.
Droste-Hülshof Ferd. Freih.v.,in Münster v. Pelzeln, v. Tschusi.
Lange v., Hofrath, Chef der Telegrafen-
stationsin Odessa, rent a: Marcusen, v. Frauenfeld.
Marchesetti Carl von, Stud. med., Land-
strasse, Reisnerstrasse Nr. 14, Th. 7 Tommasini, Dr. Reichardt.
Rakovac Ladislav, IX. Schwarzspanier-
Steasserd7 AIIU MEN ROW HADRAN v. Letocha, v. Frauenfeld.
Rathay Emmerich, Mariah., Windeahle 20 Juratzka, Kornhuber.
Rippel Michael, Waisenvater in Wien, Be-
zirk Manparebhen „u... 00... Brandmaier, Brauer.
Zaddach @., Prof. der Zoologie und Dir.
des zool. Museums in Königsberg . v. Frauenfeld, Dr. Reichardt.
Eingegangene Gegenstände:
Anschluss zum Schriftentausche:
Edinburgh: Royal physical Society.
Florenz: Redaction des nuovo Giornale botanico italiano.
Im Schriftentausche:
Abhandl. d. naturf. Gesellsch. zu Halle XI. 1869.
20. Bericht d. naturf. Vereines zu Augsburg. 1869.
Jahrbuch der k. k. geolog. Reichsanstalt in Wien XIX. (1869) 2. H.
Jahrbuch des österr. Alpenvereines V. Wien 1869.
Eingegangene Gegenstände. 57
Medic. Jahrb. XVIII. 3. et 4. Heft. Wien 1869,
Mittheil. d. k. k. geogr. Gesellsch. in Wien X. 1866—67. XII (1869)-
Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wiss. Math. nat. Cl. LIX. Heft 4—5,
Wien 1869.
Vierteljahresschrift d. naturf. Gesellsch. in Zürich XII. 1867.
Zeitschr. f. wissensch. Zool. v. Siebold XIX. 3. Heft. Leipz. 1869.
Anuario della societa dei naturalisti di Modena IV. 1869.
Giornale botanico italiano I. Firenze 1869.
Memorie del r. istit. lombard. di scienz. XI. 1 Fasc. Milano 1869.
Rendiconti d. r. istit. lombard. di seienz. nat. ser. 2. I—II. Milano
1868— 1869.
Bulletin de la soc. imp. des natural. de Moscou 1868 Nr. 4.
Bulletin de la soc. bot. de France XVI. Paris 1869.
Journal de chonchyliog. 3. ser. IX. Paris 1869.
Memoires de la Soc. de physique de Geneve 1869.
American Journal of Science und Arts Nr. 142 New Haven 1869.
Proceed. of r. phys. soc. of Edinburgh 1854— 1865.
Quarterly Journ. XXV. London 1869.
Transaect. of entom. Soc. of London 1869.
Bidrag till kennedom of Finlands Natur och Folk. Helsingf. 1868.
Ofersigt of finska Vetensk. Soc. Förhand. XI. 1869.
Geschenke der Herren Verfasser:
Bonorden: Abhandl. aus dem Gebiete d. Mycologie II.
Droste-Hülshoff: Die Vogelwelt von Borkum.
E. Fries: Epicrises generis Hlieraciorum.
— Varmare landens Swamparter in Europ. väathus.
— Schedulae criticae. ;
— Symbolae ad synonymiam Hieraciorum.
W. R. v. Haidinger: D. k. k. Montan-Museum.
Hielt: Gedächtnissrede auf Alexander Nordmann.
Krafft: Die Metamorphose der Maispflanze.
J. Kühn: Der Getreidelaufkäfer.
Meissner: Denkschrift auf Martius.
Pasquale: Sulla Etera fillia.
_ Una anomalia del Polipodio vulgare.
— Flora Oesnoiana.
Peyritsch: Pelorien bei Labiaten.
v. Tschusi: Ornithol. Mittheilungen.
Vogel: Entwicklung der Agrieulturchemie.
Zaddach: Das Vorkommen des Berssteines in Pommern.
Bd. IIN. Sita.-Ber. H
58 Sitzung vom 3. November 1869.
Hr. Berroyer Emil: 3 Centurien Alpenpflanzen aus der Umgebung
von Mallnitz.
Hr. Kempelen L. yv.: % Centurien Hemipteren.
Dr. Ressmann: Eine Partie Pflanzen.
Rabenhorst: Laub- und Lebermoose, dann Algen als Fortsetzung.
Dir. C. Fritsch: 4 Faszikel Pflanzen.
Berroyer Emil: 1 Paket Moose für das Herbar.
Glowacki Julius: 29 Stück Flechten.
Strauss Josef: Eine Partie Eingeweidewürmer.
Der Hr. Vorsitzende machte die betrübende Mittheilung,
dass Hr. Dr. Rudolf Kner, o. Professor der Zoologie an der
Wiener Universität, gründendes Mitglied und wiederholt Vice-
Präsident der k. k. zoolog.-botanischen Gesellschaft am 27. Oct.
d. J. verschieden sei.
Die Versammlung gab ihrem Beileide durch Erheben von
den Sitzen Ausdruck.
Ferner begrüsste der Herr Präsident-Stellvertreter den Hrn.
Javet aus Paris, welcher der Versammlung beiwohnte.
Hr. Custos A. v. Pelzeln überreichte im Namen des Verfassers
Baron Droste Hülshoff’s vor Kurzem erschienenes Werk: „Die Vogel-
welt der Nordseeinsel Borkum“ und hob in einer kurzen Besprechung
hervor, dass diese echt wissenschaftlich bearbeitete Monographie eines
in mehrfacher Hinsicht interessanten Gebietes eine sehr werthvolle Be-
reicherung der ornithologischen Literatur bilde.
Herr Sectionsrath Dr. J. Schiner machte folgende Mit-
theilung:
Herr Professor F. Simony war so gütig, mir mehrere Larven mit
folgender Notiz zu übergeben:
„Am 9. August d.J. wurden im Hallstätter See und zwar in der
Gegend der Ausmündung des Mühlbachs nächst der protestantischen
Kirche von Hallstatt in der Entfernung von 50 bis 150 Klafter vom
Ufer und aus Tiefen von 24 bis 55 Klaftern innerhalb eines Areals von
mehreren tausend Quadrat-Klaftern mittelst einer zum Auffassen von
Grundschlamm eingerichteten Sonde Larven zu Tage gebracht. Dieselben
Dr. J.R. Schiner. 59
mussten an der bezeichneten Selle zur Zeit in grosser Menge vorhanden
gewesen sein, da bei jedesmaligem Aufziehen des Apparats 5—A0 Stücke
in dem ausgehobenen Schlamm steckten. Bei dem Zerrühren des letzteren
in einem grösseren mit Wasser gefüllten Glase zeigten sich viele dieser,
im lebenden Zustande zinnoberrothen Thierchen noch in einer häutigen
Hülse steckend, von denen die meisten jedoch dieselbe alsbald verliessen
und dann sehr lebhaft in schlangenartiger Bewegung umherschwammen.
Als ich wenige Tage später wieder an denselben Stellen des Sees nach
diesen Thierchen fahndete, in der Absicht, zu versuchen, ob sie nicht in
Quellwasser längere Zeit lebend erhalten und zur Vollendung ihrer Meta-
morphose gebracht werden könnten, brachte die Sonde, obgleich wohl an
zwanzigmal an den bekannten Stellen ausgeworfen, nur mehr ein einziges
Exemplar zu Tage. Entweder hatten sich die Thierchen seither tiefer in
den Schlamm gebohrt oder aber wahrscheinlicher schon den kalten Grund
verlassen, um in den oberen wärmeren Schichten des Sees ihre weitere
Umwandlung durchzumachen. Zu bemerken ist noch, dass die Tempe-
ratur des letztern damals in der Tiefe von 20 Klaftern 4.4° R. in der
Tiefe von 50 Klaftern 3.450 betrug, der zeitliche Aufentbalt dieser
Thierchen also jedenfalls kein schr behaglicher war.“
Herr Professor Simony hat sogleich vermuthet, dass die Larven,
einer Fliegenart, und wahrscheinlich einer Chöronomus-Art angehören
dürften. Diese Vermuthung hat sich vollkommen bestätigt. Es wäre
interessant, auch die Art zu kennen, der sie angehören, was selbstver-
ständlich nach dem Stande unsers heutigen Wissens nicht festgestellt
werden kann. Genug, das? wir — Dank den gründlichen Forschungen
Brauer’s wenigstens immer die Familie, in den meisten Fällen aber
auch die Gattung, zu welcher eine Larve gehört, mit Sicherheit zu be-
stimmen im Stande sind.
Die vorstehende Notiz ist sehr werthvoll und ich bin für die Mit-
theilung Herrn Professor Simony um so dankbarer, als leider viele
Beobachtungen über das Insectenleben, wenn sie nicht zufällig von Ento-
mologen gemacht werden, verloren gehen, ja selbst von Entomo-
logen, nur zu gerne bei Seite gelegt werden, da bis zum heutigen
Tage noch immer Descriptionen und kritische Feststellungen einzelner
Arten einen grösseren Werth beanspruchen als das eigentliche auf Beob-
achtungen gestützte Studium der Natur.
’
Hr. Friedrich Brauer sprach über die Lebensweise von
Haematopota pluvialis. (Siehe Abhandlungen).
H*
60 Sitzung vom 3. November 1869.
Hr. Custos Dr. H. W. Reichardt referirte über ein einge-
sendetes Manuscript:
Nachtrag zu den bisher bekannten Pflanzen Slavoniens von
Carl Stoitzner. (Siehe Abhandlungen).
Hr. Custos A. Rogenhofer berichtete über die Auffindung
mehrerer für Oesterreich neuer Schmetterlinge. (Siehe Abhandl.)
Ferner legte derselbe vor:
Mittheilungen über die Fischfauna des Ononflusses und des
Indoga in Transbaikalien von Ben. Dybowski. (Siehe Abhandl.)
Hr. Custos G. Ritter von Frauenfeld lieferte den dritten
Beitrag zur Fauna der Nicobaren. (Siehe Abhandlungen).
Ferner theilte derselbe über einige auf seiner diesjährigen Reise
in Südtirol, Judicarien und Kärnten beobachtete Metamorphosen Fol-
gendes mit:
Bei einem Ausfluge von Condino im untersten Judicarien nach
Vallorino mit Hr. Förster Gobanz fand dieser auf Taxus baccata eine
Zapfenrose, welche gleich denen auf Weiden in der Mitte von einer Ceei-
domyia-Larve bewohnt ist. Wir fanden leider nur 4 Stücke, von welchen
ich die Fliege später zu erhalten hoffe.
Eine bei Condino sehr häufig im Warzen von Digitalis ferru-
ginea lebende Schmetterlingsraupe befindet sich gleichfalls noch in
der Zucht.
Auf dem an Felswänden und Steinwällen bei Riva am Garda-See
häufig wachsenden COentranthus ruber fand ich zahlreich röthlich gefärbte
Blatteinrollungen mit knorplicher Verdickung, ähnlich desen yon Psyllen
auf Rhamnus Frangula erzeugten und auf Polygonum vorkommenden, in
welchen ebenfalls die ersten Stände einer Trioza gesellig leben, die
sich wahrscheinlich mit der von mir in einer Missbildung von Valerianella
gezogenen Psylla Neilreichii identisch erweisen dürfte.
Eine höchst interessante erbsengrosse Anschwellung an einem
Zweig von 3@M- Durchmesser auf Pinus sylvestris, bei welcher das Stämm-
chen die durchgehende Axe der Missbildung bildet, fand ich am Ossiacher
See. Ein Durchschnitt der weichen schwammigen Anschwellung ergab,
dass das lockere Gewebe unter der Rinde dicht gefüllt war mit zahl-
losen Phytoptus.
G.v. Frauenlield. 61
Auf dem gegenüber von Trient gelegenen, durch ein Fort befestig-
ten Hügel, wo Celtis australis in Alleen gepflanzt ist, fand ich auf deren
Blättern immer einen platzweisen Minirer ausserordentlich häufig, oft 8—10
auf einem Blatte, der einer noch unbeschriebenen Schabe angehören dürfte.
Das Räupchen hat sich gegenwärtig in der Mine in einen bei 3MM. ]Jan-
gen, ovalen weissen Cocon versponnen, und dürfte sich wohl gegen Früh-
jahr entwickeln. ;
Bei Brixen sammelte ich in einer waldigen Schlucht auf den Blät-
tern ganz verschiedener niederer Pflanzen, als: Oxalis acetosella, Veronica
urtieifolia einer Umbellifere (Pimpinella?) etc. sowohl die vollkommenen
Thiere, als auf der Unterseite der Blätter der benannten Pflanzen die
früheren Stände von Aleurodes festsitzend, die ich sämmtlich für ein und
dieselbe Art, und zwar: Al. Lonicerae Wlk. halte. Ich habe schon bei
Aufzählung der mir bekannten Arten von Aleurodes im Jahrgang. 1867
unserer Schriften angeführt, dass diese auf Salvia, Impatiens, Campanula
Rubus lebt, sonach die polyphageste Art dieser Gattung sein dürfte.
Ueber noch andere verschiedene Larven, welche ich von dieser Reise in
meinem Zuchtapparat mitgebracht habe, soll berichtet werden, wenn ich
von denselben nebst den vorstehenden, die vollständigen Resultate er-
langt haben werde.
Schliesslich wurde das Resultat der in dieser Sitzung statuten-
mässig vorgenommenen Wahl von 26 Ausschussräthen bekannt
gemacht. Es erscheinen als gewählt die Herren:
Herr Brauer Friedrich. Herr Marschall August Graf.
„ Brunner von Wattenwyl „ . Neilreich Dr. August.
Karl „ Pokorny Dr. Alois.
„ Felder Cajetan R. v. „ Ransonnet Eug. Freih. v.
„ Fenzl Dr. Eduard „»„ Redtenbacher Dr. Ludwig
» Finger Julius „ Rogenhofer Alois.
„ Gassenbauer Michael v. » Schoenn Moriz.
“„ Hauer Franz R. v. „ Simony Friedr,
» Köchel Ludwig R. v. „ Steinhauser Anton.
» Kolbe Josef. „ $Stur Dionys.
» Kornhuber Andreas. „ Suess Eduard.
» Letocha Anton v. unsehusi Yıict. BR.»
„ Lorenz Josef. s Rurck Joser.
Sitzung am 1. December 1869.
Vorsitzender: Se. Durchl. Fürst Colloredo-Mannsfeld.
Neu eingetretene Mitglieder:
P. T. Herr als Mitglied bezeichnet durch
Berchon Dr. Ernst, Directeur du service
sanitaire de la Gironde, Medecin prin-
cipal de I.classe de la Marine Imper.
in Buillae! Bordeaux) „Hr. nat Dr. Steindachner, v. Frauenfeld.
Canal Gilbert, Edler v., Freiwilliger im
7. Uhlanen-Reg., Rudolfskas. Wien Dr. Ressmann, v. Frauenfeld.
Laboulbene Alexander, in Paris rue de
1 EN ES El De STE TON ERST , Dr. Schiner, Fr. Brauer.
Krafft Dr. Guido, Wien, III. Hauptstr. 31 Dr. Reichardt, A. Kornhuber.
Vogt. Karl, Pros, n Geuf ,„..'.... Die Direction.
Eingegangene Gegenstände:
Im Schriftentausche:
Abhandl. und Jahresb. d. schles. Gesellsch. für vat. Cultur f. 1869.
Archiv für siebenbürg. Landeskunde, VIII. 3. Heft 1869.
Ergänzungsblätter IV. Heft, Hildburghausen 1869.
Jahrb. der k. k. geol. Reichsanstalt XIX. Nr. 3, Wien 1869. ;
35. Jahresbuch d. Mannheim. Ver. f. Landeskunde 1869.
Mittheil. d. schweiz. entom. Gesellsch. III. Nr. 3, Genf, 1869.
Monatsber. d. k. preuss. Akad. d. Wiss. Juli, Aug., Berlin 4869.
Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wiss. in Wien math. nat. Classe EX.
I. Heft 1869.
L’ amico dei campi, Görz 1869 Nr. 10.
Memorie dell. acad. di Verona 1866 —69.
Bulletin de la soc. bot. de France XV. Paris 1869.
Bulletin de la soc. imp. des nat. de Moskou 1869 Nr. 3.
Journal de conchyliologie per Orosse IX Nr. 4, Paris 1869.
Memoires de U’ acad. de Stanislas 1868. Nancy.
The Journ. of the Linnean Soc. XII. London 1869.
Eingegangene Gegenstände, 63
Journ. of Linn. Soc. XI. Nr. 43—49. London 1869.
Memoires of the lit. soc. of Manchester V— VII. 1869. Proceed.
Transact. of Linnean Soc. XXVI. London 1869.
Transact. of Northumb. and Durham Soc. I. 1869.
"Geschenke des k. k. Polizei-Ministeriume:
Haslinger: Botan. Excursionsbuch.
Khuen: Schonet die Vögel.
Erdt: Negretti- oder Rambouillet-Zucht.
— Die Drehkrankheit bei Schafen.
“ Geschenke der Herren Verfasser:
Bausch: Die Flechten des Grossherz. Baden.
Gegenbauer: Sur la Torsion de V humerus.
Haberlandt: Studien über die Cornaliaschen Körperchen.
Hasskarl: Bemerkungen über Pandanus-Arten.
Krafft: Ueber anormale und normale Blüthenmetamorphosen der
Maispflanze.
Martins Ch.: Z’hiver de 1868 & Montpellier.
— La veyetation du Spitzberg.
— Neue Vergleichung der Becken und Brustglieder.
— Les jardins bot. de France et d’ Angleterre.
— Exper. sur la persistance de la vitalite des graines.
— Note geol. sur la vallee du Vernet.
— Memoires sur les racines aöriferes du Jusieua.
— Les membres pelviens et thoraciques.
— Anatomie des articulation du coude et du genou.
— Reffroidissement nocturne et Echauffement de jour.
— Sur la temperat. des oiseaux palmipedes.
Thielens: Sur quelques plantes critiques.
Lederer J.: Ergänzungen zur Wiener entomolog. Monatschrift.
Ressmann: Eine Partie Pflanzen,
en » Conchylien.
= » Amphibien.
_ - „ (Centurie Käfer.
Maly: Eine Partie Pflanzen von der dalmatinischen Reise.
Tschusi Viktor von: 12 Stück Nester.
Jachno: Eine Partie Conchylien, Spinnen, Fleder- und Spitz-
mäuse aus Galizien.
Ruppertsberger in Windhaag: Eine Centurie Pflanzen, 2 Cen-
turien Käfer.
Rauscher, Finanzrath: 5 Centurien Pflanzen.
—
64 Sitzung vom 1. December 1869.
Von dem Hın. Präsidenten wurde der als Gast anwesende
Hr. Prof. C. Vogt aus Genf freundlichst begrüsst.
Der referirende Secretär Herr Georg Ritter v. Frauen-
feld machte folgende Mittheilungen:
Se. Excellenz der Herr Minister des Innern hat ein von der kön.
italienischen Gesandtschaft überreichtes Werk der Gesellschaft durch
Se. Durchlaucht den Herrn Präsidenten zugestellt. Es enthält als 1. Band
der Acten der Universität von Genua eine Bryologie Italiens von Herrn
Dr. de Notaris.
Ich erlaube mir zugleich auf 2 andere im Laufe dieses Monats ein-
gegangene literarische Erscheinungen aufmerksam zu machen. Die erste
ist das 13. Heft der Vögel Europa’s, des höchst verdienstvollen Werkes des
Custos am Prager Museum Hrn. Dr. Anton Fritsch, dessen Abbildungen
im Farbendrucke immer vollendeter werden. f
Die zweite ist ein im Verein für Landeskunde in Siebenbürgen
erschienenes Verzeichniss der Käfer dieses Landes von Hrn. Karl Fuss,
welches der Herr Verfasser freundlich an die Gesellschaft eingesendet
hat, und für welches die Freunde dieser Insekten demselben gewiss
danken werden.
Als lebenslängliche Einzahlung wurde vom Hrn. Ausschussrath
Custos Alois Rogenhofer der Gesellschaft eine Staatsschuldverschrei-
bung von Einhundert Gulden gewidmet.
Ich habe abermals den Verlust eines auswärtigen Mitgliedes, des
Hrn. Lambert Moriz Thielens in Tirlemont in Belgien, der den 1. Nov.
d. J. daselbst starb, mitzutheilen.
Die deutsche Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urge-
schichte, deren Centralleitung Prof. C. Semper in Würzburg übernimmt,
ladet zur Theilnahme und zum Anschluss ein.
Als Beitrag ist für Oesterreich vorläufig 2 fl. festgesetzt.
Hr. Julius Gtowacki sprach über einen neuen Bastart
Anemone Pittoni. (Siehe Abhandlungen).
Dr. I. R. Schiner. 65
Hr. Dr. Schiner legte zwei Manuscripte von Hrn. Win-
nertz aus Örefeld vor, wovon das eine die Gruppe der Lestre-
mineen, das zweite die Gattungen ZHeteropeza und Miastor
behandelt. Dieselbe werden im nächsten Bande erscheinen, da die
beiden dazu gehörigen Tafeln bis zum Schlusse dieses Bandes
nicht geliefert werden können.
Hr. Dr. H. W. Reichardt berichtete über einen noch
unbeschriebenen Pilz aus Ostindien, Polystictus Ransonnetii. Die
Abhandlung wird im nächsten Bande erscheinen.
Hr. Friedr. Brauer sprach über mehrere bisher als Con-
chylien betrachtete Phryganeengehäuse. Es wird auch dieser Auf-
satz im nächsten Banue erscheinen.
Hr. Dr. Guido Krafft trug über den Bau der Maisblüthe
Folgendes vor:
Während eines mehrjährigen Aufenthaltes in der kleinen ungari-
schen Tiefebene hatte ich vielfach die Gelegenheit, auf den dortigen Mais-
feldern das häufige Auftreten von Missbildungen, namentlich in der Blüthe
der Maispflanze, zu beobachten. Um eine Vorstellung von der Häufigkeit
dieses Vorkommens zu geben, will ich nur constatiren, dass ich im Sommer
1869 auf einem ungefähr 12 Joch grossen Felde, an einer Stelle, die etwa
dem durchschnittlichen Stande der Maispflanzen auf der gesammten Fläche
entsprach, unter 40 Pflanzen 19 Exemplare mit abnormen Bildungen in
der Blüthe zählte.
Die nähere Untersuchung der zahlreichen gesammelten Missbildun-
gen führte zu so interessanten Momenten „über den Bau der Maisblüthe“,
das ich es mir nicht versagen kann, die Ergebnisse derselben einer ver-
ehrten Versammlung vorzulegen.
Wir haben dabei die teratologischen Bildungen, je nachdem sie in
der männlichen oder weiblichen Inflorescenz auftreten, für sich gesondert
zu besprechen.
Betrachten wir vorerst die Missbildungen in der gipfelständigen
männlichen Rispe der Maispflanze, so haben wir für unsere Zwecke fol-
gende Fälle hervorzuheben:
4. Einzelne männliche Blüthchen der Rispe matamorphosiren sich in
weibliche Blüthchen, indem an Stelle der 3 Staubblätter ein Frucht-
knoten tritt.
Bd. XIX. Sitz.-Ber. I
66 Sitzung vom 4. December 1869,
2. Die männlichen Blüthehen eines ganzen Rispenzweiges metamor-
phosiren sich, unter gleichzeitiger Umwandlung des Zweiges in einen
Kolben, in weibliche Blüthchen.
3. Die ganze männliche Rispe wird in einen Kolben mit weiblichen
Blüthchen umgewandelt. Ein Fall, welcher am häufigsten an grundstän-
digen Seitenzweigen der Maispflanze auftritt. Die Pflanze trägt dann an
ihrem Gipfel an Stelle einer Rispe, wie bei der normalen Entwicklung,
einen Kolben.
4. Auftreten von Zwitterblüthen.
Es würde zu weit führen, alle diese Fälle der Reihe nach durchzu-
sprechen, wir wollen uns vielmehr damit begnügen, das letztere Vorkom-
men von Zwitterblüthen etwas näher zu betrachten.
Die Zwitterblüthen nahmen wir von einer Rispe, welche in fol-
gender Weise abnorm gebildet war:
Der Terminaltrieb derselben verwandelte sich an seinem Grunde in
einen A2reihigen Kolben, an dessen Spitze sich derselbe, mit männlichen und
hie und da verstreuten weiblichen metamorphosirten Aehrchen versehen,
fortsetzte. An den zahlreichen Seitenzweigen dieser Rispe fanden sich an
mehreren Stellen nicht nur weibliche, sondern auch zwitterblüthige
Aehrchen.
Bei der Untersuchung eines Letzteren fanden wir wie im normalen
Zustande je & Blüthchen von zwei Hüllspelzen (Doell) umgeben. Das
eine im Aehrchen vom Rispenzweige abgekehrt stehende Aehrchen zeigte
ausser den beiden Deckspelzen und den bald abtrocknenden Lodiculae
drei Staubfäden. Im zweiten Blüthchen, welches im Aehrchen näher dem
Rispenzweige angesetzt ist, kam noch’ ein rudimentärer Fruchtknoten,
an dem sich ein ganz kurzer, nicht über die Deckspelzen hinausragender
Ansatz eines Griffels erkennen liess, hinzu.
In anderen Aehrchen derselben Rispe war es in diesem zweiten
Blüthchen bis zum Ansatze einer vollkommen ausgereiften und wie Keim-
versuche zeigten auch keimfähigen Frucht gekommen.
In den früher unter 1—3 angegebenen Fällen ging der abnorme
Bildungstrieb der Pflanze selbst so weit, dass in den betreffenden Aehr-
chen keine Staubfäden mehr beobachtet werden konnten, dafür aber in
dem ersten unteren Blüthechen ein rudimentärer, im zweiten oberen
Blüthchen ein vollkommen ausgebildeter Fruchtknoten stand. Das derart
metamorphosirte männliche Aehrchen zeigte dann die vollste Ueberein-
stimmung mit dem normalen Aehrchen des weiblichen Blüthenstandes-
Gehen wir nun zu den Missbildungen des in den Blattacheln des
Stammes erscheinenden weiblichen Blüthenstandes über, so treten uns da
hauptsächlich folgende Fälle entgegen:
41. Metamorphose einzelner weiblicher Blüthchen in männliche an
irgend einer Stelle des Kolbens. Am häufigsten zeigen sich derartige
Dr. Krafft: 67
Metamorphosen an der Kolbenspitze, es verlängert sich dann dieselbe
durch einen mit männlichen Aehrchen besetzten Trieb. Seltener kommen
sie am Grunde und noch seltener in der Mitte des Kolbens vor.
2. Auftreten von Zwitterblüthen, wie in der männlichen Inflorescenz.
3. Verzweigung des normal einaxigen weiblichen Blüthenstandes.
Auch hier wollen wir namentlich das unter % angegebene Vor-
kommen von Zwitterblüthen näher beleuchten.
Dieselben nahmen wir von einen 44reihigen Kolben, der in zahl-
reiche Deckblätter (Lieschen) eingehüllt war, aus welchem als Fort-
setzung der Kolbenspitze ein 70 Mil. langer mit männlichen Aehrchen
dicht besetzter Trieb hervorragte. Beim Zurückschlagen der Lieschen
erblickte man gleich zwischen den Stossfugen der einzelnen Körner eine
grosse Zahl von Antheren, so dass man zuerst vermuthete, sie wären
etwa durch den Wind zwischen die Deckblätter geweht worden. Es fiel
jedoch bald auf, dass jedem Korne, je einem Aehrchen entsprechend,
6 solcher Antheren zugehörten. Man hatte es mit zwitterblüthigen Aehr-
chen zu thun.
Der Durchschnitt eines Aehrchens von der Mitte oder der Spitze
des Kolbens zeigte dieselbe Anordnung der einzelnen Blattkreise als wie
im Aehrchen normaler Entwicklung: Das der Kolbenspindel zugekehrte
Blüthchen hatte eine reife Frucht, das abgekehrte einen rudimentären
Fruchtknoten angesetzt. Unterhalb der beiden Fruchtknoten standen
Jedoch an der Aehrenspindel je 3 vollkommen ausgebildete Staubfäden.
Die Aehrchen, welche am Grunde des in Frage stehenden Kolbens
sich entwickelt hatten, zeigten sich von den eben beschriebenen insoferne
anders gebaut, als hier der Fruchtknoten in dem oben an der Aehren-
spindel stehenden Blüthehen verkümmerte, während er in dem tiefer
angesetzten zweiten Blüthchen nicht mehr zwischen den 3 Staubfäden
zu beobachten war.
In den Aehrchen vom Terminaltriebe dieses Kolbens war aber
selbst im oberen Blüthehen der Fruchtknoten nichts mehr vorhanden, die
Aehrehen waren männlich geworden.
Vergleichen wir die eben besprochenen abnormen Bildungen der
Maisblüthe mit der normalen Entwicklung derselben, gestützt auf noch
zahlreiche weitere Beobachtungen, deren Anführung aber zu weit führen
würde, so ergeben sich folgende Schlussbetrachtungeı: :
Bisher erklärte man sich das Erscheinen weiblicher Blüthen in der
Rispe und männlicher Blüthen am Kolben der Maispflanze durch eine
votschreitende Metamorphose der Staub- in Fruchtblätter oder respective
rückschreitenden Metamorphose der Frucht- in Staubblätter. Diese
Erklärungsweise müsste schon desshalb als nicht stichhältig erkanut
werden, weil es bei den zahlreichen Untersuchungen von Maisblüthen nie-
mals gelingen konnte, Staub- oder Fruchtblätter, welche in der Meta-
I#*
Sitzung vom 4. December 1869.
68
morphose zu Frucht- oder Staubblättern begriffen gewesen wären, wie es
z. B. bei der Rückbildung der Staub- und Blumenblätter bei der Rose
vorkömmt, aufzufinden. Dazu kommt aber noch weiters das Auftreten
zweier sexueller Blattkreise in den Zwitterblüthen der Maispflanze; die
zweiten Blattkreise konnten hier doch nicht aus den ersten entstanden
sein; sie wären gewiss nicht neben den ersten zur Ausbildung gelangt,
wenn sie nicht der Anlage nach schon vorhanden gewesen wären.
Eine weitere Bestätigung, dass die Diclinie der Maispflanze nur
eine scheinbare sei, finden wir in dem Umstande, dass eine wirkliche
rückschreitende Metamorphose im weiblichen Blüthenstande ein ganz
anderes Bild gewährt *) als die oben angegebenen abnormen Vorkommen. .
Ebenso kaun nicht unerwähnt bleiben, dass sich die Ueberein-
stimmung der bisher als verschieden angesehenen Blüthchen der Mais-
pflanze bis selbst auf die Gestalt und den Bau der Blüthenstände erstreckt
da wir einen weiblichen Blüthenstand **) fanden, welcher derartig ver-
ästelt war, dass er auch äusserlich die grösste Aehnlichkeit mit einem
männlichen Blüthenstande zeigte.
Berücksichtigen wir schliesslich die früher angeführten zahlreichen
Entwicklungen von männlichen Blüthehen, welche durch allmälige Ver-
kümmerung der Staubblätter unter gleichzeitiger Förderung der Frucht-
blätter zu Zwitter — und endlich zu weiblichen Blüthchen in der männlichen
Inflorescenz übergehen und die eben so häufigen Uebergänge, durch suc-
cessive Verkümmerung der Fruchtblätter unter gleichzeitiger Förderung
der Staubblätter, von weiblichen Blüthehen zu Zwitter — und schliesslich
zu männlichen Blüthehen in der weiblichen Inflorescenz, so können wir
die Ergebnisse unserer Untersuchungen in Folgendem zusammenfassen:
„Die Blüthen der Maispflanze sind ihrer Anlage nach nicht ein-
geschlechtig, sondern hermaphrodit.“
„Bei ihrer normalen Entwicklung entstehen jedoch an der gipfel-
ständigen Infloresceenz durch Abort der Fruchtblätter (des Gynäceums)
männliche und an dem axillaren Blüthenstande durch Abort der Staub-
blätter (des Androeceums) weibliche Blüthen.
„Bei der anormalen Entwicklung kommen dagegen wie früher ange-
deutet die verschiedensten Uebergänge der eingeschlechtigen zu den
zweigeschlechtigen Blüthen, der männlichen zu den weiblichen Blüthen
und umgekehrt zur Beobachtung.“
Auf diese Weise erklärt sich der so mannigfaltige und so häufig
angetroffene Polymorphismus in den Blüthenständen der Maispflanze auf
das Einfachste.
*) SieheDr.D. Krafft. Die normale und anormale Metamorphose der Maispflanze, Wien 1870. Fig. 25
»*) Siehe wie oben Fig. 23.
@. v. Frauenfeld. 69
Diess die Ergebnisse unserer Untersuchungen „über den Bau der
Maisblüthe“, welche wir vor einer verehrten Versammlung zur Mittheilung
bringen wollten.
Hr. Georg Ritter v. Frauenfeld legte folgende zwei ein-
gesendete Manuscripte vor:
Nachlese zu Tirols Land- und Süsswasser-Conchylien von
P. Vincenz Gredler.
Nachträge zur Flora von Nemes Podhragy von Jos. Holuby.
(Siehe Abhandlungen).
Am Schlusse wurde das Resultat der in dieser Sitzung vor-
genommenen Wahl von 6 Vicepräsidenten und einem Secretär,
bei welcher die Herren Berroyer und Lang, dann der Herr
Ausschussrath Rogenhofer als Scrutatoren fungirt hatten,
mitgetheilt. Es wurde gewählt
zu Vicepräsidenten
Herr Brauer Friedrich.
Fenzl Eduard.
Hauer Franz, Ritter von.
Pokorny Dr. Alois.
Redtenbacher Dr. Ludwig.
Suess Eduard.
”
zum zweiten Secretär
Herr Dr. H. W. Reichardt.
Hr. Dr. H. W. Reichardt dankte für seine Wiederwahl
zum zweiten Secretär mit folgender Ansprache:
Ich danke Ihnen herzlichst für die Auszeichnung, welche Sie mir
erwiesen, indem Sie mich das dritte Mal zum zweiten Secretär unserer
Gesellschaft erwählten. Beurtheilen Sie auch in der Folge das Wenige,
welches ich zum Gedeihen unserer Societät beizutragen vermag, mit der-
selben liebenswürdigen Nachsicht wie bisher und seien Sie überzeugt,
dass es mir stets grosses Vergnügen bereiten wird, für die Zwecke unserer
Vereinigung thätig sein zu können. Dem hohen Präsidium, dem geehrten
Ausschusse und namentlich meinem geschätzten Freunde und Collegen
70 Sitzung vom 4. December 1869.
Hrn. G. Ritter v. Frauenfeld, der Seele unserer Gesellschaft, danke ich
ebenfalls für das mir erwiesene freundliche, collegiale Entgegenkommen
und bitte, allerseits des einträchtigsten Strebens von mir auch im nächsten
Lustrum meines Wirkens als Secretär überzeugt zu sein.
So möge denn auch in der Zukunft unsere Gesellschaft gedeihlich
sich weiter entwickeln, damit sie den erworbenen ehrenvollen Rang: unter
den wissenschaftlichen Instituten des In- und Auslandes nicht nur be-
haupte, sondern sich stets einen immer höheren erringe !
——ess32 3 —
Verzeichniss
jener der Gesellschaft gnädigst gewährten Subventionen, sowie
der höheren und auf Lebensdauer gezahlten Beiträge, welche
seit 8, April bis 15. December in Empfang gestellt wurden *).
a) Subventionen.
Von Sr. kais. Hoheit dem durchl. Herrn Erzherzog Josef... . 50.—
u » 6) » » » Franz Carl. 80.—
b) Höhere Beiträge von 5 fl. aufwärts.
Von den P. T. Herren:
Gollorede-Mannsteld Eürst, Dutchl.'... ....... 100. —
NEITSCha N. Grasraugnst ee 12.—
Fenzl Dr. Eduard, Heidmann Alberik Hochw., je. . . . 10.—
EReH RE ee ne ee u eat ehe N —
Gottwald Johann Hochw., Kawall 1. =. Waigjelje . 6.—
Engel Heinrich Hochw., Bedinger Karl Hoch. Fieber
Dr. Franz, Gall Eduard, Gerlach Benjamin Hochw., unse:
bach J. G., Jeitteles Ludwig, Kolbe Josef, Kurz Karl, Majer
Mauritius Hochw., Mürle Karl, Pillwax Dr. Johann, Pokorny
Dr. Alois, Pokorny Dr. Franz, Porcius Florian, Redten-
bacher Dr. L.,, Rinaldi Dr. Peter, Schiedermayr Dr. Karl,
Schliephacke Karl, Schlosser Dr. Josef R. v., Schneider
Josef, Seeburger Dr. Johann, Zimmermann Dr. Heinrich, je . 5.—
c) Beiträge auf Lebenszeit.
Von den P. T. Herren:
Erschoff .
J. Juratzka, Rechnungsführer.
*) Im Anschlusse an das Verzeichniss in den Sitzungsberichten dieses Bandes p. 32.
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Abhandlungen.
Ba, XIX. Abhandl.
Ueber einen neuen Zeichnungsapparat.
Von
Dr. J. R. Schiner.
Vorgelegt in der Sitzung vom 2. December 1868.
FR. ist eine kaum zu bezweifelnde Thatsache, dass zur Förderung natur-
wissenschaftlicher Studien die Erfindung oder Vervollkommnung der Hülfs-
mittel wesentlich beitragen.
Seit der Erfindung des Mikroskopes, das uns eine neue Welt
eröffnete, hat man sich Mühe gegeben, eine Vorrichtung zu ersinnen,
mittelst welcher es möglich wäre, die durch dasselbe dargestellten Ob-
jJecte auch möglichst genau nachzuzeichnen.
Die Camera lueida, das Zeichnungs-Prisma und der Sömering-
sche Spiegel wurden zu diesem Behufe in Anwendung gebracht.
Alle diese Vorrichtungen entsprechen jedoch nur im geringen
Grade, da sie abgesehen von ihrer Kostspieligkeit, nur schwer zu benutzen
sind, eine grosse Vorbildung und Gewandtheit voraussetzen und bei ihrer
Anwendung den Zeichner nur zu bald ermüden.
Bekanntlich ist es insbesondere für das Studiam der Dipterologie
von grosser Bedeutung, das Flügelgeäder genau zu kennen.
Das Beaürfniss ganz richtige und naturwahre Flügelabbildungen
zu besitzen, veranlasste meinen Freund Winnertz aus Crefeld einen
eigenen Zeichnungs- Apparat auszudenken, mit welchem er auch im
Stande war, die ausgezeichneten und besten Flügelabbildungen zu seinen,
in unseren Schriften publieirten elassischen Monographien der Myceto-
philinen und Seiarinen anzufertigen.
Herr v. Frauenfeld hat vor wenigen Jahren einen solchen Zeich-
nungs-Apparat, der nach den Angaben Winnertz’s angefertiget war,
hier vorgezeivt. Dieser Apparat entspricht, was die Präcision und Vollen-
dung der mit demselben angefertigten Abbildungen anbelangt, dem
Zwecke vollständig — er ist aber sehr complicirt, erfordert bei seiner
4 Dr. J.R.Schiner:
Benützung grosse Vorbereitungen und hat insbesondere den Nachtheil,
dass man während des Zeichnens von dem Mikroskope und der Beleuch-
tungslampe getrennt ist, daher es unmöglich ist, das Object erforderli-
chen Falls in jedem Momente besser einzustellen oder dessen Beleuchtung
zu rectificiren.
Das Mikroskop wird nämlich, wenn das Object eingestellt ist,
sammt der Lampe unter einen Doppeltisch gestellt. Die Platten beider
Tische enthalten in der Mitte je einen Ausschnitt; in dem Ausschnitte
des oberen Tischchens, über welchem eine mit Pauspapier überzogene
Glastafel sich befindet, wird das, durch das Mikroskop projectirte Bild
‚aufgefangen. Der obere Tisch ist erforderlich, um das reflectirte Bild
durch Verschiebung des Tisches in senkrechter Richtung in der beliebi-
gen Grösse zu erhalten und um dem ganzen Apparat die möglichste
Stabilität und Festigkeit während des Zeichnens zu geben, da schon
die allergeringste Bewegung genügen würde, um das Bild zu verrücken
und das Zeichnen unmöglich zu machen.
Dieser Zeichnungsapparat, so vortrefflich derselbe an und für sich
ist, fand trotzdem nur Wenige, die ihn benützten, weil seine Handhabung
umständlich und unbequem ist. 3
Den Wiener Entomologen gab er aber eine mächtige Anregung,
un eine Vereinfachung und Vervollkommnung desselben zu ersinnen.
Bei dem diessfälligen Experimentiren verfiel Freund Brauer auf den
Gedanken, das Ocular-Glas von der Mikroskopröhre zu entfernen, und
das Bild nur durch das Objeetiv-Glas reflectiren zu lassen. Dadurch war
es ermöglichet, das refleetirte Bild klarer zu erhalten und den Zeichner
mit dem Mikroskope in nähere Berührung zu bringen.
Mik construirte sich nach dieser Idee einen Trichter, der in die
Cylinderröhre an die Stelle des Oculars angebracht und über dessen
Oeffuung die mit Pauspapier überzogene Glasplatte gelegt wird. Mit
dieser Construction ist der Vortheil erreicht, das Mikroskop fortan
richten und handhaben zu können und eben so die Beleuchtung in jedem
Momente zu reguliren. Die Stabilität und Festigkeit des Zeiehnungs-
tischehens, welche den Winnertz’schen je pparat auszeichnet, ist aber
gleichzeitig damit verloren.
Der neue Apparat muss tiefer gestellt werden, als der gewöhn-
liche Arbeitstisch, um die Hand während des Zeichnens stützen zu
können, die Unterlage für das Mikroskop und die Lampe muss möglichst
stabil sein, weil die geringste Bewegung, welche an der Röhre des
Mikroskopes stattfindet, das Zeichnen vereiteln würde.
Ich liess mir trotzdem diesen neuen Apparat durch den Optiker
Fritsch anfertigen. Da die Lieferung desselben lange nicht erfolgte,
übernahm es Freund Bergenstamm, dieselbe zu betreiben. Bei dieser
Gelegenheit zeigte es sich, dass Fritsch über die Ausführung nicht
Ueber einen neuen Zeichnungsapparat. 5
ganz im Klaren war. Bergenstamm gab sich Mühe darüber Auf-
klärungen zu geben und kam hiebei auf die glückliche Idee, die ganze
Röhre des Mikroskopes zu cassiren und ihre Stelle durch einen längeren
Trichter, an dessen unterem Ende das Objectivglas unmittelbar ange-
schraubt wird, zu ersetzen. So wurde nun der neue Apparat angefertigt
und gelangte so in meine Hände. Ich fand ihn sehr zweckmässig,
namentlich auch wegen der ganz sinnreichen Art und Weise, in welcher
die mit Pauspapier überzogene Glastafel an der oberen Mündung des
Trichters angebracht ist. Bei der Benützung jedoch traten mir die Uebel-
stände entgegen, welche ich oben angedeutet habe. Namentlich beirrte
mich die Unbequemlichkeit und Unsicherheit bei dem Zeichnen und die
immer noch umständlichen Vorbereitungen bei Aufstellung des Apparates,
In dieser Verlegenheit rettete mich ein einfacher Gedanke, den ich
kaum eine Erfindung nennen würde, wenn er in seinen Consequenzen
nicht so überraschende Resultate bewirkt hätte. i
Ich kehrte nämlich den ganzen Apparat um und das
Problem war gelöst.
Das Lichtbild wurde mir jetzt unmittelbar auf die Schreibunter-
lage meines gewöhnlichen Arbeitstisches reflectirt, scharf und bestimmt,
so dass ich nur den Stift in die Hand zu nehmen brauchte, um den
Linien nachzufahren und eine vollkommen richtige Zeichnung zu erhalten.
Mein Apparat ist ein ganz einfacher, er besteht aus einem offenen
Kästchen (A) das auf einen Tisch umgestürzt aufgestellt wird und dessen
vierte Wand entfernt ist. Der obere Boden dieses Kästchens erhält
einen runden, entsprechenden Ausschnitt, über welchem der Trichter (B)
umgestürzt aufgestellt wird, so dass an seinem zugespitzten Ende das
Mikroskop (©) mit dem Objectträger (a) dem Reflectirspiegel (b) und
den übrigen Bestandtheilen (ce und d) sich befindet und emporragt. Es
wird sodann die Lampe (D) neben gestellt, das Object entsprechend
beleuchtet und im Mikroskope eingestellt und das Lichtbild erscheint
dann klar und scharf auf dem Papierblatte, das unter dem Kästchen
eingelegt wird.
Als Vortheile meines neuen Apparates bezeichne ich folgende:
1. Ist er so einfach, dass er von Jedermann ohne alle Umständlich-
keiten und Vorbereitungen benützt werden kann.
2. Kann hiezu jedes Mikroskop verwendet werden und selbst eine
gute Loupe genügt bei mässigen Vergrösserungen.
3. Liefert er ein klareres und helleres Bild, als die anderen
erwähnten Zeichnungs-Apparate, da weder eine Glastafel, noch Paus-
papier verwendet wird, somit das Bild unmittelbar durch die Objectiv-
linse auf das Zeichenpapier geworfen wird.
4. Bleibt man mit demselben in jedem Momente vollständig Herr
des Mikroskops und der Beleuchtungsvorrichtung, so dass man ganz nach
Ueber einen neuen Zeichnungs-Apparat. 7
Belieben neue Objecte auflegen, die aufgelegten beliebig richten und
verschieben, eine schärfere oder schwächere Objectivlinse abnehmen oder
aufschrauben, den Objectentisch höher oder tiefer schrauben kann, bis
das Lichtbild sich genügend scharf darstellt, dass man das Licht ver-
stärken oder schwächen, bei wenigen durchsichtigen Körpern die Be-
leuchtungslinse in Anwendung bringen und überhaupt ganz frei und
ungehindert manipuliren kann, ohne die bequeme Stellung am Arbeits-
tische”auch nur im geringsten zu verändern.
5. Gestattet er die Revision und Controlle des gezeichneten Bildes;
man darf nur das Blatt, worauf sich die Zeichnung befindet, vorwärts
oder rückwärts schieben, um das Originalbild und die Copie gleichzeitig
vor sich zu haben und beide mit einander zu vergleichen.
6. Ist das Nachzeichnen leicht und bequem, da es auf der Fläche
des gewöhnlichen Arbeitstisches vorgenommen werden kann, der als
soleher gewiss so construirt und aufgestellt ist, um nicht zu schwanken
oder zu rütteln.
Der Apparat wird aber auch in anderer Richtung die Benützung
des Mikroskopes erleichtern. Man kann mit demselben die kleinsten
Körper sicher abmessen. Es bedarf hiezu nicht mehr, als das Abmessen
des Lichtbildes mit einem Zirkel oder Zollstab und die Berechnung nach
dem Verhältnisse der eben eingestellten und bekannten Vergrösserungs-
linse. Winnertz hat beispielsweise in die Diagnosen seiner Ceratopo-
gonen und Sciarinen genau angegeben, in welchem Verhältnisse die
Abstände der einzelnen Sectionen des Flügelrandes zu einander stehen,
Das Messen dieser Abstände bei Flügeln von kaum 1,“ ist schwierig
und die Ocularschätzung unsicher, zumal dann, wenn es heisst, der Ab-
stand 1.2.3 des Vorderrandes verhalte sich wie 48:5:47 oder die
relative Länge des Metatarsus und des zweiten Fussgliedes verhalte sich
wie 65:35 u.s. w. Mit meinem Apparate ist diese Schwierigkeit beseitiget,
man braucht nur einen Zollstab oder ein in Linien eingetheiltes Stück
Papier in das Kästchen anzubringen, um diese Verhältnisszahlen mit
aller Bequemlichkeit abzulesen. Solche auf die relativen Massen begrün-
dete präcise Beschreibungen, die bisher nur Winnertz geliefert hat,
werden in Zukunft mit Hilfe meines Apparates von Jedermann leicht
angefertigt werden können.
Liebhaber des Mikroskopes können nun ihre Öbjecte ganz bequem
auf einem Blatte weissen Papieres sich reflectiren lassen — sie werden
ganz dasselbe sehen, wie durch das Oculare, ohne dabei ihre Augen
besonders anzustrengen.
Oekononen, welche die relative Feinheit der Wollmuster zu messen
haben, Sanitätsbeamte, denen es obliegt, Verfälschungen der Nahrungs-
mittel zu constatiren oder der Trichinose verdächtiges Fleisch zu prüfen,
können sich mit Leichtigkeit meines Apparates bedienen.
8 Dr. J. R. Sehiner : Ueber einen neuen Zeichnungs-Apparat.
Endlich glaube ich auch, dass er zu Demonstrationen in Schulen
und bei Vorträgen Vortheile gewähren wird, weil das mikroskopische
Bild von Mehreren gleichzeitig betrachtet werden kann und auch von
solchen, die aus Mangel an Uebung nur zu oft durch das Oculare wenig
oder gar nichts sehen, und weil der Vortragende im Stande ist, jene
Punkte mit dem Finger zu bezeichnen, um die es sich bei seinen Demon-
strationen besonders handelt.
Schliesslich ersuche ich, mir nicht etwa zuzumuthen, als halte ich
die Durchführung des Prineipes mit dem gegenwärtigen Apparat schon
für alle Zeiten vollständig gelöst; ich bin vielmehr überzeugt, dass Ver-
besserungen des Apparates möglich sind und auf sich nicht warten lassen
dürften. Ich selbst habe meinen ursprünglichen Apparat in den wenigen
Wochen seit ich ihn besitze verbessert, durch Anbringung eines Dia-
phragma (e) in dem Trichter und durch Aufstellung einer Wand (E),
wodurch die Lichtstrahlen der Beleuchtungs-Vorrichtung von dem Zeich-
ner mehr abgehalten werden.
beschreibung neuer Neuropteren
aus dem Museum Godeffroy in Hamburg.
Von
"Friedrich Brauer.
Vorgelegt in der Sitzung vom 2. December 1868.
Marcn die Güte des Herrn Custos J. D. C. Schmeltz habe ich aus dem
genannten Museum bis jetzt folgende Neuropteren untersuchen können.
Aus Australien:
Tramea Löwi Brau. Rockhampton.
Iehyothemis graphiptera Rbr. Rockhampton, Moreton Bay.
Libella caledonica Brau. Rockhampton.
Diplax bipunctata Brau. Rockhampton.
D. trivialis Ramb. Rockhampton.
Nannodiplax rubra Brau. Rockhampton.
Crocothemis servilia Drur. Rockhampton.
Cordulia Australiae Rbr. Rockhampton.
Ischnura distigma Brau. Rockhampton.
Agrion eingillum Brau. Rockhampton.
4. aeruginosum Brau. Rockhampton.
Lestes Leda Selys Rockhampton.
Rehinotermes intermedius Brau. Cape York.
Chrysopa signata Schneid. Rockhampton.
Hemerobius Graeffei Brau. Rockhampton.
Micromus nov. spec. (schlecht) Rockhampton.
Muyrmeleon erythrocephalus Leach Moreton Bay. (Ein Myrmeleon
s. str. und kein Glenurus, wie Hagen angibt).
Glenurus pulchellus Rbr. Rockhampton.
Formicaleo striola Wlk. Rockhampton.
Bubo Dietrichiae Brau. Rockhampton, Brisbane.
? Bubo sp.? Larva. (Ascalaphiden - Larve vide diese Verhandl.
1867 p. 966). Rockhampton, Ost- Australien.
Bd. XIX. Abhandl, p)
10 5 Fr. Brauer:
Von den Pellew -Inseln:
Neurothemis fluctuans g Br.
+
Von den Viti-Inseln:
Rehyothemis dispar Brau. Vanua Balavu.
_—_— Pantala flavescens Fbr. Vanua, Balavu.
Orthemis pectoralis Brau. Viti Levu.
Diplax trivialis Rbr. Viti Levu.
Formicaleo subpunctulatus Brau. Oneata.
Chrysopa n. sp. schlecht. Ovalau, Viti Leyu.
Hydromanicus ruficeps Brau. Ovalan.
Von den Samoa-Inseln:
Pericnemis anmulata Brau.
Aus Chile:
Stenoperla annulnta Brau.
Perla Gayi Pict.
Porotermes grandis n. sp. ? var. v. P. quadricollis Rbr. (26.
long. c. al.)
=” Libellula Leontina Brau.
__—— Plyllopetalia stietica Hag.
Pericnemis annulata n. sp. Samoa-Ins. (Unreifes g). [2770 a].
Flügel lang und in der Mitte ziemlich breit, besonders gegen den
Vorderrand etwas grüngelblich, nach hinten zu fast vollständig hyalin,
Adern schwarzbraun. Hinterrand am Ende des Sector trianguli superior,
subnodalis und nodalis etwas vorgezogen, dazwischen seicht buchtig,
Sector medius vor dem Nodus, subnodalis vom Nodus und nodalis in der
Mitte zwischen Nodus und Pterostigma entspringend, die beiden ersteren
enden hinter dem Pterostigma. Flügel bis etwas ausser die Basalpost-
costalquerader gestielt. Vorderseite des Vierecks im Vorderflügel °/, der
hinteren, im Hinterflügel fast die Hälfte derselben betragend. Sector
trianguli inferior beiläufig in der Mitte zwischen Ursprung des Sect.
nodalis und Pterostigma endend. Vorderrand an der Stelle an der er das
Pterostigma trifft, einen kleinen Absatz bildend, letzteres mehr einge-
zogeu. Pterostigma über einer Zelle, weiss, in der Mitte trübe, das des
Vorderflügels fast, elliptisch, die Vorderseite '/, kürzer, die hintere in
die äussere Seite übergehend, heller, verdickt und letztere erst nahe
dem Rande feiner. Nodus 3 Zellen ausserhalb des Vierecks. 18—20 Post-
eubitalqueradern.
Kopf oben schwarzbraun, die Oberlippe ganz, die 2 Fühlerglieder
vor der Borste am Ende weiss, Unterseite weissgelb, neben den Augen
pechbraun. Oben neben den Ocellen jederseits ein heller Punkt. Pro-
Beschreibung neuer Neuropteren. 11
thorax oben schwarzbraun mit 2 gelben Flecken nebeneinander, dessen
Hinterrand ganz, abgerundet.
Thorax vorne schwarzbraun, etwas grün metallisch, die Mittel-
kante gelblich. Die vom Vorderflügel herabziehende Naht in einer hell-
gelben Strieme liegend; Brustseiten gelb, unter den Vorderflügeln mit
breiter, unter dem Hinterflügel mit schmaler, nach unten schwindender,
brauner, etwas grünmetallischer schief nach den Hüften laufender Strieme
(undeutlich durch Verletzung des Thieres). Unterseite und Beine weiss-
gelb, letztere an den Knieen dunkler; Dornen schwarz, viel länger als
ihre Abstände von einander. Erster Hinterleibsring schwarzbraun, der
Grund, und ein schnialer Ring am Ende gelblich, zweiter Ring oben
pechbraun, am Vorderrand ein schmaler weisser, am Hinterrand ein
breiter schwarzbrauner Ring, Unterseite weisslich, die Genitalien pech-
schwarz. Dritter Ring 2'/;mal so lang als der 2., pechbraun, am Vorder-
rande mit feinem weissen, am Hinterrand mit dunkelbraunem und vor
diesem mit weisslichem Ring, der sich seitlich nach vorne zu einem
Längswisch erweitert. 4. Ring scheint ebenso gefärbt, der Rest fellt.
Die dunklen Ringe scheinen beim reifen Thiere metallisch zu werden. —
Die zwei Zellreihen ausserhalb des Pterostigma sind nicht regelmässig
und erscheinen nur im rechten Vorder- und linken Hinterflügel durch
1-3 Zellen, dagegen sind im linken Vorderflügel die Randqueradern an
dieser Stelle alle gabelig. Die Art unterscheidet sich von allen Amphi-
enemis-Arten durch die Mündung der Sectores trianguli inf., medius und
subnodalis, welche weit ausserhalb des Ursprungs des Sector nodalis
und theilweise erst hinter dem Pterostigma liegt. Sie bildet daher streng
genommen eine besondere Untergattung und passt nach dem von Selys
gegebenen Gattungscharakter nicht vollständig in diese Gattung. Am
Thorax vorne scheint eine helle Antehumerallinie zu sein.
Länge bis zur Basis des 4. Hinterleibsringes A46"!M-
Länge des Hinterflügels . ..... = nun. ned.
Kopibreiteir 2 ayiononeitsf wich at. Aral ea kakkr
Asrion cingillum nov. sp. Australien, Rockhampton.
(4542). g. Flügel bis zur Basalpostceostalquerader gestielt. (Gruppe
Hieroglyphicum m. Nov.-Reise). Vorderseite des Vierecks der Vorderflügel
Y,, der Hinterflügel kaum '/% der hinteren betragend. Vorderseite des
Pterostigma nahezu Y, länger als die hintere, äussere dadurch sehr
schief, innere kurz. Flügel hyalin, Adern schwarz, Pterostigma gelbweiss,
in der Mitte trübe und nach aussen etwas dunkler.
Kopf oben mit Einschluss der Oberlippe und der Basalglieder der
Fühler schmutzig blaugrün (nicht metallisch), stark weisslich behaart.
Die Borste der Fühler und das Glied vor derselben schwarz, ebenso eine
, P
12 Fr. Brauer:
schmale Querbinde über die 2 hinteren Nebenaugen, die sich seitlich
bis zu den Augen erstreckt, dieselben längs des Innenrandes einsäumt
und hinten mit einer schwarzen Querlinie am Hinterhaupt verfliesst,
wodurch der Raum oben hinter den Augen gänzlich eingefasst wird.
Unterseite des Kopfes hellgelblich, neben den Augen weisslich bestäubt.
Prothorax oben schwarz, 2 x-förmige Mittel- und zwei grössere Seiten-
flecke (einer jederseits) grünblau, der Rand fein weisslich, der Hinter-
rand ganz, halbrund. Thorax vorne blaugrün, mit schwarzer Mittelstrieme
und jederseits an der vom Vorderflügel herabziehenden Naht mit schwar-
zer schmaler Seitenstrieme eingefasst. Brustseiten hell blaugrau in der
Mitte mit schiefer grünlicher kaum abgegrenzter und nicht viel dunk-
lerer Strieme von den Flügeln zu den Hüften laufend. — Die Kante
unter den Flügeln fein schwarz. Beine schwarz, Hüften und Trochan-
teren, Beugseite der Schenkel und Streckseite der Schienen blau. —
Erster Hinterleibsring blau, oben an der Basis ein schwarzer, viereckiger
Fleck, der den Hinterrand breit blau lässt, die äusserste Kante daselbst
erst einen feinen schwarzen Ring bildend. Zweiter Ring oben blau, in
der hinteren Hälfte ein metallisch schwarzer, vorne in zwei seitliche
Spitzen ausgezogener, hinten durch einen schmalen blauen Ring vom
schwarzen Hinterrande, bis auf eine schmale schwarze mittlere Verbin-
dungslinie, getrennter Fleck. 3. bis 6. Ring unten blau, oben schwarz-
grün metallisch, am Vorderende mit zwei kleinen blauen dreieckigen
Flecken, am Hinterende mit einem auch auf die Unterseite übergreifen-
den schwarz metallischen Ring, der oben von der Grundfarbe kaum
absticht. Die übrigen Ringe fehlen.
(4543). © Rothgelb, Kopf neben den hinteren Nebenaugen mit
feiner schwarzer Linie, die bis zum Innenrande der Augen reicht und
diesen fein säumt. Hinterhaupt rothgelb. Fühlerborste und ein Quer-
strich vor dem vordern Nebenauge schwarz. Prothorax innerhalb des
Randes und Hinterlappens mit feiner schwarzer Linie eingefasst, oben
3höckerig, der Hinterrand ganz. Thorax vorne etwas dunkler rothgelb
mit einem blaulichen Ton. In der Mitte mit 3 feinen schwarzen Linien
(die Mittelkante und 2 dicht neben ihr laufende).
Die vom Vorderflügel herabziehende Naht fein schwarz etwas metal-
lisch. Brustseiten heller gelb, Beine gelb, die Vorder- und Mittelschenkel
aussen gegen das Knie zu mit schwarzer Strieme, die Beugseite der
Schienen und Tarsen sowie die Gelenke der letzteren und die kurzen
Dornen schwarz. Hinterleib rothgelb, erster Ring mit zwei kleinen durch
eine schmale Mittellängslinie getrennten schwarzen Punkten in der
Basalhälfte. Am Hinterrand jederseits ein kleiner schwarzer Punkt.
3. Ring mit schwarz metallischer, hinten erweiterter, den Vorder- und
schwarzen Hinterrand nicht erreichender Längslinie; 3. bis 6. Ring
unten hellgelblich oben metallisch schwarzgrün, am Grunde mit hellem
Beschreibung neuer Neuropteren. 13
röthlichen oder weisslichen Ring, am hinteren Ende die schwarze Farbe
nach unten greifend einen breiten Ring bildend und vor diesem vereng
wodurch die gelbe Farbe nach oben vordringt, so dass von oben gesehen
seitlich ein heller Punkt erscheint. 7. und 8. oben fast ganz schwarzgrün
metallisch, an letzterem die schwarze Farbe hinten nicht nach unten
verlängert, 9. Ring gelb mit 2 schwarzen dreieckigen Flecken, deren
Spitzen den schwarzen Hinterrand nicht erreichen. Letzter Ring gelb,
am Hinterrande stark herabgedrückt und in der Mitte schmal und tief
spitzwinklig ausgeschnitten. Anhänge etwas kürzer als der Ring, drei-
eckig, spitz, rothgelb, am Grunde schwärzlich, leicht gegeneinander-
geneigt. Eiklappen gelb, Scheidentaster gelb, etwas das Ende überragend.
Pterostigma weissgelb, kaum über einer Zelle. Alles übrige wie beim Jg.
=
Körperlänge (g' bis zum 6. Ring inel.. © ganz) 28 ann,
kange;des Hinterflügels‘. . .. . 2... . A, 418:,
Agrion aeruginosum n. sp. ©. Rockhampton (4544).
Flügel bis zur Basalposteostalquerader gestielt (Gruppe Hiero-
glyphicum). Vorderseite des Vierecks der Vorderflügel 1, des Hinter-
flügels /, so lang als die hintere. Sect. triang. inferior im Vorderflügel
hinter dem Ursprung des Sect. nodalis endend. Sector subnodalis vom
Nodus, Medius vorher entspringend, beide nach dem Ursprung sehr
genähert. Vierecke dem Hinterrande fast parallel wie bei Platycnemis-
Arten (vielleicht bildet diese Art eine neue Gattung dieser Gruppe).
Pterostigma rhombisch, über einer Zelle, blass, am Rande weiss gesäumt,
von schwarzen Adern gefasst. Die 3 Fühlerglieder vor der schwarzen
Borste rothgelb und fast gleichlang. — Der ganze Körper oben rost-
braun, Kopf unten heller, grüngelb bleich, ebenso die Brustseiten und
Beine, an letzteren die Hinterschenkel an der Streckseite mit schwarzer
Linie und alle mit solchen kurzen Dornen. Hinterleib von der Gesammt-
farbe, unten bleich, die Mittelrinne schwarz. Erster Ring mit 2 dunk-
leren Wischen oben am Grunde, 2.—5. mit braunem schmalen Ring am
Ende, 6. nach hinten ganz bräunlich, 3. etwas mehr als %mal so lang als
der 2. Das Hifiterleibsende fehlt. Prothorax am Hinterrande fast ganz,
nur in der Mitte etwas in Form eines gerade abgestutzten schmalen
Lappens aufgebogen.
Körperlänge bis zum 6. Ring inel. ... . 3ymm.
Kepthbrege main: nt, ROTE
Länge des Hinterflügels . ........ 20,
14 Fr. Brauer:
Asrion (Ischnura) distigma n.sp. (ohne Nr. bei 4539) Rockhampton.
g. Flügel glashell. Pterostigma im Vorderflügel kurz, die Aussen-
seite etwas weniger schief als die Innenseite, die Hinterseite etwas in
die dahinter liegende Zelle bogig eingedrückt, — tief schwarz, der vor-
dere äussere Winkel hell weiss, im Hinterflügel dasselbe rhombisch,
weisslich, in der Mitte kaum getrübt, beide etwas weniger als eine Zelle
überstellend. Vorderseite des Vierecks im Vorderflügel 1%, im Hinter-
flügel Y, so lang als die hintere. Oberlippe und Kopf bis zur Fühlerbasis
(inclusive) weiss, eine schmale Basallinie an ersterer und eine breitere
über den Clypeus ziehende glänzend schwarzblau metallisch. Die % Glieder
vor der Fühlerborste und diese selbst schwarz, die Grundglieder weiss.
Kopf oben schwarz an der Schläfenfläche nach innen von jedem Auge
ein runder bleicher grünlichblauer Fleck. Nebenaugen roth. Unterseite
des Kopfes mit Einschluss der Fläche unter den Augen weisslich. Pro-
thorax schwarz, am Hinterrande ganz, kaum aufgebogen, der Seitenrand
schwielig gelbweiss, weiss behaart. Thorax vorne schwarzgrün metallisch,
Jederseits mit schmaler blaugrüner Antehumerallinie. Brustseiten bleich
weisslich gelb, die Mittelnaht oben mit schwarzem Strichehen. Beine
weiss, die Aussenseiten der Schenkel und Schienen und die Tarsen
schwarz. Erster Hinterleibsring bleich blauweiss, in der Basalhälfte mit
hinten abgestutztem dreieckigen metallisch schwarzem Fleck. 2. Ring
oben schwarzblau metallisch, unten weisslich, 3.—7. Ring oben metallisch
schwarzgrün, am Grunde mit 2 sehr kleinen weissen Querflecken, unten
bleich weisslich oder grünlich; 8. und 9. Ring blau, ganz am Grunde
oben ein schmaler schwarzer Halbring. 10. Ring oben schwarz, die weiss-
lichblaue Farbe der Unterseite springt seitlich nach oben als dreieckiger
Fleck vor, der am Vorderrande zweimal eingekerbt erscheint. Der Hinter-
rand des Ringes ist kaum erhoben und seicht, aber breit halbrund aus-
gerandet, die Enden des Ausschnittes treten wenig vor und bilden keine
deutlichen Spitzen. Die oberen Anhänge erscheinen von oben schwarz,
und liegen nach aussen, sind dreieckig, so dass die Spitze in der Ver-
längerung des Seitenrandes des letzten Ringes liegt; dicht neben dieser
ragt nach innen die stark hakig einwärts gebogene äussere Spitze der
unteren Anhänge vor, welche weiss sind mit schwarzer Spitze. Seitlich
gesehen erscheint oben eine kleine Vorragung von den Ecken des Aus-
schnittes am 10. Ring, in der Mitte die stumpf dreieckigen oberen An-
hänge, und unter diesen die fein spitzigen unteren Anhänge, deren
Spitze in dieser Lage ebenfalls gerade nach hinten gerichtet und so
lang als die der oberen erscheint. Mittelrinne bis zum 8. Ring schwarz,
die letzten und theilweise der 8. unten bleich.
KoorpenlängeH ‚3 ae: een
Bänge/des Hinterfiigels .. .. . . er 16.
= » "blinveriewges t. Mr. ON, rn Sole
Besehreibung neuer Neuropteren. 15
Bubo Dietrichiae n. sp. (4531 und 2780) Brisbane, Moreton Bay,
Rockhampton.
©. Fühler ?®% so lanz als die Flügel, die Basalglieder bis zum
5. Geisselglied gelb, die übrigen schwarz, am Ende etwas knotig, gegen
die kurze Endkeule zu kaum kürzer werdend. Geissel aus circa 44 Gliedern
zusammengesetzt. Enakeule schwarz etwas kurz behaart. Gesicht gelb,
längs der Stirnmitte unter den dicht beisammenstehenden Fühlern eine
braune Strieme. Enden der Oberkiefer braun. Stirne jederseits mit
weissem Haarwirbl, die Grundglieder der Fühler vorne sparsam weiss,
hinten schwarzhaarig, innen ein dichter aufrechter Schopf langer weisser
Haare. Scheitel schwarz mit langem solchen Haarschopf. Hinterhaupt in
der Mitte breit gelb mit einer feinen Längsfurche, seitlich hinter den
Augen glänzend schwarz. amı Schläfenrande der Augen ein nicht ganz
nach oben reichender, nach unten innen winklich erweiterter gelber
Saum. Prothorax schwarz mit gelbem Vorder- und Hinterrand. Meso-
und Metathorax oben schwarz mit fleckiger gelber breiter Rückenstrieme
und langen zottigen schwarzen seitlichen Haarbüscheln, besonders auf
ersterem. Beide Brustringe an der Seite graubraun, jeder mit schiefer,
in zwei rhombische Flecke getheilten breiten gelben Strieme von hinten
und oben nach vorne und unten, überdiess zottig weisshaarig. Beine
kurz, zart. gelb, Hüften grauschwarz, Behaarung der Schenkel greis,
Mittel- und Elinterschenkel aussen vor der Spitze mit, schwarzem Strich,
Schienen mit einigen längeren schwarzen Borsten, Tarsen dunkler gelb,
an der Beugseite schwarz, mit vielen schwarzen kurzen Borsten. Schienen-
sporne fast gerade, schwarzbraun, die des ersten Beinpaares so lang als
die 2 ersten Tarsenglieder, die des 3. Paares so lang als das 4. und
halbe 2. Glied zusammen. Klauen schwarz, wenig gebogen, so lang als
das letzte Tarsenglied, unter denselben zwei eben so lange feine Borsten
dicht nebeneinander. Hinterleib beiläufix halb so lang als der Vorder-
fügel, die Rückenplatten des 4.—7. Ringes orangegelb mit breitem
schwarzen Seitenrand, der am hinteren Ende jederseits nach oben etwas
punktartig erweitert ist, und schmalem schwarzen Hinterrande; 8. Ring
schwarz, letzter sehr kurz, gelb. Unterseite schwarz, nur die äusserste
Basis gelb, die Bauchplatten fein gelb gerandet, Verbindungshaut gelb,
am 3.—6. Ring oben schwarz gesäumt mit gelbem Punkt, der am 7. fehlt.
Der ganze Hinterleib fast nackt, oben mit sehr wenigen zerstreuten
re Haaren, an der Basis etwas mehr und greishbaarig, sowie die
Unterseite, das Ende dichter und gröber schwarz behaart.
Flügel lang, die vorderen mässig breit, die hinteren viel kürzer,
schmal, beide an der Spitze fast abgerundet kaum winklig. Erstere am
Grunde des Hinterrandes mässig ausgeschnitten, letztere dort ganz, die
Wurzeln beider gelb und dicht zottig greis und schwarz gemischt
behaart. Adern schwarz, Vorderrandader im ersten Viertel, Subcosta und
Radius im ganzen Verlauf fast gelblich, vor dem Pterostigma dunkler,
dort wieder gelbweiss, Postcosta nur ganz an der Wurzel gelb, sonst
tief schwarz, die % letzten Längsadern fast im halben Verlauf erweitert
und hellgelb. Flügelhaut glashell, Pterostigmagegend kreidenweiss sammt
den Queradern (4--5) diese schwarz beborstet. Ausserhalb derselben die
Flügelspitze rauchig braun, besonders um die Adern dunkler, die
äusserste Spitze wieder heller. 28 Costalqueradern im Vorderflügel,
48—20 im Hinterflügel, 17 Queradern im Sectoralstreif des Vorderflügel,
43 in dem des Hinterflügels, 21 Cubitalzellen in jenem, 43 in diesem.
Subeostalfeld leer. Postcosta (Hagen’s d. i. Cubitus medius) im Hinter-
16 Fr. Brauer:
flügel so gegabelt, dass die hintere Zinke fast senkrecht zum Hinterrand
geht und etwas oder kaum gebrochen erscheint. Man kann dadurch die
Postcosta für einfach halten, obschon deren winklige Ausbiegung an
der Theilungsstelle sowie die grössere Stärke der Zinken von den Zellen
der Nachbarschaft schon mit freiem Auge leicht zu erkennen sind. Sector
radii mit sieben Aesten.
Koörperlänpes:nniaeiee re
Länge des Vorderflügels . . .......32
Hinterfiüugelss mer et) „une. 27
Breite des Viorderflügels/@. 1. Lin Bagın ve 8 =
R, » Hinverflünelse ERSrar Fur well
Länge: ders Kühler I es er 2a
Spanne u ee: a eo 7 ln
Formicaleo subpunctulatus n. sp. Viti-Inseln, Oneata (071) 2?
Fühler länger als Kopf und Thorax zusammen, schlank, Grund--
glieder glänzend pechschwarz, an dem Ende fein gelb geringelt, Geissel
schwarz, die Enden der Glieder fein gelb gesäumt bis zum Ende der
schlanken Keule, diese nur oben dunkler durch Verstreichen der gelben
Säume. Stirne quer über die Fühlerbasis glänzend schwarz, unterhalb
sammt der Oberlippe weiss. — Scheitl gelbgrau mit glänzend schwarzer
Querkante die in der Mitte zurückgezogen ist und eigentlich aus zwei
zusammenstossenden jederseits in der Mitte etwas verdickten Bögen
besteht. Hinter der Kante jederseits eine schwarze Kreislinie, die sich
nach vorne und aussen verdickt und dadurch schneckenartig erscheint.
Zwischen ihr und dem Augenrand noch ein dunkler Punkt. Auge metallisch.
Thorax gelbgrau, mit sehr feiner heller Mittellinie, neben welcher jeder-
seits eine undeutlich begrenzte dunkelgraue Strieme verlauft. Meso- und
Metathorax undeutlich schwarzgrau und gelb gefleckt neben der Mittel-
linie. Brustseiten grauweiss und weiss fein behaart. Beine mässig zart,
kurz, gelb, Vorderschenkel schwarzbraun vor der Spitze mit gelben
Ring, Schienen mit zwei schwarzen Ringen, Mittel- und Hinterschenkl
gelb mit dunklem Halbring vor der Spitze, Mittei- und Hinterschienen
unter dem Knie an der Beugseite mit einem Halbring und am Ende mit
ganzem Ring von schwarzer Farbe; Enden aller Tarsenglieder schwarz.
Behaarung am Grunde der Beine und am Vorderschenkel greis, sonst
borstig schwarz. Sporne gebogen, rothbraun, ebenso die Klauen. 4. und
9. Hinterleibring schwarzgrau etwas weisslich bestäubt, letzterer am
Vorder- und Hinterrand undeutlich gelb gefleckt, 3, Ring oben mit
gabeligem oranggelben Fleck am Grunde, hinter diesem mit solchem Wisch
längs der Mittelkante und am Hinterrande jederseits mit einem solchen
dreieckigen Fleck auf grauem Grunde; 4. dem 3. gleich, 5., 6. und 7.
in der Basalhälfte mit breitem dreieckigen orangegelben Fleck sonst
schwarz, am Hinterrande seitlich gelb. 8. und 9. gelb, bei ersterem die
Basis bei letzterem das Ende geschwärzt. Unterseite gelblich. Behaarung
am Ende weiss nebst einigen schwarzen Borsten.
Flügel schmal und lang, byalin, Adern, mit Ausnahme der einfarbig
weisslichen Costa, abwechselnd schwarz und weiss gefärbt, und zwar
ist die Subcosta am dichtesten, der Radius weitläufiger und der Cubitus
(Posteosta Hgs.) mittelmässig weit schwarz gefleckt. Die kleineren
Zweige sind blasser gefärbt. Von der den Hinterrand nicht erreichen-
den Anastomose der Postcosta zieht eine Vena spuria bogig nach Innen
Beschreibung neuer Neuropteren. 17
und dann dem Hinterrande parallel; an der Anastomose selbst ein
sichelförmiger rauchgrauer kleiner Fleck, am Ende des Cubitalfeldes ein
grösserer und vor demselben im Discoidalfelde 2 kleine Punkte.
Hinterflügel sehr schmal, spitz, nur am Ende des Cubitalfeldes
mit dunklem Punkt. Pterostigma schwach milchweiss, im Vorderflügel
am Grunde kaum schwärzlich beraucht und dort meist eine kleine Quer-
ader, sonst die Costalqueradern bis dorthin einfach und nicht verbunden.
Körperlänge, „0. une udunte ef
Hammer des, Biihlers® m. 0 naar are
9 U Vordentiamels na urn 8 rn
\ » Hinterflügels ........%2% „
En 0 Hinberlerbesan ameann nee = 318 1 m
DPaunune Zeuge cher Bnplelahe ar um
Breite des Vorderlügels „x. -veser enen O9
R 5 ERNERDUSES "45 ansaind u Ya
Stenoperla annulata n. sp. (6155) Chile.
g Schwärzlichgrün, hell blaugrün marmorirt, die Flügeladern punk-
tirt. Kopf schwärzlichgrün, die hinteren Nebenaugen grösser als das
mittlere, schwarz. Das Hinterhaupt hinter letzteren einen queren Wulst
bildend. Oberlippe gerade abgestutzt. Kiefertaster dick. 1. und 2. Glied
sehr kurz, 3. und 4. mehr als doppelt so lang etwas plattgedrückt, unter
sich gleich, 5. etwas kürzer schlank elliptisch, ihre Farbe schwarz, die
Enden der Glieder heller, blaugrün. Unterseite des Kopfes sammt den
kurzen Lippentastern schmutzig blaugrau. — Erstes Fühlerglied dick
eylindrisch etwas platt, 2. viel dünner fast ebenso lang, am Ende etwas
dicker, die 3 folgenden sehr kurz, die übrigen Geisselglieder successiv
länger und schlank keulenförmig, um das äussere Ende fein behaart.
Fühler im Ganzen fast schwarz, die Geissel undeutlich bläulichgrüu
heller geringelt, indem hie und da ein Glied heller gefärbt ist. Prothorax
grünlich schwarz, so breit als der Kopf, etwas breiter als lang, hinten
etwas schmäler werdend, der Vorderrand und eine schmale Mittelrinne
glatt, die Fläche jederseits stark rauh und in den Vertiefungen heller,
mehr grau. Unterseite weisslich, vorne grünlich, hinten etwas gelblich.
Meso- und Metathorax grauweisslich, die Schulterbuckeln besonders des
ersteren schwärzlich grün, sowie dessen Brustseiten, die Unterseite
beider weisslich gelb. Beine hell weisslich blaugrün. Vorderschenkel
aussen schwärzlich grün, an der Innen- und Streckseite ebenso gefärbt
mit weisslichblaugrünen Punkten 3mal geringelt, Vorderschienen aussen
blauweiss, innen ebenso, mit 4—6 schwarzen Ringen, Mittel- und Hinter-
schenkel innen vor der hellen Spitze mit breitem schwarzen Wisch oder
Ring, aussen schwarz mit blauweissen Punkten, unten tief schwarz
punktirt, Schienen des 2. und 3. Paares an der Beugseite und theilweise
innen von der Gesammtfarbe hell, aussen mit 5—6 nach unten breiteren
schwarzen Ringen und einer Längsfurche; unter dem Knie am ersten
Fünftel an der Streckseite eine glänzend schwarze Querkante, segment-
artig an allen Schienen. Füsse schwarz sammt den Klauen und kurzen
herzförmigen Haftlappen. Erstes Tarsenglied !/; kürzer als das 3., 2. sehr
kurz. Hinterleib schwarz, am Ende oben blaugrün dunkel, unten glän-
zend schwarzbraun, weisslich flaumhaarig; letzte Rückenplatte halb-
kreisförmig, mit einer tiefen glänzenden mittleren Längsfurche, seitlich
davon hinten knotig verdickt. Letzte Bauchplatte gross, längs der Mitte
tief rinnenartig eingezogen, am Hinterrande halbrund erweitert. Das
Bd. XIX. Abhandl. 3
18 Fr. Brauer: Beschreibung neuer Neuropteren.
ganze Hinterleibsende stark nach oben und vorne gebogen. Schwanz-
faden am Grunde sehr dick, grünschwarz, die Glieder anfangs kurz und
breit, dann länger werdend, am Ende lang, fein weisslich dicht und
kurz behaart (25 Glieder erhalten). Nach innen von jedem Schwanzfaden
dringt nach oben und aussen jederseits ein starker Fortsatz heraus,
dessen Basis breit, das Ende lang und schlank fingerförmig und vor der
stumpfen Spitze verengt erscheint. Zwischen diesen der Penis. Flügel
lang und breit, in allen Feldern mit vielen Queradern, in den Hinter-
flügeln auch im Hinterfelde. Vorderflügel grau, an der Wurzel blaugrün,
Jede Zelle weisslich gesäumt. Adern grün punktartig beraucht, die Vor-
derrandader und die Spitze alternirend weisslich und schwärzlich punktirt.
Die Queradern blassbraun, die Hinterrandadern schwärzlich, der Radius
hellgrün.
Am Grunde des Costalfeldes, in der Mitte der Basalzelle des Cubi--
talfeldes und vor der letzten Längsader hinter der Basalzelle je ein
schwarzer Wisch, der letztgenannte schwielig und glänzend. Hinterflügel
sehr breit und weisslich hyalin, die Costa und Spitzenrandader schwarz
punktirt, der Radius hell grün, die übrigen Quer- und Längsadern
bleich weisslich.
Das kais. Museum in Wien besitzt ein Weibchen dieser Art, wel-
ches etwas grösser ist und am Hinterleibe folgende Unterschiede zeigt:
Letzte Rückenplatte flach querhalbmondförmig am freien Rande ganz,
von der Bauchplatte überragt. 7. (4. letzte) Bauchplatte durch eine
Mittellängsfurche getheilt, jede Theilplatte in der Basalhälfte längs
dieser Furche mit leistenartig umgebogenem angedrückten Rande, am
Hinterrande rundlich ausgezogen, daher der ganze Hinterrand des 7. Rin-
ges 2lappig. 8. Ring vertieft mit mittlerem Längskiel, 9. sehr kurz, 10. in
2 dreieckige Lappen auslaufend, die unten eine Strecke verbunden, oben
tief ausgehöhlt sind. Die Nymphe gleicht einer Perla-Nymphe, zeigt aber
auf den Flügelscheiden die Anlage zahlreicher Queradern und sehr breite
seitlich platt gedrückte kurze Schenkel, sowie kürzere dickere Kiefer-
taster mit % kurzen Basalgliedern.
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Körperlänge re a arz 220 tamenan) Ad. Ir Dali
Länge des Vorderflügels ... . . 8, 42.
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SPA or. DE aan eiylake ade 18 D. 85 „
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Afterfaden (soweit sie erhalten). 8 ,„ AR, 2
Fühler - n cr le 22 „ (ganz).
Breite der Vorderlügel ..... 7, IE
5 „ Himterluügeln „2... 15 „ Aa 9
Obschon ich nicht weiss ob diese Art ihre Flügel wie Stenoperla
prasina Nwm. cylindrisch zusammenlegt, so stelle ich sie doch vorläufig
in diese Gattung, da die Taster mit M’Lachlans Beschreibung über-
einstimmen und von Eusthenia abweichen.
ee nn
Beiträge zur Dipteren - Fauna Oesterreichs.
Von
Josef Mik
k. k. Professor am Gymnasium zu Freistadt in Oberösterreich.
Hiezu eine Tafel.
Vorgelegt in der Sitzung vom 43. Jänner 1869.
I. Zwei neue Dolichopoden-Genera.
1. Eucoryphus”) noy. gen.
d: Hypostoma latum, sub oculos paullulum descendens; absque
taenia transversali elata, apice subrotundatum. (Fig. 1.) Palpi longe
exserti, latissimi, proboscidi crassae leviter incumbentes. Antennae bre-
ves, medio capiti insertae; articulo primo superne nudo; secundo trans-
verso, inferne gibboso pilisgque longis obsito; tertio transverso, piloso,
bieorni: cornu anteriori valde elongato, erecto: posteriori brevi, setä
dorsali nudiusculä huie impositä. (Fig. 2.) Frons latissima, longitudine
hypostomatis, obcordato-impressa et per totam longitudinem suturä inter-
mediä. Oculi velutini. Thoracis dorsum setosum, ante scutellum impressum.
Seutellum setis duabus marginalibus. Abdomen segmentis quinque, cy-,
lindricum, postice obtusum; 'segmento quinto paullo angustato; ante
ineisuras setulis. Hypopygium inclusum. Pedes crassiusculi; metatarso
postico setis nullis, articulo sequenti longiori. Alarum nervus cubitalis **)
et discoidalis subrecti, paralleli; nervus analis brevis ; cellula discoidalis
alae margini posteriori modice approximata.
©. Hypostoma (Fig. 3) ut in mare latum, sed brevius, sub oculos
non descendens, triangulariter impressum, in medio suturä transversali.
Palpi minus lati. Proboscis longior, fere longitudine oculorum, conoidea,
*) &v schön, 400vp77 der Scheitel.
”*) In der Terminologie des Flügelgeäders folge ich Dr. Schiner (über das Flügelgeäder der
ipteren; Verhandl. der zool.-bot. Gesellschaft in Wien, 186%).
3 EX
20 Josef Mik:
apice deorsum versa. Antennae eadem insertione ut in mare, articulo
secundo et tertio transverso, formä vulgari, hoc piloso, antice leviter
emarginato; aristä exquisite dorsali, biarticulatä, crassä, porrectä. (Fig. 2).
Frons suturä longitudinali ut in mare,. supra antennas sulcä transver-
sali, arcuatä. Oculi nudi. Abdomen segmentis sex, apice subacutum,
segmento sexto maxima ex parte occulto. Pedes temuiores. Omnia cetera
ut in mare.
Species typica: Eucoryphus Brunneri n. sp. (Fig. 5) list weiter
unten beschrieben].
Ein wunderbares Geschlecht, und in der Fühlerbildung einzig
dastehend und dadurch auch von allen bisher aufgestellten Dolichopoden-
Gattungen verschieden. Eucoryphus steht in naher Verwandtschaft mit
drei Gattungen, welche Herr Löw in seiner Dolichopoden - Monographie
im 2. Theile der Smithsonian miscellaneous colleetions (Washington 1862)
in Folge des zu künstlich durchgeführten Systemes, weit auseinander
bringt. Es sind diess die Gattungen Diostracus Lw., Thinophilus W ahlb.
und Medeterus Fisch. Von allen dreien unterscheidet sich unsere Gattung
durch die Fühlerbildung und deren Insertion auf der Mitte des Kopfes.
Es ist nicht leicht zu sagen, welcher von den drei angeführten Gattun-
geu Bucoryphus anzureihen sei; ich halte ihn trotz des verschiedenen Ader-
verlaufs im Flügel, doch noch am meisten mit Medeterus verwandt. Ich habe
mich überzeigt, wie sehr das Weibchen von .Eucoryphus mit seinem Ein-
drucke vor dem Schildchen den Weibchen jener Medeterus-Arten gleicht *),
welche kürzere Beine mit gelben Knieen haben, deren Cubital- und
Discoidalader minder convergirend sind und deren Fühlerborste nicht
vollkommen apical ist. Jedenfalls vermittelt die neue Gattung sehr schön
den Uebergang von Diostracus zu Medeterus einerseits und von Medeterus
zu Thinophilus anderseits und zeigt deutlich, dass die Bekleidung des
ersten Fühlergliedes der Dolichopoden nur einen künstlichen Eintheilungs-
grund für diese Thiere abzugeben im Stande ist.
2. Oncopygius nov. gen.
Hypostoma oculis brevius, in utroque sexu angustum, in femina
paullo tantum latius quam in mare; proboscis cum palpis formatione
vulgari; antennae breves: articulo primo supra nudo, secundo transverso,
tertio brevi, subrotundo, piloso, aristä apicali. Thorax ante scutellum non
impressus. Scutellum setis duabus marginalibus. Pedes graciles, anteriores
in mare ornati; metatarso postico spinis nullis, artieuli seguentis dimidio
*) Doch sind Zucoryyphus-Weibchen mit jenen von Medeterus nicht zu verwechseln, wenn man
bedenkt, dass ihre Fühler in der Mitte des Kopfes eingefügt sind, ihr Rüssel kegellörmig ist und mit
der Spitze nach abwärts sieht, ihr e Stirn eine Längsfurche und das Untergesicht einen dreieckigen Ein
druck besitzt.
Beiträge zur Dipteren-Fauna Oesterreichs. 21
breviore. Abdomen in mare elongatum, gracile, a lateribus non com-
pressum, segmentis sex, in femina latius, segmentis quinque. Hypopygium
liberum, sub ventre inflexum, longe pedunculatum, erassum, appendicibus
exterioribus longissimus. Alae latae, nervo cubitali et discoidali satis
sinuato-arcuatis, absque nervo anali.
Die Beschreibung der typischen Art habe ich unter dem Namen
Systenus ornatus m. in den Verhandl. der zool.-bot. Gesellschaft zu Wien
1866 p. 305 gegeben und daselbst schon bemerkt, dass die Art zur Er-
richtung einer neuen Gattung vollständig berechtige, und daher damals
schon für sie den Namen Oncopygius, der auf das auffallend ange-
schwollene Hypopygium hinweist, vorgeschlagen.
Hier sehe ich mich noch veranlasst, als fragliches Synonym zu
Oncopygius ornatus m. den von Herrn Löw in seinen „neuen Beiträgen“
Nr. 5, 1857 p. 7 beschriebenen Hypophyllus distans @ hierherzuziehen,
so dass H. distans Lw. eingezogen werden müsste. Hierzu veranlassen
mich Angaben Herrn Löw’s selbst, die alle genau mit den Weibchen
meines Oncopygius ormatus übereinstimmen. Das Untergesicht für ein
Hiypophyllus-Weibchen schmal, Vorderbeine ohne Stachelborsten, der
eigenthümliche Aderverlauf im Flügel, namentlich aber das Fehlen der
Analader und die durch ihren breiten schwarzen Rand ausgezeichneten
Schüppchen sind Merkmale, welche die Art zu sehr vor anderen kenn-
zeichnen und welche Hypophyllus distans und Oncopygius ornatus ge-
meinschaftlich zukommen. Die Nacktheit des ersten Fühlergliedes, die
apicale Stellung der Fühlerborste und die kaum angedeutete schwielige
Verdickung am Ende der Discoidalader konnte der Beobachtung Herrn
Löw’s, als er seine Beschreibung anfertigte, leicht entgangen sein. —
Bezüglich der Verwandtschaft von Oncopygius mit S'ystenus und Hypo-
phyllus habe ich bereits bei der Beschreibung von Onopygius ornatus 1. c.
gesprochen. Auch diese Gattung zeigt die Unhaltsamkeit der systemati-
schen Anordnung der Dolichopoden durch Herrn Löw in dem oben
eitirten Werke. Die Raphinen anderer Autoren bilden bei Löw gleich-
falls eine eigene Abtheilung, deren kennzeichnendes Merkmal das kahle
erste und das verlängerte dritte Fühlerglied mit apicaler Borste ist; ent-
weder gehört Systenus Lw. nicht in diese Abtheilung, oder die ganze
Abtheilung fällt durch Anreihung von Oncopygius m. an Systenus, die
doch beide gewiss sehr nahe verwandt sind. Ich werde nächstens eine
Gattung publiciren, welche ich für eine neue Art einstweilen in meiner
Sammlung ausgesteckt und welcher ich den Namen Dasyarthrus gegeben
habe. Es ist ein Rhaphium mit erstem stark beborsteten Fühlergliede
und freiem gestielten Hypopygium, und dient als Beweis meiner soeben
gemachten Bemerkung, dass das System der Dolichopoden in Folge der
letzten monographischen Arbeit Herrn Löw’s noch immer nicht feststehe.
22 Josef Mik:
II. Beschreibung neuer Arten.
1. Phthinia Winnertzii n. sp. g.
Ferrugineo-ochracea, thorace concolori, hypostomate luteo, palpis, fronte,
antennarum flagello, abdominis fasciis latis apicalibus, segmentisque
primo, secundo, septimo et articulo anali, exceptis genitalibus,
omnino fuseis; alis fuscescentibus, nervo mediastinali pone medium
decursus sui nervulo transversali cum subcosta conjuncto. Long.
corp. 7a.
Ochergelblich. Fühler etwa dreimal so lang als Kopf und Brust-
stück zusammen; die Wurzelglieder gelb, die Geisselglieder blass
schwarzbraun, sehr lang, walzlich, mit dichter, fahlgelber, fast zottiger
Behaarung. Stirn und Scheitel schwarzbraun, Untergesicht gelb, Taster
schwärzlichbraun; Augen schwarz. Rückenschild gelb, ungestriemt;
Hinterrücken und Schildchen gelb. Schwinger gelb mit brauner Keule.
Hinterleib gelb mit breiten, schwarzbraunen Binden am Hinterrande des
dritten bis sechsten Ringes, welche etwa drei Viertel der Ringe ein-
nehmen; erster, zweiter und siebenter Ring ganz schwarzbraun, ebenso
der kurze Analring; Genitalien gelb, die Haltzange mässig gross, nicht
breiter als der Hinterleib, ihre Arme an der Basis etwas angeschwollen,
an der Spitze häkchenartig nach einwärts gebogen und von oben besehen
einen dreieckigen Raum umschliessend, in welchen ein kleines, unpaares
Organ vom Ende des Hinterleibes her hineinreicht (Fig. 7); der Anal-
rıng am Bauche in einen abstehenden, stumpfen Zipfel vorgezogen
(Fig. 8). Die Behaarung des Hinterleibes bräunlich, gegen das Ende zu
fast zottig. Beine gelb, die hintersten Schienen und Füsse mehr bräun-
lich, alle Schenkelringe mit schmalem, schwarzbraunen Rande, die
Sporne der Schienen braun. Die beiden vorderen Beinpaare in Folge der
verlängerten Tarsen ausserordentlich lang (1499), Schienen der Vorder-
beine kürzer als jene der Mittelbeine, so lang als die Schenkel; Schienen
der Mittelbeine Y, kürzer als die Schenkel; Tarsen haardünn, an den
Vorderbeinen länger als an den Mittelbeinen, an ersteren viermal, an
letzteren kaum dreimal so lang als die betreffenden Schienen, Meta-
tarsus der Vorderbeine beinahe dreimal so lang als die Schienen und
länger als jener der Mittelbeine, an beiden Paaren länger als die
übrigen Fussglieder zusammengenommen; Hinterbeine kürzer und etwas
stärker; Schenkel und Schienen länger als an den vorderen Beinen;
Füsse '/, länger als die Schienen; Metatarsus kürzer als die Schiene,
aber etwas länger als die übrigen Fussglieder zusammen. Flügel ziemlich
intensiv graubraun tingirt mit dunkelbraunem Vorderrande; die Media-
stinalader mündet genau über der Stelle, wo die Cubitalader aus der
Subcostalader entspringt und ist etwas jenseits ihrer Mitte mit der Sub-
costalader durch eine Querader (Randfeldquerader nach Winnertz)
Beiträge zur Dipteren-Fauna Oesterreichs. 23
verbunden (Fig. 9); das sich als Querader darstellende Basalstück der
Cubitalader (mittlere Querader nach Winn.) klein, etwas schräge und
etwas jenseits der Basis der Discoidaladergabel liegend; die Analader
unterhalb der Gabelbasis der Posticalader abbrechend.
Ich fing ein Männchen dieser ausgezeichneten Art, welche ich mir
dem bekannten verdienstvollen Mycetophiliden-Monographen zu widmen
erlaube, bei Görz Anfangs Mai 1365 in einem feuchten Laubwalde zu-
gleich mit .Bolitophila cinerea Meig. Sie ist die grösste unter den bisher
durch Winnertz bekannt gemachten Arten und mit Pthinia gracilis
Winn. zunächst verwandt. Sie unterscheidet sich von dieser, so viel ich
aus der Beschreibung Winnertz’ entnommen habe, ausser durch die
Körpergrösse auch durch das gelbe Untergesicht, durch die dunklen
Taster, durch den ganz schwarzbraunen siebenten Hinterleibsring und
das ebenso gefärbte Afterglied, besonders aber durch die Stellung der
die Mediastinal- und Subcostalader verbindenden Querader, indem sich
diese bei Pth. graeilis nächst der Mündung der Mediastinalader befinden
soll, während sie bei unserer Art nahe der Mitte dieser Ader gelegen
ist. Von Pihinia humilis Winn. und thoracica Winn. unterscheidet sie
sich unter anderem durch die Zeichnung des Hinterleibes.
2%. Dolichopeza opaca n. sp. J et 2.
Pallide nigrescenti-fusca, fronte cum vertice absque pruina albicante ;
dorso thoraecis opaco; alarum furcä discoidali ramulis petioli bre-
vioribus aut summum ejus longitudinem aequantibus. Long. corp,
% Gleicht an Grösse und in mehreren anderen Merkmalen .Dolicho-
peza sylvicola Curt. so, dass es genügend sein wird, die Unterschiede
anzuführen.
Die Stirn ist braun, ohne Spur einer graulichweissen Bestäubung;
die hinter der Quernaht des Rückenschildes beginnende Mittelstrieme
und das Schildchen, namentlich aber der Halswulst sind weisslich; der
Rückenschild zwischen Halswulst und der Quernaht ohne allen Glanz,
von rückwärts besehen drei breite, dunklere, wenig deutliche Längs-
striemen zeigend, von welchen die zwei seitlichen nicht dunkler sind als
die mittelste; diese wird nach hinten zu schmäler und ist daselbst durch
eine hellere Linie getheilt; der Metatarsus der Hinterbeine ist bis über
seine Mitte hinaus braun, dann schneeweiss; die Zinken des vordersten
gegabelten Zweiges der Discoidalader sind kürzer oder höchstens so
lang als der Stiel (Fig. 10). — Bei D. sylwicola Curt. ist Stirn und
Scheitel mit einem weisslichschimmernden Reife überzogen; die hinter
der Quernaht des Rückenschildes beginnende Strieme und das Schildchen
sind wohl blassbraun aber nicht weisslich, der Halswulst ist noch dunkler
9A Josef Mik:
braun; der Discus des Rückenschildes stark glänzend, wie polirt, mit
drei dunklen, ziemlich scharf begrenzten Längsstriemen, von welchen
die zwei seitlichen dunkler als die mittelste, fast schwarz, und vorn
deutlich abgekürzt sind; der Metatarsus der Hinterbeine ist nur am
Wurzeldrittel braun, weiterhin schneeweiss; die Zinken der Discoidal-
ader-Gabel sind länger als der Stiel (Fig. 11).
Die neue Art dieser bisher nur durch eine, eben nicht häufige Art
vertretenen Gattung entdeckte ich im vorigen Sommer an einer dicht
bewaldeten Stelle des Hochmoores (3000° über d. M.) nächst Rosenhof
bei Freistadt und es glückte mir zwei Pärchen derselben zu erhaschen;
sie gleicht, wie überhaupt, so auch in ihrem langsamen Fluge, während
dessen man von dem Thiere wegen der Dunkelheit seines Aufenthaltsortes
nichts als die weissen Tarsen magisch einherschweben sieht, ihrer
Schwester, welche ich gleichfalls an feuchten dunklen Waldstellen
während meines Aufenthaltes in Görz von Ende April bis Ende August
mehrfach zu beobachten Gelegenheit hatte.
Ich sehe mich hier veranlasst, dem gräflich Kinsky’schen Forst-
und Güterdirector zu Freistadt, Herrn L. Hlawa öffentlich meinen Dank
auszusprechen, da er, gewohnt, gemeinnützige Bestrebungen nach Kräften
zu fördern, auch mir mit grösster Bereitwilligkeit rathend und unterstützend
an die Hand ging, so dass es mir ermöglicht wurde, die ihm unterstehen-
den, sowohl in faunistischer als floristischer Beziehung äusserst interessan-
ten Forste bei Rosenhof mit Erfol@ durchforschen zu können.
3. Clinocera trinotata n. sp. g.
Schistacea, dorso thoracis olivaceo-fusco; pedibus nigricantibus: femoribus
antieis spinis nullis; hypopigii lamellis dorsalibus simplieibus; alıs
fusco-maculatis: parte tertia apicali maculä tantum wunä, ramo
anteriori furcae cubitalis rectangulariter oriente, cellulä discoidali
antice latä. Long. corp. Ar4M-
Schiefergrau. Untergesicht breit, graulich-weiss; Rüssel schwarz,
sackartig vorstehend; die Taster, die kurzen Backen und der Hinterkopf
schiefergrau bestäubt, die sehr breite Stirn olivenbraun; Scheitel mit
geordneten schwarzen Borsten, Augenhinterrand mit weisslichen Wim-
pern; Fühler schwarz. Rückenschild olivenbraun mit zwei deutlichen,
genäherten, schwarzbraunen Längsstriemen, zwischen denselben etwas
heller; die schwarzen Borsten stehen in 4 Reihen; Brustseiten schiefer-
grau, welche Färbung sich über die von der Schulterbeule bis zur Flü-
gelwurzel reichende, erhabene Längslinie etwas auf den Rückenschild
hinaufzieht, Hinterrücken und Schildchen schiefergrau, letzteres nächst
der Spitze mit zwei genäherten, schwarzen Borsten. Schwinger braun,
durchscheinend; die fast rudimentären Schüppchen schwarzbraun mit
Beiträge zur Dipteren-Fauna Oesterreichs. 25
fahlen Wimpern. Hinterleib schiefergrau, in gewisser Richtung, nament-
lich an den Seiten, in’s Grünliche ziehend, an der Basis mit längerer,
weisslicher Behaarung, sonst fast kahl. Die Bauchschienen des 4, bis
6. Ringes jederseits mit grossem, runden Stigma; 7. Ring wie gewöhn-
lich am Rücken tief eingesenkt und daher sehr schmal; Hypopygium
schwarz, mit dünner grauer Bestäubung, zweigliederig, das erste Glied
nach oben beiderseits mit einer kegelförmigen, mit fahlen Härchen be-
kleideten Erhabenheit, an deren Vorderseite sich je eine kleine, ein-
fache, schmale, pflugschaarförmige, sehr kurz behaarte Lamelle befindet;
an der Unterseite dieses Gliedes einige schwarze Borsten; zweites Glied
halb so lang als das erste, kegelförmig, am Ende etwas aufgebogen,
daselbst ein unpaares, fadenförmiges, gelbbraunes Organ (pennis) tra-
gend, welches nach oben und vorwärts gerichtet ist und mit seinem
Ende zwischen die Erhabenheiten des ersten Gliedes reicht. (Fig. 12).
In seiner Ruhe ist das Hypopygium etwas erhoben und an die Einsen-
kung des siebenten Hinterleibsringes angedrückt, so dass der After
beinahe kolbig erscheint. Hüften mit graulicher Bestäubung und fahl-
gelber Behaarung; Schenkel schwarz, von der Wurzel her etwas grau-
lich bestäubt, die vordersten dicker als die übrigen, unterseits mit feinen,
weisslichen, abstehenden Härchen, welche an der Schenkelbasis etwas
länger sind, aber keineswegs als Borsten gedeutet werden können;
Mittelschenkel unterseits mit kurzen, weisslichen Härchen, daselbst vor
der Spitze wie die Hinterschenkel mit einem längeren, schwarzen Börst-
chen; ausser der angegebenen Bekleidung alle Schenkel mit gleich-
mässigen, kurzen, ziemlich dichten und wenig abstehenden, schwarzen
Härchen bedeckt; Schienen und Tarsen schwarzbraun, fast schwarz mit
schwarzer, kurzer Behaarung ohne alle Borsten; die Schienen der hin-
tersten Beine fast ein Drittel kürzer als die Füsse, Metatarsus etwas
kürzer als die übrigen Fussglieder zusammengenommen, das zweite
Fussglied länger als das dritte, das vierte am kürzesten, das Klauen+
glied noch einmal so lang als das vierte, sammt diesem etwas breiter
als die übrigen Fussglieder; Pulvillen schmutzig weiss. Flügel gross,
etwas graulich getrübt, mit schwärzlichbraunen Flecken in folgender
Anordnung: ein schiefliegender Fleck an der Wurzel der Cubitalader
erstreckt sieh bis zur Subcostalader und zieht sich über die kleine Quer-
ader; ein zweiter Fleck in Form einer Zackenbinde beginnt unter dem
gleichgefärbten Stigmaticalflecke, ohne diesen zu berühren, reicht auf
der Discoidalader am weitesten gegen die Flügelspitze und zieht sich
über die Queradern, welche die Discoidalzelle gegen die Flügelspitze zu
abschliessen, bis zur Posticalader; ein dritter, rundlicher Fleck an der
Wurzel der Cubitalgabel reicht etwas in die erste Hinterrandszelle
hinein; überdiess begleitet die Mündungen aller Längsadern und die
Adern, welche die hintere Basal- und die Analzelle nach vorn ab-
Bd. XIX, Abhandl. k
26 Josef Mik:
LG
schliessen, ein bräunlicher Schatten. Der Flügelvorderrand, ausser den
gewöhnlichen, schwarzen Härchen, an der Basis mit einigen längeren,
abstehenden Borsten, weiterhin mit nur in gewisser Richtung wahrnehm-
baren, kurzen, abstehenden Stachelbörstchen. Radialader wohl etwas
geschwungen aber nicht wellenförmig gebogen, Cubitalader kurzgegabelt,
die obere Gabelzinke sehr steil entspringend, sv dass sie mit der unteren
Zinke einen rechten Winkel bildet, in ihrem weiteren Verlaufe sich
gegen vorn fast rechtwinkelig umbiegend und, mit der untern Zinke
etwas divergirend zur Flügelspitze gehend *). Die Discoidalzelle ziem-
lich lang, am Ende erweitert. Vordere Basalzelle bedeutend länger als
die hintere, diese vorn etwas länger als die Analzelle, diese vorn quer
abgestutzt, aus der unteren Ecke ein Aederchen (Fortsetzung der Anal-
ader) entsendend, welches den Flügelrand nicht erreicht.
Ich fing ein g dieser Art an einer von herabtriefendem Wasser
benetzten Felswand in den Gasteiner Hochalpen mit Clinocera inermis
Lw. im August des Jahres 1867. Sie ist am nächsten verwandt mit
Clinocera varipennis Now. (Verhandl. des naturf. Vereines in Brünn VI.
1868 p. 85) gleichfalls einer Hochgebirgsart, unterscheidet sich aber
durch die einfachen Lamellen am Rücken des Hypopygiums, welche bei
Cl. varipennis zweiarmig, zangenförmig sind (Fig. 13); die Schienen der
hintersten Beine sind bei unserer Art fast ein Drittel kürzer als die
Füsse, während sie bei Cl. varipennis fast so lang als die Füsse sind **);
die Flügelflecken sind mehr bräunlich, die Radialader nur etwas ge-
schwungen, während bei Cl. varipennis die Flügelflecken, auch wenn sie
noch so bleich, mehr schwärzlich sind, die Radialader aber ziemlich
deutlich wellig verläuft.
Von ©l. inermis unterscheidet sich unsere Art durch die Flügel-
zeichnung (Fig. 14), indem ein isolirter Fleck auf der Discoidalader
fehlt, ferner durch die Gabelung der Cubitalader, da die obere Zinke
mit der unteren einen rechten, bei Cl. inermis einen spitzen Winkel
(Fig. 45) bildet, endlich durch die nur in gewisser Richtung sichtbaren
Dörnchen am Flügelvorderrande, während sie bei (7. inermis deutlich
*) An meinem Exemplare entspringt aus der Cubitalader jedes Flügels in der Gegend der
Mittelbinde ein steiles überzähliges Queräderchen, welches aber die Radialader nicht erreicht. Solche
Bildungen finden sich an vielen Olinocera-Stücken, namentlich bei geflecktflügeligen Arten, nicht selten
und öfter auch nur an einem Flügel. Ich besitze durch die Güte des Prof. Nowicki ein & von Clino-
cera varipennis Now., bei welchem der linke Flügel an besagter Stelle ein überzähliges Queräderchen,
der rechte aber deren vier enthält, von welchen drei sirahlenförmig aus einem Punkte auslaufen, das
vierte aber weiterhin aus der Cubitalader sich steil abzweigt. Auch an der Cubitalgabel zeigt sich
manchmal ein rücklaufendes Aederchen.
% =*) Nowicki gibt in der Beschreibung von CZ. varipennis . c. p. 87 an, dass der Fuss an
den Hinterbeinen nur um einige Millimeterzehntel kürzer sei als die Schiene. Es soll wohl daselbst
heissen: die Schiene nur um einige Millimeterzehnte] kürzer als der Fuss.
Beiträge zur Dipteren-Fauna Oesterreichs. 27
wahrnehmbar sind. Die männlichen Genitalien konnte ich bei Cl. inermis
njeht untersuchen. Mit Cl. fontinalis Hal. und Cl. Wesmaeli Macg. wird
sie wegen der unbewehrten Vorderschenkel nicht verwechselt werden
können.
4. Campsienemus mamillatus n. sp. g.
Obscure aeneus, antennis nigris; pedibus nigris, femoribus tibiisque
obscure virescentibus, nitidis; omnibus: pilis proprie obsitis; inter-
mediis ornatis: femoribus subtus ante apicem processu mamilliformi;
tibiis dilatatis, incurvis; metatarso secundo tarsorum articulo bre-
viori: ad basin extus setoso, setis fasciculum densum formantibus.
Long. corp. 2:5M-
Von gedrungenem Körperbaue und von dunkelerzgrüner, etwas ins
Olivengrüne hinneigender Färbung, mit mässigem Glanze. Fühler schwarz,
drittes Glied mässig lang, so lang als das erste, eiförmig, etwas zuge-
spitzt und deutlich behaart; Untergesicht schmal, erzgrün, oben mit
weisslichem Schimmer, nach unten zu erweitert und rothbraun ange-
laufen; Taster und Rüssel schwarz; Stirn sehr breit, erzgrün, mit starkem
Glanze, ober den Fühlern mit violettem Schimmer; Wimpern am hintern
Augenrande schwarz; Hinterkopf mit grünlichgrauer Bestäubung und
daher matt. Rückenschild vorn mit kupferbraunem Schimmer; Brustseiten
grünlichgrau bestäubt; Schwinger schwarz; Schüppcehen dunkelbraun mit
schwarzen Wimpern. Hinterleib in gewisser Richtung mit kupferbraunem
Schimmer und dunklergrünen Einsehnitten. Beine ziemlich stark, schwarz;
Hüften zart bläulichgrau bereift; Schenkel und Schienen mit metallisch
dunkelgrünem Schimmer; die Behaarung schwarz, an allen Beinen eigen-
thümlich, überdiess die Vorder- und namentlich die Mittelbeine von
besonderer Bildung; Vorderbeine (Fig. 16): Schenkel unterseits gegen
die Spitze zu mit längeren, wimperartigen Härchen; Schienen mit gleich-
mässigen, abstehenden Härchen und ausserdem aussen mit zwei längeren
abstehenden Borsten, gegen die Spitze zu mit einigen längeren, stär-
keren Haaren, so dass sie daselbst zottig erscheinen; das zweite, dritte
und vierte Tarsenglied deutlich erweitert und durch längere, an der
Spitze gekrümmte Haare innen gebartet, das zweite Glied aussen zottig;
Mittelbeine: (Fig. 17) Schenkel unterseits mit einem Borstenkamme, am
Spitzendrittel oben eingedrückt, nach unten mit einem warzenförmigen,
am Ende abgestutzten und mit kurzen Börstchen besetzten Fortsatze,
von da an bis zur Spitze dünner, an der Spitze selbst wieder etwas
wenig verdiekt und daselbst innen mit einem kleinen Börstchen; Schiene
stark erweitert im trockenen Zustande etwas gedreht, unterseits mit
borstlichen Wimpern, auf der Mitte eingebogen und daselbst aussenseits
mit einer langen, abstehenden Borste, kurz vor der Spitze mit einigen
a *
28 Josef Mik:
längeren Borsten; Metatarsus etwas kürzer als das nächste Tarsenglied,
nahe der Basis ein wenig eingeschnürt und eingekrümmt, daselbst mit
einer längeren Borste, hinter dieser Stelle nach aussen mit einem Büschel
sehr dicht stehender, borstenartiger Haare, so dass bei ungenauer Be-
trachtung der Metatarsus in einen seitlichen Lappen erweitert zu sein
scheint; die übrigen Tarsenglieder einfach und mit gewöhnlicher, etwas
längerer Behaarung; Hinterbeine länger als die vorderen, die Schenkel
unten zottig behaart, ebenso die Schienen, diese aber nur an ihrem
Wurzeldrittel; nebstdem fallen an den letzteren mehre zerstreute, ab-
stehende Börstchen auf; die Tarsen einfach und mit gleichmässiger Be-
haarung, welche kürzer als an den Mitteltarsen ist. Flügel etwas länger
als der ganze Körper, graulich, an der Stelle des gewöhnlichen Ein-
druckes auf der Discoidalader intensiver tingirt.
Ich streifte ein g' von Pflanzen neben einem Bächlein bei Wild-
bad-Gastein Anfangs August.
Die Art wird wegen der Bildung der Mittelbeine mit keiner der
wenigen, schwarzbeinigen Arten zu verwechseln sein. Am nächsten
steht sie Campsicnemus paradoxus Zett. (Dipt. scand. VII. 3092 von
Wahlberg mitgetheilt), bei welchem aber die Mittelschenkel einfach,
der mittlere Metatarsus länger als das nächste Tarsenglied sein sollen.
5. Eucoryphus Brunneri n. sp. g et ©.
Aeneo-viridis, polline denso einerascenti obtectus: genubus pedum flayis.
Sg Antennis, palpis proboscideque flavis, vertice utringue puncto
argenteo, thorace ad humeros maculis coeruleis, micantibus; articulo
secundo et tertio pedum anticorum breyibus, extus barbatis (Fig. 6);
hypopygii lamellis simplicibus, parvis, prominulis. Long. corp. 3UM-
Q Antennis palpisque fuscis, einereo-pollinosis, proboscide nigrä;-
vertice thoraceque immaculatis; pedibus simplieibus. Long. corp. 3:51"
g Metallisch-gelblichgrün, mit schwachem, kupferröthlichen Schim-
mer, mit dichter graulicher Bestäubung, so dass die Grundfarbe nur
sehr wenig durchscheint. Kopf von vornher etwas flachgedrückt, im
Leben prächtig gefärbt; bei gut conservirten Stücken erhalten sich
die Farben theilweise auch nach dem Tode. Augen länglich, kurz und
dicht behaart, metallisch blau mit grünem Schimmer; Untergesicht
(Fig. 1) breit, über dem Mundrande seitlich etwas erhoben, doch ohne
erhabenes oder eingedrücktes Querbändchen, ein wenig unter die Augen
herabgehend, am Ende beinahe abgerundet, die Färbung desselben hell-
gelbgrün mit sammtartigem Glanze; unter der Mitte zeigt sich ein gelb-
kraunes Querbändchen; unter diesem Bändchen ist die Farbe mehr
dunkelgrün und breitet sich ein Silberschimmer aus, welcher am Mund-
rande selbst am intensivsten ist. Taster weit vorstehend, breitgedrückt,
Beiträge zur Dipteren-Fauna Oesterreichs.
29
löffelförmig, vorn ausgerandet, den Rüssel nicht ganz bedeckend, blass-
gelb mit starkem Silberschimmer; Rüssel breit, bräunlich gelb, am Rande
dunkler, überall mit zartem Silberschimmer; Fühler wie in der Gattungs-
Diagnose angegeben gebildet (Fig. 2), gelb mit zartem Silberschimmer
übergossen; zweites Glied obenauf schwarz beborstet, unten am sack-
artigen Höcker mit langen, weisslichen Haaren, die Unterseite und das
lange, vordere Horn des dritten Gliedes mit zottiger, bleicher Behaarung,
das kürzere Horn an der Spitze braun, die darauf sitzende Borste weiss-
lich dünn und lang, das längere Horn weit überragend, bei starker Ver-
grösserung nur gegen die Spitze zu haarig erscheinend. Stirn sehr breit,
mehr als den dritten Theil der Kopfbreite einnehmend, so lang als das
Untergesicht, gegen die Fühler hin etwas verschmälert sammtartig, blau
mit spangrünem Schimmer, nach unten mit rothbraunen Schimmer
von der Seite besehen, ganz mit silberigem Reife übergossen; über den
Fühlern mit einem Eindrucke, der von vorn besehen einen verkehrt-
herzförmigen Raum einnimmt und mit seiner Spitze bis zum Schei-
teldreiecke reicht, überdiess mit einer schwarzen, linienförmigen Mit-
telfurche, welche sich vom Scheiteldreiecke bis zur Fühlerwurzel
erstreckt; Punktaugen stark glänzend, von vorn besehen türkisblau
Scheiteldreieck himmelblau, jederseits davon am Scheitel eine silber-;
weisse, sehr stark schimmernde, kleine, runde Makel, die nach un-
ten von einem sammtartigen, rothbraunen, unten grünen Schillerfleck
umgeben ist; dieser Fleck hat die Form eines Dreieckes, welches mit
seiner Spitze auf die Stirn herabreicht und sich an den innern Augen-
rand anlegt. Hinterkopf metallischgrün, weisslichgrau bestäubt, wenig
glänzend. Wimpern am hintern Augenrande sehr zart, weisslich, in einen
schütteren, gleich gefärbten Backenbart übergehend. Nach dem Tode
werden die Augen schwarzbraun, das braune Querbändchen am Unter-
gesichte verschwindet, die Stirn wird etwas dunkler, ebenso der hell-
blaue Scheitelfleck, die Ocellen, welche im Leben wie Edelsteine glänzen,
werden schwärzlich; in den meisten Fällen schrumpft das Untergesicht
zusammen und zeigt in Folge dessen unter den Fühlern einen seichten
Längseindruck, der vor dem Mundrande verschwindet, oft wird auch die
Stirn in Folge des Einschrumpfens schmäler, die beiden ersten Fühler-
glieder sind dann auch schwer wahrnehmbar. Rückenschild ganz vorn
mit Silberschimmer übergossen, an den Schultern mit zwei sammtartigen,
dunkelblauen, im Leben spangrün schimmernden Schillerflecken, welche
durch eine ziemlich schmale, silberschimmernde Längsstrieme auf der
Mitte von einander getrennt sind. Beborstung schwarz. Schüppchen braun
mit weisslicben Wimpern; Schwinger gelblichweiss mit gelbbraunem
Stiele. Hinterleib nur vor dem Hinterrande des ersten Ringes mit einigen
längeren, sonst mit kurzen schwarzen Börstchen besetzt, nicht zusammen-
gedrückt, der 5. Ring etwas schmäler als die vorhergehenden, das abge-
30 Josef Mik:
rundete, schwärzliche Afterglied an der Bauchseite mit zwei nach vorn
gerichteten, im Tode gerade nach abwärts abstehenden, einfachen, ziem-
lich schmalen, schwarzbraunen Lamellen, welche an der Spitze abge-
rundet und mit längeren, weissen Härchen bekleidet sind. Beine
bräunlichgelb; die Hüften, mit Ausnahme der gelblichen Spitze der
Mittelhüften ganz, die Schenkel von der Wurzel her bis über die Hälfte
hinaus schwärzlichgrün mit grauschimmernder Bestäubung, die Mittel-
und Hinterschienenı mit Ausnahme ihrer Wurzel, sowie alle Tarsen,
namentlich an der Spitze, mehr bräunlich; diese Bräunung an manchen
Exemplaren intensiver und sich dann auch etwas über die Vorderschienen
erstreckend. Die Schenkel ziemlich dick, besonders an dem vordersten
Beinpaare; Metatarsus dieses Paares länger als die zwei nächsten Fuss-
glieder zusammengenommen, diese verkürzt und erweitert und nach
aussen durch an der Spitze eingekrümmte Haare zierlich gebartet; viertes
und fünftes Tarsenglied dünner und länger, nach innen kurz gewimpert.
Beborstung mässig und zart, schwarz: Vorderschenkel ohne Borsten, an
den hinteren aussen vor der Spitze ein abstehendes Börstehen, an den
Schienen einige zerstreute Borsten. Flügel ziemlich breit, gelbbräunlich
tingirt, um die Adern besonders; der Abstand der Querader, welche die
Discoidalzelle schliesst, vom Flügelrande, auf der Posticalader gemessen,
so gross als die Querader selbst; Analader kurz und nicht sehr deutlich.
Q. Etwas grösser als das Männchen. Die Körperfarbe gleicht jener
des Männchens, nur ist die Bestäubung mehr olivenbräunlich. Kopf etwas
dicker und ohne allen Silberschimmer. Augen düster metallischgrün,
rothbraun schimmernd, unbehaart, nach dem Leben schwarzbraun; Unter-
gesicht von der Farbe des übrigen Körpers, matt, unter die Augen nicht
herabgehend, eingedrückt (Fig. 3), der Eindruck von Form eines Drei-
eckes, dessen Grundlinie gleich unter den Fühlern liegt, die Spitze bis
auf die Mitte des Untergesichtes reicht; über diese Spitze geht eine ein-
gedrückte Linie quer über das ganze Untergesicht; Taster schmäler als
beim Männchen, nicht ausgerandet, dunkelbraun mit dichter graulicher
Bestäubung, dem Rüssel fest aufliegend; dieser schwarz mit mässiger
graulicher Bestäubung, auffallend lang, beinahe von der Länge des Län-
gendurchmessers der Augen, dick und kegelförmig, mit der Spitze fast
gerade abwärts gerichtet (Fig. 4). Fühler dunkelbraun, mit dichter
graulicher Bestäubung, zweites Glied quer, oben mit längeren schwarzen
Borsten, unten nicht höckerig erweitert, mit kurzen, bleichen Härchen,
drittes Glied quer, kurz, vorn abgestutzt und ein wenig ausgerandet, so
dass die untere Ecke etwas vorspringt, diese mit einem Büschel bleicher
Härchen; au der oberen Ecke befindet sich die Borste und erscheint
somit rückenständig, sie ist deutlich zweigliederig, schwarzbraun, durch-
aus pubescent und daher dicker als beim Männchen, gerade vorwärts
gerichtet; nach dem Tode ist das zweite Glied abwärts geneigt. Stirn
Beiträge zur Dipteren-Fauna Oesterreichs. 31
und Scheitel einfärbig, von der Farbe des Untergesichtes, so breit und
so lang als beim Männchen, über den Fühlern mit einem tiefen mond-
förmigen Quereindrucke, welcher mit seinen Hörnern nach aufwärts
gerichtet ist, nach dem Tode durch Einschrumpfung der Stirn mehr gerade
erscheint, überdiess zieht sich über die ganze Länge der Stirn wie beim
Männchen eine linienförmige, schwarze Mittelfurche. Scheiteldreieck
höckerig vorspringend, Ocellen schwarz. Backenbart etwas dichter als
beim Männchen und mehr bräunlich. Rückenschild ohne Silberschimmer
und ohne die zwei Schultermakeln. Hinterleib sechsringelig, nach hinten
allmälig verschmälert, sechster Ring an der Spitze abgestutzt, wenig
sichtbar, Legeröhre ganz versteckt, glänzend schwarz. Beine einfach,
etwas dünner als beim Männchen und dunkler gefärbt, die Schenkel
mehr schwarzbraun, die Schienen an den hinteren Beinen auch fast
schwarzbraun, an den vordersten dunkelgelbbraun, die Knie in etwas
geringerer Ausdehnung gelb als beim Männchen und ebenfalls dunkler;
die Beborstung an den Schienen etwas zahlreicher; Flügel mehr graulich
tingirt, um die Adern wie beim Männchen bräunlichgelb.
Ich entdeckte die Art Ende Juli im Jahre 1867, bei Böckstein
nächst Bad-Gastein am Wege zum Nassfelde, und sammelte bis Mitte
August eine ziemliche Anzahl beider Geschlechter. Sie fand sich mit
Medeterus-Arten auf Felsstücken, welche an oben bezeichneter Stelle
lose herumlagen, und an Mauern, die aus demselben Materiale alldort
aufgeschichtet waren. Die Stelle kennzeichnet sich schon vom weiten
durch das häufige Vorkommen der Veilchenflechte an den Steinen. Die
Mänrschen waren zahlreicher; sie unterschieden sich sogleich von Mede-
terus durch das weithin flimmernde Silberköpfchen und durch ihre Art
beim Sitzen eine devotere Haltung einzunehmen, indem sie nämlich mit
dem Vorderkörper an die Unterlage mehr angedrückt sind, während sich
Medeterus mit diesem Theile, gestemmt auf die Vorderbeine, hoch
aufrichtet.
Ich widme diese ausnehmend prachtvolle Art dem rühmlichst
bekannten Entomologen, unserem hochverehrten Mitgliede, Herrn k. k.
Hofrath Dr. Carl Brunner von Wattenwyl. Möge er die Widmung
als Ausdruck einer besonderen Hochschätzung seiner grossen Verdienste
um die Orthopterologie wohlgeneigt entgegennehmen!
6. Leria barbigera n. sp. g'.
Obscure cinerea, silaceo-pollinosa; antennis, scutello, pedibus et ano
flavis; femoribus posticis in parte interna ante apicem fasciculo
setarum atrarum, longiorum. Long. corp. 6"- Jong. alarum 6MM-
Kopf rostgelb mit schwarzer Beborstung; Untergesicht lichter, zart
weissschimmernd, Backen weit unter die runden, ziemlich grossen Augen
32 Josef Mik:
herabgehend; Knebelborste lang, ausser dieser zwei Reihen kleiner
Börstchen, welche sich bis gegen die Hinterecke des Mundrandes er-
strecken, woselbst sich jederseits noch mehrere längere Borsten befinden;
Rüssel gelbbraun; Taster gelb, sehr schmal; Fühler rostgelb, drittes
Glied scheibenrund, mit langer, nackter, deutlich zweigliederiger Borste;
das erste Glied derselben kurz, verdickt, an der Basis gelblich, weiter-
hin schwarzbraun, das zweite Glied sehr verlängert, nur an der Basis
etwas verdickt, durchaus schwarzbraun; Stirn mehr als den dritten
Theil der Kopfbreite einnehmend, um das Scheiteldreieck herum und an
den Augenrändern mit ochergelber Bestäubung, so dass reine Stücke
eine nach hinten gabelig getheilte, rostgelbe Stirnstrieme zeigen; Scheitel
und Hinterkopf lehmgelb bestäubt, letzterer mit graulichem Schimmer
und über dem Halse mit schwarzbraunem Flecke. Rückenschild dicht
ochergelb bestäubt, die schwarzgraue Grundfarbe daher nur wenig
durchschimmernd, mit kürzeren, zarten und längeren, starken, schwarzen.
Borsten, von welchen die letzteren sechs geordnete Längsreihen bilden,
die ersteren unregelmässig zerstreut, nur auf der Mitte in einer Längs-
reihe geordnet stehen, und zwar da so dicht, dass sie eine linienförmige
Strieme zu bilden scheinen; Scehulterbeulen roströthlich, mit je einer
längeren, schwarzen Borste; Brustseiten mit Ausnahme der rostrothen
Quernaht und einer gleichgefärbten Makel unter der Flügelwurzel dicht
mäusegrau bestäubt, vor den Mittelhüften mit zahlreichen, schwarzen
Borsten, Hinterrücken mehr aschgrau bestäubt; Schildchen rostgelb, an
der Basis in geringer Ausdehnung grau, am Hinterrande mit vier langen,
schwarzen Borsten, sonst kahl; Schüppchen und Schwinger sehr blass
bräunlichgelb, fast weisslich, erstere weiss gewimpert, letztere mit an
der Basis dunklem Stiele. Hinterleib schwarzgrau mit spärlicher, gelb-
lichgrauer Bestäubung; Basis des ersten und der Hinterrand des fünften
Ringes schmal roströthlich, der fünfte Ring an der Bauchseite erweitert
und nach hinten in einen abgestutzten Zipfel ausgezogen; der sechste
Ring unsymmetrisch, links vor dem fünften Ringe vorragend, wie das
kolbige, unten mit einem rinnenförmigen Ausschnitte versehene Paarungs-
organ roströthlich; Bauch an der Wurzel und an der Spitze rostgelb.
Die Behaarung des Hinterleibes bilden schwarze, kürzere, zarte und
eben so gefärbte, längere Borsten, letztere in je einer geordneten Quer-
reihe vor den Einschnitten des zweiten bis fünften Ringes stehend.
Beine gelb mit schwarzen Haaren und Borsten; erstere sind an den
Schienen und Tarsen dichter, an allen Klauengliedern und an den hinter-
sten Schenkelringen länger, fast zottie. Die Borsten haben folgende
Anordnung: an den Vorder- und Hinterhüften je eine Reihe, an den
Mittelhüften ein Büschel längerer Borsten; an den Vorderschenkeln
unterseits eine, oben zwei, ziemlich geordnete Reihen längerer Borsten,
so dass die Schenkel oben und unten, weun auch nur schütter, gewim-
Beiträge zur Dipteren-Fauna Oesterreichs. 33
pert erscheinen; an den Mittelschenkeln fällt an der Aussenseite ziem-
Jich weit vor der Spitze, und an der Innenseite knapp vor der Spitze je
eine Borste auf, unterseits gegen die Spitze zu eine Reihe kurzer Wim-
perborsten; Hinterschenkel oberseits vor der Spitze mit zwei starken
Borsten, unterseits mit einer Reihe längerer, ziemlich dicht geordneter
Borsten, innen vor der Spitze durch ein Büschel steifer, gerade abste-
hender, dicker Borsten gebartet (Fig. 18); dieses Büschel ist aus acht
bis zehn, in einer Längsreihe dicht nebeneinander gereihten Borsten
gebildet, welche auf einem aus Warzenpunkten zusammengesetzten,
kohlschwarzen Längswulste eingefügt sind; hinter diesem Büschel steht
in derselben Reihe etwas entfernt noch eine dickere Borste, weiterhin
eine Reihe kleinerer Wimperborsten, die sich bis zur Schenkelwurzel
erstreckt. Alle Schienen mit deutlicher Präapicalborste, Mittelschienen
ausserdem mit einem Kranze ungleich langer Dornborsten an der Spitze,
Hinterschienen daselbst nur mit einer längeren Dornkorste und innen
auf der Mitte etwas angeschwollen. An allen Tarsengliedern stehen an
der Spitze Börstchen, welche ihnen an diesem Theile eine dunklere Fär-
bung verleihen. Klauen gross, schwarz mit gelber Wurzel; Haftläppchen
schmutzigweiss. Flügel so lang als der ganze Körper, verhältnissmässig
breit, sehr blass bräunlichgelb tingirt, mit gelbbraunen Adern; die Dorn-
börstehen am Vorderrande schwarz, ziemlich zahlreich und lang; der
Abstand der beiden Queradern von einander geringer als jener der
hinteren Querader vom Flügelrande auf der Discoidalader gemessen
(Fig. 19); hintere Querader etwas schief nach aussen gestellt, so dass der
obere Vorderwinkel der Discoidalzelle ein rechter, der untere ein spitzer
ist; kleine Querader genau auf der Mitte der Discoidalzelle stehend.
Zuerst wurde ich auf diese Art, welche sich von allen Lerien durch
den Borstenbüschel an der Innenseite der Hinterschenkel auszeichnet,
durch zwei Exemplare aufmerksam gemacht, die ich auf meiner Excur-
sion nach Rosenhof an den Fenstern des dortigen Schlosses gefangen
habe; später erhielt ich, und zwar noch anfangs November, in meiner
Wohnung zu Freistadt wieder ein Stück und fand auch im Freien auf
einer Wiese ein todtes, verstümmeltes Exemplar in einem Spinnengewebe.
Bei nachträglicher Revision meines in früheren Jahren zusammengebrachten
Materiales stiess ich auf ein zu dieser Art gehöriges Stück, leider aber
auch ein Männchen, aus Gastein, welches ich daselbst im Juli 1867 am
Fenster meiner Wohnung entdeckt hatte. Die Fliege scheint eine Ge-
birgsbewohnerin und nicht gerade selten zu sein.
7. Lispe apicalis n. sp. g-
Cinerea, palpis flavis, satis dilatatis; abdomine absque maculis mani-
festis; pedibus nigris, tarsis antieis simplieibus; alis cinerascentibus,
subhyalinis, apice conspicue infumatis. Long. corp, 6"
Ba. IX. Abhandl. 3
34 Josef Mik:
Aschgrau, etwas in’s Bräunliche ziehend; Gesicht dicht bestäubt,
mit silberweissem Schimmer und schwarzbraunen Reflexen, in der Mitte
zwischen den Gesichtsleisten seiner ganzen Länge nach mit goldbräun-
lichem Schimmer; Wangen mit einer Reihe zarter Börstchen; Knebel-
bart aus zahlreichen kleineren Borsten bestehend, welche auf das Unter-
gesicht bis zur Spitze des dritten Fühlergliedes hinaufreichen, unter
diesen Borsten sind jederseits zwei etwas länger und stärker, welche
jedoch nicht besonders auffallen; Mundrand mit dichten, langen Borsten;
Rüssel schwarz, Taster breit, röthlichgelb, aussen mit silberweissem
Schimmer; Fühler schwarz, kurz, drittes Glied länger als das zweite;
Borste mässig lang, gefiedert, die Fiedern oben zahlreicher als unten;
Augen im Leben sehr schön grün; Stirn schwärzlichgrau, an den Augen-
rändern ochergelblich bestäubt; Stirnstrieme dicht rostbraun bestäubt,
gegen die Fühler zu verschmälert; Hinterkopf dunkelgrau, wie der
Scheitel mit ochergelblicher Bestäubung. Rückenschild vorn mit vier
schwärzlichbraunen Längsstriemen, deren zwei mittlere bis zur Quernaht
reichen und deutlicher sind als die zwei seitlichen, da diese, nur in ge-
wisser Richtung besehen, sich bis zu den Schulterbeulen erstrecken,
sonst als dunklere Flecke vor der Quernaht erscheinen; hinter der Quer-
naht bei Besichtigung des Rückenschildes von der Seite her sind drei
schmale, schwarzbräunliche Striemen wahrnehmbar, von welchen die
mittelste sich fast bis zum Schildehen erstreckt, die beiden seitlichen
kürzer sind und die Fortsetzung der seitlichen Strieme vor der Quernaht
bilden; die Bestäubung des Thorax ist aschgrau, am Rücken mit bräun-
lichem Schimmer, an den Schultern und ganz vorn zwischen den zwei
Mittelstriemen heller grau, fast weisslich, an den Brustseiten gleichfalls
heller grau; Schildehen schwarz mit dichter, Hinterrücken schwärzlich
mit spärlicher, aschgrauer Bestäubung; Schüppchen weiss, blassröthlich-
braun gerandet; Schwinger rostbraun. Hinterleib dicht aschgrau be-
stäubt mit bräunlichem Schimmer, ohne eigentliche, scharfbegrenzte,
dunkle Makeln, von rückwärts besehen, bei von vorn einfallendem
Lichte, mit dunkelgrauen, breiten, dreieckigen Flecken am ersten,
zweiten und dritten Ringe, welche mit der Spitze nach vorn gerichtet
sind und am Hinterrande der Ringe die ganze Ringbreite einnehmen;
überdiess zeigt sich bei der angegebenen Besichtigung an diesen Ringen
eine undeutliche, schmale, an den HBinschnitten unterbrochene Mittel-
strieme; der kurze Afterring ist hellgrau, an den Seiten schwärzlich.
Die Beborstung ist schwarz, am Ende des Hinterleibes besonders auf-
fallend. Beine schwarz mit aschgrauer Bestäubung, alle Schienen an der
äussersten Basis rostbraun; Metatarsus aller Beine so lang als die vier
folgenden Tarsenglieder zusammen, an den vorderen Beinen einfach; die
Tarsen der Hinterbeine deutlich verkürzt, der Metatarsus unten äusserst
seicht ausgeschnitten, daher er sanft gebogen erscheint. An allen Schen-
Beiträge zur Dipteren-Fauna Oesterreichs. 35
keln nebst der kürzeren Behaarung mehrere Reihen geordneter, langer,
schwarzer Borsten, so dass sie nach oben, aussen und unten hin gewim-
pert erscheinen; Schienen und Tarsen mit kurzer, dichter Behaarung, an
der Aussenseite der ersteren nebst dieser Behaarung noch Wimpern,
welche an den Vorder- und Mittelschienen kürzer und dichter, an den
Hinterschienen länger und schütterer sind; überdiess fallen einzelne,
gerade abstehende Borsten vor der Spitze aller Schienen, an den
Mittel- und Hinterschienen auch auf der Mitte auf. Flügel (Fig. 20)
graulich tingirt mit dunklen Adern, an der Spitze durch eine schwärz-
liche Trübung wie beraucht; diese Trübung ist an der Radial-, Cubital-
und Discoidalader am auffallendsten.
Die Art kann wegen der angeführten Flügeltrübung mit keiner
bisher bekannten verwechselt werden; im Habitus gleicht sie am meisten
der Lispe monacha Schin.
Ich sammelte 2 Männchen dieser neuen Art, welche sich im Leben
durch ihre schön grünen Augen von den ihr verwandten gleichfalls dick-
leibigeren Lispen schon aus der Ferne unterscheidet, in der Brigittenau
bei Wien im Herbste 1868 an einer Lache.
III. Zur Richtigstellung der Geschlechter von Scatopse transver-
salis Löw.
Herr Löw bemerkte, wie es scheint nicht ganz ohne Ahnung, in
der Einleitung zu seiner monographischen Arbeit über die Scatopsinen
(Linnaea entom. I. 1846), dass die Geschlechter bei Scatopse nicht immer
leicht zu unterscheiden seien. In der That hat er sich in dem Geschlechte
der von ihm ]. ec. beschriebenen Se. transversalis geirrt, indem diese Be-
schreibung nach einem Männchen, und nicht, wie er angibt, nach einem
Weibchen gefertigt wurde. Das Weibchen blieb ihm unbekannt. Ich fing
es im Herbste 1868 im Lichtensteingarten in Wien in mehreren Exem-
plaren, auch in Copula, und waltet nun über die Geschlechter von
Scatopse transversalis kein Zweifel mehr, da ich einige Weibchen während
sie Eier ablegten zu beobachten und auch die Genitalien beider Ge-
schlechter zu untersuchen Gelegenheit hatte.
Das Weibchen unterscheidet sich ganz auffallend vom Männchen
Der Hinterleib ist etwas kürzer, am Ende weniger breit als betm Männ-
chen, mit kurzer, abgestutzter, weisslichbrauner, gewöhnlich nur ganz
wenig vorragender Legeröhre; die Flügel überragen nicht oder nur wenig
den Hinterleib, sind etwas kürzer als beim Männchen, um die dieken
Vorderrandsadern beraucht (Fig. 21), an der Spitze mit scharf begränztem,
runden, schwarzen Flecke und daselbst deutlich zusammengezogen; das
als Querader auftretende Basalstück der Cubitalader ist schräge gegen
die Flügelwurzel zu gestellt, die Querader, welche die Discoidalgabel
ee
3%
36 Josef Mik: Beiträge zur Dipteren-Fauna Oesterreichs.
mit der Cubitalader verbindet schräge gegen die Flügelspitze, die Zin-
ken der Discoidaladergabel gegen die Mündung zu sind convergirend,
die Analader ist nicht sehr steil gegen den Flügelhinterrand gebogen.
Das Männchen hat einen etwas längeren, am Ende breiteren, abge-
stutzten Hinterleib, im gewöhnlichen Zustande ohne vorragende Geni-
talien; beim leisesten Drucke auf den Hinterleib tritt der häkchenartig
nach aufwärts gekrümmte, dünne, schwarze Pennis hervor. Die Flügel
überragen den Hinterleib ziemlich weit, sind ganz glashell (Fig. 22),
an der Spitze abgerundet; das Basalstück der Cubitalader und die Quer-
ader zwischen letzterer und der oberen Zinke der Discoidalgabel sind
steil, die Zinken dieser Gabel divergiren beinahe etwas an ihrer Mün-
dung, die Analader ist steil nach abwärts gebogen.
Noch habe ich zu erwähnen, dass Scatopse transversalis bestimmt
eine Myrmecophile ist. Nach Herrn Löw’s Mittheilung wurde sie in
Ameisenhaufen gefunden; auch ich traf sie unter Ameisen (.Lasius
brunneus Latr.) zwischen den Rindenrissen einer Pyramidenpappel, sah
sogar wie ein Männchen von einer Ameise mit den Fresszangen gehalten
und fortgetragen wurde, ohne einen Schaden dabei erlitten zu haben.
Leider konnte ich weiter diessbezügliche Beobachtungen nicht mehr
anstellen.
Erklärung der Tafel.
Fig Eucoryphus Brunneri Mik, Kopf des g' von vorn.
is B ” „» Fühler des g.
o») ” ) 9» Kopf des Q von vorn.
» . » 9» 9 % „ von der Seite.
5 y ” a en g, sammt der Grösse der Fliege.
Vorderfuss des g
Phthinia Winnertzii Mik, Hinterleibsende des g' von oben.
5 „5 en " 9» „ von der Seite.
„» Flügel, "sammt dessen Grösse.
Dolichopera opaca Mik, Flügel, sammt Grösse.
Dolichopeza sylvicola Curt., Flügel.
. Clinocera trinotata Mik, Hinterleibsende des g von der Seite.
n varipenmis Now. 4 SR -.-;
- trinotata Mik, Flügel sammt Grösse.
> 5 inermis Lw., Flügel.
. Campsicnemus mamillatus Mik, Vorderbein des g.
» Mittelbein des g.
Leria bar bigera Mik, Hinterbein des g.
Surag „»„ Flügel sammt Grösse.
» 20. Lispe apicalis Mik, Flügel sammt Grösse,
„ 21. Scatopse transver salis Lw., Flügel des @, sammt Grösse.
DAR. = » » Flügel des g.
ir
2.
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A
5
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7.
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10.
11.
12
13
14
45
16
17.
18.
—esse > —
Beiträge zur Flora von Griechenland
und Ureta.
Ven
Dr. Emanuel Weiss, k. k. Corvettenarzt.
Vorgelegt in der Sitzung vom 2. December 1868.
In den Monaten März bis Juni 1867 hatte ich als Bordarzt Sr. Maj.
Kanonenboot Velebich Gelegenheit, Zante, Syra und Canea auf Creta
kennen zu lernen und ein Herbarium der dortigen Flora anzulegen. Da
sich bei dessen Bearbeitung einige Arten und Formen als noch unbe-
schrieben heraustellten, so dürfte es einiges Interesse haben, ein Ver-
zeichniss der ganzen Ausbeute mit den sich gelegentlich ergebenden
Bemerkungen zu veröffentlichen. Hiebei habe ich kleinere Sammlungen,
von Herrn Erber auf Syra und Tinos angelegt und mir von Hrn. Hochw.
P. Totter gütigst geliehen, sowie von Herrn Seekadeten Gustav Beer
bei Pyraeus und Corinth, ferner auf Aegina und Rimolo bei Milos und
in den Umgebungen der Suda-Bucht bei Canea erbeutet, an systemati-
scher Stelle eingereiht. Auch wurde ich bei der wegen Mangels au
Compendien (von Boissier’s classischer Flora orientalis sind bisher nur
die Thalamiflorae erschienen) ziemlich schwierigen Bearbeitung von Herrn
Hofrath v. Tommasini durch Zumittlung einschlägiger Werke, sowie
von den Herrn Dr. Ascherson in Berlin, Boissier und Prof. Reuter
in Genf durch Revision meiner Determinationen gütigst unterstützt.
Möge es mir erlaubt sein, allen genannten Herren für ihre freundschaft-
liche Theilnahme an dieser Stelle meinen innigsten Dank abzustatten.
Um einige Einsicht in den jahreszeitlichen Wechsel der betreffen-
den Floren zu ermöglichen, werde ich mit (Fr.) und (S.) die Frühlings-
und Sommerpflanzen bezeichnen und hier eine Aufzählung meiner meist
6—8stündigen Ausflüge anreihen: Zante 25. März; Syra 31. März,
%., 7., 12. und 18. April, 26. Mai, 2. und 46. Juni; Canea 23. u. 28. April,
38 Dr. Em. Weiss:
5., 12. und 19. Mai, 29. Juni. — Die Erber’sche Sammlung von Tinos,
in dessen „Bemerkungen zu meiner Reise nach den griechischen Inseln“,
(Zool.-botan. Ges. 1867 p. 855) erwähnt, wurde im April und Mai, die
Beer’sche zu verschiedenen Jahreszeiten angelegt.
Auf der umfangreichen und herrlich eultivirten Insel Zante konnte
ich wegen Mangel an Zeit (wir lagen nur 36 Stunden daselbst vor
Anker) nur die nächste Umgebung der gleichnamigen Stadt, das frucht-
bare Thal westlich vor ihr, und den etwa 1000‘ hohen Berg Skopö, eine
halbe Stunde nach Süden entfernt, besuchen. Erstere boten eine üppige
Schutt-, Rain- und Feld-Flora, letzterer zwischen den ihn grösstentheils
bedeckenden immergrünen Sträuchern, sowie auf dem ihn krönenden
steilen Felsgipfel mehrere mir neue Arten. Die Vegetation war Ende
März etwa in dem Grade entwickelt, wie in den Umgebungen Wiens
zu Pfingsten.
In Syra hatte ich das Glück, von dem als Gelehrten und Staats-
mann hochberühmten Herrn Consul Ritter G. von Hahn auf das freund-
lichste mit Rath und That unterstützt zu werden. Für dessen unbe-
grenzte Herzensgüte, welcher ich überdies, Anfangs August erkrankt
zurückkehrend und durch eine Woche in seinem Hause mit der grössten
Gastfreundschaft verpflegt, meine Genesung grösstentheils verdanke, sei
mir gestattet, öffentlich meinen tiefgefühlten Dank auszusprechen.
Die physikalische Beschaffenheit der Insel Syra ist mit wenigen
Worten zu charakterisiren. Sie ist von Nord nach Süd etwa drei Stunden
lang, von Ost nach West durchschnittlich eine Stunde breit, stark
hügelig, und erreicht mit dem Pyrgö gegen 1400° absolute Höhe. Sie
besteht aus einem gneissartigen Gestein, in welchem stellenweise der
Quarz, meist jedoch die weicheren schieferigen Bestandtheile vorherr-
schen. Bei günstigeren Regenverhältnissen würde dieses leicht ver-
witternde Gestein einen fruchtbaren Boden geben. Da jedoch von Anfang
oder Mitte Mai bis in den Herbst Niederschläge sehr selten sind, so ist
die Insel im hohen Grade trocken und unfruchtbar. Nur zwei Quellen
sind mir bekannt worden, die eine am Pyrgö westlich von Alt-Syra, die
andere in Episkopio. Das übrige Wasser zu häuslichem Gebrauche und
für den spärlichen Feldbau in einigen schmalen Thälern wird aus
den Cisternen gewonnen. In Folge dieser Verhältnisse ist die Vegetation
der dürren felsigen Abhänge so zwergig, dass man, wie Hr. Erber
sagt, beim Botanisiren mehr kriechen als gehen muss. Nur die Brachen
und Felder bieten dem Sammler einige grössere Kräuter und Stauden.
Dagegen ist die Flora reich an Abwechslung und würde im Laufe des
ganzen Jahres wohl an 1000 Arten liefern.
Beiträge zur Flora von Griechenland und Creta. 39
Von der Umgebung Canea’s lernte ich der stürmischen Zeitverhält-
nisse wegen nur die reichbebaute und fruchtbare Ebene zwischen der
Stadt und dem Malaxa-Berge und die nähere Hälfte der felsigen Halb-
insel Akrotiri kennen. Einmal wurden ich und mein Diener in der
Schlucht des Jardanus-Flusses kaum mehr als eine Stunde von der Stadt
entfernt von türkischen Vorposten gefangen genommen und nach der
Stadt escortirt. Beim Gouverneur Server Effendi klärte sich der
Irrthum auf.
Vor dem Abschlusse meiner Studien durch die Einschiffung auf
Sr. Maj. Corvette EH. Friedrich unterbrochen, kann ich einstweilen nur
das Verzeichniss des kleineren Theils der Sammlung geben. Der grössere
Theil befindet sich gegenwärtig behufs Revision und theilweiser Deter-
mination bei Herrn Boissier. Dessen Redaction und Veröffentlichung
zu übernehmen hat Herr Winkler in Giesmannsdorf gütigst zugesagt.
Jeder Art werde ich die nördlichen und westlichen Verbreitungs-
grenzen in Europa in Klammern beifügen, grösstentheils nach Nyman
Sylloge Florae Europaeae. Diejenigen Arten, welchen eine solche Anmer-
kung nicht beigefügt ist, gehen über Griechenland, oder beziehungs-
weise Creta, nicht hinaus.
Die bei mehreren Compositen und einigen anderen Arten beige-
fügten Blüthenbeschreibungen sind nach über der Weingeistlampe auf-
gekochten Exemplaren bei Anwendung von etwa zwanzigfacher Ver-
grösserung des zusammengesetzten Mikroskopes angefertigt, da ich mich
öfters überzeugt habe, dass bei durchfallendem Lichte alle Verhältnisse
klarer hervortreten.
Compositae L.
Senecio vulgaris L. Canea. Fr. (Ganz Europa.) Die Blätter nicht fieder-
spaltig, sondern nur schwach -lappig, die Lappen gezähnelt. —
„Aehnliche Exemplare aus Neapel im Berliner königl. Herbar.“
Dr. Ascherson brieflich.
Anthemis altissima L. Canea. Fr. (Istrien, Süd-Frankr., Spanien).
A. chia L. teste Reuter. Syra. Fr. Aecker. (Neapel). Hüllblättchen des
Blüthenkopfes fast ganz hyalin, stumpf oder spitzlich, am Rande
etwas zerfranset. Blüthenboden ei-kegelförmig. Spreublättchen hyalin
mit einem feinen unter der Spitze verschwindenden Mittelnerv,
verkehrt-eiförmig, an den Seiten ganzrandig, oben gekerbt und
zugespitzt. Früchtehen etwas einwärts gekrümmt, rundlich, zehn-
streifig; die der Scheibe pappuslos, an der Spitze in einen kurzen
Rand vorgezogen, welcher ein rundliches etwas gewölbtes Höfchen
einschliesst; die des Strahls nach innen von einem hyalinen, ohr-
40 Dr. Em. Weiss:
förmigen, abgerundeten Pappus von der Länge des Früchtchens
gekrönt.
Hievon unterscheidet sich Anthemis chia Vis. Fl. Dalm. II. p. 79.
(nec L.) durch halbkugeligen Blüthenboden, nur am Rande hyaline,
in der Mitte krautige äussere Spreublättchen, sieben-rippige sämmt-
lich pappustragende Früchtchen. Für diese Dalmatiner Pflanze, welche
ich bei Ragusa gesammelt habe (Florist. auf Istrien und Dalmat.,
Zool.-bot. Gesellsch. 1867 p. 758 sub Anth. chia) und jedenfalls als
Art unterschieden werden muss, schlage ich den Namen Anthemis
Visiani mihi vor.
Anthemis chia Griseb. Spicil. Il. 207 (nee L.) ist wieder eine
andere, mir sonst nicht bekannte Pflanze, durch halbkugeligen
Blüthenboden und sämmtlich pappuslose Früchtchen verschieden.
Anthemis auriculata Boiss. hat einen kegelig - eylindrischen
Blüthenboden, lanzettliche gekielte Spreublättchen, welche in einen
harten Dorn von der Länge der Blüthchen endigen, und alle Frücht-
chen von einem ohrförmigen Pappus gekrönt.
Lyonnetia rigida DC. Syra, Tinos, Canea. Fr. Blüthenboden flach. Spreu-
blättchen hyalin, lanzettlich, oben gezähnelt und bespitzt. Kronzipfel
an der Spitze kapuzenförmig. Früchtehen kahl, zehnstreifig, mit
kurzem ohrförmigem häutigen Pappus. — „An vere diversa a L. pu-
silla Cass.= Anacyelus ereticus L.*“ Dr. Ascherson in litt.
Achillea eretica L. An Felswänden der Halbinsel Akrotiri bei Canea. ($.)
— halbstrauchig, dichtwollig, besonders an den jungen Blättern.
Blätter im Umfange lanzettlich. Hüllschuppen flaumig, häutig-gerandet,
stumpf. Zungenblüthen 5, kreisförmig, ausgerandet, in der Ausran-
dung ein einwärts geschlagenes Zähnchen tragend, mit 4 an der
Spitze bogenförmig verbundenen Nerven, von denen die äusseren an
der äussern Seite verästelt sind. Blüthenboden halbkugelig. Spreu-
schuppen ausser dem feinen Mittelnerven hyalin, kahl, lanzettlich,
stumpf, gezähnelt. Früchtchen verkehrt-eiförmig, rundlich, braun,
angedrückt- flaumig, schmal geflügelt, Flügel mit einem Oehrchen
endigend. — „Mit dem Sieber’schen Exemplare des königl. Berliner
Herb. identisch.“ Dr. Ascherson brieflich.
Pinardia coronaria Less. Syra. Tinos. Aegina. Suda. Fr. (Dalmat. Ital.
Span. Portugal).
Chrysanthemum Myconis L. Suda; y. albidum DC. Canea, im Sande am
Flusse Jordanus. Fr. (Genua, Süd-Frankr., Portugal.) Die Randache-
nen tragen einen fünfzipfeligen, an der einen Seite etwas kürzeren,
kronenförmigen, häutigen Pappus, welcher so lang oder etwas länger
ist als die Frucht; die Scheiben-Achenen einen ohrförmigen häutigen
Pappus von der Länge der Frucht. Zipfel der Röhrenblüthen papillös,
nervenlos, — „Wenn man nach Lange pug. pl. Hisp. Chrysanthemum
Beiträge zur Flora von Griechenland und Creta. 4
hybridum Guss. als Art trennt, so gehört diese Form hinzu. Meiner
Ansicht nach ist aber diese Gussone’sche Art involueri foliolis
margine late scariosis nicht ausreichend von Ohr. Myconis verschieden.
Ob übrigens die spanische Pflanze dieselbe als die Gussone’sche ist,
ist mir fraglich. Lange nennt seine Pflanze perennirend (was ich
- bezweifle), hat auch kein Original-Exemplar von Gussone, welches
mir vorliegt, gesehen.“ Dr. Ascherson brieflich.
Chrysanthemum segetum L. Zante, Tinos, Canea, Suda. Fr. (Fast ganz
Europa). Röhre der Rand- und Scheiben-Blüthen am Grunde zwei-
flügelig. Scheibenblüthen zehnnervig; fünf Nerven endigen in den
Ausschnitten, fünf kürzere beginnen im obern Theil der Röhre und
hören in der Spitze der ee Blüthenzipfel auf.
Matricaria Chamomilla: L. Canea. (Fast ganz Europa). ben
blüthen ohne, Randblüthen mit en 5- bis 6-spaltigen Pappus,
welcher länger als die Achene ist und dessen drei innere gezähnelte
. Zipfel die äusseren überragen. — „Vgl. Rehb. icon. XVI p. 48. „„Non
est operis pretium varietates hie stabilire. Planta enim multo ‚petu-
lantius ludit quam Tanacetum Leucanthemum..... saepius adhuc
ludunt flores radii.““ Tab. 106 Fig. 6 ist ein Pappus der Randblüthen
abgebildet wie an diesen Exemplaren. Die Pflanze wäre Matricaria
Courrantianae DC. (pappo membranaceo amplo), wenn die Früchte
des Discus auch einen Pappus hätten. “ Dr. Ascherson brieflich.
Helichrysum conglobatum Steud. ex Boiss. herb.! — Gnaphalium scandens
Sieber teste Reuter, Ael. Fontanesii Cambess. teste. Ascherson.
- Syra,. Tinos, Canea, Suda. Fr. (Neapel, Spanien). Blüthenboden halb-
kugelig, nackt. Kronzipfel und Anhängsel der Antheren spitz. Ache-
nen gestreift, flaumig. Borsten des Pappus frei, etwas rauh. Aeussere
Hüllschuppen stumpf, innere spitzlich. Die unteren Blätter verkehrt-
lanzettlich, stumpflich. Blüthenköpfe am Gipfel der Aeste zusammen-
geballt, die einzelnen eiförmig-rundlich.
Helichrysum italicum Guss. = H. angustifolium De. Prodr. ex parte.
Syra, am Strande, 16. en (Istrien, Süd-Frankr., Spanien). Blüthen-
boden halbkugelig, nackt. Kronzipfel ‘an de stıirnpiliäheh Spitze
warzig. Anhängsel der Antheren spitz. Borsten .des Pappus frei, an
der Spitze gebärtelt. Achenen gestreift, flaumig. Alle Hüllschüppen
stumpf. Alle Blätter, lineal. Die Blüthenköpfchen länger gestielt,
eine ziemlich Bee mansiee a bildend, Ru einzelnen fast
‚walzlich.
Rilago spathulata Prsl. Syra, Canea. Fr. (Süd-Frankr., Spanien). Innere
Hüllschuppen stumpf, obeu nervenlos. — „Filago spathulata Prsl. —
"F. Jussieui Coss. et Germ. = F. pyjramidata aut. an L.?* Dr.
Ascherson in litt.
Bd. XIX. Abhandl. 6
42 S Dr. Em. Weiss:
Filago germanica L. (F. canescens Jord. teste Ascherson). Canea, Fr.
(Mittel- und Süd-Europa). Alle Hüllschuppen durch den auslaufen-
den Nerven zugespitzt, diese Spitze und die obere Hälfte der Schup-
pen kahl, fein gezähnelt.
F. gallica L. Canea. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
Phagnalon graecum Boiss. et Heldr. Syra, Canea. Fr. Antheren kürzer
oder länger geschwänzt (nicht ecaudatae nach Endlicher Gen.
Plant. Nr. 2406), an der Spitze mit einem durch das verbreiterte
Connectiv gebildeten stumpfen Anhängsel.
Bellis dentata DC. Canea. Fr. (Verbreitungsbezirk fraglich). Die Rand-
blüthen zungenförmig, weiblich, am Grunde behaart, oben ausge-
randet, dreinervig, Narben lineal. Die Scheibenblüthen zwitterig,
Antheren ungeschwänzt, durch das auslaufende Connectiv bespitzt,
Narben oval, in der oberen Hälfte warzig. Sect. a. Kyberia Neck.
ex Endl. Gen. Plant. Nr. 2348.
Asteriscus aquaticus Mnch. Syra, Canea. Fr. (Istrien, Süd-Frankr.,
Portugal). Ausser der gewöhnlichen forma radiata sammelte ich auf
Akrotiri bei Canea auch eine forma discoidea, welche selbst an auf-
gekochten Köpfen keine Spur eine Strahles zeigte, sonst aber sich
in Allem gleich verhielt.
Pallenis spinosa Cap. Syra, Tinos, Canea. Fr. (Istrien, Süd-Frankr. Port.)
Pulicaria odora Rcehb. Canea, Mai. (Dalmat., Süd-Frankr., Port.)
Inula viscosa Ait. Syra, noch nicht blühend. (Istrien, Süd-Frankr., Port.)
Eva pygmaea Pers. Syra, Canea. Fr. (Insel Cherso, Toscana, Süd-Frkr.,
Port.) Die Beschreibung der männlichen Blüthen, welche in Endl.
Gen. Plant. Nr. 2420 fehlt, wäre etwa folgende: Obere Blüthen von
dem verkümmerten, zweitheiligen Griffel überragt. Staubfäden unter
einander frei. Antheren eingeschlossen, am Grunde geschwänzt, an
der Spitze durch das verbreiterte Conneectiv mit einem stumpflichen
Anhängsel versehen.
Eehinops glandulosus mihi. Syra. S. (Vgl. zool.-botan. Gesellsch. 1868.
pag. 433—436). t
Carlina gummifera Lep.-Syra. Canea. Noch nicht blühend. (Corsica, Port.)
Carlina lanata L. Syra, Canea. S. (Istrien, Süd-Frankr., Spanien).
Grisebach's Beschreibung (Spiecil. II. 231): „involuero exteriori
squamis radiantibus purpureis parum superato, medio mutico sca-
rioso iis breviori“ stimmt nicht. Das Involucrum besteht nur wenn
man die obersten einhüllenden Stengelblätter dazu rechnet, aus drei
Reihen, von denen die äussere den Stengelblättern gleicht, nur
‚schmäler ist; die mittlere hat krautige und stachelspitzige,
die innere strahlende lanzettliche und ganz kahle Blättchen. Die
beiden letzten Reihen gehen allmälig in einander über, so dass ich
keinesfalls ein „invol. medium muticum scariosum“* finden kann.
Beiträge zur Flora von Griechenland und Creta. 43
Atractylis cancellata L. Syra, Tinos, Canea. Fr. (Insel Sardinien, Süd-
Frankr., Portugal).
Carduncellus eoeruleus DC. «. dentatus und P. ineisus DC. Letztere —
©. tingitanus DC. Canea. Mai. (Rom; Süd-Frankr., Port.) Die Blätter
variiren an demselben Standorte gezähnelt bis fiederspaltig. Die
gezähnelten Borsten des Pappus zeigen überdies eigenthümliche
traubenförmige Anhängsel.
Picnomon Acarna Cass. Syra, Canea, noch nicht blühend. (Istrien, Süd-
Frankr., Port.)
Galactites tomentosa Mnch. Zante, Canea. Fr. (Toscana, Süd-Frankr.,
Port.) Griffelknoten pinselig-gebartet.
Notobasis syriaca Cass. Syra, Canea. Fr. (Rom, Port.) Antheren ge-
schwänzt (nicht ecaudatae nach Endl. Gen. Plant. Nr. 2890).
Onopordon illyrieum L. Canea. S. (Istr. Süd-Frankr., Port.) Innerste Hüll-
schuppen lineal.
„Onopordon Weissianum Aschs. n. sp. (DC. Prodr. VI. 618, $. 1). Caulis
humilis ramosus dense foliatus, tomento subfloccoso albido dense
indutus, inferne vix, superne cum pedunculis foliis decurrentibus
plurialatus, alis confestim aculeato-dentatis; folia infima sub flore-
scentia emortua, sequentia caulem subaequantia, longiuscule petiolata,
ambitu lanceolata, interrupte pinnatipartita, segmentis majoribus
triangularıbus pinnatilobatis, lobis aculeo flavo valido terminatis,
folia suprema minora sessilia decurrentia, omnia supra dense scabro-
velutina subaraneosa cinereo-virescentia, subtus dense albido-tomen-
tosa; capitula mediocria breviter pedunculata; involucri basi dense
albido-floccoso-lanati squamae exteriores e basi oblongo-lanceolata
coriacea pallida margine serrulato-scaberrima subabrupte in aculeum
semitereti-subulatum, superne planum vix carinatum rigidum viridem
vel purpurascentem apice flavescentem productae, flores violaceos
subaeguantes; aculeis demum horizontaliter patentibus; interiores e
basi sensim angustiore brevius et minus rigide aculeatae, floribus
multo breviores. ())?*)*
- „Habitat in archipelagi graeei insula Syra, ubi Cl. Dr. Emanuel
Weiss, in cujus memoriam speciem ab omnibus mihi notis alienam
appellavi, eam Majo et Junio 1867 florentem et fructiferam legit.“
„Planta maxima affinis O0. Sibthorpiano Boiss. et Heldr. in
sched. Heldr. F]. graec. exsice. (O. macracantho Fl. Graec. tab.
832 nec Schousb., cujus planta, ut Cl. Boissier in Diagn. pl. or.
X. 93. docuit, speciem sistit omnino alienam ©. illyrico L. pro-
ximam), a quo differt habitu longe alieno propter folia conferta
*) Zweijährig nach Art von Oenrothera biennis, während ®) nach meiner Bezeichnung über-
winternd — einjährig nach Art des Wintergetreides bedeutet? Dr. Ascherson.
23 6 x
AA Dr. Em. Weiss:
elongata species ad $. 3. DC. 1. e. p. 619 pertinentes in memoriam
vocante, e quarum serie O. caulescens D’W w. mihi ignotum com-
parandum, quod quidem „involucro subglabro“ praeditum dieitur;
praeterea indumento multo ‚copiosiore, foliis minus divisis, squamis
involucri exterioribus flores subaequantibus (nee longioribus) magis
abrupte in aculeum semiteretem superne yix carinatum (mec magis
complanatum superne distincte carınatum) abeuntibus.“ _
. „Caulis 0:2—0'25% altus. Folia inferiora ad 0:16M- lonea;
segmenta majora ad 0-03” longa. Capitula 0°08%- in diametro, 0:035%
alta. Squamarum exteriorum pars coriacea 0'042” longa, 0005" lata;
aculeus 0°025M- longus.“ Dr. Ascherson in litteris.
‘ Diese Distel ist auf wüsten Plätzen und Brachen sehr häufig
und bisher vielleicht nur wegen ihrer späteren Blüthezeit übersehen
worden.
Carduus pyenocephalus Jacq. Canea. Mai. (Triest, Frankr., Span.) Griffel-
knoten pinselig gebartet. Staubfäden behaart. Antheren geschwänzt
nicht ecaudatae nach Endl. Gen. Plant. Nr. 2884). Achenen längs-
gestreift sonst glatt, kahl, glänzend, bisweilen von den mit ihnen
verklebten Haaren des Blüthenbodens bekleidet.
Carduus arabieus Jaeg. Syra. Fr. (Neap. Sicil.). Griffelknoten pinselig
gebartet. Staubfäden behaart. Antheren ebenfalls geschwänzt.
Tyrimnus leucographus Cass. Canea. Fr. (Istr. Süd-Frkr., Span.)
Centaurea spinosa L. Syra, Canea. S. (Macedon.) Aohaması der Hüll-
schüppen weiss oder rostfarben. Alle Blüthen gleich, zwitterig, weiss.
Antheren durch die am Grunde vom Staubfaden freien spitzen
Säckchen geschwänzt, an der Spitze mit einem vom verlängerten
Connectiv gebildeten Anhängsel, welches etwa ein Drittel so lang
ist als die Säckchen. Griffel an der Theilungsstelle pinselig gebartet.
Alle Achenen ohne Pappus, von einem sehr kurzen scharfen Rand
bekrönt.
Centaurea hellenica Boiss,. et Spr. Syra, Tinos. April. Antheren und
Griffel wie bei der vorigen, nur ist das Anhängsel der Antheren fast
so lang als die Säckchen. Variirt etwas bezüglich der Wim und
der Länge des Dorns der Hüllschuppen. |
Centaurea solstitialis L. Canea. Mai. (Istr., Fraukr., Port. In Mittel-
Europa und England vermuthlich mit Getreide eingeführt). Antheren
wie bei C. hellenica.. Griffel am Knoten pinselig- gebartet. Achenen
der Scheibe kahl, mit doppeltem Pappus, der äussere borstige doppelt
so lang als die Achenen, der innere zusammenneigende kürzer
als diese.
Oentaurea Caleitrapa L. var. longispina Aschers. Canea. S. „Alle Exem-
plare unseres Herbars aws Griechenland haben viel grössere Köpfe
mit stärkeren Stacheln als die aus Deutschland. Diese Form ist von
Beiträge zur Flora von Griechenland und Creta. 45
Heldreich als ©. macroacantha ausgegeben worden, welche aber
ungetheilte Blätter hat.“ Dr. Ascherson brieflich. — Blätter tief-
fiederspaltig. Dornen der Hüllblättchen bis 1'/, Zoll lang, sehr stark,
am Grunde von seitlichen Dornen fiederig. Antheren und Griffel wie
bei ©. hellenica. Alle Achenen ohne Pappus. (Die Art in Mittel-, die
Varietät in Süd-Europa).
Crupina Orupinastrum Vis. Syra, Tinos, Canea. Fr. (Dalmat., Ital.,
Span.) Die ausgewachsenen Cotyledonen verkehrt-eiförmig, in den
Stiel verschmälert; Stiel 1—2‘“ lang, Fläche 6‘ lang, 4“ breit,
adernetzig.
Centrophyllum dentatum DC. Syra. S. (Macedon.) Sect. b. Odontognathia
DC. ex Endl. Gen. Plant. Nr. 2374.
©. leucocaulon DC. Syra. S. — Sect. a Atraxyle DC. ex Endl.|. ec.
C. lanatum DC. Syra, Cania. S$. (Krain, Süd-Tirol, Frkr., Port.) Bildet
den Uebergang zwischen den Sect. a. Atrawyle und b. Odontognathia
‚DC., weil alle oder doch die meisten der inneren Hüllblättchen an
der Spitze in ein wimperig-gesägtes Anhängsel verbreitert sind.
Calendula arvensis L. Zante, Syra, Tinos. Fr.; ß. rugosa Vis. Canea.
(Mittel- und Süd-Europa).
Sonchus oleraceus L. Syra, Canea. Fr. (Ganz Europa). Die Beschreibung
der Achenen ist meist ungenau. An meinen Exemplaren aus Syra
und Canea (sowie an solchen aus Böhmen) haben die Früchtchen an
der flachen Seite viele quergerunzelte Längsstreifen von ungleicher
Stärke, welche nur feine Zwischenräume zwischen sich lassen; der
Rand ist wegen der Runzeln des Randstreifens gezähnelt.
Sonchus graeeus Reuter msc. in hort. Genev. — $. glaucescens Jord.
var. lusca Boiss. herb. teste Reuter. Syra. April, Mai. Achenen
elliptisch, an der flachen Seite mit 3—5 feinen Streifen und glatten
Zwischenräumen, Rand fein gezähnelt.
Lactuca eretica Desf. Syra. (Macedon,)
Ohondrilla juncea L. Canea. S. (Mittel- und Süd- _Europa).
Crepis fuliginosa $. et Sm. Zante, Syra, Tinos. Fr.
Crepis vesicaria L. ß. scariosa Vis. Canea. Fr. (Istrien, Süd-Frkr., Span.)
In der Form der Blätter sehr veränderlich.
Crepis foetida L. Syra, Tinos. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
Crepis bulbosa Tsch. Syra. Fr. (Istr., Süd-Frkr., Port.)
Picridium vulgare Desf. Syra, Tinos. Fr. (Istr., Süd-Frkr., Port.) für
‚Griechenland neu.
Endoptera dichotoma Boeiss. Se, Tinos, Canea. Mai. Bisher nur aus
Smyrna bekannt.
Zaeyntha verrucosa Grtn. Canea. Fr. (Istr., Süd-Frkr. Span.)
Tragopoyon australis Jord. Syra, Tinos, Canea. Fr. (Süd-Frkr.)
Podospermum laciniatum DC. Syra, Tinos. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
46 Pr. Em. Weiss:
Urospermum pieroides Desf. «. und f. asperum DC. et ah Syra,
Tinos. Fr. (Istr., Süd-Frkr. „ Port.)
Picris paueciflora W. Syra. Fr. (Piemont, Süd-Frkr., Span.)
Thrincia tuberosa DC. Syra, Tinos. Fr. (Istr., Süd-Frkr., Port.)
Hypochoeris glabra L. Syra. Fr. (Mittel- und Süd-Europa). Für Griechen-
land neu. z
Seriola aetmensis L. Syra, Tinos, Canea. Fr. (Dalmat., Süd- Hikre Span.)
Pappus der Randachenen bisweilen mit einigen gefiederten Barkten,
Rodigia commutata Spr. Syra, Tinos, Canea, Fr. Blätter bisweilen kaum
gezähnt.
Scolymus hispanicus L. Syra, Canea. S. (Fiume, Triest, Süd-Frkr., Port.)
Hymenonema graecum Cass. Syra, Tinos. April, Mai. — Endl. Gen. Plant.
Nr. 2996 nennt irrthümlich „pappi paleae superne plumosae* und
reiht diese Gattung unter die Subtrib. V. Scorzonereae, während die
Borsten des Pappus nur kürzer oder länger gezähnelt, aber nicht
federig sind, und diese Gattung richtiger von Nyman Sylloge Fl.
Eur, p. 55 unter der Subtrib. Hyoserideae aufgezählt wird.
Cichorium Endivia L. und ß. pumilum Vis. Syra, Canea. Fr. (Dalmat.,
Neap., Span.)
C. spinosum L. Syra, Canea. S. Sicil. Süd-Span.) Blaublüthig und peren-
nirend, nicht „biennis capitulis luteis“ nach Endl. Gen. Plant.
Nr. 2977 sub Acanthophyton. Einzelne zum 14. Male blühende Exem-
plare stachellos.
Tolpis umbellata Bertol. Tinos, Canea. Fr. (Genua, Süd-Frkr., Span.)
„Diese Form mit kleineren Köpfchen und 4 Pappusborsten wird von
den meisten neueren Schriftstellern mit Recht als Art angezweifelt.“
Dr. Ascherson.
Tolpis virgata Bert. Canea. (Genua, Süd-Frkr., Sicil.)
‚Hedypnois eretica W. Syra, Tinos. Fr. (Istrien, Süd-Frkr., Port.)
H. pendula W. Zante, Syra, Canea, Fr. (Genua, Süd-Frkr., Span.)
Hyoseris radiata L. Canea, sandiger Strand, Mai. (Dalmat., Süd-Frkr., Span.)
Stimmt gut mit Prodr. VII. 79, aber weder mit Endl. Gen. Plant.
Nr. 297%, noch mit dem Gattungs-Charakter in Vis. Dalm. II. 97
(welches nur auf 4. scabra L. passt), weshalb ich die Beschreibung
beifüge: Köpfchen vielblüthig, verschieden-früchtig. Die äusseren
Schuppen der zweireihigen Hülle kürzer, angedrückt; innere 8 bis
10, die Randfrüchte einhüllend. Blüthenboden flach, ohne Spreu-
blättchen, ausgehöhlt-punktirt. Alle Blüthen zwitterig, zungenförmig.
Achenen verschieden gestaltet, die äussere und mittlere häutig-
gellügelt, lanzettlich, die innere rundlich (unfruchtbar?) Pappus
aller Achenen aus zweireihigen, der Form nach gleichen aber
ungleich langen, gezähnelten Borsten bestehend, jener der äusseren
Achenen viermal kürzer als der des mittleren und inneren. — Aus-
Beiträge zur Flora von Griechenland und Creta. 47
dauernde schaftblüthige Kräuter mit schrotsägigen Wurzelblättern
und gelben Blüthen.
Hyoseris scabra L. Syra, Tinos. Fr. (Fiume, Süd-Frkr., Port.) Die Be-
schreibung der Achenen und des Pappus ist in Endl. Gen. Plant.
Nr. 2974 ungenau; die in Koch Syn. und Vis. Dalm. ]l. ce. für diese
Art richtig.
Rhagadiolus stellatus Grtn. P. öntermedius De. Syra; y. edulis DC. Syra,
Tinos, Canea; Ö. hebdaenus DC. Syra. Fr. (Istr., Süd-Frkr., Port.)
Dipsaceae DC.
Pterocephalus palaestinus Coult. Syra, Tinos. Fr. (Istr., Neap.)
Pterocephalus plumosus Coult. Canea. Mai. (Krimm, Macedon.)
Scabiosa sicula L. Canea. Mai. (Thracien, Granada). Die 8 Säulchen des
äusseren Kelches mit einer Längsfurche versehen.
Scabiosa maritima L. Canea. S. (Dalmat., Piemont, Süd-Frkr., Port.) Die
auf diese Art gegründete Sect. Il. Oyrtostemma Koch. Syn. = Vidua
Coult. unterscheidet sich am besten durch den nach innen geschla-
genen Saum des äusseren Kelches. (Vgl. Florist. aus Istrien u. s. w.
Zool.-bot. Gesellsch. 1866. p. 583. Anmerkung).
Trichera hybrida R. et S. «. lyrata und ß. integrifoia Koch Di Syra,
Tinos, Canea Fr. (Istr., Süd-Frkr., Sieil.)
Ambrosiaceae Lk.
Xanthium spinosum L. Syra. S. (Wien, Süd-Frkr., Port.)
Valerianeae Fr.
Valeriana Dioscoridis S. et Sm. Berg Skopö bei Zante. Fr. (Thracien).
Centranthus Caleitrapa Dufr. Syra, Canea. Fr. (Insel Pelagosa in der
Adria. Süd-Frkr., Port.)
Valerianella echinata DC. Syra, Fr. (Krain, Piemont, Süd-Frkr., Span.)
Die leeren Fruchtfächer sehr weit, wodurch diese Art in der Sect.
Psilocoela DC. eine Ausnahme bildet. — „Eine ausgezeichnete Art,
mit keiner andern zu verwechseln, die Frucht nach Krok (Acta
Acad. seient. Suee. 1863) von allen Autoren falsch beschrieben. Das
fertile Fruchtfach ist hier eines der andern sonst sterilen, das sonst
fertile Fach ist das kleinste“. Dr. Ascherson brieflich.
Valerianella truncata Beteke teste Ascherson. Canea. Fr. Kelchsaum
schief abgeschnitten, so breit als das Früchtchen, adernetzig, ganz-
randig. Durch letzteres Merkmal sowie durch die obern wohl häutig-
gerandeten, aber nicht gewimperten Deckblättchen von Pal. eriocarpa
Desv. verschieden. „Nach Sieber’schen Exemplaren aus Canea auf-
gestellt.“ Dr. Ascherson brieflich.
Valerianella discoidew Lois. Syra. Tinos. Fr. (Dalmat., Insel Sardin. Süd-
Frkr., Port.) Zähne des Kelchsaumes netzaderig, aussen und innen
48 4 Dr. Em. Weiss:
zottig, ganzrandig oder seltener mit 1 oder 2% Zähnchen, welche
ebenso wie die grossen Zähne an der Spitze eine kahle nach aussen
hakige Borste tragen. Die Deckblätter am Rande häutig, gewimpert.
Rublaceae Juss.
Rubia peregrina L. Zante. Fr. (Istr., Engl., Irland, Frkr., Port.)
Galium fruticsum W. = G. junceum S. et Sm. Zwischen Gebüsch auf
Akrotiri bei Canea. Mai.
. graecum L. In Felsritzen der Halbinsel Akrotiri bei Canea. Mai.
. capitatum B. et Ch. Canea. Mai. Blüthen und Früchte borstlich
seltener kahl und warzzig.
. setaceum Lam. Canea. Mai. (Insel Lesina, Süd-Frkr., Span.)
. Aparine L. Syra, Canea. Fr. (Ganz Europa).
. saccharatum All. Syra. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
. murale All. Syra, Tinos, Canea. Fr. (Istr., Süd-Frkr., Port.)
Asperula rigida S. et Sm. Zwischen Gebüsch auf Akrotiri bei Canea. Juni,
Sherardia arvensis L. Tinos, Canea. Fr. (Fast ganz Europa). Auf Syra
eine Form mit unterseits behaarten Blättern und Kelchzipfeln.
Orucianella latifolia L. Syra, Canea. Mai. (Dalmat., Piemont, Süd-Firkr.,
Span.) Innere Deckblättchen lanzettlich. Griffeläste ungleich lang.
Vaillantia muralis L. Syra, an mehr schattigen Orten. Fr. (Istr., Süd-
Frkr., Port.)
V. hispida L. Syra, Tinos, Canea. Fr. An sonnigen Abhängen. (Piemont,
Spanien).
Die Gattung Vaillantia wurde bisher von allen mir
bekannten Autoren falsch beschrieben. Folgendes ist das
Ergebniss einer genauen mikroskopischen Untersuchung aufgekochter
Blüthen und Früchte. Weder die seitlichen männlichen noch die
mittleren Zwitterblüthen haben auch nur eine Spur eines freien
Kelchsaumes. Die falsche Frucht wird bei beiden Arten nicht aus
drei Eierstöcken, sondern aus den drei theilweise verwachsenen
Blüthenstielchen gebildet, deren mittleres das ein- bis zweisamige
Ovarium trägt. Nach der Zeit der Blüthe werden die Stielchen
derart nach unten und innen eingekrümmt, dass der eine (immer
vorhandene) Same zwischen Placenta und dem inzwischen verdiekten
und nach unten ausgehöhlten gemeinschaftlichen Stiele zu liegen
kömmt, der zweite (häufig fehlschlagende) Same zwischen Placenta
und Stengel. Das reife Pericarp ist von einem mit Wimpern umge-
benen Loche durchbohrt, so dass dieser zweite Same sehr leicht aus-
fällt. Auch der gemeinschaftliche Stiel ist an der untern Seite rings
um die den ersten Samen einschliessende Grube gewimpert. Was
bei V. muralis bisher fälschlich als Kelch angesprochen wurde,
besteht noch nicht zur Zeit der Blüthe und ist ein erst während des
ARRNRR
Beiträge zur Flora von Griechenland und Creta. 49
Reifens auswachsendes volles (nicht hohles!), von einigen einzelligen
hakigen Borsten gekröntes Anhängsel der obern Seite des mittleren
Stielehens. Ausser diesem Anhängsel hat die falsche Frucht von
V. muralis noch drei borstentragende Kämme, deren seitliche den
Stielchen der (inzwischen abgefallenen) männlichen Blüthen, der
mittlere dem der Zwitterblüthe aufsitzt. Sonst ist die Frucht der
V. muralis kahl. — Bei der allseitig borstigen falschen Frucht
der Y. hispida fehlen die Kämme und das oben beschriebene An-
hängsel.
Campanulaceae Juss.
Campanula Erinus L. Syra, Canea, Fr. (Fiume, Elsass, Frkr., Port.)
Specularia pentagonia DC. fl. «. und f. pubescens DC. fil. Canea. Fr.
(Thracien).
Petromarula pinnata DC. fil. Canea. Fr. Gefängniss - Gebäude, Stadt-
mauern, Schluchten.
Lobeliaceae Juss.
Laurentia tenella DC. Canea. Fr. Feuchte etwas schattige Raine. (Cor-
sica, Port.)
Umbellatae L.
Thapsia garganica L. f. decussata DC. Prodr. Syra. Fr. Früchte im Juni.
(Insel Sardin., Granada). Endl. Gen. Plant. Nr. 4490 beschreibt irr-
thümlich „juga dorsalia secundaria filiformia“, welche schmal ge-
fügelt sind, und „vallecula inter juga secundaria univittata“, wäh-
rend alle Riefen je einen und die Commissuralfläche % Striemen zeigt.
Orlaya platycarpos Koch. Syra, Tinos, Canea. Fr. (Istr., Süd-Frkr., Port.)
O. maritima Koch. Tinos, Canea, am sandigen Strande. Fr. (Süd-Frkr.,
Portugal).
Daucus Broteri Ten. Syra, Tinos, Canea. Mai (Rom, Neapel). Für Grie-
chenland neu. .
D. involucratus S. et Sm. Syra, Canea. Fr. (Salonik). Für Griechen-
land neu.
D. Carota L. Syra. Mai. (Mittel- und Süd-Europa).
D. maximus Desf. Syra. Mai. (Dalmat., Frkr., Port.)
Malabaila involucrata Boiss. et Spr. ‚Pastinaca obtusifolia DC. Syra.
April. Früchte Ende Mai (Thracien).
Tordylium apulum L. Syra, Tinos. Fr. (Istr., Süd-Frkr., Sieil.)
Crithmum maritimum L. Syra. S. (Triest, Britan., Frkr., Port.)
Oenanthe incrassans B. et Ch. Canea, am Jardanus-Flusse. Mai.
Kundmannia sicula Scop. Brignolia pastinacaefolia Bert. Canea na
Rainen). Mai (Sicil., Süd-Span.)
Pimpinella peregrina L. forma glabrata. Canea. 8. (Fiume, Ital., Süd-Frkr.)
P. eretica Poir. Canea. Mai.
Bd. XIX. Abhandl. 7
50 Dr. Em. Weiss
Apium graveolens L. Syra, Tinos. S. (Mittel- und Süd-Europa).
Helosciadium nodiflorum Koch. Canea am Flusse Jardanus. Fr. (Mittel-
und Süd-Europa).
Bupleurum trichopodum Boiss. et Spr. Syra. Fr. In einer Schlucht eine
Stunde nördlich von der Stadt unter Gebüsch.
B. glumaceum S. et Sm. Syra, Tinos, Canea. Fr. (Thracien).
B. protractum H. et L. Canea. Fr. (Istr., West- und Süd-Frkr., Port.)
Eryngium campestre L. var. virens Link (als Art). Syra, Canea. S.
(Mittel- und Süd-Europa).
E. creticum Lam. Canea. (Dalmat.)
E. maritimum L. Canea. S. (Küsten von fast ganz Europa).
Caucalis leptophylla L. Syra, Canea. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
Turgenia latifolia Hffm. Canea. Fr. Mittel- und Süd-Europa).
Torilis nodosa Grtn. Syra, Canea. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
Scaligeria eretica Vis. Syra, Canea. Mai. (Dalmat.)
Scandix Pecten L. Syra, Tinos, Canea. Fr. (Fast ganz Europa).
Sc. australis L. Syra, Canea. Fr. (Istr., Süd-Frkr., Port.)
Lagoecia euminoides L. Syra, Tinos, Canea. Fr. (Thracien, Granada)
Wird von Endl. in Gen. Plant. Suppl. V. p. 4. Nr. 4400/2 unter die
Ammineae eingereiht.
Bifora testiculata Rchb. Syra, Canea. Fr. (Istrien, Frkr., Port.)
Resedaceae DC.
Reseda alba L. Syra, Canea. Fr. (Süd-Tyrol, Engl., Span.)
R. lutea L. Syra, Canea. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
Ranunculaceae Juss. -
Anemone coronaria L. Zaute, Pyraeus, Suda. Fr. (Dalmat., Süd-Fıkr.
Balearen). \
A. stellata Lam. var. Heldreichii Boiss. Zante, Suda. Fr. (Istr., Süd-
Schweiz, Süd-Frkr.)
Adonis aestivalis L. Canea, Suda. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
A. microcarpa DC. Zante. Fr. (Portugal).
A. autumnalis L. Canea. Fr. (West- und Süd-Europa).
Ranunculus asiaticus L. Canea. Fr. (Dalmatien; ich sah Exempl. von
Herrn Beer zwischen Gesträuch oberhalb Traste gesammelt).
. Sprunerianus Boiss. Syra, Tinos. Fr.
. millefoliatus V ahl. Berg Skopo bei Zante. Fr. (Dalmat., Toscana, Sicil.)
. chaerophyllos L. Syra, Tinos. Fr. (Dalmatien, Belgien, Span.)
. neapolitanus Ten. Am Flusse Jardanus bei Canea. Fr. (Süd-Frkr., Sicil.)
. Philonotis Ehrh. mit glatten Früchtchen. Cazea am sandigen Strande.
Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
. muricatus L. Zante, Syra, Canea. Fr. (Fiume, Süd-Tirol, Süd-Frkr.,
Portugal.)
N BSSUSSN
Beiträge zur Flora von Griechenland und Creta. 51
R. chius DC. Syra, Canea, Fr. (Istrien, Sieil. Nach Boissier Fl. orient.)
Nigella arvensis L. 8. involucrata Boiss. N. aristata S. et Sm. Syra, Fr.
(Mittel- und Süd-Europa).
N. damascena L. Syra, Canea. Fr. (Istr., Süd-Frkr., Port.)
Garidella Nigellastrum L. Canea. Fr. (Süd-Frkr., Span.)
Delphinium Staphysagria L. Canea. Mai. (Istr., Süd-Frkr., Port.)
D. peregrinum L. f. eriocarpum Boiss. Syra. S. (Dalmat., Süd-Frkr.,
Port.) Die ausgewachsenen Cotyledonen rundlich, 2“ lang, beinahe
eben so breit mit einem Mittel- und rundumlaufenden Randnerven
versehen, welche durch die Zweige des verästelnden Mittelnerven
mit einander anastomosiren. Stiel 2“ lang, schmal geflügelt.
Papaveraceae Juss. y;
Papaver hybridum L. Syra, Tinos, Canea. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
P. Rhoeas L. Syra. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
Glaucium luteum Scop. Canea. S. (Mittel- und Süd-Europa).
@G. corniculatum Curt. Syra, Tinos. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
Roemeria hybrida DC. Syra, Tinos, Corinth. Fr. (Engld., Süd-Frkr., Port.)
Hiypecoum procumbens L. Syra, Tinos, Pyraeus, Canea. Fr. (Toscana,
Frankr., Port.)
Fumaria capreolata L. Zante, Canea. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
F. Thureti Boiss. Zante. Fr. — „Syn. F. Petteri Hammar Monogr., ob
auch Rehb.?“ Dr. Ascherson brieflich.
F. agraria Lag. Zante. Fr. (Istr., Süd-Frkr., Span.)
F. macrocarpa Parl. Syra, Tinos. Fr.
F. ofieinalis L. Syra. Fr. (Fast ganz Europa).
F, parviflora Lam. Zante, Syra, Tinos. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
„Die Pflanze von Syra ist nach meinem Schema (Verhandl. des
Brandenb. Vereins V. 221, 222). F. parviflora (Lam. emend.) Moris.
b. Vaillantii Lois. (als Art) + gracilis Knaf.“ Dr. Ascher-
son brieflich,
Cruciferae Juss.
Mathiola tricuspidata Br. Syra, Tinos, Canea. Am Strande. Fr. (Genua,
Süd-Frkr., Span.)
Cheiranthus Cheiri L. Tinos. Fr. (West- und Süd-Europa).
Arabis verna Br. Tinos. Fr. (Istr., Süd-Frkr., Süd-Span.)
Nasturtium ofieinale Br. Canea am Flusse Jardanus. Fr. (Fast ganz
Europa). i
Cardamine hirsuta L. Syra: Fr. (Fast ganz Europa).
Malcolmia maritima Br. Berg Skopö bei Zante. Fr. (Dalmat., West-
Frkr., Port.)
M. inerassata DC. M. flexuosa Sibth. Syra, Canea, Suda. Am Strande.
Fr. (Constantinopel).
7*
52 Dr. Em. Weiss:
Sisymbrium Irio L. Syra. S. (Fast ganz Europa).
S. Columnae Jacg. Syra, Tinos. Fr. (Mittel- und Süd-Europa). Schoten
kahl oder flaumig. ;
S> offieinale Scop. Syra, Canea,. Fr. (Fast ganz Europa).
S. polyceratium L. Tinos, Canea. Fr. (Dalmat., Süd-Frkr., Port.)
Sinapis arvensis L. Canea. Fr. Mittelform zwischen «. und Pf. orientalis
Boiss. (Fast ganz Europa).
S. nigra L. Canea. Fr. (Fast ganz Europa).
Hirschfeldia adpressa Mnch. Erucasirum incanum Koch. Syra, BR
Canea. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
Eruca sativa Lam. Syra, Tinos, Canea. Fr. (Dalmat., „Wallis, Fikr., Port.)
Alyssum orientale Ard. Felsiger Gipfel des Berges Skopö bei Zante. Fr.
(Thracien, Neapel.)
A. campestre L. Syra, Tinos. Fr. (Ungarn, Belgien, Span.)
Clypeola Jonthlaspi L. Syra, Tinos. Fr. (Fiume, Wallis, Süd-Frkr., Span.)
Biscutella Columnae Ten. Zante, Syra, Tinos, Canea. Fr. (Mittelmeer-
Region nach Boissier).
Lepidium cornutum S. et Sm. L. spinosum L. Canea. Fr. (Thracien).
L. graminifolium L. Tinos. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
Cakile maritima Scop. Syra, Tinos, Canea. (Küsten von ganz Europa).
Raphanus Raphanistrum L. Canea. Fr. (Ganz Europa). Fruchtschnabel lang.
R. sativus L. Canea. Mai.
Didesmus aegyptius Desv. Syra, Aecker. Fr. Blüthe weiss, Schötchen
zweigliederig, Glieder einsamig, unterer Same hängend, oberer auf-
recht (nach Boissier Fl. orient. p. 404, beide Samen hängend). Das
untere Schötchenglied verkehrt-eiförmig glatt, oder seltener gekielt
und am Grunde zweihöckerig.
Erucaria aleppica Grtn. Syra, Tinos. Fr. (Spanien.)
Bunias Erucago L. Tinos, Canea. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
Capparideae Juss.
Capparis spinosa L. &. rupestri Boiss. Syra, Canea. April bis Juni.
(Dalmat., Como, Süd-Erkr., Span.)
Malvaceae Br.
Lavatera unguiculata Desf. Canea am Flusse Jardanus. Mai. (Maced. Sicil.)
L. cretica L. Syra. Fr. (Dalmat., Süd-Frkr., Span.)
Althaea hirsuta L. Syra, Tinos. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
Malva eretica Cav. Canea. Fr. (Südital., Sicil., Sardin. nach Boissier.)
M. aegyptia L. Syra. Fr. (Spanien.)
M. silvestris L. y. eriocarpa Boiss. Syra. Fr. (Fast ganz Europa).
M. nicaeensis All. Canea. Fr. (Istr, Süd- und West-Frkr., Span.)
M. parviflora L. Syra. Fr. (Dalmat., Süd-Fıkr., Span.)
Beiträge zur Flora von Griechenland und Creta. 53
Gruinales L.
Geranium molle L. Syra, Tinos. Fr. (Fast ganz Europa).
G. rotundifolium L. Canea. Fr. (Fast ganz Europa).
@. columbinum L. Canea Fr. (Fast ganz Europa).
G. dissectum L. Zante, Canea. Fr. (Fast ganz Europa).
@. lueidum L. Tinos. Fr. (Fast ganz Europa).
@G. Robertianum L. Syra. Fr. (Fast ganz Europa).
BErodium eieutarium L’Her. Syra, Tinos Fr. (Fast ganz Europa).
E. moschatum L’Her. Zante. Syra. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
E. gruinum W. Syra, Tinos. Fr. (Span., Siecil.)
E. chium W. Syra. Fr. (Süd-Frkr., Span.)
E. malacoides W. Zante, Syra, Tinos. Fr. (Istr., West- u. Süd-Frkr., Port.)
Ozxalis cernua Thunb. O. Iybica Viv. An Rainen bei Zante verwildert.
Fr. (Corsica). Gehört in die Sect. f. Aegopodoxys Endl. Gen. Plant.
Nr. 6058. Aufgekochte Blüthen zeigen im durchfallenden Lichte an
der äussern Seite der längeren Staubfäden je ein breit-lineares, oben
abgerundetes, bis auf zwei Drittel seiner Länge angewachsenes
Staminodium. In dieser Beziehung ist der Gattungs-Charakter bei
Endlicher sowie in Bentham et Hooker Gen. plant. abzuändern.
Linum angustifolium Huds. Canea. Fr. (Krain, Irland, Spanien).
L. strietum «. und ß. spicatum Rehb. Syra, Tinos, Canea. Fr. (Istrien,
Süd-Frkr., Port.)
L. nodiflorum L. Syra. Fr. (Triest, Süd-Frankr., Corsica). Kelchblätter
lanzettlich, drüsig-gezähnt.
L. gallicum L. Canea, (Triest, Belgien, Port.) Narben schmal-eiförmig,
nicht kopfförmig.
Zygophylleae Br.
Tribulus terrestris L. Syra. S. (Ungarn, Süd-Frkr., Port.)
Rutaceae Juss.
Ruta chalepensis L. Akrotiri b. Canea. $. — f. bracteosa Boiss. Aegina.
(Tirol, Süd-Frkr., Span.)
Hypericineae DC.
Hyperieum empetrifolium W. Canea. Mai.
H. ciliatum Lam. «. und f. Heldreichii Boiss. Tinos, Canea. Mai. (Istr.,
bei Pola nicht selten, Süd-Frkr., Port.) Blumenblätter schwarz-
punktirt, in der obern Hälfte drüsig-gezähnelt.
H. erispum L. Syra, Canea.S. (Granada, Sieil.)
Cistineae Fr.
Cistus villosus L. &. genuinus Boiss. Skop6 b. Zante, Syra. — Pf. ereticus
Boiss. Canea. Fr. (Istrien, Genua, Span.)
©. salvifolius L. Zante, Syra, Suda. Fr. (Istr., Süd-Frkr. Port.)
54 Dr. Em. Weiss: Beiträge zur Fauna von Griechenland und Creta.
Helianthemum guttatum Mill. Zante, Syra, Tinos, Canea. Fr. (Mittel- u
Süd-Europa).
H. salieifolium Pers. Syra, Tinos. Fr. (Istr., Wallis, Süd-Frkr. „ Port.)
H. arabicum Pers. Syra, Tinos, Canea, Suda, Fr. (Dalmat., Sieil.)
H. glutinosum Pers. Zante, Syra, Tinos, Canea. Fr. (Istrien legit Sendt-
ner. Sid-Frkr., Port.)
Frankeniaceae St. Hil.
Frankenia hirsuta L. y. hispida Boiss. Syra, Canea. Am Strande. S.
(Krimm, Süd-Frkr., Span.)
F. pulverulenta L. Tinos. Fr. (Krimm, Engld., Süd-Frkr., Port.)
Caryophylleae Juss.
Agrostemma Githago L. Canea. Mai. (Fast ganz Europa).
Silene bipartita Desf. ex Boiss. Fl. orient. Zante, Syra, Nass Cu
Fr. (Mediterran-Region nach Boissier).
S. cretica L. Zante, Syra, Tinos, Canea. Fr. (Dalmat., Calabr., Süd-Span.
nach Boissier.) Die Kelchnerven zeigen im durchfallenden Lichte
feine anastomosirende Zweigchen.
S, sedoides Jacgq. Syra, Tinos, Canea. Am Strande. Fr. (Insel Ossero,
Provence, Spanien). _
S. gallica L. Zante, Syra, Canea. Fr. (Mittel- und Süd-Europa.)
» ” ß. quinguevulnera Boiss. In Aeckern auf Zante mit der
Stammart, von welcher sie durch breitere Deckblätter, dunklere,
öfters ausgerundete Blumenblätter und grössere mit einander ver-
klebte Krönchenlappen unterschieden werden kann.
S. hispida Desf. Canea. Fr. (Port., Süd-Span., Süd-Ital., nach Boiss.)
S. nocturna L. Syra. Fr. (Dalmat., Süd-Frkr., Port.)
S. inflata Sm. Syra, Canea. Fr. (Ganz Europa).
S. Behen L. Syra, Tinos, Canea. Fr. (Insel Sardin., Neap.)
Saponaria Vaccaria L. Syra, Canea. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
Dianthus tripunctatus S. et Sm. Syra. Mai. (Neapel),
D. pubescens S. et Sm. Syra, Tinos. Mai. (Macedon.) Kelch im durch-
fallenden Lichte feinwarzig wie bei D. tripunet.
D. velutinus Guss. Syra, Tinos, Canea. Fr. (Istr. Granada). Bei Canea ist
die ganz kahle Form häufiger als die normale mit sammtigen Inter-
nodien; sie ist an den kahnförmigen gekörnelten Samen zu erkennen
Cerastium illyricum Ard. Tinos. Fr. — f. macropetalum Boiss. Berg
Skopö bei Zante. (Dalmat.)
Arenaria serpyllifolia L. Syra. Fr. (Ganz Europa).
Alsine tenuifolia Cr. Syra. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
Sagina apetala L. Syra. Fr. (Mittel- und Süd-Europa).
Lepigonum medium Fr. Syra, Tinos. Fr. (Fast ganz Europa).
L. diandrum (Guss.) Nyman. Syra. Fr. (Süd-Frkr., Span. nach Boiss.)
Botrychiorum Monographia.
Auctore
Dr. J. Milde.
Mit 3 Tafeln. Tab. 7—9.
(Vorgelegt in der Sitzung vom 13. Jänner 4869).
A, Geschichtlicher Theil.
Vater den deutschen Vätern der Pflanzenkunde taucht die Mondraute
zum ersten Male bei L. Fuchs auf. Wie es scheint, findet sich bei
ihm zum ersten Male (De Historia stirpium 1542) der Name: „Klein
Monkraut, Lunaria minor“. Er erzählt, dass er sich viel um den Namen
der Pflanze gekümmert habe. Seine kurze Beschreibung finden wir cap.
182: „Rotundo est caule, cui folia utringue septem annexa, cordis fere
humani formam habentia, in summitate caulis semen Betae simile pro-
fert. Naseitur in montibus, copiosissime autem Tubingae in pede montis
Austriaci provenit.“ Fuchs bringt eine fast 1 Fuss lange Darstellung
des Botrychium Lunaria, welche Lonicer, Bock, J. Bauhin und Cha-
braeus in verkleinertem Massstabe copirt haben. Rhizom, Wurzeln und
Blatt sind gut dargestellt, die Nervation fehlt.
In seinem „Kreutterbuch“ (ich benützte eine Ausgabe von 1577)
beschreibt Hieronymus Bock (p. 323) das Botrychium folgendermassen:
„In etlichen hohen Wälden wächsst ein kraut mit einem eintzigen
„tunden stengel, dran hanget nur ein zerkerfft Blatt, das ist auf beiden
„Seiten in 5 oder 6 kerffen zerspalten, beynahe anzusehen als gross
„Rautenbletter, der stengel gewinnet am gypfel seinen kleinen gedrun-
„genen samen hauffecht bey einander, die Wurtzel hat auch vil zaseln,
„wast wie die breite Wegerichwurtzel, im Heumont würt dis gewächss
„und draffter nicht vil mehr gesehen.“ Bock erzählt, dass Etliche
meinen, das Kraut nehme mit dem Monde ab und zu. „Vil treiben aben-
theur mit diesem gewächss, sonderlich aber die Alchimisten.“
56 Dr. J. Milde:
A. Lonicer benutzt bei der Beschreibung seiner Lunaria minor
(Monraut) die Beschreibungen der beiden vorangegangenen Männer und
sagt geradezu: „Nimpt ab und zu mit dem Mon. Daher es den Namen
hat.“ Die Abbildung stellt B. Lunaria dar, ist aber nicht so gut, wie
bei Fuchs.
1555. erschien von ©. Gesner eine Abhandlung: De raris et admi-
randis herbis, quae sive quod noctu luceant, sive alias ob causas Luna-
riae nmominantur, commentariolus. Hier wird von den verschiedensten
Pflanzen gehandelt, unter Andern auch von der bekannten ‚Lunaria
biennis und Botrychium Lunaria. Ueber letzteres finden wir Folgendes:
De Lunarla, quam Petraeam cognominare licebit.
Nos aligquando in petrosis Sabaudiae montibus herbulam hanc
invenimus, colore pallidam, foliis utringue ut in Trichomane digestis unico
tantum ramulo foliato et altero quasi lingula cui haerent racematim
veluti semina quaedam rotunda (sterilia ut conjieio, non enim solida
sunt, sed luteo polline plena) colore gilvo, per summum in spiram retorta,
quae forte per maturitatem explicatur. Et forsitan spira illa causa est,
ut a Luna sit impositum nomen, quod instar lunae a plenilunio crescen-
tis incurvetur, sieut in fililcum generibus et phyllitide cum folia primum
crescunt. Pastores tauram vocabant, vel toram, quod vaccae hac herba
degustata ad libidinem moveantur et regquirant taurum. Gesner erzählt,
dass nach der Behauptung eines ungebildeten Arztes in Bern, der die
Pflanze „Teufelsschlüssel* nenne, ein Pferd oder Ochs sterbe, wenn es
von der Frucht derselben fresse.
R. Dodonaeus beschreibt in seinen Stirp. histor. Pemptades (1583) _
Boirychium Lunaria als Lunaria minor ausführlich; Scolopendrium
Hemionitis nennt er zum Unterschiede von dieser Pflanze Lunaria major.
„Lunariae nonnisi unicum quoque folium in gracili rotundo ac laevi
pedieulo assurgit, quod crassum glabrum utrinque, sectionibus ut pluri-
mum sex dividitur, speciem exhibens complurium ad unam rachim sive
costäm nascentium quorum singularia subrotunda et lunata; prodit ab
hoc pedieulo sub initium folii alius tenerior, in cujus fastigio flosculi
racematim cohaerentes, qui dehiscentes, attractu aut levi flatu impulsi,
tenuissimum veluti pulverem demittunt.“ Die zugehörige Abbildung ist
gut, namentlich Rhizom und Wurzeln naturgetreu dargestellt, die Seg-
mente sogar mit ihrer Nervation gezeichnet; Lobel hat in seiner Plant.
s. stirp. historia diese Abbildung als Lunaria racemosa copirt; Text
dazu finden wir in seinen Adversaria p. 360. Derselbe ist ohne Interesse:
P. A. Matthioli beschreibt in seinem Compendium die „Lunaria
minor“ auf folgende Weise: Caule constat simplici, dodrantali rotundo,
lento, gracili, e cujus medio in latus ramusculus exit, costae effigie, cui
folia insunt, utrinque septem aut plura lunata, crassa firmaque, brassicae
Botrychiorum Monograpbhia. 57
marinae modo, Flores profert in summitate caulis oxalidis minoris modo,
semine rufo rotundo, in uyae modum racematim cohaerente. Die Abbil-
dung ist dieselbe, wie in seinen Commentarii und von Tabernaemon-
tanus und Dalechamp copirt worden; sie zeichnet sich aus durch ein
unnatürlich schiefes Rhizom. In den Commentarii erzählt er die Fabel,
dass die Pferde die Hufe verlieren, wenn sie auf die Pflanze treten.
„Die Alchymisten sagen, dass nur die Securidaca montana das argentum
vivum in argentum purum umwandeln könne; aber sie selbst erfahren zu
ihrem Schaden, wie sie durch ihre Meinungen verführt werden.“
Eine zweite Abbildung stellt die bekannte ZLunaria minor ramosa
dar, welcher neuerdings die unverdiente Ehre zu Theil geworden ist, als
Botrychium ramosum Aschs. in die Wissenschaft wieder eingeführt zu
werden. (Siehe den geschichtlichen Theil des Botr. matricariaefolium.)
Ich habe bereits in Vol. XXVI. P. II. Tab. 47, Fig. 125 der Nov. Act.
Leop.Cor. eine Copie dieser mehrfach besprochenen Zeichnung gegeben.
Sie findet sich zum Theil unvollständig copirt auch noch
1. Bei Chabraeus als Zunaria Botrytis minor polyphyllos;
2. Bei J. Bauhin hist. pl. als ZLunaria Botrytis minor multiflora
und 3. Bei Camerarius Epit. util. als Lunariae rarior species.
Diese Abbildung stellt ein Botr. Lunaria dar, welches man in
2 Haupttheile zerlegen kann, einen unteren und einen oberen. Der untere
zeigt uns eine normale sterile Spreite mit 2 seitlichen Fruchtrispen am
Grunde. Anscheinend aus der Spindel dieser sterilen Spreite erhebt sich
eine zweite sterile Spreite, an ihrem Grunde auf der einen Seite mit
einem sterilen Aste und auf der anderen Seite mit einer Fruchtrispe
und einem darunterstehenden sterilen Aste, dessen Spindel eine kleine
Fruchtrispe trägt. Vielleicht ist die ganze Pflanze künstlich aus mehreren
zusammengesetzt; doch halte ich es nicht für unmöglich, dass sie wirk-
lich ein natürliches Vorkommen repräsentirt, da mir wenigstens ähnliche
Formen vorgekommen sind, und da sich die Abbildung auf normale Ver-
hältnisse leicht zurückführen und aus der Art und Weise des Wachs-
thums von B. Lunaria erklären lässt. Sie stellt mithin Nichts dar, was
der Natur des Botrychium Lunaria geradezu widerspräche.
A. Munting hat nach meiner Ansicht in seiner. Phytographia
curiosa 1713 Fig. 208, fol. 726, 728 diese Zeichnung Matthioli’s
benutzt und phantastisch ausgeschmückt oder vielmehr verzeichnet. Ich
finde die Anordnung der sterilen Abschnitte von der bei Matthioli
nicht wesentlich verschieden, nur die Fruchtrispen sind verschieden ver-
theilt, bei Matthioli 5, bei Munting 3.
Mit Clusius gelangen wir zur Kenntniss des Botrychium ternatum.
Er bildet dasselbe in seiner Historia rar. aliquot stirpium per Pan-
noniam etc. 1583 unter dem Namen Lunaria minor ramosa in einem
sterilen Exemplare mit % Blättern kenntlich ab und liefert eine für seine
Bd. XIX. Abhandl. 8
58 Dr. J. Milde:
Zeit vortreffliche Beschreibung, die sogar die bisweilen bestrittene Be-
haarung erwähnt. Eine fast gleichlautende Beschreibung und mit voriger
identische Abbildung gibt Clusius in seiner Rariorum plantarum historia
1604. „Dodrantalis autem est planta statim a radice unam aut aliam
“ foliorum alam sive folium ramosum et multifidum protrudens, frequen-
tibus foliis protrudens, frequentibus foliis, vulgaris Lunariae minoris
foliis fere similibus constans sed longioribus et crassiusculis crebraque
ineisura divisis, colore, ut in vulgari, viridi dilutiore et quodammodo
pallescente; secunda ala, ut quae tenerior, et postremo nata, tenui
quadam, sed rara admodum lanugine pubescere videtur, succulentiorque
est prima; ex ejus quasi utero, secundum radicem, emergit cauliculus
pinguis et succulentus, sustinens multifidam spicam et majorem (florisne
an fructus dicere debeam ignoro) quam vulgaris, aliogquin admodum
similem, quae an in candidam farinam, quemadmodum vulgaris spica
efflorescat, affıirmare nequeo, quandoquidem anteguam maturescerent,
erutae fuerant, quas accepi plantae; inter quas una fuit, quae ternos
cauliculos florum plenos produxerat; rädix vulgaris similis, multis fibris
late sparsis, sed crassioribus constans.“
Er erhielt die Pflanze aus Schlesien, wo sie „Rechter Widerthon“
heissen soll und fand sogar ein Exemplar mit 3 Fruchtrispen.
Röper vermuthet, dass Clusius dieses Exemplar habe abbilden
lassen. Die drei Blättehen, welche deu 3 Fruchtrispen entsprechen sollen,
sind jedoch gar zu wenig kenntlich dargestellt.
Fabius Colonna (1592) gibt in seinem Övroßaoevos auf T. 18
2 gute Abbildungen von Botrychium Lunaria, die Morison copirt zu
haben scheint; er nennt diese Pflanze „Epimedium“ und vermuthete
bereits ihre Verwandtschaft mit „Ophioglosson“; von letzterem schreibt
er: folio oblongo hederaceo veluti connexis binis exordine botrybus, com-
posita, quae nec florere conspicitur, nec semen habere, sed pulverem
luteum inutilem. Er erkannte bereits die eigenthümliche Vorbildung der
Knospen am Grunde des Blattstieles von B. Lunaria.
In Caspar Bauhin’s Ilıwe& Theatri botaniei (1674) wird Botry-
chium unter den Plantae capillares abgehandelt, zugleich mit Scolopen-
drium, Ophioglossum, Asplenium, Adiantum, Drosera. Er berichtet, dass
die Neueren annehmen, die Pflanze habe ihren Namen, weil die Blätter
nach Art des Mondes gestaltet seien. Bei der Lunaria racemosa minor
(Botrychium Lunaria) bemerkte er, dass sie 10 bis 19 Blätter habe,
wesshalb einige glauben, sie habe so viele Blätter, als der Monat Tage.
Unter Anderen führt er auch eine Lunaria botrytis mnyavopvAAos
Junger. in cat. Altorff als Lunaria minor rutaceo folia auf, über die
ich bis jetzt wegen Mangel an Abbildungen nicht ins Klare kommen
konnte. Abbildungen von Botrychien fehlen überhaupt in diesem Werke.
v
Botrychiorum Monographia. 59
J. Bauhin gibt in seiner Historia plantarum universalis (1651)
ausführliche Beschreibungen und 3 Abbildungen.
1. Lunaria botrytis ist B. Lunaria. Die hieher gehörige Abbildung
ist von Fuchs entlehnt. Die Beschreibung ist ausführlich und hat viel
Aehnlichkeit mit der bei Matthioli. Die Samen sollen den Pferdehufen
ähnlich sein. Es ist ersichtlich, dass der Name Lunaria zu vielfachen
Verwechslungen Veranlassung gegeben hat. Caesalpinus sage, die
Pflanze beginne mit einem Blatte, welches schnell vergehe, glaubt aber,
dass sie so viele Blätter habe, als der Monat Tage und dass sie daher
Lunaria heisse; die Zahl der Blätter mehre sich täglich.
C. Bauhin hatte bereits 1594 in seinen BYT'OIIINA# berichtet, dass
man glaube, die Pflanze habe so viele Blätter, wie der Monat Tage und
sie nehme mit dem Monde ab und zu.
Die Chymiker sagen, dass durch ihren Saft das argentum vivum
(Quecksilber) gerinne.
Die 2. Abbildung ist die schon besprochene Lunaria botrytis minor
- multifolia oder Lunaria minor ramosa Matthiolvs.
Die 3. endlich Lunaria botrytis ramosa silesiaca; sie stellt Botry-
chium ternatum mit einer sterilen Spreite und einer Fruchtrispe dar. Das
Rhizom fehlt. Dieselbe Abbildung hat Chabraeus copirt. Derselbe
erzählt, dass diese Art bei Genf auf Bergen wachse.
Der Curiosität wegen führe ich bier noch ein seltenes 1681 erschie-
nenes Schriftchen an, welches sich in der Breslauer Stadtbibliothek findet
und in Brieg gedruckt ist. Der Autor fehlte. Der Titel des Büchleins
ist: Die fruchtbare Boriza oder das heilsame „Mond-Kraut, mit viele
Chymischen und Lunarischen Früchten abgebildet.“ — (Abbildungen be-
sitzt das Werkchen nicht.)
Von deutschen Namen werden für die Mondraute folgende aufge-
führt: Mondkraut, Mondraute, Leberraute, weisser Widerthon, Rechter
Widerthon, May-Trauben, Walpurgiskraut. Trenblätter. — Rabbi Sola
soll es Boryza genannt haben.
Die Schrift wimmelt von abergläubischen Vorstellungen; hier wird
auch die Zunaria der Chymiker unterschieden von der der Botaniker.
„Denn die Zunaria ist kein Kraut, sondern das Agua s. © philosoph
und ihr Saft ist das Sputum Lunae (Pythagoras in Turba). Sie riechet
lieblich wie Moschus und Safran. Wenn man in ihren Saft Quecksilber
mischt, und aufsiedet, so wird ein dicker Brei daraus, der gepulvert dem
Erz oder Kupfer zugesetzt nebst Hilfe des Feuers sie zu Gold macht.
Zwei Loth dieses Pulvers sind genug zu färben 200 Loth Ertztes. Ueber
dieses verändert sie oder ihr Saft ein Metall in das andere. Ist der Mond
1 Tag alt, so bekommt dies Kraut 1 Blatt mehr und diese Vermehrung
8 *
60 Dr. J. Milde:
währet 14 Tage. Sobald der Mond abnimmt fallen die Blätter nach und
nach ab, dass dann in der Zeit in welcher der Mond nicht aufgeht, sie
sich auch gleichsam ohne Blätter verkreuchet und betrübet.“
„Schau hier, was ungemeins! Ein Kraut, das sich bewirbt,
„Dem Monden gleich zu sein, mit dessen Schatten stirbt,
„Mit dessen Lichte wächst und heilet viele Wunden,
„Wird oft und viel gesucht, doch selten recht gefunden.“
In der Centuria prima Plantarum exoticarum Jacobi Breynii
Gedanensis 1678 sind 3 Tafeln den Botrychien gewidmet, die hier sich
findenden Abbildungen sind vorzüglich und höchst instructiv. Die erste,
zu cap. 93 gehörig, Lunaria racemosa minor, Adianti folio ist ein Bo-
trychium LDunaria mit tief eingeschnittenen Lappen, wie es auch in
Deutschland vorkommt. Ich habe diese ausgezeichnete Figur auf Tab.
47 Fig. 124 in Vol. XXVI. P. II. Nov. Act. Leop. Car. copiren lassen.
Mit Unrecht zieht Ängström diese Pflanze in Bot. Notis. 1866
p. 36 zu B. boreale Milde. Breyn’s Pflanze ist erstens dem BD. boreale,
wie ich es verstehe, durchaus nicht ähnlich und stammt aus Pommern.
In Deutschland ist aber B. boreale sicher nicht zu finden.
Die Tafel zu cap. 94 bringt als Zunaria racemosa minor matricariae
folio zwei ausgezeichnete Exemplare des B. mairicariaefolium A. Br.;
auch diese stammten aus Pommern. Die Tafel zu cap. 95 endlich stellt
als Lunaria racemosa multifido folio Caspari Bauhini ein prachtvolles,
vollständiges Exemplar des Botrychium ternatum mit 2% sterilen Spreiten
dar. Er fand es im August und Septemb. an sandigen Orten um Danzig.
Morison hat in seinen Plantarum historiae (1715) Tom. II.
Sect. XIV. pag. 570 sämmtliche Abbildungen Breyn’s im verkleinerten
Massstabe wiedergegeben. DÖll sagt in seinen Gefässkryptogamen des
Grossherzogthums Baden (1855) pag. 53, dass er Fig. 26 auf t. 5 sect.
XIV. des Morison’schen Werkes nicht zu deuten wage. Vergleicht
man jedoch Morison’s Abbildung mit der Breyn’s zu cap. 95, so wird
man sich überzeugen, dass die eine die Copie der andern ist.
Morison bringt in seinem Werke auch unter dem Namen Zunaria
botrytis elatior Virginiana pinnulis tenuissimis et cicutariae in modum
divisis das bekannte Boirychium virginianum und gibt davon eine ver-
kleinerte Abbildung.
In Plumier’s Tractatus de Filicibus Americanis (1705) fin-
den wir nur ein einziges Botrychium und zwar B. virginianum var. eicu-
tarium auf T. 159 als Osmunda asphodeli radice sehr gut dargestellt.
Dagegen sind die Abbildungen in Plukenets Amaltheum (1769)
und in der Almagesti bot. mantissa (4700) ganz ohne Werth und wohl
meist nur eorrumpirte Copien.
Botrychiorum Monographia. 61
J. P. Tournefort bringt Botrychium in seinen Institutiones Rei
Herbariae (1719) in die 16. Classe: De Herbis et suffrutieibus, qui flori-
bus carent et semine donantur. Er theilt diese Classe in zwei Sectionen.
Die erste handelt von den Kräutern, welche der Blüthen entbehren
und deren Früchte auf den Blättern entstehen; in dieser Section werden
nur Polypodiaceen aufgeführt. Die zweite Section unterscheidet sich nach
Tourneforts Diagnose von den ersten einfach durch: Semina foliis
innascuntur. Hier führt er drei &enera auf: Osmunda, Ophioglossum,
Lichen. Unter Osmunda begreift Tournefort unsere Osmunda und
Botrychium und stattet sein Genus mit folgender Diagnose aus:
„Plantae genus, floribus carens, eujus fructus in uvam quodammodo
eolliguntur.“ Hierauf führt er die bei Plumier, Breyn, Clusius und
den älteren Autoren vorkommenden Osmunden namentlich auf. Abbil-
dungen fehlen.
Im A. Bande (1764) der von Oeder herausgegebenen Flora danica
finden sich auf Tab. 18 drei vielfach besprochene Abbildungen, die
Oeder sämmtlich als Varietäten einer Art betrachtet. Die mittelste
Figur stellt BD. ternatum, die linker Hand BD. Lunaria und die rechter
Hand, zu welcher lirriger Weise Lunaria racemosa minor adianti folio
Breyn t. 93 eitirt wird, Botr. lanceolatum Ängstr. ganz unver-
kennbar dar.
Auch Linn& vereinigt in seinen Werken überall .Botrychium mit
Osmunda und gibt in seinen Genera plantarum (6. Ausgabe 1764) .der-
selben folgende Diagnose: Capsulae globosae, distinetae, in racemum
dispositae, horizontaliter dehiscentes. Semina numerosa, minima, ovata.
In seinen Species plantarum ed. II. T. II. (1763) treten nur 2 echte
Botrychien auf, nämlich als Osmunda Lunaria und als O. virginiana.
Die erstere tritt in 3 Formen auf:
1. ©. Lunaria scapo caulino solitario, fronde, pinnata solitaria.
ß. Lunaria racemosa ramosa major Bauh. pin. 354. Lunariae
rarior species.
Dies ist die mehrfach besprochene monströse Form von Botrychium
Lunaria. (Siehe J. Bauhin pag. 59).
y. Lunaria racemosa minor Adianti folioBreyn. cent. 183 t. 93.
Auch diese Pflanze ist als Form von B. Lunaria bei Breyn’s
Cent. I. plant. exot, schon besprochen worden.
ö. Lunaria minor rutaceo folio. Bauh. pin. 355.
Diess ist eine zweifelhafte Pflanze, zu der Bauhin als Synonym
Lunaria botrytis nnyavopvAlos Jung. in cat. Altorff stellt.
2. O. virginiana scapo caulino solitario, fronde supra decomposita.
Als Standort wird hier nur Amerika aufgeführt.
62 Dr. J. Milde:
In seiner Flora Suecica (1755) führt Linne die Varietäten in
etwas verschiedener Weise auf.
Die erste ist hier f. Lunaria minor rutaceo folio Bauh. pin. 355.
Als Synonym führt Linne& selbst Lunaria racemosa minor adianthi folio
Breyn cent. 183 t. 93; darnach wäre diese Pflanze also identisch mit
B. Lunaria v. incisum.
Die zweite Varietät ist hier y. Lunaria racemosa minor matricariae
folio. Breyn cent. 184 t. 94. Sie fehlt in Linn&’s Species plantaram
ganz und ist identisch mit BD. mairicariaefolium A. Br.
Die dritte var. ist d. Filicula sive Adiantum foliis inferioribus
coriandri caeteris rutae murariae vel fumariae. Moris. hist. 3, p. 585,
s. A4, t. 5, f. 26.
Diess ist B. ternatum Sw.
Linne fügt noch folgende Bemerkungen hinzu:
Hab. in pratis et pascuis aprieis siecioribus passim; at Öö. in Hel-
singia lecta ab Abr. Bäck, hodie Archiatro et Praeside Regii Collegii
medici.
Intra basin stipitis, dum tempore vernali enata est, se sistit futuri
anni planta omnibus suis partibus eruenda, annuo spatio, antequam pro-
deat perfecta, evidentius quam in Hepatica aut Daphne.
In den Amoenitat. acad. findet sich (1771) eine Pandora et
Flora Rybyensis, wo Osmunda Lunaria geradezu eine var. Bäckeana
erhält, womit obige var. ö. gemeint ist. Eine Beschreibung derselben
fehlt jedoch.
Die 1784 von C, P. Thunberg herausgegebene Flora japonica
bringt p. 329 zum ersten Male Botrychium ternatum Sw. als eigene Art
unter dem Namen Osmunda ternata, eine Pflanze, die bis in die neueste
Zeit für verschieden von B. rutaefolium A. Br. gegolten hat, die aber
in der That, wie vor Allem die Untersuchung der Originale beweist, von
jenem nicht speecifisch verschieden. (Vergleiche .B. ternatum.)
F. Hoffmann theilt die Farne in seinem Taschenbucohe für das
Jahr 1795 in Annulata, wohin er die eigentlichen Filices rechnet und in
Bivalvia, wohin Osmunda, Ophioglossum und Lycopodium gestellt werden‘
Botryehium ist noch mit Osmunda vereinigt und es erscheint nur eine
einzige Art desselben als Osmunda Lunaria.
Im ersten Bande, 3. Stücke von J. Römers Archiv für die Botanik
(1798) findet sich p. 4 eine Monographie der in der oberen Grafschaft
Catzenellenbogen einheimischen ceryptog. Gewächse von M. Borck-
hausen. Hier werden p. 7 u. 8 drei wohl unterschiedene Arten von
Botrychium, als 4. Osmunda Lunaria L. 2%. Osmunda Matricariae
Schrank, 3. Osmunda ramosa Roth. beschrieben. f
Botrychiorum Monographia. 63
Diese letzte erhält folgende Diagnose: Der Blüthenstiel eine Fort-
setzung des Stengels, gespalten; das Laub einzeln, doppelt-gefiedert, die
Blättchen eingeschnitten.
Diese drei Pflanzen, schreibt der Verfasser, sind gewiss drei ver-
schiedene Arten und nicht Varietäten einer Art; denn sie wachsen nicht
gemischt durcheinander, nicht einmal in einer und derselben Gegend und
unterscheiden sich standhaft durch die angegebenen Kennzeichen. — Die
Behauptungen von „denn“ an sind, wie ich mich vielfach überzeugt habe,
nicht richtig; ich selbst habe alle 3 Arten nahe bei einander gefunden.
Es ist höchst wahrscheinlich, dass der Verfasser unter Osmunda
ramosa — Botrychium matricariaefoliumn A. Br. versteht.
1803 erhalten wir in Hoppe’s botanischen Taschenbuche zum
ersten Male eine sehr schöne, genaue und ausführliche Beschreibung des
Botrychium ternatum, das hier pag. 7 als Osmunda bavarica auftritt.
Prior Schmid in Weltenburg bei Regensburg hatte in der Nähe seines
Wohnortes diese Pflanze in Menge aufgefunden. Er beobachtete die haarige.
Bekleidung, die Einrollung der Fruchtrispe und eine Mehrzahl von Frucht-
rispen an demselben Individuum. (Vergleiche Botrychium ternatum).
Leider wurde diese schöne Beschreibung später ganz unbeachtet
gelassen, obgleich sie von grossem Einflusse auf weiter gehende For-
schungen hätte sein sollen. Wir dürfen hierbei nicht vergessen, dass
bereits 1789 in P. Schrank’s baierischer Flora eine Osmunda Matri-
cariae aufgestellt worden war, von der es sich später herausstellte, dass
sie mit Schmid’s Pflanze indentisch ist. Schrank’s Beschreibung war
jedoch sehr mangelhaft. Auch Roth spricht in seinem Tentamen Florae
Germanlae (1800) Pars prior p. 34 von dieser Art, bezieht sich aber
nur auf die Abbildung in der Flora danica, da er getrocknete Exem-
plare noch nicht erhalten hatte. Seine Osmunda ramosa, die er auf die
Lunaria racemosa Tamosa major gebaut hatte, tritt hier als O. Lunaria
ß. ramosa fronde ramosa, racemis lateralibus auf.
Cavanilles theilt in seiner Desceripcion de las Plantas (1802)
p- 606-609 die Farne in 3 Ordnungen, welche die A. Familie seiner
XV. Classe Cryptogamia bilden.
In die 4. Ordnung mit gestielten Kapseln und gegliedertem elasti-
schen Ringe bringt er alle Farne mit Ausnahme von Ophioglossum, Glei-
chenia, Danaea, Marathia, Osmunda, in die 2. Ordnung mit sitzenden
ringlosen Kapseln bringt er die letztgenannten Genera und in die
3. Ordnung mit gestielten, ringlosen Kapseln nur Aphyllocalpa. Es ist
zu bemerken, dass Cavanilles das, was wir Osmunda nennen, Aphyllo-
calpa heisst und dass unser .Botrychium von ihm Osmunda genannt wird.
Er verfährt in dieser Art der Benennung eigentlich folgerichtiger als
Swartz (1801); denn da dieser unter seiner Osmunda 6 Arten, unter
64 Dr. 3. Milde:
Botrychium aber 7 Arten aufführt, so musste der Name Osmunda eigent-
lieh an die Botrychien als Gattungsname übergehen.
Der berühmte Botaniker O. $wartz hatte nämlich ein Jahr früher
in Schrader’s Journal für die Botanik, I. Bd. 1800 (Göttingen 1801)
seine Genera et Species Filicum veröffentlicht und hier p. 8 Botry-
chium generisch von Osmunda getrennt, letztere zu den Filices exannu-
latae und ersteres zu den Genera (Filicibus) affinia mit folgender
Diagnose neben Psilotum, Ophioglossum und Lycopodium gestellt.
Botrychium.
Capsulae subglobosae, distinttae, adnatae, in spicam racemosam
congestae, uniloculares, ab apice ad basin dehiscentes.
Pag. 110 werden von Swartz 5 Arten aufgezählt:
1. B. Lunaria, 2. B. rutaceum, 3. B. virginianum, 4. B. ternatum,
5. D. zeylanicum.
Unter BD. rutaceum, welches mit diesem Namen hier zum ersten
Male auftritt, versteht Swartz wie sein Herbar und die von ihm später
gelieferte Abbildung (Svensk Botanik Tom. VI. [1809] tab. 372 Fig. 2)
beweisen, B. ternatum. Dass man unter diesem D. rutaceum meist BD.
matricariaefolium A. Br. verstand, hat Swartz zum Theil mit dadurch
verschuldet, dass er nicht hieher gehörige Synonyme, wie Osmunda lan-
ceolata Gmel. zu seinem D. rutaceum zog.
In der Voraussetzung, dass die Thunberg’sche Osmunda japonica
eine von seinem Botrychium rutaceum verschiedene Pflanze ist, unter-
schied auch Swartz beide als selbstständige Arten. .Botrychium zeyla-
nicum ist die bekannte Helminthostachys zeylanica.
In seiner Synopsis Filicum (1806) zählt Swartz bereits 6 wahre Botry-
chien auf, es treten nämlich zu den früheren noch hinzu: 1. B. eieutarium,
eine Form des B.virginianum. 2. B. lunarioides eine Form des B. ternatum.
Bereits 1796 war nämlich in Lamarck’s Encyclop. meth. T. IV.
(1796) p- 650 eine Osmunda eicutaria aufgestellt, und an demselben Orte
war auf Michaux’s .Botrypus lumarioides (Fl. Am. p. 274, 1803) eine
Osmunda biternata Lam. gegründet worden.
Kurt Sprengel bringt in seiner Anleitung zur ‚Kenntniss der
Gewächse (Bd. III. 1804) Botrychium mit Ophioglossum, Lycopodium,
Pilularia etc. zu seinen Pteroiden, die er durch keine scharfen Unter-
schiede von den eigentlichen Farnen trennt.
Botrychium erhält folgende Diagnose: Die Früchte sind kugelige,
einfächerige, glatte, lederharte Kapseln in Aehren oder Trauben und
springen unregelmässig oder der Länge nach auf,
„Durch den Mangel an spiralförmiger Windung des aufschiessenden
Wedels“ unterscheidet Sprengel dieses Genus von den eigentlichen
Farnen. Er führt als neue Art zum ersten Mal Botrychium dissectum ein
Botrychiorum Monographia. 65
nordamerikanische Form des B. ternatum auf, und begreift irriger Weise
unter seinem B. rutaceum sowohl B. ternatum als B. matricariae-
folium A. Br. c
In der Vorrede zu Rebentisch Prodr. Fl. Neomarch. (1804)
spricht Willdenow über die Knospenlage bei Ophioglossum und Bo-
trychium: frondes horum binorum generum vernantes sunt re vera circi-
natae, sed lateraliter, was Swartz in seiner Syn. fil. (1806) p. XIV,
XV sehr bezweifelt.
Weber und Mohr bringen die Botrychien mit ZLycopodium und
Ophioglossum in ihrem botanischen Taschenbuche auf das Jahr 1807 in
die Ordnung der YValvatae und vereinigen unter ihrem DB. Lunaria
sowohl BD. ternatum, als BD. matricariaefolium. Sie haben sich von der
Richtigkeit der Linne@’schen Beobachtung überzeugt und erklären die
„lacinias fronosis“ für „complicatas, non vero reapse circinales.*
Auch Schkuhr in seinem Cryptogam. Gewächsen (1809) ist
über die Verschiedenheit von .B. matricariaefolium und B. ternatum noch
im Unklaren und fasst beide unter seinem BD. rutaceum zusammen; er
bildet BD. ternatum in einem Oppelner und DB. matricariaefolium ın
einem Dresdner Exemplare ab.
Willdenow gibt in seinen Species Plantarum T. V. (1810)
p- 61 dem Genus .Botrychium folgende Diagnose:
Capsulae subglobosae, rachidi racemi compositi adnatae discretae
nudae uniloculares, valvulis binis postice connexis transverse dehiscentes.
Willdenow unterscheidet 40 Arten, von denen Botrychium zeylanicum
als Helminthostachys auszusondern ist.
Hier tritt zum ersten Male BD. rutaceum in dem Sinne auf, wornach
es als Synonym zu B. matricariaefolium A. Br. zu verstehen ist, während
der Autor des BD. rutaceum Swartz bekanntlich darunter die europäische
Form des BD. ternatum verstand; doch beweisen Willdenow’s Synonyme
und Herbarien-Exemplare, dass das rutaceum dieses Autors nicht bloss
B. matricariaefolium, sondern auch noch BD. lanceolatum Ängstr. in sich
begreift. Botrychium ternatum wird in nicht weniger als 5 Arten gespalten
und erscheint 1. als B. matricarioides W. zum ersten Male; darunter
versteht Wilfdenow die europäische Form des B. ternatum, 2. als B.
fumarioides Wılld., welches Synonym mit .B. lunarioides Michx ist und
die seltenste der amerikan. Formen des B. ternatum bildet; 3. als B.
obligquum Mühlenberg, die gewöhnlichste amerik. Form des B. ternatum,
4. als B. disseetum, das schon bei Sprengel besprochen wurde und
5. als B. ternatum.
1810 tritt auch in R. Brown’s Prodromus Florae Novae Hollan-
diae Vol. I. zum ersten Mal B. australe auf, ein Synonym zu Thun-
berg’s B. iernatum. Wichtiger ist, dass R. Brown zum ersten Male die
Ophioglosseen als eigene Familie und zugleich ohne Beimischung fremd-
Bd. XIX, Abhandl. 9
66 Dr. J. Milde:
artiger Elemente mit folgender Diagnose aufstellt: Capsulae unilocu-
lares basi adnatae, subglobosae, coriaceae, opacae exannulatae evascu-
losae (quandoque connatae) semibivalves.
De Candolle rechnet in der Fl. Frane. 3 ed. (1815) Vol.2 Botry-
chium Lnnaria und Osmundsa regalis zu den Farnen ohne. elastischen
Ring, deren Aehre in der Jugend eingerollt ist, während Ophioglossum
in der Jugend nicht eingerollt ist.
Pursh führt in seiner 1816 erschienenen Flora Amer. sept. Vol. II.
p- 656 als neue Art .B. gracile an, welches nichts als eine kleinere zartere
Form des B. virginianum ist. Die Angabe „glabrum“ beruht sicher auf
ungenauer Beobachtung.
Ein für die Kenntniss der Entwicklung von .Botrychium und Ophio-
glossum sehr wichtiger Aufsatz erschien 1822 in Nr. 7 der Regensb. bot.
Zeitung. Kaulfuss gibt zuerst eine historische Aufzählung der ver-
schiedenen Ansichten über das Wachsthum von Boirychium und erklärt
dann zunächst den Ursprung der vertrockneten braunen Scheide am
Grunde des Blattstieles von Botrychium und beschreibt zwei in die aus-
gehöhlte Basis eingeschlossene Knospengenerationen; auch erwähnt er,
dass an starken Exemplaren die „Hauptwurzel*“ 2- bis 3-theilig wird.
Als Resultat seiner Beobachtung stellt er nun für Botrychium hin:
Die Wedel von Botrychium sind in der frühesten Jugend, also vor
ihrer Entwicklung, aufrecht, die einwärts geschlagenen Lappen des
Laubes verhüllen die zusammengeschlagene Fruchttraube.
1823 tritt zum ersten Male B. simplex auf. Dasselbe ward von
Hitchcook in Massachusetts entdeckt und in Vol. VI. des Americ. Journ.
von Silliman beschrieben und abgebildet, aber erst weit später aus
seiner Vergessenheit wieder hervorgezogen, nachdem es er Zeit als
B. Kannenbergii gegangen war.
Mit dem Erscheinen von Wallich’s Catalog (1823) treten auf
einmal zwei ausgezeichnete neue Arten auf, beide aus dem Himalaya-
Gebiete stammend, nämlich
B. lanuginosum Wall. cat. Nr. 48, und
B. daueifolium Wall. cat. Nr. 49;
beide seitdem mehrfach erwähnt und beschrieben.
Ein ausführlicher Artikel über Botrychium findet sich in Kaulfuss’
Enumeratio filicum (1824) p. 24, wo auch Boirychium zeylanicum als
Helminthostachys duleis Kaulf. generisch von .Botrychium getrennt auf-
tritt. Kaulfuss wiederholt hier seine in der Regensburger Zeitung
vorgetragenen Beokachtungen.
Unter BDotrychium Lunaria vereinigt Kaulfuss, wie Synonyme
und Original-Pflanzen beweisen, .B. matricariaefolium A. Br., B. boreale
Milde, B. lanceolatum Ängstr.;, dagegen zieht er richtig zu .B. matri-
carioides auch Osmunda bavarica und Osmunda Matricariae als Synonyme.
Botrychiorum Monographia. 67
In Wahlenberg Flora suecica T. II. (1826) finden wir p. 681.
Botrychium mit folgender Diagnose: Capsulae bivalves coriaceae, rachis
spicarum compositarum adnatae. Radix. fibrosa, caudice intus sobolifero.
Folium compositum et fructificatio in eodem stipite, quo magis compo-
sita, eo teneriora, unde species valde affines, fere confluentes.
Zu B. Lunaria zieht er auch das rutaceum Willd., also B. matri-
cariaefolium A. Br. als Synonym, und zu B. rutaceum Sw. mit Recht das
B. matricarides Willd.
Hier tritt auch zum ersten Male B. virginianum als schwedische
Pflanze auf; doch scheint es, als habe Wahlenberg das B. lanceolaium
zum Theil mit B. virginianum verwechselt. Die Behaarung der Pflanze
erwähnt Wahlenberg nicht.
1826 veröffentlichte Röper im 4. Bande der Linnaea „Observa-
tiones aliquot etc.“ Auf Seite 460 findet sich ein dem Botrychium Lunaria
gewidmetes Capitel, wo Röper hervorhebt, dass die Pflanze aus zwei
mit ihren Stielen verwachsenen Wedeln gebildet sei, und dass diese
Blätter keineswegs endständig seien, sondern dass sich die Spitze des
Rhizom’s innerhalb der Basis der verwachsenen Blattstiele verberge.
In Hooker and Grevilles Werke, Icones Filicum (1829 —1831)
erschienen Abbildungen und Beschreibungen von drei Botrychien, p. 79
B. lanuginosum, p. 8% B. simplex Hitchc., welches hier mit einer Form
des B. matricariaefolium irriger Weise zusammengestellt wird und 2.
daueifolium. Die Abbildungen sind vortrefflich.
Botrychium simplex wurde zum ersten Male 1823 in Sillim. Americ.
Journ. VI. von Hitchcock beschrieben und abgebildet, der es ım Staate
Massachusetts gesammelt hatte.
Schon 1825 tritt ein neuer Name, nämlich B. silaifolium in Presl’s
Reliquiae Haenkeanae (1825 p. 76), welches bis in die neueste Zeit
überall als Art aufgeführt wird, da es bisher Niemand hatte untersuchen
können. Nach meinen Untersuchungen ist diese aus Nordamerika vom
Nootka-Sunde stammende Pflanze nichts als eine Form des polymorphen
B. ternatum.
Bory folgt in seinem Dietion. class. hist. nat. t. VI. (1821) dem
Vorgange R. Brown’s; dagegen finden wir bei Desvaux, Prodrome de
la famille des Fougeres (Annales de la Soc. Linn. VI. 1827) einen Rück-
schritt, indem derselbe Ophioglossum und Botrychium mit den Osmunda-
ceen vereinigt, wornach auch diese beiden Genera eine „praefoliatio
eircinata“ haben sollen.
Kaulfuss scheidet in seinem „Wesen der Farnkräuter (1827)“
seine Filices in
4. Foliosae (Lycopodiaceae), 2. Frondosae, die wieder in solche mit
einer „frons involvens* (Ophioglossaceae) und in solche mit einer „frons
eircinnata® (Eigentliche Farne) zerfallen, 3. Radiales. (Marsileaceae).:
9 *
68 Dr. J. Milde:
Auch Du Mortier trennt in seiner Analyse des familles des
plantes (1829) Ophioglossum, Helminthostachys und Botrychium von den
„Filices* als Ophioglossineae.
Im IV. Bande der Linnaea beschreibt v. Schlechtendal (1829)
in einem an seinen Freund Röper gerichteten Briefe das Auftreten der
Sporangien an B. Lunaria, welches ganz unabänderlich an die Enden
der Venen gebunden ist,
Link stattet in seinem Hortus regius botanicus Berolinensis T. I.
(1833 pag. 151) die Ophioglosseae mit folgender Diagnose aus:
Caudex contractus frondes gemmaceas emittens. Sporangia paginae
frondium inferiori adnata, annulo nullo.
Caudex brevis, ex apice tantum frondem emittit in ceujus basi
vaginata (Botrychium) aut ad cujus basim (Ophioglossum) frons futuri
anni instar gemmae emergit. Vernatio non circinnalis. Sporangia compage
firma cerassiore ut in Marattiaceis, revera quoque paginae frondium
inferiori et quidem rachiformi insident.
Link nennt das Blatt der Botrychien eine „frons bifida“, pinna
altera sterili foliacea, altera fertilıi.
In Endlicher’s Genera plantarum (1836—40) wird das Blatt der
Ophioglosseen folgendermassen bezeichnet: Frondes caule rhizomatoide
exclusae geminae, biformes, vernatiore strietae, altera expansa, sterilis,
stomatiis praedita, altera in rachim contracta“. Wie wir hier sehen, nimmt
Endlicher bei den Botrychien zwei Blätter an, die miteinander ver-
wachsen gedacht werden müssen.
In Link’s Filicum Species in horto regio botan. Berolinensi
cultae (1841) treten die „Ophioglosseae“ als erste Ordnung der eigent-
lichen Farne, oder wie sie Link nennt, der Epiphyllospermae auf.
Er spricht zuerst von einer „frons fertilis in spicam contracta“,
nennt aber dann das, was in der Wirklichkeit Blattstiel ist, „einen
caulis erestus lacun& loco medullae in medio et fasciculis ligneis eirca
ipsam in orbem positis.“ Blattstiel und Blüthenstiel verschmelzen nach
Link zu einem Stengel nach unten.
Botrychium besitzt nach Link eine „frons sterilis* und eine „frons
fertilis“. Willdenow’s B. rutaceum zieht er als Var. zu B. Lunaria.
In einem Anhange p. 161 spricht Link von der Centralhöhle in
der Mitte „des Stengels“, bei Ophioglossum mit ihren 3 Ausbuchtungen,
welche so gestellt sind, dass sie mit den Gefässbündeln alterniren, was
in der That richtig ist und sich auf sehr leichte Weise erklären lässt.
Am „Stengelgrunde* fand Link bei Botrychium eine unregelmässige
Höhle in der Mitte und zwei Gefässbündel, die dieser Höhle gegenüber-
standen, unter dem Laube d. h. dicht unterhalb der sterilen Spreite aber
4 Gefässbündel.
Botrychiorum Monographia. 69
In Nr. 19 der Regensburger Zeitung finden wir (1839) einen
Bericht über die Verhandlungen der botan. Section bei der Versammlung
deutscher Naturforscher und Aerzte in Freiburg in Breisgau. Pag. 304
wird über einen Vortrag des Prof A. Braun berichtet, welcher seine
Ansichten über das Wachsthum der Ophioglosseen vortrug. Er hält „den
zelligen Körper, aus welchem die Blätter bei Ophioglossum hervorgehen,
für eine das ganze Leben hindurch persistirende Thallus-Bildung, ent-
sprechend dem Vorkeime der Farne. Ueber Botrychien finden sich hier
keine näheren Angaben.
J. Röper äussert sich in seinem lehrreichen Werke: Zur Flora
Mecklenburg’s (1843) über diese Verhältnisse ausführlich. Röper
erkennt die Ophioglosseen zwar als besondere Familie an, will sie aber
von den übrigen Farnen nicht getrennt wissen. Bei. Botrychium nimmt
hier p. 58 Röper eine Verwachsung zweier getrennter Blätter, eines
fertilen und eines sterilen an, wie er es bereits 1826 gethan und schil-
dert die Art der Verwachsung, indem sich die Bauchseiten der Stiele
der beiderseitigen Blätter aneinander legen.
Röper macht hier schon auf Folgendes aufmerksam: „Wie lässt
sich dann die Annahme, dass in dem Laubstiele ein Blütbenstiel mit
einem Blattstiele verwachsen sei, mit der Vertheilung der Gefässbündel
im Laubstiele in Einklang bringen? 2. Wie erklärt es sich, dass Quer-
schnitte der Stiele unfruchtbarer Farnkraut-Wedel von denen fruchtbarer
Wedel sich gar nicht unterscheiden? Ist selbst bei den ersten, den
Jüngsten Wedeln, die noch keine Spur von Fruchtbildung zeigen, und die
nie Frucht tragen werden, eine Verwachsung eines Blattstieles mit dem
Stiele einer sich nie bemerklich machenden Inflorescenz anzunehmen ?
3. Wie haben wir uns die Verwachsung des Inflorescenz-Stieles mit dem
Blattstiele und Blatte vorzustellen? Es müssen wohl die Blüthenstands-
stiele unmittelbar unter der Blatteinfügung aus dem Stamme hervor-
sprossen und mit der unteren Seite der Blattstiele und Blätter ihrer
ganzen Länge nach verwachsen ?“
Ich bemerke schon hier zur Erläuterung dessen, was Röper über
Botrychium sagt, dass allerdings eine Bauchseite und eine Rückenseite
sich sehr scharf, namentlich bei Querschnitten, sowohl am Fruchtstiele,
wie bei dem Stiel des sterilen Theiles unterscheiden lassen und dass,
diesem genau entsprechend, auch die Gefässbündel in jedem der beiden
Stiele nach dem Rücken desselben convergirend, wie bei anderen Farnen,
gefunden werden; ferner steht es fest, dass, wenn wir auf diese Weise
Dorsal- und Ventralfläche unterscheiden können, die Sporangien ent-
‘schieden auf der Ventral- also Oberseite des fruchtbaren Segmentes
sitzen; die Sporangien der Fruchtrispe sind in der That sämmtlich der
Ventralfläche des sterilen Segmentes zugekehrt.
70 Dr. J. Milde:
Pag. 106 schlägt Röper für die Ophioglosseen den Namen Saft-
farne vor. Auf die in der Jugend nicht spiralig eingerollten Blätter legt
Röper nicht zu viel Gewicht. Haare fand Röper bei Botrychien nur an
„DB. matricarioides“.
Zu B. Lunaria wird hier noch .B. matricariaefolium als var. rutae-
folia und var. incisa gezogen; dagegen führt Röper das B. ternatum
als B. rutaceum Swartz auf.
Meisner theilt in seinen Plantarum vascularium genera etc.
(1836—1843.-Pars I.) die Farne in Annulatae und Exannulatae ein;
letztere bringt er in 2% Unterabtheilungen 4. Vernatio frondis circiuata.
2. Vernatio frondis strieta. In letztere Abtheilung rechnet er mur die
Opbhioglosseen und fügt denselben folgende Charakteristik bei: „Sporan-
gia in spieis simpl. v. compositis (fronde contracta) sessilia, subglobosa,
coriacea, evasculosa, semibivalvia. Sporae farinaceae. Frondes e rhizo-
mate v. stipite geminae biformes, altera sterili foliaceo-expansa venosa
simpl. v. lacinata, altera fertili ad rachin simpl. vel ramosam redacta.“
1842 wurde in Tome XV. der Nouveaux Memoir. de l’Aca-
demie Royale des Sciences et belles-Lettres de Bruxelles das Botry-
chium decompositum Mart. et Gal. aus Mexico aufgestellt und abgebildet.
Die sehr ungenügende Diagnose, die sehr mangelhafte Abbildung und
der Umstand, dass die Autoren diese Art mit D. eicutarium vergleichen,
ist wohl der Grund, dass diese Art, die in Wahrheit nichts als eine
Form des polymorphen B. ternatum ist, so lange verkannt wurde. |
18344 stellt Kunze im V. Bd. der Linnaea sein B. brachystachys
auf, welches aber nichts als eine nicht einmal constante Form des B.
virginianum ist.
Eine grössere Arbeit über sämmtliche Ophioglosseen erschien 1847
in den Abhandl. der kön. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. in Prag IV. Bd.
Presl nennt die ganze Gruppe, die wir als Subordo Ophioglosseae
zu bezeichnen pflegen, Ophioglossaceen, trennt sie also von den Filices
als besondere Familie und theilt sie wieder in drei Unterordnungen.
1. Botrychiaceen mit fächerförmigen oder gefiederten Venen, einer
ästigen Fruchtrispe und zweireihigen, aufrechten, freien Sporangien, und
in 2. Ophioglosseen mit anastomosirenden Venen und einer einfachen,
zusammengedrückten Aehre und zweireihigen, horizontalen, verwachsenen
Sporangien und 3. in Helminthostachydeen mit gefiederten Venen,
einer drehrunden Aehre und gehäuften Sporangien.
In diese letzte Gruppe stellt er Helminthostachys und später im
V. Bd. (1848) p. 324 derselben Abhandlungen noch Botryopteris, die
Jedoch weder generisch, ja nicht einmal spezifisch von Helminthostachys
verschieden ist, und in die zweite Gruppe: Bhizoglossum (Ophioglossum
Bergianum), Ophioglossum, Ophioderma und Cheiroglossa (Ophiogl. palma-
tum); in die erste Gruppe rechnet er nur Boirychium.
Botrychiorum Monographıa. 71
In Folgendem werde ich das Wichtigste aus Pres!’s Charakteristik
der ganzen Familie hervorheben.
Die Sporangien nennt er hypophylla und hebt ihre eigenthümliche
nicht-zellige Beschaffenheit hervor. Das Blatt sieht er als ein einzelnes,
nicht als ein aus zwei verwachsenen Blättern gebildetes an; die zwei
Abschnitte desselben nennt er gegenständig. Die Knospeniage nennt er
steif-aufrecht. Das Blatt nennt er gefiedert und gebildet von einem
unteren fruchtbaren und einem oberen unfruchtbaren Segmente. Den
Beweis hierfür sieht Presl darin, dass nur 1 centrales Gefässbündel oder
nur 4 Kreis von Gefässbündeln sich im Blattstiele des ganzen Blattes
vorfindet. Wäre das Blatt aus % verwachsenen Blättern hervorgegangen,
dann müssten sich in dem Blattstiele @ centrale Gefässbündel oder
2% Kreise von Gefässbündeln vorfinden. Wenn Presl weiter sagt, dass
bei B. daueifolium die Spitze des sterilen Blattes in eine Fruchtrispe
umgewandelt sei, so liegt hier ein doppelter Irrthum zu Grunde.
Presl kannte Boir. daucifolium überhaupt nicht; die Pflanze, von
der Presl spricht, ist, wie das im kaiserl. Herbar in Wien aufbewahrte
Exemplar beweist, eine Form des B. lanuginosum und 2. ist auch bei
diesem Exemplare, wie ich bei B. lanuginosum beweisen werde, Alles
normal gebildet und nur die Blattspitze etwas seitwärts gepresst und
scheinbar durch eine Fruchtrispe ersetzt.
Bei Botrychium nennt Presl das Rhizom „subglobosum“, eine
unpassende Bezeichnung für ein Organ, das oft weit über 1 Zoll lang
und in cylindrischer Gestalt auftritt. Am Grunde des Blattstieles finden
sich nach Presl 2% gegenständige häutige, rauschende Schuppen; so be-
zeichnet er die Ueberreste der Blattstiele früherer Vegetationsperioden.
Im Blattstiele fand Presl ein einziges centrales drehrundes und an der
Spitze des Stieles zwei kleinere drehrunde Gefässbündel, was entschieden
falsch ist, wie wir später sehen werden,
Presl unterscheidet nicht weniger als 17 Botrychien-Arten, die er
in zwei Gruppen $. I. Flabellatovenata und in $. II. Pinnatovenata ein-
theilt, eine Eintheilung, die sich nicht bewährt. Als neu kommt hier nur
noch B. palmatum Presl hinzu, welches aber Synonym mit Osmunda
lanceolata Gmel. (Botrychium lamceolatum Ängstr.) ist.
Von den 47 Arten gehören nicht weniger als 7 als Synonyme zu
B. ternatum und eins zu B. virginianum.
Wie wir sehen, bringt Presl keine neuen Thatsachen zur Kennt-
niss der Botrychien hinzu.
Im 5. Bande der Abhandlungen der Königl. Böhmischen
Gesellschaft der Wissenschaften (1848) veröffentlicht Presl eine
Arbeit: Die Gefässbündel im Stipes der Farn. Hier wird zum ersten
Male das von Presl bei Spital in Steiermark am Berge Pürn entdeckte
Botrychium anthemoides (p. 323) beschrieben, das sich als Form des B.
72 Dr: J. Milde:
virginianum herausgestellt hat. Presl bildet aut T. II. 6 Querschnitte
von Botrychien in Form von schematischen Zeichnungen ab, die aber
selbst als solche unbrauchbar sind, einer ist genau wie der andere und
das Gefässbündel überall als regelmässiger centraler Kreis gezeichnet,
wie es niemals vorkommt.
In der Summa Vegetabilium führt E. Fries 4 schwedische
Botrychien auf. Zu B. Lunaria bringt er drei Varietäten 1. cordatum
(diess ist BD. simplewx Hitchc.) 2. vulgare, 3. rutaceum. Dies ist nach
Ängström B. matricariaefolium A. Br. und B. boreale. Die 2. Art bei
E. Fries, BD. matricariaefolium, fällt nach Ängström mit .B. lanceo-
latum Ängström zusammen. Durch diese Deutung werden auch die
Bemerkungen des E. Fries zu den einzelnen Arten vollkommen erklärlich.
Botrychium ternatum wird hier B. Breynii genannt.
1852 stellt Klinsmann in der bot. Ztg. Nr. 22, p. 378 das
B. Kannenbergü auf, welches hier zum ersten Male als deutsche Pflanze
auftritt und erst 5 Jahre später als identisch mit BD. simplex nachge-
wiesen wurde.
H. Schacht gibt in seiner Physiologischen Botanik (1852)
p- 304 eine kurze Darstellung der morphologischen Verhältnisse bei Bo-
trychium. Die am Grunde befindlichen. Knospen, deren er 3 Jahrgänge
unterscheiden konnte, nennt er Adventivknospen und das, was wir Blatt
bei Botrychium nennen, Stengel. Das Rhizom bezeichnet er dagegen als
Hauptwurzel.
Der Verlauf der Gefässbündel in Fig. 4 ist am Hauptblatte nieht
richtig gezeichnet, ebenso nehmen die Sporangien an der Fruchtrispe des
Hauptblattes gerade die entgegengesetzte Stellung ein.
1854 erschien ein Aufsatz Ängströms in den Botan. Notiser
p. 65 über die schwedischen Botrychien, leider ganz in schwedischer
Sprache. Hier tritt zum ersten Male B. lanceolatum als solches auf und
eine zweite neue Art: B. tenellum, die aber nur als Jugendzustand des
B. matricariaefolium A. Br. anzusehen ist. Zu B. Lunaria wird mit Un-
recht var. rhombeum gezogen, insofern hieher D. simplex Ho ok. et Grev.
Icon. fil. e. p. t. 82 gezogen wird, eine Figur, die, wie ich auf’s bestimm-
teste ermittelt habe, zu B. matricariaefolium gezogen werden muss.
Zu B. simplex wird zum ersten Male B. Kannenbergü als Synonym
gezogen.
Im 3. Bande der Bonplandia Nr. 24 und im III. Bd. der Ab-
handlungen der k. sächs. Gesellsch. der Wissensch. 1857 p. 657
veröffentlichte Hofmeister eine Arbeit, welche die Kenntniss der Mor-
phologie und Physiologie der Botrychien wesentlich bereicherte. Ich
berichte über diese wichtige Arbeit um so ausführlicher, als dieselbe den
Standpunkt unserer Kenntnisse in Bezug auf Physiologie und Morpho-
Botrychiorum Monographia. 73
logie noch heute repräsentirt. Zuerst berichtet Hofmeister über die
Keimung von Botrychium.
Hofmeister stellte seine Untersuchungen an Vorkeimen an, die
er 1854 um Sondershausen aufgesucht hatte.
Die Mondraute keimt unterirdisch. Die Keimpflanzen finden sich
4 bis 3 Zoll unter der Erdoberfläche und sehen abgerissenen Stücken
verzweigter Wurzeln der Pflanze nicht unähnlich, erweisen sich aber an
allen Enden organisch geschlossen. Im Vereinigungspunkte der Wurzeln
findet sich ein nach oben vorspringender Höcker; in einer tiefen fast
geschlossenen Einsenkung desselben entdeckt man beim Zergliedern ein
Knöspehen.
Das Prothallium selbst ist eine eiförmige Masse festen Zellenge-
webes, deren grösster Durchmesser nicht über Y, Linie beträgt; aussen
lichtbraun, innen gelblichweiss von Farbe, allseitig mit spärlichen, mässig
langen Wurzelhaaren besetzt. Die vom Centrum nach der Peripherie hin
kleiner werdenden Zellen sind vollgestopft mit grösseren und kleineren
Klumpen halbdurchsichtigen durch Jod sich nicht bläuenden Stoffes.
An seinem oberen Ende trägt das Prothallium vorzugsweise Anthe-
ridien, auf der entgegengesetzten Archegonien. Erstere erscheinen als
Höhlungen in der Masse des Vorkeimes, die sich mit enger Mündung
nach Aussen öffnen. Die Samenfäden sind um die Hälfte kleiner als die
der Polypodiaceen. Die Archegonien sind dem Prothallium vollständig
eingesenkt, stimmen aber in ihrer übrigen Beschaffenheit mit denen der
Farne überein.
Die Lage des Embryo zum Prothallium weicht von der bei Poly-
podiaceen und Rhizocarpeen vorkommenden weit ab. Der Vegetations-
punkt des Embryo liegt nahe dem Scheitelpunkte der Centralzelle des
Archegonium hin. In Folge der gewöhnlichen Richtung der Archegonien
mit der Mündung nach unten wird der Embryo zu einer halben Wen-
dung genöthigt, um seine Knospe aufwärts zu kehren, so dass man das
Prothallium ihm scheinbar seitlich ansitzend findet.
Die jüngsten am Prothalium sitzenden Keimpflanzen zeigten min-
destens % Wurzeln und einen halbkugligen bis eiförmigen Höcker, der aus
weiten parenchymatösen Zellen besteht, die nach der Aussenfläche hin
kleiner und platter werden; ein rudimentäres Gefässbündel, nur aus
dünnwandigen Prosenchymzellen ohne Gefässe bestehend reicht vom
nächsten Wurzelgefässbündel aus eine kurze Strecke in die Zellenge-
websmasse. Diese primäre Achse mag bei Botrychium ungewöhnlich in
die Dicke sich entwickelnd, aus dem aufreissenden Prothallium seitlich
hervortreten.
Oberhalb des Höckers stehen die Wurzeln, die älteste, längste ihm
zunächst, diese ihm in der Richtung gewöhnlich entgegengesetzt. Die
höchste Stelle des Keimpflänzchens nimmt der Vegetationspunkt ein, das
Bd. XIX, Abhandl. 10
7A Dr. J. Milde:
”
weiterer Entwicklung fähige Ende der secundären Achse des Embryo.
Dieses Knöspchen befindet sich auf dem Grunde einer engen kurzen
Querspalte des stumpfen Scheitels der Keimpflanze: der engen Oeffuung
des scheidig geschlossenen, niederblattartigen ersten Wedels des Keimlings.
Auch der 2. und 3. Wedel des keimenden Botrychium sind noch’
niederblattartig, von weisslicher Farbe; doch trägt bisweilen schon der
2., stets der 3. ein grünliches Spitzchen, die erste Andeutung der Spreite.
Am 4. wird dieser grüne Theil weiter ausgebildet; er enthält jederseits
%—3 Fiederlappen, zwischen deren untersten die Anlage des fruchtbaren
Wedels als halbkugliges Knöpfchen auftritt.
Dieses Wedelpaar erhebt sich, den die Hauptmasse des 3. Wedels
ausmachenden Scheidentheil spaltend, in der nächsten Vegetationsperiode
über die Erde. Jedes neue Wedelpaar erscheint neben dem fast ebenen
Stengelende der erwachsenen Pflanze als niedrige, flach kegelförmige
Erhabenheit. Zunächst entwickelt sich der basilare Scheidentheil durch
ebhafte Vermehrung der Zellen besonders in Richtung einer durch die
Mittellinie des Organs gelegten, zur Längsachse des Stammes radialen
Ebene, so dass die Anlage des zur Enfaltung im drittnächsten Frühlinge
bestimmten Wedelpaares die Endknospe des Stengels nach Art des Coty-
ledons einer Liliacee bedeckt. Der Scheitel der Wedelanlage ist zu dieser
Zeit fast halbkugelig, ohne Spur einer Theilung.
Der Vorderrand einer Wedelbasis steht nicht im organischen Zu-
sammenhange mit dem Gewebe des Stammendes, auf welchem er ruht;
hier findet sich eine niedrige, aber verhältnissmässig breite Spalte. Erst
im 2. Sommer wächst aus dem zugerundeten Gipfel der Wedelanlage
eine flache Zellenmasse hervor, die Anlage des sterilen Wedels, an wel-
chem zunächst die untersten Fiederlappen der Spreite auftreten. Während
nun an dem fortwährend sich verlängernden Ende des Zellkörpers die
nächsten 4—6 Abschnitte der sterilen Frons sichtbar werden, zeigt sich
dicht unter:den ältesten Fiederlappen derselben, beinahe zwischen ihnen,
ein knopfförmiger Zellenhöcker: Der Anfang des fruchtbaren Wedels.
Soweit entwickelt sich das Wedelpaar bis zum Hochsommer des
zweiten Jahres. Bis zum nächsten Vorfrühling ruht seine weitere Aus-
bildung. Während dieser Zeit bleibt der Querspalt, welcher den Vorder-
rand der scheidigen Wedelbasis von dem darunter liegenden Gewebe
trennt, auf eine kurze Strecke noch offen; es besteht ein directer Zu-
sammenhang zwischen den Hohlräumen, welche das im zweitnächsten, im
drittnächsten Jahre zur Entfaltung kommende Wedelpaar und die Ter-
minalknospe einschliessen. Erst in der Vegetationsperiode, in welcher
sämmtliche Theile des Vorderpaares ausgebildet werden, — vom 4%. Mo-
nate vor dem endlichen Hervorsprossen aus dem Boden ab — obliterirt
jene Querspalte, während aus dem Höcker vor den Einfügungsstellen
der untersten Abschnitte des sterilen Wedels die Verzweigungen des
Botrychiorum Monographia. 75
fertilen (gleich denen des sterilen und der Farnwedel in centrifugaler
Entwicklung) hervorgehen.
Der fertile Blatttheil ist eine Sprossung des sterilen. Wie Röp er
mittheilt, scheint sich in Bezug auf diese letztere Ansicht, Hofmeister
jetzt der Röper’schen angeschlossen zu haben.
In dem 1856 erschienenen classischen Werke des Prof. Mettenius
erklärt der letztere, dass das Blatt von Ophioglossum in einer bei anderen
Farnen unbekannten Weise, nämlich in einen vorderen fertilen und einen
hinteren sterilen Abschnitt auswachse oder getheilt sei. Die Entwick-
lungsgeschichte lehre, dass der fertile Abschnitt in keiner Periode von
dem sterilen getrennt sei; anomale Blätter von Ophioglossum peduncu-
losum, die in einen vorderen ährenförmigen und zwei hintere sterile
Abschnitte gespalten sind, stimmen in der Art der Theilung mit den
Blättern von Aneimia überein; ihr Unterschied beschränkt sich auf die
verschiedene Ausbildung und Richtung der 3 Blattabschnitte, indem die
beiden seitlichen, nach vorn gerückten, aufgerichteten fertilen Abschnitte
von Aneimia bei diesen Missbildungen von Ophioglossum nach hinten
treten und steril bleiben, der terminale, sterile Abschnitt von Aneimia
bei Ophioglossum hingegen sich aufrichtet, und auf seiner unteren Seite
die Sporangien entwickelt.
In längeren Aufsätzen der botanischen Zeitung 1859 wurden
namentlich die morphologischen Verhältnisse der Ophioglosseen einer so
ausführlichen und gründlichen Besprechung yon Röper gewürdigt, wie
bisher noch nie. Hierüber gebe ich zunächst einen Bericht, während ich
das Systematische bei der Betrachtung der einzelnen Arten berühren werde.
Röper erklärt zuerst, dass er die Ophioglosseen auch heut noch
nur für eıne Unterabtheilung der Farne halten könne und constatirt
zugleich, dass er die Blätter einiger Botrychien im Knospenzustande
nicht bloss an der Spitze einwärts gekrümmt, sondern wirklich einge-
rollt gefunden und dass er namentlich an D. rutaefolium Haare beob-
achtet habe.
Bereits 1847 beobachtete Röper an der Knospe innerhalb des
blos gelegten Blattgrundes, etwas oberhalb ihrer Basis, einen bräunlichen
Querstrich, der etwa 1, des Blattstielumfanges einnahm, aber von
‚ ungleicher Länge war, indem die längere Hälfte bald auf die rechte,
bald auf die linke Seite des Blattstieles fiel. Dieser horizontale Quer-
strich, von vertrockneten Zellen gebildet, war so geführt, dass er über
den Rücken derjenigen Knospenhälfte hinwegging, der zum sterilen Blatt-
theile bestimmt war, so dass also der Rücken des fertilen Blatttheiles
von diesem Striche nicht erreicht wurde. Die in dieser Knospe steckende
Knospe für das nächste Jahr und ebenso die für das 3. Jahr zeigten
statt des Striches einen tiefen Spalt, welcher bis in die Höhle vordrang,
in welcher das Kuöspchen für das nächste Jahr lag. Der durch diesen
10 ®
76 Dr. J. Milde:
Spalt vom Rhizom getrennte Theil liess sich deckelartig abheben. An
das Rhizom war der später zu einer vollständigen Dotrychium-Pflanze
sich entwickelnde deckelartige Theil so befestigt, wie das Glas einer
Taschenuhr an deren Gehäuse. Die Gemmula für das 4. Jahr stellte nur
eine gleichförmig unausgeprägte Zellmasse dar.
Der braune Querstrich nun entsteht nicht aus der Spalte, sondern
durch die Spalte, d. h. er bezeichnet nicht die Stelle an der sie gewesen,
sondern die Stelle des folgenden Keimpflänzchens, zu welcher durch sie
hindurch die Luft leichteren Zugang hatte. Er bezeichnete beispielsweise
an der Gemmula für 1848 die Stelle, die an der Pflanze vom Jahre 1847
im Frühlinge des Jahres 1846 noch eine Spalte war, die Ende Sommer
sich hermetisch schloss und vollständig verwuchs.
Wie erwähnt, zeigte sich der braune Querstrich stets auf der Sten-
gelseite unterhalb des sterilen Blatttheiles; da nun die Blätter in halber
Stellung geordnet erscheinen, so musste sich die Spalte auf der Seite
des fertilen Segmentes befinden, und in der That sie zeigte sich stets
genau unterhalb des sogenannten Fruchtwedels.
An seinem untersten Theile ist der Blattstiel der Pflanze nur von
einem einzigen, bandförmigen Gefässbündel durchzogen, welches stets
senkrecht unter der sogenannten frons sterilis gelegen ist. Dieses spaltet
sich sehr bald in zwei etwas divergirend verlaufenden Gefässbündel. Das
linke gibt nun einen Zweig zur Linken, das rechte einen Zweig zur
Rechten ab. Die 2 Hauptgefässbündel gehen in gerader Richtung in den
sterilen Blatttheil hinein und entsenden, in diesem angelangt, Neben-
stränge in die Pinnulae. Die linken und rechten Zweige der Haupt-
gefässbündel begeben sich, schräg aufwärts steigend in die frons fertilis
als paralleler Doppelstrang, und dieser gibt Aestchen an die Theile der
Fruchtrispe ab.
Aus der ganzen Darstellung geht hervor, dass jetzt davon nicht
mehr die Rede sein kann, dass die Botrychium- Pflanze aus dem Ver-
wachsen zweier ursprünglich getrennter Blätter hervorgegangen wäre,
sie ist vielmehr als ein einziges Blatt anzusehen, „welches von einem
sterilen Endtheile und einem fertilen Seitentheile gebildet wird.“
Der eigenthümliche Umstand, dass die verschiedenen Theile eines
und desselben Blattes, anstatt in derselben Ebene zu liegen, ihre oberen
oder inneren Flächen einander zukehren, stehe nicht vereinzelt da.
Röper nimmt ferner an, dass die sog. frons fertilis eigentlich als Zwil-
lingspaar, wie bei den Aneimien auftreten musste. Ihr doppelter Gefäss-
strang sei das Resultat des Zusammenrückens zweier Gefässstränge, deren
Jeder, von einer anderen Stengelseite sich herüberbiegend, aus einem
Spaltstrange durch neue Spaltung (zweiten Grades) hervorgeht.
Dass der Stiel der Fruchtrispe nie ganz genau dem des sterilen
Theiles gegenüberstehe, habe seinen Grund in der kräftigen Beschaffen-
Botrychiorum Monographia. 77
heit der einen oder anderen Blatthälfte und wird diese wiederum bestimmt
durch die Hebungsrichtung der Gesammtfrons.
Die Blattstellung bei den Botrychien fand Röper zwischen 'y, u. Y,.
Die Knospenlage fand Röper so, dass das sterile Segment die
eingekrümmte Spitze des fertilen überragt und bedeckt. Er fand die ver-
schiedenen Knospen - Generationen in verschiedenen Höhen stehend, die
innersten stets höher als die äusseren.
Von hohem Interesse sind die Beobachtungen, welche Röper an
Rhizomen alter Pflanzen machte. So fand er z. B. bis 4 Zoll lange Rhi-
zome von B. Lunaria, die in Entfernungen von einander spargelähnliche
Blattstiele mit unentwickelter Spreite trugen. An anderen Rhizomen fand
er kleine knollenähnliche Anfänge von Sprossen; die an der Basis etwa
41%," dicken, oben verdünnten Knöllchen endeten in eine stumpfliche
umgebogene Spitze, das Blattrudiment, und zeigten, der Länge nach
durchschnitten, ein seitliches, von der Basis bis zur Spitze hin durch-
ziehendes Gefässbündel, und seitwärts von diesem eine ringsumschlossene
Knospe für das folgende Jahr mit den Anlagen zum fertilen und sterilen
Segmente. Diese Knöllchen entwickeln sich nach Röper wahrscheinlich
zu jenen spargelähnlichen Wedelsprossen.
Auf Röper’s Bemerkungen zu den einzelnen Arten der mecklen-
burgischen Botrychien werde ich in der Monographie der verschiedenen
Species Rücksicht nehmen.
In seinem Index Filicum (1847) nimmt Th. Moore 13 Arten
Botrychien an:
1. B. boreale, 2. B. crassinervium, 3. DB. decompositum, %. B. Lunaria,
5. B. lunarioides, 6. B. matricarioides, 7. D. rutaceum Sw., 8. BD. simplex,
9, B. silaifolium, 10. B. subbifoliatum, 11. B. subcarnosum, 12. B. ter-
natum, 13. BD. virginieum.
Von diesen gehören 3, 5, 6, 9 und A0 als Varietäten zu DB. terna-
tum. Unter B. rutaceum versteht Moore unser B. matricariaefolium
A. Br. Mit B. virginieum wird irriger Weise B. lanuginosum vereinigt,
und .D. lanceolatum Ängstr. mit D. rutaceum Moore.
Im Jahre 1858 erschien in den Nov, Act. d., Leop. Car. Vol.
XXVI. P. II. p. 655 bis 765 meine Bearbeitung der europäischen Bo-
trychien. Gegenwärtige Arbeit ist das Resultat fortgesetzter Studien.
Mein Haupt- Augenmerk war bei der Behandlung dieses schwierigen
Stoffes auf das Studium des Entwicklungsganges der einzelnen Arten
gerichtet und darnach suchte ich dieselben zu begränzen.
Unabhängig von Ängström hatte ich schon vor 1858 die Identität
von B. simplex und B. Kannenbergii erkannt, ebenso die von B. virgi-
nianum und B. anthemoides Presl. Zum ersten Male werden hier D. boreale
und D. crassinervium abgebildet und ausführlich beschrieben und auf die
78 Dr. J. Milde:
zwei Hautverschiedenheiten in der Bildung der Oberhaut bei den Botry-
chien aufmerksam gemacht.
In dem Botan. Notiser von 1866 veröffentlichte J. Ängström p- 40
die Diagnose eines neuen .Botrychium: B. brevifolium J. Ängström. Der
Autor selbst erklärte diese Pflanze später für eine Form des B. boreale,
worin ich ihm nach Ansicht der Original-Exemplare nur beistimmen kann.
In seinem Lehrbuche der Botanik (1868) theilt J, Sachs die „Ge-
fässeryptogamen“ in isospore und heterospore ein und rechnet zu ersteren
drei gleichwerthige Classen: 1. Farne, 2%. Equiseten, 3. Ophioglosseen.
Letztere trennt er von den Farnen wegen ihres unterirdischen, bleichen
Vorkeimes, der nicht vorhandenen Verzweigung des Stammes und der
Entstehung der Sporangien auf einer rispenartigen oder ährenförmigen
Auszweigung des Blattes. Die Farne definirt dagegen J. Sachs so:
Prothallium oberirdisch, grün; Verzweigung des Stammes der An-
lage nach dichotomisch, exogene Adwentivknospen aus Blättern; die Spo-
rangien sind Haargebilde der Blätter.
B. Eingehende Charakteristik der Gattung.
a) Kurze Uebersicht.
Sämmtliche Arten der Gattung Dotrychium zeigen mit Rücksicht
auf ihre Hauptorgane viel Uebereinstimmendes. Das stets unterirdische
Rhizom von meist unbedeutender Länge bleibt allermeist ganz einfach,
höchstens gabelt es sich und ist mit einfachen und monopodial ver-
zweigten Wurzeln bekleidet. An seiner Spitze trägt es die für die
nächsten 3 Jahre vorausgebildeten, in einander geschachtelten Knospen.
In einem Jahre kommt in der Regel nur eine dieser Knospen zur Ent-
wicklung und entfaltet sich zu einem gestielten, in P) Seg menten sic.
gabelnden Blatte. Diese zwei Segmente lassen sich als ein vor-
deres, fruchtbares und ein hinteres, unfruchtbares unterscheiden. Beide
lassen deutlich eine Ventralfläche und eine davon verschiedene Dorsal-
fläche erkennen und stehen so zu einander, dass sie sich mit ihren Ven-
tralflächen aneinander legen. Das sterile Segment ist bald gestielt
bald sitzend, entweder dem Rhizome sehr genähert, grundständig (basi-
laris), oder etwas über der Mitte der ganzen Pflanze stehend; das fer-
tile stets langgestielt und trägt eine Aehre, meist aber eine Rispe,
deren diekhäutige, undurchsichtige, ungegliederte Sporangien nie zu
Fruchthäufchen vereinigt bei einander, sondern getrennt von einander
und zwar auf der Blattoberseite sitzen.
Die Blätter für die künftigen Jahre sitzen in der Verlängerung
der Dorsalfläche dieses fertilen Segmentes auf dem Rhizome, und zwar
Botrychiorum Monographia. 79
allermeist von der der ringsum geschlossenen Blattstielbasis verhüllt; nur
bei B. virginianum ist diese Basis durch einen verticalen Spalt geöffnet.
Spreuschuppen fehlen der Gattung ganz; von appendiculären
Organen kommen nur bei einigen Arten als specifische Auszeichnung
sehr lange, am Grunde gegliederte, farblose Haare vor.
Das Rhizom enthält ein centrales Gefässbündel mit ringförmig
geschlossenem oder an einer Stelle geöffneten Holzkörper, die Wurzeln
ein centrales, stumpf 3 bis 5kantiges Gefässbündel mit getrennten oder
im Centrum verbundenen, radial geordneten Holzkörpern.
Der gemeinsame Blattstiel (Stipes) enthält an seinem oberen
Theile entweder nur ein sehr grosses fast kreisförmiges, an einer Stelle
geöffnetes Gefässbündel (B.ternatum, B. daueifolium) oder deren mehrere
kleinere. Die Gefässbündel der Wurzeln und Rhizome umgibt eine Ge-
fässbündelscheide (Schutzscheide), die des Blattstieles nicht.
Spaltöffnungen treten entweder nur auf der -Blattunterseite oder
auf beiden Seiten zugleich auf. Die Sporangien werden von mehreren
Schichten verschiedenartiger Zellformen gebildet.
Die Sporen sind stets mit 3 Leisten bezeichnet, farblos.
Die Keimung geschieht unterirdisch. Antheridien und Archego-
nien sitzen in weisslichen, knollenartigen, chlorophyllfreien Vorkeimen.
b) Specielle Betrachtung.
1. Das Rhizom.
Meist ist das Rhizom verkürzt (T. VII. 19, 47), und dies mag Presl
bewogen haben, dasselbe „subglobosum* (Tentaminis Pteridogr. Supp!.
pag. 4%) zu nennen, wie es in der Wirklichkeit nie ist. Es verlängert
sich aber auch in verticaler Richtung bis zu 1'%, Zoll Länge; sein Durch-
messer variirt von A—3 Linien. Allermeist ist es ganz einfach, seltener
gabelt es sich in 2 Aeste wie bei B. Lunaria, B. boreale und B. ter-
natum, nur ein einziges Mal fand ich bei B. Lunaria ein Rhizom mit
3 Aesten. Es ist blassbraun gefärbt und dicht mit fast horizontal abste-
henden, drehrunden Wurzeln bekleidet, deren Länge und Dicke nach
den Arten verschieden ist. Die Länge variirt von 4 bis 9“, die Dicke bis
zu 4’; sie sind nicht selten ästig und ihre Verzweigung dann monopodial,
Sehr selten und nur ausnahmsweise scheint der Fall einzutreten,
welchen Röper beschrieb und abbildete (Botan. Zeit. XVII. Nr. 28
Tab. XII, Fig. 2, 3. 1859), wo das bis zu einer Länge von 4 Zoll ver-
längerte Rhizom mehrere kurze, eiförmige Adventivknospen trägt,
aus denen sich neue Pflanzen entwickeln. Das äusserste Blatt dieser
Adventivknospen, in deren Basis die Knospe für das nächste Jahr einge-
senkt ist, besitzt eine ganz verkümmerte, sterile Spreite, ähnlich wie ich
es bei der Terminalknospe am Rhizome von Osmunda regalis fand.
80 Dr. J. Milde:
Ausläuferwurzeln dagegen, wie sie bei Ophioglossum von
Schnitzlein, Stenzel, Duval-Jouve und mir beobachtet wurden,
fanden sich bisher bei Botrychium nicht.
Die anatomische Untersuchung ergab bei dem einen Falle,
welcher so gedeutet werden könnte (Siehe Noya Acta Vol. XXI. II.
Tab. 48, Fig. 130), dass die betreffenden 2% Aeste des Rlizoms von B.
Lunaria wirklich Rhizom-Aeste und nicht Wurzeln waren, was, wie wir
sehr bald sehen werden, sich leicht und sicher entscheiden lässt.
Anatomisches.
Wurzeln und Rhizome zeigen bei den Botrychien-Arten eine so
constante Verschiedenheit im Baue ihres Gefässbündels, dass sie sich in
zweifelhaften Fällen mit Leichtigkeit unterscheiden lassen.
Die Mitte des Rhizoms nimmt bei allen Arten ein cylindrisches
Gefässbündel ein, an welchem sogleich der schwach gelbliche, ringförmig
geschlossene oder an einer Stelle offene Holzkörper auffällt. Auf seinem
Wege durch das Rhizom schliesst und öffnet sich abwechselnd dieser
Cylinder, von welchem auch natürlich Zweige für die Wurzeln aus-
strahlen, und so bietet der Querschnitt bald das Bild eines geschlossenen,
bald eines an einer Stelle geöffneten Ringes. Die Füllung des Ringes, -
also das eigentliche Centrum des Rhizoms bildet nicht verdicktes poly-
gones Parenchym, dessen Zellen so lang wie breit oder weniger länger
und mit Amylum erfüllt sind.
Der Holzkörper dagegen besteht aus im Querschnitt sechseckigen
Netzleitzellen, deren Enden sich ausserordentlich lang und spitz aus-
ziehen und mit diesen sich in einander schieben. (T. IX. 19).
3—14 Reihen dieser Gefässzellen bilden die Breite des Holzeylin-
ders, namentlich an tropischen Arten sind diese Reihen oft ausserordent-
lich schön in geraden Linien, gleich Radien, angeordnet und hier kommt
, es bisweilen vor, dass sich (wie selbst bei D.ternatum aus Europa) zwi-
schen diese Gefässzellen eine Reihe einfacher Holzparenchymzellen
dazwischen schiebt. Durch Schwefelsäure lassen sich die Gefässzellen
ausserordentlich leicht isoliren und man kann sich zur Genüge über-
zeugen, dass sie in der That nicht Gefässe sind, trotz ihrer oft sehr
bedeutenden Länge.
Die Aussenfläche des Gefässzellenringes umgeben zunächst 2—4
Querreihen langgestreckter, im Querschnitte sechseckiger Holzparenchym-
zellen mit horizontalen Querscheidewänden, aber ohne Poren und wenig
verdickt. Auf diese folgen nun gewöhnlich eine oder zwei Reihen lang-
gestreckter Zellen mit sich zuspitzenden Enden, die’ich namentlich bei
B. daueifolium so vollständig gesehen habe, dass ich sie unbedenklich
für identisch halte mit den von Dippel (Bericht über die Verhandl. der
Botrychiorum Monographia, 81
Naturf.-Vers. in Giessen 1865. Taf. III, Fig. 6) abgebildeten und be-
schriebenen Bastgefässen (Siebröhren [Hartig]; Gitterzellen [Mohl]]).
Die grossen Poren derselben standen oft so regelmässig wagrecht über-
einander, dass in der That die Zelle ein gitter- oder fächerartiges An-
sehen erhielt. Nun folgt als Grenze des Gefässbündels nach Aussen meist
die Gefässbündelscheide, sehr oft liegt aber direct vor dieser noch eine
Reihe winziger, ausserordentlich stark verdickter, langgezogener, zuge-
spitzter Bastzellen.
Die Gefässbündelscheide oder Schutzscheide wird von nicht yer-
dickten, im Querschnitte ovalen Zellen gebildet, deren radiale Scheide-
wände in der Mitte etwas auseinandergehen. Der dunkle Fleck erscheint
meist schon ohne Anwendung von Reagentien, bei Anwendung von
Schwefelsäure färbt sich die betreffende Stelle augenblicklich gelblich
oder grün. An sehr gelungenen Querschnitten sah ich diese Schutz-
scheide genau so, wie sie Caspary Tab. VIII, Fig. 4 in seinen „Bemer-
kungen über die Schutzscheide etc.“ abbildet, während bei Behandlung
eines tangentialen Längsschnittes mit Schwefelsäure deutlich eine Wellung
der Seitenwände hervortrat.
Die Rindenschicht des Rhizoms (T. L, 2. e. r.) lässt meist
deutlich 2 verschiedene Zellformen erkennen. Die der Schutzscheide zu-
nächst liegenden Zellen zeichnen sich durch ihre doppelt und dreifach be-
deutendere Grösse aus; sie sind mässig stark verdickt, bei einer Art mehr
wie bei der anderen, lang gestreckt mit horizontalen Querwänden, oft
nur doppelt so lang als weit, ihre Quer- und Längswände gekerbt d. h.
mit kurzen Porenkanälen versehen und zwischen den einzelnen Zellen
häufig dreikantige Intercellularräume. Zwischen diese Zellen finden sich
häufig einzelne kurze Zellen eingeschaltet, die von Verdickungsmasse voll-
ständig ausgefüllt erscheinen und nur einzelne spaltenförmige Poren erken-
nen lassen; im Uebrigen weichen diese Zellen von den übrigen Rindenzellen
nicht besonders ab. Es erinnern mich diese Zellen lebhaft an die von
Dippelll.c. Tab. IV, fig. 13 abgebildeten Zellen bei Osmunda regalis.
Die Oberhautzellen des Rhizoms sind aussen gerundet, nach innen 5kantig,
nicht verdickt, wie die folgenden Lagen, welche häufig eine auffallend
deutliche Anordnung in Längsreihen erkennen lassen. Alle Zellen der
Rinde und der Mitte des Rhizoms sind mit Amylum erfüllt, von welchem
sogleich die Rede sein wird.
2. Die Wurzeln.
Die Wurzeln besitzen zwar auch ein centrales Gefässbündel;
aber dieses unterscheidet sich stets mehrfach von dem des Rhizoms. Nie
ist es ganz drehrund, sondern je nach der Zahl der Holzkörper, stumpf
Bd. XIX, Abhandl. 11
82 Dr. J. Milde:
3—4 bis allerhöchstens 5kantig, und wo nur 2% Holzkörper vorhanden
sind, ist es oval. T. VII, 4, 5.
Selten besitzen die Hauptäste der Wurzel in ihrem Gefässbündel
nur % getrennte Holzkörper; diese Form ist dagegen bei den weit schwä-
cheren Nebenästen der Wurzeln sehr gewöhnlich und es lässt dies wohl
auf eine monopodiale und nicht dichotome Verzweigung schliessen; die
häufigste Form ist die mit 3 Holzkörpern, die aber stets strahlig, radial,
angeordnet sind und bei einer und derselben Species von Botrychium
bald im Centrum unmittelbar in einander fliessen, bald durch einfache
Zellen vollkommen von einander getrennt sein können.
Der Bau des Leitbündels ist gewöhnlich folgender:
Die Holzkörper, welche aus Netzleitzellen bestehen, sind gewöhn-
lich von ovaler Form im Querschnitt, meist A Lagen breit und 5—6
Lagen lang.
Den Winkel zwischen je 2 Holzkörpern füllen zunächst meist sehr
kleine, polyedrische, oft sehr stark, oft schwächer verdickte Holzparen-
chymzellen aus; auf diese folgt gewöhnlich eine einzige Querreihe win-
ziger, sehr stark verdickter Bastfaserzellen und auf diese oft noch 1—2
Reihen bis 4—5mal grösserer, nicht verdickter, langgestreckter, im Quer-
schnitte polyedrischer Zellen, auf welche direct die Schutzscheide (Ge-
fässbündelscheide) folgt, die als solche oft schon ohne alle Anwendung
von Reagentien kenntlich hervortritt. (T. VII. 5a.)
Die Rindenzellen der Wurzel sind in der Mitte der Rinde
am grössten, 6kantig, nach dem Umfange hin überwiegt meist der Quer-
durchmesser und sie sind dann auch weniger stark verdickt. (T. I. 3 b).
Sind nur 2 Holzkörper im Leitbündel vorhanden, so können
auch diese im Centrum der Wurzel entweder zusammenfliessen oder durch
einfache Zellen von einander getrennt sein.
Amylum, Die Rindenzellen, aber oft auch die Zellen der Schutz-
scheide und die des Centrums im Rhizom und der Wurzeln sind aus-
nehmend reich an Stärkemehl. Dasselbe besteht aus sehr kleinen,
einfachen Körnchen (T. I. 7). Nur eine einzige Species macht hievon
eine Ausnahme: Botrychium daucifolium. Dasselbe besitzt sehr dicke,
brüchige, im Innern schneeweisse Wurzeln, deren Zellen mit grossen,
meist zusammengesetzten Körnern (T. VII. 6) ganz erfüllt sind. Die
Amylumkörner haben meist ganz die Gestalt derer des Arrowroot. Zwei
bis vier Körnchen bilden das ganze Korn, jedes Körnchen zeigt eine
deutliche, sternförmig aufgerissene Centralhöhle, wie die Körner von
Colchieum.
Ausser dem Amylum findet sich fast bei jeder Art noch ein
eigenthümlicher, formloser Stoff, welcher 3 Zellreihen von der Ober-
haut der Wurzeln entfernt, die nächsten 3 Zellreihen erfüllt. Derselbe
bildet grosse gelblichgraue, teigähnliche, eingerissene Massen, welche die
Botrychiorum Monographia. 83
einzelnen Zellen fast ganz ausfüllen. Durch Jod werden diese Massen
pur schwach gebräunt. in Schwefelsäure allmälig aufgelöst, in Essig-
säure veränderten sie sich nicht. (T. VII, 8).
In der Wurzel des B. lanuginosum sah ich die Amylumkörner sich
zusammenballen und grosse teigähnliche Massen bilden, welche von den
eben beschriebenen nicht zu unterscheiden waren, sich aber durch Jod
bläuten. Es ist mir sehr wahrscheinlich, dass jene Teigmassen aus einer
Umwandlung des Amylum hervorgehen.
3. Das Blatt.
An jedem vollständigen .Botrychium-Blatte sind folgende Haupttheile
zu unterscheiden:
1. Der gemeinsame Blattstiel (Stipes) mit seiner ange-
schwollenen Basis, welche die Blätter für die künftigen Jahre um-
schliesst, über die wir später sprechen werden.
. 2. Die sterile Spreite und
3. Die fertile Spreite.
Der gemeinsame Blattstiel ist stets stielrund, höchstens im
Umfange unregelmässig gekerbt, meist so lang oder länger als der
ganze übrige Theil der Pflanze; nur bei B. ternatum und dessen Sub-
species oft nur einen halben Zoll oder wenig länger. Da, wo er sich in
die sterile und fertile Spreite gabelt, finden sich oft weit herabgehende
Seitenfurchen, als ob zwei getrennte Stücke an dieser Stelle nicht voll-
ständig mit einander verwachsen wären.
Fehlt einem Individuum die Fructification gänzlich, ist also nur
eine sterile Spreite entwickelt worden, so ist der Stipes nicht drehrund,
sondern zeigt eine platte Ventralflläche und eine halbkreisförmige Dorsal-
fläche, so bei B. Lunaria, simplex, ternatum, virginianum; ferner finden
sich in einem solchen Falle bei B. Lunaria und B. simplex nie mehr als
höchstens 2% Leitbündel im Stipes, Erscheinungen, die scheinbar für die
alte Theorie sprechen, nach welcher die vollständige Botrychium-Pflanze
aus zwei mit einander verwachsenen Blättern hervorgegangen ist.
An seinem oberen Ende gabelt sich der Blattstiel in 2 Segmente
so, dass das fertile das vordere und das sterile das hintere ist.
Beide Segmente lassen, namentlich deutlich auf Querschnitten, eine von
der Ventralfläche verschiedene Dorsalfläche erkennen; letztere ist stets
halbkreisförmig gerundet, erstere bei dem fertilen Segmente abgeplattet,
bei der sterilen Spreite gefurcht oder gerippt. Constant stehen nun die
beiden Segmente so, dass das stärker entwickelte sterile sich mit seiner
Ventralfläche an die Ventrallläche des schwächer entwickelten fertilen
anlegt.
44 *
84 Dr. 5. Milde:
Der Stiel der sterilen Spreite (so nenne ich der leichteren
Bezeichnung wegen das sterile Segment) ist bald verschwindend klein,
bald über sechs Zoll lang. Es stellte sich als Gesetz heraus, dass der
Stiel um so länger ist, je mehr er dem Rhizome genähert ist; so nicht
blos bei B. ternatum und namentlich der Subspeec. austral-asiaticum, son-
dern auch bei B. daueifoium und bei B. virginianum var. cicutarium.
Diese Erscheinung ist es, welche früher die Autoren in der Ansicht
bestärken musste, dass der sogenannte Stipes aus dem Verwachsen der
Blattstiele zweier Blätter hervorgegangen sei; denn, so konnte man
schliessen, je höher hinauf der Stiel der sterilen Spreite dem der frucht-
baren angewachsen ist, um so kürzer muss er werden, und umgekehrt,
je weniger hoch er angewachsen ist, um so länger muss er MSEEN und
um so näher muss er dann dem Rhizome stehen.
Die Spreite. Die sterile Spreite ist länglich, eiförmig, delta-
förmig oder gar gedreit. Wichtig ist, ob das Ende derselben spitz oder
breit abgerundet bis gestutzt ist.
Die einfachste Form ist die eiförmige, ungetheilte, ganzrandige,
wie sie bei B. simplex vorkommt. Dann kommt die fiedertheilige, wie sie
bei B. Lunaria und den nächsten Verwandten gefunden wird, dann die
fiedertheilig-fiederspaltige und doppelt-fiedertheilige.
Die Abschnitte erster Ordnung erscheinen in folgenden
Formen: 1. halbmondförmig (B. Lunaria), 2. eiförmig (B. boreale),
3. rhombisch (B. matricariaefolium var. subintegrum), %. lanzettförmig
(B. lanceolatum), 5. länglich (D. mairicariaefolium), 6. unvollkommen
halbmondförmige (BD. simplex), wenn die untere Hälfte der Mondsichel
schwächer entwickelt ist.
Die Abschnitte zweiter Ordnung sind entweder linealisch
oder verkehrt-eiförmig. (Vergl. T. VIII, 1—12).
Eine Anzahl Arten, namentlich B. ternatum mit allen seinen Sub-
species, ferner B. daucifolium, B. lanuginosum und B. virginianum besitzen
eine sterile Spreite, die vorherein auf eine mehrfache Zusammensetzung
angelegt ist. Sie ist fast stets breiter wie lang und das unterste Segment-
paar bei weitem das längste, die ganze Spreite daher deltoidisch. Bei
allen diesen Arten sind die Abschnitte letzter Ordnung meist eiförmig,
und das ganze Blatt wird zuletzt zu einem fast vollkommen gedreiten,
so dass also jeder der beiden langgestielten Seitentheile der sterilen
Spreite dem langgestielten Mittelstücke gleich ist.
Bei allen Botrychien-Arten aber (mit einziger Ausnahme des 5.
virginianum) selbst bei den schwach entwickelten B. matricariaefolium
und B. lanceolatum) sind die Abschnitte 2. und 3. Ordnung deutlich
catadrom geordnet, wie bei der Familie der Osmundaceen; d. h. der
erste untere Abschnitt 2%. O. steht der Blattspindel sichtlich näher als
der erste obere.
Botrychiorum Monographia. 85
Dabei sind die untersten Abschnitte 2%. O. oben und unten stets
länger als die folgenden, d. h. mit andern Worten: Die Abschnitte 1.0.
zeigen dieselbe Architektonik wie die ganze Spreite. (T. VIII, 15).
Merkwürdig verschieden in diesem Allem ist BD. virginiarum! Bei
dieser Art sind nämlich
1. am untersten, oft auch an den beiden untersten Segmenten 1. O.
die Abschnitte 2. Ordn. constant anadrom geordnet; die Abschnitte 3. O.
jedoch und die höher stehenden Abschnitte 1. O. sind wieder catadrom,
wie bei allen übrigen Botrychien angeordnet. (T. VIIL, 14).
2. Die untersten Abschnitte 2. O. unten und oben sind durchgängig
kleiner als die nächstfol&enden. Die Abschnitte 1. O. besitzen demnach
eine von der ganzen sterilen Spreite verschiedene Architektonik; denn
während die ganze Spreite eine lamina pyramidata ist, zeigen die Ab-
schnitte 1. O. entschieden den Bau einer lamina decrescens. (T. VIIL, 12).
Diese Gesetze, deren Gültigkeit ich durch Untersuchung: zahlreicher
Exemplare erprobt gefunden habe, sind auch für den Systematiker von
hoher Wichtigkeit.
Eine Eigenthümlichkeit, deren Kenntniss zur Beurtheilung der
monströsen Formen von Botrychium wichtig ist, muss besonders hervor-
gehoben werden: Die Spindel der sterilen Spreite kann in verschiedenen
Höhen mehrere Fruchtstände entwickeln; ebenso können sich die Seiten-
theile der Spreite beliebig in Fruchtstände verlängern.
Das fertile Segment ist stets lang gestielt und geht meist in
eine 3- bis 4fach fiederschnittige Fruchtrispe, und nur in den seltensten
Fällen in eine Aehre aus. Hält man fest, dass die der sterilen Spreite
zugekehrte Fläche die veutrale ist, so bleibt kein Zweifel, die Sporangien
sitzen auf der Blattoberseite; denn sie sind ganz entschieden auf der
Ventralfläche der fruchtbaren Spreite befestigt, die Dorsalfläche ist ganz
entschieden frei von ihnen. Die Ventralfläche ist aber in Wirklichkeit
die Blattoberseite, die Dorsalfläche die Blattunterseite. Es kann hierüber
kein Zweifel sein, ebenso wie über die Stellung der Sporangien bei
Osmunda, wo sie sowohl am Rande, als auf der Blattober- und
Blattunterseite sitzen, und bei Aneimia, wo sie, trotz sonstiger Be-
ziehungen zu Botrychium nur auf der Blattunterseite befestigt sind.
Da die Verhältnisse bei Aneimia nirgends näher erörtert sind, so
will ich, auf Untersuchungen lebender Pflanzen gestützt, hier das Noth-
wendigste anführen.
Bei Aneimia ist, abweichend von Botrychium, der gesammte
gemeinsame Blattstiel (Stipes) seiner ganzen Länge nach auf der Ven-
tralfläche tief gefurcht und von einem einzigen halbmondförmigen Leit-
bündel durchzogen, dessen offene Seite der Ventralfläche parallel ist.
Eine deutliche Ventralfurche zeigen ferner die Spindeln der sterilen
Spreite und jedes der beiden fertilen Segmente.
s6 Dr. J. Milde:
Diese letzteren stehen sich, ähnlich wie bei ! Botrychium das sterile
und fertile Segment, Bauch an Bauch gegenüber und enthalten auch
Jedes ein halbmondförmiges Leitbündel, dessen Stellung dieselbe ist, wie
im gemeinsamen Blattstiele.
Es kann also auch hier nirgends zweifelhaft sein, was als Blatt-
oberseite, und was als Blattunterseite zu betrachten ist. Sieht man nun
mit Rücksicht hierauf nach, wo die Sporangien bei Aneimia be-
festigt sind, so wird man Sie ganz unzweifelhaft nur auf der Blatt-
unterseite vorfinden. Während also bei Boirychium die Sporangien
des fertilen Segmentes der Ventralfläche des sterilen Segmentes
zugewendet sind, finden wir, dass bei Aneöimia die Sporangien des
einen Segmentes von der Ventralfläche des anderen abge-
wendet dastehen *).
Während aber bei Osmunda die Sporangien noch zu Frucht-
häufchen vereinigt sind, stehen sie bei Aneimia und Botryehium
entschieden einzeln, am Ende einer Vene, welche bei letzterem am
Grunde des Sporangium sich trichterförmig ausbreitet. (T. IX,
EA Erle):
Jedes sporangientragende Aestehen der Fruchtrispe durchzieht
nämlich eine Mittelrippe, aus der in fiederiger Anordnung ganz unge-
theilte, einfache Venen entspringen, deren jede zur Basis eines Sporan-
gium hingeht.
Das Ende der Rispe und ihrer Zweige ist meist durch ein Spo-
rangium begrenzt, seltner geht es in ein steriles, grünes Spitzchen aus.
Die kugligen Sporangien bei Botrychium sind nicht miteinander, wohl
aber mit breiter Basis mit der Spindel verwachsen. Vorn springen sie in
2 gleiche Klappen auf und zwar in einer Querspalte, welche die Blatt-
spindel rechtwinklig schneidet.
Anatomisches. Morphologisches.
Die Oberhaut der sterilen Spreite zeigt eine doppelte Verschie-
denheit. Bei den meisten Arten besteht dieselbe aus polygonen, meist
beckigen Zellen mit geraden Wänden (T. VIU, 13); nur bei 2. virginianum
ist dieselbe von geschlängelten Zellen gebildet, wie sie den meisten
Polypodiaceen und Dicotyledonen eigenthümlich ist. (T. IX, 21). Ausge-
nommen ist nur ein schmaler Raum längs der Venen, der auch bei
B. virginianum aus langgestreckten Zellen besteht.
Die zweite Verschiedenheit liegt in der Vertheilung der Spalt-
öffnungen. Die meisten Botrychien besitzen sowohl auf der Blattober-
wie Unterseite zahlreiche Spaltöffnungen; nur die grossen Arten mit
*) Schacht’s Abbildung von B. Lumaria (die Pflanzenzelle 1852, Tab. XVI, Fig. 4) ist unna-
türlieh. Die Sporangien stehen hier auf der Blattunterseite. -
Botrychiorum Monographia. 87
gedreiter Spreite (B. ternatum, B. daucifolium, B. virginianum) besitzen
constant Spaltöffnungen nur auf der Blattunterseite. Dabei ist merk-
würdig, dass Botrychium simplex, auch wenn es mit vollkommen ge-
dreiter Spreite erscheint, doch stets auf beiden Blattseiten Spaltöffnun-
gen besitzt.
Die Oberhaut der Blattoberseite ist gewöhnlich derber gebildet,
die Wände oft mit deutlichen, durch Poren unterbrochenen Verdickungs-
schichten versehen; die Zellen der Blattunterseite sind zarter. Die Ober-
hautzellen beider Blattseiten enthalten Chlorophyll und meist einen
wandständigen oder centralen Cytoblasten. (T. IX, 23, 24).
Unter der Oberhaut liegen mehrere Lagen langer, schlauch-
förmiger, oft mit Aussackungen versehenen Zellen so locker übereinander,
dass grosse lufterfüllte, unregelmässige Räume entstehen. Das Chlorophyll
dieser Zellen ist ganz wie bei Osmunda gebaut und die Körner, die sich
durch Abschnürung vermehren, oft noch deutlich reihenweise angeordnet.
Die Spaltöffnungen sind bei allen Arten gleich gebildet, aus
zwei halbmondförmigen Zellen bestehend, die zwischen die Nachbarzellen
bald mehr, bald weniger eingeschoben sind. (T. VIII, 13. IX, 21).
Die Aderung: der sterilen Spreite ist sehr einfach; die Abschnitte
letzter Ordnung durchzieht entweder eine Mittelvene, aus der unter sehr
spitzen Winkeln wiederholt sich gabelnde secundäre Venen abgehen oder
die Mittelrispe fehlt ganz und die Venen breiten sich, wie bei Adiantum,
vom Grunde des Segmentes an strahlenförmig aus und gabeln sich wie-
derholt. Die Venen-Aeste gehen, ohne sich zu verdicken, nach dem
Rande des Segmentes hin, ohne diesen ganz zu erreichen. Anastomosen
kommen nicht vor. Diese zweifache Aderung ist jedoch nicht scharf zu
sondern; bei einer und derselben Art kommen beide Formen der Aderung
vor. So wie ein sonst gewöhnlich kurzes Segment ohne Mittelrippe sich
streckt und Einschnitte erhält, bildet sich auch allmälig eine Mittelrippe
mit secundären Venen aus, wie es bei D. matrieariaefolium und B. ter-
natum beobachtet werden kann. Presl’s Eintheilung der Botrychien in
flabellatovenata und pinnatovenata ist also eine ganz unbrauchbare. Die
Venen der Segmente enthalten zum Theil Spiralleitzellen.
Der gemeinsame Blattstiel (Stipes).
Längs- und Querschnitte durch den Stipes zeigen folgende Ver-
hältnisse.
Die Oberhaut besteht aus, langgestreckten, ceylindrischen dünn-
wandigen Zellen, selbst bei B. virginianum, und besitzt meist auch Spalt-
öffnungen. Auf diese folgen 4—5 Lagen mit Chlorophyll erfüllte Zellen.
Dieselben sind so geordnet, dass sie je weiter von der Peripherie ent-
fernt, immer weiter werden. Sie sind schlauchförmig, dünnwandig, ihre
ss Dr. J. Milde:
Querwände oft etwas schief und bisweilen sogar porös. Nun folgen noch
40 und mehr ähnliche Zellreihen nach dem Leitbündel, die immer grösser
werden; direct vor dem Leitbündel jedoch finden sich mehrere Zellrei-
hen, die nicht weiter sind als die kleinsten chlorophyllführenden Zellen.
Wir kommen nun zu den Leitbündeln des Stipes. Hier müssen
vor Allem 2 Haupttypen unterschieden werden, welche bei den verschie-
denen Arten der Botrychien vorkommen, nämlich kleinere, schwach halb-
mondförmige, und sehr grosse, fast ringförmige, an einer Seite aber
offene; die ersteren erscheinen am oberen Ende des Stipes meist in der
Vierzahl, bei schwachen Exemplaren auch in der Dreizahl, so bei B,
Lunaria und allen Verwandten und bei B. simplex. Ich hebe hier beson-
ders hervor, dass selbst die allerkleinsten Exemplare des B. simplew
3 Leitbündel im Stipes zeigen, und dass schon mässig grosse deren
vier besitzen.
B. ternatum und B. daueifolium zeigen dagegen unabänderlich ım
Stipes nur ein grosses fast ringförmiges Leitbündel; während der Stiel
des sterilen Segmentes gleichfalls nur ein Leitbündel besitzt, hat der
Stiel der Fruchtrispe deren gewöhnlich 2 gegenständige kleine. (T. IX,
29, 30 und 25 bis 28).
Das Leitbündel selbst besteht in seinem centralen Theile aus
Treppen- oder Netzleitzellen, welche von 4 und mehr Reihen sehr enger,
stark verdiekter und langgestreckter Zellen (Phloem) ringsum umgeben
werden; diese Schicht zeigt (nach J. Sachs) eine innere Lage von engen
Cambiformzellen, während die Peripherie von dieckwandigem, weichen
bastähnlichen Prosenehym gebildet wird.
Ueber die im Innern bisweilen auftretenden unregelmässfgen Luft-
höhlen vergleiche den anatomischen Theil von B. Lunaria. Eine Schutz-
scheide fehlt im Stipes.
Eine besondere Betrachtung verdient der Verlauf der Leit-
bündel bei den Arten, welche deren im oberen Theil des Stipes vier
besitzen. Zu diesen Arten gehören BD. Lunaria, B. matricariaefolium,
B. boreale, B. erassinervium, B. lanceolatum und sogar B. simplex.
Da ich die hieher gehörigen Vorgänge ausführlich bei B. Zunaria
schildern werde, so kann ich auf dieses verweisen und hebe hier nur
die wichtigsten Punkte hervor. — Die sterile Spreite besitzt 2 nach
dem Rücken derselben convergirende Leitbündel, die fertile deren
meist auch 2 oder nur 1 halbmondförmiges centrales. Diese 4 Gefäss-
bündel findet man genau in den entsprechenden Stellungen im oberen
Theile des Stipes wieder, die % kleineren desselben gehen somit zur
Fruchtrispe, die 2 grösseren zur sterilen Spreite oder deren Blattstiele
hinauf. Aus diesen 4 Leitbündeln werden zunächst 3, indem das eine
grössere, zur sterilen Spreite hinaufgehende mit dem einen kleineren,
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Botryehiorum Monographia. 89
gegenüberstehenden, zur Fruchtrispe hinaufgehenden verschmilzt. Auf
gleiche Weise verschmilzt das 2. Paar anfänglich getrennter Leit-
bündel zu einem einzigen. So finden wir bereits etwas über der halben
Höhe des Stipes in demselben 2 gegenständige längliche, in der Mitte
etwas vertiefte Leitbündel, vom Centrum etwas abgerückt mit fast
gleichen Entfernungen beider Enden von einander. Je mehr sich die-
selben dem unteren Ende des Stipes nähern, desto mehr werden A. die
2 Leitbündel nach der Peripherie hin gerückt, 2. desto mehr nähern
sie sich gegenseitig und verschmelzen am Grunde des Stipes meist zu
einem einzigen, welches wir genau in der Verlängerung des Rückens
der sterilen Spreite finden werden. Das Verdrängen der Leitbündel
nach der Peripherie des Stipes hin hat darin einfach seinen Grund, dass
die im Grunde des Stipes eingeschlossene Knospe für die künftigen Jahre
einen sehr bedeutenden Raum einnimmt.
Geht man bei der Betrachtung vom Grunde des Stipes aus, so
findet man hier zuerst ein Leitbündel, welches sich bald in 2 gabelt.
Diese sind gleich gross, länglich, in der Mitte vertieft und kehren sich
gegenseitig die vertiefte Fläche zu, stehen oben soweit von einander ab,
wie unten. Zuerst gibt das eine dieser Leitbündel nach vorn einen
schwächeren Ast ab, der also für die Fruchtrispe bestimmt ist, später
auch das andere grosse Leitbündel; die so entstandenen zwei kleineren
Leitbündel convergiren nach dem Rücken der verlängert gedachten
Fruchtrispe hin, die 2 grösseren nach dem Rücken der verlängert
gedachten sterilen Spreite hin.
Bei B. virginianum finden sich trotz seiner Grösse, höchstens 4 oder
5, oft sogar nur 3 Leitbündel im Stipes, und es treten dann die
2 kleinen in den Rispenstiel und die 2% grossen in die sterile Spreite.
Sind nur 3 vorhanden, so ist das für die sterile Spreite sehr gross, halb-
mondförmig, mit einwärts geschlagenen Enden, und die 2 für die Frucht-
rispe bestimmten klein, länglieh, convergirend.
Aus dieser Darstellung ergibt sich, dass, so sehr der Schein dafür
spricht, von einem Verwachsensein zweier Blätter, eines fer-
tilen und eines sterilen nieht die Rede sein kann; es könnte
sonst unmöglich am Grunde des Stipes nur ein Leitbündel vor-
handen sein. |
Wir kommen jetzt zu einem der wichtigsten Theile der ganzen
Pflanze, der Basis des Blattstieles der ganzen Pflanze, Aeusser-
lich umgeben zwei braune, am oberen Rande zerfetzte, umschliessende
Scheiden den Blattstielgrund ; es sind dies die Ueberreste der Blattstiele
der zwei vorhergehenden Jahre. Nach Entfernung derselben sieht man,
dass die Basis der diesjährigen Pflanze bleich und ganz unten etwas
bauchig angeschwollen ist. Diese Anschwellung wird hervorgebracht
durch die Knospe für die künftigen Jahre, die constant in der Richtung
Bd. XIX. Abhandl, 19
90 Dr. J. Milde:
des nach unten verlängert gedachten Stieles der Fruchtrispe gefunden
wird. (T. IX, 1). f
Bei allen Botrychien, ausser B. virginianum, ist diese Blattstiel-
basis ringsum geschlossen und nicht die geringste Oeffnung ist vorhanden,
welche zu der eingeschlossenen, grünlich schimmernden Knospe führt,
welche den Gipfel des Rhizoms umschliesst. (T. VII, 9, 10, 11). Bei B. virgi-
nianum finden wir dagegen in der Verlängerung des Stieles der Frucht-
rispe einen bis fast einen Zoll langen vertikalen, tiefen, scheidenartigen
Spalt, (T. VII, 12,47) aus welchem die behaarte Knospe für die nächsten
Jahre bisweilen sogar etwas hervorragt. (T. VII, 17).
Diese Knospen zeigen schon äusserlich eine auffallende Verschie-
denheit. Die einen sind nämlich constant dicht mit langen farblosen
Haaren bedeckt, so bei B. ternatum, B. daueifolium, B. virginianum und
B. lanuginosum, die anderen constant kahl, so bei allen anderen Arten.
N Diese Haare, welche den Stipes und die Spindeln bekleiden
(T. VII, 45,16), sind stets gleichförmig gebaut, bei einer Art wie bei der
anderen. Sie bestehen nämlich aus 4 fast kubischen Basilarzellen (Fig. 15)
und einer vielmal längeren, cylindrischen, zuletzt zugespitzten Endzelle,
(Fig. 16) die halbseitig verdickt ist, aber keinen besonderen Inhalt
erkennen lässt.
4, Die Knospenlage.
Bei Vergleichung der Blätter der verschiedenen Botrychien-Arten
macht sich vor Allem die so sehr verschiedene Knospenlage kenntlich.
Die einfachste Form zeigt sich bei B. simplex. Sie ist ihrer ganzen Länge
nach steif aufrecht. (T. IX, 4). Der Stipes ist bereits stark entwickelt,
und das fertile wie das sterile Segment stehen genau vertikal. Die Frucht-
rispe ist wie an allen Blättern merklich schwächer entwickelt als die
sterile Spreite.
Ganz ähnlich ist die Knospenlage bei B. Lunaria (T. IX, 2, 3),
B. boreale und matricariaefolium (T. IX, 7) mit dem Unterschiede,
dass die Spitzen sowohl der sterilen als der fertilen Spreite deutlich, und
zwar am stärksten bei B. matricariaefolium, herabgekrümmt sind. Ja auch
bei .B. ternatum (T. IX, 5) fand ich die Knospenlage von der bei B. ma-
tricariaefolium durchaus nicht verschieden, nur die Fruchtrispe findet
man bei B. iernatum nicht nur nach unten, sondern sogar deutlich auf-
wärts gekrümmt; um so merkwürdiger ist es, dass das dem B. matri-
cariaefolium so nahe verwandte B. lanceolatum (T. IX, 6) eine ganz
verschiedene Knospenlage besitzt. Bei dieser ist nämlich der Stipes ganz
aufrecht, wie bei allen Knospen; aber der ganze übrige Theil der Knospe,
welcher aus fertilem und sterilen Abschnitte besteht, ist vertikal herab-
gebogen und dem Stipes anliegend; dabei ist bemerkeuswerth, dass jetzt
schon die Fruchtrispe die sterile Spreite überragt. Diese Knospenlage ist
Botrychiorum Monographia. 91
ganz der von B. virginianum (T. IX, 8) ähnlich mit der einzigen Ver-
schiedenheit, dass bei letzterem die Fruchtrispe weit kürzer als die
sterile Spreite ist.
Die einzelnen Abschnitte der sterilen Spreite sind nicht eingerollt,
sondern liegen ausgebreitet und oberflächlich sich deckend übereinander.
Die Knospenlage des B. daueifolium und B. lanuginosum ist mir leider
"unbekannt geblieben.
Man kann demnach folgende Knospenlagen bei den Botrychien
unterscheiden: Vernatio strieta (B. simplex); vernatio inclinata (B. Lu-
naria, B. matricariaefolium, BD. boreale),; vernatio reclinata (B. lanceo-
latum, B. virginianum); vernatio subeircinata (Fruchtrispe des .B. ternatum).
Bei allen Botrychien sitzen die Blätter für die nächsten 3 Jahre
eins in das andere geschachtelt, auf der Spitze des Rhizoms (T. VII, 10)
von der Basis des heurigen Stipes umhüllt, wie bereits erwähnt wurde.
Das Rhizom gibt nach links einen Gefässzweig ab, der nach dem heurigen
Stipes hinaufgeht und zwar auf der Seite, welche der nach unten ver-
längerten sterilen Spreite entspricht (T. IX, 1); nach rechts gibt es einen
Gefässzweig ab, der zu dem Stipes der Knospe für das nächst folgende
Jahr hinaufgeht. Die einzelnen Blättchen stehen nicht gleich hoch,
sondern die inneren immer etwas höher als die äusseren. Den Gipfel bildet
das Punctum Vegetationis. Die Stellung der einzelnen Blätter ist mei-
stens %,—Y;.
In der Schilderung der folgenden Verhältnisse halte ich mich an
Hofmeister’s Darstellung im 3. Bande der Abhandlungen der mathem.-
physischen Classe der königl. sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften
pag. 660 (1857).
Bei meinen Untersuchungen an B. Lunaria und B. ternatum habe
ich nichts gefunden, was den Resultaten Hofmeister’s widerspräche.
Jedes Botrychium-Blatt entsteht so, dass sich zuerst der basilare
Scheidentheil desselben entwickelt und zwar besonders in der Richtung
einer durch die Mittellinie des Organs gelegten zur Längsachse des
Stammes radialen Ebene, so dass die Anlage des zur Entfaltung im
drittnächsten Frühlinge bestimmten Blattes die Endknospe des Stengels
nach Art des Cotyledons einer Liliacee bedeckt. Der Vorderrand dieser
Wedelbasis aber ist durch einen horizontalen tiefen Querspalt von dem
organischen Zusammenhange mit dem Gewebe des Stammendes, auf dem
er ruht abgeschnitten, der Spalt geht demnach direct unterhalb der Stelle
hinein, an welcher später die Fruchtrispe erscheint. Erst im 2. Sommer
bildet sich an der geschilderten Anlage die sterile Spreite und die Frucht-
rispe. Bis zum 3. Vorfrühling ruht die weitere Ausbildung; in dieser
ganzen Zeit bleibt der Querspalt noch auf eine kurze Strecke offen
(T. VII, 13); es besteht somit ein directer Zusammenhang zwischen den
Hohlräumen, welche das im zweitnächsten, im drittnächsten Jahre zur
12%
92 Dr. J. Milde:
Entfaltung kommende Blatt und die Terminalknospe einschliessen. Erst
in der Vegetationsperiode, in welcher sämmtliche Theile des Blattes aus-
gebildet werden, — vom zwölften Monate vor dem endlichen Hervor-
sprossen aus dem Boden ab — obliterirt jene Querspalte, während aus
dem Höcker vor den Einfügungsstellen der untersten Abschnitte der
sterilen Spreite die Verzweigungen der fertilen (gleich denen der sterilen
und der Formwedel in centrifugaler Entwickelung) hervorgehen.
Wie erwähnt, durchzieht jedes Aestehen der Fruchtrispe eine
Mittelrippe, die in fiederartiger Anordnung durchaus ganz einfache unge-
theilte Venen abgibt, deren jede bis zum Grunde eines Sporangium hin-
geht und sich unter demselben trichterförmig ausbreitet (T. IX, 9, 10)
ein Vorgang, der lebhaft an das ganze gleiche Verhalten der Venen
unterhalb der Sporangien bei Equisetum erinnert.
Die Sporangien stehen einzeln, von einander gesondert, auch
nicht zu Fruchthäufchen gruppirt und sind mit ihrer Basis der Frucht-
spindel breit angewachsen und springen in zwei gleiche Klappen auf, so
dass der Querspalt mit der Fruchtspindel einen rechten Winkel bildet.
Sie sind undurchsichtig, ungeringelt und werden von mehreren Lagen
verschiedenartiger Zellen gebildet. (T. IX, 15).
Die äusserste Lage (T. IX, 14, 13) zeigt, von der Fläche be-
trachtet, sechskantige, stark verdickte Zellen, deren Wände mit Poren-
kanälen versehen sind. Dieselben Zellen erscheinen auf einem vertikalen
Schnitte fast Akantig, reetangulär mit gerundeter Aussenwand. (T. IX,
15 a). Diese Zellen bilden äusserst regelmässige Querreihen, eine steht
genau parallel neben der anderen, alle gleich lang und meist auch gleich
weit. Auf diese Zellenlage folgen 4—5 Lagen lockerer, farbloser, fast
schlauchförmiger Zellen, quer gelagert, 3—5mal länger als weit und
zuletzt eine Lage sehr schmaler, sehr verdickter Zellen, welche die
Innenwand des Sporangium bilden.
Eine wesentliche Verschiedenheit der Ophioglosseen-Sporangien von
denen der Polypodiaceen liegt darin, dass die der letzteren aus einer
papillös erweiterten Epidermis - Zelle hervorgehen, während bei den
Ophioglossen das ganze Parenchym eines Blatttheiles hierzu verwen-
det wird. ö j
Die Sporen sind stets farblos, kuglig-tetraedisch, mit 3 Leisten
bezeichnet und ihr Exosporium nie ganz glatt, sondern stets mit Körn-
chen oder Warzen bekleidet.
Bei Behandlung mit Schwefelsäure wird das Exosporium gelockert,
und es erscheint 1 grösserer Oeltropfen meist von 2—3 kleineren be-
gleitet. Cytoblasten bemerkte ich nicht. (T. IX, 16, 17, 18).
Botrychiorum Monographia. 93
5. Proleptische Erscheinungen.
Von besonderem Interesse sind die proleptischen Erscheinungen,
die also nicht bloss bei Ophioglossum (©. vulgatum v. polyphylium Milde),
sondern auch bei Botrychien vorkommen und namentlich bei BD. Lunaria,
B. boreale, B. lanceolatum, am häufigsten aber bei B. ternatum von mir
beobachtet wurden. Die Kenntniss dieser Vorgänge löst auf überraschende
und natürliche Weise die widerstreitenden Ansichten, welche bei den
Autoren über die Zahl der sterilen Spreiten bei B, ternatum noch heute
bestehen.
Fangen wir mit dem einfachsten Falle an. Botrychium Lunaria,
B.simplex und D.ternatum entwickeln bisweilen wohl eine sterile Spreite,
aber die fertile fehlt vollständig und ist auch nicht einmal im verküm-
merten Zustande oder in Andeutungen vorhanden. Derartige Individuen
gehören fast immer jungen Pflanzen an, die zur Entwicklung beider
Spreiten-Arten offenbar noch nicht kräftig genug sind. In diesem Zu-
stande verhaart das Individuum entweder die ganze Vegetationsperiode
hindurch oder es bricht noch in derselben Vegetationsperiode das eigent-
lich für das nächste Jahr bestimmte Individuum aus dem Schoosse der
Pflanze hervor; hiebei wird natürlich die Basis des Stipes zersprengt und
sin umgibt scheidenförmig das jüngere Individuum. Dieses letztere Indi-
‚viduum ist nun ein vollständiges d. h. es besteht aus einer fertilen und
einer sterilen Spreite. Wir haben dann in der That ein Individuum vor
uns, welches zwei sterile und eine fertile Spreite besitzt, die sämmtlich
derselben Vegetationsperiode angehören.
Bisweilen ist aber die Reihenfolge eine andere. Ich besitze ein
Exemplar des BD. ternatum, welches im Jahre 1856 ein aus einer sterilen
und einer fertilen Spreite bestehendes Blatt entwickelt hatte. Die Frucht-
rispe war im Herbste, wie gewöhnlich, zu Grunde gegangen, die sterile
Spreite aber war überwintert. Im Jahre 1857 entwickelte dieselbe Pflanze
nur eine sterile Spreite und einige Monate später in demselben Jahre
brach aus dem Grunde des Stipes noch das erst im künftigen Jahre zur
Entwicklung kommen sollende Individuum hervor, welches jedoch aus
einer sterilen und einer fertilen Spreite bestand. In diesem Falle trägt
also die Pflanze drei sterile und eine fertile Spreite, von denen jedoch
die äusserste sterile Spreite der vorjährigen Vegetationsperiode angehört.
Am häufigsten ist jedoch der dritte Fall, der sich bei 3. Lunaria,
B. boreale, B. lanceolatum und B. ternatum findet. (T. VII, 48). Hier ent-
wickelt die Pflanze in der ersten Hälfte der Vegetationsperiode eine
sterile Spreite mit einer fertilen und in der zweiten Hälfte derselben
Periode noch ein gleiches Individuum, welches aus dem Schoosse des
ersteren hervorbricht, so dass der Stipes des ersteren den des zweiten
scheidenförmig umschliesst. Das ältere Individuum kennzeichnet sich als
94 Dr. J. Milde:
solches theils durch die Färbung, theils durch die Fruchtreife; es hat
die Sporen längst verstreut, seine Sporangien sind bereits dunkelbraun,
während das jüngere noch fest geschlossene, gelbe Sporangien besitzt.
Ja ich beobachtete sogar den Fall, dass ein Exemplar des B. ter-
natum sich in zwei Jahren nach einander proleptisch verhielt. Im Jahre
1857 trug nämlich eine Pflanze eine sterile mit einer fertilen Spreite;
aus dem Schoosse dieses Individuums war noch in demselben Jahre ein
zweites, gleiches hervorgebrochen, ausserdem aber waren an derselben
Pflanze noch die Fragmente von zwei gleichen Individuen vorhanden,
welche 1856 vegetirt hatten. (T. VII, 19).
Mit diesen Erscheinungen ist eine andere ganz verschiedene nicht
zu verwechseln. Bei B. Lunaria und B.ternatum kommt es nämlich vor,
dass das Rhizom sich gabelt, ja in einem Falle beobachtete ich sogar,
dass das Rhizom sich in 3 Gabeltheile auflöst. Dann trägt natürlich jeder
Gabeltheil an seiner Spitze ein vollständiges, aus steriler und fertiler
Spreite bestehendes Individuum.
6. Stellung der Botrychien und der Ophioglossaceen überhaupt zu den
benachbarten Familien.
Fassen wir die wichtigsten Merkmale, durch die sich die Ophio-
glossaceen von den eigentlichen Filices unterscheiden, zusammen, so
würden dies folgende sein:
1. Die Keimung erfolgt unterirdisch.
2. Die Vorkeime sind knollenförmig, ohne Chlorophyll.
3. Die Sporangien gehen nicht aus der papillösen Erhebung einer
Zelle der Blattoberhaut hervor, sind nicht durchsichtig und nicht
von einer Zellschicht gebildet, sondern gehen aus der Metamor-
phose eines ganzen Blattläppchens, also aus Oberhaut sammt Pa-
renchym hervor, sind undurchsichtig und bestehen aus mehreren
verschiedenartigen Zellschichten.
4. Die Stellung der Sporangien ist verschieden; entweder entschieden
auf der Blattoberseite (Botrychium) oder seitlich (bei Ophioglossum)
oder auf der Blattunterseite (Helminthostachys).
5. Der Spalt der klappig aufspringenden Sporangien steht entweder
horizontal (Botrychium, Ophioglossum) oder vertikal (Helmintho-
stachys).
6. Die Blätter für die nächsten Jahre sind entweder von der Basis
des Blattstieles umschlossen oder stehen seitlich.
4. Alle Genera besitzen farblose, mit 3 Leisten bezeichnete Sporen.
8. Das Rhizom aller Genera enthält einen ringförmig geschlossenen
oder an einer Seite offenen Holzkörper.
Botrychiorum Monographia. 95
Auch ich halte diese Merkmale in Verbindung mit der originellen
Tracht aller dieser Gewächse für so wichtig, dass ich nicht anstehe, die
Ophioglossaceen als gleichwerthige Ordnung von den eigentlichen Filices
zu trennen.
7. Classifieation der Botrychien.
Frägt man nach denjenigen Merkmalen, welche bei der Charak-
teristik der einzelnen Botrychium-Arten den wichtigsten Rang einnehmen,
so müssen vor Allem folgende als die zuverlässigsten hervorgehoben
werden: Die Basis des Stipes, die Zellen der Oberhaut der sterilen Spreite,
die Anordnung der secundären Abschnitte der sterilen Spreite. Diese
Merkmale begründen zunächst die Unterscheidung in Eubotrychium und
Osmundopteris. Die Arten der Section Eubotrychium werden dagegen von
einander unterschieden nach der Stellung ihrer sterilen Spreite und deren
Gestalt, nach der Behaarung, nach der Vertheilung der Spaltöffnungen
auf der Spreite und der Leitbündel im Stipes und endlich nach der Ge-
stalt der Abschnitte letzter Ordnung.
Demnach könnte folgende Classification vorgeschlagen werden:
$. I. Eubotrychium.
a) Gemma glabra. Stomata in utraque laminae pagina provenientia.
In superiore stipitis parte fasciculi 3—4.
1. B. Lunaria, %. BD. crassinervium, 3. B. boreale, k. B. lan-
ceolatum, 5. BD. matricariaefolium, 6. B. simplex.
b) Gemma pilosa. Stomata in superiore laminae pagina nulla. In
superiore stipitis parte fasciculus solitarius maximus (7. B. ter-
natum, 8. B. daueifolium) aut fasciculi 7—13. (9. B. lanuginosum).
$. II. Osmundopteris.
10. B. virginianum.
Hier übt jedoch B. simplex einen störenden Einfluss aus, der frei-
lich durch die folgende von mir vorzuschlagende Anordnung auch nicht
ganz gehoben wird; es wird durch sie aber vermieden, dass1. B. simplex
neben B. Lunaria oder B. matricariaefolium tritt und 2. dass B. ternatum
neben B. daucifolium zu stehen kommt, was entschieden unnatürlich
wäre, da B. simplex und BD. iernatum wegen der grundständigen, lang-
gestielten sterilen Spreite und D. lanuginosum und B. daueifolium wegen
der fast mitten an der Pflanze stehenden sterilen Spreite unbedingt
neben einander gehören. BD. simplex gehört zu.den Arten, welche durch
ihre Merkmale eine Zwitterstellung einnehmen und in jedem Systeme
störend auftreten müssen. Ich schlage lieber die folgende Classification
vor, wo B. daueifolium naturgemäss neben B. lanuginosum zu stehen
kommt und B. simplex neben B. ternatum, von dem es durch die kahle
96 Dr. J. Milde:
Knospe und die Vertheilung der Spaltöffnungen auf beiden Blattseiten
wesentlich abweicht.
$. I. Eubotrychium.
Basis infima petioli gemmam ineludens, undigue clausa, segmenta
omnia secundaria (ubi adsunt) catadroma; cellulae epidermidis rectae.
Gemma aut pilosa aut glabra. Stomata aut in utraque pagina pro-
venientia, aut in superiore pagina nulla,
a) Affinia.
Lamina sterilis oblonga 1. ovata, in media fere planta posita.
Segmenta secundaria laminae 1. laciniae inter se parallela 1. radiata.
Stomata in utraque laminae sterilis pagina provenientia. Gemma nun-
quam pilosa.
1. B. Lunaria, 2%. B. erassinervium, 3. B. boreale, k. B. matricariae-
folium, 5. B. lanceolatum.
b) Ternata.
Lamina sterilis petiolata, subbasilaris, in statu maxime evoluto
ternata.
Gemma glabra, stomata in utrague laminae pagina pro-
venientia.
6. B. simplex.
** Gemma pilosa, stomata in superiore laminae pagina nulla.
7. B. ternatum.
c) Elata.
Lamina sterilis in media fere planta posita, deltoides bi-quadri-
pinnatisecta late ovata. Gemma pilosa. Stomata in superiore laminae
pagina nulla.
8. B. dauecifolium, 9. B. lanuginosum.
$. II. Osmundopteris.
Basis infima petioli gemmam includens rima longa verticali aperta;
segmenti infimi primarii segmenta secundaria anadroma in superiore
laminae parte autem et tertiaria omnia catadroma. Gemma pilosa. Cellu-
lae epidermidis flexuosae; stomata in pagina laminae sterilis superiore nulla.
10. B. virginianum.
8. Stellung der einzelnen Arten zu einander und ihre Veränderlichkeit.
Die von mir unterschiedenen 140 Botrychien-Arten sind durchaus
nicht als gleichwerthig anzusehen. Vor allem ist das bereits mehrfach
erwähnte BD. virginianum durch eine nicht ausgefüllte Kluft von allen
anderen getrennt.
Botrychiorum Monographia. 97
Unter den übrigen Boirychien treten als höchst charakteristische,
nie zu verkennende Gestalten B. lanuginosum, B. daueifolium, B. lanceo-
latum hervor. Obgleich letztere Art dem B. matricariaefolium nahe steht,
weicht sie doch schon durch die Knospenlage so sehr von diesem ab,
dass eine Vereinigung mit diesem unnatürlich genannt werden müsste.
Botrychium matricariaefolium und Botrychium simplee gehören zu
den Arten, die mit Unrecht als verdächtig bezeichnet werden; ja 2.
simplex steht vielleicht dem B. ternatum näher als dem BD. Lunaria, für
dessen Form es gewöhnlich gehalten wird.
Unter Botrychium ternatum vereinige ich eine Anzahl Arten, welche
ich nach Untersuchung eines reichlichen Materials als unhaltbar erkannt
habe: B. rutaefolium, B. lunarioides, B. obliguum, B. dissectum, B. silai-
folium, B. decompositum, B. australe, B. subbifoliatum, B. millefolium,
B. erosum. — Die systematische Behandlung des B. ternatum trifft auf
fast unübersteigliche Schwierigkeiten. Es lag sehr nahe, einige der auf-
geführten Scheinarten, wie B. lunarioides, B. obliguum, B. dissectum,
B. australe als gute Arten zu behandeln; allein nirgends liessen sich
einigermassen sichere Grenzlinien ziehen, selbst die geographische Ver-
breitung der Formen erwies sich als keine so bestimmte, wie es anfäng-
lich den Anschein hatte. Botrychium decompositum z. B. und B. silaifolium,
beides amerikanische Pflanzen, gehören unbedingt in die nähere Verwandt-
schaft der australischen Form des B. ternatum und diese wiederum
findet sich mit der europäischen Form zugleich in Japan, während
im Himalaya eine von der australischen Form nur wenig abweichende
vorkommt.
Anders steht es mit Botrychium boreale; dieses geht zwar in B.
Lunaria über; allein es ist stets von diesem leicht zu unterscheiden, und
besitzt eine ganz bestimmte geographische Verbreitung; daher glaubte
ich es als Art festhalten zu müssen.
Botrychium cerassinervium gehört wahrscheinlich auch in den
Formenkreis von BD. Lunaria.
Die Veränderungen, welche die einzelnen Arten bei ihrer horizon-
talen und vertikalen Verbreitung erleiden, zeigen sich bei jeder Art in
anderer Weise.
Botrychium Lunaria zeigt gar keine Veränderungen, es ist im
Süden ganz dasselbe wie im Norden, nur dass es hier in B. boreale
übergeht; die australische Pflanze ist dieselbe wie die nordamerikanische
und europäische,
An Botrychium ternatum zeigt sich die Veränderung, welche
sie ausserhalb Europa erleidet, zunächst darin, dass die Abschnitte letzter
Ordnung am Rande dieht gezähnt erscheinen. Während diese Art in
Europa gar keine namhaften Varietäten entwickelt, bildet sie deren um
so mehr in Nordamerika, und hier kommen deren sogar drei gesell-
Bd. XIX, Abhandl, 13
98 Dr. J. Milde:
schaftlich mit einander vor und zwar Varietäten, welche in ihren
Extremen sehr von einander verschieden sind. Am weitesten nach Süden
geht die var. obliguum, und diese verwandelt sich in Mexiko durch
Vermehrung der Abschnitte letzter Ordnung allmälig in das BZ. decom-
positum. Die merkwürdigste Varietät des B. ternatum ist jedoch das
B. millefolium, wo die Segmente letzter Ordnung nach dem Verlaufe
der Venen in lange lineale Abschnitte zertheilt sind.
Botrychium virginianum ändert ab sowohl in seiner Verbrei-
tung nach Osten, wenn wir Amerika als sein ursprüngliches Vaterland
annehmen, als in seiner Verbreitung nach Süden; die Abänderungen sind
jedoch nur unbedeutender Art.
Während in Amerika nämlich seine Spreite weich und dünnhäutig
erscheint, pflegt sie in Europa mehr starr und dicker zu sein. Eine
nennenswerthe Abweichung zeigt die mexikanische Pflanze, indem an
dieser die Abschnitte 1. O. länger zugespitzt und die Rispe meist kürzer
als die sterile Spreite zu sein pflegt.
Geographische Verbreitung der Arten.
Die Betrachtung der geographischen Verbreitung der Botrychien
ist keiner Schwierigkeit unterworfen. In Nordamerika finden wir den
grössten Reichthum an Formen und Arten vereinigt, nämlich: 2. Lunaria,
B. boreale, B. matricariaefolium, B. lanceolatum, B. simplex, B. virginia-
num und die zahlreichen Formen des B. ternatum, welches sich bis Mexico,
Neu-Granada und Venezuela hinabzieht, während B. virginianum sogar
noch in Brasilien angetroffen wird. Von Amerika geht ein grosser Theil
der Arten nach Japan und Sibirien, so B. virginianum und B. ternatum
(mit Ausnahme der Formen 2. obliguum, lunarioides und dässectum, die
überhaupt nur auf Nordamerika beschränkt sind), 3. Lunaria, B. lanceo-
latum, B. boreale, B. crassinervium.
Die meisten Arten gehen im Norden weiter nach Nord-Europa,
und so finden wir in Skandinavien 7 Species: B. Lunaria, B. bo-
reale, B. matricariaefolium, B. lamceolatum, B. simplex, B. virginia-
num, B. ternatum, von denen nur B. Lunaria, B. matricariaefolium,
B. simplex, B. ternatum und B. virginianum sich bis nach Deutsch-
land und der Schweiz her verbreiten. In Süd-Europa findet sich nur 2.
Lunaria und an sehr wenigen Stellen B.ternatum. Als besondere Merk-
würdigkeit verdient das Vorkommen der nordischen Arten BD. lanceo-
latum und B. virginianum in den Alpen hervorgehoben zu werden.
Im Himalaya finden wir das zweite Centrum; hier treten ausser
B. Lunaria und B. ternatum die bisher vermissten zwei neuen Arten,
B. daueifolium und B. lanuginosum auf und verbreiten sich mit B. Zu-
naria von da südlich und östlich nach den australischen Inseln. Wenn
Botrychiorum Monographia.
99
auch letztere keine ihnen allein eigenthümliche Arten hervorbringen, so
sind ihnen doch einige Formen eigen, so namentlich B. ternatum var.
erosum, var. subbifoliatum und var. millefolium. Dagegen sah ich weder
aus dem Himalaya, noch aus Australien DB. virginianum und scheinen die
hierauf bezüglichen Angaben theils auf Verwechslung mit .B. lanuginosum,
theils mit B. ternatum zu beruhen.
So reich in Afrika das verwandte Genus Ophioglossum vertreten ist,
so scheinen ihm die Botrychien vollständig zu fehlen.
C, Beschreibung der einzelnen Arten,
Ordo I. Filices. — Ordo II. Ophioglossaceae.
Syn. Pseudofilieineae Bommer in Bullet. de la Soc. roy. de Botan.
de Belgique T. V. Nr. 8 (1867) p. 87, 93.
Sporangia exannulata, impellucida, libera ]. connata, epiphylla,
hypophylla 1. lateralia, e compluribus stratis cellularum diversarum com-
posita. Sporae striis 3 signatae. Dehiscentia valvata. Prothallium sub-
terraneum, tuberosum chlorophyllo destitutum, antheridiis et archegoniis
immersis instructum.
Sporangien ringlos undurchsichtig, frei oder verwachsen, auf der
Blattoberseite oder Unterseite oder seitlich sitzend, von mehreren Schich-
ten verschiedenartiger Zellen gebildet. Sporen mit 3 Leisten. Aufspringen
klappig. Vorkeim unterirdisch knollig ohne Chlorophyll mit eingesenkten
Antheridien und Archegonien.
Ophioglosseae R. Brown. Prodr. Flor. Nov. Holl. (1810) p. 163.
Sporangia in spicam 1. paniculam disposita, in segmento fertili con-
tracto, a sterili diverso, sessilia. Plantae herbaceae, rhizomate instructae,
paleis destitutae. Vernatio stricta, incelinativa, reclinata 1. subcircinata.
Sporangien zu einer Aehre oder Rispe vereinigt, auf einem beson-
deren zusammengezogenen, vom unfruchtbaren verschiedenen Segmente
sitzend. Krautartige mit Rhizom versehene Gewächse ohne Spreuschuppen.
Knospenlage gerade oder geneigt oder niedergebogen oder fast
schneckenförmig eingerollt.
Botrychium.
Swartz in Schrad. bot. Journ. 1800. II. Stück, pag. 8 et p. 110 et
Synops, fill. (1806) p. 174. Hooker Gen. fil. T. 47. (1842). — Presl
Suppl. Tent. Pteridogr. (1847) pag. 42. — Mettenius Fil. hort. bot.
Lips. (1856) p- 121. Röper in Botan. Zeit. (1859) pag. 1. 9.
Segmentum fertile anticum panieuliforme, rarius spiciforme pin-
nati-quadripinnatisectum, supra sporangiis discretis, alternantibus rima
13*
100 Dr. J. Milde:
_ horizentali dehiscentibus bivalvibus instruetum. Sporae decolores. Segmen-
tum sterile posticum basilare 1. in media fere Bla posita. Stipes totius
plantae igitur brevissimus 1. longior.
Rhizoma breve, simplex rarius furcatum, fasciculum centralem cylin-
dricum vagina. cellulari propria (Schutzscheide) circumdatum continens,
Corpus lignosum annulare 1. subannulare.
Radices simplices l. ramosae, amylo onustae, fasciculo centrali
obtuse tri-quinquegono instructae; corpus lignosum e tribus (rarius 2)
— quingue partibus discretis l. centro confluentibus radiatis compositum.
Stipes basi undique clausus l. rima longa verticali apertus, folia
annorum 3 proximorum glabra ]. pilosa includens.
Fasciculus basi stipitis solitarius, plerumque denique in 4 ]. com-
plures divisus, ]. indivisus, solitarius.
Lamina sterilis undique stomatibus aut solum in pagina inferiore
stomatibus instructa.
Neryatio Cyclopteridis, Sphenopteridis, Eupteridis; neryi apicibus
non incrassatis desinentes, anastomoses nullae.
Sporangia in apicibus nervorum modo infundibuliformi dilatatıs
sessilia, solitaria, disceretia.
Species in Europa, Asia, America, Australia provenientes, in Africa
nullae.
Fruchtbares Segment vornstehend rispenförmig, seltener ähren-.
förmig, fiederschnittig bis vierfach-fiederschnittig, auf der Blattoberseite
mit gesonderten, wechselständigen, in einer horizontalen Spalte zwei-
klappig aufspringenden Sporangien besetzt. Sporen farblos.
Unfruchtbares Segment hinten stehend grundständig oder
höher, der Stiel der ganzen Pflanze daher sehr kurz oder länger.
Rhizom einfach, seltener gablig mit ‘centralem, cylindrischen, von
einer Schutzscheide umgebenen Leitbündel. Holzkörper ringförmig, ge-
schlossen oder an einer Stelle offen.
Wurzeln einfach oder ästig, voll Amylum, mit centralem, stumpf
3- bis S5kantigen, von einer Schutzscheide umgebenen Leitbündel. Holz-
körper von 3—5 (selten 2) getrennten oder im Centrum verbundenen,
strahlig geordneten Theilen gebildet.
Blattstiel ganz am Grunde ringsum gokdiitosien oder durch einen
sehr langen, vertikalen Spalt geöffnet, in seinem Innern die in einander
geschachtelten kahlen oder haarigen Blätter für die nächsten 3 Jahre
bergend.
Am Grunde des Blattstieles nur ein Leitbündel, das sich meist
in 3—4 und mehrere theilt, selten ganz ungetheilt bleibt.
Die unfruchtbare Spreite entweder nur auf der Unterseite
oder auf beiden Seiten mit Spaltöffnungen.
Botrychiorum Monographia. 101
Aderung die der Cyclopteris, Sphenopteris oder Eupteris. Nerven
unverdickt endend, ohne Anastomosen.
Die Sporenbehälter einzeln, von einander getrennt, an dem
trichterförmig sich erweiternden Ende der Nerven sitzend.
Arten in Europa, Asien, Amerika und Australien verkommend, in
Afrika fehlend.
$. I. Eubotrychium Milde. Confer. pag. 96.
Basis infima stipitis gemmam ineludens, undique clausa; segmenta
secundaria omnia (ubi adsunt) catadroma. Cellulae epidermidis rectae
Gemma aut pilosa aut glabra. Stomata aut in utraque pagina pro-
venientia, aut in superior pagina nulla.
a) Affinia Milde Confer. pag. 96.
Lamina sterilis oblonga 1. ovata, in media fere planta posita.
Segmenta secundaria laminae 1. lacinae inter se parallela 1. radıata.
Stomata in utraque laminae sterilis pagina provenientia. Gemma nun-
quam pilosa.
1. Botrychium Lunaria S w.
Syn. 1755. Osmunda Lunaria Linne flor. suec. (1755) [exel. f, y. Ö]
pag. 369.
1779. Ophioglossum pennatum Lamarck Flor. france. 1. (1779) p. 9.
1796. Lamarck Encyclop. meth. T. IV. (1796) p. 649. Osmunda
lunata Salisb. Prod. pag. 401 teste Moore.
1800. Botrychium Lunaria Sw. in Schrad. Journ. Botr. (1800)
II. pag. 110.
1801. Botrypus Lunaria Rich. Cat. med. (1801) p. 120.
180%. Osmunda Lunaria Cavanill. Descrip. de la plantas (1802)
pag- 554.
1806. Botrychium Lunaria Sw. Syn. fil. (1806) p. 171.
1810. Willd. Sp. pl. V. (1810) p. 61.
1856. Metten. Fil. hort. bot. Lips. (1856) p. 121.
1859. Botrychium Moorei Lowe ferns brit. and exot. Vol. VII.
(1859) tab. 66.
Diagnosis.
Tota planta 1,”—1’ alta glabra, lamina sterilis in media fere
planta posita carnosa oblonga rarissime ovata pinnatipartita apice trun-
eata incisa; segmenta e basi cuneata semilunaria integerrina l. ineisa.
Nervatio cyclopteridis; panicula 2—3 pinnatisecta pedunculo ad basin l.
paulum infra basin laminae sterilis oriundo.
102 . Dr. J. Milde: .
Ganze Pflanze 4?,—42% hoch, kahl; sterile Spreite fast mitten an
der Pflanze stehend, fleischig, länglich, selten eiförmig, fiedertheilig, an
der Spitze gestutzt, eingeschnitten; Abschnitte aus keilförmiger Basis
halbmondförmig, ganzrandig oder eingeschnitten. Aderung die der Cy-
elopteris. Rispe 2—3fach fiederschnittig; Rispenstiel an der Basis der
sterilen Spreite oder ein wenig höher entspringend.
Vorkommen.
Europa, Asien, Amerika, Australien.
Europa.
Namentlich auf etwas kalkhaltigen, fruchtbaren Wiesen und
Haideland in der Ebene Nord- und Mittel-Europa’s verbreitet und bis
4—6—8000° aufsteigend; im Süden nur im Gebirge. Die kräftigsten
Exemplare finden sich nicht in der Ebene, sondern im Gebirge, so ın
der kleinen Schneegrube des Riesengebirges (3440), im Kessel des
mährischen Gesenkes (3300), Chamounix (5000°).
Scandinavien. Sehr häufig. Koddis (Hakansson); Island; Nord-Cap;
Angermannland; Gottland; Seland; Ostfinnmarken; Filefjed; Doyre
3400‘; Christiania.
Russland. Rossia arctica; Finnland; Moskau; Warschau; Volhynien;
Liefland; Petersburg; Ural; Ucraine; Krimm; Caucasien; Odessa.
Belgien. Holland. Mecklenburg. Pommern. Luxemburg; Flandern; Brabant.
Preussen, Oldenburg. Pommern. Bremen; Greifswalde; Zinnowitz auf
Usedom; Mönchsgut auf Rügen; Danzig; Tilsit; Königsberg; Elbing; Löbau.
Mark Brandenburg. Posen. An vielen Orten zerstreut, so namentlich
um Berlin und Potsdam. ,
Schlesien. Sachsen. In der Ebene namentlich auf Haideland; im Vor-
gebirge auf Wiesen und Haideland an zahllosen Stellen; aber im Ge-
birge häufiger als in der Ebene. Possendorf bei Dresden.
Böhmen. Mähren. Ungarn. Siebenbürgen. Hohenelbe; Reichstadt; Niemes;
Prag; — Iglau; Neutitschein. — Auf den Gebirgen von Siebenbürgen
bis 6—7000°. (Schur). Stirnberg in Oberungarn bei 5500‘ (Kuhn). —
Pieniny Carpat. (Bosniacki).
Baiern. Auf Haideland bis 6520° (Sendtner).
Baden. Auf Wiesen, sonnigen Triften, Haiden der Ebene und des
Gebirges bis in die Voralpengegend.
Pfalz. Hardtgebirge, Zweibrficken. An der Bergstrasse am Melibocus
und im Taunus.
Oesterreich. Salzburg. Steiermark. Tirol elc. Auf Wiesen gebirgiger und
subalpiner Gegenden im ganzen Gebiete. — Türkenschanze bei Wien
(Host); Schneeberg bei Wien; Seiser-Alp und Schlern 8000° (Milde);
Heiligenblut (Funck); Radstadter Tauern (id.); Dalmatien; Kroatien.
Botrychiorum Monographia. 103
Schweiz. Auf Wiesen des Jura und der Alpen bis 7000—8000' ; seltener
in der Ebene und meist auf Kalk. (Bernoulli).
Frankreich. Auf trockenen Weideplätzen, Waldblössen bis in die
höchsten Alpengegenden sich erhebend. — Chamounix bis 1700—2700N-
(Payot). — Amiens. — Alpes Delphinat.
Italien. Abruzzen (Orsini); in pascuis elatioribus montosis Etna. —
Montes Madoniae Sicil. (Presl]).
Spanien. Pico de Arvas in pascuis siecis mont. altiss. (Durieu).
Liebana, Guadarrama y valle de Aran. (Cavanilles).
Bosnien. (Sendtner). Serbien. südl. (Pancic.) Macedonia. (Frivaldsky).
England. Nicht selten.
Asia.
Asia minor: Lazistan: Djimil reg. alpina (Balansa); Persia: Regio
alp. et mont. inter Nischapur et Mechhed, (Bunge). — Cappadocia:
Regio alp. du Mont — argee, vers 2200”: (Balansa).
Sibiria altaica (Fischer); Sib. orient. Terra Samojedarum (Turecz);
Ajan. (Tiling); Charatza (Kuznetsof); Terra Amurensis 28. April 1855.
(Maxim.); Kamtschatka (Eschsholz); Himalaya: Sikkim (Hook. fil. et
Thomson); Kamaon.
America.
Unalaschkas (Chamisso); Grönland (Breutel); Newfoundland;
Ad lacum Ursix et ad Saskatchavyan prope Carlton - House - Fort (Ri-
chardson); Rocky-mountains (Drummond). In sinu Behringii Amer.
bor. oceid. (Menzies). — America maxime austral. (Banks).
Australia.
Tasmania alpina; Victoria; Fuegia bis 4000. — Berg Olympus auf
Van Diemen (Gunn). — In alpibus Australiae ad originem fluviorum
Ovens, Goulburn, Mitta Mitta, Cabongra (Müller).
Exsicocata.
Billot 14989. — Breutel 9%. — Rabenh. 9. — Plantae groenland.
ed. Hohenacker. — Herb. nordd. Pfl. 21. — Crypt. Bad. 281. — Funk
9, 78. — Nestl. et Moug. 5. — Reichenb. fl. germ. 9% cum B. matri-
cariaefolio. — Schultz 397. — Ehrh. 49, 181. — Desmaz. 800. —
Thomas. — Schleicher. — Durieu pl. sel. Hisp. lusit. 146. — Exec.
Crypt. Schweiz. 398. — Sieber fl. austr. 558. — Tausch herb. bohem.
1834. — Erb. eritt. Ital. 120%. — Herb. flor. Ingriae 829. — Puel et
Maille flor. reg. 39. — Relig. Maille 485. — Flora belgic. exs.
104 Dr. J. Milde:
Icon.
. Milde Noy. Act. Vol. XXVI. P. II, Tab. 47, 48. — Schkuhr 154.
— E. B. 318. — Newn. 343, 319. — Bolton T. 4 — Schnizlein
Iconogr. t. 32. f. 9. — Phys. Plant. 37. — Svensk Botk. VI. 372. —
Hooker brit. f. 48. — Moore Brit. ferns 11%. — Barr. t. 259 f. 3. —
Lowe ferns brit. and ex. Vol. VII tab..66. — Röper z. Fl. Mecklen-
burg fig. 1—4 et Botan. Zeit. (1859) Tab. XII. — J. Sachs Lehrb. d.
Botan. (1868) p. 347.
Varietates.
«&) normale Röper z. Flora v. Mecklenb. (1843) p. 111.
Segmenta integerrima 1. paulum crenata. Vulgare.
Abschnitte ganzrandig oder ein wenig gekerbt. Gemein.
pP) swbincisum Röper]. c. p. 111.
Segmenta profunde erenata, hie illic paulum ineisa. Vulgare.
Abschnitte tief gekerbt, hier und da ein wenig eingeschnitten.'
Gemein.
y) ineisum Milde Monogr. deutsch. Ophiogloss. (1856) p. 5.
Syn. B. Moorei Lowe et B. Lunaria var. Moorei Lowe l.c. —
var. adiantifolium Ängstr. Bot. Notis. (1854) pag- 70, e. p.
Segmenta flabellato - profunde ineisa, in lacinias complures angu-
stiores partita. Rarius.
Abschnitte fächerförmig-tief-eingeschnitten, in mehrere schmale
Lappen getheilt, Etwas seltner.
ö) ovatum Milde ]. c. pag. 5.
Lamina sterilis late-ovata. Sterile Spreite breiteiförmig. Schlesien,
Brandenburg, Mecklenburg.
&) Zripartitum Moore Brit. Ferns Natur. Primted. Octav. ed II, p. 324.
Syn. B. Lunaria v. eristatum Kinahan Proc. Dublim Nat. Hist.
Soc. 1855 —1856, 26 (reprinted from Dubl. Nat. Hist. Rev. III.) t. 5 teste
Moore Ind. fil.
Laminae sterilis segmenta infima elongata in segmentum oblongum
pinnatipartitum, itaque tota lamina ternata. Das unterste Segmentpaar
der sterilen Spreite in je ein längliches, fiedertheiliges Segment ver-
längert, und so die ganze Spreite gedreit. Hibernica. Silesia. Marchia
Brandenburg. Koddis in Westerbotten.
Messungen.
In Folgendem gebe ich eine Anzahl Messungen von Exemplaren in
verschiedener Grösse.
Botrychiorum Monographia. 105
Kleine Exemplare.
mr nn nn nn nn nenn nn nn nm nn nn nn en nn
Länge der Fruchtrispe
Stipes-Länge Sterile Spreite-Länge Segment-Paare ne Sta]
13% Im 4 Paare zu
137. 41007 De 16
944 4’ 4 3 5 OXZ
0 9“ 3 ln 14
44 zuu 9 e gu
ga ul JA ir ya
ORG Hu zu 3 a 1044
EN 19. DE a 54
Mittlere Exemplare.
3% An 5 Paare Be
KUyy" 46% A s 94 Bu
zu 484 5 n: gu gu
9 6 87 6 “ y4 zu
gu 6 46" 5 “2 yu
34 49.4 5 n 34
3 ua 94 Sek 8 " Yu zu
y4u 4 dl Su 6 n 24H gu
Grosse Exemplare.
Hund A ige 5 Paare RES ala
34 3 Ya ayel “Ti 5 zu 6%
34 zu 7 en ei zu
zu ar 924 7 x 54 gu
Ich 2 44 a 8 05 g4
zu gu [AL 9 “ 6” 6
Die breitesten Segmente, die ich überhaupt gesehen, stammen von
Exemplaren aus dem Kessel im mährischen Gesenke und von Chamounix.
Sie zeigen folgende Verhältnisse:
Querdurchmesser: AS und
Längsdurchmesser: 40 und 1%;
so dass die ganze sterile Spreite 1 8” und 2 breit ist.
Bd. XIX. Abhandl. 44
106 Dr. J. Milde:
Beschreibung. T. VIII, 11.
Das Rhizom ist entweder sehr verkürzt oder bis 1, Zoll ver-
längert, und mit starken einfachen, seltener ästigen Wurzeln besetzt,
senkrecht, am Grunde abgebissen, selten gabelig.
Den Grund des Stipes umschliesst eine lange braune, von den Blatt-
stielresten der letzten @ Vegetationsperioden gebildete lockere Scheide.
Der fleischige Blattstiel ist in den meisten Fällen so lang als der
ganze übrige Theil der Pflanze, oder länger; er ist drehrund, am Um-
fange unregelmässig gekerbt und meist gelblich.
Die sterile Spreite ist gelblichgrün oder gelblich, fleischig, fett-
glänzend, ausgebreitet, aufrecht oder sehr spitzwinkelig abstehend, ganz
kahl, mit ihrer Spitze meist den Grund der Fruchtrispe kaum erreichend
oder viel kürzer, 3 Linien bis 4 Zoll 7 Linien lang, ungestielt oder sehr
kurz gestielt, länglich und nach der Spitze hin sich wenig verschmälernd,
seltner in Folge rascher Abnahme der Segmente breit-eiförmig, einfach-
fiederschnittig. Die Blattspitze ist gerundet ganzrandig, gekerbt oder
kerbig eingeschmnitten.
Segment-Paare sind 2% bis allerhöchstens 9 Paare vorhanden,
meist decken sie sich theilweise, seltner sind sie entfernter gestellt, sie
stehen abwechselnd oder fast gegenständig, die untersten sind die brei-
testen und aus schmaler, schnell sich verbreiternder, keilförmiger Basis
halbmondförmig, die oberen sind etwas schmäler, bisweilen einfach keil-
förmig mit gerundetem Rande; sie alle sind gekerbt, ganzrandig oder
mehr oder wenig tief und häufig eingeschnitten, das ganze Segment ist
bisweilen in fast lineale, zahlreiche Lappen getheilt; diese Lappen sind
Jedoch stets, der Nervation entsprechend, fächerförmig angeordnet. Dies
ist die normale Entwicklung. Sehr häufig finden sich auf den Segmenten
vereinzelte oder zu kleinen Gruppen vereinigte Sporangien ein, welche
immer am Rande der Segmente auftreten. An den untersten 2 Segmenten
verlängert sich gern ein Theil des Randes zu einer bis 11%,” langen
Fruchtrispe, oder in noch seltneren Fällen verwandeln sich die untersten
Segmente in fiederschnittige, sterile Spreiten, so dass im Ganzen eine
gedreite Spreite entsteht; bisweilen finden wir dann statt der einen
seitlichen sterilen Spreite eine seitliche Fruchtrispe, aber bisweilen ent-
springt aus der Spindel der einen sterilen seitlichen Spreite noch eine
kleine Fruchtrispe; bisweilen endlich besteht ein derartiger grundstän-
diger Seitentheil aus einer Fruchtrispe, die aber am Grunde noch einige
wenige sterile Lacinien besitzt.
Die Gestalt der Segmente variirt übrigens mannigfach; die obersten
Segmente sind an jeder Spreite keilföürmig, an kümmerlich entwickelten
Exemplaren sind aber auch bisweilen sämmtliche Segmente keilförmig,
aber selbst kräftig entwickelte Exemplare finden sich, namentlich solche
Botrychiorum Monographia. 107
von Standorten der Ebene, welche nur aus keilförmiger Basis rundliche
Segmente besitzen.
Die sterile Spreite kommt sehr selten deutlich gestielt vor,
namentlich selten ist es, dass ihr Stiel bis 8‘ lang wird; noch seltener
aber ist es, dass die Haupt-Fruchtrispe nicht an ihrem Grunde, sondern
bis 2“ oberhalb von ihrer Basis entspringt. Ebenso scheint es mehr eine
Verkümmerung als normale Ausbildung zu bezeichnen, wenn alle Seg-
mente der sterilen Spreite statt halbmondförmig, nur keilförmig sich ent-
wickelt haben.
Die mehr oder minder lang gestielte Fruchtrispe legt sich mit
ihrer Bauchfläche an die Bauchfläche der sterilen Spreite; sie ist meist
3fach-fiederschnittig, doch findet man deren auch häufig, wo die Aeste
ganz einfach sind; wirkliche ährenförmige Fruchtstände scheinen dagegen
sehr selten zu sein; das schönste Exemplar besass eine von 6 unter-
einander stehenden Sporangien gebildete Aehre. Wie bereits auseinander-
gesetzt worden ist, muss man, wenn man alle Momente in Betracht zieht,
die Stellung der Sporangien durchaus als blattoberständig bezeichnen.
Die Hauptfruchtrispe gabelt sich sehr oft an ihrem Grunde in zwei
gleichstarke Theile; ausserdem entspringen aber nicht selten aus der
Rippe der sterilen Spreite noch kleinere, höher stehende Fruchtrispen,
und endlich finden sich bisweilen ausser der Hauptfruchtrispe in gleicher
Höhe mit dieser noch zwei seitliche kleinere Fruchtrispen, die aber, wie
die Uebergangsstadien lehren, jedenfalls aus der Metamorphorse eines
sterilen Segmentes hervorgegangen sind.
Die Aeste der Fruchtrispe sind anfänglich abstehend, nach Ver-
streuung der Sporen aber aufrecht abstehend, die ganze Rispe daher
zusammengezogen. Die Sporangien sind zuletzt roth- bis zimmtbraun.
Anatomisches.
Die Wurzeln des Rhizoms zeigen in ihrer Mitte ein cylindrisches
Leitbündel mit 2—3schenkeligem Holzkörper. Die 2-3 Schenkel
desselben hängen entweder unmittelbar im Centrum der Wurzel zusam-
men oder sind durch wenige Zellen von einander getrennt. Die Lücken
zwischen diesen Schenkeln sind von einem etwa 3—4 Zellen hohen, 8
Zellen breiten Dreieck polygoner, etwas verdickter, mit den Zellen des
Holzkörpers fast gleich grosser Holzparenchymzellen ausgefüllt. Den
Holzkörper umgeben zunächst zwei Lagen kaum verdickter Zellen, deren
äussere doppelt so gross sind, als die zwischen den Schenkeln, sie bilden
die Schutzscheide. Auf diese folgen nun wohl viermal grössere, stark
verdickte, polygone Zellen bis zur Oberhaut; nur die letztere besteht
aus nicht verdickten, aussen bräunlichen, schlafferen Zellen. Drei Zell-
reihen von der Oberhaut entfernt finden wir etwa drei Reihen Zellen mit
der beschriebenen gelblichgrauen, teigartigen Masse erfüllt. Diese Zellen
115
108 Dr. J. Milde:
sind sechseckig, kaum länger als weit und schwächer verdickt als die
nun folgenden polygonen, viermal länger wie breiten, mit Amylum er-
füllten Zellen. Das Amylum selbst besteht aus kleinen, rundlichen Kör-
nern, die aber doch merklich grösser sind, als die von B. vörginianum.
Das Rhizom enthält ein centrales, cylindrisches Leitbündel mit
ringförmigen, A—6 Zellen breiten, geschlossenen oder an einer Seite offe-
nen Holzkörpern. Die Mitte des Holzringes füllen polygone, etwas ver-
dickte, farblose Zellen aus. Die Zellen der Rinde, etwa 1% Lagen, sind
wenig verdickt, nur die der Oberhaut sind nicht verdickt, oft alle dicht
mit Amylum erfüllt.
Als merkwürdige Erscheinung erwähne ich, dass ich einmal genau
in der Mitte des Rhizoms, wo sonst niemals Leitzellen vorkommen, deren
3 beisammen gefunden habe.
Die Oberhaut des sogenannten Stipes besteht aus sehr lang-
gestreckten Zellen, die fast 10mal länger als weit sind, kein Chlorophyll,
aber zahlreiche Spaltöffnungen besitzen. Letztere finden sich überdiess
sowohl auf der Blattoberseite, wie auf der Unterseite und sind stark
zwischen die Nachbarzellen eingeschoben.
Die auf die Oberhaut zunächst folgenden Zellen sind mit
Chlorophyll erfüllt, weiter und kürzer und nur 3 —5mal länger als weit,
alle nicht verdickt, locker. Intercellularräume sehr häufig. Das Chloro-
phyll ist körnig und vermehrt sich durch Abschnürung.
Die eigenthümliche Art und Weise des Leitbündelverlaufes und
der damit zusammenhängenden inneren Veränderungen des Stipes lernt
man am besten kennen, wenn man in kurzen Zwischenräumen Quer-
schnitte von der Pflanze macht und zwar da beginnt, wo Rispenstiel und
der Grund der sterilen Spreite sich berühren. Man sieht jetzt deutlich,
dass die Spindel der sterilen Spreite eine von der Ventralfläche deut-
lich gesonderte Dorsalfläche besitzt; letztere ist halbkreisförmig
gerundet, erstere ist in der Mitte mit einer stark vortretenden Rippe
versehen, wodurch die Seiten vertieft erscheinen. Der Stielder Frucht-
rispe ist am Rücken auch halbkreisförmig gerundet, am Bauche platt.
Stiel der Fruchtrispe und Spindel der sterilen Spreite legen sich bekannt-
lich mit den Bauchflächen aneinander und verschmelzen so miteinander;
um die Annahme einer Verwachsung noch täuschender zu machen, sieht
man am Stipes unterhalb der scheinbaren Verwachsung oft zolllauge
Spuren in Form von Längsstreifen, welche die Stellen zu bezeichnen
scheinen, an welchen beide Theile (Rispenstiel und Spreitenstiel) mitein-
ander verwachsen sind.
Der Rispenstiel enthält‘ 2 gesonderte, längliche Leitbündel,
die, wie bei allen Farnen, nach dem Rücken des Stieles hin convergiren;
vergleicht man nun mit Rücksicht auf dieses Alles die Lage der Sporan-
gien, so wird man finden, dieselben sitzen durchaus auf der Blattober-
Botrychiorum Monographia. 109
seite. Statt der zwei getrennten Leitbündel finden wir im Rispenstiele
bisweilen ein einziges, halbmondförmiges, dessen offene Seite natürlich
der Bauchseite zugewendet ist.
Der Stiel der sterilen Spreite enthält stets 2 grössere Leit-
bündel, die gleichfalls nach dem Rücken der Spreite convergiren. Macht
man einen Querschnitt an der Stelle, wo Rispenstiel und Spreitenstiel
bereits verschmolzen sind, so findet man demgemäss 4 Leitbündel
(oder 3), zwei grössere und zwei (oder 1) kleinere. Nennen wir die zur
Spreite gehörigen « und b, die zur Fruchtrispe gehörigen e und d. Nicht
selten finden wir zwischen « und b genau in der Mitte und ebenso zwi-
schen e und d einen unregelmässigen länglichen Spalt, welcher dem län-
geren Durchmesser der Leitbündel parallel liegt. Sehr bald aber ver-
sehmelzen diese zwei gesonderten Spalte zu einem einzigen centralen:
links von demselben liegt demnach ein grösseres und ein kleineres, «a
und ce, rechts von demselben gleichfalls ein grösseres und ein kleineres
Leitbündel db und d; das kleinere Leitbündel gehört jedesmal der
Fruchtrispe, das grössere der sterilen Spreite an.
Bald aber verschmelzen diese 4 Leitbündel zu 3 und zwar so,
dass je 2 auf derselben Seite des Spaltes liegende miteinander ver-
schmelzen, so erhalten wir zunächst links vom Spalte ein einzelnes sehr
grosses « c„ durch Verschmelzung entstandenes Leitbündel und rechts
vom Spalte ein grosses und ein kleines, b und d, die aber auch bald mit
einander verschmelzen, so dass jetzt nur % Leitbündel im Stipes vorhan-
den sind. Diese zwei Leitbündel sind schwach in der Mitte vertieft, also
dem Halbmondförmigen sich nähernd, stehen sich genau gegenüber und
die Entfernung ihrer oberen und unteren Enden von einander ist gleich
gross. Aus dem Vorhingesagten geht ferner hervor, dass diese 2 Leit-
bündel mit den Seitenflächen des Stipes parallel verlaufen. So finden wir
sie bereits in der oberen Hälfte des Stipes, so dass also die ganze grös-
sere untere Hälfte des Stipes von diesen 9 Gefässbündeln durch-
zogen wird.
Ein wenig oberhalb der Stelle, wo die Knospe für die künftigen
Jahre in den Grund des Stipes eingesenkt ist, finden wir sehr gewöhn-
lich immer noch diesen Centralspalt im Stipes, der aber, und das muss
besonders hervorgehoben werden, oft in der ganzen Ausdehnung des
Stipes gänzlich vermisst wird; jetzt bildet sich aber nahe der Oberhaut
ein zweiter halbmondförmiger Spalt, welcher zu dem centralen recht-
winkelig steht, aus und gewinnt oft eine so grosse Ausdehnung, dass er
um den ganzen Stipes herum geht; bisweilen ist dann der innere Theil
des Stipes in dem äusseren, in Form eines Cylinders durch horizontale
Fäden aufgehängt. Sowie man sich nun dem Gipfel der vorerwähnten
Knospe nähert, werden die Leitbündel ganz vom Centrum weg nach
der Peripherie hin gedrängt, der centrale Spalt ist natürlich nicht mehr
110 Dr. J. Milde:
vorhanden, da die Knospe bis in’s Centrum hinein ragt; dagegen findet
sich häufig unter den beiden Leitbündeln, also nach der Oberhaut hin,
ein mit letzterer paralleler halbmondförmiger Spalt.
Nun verschmelzen endlich auch die 2% letzten Leitbündel noch zu
einem einzigen halbmondförmigen miteiander und zwar finden wir dieses
einzelne, der Peripherie des Stipes ganz genäherte Leitbündel genau in
der Verlängerung des Rückens der sterilen Spreite, gegenüber der Stelle,
wo die Knospe für die künftigen Jahre eingebettet zu finden ist. Letz-
tere wird durch einen von diesem Leitbündel sehr spitzwinkelig abge-
henden Ast mit diesem Leitbündel verbunden. Sie ist so gestellt, dass
die Ventralfläche ihrer sterilen Spreite der Ventralfläche der diessjährigen
sterilen Spreite schief gegenüber steht.
Von der Stelle abwärts, wo Rispenstiel und Spreitenstiel sich ver-
einigt haben, ist der Stipes drehrund, nur hier und da unregelmässig
eingekerbt.
Untersucht man Exemplare, die wohl eine sterile Spreite,
aber keine Fruchtrispe entwickelt haben, so findet man, dass ihr
Stipes nicht drehrund, sondern eine deutliche Ventral- und Dorsalfläche
besitzt und dass derselbe nicht vier, sondern nur 2% Leitbündel enthält,
Umstände, die in der Annahme bestärken könnten, dass die vollständige
Pflanze aus einer Verwachsung von zwei Blättern, einem fertilen und
einem sterilen hervorgegangen ist, wenn nicht weit Gewichtigeres gegen
diese Annahme spräche.
Die zwei kleineren Leitbündel sind also Aeste der % grösseren und
&chen nach der Fruchtrispe, wo sie einzelne Aestchen nach den einzelnen
Sporangien hinsenden; nach der Spitze der Fruchtrispe hin findet sich,
wie nach der Spitze der sterilen Spreite hin, stets nur ein Leitbündel.
Die zwei Leitbündel der letzteren schicken links und rechs einzelne
Aeste nach den sterilen Segmenten ab; sowie der Ast in die Basis des
Segmentes eingetreten ist, breitet er sich fächerförmig aus und bildet
die bekannte nervatio Oyelopteridis.
Schlagen wir nun den umgekehrten Weg der Betrachtung des
Verlaufes der Leitbündel ein, d. h. beginnen wir mit dem Grunde des
Stipes, so würden folgende Hauptmomente hervorzuheben sein.
Am Grunde der Pflanze beginnt ein einziges, excentrisches, der
Peripherie sehr genähertes halbmondförmiges Leitbündel, welches höher
oben immer mehr nach dem Centrum des Stipes sich hinzieht und sich
in zwei getrennte, links und rechts vom Centralspalte liegende gabelt.
Der Spalt liegt so, dass er, wenn man ihn sich verlängert denkt, die
Pflanze nicht etwa in einen fertilen und einen sterilen Theil trennen
würde, sondern so, dass er den fertilen und den sterilen Theil zugleich
halbiren würde. Die zwei Bündel dagegen liegen so, dass sie, verlängert
gedacht, gerade auf die Naht hinführen, in welcher Fruchtstiel und
Botrychiorum Monographia. 111
sterile Spreite miteinander verschmolzen erscheinen und also parallel
mit dem Centralspalte verlaufen. Jedes dieser % Leitbündel gibt nun
nacheinander vorn einen kleinen Ast ab, so dass 4 Leitbündel zuletzt
entstehen, von denen die zwei kleineren zur Fruchtrispe gehen, während
die zwei grösseren in die sterile Spreite eintreten.
Organisation der Leitbündel.
Die Leitbündel des Stipes sind länglich oder oval, etwas
gekrümmt und bestehen aus einem länglichen, 8—16 Zellen langen und
4—6 Zellen breiten Holzkörper, der von Leitzellen mit spaltförmigen
Poren oder mit Netz-, seltener mit einfachen Spiralfasern gebildet wird.
Die Leitzellen zeichnen sich durch ihre ausserordentlich lang und fein
zugespitzten Enden aus und lassen sich durch Schwefelsäure sehr leicht
isoliren.
Diesen Holzkörper umgeben etwa 4 Reihen polygoner, sehr lang
gestreckter, verdickter bastartiger Zellen, durch welche sich das Leit-
bündel sehr scharf von dem umgebenden, sehr lockeren und weiten
schlauchförmigen Zellgewebe abhebt, welches letztere etwa 10 Zellreihen
bildet, die sämmtlich des Chlorophylls entbehren; auf diese folgen noch
4—5 ebenso lockere Zellreihen mit Chlorophyll und dann die Oberhaut,
Die Oberhaut der Segmente besteht aus geraden, langgestreckten,
nicht geschlängelten Zellen; auf beiden Blattseiten finden sich zahlreiche
Spaltöffuungen. (Siehe oben.)
Das Chlorophyll führende Parenchym ist schlauchförmig,
unregelmässig verästelt und lässt zahlreiche, luftführende Zwischenräume
zwischen sich. Die Leitbündel erreichen, ohne sich zu verdicken,
nicht ganz den Rand der Segmente und enthalten Spiralleitzellen.
Die Sporen sind mit gerundeten Warzen dicht bedeckt.
Morphologisches.
A. Zahl der jährlich sich entwickelnden Blätter,
4. Wenn schon in den allermeisten Fällen das Rhizom jährlich nur
ein von einer sterilen und einer fertilen Spreite gebildetes Blatt ent-
wickelt, so kommt es doch, freilich nur sehr selten vor, dass auf einem
Rhizome zwei Individuen sitzen. Eine genauere Untersuchung hat mich
belehrt, dass diese Erscheinung zwei sehr verschiedene Gründe haben
kann. Die häufigere Form ist die, wo das Rhizom sich gegabelt hat und
jede Gabel an ihrer Spitze ein vollständiges Individuum trägt.
Nur einmal kam mir ein Exemplar in die Hände, wo das Rhizom
sich in 3 Aeste gabelte. Ich habe dieses Exemplar bereits Nov. Act. Vol.
XXVI, P. II, Tab. 48, Fig. 130 abgebildet. Die neuerdings angestellte
Untersuchung hat mich belehrt, dass die seitlichen 2 Aeste in Folge ihrer
112 ‚ Dr. J. Milde:
anatomischen Beschaffenheit wirklich Rhizomstücke und nicht etwa Wur-
zeln sind.
9%. Der zweite Fall ist weit seltener und interessanter. Es kommt
nämlich vor, dass die Knospe, welche sich erst im nächsten Jahre zu
einem vollständigen Blatte entwickeln sollte, schon im Sommer des vor-
hergehenden Jahres die Blattstielbasis der sie umschliessenden Pflanze
durchbricht und dass nun dicht nebeneinander auf einem und demselben
Rhizome zwei Individuen sitzen. Dass wirklich dieses die richtige Erklä-
rung ist, beweist schlagend der Umstand, dass die Pflanze, die sich in
allen Merkmalen als die ältere ausweist, mit ihrer geöffneten Blattstiel-
basis die jüngere an ihrem Grunde scheidenförmig umschliesst, An einem
Exemplare dieser Art hatte sich überdiess die diessjährige Pflanze in
einer Höhe von 15 Linien gegabelt; jeder Gabeltheil trägt wieder eine
10 Linien lang gestielte Spreite, jede der sterilen Spreiten ist nur 7“
lang, die eine ist ganz steril geblieben, die andere trägt an ihrer Basis
eine 10“ lange Fruchtrispe. An der für das künftige Jahr bestimmten
Pflanze, die sich aber bereits vollständig in diesem Jahre entwickelt
hatte, war zwar die Fruchtrispe sehr kräftig entwickelt, die sterile Spreite
jedoch verkümmert.
3. Ein einziges sehr kräftiges Exemplar besitzt einen %1/, Zoll hohen
Stipes, der sich in dieser Höhe in % Theile gabelt ; jeder Theil ist wieder
lang gestielt und trägt eine sterile Spreite mit mehreren Fruchtrispen.
Scheinbar liegt hier eine Verwachsung zweier Individuen vor. Diess ist
jedoch nicht der Fall; denn der 21/,“ hohe gemeinsame Stipes enthält nur
3 wie gewöhnlich angeordnete Leitbündel.
4. Eine Gabelung der sterilen Spreite ist selten. Von 3 Exemplaren,
die ich besitze, kehren bei einem die Gabeltheile sich ihren Ventralflächen
zu, bei den 9 anderen liegen beide Theile in einer Ebene nebeneinander,
5. Bei keiner Botrychium-Art ist die Zahl und Theilung der Frucht-
rispen, überhaupt die Vertheilung der Fructification scheinbar einer so
grossen Willkür unterworfen, wie bei B. Lunaria. Alle hierauf bezüg-
lichen Erscheinungen lassen sich jedoch darauf zurückführen, dass nicht
nur die Spindeln der Fruchtrispe und der sterilen Spreite, sondern auch
jeder Theil eines sterilen Segmentes an jeder baliebisen Stelle in Fructi-
fication sich verlängern kann,
Charakter.
Der Charakter dieser Art liegt in der Stellung der sterilen Spreite,
den halbmondförmigen Segmenten und den auf beiden Seiten der sterilen
Spreite vorkommenden Spaltöffnungen.
Botrychiorum Monographia. 113
Geschichte.
In dem bereits 1737 erschienenen Hortus Cliffortianus unter-
scheidet Linne 2% Botrychien, D. Lunaria und B. ternatum ; das erstere
tritt hier p. 472 als
Osmunda fronde pinnatifida caulina, pinnis lunulatis Fl. lapp. 389
auf, mit % Varietäten:
a. Osmunda foliis lunatis ramosa. Tournef. inst. 547.
Wie die Synonyme lehren, ist hiermit die monströse Form
des B. Lunaria gemeint. (Lunaria racemosa ramosa major. Bauh.
pin. 355); und
ß. Lunaria racemosa minor, adianthi folio Breyn. cent. t. 93.
Diess ist bekanntlich BD. Zunaria v. ineisum.
In der Flora suecica ed. Il. (1755) tritt Botrychium Lunaria
mit 3 Varietäten auf und zwar als:
Osmunda 'Lunaria scapo caulino unico fronde pinnata solitaria.
ß. Lunaria minor rutaceo folio Bauh. pin. 355.
Eine zweifelhafte Pflanze.
y. Lunaria racemosa minor matricariaefolio Breyn. cent. t. 94.
Diess ist bekanntlich Dotrychium matrieariaefolium;, und
0. Filicula sive Adiantum foliis inferioribus coriandri ceteris rutae
murariae vel fumariae, Moris. hist. 3. p. 585 s. 14. t. 5. f. 26.
Diess ist D. ternatum.
In der 1771 erschieneuen Pandora et Flora Rybyensis tritt
p. 105 Osmunda Lunaria auf und dazu in der Anmerkung: Varietas
Beckaeana (sie!) in Haesthagen semel lecta. Beschreibungen fehlen gänzlich.
Im 4. Bande der Flora danıca (1764) werden auf Tafel 18 be-
kanntlich 3 Botrychien abgebildet; die zur linken Hand ist D. Lunaria,
die zur rechten D. lanceolatum Angstr., die am höchten stehende in der
Mitte ist D. ternatum.
1779 tritt 5. Lunaria in Lamarck’s Flor. franc. p. 9 als
Ophioglossum pennatum auf.
In dem Prodromus Florae Scandinav. von F. Retz (1795)
p. 248 tritt D. Lunaria als Osmunda Lunaria mit Linne’s Diagnose und
3 Formen auf:
ß. spica genuia.
y. rutaceo Flora danica t. 18. fig. min. ist B. lanceolatum.
d. matrieariaefolia Flora dan. t. 18. fig. super. ist D. ternatum.
Schon 1788 hat Roth in seiner Flora German, eine Osmunda
ramosa aufgestellt, diese aber später in seinem Tentamen fl. germ.
(1800) als Var. zu Osmunda Lunaria gezogen. Ueber diese Var. siehe
den geschichtlichen Theil des B. matricariaefolium.
Sprengel und Swartz enthalten nichts Bemerkenswerthes über
B. Lunaria.
Bd. XIX. Abhandl. 15
414 Dr. J. Milde:
Dagegen vereinigen Weber und Mohr in ihren Deutschlands
eryptogamischen Gewächsen (1807) p. 48 unter ihrem B. Lunaria wieder
3 verschiedene Arten, indem sie B. matricariaefolium und B. ternatum
zu ihm als Varietäten hinzuziehen. Sie unterscheiden nämlich:
«. Fronde solitaria pinnata, pinnis lunatis crenatis.
Diess ist D. Lunaria.
ß. (matricariaefolium Retz Prodr.) frondibus subbinis subtripinnatis,
pinnularum laciniis rotundatis.
Diess ist, nach den Synonymen zu urtheilen, unzweifelhaft
B. ternatum
y. (rutaceum Retz Prodr.) frondibus subsolitariis subbipinnatis, pinnulis
l. lacinıiis sublinearibus, crenato-subineisis.
Diess ist, nach den Synonymen zu urtheilen, B. matricariae-
folium A. Br.
Willdenow beschreibt in seinen Spec. plant. (1810) p. 61
unsere Pflanze einfach mit den Worten: B. scapo superne unifrondoso,
fronde pinnata, pinnis lunatis integerrimis.
Schon 1814 eitirt E. Fries in seinen Novitiae, p.16, zu B. Lunaria
als Varietät ß. rutaceum fronde spicae approximata bipinnatifida; so auch
in der editio altera 1828, p. 289. Durch Ängström wissen wir, dass
E. Fries hierunter theils B. boreale, theils B. matricariaefolium verstand.
Ich füge hier auch die Ansichten des E. Fries hinzu, welche er
in seiner Summa Vegetabilium (1846) über unsere Pflanze ausspricht.
Bei B. Lunaria fügt er hinzu: Tres formae nunguam segregandae.
a. cordatum fronde cordata, subintegra, fertili simpliciter divisa.
Wie E. Fries später in den Botaniska Notiser selbst erklärt,
versteht er hierunter D. simplex. (Siehe Bot. Notis. 1865, p. 177).
b. vaulgare fronde pinnatisecta ist D. Lunaria.
c. fronde pinnis dissectis. (B. rutaceum vulgo) ist BD. matricariae-
folium A. Br. zum Theil, theils 2. boreale.
Das B. matricariaefoium Fries an derselben Stelle ist jedoch
B. lanceolatum Angstr.
Kaulfuss unterscheidet in seinen Enumeratio Filicum (1824)
p- 25 nicht weniger als 5 verschiedene Varietäten von B. Lunaria, unter
denen aber im Ganzen 4 verschiedene Botirychium-Arten versteckt sind.
1. fronde pinnato — pinnatifida (Breyn cent. t. 94) ist B. matricariae-
Folvum.
2. pinnis rotundato — cuneatis margine crenulatis vel inciso - lobatis.
(Breyn cent. t. 93) ist D. Lunaria v. incisum.
3. fonde profunde pinnatifida, laciniis rotundatis ineisis (in Unalaschka)
vel lanceolatis dentatis. (DB. rutaceum e flora berolinensi.) Diess ist
wahrscheinlich D. boreale und BD. matricariaefolium.
Botrychiorum Monographia. 115
4. fronde quinque partita, lobis oblongis obtusis vel lanceolatis den-
tatis, terminali trifido (in Unalaschka) ist BD. boreale, vielleicht
auch noch DB. lanceolatum.
5. fronde ternata, foliolis oblongis inciso-dentatis. (Flor. dan. t. 18. f£.
dextra. Osmunda lanceolata Gmelin nov. comment. petrop. 12. p.
516, t. 12, f. 2) ist entschieden B. lanceolatum Ängst.
Wahlenberg unterscheidet in seiner Flora suecica (1826)
II. Band, p. 681 eine var. ß. bei B. Lunaria (pinnis diversis. B. rutaceum
Willd. sp. pl.). Hiernach ist also B. Lumaria und B. matricariaefolium
zusammengezogen.
Röper unterscheidet in seinem Werke: Zur Flora Mecklen-
burg’s (1843) p. 111. vier Formen von B. Lunaria:
@. B. Lunaria forma normalis, ist B. Lunaria mit ganzrandigen Ab-
schnitten.
P-. B. Lunaria var. sub-ineisa. Ist B. Lunaria mit sehr schwach ein-
geschnittenen oder gekerbten Abschnitten.
y. B. Lunaria var. ineisa und
d. var. rutaefoia gehören B. matricariaefolium an.
In den „Botaniska Notiser“ 1854 unterscheidet Ängström
p. 70 zwei Varietäten von D. Lunaria:
1. var. adianthifolium, welches nach Ängström’s brieflicher Mitthei-
lung theils zu DB. Lunaria, theils zu B. boreale gehört; und
2. var. rhombeum, welches identisch mit D. matricariaefolium v. sub-
integrum ist.
Döll beschreibt in seinen Gefässkryptogamen des Grossher-
zogthums Baden (1855) p. 50 D. Lunaria so:
Stiel des unfruchtbaren Blattes mit dem des fruchtbaren ver-
wachsen. Spreite gefiedert; Blättchen aus breit-keiligem Grunde halb-
mondförmig mit gedrängten, wiederholt-gabeligen Venen.
Irriger Weise eitirt Döll als Synonym auch BD. rutaceum Sw. hinzu,
welches bekanntlich identisch mit D. ternatum ist.
Döll unterscheidet eine var. BD. lobatum:
Blättchen grösser, handförmig getheilt oder gelappt; Lappen melhır
oder minder tief gekerbt, der mittlere zuweilen etwas verlängert.
Nach den Synonymen gehört diese Varietät zur var. sub-ineisa
Röper und zu incisum Milde.
Ausserdem unterscheidet Döll noch ein
ß. matricariaefolium, welches mit der gleichnamigen Art A. Braun’s
identisch ist.
Moore unterscheidet in seinem Index Filicum (1857) p. 209
ausser der den Varietäten subincisum Röper und ineisum Milde noch
eine dritte Varietät:
ö. tripartitum Moore,
15 #
116 Dr. J. Milde:
Mit der Varietät incisum ist, nach der sehr schönen Abbildung zu
urtheilen, identisch B. Moorei Lowe ferns brit. and exot. VII. (1859)
Tab. 66.
Im Vol. XXVI. P. II. der Nova Acta p. 661—664 werden die
verschiedenen Formen dieser Art und ihre Monstrositäten beschrieben
und die Gabelung des Rhizoms bereits erwähnt.
In den lehrreichen Aufsätzen über die Ophioglosseen in der botan.
Zeitung 1859 beschreibt Röper in einer ausführlichen und genauen
Weise, wie es bisher nie von einem Anderen geschehen, den Formen-
kreis des B. Lunaria. Röper sieht einen auffallenden Unterschied zwi-
schen B. Lunaria und B. matricariaefolium schon in der Färbung des
Stengels (p. 9), die bei ersterem stets grün, bei letzterem stets roth-
braun ist.
Die sterile Spreite fand R. auch eiförmig, die Lappen oval, selbst
keilförmig. Von Interesse ist es, dass Röper an manchen Oertlichkeiten
ein erbliches Vorkommen gewisser Blattformen beobachtet zu haben glaubt.
2. Botrychium erassinervium Ruprecht.
Syn. Botrychium erassinervium Ruprecht apud Milde in Nov.
Act. Vol. XXVI. P. II. (1858) p. 763. — Ruprecht, Beiträge
Pflanzenk. Russ. Reich. XI. Lieferung. (1859) pag. 42. —
J. Milde, Filic. Europ. et Atlant. (1867) p. 194. — Ängström.
Botan. Notis. (1866) p. 34. Diagmosis.
Tota planta 6—8‘ alta glabra; lamina sterilis paulum supra mediam
plantam posita carnosa e basi deltoidea oblonga pinnatipartita apice
acuta. Segmenta infima patentissima e basi angustata subito cordato-
ovata acuta, superiora patentia ovata paulum decrescentia celeriter cum
laminae apice confluentia omnja acuta nervo medio manifesto percursa,
margine breviter ineisa, lobi contigui dentibus ovatis acutis serrati. Ner-
vatio Sphenopteridis. Panicula tripinnatisecta pedunculo ad basin laminae
sterilis oriundo.
Ganze Pflanze 6—8‘ hoch, kahl; sterile Spreite ein wenig über der
Mitte der Pflanze stehend, fleischig, aus deltoidischer Basis länglich,
fiedertheilig, spitz. Die untersten Abschnitte ausgebreitet, aus schmaler
Basis plötzlich herzeiförmig, spitz; die oberen abstehend, eiförmig, ein
wenig an Grösse abnehmend, schnell mit der Spitze verschmelzend, alle
spitz und von einem deutlichen Mittelnerven durchzogen, am Rande
schwach eingeschnitten; die Lappen sich berührend, spitz gezähnt,
Aderung die der Sphenopteris. Rispe dreifach-fiederschnittig, ihr Stiel
am Grunde der sterilen Spreite entspringend.
Vorkommen.
Sibirla. (Herb. caesar. Petropol.)
Botrychiorum Monographia. 117
Messungen.
Gemeinsamer Blattstiel bis 4” lang. Sterile Spreite lang: 2°, am
Grunde breit: 15%,
Rispe sammt Stiel: 2 9,
Icon.
Milde Nova Acta ]. c. tab. 55. fig. 10, 11. — Rupr. 1. c. Tab. I.
Beschreibung.
Die ganze Pilanze wird 6—7" Zoll hoch. Der Blattstiel ist kräftig,
die sterile Spreite ziemlich dünn, fast papierartig, gelblichgrün, ganz
aufrecht, mit seiner Spitze über den Grund der Fruchtrispe hinaufrei-
ehend. Die Zahl der Abschnitte der sterilen Spreite 5—7, sie stehen
ziemlich dicht, so dass sie sich zum Theil decken, das unterste Paar ist
‚bisweilen ein wenig herabgebogen. Sie sind aus keilförmig verschmälerter
Basis plötzlich eiförmig oder rundlich, spitz, die Blattspitze nicht gestutzt,
sondern spitz. Alle Abschnitte werden von einem starken. nach dem Ende
des Abschnittes schwächer werdenden Mittelnerven durchzogen, welcher
etwas hin und hergebogen ist und von welchem in abwechselnder Stellung
die ungewöhnlich stark hervortretenden Seitenvenen bogig nach dem
Rande des Abschnittes verlaufen, nachdem sie sich 3—4mal gegabelt
haben.
Alle Abschnitte sind am Rande seicht eingeschnitten, die Einschnitte
nehmen schnell an Tiefe ab. Die dadurch entstehenden Lappen sind spitz,
an den Seiten gerundet, ihre Spitzen vorwärts geneigt und am oberen
Rande sind sie sparsam geneigt spitz-sägezähnig.
Charakter.
Vergleiche zu diesem Capitel das gleiche von B. boreale. Dem B.
Lunaria am nächsten stehend, weicht es von diesem durch die eiför-
migen, spitzen, von einem deutlichen Mittelnerven durchzogenen und
spitz gesägten Abschnitte ab. Seit ich mich jedoch überzeugt habe, dass
der Zusammenhang zwischen B. boreale und B. Lunaria ein noch innigerer
ist, als ich bisher annahm, ist es mir nicht unwahrscheinlich, dass auch
B. erassinervium nur Subspecies zu D. Lunaria sein wird.
5 Geschichte.
B. erassinervium fand sich unter älteren Pflanzen im kais. Herbar
der Akademie von St. Petersburg vor, welche wahrscheinlich aus Sibirien
stammten. Herr Prof. Ruprecht hatte die Güte, mir dieselbe in 2 Exem-
plaren unter obigem Namen zur Ansicht zu schicken und nach diesen
wurde sie von mir in den Nov. Act. Vol. XXVI. P. II. (1858) p. 763
beschrieben und abgebildet.
118 Dr. J. Milde:
Ruprecht selbs} beschrieb seine Pflanze in der XI. Lieferung
seiner Beiträge (1859) p, 4% und gab auf T. 4 eine gute Abbildung.
In den Botan. Notis. 1866, p. 34, macht Ängström bekannt,
dass B. crassinervium nun auch in Schweden von N. F. Andersson und
C. Häkansson gefunden worden sei. Die 1868 von mir untersuchten
Exemplare erweisen sich jedoch als B. boreale.
3. Botrychium boreale Milde.
Syn. 1824. Botrychium Lunaria var. A. Kaulf. Enumerat. filic. (1824
p- 25. e. p-
1845. B. lanceolatum Rupr. Beitr. III. (1845) p. 33 e. p.
1846. B. Lunaria var. fronde pinnis dissectis. (BD. rutaceum vul-
go.) E. Fries Summa Vegetab. (1846) p. 252 e. p.
1854. B. Lunaria var. adiantifolium et var. rhombeum Ängstr.
Botan. Notis. (1854) p. 70. e. p. exclus. syn.
1857. B. boreale Milde Botan. Ztg. XV. (1857) p. 880 et Nova
Act. Vol. XXVI. P. II. (1858) p. 672, 757.
1866. Ängström. Botan. Notis. (1866) p. 35. — Botrychium Lu-
naria var. boreale E. Fries. herbar. norm. XVI. 85.
1866. B. brevifolium Ängström Botan. Notis. 1866 p. 40.
Diagnosis.
Tota planta 21/,”—7" alta, glabra; lamina sterilis atroviridis carnosa
supra mediam plantam posita sessilis cordato-oyata 1. deltoidea pinnati-
partita acuta; segmenta primaria infima plerumque patentissima e basi
angustata ovata ]l. cordato-ovata acuta, omnia integra 1. hie illie flabel-
lato-incisa lobis acutis l. pinnatipartita; segmenta secundaria e basi an-
gustata ovata acuta serrata, superiora patentia celeriter decrescentia
denique elliptica acuta. Nervatio Cyclopteridis.
Panicula bi-tripinnatisecta pedunculo ad basin laminae sterilis
oriundo.
Ganze Pflanze 21/,— 7” hoch, kahl; sterile Spreite dunkelgrün flei-
schig, über der Mitte der ganzen Pflanze stehend sitzend, herzeiförmig,
oder deltoidisch, fiedertheilig, spitz. Abschnitte A. O., unterste ausgebrei-
tet, aus verschmälerter Basis eiförmig oder herzeiförmig, spitz, alle un-
getheilt oder hier und da fächerförmig eingeschnitten mit spitzen Lappen
oder fiedertheilig; Abschnitte 2. O. aus schmälerer Basis eiförmig, spitz,
gesägt, die oberen abstehend, schnell abnehmend, zuletzt elliptisch, spitz.
Aderung die der Cyclopteris.
Rispe zwei- bis dreifach-fiedertheilig, Stiel am Grunde der sterilen
Spreite entspringend.
Botrychiorum Monographia. 119
Vorkommen.
Nördliches Europa und Amerika. Sibiria orientalis. (Fischer.)
Lappon. rossica: in pratis ad lacum Notosero. 45. Juli1839.(Schrenk.)
Quickjock Lapponiae: Zäkkok. (Brand.)
Noryegia:: Guldbrandsdalen; Kongsyold (Blytt); Dovrefjeld;
Filefjeld.
Suecia: Umea et Koddis Westerbottiae (14. Juli Hakansson);
Grissland Angermanniae (Reuterman); Hernösand (Ängström);
Karesuando (herb. Ängström).
Fennia. Uleaborg.
Insul. Lofoten. (Lessing.)
Amerika.
Unalaschka (Chamisso et Esscholz).
Exsiccata.
E. Fries Herbarium normale. XV]. 85. f. s. o.
Icon.
Milde in Nov. Act. Vol. XXVI. P. Il. Tab. 51, fig. 175, 176, 177.
Tab. 55, fig. 1, 2.
Messungen.
Sterile Spreite
Stiel EEE EEE Rıspessammtzstiel mr Anschnittenl-0.
lang breit
A gu 4° 4 45% % Paare
' leid 54 13 Sad 5 ”
34 544 4 gu 4 gun ya 6 ”
zu 24 q4 gu q4 gu y4 zu 5 E
Du 6 Sn hyekl 43% 3 5
are 944 Du 2 4 Su 3uU zu 6 5
5 2 ud 4 Ball) 3“ 6 6 5
Formen.
Die einfachste Form dieser Art hatte insofern noch ein besonderes
Interesse, als sie, obgleich %' hoch, nur aus einer sterilen Spreite ohne
Rispe bestand. Der 1 7“ lange Stipes enthielt trotz seiner Dicke ganz
wie bei den entsprechenden Formen von BD. Lunaria, nur 2% Leitbündel.
Die Spreite selbst war nur 5 lang und 6“ breit und hatte 2% Paare
seitliche Abschnitte von verkehrt-eiförmiger Gestalt, die am Ende spitz,
aber sonst ohne Einschnitte und Zähne waren.
120 Dr. J. Milde:
Bei der nächst höheren Form mit 3 Paar Abschnitten finden sich
an letzteren grosse Kerbe ein, höchstens 2 auf jeder Seite, der ganze
Abschnitt nimmt eine fast rhombische Gestalt an mit geraden Seiten an
' der Basis und geerundeten an der oberen Hälfte des Abschnittes; bisweilen
geht die eine Kerbe tiefer und wird zu einem seichten Einschnitte.
DENT 10.
Bei den nächst höheren Stufen der Entwickelung treten an den
Abschnitten 4. O. bis 3 Paare tiefer Einschnitte auf, von denen die 1—2
untersten Paare segar als Fiedertheile erscheinen können, so dass die
ganze Spreite jetzt eine doppelfiedertheilige ist. Die Abschnitte 2. O.
sind meist einander sehr genähert, seltener deutlich entfernt und sich
nicht berührend, am Rande wieder mit vorwärts geneigten Zähnen oder
einzelnen Einschnitten versehen, am Ende spitz.
Trotz dieser hohen Entwickelung, die, wie ein Vergleich lehrt, weit
über die des verwandten D. crassinervium hinausgeht, ist von einer
Mittelrippe in den Abschnitten letzter Ordnung keine Spur, sondern die
Nerven vom Grunde des Abschnittes an fächerförmig, wiederholt (bis
7mal) gabelig getheilt.
Beschreibung.
Der Stipes ist stets sehr dick und saftig und stets viel länger als
der ganze übrige Theil der Pflanze.
Die sterile Spreite ist nur selten gestielt, eiförmig oder deltoidisch-
eiförmig, mit deutlicher Spitze, nie gestutzt, ebenso die Abschnitte 1.
und 2. O. spitz.
An den kleinsten Exemplaren erscheint der Fruchtstand bisweilen
sogar als Aehre. Ueberhaupt ist der Fruchtstand stets nur wenig über
die sterile Spreite erhaben, oft sogar kürzer als diese.
Anatomisches. Morphologisches.
Die anatomischen Verhältnisse sind denen des B. Lunaria
ganz gleich.
Die Sporen sind dicht mit sehr grossen, an ihrem Grunde eckigen,
sonst fast gerundeten Warzen bedeckt.
An einem Exemplare hatte sich die für das nächste Jahr bestimmte
Knospe noch im heurigen Jahre vollständig entwickelt, so dass ein Rhi-
zom zwei vollkommene Individuen trug.
Charakter.
Da die Pflanze dem PD. Lunaria am nächsten steht, so muss auch
ihr Charakter mit Rücksicht auf dieses festgestellt werden. Derselbe liegt
in Folgendem:
Spreite und Abschnitte am Ende spitz, eiförmig. Abschnitte 2. O.
zuletzt untereinander parallel.
Botrychiorum Monographia. 121
Nach Ansicht sehr zahlreicher Exemplare ist es mir nicht mehr
zweifelhaft geblieben, dass D. boreale in B. Lunaria übergeht. Dass das
Sondern beider Arten aber schwierig sein soll, kann wohl nur der be-
haupten, der überhaupt mit den Botrychien wenig bekannt ist. Ich bin
nie im Zweifel gewesen, wohin ich ein Exemplar stellen soll. Wer die
deutschen Exemplare des B. Lunaria und aus noch südlicher gelegenen
Gegenden untersucht, wird nach BD. boreale vergeblich suchen ; denn
die Breyn’sche Abbildung seiner Lunaria racemosa minor Adiantifolio
(siehe Milde Nov. Act. XXVI. II. Tab. 47, fig. 124) hierherzuziehen, ist
entschieden falsch; sie hat mit .D. boreale nichts zu thun.
Da also B. boreale eine ganz bestimmte, beschränkte geographi-
sche Verbreitung hat, eine entschieden nordische Pflanze ist, die alle
Merkmale einer Art hat und sich stets leicht von B. Lunaria unter-
scheiden lässt, so sehe ich nicht ein, warum wir sie nicht als Art behan-
deln sollen. Ich finde daher den Streit zwischen Ängström und
Hartman über diese Art in den Botan. Notiser sehr überflüssig und
bedauerlich, denn Beide haben Recht. (Confer Botan. Notiser 1866 p.
33—40 et p. 163—170 et Botan. Notis. 1865 p. 177.)
“ Die Botrychien wollen vor Allem sorgsam studirt sein, lohnen dafür
aber auch eine eingehendere Betrachtung.
Unter den nordischen Botanikern ist leider Ängström noch immer
der Einzige, welcher dieses Genus genauer untersucht hat, obgleich
gerade Schweden so sehr reich an lehrreichen Formen ist.
Geschichte.
Botrychium boreale ist von den Botanikern auf die verschiedenste
Weise bezeichnet worden, bald als 2. Lunaria var., bald als B.rutaceum
oder als D. lanceolatum.
Chamisso und Kaulfuss bezeichneten es als Var. von B. Lunaria,
Das Botrychium Lunaria var. 4. in der Enumeratio filic. (1824) p. 25 von
Kaulfuss gehört zum Theil wenigstens sicher hierher. Vielleicht wurde
es schon hier mit B. lanceolatum Ängstr. zusammengezogen.
Fries unterscheidet in seiner Summa Vegetabilium (1846) ein
Botr. Lunaria v. fronde pinnis dissectis (BD. rutaceum vulgo); welches
nach Ängström zum Theil zu B. boreale, zum Theil zu B. matricariae-
folium gehört.
Hartman versteht das D. boreale unter seinem B. Lunaria v-
adiantifolium.
Ruprecht begreift unter seinem BD. lanceolatum, Beitr. III. (1845)
p- 33, sowohl B. boreale als B. matricariaefolium A. Br.
In den Botan. Notiser 1854 unterscheidet Ängström ein B. Zu-
naria v. adiantifolium Breyn pinnis subcordatis plus minusve incisis vel
pinnatifidis und eine var. rhombeum (Syn. Botr. simplex Hook. et Grev.
Bd, XIN, Abhandl. 16
122 Dr. J. Milde:
Icon. fil. t. 82. fig. sinistra) pinnis rhombeis. Beide gehören theilweise zu
B. boreale nach Ängström’s eigener Mittheilung, theilweise zu 2. lan-
ceolatum. Ich bemerke hierzu, dass auch Hartman, um die Verwirrung
voll zu machen, unter seinem D. Lunaria v. rhombeum, flor. scand.
edit. 9, nach Ansicht eines Original-Exemplares Botrychium lanceolatum
Angstr. begreift.
Von mir wurde D. boreale als solches zuerst in der Botan. Zeitung
(1857) p. 880 aufgestellt und beschrieben, und im Vol. XXVI. P. II. der
Nova Acta p. 672 und 757 ausführlich behandelt und abgebildet.
E. Fries gab die Pflanze als BD. Lunaria v. boreale in seinem
Herbarıum normale unter XVI, 86 heraus.
In den Botän. Notiser 1866 p. 35, 36 stellt Ängström folgende
Varietäten von .B. boreale auf, die ich hier anführen will; sie gehen
schnell in einander über:
1. B. boreale v. evolutum.
Frondes steriles triangulares, foliolis —5 plus minus oppositis, et
approximatis (quorum prima infima brevipedunculata sunt) cordato-
oyatis, pinnatifidis, laciniis divergentibus apicem versus dilatatis,
obtusis, truncatis, hine inde incisis.
Ist die höchste Entwicklungsform.
2. B. boreale v. intermedium.
Foliola 2—3 sessilia, cordato-ovata, ineisionibus cujusque lateris
plus minus profundis acutis, quam formae prioris praecipue apicem
versus latioribus.
3. B. boreale v. affine.
Frondes steriles e basi cordata oblonga, foliolis oppositis renifor-
mibus, spathulatis obtusis truncatis emarginatis, rarissime ineisis.,
Die beiden letzten Formen sind die häufigsten.
An dieser Stelle eitirt Ängström selbst sein B. Lunaria var.
adiantifolium (Bot. Not. 1854) als Synonym zu .B. boreale var. inter-
medium; aber auch sein früheres B. Lunaria var. rhombeum (Bot. Notis.
1854) wird zu diesem .B. boreale v. intermedium gezogen.
Ueber die Identität von B. boreale und B. brevifolium F. Ängstr.
Botan. Notis. 1866, p. 40, ist bereits p. 78 gesprochen worden. Die betref-
fenden Original-Exemplare des B. brevifolium gehörten Individuen des
B. boreale an, bei welchen die Spitze der sterileu Spreite verkümmert
oder ungewöhnlich verkürzt war.
Ich hebe hier noch besonders hervor, dass die var. subintegrum,
welche ich aufgestellt habe, nicht mit dem rhombeum Ängström’s zu
verwechseln ist. Die Originale des letzteren gehören zu boreale, meine
var. subintegrum zu B. matricariaefolium.
Syn. 1755.
1809.
1810.
4814.
1826.
1828.
1829.
1836.
1843.
1843.
Botrychiorum Monographia. 123
4. Botrychium matricariaefolium A. Br.
Osmunda Lunaria y. Linne Flor. Suec. ed. II. (1755).
p- 369.
Botrychium rutaceum Schkur Crypt. Gew. (1809) tab. 55,
fig. b.
Botrychium rutaceum Willd. Speec. pl. T. V. (1810) p. 62. e. p.
Botrychium rutaceum E. Fries Novit. Flor. Suec. (1814) p. 16.
B. Lunaria . Wahlbg. Flor. Suec. II. Bd. (1826) p. 681.
B. Lunaria, ß. rutaceum E. Fries Novit. Flor. Suec. (1828)
p- 289.
B. simplez Hook et Grey. Icon. fil. Vol. I. (1829) tab. 82
figura sinistra.
B. rutaceum Kirschleg. Prodr. (1836) p. 214.
B. matricariaefolium A. Braun in Döll Rhein. Flora (1843)
p- 2%.
B. Lunaria var. incisa et var. rutaefolia Röper z. Flora
- v. Mecklenburg (1843) p. 111.
1849.
1846.
1854.
1854.
1855.
1858.
1360.
1863.
18364.
B. lanceolatum Ruprecht Beitr. III. (1845) p. 33. e. p. —
B. Lunaria v. rutaceum Moore Ferns of Gt. Biit. Natur.
Print. sub t. 51 A.; idem Octavo ed. II. p. 324; idem
Handb. Brit. Ferns, 3. ed. 271. — B. Lunaria var. lanceo-
latum Moore, Ferns of Gt. Brit. Natur. Print. Octay. ed. II.
332% in obs.
B. Lunaria, C) rutaceum E. Fries, Summa Veget. (1846)
p- 252. e. p.
B. tenellum Ängström, Botaniska Notiser (1854) p. 69.
B. rutaceum Newm., Brit. Ferns (1854) p. 322 et 324.
B. Lunaria, ß. matricariaefolium Döll, Gefässeryptog. Gross-
herzogth. Baden (1855) p- 81.
B. matricariaefolium A. Br. — Milde, Noya Act. Vol. XXVI.
II, (1848) p. 679 et 761.
B. Reuteri Ven. Payot (ambigua Reut.) Catal. Foug.
(1860) p- 15.
B. Lunaria, ß. ramosum F. W. Schultz in Pollichia XX,
XXI. (1863) p. 286.
B. ramosum Ascherson, Flora Prov. Brandenburg (1864)
p- 906, excel. syn.
Diagnosis.
Tota planta 4-6—9Y,“ alta glabra stipite rufescente crasso; lamina
sterilis subrigida supra mediam plantam posita basi paniculae approxi-
mata plerumque breyiter petiolata oyata 1. oblonga pinnatipartita, apice
truncata; segmenta primaria patentia breviter rhombea subintegerrima
16 *
124 Dr. J. Milde:
et ineisa, 1. oblonga obtusa.pinnatifida 1. pinnatipartita, laciniae lineales
distantes patentes obtusae, omnes inter se parallelae obtuse dentatae
l. subintegerrimae.
Neryatio Cyelopteridis 1. Sphenopteridis.
Panicula bi-tripinnatiseeta pedunculo plerumque paulum infra basın
laminae sterilis oriundo.
Ganze Pflanze —6—9/,'' hoch, kahl; sterile Spreite über der Mitte
der ganzen Pflanze stehend, dem Grunde der Fruchtrispe genähert, meist
kurz gestielt eiförmig oder länglich fiedertheilig, an der Spitze gestutzt;
primäre Abschnitte abstehend kurz rhombisch, fast ganzrandig und ein-
geschnitten oder länglich, stumpf fiederspaltig bis fiedertheilig; Abschnitte
lineal, entfernt stehend, abstehend, stumpf, alle untereinander parallel,
stumpf gezähnt oder fast ganzrandig.
Aderung die der Cyclopteris oder Sphenohteris.
Rispe zwei- bis dreifach fiederschnittig, Fruchtstiel meist ein wenig
unterhalb der Basis der sterilen Spreite entspringend.
Vorkommen.
Europa. Nordamerika.
Europa.
Scandinavia. Koddis Vestrobottniae (Hakanson). Sattna Medel-
padipe, Bykullen (Ängström). Hernösand Sueciae (Ängstr.). Smälan-
dia: Hjälmaryd i Blädinge (Leffler). Norvegia (herb. Milde).
Petersburg. — Riga. — Curonia (herb. Sprengel).
Preussen. Tilsit (Heidenreich). — Thorn (Nowicki). — Danzig
(Klinsmann).
Pommern. Greifswalde (Ledebour).
Mecklenburg. Rostock (Röper).
Mark Brandenburg. Berlin und Potsdam; Driesen (Lasch); Neudamm
(Rothe); Arnswalde (Warnstorf). Ölsnig bei Kottbus.
Schlesien. Lausitz. An vielen Orten, sowohl in der Ebene, wie im
Gebirge, doch nirgends sehr häufig. Gross-Döbbern bei Drebkau; Mon-
plaisir; Niesky; Dorf Wussina bei Muskau; Görlitz; Charlottenbrunn,
Doberau und Kremnitz bei Bunzlau; Paschkerwitz bei Breslau; Jordans-
mühl vor Nimptsch; Rosenberg und Dombrowka in Oberschlesien; Rein-
erz; Cudowa; Mannsgrund bei Silberberg. — Mährisches Gesenke: Nieder-
Lindewiese und Freiwaldau.
Ruhmühle bei Ebersdorf im Reussischen.
Harz: Stollberg, Regenstein, Treseburg (Hampe).
Böhmen. Auf feuchten grasigen Lichtungen des Berges Tok bei
Obecnitz im B. A. Przibräm. 2000‘ (Hacke).
Rheinpfalz. Bitche (Schultz).
Balern. Erlangen.
Botrychiorum Monographia. 125
Baden. Mannheim.
Vogesen. Hohneck Vogesor.; Bryeres (Mougeot).
Chamounix bei 1058 metr. (Payot).
Valtellina nächst den Bädern von Bormio am Steige zur zweiten
Gallerie (Hausmann).
Ungarn. Javorina, Comit. Neutra. — Galizien. (Zaw.)
Steiermark. Graz (Maly).
Siebenbürgen noch bei 4000° (Schur).
Italien, In pascuis elevatis pagi Valdobbiadene in agro Trivigiano
(Berenger). (Non vidi.)
Amerika.
Unalaschka (Ledebour).
Canada (Pursch, fide icon. Hooker and Grey. Icon. fil. T. 82
fig. sinistra).
Bxsiccata.
Nestl. et Moug. 901.
Schultz 573.
Herb. nordd. Pflz. 22.
Rabenh. 29.
Breutel 94.
Flora megapol. exs.
Icon.
Röper, zur Flora von Mecklenburg, Fig. 5, 6, 7, 8 und Botan.
Zeitg. (1859) tab. XII.
Milde, Nov. Act. XXVI. II. tab. 51, 52, 55.
Breyn, Cent. I. plant. exot. cap. 94. — Schkuhr, tab. 155 b). —
Newm., p. 322.
Varietates.
4. var. subintegrum Milde Monogr. deutsch. Ophiogloss. (1856) p.
44 et Nova Acta Vol. XXVI. pars II. tab. 52, fig. 190, 191, 196.
Syn. B. Dunaria var. rhombeum Ängstr. in Botan. Notis (1854)
p- 70 e. p.
B. simple Hook. et Grey. Ic. fil. tab. 82, fig. sin.
Segmenta primaria brevia 3“ lata rhombea, obtusa parce et pau-
lum ineisa.
Primäre Abschnitte kurz, 3‘ breit, rhombisch stumpf, sparsam ein
wenig hier und da eingeschnitten.
Sehr selten. Schlesien: Reinerz. — Mark Brandenburg.
126 Dr. J. Milde:
Diese Form, welche nur selten vorzukommen scheint, steht in kei-
nem Zusammenhange mit D. boreale; sie ist vielmehr, wie die Ueber-
gänge lehren, ganz unzweifelhaft die Grundform von B. matricariaefolium,
in dessen häufigere Form sie nach und nach übergeht.
3. Var. compositum Milde. Fil. Europ. et Atlant. (1867) p. 196.
Segmenta primaria infima adeo adaucta, ut tota lamina sterilis
ternata existat.
Primäre unterste Abschnitte so sehr vergrössert, dass die ganze
sterile Spreite zu einer gedreiten wird.
Schlesien. — Mark Brandenburg.
Monströse Formen.
1. Lusus furcatus., lamina sterilis furcata.
Sterile Spreite gabelig.
Die sterile Spreite ist 2” lang, gabelt sich aber bereits oberhalb
vom untersten Segmentpaare, also bei einer Höhe von 5'“. Jeder Gabel-
theil trägt noch 5 sehr ausgebildete Segmentpaare.
9. Var. rotundilobum Ängstr., Botan. Notis. 1866, p- 36.
Segmenta primaria lineari-oblonga, obtusa, secundaria contigua
subtrijuga subrotunda ala lata confluentia subintegerrima.
Abschnitte 1. O. lineal-länglich, stumpf, die 2. O. sich berührend
fast 3paarig, fast rundlich mit breiter Basis in einander fliessend, fast
ganzrandig.
Koddis (Hakansson).
Lamina sterilis omnino in laminam fertilem transmutata.
Die sonst sterile Spreite durchaus in eine Fruchtrispe umgewandelt.
3. Segmentorum infimum jugum laminae sterilis admodum ad-
auctum, alterum 18’ longum sterile petiolatum (petiolus 10°, lamina 8°),
alterum 12° longum (petiolus 6“, lamina sterilis 6“), ad basin hujus
laminae panicula specialis oriunda.
Das unterste Segmentpaar einer sterilen Spreite sehr vergrössert,
das eine 18 lang, steril, gestielt (Stiel 10‘, Spreite 8‘ lang), das an-
dere 1% lang (sein Stiel 6“, seine Spreite 6‘), am Grunde der Spreite
entspringt, wie bei der eigentlichen sterilen Spreite eine gestielte, kleine
Fruchtrispe.
Ausser dieser speziellen Fruchtrispe ist natürlich noch eine der
ganzen sterilen Spreite gemeinsame Rispe vorhanden.
Botrychiorum Monographia, 127
Messungen.
Sterile Spreite- Segment- |Stiel der sterilen
Blatt-Stiel ; Fruchtrispe
Breite oine Paare Spreite
> Stie
ya“ y4 gu ya 44 ya A 944
5 ie 43 qua zu 3% 6
Ei 1 KL 4 zu ga 24u
34 9/4 74 De | 274 oA zu
5 CH 40° 414 rd 10
zu Bau a WAL All y4u
4“ 100 6“ 0 16“
46° 14 did Se zu 48
ala DIE 47 7244 0 418”
a Ady‘ 107% 0 20
Beschreibung. T. II, 2.
Das Rhizom ist wie bei B. Lunaria, oft bis über 18 Linien lang
und mit kräftigen, meist einfachen Wurzeln besetzt. Die Blattstielbasis
ist, wie bei allen Verwandten, ringsum geschlossen, der Blattstiel selbst
meist sehr viel länger als die sterile Spreite, fast stets unverhältniss-
mässig dick und plump und meist rothbraun, selten gelblich.
Die sterile Spreite ist meist gestielt, aber auch ungestielt.
Der Stiel erreicht nur sehr selten eine Länge von 8”.
Die Gestalt der Spreite ist länglich, nach der Spitze sich nur
wenig verschmälernd, gestutzt oder dreieckig. Sie ist viel starrer, na-
mentlich im trockenen Zustande, wie die von B. Lunaria und zerbricht
dann leicht und überragt sehr häufig die Fruchtrispe oder ist mit ihr
von gleicher Länge; nur an ungewöhnlich grossen Exemplaren scheint
die Fruchtrispe constant weit länger als die sterile Spreite zu sein.
Schon die jüngsten Zustände der Pflanze beweisen durch die Form
ihrer sterilen Spreite, dass diese Art nicht als Form von B. Lunaria
‚betrachtet werden kann. An diesen jüngsten Formen ist die sterile
Spreite dreilappig, die Gestalt der Lappen ist aber bereits ganz denen
an einem sterilen Segmente entsprechend und erst allmälig geht aus
ihnen eine doppelt-fiedertheilige sterile Spreite hervor.
Selbst noch 7—9,'' lange Exemplare finden sich, welche folgende
höchst einfache Bildung zeigen: die sterile Spreite ist länglich, fieder-
theilig. Die Segmente aus verschmälertem Grunde oyal bis länglich,
stumpf auf jeder Seite mit 1—3 kurzen, stumpfen Zähnen, also ohne alle
tiefer gehende Lappen.
128 Dr. J. Milde:
Diess ist eine Form, welche häufig den Jugendzustand unserer
Pflanze repräsentirt, dagegen selten noch in sehr erwachsenen Exem-
plaren vorgefunden wird.
Noch seltener ist die unter den Varietäten beschriebene var. rhom-
beum, die Schritt für Schritt in die mehr zusammengesetzte Form übergeht.
Die stumpfen Zähne werden nämlich zu mehr oder weniger langen
linealen, stumpfen, untereinander parallelen Läppchen, die wieder vorn
sparsam stumpf gezähnt sind; so entsteht eine lamina bipinnatipartita
oder pinnatipartito-pinnatifida; solcher secundärer Segmente, die nach
der Spitze des Segmentes 1. O. ein wenig an Grösse abnehmen, erscheinen
2—5 Paare. An sehr schön und regelmässig entwickelten sterilen Spreiten
kann man sich überzeugen, dass diese secundären Segmente catadrom
geordnet sind; auch sind die untersten gewöhnlich etwas kleiner als die
folgenden.
Die Aderung ist sehr einfacher Natur. Bei der var. rhombeum ist
die Mittelvene der Segmente 1. O. undeutlich und die Aderung ist fast
die von Cyclopteris; aber meist durchzieht eine deutliche Mittelvene die
Abschnitte 1. O., welche sich vor ihrem Ende in Gabeltheile auflöst; aus
ihr entspringen unter sehr spitzen Winkeln secundäre Venen, die sich
bis 4mal gabeln.
Die Fruchtrispe ist nur selten lang gestielt und zugleich schlank
und zierlich, meist ist sie kurz gestielt und vielfach verästelt, oft schon
vom Grunde ihres Stieles an 2—3gabelig, dabei alle 3 Aeste fast gleich
kräftig ausgebildet; oft entspringt noch eine 2. kleinere Rispe weit
höher oben aus der Rippe der sterilen Spreite. Die Sporangien sind
dunkelzimmtbraun.
Anatomisches. Morphologisches.
Das Rhizom enthält ein: centrales Leitbündel mit ringförmigem
Holzkörper, welcher 1/,—'/, des ganzen Rhizoms einnimmt. Die Mitte des
Rhizoms füllen, wie gewöhnlich, polyödrische, etwas verdickte Zellen aus.
Die Holzzellen bilden 4 Reihen; die Rindenzellen sind 3 bis Amal grösser,
stark verdickt und wie alle übrigen poly@drisch. Die Zellen direct von
der Oberhaut sind schwach verdickt und oft, wie bei anderen Arten,
reihenartig in strahliger Richtung geordnet.
So kräftig auch die Wurzeln sind, so ist der Holzkörper ihres
centralen Leitbündels doch fast immer nur aus 2 verschmolzenen Holz-
körpern gebildet, die zusammen eine längliche Masse bilden. Das ganze
Leitbündel nimmt 1, der ganzen Wurzel ein.
Die Oberhaut der Spreite besitzt sowohl auf der Blattober-
wie Unterseite zahlreiche Spaltöffnungen, welche stark zwischen die
_Nachbarzellen eingeschoben sind.
Botrychiorum Monographia. 129
Die Oberhautzellen selbst sind kurz, gerade, polyädrisch.
Die Knospenlage ist ähnlich wie bei B. Lunaria; nur ist der
gemeinsame Blattstiel noch weniger entwickelt, die sterile Spreite an
ihrer Spitze etwas mehr herabgekrümmt, die Rispe nur an der äussersten
Spitze herabgebogen und zwar auffallend stärker wie bei B. Lunaria;
ihre Stellung aber wie bei dieser Art. Somit unterscheidet es sich von
dem nahe verwandten BD. lanceolatum auffallend, bei welchem die ge-
sammte sterile Spreite ihrer ganzen Länge nach und nicht blos an der
Spitze herabgekrümmt ist.
Die Sporen sind dicht mit grossen, abgerundeten Warzen bekleidet.
Charakter.
Der Charakter der Art ist mit Rücksicht auf 2. Lunaria und
B. lanceolatum aufzufassen und liegt
1. in den linealen stumpfen Abschnitten 2. O.
2. in der stumpfen oder gestutzten Spitze der Segmente 4. ©. und
der sterilen Spreite.
3. in der Nervation und
4. der Knospenlage.
Geschichte.
Linne zieht unsere Pflanze in seiner Flora suecica ed. II. (1755)
p- 369 als y. Lunaria.racemosa minor matricariaefolio Breyn cent. t. 94
zu seiner Osmunda Lunaria.
Roth unterscheidet in seiner Flora German. p. 444 Nr. 9% (1788)
eine Osmunda ramosa, welche gewöhnlich hieher gezogen wird. Aus-
führlich handelt er über dieselbe in seinem Tentamen Florae Germanicae
(1800) Pars Prior, wo dieselbe pag. 32 als Osmunda Lunaria f. ramosa
fronde ramosa racemis lateralibus auftritt. Er citirt dazu folgende
Synonyma:
Lunaria racemosa ramosa major ©. Bauh pin. 355.
Lunaria botrytis minor multifida J. Bauh hist. 3. p. 711, fig. bona.
Lunaria rarior species. Cameras. Epit. p. 544. bona!
Alle drei Synonyme gehören aber nachweislich einer Pflanze an,
die im günstigsten Falle eine Monstrosität von B. Lunaria, wenn nicht
für ein Kunst-Product zu halten ist.
Sprengel erwähnt in seiner Anleitung Bd. III, p. 171 ein Botr.
rutaceum wit oft doppeltem, doppelt gefiedertem Wedel, dessen Blätt-
chen eiförmig und eingeschnitten sind. Er eitirt dazu t. 94, 95 Breyns
und hält beide für identisch und zieht sogar noch Gmelin’s Abbildung
in den Nov. Comment. Petrop. X, tab. XI, Fig. 2 hinzu, vermengt also
B. lanceolatum, B. matricariaefolium und B. ternatum.
Bd. XIX. Abhandl. la
130 Dr. J. Milde:
0. Swartz kannte unsere Pflanze noch nicht; sie fehlt sowohl im
Bot. Journ. 1800 (1801) II. Bd. p. 110 als auch in seiner Synopsis fili-
cum (1806) p. 171.
Hier wird zwar ein B. rutaceum als besondere Art aufgeführt und
zwar zum ersten Male; allein das Herbar O0. Swartz’s, sowie die von
ihm gelieferte Abbildung in Syensk Botanik beweisen, dass O. Swartz
unter seinem B. rutaceum das B. ternatum verstand, die entgegengesetzten
Ansichten über O0. Swartz’s B. rutaceum haben offenbar darin ihren
Grund, dass O0. Swartz zu seiner Art Synonyme hinzufügte, die un-
zweifelhaft zu B. matricariaefolium gehören, so namentlich Breyn
tab. 9% und Pluk. ph. t. 497 Fig. 7.
Dagegen gehört Willdenow’s D. rutaceum in seinen Sp. plant. V.
(1810) p. 62, obgleich B. rutaceum Sw. syn. fil. 471 als Synonym dazu
eitirt wird, entschieden zu .B. matricariaefolium, wenigstens zum grössten
Theile. Wie sein Herbar beweist und wie es auch seine Synonyme dar-
thun (Gmel. Nov. Comment. 1. e. t. 41, Fig. 2), zog er zu demselben
auch B. lanceolatum. Da aber Willdenow’s Name B. rutaceum vier
Jahre jünger ist als der Swartz’sche, so kann er nicht in Anwendung
kommen, um so mehr, da seine Anwendung bei Willdenow nur auf
einem Missverständnisse beruht. In den Nov. Flor. Suec. (1814) p. 16
und der Editio altera (1828) p. 289 erwähnt E. Fries ein B. Lunaria
ß. rutaceum fronde spicae approximata bipinnatifida, welches nach Äng-
ström identisch mit B. matricariaefolium ist, während in der Summa
Vegetabilium (1846) B. Lunaria, c) rutaceum theils zu B. boreale, theils
zu B. matricariaefolium gehört und die von E. Fries an demselben Orte
als B. matricariaefolium unterschiedene Art identisch mit .B. lanceolatum
Ängström ist, und in der That passt Alles, was E. Fries über sein
B. matricariaefolium sagt, vortrefflich auf B. lanceclatum. (Siehe dessen
geschichtlichen Theil.)
Wahlenberg unterscheidet in seiner Flora suecica II. Bd. (1826)
p: 6831 ein B. Lunaria ß. pinnis divisis (B. rutaceum Willd. sp. pl. V,
p- 62) und ein Botrychium rutaceum als besondere Art; letzteres ist
B. ternatum, ersteres B. matricariaefolium A. Br.
In Hooker’s Icones filicum Tab. 82 (1829) finden wir zwei Botry-
chien abgebildet, welche als B. simplex scapo unifrondoso, fronde ternata
pinnatifidave, segmentis cuneato-oboyatis ineisis beschrieben werden. Die
Abbildungen sind sehr verschiedener Natur; die zur rechten Hand gehört
unzweifelhaft zu B. simplex v. incisum, die linker Hand zu B. matri-
cariaefolium v. subintegrum. Das erstere stammt aus Deerfield im Staate
Massachusetts, das letztere aus Canada, woher BD. matricariaefolium
neuerdings nicht wieder bekannt geworden zu sein scheint.
Botrychiorum Monographia. 131
Als B. matricariaefolium tritt unsere Pflanze zuerst in Döll’s Rhein.
Flora p. 24 (1843) auf, während sie Röper in demselben Jahre in seinem
Werke: Zur Flora Mecklenburg’s p. 111 als B. Lunaria var, ineisa
und als var. rutaefolia unterscheidet.
Ruprecht unterscheidet unsere Pflanze in seinen Beiträgen III.
(1845) als B. lanceolatum; das wahre DB. lanceolatum Ängs tr. war ihm
damals eine unbekannte Pflanze; junge Exemplare des B. matricariae-
folium sind von Ruprecht auch als BD. simplex unterschieden worden.
Presl unterscheidet in seinem Supplem. Tent. Pteridographiae
(1847) p. 44 unsere Art als D. rutaceum Sw. exel. syn. Schrank, fügt
aber als Synonym auch Osmunda lanceolats« G mel. hinzu.
Zur Charakteristik fügt er hinzu: Differt facile a B. Lunaria
stipite crassiore, fronde oyata, pinnis infimis oblongo-lanceolatis pinnati-
fidis, superioribus oboyatis inecisis.
In den Botan. Notiser 1854 stellt Ängström p. 69 ? B. tenellum
als eine neue Art mit folgender Diagnose auf: „Das sterile Blatt steht
unmittelbar unter der Fruchtrispe; der Wedel eiförmig oder rundlich
eiförmig mit 1 oder % mehr oder minder tiefen Einschnitten auf jeder
Seite, die Zipfel und die Spitze stumpf.“ Ich habe die Originale gesehen.
In den Noy. Act. Vol. XXVI, P. II, p. 689 erklärte ich diese Pflanze für
den Jugendzustand des B. matricariaefolium. Später hat auch Äng-
ström diese Art fallen lassen. (Bot. Notis. 1866 p. 36).
In demselben Aufsatze von 1854 stellt Ängström auch ein B. Lu-
naria v. rhombeum auf und eitirt hierzu die Abbildung bei Hooker und
Grey. Icon. fil. tab. 82 f. 2, eine Pflanze, die, wie mich die in Schlesien
mehrfach beobachteten Formen überzeugt haben, ganz unzweifelhaft
identisch ist mit B. matricariaefolium var. subintegrum Milde. Auch
Ängström’s Beschreibung seiner Varietät: „Fiedern shombisch mit
1 oder 2% tiefen Einschnitten“ passt ganz auf meine var. subintegrum von
B. matricariaefolium. In den Bot. Notis. (1866) p. 36 zieht Ängström
seine var. rhombeum zu B. boreale v. intermedium.
In den Gefässkryptogamen des Grossherzogthums Baden (1855)
führt Döll die betrachtete Art wieder als Form von B. Lunaria, näm-
lich als ß. matricariaefolium mit folgender Beschreibung auf:
Blattstiel des unfruchtbaren Blattes oberwärts frei (hier nicht mit
dem des fruchtbaren Blattes verwachsen); Spreite im Umfange länglich
oder eiförmig, schnell abnehmend, von dem Fructificationsstande kaum
überragt, Blättchen eingeschnitten - fiederspaltig oder fiederspaltig mit
stumpfen, oft gekerbten oder eingeschnittenen Läppchen.
Venen mehr von einander entfernt, fiederig-getheilt, nur in den
äussersten Theilungen fächerartig-gabelig.
17 *
132 Dr. J. Milde:
Moore unterscheidet unsere Pflanze in seinem Index filicum (1857)
p. 211 als Botr. rutaceum Sw. in part. und zieht dazu noch zwei Varie-
täten f. tripartitum Ledeb. fl. ross. IV, 505 und y. lanceolatum M., die
aber beide zu B. lanceolatum Ängström gehören und überdiess vollkom-
men zusammenfallen.
In dem Vol. XXVI, P. I, pag. 679 und 761 wurde B. matricariae-
folium in demselben Umfange beschrieben und abgebildet, wie ich es
noch heut auffasse.
In dem Catalogue des Fongeres ete. des Environs du Mont-Blanc
von Payot (1860) wird ein „D. Reuteri Payot; ambigua Reut. Herk.
inedit* aufgestellt mit folgender Beschreibung:
Rhizömes peu nombreux, horizontaux, a frondes steriles tripartites,
a segments de 10 c., longuement attenues en un pe£tiole aile & limbe
pinnatifide de 1 & 2 c; forme de 3 a 5 lobes imbriques ou incises-lobes.
Le segment fertile est compose d’une panicule tres-menue, de meme
longueur que le limbe. Cette panicule porte 3 a 5 petites ramifications.
Die übersendeten Original - Exemplare gehörten zu BD. matri-
cariaefolium.
1864 stellte P. Ascherson in seiner Flora der Provinz Branden-
burg p. 906 sein B. ramosum auf, welches identisch mit unserer Art, aber
nicht mit der Roth’s ist, auf welche dasselbe gegründet ist. Osmunda
ramosa Roth ist, wie ich gezeigt habe, eine monströse Form von D.
Lunaria.
5. Botrychium lanceolatum Ängstr.
Syn. 1768. Osmunda lanceolata Gmelin in Nov. Comment. Acad.
Petrop. XII (1768) p. 516. Tab. XT, Fig. 2.
1846. Botrychium matricariaefolium E. Fries Summa Vegetab,
(1846) p. 25% et Hartm. Fl. scand. edit. 5 et 6.
1847. B. palmatum Presl Supplem. Tent. Pteridogr. (1847) p- 43.
1853. D. rutaceum ß. tripartitum Ledebour Flora rossica IV.
(1853) p. 505.
1854. B. lanceolatum Ängström Botan. Notiser (1854) p. 68.
1857. B. rutaceum y. lanceolatum Moore Index filic. (1858) p. 211.
1858. .B. lanceolatum Ängström — Milde in Noy. Act. Vol.
XXVI. ID. (1858) p. 674, 760 et Botan. Zeitg. (1858 Nr. 9)
pag. 69.
1866. B. lanceolatum Ängstr. Botan. Notiser (1866) p. 36, 37.
Botrychium Lunaria var. rhombeum Hartm. Flor.Scand.ed.9.
Osmunda Apii folio herb. Steller.
Botrychium Lunaria var. herb. Chamisso.
Botrychiorum Monographia. 133
Diagnosis.
Tota planta 2—6‘ alta glabra; lamina sterilis supra mediam plan-
tam sessilis membranacea basi paniculae approximata ovata 1. deltoidea
acuta pinnatipartita.
Segmenta primaria remota patentia et arrecta, infima interdum
patentissima lanceolata 1. oblongo-lanceolata acuta, basin versus angu-
stata ibique breviter lobata, apicem versus parce serrata ]. pinnatipartita
laeiniis subadpressis parce serratis. Segmenta primaria superiora oblonga
acuta serrata basi cuneatä in rachi decurrentia.
Nervatio Sphenopteridis. Panicula 2—3pinnatisecta, pedunculo ad
basin laminae sterilis oriundo.
Ganze Pflanze 2—6“” hoch, kahl; sterile Spreite über der Mitte der
ganzen Pflanze sitzend, häutig, dem Grunde der Fruchtrispe genähert,
eiförmig oder deltoidisch, spitz, fiedertheilig. Abschnitte 1. O. entfernt
stehend, abstehend bis aufrecht, die untersten bisweilen ausgebreitet
lanzettförmig bis länglich-lanzettförmig, spitz, pach dem Grunde hin
verschmälert und daselbst kurz-lappig, nach der Spitze hin sparsam
gesägt oder fiederspaltig bis fiedertheilig mit fast angedrückten spärlich
gesägten Zipfeln. Die oberen Abschnitte 4. O. länglich, spitz, gesägt am
keilförmigen Grunde an der Spindel herablaufend. Aderung die der
Sphenopteris. Rispe 2—3fach fiederschnittig, ihr Stiel am Grunde der
sterilen Spreite entspringend.
Vorkemmen.
Nord-Europa, Nord-Asia, Nord-America.
Scandinavia: Torpshammer Medelp 20. Juli, Pitea; (Hakansson);
Koddis et Umoa Vesbrobottn.; Helsingia paroch. Norrbo (Hartman);
Wilhelmina Tornea - Lappmark; Angermannia: Bjertr& och Medelp.
Wiksjö (F. Kempe). Sorsele Lapp. umens. (Ullenius). Quickjock
Lappon. (Anderson). Dans un bois au dessus de Pontresina (Engadine)
in herb. Boissier. — Col de Balme, Mont Blanc (Kunze).
Sibiriea orient. (Fischer); Ins. Sachalin. (herb. Bunge).
America bor. Unalaschka (Eschscholtz); Cleveland ad lacum
Erie. (herb. Sonder). Nova Anglia (Tuckerman).
Exsiccat.
E. Fries herbar. normale XVI, 86.
Icon.
Flora danica Vol. I (1764) Tab. 18. Figura dextra. — Milde in
Noy., Act. Vol. XXVI P. I. Tab. 51 figur. 178 bis 181. — Tab. 55.
Figura 4.
134 Dr. J. Milde:
Messungen.
(Zoe Por I Sep er Art On Ver ZrOrPrrPe GFEOEEEDeSErgee SPEER SCHERSBESTEREEESFEREEEEERZEBeeBEEEREREFEREEBEBEESEP FEB SPeBBeReFrvaBePER TER PSEBEO Ver BESCHERT REDET EST EEEEREENBEEEBe Tr eu
Sterile Spreite Rispe sammt
Stiel Stiel Abschnitte 1. O.
Länge Breite
a u je 6‘ 2 Paare
30 Bu 6a ge Al
a ip 2 15 Ei,
Bu 14 1m 20 Be
ES: a Me 18° If 5
4 Luk 19 a ONE
Bas ii 1a 18/4 a
aa 2 7 6 1 Cu ad 74 gu IN
Formen.
Die einfachste Form besitzt Abschnitte 1. O., die entweder fast
ganzrandig oder nur mit nach vorn geneigten kurzen Zähnen, aber nicht
mit tieferen Einschnitten versehen sind. Bei der nächst höheren Form
werden diese Zähne zu tiefen Einschnitten, die wieder entweder einander
sehr genähert oder entfernt von einander stehen können und wie die
Abschnitte 1. O. gezähnt sind. Ist diese letzte Form stark entwickelt, so
wird die sterile Spreite der von jüngeren Exemplaren des .B. virginianum
ähnlich, mit dem sie jedoch in keiner näheren Verwandtschaft steht.
Beschreibung. T. VIII, 1.
In ihrer Tracht hat die Pflanze viel Aehnlichkeit mit BD. matri-
cariaefolium, von der sie jedoch bestimmt specifisch verschieden ist.
Rhizom und Wurzeln sind wie bei den Verwandten. Der Stipes
ist verhältnissmässig dick und weit länger als die ganze übrige Pflanze.
Die Spreite ist entweder ganz ungestielt oder nur sehr kurz
gestielt, gelblich grün, dünnhäutig, durchscheinend, breiteiförmig, spitz
oder deltoidisch-eiförmig, wenn das unterste Segment-Paar von allen das
längste horizontal ausgebreitet ist.
Ein eigenthümlicher Charakter dieser Art liegt darin, dass das
2. und die folgenden Segment-Paare 4. O. aufgerichtet sind, und dass
diese Segmente am Grunde verschmälert bogig an der Spindel herab-
laufen. Die Spitze der Spreite und der Abschnitte 1. O. ist spitz, die
Abschnitte 2. O. oft stumpflich.
Die Abschnitte erster Ordnung sind von einer deutlichen Mittel-
rippe durchzogen, die sich vor der Spitze in Gabeläste auflöst; ans
dieser entspringen unter sehr spitzem Winkel secundäre Venen, die sich
1—2mal, seltener bis 3mal gabeln, nur die schwächsten Einschnitte
Botrychiorum Monographia. 135
nehmen eine ungetheilte oder nur einfach gabelige Vene auf; immer
sind die untersten Abschnitte 2. O. kürzer als die folgenden. Die Anord-
nung der secundären Venen fand ich entschieden catadrom. Die Abschnitte
%. ©. treten am Grunde des ersten Fieder-Paares oft als längere, lineale,
stark nach vorn geneigte Lappen mit 3—4 stumpfen Kerbzähnen auf;
diese Lappen werden aber nach der Segmentspitze hin weit kürzer und
verwandeln sich in einwärts gekrümmte, spitze Zähne, die zuletzt mit
der Segmentspitze verschmelzen; bei der weniger entwickelten Form
vertreten überhaupt spitze, nach vorn geneigte Zähne die Abschnitte 2. O.
Die ganze sterile Spreite geht mit ihrer Spitze weit über die Basis
der Fruchirispe hinaus oder sie überragt letztere sogar.
Die Rispe ist stets deutlich gestielt, 2—3fach-fiederschnittig und
meist etwas länger als die sterile Spreite.
Anatomisches. Morphologisches.
Wie wenig diese Pflanze mit B. virginianum verwandt ist, lehrt
schon die Untersuchung der Blattstielbasis und der Knospe: erstere ist
stets ringsum geschlossen, letztere stets ganz kahl. Dagegen ist die
Knospenlage merkwürdig ähnlich der von B. virginianum.
Das sehr grosse Blatt besteht nämlich aus zwei Haupttheilen, aus
dem vertikalen Stipes und der vertikal herabgebogenen, dem Stipes an-
liegenden sterilen Spreite nebst Fruchtrispe, deren Spitzen somit direct
nach unten sehen, eine Knospenlage, die himmelweit von der des B.
Lunaria verschieden ist. Von der des B. virginianum weicht sie nur
dadurch ab, dass die Fruchtrispe bereits jetzt die sterile Spreite über-
ragt, während sie in der Knospe bei jenen kürzer ist. — Die Oberhaut
besteht aus poly&drischen Zellen, die doppelt so lang als breit oder etwas
länger sind; Spaltöffnungen finden sich zahlreich sowohl auf der
Blattoberseite wie auf der Unterseite; sie sind zwischen die Nachbar-
zellen deutlich eingeschoben, bei B. virginianum finden sie sich bekannt-
lich nur auf der Blattunterseite.
Die Sporen sind mit hohen, abgerundeten Warzen dicht bedeckt.
’ Die Wurzeln enthalten ein centrales Leitbündel mit 3 schenk-
ligem Holzkörper; selbst an grossen Wurzeln besteht derselbe oft aus
2% zusammenfliessenden Holzkörpern.
Das Amylum besteht aus einfachen, rundlichen Körnchen.
Das Rhizom ist gleich dem von B. Lunaria.
Geschichte.
Botrychium lanceolatum tritt zuerst auf als Osmunda lanceolata
Gmelin in den Nov. Commentar Acad. S. J. Petrop. XII, p. 516 (1768),
wo sie beschrieben und auf Tafel XI abgebildet wird.
136 Dr. J. Milde:
Die Beschreibung ist folgende:
„Quae ipsam distinguunt notae, sequentes sunt. Frons simplieiter
pinnata, pinnae pinnatifidae, laciniae semper lanceolatae. Simillima est
Lunariae matricariaefolio Breyn Cent. I, ic. 94, si non eadem. Differre
videtur pinnulis angustioribus et plerumque longiuseulis sed et interdum
satis breves sunt, ut a Breyniana vix separari mereatur. E foliolis ne-
quidem unicum lunulae figura donatum est, nec in notabili distantia
osmundam vulgarem lunato folio invenire potui, ut adeo omne dubium
cedat, illius varietatem esse. Attitudo plantae palmaris et biuncialis;
sapor acceptus, subduleis.
Provenit in humidioribus et siceis locis, firma terra nec torfacea
coopertis. Mense Juni floret. Die % hieher gehörigen Abbildungen sind
leider nicht instructiv; aber was Gmelin über seine Art mit Rücksicht
auf Breyn’s Pflanze sagt, macht es wohl unzweifelhaft, dass unsere
Pflanze unter Osmunda lanceolata verstanden wird. Zwar taucht schon
1845 bei Ruprecht in dessen Beiträgen zur Pflanzenkunde des russi-
schen Reiches p. 33 ein BD. lanceolatum auf; allein dasselbe ist, wie die
Synonyme bei Ruprecht und vor Allem die Original-Exemplare mich
belehrten, Nichts als BD. matricariaefolium und zum Theil auch 2. boreale
Milde.
Dagegen ist in der That Presl’s 2. palmatum Supplement. Tentam.
Pteridogr. (1847) p. 43 ein Synonym zu Osmunda lanceolata.
Presl gibt l. e. seiner Pflanze folgende Diagnose: Fronde sessili
oyata palmato-tri-quingue partita, partitionibus oblongo - lanceolatis,
lateralibus sessilibus bifidis, media trifida basi angustata, laciniis triere-
natis, panicula breviter pedunculata, rhachibus latis planis erenulatis.
Presl eitirt sogar richtig die figura dextra der Tab. 18 in der Flora
danica hieher; freilich eitirt er dieselbe Figur, sowie die Osmunda lan-
ceolata Gmel. auch zu seinem BD. rutaceum i. e. B. matricariaefolium A. Br.
Ledebour führt unsere Pflanze in seiner Flora rossica IV. (1853)
p- 505 als B. rutaceum ß.. tripartitum fronde sterili tripartita, lacinia
‘media profunde trifida, omnibus oyato-lanceolatis serrato-ineisis, laeinulis
obtusis, auf.
Ausführlich wird unsere Pflanze behandelt in den Botan. Notiser
1854 p. 68, wo Ängström die Synonymie und den Charakter der Pflanze
sorgfältig erörtert. Wir erfahren hier, dass Fries unter seinem D, ma-
tricariaefolium in der Summa Vegetab. Scand. p. 252 (1846) das B. lan-
ceolatum Ängström versteht, während sein B. Lunaria v. rutaceum an
demselben Orte mit B. matricariaefolium A. Br. identisch ist. Und in der
That passt Alles, was E. Fries über sein 2. matricariaefolium sagt, vor-
trefflich zu B. lanceolatum Ängstr. „B. matricariaefolium affinitate
naturali B. Lunaria rutaceo, sed characteribus v. c. fronde majorum
triangulari, lobis incisis Botrychio virginico proximum, ab utrogue diver-
Botrychiorum Monographia. 137
sum fronde subsessili, fertili omnino subjecto. Ängström speciem defi-
nitam sistit, fronde in minoribus simplieiter, in majoribus 2—3 pinnati-
fida. Aut hoc distinguendum, aut BD. virginicum cum B. Lunaria jungen-
dum, quum series contigua.“
Der letzte Satz ist freilich zu viel gesagt, da B. virginianum und
B. lanceolatum in keiner so nahen Beziehung zu einander stehen.
Ängström berührt auch hier eine Stelle in Wahlenberg’s Flora
Suecica (1826) II. Bd. p. 681, wo derselbe von einer dem B. rutaceum
Willd. (B. matricariaefolium A. Br.) sich annähernden Form des B. vir-
ginianum spricht. Ängström meint und höchst wahrscheinlich mit Recht,
dass Wahlenberg mit dieser Pflanze das B. lanceolatum Ängstr
gemeint habe. Ängström hebt in dem Charakter der Pflanze die dünne
Consistenz des Laubes und dessen bauchige Gestalt im lebenden Zu-
stande hervor.
Im Index filicum (1857) zieht Moore p. 211 unsere Pflanze als var.
y. lanceolatum zu seinem B. rutaceum (matricariaefoium A. Br.); ausser-
dem unterscheidet er aber auch noch var. ß. iripartitum Ledeb. fl. Ross.
IV. 505, welche bekanntlich mit der var. Öd, vollkommen identisch ist.
Im Vol. XXVI. P. II (1858) wurde B. lanceolatum Ängstr. p. 674
et 760 von mir ausführlich behandelt und mehrfach abgebildet.
Bei den schwedischen Botanikern wird diese Pflanze auf die ver-
schiedenste Weise bezeichnet und mit anderen Arten verwechselt.
In den Botan. Notiser 1866 p. 36, 37 stellt Ängström zwei Varie-
täten dieser Pflanze auf, nämlich
var. dissectum: Tripartitum, foliolis petiolatis triangularibus, bi-
pinnatifidis, acute dentatis, fronde fructifera divaricata, und
var. ambiguum: Tripartitum; foliolis ovalibus latere externo unä
plus minusve profundä incisura, lobo ultimo trieuspidato.
b) Ternata Milde confer. pag. 96.
Lamina sterilis petiolata, subbasilaris, in statu maxime evoluto
ternata.
6. Botrychium simplex Hitche.
Syn. 1823. Botrychium simple Hitchcock in Sillim. Amer. Journ. of
Sciene. and Arts. Vol. VI (1823) p. 103.
1846. Botrychium Lunaria var. cordatum E. Fries Summa Vegetab.
(1846) p. 251.
1852. Botrychium Kannenbergii Klinsmann Botan. Zeit. (1852)
22 Stück, p. 378 et
Bd. XIX, Abhandl. 18
138 Dr. J. Milde:
1854. Botrychium simplew Ängström in Botan. Notiser (1854) p. 70.
1856. B. Kannenbergüi Lasch Botan. Zeit. (1856) 35 Stück p. 606.
1864. B. virginieum? var. simplexe A. Gray Manual of the Bot.
North. Unit. States (1864) p. 602.
1866. B. simplex Ängström in Botan. Notiser (1866) p. 37; et
1867. Milde in Filic. Europ. et Atlant. p. 197.
Diagnosis.
Tota planta 41° — vix 5“ alta glabra; lamina sterilis subbasilaris
petiolata rhizomati approximata cordata-ovatä integra et integerrima
l. ineisa ]. pinnatipartita, denique ternata, apice rotundata. Segmenta
primaria ]. laeiniae 1—3 juga contigua e basi angustiore adnata 1. petio-
lata inferne breviter rotundata, superne erecta oblonga obtusa (incom-
plete semilunaria) margine externo integerrima 1. incisa.
Nervatio Cyclopteridis. Spica 1. panicula laminam sterilem superans
bipinnatisecta contracta.
Ganze Pflanze A1 Linien bis kaum 5 Zoll hoch kahl; sterile Spreite
gestielt, dem Rhizome genähert herzeiförmig ungetheilt, ganzrandig oder
eingeschnitten bis fiedertheilig, zuletzt gedreit, an der Spitze gerundet.
Abschnitte 4. O. oder Lappen 1—3paarig, sich berührend, aus schmälerer
angewachsener oder gestielter Basis unten kurz gerundet oben aufrecht
länglich stumpf (unvollständig halbmondförmig) am Aussenrande ganz-
randig oder eingeschnitten. Aderung die der Cyclopteris. Aehre oder
Rispe die sterile Spreite überragend doppelt-fiederschnittig zusammen-
gezogen.
Vorkommen.
Europa. Nordamerika. Auf etwas erhöhten trockenen, etwas san-
digen Weideplätzen, aber vielleicht überall mit feuchtem Untergrunde.
Schweden: Silfäikra in Skane (Gyllenstjerna); Wermland
(Reutermann); Preussen: Bei Tilsit auf dem Rombinus d. i. dem 130‘
hohen schroff nach dem Flusse abfallenden Ufer der Memel, längs dem
Rande eines todten Torfbruches in einer Ausdehnung von 300-500 Schritten
und einer Breite von 20—30 Schritten, fast auf reinem Sande mit feuch-
tem Untergrunde. (List. Heidenreich). — Bei Memel an sandigen
Plätzen unter Gebüsch am Ufer der Swiane. (Kannenberg).
Mecklenburg. Rostock, auf sandigen, mit spärlicher Grasdecke be-
wachsenen Boden am nördlichen Rande der Barnstorffer Tannen, '/, Meile
von Rostock mit BD. Lunaria und B. matricariaefolium. 22. Juni 1847.
(Röper).
Mark Brandenburg und Schlesien. Auf dem Anger bei Driesen an
sandigen kurz begrasten Stellen mit Thymus, Festuca ovina, Polygala,
Spergula nodosa, Cirsium arvense, acaule ete. mit B. Lunaria, B. matri-
Botrychiorum Monographia. 139
cariaefolium und B. ternatum. (Lasch 1855). Arnswalde am Stavin-See
(Warnsdorf 1862).
Schwiebus. Am grossen Nieschlitz-See beim Birkholzer Haideluch
(Golenz).
Nieder-Lindewiese im mährischen Gesenke auf fruchtbaren Wiesen mit
B. Lunaria, Orchis sambucina etc. (Milde 1857).
Nordamerika. Dessutom in Massachusetts auf trockenen hügeligen
Weideplätzen (Hitchcock). N. England; N. York; Canada; Hudsons
Bay (teste Moore).
Exzsiccata.
Rabenh. 8. — Baenitz pl. rar. erit. German. bor.
Icon.
Milde Noy. Act. Vol. XXVI. P. II, tab. 49, 50. — Bot. Ztg. (1852,
22 Stück), tab. 6. — Sillim. Amer. Journ. VI (1823) t. 8. — Hooker et
Grey. Ie. fil. t. 82, fig. dextra.. — Ängstr. Botan. Notiser (1854)
T. I, Fig. 5— 12.
Varietates.
1. var. söimplicissimum Lasch Bot. Ztg. (1856 Nr. 35) p. 607.
Tota planta 11'%— 2%,” alta. Lamina sterilis ovata, ad 2“ longa
excepto petiolo, elliptica 1. obovata, integerrima, basi cordata 1. in pe-
tiolum attenuata; spica e 3—6 sporangiis formata.
Ganze Pflanze 11 —2%,“ hoch; sterile Spreite eiförmig, bis 2
lang mit Ausschluss des Stieles, elliptisch oder verkehrteiförmig, ganz-
randig, am Grunde herzförmig, oder in den Blattstiel verschmälert;
Aehre von 3—6 Sporangien gebildet. Gewöhnlichste Form.
Ein Unieum war jedoch 3° 7° hoch, die sterile Spreite 6‘ lang,
5°“ breit, herzeirundlich.
2. var. öncisum Milde Nova Act. Vol. XXVI. P. II (1858) p. 666.
Syn. B. Kannenbergii var. simplex Lasch |. c. p. 607.
Tota planta 2° alta et altior. Lamina sterilis ovata 1. elliptica,
incisa, ad 9 longa excepto petiolo, lobi 1—2 jugi.
Ganze Pflanze 2% hoch und höher. Sterile Spreite eiförmig oder
elliptisch, eingeschnitten, bis 9“ lang mit Ausschluss des Stieles, Lappen
A—2paarig. Gewöhnliche Form.
3. var. subcompositum Lasch ]. c. p. 607.
Lamina sterilis ovato-rotundata; segmenta primaria 3—4juga l. tria
duo superiora sessilia contigua subintegerrima 1. incisa, Jugum inferius
remotum, basi in modum petioli longe augustatum.
Sterile Spreite eirundlich; primäre Abschnitte dreipaarig, die
2—3 oberen Paare sitzend, sich berührend, fast ganzrandig oder einge-
18 *
140 Dr. J. Milde:
schnitten, das untere Paar entfernt, am Grunde lang in einen Stiel ver-
schmälert. Seltenere Form. Mark Brandenburg. — Tilsit.
4. var. compositum Lasch]. ce. p. 608.
Lamina sterilis ad 1“ longa, ternata l. e duobus segmentis varie-
tati ineisae respondentibus composita. Rarissimum. Mark Branden-
burg. Tilsit.
a. forma vulgaris.
Panicula solitaria. Eine einzige Fruchtrispe vorhanden.
ß. forma speciosissima.
Panicula communis e petiolo folii totius oriunda, et 92—3 pa-
nieulae speciales e petiolis partitionum folii ternati oriundae.
Eine gemeinsame aus dem Stiele des ganzen Blattes ent-
springend und 2—3 specielle aus den Stielen der einzelnen
Theile des gedreiten Blattes entspringend. Tilsit.
5. var. angustum Milde.
Lamina sterilis oblonga excepto petiolo ad 6’ longa, laciniae
bijugae remotae e basi angustiore subspatulathae erectopatentes.
Sterile Spreite länglich mit Ausschluss des Blattstieles bis 6° lang,
Lappen 2paarig, entfernt, aus schmälerem Grunde fast spatelförmig auf-
recht-abstehend.
Monströsitäten.
Ueber die Stellung der verschiedenen Fruchtrispen füge ich noch
Folgendes hinzu: die gemeinsame Fruchtrispe der gedreiten Spreite steht
am tiefsten und liegt mit ihrer Bauchfläche an der Bauchfläche des
Stieles des ganzen Blattes, die speciellen Fruchtrispen stehen höher und
sind kleiner und jede liegt mit ihrer Bauchfläche an der Bauchfläche
eines Stieles des einen der 3 Theile des gedreiten Blattes.
1. An einem Exemplare finde ich statt der sterilen Spreite 2 Frucht-
rispen, Ihr gemeinsamer Stiel ist 6°‘ lang, von da ab gabeln sie sich,
der Theil links trägt auf seinem speciellen 6° langen Stiele eine Rispe
und der Theil rechts auf seinem 10° langen speciellen Stiele eine Frucht-
ähre. Nov. Acta Vol. XXV. P. I. Tab. 50, Fig. 174.
2. Sehr selten finden sich an den Segmenten der sterilen Spreite
einzelne Sporangien. Bei einem Exemplare der var. compositum ist das
ganze endständige Segment in Sporangien verwandelt, auch an % der
4 seitlichen Segmente sitzen einzelne Sporangien.
Messungen,
Fast 6 Zoll lange Exemplare, wie deren Klinsmann eines in der
bot. Zeitung (1852. 22. Stück) auf Tab. VI. abbildet, habe ich nie ge-
sehen, obgleich fast 1000 Exemplare in meinen Händen gewesen sind.
#
Botrychiorum Monographia. 14
Die längsten Exemplare gehören der var. compositum an und sie
sind doch nur 31/,“ bis allerhöchstens 4” 2% lang. Eines der ausgezeich-
netsten Exemplare dieser Form ist sogar nur 17‘ lang.
1. var. simplicissimum. Die sterile Spreite dieser Form fand ich
1—4‘ selten bis A,“ breit und abweichend von allen übrigen Formen
ungewöhnlich hoch stehend, bisweilen fast sitzend, aber auch 5‘“ lang
gestielt.
So ist z. B. 1 Exemplar 17“ lang und der Blattstiel beginnt erst
bei einer Höhe von 9‘, so dass die sterile Spreite sogar über der Mitte
der ganzen Pflanze steht. Die bleiche Farbe des 9‘ langen untersten
Stückes der Pflanze zeigt aber, dass dieser Theil in der Erde gesteckt
hat und dass damit höchst wahrscheinlich die hohe Stellung der sterilen
Spreite zusammenhängt.
Ein zweites Exemplar, ein Unicum, welches der Form incisum ange-
hört, ist 2 7 lang; der 3“ lange Stiel der sterilen Spreite beginnt aber
erst in einer Höhe von 1* 7”',
2. Die var. öncisum besitzt eine 4 —5'—8"—10%—11"' lange
und 3%, —5—7'4— 8 breite Spreite.
An den kleinsten Exemplaren besteht die Aehre nur aus 4 Sporan-
gien, an den grössten Exemplaren ist die Rispe 1'% bis 2“ lang.
Beschreibung. T. VII. 9.
Das Rhizom ist entweder sehr verkürzt oder bis 6‘ verlängert.
Diese bedeutende Entwickelung des Rhizoms beweist am besten, dass
B. simplex unmöglich die Jugendform einer anderen Art sein kann.
Die Wurzeln werden bis 15‘ lang und sind selten ästig. Die
Farbe der Spreite ist blass bis gelblich grün, die Textur, wie bei
B. Lunaria, fleischig.
Der Blattstiel der sterilen Spreite ist meist dem Rhizome ge-
nähert, dem Stiele der Rispe aber allermeist so anliegend, dass er oft zu
fehlen scheint, was aber in der Wirklichkeit höchst selten vorzukom-
men scheint.
Der untere Theil der Pflanze ist, wei bei allen Botrychien, von den
Blattresten der zwei vorhergehenden Jahre in Form zweier brauner
Scheiben oft hoch hinauf umwickelt.
Die Länge des Stieles der sterilen Spreite variirt sehr von
3— 4“ —7—9'", Die sterile Spreite steht stets ganz aufrecht. So sehr
die sterile in Bezug auf die Ausbildung variirt, so lassen sie doch alle
Formen von der einfachsten Form, der var. simplieissimum ableiten.
Aus herzeiförmigem Grunde beginnend, ist sie eirundlich bis eiför-
mig, seltener verkehrteiförmig, selten ist die Basis so vorgezogen in den
Blattstiel, dass der herzförmige Grund ganz verloren geht. Diese ein-
fachste Spreitenform erhält nun zur gedachten Mittelrippe spitzwinklige
142 Dr. J. Milde:
Einschnitte, die bald tiefer bald schwächer sind und allerhöchstens zu
4 Paaren erscheinen. Bei den einfachsten Formen ist nur 1 Paar und
4 Endabschnitt vorhanden. Jeder dieser Abschnitte hat wieder wie die
Basis der sterilen Spreite einen gerundeten Grund, aus diesem Grunde
steigt der aussen gerundete Abschnitt fast senkrecht in ovaler oder läng-
licher Gestalt in die Höhe. Daraus ergibt sich, dass er mit schmaler
Basis aus der Mitte der Spreite sich ablöst. Diese Abschnitte können nun
wieder gekerbt oder leicht eingeschnitten erscheinen. Die weitere Ent-
wicklung erfolgt nun durch weitere Ausbildung des untersten Segment-
Paares und zwar zunächst dadurch, dass sich deren verschmälerte Basis
zu einem Blattstiele verlängert, so entsteht zunächst die Form subcom-
positum ; indem sich jedes dieser beiden grundständigen Segmente weiter
zu einer sterilen Spreite entwickelt, die der var. öncöisum entspricht, ent-
steht die var. compositum.
Diese letzte Varietät erscheint in mehreren Formen. Bisweilen ist
die Spreite nicht eine ternata, sondern eine binata, indem sich von den
2 untersten Segmenten der ganzen Spreite der var. incisum nur das eine,
nicht beide, weiter entwickelt hat. Bisweilen tritt dann der Fall ein,
dass aus dem Blattstiele dieses einen Segmentes sich noch eine spezielle
Fruchtrispe erhebt, während ausserdem natürlich noch die der ganzen
sterilen Spreite zukommende Fruchtrispe vorhanden ist. Sind 3 gleich-
werthige Abschnitte von der var, compositum vorhanden, so ist entweder
4. nur die gemeinsame Fruchtrispe vorhanden, oder 2. ausser dieser noch
3 kleinere, deren jede aus dem speziellen Stiele einer der 3 Blattab-
schnitte der Spreite entspringt 3. oder nur % oder 4. nur einer der
3 Blattabschnitte trägt eine solche spezielle Rispe.
Die Stiele der einzelnen Abschnitte des zusammengesetzten Blattes
werden bis 6‘ lang.
5. Sehr selten scheint es der Fall zu sein, wo das mittelste lang-
gestielte Segment der 3 Segmente einer lamina composita sein unterstes
Paar Abschnitte nochmals verlängert, so dass dieses mittelste Segment
für sich allein schon die var. subcompositum repräsentirt.
Die Blattspitze stets gerundet, ganzrandig oder gekerbt oder
kerbig eingeschnitten.
Die gemeinsame Fruchtrispe überragt stets die sterile Spreite,
sehr selten besteht sie nur aus 4-8 Sporangien und repräsentirt somit
eine Aehre; gewöhnlich ist sie doppelt-fiederschnittig, seltener sogar
dreifach-fiederschnittig. Die Sporangien sind gelblich- bis zimmetbraun.
Behaarung ist niemals vorhanden. !
Die Nervation. Aus dem Blattstiele treten in die Basis der Spreite
9 getrennte Venen ein, die sich bei der einfachsten Form schnell wie-
derholt geben (7 und mehrere Male); bei stärkeren Formen ineisum,
subcompositum, compositum vereinigen sich jene % getrennte Venen stellen-
Botrychiorum Monographia.
143
weise zu einer Mittelrippe, die sich aber sehr bald weit vor dem Ende
der Spreite in wiederholte Gabeläste auflöst. Die Venen sind weitläufiger
als bei B. Lunaria angeordnet.
Anatomisches. Morphologisches.
Obgleich das Rhizom meist sehr verkürzt und nur selten einige
Linien lang ist, so fand ich dennoch wiederholt zwei einander genäherte
Leitbündel im Centrum, was auf eine Neigung zur Gabelung schlies-
sen lässt. Der Holzkörper des cylindrischen Leitbündels ist, wie es
scheint, stets an einer Seite geöffnet. Fünf Zellenlagen unterhalb dessel-
ben geht die Gefässbündelscheide (die Schutzscheide) herum. Die Orga-
nisation ist sonst ganz die von BD. Lunaria. Der Holzkörper ist etwa
5 Zellenlagen breit; alle Zellen um das Leitbündel, selbst die im Cen-
trum des Rhizoms, sind mit kleinen, runden Amylum-Körnchen erfüllt.
Die Wurzeln enthalten in dem centralen, drehrunden Leitbündel aller-
meist einen in zwei getrennte Massen getheilten Holzkörper, sehr selten
ist derselbe 3strahlig, wie bei D. Lunaria. Alles Gewebe um den Holz-
körper ist dünn, kaum verdickt zu nennen und die Gefässbündelscheide
geht dicht unter dem Holzkörper um diesen herum; auch das übrige
Gewebe bis zur Oberhaut ist sehr locker und mit Amylum erfüllt, Die
von der geschlossenen Blattstielbasis umhüllte Knospe zeigt eine ver-
natio strietissima; Behaarung fehlt gänzlich.
Sehr selten fand ich Exemplare, die nur aus einer sterilen Spreite,
ohne Fruchtrispe bestanden; dieselben besassen constant unter am sonst
drehrunden Stipes eine deutliche platte Ventral- und gewölbte Dorsalfläche
und enthielten nur 2 Leitbündel in ihrem Blattstiele, während viel kleinere
eine Aehre tragende Exemplare stets 4, oder wenigstens 3 Leitbündel
enthielten. Die Höhle, in welcher die Knospe für das künftige Jahr
liegt, reieht bis an die Stelle, wo Stiel der Spreite und Fruchtrispe sich
aneinander legen. Der Stipes enthält meist, wie bei B. Lunaria
4 Leitbündel, an schwächeren Exemplaren 3.
Blattober- und Unterseite besitzen zahlreiche Spaltöffnungen,
welche stark zwischen die Nachbarzellen eingeschoben sind. Die spe-
ziellen Stiele der Fruchtrispe und der sterilen Spreite sind ganz wie bei
B. Lunaria gebildet.
Ich fand wiederholt, dass am Grunde der sterilen Spreite noch
% seitliche Fruchtrispen ausser der gemeinsamen vorhanden waren. Dass
diese aus metamorphosirten sterilen Segmenten hervorgegangen waren,
zeigte sich ausser ihrer Stellung auch darin, dass die eine wenigstens an
ihrem Grunde noch einige sterile Lappen trägt.
Ein einziges Mal fand ich ein gabeliges Rhizom, dessen % Gabel-
äste je ein Individuum der var. incisum trugen.
144 - Dr. J. Milde:
Die Sporen sind unter allen Botrychien-Sporen die grössten, auf-
fallend von denen des B. Lunaria verschieden und dicht mit sehr kleinen
Pünktchen, nie mit Warzen bedeckt. T. IX, 16.
Charakter.
Der Charakter des Botrychium simples liegt
1. in der gestielten, dem Rhizome genäherten sterilen Spreite;
9. in den unsymmetrischen Segmenten yon unvollständiger, halb-
mondförmiger Gestalt;
3, in der Art und Weise der Formen-Entwickelung.
Durch den Mangel an Behaarung und die auf beiden Blattseiten
auftretenden Spaltöffnungen wird die Pflanze mehr B. Lunaria und
seinen Verwandten genähert, wegen der sterilen gestielten, dem Rhi-
zome genäherten Spreite kann sie jedoch nur neben B. ternatum gestellt
werden.
Geschichte.
Botrychium simplex wird zum ersten Male im VI. Bd. (1823) von
Silliman’s Americ. Journ. p. 103 erwähnt und von dem Entdecker
Hitchcock so beschrieben;
Laub einfach, 3lappig oder dreispaltig, Abschnitte ungleich; Aehre
fast zusammengesetzt, unterbrochen, einseitig, sitzende Kapseln tragend.
Auf trocknen, hügligen Weideplätzen in Conway Massachusetts in Nord-
Amerika.
Beschreibung. Laub einzeln, mit einer zerrissenen häutigen
Scheide, aufrecht, &%—4” hoch, glatt, blassgrün, aus einem schmalen,
spatelförmigen Blatte bestehend, von 1” Länge und '/,“ Breite, gewöhn-
lich mit 3, selten 4 ungleichen, etwas gerundeten Abschnitten mit ein
wenig gekerbten Rändern. Aus dem Grunde des Blattes, ungefähr 1“
vom Grunde entspringt 1 Stengel, 3—4mal so lang als das Blatt mit
einer fast zusammengesetzten, einseitigen Aehre. — — Er fügt hinzu,
dass an allen Exemplaren, deren er über hundert gesehen, das sterile
Laub nie gefiedert oder auch nur scheinbar gefiedert gewesen sei. Eine
beigefügte Abbildung stellt ein Exemplar mit gestieltem, fast grundstän-
digem, dreilappigem, sterilem Wedel dar. — Hooker beschreibt diese Art
in seinen Icones Filicum 18%9 und gibt auf t. 8% zwei vonder Hiteheock-
schen verschiedene Abbildungen: Die kleinere ist ähnlich der in Silli-
man’s Journal und nicht wesentlich unterschieden, nur mit 3 ungleichen,
zum Theil gekerbten Lappen; die grössere Figur dagegen ist durchaus
nicht von B. matricariaefolium Al. Br. zu unterscheiden und stellt ein
Exemplar im Uebergange von der einfachen Grundform zu der häufigen,
fiedertheilig-fiederspaltigen dar. Hooker scheint das D. matricariaefolium
Al. Br. damals noch nicht gekannt zu haben, sonst würde er am
Botrychiorum Monographia. 145
Schlusse der Beschreibung gewiss nicht gesagt haben, die Pflanze sei
hinreichend von irgend einer anderen, bereits bekannten Art unter-
schieden.
Ruprecht berichtet in der 4. Lieferung der Beiträge zur Pflan-
zenkunde des Russ. Reiches, dass er das B. simplex aus der Gegend von
Petersburg in zwei Exemplaren erhalten habe, von denen das eine sich
mehr an die grössere, das andere mehr an die kleinere Figur Hooker’s
Tecones anschliesse, dass aber die geringe Zahl der Exemplare eine Aus-
einandersetzung der Unterschiede von unserem BD. matricariaefolium Al.
Br. nicht zulasse.
Ich habe diese Originale gesehen, sie gehören in der That kleinen
Formen der letztgenannten Art an.
In der Summa Vegetabilium (1846) erscheint bei E. Fries p. 251
B. simplex als B. Lunaria var. cordatum.
In den Botan. Notis von 1865 p. 177 erklärt E. Fries dies selbst
und beharrt auch hier auf seiner Ansicht, indem er nur folgende als
scandinayische Arten gelten lässt: „DB. Lunaria Sw., B. lanceolatum
Ängstr., B. virginicum S w. und B. rutaceum Sw.“
Lange Zeit blieb B. simplex fast ganz unbekannt, bis Klinsmann
1852 in Nr. 22 der botanischen Zeitung unsere Pflanze aufs Neue unter
dem Namen B. Kannenbergii in die Wissenschaft einführte und auf
Tafel VI zwei gute Abbildungen von ihr lieferte. Seine Diagnose p. 380
l. e. lautet so:
Fronde sterili solitaria petiolata ovata aut rarius tripartita; petiolo
inferioris basin frondis fertilis vaginante, laciniis s. pinnis latis reverse
lunatis trapezoideis integerrimis aut parce crenulatis. Fronde fertili sub-
simpliei aut plus minusce partita angusta.
In loeis arenosis inter fruticeta ad ripam Swiana prope Memeliam.
Ich habe die Originale gesehen.
In den Botaniska Notiser 1854 p. 70 ist Äugström geneigt, unsere
Pflanze für den Jugendzustand des 2. ternatum Sw. zu halten, hat aber
später diese Ansicht aufgegeben. (Vergl. Botan. Notis. 1866 p. 37.)
In dem Manual of the Botany North Stat. (1856) p. 60% bringt
A. Gray das B. simple» mit ? zu B. virginianum.
So wird also B. simplex bald für Form des B. Lunaria, bald für
Form des B. ternatum, bald für Jugendzustand des B. virginianum ge-
halten und überdies noch mit BD. matricariaefolium verwechselt.
4855 fand ich Botrychium simplex unter Botrychien, die mir Herr
Apotheker Lasch aus Driesen in der Neumark geschickt hatte; von
mir auf diese Art aufmerksam gemacht, forschte nun Lasch weiter und
Bd. XIX. Abhandl. 19
146
Dr. J. Milde:
hatte das Glück, B. simplex in grosser Menge und in den verschiedensten
Formen aufzufinden, welche er dann 1856 in Nr. 35 der botanischen Zei-
tung noch unter dem Namen B. Kannenbergii beschrieb.
1858 wurde in den Nova Acta Vol. XXVI. S. II. dieselbe Art als
B. simplex von mir ausführlich behandelt und in allen Formen abgebildet.
Ängström und ich hatten unabhängig von einander die Identität von
B. simplex und B. Kannenbergii bewiesen.
In meinem Werke Filices Europae etc. (1867) erhielt B. simplex
zum ersten Male seine richtige Stellung in der Gruppe der „Ternata“
neben D. ternatum Sw.
Syn. 1755.
1768.
1171.
1784.
1788.
1789.
1800.
1800
1803.
1809.
1809.
1810.
1825.
1826.
1843.
1843.
1845.
1846.
1859.
1863.
7. Botrychium ternatum Sw.
a) Europacum.
Osmunda Lunaria 6. Linne Flor. Suec. (1755) p. 369.
Osmunda multifida S. G. Gmelin in Comment. Acad. Petrop.
XII. (1768) p. 517 exel. icon.
Ösmunda Lunaria var. BaeckeanaLinnein Pandora et Flora
Rybyensis in Amoen. Acad. VII. (1771) p. 105.
Osmunda ternata C. P. Thunberg in Flora japon. (1784)
p- 329.
Osmunda Lunaria ß. Timm flor. Magap. Prodr. (1788) p. 200.
Osmunda matricariae Schrank, Bair. Flora (1789) II. p. 419.
Botrychium rutaceum Sw. in Schrader’s Journ. f. d. Botk.
II. Bd. (1800) p. 110 excJus. syn. et Syn. fil. (1806) p. 171
excl. syn.
et, 1806. Botrychium ternatum Swartz inSchrader’s Journ.
f. d. Botk. II. Bd. (1800) p. 141 et Synops. fil. (1806) p. 172.
Osmunda bavarica Schmid in Hoppe’s botan. Taschenb.
(1803) p. 7.
Botrychium rutaceum Sw. in Svensk Botk. Tom. VI. (1809)
tab. 372%, fie. 2.
B. rutaceum Schkuhr, Crypt. Gew. (1809) tab. 185, fig. a.
B. matricarioides Willd. Sp. pl. V. (1810) p. 62.
. matricariae Sprengel, System. IV. (1825) p- 23.
. rutaceum W ahlbg. Flor. suec. (1826) p. 681.
. rutaefolium A. Braun in Doell Rhein. Flora (1843) p. 24.
. rutaceum Roeper, z. Flora Mecklbrgs. (1843) p. 112.
. rutaceum Ruprecht, Beiträge III. (1845) p. 33.
. Breyniü E. Fries, Summa Vegetab. (1846) p. 252.
. silesiacum Kirschleger, Flore d’Alsace (1855) p. 401.
B. Baeckeanum Brockmüller, Archiv, Ver. Freunde d.
Naturg. in Mecklbrg. (1863) p. 170.
uhr
Botrychiorum Monographia. 447
b) Australasiaticum.
1784. Osmunda ternata C. P. Thunberg, flora japon. (1784) p.
329, tab. 32.
1800 et 1806 ‚Botrychium ternatum Sw. in Schrad. Journ. II. Bd.
(1800) p. 111 et Syn. fil. (1806) p. 172.
1810. Botrychium australe R. Brown, Prodr. Flor. Nov. Holl.
(1810) p- 164.
1825. B. silaifolium Presl, Relig. Haenk. (1825, fasc. I. p. 76.
1842. B. decompositum Mart. et Gal. in Nouv. Mem. Brux. XV.
(1842) p. 15, tab. I. — Fee Catal. method. Foug. Mexig.
(1857) p- 43.
1848. B. ternatum Kunze Botan. Ztg. (1848) p. 491 et 1850 in
Farnkr. color. Abbild. p. 51, tab. 121.
1854. B. subbifoliatum Brackr., U. St. Expl. Exp. (1854) p. 317,
tab. 44, fig. 2.
1859. B. millefolium Hochst., pl. Novae Zeeland Nr. 96.
1860. BD. virginianum Hooker, Flora Tasman. II. (1860) p. 154,
tab. 169.
1864. B. erosum Milde in Botan. Ztg. (1864) N. 15, p. 102.
ce) Americanum.
1796. Osmunda biternat« Lam. Eneyel. Tom. IV. (1796) p. 650.
1803. Botrypus lunarioides Michx, Flor. Amer. bor. T. II. (1803)
p- 27h.
1804. Botrychium disseetum Sprengel, Anleitg. III. Bd. (1804)
p- 172.
1806. BD. lunarioides Sw., syn. fil. (1806) Syn- p. 172.
1809. B. lunarioides Schkuhr, Crypt. Gew. tab. 157.
1810. B. fumarioides Willd. Sp. pl. V. (1810) p. 63 et
B. obligquum Willd., 1. c. et
B. dissectum Willd. ]l. c. p. 64.
1816. Osmunda obligua Lam. Encyel. Suppl. IV. (1816) p. 233 et
O. dissecta Lam., 1. e.
1816. Botrychium disseetum Pursch, Fl. Amer. sept. II. (1816)
p- 656 et B. obligquum et B. fumarioides Pursch, 1. ce. p.
655. — Botrypus disseetus Pursch, herb. teste Moore.
1825. Botrychium Fumariae Sprengel, System. IV. (1825) p. 23.
1827. Botrychium cuneatum Desv., Prodrom. in Annal. Linn.
Paris. VI. (1827) p. 195.
Diagnosis.
Tota planta 2—12%“ alta earnosa plus minusve hirsuta. Lamina ste-
rilis longe petiolata rhizomati approximata basilaris late d
19
148 Dr. J. Milde:
quadripinnatisecta, segmenta secundaria catadroma, segmenta primaria,
plerumque etiam secundaria interdum etiam tertiaria petiolata; segmenta
ultima e basi inaequali, rarius aequali, rotundatae 1. ovales et oblongae
vel ovatae integerrimae, repandulae, crenatae ]. dentatae, denique inter-
dum vario modo incisae 1. dissectae.
Nervatio Cyclopteridis 1. Sphenopteridis.
Panicula bi-quadripinnatisecta e petiolo laminae sterilis oriunda.
Ganze Pflanze 2—12“ hoch, fleischig, mehr oder minder haarig.
Sterile Spreite lang gestielt dem Rhizome genähert, grundständig, breit-
deltaförmig, zwei- bis vierfach fiederschnittig, secundäre Abschnitte ca-
tadrom, die primären, meist auch die secundären, bisweilen auch die ter-
tiären gestielt. Abschnitte letzter Ordnung aus meist ungleicher Basis
rundlich oder oval bis länglich oder eiförmig, ganzrandig, geschweift oder
gekerbt bis gezähnt, endlich auch auf verschiedene Weise eingeschnitten.
Aderung die der Cyelopteris oder Sphenopteris. Rispe 2— Afach fieder-
schnittig aus dem Stiele der sterilen Spreite entspringend.
A) Europaeum.
Tota planta 2—12“” alta. Lamina sterilis subbi-tripinnatisecta, seg-
menta secundaria complura sensim cum segmenti apice confluentia,
segmenta ultimi ordinis e basi inaequali, inferiore latius et profundius
cordata, superiore levius rotundata ]. subtruncata ovalia et ovato-rotun-
data margine parce et grosse crenata ]. integerrima.
Nervyatio Cyclopteridis.
Panicula bi-tripinnatisecta e petiolo laminae sterilis oriunda.
Ganze Pflanze Q2—12% hoch. Sterile Spreite fast doppelt bis 3fach-
fiederschnittig; secundäre Abschnitte zahlreich, allmählig mit der Spitze
des Abschnittes 1. O. zusammenfliessend, Abschnitte letzter Ordnung aus
ungleicher, unten breit und tief herzförmiger oben ausgerandeter oder
fast gestutzter Basis oval oder eirundlich, am Rande fast ganz oder spar-
sam und gross gekerbt.
Aderung die der COyelopteris.
Rispe 2—3fach fiederschnittig, aus dem Stiele der sterilen Spreite
entspringend.
Vorkommen des Botrychium ternatum.
Europa. Asien. Nordamerika. Australien.
Vorkommen der var. europaeum.
Scandinavia. Heden am unteren Lule& (Wichura). Lycksele Lapp.
umens (Ängström). — Pitea (Hakanson) Koddis; Karesuando Lappo-
niae (Laestadius); Furudahl Dalecarliae (Clason). — Pajala (Lae-
stadius); Albo in paroec. Kulltorp Smolandiae. Septbr. (E. Fries);
Medelpad. Sättna (Ängström).
Botrychiorum Monographia, 149
Norvegia. Saltdalen (Sommerfelt); Christiania (Moe); Gudbrands-
dalen 3500‘.
Livonia. Riga. — Dorpat. — Curonia. — Lithuania.
Fennia. Petropoli in monticulis muscosis insulae Basilii (herb. Willd.)
Lissino (Graff).
Archangel. — Varsovia. — Moskau. — Ueraina: Charkow. Trze-
bieslawice, Kreis Olkusz in Polen.
Galizien. Zawadow (Hölzel). Holosko bei Lemberg.
Mecklenburg. Dargun; in den Dünen bei Warnemünde; Fischland.
Pommern. Stettin.
Preussen. Memel, Tilsit, Thorn, Stuhm, Danzig, Rosenberg; Wisz-
niewo bei Löbau, Marienwerder.
Mark Brandenburg. — Lausitz.
Gesundbrunnen bei Berlin, Schwiebus, Driesen.
Schlesien. Garsuche bei Ohlau, Oppeln, Radoscher und Wroniner
Wald; zwischen Wierspel und Friedland in Oberschlesien; Dombrowka
Klein-Althammer bei Slavencitz, Falkenberg. Mährisches Gesenke: An
vielen Orten, z. B. um Gräfenberg, Freiwaldau, Reiwiesen, Einsiedel und
Uhustein; am Fusse der Sonnenkoppe; Lisss Hora und Mohelnitzer
Jägerhaus. Dicht am Fusse des Glätzer Schneeberges auf Landecker
Seite. Auf dem Stritt bei Schömberg, bei Waldenburg und Friedland;
Charlottenbrunn, Innaboden im Aupagrunde, Buchberg im Isergebirge.
Zwischen Aslau und Modlau bei Bunzlau.
Böhmen. Klostergrad bei Teplitz. Rollberg bei Niemes. Reichenberg
im Bunzlauer Kreise. Bei Woleschna und Pribram im Prager Kreise,
Mähren. Am Hohenstein bei Iglau; am Wege der Schweizerei des
Altvaters gegen Winkelsdorf. — Im Schleitzer Walde bei Schleitz (Ho&).
Ebersdorf bei Lobenstein im Voigtlande (Breutel).
Baiern. Zwischen Mayrhofen und Nusshausen an der Altmühl
(Schmid).
Karpathen, Siebenbürgen. Auf den Grenz-Karpathen der Comitate Zips
und Abaujvär. (Haszl.) Buchenregion der Arpaser und Kerzesorer Gebirge,
am Wege zur Fromoasze oberhalb Resinar. 3—4000‘ in Siebenb. (Schur).
Oesterreich. Pottenstein in Niederösterreich.
Südtirol und Salzburg. (Rudolphi.) Bachergebirge in Südsteiermark;
in der Satnitz bei Klagenfurt. — Kolben bei Ebendorf.
Gallia. Vogesi, vallee de Münster, sur les hauteurs du Rothe-Rück
(Kirschleger); Hoheneck, Ballon de Sultz. Chamounix ad 1060 metr.
(Pay.ot).
Asia,
Kamtschatka (Vesenmeyer); prope stationem Kruglasa (Turcz).
Assikas (Fischer). Sıbiria orientalis ad Lenam flum. (Gmel.) Davuria
ad flum. Dschida (Turcz).
150 Dr. J. Milde:
Japonia (Maxim.): Arigawa Bai von Hakodate, auf sandiger Wiese.
Jesro. Sonnige, grasige Abhänge bei 1000. -- Yokohama auf hoher,
trockener Fläche mit Dupleurum, Patrinia, Hypericum; Nagasaki Crypto-
meria-Wald.
America boreale.
Neufoundland (De la Pylaie 1826).
Exsiccata,
Rabenh, 80. — Fries, herb. norm. Ill. 99. — Sieber herb. austr.
398. Tauch, herb. bohem. 1835. — Günther et Grab. Centur. plant.
Siles. XII. Nr. 141. — Herbar. flor. Ingr. 831.
Icon.
Svensk, Botk. Vol. VI. tab. 372. — Breyn, Cent. I. tab. 95. —
Schkur, tab. 155 a. — Sturm 6. — Morison, plant. hist. 1715. fig. 26,
tab. 5. — Nova Acta, Vol. I. — Milde, Noy. Act. Vol. XXV. F. II. Tab.
53, fig. 197— 200, Taf. 55, fig. 9.
Variationes.
a. campestris. Planta denique 10—12” alta, panicula longe pedun-
culata.
Pflanze zuletzt 10—12‘ hoch, Rispe sehr lang gestielt.
ß. montana. Planta multo humilior, panicula brevius pedunculata,
laminam sterilem paulum superante.
Pflanze viel niedriger, Rispe kürzer gestielt, die sterile Spreite
nur wenig überragend.
Messungen.
Sterile Spreite
Ganze Pflanze Stiel der sterilen Segmente letzter
hoch Spreite lang reif Ordnung
9 32 Ka Bun kpaarig
2 N x 3,
a gi gu 82 104 2iny
2 6 07 19 Ba
12“ 3. Bang Bra aa
Frucht fehlt Au 44 zembaui BR
5 Ir a BURN Bar,
a IE I N TH A
6“ 2. 2 arönap 3
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Dem 6.n ER ya gu ya ya a
SEN BNERSUU a 34 BR
aus al 6 6 Br
Botrychiorum Monographia. 151
Beschreibung. Tab. VIII, 4.
Das Rhizom fand ich durchgängig sehr verkürzt, aber mit sehr
kräftigen, langen und stets ästigen Wurzeln besetzt. Die Länge des ge-
meinsamen Blattstieles bis zu der Stelle, wo sich Stiel der Fruchtrispe
und Stiel der sterilen Spreite von einander trennen, variirt von 5‘ bis
1. 40°; immer aber steht die langgestielte sterile Spreite weit unterhalb
der Mitte der ganzen Pflanze und ist dem Rhizome genähert. Dieser un-
tere Theil der Pflanze ist gern röthlich oder gelbröthlich gefärbt; die
unterste Basis des gemeinsamen Blattstieles ist ringsum geschlossen.
Die Knospenlage ist folgende. So auffallend es scheinen mag,
so ist dieselbe doch von der bei DB. Lunaria kaum verschieden. Der ge-
meinsame Blattstiel sammt der sterilen Spreite sind ganz aufrecht und
nur die äusserste Spitze der letzteren hakenförmig über die kürzere
Rispe herabgekrümmt, welche letztere gleichfalls mit ihrer Spitze ab-
wärts gebogen ist. An sich entfaltenden Exemplaren sieht man aber
deutlich, wie die Fruchtrispe nicht nur herabgekrümmt, sondern sogar
ein wenig aufwärts gebogen erscheint. Die Knospe für das nächste Jahr
ist ganz haarig, für das zweitfolgende Jahr kahl.
Während der gemeinsame Blattstiel stets drehrund erscheint, ist
der Stiel der sterilen Spreite mit einer flacheren gerippten Ventralfläche
und einer halbkreisförmigen Dorsalfläche versehen, immer aber ist der
Stiel der sterilen Spreite dem Stiele der zugehörigen Fruchtrispe an-
gewachsen (sit venia verbo), d. h. nie verläuft der Stiel einer sterilen
Spreite scheidenförmig an dem Stiele der zugehörigen Fruchtrispe bis
zum Rhizome hinab.
Ueber die hierauf bezüglichen Verhältnisse herrschte bis heute
noch manche Ungewissheit, und wir sind Röper zu grossem Danke
verpflichtet, welcher auf’s Neue die Untersuchung dieser Verhältnisse
angeregt hat.
Da ich durch ein sehr reichliches Material und in Folge wieder-
holter Untersuchungen über alle fraglichen Punkte Aufschluss zu geben
im Stande bin, so will ich hier die verschiedenen Vorkommnisse der Reihe
nach vorführen.
1. Es finden sich, obwohl selten, zuweilen auch grosse Exemplare,
welche zwar eine sterile Spreite, aber keine Fruchtrispe, selbst nicht im
verkümmerten Zustande besitzen. Dann zeigt der Blattstiel bis an seinen
Grund eine deutliche Ventral- und Dorsalfläche, selbst ganz am Grunde
ist er nicht drehrund.
2. Der häufigste Fall ist der vorhin beschriebene, wo eine dem
Rhizome genäherte sterile Spreite mit ihrem Blattstiele aus dem Stiele
der Fruchtrispe entspringt.
152 Dr. J Milde:
3. Ist noch eine zweite sterile Spreite auf demselben Rhizome
sitzend vorhanden, dann verläuft diese mit ihrem scheidenförmig geöfl-
neten Blattstiele in das Rhizom und zeigt überdiess durch ihre gelbe
Farbe an, dass sie aus der vorangegangenen Vegetationsperiode stammt.
Die scheidige Basis des Blattstieles hat natürlich darin ihren Grund,
dass die Knospe, aus welcher das heurige Individuum hervorgegangen,
bei ihrer Entwickelung die Blattstielbasis des vorjährigen Blattes spren-
gen und somit zu einer Scheide umwandeln musste.
4. Folgender Fall ist sehr selten. Durch irgend welche äusser&
Unfälle ist die heurige sterile Spreite vernichtet worden, während die
Fruchtrispe und die vorjährige sterile Spreite geblieben sind; dann trägt
das Rhizom auch nur eine sterile Spreite, die aber, scheinbar gegen die
Natur der Pflanze, scheidenförmig den Stiel der Fruchtrispe an seinem
Grunde umschliesst. Farbe und sonstige Verhältnisse belehren uns jedoch,
dass diese sterile Spreite der vorigen Vegetationsperiode angehört und
daher scheidig verlaufen muss.
5. Die vorjährige sterile Spreite ist am Beginne der diessjährigen
Vegetationsperiode oft noch vorhanden; es entwickelt sich in diesem
Jahre nur eine sterile Spreite ohne Fruchtrispe; mehrere Wochen später
bricht aber aus dem Schoosse des Blattstieles dieser Spreite noch das
eigentlich für das nächste Jahr bestimmte, von einer sterilen Spreite
und einer Fruchtrispe gebildete Individuum hervor. Dass dieser Fall
wirklich vorkommt, davon liegen Beweise vor. Die drei sterilen Spreiten
gehören somit eigentlich drei verschiedenen Vegetationsperioden an.
6. Weit häufiger aber ist der Fall, wo aus dem Schoosse eines von
Spreite und Fruchtrispe gebildeten Individuums noch in demselben Jahre
ein zweites gleiches Individuum hervorbricht. Farbe und Entwickelungs-
zustand beider Individuen sind hier stets so verschieden, dass man deutlich
sieht, wie das Individuum, welches sich offenbar zuerst entwickelt haben
muss, in der That auch in seiner Entwickelung viel weiter vorgeschritten
ist, wie das, welches vielleicht zwei Monate später aus dem Schoosse
jenes hervorgebrochen ist. Derselbe Fall wurde von mir an B. boreale,
B. Lunaria und B. matricariaefolium beobachtet.
7. Weit seltener ist ein bei DB. Lunaria häufiger Fall, wo das Rhi-
zom sich gabelt und jede Gabel ein vollständiges Individuum trägt.
Was die Zahl der Fruchtrispen anlangt, so ist eine Abweichung
von der Einzahl sehr selten.
4. Ich besitze drei Exemplare, wo ausser der normalen Fruchtrispe,
3—3 Linien entfernt, aus der Rippe des sterilen Blattstieles noch eine
zweite, ein wenig kleinere entspringt.
%. Ein Exemplar besitzt drei Fruchtrispen. Die zwei höher gestell-
ten sind etwas kleiner als die tiefer gestellte Hauptrispe. Erstere ent-
Botrychiorum Monographia. 153
springen seitlich aus dem Blattstiele der sterilen Spreite und stehen
einander gegenüber. Offenbar sind sie als die metamorphosirten 2 unter-
sten Segmente der sterilen Spreite zu betrachten.
Die sterile Spreite ist dickfleischig, blass- bis gelblichgrün, an
den Spindeln mehr oder minder haarig, ihre Gestalt ist breit-dreieckig,
stumpf, fast stets breiter als lang und geht aus dem einfach- bis dop-
pelt-fiederschnittigen Zustande allmählig in den gedreiten über, wo also
die ganze sterile Spreite in zwei seitliche und einen Mitteltheil zerfallen,
die alle drei gleich gross sind.
Was nun die Architektonik anlangt, so konnte ich die Cata-
dromie bis in die Abschnitte 4. Ordnung verfolgen, das unterste Paar
Segmente 1. O. ist stets von allen das längste. Ferner ist das unterste
Segment 2.0. sowohl in der oberen Hälfte, wie in der unteren des Seg-
mentes 4. O. länger als das folgende und charakteristisch für diese europ.
Form ist es, dass die Segmente aller Ordnungen nicht plötzlich unter-
einander verschmelzen, sondern allmählig an Grösse abnehmen.
Je nach der Zusammensetzung der Spreite sind schon die Abschnitte
2. O. sitzend oder noch die 3. O. gestielt, die Abschnitte 1. O. sind stets
langgestielt, nach der Blattspitze hin werden die Stiele immer kürzer
und die zuletzt sitzenden Segmente verschmelzen endlich untereinander.
Die Abschnitte letzter Ordnung sind stets am Grunde ungleich ent-
wickelt, oberwärts gewöhnlich fast gestutzt oder leicht gerundet, unter-
wärts herzförmig und abgerundet, überdiess rundlich, oval oder eiförmig
und am Rande meist ungezähnt oder nur schwach gekerbt.
Die Aderung ist stets die der Cyclopteris, eine Mittelvene fehlt
also den Abschnitten letzter Ordnung, die Hauptvene zertheilt sich bei
ihrem Eintritt in das Segment letzter Ordnung fächerförmig, die einzel-
nen Venen gabeln sich wiederholt bis 5mal.
Sehr selten erscheint bei uns eine Form, deren sterile Spreite meist
1“ 3“ breit und 12“ lang, dabei doppelfiederschnittig ist. Sie besitzt nur
3 Paare Abschnitte 4. O. und an ihrem Grunde kaum 2 Paare Abschnitte
2. O., die sich durch auffallende Breite auszeichnen, sie sind nämlich bis
4 breit und 5° lang.
Die Rispe überragt allermeist die sterile Spreite, ist langgestielt
und %2—3fach-fiederschnittig. Die Sporangien gelb bis bräunlich.
Anatomisches. Morphologisches.
Die Haare sind denen der übrigen behaarten Arten ganz gleich
gebildet, ausserordentlich hinfillig, und so erscheint die Spreite oft kahl,
während sie in der That behaart war.
Bd, XIX. Abhandl. 20
154 Dr. J. Milde: .
Das Verhalten der Leitbündel ist von dem bei B. Lunaria
sehr verschieden. Der gemeinsame Blattstiel enthält in seiner ganzen
Ausdehnung nur ein sehr grosses, ringförmiges, an einer Stelle geöffnetes
Leitbündel, ebenso die Stiele der Fruchtrispe und der sterilen Spreite.
Da, wo beide noch zusammenhängen, stehen die Leitbündel beider so,
dass sie sich die geöffnete Seite zukehren. Merkwürdiger Weise zeigt
der schwächere Rispenstiel in seiner Mitte meist zwei Leitbündel, wäh-
rend der der sterilen Spreite nur ein einzelnes besitzt,
Die Blattoberseite ist ganz ohne Spaltöffnungen, aber ihre
polyedrischen, geraden Zellen sind stärker verdickt als die der Unter-
seite. Die Spaltöffnungen der Blattunterseite sind kaum merklich zwischen
die Nachbarzellen eingeschoben. Die Oberhautzellen beider Blattseiten
zeigen Chlorophyll und einen bald centralen, bald wandständigen Cyto-
blasten.
Die Wurzeln des Rhizoms zeigen ein ausserordentlich lockeres
Gewebe. Das centrale Gefässbündel besitzt drei radial geordnete oder
einen zusammenhängenden 3schenkeligen Holzkörper.
Der Holzkörper des Rhizoms ist ringförmig, an einer Stelle geöffnet.
Die Gefässzellen, aus denen derselbe besteht, sind ausgezeichnet deutlich
reihenförmig angeordnet und 10 Lagen breit. Das Amylum besteht aus
sehr kleinen kugeligen Körnchen. Die Sporen sind dicht mit anastomo-
sirenden Leisten bedeckt.
Geschichte.
Die europäische Form des B. ternatum Sw. tritt bei Linne schon
im Hortus Cliffortianus 1737, p. 472%, No. 2 als Osmunda frondibus duabus
decompositis, foliolis lanceolatis, laciniatis mit der Bemerkung auf: An
sola varietas praecedentis? Beschrieben hat Linne die Pflanze hier
ebenso wenig, wie an irgend einem anderen Orte, der Name Baeckeanum
fehlt hier ganz und tritt erst in der 1771 ausgegebenen Pandora et Flora,
Rybyensis (von D. H, Söderberg, enthalten im 8. Bande der Amoneit.
academ. 4786 p. 105) auf, wo in einer Anmerkung zu Osmunda Lunaria
nur die wenigen Worte sich finden: „varietas Beckaeana (sic!) in Haest-
hagen semel lecta“, und in der Flora Suecica (1755) p. 369 als Osmunda
Lunaria ö. filicula sive Adiantum foliis inferioribus coriandri, ceteris
rutae murariae vel fumariae. Moris hist. 3. p. 585 s. 14 t. 5. F. 26. ©.
ab Baeck (sic!) lecta, praeside regii collegii medieci.
Der Name Baeckeanum fehlt auch hier. Wenn also behauptet wird,
Linne habe die Pflanze beschrieben und unter dem Namen BDaeckeanum
als eigene Art in die Wissenschaft eingeführt, so ist diess einfach nicht
wahr, und es lag mithin für die Aufstellung eines Botrychium Baeckeanum
nicht der geringste Grund vor. Im Hortus Cliffortianus allem wird die
Pflanze als Art behandelt, aber ohne Speciesnamen vorgeführt.
Botrychiorum Monographia. 155
Im Jahre 1789 tritt unsere Pflanze im 2. Bande von Schrank’s
Baierische Flora, p. 419 als Osmunda Matricariae mit der ungenügenden
Diagnose auf:
Die Blätter gefiedert; die Blättchen eiförmig, gekerbt; der Blüten-
stiel eine Fortsetzung des Stengels. In Schwaben zu Hause.
O0. Swartz führt in seinen Genera et Species Filicum (in Schra-
der’s Journal f. d. Botk. II. Bd. 1800, 1804) p. 140. unsere Pflanze als
Botrychium rutaceum, frondibus subsolitariis bipinnatis, pinnis ovatis ineisis
auf und als Synonym sogar ganz richtig Osmunda Matricariae;, freilich
auch ausserdem unrichtiger Weise, die ganz davon verschiedene Osmunda
lanceolata Gmel. Dass aber O. Swartz unter seinem B. rutaceum wirk-
lich unsere Pflanze verstanden habe, beweist die vortreffliche Abbildung,
welche er im VI. Bande (1809) der Svensk Botanik auf Tab. 372 von
seinem B. rutaceum gibt. Nach Ängström (Botan. Notis. 1854, p. 71)
enthält auch O. Swartz’s Herbar unter B. rutaceum nur unser B.
ternatum.
In Schrader’s Journal 1. c. führt ©. Swartz,p. 114 auch die
Japanische Form unserer Pflanze als B. ternatum auf und zwar schon
hier mit einer von der seines .B. rutaceum wenig verschiedenen Diagnose:
B. ternatum fronde bipartita, supradecomposita pinnulis ineiso serratis,
spica pinnata.
Im botanischen Taschenbuche auf das Jahr 1803 von H. Hoppe
finden wir von p. 1—25 eine eingehende, ausgezeichnete Beschreibung
unserer Pflanze von P. Prior R. Schmid in Weltenburg. Derselbe fand
B. ternatum 9 Stunden oberhalb Kellheim bei Nusshausen, einem kleinen
Dörfchen an der Altmühl Mitte September 1798 und unterwarf dasselbe
einer genauen Untersuchung. H. Hoppe lieferte in F. Sturm’s Deutsch-
lands Flora XXIV, 4 unter dem Namen Osmurda Matricariae Schrank
nach diesen Exemplaren eine gute Abbildung und kurze Beschreibung.
Schmid konnte seine Pflanze nicht mit Sicherheit bestimmen und
nannte sie desshalb Osmunda bavarica 1. c. p. 7: Racemis lateralibus,
subtripinnatis decumbentibus; caule frondegue villosulis. In silyarum locis
aprieis prope Weltenburg, Keistorf et Pointen.
Schmid hebt besonders die Behaarung hervor, die stets vorhanden
sei, wenn sie auch im Alter zu fehlen scheine,
Spreiten ohne Fruchtrispe fand er scheidenförmig in’s Rhizom ver-
laufend; überhaupt, sagt er, ist zu merken, dass, wenn mehr als nur
ein Blatt zugegen ist, die übrigen fast durchgehends als Ueberbleibsel
des vorigen Jahres mögen angesehen werden. Zwei Fruchtrispen an dem
nämlichen sterilen Blatte, in Eutfernungen von 2—3 Linien von einander,
ist nichts Seltenes; in diesem Falle ist gewöhnlich die untere die
stärkere.
230 ”*
156 Dr. J. Milde:
Diese schöne Arbeit blieb aber in der Folgezeit fast ganz unbe-
achtet, nach Schkur bildet in seinen cryptogamischen Gewächsen (1809)
unsere Pflanze mit B. matricariaefolium A. Braun auf Tab. 155 als 2.
rutaceum ab; er lässt es unentschieden, ob beide Pflanzen zu einander
gehören; auch K. Sprenge vermengt in seiner Anleitung zur Kennt-
niss der Gewächse, Bd. 3 (1804) p. 172 beide Arten, während er es in
seinem System. IV. (1825) p. 23 als Botrychium Matricariae unter-
scheidet.
Wahlenberg folgt in seiner Flora Suecica II. (1826) p. 681 O.
Swartz und unterscheidet unsere Pflanze als 3. rutaceum foliis ad basin
caulis petiolatis ternato-bipinnatis; foliolis oblongis obtusis repandis.
4843 tritt zum ersten Male der Name 2. rutaefolium A. Braun in
Döll’s Rhein. Flora, p. 24 auf.
Röper unterscheidet dagegen die Pflanze wieder als B. rutaceum
in seinem Werke: Zur Flora Mecklenburgs, 1. Theil (1843) p. 142. Hier
ist Röper noch in Ungewissheit über die Zahl der sterilen Blätter.
Die in der Folge aufgestellten neuen Bezeichnungen für unsere
Pflanze, nämlich als
B. Breynii Fries, Summa Veget. (1846) p. 252,
B. silesiacum Kirschleg., Flor. Alsac. (1855) p. 401,
B. Baeckeanum Brockm., Arch. Ver. Freund. Naturg. Mecklbrg.
(1863) p- 170
sind mit keinen weiteren Bereicherungen der Kenntniss unserer Art
verknüpft.
Dagegen muss auf eine wichtige Arbeit hier nochmals verwiesen
werden, nämlich auf Röper’s Aufsätze in der botan. Zeitg. 1859, nament-
lich was B. ternatum betrifft, auf p. 15. Röper beobachtete, dass die
Knospe für das nächste Jahr bereits eine dichte Behaarung zeigt, wäh-
rend die für die nächstfolgenden Jahre ganz kahl sind. Er beschreibt
die Grössenverhältnisse, die Knospenlage und bestreitet das Vorkommen
von mehr als 1 diessjährigen sterilen Blatte.
B) Australasiaticum. T. VIII, 8.
Tota planta 1%,‘ et humilior, laciniae ]. segmenta ultimi ordinis
sensim decrescentia complura, e basi inferne rotundata superne erecta
l. truncata ovata, oblonga obtusa 1. rhomboidea margine dense crenulata,
dentata 1. in lacinulas lineares dissecta. Neryatio Cyelopteridis 1,
Sphenopteridis.
Ganze Pflanze 1%, Fuss oder niedriger, Lacinien oder Abschnitte
letzter Ordnung allmählig abnehmend, mehrzählig, aus unterwärts
gerundeter, oberwärts aufrechter oder gestutzter Basis eiförmig bis
Botrychiorum Monographia. 157
länglich oder rhombisch, am Rande dieht gekerbt oder gezähnt oder in
lineale Läppchen zerschnitten.
Aderung die von Cyelopteris oder Siphenopteris.
a. vulgare.
Syn. 1784. Osmunda ternata C. P. Thrbg. 1. e.
1800. Botrychium ternatum Sw. — Kunze. |. c.
1810. B. australe R. Brown. |]. c.
1825. B. silaifolium Presl.]. e.
1842. B. decompositum Mart. et Gal.|. ce.
1354. B. subbifoliatum Brackr.]. c.
1860. B. virginianum Hooker. |. ce.
Laciniae l. segmenta ultima ovata ]. ovato-oblonga obtusa, dense
erenata.
Lappen oder Abschnitte letzter Ordnung eiförmig bis eiförmig-
länglich, dicht gekerbt.
Australia. Amer. bor. et Mex. Japonia.
Ein japanisches Exemplar besass 2 von einander getrennte Frucht-
rispen an demselben Blattstiele.
Forma suhbifoliata.
Syn. B. subbifoliatum Brackr. 1. c. (185%).
In eodem stipite duo discreta petiolata segmenta sterilia unilate-
ralıa sessilia.
An demselben Stiele sitzen zwei getrennte sterile, gestielte Ab-
schnitte auf derselben Seite.
Insul. Sandvic. (Brackenridge.)
ß. dentatum.
Laciniae ovato-rotundatae 1. oblongae margine dentibus numerosis
ineurvis acutis et rectis instructa.
Tota planta 1’ 5” alta.
Lappen eirundlich oder rundlich, am Rande dicht mit gekrümmten
und geraden spitzen Zähnen.
Ganze Pflanze bis 1° 5“ hoch.
Japonia.
y. erosum.
Syn. B. erosum Milde I. c.
Laeiniae (segmenta IV. ord.) e basi late cuneata rhomboideae
acutae, margine eroso-dentatae, dentibus inaequalibus instructae.
Lappen (Abschnitte 4. O.) aus breitkeiliger Basis rhombisch spitz,
am Rande ausgebissen gezähnt, Zähne ungleich,
Auckland (Hay).
158 Dr. J. Milde:
ö. millefolium. T. VII, 3.
Syn. B. millefoium Hochst. |. ce.
Segmenta ultima in lacinias lineales neryum singulum excipientes
dissecta.
Abschnitte letzter Ordnung in lineale, einen einzelnen Nerv aufneh-
mende Zipfel zerschnitten.
Neu-Seeland, Tikitapu-See.
Vorkommen der var. australasiaticum,
Australia. South-eastern Australia. — Sidney. — Newcastle Hun-
ters River. (Hügel.) A tractu Mount Lofty Range usque ad eirculum
capricornu Australiae orient. e. gr. cacumine montis Archer. (Thoze)]).
In pratis alpinis 4000° Maroka.
Neu-Seeland. Waikato. Waipa. Pirongia. (Hochstetter.no. 95, 1859.)
Vandiemensland (Bauer). — Hawai et Maui Ins. Sandvie. (Brackr.)
Japonica. Arigowa-Bai von Hakadate; Jesro im schattigen Gebüsch
und im Cryptomeria-Walde; Yokohama. (Wichura. Maxim.)
Mons Sheopaae Napuliae et Kamaon in mont. Himalayae —
Sikkim. Gassing to Ratong River. (T. Anderson, no. 441% Herbarıum
Sikkimense.)
America bor. Nootka-Sund in litore occid. Amer. sub 50° lat. bor.
Mexico. Serro Colorado (Schiede).
Orizaba a 1500 metr. (Gal. Nr. 6452).
Sa. Andres Chalchicomula pres d’Orizaba a 2700 metr. (W.
Schaffner Nr. 109).
Exsiccata.
Sieber, flora mixta 266.
Icon.
Brackridg. U. S. Expl. Exped. tab. 44 (B. subbifol.) — Kunze,
Farnkr. color. Abbildg. II. Bd. 3. Lief. Tab, 121. (B. ternatum.) —
Thunbg. fl. jap. tab. 32. (Osmunda ternata.) — Hooker, Flora Tasman.
tab. 469 sub B. virgin. — Nouv. Mem. Acad. Bruxell. XV. (1842) tab. I.
(B. decompositum.)
Botrychiorum Monographia. 159
Messungen.
ee en nn m
\ } terile Spreite
Stiel der sterilen > p Segmente letzter
Ganze Pflanze
Spee lang breit Ouduung
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te mg,“ a2 Ba le
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ga 2 eu ng Brölrgug Apaarig
13% 3” DB aa a
4
Beschreibung.
Die Subspecies B. australe zeichnet sich meist durch die bedeuten-
den Grössenverhältnisse und stets durch die zahlreichen Zähne der Ab-
schnitte von der europäischen Pflanze aus. Der Stiel der sterilen Spreite
variirt an Länge ausserordentlich. Die Spreite selbst erscheint zuletzt
fast 5eckig. Diese Gestalt entsteht dadurch, dass nicht nur die untersten
Segmente 1. O. ausgebreitet und von allen als die längsten erscheinen,
sondern dass auch die untersten Segmente 2. O. bedeutend vorgezogen
sind; letztere bilden die 2 untersten, die Spitzen der untersten Segmente
1. ©. die zwei mittelsten Kanten und das Ende der sterilen Spreite die
fünfte. Bei kräftig entwickelten Pflanzen sind die Segmente der 3 ersten
Ordnungen gestielt und bisweilen sind selbst die 4. Ordnung am Grunde
fast ganz frei. Wie die Textur der Spreite, die ich bald fleischig, bald
starr, aber auch ganz dünnhäutig (so an japanischen Exemplaren) fand,
so variirt auch ausserordentlich die Bildung des Randes der Abschnitte;
bald ist derselbe dicht gekerbt, bald dicht gezähnt und die Zähne bald
breit und spitz, bald lang und spitz, bald gerade, bald gekrümmt. Die
auffallendste Form ist die, wo die Segmente letzter Ordnung in lineale
Zipfel zerschnitten erscheinen, das B. millefolium Hochstetter. Trotz
des fremdartigen Habitus halte ich diese Pflanze doch nur für eine Form
des B. ternatum, welche in dem 2. dissectum Sprengel ihr Seitenstück
in Amerika besitzt.
Von besonderem morphologischen Interesse ist die Form subbifolia-
tum. Einen Zoll oberhalb vom Rhizome geht die erste langgestielte sterile
Spreite ab und über zwei Zoll höher und zwar nach derselben Seite löst
sich eine zweite sterile Spreite ab.
160 Dr. J. Milde:
Geschichte.
Die Form des tropischen und subtropischen Asiens und Australiens
wurde zuesst von C. P. Thunberg in dessen Flora japonica (1784) p. 329
als Osmunda ternata scapo caulino solitario, fronde tripartita supra-
decomposita unterschieden; er sammelte die Pflanze im October und No-
vember um Nagasaki. Ich habe das Originalexemplar des Universitäts-
Herbarii in Upsala gesehen. Thunberg gibt auf Tab. 3% eine nicht
gerade instructive Abbildung von einem Exemplare, dem meines Erach-
tens nach das unterste Segment A. O. rechts fehlt. In der Beschreibung
nennt Thunberg die „pinnae et pinnulae ineisae, temuissime serratae.“
O0. Swartz gründete hierauf sein Botrychium ternatum (Schra-
der’s Journ. f. d. Botk. II. Bd. 1800, 1801, p. 114 et Synops. filie. 1806,
p. 172): Fronde bipartita supradecomposita, pinnulis ineiso-serratis, spica
pinnata.
Wie wir sehen, nennt Thunberg das sterile Blatt tripartita,
O0. Swartz bipartita. Thunberg’s Bezeichnung ist unzweifelhaft die
richtigere, O. Swartz hat sich nur durch den Augenschein leiten lassen.
R. Brown stellt in seinem Prodromus Florae Nova Hollandiae Vol.
T. (1810) p. 164 ein B. australe scapo subradicali fronde ternata, foliolis
bipinnatis pinnulis confluentibus incisis (Insul. Van Diemen) auf, welches
mit dem vorigen vollkommen zusammenfällt. Der Name ternatum ist von
allen Namen, welche die besprochene Art erhalten hat, bei weitem der
älteste und muss daher allen anderen vorgezogen werden.
Einen dritten Namen erhält unsere Form von Presl in seinen
Reliquiae Haenkeanae (1825) fasc. I. p. 76: Botrychium silaifolium fronde
radicali tripinnata, pinnis primariis secundariisque petiolatis, pinnulis
subsessilibus oyatis, erenato-dentatis, inferioribus sublobatis, scapo nudo,
panicula coaretata. Hab. Nootka-Sund. Der Nootka-Sund oder der Mul-
grav’sche Archipel liegt unter dem 50° nördl. Breite auf der Westküste
Nordamerika’s.
Ich habe die Original-Exemplare gesehen und kann darnach nur
für eine Vereinigung mit B. ternatum sprechen. — Die sterile Spreite
des B. silaifolium fand ich dreifach-fiederschnittig; die Abschnitte 2%. und
3. Ordnung nehmen nach der Spitze des Fieders hin ganz allmählig ab
und verschmelzen allmählig mit der stumpflichen Spitze. Es finden 'sich
bis 5 Paare Abschnitte 3. O., die aus ungleicher Basis (unten gerundet,
oben gestutzt) ei-länglich oder oval und am Rande grob gekerkt erschei-
nen. Dieses letzte Merkmal allein weicht von B. ternatum Sw. und B.
australe R. Br. ein wenig ab.
Eine vielfach besprochene und oft verkannte Art ist Botrychium
decompositum Mart. et Gal. in Nouv. M&m. Acad. Royal. Bruxell. XV.
(1842) in Memoir. sur les Fong. Mexique. p. 15.
Botrychiorum Monographia. 161
B. decompositum. Tab. I. — Collect. Herb. Galeotti Nr. 6452.
Scapo inferne unifrondoso, fronde bipinnata, pinnulis decurrentibus,
oblongis, obtusis, denticulatis, basi ineisis, spica subtripinnata, fronde
major.
Diese Pflanze stammt aus Mexico, von Orizaba, wo sie bei 5 und
6000‘ an feuchten und schattigen Plätzen unter Basaltfelsen gesammelt
wurde. Obgleich amerikanischer Abkunft, hat sie doch die grösste Aelhın-
lichkeit mit dem australischen D. subbifoliatum, von dem sie namentlich
durch die mehr spitzen Enden der Abschnitte 4. und 2. O. abweicht.
1850 beschrieb Kunze BD. ternatum als solches in seinen Farn-
kräutern in color. Abbildg. p. 51 zum zweiten Male und gab dayon auf
Tab. 121 eine vortreffliche Abbildung nach einem von Göring in Japan
gesammelten Exemplaren, die als Muster gelten kann.
Kunze’s Diagnose ist folgende:
B. fronde sterili quinguangulata, sub-tripartito-decomposita; parti-
tionibus triangulatis, pinnulis tertiariis petiolatis, approximatis, laciniis
ovatis oblongo-lanceolatis, obtusis, apice repandulis, subdenticulatis,
venis flabellatis furcatis; fronde fertili suprabasilari, longissime stipitata,
sterilem superante, sub-tripinnata, sporangiis fusco-oliyaceis.
Nach meiner Bezeichnungsweise ist die Kunze’sche Pflanze am
Grunde 4fach gefiedert; die Catadromie der Segmente 2. und 3. Ordnung
tritt ausserordentlich schön hervor. Die Segmente 4. Ordnung würde ich
ei-länglich, stumpf, am Grunde fiedertheilig, nach der Spitze hin fieder-
lappig nennen; es lassen sich bis 4 Paare Abschnitte 5. Ordnung unter-
scheiden; diese letzten sind länglich, aber meist oval und mit Ausnahme
des Grundes überall gezähnelt.
Brackenridge stellte in der Un. St. Exploring. Expedition (1854)
p- 317 ein Botr. subbifoliatum auf und gab auf Tab. 44 davon eine aus-
gezeichnete Abbildung. Gefunden wurde diese Pflanze, welche ich in
Leipzig bei Professor Mettenius sah, auf den Sandwichs-Inseln Hawai
und Maui.
Die Diagnose 1. c. ist folgende:
B. frondibus sterilibus binis rariusve solitariis e stipite communi
tripollicari lato-ovatis basi cordatis ternatis, divisionibus petiolatis bipin-
natifidis, segmentis ovatis obtusis dentatis, spica bi-tripinnata.
Obwohl B. subbifoliatum nichts als eine Form des B. ternatum ist,
so ist sie doch durch die Anwesenheit von meist 2% sterilen Spreiten an
demselben Individuum höchst merkwürdig.
Die Spreite ist gedreit, dreifach fiederschnittig, die Abschnitte 3. O.
eiförmig, stumpflich fiederlappig-eingeschnitten, gezähnt.
Wollte man annehmen, dass die tiefer stehende sterile Spreite die
ältere sei und dass die höher stehende sammt ihrer Fruchtrispe später,
aber noch in derselben Vegetationsperiode aus der Blattstielbasis der
kd. XIX. Abhandl. Py|
126 Dr. J. Milde:
vorigen hervorgebrochen sei, so würde dieser Ansicht die Stellung der
beiden sterilen Spreiten entschieden widersprechen. Es müsste dann
nämlich die eine der andern unbedingt gegenüberstehen, was, wie oben
erwähnt, nicht der Fall ist.
In der Flora Tasmaniae II. (1860) p. 154 wird Botrychium ternatum
auf T. 169 als 2. virginianum von Hooker abgebildet und beschrieben.
B. virginianum glabrum v. pubescens, scapo subradicali fronde
trichotome divisa, segmentis bipinnatifidis, lobatis, crenatis.
In Nr. 15 der botan. Zeitung von 1864 beschrieb ich pag. 102 das
äusserste Extrem des 2. iternatum als B. erosum. Folium sterile basilare
longe petiolatum, late ovatum acutum tripinnatisectum, segmentis ter-
tiariis profunde pinnatifidis, segmenta primaria, secundaria et tertiaria
petiolata, late ovata, acuta, laciniae (segmenta 4. ordinis) e basi inte-
gerrima late cuneata rhomboideae, acutae, eroso-dentata, dentibus inae-
qualibus acutis, venae flabellatae remotae, cellulae epidermidis rectae,
non flexuosae.
Die Untersuchung eines sehr reichen, später in meine Hände ge-
langten Materiales überzeugte mich, dass auch D. erosum nichts als ein
Glied in der grossen Formenkette des B. ternatum ist.
Unter den 1859 von Dr. Hochstetter herausgegebenen australi-
schen Pflanzen finden wir unter Nr. 96 ein Botrychium millefolium,
welches offenbar die Stelle des B. dissectum in Neu-Seeland vertritt und
als das äusserste Extrem in der langen Formenreihe des B. ternatum zu
betrachten ist
C) Americanum.
Laciniae 1. segmenta ultimi ordinis eitissime cum segmento con-
fluentia paucijuga, e basi inferiore breviter rotundata, superiore cuneata
l. truncata ovato-rotundata, rarius oblonga et oblonga-lanceolata, apex
segmentorum primi ordinis longe productus, oblongo-acuminatus; rarius
segmenta ultima complura basi aequali reniformi-rotundata, dense crenata.
Abschnitte letzter Ordnung oder Lappen schnell mit dem zugehö-
rigen Segmente verschmelzend, minderzählig, aus unterwärts kurz gerun-
deter, oberwärts keiliger oder gestutzter Basis eirundlich, seltener läng-
lich oder länglich-lanzettförmig, die Spitzen der Abschnitte 4. O. lang
ausgezogen, länglich zugespitzt ; seltener die Abschnitte letzter Ordnung
mehrzählig aus symmetrischer Basis nierenförmig-rundlich, dicht gekerbt.
c. Zunarioides. T. VII, 12.
Syn. 1796. Osmunda biternata Lam. ]. c.
1803. Botrypus lunarioides Michx.]. c.
1806. Botrychium lunarioides Sw. |]. c.
1810. B. fumarioides Willd. |. c.
1825. B. Fumariae Sprengel l. c. excl. Syn.
Botryehiorum Monographia. 163
Tota planta 4“ alta et humilior. Lamina sterilis subtripinnatisecta;
segmenta 3. O. numerosa sensim ad apicem segmentorum 2. O. decre-
centia e basi aequali reniformi-rotundata, margine dense et manifeste
crenata, dentibus saepe emarginatis.
Ganze Pflanze 4° hoch und niedriger. Sterile Spreite fast dreifach-
fiederschnittig. Abschnitte 3. O. zahlreich, allmählig nach der Spitze des
Abschnittes 2. O. hin abnehmend aus gleichförmiger Basis nierenförmig-
rundlich, am Rande dicht und deutlich gekerbt, Zähne oft ausgerandet.
Auf Triften und in lichten Wäldern von New York bis Carolina.
(Pursch.) — Charlestown Carolinae australis. (Michx.)
Icon et Exsiccata nulla.
Diese Form schliesst sich am natürlichsten an die europäische an,
von der sie nur durch die Gestalt der Abschnitte letzter Ordnung abweicht.
Eine in die folgende übergehende Form sah ich aus Mexico, von Ehren-
berg gesammelt, im königlichen Berliner Herbar. Man findet von allen
amerikanischen Formen die var. lunarioides in den Herbarien am seltensten.
Aus Liefland sah ich ein Exemplar des D. ternatum, welches durch die
vollkommen gleichmässige Ausbildung der Basis der Abschnitte letzter
Ordnung bereits sich der var. lunarioides sehr näherte, jedoch durch den
Mangel fast aller Kerbzähne sehr abwich. Charakteristisch für die var,
lunarioides ist auch die Kleinheit der Abschnitte letzter Ordnung, die
meist nur 2° breit und 1'/, lang sind.
ß. obliguum. T. IL, 5.
Syn, 1809. Botrychium lunarioides Schkuhr. |. ce.
1810. B. obliguum Willd, 1. c.
1816. Osmunda obligqua Lam. 1. ce.
1827. Botrychium cuneatum Desv. 1. ce.
Tota planta 5— 10“ et ultrapedalis. Lamina sterilis plerumque bi-
pinnatisecta, rarius tripinnatisecta. Segmenta 1. O. late-ovata, segmenta
2. O. oblonga 1. ob!longo-lanceolata acuta 1,” et longiora pinnatipartita
laciniae plerumque 1—2 jugae cito cum segmento confluentes, e basi
maxime inaequali, inferne brevissime rotundata, superne cuneata ovales
et oblongae obtusae, varius oblongo-lanceolatae, margine densissime
crenulatae, rarıus laciniae omnino nullae, semper igitur apex segmenti
primarii Jonge productus, oblongo-acuminatus, margine dense crenatus-
Ganze Pflanze 5—10 Zoll und über 1 Fuss hoch. Sterile Spreite
meist doppelt-, seltener dreifach-fiederschnittig. Abschnitte 1. O. breit-
eiförmig, Abschnitte 2. O. länglich bis länglich-lanzettförmig spitz , 11/,‘
und länger fiedertheilig, Lappen meist 1—2paarig schnell mit dem zuge-
hörigen Abschnitte verschmelzend, aus sehr ungleicher, unten gerun-
deter, oben keiliger Basis oval, länglich, stumpf, seltener länglich lanzett-
förmig, am Rande dicht gekerbt; seltener ohne alle Lappen, immer aber
24 *
164 Dr, J. Milde:
die Spitze der Abschnitte 1. O. lang ausgezogen, länglich zugespitzt, am
Rande dicht gekerbt.
Sinus Huds.; Newfoundland; Carolina merid. et septentr. (Fraser,
Rugel); Charleston; Lexington Kentucky (Griswold); Wisconsin;
Massachusetts: Medfordet Cambridge (Weinland); Louisiana (A. Gray);
Insula fuvii Lecha prope Philadelphiam; Rahwey New Jersey (Heuser);
Reading Pensylvaniae; Connecticut (Eaton); Texas (A. Gray). —
Mexico (Schiede, Mart. et Gal., Liebmann). Bogota altit. 1600 metr.
(Lindig Nr. 316).
Exsiccata.
Mertens, herb. Amer. bor.
Icon.
Schkuhr t. 157.
Messungen.
SHE] dee Sterile Spreite
Ganze Pflanze sterilen Spreite Lappen
lang breit
46” oO By 54 Sy 74 gu ; fast 0
20 une on Su %paarıg
1a 94 70° y4 OH y4 40° D 5
Of q’ Ley yiu DR LEE 1 H
44 HYz 4 44 ddl dd
10 ao 2 3 fi,
494 gu PA zu gu Bu iu 4 a
Da q4 yıu le ulaxı 2° 6 1 a
Sr a 9.4 4 dal re 6’ 0)
Wie die verschiedenen mexicanischen Exemplare beweisen, geht
diese Pflanze im Süden allmählig in das Botr. decompositum Mart.et Gal.
über. Dasselbe ist von B. obliguum nur dadurch unterschieden, dass die
Abschnitte 1. O. weniger lang ausgezogen, die Lappen der Abschnitte
2%. O. trotzdem aber zahlreicher, nämlich in 2—3 Paaren, selbst bis 4
Paaren erscheinen. Andere als diese Unterschiede, die ich als unwesent-
liche betrachten muss, habe ich mich vergeblich zu finden bemüht. Wegen
der Gestalt und Zahl dieser Lappen aber kann diese Form decompositum
nur mit den australischen Pflanzen vereinigt werden.
y. dissectum. T. VII, 7.
180%. Botrychium dısseetum Sprengel l. c. et
4810. Willd. 1. ec. et
1846. Purschl. c.
Botrychiorum Monographia. 165
Botrypus dissectus Pursch herbar.
1816. Osmunda disseeta Lam. ]. ce.
Tota planta 6—16° alta. Lamina sterilis tri-subquadripinnatisecta
segmenta I. O. et segmenta Il. O. ovata subacuta, longe petiolata,
segmenta ultima trijuga et complura e basi angusta subito aequaliter
dilatata subreniformia margine profunde et densissime inciso-cerenata et
disseeta, dentibus plerumque divaricato-emarginatis. Apex segmentorun
1. et 20. productus profunde inciso-crenatus.
Ganze Pflanze 6—13‘ hoch. Sterile Spreite 3 bis 4fach-fiederschnittig.
Abschnitte 1.u. 2%. O. langgestielt, eiförmig, fast spitz, die letzter Ordnung
bis 3paarig und mehr aus schmaler, schnell sich gleichmässig verbreitern-
der Basis fast nierenförmig, dicht und tief eingeschnitten, gekerbt oder
zerschnitten mit meist gespreizten, ausgerandeten Zähnen. Abschnitte
1. und 2. O. am Ende ausgezogen und tief eingeschnitten, gekerbt.
New York (Hornemann); Reading Pensylvaniae (Mühlberg);
Conneetitut; Lexington Kentucky; Virginiae (Beauyois).
A Novo — Eboraco ad Floridam (Pursch).
Messungen.
Sterile Spreite
Stlel der Abschnitte letzter
Ganze Pflanze STEREIFSHTEIENg. | 1.7 Das ee en Ordnung
: lang breit
4%" 4 ad gut 10% 2" ( 3paarig
10% ‚0 Ha y4u Ad 94 Bull ”
3 6‘ 4144 She A 10° act Seht 3 5
40° Je gu gu 104 1 A 5
716° JA ek TR 10% 6, u 5 R
Diese ausgezeichnete Form steht durch die fast nierenförmigen
Abschnitte letzier Ordnung der var. lumarioides am nächsten, unterschei-
det sich aber durch die ausgezogenen Abschnitte 1. und 2. Ordnung und
die tief eingeschnittenen Segmente letzter Orduung. Der Grad der Ein-
schnitte variirt ein wenig.
Geschichte.
- Die meisten Abarten des BD, ternatum bringt Amerika hervor. In
Neufundland und auf Unalaschka findet sich noch die europäische Form,
südlicher kommen nur die Formen obliguum, lunarioides und dissectum
vor, an die sich in Mexico die Form anschliesst, welche bis jetzt als
B. deecompositum unterschieden wurde.
Die Form lunarioides wurde zuerst in Lam. Encyel. IV (1796)
p- 650 unter dem Namen Osmunda biternata aufgestellt mit der Diagnose:
166 Dr. J. Milde:
Scapo caulino solitario, fronde biternata foliolis pinnatifidis. Carol. merid.
— Der Name lunarioides taucht zuerst bei Michaux in seiner Flor. Am.
bor. 1803, II, p. 27% auf, wo die Pflanze als Botiypus lunarioides auftritt:
Botrypus lunarioides pumilus glaber, fronde subtrichotoma tripinnata,
pinnulis reniformi - rotundatis, leviter crenulatis, racemo brevi subtri-
chotomo.
Bei 0. Swartz finden wir diese Form zuerst in dessen Synopsis
Filicum (1806) p. 172 als Botrychium lunarioides fast genau mit Michaux’s
Diagnose und der Lamarck’schen Benennung als Synonym. — Will-
denow schafft in seinen Species Pl. V (1810) p. 63 für unsere Pflanze
einen dritten Namen, nämlich B. fumarioidis, scapo nudo, frondibus radi-
calibus tripartito-bipinnatis, foliolis lunatis erenatis und Sprengel nennt
dieselbe Pflanze in seinem Systema Botrychium Fumariae.
Schkuhr’s B. lunarioides 1. ec. Tab. 157 (1809) ist mit unserem
nicht zu verwechseln, sondern dasselbe gehört zur folgenden Form, B.
obligquum. Von B. lunarioides existirt überhaupt noch keine Abbildung.
Botrychium obliguum tritt zuerst bei Willdenow in dessen Spee.
Pl. V (1810) p. 63 auf: B. scapo inferne unifrondoso, fronde subbiternato,
foliolis oblongo-lanceolatis serrulatis basi inaequaliter cordatis.
In Lamarck’s Eneyel. Suppl. IV (1816) tritt p. 233 unsere Pflanze
als Osmunda obligqua und 1827 ın Desvaux's Prodrome de la famille
des Foug. (Annal. Soc. Liun. Paris VI p. 195) als Botrychium cuneatum
radieibus crassis, scape unifrondoso, fronde subbiternato, laciniis sub-
cuneatis, obligquis, dentatoserratis.
Botrychium dissectum endlich erscheint zum ersten Male 1804 in
Sprengel’s Anleitung zur Kenntniss der Gewächse Bd. III, p. 172.
Sprengel beschreibt seine Art folgendermassen:
Eine neue Art habe ich aus Virginien enthalten, die ich Botry-
chium dissectum nenne. Der Wedel ist 3fach getheilt und fast 3fach ge-
fiedert; die Blättchen der 2. Ordnung sind lanzettförmig, stumpf und
theilen sich in keilförmige stumpfgekerbte oder eingeschnittene Läppchen.
Die Fruchtähre ist fast 3fach-gefiedert. Mit dem .Botirychium virginicum
kommt diese Art einigermassen überein, nur dass bei jenem die Blätt-
chen der 2. Ordnung spitzig zulaufen und in spitzig eingeschnittene
Läppchen getheilt sind. Michaux hat einen Botrypus lunarioides, der
mit dieser neuen Art in der dreifachen Eintheilung des Wedels und der
Aehre übereinkommt; aber er unterscheidet sich durch die rundliche
Nierenform der Blättehen; den letzteren halte ich für einerlei mit Gme-
lin’s Osmunda multifida, nov. comment. Petrop. XII, p. 517, t. XI, Fig. 1.
In Willdenow’s Spec. Plant. V (1810) p. 64 erhält unsere Pflanze
folgende Diagnose: B. scapo inferne unifrondoso, fronde tripartito-bipin-
natifida, laciniis linearibus bipartitis apice bidentatis.
Botrychiorum Monographia.
167
In Poiret’s Eneycloped. Suppl. IV (1816) p. 233 tritt die Pflanze
wieder als Osmunda dissecta auf.
Moore fasst unter seinem Botrychium lunarioides in seinem Index
Filieum (1857) p. 209 folgende Pflanzen zusammen: A. .B. lunarioides
Sw. 2. B. obligquum Willd. als f. obliguum A. Gray Bot. North. U. Stat.
2 ed. 601; 3. B. dissectum Spreng. als y. dissectum A. Gray. e.
Ausserdem aber unterscheidet Moore folgende Pflanzen als ebenso
viele verschiedene Arten:
1. B. decompositum M. et Gal.
. matricarioides Willd.
. silaifolium Presl.
. subbifoliatum Brack.
. ternatum Sw.
bu
or
c) Elata Milde. Confer pag. 96,
Lamina sterilis in media fere planta posita, deltoidea, bi-quadri-
pinnatisecta Gemma pilosa. Stomata in superiore pagina nulla.
8. Botrychium lanuginosum Wall.
Syn. 1828. Botrychium lanuginosum Wall. Cat. Nr. 48. et
1829. Heoker et Greville Icon. Fil. (1829) tab. 79. et
1833. Hooker Bot. misc. III. (1333) p. 223.
1847. Botrychium daueifolium Presl Supplem. Tent. Pteridogr.
(1847) p. (306) 46.
1857. Botrychium virginieum P lanuginosum Moore Index Fil.
(1857) p- 213.
Tota planta 6—36‘ alta plus minus hirsuta. Lamina sterilis supra
mediam plantam sessilis late ovata acuminata bi-quadripinnatisecta.
Segmenta primaria petiolata, late oyata acuta ]. acuminata apicem folii
versus sensim decrescentia, segmenta secundaria catadroma oyata, primum
lateris utriusque proximo longius; segmenta ultimi ordinis pinnatifida 1.
pienatipartita, laciniis e basi angustiore ovatis, pinnatifida-incisis, apice
profunde dentatis, lacinulis breyibus plerumque acute bidentatis. Panicula
bi-quadri-pinnatisecta, pedunculo ad basin, plerumque supra basin
laminae sterilis e rachi oriundo. Neryatio Enpteridis. Cellulae epider-
midis rectae.
Ganze Pflanze 6 —36‘ hoch, mehr oder minder haarig.
Sterile Spreite über der Mitte der ganzen Pflanze sitzend, breit-
eiförmig, zugespitzt, Q—4fach, fiederschnittig.
Abschnitte 1. O. gestielt, breit-eiförmig, spitz oder zugespitzt, nach
der Blattspitze hin allmählig abnehmend, Abschnitte 2. O. catadrom,
eiförmig, spitz, das erste oberseits und unterseits länger als das folgende.
168 Dr. J. Milde:
Abschnitte letzter Ordnung fiederspaltig. oder fiedertheilig, Lappen
aus schmälerer Basis eiförnmig, fiederspaltig eingeschnitten, an der Se
tief gezähnt, Läppchen kurz, meist spitz-zweizähnig.
Fruchtrispe 2—4fach fiederschnittig, Rispenstiel am Grunde der
Spreite oder höher aus deren Spindel entspringend. Aderung die von
Eupteris. Oberhautzellen gerade.
Vorkommen.
B. lanuginosum findet sich nur im heissen Asien.
Himalaya: Massuri (Huegel). Almora: Kamaon 5000° (Wallich).
Khasia 5-6000° (Hooker). Sikkim 5—9000°; Simla. Assam. Malabar.
Mons Sheopaae Napuliae et KONBER TEEN mont nilagiric. (Weigle).
(Perrottet 1847).
Ceylania (Thweites C. N. 3266).
Exsiccata.
R. Strachey et J. E. Winterbottom Himalayan Herbar. Nr. 1.
Thwaites Plant. Zeylan C. N. 3266.
Icon.
Hook. et Grey. Icon. Fil. tab. 79. (Planta juven.)
Varietates.
var. oblusum Milde.
Syn. B. daueifolium Presl in Supplem. Tent. Pterid. (1847) p. 306.
fide spec. orig. et descript., nee Moore nec. Hook. and Grey.
Segmente primaria et secundaria lata ovata obtusa, segmenta
tertiaria ovalia 1. oblonga dentibus obtusis, hie illie acutis. Montes nilagir.
(Stockes).
Abschnitte A. und 2. O. breit-eiförmig, stumpf, Abschnitte 3. O.
oval oder länglich, stumpf-, hie und da spitz gezähnt.
Messungen.
Diese an und für sich schon seltene Pflanze findet man nur in den
seltensten Fällen vollständig in den Herbarien vor. Aus einigen Vor-
kommnissen schliesse ich, dass sie bis 4 Fuss hoch wird.
1. das kleine, von Hooker vollständig abgebildete Exemplar zeigt
folgende Verhältnisse:
Blattstiel 3%,“ lang; Sterile Spreite 2° 10‘ lang
= “ 210 breit
Rispe sammt Stiel nur 2“ 1“ lang, daher viel kürzer als die
sterile Spreite.
%. Das grösste von mir untersuchte, leider sehr unvollständige Exenı-
plar besass eine 15 Zoll lange sterile Spreite;
Botrychiorum Monographia. 169
das längste Segment 1. O. war 10“ lang
” ” » ED te ”
” ” ” 3. 0. ” 2a ”
3. Ein sehr vollendetes Exemplar:
Ganz) Pllanze .% ...... 411 hoch
Blattstiol sauna ti ar Bots 5% a
Sterile Spreite. ‚ . 61% lang, 7” breit.
Längstes Segment 1. 0. .4' ”
» » 2.0. „2
4. var. obltusum.
Ganze Pflanze... . . .. 9" lang.
Sterile Spreite . „u... „langes 5” breit.
5. Die Entfernung zwischen der Basis der sterilen Spreite und der
Basis des Rispenstieles ist in den allerseltensten Fällen = 0; meist
Schwankt sie zwischen 8,:Linien. und; 2° 3/4, (8 5. 1%; 1% a4; 1, 4;
4 6.4 Bus Dr ORION)
5. Der Blattstiel scheint immer länger zu sein als die sterile Spreite.
6. Die sterile Spreite ist sehr gewöhnlich länger als die Rispe; z. B.
a) Sterile Spreite. . . . ... .6” lang.
b) Rispe sanımt, Stiel - .. „0... 2/0 „
a) Sterile Spreite. . . . - . . 3%. lang.
Rispe samt Stel n win) Hoya.
”
Beschreibung.
Rhizom und Wurzeln sind äusserlich von denen des B. virgsnia-
num nicht verschieden.
Der gemeinsame Blattstiel ist an den Herbarien-Exemplaren
selten vollständig vorhanden; er wird sicher über % Fuss hoch, ich fand
ihn nur 6—9—11“ hoch.
Die Spreite ist breit-eiföormig und allmählig zugespitzt, das
unterste Segment-Paar ist das längste und meist abstehend, sowohl nach
der Blattspitze als nach den Enden der Segmente nehmen die einzelnen
Segmente ganz allmählig an Länge ab, überall sind die untersten
beiderseits die längsten, überall herrscht Catadromie in der Anordnung.
Die Zusammensetzung der Spreite variirt sehr nach der Grösse der
Pflanze und zwar vom fast 2fach-fiederschnittigen bis zum 4fach-fieder-
schnittigen. An sehr ausgebildeten Exemplaren sind die Segmente 1. bis
4. Ordnung noch gestielt. An der gewöhnlichen Form sind alle Seg-
mente eiförmig und zugespitzt, die Segmente letzter Ordnung fieder-
theilig oder fiederspaltig eingeschnitten und spitz-gezähnt: an der var.
obtusum sind alle Segmente stumpflich.
Der Blattstiel und die Spindeln 1. und 2. ©. sind stets mehr
oder minder haarig.
Rd, XIX. Abhandl. 29,
170 Dr. J. Milde:
Charakteristisch für diese Art ist die Stellung der Fruchtrispe, die
fast immer oberhalb der Basis der sterilen Spreite aus deren Spindel
entspringt.
Sie ist bis vierfach-fiederschnittig und ihre Sporangien gelb.
Anatomisches. Morphologisches,.
Das Rhizom ist ähnlich dem von 2. virginianum gebildet.
Die Wurzeln zeigen ein stumpf 3—5kantiges Leitbündel, dessen
fast 3—4—5strahlig geordnete längliche Holzkörper in der Mitte fast
zusammenstossen, und nur durch eine sehr schmale zellige Scheidewand
von einander getrennt sind.
Auffallend verschieden von letzterem ist auch die Vertheilung der
Leitbündel im Blatt- und Fruchtstiele. Der gemeinsame Blattstiel
enthält 7—13 Leitbündel, die mehr der Peripherie wie dem Centrum
genähert sind, selbst im Rispenstiele fand ich noch 3 gesonderte Gefäss-
bündel, bisweileu auch nur 2.
Da wo die Knospe für die künftigen Jahre der ringsumgeschlos-
senen Blattstielbasis eingesenkt ist, finden sich noch 2, selbst 2 ganz an
die Peripherie des Blattstieles hin gedrängte Gefässbündel.
Dass die Blattstielbasis, entgegengesetzt der von .B. virginianum,
stets ringsum geschlossen, nie scheidenartig geöffnet ist, davon habe ich
mich vielfach überzeugt.
Die Knospe für die nächsten Jahre ist ausserordentlich dicht
braunhaarig. Die Basis der Haare besteht aus 4 braunen, fast kubi-
schen Zellen.
Die Blattunterseite allein hat Spaltöffnungen, die Oberseite
deren nie. Die Oberhautzellen sind stets ganz gerade, meist 6kantig
und meist doppelt so lang als breit.
Die Spaltöffnungen sind sehr wenig zwischen ihre Nachbar-
zellen hineingeschoben, sehr gross und mit sehr kleiner Mittelspalte.
Die Sporen erscheinen stark dreilappig, an der Basalfläche glatt
und concav, an den übrigen Flächen undeutlich warzig.
Die Amylumkörner sind kreisrund scheibenförmig, und durch-
gängig grösser als die bei 2. virginianum.
Jch glaube mich hierbei von dem Zusammenhange zwischen Amy-
lum und den teigartigen Massen der benachbarten Zellen überzeugt zu
haben. Die Amylumkörner einer Zelle schienen sich in einen Klumpen
zusammenzuballen und zuletzt mit einander zu verschmelzen; derartige
Klumpen, in denen die einzelnen Amylumkörner nicht mehr zu unter-
scheiden waren, die sich aber durch Einwirkung von Jod bläuten, beob-
achtete ich wiederholt.
Botrychiorum Monographia. 174
Charakter.
Die Pflanze kann wegen der Stellung und Gestalt der sterilen
Spreite nur mit B. virginianum verglichen werden, von dem sie sich
unterscheidet:
1. durch die Katadromie aller Segmente.
2. durch die relative Grösse der Segmente 2. O.
3. durch die ringsumgeschlossene Blattstielbasis.
4. durch die Zahl und Vertheilung der Leitbündel im Blattstiele.
5. durch das Amylum.
Geschichte.
Botrychium lanuginosum ist, wie B. daucifolium, eine seltene Pflanze,
die erst neuerlich von London aus vielfach an die öffentlichen Herbarien
vertheilt worden ist, leider fast nie in vollständigen Exemplaren.
Wallich führt sie zuerst in seinem Catalog unter Nr. 48 auf und
schon 1829 wird sie von Hooker und Greville in deren Icones Filicum
auf Tab. 79 in einem sehr jugendlichen, aber vollständigen Exemplare
abgebildet und beschrieben:
B. lanuginosum: Scapo superne unifrondoso, fronde ovato-deltoidea
bipinnatifida, pinnis ovatis inciso-pinnatifidis, dentatis, bulbo lanigero.
Seitdem ist die Pflanze wenig besprochen worden, Kunze und
Presl bereichern die Kenntniss derselben nicht weiter. Moore, von
der habituellen Aehnlichkeit dieser Art mit BD. virginianum geleitet,
zieht sie in seinem Index filic. (1857) p. 213 als var ß. zu B. virginianum.
In Nr. 15 der botanischen Zeitung 1864 wurde p. 103 die Pflanze
von mir ausführlich beschrieben und ihre Unterschiede von B. virginia-
num hinreichend auseinandergesetzt.
9. Botrychium daueifolium. Wall.
Syn. 1828. Botrychium daueifolium Wall. Cat. Nr. 49. (1828).
1831. et Hook. et Grey. Icon. filie. (1831) tab. 161.
1833. et Hook. bot. misc. III. (1833) p. 224.
1857. Botrychium subcarnosum Moore Index fil. (1857) p. 212;
vix. Wall.
1862. Botrychium daueifolium Ho ok. Bot. Mag. Oct. (1862) t. 5340.
Tota planta 6—18 alta parce hirsuta. Lamina sterilis petiolata
supra mediam plantam posita late deltoideo-oyata acuminata bipinnati-
secta; segmenta primaria infima petiolata late oyvata acuminata, superiora
sessilia oblongo-acuminata apicem laminae versus cito decrescentia et
basi inter se confluentia. Segmenta secundaria catadroma, infima brevius
petiolata l. omnia sessilia oblongo-acuminata profunde pinnati-partita |].
pinnatifida, primum lateris inferioris proximo longius, lacinia e basi con-
Bar
172 Dr. J. Milde:
fluente ovatae acutiusculae vel ovales sinuato-dentatae. Panicula tripinna-
tiseeta peduneulo infra basin laminae sterilis oriundo. Nervatio Neu-
ropteridis. Cellulae Epidermidis rectae.
Ganze Pflanze 6--18” hoch, sparsam haarig. Sterile Spreite über
der Mitte der ganzen Pflanze stehend, gestielt, breit deltoidisch-eiförmig
zugespitzt, doppelt fiederschnittig. Abschnitte 1. O. unterste gestielt,
breit-eiförmig zugespitzt, obere sitzend, länglich zugespitzt, nach der
Spitze der Spreite hin schnell abnehmend und am Grunde untereinander
zusammenfliessend. Abschnitte 2%. O. katadrom, unterste kürzer gestielt
oder alle sitzend länglich-zugespitzt, tief fiedertheilig oder fiederspaltig,
das erste der unteren Seite länger als das folgende, Lappen aus ver-
schmelzender Basis, eiförmig oder oval spitzlich, buchtig gezähnt. Rispe
dreifach fiederschnittig. Rispenstiel unterhalb der Basis der sterilen
Spreite entspringend. Aderung die der Neuropteris. Zellen der Ober-
haut gerade.
Vorkommen.
Botrychium daueifolium findet sich nur im heissen Asien.
India: Nepal. (Wallich. Hügel). — Khasia. — Sikkim. (Hook.
fil. et Thoms. Nr. 256 a. e. p.)., — Kamaon (Wallich Blenkworth);
Montos nilagirici. (Beddome Nr. 159); Ceylania. (Thwaites Nr. 1440
et Gardner Nr. 4271 et 1181 in altitud. 4000%). — Java ad 6000°
(Junghuhn. — Insul. societ. (Bidwill). ;
Exzsiccata.
Herb. Ind. or. Hook. fil. et Thomson.
Beddome Nr. 159.
Thwaites Nr. 1410.
Gardner Nr. 1271. 1181.
Icon.
Hook. et Grevy. Icon fil. Vol. IH. tab. 161.
Hook. bot. Mag. Tab. 5340.
Messungen an 6 Exemplaren.
a m een
Sterile Spreite Stiel der
Blattstiel Rispenstiel Rispe sterilen
lang breit Spralle
31/a A“ 5/2“ 2a Bag Aue“
A 37/0 6“
6% Du 54 DALE) 61%“ A 6“ gu 184
6° 6 5a" Say AR 6 Bu
9.4 eu rk
944 6‘ ar 10 gu gu lan 42
31, 6“ 40% 4 54 ap
Botrychiorum Monographia. 173
Die Rispe ist bald länger, bald kürzer wie die sterile Spreite.
Der Stiel, mit welchem die sterile Spreite dem gemeinsamen Blattstiele
aufsitzt, ist der Länge nach sehr verschieden; aber er ist stets vorhan-
den. An kleinen Exemplaren sind die Abschnitte 2. O. der unteren Seite
stets bedeutend länger als die der oberen Seite, bei sehr grossen Exem-
plaren sind sie beiderseits gleichlang.
Beschreibung. T. VII. 6.
Das Rhizom wird bis 8“ lang und bis 2%,‘ im Durchmesser; die
primären Wurzeln sind sehr stark, über 1 im Durchmesser, und bis
>/,‘ lang, ästig, sehr zerbrechlich, innen ganz weiss, aussen schwach
bräunlich.
Der gemeinsame Blattstiel ist an seinem Grunde ringsum-
geschlossen, meist schwach-haarig und gewöhnlich etwas länger als die
sterile Spreite. Letztere ist im Gegensatz zu der von B. lanuginosum
- dadurch charakterisirt. dass ihre Abschnitte 4. ©. sehr rasch abnehmen
und bald unter einander verschmelzen.
An sehr entwickelten Exemplaren erscheint die Spreite vollkommen
gedreit, so dass jedes der untersten Segmente 4. O. dem übrigen Theile
der Spreite gleichkommt. Die untersten Abschnitte 1. O. sind entweder
horizontal ausgebreitet oder abstehend; oft ist von diesen nur das
unterste Paar, in seltenen Fällen die 2 untersten Paare gestielt. Dadurch
dass diese Abschnitte 1. O. schnell am Grunde mit einander verschmel-
zen, erscheint die Spindel auf eine lange Strecke hin geflügelt. Die
Spreite ist dunkelgrün und meist dünnhäutig.
Charakteristisch für diese Art ist ferner der Grad der Theilung.
Die sterile Spreite ist nämlich stets doppelt-fiederschnittig und die Ab-
schnitte 2. O. stets fiederspaltig oder fiedertheilig, ihre Lappen aber nie
weiter getheilt, sondern ganz und am Rande nur buchtig oder ausge-
fressen gezähnt. Die Abschnitte 2%. O. sind stets katadrom und die
untersten beiderseits länger als die folgenden, auch, sie nehmen nach der
Spitze der Segmente 1. O. hin sehr rasch an Länge ab, so dass die Seg-
mentspitze ausgezogen länglich zugespitzt endet.
Die Fruchtrispe ist dreifach- seltener doppelt-fiederschnittig.
Anatomisches.
Das Rhizom besitzt ein centrales eylindrisches Leitbündel mit
halbmondförmigem, an den Enden einwärts gekrümmten Holzkörper. Die
Zellen des Holzkörpers zeigen eine ausgezeichnet strahlige Anord-
nung in Längsreihen, zwischen welche in grossen Zwischenräumen hie
und da einfache, wenig verdickte Zellen eingeschoben sind. Auf sie
folgen 3—6 Querreihen schmaler, stark verdickter Bastzellen, dann
2 Reihen sehr weiter, sehr verdickter 6eckiger Zellen und auf diese
174 Dr. J. Milde:
folgt die Schutzscheide, die hier meist sehr leicht kenntlich ist. Auf
die Schutzscheide folgt ein Kranz eigenthümlicher Zellen; dieselben sind
sehr weit, schlauchförmig, dabei aber stark verdickt und in Querfächer
getheilt. Die übrigen Zellen bis zur Oberhaut sind etwas lockerer gebil-
det und oft deutlich strahlig angeordnet.
Die primäre Wurzel enthält ein centrales stumpf-dreikantiges
Gefässbündel, welches etwa 1, des Durchmessers der ganzen Wurzel
einnimmt. Der Holzkörper ist 3schenklig und die Schenkel entweder wie
bei B. virginianum und BD. lanuginosum durch Zellen getrennt, oder im
Centrum unmittelbar mit einander zusammenhängend. Die Buchten
zwischen den Schenkeln füllen 4--5 Reihen enger Zellen aus, auf welche
eine Reihe doppelt weiterer und weniger verdickter Zellen folgt und
nach dieser die noch grösseren nicht verdickten Zellen der Schutzscheide,
bei sehr starken Wurzeln ist erst die 4. Zellenlage unter dem Holz-
körper der Schutzscheide. Die Zellen bis zur Oberhaut sind wohl 6mal
grösser, schlauchförmig, 20 Schichten, alle dicht mit Amylum erfüllt.
Die Oberhaut der Wurzel ist aussen nur schwach braun, kaum
verdickt.
Das Amylum ist bei dieser Art constant von ovalen oder kugligen
zusammengesetzten Körnern gebildet und diese von allen bekannten
Botrychien am grössten.
Die Haare der Spindeln besitzen 3 kubische Basalzellen.
Am Grunde des Blattstieles, welcher die haarige Knospe für die
nächsten Jahre umschliesst, finden wir nur ein excentrisches, nach der
Peripherie hin gedrängtes Gefässbündel von halbmondförmiger Gestalt;
aber auch mitten im Blattstiele fand ich nur ein Leitbündel, dessen
Holzkörper fast ringförmig gebildet, aber an einer Stelle offen war.
Die Oberhautzellen sind 6kantig, wenig länger als breit und
nur die der Blattunterseite mit Spaltöffnungen versehen. Die letzteren
sind, wie bei B. lanuginosum, sehr wenig zwischen ihre Nachbarzellen
eingeschoben, sehr gross und mit fast verschwindender Mittelspalte.
Die Sporen sind nicht, wie bei B. lanuginosum, so ausgebildet,
dreilappig und dicht körnig.
Charakter.
Wegen der Stellung der sterilen Spreite kann die Pflanze nur mit
B. virginianum und B. lanuginosum verglichen werden. Von letzteren
unterscheidet sie sich: 1. durch die rasch abnehmenden Segmente 1. und
2. Ordnung; 2. durch die ungetheilten Lacinien und deren Gestalt;
3. durch die Aderung; 4. durch die Leitbündel in Wurzel und Blattstiel;
5. durch das Amylum. Von B. virginianum durch dieselben Merkmale,
wie sie bei B. lanuginosum bereits angegeben sind.
Botrychiorum Monographia. 175
Geschichte.
Botrychium daueifolium ist eine noch jetzt wenig gekannte Pflanze
und in den wenigsten Herbarien zu finden; dennoch ist seine Synonymie
nicht wenig getrübt worden, namentlich durch Presl, der diese Pflanze,
nach seinen Publicationen zu schliessen, nie gesehen hat.
Die Pflanze tritt zuerst als B. daueifolium in Wallich’s List of
plants (1828) unter Nr. 49 auf und erhält in Hooker und Greville’s
Icones Filicum die erste Diagnose und auf Tab. 161 eine sehr gute Ab-
bildung. Die Diagnose lautet so:
Seapo superne unifrondoso, fronde lato-deltoidea ternata, foliolis
petiolatis bipinnatifidis, segmentis ovatis acutiusculis serratis, terminali
acuminato spieis compositis bi-tripinnatis.
In Hooker’s bot. misc. III. 1833 tritt unsere Pflanze p. 222 als
B. subearnosum, scapo subradicali, fronde subternata bipinnata, pinnis
elongatis, foliolis ovatis obtusis inciso-crenatis subcarnosis, racemis
decompositis. (Wall. cat. Nr. 49) auf.
Hooker spricht dann die Vermuthung aus, es stehe dem B. ter-
natum Sw. so nahe, dass es vielleicht mit demselben identisch ist.
In demselben Werke tritt aber unter Nr. 13, pag. 224 auch
B. daweifolium noch ausserdem als besondere Art auf, und es wird dazu
auch t. 161 der Icones fil. Hook. et Grey. citirt, so dass die Bedeutung
dieser Pflanze keinem Zweifel unterliegen kann. Ich glaube daher nicht
zu irren, wenn ich das vorhin erwähnte BD. subcarnosum Hooker’s mit
Rücksicht auf Diagnose und Erläuterung für eine der vielen Formen des
B. ternatum Sw. halte; in der That kommt auch in dem angegebenen
Gebiete B. ternatum in einer sehr kräftig entwickelten Form vor.
In Presl’s Supplementum Tent. Pteridogr. (1847) kommt unsere
Pflanze zweimal vor; einmal als D. subcarnosum Wall. cat. Nr. 49,
welches Presl aber, wie er selbst angibt, nicht gesehen hat, das zweite
Mal pag. 46 als BD. daueifolium Wall.
Presl gibt hierzu folgende Erläuterung: Frons ovata tripinnata;
pinna terminali speciminis Huegeliani in paniculam fertilem magnam
transmutata. Consistentia frondis tenuiter coriacea. Stipes rachesque
petiolique pilis longis albidis deflexis hirsutissimis: Adnotandum quod in
Wallichi Catalogo sub numero 49 juxta Hookeri et Grevillei opera
indicato haec species non obyenit, hine melius numerus erroneus aut
supprimitur aut negligitur.
Das Specimen Auegelianum nun, von welchem hier Presl spricht,
habe ich gesehen, es ist Eigenthum des kaiserlichen Hofkabinets in Wien
und ich war nicht wenig erstaunt, in demselben nichts als eine var.
obtusa des B. lanuginosum zu finden. Auch Presl’s Angabe, dass der
Endfieder in eine grosse Fruchtrispe umgewandelt sei, beruht auf einer
176 Dr. J. Milde:
Täuschung. Der Stiel der Fruchtrispe steht nämlich 1, Zoll über dem
Grunde der sterilen Spreite, mitten auf deren Spindel, geht senkrecht
in die Höhe und ist nur scheinbar die unmittelbare Fortsetzung der
sterilen Spreite; denn diese letztere ist in der That ganz unverändert,
nur ihre Spitze ein wenig nach der Seite hin abgebogen. Offenbar hat
Presl dieses zur Seite abgebogene Ende für ein seitliches Segment
angesehen.
Wie ich später erfahren habe, ist auch Kunze zu der Ueberzeu-
gung gelangt, dass Presl’s DB. daueifolium nicht die richtige Pflanze
ist. (Vergl. Linnaea VIII. 4851. p. 246.) Moore führt in seinem Index
filicum (1857) p- 21% unsere Art als B. subcarnosum Wall. Cat. 49 auf,
mit folgenden Synonymen:
B. daueifolium Hook et Grey. (not. in Wall. Cat. as lithographed
in Mus. Linn Soc.).
B. speciosum Wall. Hb..
Osmunda lanigera Wall. Hb.
Ich bemerke hierzu, dass ich in den %2 Exemplaren des Wallich-
schen Cataloges, die ich nachsehen konnte, unter Nr. 49 übereinstimmend
Folgendes gefunden habe:
Botrychium subcarnosum Wall.
Osmunda lanigera Wall. herb. 1823.
Hooker spricht sich über diesen Punkt ausführlich und befrie-
digend in Botanic. Magazin Octob. 145% zu Tab. 5340 aus, wo Botrychium
daueifolium nochmals beschrieben und abgebildet wird.
Hooker bespricht zuerst die Bemerkung Pres!’s, dass der Name
B. daueifolium nicht unter Nr. 49 des Wall. Cataloges vorkomme.
Nach Hooker existiren von Wallich’s Catalog zwei hie und da von
einander abweichende Abdrücke, die Hooker beide besitzt. Das eine
Exemplar hat als Nr. 49 B. daueifolium, das andere Exemplar B. sub-
carnosum mit der Verweisung auf Osmunda lanigera Wall. herb. Diese
letztere Pflanze ist aber eine wahre Osmunda, nämlich O. speciosa Wall.,
von der Hooker gleichfalls Originale besitzt. Der Name D. subecarnosum
sollte daher ganz gestrichen werden, ebenso die beiden Wallich’schen
Synonyme bei Moore B. Speciosum und Osmunda lanigera.
$. II. Osmundopteris. Milde. Confer pag. 96.
Basis infima petioli gemmam includens rima longa verticali aperta;
segmenti infimi primarii segmenta secundaria anadroma, in superiore
laminae parte et tertiaria omnia catadroma. Gemma pilosa. Cellulae
epidermidis flexuosae; stomata in pagina laminae sterilis superiore nulla.
Botrychiorum Monographia. RR
10. Botrychium virginianum OÖ. Swartz.
Syn. 1763. Osmunda virginiana Linne Sp. pl. T. I. ed. II (1763) p. 1519.
1768. Osmunda multifida Gmel. Noy. Coment. Petrop. Tom. XI.
(1768) Tab. 11, Fig. A, excl. syn.
1796. Osmunda virginiana Lam. Encyc. meth. T. IV. (1796) p. 649.
1796. Osmunda eicutaria Lam. 1. ce. p. 650.
1800. Botrychium virginianum O. Swartz Schrad. Journ. Botan.
II. Bd. (1800) 1801 p. 111.
1803. Botrypus virginicus Michaux Flor. Am. bor. (1803) T. II.
Kin pag. 274.
1806. Botrychium virginianum O. Sw. Synops. fil. (1806) p. 171.
1806. Botrychium eieutarium O. Sw. 1. c. p. 171.
1810. Botrychium virginicum Willd. Sp. pl. V (1810) p. 64.
4810. Botrychium eicutarium Willd. l. ce. p. 68.
1816. Osmunda virginica Lam. Encyc. meth. Suppl. IV (1816) p. 233.
1816. Osmunda eieutaria Lam. ]. c. p. 234.
1816. Botrychium gracile Pursch Flor. Amer. sept. II (1816) p. 656.
1826. B. virginicum Wahlbrg. Fl. suec. II (1826) p. 681.
1844. B. brachystachys Kunze Linnaea XVIII, (1844) p. 305.
1848. BD. anthemoides Presl Abhandl. Böhm. Gesellsch. Wissensch.
V, (1848) p. 323.
B. charcoviense Portenschlag in herb. caes. Vindob. et
Presl Suppl. Pteridogr. (1847) p. 47.
Diagnosis.
Tota planta 5-25” alta subglabra 1. plus minusye hirsuta. Lamina
sterilis in media fere planta sessilis l. petiolata late ovata 1. deltoidea
acuta simplieiter ]. quadripinnatisecta, segmenta ultima pinnatipartita
laciniis oblongis obtusiusculis ineisopinnatifidis 1. inciso-dentatis. Segmenta
primaria petiolata e basi inaequali ovata acuta rarius acuminata, segmenta
secundaria in basi laminae anadroma, in superiore laminae parte cata-
droma oblonga 1. ovata, primum lateris utriusque proximo brevius. Pani-
eula bi-tripinnatisecta pedunculo plerumque e basi laminae sterilis oriundo.
Nervatio Eupteridis. Cellulae epidermidis flexuosae.
Ganze Pflanze 5—25'' hoch, fast kahl oder mehr oder minder haarig.
Sterile Spreite etwa in der Mitte der ganzen Pflanze sitzend oder gestielt,
breit-eiförmig oder deltoidisch, spitz, einfach- bis vierfach-fiederschnittig,
Abschnitte letzter Ordnung fiedertheilig mit länglichen stumpflichen
fiederspaltigen oder eingeschnitten-gezähnten Lappen. Abschnitte 1. O.
gestielt, aus ungleicher Basis eiförmig spitz, seltener zugespitzt, Ab-
schnitte 2. O0. am Grunde der Spreite anadrom, am oberen Theile der
Spreite catadrom länglich oder eiförmig, der erste oberseits und unter-
Bd. XIX. Abhandl, 23
178 Dr. J. Milde:
seits kürzer als der folgende. Rispe doppelt- bis dreifach-fiederschnittig,
Rispenstiel meist vom Grunde der sterilen Spreite entspringend. Die
Aderung diejenige von Eupteris. Oberhautzellen gewunden.
Vorkommen.
B. virginianum findet sich in Europa, Asien und Amerika.
Europa.
Scandinavien. Angermanmnia interior rarius, sc. ad Täsjöberget ver-
sus orientem prope pagnum Östra Täsjöo (Wahlenberg); Anunsjo.
Medelpadia: Söräker Hakansson (Kempe); Femtlandia: Stugun vid
Stranaset (Holmberg).
Fennia bor ad fl. Kemi pr. Autti (Nylander); Petropolis prope
Lissino (Graff).. Siworitzy, Tiehwizy et Grinewa circuli Starodub.
(Ruprecht, Karpinsky, Graff).
Lithuania prope Antowilia, non procul ab urbe Wilna. (Richwald),
Ucraine: Charcow ad pagum Merefa (Tschernajew).
Galizia. Neben der Kaiserstrasse in Jaryna hinter Janow (Nowicki);
Derewaez bei Lemberg (Jarolim).
Styria: ad limites Austriae super. et Styriae in monte Pyhrn (Presl).
Helvetia: prope balneum Serneus in Praettigau, canton Graubünden.
(Schlegel).
Asia.
Sibiriea: Circa Taram et urbem Jeniseam; prope urbem Ircutiam
(Steller); Sibiriea altaica (Gmelin); Sib. baical. (Steller).
Japonica: Hakodate, Jesro im schattigen Gebüsch gesellig. 29. Mai
18641 (Maxim.) im Cryptomeria-Walde 9. Juni; (id.);, Yokohama, im
schattigen Laubwalde. (Maxim. 9. Juni 1862).
America.
Canada: Montreal. — Oregon; Rocky mountains: New lake Rothaan.
from Fort. Colville; New Jersey; Inditione Miami eivit. Ohio (Frank);
Albion Dane Countr. Wisconsin (Henning; Kumlien); Lexington Ken-
tucky (Rafin.); Washington (Pohlmann); Mont. alleghan. (Raf.);
Massachusetts (Cooper); New York, Philadelphia. Bethlehem et Connel-
stown Pensylv. (Pöppig); Fredriestown in Maryland; St. Louis Missouri
(Riehl); Missouri-Wälder bei Washington (Beyrich); Louisiana (A.
Gray); Virginia; Carol. merid. et bor. (Frasser); Texas orient. (Wricht).
Mexico. Jalapa: Cuesta grande d’Chicon quiaco (Schiede); Regio
temp. Mexic. (Karwinski); Vallee de Huatusco ä 1000” en terre chaude
(W. Schaffner Nr. 108); Vall&e du Mexique, Serro de la Cruz a 2700
Botrychiorum Monographia. 179
q
et au Popocatepetl a 277" Nr. 284. — Proy. Chiriqui in Panama (Wag-
ner), Bogota (Karsten).
Neu Granada: Alto del Trigo altit. 1900%- (Lindig Nr. 78) et Choachi
alt. 2500”; Neu Granada (Purdie; Plumier).
Ins. Haiti in alpib. dietis le grand fond & 3000’ (Jäger). — Andes
Quitenses in silv. montieuli Paila-urcu ad pedem montis nivosi „El Altar“
dieti. Febr. 1858 (Spruce) Venezuela.
Brasilia: In campis ad Caldas oppidum prov. Minarum. (Capt.
Lindberg).
Exsiccata.
Unio it. 1835 et 1837. — Riehl pl. bor. Am. 399. — E. Fries herb.
norm. X. 100. — Herb. fl. Ingriae 832. — Hartweg Pl. Columb. 1484. —
Mertens herb. Am. bor. — Th. Kumlien Plant. Viscons. Exs. 227. —
B. Mathes North. Am. 250. — Rugel Pl. Amer. — Leibold 35. —
W. Schaffner Plant. mex. 108, 284. — Lindig. n. 78.
Icon.
Schkuhr t. 156. — Svensk. bot. 665. Nov. Coment. Petrop. XII,
517, t. 14. — Hooker Garden ferns 29. — Plumier tab. 159.
Varietates.
a) Pedunculo ad basin laminae sterilis oriundo. Rispenstiel am
Grunde der sterilen Spreite entspringend.
1. var. gracile.
Syn. B. graeile Pursch flor. Am, sept. II. (1816) p. 656.
Tenerum, minus, laciniae angustae, sublineales acute-dentatae,
panieula oligocarpa.
Zart, klein, Lappen schmal, fast lineal und fast ganzrandig mit
spitzem Ende. Rispe armfrüchtig,
Nord-Amerika. Nicht selten.
2. var. mexicanum. Hook. bot. mise. III. p. 223 (1834).
Syn. B. brachystächys Kunze in Linnaea XVIII. Heft 3. 1844. p. 305.
Tenerum, segmenta I. O. longius acuminata, segmenta Il. O. pinnati-
partita, oblonga, acuta, laciniae profunde inciso-dentatae, dentes ad
summum 6 rarius complures acuti, panicula plerumque laminä sterili
multo brevior.
Zart; Abschnitte 1. O. länger zugespitzt, Abschnitte 2%. O. gefiedert
fiedertheilig, länglich, spitz, Lappen tief eingeschnitten, gezähnt, Zähne
höchstens 6, selten mehr, spitz, Rispe meist viel kürzer als die sterile
Spreite.
Mexiko-Panama.
180 Dr. J. Milde:
b. Pedunculo longe infra basi laminae sterilis oriundo. Rispenstiel
weit unterhalb der Basis der sterilen Spreite entspringend.
3. var. Cöcutarium.
Syn. Osmunda eicutaria Lam. Enc. Bot. IV. (4796)p. 650.
Botrychium cieutarium S w. Syn. fil. (1806) p. 171.
Procerum, lamina sterilis tripinnatiseeta-pinnatipartita, pedunculus
longe infra basin laminae sterilis oriundus, itaque laminae sterilis longe
petiolata; panicula plerumque lamina sterili brevior.
Hoch und kräftig, sterile Spreite dreifach-fiederschnittig-fieder-
theilig; Rispenstiel weit unterhalb der Spreite des sterilen Blattes ent-
springend, daher die sterile Spreite lang gestielt; Rispe meist kürzer
als die letztere.
Nova Granada. — Ins. Haiti.
Formen.
4. die europäische Form erreicht nie die Grösse der grössten
amerikan. und japanesischen Exemplare, ihre sterile Spreite ist mit sel-
tenen Ausnahmen stets etwas starrer, dickhäutiger, als die der amerik.
und japanesischen Pflanze. Bei allen drei Formen verschwindet die Be-
haarung sehr schnell und fehlt bisweilen scheinbar ganz.
%. Die japanesische Pflanze erreicht sehr bedeutende Dimensionen
und zeichnet sich durch ausserordentlich dichte und länger bleibende
Behaarung aus.
Messungen.
Vier schwedische Exemplare.
a Fa Tee
Sterile Spreite
Stipes Rispe mit Stiel a
lang breit
yı ua 454 13% A
gu yıuı Bu Io 94
6” 43/,' aa By
6“ Se Onı ki 3“
Zwei Petersburger Exemplare.
Stipes 9, 9“ — Rispe mit Stiel 31/,“, 8° — Sterile Spreite 3‘ lang,
2 8% breit — 4 7’ lang, 8” breit.
Amerikanische Exemplare.
Wisconsin Carol. sept.
Stipes 10° lang — über 8” lang. — Rispe mit Stiel 6” — 5 —
Sterile Spreite 51%,‘ lang, 9 breit — 4," 7" lang, 8” breit.
Botrychiorum Monographıa. 181
var. mexicanum.
Stipes 5,“ lang —- 8 lang. — Rispe mit Stiel 2° — 3 — Sterile
Spreite 3 lang, 5“ breit — 6“ lang, 10'/, breit.
Grösstes japanesisches Exemplar.
Stipes 13° lang — Spreite 20‘ breit, 10° lang — Rispe mit Stie]
12‘ lang.
Grösstes Exemplar aus Rhaway New-Jersey.
Stipes 10” lang — Spreite 14\,” breit, 8'/,“ lang — Rispe mit
Stiel 144,‘ lang.
Beschreibung.
Das Rhizom ist meist ausserordentlich verkürzt; ich fand es aber
auch bis 8 Linien lang, senkrecht und bis über zwei Linien im Durch-
messer. Die Wurzeln werden über 5 Zoll lang und meist sparsam ästig,
blassbraun.
Der gemeinsame Blattstiel ist fast immer etwas länger als die
ganze übrige Pflanze; daher erscheint die sterile Spreite stets über der
Mitte der ganzen Pflanze. Die Basis des Blattstieles ist bedeutend
erweitert und scheidenartig geöffnet. Diese offene Scheide, welche die
Knospen für die nächsten Jahre bisweilen nicht ganz vollständig umhüllt,
verschmälert sich lanzettförmig nach oben und wird meist 11 Linien lang.
Die Blattstiel-Reste der zwei vorangegangenen Vegetationsperioden um-
schliessen ausserdem den diesjährigen Blattstiel an seinem Grunde.
Der Blattstiel ist bald ganz kahl, bald zeigt er noch mehr oder
weniger deutliche haarige Bekleidung, er ist drehrund, aber am Umfange
unregelmässig gekerbt, was beim Querschnitte deutlich hervortritt.
Die gelbliche bis grüne sterile Spreite erscheint fast nur an
var. cicutarium deutlich gestielt und ist dann nicht so hoch eingefügt,
wie sonst. Bei der schwedischen Pflanze beobachtete ich ein einziges
Mal einen deutlichen Stiel an der Spreite. Sie ist breit-eiförmig, seltener
deltoidisch, allermeist breiter als lang, spitz und geht aus der deutlich
gedreiten Form allmählig in die gewöhnliche doppelt bis 4fach-fieder-
schnittige Form über. Demgemäss sind auch die Segmente 4. O. bei
sehr entwickelten Exemplaren noch gestielt, während die 2. O. an sehr
Jugendlichen Pflanzen bereits sitzend sind. Die Segmente letzter Ord-
nung sind stets fiedertheilig mit eingeschnitten gezähnten Lacinien; die
Zähne meist stumpf, seltener entschieden spitz; die Lacinien selbst meist
oval oder länglich.
In Bezug auf die Architektonik habe ich nun noch folgende
Gesetze ermittelt:
1. Am untersten Segmentpaare herrscht stets Anadromie der Seg-
mente 2. O., bisweilen auch am 2. Segmentpaare 1. O.; von da ab aber
182 Dr. J. Milde:
an den höher stehenden Segmentpaaren 1. O. stets Katadromie der Seg-
mente 2. O.
9. Die Segmente 2. O. sind so geordnet, dass die untersten immer
die kürzeren sind und zwar ist fast durchgängig das 3. Segment 2. ©.
in der oberen Reihe des Segmentes 1. 0. das längste, sehr selten das
vierte; und in der unteren Reihe allermeist das zweite das längste.
5. das 3. oder 4. Segment 1. O. ist an Länge gewöhnlich gleich
dem längsten Segmente 2. O. in der untern Reihe des untersten Seg-
ments 1. O., bisweilen steht dieses längste Segment 2. O. an Grösse
zwischen dem 4. und 5. Segment 1. O.
In Bezug auf die Gestalt der einzelnen Segmente kann man Fol-
gendes als sicher annehmen.
Die Segmente 1. O. sind meist nur kurz zugespitzt, seltener lang
zugespitzt.
Die Segmente 2. O. nähern sich, je mehr sie sich verkürzen, dem
Länglichen und Eilänglichen, je mehr sie sich verlängern dem Länglich--
zugespitzten; der erste Fall findet sich bei schwächeren, der letztere Fall
bei mehr zusammengesetzten Exemplaren.
Die gestielte Fruchtrispe ist in den überwiegend meisten
Fällen länger als die sterile Spreite, ihr Stiel gewöhnlich doppelt so
lang als die Rispe. Sie ist meist doppelt-, aber auch dreifach-feder-
schnittig.
Nach dem Verstreuen der Sporen sind die Aeste zusammengezogen.
Die Sporangien sind gelb, zuletzt braun.
Anatomisches, Morphologisches.
Um die Mitte des Rhizoms findet sich der ringförmige Holzkör-
per des Leitbündels. Die Leitzellen sind in Längsreihen geordnet und
10 bis 14 Reihen breit. Zunächst auf diese Reihen folgen 4 bis 5 Quer-
reihen sechseckiger, fast mauerförmiger Holzparenchym - Zellen, die
schwach verdickt sind und auf diese bis 6 Reihen stark verdickter
polyedrischer Zellen mit porösen Wänden, auf welche erst die geschlos-
sene ringförmige Schutzscheide folgt. Der Raum innerhalb des Holzringes
also das Centrum des Rhizoms, wird nur von polyedrischen, etwas ver-
dickten Zellen gebildet, deren innerste die grössten sind.
Von der Schutzscheide bis zur Rinde finden wir nur lockere,
mit Amylum dicht erfüllte Zellen, nur die 3 Zellschichten zunächst der
Oberhaut sind leer, die Zellen sind rundlich und doppelt so lang
als weit.
Das Amylum besteht aus unendlich kleinen, kugligen Körnchen.
Um die Mitte der Wurzel findet sich ein stumpf 3—5kantiges
Leitbündel, dessen Holzkörper aus 3—5 von einander getrennten,
Botrychiorum Monographia. 183
3—4 Zellen breiten Radien besteht, welche im Centrum sich nicht be-
rühren, sondern durch polyedrisches Zellengewebe von einander getrennt
werden. Zwischen je 2 dieser Radien schiebt sich ein Dreieck sehr sark
verdickter Holzzellen, auf welches nach Aussen eine Reihe sehr kleiner,
stark verdickter Bastzellen folgt; auf diese folgt eine Reihe doppelt
so grosser, kaum verdickter Zellen und auf diese die Schutzscheide.
Von der letzteren bis zur Oberhaut sind etwa 17 Zollreihen; die Zellen
polyedrisch, 2—3mal länger als breit und nicht verdickt. Die 3—4 Zell-
reihen zunächst der Oberhaut sind meist ganz leer, dann folgen 3 Zoll-
reihen, deren Inhalt aus der bekannten teigartigen. Masse besteht, alle
übrigen Zellen bis zum Leitbündel sind dicht mit Amylum erfüllt.
Das in der geöffneten scheidenförmigen Basis des Blattstielgrundes
steckende Blatt für das nächste Jahr ist bereits 40 Linien lang, da es
aber in 2 parallele Hälften zusammengelegt ist, erscheint es nur halb so
gross. Die untere Hälfte besteht nur aus dem Blattstiele der Pflanze
des nächsten Jahres, die obere Hälfte, deren Spitze also nach dem Erd-
boden hin gerichtet ist, besteht aus der ganz geraden, nirgend gekrümm-
ten, nur 3 Linien langen Fruchtrispe und aus der 5 Linien langen
sterilen Spreite, die gleichfalls nicht eingerollt ist. Wir haben hier somit
eine Praefoliatio reclinata vor uns, >
Dieses, sowie die Blätter für die %2 nächsten Jahre sind schon mit
Haaren bekleidet und lassen an ihrer Basis deutlich den vertikalen Spalt
erkennen, in welchem die Knospen geborgen liegen.
Die Haare zeigen 5 cubische oder etwas längere Basilarzellen.
Die Cuticula zeigt sich kreuzende sehr feine Streifen. Auf der Strecke
des Blattstiels, wo sich die offene Scheide befindet, finden wir nur ein
einziges halbkreisförmiges Leitbündel, welches sich bald in 3—4 Leit-
Leitbündel spaltet; sehr häufig aber finden wir deren nur 3 und dann
treten zwei davon in den freien Stiel der Fruchtrispe und ein grosses in
die Spindel der sterilen Spreite ein.
Blattober- und Blattunterseite sind von geschlängelten Zellen
gebildet. Die Unterseite zeigt zahlreiche Spaltöffnungen, welche der
Oberseite ganz fehlen.
Die Sporen sind mit gewölbten Warzen dicht bekleidet.
Charakter.
Der Charakter unserer Pflanze ist ein äusserst scharf ausgespro-
chener; durch fünf höchst charakteristische Merkmale unterscheidet sie
sich von allen anderen Botrychien, nämlich: 1. durch die geöffnete schei-
denförmige Basis des Blattstieles; 2. durch die Anadromie der Segmente
2. O. am Blattgrunde; 3. durch die gewundenen Zellen der Oberhaut.
4. durch die relativen Grössenverhältnisse der Segmente 2. O.; 5. durch
die zahlreichen, 10—17 peripherischen Leitbündel im Blattstiele. Dazu
184 Dr. J. Milde:
kommt nun noch die Stellung der sterilen Spreite in der Mitte der
ganzen Pflanze, sowie deren Zusammensetzung und eiförmige bis deltoi-
dische Gestalt.
Geschichte.
Linne& unterschied in seinen Species pl. T. II. ed. II. (1763) p. 1519
unsere Pflanze als Osmunda virginiana scapo caulino solitario, fronde
supradecomposita.
O0. Swartz erweitert die Diagnose in den Genera et Species
filicum im Journal f. d. Botk. II. 1800 (1801) p. AA1 ein wenig: B. virgi-
nianum fronde supradecomposita, pinnulis pinnatifido - ineisis, spica
bipinnata.
In seiner Synopsis filicum trennt derselbe Autor p. 471 von
seinem B. virginianum das B. eicutarium als besondere Art ab, welches
er auf Plumier’s Abbildung in dessen Tractatus de Fil. Amer. (1705)
136 tab. 159 gründet, wo dasselbe als Osmunda asphodeli radicce unter-
schieden wurde.
O. Swartz unterscheidet beide Arten folgendermassen:
3. B. virginianum fronde tripinnatifida, laciniis serratis, scapo ter-
minali, spica bipinnata.
4. B. cicutarium fronde tripinnata, pinnuiis oyalis denticulatis, scapo
e medio caulis spica bipinnata.
Schon vorher hatte Lamarck in den Encyclop. method. Tom IV.
(1796) p. 649 und 650 beide Arten als Osmunda virginiana scapo soli-
tario ex apice caulis, fronde bipinnata und als O, cicutaria scapo solitario
e medio caulis fronde supradecomposita unterschieden und noch 1816
treten sie im IV. Supplement p. 233 und 234 als Osmunda virginica und
O cicutaria auf. Die Schreibweise virginicum statt virginianum hat, wie
es scheint, Michäux in seiner Flora bor. Amer. (1803) Tab. II. p. 274
zuerst eingeführt, wo unsere Pflanze als Botrypus virginicus auftritt.
Vor Michaux wurde von Linne und O. Swartz virginianum geschrie-
ben, Willdenow folgte dagegen dem genannten Michaux. Des
Letzteren Diagnose lautet so:
Dotrypus virginicus stipite villosiusculo, fronde subtripinnata, pinnu-
lis lanceolato-ovalibus inciso-dentatis, sporangiis minutis.
Wildenow’s Diagnose in seinem Spec. pt. V. (1810) p. 64.
8. BD. virginicum scapo medio frondoso, fronde subterna tripartito-
bipinnatifida, foliocis inciso-pinnatifidis, laciniis obtusis subtridentatis.
9. B. cicutarium scapo inferne unifrondoso, fronde bipinnata, pinnis
ineiso-pinnatifidis terminalibus acuminatis.
1826 tritt BD. virginianum in Wahlenberg’s Flora suecica (1826)
Tom. II. p. 681 als europäische Pflanze auf mit folgender Diagnose:
Botrychiorum Monographia. 155
B. virginicum folio ad medium caulis subpetiolato deltoideo bipin-
nato, pinnis pinnatifidis, laciniis sublinearibus extrorsum dentatis obtu-
siuseulis; wahrscheinlich wuchs die Pflanze hier mit B. lanceolatum
Ängstr. zusammen, mit welchem sie auch nach E. Fries. in sehr naher
Beziehung stehen soll, wenigstens lassen Wahlenberg’s Worte: var.
Botrychio rutaceo accedens ad Anundsjö septentrionem versus.
Wie wir sehen, wird die Behaarung der Pflanze von keinem Autor
weiter erwähnt.
Pursch trennt in seiner Flora Amer. septentr. Vol. II (1816) p. 656
von Botrychium virginianum als besondere Art das B. gracile ab und
zwar mit folgender Diagnose:
B. graeile: Glabrum, scapo medio frondoso fronde tripartito-
bipinnatifida, laciniis inmeiso-subpinnatifidis acutis subdentatis, spieis
gracilibus pinnatis erectis. Virginia.
„BD. riryinicum“ unterscheidet sich nach ihm durch die Behaarung
laciniis obtusis, subtridentatis, spicis bipinnatis divaricasis, Unterschiede,
die nicht begründet sind,
In Hooker’s bot. misc. III. (1833) p. 223 tritt als Varietät des
B. virginianum ß mexicanum Grev. et Hook. fronde corisceo-membra-
naceo opaca, pinnulis latioribus, minus profunde pinnatifidis auf, eine
Pflanze, welche dem 1844 von Kunze im 18. Bande der Linnaea p. 305
aufgestellten B. brachystachys Kunze auch nach Kunze selbst ganz ent-
spricht. Kunze gibt dazu folgende Diagnose:
B. brachystachys: Frondis sterilis tenuiter coriaceae pinnis curvato-
flexuosis, subtriangularibus, pinnato-bipinnatifidis, laciniis remotiuseulis,
bası late adnatis, abbreviatis, lacinulis versus apicem dilatatis; fronde
fertili sterili breviore seu ad partem exserta.
In dem Supplementum tentam. Pteridographiae Presl’s (1847)
werden p. 306 B. eicutarium und B. virginicum als zwei gesonderte
Species und letzteres mit der
var. ß. gracile, minus, tenerius und der
var. y. meaicanum pinnulis terminalibus elongatis acutissimis
> . .
arcute inciso-serratis; unterschieden.
Presl berichtet hier noch über Botrychium eharcoviense des Por-
tenschlag’schen Herbarii, welches in der Ukraine bei Charkow, beim
Dorfe Merefa gesammelt worden»sein soll. Presl bezweifelt diese An-
gabe, da B. virginianum in Europa überhaupt nicht vorkomme und
B. charcoviense von B. virginianum nicht verschieden sei. Presl ver-
gisst, dass Wahlenberg gleichfalls unsere Pflanze aus Europa auführt;
dass sie aber auch bei Charkow vorkommt, steht fest, ich habe selbst
Exemplare im Herbar des kaiserl. :botan. ‚Gartens in St. Petersburg
gesehen.
Bd. XIN. Abhandl, DJA
186 Dr. J. Milde:
Uebrigens wurde sie auch von Eichwald in Lithauen, 2% Meilen
von Wilna, bei Antowilia gefunden.
Im Jahresberichte der naturforschenden Gesellschaft Graubünden’s
von 1856—1858 erfahren wir, dass B. virginianum sogar in der Schweiz,
im Canton Graubünden, im Prüttigau aufgefunden wurde.
In seinem Werke, die Gefässbündel in Stipes der Farren (Abhandlg.
K. böhm. Gesellschaft d. Wissenschaften V. Bd. 1848.) beschreibt Presl
p- 323 ein neues Botrychium, B. anthemoides; fronde herbacea sessili
ovato-triangulari obtusa bipinnata, pinnis inferioribus breviter petiolatis
ovatis, superioribus sessilibus, pinnulis pinnisque superioribus oblongo-
lanceolatis acutiusculis pinnatifidis, inferioribus sessilibus, superioribus
adnatis, laciniis lanceolatis acutis, inferioribus apicem versus tridentatis,
mediis bidentatis, superioribus integris, dentibus acutis, rachibus alatis,
venis pinnatis remotis simplicibus, peduneulo frondem aequante. Habitat
in pratis silvatieis montis Pürn prope Spital ad limites Austriae superioris
et Styriae rarissime. (C. Presl.)
In Nov. Act. Vol. XXVI. P. II. pag. 700 constatirte ich auf Grund
der Untersuchung des Presl'schen Original-Exemplares seine Identität
mit BD. virginianum.
Im Index filieum von Th. Moore (1857) wird zu B. virginicum als
Varietät ß lanuginosum Moore das so sehr verschiedene B. lanuginosum
hinzugezogen, ausserdem führt Moore nur noch eine Varietät, nämlich
y eieutarium Moore auf, zu welchem, wie ich meine, mit Unrecht auch
B. brachystachys Kze. gebracht wird.
In seiner Flora Tasmaniae II. (1860) p. 154 vereinigt Hooker
unter seinem BD. virginianum sogar dieses mit B. ternatum mit der
Diagnose:
glabrum v. pubescens, scapo subradicali, fronde trichotome divisa,
segmentis bipinnatifidis, lobatis, erenatis. Die dazu gehörige Abbildung
auf tab. 169 stellt B. ternatum dar!
In Nr. 15 der botanischen Zeitung hob ich zum ersten Male die
sehr abweichende Beschaffenheit der Oberhaut des B. virginianum, sowie
die besondere Architektonik der sterilen Spreite hervor, und 1867 endlich
wurde die eigenthümliche vertikale Spalte am Blattstielgrunde des 2. vir-
ginianum von mir festgestellt.
Schlusswort.
Zu dieser Arbeit habe ich nur wenig zu bemerken. Seit Jahren
vorbereitet, erscheint sie erst jetzt, weil es mir erst ın letzter Zeit
gelungen ist, auch die letzten wichtigen Originale zur Ansicht zu erhalten,
Aus meinem grossen Vorrathe an Abbildungen durfte ich, um die Mo-
nographie nicht zu kostspielig zu machen, nur die allerwichtigsten hervor-
Botrychiorum Monographia. 187
heben; ich habe aber die Absicht, später noch einige Nachträge zu liefern,
die sich namentlich auf die lehrreichen proleptischen Verhältnisse der
Blätter beziehen. Einen Index Botrychiorum habe ich bereits im Jahr-
gange 1868 der Verhandlungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft
in Wien pag. 507—516 veröffentlicht. Da zu demselben seitdem nur
Botrychium brevifolium Ängstr. = B. boreale Milde hinzugekommen ist,
so kann ich einfach auf ihn verweisen.
Schliesslich Allen denen, welche meine Arbeit zu unterstützen die
Güte hatten, meinen aufrichtigsten Dank, namentlich aber dem Vorstande
der zoologisch-botauischen Gesellschaft in Wien für die Freundlichkeit,
mit welcher Derselbe auch dieses Mal meinen Wünschen entgegen-
gekommen ist.
Ich empfehle diese Monographie der nachsichtigen Beurtheilung
aller Sachkenner.
Breslau, den 14. Februar 1869. Der Verfasser.
Erklärung der Abbildungen.
Tafel VII.
Fig. 4. Rhizom-Querschnitt von Botr. laneeolatum. Vergr. a) Rinde,
b) Schutzscheide, c) Ringförmiger Holzkörper des Leitbündels.
Fig. 2. Rhizom-Querschnitt von B. Lunaria. e) r) Oberhaut. Rinde.
s2) Schutzscheide. «&) Holzkörper des Leitbündels.
Fig. 3. Wie Fig. 2. Stärker vergr.
Fig. 3b. Querschnitt durch die Rinde der Wurzel von B. Lunaria bis
zur Schutzscheide s7) — a) Oberhaut.
Fig. 4 Leitbündel - Querschnitt aus der Wurzel von B. daueifolium.
Schwach vergr. a) Grenze der Schutzscheide. b) fünf ge-
trennte, radial geordnete Holzkörper des Leitbündels.
Fig. 5. Wie Fig. 4. B. ternatum. a) Schutzscheide, b) Dreischenkliger
Holzkörper.
Fig. 6. B. daueifolium. Amylum-Körner. 9.
7. B. ternatum. Amylum der Wurzel. 9%.
Fig. 8. Wurzelzelle mit der teigähnlichen, gelblichgrauen Masse.
9. Querschnitt durch die geschlossene Blattstielbasis von B. lan-
ceolatum.
Fig. 10. Dasselbe von B. daueifolium mit den Querschnitten der für die
3 nächsten Jahre bestimmten Blätter.
Fig. 411. Wie 10 ohne die Blätter für die folgenden Jahre.
Fig. 12. Querschnitt durch die stets geöffnete Blattstielbasis von a
virginianum.
Fig. 13. Blatt des B. ternatum, welches erst im drittnächsten Jahre zur
Entfaltung kommen sollte. Die grosse horizontale Querspalte
ist offen und sehr stark entwickelt.
Qu”
188
x
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Tapr
Fig.
Fig:
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
Fig.
14.
15.
14%
18.
A098
15.
De el
POPBSSpmupumwiern
Dr. J. Milde:
Querschnitt an der Stelle des BD. ternatum, wo Rispenstiel und
Stiel der sterilen Spreite mit ihren Ventralflächen sich an-
einanderlegen. a) Stiel der sterilen Spreite. b) Rispenstiel.
Ersterer mit einem, letzterer mit zwei Leitbündeln.
Basalstück u. Fig. 16 Endstück eines Haares von D. vörginianum.
Unterster Theil des Stipes von B. virginianum mit der aus der
offenen Blattstielbasis hervorragenden Knospe der nächsten
Vegetationsepoche.
Basis eines BD. ternatum. Aus dem Schosse des Individuums :)
ist in derselben Vegetationsepoche das für das nächste Jahr
bestimmte Individuum c hervorgebrochen. a) sterile, b) fertile
Spreitenstiele. |
B. ternatum. Prolepsis. — 1856 war Individuum o proleptisch
aus dem Schosse des Individuum » hervorgebrochen; 1857
das Individuum » proleptisch aus dem Schoose des Individuum
m hervorgebrochen. st sterile, f fertile Spreite.
Tafel VII.
Segment 1. O. des .B. lanceolatum vergr.
” 1.0. „ BD. matricariaefolium vergr.
n 3.0. „ 2. ternatum var. millefolium vergr.
” 2.0. „ B. ternatum var. europaeum vergt.
ni 2.0. „ B. ternatum var. obliguum vergr.
I 3.0. „ .B. daueifolium.
5 2.0. „ B. ternatum var. dissectum,
3.0. „ B.ternatum aus dem Himalaya.
Sterile Spreite des DB. simplex.
Segment 1. O. von .B. boreale.
» 1.0. „ B. Lunaria.
n 2.0. „ B. ternatum var. lunarioides.
Oberhaut des B. boreale sammt Spaltöffuung. !
Schematische Zeichnung, genau nach einem getrockneten Exem-
plare des B. virginianum, um die Architektonik der Spreite
anschaulich za machen. An den 2% untersten Segment-Paaren
a, b, sieht man die Anadromie, an den oberen Segment-
Paaren Catadromie der Abschnitte 4. und 2. Ordnung. Die
Abschnitte 3. O. sind catadrom. Die Abschnitte 1. und 2. O.
sind kürzer als die Abschnitte 4 und 5 derselben Ordnung.
Schematische Zeichnung über die Architektonik der Spreite von
B. lanuginosum. Ueberall herrscht Catadromie der Segmente
2. O. Schon die untersten Segmente 2. O. 4 und 2 sind länger
als die folgenden 3 und 4.
Fig.
Fig.
ae u Su =
41,
.21.
Botrychiorum Monographia. 189
Tafel IX.
B. Lunaria mit der im Stipes-Grunde eingeschlossenen Knospe.
c) Leitbündel, welches sich gabelig theilt; eine Gabel zieht
sich nach dem Blatte für das nächste Jahr (a) hin; der andere
Ast (d) geht nach der sterilen Spreite hinauf.
Blatt von B. Lunaria mit der noch sichtbaren Narbe, wo früher
ein Spalt unter der Fruchtrispe war.
Wie Fig. 1. vergr. a) Sterile Spreite. b) Fruchtrispe.
Blattlage des BD. simple.
- » 2. ternatum.
5 » B. lanceolatum. Die sterile Spreite «a ist voll-
kommen herabgekrümmt. Die Fruchtrispe bei 5 ist sichtbar.
Blattlage in der Knospe des DB. matricariaefolium, a. Bei b u.
ce die Fruchtrispe isolirt.
Blattlage von B. virginianum. Die sterile Spreite ist vollkommen
herabgebogen. Bei b ist die Fruchtrispe isolirt.
Aestchen einer Fruchtrispe des BD. Lunaria mit seiner Aderung.
Die eine Vene trägt an ihrem Ende ein Sporangium.
Querschnitt dureh eine Fruchtspindel und zwei Sporangien, um
» die triehterförmig am Grunde des Sporangium sich ausbrei-
tenden Venen-Enden zu zeigen.
12. Dasselbe; aber die Schnitte tiefer genommen.
Flächenansicht der äussersten Lage des Sporangium von B.
virginianum.
Ganz dasselbe von B. Lunaria.
Vertikaler Schnitt durch das Sporangium von .B. Lunaria.
a) Aeusserste Lage.
Spore von BD. simplex von oben gesehen.
Sporen von B. matricariaefolium. a) von oben; 5b) von unten
gesehen.
Sporen von B. daueifolium, von oben gesehen. 9%).
Eine Netzleitzelle aus dem Rhizom von B. Lunaria.
Ende einer Netzleitzelle aus dem Rhizome derselben Art.
Oberhaut der Blattunterseite von BD. virginianum.
Segment letzter O. derselben Art.
Zellscheidewände der Blattoberseite von 2. ternatum.
„ Blattunterseite „
Wie Tafel VII, Fig. 14 von B. ternatum.
Ebenso, nur tiefer genommen.
Querschnitt durch den freien Stiel der Rispe.
» 5 a = „ der sterilen Spreite.
E72) ”
190 Dr. J. Milde: Botrychiorum Monographia.
Fig. 29. Stipes-Querschnitt von D. ternatum var. australasiaticum unter-
halb der Vereinigung der sterilen Spreite mit dem Stiele der
Fruchtrispe.
Fig. 30. Querschnitt durch die Stipes-Mitte des B. daueifolium, unter-
halb der Vereinigung des Blattstieles der sterilen Spreite
mit dem der Rispe.
Uebersicht des Inhaltes.
A. Geschichtlicher Theil. Von L. Fuchs bis Linne — Von Linne
bis,,zur Gegenwart . ..%. an ane E r 55— 78
B. Eingehende Charakteristik der Gattung . ... - 22.0... 18
a); Kurze; Üebersicht „2. 6. -isealla degli una
b) Specielle Betrachtung.
A Rihnzoms 2 nee lad u base TE a Es rad
9, Die „Wurzeln. 4. ref sone heben ara ae
3. Das, Blatf 4.30 209 Sb Sal d-iet- eanndaadaiad.: a
4, Die Knospenlage ... Et ne a te ra ee 90
5. Proleptische chen - a SE ee 93
6. Stellung der Botrychien und der a en En
haupt zu den benachbarten Familien ... u u
7. Classification der Botrychien ı „an. char re 95
8. Stellung der einzelnen Arten zu einander und ihre
Veränderlichkeit «ur safe datın se nmartesl ERRGE
C. Beschreibung der einzelnen Arten:
15 B. Eunarıa EINS :R: 101 6.0 Bu.nsimplesuch ara). 437
2. B. crassinervium . . . 146 1. BÜternatumı 1.0. . 21 146
35. B..boreale ı.. Ce >EE 118 8. B. lanuginosum. . . . 167
4. B. matricariaefolium . 123 9. .B. daueifolium „.. . „11
5. B. lanceolatum . . . . 132 410. B. virginianum . . ... 177
ul — > Zn
Ueber Zwitter von Rhodocera B.
Von
Alois Rogenhofer.
(Vorgelegt in der Sitzung vom 13. Jänner 1869.)
Zwitter von Rhodocera rhamni L.
je
Links Weibchen, rechts Männchen; die Theilungslinie am Körper
ziemlich scharf erkennbar, männliche Afterklappe deutlich vorstehend;
weibliche Seite kleiner, auf der Unterseite des Hinterflügels derselben im
Afterwinkel einige wenige Stellen mit Schuppen männlicher Färbung;
weiblicher Vorderflügel 121), W. L., männlicher beinahe 44 W.L.
Ich erwarb dieses Stück von Hrn. J. Dorfinger, der es Anfangs
Juli 1868 in nächster Nähe seines Wohnortes Sallmannsdorf b. Wien fing.
In meiner Sammlung.
I.
Vorwiegend Männchen. Rechter Vorderflügel männlich, mit einem
von der Wurzel aus nur eine halbe Linie breiten bis zur Flügelspitze
reichenden weisslichen Streifen. Derselbe durchzieht den Mittelpunkt und
verbreitert sich zur Spitze bis auf % Linien. Unterseite desselben Flügels
zeigt dieselbe Färbung in gleicher Ausdehnung. Rechter Hinterflügel
sowohl oben wie unten gleichmässig männlich gefärbt. Linker Vorder-
flügel am Vorder- und Innenrande weiblich, von der Wurzel aus durch-
zieht die Mitte ein fast 3 Linien breiter Streifen männlicher Färbung,
der saumwärts sich gabelt. Unterseite dieses Flügels am Vorderrande in
einer Breite von 2 Linien bis zum Mittelpunkte weiblich, die übrige
Flügellläche männlich. Vom linken Hinterflügel ist die vordere Hälfte
bis zum Mittelpunkte männlich; mit 3.kleinen weisslichen Flecken, 1 an
der Wurzel, 1 bei der Gabelung der Subcosta und 1 saumwärts in Zelle 4;
am Innenrande einige gleichgefärbte kleine Fleckchen. Unterseite gleich-
mässig männlich gefärbt. Körper, Fühler und Afterklappen wie bei ge-
wöhnlichen Männchen. Befindet sich in Hrn. J. Lederer’s Sammlung.
192 A. Rogenhofer: Zwitter von Rhodocera B.
II.
Vorwiegend Weibchen. Rechter Vorderflügel an der Innenseite der
Subdorsalis mit einem schmalen citrongelben Streifen, der fast bis zum
Zellenschlusse reicht; aus der Wurzel der 2. Innenrandzelle ein gleicher
Streifen bis zu einem Drittel der Flügelfläche. Unterseite nahe der vor-
tretenden Spitze am Innenrande mit Stellen männlicher Färbung. Rechter
Hinterflügel oben weiblich unten bei Rippe 7 dunklere Stellen. Linker
Vorderflügel wie beim gewöhnlichen Weibchen, nur unten am Vorder-
rande mehr gelblich. Linker Hinterflügel weiblich mit einem eitronfarbi-
gen Streifen (wie der des rechten Vorderflügels), welcher von der Wurzel
aus durch den Mittelpunkt bis zum Saume reicht. Die Unterseite hat am
Vorderrande und in Zelle 2 und 3 Schuppen männlicher Färbung. Auf
der Unterseite beider Hinterflügel sind die Mittelpunkte und die Reihe
der Punkte in der Mitte jeder Zelle so wie beim Männchen. Leib wie
beim Weibchen. Ich fing dieses Stück am 13. August 1865 bei Haders-
feld nächst Greifenstein.
Zwitter von Rhodocera Cleopatra L.
Vorwiegend Männchen. Rechte Oberseite normal. Linker Vorder-
flügel mit einem 1 Linie breiten Streifen weiblicher Färbung von der
Wurzel aus bis zum Schluss der Mittelzelle und einem feinen Strahle
der Subcosta entlang bi: knapp zum Saume. Unterseite männlich mit
11/, Linie breiter weiblicher Färbung am Vorderrande und saumwärts.
Linker Hinterflügel weiblich mit streifenförmiger männlicher Färbung an
der Ecke des Vorderrandes; dann längs der Subcosta und die hintere
Hälfte der Medianzelle den Mittelpunkt hindurch; am Saume sich
gabelnd. Unterseite weiblich mit gelblichem nur schwach sichtbaren
Schuppen in der Mediana. Unterseite des rechten Vorderflügels weiblich
mit gelber Färbung in der Mittelzelle und am Innenrande; längs der
Dorsale 2 kleine gleichfärbige Flecken zwischen Rippe 4 und 8.
In der kaiserlichen Sammlung zu Wien, aus Abbe Mazzola’s
Vorräthen stammend.
esse ——
Drei neue westasiatische Käfer,
Von
'J. A. Graf Ferrari.
Vorgelest in der Sitzung vom 3, März 1869.
D: westasiatische Käferfauna ist neuerlich durch die Auffindung dreier
Arten aus den Familien der Eucnemiden, Pyrochroiden und Longicornenu
bereichert worden, welche von besonderem Interesse sind, da zwei von
ihnen sehr artenarmen Gattungen angehören, die dritte jedoch sich durch
ihre eigenthümliche Färbung auszeichnet.
Ich halte sie für unbeschrieben, und habe in nachfolgenden Zei-
len versucht, möglichst genaue und vergleichende Beschreibungen der-
selben zu liefern, um sie in die Wissenschaft einzuführen. Ob und in
wieferne mir dieses gelungen, überlasse ich der oftbewährten nachsich-
tigen Beurtheilung der geehrten Fachgenossen.
1. Phyllocerus longipennis mihi.
(J) Niger, subnitidus, elytris testaceo-fulvis, antennarum apice
tarsisque piceo-brunneis, segmentorum ventralium margine apicali testa-
ceo-fulvo. Prothorax transversus, parum deplanatus, omnino sat dense
subtilius punctatus et tenuissime fulvo pubescens, antice fortiter angusta-
tus, ad basin transversim fere triangulariter late depressus, lineola media
antescutellari, longitudinali, abbreviata, sed bene distincta, incisus. Scu-
tellum elongatum nigrum, fortiter punctatum, laeye, nitidulum. Elytra
prothorace plus quam quadruplo longiora, epipleuris fere parallelis ab-
rupte abbreviatis. Subtus subtiliter punctulatus, et sat dense griseo-pilo-
sellus. Ceterum ut in Phyll. flavipenni Germ.
Long. 19— 2300. (9—41014“').
(2) Latet.
Var. a. Thoracis angulis posticis solis, nonnumquam quogue marginibus
lateralibus totis, anguste fulvescentibus.
b. Omnino niger, tarsis picescentibus, elytris solis testaceo-
fulvis, humeribus suturague nonnumquam obscurioribus.
Bd, XIX. Abhandl, 25
194 J.A. Graf Ferrari:
Die Hauptunterschiede dieser Art von Phyll. favipennis Germ. aus
Dalmatien und Sieilien, der einzigen bekannten europäischen Art, welcher
sie übrigens ziemlich nahe steht, lassen sich in Folgendem zusammen-
fassen :
Zuvörderst ist das Kopfschild etwas anders geformt, da es hier
seitlich eine etwas schärfere und tiefere Einbuchtung zeigt, während es
bei jener Art bloss beiderseits ausgerandet erscheint.
Ferner ist das quere Brustschild hier nach vorne fast gleichmässig,
und viel stärker verengt, beinahe kurz kegelförmig, auf der Scheibe mehr
abgeflacht, bedeutend feiner punktirt und hinten mit einem breiten fast
dreieckigen flachen Eindrucke versehen, und zeigt über dem Schildchen
eine etwas längere scharf eingegrabene Längsmittellinie.
Das Schildchen ist etwas mehr verlängert, stumpf keilförmig.
Die Flügeldecken sind weit länger, daher auch mehr parallel,
41/,„mal so lang als das Brustschild, während sie bei jener Art höchstens
31/,mal dessen Länge zeigen, mit fast parallelem umgeschlagenen Seiten-
rande, welcher im 4. Drittel der Flügeldeckenlänge fast plötzlich ver-
schwindet, während derselbe bei Phyll. flavipennis zwar auch nicht weiter
reicht, jedoch allmälig und verloren nach hinten zu sich verschmälert;
ausserdem zeigen alle Bauchringe eine stets deutliche, ziemlich breite
braungelbe Randung, wie auch die ganze Unterseite sammt den Beinen
eine durchaus feinere Punktirung und dichtere greise Behaarung, welche
sie grauschimmernd erscheinen lässt.
Endlich ist auch die Grösse bedeutend verschieden, da die kleinsten
Exemplare dieser Art den grössten von Phyll. lavipennis an Grösse kaum
nachstehen.
Nichtsdestoweniger wäre ich versucht gewesen, diesen Käfer bloss
für eine ausgezeichnete Varietät von Phyll. flavipennis Germ. zu halten,
wenn mir nicht 22 Stücke vorgelegen hätten, welche sämmtlich obige
Unterscheidungsmerkmale deutlich und übereinstimmend zeigten, worunter
sich jedoch kein Weibchen befand.
Es sind ihm daher, nach der bis nun noch in der Wissenschaft
herrsehenden Anschauungsweise, gewiss selbstständige Artrechte gesichert.
Uebrigens dürfte wohl auch diese Art in bedeutend heller und
dunkler gefärbten, vielleicht selbst ganz schwarzen Exemplaren vorkom-
men, ähnlich wie diess bei Phyll. lavipennis in dessen ganz schwarzer
Varietät: Spinolae Guer. der Fall ist, wie, bei sonst durchaus ganz
gleicher Färbung, doch die oben angeführten Varietäten in einzelnen
Stücken, vermuthen lassen.
Die passende Bemerkung Lacordaires, dass Phyll. flavipennis
Germ. (natürlich bei Nichtberücksichtigung der Fühler) habituelle Aehn-
lichkeit mit den Männchen einiger Cebrio-Arten zeige, trifft übrigens bei
dieser Art in noch erhöhtem Masse zu.
Drei neue westasiatisehe Käfer.
195
Ueber Vorkommen und Lebensweise dieses Eucnemiden, den Herr
J. Lederer aus der Umgebung von Elisabethopol in Grusien zugesendet
erhielt, und ihn mir gütigst zur Vergleichung mittheilte, ist bis nun
leider noch nichts bekannt.
2. Dendroides (Hemidendroides) Ledereri mihi.
Niger, nitidulus, elongatus, prothorace campanuliformi, inpunctato,
elytris testaceo-fulvis, crebre confuse punctatis, prothorace duplo latio-
ribus, eoque fere quadruplo longioribus, subparallelis, autennis dimidiam
corporis longitudinem attingentibus, aut parum superantibus, articulo
ultimo apice fulvescente.
(J) Angustior, capite prothorace fere parum latiore, postice tuber-
eulis binis, setis aureis scapuliformibus instructis, ornato; antennarum
longiorum artieulis 4. ad 10. intus appendiculo lineari acuto pectinatis,
segmento abdominali penultimo (5.) apice arcuatim late emarginato, ül-
timo piceo, conspicuo, in medio profunde inciso, acute bifido. Long. 10WM-
ae).
(2) Latior, capite prothorace parum angustiore, antennarum bre-
viorum articulis 3. ad 10. intus valde serratis. Long. 117% (5).
(J) Schwarz, ziemlich glänzend, gestreckt, die Flügeldecken gelb-
braun. Kopf mässig, schwarz, glänzend, sparsam mit längeren pechbrau-
nen Haaren besetzt, Oberlippe und Kopfschild ziemlich zerstreut punktirt,
letzteres von der Stirne durch eine tiefe Querfurche getrennt. Die ziem-
lich breite Stirne zwischen den Einlenkungsstellen der Fühler etwas
ausgehöhlt, sehr dicht rauh gekörnt, matt. Der mässig erhabene, durch
_ eine feine Furche fast quer viereckig abgegrenzte Scheitel etwas uneben,
glänzend, und ziemlich zerstreut punktirt. Hinter den mässig grossen,
wenig ausgebuchteten Augen je eine tiefe Grube, welche sich bis an den
Aussenrand erstreckt und dadurch eine leichte Einschnürung des Kopfes
daselbst bildet. Dieser am Hinterhaupte wulstig erhöht, welche Erhöhung
in der Mitte gegen die Scheitelplatte aufsteigend zerstreut punktirt
erscheint, und auf ihrer erhabenen Mittelleiste zwei Höckerchen, je mit
einem bürstenartigen runden Büschel goldgelber Borsten besetzt, trägt.
Zum Anschlusse an das Brustschild ist der ganz freie Kopf sohin plötz-
lich in einen engen stark gekörnten Hals zusammengeschnürt.
Die Kinnladentaster ziemlich lang 4gliederig (?), das 1. Glied sehr
klein (?), das folgende (?) verkehrt kegelförmig, ziemlich lang, das vor-
letzte etwas kürzer, ebenso gestaltet, das letzte länglich, messerklingen-
förmig, die früheren fahl behaart. Die Lippentaster kurz, ihr letztes Glied
löffelförmig, abgeflacht etwas hornartig durchschimmernd, nach innen
leicht ausgehöhlt, kurz und zugespitzt eiförmig, viel breiter als das vor-
letzte. Mehr konnte ich, ohne Zerstörung des Exemplares mit der Lupe,
nicht wahrnehmen.
25 *
196 J.A. GrafFerrari:
Die Fühler sind von wenig mehr als halber Körperlänge, schwarz,
das 1. Glied verkehrt kegelförmig, so lang als das 2%. und 3. vereint, das
2. sehr kurz, gleichfalls verkehrt kegelförmig, das 3. etwas längere mit
einem starken Dorne nach innen an der Spitze versehen, das 4. bis ein-.
schliesslich 10. gestreckt, so ziemlich von gleicher Grösse unter sich,
jedes an der Spitze nach innen in einen langen zugespitzten Fortsatz
ausgezogen, welcher mit jedem Gliede an Länge zunimmt, und der die
Länge des 10. Gliedes um die Hälfte übertrifft, das 11. endlich doppelt
so lang als die vorhergehenden, einfach, fast cylindrisch, mit rostbrauner
Spitze, matt.
Das Brustschild beinahe etwas schmäler als der Kopf, an der Spitze
stark verengt, etwas länger als breit, beinahe glockenförmig, mit etwas
stumpfen, an der Spitze abgerundeten Hinterwinkeln, schwarz, mit sehr
fein erhabenem pechbraunen Hinterrande, fast ganz glatt, nur mit ziem-
lich langen spärlichen pechbraunen Haaren auf der Oberseite kesetzt,
in der Mitte vor dem Schildchen dreieckig eingedrückt, von dem Leibe
durch einen kurzen Stiel getrennt, welcher pechbraun, und nur oberhalb
des Schildchens, gleichsam als dessen Verlängerung, grob punktirt und
schwarz erscheint. Dieses selbst ist mässig, fast gleichseitig dreieckig,
mit etwas nach aussen geschwungenen Seiten, am Rande und der Spitze
grob punktirt, auf der Scheibe glatt, glänzend schwarz.
Die Flügeldecken sehr gestreckt, fast doppelt so breit, und beinahe
4mal so lang als das Brustschild, mit deutlich vorspringenden Achsel-
beulen, seitlich parallel, hinten schnell abgerundet, und an der Spitze
etwas klaffend, gleichmässig gelbbraun gefärbt, ziemlich dicht und fast
grübchenartig, doch fein und verworren in anscheinenden queren Wellen-
reihen punktirt, mit wenig dichter gleichfärbiger, ziemlich langer
Behaarung.
Die ganze Unterseite sammt schlanken Beinen schwarz, glänzend,
mässig dicht, nicht eben grob, doch fast grübehenartig punktirt, und
dünn fahl behaart, welche Behaarung auf den mit gegen die Spitze zu
leicht verdickten Schenkeln versehenen Beinen dichter und kürzer
erscheint; der verletzte (5.) Bauchring an der Spitze breit bogenförmig
ausgerandet, der letzte noch sichtbar, pechbraun, in der Mitte tief aus-
geschnitten, daher in % spitzen Lappen vorspringend. Die Unterflügel
vollständig, und schwarz angelaufen.
(2) Etwas grösser und breiter. Kopf ebenso gestaltet, nur. dass die
hintere erhabene Leiste mit den 2 bürstenartigen Borstenbüscheln gänzlich
fehlt. Die Fühler sind von halber Körperlänge, jedoch vom 3. bis zum
10. Gliede nach innen nur sehr scharf, nach der Spitze zu stets tiefer
gesägt, das 11. und längste in der Mitte etwas verdickt, gleichfalls mit
rostbrauner Spitze. Brustschild etwas breiter als der Kopf, so breit als
lang, sonst ebenso geformt wie beim g', das Schildchen von gelbbrauner
Drei neue westasiatische Käfer. 197
Färbung, die Flügeldecken nach hinten zu etwas weniges erweitert,
Unterflügel vollständig.
Diese schöne Art brachte Herr J. Lederer von seiner Reise nach
Kleinasien mit, wo er dieselbe in den Gebirgen der Umgebung von
Smyrna in einigen Exemplaren sammelte, von denen das soeben beschrie-
bene Pärchen Eigenthum des k. k. zoologischen Kabinetes in Wien ist.
Ich habe sie hier auch in ihren zum Theile generischen Merkmalen
etwas ausführlicher beschrieben, weil die bisherigen Gattungsdiagnosen
von Dendroides durch ihre Kürze zu Missdeutungen Anlass geben könn-
ten, um so mehr als dieselben durch diese neue Art einige Modificationen
erleiden müssen. So hat bei Lacordaires (Gen. des col. V. p. 603) ganz
kurzer Gattungsbeschreibung die Bemerkung über die Grösse der Augen
des g (yeux tres-gros, subcontigues, ou — testaceus — legerement separes
chez les mäles) als nicht durchgreifend richtig zu entfallen, da bei
Testaceus Lac. und wohl auch bei Ephemeroides Mannh. der g, mithin
auch dessen Augenbildung unbekannt ist, die eben beschriebene neue
Art aber, auch in diesem Geschlechte ganz mässige, bedeutend abstän-
dige, durch die eingedrückte Stirne geschiedene Augen nachweiset.
Dass diese Art aber der Gattung Dendroides Latr. angehöre, un-
terliegt wohl kaum einem Zweifel. Denn wenn sie auch von .Dend. bicolor
New (Canadensis Laec.), der einzigen mir in zwei weiblichen Exemplaren
bekannt gewordenen Art, in einigen Punkten nicht unbedeutend abweicht,
erscheinen doch diese Unterschiede wohl nur mehr specifischer Natur.
Dahin gehören namentlich w. g. die viel kleineren Augen, daher auch
die breitere Stirne, die seitlich mehr parallelen Flügeldecken, die etwas
abweichende Fiühlerbildung in beiden Geschlechtern, und die andere Ge-
stalt der zwei letzten Bauchringe bei dem g'. Diese Unterschiede dürften
bei sonstiger Uebereinstimmung nur genügen, für unsere neue Art eine
besondere Section in der Gattung Dendroides Latr. zu begründen, welche
ich, wegen der durchaus bloss gesägten Fühler des Weibchens, Z/emi-
dendroides benennen möchte.
Sie könnte keinesfalls zur Gattung Pogonocerus Fisch. zu ziehen
sein, welche Lacordaire (l.c. in nota 5) auch bloss aus der Be-
schreibung und Abbildung kannte, und mit Recht bezweifelte, ob sie mit
Dendroides Latr. identisch sei. Es ist jedoch nach Fiseher’s Beschrei-
bung und Abbildung (Mem. d. 1. S. d. n. de Mose. III p. 281, pl. 15)
wohl ganz unzweifelhaft, dass dieselbe selbstständig erhalten werden
müsse. Denn, ausser dem schon von Lacordaire (]. ce.) doch etwas man-
gelhaft hervorgehobenen Unterschiede in der Fühlerbildung, sind diese
bei Pogonocerus nicht nur fast von Körperlänge, sondern auch die sehr
langen Anhänge der Fühlerglieder gefiedert. Ausserdem ist auch der
ausdrücklich und wiederholt bemerkte gänzliche Mangel eines Schildchens
und die nach hinten wohl etwas verschmälerten Flügeldecken, welche
198 J. A. Graf Ferrari:
Lacordaire jedoch cylindrisch nennt, allein schon ein Beweis für diese
Annahme, da kein Grund vorliegt, die Richtigkeit der positiven Angaben
Fischer’s in Zweifel zu ziehen a).
Seien mir hier noch einige Worte über die Unterschiede der Gat-
tungen Dendroides Latr. und Pogonocerus Fisch. aus der Pyrochroiden-
Familie, und ihrer bekannten Arten gestattet, wobei ich den analytischen
Weg einschlage, und hierbei jene Merkmale benütze,. welche bei den
mitunter sehr kurzen Beschreibungen der Autoren, durchgreifende Un-
terschiede erkennbar machen, doch leider nur grösstentheils der Färbung
entnommen werden konnten. Auf wichtigere, z. B. die Fühlerbildung,
Augengrösse u. s. w., welche nicht nur nach dem Geschlechte, sondern
auch in den einzelnen Arten überhaupt, nicht unbedeutend abweicht,
konnte nur wenig Rücksicht genommen werden, namentlich auch, weil
diese wesentlichen Merkmale nicht immer genügend angegeben sind.
Fühler höchstens etwas länger als von halber Körperlänge, 11glie-
derig, höchstens vom 4. Gliede an beim g' länger oder kürzer gekämmt,
beim @ gekämmt oder tief gesägt. Das letzte Glied in beiden Geschlech-
tern einfach. Schildchen vorhanden. Flügeldecken nach der Spitze nicht
verschmälert, die Augen der g' meist sehr gross. „. . Dendroides Latr.
— fast von ganzer Körperlänge, 10gliedrie, vom 4. Gliede an
fast wedelförmig gekämmt, und gefiedert, das letzte Glied mit doppeltem
derlei Fortsatze. Schildchen mangelnd. Flügeldecken nach der Spitze zu
etwas verschmälert, die Augen sehr gross (beim g’?). Pogonocerus Fisch.
Dendroides Latr. (Pogonocerus New.)
Augen des g' sehr gross, meistens oben zusammenstossend. Fühler in
beiden Geschlechtern (beim © mindestens theilweise) gekämmt. [Subg.
Dindlroides’ LEt779. 18, BOTEN METER RE
— — — mässig, bedeutend abständig. Fühler at Zn Beleabrints
des © bloss tief gesägt. [Subg. Hemidendroides Ferr.] Schwarz, bloss
die Flügeldecken gelbbraun (41%, —5‘“). Klein-Asien . . Ledereri Ferr.
4 Fühler des g' wedelartig und lang gekämmt, des @ mässig gekämmt. 2
— — — mässig, des @ nur gegen die Spitze zu gekämmt ....3
2 Ganz rothgelb, Flügeldecken schwarz, Stirne dunkel, Fühler pech-
braun. (4,—6'/,). Nord- Amerika [Canadensis ieet b) ruficollis
Derji.C."c)]i N. Pa A 9 RR BRNO Ne Tee
«) Es wäre dennoch möglich, dass ich durch zu grosses Vertrauen neuerdings in den Fehler
verfiele, zu welchem mich unlängst Hrn. Döhner's fingirte Abbildung eines Fühlers von Oryphalus Fagi
(Berl. entom. Zeitschr. IV. Taf. VI Fig. 5) verleitete — doch solche Missgriffe kann man nicht voraus-
setzen, sie gehören zum Glücke nur zu den seltenen Ausnahmsfällen, denn sonst würde jede auf Wort
und Bild begründete Schlussfolgerung ausgeschlossen sein.
b) In Proceed. of the Acad. of Phylad. VII. p. 275.
e) Auf Autorität Lacordaires, Genera V, p. 603.
d) In Entom. mag. London V. p. 375.
Pr
Drei neue westasiatische Käfer.
199
— — nur die Spitze der Fühler braun. (514). Nord-Amerika.
| concolor New, Lec.e)
3 Ganz rostgelb, Kopf, Brustschild und Beine rothgelb. (7). Sitkha
ephemeroides Mannh. f)
— gesättigt scherbengelb, der Kopf fast pechbraun. (5'/;“). Nord-
Banerikadame posten ee a, Aa el anitestereeuns Tee; g)
Pogonocerus Fisch. a. W.
Kopf schwarz, Fühler braun mit rostrother Wurzel, Brustschild
scharlachroth, Flügeldecken gelb, je mit einer braunen, schiefen, keil-
förmigen Seitenbinde, Unterflügel braun angelaufen. Unterseite schwarz,
Beine rothgelb, die Schenkelspitzen braun (4 ?).h) Südlicher Kaukasus.
Thoracicus Fisch.
3. Purpuricenus Ledereri mihi.
Modice complanatus, robustus, subparallelus, niger, supra opacus,
subtus nitidulus, thoraeis lateribus testaceis, utrobique tuberculo sat valido
post medium armatis, coleopteris pallide flavis, lateraliter testaceo-mar-
ginatis, maculis nigris 6; duabus basalibus nee humerum nee sceutellum
et suturam attingentibus sat magnis subovalibus — mediis discoidalibus,
majoribus, elongatis, postice tri- vel quadrifidis — dein apicalibus multo
minoribus, obovalibus, obliquiis; notatis. Long. 18WM- (81)
(Z) Angustior, antennis 14 articulatis, corporis longitudinem plus
duplo superantibus.
(2) Latior, antennis corporis longitudinem parum superantibus.
Ziemlich abgeflacht, kräftig, seitlich fast parallel. Kopf nicht gross,
schwarz, auf der Stirne pechbraun länglich behaart, grob runzelig punk-
tirt, matt, das Kopfschild dicht punktirt, quer gerunzelt, glänzend, die
Fühler einfarbig schwarz.
Brustschild quer, auf der Scheibe ziemlich abgeflacht, am Vorder-
und Hinterrande gerade abgestutzt, nach hinten mässig verengt, seitlich
hinter der Mitte je mit einem ziemlich scharfen vorspringenden zahn-
förmigen Höcker bewehrt, sammetartig schwarz, bloss die Seiten mit
Inbegriff des Höckers eine fast eiförmige, grosse, bräunlichgelbe Makel
zeigend, der Oberrand fein braungelb gesäumt, auf der Unterseite ziem-
lich lang, doch nicht sehr dicht gelblich behaart.
Das Schildehen länglich dreieckig, mit schwarzem sammetartigen
Filze bekleidet.
e) In locis eitatis in d) und 5).
f) In Mem. d. I. s. d. n. d. Mose. 1852 Nr. 2, p. 348. Diese Art gehört wohl mit der grössten
Wahrscheinlichkeit, doch nicht mit ganzer Gewissheit zu Dendroides, wohin sie auch Leconte (l. c.)
ungesehen stellt, was jedoch aus Mannerheim’s kurzer Beschreibung, wobei er Menetries als Autor
nennt, nicht klar erhellt.
g) In l. c. in 2).
h) Die Grösse ist nicht angegeben, und nur der Abbildung entnommen,
200 J. A. Graf Ferrari: Drei neue westasiatische Käfer.
Die Flügeldecken ziemlich abgeflacht, kaum etwas breiter als das
Brustschild mit Inbegriff der Seitendornen, seitlich parallel, hinten ge-
nieinsam schnell abgerundet, etwas mehr als zweimal so lang als zusam-
men breit, durchgehend sehr dicht und verworren, ziemlich fein, an der
Basis jedoch bedeutend gröber und daselbst gekörnt-punktirt, blassgelb,
seitlich etwas dunkler gesäumt, jede mit 3 schwarzen Makeln geziert,
von denen die oberste ziemlich grosse, fast eiförmige deren Wurzel ein-
nimmt, ohne jedoch die Achselbeule oder Naht und Schildchen zu
berühren. Die grösste mittlere beginnt vor der Mitte, ist länglich vier-
eckig, etwas nach hinten erweitert, ohne den Aussenrand und in der
Regel die Naht zu berühren, und zeigt an ihrem Hinterrande 3 bis 4
Spitzen. Die letzte und kleinste nimmt die Spitze der Flügeldecke derart
ein, dass sie eiförmig vom Nahtwinkel schief gegen die Mitte der Flügel-
decke verläuft. Diese zeigen ausserdem seitlich, vorzüglich auf der vor-
deren Hälfte eine sparsame, ziemlich lange, abstehende greise Behaarung.
Die Unterseite und ganzen Beine sind schwarz, mässig glänzend, ziemlich
fein punktirt, und lang, doch nicht dicht greis behaart, nur die Mitte
der Bauchringe erscheint fast ganz glatt und nur sehr fein punktirt.
Beim g sind die Fühler fast von 2',mal Körperlänge, und die
Flügeldecken etwas schmäler, beim @ überragen die Fühler den Körper
an Länge nur wenig.
Dieser schöne Purpuricenus, welcher schon durch die blassgelbe
Färbung der Flügeldecken und deren eigenthümliche Makeln sich leicht
erkennen lässt, gehört mit Purp. Desfontaini F. in jene Gruppe dieser
Gattung, wo das Prosternum zwischen den Vorderhüften in einen ziem-
lich scharfen, etwas nach hinten gerichteten dornartigen Höcker vor-
springt, und die g' gleichfalls deutlich nur A14gliedrige Fühler zeigen,
da das letzte Glied nur durch eine leichte Einschnürung das mangelnde
42. andeutet, welches jedoch in der anderen Gruppe, wo das Prosternum
zwischen den Vorderhüften kaum erhoben und nur leicht abgerundet
vortritt, wie z. B. bei Köhleri L., Budensis Götze, Dalmatinus Str.
mindestens bei den mir diessfalls zur Untersuchung zu Gebote stehenden
Arten, deutlich und unzweifelhaft vorhanden ist.
Ausserdem zeigt das Metasternum bei gegenwärtiger Art zwischen
den Mittelhüften ein deutliches Höckerchen, welches sie mit Desfontaini
und selbst mit Köhleri gemein hat, während dieses anderen Arten, z. B.
Budensis, Dalmatinus etc. mangelt.
Das k. k. zoologische Kabinet besitzt ein Pärchen dieser Art von
Herrn J. Lederer, welcher dieselbe aus der Umgebung von Astrabad
in Persien in einigen Stücken zugesendet erhalten hatte.
—esse>——
- Synopse der europäischen Deltocephali.
Von
Dr. F. &. Fieber
Director am k. k. Kreisgerichte zu Chrudim (Böhmen).
Mit 2 Tafeln. (Tat, 5, 6).
Vorgelegt in der Sitzung vom 13. Jänner 1869.
Deltocephali.
Ocellen 2, am Scheitelrande nahe den Augen. Hinterschienbeine auf
der äussern geschärften Kante mit grösseren Stacheln besetzt als auf den
übrigen Kanten. Scheitel nach vorn spitz, länger oder kürzer gleich-
schenkelig, Seckig. Der innere Gabelast der Scheibenzelle und jener der
zweiten Mittelzelle durch eine quere Rippe mit dem inneren einfachen
Sector verbunden, Gesicht und Scheitel glatt.
Gesicht 4eckig oder länglich rautenförmig. Wangen vom Clypeus
zum Auge gerade oder sanft ausgebogen. Scheitel mit der Stirne unter
scharfem Winkel zusammenlaufend.. Stirne rautenförmig, zum Clypeus
sehr verschmälert, an dem linearen Clypeus so breit oder nur halb so
breit als von der Stirnnaht zum Auge ober der Fühlergube.
Platymetopius Bur.
Gesicht viereckig rautenförmig, der Rand der Wangen zu den Augen
unter stumpfem Winkel eckig, am Auge geschweift. Scheitelrand stumpf.
Stirne zum Scheitel unter weniger als rechtem Winkel spitz. Stirne am
Clypeus 3—4mal so breit, als von der Stirnnaht zum Auge.
10 Deltocephalus Bur,
Platymetopius Bur.
Gen. Ins, 1838, Subgen. 4.
41. Decken, Scheitel, Pronotum, Schild weisslich, ein Punkt in der ersten
und dritten Mittelzelle, ein Strichel in der zweiten Scheibenzelle
schwarz. Stirne fast gleichseitig lang rautenförmig, oben ein Quer-
Dd. XIX. Abhandl, 26
202 ; Dr. F. X. Fieber:
fleck und 2 Striche, 2 Flecke auf dem langen geschweift verschmälerten
Scheitel schwarz. Jassus cornutus Fieb. Pz. F. 164.5. — Proceps
acicularis Muls. Taf. VI. 61. 1. P. cornutus Fieb,
— Scheitel und Pronotum gelblich, gestrichelt, oder braun, weiss
BESPBERBEIL.. 0.0.) 2 ae nee ie ala) Slaafeke (al are we ae Eee 2
2. Decken rothgelblich, in den Zellen zerstreute weisse Flecke, die klei-
Den"Randzellen’ brauneesaumt T2 ne Ban er
— Decken gelblich weiss, innen ein brauner weissfleckiger, auf das Corium
zahnförmig oder dreieckig vorspringender, auf die Membran reichender
SIE... 0 ee ee ee SE ER a?
3, Scheitel langseitig, nebst Pronotum gelblich, mit roströthlicher Linie
an dem geraden Scheitelrande. Auf dem Pronotum 4 roströthliche
und 2 mittlere braune Längsstriche. Stirngipfel mit schwarzem
fleck und Winkelstrich, ober denselben rostgelb. Pz. F. G. 1222 —
Taf. VI. 62. 2. P. rostratus! H. S.
— Scheitel kurz, unter stumpfem Winkel eckig, halb so lang als im
Nacken breit; rostbräunlich, der Rand, die Mittellinie und ein rund-
licher Fleck jederseits weiss. Pronotum rostbraun, weiss gesprengelt.
Gesicht weisslich. Oberhälfte der Stirne mit rostgelben Querstrichen,
und feiner schwarzer Winkellinie. g' Klappe lang gleichschenkelig
dreieckig, die Platten um die Hälfte länger, zusammen länglich-
keckig. Afterträger aus ovalem Grunde hornförmig verlängert,
unten zahnförmig abgesetzt. @ Bauchendschiene quer 4eckig, in
der Mitte linear ausgeschnitten. gQ. 7m. Aus Deutschland. —
Taf. VI. 63. 3. P. Guttatus Fieb.
4. Scheitel lang gleichschenkelig dreieckig, so lang oder länger als im
Nacken breit. Gesicht ganz weissgelblich, am Gipfel eine schwarze
Winkellinie. Decken innen mit schmalem hinter der Mitte im spitzen
Zahn auf die Mitte des Corium vorspringenden Streif. gJP.4—5Um,
Deg. J. 3. t.41, £. 24. (Oicada.) — Cie. vittata. Fab. S. R. 67. 23. —
Ger. Ahr Re.20. Taf. V]. 6%, 4. P. undatus Des.
— Scheitel kurz, rostgelb marmorirt, wenig länger als die Hälfte, im
Nacken breit, mit gelblich weissem Mittelstreif und Rand. Pronotum
braun, klein weissgefleckt. Stirne gelb, oben mit rost&elben Winkel-
strichen und einigen Seitenstrichen. Wangen und Clypeus braungelb.
Clavus braungelb, im Corium kurz von der Mitte ein grosses braunes
Dreieck, von der Schlussnaht bis zum Rande, innen herab bis auf die
erste Endzelle braungelb. @ Bauchendschiene querbreit, in der
Mitte des Hinterrandes ein kleiner stumpfer Zahn, die Seiten in der
Mitte stumpfeckig; ein braungelber Mittelstreif. 61," Spanien (Frey.)
Taf. VI. 65, 5. P. notatus Yieb.
%
bs
Synopse der europäischen Deltoeephali. 208 .
Deltocephalus Bur.
Gen. Ins. 1838. Subg. 3.
Die 2 Rippen im Randfelde am Grunde und Ende (die erste Eudrippe)
der äusseren Mittelzelle, oder wenigstens die erste Endrippe auf
3eckig erweitertem weissen Fleck, meist auch die Binderippen der
Gabelungen des ersten Sectors mit dem inneren Sector, und die Binde-
rippe im Clavus gleichsam verdickt, weiss. Die Zellen innen an den
Rippen mehr oder weniger braun gesäumt (Ocellati) .......0%2
Die 2 Rippen im Randfelde N nicht auf weissem
EN LLEHE RN Bo An AN EHRT Vera > Dolne, 6, er i #9E..26
Scheitel, ao; (@beichet una Schild gelblich weiss; IDiesken
sehmutzig weiss, die Mittel- und Endzellen gewöhnlich bräunlich gelb
erfüllt, in der Randzelle, der ersten und vierten Mittelzelle ein
schwarzer Punkt. Am Ende der zweiten grossen Mittelzelle ein run-
der, auf der zweiten Endrippe ein dreieckiger weisser Fleck. Z®.
3%/,—4®9- Schweden, Deutschland, Galizien, Oesterreich. Boh. Oefy.
1845. p. 156. 4. — Taf. V. 1. 1. D. bipunctipennis Boh.
Scheitel, Pronotum und meist das Schildchen gezeichnet. Stirne
mit schiefen weissen oder braunen Strichen. . . . 1. Ma 3
Auf dem Stirngipfel 2 mit dem a ende Harahierd hitkel-
striche. Pronotum vorn mit 2, hinten mit 4 runden orangeröthlichen
Flecken, oder schwarz mit 3 weissen Flecken . ......2.2. 4%
Stirne mit mehr oder wenigen schiefen Strichen, oleh ohne Zeich-
DENE IN EER IE LZE RU ARE Sa AR: 2 RR NETTE MEER DES Se
Scheitel vorn mit elliptischer schwarzer Bogenlinie, zwischen den
vordern Augenecken 2% quere orange Striche. Stirne bräunlich mit
weissen schiefen Linien. gQ. 4'%"M- Schweden, Deutschland. Boh.
Sv. Hom. (Vet. Ak. H. 1847) p. 7. (Thamnotettix.) Taf. V. 2.
2. D. Phragmitis Boh,
Scheitel vorne ohne BogenlimettotW Rus Lila u. 5
Auf dem Scheitel zwischen den anderen Augenecken 2 runde
orange Flecke. Stirn gelblich, bisweilen oben mit einigen schwärz-
lichen Seitenstrichen. Decken vor der Mitte mit brauner schiefer
Binde und rautenförmigem Fleck hinten. Endzellen braungelb,
‚„ die letzte weiss. g®Q. Schweden, Deutschland. Boh. Oefv. 1845. p.
155, 2, — Flor. R. p. 234. 2. — Taf. V.3. 3.2. formosus Boh.
Scheitel mit 2 schwarzen schiefen länglichen Flecken. Pronotum
schwarz, Hinterrand weiss, vorn ein Strich und 2% rundliche Flecke
weiss. Wangen unten, Clypeus und Lora schwarz. Unterhälfte der
Stirne mit schmaler und breiter schwarzer Binde. Um Berlin.
(Dr. Stein.) Formosus ß. Steini Fieb.
26 *
204 Dr. F.X. Fieber:
6.
1.
‚Scheitel mit 2 braungelben, bisweilen braungefleckten, oder braunen
breiten Streifen. Pronotum mit 4 gelblichen Streifen. ....... 7
— Scheitel zwischen den Augen mit Querflecken ..........M
Stirne braun oder bräunlich mit weisser Mittellinie und weissen Sei-
PERSSTECHEHNN ee. a. 00 0 elle a ae ee 8
Sturne, ohne «weisse Mittellinie, . > „Zn. en Dee u en
10.
Decken weisslich, Rippen weiss, Endzellen klein, 4eckig, gewöhnlich
innen braun gesäumt; am Ende der dritten Mittelzelle ein brauner,
selten verlöschender Punkt. Die schiefen weissen Linien der Stirne
von braunen begleitet. JPQ. 2, — 2%," Schweden, Lievland. Fall.
Cie. p. 32, 1% (Cicada). — Jassus punctum. Flor. R. 2. p. 247,8. —
Taf. V. 4. . 4. D. costalis Fall.
Decken trüb weingelblich, Rippen der Zellen fein braun gesäumt.
Die Afterplatten bei J' am Grunde zahnförmig abgesetzt. Klappe
kurz dreieckig, Grund schwarz. „2a. u. Eis
Vorderhälfte des Scheitelrandes mit gerader Linie und ein Strichel
schwarz. Stirne gelbbraun mit etwa 8 weissen, innen knotig dickeren
Linien, am Clypeus weiss, mit der Mittellinie verbunden. Wangen
und Clypeus gelblich weiss. Rücken gelblich mit weissem Mittelstreif,
weissem Streif an der schWarzen Seitenlinie, !/, länger als die spärlich
gezeichneten Decken. @ Bauchendschiene hinten zwischen 2% klei-
nen stumpfen Zähnen sehr niedrig plattenförmig erhöht, und sanft
geschweift, schwarz. 4W®- Spanien (Frey). — Taf. V. 5.
5. D. propingquus Fieb.
Vorderhälfte des Scheitelrandes mit schwarzer Bogenlinie, dahinter
ein Punkt. Stirne bis zum Clypeus gelblichbraun, die weissen Seiten-
linien (9) genähert. Auf der Mitte der Wangen und dem Cliypeus
ein brauner Fleck. Lora braun gerandet. Bogenrand in den End-
zellen braun. Scheitel und Pronotum bisweilen mit braunen Streifen.
g2Q. 3%, —4®" Schweden. Deutschland. Boh. Handl. 1845, p. 23, 2.
Flor. R. 2. p. 231, 1. — Taf. V. 6. 6. ©. calceolatus Boh.
Scheitel langspitzig Seckig, am Rande vom Gipfel herab eine sanft
gebogene Linie, innerhalb gelb, dahinter ein Strichel schwarz, auf der
Mitte der Streife ein keilförmiger, im Nacken ein dreieckiger brauner
Fleck. In den Schildgrundwinkeln ein braunes Dreieck. Linien der
Stirne innen etwas knotig dicker. d Afterträger schief nach unten
lang lanzettlich, mit schwarzer langer pfriemlicher Spitze. Griffel
eingebogen krebsscheerenförmig, der Grundzahn klein. Platten am
Grunde zahnförmig abgesetzt. g 4," Aus Deutschland. Taf. V. 7.
| 7. D. tiaratus Fieb.
Synopse der europäischen Deltocephali. 205
— Scheitel kürzer, gleichschenkelig 5eckig, mit schwarzer Mittellinie,
vorn am Gipfel 2 schiefe schwarze Striche oder Dreiecke. Streife des
Scheitels und Pronotum gelb, ganz. Stirne am Ende bleich, oder
bräunlich mit % bleichen Flecken. ‚Wangen, Lora, Clypeus und an den
Stirnseiten gelblich. Decken in den Zellen fein braun gesäumt.
2 Reihen brauner Striche auf dem Rückenende g’Q. 3 -— 31/, mm.
Deutschland, Lievland. Flor. R. 2. p. 242. 5. — Taf. V. 8.
8. D. socialis Flor.
ß Scheitelgipfel mit 2% schwarzen Dreiecken, innenan schwärzlich
all
12.
413.
braun. Streife des Pronotum braun, die mittleren unterbrochen.
Schildgrundwinkel mit schwarzem Dreieck, Seiten der Stirne bis
unter die Augen und die Stirne schwarz, die Linien fein, weiss.
Clypeus am Grund und am Ende schwarz. Lora braun gesäumt.
Decken stark gezeichnet. J’ Klappen und Platten schwarz. After-
träger an der untern Hälfte braun; Saum der Wände und die 2
pfriemlichen Zähne schwarz. @ Bauchendschiene wellig geschweift,
in der Mitte winkelig eingeschnitten, die Ecken stumpf; braun, der
Hinterrand und ein use: Fleck an den Ecken weiss.
ß. onustus Fieb.
Die Nahtzelle im Clavus und die Schildzelle mit kleinen Augen-
maschen. Gesicht schwarz. Stirne mit weissem Gipfelpunkt und
4-—5 Punkte oder Strichel auf jeder Seite. Am Grund des Clypeus
2 Flecke, an den Zügeln ein grösserer Fleck gelblich. Scheitel
5eckig, vorn ein gelbes Dreieck oder braune geschwungene Linie,
ober der Fühlergrube ein querer gelber Fleck. Decken stark gezeich-
net. Schenkel schwarz, Ende bleich. $9Q. 31, —4 "- Durch Europa
verbreitet. Flor. R. 2. p. 237, 3. — Taf. V.9.— 9. 2, ocellaris Ant.
Naht- und Schildfeld ohne kleine Maschen . ..... ee DE!
Grund der Decken braun, über die Binderippen der Mittelzellen ein
breiter brauner oder schwärzlicher Fleck. Scheitel mit 2 rechtwinke-
ligen Dreiecken auf der Mitte und 2 starken Bogenstrichen vorn.
Pronotum braun, 2 Striche und die kurze Mittellinie, ein Strich an
der Schulter weis. 59. A—4'/,"% In Schweden und Deutschland.
Zett. J. L. p. 290, 7 (Cicada). — Taf. V. 10.
10. D. Bohemanni Zett.
Kein Querfleck am Grunde oder über die SE ee der Mittelzellen
Horuliecken.0. 0. 0 Au ende Sc ale 10 Ara De Jane Sr u ad
Scheitelgipfel mit 2 lang ne Dreiecken. Kopf lang
SpckipuScheibel, spikz Seackup: ‚1. 0.10 4 su mh aan ehe erlaieee 1.
Scheitelgipfel mit 2 kurzen geraden oder bogigen schwarzen Stricheln,
uuenaalmesstugelkkoder rostroth . . » Me ARD.» 19
206 Dr. F. X. Fieber:
14. Flecke zwischen den Augen quer 4eckig, am innern untern und äus-
sern obern Eck zahnförmig vorspringend. Pronotum mit 4, bisweilen 7
19.
16.
uk
Bielameaten#Btreifenn "Al... no. 15
Flecke zwischen den Augen quer drkreckıga aussen hakig zur Ocelle,
der Unterrand bogig. Die Schildgrundwinkel mit schwarzem Dreieck . 17
Die schwarzen Dreicke am Scheitelgipfel langschenkelig, schmal,
spitz, vom Rande entferut, je ein Fleck im Nacken rechtwinkelig
3eckig, oder nur ein schiefer brauner Fleck. Stirne bräunlich mit
vielen weissen schwachen, meist an die weisse Mittellinie reichenden,
unten gekürzten Linien. Stirnende weiss. Decken weingelblich, die
Rippen fein braun gesäumt. g' Platten kurz, trapezoidal, hinten
eingekerbt, kurz 2lappig. Afterträger eilanzettlich schief, mit
schwarzer pfriemlicher Spitze. @ Bauchendschiene etwas winkelig
geschweift mit kurzer schwarzer spitz zweizahniger vorstehender Platte.
4—5@M. Aus Oesterreich. (R. v. Frauenfeld.) Taf. V. 11.
11. D. Frauenfeldi Fieb.
Die schwarzen Gipfeldreiecke mit der äusseren Seite dem Scheitel-
rande genähert, kürzer gleichschenkelig ....... en lt)
Stirne braun, ein Punkt am Gipfel, der Scheitelrand, die (oben
schwache) Mittellinie mit dem weisslichen Querfleck am Stirnrande
verbunden, weissgelblich. Ein Strich auf dem Clypeus bräunlich
eben mit feinen fast parallelen oder unregelmässigen, auf
der Mitte an die Mittellinie reichenden weisslichen Bogenlinien.
Nacken mit 2% schiefen braunen Strichen, oder halbovalen Bogen.
Decken weisslich, stellenweise ocellenartig stark gefleckt. JQ. 3mN-
Sarepta. Becker. Taf. V. 12. 12. D. volgensis.
Stirne schwarz, schmal, die schiefen weissen Bogenstriche frei, unten
punktförmig, die weisse Mittellinie nur unten deutlich, und mit dem
weissen Endrande verbunden. Clypeus mit schwarzem Grund, und
zum Ende breiteren Mittelstreif. Lora braun gesäumt, bisweilen auf
den Wangen 2 schwarze Flecke. Im Nacken 2 kleine braune Mond-
sichellinien. 4 bräunliche gekürzte Streife auf dem Pronotum, ein
brauner Bogen auf der Schildspitze. Decken ocellenartig stark ge-
fleckt, die %2 Randzellen und die k Endzellen besonders dunkel.
Q Bauchendschiene hinten flach ausgebogen, die fast lappig stum-
pfen Ecken vorstehend. 3,7”. Karabach (Kolenati, Mus. Vien.) —
Pas V. 18. 13. D. Kolenatyi Fieb.
Pronotum weisslich, fast quer über die Mitte mit 4—6, vorn mit
2 schwarzen kleinen Flecken. Schildspitze und ım Nacken ein
Querstrich, schwarz. Gesicht und Hinterleib ganz gelblich weiss.
82. 3/,—3°%/,"%. Aus Schweden und Oesterreich. Boh. Oefvers. 1847,
p- 264, 3. — Taf. V. 14. 14. D. multinotatus Boh.
Den ee EEE TEE ZA EEE NEE
EN ik
ee Ar
18.
19.
20.
Synopse der europäischen Deltocephali. 207
Pronotum auf der Hinterhälfte querüber zwischen 2 schwärzlichen
Flecken bräunlich gelb. Vor der Schildspitze 2 Striche oder ein Drei-
Da ze ei ae hat era 18
Gesicht weissgelblich. Stirne vom Gipfel herab mit 4 bräunlichen
Seitenstrichen, der Gipfelpunkt schwarz gesäumt. Promotum vorn
bräunlich, so, dass auf der Mitte ein weisses Band sichtbar ist. Auf
der Schildspitze und im Nackenwinkel ein schwarzes Dreieck. Die
Zellen der Decken stärker gezeichnet als bei Vorigem. @ Bauch-
endschiene in der Mitte flach ausgebogen, braun gesäumt, die etwas
spitzen Ecken vorstehend. 41,0. Aus Frankreich (Signoret). —
Taf. V. 15. 15. D. thoracicus Fieb.
Gesicht bräunlich, mit 6—7 weissen aussen oft verwaschenen, unten
kurzen Linien und feiner Mittellinie auf der Stirne. Auf des Clypeus
Mitte ein länglicher brauner Fleck. Im Nacken 2% rundliche, auf den
Pronotum-Vorderrand reichende braune Flecke. Die Querflecke auf
dem Scheitel gross, Pronotum gelblich weiss. Die Hinterhälfte zwi-
schen 2 grossen schwärzlichen Flecken braungelb, mit schwarzem
Mittelstrich. Auf der Schildspitze 2% schwärzliche Striche. Decken
im Clavus, den Rand- und Endzellen stärker gezeichnet. g' die Plat-
ten mit schwarzem Streif. Afterträger länglich, Ende schief, mit
stumpfer Ecke, Grundhälfte unterseits gerade ausgeschweift. @ Bauch-
endschiene flach ausgeschweift, in der Mitte sehr niedrig platten-
förmig erhöht, schwarz, Aussenecken stumpf. gJQ. 31," Aus Oester-
Teich Tat. V. 16, 16. D. Mayri Fieb.
Ueber die obere Hälfte der Mittelzellen der Decken ein weisses brei-
tes Band. Auf dem Scheitelrande und Gipfel 3 kurze Striche,
Stirne mit starker gelblicher Mittellinie bis zu dem gelblichen Quer-
fleck am Stirnende, auf den Seiten wenige kurze starke Bogenstriche.
Clypeus rechteckig, Grund und ein Mittelstrich der Endhälfte, 2
Punkte auf der Schildmitte, schwarz. Schildgrundwinkel mit orange-
rothem Dreieck. gQ. 3 — 31/,”0- Im südlichen Frankreich und Eng-
land. Jassus. Month. Mag. 1866. 2. p. 223, 3. cum fig. Taf. V. 17.
17. ©. Argus. Marsh.
Keine Querbinde auf den Decken. @ Endbauchschiene mit trapez-
förmiger Mittelplatte, und fast gleich hohen dreieckigen Ecklappen . 20
Kopf kurz, Scheitel unter stumpfem Winkel eckig, so lang als der
Rand vom Gipfel zum Auge, vorn 2 kleine schwarze Bogenstriche,
innenan orange; zwischen den Augen vorn 2 orange, aussen spitze
dreieckige Flecke, im Nacken 2 bräunliche Striche, von welchen 2
bräunlichgelbe Streife auf das hinten — zwischen 2% queren rostbrau-
nen Flecken — bräunlichgelbe Pronotum fortsetzen. Schild gelblich
weiss, Stirne schwarzbraun mit etwa 7 schiefen, innen knotigen, auf
208 i ‘Dr. F.X. Fieber:
21
22.
der Mitte mit der kurzen Mittellinie verfliessenden weisslichen Linien.
Stirnende weiss. Clypeus mit 4 oder 2 braunen Mittellinien. Decken
zum Ende bräunlichgelb, die Zellen wenig gezeichnet; Bogenrand
braun gesäumt. g’ Bauch gelb, Rücken orange. Mittellinie und Rand
gelb. Platten lang dreieckig. Afterträger mit rechtwinkeliger
Endecke, am langen Unterrande zahnförmig abgesetzt, zum Grunde
schmäler. Wände unterseits ober der Mitte mit pfriemlichem aufge-
richteten Zahn. 4W%- Aus Lievland. — Taf. V. 18.
18. ©. igynoscus Fieb.
Kopf unter spitzem oder rechten Winkel eckig. Scheitel etwas länger
als die Seite vom Gipfel zum Auge, so lang oder länger als im Nacken
zwischen den Augen breit... ... 2... nee aan
Scheitel spitzeckig, vorn 2 kleine Strichel, zwischen den Augen und
im Nacken je % rundliche bräunliche Flecke. Pronotum am Vorder-
rande mit 2, hinter jedem Auge 2—3 undeutlichen bräunlichen Flecken.
Stirne braun, der Mittelstreif nach unten breit gelblichweiss mit 2
braunen Winkelstrichen, die Seitenlinien mit dem Mittelstreif verbun-
den, daher die Stirne braun linirt erscheint. Clypeus mit bräun-
lichem Endfleck. Decken trüb weingelblich, sehr spärlich bleieh ge-
zeichnet. g Platten länglich dreieckig, stumpf, etwas kürzer als der
gelbliche Afterträger mit spitzer Endecke; der Unterrand an der
Grundhälfte gerade ausgeschnitten verschmälert. Wände wie. bei
Vorigem mit 2 pfriemlichen aufgerichteten Zähnen. @ Bauchend-
schiene mit trapezförmiger Mittelplatte, die kaum höher ist als die
stumpf dreieckigen Ecklappen. J®. 31/,W”- Deutschland. Taf. V. 19.
19. D. flebilis Fieb.
Scheitel rechtwinkelig spitzeckig, vorn 2% kürzere oder längere Bo-
genstriche (bisweilen fast erloschen) innen gelb oder rostgelb. Zwi-
schen den vorderen Augenecken 2% meist quer 4eckige gelbliche- oder
rostgelbe Flecke.. @ Bauchendschiene mit einer höheren oder niedri-
geren trapezförmigen Mittelplatte und seitlichen spitzen oder stumpfen
Beklappenuku An Ih een, N 2%
Afterträger länglich, Ende abgerundet, die unteren Ränder ausge-
gebogen, aneinander stossend, ohne Zahn, Unterhälfte divergirend.
Clypeus mit schwarzem Mittelstreif, Stirne unten mit weisser Mit-
tellinie und wenigen Seitenlinien, Pronotum-Hinterhälfte mit brau-
nen kurzen Streifen auf roströthlichem Grunde, vorn 2% rostfarbene
. Randstriche und 2% schwarze kleine Punkte. In den Schildgrundwin-
keln ein rostgelbes oder bräunliches Dreieck. Schildspitze herzförmig
schwarz. Decken stark gezeichnet, besonders die Endzellen dunkel.
g 3Wm. Süddeutschland. Taf. V, 20. 20. D. repletus Fieb.
23.
24.
25.
Synopse der europäischen Deltocephali.: 209
Afterträger am Unterrand der Endhälfte der Wände mit A oder 2
Kalten, BEWERTE ERNEST NE un .23
Der Unterrand in der Mitte ti starkem braunen abwärts Barellten
Zahn von da verschmälert zum Grunde. Afterträger von der Seite
gesehen am Ende spitz. @ Die Aussenecke der Bauchendschiene
niedriger als die schwarze mittlere Platte. Die Flecke des Scheitels
gelblich, 2 vorn auf dem Pronotum, 2% oder 4 gekürzte Streife und die
Schildspitze gelblich. Clypeus am Grund und Ende schwarz.
gQ. 3%," Lievland und Deutschland. Flor. R. 2, p. 240, 4. —
Taf. V.21. 21. D. distinguendus Flor.
Der Unterrand an der oberen und unteren Ecke des breiten Ober-
theiles mit einem Zahn versehen . ...... SE A u TE ZU
Afterträger mit breit lanzettlichem Ende und kleiner hakenför-
miger Spitze, der untere Zahn pfriemlich, aufgerichtet; @ die Aussen-
ecken der Bauchendschiene etwas niedriger als die schwarz-
gesäumte, stumpfwinkelig ausgeschweifte mittlere Platte, am Grunde
2 schwarze Punkte. Flecke des Scheitels und Pronotum bleich rost-
gelb, auf der Hinterhälfte des Pronotum rundlich, Clypeus mit
braunlinigem Oval auf der Mitte. Stirne braun, Linien weiss. Decken
wie bei der vorigen Art wenig gezeichnet. Die 2 Randstriche am
Scheitelgipfel gerade. JQ. 2%/,— 3m. In Deutschland, Frankreich. —
Taf. V. 22. 22. D. parallelus Mink.
Afterträger am Ende breit gestutzt, unten ausgebogen. Die End-
ecke spitz, darunter ein kleiner Auschnitt, der untere Zahn stark
aufgerichtet. © Die äusseren Eeken der Bauchendschiene gleich
hoch mit der schwarzgesäumten Mittelplatte. Clypeus schwarz, mit
breitem schwarzen Mittelstreif. Lora braun gesäumt; zwischen Stirn
und Augen bis unter dieselben — und oft auch Flecke auf den Wan-
gen braun. Stirne schwarz, eine Reihe weisser Punkte, oft mit kur-
zen Strichen, und Rand am Clypeus weiss. Decken stark gezeichnet.
Die Zeichnung der Oberseite rostbraun oder roströthlich. Die % Striche
am Scheitelgipfel bogig, kurz. Pronotum vorn rostgelb, Hinterhälfte
mit 4 kurzen rostbraunen Streifen, die äussern mit grossem braunen
Fleck. JQ. 3mM. Deutschland, Oesterreich. — Taf. V. 23.
23. D. picturatus Fieb.
Afterträger am Ende stumpf, mit kleiner Eckspitze, ober der Mitte
ein Starker ausperichteter Zahn .-. ....,. 0» we a da erahnen
Afterträger länglich-trapezoidal mit verlängerter stumpfer End-
ecke, und sanft geschweiftem oberen Ausschnitt. Zwischenraum
zwischen den beiden Zähnen des Unterrandes länglich, der Mittelzahn
breit, allmälig verschmälert in den geschweiften Rand verlaufend.
Platten gelblich. Klappe schwarz, stumpf, weiss gesäumt. @ Bauch-
Bd. XIY. Abhandl. 27
210 Dr. F. X. Fieber:
26.
endschiene zwischen 2 stumpfen kurzen Zähnen flach ausgebogen,
plattenförmig, niedrig, schwarz, oder schwarz gesäumt, unten 9
schwarze Flecke. Aussenecke abgerundet, etwas niedriger. Zeichnung
der Oberseite gelblich, 2 rundliche Flecke vorn, auf der Hinterhälfte
des Pronotum 4 kurze merkliche Streife, wovon die mittleren öfter
mit den Flecken am Vorderrand verbunden. 2 schwärzliche Flecke in
den Schildgrundwinkeln. Wangen gelb. Lora bisweilen braun ge-
säumt, mit braunem Mittelstrich. Clypeus mit breitem schwarzen
Mittelstreif und gelblichem Mittelstrich. Stirne schwarz mit wenigen
ungleichen Seitenlinien und kurzer weisser Mittellinie oder Fleck.
Decken wenig gezeichnet. g’Q. 3%: Lieyland und Deutschland. —
Taf. V. 24. 24. D. Falleni Fieb.
Afterträger kurz trapezoidal, die stumpfe Endecke etwas aufge-
‚bogen; der obere Ausschnitt an der Ecke stark geschweift, Zwischen -
raum zwischen den 2% Zähnen des Unterrandes rundlich. Der Mittel-
zahn breit, kleinspitzig, unten gerundet abgesetzt, in den schmalen
Rand verlaufend. Klappe kurz 3eckig, schwarz. Platten schwarz,
weiss gerandet. @ Bauchendschiene mit fast eckig trapezförmiger
schwarz gesäumter Mittelplatte, die Ecken lappenförmig dreieckig,
stumpf, wenig niedriger. Zeichnung der Oberseite gelb oder rost-
gelb. Pronotum auf der Mitte vorn und hinten je 2 runde gelbliche
Flecke, oder die Flecke verfliessend; auf der Hinterhälfte 4 schmale
braune Streife. Wangen braun, gelblich gesäumt oder mit 2% gelb-
lichen Flecken. Clypeus mit braunem, am Ende breiten Mittelstreif
oder Linie. Stirne braun mit 2% Reihen weisser Punkte, oder weissen,
innen knotigen Linien, ober dem Clypeus ein schiefer heller Fleck.
Lora braun gesäumt. Decken ziemlich stark gezeichnet. gQ. 23/,UU-
Lievland (unter D. distinguendus Flor.), Deutschland. — Taf. V. 25.
25. D. Flori Fieb.
Hierher auch die Arten 20—25 in ausgebleichten Exemplaren, die sich
dann durch die Geschlechtskennzeichen unterscheiden lassen.
Die Rippen weiss oder weisslich auf getrübtem bräunlichgelbem,
schmutzigem oder weisslichen Grunde der Decken. Die Zellen stellen-
weise oder fast ganz braun oder bräunlich gesäunt ....... 27
Die Rippen auf grünlichem oder grüngelblichem Grunde der Decken,
grün, weiss oder bisweilen in den Endzellen bräunlich ge-
SAumbH 3... ER ER TR NINE RN NE DE EBEN ER 39
Die Rippen weiss, ekkingreib Bach En RR en oder ocker-
seölblichem !Grunde I Bea. er: TREE DPA
Die Rippen auf den weissen ‚Devken kaum eek la. EN
Die Rippen gelb, die sämmtlichen Zellen mehr oder weniger braun
erfüllt, bisweilen gelb, nur einzelne Flecke und Streife, und der Eud-
27.
28.
29.
Synopse der europäischen Deltocephall. 211
bogen braun. Scheitel kurz, vorn % kurze braune Strichel, auf der
Mitte 2 grosse braune Flecke ....... Ran ob
Decken getrübt, mit weisser Binde über den ekirka u Ihlken-
zellen, eine breite Binde über die Binderippen der Scheiben- und
Mittelzellen, die Rippen auf den farbigen Stellen braun gesäumt.
Scheitel kurz, nur %, so lang als im Nacken breit, vorn % kurze
Dreicke, an den Augen ein längerer, innen ein kurzer Fleck bräun-
lichgelb, oder es sind diese 2 Flecke zu einem verflossen. Pronotum
mit 4 braun- oder gelblinigen Streifen, vorn 4 grössere Flecke, die
2 mittleren vom Rande entfernt, hinter den Augen 2—3 kleine braun-
gelbe Flecke. Schildgrund mit 3 schwarzen Dreiecken, auf der Spitze
% Striche, und % Punkte oberhalb, schwarz. Stirne braun mit weisser
Mittellinie, etwa 9 feinen Seitenlinien und weissem Gipfelpunkt.
g Afterträger trapezoidal mit stumpfer vorstehender oberer End-
ecke. @ Bauchendschiene seicht winkelig ausgeschweift. JQ.
3—3%,"W- Aus Oesterreich. Dr. Mayr. Taf. V. 26,
26. 2. fasciatus Bier.
Keine weisse Binde über die Decken . .. 2.2. 2.222 2.2.38
Stirne schwarz, weiss oder gelb linirt, Gesicht zwischen Stirne und
PIERRE ES HENGEITZ RENT 2 ee lerne ee ea ae a WER
Stirne braun oder bräunlich, weiss linirt. Gesicht zwischen Stirn und
Augen — Wangen, Zügel und Clypeus — gelblich. Decken mehr
oder weniger ockergelblich, schmutzig oder weisslich, Rippen weiss- -
lich, oft linienförmig gerandet, ocellenartig, oder kaum merklich . 30
Wangen, Lora und zwischen Augen und der oft spärlich roströthlich
linirten Stirne schwarz. Scheitel vorn mit 2 braunen Dreiecken,
dahinter 2 rundlichen genäherten Flecken, bisweilen verlöschend,
Randfeld der Decken bräunlich, in den Zellen grosse bräunliche
Flecke, Endzellen schmutzig. Promotum braun, ein Mittelstreif und
der Saum gelblich. Hinterleib ganz schwarz. JQ. 2%, — 3,"
Durch Europa verbreitet. Jassus. Fall. C. p. 34, 15. — HS. Pz. F.
G. 127, 4? — Taf. V. 27. 27. D. pulicarius Tall.
Wangen gelblichweiss mit schwarzem Fleck auf der Mitte, oder ohne;
ein Streif am und unter dem Auge. Lora aussen und innen schwarz,
Clypeus schwarz mit gelblichweissem Mittelfleck und Rand. Stirne
weiss linirt, eine kurze Mittellinie und am Ende der Stirne weiss. Im
Nacken 2 schwarze Flecke, ober denselben 2 kleinere, am Scheitel-
gipfel 2 Striche, in jedem Schildgrundwinkel ein Dreieck schwarz.
Decken weisslich. Rippen braun gesäumt, beim @ ocellenartig, beson-
ders in den Endzellen..dunkel. g’ Afterträger schlank mit nach
unten eingebogener- lanzettlicher Spitze. Griffel aus länglichem
Grunde, am Ende mit starken pfriemlichen, zangenförmig zusammen-
BUNT
212 Dr. F.X. Fleber:
30.
31.
geneigten Zinken. @ Bauchendschiene mit abgerundeten Seiten-
lappen, tieferliegendem sehr niedern geradem Mittelstück #) SQ, ‚4
31,,mm- g' Sibirien (Stäl), @ Oesterreich (R. v. Frauenfeld). Stäl.
Stett. E. Z. 1858, p. 193, 9%. — Taf. V. 28. 28. D. areatus Stäl.
g' Afterklappe trapezförmig. Griffel gewöhnlich am Ende hakenförmig
[selten lanzettlich und gedreht (D. frigidus)]. @ Bauchendschiene am
Hinterrande gerade. Pronotum mit % oft undeutlichen gelblichen x
Streifen .. . BIST HR, DR TE I REBRER FIRE LE RIRR A
g Afterklappe 3edkis kurz, spitz oder stumpf. @ Bauchendschiene
mit kurzer dreieckiger Spitze, dreilappig oder geschweift mit kurz %
durchschnittener stumpfer schwarzer Ecke (Panzeri) ....... s_@
Afterträger ganz gelb, Unterrand leicht bogig, mit kurzer fast
3eckiger Endecke, der obere Ausschnitt stark ausgeschweift. Scheitel-
gipfel mit % bogigen braunen Randstrichen, Mitte mit 2% rechtwinkeli-
gen Dreiecken. Decken schmutzigweiss oder ockergelblich mit 5—6
deutlich vortretenden schwarzen Flecken in den Zellen. Stirne braun,
ein breiter ungleicher Mittelstreif und am Ende der Stirne breit weiss,
3—4 weisse Seitenlinien. Bauch ganz gelblichweiss, nur der Grund
mit einem kurzen Mittelstreif schwarz. JQ. UM England. Curt. B.
E. Fig. 633. — Taf. V. 29. 29. 2. sabulicola Curt.
Afterträger länglich, untere Endhälfte durch den oberen Ausschnitt |
gleichbreit verschmälert, Ende von untenauf abgerundet. Stirne braun
mit 7 weissen Seitenlinien und weisslichem an beiden Enden verwa-
schenen, gekürzten, schmalen Mittelstreif. Decken durchscheinend
weiss, 4 oder 2 kaum merklich bräunliche Strichel. Pronotum kaum
merklich gefleckt, vorn 2% schiefe Striche, dahinter % schiefe Flecke.
Nacken mit 2 Strichen. g 3Y,""- Aus dem südlichen Europa. —
Taf. V. 30. 30. 2. Ayalinus Fieb.
Afterträger kurz, fast dreieckig länglich, am Ende nach aufwärts mit
3eckigem Lappen. Die Platten wenig über die Klappe vorstehend . 32%
. Afterträger am Ende stumpf, der Lappen fast unter rechtem Winkel
aufgerichtet oder einwärts gebogen .. .»...2... RR SON
Afterträger vom Unterrande in den aufstrebenden es ea
Scheitelgipfel mit 2 braunen Bogenlinien. ..... 2er. 00. 34
. Der Lappen des braunen Afterträgers aufrecht, schmal, dreieckig,
spitz, weiss. Decken gelblich, nur in den Endzellen die gelblichen
Rippen bräunlich gerandet. Die Wände des mit den Platten gleich
langen Afterträgers nur an dem Ende einander berührend, die Spitzen
nach aussen gedreht. Am Scheitelgipfel % Randstriche, von welchen
ab 2 mit den Spitzen nach hinten zusammengeneigte bräunliche Drei-
*) Ueber die Zugehörigkeit dieses Exemplares kann ich nicht sicher sprechen, da ich nur ein
& und ein © aus zweierlei Ländern kenne.
38.
35.
36.
Synopse der europäischen Deltocephali. 213
ecke fast eine quere Raute bilden, auf der Mitte 2 verwaschene quere
Flecke. Schildgrund mit orangegelben kleinen Dreiecken, von der
Querfurche ab 3 Strichel. JQ. 3"M- Deutschland. — Taf. V. 31,
31. D. rhombifer Fieb.
- Der Lappen des Afterträgers nach einwärts zusammengeneigt, breit,
stumpf, mit schwarzem Fleck. Afterträger überragt die Platten.
Am Scheitelgipfel 2 Dreiecke, ein Querfleck schief oder 2 Flecke
auf der Mitte bräunlich, bis verloschen, Schild mit 2 schwarzen
Punkten, gewöhnlich braunem Dreieck im Schildgrundwinkel, oft 2
bleiche Dreiecke an der Querfurche. Decken weisslich, Rippen weiss,
in den Zellen mehr oder weniger stellenweise die Rippen braun ge-
säumt. JQ. 4—4Y,"M- Lin. F. Sy. 887. Durch Europa ziemlich gemein.
Mat V.:22, 32. D. strialtus”) L.
Griffel zungenförmig, ee bräunlichgelb, Ende schwarz. Die
Rippen der Decken nur an den Enden der Mittelzellen und in der
Nahtzelle des Clavus bräunlieh gerandet. Ende des Afterträgers
verschmälert, etwas hakenförmig aufgebogen, stumpf; die Wände von
unten gesehen, oben ausgewölbt, an der Spitze plötzlich verschmälert
nach aussen gedreht. Hinterleib ganz schwarz. Scheitel mit 2
grossen verwaschenen bräunlichen Flecken. JQ. 2Y,—3'/,"W- Schwe-
den. Boh. Vet. Ak. H. 1845, p. 156, 3. — Taf. V. 33.
33. D. frigidus Boh.
Griffel aus keulenförmigem Grunde einseitig hakenförmig gekrümmt.
Decken gelblich, Rippen gelblichweiss, oft im Clavus — der innern
Scheiben — Mittel- und Endzellen braun fein gerandet. Auf dem
Scheite] 2 kleine bräunliche Flecke, an den Bogenstrichen innen
bräunlich. Pronotum mit 4 gelblichen Streifen. Der Lappen des gel-
ben Afterträgers unten zugerundet, breit dreieckig nach einwärts
gebogen. Die Wände des Afterträgers einander nicht berührend, oben
nicht verschmälert. Klappe und Platten gelblich, das Stirnende, ein
beiderseits gekürzter Mittelstreif und 4—5 ganze, 2—3 gekürzte Seiten-
linien weisslich. JQ. 4U"- Italien. — Taf. VI. 34.
34. D. flavidus Fieb.
Scheitel vorn mit 2% kürzeren oder längeren Strichen. Pronotum und
Selle gez eignet sb alas aa alas Knete de . 36
Scheitel, Pronotum und Schild nicht ehe Alle onen der
Decken, oder nur auf deren Endhälfte braun gerandet . . . . ..38
Scheitel mit breitem oder schmalem ockergelblichen, Pronotum
mit 4 gelblichen Streifen. Schild mit 2 grösseren und 2 kleinen mitt-
leren Grundflecken, 2% gelblichen Punkten auf der Mitte, 2 orange
*) Ist noch weiter zu untersuchen.
214 Dr. F. X. Fieber:
Stricheln auf der Schildspitze. Die weissen Rippen der blass wein-
gelblichen Decken wenigstens auf der Endhälfte, oder ganz bräunlich
fein gerandet. Stirne schwarz, 6—-7 ungleiche, innen etwas knotige
weisse Linien. Die kurze Mittellinie mit dem Endrande der Stirne
weiss. Clypeus gelblichweiss. Auf der Mitte der Wange ein rund-
licher Fleck. 9 Platten zusammen gleichschenkelig lang-dreieckig,
stumpf. Afterträger etwas die Platten überragend; von der Seite
‚gesehen länglich, Ende zugerundet. Griffel kurz dick, fast zangen-
föormig. @ Bauchendschiene abgerundet mit kurzem dreieckigen
vorstehenden Mittellappen. g WM © 11,mm- Aus Oesterreich (R. v.
Frauenfeld), der Schweiz (Frey). — Taf. VI. 35.
35. 2. Linnei Fieb.
Scheitel gefleckt, vorn % kurze schwarze oder braune Strichel, einen
‘ Strich an der Ocelle und 2 queren Flecken zwischen denselben. Cly-
31.
peus mit % Mittelstrichen. Stirne mit ganzer weisser Mittellinie und
Rand am Ende. @ Bauchendschiene 3lappig ..... |
Der mittlere Lappen der Bauchendschiene eirundlich, viel kürzer
als die entfernten spitz-dreieckigen braunen Seitenlappen. Pronotum
grünlich, Vordersaum und Scheitel bleich rostgelblich. Die Flecke zwi-
schen den Augenecken und der Strich im Nacken braungelb, die an-
deren Striche braun. Stirne braun mit starken gelblichen, innen oder
unten gekrümmten Linien. In den Schildgrundwinkeln ein schwarzes
Dreieck, Decken weisslich, Rippen weiss, stellenweise, besonders in
den Endzellen und am Ende der Mittelzellen braun gesäumt. @ Kärn-
then. Mus. Holm. Nr. 459. Taf. VI. 36. 36. 2. cognatus Fieb.
Der mittlere Lappen der Bauchendschiene eilanzettlich, mit den
genäherten stumpf-dreieckigen Seitenlappen gleichhoch. % kleine Stri-
chel am Scheitelgipfel, 4 Striche oder ein schiefer Fleck, % Strichel
im Nacken schwarzbraun. Schildgrundwinkel mit kleinem schwarzen.
Dreieck. g Platten zusammen länglich-trapezförmig, Ecken zuge-
. rundet, am Ende und Grunde 2% schwarze Punkte. Afterträger zu-
38.
gespitzt über die Platten ragend, von der Seite gesehen schief, fast
parallelogramm, untere Endecke fast dreieckig lappig, obere pfriem-
lich, schwarz. Griffel lineallanzettlich, kleinspitzig. JQ. A—1Yy,Um-
Aus Ungarn (Dr. Mayr), der Schweiz (Frey). Dar NIE |
37. D. interstinctus Fieb,.
JS Klappe schwarz, dreieckig. Platten nur wenig länger, mit braunem _
Mittelstreif. Afterträger fast nochmal so lang als die Platten; unten
breit ausgebogen, nach oben verschmälert gestutzt, von der Seite
gesehen länglich 5eckig. Endseiten. kurz. Griffel keulig, Ende hakig.
© Bauchendschiene hinten gerade mit kleinem Dreieck auf der
Mitte. After länger als die Decken, deren Endzellen braun gesäumt.
N
u;
4
4
4
er
Synopse der europäischen Deltocephali.
215
gg@. 3mm- In Lievland und Deutschland. Flor. R. 2. p. 246, 7. —
Taf. VI. 38. h 38. D. languidus Flor.
— g Klappe klein, wie Platten und Afterträger weissgelblich. Plat-
ten langschenkelig dreieckig, zusammen am Ende zugerundet. After-
träger an der Grundhälfte rechteckig, unten fast ebenso lang ver-
schmälert, lanzettlich stumpf. Griffel sichelförmig, innere Grundhälfte
breit, mit langem, pfriemlichen Grundzahn. @ Bauchendschiene breit,
seicht, geschweift, mit stumpfer, kurzdurehschnittener Mittelecke auf
schwarzem Dreieck. Randfeld gewöhnlich bräunlich., JQ. 3—3°%/,mm-
Tieyland! Flor. R. 2. p. 265, 17. — Taf. VI. .39.
39. D. Panzeri Flor.
39.Decken bläulichgrün oder in’s grüngelbe, derb, Endzellen hell. . 40
— Decken gleichmässig graugrünlich bis zum Ende, oder glasartig,
Rippen grüngelblich ne a RATTEN 49
40. Decken bläulichgrün derb, in den Endzellen am Bogenrande schmal
. braun gesäumt. Stirne schwarz, mehr oder weniger weiss linirt, am
Seheitelrande breit weiss; oft auch das Gesicht schwarz, die Wan-
gen weisslich gesäumt, variirt. Q Platten lang gleichschenkelig
dreieckig, vor dem Ende zahnförmig abgesetzt. Scheitel bei © län-
ger als bei g. — Bauchendschiene ® mit 2 Mittelzähnen oder
kleiner zweizahniger Platte, Ecken kurz. JQ. 4—4/,""- Durch ganz
Europa. Fab. $S. R. 98, 61. — Taf. VI. 40. — 40. D. abdominalis E.
— Decken am Bogenrande nicht braun gesäumt. Scheitel bleich bräun-
lich gefleckt, vorn 2 bräunliche Bogenstriche . . .. . „.e. 2... Ai
44. Bläulichgrün, Rippen der Decken und die starke Randrippe dunkler,
Endzellen und die Randzelle glashell. Scheitel grünlich, vorn bleich,
zuweilen gelblich, auf der Mitte 2% rundliche bräunliche Flecke. Stirne
bräunlich mit wenigen Seitenlinien, ober dem Clypeus verwaschen.
Clypeus oft mit bleichbräunlichem Mittelstreif. @ Bauchendschiene
hinten stumpfwinkelig eckig, mit schwarzem Dreieck, Die Mitte kurz
durchschnitten. 7 40. Aus Oesterreich.. Dr. Mayr. — Taf: VI. 43.
41. D. hypochlorus Fieb.
— Gelbgrünlich, Rippen der Decken aus der derben Substanz kaum
vortretend, hinten weisslich. Nur die Endzellen durchsichtig. Bei den
kurzen Decken der © sind die Endzellen nur als schmaler Saum
hell. Auf-dem Scheitel oft 2 dreieckige bräunliche Flecke. Stirne
braungelblich mit weissem Mittelstrieh und mehreren Seitenstrichen.
g Platten langspitzig, dreieckige, Wände am Ende zahnförmig eckig.
Griffel schmal lanzettlich, gegen die Spitze ein kurzspitzer Seiten-
zahn. © Bauchendschiene hinten gerade in dem mittleren Aus-
schnitt ein stumpfer Zahn. JQ. 4—4'/"W, Schweden, Deutschland
4
[A
er
2.
ae
216 i Dr. F. X. Fieber:
Bohemann Handl. 1849 p. 261 mit kurzen Decken. — .D. aridellus
Boh. Handl. 1849 p. 261 mit langen Decken. — Taf. VI, 42.
42. D. collinus Boh.
Wangen ungefleckt, gelblichweiss, Stirne braun weiss linirt, mit
weisslicher Mättellinie; .. . lele.cie.. ana ee 43
Wangen gefleckt. Stirne braun, weisslinirt. Auf dem. Scheitelgipfel
2% kurze braune Striche g' Platten lang. Griffel lanzettlich mit spitzem
Grundzahn v.. . eyte denn ine aan eu ee a ee ee TARA
Deeken graugrünlich, fast durchscheinend, Rippen grüngelblich. g
Platten sehr kurz braun, die schwarze dreieckige Klappe wenig
überragend. Afterträger kurz dreieckig, Ende lanzettlich spitz auf-
gebogen. Griffel aus keulenföürmigem Grunde schlank hakenförmig.
© Bauchendschiene am Hinterrande gerade, mit 2 Streifen, oder
ganz braun. JR 31%, —4WU- Schweden, Deutschland. Fall.C. p. 35, 16.
Jassus cephalotes H. S. Pz. FE. 125, 6. — Taf. VI, 4.
43. D. assimilis Fall.
Decken bleich grüngelblich, Rippen und die Randrippe weiss. Schei-
telgipfel mit 2% kleinen braunen Punkten. % grosse längliche Flecke
auf dem Scheitel, 4 Streife auf dem Pronotum gelblich. @ Bauch-
endschiene am Hinterrande sehr seicht geschweift, die Mitte auf
braunem Grunde klein spitzwinkelig ausgeschnitten, Aussenecken
stumpf. Gesicht länglich. © 34,®@- Bisher nur in Schweden. Stäl
Orig. Fall. C. p. 32, 11. — Taf. VI, 46. 44. D. pascuellus Fall.
.Stirne spitzeckig mit weissem langschenkeligem Dreieck bis auf die
ganze Breite am Stirnende, die Seiten oben braun, unten bräunlich,
weiss linirt. Scheitel spitzeckig, vorn 2 schwarze parallele Strichel.
Decken bleich bläulichgrün, bleich. Scheitel, Pronotum, Schild
gelblich.
g Afterträger länglich-trapezoidal, die hintere Seite mit der
unteren Ecke zungenförmig herab verlängert, diese Lappen gegen
einander geneigt, tragen eine horizontal gegen einander gerichtete
Borste, unter dem Lappen ausgeschnitten erweitert, erscheinen die
Wände rechteckig. @ Bauchendschiene ziemlich tief rundlich
ausgeschnitten, die Mitte auf schwarzem dreieckigen Fleck durch-
schnitten, die äusseren Ecken lappenförmig. JQ 3, — 4," Aus dem
südlichen Frankreich, Krain. Taf. VI, 44. 45. D. Mulsanti Fieb.
Stirne und Scheitel unter rechtem Winkel eckig. Stirne braun mit
weissen schiefen Linien. Clypeus meist mit braunem Streif. Prono-
tum und Scheitel gelblich, der Mittelstreif, und ein Streif an den
Augen, — 3 Streife auf dem Pronotum — ein Fleck auf den Schul-
tern weisslich. Schild mit 2 braunen Punkten. Decken trüb grün-
lich, Rippen heller, grösstentheils, doch meist auf der Endhälfte der
Synopse der europäischen Deltocephali. 217
Decken bräunlich gesäumt. J Platten lang gleichschenkelig drei-
eckig, zusammen am Ende gestützt, am Grunde nur so hoch schwarz,
als die trapeztörmige schwarze Klappe. Afterträger aus kurzem
parallelogrammen Grunde an der unteren Hälfte horizontal zungen-
formig: verlängert, die Wände unterseits zusammengeneigt, nahe am
Ende mit je einem nach vorn gerichteten sich kreuzenden pfriemlichen
langen Dern. @ Bauchendschiene, am Hinterrande sanft geschweift,
' und spitzwinkelig ausgeschnitten, die Aussenecken stumpf vorstehend
gQ- 31%--3°/;"9- Aus Deutschland, Böhmen, der Schweiz. Taf. VI, 45
46. D. Minki Fieb.
45. Decken gelb oder gelblichweiss, die Rippen wess. ....... 46
— Decken gelb oder gelblich, die Rippen dunkler gelb als die Grund-
Barker der Deckem.n Ki. 17.1013. ALT
46. Decken ockergelblich ins Tehmiklbe), die ip ar, fereheinen
durch die Füllung der Zellen fast weiss gesäumt. Scheitel kurz unter
fast stumpfem Winkel eckig, im Nacken ein Mittelstrich, 2% Strichel
zwischen den vorderen Augenecken, braun. Scheitel vorn lehmgelb
verwaschen. Stirne braun, weiss linirt. Beine gelblich, aile Schien-
beine an den inneren Kanten schwarz punktirt. @ Bauchend-
schiene auf der Mitte des Hinterrandes mit niedriger, kleiner fast
trapezförmiger ausgeschweifter Platte, die durch den winkeligen Aus-
schnitt von den nicht höheren weissen zugerundeten Aussenecken
getrennt ist, an jedem Ausschnitt ein grosser schwarzer Fleck. @ ‚mm.
Aus Tyrol. — Taf. VI, 47. 41. D. aputelius Fieb.
— Decken bleich ockergelblich, Rippen schwach, weisslich. Scheitel
unter weniger als rechtem Winkel spitz, mit 2 grossen orangegelben
länglichen Flecken, — 4 Streifen auf dem Pronotum, und 2 Drei-
eeken in den Schildgrundwinkeln. Stirne bräunlich, weiss linirt, an
der Unterhälfte bleich, die Seiten etwas über den Grund des Clypeus
vortretend. g' Platten kurz, zusammen trapezförmig, Afterträger
etwas darüber vorragend, länglich 4eckig, durch den oberen kurzen
Ausschnitt am Ende, trapezoidal, die Wände unterseits am Ende zahn-
förmig eckig, übereinander gelegt. Griffel aus breitem Grunde ein-
seitig, gebogen pfriemlich dick spitze @ Bauchendschiene mit
zungenförmigen Eiklappen, zwischen beiden tief quer 4eckig ausge-
schnitten, klein kerbig wellig, und wie die 2 gabelförmigen, mit den
Ecklappen gleichhohen Mittelzähnen schwarz. Körper ganz weiss-
gelblich. JR 31/9 Aus Oesterreich. — Taf. VI, 48.
48. D. pausillus Fieb.
47. In den 2 äusseren Endzellen und in der 4. Endzelle ein brauner
Punkt am Rande. Gesicht, fast der ganze Scheitel, und 2 Bogen am
Hinterrande des gelblichen Pronotum orangeroth. In den Schild-
Bä. XIX. Abhandl, 28
218 Dr. F. X. Fieber:
48.
grundwinkeln je ein orangegelbliches Dreieck. Die Schenkel, und
Grund der gelblichen Schienbeine orange. Jg’ Platten lang, ver-
schmälert. Afterträger die Platten überragend, länglich trapezoidal,
durch den oberen Ausschnitt mit breit lanzettlicher Endecke. Griffel
aus breitem, fast eiförmigem Grunde — mit dick pfriemlich hakigem
braunem Ende. Unterseite ganz ockergelblich. g' 4% Tyrol. T. VI, 49.
49. D. aurantiacus Fieb.
Eindzellen nicht gefleekti .. . . NE EEE ee 48
Scheitel zwischen den vorderen Augenecken mit 2 grossen rund-
lich dreieckigen schwarzen Flecken, am Gipfel 2 Punkte. Stirne
schwarz, schwach weiss gestrichelt, oben breit verwaschen gelblich.
Clypeus mit braunem Mittelstreif. Lora schwarz, oder mit braunem
Fleck. Von den Fühlergruben herab ein schwarzer Streif. Q Platten
zusammen lang dreieckig, fast ganz schwarz, so lang als der längliche
Afterträger. @ Bauchendschiene in der Mitte breit ausge-
schweift. Die Ecken zugerundet, auf der Mitte ein weisses Viereck,
braun gesäumt. JQ 2%Y,—3/,": Aus Schweden und Deutschland.
Bohem. Öfv. 1847, p. 264, 2. — Taf. VI, 53,
50. D. maculiceps Boh-
Scheitelmitte ohne schwarze Flecke. Rippen der Decken gelb oder
STUNICHDEIDE NS 002 man ahn NRELNE BEE nie. 3,208)
49. Stirne gelblich oder bleich brauch on eo © 50
— Stirne braun mit weissen innen etwas hakigen weissen Linien . 53
50. Stirne ohmerweisse Binien... .....2 .. Mn ek er oe 51
— Stirne mit weisslichen oder feinen bräunlichen Linien. Rippen der
Deckenigelbrsu 22 AUER - ale. Sa De
51. Gesicht, Pronotum, Scheibe, Inlkarbig Sail, am Vonderrane des
Pröinbtae eine parallele schmale Schwiele bis zur Mitte des Augen-
randes. Schildehen mit querovaler Furchenlinie. Gesicht länglich,
unter etwas stumpfen Winkel eckig. Scheitel unter spitzem Winkel
eckig. Stirne am Ende schmal, nur so breit als der Ciypeus. Q’ Platten
lang gleichschenkelig dreieckig, lang gewimpert. Afterträger länglich
trapezoidal, die untere Endecke lanzettlich spitz, aufgebogen. Griffel
dick pfriemlich. Decken lehmgelblich, Grundhälfte derber. Wände des
Afterträgers unterseits flach ausgebogen, die hintere Hälfte einander
etwas deckend. g' 4”. Böhmen. Taf. VI, 50. 51. D. asemus Fieb’
Stirne oben und an den Seiten bräunlichgelb. Wangen mit grossem
bräunlichgelbem Fleck. Stirne am Clypeus etwas breiter. Schild
mit querer Furchenlinie. Scheitel unter fast rechtem Winkel eckıg.
Stirngipfel mit braunem Bogenstrich. Gesicht unten unter sehr
stumpfera Winkel eckig. Decken strohgelblich; Rippen und der
Rand etwas dunkler. Endzellen bis auf die Mittelzellen sehr bleich
Synopse der europäischen Deltocephali. 219
bräunlich. Q Platten mit der Klappe verwachsen, langschenkelig
dreieckig. Afterträger, fast langschenkelig 3eckig, durch den kur-
zen geraden oberen Ausschnitt mit kurzer breit lanzettlicher Ecke,
die Wände am Ende nur einander berührend, mit je einem pfriemli-
lichen rostgelben, nach hinten gerichteten gekreuzten Dorn. Griffel
aus kurzem dicken Grunde pfriemlich, stark. g' 3%,"9- Aus Deutsch-
land. — Taf. VI, 51. 52. D. zanthus Fieb.
52. Stirne bleich bräunlich, weiss linirt. Scheitel unter rechtem Win-
53.
kel eckig, nebst Pronotum und Schild weissgelblich. Auf der Mitte
der Zügelnaht ein brauner Punkt. gJ’ Klappe trapezförmig. Platten
verkehrt eilanzettlich, ober der Mitte mit je einem bräunlichen Punkt®
Afterträger aus fast trapezförmigem Grunde an der Unterhälfte
zungenförmig verlängert, die Grundhälfte des Unterrandes geschweift,
die Wände nur am Ende zusammenstossend, am Rande braun.
Griffel braun, zangenförmig mit ungleich langen pfriemlichen gebo-
genen Spitzen. @ Bauchendschiene am Hinterrande quer 4eckig
seicht ausgeschuitten, mit 2 stumpfen kurzen Zähnen, und seitlichem
kerbigen Rand auf zwei schwarzen Halbmonden. Schenkel rost-
gelblich, die vorderen und mittleren mit Spuren bräunlicher Halb-
ringe. JQ 4—4/,"W- Aus Böhmen. Taf. VI, 52.
53. D. zanthoneurus Fieb.
Stirne gelblich, sehr fein bräunlich linirt. Scheitel unter spitzem
Winkel eckig, der Rand breit schwach wulstig, die Mitte vertieft. Auf
dem Pronotum-Vorderrand und hinter jedem Auge eine kurze
niedere Schwiele. Randfeld der Decken gelblich, @ Bauchend-
schiene zwischen 2 sehr stumpfwinkeligen, — nach Aussen schief ver-
laufenden Ecken — seicht ausgeschweift, in der Mitte kurz schmal aus-
geschnitten, jederseits ein grosses schwarzes Dreieck. Hinterleib,
Gesicht und Oberseite ganz gelblich. @ 5WM, Galizien. Taf. VI. 54.
54. D. Flavus Fieb.
Scheitel unter spitzem Winkel langschenkelig 5eckig, nebst dem
sehr kurzen, fast querovalen Pronotum und Schild, und dem Gesicht
gelblich. Stirne braun-gelblich, mit weissen, innen hakigen Linien.
g Klappe gross, trapezförmig, die Platten nur wenig eckig vor-
ragend. Afterträger mehr vorstehend, von der Seite gesehen kurz,
trapezoidal, die Seite des oberen Ausschnittes die längste — bildet
mit dem sehr stumpfwinkelig gebrochenen Unterrande eine kurze
spitze Endecke. Afterröhre sehr kurz, napfförmig vorragend; die
Wände des Afterträgers nur am Ende geradlinig, an einander stossend,
oben spitz, unterhalb weit auseinandergehend: ZU, Nördliches
Europa Taf. VI. 55. 55. brachynotus Fiek.
23 *
320 Dr. F. X. Fieber:
54.
55.
Scheitel kurz, stumpfwinkelig eckig. Pronotum wenig kürzer als
der Scheitel, mit 4 bräunlichgelben Streifen, vor denselben 2 nach
hinten conyexe Bogen. Scheitelrand mit 2% bräunlichen Bogen-
strichen, zwischen den Augen rechtwinkeligen Strichen. Stirne
braungelblich mit weisser Mittellinie und Seitenlinien. Lora und ein
bleicher Fleck auf den Wangen, bleich rostgelb. Decken so lang
als der Hinterleib, bleich, gelblich, Randrippe am Grunde weisslich,
die übrigen bleich grünlich gelb. @ Bauchendschiene hinten gerade,
Mitte fast klein, eingekerbt. © 3'/, MM. Frankreich, Basses alpes. Muls.
An. Soc. Linn. 1855 p. 235. — Taf. VI. 56. 56. D. Zuteus Muls.
Stirne bräunlich am Clypeus verwaschen und die Seitenliuien weiss.
Scheitel unter stumpfem Winkel eckig. Pronotum mit 4 bleich
bräunlichen Streifen, auf den bleichen Wangen ein blass-bräun-
licher Strich. Decken weiss, hie und da ein bleich bräunliches
Strichel. $ Platten langschenklig 3eckig zugespitzt, Afterträger
viel länger als die Platten und verschmälert; von der Seite gesehen
breit lanzettlich, stumpf, der obere Ausschnitt sehr seicht; die schmalen
zugespitzteen Wände vor dem Ende mit kleinem Zahn. Griffel
bandförmig, am Ende braun, die kurz hornförmigen Ecken aufge-
richtet. @ Bauchendschiene hinten gerade, die Ecken sehr kurz-
spitzig. JQ Bauch und Afterorgane weisslich, die bogige Grund-
schiene braun mit weissem Saum. JQ Al," Aus dem südlichen
Europa, — Taf. VI. 57. 57. D. obliteratus Fieb.
Das ganze Gesicht, Scheitel, Pronotum und Schild, gelblich-weiss,
in den Fühlergruben ein schwarzer Punkt. Decken weisslich, Rippen
weiss. g' Platten zusammen länglich, Ende eingekerbt. After-
träger viel länger und schmäler als die Platten, von der Seite
lanzettlich spitzig; die Wände am Ende an einander liegend, unbe-
wehrt. Griffel breit bandförmig, die eine Ecke kurz spitzig, die
andere pfriemlich, Ende braun gerandete @ Bauchendschiene
stumpfwinkelig eckig, an der ausgeschnittenen Ecke ein niedriger
stumpfer Zahn, an den Seiten ein schwarzer Bogenstrich ZQ Ay,Um.
Lievland, Deutschland Flor. Rh. 2. p. 264, 16. — Taf. VI. 58.
58. D. melrius! Flor.
Gesicht ganz schwarz. Stirne mit einigen weissen schiefen Linien.
Clypeus auf der Mitte und am Grundrande mit weissem Strich.
Pronotum mit 4 braunen gekürzten Streifen. Schild mit 2 rost-
gelben Punkten. Decken gelblich, mit braunen Streifen in den
Zellen, bisweilen übergeht die braune Färbung auch auf die Rippen
und erscheinen die Decken fast ganz braun. g’ Platten kurz, zusam-
men nach hinten schmal trapezförmig, schwarz. Afterträger niedri-
ger, halbkreisrundlich, schwarz. Afterröhre gross, keulig aufge-
Synopse der europäischen Deltocephali.
221
richtet. @ Bauchendschiene schwarz, weiss gesäumt, kerbig
wellig, in der Mitte ein niederer, breiter eingekerbter Zahn g®@
3, —4 WM: Bisher nur aus Lappland Zett. J. L. p. 290. bei Nr. 6.
C. abdominalis als Variet. b. — Taf. VI. 59.
59. D. Zimbatellus Zett.
Stirne schwarz mit langspitzigem, oben gekürztem weissem Dreieck,
und wenigen weissen Seitenstrichen. Wangen und Clypeus gelblich-
weiss, bisweilen rundlichem braunem Fleck auf der Wange. Clypeus
mit braunem Strich. Pronotum bräunlich oder braun mit hellem
Saum. Schild gelblich mit 2 Punkten, oder schwarz, gelblich ge-
säumt. Decken variiren, ganz schwefelgelblich mit
grossem oder kleinerem braunem Fleck am Grunde und auf der Mitte,
oder es sind die Zwischenräume der gelblichen Rippen braun erfüllt.
g Platten schwarz aus zahnförmig abgesetzter Grundhälfte ver-
schmälert spitz. Afterträger lanzettlich spitz, mit gekrümmter
pfriemlicher Spitze. Griffel kurz, stark sichelförmig gebogen. @ Bauch-
endschiene hinten eckig, die Ecke zweizähnig, die Aussenecken stumpf,
gelb. JQ 4'y,—5UM- Frankreich. Penthopittus Am. Mon. Nr. 474.
Taf. VI. 60. 60. D. penthopitta Am.
entweder
Index.
Die Ziffer vor dem Namen bezeichnet die systematische Reihe
die Ziffer hinter dem Namen zeigt die Stellung auf den Tafeln an, die
mit einem * bezeichneten Arten sind neu.
. cornutus Fieb. 61.
. rostratus H. S. 62.
8. socialis Flor. 8.
P onustus ”*
9. ocellaris Aut. 9.
40. Bohemanni Zett. 10.
Platymetopius Bur.
P. acicularis Muls.
. guttatus Fieb. 63.
. undatus de G. 64.
vittatus F.
. motatus Fieb. 65.
Deltocephalus Bur.
. bipunctipennis Boh. 1.
2. Phragmitis Boh. 2.
[e2)
. formosus Boh. 3.
ß. Steini *
. costalis Fall. 4.
punctum Flor.
. propinguus * 5.
. calceolatus Boh. 6.
. taratus * Tr
11. Frauenfeldi ” 11.
12. volgensis Beck. 12.
13. Kolenatyi ” 13.
14. multinotatus Boh. 14.
15. thoracicus ” 15.
16. Mayri ” 16.
47. Argus Marsh. 17.
18. ignoscus ”* 18.
19, flebilis * 19.
20. repletus * 20.
21. distinguendus Flor. 21.
22. parallelus * Mink. 22.
23. picturatus * 23.
24. Falleni ” 24.
25. Flori * 25.
222 Dr. F. X. Fieber: Synopse der europäischen Deltocephali.
Deltocephalus. 43. assimilis Fll. 4A.
26. fasciatus ”* 26. cephalotes H. S.
27. pulicarius Fall. 27. 44. pascuellus Fll. 46.
28. areatus Stäl. 28. 45. Mulsanti * 44.
29. sabulicola Curt. 29. 46. Minki * 45.
30. hyalinus * 30. 41. aputelius * 47.
31. rhombifer * 31. 48. paueillus * 48.
32."striatus L. 32. 49. aurantiacus * 49.
33. frigidus Boh. 33. 50. maculiceps Boh. 53.
34. flavidus ” 3%. 51. asemus ” 50.
35. Linnei ” 35. 52. wanthus * 51.
36. cognatus ” 36. 53. wanthoneurus * 52.
37. interstinetus ” 37. 54. flavus * 54.
38. languidus Flor. 38. 55. brachynotus ” 58.
39. Panzeri Flor. 39. 56. Zuteus Muls. 56.
40. abdominalis Fab. 40. 57. obliteratus ” 57.
41. hypochlorus ” 43. 58. metrius Flor. 58.
42. collinus Boh. 42. 59. limbatellus Ztt. 59.
aridellus Boh. 60. penthopittus Am. 60.
Erklärung zu den Tafeln.
. Klappe und Platten, zuweilen auch der vorragende Afterträger bei g.
a
b. Afterträger von der Seite gesehen.
c. Afterröhre.
d. Griffel.
e. Endtheil der Wände des Afterträgers von unten gesehen.
f. Hinterrand der letzten Bauchschiene bei 9.
g. Stirne und Clypeus oder das ganze Gesicht.
h. Platten bei g.
i. Klappe bei g.
k. Stellung der Platten zum Afterträger.
!. Kopf, Pronotum, Schild.
m. Decken, oder nur das Ende derselben.
n. Spitze des Afterträgers.
Mittheilungen
über
Rhacomitrium lanuginosum und die verwandten Arten.
Von
Dr. Karl Müller in Halle *).
Vorgelegt in der Sitzung vom 3. März 1869.
Wis die Bryologen bisher als Rhacomitrium lanuginosum bezeichneten,
ist nicht eine Art, sondern eine ganze Gruppe, die ich a!s Rhacomitria
lanuginosa in meinem Herbare zerlegt habe. Früher konnte ich keine
Unterschiede finden; heute ist es mir unbegreiflich, dass ich es nicht ver-
mochte. Allein das Sehen ‘und richtige Unterscheiden ist eben eine
Kunst, zu welcher der Weg nicht minder lang ist, als zu allen übrigen
Künsten. Die Serratur der Blattspitze bietet ausserordentlich deutliche
Unterscheidungsmerkmale und so habe ich in meinem Herbare getrennt:
Rh. incanum vom Cap, Mh. geronticum aus Chile, Rh. Sundaicum
von Java, Rh. pruinosum von Neu-Seeland und Ah. lanuginosum der
nördlichen, kalten und gemässigten Zone. Nur der Typus ist kosmo-
politisch, nicht die Art.
1. Rh. lanuginosum.
Folia anguste lanceolata acuminata, e lamina anguste hyalina-
asperula, in pilum strietum vel flexuoso-strietum angustissimum capillare
producta, dentibus brevissimis maxime inaequalibus patentibus vel reflexis
brevioribus vel longioribus simplicibus rarius furcatis asperulis distantibus
eroso-dentata, dorso summitatis asperula.
Patria: Regiones temperatae et frigidae hemisphaerae borealis. In
Himalayae montibus ad 16.000‘ altitudinem adscendens.
*) Aus einem an Dr. H. W. Reichardt gerichteten Schreiben.
2A Dr.K. Müller: Mittheilungen über Rhacomitrium lanuginosum.
2. Rh. pruinosum.
Folia anguste lanceolata acuminata, Jamina lata hyalina scabra in
pilum latum maxime recurvum contortum et flexuosum producta, dentibus
longiuseulis, aequaliter erecto- patentibus simplicibus tenuibus approxi-
matis ceiliato-serrata, dorso summitatis dentibus distantibus singulis scabra.
Valde lanuginosum. Patria Nova Seelandia: Hochstetter.
3. Rh. geronticum.
Folia anguste lanceolata acuminata, e lamina late hyalina asperula
in pilum latum erectum flexuosum producta, dentibus maxime inaequali-
bus grossis vel brevioribus, patentibus vel erecto-patentibus lobatis
furcatis vel ramosis runcinato-serrata, dorso summitatis asperula.
Priori ab ramulos valde lanuginosas affıne.
Patria. Chile, Valdivia Volcan de Osorno: Poeppig; ibidem in
locis siecis arenosis Cordillerae litoralis, 1200’ alt, Corral Krause.
4. Rh. incanum.
Folia anguste lanceolata acuminata, e lamina angusta hyalina
in pilum strictum vel flexuoso-strietum angustissimum terebriformi-con-
tortum capillare produeta, dentibus brevibus inaequalibus pro more curvato-
erectis dense aggregatis sinuato-serrata, dorso summitatis asperula.
Rh. lanuginoso proximum.
Patria. Promontorium bonae spei, in summitate montis tabularis:
Ecklon; in locis non designatis primus omnium legit Thunberg.
5. Rh. Sundaicum.
Folia anguste lanceolata acuminata, e lamina angusta hyalina
asverula in pilum erectum regulariter distincete carınatum parum flexuo-
sum producta, dentibus grossis latiusceulis bacilliformibus inaequalibus
truncatis pro more patentibus, curvato-erectis vel recurvis runcinato-
serrata, dorso summitatis asperula.
Rh. gerontico proximum sed minus lanuginosum.
Patria. Insula Java: Blume et alıi.
Anatomische Untersuchung
der Pleurophyllidia formosa,
Von
R. Bergh.
Vorgelegt in der Sitzung vom 3. März 1869.
(Mit Tafel 1, 2, 3.)
D:. Pleurophyllidien sind erst spät den Naturforschern bekannt ge-
worden, wie dieses fast mit allen nackten Mollusken der Fall gewesen
ist. Weder Linne noch die Linneisten kannten Thiere wie das hier
besprochene; doch soll Cavolini !) schon gegen Ende des vorigen
Jahrhunderts eine einzelne, die später typische, Pleurophyllidie gekannt
haben. Dieses blieb aber damals unbekannt und wurde auch später ge-
wöhnlich übersehen. Erst mit diesem Jahrhunderte und mit der Entwick-
lung einer strengeren wissenschaftlichen Conchyliologie (Malakologie)
begann das Interesse für Untersuchungen am Meere und damit für solche
und andere nackte Mollusken.
Während eines Ausfluges nach Neapel im Jahre 1812 sammelte
J. F. Meckel viele Mollusken, unter denen sich mehrere nackte befanden,
die die Typen neuer Geschlechtsformen, der im folgenden Jahre als .Pleuro-
branchaea und Gasteropteron ?) beschriebeuen Genera wurden, so wie der
ein paar Jahre später aufgestellten Pleurophyllidien?®). Dieses letzte
Genus wurde aber, als in einer wenig gelesenen Dissertation publieirt,
übersehen, und so geschah es, dass Cuvier*) auf eine andere Form
desselben Geschlechtes von Brugmanns gebracht, dieselben Thiere
nochmals als Genus, als Diphyllidia aufstellte. Otto °) adoptirte kurz nachher
diesen Namen für eine Art vom Mittelmeer. Obgleich Meckel in seinem
') Rhombus (,„‚Ruommo”, pisc. neapolit.), Cavolini. Monticelli, Caulini vita. 1812. p. 35.
®) Leue, de Pleurobranchaea, novo moll. genere 4813. — Kosse, de Pteropodum ordine novo-
que ipsius genere. 1813.
®) Stammer, observationes ex anatomia comparata. 4816. p. 22.
*) Regne animal. II. 1817. p. 111.
>) N.A. N. C. X. 1820. p. 121-126. t. VII. Fig. 1.
Bd. XIX, Abhandl, 29
226 R. Bergh:
Archiv später die Aufmerksamkeit wieder auf das von ihm aufgestellte
Geschlecht hinlenkte und der früheren Formbeschreibung eine anatomi-
sche Untersuchung hinzufügte, so wurde doch die von Cuvier gegebene
Benennung aufrecht gehalten, die aber der älteren und sonst in allen
Beziehungen gleichberechtigten Meckel’schen weichen muss. Es ist aber
dabei doch noch zu bemerken, dass auch die Berechtigung der Meckel-
schen Benennung angezweifelt werden könnte, mit Beziehung auf
die von Rafinesque ein paar Jahre früher aufgestellte Armina.
Diese ist sehr wahrscheinlich mit dem Meckel’schen Genus iden-
tisch; die Charaktere derselben sind aber so unbestimmt!) angegeben,
dass es -— noch dazu bei dem Fehlen aller Möglichkeit die Rafinesque’
sche Form zu bestimmen — gewiss richtig sein wird, diesen Namen gar
nicht zu berücksichtigen. Dasselbe muss von der von Blainville etwas
später [1825] (an einem im Brit. Mus. aufbewahrten Thiere) aufgestellten
Lingwella?) gelten, die von Blainville selbst als mit der Diphyllidia
von Cuvier möglicherweise identisch betrachtet wurde, und die sicher-
lich eine wenigstens mit der letzten congenerische Form darstellt.
Von der Hand J. F. Meckel’s finden sich zwei anatomische
Untersuchungen von Pleurophyllidien, beide an derselben Art,
an Pleurophyllidia undulata, angestellt. Die vielen Fehler seiner ersten
Arbeit sind zum Theile in der späteren corrigirt worden ?). Vor Meckel
hatte aber schon delle Chiaje*) eine anatomische Untersuchung von
eben derselben Art publieirt, die aber noch ungleich weniger als die von
Meckel geglückt ist. Viele Jahre nachher lieferte Cantraine?°) einige
Notizen über das Nervensystem dieser Thiere und H. Meckel®) einige
über den Geschlechtsapparat, und endlich legte in neuerer Zeit Sou-
leyet”’) eine ganz gelungene Untersuchung wieder von derselben, der
typischen, Art vor. In neuester Zeit hat endlich der Verfasser eine tiefer
eingehende Behandlung von zwei neuen Formen geliefert und gestützt
1) Rafinesque, preeis des decouvertes somiologiques. 18144, p. 30. — „Armina. Corps oblong,
.deprime, bouche retractile, flancs Jamelleux, anus a droit”.
2) Blainville, man. de malacologie. 1825, p. 491, Taf. 47, Eier 9,
3) Deutsches Archiv für die Phys. VII, 1823, p. 190—207. T. ll. —- Archiv f. Anat. u. Phys.
1826, p. 13—19, T. I, Fig. 11—14.
*) Mem. sulla storia e notomia degli animali senza vertebre. I. 1824, p. 128--132, 137138.
(Erklär. zu) Tab. X, Fig. 12—20.
5) Malac. mediterr. 1840, p. 6%. (Nouv. Mem. de l’ ac. de Brux. XIII.)
6) Ueber den Geschlechtsapp. einiger hermaphrodit. Thiere. J. Müller Arch. 1844, pag
(472-507) 501, Taf. XV, Fig 16. h
“) Voy. de La Bonite. Zool. 11, 1852, p. 356-459. (Leider fehlt hier oft, so wie bei Souleyet
sonst häufig, der Text zu den Figuren).
Anatomische Untersuchung d. Pleurophyllidia formosa. 397
-
auf ein ziemlich grosses Material, die ganze Familie einer monographi-
schen Behandlung !) unterworfen.
Die Kenntniss von diesen Thieren ist in letzter Zeit somit bedeu-
tend erweitert, und der Umfang der Familie vergrössert worden ?).
Fam. Pleurophyllididae.
Inferobranchiata Cuv. et Aut. p. p.
Hypobranchia Schweigger p. p.
Bifaribranchia Latr. p. p-
Phyllidianae Rang, Desh. p. p.
Phyllidiaceae Mke. p. p-
Phyllidinae Swains p. p.
Phyllididae Cantr. p. p.
Diphyllidiae d’Orb. p. p.
Diphyllidiae Cuv. et Aut.
Mollusca gastraepoda°) androgyna.
Corpus limacinum, ovale vel elongatum, depressum vel subdo-
matum.
Caput breve, latum, superne a trunco distinete discretum, inferne
soleae contiguum, rostro brevissimo, subeylindraceo terminatum. Cly-
peustentacularis transversalis, reniformis vel ovalis, margine posteriore
solutus et angulis tentaculatim productus prominentiis brevioribus. Pone
elypeum caruncula tentacularis plerumque adest. Rhinophoria?)
e foveis pone carunculam tentacularem emergentia, sub margine anteriore
pallii partim absconsilia, subverticalia, erecta, subelayata, breve peduncu-
lata, clavo longitudinaliter dense plicato; foveae (vaginae breves) mar-
gine truncato integerrimo.
4) Anat. Unders. af. Sancara quadrilateralis. Naturh. Tidsskr. 3 R. I, 3, 1863, p. 484-539
T. XIII, XIV. — Sancara iaira. Videnskab. Meddel. fra naturh. Foren. for 1864, 1865, p. 178—194, T. III,
— Bidrag til en Monogr. of Pleurophyllidierne. Naturh. Tidsskr. 3 R. IV, 1866, p. 1—80, 207—380. .
Tab. I—IX.
2) Gray’s Guide (1857. p. 217) enthält nur folgende Arten:
4. Pl. undulata, Meck.
2. Pl. pustulosa, Schultz.
3. Pl. ocellata, Desh,
k. Pl. verrucosa, Cantr.
3) Diese Benennung hat der Verf. seit Jahren (vergl. Bidr. til en Monogr. af Marseniaderne. 1853,
— Danske Vdsk. Selsk. Skr. 5 R. Ill, p. 315) als ein Variant der Cuvier’schen Benennung „Gastero-
poden” für diese und für die Pteropoden zusammen angewendet.
4) Diese Benennung ist vom Verf. (vergl. Anat. Unders. af Fiona atl. — Vidsk. Medd. fra
vaturh. Foren. for 1857. 1858, p. 290 Anm.) für die mit eigenen Ganglion versehenen und oft eigenthüm-
lich gebildeten oberen Tentakeln vorgeschlagen,
DgN=
228 R. Bergh:
Truneus validus, lingulatus, subquadrilateralis. — Nothaeum
depressum vel subdomatum, antice a collo diseretum, vel in collum
transiens, posteriora versus declive, utrinque dilatatum, margine latera
supereminens et in podarium plus minusve impendens. „Pallium“ sub-
coriaceum, testa externa vel interna nulla; pagina supera laevis aut
punctata, aut verrucosa vel pustulis obtecta‘, aut lineis elevatis perva-
gata; margine planulato, foraminulis minutis cribrose pertuso (enido-
poris); pagina inferior antice branchiis, postice lamellis lateralibus ornata.
— Latera (trunci) plus minusve excavata; antice altiora et superiora
versus in fossam coecam depressa. In dextro latere sub fossa coeca postice
apertura genitalis observatur, magis versus posteriora situs anus. — Po-
darium reptile, sat validum, sublanceolatum, trunco paulo angustius,
sed postice vix brevius; margine anteriore vix subsulcato; solea oblonga,
posterius angustiore, in posteriore media parte plus minusve longitudi-
naliter distinete suleata.
Lamellae branchiales antice in pagina inf. pallii confertae,
tenues, sat altae, alternatim inaequales, anteriora versus declives. postice
abruptae; intimae ex sinu rimaeformi caeco in suprema parte lateris
anterioris emergentes.
Lamellae laterales pallii paginam inferiorem occupant; laminae
breviores vel longiores, plus minusve crassae, inaequales, obliquae, sub-
parallelae, ut plurimum foliaceae.
Apertura genitalis cum foramine dupliei; ex anteriore penis
prodit exsertilis, conicus vel flagelliformis.
Porus renalis minutus, inter aperturam genitalem et anum situs.
Anus verruca prominula, subconica, apice perforata, marginenm
lamellarum lateralium fere attingens.
Bulbus pharyngeus validus, brevis, crassus, modo in anteriore
parte mandibulis lateralibus tectus, pulpa radulae vix vel paullum pro-
minente.
Mandibulae conjunctae pelvi tonsorio fundo fisso valde similes.
Mandibula valida, ovalis, curvata, in interna dimidia parte inerassata,
superne (umbilico, cardine) praesertim, ibique versus posteriorem paginam
prominens, inferne (postice) cum scissura et processu tenui (masticatorio)
praedita. Margo internus, masticatorius mandibulae subtilissime dentatus,
denticulis pluriseriatis.
Lingua lata, breyis, superne plus minusve profunde sulcata.
Radula lata, canaliculata; rhachide unidentata, dente valido, lato, acie
serrulata, unicuspide; pleuris multidentatis, dentibus unguicularibus,
omnibus vel nonnullis vel singulo modo serrulatis. Vagina radulae e
bulbo pharyugeo vix prominens.
Anatomische Untersuchung d. Pleurophyllidia formosa.
229
Ventrieulus in saccum coecum prolongatus, ductus biliferos
excipientem.
Hepar retiforme, lateribus superioribus corporis et pallio laterali
inelusum, versus dorsum, in lamellas laterales et in marginem pallii
versus enidoporos (enidocystas) ramulos emittens.
Conspectus Pleurophyllididarum.
1. Pleurophyllidia Meckel.
a) Species lineatae.
Pl. undulata Meckel.
Pl. Loveni Bgh.
Pi. californica Cooper.
Pl. natalensis Bgh.
Pl. Cuvierü d’Orb.
Pl. Semperi Beh.
Pl. tacniolata Peters.
Pl. Petersi Bgh.
. Pl. rubida Gould.
Pl. formosa (Kelaart) Bgh.
Sonrnerrmuwrnn
mn
b) Species verrucosae.
. Pl. pustulosa Schultz.
. Pl. ocellata Desh.?
. Pl. verrucosa Cantr.?
. Pl. marmorata Kelaart.
ee
DD
[ee
m
SS
I. Sancara Bgh.
15. S. quadrilateralis Bgh.
16. S. iaira Bgh.
III. Camarga Beh.
17. C. marginata (Oerst.) Bgh.
PI. formosa (Kelaart) Bgh.
—= Diphyllidia formosa Kelaart (Journ. of the Ceylon branch of the
Roy. As. Soc. 1858). Ann. magaz. n. h. 3 S. III. 1859. p. 494.
Pleurophyllidia formosa (Kel.) Bgh. Monogr. ]. e. 1866. p. 52.
Corpus depressum. Pallium brunnescente roseum, lineis flavis
pervagatum, maculis nigrescentibus majoribus, margine flavo. Rhinophoria
230 R. Bergeh:
-
peduneulo nigro, caeterum rosea. Clypeus tentacularis superne roseus,
flavo marginatus, pagina inferiore postice niger. Podarium supra roseum.
Mandibulae margo masticatorius undulatus, prominentiis minutis
multiseriatis elegantioribus, suleulis radiatim pervagatis praeditis.
Series dentium numerosae (86), quarum plurimae (53) in lingua
denudatae. Dens medianus latus, dentieulis utringue 4 et cuspide apice
dentieulata. Dentes laterales numerosi (c. 150—180); primus externo
margine parcissime serrulatus; proximi (4) edentuli, sequentes omnes
apice furcati, externi (3—6) iterum edentuli.
Hab. Mare ceylanicum (Kelaart, Frauenfeld),
Diese Form ist vielleicht mit der von Kelaart angeführten !)
identisch; die „Beschreibung“ von Kelaart ist aber derart, dass sich
diess ohne Untersuchung des Originalexemplares nicht bestimmen lässt.
In der Zukunft muss die hier beschriebene Form aber jedenfalls den
Namen Pleuroph. formosa für sich vindiciren.
Die Art ist als solche von den bisher bekannten in Form und Far-
benzeichnung: sehr verschieden und ganz besonders in der Art der Mund-
theile, die überhaupt bei den Pleurophyllidien ausgezeichnete specifische
Charaktere abgeben. Am nächsten scheint diese Species der Pl. nata-
lensis zu stehen; sie zeigt dieselbe Art von Bewaffnung des Kaurandes
des Kiefers und fast dieselbe Breite des Mittelzahnes der Radula. Die
Zahl der Zahnreihen ist fast so gross als bei irgend einer anderen be-
kannten Art ?), und die Anzahl der Seitenzahnplatten bedeutender als
bei den bisher bekannten Arten,
Diese neue und schöne Form ist von Hrn. Ritter Georg v. Frauen-
feld während der Novara-Expedition am 3. Febr. 1858 in der Nähe von
St. Columbo in Ceylon an Corullenriffen genommen. Nur ein einziges
Exemplar wurde gefunden, das Herr von Frauenfeld mir mit mög-
1) „Body pink. Mantle leaf like, dark purple with purplish-black shades; edge yellow, streaked
longitudinally with golden yellow (broad lines alternating with very delicate narrow ones). Veil purple-
black, except the anterior edge; beneath, of a lively pink. Foot pink, grooved in the median line of
posterior half. Branchiae bufl.; a whitish spot on anterior third of plumes. Dorsal tentacles emerging
through notches on anterior edge of mantle ; tentacles red, with blackish tips and sides. No oral ten-
tacles. Length 2%, inches, 1%, inch broad”. Kelaart.
Diese Beschreibung ist — wie leider so viele in der Zoologie — ganz unbrauchbar. Der Ver-
fasser derselben hat hier, wie man es überall so häufig sieht, die Beschreibung der „neuen Art” ganz
leichtsinnig hingeworfen, aller Wahrschemlichkeit nach ohne sich die Mühe gegeben zu haben, jemals eine
verwandte Form zu untersuchen. Die Arbeiten solcher Dilettanten lasten schwer auf der Wissenschaft, so
schwer, dass es am Ende ganz nothwendig sein wird, überhaupt nur solche Arbeiten zu berücksichtigen,
die wissenschaftlichen Forderungen doch einigermassen entsprechen.
2) Bei Camarga marginata finden sich etwa 90 Zahnreihen und jederseits etwa 120 Seiten-
zähne, bei Sancara iaira gegen 70 Reihen und 140 Seitenzahnplatten.
Anatomische Untersuchung d. Pleurophyllidia formosa, 334
lichster Schonung der äusseren Form zu öffnen und zu exyisceriren freund-
schaftlich erlaubte !).
Der dem lebenden Thiere nach ausgeführten Zeichnung Herrn
von Frauenfeld’s zufolge, ist das Thier von der Länge von etwa
10 Cm.; die grösste Breite über den Rücken beträgt ein wenig mehr als
die Hälfte der Länge. Der Abbildung nach, besondere Notizen dazu
fehlen leider, ist die Farbe des Rückens röthlich-bräunlich mit zahl-
reichen, gelblichen, der Länge nach laufenden, diekeren und dünneren,
so meist alternirenden Bändern; hinten und noch dazu an einzelnen
anderen Stellen des Rückens ist die Grundfarbe schwärzlich. Das Ten-
takelschild ist an der Hinterseite stark roth, in dem oberen Rande von
einer gelben Linie eingefasst; die obere Fläche des Fusses zeigt sich
von derselben rothen Farbe.
Das gut conseryirte, im Spiritus nicht sehr zusammengezo-
ene Individuum: war noch von einer Länge von 8 Cm., bei einer
Breite über dem Rücken von bis an 4,5 Cm.; die Höhe etwa an dem vor-
deren Drittel der Körperlänge betrug etwa 1,5 Cm.— DieFarbe war im
Ganzen lichtrosa, besonders stark und schön an dem ganzen Randtheile
des Fusses, an der vorderen (oberen) Fläche des Tentakelschildes so wie
an den ohrenförmigen Lappen desselben. Die Gegend der Mundöffnung
und seitwärts von derselben ist röthlichgrau. Die hintere Fläche des
Tentakelschildes ist graulich mit röthlichem Anfluge; gegen und an der
Carunkel wird die Farbe schwarz. Der freie obere (hintere) Rand
des Schildes ist von einer schmalen gelblichen Linie eingefasst. Die
Keule der Rhinophorien ist rosaröthlich, an der Wurzel und beson-
ders an der Unterseite theilweise schwarz mit abstechenden röth-
lichen Blättern; der Stiel dieser Organe, so auch die Grube, worin diese
Organe zurückgezogen werden können, ist grau, vorne schwarz. Die
Carunkel ist rosafarbig, in der Kluft an derselben und vor dieser ist die
Farbe schwarz; die Fortsetzung der Carunkel seitweits ist rosafarbig,
das Genick hinter der letzten röthlichgrau. Die lichtere Rosafarbe des
Rückens ist von etwa 60, in Dicke ziemlich regelmässig alternirenden,
meist ziemlich parallellaufenden, nur hinten von der Mitte ab etwas
divergirenden weisslichgelben Bändern durchzogen; hinten am Rücken ist
die Grundfarbe fast schwarz, die Bänder aber wie gewöhnlich; der Rücken
ist mit einem dieser Bänder gelblich gekantet. Der abgeplattete Rand
ausserhalb dieser gelblichen Linie ist lebhaft rosafarbig. Die Unterseite
des Rücken- (Mantels-) Gebräms ist rosafarbig, gegen die Seiten des
Körpers hin röthlichgrau. Die Gegend der Kiemen ist graulich. Die Seiten-
lamellen sind licht rosafarbig, wegen der senkrechten rothen Striche
1) Die herausgenommenen Eingeweide wurden später in Copenhagen untersucht; eslehlten
aber Nierenherz, Spermatothek und mehrere Theile.
232 R. Bergh:
(Leberstämmchen). Die Seiten des Körpers sind röthlichgrau. Die obere
Fläche des Fusses, der vordere und hintere Theil der Fusssohle, und der
Fussrand im Ganzen sind von starker Rosafarbe; die Fusssohle sonst
röthlichgrau; die Ränder der Fussfurche stark rosafarbig.
An dem untersuchten Individuum zeigte sich die äussere Mund-
öffnung stark zusammengezogen, eine Querspalte bildend mit stark
gerunzelter Oberlippe und mit einigen medianen senkreckten Falten in
der Unterlippe. Das Tentakelschild war sattelförmig, gross, mit
convexen Ober- und Unterrande, in der Mitte des ersten etwas emar-
ginirt; seitwärts ragt es mit grossen ohrenförmigen Lappen hervor; der
untere Rand ist dick, stark gerunzelt; der obere stark verdünnt, sehr
hervorragend (von einer Breite [von vorne gegen hinten] von 9--10Mm.)
(Taf. I, Fig. 1). Die Carunkel ist nicht sehr gross, zweilappig (Taf. I,
Fig. 1); die Lappen etwas zusammengedrückt, oben abgerundet, von dey
Grösse der Keule des Rhinophors oder ein wenig grösser. Seitwärts setz®
sich jeder Lappen in eine hervorspringende, abgerundete Kante fort, die
sich dem Genicke entlang erstreckt und sich in den Lappen des Ten-
takelschildes allmälig verliert; von der Kante gehen feine Fältchen in
einer kurzen Strecke über die untere Fläche des Tentakelschildes hin.
Das Septum zwischen den Rhinophorgruben war fast verwischt
durch das Vorstrecken der Rhinophorien; vorne in den letzten fand sich
der bei den Pleurophyllidien so allgemein vorkommende (und früher als
Auge aufgefasste) schwarze Fleck, der sich über den Stiel und die Unter-
seite der Keule des Rhinophors fortsetzte. Das Rhinophor (Taf. I,
Fig. 1, 2; T. III, Fig. 1) ist ziemlich stark, von einer Länge von etwa
4—4,5MM.; der Stiel kurz; die Keule stark, in der gewöhnlichen Art der
Pleurophyllidien der Länge nach durchgeblättert. Vorne an der Aussen-
seite der Rhinophorwurzel scheint das kleine schwarze Auge hindurch.
Der Körper (Tat. I, Fig. 1) war ziemlich plattgedrückt, an der
Mitte am breitesten, vorwärts schmäler, hinterwärts etwas mehr ver-
schmälert. Die Bänder des Rückens sprangen nur wenig von der Ober-
fläche hervor. Der Vorderrand des Rückens ist gerundet, in der Mitte
etwas emarginirt, und in der, Mittenlinie mit einer kleinen Ineisur. Der
frei hervorragende Theil des Rückens („Mantels“) ist von sehr bedeuten-
der Breite, besonders vorne und an der Mitte der Körperlänge (hier bis
an c. 1,5 Cm. breit). In dem gegen unten kehrenden freien Mantel-
rande finden sich, doch (unter der Loupe) nicht in sehr bedeutender
Anzahl, feinere und grössere Oeffnungen (Knidopori). Innerhalb
dieses Rückenrandes fand sich an der Unterseite eine schmale nackte
Strecke, gewöhnlich noch schmäler als der Rückenrand selbst. Innerhalb
derselben zeigen sich die Kiemen und die Seitenlamellen.
Die Kiemen waren überhaupt ganz wie bei anderen Arten der
Pleurophyllidien. Die Kiemengrube war innerwärts ziemlich tief, und die
Anatomische Untersuchung d. Pleuropbyllidia formosa. 233
Kiemenblätter deckten somit von innen bis aussen eine Strecke von der
Breite von etwa 1,7 Cm.; die Länge der Kiemen belief sich bis an etwa
9—10,5mM. Die Anzahl der Kiemenblätter war sehr gross. Diese
Kiemenblätter (T. III, Fig. 3) alternirten, wie gewöhnlich, in der Weise,
dass ein grösserer am meisten mit zwei kleineren wechselten. Die grösseren
Blätter zeigen sich wie gewöhnlich bei den Pleurophyllidien schon vor
der eigentlichen Kiemengegend als niedrige Falten, die bis an '/, der
Länge der Blätter hatten. Hinterwärts setzten sich mehrere derselben
(Taf. III, Fig. 2) in eine Leiste und hierdurch in die Seitenlamellen fort;
während mehrere der kleineren sich in kürzere Leisten verlängern, die
sich zwischen den eben erwähnten hinziehen. Die grössten Kiemenbiätter
erreichten eine Höhe von etwa 3,75— 4,50. Die Form der Blätter
(Taf. III, Fig. 2,3) ist/ die bei den Pleurophyllidien sonst gewöhnliche.
Die Seitenlamellen sınd sehr zahlreich, decken die Unterseite
des Rückenrandes von den Kiemen ab bis nahe an das Hinterende des
Rückens (bis etwa 5%. von demselben) und in einer Breiteausdehnung
bis zu 41,500. (etwa an der Mitte der Körperlänge). Vorne zeigen
sie sich als (7—9) etwas mehr der Länge nach laufenden und in grössere
Kiemenblätter hinübergehende Lamellen; sonst gehen die Lamellen mehr
schräge von vorne und innen hinterwärts und aussenwärts. Die grossen
erstrecken sich durch die ganze Breite der lamellirten Strecke der
Unterseite des Rückengebräumes; zwischen denselben stehen gewöhnlich
1—2 kleinere, die nicht so weit einwärts sich erstrecken; gegen den
Rand hin kommen oft ganz kleine Blätter vor. Die grösseren Lamellen
sind gewöhnlich ungetheilt und erreichen eine Höhe von bis an 4mm.;
die kleinen sind öfters in einige Lappen getheilt. Die ganze Anzahl der
Seitenlamellen war bedeutend gross (wenigstens jederseits 80—90).
Die Seiten des Körpers sind sehr niedrig. Die Genitalöft-
nung fand sich an der gewöhnlichen Stelle, dicht an dem hinteren
Ende der rechten Kiemengrube als eine kleine Querspalte. Der Anus
lag etwas hinter der Mitte der Körperlänge, etwa 3 Cm. vom Hinter-
ende des Körpers als eine ziemlich stark hervorspringende, gegen hinten
gerichtete, etwas conische, abgestutzte Papille (von etwa der Länge von
4,750m) Die Nierenpore war sehr deutlich, fast gerade in der Mitte
zwischen Genitalöffnung und Anus liegend, dicht an den Seitenlamellen.
Der Fuss ist gross, am breitesten etwa an oder vor der Mitte.
Vorne ist er etwas schmäler, abgerundet, in der Mitte emarginirt, in
beiden Ecken in kurze Zipfel ausgezogen, etwa wie bei Pl. Semperi ').
Hinten läuft der Fuss etwas zugespitzt zu. Die Sohle hat eine Breite
bis zu 3,5 Cm., der jederseits von der Seite des Körpers frei her-
vorragende Theil des Fusses ist von einer Breite von 1,5 Cm. In dem
1) Vgl. meine Monographie, Tab. III, Fig. 4.}
Bd. XIX. Abhandl. 30
234 R. Bergh:
hinteren Theile der Sohle findet sich die bei den Pleurophyllidien ge-
wöhnliche, bei dieser Art ziemlich oberflächliche, aber (etwa 3 Cm.) lange
Furche, die vorne schmal, aber scharf begrenzt war.
Die Körperwände sind wie gewöhnlich zu dick, um die Einge-
weide durchscheinen zu lassen.
Nachdem die Eingeweide vorsichtig herausgenommen waren, zeigten
sich de Wände der Eingeweidehöhle und die Lage der Einge-
weide ganz wie bei anderen untersuchten Formen (vgl. meine Monogr.).
Nervensystem, Sinnesorgane.
Die Centralganglien sind, wie bei den Pleurophyllidien gewöhn-
ich, in sehr reichliches und loses Bindegewebe eingehüllt, das die Un-
ersuchung der Ganglien und die Verfolgung der Nerven im höchsten
Grade erschwert. In dem Bindegewebe (so wie sehr oft in dem Neurilem
überhaupt) kommen zahlreiche, ziemlich grosse (0,06%. lange) röthliche
Bindesubstanzzellen vor, und etwas kleinere, klare, farblose zellenähn-
liche Körper mit mehrschichtigen Wänden. Bei Zusatz von Säuren (conc-
Salzsäure) verschwand die rothe Farbe der Zellen vollständig.— Die Ce-
rebro-visceralen und pedalen Ganglien sind wie bei andern Arten.
Die buccalen Ganglien sind von kurz ovalen Umrisse, die Commissur
zwischen ihnen ist kürzer als jedes der Ganglien.
Die Keule der Rhinophorien ist fast conisch, oben kurz abge-
rundet. Von der gewöhnlichen oberen kleinen Facette sieht man 5—6
Leisten herausgehen (Taf. I, Fig. 2), die der Länge der Keule nach
hinuntersteigen, indem sie sich 1—3mal wieder der Länge nach auf-
blättern (Taf. III, Fig. 1); an der Mitte der Keule wurden etwa 18 Blät-
ter gezählt; alle waren sie wieder an dem Rande von einer mehr weniger
tiefen Furche durchzogen; an der Wurzel der Keule waren die Blätter
an 13—15 sehr wenig hervorspringenden Leisten vereinigt. Der Axen-
theil des Rhinophors ist von losem fibrillösen Bindegewebe gebildet. In dem-
selben finden sich, eine der Länge nach aufsteigende Arterie (A. olfactoria,)
und die auch bei anderen Pleurophyllidien gefundenen !) eigenthümlichen
ganglionartigen Anschwellungen der Wurzel der von dem Goll. factorium
ausspringenden Nerven. In den Blättern des Rhinophors so wie über-
haupt in der Haut derselben kommen grössere und kleinere röthliche
Bindesubstanzzellen massenweise vor.
Haut, Bindegewebe, Muskeln.
Die Bindesubstanzzellen der Haut sind stark. röthlichbraun,
unter ihnen sind viele kleine hauben- und kugel-, seltener flaschenförmige
(Taf. I, Fig. 8-10) Drüsen eingelagert, so wie sie mit ziemlich sparsamen
) Vgl. meine Monogr. 1. c. p. 216 und mehrere St. Tab. VI, Fig. 49; Taf. IV, Fig. 9, 10.
Anatomische Untersuchung d. Pleurophyllidia formosa. 235
und kleinen (am meisten 0,046—0,02"®- langen, stabförmigen Spiklen
(Taf. IL, Fig. 9) vermischt sind. Die Bindesubstanzzellen der gelben Bänder
des Rückens (u. a. St.) waren gelblichgrau. — An dem schmalen Rande
des Rückens fanden sich, wie bei allen den bisher untersuchten echten
Pleurophyllidien !), aber ziemlich sparsam vertheilt, feine runde oder
ovale Oeffnungen (Knidopori); durch Eröffnen der kleinen dazu gehö-
rigen Säckchen erhob sich immer eine starke Wolke, in der sich aber
keine Nesselfäden fanden; ebenso wenig wurden Nesselfäden in den
Säckchen des (freilich nur kleinen Stückchen) Rückenrandes, (das in
Kopenhagen untersucht wurde) gefunden.
Das interstitielle Bindegewebe so wie die Muskulatur der
Körperwände verhält sich wie bei anderen Arten.
Verdauungsorgane.
Der Aussenmund mit seinen Lippen und das Mundrohr sind
ganz wie bei anderen Arten. Die Lippenscheibe, die den Boden des
Mundrohres bildet, ist länglich, ziemlich schmal (beträgt an der Mitte
jeder seiner Hälften etwa 2"), zeigt in seiner hinteren Hälfte mehrere
aus- und hinterwärts schrägende Furchen und eine feinere Furche des
inneren Randes entlang, der scharf von der vorderen Fläche des Kiefer-
randes absteht. In dem von der Lippenscheibe umschriebenen, länglichen,
in der Mitte kaum 2". breiten Raume, dem Innenmunde, liegen die
Kieferränder entblösst. Diese letzten sind bräunlich, am dunkelsten in
dem nackten inneren Rande (T. III, Fig. 6), der sich der ganzen Länge
nach ziemlich wellenförmig hinzieht. Der Kieferrand zeigt sich hier etwa
an der Mitte am breitesten (etwa 0,66" breit), oben und unterwärts
wird er allmälig schmäler, an den Enden ganz verdeckt. Die Spalte
zwischen den Kieferrändern ist oben (fast 1") breit (Taf. III, Fig. 6)
und wird gegen unten allmälig schmäler.
Der Schlundkopf ist von der bei den Pleurophyllidien, in so
weit sie bisher bekannt sind, constanten Form (T. III, Fig. 4, 5). Die
Länge des Organs betrug 1,5 Cm. oder etwa !, der ganzen Körper-
länge des lebenden Thieres; die Höhe war 11, die Breite 13Wm. An dem
Schlundkopfe sind die gewöhnlichen drei Hauptabtheilungen ausgeprägt,
von denen die zwei hinteren dem Bewegungsapparate der Zunge zuge-
hören, während die vordere den Kiefern gehört. Die Mm. protrusores
bulbi, die Mm. retrahentes rostri (M. retractor longus) folgen ganz dem
typischen Verhältnisse. — Nachdem die eben erwähnten Muskeln und
die Lippenscheibe weggenommen sind, zeigt sich die gewöhnliche, die
A) R. Bergh, om Forekomsten af Neldefüm sos Mollusker. — Vidsk. Meddel. fra naturhistor.
Foren. 1860, p. 309—331 (326, 330). Tab. VIU (Fig. 40-17). — Vgl, meine Monogr. 1. c. p. 220 und
mehrere St. Tab. I, Fig. 3, T. II, Fig. 42, T. II, Fig. & etc.
s0*
236 R. Bergh:
vordere Fläche der Kiefern bedeckende, sehr dicke Muskel-
platte, in der Mitte wie gewöhnlich eingekerbt (Fig. 4,5 a) 1), — Die
Kiefer (Taf. III, Fig. 6) sind von gewöhnlicher Form, horngelb, mit
sehr dunklem Innenrande. Ihre Länge beträgt 11,3"M- die Breite 5,5%M-,
die Höhe (Convexität) 4®%- Die Pars cardiınalis so wie der Pro-
cessus masticatorius (Taf. III, Fig. 6*) sind wie gewöhnlich bei den
typischen Pleurophyllidien. Der Kaurand zeigt sich schon dem unbe-
waffneten Auge ganz fein-wellenförmig; er ist oben schmäler, nimmt
gegen hinten an Breite zu (Taf. II, Fig. 1). Er ist seiner ganzen Länge
(bis an die Schlossparthie) und Breite nach mit dicht gedrängten kurzen
(bis an etwa 0,0%5%M- hohen und breiten), zum grössten Theile gestreiften
Höckern besetzt, die denen bei Pl. natalensis sehr ähnlich sehen (Taf. I,
Fig. 3, 4, ?). Die Höcker nehmen an Grösse in gewöhnlicher Weise von
innen nach aussen schnell zu (Fig. 3). Vorne (oben) enthält der Kaurand nur
wenige (8—12), hinten (unten) viele (etwa 50) Reihen von diesen Höckern
(vgl. Taf. II, Fig. 1). Hinten an dem Kaufortsatze sieht man die Entwick-
lung der Höcker sehr deutlich, wie sie bei Pl. undulata und anderen
Formen zu sehen ist ?). Die Vorderseite des Kiefers ist mit der gewöhn-
lichen Cutieula und zierlich gebildeten Zellenmembran überzogen; die
Hinterseite zeigt ebenso die gewöhnliche Cuticula und sein Plattenepithel.
Die Verbindung der Kiefer geschieht in gewöhnlicher Weise; der Chitin-
kragen *) an der Vorderseite des Schlosstheiles ist aber ungewöhnlich
stark. — Die Nebenmundhöhle ist sehr klein. — Die Muskulatur
des Schlundkopfes stimmt mit den typischen Verhältnissen. Der M.
transv. sup. ist stark, krümmt sich mit einem kurzen Schnippen stark
vorn hinunter (Taf. III, Fig. 4, 5g). Die Mm. pectinatus, rectus, maxil-
taris proprius (und obliquus) sind sehr ausgeprägt. Nachdem diese
Muskeln alle weggenommen sind, zeigt sich die „schildförmige
Fläche“ hinter dem Speiserohre, die sich oben in die Speiseröhre, unten
in die Raspeldecke (Tectum radulae) herumschlägt. Der vordere Rand
der Raspeldecke (Taf. III, Fig. 7*, 8*) ist ausgeschweift; vorne und
unten ist das Organ in den gewöhnlichen hinuntersteigenden Lappen
verlängert. Die Muskulatur der Zunge (M. tensor tecti radulae; M.
lingualis sup.; M. lingu. inf. oder Zungenknorpel) ist die gewöhnliche.
Die Mundhöhle ist ihrer ganzen Ausdehnung nach von der ge-
wöhnlichen Cuticula und dem gewöhnlichen Epithele ausgekleidet. Sie
1) Die Muskelplatte entspricht wohl den bei den Aeolidien (vgl. R. Bergh, anatom. Bidr. til
Kundskab om Aeolidierne. Danske Vidensk. Selsk. Skr. 5 R. Naturyidensk. og mathem. Afdel. VII, 1864.
p-. 164. Tab. IV, Fig. 2) vorkommenden (M. transversus inf. und) M. longitudinalis inf. und lateralis
(s. meine Monogr. der Pleurophyllidien. I: c. p. 230).
2) Vgl. meine Monogr. |. c. p. 319, Taf. VI. B. Fig. 5, 6.
3) ©, ü ‚N l. ce. p. 236, Tab. I, Fig. 18.
*) Vgl. meine Monogr. 1. ce. p. 237, 323, Tab. VII, Fig. 10.
Anatomische Untersuchung d. Pleurophyllidia formosa. 237
wird von der Zunge fast ausgefüllt. Die Zunge (Taf. III, Fig. 7, 8) ist
gross, an ihrem Grunde von einer Breite von 8 und einer Höhe von
zum. (Fig. 7), mit der gewöhnlichen tiefen Kluft in der oberen Seite,
Die Kluft so wie die Ränder derselben (Fig. 8) sind gelblich, glänzend
und rauh von den Zahnreihen, womit dieselben besetzt sind; der übrige
Theil der Zunge ist glatt, matt und weisslich. Die Zungenwurzel ist in
gewöhnlicher Weise von der Raspeldecke gedeckt (Taf. III, Fig. 8* );
unten zeigt sich in der Mittellinie hinter dem unteren Ende der Radula
eine kleine Fläche mit Spuren der abgefallenen Zahnplatten. (Taf. III,
Fig. 7). In der Cuticula der Zunge sind die Zahnplatten in der an-
geführten Strecke angebracht und bilden in gewöhnlicher Art die Raspel,
die Radula, die etwa 53 Reihen von Zahnplatten zeigt. Der Fortsatz der
Radula verbirgt sich unter der Raspeldecke, biegt ihre Ränder gegen
oben zusammen, umschliesst die Raspelpulpe (Fig. 8) und wird von einer
eigenen Scheide, die eigentliche Raspelscheide, umhüllt. Die Länge dieses
letzten Körpers beträgt (an der Unterseite gemessen) 5,6, die Breite
(hinten) 5%%- Die Bildung dieses ganzen Körpers, der Raspelscheide und
der Pulpe, ist wie die typische '!).
Die Raspel enthält (der Zählung am Aussenrande zufolge) 53 Rei-
hen von Zahnplatten, von denen die drei ersten ganz kurz sind; unter
der Raspeldecke und innerhalb der Raspelscheide kommen noch 33 (16-17)
Reihen vor, von denen die hintersten zwei ganz farblos, die dritte nur
in den Zahnspitzen gefärbt, alle drei noch in Entwicklung begriffen sind.
Die Zahnplatten der vordersten (ältesten) Reihen sind, wie sonst auch
gewöhnlich, sehr gebrochen und ausgerissen, was natürlich ganz beson-
ders von den Seitenzahnplatten gilt. Die vorderste Reihe hielt nur einen
gebrochenen Mittelzahn und an der einen Seite die 2 nächststehenden
Zahnplatten; die zwei folgenden Reihen waren nur durch den Mittelzahn
und jederseits von diesen durch 1—3 Seitenzahnplatten repräsentirt; in der
folgenden Reihe war das Verhältniss 5—1—13, in der nächsten 42 -1—21,
in den folgenden stieg die Zahl der Seitenzahnplatten zu 25, 34, 42, 52,
53, 59, 61, 65, 68 u. s. w. Die Zahl der Zahnplatten ist, wie ge-
wöhnlich, in den verschiedenen (completen) Zahnreihen etwas verschie-
den, und nicht ganz dieselbe an beiden Seiten; im Ganzen wächst aber
die Zahl der Zahnplatten hinterwärts, Die Zahl der Seitenzahnplat-
ten betrug in der Mitte des Zungenrückens etwa 150 (144—1—148),
mehr hinten (in der 40. Reihe von hinten ab) fanden sich jederseits etwa
170, in der vierten und zweiten (unentwickelten) etwa 180. — Die Zahn-
platten sind licht horngelb, in dem Basaltheile der Seitenplatten, in
eben diesem so wie in der Hakenparthie der Mittenplatten kastanien-
braungelblich; nur die erste Seitenzahnplatte ist durch und durch von
1) Vgl. meine Monogr. 1. c. p. 313, 326, Tab. VI A. Fig. 9; Tav. VII, Fig, 23.
238 R. Berish
dieser letzten Farbe!). Die Grösse der Zahnplatten ist bedeutend und
nimmt in gewöhnlicher Weise aber sehr wenig von vorn nach hinten zu;
der vorderste Mittelzahn hat eine Breite von 0,29"®., die hintersten
messen 0,3%. Die Mittelzahnplatten (Taf. II, Fig. 2, 3; Taf. II,
Fig. 9) sind breit und kurz, aber sehr stark; die Breite geht von
0,29—0,3"M-, die Länge (in den Seitentheilen) von 0,12—0,15%. Sie tra-
gen jederseits 3 sehr starke Dentikeln; der hinten ausgehöhlte Rücken
läuft in eine kurze, breite, kräftige Spitze aus, die jederseits einen
starken Dentikel trägt und sonst jederseits fein gezähnelt ist. Der erste
Seitenzahn (Taf. I, Fig. 7; Taf. II, Fig. 2, 3) ist kurz, gedrungen;
vorne (an der Zungenspitze) hat die Basalfläche eine Länge und Breite
von etwa 0,12%M, der Zahn hat eine Höhe von 0,13%W-., der Haken ist
von einer Länge von 0,18®%-, hinten an der Raspel beträgt die Höhe und
Länge nur um ein Weniges mehr. Der Haken springt kaum vor dem
Körper hervor, ist an dem äusserem Rande gewöhnlich mit %—3, sel-
tener mit einer ganzen Reihe (Taf. I, Fig. 7) von kleinen Dentikeln
versehen. An der folgenden, der zweiten Seitenzahnplatte (Taf. II,
Fig.2) mass die Grundfläche an Länge 0,1" an Breite 0,05%"- Die fol-
genden Zahnplatten entwickeln schnell den Haken und nehmen
damit an Länge zu; der vierte Seitenzahn mass (vorne) schon 0,23%%-; die
Länge der 20. Zahnplatte betrug 0,28"%, bis an dem äusseren Theile der
Zahnreihe wuchs noch die Länge, bis an etwa 0,38"; die Höhe an ihrem
Hinterende betrug dabei 0,1"%.- Die Länge der Zahnplatten nahm dann
wieder, aber nur sehr unbedeutend ab; die äusserste Zahnplatte (von
einer completen Reihe der Zungenwurzel) mass 0,18", die folgenden
0,2,-0,25,-0,26; die siebente von dem Rande ab mass 0,28", die 13. 0,370
Gewöhnlich sind die ersten 4 Zahnplatten ausserhalb der kurzen inner-
sten ganz ohne Dentikeln. Erst an der 6. Seitenzahnplatte tritt gewöhn-
lich eine leichte Auskerbung an dem Aussenrande hinter der Spitze auf
(Taf. II, Fig. 4); diese Auskerbung hält sich gewöhnlich. an den 1—3 fol-
genden, wonach die typische Form der Seitenzähne endlich auftritt mit
einer Bifurcatur der Spitze (Taf. I, Fig. 5, 6). Die Spitze zeigt nämlich
ausserhalb der schief abgestutzten Spitze einen etwas weniger hervor-
ragenden, gerade hervorstehenden Zahn (Taf. I, Fig. 5”, T. I. Fig. 5).
Variationen in der Form der Spitze kommen aber -ganz ausserordentlich
allgemein vor (vergl. Taf. I. Fig. 5, 6). Die äussersten 3—-6 Seitenzähne
(Taf. I, Fig. 6) sind ohne diesen langen Dentikel an dem Aussen-
rande ?).
1) Die in der Raspelscheide eingeschlossenen Zahnplatten sind, wie immer, viel dunkler, beson-
ders an dem ganzen mittleren Theil der zusammengebogenen Radula.
2) Die Doppelzähne, die sonst bei den Pleurophyllidien so häufig vorkommen (vgl. meine Monogr.
Tab. I, Fig. 35, Tab. III, Fig. 20, T. VI, Fig. 20) wurden nicht gesehen,
Anatomische Untersuchung d Pleurophyllidia formosa. 239
Die Raspelpulpe ist ganz von der bei den Pleurophyllidien typi-
schen Form und Bildung !J.— Die Zungenhöhle zeigt sich wie gewöhn-
lich, sehr klein; die obere Wand derselben, die die Raspel tragende
Membran?) ist von gewöhnlicher Bildung; die untere Wand, der sat-
telförmige Zungenknorpel, der M. lingualis inf., zeigt die ge-
wöhnlichen Structurverhältnisse und die gewöhnlichen Knorpelzellen °).
Die Speicheldrüsen treten in gewöhnlicher Weise als zwei
ziemlich grosse, licht graugelbbräunliche, unregelmässig viereckige, das
dieke Ende vorwärts kehrende Körper hervor, von denen das rechte
etwas grösser als das linke war. Die obere Fläche ist leicht gewölbt,
die untere mehr platt. Die Länge der rechten Drüse betrug 7,5, die
Breite 6, die Dicke bis an 2,6”"- Sie liegen dieht an dem Speiserohre,
stossen aber unterhalb desselben in der Mittellinie fast zusammen, vorne
liegen sie an dem Schlundkopfe an, hinten stossen sie an die Niere,
auswärts an die untere Speicheldrüsen-Masse, von der die rechte (obere)
Speicheldrüse durch die in einem Bogen vorwärts hinuntersteigende Aorta
ant. geschieden war. — Der weissliche Ausführungsgang kommt aus
der Mitte eines langen, sehr tiefen Längsschlitzes hervor, der sich
längs der Innenseite der Drüse hinzieht. Der Gang steigt innerhalb der
Drüse längs der Speiseröhre vorwärts, geht vorwärts und etwas auswärts
und durchbohrt die obere Wand des Schlundkopfes an dem Hinterrande
des M. transversus sup. (Tab. II, Fig. 4, 5). — Die Drüse wird in
gewöhnlicher Weise*) aus langen verästelten Blindsäkchen zusammen-
gesetzt; die Zellen derselben waren sehr stark verfettet.
Die unteren Speicheldrüsen) unterscheiden sich durch ihre
viel dunklere, gelbbräunliche Farbe auffallend von den oberen. Die Drü-
sen (Taf. II, Fig. 10) sind in mehr als ihrer (hinteren) Hälfte ver-
schmolzen, in dieser Strecke sehr platt; vorne weichen sie gabelförmig
aus einander und sind, obgleich ziemlich platt, von wenigstens der vier-
fachen Dicke. Die ganze Länge der Drüse betrug 47"®-, die Breite war
hinten 7, vorne 12,5Wm- Vorne stösst die Drüse an den Schlundkopf, mit
1) Vergl. meine Monogr. Tab. I. Fig. 27—29.
2) Vergl. meine Monogr. Tab. 1, Fig. 24“. — Tab. IV, Fig. 22.
3) Vergl. meine Monogr. Tab.i I, Fig. 3—26. — Tab. V, Fig. 19. Tab. VII, Fig. 29. — Anat.
Unders. af Sancara quadrilateralis. — Naturh. Tidsskr. 3 R. I, 3, 1863, T. XIII, Fig. 26, 27.
*) Vergl. meine Monogr. Tab. IV, Fig. 3.
5) Untere Speicheldrüsen sind auch bei ‚Pl. Petersi nachgewiesen (vgl. meine Monogr. p. 298)
mit eben solchem Verlauf der Ausführungsgänge wie oben beschrieben; die unteren Speicheldrüsen sind
aber bei dieser letzten Art nicht von verschiedener Farbe von den der oberen Drüsen, und sind viel
inniger mit diesen letzten Drüsen verschmolzen. Das tiefe Untersteigen der (oberen) Speicheldrüsen bei
den anderen Pleurophyllidien konnte vielleicht den Verdacht gestatten, dass auch bei anderen Arten
untere Speicheldrüsen vorkommen, deren Ausführungsgänge aber übersehen worden sind.
240 R. Bergh:
den oberen Rändern geht sie bis an die oberen Speicheldrüsen hinauf;
mit seiner hinteren ganz plattgedrückten Hälfte schmiegt die Drüse sich
an die untere und linke Seite der Schleimdrüse, mit seiner diekeren
vorderen Hälfte stösst sie hinten an die Vurderfläche der Schleimdrüse,
vorne schmiegt sie sich an den Schlundkopf. Die rechte Hälfte der Drüse
ist im Ganzen etwas grösser als die linke; beide Hälften sind in der
hinteren Hälfte der Strecke, in welcher sie zusammengewachsen sind,
nur durch Bindegewebe verbunden; in der vorderen Hälfte ist die
Verbindung inniger, die Grenze immer aber durch eine tiefe Furche
deutlich. Die Oberfläche der Drüse ist ziemlich glatt. — Der bräunliche,
dünne, aber (etwa A14®M.) Jange Ausführungsgang geht von der
äusseren Ecke des Vorderendes jeder Drüsenhälfte hervor, geht vorwärts
und einwärts und mündet unten in die Mundröhre neben der der an-
deren Drüsenhälfte. — In dem Baue der Drüse wurden keine deutlichen
Unterschiede von dem der oberen Speicheldrüse gefunden (ebenso wenig
wie bei Pl. Petersi). An dem Ausführungsgange dagegen fehlten die
mehrschichtigen zellenartigen Körper, die massenweise in der Extima
der Wände der Ausführungsgänge der oberen Drüsen vorkamen (Taf. I,
Fig. 41); das Epithelium des Ausführungsganges war gelblich.
Die Speiseröhre ist nicht ganz kurz (etwa von der Länge von
8, bei einem Querdiameter von 3"M-), ohne bestimmte Grenze in den
Magen übergehend. Die Schleimhaut zeigt starke längslaufende Falten.
Der Magen ist langgestreckt, vorne ohne bestimmte Grenze in
die Speiseröhre übergehend, hinten sich unmittelbar in den Magen-
blindsack fortsetzend. Die Lage desselben ist, wie bei anderen Pleuro-
phyllidien, an der linken und der unteren Seite der Schleim- und Zwitter-
drüse. Vorne nimmt er von jeder Seite einen Gallengang auf und gibt
rechts den Darm ab. Die Zahl der Gallengänge, die in den Magenblind-
sack einmündeten, konnte nicht mit Sicherheit bestimmt werden; es
kommen jederseits wenigstens 4 vor. Der Magen und der Magenblindsack
sind ziemlich dünnwandig; inwendig zeigen sie zahlreiche, zum Theile
ziemlich starke zum grössten Theile durch die ganze Länge der Organe
verlaufende Längsfalten. — Der Magen und Magenblindsack waren leer.
Der Darm verläuft, wie sonst bei den Pleurophyllidien, über die
Schleimdrüse hin, über die ausführenden Gänge der Genitalorgane, geht
mehr hinunter an der Unterseite der Zwitterdrüse unlängs des rechten
Randes des Magenblindsackes, beugt dann gegen die Analöffnung auf.
Die ganze Länge des Darmes ist 2,5%". oder Y/, der ganzen Körperlänge.
In seiner ersten Hälfte zeigt der Darm nur eine starke, aber auch sehr
starke (bis 1,3%. hohe) Längsfalte; sonst ist der Darm hier ziemlich
glatt. In seiner äusseren Hälfte hat der Darm dagegen ziemlich zahlreiche
Längsfalten. — Der Darm war leer.
Anatomische Untersuchung d. Pleurophyllidia formosa. 24
Die Struetur des Verdauungscanales ist die gewöhnliche.
In der Extima kommen zahlreiche dunkel (röthlich) gefärbte Bindesub-
stanzzellen vor, sowie andere denen ähnliche, die in den oberen Speichel-
arüsengängen vorkamen, sowie zahlreiche von (elastischen) Fäden spıralig
umsponnenen Bindesubstanzfasern ?).
Die Verhältnisse der Leber und der Gallengänge lıessen sıch
an der herausgenommenen Eingeweidemasse nicht bestimmen. Die Gallen-
gänge sind, wie sonst bei den Pleurophyllidien, ohne Belegung mit
Leberzellen. Die in den Seitenlamellen eingeschlossenen, durch dieselben
ziemlich parallel hinuntersteigenden, nicht sehr stark verzweigten Leber-
röhren ?) zeigen die gewöhnlichen Structurverhältnisse.
Circulationsorgane.
Das Herz hat die sonst gewöhnliche Lage. Die Vorkammer ist
gross, sehr dünnwandig. Die Kammer war gross (von einer Länge von
6". und einer Breite yon 8®M-), röthlichgelblich. Es fand sich bei dem
untersuchten Irdividuum eine Ectasie der Kammer ganz in der Art, wie
ich sie bei Pleurophyllidia pustulosa?) und Glaucus atlanticus, sowie
bei Phyllidien (Ph. pustulosa Cuy.) gesehen habe. — DieAorta ant. gab,
wie gewöhnlich, eine A. genitalis ab, vorne setzte sie sich als A. bulbi
phar. fort, die sich in gewöhnlicher Art dichotomirte.
Respirationsorgane.
Bei diesen Formen, wie bei den meisten Nudibranchien, dient die
Hautfläche im Ganzen der Respiration; es finden sich aber hier beson-
dere, der Athmung dienende Organe, die Kiemen und die Seitenlamellen.
Die Kiemenblätter zeigen die gewöhnliche Structur. Innerhalb
des Epithels kommen Bindesubstanzzellen vor, unter denen, besonders
häufig gegen den Rand hin, dunklere, röthlichbraune hervortreten, die
theils zerstreut, theils in unregelmässigen Gruppen zusammen liegen.
In diesem Lager findet sich auch eine Menge von kleinen, meist 0,016—
0,025"W- Jangen, klaren oder trüben, hauben- oder blasen-, seltener sack-
förmigen Drüsen (Taf. IIL, Fig. 11). An der Innenseite dieser Wand
zeigt sich die gewöhnliche Auskleidung mit netzbildenden der Länge,
und besonders starken, der Höhe nach laufenden Fasern *).
Der Bau der Seitenlamellen ist im Ganzen dem der Kiemen-
blätter ähnlich. Die rothen Bindesubstanzzellen kommen in viel grösserer
1) Vergl. Anat. Unders. af Sane. guadril. Tab. XIV, Fig. 48.
?) Vgl. meine Monogr. Tab. Ill, Fig. 21, T. V, Fig. 20.
3) 1. c. Tab. VIN, Fig. 9*.
4) l. c. Tab. V, Fig. 24.
Bd. XIX. Abhandl. 34
42 R. Bereh:
Menge vor, besonders in breiten, etwas unregelmässigen, nur wenig
ästigen und wenig anastomosirenden Bändern unlängs des Verlaufes der
Leberröhren. Die Drüsen kamen ebenso vor. Kurze dünne Spiclen
fehlten nicht.
Nierensystem.
Hinter den oberen Speicheldrüsen und mit ihnen ziemlich innig
verschmolzen, kommt jederseits eine lockere, gelblichweisse Drüsenmasse
vor, die in Structur stark an die Verhältnisse der Niere bei den Phyllidien
erinnert). Vielleicht gehört diese Masse der Niere.
Die Urinkammer, sowie die von denselben ausgehenden hohlen
Balken, verhalten sich wie bei anderen untersuchten Pleurophyllidien ?).
Generationsorgane.
Die hintere Abtheilung des Genitalapparates, die Zwit-
terdrüse, war von einer Länge von 2 Cm., von einer Breite (vorne)
von 1 Cm., und einer Höhe (vorne) bis an 8"W-. Die Zusammensetzung °)
und Structur ist ganz wie bei anderen Pleurophyllidien. Die oogenen
und spermatogenen Zellen, die Eier und die Spermatozoen *) sind wıe
bei den anderen Formen.
Der Zwitterdrüsengang verläuft durch die Tiefe der Zwitter-
drüse, nahe an ihrer unteren Seite, ist von weisslicher Farbe, ziemlich
dick und hat in der ganzen vorderen Hälfte der Drüse den bedeutenden
Querdurchmesser von etwa 0,8%”. Der Gang schwillt, gleich nachdem er
an das Unterende der hinteren Fläche der Schleimdrüse hinüber getreten ist,
und die Windungen von dieser langen ampullenartigen Erweiterung
des Ganges (dessen Durchschnitt bis an 2,37% steigt) bilden das Hinterende
und den grossen mittleren Theil an der oberen Fläche der vorderen Abthei-
lung des Genitalapparates, sowie ferner den ganzen mittleren Kern des-
selben, um den sich die Schleimdrüse von vorne her schmiegt. Die Länge
der ganzen Ampulle beträgt etwa 8,5 Cm.; die Farbe ist braunlichgrau.
Sie war mit Zoospermen durch seine ganze Länge vollgestopft. — Die
Windungen der Ampulle sind durch dickes, zähes, fibrilläres Bindegewebe
mit einander verbunden; besonders in der Tiefe der Windungen ist die-
ses letztere röthlich von vielen eingemischten grossen, röthlichen Binde-
substanzzellen.
1) Vergl. Bidr. til en Monograph af Phyllidierne. — Naturh. Tidsskr. 3 R. V, 1869, Tab.
XVIL, Fig. 4—11,
2) Vergl. R. Bersh, Sancara iaira. — Videnskab. Meddel. fra Naturh. Foren. for 1864, 1865,
T. I, Fig. 22. — Anat. Unders. af Sancara quadrölater. \. c. Tab. XIV, Fig. 47. — Vergl. m. Monogr,
Tab. II, Fig. 29, 30, Tab. VII, Fig. 28; Tab. VII, Fig. 14*.
3) Vergl. meine Monogr. Tab. II, Fig. 23; Taf. Il, Fig. 23a; Taf. IV, Fig. 28.— Tab. IV, Fig. 30;
Tab. VIII, Fig. 15.
%) ]. e. Tab. II, Fig. 28; Tab. IV, Fig. 32.
Anatomische Untersuchung d. Pleurophyllidia formosa. 243
Die vordere Abtheilung des Genitalapparates, die von der
Schleimdrüse und den Ausführungsgängen des Genitalapparates gebildete
Masse, ist gross, von einer Länge von etwa 41M-, einer Breite von etwa
zmm. und einer Höhe von 7%M- Die Schleimdrüse und die Eiweissdrüse
machen etwa die %, der ganzen Masse aus. Diese von den erwähnten
Drüsen gebildete Masse besteht aus einer kürzeren linken und einer im
Ganzen grösseren rechten Abtheilung, an deren Vorderfläche die weissen
Windungen einer dritten Abtheilung ruhen. Zwischen der linken und
rechten Abtheilung ist eine tiefe, vorne geschlossene Kluft, die die Am-
pulle des Zwitterdrüsenganges aufnimmt. Die linke Abtheilung zeigt
mehrere weissliche Windungen, hat etwa eine Länge von 7WM. Die rechte
Abtheilung, die eigentliche Schleimdrüse, hat eine Länge von 11mm.,
ist etwas prismatisch mit schmalem oberen Rand und breiteren unteren
Grundfläche; die Farbe ist röthlich grau, die Oberfläche ziemlich glatt.
Mehr als die Hälfte der vorderen, äusseren und unteren Seite derselben
wird von den stark gewundenen gelblichweissen Windungen der Bi-
weissdrüse gedeckt. Die Höhle der Schleimdrüse ist, wie gewöhnlich,
durch eine Scheidewand getheilt, die von der Diele sich fast bis an das
Dach erstreckt; die Wände sind fast glatt. In der Höhle fanden sich
Massen von Samenfäden.
Der Samenleiter ist weisslich, von bedeutender Länge (etwa
40—11 Cm. lang), ein dichter Knäuel zwischen und oberhalb der Eiweiss-
drüse und dem Penissacke bildend. Die letzten Windungen sind in der
bindegewebigen Einhüllung des Penissackes eingeschlossen (Taf. II, Fig. 7).
In dem die Windungen verbindenden Bindegewebe und in der Extima
kamen viele grosse, rothe Bindesubstanzzellen vor.
Der Penissack (Taf. I, Fig. 7) ist kurz (etwa 3,5W"- Jang) und
dick, die Oeffnung desselben spaltenförmig; die Wände dick, mit feinen
eireulären Falten (Fig. 8). Der Penis (Taf. II, Fig. 8) füllte fast die
Höhle des Sackes aus, war kurz, kegelförmig, mit sehr stark entwickel-
ten, stark crenulirten Collum glandis; die Farbe war gelblichweiss; der
Samenleiter konnte bis an die feine rundliche Oeffinung an der Spitze
verfolgt werden.
Erklärung der Tafel.
Part...
Fig. 1. Pleurophyllidia formosa (Kel.), Bgh. nat. Grösse. Nach einer
nach einem lebenden Thiere ausgeführten Zeichnung des G.
Ritter v. Frauenfeld.
2. Das Rhinophor, von oben her gesehen.
3. Stück des Kieferrandes, mit der cam. lueida gezeichnet.
Fig. 4. Einzelne Elemente des Kieferrandes, mit der cam. lucida gezeichn.
5, 6. Spitzen der Seitenzahnplatten, den Polymorphismus derselben
darstellend.
* Die gewöhnliche Form darstellend.
31 *
Fig.
R. Bergh: Anatomische Untersuchung der Pleurophyllidia formosa.
7. Erste Seitenzahnplatte von der Unterseite, mit der cam. luc. gez.
8, 9, 10. Verschiedene Formen von Hautdrüsen.
. 11. Mehrschichtige zellenartige Körper aus den Wandungen der
Speicheldrüsengänge u. a. Org.
Taf. II.
1. Vorderes und mittleres Stück des Kieferrandes, mit der cam. lucida
gezeichnet (schwache Vergrösserung). An dem letzten Stücke
ist die Breite der rauhen Strecke (des Kaurandes) an einer
Stelle angedeutet.
%. Mittelstück der Radula mit % Mittenzahnplatten und rechts die
nächsten Seitenzahnplatten, von oben her, mit der cam. lucida
gezeichnet.
3. Aehnliches Stück, von der Unterseite, mit der cam. luc. gezeichn.
4. Innere (6.-8.) Seitenzahnplatten, in schräger Stellung, m.d. c. 1. gez.
5. Seitenzahnplatte, von der Seite, mit der cam. luc. gezeichnet.
6. Die äussersten Seitenzahnplatten, mit der cam. luc. gezeichnet.
7. Penissack mit dem Ende des Samenleiters.
8. Vordere Wand des Penissackes weggenommen, die Innenseite
derselben und der Penis blosgelest.
9. Spielen der Haut.
Taf. III.
Rhinophor, von der Seite.
Kiemenblatt, sich in eine Seitenlamelle fortsetzend. rm
Schlundkopf, von oben her.
a5 von der Seite.
In Fig. 4 und 5 bezeichnen:
a) Muskelplatte an der Vorderseite der Kiefer.
b) Vordere Abtheilung des Schlundkopfes, Muskeln der Kiefer
(Mm. pectinatus).
c) Mittlere Abtheilung des Schlundkopfes (M. lingualis sup.)
d) Hintere Abtheilung des Schlundkopfes (M. tensor tecti radulae,
M. rectus).
e) Raspelpulpe.
7) Speiseröhre.
9) M. transversus sup. Jederseits an der hinteren Grenze desselben
der Speicheldrüsengang, vor und neben der Speiseröhre.
6. Die Kiefer, von der Vorderseite.
* Proc. masticatorü.
7. Zunge von der Seite.
* Raspeldecke.
8. Zunge von oben her, und die Raspelpulpe.
* Raspeldecke.
Jederseits hinter der Raspeldecke des M. tensor tect. radulae,
in der Mitte die Raspelpulpe, auf dem M. ling. sup. ruhend.
9. Mittelstück des Raspels, von der Unterseite, mit d. cam. lueida
gezeichnet.
10. Untere Speicheldrüsen mit ihren Ausführungsgängen.
41. Structurverhältnisse der Kiemenblätter.
1
”
3. Kiemenblätter.
A
5
— a SHaoIs—
/weiter Nachtrag
zur Flora von Nieder - Oesterreich.
Von
Dr. August Neilreich.
Vorgelegt in der Sitzung vom 3. Februar 1869.
Voss seit dem Erscheinen der ersten Nachträge zur Flora von
Nieder-Oesterreich erst drei Jahre verflossen sind, so wurden mir doch
so viele Fundorte zum Theil seltener Arten mitgetheilt, dass deren Ver-
öffentlichung wünschenswerth sein dürfte. Man wird vielleicht einwenden,
dass es passender wäre, die Herausgabe dieser Nachträge noch für einige
Jahre aufzuschieben, bis sich ein grösseres Material angesammelt hätte.
Diese Einwendung ist an und für sich ganz richtig, allein meine Gesund-
heitsverhältnisse sind von der Art, dass ich höchstens Monate aber keine
Jahre zuwarten kann, wenn anders die mir gemachten Mittheilungen
nicht der Vergessenheit verfallen sollen.
Auch einige für dieses Gebiet neue Arten wurden während dieses
dreijährigen Zeitraumes aufgefunden, insbesondere hat man im Prater
auf den Wiesen zwischen der Hauptallee und dem Donaukanale allerlei
Pflanzen fremden Ursprungs beobachtet, die früher um Wien gar nicht
oder doch nicht im Prater als einer ihnen nicht zusagenden Lokalität
bemerkt worden sind. Es wäre diese Erscheinung geradezu unerklärlich,
wenn man nicht wüsste, dass im ehemaligen Thiergarten im Prater wäh-
rend des Frühlings 1866 eine landwirthschaftliche Viehausstellung statt-
fand und dass im Sommer desselben Jahres während der Kriegszeit auf
_ vorerwähnten Wiesen mehrere Kayalerie-Regimenter campirten, welche
Heu und Hafer wahrscheinlich aus Ungarn bezogen. Auf diese Weise
wurden Pflanzen eingeschleppt, welche diesem Gebiete fremd sind, und
von denen die meisten, vielleicht alle in wenigen Jahren wieder ver-
schwinden dürften. Gleichwohl habe ich ihrer in diesen Nachträgen
erwähnt, um die Aufmerksamkeit der Botaniker auf dieselben zu erhalten.
246 Dr. Aug. Neilreich:
Da ich während der verflossenen drei Jahre ausser Stande war,
botanische Ausflüge von nur einiger Bedeutung zu machen, so rühren
alle hier vorkommenden Angaben von Botanikern her, welche ihre
Beobachtungen theils in verschiedenen Zeitschriften bekannt gemacht,
theils mir schriftlich oder mündlich mitgetheilt haben. Diesen letzteren
statte ich hiermit für ihr freundliches Entgegenkommen meinen verbind-
lichsten Dank ab. Am Ende dieser Abhandlung sind ihre Namen und
die Art ihrer Beiträge verzeichnet.
Der aurch seine orografischen Prachtwerke berühmte Oberst von
Sonklar hat nicht nur in der österr. botan. Zeitschrift 1866 einen sehr
reichhaltigen Aufsatz über die Flora von Wiener-Neustadt veröffentlicht,
sondern mir hierüber auch mehrere in obigem Aufsatze nicht enthaltene
Funde und Bemerkungen mitgetheilt, sowie einige darin vorkommende
Angaben berichtigt. Ich habe mich daher in gegenwärtiger Abhandlung
vorzugsweise an die von ihm mir persönlich gemachten Mittheilungen
gehalten und die in seinem gedruckten Aufsatze aufgenommenen Arten
übergangen, welche er selbst zurückgenommen hat.
Nach meinem Wunsche hätte ich an der Flora von Nieder-Oester-
reich sowohl in pflanzengeografischer, als systematischer Beziehung so
manches noch zu ergänzen und zu verbessern, allein hat schon das perio-
dische Nachschieben neuer Fundorte seine unerquickliche Seite, so gilt
diess um so mehr von Aenderungen in wesentlichen Dingen, die, wenn
sie nicht im Zusammenhange mit dem Ganzen vorgebracht werden, eher
störend als aufklärend wirken. Ich überlasse diess der Zukunft, welche
andere jüngere Kräfte und neue vielleicht geläuterte Ansichten mit sich
bringen wird.
EQUISETACEEN.
Equisetum arvense (3) *). Anfangs Juni 1866 fand ich in. feuchten
Gebüschen am Kriegauer-Wasser im Prater eine sterile Form mit über-
hängender Stengelspitze und langen schlaffen ebenfalls überhängenden
Aesten, in der Tracht dem E. silvaticum L. sehr ähnlich, nur derber.
Von der Varietät pseudo-sölvaticeum Milde Höh. Spor. Pf. 97 ist diese
Form verschieden, weil der Stengel nicht weiss, sondern grün ist und
die Aeste nicht selbst wieder quirlig-ästig, sondern einfach sind. Ich
halte sie für eine krankhafte Bildung, veranlasst durch den der Vegeta-
tion so verderblichen Frühlingsfrost des vorerwähnten Jahres, da die
Aeste so leicht abfallen und ich sie das nächste Jahr nicht mehr fand.
Equisetum Telmateia (3, 1). Bei Zelking nächst Melk und bei Kem-
melbach BG. Ibbs (Progn.)
eu — -
*) Bedeutet die Seitenzahl der Flora von Nieder-Oesterreich. Bei 2 oder 3 Zahlen zeigt die letzte,
wenn sie niedriger als die vorstehende ist, die Seite der Nachträge vom Jahre 1866 an.
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 247
Equisetum littorale (4, 974). Auf Wiesen bei Blindendorf nächst
Neunkirchen (Krz.). In Milde Höh. Spor. Pfl. 114 wird die hybride
Natur dieser Pflanze bezweifelt, weil die grosse Verbreitung und das
häufige Vorkommen derselben einer solchen Annahme widersprechen.
Equisetum hiemale (5, 974, 2). Am linken Ufer des Neudecker Ba-
ches unterhalb des Weissenhofes bei Kritzendorf nächst Klosterneuburg
an mehreren Stellen, fructificirt auch und zeigt einzeln verästelte Exem-
plare (Leithe und Heinzl ZBG. 1866 p. 493).
Equisetum ramosum (6). An der untern Ibbs gegen Wasen zu
(Progn.)
Equisetum variegatum (6, 2). Im todten Donau-Arm in der Schütt-
au”) im Prater (Breidl.), dann im Eisenbahn-Materialgraben dem Bahn-
hofe von Kemmelbach gegenüber mit Typha minima häufig (Progn.)
POLYPODIACEEN.
Polypodium Phegopteris (8, 3). Bei Steinegg am Kamp BG. Horn
(Erd.)
Polypodium Dryopteris «. glabrum (8, 3). Bei Imhof und dem Wald-
hofe nächst Krems (Erd.), dann bei Raabs und Grossau (Krenb.)
Aspidium Lonchitis (10). Auf dem Eisernen Thor bei Baden in der
Nähe des Gipfels (Berr.), also in der Bergregion. Ein äbnormer
Standort.
Aspidium aculeatum (A0). In der Schlucht des Eckbaches am Fusse
des Rosskopfes bei Neuwaldegg auf Sandstein (Jur.), bei Pitten BG.
Neunkirchen auf Schiefer (Berr.)
Aspidium spinulosum (10, 3). Bei dem Waldhofe nächst Krems
(Erd.) und wahrscheinlich auf allen Schieferbergen des ehemaligen
Kreises OMB.
Aspidium Oreopteris (12%, 3). Bei Purgstall BG. Scheibbs auf Sand-
stein (Fraub.)
Aspidium Thelypteris (12, 3). Zwischen Gebüsch bei der Jesuiten-
mühle von Moosbrunn in grösserer Menge aber steril (Breidl.) Der
Standort auf dem Torfstich daselbst ist durch Erweiterung desselben
verloren gegangen (Reich.) Auf der Fussmaisl bei Oberndorf BG.
Scheibbs (Fraub.)
Aspidium alpestre (9, 97%, 3). Auf Felsen zwischen Scheibbs und
Gaming, dann bei Neuländ nächst Lunz (Fraub.)
Asplenium viride (15, 3). In der Schlucht des Eekbaches am Fusse
des Rosskopfes bei Neuwaldegg auf Sandstein (Berr.)
*) Die Schüttau bildet die NO. Spitze des Praters. Der Damm von der Schwimmschule zu den
Kaisermühlen führt durch dieselbe. Der von Breidler erwähnte todte Donau-Arm kömmt in der Fl. v.
NÖ. unter den Namen Kriegauer Wasser vor.
248 Dr. Aug. Neilreich:
Asplenium septentrionale (15). Auf Gmneissfelsen des Haglersberges
am Neusiedlersee, bei Aspang (Jur.), auf allen Felsen an der Thaia
bei Raabs (Krenb.)
Asplenium germanicum (15). Auf Gmeissfelsen des Haglersberges
am Neusiedlersee (Jur.) und bei der Ruine Kollmitz nächst Raabs
(Handtke)
Asplenium fissum (16). Auf dem Schneeberg ohne nähere Angabe
(Hartm. in Bayer Excurs. Buch 60).
Scolopendrium offieinarum (47). Auf dem nördlichen Abhange des
Geissberges gegen Kaltenleutgeben (Felkel ZBG. 1868 p. 522), dann
im Schlossbrunnen von Ober-Ranna BG. Spitz (Parment.) Der älteste
Name ist S8. vulgare Sym.
Blechnum Spicant (18, 3). An der Strasse von Buchenstuben BG.
Scheibbs nach Annaberg BG. Lilienfeld (Erd.)
OPHIOGLOSSEEN.
Ophioglossum vulgatum (20, 4). Auf Wiesen am Heustadlwasser im
Prater (Breidl.), auf dem Sonnenwendstein bei Schottwien (Berr.), im
srundelwalde bei Grossau (Handtke).
Botrychium Lunaria (20, 4). Auf dem Sonnenwendstein bei Schott-
wien (Reuss jun.), auf Bergwiesen und an Waldrändern bei Raabs
(Krenb.), im Grundelwalde bei Grossau (Handtke), bei Zwettl
(J. Kern.)
LYCOPODIACEEN.
Lycopodium Selago (21). Bei Rekawinkel (Jur.) und Hochstrass im
Wienerwalde auf Sandstein (Breidl.)
Lycopodium annotinum (22). Auf dem Scheibenberg in der Pfalzau
BG. Purkersdorf auf Sandstein (Jur.)
Lycopodium alpinum (22, 974, 5). Häufig auf der Feistritzer Schwaig
auf dem Wechsel (Jur.)
Lycopodium complanatum (23, 974, 5). In Wäldern bei Brom-
berg BG. Neunkirchen (Berr.), auf dem Dürnberg gegenüber der Ruine
Schauenstein am Kamp BG. Allentsteig (Erd.), dann in Wäldern bei
Gross-Siegharts BG. Waidhofen an der Thaia (Handtke).
Lycopodium elavatum (23, 5). In Wäldern bei Raabs (Krenb.)
Selaginella helvetica (24). Auf den Wiesen und in den Donau-Auen
zwischen Melk und Pöchlarn, dann auf Wiesen an der Ibbs bei Kem-
melbach (Progn.) ö
GRAMINEEN.
Oryza elandestina A. Braun. Leersia oryzoides Sw. (27, 5). In einem
sumpfigen Graben bei Gramat-Neusiedl (Breidl.)
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 949
Digitaria sanguinalis ß. eiliaris (33). In einem Weingarten auf dem
Laaerberg (Breidl.)
Digitaria filiformis (33, 6). Unkraut in den Gärten und an den
Häusern von Melk (Progn.)
Stipa pennata (40, 6). Auf dem Steinfeld, bei Fischau, auf dem
Rosaliengebirge bei Neudörfel (Sonkl.)
Stipa capillata (40, 6). Auf der Rampe des Paradiesgärtchens in
Wien (Berr.), an Rainen zwischen Neustadt und Fischau (Sonkl.), auf
dem Staatzer Berg (Münke.)
Milium effusum (44, 6). An schattigen Stellen der Ibbs bei Kem-
melbach (Progn.)
Aygrostis Spica venti a. difusa (45). Auf den Aeckern des Rosalien-
gebirges oft massenhaft (Sonk].)
Calamagrostis lanceolata (46, 6). In den Auen der Fischa bei Neu-
stadt (Sonkl.)
Calamagrostis littorea (46). An der untern Ibbs und in den Süm-
pfen derselben (Proen.)
Hierochloa australis (49). Auf dem Rosaliengebirge bei Katzels-
dorf (Sonkl.)
’ Holcus mollis (50). Auf Wiesen bei Blindendorf nächst Neunkirchen
(Krz.), auf Wiesen bei Raabs mit 7. lanatus jedoch seltener (Krenb.)
Melica uniflora (52, 6). Auf dem Kollmitzberg bei Raabs (Handtke).
Avena caryophylles (55, 6). Auf Triften bei Oberndorf BG. Scheibbs
(Fraub.) Fast überall wird Wiggers als Autor eitirt, was unrichtig ist,
es sollte heissen Weber in Wigg. Prim. Fl. Holsat, 10.
Eragrostis poaeoides ß. major (62). Am Kaiserwasser in der Zwischen-
brückenau bei Wien, bei Pitten BG. Neunkirchen (Berr.)
Poa alpina ß. collina (64). Im Kalkschutt an der Eisenbahn bei
Neustadt (Sonkl.), auf sandigen Hügeln zwischen Hainburg und Wolfs-
thal (Wiesb.)
Poa fertilis (66). Auf Sumpfwiesen bei Neustadt (Sonkl.) und
Blindendorf nächst Neunkirchen (Krz.)
Glyceria aquatica (69, 7). Bei der Heidemühle nächst Solenau
(Sonkl.)
Molinia caerulea (69, 8). In der Donau-Au bei Theiss nächst Krems
bis 8° hoch (Kalbr.), gemein im Gebiete der BG. Melk, Scheibbs und
Ibbs (Progn.)
Bromus squarrosus (81). Auf dem Braunsberg bei Hainburg
(Wiesb. Exsicc.)
Triticum caninum (86, 8). Im Park v. Weikersdorf b. Baden (Berr.)
. Hordeum maritimum (88). Am Damm der Eisenbahn zwischen dem
Wiener Bahnhofe und Simmering, dann in der Schottergrube hinter dem
Arsenal, (Hack.)
Bd, XIX. Abhandl. 32
250 Dr. Aug. Neilreich:
Lolium italieum (89, 8). In den Höfen des Polytechnicums in Wien
(Hack.) Verwildert um Langenlois (Kalbr.)
Nardus strieta (91, 8). Auf Waldwiesen bei Elsarn BG. Ravelsbach
(Kalbr.)
CYPERACEEN.
Carex disticha (98, 8) auf nassen Wiesen im Lengenfelder Walde
nächst Langenlois (Kalbr.)
Carex stenophylia (98, 8). Am Kanaldamm bei Neustadt und von
hier über Katzelsdorf bis an den Fuss des Rosaliengebirges, daselbst
massenhaft (Sonkl.)
Carex teretiuscula (100, 97%, 8). Auf dem Hochmoor von Karlstift
(Kalbr.)
Carex paradoxa (101, 8). Im todten Donau-Arm in der Schüttau
im Prater (Breidl.)
Carex paniculata (A101, 8). In Sümpfen bei Nieder-Grünbach BG.
Gföhl (Kalbr.)
Carex bryzoides (102, 9). Im Aignerthal bei Mautern (Erd.), an
der Thaia bei Raabs (Krenb.), auf dem Hochmoor von Karlstift
(Kalbr.)
Carex eyperoides (102%, 9). Einige Exemplare am Kaiserwasser in
der Brigittenau 1865 (Breidl.), wohl nur zufällig.
Carex stellulata (103). Auf nassen Wiesen bei Ruprechtshofen BG.
Mauk (Progn.) Den bei Krems angegebenen Fundort (Nachtr. 9) hält
Erdinger für unrichtig, da ihm diese Art ungeachtet A1jähriger Beob-
achtung daselbst nicht vorgekommen ist.
Care» elongata (103). Am zweiten Teich bei dem Waldhofe nächst
Krems. Der Fundort in der Donau-Au bei Krems (Nachtr. 9) dagegen
ist als unrichtig zu streichen (Erd.),
Carex loliacea L. soll nach Wulf. Fl. nor. 744 an feuchten Wald-
stellen in Schönbrunn und bei Rodaun vorkommen, was entschieden
irrig: ist,
Carex strieta (105, 10). Auf Sumpfwiesen bei Blindendorf nächst
Neunkirchen (Krz.) Eine zarte Form mit langen schlaffen schmalen
ungefähr 1,‘ breiten Blättern fand Kalbruner an feuchten Wald-
stellen bei Langenlois. Etwa 0. gracilis Wimm. Fl. Schles. III. Ausg. 80 ?
Carez turfosa (106) halte ich nun nach Wimmer’s trefflicher Aus-
einandersetzung für eine ebenso gute Art, als es die übrigen dieser höchst
schwierigen Gruppe sind und zwar:
Carex turfosa Fries. Torf-Segge. Wurzelstock faserig, locker-
rasig, beblätterte Ausläufer treibend. Halme aufrecht, 3kantig, am Grunde
mit blattlosen Scheiden umgeben, oben nackt. Grundständige Scheiden ganz
oder nur etwas netzfaserig. Blätter lineal, flach, am Rande schwach
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder -Oesterreich. 251
zurückgerollt. Männliche Aehren 1—2. Weibliche Achren 2—3, walzlich,
gedrungenblütig, sitzend, aufrecht, meist genähert. Das unterste Deck-
blatt blattartig, lineal, scheidenlos, über die Spitze der obersten männ-
lichen Aehre nicht hinausragend, die übrigen viel kürzer, pfriemlich
oder borstlich. Narben 2. Früchte eiförmig, vorn flach, hinten conven,
längsnervig, kahl, sehr kurz geschnäbelt, Schnabel stielrund, ungetheilt.
C. turfosa Fries Bot. Not. 1843 p. 10%, Anders. Pl. Scand. I. p. 48 t. 6 f. 58, Wimm. Fl.
Schles. III. Ausg. 81, * Ortm. ZBV. 1854 p. 11.
Halme 1—1'/,‘ hoch, dünn, biegsam, sammt den Y,—1‘ breiten Blät-
tern grasgrün, die untern Blätter oft so lang als der Halm. Grundständige
Scheiden braun. Aehren manchmal zweigeschlechtig. Weibliche Aehren
verhältnissmässig klein, ungefähr 6‘ lang, oft kürzer, Bälge dunkel
rothbraun, mit oder ohne grünen Rückenstreifen, kleiner als die see-
grünen leicht abfallenden Früchte. Zwichen ©. strieta und ©. vulgaris in
der Mitte; von jenem durch eine feinere Tracht, lockere ausläufertreibende
Rasen und die in der Regel grundständigen ganzen Scheiden; von
diesem durch höhere am Grunde mit blattlosen Scheiden umgebene
Halme und zurückgerollte Blätter verschieden. -Bei ©. vulgaris sind die
Halme von der Basis an beblättert und die Blätter am Rande eingerollt,
doch ist dieses letztere Merkmal nur undeutlich ausgedrückt.
Ueberall auf sumpfigen Wiesen und in torfigen Wäldern auf dem
Schiefer- und Granitplateau des Waldviertels vom Gföhler Walde bis an
die westliche Grenze des Gebietes, auch auf Wiesenmooren bei Reichenau
(N.) — Mai, Juni 9%.
Carex erieetorum (Nachtr. 10.) Auf dem südlichen Abhange des
sandigen Wachberges bei Melk massenhaft und sehr üppig, aber nur an
dieser Stelle (Progn. Exsice.)
Carex pilulifera (108, 10). Bei Neuländ nächst Lunz (Fraub.)
Carex humilis (110, 10). Auf dem Galgenberg bei Wolfsthal (Wiesb.),
auf Grasplätzen bei Fischau (Sonkl.)
Carex supina (111.) Auf Triften bei Wolfsthal (Wiesb. Exsicc.),
auf dem Holzkogel bei Katzelsdorf (Sonkl.)
Carex alba (111, 10). Auf dem Bisamberg (Breidl.), im Akademie-
Parke, dann im Grossen und Kleinen Föhrenwalde bei Neustadt sehr
häufig (Sonkl.), an der Erlaf bei Wieselburg und an der untern Ibbs
massenhaft (Progn.)
Carex limosa (112, 10). Bei Gross-Meinharts BG. Etzen (Erd.)
Carez nitida (112, 974). Auf dem Hainburger Schlossberge (Wiesb.
Exsicc.)
Carex pendula (113, 10). Bei dem Waldhofe nächst Krems (Erd.)
Carex ferruginea (114, 11). Auf dem Alpl des Schneeberges (Berr.)
Carex silvatica (117). An schattigen Stellen bei Melk, in der Nie-
derung an der untern Erlaf und Ibbs (Progn.)
32 *
252 Dr. Aug, Neilreich:
Carex hordeistichos (119, 11). An feuchten Stellen bei Gramat-Neu-
siedl (Berr.), in Strassengräben bei Neustadt (Sonkl.)
Care» Oederi (120, 11). Auf Sumpfwiesen bei Blindendorf nächst
Neunkirchen (Krz.)
Seirpus setaceus (125, 11). Im Georgiwald bei Grossau (Handtke.)
Seirpus Holoschoenus (126). Auf Sumpfwiesen bei Blindendorf nächst
Neunkirchen (Krz.)
Seirpus paueiflorus (129, 914). An feuchten Wiesenstellen zwischen
Ober-Weiden und Baumgarten an der March (Th. Hein), auf Sumpf-
wiesen bei Kottingbrunn (Reuss. jun.) und Blindendorf nächst Neun-
kirchen (Krz.)
Seirpus radicans (131, 12). Auf Sumpfwiesen bei Blindendorf
nächst Neunkirchen (Krz.), dann an sumpfigen Stellen bei Alt-Weitra
(Kalbr.)
Eriophorum alpinum (131, 975, 12). Auf Torfwiesen zwischen Karl-
stift und Rindlberg BG. Weitra (Berr.)
Schoenus nigricans (133, 975). Bei dem Bahnhofe von Laxenburg
(F raub.), auf der Pfenningwiese bei Buchberg am Schneeberg (Sonkl.)
Schoenus ferrugineus (134). Auf Sumpfwiesen bei Neustadt und
Piesting, bei der Teichmühle in der Neuen Welt (Sonkl,), am Neusiedler
See (Rausch.)
Oyperus favescens (134, 12). Im todten Donau-Arme in der Schüttau
im Prater (Breidl.), im Aignerthale bei Mautern (J. Kern.), häufig
in den Umgebungen von Melk bei Rosenfeld, Pöverding, Zelking (Küff.)
Oyperus fuscus (135). An der Donau und Pielach bei Melk, beide
Varietäten (Küff.)
ALISMACEEN.
Triglochin maritimum (136, 12). An sumpfigen Stellen bei dem
Universum in der Brigittenau (Breidl.)
BUTOMACEEN.
Butomus umbellatus (138). In den Donausümpfen zwischen Melk und
Pöchlarn (Progn.)
JUNCACEEN.
Luzula Forsteri (139). Auf dem Hundskogel in der Brühl und von
hier über Gisshübel bis auf den hintern Föhrenkogel des Geissberges
(Hack.), dann auf dem Rosaliengebirge (Sonkl.)
Luzula pilosa (140, 12). Häufig in Wäldern bei Raabs (Krenb.)
Seite 145 nach Juncus Jacquini:
Juncus triglumis L. Dreibalgige Segge. Wurzel faserig, kleine
Rasen bildend. Stengel aufrecht, stielrund, an der Basis beblättert, sonst
nackt, alle blütetragend. Blätter stielrund-pfriemlich, scheidig. Blüten
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 253
6mäÄnnig, zu dreien, seltener zu? oder 4 in ein endständiges Köpfchen
vereinigt. Köpfchen von so vielen Deeckblättern, als Blüten vorhanden sind,
gestützt, Deckblätter trockenhäutig, eiförmig, das Blütenköpfechen mehr oder
minder verdeckend. Perigonblätter spitz. Kapseln 3kantig-ellipsoidisch,
stumpf. Samen an beiden Enden mit einem häutigen Anhängsel.
J. triglumis L. Spec. 328, MK. Deutschl. Fl. II. 593, Koch Syn. 840, * Schult. Schneeb. II. 124,
Bayer Excurs. Buch 9%, Fl. dan. t. 132, Sv. Bot. t. 497, EB. t. 899, Sturm H. 28, Host Gram. Il. t. 92,
Reichb. Icon. XIX. f. 865.
Stengel 3—6‘ hoch, Blätter kurz, nur 1—2 lang, Blattscheiden
röthlich, Deck- und Perigonblätter röthlichgelb bis rostbraun. Durch
die faserige Wurzel und das blattlose röthliche Köpfchen sehr ausge-
zeichnet.
An sumpfigen Stellen der Alpen. Auf .dem Schneeberg, wo ihn
Prof. Hartmann schon vor 40 Jahren in Hayne’s Gesellschaft fand,
ohne sich auf den speciellen Standort erinnern zu können (Bayer in
brieflicher Mittheilung). Wie vorher erwähnt, haben bereits Schultes
diese Art auf dem Schneeberg und Kreutzer im Prodr. 80 in der Prein
angegeben, da jedoch beide Autoren wenig Glauben verdienen, so habe
ich den J. triglumis in der Fl. v. NÖ. 970 um so mehr unter die
zweifelhaften Arten aufgeführt, als es auf dem Schneeberg keine alpinen
Sümpfe gibt. — Juli, August 2}, vielleicht ()
Juneus atratus (14T). An nassen Stellen bei Schiltern BG. Langen-
lois (Kalbr.), am untern Lunzersee (Fraub.)
Juncus supinus y. flwitans (148) In Torfgräben bei St. Oswald im
Isperthale (Küff.)
Juncus compressus ß. ellipsosdeus (149). Auf nassen Wiesen bei
Grossau (Handtke) und bei Schlatten nächst Ruprechtshofen BG. Mauk
(Progn.)
Juncus Tenageia P. pallidus (150, 13). Auf nassen Aeckern bei
Achau (Hack.), auf der Viehweide vor dem Eichenwäldchen zwischen
Baden und Vöslau (Reuss. jun.)
MELANTHACEEN.
Tofieldia ealyeulata &. major (151). Auf Sumpfwiesen bei Neustadt
(Sonkl.) und bei Blindendorf nächst Neunkirchen (Krz.)
Veratrum album «a. albicans (153). Auf dem Hochmoor von Karlstift
(Kalbr.)
Colchicum autumnale (153, 13). Die im Frühjahre blühende Form
auf Wiesen am Fuss des Rosskopfes bei Neuwaldegg (N.), dann häufig
auf Waldwiesen bei Neustadt (Sonkl].)
LILIACEEN.
Lilium Martagon (154, 13). Im Thalwege der Erlaf bei Kendl
nächst Petzenkirchen und der Ibbs bei Neumarkt BG. Ibbs (Progn.),
254 Dr. Aug. Neilreich:
dann bei dem Pötschinger Sauerbrunnen auf Schiefer (Sonkl.) Mit
weisser Blüte im Kreutwalde an der Strasse von Hornsburg nach Unter-
Olberndorf (Höf.) und auf der Ganswiese (Krz.)
Anthericum ramosum (156). An der Erlaf unterhalb Wieselburg
(Progn.)
Ornithogalum narbonense (156, 13). Auf dem Schafberg bei Dorn-
bach (I. Hein).
Ornithogalum comosum (157, 13). Auf Kalkhügeln bei Fischau
(Sonkl.)
Ornithogalum wumbellatum «. silvestre (158. 13). Synonyme, welche
keinem Zweifel unterliegen, sind nur folgende: ©. tenuifolium Reichb,.
Fl. exsicc. XVII. n. 1617 und Icon. XX. £. 1020, O. collinum Koch Syn.
831 und ©. Kochii Parlat. Fl. ital. II. 440, weil Tommasini eine und
dieselbe Pflanze an obige 3 Autoren und an die zoologisch-botanische
Gesellschaft versendet hat und dieselbe mit schmächtigen Formen des
O. umbellatum «. silvestre, wie es um Wien vorkömmt, identisch ist. Ob
O. tenwifolium und O. collinum Gussone hiervon verschieden sind, lässt
sich bei den beständigen Widersprüchen der Autoren nicht entscheiden.
Wenn man übrigens die Var. «. von der Var. f. als Art trennen will,
so lässt sich dagegen füglich nichts einwenden, weil erstere keine oder
doch nur sehr wenige, letztere stets zahlreiche Brutzwiebelchen treibt. Die
Var. «. hätte dann den Namen O. pratense abgeleitet von O. umbellatum
pratense Wierzb. in Reichb. Icon XX. 1848 p. 15 (älter als O. Kochii
185% und passender) zu führen und für die Var. £. wäre der Name 0.
umbellatum L. beizubehalten. O. pratense Pers. kömmt hier nicht in Be-
tracht, weil es eine @agea ist.
Ornithogalum chloranthum Saut. in Koch Taschenb. 508, Syn. 822
und Reichb. Icon XX. f. 103% soll nach Ortmann ZBV. 1854 p. 13 an
schattigen Stellen im Garten des Theresianums in Wien vorkommen,
wird aber von ihm nur für eine im Schatten entstandene Form des
O. nutans gehalten. Alles, was ich als O. chloranthum aus der Wiener
Gegend mit Einschluss des Theresianums gesehen habe, konnte ich von
O. nutans nicht unterscheiden (Vergl. auch Bayer Excurs. Buch 97).
Gagea stenopetala (159, 13). Auf dem Leonhardiberg bei Perch-
toldsdorf (Rausch.), bei Mittelberg nächst Langenlois (Kalbr.)
Gagea bohemica (160, 975, 13). Ueber den nähern Standort bei
Horn, wo sie sich immer mehr zu verbreiten scheint, siehe Steining.
ZBG. 1866 p. 487. Bei Magyarfalva, wo sie seit vielen Jahren nicht
mehr zum Vorschein kam, fand sie A. Matz 1868 in 36 Exemplaren.
Gage pusilla (161). Aufsandigen Aeckern bei Münchendorf (Berr.)
Seilla bifolia (161, 14). Im Kreutwalde (Höf.)
Allium acutangulum ß. petraeum (165). Bei der Ruine Kollmitz
nächst Raabs (Handtke).
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 255
Allium suaveolens (165). Auf Wiesen bei Gramat-Neusiedl (Berr.)
Allium carinatum (166, 14). Auf der Zweierwiese bei Fischau
(Sonkl.), bei Plankenstein BG. Mank (Fraub.), auf der Neuntagwerk-
wiese bei Oberbergern (J. Kern.)
Allium flavum (166, 14). Auf dem Staatzer Berg (Mündtke), im
Kreutwalde, auf der Hochleiten (Höf.), im untern Kampthale bei
Gars und Schönberg (Steining.), im Aignerthale bei Mautern (J.
Kern.)
Allium rotundum (167). Auf dem Linienwall zwischen der St. Marxer
und Belvedere-Linie (Rausch.)
Muscari tenuiflorum (Nachtr. 15). Auf dem Bisamberg, in der
Pudschandllucke bei Baden (Reuss. jun.), auf der Rehleiten bei Brunn
am Steinfeld (Sonkl.), auf dem Leithagebirge zwischen Bruck und Gois,
auf dem Haglersberg am Neusiedlersee (Breidl.) Der vielen Unterschiede
ungeachtet scheint es gleichwohl in M. comosum überzugehen. (Verg].
auch Wiesb. ZBG. 1867 p. 968).
Hemerocallis fulva (170). Verwildert am Kaltengang bei Himberg
(Hack.)
SMILACEEN.
Paris quadrifolia (171). Exemplare mit 5 und 6 Blättern im Ernst-
brunner Walde (Zeil.), dann bei Oberndorf und St. Georgen BG. Scheibbs
(Fraub.)
Convallaria latifolia (172). In den Jagdremisen von Kottingbrunn
(Reuss. jun.)
Convallaria vertieillata (172). In Wäldern bei Hoheneich im Wald-
viertel (Berr.)
Majanthemum bifolium (173, 16). Im Ernstbrunner Walde (Zeil.) im
Alaunthale bei Krems (Erd.), im Parke zu Horn und Rarvelsbach
(Steining.), in Wäldern bei Grossau (Krenb.)
HYDROCHARIDEEN.
Stratiotes aloides (174, 46). In der Krautgartenlache unterhalb
Mautern (J. Kern.)
IRIDEEN.
Crocus vernus Wulf. in Jacg. Fl. austr. V. app. 1778 p. 47 be-
greift beide Varietäten und ist auch älter als Allioni, Reichb. Fl.
germ. 85, Graf Flora 1836 I. 289, Koch 2 Sp 804, Parlat. Fl. ital. III.
223 am, 46). Aendert ab:
&. grandiflorus. Perigonzipfel 1—11%" lang, A—6' breit, dunkler
oder heller violett, weiss oder weiss und an der Basis violett gestreift.
Griffel länger als die Staubgefässe sammt den Antheren.
256 Dr. Aug. Neilreich:
C. vernus Wulf. 1. c. t. 36 die obere Figur, Sturm H. 22 t. 4 Copie des vorigen, EB. t. 344,
Bot. Mag. t. 860, Hayne Arzn. Gew. VI. t. 26, Rchb. Icon. X. f. 1250—54, XIX. f. 786, Dietr. Fl. boruss.
t. 31, * A, Kern. ZBV. 1853 p. 31.
Bisher nur auf der Himmelreichwiese bei Gresten BG. Gaming, hier
‚sehr häufig (Erd.), doch dürfte der Standort auf der Parzwiese bei
Scheibbs (Raab) hierher gehören.
ß. parviflorus. Perigonzipfel 8—10'” lang, Q—3 breit, hier bisher
nur weiss beobachtet. Griffel so lang als die ‚Staubgefässe oder kürzer.
€. vernus Wulf. 1. ce. t. 36 die untere Figur, Sturm H. 22 1. 2 Copie des vorigen, Fl. dan.
t. 2042 nach einem (wie es scheint) kultivirten Exemplare. — C. albiflorus Kit. in Schult. Oestr. Fl.
1. 481% p. 101, Hoppe und Hornsch. Reisetageb. 4818 p. 187. — C. vernalis * Rothe Presb, Corr. Bl.
1862 p. 43. — C. vernus var. albiflorus Reichb. Icon. X. f. 1255 und XIX. f. 787 ß. stellt des grossen
Perisons und des kurzen von den Antheren überhöhten Griffels wegen eine Uebergangsform dar.
Sehr häufig, oft massenhaft auf feuchten Wiesen des Schiefer-
plateau’s im Gebiete des BG. Kirchschlag, als bei Hochneunkirchen,
Schönau, Ungerbach, Lembach (Krz.) und Kirchschlag (Lorenz) —
März, April. 21.
In MK. Deutschl. Fl. I. 407 werden die Antheren des (. vernus
so lang, die des €. albiflorus doppelt länger als die Staubfäden ange-
geben. Bei der hier vorkommenden Pflanze ist dies jedoch nicht der
Fall, die Antheren und Staubfäden sind bei beiden Varietäten so ziem-
lich gleichlang.
Iris germanica (ATT, 16). Verwildert in den Jagdremisen des Laaer-
berges (Schur ÖBZ. A868 p. 14), auf Felsen des Urthelsteines im
Helenenthale bei Baden (Berr.), auf Felsen bei Weitenegg und Maria-
Taferl BG. Persenbeug (Progn.)
Iris pumila (177, 16). Im Kreutwalde vor der Lorenzmühle (Höf.),
auf trockenen Wiesen zwischen Laxenburg und Münchendorf, auf dem
Haglersberge am Neusiedler See (Berr.)
Iris sibirica (178, 17). Auf Wiesen bei Neustadt (Sonkl.) und
Urzenlaa BG. Kirchberg am Wagram (Kalbr.)
Iris graminea (179. 17). Am Fusse des Sooser Lindkogels bei dem
s. g. Schelmenloch (Berr.)
AMARYLLIDEEN.
Leucoium vernum (180, 975, 17). Auf nassen Wiesen bei Pommers-
dorf BG. Raabs (Krenb.), an der Ibbs und deren Nebenbächen zwischen
Kemmelbach und der Donau in Menge, bei dem Bahnhofe von Kemmel-
bach vermischt mit Galanthus nivalis.
ORCHIDEEN.
Orchis fusca (186, 17). In den Jagdremisen bei Kottingbrunn sehr
häufig (Reuss jun.) J
Orchis ustulata (187). Mit weissen Blüten bei Mistelbach (Fraub.)
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 257
Orchis eoriophora (188, 17). Am todten Donau-Arm in der Schüttau
im Prater (Breid].), auf Sumpfwiesen bei Soos (Berr.) und in der Neuen
Welt, in der Lichtenwörther Au bei Neustadt (Sonkl.)
Orchis pallens (189, 18). Auf dem Hutwischberg BG. Kirch-
schlag (Krz.)
Orchis laziflora (189, 18). Auf Sumpfwiesen bei Hölles und
Felbring in der Neuen Welt (Sonkl.), bei Neusiedl am See, Gois (N.)
Orchis sambueina (190, 18). Auf dem Hutwischberg BG. Kirchschlag
(Krz.), bei Oberndorf BG. Scheibbs (Fraub.)
Orchis latifolia ß. incarnata (191). Auf Sumpfwiesen an der Eisen-
bahn bei Gramat-Neusiedl (Berr.)
Anacamptis pyramidalis (192). Auf Wiesen bei Lichtenwörth
(Sonkl.)
Himantoglossum hircinum (193). An Hecken bei Katzelsdorf (Sonkl.)
Platanthera chlorantha (196, 18). Auf dem Sonnenwendstein bei
Schottwien (Reuss jun.), an Waldrändern bei Zemmendorf, auf dem Koll-
mitzberg und im Georgiwald bei Raabs (Krenb.)
Nigritella angustifolia (196, 19). Auf dem Semmering auf der Wiese
nächst dem Gasthause EH. Johann (Berr.)
Herminium Monorchis (197, A9). Auf Sumpfwiesen bei Blindendorf
nächst Neunkirchen (Krz.)
Ophrys myodes (198). An lichten Waldstellen auf dem Hutwisch
BG. Kirchschlag (Krz.), am Fuss des Sonnenwendsteins bei Schottwien
(Reuss jun.)
Ophrys aranifera (199). In der Lichtenwörther Au (Sonkl.), auf
Wiesen bei Blindendorf nächst Neunkirchen (K_rz.)
Ophrys arachnites (199). Auf Grasplätzen bei Netting BG. Neustadt
(Sonkl.)
Ophrys apifera (199). Auf Grasplätzen bei Kritzendorf und im
Gschwendgraben bei Klosterneuburg (Schiner ZBG. 1867 SB. 80.)
Limodorum abortivum (201, 975, 19). Auf dem Hohen Anninger gegen
den Einödgraben (Berr.)
Epipactis microphylia (203.) Im Wald an der Strasse von Gablitz,
auf den Riederberg (Jur.), im Weixelthale bei Baden (Berr.)
Epipactis palustris (204, 19). Auf Sumpfwiesen bei Gramat-Neu-
siedl, Neusiedl am See (Berr.) und Blindendorf nächst Neunkirchen (Krz.)
Listera cordata (205). Ina Wäldern bei der Ruine Emmerberg in der
Neuen Welt (Sonkl.)
Goodyera repens (205). In moosigen Nadelwäldern bei Karnabrunn
an der Strasse nach Nieder-Hollabrunn (Höf.), im Georgiwald bei Raabs
selten (Handtke).
Ba. XIX, Abhandl. 33
258 Dr. Aug. Neilreich:
Spiranthes autumnalis (206, 19). Auf Wiesen am Thiergarten
zwischen Weidlingau und Laab (Berr.), bei Plankenstein BG. Mank
(Fraub.)
Malaxis monophyllos (207). Auf dem Semmering in der Nähe des
Gasthauses E. H. Johann und auf dem Sonnenwendstein (Reuss. jun.)
Oypripedium Caleeolus (309). Im Horner Stadtwalde und bei Grübern
BG. Ravelsbach (Steining.)
NAJADEEN.
Zamnichellia palustris (210, 20). Im Kriegauer Wasser im Prater
(Berr.), bei Engabrunn BG. Kirchberg am Wagram (Kalbr.)
Potamogeton coloratus (214). In Wassergräben bei Münchendorf
(Berr.)
Potamogeton lucens (215). In Teichen bei Wilhalms BG. Gföhl
(Kalbr.)
Potamogeton pusillus (218). Im Kanal bei Neustadt (Sonkl.), in
Sümpfen bei Rabesreit BG. Raabs (Handtke.)
Potamogeton pectinatus (218, 20). In Bächen bei Oberndorf BG.
Scheibbs (Fraub.)
‚Lemna polyrrhiza (219, 20). In Sümpfen bei dem Lusthause im
Prater, bei Kaiser-Ebersdorf (Breidl.), in der Krautgartenlache bei
Mautern (J. Kern.), bei dem Waldhofe nächst Krems (Fraub.), im
Schlossteiche zu Grossau (Handtke.)
Lemna gibba (220). Bei Oberndorf BG. Scheibbs (Frauk.)
AROIDEEN.
Arum maculatum (224). Im Ernstbrunner Walde (Zeil.), in den
Auen der Triesting bei Münchendorf (Berr.)
Calla palustris (221). Auf dem Hochmoor des Burgstein BG. Per-
senbeug (Krz.)
Acorus Calamus (222, 20). In Wassergräben bei Oberndorf BG.
Scheibbs (Fraub.
TYPHACEEN.
Sparganium ramosum (234). Gemein in den Sümpfen und Bächen
der Melk, der Kleinen Erlaf und der untern Ibbs (Progn.)
CONIFEREN.
Taxus baccata (226, 21). In Wäldern bei Raabs (Krenb.), bei Plan-
kenstein BG. Mank und St. Georgen an der Leis BG. Scheibbs (Fraub.)
CERATOPHYLLEEN.
Ceratophyllum submersum (23%, 24). In einem Tümpel am Heustadl-
wasser hinter dem Rondeau im Prater (Jur.)
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 259
BETULACEEN.
Betula alba ß. ovata (235). Bei dem Waldhofe nächst Krems (Fraub.)
Alnus viridis (237, 21). Häufig auf Hügeln um Gross-Siegharts
BG. Waidhofen an der Thaıa (Kalbr.)
URTICACEEN.
Parietaria oftieinalis (246). Massenhaft in der Lichtenwörther Au
bei Neustadt (Sonkl.), an der Thalhofwiese bei Reichenau (Berr.)
SALICINEEN.
Salix pentandra (Nachtr. 22). Acht weibliche Bäume am Heustadl-
wasser im Prater links vom Rondeau, natürlich gepflanzt (N.)
Salix daphnoides (255, 27). Im Halterthale bei Hütteldorf (Berr.),
bei Baumgarten nächst Mautern (J. Kern.)
Salix grandifolia (Nachtr. 28). Im Sendelbachgraben bei Ober-
Bergern nächst Mautern, also in der Bergregion (J. Kern.)
Saliw repens (264, 29). Auf nassen Wiesen bei Neustadt (Sonkl.)
und Grossau (Krenb.)
Auf der Neuntagwerkwiese bei Ober-Bergern BG. Mautern fand
Erdinger einen Weidenstrauch ohne Blüte mit oyalen ungefähr 1‘ lan-
gen und 1,‘ breiten, oberseits schwachbehaarten dunkelgrünen, unter-
seits seidig-Alzigen silbergrauen Blättern; entweder die nordische S. repens
y- argentea Fl. v. NÖ. 264 oder ein Bastart von 8. repens mit $. Caprea,
was sich in Ermanglung von Blüten nicht entscheiden lässt.
Salix phyleifoia Sm. (Koch Syn. 751) oder $. Weigeliana Willd,
(Wimm. Sal. europ. 76) fand Kalbruner bei dem Jägerhause Fakule
am Rande des dortigen Teiches NÖ. von Gratzen in Böhmen nahe an
der österreichischen Grenze, könnte also im Waldviertel, insbesondere im
Gebiete des BG. Weitra ebenfalls vorkommen.
Salix daphnoidi-purpures A. u. J. Kern. Herb. östr. Weid. VII.
n. 73. S. calliantha * J. Kern. ZBG. 1865 p. 43, jedoch nur insoweit die
männliche Pflanze gemeint ist, denn die weibliche gehört zu S. purpureo-
Caprea. Ein bisher nur männlich aufgefundener der $. daphnoides nahe
stehender Bastart. Von dieser nur durch die gabelspaltigen Staubgefässe,
von 9. purpurea durch dasselbe Merkmal, dann die dicken länglich-
walzlichen Kätzchen und die länglichen viel breiteren (bis 4” breiten)
Blätter, von S. purpureo-Caprew blos durch die selbst in der ersten
Jugend kaum behaarten Blätter und die theilweise hechtblau bereiften
Zweige verschieden. — Im Salicetum an der Wien-Raaber Eisenbahn
nächst dem Arsenal, nur ein Strauch, dann bei Rossatz % Sträuche
(J. Kern.) — Ende März, April 9.
Saliv daphnoidi-Caprea (Nachtr. 31). Die der $. daphnoides näher
stehende Form ($. Erdingeri J. Kern.) zwischen Hundsheim und Rossatz-
+
| 260 Dr. Aug. Neilreich:
bach, aber nur in Blättern (A. Kern.) Die der 8. Caprea näher stehende
Form (S. Cremsensis A. und J. Kern. Herb. östr. Weid. VIII. n. 72) bei
Baumgarter nächst Mautern (J. Kern.)
Salix purpureo-viminalis (Nachtr. 31). Eine Form mit sehr schma-
len Blättern an der Donau zwischen dem Kahlenbergerdörfel und Klo-
sterneuburg (J. Kern.)
Salie purpureo-incana (Nachtr. 32). Der weibliche Bastart, welchen
Erdinger in neuerer Zeit in der Donau-Au bei Krems fand, ist der
S. purpurea näher verwandt als der $. incana. Von jener unterscheidet
er sich durch lineal-lanzettliche gegen die Spitze wenig oder gar nicht
verbreiterte in der Jugend unterseits mehr oder minder graufilzige Blät-
ter, von dieser durch die im Alter unterseits ziemlich kahlen bläulichen
Blätter und die filzigen silbergrauen Fruchtknoten. $. Wichurae Pok.
Holzpfl. p. 97 t. 20.
Salix purpureo-cinerea (Nachtr. 33). Bei Gisshübel in Blättern (W 01.)
Salivx purpureo - Caprea oder S$. Mauternensis (Nachtr. 33). Bei
Kaltenleutgeben und Manternbach in Blättern (J. Kern.) Im Salicetum
an der Wien-Raaber Eisenbahn bei dem Arsenal kömmt nur der weib-
liche Strauch vor, der männliche gehört richtiger zu der bereits erwähn-
ten S. daphnoidi-purpurea.
Salix incano-Caprea oder S. Seringeana (Nachtr. 37). Bei Kalten-
leutgeben, bei Baumgarten nächst Mautern, bei Mauternbach, zwischen
Huudsheim und Rossatzbach blos in Blättern (J. Kern.), im Kremsthale
bei Senftenberg ein weiblicher Strauch (Erd.), der in den Nachtr. 34 bei
Senftenberg angegebene männliche Strauch gehört richtiger zu der fol-
genden 9. incano-einerea. Dagegen ist S. hörcina (Nachtr. 36), welche
J. Kerner im Salicetum bei dem Arsenal fand und früher für eine weib-
liche S. incano-einerea hielt, nach A. und J. Kern. Herb. öst. Weid. IX.
81 ein Bastart der $. incana mit $. Caprea und zwar die der S. incana
näher stehende Form. {
Salix incano-einerea (S$. capnoides) * A. u. J. Kern. Herb. östr.
Weid. IX. n. 83, nicht Wimm. Ein bisher nur männlich aufgefundener
Bastart. Von S. incana weicht sie durch die dieken länglich-walzlichen
ungefähr 1” langen und 1,‘ breiten Kätzchen, von S. cinerea durch die
theilweise bogenförmig gekrümmten Kätzchen, von beiden durch die
länglichen 21/,—3Y,” langen und 1%,—1” breiten Blätter ab. Wie sie sich
aber von S$. incano-Caprea unterscheidet, lässt sich mit Worten nicht
ausdrücken, da die Art und Farbe der Bekleidung an den jungen Zwei-
gen und auf der Unterseite der Blätter wohl den Hauptunterschied bilden
und die vielen Verwechslungen in den Bastartbildungen der S. incana
mit $. Caprea, 8. einerea und S. grandifolia allein schon die grossen
Schwierigkeiten beweisen, welche der richtigen Deutung dieser Blend-
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 261
linge entgegenstehen. — Nur ein Strauch ım Kremsthale bei Senften-
berg (Erd.) — April b.
Die von Wimmer für $. incano-cinerea gehaltenen Bastarte ge-
hören andern hybriden Bildungen an, wie dies schon in den Nachtr. 37
bemerkt wurde.
Saliw grandifolio-incana Wimm. Sal. europ. 154. 9. intermedia
Host Salix t. 56—7. S. subalpina A. Kern. ZBG. 1860 p. 225 und ÖBZ.
1866 p. 338, nicht Forbes. $. oenipontana A. u. J. Kern. Herb. östr.
Weid. VI. n. 5%. Das Vorkommen dieser Weide auf dem Josefsberg vor
Maria-Zell (A. Kern. ÖBZ. 1866 p. 339), dann bei Lunz (Erd. nach J.
Kern. ZBG. 1864 p. 100 Note) scheint mir einstweilen zweifelhaft zu
sein, da sie an beiden Orten ohne Blüten gefunden wurde und die Be-
stimmung nach Blättern allein bei der grossen Aebnlichkeit der Bastarte
dieser Gruppe keine Sicherheit gewährt.
Salie aurito-repens (Nachtr. 38). Bei Rastenberg BG. Gföhl und
bei Etzen BG. Gross-Gerungs (Erd.)
Populus albo-tremula (268). Bei Baumgarten an Mautern(J.Kern.)
Populus monilifera (Nachtr. 39). Nach Wesm. in DC. Prodr. XVI.
2. p. 399 sind P. monilifera Ait., P. canadensis Mich. und P. levigata
Willd. Synonyme Einer Art, welche er P. canadensis Desf. Catal. hort.
Paris. nennt.
SALSOLACEEN. ”
Atriplex patula (273, 975). Die am Neusiedlerse e vorkommende
Form wit schmallinealen Blättern und aufrecht abstehenden Aesten halte
ich nunmehr für die wahre A. littoralis L., da sie mit Exemplaren dieser
Art aus der Gegend von Königsberg in Preussen genau übereinstimmt
und die Deckblätter der Früchte bei der preussischen Pflanze ebenfalls
aufrecht und nicht zurückgebogen sind. Auch Sturm hat sie aufrecht
abgebildet. Allein einen specifischen Unterschied zwischen 4. patula und
4A. littoralis vermag ich durchaus nicht zu finden.
Atriplew rosew (274). Sehr häufig in den Dörfern um Neustadt.
(Sonkl.)
Chenopodium rubrum (278, 40). Um Neustadt selten (Sonkl.)
Ohenopodium urbicum ß. rhombifolium (%79). Auf Schutt bei Haking
an der Wien (N.)
Ohenopodium Botrys (281). An der Strasse von Gramat - Neusiedl
nach Ebergassing (Berr.)
Kochia Scoparia (282). Im Prater (Schur ÖBZ. 1868 p. 391), zwi-
schen Baden und Soos (Berr.), selten bei Neustadt (Lorenz ÖBZ. XVI. 36).
Suaeda maritima (284, 41). Bei Zwergexemplaren von 4—6 Höhe
ist der Stengel beinahe oder auch ganz einfach.
2. Suaeda salsa Pall. Schwärzliches Sodakraut. Wurzel spindlig.
Stengel aufrecht oder aufsteigend, seltener liegend, meist ausgebreitet-
262 Dr. Aug. Neilreich:
ästig, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter halbwalzlich, blaugrau-bereift
oberseits schwachrinnig, an den Aesten kleiner. Blüten geknäult, meistens
zu 3 in den Blattwinkeln sitzend, end- und seitenständige beblätterte
Aehren bildend. Narben 2. Samen wagrecht, glatt oder nur am Rande
schwach punktirt, glänzend.
Chenopodium salsum L. Spec. ed. I. 221. Suaeda salsa Pall. Illustr. p. 46 t. 39, Fenzl in
Ledeb. Fl. ross. III. 785, * Aschers. ZBG. 1867 p. 580. Schoberia salsa C. A. Meyer in Ledeb. Fl.
alt. I. 404, N. ab E. Gen. VII. t. 44 £. 112.
Eine Art von zweifelhaftem Werthe (Fenzl|.c.) und nach MB
Fl. taur. cauc. I. 182, IL. 176 und Vis. Fl. dalm. I. 243 nur Varietät der
S. maritima, denn Uebergänge kommen allerdings vor, selbst im Samen.
S. salsa ist indessen höher, derber, getrocknet schwärzlich, die Stengel
sind an der Basis etwas holzig, die Blätter länger, dieker, saftiger, die
Samen röthlich-schwarz, am’Rande stumpfer. $. maritima ist von einem
gelblichen oder röthlichen Grün, die Samen sind rein schwarz, netzför-
mig-gefurcht und dadurch gleichsam fejnpunktirt, übrigens ebenfalls
glänzend.
An salzigen Stellen am Neusiedlersee vermischt mit $. maritima
(N.) In Nieder-Oesterreich nur zufällig, so auf Schutt bei Klosterneuburg
1868 (Schiner Exsicc.), häufig am Rande der Sandgruben hinter dem
Arsenale bei Wien 1868 (Berr.), an wüsten Stellen des ehemaligen Glacis
von der Josefstadt bis zur Elisabethbrücke stellenweise (Reuss jun.),
vor dem Gebäude der ungarischen Garde schon 1835 von mir beobachtet
und 1867 noch vorhanden, doch dürfte dieser Standort bald verloren
gehen. Bei dem Bahnhofe von Mödling, wo sie ehemals in üppigen Exem-
plaren häufig vorkam, ist sie in Folge der Regulirung des Weges längst
verschwunden. — August, September. (:)
Salsola Kali (285, 41). An Rainen bei Kirchberg am Wagram
(Kalbr.), an der Donau unterhalb Weinzierl bei Krems (Erd.)
AMARANTACEEN.
Polycnemum arvense ß. brachyphylion (286). Auf Schiefer bei Pitten
BG. Neunkirchen (Sonkl.)
POLYGONEEN.
FRume» Hydrolapathum (229). Im Kamp bei Sebarn BG. Kirchberg
am Wagram (Kalbr.)
Polygonum Bistorta (2395, #1). Häufig bei Ammelsdorf BG. Eggen-
burg (Steining.), Grossau (Krenb.) und Karlstift (Kalbr.)
SANTALACEEN.
Thesium Linophyllum Pß. majus (301, 42). Auf der Zweierwiese bei
Fischau (Sonkl.)
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 963
Thesium ramosum (301). Im Prater auf der Wiese unterhalb der
Kettenbrücke (Breidl.), in der Au bei Haking an der Wien (Jur.), in
der Lichtenwörther Au bei Neustadt (Sonkl.)
PLANTAGINEEN.
Plantago lanceolata y. altissima (309). In Sümpfen bei Gramat-
Neusiedl (Berr.)
Plantago maritima ß. dentata (309). Am Wege von Simmering auf
den Laaerberg, auf feuchten Wiesen bei Soos, im Eichenwäldchen zwi-
schen Leesdorf und Vöslau (Berr.), bei Seibersdorf an der Leitha und
Baumgarten an der March (Fraub.)
Plantago tenuiflora (Nachtr. 42). Auf der Viehweide von Baumgar-
ten von Th. Hein in grösserer Menge wieder aufgefunden.
Plantago arenaria (309, 43). In der Sandgrube hinter dem Bahn -
hofe von Gramat-Neusiedl (Berr.)
VALERIANEEN.
Seite 314 nach V. dioica:
Valeriana simplicifolia Kab. Ganzblättriger Baldrian. Wurzel-
stock schief oder senkrecht, zuletzt abgebissen, kriechende Ausläufer trei-
bend. Stengel aufrecht oder aufsteigend, einfach, gefurcht, kahl wie die
ganze Pflanze, mit 3 oder mehreren Blätterpaaren besetzt. Blätter
sämmtlich ungetheilt, stumpf, die der unfruchtbaren Seitenbüschel und die
untersten Stengelblätter rundlich, länglich oder eiförmig, manchmal herz-
förmig, ganzrandig oder ausgeschweift, in den kürzern oder längern
Blattstiel herablaufend, die folgenden Stengelblätter keilförmig oder
elliptisch, sitzend, die obersten lanzettlich, spitz, ungleich gezähnt, manch-
mal mit einem oder 2 grossen hervortretenden Zähnen versehen. Blüten
in einer endständigen doldentraubigen Trugdolde.
V. dioica simplieifolia Reichb. Icon. 1. £. 120, XX. f£. 1429, Koch Syn. 370. V. simpli-
eifolia Kab. nach Uechtr. Brandenb. Ver. VI. 140.
Der V. dioica in der Tracht vollkommen ähnlich, wenn man jedoch
V. montana L. von V. tripteris L. specifisch trennt, so muss man folge-
recht auch der V. simplicifolia das Artenrecht zugestehen. V. montana,
deren Blätter ebenfalls ungetheilt sind, unterscheidet sich durch den
holzigen derben mehrköpfigen Wurzelstock von durchdringend aroma-
tischem Geruche und die vorherrschend spitzen oder zugespitzten Blätter.
An sumpfigen Stellen. Bisher zwar nur bei Neuwaldegg beobachtet
(Portenschl. im Herbar des k. k. botan. Cabinets als P. dioica), aber
ohne Zweifel auch an andern Orten und bisher nur übersehen. — Mai,
Juni. 2
Valeriana elongata (315, 43). Am Schlangenwege der Raxalpe
(Bayer).
264 Dr. Aug. Neilreich:
DIPSACEEN.
Cephalaria transsilvanica (318). Häufig auf Triften zwischen dem
Bahnhofe von Parndorf und Neusiedl am See (Berr.)
Knautia arvensis 6. eradiata (319). Bei Brunn am Walde BG. Gföhl
(Kalbr.) Eine Missbildung der Var. y. diversifolia, welche Erdinger
bei Krems fand, beschreibt Reichardt in der ZBG. 1868 p. 526.
Seabiosa australis (Nachtr. 43). Auf einer Wiese am rechten Ufer
der Fischa zwischen dem Bahnhofe von Gramat-Neusiedl und Eber-
gassing (Breidl.), dann bei dem Friedhofe von Moosbrunn (W 01.)
Scabiosa columbaria y. leiocephala (321, 44). In den Donau-Auen
bei Rossatz und Mautern (J. Kern.)
Scabiosa suaveolens (321, 44). Auf den Ungarwiesen bei Neustadt
und in den Steinbrüchen bei Brunn am Steinfeld (Sonkl.)
COMPOSITEN.
1. Corymbiferen.
Adenostyles alpina .«. viridis (323). Steigt bis in das Thal von
Pottenstein herab (Jur.)
Aster salignus (328, #4). Am neuen Wege zum Lusthause im Prater
(Rausch.), am linken Ufer der Piesting zwischen Moosbrunn und Gra-
mat-Neusiedl (Breid]l.), im Akademie-Park zu Neustadt (Sonkl.), zwi-
schen Gebüsch an der Melk und bei St. Leonhard am Forst (Fraub.),
auf Wiesen an der Erlaf von Wieselburg bis zu deren Mündung in die
Donau (Progn.), am Grundelbache bei Grossau (Handtke). Ob diesen
Angaben überall dieselbe Pfianze zu Grunde liegt, möchte ich bezweifeln.
Stenactis bellidiflora (329, 44). Im Akademie-Park zu Neustadt
(Sonkl.)
Bellidiastrum Michelii (330). Auf der Wand bei der Kleinen Kanzel
(Sonkl.)
Erigeron acre ß. glabratum (331, A4). Bei Oberndorf BG. Scheibbs
(Fraub.)
Solidago gigantea (Nachtr. 45). Am Kanal bei Simmering (Rausch).
Linosyris vulgaris (333, 45). Auf dem Staatzer Kalkberg (Müncke),
auf der Hochleiten (Höf.), auf allen Bergen um Brunn am Steinfeld
(Sonkl.)
Pulicaria vulgaris (334). Im Dorfe Rabesreit BG. Raabs (Handtke).
Inula germanico-ensifolia (336). Auf dem Bisamberge (Redtenb.)
Inula Oculus Christi (338). Auf dem Rosaliengebirge bei Neustadt
auf Schiefer (Sonkl,)
Galinsoga parviflora (Nachtr. 46). In der Brigittenau (Rausch.)
und selbst in subalpinen Gegenden, wie bei Türnitz BG. Lilienfeld
(Leithgeb).
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 265
Achillew Millefolium «. setacea (342, 975). Im Akademie-Park zu
Neustadt (Sonkl.)
‚Achilles nobilis (343, #7). Auf Hügeln bei Wolfsthal nächst Hain-
burg (Wies. Exsice.), auf dürren Abhängen bei Rabesreit BG. Raabs
(Handtke).
Chamaemelum inodorum (346). Nur im Wiener Becken gemein, im
westlichen Theile des Gebietes sehr selten oder gar fehlend (J. Kern.)
Tanacetum Parthenium (348, 48). Bei Plankenstein und St. Leon-
hard am Forst BG. Mank (Fraub.)
Tanacetum vulgare (349). Häufig in den Auen der Leitha (Sonkl.)
Artemisia pontica (351, 48). Bei Feldsberg (Müncke).
Artemisia scoparia (352, 48). Auf dem Staatzer Berge (Müncke).
Artemisia maritima «. erecta (353). Auf Triften bei Zwerndorf an
der Strasse nach Baumgarten an der March (A. Matz).
* Artemisia annua L. (Neilr. Diagn. 66). Am Rande eines Wein-
gartens am Alserbach zwischen Weinhaus und Dornbach 1867 (Schur
ÖBZ. 1868 p. 11). Eine russisch-asiatische Pflanze (DC. Prodr. VI. 119,
Ledeb. Fl, ross. II, 592), welche erst in neuerer Zeit in den Banat und
nach Slavonien eingewandert zu sein scheint und sich daselbst einzubür-
gern anschickt. Um Wien kann ihr Vorkommen nur zufällig und wahr-
scheinlich auch nur vorübergehend sein. J. Kerner und Parmentier
haben sie im Herbste 1868 an dem von Schur angegebenen Standorte
fleissig aber vergebens gesucht.
Doronicum austriacum (362). In Holzschlägen des Sonnenwendsteins
bei Schottwien (N.), in der Schütt bei Rappottenstein BG. Gross-Gerungs
(Erd.)
Senecio nebrodensis (365, 49). Bei dem Pötschinger Sauerbrunnen
und selbst auf Aeckern bei Neustadt (Sonkl.)
Senecio erueifolius (365). In lichten Wäldern bei Fischau (Sonkl.)
Seneeio alpinus (367, 49). Nicht die Var. «, sondern die Var. ß.
kömmt auf dem Göller vor (J. Kern.)
Semecio cerispus y. sudeticus (374, 50). Im Pommersdorfer Walde bei
Raabs (Krenb.)
Senecio campestris a. pratensis (372, 50). Auf Wiesen im NO. von
Neustadt, in der Lichtenwörther Au, im Föhrenwalde (Sonkl.)
Senecio campestris y. aurantiacus (373, 975). Auf der Pfenningwiese
bei Buchberg am Schneeberg (Sonkl.)
2. Cynarocephalen.
Echinops sphaerocephalus (374). Bei Jetzelsdorf BG. Haugsdorf
(Steining.), im Kreuthale bei Unter-Olberndorf BG, Wolkersdorf (Höf.),
zwischen Muthmannsdorf und Brunn am Steinfeld, im Pötschinger Walde
nächst Neustadt (Sonkl.), auf dem Damm südlich vom Laxenburger Park
(Hack.)
Bd, XIX, Abhandl, 34
266 Dr. Aug. Neilreich:
Xeranthemum annuum (35%, 50). An der Strasse von Bruck an der
Leitha nach Gois (Berr.)
Oentaurea Jacea ß. pectinata (378). Bei dem Johanneshof nächst
Gisshübel (Wo4.), dann bei Oberndorf BG. Scheibbs mit weisser Blüte
(Fraub.)
Centaurea montana P. incana (380). Auf dem Staatzer Berge
(Müncke).
Centaurea solstitialis (382, 51). Bei Ober-Laa (W o4#.), im Akademie-
Park und in den Umgebungen von Neustadt (Sonkl.)
Onicus benedictus L. Spec. ed. I. 826 (DC, Prodr. VI. 606, Reichb.
Icon. XXV. t. 47). Eine Pflanze südlichen Ursprunges, die in Weingär-
ten bei Pillichsdorf BG. Wolkersdorf kultivirt und unter dem Namen
Kramperlthee als Hausmittel gebraucht wird (Höf.)
Cirsium pannonicum (390). Auf Wiesen bei Neustadt (Sonkl.)
Cirsium bulbosum (Nachtr. 52). Auf Wiesen bei Rabesreit BG. Raabs
(Handtke), was ich sehr bezweifle.
Cirsium heterophylium (390, 52%). Bei Josefsdorf nächst Etzen BG.
Gross-Gerungs (Erd.) und bei Karlstift BG. Weitra (Kalbr.)
Cirsium palustri-oleraceum (393, 54). Bei der Paltmühle nächst
Ober-Bergern (J. Kern.)
Cirsium cano-oleraceum (393, 85). In Gräben zwischen Gramat-
Neusiedl und Ebergassing (Berr.), auf Sumpfwiesen bei Blindendorf
nächst Neunkirchen (Krz.), im Aignerthale bei Mautern (J. Kern.)
Cirsium Erisithali-rivulare (39%, 56). Bei Plankenstein und Mank
(Fraub.)
Jurinea mollis (397, 56). Auf dem Blumberg bei Fischau (Sonkl.)
Auch bei Melk kommen 2—3köpfige Exemplare vor (Prog.)
3. Ligulifloren.
Leontodon autumnalis (402, 57). Eine Missbildung fand Progner
auf dem Hiesberg bei Melk. Aus dem endständigen ziemlich verkümmer-
ten Köpfchen sprossen bei 30 schiefaufrechte 6—12%'“ lange Köpfchenstiele
hervor, deren Köpfchen sehr klein und verkümmert sind und von denen
einige abermals kurzgestielte noch kleinere völlig verkümmerte Köpfchen
treiben.
Helminthia echioides (405, 57). Bei dem Friedhofe von Dornbach
(Th. Hein).
Tragopogon campestris aus dem Marchfelde (Janka ÖBZ. 1868
p- 298) ist T. major Jacg. mit Sblättriger Hülle. 7. major ändert nämlich
mit 8—13blättriger Hülle ab. (Vergl. auch Neilr. ÖBZ. 1868 p. 337.)
Scorzonera austriaca (407, 57). Auf dem Blumberg bei Fischau |
(Sonkl.)
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 267
Scorzonera parviflora (408, 57). Auf Sumpfwiesen bei Feldsberg
(Müncke).
Scorzonera hispanica (408). Bei Walpersdorf BG. Herzogenburg
(Fraub.)
Scorzonera purpurea (409, 57). Im Akademie-Park zu Neustadt und
auf dem Wege nach Fischau (Sonkl.)
Podospermum Jacquinianum P. simple» (409, 57). Auf einem Acker
bei Neudorf nächst Mödling (Breidl.)
Tarawacum offieinale 8. palustre (412, 57). Auf Sumpfwiesen bei
Blindendorf nächst Neunkirchen (Krz.)
Taraxacum serotinum (412, 57). Auf Wiesen bei Feldsberg (Müncke)
und Wolfsthal nächst Hainburg (Wiesb.)
Lactuca viminea (445, 58). Im Schutt des Steinbruches bei Brunn
am Steinfeld, dann auf steinigen Aeckern bei St. Aegid (Sonkl.)
Lactuca Scariola «. silvestris und zwar die Form 2. inteyrifolia
(416). Bei Neustadt und Brunn am Steinfeld nicht selten (Sonkl.)
Sonchus palustris (419). Am linken Ufer der Piesting oberhalb
Gramat- Neusiedl (Th. Hein und Breidl. ZBG. 1868 p. 523), dann an
Teichrändern bei Feldsberg (Müncke).
Orepis setosa (421, 58). Auf dem Grasplatze vor der St. Karlskirche
in Wien (Hack.), auf Luzerner Kleefeldern bei Langenlois (Kalbr.,)
Crepis tectorum (423). Im Prater bei der Salami-Lache (N.), zwischen
Leobersdorf und Matzendorf (Sonkl.)
Orepis succisaefolia a. glabrata (425). Auf Wiesen bei Karlstift BG.
Weitra und Nieder-Grünbach BG. Gföhl (Kalbr.) Diese Varietät ist neu
für Nieder-Oesterreich.
Orepis hyoseridifolia (426). Auf dem Kaiserstein des Schneeberges
(Huet de Pavillon).
Crepis paludosa (427). In der Fischa-Au westlich von der Eisen-
balın in grosser Menge (Sonkl.)
Hieracium praealtum «. eflagelle (432). In den Auen der Leitha bei
Neudörfl (Sonkl.), im Gerölle der Donau bei Melk (Küff.), auf feuchten
Wiesen bei Winden nächst Melk und an der Ibbs bei Kemmelbach
(Progn.)
Hieracium auramtiaeum (435, 976). Auf der nördlichen Abdachung
des Holzkogels bei Neudörfl am Rosaliengebirge (Kirchst. ÖBZ. 1866 p. 37).
Hieracium staticefolium (435, 60). Im Kalkschutt bei Fischau, auf
dem Rosaliengebirge (Sonkl.), auf Wiesen bei Blindendorf nächst Neun-
kirchen (Krz.), im Ueberschwemmungsgebiete der untern Ibbs gegen
Wasen zu (Progn.)
Hieracium sawatile y. latifolium (436). Am Steinbruch bei Brunn
am Steinfeld (Sonkl.)
34 *
268 Dr. August Neilreich:
Hieracium humile (441, 60). In den Steinbrüchen der Zechleiten bei
Brunn am Steinfeld (Sonkl.)
4. Ambrosiaceen.
Xanthium spinosum (444). Häufig bei Neustadt, Eggendorf und
Neudörfl (Sonkl.), bei Fels BG. Kirchberg am Wagram (Kalbr.)
CAMPANULACEEN.
Jasione montana (445, 61). Häufig bei Grossrussbach BG. Korneu-
burg (Höf.), bei Oberndorf BG. Scheibbs und St. Leonhard am Forst
BG. Mank (Fraub.)
Phyteuma spicatum (&46, 61). Mit dunkelblauen Blüthen an Wald-
rändern bei Purkersdorf (N.)
Campanula bononiensis (449). Häufig um Neustadt auf Kalk und
Schiefer, als bei Brunn, Aichbühel, Altaquelle, Linsberg (Sonkl.)
Campanula Trachelium (450). Mit weisser Blüthe auf dem Annin-
ger (N.) und bei Plankenstein BG. Mank (Fraub.) E
Campanula Cervicaria (452, 62). Auf Bergwiesen bei Kierling süd-
lich vom Dorfe (Jur.), im Schutt des Steinbruches bei Brunn am Stein-
feld (Sonkl.)
Campanula sibirica (453, 62). Auf dem Bisamberg (Breidl.), gemein
auf dem Rosaliengebirge (Sonkl.)
RUBIACEEN.
Galium vernum (456, 62). Im Kleinen Föhrenwalde bei Neustadt
(Sonkl.)
Galium uliginosum (458, 63). Bei der Maschinenfabrik in Neustadt
(Sonkl.), auf dem Hochmoor von Karlstift (Kalbr.)
Galium vero-.Mollugo (461, 63). Bei Oberndorf BG. Scheibbs (Fraub.)
Asperula arvensis (463, 63). Auf Aeckern bei Stollhof in der Neuen
Welt, Hochwolkersdorf BG. Neustadt (Sonkl.), Primmersdorf BG. Raabs
(Handtke). £
Asperula tinetoria (463). Auf Kalkhügeln bei Fischau und auf
Sumpfwiesen bei Neustadt (Sonkl.)
Asperula galioides (464). Auf dem Staatzer Berge (Müncke), in
Wäldern bei Sebenstein (Sonkl.)
"6. Asperula Aparine MB. Rauher Waldmeister. Wurzelstock
stengelartig, ästig, kriechend. Stengel aus liegender Basis aufsteigend
oder klimmend und aufrecht, ästig, Aeckig, an den Kanten so wie der
Teand und Rückennerv der Blätter von abwärts gerichteten Stachelchen sehr
rauh, sonst kahl wie die ganze Pilanze. Blätter zu 6—8 quirlig, verkehrt-
lanzettlich, ganzrandig, stachelspitzig, gleichfarbig, ziemlich gleichlang.
Blüthen in lockern Trugdolden, eine weitschweifige Rispe darstellend.
Deckblätter lineal -lanzettlich, stachelspitzig. Blumenkronen glockig,
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 269
A
4männig, Aspaltig, glatt, Röhre kürzer als der Saum. Früchte körnig,
kahl. (Nach schlesischen Exemplaren, denn österreichische sah ich nicht,
doch hat mir Baron Uechtritz die Richtigkeit der Bestimmung bestätigt.)
A. Aparine MB. Fl. taur. caue. I. 1808 p. 102, Schott in Bess. Prim. Fl. Galie. 1809 p. 114, Koch
Syn. 359, Ledeb. Fl. ross. II. 401.
Stengel 1—2‘ hoch, schlaff, zerbrechlich, sowie die Blätter glän-
zend. Blumen klein, weiss. Früchte ebenfalls klein, ungefähr 1° ım
Durchmesser. Mit den stachlig-rauhen Stengeln und Blatträndern an alle
benachbarte Gegenstände sich klettenartig anhängend und dadurch von
allen hier wachsenden Arten der Gatt. Asperula verschieden. Aendert ab:
&. genwina. Blumenkrone trichterig-glockie.
A. Aparine Reichb. Icon. U. f. 198, XXVIL, t. 128.
ß. rivalis. Blumenkrone radförmig-glockig, Röhre sehr kurz. Dem
Galium uliginosum L. höchst ähnlich und nur durch das höchst zweifel-
hafte generische Merkmal der glockigen Blumenkrone verschieden.
A. rivalis Sibth. et Sm. Fl. graeca II. t. 117, Reichb. Icon. 1. £. 199, Wimm. et Grab. Fl.
Siles. I. 145, * Müncke Schles, Gesellsch. 4867 p. 79. Galium rivale Griseb. Spieil. Rumel. II. 156.
Hier wurde bisher nur die Var. ß. in feuchten Gebüschen an den
Teichen bei Feldsberg beobachtet (Müncke). — Juli, August. 2%.
LONICEREEN.
Lonicera nigra (466). Bei Rappottenstein BG. Gross-Gerungs (Erd.)
und Karlstift BG. Weitra (Kalbr.)
Sambueus nigra (468) var. f. virescens mit grüngelben Beeren
(Koch Syn. 356) bei St. Christof BG. Glogenitz (Krz.)
Adoxa Moschatellina (468, 63). Im Prater bei dem Lusthause (Möl-
ler) und in der Freudenau (Glowacki), sehr häufie im Schlossgarten
von Horn (Steining.), im Park von Raabs (Krenb.) Gehört zu den
Araliaceen.
APOCYNEEN.
Vinca minor (471). Mit rosenrothen Blüten im Gurhofgraben und
bei Schönbühel BG. Melk (Epple).
GENTIANACEEN.
Gentiana Orueiata (475). Auf dem Rosaliengebirge bei Katzelsdorf
und Aichbühel (Sonkl.)
Gentiana Pneumonanthe (#76, 64). Auf Sumpfwiesen bei Neustadt
(Sonkl.)
Gentiana verna P. vulgaris (478, 64). Auch auf Wiesen der Ebene,
als im Grossen Föhrenwalde bei Neustadt (Sonkl.), bei Blindendorf
nächst Neunkirchen (Krz.), auf den Donau-Inseln bei Melk, unterhalb
Pöchlarn, zwischen Neumarkt und Hebatendorf an der untern Ibbs
massenhaft (Progn.)
270 Dr. Aug. Neilreich:
Gentiana eiliata (480). Bei Würflach BG. Neunkirchen in grosser
Ueppigkeit (Sonkl.)
Erythraea linarifolia (481, 64). Auf Sumpfwiesen bei Blindendorf
nächst Neunkirchen (Krz.)
Erythraea pulchella (481, 64). Bei Oberndorf BG. Scheibbs (Fraub.)
Menyanthes trifoliata (48%, 64). Zwischen Velm und München-
dorf (Berr.)
Limnanthemum nymphoides (482). Iı einem Fischteiche des Parkes
von Vöslau im NO. vom Schloss (Rogenhofer).
LABIATEN.
Salvia austriaca (489). Selten um Neustadt (Sonkl.)
Salvia Aethiopis (489). An der Mauer des Akademie-Parkes zu
Neustadt häufig, dann an der Oedenburger Eisenbahn und auf den Aeckern
nebenan (Sonkl.)
Calamintha alpina (493). Auf Kalk - Conglomerat bei Höbenbach
BG. Mautern und Getzersdorf BG. Herzogenburg (Erd.)
Nepeta nuda (496, 65). Zwischen Gebüsch bei dem Jungenbrunnen
nächst Baden (Berr.), auf den Schieferbergen zwischen Edlitz und Krumm-
bach (Krz.) Der Standort zwischen Pötsching und Stinkenbrunn (Sonkl.)
liegt schon im Oedenburger Comitate.
Lamium album (499). Gemein bei eisen (Krenb.)
Galeopsis pubescens (501). Häufig auf dem Rosaliengebirge (Sonkl.)
Stachys germanica (50%). An Aeckern und Rainen auf der Ebene
von Neustadt (Soukl.), dann bei Primersdorf nächst Raabs (Handtke).
Ohaiturus Marrubiastrum (506). Au Bachrändern bei Urschendorf
BG. Neunkirchen (Sonkl.)
Seutellaria hastifolia (509, 66). In Wiesengräben zwischen Soos und
dem Schafhofe bei Baden (Berr.), auf Wiesen bei Brunn am Steinfeld
(Sonkl.)
Prunella vulgaris (509). Die unter dem Namen P. alba bekannte
Varietät ist nur im Wiener Becken gemein und scheint im westlichen
Gebiete zu fehlen (J. Kern.)
Teuerium Seordium (51%, 66). In Gebüschen bei Fischau (Sonkl.)
Teuerium montanum (513). Auf Kalk-Conglomerat um Gneixendorf
bei Krems (Erd.)
ASPERIFOLIEN.
Heliotropium europaeum (516, 66). Im Steinbruch des Galiein sehr
häufig (Th. Hein), am Kanal zwischen Theresienfeld und Lichtenwörth
in Menge (Sonkl.)
Echinospermum deflexum (517). Auf einer Anhöhe zwischen der
Deimmühle und Eibenstein BG. Raabs (Krenb.)
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 971
Omphalodes scorpioides (518). Auf den östlichen granitischen Aus-
läufern des Hundsheimer Berges (Wiesb. Exsice.), auf dem Pommers-
dorfer Berge bei Raabs (Krenb.)
Anchusa italica (520, 66). An wüsten Stellen bei den Kaisermühlen
im Prater, auf Brachen auf dem Eichkogel bei Mödling (Hack.), bei
dem Heideteich von Vöslau (Bayer), am Fuss des Laaerberges bei Ober-
Laa (W 01.)
Anchusa arvensis (520, 66). Auf dem Rosaliengebirge u. auf Aeckern
bei Hochwolkersdorf (Sonkl.)
Onosma arenarium (522). Auf dem Abhange des Laaerberges gegen
Unter-Laa (Hack.) Auf dem Johannesberge kömmt es nicht mehr vor,
da die dortigen grasigen Plätze in Aecker umgestaltet wurden.
Echium italicum (524). Häufig zwischen Ober- und Unter-Lauzen-
dorf BG. Schwechat (Felkel).
Pulmonaria (524, 66). Professor Dr. Anton Kerner hat die Pul-
monarien meines Herbars durchgesehen und meine theilweise irrigen Be-
stimmungen berichtigt. Hiernach ergeben sich für die Flora von Nieder-
Oesterreich nachstehende 3 Arten:
2. Pulmonaria officinalis L. Blätter der seitenständigen Wurzel-
köpfe gestielt, alle herzförmig oder elliptische eingemäischt. Blumen licht
violettblau, bei dem Aufblühen rosenroth. P. ofieinalis Fl. v. NÖ. 524.
Nach A. Kerner’s Beobachtung treibt diese Art im Herbste aus
den seitenständigen Wurzelköpfen regelmässig elliptische Blätter, welche
sich mauchmal bis in das nächste Frühjahr erhalten, während die herz-
förmigen Blätter des vergangenen Jahres bereits abgestorben, die heuri-
gen des Frühlings aber noch nicht entwickelt sind. Solche Formen,
welche also keine herzförmigen sondern nur elliptische Wurzelblätter
haben, sonst aber den typischen Formen der P. oficinalis vollkommen
ähnlich sehen und die ich nur einmal in 3 Exemplaren in der Hüttel-
dorfer Au fand, führen leicht irre und liessen mich in den Nachträgen
p- 66—7 einen Bastart der P. ofieinalis mit P. angustifolia vermuthen.
2. Pulmonaria mollis Wolff. Wurzelstock walzlich, schief,
mehrköpfig, mit langen dicken Fasern besetzt. Stengel aufrecht, weich-
haarig wie die ganze Pflanze, oben ästig, Stengelhaare mehr oder minder
häufig drüsentragend. Blätter ganzrandig, spitz oder zugespitzt, die der
seitenstündigen Wurzelköpfe elliptisch oder elliptisch-lanzetilich, in den ge-
flügelten Blattstiel verlaufend, die stengelständigen elliptisch- oder eilan-
zettlich, die unteren gegen die Basis verschmälert, die folgenden mit
gerundeter oder seichtherzförmiger Basis sitzend. Blüten aufrecht, in
einseitigen deckblattlosen traubenförmigen Wickeln,
P, mollis Wolf in Hell. Suppl. Fl. Wirceb. 13, MK. Deutschl. Fl. 11. 75, Koch Syn. 579, *
Zahlbr. in Schmidl’s Schneeb. 43, Reichb. Icon. VI. f. 696, XXVI. t. 117, Bot. Mag. 1. 2422. — P. an-
gustifolia «. genuina mit Ausschluss aller Citate und ß. mollis Fl. v. NÖ. 528.
Dr. Aug. Neilreich:
[ie]
S[
19
Stengel ungefähr 1’ hoch. Blätter ungefleckt. Blumen lichtviolett-
blau, bei dem Aufblühen rosenroth wie bei P. ofieinalis.
An schattigen Stellen hügliger und gebirgiger Gegenden selten,
Im Sirmitzthale bei Langenlois und im Kohlgraben bei Zöbing, minder
drüsige Formen (Kalbr.), dann im Plattwalde bei Hausbrunn BG. Felds-
berg, stärker drüsige Formen (Holzinger). Nach Hinteröcker auf
dem Burgberge im Markte Spitz an der Donau. Auf dem Schneeberge
(Zahlbr. 1. e.)? — April, Mai. >.
2. Pulmonaria angustifolia L. Wurzelstock walzlich, schief,
mehrköpfig, mit langen dicken Fasern besetzt. Stengel aufrecht, steif-
haarig wie die ganze Pflanze, oben ästig. Stengelhaare drüsenlos. Blälter
ganzrandig, spitz oder zugespitzt, die der seitenständigen. Wurzelköpfe
elliptisch bis verlängert-lamzettlich, in dem geflügelten Blattstiel verlaufend,
die stengelständigen elliptisch- bis lineal-lanzettlich, die untern gegen
die Basis verschmälert, die folgenden sitzend, etwas herablaufend. Blüten
aufrecht, in einseitigen deckblattlosen traubenförmigen Wickeln.
P. secunda caeruleo flore * CJus. Stirp. Pannon. 673—4. P. tertia austriaca vel P.
angustifolia caeruleo flore und wohl auch P. quinta pannonica rubente caeruleo flore
Clus. Hist. IL. 169—70. — P.angustifolia L. Spec. 135, Kram. Elench. p. 38 n. 4, Jacg. En. 28, MK.
Deutschl. Fl. II. 73, Koch Syn. 579, Wimm. Fl. Schles. III. Ausg. 372-3, Fl. dan. t. 234%, Sv. Bot. t. 544,
EB. t. 1628, Hayne Arzn. Gew. 11. t. 43, Reichb. Icon. VI. f. 695, XXVM. t. 448, Dietr. Fl. boruss. t. 315.
_ P. azurea Bess. Prim. Fl Galie. I. 150, Reichb. Icon, VI. f. 694, XXVl. t. 148. — P. media et P.
angustifolia Host Fl. austr. I. 235 die andro- und Synodynamische Form nach den von Host ge-
pflanzten Exemplaren. — P. angustifolia y. azurea Fl. v. NO. 525.
Stengel 1,—1’ hoch. Blätter dicklich, bläulichgrün, ungefleckt.
Blumen dunkelazurblau, fast wie bei Gentiana verna, bei dem Aufblühen
aber ebenfalls rosenroth.
Auf Wiesen und an buschigen Stellen hügliger und gebirgiger Ge-
genden, Im nördlichen Wiener Becken vom Ernstbrunner Walde bis auf
die Schricker Höhe; häufiger im südlichen, als auf dem Kahlengebirge
sowohl in der Sandstein- als Kalkzone, im Gatterhölzchen, in den Ge-
büschen des Laaerberges, auf dem Königsberge an der Fischa, in der
Lichtenwörther Au bei Neustadt, bei Wolfsthal und Pötsching. Jenseits
des Kahlengebirges bisher nur auf der Neuntagwerkswiese bei Ober-
Bergern, dann bei Pöverding und Zelking BG. Melk. — April, Mai. 2.
Was Pulmonaria tertia vubro flore Clus. Stirp. Pann. 676—7 oder
P. quarta rubro flore Hist. II. 170 mit schön rothen nicht blauen Blumen
und lanzettlichen gefleckten Blättern sei, vermag ich mir nicht zu erklären,
denn ich habe in Nieder-Oesterreich wohl P. oficinalis, aber weder eine
P. mollis, noch eine P. angustifolia mit gefleckten Blättern gesehen.
Pulmonaria ungustifoia Koch Syn. 579 (nicht L.), die so viele
Botaniker in Irrthum. geführt und unrichtige Bestimmungen veranlasst
hat, ist nach A. Kerner ein Bastart von P. ofieinalis und P. angusti-
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 273
folia, der bisher mit Sicherheit nur in Schlesien gefunden worden zu sein
scheint.
Lithospermum offieinale (526, 67). Auf dem Holzkogel bei Katzelsdorf
auf Schiefer (Sonkl.), bei Feldsberg (Müncke).
Myosotis versicolor (529, 67). Auf dem Bergrücken zwischen dem
Hameauberg und dem Rosskopf (I. Hein), am Grundelbach bei Grossau
selten (Handtke), ?
Myosotis sparsiflora (529, 67). Breitet sich im Prater immer mehr
aus, so dass sie beinahe in allen feuchten Gebüschen vorkömmt (Hack.),
ferner in der Lichtenwörther Au mit Omphalodes scorpioides und in Wäl-
dern bei Katzelsdorf und Neudörfl (Sonkl.,)
SCROFULARIACEEN.
Verbascum specioso-phlomoides (Nachtr. 67). Auf dem Rauhenecker
Berge bei Baden (Reuss sen.)
Verbascum Lichnmitidi-phlomoides (540, 68). Bei der Ruine Rauhen-
stein nächst Baden (Breidl.), am Eisenbahndamm bei Kemmelbach
(Progn.)
Verbascum orientale (541). Nur im Wiener Becken gemein, im west-
lichen Gebiete selten und vereinzelt (J. Kern.)
Verbascum phoeniceum (542). Auf der Hohenwand bei Hainbach
(Breidl.), im Akademie-Park zu Neustadt, bei Ebenfurt an der Leitha,
zwischen Stinkenbrunn und Pötsching schon im Oedenburger Comitate
(Sonkl.)
Verbascum orientali-phoeniceum (Nachtr. 68). Im Spitlwalde bei
Bruck a. d. Leitha (Reich.)
Linaria spuria (544). Auf Aeckern bei Herzogenburg und Melk
(J. Kern.)
Linaria Cymbalaria (544). Auf einer Mauer in Kalksburg, wohl
nur zufällig und vorübergehend (Reuss jun.)
Linaria arvensis (545, 69). Auf Aeckern bei Zabenrei; und Grossau
BG. Raabs (Handtke).
Linaria genistifolia (545). An felsigen Stellen bei Pulkau am Fuss
des Manhartsberges (Steining.)
Antirrhinum majus (546). Auf Felsen und im Kalkschutte der Em-
merberger Klause in grösster Menge und bleibend, allem Anscheine nach
wirklich wild (Sonkl.)
Antirrhinum Orontium (547, 69). In Weingärten bei Katzelsdorf
(Sonkl.) und Gois am Neusiedler See (Berr.)
Veronica scutellata (552). Auf dem Wiesenmoor von Moosbrunu
(Berr.), im Georgiwalde bei Raabs (Handtke).
Veronica Anagallis «. limosa (553). Das Artenrecht dieser Pflanze
(V. anagalloides Guss.) vertheidigt Reuss jun. in der ZBG. 1866 p. 821.
Bd. XIX. Abhandl, 35
274 Dr, Aug. Neilreich:
Veronica aphylla (554). Bei Buchberg am Schneeberg beinahe ganz
unten im Thale (Sonkl.)
Veronica dentata (555). Auf dem Staatzer Berge (Müncke).
Veronica spicata y. orchidea (558, 69). In den Steinbrüchen bei
Brunn am Steinfeld (Sonkl.) Dringt über das Wiener Becken nicht
weiter mehr nach Westen vor (J. Kern.)
Veronica verna (560, 69). Auf dem Hügel Königswarte bei Wolfs-
thal nächst Hainburg (Wiesb. Exsiec.), am Fusse des Blumberges bei
Fischau (Sonkl.)
Melampyrum eristatum (574). Nur im Wiener Becken gemein, im
westlichen Gebiete fehlend (J. Kern.)
Melampyrum barbatum (571). Im Getreide bei Weikersdorf und
Winzendorf BG. Neustadt (Sonkl.)
Tozzia alpina (573). Auf der Raxalpe (W o4.)
OROBANCHEEN.
ÖOrobanche ramosa (574, 70). Bei Ober-Hollabrunn und Aspersdorf
(Bayer).
Orobanche caerulea (515, 70). An Rainen bei Soos nächst Baden
(Berr.)
Orobanche caerulescens (5715, 70). In einer Schottergrube bei Neu-
stadt an der Strasse nach Neunkirchen (Sonkl.)
Orobanche Salviae (576). Oberhalb des Thalhofes bei Reichenau
(Reuss jun.), auf der Raxalpe gegen das Geschaid zu (Bayer).
Orobanche Galii (577). Am Fusse des Kollmitzberges bei Raabs
(Handtke).
Orobanche Teuerii (578). Auf dem Kahlenberge (Th. Hein), auf
trockenen Wiesen bei Rabesreit BG. Raabs (Handtke).
Orobanche stigmatodes (Nachtr. 70). Auf Hügeln zwischen Grinzing
und Sievering, auf dem Bisamberge auf Centaurea Scabiosa (Reuss jun.),
auf Wiesen bei Rodaun (Rausch.) | :
Lathraea Squamaria (579). Im Ernstbrunner Walde (Zeil.)
UTRICULARIEEN.
Pinguieula vulgaris (579). Am Kanaldamme bei der Lichtenwörther
Au (Sonkl.)
PRIMULACEEN.
Androsace elongata (583, 71). Auf einem Acker am Fuss der Türken-
schanze bei Döbling, am Damm der Eisenbahn bei Laxenburg (Berr.),
auf der ersten Spitze des Geissberges (Bierhäuselberges) bei Rodaun
häufig (Hack.)
Androsace mazima (583). Häufig bei Staatz (Müncke).
Primula farinosa (584, 71). Auf der Königswiese in der Brühl
(Reich.), auf Sumpfwiesen bei Blindendorf nächst Neunkirchen (Krz.)
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 275
Primula elatior (585). In Wäldern und auf Wiesen bei Raabs
gemein (Krenb.)
Primula elatiori-acaulis (585). Bei Purkersdorf (J. Kern.)
Soldanella alpina «. major (589). Im Pommersdorfer Walde bei
Raabs (Krenb.)
Lysimachia thyrsiflora (591, 74). Auf dem Hochmoor von Karlstift
BG. Weitra (Kalbr.)
Centunculus minimus (593, 71). Auf Aeckern bei Grossau (Handtke).
ERICACEEN.
Erica carnea (596, 71). Auf den Schieferbergen am rechten Donau-
Ufer zwischen Grein und Ibbs (J. Kern.), auf dem Hutwischberge
(Schiefer) BG. Kirchschlag mit weisser Blüte (Krz.)
Vaccinium Myrtillus (600). Eine Varietät mit weissen Früchten um
den Jakobshof bei Edlitz BG. Aspang (Tscehudi ZBG. 1867 p. 769).
PYROLACEEN.
Pyrola chlorantha (602, 71). Ina Gehölzen bei Grünbach BG. Neun-
kirchen (Sonkl.), bei dem kleinen Waldteiche nächst Gross-Russbach
(Höf.), in Vorhölzern bei Raabs (Krenb.)
Pyrola rotundifolia (603, 71). Bei dem kleinen Waldteiche nächst
Gross-Russbach (Höf.)
Pyrola secunda (604). Mit der vorigen (Höf.)
Pyrola umbellata (604, 976, 74). In Föhrenwäldern an der Horner
Strasse bei Mörtersdorf (Möddersdorf) BG. Horn und bei Langau nächst
Drosendorf BG. Geras (Förster Riedl nach Krz.)
Pyrola uniflora (604, 71). Häufig in Vorhölzern bei Raabs (Krenb.),
bei Etzen BG. Gross-Gerungs (Erd.)
UMBELLIFEREN.
Trinia vulgaris (609). Auf Waldblössen des Grossen und Kleinen
Föhrenwaldes und auf tertiären Vorbergen bei Fischau (Sonkl.)
Pimpinella Anisum L. (Koch Syn. 317, Reichb. Icon. XXXI. t. 24)
sah ich zwar 1868 auf einem Acker bei Rodaun im Grossen gebaut, allein
verwildert habe ich sie nie gefunden.
Apium groweolens (612). Bei dem Badhause von Neusiedl am See
(Berr.)
Bupleurum Gerardi und zwar «. patens (617, 72). Auf dem Staatzer
Berge (Müncke), in Holzschlägen bei Magyarfalva an der March
(A- Matz), am Wege von Grinzing zum Kahlenberge (Reuss jun), auf
dem Gipfel und Südabhange des Leopoldsberges (Berr.)
P. virgatum (617, 976, 72). Am Rand des Steinbruches bei Dornbach
(Reuss jun.), auf dem Kreuzberge in der Brühl (Breidl.)
Bupleurum tenuissimum (617, 72). Sehr häufig auf Wiesen bei Angern
(A. Matz).
35#*
276 N Dr. Aug. Neilreich:
Oenanthe silaifolia der Wiener Flora (618) möchte ich der strahlen-
den Randblumen der fruchtbaren Dolde und der mit einer Schwiele
umgebenen Früchte wegen eher für Oe. media Griseb. Spice. Rumel. I.
352, Reichb. Icon. XXXI. t. 56 halten, obschon die Blattzipfel der hie-
sigen Pflanze weder so lang noch so schmal sind, als sie Grisebach
‚beschreibt, auch die Dolden bis 10strahlig vorkommen. 0Oe. silaifolia MB.
Fl. taur. cauc. III. 332, Reichb. 1. c. t. 5% in der Tracht, in der Wurzel-
bildung, in den Blättern und in den Früchten der hier wachsenden
Pflanze ganz ähnlich, unterscheidet sich nur durch die nicht strahlenden
Döldchen. „Corollis aequalibus“ sagt MB., „Petala subaequalia“ heisst es
bei Griseb. Ob dieses Merkmal einen specifischen Unterschied zu begründen
vermag, bleibt dahingestellt.
Seseli varium (624, 72). Sehr häufig auf Jurakalk bei Staatz
(Müncke).
Aecthusa Cynapium y. elatior (622). In der Liesingau bei Rodaun (N.),
in der Lichtenwörther Au sehr häufig (Sonkl.)
Onidium venosum (623). Auf Wiesen am rechten Ufer der Fischa
zwischen dem Bahnhofe von Gramat-Neusiedl und Ebergassing (Breidl.)
Silaus pratensis (625). Nur im Wiener Becken gemein, im oberen
Donauthale selten, im Waldviertel fehlend (J. Kern.)
Angelica silvestris ß. amgustisecta (627, 12). Auf Sumpfwiesen bei
Neustadt, bei Buchberg am Schneeberg (Sonkl.)
Poucedanum Orecoselinum (631). Auf Waldwiesen und in Holzschlägen
bei dem Pötschinger Sauerbrunnen (Sonkl.)
Peucedanum alsaticum (630). Scheint über das Wiener Becken nicht
weiter mehr nach Westen vorzudringen (J. Kern.)
Peucedanum palustre (631). An der Thaia bei Raabs (Krenb.)
Caucalis daucoides (639). Nur im Wiener Becken gemein, im west-
lichen Gebiete selten (J. Kern.)
Caucalis mwrieata (639). In den Höfen des Polytechnicums (Hack.)
und auf dem ehemaligen Glacis vor der Militär-Bäckerei in Wien (Reuss
jun), am Rande der Saudgruben hinter dem Arsenal (Berr.), auf der
Türkenschanze (J. Kern.), auf Aeckern bei Laxenburg (Reuss jun.) und
Neustadt häufig (Sonkl.)
Turgenia latifolia (640, 72). Auf der Parndorfer Heide bei Bruck
a. d. Leitha (Reuss jun.)
Anthriseus silvestris ß. alpestris (643, 73). In den Verhandlungen des
botanischen Vereines für Brandenburg VIII. 182 bemerkt Ascherson,
dass er nunmehr diese Pflanze in der Krummholzregion des Wiener
Schneeberges selbst gefunden habe und dass sie mit der echten A. alpe-
stris Wimm, et Grab., sowie sie auf dem Riesengebirge vorkömmt,
identisch sei. Dagegen habe ich natürlich nichts zu bemerken, allein so
viel ich auch auf das Urtheil Ascherson’s halte, so kann ich mich doch
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 275
mit dem Gedanken nicht befreunden, dass diese Pflanze mehr als eine
Voralpen-Varietät der A. silvestris sei.
Chaerophyllum aromaticum (644). Nicht bei Weinzierl nächst Leiben,
wie es in dem Nachtr. 73 heisst, sondern bei Weinzierl am Wald BG.
Krems (J. Kern.)
Conium maculatum (646, 73). Bei Hollenburg an der obern Donau
(@Erd.), bei Raabs (Krenb.)
Coriandrum sativum (647). Verwildert auf wüsten Plätzen in Wien,
z. B. vor der Franz Josefs Kaserne (Reuss jun.) und dem Zollamte auf
der Landstrasse (Berr.), häufig auf einem Acker bei Rodaun (N.), sehr
häufig in Kartoffelfeldern bei Ravelsbach (Steining.)
Bifora radians (648, 976, 73). Auf Aeckern bei Neuwaldegg, Kal-
tenleutgeben (Reich.) und Breitenbrunn am Neusiedler See (Berr.)
Smyrnium perfoliatum Mill, das nach Miller in Reichb. Icon.
XXXlI. p. 97 bei Hainburg vorkommen soll, wächst dort nicht, denn
Miller fand es zufolge schriftlicher Mittheilung auf dem Thebner Kogel
bei Pressburg, der Hainburg gegenüber also schon in Ungarn liegt.
ARALIACEEN.
Hedera Helix (648). Auf Schieferfelsen bei Gars BG. Horn häufig
blühend (Steining.)
CRASSULACEBEN.
Sedum Telephium (65%, 74). Bei Raabs auf moosigen Felsen selten
(Krenb.) Welche der 2 Varietäten gemeint ist, wird nicht angegeben.
Sedum refleeum var. ß. (653, 74). Im s. g. Steinreutl bei Gross-
Russbach (Höf.), bei Strass BG. Ravelsbach (Steining.), an Waldrändern
zwischen Kollmitz und der Deimmühle bei Raabs (Krenb.)
Sedum villosum (654). Auf feuchten Wiesen bei Zemmendorf nächst
Raabs (Krenb.)
Sempervivum montanum L. (Koch Syn. 290, Sturm H. 23 und 67)
wurde 1867 von G. Jäger auf der Schieferalpe Stuhleck SO. von Mürz-
zuschlag in Steiermark gefunden (ZBG. 1863 p. 522), möglicher Weise
könnte dasselbe auch auf dem benachbarten Wechsel in Nieder-Oesterreich
vorkommen.
SAZIERAGACEEN.
Saxifraga Aizoon (659, 74). Auf Felsen der Emmerberger Klause
(Sonkl.)
Sazifraga tridactylites (663). Auf Aeckern bei Neustadt, in manchen
Jahren massenhaft (Sonkl.), bei der Ruine Kollmitz BG. Raabs (Handtke.)
Ohrysosplenium alternifolium (665). Im Prater an einem Sumpfe
zwischen dem Jägerhause und der Strasse zu den Kaisermühlen (Berr.)
278 Dr. Aug. Neilreich:
RIBESIACEEN.
kRibes Grossularia (665, 75). Häufig auf Felsen bei Raabs (Krenb.)
Feibes rubrum (666, 75). Auf dem Nebelstein SW. von Weitra (Erd.)
Ribes petraeum (667). Auf dem Sonnenwendstein bei Schottwien
(Pett.), auf dem Kuhschneeberg (Wo#.) Auch R. rubrum, das ich in
Früchten auf der Steiersberger Schwaig des Wechsels fand, ist richtiger
R. petraeum.
RANUNCULACEEN.
Atragene alpina (669). Auf dem Gans bei dem Bürschhofe (Krz.),
auf dem Gipfel des Sonnenwendsteins (Reuss jun.)
Thaliectrum minus ß. elatum (670). Auf Felsen der Emmerberger
Klause (Sonkl.)
Thalictrum collinum (671, 75). Im Prater (Schur ÖBZ. 1868 p. 39),
im Walde bei dem Pötschinger Sauerbrunnen (Sonkl.) Auf dem Staatzer
Kalkberge (Müncke)? der Unterlage nach zu schliessen eher Th. minus
L. Die beständigen Verwechslungen dieser 2 Arten und ihrer Synonyme,
sowie die Uneinigkeit der Autoren in ihren Ansichten hierüber dürften
wohl der beste Beweis sein, wie wenig verschieden diese 2 Arten sind,
so dass Kittel, welcher beide in sein Th. vulgare vereinigt (Taschenb.
1844 p. 752), wohl recht haben wird.
Thalietrum simplex ß. angustisectum (672). In einem Graben zwischen
Soos und dem Schafhofe bei Baden (Berr.), im Further Thale oberhalb
Weissenbach bei Pottenstein (Jur.)
Thalietrum flavum (672). Nach dem Vorgange Döll’s, der seine
früher in der rheinischen Flora 544 ausgesprochene Ansicht in der Flora
von Baden III. 1329 änderte, trenne ich nun ebenfalls Th. Aavum im
2 Arten, weil ich mich in Folge vieljähriger Beobachtungen über-
zeugte, dass Th. angustifolium stets ohne Ausläufer vorkomme. Diese
A Arten sind:
5. Thalictrum flavum L. Gelbe Wiesenraute. Wurzelsiock walz-
lich, knotige, schief, unterirdische stielrunde an den Gelenken büschlig-
Jaserige Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, gefurcht, hohl, unbereift,
von der Basis bis zur Doldentraube beblättert. Blätter im Umrisse
3eckig-länglich, länger als breit, Q—4fach-fiederschnittig, kahl wie die
ganze Pflanze, an den WVerästlungen der Schnittstiele mit oder .ohne
häutige Stipellen. Abschnitte der untern Blätter verkehrteirund oder
keilig-verkehrteirund, 3—5lappig oder 3—5spaltig, die der obern Blätter
schmäler, keilig-länglich oder lanzettlich, %—3spaltig oder ungetheilt.
Blüten sammt den Staubgefässen aufrecht, in eine meist gedrungene
Doldentraube gehäuft. Früchtehen eiförmig oder ellipsoidisch, 8$—10rippig,
aufrecht, sitzend.
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 279
Th. pratense * Clus. Stirp. Pann. 380 „radices serpunt* — Th. flavum L. Spec. 546, Kram.
Elench. p. 157 n. 3, Jacq. En. 96, Koch Deutschl. Fl. IV. 440, Syn. 7, Fl. dan. t. 939, Sv. Bot. t. 328
EB. t. 367, Reichb. Icon. XII. £. 4639, Dietr. Fl. boruss. t. 730.
Ausläufer und Wurzelfasern gelb. Stengel 2—3’ hoch. Blätter gras-
grün, oberseits glänzend, unterseits bleicher, adernetzig, manchmal
bläulich, Abschnitte der untern Blätter bis 6° breit und breiter. Dolden-
traube bald reich-, bald armblütig, Kelchblätter und Staubkölbchen
hellgelb.
Auf Sumpfwiesen der Ebene, besonders an buschigen Stellen, selten
und mit Sicherheit nur in der südöstlichen Niederung Wiens bei Him-
berg, Achau, Laxenburg, Gramat-Neusiedl, Moosbrunn, Ebreichsdorf,
Bruck a. d. Leitha. — Juni, Juli. %.
6. Thalictrum angustifolium Wimm. et Grab. Schmalblät-
terige Wiesenraute. Wurzel büschlig, ohme Ausläufer. Stengel aufrecht,
gefurcht, hohl, unbereift, von der Basis bis zur Doldentraube beblättert.
Blätter im Umrisse 3eckig oder 3eckie-länglich, so lang als breit oder
länger, 2—4fach-fiederscehnittig, die untern auf der Rückseite sammt den
Blattstielen mehr oder minder flaumig, sonst die ganze Pflanze kahl.
Häutige Stipellen fehlend. Blattabschnitte verkehrteirund bis fädlich,
2—5spaltig oder ungetheilt, die der obern Blätter schmäler. Blüten sammt
den Staubgefässen aufrecht, in eine gedrungene oder lockere Dolden-
traube gehäuft. Früchtchen eiförmig oder ellipsoidisch, 8—A0rippig, auf-
recht, sitzend.
Th, angustifolium Wimm. et Grab. Fl. Siles. I. 157 wo zuerst 3 Varietäten unterschieden
werden, Koch Deutschl. Fl. IV. 139, Koch Syn. 6.
Wurzelfasern dick, gelb. Stengel 9—3° hoch. Blätter grasgrün,
oberseits glänzend, bei der Var. «. manchmal schwärzlich, unterseits
bleicher, seltener bläulich. Doldentraube bald arm- bald reichblütig, oft
sehr üppig, bis Y,‘ im Durchmesser, Kelchblätter und Staubkölbehen
hellgelb. Nach der Gestalt der Blätter ergeben sich folgende 3 Varietäten:
«. latisectum. Mit Ausnahme der fehlenden Ausläufer dem Th. Aavum
L. vollkommen ähnlich, auch die Blattabschnitte so breit wie bei diesem,
daher der Name Th. angustifolium sehr unpassend.
Th. flavum * Crantz Stirp. II. 106 (nicht L.), des Standortes auf der Donau-Insel „Zwischen
den Brücken”, wo kein Th. flavum L. wohl aber die Var. «. und ß. vorkommen. — Th. nigricans
Jacg. Fl. austr. V. p. 40 t. 424, weil von Ausläufern nichts erwähnt und Th. flavum Crantz eitirt wird,
Reichb. Icon. XIM. t. 43. — Th. laserpitiifolium und Th. Morisonii Reichb. I. ce. t. 39 und 45
allem Anscheine nach.
Zwischen Ufergebüsch, in Auen und jungen Holzanflügen niedriger
Gegenden, am häufigsten auf den Donau-Inseln, dann in den Auen der
untern Traisen, Erlaf und Ibbs.
ß. variisectum. Reichb. Icon. XII. t. 42. Die Abschnitte der untern
Blätter jenen der Var. «, die der obern Blätter jenen der Var. y. ähn-
280 | Dr. Aug. Neilreich:
lich, die Mittelform zwischen beiden und in dieselben vielfach übergehend.
Kömmt vermischt mit der Var. «. vor.
y. angustisectum. Abschnitte aller Blätter lineal, nur Y,—1“'’ breit,
meist ungetheilt, oder die der untern Blätter länglich-lineal bis 2° breit,
die der obern Blätter oft fädlich.
Th. angustifolium L. Spec. 546 zum Theil (vergl. Th. simplex var. ß), * Jacg. En. %6,
Hort. vindob. II. t. 43, Reichb. Icon. XIM. t. 44. — Th. angustissimum Crantz Stirp. II. 105. —
Th. Bauhini Spr. Syst. II. 672, Host Fl. austr. II. 403, nicht Crantz.
Auf feuchten oder sumpfigen Wiesen niedriger und gebirgiger
Gegenden gemein, seltner in Auen, nicht auf Voralpen. — Juni Juli. 2.
Adonis vernalis (6718). Auf Wiesen bei Münchendorf (Berr.)
Myosurus minimus (679, 76). Bei der Leimsiederei vor der Favoriten-
linie (Th. Hein), in feuchten Gruben im Eichenwäldchen zwischen
Leesdorf und Vöslau (Berr.), auf Aeckern bei Raabs (Krenb.)
Ceratocephalus orthoceras (679, 76). In der Sandgrube hinter dem
Arsenal (Hack.), im Hohlwege zwischen dem Rothen Hofe und dem
Landgute vor der Fayoritenlinie (Schur ÖBZ. 1868 p. 193), an der Strasse
von Rudolfsheim nach Schönbrunn (N.), an diesen 2% letztern Stellen ver-
mischt mit ©. falcatus und häufiger als dieser, an der Laxenburger Eisen-
bahn (Berr.)
Ceratocephalus falcatus (680). Im Hohlwege zwischen dem Rothen
Hofe und dem Landgute vor der Fayoritenlinie (Schur. ÖBZ. 1868 p. 193).
Ranunculus cassubicus (Nachtr. 76). An Waldrändern bei Wolfs-
thal und Edelsthal nächst Hainburg (Krapf ZBG. 1867 p. 969). Schwer-
lich, der Beschreibung nach eine grossblütige und grossblättrige Form
des R. auricomus.
Ranunculus sardous (690, 77). Die Form mit knotig berandeten
Früchtchen im Prater und auf den neuen Anschüttungen Wiens (Schur
ÖBZ. 1868 p. 152). Diese Knötchen sind aber, wenigstens bei der hiesigen
Pflanze, so unbedeutend, -dass man sie bei halbreifen Früchtchen oft gar
nicht bemerkt, daher ihr Vorhandensein oder Fehlen kaum eine Varietät
begründen kann.
Ranunculus arvensis a, tuberculatus (691, 78). Im Prater, bei Gun-
tramsdorf nächst Laxenburg, bei Parndorf nächst Bruck a. d. Leitha
(Berr.)
Trollius europaeus (69%, 78). Sehr häufig auf Wiesen zwischen
Fischau und Dreistetten, dann in der Neuen Welt (Sonkl.)
Helleborus viridis a. silvaticus (693, 78.) Auf dem Hutwischberg: BG.
Kirchschlag (Krz.), um Horn (Steining.)
Isopyrum thalictroides (69%, 78). Im Akademie-Park zu Neustadt
(Sonkl.), nächst dem Waldteiche bei Grossrussbach (Höf.), im Ernst-
brunner Walde (Zeil.), um Horn (Steining.)
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 281
Delphinium orientale Gay (Neilr. Diagn. 6), eine neuerlich im
südlichen Ungarn und in Sirmien gefundene Pflanze, scheint wie in
Frankreich so auch hier mit D. Ajacis L. vermischt in Ziergärten gebaut
zu werden, denn ich fand es verwildert auf Schutt bei Hütteldorf mit
purpurner und auf einem Acker bei Rodaun mit blauer Blüte.
Aconitum Anthora (697). Auf Felsen im Kampthale von Steinegg
bis Gars (Steining.)
Aconitum variegatum (698). Bei Rappottenstein (Erd.) und Karlstift
im Waldviertel (Kalbr.)
Cimicifuga foetida L. (Koch Syn 27, Reichb. Icon. XIV. f. 4738)
kömmt auf der Eisleiten bei Frain in Mähren kaum eine Stunde von der
österreichischen Grenze entfernt vor (Niessl ÖBZ. 1867 p. 237), könnte
also im Gebiete des BG. Geras noch gefunden werden.
PAPAVERACEEN.
Papaver Argemone (702, 80). In einem Kornfeld bei Klamm nächst
Schottwien (Berr.), auf Sandplätzen bei Grossau (Krenb.)
Glaucium flavum (703, 80). Am Wien-Neustädter Kanal bei Gun-
tramsdorf massenhaft (Hack.)
Glaucium corniculatum (704, 80). In der Sandgrube hinter dem
Arsenal (Hack.), bei dem Neuen Wirthshaus an der Strasse von Neu-
stadt nach Neunkirchen und unweit der Eisenbahn-Station St. Aegid
(Sonkl.)
Corydalis cava (705, 80). Im Ernstbrunner Walde (Zeil.), an der
Thaia und auf dem Pommersdorfer Berge bei Raabs (Krenb.)
Corydalis solida (705, 80). In der Lichtenwörther Au (Sonkl.)
gemein an der Thaia bei Raabs (Krenb.)
Corydalis fabacea (7106, 80). Einzeln an der Thaia bei Raabs
(Krenb.)
CRUCIFEREN.
Cheiranthus Cheiri L. der Goldlack (Koch Syn. 37, Reichb. Icon.
XII. f. 4347, Sturm H. 45) kömmt auf der Felswand des Schlosses
Schönbühel BG. Melk verwildert vor und behauptet diesen Standort schon
durch eine Reihe von Jahren (Progn.)
Arabis aurieuluta (741, 80). Auf dem Damm der Brigittenau bei
der Kapelle (Bayer), auf Wiesen bei Gramat-Neusiedl (Berr.), bei
Velm (Hack.) und auf den schwingenden Böden bei Moosbrunn häufig
und sehr üppig (Jur.), dann auf Kalkhügeln bei Fischau (Sonkl.) und
auf Aekern des Hutwischberges BG. Kirchschlag (Krz.)
Arabis hirsuta ß. sagittata (712). Auf Moorwiesen bei Moosbrunn
(Schur ÖBZ. 1868 p. 390).
Arabis petraea (714). Auf Felsen der Emmerberger Klause und
neben der Zweierwiese bei Fischau (Sonkl.)
Bd. XIX. Abhandl, 36
282 Dr. Aug. Neilreich:
Arabis Thaliana (74). Im Bett der Leitha und im Thal des
Rosaliengebirges zwischen Katzelsdorf und Aichbühel (Sonkl.)
Cardamine hirsuta «. campesinis (717). Im Akademie-Park zu Neu-
stadt (Sonkl.)
P. silvatica. Auf dem Hoochmoor von Karlstift. (Kalbr.)
Cardamine trifolia (719). Im Pommersdorfer Walde bei Raabs
(Krenb.)
Nasturtium ofieinale (719, 81). Wird in Gainfahrn bei Vöslau in
Tümpeln cultivirt und schon im Februar auf den Markt gebracht (Bayer).
Dentaria enneaphyllos (720). Im Kremsthale längs der Strasse
nach Gföhl (Erd.), häufig im Pommersdorfer Walde bei Raabs (Krenb.)
Hesperis matronalis «a. integrifolia (724, 81). Auf der Hochleiten
(Höf.), auf den Vorbergen bei Fischau (Sonkl.)
Hesperis tristis (731). Auf dem Braunsberg bei Hainburg (Wiesb.)
auf Wiesen bei Blindendorf nächst Neunkirchen (Krz.)
Sisymbrium austriacum (723). An wüsten Stellen bei der Ketten-
brücke im Prater 1868 (Reuss. sen.) Diesem Standorte nach zu schliessen
nur zufällig eingeschleppt.
Sisymbrium Jrio (724). Bei Vöslau zwischen der Eisenbahn und der
Badner Strasse aber nicht in jedem Jahre (Bayer).
* Sisymbrium Pseudo-Columnae = 8. Irio var. hirtum im Prater
rechts von der Hauptallee und vor dem Kolowrat-Gebäude in Wien
(Schur ÖBZ. XVIU. 391) ist mir völlig unbekannt.
Sisymbrium pannonicum (7125, 81). An wüsten Stellen vor dem Zoll-
amte in Wien und hinter dem Arsenal (Berr.), vor dem Strafgerichts-
gebäude, auf dem Alseck bei Hernals (J. Kern.)
Erysimum cheiranthoides (727). In den Auen der Fischa bei Neu-
stadt (Sonkl.)
Erysimum repandum (729). Nur im Wiener Becken, nicht im west-
lichen Gebiete gemein (J. Kern.)
Conringia orientalis (731). Im westlichen Gebiete selten und theil-
weise fehlend (J. Kern.)
Brassica Napus «. öleifera (133). Bei Raabs und Grossau im Grossen
gebaut und häufig verwildert (Krenb.)
Brassica nigra (734). Im Prater (Sehur ÖBZ. 1868 p. 390).
Erucastrum Pollichii (735, 81). An Ackerrändern bei Vöslau (Sonkl.),
auf Wiesen und an den Ufern der Ibbs von Kemmelbach bis zur Mün-
dung in die Donau (Progn.)
Erucastrum obtusangulum (736, 81). An der Strasse von Dornbach
nach Ottakring (Jur.), bei dem Heidenthurm nächst Hainburg (Wiesb.)
* Eruca sativa Lam. (Koch Syn. 62, Reichb. Icon. XI. f. 4421).
Im Prater auf der Wiese von der Hauptallee rechts (Schur ÖBZ. 1868
p- 390). Eine Pflanze der Mittelmeer-Flora (DC. Syst. II. 637), die in
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 283
südlichen Gegenden zum Küchengebrauche gebaut wird, hier also nur
zufällig und vorübergehend vorkommen kann.
Alyssum montanum (138). Auf Felsen bei der Rosenburg nächst
Horn (Krenb.)
Alyssum sawatile (7139, 81). Auf Felsen an der Thaia von Raabs bis
Drosendorf stellenweise häufig (Krenb.)
Lunaria rediviva (740). Im Pommersdorfer Walde BG. Raabs häufig
(Krenb.)
Peltaria alliacea (740, 814). Durch das ganze Sirningthal von Stixen-
stein bis Buchberg stellenweise massenhaft, dann auf der Rehleiten bei
Brunn am Steinfeld (Sonkl.)
Roripa palustris (145). Besonders schön in der sumpfigen Schotter-
grube vor der Maschinenfabrik zu Neustadt (Sonkl.)
Roripa austriaco--silvestris (745, 82). An der Als bei Hernals
(J. Kern.)
(amelina deniata (746). Auf den Anschüttungen des ehemaligen
Glacis von Wien und im Prater (Schur ÖBZ. 1868 p. 363), zufällige vor-
übergehende Standorte,
* (amelina microcarpa (7147). Auf den Anschüttungen des ehemali-
gen Glacis von Wien, bei Weinhaus und auf der Türkenschanze (Schur
ÖBZ. 1868 p. 318) nach Koch Syn. 7% nur eine Form der ©. sativa, ist
mir eine zweifelhafte Pflanze, da die Autoren unter diesem Namen ver-
schiedene Formen der (©. sativa zu verstehen scheinen.
Euelidium syriacum (147, 82). In der Sandgrube hinter dem Arsenal
(Hack.), bei der Sofienbrücke (Wo4.) und im ehemaligen Thiergarten
im Prater (Parment.), bei Hernals (J. Kern.), bei der Waldmühle in
Kaltenleutgeben (Bayer), am Wien-Neustädter Kanal bei Gumpolds-
kirchen (Sonkl.)
Myagrum perfokatum (748). In den Höfen des Polytechnicums in
Wien (Hack.), im Prater, bei Laa am Laaerberg (Schur ÖBZ. 1868
p- 317), in der Brigittenau, im Halterthale bei Hütteldorf (Bayer), auf
neuangelegten Aeckern am Fuss des Geissberges bei Perchtoldsdorf
(Reich.), meist zufällige Standorte.
Bunias Erucago (148, 82). Auf den Wiesen rechts von der Haupt-
allee im Prater (N.)
* Bunias orientalis L. (Koch Syn. 82, Reichb, Icon XII. f. 4162).
Auf den Wiesen rechts von der Hauptallee in einigen Exemplaren (Schur
ÖBZ. 1868 p. 317). Eine ungarische Pflanze, deren Vorkommen im
Prater nur eine zufällige Erscheinung aus dem Jahre 1866 sein kann.
Iberis amara (752. 82). Häufig im Gerölle der Ibbs bei Kemmel-
bach und einzeln weiter abwärts bis zur Mündung in die Donau (Progn.)
Lepidium perfoliatum (753, 82). Breitet sich in und um Wien immer
mehr aus. Auf den Wiesen rechts von der Hauptallee im Prater an den
36 *
2834 Dr. Aug. Neilreich:
Lagerstellen des Jahres 1866 in zahlloser Menge (N.), an den Eisenbahn-
dämmen vor der Favoritenlinie und um die Ziegelöfen des Laaerberges
(Schur ÖBZ. 1868 p. 389), selbst im Wassergesprenge am Wege nach
Kaltenleutgeben (Reus. jun.)
Hutchinsia petraea (7154). Auf dem Steinfeld bei Neustadt (Bayer).
‚Aethionema sawatile (755, 83). Auf Felsen zwischen Soos und Vöslau
(Bayer).
Senebiera Coronopus (757, 83). Bei der Fabrik Marienthal nächst
Gramat-Neusiedl und bei Parndorf nächst Bruck a. d. Leitha (Berr.)
CISTINEEN.
Helianthemum Fumana (7162, 83). Bei Spitz an der Donau (A. Kern.)
VIOLACEEN.
Viola odorata P. acutifolia (7169). Nur im Wiener Becken häufig,
jenseits des Kahlengebirges sehr selten (J. Kern.)
Viola hirta ß. umbrosa (770, 84). Bei der Ruine Kollmitz und bei
Eibenstein BG. Raabs (Handtke).
* Viola sciaphila Koch. Schattenliebendes Veilchen. Wurzelstock
mehrköpfig, keine oberirdischen Ausläufer treibend, Blätter grundständig,
gestielt, herzeiförmig, gekerbt, spitz oder kurzzugespitzt, sammt den
Blattstielen in der Jugend kurzhaarig, im Alter ziemlich kahl und viel
grösser. Nebenblätter grundständig, lanzettlich, spitz, gefranst, die meisten
kahl. Blütenstiele grundständig, meistens kahl, zur Zeit der Blüte auf-
recht, bei der Fruchtreife miedergestreckt. Kelchzipfel stumpf. Narbe in
ein hakig gebogenes Schnäbelchen verschmälert. Kapseln fast kuglig,
kahl, an die Erde gedrückt. (Nach Sturm’s Abbildung und Koch’s Be-
schreibung, mit der jene Schur’s übereinstimmt, denn Original-Exem-
plare habe ich weder von dem einen noch von dem andern gesehen.)
V. umbrosa Saut. Flora 14839 1. 259, nicht Hoppe. — V. glabrata Flora 1840 Litt. Ber. 480,
der Name des Autors jedoch unbekannt. — V. sciaphila Koch Syn 90 und in Sturm H. 89, * Schur
ÖBZ. 1868 p. 264.
Von der Tracht der V. hirtca L. aber durch die kahlen Kapseln
sowohl von dieser als von V. odorata verschieden. Blüten wohlriechend.
Blumenblätter bläulich-violett, aber von der Mitte bis zur Basis weiss,
das unpaarige dunkel-violett gestreift.
Auf Sandboden in der Brigittenau im Gehölze von der Kapelle
rechts (Schur I. c.) Ein abnormer Standort, da diese Art sonst in der
Berg- und Voralpenregion an schattigen Stellen vorkömmt. April, Mai 2.
Viola mirabilis (770, 84). Im Akademie-Parke und im Kleinen Föh-
renwalde bei Neustadt (Sonkl.)
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 285
Viola arenaria (7714). An sandigen Stellen bei Raabs (Krenb.), auf
dem Hundsheimer Berge (Wiesb.), bei dem Waldhofe an der Strasse
von Neustadt nach Neunkirchen (Sonkl.)
Viola persicifolia ß. pratensis (71713, 84). Auf feuchten Wiesen bei
Neustadt (Sonkl.)
ß. elatior (17%, 84). Im Akademie-Parke zu Neustadt (Sonkl.)
PORTULACEEN.
Portulaca oleracea (777). Häufig in Weingärten bei Langenlois
(Kalbr.)
Montia fontana (778, 84). Im Grundelbache bei Grossau (Handtke),
in Torfgräben bei St. Oswald im Isperthale (Küff.)
CARYOPHYLLEEN.
Herniaria glabra (7179, 84). An Rainen bei Raabs und Grossau
(Krenb.)
Spergularia rubra (182, 85). Auf dem Brückenhaufen an der grossen
Taborbrücke bei Floridsdorf (Breidl.), an Wegen auf der Parndorfer
Heide (Reich.), an sandigen Stellen bei Forchtenau auf dem Rosalien-
gebirge (Sonkl.)
Spergularia marina ß. marginata (783). An der Wien vor dem Po-
lytechnicum (Hack.), ein abnormer Standort, dann auf Triften bei Felds-
berg (Müncke).
Sagina nodosa (185, 85). Auf Sumpfwiesen bei Blindendorf nächst
Neunkirchen (Krz.)
Alsine verna «a. collina (7186). Auf dem Hundsheimer Berge, auf san-
digen Hügeln bei Wolfsthal (Wiesb.), auf Felsen und Hügeln bei Fischau
und Brunn am Steinfeld (Sonkl.)
Alsine setacea (787). In den Steinbrüchen bei Brunn am Steinfeld
(Sonk].), auf dem Leithagebirge bei Gois (Breidl,)
Alsine fasciculata (787, 85). Auf Hügeln zwischen Grinzing und
Sievering (Reuss jun.), auf dem Spitlberge bei Bruck a. d, Leitha
(Breidl.)
Alsine tenuifolia (Nachtr. 85). Auf der Königswarte bei Berg, auf
Hügeln zwischen Wolfsthal, Edelsthal und Hundsheim (Wiesb. Exsicc.).
Stellaria uliginosa (7193, 86). Am Einsiedlerwege bei Karlstift
(Kalbr.)
Cerastium anomalum (796). Auf einem Brachfelde auf der Türken-
schanze, 1866 ziemlich häufig, seitdem aber wieder verschwunden (Breidl.).
Sonderbar, dass diese in Ungarn gemeine bis Pressburg und Ung.-Alten-
burg vordringende Pflanze in Nieder-Oesterreich immer nur zufällig vor-
kömmt und nie ihren Standort zu behaupten vermag.
286 Dr. Aug. Neilreich:
Cerastium brachypetalum (7196, 86). Bei dem Waldhof an der Strasse
von Neustadt nach Neunkirchen (Sonkl.)
Cerastium silvaticum (799, 86). Im Walde des Rauhenecker Berges
bei Baden (Reuss sen.)
In den Buchenwäldern des Kahlengebirges zwischen Neuwaldegg
und Mauerbach fand ich schon vor längerer Zeit eine dem ©. silwaticum
vollkommen ähnliche Pflanze, nur dass die Blumenblätter kleiner, blos
etwas länger als der Kelch waren (gynodynamische Form?). Ich habe
dieses Cerastium damals nicht beachtet, da der ganz gleiche Fall auch
bei anderen Arten der Gattung Cerastium und bei Stellaria vorkömmt
und wurde erst durch die Aufsätze von Uechtritz und A. Kerner ın
der ÖBZ. 1868 p. 73 und 187 hierauf aufmerksam gemacht. Ob dieses von
mir gefundene Cerastium, welches ich für nichts anders als eine klein-
blütige Form des ©. silvaticum halte, mit dem schlesischen ©. zriviale P.
nemorale Uechtr. 1. c. identisch sei, vermag ich in Ermanglung von Ori-
ginal-Exemplaren nicht zu entscheiden. ©. umbrosum Kit. Addit. 211
wäre nach Kerner’s Vermuthung die hier besprochene Pflanze, allein
Kitaibel’s höchst allgemein gehaltenen Worte „Corolla calyce longior“*
lassen die Hauptfrage unentschieden. Nach Kitaibel’s Manuscript
(Plantae rariores Croatiae) ist ©. umbrosum eine kleinere Form des ©.
silvaticum.
Gypsophila repens (801). Auf dem Schneeberge, als am Fuss der
Buchberger Wand, am Woassersteig, auf der Kuhplagge unter der Alpen-
hütte (Reich. ZBG. 1866 p. 830).
Gypsophila muralis (802, 86). An feuchten Waldwegen bei den
Hüttlern von Hütteldorf (I.Hein), auf Stoppelfeldern beiRaabs (Handtke),
auf Sandpiätzen bei Hoheneich BG. Schrems (Kalbr.)
Seite 805 nach Dianihus Carthusianorum:
Dianthus atrorubens All. Schwarzrothe Nelke. Wurzel spindlig.
mehrköpfig, rasig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, einfach, kahl wie
die ganze Pflanze. Blätter lineal, ganzrandig, am Rande rauh oder glatt,
zugespitzt, scheidig, Scheide 3—4mal länger als die Blaitbreite. Blüten in
der Regel zu 12—30 in einen endständigen kopfförmigen Büschel dicht zu-
sammengeballt. Deckblätter lederig, rauschend, braun, sowie die Kelchröhre
kahl, verkehrt-eiförmig oder lanzettlich, stumpf, gestutzt oder zugespitzt,
meistens gegrannt, mit der Granne länger als die halbe Kelchröhre,
Platte der .Blumenblätter länglich-verkehrteiförmig, zweimal kürzer als ihr
Nagel, am oberen Rande gezackt.
D. atrorubens Allion. Fl. pedem. II. 75, * MK. Deutschl. Fl. III. 49%, Koch Syn. 103, Reichb.
Icon. XVI. f£. 5046. — D. diutinus Reichb. Icon. VI. f. 729 eine kümmerliche 2—4blütige Form, und
XV1. f. 5017, nicht Kitaibel, dessen Pflanze D. polymorphus MB. ist.
Stengel I—2’ hoch. Blattscheiden 4—6‘ lang. Kelechröhre gewöhn-
lich schwärzlichroth. Blumenkrone klein, 3—4“ im Durchmesser, dunkel-
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 287
purpurn. Dem D. Carthusianorum höchst ähnlich und von einigen Bota-
nikern auch nur als dessen klein- und reichblütige Varietät betrachtet,
da offenbar Uebergänge vorkommen. Bei der normalen Form des D. Car-
thusianorum d. i. var. ß. pratensis ist der Büschel nur 3—A0blütig, die
Kelchröhre minder dunkel, die Platte der Blumenblätter doppelt grösser,
so lang als ihr Nagel, hellpurpurn.
Auf grasigen Hügeln von Wolfsthal über Hainburg bis Deutsch-
Altenburg (Wiesb. Exsicc.) — Juni, Juli. 2
Dianthus Seguierii Chaix. Seguier’s Nelke. Wurzel spindlig,
mehrköpfig, rasig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, einfach oder gabel-
spaltig-ästig, kahl wie die ganze Pflanze, sowie der Rand der Blätter
glatt oder rauh. Blätter lineal oder lineal-lanzettlich, ganzrandig, ver-
schmälert-zugespitzt, scheidig, Scheide ungefähr so lang als die Blattbreite,
Blüten einzeln oder paarweise oder in 3— mehrblütigen bald lockern
bald gedrungenen Büscheln oder in eine rispenförmige Trugdolde aufge-
löst. Deckblätter krautig, lineal oder lineal-lanzettlich, feinzugespitzt, so
-lang als die Kelchröhre oder kürzer, sammt der Kelchröhre kahl oder
etwas rauh. Platte der Blumenblätter verkehrt-eiförmig, so lang als ihr
Nagel oder etwas kürzer, am oberen Rande gezackt.
D. Seguierii Chaix in Vill. Plant. de Dauph. IV. 594, MK. Deutschl. Fl. II. 198, Koch Syn. 104.
Die vielgestaltigste Art dieser Gattung. Stengel Y,—%‘ hoch, Blätter
1/,—3 breit, gras- oder seegrün, Blumenkronen 6—18‘“ im Durchmesser,
rosenroth oder purpurn. Formen mit zerstreutem Blütenstande und ansehn-
lichen Blumen bilden den Uebergang der III. in die IV. Rotte. Hier
wurde bisher von den in Koch Syn. 1. c. aufgestellten 4 Varietäten nur
eine gefunden, nämlich:
y. collinus. Blüten in 1—3 endständige gedrungene Büschel gehäuft.
Kelche hellgrün, gegen die Spitze meist purpurn überlaufen. Blumen-
kronen 6—8“' im Durchmesser, so gross wie jene des D. Carthusianorum
ß. pratensis, dem die Var. y. überhaupt sehr ähnlich sieht, sich aber durch
die kurzen nur 1—?%‘’ langen Blattscheiden und die krautigen grünen
(nicht lederigen, nicht braunen) Deckblätter und Kelchschuppen leicht
unterscheiden lässt.
D. collinus WK. Plant. rar. 1. t. 38, Reichb. Icon. VI. f. 739, XV1. £. 5023.
Auf Wiesen an der March zwischen Baumgarten und Marchegg
(W ot. Exsice.), nach Dollin. En. 22 auch auf Hügeln bei Hainburg, wo
diese Pflanze jedoch in neuerer Zeit vergeblich gesucht wurde. Juni —
August.
Dianthus superbus (808, 56). Auf nassen Wiesen bei Inzersdorf am
Wienerberg (Breidl.).
Silene conica (814). In Getreidefeldern zwischen Baumgarten und
Marchegg massenhaft (Th. Hein).
288 Dr. Aug. Neilreich:
Melandryum rubrum (816, 87). An den Ufern der Thaia bei Raabs
(Krenb.).
MALVACEEN.
Althaea oficinalis (819). An Wassergräben im Dorfe Ober-Kreuz-
stetten BG. Korneuburg sehr häufig (Höf.).
Althaea hirsuta (820). Auf der Wiese im Prater zwischen der Haupt-
allee und dem ehemaligen Thiergarten (Schur ÖBZ. 1868 p. 313).
Malva mauritiana (Nachtr. 88). Bei den Küchengärten von Simme-
ring (Schur ÖBZ. 1868 p. 314), an einem Ackerrain bei Neuwaldegg,
auf einem Acker bei Rodaun (N.).
Malva crispa (Nachtr. 88). Bei den Küchengärten von Simmering
in zahlreichen riesigen Exemplaren (Schur ÖBZ. 1868 p. 312).
* Malva nicaeensis Allion. (Koch Syn. 142, Reichb. Icon. XV.
f. 4838). Bei den Küchengärten von Simmering (Schur ÖBZ. 1868
p- 314). Eine südeuropäische Pflanze, die hier nur zufällig und vorüber-
gehend vorkommen kann.
* Malva pseudo-borealis bei Simmering und auf den Anschüttungen
an der Ringstrasse (Schur ÖBZ. 1868 p. 3145) ist mir völlig unbekannt.
Malva Alcea (822). Auf Waldwiesen bei Zemmendorf, dann an der
Thaia zwischen Eibenstein und Primmersdorf BG. Raabs (Handtke).
Hibiscus Trionum (823, 88). Auf einem Kartoffelfelde bei Kalksburg
(Hermine v. Ambrozy).
HYPERICINEEN.
Hiypericum humifusum (825, 88). Auf der Strassenhöhe zwischen
Edlitz und Krumbach des s. ö. Schiefergebirges (Wo#.), in einem Holz-
schlage am Fuss des Kampsteins bei Kirchberg am Wechsel (Jur.), auf
Aeckern bei Raabs (Handtke).
Hhypericum perforatum y. latifolium (826). Auf dem Rosskopf bei Neu-
waldegg (J. Kern.).
ELATINEEN.
Elatine Alsinastrum (829, 89). In einer Lache zwischen Neunkirchen
und Diepholz (Krz.).
CELASTRINEEN.
Evonymus latifolius (836, 89). In der Einsattlung zwischen dem
Gösing und Kettenloiz im Gebiete des BG. Neunkirchen (W o#.)
ILICINEEN.
Ilex Aguifolium (838, 389). Auf dem Abhange des Kuhschneeberges
gegen den Höhbauer (WoE#.).
EUPHORBIACEEN.
Euphorbia angulata (845). Auf dem Geissberge bei Perchtoldsdorf
(A. Kern.) und am Fusse des Kleinen Anninger in der Brühl (Reich.),
für Wien die 2 nächsten Standorte, dann in den Jagdremisen von Kotting-
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 289
brunn (Reuss jun.), bei Fischau und Emmerberg in Menge und zwischen
Gebüsch selbst auf der Ebene von Neustadt südlich vom Akademie-Park
(Sonkl.), bei der Grabmühle nächst Mautern (J. Kern.)
Euphorbia epithymoides (845). Auf dem Kollmitzberge bei Raabs
(Handtke).
Euphorbia palustris (846, 89). Auf dem Hochmoor des Burgstein
BG. Persenbeug (Krz.)
Euphorbia pilosa var. «. und f. (846, 89). Auf Sumpfwiesen bei der
Maschinenfabrik in Neustadt, die var. ß. jedoch seltener (Sonk].)
Euphorbia saxatilis (849, 89). Auf Felsen im Gratenthale bei Vöslau
(Bayer).
Euphorbia lucida (850, 89). Häufig am Kaltengang oberhalb Velm
(Hack.)
ANACARDIACEEN.
Rhus Cotinus (855, 90). Auf dem Staatzer Berge, wohl nur verwil-
dert (Müncke).
GERANIACEEN.
Geranium palustre (859, 91). Auf feuchten Wiesen bei dem Pöt-
schinger Sauerbrunnen nicht häufig (Sonkl.)
Geranium molle (860, 91). Am Krotenbach bei Döbling (Schur
ÖBZ. 1868 p. 316), im Akademie-Park zu Neustadt (Sonkl.), bei Wolfs-
thal nächst Hainburg (Wiesn.), bei der Herrenmühle nächst Melk (Progn.)
* Geranium pusillum polyanthum purpureo caule erectum, eine
Mittelform zwischen @. pusillum L. und @. dissectum L., auf steinigen
Aeckern bei dem Landgute vor der Favoritenlinie (Schur ÖBZ. 1868
p- 317) ist mir völlig unbekannt.
* Geranium divaricatum Ehrh. (Koch Syn. 155, Reichb, Icon. XV,
. 4873). Auf der Anschüttung vor dem Stadtparke (Schur ÖBZ. 1868
p- 316). Dem Standorte nach eine zufällige vorübergehende Erscheinung.
Geranium lueidum (862). An felsigen Stellen bei Kaltenleutgeben
(Bayer).
LINEEN.
Linum perenne (864, 91). Auf Wiesen im Prater unterhalb der Ket-
tenbrücke (Berr.)
Linum hirsutum (865, 91). Auf dem Abhange des Laaerberges gegen
Unter-Laa, auf trockenen Wiesen zwischen Velm und Münchendorf
(Hack.), auf Wiesen zwischen Weikersdorf und Fischau (Sonkl.).
Linum flavum (866, 91). Auf feuchten Wiesen niedriger Gegenden,
als bei Münchendorf mit beinahe orangegelben Blumen und zwischen
Fischau und Weikersdorf (Sonkl.), dann im Ernstbrunner Walde (Zeil.),
OENOTHEREEN.
Epilobium Dodonaei (871). Die Bemerkung in den Nachtr. 92, dass
diese Art im Traisenthale nur zwischen Wilhelmsburg und St. Georgen
Bd. XIX. Abhandl, 37
290 ; Dr. Aug. Neilreich:
vorkonme, bezieht sich blos auf das obere Traisenthal, im unteren Trai-
senthale ist sie auch bei Herzogenburg (J. Kern.)
LYTHRARIEEN.
Lythrum virgatum (880, 92). In Gräben zwischen Parndorf und Neu-
siedl am See sehr häufig (Berr.).
Peplis Portula (881, 92). An nassen Stellen bei Elsarn BG. Ravels-
bach (Kalbr.).
POMACEEN.
Sorbus domestica (886, 92). Auf der Hochleiten (Höf.).
Sorbus Aria-torminalis (976). Die in dem Nachtr. 9% angegebenen
Standorte beziehen sich richtiger auf die gelapptblättrige Form der
S. Aria und nicht auf den Bastart (J. Kern.)
Sorbus Chamaemespilus «. glabra. Auf dem Abhange des Hohen
Schneeberges gegen den Kuhschneeberg (W of.)
ROSACEEN.
-Rubus sasatilis (904). Bei Dross BG. Krems auf Schiefer (Erd.)
Potentilla Fragariastrum (907, 95). Häufig auf Bergwiesen bei Ober-
Weidlingbach gegen den Steinriegel zu (Breidl].)
Potentilla collina (91). Auf Hügeln zwischen Neudörfel und Pöt-
sching (Sonkl.), bei Oberndorf BG. Scheibbs und Plankenstein BG. Mank
(Fraub.).
Potentilla inclinata (912, 95). Auf Wiesen und in Holzschlägen bei
Katzelsdorf und dem Pötschinger Sauerbrunnen (Sonkl.)
Potentilla recta (913, 95). An buschigen Stellen bei Wolfsthal nächst
' Hainburg (Wiesb.).
PAPILIONACEEN.
Sarothamnus vulgaris (923, 95). Bei Weinern BG. Raabs (Krenb.)
Cytisus Laburnum (926). Auf der Nordseite des Buschberges im
Walde gegen Michelstetten BG. Mistelbach zu (Höf.)
Ononis repens (929). Auf Wiesen an der Fischa bei Lichtenwörth
(Sonkl.) und bei Blindendorf nächst Neunkirchen (Krz.)
Ononis Columnae (931, 96). Auf dem kahlen Bergrücken zwischen
dem Park des Jesuiten-Collegiums zu Kalksburg und der Waldmühle von
Kaltenleutgeben häufig (Th. Hein), am Fusse des Kleinen Anninger
(Reuss sen.), im Föhrenwalde zwischen St. Aegid und Neunkirchen sehr
häufig (Krz.)
Medicago prostrata (933, 96). Kömmt im Gebiete des BG. Neustadt
immer häufiger vor, und zwar sowohl auf den Kalkbergen, welche die
Neue Welt gegen das Steinfeld abschliessen, wie bei Dreistetten, Muth-
mannsdorf, Brunn und Emmerberg, als auf der Ebene yon Felixdorf über
Theresienfeld und Wöllersdorf bis in das Weichbild von Neustadt (Sonkl.)
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 291
Medicago minima (934, 96). Aut dem Staatzer Berge (Müncke),
an der Schwechat bei Leesdorf (Breidl.), in der Lichtenwörther Au
(Sonkl.), bei Winden nächst Melk (Progn.)
Seite 935:
2. Trigonella Foenum graecum L. Griechischer Hornklee.
Wurzel spindlig. Stengel aufrecht, einfach oder ästig, sammt den Blättern
zerstreut-behaart. Blätter 3zählig. Blättchen verkehrt-eiförmig oder keilig,
vorn gezähnt, abgerundet oder ausgerandet. Blüten einzeln oder paar-
weise, blattwinkelständig, sitzend. Hülsen lineal, in einen pfriemlichen
Schnabel verlaufend, flach, kahl, bogenförmig abwärts gerichtet.
T. Foenum graecum L. Spee. 777, Koch Deutschl. Fl. IV. 314, Syn. 481, Fl. gr. VIII. t. 766,
Schk. Handb. II. t. 211, Hayne Arzn. Gew. VI. t. 41, Reichb. Icon. XXX. t. 57.
Stengel Y,—1’ hoch. Blumen 6— 9°” lang, grünlichweiss. Hülsen ohne
Schnabel 3—5,“ Schnabel 1” lang. Samen 4eckig-länglich, zusammenge-
drückt, runzligrauh, braun.
Stammt aus dem Süden, wird aber in neuester Zeit bei Bieder-
mannsdorf nächst Laxenburg als Pferdefutter im Grossen gebaut (Hack.)
Die in Dollin. En. 34 angegebenen Standorte auf dem Glacis und im den
Vorstädten Wiens konnten nur zufällig und vorübergehend sein. — Juni,
Juli. ©)
Trifolium spadiceum (943, 96). Häufig im Park von Weinern BG.
Raabs (Handtke.)
Trifokium minus (945, 96). In der Schüttau im Prater (Breidl.),
auf Aeckern bei Grossau (Krenb.)
Galega offieinalis (947, 98). Bei Feldsberg (Müncke).
Oxytropis pilosa (949, 93). Auf dem Staatzer Berge (Müncke).
Seite 950 vor Astragalus Onobrychis:
* Astragalus alpinus L. Alpen-Traganth. Wurzel spindlig-ästig,
dünne kriechende Stänmehen treibend. Stengel liegend, einfach oder
ästig, augedrückt- behaart wie die ganze Pilanze. Blätter gefiedert,
7—A2paarig. Blättchen länglich-lanzettlich oder oval, ganzrandig, stumpf,
ausgerandet oder spitz. Nebenblätter eiförmig, an der Basis des Blatt-
stieles sitzend, mehr oder minder zusammengewachsen. Blüten in blatt-
winkelständigen kopffürmigen Trauben. Fahne verkehrt-herzförmig, ungefähr
so lang als das Schiffehen, etwas länger als die Flügel, Flügel ungetheilt,
stumpf. Hülsen länglich, stumpf-3kantig, hängend, rauhhaarig, halb-Afä-
cherig, im Kelche gestielt, Stiel etwas länger als die Kelchröhre.
A. alpinus L. Spec. 760, Sturm H. 19. Phaca astragalina DC. Astrag. 52, Koch Deutschl.
Fl. V. 217, Syn. 200, * Bayer Excurs. Buch 314. Die Pflanze ist jedoch der halb- 2fächerigen Hülse
wegen keine Phaca sondern ein Astragalus,
Stengel 3—6“ lang. Blättchen grasgrün. Blumen 4—5“ lang, Fahne
hell-violettblau, an der Basis weiss und violett gestreift, Flügel und
Schiffehen bläulich oder weiss, letzteres an der Spitze violett. Hülsen klein,
ohne Stiel 4“ lang, schwarz behaart. Eine zarte zerbrechliche Pfanze, in
31T
292 Dr. Aug. Neilreieh:
der Tracht von allen hier wachsenden Arten der Gattung Astragalus sehr
abweichend, der Oxytropis montana DC. am meisten ähnlich, aber diese ist
fast stengellos oder der Stengel höchstens 1” lang und das Schiffchen ist
stachelspitzig.
Auf felsigen Triften der Alpen. Auf der Raxalpe, wo sie der ver-
storbene G. Lorinser vor längerer Zeit fand, ohne sich später auf den
speciellen Standort erinnern zu können. Bayer sah das Original-Exem-
plar in dessen Herbarium (Bayer in brieflicher Mittheilung). — Juli,
August.
Astragalus suleatus (951). An der Wien vor dem Polytechnicum
(Hack.), auf dem ehemaligen Glacis vor der Franz Josefs Kaserne (Reuss
Jun.), am Kaiserwasser in der Brigittenau (Berr.), am Alserbach zwi-
schen Dornbach und Hernals (Reuss sen.). Durchaus zufällige Standorte.
Hippoecrepis comosa (954, 98). Auf Schiefer bei Meik (Progn.)
Vieia monantha (957). An Ackerrändern hinter denı Arsenal (Berr.),
bei Oberndorf BG. Scheibbs (Fraub.)
Vicia pisiformis (957). Im Zedingwalde und auf dem Kollmitzberge
bei Raabs (Handtke).
Vieia silvatica (958, 99). Im Georgiwalde bei Grossau (Krenb.)
Vieia pannonica (961). An Wegrändern auf den Ungarwiesen bei
Neustadt (Sonkl.)
P. purpurascens Koch Syn. 216. Blumen röthlich-violett. Im Mulder-
graben bei Grossau (Handtke).
Vieia lathyroides (963, 99). An Ackerrainen bei Purkersdorf (ur),
bei Wolfsthal nächst Hainburg (Wiesb.)
Lathyrus sativus (966). Bei Staatz (Müncke).
Lathyrus hirsutus (966, 99). In Holzschlägen bei Magyarfalva gegen-
über von Angern sehr häufig (A. Matz).
Lathyrus silvestris @. angustifolius (966). Im Georgiwalde bei Grossau
(Krenb.)
Lathyrus palustris (967, 99). Auf Wiesen bei Laxenburg (Breidl.)
Verzeichniss
derjenigen Botaniker, welche Fundorte zur Flora von Nieder-Oesterreich
angegeben haben.
A. Kern. — Dr. Anton Kerner, k.k. Professor an der Universität
zu Innsbruck, schriftliche Mittheilungen.
A. Matz — Alexander Matz, Pfarrer in Angern, schriftliche Mit-
theilungen über die dortige Flora.
Bayer — J. N. Bayer. Botanisches Exeursionsbuch für das Erz-
herzogthum Oesterreich ob und unter der Enns. Wien 1869 und schriftliche
Mittheilungen.
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 293
Berr. — Emil Berroyer, Goldarbeiter, schriftliche und mündliche
Mittheilungen vorzugsweise über die Flora von Wien.
Breidl. — J. Breidler, Architekt, schriftliche Mittheilungen über
die Flora von Wien.
Erd. — Karl Erdinger, Consistorialrath und Seminariums-Director
in Krems, schriftliche Mittheilungen besonders über die Flora von Krens.
Fraub. — Heinrich Frauberger, Beitrag zur Flora von Nieder-
Oesterreich in der ZBG. 1866 SB. 96—7.
Hack. — Eduard Hackel, Techniker, schriftliche und mündliche
Mittheilungen über die Flora von Wien.
Handtke — Dr. Handtke, Nachtrag zur Flora des östlichen
Waldviertels in der ÖBZ. 1867 p- 382—3, dann in Krenberger’s Bei-
trägen (s. dort).
Höf. — Franz Höfer, Oberlehrer in Grossrussbach, schriftliche
Mittheilungen über die dortige Flora.
J. Hein — Isidor Hein, Dr. der Medicin, schriftliche Mittheilungen
über die Flora von Wien.
J. Kern. — Josef Kerner, k. k. Staatsanwalt-Substitut, schrift-
liche und mündliche Mittheilungen über die Flora von Wien und Mautern.
Jur. — Jakob Juratzka, k.k. Directions-Official, schriftliche und
mündliche Mittheilungen über die Flora von Wien.
Kalbr. — Hermann Kalbruner, Apotheker in Langenlois, schrift-
liche Mittheilungen über die dortige Flora und über jene von Karlstift im
Waldviertel.
Krenb. — J. A. Krenberger. Beiträge zur Flora des östlichen
Waldviertels in der ÖBZ. 1867 p. 286—92 und 320—29. Mehrere Angaben
rühren von Dr. Handtke her.
Krz. — Dr. Josef Krzisch, k. k. Kreisarzt in Neunkirchen, jetzt
in Neustadt, schriftliche Mittheilungen über die Flora von Neunkirchen.
Küff. — Franz Küffel, Studirender in Wien, früher in Melk,
hinterlassene schriftliche Aufschreibungen über die Flora von Melk. Starb
1866 an der Cholera.
Müncke — Müncke, preussischer Staatsapotheker, über die Flora
von Feldsberg und Staatz im 45. Jahresbericht der schlesischen Gesell-
schaft für vaterländische Cultur. Breslau 1868 p. 78—9.
N. — Ist der Verfasser.
Parment. — Adolf Ritter von Parmentier, k.k. Ministerialrath,
mündliche Mittheilungen über die Flora von Wien.
Pett. — Karl Petter, Sparcassa-Beamter, mündliche Mittheilungen
über die Flora von Wien.
Progn. — Anton Progner, Magister Chirurgiae, früher in Melk,
Jetzt in Wieselburg an der Erlaf, schriftliche Mittheilungen über die dor-
tigen Floren.
294 Dr: Aug. Neilreich:
Rausch. — Dr. Robert Rauscher, k. k. Finanzrath, mündliche
Mittheilungen über die Flora von Wien.
Reich. — Dr. Heinrich Reichardt, k. k. Custos am botanischen
Hofkabinet, mündliche Mittheilungen über die Flora von Wien.
Reuss jun. — August Reuss, Dr. der Medicin, schriftliche und
mündliche Mittheilungen über die Flora von Wien.
Reuss sen. — Dr. August Reuss, k. k. Professor an der Univer-
sitäb zu Wien, schriftliche Mittheilungen über die Flora von Wien.
Schur — Dr. Ferdinand Schur Fiytografische Fragmente in der
ÖBZ. 1867—68.
Sonkl. — Karl Sonklar Ritter von Instädten, k. k. Oberst
und Professor an der Mjlitär-Akademie zu Neustadt. Zur Flora von
Wiener-Neustadt in der ÖBZ. 1866 p. 33—44, dann schriftliche und
mündliche Mittheilungen hierüber.
Steining. — Julius Steininger, Beiträge zur Flora Nieder- Oester-
reichs in der ZBG. 1866 p. 487—8.
Th. Hein — Theodor Hein, Dr. der Chemie, schriftliche und
mündliche Mittheilungen über die Flora von Wien.
Wiesb. — J. Wiesbauer 8. J. Beiträge zur Flora von Presburg
und Hainbury in der ZBG. 1867 p. 967—70 und mündliche Mittheilungen
hierüber.
Wod4. — Eustach Wotoszczak, mündliche Mittheilungen über die
Flora des südlichen Wiener Beckens.
Zeil. — S. Zeiler, Cooperator in Oberleis BG. Mistelbach, über
die dortige Flora, mitgetheilt von Höfer.
Zeichenerklärung und Abkürzung.
* Vor dem Namen einer Art gesetzt bedeutet, dass der Verfasser
nicht einmal ein getrocknetes Exemplar dieser Art aus Nieder-Oesterreich
gesehen hat.
* Vor dem Namen eines Autors in der Synonymie gesetzt bedeutet,
dass dieser Autor der Erste diese Pflanze in Nieder-Oesterreich ange-
geben hat.
ZBG. bedeutet die Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen
Gesellschaft.
ÖBZ. bedeutet Oesterreichische botanische Zeitschrift.
BG. bedeutet Bezirksgericht. Die ehemaligen Bezirksämter bestehen
nicht mehr.
Die hier aufgeführten für die Flora Nieder-Oesterreichs neuen Arten
sind mit feifen Lettern gedruckt.
Zweiter Nachtrag zur Flora von Nieder-Oesterreich. 295
Inhalt der Gattungen.
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Zweiter Nachtrag zur Flora von. Nieder-Oesterreich, 297
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Dr. Aug. Neilreich: Zweiter Nachtrag zur Flora von Nied.-Oest.
Betrachtungen
über die
Verwandlung der Insekten im Sinne der Descendenz - Theorie.
Von
Friedrich Brauer.
(Mit Tafel X.)
Vorgelegt in der Sitzung vom 3. März 1869.
D:. Lehre Darwin’s ist der Schlüssel zum Verständniss der lebenden
Hieroglyphen, zur Sprache der Natur, die uns in der Entwicklung der
Jetzt lebenden Wesen ihre ganze Geschichte in Bildern vorführt. Es sind
die Schriftzüge derselben unsichtbaren Hand, welche die Paläontologie aus
den Gräbern unberechenbaren Alters an’s Licht ruft, welche heute noch
in frischer Tinte glänzen. Das Verständniss dieses ununterbrochenen Zu-
sammenhanges der einstigen und jetzigen Formen, zu welchen die geist-
reiche Hypothese führt, ist der Zauber, mit dem sie ihre zahlreichen
ursprünglichen Gegner besiegt hat.
Jedem wahrheitsliebenden Naturfreunde macht es die Lehre Dar-
win’s zur Pflicht, Thatsachen als Prüfsteine und Belege derselben her-
beizuschaffen.
In neuester Zeit haben bereits Ernst Haeckel (Generelle Morpho-
logie) und Fritz Müller (Für Darwin) die Wege angebahnt, auf welchen
jeder specielle Forscher in seinem Fache vorgehen soll, und namentlich
die Beobachtungen des Letzteren zeigen überraschend wie dankbar es
ist, die einzelnen Abtheilungen der Thiere von diesem Standpunkte aus
zu betrachten. — Wenn ich mich ebenfalls getraue einige Sandkörner
beizubringen, so wage ich es desshalb, weil ich mich seit %0 Jahren mit
der Metamorphose der Insekten vorzüglich beschäftige und weniger Neues
bringen will, als das Bekannte zusammenzufassen gedenke. Ich glaube
dass diess um so zeitgemässer ist, als bereits ein derartiger Wunsch laut
38 *
300 Fr. Brauer:
geworden (Dohrn*) Stett. Z. 1867, p. 151) und ich mich überzeugt
habe, dass selbst sonst gelehrten Forschern die früheren Stände ganzer
Ordnungen der Insekten unbekannt geblieben sind.
1. Es ist eine Thatsache, dass die heute lebenden Formen der
Thiere und Pflanzen nicht alle schon eine gleiche Vollkommenheit er-
reicht haben, sondern sich fast in jeder Abtheilung derselben neben den
ausgebildetsten noch viele auf tieferer Organisationsstufe stehende vor-
finden. Auf dieser Thatsache basiren von jeher alle natürlichen systema-
tischen Versuche.
9%. Es ist eine weitere 'Thatsache, dass jene Thiere höher stehen,
deren Körper eine grössere Differenzirung der Organe zeigt, und deshalb
wurden mit wenigen Ausnahmen bei den Insekten jene für die höchstste-
henden ihrer Classe erkannt und bestimmt, deren Körper am deutlichsten
in 3 Hauptabschnitte zerfällt, an denen die einzelnen Segmente ihre
Selbstständigkeit am meisten eingebüsst haben und deren ganze Gestalt
sich dadurch am meisten von der Wurmform entfernt.
3. Es ist weiters bekannt, dass in der Classe der Insekten mehrere
Ordnungen eine bestimmte Verwandlung durchmachen, andere ganz ohne
Metamorphose durch eınfachen Wachsthumsprocess sich entwickeln, dass
die Eier der ersteren stets relativ kleiner sind als die der anderen (im
Verhältniss zur Mutter), und dass die Verwandlung mit wenigen Aus-
nahmen meist ganzen Ordnungen in gleicher Weise gemein ist, dass sie
ebenso bald eine in bestimmtere scharf getrennte Abschnitte zerfallende,
sogenannte vollkommene, oder mehr allmälig fortschreitende sogenannte
unvollkommene ist.
4. Schon von Weismann und Haeckel wurde hervorgehoben,
dass gerade die am vollkommensten organisirten Insekten die vollendetste
Metamorphose haben.
9. Es sind ferner bei vielen Larven der Insekten die sogenannten ve-
getativen Organe und Thätigkeiten weit überwiegender als die animalischen.
6. Nicht zu läugnen ist, dass es unter den Larven gewisser Ord-
nungen solche gibt, welche vollkommenen Insekten tiefer stehender
*) A. Dohrn jun. wundert sich, dass Sösyra als Larve saugende Mundtheile hat und übersieht
hiemit, dass die Larven der ganzen Gruppe Megaloptera (siehe Stett. Zeit. 1852 p. 7%) saugende Mund-
theile haben wie diess schon Reaumur, Rösel und De Geer für die Larven von Myrmeleon und
Chrysopa festgestellt haben. Dieses ändert aber an Häckel’s Prineipe meines Erachtens nichts, denn
die Mundtheile bilden nie einen Saugschnabel wie bei Hemipteren, sondern erscheinen als Beisszangen,
Die Thiere fassen ihre Beute wie die kauenden Insekten, aber nun zerreiben die aufeinander liegenden,
nicht verbundenen Ober- und Unterkiefer die Eingeweide derselben und der Saft läuft wie an einem Stabe
zwischen den Zangen in den gabelig gespaltlenen Oesophagus. Bei den Coleopteren (Dytiscus u. a.) ist der
Oberkiefer allein durchbohrt und saugt. Immer aber haben wir es mit Beiss- oder Stechkiefern, die unter
sich frei sind zu thun, nie mit zu einem Schnabel verwachsenen und in denselben aufgegangenen Mundtheilen.
Ueber Verwandlung der Insekten. 301
Ordnungen gleichen, während andere mit Beibehalten der typischen Cha-
raktere oder selbst, bis zum Grade der Classe, mit deren Verlust auf
eine weit tiefere Organisationsstufe herabsinken als die vollkommenen
Thiere der ganzen Classe jemals; ihre Verwandlung streift schon an Me-
tagenese und bei einigen findet sich letztere neben ihr.
7. Die Insekten sind hauptsächlich Land-, Luft- und Süsswasser-
Thiere, nur wenige Arten aus einigen Ordnungen lieben noch Meeres-
oder Salzwasser überhaupt und stehen in ihrer Organisation schon dess-
halb höher als die Cruster, deren vorzüglichstes Element das Meer und
die verhältnissmässig selten Luft- und Landthiere aufweisen.
Alle diese Thatsachen bleiben unzusammenhängend, wenn wir nicht
mit Darwin gehen und gerade so starr als unsere Insektenarten in den
Sammlungen, mit denen wir dann selbst vertrocknen. Viele dieser That-
sachen lassen sich durch die Lehre Darwin’s in ihrer Entstehung ver-
folgen und begreifen, und wenn uns die neue Lehre mit ihren Hypothe-
sen auch nicht stets ein erklärendes Experiment gestattet, so kann man
doch als vorurtheilsfreier Beobachter ihr heute nicht mehr entgegentreten.
Ich glaube es unterlassen zu können auf Punkt 4 und 2% hier
näher einzugehen, da beide hinreichend an anderen Orten besprochen
sind und sie von meinem Ziele zuweit abschweifen. Die Erklärung
des ersten im Sinne Dar win’s nehme ich als bekannt an. Bevor ich zur
Besprechung der übrigen Punkte schreite, will ich nun anführen, was
uns Fritz Müller von dem Ursprung der Insekten und ebenso Haeckel
von deren weiterer Entwicklung sagt.
Müller vermuthet, dass sich die Insekten aus einem Thiere ent-
wickelt haben möchten, das dem zweiten Eutwicklungesstadium der Cru-
staceen der sogenannten Zo&a verwandt war, weil das Zo&a-Stadıum
folgende Punkte mit der CGlasse der Insekten gemein hat:
1,3 Paar der Nahrungsaufnahme, 3 Paar der Bewegung
dienende Gliedmassen, einen anhangslosen Hinterleib und
Oberkiefer ohne Taster. Dieses setzt jedoch voraus, dass eine
Zo&a das Land betreten musste und als solche zu einem vollständigen
Thiere wurde oder ein solches schon war. Demzufolge nun entwickelten
sich aus der Wasser-Zo&a die Krebse höherer Ordnung, aus der des
Landes die Insekten etc. — Beachten wir, dass die Zoda aus dem Nau-
plius entsteht, so müssen wir bei der Annahme, dass es einmal Zoöen
als geschlechtsreife Thiere gegeben hat, zugeben, dass irgend eine Zo&a
mit einmal sich weiter entwickelt und somit eine höhere Organisations-
stufe erreicht habe, das Gleiche gilt von ihrem Vorgänger dem Nauplius,
auf dem die ÜOrustaceen mit vollständiger Metamorphose beim Beginne
ihrer Entwicklung zurückschlagen. Sind nun thatsächlich die Insekten aus
Zo®en entstanden, so müssten sie irgendwo vielleicht diese Form am Be-
ginn ihrer Metamorphose zeigen, was aber zur Zeit noch nicht beobachtet
302 Fr. Brauer:
ist. Haeckel nennt die muthmasslichen vollkommenen Zo&en Zo&poden und
die aus ihren Nachkommen den Protracheaten, Urkerfen, hervorgegangenen
muthmasslichen Stamm-Insekten Tocoptera. Von den Urkerfen sind keine
Nachkommen bis auf die jetzige Zeit erhalten worden, wenn nicht, sagt H.,
jene ursprünglich flügellosen Formen, wenn es solche gäbe, hieher zu zählen
seien. — Hier fehlt uns also eine Verbindung und wir sehen nur, dass zur
Zeit als die Myriopoden entstanden sein dürften, die Nachkommen der
Zo&a schon sehr verändert sein mussten, wie aus dem Folgenden klar
werden dürfte.
Blicken wir auf die bis jetzt bekannten früheren Entwicklungs-
stadien der Insekten, so finden wir noch die grösste Aehnlichkeit mit
Zo&en unter den Larven der langhörnigen Zweiflügler in der Familie der
Mücken (Diptera orthorhapha nematocera culicidae, siehe E.Marno „Typen
der Dipteren-Larven“. Verh. d.k.k. zool. bot. Ges. 1869, I.), doch scheint
hier nur eine zufällige Aehnlichkeit oder ein entferntes Echo an die vor-
hergegangenen Geschlechter zu bestehen. Wir finden dagegen bei der
Mehrzahl der Insekten in ihren ersten Lekensstadien, nicht weiter von
der Hand zu weisende Anklänge an die Myriopoden und weiter an die
Würmer. — Erstere sollen indess ein sehr spät entstandener Seitenzweig
des Insektenstammes sein und werden von Haeckel unmittelbar aus
der gleichen Wurzel wie die Insekten abgeleitet, nämlich aus der Zo&a-
form oder seinen muthmasslichen Zo&epoden, und ihre Vielringlung ist
eine erworbene. Ohne diesen durch so viele geistreiche Erläuterungen
beweisend aufzutreten versuchenden Ansichten entgegentreten zu wollen,
möchten wir uns in dieser Richtung mehr der Ansicht Gerstäcker’s
hinneigen, Crustaceen und Insekten als entgegengesetzte Endpunkte ver-
schiedener Entwicklungsrichtungen betrachten und die Beziehung der
Myriopoden zu den Anneliden nicht zurück weisen.
Es stellen dann „die Crustaceen die Repräsentanten einer be-
stimmten Entwicklungsrichtung dar,“ die nämlich durch die specifische
Wasserrespiration gekennzeichnet ist, während Myriopoden und Insekten
luftathmende Thiere darstellen, von denen die letzteren in ihren wasser-
athmenden Larven an gewisse Formen der andern Richtung erinnern.
Nehmen wir die grössere Differenzirung der Körperabschnitte, das
Zusammentreten der Segmente zu constanten Complexen mit differenten
Verrichtungen als den Stempel einer höheren Entwicklung an, so müssen
wir die Vielzahl und gleichförmige Entwicklung der Myriopoden-Segmente
als ein Resultat einer retrograden Entwicklung auffassen, da deren Lar-
ven zuweilen nur 3 Paar Beine, den Thorakalbeinen entsprechend, sowie
weniger Segmente besitzen. Andererseits müssen wir das so häufige Auf-
treten von Beinen und gegliederten Anhängen an den meisten Ringen
der Insekten-Larven als ein Spiegelbild ihrer Vorfahren ansehen, mag es
sein Original auch noch so fremd wiedergeben.
Ueber Verwandlung der Insekten. 303
Ich glaube nun an die Hauptsätze Fritz Müller’s pag. 75 u. f.)
erinnern zu sollen und lasse einen Auszug derselben hier folgen:
Die Nachkommen gelangen zu einem neuen Ziele, entweder:
I. indem sie schon auf dem Wege zur elterlichen Form früher oder
später abirren, oder
Il. indem sie diesen Weg zwar unbeirrt durchlaufen, aber dann
statt stille zu stehen noch weiter schreiten.
Beispiel zu I. Amphipoden, Krabben, Vögel, Thiere, welche einen
Formenkreis von in wesentlichen Zügen auf gleicher Stufe stehenden
Theilformen zeigen. — Die Entwicklung der Nachkommen ist denen
der Vorfahren nur bis zum Trennungspunkt gleich.
Beispiel zu II. (Thiere gemeinsamer Stammform, von denen die einen
mit Jugendzuständen der anderen übereinstimmen.) Die ganze Entwicklung
der Vorfahren wird von den Nachkommen durchlaufen. Beruht die Ent-
stehung einer Art auf diese Weise, so wird die geschichtliche Entwick-
lung der Art sich in ihrer individuellen Entwicklung abspiegeln. —
(Protula, Filograna, Serpula.)
IH. Die in der Entwicklungsgeschichte erhaltene geschichtliche
Urkunde wird allmälig
a) verwischt, indem die Entwicklung einen immer geraderen Weg
vom Ei zum fertigen Thiere einschlägt und sie wird häufig
b) gefälscht durch den Kampf um’s Dasein, den die freilebenden
Larven zu bestehen haben.
Die Verwandlung ist in ihrer Dauer und in ihrer Abkürzung von
zufällig sich bietenden Fortschritten abhängig.
Formen, die rascher entstanden sind, dürften sich der Entwick-
lung ihrer Nachkommen weniger tief eingeprägt haben (es ist hierunter
eine Entwicklungsstufe zu verstehen), als solche, die in Zeiten der Ruhe
bei vielen Geschlechtern sich wiederholten. Diese besser befestigten For-
men (Stadien) werden bei dem Uebergange zu directer Entwicklung
zäheren Widerstand leisten und bei noch so verschiedenem Verlaufe
gleichmässig sich bis zuletzt erhalten.
«) Allgemein ist es für die Jungen vortheilhaft in Gestalt der Eltern
und mit deren Vorzügen den Kampf zu beginnen.
P) Für ein festsitzendes Thier oder ein träges, schwerfälliges ist eine
bewegliche Brut unentbehrlich (Korallen, Muscheln, Schnecken,
Würmer). So wird die Verwandlung nothwendig.
y) Verwandlung wird nothwendig durch Theilung der Arbeit in den
verschiedenen Lebensaltern. Larven haben das Geschäft der Ernäh-
rung, Imagines das der Fortpflanzung.
ö) Je unvollkommener die Larve, desto kleiner kann das Ei sein, desto
grösser die Zahl der Eier in einem Individuum, Wird für Parasiten
von Vortheil sein.
304 Fr. Brauer:
&) Die Verwandlung mangelt vielen Süsswasser- und Landthieren, deren
meerbewohnende Verwandte noch eine solche durchlaufen. Entweder
wanderten bloss Arten ohne Verwandlung ein oder die Verwandlung
der Uebersiedelten wurde rascher beseitigt als bei den Meeresgenossen,
Thiere ohne Verwandlung können leichter einwandern als solche
mit derselben, da sich dann die früheren Stände auch erst an das neue
Element gewöhnen müssen.
Ad Ill. b) Die von den Fortschritten der Imago unabhängigen Ver-
änderungen der Larven werden um so bedeutender sein, je länger die
Lebensdauer der Larve im Vergleich zu der des erwachsenen Thieres,
je abweichender ihre Lebensweise und schärfer ausgesprochen die Thei-
lung der Arbeit in den Entwicklungsstufen ist. — Diese Vorgänge sind
dem Verklingen der Urgeschichte entgegengesetzt wirkend, sie vergrössern
die Unterschiede zwischen den Entwicklungsstufen, und man begreift,
wie selbst ein gradliniger Entwicklungsgang durch sie wieder in eine
Entwicklung mit Verwandlung umgebildet werden kann. So lassen sich
manche und triftige Gründe für die Ansicht geltend machen, dass die
ältesten Insekten den heutigen Gradflüglern (vielleicht den flügellosen
Schaben) näher standen als irgend einer andern Ordnung, und dass die
vollkommene Verwandlung der Käfer, Schnecken etc. späteren Ursprungs
ist. Es hat, glaube ich, früher vollkommenere Insekten als Rauper und
Puppen, dagegen weit früher Nauplius und Zo&a als vollkommene Gar-
neelen gegeben. Im Gegensatz zur ererbten Verwandlung haben die
Insekten eine erworbene.
IV. Die Urgeschichte der Art wird in ihrer Entwicklungsgeschichte
um so vollständiger erhalten sein, je länger die Reihe der Jugendzustände
ist, die sie gleichmässigen Schrittes durchläuft und um so treuer, je we-
niger sich die Lebensweise der Jungen von der der Alten entfernt, und
je weniger die Eigenthümlichkeiten der einzelnen Jugendzustände als
aus späteren in frühere Lebensabschnitte zurückverlegt oder als selbst-
ständig erworben sich auffassen lassen.
Die Garneele hat die vollständigste Verwandlung, weil sie alle
diese Punkte erfüllt, und deren Zoöa Eigenthümlichkeiten vor andern
besitzt, die weder aus einem Zurückverlegen später erworbener Vor-
züge in dieses frühere Lebensalter abzuleiten noch überhaupt als im
Kampf erworbene Vorzüge vor andern erscheinen (z. B. Benützung der
vordersten Gliedmassen zum Schwimmen, der gablige Schwanz, das ein-
fachere Herz, der anfängliche Mangel der paarigen Augen und des
Hinterleibes.
Aus diesen Hauptlehrsätzen, möchte ich sagen, mag jeder ermessen,
wie vorsichtig man zu Werke gehen muss, um zu entscheiden, von wel-
chem Gesichtspunkte man die früheren Entwicklungsstadien eines Thieres
Ueber Verwandlung der Insekten. 305
aufzufassen hat und in dieser Richtung stellt sich die Verwandlung der
Insekten als sehr schwierig zu erklären dar. — Auch die so klare Dar-
stellung Müller’s über die Unterschiede einer ererbten und erworbenen
Metamorphose lassen einen grossen Spielraum zum Nachdenken übrig.
Wir wissen zwar nun, dass die Cruster aller Abtheilungen zuletzt auf
den Nauplius zurückführbar sind, von da zurückblickend „als dem weite-
sten in die nebelgraue Urzeit zurückweichenden Vorposten der. Classe
sieht man sich natürlich um, sagt Müller, ob von da aus nicht Wege
zu erspähen sind nach anderen naheliegenden Gebieten.“
„Man könnte mit Oscar Schmidt bei der Hinterleibsbildung der
Nauplius an die bewegliche Schwanzgabel der Räderthiere erinnern etc.
oder man könnte bei den sechs den Mund umstehenden Füssen an einen
ursprünglich strahligen Bau denken u. s. w. Sicheres vermag ich nicht
zu sehen. Selbst nach den näher liegenden Gebieten der Tausendfüsse
und Spinnen finde ich keine Brücke, nur für die Insekten bietet vielleicht
die Entwicklung der Malacostraca einen Auknüpfungspunkt.“
Wie manche Zo&a besitzen die Insekten: 3 Paar der Nahrungsauf-
nahme, 3 Paar der Bewegung dienende Gliedmassen, einen anhangslosen
Hinterleib ; Oberkiefer ohne Taster.
Allerdings des Gemeinsamen wenig, bei dem Vielen, was diese
beiden Thierformen unterscheidet. Immerhin mag die Vermuthung, dass
die Insekten ihren gemeinsamen Stammvater in einer Zo&a hatten, die
sich zum Leben auf dem Lande erhob, weiterer Prüfung empfohlen sein.
Fassen wir nun die Ausgangspunkte der Cruster, Tausendfüsse und
Insekten als naheliegend auf, im Sinne Gerstäcker's, so kann man
Müller’s Schlusssatz sehr gut begreifen.
Eines sieht man auch hier klar vor Augen, nämlich, dass die Ab-
zweigung der höher entwickelten Insekten nicht von den höchsten Formen
des vorhergehenden Kreises, sondern gerade von den tief stehenden erfolgt,
eine Thatsache, die von Systematikern längst mit andern Worten erklärt
wurde, und die sich bei allen Kreisen des Thier- und Pflanzenreiches
wieder findet; die höchsten Formen der unteren Reihe stehen höher als
die tiefsten Formen der nächst oberen Reihe.
Ich möchte glauben, dass diese anerkannte Wahrheit nichts anderes
ist als der verkörperte Ausdruck des von Baer’schen Dogma’s der Ent-
wicklung der Individuen, welche der Entwicklung der Stämme parallel
läuft und in wenigen Wochen das wiederholt, welches bei letzteren Mil-
lionen Jahre in Anspruch nahm.
Baer sagt: Die individuelle Entwicklung jedes Organismus wird
von zwei verschiedenen und gewissermassen entgegengesetzten Momenten
geleitet, dem Typus der Organisation und dem Grade der Ausbildung. Es
scheint daher ebenso wahr, dass dort, wo der Typus eines Zweiges am
meisten ausgeprägt ist, umgekehrt die Ausbildung der Organisation im
Bd. XIX Abhand]. 39
306 Fr. Brauer:
Allgemeinen nicht weiter schreitet. — Man sieht daher die grösste Ver-
wandtschaft zweier subordinirter Kreise stets in ihren unvollkommensten
Formen und die Geschöpfe des höheren Kreises beginnen ihre Entwick-
lung mit Formen, welche den schon vollendeten Thieren des vorherge-
henden Kreises ähnlich sind.
Diese Aehnlichkeit geht zuweilen soweit, dass es in Frage gestellt
werden muss, in welchen der beiden Kreise eines der letzteren Geschöpfe
zu stellen sei. So wiederholen die Würmer und theilweise die Korallen
und Acephalen-Weichthiere in ihren ersten Lebensstadien die mannig-
fachen Formen von Infusorien, Fische und Lurche nähern und verbinden
sich im Lepidosiren, ja sogar Thier- und Pflanzenreich, wie längst be-
kannt, nähert sich in den niedersten Formen. In allen diesen Fällen steht
Jedoch Eines fest: Je weiter die typische Entwicklung geht und je höher
die Ausbildung jederseits empordringt, desto weiter rückt der Ausgangs-
punkt zurück, so liegt die Trennung der beiden organischen Reiche schon
in den einfachsten Organismen, deren Natur eine fast indifferente war.
Aus demselben Grunde werden Korallen und Würmer in ihren frühen
Stadien niemals die Formen höherer Zweige annehmen können, sie wer-
den nie krebsartige Larven zeigen, weil sie in ihrer Entwicklung nur
ihre Vorfahren wiederholen können.
Die im vollkommen geschlechtsreifen Zustande aber wurmartigen
oder molluskenartigen Entomostraken und Cirripedien werden heute wohl
von Niemanden den Würmern beigezählt werden und sind durch eine retro-
grade Entwicklung zur Form von Würmern oder Muscheln zurückge-
sunken, durch ihre Jugendzustände aber als unzweifelhafte Krebse ge-
kennzeichnet.
Fritz Müller und Haeckel nach dem Vorgange Darwin’s nehmen
nun an, dass dem heutigen Zo&a-Stadium der Cruster in der Vorzeit eine
Reihe von vollkommenen Thieren dieser Form entsprochen habe, eine
Annahme, die hinreichend gerechtfertigt ist, da z. B. der heute als voll-
kommenes Thier geltende Aypochthon Laurenti sich ebenso zu den Lar-
ven der geschwänzten Batrachier verhält wie die Zoöpoden Haeckel’s zu
dem Zo&a-Stadium der Cruster. Andererseits finden sich solche larvenartige
geschlechtsreife Thiere sehr häufig. Wollen wir nun die weitere Ent-
wicklung betrachten, so sei es erlaubt einen Blick zurückzuwerfen. Wir
wissen, dass die Form der Zo&a aus dem Nauplius hervorgeht, von hier
aber zurück fehlen, wie wir oben schon aus den Worten des gründlichen
Forschers F. Müller gehört haben, alle Anhaltspunkte. Von den früheren
Stadien des Hypochthon Laurenti wissen wir aber gar nichts, er scheint
keine Verwandlung zu haben, wohl aber könnten seine Vorfahren eine
solche besessen haben, die nach dem Gesetze der abgekürzten Vererbung
verloren ging, dafür aber müsste die Entwicklung im Ei eine vollkom-
menere geworden sein, wenn auch nicht in ihren Processen, so doch durch
Ueber Verwandlung der Insekten. 307
die vollkommenere Anlage in Bezug der plastischen Stoffe des Dotters, —
Soll sich aus den Zoöpoden etwas Weiteres entwickeln, so muss eine Ver-
wandlung vorgehen, um entweder einerseits zum Typus der Cruster,
anderseits zu dem der Tracheaten zu führen, es wird daher aus dem Zo&-
poden ein Protracheat oder Urkerf*). — Sollte sich aus dem Hypochthon
ein Triton bilden, so wäre diess dem obigen Vorgange analog. Nun be-
*) Ich kann mich der Ansicht Häckel’s, dass die erste Zo@a, welche das Land betreten hat
der Stammvater aller Tracheaten geworden sei, nicht unbedingt anschliessen, sowie überhaupt der
Meinung, dass die höheren Formen nur Eine Verbindung mit den zunächst tieferen hätten. Mir scheint
die Ansicht begreiflicher, nach welcher nicht eine Art der Zo@poden, sondern mehrere d. i. n-Arten der-
selben aus verschiedenen Abtheilungen sich weiter entwickelten und ihre früheren Verschiedenheiten
nun in der höheren Organisationsstufe ebenso bewahrt haben. Merkwürdig ist auch der Parallelismus der
Tracheaten und Cariden, denn bei beiden haben wir Thiere mit und ohne Segmentcomplexen, mit und
ohne freien Kopf, mit grösserer oder geringerer Segmentzahl und Gleichförmigkeit. Ich glaube sonach,
dass den höheren Formengruppen stets tiefere Formengruppen entsprechen und dass das, was wir mit
Tracheat bezeichnen, nicht alles auf einen Stammvater der Gruppe zurückführbar ist, sondern nur einen
Entwicklungsgrad anzeigt, den die Formen der früheren Gruppe bald hier bald dort erreichen, Dahei ist
die horizontale Variation ebenso graduell gesondert und stellt die Veränderlichkeit innerhalb eines
Grades dar. Ich schliesse mich durch diese Anschauungen den Ansichten des Hrn. Hofrath Brunner von
Wattenwyl an, welche derselbe vor einigen Jahren in unseren Verhandlungen entwickelt und mit
zahlreichen höchst interessanten Beispielen erläutert hat. Wenn man nicht blind für die Aehnlichkeiten
ist und nicht bloss ausgeht Unterschiede zu suchen, so kann man sich in allen Thier- und Pflanzen-
gruppen überzeugen, dass anscheinend speciell identische Formen in ganz andere Gatiungen, Familien
ja Ordnungen und sogar Classen gehören. Mag man die schon mehrmals hierauf basirten Systeme immer
wieder verwerfern und als Spielerei erklären, mit Vorsicht durchgeführt haben sie ihre Berechtigung und
sind durch die Descendenz-Theorie in ihrem Wesen erklärbar. — Es versteht sich, dass diese Aehnlich-
keiten nicht immer hierdurch erklärt und viele derselben nicht durch Abstammung geleutet werden
können, doch glaube ich, dass das letztere bei einem grossen Thril derjenigen der Fall ist, die bei
‘Yhieren nahestehender Gattungen und Familien vorkommen, da bei den minutiösen heutigen Gattungs-
unterschieden dies sehr begreiflich erscheint. So hat man thatsächlich unter den Mollusken die Gattung
Hinnites in ihrer Entstehung aus einer Lokalaberralion von Peeten pusio L. vor Augen. Aehnlich-
keiten ferne stehender Thiere mögen immerhin auf keiner Abstammung beruhen, z. B. die der Volu-
eellen und Hummeln, die gewisser Rüsselkäfer und Cicindelen mit gewissen Grillen. Ich verweise in
dieser Hinsicht auf den geistreichen Aufsatz Dr. Gerstäcker's (Stett, Ent. Zeit. 1863 p. 408 et sqq
Tab.) Ob übrigens die Aehnlichkeit der Volucellen mit Bombus ein direeter Schutz für dieselben ist und
ob wirklich die Bombus durch die Maske getäuscht werden, mag vorläufig noch dahingestellt bleiben, da
man weiss, dass die Bienen Individuen ihrer eigenen Art, wenn sie von einem fremden Stock abstammen,
sogleich erkennen und hinaus befördern. Sollte die Maske täuschender sein, als die Wirklichkeit? Anders
lässt sich vielleicht die Aehnlichkeit aus dem Aufwachsen der Fliegenmaden im Bienenstocke durch die
gleichen Verhältnisse und die gleiche Nahrung oder durch Aufzehren der Säfte der Bienenlarve erklären
Da zumeist die Aehnlichkeit durch Farbe bedingt wird, so wäre diess nicht unmöglich. Ein grosser Theil
der Schmetterlingsraupen, die dem Licht ausgesetzt leben, nehmen die grüne Farbe ihrer Nahrung an.
Ein grosser Theil ähnlicher Thoraxzeichnungen und Färbungen mag sich auf innere anatomische
Ursachen zurückführen lassen, wie diess Hagen für die Cicaden (Stett. Zeit. 1855 p. 342) bewiesen hat.
Da die Verschmelzung der Thoraxringe bei Hymenopteren und Dipteren vollständig ist und ilıre Flug-
fähigkeit sehr gross, ihre Muskelvertheilung eine ähnliche ist, so erklären sich hieraus schon die oft
vorkommenden habituellen Aehnlichkeiten wie z. B. von Milesia und Vespa, die in keiner näheren
Beziehung zu einander stehen. So mögen gleiche Färbungen durch gleiche Nahrung direct (bei Pflanzen-
fressern) oder indirect (bei Raubinsekten), gleiche Zeichnungen durch gleiche Muskelvertheilung, Anheftung
und Bewegung und gleiche Form durch ähnliche animalische Thätigkeiten bedingt sein. Es würde hier
zu weit führen weiter in dieses Feld einzugehen, welches reichlich Stoff zu interessanten Beobachtungen
uud Experimenten liefern wird.
39 *
308 Fr. Brauer:
ginnt aber wieder ein anderer Process, die aus der Zo&a entstandenen
Cruster höchster Ordnung verlieren zumeist ihre Verwandlung durch das
Gesetz abgekürzter Vererbung, legen dann im Verhältniss zu ihrer Kör-
pergrösse relativ grössere Eier (vide oben) und haben hiemit die grösste
“typische Ausbildung erreicht, ohne zugleich die vollkommenst organisirten
Gliederthiere zu sein, da gerade bei ihnen der Kopf nicht differencirt ist.
Eine Abkürzung der Verwandlung findet unter den Lurchen erst
bei den Salamandern und einigermassen bei den ungeschwänzten Batra-
chiern (Pipa) statt, also ebenfalls bei der vollkommensten typischen
Gruppe, obschon die Mehrzahl der letzteren eben auch die vollkommenste
Verwandlung besitzt.
Aus diesen Thatsachen lässt sich daher Folgendes ableiten: 1. Wenn
die ungefälschte nicht verwischte Entwicklungsgeschichte der Individuen
die paläontologische Entwicklung der Art wiederholt, so können die
ersten Lebewesen keine Verwandlung gehabt haben, denn die letztere
entstand erst, indem Lebewesen zweiten Ranges die Formen solcher des
ersten wiederholten u. s. f.
2. Bei dem Auseinandergehen der Formen durch das Streben nach
bestimmten Typen, verwischt sich die Entwieklungsgeschichte bis zu
einem gewissen Ausgangspunkt, d. i. die vor dem Stammyater des gan-
zen Astes gelegene mehr weniger, weil dieser bereits eine vollkommene
Form seiner Zeit war, ein geschlechtsreifes oder doch fortpflanzungs-
fähiges Thier, und als solches durch das Bestreben sich auf immer gera-
derem Weg zu entwickeln seine Verwandlung verloren hatte.
Es greifen daher die Crustaceen in ihrer Entwicklung nicht über
den Nauplius zurück. Allgemein könnte man sagen: das Thier a hat
sich allmälig höher entwickelt und in die Form b verwandelt, seine Me-
tamorphose wäre also «a + b. Das vollkommene Thier b hat sich allmälig
zur Höhe c entwickelt und zeigt die Metamorphose a + b + e. Würden
sich nun in e die Berührungspunkte zweier entgegengesetzter Entwick-
lungsrichtungen finden, sowie z. B. bei den Zoepoden Haeckel’s, so
würden die Nachkommen d und d‘ und die von d und d‘, e und e’in
ihrer Verwandlung die phyletische Entwicklung bis zum d oder höchstens
c einerseits und d’ und c andererseits abspiegeln. Wir sehen in der
That, dass die Cruster nicht über den Nauplius zurückgehen, während
die Insekten, soweit wir ihre Verwandlung als eine ererbte ansehen
müssen, nicht über die Zo&a hinausgehen, vielmehr auf der viel früheren
Larvenform der Myriapoden stehen bleiben. Auf diese Weise scheint die
Metamorphose einer der Wege zu sein, auf dem tief stehende Thiere sich
emporschwingen können, sie beginnt sehr frühzeitig bei den niedersten
Thieren mit und neben der Metagenese und erlischt erst bei Reptilien und
warmblütieen Thieren vollständig.
Ueber Verwandlung der Insekten. 309
Die Weiterentwicklung der Stämme ist daher stets bei den Embryo-
nalformen und niemals dort zu suchen, wo die Entwicklung eines bestimm-
ten Typus am grössten erscheint, wenigstens bis zu einem gewissen Zeit-
raum und zu einer bestimmten Organisation, für welche die weitere Ent-
wicklung der Formen durch Metamorphose und Metagenese erfolgte;
da später andere neue Faktoren hinzutreten.
Wenden wir uns nun zu den Insekten selbst, so möchte ich vorher
noch erinnern, dass die Poduriden meines Erachtens den Anforderungen
entsprechen, welche Haeckel an die Urkerfe stellt. Es kommt bei ihnen
fast nie zu zusammengesetzten Augen, ihre Unterlippe stellt noch ein
Kieferpaar dar, ihr Abdomen zeigt aber einen Anhang und kein einziger
Repräsentant scheint jemals geflügelt gewesen.
Der grösste Theil dieser sehr niedrig organisirten Insekten steht
auf fast gleicher Stufe mit den Larven der Myriopoden, bei denen die
einfachen Augen gewöhnlich, die Netzaugen nur einmal (Scutigera)
vorkommen. Besonders jene Formen sind in dem Kreise der Podu-
riden interessant, welche als Campodea und Japys beschrieben wur-
den, weil auf sie die Larven einer grossen Zahl Insekten sich zurück-
führen lassen, während andere auf die, aus der vorigen hervorgehende,
Raupenform zurücksinken, aus der auch die noch tiefer stehenden Ma-
denformen ableitbar scheinen. Sind einerseits Campodea mit ihren Bauch-
füssen und ZLithobius-Larve verwandt, so zeigen anderseits die Lepis-
mathiden, die sich sehr den Blattiden nähern einen nahen Zusammen-
hang mit Myriopoden, indem ihre Abdominalringe oft auch Extremitäten
tragen (Machilis). Die Campodea-Form findet sich bei den meisten Pseudo-
neuropteren, Orthopteren, Coleopteren, Neuropteren vielleicht modifieirt
bei Strepsipteren und Coceiden im ersten Entwicklungsstadium und zwar
bei vielen dieser nur in der ersten Häutung. Ich glaube, dass das Cam-
frodea-Stadium für die Insekten und Myriopoden gerade denselben Werth
hat wie die Zo&a für die Cruster.
Aus einem anscheinend auf gleicher Organisationsstufe mit Campo-
dea Staphylinus stehenden Thiere entwickelt sich nach zahlreichen Häu-
tungen eine Ephemeride (Clo& diptera Lubbock Linn. Trans. T. 24 p. 61)
oder im Wege abgekürzter Vererbung eine höher organisirte Forficula
oder mit Eintritt eines Nymphenstadiums *) ein Staphylinus,
*) Das Nymphenstadium ist von sehr verschiedener Dauer und bald sehr scharf abgegrenzt, bald
ein kaum unterschiedenes; die Nymphe ist vollständig regungslos oder sie bewegt sich ebenso rasch wie
die Larve, je nachdem Um- und Neubildung der Organe plötzlich oder allmälig eintreten, im ersteren
Falle nimmt sie keine Nahrung, im zweiten Falle bisweilen sogar solche auf,
Die Metamorphose geht hiedurch unmittelbar in den gewöhnlichen Wachsthumsprocess über,
besonders wenn die Lebensweise der Imago gleich der der Larve bleibt z. B. Pteronarcys. Die bei Perla
noch als provisorische Larvenorgane auftretenden Kiemen sind auch hier bei der Imago vorhanden.
310 Fr. Brauer:
Die campodea-förmigen Larven sind unter sich kaum in höherem
Grade verschieden als die verschiedenen Zo&en der Krebse. Ein grosser
Theil der höchstentwickelten Insekten zeigt indess eine andere Larvenform,
die sich nicht nur als spätere Erwerbung durch Anpassung an bestimmte
Verhältnisse erklären lässt, sondern als solche vor unseren Augen ent-
steht. Die Larven der Schmetterlinge, Blattwespen und Panorpen zeigen
die Form am ausgeprägtesten und ich nenne dieselbe daher die Raupen-
form. Dass diese keine ursprüngliche, sondern später erworbene ist, sehen
wir bei den Käfern. Die Meloe- und Sitaris-Larve im erwachsenen Zustande
besitzt die Raupenform, die neugeborne Larve dieser Gattungen zeigt
aber die Campodea-Form. Letztere geht erst verloren, wenn die Larve
ihre schmarotzende Lebensweise beginnt. Die der Campodea-Form noch
zunächst stehenden Raupenformen führen ein mehr freies Leben, obschon
sie mehr stationär auf eine Pflanze oder ihren Holzgang angewiesen sind,
die am fernsten stehenden sind parasitisch, schmarotzend oder solche,
welche von ihren Erzeugern aufgezogen werden müssen, bei ihnen sind
die animalischen Organe ganz zurückgesunken und die vegetativen vor-
waltend. Ein grosser Theil der Käfer, die Neuropteren theilweise, die
Bienen und Fliegen (letztere mit den am meisten herabgesunkenen
Maden-Formen) besitzt Larven dieser zweiten Form.
Die Raupenform ist ungeachtet sie aus der Campodea-Form resultirt,
weit tiefer stehend, sie besitzt keine solche Selbstständigkeit und kommt
meist nur solchen Larven zu, welche wie erwähnt ein stationäres Leben
auf einer Pflanze (schmarotzerartig), bei einem Aase, Auswuchse und im
Holze etc. führen oder überhaupt keine Schwierigkeit in ihrer Ernährung
zu überwinden haben, man kann die Raupen vergleichen mit den fabel-
haften Schlaraffen, denen die gebratenen Vögel in das Maul fliegen.
Unter solchen Verhältnissen würde selbst Homo sapiens, wie Beispiele
zeigen, bald zur Raupenform herabsinken, so wie die Meloe-Larve im Bie-
nenstock. Die äusserste aus der Raupe abzuleitende Form, die sogenannte
Made der Fliegen (Cyelorkapha) ist vielleicht noch auf andere Weise zu
erklären, da ihre Entwicklung schon an die Metagenese streift, jedenfalls
ist aber das scheinbare Zurückspielen der Form bis zu den Hakenwürmern
sehr merkwürdig. Uebrigens lässt sich der Mangel eines differenzirten
Kopfes graduell verfolgen bis zu den vollständig, cephalophoren Zweifllüg-
lerlarven, und ist wohl nach dem Müller’schen Satz IV erklärbar, indem
der Pharynx der Larve mit Haken und Schlundgerüst analog dem Rüssel
und Pharynx der Fliege ist *).
“) Ich glaube hier wohl nicht missverstanden zu werden, halte aber doch folgende Bemerkung
nicht für überflüssig. Es ist mir hinreichend bekannt, dass der ganze Hakenapparat der Larve bei der Ver-
puppung abgeworfen wird und auch durch Weismann’s Untersuchung nachgewiesen, dass die Mund-
theile der Fliege eine Neubildung sind. Nichtsdestoweniger ist es sehr interessant, dass bei Fliegen mit
verkümmerten Mundtheilen, auch bei der Larve der Hakenapparat in Folge retrograder Entwicklung vom
Ueber Verwandlung der Insekten. 311
Die vor unseren Augen aus der (ampodea-Form entstandene Raupen-
oder Madenform von Zonites oder Melo& verpuppt sich ganz so in einer
Tonne (ihrer vertroekneten Larvenhaut) wie die acephale Dipterenlarve,
nur dass bei letzterer auch jede Spur eines Kopfes und der Beine fehlt,
was jedoch kaum auffallend ist, da ja die Fliege auch keinen so vollkom-
menen Kopf und so entwickelte Mundtheile hat wie die aus der Käfer-
made resultirende Meloe. Man kann somit die wurmförmigen Maden und
Larven der Käfer, Bienen und Fliegen nicht paraltelisiren mit dem Nau-
plius der Orustaceen, da wir geschen haben, dass dieselben aus dem
Campodea-Stadium ableitbar sind.
Ebenso fehlerhaft wäre es anzunehmen, dass die Insekten ohne
Verwandlung das letztere Stadium (Campode«) schon im Ei durchgemacht
hätten, denn die Erfahrung hat gezeigt, dass weder bei Crustern, welche
keine Verwandlung haben, die Nauplius- und Zo&a-Stadien im Ei zu fin-
den sind, noch bei Heuschrecken etc. sich eine Campodea oder Made im
Ei zeigt (die Beobachtungen von Owen in dieser Hinsicht haben sich als
eine, durch einen Ei-Parasiten veranlasste Täuschung erwiesen). Alle
diese Larvenformen entstehen eben nur da, wo die plastischen Stoffe des
Dotters nicht ausreichen ein vollkommenes Insekt oder einen solchen
Krebs zu bilden und bei Thieren mit Metamorphose sind sie als nicht
verwischte Rückschläge zu den Vorfahren aufzufassen, etwa wie
manche Hausschweine regelmässig wie ihre wilden Vorfahren gestreifte
Junge zur Welt bringen, während andere diese Eigenschaft längst
verloren haben.
Eine fast vollkommene Gleichförmigkeit der Larven zeigt sich nur
bei den Lepidopteren, in allen andern Insekten-Ordnungen finden grosse
Verschiedenheiten derselben statt. Schon bei den Hymenopteren finden sich
9% verschiedene Formen, bei Dipteren 2—3, bei Neuropteren 3 Hauptformen
vertreten, die sich mehr weniger auf die 2% aufgestellten Grundformen
zurückführen lassen.
Wichtig scheint die Zahl der Harngefässe zu sein und es ist merk-
würdig, dass die Insekten mit zahlreichen Harngefässen in ihren ersten
Stadien nur wenige solche Gefässe besitzen (Hymenoptera [Vespiden],
Orthoptera p. p- [Gryllotalpa), d. h. so lange sie die Raupenform oder
die Campodea-Form abspiegeln (Acridier kaum]), weil auch die tief ste-
henden Termiten und Poduriden nur wenige Harngefässe im Imago-
Stadium haben.
Es wäre sehr schwierig die Larven der Insektenordnungen so zu
charakterisiren, dass man im Stande wäre gleich zu erkennen, in welche
ersten Stadium bis zum letzten allmälig schwindet. Es liesse sich dieser Vorgang wohl vergleichen mit
der Vererbung eines Mangels. wie er bei hörnerlosen Rindviehrassen oder Stummelschwanzschafen sich
findet. — Immerhin aber wird auch die Erklärung nach Müller (Punkt IV) davon berührt.
312 Fr. Brauer:
Abtheilung eine fragliche Larve zu bringen sei. Ueber eine gewisse
Grenze hinaus ist diess ebenso unmöglich als die Charakteristik der voll-
kommenen Thiere, Im Ganzen stehen sich die Larven untereinander weit
näher als die vollkommenen Thiere, besonders jene, welche keine durch
besondere Verhältnisse erworbene Form (Raupenform) besitzen. Will man
Vergleiche machen, so kann man nur campodeaförmige Larven einer Ord-
nung mit solchen der anderen und ebenso raupenförmige der einen und
anderen Ordnung zusammenstellen. So fehlen allen raupenförmigen Dipte-
ren-Larven die Lippentaster im Gegensatze zu Hymenopteren-, Coleopteren-
und Neuropteren-Raupen. Es lässt sich aber dieser Charakter nicht auf die
gesammten Formen ausdehnen, weil die acephalen Musciden-Larven oft
keine Spur von Taster zeigen, gerade so wie die Z/ymenoptera aculeata in
den ersten Larvenstadien nur Rudimente davon besitzen.
Da jedoch die Systematik der Imagines mit denselben Schwierig-
keiten zu kämpfen hat, so mag: man es immer versuchen die Larven nach
Ordnungen zu charakterisiren und das auszuführen, was ich hier im allge-
meinen versucht habe.
Am nächsten zur Campodea greifen die Pseudoneuropteren (Ephe-
meren, Perliden) zurück. Von den Odonaten die Agrioniden in der ersten
Häutung, weiters die Termiten und Forticulinen in dem ersten Lebens-
stadium. Die hochstehenden Acridier Locustinen etc. haben dieses
Stadium verloren, wohl aber zeigen noch die Grylien und Blatten An-
klänge daran. Sehr häufig findet sich dasselbe bei Coleopteren und den
echten Neuropteren, doch bei letzteren schon bedeutend verändert, bei
der ganzen Abtheilung mit saugenden Mundtheilen (Megalopteren“). Nur
entfernt lässt die junge Coceus-Larve und die der Strepsipteren sich auf
eine dieser Formen zurückführen.
Bei Lepidopteren, Hymenopteren und Diptern fehlt das Campodea-
Stadium durchgehends und die Hemiptern haben ihre ganze Verwandlung
verloren, wenn man nicht die oft sehr unvollkommenen Larven der Zirpen
mit dem Raupenstadium vergleichen will.
Nehmen wir nach den Eingangs dargelegten Grundsätzen die Hy-
menopteren als die am höchsten entwickelten Inseceten an, so zeigt sich,
dass beim Vergleich von zwei nahe verwandten Insekten die
Höhe der Ausbildung bestimmt wird durch das Verhältniss
des Entwicklungsgrades ihrer ersten Larven-Formen als sol-
chen, zum Entwicklungsgrade der vollendeten Thiere als
solchen. Verhält sich z. B. die Larve eines Insectes im 1, Stadium zu
*) Wir unterlassen es hier auf die genauen Verhältnisse dieser Mundtheile, sowie jener der
Dytieiden einzugehen, da sie sowohl hier als anderwärts oft beschrieben sind, nur bemerken wir, dass
die Saugzangen sowohl unter sich als von den zu ähnlıchem Zweck eingerichteten Hemipteren-Schnabel
ganz verschieden sind.
_
Ueber Verwandlung der Insekten. 313
ihrer Imago wie 4 : 2, und die Larve eines 2. Insectes B zu ihrer Imago
(in Bezug der Vollkommenheit der Organisation) wie 14 : 40, so sehen
wir die letztere Form als die jüngere an, die erstere als die ältere, d. h.
je näher Larve und Imago einander und der Form der Stamm-.
kerfe stehen oder je weniger die Imago die Larve an voll-
kommener Organisation übertrifft, desto älter ist die Form.
So wird uns der Staphylinus als eine der ältesten Käferformen gelten,
ebenso werden die Perliden und Ephemeren älter sein als die Agrionen
und Libellen, von welch’ ersteren Larven und Imagines fast auf gleicher
Stufe stehen. Dieses Verhältniss ist jedoch nur von Fall zu Fall mess-
bar, und zeigt sich nur dann klar, wenn in dieser Hinsicht langsam
fortgemessen wird, wobei jedoch auf die anderen allgemeinen Gesetze
über die Alters- und Werthbestimmungen in Bezug der Entwicklungs-
geschichte stets Rücksicht genommen werden muss. Meines Erachtens
resultirt dieses Verhältniss unmittelbar aus dem Satze, dass die Entwick-
lung mit der Zeit auf immer geraderem Weg vorschreitet, bei Insekten
aber auch zudem aus dem Erwerben ven langsameren Verwandlungen
durch die verschiedenen oben erwähnten Ursachen. In der That sind die
Ephemeren eine der ältesten, dieHymenopteren und Lepidopteren die letzten
Insekten vom paläontologischen Standpunkte. Bei Insekten, welche ihre
Verwandlung durch abgekürzte Vererbung verloren haben, ist jedenfalls
ihre reife Form im Vergleich mit der Campodea wichtig, so stellen
ceteris paribus die Blattiden sich weit näher zur Campodea als die Acri-
dier, obschon mir dieser Vergleich schon zu weitgreifend ist und ich ihn
hier nur beispielsweise betrachtet wissen möchte.
Berücksichtigt man bei den verschiedenen Kreisen des Thierreichs
vor allem die Arten der Fortpflanzung und Entwicklung, welche inner-
halb eines derselben die vorwaltendsten sind, und bestimmt hiernach den-
Jenigen Kreis als den niedersten, in welchem die tiefsten Arten der Ver-
mehrung vorwalten (z. B. Theilung und Knospung), und denjenigen als
höchsten, bei welchem nur mehr eine geschlechtliche Vermehrung und
Entwicklung bis zu ihrer vollkommensten Form stattfindet, so wird man
innerhalb dieser Grenzen auch dieses obige Verhältniss bestätigt finden.
Wir sehen überall, dass die höchststehenden Thiere innerhalb einer natür-
lichen Familie auch diejenigen sind, welche sehr unvollkommen geboren
werde:n. Ich habe den früheren Satz vorausgeschickt, weil man sonst leicht
sagen könnte, nach demselben müssten die Beutelthiere unter den Säuge-
thieren am höchsten stehen, was aber eben darum unrichtig wäre, weil
die Art ilırer Entwicklung eine tiefer stehende ist*),
*) Beispiele aus anderen Kreisen geben die geschwänzten und schwanzlosen Batrachier. Die
letzteren sind in den ersten Lebensstadien viel tiefer stehend. Ferner stehen alle Nesthocker höher als
die Nestilüchter. Die einer Metamorphose unterliegenden Fische Cyclostomen stehen wohl sehr tie, aber
Rd. XIX. Abhandl. 40
3A Fr. Brauer:
Bei Insekten mit Metamorphose scheint mir das Zurücksinken der
Larven auf frühere Kreise (Mollusken, Würmer) obschon dasselbe ein
bedingtes, erworbenes ist, doch massgebend für die höhere Organisation
der Imagines. Es kehrt meines Erachtens das Verhältniss nicht um, es
tritt nur ein neuer Factor zur Vergrösserung der Differenz zwischen der
Urkerfform und der Imago hinzu, der um so merkwürdiger erscheint,
wenn man nicht übersehen will, dass durch das Zurücksinken der Cam-
podeaformen ferne Spiegelbilder der den ganzen Gliederthieren voraus-
gehenden Kreise der Würmer und Mollusken gegeben werden. (Die Larve
einer Fliege | Microdon] wurde thatsächlich als Nacktschnecke beschrieben.)
Man kann die Insekten folgendermassen gruppiren:
1. Das neugeborne und das geschlechtsreife Insekt sind beide als
solche hoch organisirt und zeigen keine Aehnlichkeit mit der Stammform
(Campodea), z. B. Acridier, Locustinen, Cicaden, Wanzen.
2. Das neugeborne Thier ist der Stammform (Campodea) ähnlich
mit niedriger Organisation, das vollendete Insekt (Imago) ist dem Stamm-
kerf unähnlich, hochorganisirt, z. B. Coleoptera carnivora. — Neurop-
tera p. p. u.a.
3. Das neugeborne Thier und die Imago sind dem Stammkerf
ähnlich, aber letztere etwas höher organisirt. Perlidae, Ephemeridae,
Forficeulidae, Blattidae, Termitidae, Psocidae etc.
4. Das neugeborne Insekt ist tiefer organisirt als das Stammkerf,
das vollkommene sehr hochorganisirt, z. B. Lepidoptera, Hymenoptera,
Diptera, Coleoptera p. p-., Neuroptera p. p.
Nach dem oben geschilderten Verhältniss mit Einschluss der ein-
gangs erwähnten Factoren der Differenzirung von Körperabschnitten und
der Bauart der Mundtheile halten wir die Mehrzahl der Thiere der
3. und 4. Gruppe für älter als die der 2. und 4. Gruppe, was auch durch
paläontologische Funde bestätigt wird. Ich sage die Mehrzahl, weil sich
in allen Gruppen solche Formen finden, welche dem Stammkerf ähnlicher
sind und tiefer stehen als andere, und weil nur in den Ordnungen der
Lepidopteren, Dipteren und Hymenopteren die Distanz der Organisation
der Larve und Imago eine fast gleich weite, stets sehr grosse bleibt,
wenn man von den wenigen, nur ein Geschlecht (das Weibchen) betref-
fenden Ausnahmen absieht, welche Fälle nicht minder interessant sind,
indem das Weibchen der Psychiden u. a. die Raupenform behält, während
das der Doryliden, Blastophaga, Methoca u. a. sich der Campodeaform
nähert und keine solche Verschmelzung der Thoraxringe zeigt, wie sie
eben hier entfernen sich Larve und Imago sehr wenig. Hätten die höher stehenden Fische eine Ver-
wandlung, so müsste die Larve den ersteren gleichen, womit eine bedeutende Differenz gegeben wäre.
Bei abgekürzter Verwandlung gibt, wie erwähnt, das Stammthier des Kreises den Ausschlag, denn dieses
entspricht stets, so lange die Metamorphose unverfälscht vorkommt, der Larve.
Ueber VerwandInng der Insekten. 315
den Aculeaten sonst eigen ist*). -—- Von diesem Standpunkte aus verliert
sich auch die bei füchtiger Betrachtung so gleichförmig bleibende Ent-
wieklung der Insekten, und wir sehen eine ziemliche Mannigfaltigkeit
nnerhalb der meisten Ordnungen, die zwar nicht so bedeutend ist wie
bei den Crustaceen, immerhin aber den grellen Gegensatz mildert, der
bisher hervorgehoben wurde. Ich glaube, die durch ihre ganze innere
Anatomie einander sehr nahe stehenden Odonaten und Acridier sind in
ihrem ersten Lebensstadium nach dem Ei weit verschiedener als der
Hummer und Flusskrebs.
Vorläufig will ich folgende Merkmale der Larven der einzelnen
Ordnungen angeben, weniger um sie festzustellen, als um sie weiterer
Prüfung zu empfehlen.
Coleoptera: 1. Campodeaförmige Larven. Mundtheile stets frei,
Ober- und Unterkiefer different gebildet, der erstere meist durchbohrt, zum
Beissen und Saugen (ohne Mithilfe des Unterkiefers) eingerichtet. Unter-
kiefer und Lippe mit Tastern. Ein kleines einfaches Auge oder mehrere
oder gar keine Punktaugen. Füsse mit 2 oder 3 Klauen. Abdomen meist
mit Anhängen oder Athemröhre und mit After.
2. Raupenförmige Larven. Kopf stets entwickelt mit kauenden.
Mundtheilen mit Kiefer und Lippentastern, Leib walzig oder drahtförmig
oder asselartig, mit oder ohne Thorakalbeinen; sind diese vorhanden, so
haben die Füsse nur eine Klaue. Hiuterleib ohne Bauchfüsse mit After
Wenige oder keine Punktaugen, nie ein grosses einfaches Auge.
Da die 2. Form durch Rückbildung der 4. entsteht, so findet sich
zwischen beiden keine scharfe Grenze, und es gibt viele Formen, die in
dieser Hinsicht die Mitte halten. Beide haben ausser dem Kopfe 11—12
Ringe. Ausnahmsweise, vielmehr durch Verdopplung der Abdominal-Ringe
16—22 Segmente (Cardiophorus).
Verwandlung durch rubende Nymphen, letztere freigliederig.
Lepidoptera: Larven stets raupenförmig mit kauenden Mundtheilen,
mit Kiefer- und Lippentastern. Augen fehlend oder einige kleine einfache
Augen. 3 Paar Thorakalbeine mit einer Klaue an den Füssen, Leib
*) Der Gang der Entwicklung würde also folgender sein. Anfangs gleichen sich untereinander
neugebornes und geschlechtsreifes Insekt und beide auch dem Urkerf, dann entfernt sich das geschlechts-
reife Insekt von seiner jungen Larve durch suecessive höhere Entwicklung der letzteren immer mehr, beginnt
aber seine Entwicklung noch mit tiefstehender Urkerf-Form. Später wird die Larve immer vollkommener
ım Kampfe ums Dasein und theilweise durch Verlegen späterer Erwerbungen in früheren Lebensstadien,
mit anderen Worten durch allmälige Annahme von Charakteren des vollkommenen Insektes, bis sie zuletzt
auf Kosten dieser, alle Anklänge an die Urkerf-Form verliert und in der Form der geschlechtsreifen
Imago geboren wird, durch das Bestreben der Lebewesen sich auf immer kürzerem Wege zu entwickeln.
Im ersten und letzten Falle ist keine Verwandlung vorhanden, beide unterscheiden sich aber dadurch,
dass im ersteren die Imago dem Urkerf ähnelt, im letzteren durch höhere Organisation weit davon
entfernt ist.
40 *
316 Fr. Brauer:
A2ringlig mit After. Erster und zweiter Hiuterleibsring stets fusslos, die
folgenden ohne oder mit Bauchfüssen in grösserer oder geringerer Menge,
jedoch die Zahl von 5 Paaren nicht überschreitend. Verwandlung durch
ruhende Nymphen, letztere mit verwachsenen Beinen und Flügeln, nicht
freigliederig.
Hymenoptera: a. Raupenförmige Larven. Mundtheile kauend, mit
Kiefer- und Lippentastern. Ein grosses einfaches Auge jederseits. Leib
42—A3ringlig, mit After, 3 Paar Thorakalbeine mit Einer Klaue an den
Füssen. Erster Abdominalring stets fusslos, die folgenden meist mit Bauch-
füssen in der Zahl bis zu 8 Paaren.
b. Die aus dieser Form ableitbare Madenform zeigt stets einen
differenzirten Kopf mit rudimentären oder sogar sehr vollkommenen beis-
senden Mundtheilen, ist jedoch afterlos.
Verwandlung durch ruhende Nymphen, letztere freigliederig.
Diptera: a. Raupenförmige Larven mit 1—2 Fussstummeln am 2.
Ring oder mit mehreren Paaren von Bauchfüssen oder fusslos. Kopf mit
beissenden oder stechenden Mundtheilen und zuweilen Augenpunkten oder
Flecken. Lippentaster stets fehlend. Hinterleib ohne Bauchfüsse aber zu-
weilen mit Anhängen und Kiemen und stets mit After.
b. Larven ohne differenzirten Kopf aber mit Anlage eines solchen
am ersten und theilweise 2. Kopf-Theil-Segment in Form einer hornigen
Kapsel und 2% Augenflecken hinter derselben.
c. Larve ohne differenzirten Kopf, alle Ringe häutig, der Schlund
mit einem Hakenapparat oder ohne diesen, stets augenlos. Zuweilen mit
entwickelten Bauchfüssen. Die Formen b. und e. haben ebenfalls einen
After, doch scheint er einigen parasitisch lebenden zu fehlen.
Verwandlung durch Verpuppung. Nymphe nicht freigliederig. Dieses
vielleicht bei den Cyelorhaphen.
Neuroptera: a. Entfernt mit Campodea vergleichbare
Formen. Mundtheile saugend, Ober- und Unterkiefer je eine Saugzange
durch Uebereinanderlagerung und fast gleiche Bildung darstellend, jedoch
nicht verwachsen. Kiefertaster fehlend, Lippentaster vorhanden. Mund
geschlossen. Beine an den Füssen mit 2 Klauen. Hinterleib ohne After.
Am Kopfe mehrere einfache Augen.
b. Näher zu Campodea stehende Larven mit beissenden Mundtheilen
Ober- und Unterkiefer ungleich gebildet, der erstere aber nicht durch-
bohrt. Kiefer- und Lippentaster vorhanden. Mehrere Punktaugen. Hinter-
leib mit oder ohne Anhänge (zuweilen mit fussartigen Tracheenkiemen,
stets ohne After (?) 3 Paar Beine.
c. Raupenförmige Larven mit kauenden Mundtheilen und beiden
Taster-Paaren. Mit 3 Paar Thorakalbeinen, wenn mit Bauchfüssen dann
diese in der Zahl von 8 Paaren oder die Thorakalbeine sehr entwickelt, die
Bauchfüsse fehlend, meist ein Paar Haltbeine am letzten Ring. Augen in
Ueber Verwandlung der Insekten. 317
ersterem Falle dicht gehäuft, ein grosses, aus vielen einfachen Augen be-
stehendes (nicht facettirtes) Auge bildend; im letzteren Falle in geringer
Zahl. — After vorhanden oder fehlend.
Verwandlung durch Verpuppung. Nymphe freigliederig.
Orthoptera: a. Pseudoneuroptera. Larven vollkommen Campodea-
förmig mit langen Afterfäden oder diese Gestalt allmälig verlierend und
die der Imago abspiegelnd, Mundtheile beissend, After vorhanden, Kiefer-
und Lippentaster entwickelt, Hinterleib mit oder ohne Kiemen. Augen
anfangs sehr unentwickelt, später gross, aber nicht facettirt. — Diese
Larven durchlaufen meist eine grosse Zahl Häutungen, 4—20, und gehen
ohne ruhendes Puppenstadium allmälig in das vollkommene Insekt über.
Ebenso hören sie auf Larven zu sein, wenn sie ihre letzten provisorischen
Organe abwerfen, was bei sehr vielen der Fall ist, bei denen die Ent-
wicklung am Lande geschieht, und die sich von ihren nächst Verwandten
nur durch Mangel von Kiemen unterscheiden, (oder wenn die Kiemen
aufhören provisorische Organe zu sein und ebenfalls bei der Imago vor-
kommen, wie z. B. bei Pieronareys). Würden sich die Forficula-Arten in
ihren ersten Lebensstadien im Wasser aufhalten, so müssten sie Kiemen
haben und wären also ebenso wie die der nahe verwandten Perliden als
Larven zu bezeichnen, denen sie sonst ganz ähnlich sehen, denn auch bei
den neugebornen Forficuliden finden sich statt der späteren Zange zwei
Afterborsten *).
Hemiptera: Die noch eine Verwandlung durchmachenden Coceiden-
Männchen entwickeln sich aus Larven mit bereits zum Saugschnabel um-
gestalteten Mundtheilen, wie bei der Imago, deren Bildung aber vielleicht
noch mit Hilfe exotischer Formen eine merkwürdige Lösung finden dürfte,
insofern die Männchen der Monophlebus-Arten sehr ähnlich den Cecido-
myen gebaut sind”).
*) Interessant sind die im Termitenstaate vorkommenden Formen. Man kann die junge Larve
ohne Augen mit Campodea vergleichen und wird leicht die Aehnlickheit bemerken, nur sind die Appen-
dices abdominales sehr kurz, die ausgebildeten Insekten gleichen durch den mehr vertikal gestellten Kopf
mehr den Blatten, sowie durch ihre Flügel, die Soldaten mit den grossen Beisskiefern ähneln den im
Kampf ums Dasein vervollkommneten Campode«-Formen der Käfer - Larven und jenen der echten
Neuropteren (Corydalis Sialis) während die Königin fast zu einer Made herabsinkt. Alle diese Formen
leben in der That jede für sich so wie ihre Ebenbilder und verrichten jedes eine bestimmte Arbeit; den
Kampf gegen Feinde die Soldaten, die unterirdischen Bauten die Larven oder Arbeiter, das Eierlegen die
vollständig eingemauerte Königin, welche stets von den andern gefüttert wird und ein stationäres
Leben führt.
**) Dohrn's Eugereon scheint in den Mundtheilen eine grosse Aehnlıchkeit mit den Panorpiden
zu besitzen, auch hat das Geäder eine Aehnlichkeit mit Merope tuber. Westw. Die Lippentaster haben
dieselbe Anheftung. — Das ziemliche Isolirtstehen der Panorpiden ist sehr merkwürdig, ihre nächste Ver-
wandtschaft mit den Phıryganiden scheint sich wohl zu bestätigen, da bei einer Gattung der letzteren der
Mund auch schnabelförmig erscheint. (Pleetrotarsus Klt.). Die Zahl und Bildung der Tarsenglieder und
Oberkiefer entfernt aber Zugereon von allen Neuropteren und stellt ihn wieder zn den Rlıynchoten. —
Dass Thiere aus so ferner Zeit nicht in das jetzige System passen, ist nicht weiter wunderbar, als dass noch
Jetzt lebende neue Formen und zuweilen auch allbekannte die Systematik zu Schanden machen.— Ich erinnere
318 Fr. Brauer: Ueber Verwandlung der Insekten.
Schliesslich wöchte ich noch hervorheben, dass die von Früheren
versuchte Eintheilung der Larven namentlich, die von Mae Leay durch
die Darwin’sche Anschauung der Entwicklung der Formen, ein neues
Interesse erhalten und es kaum Jemanden einfallen dürfte, sie mit
Erichson als leere Spielerei zu bezeichnen. Mag man damals zu weit
gegangen sein, immerhin ist es zu beachten, dass sich so tüchtige Forscher
wie Kirby und Spence von einer dunklen Ahnung leiten liessen. Was
damals unerklärt war, sucht man heute mit allen Mitteln zu beweisen.
Wiegm. Arch. 1841. T. 7. p. 63. Haeckel*) Generelle Morphol. T. II.
p. XCVIII. ssq. . Gerstäcker Bronn. d. Thierreich Crustaceen Einleitung.)
Die Eintheilung der Larven in Chilopodiformes, Thysanuriformes
etc. war im Grunde nichts anderes als das Erkennen der Aehnlichkeiten
und Verwandtschaften der Larven mit diesen Formen, deren Erklärung
allein durch die Descendenz-Theorie möglich und fasslich wird. Es bleibt
der Nachwelt ein grosses Feld zur Forschung übrig, die dunklen Wege
der Entwicklung der Formen aufzuhellen, und jede noch so kleine That-
sache kann oft ein grosses Licht verbreiten. — Von dieser Idee durch-
drungen, habe ich obige Betrachtungen vorgelegt, mag man es mir ver-
zeihen, wenn ich auf diesem, noch schwach erhellten Felde Manches
übersehen und durch den Schleier der alten Schule verkannt habe.
an Pulex, an Forficula, an meine Oestropsis, an Strepsiptera u. v.a. Wir müssen fast stets die systematischen
Charaktere erweitern oder ändern oder neue Ordnungen etc. schaffen um neue Formen einzureihen, da
sie hauptsächlich gemacht sind um bekannte Thiere kennen zu lernen, nicht um neue unterzubringen,
es sind eben meuschliche Werke. Würden wir z. B. die ganze Classe der Vögel nicht kennen, so wäre
es uns unmöglich, die Form eines Vogels zu denken oder überhaupt ein System zu machen, in welchem
der Platz für einen Vogel vorher festgesetzt wäre. — Es bleibt uns höchstens gestattet, die Verbindungs-
glieder gewisser Formen zu vermuthen, niemals aber die Endpunkte einer Entwicklungsrichtung zu
ergründen.
*) Indem wir wohl zugeben, dass mancher Unfug in der Entomologie getrieben wurde, möchten
wir uns im Interesse aller speciellen Entomologen gegen die Ausdrücke Häckel’s wohl verwahren. Es
scheint uns keine „gedankenlose Formenspielerei”, wenn die grösste Mannigfaltigkeit innerhalb der engsten
anatomischen Grenzen aufgefasst wird, sobald die kleinsten Verschiedenheiten für eine gewisse Form
immer dieselben bleiben, während andererseits dieselbe Form in vielen biologischen Momenten von den
andern sehr abweicht. Mag die Art eine kurze oder lange Dauer in ihrer Existenz haben, der beschrei-
benden Zoologie gehört sie einmal an, und eben durch Darwin’s Lehre wird es doppelt wichtig alle
Formen zu fixiren.
Die Typen der Dipteren-Larven
als Stützen des neuen Dipteren-Systems*).
Von
Ernst Marno,.
Vorgelegt in der Sitzung vom 13. Jänner 1869.
D:. in den Reihen der organischen Wesen überall vorkommende Ent-
wicklung und Vervollkommnung der Form findet man auch bei den
Familien der Dipteren und zwar nicht nur bei den Imagines, sondern
auch bei deren Larven in auffallender Weise. — Man suchte bisher immer
die Larven in cephalophore und acephale zu trennen, was aber in der
That wegen der vielen, in dieser Beziehung hier stattfindenden Ueber-
gänge nicht zulässig erscheint, — Berücksichtiget man aber diese Form-
übergänge und unterscheidet man die DipterenLarven in der Weise, wie
ich es im Folgenden versuchte, so erhält man zwei Gruppen, welche
mit den beiden Abtheilungen des Brauer- und Schiner’schen Dipteren-
systems übereinstimmen und dessen Unterabtheilungen auch schon in
ihren Larven charakteristische Unterscheidungsmerkmale aufweisen.
*) Der freundlichen Aufmunterung und in jeder Beziehung kräftigsten Unterstützung des Herrn
Ritter v. Frauenfeld, Hrn. Brauer und Hrn. Rogenhofer verdankt dieser Aufsatz sein Entstehen.
Ich versuche darin in allgemeinen Umrissen die Dipterenlarven zu charakterisiren und einzutheilen und
werde, sobald es mir die Bearbeitung des von Hrn. Ritter v. Frauenfeld gütigst überlassenen Materiales
gestattet, auf die einzelnen Familien näher eingehen. — Hiebei wäre es möglich, dass sich für die Haupt-
typen bessere Repräsentanten, welche die Unterschiede und Uebergänge noch klarer zur Anschauung
bringen, finden dürften.
**) Brauer: Monographie der Oestriden 1863 p. 33.— Ueber die Dipteren-Larven im Allge-
meinen, als Grundlage einer neuen Eintheilung der Fliegen.
Schiner: Ein neues Dipterensystem, Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Gesellsch. Bd. XIV, p. 201.
Gerstäcker: Troschel's Archiv, Bericht über die Leistung ete. in dem Jahre 1863.
Schiner: Ueber das neue Dipterensystem, Verhandl.d. k. k. zool.-bot. Gesellsch. Bd. XIII, p. 633.
Brauer: Die Einwendung Dr. Gerstäcker's gegen die neue Eintheilung d. Dipteren in zwei
grosse Gruppen. Verh. der k. k. zoo].-bot. Gesellsch. Bd. XVII, p. 736.
320 Ernst Marno:
I. Diptera orthorhapha.
Die Larven der orthorhaphen Dipteren bieten in ihren Formen
ebenso wie ihre Imagines eine weit grössere Mannigfaltigkeit als die der
Cyclorhaphen und lassen sich durch ihr Hinneigen zu diesen wenigstens
in der 2. Unterabtheilung (Brachycera) sowohl von dieser Form als von
einer ihnen eigenen Grundform ableiten. — Bei dieser Grundform ist es
aber noch nicht zur Bildung einer Kopfkapsel gekommen; sondern
sie erscheint am ersten Segment nur als rudimentäre Anlage, welche
jedoch von hier aus in den einzelnen Familien (wohl auch Gattungen?)
eine Ausbildung nach zwei, später zu erörternden, Hauptrichtungeu
durchläuft. — Als den Ausgangspunkt der Kopfbildung oder deren Vor-'
bereitung bei den orthorhaphen Dipterenlarven können wir nun die erste
Anlage einer rudimentären, chitinösen Kopfkapsel betrachten, wie wir
sie bei den Larven der Cecidomyiden (Typus 1.) finden. — Diese Anlage
umfasst das erste Kopfsegment, schliest dieses nach rückwärts jedoch
nicht ab, zeigt aber die angelegte Weiterbildung durch zwei, in das
zweite Segment äuslaufende Fortsätze an. — Ausser den am vordern
Ende dieser beginnenden Kapsel seitlich liegenden zweigliedrigen Tastern _
finden wir keine weiteren, freien Mundtheile und nur bei sehr starker
Vergrösserung (c. 1000 m. Immersion) und durch Zufall begünstigt,
konnte ich zwei aus der Mundöffnung hervorgepresste chitinöse, fast
gerade Haken, welche innerhalb der Kopfanlage liegend, als zwei
dunklere Streifen durchscheinen, wahrnehmen. — Im zweiten bei manchen
Larven auch erst im dritten Segmente, immer noch vor dem, am hinteren
Rande dieses Segmentes liegenden Stigmenpaar zeigen sich die Augen-
flecke als zwei, auf den ersten zwei vereinigten Ganglien nahe der
Dorsallinie aufliegenden schwarze Pigmenthäufchen. — Auf der Bauch-
seite des dritten Segments findet man bei vielen Larven dieser Familie,
vor der Verpuppung ein chitinöses Gebilde, auf welches v. Osten Sacken
zuerst aufmerksam machte und dessen mannigfaltige Gestalt als gutes
Unterscheidungsmerkmal der Gattungen und Arten benutzt werden
könnte. — Dieser Bohrapparat, wie ihn Wagner nennt und welcher diesen
Namen nach Hrn. Brauers Meinung wohl auch noch in einem ganz
anderen Sinne verdient, scheint sich nur bei vollkommen zur Verpuppung
reifen Larven in der Regel zu finden”); fehlt früher theilweise, in den
ersteren Stadien aber gänzlich. Er wurde von einigen Autoren fälsch-
lich für das Schlundgerüst oder die Mundtheile, ja sogar für den Kopf
der Larve angesehen, wodurch diese (die Larven) eine ganz unrichtige
*) Wagner und Hanin fanden ihn auch bei Larven, in welchen sich schon die jungen Larven
entwickelten, also bei Individuen, die gar nie zur Verpuppung gelangen. Siebold und Kölliker'
Zeitschr. f. wissensch. Zoologie Bd. XIII, p. 523 und Bd. XV, pag. 375.
Die Typen der Dipterenlarven, 324
Stellung bekamen und ihr Bau mit dem der acephalen Cyclorhaphen
Larven als identisch erklärt wurde. — Obwohl wir also bei diesen Larven
noch keinen differenzirten Kopf haben, (in dem Sinne und wohl auch mit
demselben Rechte man diesen Ausdruck bei den Gasteropoden gebraucht,
könnte man auch diese Larven kopftragend nennen) so sehen wir bei
ihnen doch am ersten Segment eine chitinöse mehr oder weniger einen
Raum einschliessende Kapselanlage, also eine Ungleichmässigkeit von den
übrigen Segmenten und wir. betrachten sie daher als Urform, deren
Weiterentwiekelung nach zwei Hauptrichtungen wir in den Formenreihen
der orthorhaphen Larvenköpfe finden, welche Reihen jedoch einander nicht
untergeordnet, sondern eher als parallel zu betrachten sein dürften. —
Diese zwei Hauptformen sind die runde und die gestreckte Kopfform.
‚a) Rundköpfe. Die runde Kopfkapselform kann man sich durch
allmälige Ausbildung und Abschnürung der sich nach rückwärts mehr
und mehr schliessenden Grundform der Kopfkapsel mit gleichem Bestre-
ben der Längen- und. Breitenentwicklung (oder wenigstens erstere nie
auffallend letztere überragend, wohl aber diese jene und dann mehr oder
weniger oval) entstanden denken und sehen sie in höchst entwickelter
Form bei den Bibioniden. — Hier ist der Kopf ganz deutlich vom übrigen
“ Larvenleib geschieden, nach hinten vollkommen abgegrenzt, ähnlich
den Larven anderer Insekten (Coleopteren, Lepidopteren und manchen
Hymenopteren). — Wir finden auch die in dieser Reihe immer gegen-
ständigen (beissenden, kauenden) zangenähnlichen Mund-
theile, am ähnlichsten denen anderer kopftragender Insectenlarven.
Hierher gehören sämmtliche übrige Nematoceren.
b) Langköpfe. Die Form der gestreckten Kopekägeen kann man
sich aus der Grundform entstanden denken mit rascherer Längenent-
wieklung, welche die Breitenentwicklung bedeutend überwiegt. — Einige
dieser Formen zeigen schon eine Annäherung an die zweite Gruppe,
nämlich an die der cyclorhaphen Larven, indem schon ein im Inuern des
Kopfes, später bei letzteren erwähntes, sogenanntes Schlundgerüst auf-
tritt. — Dieses erscheint jedoch nicht allein in den Larvenleib zurückge-
zogen, sondern ist noch von einer äusseren Chitinkapsel mehr oder
weniger umlagert und mit Mundwerkzeugen oft reichlich ausgerüstet ;
jedoch sind diese nicht mehr so ausgesprochen kauend (gegenstän-
dig), sondern erinnern schon bei vielen in manchen Theilen an die
Mundhaken der eyclorhaphen Dipterenlarven, dürften also auch ihrer
Function nach in die jener übergehen. — So finden wir diese Verhält-
nisse bei den Tabaniden, den 3. Typus, einer den cyclorhaphen Dipteren-
Larven schon nahestehenden Form. — Denken wir uns diese Theile auf
der höchsten Stufe der Entwicklung, von einer nach hinten abgeschlosse-
nen Kopfkapsel vollständig umlagert, die bei den Tabaniden noch meist im
zweiten Segmente verborgenen, zu beiden Seiten der Kopfkapsel liegenden
Bd, XIX, Abhandl. 4
322 R Ernst Marno:!
Pigmentaugen vortretend, die Mundtheile entwickelt chitinös und sich
mehr der gegenüberstehenden, zangenartigen Form der Kurzköpfe nähernd,
so haben wir den vollendetsten Langkopf, wie wir ihn bei den Stra-
tiomyden finden. — Sämmtliche Familien der Brachyceren gehören zu
den Langköpfen.
11. Diptera eyclorhapha.
Bei den Larven der cyclorhaphen Dipteren, den sogenannten
acephalen Larven finden wir sämmtliche Körper-Segmente, auch die zwei
ersten, die sogenannten Kopfsegmente häutig. — Auch das erste zeigt
um die Mundöffnung herum höchstens eine Verdickung und feine Bedor-
nung, nie aber eine stärker zum Ausdruck gelangende und nach einer
Richtung hin einen Raum abschliessende Chitinablagerung”*), welche
mit der Bildung einer Kopfkapsel homolog wäre””). — Im Anfang des
*) Bei den Larven von Lipara lucens und wahrscheinlich noch bei vielen anderen eyclorhaphen
Dipterenlarven findet man kurze Zeit vor der Verpuppung die Larvenhaut der ersten und letzten Segmente
dunkel und chitinös werdend; es beginnt an diesen Stellen die Verhornung der Larvenhaut zur Tonnen-
hülle und es ist also schon der Beginn eines späteren Stadiums. Diese Chitinablagerung ist also physio-
logisch von der beginnenden Anlage einer Kopfkapsel ganz verschieden. — Würde jedoch eine solche
Larve gefunden werden, so wäre diess der augenscheinlichste Uebergang der beiden Gruppen in einander.
=) Andere für den praktischen Zoologen wohl minder brauchbare, aber in den Bau des Larven-
körpers tief eingreifende Merkmale, deren einige jedoch wohl noch einer genaueren Prüfung bedürfen,
sind folgende:
4. Das Nervensystem besteht bei den orihorhaphen Dipterenlarven aus einer durch Längscommis-
suren verbundenen Ganglienkette, ähnlich wie bei anderen Insekten, während es bei den cyelorhaphen
Larven nur einen konischen Zapfen oder wenige Ganglien 4—2 zeigt. (Weismann: nachembryonale
Entwicklung der Dipteren, — Siebold und Kölliker’s Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie
Bd. XIV, pag. 205.) £
2. Die Anordnung der Stigmen dürfte wohl ein sehr untergeordnetes Merkmal abgeben, da
diese nicht nur bei verschiedenen Gattungen derselben Familie differiren und der Lebensweise der
Larven angepasst sind, sondern auch bei ein und demselben Individuum während des Larvenstadiums
selbst Veränderungen unterworfen sind. Wie Brauer bei @asirus-Larven, Weismann bei denen
von Corethra, Leuckart bei Museiden und Cecidomyidenlarven nachwies. — Nachdem von den, von
Haliday zu den metapneustischen Larven gezählten, nur mehr die der Tipuliden und Pupiparen über-
haupt als metapneustisch betrachtet werden können (da die Larven der Oestriden immer, der Anlage
nach wenigstens, amphipneustisch sind) so dürfte dieser Ausdruck schon stark fraglich geworden sein. —
Bei den Pupiparen kommt ein äusseres Larvenstadium kaum mehr in Betracht, bei den Tipuliden glaube
jch aber wohl fragen zu dürfen, ob nicht an den entsprechenden Stellen bei den Larven die Vorder-
stigmen oder Trachealblasen zu suchen sein dürften, auf welchen im Puppenstadium die hörnchenförmigen
Stigmenröhren sitzen.
3. Der Umstand, dass sich die orthorhaphen Dipterenlarven, bei welchen eine Häutung beob-
achtet wurde, von vorne nach rückwärts häuten (wie ich bei Tipula und Hexatoma ceonstalirte); bei den
eyclorhaphen dagegen die Häutung, wo eine solche beobachtet wurde, von rückwärts nach vorne (wie
Brauer bei den Oestriden erwähnt) stattfindet.
4. Die bei den cyclorhaphen Larven beobachtete Bildung von Imaginalscheiben, welche bei den
Örthorhaphen nicht stattfindet. Weismann’s nachembryonale Entwicklung der Museiden. — Siebold
und Kölliker'’s Zeitschr. f. wissensch. Zoologie Bd. XIV.
5. Der Mangel einer Stirmblase bei den Orthorhaphen; während diese bei den Cyclorhaphen
immer vorhanden ist.
Die Typen der Dipterenlarven. 393
Nahrungskanales, der direeten Fortsetzung der Mundöffnung, also im
Innern der Larve findet man bei einer grossen Zahl dieser Gruppe,
chitinöse Gebilde, das sogenannte Schlundgerüst Brauer’s, (Haken-
apparat Weismann’s), welches in den meisten Fällen zwei parallel
gestellte Mundhaken trägt, die allein aus der Mundöffnung heryvortreten,
also äusserlich zur Ansicht kommen können. — Sie dienen hauptsächlich
zur Fixation und Locomotion höchstens zum Auflockern der Nahrung, nie
aber zum Kauen, wie bei einem grossen Theil der orthorhaphen Larven.
— Das Schlundgerüst trägt auch keine weiteren äusserlich schon zur
Geltung kommenden Gebilde. — Die meist nur warzenförmigen Antennen
sitzen am ersten Segmente und das Schlundgerüst der Larve ist, wie
Brauer zuerst nachwies, der Pharynx der Larve, dem Rüssel der späteren
Imago analog. — Denken wir uns also das Schlundgerüst der Tabaniden
ganz im Leib zurückgezogen, die die Kopfkapsel bildenden äusserlichen
und innerlichen chitinösen Ablagerungen um dasselbe, hiebei abstreifend,
so haben wir die Form der eyclorhaphen Dipterenlarven, u. z. der ersten
Unterabtheilung, der Proboscidier *). — Bei den Larven der zweiten Unter-
abtheilung den Eproboseidiern, findet sich auch kein Schlundgerüst mehr,
indem die Larven von dem vollkommenen Insekt schon in einem solchen
Stadium der Entwicklung geboren werden, dass sie keine Nahrung
mehr zu sich nehmen, also auch keines Schlundgerüstes ete. bedürfen.
Ueberbliecken wir nun die Entwicklungsvorgänge, welche die Kopf-
segmente der Dipteren-Larven nach dem von Brauer und Schiner
aufgestellten Systeme erleiden, so sehen wir bei den orthorhaphen
Dipteren-Larven, eine, mit der niedersten Anlage einer Kopfkapsel begin-
nende, procephale Form (die Urform der Cecydomyiden) sich nach zwei
Richtungen hin allmälig ausbilden, um nach vielen Zwischenstufen einen
höchsten Grad zu erreichen. — Sie zeigen bei verhältnissmässig geringer
Zahl einen grossen Formenreichthum, einerseits in den Rundköpfen, den
Nemoceren, andererseits in den Langköpfen den Brachyceren. — Die
Endformen der letzteren (z. B. die Tabaniden) nähern sich schon der
cyelorhaphen Larvenform, wegen der überwiegenden Ausbildung des
Schlundgerüstes und dem Zurücktreten der äusseren Kopfkapsel — (Die
Urform, die Cecidomyiden scheinen wegen ihrer überhaupt so rudimen-
tären äusseren Kopfanlage den Cyclorhaphen auch nahe zu stehen und
wir könnten uns auch den Kopf der Tabaniden durch vorwärts schreitende
Entwicklung der cyclorhaphen Form, die Kopfanlagen der Cecidomyiden
durch retrograde Entwicklung der orthorhaphen Form entstanden denken.
— Genealogisch dürfte aber das umgekehrte Verhältniss, wie ich es
.....) Bei Borborinen scheint zuweilen das Schlundgerüst zu fehlen (Cenchridobia) vielleicht auch
bei einigen parasitisch lebenden Tachinen, so dass für die Pupiparen nur mehr ihre merkwürdige Ent-
wickelung charakteristich bleibt.
41%
3924 Ernst Marno:
zuerst erwähnte, richtig sein). — Durch noch weitere Ausbildung und
Zurückziehung des Schlundgerüstes ins Innere der Larve resultirt die
cyelorhaphe Form, welche zum Unterschiede von der orthorhaphen gerade
das umgekehrte Verhältniss zeigt, nämlich bei grösserer Anzahl einen
weit geringeren Formenreichthum, wie wir dieses in der ersten Unter-
abtheilung, den Probosciden, sehen. — Durch gänzliches Schwinden des
Schlundgerüstes und durch die ihnen eigenthümliche Fortpflanzung cha-
rakterisirt sich die zweite Unterabtheilung, die Eprobosciden.
Versuchen wir nun die Dipteren-Larven, kurz charakterisirt in ein
System zu bringen, so erhalten wir folgende Tabelle:
I. Dipiera orthorhapha.
Larven mit immer mehr oder weniger differenzirtem Kopfe, oder
wenigstens mit der Anlage einer rudimentären, chitinösen äusserlichen
Kopfkapsel am ersten und theilweise am zweiten Segment. — Immer
mit deutlich gegliederter Ganglienkette.
I, Larven mit nioht differenzirtem Kopfe,
wohl aber mit der Anlage einer rudimen-
tären, chitinösen, äusserlichen Kopfkapsel
am ersten Sesment, mit zwei nach rückwärts
ins zweite häutige Segment auslaufenden Fort-
sätzen. Das erste Segment die rudimentären
Mundtheile einschliessend und zwei seitliche
Taster tragend. — Die folgenden Segmente
häutig, das dritte die Kopfganglien mit den pig-
mentirten Augenflecken einschliessend. — Am dritten Segment auf der
Bauchfläche ein Bohrapparat. — Peripneustich. — Fortpflanzung zuweilen
mit Metagenese, (schon durch die Larven, ungeschlechtlich). — Hieher
die erste Familie der Nemoceren, die Cecidomyiden. Typus 1.
2. Larven mit differenzirtem Kopfe.
a. Kopf eine rundliche Kapsel bildend: Rundköpfe. —
Kopf vollständig differenzirt, entweder frei und die Kopfplatten ver-
wachsen oder fheilweise im zweiten Ringe ein-
geschlossen und dann die Kopfplatten nach
rückwärts mehr oder weniger klaffend, immer das
Kopfganglion einschliessend, immer mit gegen-
ständigen kauenden Kiefern und Tastern. —
Augen und Fühler vorhanden oder fehlend. —
Peri- od. amphipneustisch (Metapneustisch ?) Ima-
gines ovipar. — Weniger entwickelte Form mit
halb freien, hinten nicht verwachsenen Kopf-
platten: Tipulidae. Höchstentwickelte Form: Bibionidae. Typus 2.
Die Typen (er Dipterenlarven. 395
Hierher die sämmtlichen übrigen Familien der Nemoceren: „Myce-
tophilidae, Simulidae, Bibionidae, Chironomidae, Psychodidae, Culici-
dae, Tipulidae, Rhyphidae“.
b. Kopf eine längliche, schmale Kapsel bildend: Lang-
köpfe. — Kopf vollständig differenzirt, frei und die Kopfplatten
vollkommen verwachsen oder im zweiten Ringe
eingeschlossen und dann die Kopfplatten nach
rückwärts mehr oder weniger klaffend, stets die
ersten Ganglien einschliessend, — meist mit
deutlichen Augen gewöhnlich geraden, haken-
förmigen, parallelen Oberkiefern, rundlichen
Unterkiefern und Schlundgerüst, Taster vor-
handen, zuweilen anch Fühler. — Amphi- und
peripneustisch. — Imagines ovipar. — «&. Höchst
entwickelte Form mit vollkommen freiem hor-
nigen Kopf; „Stratiomydae: Xylophagidae*. —
ß. Niedere Form mit halb freien hinten nicht
verwachsenen Kopfplatten: Tabanidae. Typus
3. Hieher sämmtliche Familien der Brachy-
ceren: „Stratiomydae, Xylophagidae, Coenomyi-
dae, Tabanidae, Nemestrinidae, Bombylidae, Acroceridae, Scenopini-
dae, Therevidae, Midasidae, Asilidae, Leptidae, Empidae, Lonchopte-
ridae, Dolichopidae“.
I
II. Diptera cyclorhapha.
Larven acephal. — Das erste
und die folgenden Segmente stets
häutig, nie eine Kapsel bildend,
mit Fühlerwarzen und Mundöffnung ;
Schlundgerüst”) mit 2%, 3, 4 oder
ohne Haken, welche allein aus der
Mundöffnung hervortreten können
(Proboscidae), oder ohne Schlund-
gerüst und Haken (Eproboscidae). —
Mundtheile nur bohrend und saugend
— Augenlos. — Amphipneustisch,
(Metapneustisch ?). — Ganglienkette
verschmolzen.
*) Mit Berücksichtigung des schon früher erwähnten Umstandes,
326 Ernst Marno: Die Typen der Dipterenlarven.
1. Larven mit Schlundgerüst*) und meist Haken, Imagines oyi- und
larvipar. — Typus 4. Proposcidae mit den Familien: „Phoridae>
Muscidae, Oestridae, Platypezidae; — Pipunculidae, Syrphidae,
Conopidae*.
2. Larven ohne Schlundgerüst*) und Haken, Imagines pupipar;
Eproboscidae; mit den Familien Nycteribiae und Hippo-
boscidae.
*) Mit Berücksichtigung des schon früher erwähnten Umstandes.
—
Ueber die Gallwespen.
Von
Prof. Dr. Förster in Aachen.
Vorgelegt in der Sitzung vom 3. Februar 1869.
Wenige Abtheilungen unter den Hymenopteren haben in dem letzten
Jahrzehent so fleissige Bearbeiter gefunden, wie die Gallwespen. Wenn
hierdurch auch verhältnissmässig nur wenige Forscher angeregt werden
sollten, diesen eben so interessanten als leicht zu sammelnden Insekten
ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden, dann dürfen wir hoffen, in nicht zu
langer Zeit eine umfasssende Uebersicht wenigstens über die europäische
Fauna zu erlangen. Dieses Resultat kann aber nur durch zwei sich
gegenseitig ergänzende Faktoren erreicht werden, wenn nämlich der Eifer
im Sammeln mit dem systematischen Aufbau der ganzen Abtheilung
gleichen Schritt hält. Für das mittlere und nördliche Europa ist aller-
dings zur Beschaffung des Materials und dessen Sichtung und Bestim-
mung: viel geschehen, aber der südliche Theil Europa’s ist, wie es scheint,
noch wenig gründlich und umfassend genug untersucht. Es fehlt daher
auch augenblicklich noch an einer annäherungsweise bestimmten Zahl,
sowohl der Gattungen wie der Arten.
Für das Studium der Gallwespen kann man 2 Perioden unter-
scheiden, die erste würde von Linne bis auf Hartig herabreichen. In
diesem Zeitraume ist weder mit grossem Eifer gesammelt, noch auch,
wenn wir Latreille ausnehmen, für die Systematik Erhebliches geleistet
worden. Die 2. Periode beginnt mit Hartig, dem eigentlichen Begründer
des Studiums der Cyniphoiden. So wie bei den Blattwespen hat derselbe
Schriftsteller auch bei den Gallwespen durch treffliche Beobachtungen
und den feinen systematischen Blick Grosses geleistet und es bleibt für
immer zu bedauern, dass er dem Studium der Hymenopteren nicht treu
geblieben, sondern nach so trefflichen Anfängen seine Musse anderen,
wenn auch mehr verheissenden, aber gewiss weniger lohnenden Aufgaben
gewidmet’ zu haben scheint. Die Bildung vieler neuer Gattungen und
328 Prof. Dr. Förster.
ein reiches Material an erzogenen und gefangenen Arten war die erste
Frucht*) dieser Bemühungen, welche durch mehrere Nachträge sich
immer reicher entfaltete und interessanter gestaltete. Auf Hartig’s
Arbeiten haben nun seine Nachfolger alle gefusst und zum Theil durch
neue Bereicherungen, zum Theil durch kritische Untersuchungen und
Erläuterungen den gemachten Erwerb auch festzustellen versucht. Zuerst
hat Dr. Giraud seine reichen Beiträge im Jahre 1859 in den Verhand-
lungen der kaiserl. königl. zool.-bot. Gesellschaft in Wien mitgetheilt,
unter dem Titel: Signalements de quelques especes nouvelles de Cyni-
pedes et de leurs Galles und dann im Jahre 1860 in derselben Zeit-
schrift seine Enumeration des Figitides de l’Autriche. Ein flüchtiger
Blick in diese beiden Abhandlungen zeigt uns, wie reich der südöstliche
Theil von Deutschland, beziehungsweise auch Ungarn ist. Den Be-
mühungen Giraud’s hat sich Reinhard angeschlossen, indem er gleich-
zeitig in der Berliner entomologischen Zeitschrift vom Jahre 1860 eine
vortreffliche Arbeit über die Figitiden des mittleren Europa veröffent-
lichte und durch ausgezeichnete Abbildungen erläuterte. In dieser Arbeit
konnte bereits Giraud’s Arbeit benutzt und einer kritischen Beleuch-
tung unterworfen werden. Reinhard hat auch den anatomischen Theil
mit kundiger Hand beleuchtet und kein Hymenopterologe wird diese
Arbeit ohne die grösste Befriedigung in die Hand nehmen. Im Jahre 1861
hat Thomson die scandinavische Fauna der Gallwespen begonnen und
in derselben manche schätzenswerthe systematische Fingerzeige gege-
ben, auch über manche, von Dalbom fast unkenntlich skizzirte Arten
genauere Diagnosen mitgetheilt, ohne jedoch in Bezug auf die Syno-
nymie immer das Rechte zu treffen. Im Jahre 1865 hat endlich Professor
Schenk seine Beiträge zur Kenntniss der Nassauischen Cynipiden und
ihrer Gallen herausgegeben und damit die Reilıe der neueren Bearbeiter
geschlossen.
Gleichzeitig mit diesen schätzenswerthen, auf die tiefere, nicht
oberflächliche Erkenntniss dieser interessanten Tribus gerichteten Bestre-
bungen, habe ich das Studiam der Gallwespen seit Bekanntmachung der
ersten Arbeit Hartig’s vom Jahre 1840 nicht aufgegeben und Material
zu einer vollständigen Monographie derselben gesammelt; in wie weit
meine Bemühungen Erfolg gehabt, möge die nachfolgende synoptische
Uebersicht der Gattungen dem Leser zeigen. In Betreff der Arten rückt
meine Arbeit ebenfalls so weit vor, dass ich wohl hoffen darf, sie in
Jahresfrist druckfertig zu haben.
*) S, Zeitschrift für die Ent. von Germar. Bd. Il. S. 176. Ueber die Fam. d. Gallwespen, dann
Bd. III. S. 322 erster Nachtrag — und Bd. IV. S. 395, zweiter Nachtrag zur Naturgesch. d. Gallwespen.
Ueber Gallwespen. 329
a. Die 4 ersten Segmente des Hinterleibes ungefähr
von gleicher Grösse; das 2. Fussglied der H.”*) Beine
nach aussen mit einem griffelföürmigen Fortsatz ;
Flügel mit 3 vollständigen Cubitalzellen . . . . .1. Ibalioidae.
aa. Die 4 ersten Segmente ungleich gross; das 2. Fuss-
glied ohne griffelförmigen Fortsatz; die 3 Cubital-
zellen mehr oder weniger unvollständig.
b. Das 2. Segment (das erste nach Hartig!) völlig
halb so lang wie der Hinterleib (nach Abzug des
ersten) oder länger.
ce. Schildchen ohne ausgehöhlten Eindruck od. Napf.
d. Körper mit oder ohne deutliche Sculptur;
Schildehen lederartig oder selten mit einem
vertieften (aber nicht napfförmigen) Eindruck
an der Spitze . . - 2.22%. Oyniphoidae.
dd. Körper ohne alle Sem: Sehildehen glatt,
ohne Eindruck an der Spitze. . . . . : .3. Allotrioidae.
ce. Schildehen mit einem mehr oder weniger tief
ausgehöhlten und scharf begränzten, napfför-
migen Eindruck auf dem Rücken oder an der
Spize .ı.% 22. h. Eucoeloidae.
bb. Das 2. ahment m Hal so en wie der
Hinterleib.
e. Hinterleib deutlich gestielt; das 2. Seg-
ment etwas länger als das 3.; Schildchen
an der Basis mit 2 Grübeben.. . . . . .5. Megapelmoidae.
ee. Hinterleib fast sitzend, das 2%. Segment
kürzer als das 3.
f. Das 2. Segment auf demRücken zungen-
förmig verlängert, viel kürzer als das 3. . 6. Onychioidae.
ff. Das 2. Segment auf dem Rücken nicht
zungenförmig verlängert, kürzer als
ders dritte ». +. 0, m ken an nn RR NNDENT. Pegeiibrdae:
Die erste Familie der Ibalioidae ist die ärmste an Gattungen, denn
aus der europäischen Fauna ist bloss die Gattung Ibalia Latr. bekannt
geworden, mit einer einzigen Art: Ibalia cultellator Latr. Diese Gat-
tung ist sowohl durch ihre Körpergrösse als auch durch sehr charak-
teristische Merkmale so ausgezeichnet, dass sie unter den übrigen fast
wie ein Fremdling aussieht.
Die zweite Familie der Cyniphoidae ist fast die reichste an Gat-
tungen, die sich nach folgendem Schema bestimmen lassen.
*) H. Abkürzung für Hinter — V. für Vorder, — M für Mittel.
Rd, XIX. Abhandl.
En
39
330 Prof. Dr. Förster:
1.
Ungeflügelt oder geflügelt, bei den geflügelten
Gattungen liegt die 2. Cubitalzelle (areola Aut.)
ganz nahe an der Basis des Radialfeldes (areola
eubit. seeunda infrabasalis!) . . > 2 2 En m m nn en 2
Geflügelt, selten ungeflügelt; die 2. Cubitalzelle
liegt von der Basis des Radialfeldes ziemlich weit
ab. (areola cubit. secunda extrabasalis!). .. 2... ER
2. Ungellügelt . Z.B2 KIEMTEE BISHER) ABIT IRBRERBE Deee Pe
Gellügelt. . - AUE EUREN WISH DIRITIERTER I BEE an a ae [A
3. Fühler 14—Aögliedrig. ... . EN RN 36-0 Biorhiza Westw.
Kühler Aarlieduigee 0.3. u. nenn. ee Apophyllus Hart.
4. Radialfeld am Vorderrand geschlossen... . »... 2.2 02..D
5 5 5 ONEOW NL Rasen Si nbgdeg “bs
5. Schildehen mit einem Eindruck 2. 7.2 yn.ze je Sen 6
H obneyBiadrucki.n en EP Be re Re RR: 7
6. Der erste Abschnitt des radius winklig gebrochen . Pediaspis Tischb.
= 5 „ Dur wenig gebogen . Bathyaspis m.
7. Radialfeld kurziund breit u end Hesse Be - Rehodites Hart.
= verlängert) 1 san lab RR Hololexis m.
8. Mesonotum De d. h. ohne Furchen der
Parapsiden Mr sa NEE ERBE NEE Ameristus m.
Mesonotum getheilt, ET IRRE I
9, Schildgruben an der Basis des Schildchens vereinigt .. ...... 10
5 ER 5 „ 2 getrennt aaa. Aa 12
10. Schildehen seitwärts gerandet ...... . . Dryocosmus Gir.
> " nicht, gerandet..n. Ju. na Si 11
44. Mesonotum völlig glatt, mit durchgehenden tiefen
Furchen der Parapsiden; en nach vorne
gerade abgeschnitten... . . Sen iay.n.«Entropha m.
Mesonotum nicht völlig glatt, de Furchen der
Parapsiden nicht tief, Schildgrube nach vorne
bogenförmie, weschweilt.. .. .. en 2,0 10 alles Sipathegaster Hart.
1%. Das 1. und 2. Geisselglied gleich lang oder das
erste sogar kurzerzals das zweite . 0. . u... ae ud
Das erste Geisselglied länger als das zweite. ....... 2 a
13. Fühler beim g 14-, beim © 13gliedrig, die 2 ersten
Geisselglieder ungleich; Basalgruben des Schild-
chens sehr gross; Radialfeld nicht doppelt so lang
wierbreit‘ 0.0. 01000 War Re re . ]socolus m.
Fühler beim g' 15-, beim © 13gliedrig, die 2 ersten
Geisselglieder gleich lang; Basalgruben des Schild-
chens klein, Radialfeld doppelt so lang wie breit . Synophrus Hart.
Ueber Gallwespen. 331
14. Das 2. Fussglied der H. Beine nicht so lang wie
gaskletzte (Rune Na ae rJjoteras In.
Das 2. Feriehiea der H. Beine so lang wie
das letzte Nut. nn
15. Metanotum sehr erh hs as ira 36
Schildchens sehr hoch über der Anheftungsstelle
des Hinterleibes liegend; das 1. Geisselglied des
g sehr stark ausgebuchtet, an der Spitze viel
ln
brewersals ander Basis... nn. nt Trigonaspis Hart.
Metanotum nicht sehr stark abschnekig, die Spitze
des Schildchens nicht sehr hoch über der Anhef-
tungsstelle des Hinterleibes; das 1. Geisselglied
beim g' an d. Spitze nicht breiter als an d. Basis . ,
Bau Mesenotum wolle glatt 20m... IN,
» nicht völlig glatt .. ... A u ZE
17. Gesicht scharf gestreift; M. Lappen des, Aeso-
notums mit einer mehr oder weniger durchgehenden
Ener 0. en alas 2.2... Diastrophus Hart.
Gesicht nicht raikh, M. Lappen des Mesond-
tums ohne Spur von M. Furchen . . .. .. . . Liodora m.
18. Mesonotum lederartig oder runzlig, kahl oder kurz-
haarig; Spitze des H. Leibs nicht seidenartig be-
haart; Fühler und Beine nicht rauhhaarig. . » - 22...
Mesonotum punktirt, nicht runzlig, mehr oder
weniger dicht mit langen Haaren bekleidet .. .......
19. Mesonotum mit äusserst scharfen Querrunzeln . . Callirhytis m.
n ohne Querrunzeln . .... . . „ Andricus Hart.
20. H. Leib an der Spitze seidenartig wollig belaaıı Oynips L.
» hs nicht seidenartig A
behaarede in. an. Balken Daun er Haggnb an
24. Fühler u. Beine mit rauhen, abänelrankdien Haaren rosa m.
9 » » ohne rauhe, abstehende Haare . . Aphilothrix m.
22. Das 2. Segment an der Basis glatt, ohneFurchen . .......
De" = Bi Suingiefurchtä MIPER DE A Be
23. Der 2. Abschuitt des Radius geschwungen; Radial-
feld an der Basis und Spitze offen; die Areola
Behlendulisude, auihiHl. u: - NRSEUIET DSL:
Der 2. Abschnitt des Bad: el eeheningpa
sondern gerade, Radialfeld an der Basis und Spitze
geschlossen; die Areola vorhanden
24. Schildgruben bis zur Mitte desSchildchens reihen,
gross; Radialfeld an der Basis nicht buchtig; das
2. und die folgenden Segmente fein punktirt . . Eubothrus m.
AQ*
. 25
332 Prof. Dr. Förster.
Schildgruben nicht bis zur Mitte des Schildchens
reichend; Radialfeld an der Basis buchtig er-
weitert .. - ee ya > pn iposihenus nl
25. Radialfeld am V. en Me Mloscen 2 A REe NE Be 2 ee: na tool = a
En = 5 OMEN.ig. „6 ee Pe 5 41
%6. M. Brustseiten gestreift; das A. und 2. ek
Shedgleich lang. 4... ame 2 our Periclistus m.
M. Brustseiten lederartig; das M. Geisselekhe länger
als das zweite... .... Bee Rene
37. Mesonotum ganz glatt . . » 2.2.0.2 Wen 20m.» Kesiophanes ın.
” mieht.glatt „arm ale zen fe A
28. Radialfeld offen, 1.4. u 332. 2) ordnc kin maserhe DADROL NASE
5 geschlossen „ . ou uneue naher „ui DnergushEl aner.
Für die hier angeführten Gattungen kann man sich folgende
typische Formen merken:
4, Biorhiza W estw. — Typ. Biorh. aptera = Oynips aptera F.= Apophyl-
lus apierus Hart. 1. e. Bd. II. S. 193. 1.
2. Apophyllus Hart. — Typ. Ap. synaspis Hart. 1. e. Bd. III. S. 340. 2.
3. Pediaspis Tischb. — Typ. Ped. Sorbi Tischb. (Ent. Zeit. von Stettin
1852. S. 141).
h. Bathyaspis *) m. Diese neue Gattung zeichnet sich durch folgende
Charaktere aus:
Kiefertaster 4-, Lippentaster 3gliedrig; Fühler fadenförmig, beim
g 15-, beim © A4gliedrig, das 1. Geisselglied länger als das 2.; Mesono-
tum glatt, mit durchgehenden Furchen der Parapsiden; Schildchen fast
rund, glatt, mit einem flachen Eindruck in der Mitte, runzlig, ohne Grüb-
chen an der Basis; Hinterleib beim @ von der Seite zusammengedrückt,
beim g niedergedrückt, Flügel mit einem am Rande geschlossenen,
kaum doppelt so langen wie breiten Radialfeld, der Basalabschnitt des
Radius gebogen, die 2. Cubitalzelle nahe an der Basis des Radialfeldes
gelegen.
Typ. Baihyaspis Aceris m. Rothgelb, Spitze des Hinterleibes
schwarz; Kopf und Mesonotum glatt, ebenso die M, Brustseiten, diese.aber
vorne sehr fein gestreift; Schildchen glatt, mit einem runzligen Eindruck;
Metanotum punktirt, scharf zweikielig; Flügel mit bräunlichen Adern,
das Radialfeld verlängert, der 2. Abschnitt des Radius (abscissa lateralis
radii) sanft aufwärts gekrümmt, die 2. Cubitalzelle deutlich.
gS 3", Aus Gallen von Acer platanoides erzogen.
5. Rhodites Hart. — Typ. Rhod. Rosae = Cynips Rosae L. F. Hart.
le, Bd... 8. A991:
=) Von Badös, tief und dozts, n der Schild. Beziehi sich auf den Eindruck des Schildchens.
Ueber Gallwespen. 333
6. Hololexis *) m. Der Charakter dieser Gattung ist folgender:
Fühler fadenförmig, 14gliedrig, das 1. Geisselglied sehr lang, viel
länger als die zwei vorhergehenden zusammengenommen; der Clypeus
an der Spitze gerundet aber nicht gerandet; Mesopotum mit durch-
gehenden Furchen der Parapsiden; Radialfeld am V. Rande geschlossen,
doppelt so lang wie breit, der Basalabschnitt des Radius gekrümt (nicht
gekniet wie bei Rhodites!) die 2. Cubitalzelle fehlend.
Typ. Hol. rufipes m. Schwarz, Mandibeln, Taster, Basis der Füh-
ler, Hinterleib und Beine rothgelb, die Trochanteren und die Spitze des
Hinterleibes mehr oder weniger bräunlich; Gesicht, Stirn und Mesonotum
glatt, glänzend punktirt, der Scheitel lederartig, die Furchen der Para-
psiden nach vorne verschwindend, der Mittellappen des Mesonotums vorne
und hinten mit abgekürzten, niedergedrückten Linien; Schildehen runzlig,
mit fast parallelen Seiten, auf dem Rücken schwach gekielt; Flügel
mit bräunlichen Adern, das Radialfeld und die erste Cubitalzelle ein wenig
bräunlich getrübt.
Q Lg. 3—4UN- — Aus den einkammerigen Gallen der Feldrose
erzogen.
NB. Diese Art stimmt nicht mit Rhodites Eglanieriae Hart, welche
auch zur Gattung Hololexis gezogen werden muss, überein.
Ye ne
7. Ameristus m. **). Diese neue Gattung hat folgende Merkmale.
Fühler beim g' 15-, beim © 13—Aä4gliedrig; das 1. Glied der
Geissel länger als das 2.; Mesonotum ganz glatt, ohne Spur von Para-
psiden-Furchen, Schildehen an der Basis eingedrückt, ohne getrennte
Grübchen; Hinterleib von der Seite zusammengedrückt, beim g fast
gestielt zu nennen; Flügel mit einem verlängerten, am Rande offenen
Radialfeld; die 2. Cubitalzelle an der Basis des Radialfeldes liegend.
Typ. Amer. politus = Neuroterus politus Hart. 1. c. Bd. II. S. 193. 5.
oder auch parasiticus Hart. 1. c. Bd. III. 340. 41.
8. Drycosmus Gir. — Typ. Dryoe. cerriphilus Gir.]l. e. S. 354. 1.
9. Entropha ”**) m. — Gattungsmerkmale sind:
. Fühler fadenförmig, oder ein wenig keulförmig, beim g' 15-, beim
© 13—Aögliedrig, das erste Glied der Geissel länger als das 2.; Meso-
notum glatt, oder kaum lederartig, die Furchen der Parapsiden tief, sehr
deutlich; Schildchen an der Basis eingedrückt, der Eindruck nach vorne
gerade abgeschnitten; (nieht bogenförmig wie bei Spathegaster!) Hinter-
leib von der Seite zusammengedrückt, beim g' gestielt; Flügel mit einem
*) Von ®%os ganz und Anjcıs, der Schluss, das Aufhören, die Beendigung. Bezieht sich auf das
Radialfeld, welches ganz geschlossen ist.
*=*) Von dpepioros, ov. ungetheilt. Bezieht sich auf das Mesonotum.
*==) Von £yrpogos darin genährt, auferzogen. Bezieht sich auf den parasitischen Charakter.
334 Prof. Dr. Förster:
verlängerten, am Vorderrande geschlossenen Radialfeld; die 2. Cubital-
zelle an der Basis des Radialfeldes liegend.
Typ. Entropha lissonota m. Schwarz, sehr stark glänzend, Mandibeln,
Flügelschüppchen und Beine rothgelb, alle Hüften und beim g' die
vorderen Schenkel an der Basis bräunlich; die Furchen der Parapsiden
sehr tief; die Seiten des Schildchens fast höckerig; Flügel mit bräunlichen
Adern, das Radialfeld an der Basis fast ganz geschlossen, die 2. Cubital-
zelle gross und deutlich. JQ Lg. 2%/,7M- — Aachen.
10. Spathegaster Hart. — Typ. Spath. petioliventris Hart. 1. e. Bd. II.
S. 19.
11. Isocolus *) m,
Char. gen. — Fühler des g' 14-, beim © 13gliedrig, das 1. Geissel-
glied nur wenig länger als das 2%.; Mesonotum querrunzlig, mit durch-
gehenden Furchen der Parapsiden; M. Brustseiten gestreift; Schildchen
an der Spitze breit abgestutzt, die Grübchen an der Basis sehr gross
fast dreieckig; Flügel mit einem am Vorderrande, an der Basis und
Spitze offenen Radialfeld, dieses nicht doppelt so lang wie breit, die
2. Cubitalzelle an der Basis des Radialfeldes liegend.
Typ. Isocolus Scabiosae = Diastrophus Scabiosae Gir. ]. c. 8. 368.1.
12. Synophrus Hart. — Typ. Syn. politus Koll. Siehe Hart. |. e.
Bd. IV. Ss. 21.
13. Dryoteras **) m. (= Teras Hart. ”**) Typ. Dryot. terminalis =
Oynips terminalis F. = Teras terminalis Hart. l. ec. Bd. II. S. 193.
14. Trigonaspis Hart. — Typ. Trig. megaptera Pz. = Cynips megaptera
Pz. Syn. Trig. erustalis Hart. 1. e. Bd. II. S. 195.
15. Diastrophus Hart. — Typ. Diastr. Rubi Hart. ]. ec. Bd. II. S. 194
16. Liodora }) m.
Char. gen. Kopf mit ögliedrigen Kiefer- und 10gliedrigen Lippen-
tastern, das Gesicht nicht gestreift; Fühler fadenförmig oder schwach
keulförmig, beim g' 15-, beim © 14gliedrig, das erste Glied der Geissel
länger als das 2.; Mesonotum ganz glatt, die Furchen der Parapsiden
durchgehend, meist tief; Schildchen mit 2 mehr oder weniger deutlich
getrennten, selten zusammenfliessenden Grübchen an der Basis; Flügel
mit einem verlängerten, am Vorderrande geschlossenen Radialfeld, die
2. Cubitalzelle an der Basis des Radialfeldes liegend.
*) Von toöxwAos, ov, von gleichen Gliedern. Bezieht sich auf das 1. und 2, Geisselglied der
Fühler, welche fast von gleicher Länge sind.
**) Von Öpös, Öpvös, 7 die Eiche und Teras Hart. Also der auf Eichen lebende, oder der
Eichen-Teras.
”=*) Die Gattung Teras Hart. konnte nicht beibehalten werden, weil schon früher bei den
Schmetterlingen dieser Name adoptirt wurde.
7) Von Aeios glatt und Sop«, nn die Haut. Bezieht sich auf das glatte Mesonotum.
Ueber Gallwespen. 335
Typ. Liodora suleuta m. JR Lg. 2—2Y,""- Schwarz, sehr glän-
zend, Basis der Fühler, Schüppchen und Beine rothgelb, alle Hüften und
die Basis der Schenkel schwarzbraun; Kopf sehr fein lederartig; Schild-
chen runzlig; Flügel wasserhell mit bräunlichen Adern, das Radialfeld
an der Basis und Spitze geschlossen, die 2. Cubitalzelle deutlich. Aus der
Gegend von Aachen, auch aus der Schweiz und aus Schweden erhalten.
47. Callirhytis ”*) m.
Char. gen. — Fühler beim gJ' A6gliedrig, beim ? (Aögliedrig? die,
Spitze abgebrochen!) deutlich keulförmig; Mesonotum querrunzlig, die
Furchen der Parapsiden vorne verkürzt; Schildehen querrunzlig, die
Seiten gerandet, mit 2 kleinen Grübchen an der Basis; Hinterleib zusam-
mengedrückt; Flügel mit einem stark verlängerten, am Vorderrande
offenen Radialfeld; der Basalabschnitt des Radius gekrümmt, nicht gekniet.
Typ. Call. Hartigi m. Röthlich kastanienbraun, Gesicht, Fühler,
Basis des Hinterleibes und die Beine rothgelb, beim @ die Hüften,
Schenkel, M. und H. Schienen bräunlich; Mesonotum etwas höckerig, die
M. Brustseiten glatt, vorne schwach lederartig; Flügel wasserhell mit
blassen Adern, das Radialfeld an der Basis und Spitze geschlossen.
18. Andricus Hart. — Typ. Andr. Noduli Hart. 1. c. Bd. II. S. 191. 3.
19. Cynips L.
Char. gen. (im engeren Sinne!) Kopf mit ögliedrigen Kiefer- und
3gliedrigen Lippentastern; Fühler 13—A4gliedrig, ohne rauhe Haare, das
1. Glied der Geissel länger als das 2.; Mesonotum mit durchgehenden
Furchen der Parapsiden, dasselbe so wie auch alle Brustseiten mit filz-
artigen, niederliegenden Haaren dicht bedeckt; Beine ohne rauhe ab-
stehende Haare; Hinterleib an der Spitze mit dicht gedrängten, nieder-
liegenden, seidenartigen Haaren bedeckt; Flügel mit einem stark ver-
längerten, am Vorderrande offenen Radialfeld, die 2. Cubitalzelle an der
Basis derselben liegend.
Typ. Oynips tinctoria L.
20. Dryophanta **) m.
Char. gen. — Kopf mit 5gliedrigem Kiefer und 3gliedrigen Lip-
pentastern, Fühler 13—A4gliedrig, rauhhaarig, das 1. Glied der Geissel
länger als das 2.; Mesonotum punktirt, mit niederliegenden Haaren be-
deckt, hinten gerade abgestutzt, die Furchen der Parapsiden durch-
gehend; Schildchen ohne deutliche Grübchen an der Basis, Beine mit
rauhen abstehenden Haaren versehen; Hinterleib an der Spitze
mit zerstreuten Haaren (nicht wie bei Cynips mit dicht gedrängten,
%) Von x@dXı mit dem Begriff schön und puris, töos die Wurzel.
»*#) Von Öpds, vos, h die Eiche und gaivw sichtbar machen, kund machen. Weil die von Dryo-
phanta erzeugten Gallen die Eichen kund machen, indem sie auf anderen Bäumen nicht angetroffen werden.
336 Prof. Dr. Förster:
niederliegenden seidenartigen Härchen bekleidet); Flügel mit einem stark
verlängerten, am Vorderrande offenen Radialfeld, die 2. Cubitalzelle an
der Basis desselben liegend.
Typ. Drryoph. Folü = Cynips Folii L. s. Hart. ], e. Bd. II. S. 187.
21. Aphilothrix *) m.
Char. gen. — Kopf mit 5gliedrigen Kiefer- und 3gliedrigen Lip-
pentastern; Fühler 13—A4gliedrig, nicht rauhhaarig; das A. Glied
der Geissel länger als das 2.; Mesonotum punktirt, mit niederliegenden
Haaren, hinten gerade abgestutzt, die Furchen der Parapsiden durch-
gehend; Schildchen ohne deutliche Grübchen an der Basis; Beine ohne
rauhe abstehende Haare; Hinterleib an der Spitze mit zerstreuten
Haaren; Flügel mit einem stark verlängerten, am Vorderrande offenen
Radialfeld, die 2. Cubitalzelle an der Basis desselben liegend.
Typ. Aphil. Cortieis L. (= Oynips Cortieis L.) s. Hart. 1. e. Bd. Il.
S341902 14;
22. Eubothrus **) m.
Char. gen. — Kiefertaster 5-, Lippentaster 3-gliederig, Gesicht
nadelrissig; Fühler beim g' 14-, beim © A3gliederig, fadenförmig, das
1. Glied der Geissel kürzer als das 9.; Mesonotum etwas runzlig, die
Furchen der Parapsiden durchgehend, M. Brustseiten nadelrissig; Schild-
chen mit 2 grossen, bis zur Mitte sich erstreckenden Basalgruben, beide
deutlich getrennt; Flügel mit einem verlängerten, am Vorderrande, an
der Basis und Spitze offenen Radialfeld, der Basal- und Lateralabschnitt
des Radius fast ganz gerade, die 2. Cubitalzelle fast an der Basis des
Radialfeldes liegend, durch Scheinadern unvollkommen geschlossen; das
2. Segment an der Basis ohne Längsfurchen.
Typ. Eubothr. Scabiosae = Diastrophus Scabiosae Gir. 1. c. S. 368.1.
22. Liposthenes *”*) m.
Char. gen. — Kiefertaster 5-, Lippentaster 3gliederig; Fühler beim
g 14-, beim © A3gliederig, fadenförmig, das 1. und 2. Geisselglied gleich
lang, das erste beim g' nicht gebuchtet; Mesonotum lederartig, die
Furchen der Parapsiden durchgehend; Schildchen an der Basis mit 2%
deutlichen, aber nicht bis zur Mitte reichenden Grübchen; Flügel mit
einem verlängerten, am Vorderrande, an der Basis und Spitze offenen
Radialfeld, der Basalabschnitt des Radius gebogen, stark verdickt, der
*) Aphilothrix von &ikos unfreundlich gegen etwas, etwas nicht liebend und dpiE das Haar.
Bezieht sich darauf, dass diese Gattung weder die langen Haare an den Fühlern und Beinen zeigt wie
Dryophanta, noch -#ıch die dichte und seidenartige Haarbekleidung hat wie die Gattung Cynips (im
engeren Sinne).
“*=) Von eÖ wohl, gut und ß69pos, 6 die Grube, Vertiefung; bezieht sich auf die beiden wohl
ausgeprägten und wohl getrennten Basalgruben des Schildchens.
**#) Von Awnoodey, ns, &s kraftlos. Bezieht sich auf den 2. oder Lateralabschnitt des radius,
welcher so fein und schwach angedeutet ist, dass er gegen den Basalabschnitt ganz kraftlos erscheint.
Ueber Gallwespen. 337
Lateralabschnitt sehr fein, an der Basis gekrümmt, die 2. Cubitalzelle
fehlend; das 2. Segment an der Basis ohne Längsfurchen.
Typ. Liposth. Glechomae = Aulaw Glechomae Hart. |. c. Bd. III.
8. 342. 9.
23. Perielistus *) m.
Char. gen. -- Kiefertaster 5-, Lippentaster 3gliederig, Gesicht
nadelrissig, Fühler beim g' 14-, beim @ 1%—A3gliederig, das 1. und 2.
Geisselglied gleich lang; Mesonotum lederartig, M. Brustseiten nadelrissig;
Schildchen mit 9 deutlichen Grübchen an der Basis; am Hinterleib das
2. Segment sehr gross, an der Basis ohne Längsfurchen, das 3. beim ©
sehr klein; Flügel mit einem am Vorderrande geschlossenen Radialfeld,
dessen Länge die Breite übertreffend; die 2. Cubitalzelle von der Basis
des Radialfeldes abliegend.
Typ. Pericl. Caninae = Aulax Caninae Hart. l. ec. Bd. II. S. 196. 8.
94. Phanacis m. — Typ: Phan. Oentaureae m. S. Verhandl. d. nat. Ver.
der preuss. Rheinlande, 17. Jahrgang, S. 146. — Von dieser Gattung
habe ich durch wiederholte Zucht endlich auch das g' erhalten, wel-
ches sich durch abweichende Färbung und stark verkürzte Flügel
ganz bedeutend vom © unterscheidet.
25. Xestophanes ”*) m.
Char. gen. — Maxillartaster 5-, Lippentaster 3gliederig; Fühler
fadenförmig, beim g' 14-, beim © A3gliederig, das 1. Geisselglied gleich
dem 2. oder etwas länger, beim g' gebogen; Mesonotum ganz glatt, die
Furchen der Parapsiden durchgehend; Schildchen mit 2% grossen, deut-
' lichen Basalgrübehen; das Radialfeld der Flügel länger als breit, am
Vorderrand offen, die 2. Cubitalzelle von der Basis desselben weiter ab-
gerückt; das 2. Segment an der Basis ohne Längsfurchen.
Typ. Xestoph. Potentillae de Vill. = Aulax splendens Hart. |. c.
Bd. II. S. 196. 6.
26. Sapholytus ””*) m.
Char. gen. — Kiefertaster 5-, Lippentaster 2gliederig; Fühler faden-
förmig, beim g' 15-, beim @ 13—14gliederig, das 1. Glied der Geissel
länger als das 2%., beim g' gebogen, das Gesicht nadelrissig; Mesonotum
runzlig, die Furchen der Parapsiden durchgehend, selten undeutlich oder
fehlend,. M. Brustseiten nadelrissig; das 2%. Segment des Hinterleibes an
der Basis gefurcht; Flügel mit einem am Vorderrande offenen Radialfeld,
die 2. Cubitalzelle von der Basis desselben weit abgerückt.
*) Von neptxAsıotos, oy rings eingeschlossen. Bezieht sich auf das überall geschlossene Radialfeld.
**) Von £sstös glatt, polirt und paivw scheinen. Bezieht sich auf das Mesonotum, welches völlig
glatt und wie polirt erscheint.
esse) Von oapns. &c hell, klar, sichtbar und Avrös, N, 6 gelöst, befreit, Bezieht sich auf das am
Vorderrande sichtbar gelöste, d. h. offene Radialfeld.
Bd, XIX. Abhandl, 43
338 Prof. Dr. Förster:
Typ. Saphol. apicalis = Synergus apiecais Hart. 1. ce. Bd. II.
S. 349. 27.
27. Synergus Hart. — Typ. Syn. vulgaris Hart. 1. ec. Bd. II. S. 198. 4.
Die 3. Familie der Allotrioidae, von Giraud zuerst aufgestellt,
unter dem Namen Aphidivorae, enthält mehrere Gattungen, welche nicht
schwer zu unterscheiden sind, obgleich die Arten gerade durch ihre
geringe Grösse und noch mehr durch den Mangel einer vielfach variiren-
den Sculptur sehr schwer zu trennen und kenntlich zu machen sind. Ich
trenne die Gattungen nach folgender Uebersicht.
a. Mesonotum mit deutlichen Parapsiden-Furchen.
b. Furchen der Parapsiden ganz durchgehend; Schild- {
chen an der Basis mit 4 oder % Grübehen.. . . Phaenoglyphis m.
bb. Furchender Parapsiden niehtdurchgehend; Schild-
chen an der Basis ohne Grübkehen ...... Hemicrisis m.
aa. Mesonotum ohne Furchen der Parapsiden.
ce. Flügel nicht so lang wie der Hinterleib, ohne
Radialfeld air, ans -Saudıs? ienanesie.le -begaphycia Im.
ec. Flügel fast so lang oder länger als der Hinter-
leib, mit einem deutlichen Radialfeld.
d. Radialfeld am Vorderrand geschlossen.
e. Flügel verkümmert, schmal, nicht oder kaum |
länger als der Hinterleib .-. . ... „.. .„Nephyeia m.
ee. Flügel vollkommen ausgebildet, viel länger
als,.dew, Hinterleibz- anuansamsanet sub. Allotria W estw.
dd. Radialfeld am Vorderrande offen.
f. Radialfeld auch an der Spitze offen, indem
der Radius den Vorderrand nicht erreicht. Dylita m.
ff. Radialfeld auch an der Spitze geschlossen. Allowxysta *) m.
Als Typen für die vorstehenden Gattungen kann man sich folgende
Arten merken.
1. Phaenoglyphis **) m.
Char. gen. — Fühler beim g' 14-, beim © A3gliederig; Mesonotum
ganz glatt, mit durchgehenden Furchen der Parapsiden; Schildchen an
der Basis mit % getrennten Grübchen, oder beide zusammengeflossen;
Radialfeld der Flügel am Vorderrande geschlossen, nicht doppelt so lang
wie breit, die 2. Cubitalzelle von der Basis des Radialfeldes weit ablie-
gend, nicht ausgebildet.
*) Die Gattung Xystus musste der älteren Gattung’ Allotria Westw. weichen und konnte auch
nicht einmal für eine Abtheilung beibehalten werden, da sie bereits anderwärts vergeben war. i
’%) Von gaiyn ans Licht bringen, zeigen und yAuots, n die Kerbe, der Einschnitt. Bezieht sich
auf die deutlichen Furchen der Parapsiden.
Ueber Gallwespen. 339
Typ. Phaen. wanthochroa w. Rothgelb mit schwarzen Augen, Hüften
und Schenkelringe blassgelb; alle Geisselglieder langwalzig; Furchen der
Parapsiden tief, nach hinten nur sehr wenig convergirend; Flügel wasser-
hell, Radialfeld fast doppelt so lang wie breit. © Lg. 1'y,mm _ Bei
Lüttich gesammelt. >
9. Hemiecrisis”) m.
Char. gen. — Fühler beim g 14-, beim © A3gliederig, das 1. Glied
der Geissel viel länger als das 2,, beim g' gebogen und ausgehöhlt; das
Mesonotum sehr fein punktirt und feinhaarig, Furchen der Parapsiden
nach vorne stark abgekürzt, hinten tief eingegraben, Schildchen an der
Basis schwach quer eingedrückt, ohne Grübchen; Radialfeld der Flügel
am Vorderrande geschlossen, fast doppelt so lang wie breit, die 2. Cubi-
talzelle von der Basis des Radialfeldes abliegend, durch Scheinadern fast
geschlossen.
Typ. Hemierisis ruficornis m. Schwarz mit rothgelben Fühlern und
Beinen, an jenen der Schaft, an diesen die Hüften und die Schenkel bis
über die Mitte hinaus bräunlich; das 1. Geisselglied viel länger als das
2., beim g' gekrümmt und ausgehöhlt; die sehr stark abgekürzten Furchen
der Parapsiden tief; Radialfeld der Flügel mehr als doppelt so lang wie
breit. g’ © Lg. 12/79: — Aachen am Lousberg entdeckt.
3. Pezophyeta””) m.
Char. gen. Fühler des g' 14-, beim © A3gliederig, das 4. Glied der
Geissel länger als das 2., beim g' nicht gekrümmt; Mesonotum glatt,
ohne Furchen der Parapsiden; Schildchen an der Basis schwach quer ein-
gedrückt, ohne Grübchen; Flügel stark verkürzt, Adern und Zellen sehr
unvollkommen, weder erkennbar, noch bestimmbar; das 2. und 5. Glied
der H. Tarsen an Grösse gleich, das 1. ein wenig dicker als die fol-
genden.
Typ. Pezophycta brachypiera = AÄystus brachypterus Hart. 1. c
Bd. II. S. 200. 9.
4. Nephycta ***) m.
Char. gen. — Fühler des g14-, des © ? gliederig, das 1. Glied
der Geissel kaum oder nur wenig länger als das 2., nicht gekrümmt;
Mesonotum glatt, nieht durch Furchen getheilt; Schildchen an der Basis
schwach quer eingedrückt, ohne Grübchen; Flügel etwas verkümmert,
*) Von nu halb und xptoıs die Trennung. Auf das Mesonotum deutend, bei welchem durch die
stark abgekürzten Furchen der Parapsiden die Trennung in 3 Lappen gleichsam nur halb ausgeführt
erscheint.
»==) Von necös, 9, 0v zu Fuss, und @uxros entfliehbar, entrinnbar. Bezieht sich auf die ver-
stümmelten Flügel, wodurch die Flucht nur zu Fuss möglich ist.
==) Von vr verneinende Vorsilbe und puxrös entfliehbar. Auch diese Gattung kann durch die
gehemmte Entwicklung der Flügel sich derselben zur Flucht nicht bedienen.
340 Prof. Dr. Förster:
schmal, über die Spitze des Hinterleibs kaum hinausragend, das Radial-
feld sehr kurz, am Vorderrande geschlossen, selten halb offen.
Typ. Neph. discreta m. Kopf, Mittelleib und Beine rothgelh; Meso-
notum und Schildehen rothbraun, Hinterleib schwarz; die 6 ersten Geissel-
glieder vollkommen walzig, das 1. ein wenig länger als das 2., die fünf
folgenden einander gleich, die 6 letzten etwas mehr abgesetzt, unter sich
fast gleich und fast unmerklich kleiner als die vorangehenden; Flügel
wasserhell. — g' Lg. 12%: Aachen.
5. Alloiria Westw. — Typ. Allotria vietrix Westw. = Xystus eryihroce-
phalus Hart. ]l. e. Bd. II. S. 199. 1.
6. Dilyta*) m. |
Char. gen. — Fühler des g' 14-, des @ 13gliederig, das 1. Glied
der Geissel länger als das 2.; Mesonotum glatt, nicht getheilt; Schildehen
an der Basis schwach quer eingedrückt, ohne Grübchen; das Radialfeld
der Flügel am Vorderrand und au der Spitze offen; die 2. Cubitalzelle
weit von der Basis des Radialfeldes abliegend, nicht ausgebildet.
Typ. Dilyta subelavata m. Schwarz, Fühler und Beine rothgelb, nur
die H. Hüften wieder schwarz gefärbt oder bräunlich; beim © die vier
ersten Glieder der Geissel weniger verdickt als die folgenden, das 1. so
lang wie die 2 folgenden zusammen genommen, und genau von derselben
Länge wie das 5., dieses und die folgenden bis zum 9. Gliede allmälig an
Dicke zunehmend, das 12. und 13. innig verbunden und dicker als die
vorangehenden; beim dg das 1. Geisselglied doppelt so lang wie das 2.,
auch etwas länger als das 3.; das 4.—12. Glied verdickt, die 2% letzten
verwachsen; beim g' ist die Geissel nach der Spitze hin nicht keulförmig,
beim © aber sehr deutlich. Die Flügel wasserhell, das Radialfeld am
Vorderrande und an der Spitze offen. gg Lg. 1," — Aachen.
7. Alloxysta””) m.
Char. gen. — Fühler beim g 14-, beim @ 13gliederig, das 1. Geis-
selglied länger als das 2.: Mesonotum glatt, nicht getheilt; Schildchen
an der Basis schwach quer eingedrückt, ohne Grübchen; Flügel verlängert,
Radialfeld am Vorderrande offen, die 2. Cubitalzelle von der Basis des
Radialfeldes weit abliegend; unausgebildet.
Typ. Allox. macrophadna —= Xystus macrophadnus Hart.].c. Bd. III.
S. 352. 22.
*=) Von öts zweimal und Autös offen. Bezieht sich auf das Radialfeld, welches an zwei Stellen
offen ist, nämlich am Vorderrande und durch die Verkürzung des radius auch an der Spitze.
=) Von @AAos ein anderer ‘und Euoros geglättet. Bezieht sich auf eine Abtheilung der Gattung
Xystus Hart.Da dieser Name nicht beibehalten werden konnte, so habe ich ihn durch Alloxysta ersetzt.
Ueber Gallwespen. 341
Eucoeloidae.
Die Gattung Zueoela Westw. (Cothonaspis Hart.) zeichnet sich
durch einzelne, leicht fassliche und standhafte Merkmale so aus, dass sie
mit Recht zu einer eigenen Familie erhoben wurde. Aber gerade diese
leicht in die Augen springenden Merkmale waren auch die nächste Ver-
anlassung, dass alle Autoren, von Hartig bis auf Thomson herab,
welche der Untersuchung und Bestimmung der Arten sich befliessen
haben, mit Aufstellung neuer Gattungen sich nicht recht vertraut machen
wollten. Sie glaubten eine natürliche Gattung auf eine unnatürliche
Weise zersplittern zu müssen, wenn sie zu diesem Verfahren ihre Zuflucht
nähmen. Wenn auch Westwood bereits mit sicherem Blick die Gattung
Clidotoma und Thomson dazu die Gattungen Glauraspidia und Cotho-
naspis (im engeren Sinne!) aufstellten, so fehlte doch in Wahrheit eine
tiefere Betrachtung des eigenthümlichen Baues und seiner feineren Eigen-
thümliehkeiten, um dem in Zukunft sicher noch mehr anwachsenden
Material als Grundlage zu dienen und ihm eine feste Stellung und
Unterkunft zu verleihen. Ich habe hier den Versuch gewagt, eine genaue
Begrenzung der zahlreich hervortretenden Gattungstypen aufzustellen,
freilich in der gerechten Erwartung, dass man an einem umfassenden
Material den Prüfstein anlege und die deutsche Fauna zu einem Minimum
von 200 Arten in Anschlag bringe. Wenn diese Arten, die wohl kaum
die Aälfte der europäischen Fauna ausmachen werden, in die von mir
aufgestellten Gattungen untergebracht werden, dann wird ohne Zweifel
eine mehr sichere Bestimmung der Arten, auch für Anfänger sogar,
ermöglicht werden können. Von vielen Gattungen gelang es mir, die
beiden Geschlechter mit Sicherheit, von anderen mit Wahrscheinlichkeit
zusammen zu bringen, es bleiben freilich noch andere übrig, über welche
spätere Untersuchungen entscheiden mögen, ob sie Bestand haben sollen
oder nicht. Dieser Punkt ist aber ein sehr kritischer, denn oft entgeht
dem ungeübten Auge ein kleines, aber standhaftes Merkmal, das als
Fingerzeig gelten kann, auch ist bekannt genug, dass man bei Thieren,
welche nicht durch auffallende Differenzen einen leicht zu erkennenden
Typus zeigen, nur zu oft genöthigt ist, auf Kleinigkeiten Rücksicht
nehmen zu müssen, wenn diese sich standhaft erweisen sollten. So viel
zur Rechtfertigung meines Versuches, der hiermit, wie billig, jedem indi-
viduellen Urtheil ohne Anspruch auf Unfehlbarkeit preisgegeben wird.
Die synoptische Zusammenstellung der Gattungen möge man aus
folgendem Schema ersehen.
a. Hinterleib an der Basis des 2. Segments ohne Haar-
kranz oder filzartigen Haarwulst.
b. Mesonotum mit 2 mehr oder weniger deutlichen
Furchen der Parapsiden; Fühler beim @ ohne
abgesetzte Keule.
342 Prof. Dr. Förster:
c. Die Furchen der Parapsiden stark convergi-
rend und am Schildchen zusammenstossend
d.Radialfeld am Vorderrande offen ..... Diglyphosema m.
dd. 5 5 , geschlossen . . @ronotoma m.
ce. Die Furchen der Parapsiden fast parallel, am
Schildchen weit von einander getrennt.
e. Radialfeld am Vorderrande offen . . . . Disorygma m.
ee. n s y geschlossen . Mierostilba m.
bb. Mesonotum ohne Furchen der Parapsiden.
f. Radialfeld am Vorderrande offen . . . Ectolyta m.
ff. ih > " geschlossen.
g. Fühler ohne abgesetzte Keule . . . Erisphagia m.
gg. Fühler mit einer abgesetzten 5gliede-
rißren. IRleuleral. unlsilrlidinn ia. weh Cothonaspis Hart.
Thoms. (partim!)
aa. Hinterleib an der Basis des 2. Segments mit einem
Haarkranz oder einem filzartigen Haarwulst.
h. Flügel an der Spitze mehr oder
weniger ausgerandet oder ausge-
buchtet.
i. Radialfeld geschlossen. . . . . Leptopilina m.
li. % offen.
k. Fühlerkeule beim © 3gliederig.
l. Schildchen hinten zugespitzt,
die Spitze, von der Seite ge-
sehen, schnabelförmig vor-
ragend....... 0.0.0. . Zöhynchacis m.
ll. Schildchen hinten abgestutzt
oder zugerundet, die Spitze
nicht schnabelförmig vor-
aendne Ad It DONE, UND Clidotoma Westw.
kk. Fühlerkeule beim @ mehr als
dreigliederig.
m. Fühlerkeule 4gliederig . Tetrarhoptra m.
mm. Fühlerkeule mehralsvier-
gliederig.
n. Fühlerkeule ögliederig Pentacrita m.
nn. Fühlerkeule mehr als
5glliederig.
o. Fühlerkeule 6gliederig Hexacola m.
00. > 7 ” Heptameris m.
hh. Flügel an der Spitze nicht, ausge-
randet, auch nicht ausgebuchtet.
Ueber Gallwespen. 343
p- Flügel verkürzt u. verschmälert.
q. Fühlerkeule 7-gliederig . ...:.: 2.2... . . Nedinoptera m.
gg. Fühlerkeule aus weniger als 7 Gliedern bestehend.
r. H. Brustseiten mit einem dichten Haarfilz bekleidet.
s. Radialfeld nicht vollkommen ausgebildet, indem
der 2. Abschnitt des Radius fehlt . .» . 2... GlauraspidiaTh.
ss. Radialfeld vollkommen ausgebildet, der 1. Ab-
schnitt des Radius kürzer als der 2..... . .„ Apistophyza m.
tr. H. Brustseiten kahl, ohne Filzbekleidung.
t. Flügel stark verkürzt, nicht über die Basis des
Hinterleibes reichend, ohne Radialfeld . . . . Aphyoptera m.
tt. Flügel wenigstens bis zur Mitte des Hinterleibes
reichend, mit einem Radialfeld.
u. Flügel so lang wie der Hinterleib, Radial-
feld am Vorderrande offen; der 1. Abschnitt
des Radius länger als dern. ia Ansıl.s Aphiloptera m.
uu. Flügel kürzer als der Hinterleib, Radialfeld
am Vorderrande geschlossen, ziemlich un-
deutlich ausgebildet . ».. -..... . „ Agroscopa m.
pp- Flügel weder verkürzt noch verschmälert.
v. Fühler beim @ entweder 12- oder 14-
gliederig.
w. Fühler 12gliederig.
x. Radialfeld am V. Rande geschlossen Miomoera m.
Rx. > R n offen Idiomorpha m.
ww. Fühler 44gliederig . ...... . Episoda m.
vv. Fühler beim © A3-, beim g' Aögliederig.
y. Radialfeld am Vorderrande ge-
schlossen.
z. Flügel kahl und ohne Spur
eines Haarsaumes. ..... Psilodora m.
zz. Flügel deutlich behaart mit
einem Haarsaum.
o. Hinterleib von der Seite ungewöhnlich stark zu-
sammengedrückt, beim @ die valvula analis pflug-
scharförmig vorstehend, der Bohrer vorragend;
beim g' das 1. Geisselglied nicht ausgebuchtet,
beim g’ und © etwas kleimer als das 2. . . . .„ Aiypolethria m.
e«. Hinterleib von der Seite nicht übermässig stark zu-
sammengedrückt, die valvula analis beim © nicht
vorgestreckt; der Bohrer nicht besonders vorragend,
das 4. Geisselglied nicht kleiner als das 2.
344
Prof. Dr. Förster:
ß. Alle Glieder der Geissel langwalzig, das 1. Geis-
selglied beim g' übermässig verlängert . . . . Aglaotoma m.
ßß. Nicht alle Geisselglieder beim @ langwalzig,
das A. Geisselglied beim g' nicht übermässig
verlängert.
y. Napf des Schildchens flach gewölbt, nicht ver-
tieft, auch nicht erhoben gerandet, nach vorne
niehtiigeschlossen » .. .. 4 «u. Mr Tara nu Ganaspis m.
yy. Napf des Schildehens vertieft, nach vorne
geschlossen.
ö. Mesonotum mit % feinen, nach hinten ab-
gekürzten Mittelfurchen und 2 breiten, nach
vorne abgekürzten Seiteneindrücken . . . Ohrestosema m.
06. Mesonotum ohne Mittelfurchen und ohne
Seiteneindrücke.
&. Der Napf hoch über der Spitze des Schild-
chens gipfelnd; Fühler beim © ohne ab-
gesetzte Keule, beim g' sehr stark ver-
länwenb «= 4% vo, sel wire sende neue OO Psichacra m.
ee. Napf nicht hoch über der Spitze des
Schildchens gipfelnd, Fühler beim © mit
einer Keule beim g' nicht ungewöhnlich
verlängert.
&. Der A. und 2. Abschnitt des radıus fast
gleich lang, Keule abgesetzt, 7gliederig,
der Napf klein, selten gross, beim g
das 2% Geisselglied länger als das 1. und
oft ungewöhnlich verdickt. . . .. . RRhoptromeris m.
&&. Der 1. Abschnitt des Radius kleiner als
der 2., Keule 8 oder 9gliederig; Napf
sehr gross, das 2. Geisselglied beim g
kürzer als das 1., oder demselben fast
gleiche Ra RU RE TEE
yy- Radialfeld am V.-Rande offen.
n. Fühler mit stark abgesetzter 3glie-
dexiver Keule WAT nn N . .„ Butrias m.
nn. Fühler ohne oder mit mehr als 3-
gliederiger Keule.
®.Radialfeld an der Basis offen.
ı. Radialfeld an der Basis und
Spitze:offen a «u... erh . Adieris. m.
u. Radialfeld an der Spitze
geschlossen .. ... . Piezobria m
Eucoela W estw.
Ueber Gallwespen. 345
&®.Radialfeld an der Basis geschlossen.
#. Hinterleib von der Seite sehr
stark zusammengedrückt, die
valvula analis pflugschar-
förmig vorgestreckt . . . . Pilinothrix m.
nn. Hinterleib von der Seite nicht
übermässig zusammenge-
drückt, die valvula analis gar
nicht oder nicht weit vor-
gestreckt.
A. Fühler ohne abgesetzte
Keule. . .. .mnund, Anectoclis m.
AA. Fühler mit einer abge-
setzten Keule.
u. Keule 6gliederig; der
Napf flach, glatt. . . Hexaplasta m.
uu. Keule mehrals glieder.
der Napf vertieft . . Trybliographa m.
Der weitere Gattungscharakter dieser hier aufgestellten neuen
Gattungen mit Zugrundelegung einer typischen Art wird die Kenntniss
derselben leichter vermitteln.
1. Diglyphosema m. — Von dis zweimal, doppelt yAvpn das Eingegrabene,
die Furche und oöue, t6 das Zeichen. Bezieht sich auf die 2 einge-
grabenen Furchen der Parapsiden.
Kopf glatt, die Wangen vom Gesicht durch eine scharfe Leiste
getrennt, unten gestreift, das Gesicht unten mit % länglichen Grübchen,
Fühler unter sich eben so weit abstehend wie vom Augenrande, beim
Q A3gliederig, nach der Spitze hin verdickt, aber ohne abgesetzte Keule;
Pronotum mit ziemlich stark gerandeten Seiten, Mesonotum mit tiefen,
starken, convergirenden, am Schildchen zusammenstossenden Furchen der
Parapsiden; Schildchen mit einem grossen, die Spitze überragenden Napf,
das Grübchen desselben elliptisch, in der Mitte, nicht am Hinterrande,
liegend; H. Brustseiten und die Basis des 2. Segments kahl; Flügel be-
haart, an der Spitze gerundet, mit einem Haarsaum, Radialfeld am V.
Rande offen.
Digl. Eupatorü m. Schwarz, Fühler und Beine roth, der Schaft, die
Hüften und die Schenkel mit Ausnahme der Spitze schwarz; Radialfeld
fast doppelt so lang wie breit, der 1. Abschnitt des Radius nur halb so
lang wie der 2.
Q Lg. 2U0- — Aachen, aus trockenen Stengeln von Eupatorium
cannabinum erzogen, worin vielerlei Insekten leben.
Bd. XIX, Abhandl. Au
346 Prof. Dr. Förster:
2. Gronotoma m. — Von yo@vos ausgefressen, ausgehöhlt und Zowos, ö der
Theil. Bezieht sich auf die stark ausgegrabenen Furchen der Para-
psiden.
Diese Gattung stimmt mit der vorhergehenden in allen Theilen
überein, sie weicht nur in % Punkten ab, nämlich darin, dass die
M. Brustseiten unterhalb der Längsfurche nicht glatt, sondern sehr fein,
fast lederartig nadelrissig sind, und zweitens das Radialfeld am Vorder-
rande vollkommen geschlossen ist.
Typ. Gron. sculpturata m. Schwarz, Mandibeln, Fühler, Beine und
Bauch roth, die Furchen der Parapsiden gekerbt, hinten sehr breit;
Flügel mit gelben Adern.
© Lg. 174% Aachen.
Zu dieser Gattung gehört auch sicherlich die Eucoela allotriaeformäös
Girl ce. pr 422, DT
3. Disorygma m. — Von dis zweimal, doppelt und ogvyu«, To die Furche.
Bezieht sich auf die beiden Furchen der Parapsiden.
Kopf glatt, Wangen vom Gesicht durch eine scharfe Leiste getrennt,
unten gestreift, Gesicht mit 2% länglichen Eindrücken; Fühler dem Augen-
rande mehr als unter sich genähert, beim g Aögliederig, beim © 13-
gliederig, ohne abgesetzte Keule, das 1. Geisselglied beim @ nicht länger
als das 2., beim g' länger, ausgebuchtet und nach der Spitze hin ver-
diekt; Mesonotum mit parallelen oder wenig: convergirenden Furchen der
Parapsiden; Schildchen mit grossem Napf; H. Brustseiten und die Basis
des 2. Segments kahl; Flügel behaart, an der Spitze zugerundet, mit
einem Haarsaum, Radialfeld am V. Rande offen.
Typ. Disorygma divulgata m. Schwarz, die Spitze der Schenkel
heller, fast gelbroth, die Tarsen dunkel pechröthlich; Radialfeld etwas
länger als breit, der 1. Abschnitt des Radius etwas mehr als die Hälfte
des 2%. betragend; Fühler beim © deutlich, beim g' kaum kürzer als der
ganze Körper.
Jg 2 Lg. 1%—1”/W9- — Aachen.
Zu dieser Gattung möchte ich auch Cothonaspis emarginata Hart.
g rechnen, weil die Fühlerbildung ganz dazu passt. Vielleicht waren die
Furchen der Parapsiden sehr schwach, was häufig der Fall ist, und
darum vielleicht übersehen und von Hartig nicht erwähnt worden.
4. Mierostilba m. — Von wuıne0s klein und ozıAßos glänzend. Beide Eigen-
schaften treffen bei dieser Gattung zu.
Kopf glatt, Gesicht durch eine scharfe Leiste von den Wangen
getrennt, diese unten gestreift, das Gesicht unten mit dem gewöhnlichen _
Grübehen; Fühler ungefähr so weit vom Augenrande wie unter sich ab-
stehend, beim g' Aögliederig, das 1. Geisselglied stark ausgebuchtet,
Ueber Gallwespen. 347
länger als das 2., beim © A3gliederig, ohne abgesetzte Keule; Mesonotum
mit fast parallelen oder sehr wenig convergirenden Furchen der Para-
psiden; der Napf des Schildchens sehr gross; H. Brustseiten und die Basis
des 2. Segments kahl; Flügel behaart, an der Spitze zugerundet, mit
einem Haarsaum, Radialfeld am V. Rande geschlossen.
Typ. Mier. bidentata m. Schwarz ; Knie, V. Tibien und Tarsen fast
ganz röthlich; Gesicht am inneren Augenrande nicht gestreift, der Mund-
rand aufgebogen, in der Mitte ausgerandet, daher gleichsam zweizähnig;
M. Brustseiten fein gestreift.
Q Lg. 2,79 — Aachen.
Eucoela heterogena Gir. 1. e. S. 137. 9 und Cothonaspis bistriata
Thoms. 1. ce. p. 400. 2, gehören sicher dieser Gattung an.
5. Eectolyta m. — Von £ur0$ aussen und AvzoS offen. Bezieht sich auf das
nach aussen, d. h. am Vorderrande offene Radialfeld.
Kopf glatt, die Wangen vom Gesicht durch eine Furche getrennt,
unten gestreift; Fühler A3gliederig, das 4.—12. Glied allmälig immer
kürzer werdend; Mesonotum ohne Furchen der Parapsiden, der Napf des
Sehildehens rundlich eiförmig; H. Brustseiten behaart, aber nicht filzartig
das 2%. Segment des Hinterleibes an der Basis nackt; Flügel behaart, an
der Spitze zugerundet mit einem Haarsaum, Radialfeld am Vorder-
rande offen.
Typ. Eet. inerassata = Cothonaspis inerassata Thoms.].c.p. 401.3.
6. Erisphagia m. — Von £gı sehr und opdyıos mordend, tödtend. Bezieht
sich auf den parasitischen Charakter dieser Gattung.
Kopf glatt, Fühler beim g' 15-, beim % 13gliederig, ohne abge-
setzte Keule, die Geisselglieder allmälig etwas dicker werdend, das letzte
merklich dieker und länger als das vorletzte; Mesonotum ohne Furchen
der Parapsiden; die H. Brustseiten und das 2. Segment an der Basis
nackt, d. h. ohne filzartigen Haarkranz; Flügel behaart, an der Spitze
zugerundet, mit einem Haarsaum, Radialfeld am Vorderrande geschlossen,
der Cubitus bis zur Flügelspitze deutlich.
Typ. Er. depilis = Eucoela depilis Gir.]. ce. p. 137. 7. Dazu gehört
ferner Bucoela curta Gir.]. c. p. 137. 8.
7. Cothonaspis Hart. (partim!)
Kopf glatt, die Wangen durch eine schwache Furche vom Gesicht
getrennt, die Grübchen des Gesichts länglich, tief; Fühler 13gliederig ©
mit abgesetzter 5gliederiger Keule, das 1. Geisselglied länger als das 2.,
beim g' Aögliederig, die Glieder langwalzig, das 1. Geisselglied weder
ausgebuchtet, noch länger als das 2., Schaft und Stielchen fast von
gleicher Länge, fast kugelig; Mesonotum ohne Furchen der Parapsiden,
der Napf des Schildchens klein, rundlich oder länglich elliptisch; H. Brust-
1 ®
348 Prof. Dr. Förster:
seiten kahl, glatt; die Basis des 2. Segments nackt; Flügel behaart, an
der Spitze zugerundet mit einem Haarsaum, Radialfeld geschlossen, ver-
längert, nicht breit.
Typ. Coth. pentatoma Hart. 1. ce. Bd. I. S. 201. 9.
Dieser Gattung gehören ferner an pusilla« Gir. villosa Hart. und
gracilis Hart.
8. Leptopilina m. — Von A4erros, dünn, fein, und ziAıwos filzig. Bezieht
sich auf den feinen, an der Basis des 2. Segments vorkommenden
filzigen Haarkranz.
Kopf glatt, Gesicht von den Wangen durch eine feine Furche
getrennt, die Eindrücke desselben ziemlich breit, aber nicht tief; Fühler
beim g' A5gliederig, beim © A3gliederig, die Geisselglieder alle von
"gleicher Länge, die 8 letzten aber etwas dicker und dadurch eine
schwache Keule bildend; Mesonotum ohne Furchen, Schildchen sehr fein,
runzlig, mit einem flachen, ganz glatten, wenig deutlich gerandeten
Napf; H. Brustseiten kahl, das 2%. Segment an der Basis mit einem filz-
artigen Haarkranz; Flügel behaart, an der Spitze schwach ausgebuchtet,
mit einem Haarsaum, Radialfeld geschlossen.
Typ. Lept. longipes = Cothonaspis longipes Hart. 1. e. Bd. III.
S. 356. 20. d. (Das © hier bei Aachen gefangen.)
9. Rhynehacis m. — Von 6öyyvs, der Schnabel und «axis, #7 die Spitze.
Bezieht sich auf die schnabelförmige Spitze des Schildchens.
Kopf ganz glatt, die Wangen nicht durch eine Furche vom Ge-
sichte getrennt; Fühler beim @ A3gliederig, das 1. Geisselglied länger
als das 2., die 3 letzten eine stark abgesetzte Keule bildend; Schildchen
seitlich scharf gestreift, der Napf flach, hinten mit einem Grübchen, die
Spitze des Schildchens hinter und unter dem Näpfchen wie ein Schnabel
vorragend, namentlich von der Seite gesehen; H. Brustseiten kahl und
glatt, das 2. Segment des Hinterleibes mit einem filzartigen Haarkranz
an der Basis; Flügel an der Spitze ausgebuchtet, mit emem starken
Haarsaum; Radialfeld am Vorderrande offen, die beiden Abschnitte des
Radius nicht gebogen.
Typ. Rhyneh. nigra = Cothonaspis nigra Hart.]. c. Bd. II. S. 201. 11.
10. Clidotoma Westw. (Kleidotoma West. em.)
Kopf glatt, Wangen vom Gesichte durch eine feine Furche getrennt,
Fühler beim g' 15-, beim © A3gliederig, mit einer dreigliederigen, stark
abgesetzten Keule; Mesonotum ohne Furchen; Flügel behaart, an der
Spitze mehr oder weniger ausgebuchtet oder eingeschnitten, mit einem
Haarsaum: Radialfeld am Vorderrande offen, der 1. und 2. Abschnitt des
Radius vollkommen gerade; Schildchen mit einem kleinen Napf, neben
demselben längsstreifig, an der Spitze schwach zugerundet, ohne schna-
Ueber Gallwespen. 349
belförmigen Fortsatz; H. Brustseiten kahl, das 2. Segment mit einem
filzartigen Haarsaum.
Typ. Clid. geniculata = Cothonaspis geniculata Hart. 1. c. Bd. II.
S. 201. 12.
Folgende Arten gehören noch dieser Gattung an: bücolor Gir.
seutellaris Thoms. g. ruficornis Thoms., brevicornis Thoms. und Gry-
phus Thoms.
11. Tetrarhoptra m. — Von rere« vier und 6omreov, ro Keule. Auf die
4gliederige Keule deutend.
Kopf glatt, die Wangen vom Gesichte durch eine schmale Furche
getrennt, die Grübchen des Gesichtes bald tiefer, bald seichter,; Fühler
43gliederig, mit 4gliederiger Keule, das 1. Glied länger als das 2.; Me-
sonotum ohne Furchen der Parapsiden; Schildchen dicht und fein gestreift,
an der Spitze abgerundet, der Napf klein; H. Brustseiten ganz kahl oder
bloss unmittelbar über den Hüften filzig behaart; das 2%. Segment mit
einem filzartigen Haarkranz an der Basis; Flügel an der Spitze mehr
oder weniger ausgebuchtet oder eingeschnitten, behaart, mit einem Haar-
saum, Radialfeld offen, der 1. und 2. Abschnitt des Radius gerade.
Typ. Tetr. heterotoma = Olidotoma heterotoma Thoms.].c. pag. 399. 9.
Zu derselben Gattung dürfte auch Clidotoma tetratoma Thoms. |]. c. p. 399.
8. gehören, aber nicht tetratoma Hart.
1%. Pentacrita m. — Von zevre fünf und #gır0S abgesondert. Bezieht sich
auf die abgesonderte ögliedrige Fühlerkeule.
Kopf glatt, Wangen durch eine schwache Furche vom Gesicht ge-
trennt, die Grübchen des Gesichts schwach; Fühler A3gliedrig mit abge-
setzter ögliedriger Keule; das 1. Glied der Geissel länger als das 2.,
Mesonotum ohne Furchen der Parapsiden; Schildchen scharf und fein
gestreift, an der Spitze zugerundet, der Napf klein, länglich; H. Brust-
seiten kahl, glatt; das 2. Segment an der Basis mit einem filzartigen
Haarkranz; Flügel an der Spitze ausgebuchtet, behaart, mit einem Haar-
saum, Radialfeld offen, der 1. und 2. Abschnitt des Radius gerade.
Von der Gattung Cothonaspis s. str., die auch eine ögliedrige Keule
hat, leicht zu unterscheiden, denn diese hat keine an der Spitze ausge-
buchteten Flügel, ein geschlossenes Radialfeld und keinen filzartigen
Haarkranz an der Basis des 2. Segments.
Typ. Pent. retusa = Cothonaspis retusa Hart. 1. c. Bd. III. S. 357.
24. Dieser Gattung gehören ferner an: tomentosa Gir., cordata Gir., pen-
tatoma Thoms. (nieht Hart. denn pentatoma Hart. ist eine Cothonaspis)
albipennis Thoms.
13. Hewacola m. — Von E& sechs und x»@4ov, ro der Theil, das Glied. Be-
zieht sıch auf die aus 6 Gliedern bestehende Keule der Fühler.
350 Prof Dr. Förster:
Kopf glatt, die Wangen vom Gesicht durch eine feine Furche ge-
trennt, die Grübchen des Gesichts breit aber flach; Fühler beim ©
13gliedrig, mit 6gliedriger Keule, das 1. Geisselglied länger als das 2.
Mesonotum ohne Furchen der Parapsiden; Schildchen an der Spitze zu-
gerundet, scharf gestreift, der Napf nicht gross, elliptisch, mit einem
Grübchen am Hinterrande; H. Brustseiten kahl, glatt; das 2. Segment
au der Basis mit einem filzartigen Haarkranz; Flügel an der Spitze mehr
oder weniger ausgebuchtet, behaart, mit einem Haarkranz, Radialfeld
offen, der 4. und 2. Abschnitt des Radius ganz gerade.
Typ. Hexae. picierus = Eucoela picierus Gir. 1. e. 8. 143. 25.
14. Hepiameris m. — Von &xra sieben und weoiS der Theil. Auf die 7glie-
drige Fühlerkeule hindeutend.
Kopf glatt, Scheitel fein quergestreift, Wangen vom Gesicht durch
eine feine Leiste getrennt, die Eindrücke des Gesichts nicht fein aber
tief; Fühler 13gliedrig mit abgesetzter 7gliedriger Keule, das 1. Geissel-
glied länger als das 2., das A. Glied der Keule nicht so dick wie das
folgende; V. Brustseiten nach oben scharf gestreift, vor den Streifen mit
einem filzigen Haarflecken, Mesonotum ohne Furchen der Parapsiden;
Schildchen gestreift, an der Spitze zugerundet, der Seitenrand mit einem
sehr kleinen, stumpfen Zähnchen, der Napf länglich, hinten mit einem
runden Grübchen, vorne mit 2 Punkten; H. Brustseiten kahl, glatt; das
2. Segment an der Basis mit einem filzartigen Haarkranz;, Flügel an der
Spitze mehr oder weniger ausgebuchtet, behaart, mit einem Haarsaum,
Radialfeld offen, beide Abschnitte des Radius ganz gerade.
Typ. Hept. pygmaea = Bucoela pygmaea Dahlb. v. Skand. Hymen.
Fauna. 1846. — Thomson. e. p. 398. 4.
15. Nedinoptera m. — Von vn verneinende Vorsilbe, deıwos stark, mächtig
und zrsg0v der Flügel. Bezieht sich auf die kurzen, des Fluges nicht
mächtigen Flügel.
Fühler beim @ A3gliedrig mit abgesetzter 7gliedriger Keule, das
1. Geisselglied doppelt so lang wie das 2., das 1. Glied der Keule kaum
dünner als das folgende; Mesonotum ohne Furchen der Parapsiden,
Schildchen an der Seite dicht gestreift, H. Brustseiten ohne Filzbeklei-
dung, das 2. Segment an der Basis mit einem Haarkranz; Flügel
verkürzt.
Typ. Ned. halophila = Eucoela halophila Thoms. 1. c. S. 398. 1.
16. Glauraspidia Thoms.
Kopf ganz glatt, Gesicht durch eine Furche von den Wangen ge-
trennt, über dem Mundrande beiderseits mit einem tiefen Grübchen;
Fühler A3gliedrig, alle Glieder langwalzig, das 1. Geisselglied kaum etwas
länger als das 2., die 4 letzten sehr wenig dicker als die vorangehenden,
Ueber Gallwespen. 351
keine deutliche Keule bildend; Mesonotum ohne Furchen der Parapsiden;
der Napf des Schildehens klein, hoch über der Spitze des Schildchens
gipfelnd; H. Brustseiten und Basis des %. Segments mit dichtem Filz be-
deckt; Flügel verkürzt, schmal, die Mitte des Hinterleibs nicht über-
ragend, Radialfeld nicht vollständig ausgebildet, indem der 2. Abschnitt
des Radius fehlt; Radialfeld auch am V. Rande offen.
Typ. @l. subtilis = Eucoela subtilis Dahlb. vid. Skand. Hym. Fauna
1846. 32. 43. — Thoms. 1. ce. pag. 401. 1.
47. Apistophyza m. — Von d& priv. 10708 sicher und gdd«, 7 die Flucht,
also ohne sichere Flucht, wegen der kurzen Flügel.
Kopf ganz glatt, Wangen vom Gesicht durch eine feine Furche
getrennt, Gesicht über dem Mundrande beiderseits mit einem flachen,
langen Eindruck; Fühler A3gliedrig, das 1. Geisselglied deutlich länger
als das 2., die 3 letzten etwas verdickt, keine deutliche Keule bildend,
alle Geisselglieder viel länger als breit; Mesonotum ohne Furchen; der
Napf des Schildchens klein, hoch emporgehoben; H. Brustseiten und
die Basis des 2. Segments mit einem dichten Filz bekleidet; Flügel schmal
zugespitzt, bis zur Spitze des Hinterleibs gehend aber dieselbe nicht
überschreitend; Radialfeld am V. Rand offen, der 4. Abschnitt des Radius
kürzer als der 2., dieser verdickt.
Typ. Apist. mieroptera = Eucoela microptera Hart. 1. e. Bd. II. S. 201.
18. Aphyoptera m. — Von dgpvnS ungeschickt und zzeeov, der Flügel. Be-
zieht sich auf die stark abgekürzten ganz unbrauchbaren Flügel.
Kopf glatt, die Wangen durch eine feine Leiste vom Gesicht ge-
trennt, unten schwach gestreift; Gesicht über dem Mundrande beiderseits
mit einer länglichen Furche; Fühler beim g' A5gliedrig, das 1. Geissel-
glied etwas länger als das 2. und deutlich ausgebuchtet, die folgenden
Glieder walzig, nicht ganz doppelt so lang wie breit; Mesonotum ohne
Furchen der Parapsiden; der Napf des Schildchens klein; Flügel ein
wenig über die Mitte des Hinterleibs hinausragend, an der Spitze zuge-
rundet, Radialfeld sehr klein, am;V. Rand geschlossen? (Das Lumen des
Radialfeldes verschwindend klein wegen der starken dunkelbraunen
Trübung der Flügelspitze!) H. Brustseiten kahl, glatt glänzend; das
2. Segment an der Basjs mit einem filzartigen Haarkranz.
Typ. Aph. inustipennis m. — Schwarz, Fühler braun, Beine bräun-
lich, die Spitze der Schenkel und die Basis der Schienen so wie die
Tarsen röthlich gelb; Flügel an der Spitze bis zur Basis des Radialfeldes
stark verdunkelt, dunkelbraun.
g Lg. 1° — Aachen.
19. Aphiloptera m. — Von d& priv. und gıAös und zrae0v fügelliebend. Be-
zieht sich auf die verkürzten Flügel.
352 Prof. Dr. Förster:
Kopf glatt, bloss das Hinterhaupt fein querstreifig, die Wangen
vom Gesicht durch eine feine Leiste getrennt, dieses über dem Mundrande
beiderseits mit den gewöhnlichen Eindrücken; Fühler beim @ A3gliedrig,
mit abgesetzter 5gliedriger Keule, das 1. Geisselglied länger als das 2.;
Mesonotum ohne Furchen; Schildehen seitwärts scharf gefurcht, der Napf
lang, elliptisch, nach der Basis hin stark verschmälert, die beiden Grüb-
chen an der Basis durch einen scharfen Kiel trennend; H. Brustseiten
kahl, bloss über den Hüften mit einem kleinen Filzlecken, auch das
Metanotum seitwärts filzig; das 2. Segment an der Basis mit einem filzi-
gen Haarkranz; Flügel so lang wie der Hinterleib, schmal, das Radialfeld
am V. Rande offen, der 2. Abschnitt des Radius länger als der 1.
Typ. Aphil. anisomera m. — Schwarz; Mitte der Fühler und Beine
roth; Hüften schwarz, das 2.—8. Fühlerglied roth, das 1. Geisselglied
länger als das 2., das 2. etwas länger als das 3., das 3.—8. gleich lang,
das 4. Glied der Keule etwas weniger dick und etwas kürzer als das
folgende.
Zu dieser Gattung ziehe ich auch die Bucoela maritima Thoms.
l. c. p. 398. 2., welche sich von anisomera durch die Färbung der Fühler
und Beine unterscheidet.
20. Agroscopa m. — Von dyeds der Boden und oxonio spähen. Wegen der
kurzen Flügel wohl meist auf dem Boden die Beute erspähend.
Kopf ganz glatt, von oben gesehen stumpf, kegelförmig, Neben-
augen sehr klein; Wangen vom Gesicht durch eine Furche getrennt,
dieses über dem Mundrande beiderseits mit einem Eindruck; Fühler
beim g' Adgliedrig, das 1. Glied der Geissel deutlich länger und breiter
als das 2., stark ausgebuchtet, die folgenden Glieder walzig, von gleicher
Länge, länger als breit; Mesonotum ohne Furchen; Schildchen ganz flach,
glatt, mit einem kleinen Grübchen an der Spitze; H. Brustseiten kahl,
glatt, das 2. Segment mit filzigem Haarkranz an der Basis; Flügel sehr
verkürzt, die Basis des Hinterleibs kaum überschreitend, ohne Radialfeld.
Typ. Agr. helgolandica m. — Schwarz, die 3 ersten Glieder der
Fühler dunkel rothbraun; Beine dunkelroth, Hüften, Schenkel und Schie-
nen fast bräunlich roth.
g Lg. am — Von Helgoland.
21. Miomoera m. — Von usıdo verkleinern und woiex, 7 der Theil. Bezieht
sich auf die Fühlergeissel, welche gegen die gewöhnliche Regel
statt 11gliedrig nur A0gliedrig, also gleichsam um Ein Glied ver-
kleinert ist.
Kopf glatt, die Wangen vom Gesicht durch eine sehr feine Leiste
getrennt, die Eindrücke des Gesichts klein, ziemlich tief; Fühler beim Q
12gliedrig, mit schwach abgesetzter 7gliedriger Keule; Mesonotum ohne
Ueber Gallwespen. 353
Furchen; Schildehen mit einem sehr kleinen, sehr schmalen, elliptischen,
fein gerandeten Napf (der ein kleines rundes Grübchen in der Mitte und
ein anderes am Hinterrande hat!). H. Brustseiten kahl, das 2. Segment
an der Basis mit einem schwachen Haarkranz; Flügel behaart, an der
Spitze zugerundet, mit einem Haarsaum ,„ Radialfeld am V. Rande
geschlossen.
Typ. Mioneectis aberrans m. — Schwarz, Mitte der Fühler und die
Beine röthlichgelb, der Schaft, das Stielchen, die Keule, Hüften und
Schenkelkeule pechbräunlich, die 3 ersten Geisselglieder von gleicher
Länge, das Radialfeld eng aber verlängert, der 1. und 2. Abschnitt des
Radius von gleicher Länge.
Q 41,0NM- — Aachen.
22. Idiomorpha m. — Von idı0oS sonderbar und woogprn, 7 die Gestalt. Be-
zieht sich auf die sonderbare Bildung des 4. und 5. Geisselgliedes
der Fühler.
Kopf glatt, Wangen vom Gesicht durch eine feine Furche ge-
trennt; die Eindrücke des Gesichts breit, nicht tief; Fühler beim ©
12gliedrig, mit 7gliedriger Keule, das 4. Geisselglied länger als das 2.,
das 4. und 5. halb verwachsen; Hinterrand des Pronotums leistenartig
erhaben; Mesonotum ohne Furchen; Schildchen rundlich mit einem grossen
ganz flachen, am H. Rande ein tiefes rundes Grübchen, und seitlich eine
Punktreihe tragenden Napf; H. Brustseiten kahl, glatt; das 2. Segment
an der Basis mit einem filzartigen Haarkranz; Flügel behaart, an der
Spitze zugerundet, mit einem Haarsaum; Radialfeld am V.Rande offen.
Typ. Id. melanocera m. — Schwarz mit rothen Beinen, Hüften und
Basis der Schenkel schwarz; die Glieder der Fühlerkeule, mit Ausnahme
des letzten nicht länger als breit; die Flügeladern dick, der 4. Abschnitt
des Radius 2, des %. an Länge betragend, beide nur unmerklich
gekrümmt.
© Lg. 2/00. — Aachen.
23. Episoda m. — Von E!nsicodos, das was eingeschoben wird, was dazu
kommt. Bezieht sich auf die abweichende Anzahl der Fühlerglieder,
indem eins über die gewöhnliche Anzahl hinzugekommen ist.
Kopf glatt, Wangen vom Gesicht bloss durch eine sehr feine und
schwache Furche getrennt, die Eindrücke des Gesichts breit und flach;
Fühler beim © 14gliedrig, fadenförmig, ohne abgesetzte Keule, das 1. Glied
der Geissel nicht länger als das 2.; Mesonotum ohne Furchen der Pa-
rapsiden, Schildchen runzlig, mit einem sehr grossen, scharf gerandeten
Napf, der Hinterrand desselben frei über der Spitze des Schildchens sich
erhebend; H. Brustseiten kahl, glatt; das 2%. Segment an der Basis mit
einem filzartigen Haarkranz; Flügel an der Spitze zugerundet, behaart,
mit einem Haarsaum, das Radialfeld geschlossen, der Cubitus undeutlich.
Ba, XIX, Abhandl, 45
354 Prof. Dr. Förster:
Typ. Epis. zanthoneura m. — Schwarz, Mandibeln, Geissel und
Beine roth, der Schaft, das Stielchen und die Hüften schwarzbraun, alle
Geisselelieder langwalzig, doppelt so lang wie breit; Flügeladern
röthlichgelb.
Q Lg. 2°/,W0- — Aachen.
24. Psilodora m. — Von yıAddogos, glatt oder kahlhäutig. Bezieht sich
auf die von Haaren entblösste Flügelmembran.
Kopf glatt, Wangen vom Gesicht durch eine schwache Furche ge-
trennt, unten mit einigen zerstreuten Punkten; Gesicht beiderseits mit
grossen flachen Eindrücken; Fühler beim g' lögliedrie, das 1. Geisselglied
nicht ausgebuchtet, so lang wie das 2., beim © 13gliedrig mit Sgliedriger
Keule, die Glieder der Geissel alle wirtelig behaart, das 1. länger als
das 2.; der Hinterrand des Pronotums scharf aufgeworfen; Mesonotum
vorne mit 2 abgekürzten Furchen; Schildchen runzlig, der Seitenrand
mit mehr oder weniger stumpfen Zähnchen, der Napf sehr gross, scharf
gerandet mit einem grossen Grübchen am Hinterrand; H. Brustseiten
kahl und glatt, das 2. Segment an der Basis mit einem filzartigen Haar-
kranz; Flügel ganz kahl, ohne Spur eines Haarsaums, das Radialfeld
geschlossen.
Typ. Psil. Boyenii = Cothonaspis Boyenii Hart. 1.c. Bd. Tl. S. 200.1.
Dazu auch Cothonaspis maculata Hrt.
25. Hypolethria m. — Von ömoA&dgıos, etwas verderblich, fast tödtlich.
Bezieht sich auf die parasitische Lebensweise.
Kopf glatt, die Wangen vom Gesicht durch eine schwache Furche
getrennt, unten mit einigen zerstreuten Punkten; Fühler beim g Aöglie-
drig, die Geisselglieder langwalzig, das 1. Glied nicht ausgebuchtet, etwas
kleiner als das 2., beim © 13gliedrig, ohne abgesetzte Keule, Mesonotum
ohne Furchen der Parapsiden; Schildchen feinrunzlig, der Napf sehr
gross und die Spitze des Schildchens frei überragend, mit einem Grüb-
chen am Hinterrande; H. Brustseiten kahl, glatt, der Hinterleib mit
einem filzartigen Haarkranz an der Basis des 2. Segments, von der Seite
übermässig stark zusammengedrückt, mit sehr schmalem Rücken; Flügel
mit geschlossenem Radialfeld.
Typ. Hypolethria melanoptera = Eucoela melanoptera Hart. |. c.
Bd. IV. S. 414. — Bei Telfs in Tirol in beiden Geschlechtern gefangen.
26. Aglaotoma m. — Von dyAavs herrlich, schön und rouos der Theil. Be-
zieht sich auf das ungewöhnlich stark ausgebildete erste Geissel-
glied des g.
Kopf glatt, die Wangen vom Gesicht durch eine feine Furche ge-
trennt, Fühler beim @ A3gliedrig, mit 8gliedriger Keule, die 3 ersten
Geisselglieder stark verlängert und dünner als die folgenden, das 4. auch
länger als das 2., beim g' A5gliedrig, das 1. Geisselglied übermässig ver-
Ueber Gallwespen. 355
läugert, fast so lang wie die 3 folgenden zusammengenommen, kaum
gebogen; Mesonotum ohne Furchen, Schildchen mit einem kleinen, eiför-
migen, gerandeten Näpfchen; H. Brustseiten kalıl, glatt; das 2. Segment
an der Basis mit einem filzartigen Haarkranz; Flügel behaart, an der
Spitze zugerundet, mit einem Haarsaum, Radialfeld geschlossen, der
2. Abschnitt des Radius ganz gerade.
Typ. Agl. codrina = Cothonaspis codrina Hart. ]. ce. Bd. III. S. 357.
28. J. Das © entdeckte ich ebenfalls bei Aachen. Es zeichnet sich vor »
verwandten und nahe stehenden Arten der Gattung Rhoptromeris durch
die sehr lang gestreckten Geisselglieder und haarfeine Tarsen aus.
27. Ganaspis m. — Von yavaw glänzen und dozis, n der Schild. — Bezieht
sich auf den kleinen, aber glänzenden Napf des Schildchens.
Kopf ganz glatt, die Wangen von dem Gesicht durch eine sehr
schwache Furche getrennt; die Grübchen des Gesichts nicht besonders
gross; Fühler A3gliedrig ©, fast fadenförmig, die 6—7 letzten Glieder
nur wenig dicker als die vorangehenden, beim g' Aögliedrig, das 1. Geis-
selglied ein wenig länger als das 2. und merklich gebogen; Mesonotum
ohne Furchen der Parapsiden; Schildehen mit einem nicht vertieften, ganz
glatten, nicht gerandeten Napf, an dessen Hinterrand ein rundes Grüb-
chen; H, Brustseiten kahl, glatt; die Basis des 2%. Segments mit einem
Haarkranz; Flügel behaart, an der Spitze gerundet, mit einem Haar-
saum, Radialfeld am V. Rand geschlossen, der Innenwinkel desselben mit
einem kleinen schiefen Fortsatz in der Richtung des 14. Abschnittes
des Radius.
Typ. Gan. mundata m. — Schwarz, Fühler an der Basis und die
Beine mitsammt den Hüften rothgelb; Flügel wasserhell, die Adern röth-
lichgelb, an der Geissel das 1. Glied deutlich länger als das 2., alle fol-
genden ungefähr von gleicher Länge unter sich, auch das letzte kaum
länger als das vorletzte, jedes Glied doppelt so laug wie breit.
Q@ Lg. aUm- — Aachen.
28. Chrestosema m. — Von %0n0708 brauchbar und onu«, ro das Zeichen,
also mit brauchbaren Zeichen, sich beziehend auf die Eindrücke
und Furchen des Mesonotums.
Kopf glatt, die Wangen vom Gesicht durch eine deutliche Furche
getrennt, unten völlig glatt, der Scheitel hoch, Nebenaugen ziemlich
gross; Fühler beim Q@ A3gliedrig, ohne abgesetzte Keule, das 1. Glied
etwas länger als das 2.; beim g' Aögliedrig, das 1. Geisselglied fast so
lang wie die 2 folgenden, die übrigen alle von gleicher Länge, walzig,
fast doppelt so lang wie breit; Mesonotum mit 2 nach hinten abgekürzten
feinen Mittelfurchen und zwei sehr breiten, flachen, nach vorne abge-
kürzten Seiteneindrücken; Schildehen fein runzlig, der Napf gross, ellip-
tisch, fast doppelt so lang wie breit, fein gerandet, mit einem runden
45 *
356 Prof. Dr. Förster:
Grübchen am Hinterrande; H. Brustseiten kahl, glatt, das 2. Segment
mit einem filzigen Haarkranz an der Basis; Flügel behaart, an der Spitze
zugerundet, mit einem Haarsaum, Radialfeld am V. Rand geschlossen.
Typ. Ohr. erythropa m. — Schwarz, Fühler, Beine und Bauch roth,
der Schaft und die 4--5 letzten Geisselglieder etwas dunkler roth als die
übrigen: der Cubitus fast ganz erloschen, der 4. Abschnitt des Radius %,
der Lände des 2. betragend.
Oo Lg. 2m. — Aachen.
29. Psichaera m. — Von ul£, Aıyös ein kleines Stück und &#g0v, ro die
Spitze. Bezieht sich auf die kleine zahnartige Spitze am Seitenrande
des Schildchens.
Kopf glatt, die Wangen durch eine schwache Leiste vom Gesicht
getrennt, dieses unten mit breiten, langen Eindrücken; Fühler beim g'
15- beim © Aögliedrig, ohne deutlich abgesetzte Keule; Mesonotum ohne
Furchen der Parapsiden, Schildchen runzlig, der Seitenrand stark und
spitz gezahnt, der Napf gross, hoch über der Spitze gipfelnd, stark ge-
randet und nach der Basis hin einen scharfen, schneidenden Kiel in die
Schildgrube aussendend; H. Brustseiten kahl; die Basis des 2. Segments
mit einem filzartigen Haarkranz; Flügel breit, behaart, an der Spitze zu-
gerundet, mit einem Haarsaum, Radialfeld sehr breit, am V. Rand
geschlossen.
Typ. Psich. longicornis = Cothonaspis longicornis Hart. ].e. Bd. II.
S. 201. 4.
30. Rhoptromeris m. — Von övrreov ro die Keule und uegpis, 7 der Theil.
Bezieht sich auf die durch mehrere Geisselglieder deutlich ge-
bildete Keule.
Kopf glatt, die Wangen vom Gesicht durch eine schwache Furche
getrennt, die Grübchen des Gesichts breit aber nicht tief; Fühler beim g
I5gliedrig, das 2. Geisselglied mehr oder weniger, bisweilen stark ver-
dickt und verlängert, immer länger als das 1., beim © A3gliedrig, mit
abgesetzter 7gliedriger Keule; Mesonotum ohne Furchen, der Napf des
Schildchens klein; H. Brustseiten kahl, glatt; das 2. Segment an der
Basis mit einem Haarkranz; Flügel behaart, an der Spitze zugerundet,
mit einem Haarsaum, Radialfeld am V. Rand geschlossen, schmal, der
1. und 2. Abschnitt des Radius fast gleich lang, der Innenwinkel mit
einem bald geraden bald schiefen Fortsatz.
Typ. Rhoptr. eucera = Cothonaspis eucera Hart. 1. c. Bd. III.
> 307. 21.
NB. Zu dieser Art ziehe ich als g biscapus Hart. und nodosa
Gir.]. e. p. 146. 32. Zu derselben Gattung gehört auch Cothonaspis heptoma
Hart. und clavipes Hart., der aber als Varietät zu eucera gezogen werden
muss, ferner Hucoela fovealisThoms., dann tristis Hart. 1.c. Bd.IV. S. 415. 30.
Ueber Gallwespen. 357
31. Eucoela Westw.
Kopf glatt, die Wangen vom Gesicht durch eine feine Furche ge-
trennt; die Grübchen des Gesichts breit; Fühler beim @ A3gliedrig, mit
8 oder 9gliedriger Keule, beim g' Aögliedrig, das 1. Geisselglied beim ©
länger als das 2., beim g' sehr wenig länger aber nicht so diek wie das
2., Mesonotum ohne Furchen der Parapsiden; Schildehen runzlig, mit
einem grossen, rundlichen, deutlich gerandeten und vertieften Napf, an
dessen Hinterrande ein rundes Grübehen; H. Brustseiten kahl, glatt, das
2. Segment an der Basis mit einem filzartigen Haarkranz; Flügel be-
haart, an der Spitze zugerundet, mit einem Haarsaum, das Radialfeld
am V. Rande geschlossen (die Randader, welche das Radialfeld am V.
Rande schliesst, oft wasserhell und schwer sichtbar!).
Typ. Eue. cubitalis = Cothonaspis ceubitalis Hart. 1. e. Bd. Ill.
S. 356. 16.
Demselben Genus gehören an: coronata Hart., trichopsila Hart.
(= foralis Dahlb. Thoms.), spinosa Hart., basalis Hart. (= mandi-
bularis Zett.), subnebulosa Gir., Schmidtii Gir., tenwicornis Gir., insignis
Gir., eiliaris Zett., melanipes Gir., rufipes Thom s., agaricola Thoms.,
elaripennis Thoms.
32. Eutrias m. — Von ev wohl, gut und reids die drei oder Dreiheit.
Bezieht sich auf die 3gliedrige Keule.
Fühler so lang wie der Mittelleib mit stark abgesetzter 3gliedriger
Keule, das 1. Geisselglied doppelt so lang wie das 2., das 3.—8. kugelig;
Schildehen mit sehr kleinem Napf; H. Brustseiten kahl, das 2. Segment
an der Basis mit einem filzartigen Haarkranz; Flügel behaart, an
der Spitze zugerundet mit einem Haarsaum, das Radialfeld am V.
Rande offen.
Typ. Eutr. trioma = Eucoela tritoma Thoms. ].c. p. 403. 6.
33. Adieris m. — Von & priv. und dinens zweifach verbunden, zusammen-
gefügt. Bezieht sich auf das an der Basis und Spitze offene, also
nicht zweifach geschlossene Radialfeld. |
Kopf glatt, die Wangen vom Gesicht nicht deutlich getrennt, die
Gruben des Gesichts stark verlängert; Fühler 13gliedrig, beim @ mit
ögliedriger Keule; Mesonotum ohne Furchen; Schildchen mit einem gros-
sen elliptischen, stark gerandeten Napf; Flügel behaart mit einem Haar-
saum, an der Spitze zugerundet, das Randfeld am V. Rande an der Basis
und Spitze offen, der 4. Abschnitt des radius viel kürzer als der 2., H.
Brustseiten kahl, glatt; das 2. Segment an der Basis mit einem Haarkranz.
Typ. Ad. reelusa m. — Schwarz, die Knie, Basis und Spitze der
Schienen und die Tarsen rothgelb; die 3 ersten Geisselglieder ungefähr
gleich lang, die folgenden von gleicher Dicke und Länge, das letzte
Jedoch deutlich länger als das vorletzte.
® Lg. 3mm. _ Aachen.
358 Prof. Dr. Förster:
34. Piezobria m. — Von zıEfo, bedrängen, verfolgen und ößeıe die Jungen
von Thieren, den parasitischen Charakter. andeutend.
Kopf ganz glatt, Wangen durch eine sehr schwache Furche vom
Gesicht getrennt, das Gesicht beiderseits über dem Mundrande mit einem
flachen, weiten Eindruck; Fühler beim @ Aägliedrig ohne abgesetzte
Keule, die Geisselglieder mit Ausnahme des A. und 2. rundlich, das A
länger als das 2.; der Hinterrand des Pronotums scharf aufgeworfen, die
Seiten mit dichtem Haarfilz; Mesonotum ohne Furchen; Schildchen runz-
lig, die Seiten nicht gezähnt, die Spitze ausgerandet, daher stumpf zwei-
zähnig, der Napf gross; H. Brustseiten kahl, glatt, das 2%. Segment des
Hinterleibs mit einem filzigen Haarkranz; Flügel behaart, an der Spitze
zugerundet, mit kurzem Haarsaum, das Radialfeld am V. Rande und an
der Basis offen.
Typ. Piez. bieuspidata m. — Schwarz, Fühler, Beine und Bauch
roth, der Schaft ein wenig dunkler; Flügel ziemlich dicht behaart, das
Radialfeld breit, der 1. Abschnitt des Radius über den Kreuzungspunkt
des 2. Abschnittes hinaus, in einen kurzen Fortsatz auslaufend, der Cu-
bitus ziemlich deutlich.
Q Lg. 2°/,99- — Aachen.
35. Pilinothrix m. — Von ziAwos filzig und eig, 7 das Haar. Bezieht sich
auf den filzhaarigen Wulst an der Basis des 2. Segments.
Kopf ganz glatt, die Wangen vom Gesicht durch eine schwache
Furche getrennt; die Gruben des Gesichtes breit; Fühler beim © A3glie-
drig, die Keule ziemlich deutlich abgesetzt, 9gliedrig; Mesonotum ohne
Furchen, der Napf des Schildchens gross, rundlich, etwas vertieft; H.
Brustseiten kahl, glatt; Hinterleib an der Basis des 2%. Segments mit
einem filzartigen Haarkranz, von der Seite übermässig scharf zusammen-
gedrückt, der Rücken schneidend, die valyuia analis vorgestreckt, pflug-
scharförmig; Flügel behaart, an der Spitze zugerundet, mit einem Haar-
saum, das Radıalfeld am V. Rande offen.
Typ. Pil. designata m. — Schwarz, Knie und Tarsen mit Ausnahme
des letzten Gliedes roth, das 1. Geisselglied so lang wie das 2. aber nicht
so dick, das 2. nicht so dick wie das folgende; Keule ziemlich deutlich
abgesetzt, 9gliedrig, Behaarung der Geisselglieder ziemlich dicht aber
wenig abstehend; Flügel stark behaart, Radialfeld verlängert, der 1. Ab-
schnitt des Radius um !/, kürzer als der 2, die Adern dick, der Cubitus
bis zur Flügelspitze deutlich.
@ Lg. 2°/,7%9- — Aachen.
Zu dieser Gattung ziehe ich die Eucoela melanoptera Gir. (s. Verh.
der zool. bot. Ges. Bd. X, S. 139), die nicht mit Cothonaspis melanoptera
Hart. identisch ist. Diese letztere, zur Gattung Aypolethria gehörend,
fing ich in beiden Geschlechtern zu Telfs in Tirol. Bei der Nothwendig-
Ueber Gallwespen. 959
keit der Euc. melanoptera Gir. einen neuen Namen zu geben, möchte ich
dafür Pil. Giraudi wählen, und in Vorschlag bringen.
36. Anectoclis m. — Von «v verneinende Vorsilbe Eros aussen und »Acis,
der Schlüssel, Schieber, Riegel. Bezieht sich auf das nach aussen,
d.h. am V. Rande ohne Verschluss gebliebene, daher offene Radialfeld.
Kopf glatt, das Gesicht von den Wangen durch eine Furche nicht
deutlich getrennt, die Grübchen des Gesichts breit und tief; Fühler beim
© A3gliedrig, ohne abgesetzte Keule, das 1. Geisselglied ein wenig län-
ger als das 2., auch etwas dünner, das 2. und die folgenden alle von
gleicher Dicke und Länge, selbst das letzte kaum länger als das vor-
letzte, Mesonotum ohne Furchen; Schildchen runzlig, mit einem grossen,
vertieften, scharf gerandeten, rundlichen Napf; H. Brustseiten kahl, glatt;
die Basis des 2. Segments mit einem filzartigen Haarkranz; Flügel be-
haart, an der Spitze gerundet, mit einem Haarsaum, Radialfeld offen,
stark verlängert, der 1. Abschnitt des Radius deutlich gebogen, die 4. und
2. Cubitalzelle durch eine kurze senkrechte Querader getrennt.
Typ: Anectoclis Indagatriw m. — Schwarz, die Geissel dunkel pech-
röthlich, Beine roth mit schwarzen Hüften; der Cubitus bis zur Flügel-
spitze sichtbar.
Baker sl — Aachen.
Bucoela filicornis Thoms. gehört höchst wahrscheinlich auch zu
dieser Gattung.
37. Hexaplasta m. — Von E& sechs und zA«oros, gebildet, geformt. Bezieht
sich auf die 6gliedrige Keule der Fühler.
Kopf glatt, Wangen durch eine feine Furche vom Gesicht getrennt,
das Gesicht unten mit flachen Grübchen; Fühler 43gliedrig mit abgesetzter
6gliedriger Keule, das 1. Geisselglied länger als das folgende; Mesonotum
ohne Furchen der Parapsiden; Schildchen kaum gestreift, Napf gross,
flach, glatt und glänzend, hinten mit einem runden Grübchen; H. Brust-
seiten kahl, glatt, das 2%. Segment an der Basis mit einer Haarkrone;
Flügel behaart, an der Spitze zugerundet, mit einem Haarsaum; Radial-
feld offen, der 1. Abschnitt des Radius wenig kürzer als der 2.
Typ. Hex. hexatoma —= Cothonaspis hexatoma Hart. 1. c. Bd. III
S. 357. 23.
Eueoela rufiventris Gir. dürfte wohl ebenfalls dieser Gattung
angehören.
38. Trybliographa m. — Von revßAiov der Napf und ygeapn, 7 das Bild,
die Zeichnung. Bezieht sich auf den grossen Napf des Schildchens.
Kopf glatt, die Wangen durch eine feine Furche abgesetzt; die
Grübchen des Gesichts breit; Fühler beim © A3gliedrig, mit 8gliedriger
Keule, das A. Geisselglied etwas länger als das 2., beim g Iögliedrig,
360 Prof. Dr. Förster:
das 1. Glied der Geissel nicht länger als das 2., auch nicht merklich ge-
krümmt; Mesonotum ohne Furchen, Schildchen runzlig mit einem grossen,
rundlichen, vertieften, gerandeten Napf, an dessen Hinterrande ein tiefes
Grübchen; H. Brustseiten kahl, glatt; das %. Segment an der Basis mit
einem filzartigen Haarkranz; Flügel behaart mit einem Haarsaum, an
der Spitze gerundet, das Radialfeld offen.
Typ. Trybl. scutellaris — Cothonaspis seutellaris Hart. 1. c. Bd. II.
S. 200. 1.
Zu dieser Gattung gehören mehrere bereits beschriebene Arten,
nämlich: diaphana Hart., atra Hart., moniliata Hart., nigripes Gir.,
antennata Gir., fumipennis Thoms., octotoma Thoms., albipennis Thoms.,
enneatoma Thoms., rufipes Hart.
NB. Die folgende Gattung, welche ich nur im männlichen Geschlecht
kenne, dürfte vielleicht das g' von Apistophyza sein, mit der sie im Giun-
zen recht gut stimmt; so lange dieses aber nicht fest steht, wird es sich
empfehlen, sie noch getrennt aufzuführen. Ich fand mehrere Exemplare
bei Köln, ohne dort die Apistophyza zu finden, während ich umgekehrt
bei Aachen nur die Apistophyza fand, ohne die Gattung Diranchis auch
nur in einem Exemplare erbeuten zu können.
Diranchis m. — Von deieayynjs, erwürgend, tödtend. Auf den parasitischen
Charakter der Gattung zielend.
Kopf glatt, Wangen vom Gesicht durch eine Furche getrennt;
Fühler A5gliedrig, das 1. Glied der Geissel 1Yymal so lang wie das 2.,
wenig gebogen, dieses und die folgenden Glieder alle ungefähr von glei-
cher Länge; Mesonotum ohne Furchen der Parapsiden; Schildchen runz-
lig, der Napf ziemlich gross, eiförmig, gerandet; H. Brustseiten über den
Hüften mit einem dichten Haarfilz, das 2. Segment an der Basis mit filz-
artigem Haarkranz; Flügel behaart, an der Spitze gerundet, mit einem
Haarsaum, Radialfeld offen, der 4. Abschnitt des Radius deutlich kürzer
als der 2.
Typ. Diranchis copulata m. — Schwarz, Fühler roth, nach der
Spitze hin fast bräunlich, mit schwarzem Schaft; Beine ruth, Hüften und
Schenkel, mit Ausnahme der Spitze, schwarz oder schwarzbraun; selten
mehr rothbraun; Flügel dicht behaart, mit langem Haarsaum, der 2. Ab-
schnitt des Radius an der Spitze mit einem kurzen Fortsatz.
g Lg. am. — Am 15. September bei Köln am Rheinufer gefangen.
Megapelmoidae (Anacharoidae).
Da die Gattung Anacharis viel früher schon bei den Pflanzen ver-
wendet wurde, so tritt die Gattung Megapelmus Hart. wieder in ihre
Rechte ein, und die kleine Familie mag von dieser den Namen Megapel-
moidae führen. Sie ist eben so arm an Gattungen, wie die vorangehende
reich daran war.
Ueber Gallwespen. 361
a. Schildchen stark verlängert, i. einen Dorn auslaufend Xyalaspis Hart.
aa. Schildchen mehr oder weniger konisch.
b. Mesonotum mit dem Schildchen so verwachsen,
dass jede Spur einer Trennung fehlt. . . . . Synapsis m.
bb. Mesonotum vom Schildchen völlig getrennt.
c. Der Stiel des Hinterleibs selten kürzer, meist
viellänger als die Hüften, glatt. ... . . . Megapelmus Hart.
ec. Der Stiel des Hinterleibs kürzer als die
H. Hüften, gestreift oder runzlig .. . . . Aegilips Hal.
1. Xyalaspis Hart.
Maxillartaster 5-, Lippentaster 3gliedrig; Fühler fadenförmig, beim
g 14- beim © A3gliedrig; Mesonotum glatt, Schildchen dornartig ver-
längert; Flügel mit geschlossenem Radialfeld; Hinterleib gestielt, das
1. Segment gestreift, das 3. länger als die übrigen.
Typ. Xyal. laevigata Hart. 1. e. Bd, IV, S. 416. 1.
2. Synapsis m. — Von oövayıs die Verbindung. Bezieht sich auf das mit
dem Schildchen verbundene Mesonotum.
Maxillartaster 5-, Lippentaster 3gliedrig; Fühler fadenförnig, beim
g 14gliedrig, die 2% ersten Geisselglieder von gleicher Länge; das Meso-
notum hinten vom Schildchen nicht getrennt, glatt, ohne Furchen der
Parapsiden; Mittelbrustseiten glatt; Metanotum nur undeutlich und un-
vollkommen gefeldert; Hinterleib schmal, von der Seite etwas zusammen-
gedrückt, der Stiel glatt, ein wenig länger als die H. Hüften; Flügel mit
einem geschlossenen Radialfeld, die 2 Cubitalzellen durch einen dicken
Punkt angedeutet.
Typ. Syn. aquisgranensis m. — Schwarz, erzglänzend, die Geissel
unten, die Flügelschüppchen und die Beine rothgelb, Hüften und Trochan-
teren schwarz, die H. Tarsen fast bräunlich; Wangen sehr fein punktirt,
das Hinterhaupt, Mesonotum und Schildchen glatt; V. Brustseiten sehr
fein punktirt, das Mesosternum runzlig; der Stiel des Hinterleibs ein
wenig kürzer als das 2%. Segment; Flügel wasserhell.
g. Lg. 3uUM- — Aachen.
3. Megapelmus Hart. — Anacharis Dalm.
Maxillartaster 5-, Lippentaster 3gliedrig; Mittelleib glatt, die Fur-
chen der Parapsiden mehr oder weniger deutlich; Mittelbrustseiten mit
einer Furche, Mesonotum urfd Schildchen deutlich getrennt, dieses an
der Basis mit 2% Grübchen, seitlich und an der Spitze fein gerandet; Flügel
mit geschlossenem Radialfeld, die 2. Cubitalzelle kaum angedeutet, der
2. Abschnitt des Radius verdickt; Hinterleib gestielt, mit glattem dünnem
Stiel, der beim g' etwas länger wie beim ®.
Typ. Meg. ensifer Walk. vid. Ent. Mag. II. 5%2, oder Meg. immunis
Walk = Megap. rufwentris Hart. 1. c. Bd. III. S. 358,
Bd, XIX, Abhandl, k6
362 Prof. Dr. Förster:
4. Aegilips Hal.
Maxillartaster 5-, Lippentaster 3gliedrig; Mittelleib glatt, Mesono-
tum mit mehr oder weniger deutlichen Furchen der Parapsiden, M. Brust-
seiten ohne Längsfurchen, Schildehen konisch, an der Spitze gerandet;
Flügel mit geschlossenem Radialfeld, eine 2. Cubitalzelle kaum ange-
deutet; Hinterleib kurz gestielt, der Stiel gefurcht oder runzlig.
Typ. Aeg. nitidula Dalm. vid. An. ent. 96. 7. (Cynips!) = Äyalaspis
laevigata Hart. 1. c. Bd. IV. 8. 416.
Onychioidae,
a. Schildchen in einen langen Dorn ausgezogen . . . Aspicera Dahlb.
aa. Schildchen ohne Dorn.
b. Die Unterrandader am Ursprung des Radius ohne
einen nach d. Vorderrand hin verlaufenden Ast . Onychia Hal.
bb. Die Unterrandader am Ursprung des Radius mit
einem deutlichen, nach dem Vorderrande hin
verlaufenden Asttın Dre. A Seren. Zn. Homalaspis Gir.
1. Aspicera Dahlb.
Maxillartaster 5-, Lippentaster 3gliedrig, Fühler fadenförmig, das
1. Geisselglied beim g' nach aussen ausgehöhlt; Mittelleib rauh, mit
vielen Kielen, Schildchen dornspitzig, mit 2 Grübchen an der Basis; das
Radialfeld der Flügel am Vorderrande ganz und auch an der Basis
offen; Hinterleib sitzend, das 1. Segment gefurcht, das 3. sehr gross, die
übrigen bedeckend.
Typ. Asp. ediogaster Rossi vid. Fauna etr. ed. Ill. II. 85. (Evania!)
Reinh. ]. c. pag. 242. 1.
2. Onychia Hal.
Maxillartaster 5-, Lippentaster 3gliedrig; Fühler fadenförmig, beim
g das 1. Geisselglied ausgehöhlt; Mesonotum glanzlos, rauh, mit
3 Kielen, Schildehen mit 2 Furchen, an der Spitze abgestutzt, mit grossen
Grübchen an der Basis; Radialfeld am V. Rande und an der Basis ganz
offen; Hinterleib gestielt, das 2. Segment sehr gross, die übrigen fast
ganz bedeckend.
Typ. On. notata Boy. d. Fonsc. Ann. d. Sc. nat. XXVI. p. 186.
(Figites!) — Reinh.l. ec. pag, 237. 1.
Call. ligurica Gir. 1. c. p. 162.
3. Homalaspis Gir.
Maxillartaster 5-, Lippentaster 3gliedrig; Fühler fadenförmig, beim
g das 1. Geisselglied aussen ausgehöhlt; Mesonotum ohne Glanz, häufig
gekielt, das Schildchen an der Spitze abgestutzt, an der Basis mit
2 Grübchen; das Radialfeld am V. Rande ganz, au der Basis nur wenig
Ueber Gallwespen. 363
offen; Hinterleib sitzend, das 1. Segment gefurcht, das 3. sehr gross, die
übrigen fast ganz bedeckend.
Typ. Hom. nigra = Figites niger Hart. 1. c. Bd. Il. S. 202. —
Reinh. |]. c. p. 240. 1.
Die Familie der Figitoidae, welche in der letzten Zeit durch
Giraud, Reinhard und Thomson fleissige Bearbeiter gefunden hat,
zeigt in Betreff der Anzahl und Begränzung der Gattungen keineswegs
eine Uebereinstimmung der Ansichten; bei fortgesetzten Anstrengungen
werden sich indess die Differenzen immer mehr ausgleichen, Diesem
Ziele steuern auch meine langjährigen Untersuchungen zu. Die Zusam-
menstellung der Gattungen in der folgenden Synopsis wird dieses deut-
lich zeigen:
a. Wangen nicht gerandet.
b. Radialfeld am V. Rande geschlossen . . . . . . Oeroptres Hart.
bb. A ns # offen
ce. Schildchen an der Basis mit einem Grübchen,
Kopf und Mittelleib glatt, glänzend. ... . . Lonchidia Thoms
ec. Schildchen an der Basis ohne Grübchen.
Kopf und Mittelleib dicht lederartig, matt . Anolytus m.
aa. Wangen gerandet.
.d. Augen behaart.
e. Die beiden Schenkel der 2. Cubitalzelle
alsdeutliche Adern ausgebildet, (alle Brust-
seiten und das Schildchen glatt) . . . . Zygosis m.
ee. Nur ein Schenkel der 2. Cubitalzelle als
deutliche Ader ausgebildet.
f. Die M. Brustseiten durch eine scharfe
Leiste vom Mesosternum getrennt . . Figites Latr.
ff. Die M. Brustseiten nicht durch eine
scharfe Leiste vom Mesosternum ge-
trennt.
g. Die mittleren Glieder der Geissel beim
© nicht länger als breit, d. 1. Geissel-
glied beim g' stark ausgebuchtet, das
2. Segment a. d. Basis nicht behaart . Homorus m.
gg. Die mittleren Glieder der Geissel
beim © alle walzenförmig, länger als
breit, das 1. Geisselglied beim g' nicht
ausgebuchtet; das 2. Segment an der
Basis nicht behaart; Flügel dicht
bekaant AMT. AIR SU Pyenotrichia m.
16 *
364 Prof. Dr. Förster:
dd. Augen nicht behaart.
h. Thorax matt, sehr fein und dicht
punktirt, das 3. Fühlerglied beim
g ausgehöhlt oder ausgebuchtet . Melanips Hart.
hh. Thorax glatt, glänzend, nicht oder
zerstreut punktirt, das 3. Fühler-
glied beim g weder ausgehöhlt, noch
ausgebuchtet.
re Radıalteid Joten Er Warum BEN Tryschiza m.
il. e geschlossen. |
k. Das 2. Segment an der Basis
behaart; dieUnterrandadervoll-
ständig entwickelt; Schildchen
runzlig; die 2. Cubitalzelle weit
von der Basis des Radialfeldes
ablierend! % . MBUO., 2... Sarothrus Hart.
kk. Das 2. Segment an der Basis
unbehaart, der 1. Absehnitt
d. Unterrandader b. zur Grund-
ader hin erloschen; Schildchen
glatt; die 2. Cubitalzelle an der
Basis des Radialfeldes liegend,
die beiden Schenkel derselben
gleich kräftig ausgebildet. . Diceraea m.
1. Ceropires Hart.
Maxillartaster 5-, Lippentaster 3gliedrig; Wangen breit, nicht ge-
randet; Fühler beim © nach der Spitze hin verdickt 12- beim d
13gliedrig; Mesonotum lederartig-runzlig, glanzlos, dicht und fein punk-
tirt; die Furchen der Parapsiden durchgehend; Schildchen runzlig, an
der Basis ohne Grübchen; Radialfeld geschlossen, von der 2. Cubitalzelle
nur ein Schenkel ausgebildet; das 2. Segment des Hinterleibes an der
Basis glatt, unbehaart, Bohrer etwas vorragend, aufwärts gerichtet.
Typ. Cer. elavicornis Hart. 1. c. Bd. II. S. 197.
2. Lonchidia Thoms.
Wangen nicht gerandet, Augen kahl; Fühler beim © an der Spitze
verdickt, 13gliedrig, beim g' länger als der Körper, A4gliedrig; die
Furchen des Mesonotums sehr schwach, abgekürzt, (mitunter fast er-
loschen!) Schildechen an der Basis mit einem Grübchen; Flügel mit einem
offenen Radialfeld, eine zweite Cubitalzelle fehlend, nicht einmal ange-
deutet; das 2. Segment des Hinterleibes an der Basis behaart.
Typ. Lonch. maculipennis Dahlb. (Figites). A. Onych. pl. II. Fig. A.
Ueber Gallwespen. 365
3. Anolytus m. — Von &vm oben und Avros offen. Bezieht sich auf das
oben d. h. am V. Rande nicht geschlossene Radialfeld.
Augen kahl, die Wangen nicht gerandet; Fühler beim @ 13-, beim
g 14gliedrig; Mesonotum lederartig, ohne Furchen der Parapsiden,
Grübchen an der Basis des Schildchens undeutlich oder ganz fehlend,
M. Brustseiten fast glatt; Radialfeld ziemlich verlängert, am V. Rande
offen, ohne zweite Cubitalzelle; Hinterleib an der Basis des 2. Segments
behaart, das 3. Segment sehr gross.
Typ. An. rufipes m. Schwarz ohne Glanz, Basis der Fühler, die
Beine und der Bauch rothgelb; Kopf und Mittelleib lederartig, M. Brust-
seiten ziemlich glänzend; Metanotum mit 2% schwachen Kielen, Flügel
wasserhell.
gg Lg. 2m
%. Zygosis m. — Von Zvywscıs,n das Zusammenjochen, Verbinden. Bezieht
sich auf die beiden Schenkel der 2. Cubitalzelle, welche oben an
dem Radialfeld zusammenstossen, also hier verbunden und gleichsam
zusammengejocht erscheinen.
Wangen gerandet; Augen sparsam behaart; Fühler beim © 13-,
beim g' 14gliedrig, das 1. Glied der Geissel länger als das 2.; Mittelleib
glatt, Mesonotum sehr stark polirt, glänzend, mit durchgehenden Fur-
chen der Parapsiden; Schildchen an der Basis mit 2 glatten Grübchen;
M. Brustseiten glänzend, unten fein gestreift, von der M. Brust nur
durch eine feine Furche getrennt; Flügel mit einem rings geschlossenen
Radialfeld, die 2. Cubitalzelle zweischenklig, fast unter der Basis des
Radialfeldes liegend, unten durch eine Scheinader (vena spuria) ge-
schlossen; das 2. Segment des Hinterleibs an der Basis nicht behaart, glatt.
Typ. Unticeti Dahlb. (Figites) v. Onych. Syn VDab.p..8r ‚Nenn.
Tab. I. Fig. 2, — Syn. Melanips Urticeti Thoms. vid. Sver. Figiter
p-. 417. — Syn, Psilogaster heteropterus Hart. 1. e. Bd. IV. p. 448.
5. Figites Latr.
Wangen und Schläfen gerandet, Augen sparsam behaart; Fühler
beim © 13-, beim g' 14gliedrig; Mesonotum mit deutlichen, durch-
gehenden Furchen der Parapsiden, Schildechen an der Basis mit Q Grüb-
chen; die M. Brustseiten von der M. Brust durch einen scharfen Kiel
getrennt, gestreift; Flügel sparsam behaart, das Radialfeld von allen
Seiten geschlossen; die 2. Cubitalzelle höchstens durch Scheinadern ge-
bildet, das 2. Segment an der Basis kahl aber gestreift.
Typ. Fig. seutellaris Rossi. vid. Cyn. scut. Rossi. Faun. etr. Mant.
app- p. 106. — Giraud. |. c. pag. 15%. — Reinhard... e. pag. 230. 1.
Psilogaster tibialis Hart. 1. e. Bd. II. S. 203.
366 Prof. Dr. Förster:
*
6. Homorus m. N
Wangen gerandet, Augen behaart; Fühler beim @ A3gliedrig, die
Glieder der Geissel 4-11 kaum länger als breit; beim g' !4gliedrig,
das 1. Geisselglied sehr deutlich gekrümmt; Mesonotum mit durchgehenden
Furchen der Parapsiden; Schildchen runzlig; M. Brustseiten mit einer
Furche; das Radialfeld der Flügel von allen Seiten geschlossen, die
2. Cubitalzelle nur durch Scheinadern angedeutet; das 2. Segment des
Hinterleibes an der Basis glatt, kahl.
Typ. Hom. abnormis = Figites abnormis Gir. 1. c. p. Aba. —
Reınh. ]. c. pag. 234: 5.
7. Pyenotrichia m. — Von vxv0S dicht, gedrängt und reiyıov, ro das Här-
chen. Bezieht sich auf die diehtere Behaarung der Flügel, wodurch
sich diese Gattung allein schon schnell und leicht von Figites unter-
scheiden lässt.
Augen sparsam behaart, Wangen und Schläfen gerandet; Fühler
beim ® 13-, beim g' 14gliedrig, die Glieder der Geissel walzenförmig,
länger als breit; Mesonotum mit durchgehenden Furchen der Parapsiden,
Schildehen runzlich, an der Basis mit 2 Grübehen ; M. Brustseiten unten
gestreift und nicht durch eine scharfe Leiste von der M. Brust getrennt;
Flügel dicht behaart, das Radialfeld verlängert, von allen Seiten ge-
schlossen, die 2. Cubitalzelle nur durch Scheinadern angedeutet; Hinter-
leib an der Basis des 2. Segments kahl und glatt.
Typ. Pien. erythropa m. Schwarz, glänzend, Fühler und Beine roth,
der Schaft und die Hüften schwarz, das letzte Tarsenglied bräunlich;
Gesicht runzlig, der Clypeus glatt; Mesonotum fein punktirt, Schildchen
runzlig, V. Brustseiten geglättet punktirt, M. Brustseiten unten der
Länge nach gestreift, das Mesosternum fast glatt, in der Mitte gekielt,
Metanotum mit % Kielen; Flügel bräunlich.
gQ Lg. 3"M- — Aachen.
Zu dieser Gattung ziehe ich auch den Füigites validicornis Thoms.
l. c. pag. 414. so wie nicht minder auch Figites laevigatus Reinh. |. c.
pag. 233. (= Urticarum Thoms. ]. c. pag. 414.)
y
8. Melanips Hal. Amblynotus Hart. Reinh. Thoms. Melanips. Gir.
Wangen gerandet, Augen kahl; Fühler beim © Aägliedrig, länger
als der Mittelleib, beim g' 14 gliedrig; Augen kahl, das 1. Geisselglied
ausgebuchtet; Mesonotum lederartig, dicht punktirt, ohne Glanz, die
Furchen der Parapsiden durchgehend, Schildchen an der Basis mit
2 Grübchen; M. Brustseiten glanzlos; das Radialfeld der Flügel von allen
Ueber Gallwespen, 367
Seiten geschlossen, die 2. Cubitalzelle nur durch Scheinadern angedeutet;
Hinterleib an der Basis des 2. Segments behaart.
Typ. Mel. opacus = Amblynotus opacus Hart. I. c. Bd. II. S. 202.
— Reinh. |. e. pag. 223.
Melanips opacus Gir. l. e. pag. 166.
9. Trischiza m. — Von rgis drei und oyide, 7 die Spaltung, Trennung.
Bezieht sich auf die beiden Furchen der Parapsiden, durch welche
das Mesonotum in 3 Lappen getheilt wird. Psilogaster Thoms.
Augen kahl, Wangen gerandet; Fühler fadenförmig, das 1. und
2%. Glied der Geissel gleich lang; die Furchen der Parapsiden deutlich,
Schildchen runzlig, an der Basis glatt, mit 2 Grübchen, M. Brustseiten
glatt; das Radialfeld nicht bloss am V. Rande, sondern auch an der
Basis und Spitze offen; eine 2. Cubitalzelle nicht angedeutet; Hinterleib
an der Basis des 2. Segments kahl und glatt.
Typ. Tr. agaricolarum Dhlb. (Figites) vid. Onych. p. II. Fig. 3.
Skand. Hym. 17. 4.
10. Sarothrus Hart. — Amphiteetus Hart. Gir. — Melanips Gir. z. Th.
Maxillartaster 5-, Lippentaster 3gliedrig, die Wangen gerandet,
Augen kahl; das 1. Glied der Geissel beim g' ausgebuchtet, beim ® die
Fühler nicht länger als der Mittelleib; am Mittelleib das Mesonotum
glatt, ebenso die H. Brustseiten, Schildchen runzlig, an der Basis mit
% glatten Grübchen; Flügel mit einem von allen Seiten geschlossenen
Radialfeld, die 2. Cubitalzelle durch Scheinadern angedeutet, das
4. Segment des Hinterleibs sehr kurz, glatt, das 2. an der Basis
behaart.
Typ. Sar. canaliculatus Hart. 1. c. Bd. II. S. 203. — Reinh.|. c.
pag. 226. Melanips canaliculatus Gir. 1. ec. pag. 164.
44. Diceraea m. — Von di zwei und xsgpeie, nn das Horn, hier die Schen-
kel eines Zirkels. Bezieht sich auf die beiden Schenkel der areola
cubitalis secunda, welche man wohl mit den Schenkeln eines Zirkels
vergleichen kann.
Melanips Thoms. — Figites Dahlb. (z. Th.)
Augen kahl, Wangen gerandet; Fühler verdickt, beim © A3gliedrig,
das A. Geisselglied länger als das 2%.; Mesonotum mit durchgehenden
Furchen der Parapsiden; Schildehen glatt, an der Basis mit 2% Grüb-
368 Prof. Dr. Förster:
chen; die Brustseiten glatt; das Radialfeld der -Flügel verlängert, ge-
schlossen, die 2. Cubitalzelle an der Basis des Radialfeldes liegend, mit
deutlich ausgeprägten Schenkeln, unten dureh eine Scheinader geschlos-
sen, der 1. Abschnitt der Unterrandader fehlend, der 2%. mit der vena
basalis einen Bogen bildend; Hinterleib an der Basis des 2. Segments kahl
und glatt.
Typ. Die. Urticeti Dhlb. (Figites) Onych. Tab. syn. 2. Spec. 2.
Pl. II. Fig. 2. Melanips Thoms. ]. e. pag. 417 mit Ausschluss der Syn.
von Psilogaster heteropterus Hart. und Figites heteropterus Reinh.
Zum Schluss dieser Uebersicht noch einige Worte über die Stel-
lung von Ceroptres Hart. bei den Figitoiden. Ohne alles Bedenken habe
ich diese Gattung den Figitoiden eingereiht, obgleich Hartig, Giraud,
Reinhard und Thomson sie davon ausgeschlossen haben. Dieses Ver-
fahren bedarf demnach einer besonderen Rechtfertigung. Von dem
Grundsatze ausgehend, dass die Lebensweise nicht unbedingt die Stel-
lung einer Gattung im System bestimme, noch weniger aber habituelle
Verwandtschaft zu einer oder der andern Gattung, scheint mir, dass jene
vorbenannten Schriftsteller sich durch den einen oder den andern Grund
doch allzusehr haben leiten lassen. Hartig hatte, von dem richtigen
Gefühl geleitet, dass die Gallwespen in mehrere Familien getrennt
werden müssten, in dem relativen Grössenverhältniss des 2. und 3. Hin-
terleibsegmentes (bei ihm das 1. und 2. genannt, was jedoch mit Recht
Reinhard schon berichtigte!) die Cynipiden von den Figitiden zu trennen
gesucht. Dabei wurde der natürliche Charakter beider Abtheilungen
zwar insoweit zerrissen, dass Hucoela Westw. (Cothonaspis Hart.) und
Megapelmus den Cyniphoiden verblieben, die doch unverkennbar mehr
den Figitoiden verwandt sind. Giraud und nach ihm Reinhard haben
diesen Uebelstand wohl bemerkt, und der letztere hat durch eine ver-
änderte Diagnose den Figitoiden, mit Ausscheidung von Ewucoela, eine
scharfe Abgränzung gegeben. Ueber die Gattung Ceroptres hat Rein-
hard sich nicht ausgesprochen, während Giraud*) ihre Stellung zwar
bespricht, sie aber von den Cyniphoiden doch nicht zu trennen wagt.
*) Gir. l. e. p. 124. Er sagt: D’ailleurs pour se conformer strietement a cette methode, il
faudrait placer parmi les Figitides, le genre Ceroptres Hart. qui est gallicole, et qui ne peut &tre separe
Ueber Gallwespen. 369
Es fragt sich nun zunächst, ob die Verwandtschaft von Ceroptres
mit der Gattung Synergus und Aula» so gross ist, dass die Stellung zu
den Figitoiden dadurch unmöglich gemacht würde. Ich bezweifle es. Zwar
ist dieselbe einigermassen nicht zu verkennen, aber die Abweichung in
Betreff des 2. Segments, welches kürzer und sogar viel kürzer als das 3.,
erscheint so überwiegender Natur, dass Ceroptres nicht bei den Figitoiden
verbleiben kann, ohne deren Familiencharakter zu erschüttern und völlig
illusorisch zu machen.
Hartig führt an, dass die Gattung Ceroptres häufig verkannt
würde, wie aus ihm zugekommenen Insektensendungen vielfach erhelle.
Es ist in der That auffallend, dass er den wahren Grund nicht erkannt
zu haben scheint, denn gewiss haben viele nach dem Grössenverhältniss
des 2. und 3. Segments diese Gattung nicht an der richtigen Stelle,
nämlich unter den Figitoiden gefunden, Zwischen dem 2. und 3. Segment
ist die Naht wirklich und in der That so fein, dass sie selbst von
Hartig übersehen worden, er erwähnt ihrer selbst da nicht, wo»ser die
Unterschiede der Gattung Ceroptres von Aulaxw und Synergus besonders
hervorhebt und weitläufiger zu begründen sucht. Giraud hat das Ver-
dienst, auf diesen wichtigen Umstand zuerst aufmerksam gemacht zu
haben. Schenk und nach ihm Kirchner, (in seinem Catalog der
Hymenopteren) haben der Gattung - Ceroptres ihre Stellung bei den
Figitoiden angewiesen. Diesem Vorgange muss ich ganz beipflichten. Der
erstere gibt dem g' 13-, dem Q A2gliedrige Fühler, ich kenne ebenfalls
nur © mit 12gliedrigen Fühlern, J’ sind mir noch nicht vorgekommen,
obgleich ich eine Art in vielen Exemplaren erzogen habe.
Wenn man die Stellung der Gattung Ceroptres unter den Gattun-
gen der Figitoiden genau abwägt, so muss dieselbe neben Melanips ihren
Platz finden, denn mit dieser Gattung stimmt sie am besten im Habitus,
in der Sculptur des Thorax, in den nach der Spitze hin verdickten Füh-
lern und der Form des Radialfeldes. Sie weicht aber in der Anzahl der
Fühlerglieder, in den fast ganz erloschenen Basalgruben des Schild-
des Aulax et des Synergus, avec les lesquels il a la plus grande ressemblence, mais qui se distingue
cepandant de tous les genres du premier groupe, en ce qwilale second segment abdominal
(muss natürlich heissen das 3.) plus long que les autres,
Bd. XIX. Abhandl, 47
370 Prof. Dr. Förster: Ueber Gallwespen.
chens und in 2 wichtigen Merkmalen des Hinterleibs auffallend ab. Das
2. Segment des Hinterleibs ist nämlich bei Ceropires kahl, bei Melanips
aber behaart. Noch auffallender und abweichender erscheint aber: bei
Ceroptres @ die Spitze des Hinterleibs, sie ist weitklaffend und lässt die
untere Afterdecke pflugscharförmig hervortreten, dabei ist der Bohrer
vorgestreckt, während seine Scheide fast senkrecht aufgerichtet, in die
Höhe steht. Alles Merkmale, welche eine Verwechslung mit Melanips gar
nicht aufkommen lassen.
Lepidoptern
gesammelt während dreier Reisen nach Dalmatien in den Jahren
1850, 1862 und 1868,
Von
Josef Mann.
Vorgelegt in der Sitzung vom 3, Februar 1869.
en ich im verflossenen Jahre zum dritten Male eine Reise nach Dal-
matien in Begleitung meiner Tochter unternahm, und ich von der löbli-
chen Direction derk. k. pr. Südbahn-Gesellschaft Freikarten bis Triest und
retour erhielt, so kann ich nicht umhin, hier meinen wärmsten Dank der
löblichen Direction dafür zu zollen.
Die erste Reise machte ich im Jahre 4850 in Begleitung meiner Frau
und meines geschätzten Freundes Herrn k. k. Oberst von Macchio, und
zwar zuerst nach den Inseln Lesina und Lissa; später nach Spalato, von
wo aus sich unsere Ausflüge nach Stoberc, Salona und den sieben Castelli
bis Trau erstreckten, und wir sowohl in der Ebene als an den steilen
Gebirgen hinauf soweit sich die Vegetation erstreckte, fleissig und uner-
müdet sammelten und reiche Ausbeute für unsere Mühe erhielten; dann
über Clissa nach Sign bis an die türkische Grenze am Fusse des Monte
prolog. Im Juli besuchten wir den Monte bioccovo, den höchsten Berg im
spalatriner Gebiete. Von Spalato aus fuhren wir in einem Traghetto bis
Almissa, von da ging es zu Fuss durch das romantische Cetina-Thal auf-
wärts bis Duara. Eine Stunde vor Duara ist ein imposanter Wasserfall,
wo die Cetina sich durch eine Felsenkluft Bahn brach, brausend heraus-
strömst und donnernd über den Felsen in bedeutende Tiefe hinabstürzt.
In Duara wurde übernachtet, dann ging es durch das steinige Land bis
Zagorst, wo wir Mittags anlangten, hier sammelten und den nächsten
Morgen mit Führern und Mundvorrath den Monte bioccovo bestiegen. Es
ist ein sehr steiler und schwieriger Weg, der gute Bergsteiger erfordert;
KT
372 Josef Mann:
nach vier angestrengten Stunden langten wir glücklich auf der Spitze an
und freuten uns der prachtvollen Aussicht, welche uns für die gehabten
Strapatzen reichlich entschädigte.
Auf dem höchsten Punkt des Plateaus steht die Kapelle St. Giorgio;
man sieht da in tiefe Schluchten, welche den Berg umgeben hinab, in
denen zu unserem Erstaunen uralte Tannen und Fichten stehen, welche
jeder menschlichen Macht trotzen, da man ihnen wohl mit Schwierigkeit
nahen, aber kaum, wenn sie der Axt erliegen sollten, heraus fördern
könnte, es mögen die Reste der einstigen Urwaldungen sein. Von Gross-
schmetterlingen war nicht viel zu sehen, jedoch Micros gab es mehrere
gute und auch neue Arten.
Während mein Freund Mittagsruhe hielt, stach ich mit meiner Frau
alle Pflanzen-Arten, welche auf dem Gipfel vorkamen, aus, die ich wohl
verpackt sofort durch einen Diener nach Spalato sandte, und bei meiner
Nachhausekunft in Spalato an Herrn Director Schott in Schönbrunn
schickte, wo sie frisch erhalten anlangten, und im Alpengewächshaus ver-
pflanzt prächtig gedeihten. Der Diener mit den Pflanzen nahm den sehr
gefährlichen Weg nach Macarsca, wir zogen es vor, wieder nach Zagorst
zu gehen; von da durch das sterile Land nach Triegl, Dismo, Clissa und
Spalato zurück, ein Weg von eilf deutschen Meilen, bei tüchtiger Glüh-
hitze und sehr frugaler Kost.
Die Ausbeute durch vier Monate Sammelns war sehr reichhaltig,
besonders für mich an Microlepidopteren, worunter sich beinahe 100 neue
noch unbeschriebene Species befanden; auch mehrere Macros, welche bis-
her nur aus Kleinasien bekannt waren, erbeuteten wir. Viele der von
dieser Reise mitgebrachten neuen Arten wurden theils von den Herren
Dr. Herrich-Scheffer, Duponchel, Guenee und Freund Zeller
bekannt gemacht.
Die zweite Reise unternahm ich im Jahre 1862 in Begleitung meiner
Tochter, wo wir einige Tage um Zara sammelten und hier die Raupen
von Melitaea Artemis var. provincialis Bd. in Menge trafen, die sich in
Spalato entwickelten. Von Spalato aus wurden wieder die schon früher
erwähnten Localitäten und auch die Inseln Brazza, Stolta und Bua durch-
forscht. Von Trau aus machte ich allein einige Excursionen nach Boraja
und auf den Monte Osarich, fand aber nur dieselben Species wie bei Trau
und Clissa; auch der Ausflug von einigen Tagen nach Macarsca lohnte
sich schlecht, da wenig Plätze zum Sammeln und nur Felsen vorherrschend
sind. Die Ausbeute war viel geringer als im Jahre 1850, neue Species nur
einige darunter. Ueberhaupt hatte sich die Gegend während der zwölf
Jahre sehr geändert, da während dieser Zeit viele für den Entomologen
sehr ergiebige Hutweiden, gras- und pflanzenreiche Berglehnen für den
Weinbau verwendet wurden.
Lepidoptern, in Dalmatien gesammelt. 373
Voriges Jahr reiste ich nun zum dritten Male in Begleitung meiner
Tochter direct nach Ragusa, wo ich am Hafen von Gravssa mein Stand-
quartier nahm und beim Herrn Cirocechi in der Locanda alla Colomba
ein sehr gutes und billiges Unterkommen fand, das ich jedem Naturforscher
nur anempfehlen kann. Die Gegend um Ragusa und Gravosa ist nur ödes
Steingebirge mit spärlicher Vegetation. Am Fusse der Berge ist alles
eultivirt, dann folgen immergrüne Sträucher und Dorngebüsche mit Jungen
Eichen und Eschen, denen jedoch der Steinmassen wegen nicht gut bei-
zukommen, daher das Sammeln sehr schwierig ist. Vorherrschend um Ra-
gusa ist Phlomis fruticosa, die Höhen der Berge sind mit Erica und Salvia
spärlich bewachsen. |
Ich machte meilenweit entfernte Ausflüge von Gravosa aus, als nach
Ombla, Gionelietto, Petracia, Ragusa vecchia, auch die schöne grüne Insel
Lacroma besuchte ich, fand aber nur wenig. Ende Mai fuhren wir mit dem
Lloyd-Dampfer nach Cattaro, wo ich eine Woche in der Umgebung sam-
melte, in dieser Gegend ist Spartium vorherrschend, auf den hohen Fort
Vermatsch ist der ganze Bergrücken mit Farnkraut bewachsen. Die Aus-
beute war noch spärlicher als bei Ragusa, aber desto drückender die
Sonnenbitze. Nach 8 Tagen kehrten wir wieder nach Grayosa zurück und
Mitte Juni reisten wir nach Spalato, wo wir noch drei Wochen hindurch
sammelten.
Aber wie hatte sich die Umgebung Spalato’s seit 1862 geändert. Alle
die früher noch bestandenen geeigneten Plätze zum Insectenfang waren
in Weingärten und Getreidefelder verwandelt und ich musste mich bloss
auf die Dornhecken und Sträucher, welche die podere einfriedigen, be-
schränken und auf den steinigen Berglehnen und Bergen herum treiben,
daher auch die Ausbeute den früheren Jahren entgegen sehr arm ausfiel.
Von einigen neuen Microlepidopteren, welche sich unter den gesam-
melten Sachen befanden, folgt die Beschreibung an dem betreffenden Orte.
Von der Ausbeute wurden den Sammlungen des k. k. zoologischen
Hof-Cabinetes 734 Arten Inseeten aller Ordnungen in 1829 Stücken ein-
verleibt.
Eine fast gleiche Anzahl wurden an die k. k. zoologisch-botanische
Gesellschaft übergeben.
Rhopalocera B.
Papilio Podalirius L., Machaon L,
Thais Polyxena S. V. et var. Cassandra Tr., ab. ochreacea Bd.
Parnassius Mnemosyne L. (Monte biocovo).
Pieris crataegi L., brassicae L., rapae L., Mannii M ayer, Ergane Hüb.,
napi L., var. napaeae Esp., Daplidice L., var. bellidice O.
Anthocharis Belia Esp. et var. Ausonia Hb., Cardamines L.
374 Josef Mann:
Leucophasia sinapis L., var. diniensis Bd.
Colias Hyale L., Chrysotheme Esp., Edusa F., ab. Helice Hb.
Rhodocera rhamni L.
Thecla betulae L., spini S. V., ilicis Esp., var. caudatula Zell., acaciae
F., pruni L., rubi L.
Polyommatus virgaureae L., Thersamon Esp., Hippotho& L., Eurydice
Rott, v. Eurybia O. (Monte biocovo), Aleiphron Rott, Gordius Esp.,
Dorilis Hufn., Phlaeas L., var. Eleus F.
Lycaena baetica L., Telicanus Hbst., balcanıca Frr., Tiresias Rott, var.
Coretas O., Aegon S. V., Argus L., Optilete Knoch., (Monte biocovo)
Battus S. V., Hylas S. V., Medon Hufn., Iearus Rott., var. Thersites
Bd., Chiron Rott., Agestor God., Adonis 8. V., ab. Ceronus Esp.,
Corydon Scop., Dorylas S. V., Daphnis S. V., Damon S. V., Argiolus L.,
Sebrus Hb., Alsus S. V., Semiargus Rott., Cyllarus Rott., Jolas O.,
Alcon S. V., Arion L.
Nemeobius Lucina L.
Libythea Celtis Esp.
Charaxes Jasius L. (Bei Trau gesehen. Nach Dahl bei Macarsca.)
Limenitis Camilla S. V., Lueilla S. V.
Vanessa Levana L., ab. prorsa L., Egea F., C, album L., polychloros L.,
urticae L., Jo L., Antiopa L., Atalanta L., cardui L.
Melitaea Artemis S. V. var. provincialis B. (bei Zara) Cinxia L., Phoebe
S. V., var. melanina H. S. 638. Didyma Esp., var. occidentalis, var.
dalmatina H. S. 131. Trivia S. V., Athalia Esp., Dietynna Esp. (bei
Sign) Parthenie Bkh.
Argynnis Selene S. V., Euphrosine L., Dia L., Daphne S. V., Latonia L.,
Aglaja L., Niobe L., Adippe S. V., ab. Cleodoxa O., Paphia L.
Melanargia Galatha ab. Procida Hbst., ab. Leucomelas Esp., Herta Hb.
Erebia Medusa S. V., Medea S. V.
Satyrus Proserpina s. V. Hermione L., Briseis L., Semele L. Allionia F.,
Phaedra L., Cordula F.
Pararga v. Adern Hb., v. Lissa Bd., Egeria L. ab. Meone Hb.
Epinephele Lycaon var. lupinus Costa, var. Hispulla Hb. Ida., Esp.
Tithonius L., Hyperanthus L.
Coenonympha Iphis S. V., Arcania L., Pamphilius L., v. Lyllus Esp.
Spilothyrus malvarum Ill., gemina Led. lavaterae Esp.
Syrichthus Proto Esp. Raupe häufig bei Ragusa auf Phlomis frutieosa;
sidae Esp., carthami Hb., Alveus Hb. var. fritillum Hb. Malvae L., ab.
taras Meig., Eucrate O., var. orbifer O., Sao Hb.
Erynnis Tages L.
Hesperia Thaumas Hu fn., lineola O., Actaeon Esp., Sylvanus Esp., Comma
L., Nostrodamus F. (pumilio O.)
Carterocephalus paniscus Esp.
Lepidoptern, gesammelt in Dalmatien. 375
Heterocera.
SphingesL.
Acherontia Atropos L.
Sphinx convolvuli L., ligustri L.
Deilephila galii S. V., euphorbiae L., livornica Esp., elpenor L., porcellus
L., Nerii L.
Smerinthus tiliae L., ocellata L., populi L.
Pterogon oenotherae S. V.
Macroglossa stellatarum L., croatica Esp., bombyliformis var. milesiformis
Tr. fuciformis L.
Sciapteron tabaniforme Rott.
Sesia tipuliformis L., conopiformis Esp., asiliformis Rott., myopiformis
Bkh., eulieiformis L., formiciformis Esp., ichneumoniformis Hb., urocerif.
Tr., masariformis O., annellata Z11l., empiformis Esp., braconiformis H.
S., philanthiformis Lasp., leucomelaena ZIl., leucospidiformis Esp.,
alysoniformis H. S., osmiiformis H. S., ortalidiformis Led., doleriformis
H. S. 49, chrysidiform. Esp., prosopiformis O., miniacea Led,
Bembecia hylaeiformis Lasp.
Paranthrene tineiformis Esp.
Thyris fenestrella Scop.
Ino tenuicornis Zll., sepium Bd., pruni S. V., ampelophaga Bd., statices
L., micans Frr. (Manni Led.) Heydenreichii H. S.
Zygaena minos$. V., brizae Esp., punctum O., v. Kefersteinii H. S., achilleae
Esp., ab. viciae Hb., meliloti Esp., angelicae O., lonicerae Esp., Fili-
pendulae L., transalpina Hb. 15, Ephialtes L., ab. coronillae S. V., laeta
Esp., carniolica Scop.
Syntomis phegea L., ab phegeus Esp., ab. iphimedia Esp.
Naclia ancilla L., famula Frr., hyalına Frr.
Bombyces.
Sarrothripa revayana S. V., ab. dilutana Hb., ab. punctana Hb., ab. ra-
mosana Hb.
Hylophila prasinana L., quercana S, V.
Nycteola falsalis H. S.
Nola togatulalis Hb., cucullatella L., strigula S. V., confusalis H. S., tu-
berculalis Mn., cristulalis Hb., chlamydulalis Hb.
Nudaria mundana L. Gnophria quadra L. (bei Sign), ru-
bricollis L. (Monte biocovo).
Emydia grammica L., eribrum L.
Deiopeia pulchella L.
Euchelia jacobaeae L.
Lithosia muscerda Hufn., complana | Nemeophila russula L.
L., lurideola Zk., caniola Hb., lu-|Callimorpha dominula L., hera L.
tarella L., aureola Hb. (sehr gross).
Calligenia miniata Forst.
Setina irrorella L., roscida S. V.,
mesomella L.
376 Josef Mann:
Arectia caja L., villica L., purpurea| Leucoma salicis L.
L., pudica Esp. Porthesia chrysorrhoea L., auriflua
Spilosoma fuliginosa L., luctiferaS.V.,| S. V.
lubricipeda S. V., menthastri S. V.|Cnethocampa pityocampa S. V.
Epialus sylvinus L., lupulinus L. Bombyx castrensis L., neustria L.,
Cossus ligniperda L. trifolii S. V., v.medicaginis Bkh.,
Hypopta caestrum Hb. quercus L., rubi L.
Endagria pantherina Hb. Lasiocampa pruni L., Otus Drury.,
Limacodes testudo 8. V. quercifolia L.
Psyche unicolor Hufn., villosella O.,|Saturnia. pyri 8. V., pavonia L., cae-
febretta Boyer, viciella S. V.,| eigena Kupido.
Zelleri Mn. Platypteryx binaria Hufn., cultra-
Fumea bombycella S. V., pulla Esp.,| ria F.
Sappho Mill., retieulatella Brd. |[Cilix spinula S. V.
Epichnopteryx pectinella S. V., per-| HarpyiafureulaL.,bifidaHb.,vinulaL.
lucidella Brd. (Lesina) nudella O.|Notodonta argentina S.V. (Cattaro).
(Ragusa). Lophopteryx camelina L.
Pentophera morio L. Pterostoma palpina L.
Ocneria rubea S. V., terebinthi Frr.,|Pygaera bucephala L., bucephaloi-
dispar L. des O.
Noctuae.
Diloba coeruleocephala L. Den Mandelbäumen sehr schädlich.
Acronycta aceris L., ab. candelisegqua Esp., megacephala $. V., psi L.,
menyanthidis Vieweg., auricoma $. V, abscondita Tr., euphorbiae S.
V., rumieis L.
Bryophila raptrieula Hb., receptricula Hb., algae F., var? vandalusiae Dup.
glandifera S. V., v. par Hb.
Agrotis janthina S. V., linogrisea S. V., interjectta Hb., pronuba L., ab.
innuba Tr., orbona Hufn., comes Hb., ab. adsequa Tr., triangulum
Hufn., C. nigrum L., Dahlii Hb., margaritacea Bkh., foreipula $. V.,
puta Hb. excelamationis L., aquilina S. V., obelisca S. V., nigricans L.,
Ypsilon Hufn., segetum S. V., corticea $. V., crassa Hb.
Neuronia cespitis 8. V.
Mamestra leucophaca S. V., nebulosa Hufn., contigua S. V., thalassına
Bkh., brassicae L., persicariae L., oleracea L., dentina S. V., peregrina
Tr., chenopodii S. V., dysodea S. V., serena S. V., cappa Hb.
Dianthoecia filigramma Esp., Magnolii Bd., albimacula Bkh., compta $.
V., conspersa $. V., capsincola S. V., carpophaga Bkh., capsophila Dup.,
irregularis Hufn.
Aporophyla lutulenta S. V. nigra Hw., australis Bd. (Lissa).
Polia serpentina Tr. (Lissa), polymita L., flavieineta S. V., canescens B.,
v. asphodeli Rb. Lissa.
Lepidoptern, gesammelt in Dalmatien.
Miselia oxyacanthae L.
Apamea testacea S. V.
Hadena satura S. V., ochroleuca S.
V., lithoxylea S. V., basilinea S. V.
oculea F., literosa Hw., var. la-
truncula S. V.
Dipterygia pinastri L.
Chloantha hyperici S.V.
Eriopus Latreillei Dup., pteridis F.
(Cattaro).
Trachea atriplicis L.
Brotolomia meticulosa L.
Leucania pudorina S.V., obsoleta Hb.,
Zeae Dup., conigera S. V., vitel-
lina Hb., L. album L., albipuncta
S. V., lithargyrea Esp.
Grammesia trigramma Hufn.
Caradrina hospes Frr., exigua Hb,.,
eubieularis S. V., respersa S. V.
Amphipyra pyramidea L.
Pachnobia rubricosa S. V.
Mesogona acetosellae S. V.
Dieycla Oo L.
Calymnia trapezina L.
Dyschorista suspecta Hb.
Oporina croceago S. V.
Scoliopteryx libatrix L.
Calocampa exoleta L.
Calophasia opalina Esp., platyptera
Esp., lunula S. V.
Cleophana anterrhini Hb., Yvanii
Dup. (bei Ragusa).
Cuecullia verbasci L., scrophulariae
S. V., thapsiphaga Tr., blattariae
Esp., umbratica L., lucifuga S. V.,
chamomillae S. V., tanaceti S. V.,
argentea Hufn.
Eurhipia adulatrix Hb.
Plusia asclepiadis S. V., urticae Hb.,
guttaGn., JotaL.,gammaL., Ni Hb.
Anophia Ramburii Rbr.
Aedia leucomelas S. V.
HeliacatenebrataScop.(heliacaS.V.)
Bd. XIX. Abhandl,
377
Heliothis ononis S. V., dipsacea L.,
peltigera S. V., armigera Hb.
Chariclea delphinii L.
Acontia lucida Hufn. et var. albi-
collis Fl., luctuosa S. V.
Thalpocharesarcuinna Hb.,suayaHb.,
velox Hb., Dardoini Bd., glarea v.
Cretula Frr., amoena Hb., poly-
gramma Dup., purpurina S. V.,
parva Hb., ostrina Hb., dalmatına
H. S.
Erastriacandidula S.V., venustulaHb.
Prothymia laccata Scop.
Agriphila sulphuralis L.
Metopia flava Hb., vespertalis Hb.
Euclidia mi L., glyphica L.
Zethes insularis Rbr.
Leucanitis stolida Fab.
Grammodes bifasciata Pet., algira L.
Pseudophia lunaris S. V., tirrhaea Cr.
Catocala elocata Esp., nupta L.,
puerpera Gior.,. nymphaea Esp.,
conversa Esp.. agamos Hb., Hy-
menaea S. V., diversa Hb.
Spintherops spectrum Esp., catapha-
nes Hb., dilucida Hb.
Exophila reetangularis Hb.
Toxocampa craccae S. V., limosa Tr.
Boletobia fuliginaria L.
Zanclognatha tarsiplumalis Hb., tar-
sieristalis H, S., tarsipennalis Tr.,
tarsierinalis Knch., emortualis S.V.
Madopa salicalis S. V.
Herminia cerinalis Tr., tentacularis L.,
deriyalis Hb.
Hypena antiqualis Hb., lividalis Hb.,
rostralis L., proboscidalis L., ex-
tensalis Gn., obesalis Tr., obsitalis
Hb. Die Raupen von den vier letz-
teren leben auf Parietaria diffusa
Koch, welche an Mauern wächst.
Orectis proboscidata H. S.
Rivula seriecalis Scop.
48
378 Josef Mann:
Geomeitrae.
Pseudoterpna pruinata Hufn.
Geometra vernaria L.
Phorodesma pustulata Hufn.
Eucrostis herbaria Hb., beryllaria Mn., indigenata Vill.
Nemoria viridata Tr., eloraria Hb., strigata Muel.
Thalera fimbrialis Scop. (bupleuraria S. V.)
Jodis lactearia L.
Acidalia pygmaearia Hb., perochraria F., ochrata Seop., rufaria Hb.
consanguinaria Led. moniliata S. V., sericeata Hb. (bei Sign), muricata
Hufn., dimidiata Hufn., antiquaria H. S., pallidata S. V., praeustaria Mn.,
pinguedinata Z1I., var. abstersaria Z1l., straminata Tr., incanarıa Hb,,
Calcearia Z1l., v.? Cantenaria Bd., camparia H.S., sodaliarıa H.S. con-
tiguaria Hb., laevigaria Hb., bisetata Hufn., diffluata H. S., reversata
Tr., politaria Hb., filicata Hb., vulpinaria H.S., osseata S. V., dilutaria
Hb., holosericata Dup., obsoletaria Rbr., elongaria Rbr., infirmaria
Rbr., herbariata F., consolidata Led., ostrinaria Hb., incarnaria H. S.,
degeneraria Hb., aversata L., ab. lividata L., deversaria H. S., inornata
Hw., rubricata S. V., immutata S. V.
Beckeraria Ld., confinaria H. S., submutata Tr., mutäta Tr., commutata
(bei Sign) sylvestraria Hb., strigaria Hb., nigropunctata Hufn., emu-
tarıa Hb., imitaria Hb., paludata L., decorata S. V.
Zonosoma annulata Schulze, albiocellaria Hb., pupillaria Hb., ab. Gyrata
ab. nolaria Hb., porata F., punctaria L.
Timandra amataria L. Nychiodes lividaria Hb.
Pellonia vibicaria L., calabraria Z11l.|Synopsia sociaria Hb.
Zerene grossulariata L., pantaria L.,| Boarmia perversaria, var. correptaria
adustata S. V. Z1., einetaria S. V., rhomboidaria
Terpnomicta cognataria Hb. 504. S. V., ilicaria Hb., consortaria Fab.,
Cabera pusaria L. selenaria S. V., ab. dianarıa Hb.,
Metrocampa honoraria S. V. luridata Bkh.
Eugonia Quercaria Hb. Sthanelia hippocastanaria Hb.
Selenia lunaria S.V., illustraria Hb.|Gnophos Stevenaria Bd., respersaria
Croeallis elinguaria L. Hb., asperaria Hb., sartata Tr.,
Urapteryx sambucaria L. obseurata S. V., onustaria H. S.,
Rumia crataegata L. mucidaria Hb.,var.variegataDup.,
Epione apiciaria S. V. tibiarıa Rbr.
Elierina cordiaria Hb. Fidonia cebraria Hb.
Venilia macularia L. Ematurga atomaria L.
Macaria alternaria S. V., aestima-| Thamnonoma Wawaria L.
ria Hb. Phasiane glarearia S. V., clathrata L
Biston graecarius Stgr., hirtarius L.| Eubolia arenacearia $S. V., murina-
Hemerophila abruptaria Thbg. ria L.
Lepidoptern, gesammelt in Dalmatien, 379
Scodonia conspersaria S. V., v. tur-| Minoa murinata Scop., var. mono-
turaria Bd. chroaria H. S.
Aspilates eitraria Hb., strigillaria Hb.| Siona decussata S. V., bei Stobere.
Scoria dealbata L. Lithostege griseata S. V., farinata
Aplasta ononaria Fuess. Hufn.
Sterrha sacrarıa L., ab. sanguina- | Anaitis praeformata Hb., plagiata L.,
ria Esp. simplieiata Tr.
Ortholitha coarctaria S. V., plumba- | Chesias obliquata S. V.
ria Fab., limitata Scop., bipunc- | Triphosa dubitata L.
taria S. V. Scotosia transversata Hufn.
Lygris prunata L.
Cidaria pyraliata S. V., fulvata Forst., ocellata L., peetinataria Fuess.,
ablutaria B., var. probaria H. S., fluctuata L., corollaria H. S., ligustra-
ria S. V., ferrugata L., quadrifasciata Hb., fluviata Hb., v. achromaria
Lah., adumbraria H. S., riguata Hb., galiata S. V., euculata Hufn.,
tristata L., biriviata Bkh., rivata Hb., alchemillata L., hydrata Tr.,
decolora Hb., bilineata L., berberata S. V., rubidata S. V., badiata
S. V., derivata S. V., chenopodiata S. V., polygrammata Bkh., corti-
cata Tr., vitalbata S. V., tersata S. V., sparsaria Hb.
Eupithecia gemellata H. S., piperata Steph., eastigata Hb., spissilineata
Metz., pygmaea Hb., absynthiata L., helveticaria Bd., satyrata Hb.,
plumbeolata H w., argillacearia H. $., inturbata Hb., innotata Hb., na-
nata Hb., Guinardaria Bd., pumilata Hb., irriguata Hb., rectangulata
L., insignata Hb., venosata Hb., cognata Steph., suecenturiata L,, cen-
turiata S. V., breviculata Dup.
Pyralidina.
Aglossa pinguinalis L., euprealis Hb.
Hypotia corticalis S. V.
Asopia farinalis L., regalis S. V., costalis Fab., rubidalis $S. V., glaucina-
lis L., fulvocilialis Dup. (bei Spalate.)
Pyralis netricalis Hb., bombycalis S. V., honestalis Tr., combustalis F. R.,
luridalis F. R.
Crambina.
Pelaea ramajis Hb.
Tegostoma comparalis Hb.
Hellula undalis Fab.
Nymphula potamogata L., nymphaeata L.
Agrotera nemoralis Sc.
Endotricha flammealis S. V.
Stenia suppandalis Hb., carnealis Tr., ophialis Tr., Brugieralis Dup., in-
fidalis Mn., punctalis S. V.
Botys anguinalis Hb., eingulata L., albofascialis Tr., fascialis Hb., octo-
maculata L., pygmaealis Dup., punicealis S. V., purpuralis L., cespita-
48
380 Joset Mann:
lis S. V., sanguinalis L., virginalis F. R. i. 1., duleinalis Tr., lutosalis
Mn., (ent. M. Schrift. VI. p. 386. T. 3. F. 6), uniolalis Hb., catalaunalis
Dup., litterata Sc., urtieata L., ruralis Sc., silacealis Hb., sambucalis
S. V., lancealis $. V.. pandalis Hb., hyalinalis Hb., aurantiacalis F. R.,
rubiginalis Hb., verbascalis 8. V., politalis S. V., praetextalis Hb.,
tavalis S. V., ochrealis Hb., crocealis Hb., fuscalis S. V., nudalis Hb.,
pulveralis Hb. terrealis Tr., tenuialis Mu (1. ce. p. 387. T. 3.85), Im
balis S. V., polygonalis Hb., stieticalis L., caesialis H. S., sophialis Fab.,
saxicolalis (demessp: 387. T. 3. FE. 8), comptalis H. S., frumentalis L.,
forficalis L., clathralis Hb, virescalis Gn., turbidalis Tr., pe
Hb., palealis $. V., vertiealis L., ferrugalis Hb., languidalis Ev., fulva-
lis Hb., numeralis Hb., prunalis S. V., nebulalis Hb., (Mont biocovo),
aenealis S. V., extimalis Se., stramentalis Hb., fimbriatalis Dup.
Nomophila noctuella S. V.
Cynaeda dentalis S. V.
Hercyna atralis Hb., guttulalis H. S. normalis Hb., stygialis Tr., floralis Hb.
Ancylolomia palpella Hb., tentaculella Hb. (bei Salona.)
Crambus candiellus H. S., dumetellus Hb., lucellus H. S., pratorum Fab.,
pascuellus L., hortuellus Hb., cerussellus S. V., rorellus L., Cassenti-
niellus Z11., ehrysonuchellus Sc., verellus Zk., falsellus S. V., pinetellus
L., myellus L., petrificellus Dup., acutangulellus H. S. (Mont biocovo),
saxonellus Zk., palludellus Hb., inquinatellus S. V., paleatellus ZI11.,
eontaminellus Hb., poliellus Tr., culmellus L., tristellus S. V., luteellus
S. V., perlellus Sc., var. Warringtonellus Stt., (Mont biocovo), mono-
chromellus H. S., (Mont biocovo), languidellus M. il. Z1]., Crambid. 1863,
p- #9. Mont biocovo.
Eromene ocellea Hw., bella Hb., zonella Z1l., superbella Z11.
Eudorea ochrealis S. V., incertalis Dup., ingratella Z1l., dubitalis Hb.,
ambigualis Tr., asphodeliella M.i. It. Lah? (Lissa) perplexella Z11. (bei
Clissa), crataegella Hb.
Prosmixis quercella S. V.
Pempelia Zinckenella Tr., semirubella Se. var. sanguinella Hb., sororiella
Z11., formosa Hw., adornatella Tr., ornatella S. V., obductella F. R.,
palumbella S. V., cingillella ZIl., amoenella Zell. Isis 1848 p. Ss
(= P. Erberi Mann zool.-bot. er 1867 p. 845).
Nephopteryx serraticornella Z11., Metzneri Z11., poteriella Z11., orale den.
(ent. M. Schrift VI. p. 391, T. 3, F. 10), janthinella Hb., Dabliella Tr.,
insignella Mn. (l. e. p. 391, T. 3, E29.) ;
Aneylosis einnamomella Dup.
Epischnia illotella Z11., leucoloma H. S., prodromella Hb.
eretaciella m. n. sp. Etwas grösser und robuster als prodromella, Fühler,
Palpen etc. wie bei dieser Art, die Vorderflügel aber breiter. hellgrau
Lepidoptern, gesammelt in Dalmatien. 351
und kreideweiss gemischt, am Vorderrande am hellsten; auf den Rippen
feine schwarze Schieferstriche, die bei scharf gezeichneten Exemplaren
an der Stelle der gewöhnlichen beiden Querlinien etwas stärker markirt
sind; Querrippe mit schwarzem Punkt am Anfange und Ende, gewöhn-
lich nur der letztere deutlich.
Hinterflügel weniger durchsichtig, als bei podromella, das Grau
in der Spitze und am Saume beim Manne reichlicher,; beim Weibe die
Flügel ganz grau.
Von dieser Art fing ich ein Pärchen Anfang Juli 186% auf dem
Monte-mariano bei Spalato im Steingerölle. Herr Kindermann und
Freund Lederer fanden auch einige Exemplare bei Amasia in Klein-
asien. Trotz der gleichen Zeichnungsanlage ist der Totaleindruck, den
diese Art gegen prodromella macht, doch ein verschiedener.
Zophodia ilignella Z1l., Cantenerella Dup., remotella Mn. Verh. d. zool.
bot. Gesellsch. 1867, p. 846, osseatella Tr.
Hypochaleia melanella Tr., ahenella S. V., rubiginella Tr., Germarella Zk.
Trachonitis cristella Hb.
Myelois rosella Sc., cirrigerella Zk., eribrum S. V., erudella ZIl., lurida-
tella H. S., dulcella Z11., legatella Hb., suavella Zk., epelydella ZIL,
Welseriella ZI1l., tetricella S. V., ceratoniae Z1l., transversella Dup.,
Iutisignella m. n. sp. In Zeller's Abtheilung A. b. mit aufwärts gebo-
genen Palpen und dreiästiger Medianader der Hinterflügel gehörig; in
Zeiehnung von einiger Aehnlichkeit mit Myelois strietella Mn. ent.
Monatschr., aber mit kürzeren Flügeln; die vorderen ohne Doppelpunkt
oder doeh nur mit schwachem Striche auf der Querrippe.
Körper grau; Stirne vertical, oben mit konischem Haarschopf;
Palpen denselben etwas überragend, die ersten zwei Glieder aufwärts
gerichtet, das Endglied vorgeneigt; Nebenpalpen äusserst kurz, kaum
zu erkennen, Zunge spiral; Fühler borstenförmig, beim Manne ohne
Krümmung, mit kurzen feinen Wimpern.
Vorderflügel gelbbraun, vom Vorderrande bis über die Mittelzelle
und längs des Saumes weissgrau gemischt, beide Farben in einander
vertrieben, der Mittelraum des Flügels durch schwärzliche Atome ge-
trübt, die Flügelspitze mit schwachen Schrägschatten; beide Querlinien
schwärzlich, aussen weiss aufgeblickt, die erste sehr schräg und etwas
“ zackig, vor Y, des Vorder- zu '/ des Innenrandes, die zweite bei 5/,
des Flügels etwas geschlängelt, die Saumlinie schwärzlich, abgesetzt.
Quesrippe ohne Bezeichnung oder nur mit schwachem schwärzlichen
Striche, der Flügelgrund um sie dunkelgrau.
Hinterflügel und Unterseite lichtgrau, die Fransen etwas heller.
Anfangs Mai bei Gravosa auf Phlomis frutisosa gegen Abend
geflogen. Ich fand auch einige Räupchen, welche sich in den Blättern
einspannen und nach 12% Tagen entwickelten.
382 Josef Mann:
Eecopisa effractella 211.
Nyetegretis achatiuella Hb.
Alispa angustella Hb.
Cryptoblables bistriga Hw.
Glyptoteles leucacrinella Z11.
Acrobasis rubrotibiella F. R., consociella Hb., sodalella Z11l., bithynella
Z1l., obliqua ZIl., obtusella Hb. 7
Homoeosoma nebulella S. V., nimbella Z11., binaevella Hb., sinuella Fab.
Ephestia elutella Hb., semirufa Hw., abstersella ZIl., cinerosella ZII.,
bigella Z11l., biviella Zll., chalocyanella Stdgr., oblitella Z1l., inter-
punctella Hb.
Anerastia transversariella Z11., vulneratella Z11., limbella Z1l.
Semnia punctella Tr.
Aphomia colonella L.
Galleria melonella ZI1.
Tortricina.
Teras variegana S. V., nyctemerana Hb., v. permutana Dup., Boscana
Fab., sponsana Fab., asperana S. V.
Tortrix corylana Fab., dumetana Tr., ribeana Hb., cerasana Hb., hepa-
rana 8. V., Podana Sc., xylosteana L., rosana L., sorbiana Hb., dumi-
colana Z11., musculana Hb, unifasciana Dup., semialbana Gn., strigana
Hb., var. stramineana H. S., favillaceana Hb., Gerningana S. V. Pil-
leriana S. V., artificana H. S., Grotiana Fab., Holmiana L., Convayana
Fab.. Loefflingiana L., Bergmanniana L., Forskaleana L., viridana L.,
quereinana Zll., pronubana Hb., viburnana S. V., rhombicana H. S.,
ochreana Hb., Hastiana S. V., cupressana Dup., politana Hw., cinetana
S. V., rigana Sodof.
Sciaphila osseana Sc. (Monte biocoyo), stratana Z1l., var. luridalbana H.
S.. monochromana Mn., chrysantheana Dup., communanaH.S., Wahlbo-
miana L., virgaureana Tr., incertana Tr., minorana H. S., pasivana Hb.,
abrasana Dup., nubilana Hb., oxyacanthana H. S.
Doloploca punctulana S. V.
Olindia hybridana Hb.
Conchylis lathoniana Hb., hamana L., zoegana L., Baumanniana S. V.,
amiantana Hb., limbatana H. S., Dipoltella Hb., Simoniana Stdgr.,
purgatana Tr., Schreibersiana Fröl.,, ambiguella Hb., stramineas Hw.,
bilariana H. S., jucundana Tr., impurana Mn., elongana F. R., rhodo-
phana H. S., zephyrana Tr., margarotana Dup., sanguinana Tr., ruti-
lana Hb., tesserana S. V., francillana Fab., Smeathmanniana Fab.,
Fabrieciana Hb., Heydeniana H. S., coereitana Stdgr., implicitana H. S.,
ciliella Hb., roseofasciana Mn., contractana Z1l., Mussehliana Tr.,
Manniana F. R., pumilana H. S., hybridella Hb., posterana Z1l., soda-
liana Haw.
Lepidoptern, gesammelt in Dalmatien. 383
Conchylis sodaliana Haw., welche H. Sch. fraglich zu seiner
amandana zieht und erstere sehr gut beschreibt, indem er auch die
Aehnlichkeit mit Grapholitha nigrimaculana Haw. (Freyeriana F. R.)
heraus hebt, kann nicht zu amandana gezogen werden. Im Juli 1850
auf den Mont mariano bei Spalato aus Brombeerhecken gescheucht;
1868 zu derselben Zeit und auf demselben Platze ein einzelnes Männ-
chen; scheint selten zu sein.
Phtheochroa rugosana Hb., Duponchelana Dup.
Penthina salicella L., Hartmanniana L., variegana Hb., praelongana Gn.,
pruniana Hb., var. pruneticolana Z1l., sellana Hb., sororiana H. S. (s. B.)
oblongana Hw., gentianana Hb., rufana Sc., arcuana Clerk., striana
S. V., capreolana Gn., rivulana Sce,, umbrosana ZI]. urticana H. S.,
lacunana S. V., rupestrana Dup., bifasciana Hw., cespitana Hb., flavi-
palpana H. S.
Penthina sororijana H. S. bei Ragusa Anfang Mai auf Phlomis
fruticosa, Abends um die Blüthen schwärmend, auch einige Puppen in
einem Gespinnst auf den Blättern der Pflanze gefunden, entwickelten sich.
Eceopsis latifasciana H w.
Lobesia botrana S. V., permixtana Hb., artemisiana Z1l., fuligana H w.,
quaggana Mn., littoralis Curt.
Petalea festivana Hb.
Grapholitha agrestana Tr,, albuneana Z11., fervidana Z11., Hohenwartiana
S. V., coecimaculana Hb., modicana Z1l., hepatariana H. S., graphana
Tr., nigricana H. S., Penkleriana S. V., thapsiana ZIl., suffusana ZI],
cynosbatella L., roborana S. V., junctana H. S., scutulana S. V., obscu-
rana H. S., Uddmanniana L., citrana Hb., Metzneriana Tr., pupillana
L., hypericana Hb., nebritana Tr., lerneana Tr., conformana Mn., gem-
miferana Tr., cacana Schlg., succedana S. V., delitana F. R., corollana
Hb., juniperana Mill., Woeberiana S. V., amygdalana Dup., internana
Gn., compositella F., capparidana Z1l., Leplastriana Curt., duplicana
Z11., perlepidana H w., incursana H. S., fissana Froel., discretana W ok.,
dorsana Fab., orobana Tr., coronillana Zll. minutana Hb., Mitterba-
cheriana S. V., achatana S. V., quadrana Hb., lanceolana Hb., trifo-
liana H. S., fractifasciana H w., comptana Froel., unquicella L., curvana
H. S., apicella S. V., badiana S. V., derasana Hb.
Tmetocera ocellana S. V.
Carpocapsa pomonella L., splendana Hb.
Dichrorampha Petiverella L., alpinana Tr., plumbagana Tr., plumbana Sc.
Coptoloma janthinana Dup.
Phthoroblastis plumbatana Z1l., Juliana Curt., motaeillana Z11., Vigeliana
H. S., germana Hb., Ochsenheimeriana Z1]., rhediel!a L.
384 Josef Mann:
Tineina.
Talaeporia var. elandestinella Z11., pseudobombycella Hb.
Solenobia triquetrella F. R.
Lypusa maurella S. V.
Xysmatodoma melanella Hw.
Euplocamus anthracinalis Sc.
Atychia appendiculata Esp., nana Tr., pumila O,
Ochsenheimeria taurella S. V.
Ateliotum hungaricellum ZI].
Tinea imella Hb., ferruginella Hb., rusticella Hb., tapezella L., arcella
S. V., quercicolella H. S., granella L., misella Z1l., spretella S. V., pel-
lionella L., biselliella Hum., vinetella H. S., granulatella H. S., confu-
sella H. S., pustulatella Z11.
Myrmecozela ochracella Tgst.
Teichobia verhuellella Stt.
Incurvaria muscalella Fab., pectinea H w., Oehlmanniella Hb., angusti-
costella ZI].
Micropteryx calthella L., facetella Z11.
Nemophora Swammerdammella L., pilella S. V.
Adela leucocerella Sc., rufifrontella Tr., violella Tr., Sulzella S. V., De-
geerella L., viridella Sc.
Nemotois aerosellus H. S., Pfeifferellus Hb., eupriacellus Hb., istrianellus
H. S., dalmatinellus m., mollellus Tr., minimellus S. V., barbatellus ZIl.
Nematois dalmatinellus hat die Gestalt und Färbung wie Nem.
istrianellus und cupriacellus, nur ist auf den Vorderflügeln von der Basis
bis zur Mitte der Grund mehr goldgrün, als bei der ersteren und unter-
scheidet sich von beiden leicht durch die Fühler, sowohl des Mannes
wie des Weibes. Bei istrianellus Mann ist das erste Fühlerglied knotig,
die Fortsetzung des Fühlers dick, mal so lang als das Knotenglied,
violett glänzend, stark bebartet, die Geissel, welche die 6malige Länge
des Bartes hat, ist rein weiss und mit der Loupe besehen fein gekerbt.
Bei dalmatinellus Mann ist das erste Fühlerglied wie bei istria-
nellus, der Bart zweimal so lang als das Glied, schwärzlich, am Ende
etwas violett schimmernd, anfangs die Behaarung dick, dann sanft in
die 8mal längere weisslich, fein gekerbte Fühlergeissel verlaufend. Die
Vorderflügel haben mehr Metallglanz als bei istrianellus.
Beim Weibe von istrianellus sind die Fühler etwas länger als die
Vorderflügel; das eıste Glied ist klein knotig, der violett metallisch
schimmernde Bart ist am Wurzelgliede dünn, dann wird er dicker und
beim Verlauf in die Geissel wieder dünner, hat die Hälfte der Fühler-
länge, welche rein weiss und kaum gekerbt oder geringelt erscheint.
Beim Weibe von dalmatinellus ist das erste Fühlerglied etwas dicker
und länger als bei istrianellus, der Bart ist anfangs so dick als das
Lepidoptern, gesammelt in Dalmatien. 385
Glied, schwarz, etwas dunkel violett schimmernd und verläuft pfriemen-
förmig bis zu %, der weisslichen Fühlerspitze. Die Färbung der Vorder-
flügel mehr dunkler violett als bei istrianellus Weib. Die Hinterschienen
bei dalmatinellus viel stärker und länger behaart als bei istrianellus.
Beim Weibe von Cupriacellus haben die Fühler nur knapp die Flü-
gellänge, das erste Glied ist zart, die Fühler etwas dieker durch die
anliegenden Schuppen, schön violettgold glänzend, welche sich bis zur
Hälfte der grauen Geissel verlaufen.
Der Mann von cupriacellus ist mir bis jetzt noch unbekannt; ob-
wohl ich in den früheren Jahren aus den Säcken, welche ich ganz
unten an den Wurzelblättern der Cardendistel fand, wohl Weiber, aber
nie einen Mann erhielt.
Nemotois dalmatinellus entdeckte ich im Juli 1850 bei Spalato,
einzeln auf Scabiosen.
1862 fand ich mehrere Weibchen auf dem Mont mariano, wo die-
selben den Legestachel in die Knospen der Scabiosen tief eingesenkt
hatten, so dass sie ihn nicht mehr herausbrachten und fest sitzen blieben.
Swammerdamia apicella Don., caesiella Hb., pyrella Vill.
Calantica albella H. S.
Hyponomeuta vigintipunctatus R., plumbellus S. V., variabilis Z., irrorellus
Hb., evonymellus Sc.
Psecadia funerella Fab., sexpunctella Hb., bipunctella Fab., haemorr-
hoidella Ev., flavianella Tr., chrysopyga ZIl., aurifluella Hb.
Eidophasia Messingiella F. R., syenitella H. S., Hufnagelii Z11.
Plutella eruciferarum Z11.
Theristis caudella L.
Cerostoma asperella L., scabrella L., xylostella L., persicella S. V., lu-
cella Fab., alpella S. V., sylvella L., semitesseila Mn., seulpturella H.
S., instabilella Mn. (Verh. d. k. k. zool. bot. Ges. 1866), trichonella Mn.
Chimabacche fagella S. V.
Phibalocera quercana F., luticornella Z11.
Depressaria costosa H w., liturella S. V., squamosa Mn., (ent. Montsch. 186%
p- 185) Spalato, assimilella Tr., atomella S. V., arenella S. V., rhodo-
chrella H. S., purpurea Hw., thapsiella Z1l., laterella S. V., capreolella
Z1]., rotundella Dg-l., parilella Tr., furvella Tr., depressella Z., cervi-
cella H. S., tenebricosa Z1]l., Douglasella Stt., aridella Mn. n. sp.
Depressaria aridella. Sehr nahe verwandt mit Dep. squamosa
Mn. und nanatella Stt., die kleinste dieser 3 Arten. Kopf, Rücken, Palpen
und Fühler wie bei nanatella gestaltet, die eintönige bleichgelbliche
Färbung der Vorderflügel gleicht der squamosa, ebenso die feinen matt-
bräunlichen Querriefen, der schwärzliche Mittelpunkt etwas deutlicher
und ein schwarzes Pünktchen unter demselben auf der Mittelrippe, zu-
weilen steht auch ein schwarzes Pünktchen am Innenrande nahe der
Bd. XIX. Abhandi, 49
386 Josef Mann:
Basis; die Flügelfläche ist viel glatter als bei nanatella, welche dunkler
gefärbt, rauher beschuppt und mit vielen stärker ausgedrückten Quer-
riefen; unter dem dunklen Mittelflecke stehen auf der Mittelrippe zwei
schwarze Pünktchen, auch ist der Mittelfleck noch etwas dunkel be-
schattet, ohngefähr wie bei assimilella. Bei aridella ist der Flügelsaum
vor den Fransen kaum sichtbar, hingegen bei nanatella sehr deutlich
graubraun. Die Hinterflügel bei aridella sind dunkelgrau, die Fransen
gelblich; bei nanatella etwas heller, die Fransen graugelblich. Die
Unterseite der Vorderflügel von aridella ist dunkelgrau mit weisslich-
gelbem Vorderrand und Fransen. Hinterflügel etwas heller grau, am
Vorderrand eelblichweiss, alle Flügel mit starkem Seidenglanz. Bei
nanatella ist die Färbung auf der Unterseite heller in’s Bräunliche schil-
lernd, ebenfalls seidenglänzend, die Fransen grau. |
Ich fand diese Schabe zuerst bei Brussa im Jahre 1863 im Juli
und bei Spalato ebenfalls im Juli, wo ich sie aus Brombeerhecken
scheuchte; ziemlich selten.
Enicostoma lobella S. V.
Symmoca signella Hb.
Gelechia denisella S. V., sordidella Hb., cervinella Ev., ferrugella S. V.,
Kollarella Costa, cinerella L., umbrella Hb., seintillella F. R., subse-
quella Hb., nigra Hw., turpella S. V., velocella Dup., sororculella Hb.,
terrella S. V., acuminatella Sire., pedisequella Hb., scotinella H. S.,
proximella Hb., vulgella S. V., humeralis ZN., artemisiella Tr., fugiti-
vella Z11., eytisella Tr., seriptella Hb., solutella Z11., distinetella Z11.,
quadrella F., Kiningerella H. S., leucomelanella Z1]l., fraternella De].,
Fischerella Tr., marmorea Hw., littorella Dgl., sequax Hw., scalella
Sc., nigrinotella Z11., leucatella L., triparella Z11., remissella Z1I1., te-
nuiella Mn., (ent. M. Schrift 1863), umbriferella H. S., lamprostoma ZIl.,
ligulella S. V., lutulentella Z., eineticulella H. S., taeniolella Z1]1., nigri-
tella ZIl., coronillella Tr., bigutella H. S., anthyllidella Hb., tenebro-
sella Z1]., bifractella Del., carchariella Z11., pulveratella H. S., lammella
Tr., cerealella Oliv., paupella Z1l., inopella Z1l., campicolella Mn. (W
ent. Mon. Schft. 1857) p. 181, eitella ZIL, gemmellaL., nigricostella Dup.,
stipella H. S., Hermannella F., Germarella Hb., subericinella H. S.,
subdecurtella Stt., decurtella Hb.
Parasia paucipuncteila Z1l., torridella Mn., carlinella H. S.
Cleodora Kefersteiniella Z11., striatella S. V., lineatella ZI1.
Megacraspedus dolosellus Z1l.. lanceolellus Z11.
Anarsia spartiella Schr., lineatella Z11.
Ypsolophus ustulellus F., fasciellus Hb., silacellus Hb., pudicellus Mn.,
trinotellus H. S., marginellus F., verbascellus S. V., barbellus S. V.,
- helveolellus Mn.
Sophronia renigerella Z11l., chilonella Tr., illustrella Hb.
Lepidoptern, gesammelt in Dalmatien 387
Pterolonche albescens ZI.
Protasis punctella Costa.
Pleurota salviella H. S., pungitivella H. S., aristella L.
Carposina berberidella H. S.
Harpella forficella Se., bracteella L.
Hypercallıa eitrinalis Sc.
Dasycera sulphurella F., oliviella F.
- Oecophora fulviguttella Z1il., lunaris Hw., tinctella Tr., flavifrontella S.
V., undecimpunctella Mn.
Oegoconia quadripuncta Hw.
Endrosis lacteella S. V.
Atemelia oleella Boy.
Butalis aerariella H. S., tabidella H. S., vagabundella H. S., pascuella ZIl,
gravatella Z1l., Knochella F., punctivitella Costa, egregiella Dup.,
chenopodiella Hb., dissimilella H. S.
Blastobasis phycidella Z1l.
Pancalia Leuwenhoekella L
Acrolepia granitella Tr., vesperella Z1l.
Roeslerstammia Erxlebella F., pronubella S. V.
Aechmia thrasonella Sc., equitella Sc., oculatella Z1l., Fischeriella Z11.
Simaethis pariana L., Fabriciana L., nemorana Hb.
Choreutis dolosana H. S., pretiosana Dup., Myllerana FE.
Tinagma perdicellum H. S., Borkhauseniellum H. S., saltatricellum F. R.
Heliozela sericiella Hw., stanneella F. R.
Argyresthia ephippella F., nitidella F., mendica Hw., abdominalis Z11.
sorbiella Tr., Goedartella L., arceuthina Z11l.
Zelleria hepariella Stt.
Gracilaria alchimiella Sc., elongella L., tringipennella ZIl., limosella H.
S., roscipennella Hb., syringella F.
Euspilapteryx aurogutella Stp., ononidis ZIl., Kollariella Z11l.
Coriscium Brongniardellum F., sulphurellum Hw.
Ormix ampliatella Wk., torquillella Z11., anguliferella Z1l., avellanella Stt.
interruptella Z11.
Coleophora lutipennella Z1l., nigricella Stp., ledi Stt., aleyonipennella
Koll., cuprariella Z11., trochilipennella Costa, palliatella Zk., curru-
eipennella Z1]l., auricella F., serenella Dup., coronillae Z1l., vulnerariae
Z1l., pyrhulipennella Z11., fuscociliella ZIl., vieinella Zll., caelebipen-
nella ZIl., vibicella Hb., ornatipennella Hb., Wockeella ZIl., albifu-
scella Z1l., onobrychiella ZIl., niveicostella Zll., albicostella Dup., fla-
viella Mn., fretella Zil., onosmella Brhm., chamaedıyella Stt., troglo-
dytella Dup., lineolea H w., liniariella Z11., ciconiella H. S., directella
Z1l., obscenella H. S., annulatella Tgst., flavaginella ZI11.
Bedellia somnulentella ZIl.
19 *
388 Josef Mann: Lepidoptern, gesemmelt in Dalmatien.
Stathmopoda Guerinii Stt. Chrysoeclista aurifrontella Hk.
Cosmopteryx Drurella F. Anybia Langiella Hb.
Pyroderces argyrogrammos Z1l. Ochromolopis ictella Hb.
Chauliodus pontificellus Hb., chae-|Stagmatophora Isabellella Costa,
rophyllellus Goeze. pomposella ZIl., serratella Tr.,
Laverna festivella S. V., miscella S.| albiapicella H. S.
V., subbistrigella Hw., atra Hw.,|Antispila Pfeifferella Hb.
rhamniella Z11. Stephensia brunnichiella L.
Elachista albifrontella Hb., flavicomella Stt., consortella Stt., incanella
H. S., griseella Z1]l., cingillella H. S., revinctella Z11., chrysodesmella
ZUl., gangabella Z11., zonariella Tegst., contaminatella Z11., disertella
H. S., eollitella Dup., rudectella Stt., squamosella H. S., rufocinerea
Hw., disemiella Z11., dispunetella Dup., argentella Cl.
Tischeria angusticollella Z1]l., marginea Hw., complanella Hb.
Lithocolletis roboris Z11., hortella F., seitulella ZIl., parisiella Wocke,
endryella Mn., delitella Z1Il., abrasella Z11., Cramerella F., tenella ZIl.,
lesiniella Z11., pomifoliella Z11., dubitella H. S., ulmifoliella Hb., quer-
cifoliella ZIl., fraxinella ZIl., scopariella Z1l., connexella Z1l., emberi-
zaepennella Bouc., Froelichiella Z11., lautella Z1l., Kleemannella F.,
Schreberella F., trifasciella Hw., silvella Hw., helianthemella H. S.
Lyonetia Qlerckella L., var. acerella Tr., prunifoliella Hb.
Cemiostoma spartifoliella Hb., scitella Z11.
Opostega salaciella Tr., erepusculella Z1.
Buceulatrix cristatella Z11., ulmella Z11l., erataegi Z1l., Boyerella Dup.,
frangulella Goez, gnaphaliella Tr.
Nepticula gratiosella Stt., centifoliella Z1l., argentipedella ZIl., agyro-
peza Z1l.
Trifureula pallidella Z11.
Pterophorina.
Agdistis meridionalis Z11., paralıa Z11., tamaricıs ZI.
Platyptilus rhododactylus S. V., Fischeri Z11l., acanthodactylus Hb., cos-
modactylus Hb.
Oxyptilus tristis Z1l., distans Z1]., laetus Z]1., hieracii Z11.. dıdactylus L.,
obscurus Z11.
Pterophorus serotinus Z1]., aridus Z1l., fuscus Retz., stigmatodactylus
Z1l., lithodactylus Tr., pterodactylus L., microdactylus Hb., brachy-
dactylus Tr., xanthodactylus Tr., baliodactylus Z11., malacodaetylus Z11.,
pentadactylus L., siceliota Z11., ononidis Z11., baptodactylus Z11.
Alueitina.
Alucita dodecadactyla Hb., palodactyla ZIl., polydactyla Hb., eymato-
dactyla Z11.
Bemerkungen
über den Polymorphismus einiger Pilze,
Von
Stefan Schulzer von Müggenburg.
Vorgelegt in der Sitzung vom 3. März 1869.
W. ich in den vorjährigen Verhandlungen $. 718 nur schüchtern zu
vermuthen wagte, ist seither zu meiner innigsten Ueberzeugung gereift;
dass nämlich nicht bloss schlauchlose Gebilde mit einem schlauchbegabten
demselben Formenkreise angehören können, sondern dass ein solcher
Kreis sehr häufig auch mehrere Schlauchgebilde gleicher
oder verschiedener Gattung mit einschliesst.
Ersteres erwiesen von den mir zugänglichen Mykologen, namentlich
für zahlreiche Pyrenomyceten unwiderlegbar, die Gebrüder Tulasne und
der treflliche De Bary; letzteres ist neu und muss desshalb vor der Hand
auf Widerspruch, vielleicht der ganzen mykologischen Welt, gefasst sein,
was mich indessen nicht im mindesten beirrt, zum Frommen der Wissen-
schaft frei und offen zu sprechen.
Man kann eine individuelle Ueberzeugung hegen, ohne eben im Stande
zu sein, sie zu beweisen. Ich bin indessen in der günstigen Lage auch
etwas zur Motivirung meiner Ansicht vorbringen zu können, obschon ge-
wichtige Gründe mich nöthigen, meinen Aufsatz in möglichst engen Grenzen
zu halten.
Wer Tulasne’s herrliches Werk „Selecta fung. carpologia“ kennt,
weiss es, das Gebilde mit den verschiedenförmigsten Früchten zu
demselben Forwenkreise gehören können.
In der That fand unser sehr ehrenwerthes Mitglied, der Herr Pro-
fessor Hazslinszky, gleich mir, bei seiner Pseudovalss Lyeü (Verh. d’
zool. bot. Ges. XV. Abh. p. 447, 1865) einige Pyrenien desselben Nestes
390 Stefan Schulzer von Müggenburg:
mit winzigen, einfachen, cylindrischen, wasserhellen, nackten Spermatien
gefüllt, während die übrigen die bekannten stumpfoyalen, 0,026 —0,031UM-
langen und 0,016—0,018""- dicken, somit sehr grossen, fächerigen, dunkeln
Sporen in Schläuchen führten. — Ganz Aehnliches traf ich auch bei Sph.
Graminis P. an.
Ich glaube nicht, dass es Jemand zulässig fände, die betreffenden
Pyrenien auch nur als Art von den übrigen desselben Nestes zu trennen,
vielweniger sie als eine andere Gattung zu betrachten.
Abweichende Grösse und Gestalt der Spore kann daher
der Zuständigkeit zweier oder mehrerer Pilze zu demselben
Formenkreise nicht im Wege stehen.
Wie ich am angeführten Orte im vergangenen Jahre erwähnte,
faud ich an einem kaum 2 langen, als Herbarstück gespaltenen Erlen-
zweige Valsaria olim Pustularia alnew mihi, Oryptospora olim Mierostoma
diatrypa Fr. (Sphaeria) und Melanconis Alni Tul. (bei mir eine Pseudo-
valsa) mit völlig gleichem Aussehen und doch in Grösse, Gestalt
und Färbung gar so sehr abweichende Formen, gemischt und unter ein-
ander wohnend. — Es ist mir unmöglich, diese Pilze für etwas anderes
zu halten, als für verschiedene Formen desselben Kreises,
Wenn dieses nicht der Fall wäre, so wären diejenigen Herbarbe-
sitzer schlimm daran, welche mit der Lupe und den Diagnosen unserer
bloss beschreibenden Autoren in der Hand, sich von der betreffenden Art
Gch erhielt das Herbarstück als Sph. diatrypa Fr.) ein Bild einprägen
wollten. Sie können indessen beruhigt sein, denn sie haben jedenfalls
eine Form davon vor sich.
Ausser mehreren schlauchlosen Pilzen fand ich an Aesten der Wald-
kirsche Prunus avium L., bald untermengt, bald getrennt wachsend,
theils durch Form und Lagerung der Pyrenien, theils durch Gestalt,
Grösse und Färbung der Sporen von einander gut unterscheidbar, aber
alle am Aste überquer hervorbrechend und äusserlich in den we-
nigsten Fällen mit einiger Sicherheit unterscheidbar: Valsa
pulchella P. (Sphaeria), dann eine Form der an Eichen und Kastanien
angetroffenen Valsa ceratophora Tul., Valsa biformis Tul. (Calosphaeria),
Valsa Prunastri P. (Sphaeria), endlich meine Aglaospora Cerasi und
Pseudovalsa Pruni Avium.
An Birken brechen ebenfalls auf unter sich völlig gleiche
Weise, nebst ein Paar Melanconium-Arten, überquer hervor: Melan-
conis baneiformis Tul. (Sphaeria P.), der vom Currey eben so genannte
aber in der Sporenform vom Tulasme’schen abweichende Pilz, ferner:
Sph. vasculosa und stilbostoma Fr., endlich meine Valsa Betulae, welche
mit ihren einfachen, ceylindrischen wasserhellen Sporen keiner der ge-
nannten Arten entspricht.
Ueber den Polymorphismus einiger Pilze. 391
Auch an Zweigen von Jlibes Grossularia L. fand ich unter den
weiter unten erwähnten Umständen, ausser Arten von Mieropera, Diplodia
und Clinterium, dann der später nochmals vorkommenden Sphaeria Gros-
sulariae und Aglaospora Grossulariae, noch Pseudovalsa Strumella Fr.
(Sphaeria) und Pseudovalsa vestita Ces. et De Not. in traulicher Ge-
sellschaft.
Alle diese Gruppen halte ich für eben so viele, noch
keineswegs geschlossene Formenkreise, denn namentlich meine
Untersuchung der gesammelten Zweige von Ribes Grossularia ward durch
eingetretene Umstände in der Hälfte unterbrochen.
Geht man das erwähnte Werk der mit Recht gefeierten Gebrüder
Tulasne durch, so stosst man auf eine erkleckliche Anzahl von Arten,
welche durch De Notaris, Berkeley, besonders aber Currey unrichtig
angesprochen sein sollen. Das kann bei solchen Mykologen haupt-
sächlich nur daher kommen, weil jeder eine andere Form desselben
Pilzes analysirte, was wieder der Wandelbarkeit dieser niederen Ge-
bilde, insbesondere der Valsei zuzuschreiben ist, worüber weiter unten.
Unbestreitbar gehören Pilze, welche demselben Myce-
lium entsprossen, zu einander.
Nun aber fand Hazslinszky an allen als Sphaerien des Lyciums
l. ce. beschriebenen Pilzen ein völlig gleiches Mycelium, und ich sah
an den erhaltenen Herbarstücken, nach dem Abziehen der klaffenden
Oberhaut dasselbe Mycelium den ganzen Ast dicht überziehend, und
auf diesem ohne Ausnahme alle dort gegebenen Pilzgestalten
entstehen. — Sie gehören somitsämmtlich nureinem Formenkreise
an. — Unter diesen befinden sich aber zwei schlauchbegabte: Pseudovalsa
Lyeü Hazsl. und Pleospora olim Stigmatea Hazslinszkyi mihi.
Das ist jedoch nicht der einzige Fall. wo ein Pilz der Familie
Sphaeriei Tul. mit einem der Familie Vulsei Tul. zusammengehört. Schon
Fries machte bei letzteren zuweilen die Bemerkung: „kommt auch ver-
einzelt vor,“ und ich kann mit einem ganz ausgezeichneten Factum dienen.
Als ich voriges Jahr einige alte, wenig edle, daher vernachlässigte, dicht
an einander gepflanzte Stöcke von Stachelbeeren ausputzte, legte ich die
pilzbewohnten dürren Zweige bei Seite und fand da bei der nachgefolgten
Untersuchung eine kleine Welt von bunt durcheinander vegetirenden
Pilzen verschiedener Formen; unter andern auch unter der klaffenden
Rinde am Holze dichtgedrängt, daher von schorfartigem Aussehen,
wie etwa Cucurbitaria De Not., meine Sphaeria Grossulariae; denselben
Pilz aber auch vereinzelt auf der Rinde frei aufsitzend, endlich in
Pusteln nestweise wohnend meine Aglaospora Grossulariae, welche alle
offenbar nicht bloss demselben Formenkreise angehören, sondern wirklich
392 Stefan Schulzer von Müggenburg:
identisch sind. Ueberall derselbe innere Bau des Pyrenienkerus, die-
selben Schläuche, Paraphysen und Sporen, nur sind letztere bei der
Aglaospora kaum merkbar grösser als bei den beiden erstern.
Auch bei Pseudovalsa Strumella Fr. und bei meiner Pseudovalsa
Pruni Avium fand ich nach abgezogener Oberhaut ausserhalb des Nestes
in der Nachbarschaft fast immer vereinzelte Pyrenien ohne eine Spur der
Stromamasse.
Aber nicht bloss als besondere Arten behandelte Pyrenomycetes mit
geschlossener Hülle, können oft demselben Formenkreise angehören,
sondern auch entfernter stehende schlauchbegabte Gattungen
haben bisweilen das Anrecht hiezu.
Als ich eine schwefelgelbe Spielart der Micropera Cerasi Bon.,
wahrscheinlich Meer. Drupacearum Lev., das erste Mal antraf, bewohnte
sie für sich allein einen grossen, unlängst abgehauenen Ast der Wald-
kirsche in Menge. Später sah ich sie unter Umständen, welche mich
bestimmten, sie für eine Form meiner Aglaospora Cerasi zu halten, ob-
schon Valsa pulchella, ceratophora und biformis, dann Pseudovalsa Pruni
Avium gleichen Anspruch darauf hatten; und zwar erhielt die Aglaospora
desshalb das Vorrecht, weil die Gebrüder Tulasne einzig nur bei den
Nebenformen dieser Gattung von Valsei derlei stabförmige, oben haken-
förmig gekrümmte Spermatien und Stylosporen, wie sie die Miceropera
erzeugt, angeben. — Hiebei muss ich bemerken, dass ich es damals noch
nicht wagte, alle genannten Pilze einem gemeinschaftlichen Formenkreise
zuzuweisen. — Am Ende erwies sich jedoch beim dritten Auffinden die
Micropera als eine unzweifelhafte Form der Dermatea Cerasi Fr. — Auf
dem davon bewohnten Aste der Waldkirsche waren die überaus zahlreichen
Individuen beinahe ohne Ausnahme so construirt, dass auf demselben
Stroma die in der Mitte befindliche Micropera am Rande von den Schäl-
chen der .Dermatea eingefasst war!
Nach diesen Wahrnehmungen nehme ich keinen Anstand mehr, die
nahe Beziehung dieser Dermatea zu den genannten Valsei auszusprechen.
Aus meiner Darstellung geht hervor, dass hauptsächlich die Valsei
Tul. = Sphaeriacei synbiotici Bon. sowohl unter sich, als mit einfachen
Sphaerien zu eigenen gesonderten Formenkreisen sich stellen lassen. Die
„Erklärung dieser Erscheinung liegt in ihrer grossen, durch den Standort
sehr wohl begründeten Wandelbarkeit.
Wie ich es in unseren Verhandlungen 1862, S. 215 aussprach, stehen
die Pilze auf einer um so niedrigeren Stufe, je weniger zersetzt ihr Sub-
strat ist; und dass organische Wesen niederer Stufe in ihren Formen
wandelbarer sind, als höhere, unterliegt kaum einem Zweifel.
Die Valsei aber, und die zu ihnen gehörigen schlauchlosen Pilze
sind immer die ersten Ansiedler auf abgehauenen, oder eben erst natürlich
absterbenden, also noch nicht völlig todten Aesten.
Ueber den Polymorphismus einiger Pilze. 393
Für Entdeekungen in Betreff der Physiologie und Morphologie der
Pilze bietet die Familie der Valses nach meiner Ansicht einen der zu-
gänglichsten Punkte im ganzen Pilzreiche. — Wem es Vergnügen macht,
von den bereits beschriebenen oder abgebildeten Arten abweichende
Formen somit neue Species zu entdecken, der kann kein lohnenderes
Feld für sein Forschen finden, als eben die Valsei!
Ein überaus glücklicher Gedanke meines geehrten Freundes, des
Herrn Professors Hazslinszky war es, dass er unter der Ueberschrift:
„Sphaerien des Lyeiums“ 1. ec. die am Zyeium barbatum angetroffenen
Pilze, somit einen Formenkreis, beschrieb. Ich glaube, es wäre gut,
. wenn sich die Anordnung „Sphaerien der Erle, Birke u. s. w.“ bei den
Valsei, unbeschadet den aufgestellten Gattungen Bahn bräche.
So erhielten wir wenige, die Uebersicht wesentlich erleichternde
Kreise, während jetzt sich oft so nahe stehende Gebilde im Systeme zer-
streut und häufig sehr entfernt von einander gestellt sind.
Finden sieh dann zwei Kreisen gemeinsame Formen, wie unter den
hier angeführten Arten die Yalsa ceratophora au Eichen und Kirschen,
so würde dieses zu neuen interessanten Combinationen führen.
Vor der Hand glaube ich, die Differenzen in der Ausbildung der
Spore bei den namhaft gemachten Pilzen rühren daher: ob die Spore in
einem mehr oder weniger zersetzten Theile des Substrates, in diesem oder
jenem Zeitpunkte, dann in grösserer oder geringerer Tiefe keimte, wozu
noch Witterungsverhältnisse und andere Factoren kommen, die sich
unserer Beobachtung entziehen. Am Ende ist auch nicht jede Spore
gleichmässig geeignet, diese oder jene Fruchtform hervorzubringen.
Zum Schlusse will ich noch den Gegnern der Lehre vom Polymor-
phismus der Pilze, unter welchen sich um die Mykologie sehr verdiente
und meinerseits sehr hochgeachtete Männer befinden, einige Fragen
vorlegen.
Wohin sind die Spermatienketten und Stylosporen einzutheilen,
welche junge Xylarien als mehliger Ueberzug bedecken, so wie die auf
Hypoxylon, Ascostroma u. s. w. als reifartige Bedeckung erscheinenden
Stylosporen einzureihen, welche nie fehlen, aber während der ME IEO-
bildung regelmässig verschwinden ?
Wohin kann man die von mir (Abhandl. d. zool.-bot. Ges. 1863,
S. 304), und wie es scheint beinahe gleichzeitig von den Gebrüdern
Tulasne im Stroma von .Dothidea Ribesia entdeckten Spermatienhöhlen
stellen, die ebenfalls sammt dem Inhalte, welcher durch keine Oeffuung
sich verflüchtigen kann, zur Zeit des Entstehens der Loculamente, welche
Bd. XIX, Abhandl, 50
394 Stefan Schulzer von Müggenburg: Ueber den Polymorphismus einiger Pilze.
die Stelle der Pyrenien vertreten, spurlos verschwinden. Diese Frage
bezieht sich auch auf ähnliche Spermatienhöhlen im Apyrenium lignatile
Fr., welche Strauss beobachtete? Siehe Sturm Deutschl. Fl. Abth. II.
Heft 34. Seite 39.
Als was soll man endlich die durch Hazslinszky l. c. und durch
mich selbst an den Enden der oberflächlichen Myceliumhyphen der Sphae-
rien des Lyeiums beobachtete Spermatien-Abschnürung nebst den Grannen,
welche ich an den Spitzen der Haarbekleidung von Pleospora Hazs-
linszkyi und anderwärts antraf, betrachten ?
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols.
Von
Josef Palm.
Vorgelegt in der Sitzung vom 3. Februar 1869.
Einleitung.
ersektenaer Beitrag zur Dipterenfauna Tirols enthält 777 Arten, von
welchen 316 bisher nur in Nordtirol, 226 nur in Südtirol und die übri-
gen 235 in beiden Landestheilen beobachtet wurden.
In Nordtirol ist natürlich vor allem Innsbruck und seine nächste
Umgebung, welche in dieser Hinsicht genauer durchforscht wurde und
ich will es versuchen, die dipterologischen Verhältnisse, insofern es mir
im Verlaufe von 2 Jahren möglich war, dieselben kennen zu lernen, in
Kürze zu schildern.
Zuvörderst können wir uns die Gegend um Innsbruck für unsere
Zwecke in drei Excursionsgebiete eintheilen. Das erste umfasst die
Hügel auf der Nordseite der Stadt von der Kranebitter Klamm bis zur
Mühlauer Klamm und dem Spitzbichl, hınter welchen sich die Gebirge
der Solsteinkette erheben; das zweite begreift die Wiesen und Gärten
in der Thalsohle von Kranebitten und der Gallwiese bis nach Egerdach
und Ambras in sich; das dritte endlich erstreckt sich über das Mittel-
gebirge auf der Südseite von Innsbruck, welches von der Gallwiese bis
zum Berg Isel reicht, dort von der Sill durchschnitten wird, am rechten
Ufer derselben mit dem Paschberge wieder beginnt und dann gegen
Ampass in einer Mittelhöhe von 2600 Fuss verläuft, hinter welchem sich
der Patscherkogl (6885 s. m.) erhebt.
Im ersten dieser drei Gebiete beginnt das Leben der Dipterenwelt
bereits Ende Februar sich zu regen. Es sind Tanypus nudipes, der übri-
gens auch schon an warmen Tagen des Januar sich zeigt, und der Chiro-
romus coracinus und noch andere Chironomiden, welche an sonnigen
Plätzen, besonders in der Nähe von alten Birken und Weiden in Gesell-
50 *
396 Josef Palm:
schaft von ihres Gleichen lustig herumfliegen. An Mauern und Planken
sonnen sich behaglich verschiedene Musciden, wie Calliphora, Dasyphora,
Musca, Stomoxys u. s. w., während sich Borborus und Scataphaga Dün-
gerhaufen und andere (landwirthschaftliche) Objecte zum Aufenthalte
wählen. Auf Wegen, meist nur wenige Fuss über dem Boden fliegen
verschiedene kleinere Bibioniden. Ende März und im Laufe des April
ist die Vegetation dieses Terrains schon ziemlich vorgerückt und mit ihr
treten auch Syrphiden auf. Längs der zahlreichen im raschen Laufe
dahineilenden Bächlein trifft man auf Sträuchern Chrysotozum und Xan-
thogramma, während die Syrphus-Arten über ihnen in der Luft rütteln
und HPristalis tenax an Pfützen und andern unsaubern Orten sich auf-
hält. Ueber Compositen schwebt auch hie und da ein Bombylius discolor,
der jedem Attentate auf seine Persönlichkeit durch blitzschnellen Abflug
vorzubeugen sucht. Sind endlich im Mai auch noch Umbelliferen zur Blüthe
gekommen, so treten neben den vorigen noch Arten aus der Gruppe der
Museinae, Tachininae und Anthomyinae auf, während von Syrphiden
hauptsächlich Eristalis arbustorum diese Blumen besucht. Auf Sträuchern
in der Nähe vom Wasser trifft man auch hie und da, obwehl im Ganzen
sehr selten, Enıpiden und Dolichopiden an, ebenso kommen auch Taba-
niden nur vereinzelt vor.
Ende Mai aber hört dieses Gebiet bereits auf, für Dipterologen
interessant zu sein, denn die Hitze, und in Folge deren die Trocken-
heit ist bereits zu gross, um für einen grossen Theil der Fliegen,
welche eine feucht warme Atmosphäre lieben, ein angenehmer Aufent-
haltsort zu sein. Es fruchtet auch wenig weiter in das Kalkgebirge
hinaufzusteigen; man wird vielleicht eine oder die andere etwas seltenere
Art finden, aber meist ganz und gar unbefriedigt heimkehren; dies gilt
sogar von den Zirler Mähdern trotz ihrem reichen Blumenflor. Im ge-
nannten Monate stehen, wohl selbstverständlich, gerade die Wiesen um
Innsbruck im schönsten Flor; Tausende von Umbelliferen und anderen
Pflanzen haben ihre Blüthen geöffnet und geben einer Unzahl von Fliegen
Nahrung und Obdach. Grössere Bibioniden, wie Bibio hortulanus, marei
und pomonae weilen neben Empiden und der buntesten Mannigfaltigkeit
von Syrphiden und Musciden und anderer Familien, so dass jede Excur-
sion den ganzen Sommer hindurch mit reicher Ausbeute belohnt wird.
Entschieden der günstigste Punkt für einen Dipterologen ist aber
in diesem Gebiete die Au am Inn bei der Gallwiese. Ein Platz von
kaum einigen hundert Quadratklaftern ist von schattigen Erlen bewach-
sen, um deren Stämme sich nicht selten der Hopfen emporschlingt, wäh-
rend strauchartige Erlen und einzelne Weiden die Mittelschichte bilden
und ein üppiger Pflanzenwuchs den Boden bedeckt. An Stellen, wo sich
Wasserrückstände gebildet, schiesst das Rohrschilf in Massen auf, ein
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 397
Lieblingsaufenthalt der Tetanocerinen und überhaupt von Arten aus der
Gruppe der Muscidae acalypter.ae.
Auf den Blättern der Sträucher, sowie des Rubus frueticosus, der
sich am Boden hinzieht, tummeln sich die verschiedensten Dolichopiden
und Empiden um die Wette herum; die schöne Volucella bombylans ist
‚dort ziemlich häufig, sowie auch die Gattungen „Microdon, Syrphus,
Eristalis, Helophilus, Platycheirus u. a. m. durch zahlreiche Arten ver-
treten sind. Musciden aus allen Gruppen besuchen diese Oertlichkeit.
Für Ephippium und Platypeza ist hier der einzige Standpunkt um Inns-
bruck. Die verschiedensten Tipuliden pimpeln im Grase herum; auf
besonnten Sträuchern sitzen die schimmernden Sargus- und Chrysomyia-
Arten, während in ihrer Nähe räuberische Asiliden, meist bequem auf
der Seite liegend, herumlungern; endlich machen sich noch zahlreiche
Repräsentanten der Gattung Haematopota durch beharrliche Angriffe und
Stiche auf eine sehr unangenehme Weise bemerkbar.
Im dritten Exkursionsgebiete ist es zumal die Gegend um den
Husselhof und das ganze Mittelgebirge, welche uns in der Zeit von Mitte
Mai bis September manche interessante Art zu bieten vermag. An sumpfi-
gen Stellen treffen wir vorzüglich auf Caltha pulustris und anderen Ranun-
eulaceen fast alle Arten der Gattung Chelosia; im Waldesschatten
schwebt Melanostoma hyalinata und verschiedene andere Syrphiden;
an Waldblössen finden wir Conopiden, welche sonst um Innsbruck so
ziemlich zu den Seltenheiten gehören; auf den Umbelliferen, welche in
Wiesen und auch sonst zerstreut herumstehen, halten sich die Arten der
Gattungen “Melithreptus, Platycheirus, Melanostoma, Xylota, Helophilus,
Olivieria, Exorista, Gonia, Tachina, Lucilia, Pollenia, Sarcophaga, Gym-
nosoma u. 8. w. auf; Asiliden, Empiden und Leptiden, welche gerade
hier ziemlich häufig sind, suchen die Blätter der Sträucher auf: am
Waldrande ist der Sammelplatz für Bombyliden, Syrphiden und Musciden.
Endlich ist diese Lokalität der Hauptfundort für Tipuliden; der grösste
Theil der im Beitrage aufgezählten Arten hält sich dort in den Fichten-
beständen auf dem feuchten Moose auf, besonders in den Monaten August
und September.
Der Berg Isel, welcher sich zunächst an das besprochene Terrain
anlehnt, hat ausser den Culiciden, die dort manchmal Abends in ziem-
licher Menge sich zeigen, nur jene Arten aufzuweisen, welche wir auf
allen umliegenden Wiesen treffen.
Desto reicher ist das ihm gegenüber am rechten Ufer der Sill mit
dem Paschberge beginnende Mittelgebirge. Am Wege nach Igels (2733‘)
dem Paschberge entlang halten sich in der Zeit vom Juni bis Ende Sep-
tember auf verschiedenen Kräutern und Sträuchern Anthrax hottentotta
und maura auf, von Syrphiden die Eristalis-Arten, dann Volucella, Xylota,
Syrphus, Helophilus, Syritta, Chrysotoxum, Merodon, die sonst seltene Rhingia
398 Josef Palm:
rostrata u. a. m.; von Musciden finden wir Gymnosoma, Mesembrina
meridiana und mystacea, Tachininen und Sarcophagen; unter den Blät-
tern von Salvia, Lappa und andern Pflanzen verbergen sich verschiedene
Arten von Muscidae acalypterae,;, auf Zäunen lauert die Andrenosoma
atra, während man in den Wäldern um Igels, vorzüglich in Birkenbe-
ständen, Arten von Dioetria und Asilus und in Holzschlägen die Laphria
fava findet.
\ Am Wege, der vom Paschberge aus nach Lans (2594‘) führt, ist es
im Mai die Coenomyia ferruginea, welche sich dort an Waldblössen auf
Halbsträuchern aufhält. Neben den gewöhnlichen Syrphiden fand ich
hier auch den Brachypalpus Meigeni. In dem Torfmoore vor dem Lanser
See hielten sich Gymnosoma , Alophora und Phasia noch Ende Sep-
tember auf.
An sonnigen Plätzen in der Umgebung des Sees ist der prächtige
Asilus erabroniformis ziemlich häufig, ebenso der Systoechus nitidulus und
auf den Blättern der Birken trifft man wohl auch hie und da eine
Thereva. Endlich in den Wäldern, welche sich von den Wiltauer Stein-
brüchen gegen Ambras und Egerdach hinziehen, findet man an sumpfigen
Stellen die Tipula gigantea, Epiphragma pieta, Pedieia rivosa und noch
andere Tipuliden. An Waldblössen zeigt sich der Tabanus tropieus,
die schöne Arctophila mussitans, Doros conopseus und noch verschiedene
andere Syrphiden. Quillt irgendwo ein kleines Wässerchen aus dem
Boden, so darf man sicher rechnen, auf Pflanzen in dessen Nähe die ver-
schiedensten Dolichopiden und kleinere Empiden zu finden.
Schliesslich will ich noch mit ein paar Worten des Patscherkog!ls
(6885) erwähnen. So weit die Waldregion noch reicht, finden wir Asi-
liden, Syrphiden und die gemeinsten Musciden. Ueber der Waldgränze
sind es vorzüglich die Tabaniden, welche sich in der Nähe der Pferde-
und Ochsen-Alpe aufhalten und auch noch häufig auf der obersten Kuppe
schwärmen. An Quellen findet man auch hie und da noch einen Dolicho-
piden; im Ganzen und Grossen ist aber auch hier die dipterologische
Ausbeute gerade nicht reich zu nennen. Ueberhaupt scheinen nur sehr
wenige der grösseren Dipteren eigentliche Höhenbewohner zu sein, son-
dern der grösste Theil derselben wird nur vem Winde in diese Höhen
entführt; so fand z. B. Hr. Prof. Heller am Habicht (10300) auf einem
grünen Flecke mitten in Schnee und Eis ein Tipula gigantea, einen
Melithreptus seriptus, Empis pennipes uud noch ein paar Arten, welche
man sonst im Thale zu suchen pflegt.
Nun will ich noch eine Uebersicht der Exceursionen geben, welche
theils von mir, theils von Anderen zu dipterologischen Zwecken ausser-
halb des oben erwähnten Innsbrucker Gebirges gemacht wurden. Das
Stubaithal besuchte ich zweimal, und zwar im Mai und September; im
Oberinnthale die Gegend um Frohnhzusen am Mieminger Berg bei Telfs,
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 399
_ während P. V. Gredler Telfs, am Strassberge daselbst und am Nestli
bei Pfaffenhofen, einem Bergwiesencomplexe am Anstiege zur Pfaffenhofner
Alpe eirca 4500° und endlich bei Seefeld sammelte. Einzelne Exemplare
von ihm stammen auch aus Huben und Längenfeld im Oetzthale und aus
Mariaberg im Vintschgau. Im Unterinnthale erstreckten sich meine Excur-
sionen auf die Gegend um Kirchbichl bei Kufstein; von dort durch das
Brixenthal auf die hohe Salve (5600 s. m.), dann an den Schwarzsee
bei Kitzbichl und auf das Kitzbichler Horn (5000-6000) und von da
nach Jochberg; @ndlich sammelte ich auch noch Einiges am Wege durch
das Gerlosthal (Seitenthal des Zillerthales) über den Plattenberg (6242‘)
nach Kriml. Herr Prof. Heller brachte aus Kühtei (6000‘), Alpein (4500‘),
Praxmar im Sellrainthale, und vom Habicht (10300) mehrere sehr inter-
essante Arten,
In Südtirol beschränkten sich meine Exeursioneu auf das Vilnösser-
thal bei Klausen und auf den Ritten bei Bozen, wo ich mich allerdings
durch den ganzen August und noch bis in den September hinein aufhielt
und ein hübsches Materiale zusammenbrachte. Die meisten dieser Rittner
. Exemplare fing ich bei Langmoos (3792) auf einer bewaldeten Höhe,
dem sogenannten Sphen, welcher die verschiedensten Mycetophiliden,
Culieiden, Syrpbiden, Museiden, Bombyliden, Dolichopiden u. s. w. beher-
bergte. P. V. Gredler sammelte in der Gegend von Bozen; im Eipgen-
und Sarnthale; in Gröden; durch das Etschthal hinab bis in die Gegend
am Gardasee und dann noch in einigen Seitenthälern von Wälschtirol.
Um Bozen und im Sarnthale sammelte auch Hr. Dr. Kriechbaumer
im August des verflossenen Jahres; ferner am erstgenannten Orte auch
noch meine beiden ehemaligen Collegen die Hrn. Hinterwaldner und
K. Ausserer, welchen ich ein ziemliches Materiale aus dieser Gegend
verdanke. Im Pusterthale war Hr. Kammerer in meinem Interesse
thätig und brachte mir einige ganz interessante Arten aus der Gegend
von Hofern bei Bruneck mit, unter diesen die seltene Oestromvia Satyrus
P. V. Gredler führt in seinem Beitrage Exemplare aus der Gegend
von Taufers und Lienz an und theilte mir auch einige Arten aus dem
Iselthale und von der Jagdhausalpe im Hintergrunde von Deffereggen mit.
Die systematische Anordnung der Arten wurde nach Dr. Schiner's
Catalogus Dipterorum Europae gemacht.
Zur Bestimmung benützte ich das Werk „Diptera austriaca* von
Dr. J. R. Schiner, dessen treffliche Einrichtung ein gründliches Studium
der Dipteren so wesentlich erleichtert. Ausserdem stand mir noch Mei-
gen’s systematische Beschreibung der europäischen Zweiflügler zur Ver-
fügung ferner mehrere Abhandlungen der zool-botan. Gesellschaft in
Wien, von welchen ich hier nur einige besonders hervorheben will, so
den Beitrag zu einer Monographie der Pilzmücken von J. Winnertz,
400 Josef Palm:
den Beitrag zur Kenntniss der europäischen Tabanus-Arten von Dr. Löw
und die dipterologischen Beiträge von Dr. Joh. Egger.
Endlich ist noch P. V. Gredler’s im XI. Programm des Gymna-
siums von Bozen vom Jahre 1861 enthaltene Beitrag zur Dipteren-Fauna
Tirols, die einzige Schrift, welehe die Literatur über tirolische Dipteren
aufzuweisen hat, hier verwerthet worden.
Schliesslich sei hier noch der Ort, um allen jenen Herren bestens
zu danken, durch deren Mitwirkung dieser Beitrag zur- Dipteren-Fauna
Tirols zu Stande kam, vor Allem dem Hrn. Dr. C. Heller, Professor der
Zoologie an der hiesigen Universität, welcher mich sowohl mit der ein-
schlägigen Literatur als auch mit Materiale reichlich unterstützte und
mir überhaupt die erste Anregung zum Studium der Dipteren gab; dem
‚bekannten Entomologen P. V. M. Gredler, Professor am Gymnasium zu
Bozen, der mir seine in verschiedenen Theilen Tirols gesammelten Dip-
teren zur Determinirung überliess; dann dem Hrn. Dr. Kriechbaumer
Custos am Hofnaturalienkabinete in München, welcher mit seltener Libe-
ralität mir ein Verzeichniss und Notizen über die von ihm gesammelten
Tiroler Fliegen zur Vervollständigung und Erweiterung meiner Arbeit
zusandte; ferner dem Hrn. Dr. J. R. Schiner, der die Güte hatte,
zweifelhaft gebliebene Arten zu determiniren; endlich noch meinen ver-
ehrten Hrn. Collegen, J.e Hinterwaldner, K. Ausserer und P. Kam-
merer, welche mir stets die von ihnen gesammelten Dipteren bereit-
willigst zur Verfügung stellten.
Abkürzungen.
Hllr. = Heller.
Gdlr. = Gredler.
Kr. = Kriechbaumer.
Assr. = Ausserer K.
Kmr. = Kammerer.
Hw. = Hinterwaldner.
Plm. = Palm, Verfasser; auch dort zu supponiren, wo kein spe-
cieller Name beigesetzt ist.
G.P. Gredler XI. Programm des Gymnasiums von Bozen.
N. T. = Nord-Tirol.
SS Süd-Tirol.
|
I
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 401
I. Diptera orthorhapha.
A. Nematocera.
a) Oligoneura.
1. Cecidomyidae.
Cecidomyia Mg:
1. Cecidomyia sp. 1 Exempl. unter den von Gdlr. am Nestlix bei
Pfaffenhofen im Oberinnthale gestreiften Dipteren; leider aber etwas
verdorben, so dass die Art nicht mehr mit Sicherheit bestimmt wer-
den konnte.
II. Mycetophilidae.
Sciara Mg.
1. Thomae L. (Sch. II. 418, 3. Mg. S.B. I, 217, 1). Bei Lengmoos
am Ritten ziemlich häufig auf Vaccinium in der Nähe von Pilzen, Aug,
(Plm.) Im Sarntheile, wahrscheinlich auch im Gebiete d. Etsch (G. P.)
2. humeralis Ztt. (Sch. II. 419, 4). N. T. 1 Exempl. in d. Umgeb.
von Innsbr. S. T. Um Bozen, Sept. (Hw.)
3. analis Egg. (Sch. Il, 419, 8.) Bei Lengmoos unter denselben
Verhältnissen wie Sc. Thomae.
4. hyalipennis Mg. (Sch. II, 421, 4. Mg. S. B. II, 222, 21.) 1 Expl.
auf einem bewaldeten Hügel oder Klobenstein am Ritten, Aug.
5. nitidieollis Mg. (Sch. Il, 421, 8. Mg. S. B. I, 219, 8.) Am Nestli
im Oberinnthale (Gdlr.)
6. Giraudü Egg. (Sch. II, 423, 25.) In Alpein von Hllr. erbeutet
7. lawipes Pz. (Sch. II, 424, 28. Mg. S. Bd. I. 221, 27.) Alpein mit
der Vorigen (Hllr.)
Cordyla Ms.
1. vitiosa Wtz. (Sch. II, 493, 3.) Bei Lengmoos am Ritten auf
Halbsträuchern in der Nähe von Pilzen.
Mycetophila Mg.
1. punetata Mg. (Sch. IL, 484, 1. Mg. S. B. I. 206, 8.) Bei Leng-
moos mit der vorigen (Plm.) Bozen (G. P.)
2. lineola Mg. (Sch. Il, 485, 3. Mg. s. B. I, 204, 4.) An Waldab-
hängen bei Lengmoos (Plm.) Umg. von Bozen, Aug. u. Sept. (Hw.)
3. signata Stann. (Sch. II, 487, 10.) Am Ritten mit der Vorigen,
nicht selten.
Bd. XIX, Abhandl, 51
402 Josef Palm: :
Exechia Wta.
4. interrupta Ztt. (Sch. II, 477, 9.) Bei Lengmoos auf Vaceinium,
ziemlich selten.
2. pallida Stann. (Sch. II, 478, 412.) Am sogenannten Ameiser bei
Klobenstein am Ritten.
Sciophila Me:
1. notata Ztt. Wurde von @dlr. als Brixner Vorkommen bezeichnet.
(G. P. 13, 124.)
Macrocera Pz. Mg.
1. fasciataMg. (Sch. Il, 432, 6. Mg.S.B. 1, 176, 2.) B. Lengmoos, Aug.
2. Zutea Mg. (Sch. II, 432, 7. Mg. S. B. I, 175, 1.) Mit d. Vorigen
Platyura Mg.
1. fasciata Ltr. (Sch. II, 437, 9. Mg. S. B. I, 188, 5.) Im Rayon
von Bozen (G. P.)
III. Simulidae.
Simulia Ltr.
1. reptans L. (Sch. II, 365. 5. Mg. S.B. I, 227, 2.) N. T. 1 Expl. in
den Waldungen am Patscherkogl, Mai (Kmr.) Im Mittelgebirge ober dem
Husselhof, Ende Juli (Plm.) S. T. Im Etschthale (G. P.)
2. latipes Mg. (Sch. Il, 366, 6. Mg.S. B. I, 232,11.) B.d. Mühlauer
Klamm, Ende März.
IV. Bibionidae.
Scatopse Geoffr.
1. nigra Mg. (Sch. II, 352, 1. Mg. S. B. I, 234, 2.) Bozen und um-
liegende Mittelgebirge, wie in Jenesien in einer Gartenlaube; noch im
Oct. sehr massenhaft (G. P.)
Dilophus Mg.
1. vulgaris Mg. (Sch. I, 356, 2. Mg. S. B. I, 238, 1.) N. T. Bei
Oberparfuss im Oberinnthale, Juni. S. T. Am Ritten sehr häufig, Aug.
(Plm.) Bei Bozen gemein von ersten Frühling an, auf Rosensträuchern
etc.; bei Neumarkt auf Salicineen (G. P.) Haslach b. Bozen, Aug. (Kr.)
2. femoratus Mg. (Sch. II, 357, 3. Mg. S. B. I, 239, 2.) Am Spitz-
bichl bei Innsbruck im Frühling.
Bibio Geoffr.
1. pomonae Fabr. (Sch. II, 358, 2. Mg. S. B. I, 243, 3.) N. T. Umg.
v. Innsbr. (Hllr.) S. T. Am Rosengarten (7800° s. m.) G. P.
2. marei L. Sch. II, 358, 4. Mg. S. B. I, 242, 2.) N. T. Um Innsbr.
auf den Wiesen in der Nähe des neuen Friedhofes häufig, Mai. S. T.
Bozen, seltener als die Vorige; Neumarkt mit der vorigen (P. G.)
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 403
3. hortulanus L. (Sch. II, 396, 5. Mg. S. B. I, 241, 4.) N. T. Sehr
häufig im Mai auf den Hügeln bei Hötting; im Mittelgebirge bei Lans.
auf Wiesen bei Innsbr. S. T. Brixen, auf Aegopodium podagraria, Juli.
Bozen im ersten Frühlinge (April), besonders auf blühenden Weiden;
Neumarkt (G. P.)
4. reticulatus Lw. (Sch. IL, 360, 14.) Mühlau bei Innsbruck auf
Wiesen, April und Mai, ziemlich selten.
5. nigriventris Hal. (Sch. II, 360, 41.) Mit d. vorig., ebenso selten.
6. Johannis L. (Sch. II, 361, 14. Mg. S. B. I, 244, 7.) An demselben
Orte, wie die Vorigen, aber häufiger.
7. elavipes Mg. (Sch. II, 362, 15. Mg. S. B. I, 246, 13.) Auf dem
Wege vom Schloss Weyerburg bei Innsbruck zur Mühlauer Klamm, an
sonnigen Stellen ziemlich häufig, Ende März.
8. laniger Mg. (Sch. II, 362, 18. Mg.S. B. I, 245, 8.) g’ am Wege
zum Kitzbichler Horn, Aug.
b) Polyneura.
Y. Chironomidae.
Chironomus Mg.
1. flavipes Mg. (Sch. II, 597, 7. Mg. S. B. I, 39, 67.) Bei d. Mühl-
auer Klamm, Ende März.
9. pusto Mg. (Sch. I, 597, 10. ‚Mg.,S. B. VI, 257, 117.) In der
Gegend um Innsbruck, vereinzelt.
3. plumosus L. (Sch. II, 601, 28. Mg.S. B. I, 15, 1.) N. T. Auf den
Hügeln b. Hötting, April. S. T. Bei Riva am Gardasee, Vorfrühl. (GdlIr.)
4. annularius Mg. (Sch. Il, 601, 30. Mg. S. B. I, 16, 3.) Bei Kema-
ten am Ritten, Aug.
5. ferrugineo-vittatus Ztt. (Sch. II, 602, 31.) Bei Kreut am Kalterer
See, Sept. (Gdlr.)
6. dorsalis Mg. (Sch. I, 605, 41. Mg. S. B. I, 19, 10.) N. T. Um
Innsbruck, gerade nicht selten. S. T. 1 Expl. am Ritten, Aug.
7. pedellus Deg. (Sch. Il, 606, 48. Mg. S. B. I, 22, 16.) Bei Leng-
moos am Ritten, Aug.
8. fuscipes Mg. (Sch. II, 607, 53. Mg. S. B. I, 39, 65.) Schwärmte
Ende März am Spitzbichl b. Mühlau über d. Stöcken abgehauener Birken.
9. atratulus Ztt. (Sch. II, 608, 56.) An derselben Stelle, wie die
Vorige; noch zahlreicher.
10. coracinus Ztt. (Sch. II, 608, 61.) In den ersten Tagen d. März
beim Pestfriedhofe und am Sprengerkreuz bei Hötting.
\ 44. syWwestris Fabr. (Sch. II, 601, 74. Mg.S. B. I, 34, 53.) In Bozen
am Saalfenster d. dortigen Franziskaner-Klosters, im Spätherbste (GdlIr.)
12. barbicornis Mg. (Sch. II, 612, 76. Mg. S. B. I, 37, 60; obscurus.)
Auf den Hügeln ober Hötting, am 16. Februar.
BF
404 Josef Palm:
Tanypus. Mg.
4. nudipes Ztt. (Sch. II, 618, 17.) Diese Art traf ich einmal am
15. Jänner in grösserer Menge in der Nähe einer alten Weide in der
Höttinger Au bei Innsbruck.
9. varius Fabr. (Sch. U, 619, 12. Mg. S. B. I, 45, 1.) Auf dem
Wege von Klobeustein nach Wolfsgruben am Ritten schwebte sie Ende
Aug. allabendlich in grossen Schwärmen über einer etwas sumpfigen Wiese.
3. melanops Mg. (Sch. II, 621, 17. Mg. S. B. I, 52, 18.) Scheint sehr
selten zu sein; ich fing sie nur einmal auf einem Hügel bei Hötting,
Anfangs Juli.
VE Psychodidae.
Psychoda Ltr.
1. sexpunctata Curtis (Sch. II, 636, 1. Mg. S. B. I, 82, 1 (phalae-
noides). Diese Art wurde von mir einmal im Frühling in grösserer Menge
an einer feuchten Mauer beobachtet. Um Innsbr. im Sommer (Hllr.)
Pericoma Curtis.
1. occellaris Mg. (Sch. II, 633, 2. Mg. S. B. I, 83, 4.) 1 Expl. bei
Hötting im Octob.
%. canescens Mg. (Sch. IL, 633, 5. Mg. S. B. I, 84, 5.) Bei Hötting
im Sept.; kommt auch an den Fenstern der Wohnungen vor.
VI, Culicidae.
Culex L.
4. annulatus Schrk. (Sch. Il, 626, 2. Mg.S. B. I, 4,2.) Im Rayon
von Bozen (G. P.) |
2. annulipes Mg. (Sch. II, 627,5. Mg. S. B. VI, 104, 13.) Um Innsbr.
bis in den Herbst hinein ziemlich häufig.
3. nemorosus Mg. (Sch. II, 627, 8. Mg.S. B. I, 5, 8; sulwaticus). In
einem Birkenwalde gerade ober Hötting, Mai; in der Kranebitter Klamm
bei Innsbruck, Juli (Plm.) Kühtei (Hllr.)
4. ‚pipiens L..(Sch. IL, 628, 9. Mg. Ss. B.]1, 6, 40.) N. T..In der
Gegend um Innsbr. den ganzen Sommer hindurch sehr häufig unter
Bäumen, z. B. am Berg Isel. S. T. Am Ritten, Aug. (Plm.) Sehr zahl-
reich im untern Etschthale (G. P.)
5. caliaris L. (Sch. U, 628, 9. Mg. S. B. I, 6, 9; rufus.) In einem
Walde bei Lengmoos am Ritten, Aug.
YIIL. Tipulidae.
Erioptera Ms.
1. obscura Mg. (Sch. II, 542, 4. Mg. S. B: I, 90, 12.) In d. Walde
um den Wolfsgrubner See am Ritten, Aug.
2. ochracea Mg. (Sch. II, 541, 3. Mg. S. B. I, 90, 13.) Am Ritten
mit der Vorigen.
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 405
3. appendiculata Staeg. (Sch. II, 541, 3.) Umgebung von Bozen,
Aug. und Sept. (Hw.)
| Dasyptera Schin.
1. haemorrhoidalis Ztt. (Sch. II, 537, 2.) Im Gerlosthale, Aug.
Symplecta Mg.
1. punctipenmis Mg. (Sch. II, 545, 1. Mg. S. B. I, 117, 56.) Im
Walde beim Husselhofe bei Innsbruck, Aug.
Penthoptera Schin.
4. eimicoides Seop. (Sch. I, 535, 1.) Um Innsbruck, vereinzelnt.
Trieyphona Ztt.
4. immaculata Mg. (Sch. II, 531, A. Mg. S. B. I, 119, 58.) In den
Waldungen um den Husselhof bei Innsbruck, nicht selten (Plm.) Praxmar
und Liesenser Joch im Sellrainthale (Hllr.)
Amalopis Hal.
4. gmundensis Egg. (Sch. II, 524, 9.) 2 d' im Mittelgebirge ober
dem Husselhofe an feuchten Waldstellen, Aug. Sie wurden von Dr. Schi-
ner als solche determinirt.
2. opaca Egg. (Sch. I, 529, &.) A gb. Hofern im Pusterth. (Kmr.)
Pedicia Ltr.
4. rivosa L. (Sch. II, 527,4. Mg. S. B. L, 94, 1.) 1 Expl. in der
Nähe des Ambraser Schlosses.
Trichocera Mg.
1. maculipennis Mg. (Sch. II, 547, 1. Mg. S.B. I, 169, 4.) Im Walde
beim Husselhof, Aug.
2. regelationis L. (Sch. II, 547, 2. Mg. S. B. I, 169, 5.) Am Pest-
friedhofe bei Hötting im März und am Wege zum Steinbruche im Oct.;
heuer fing ich diese Art noch anfangs December, wo sie an einem warmen
Tage in kleinern Schwärmen erschien.
3. annulata Mg. (Sch.Il,547,3. Mg. S.B.1,170, 6.) Aus Kühtei (Hllr.)
4, hiemalis Deg. (Sch. II, 458, 4. Mg. S. B. 1, 168, 2.) Beim Spren-
gerkreuz und dem Schlosse Weyerburg, März; einzelne Exempl. beob-
achtete ich auch im October.
Poecilostola Schin.
1. angustipennis Mg. (Sch. Il, 552, 3. Mg. S. B. I, 95, 3.) Umgeb.
von Bozen (Assr.)
2. pictipennis Mg. (Sch. I, 552, 3. Mg. S. B. I, 95, 2.) Im Walde
ober dem Husselhof bei Innsbruck.
Epiphragma 0.-Sack.
1. pieta Fabr. (Sch. II, 554, 1. Mg. S. B. I, 97, 7.) An einer
sumpfigen Waldstelle ober den Wiltauer Steinbrüchen, Juni.
406 Josef Palm:
Dicranoptycha O.-Sack.
1. cinerascens Mg. (Sch. II, 560, A. Mg. S. B. I, 147, 55.) In der
Au am ee bei der Gallwiese; Völs bei Innsbruck im Juli.
. fuscescens Schum. (Seh. II, 560, 4.) Mit der Vorigen, scheint
aber N zu sein.
Limnobia Mg.
1. flavipes Fabr. (Sch. II, 567, 7. Mg. S. B. I, 119, 62.) Auf dem
Wege von Gerlos nach Kriml, Aug.; im Walde ober den Wiltauer Stein-
brüchen, Juli.
2. nigropunetata Schum. (Sch. II, 567, 8.) Ebenfalls an sumpfigen
Waldstellen ober den Wiltauer Steinbrüchen, Juni.
3. zanthoptera Mg. (Sch. I, 567, 9. Mg. S. B. I, 112, 46.) Bei
Bozen (6. P.)
4. tripunetata Mg. (Sch. II, 568, 9. Mg. S. B. I, 109, 41.) N. T. In
Waldstellen bei Ambras, Juni. S. T. Auf einem Waldwege bei Lengmoos
am Ritten, Aug.
5. albifrons Mg. (Sch. I, 568, 10. Mg. S. B. I, 109, 39) A Q in
einer Sumpfwiese bei Hötting.
6. chorea Mg. (Sch. II, 569, 13. Mg.S. B. I, 106, 33.) Um Innsbr.
den ganzen Sommer hindurch sehr häufig beobachtet, besonders nach
einem Regen unter Bäumen.
Cylindrotoma Meg.
1. distinetissima Mg. (Sch. IL, 563. Mg. S. B. I, 104, 27.) An feuch-
ten Waldstellen im Mittelgebirge vor Lans, Ende Mai; ebenso beim
Husselhof im Aug.
Piychoptera Mg.
1. contaminata L. (Sch. II, 497, 2. Mg. S. B. I, 162, 4.) In Wäldern
um Innsbruck nicht selten.
2. albimana Fabr. (Sch. II, 496, 4. Mg. S. B. I, 164, 4.) Im Rayon
von Bozen (G. P.) Sarnthal, Aug. (Kr.)
Pachyrhina Meg.
4. pratensis L. (Sch. II, 507, 9. Mg. S. B. I, 154, 37.) N. T. Sehr
häufig den ganzen Sommer hindurch. S. T. Brixen; Bozen; Nals; Mezzo-
lombardo; Wälschtirol (G. P.)
2. scalaris Mg. (Mg. S. B. I, 155, 38.) Umgeb. von Bozen (G. P.)
3. erocata L. (Sch. II, 507, 9.) N. T, Auf Wiesen und Ruderalstellen
sehr häufig. S.P. Brixen von Mai bis Juli in Gärten; Wälschtirol, April
und Mai. (G. P.) In den Eisakauen bei Bozen Aug.; daselbst auch eine
Var. mit 2 kleinen runden Flecken austatt der 4. Hinterleibsbinde. (Kr.)
4. iridicolor Schum. (Sch. II, 505, 6. Mg. S B. VII, 36, 62. P.
sannio.) Egerdach bei Ambras; im Walde bei Husselhof; in der Au am
Inn bei der Gallwiese.
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 407
5. scurra Mg. (Sch. II, 506, 7. Mg. S. B. I, 157, 41.) Ein einzelnes
Exemplar bei Völs im Innthale oberhalb Innsbruck, im Juni.
6. maculosa Mg. (Sch. IL, 506, 8, Mg. s. B. I, 156, 40.) N. T. Um
Innsbruck an feuchten Waldstellen nicht selten. S. T. Bei Wolfsgruben
am Ritten, Aug.
7. histrio Fabr. (Sch. II, 506, 8. Mg. S. B. I, 147, 42.) Im Mittel-
gebirge ober der Gallwiese, Mitte Aug.
Tipula L.
1. nigra L. (Sch. IL, 518, 23. Mg. S. B. I, 152, 34.) N. T. Egerdach
bei Ambras, Aug. S. T. Hofern im Pusterthale, Aug. (Kmr.)
2. lutescons Fabr. (Sch. II, 509, 1, Mg. S. B. I, 136, 4.) N. T. Im
Walde ober dem Husselhofe bei Innsbruck, Aug. S. T. Am Wege nach
Oberbogen, Aug. (Kr.)
3. göägantea Schrk. (Sch. II, 510, 2. Mg.S. B. 134, 1.) Um Inns-
bruck besonders häufig beim Schlosse Ambras und an den sumpfigen
Waldstellen o. d. Wiltauer Steinbrüchen, Juli. (Plm.) Am Habicht (Hllr.)
’ 4. vittata Mg. (Sch. II, 510, 6, Mg.S. B. I, 135, 2.) 1 Q in der
Umgebung von Innsbruck. (Hllr.)
5. pabulina Mg. (Sch. II, 512, 8. Mg.S. B. I, 143, 16.) Im Mittel-
gebirge ober dem Husselhofe, Aug.
6. Wimnertzü Egg. (Sch. I, 511, 8.) Praxmar im Sellrain-
thale (Hllr.)
T. hortensis Mg. (Sch. IL, 513, 12. Mg. S. B. I, 141, 12.) Im Walde
ober der Gallwiese, Aug.
8. varipennis Mg. (Sch. II, 513, 12. Mg. S. B. I, 145, 20.) Mit der
vorigen Art; im Mittelgebirge vor Lans; scheint überhaupt um Inns-
bruck nicht selten zu sein.
9. longicornis Schum. (Sch. Il, 514, 15.) Ein einziges Exemplar bei
Praxmar. (Hllr.)
10. scripta Mg. (Sch. II, 515, 17, Mg. S. B. VI, 286, 45.) In den
Wäldern der Mittelgebirge auf der Südseite von Innsbruck, ziemlich
häufig von Juli bis Sept.
44. nubeculosa Mg. (Sch. U, 515, 17. Mg. S. B. I, 138, 7.) N. T.
In Wäldern um Innsbruck, Aug. und Sept. (Plm.) Kühtei (Hllr.) S. T.
Bei Klobenstein am Ritten, Aug. (Plm.) Von der Ebene (600° s. m.), wo
sie zu Anfang April erscheint bis zu 7500° in die Hochgebirge aufstei-
gend. Bozen in Gärten; Neumarkt, bei Schloss Caldif; Mezzolombardo;
auf dem Laugen- und Kreuzjoche, im Sommer und überhaupt auf den
meisten Gebirgen Tirols. (G. P.)
12. paludosa Mg. (Sch. II, 518, 25. Mg. S. B. VI, 289, 50.) Am
Schwarzsee bei Kitzbichl, Mitte Aug.; auf dem Wege nach Igels im Mit-
telgebirge bei Innsbruck, noch Anfangs Oct.
408 Josef Palm:
13. oleracea L. Sch. II, 518, 35. Mg. S. B. I, 150, 30.) Im Vilnösser
Thale bei Klausen, Ende Mai; bei Kematen am Ritten, Aug. Scheint
überhaupt nicht häufig zu sein.
14. lumata L. (Sch. Il, 521, 35. Mg. S. B. I, 149, 27.) Auf dem
Mittelgebirge bei Lans, Ende Mai.
15. ochracea Mg. (Sch. U. 523, 28. Mg. 8. B. I. 147, 25.) Ziemlich
häufig in der Au am Inn bei der Gallwiese, anfangs Juni.
16. peliostigma Schum. (Sch. II, 523, 38.) An feuchten Waldstellen
um Innsbruck nicht selten.
17. afinis Schum. (Sch. II, 523, 39.) 4 SQ in der Umgebung des
Wolfsgrubner Sees am Ritten, Aug.
18. Selene Mg. (Sch. II, 523, 40. Mg. S. B. VI, 288, 49.) 2 Exem-
plare um Egerdach bei Ambras.
19. fascipennis Mg. (Sch. IL, 523, 40. Mg. S. B. I, 448, 26.) In dem
Walde ober der Gallwiese bei Innsbruck.
Ctenophora Mg.
4. ruficornis Mg. (Sch. II, 499, 3. Mg. S. B. VI, 284, 12.) 2 ©
dieser Art erhielt ich durch H. C. Ausserer, das eine von Seefeld im
Oberinnthale, das andere von Ambras. Hr. Dr. Schiner hatte die Güte
dieselben zu bestimmen.
2. atrata L. (Sch. II, 499, 3. Mg. S. B. I, 125, 3.) N. T. Ein Exem-
plar fing ich in einem Gange der Hofburg zu Iunsbruck, Hr. Prof. Hllr.
erbeutete ein zweites in der Umgebung d. Stadt. S. T. Bei Bozen (G.P.)
3. peetinicornis L. (Sch. II, 500, 5. Mg. S. B. I, 127, 5.) Im Rayon
von Bozen. (G. P.)
4. festiva Mg. (Sch. U, 501, 8. Mg. S. B. I. 251, 3.) Um Bozen (G. P.)
IX. Ryphidae.
Rihyphus ULetr.
1. fenestralis Scop. (Sch. U, 494, 2. Mg. S. B. I, 251, 3.) N.T.
Ende Sept. in einem Garten bei Innsbruck; bei Altrans im Mittelgebirge
ober Ambras. Einzelne Exempl. trifft man noch Ende Noy. in Häusern.
S. T. Bozen vom Juni an häufig an den Fenstern und in den Zimmern,
“namentlich im Herbste (G. P.)
2. fuscatus Fabr. (Sch. II, 495, 3. Mg. S. B. I, 250, 1.) N. T. Ein
paar Mal in der Umg. von Innsbr.; jedenfalls seltener als die vorige. S. T.
Klobenstein am Ritten, Aug.; nicht selten.
3. punctatus Fabr. (Sch. II, 495, 3. Mg. S. B. I, 351, 2.) Auf den
Hügeln ober Hötting.
Beiträge zur Dipterenfauna Tirols. 409
B. Brachycera.
a) SCyclocera.
X. Stratiomydae.
Ephippium Ltr.
4. thoracicum Ltr. (Sch. I, 9, 1. Mg. S.B. IIL, 122, 1.) N. T. In der
Au am Inn bei der Gallwiese, Juni. S. T. Bozen bei Runglstein, auf Ge-
sträuch träge sitzend (G. P.)
Oxycera Mg.
1. trilineata Fabr. (Sch. I, 1 Mg. S. B. III, 126, 3.) Nicht häufig;
im Etschthale (G. P.)
2. pardalina Mg. (Sch. I, 41, 9. Mg. S. B. III, 128, 6.) 1 © bei
Innsbruck (Hllr.)
3. Meigeni Staeg. (Sch. I, 12, 13. Mg.S. B. III, 124, 1, hypoleon)
St. Ulrich im Grödenthale (G. P.)
4. dives Lw. (Sch. I, 12, 14.) Bei Bozen (G. P.)
Stratiomys Geoffr.
1. chamaelon L. (Sch. I, 16, 8. Mg. S. B. III, 134, 4.) N. T. Am
Völlerberge, einem Mittelgebirge in der Nähe von Innsbruck, auf Mentha,
Juli, ein einziges Stück. S. T. Auf Dolden in der Nähe von Wasser; bei
Kastelroth; am oberen Nonnsberge (G. P.)
2. coneinna Mg. (Sch. I, 15, 5. Mg. S. B. III, 137, 4.) Ein einzelnes
Stück bei Bozen (G. P.)
3. equestris Mg. (Sch. I, 15, 5. Mg. S. B. VII, 106, 29.) Ueber die
südlichen Gebirge des Eisackthales verbreitet, nicht sehr selten (G. P.)
Odontomyia Mg.
1. annulata Mg. (Sch. I, 18, 6. Mg. S. B. III, 143, 11.) Aus Tirol
von Gdlr. an Schiner eingesendet (G. P.)
2. viridula Fabr. (Sch. I, 18, 9. Mg. S. B. VII, 106, 30, Bimacu-
lata) N. T. Bei Seefeld auf Torfwiesen, anfangs Juli (Gdlr.) S. T. Auf
Joch Grimm eirca 6000—7000‘ in der ersten Hälfte Aug, (GdlIr.)
3. angulata Pz. (Sch. I, 19, 44.) In der Umgebung von Bozen, auch
am Nonnsberge (G. P.)
Sargus Fabr.
1. bipunctatus Scop. (Sch. I, 21, 1.) Bozen sehr selten (G. P.)
2. infuscatus Mg. (Sch. I, 21, 3. Mg. S. B. III, 107, 3.) Campen kb.
Bozen, Juli (Gdlr.) Soll nach seiner Ansicht wohl die grösste horizontale
und verticale Verbreitung haben und findet sich z. B. im Thale von
Bozen, Juni; bei Durnholz im Sarnthale, auf dem Nonnsberge; in Fassa
und an anderen Orten (G. P.) In N. T. wurde aber diese Art bisher
noch nicht beobachtet, da auch Gdlr. keinen derart. Fundort angibt.
Ba. XIX. Abhandl. 52
410 Josef Palm,
3. cuprarius L. (Sch. I, 24, 4 Mg.S.B. III, 106, 4.) N. T. Um
Innsbruck sehr häufig auf von der Sonne beschienenen Blättern. S. T. In
Gärten auf Rosensträuchern um die Mittagszeit, Brixen; bei Kastelruth
und im Thale von Bozen (G. P.) Auf dem Bozner Kalvarienberge und
am Steinbruche von Haslach, Aug. (Kr.)
4. nubeculosus Ztt. (Sch. I, 21, 4.) Arzl bei Imst im Oberinnthale,
im August.
Ohrysomyia Meg.
1. formosa Scop. (Sch. I, 23, 2.) N. T. Auf sonnigen Mauern beson-
ders auf Spalierbäumen. S. T. Kastelruth; Bozen (G. P.)
2. melampogon Z1l. (Sch. I, 22, 2.) N. T. Um Innsbruck vereinzelt
mit der Vor. S. T. Brixen im Juni auf verschied. Gartenblumen (G. P.)
3. polita L. (Sch. I, 22, 1.) Auf den Hügeln bei Hötting auf
Sträuchern, Mitte Juli (Plm.) Im Unterinnthale auf feuchten Wiesen;
bei Hall nicht selten (G. P.)
Beris Ltr.
1. clavipes L. (Sch. I, 24, 2.) N. T. Bei Hall. (G. P.) S. T. Sterzing
im Juli an Bächern (Gdlr.) Leifers auf moosigen Wiesen, Juni (G. P.)
2.. calybeata Foerst. (Sch. II, 24, 4.) Brixen in Gärten, Juli;
Bozen, selten (G. P.)
Xl. Coenomyidae,
Coenomyia Ltr.
1. ferruginea Scop. (Sch. I, 28, 1. Mg. S. B. II, 14, 1.) Auf .dem
Wege nach Lans; Spitzbühl bei Mühlau; überhaupt sehr häufig von Mai
bis Aug. (Plm.) Auf den Voralpen von Nord- und Südtirol (G. P.)
X. Tabanidae.
Haematopota Mg.
1. plwvialis L. (Sch. I, 38, 2. Mg. S. B. II, 59, A.) In ganz Tirol
häufiger als erwünscht; nach regnmerischen Sommertagen zu Hunderten
auf Wiesen. N. T. Bei Innsbr. besonders auf den Ambraser Feldern, in
der Au am Inn bei der Gallwiese (Pim.) Telfs; Kufstein (G. P.) S. T.
Brixen; Kastelruth; Ritten; Bozen u. s. w. (G. P.) Bei Haslach; in den
een (Kr.)
3. italica Mg. (Sch. I. 38, 2.) Viel seltener als die vorige. N.T. In
der Au am Inn bei der Gallwiese. S. T. Haslach, Aug. (Kr.)
Tabanus L.
1. auripilus Mg.; (Sch. I, 29, 3. Mg. S. B. U, 51, 15.) N. T. Am
Patscherkogl bei Innsbr., Ende Juni, S. T. Auf Bergen von 3000—6000'
s. m. am Rosengarten bei Senale (G. P.)
= var. aterrimus Mg. (Sch. I, 29, 3. Mg. S. B. II, 25, 3.) Am
Patscherkogl mit der vorigen.
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. Fir)
2. gigas. Hbst. (Sch. I, 29, 4.). Hie und da in Wäldern um Bad
Ess, ner bei Bozen (G. P.)
3. solstitialis Mg. (Sch. I, 30, 10. Mg. S. B. Il, 43, 33.) S. T. (Assr.)
4. tropicus Fll. (Sch.I, 31, 41. Mg. S.B. U, 44, 34.) Auf dem Mit-
telgebirge ober den Wiltauer Steinbrüchen, an een Waldblösse ziemlich
häufig, Ende Mai.
5. /ulvus Mg. (Sch. I, 32, 16. Mg. S. B. UI, 47, 40.) Hofern bei
Bruneck im Pusterthale (Kmr.) Jenesien im Sommer (G. P.)
6. spodopterus Mg. (Sch. I, 33, 22. Mg. S. B. II, 35, 21.) Kloben-
stein am Ritten, Aug.
7. sudeticus Zllir. (Sch. I, 34, 23.) Auf der Spitze des Kitzbichler
Horns. Soll dort zuweilen in ganzen Schwärmen aus den weiter liegenden
Alpen heraufkommen.
8. bovinus L. (Sch. I, 34, 23. Meg. S. B. II, 33, 18.) N, T. In der
Umgebung von Innsbruck (Hllr.) Im Aachenthale (Plm.) Bei Hall sehr
gemein (G. P.) S. T. Brixen; Kastelruth; Bozen (G. P.)
9. fulvicornis Mg. (Sch. I, 34, 24. Mg.S.B. II, 35, 22.) Klobeustein
am Ritten, Aug. (Plm.) Bad Ratzes (Gdlr.)
10. glaucopis Mg. (Sch. I, 35, 26. Mg. S. B. II, 37, 24) N. T. Im
Mittelgebirge ober der Gallwiese; bei Hopfgarten im Brixenthale. S.T.
Sehr häufig bei Lengmoos am Ritten, Aug. (Plm.) Bei Bozen (G. P.) Am
Wege über den Brenner (Kr.)
11. cordiger Mg. (Sch. 1, 35, 29. Mg. S. B. II, 36, 23.) Bei Frohn-
hausen am Miemingerberge im Oberinnthale, Sept.
12. autumnalis L. (Sch. I, 35, 30. Mg. S. B. II, 29, 12.) Brixen in
Zimmern und Viehställen, Juni bis Aug.; Bozen; Wälschtirol mehr im
Gebirge (G. P.)
13. maculicornis Ztt. (Sch. I, 35, 31.) Bei Hopfgarten, Ende Sept.
14. bromius L. (Sch. I, 36, 32. Mg.S. B. II, 29, 40.) N. T. Auf dem
Wege nach Vill im Mittelgebirge b. Innsbr., Juni; bei Wörgl im ‚Unter-
innthale, Aug.; auch an anderen Orten im Innthale. S. T. Am Ritten, Aug.
(Plm.); um die Seiseralpe und bei Bozen nicht selten (G. P.) Bei Has-
lach, Aug. (Kr.)
15. glaucescens Schin. (Sch. I, 35, 32. Mg. S.B. II, 39, 28, ı Aare)
Auf der hohen Salve im Brixenthale, Aug.
16. ater Rossi (Sch. I, 32, 18. Mg. S: B. II, 24, 1.) Bei ‘Bozen,
selten (G. P.)
COhrysops Mg.
1. quadratus Mg. (Sch. I, 45, 5. Mg. S. B. II, 53, 4. pietus 2 IL,
54, 5, g-) N. T. Bei Kufstein meist @. (G. P.) S. T. Kühbach und Sieg-
mundskron bei Bozen (G. P.)
2. caecutiens L: (Sch. I, 41, 6. Mg. S. B. Il, 52, %.), N. T. Um den
Aachenthaler See (G.P.) S. T. Im Reviere von Bozen; Wälschtirol (G. P.)
ba *
412 Josef Palm:
3. relietus Mg. (Sch. I, 49, 7. Me. S. B. II, 53, 3.) N. T. Am Spitz-
bichl b. Innsbr., Juni. S. T, In der Umg. von Bozen, Aug. (Assr.)
X11l. Bombylidae.
Anthraa Scop.
1. Paniscus Rossi (Sch. I, 50, 8. Mg. S. B. II, 146, 17.) N. T. Bei
Frohnhausen am Miemingerberg, Sept. S. T. Am Ameiser bei Klobenstein
am Ritten, Aug. (Plm. Kr.)
2. java Mg. (Sch. I, 51, 9. Mg. S. B. II, 108, 1.) Bei Bozen am
Kalvarienberge; Siegmundskron; Kaltern; am Weg zum Rittnerhorn (Kr.)
3. hottentotta L. (Sch. I, 51, 9. Mg. S. B. II, 109, 2. eörcumdata)
N. T. Frohnhausen im Oberinnthale, Sept.; Paschberg bei Innsbr., Juli.
S. T. Lengmoos am Ritten, Aug. (Plm.) Kalditsch. (Gdlr.) Sarnthal,
Bozner Kalvarienberg; Haslach; Siegmundskron; Kaltern (Kr.)
4. cingulata Mg. (Mg. S. B. II, 410, 3.) Am Mittelgeb. bei Wiltau
in der Nähe des Berreiterhofes ein g' in der ersten Hälfte August.
5. fenestrata Fll. (Sch. I, 49, 3. Mg. S.B.II, 128, 43.) Bei Pommern
am Wege zum Rittnerhorn; Lengmoos am Ritten (Plm.) Haslach bei
Bozen, Aug. (Kr.)
6. maura L. (Sch. I, 49, 4. Mg. S.B. II, 119, 24. bifasciatus) N. T.
Paschberg b. Innsbr.; Frohnhausen am Miemingerberg im Oberinnthale,
Ende August. S. T. Am Weg zum Rittnerhorn, Aug. (Kr.)
7. morio L. (Sch. I, 49, 5. Mg.S. B. II, 119, 25. semiatra) Brixen
auf sandigen Orten, in Auen schwebend, Juli; bei Stadl; Wälschtirol auf
Wiesen (G. P.)
8. velutina Mg. (Sch. I, 49,5. Mg.S. B. II, 124, 29.) Im Vilnösser
Thale bei Klausen, Ende Mai (Plm.) Haslach bei Bozen, Aug. (Kr.)
Exoprosopa Mcgq.
1. Pandora Fabr. (Mg. S. B. II, 129, 44.) Bei Haslach, Aug. (Kr.)
2. capucina Fabr. (Sch. I, 56, 4. Mg. S. B. II, 131, 48.) Sarnthal
im Hochsommer (Gdlr.)
Argyromoeba Sch.
1. sinuata F1l. (Sch. I, 53, 5. Mg. S. B. II, 124, 28.) N. T. Ober-
perfuss im Oberinnthale. $S. T. Im Geb. von Bozen; b. Kastelruth (G. P.)
2. leucogaster Mg. (S ch. I, 53, 6. Mg. S. B. Il, 134, 31.) Bei Bozen
an der Eisack; zwischen Vilpian und Meran (Kr.)
Lomatia L.
4. Belzebul Fabr. (Sch. I, 47, 1. Mg. S. B. II, 105, 2.) Bei Bozen
im Mai (Gdlr.)
2. Sabaea Fabr. (Sch.I. 47, 3. Mg.S.B. II, 105, 1.) Im Vilnösser
Thale bei Klausen, Ende Mai, in der Mittagshitze auf dem heissen Sande.
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 413
Bombylius L.
1. ater Scop. (Sch. I, 59, 4. Mg.S.B. II, 148, 11.) Bei Taufers im
Pusterthale und auf der Seiseralpe auf Wegen (G. P.)
2. discolor Mikan. (Sch. I, 60, 1. Mg. S. B. II, 149, 3. medius)
N. T. Auf Wiesen am Waldrande auf der Südseite von Innsbr., Mai, sehr
häufig (Plm.) Bei Hall (G. P.) S. T. Bei Bozen (G. P.)
3. medius L. (Sch. IL, 60, 7.) In Wälschtirol (G. P.)
4. major L. (Sch. I, 60, 10. Mg. S. B. II, 144, 5.) Umgebung von
Bozen. (Assr.) Brixen über verschiedenen Gewächsen schwebend; im
Trentinum an Quellen und auf Wiesen (G. P.)
5. venosus Mikan. (Sch. I, 61, 12. Mg. S. B. II, 146, 9. holosericeus)
Aus der Gegend von Bozen, Aug. (Hw.)
6. canescens Mikan. (Sch. I, 61, 13.) Fundort nicht mehr erinner-
lich, aber jedenfalls Tirol.
7. variabilis Lw. (Sch. I, 61, 13.) Taufers im Pusterthale (G. P.)
8. fugax Wiedem. (Sch. I. 61, 16. Mg. S. B. Il, 157, 29.) In der
Umg. von Bozen, Aug. und Sept. (Hw.)
9. cinerascens Mikan. (Sch. I, 62, 16. Mg.S. B. II, 161, 38.) N. T.
Bei Hall (6. P.)
10. minor L. (Sch. I, 62, 17.) In Wälschtirol (G. P.)
Systoechus Lw.
4. nitidulus Fabr. (Sch. I, 63, 1.) N. T. An sonnigen Stellen im
Mittelgebirge bei Lans, Sept. S. T. Bei Haslach und am Bozner Kalvya-
rienberge; bei Pommern am Wege zum Rittner Horn, Aug. (Kr.)
XIV. Acroceridae.
Ogcodes Ltr.
1. gibbosus L. (Sch. I, 74, 2. Mg. S. B. III, 99, 4.) Im Rayon von
Bozen (PB)
2. zonatus Erichs. (Sch. I, 74, 2.) A Expl. aus Kühtei (Hllr.)
Acrocera Mg.
1. sanguinea Ltr. (Sch. I, 73. Mg. S. B. III, 94, 1.) Bei Kloben-
stein am Ritten an einer Gartenmauer, Aug.
2. trigramma Lw. (Sch. I, 73.) Runkelstein bei Bozen, Aug. (Kr.)
XV. Scenopinidae.
Scenopinus Ltr.
1. fenestralis L. (Sch. 1, 159, 2. Mg. S. B. IV. 113, 1.) Umgeb. von
Innsbr.; sehr selten.
414 Josef Palm:
XVI. Therevidae.
h Thereva Ltr.
1. nobilitata Fabr. (Sch. I, 164, 12. Mg.S. B. II, 88, 4.) N. T. Am
Lanser See bei Innsbr., Juli (Plm.) Praxmar im Sellrainthale elle)
S. T. Ueberetsch; Bon anfangs Juli (G dir.)
2. oculata Br (Sch. I, 164, 12.) 1 g! b. Lengmoos a. Bitten ah
3. annulata Fabr. (Sch. IL, 165, 14. Mg.S. B. II, 96, 17.) Aus S.T.;
scheint selten zu sein (Assr.)
4. fuseipennis Mg. (Sch. I, 162, 6. Mg. S. B. 97, 18.) Auf der Jagd-
hausalpe im Hintergrunde von Deffereggen, einem Seitenthale des Puster-
thales (Gdlr.)
5. alpina Egg. (Sch. I, 162, 6.) Hofern im Pusterthale. (Kmr.) Am
Grossglockner (G. P.)
6. ardea Fabr. (Sch. I, 167, 7. Mg. S. B. U, 94, 13. ruficornis)
Nur einmal von Gdlr. in Tirol erbeutet (G. P.)
XVII. Asilidae.
Leptogaster Mg.
1. eylindricus Deg. (Sch. I, 118, 3. Mg. S. B. II, 260, A.) Auf Um-
belliferen in der Nähe des neuen Friedhofes in Innskr., Mai.
2. guttiventris Ztt. (Sch. I, 118, 3.) Am Laugen, Anfangs Juli; am
Nonnsberge (Gdlr.)
Dioctria Me.
4. Reinhardi Mg. (Sch. I, 120, 5. Mg. S. B. II, 186, 13.) N. T. Im
Walde bei Igels, Juni. S. T. Auf Gräben bei Bozen gesammelt (G. P.)
2. oelandica L. (Sch. I, 124, 10. Mg. S. B. II, 181, 1.) Im Walde
ober den Wiltauer Steinbrüchen an sonnigen Plätzen, Juni; bei Igels
mit voriger.
3. rufipes Deg. (Sch. I, 121, 13. Mg. S. B. II, 182, 3.) Am Wege
zum Steinbruche bei Hötting (Plm.) Auf grasigen Abhängen; Hall (G. P.)
4. flavipes Mg. (Sch. I, 121, 15. Mg.S. B. IL, 183, 4.) N. T. In der
Au am Inn bei der Gallwiese, anfangs Juni. $S. T. Im Etschthale (G. P.)
. Dasypogon Ms.
1. teutonus L. (Sch. I, 124, 1. Mg. S. B. U, 194, 4.) N.T. Bei Hall.
(6. P.) S. T. Im Etschthale, besonders im Mittelgebirge, z. B. bei Jenesien
nicht selten.
Xiphocerus Mcg.
1. glaucius Rossi. (Sch. I, 125.) Beim Steinbruche vor Haslach bei
Bozen, nicht selten (Kr.)
PUERTO Lw.
1. elegantulus Mg. (Sch. I, 128, 2. Mg. S. B. II, 203, 18.) Bei Atz-
wang im Eisackthale, Ende Juli (Gälr.)
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 415
Holopogon Lw.
1. nigripennis Mg. (Sch. I, 130, 5. Mg. S. B. II, 209, 29.) Auf den
Hügeln ober Hötting, Juni.
2%. fumipennis Mg. (Sch. I, 130, 6. Mg. S. B. II, 210, 30.) In den
Waldungen ober dem Hüsselhof, Aug.
3. venustus Rossi. (Sch. I, 130, 5. Mg. S. B. II, 209, 28.) Im Rayon
von Bozen (G. P.)
Lasiopogon Lw.
1. cinetus Fabr. (Sch. I, 133, 2. Mg. S. B. II, 205, 22. cinctellus)
N. T. Aus Kühtei (Hllr.) S. T. Neumarkt bei Bozen, Anfgs. Mai (Gdlr.)
2. Macquarti Perris. (Sch. I, 133, 2.) Am Grossglockner von Mann
gefangen (G. P.)
3. pilosellus Lw. (Sch. I, 133, 1. Mg. S. B. II, 206, 23. hirtellus.)
Bei Bozen von Gdlr. erbeutet.
Cyrtopogon Lw.
1. flavimanus Mg. (Sch. I, 134, 3. Mg. S. B. II, 204, 20.) Bad Ratzes
am Schlern (Gdlr.)
2. ruficornis Fabr. (Seh. I, 135, 4. Mg. S. B. II, 203, 17.) Im Reviere
von Bozen (G. P.)
Laphria Mg.
1. ephippium Fabr. (Sch. I, 138, 5. Mg: S. B. II, 218,, 3.) Bei
Bozen (G. P.)
2. lava L. (Sch. I, 138, 6. Mg.S. B. II, 217, 2.) N. T. Bei Innsbr
und vor Lans auf Holzstöcken, Rinden u. s. w.; Jochberg bei Kitzbichl,
Aug. S. T. Hofern im Pusterthale. (Kmr.) Fast gemein und sehr ver-
breitet im Flussgebiete der Etsch; Brixen auf gefälltem Holze; Gröden;
Oberbozen am Ritten, Aug.; kehrt gerne auf die alte Stelle wieder (G. P.)
Am Wege über den Brenner (Kr.)
3. gibbosa L. (Sch. I, 138, 7. Mg. S. B. II, 216, 1) N. T. Ein Stück
in der Umg. von Innsbr. (Hllr.) S. T. Sarnthal, Aug. (Kr.) Mit den Gat-
tungsverwandten (G. P.)
arg I (Sch.], 438.9. Meo.,S. B. 1]. 222, 12.) 4 © Aufleimer
Gartenmauer bei Bozen, Mai (GdIr.) Am Wege über den Brenner; Has-
lach bei Bozen (Kr.)
5. vulpina Mg. (Sch. I, 139, 11. Me. S. B. II, 218, 4.) Diese seltene
Art wurde bei Brixen an einer Mauer gefunden (G. P)
6. fulva Mg. (Sch. I, 140, 13. Mg. S.B. II, 220, 9.) Bei Bozen; wie
es scheint etwas selten (G. P.)
T. marginata L. (Sch. I, 140, 15. Mg. S. B. II, 219, 7.) Haslach bei
Bozen, Aug. (Kr.)
416 Josef Palm:
Andrenosoma Rond.
1. atra L. (Sch. I, 441. Mg. S. B. II, 228, 28.) N. T. Auf Zäunen
bei Igels; Jochberg bei Kitzbichl; Frohnhausen im Oberinnthale; Ober-
perfuss, Juni. S. T. Bei Klobenstein am Ritten. (Plm.) Am Wege über
den Brenner; Vilpian bei Meran (Kr.) Auf sonnigen Planken, selten;
häufiger auf Bergen, wie um die Seiseralpe (G. P.)
Lophonotus. Asilus L.
4. spiniger Zllr. (Sch. I, 146, 15. Mg. S. B. II, 255, 50.) N. T. Im
Walde um Egerdach bei Ambras. S. T. Im Vilnösser Thale bei Klausen,
Ende Mai.
2%. forcipula Zllr. (Sch. I, 146, 48. Mg. S.B. II, 237, 11. foreipatus)
N. T. Egerdach bei Ambras, auch an anderen Orten um Innsbruck. S. T.
Hofern im Pusterthale. (Kmr.) Brixen auf Erlen, Aug. (G. P.)
3. bimucronatus Lw. (Sch. I, 147, 20.) Am Wege nach Lans bei
Innsbruck, Mai.
Eutolmus.
4. rufibarbis Mg. (Sch. I, 148, 24. Mg. S.B. II, 235, 16.) N. T. Bei
Stams im Oberinnthale, Aug. S. T. Um Klobenstein am Ritten.
5. apicatus Lw. (Sch. I, 149, 27.) N. T. Im Walde zwischen Eger-
dach und Altrans; Mittelgebirge bei Lans. S. T. Hofern im Pusterthale.
(Kmr.); auf den bewaldeten Hügeln ober Klobenstein am Ritten.
Machimus.
6. rusticus Mg. (Sch. I, 151, 32. Mg. S. B. II, 235, 7.) Um Innsbr.
hie und da; nicht gar häufig.
7. atricapillus Fll. (Sch. I, 149, 28. Mg. S. B. II, 247, 31.) N. T.
Mittelgebirge vor Natters bei Innsbruck; Schwarzsee bei Kitzbichl; hohe
Salve im Brixenthale; Kirchbichl im Unterinnthale; Frohnhausen am
Miemingerberg im Oberinnthale (Plm.) Hall (G. P.) S. T. Am Ritten
im Aug. (Plm.) Brixen in Gärten auf Blumen; Nonnsberg (G. P.) Am
Weg über den Brenner; Haslach; Sarnthal; Weg zum Rittnerhorn: (Kr.)
8. lugens Lw. (Sch. I, 149, 27. Mg. S. B. II, 236, 10. caliginosus)
Haslach bei Bozen, Aug.
Mochtherus.
9. flavicornis Ruthe. (Sch. I. 153, 30.) Mit der Vorigen (Kr.)
10. favipes Mg. (Sch. I, 153, 38. Mg. S. B. II, 246, 36.) Haslach
im Aug. (Kr.)
11. melanopus Mg. (Mg. S. B. II, 156, 52.) Am Weg zum Rittner-
horn, Aug. (Kr.)
Stilpnogaster.
12. aemulus Mg. (Sch. I, 143, 5. Mg. S. B. II, 249, 35.) Bei Seis
im Eisackthale und am Kreuzjoche im Sarnthale; Neumarkt im Trudener
Thale (G. P.)
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. A417
Itamus.
13. cyanurus Lw. (Sch. I, 154, 1. Mg. S. B. II, 239, 15. aestivus)
N. T. Weyerburg b. Innsbr., März. S. T. Im Vilnösser Thale bei Klausen,
Mai (Plm.) Im Gebiete von Bozen auf Waldsteigen (G. P.)
44. cothurnatus Mg. (Sch. I, 155, 42. Mg. S. B. II. 239, 16.) Auf
der Waldhöhe bei Egerdach, Aug.; Paschberg, Juni.
15. geniculatus Mg. (Sch. I, 154, 4. Mg. S. B. II, 240, 17.) N. T.
In Wäldern um Innsbr., Juni. S. T. Im Vilnösser Thale bei Klausen, Mai.
Epitriptus.
16. eingulatus Fabr. (Sch. I, 156, 46.) N. T. Bei Egerdach, Aug.;
Lans, Ende Sept. S. T. Bozner Kalyarienbere; Haslach; in den Eisack-
auen bei Bozen; Siegmundskron; Kaltern, Aug. (Kr.)
Asilus.
17. erabroniformis L. (Sch. I, 143, 1. Mg. S. B. II, 233, 4.) N. T.
Auf sonnigen Plätzen bei Lans; an einem Waldschlage bei Frohnhausen
im Oberinnthale, anfangs Sept. S. T. Haslach; Siegmundskron; Weg zum
Rittnerhorn. (Kr.) Brixen, auf Dünger an Wegen, Aug.; Bozen etwas
selten; in Wälschtirol auf Wegen gemein (G. P.)
Pamponerus.
18. germanicus L. (Sch. I, 144, 10. Mg. S. B. II, 240, 18.) Um Inns-
bruck nicht selten; auf den Hügeln ober Hötting, Mai; bei den Wiltauer
Steinbrüchen auf Gesträuch; in der Au am Inn bei der Gallwiese, Juli.
Echthistus.
19. rufiınervis Wiedem. (Sch. I, 143, 6. Mg. S. B. II, 245, 27.) Bei
Bozen und Stadl unweit von Auer, Mitte Mai (G. P.)
Philonieus.
20. albiceps Mg. (Sch. I, 144, 8. Mg. S.B. II, 235, 8.) Sarnthal im
Hochsommer (Gdlr.)
XVII. Leptidae.
Vermileo Mwog.
1. Degeeri Meg. (Sch. I, 171. Mg. S. B. II, 73, 12.) Die Larve dieses
merkwürdigen Dipterons, welches in Deutschland nur erst bei Linz mit
Sicherheit beobachtet wurde, findet sich bei Bozen z. B. im Franziskaner-
garten, an allen vor Regen geschützten Orten in zahllosen Sandtrichtern;
im Trudener Thale bei Neumarkt unter überhangenden Felsen (G. P.)
Leptis Fabr.
1. eingulata Lw. (Sch. I, 172, 2.) Am Rosengarten über der Wald-
region (G. P.)
2. scolopacea L. (Sch. I, 172, 4. Mg. S. B. II, 67, 2.) In der Nähe
des Husselhofes bei Innsbr. auf Sträuchern, Mai.
3. maculata Deg. (Sch. I, 173, 6. Mg. S. B. II, 72, 10.) N. T. Um
Innsbr. mit der Vorigen. S. T. Im Reviere von Bozen (G. P.)
Bd, XIX. Abhandl. 53
418 Josef Palm:
4. immaculata Mg. (Sch. I, 173, 7. Mg. S.B. II, 70, 7.) Bei
Bozen (G. P.)
5. vitripennis Mg. (Sch. I, 173, 9. Mg. S. B. II, 69, 5.) N. T. Beim
Husselhofe und in der Gallwiese auf Sträuchern, Mai (Plm.) Im Innthale
(6. P.) S. T. Bei Bozen; am Nonnsberge am Kreuzjoch; St. Christina in
Gröden (G. P.)
6. notata Mg. (Sch. I, 174, 10. Mg. S. B. II, 73, 11.) Im Mittelge-
birge vor Lans, Ende Mai; in der Au am Inn bei der Gallwiese, An-
fangs Juni. -
7. monticola Egg. (Sch. I, 174, 11.) In den bewaldeten Höhen um
den Husselhof, Ende Juli; bei Hötting im Sept.
8. lineola Fabr. (Sch. I, 174, 11. Mg. S. B. II, 72. 9.) Höttingerau
bei Innsbr.; Mittelgebirge vor Natters, Juli.
9. tringaria L. (Sch. I, 174, 12. Mg. S. B. II, 69, 4.) N. T. Hussel-
hof, Juni; Paschberg b. Innsbr., Aug. (Plm.) Kühtei (Hllr.) S..T yBei
Bozen (G. P.)
= var. vanellus Fabr. Auf dem Wege zum Steinbruche b, Hötting
(Plm.) Hall (G. P.)
10. conspieua Mg. (Sch. I, 175, 13. Mg. S. B. II, 68, 3.) In Berg-
gegenden um Bozen; bei Senale am obern Nonnsberge (G. P.)
14. annulata Deg. (Sch. I, 175, 13. Mg. S. B. I, 70, 6.) In den
Waldungen ober der Gallwiese, Aug.
Chrysopila Meg.
1. nübecula Fll. (Sch. I, 176, 2. Mg. s. B. VI, 321, 23.) N. T. Am
Plattenberg, dem Uebergang von Gerlos nach Kriml, Mitte Aug. (Plm.)
Bei Innsbr. (Hllr.) S. T. Um Bozen und Neumarkt; Pozza im Fassathale;
Laureng am obern Nonnsberge (G. P.)
2. aurea Mg. (Sch. I. 126, 4.) N. T. In den waldigen Höhen zwi-
schen Husselhof und Wiltau (Plm.) Bei Strass im Unterinnthale (G. P.)
S. T. Im Sarn-, Durnholzer und Etschthale (G. P.)
3. nigrita Fabr. (Sch. I, 176, 5. Mg. S. B. II, 77, 20. splendida)
Bei Strass im Unterinnthale. Ende Juli (Gdlr.)
4. atrata Fabr. (Sch. I, 176, 5. Mg. S. B. II, 75, 16. aurata) N.T.
Im Walde ober den Wiltauer Steinbrüchen gegen Ambras zu, Mitte Juni
(Plm.) Hall (Gdlr.) S. T. Bei Sterzing; Bozen; Gfrillam Gampen; Val.
Cismone (G. P.)
Atherix Mg.
1. Ibis Fabr. (Sch. I, 178. 2. Mg. S. B. II, 80, 1.) Sehr selten bei
Bozen. (G. P.)
Sympheromyia Ffld. (Ptiolina Schin. Walk.)
1. crassicornis Pz. (Sch. I, 179, 2. Mg. S. B. II, 82. 5.) N. T. Aus
Kühtei (Hllr.) S. T. Hofern bei Bruneck im Pusterthale, Aug. (Kmr.)
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 419
XIX. Empidae.
Brachystoma Mg.
1. vesiculosa Fabr. (Sch. I, 417.) Aus Kühtei (Hllr.)
Hybos Mg.
1. femoratus Müll. (Sch. I, 78, 3.) Bei Altrans ober Ambras, Aug.
2. culieiformis Fabr. (Sch. 1, 78, 2. Mg. S. B. II, 263, 2. vitripennis)
Bei Lengmoos am Ritten, Aug.
Pterospilus Rond.
1. muscarius Fabr. (Sch. I, 77. Mg. S. B. II, 264, 6.) Im Rayon
von Bozen (G. P.)
Cyrtoma Mg.
1. nigra Mg. (Sch. I, 76, 2. Mg. S. B. IV, 3, 2.) Bei Lengmoos am
Ritten, Aug.
Rhamphomyia Mg.
1. spinipes Fll. (Sch. I, 98, 10.) Am Paschberg, Weg nach Igels,
September.
2. atra Mg. (Sch. I, 98, 14. Mg. S.B. III, 45, 7.) Auf einem Strauche
in der Nähe des Husselhofes, Mai.
3. Zugubrina Ztt. (Sch. I, 99, 19. Mg. S. B. III, 52, 19.) In der
Umgeb. von Bozen, Aug. und Sept. (Hw.)
4. culicina Fl]. (Sch. I, 99, 49. Mg. S. B. III, 52, 19.) In der Um-
gebung von Innsbr., Mai.
5. anthracina Mg. (Sch. I, 100, 25. Mg. S. B. III, 54, 22.) N. T.
Bei Mieders im Stubaithale, um die Mitte Sept. (Plm.) Kühtei; Alpein,
Praxmar im Sellrainthale (Hllr.) S. T. Bei Sterzing in Auen (Gdlr.)
Empis L.
1. argyreata Egg. (Sch. I, 103, 6.) In der Umgeb. von Innsbruck,
Mai, ziemlich selten.
2. maculata Fabr. (Sch. I, 103, 6.) N. T. Um Iunsbr. mit der Vor.
aber häufiger. S. T. Auf der Jagdhausalpe im Hintergrunde von Deffer-
eggen (Gdlr.)
3. tessellata Fabr. (Sch. I, 103, 8. Mg. S. B. III, 17, 1.) Eine unserer
gemeinsten Empiden-Arten. N. T. Am Patscherkoel, Ende Mai; in den
Waldungen und auf den Wiesen um den Husselhof. S. T. Umgebung von
Bozen. (Hw.) Von Bozen bis über 7000‘ Meereshöhe aufsteigend, wie am
Rosengarten (G. P.)
4. bistortae Mg. (Sch. I, 49%, 41. Mg. S. B. III, 29, 22.) Aus
Kühtei (Hllr.)
d. livida L. (Sch. I, 194, 11. Mg.S. B. III, 35, 36.) Auf Wiesen bei
Hötting, Juli, und am Giessen in der Höttingerau; in der Au am Inn bei
der Gallwiese.
53 *
420 Josef Palm:
6. opaca Fabr. (Sch. I, 105, 18. Mg. S.B. III, 17, 2.) Am Strass-
berge bei Telfs; auch in Südtirol. (G. P.)
7. florisomna. Lw. (Sch. I, 106, 24.) N. T. Aus Kühtei (Hllr.) S.T.
Umgeb. von Bozen (Hw.) -
8. pennipes L. (Sch. I, 106, 26.) N. T. Am Habicht (Hllr.) S.T.
Bozen mit der Vorigen (Hw.)
9. decora Mg. (Sch. I, 107, 27. Mg. S.B.IIL, 22, 9.) N. T. Im
Walde beim Husselhof, Juni. S. T. Haslach bei Bozen; Gries; im Sarn-
thale; am Loppiosee (Kr.)
10. lutea Mg. (Sch. I, 107, 28. Mg. S. B. III, 37, 40.) Im Rayon
von Bozen (G. P.)
11. stercorea L. (Sch. I, 107, 31. Mg. S. B. III, 36, 38.) Mit d. vor. (G. P.)
42. punctata Fabr. (Sch. I, 107, 32. Mg.S. B. VII, 87, 68.) N. T.
Im Mittelgebirge auf der Südseite von Innsbruck an feuchten Plätzen. S.T.
Neumarkt im Trudener Thale, anfangs Mai (Gdlr.)
13. trigramma Mg. (Seh. I, 108, 34. Mg. S. B. Ill. 38, 42.) In den
Waldungen um den Husselhof, Juni.
Hilara Mg.
1. abdominalis Ztt. (Sch. I, 114, 10.) Bad Ratzes am Schlern (Gdlr.
2. lurida Fl]. (Sch. I, 114, 12.) Bei Lengmoos am Ritten, August’
3. pinetorum Ztt. (Sch. I, 114,15.) Bei Praxmar im Sellrainth. (Hllr.)
k. quadrivittata Mg. (Sch. I, 115, 18. Mg. S. B. III, 7, 41.) Umge-
bung von Innsbruck (Plm.) Mariaberg im Vintschgau (Gdlr.)
5. vulnerata Egg. (Sch. I, 145, 19.) In der Au am Inn bei der
Gallwiese, Ende Juli.
Microphorus Meg.
1. fliavipes Mg. (Sch. I, 79. Mg. S. B. VI, 335.) Am Ritten, auf dem
Wege von Woltsgruben nach Klobenstein.
Ocydromia Mg.
1. glabrieula Fall. (Sch. I, 81. Mg. S. B. II, 266, 1.) N. T. Pasch-
berg; am Eisenbahndamm zwischen Innsbr. u. Hall auf Umbelliferen, Sept.
S. T. Klobenstein am Ritten.
— var. melanopleura Lw. A Expl. im Walde bei Igels, anfangs Juni.
Platypalpus Meg.
1. flavipes Fabr. (Sch. I, 87, 6.) In einem Garten bei Innsbr., im Juli.
2. major Ztt. (Sch. I, 88, 9.) Umgebung von Bozen (Hw.) Bei Kal-
ditsch, Ende Juli und auch anderwärts beobachtet (Gdlr.)
3. pallidiventris Mg. (Sch. I, 88, 21. Mg. S.B. III, 82, 35.) In einer
Wiese auf den Hügeln bei Hötting, Juli.
4. cursitans Fabr. (Sch. I, 88, 14.) Bei Klobenstein am Ritten an
feuchten Waldstellen. (Plm.) Umgebung von Bozen (Hw.)
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 491
5. fasciatus Mg. (Sch. I, 89, 15. Mg. S. B. III, 86, 43.) Mittelgebirge
bei Lans, Ende Mai.
6. femoralis Ztt. (Sch. I, 90, 24.) In Alpein (Hllr.)
7. fuseicornis Ztt. (Sch. I, 90, 28. Mg. S. B. III, 73, 14.) Bei Klo-
benstein im August.
Tachydromia Mg.
1. arrogans L. (Sch. I, 93, %& Mg. S. B. VI, 342, 55.) Auf dem
Strassberge bei Telfs im Oberinnthale, aber auch auf allen Tiroler Alpen
getroffen; auf Steinen sich sonnend; sehr rasch laufend (Gdlr.)
2. cimicoides Fabr. (Sch. I, 93, 4. Mg. S. B. III, 68, 1.) Mit der
Vorigen Art (Gdlr.)
XX. Dolichopidae.
Porphyrops Lw.
1. penicillatus Lw. (Sch. I, 197, 7.) Am Paschberge, Weg nach
Igels, anfangs Juni.
Syntormon Lw.
4. pallipes Fabr. (Sch. I, 192, 2. Mg. S. B. IV, ı 6. ensicorne)
Umgebung von Bozen (Hw.)
2. denticulatum Ztt. (Sch. I, 193, 3.) Aus Kühtei Ar)
Neurigona Rond.
4. suturalis Fll. (Sch. I, 183. 2. Mg. S. B. VI, 363, 30.) Egerdach
bei Ambras, anfangs August.
Xanthochlorus Lw.
1. tenellus Wiedem. (Sch. I, 184, 4.) Ein Exemplar in der Umge-
bung von Innsbruck.
Psilopus Mg.
1. platypterus Fabr. (Sch. I, 181, 4. Mg. S. B. IV. 36, 2.) N. T.
Auf den Hügeln ober Hötting auf Pflanzen in der Nähe von Wasser,
S. T. Am Oberkemater Weiher am Ritten (Plm.) Bozen (Hw.)
Hypophyllus Lw.
1. discipes Ahrens. (Sch. I, 226, 4. Mg. S.B. IV, 72, 2 patellipes)
Am Giessen in der Höttinger-Au bei Innsbruck, Ende Juni.
Dolichopus Ltr.
1. atripes Mg. (Sch. I, 213, 4. Mg. S. B. IV, 102, 51.) In der Au
am Inn bei der Gallwiese, Ende Juli.
2. latilimbatus Meg. (Sch. I, 215, 12.) N. T. Huben im Oetzthale
(Gdlr.) S. T. Kreut am Kalterer See, Sept. (GdIr.)
3. elaviger Stann. (Sch. I, 216, 45.) In der Au am Inn bei der
Gallwiese, Juni.
422 Josef Palm:
4. plumitarsis Fll. (Sch. I, 216, 16. Mg. S. B. IV, 89, 26.) N. T.
Auf dem Mittelgebirge vor Lans, Ende Mai. S. T. Im Sarnthale auf
Sträuchern; Glaning bei Bozen (G. P.)
5. confusus Ztt. (Sch. I, 216, 17.) Im Mittelgebirge bei Lans, Ende
Mai; im Gerlosthale, August. 1
6. popularis Wiedem. (Sch. I, 217, 49. Mg. S. B. IV, 91, 30.) An
feuchten Stellen im Mittelgebirge bei Lans, Mai.
7. longicornis Stann. (Sch. I, 418, 21. Mg.S. B. IV, 94, 3% acuti-
cornis) Egerdach bei Ambras, im August.
8. nitidus Fll. (Sch. I, 218, 23. Mg. S. B. IV, 79, 141 ornatus) An
einer etwas sumpfigen Waldstelle zwischen Oberndorf und Kirchbichl im
Unterinnthale, August.
9. griseipennis Stann. (Sch. I, 218, 23.) Bei Ambras, am Bache
ober dem Schlosse, Anfangs August.
10. simplex Mg. (Sch. I, 219, 29. Mg. S. B. IV, 85, 20.) Auf den
Hügeln ober Hötting, im Juli. -
11. aeneus Deg. (Sch. 1, 227, 35.) N. T. Auf dem Wege zum Stein-
bruche ober Hötting, auf Sträuchern in der Nähe von Wasser; im Mittel-
geb. vor Lans, Mai; Jochberg bei Kitzbichl, August. S. T. Im Vilnösser
Thale bei Klausen, Ende Mai (Plm.) Hofern bei Bruneck im Pusterthale,
Aug. (Kmr.)
Tachytrechus Stann.
1. notatus Stann. (Sch. I, 204, 2.) Am Paschberg. Ende August.
Gymnopternus Lw.
1. chaerophylli Mg. (Sch. I, 206, 7. Mg. S. B. IV, 95, 36.) N. T.
Stams im Oberinnthale, September. S. T. Auf dem Ritten, August.
9. germanus Wiedem. (Sch. I, 206, 7. Mg. S. B. IV, 95, 36.) Ein
Exemplar auf der hohen Salve, im August.
3. chrysozygos Wiedem. (Sch. I, 207, 9. Mg. S. B. IV, 93, 33.) Aus
Kühtei (Hllr.)
4. celer Mg. (Sch. I, 209, 16. Mg. S. B. IV, 84, 18.) Umgebung
von Bozen (Hw.)
5. metallicus Stann. (Sch. I, 210, 19.) Wie die Vorige.
6. vivaxe Lw. (Sch. I, 214, 23.) Am Wege zum Rittner Horn bei
Bozen, August.
1. fugax Lw. (Sch. I, 211, 23.) In Alpein (Hllr.)
Hydrophorus Whlbg.
. inaegualipes Meg. (Sch. I, 230, 5.) In der Falknaun am Kreuz-
Joche "e Schneelachen, 7500° s. m. (G. P.)
2. bipunctatus Lehm. (Sch. I, 230, 3.) N. T. Aus Kühtei (Hllr.).
S. T. Im Vilnösser Thale bei Klausen, Mai (Plm.) In der Falknaun mit
der Vorigen (G. P.)
u
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 423
Liancalus Lw.
4. virens Scop. (Sch. I, 228, 1. Mg. S. B. IV, 41, 2 Medeterus regius)
Im Reviere von Bozen (CHR)
Chrysotus Mg.
1. gramineus Fll. (Sch. I, 186, 5. Mg. S.B. IV, 41, % copiosus.) Ein
Exemplar in der Umgebung von Innsbruck.
Il. Diptera cyclorhapha.
A. Proboscidea.
a) Hypocera.
XXI. Phoridae.
Trineura Mg.
1. aterrima Fabr. (Sch. II, 347. Mg. S. B. VI, 224, 37.) N. T. In
Alpein (Hllr.) S. T. Bei Lengmoos am Ritten, August.
Phora Ltr.
4. lutea Mg. (Sch. II, 343, 24. Mg. S. B. VI, 220, 25.) Jochberg
kei Kitzbichl auf einer Wiese, August.
2. urbana Mg. (Sch. I, 374, 21. Mg. S. B. VI, 245, 11.) Zwei
Exemplare in der Au am Inn bei der Gallwiese.
b) Orthocera.
&. Oligoneura.
XXl. Musecidae.
1. Muscidae acalypterae.
Borborinae. . Limosina Meg.
1. sylvatica Mg. (Sch. I, 328. Mg. S. B. VI, 207, 24.) Im Mittel-
gebirge vor Lans, Ende Mai.
Sphaerocera Ltr.
1. subsultans Fabr. (Sch. II, 325, 1.) Am Wege ober dem Mühlauer
Badhause.
Borborus Mg.
1. geniculatus Meg. (Sch. II. 321, 2.) Oberperfuss im Oberinnth., Mai.
2. niger Mg. (Sch. II, 323, 4. Mg. S. B. VI, 201, 6.) N. T. Bei der
Mühlauer Klamm, Ende März; auf dem Wege zum Steinbruche bei Höt-
ting im April. S. T. Bei Hofern im Pusterthale, Ende Mai.
A24 Josef Palm:
Scatophaga Mg.
Scatophaginae.
%. scybalaria L. (Sch. II, 16, 4. Mg. S. B. V, 247, 1.) Zwischen
Meran und Bozen im Frühjahre (G. P.)
2. lutaria Fabr. (Sch. Il, 17, 6. Mg. S. B. V, 249, 4.) N. T. Bei
Innsbr. (G.P.); aus Kühtei (Hllr.) S. T. Bei Bozen; Riva am Gardasee (G. P.)
3. stercoraria L. (Sch. U, 17,1. Mg. S. B. V, 248, 2.) N. T. Um
Innsbruck schon vom ersten Frühling an sehr gemein auf menschlichen
Excrementen, bei Hall u. s. w. S. T. Am Ritten, August (Plm.). Am
Kreuzjoche 7000° s. m.; Nonnsberg; Wälschtirol (G. P.)
4. merdaria Fabr. (Sch. II, 18, 7. Mg. S. B. V, 249, 8.) Bozen bis
in den December im Freien zu treffen (G. P.)
Leria R. — Desv.
Helomyzinae.
4. modesta Mg. (Sch. II, 30, 6. Mg. S. B. VII, 369, 30.) Am Pest-
friedhofe bei Hötting im März; Egerdach bei Ambras, August.
2. serrata L. (Sch. II, 29, 3. Mg. S. B. VII, 369, 37. Hel. nigricornis)
In der Umgebung von Innsbruck nicht selten.
Oecothea Hal.
1. microphthalma Ztt. (Sch. I, 29, 3.) Umgebung von Bozen (Hw.)
Heteromyza Fll.
4. atricornis Mg. (Sch. II, 33, 2. Mg. S. B. VI, 46, 1.) Bis in die
Hochgebirge; Südtirol (G. P.)
Helomyza Fll.
1. atricornis Mg. (Sch. I, 27, 10. Mg.S.B. VI, 54, 13.) Bozen auf
Wiesen, auch in Zimmern an Fenstern schon in der ersten Hälfte des
März (G. P.)
2. lava Lw. (Sch. II, 25, 6. Mg. S. B. VI, 50, 3.) Bei Klobenstein
und Lengmoos am Ritten, August (Plm.) Auf der Jaghausalpe im Puster-
thale (G. P.)
3. ustulata Mg. (Sch. II, 27, 12. Mg. S.B. VI, 54, 14.) In Wäldern
am Ritten, August.
4. pallida Fll. (Sch. U, 27, 12. Mg. S. B. VI, 50, 5.) N. T. Igel
im Mittelgebirge bei Innsbruck, September; an Waldblössen auf demy
Paschberge besonders Abends unter Blättern. S. T. Bei Wolfsgruben am
Ritten, August.
5. olens Mg. (Sch. II, 27, 11. Mg.S. B. VI, 50, 4.) Ein Exemplar
in der Umgebung von Innsbruck (Hllr.)
6. rufa Fll. (Sch. II, 24, 4.) In Wäldern bei Lengmoos am Ritten,
August (Plm.) Gries bei Bozen (Kr.)
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols, 425
Dryomyza Fl.
4. anilis Fll. (Sch. II, 39, 1.) N. T. In der Kranebitter Klamm,
Mitte Juli. Im Walde zwischen Vill und Lans, Ende September. S. T. In
Laubholzwäldern Südtirols (G. P.)
Phaeomyia Schin.
Sciomyzinae.
4. nigripennis Fabr. (Sch. II, 42, 1. Mg.S.B. VI, 16, 14.) % Expl.
in einem Sumpfe bei Roveredo (Assr.)
Tetanocera Fl\.
Tetanocerinae.
1. elata Fabr. (Sch. II, 53, 2. Mg. S. B. VI, 41, 14.) In der Gegend
um Innsbruck; Fundort nicht mehr genau erinnerlich.
2. laevifrons Lw. (Sch. II, 53, 3.) Hofern im Pusterthale (Kmr.)
3. ferruginea Fll. (Sch. I, 54, 5. Mg. S. B. VI, 40, 12.) Am Ritten,
im August (G. P.)
4. punctata Fabr. (Sch. II, 55, 8. Mg.S. B. VI, 38, 9.) Auf der
Jagdhausalpe im Pusterthale (G. P.)
5. reticulata Fabr. (Sch. II, 55, 8. Mg. S. B. VI, 35, 5.) Um Inns-
bruck auf Wiesen im Juni.
6. punctata Scop. (Sch. II, 56, 10. Mg. S. B. VI, 39, 11.) N. T.
Bei Seefeld auf Torfwiesen, Mitte Juli (Gdlr.) S. T. Brixen auf Asyo-
podium, Juni (G. P.)
7. eoryleti Scop. (Sch. II, 56, 10. Mg.S. B. VI, 35, 4 chaerophylli)
N. T. In der Au am Inn bei der Gallwiese, Anfangs Juni. S. T. Jagdhaus-
alpe im Pusterthale (Gdlr.)
Limnia R. — Desv.
4. marginata Fabr. (Sch. II, 57, 2. Mg.S. B, VI, 33, 1.) Im Walde
ober den Wiltauer Steinbrüchen, Juni.
%. unguicornis Seop. (Sch. II, 59, 6. Mg. S. B. VI, 37, 7.) N. T.
Auf den Hügeln ober Hötting an schattigen Plätzen, Mitte Juli; auch an
andern Orten in der Umgebung von Innsbruck (Plm.) Hall (Gdlr.)
3. rufifrons Fabr. (Sch. U, 60, 6. Mg. S. B. VI, 36, 6.) Bozen im
Juli (G. P.)
4. obliterataF abr. (Sch.Il,60,7.Mg. S.B.VI, 38,8.) Am Habicht (Hilr.)
Sepedon Lt:.
4. sphegeus Fabr. (Sch. II, 64, 1. Mg. S. B. VI, 28, 1.) Bei Jene-
sien, selten (G. P.)
%. spinipes Scop. (Sch. I,65. Mg. S.B. VI, 29, 2%. Haefneri.) N. T.
Ein Exemplar bei Innsbruck (Plm.) S. T. Im Rayon von Bozen (G. P.)
Bd. XIX. Abhandl. 5%
426 Josef Palm:
Geomyzinae. Geomyza Fll.
1. tripunetata Fll. (Sch. IL, 287, 4.) Im Etschthal bei Bozen und
Neumarkt auf Sträuchern, April, Mai; auch auf dem Nonsberge in Sumpf-
wiesen bei Senale (G. P.)
Drosophilinae.
Drosophila Fl.
1. histrio Mg. (Sch. II, 278, 10. Me. S. B. VI, 85, s Bei Leng-
moos im Walde, ein einziges Mal.
2%. funebris Fabr. (Sch. II, 278, 12.) N. T. Bei Nams im Oberinn-
thale, August. S. T. Bozen im März (Gdlr.)
3. confusa Staeg. (Sch. II, 278, 11. Mg. S.B. VI, 83,4.) Im Sarn-
thale (G. P.)
Ephydrinae.
Dichaeta Mg.
1. brevieauda Lw. (Sch. II, 236.) Am Ameiser bei Klobenstein, Aug.
Chloropinae. Platycephala Fl.
1. umbraculata Fabr. (Sch. II, 208. Mg. S. B. VI, 26, 2.) Siegmunds-
kron bei Bozen. Lebt am liebsten auf aufgestösseltem Holze in der Mit-
tagshitze, Mitte Juni (GdlIr.)
Meromyza Mg.
1. pratorum Mg. (Sch. II, 209, 4. Mg. S. B. VI, 165, 1.) Oberper-
fuss im Oberinnthale.
2. saltatrie L. (Sch. II, 210, 3. Mg. S. B. VI, 165, 3.) Im Walde
bei Lengmoos am Ritten, Aug.
3. laeta Mg. (Sch. II, 210, 3. Mg. S. B. VII, 395, 4.) N. T. Ober-
perfuss im Mai; Kranebitter Klamm im Juni. S. T. Oberkematen am
Ritten, August. :
Chlorops Mg.
1. didyma Ztt. (Sch. II, 212, 9.) Scheint nicht häufig zu sein. N.T.
In einem Garten bei Innsbruck (Plm.) Schwaz, Ende Juli (GdlIr.) 8. T.
Bei Klobenstein am Ritten, August.
2. nasuta Schrk. (Sch. II, 213, 10. Mg S. B. VI, 142, 5.) N. T.
In der Umgebung von Innsbruck (Hllr.) S. T. Am Ritten in Wäldern,
besonders auf Laubholz. |
3. scalaris Mg. (Sch. II, 213, 11. Mg. S. B. VI, 145,2.) Am Strass-
berge bei Telfs im Oberinnthale (&dlr.)
4. Cereris Fll. (Sch. II, 216, 19. Mg. S. B. VI, 150, 23.) Oberperfuss
im Oberinnthale (Plm.) Bei Telfs mit Voriger (Gdlr.)
5. messaria Fll. (Sch. II, 216, 20. Mg. S. B. VI, 151, 24.) Völs bei
Innsbruck an einem Waldabhange, Ende Mai.
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 427
Psilinae.
Psila Mg. ii
1. fimetaria L. (Sch. II, 203, 4 Mg. S. B. V, 256, 4.) N. T. Am
Patscherkogl, Ende Mai; in der Au am Inn bei der Gallwiese, Juni; auch
an andern Orten um Innsbruck. S. T. Auf Wiesenblumen im Etschthale,
gemein (G. P.)
2. pectoralis Mg. (Sch. II, 204, 8. Mg. S.B. V, 258, 5.) Auf Wiesen
in der Umgebung von Innsbruck.
3. rosae Fabr. (Sch. II, 266, 14. Mg. S. B. VI, 358, 6.) N. T. Im
Frühling auf den Hügeln bei Hötting. S. T. Im Etschthale m. d. Vor. (G. P.)
Ohyliza Fll.
1. leptogaster Pz. (Sch. II, 201, 4. Mg.S. B. V, 368, 1.) Am Spitz-
bichl bei Mühlau.
Losocera Me.
1. ichneumonea L. (Sch. II, 198, 4. Mg. S. B. V, 363, 1.) Bozen,
z.B. bei Leifers nicht selten im Mai u. Juni; gem. im Durnholzer Thale (G. P.)
Micropeza Mg.
4. corrigiolata L. (Sch. II, 195. Mg. S. B. V, 384, 2.) N. T. In der
Kranebitter Klamm bei Innsbruck, Mitte Juli. S. T. Bei Bozen (G. P.)
Calobata Mg.
1. ephippium Fabr. (Sch. IL, 192, 2. Mg. S. B. V, 380, 6.) In der
Umgebung von Bozen (Hw.)
2. cibaria L. (Sch. II, 193, 4 Mg. S.B.' V, 378, 8) Mit der Vorigen
(Hw.) Bei Sterzing in Auen; Juli (Gdlr.)
Sepsinae,
Moadiza Fl].
1. glabra Fll. (Sch. II, 188. Mg. S. B. VI, 137, 4.) Um die Seiser-
alpe auf Mittelgebirgen (G. P.)
Piophila Fl.
1. nigriceps Mg. (Sch. II, 185, 4. Mg. s. B. V, 397, 5.) Bei Kloben-
stein an einer Stelle, wo häufig Küchenabfälle weggeworfen wurden.
2. affinis Mg. (Sch. I, 185, 3. Mg. s. B. VI, 383, 9.) An derselben
Stelle wie die Vorige.
3. casei L. (Sch. II, 186, 4. Mg. s. B. V. 395, A.) Ein Exemplar
mit den beiden vorigen Arten.
Themira BR. — Desv.
1. putris L. (Sch. IL, 182, 2. Mg.S. B. V. 292, 15.) N. T. Jochberg
bei Kitzbichl auf Wiesen, August. S. T. Bei Lengmoos und Klobenstein
am Ritten sehr häufig.
54”
428 Josef Palm:
Nemopoda R. — Desv.
1. eylindrica Fabr, (Sch. II, 180, 4. Mg.S. B. V, 290, 412.) N. T.
In der Kranebitter Klamm bei Innsbruck, Juli. S. T. Bei Klobenstein mit
den Gattungsverwandten.
1. stercoraria R. — Desv. (Sch. II, 181.) Bei Klobenstein mit
Voriger, August,
Sepsis Fl].
1.punctumFabr. (Sch. 11,178,2.Mg.S.B. V,289,10.) Um Bozen. (Assr.)
2. violacea Mg. (Sch. II, 179, 3. Mg. S. B. V, 289, 9.) N. T. Um
Innsbruck in Gärten auf Sträuchern ; in der Kranebitter Klamm. S. T.
Bei Klobenstein am Ritten.
3. cynipsea L. (Sch. II, 179, 4. Mg.S. B. V, 287, 1.) Am häufigsten
nach einem Regen, wo sie unter den Blättern der Sträucher hervorkommt
und mit wippenden Flügeln auf Zweigen und Zäunen langsam herum-
kriecht. N. 'T. In der Nähe der Mühlauer Klamm auf einem Düngerhaufen
März; am Wege zum Steinbruche bei Hötting, Juni; in der Kranebitter
Klamm, Juli. S. T. In der Umgebung von Bozen (H w.)
Trypetinae.
Platyparea Lw.
1. poeeiloptera Schrk. (Sch. II. 110. Mg. S. B. V. 375, 5. O0. ful-"
minans) Im Rayon von Bozen (G. P.)
Aecidia R. Desv. _
1. heraclei L. (Sch. II. 115, 4. Mg. S. B. 324, 20. Trypeta centaureae)
N. T. In d. Kranebitter Klamm b. Innsbruck, Juli. S. T. Bei Bozen (Gdlr.)
2. cognata Wiedem. (Sch. II, 116, 3. Mg. S. B. V. 345, 6.) Im
Gebüsche. Taufers; Stadl. Mitte Mai (G. P.)
Spilographa Lw.
1. hamifera Lw. (Sch. II, 120, 4.) N. T. Umgebung v. Innsbruck;
selten. S. T. Ein südtiroler Exemplar von Gdlr. an Schiner mitgetheilt.
2. cerasi L. (Sch. IL, 121, 5. Mg. S. B. V, 332, 30, 7. signata) Im
Grase. Taufers; Bozen (@. P.)
Trypeta Mg.
4. falcata Scop. (Sch. II, 127, 4. Mg.S. B. V, 318, 4. Iappae) Um
Innsbruck, namentlich im Mittelgebirge nicht selten.
2. onotrophes Lw. (Sch. II, 427, 4. Mg. S. B. V, 347, 40. arcti)
Am Habicht (Hllr.) 3
3. tussilaginis Fabr. (Sch. II. 429. 7, Mg. s. B. V, 3149, 13.) Auf
Wiesen in der Höttingerau.
Tephritis Ltr.
1. leontodontis Deg. (Sch. II, 163. 23. Mg. S. B. V. 335, 35.) Ein
einziges Stück im Stubaithale.
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 429
2. dilacerata Lw. (Sch. II, 160, 48.) N. T. Auf dem Hügel bei
Hötting im Mai. S. T. Bei Bozen (Assr.)
3. favipennis Lw. (Sch. II, 153, 6.) Vorzüglich auf Schafgarben.
N. T. Bei Hall u. Strass im Unterinnthale (G. P.) S. T. Bei Bozen (G. P.)
4. produeta Lw. (Sch. II, 457, 11.) Bozen im Nov., 4 Stück (Gdlr.)
Carphotricha Lw.
4. gutturalis Mg. (Sch. II, 145, 1. Mg. S. B. V. 341, 44.) Praxmar
im Sellrainthale (Hllr.)
Sapromyzinae.
Sapromyza Fl.
1. longipennis Fabr. (Sch. II, 97, 3. Mg. S. B. V. 300, 10.) Sieg-
mundskron bei Bozen ım Juni (Gdlr.)
2. decempunctata F11l. (Sch. II, 99, 8.) Auf d. Ritten, Aug. (G. P.)
3. rorida Fll. (Sch. II, 102, 20.) In Waldblössen am Paschberge,
besonders Abends, Aug. und Sept.
Lausania Ltr.
1. aenea Fl]. (Sch. II, 95, 4. Mg. S. B. V. 297, 3.) N. T. In der
nächsten Umgebung des Lanser Sees, Ende Sept. S. T. Bei Kematen
am Ritten Aug.
idinge, Chloria Schin.
1. demandata Fabr. (Sch. II, 85. Mg. S. B. V, 386, 4.) N. T. Am
Giessen in der Höttingerau bei Innsbruck, Juli. S. T. Bei Bozen, im April
(Gdlr.), im Aug. (Hw.)
Myodina R. — Desv.
4. vibrans L. (Sch. II. 85. Mg. S. B. V. 284, 21.) Im Rayon von
Bozen (G. P.)
. Herina R. — Desv.
4. frondescentiae L. (Sch. II, 78, 4. Mg. S. B. V. 282, 19. O. cerasi)
N. T. Bei Seefeld auf Torfwiesen, Juli (GdIr.) S. T. Um Bozen ziem-
lich häufig (Assr.)
2. palustris Mg. (Sch. II, 78, 2. Mg. S. B. V, 281, 16.) An einer
feuchten Waldstelle im Mittelgeb. ober d. Husselhofe bei Innsbruck, Mai.
Rivellia R. — Desv.
4. syngenesiae Fabr. ( Sch. II, 80. Mg. S. B. V. 283, 20.) N. T.
Um Innsbruck vereinzelnt. S. T. Bei Bozen im Aug. und Sept. (Hw.)
Platystominae.
Platystoma Mg.
1. umbrarum Fabr. (Sch. II, 83, 2. Mg. S. B. V. 394, 1.) Umge-
bung von Bozen (G. P.)
Dorycerinae. Pyrgota W.
1. coarctata Waga. Bei Bozen (Bar. Hausmann) a. Wiesengrase.
A30 Josef Palm:
Heteroneurinae.
Heteroneura El).
1. pietipes Ztt. (Sch. Il, 37, 4) In d. Umg. v. Bozen, Aug. (Hw.)
Cordylurinae.
Hydromyza Fl.
1. livens Fll. (Sch. II, 13, 4. Mg. S. B. V, 243, 34.) Ein Exemplar
aus N. T.; Fundort nicht mehr erinnerlich.
Cordylura Fl.
1. ciiata Mg. (Sch. II, 2, 4. Mg. S. B. V, 231, 2.) Bei Sterzing im
Juli in Auen (Gdlr.)
2. Muscidae calypterae.
Anthemyinae. Uvenosia Mg.
1. tigrina Fabr. (Sch. I 663, 5. Mg. S. B. V, 212, 2.) N. T. In der
Gegend um Innsbruck vereinzelnt. S. T. Kematen am Ritten in einer
sumpfigen Waldwiese sehr gemein.
Homalomyia Bouche.
1. canieularis L. (Sch. I, 654, 2. Mg.S. B. V, 143, 104.) N. T. In
der Au am Inn bei der Gallwiese im Juni. S. T. Am Ritten in Wäldern,
Aug. (Plm.) Bozen an Fenstern in Zimmern (G. P.)
2. scalaris Fabr. (Sch. I. 654, 4. Mg.S. B. V, 141, 102.) Um Inns-
bruck den ganzen Sommer hindurch häufig.
3. armata Mg. (Sch. I, 655, 5. Mg. S. B. V, 139, 99.) In der Um-
gebung von Innsbruck unter Baumkronen schwebend bis spät in den
Herbst hinein.
4. incisurata Ztt. (Sch. I, 656, 8.) Am Paschberg bei Innsbruck
Anfangs Sept.
5. floricola Mg. (Sch. I, 656, 8. Mg. S. B. V, 145, 106.) Im Mittel-
gebirge ober dem Husselhof, Juli.
Anthomyia Mg.
1. plwvalis L. (Sch. I, 647, 51. Mg. S. B. V, 163, 441.) N. T. In
der Au am Inn bei der Gallwiese, Ende Juli; nicht selten. S. T. Am
Ritten bei Lengmoos, Klobenstein, Wolfsgruben (Plm.) Sarnthal (Kr.)
2. pratincola Pz. (Sch. I, 648, 52. Mg. S. B. V, 162, 130.) Bei
Bozen (G. P.)
3. ceinerella Fll. (Mg. S. B. V, 100, 30.) Am Waldrande bei der
Gallwiese im Sept.
4. aterrima Mg. (Sch. I, 639, 233. Mg. S. B. V, 157, 130.) Mit
Voriger; sehr selten.
'd. mitis Mg. (Sch. I, 634, 6. Mg. S. B. V, 183, 173.) Am Wege
nach Igels bei Innsbruck, Sept.
6. ewilis Mg. (Sch. I, 635, 9. Mg. S. B. V, 184, 175.) Auf Wiesen
bei Wiltau, Aug.
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 431
7. lactucae Bouche (Sch. I, 642, 35.) Um Innsbruck auf Wiesen
nicht selten.
8. pratensis Mg. (Sch. I, 643, 36. Mg. S. B. 158, 132.) N. T, Um
Innsbruck mit der Vorigen. S. T. Am Ritten, im Aug. 5
9. antiqua Mg. (Sch. I, 643, 37. Mg. S. B. V, 166, 145.) N. T. Auf
den Hügeln ober Hötting. N. T. Bei Klobenstein am Ritten, Aug.
10. spreta Mg. (Sch. IL, 644, 43. Mg. S. B. V, 171, 4151.) Auf Um-
belliferen bei Innsbruck, Juli.
11. cardui Mg. (Sch. I, 644, 44. Mg. S. B. V, 104, 37.) N. T. Auf
den Hügeln ober Hötting, Juli; Jochberg bei Kitzbichl auf Wiesen, Aug.
S. T. Lengmoos am Ritten, im Aug.
412. platura Mg. (Sch. I, 645, 45. Mg. S. B. V, 171, 452.) Am
Sprengerkreuz bei Hötting, 16. Februar.
13. radieum L. (Sch. I, 645, 47. Mg. S. B. V, 168, 148.) N. T. In
Gärten und auf Wiesen bei Innsbruck sehr häufig; in der Kranebitter
Klamm, Juli. S. T. Am Ritten im Aug. (Plm.) Bei Bozen (G. P.)
14. floralis F11. (Sch. I, 646, 49. Mg. S. B. V, 165, 143.) In der
Au am Inn bei der Gallwiese im Juni.
15. aestwa Mg. (Sch. I, 643, 38. Mg. S. B. V, 169, 149.) N. T. Am
Waldrande zwischen Wiltau und der Gallwiese; Juli; Paschberg, Aug.
u. Sept., Jochberg b. Kitzbichl, Aug. S. T. Bei Klobenst. am Ritten Aug.
16. muscaria Fabr. (Sch. I, 644, 39.) 1 g bei Frohnhausen am
Wieminger Berg im Oberinnthale, Sept.
Hylemyia R. — Desv.
1. festiva Ztt. (Sch. I. 627 3.) In der Umgebung von Innsbruck.
2. variata Fll. (Sch. I, 628, 6.) N. T. Um Innsbruck im Mittel-
gebirge ober der Gallwiese, Sept. S. T. Bozen, Aug. (Hw.); im Walde
am oberen Kemater Weiher am Ritten (P lm.)
3. eoarctata P.19. (Sch. 1. 629, 9. Me.'S. B. V, 130, 85.) N. T. In
der Umgebung von Innsbruck, selten. S. T. Bei Kematen am Ritten,
ziemlich häufig.
4. strigosa Fabr. (Sch. I, 630, 11.) N. T. Im Mittelgebirge bei
Lans, Aug. S. T. Bei Lengmoos und Kematen am Ritten (Plm.); Kreut
am Kalterer See (Gdlr.); bei Bozen (G. P.)
5. nigrimana Mg. (Sch. I, 630, 11. Mg. S. B. V, 132, 88.) Leng-
moos im Aug.
6. conica Wıiedem. (Sch. I, 631, 15. Mg. Ss: B. VW, 98, 25) In
einem Birkenwalde auf den Hügeln ober Hötting, Mai, (Plm.) Aus
Kühtei (Hllr.)
Limnophora R. — Desv.
4. quadrimaculata Fll. (Sch. I, 622, 5. Mg. S. B. V, 92, 16.) Am
Paschberg bei Innsbruck, Juli.
432 Josef Palm:
2. litorea Fll. (Sch. I, 622, 3.) In einem Walde ober Hötting.
3. diaphana Wiedem. (Sch. I. 623, 9. Mg.S. B. V, 189, 185.) Bei
Bozen (G. P.)
Drymeia Fl\.
1. hamata Fll. (Sch. I, 620, Mg. S. B. V, 204, 1.) Im Mittelgebirge
von Wiltau bis zur Gallwiese, Aug.; an den Abhängen des Plattenberges
zwischen Gerlos und Kriml (Plm.) Alpein, Praxmar (Hllr.)
Ophyra R. — Desv.
41. leucostoma Wiedem. (Sch. I, 620, 4. Mg. S. B. V, 160, 136.)
N. S. In Wiesen auf den Hügeln bei Hötting; Kranebitter Klamm
Juli. In der Au am Inn bei d. Gallwiese; Egerdach b. Ambras; zwischen
Hall und Ampass. S. T. Bei Bozen (G. P.)
Hydrotaea R. — Desv,
1. ciliata Fabr. (Sch. I, 164, 3. Mg. S. B. V, 159, 134.) Umgebung
von Innsbruck.
2. dentipes Fabr. (Sch. I, 615, 5. Mg. S. B. V, 144, 105.) N. T.
Am Wege z. Steinbruche o. Hötting. S. T. Bei Klobenst. am Ritten, Aug.
3. armipes Fll. (Sch. I, 645, 7.) In Wäldern bei Kirchbichl im
Unterinnthale, Aug.
4. meteorica L. (Sch. I, 616. 8. Mg. S. B. V, 137, 96.) In den Wal-
dungen zwischen Egerdach und Ampass, Ende Sept.
5. brevipennis Lw. (Sch. I. 616, 8.) N. T. Am Sprengerkreuz bei
Hötting im Juli; im Mittelgebirge bei Natters, Aug. $S. T. Im Vilnösser
Thale bei Klausen, Ende Mai.
Lasiops Mg.
1. hirsutula Ztt. (Sch. I, 618, 2.) In Alpein (Hllr.)
Spilogaster Meg.
4. semicinerea Wiedem. (Sch. I, 606, 2. Mg. S. B. V. 108, 43.)
Praxmar im Sellerainthale (Hllr.
2. quadrum Fabr. (Sch. I, 607, 6. Mg. S. B. V, 93, 18.) N. T.
Frohnhausen im Oberinnthale, Sept.; im Walde ober der Gallwiese. $.T.
Lengmoos am Ritten (Plm.) Hofern im Pusterthale (Kmr.)
3. duplicata M.g., (Sch. I, 607, 6. Mg. S. B. V, 92, 17.) N. T, Am
Kitzbichler Horn, Aug. S. T. Bei Pommern am Rittner Berge.
4. maculosa Mg. (Sch. I, 608, 7. Mg. S. B. V, 91, 15.) In der Au
am Inn b.d. Gallwiese, Juli; an sumpfigen Waldstellen b. Egerdach, Sept.
5. nigrita Fll. (Sch. I, 609, 44. Mg. S. B. V. 110, 48.) Ein Exem-
plar in der Gallwiese, Sept.
6. tetrastigma Mg. (Sch. I, 610, 18. Mg. S. B. 120, 66.) Am obern
Kemater Weiher auf den Ritten, Aug.
7. impuncta Fll. (Sch. I, 614, 21.) N. T. Am Paschberg, Weg nach
Igels, Ende Aug. S. T. Bei Klobenstein am Ritten.
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 433
8. separata Mg. (Sch. I, 611, 21. Mg.S. B. V. 119, 62.) Ein Exem-
plar am Ritten beim obern Kemater Weiher.
9. tineta Ztt. (Sch. I, 644, 23.) Am Husselhof bei Innsbruck,
Anfangs Aug.
40. angelicae Scop. (Sch. I, 612, 24. Mg. S. B. V, 117, 59.) Bei
Egerdach, im Mittelgebirge ober der Gallwiese; a. d. Hügeln b. Hötting.
41. urbana Mg. (Sch. I, 612, 24. Mg. S. B. V, 118, 60.) Mit der
Vorigen, aber seltener.
Aricia R. — Desv.
4. lZucorum Fl1. (Sch. I, 599, 3.) Auf Wiesen um Innsbruck, beson-
ders in der Nähe von Wäldern (Plm.) Kühtei (Hllr.)
2. dispar. Fll. (Sch. I, 600, 4.) 1 g' am Lanser See, Ende Mai.
3. obscurata Mg. (Sch. I, 600, 4. Mg. S. B. V, 89, 2.) N. T. Am
Paschberge bei Innsbruck, Sept. S. AI, BR Wolfsgruben am Ritten.
4. lardaria Fabr. (Sch. I, 600, 7. Mg. S. B. V, 83, 4.) N. T. Am
Waldrande bei Husselhof, Aug. S. T. Erurda am Ritten.
5. marmorata Ztt. (Sch. I, 604, 8.) 4 © in der Gerlos, Aug.
b. serva Mg. (Sch. I, 601, 8. Mg. S. B. V. 86, 6.) Am Patscherkogl
Ende Juni.
7. albolineata Ell. (Sch. I, 601, 9.) Jochberg bei Kitzbichl, Aug.
8. carbo Schin. (Sch, I, 602, 12.) In der Au am Inn bei der Gall-
wiese, Ende Juli.
9. longipes Mg. (Sch. I, 602, 13.) Paschberg; Jochberg bei Kitz-
bichl (Plm.) Praxmar (Hllr.)
40. variabilis Fll. (Sch. I, 602, 13.) Am Paschberge ziemlich häufig.
44. quadrinotata Mg. (Sch. I, 603, 15. Mg. S. B. V, 113, 53.) Prax-
mar im Sellrainthale (Hllr.)
12. laeta Fll. (Seh. I, 603, 17.) A © bei Egerdach, Aug.
43. signata Mg. (Sch. I, 603, 17. Mg. S. B. V, 113, 52.) Ampass
bei Hall, Aug.
1&. erratica Fll. (Sch. I, 603, 49. Mg. S. B. 111, 40.) N. T. Auf
Wiesen bei Altrans ober Ambras, Sept. S. T. am Ritten bei Kematen.
15. errans Mg. (Sch. I, 604, 20. Mg. S. B. V, 112, 50.) N. T. In
einem Torfmoore bei Lans, Sept. (Plm.) Bei Telfs im Oberinnthale auf
Bergwiesen; Hall. (G. P.) S. T. Bei Pemmern am Ritten. (Plm.)
Oberbozen (G. P.)
16. vagans Fll. (Sch. I, 604, 20. Mg. S. B. V. 112, 51.) In der Au
am Inn bei der Gallwiese; auch im Mittelgebirge nicht selten, Ende Juli.
17. pallida Fabr. (Sch. I, 604, 22. Mg. S.B. V, 115, 56.) Im Rayon
von Bozen (G. P.)
Dd, XIX, Abhandl.
A34 Josef Palm:
Museinae.
Myospila Rond.
1. meditabunda Fll. (Sch. I, 598. Mg. S. B. V, 79, 49.) Um Inusbr.
unter anderen in der Au am Inn beı der Gallwiese.
Oyrtoneura Meg.
1. simplex Lw. (Sch. I, 596, 2.) N. T. Auf den Hügeln ober Hötting.
S. T. Bei Klobenstein am Ritten (Plm.) Sarnthal, Aug. (Kr.)
9. podagrica Lw. (Sch. I, 596, 3.) N. T. Bei Mieders im Stubaithale,
Mitte Sept. S. T. Am Ritten mit Voriger, aber seltener.
3. hortorum Wiedem. (Sch. I, 596, 3.) Auf einer Wiese in der
Nähe des Husselhofes, Aug.
4. stabulans Fl]. (Sch. I, 597, 4.) Auf Wiesen am Eisenbahndamme
zwischen Innsbr. und Hall; im Mittelgebirge bei Lans.
5. caesia Mg. (Sch. I, 597, 7. Mg. S. B. V, 76, 43.) N. T. Auf den
Hügeln ober Hötting. S. T. Am Ritten auf Laubholz nicht selten zu
treffen.
Pyretlia R.—Desv.
1. cadaverina L. (Sch. I, 592, 1. Mg. S. B. V, 59, 19.) N. T. Auf
Wiesen um Innsbruck, vereinzelt. (Plm.) Am Kaiserwasser bei Kufstein
(G. P.) S. T. Hofern im Pusterthale (Kmr.) Am Kreuzjoche im Sarn-
thale (G. P.)
2. serena Mg. (Sch. I, 592, 2. Mg. S. B. V, 59, 18.) Hall; Lans im
Sept.; am Giessen in der Höttinger Au auf Dolden; Kirchbichl im Unter-
innthale.
Dasyphora R.—Desv.
1. versicolor Mg. (Sch. I, 598. Mg. S. B. V; 77, 46.) Um Innsbruck
besonders im Frühjahre, sehr gemein.
2. pratorum Mg. (Sch. I, 598. Meg. S. B. V, 78,47.) .N..T2 Um
Innsbruck überall zu treffen, besonders an Mauern und an Zäunen. S. T.
Im Vilnösser Thale bei Klausen, Mai; am Ritten, Aug. (Plm.) Am Wege
über den Brenner; zwischen Vilpian und Meran (Kr.)
Lucilia R.—Desv.
1. nobilis Mg. (Sch. I, 589, 4. Mg. S. B. V, 56, 12.) N.T. Auf den
Hügeln bei Hötting, Mai. S. T. Umg. von Bozen (Hw.)
2. caesar L. (Sch. I, 590, 5, Mg.S. B. V, 51, 1.) N. T. auf Wiesen
und Wegen vom März an sehr gemein. S. T. Brixen in den Sommer-
monaten auf Blüthen und Sträuchern; bei Stadl und Mezzolombardo im
Mai; im Trentinum (G. P.)
3. rufıceps Mg. (Sch. I, 590, 5. Mg. S. B. V, 55. 8.) N. T. Bei Hall
im Sept. S. T. Um Bozen (G. P.)
4. sericata Mg. (Sch. I, 590, 6.Mg. S. B. 53, 5.) Ein einziges Exem-
plar aus der Gegend um Innsbruck.
Beitrag. zur Dipterenfauna Tirols. 435
5. cornieina Fll. (Seh. I, 590, 7. Mg. S. B. V, 57, 14) N. T. Am
Wege zum Steinbruche ober Hötting, April. S. T. Bozen, Aug. (Hw.)
Hofern im Pusterthale (Kmr.) Sarnthal (Kr.)
6. sylvarum Mg. (Seh. I, 591, 8. Mg. S. B. V, 53, 4.) Auf Wiesen
in der Höttinger Au; Kranebitter Klamm, Juli; Egerdach.
Musca Aut.
1. domestica Fabr. (Sch. I, 593, 2. Mg. S. B. V, 67, 31.) Ueberall
gemein, soweit Menschenwohnungen.
2. corvina Fabr. (Sch. I, 594, 2. Mg. S. B. V, 69, 32.) N. T. Um
Innsbruck an Mauern und Planken, schon im ersten Frühling. S. T.
Klobenstein am Ritten, Aug., scheint dort etwas seltener zu sein (Plm.)
Im Rayon von Bozen (G. P.)
3. vitripennis Mg. (Sch. I, 594, 3. Mg. S. B. V, 73, 38.) N. T. Um
Innsbruck in der Sommerhitze auf Wiesen und Weiden. S. T. Am Ritten
auf weidendem Vieh. Bei Seis im Vilnösser Thale auffallend zahlreich auf
den der Sommerhitze ausgesetzten Berggehängen.
1. tempestiva Fll. (Sch. I, 595.) 1 g' in den Eisackauen bei Bozen
Aug. (Kr.)
Pollenia R. — Desv:
1. rudis Fabr. (Sch. I, 586, 2. Mg.S. B. V, 66, 28.) Eine unserer
gemeinsten Arten, dürfte wohl nirgends in Tirol gänzlich fehlen.
2. vespillo Mg. (Sch. I, 586, 3. Mg. S. B. V, 65, 27.) Scheint
ebenso häufic zu sein, wie die Vorige. Um Innsbruck, besonders im
ersten Frühling.
3. atramentaria Mg. (Sch. I, 586, 4. Mg. S. B. V, 65, 26.) In der
Gegend um Innsbruck an Zäunen, im Sommer.
4. lanio Pz. (Sch. I, 587, 4. Mg. S. B. V, 64, 25.) 1 © unter den
Vorigen.
ö. varia Mg. (Sch. I, 587, 5. Mg. S. B. V, 67, 30.) Auf den Wiesen
zwischen Egerdach und Ampass; Ende Sept.; im Mittelgebirge ober der
Gallwiese, Aug.; auf den Hügeln bei Hötting im Mai.
6. depressa Mg. (Sch. I, 587, 5. Mg. S. B. V, 67, 30.) Auf einer
Wiese bei Egerdach, Sept.
Calliphora R. — Desy.
1. vomitoria L. (Sch. I, 584, 2. Mg. S. B. V, 60, 21.) N. T. An
Fenstern und sonnigen Mauern nicht selten. S. T. Bei Hofern im Puster-
thale (Kmr.) Am Ritten (Plm.) Im Etschthale und Wälschtirol (G. P.)
2. erythrocephala Mg. (Sch. I, 584, 2. Mg. S. B. V, 62, 22.) N. T.
An denselben Orteu, wie die Vorige, nur häufiger (Plm.) Bei Hall (G. P.)
S. T. Im Gebiete von Brixen; Kastelruth; Bozen vom Juni bis August;
auch an Fenstern in Zimmern (G. P.)
Bart
436 Josef Palm:
3. azurea Fll. (Sch. I, 584, 3. Mg. S. B. V. 63, 24.) Bei Kastel-
ruth (G. P.)
Graphomyia R. — Desv.
1. maculata Scop. (Sch. I, 58, 2. Mg. S. B. V, 78, 48.) N. T. In
der Au am Inn bei der Gallwiese und in der Höttinger Au, Juni; am
Paschberg auf Dolden im Aug. S. T. Bei Bozen (G. P.)
Mesembhbrina Mg.
4. meridiana L. (Sch. I, 583, Mg. S. B. V. 11, 1.) N. T. Auf den
Hügeln ober Hötting, Juni; am Kitzbichler Horn, Aug.; bei Altrans auf
Sträuchern, welche mit Blattläusen dicht besetzt waren, im Sept. S. T.
Hofern im Pusterthale (Kmr.) und Taufers (G. P.)
2. mystacea L. (Sch. I. 583. Mg. S. B. V, 12, 2%.) N. T. Am Pasch-
berg bei Innsbruck (Plm.) Hall (G. P.) S. T. Wolfsgruben am Ritten.
Stomoxys Geoffr.
4. caleitrans L. (Sch. I, 578, 1. Mg. S. B. IV, 160, 3.) N. T. Auf
den Hügeln ober Hötting, besonders in der Nähe von Stallungen; in der
Kranebitter Klamm, Juli. S. T. Im Vilnösser Thale bei Klausen, Mai; am
Ritten (Plm.) Brixen; Bozen; Stadl; Jenesien (G. P.)
2. melanogaster Mg. (Sch. I, 578, 2. Mg. S. B. IV, 161, 6.) Ein
Exemplar in der Umgebung von Innsbruck.
3. stimulans Mg. (Sch. I, 578, 2. Mg.S. B. IV, 161, 4.) Ein Exen-
plar mit Stomoxys caleitrans an einer Stallthüre.
Sarcophaginae.
Onesia R. — Desv.
1. sepuleralis Mg. (Sch. I, 576, 2. Mg. S. B. V, 71, 34.) N. T.
Egerdach bei Ambras; Kirchbichl im Unterinnthale; Frohnhausen im
Oberinnthale; auf den Hügeln ober Hötting; in der Au am Inn bei der
Gallwiese. S. T. Im Rayon v. Bozen (G. P.) Am Rittner Berge (Kr.)
2. foralis R. — Desy. (Sch. I, 576, 2.) Auf Wiesen der Hügel bei
Hötting; in der Au am Inn bei der Gallwiese, Juli.
3. cognata Mg. (Sch. I, 576, 3. Mg. S. B. VI, 374.) Im Frühjahre
auf Wiesen um Innsbruck.
4. gentilis Mg. (Sch. I, 577, 3. Mg. S. B. VI, 302,9.) Jochberg bei
Kitzbichl im Aug.
Cynomyia R. — Desv.
1. mortuorum L. (Sch I, 575, Mg. S. B. V. 16, A.) N. T. Auf den
Hügeln ober Hötting, Mai; auf Wiesen in der Höttinger Au, Juni u. Juli.
S. T. Bei Hofern im Pusterthale, Mai (Krm.)
Sarcophaga Mg.
4. haematodes Mg. (Sch. I, 572, 14. Mg. S. B. V, 29, 25.) Mieders
ım Stubaithale, Sept.
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 437
9. carnaria L. (Sch. I, 570, 7. Mg. S. B. 18, 6.) N. T. Um Inns-
bruck vom ersten Frühling an, durch den ganzen Sommer hindurch auf
Wiesen und in Gärten, besonders in der Nähe von Häusern (Plm.) Hall
(G. P.) S. T. Klobenstein am Ritten (Plm.) Taufers im Pusterthale;
Kastelruth; Brixen, Juli und Aug., Bozen; Wälschtirol (G. P.)
3. albiceps Mg. (Sch. I, 570, 7. Mg. S. B. V, 22, 8.) 1 g in der
Höttinger Au, Ende Juli.
4. vulnerata Schin. (Sch. I, 570, 8.) Bei Kirchbichl im Unterinn-
thale, Ende Aug. ziemlich häufig.
5. haemorrhoidalis Mg. (Sch. I, 574, 10. Mg. S. B. V, 28, 22.) Bei
Bozen (G. P.)
6. cruentata Mg. (Sch. I, 574, 10. Mg. S. B. V, 28, 23.) Auf Wie-
sen in der Höttinger Au und auf den Hügeln zwischen Hötting und
Mühlau, Juni und Juli.
7. haemorrhoa Mg. (Sch. I, 571, 13. Mg. S. B. V, 29, 2%.) Auf der
Gallwiese, Mitte Juni. 5
8. erythrura Mg. (Sch. I, 571, 14. Mg. S. B. V, 30, 26.) Zwei
Exemplare bei Klobenstein am Ritten, Aug.
9. offuscata Mg. (Sch. I. 572, 16. Mg. S. B. V, 26, 16.) Auf der
Gallwiese und den angrenzenden Höhen von Mai bis Juli; auf den Wiesen
längs des Eisenbahndammes zwischen Innsbruck und Hall, Sept.
10. nigriventris Mg. (Sch. I, 572, 77. Mg. S. B. V, 27, 71.) In der
Höttinger Au Juni; bei Schloss Weyerburg.
Sarcophila Rond.
1. Meigenü Sch. (Sch. I, 567, 4.) Auf Umbelliferen in der Höttin-
ger Au, Ende Juni; in der Au am Inn bei der Gallwiese, Juli.
2. latifrons Fll. (Sch. I, 567. 2.) In der Umgebung von Inns-
bruck; sehr selten.
Theria R. — Desry.
1. muscarta Mg. (Sch. I, 566. Mg. S. B. V, 17, 3.) N. T. Um Inns-
bruck einzeln auf Doldenpflanzen. S. T. Klobenstein am Ritten, Aug.
Dexinae.
Desaeia Mg.
1. rustica Fabr. (Sch. I, 560, 4. Mg. S. B.,V, 46, 22.) N. T. Am
Wege zum Steinbruche ober Hötting auf Hecken; Kranebitter Klamn;
in der Au am Inn bei der Gallwiese auf Sträuchern (Plm.) Schönberg
bei Innsbruck (G. P,) S. T. Brixen auf Gartenblumen; Gröden; Etschthal
(6. P.) Am Steinbruche bei Haslach (Kr.)
2. vacua Fll. (Sch. I, 560, 4. Mg. S. B. V, 46. 23.) Haslach bei
Bozen (Kr.)
438 Josef Palm:
Prosena St. Farg. et. Serv.
1. siberita Fabr. (Sch. I, 558. Mg. S. B. IV, 160, 2.) N. T. Auf
Wiesen bei Ambras; unweit der Gallwiese auf Sträuchern, Juli. S. T.
Klobenstein am Ritten auf Wiesen (Plm.) Am Rittner Berge. (Kr.)
2. longirostris Egg. (Sch. I, 558, 1.) N. T. Bei der Gallwiese mit
Voriger; auf Wiesen um den Lanser See. S. T. Klobenstein, Aug.
Mintho R. — Desv.
1. compressa Fabr. (Sch. I, 556.) Am Ritten im Sommer; Bozen,
besonders im Frühjahre und Herbste (G. P.)
Melania Mg.
1. volvulus Fabr. (Sch. I, 155. Mg. S. B. V, 35, 2.) Am Paschberg
bei Innsbruck, Juli und Aug. nicht selten.
Thelaira R. — Desv.
1. leucozona Pz. (Sch. I, 554. Mg. S. B. V, 37, 7.) N. T. In der Au
aın Inn bei der Gallwiese, Juni und Juli. S. T. Hofern im Pusterthale
(Kmr.) Um Bozen (G. P.)
Nyctia R. — Desv.
1. halterata Pz. (Sch. I, 553. Mg. S. B. V, 39, 9. Dexia maura.)
Im Mittelgebirge ober der Gallwiese, Juli und Aug.
Morinia R. — Desrv.
4. nana Mg- (Sch. I, 550, 1. Mg. S. B. V, 37, 5.) In der Krane-
bitter Klamm, Mitte Juli.
Tachininae. Rhinophora R. — Desv.
1. simplieissima Lw. (Sch. I, 546, 1.) Am Paschberg Ende Aug. 1 g
Clytia R. — Desv.
1. continua Pz. (Sch. I, 524, 2. Mg. S. B. IV, 276, 65.) Im Rayon
von Bozen (G. P.)
Siphona M2. '
1. cristata Fabr. (Sch. I, 524, 4. Mg. S. B. IV, 156, 2.) Im Walde
ober der Gallwiese, Anfangs Sept.
2. geniculata Deg. (Sch. I, 521, 2. Mg. S. B. IV,. 155, 4.) N. T.
Auf Wiesen um das Sprengerkreuz bei Hötting, Mai. S. T. Um Bozen
(Hiw. 622)
= var. tachinaria Mg. bei Bozen (G. P.)
Myobia R. — Desv.
1. pacifica Mg. (Sch. I, 515, 4. Mg. S. B. IV, 342, 178.) Im Mittel-
gebirge vor Natters bei Innsbruck, Aug.
2. inanis Fll. (Sch. L, 515, 4. Mg. S. B. IV, 342, 177.) Siegmunds-
kron bei Bozen (Kr.)
Leskia R. — Desv.
1. aurea Fll. (Sch. I, 513. Mg. S. B. IV, 344, 175.) Um Inns-
bruck, im Juni.
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 439
Redtenbacheria Schin.
4. biguttata Mg. (Sch. I, 512, 2. Mg. S. B. IV, 320, 139.) Bei Has-
lach, Mitte Aug. (Kr.)
Metopia Mg.
4. leucocephala Rossi (Sch. I, 499, 3. Mg. S. B. IV, 373, 329.)
N. T. Auf der Gallwiese, Mai. S. T. Im Vilnösser Thale, Mai; bei Wolfs-
gruben am Ritten, Aug.
Frontina Mg.
1. laeta Mg. (Sch. I, 497, 2. Mg. S. B. IV, 381, 245.) Im Mittel-
gebirge bei Husselhof, Ende Juli.
2. nicrigans Egg: (Sch. I, 497, 2.) Bei Seefeld auf Torfwiesen,
Juli (Gdlr.)
Phorocera R. — Desv.
1. coneinnata Mg. (Sch. I, 489, 2. Mg. S. B. IV, 412, 3014.) N. T.
Auf den Hügeln ober Hötting; im Mittelgebirge vor Lans, Ende Mai.
S. T. Bei Lengmons, Aug.
Masicera Meg.
4. rutila Mg. (Sch. I, 484, 9. Mg. S. B. 38%, 246.) Auf Dolden-
pflanzen am Eisenbahndamme zwischen Innsbruck und Hall, Sept.
Tachina Mg.
1. larvarum L. (Sch. I, 473, 7. Mg. S. B. IV, 292, 95. praepotens.)
Auf Umbelliferen in der Höttinger Au, Ende Juli.
2. erucarum Rond. (Sch. I, 474, 8.) N. T. In dem Torfmoore auf
dem Mittelgebirge bei Lans. S. T. Kematen am Ritten. Aug.
3. rustica Mg. (Sch. I, #74, 9. Mg. S. B. VII, 193, 24.) Um Inns-
bruck auf Wiesen und Waldrändern nicht selten.
Meigenia R. — Desv.
4. floralis Fll. (Sch. I, 472, 2. Mg. s. B. IV, 304, 142.) Oberperfuss
im Oberinnthale, Juni. _
Exorista Mg.
4. vulgaris Fll. (Sch. I, 458, 3. Mg. S. B. IV, 391, 264.) N. T. Auf
Wiesen in der Höttinger Au, Juni, (Plm.) Kühtei (Hllr.) S. T. Bei Klo-
benstein ebenfalls auf Wiesen.
%. erinita Rond. (Sch. 1, 458, 4.) Ein Exempl. im Mittelgeb. b. Lans.
3. dubia Fll. (Sch. I, 460, 9. Mg. 3. S. B. IV, 360, 210.) Im Mittel-
gebirge ober dem Husselhofe, Mitte Mai.
4. fimbriata Mg. (Sch. 1,460. 40 Mg. S.B. IV, 337, 168.) Am Hab. (Hllr.).
5. biserialis Meg. (Sch. I, 461, 13.) Am Ritten auf Wiesen, Aug.
6. lucorum Mg. (Sch. I, 462, 17. Mg. S. B. IV, 328, 154.) In den
Wäldern am Südabhange der hohen Salve im Brixenthale, Ende Aug.
T. leucophaea Mg. (Sch. I, 463, 19. Mg. S. B. IV, 414, 304.) Ein
Exemplar in einem Garten bei Hötting, Anfangs Mai.
A4O Josef Palm:
8. afinis Fll. (Sch. I, 465, 28. Mg. S. B. IV, 327, 152.) N.T. In der
Au am Inn bei der Gallwiese, Mai. S. T. Hofern im Pusterth. Juni (Kmr.)
9. hortulana Mg. (Sch. I, 465, 31. Mg.S. B. IV, 330, 157.) Im Mit-
telgebirge ober dem Husselhofe auf Doldenblüthen im Aug.; nicht selten.
Epicampocera Mg.
1. succincta Mg. (Sch. I, 457, Me. S. B. IV, 325, 166.) Am Pasch-
berg, Ende August.
Nemoraea R. Desv.
1. vagans Mg. (Sch. 1,450, 10. Mg. S.B. IV, 248, 16.) B. Boz. (G. P.)
2. radicum Fabr. (Sch. 1,451, 14. Mg. S. B. IV, 249, 18.) In der Au
am Inn bei der Gallwiese u. d. benachb. Höhen, Juni u. Juli; b. Lans im Sept.
3. caesia Fll. (Sch. I, 452, 14.) Im Mittelgebirge vor Natters bei
Innsbruck, Ende Juli.
Onephalia Rond.
1. bucephala Mg. (Sch. I, 445, Mg. S. B. IV, 252, 23.) Siegmunds-
kron bei Bozen (Kr.)
Gonia Mg.
1. fasciata Mg. (Sch. I, 412, 4. Mg.S.B. V, 6, 10.) Am Wege zum
Steinbruche bei Hötting, Anfangs April; im Mittelgebirge bei Lans, Mai.
2. trifaria Zlir. (Sch. I, 412, 6. Mg. A. B. V, 3, 1. capitata.) Auf
den Hügeln ober Hötting, Juni. :
3. flaviceps Ztt. (Sch. I, 443, 7.) Praxmar im Sellrainthale (Hllr.)
Peteina Mg.
1. erinacea Fabr.(Sch.]1, 439, Mg. S. B. IV, 345, 183.) Auf Umbel-
liferen am Eisenbahndamme zwischen Innsbruck und Hall, Aug.
Zophomyia Meg.
1. temula Scop. (Sch. I, 435, Mg. S. B. IV, 272, 58.) Aufden Hü-
geln ober Hötting in Wiesen sehr häufig; am Paschberge auf Mentha im
Juni (Plm.) Auch bei Hofern im Pusterthale (Kmr.)
Olivieria R.-Desv.
1. lateralis Fabr. (Sch. I, 435, Mg. S. B. IV, 283, 78.) N. P, Im Mit-
telgebirge ober der Gallwiese, Juli und Aug. S. T. Bei Lengmoos am
Ritten auf Wiesen, Aug. (Plm.) Hofern im Pusterthale (Kmr.) In den
Eisackauen bei Bozen; bei Siegmundskron, Haslach, Aug. (Kr.)
Demoticus Meg.
1. plebejus Fl]. (Sch. I, 433, 1. Mg. S. B. IV, 343, 180.) Auf Wiesen
in der Umgebung von Innsbruck, Juni u. Juli; am Lanser See auf Umbel-
liferen im Sept.; bei Mieders im Stubaithale, Sept.
2. soror Ztt. (Sch. I, 433, 2.) 1 © auf den Arzler Wiesen im Sept.
3. frontatus Boh. (Sch. I. 434. 2.) N. T. Auf den waldigen Höhen
zwischen Egerdach und Ampass. S. T. Klobenstein am Ritten, Aug.
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 441
Gymnochaeta RR. Desv.
1. viridis Rll. (Sch. L, 431,1. Mg. S. B. IV, 258, 32.) Im Frühjahre
auf den Hügeln bei Hötting; selten.
Micropalpus Meco.
4. vulpinus Fll. (Sch. I, 428, 1. Mg. S. B. IV, 260, 35.) Auf einer
Wiese bei Ambras, Juni.
2. fulgens Mg. (Sch. I, 428, 2. Mg. S. B. IV, 259, 34.) Im Walde
ober den Wiltauer Steinbrüchen, Juni.
3. haemorrhoidalis Fll. (Sch. I, 428, 3. Mg. S. B. IV, 258, 33.) Wolfs-
gruben am Ritten auf Umbelliferen, Aug.
4. pictus Mg. (Sch. I, 429, 4. Mg. S.B. IV, 261,37.) In deu Eisack-
auen bei Bozen (Kr.)
Echinomyia Dumer.
1. feroe Mg. (Sch. I, 424, 2. Mg. S. B. IV, 240, 2.) N. T. Am Pasch-
berg auf Mentha; im Walde ober der Gallwiese, Sept. (Plm.) Bei Hall
und an andern Orten (G. P.) S. T. Um Bozen (G. P.)
2. tessellata Fabr. (Sch. I, 424, 4. Mg. S. B. IV, 242, 5.) N. T. Kitz-
bichler Horn, Aug.; Frohnhausen im Oberinnth., Sept. (Plm.) B. Innsbr. (Kr.)
S. T. Hofern im Pusterthale (Kmr.) Am Steinbruche bei Haslach, Aug.
(Kr.) Um Bozen bis 7000‘ Meereshöhe aufsteigend, wie am Rosengart.(G.P.)
3. grossa L. (Sch. I, 424, 5. Mg. S. B. IV, 239, 1.) Bei Klobenstein
am Ritten in einer Wiese, anfangs August (Plm.) Kastelruth (G. P.)
4. Marklini Ztt. (Sch. I, 425, 6.) Im Sommer im Geb. v. Boz. (G. P.)
5. fera L. (Sch. I, 425, 7. Mg. S. B. IV, 240, 3.) N. T. Auf den
Wiesen zwischen Innsbruck und Hall; am Lanser See; in der Au am Inn
b. d. Gallwiese, Juli; b. Egerd., Altrans, Ampass; am Schwarzs. b. Kitzb. Aug.
S. T. Am Ritten auf allen Wiesen bis zu ziemlicher Höhe hinauf (Plm.)
Brixen, auf grössern Umbelliferen; um die Seiseralpe; Bozen mehr im
Vorfrühling und Spätherbste; Mezzolombardo auf Sträuchern (G. P.)
= var. conjugata Rond. Von der Thalsohle bei Bozen bis zur Höhe
des Schlern (850—8000° s. m.) (G. P.)
= var. nupta Rond. Bei Bozen (G. P.)
6. magnicornis Ztt. (Sch. I, 425, 7.) N. T. In der Au am Inn bei
der Gallwiese, Juli und Aug.; Paschberg, Ende Sept. am Wege nach Vill,
bei Mieders im Stubaithale. S. T. Auf Wiesen um Klobenstein (Plm.)
Am Rittner Berge (Kr.)
7. praeceps Mg. (Mg.S. B. IV, 241, 4.) Im Sommer im Gebiete von
Bozen (G. P.)
8. lurida Fabr.(Sch. I, 426,8. Mg. S. B. IV, 244, 3.) Bei Boz. (Gdlr.)
9. ursina Mg. (Sch. I, 428, 8. Mg. S. B. IV, 245, 11.) Ein Exem-
plar in einem Garten bei Innsbruck im März.
Bd. XIX. Abhandl. 56
A442 Josef Palm:
Ocypterinae,
Ocyptera Ltr.
1. brassicaria Fabr. (Sch. 416, 12. Mg. S.B.IV, 211, 2.) N. T. Auf
Wiesen um Innsbruck nicht selten; am Paschberg, Juli. S. T. Lengmoos
am Ritten. (Plm.) In Gärten allenthalben verbreitet, doch nicht häufig
(6. P.) Am Steinbruche vor Haslach bei Bozen; Sarnthal (Kr.)
2. pusilla Mg.(Sch. 1,413,5.M g.S.B. IV, 214, 6.) Im Ray.v. Boz.(G.P.)
3. tineticornisRond. vom Autor bestimmt. Bei Bozen. (G. P.)
@ymnosominae.
Gymnosoma Mg.
1. rotundata L. (Sch. I, 410, 2. Mg.S. B. IV, 204, 4.) N. T. Auf den
Hügeln ober Hötting und im Mittelgebirge bei Lans im Mai; am Pasch-
berg, Juni, Juli u. Aug.; Stams im Oberinnthale, Aug.; Egerdach, Altrans,
Ampass, Sept.; S. T. Hofern im Pusterthale (Kmr.) Gröden; Kastelruth;
Glaming im Sept. (G. P.) Haslach u. Siegmundskron bei Boz.; Sarnthal (Kr.)
2. nitens Mg. (Sch. I, 410, 1. Mg. S. B. IV, 207, 4.) N.T. Ein Stück
am Wege zum Steinbruche ober Hötting auf einer Doldenpflanze, Mitte
Juni. S. P. Haslach bei Bozen. (Kr.)
Phasinae.
Phasia Ltr.
1. analis,; Fabr..(Sch.I, 399, 4..Mp: =. B.ı IV, 187,2 ).N-R SB
Egerdach im Sept. S. T. Hofern im Pusterthale (Kmr.) Brixen auf Um-
belliferen im Sommer; Nals und Neumarkt im Etschthale auf Berberis,
Anfangs Mai. (G. P.) Bei Haslach u. am Steinbr. vor diesem Orte, Aug. (Kr.)
2..erassipennis Fabr. (Sch. I, 399, 2. Mg. S. B. IV, 486, 1) N. P,
In einem Torfe bei Lans, Ende Sept. S. T. Hofern im Pusterthale. (K mr.)
Mit der Vorigen bei Brixen (G. P.)Siegmundskron bei Boz.; Sarnthal (Kr.)
Alophora R.-Desv.
1. aurulans Mg. (Sch. I, 404, 7. Mg.S. B. IV, 197, 20.) Ein © auf
einer Wiese zwischen Egerdach und Ampass, Sept.
2. muscaria Fll. (Sch. I, 404, 8.) Ein männliches Exemplar in einem
Torfmoore bei Lans, Sept.
3. atropurpurea Mg. (I, 405, 12. Mg.S. B. IV, 193, 9.) Bei Haslach
in der Umgebung von Bozen, Ende Aug. (Kr.)
1. semicinera Mg. (Sch. I, 406, 14. Mg. S. B. IV, 199, 24.) Bei Eger-
dach, Ampass, Lans mit den Vorigen, Sept.;
XXIII. Oestridae.
Gastrophilus Leach.
1. equi Fabr. (Sch. 1, 391,3.M g. S.B. IV, 175, 1.) Im Trentinum (G.P.)
Hypoderma Ltr.
1. bovis Deg. (Sch. I, 396, 1- Mg. S. B. IV, 167, 2.) Als Larve
unter den bekannten Verhältnissen ihres Vorkommens, (G. P.)
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols, 243
Oestromyia Brauer.
1. Satyrus Brauer. (Sch. I, 397,) Bei Kiens im Pusterthale (Kr.)
Oestrus L.
1. ovis L. (Sch. I, 393, 2. Mg.S. B. IV, 165, 1.) Wälschtirol (G. P.)
ß. Polyneura.
XXIV. Platypezidae.
Piatypeza Mg.
1. fasciata Fabr. (Sch. I, 244, 3.) Ein © in der Au am Inn bei
der Gallwiese, Juli.
XXV. Pipunculidae.
Nephrocerus Ztt.
1. seutellatus Meg: (Sch. I, 248, 4.) Ein g' in der Au am Inn bei
der Gallwiese, Anfangs Juni.
XXVT, Syrphidae.
Bacha Fabr.
1. elongata Fabr. (Sch. I, 324, 1. Mg. S. B. III, 197, 9.) Am Laugen
und bei Sterzing im Juli (Gdlr.) Bozen (G. P.)
2. obscuripennis Mg. (Sch. I, 324, 2. Mg. S B. III, 199, 4.) Bei
Mieders im Stubaithale, Mitte Sept.
Sphegina Mg.
1. elunipes E11. (Sch. I, 323, Mg. S. B. III, 194, 1.) N. T. Auf Wiesen
in der Höttinger Au, Juni. S. P. Eggen im Eggenthale (GdIr.) Auf Gar-
tenblüten im Rayon von Kastelruth und Bozen im Mai (G. P.)
Ascia Mg.
1. lanceolata Fabr. (Sch. I, 321, 1. Mg. S. B. III, 186, 1.) Umgeb.
von Bozen, Aug. u. Sept. (Hw.)
2. podagrica Fabr. (Sch. I, 321,1. Mg.S. B. III, 186, 1.) Bei Klo-
benstein am Ritten an einer Stelle, wo Küchenabfälle hingeworfen wurden,
3. floralis Mg. (Sch. I, 321, 4. Mg. S. B. III, 188, 3.) Im Gebiete
von Bozen und von Kastelruth.
Doros Mg.
1. conopseus Fabr. (Sch. I, 320, Mg. S. B. 296, 35.) Im Walde ober
den Wiltauer Steinbrüchen, Juni. |
Xanthogramma Schin.
1. eitrofasciata Deg. (Sch. I, 319, Mg. S. B. IIL, 297, 36. S. festivus.)
In den Wiesen auf den Hügeln bei Hötting; beim Husselhof, besonders
längs d. Wege geg. Wiltau, Mai (Plm.) Hall auf Waldwiesen (G. P.)
2. ornata Mg. (Sch. I, 319, Mg. S. B. III, 297, 37.) N. T: In den
waldigen Höhen um den Husselhof, Mai; in der Au am Inn bei der Gall-
wiese, Juni; auf den Hügeln von Hötting bis Mühlau, Juni und Juli. S.
T. Bei Bozen, nicht sehr gemein (G. P.)
56 *
DAA Josef Palm:
Melithreptus Lw.
1. strigatus Staeg. (Sch. I, 316, 2.) Ein @ in der Gallwiese.
2. scriptus L. (Sch. I, 316, 3. Mg. S. B. III, 324, 73.) N. T. Auf
Doldenpflanzen längs des Eisenbahndammes zwischen Innsbruck und Hall;
bei Egerdach; auf den Wiesen um den Lanser See (Plm.) Habicht, Prax-
mar, Sellrain, Kühtei (Hllr.) Ötzthal, Kufstein. (G. P.) S. T. Hotern im
Pusterthale (Kmr.) Am Ritten im Aug.; Nonsberg; St. Christina in Gröden;
Bozen im Juni (G. P.) Haslach, Aug. (Kr.)
3. dispar Lw. (Sch. I, 316, 3.) N. T. Auf den Ambraser Feldern;
bei Egerdach und Ampass, Sept. S. T. Bei Klobenstein am Ritten, Aug.
(Plm.) Hofern im Pusterthale. (Kmr.) Im Etsch- u. Sarnthale vereinz. (G.P.)
4. pietus Mg. (Sch. I, 317, 5. Mg. S. B. III, 326, 77.) N.T. Um Innbr.
sehr selten. S. T. Auf Wiesen bei Klobenstein und Kematen am Ritten.
5. nitidicollis Staeg. (Sch. I, 317, 7.) N. T. Arzl bei Imst im Ober-
innthale, Aug. S. T. Am Ritten mit Voriger.
6. taeniatus Mg. (Sch. I, 318, 8. Mg.S.B. III, 325, 74) N. T. Auf
Wiesen um Innsbruck; am Wege zum Steinbruche bei Hötting, Juni;
Frohnhausen im Oberinnthale, Sept. S. T. Am Ritten, Aug. (Plm.) Hofern
im Pusterthale (Kmr.)
Pelecocera Mg.
4. scaevoides Fll. (Sch. I, 314, 1. Mg.S. B. III, 263, 5. Drachyopa
scaevoides.) In der Kranebitter Klamm bei Innsbruck, Mitte Juli.
Syrphus Fabr.
1. pyrastri L. (Sch. I, 301, 4. Mg. S. B. III, 303, 44.) N. T. Um
Innsbruck vom ersten Frühling an, in Gärten und auf Wiesen, häufig;
Frohnhausen im Oberinnthale, S. T. Am Ritten, Aug. (Plm.) Hofern im
Pusterthale (Kmr.) Taufers; Brixen in Gärten, Mai u. Juni; Bozen; Sarn-
thal (G. P.) In den Eisackauen bei Bozen; am Weg zum Rittner Horn (Kr.)
2. glaueius L. (Sch. I, 302, 7. Mg. S. B. III, 316, 162. nobilis.) Im
Mittelgebirge vor Lans, Mai.
3. venustus Mg. (Sch. I, 302, 10. Mg.S. B. III, 299, 38). Auf Wiesen
der Hügel ober Hötting, Mai.
4. lunulatus Mg. (Sch. I, 303, 11. Mg. S. B. III, 299, 39.) In der
Gallwiese bei Innsbruck, sehr selten.
5. topiarius Mg. (Sch. I, 304, 47. Mg. S. B. III, 305, 47.) Ein Exem-
plar mit der Vorigen.
6. annulipes Ztt. (Sch. I, 303, 17.) Ein g im Walde ober Igels
bei Innsbruck, Aug.
7. leiophthalmus Schin. et Egg. (Sch. I, 305, 20.) Taufers im
Pusterthale (G. P.)
8. arcuatus Fll. (Sch. I, 305, 21. Mg. S. B. III, 302, 42.) In der
Gallwiese im Mai.
= var. lapponicus Ztt. B. Boz. gefang.,v. Rondani determin. (G. P.)
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 445
9. corollae Fabr. (Sch. I, 306, 22. Mg. S. B. III, 304, 46.) N.T. Auf
Wiesen und in Wäldern am Mittelgebirge bei Innsbruck. S. T. Um die
Seiseralpe; Boz.; im ob. Nonsberge (G. P.) Aın Steinbruche vor Haslach (Kr.)
10. Tuniger Mg. (Sch. I, 306, 23. Mg. S. B. III, 300, 40.) N. T. Um
Innsbr. nit Voriger, aber seltener. S. T. Im Rayon von Bozen (G. P.)
11. grossulariae Mg. (Sch. I, 309, 36. Mg. S. B. III, 306, 48.) 1
im Walde ober dem Husselhof, Aug.
12. nitidicollis Mg. (Sch. I, 310, 39. Mg. S. B. III, 308, 51.) 1 2
auf den Hügeln bei Hötting.
13. ribesü L. (Sch. I, 310, 40. Mg. S. B. III, 306, 49.) N. T. Um
Innsbruck den ganzen Sommer hindurch sehr häufig, in Gärten und auf
Wiesen. S. T. Klobenstein am Ritten (Plm.) Hofern im Pusterthale, Aug.
(Kmr.) In Gröden und bei Bozen (G. P.)
14. vitripennis Mg. (Sch. I, 310, 40. Mg. S. B. III, 308, 50.) 1 ©
auf einer Wiese bei Egerdach, Sept.
15. flaviceps Rond. (Rond. Prodr. Dipt. ital. II, 133, 18, Parma.)
Bozen (G. P.)
16. umbellatarum Fabr. (Sch. 307, 28. Mg. S. B. III, 360, 28.) Am
Wege zum Rittner Horn (Kr.)
17. maculicornis Ztt. (Sch. I, 308, 28.) Am Wege über den Brenner
vor der Höhe des Passes (Kr.)
18. balteatus Deg. (Sch. I, 308, 3. Mg. S. B. III, 312, 57.) N. T. Um
Innsbruck sowohl in der Thalsohle als auch höher in das Gebirge hinauf
sehr häufig, besonders im Mittelgebirge auf sonnigen Wegen. $. T. Am
Ritten (Plm.) Bozen im Juli und bei Kastelruth; St. Ulrich in Gröden;
Val Tesino; Borgo di Valsugana (G. P.) Haslach bei Bozen (Kr.)
19. bifasciatus Fabr. (Sch. I, 309, 32. Mg. S. B. II, 309, 52.) 1 @
im Mittelgebirge ober der Gallwiese, Ende Juli.
20. vitigera Ztt. (Sch. I, 309, 34.) N. T. Am Paschberg, Ende
Aug. S. T. Bei Kematen am Ritten, Aug.
21. cinctellus Ztt. (Sch. I, 312, 45.) In einem Walde bei Kirchbichl
im Unterinnthale, Aug.
22. einctus Fll. (Sch. I, 312, 45.) A © bei Klobenstein am Ritten’
Melanostoma Sch.
1. hyalinata Fll. (Sch. I, 289, 1.) N. T. Im Mittelgebirge ober
der Gallwiese, Aug.; am Plattenberge zwischen Gerlos und Kriml, Aug.
S. T. Im Sarnthale, Aug. (Kr.)
2. barbifrons Fll. (Sch. I, 290, 3.) N. T. Egerdach bei Ambras.
S. T. Bis in das Hochgebirge: Schlern und Laugen, Juli (G. P.)
3. ambigua Fll. (Sch. I, 291, 4.) Im Gebiete von Bozen (G. P.)
4. mellina L. (Sch. I, 291, 5. Mg. S. B. III, 334, 85.) N. T. Um
Innsbruck bis weit ins Gebirge hinauf, sehr häufig (Plm.) Auch im
A446 Josef Palm:
Unterinthale sehr verbreitet (G. P.) S. T. Am Ritten auf Wiesen (Plm.)
Im Sarnthale; Bozen; Siegmundskron; Stadl; Nonsberg; Riva am Garda-
see, April (G. P.) In Haslach (Kr.)
— yar. scalaris Fabr. Aus der Umgebung von Innsbruck, wurde
von Dr. Schiner bestimmt.
d. graeilis Mg. (Sch. I, 292, 5. Mg. S. B. IIL, 328, 80.) Am Saggen
bei Innsbruck auf Umbelliferen.
Platycheirus St. Farg. et Serv.
1. manicatus Mg. (Sch. I, 294, 4. Mg. S. B. III, 336, 91.) N. T. In
der Umgebung von Innsbruck nur einmal ein Männchen. S. TI. Auf dem
Schlern, 8000° s. m., nicht selten (G. P.)
2. albimanus Fabr. (Sch. I, 294, 5. Mg.S. B. III, 333, 87.) In der
Au am Inn bei der Gallwiese und den benachbarten Waldhöhen im Juni
(Plm.) Am Habicht (Hllr.)
3. peltatus Mg. (Sch. I, 295, 6. Me.
Walde beim Husselhof im Juli.
4. scutatus Mg. (Sch. I, 295, 8. Mg. s. B. III, 333, 88.) N. T. Auf
Wiesen im Mittelgebirge bei Natters, nicht selten. S. T. Bei Bozen (G. P.)
5. podagratus Ztt. (Sch. I, 295, 8.) Egerdach bei Ambras, Aug.
6. elypeatus Mg. (Sch. I, 296, 9. Mg. S. B. III, 335, 90.) Im Sarn-
thale und in der Umgebung von Bozen (G. P.)
s. B. Ill, 334, 89) 1 g ım
Cheilosia Mg.
1. ostracea L. (Sch. I, 274,3. Me. S. B. III. 279,.2J) «N. ER 7Auf
Wiesen und an feuchten Waldstellen um Innsbruck nicht selten, von Mai
bis Juli (Plm.) Hall (G. P.) S. T. Mehr in Hochthälern; Taufers im
Pusterthale; im Seiseralpenreviere und bei Gunschna nächst Bozen; auf
Wegen, St. Ulrich in Gröden und Kolfusk (G. P.)
2. piyra Lw. (Sch. I, 37%, 5.) Am Sprengerkreuz bei Hötting im Mai.
3. barbata Lw. (Sch. I, 275, 6.) N. T. Um Innsbruck auf Wiesen
und in Wäldern im Mai, besonders auf Caltha palustris. S. T. Bei Haslach
im Aug. (Kr.)
— var. vulnerata Pz. mit der vorigen, aber viel seltener.
4. decidua Egg. (Sch. I, 275, 7.) Am Wege zum Steinbruche ober
Hötting auf Caltha, Mai.
5. warsabilis' Bız. (Sich: 1.2759:8: Mg.ı\S/B. IH, 282,795 21- Au
einer sumpfigen Waldstelle beim Husselhof. S. T. Bei Brixen (G. P.)
6. melanopa Ztt. (Sch. I, 276, 8.) Bei Innsbruck 1 Expl. mit Vorig.
7. venosa Lw. Sch. I, 277, 15.) Im Rayon von Bozen (G. P.)
8. sparsa Lw. (Sch. I, 278, 18.) Um Innsbruck im Mittelgebirge an
sumpfigen Waldstellen, Mai.
9. antiqua Mg. (Sch. I, 278, 19. Mg. S. B. III, 291, 24.) N. T. Um
Innsbruck mit der vorigen Art. S. T. Bei Bozen (G. P.)
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. A4A7
10. pubera Ztt. (Sch. I, 278, 19.) Ein @ im Mittelgebirge ober dem
Husselhof, auf Caltha.
41. coerulescens Mg. (Sch. I, 279, 22. Mg. S. B. III, 295, 33.) Gunschna
bei Bozen im Frühjahre. (G. P.)
12. soror Ztt. (Sch. I, 379, 24.) N. T. Am Wege zum Steinbruche
ober Hötting, Juni. S. T. Bei Kematen am Ritten im Aug. (Plm.) Bei
Haslach; am Bozner Calvarienberge; im Sarnthale (Kr.)
13. seutellata Fll. (Sch. I, 280, Mg. S. B. Ill, 284, 12.) Ein einzelnes
© auf einer Wiese im Mittelgebirge vor Natters bei Innsbruck, Aug.
44. pulchripes Lw. (Sch. L, 281, 29. Me. S. B. III, 292, 28.) N. T.
Auf den Hügeln ober Hötting im April; im Walde zwischen dem Hussel-
hof und der Gallwiese im Sept; Egerdach bei Ambras. S. T. Bei Bozen (G. P.)
15. albitarsis Mg. (Sch. I, 282, 37. Mg. S. B. III, 290, 22.) Im Walde
beim Husselhof, Mitte Mai.
16. mutabilis Fll. (Sch. 1, 283, 38). Am Ritten bei Lengmoos, Aug.
17. fasciata Schin. et Egg. (Sch. I, 383, 39.) Am Wege zum Stein-
bruche ober Hötting, Anfangs April.
18. chloris Mg. (Sch. I, 286, 50. Mg. S. B. IIL, 284, 11 part. S. chloris;
part. VL, 352 chloris.) Auf Blüthen von Caltha palustris. (G. P.)
19. modesta Egg. (Sch. I, 287, 51.) N. T. Egerdach bei Ambras;
am Wege von Gerlos zum Plattenberge, Aug. $S. T. Beim Steinbruche vor
Haslach bei Bozen (Kr.)
20. praecoe Ztt. (Sch. I, 287, 53. Mg.S. B. VII, 125, 15. glabrata.)
Auf einer Waldwiese bei Ampass im Sept.
21. glirina Rond. (Rond.Prodr. Dipt. ital. Il, 155, 9.) Im Sarnth.(G. P.)
Leucozona Schin.
4. lucorum L. (Sch. I, 299, Mg. S. B. Ill, 313, 58.) Am Weg zum
Kitzbichler Horn, Aug.
Brachyopa Mg.
4. conica Pz. (Seh. I, 327,/2.. Mg. S. B. II, 261, 4.) Im Vilnösser
Thale bei Klausen, Ende Mai.
Rhingia Scop.
1. rostrata L. (Sch. I, 326, 1.) Am Paschberge bei Innsbruck auf
Mentha, Ende Sept.
Volucella Geoffr.
1. bombylans L. (Sch. I, 328, A. Mg. s. B. III, 402, 4.) N T. Am
Paschberge, an den Abhängen gegen die Sill, Aug.; in der Au am Inn bei
der Gallwiese, Juni und Juli.
—= var. plumata Deg. Mit Voriger, scheint aber häufiger als diese
zu sein, S. T. GdIr. faud beide Varietäten dieser Art ebenfalls mit ein-
ander im Hochgebirge, Taufers im Pusterthale, am Fusse des Schlern (G.P.)
Auıpellucens L.'\(Seh. I, 329, 3. Mg: S. B., III, 404, .3.).N. T. Um
Innsbruck den ganzen Sommer hindurch vereinzelnt zu treffen; in grüsserer
A4S Josef Palm:
Anzahl fand ich sie einmal im Mai auf einem blühenden Strauche von
Sambucus nigra unterhalb der Wiltauer Steinbrüche (Plm.) Im Unter-
innthale (G. P.) S. T. Auf dem Ritten, Aug. (Plm.) Pusterthal; Brixen
in Gärten; bei Kastelruth und Bozen (G. P.) Bei Haslach und am Bozner
Kalvarienberge, Aug. (Kr.)
3. zonaria Poda (Sch. I, 329, 4. Mg. S. B. III, 406, 5.) N. T. Am
Paschberg auf Mentha, Sept.; bei Mühlau auf Wiesen. S. T. Am Ritten,
Aug. (Plm.) Brixen an Felswänden, auch auf Umbelliferen in der Rienzer
Au; Gröden; Bozen; Jenesien (G. P.) Steinbruch vor Haslach; Gries (Kr.)
4. inanis L. (Sch. I, 330, 4. Mg. S. B. III, 407, 6.) N. T. Bei Mie-
ders im Stubaithale an einem Bache, Sept. Egerdach. S. T. Sehr häufig
am Ritten, Aug. (Plm.) Am Wege von Gries nach Jenesien; im Sarn-
thale; bei Haslach (Kr.)
Sericomyia Mg.
1. lappona L. (Sch. I, 330, 1. Mg. S. B. III, 344, 3.) 1 © in der
Umgeb, v. Innsbr. (Hllr.)
Arctophila Schin.
1. bombyformis Fll. (Sch. I, 331, 1. Mg.S. B. IIL, 343, 1.) In einer
sonnigen Schlucht am Ritten auf Vaccinium myrtillus, kehrt sehr oft auf
dieselbe Stelle wieder zurück.
%. mussitans Fabr. (Sch. I, 331. Mg. S. B. III, 345, 4.) An einer
sumpfigen Waldstelle zwischen Lans und Ambras, Sept.
Eristalis Ltr.
1. sepuleralis L. (Sch. L, 332,3: Me. S.'B. II, 383, 1.) 'N. Tr Auf
Umbelliferen in den Wiesen um Innsbruck und Hall, Juni, Juli, Sept.; am
Spitzbichl bei Mühlau; in den Waldhöhen bei Egerdach und Ampass.
S. T. Im Rayon von Bozen (G. P.) Haslach (Kr.)
2. aeneus Scop. (Sch. I, 333, 3. Mg. S. B. IIL, 334, 2) N.T.i g
im botan. Garten zu Innsbruck. S.T. Bein Steinbruche vor Haslach (Kr.)
3. eryptarum Fabr. (Sch. I, 333, 5. Mg. S. B. III, 389, 9.) Am
Patscherkogl, Ende Juni.
4. tena® L. (Sch. I, 334, 6. Mg. S. B. III, 385, 4.) N. T. Um Inns-
bruck sehr gemein und allgemein verbreitet von der Thalsole bis hoch in
die Gebirge hinauf, besonders an Düngerstätten (Plm.) Hall in Gärten
(G. P.) S. T. Brixen an Fenstern; Kastelruth; Bozen, bis Nov., wo sie
noch auf Chrysanthemum iridicum sich tummelt (G. P.)
= var. hortorum M. 4 g' in einem Garten bei Innsbr.
= var. campestris Mg. Auf Wiesen, aber viel seltener als E, tenaz
(Plm.) Kastelruth (G. P.)
5. intricarius L. (Sch. I, 334, 7. Mg. S. B. III, 391, 12.) Im Gna-
denwalde (2786° s. m.) bei Hall. (Hllr.)
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 449
6. arbustorum L. (Sch. I, 335, 9. Mg.S. B. III, 395, 17.) N. T. Um
Innsbr. auf allen Wiesen, im Thale und am Mittelgebirge von Ende März
bis Sept. Hall, Sept. S. T. Am Ritten, Aug. (Plm.) Brixen auf Mauern
und an Fenstern; bei Seis und Bozen, häufig (@. P.) Rittner Berg (Kr.)
7. jugorum Egg. (Sch. I, 335, 10.) N. T. Im Mittelgeb. vor Lans;
am Patscherkogl, Mai; bei Egerdach, Sept. S. T. Auf dem Ritten, Aug.
8. rupium Fabr. (Sch. I, 335, 11. Mg. S. B. III, 397, 19) N. T.
Am Paschberg, Aug.; in Wäldern um Egerdach, Aug. ‘und Sept. S. T.
Am Ritten, Aug. (Plm.) Brixen; Umgeb. von Bozen (G. P.) Am Rittner
Berge, Aug. (Kr.)
9, pratorum Mg. (Sch. I, 335, 12. Mg. S. B. III, 393, 14.) N. T. In
den waldigen Höhen vor Lans, Mai; bei Kirchbichl im Unterinnthale, Aug.
S. T. Am Ritten, Aug.
10. pertinax Scop. (Sch. I, 336, 13. Mg. S. B. III, 392, 13.) N. T.
Egerdach, Aug.; Paschberg; auf den Hügeln ober Hötting, Mai. S.T.
Auf Wiesen am Ritten (Plm.) Bozen (G. P.)
‘= var. similis Fll. Auf einer Wiese bei Ambras, Aug.
44, nemorum L. (Sch. I, 336, 13. Mg. S. B. III, 394, 46.) N. T. Im
Walde ober den Wiltauer Steinbrüchen bei Innsbruck. S. T. Bei Kastel-
ruth (G. P.)
12. horticola Deg. (Sch. I, 336, 44. Mg. S. B. III, 396, 18.) 1 Expl.
am Wege zum Höttinger Steinbruche, Juni.
Helophilus Ms.
1. floreus L. (Sch. I, 238, 3.) N. T. An sonnig. Plätzen sehr gemein.
Am Spitzbichl bei Mühlau, Mai; am Patscherkogel, Juni, und an andern
Orten. S. T. Brixen auf Gartenblumen, Juni, Juli; am Fusse des Schlern;
Bozen bis in den Spätherbst; um den Montikler See, bei Neumarkt und
Mezzolombardo, April und Mai. (G. P.) Sarnthal (Kr.)
2. trivittatus Fabr. (Sch. I, 340, 8. Mg.S. B. III, 373, 5.) Am Berg
Isel bei Innsbr., Mai; am Patschberg, Aug. und Sept.; und der Höttinger
Au auf Umbelliferen, Juni. (Plm.) Hall und Bozen (G. P.)
3. pendulus L. (Sch. I, 339, 1. Mg.S$. B. UI, 373, 6.) N. T. In. der
Au am Inn bei der Gallwiese, Juli. (Plm.) Im botan. Garten zu Innsbr.
(Kr.) S. T. Umgebung von Bozen (G. P.)
Merodon Mg.
4. spinipes Fabr. (Sch. I, 375, 7. Mg. S. B. Ill, 361, 8.) Im Inn-
und Etschthale gemein (G. P.) Steinbruch von Haslach und Siegmunds-
kron bei Bozen; Gries u. s. w. (Kr.)
2. cinereus Fabr. (Sch. I, 346, 11. Mg. S. B. III, 356, 10.) N. T.
Am Paschberge bei Inusbr.; ziemlich selten. S. T. Hofern im Pusterthale
(K mr.) Im Sarnthale (G. P.)
Ba. XIX. Abhandl. 57
450 Josef Palm:
3. analis Mg. (Sch. I, 346, 11. Mg. S. B. III, 357, 12.) In der Au
am Inn bei der Gallwiese.
4. pudicus Rond. (Rond. Prodr. Dipt. ital. II, 56, 1.) Bad Ratzes;
von Rondani determinirt (G. P.)
Milesia Ltr.
1. crabroniformis Fabr. (Sch. I, 367. Mg. S. B. III, 227, 1.) Bei
Bozen. (Assr.)
2. splendida Rossi. (Sch. I, 367. Mg. S. B. II, 227, 2. E. fulmi-
nans.) Bei Bozen (G. P.)
Xylota Mg.
1. segnis L. (Sch. I, 354, 2. Mg. S. B. III, 220, 12.) N. T. Stellen-
weise häufig. Am Paschberg, Aug. und Sept.; am Lanser See vom Mai
bis Sept. S. T. Am Ritten (Plm.) In Holzschlägen bei Bozen (G. P.)
Haslach (Kr.)
Syritita Lt. Farg. et Serv.
1. pipiens L. (Sch. I, 357. Mg. S. B. III, 213, 1.) Auf Doldenblumen
sehr häufig. N. T. Auf der Gallwiese und den angrenzenden Höhen, Aug,
Paschberg und im ganzen Mittelgebirge bis Ambras; Frohnhausen und
Stamms im Oberinnthale, Sept; bei Hall; Kirchbichl im Unterinnthale.
S. T. Unter allen Verhältnissen vorkommend, besonders auf Crataegus,
Brixen auf Aegopodium; im Etschthale und dem unteren Nonnsberge im
Mai sehr gemein (G. P.)
Brachypalpus Meg.
4. Meigenii Schin. (Sch. I, 353, 2. Mg. S. B. III, 216, 6. part.) Bei
Lans im Mittelgebirge, Ende Mai.
2%. chrysites Egg. (Sch. I, 253, 3.) 4 Q' in der Au am Inn bei der
Gallwiese, Juli.
Eumerus Mg.
1. tricolor Fabr. (Sch. I, 360, 6. Mg. S. B. III, 204, 2.) Im Mittel-
gebirge ober der Gallwiese.
2. ruficornis Mg. (Sch. I, 362, 10. Mg. S. B. III, 206, 5.) Im Vil-
nösser Thale bei Klausen, Ende Mai.
Ohrysochlamys Rond.
1. cuprea Scop. (Seh. I, 363, 2. Mg. S. B. III, 278, 1.) Gries bei
Bozen (Kr.)
Chrysogaster Mg.
1. splendidus Mg. (Sch. I, 267, 1. Mg. S. B. III, 274, 414.) Bei
Egerdach im September.
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 451
2. viduatus L. (Sch. I. 268, 5. Mg. S. B. III, 296, 6.) Auf Ranun-
eulus acris häufig und allgemein verbreitet (G. P.) N. T. Auf den Ambraser
Feldern, August (Plm.) Läugenfeld im Oetzthale (G. P.) S. T. Bozen,
Mai; Leifers, Juni; Senale, Juli (G. P.)
3. coemeteriorum L. (Sch. I, 269, 10. Mg. S. B. III, 368, 5.) Ein
Weibchen im Mittelgebirge ober dem Husselhof, auf Caltha.
Pipiza Fl.
1. bimaculata Mg. (Sch. I, 263, 83. Mg. S. B. III, 246, 9.) Ein Männ-
chen auf den Hügeln ober Hötting, Mai.
2. funebris Mg. (Sch. I, 263, 8. Mg. S. B. III, 250, 17.) Bei Eger-
dach im August.
3. notata Mg. (Sch. I, 263, 9. Mg. S. B. III, 246, 10.) Völs bei
Innsbruck auf einer Wiese im Juni.
4. varipes Mg. (Mg. S. B. III, 254, 28.) Bei Hall (G. P.)
Pipizella Rond.
41. virens Fabr. (Sch. I, 260, 1. Mg. S. B. III, 253, 26.) N. T. Um-
gebung von Innsbruck (Plm.) Hall (G. P.) S. T. Bozen im Aug. (Hw.)
9. annulata Meg. (Sch. I,260. Mg. S. B. VII, 120, 38.) Am Rit., Aug.
Paragus Ltr.
1. tibialis Fll. (Sch. I, 257, 1. Mg. S. B. III, 181, 10.) Am Stein-
bruche vor Haslach bei Bozen (Kr.)
2. albifrons Fll. (Sch, I, 257, 4. Mg. S. B. III, 181, 8.) N. T. Auf
den Wiesen in der Höttingerau, Ende Juni; am Wege zum Steinbruche
ober Hötting, Juli. S. T. Gries bei Bozen (Kr.) An verschiedenen Orten
Südtirols (G. P.)
Chrysotoxum Mg.
1. fasciolatum Deg. (Sch. I, 252, 3. Mg. S. B. III, 174, 5.) Am
Rennplatze in Innsbruck, Mai (Plm.) Kühtei (Hltr.)
2. intermedium Mg. (Sch. I, 254, 5. Mg. S. B. III, 169, 3.) Im Etsch-
und Sarnthale; nicht häufig (G. P.). Beim Steinbruche vor Haslach (Kr.)
3. bicinetum L. (Sch. I, 254, 6. Mg. S. B. III, 164, 1.) N. T. Um
Innsbruck auf Wiesen, besonders häufig auf den Hügeln ober Hötting
im Sommer. $. T. Am Ritten im August (Plm.) Gries bei Bozen (Kr.)
Brixen (G.P.)
4. festivum L. (Sch. I, 255, 9. Mg. S. B. III, 168, 2, arcuatum.) N.T.
In der Au am Inn bei der Gallwiese, Juli. S. T. Am Ritten (Plm.) Brixen;
Bozen im Frühjahre (G. P.) Am Rittner Berge; bei Gries (Kr)
d. vernale Lw. (Sch. I, 255, 9.) N. T. Auf Wiesen bei Hötting, An-
fangs Mai. S. T. Im Vilnösser Thale bei Klausen, Ende Mai (Plm.) Bad
Ratzes am Schlern (G. P.)
Sr
452 Josef Palm:
6. octomaculutum Curtis (Sch. I, 255, 10.) Am Ritten, bei Kloben-
stein (Plm.) Beim Steinbruche vor Haslach, am Bozner Kalvarienberge ;
am Wege zum Rittner Horn (Kr.)
7. elegans Lw. (Sch. I, 256, 10.) Auf Blättern ruhend. Am Ritten
im August (Plm.) Bozen, Mezzolombardo, Mai (G. P.)
Microdon Mg.
1. mutabilis L. (Sch. I, 250, 1.) Auf Wiesen im Vorsommer (G. P.)
9. devius L. (Sch. I, 250, 2. Me. S. B. III, 165, 3 micans.) In der
Au am Inn bei der Gallwiese, auf Sträuchern im Mai.
Ceria Fabr.
1. conopsoides L. (Sch. I, 368, 4. Mg. S. B. III, 160, 2.) Auf Dolden
und am ausfliessenden Safte der Rosskastanien u. Pappeln (nach Schiner).
Sehr selten. Bozen, Sarnthal (G. P.)
XXVI. Conopidae.
Dalmannia R. — Desv.
1. punctata Fabr. (Sch. I, 389, 2. Mg. S. B. IV, 151, 48.) Im
Etschthale (G. P.)
Myopa Fabr.
1. polystigma. Rond. (Sch. I, 386, 5.) In der Umgebung von Innsbr.
2. dorsalis Fabr. (Sch. I, 387, 7.) Im Innthale, z. B. bei Hall (G.P.)
3. fasciata Mg. (Sch. I, 387, 7. Mg. S. B. IV, 144, 6.) Am Stein-
bruche vor Haslach bei Bozen (Kr.)
Sicus Scop.
A. ferrugineus L. (Sch. I, 384.) In der Kranebitter Klamm bei Inns-
bruck, Juli (Plm.) Umgebung von Innsbruck (Kr.)
Occemyia R. — Desv.
1. atra Fabr. (Sch. I, 382,2. Mg. S. B. IV, 146, 9.) N. T. Bei Inns-
bruck (Kr.) S. T. Lengmoos am Ritten (Plm.) Umgebung von Bozen (Kr.)
Zodion Ltr.
1. cinereum Fabr. (Sch. I, 380, 1.) Beim Steinbruche vor Haslach;
in den Eisackauen bei Bozen; Siegmandskron (Kr.)
Conops L.
1. diadematus Rond. (Sch. I, 371, 4) Am Wege zum Rittner Horn,
August (Kr.)
Beitrag zur Dipterenfauna Tirols. 453
2. seutellatus Mg. (Sch. I, 371, 6. Mg. S. B. IV, 124, 5.) Haslach;
Sarnthal (Kr.)
3. vesieularis L. (Sch. I, 372, 7. Mg. S. B. IV, 120, 1.) In Wald-
schlägen um Innsbruck, Juni; selten.
4. quadrifaseiatus Deg. (Sch. I, 372, 16. Mg.S. B. IV, 123, 4.) N.T.
Im Walde ober dem Husselhofe, August; Paschberg auf Dolden, August;
Mieders im Stubaithale September. S. T. Haslach; am Bozner Kalvarien-
berge (Kr.) Um Bozen (G. P.)
5. vitellinus Lw. (Sch. I, 373, 10.) In den Eisackauen bei Bozen,
August (Kr.)
6. insignis Lw. (Sch. I, 373, 11.) Bei Haslach, August (Kr.)
7. ceriaeformis Mg. (Sch. I, 374, 12. Mg. S. B. IV, 132, 16.) Bei
Bozen in den Eisackauen, am Steinbruche vor Haslach; im Sarnthale;
ober Meran (Kr.)
Physocephala Schin.
1. rufipes Fabr. (Sch. I. 376, 2.) N. T. Im Walde ober der Gall-
wiese bei Innsbruck. S. T. Bozen im Juli (G. P.) Gries (Kr.)
2. pusila Mg. (Sch. I, 377, 4. Mg. S. B. IV, 137, 14.) Haslach,
August (Kr.)
3. vittata Fabr. (Sch. I, 379, 8.) Bozen und Eppan, August (G.P.)
Siegmundskron und Steinbruch vor Haslach (Kr.)
B. Eproboscidea.
XXVII. Hippoboseidae.
Melophagus Ltr.
1. ovinus L. (Sch. II, 649. Mg. S. B. VI, 236, 1.) Auf Schafen
zwischen der Wolle (G. P.)
Ornithomyia Ltr.
1. avieularia L. (Sch. II, 647, 2. Mg. S. B. VI, 232, 1. 3 und 8.)
Bozen, in Schwalbennestern (G. P.)
Oxypterum Leach.
1. pallidum Leach. (Sch. II, 648, Mg. S. B. VI, 235, 1.) Auf
Thurmschwalben (G. P.)
454 Josef Palm: Beitrag zur Dipterenfauna Tirols.
Hippobosca L.
1. equina L. (Sch. II, 644. Mg. S. B. VI, 228, 1.) Zwischen den
Hautfalten der Euter bei Kühen (Plm.) Auf Pferden (G. P.)
Incertae sedis.
XXIX. Lonchopteridae.
Lonchoptera Mg.
1. Tutea Pz. (Sch. I, 243, 2. Mg. S. B. IV, 107, 1.) Auf feuchten
Wiesen um Innsbruck und bei Telfs im Stubaithale, im Mai.
Beiträge zur Pflanzenanatomie.
Von
Dr. August Vogl.
(Mit einer Tafel. — Tab. 11.)
Vorgelegt in der Sitzung vom 3. März 1869.
I. Die Milchsaftorgane der Cinchonen.
In Gewebe der Mittelrinde und des Markes vieler Arten der Gattung
Cinchona kommen Organe vor, welche nach den Angaben jener Forscher,
die lebende Chinapflanzen zu untersuchen Gelegenheit hatten, eine dem
Milchsafte anderer Gewächse analoge Flüssigkeit führen und auch in
anderer Beziehung mit gewissen Formen der sogenannten Milchsaft-
gefässe übereinkommen.
Sie wurden zuerst von Weddel (Histoire naturelle des Quinquinas
pag. 19.) als „lLacumes“ beschrieben und (tab. I. Fig. 26, t. II. Fig. 42,
im Quersehnitte) dargestellt. Schleiden (Botan. Pharmacognosie p. 237)
nennt sie „Milchsaftzellen* und beschreibt sie als weite, schwach
verdickte, sehr lange, Kanälen gleichende Zellen, welche mit einer
trüben, emulsionähnlichen Masse gefüllt sind. Berg (Pharmacognosie,
Chinarinden, etc.) bezeichnet sie als „Saftröhren“, Howard (Nueya
Quinologia) als „laticiferous duets.“
Am ausführlichsten wurden sie von Karsten untersucht und
(Medic. Chinarinden Neu-Granadas pag...) als „Saftfasern“ beschrieben.
Nach ihm stellen sie in den jüngsten Zweigen der Cinchonen langge-
streckte, in vertikalen Reihen übereinandergestellte Zellen dar, welche
bei vielen Arten zu continuirlichen Fasern (Gefässen) verschmelzen. Sie
fehlen wahrscheinlich den jüngsten Zweigen keiner Cinchone, verküm-
mern jedoch in vielen Arten bald vollkommen. In der Nähe der Stengel-
knoten sind sie grösser und häufiger, als in der Mitte der Internodien
und im Allgemeinen in den medizinisch wirksameren Arten mit kleinen,
456 Dr. August Vogl:
harten, grübchentragenden Blättern unvollkommener als in den gross-
blättrigen grübchenlosen.
Soweit ich mich bei der Untersuchung der im Handel vorkommen-
den Chinarinden überzeugen konnte, stellen sie in den jungen Rinden
ununterbrochene cylindrische Röhren dar, welche in zur Achse paralleler
Richtung das Gewebe der Mittelrinde durchsetzen (Fig 5.) Ich habe sie
aus zahlreichen Rinden durch Maceration in kochender Aetzkalilösung
isolirt, so unter andern aus jenen von Öinchona calisaya, Var. Josephiana
Wedd., ©. heterophylla Pav., C. Uritusinga Pav., ©. obtusifoia Pav., 0.
umbellulifera Pav., —- und erhielt sie stets in bis 2 Mm. langen Röh-
renstücken ohne Andeutung einer Querwand und ohne auffindbares
blindes Ende.
Dagegen gelang es mir selten, sie bei älteren Rinden in längeren
Fragmenten zu isoliren. Sie sind hier häufig in ihrem Längenverlaufe
vielfach gestört oder wohl gänzlich unterbrochen, nicht selten durch
Parenchymmassen obliterirt (Fig. 3.) Am Querschnitte erscheinen sie meist
quereliptisch (Fig. 6.1.1.), seltener kreisrund. In mehr jungen Rinden sind
sie bald enge, etwa vom Umfange der benachbarten Parenchymzellen oder
\ { i R*) _ 0,05000
darunter im Mittel A Twolst 0,06250
Auswachsen der Rinde, z. B. bei Cinchona heterophylla, obtusifolia, macro-
calyx Pav., villosa Pav., Palton Pav., crispa Tafall., oder sie werden
später weiter; bald sind sie schon ursprünglich weit und es nehmen ihre
Dimensionen bei der Entwicklung der Rinde häufig noch um ein Beträcht-
liches zu (bis auf - = De) so bei Cinchona Calisaya «. vera Wedd.,
succirubra Pav., scrobiculat«e Humb. et Bonpl., umbellulifera Pav., con-
glomerata Pav., ovata Ruiz et Pav., Pelletiereana Wedd. etc.
Ihre Wand ist dünn, farblos oder gelblich gefärbt; in Aetzkali-
lösung quillt sie bedeutend auf und zeigt in älteren Rinden (z. B. von
©. serobiculata, ovata) nicht selten eine deutliche Schichtung. Nach vor-
heriger Behandlung mit Kalilauge und Alkohol nimmt jene aus jungen
Rinden auf Zusatz von Jod und Schwefelsäure eine blaue Farbe an.
Den Farbstoff der Cochenille nimmt sie rasch auf und färbt sich damit,
gleich den Membranen der übrigen unverholzten und unverkorkten
Gewebs - Elemente schön violett. Die Wand älterer Milchsaftröhren
konnte ich dagegen nach der angeführten Methode nicht zur Bläuung
bringen.
Der gewöhnliche Inhalt dieser Organe in den trockenen Rinden ist
eine formlose, gelb oder rothbraun bröcklige Masse, welche sich zum
um. und bleiben diess auch beim
*) R = radialer, T = tangentialer Durchmesser,
Beiträge zur Pflanzenanatomie. 457
grossen Theil in Wasser und Alkohol, ganz in Kalilauge mit gelber,
gelbbrauner, rothbrauner oder braunrother Farbe löst. Die Lösung nimmt
an der Luft rasch einen dunklen Farbenton an. Eisensalzlösungen weisen
darin eine reichliche Menge eisengerünenden Gerbstoffs nach.
Die weiten und sehr weiten Röhren mancher Cinchona-Rinden sind
auf kürzern oder längern Strecken gänzlich oder grossentheils mit
Parenchymzellen ausgefüllt (Fig. 1, 3 und 4), eine Erscheinung, welche
meines Wissens bei den Milchsaftorganen keiner anderen Pflanzenform
bisher beobachtet wurde. An jenen der Cinchonen hat sie schon Berg
und Karsten gesehen,
Eine derartige Ausfüllung fand ich fast konstant an den Milch-
saftröhren älterer Rinden von Cinchona scrobiculata, Pelletiereana, ovata
(Var.?) suceirubra, purpurea R. et P., umbellulifera und Condaminea Hb
et. Bp. (Var.? Quinguina Carabaya plat. De Cond. et Bouchard).
Die die Röhre ausfüllenden Zellen stimmen im Allgemeinen mit
jenen überein, welche das Gewebe der Mittelrinde in der betreffenden
Rinde zusammensetzen, so sind sie z. B. durchaus dünnwandig; bei (.
succirubra, deren Mittelrinde nur dünnwandige Parenchymzellen enthält,
während bei ©. Pelletiereana (Fig. %), scrobieulata, ovata Var. (Fig 1), in
deren primärer Rinde sich zahlreiche verdickte und verholzte (sogenannte
Saft- oder Stein-) Zellen finden, das Füllgewebe der Röhren zum Theil
(Fig. 3), oder vorwiegend (Fig. 4) aus der letzteren Zellenform gebil-
det wird.
Diesen Füllzellen fehlt auch gewöhnlich die tangentiale Streckung,
wie sie die Zellen der Mittelrinde zeigen, so dass sie im Ganzen kubisch
oder rundlich polygonal sind.
Ihr Inhalt ist derselbe, wie in den Zellen der Mittelrinde, nämlich
eine gerbstoffreiche Masse, welche auch die Membranen der nicht ver-
holzten Zellen infiltrirt, oder daneben auch Stärkmehl; Krystallpulver
von oxalsaurem Kalk, das in einzelnen Zellen der Mittelrinde selten fehlt,
konnte ich indess innerhalb der Füllzellen nicht finden. Häufig sind ein-
zelne der letzteren eigenthümlich geschrumpft (Fig. 1 f.) und nach Be-
handlung mit, Aetzkalilösung sehr dünnwandig und zusammengefallen,
als ob sie in Desorganisation und Auflösung begriffen wären.
Ueber den Vorgang der Ausfüllung der Milchsaftröhren durch Zell-
gewebsmassen, kann natürlich nur der einen endgültigen Aufschluss
geben, dem es gestattet ist, die ganze Entwicklungsgeschichte einer
Cinchona-Rinde vom jüngsten bis zum ältesten Zustande zu verfolgen.
Indess war ich so glücklich, aus den untersuchten sehr zahlreichen Rin-
den einzelne Präparate zu gewinuen, welche mit grosser Wahrschein-
Bd. NIX. Abhandl. 58
A58 Dr. August Vogl:
lichkeit dafür sprechen, dass hiebei ähnliche Verhältnisse stattfinden,
wie bei der Ausfüllung der Holzgefässe verschiedener Bäume durch die
sogenannte Thyllenbildung.
In Fig. 4 ist ein solches Präparat so naturgetreu, als es nur mög-
lich war, dargestellt, ein Theil eines Querschnittes der Rinde von (©. ovata
(Var.?). Das Milchsaftgefäss U ist an der einen Seite von der Steinzelle
«@. durchbrochen, welche, der Durchbruchsöffnung entsprechend, eine
Einschnürung zeigt; ausser dieser Zelle liegen in der Oeffinung des Ge-
fässes noch zwei andere Stein- und dazwischen drei geschrumpfte
zusammengefallene nicht verdickte Zellen (f.) Die Zelle «. macht den
Eindruck, als ob sie, in der Abschnürung begriffen, vom Verholzungs-
prozesse überrascht worden wäre.
In manchen Fällen werden die Milchsaftröhren, vielleicht zu einer
Zeit, wo sie weniger Inhalt führen, von den sich mehrenden und quer-
streckenden Parenchymzellen der Mittelrinde zusammengedrückt und
nachträglich wahrscheinlich zum Schwunde gebracht. Es spricht dafür
nicht bloss das in Fig. 2 dargestellte Präparat, sondern auch der Umstand,
dass nur zuweilen bei der Zerlegung der Mittelrinde mancher Cinchonen
vollkommen inhaltsleere, zusammengefallene und auffallend geschrumpfte
Schläuche untergekommen sind.
Wie schon Eingangs erwähnt wurde, finden sich die Milchsaftorgane
der Cinchonen in der Mittelrinde und im Marke; der Innenrinde fehlen
sie gänzlich, In der Mittelrinde stehen sie in den bei Weitem meisten
Fällen in einem einfachen oder doppelten Kreise in deren innersten, an
die Innenrinde sich anschliessenden Schichten, in der Regel vor den
schmalen Enden der Baststrahlen, und zwar bald weit von einander
entfernt, einzeln oder zu 2—3, oder näher an einander gerückt, oft in
einer und derselben Rinde stellenweise genähert, stellenweise entfernter,
zuweilen wie bei ©. serobiculata, ovata etc. seitlich einander so nahe
gerückt, dass sie fast eine zusammenhängende Schicht darstellen. In
einigen sehr jungen, sonst stärkefreien Rinden, fand ich sie zum Theile
im Bereiche einer geschlossenen, die Mittel- von der Innenrinde tren-
nenden einfachen Zellschicht, welche sich nach Behandlung mit Aetzkali
mit folgender Neutralisation durch Essigsäure auf Zusatz von Jodtinetur
als feinkörnige Stärke führend erwies und offenbar die von Sachs bei
anderen Pflanzen nachgewiesene Stärkeschicht darstellt.
In selteneren Fällen trifft man die Milchsaftröhren ausserdem in
einem weiten, nach aussen gegen das Periderm gerückten Kreise an (C.
conglomerata) oder endlich durch die ganze primäre Rinde zerstreut
(©. glandulifera R. et. P.)
Beiträge zur Pflanzenanatomie. 459
Manchen Cinchona-Rinden scheinen sie zu fehlen. So konnte ich
sie in selbst jungen Rinden von C. mierantha R. et P., Chahuarguera
Pav., nitida R. et P. und Pitayensis Wedd. nicht finden.
II. Die Siebröhren der Cinohonen.
Die Baststrahlen der Cinchona-Rinden werden aus einem dünn-
wandigen Grundgewebe gebildet, worin die bekannten, vollkommen ver-
diekten und verholzten Bastzellen zerstreut oder zu Bündeln vereinigt
eingetragen sind.
Dieses dünnwandige Grundgewebe wird aus Bastparenchym und
aus Siebröhren (Gitterzellen) zusammengesetzt.
Die Siebröhren der Cinchonen, bisher noch nicht näher erkannt,
stellen an 0,65625— 0,87500 MM-, lange und 0,01250—0,04875"- im Durch-
messer betragende prismatische, sehr dünnwandige Schläuche dar, welche
ähnlich wie in andern Gewächsen, an ihren Enden etwas aufgetrieben
sind (Fig. 7) und vorwaltend mit schiefen Querwänden verbunden, in
ununterbrochenen, fadenförmigen Zügen die Bastzellen begleiten. Ihre
Querwände zeigen in jungen Rinden häufig die charakteristische callöse
Auflagerung (Fig. 7), gewöhnlich aber eine ausserordentlich feine Sieb-
tüpfelung (Fig. 7, 8.) Bei günstiger Beleuchtung lassen sie auf ihrer
Längswand, welche an eine andere Siebröhre oder Bastparenchymzellen
anstosst, eine einfache Längsreihe meist relativ grosser, rundlich vier-
eckiger Tüpfel erkennen, die entweder callös verdickt oder von Sieb-
poren durchbrochen erscheinen (Fig. 9). Besonders deutlich treten diese
Tüpfel als farblose, fensterartige Stellen an den Siebröhren mancher
Rinden, z. B. der von ©. Pitayensis hervor, wenn man letztere durch
Kalilauge isolirtt hat, wobei ihre Membran eine rothbraune Färbung
annimmt.
Die Siebröhren sind besonders häufig in jungen Rinden; mit dem
Alter derselben nehmen sie an Zahl ab, zu Gunsten des ohne Zweifel
aus ihnen hervorgehenden Bastparenchyms, welches aus meist etwas
weiteren (0,03125 Wm-), aber bedeutend kürzeren, (L = 0,18750%N-),
dünnwandigen prismatischen oder cilindrischen Zellen besteht, die mit
horizontalen Querwänden übereinander stehende senkrechte Complexe
darstellen, übrigens an ihren Seitenwänden zum Theile eine ähnliche
Tüpfelbildung zeigen, wie die Siebröhren (Siebparenchym).
Zuweilen verdicken sich und verholzen die Membranen einzelner
Bastparenchymzellen oder Siebröhren oder ganzer senkrechter Reihen der
BB *
460 Dr. August Vogl:
ersteren und stellen dann die von Schleiden als Zellfasern und Faser-
zellen, von Berg als Stabzellen bezeichneten Gebilde dar. Solche
Stabzellen kommen z. B. in grosser Anzahl im Baste von ©. laneifolia Mut,
purpurea R. et Pav., Pelletiereana ete. vor, in manchen Rinden sind
sie bald vorhanden, bald fehlen sie ganz, z. B. in jenen von (. Calisaya,
suceirubra, Uritusinga, mierantha, Condaminea etc., so dass ihr Vorkommen
im Ganzen wenig beständig und vielleicht von localen Verhältnissen der
Pflanze abhängig ist.
Die Membranen der Siebröhren sowohl wie des Bastparenchyms
nehmen Farbstoffe auf, zumal nach vorgängiger Behandlung mit Kalilauge.
Als Inhalt lässt sich in den Siebröhren der trockenen Rinde eine
formlose Masse erkennen, welche im Wasser grösstentheils löslich ist und
mit Eisensalzlösungen deutlich die Gerbstoffreaction gibt. Der in Wasser
und Aetzkalilösung nicht gelöste spärliche feinkörnige Inhalt färbt sich
mıt Cochenille roth. In einigen Fällen konnte ich im Inhalte der Sieb-
röhren junger Rinden nach der Methode von J. Sachs Spuren feinkör-
niger Stärke nachweisen. Einen gleichen Inhalt wie die Siebröhren, jedoch
häufig neben Stärkmehl, führen die Bastparenchymzellen.
Erwärmt man Längenschnitte in schwacher Kalilauge und wäscht
sie mit destillirtem Wasser ab, so findet man in allen, nicht verholzten
und verkorkten Elementarorganen, vorzüglich aber in den Siebröhren
und Bastparenchymzellen der meisten Cinchona-Rinden mehr weniger
zahlreiche, kleine prismatische oder längere spiessige Krystalle, welche
ganz regellos oft fächerförmig oder strahlig gruppirt im Zellraume liegen
oder quer denselben durchsetzen, und auf Zusatz von Alkohol sich voll-
kommen lösen.
Die Krystalle sind wohl dieselben, welche Howard (Quinologia
und neues Jahrb. f. Pharmac. und verwandte Fächer 1865. Band XXIV.
pag. 82, Taf. I—IIl.) in der rothen China des Handels gefunden und ab-
gebildet hat. Er hält sie für chinovasaure Verbindungen der Alkaloide
(Chinin, Cinchonin und Cinchonidin) und glaubt, dass sie beim Eintrocknen
der Rinde aus dem alkaloidischen Zellsafte sich ausgeschieden und nicht,
wie Berg behauptet, durch die Behandlung mit Kalilauge erst gebil-
det haben.
Ich habe alle mir zugänglich gewordenen Chinarinden in dieser
Richtung untersucht, konnte aber nirgends vorgebildete Krystalle im
Sinne Howard’s antreffen. Stets waren die Krystalle erst nach der
Einwirkung der Kalilauge zum Vorscheine gekommen. Gehören sie
wirklich den Alkaloiden an, dann müssen diese einen Bestandtheil des
Zellinhalts aller Gewebs-Elemente der Rinde, mit Ausnahme der Bast-
Beiträge zur Pllanzenanatomie. 461
Stab- und Steinzellen, sowie der Milchsaftgefässe bılden, was im Einklange
steht mit dem Ausspruche fast aller Forscher, welche sich mit der Beant-
wortung der Frage nach dem Sitze der Alkaloıde eingehender beschäf-
tigt haben. Die ganz vereinzelt stehende Angabe Wigand’s (Bota-
nische Zeitung), dass das Chinin ausschliesslich in den Bastzelleu
erzeugt und in ihrer Wand abgelagert werde, wurde schon von anderer
Seite widerlegt.
Ich habe Schnitte aus Calisaya- und andern Cinchona-Rinden tage-
lang in Cochenillelösung liegen gelassen; es färbte sich eher alles andere
roth, nur nicht die Bastzellen, selbst nicht nach Einwirkung von Kali-
lauge. Dagegen erfolgt nach Zusatz eines Tropfens einer Mineralsäure
(Salz-, Schwefelsäure) sogleich eine wunderschöne rosenrothe oder violette
Färbung nicht bloss der Wände der Bastzellen, sondern in betreffenden
Fällen auch jener der Steinzellen in der Mittelrinde. Diese Färbung tritt
indess, wie schon Oudemans gezeigt hat, durch blosse Einwirkung von
Mineralsäuren ein, und ist eine im Bereiche verholzter Zellen überhaupt
allgemein verbreitete, jedoch noch nicht genügend erklärte Erscheinung.
Vergl. Van. Tieghem und in Compt. rend.)
Cochenillefarbstoff nehmen die Bastzellen der Cinchonen nicht auf.
Wäre die Färbung damit ein Zeichen der Anwesenheit der Alkaloide,
dann müssten diese, nach dem früher Mitgetheilten ausser im Zellen-
_inhalte auch in den Membranen der nicht verholzten etc. Elementar-
organe enthalten sein. Wahrscheinlich ist-aber diese Farbstoffaufnahme
in andern, noch nicht erkannten Verhältnissen begründet.
III. Ein Beitrag zur Kenntniss der Krystalloide.
Bei der näheren Untersuchung der violett gefärbten Spitzen etiolirten
Kartoffelknollentriebe, die sich in der Lade meines Arbeitstisches ent-
wickelt hatten, fiel mir eine hier reichlich vorkommende Form der Haar-
bildung auf, welche den sogenannten Drüsenhaaren ähnlich”), durch
ihre Zelleneinschlüsse meine Aufmerksamkeit in hohem Grade in An-
spruch nahm.
*) Sie finden sich da unter den noch zahlreicher vorkommenden langen einfachen vielzelligen
konischen Haaren, deren spilzig ausgezogene Endzelle mit feinwarziger Cuticula überzogen ist,
462 Dr. August Vogl:
Eine meist einfache, schlanke, gewöhnlich leieht gebogene cylin-
drische Stielzelle mit wasserheller Zellflüssigkeit und grossem farblosen,
wandständigem Zellkerne, trägt keulenförmig eine zu einem dünnwan-.
digen verkehrt-eiförmigen Schlauche aufgetriebene (etwa 0,0482 WM- Jange,
0,030 7UM- breite) Endzelle, welche eine Anzahl gewebeartig mit einander
verbundener oder locker neben einander liegender, sehr zartwändiger,
kleiner Tochterzellen einschliesst (Fig. 10). In jeder der letzteren, oder i
doch in den meisten davon findet sich, innerhalb einer klaren, farblosen
Flüssigkeit, ein sehr schön entwickeltes Krystalloid von kukischer Ge-
stalt, oder statt desselben eine rundliche, undeutlich körnige oder homo-
gene Plasmamasse, einem Zellkerne nicht unähnlich. Uebt man auf die
Mutterzelle einen leichten Druck aus, so borstet ihre vollkommen farb-
lose Membran und es treten ihre Tochterzellen einzeln oder noch im
Zusammenhange (Fig. 10. h. i.) heraus; sie sind da kuglig oder rundlich
polygonal, eirund oder ellipsoidisch. 0,0176—0,0%234%W- im Durchmesser
betragend, mit farbloser, sehr zarter Hülle.
Ihre krystallinischen Einschlüsse zuweilen noch von einem Rest der
Plasmamasse begleitet (Fig. 10 k.) sind sehr klein, (0,00439—0,00658""-
im Durchmesser), in destillirttem Wasser lösen sie sich nicht, wohl aber
in Essigsäure und verdünnter Kalilauge unter Vacuolenbildung; Alkohol
verwandelt sie in einen ölartigen Tropfen. Durch Jodtinetur färben sie
sich gelb, zerfallen aber nachträglich; den Farbstoff der Cochenille nehmen
sie nicht auf. Eisensalzlösungen färben sie nicht. Das sie begleitende
oder statt ihrer in den Tochterzellen vorkommende Plasma von schwach
gelblicher Farbe nimmt dagegen Farbstoffe lebhaft auf und färbt sie
nicht bloss durch Jodtinetur gelb, sondern durch Eisensalzlösungen ent-
schieden grün oder blau-grün; nach dem Erwärmen in destillirtem Was-
ser erscheint es innerhalb der contrahirten und derber gewordenen
Membran der Tochterzellen wie coagulirt, homogen; ähnlich wirkt Alkohol,
Kalilauge löst es mit gelber Farbe, Essigsäure unter Zerfall in feine
Körnchen.
Die Eutwicklungsweise dieser keulenförmigen Haare liess sich fol-
gendermassen feststellen:
Beiträge zur Pflanzenanatomie. 463
1. Das Haar besteht aus zwei übereinandergesetzten gleichgrossen
eylindrischen Zellen; die untere Zelle mit wasserhellem Saft und grossem
wandständigem Zellkern; die obere mit feinkörnigem Plasma, worin 1 bis
mehrere Vacuolen wahrnehmbar sind (Fig. 10. a).
% 2. Die obere Zelle keulenförmig erweitert, durch 1—? sehr zarte
Querwände in zwei oder 3 Querfächer getheilt; in jedem derselben inner-
halb eines farblosen Zellsaftes 4 oder 2, nahe beisammen liegende runde
- Plasmaballen (Fig. 10. 6°), zuweilen gleichzeitig eine senkrechte Scheide-
wand, die Tochterzellen mit feinkörnigem Plasmainhalt und farblosen
Vacuolen (Fig. 10. b.)
3. Die Querfächer durch senkrechte Scheidewände weiters abge-
theilt; in jeder der entstandenen Tochterzellen innerhalb eines farblosen
Saftes eine gelbliche Plasmakugel (Fig. 10. c. d. e.)
m” ’
%. Die Tochterzellen zum Theil von der Innenfläche der Mutter-
zellhaut abgelöst, zum Theil noch in gegenseitiger Verbindung; in jeder
Tochterzelle im farblosen Zellsafte eine Plasmakugel oder statt derselben
ein würfelförmiges Krystalloid (Fig, 10. g).
5. Die Tochterzellen ordnungslos im Mutterzellschlauche, in jeder
oder in den meisten derselben ein Krystalloid (Fig. 10. f).
Es hat ganz den Anschein, als ob aus dem concentrirten zellkern-
ähnlichen Plasma das Krystalloid sich herausbilde.
Auffallend ist das Verhalten dieser krystallähnlichen Gebilde zu
Farbstoffen und zu Alkohol. Sie unterscheiden sich dadurch von den ähn-
lichen Gebilden in den Samen vieler Pflanzen (Aleuron Hartig’s) z. B.
von jenen im Samen von Ricinus, Bertholletia, Cucurbita, Datura etc.,
die sich durch Cochenille stets schön roth-violett färben, ferner von den
krystalloidführenden Zellkernen der Fruchtoberhaut von Lathraea Squa-
maria und selbst von den würfelförmigen Krystalloiden in gewissen
ellen der Kartoffelknolle, welche stets Farbstoffe aufnehmen.
In Bezug auf letztere erlaube ieh mir zu bemerken, dass sie,
obwohl in Gestalt mit jenen in den beschriebenen Haarzellen vorkom-
menden übereinstimmend, ausser durch ihr Verhalten zu Farbstoffen auch
- 464 " Dr. Aug. Vogl: Beiträge zur Pflanzenanatomie. 4 g’ }
” I.
? 4
durch eine ungleich bedeutendere Grösse verschieden sind. Ich fand sie
allerdings sehr spärlich, in demselben Knollen, deren Sprosse die anfangs
beschriebenen Haare trugen. Andere Knollen, welche ich seither zu
untersuchen Gelegenheit hatte, zeigten weder in ihrem Parenchym die
von Cohn entdeckten, noch in den Haaren ihrer etiolirten Sprosse die
eingangs beschriebenen Krystalloide.
Das Vorkommen der letzteren scheint also entweder an eine be-
sondere Knollenvarietät gebunden oder von besonderen Entwicklungs-
verhältnissen abhängig zu sein. id AR
&
sh
*
Diagnosen
neuer von dem k. k, Oberlieutenant H. v, Hedemann in Mexico
in den Jahren 1865—1867 gesammelter Lepidopteren,
Von
Rudolf Felder.
N
Erste Folge.
Vorgelegt in der Sitzung vom 7. April 1869.
Rhopalocera.
Fam. Pieridae.
1. Terias ingrata Feld.n. sp. d-
T. gratiosa apud Tryon Reakirt, Proceed. of the entom. Soc.
of Philadelphia 1863, p. 359.
Valde affinis 7. gratiosae Doubldy et Hew., alis supra sulphureo-
flavis, anticarum limbo externo sat lato introrsum inaequaliter sinuato,
inter ramum medianum secundum et venam internam bierenato, posti-
carum limbo externo sat lato fortiter intus projecto nigro-fuseis, his
ante apicem saturatius flavis, subtus antieis paullo pallidioribus, puncto
discocellulari nigro, lituris costalibus ferrugineo-fuseis, apice rufo stri-
gillato, postieis flavidis, rufo strigillatis, puneto discocellulari et interdum
alio interiore nigrescentibus, virgula’antica strigaque horizontali in dimidio
externo, extrorsum valde effusa, limbo apice rufo atomato.
Potrero, im Jänner *).
2. Terias Sidonia Feld. n. sp. J®.
Affinis T. Palmyrae Poey, sed alis anticis latioribus, postieis bre-
vioribus, anticis maris supra pallide sulphureo - flavis, limbo costali sul-
phureo asperso ultra venam subcostalem limboque terminali introrsum
- bisinuato nigro-fuscis, vitta lata interna cano-fusca pilosa ramum media-
num primum flexilem paullulum excedente, margine interno aurantiaco,
*) Im Coll. Felder Stücke dieser Species von Cuernavaca in Mexico und aus Guatemala, wo sie
Salvin zugleich mit 7. gratiosa sammelte. Tryon Reakirt l. c. beschreibt die Art von Honduras.
Bd. XIX. Abhandl. 59
A66 R. Felder:
posticis pallide sulphureis, limbo costali albido, plaga antico-basali diffusa,
atomis dimidii interni limboque lato externo nigro-fuseis, @ nae omnibus
supra sulphureo-albis, anticis limbo antico-basali vittaque lata interna
atomariis, limbo terminali usgue ad ramum medianum primum, posticarum
vitta obsoleta antico-basali, plaga apicali atomisque interioribns nigro-
fuscis, subtus omnibus in utroque sexu albicantibus, fusco aspersis, anticis
sulphureo tinctis.
Campeche, im Sommer”).
3. Terias Nelphe Feld.n. sp. J®.
T. Nisae Cram. valde affınıs, alıs g’ris supra sulphureo - flavis,
anticis limbo terminali usque ad ramum medianum primum nigro-fusco,
‚posticis punctis marginalibus nigricantibus, subtus omnibus linea anteci-
liari ochracea, punctis nigris intra eam, anticis in margine costali, postieis
omnino nigrescenti aspersis, illiis macula discocellulari tribusque subapica-
libus minutis, his punetis duobus discocellularibus fasciaque interrupta
quater fracta atomaria pone medium saturate rubescenti -fuseis, Qnae _
omnibus supra ut in dgire, sed pallidioribus, subtus maculis tribus anti-
carum subapicalibus et macula insuper magna in apice posticarum
lateritiis.
Potrero, im Jänner ”*).
4. Terias celata Feld.n. sp. g.
T. albulae Godt. affinis, sed minor, alis paullo brevioribus, omni-
bus supra albis, antieis limbo apicali nigro-fusco plus quam tertia parte
angustiore, postice valde attenuato, apud ramum medianum primum acu-
minate finito, subtus anticarum basi et apice, posticis omnino pallidissime
ochraceis, his maculis duabus discocellularibus minutis fuscis aliisque ato-
mariis obsoletioribus, strigam flexuosam valde interruptam constituentibus
mediis inter cellulam et apicem.
Potrero, im Jänner.
5. Terias Leucilla Feld. n. sp. Jg.
Praecedenti simillima, tertia vero parte minor alisgque paullo an-
gustioribus, anticis paullo longioribus, supra omnibus albis, anticis limbo
apicali angustulo nigro-fusco, apud ramum medianum secundum in acu-
mine desinente, posticis subtus omnino ut in T. celata, maculis solum
distinctioribus.
Potrero, im Jänner.
*) In Coll. Felder ein Pärchen dieser leicht kenntlichen neuen Species aus der Umgebung yon
Cuernavaca. Das Weib differirt nicht unerheblich von dem Stücke der Hedemann’schen Sammlung.
®=) In Coll. Felder von Vera Cruz (Salle).
Diagnosen neuer Lepidopteren. 467
Fam. Eryeinidae.
6. Eurygona cataleuca Feld. n. sp. g.
E. Eumeni Hew. affinis, alis supra omnibus fuscis, subtus plumbeo-
albis, utringue immaculatis, eiliis nigrescenti-fuscis, fronte alba, tibiis
tarsisque ochraceo-fulvis, extus nigro apiculatis.
Cordoba, Potrero, im Februar.
7. Burygona pusilla Feld. n. sp. g.
E. Teleclo Stoll accedens, sed multo minor, alis angustioribus,
postieis apice subangulatis, postice protraetis, supra omnibus nigro-fusecis,
anticarum plaga clavata infra cellulam e basi, posticarum dimidio interno
usque ad plicam internam laete fulvis, subtus omnibus glauco-albis, striga
discali in posticis interrupte flexuosa alteraque marginali ferrugineo-
fulvis, antieis triente externo cano-fusco atomoso, lunulis seriatis albidis,
alias fuscas gerentibus diviso, posticis striga exteriore obsoleta cano-
fusca alteraque submarginali e lunulis tenuissimis nigricantibus.
Potrero, im Jänner.
8. Eurygona Eubule Feld. n. sp. d.
E. Euploeae Hew. proxime affinis, alis supra laete ferrugineo-fulvis,
anticarum limbo terminali usque in cellulae medium protracto marginem-
que costalem fere usque ad basin velante, posticarum lJimbo antico irre-
gulari maculisgue confluis marginalibus acuminate triangularibus nigro-
fuseis, antieis macula cellulari binisgue medianis diffusis ochraceo-fulvis,
posticis atomis discocellularibus nigrescentibus maculaque diffusissima
ochracea pone eos, subtus omnibus cano-fusculis, in dimidio basali
nigrescenti suffusis, striga discali flexuosa, in postieis fortiter fracta,
lineola discocellulari lineaque anteciliari nigro-fuscis, maculis limbalibus
atomariis cinereis, atro foetis, intus fusco diffuse limitatis, anticis maculis
tribus supernis sed albidis, postieis in disco pone strigam dilucidatis.
9. Limnas acroleuca Feld.n. sp. ©.
Affinissima L. Cephisae MeEn., alis utringue fumato-nigris, venis
multo dilutioribus, eiliis anticarumque apice a ramo subcostali tertio usque
ad venam discoidalem inferiorem albis, singulis macula basali rotundata
eoceinea, posticis subtus altera insuper costali prope basin, abdomine
fumato-nigro, maculis lateralibus rubris.
Huahuapan, im September.
10. Emesis Paphia Feld. n. sp. ©.
E. Cypriae Feld. accedens, sed minor, alis brevioribus supra fusecis,
strigulis basalibus diffusis obsoletissimis posticarumque strigis duabus
subrectis pone medium et maculis obsoletis seriatis submarginalibus ob-
59 *
A68 R. Felder:
scurioribus, anticis utringue fascia latiuscula aequali, obligua ochraceo-
fulvescente, subtus ferrugineo - fuscis, fascia eadem sed latiore, basi
grisescenti atomosa et obsolete fusco punctata, posticis ibidem dilutioribus,
quam supra, venis ultra medium, basi et margine interno grisescenti
atomosis, punctis basalibus obsoletis nigricantibus, strigis duabus supernis,
magis tamen diffusis maculisque submarginalibus valde obsoletis, introrsum
aliis sublinearibus ochraceo-canis atomariis, apud plicas insedentibus,
palpis frontem haud attingentibus et pedibus ochraceis, pectore et ventre
pallide grisescentibus.
Atajac, im Februar.
11. Mesene Hedemanni Feld. n. sp. g.
M. Sagaridi Cram. secundum formam alarum proxima, minor
tamen, alis supra nigro-fuscis, anticarum fascia interno-basali plagaque
elongata obliqua irregulari pone medium, posticarum fascia basali antice
dilatata alteraque lata limbali, apicem haud attingente, saturate flavis,
his margine interno flavo-albo, subtus omnibus fuscis, fasciis pallidioribus,
capite atro, fronte et palpis ochraceo-flayis, abdomine nigro-fusco, supra
zona basali cineturisgque ventralibus flavescenti - albis, vittis duabus
lateralibus posticis ochraceo-fulvis, coxis flavescenti-albis.
Passo de Magio bei Cordoba, im Februar.
12. Calydna Hegias Feld. n. sp. g.
C. Hiriae Godt affinis, sed paullo major et alis postieis inter
venam subcostalem et ramum medianum tertium bene sinuatis, alis supra
anthraeinis, atro variis, anticarum macula ad cellulae extimum, tetragona
punctoque supra eam, posticarum macula fasciaeformi ante medium, sub-
hyalina irregulariter exeisa, eiliis nigris, albo intercisis, striga limbali e
lunulis tenuissimis, ferreo-canis, marginis antiei bitriente basalı ferrugineo,
subtus omnibus dilutioribus, maculis atris basalibus et discalibus, his in
fascias congestis, maculis diaphanis atro marginatis, striga limbali inter-
rupta, lunulis ejus extus atro limitatis, anticarum margine costali albo
striolato, antennis distinctissime albo annulatis.
Yucatan, im ‘Sommer.
13. Calydna sinuata Feld. n. sp. Jg.
Praecedenti affinis, sed tertia fere parte minor, alis antieis apice
subfalcato, margine externo denticulato, medio convexo, postieis inter
venam subcostalem et ramum medianum tertium sat profunde sinuatis,
denticulatis, supra omnibus obscure cinereis, ciliis sordide albescenti
intersectis, striga anteciliari, fasciolis basalibus, fascia discali flexuosa
alteraque submarginali maculari extus lineolis albo-ceinereis cinctis nigri-
cantibus, atomis albo-cinereis limitatis, anticarum macula ad cellulae
Diagnosen neuer Lepidopteren. 469
extimum, punctis duobus supra unoque pone eam et quarto supra venam
internam, posticarum macula faseiaeformi lacerata ante medium hyalinis,
atro marginatis, subtus omnibus pallidioribus, maculis et fasciis multo
saturatioribus,
Atayac.
14. Charis sulphurea Feld. n. sp. ©.
Ch. Peronae Doubldy et Hew. affinis, alis supra sulphureis,
maculis cireiter quindecim parvis dispersis atris, plumbeo plus minus
impletis, posticarum marginalibus sex minimis, linea argentea obsoleta
connexis, subtus pallidioribus, maculis iisdem sed nigris, capite, palpis,
pectore et pedibus cum alis concoloribus, abdomine. .. .
Atayac.
15. Baeotis zonata Feld. n. sp. g.
B. Hisbonis Cram. fortasse vicaria, alis supra fuscis, anticarum
plagula basali, zona discali irregulari, plaga externa elongata maculaque
tetragona interna prope angulum, posticarum zona basali et discali in
limbo interno confluentibus, plaga externa fere fusiformi maculaque parva
subanali sulphureis, lines antemarginali posticarumque maculis duabus
(una antica, altera postica) plumbeis, subtus omnibus pallidioribus, absque
lines et maculis plumbeis.
Potrero *).
Fam. Nymphalidae.
16. Eresia pallescens Feld. .n. sp. d®.
Species parvula, ad sectionem EZ. Thari Drury pertinens, E. palli-
dae Edw., ut videtur, proxime affinis; alis supra fuscis, quasi pulveru-
lentis, eilis pallide fuscis, albido intereisis, anticis maculis quatuor in
cellula, tribus anterioribus pallide fulvis, quarta ochracea, totidem parvulis
insfra truncum medianum pallide fulvis, duabus harum extimis altera super
alteram positis, pone eas macula transversa angusta ochracea, statim fere
pone cellulae clausum maeulis duabus (in g’re exteriore virgulari) et n Qna
duabus insuper inter ramum medianum secundum et venam internam
(superiore annulari) pallide fulvis, fascia discali refracta submaculari
ochracea, maculis septem exterioribus in serie fracta pallide ochraceo plus
minus impletis lunulisque submarginalibus seriatis (quinta inter ramum
medianum secundum et tertium majuscula) ochraceis (in gre superiori-
bus et inferioribus evanescentibus), in Qna aliis insuper ante marginem,
valde obsoletis, postieis in gre punctis oblitteratis basaJibus, macula
antico-basali, altera intra cellulae clausum, tertia (saturatiore) extra
illum, fascia curvata discali usque ad ramun medianum primum currente,
*) Stücke aus Neu-Granada in Coll. Felder.
470 R. Felder:
lunula infra hunc maculisque sex exterioribus nigro pupillatis fulvescen-
tibus, lunulis submarginalibus gracilibus sordide albidis, in Qna maeulis
sex confertis subbasalibus, fasciis duabus latis, irregularibus discalibus,
tertia exteriore e maculis subeuneatis fusco pupillatis, valde inter se
approximatis, lunulis submarginalibus latiusculis pallide fulvis, fascia e
lunulis antemarginalibus fundo paullo dilutiore, subtus anticis in g’re
laete fulvescentibus, in Qna pallidioribus, maculis supernis sed ochraceis,
fascia discali in g're intus maculis nigro-fuscis optime distinctis termi-
nata (infima sat magna) lunulisque duabus nigro-fuscis prope angulum
internum, postieis pallide ochraceis, in disco et limbo postico fusco um-
bratis, strigis irregularibus ferrugineis in dimidio basali, punctis externis
nigro-fuseis, lunulis submarginalibus paginae superioris sed, quinta inter
ramum medianum secundum et tertium sita albicante excepta, a fundo
cineturis fuseis solum distinctis, in gre atomis albidis in medio infra
plicam discoidalem, in Qna fascia angulata submaculari discali albida
trienteque basali albido inaequaliter atomato.
Puebla, im Winter *).
417. Eresia graphica Feld.n. sp. J®.
Praecedenti affınis, sed alis latioribus, antieis brevioribus, apice
minus producto, supra omnibus nigro-fusceis, in utroque sexu maeulis
difformibus basalibus confertis, fasciolis duabus cellularibus, infra priorem
harum maculis duabus internis, statim fere pone cellulam fasciis duabus
macularibus fractis (exteriore ochraceo atomata), maculis sex exterioribus
in serie fracta (monnullis ochraceo atomatis) lunulisque submarginalibus,
quinta inter ramum medianum secundum et tertium majuscula except&
minutis, in g're evanescentibus, ochraceo plus minus atomatis, posticis
macula grossiuscula intra cellulae extimum, fasciis duabus discalibus, in
Ona multo latioribus, tertia exteriore e maculis nigrescenti pupillatis
lunulisque gracilibus bene distinetis submarginalibus et in @ na aliüs
insuper atomariis ante marginem, fulvescentibus, subtus omnibus fere ut
in E. pallescente, sed fascia discali ochracea anticarum intus maculis tan-
tum angustis nigrescentibus terminata, postieis pone cellulam et in limbo
externo late ferrugineo-fusco nebulosis, basi, intervallo strigarum discalium,
apice et intervallo rami mediani secundi et tertii prope marginem albido
atomosis.
Huahuapan, im September.
18. Eresia socia Feld. n. sp. J®.
E. Eladae Hew. (Exotic Butterfl. Vol. IV. Eresia t. VII fig. 54, 55)
valde affınis, sed alis anticis supra macula intra cellulae clausum multo
*) In Coll. Felder ein Pärchen, aus der Gegend von Cuernayaca.
Diagnosen neuer Lepidopteren. 471
majore, maculis extracellularibus omnibus fulvescentibus, posticis fascia
discali latiore, maculis pone eam jacentibus majoribus, maculis limbalibus
lunulatis, subtus anticarum maculis majoribus, lunulis limbalibus omnibus
albis, posticis fascia basali alba, subbasali multo latiore, macula disco-
celluları majore alba, sicut et fascia discali, lunulis limbalibus multo
majoribus, cineturis nigris macularum fulvescentium inhaerentibus.
19. Eresia Archesilea Feld. n. sp. J®.
E. Alethi Bat. proxima, sed forma alarum fere ut in Z. Stesilea
Bates alis supra maculis basalibus confertis ex atomis sordide fulves-
centibus, intra cellulae clausum fasciola pallide ochracea, serie lunularum
submarginalium pallide ochracea, in anticis lJunula ejus quinta multo ma-
jore, reliquis vero minutis vel oblitteratis, in posticis intra illam serie
striolarum pallide ochracearum, costam versus fulvescenti tinctarun
optime expressa, caeterum ut in E. Alethe, subtus etiam ut in hac specie,
sed lunulis binis apicalibus alarum anticarum, macula basali et fascia
discali posticarum albieantibus multo distinctioribus.
Cordoba, im Jänner.
20. Eresia obscurata Feld. n. sp. Jg.
Priori et affinibus accedens, sed antennis breyioribus, clayam late
ovatam gerentibus diversa et E. nigrellae Bat. forsitan affinior, alis
breviusculis, anticis sub apice bene angulatis, posticis rotundatis, supra
omnibus fuscis, anticis maculis basalibus confertis aliisque discalibus valde
obsoletis ferrugineis, his ochraceo paullum tinctis tribusque in limbo
externo, minutis ochraceo plus minus atomatis, posticis fasciolis quatuor
atomariis ferrugineis in dimidio interiore, maculis quingue posterioribus
sublunatis fusco impletis lunulisque gracilibus seriatis submarginalibus
plus minus ochraceis, harum superioribus eyanescentibus, omnibus alis
subtus multo pallidioribus, margine externo passim ferrugineo atomoso,
postieis strigis duabus binat!s flexuosis in dimidio basali, extrema harum
ad costam fusco umbrata cincturisque externis lunularum paginae su-
perioris a fundo vix distinectarum fuscis, palporum articulis primoribus
subtus et ventre albidis.
Rio Atajac, im Jänner *).
21. Synchlo& misera Boisd. in litt. ©
S. pauperae Feld. affinis, sed supra S. Hippodromae Gey. simi-
lior, alis supra anthracino-fuseis, eiliis albo maculatis, anticis puncto
cellulari, aliis externis in serie flexa, intra hane maculis quinque antieis
elongatulis, fasciolam fractam sistentibus maculisque totidem submargi-
nalibus partim obsoletis albis, posticis atomis lateritiis in disco punctisque
*) In Coll. Felder von Cuernavaca.
472 R. Felder:
-
obsoletis exterioribus albis, subtus omnibus pallidioribus, antieis insuper
macula lateritia ad costae basin, postieis fasciola antico-basali, litura
cellulari, maculis tribus internis, faseia graecili discali maculisque semi-
circularibus submarginalibus ochraceis, pone fasciam maeculis quingue
lateritiis (anali multo majore) et mox pone eas punctis septem albis.
Huahuapan, im September *).
22. Myscelia Rogenhoferi Feld.n. sp. ©.
M. Ethusa Coll. Felder, non Boisd.
M. Ethusae Boisd. (cyaneculae Feld.) proxima et inter eam et
‘M. leueoeyanam Feld. quasi media, sed alis brevioribus, antieis magis
angulatis, postieis profundius dentatis, omnibus supra saturate fuseis,
anticis vitta cellulari fasceiisgue duabus perobliquis internis chalybaeo-
caeruleis, fasciola macularum trium antica pone cellulam, maculis duabus
inter ramos medianos, tribus subapicalibus et quingue submarginalibus
in paribus tribus (supremis angustissimis) albis, striga antemarginali ato-
maria maculari albo-caerulescente, posticis atomis basalıbus, fascia discali
abbreviata, altera pone cellulam, apice maculari, tertia abbreviata postica
angustiore horizontalibus, striga maculari submarginali alteraque atomaria
antemarginali obsoleta violaceo-caeruleis, subtus omnibus fere ut in
M. Ethusa, sed apice cano-brunnescente et postieis fascia obliqua ante
medium, utrogue extimo dilatata, extrorsum vero subrecta alteraque
postica multo latiore brunneo impleta cano-brunnescentibus.
Huahuapan im October **).
23. Epicalia Esite Boisd. in litt. n. sp. gJ'.
E. Numiliae Cram. valde affinis, sed minor, alis angustioribus,
supra plaga discali anticarum fulva cellulam haud intrante, fere orbieu-
lari, plaga earum apicali usque ad marginem protracta, plaga alarum
posticarum minore, subtus fascia nigra alarum anticarum latiore et fasciis
dilutioribus obsoletis posticarum minus flexis.
Potrero, im Jänner ”**).
*) Drei Stücke in Coll. Felder aus der Umgebung von Cuernavaca, darunter zwei Männchen,
differiren bedeutend unter sich und von dem Weibchen der Hedemann’schen Sammlung.
*=) Weibliche Exemplare von Veracruz und Quernayaca in Coll. Felder, erstere von Sall& ein-
gesandt, welcher die Art für das Weibchen von M. Ethusa hält. Diese letztere kenne ich nur aus
Blanchard’s Diagnose (Hist. nat. des .Ins. III. 4840, p. 44%), deren gütige Mittheilung durch Herrn
Custos Rogenhofer die Identität von M. cyanecula Zool: d. Novara Exp. Lep. p. 408 t. LIII Fig. 5
mit M. Ethusa feststellte. In unserer Sammlung liegt auch ein Männchen der M. Rogenhoferi von Santa
Martha in Neu Granada vor. ER
ze) SallE sammelie dir AN auch um Veracruz und Lindig brachte sie in grosser Anzahl
zugleich mit Zp. Numili« aus der And» Bogota's.
]
J
Diagnosen neuer Lepidopteren. 473
24. Pyrrhogyra Neis Feld. n. sp. g.
P. Neaereae L. affinissima, sed alis antiecis supra area interna
virente usque ad venam medianam tantum extensa, subtus vitta coceinea
nigro cincta in cellula juxta venam medianam et in fasciam transversam
ejusdem coloris currente, hac vero cum striga externa coceinea haud
juneta, postieis limbo externo fusco angustiore, fasciis duabus albidis
antemarginalibus multo angustioribus.
Atajac *).
25. Heterochroa Emathia Feld. n. sp. J.
H. Serpae Boisd. valde affınis, sed supra fascia alba latiore, in
anticis haud maculari, harum plaga fulva minore, subtus omnibus multo
saturatioribus, triente basali fasciague exteriore rufo-ferrugineis, fascia
alba et anticarum plaga ut supra, hac tantum albescente, maculis lim-
balıbus multo melius eircumeinetis glauco-albis, interioribus posticarum
bene separatis lunatis, exterioribus etiam angustioribus, fasciis duabus
basalibus posticarum angustioribus et glauco-albis.
Potrero im Jänner.
26. Nymphalis Hedemanni Feld. n. sp. g
Ad sectionem N. Xenocis Westw. et Glauces Feld.; minor
quam Glauce, alis antieis ad apicem fortiter productis, acute falcatis, in
regione interna abbreviatis, posticis ecaudatis, sed apud ramum media-
num tertium distincte angulatis, alis omnibus supra chalybaeo-nigris,
dimidio basali anticarumque maculis quingue subterminalibus chalybaeis,
subtus nitide cano-fuseis, albido strigillosis, fascia discali apud ramum
medianum tertium angulata, introrsum effusa, striga limbali in anticis
arcuata et zonam marginalem griseo-viridem ampleetente anticarumque
plaga antico-subapicali diffusa fuscis, postieis punctis nonnullis postieis
plus minus eyanescentibus atris, intus glauco-caeruleo notatis.
Potrero im Jänner.
27. Nymphalis Pithyusa Feld. n.sp. g
N. Arginusae Hübn. valde affinis, minor tamen, alis angustioribus,
antieis apice magis productis, posticis in regione anali multo magis por-
rectis, his supra ad basin chalybaeo-virenti atomatis et maculis chaly-
*) In Coll. Felder von Veraeruz (Sall&e) und zahlreich von Bogota, wo sie Lindig zu
gleich mit Neaerea sammelte,
Bd. XIX. Abhandl, 60
474 } R. Felder:
baeis in margine externo superiore obsoletis atomariis, punctis albis vero
majoribus, a margine magis distantibus et in serie flexa, subtus zona
discali serpentino-virescente in antieis haud interrupta et extrorsum haud
angulata, postieis striga posteriore multo magis arcuata, angustiore et
serpentina.
Potrero, im Jänner.
28. Nymphalis Callidryas Feld. n. sp. g
Species insignis, sectionem N. Laertis Cram. cum illa N. Elec-
trae Hew. quasi jungens, priori vero secundum venarum distributionem
certe affinior, colore paginae superioris Callidryades revocans, palpis
caput fere duplo superantibus, articulo eorum terminali acuto, alis antieis
leviter falcatis, margine interno ante angulum excavato, posticis levissime
dentatis, sat abbreviatis, apud ramum medianum tertium subangulatis,
angulo anali prominente, alis omnibus supra ochraceo-albis, vivide opales-
centibus, margine externo ochraceo tincto, anticarum apice, posticarum
maculis septem virgularibus limbalibus fuscis punctisque partim evanes-
centibus, nigris submarginalibus, subtus ommibus ‚pallide virescentibus,
ochraceo-fusco variegatis, striga communi recta ex anticarum apice albo
maculato ad angulum ani posticarum ducta viridi-fusca, in anticis apud
venam discoijdalem superiorem fracta et supra eam maculari, in postieis
paullo latiore, intus atomis argenteis limitata, antieis costa et margine
interno albo fuscoque striolatis, nebulis violaceo-fuseis prope angulum
internum, posticis apud costam fusco alboque variegatis, involucro ab-
dowinali albido strigillato, maculis tribus diffusis unaque apicali fusecis,
zona externa valde obsoleta violascenti-alba strigisque duabus margini
parallelis irregularibus obsoletis viridi-fuseis, intra secundam punctis albis
atro foetis, venis omnium viridibus, thorace supra albido, brunneo piloso,
abdomine pallide brunnescente.
Cordoba, im Sommer; von Herrn Nieto erhalten.
Fam. Satyridae.
Cyllopsis Feld. Gen. noy.
Taygetidi Westw. valde affine, sed oculi nudi, palpi multo gracilio-
res, articulus eorum medius capitis longitudinem plus quam duplo superans
et articulus terminalis acutus, minime vero acicularis. Forma et paginae
inferioris alarum pietura genus Cyllo Boisd. reyocantes.
29. Cyllopsis Hedemanni Feld. n. sp. Q
Species habitu et tenera textura quodammodo Taygetidi satyrinae
Bat. similis sed tertia fere parte minor, alis anticis leviter falcatis, infra
Diagnosen neuer Lepidopteren. 475
apicem obtuse angulatis, postieis remote dentatis, apıd ramum medianum
secundum angulatis, supra omnibus fuscis, fascia pone medium, in antiecis
flexuosa, margini externo parallela, in posticis obliqua, recta, multo an-
gustiore anticarumque striga per cellulam ducta recta lateritiis obsoletis,
postieis macula submarginali apud plicam medianam tertiam et altera
apud plicam sequentem, eyanescente nigro-fuscis, margine externo cano-
brunneo atomoso, subtus omnibus multo pallidioribus. dense ochraceo
variegatis, zona discali lJata obscuriore, cano variegata, lateritio obsolete
et ochraceo latius cıncta alteraque concolore marginali, in antieis intror-
sum crenata, in posticis valde effusa, maculis duabus binatis apud plicas
superiores et ante marginem posticum striga undata apud plicam media-
nam tertiam maculam atram intus diffuse ferrugineo eircumdatam ferente
argenteis, omnibus linea anteciliari nigricante, corpore supra fusco, subtus
cum palpis nigro mixte pilosis brunnescenti-albo, antennis supra ferru-
gineis, subtus ochraceo-albo late articulatis, clayae apice utringue nigro.
Potrero im Jänner.
Pindis Feld. Gen. nov.
Taygetidi Westw. etiam valde affine, oculi tamen nudi, palpi
porrecti, usque ad apicem dense jubato-squamosi, articulo medio capite
sesquilengiore, sparse setoso, articulo terminali ei conformi ejusque trientem
aequante, obtuso. Alae latae, sat breves, anticae apice sinuatim truncato,
posticae ad apicem sat convexae, postice bene dentatae.
30. Pindis squamistriga Feld. n. sp. ©.
Species habitu Epinephelarum, Epinephelem janiroidem Blanch. et
Valdiviae Feld. expansione modice superans, alis supra fuscis, ante
marginem externum saturatius tinctis, linea anteciliari fusca, altera
eiliari sordide lateritia, anticis striga angulata, obsoleta obscuriore pone
medium, subtus omnibus cano-brunneis, fusco strigillatis, striga pone
medium, communi flexuosa, squamis elatis extrorsum eineta alteraque
submarginali flexuosa ferrugineis, anticis disco toto pallide fulvescente,
postieis striga per cellulae medium currente, ferruginea, squamis valde
arrectis extus eincta, punctis exterioribus atris apud plicas (paenultimo
majore), abdomine subtus albido - brunnescente, antennis subtus nigro
apiculatis.
Huahuapan, im September ”).
*) In Coll. Felder das Männchen in zwei in der Gegend von Cuernavaca von einem französi-
schen Sammler erbeuteten Stücken. Dasselbe differirt vornehmlich durch den dichter und dunkler be-
schuppten Discus der Vorderflügel - Oberseite und durch die ziemlich grossen, doch pupillenlosen
Augenflecken, welche an der Stelle der schwarzen Punkte auf der Unterseite der Hinterflügel erscheinen.
60 *
476 R. Felder:
Fam. Hesperiidae.
31. Ancyloxypha simplex Feld. n. sp. g.
Facies Hesperiae Lineolae, statura A. melanoneurae Feld., alıs
antieis acutis, supra omnibus dilute fulvis, nitidis, costa, linea anteciliari,
atomis ad basin margineque posticarum antico-basali nigrescentibus,
subtus pallidioribus, anticis macula grossa basali nigra, in lineam exeur-
rente, postieis in bitriente antico saturatius fulyo atomosis, abdomine
supra fulvescente, subtus cum palporum articulis primoribus albidis, clava
antennarum subtus fulva.
Cordoba, Potrero, im Jänner.
32. Leucochitonea lugubris Feld. n. sp. g.
j L. Cereai Cram. affınis et inter hanc et L. Brebissonii Latr.
quasi intermedia, statura prioris, alis antieis inter plicam medianam
primam et venam internam emarginatis, posticis in regione amali abbre-
viatis, angulo anali haud producto, regione antica elongata, apud ramum
subcostalem secundum angulate projecta, supra omnibus dilute fuseis,
antieis striga interno-discali faseiaque angusta submarginali interrupt&
nigro-fuscis, maculis hyalinis fere ut in L. Cereali, postieis fascia lata
basali, virgula subcostali pone eam, striga discali maculari faseiaque
submarginali maxima ex parte evanescente nigro-fuscis, atomis canis
terminatis, subtus omnibus pallidioribus, posticis maculis tribus strigisque
duabus indistinctis fuseis, palpis pectoreque subtus glauco-albis,
Orizaba, ım September und October.
33. Leucochitonea Pastor (Kollar inM.C.) g.
Species venustissima, ad sectionem L. Arsaltes L., alis supra
argenteo-albis, anticis triente fere apicali nigro-fusco, fasciola fundi
coloris ornato, posticis ciliis fusco intersectis, subtus anticis fasciola
antico-subapicali saturate fusca alteraque opposita apicali viridi-fusca,
postieis macula lobuli costalis, fascia lata basali horizontali alteraque
brevi perpendieulari interiore maculisque obsoletis atomariis limbalibus
fusco-viridibus, palpis longe setosis, articulo ultimo minuto.
Lerma im Jänner *).
34. Leucochitonea canescens F.eld. n. sp. g.
E. sectione L. Arsaltes L., alis antiecis apice acutis, postieis in
regione interna sat abkreviatis, margine externo undato, supra omnibus
*) Das k. k. zool. Kabinet besitzt eine Reihe von Exemplaren dieser schönen Art aus Südbrasilien.
Lindig brachte sie auch aus den Anden Bogotäs..
Diagnosen neuer Lepidopteren. 477
pallide cano - brunneis, antieis macula interna, duabus hyalino notatis in
cellula, quarta obsoleta ad cellulae angulum superiorem, striga maculari
submarginali alteraque pone cellulam, maculis septem hyalinis minutis
(tribus supremis connatis) ornata fuscis, postieis basi fusco atomatis,
strigis quatuor fuscis flexuosis, tertia maculas albidas vix conspicuas
ferente, subtus omnibus albidis, strigis tenuioribus, corpore subtus cum
palpis albicante, antennarum clava sat angusta subhamata.
Potrero, im Jänner *).
35. Leucochitonea Pulcherius (Moritz in litt.) n. sp. g.
Inter L. Melandrum Cram. et Trywum Cram. media, statura
hujus, alis supra albis, marginibus anticarumgque disco et limbo externo
fusco atomatis, anticis strigis binis basalibus flexuosis confluenti-
bus, litura discocellulari, striga exteriore flexuosa, maculas quatuor
hyalinas connatas subapicales ferente fasciaque maculari submarginali
nigro-fuscis, posticis zona effusa basali, litura discocellulari fasciisque
duabus macularibus limbalibus fuscis, omnibus striga anteciliari fusca,
subtus magis albatis, strigis fasciisque dilutioribus, anticis triente basalı
fusco, palpis ventregue glauco - albis, antennis claya subtus ochra-
ceoalba.
Orizaba, im September und October, Atayac im Februar **).
36. Leucochitonea hyalophora Feld.n. sp. J®.
Species eximia, sectionem propriam constituens, antennis clava
angusta, in hamum sat longum attenuata, palporum articulo tertio minuto,
alis antieis apice truncato, margine externo apud ramum medianum
secundum et venam internam angulate projecto, costa ante medium
leviter deflexa, margine interno excavato, posticis margine externo apud
ramum subcostalem primum et praesertim apud medianum secundum
producto, omnibus supra albidis, basi nigro variis, anticis macula minuta
subbasali in cellula, ante medium fascia apud ramum medianum primum
subito contracta, nigro-fusco eincta, plagula antico-subapicali, punctum
fuscum gerente, fascia interno-discali, extus infra plicam internam pro-
funde insecta punctoque supra rami mediani secundi basin hyalinis nigro-
*) In Mehrzahl findet sich diese Art aus Südbrasilien im kais. Hofkabinete und von Bogota in
Coll. Felder.
**) In Coll. Felder von Veracruz (Salle), aus Venezuela (Dr. Moritz) und Neu Gra-
nada (Lindig).
A7S R. Felder:
fusco cinctis, intervallo plagulae et fasciae rufescenti-brunneo tincto,
fascia atomaria limbali umbrata virescenti-fusca, margine ipso externo
nigricante, apud dentes dilatato, linea anteciliari alba, ciliis nigro macu-
latis, posticis macula cellulari, dein plaga irregulari discali subtrigona
fasciaque exteriore irregulari, apud venam discoidalem coarctata hyalinis,
intervallo harum rufo-brunneo, virgulam angulatam albam pone cellulae
clausum ferente, fascia basali et margine externo ut in alis anticis, illa
augustiore solum, subtus omnibus pallidioribus, posticis multo magis
albicantibus, palpis, articulo terminali excepto, et corpore subtus albis.
Orizaba, im Spätsommer, Atayac im Februar, Potrero im Jänner,
37. Leucochitonea pulverulenta Feld. n. sp. g.
Priori affınis, sed multo minor, antennarum clava crassiore, hamo
haud deflexo, palpis longioribus, articulo tertio exserto, abdomine alas
posticas subaequante, alıs anticis integerrimis, margine externo modice
convexo, posticis abbreviatis, margine externo flexuoso, omnibus supra
rufescenti-brunneis, striga anteciliari albida, ciliis canis, fusco intereisis,
anticis basi fusco nebulosa, litura interno-basali, striga irregulariter
extus exceisa, discali alteraque brevi subapicali, introrsum late fusco
umbratis et extrorsum fusco einctis hyalinis, fascias flexa diffusa limbali
extus cano atomarie terminata maculisgue antemarginalibus oblitteratis
passim cano pulverulentis, postieis in dimidio basali fusco variegatis, striga
exteriore angulum formante fusco inaequaliter circumducta et intersecta
albida, anticis subtus multo dilutioribus, posticis albidis, fasciis duabus
basalibus latiusculis abbreviatis (exteriore subinterrupta) tertiague pone
medium, striga ad extima dilatata alba persecta atomariis fuscis, linea
anteciliari alba omnium multo distinctiore, quam supra, corpore toto
subtus cum palpis, articulo horum terminali nigro excepto, albicantibus.
Orizaba im Spätsommer.
38. Helias pallida Feld. n. sp. g.
Ad sectionem ZH. .Busiridis Cram., antennarum clava paullo crassiore,
alis antieis acutis, margine infra apicem vix concavo, in medio vix con-
vexo, posticis levissime angulatis, supra omnibus nitide ochraceo-brunneis,
basi, fasciis duabus macularibus tertiaque evanescente submarginali dif-
Diagnosen neuer Lepidopteren. 479
fusis saturatioribus, subtus basi latius et saturatius fusca, in postieis cum
fasciis plus minus confluente, antieis dimidio externo sat diluto, corpore
utringue fusco.
Jalapa, Potrero, im Jänner und Februar *).
Zum Schlusse dieser ersten Serie neuer mexicanischer Falter, die
wir dem Sammelfleisse v. Hedemann’s verdanken, mögen noch die Diagno-
sen zweier ausgezeichneter neuer Hesperiiden aus einer südlich von der
Hauptstadt Mexico in der Nähe von Cuernayaca zusammengebrachten
kleinen Sammlung, welche vor wenigen Jahren in Paris bei A. Depuiset
acquirirt wurde, folgen, da diese beiden Arten die Grenze zwischen
den Gattungen Leucochitones Wallengr. (Pyrgus Westw. e. p.) und
Helias F. (Achlyodes Westw.) wohl verwischen.
Leucochitonea emorsa Feld.n. sp. Jg.
L. Melandro Cram. aflinis, sed minor, antennarum clava graci-
liore, articulo tertio palporum graciliore, alis anticis margine externo
postice vix flexo, postiecis vero margine inter venam costalem et sub-
costalem et magis adhuc inter ramum subcostalem secundum et medianum
tertium sinuato, caeterum leviter dentato, alis supra albis, basi fumato
cano-fusca, regione antica et limbo externo aequali omnium introrsum
dentato obscuriusque eincto fuscis, cano atomosis, hoc in antieis strigis
duabus (exteriore evanescente), in postieis striga unica e lunulis formata
diviso, striga anteciliari in maculas ciliares dilatata nigro-fusca, strigis
duabus discalibus fuseis flexuosis, valde et inaequaliter interruptis,
praesertim in postiecis, antieis virgula tenui fusca in cellulae triente ultimo
et supra eam maculis tribus hyalınis connatis subcostalibus, extus nigro-
fuseo einctis, maculis sex similibus minoribus intra eineturam limbi externi
a ramo subcostali secundo usque ad ramum medianum tertium, duabus
altera super alteram posita in cellula et totidem inter ramos medianos
male conspicuis hyalinis, postieis striga abbreviata flexuosa, interna in
disco, subtus omnibus usque ad basin albis, striga reducta submargi-
*) Zahlreiche Stücke 'dieser Art in Coll. Felder von Lindig’s Ausbeute in den Andenthälern
Bogota’s. Bereits Latreille (Enc. meth. IX. p. 792) scheint der Species als einer Abäuderung von
H. Mithridates F. zu erwähnen.
480 R. Felder: Diagnosen neuer Lepidopteren.
nali fusca, limbo externo fusco a fundo maxima ex parte suffuso, postieis
macula subanali grossa atra, palpis supra nigris, subtus cum pectore et
ventre albis.
Leucochitonea funebris Feld. n. sp. g.
Praecedenti affiınis, forma alarum fere eadem, alis antieis in margine
solum postico flexis, alis postieis fortius excisis, palporum articulo termi-
nali longiore, colore et signaturis vero ad Heliadem geometrinam Feld.
monentes, alis omnibus supra fuseis, lilascenti tinetis, fasciis duabus
parallelis (prima ante medium et latiore, secunda pone medium), in
antieis curvatis, in postieis arcuatis, excisis, fundo paullo saturatioribus,
saturate fusco et cano cinctis, exteriore in anticis maculas quinque minutas
hyalinas (duabus inferioribus inter ramos medianos) ferente, statim pone
hanc fascia submarginali in antieis latiore, cano extus cincta strigaque
anteciliari saturate fusca, subtus omnibus ochraceo-brunneis, fasciis in
strigas maculares reductis, anticis margine et angulo interno albescenti-
ochraceis, palpis subtus albidis, ventre cano atomato *).
*) Eine verwandte Art dürfte Carcharodus Mazans Tryon Reakirt (Proceed. of the Acad. of
Nat. Science. of Philadelphia 1866 p. 335) sein, doch gestattet die Beschreibung keinen sicheren Schluss
darauf, da sie nur die gleiche Färbung der Oberseite und ähnliche Zeichnungsanlage erkennen lässt, für
die generische Stellung aber keine Anhaltspunkte bietet.
Bericht über eine lichenologische Reise
in das nördliche Ungarn, unternommen im Sommer 1868,
Von
Hugo Lojka.
Vorgelegt in der Sitzung vom 3. März 1869.
An Frühlinge des vergangenen Jahres machte mir mein hochverehrter
Lehrer und Freund Rector Hazslinszky in Eperjes den Antrag, ihn
auf einer botanischen Reise zu begleiten, die er im Auftrage der unga-
rischen Academie in die Comitate Liptau und Arva unternehmen sollte.
Da dies einem von mir längst gehegten Wunsche entsprach, sagte ich
mit Vergnügen zu, und es wurde verabredet, dass ich Mitte Juli in
Eperjes eintreffen sollte. Ueber Verwendung des löbl. Ausschussrathes
unserer Gesellschaft erhielt ich von der k. k. Donau-Dampfschiffahrts-
Gesellschaft eine Freikarte nach Pest und retour; ich erachte es daher
für meine Pflicht, den Obgenannten dafür meinen verbindlichen Dank zu
sagen. Herr Bezirksgerichtsrath Arnold zu Eichstädt war in der freund-
lichsten Weise bemüht, mir die Mittel zur Reise im Subscriptionswege zu
verschaffen. Ebenso hat dann dieser Herr mit den Herren med. Dr. Rehm
in Sugenheim und G. Lahm, geistlicher Rath und Domcapitular zu
Münster namhafte Partien meiner Ausbeute bestimmt. Se. Eminenz Herr
Erzbischof Card. Dr. L. Haynald leistete einen namhaften Beitrag zu
den Reisekosten; diesen Allen, sowie denen, die sich durch Subscription
an meiner Reise. betheiligten, und denen, die mir durch gastfreundliche
Aufnahme in meinem Unternehmen förderlich gewesen sind, meinen aut-
richtigen Dank!
Am 7. Juli reiste ich von Wien nach Pest; nach ?tägigem Aufent-
halte fuhr ich über Waitzen, B. Gyarmath, Losonez nach Rosenau, wo ich
einer freundlichen Einladung des Herrn J. v. Tomory, Forstmeisters zu
Jölesz folgend, einige Tage verweilen und zugleich die dortigen Kalk-
berge untersuchen wollte. Leider gestattete das Wetter keine Excur-
Bd. XIX. Abhandl, 61
482 Hugo Lojka:
[7
sionen; 13. Juli bestieg ich doch den Leanykö, wurde aber durch aus-
giebigen Regen nach Hause getrieben. Weil aber die dortigen Kalke mir
eine reichliche Ausbeute zu versprechen schienen, beschloss ich, mich auf
dem Rückwege genauer dort umzusehen und fuhr 14. Juli nach Eperjes.
Ich wurde im Hause des Herrn Hazslinszky auf das Freundlichste
empfangen, doch nöthigten ihn Amtsgeschäfte die Reise noch aufzu-
schieben. Ich benützte daher die mir gewordene Musse zu Excursionen
in die mir von meinem früheren Aufenthalte genau bekannte Umgebung.
So besuchte ich 15. Juli und 4. August die Hohlwege hinter dem
„Calvarienberge,* 47. und 30. Juli die Trachythügel am Fusse des Strazs
bei Finta, 20. Juli das Thal bei Felsö Sebes und die Felsen unterhalb
der Schlossruine bei Podhradzek (ebenfalls Trachyt.) und einen der
höchsten Trachytberge des Säroser Comitates „Krivi Javor“. Am 5. Juli.
22. Juli machte ich in Begleitung meines Freundes Prof. Otrokoesi aus
Kexmark eine Excursion nach dem freundlichen Badeorte Lipöez. Wir
fuhren bis Rencsisow, von wo aus wir den Berg „Parkany“ (Sandstein)
bestiegen. Auf demselben befindet sich eine mächtige Felsspalte, die so-
genannte „Ladowa,“ wo in manchem Sommer das Eis gar nicht wegthauen
soll; doch konnte ich diesmal nichts davon sehen. Die „Ladowa“ selbst
bot an Flechten gar nichts, dagegen machte ich schöne Funde auf den
Sandstein- und Conglomeratblöcken, die auf der grasigen Kuppe zerstreut
lagen. Von hier stiegen wir nach Lipöcz herab, wo ich noch an demselben
Tage die Dolomite gegenüber der Mühle besuchte. 23. Juli gingen wir
von Lipöez aus in das Thal, welches sich unter dem Felsen „Kamena.
baba“* (Steinernes Weib) hinzieht. Gegen Mittag aber trieb uns ein hef-
tiges Gewitter unter das schützende Obdach, doch konnte ich noch am
Nachmittage dem Singlerer Thal mit seinen mächtigen Sandsteinfelsen
einen Besuch machen. Nachdem ich bis 6./8. vergeblich auf Herrn Hazs-
linszky gewartet hatte, erklärte er mir, dass es ihm für diesmal wegen
Geschäftsüberbürdung unmöglich sei, die Reise zu machen. Ich entschioss
mich daher, die Reise allein zu unternehmen, und benützte die sich dar-
bietende Gelegenheit mit einer Gesellschaft, woruuter der Geologe Herr
Kolbay, vorerst nach Schmecks zu fahren; 7./8. Nachts kamen wir dort
an. Am folgenden Tage sammelte ich einige Sachen in der nächsten Nähe
dieses Bades, das am Fusse des Granitgebirges 3036‘ (Paul) in der Mitte
anmuthiger Tannenwälder gelegen ist. Am Nachmittage noch besuchten
wir den Wasserfall des grossen Kohlbaches 3852‘, wo ich namentlich
viele Flechten auf den überspülten Granitblöcken fand. Den 9./8. benützte
meine Gesellschaft zur Besteigung der Lomnitzer Spitze, meinem Zwecke
glaubte ich aber besser zu entsprechen, wenn ich die anstrengenden
Touren, bei denen wenig Zeit und Gelegenheit zum Sammeln bleibt, ver-
miede; ich brachte daher den ganzen Tag im Thale des grossen Kohl-
baches zu. Da aber mein Hauptaugenmerk auf die Kalkalpen bei Bela
Bericht über eine lichenologische Reise. 483
gerichtet war, so packte ich mit möglichster Eile die um Schmecks ge-
sammelten Flechten ein und fuhr 11./8. nach Rox. Von dort aus besuchte
ich 42./8. das „Drechselhäuschen“ 4727‘, von wo ich auf den Stiernberg
(6062°) stieg; 14./8. machte ich in angenehmer Gesellschaft den Weg über
den „Grund,“ den „rothen Lehm,“ die vorderen „Kupferschächten,* über
den Kopa-Pass (5669) und die hinteren Kupferschächten nach dem Eisen-
werke Javorina, wo wir nachteten; am nächsten Tage brach ich wieder
zu Fuss nach dem Fischsee (4460‘) auf, von dem aus ich daun das Meer-
auge besuchte (4986‘). 16/8. kehrte ich zu Wagen über Zsdjar zurück,
ohne jedoch von meiner Ausbeute besonders erbaut zu sein. 25./8. stieg
ich über die „Nesselblösse* (4492), „Feigsblösse“ das „eiserne Thor“ *)
e. 5500° und ging von da höher, auf die sogenannte Leithen (c. 6000).
Diese Exceursion war für Kalk- und Humus-Flechten sehr lohnend und ich
wiederholte sie auch 28./8. Nun hatte ich vollauf zu thun, das gesammelte
Materiale zu packen und die Strauch- und Humus-Flechten in der Presse
zu trocknen. Ich hatte Herrn Hazslinszky versprochen, nach Liptau
zu gehen und fuhr daher 9./9. über Kesmark nach Lucsivna 2434‘. Dort
wurde ich von Herın v. Szakmäry sehr freundlich aufgenommen und
benützte die Gelegenheit, auf den dortigen Dolomiten Einiges zu sammeln.
10./9. besorgte Hr. v. Sz. mir einen Führer, der mich auf Fusswegen nach
Teplicska in Liptau, an der Waag gelegen, bringen sollte. Unterwegs
sammelte ich die ersten Flechten auf Melaphyr. Von Teplicska (2887),
wo ich bei dem k. Förster v. Adrianyi freundliche Aufnahme gefunden,
habe ich nun eine Reihe von Exeursionen gemacht. 12.9. giug ich in
das Orlowo-Thal, das aber auf seinen Gmeissfelsen nicht viel Interessantes
bot. Besser erging es mir bei einer Excursion 13./9. auf dem Dzurowa-
Berg, wo die dortigen Gneissfelsen in der beiläufigen Höhe von 5000’ von
einer üppigen Flechtenvegetation bedeckt waren und ich auch recht viele
Humusflechten sammelte. 14./9. war regnerisch, ich konnte also nur die
Dolomithügel bei der Teplicskaer Kirche besuchen, wo ich nur Ampho-
ridium dolomiticum fand. 15./9. ging ich der Waag entlang nach Schwarz-
waag 2261‘, wo ich nachtete und am nächsten Tage nach Teplicska
zurückkehrte. Die Dolomite und Melaphyre unterwegs beherbergten eine
Anzahl interessanter Flechten. 17./9. bestieg ich endlich den Königsberg
(Gneiss- und Glimmerschiefer 6144‘), womit ich meine Teplicskaer Ex-
eursionen schloss. Von dort fuhr ich nach Botsdorf (Batizfalva), weil ich
noch eine Partie in das Koprowa- Thal vorhatte. 21./9. brach ich mit
einem Führer auf, durchwanderte das Mengsdorfer Thal bis zum Zsabi-
und Hinszka-See („Hinszowo pleso* 5996‘). Von diesem kletterten wir
nun steil in die Höhe, um auf den sehr hohen, circa 7000°, Sattel zu ge-
*) Ich hatte leider keine Instrumente zu Höhenmessungen mit, wo ich also keine Daten in den
Schrilten der k. k. geol. Reichsanstalt fand, habe ich die Höhe beiläufig geschätzt.
61 *
484 Hugo Lojka:
langen, der hier aus dem Mengsdorfer in’s Koprowaer Thal führt. Dieses
erreichten wir Nachmittag und ich sammelte so viel ich konnte. Unter
einem Felsen im Krummholze fanden wir beim Feuer ein bequemes
Nachtlager; die Luft war für die vorgerückte Jahreszeit auffallend mild.
Am nächsten Morgen jedoch kamen Wolken und es begann zu regnen,
so dass wir in grösster Eile den Rückweg antreten mussten, obgleich
mein Plan gewesen war, von hier aus das ganze Thal zu durchstreifen
und westlich vom Krivan herauszukommen. Nun war es auch schon spät
für Alpen-Excursionen und ich fuhr daher von hier über Kesmark nach
Wallendorf, wo ich 30./9. und 5./10. den Drevenyik (Süsswasserkalk),
3/10. den Hebrich besuchte und auch einen kleinen Abstecher über
Kolenöcz, den Laurenzistollen, nach Göllnitz machte. 8./10. kam ich nach
Eperjes, von wo ich 11./10. nach Rosenau fuhr. Meine letzten zwei Ex-
cursionen waren das Schloss Kraszna Horka und der Berg Leänykö bei
Jölesz, den ich bereits 13./7. fruchtlos bestiegen hatte. Hierauf kehrte ich
ohne Aufenthalt nach Wien zurück, was mir freilich, namentlich im Neo-
grader Comitate, wo ich die Basalte nur aus dem Postwagen bewundern
durfte, herzlich leid that. Was nun die gewonnene Ausbeute anbelangt,
so ist dieselbe zwar ziemlich ansehnlich, ich war jedoch in meinen
Unternehmungen durch Verschiedenes gehindert. In den Karpathen exi-
stiren keine Sennhütten, wie in den Alpen, man muss daher alle Excur-
sionen vom Fusse des Gebirges aus unternehmen. Abgesehen von der
Zeitversäumniss, macht dieser Umstand, da man immer Führer mitnehmen
muss, die Excursionen kostspielig. Eine ergiebigere Ausbeute lässt sich
nur von der genaueren und andauernden Durchforschung eines möglichst
kleinen Gebietes erwarten. Früher eingegangene Verpflichtungen nöthigten
mich aber, thunlichst viele Punkte zu berühren, doch war es mir nicht
möglich, auch noch in das Ärvaer Comitat zu gehen, wie ich ursprünglich
beabsichtigt hatte. Durch Wahlenberg (Flora Carpathorum) und in
letzterer Zeit namentlich durch Herrn Hazslinszky ist die Flechtenflora
der Karpathen bereits bekannt geworden; einzelne Angaben finden sich
auch in Kbr.’s Par. lich. Ausserdem haben die Herren Kalchbrenner
und weil. Weselsky hier manche schöne Funde gemacht; erschöpft sind
aber die Schätze dieser Alpen durchaus noch nicht, wie daraus erhellen
wird, dass, soweit meine Ausbeute bis jetzt bestimmt ist, sich eine Zahl
von eirca 4100 in dem nördlichen Ungarn und den Karpathen bisher nicht
aufgefundenen Arten und Varietäten ergibt.
In dem Folgenden erlaube ich mir nun die gefundenen Flechten
nach den Standorten aufzuzählen, indem ich dabei Körbers System zu
Grunde lege. Die ganz gemeinen Arten habe ich ausgelassen; wo die
Namen noch nicht eruirt sind, habe ich die Nummern der von mir ver-
sandten Species, von deren jeder ich ein Exemplar in meinem Herbar
aufbewahre, citirt.
Bericht über eine lichenologische Reise. 485
l. Eperjes und Umgebung.
In den Hohlwegen hinter dem Calvarienberge Nephroma laevigatum
Ach. (parile) st. und Zeora coarctata Ach. f. A. terrestris F w., auf Sam-
bucus Bacidia coerulea Kbr.; Opegrapha bullata Pers., Acrocordia glauca
Kbr. und Sagedia lactea Kbr. auf Carpinus; und einen Parasiten auf
Feltigera horizontalis, Lecidea egena Nyl.? (Coll. 1868. n. 36.). Auf Trachyt
bei Finta: Endocarpon Guepini Moug., Pannaria microphylla Sw., Pla-
codium eircinatum Pers. und cartilagineum Westr., Acarospora smarag-
dula Wahlb., Rinodina teichophila Nyl. und lecanorina Mass.; Lecanora
frustulosa Deks. ß. thiodes Spr.; Zeora sordida Pers. «. glaucoma Ach.
und f. Swartziö Ach., Aspicilia gibbosa Ach., Blastenia ferruginea Huds.
ß. sawicola Mass.; Biatora lueida Ach., Diplotomma alboatrum Hoffm.
ß. epipolium Flk., Buellia discolor Hepp., Lecidella sabuletorum Schreb.
&. coniops Ach. (L. carpatica Kbr.) Rhaphiospora viridescens Mass., auf
Humus, Scoliciosporum umbrinum f. saxicola Stzb. Acolium Neesü F w.,
Verrucaria virens Nyl., Verr. papillosa Kbr. f.! und Celidium varians
Dav., auf Lecidella sabuletorum; die dortigen alten Eichen lieferten mir
Rinodina exigua Ach., Scoliciosporum lecideoides Hazsl., Calyeium pusil-
lum Flk., lenticulare Hoffm., trachelinum Ach. und COyphelium phaeoce-
phalum Turn. Ebenfalls auf Trachyt im Felsö Sebeser Thale: Cladonia
cariosa Flk., Placodium cartilugineum Westr., Buellia stiymatea Ach.,
Rhizocarpon Montagnei Fw. und Stigmatomma spadiceum K.br.; unter
dem Schlosse bei Podhradzek Blastenia ferruginea Huds. f. sawicola
Mass., Lecidella spilota Fr. und Lecidea fumosa Hoffm. «. nitida Schaer.
in sehr schönen Exemplaren. Die Excursion auf den Krivi Javor ergab:
An Eichen unterhalb der Söovarer Schlossruine: Parmelia speciosa W ultf.,
c. apoth.! Schismatomma dolosum W ahlb., auf Trachytblöcken in schattigen
Lagen Buellia saxatilis? Parasitisch auf Sphyridium. Opegrapha lithyrya
Ach. «. grisesa Kbr. Auf dem Gipfel des Berges Stereocaulon tomentosum
Fr., Ochrolechia pallescens L. «. tumidula Pers., an Kirschbäumen; Ar-
thonia astroidea Hepp. v. Swartziana Ach. und Coniocybe furfuracea
L. f. sulphurella an alten Ulmen; Synechoblastus Vespertilio Lightf. sehr
üppig fruetificirend an Buchen. Auf Sandstein- und Conglomeratblöcken
des Berges Parkany bei Lipöcz: Amphiloma Heppii Muell., Placodium
galactinum Ach., Acarospora smaragdula Wahlb., Zeora coaretata Ach.
ß. contigua Fw. f. elacista Ach., Zeora sordida Pers. «. glaucoma A ch.,
Z. sulphurea Hoffm., Blastemia ferrugines Huds. f. sawicola Mass.,
Biatorina turicensis Hepp., Diplotomma alboatrum Hoffm. f. epipolium
Ach., Lecidella goniophila Flk., sabuletorum Schreb. «. coniops Ach.,
Verrucaria nigrescens Pers., V. papillosa Ach. f. und Amphoridium foveo-
latum Mass. — Auf Dolomit zu Lipöcz: Amphiloma eirrhochroum Ach. st.,
Psoroma crassum A ch. st., Acarospora macrospora Hepp., @yalecta cupularis
486 Hugo Lojka:
Ehrh., Psora albilabra Duf., Thalloidima Toninianum Mass., Blastenia
sinapisperma DC. über Moosen und in Felsritzen, ebenso Dilimbia Regeliana
Hepp. An Dolomitfelsen: Opegrapha gyrocarpa Fw. ß. dolomitica Rbr.,
Dermatocarpon glomeruliferum Mass., Polyblastia sp. (ad V. Hegetschweileri
Gar. accedens. Coll. Lojka 1868. n. 40.) Verrucaria coneinna Borr. und
plumbea Ach., Thyrea decipiens Mass. und pulvinata Schaer. — An
Lärchen Lecanora piniperda Kbr. f. glaucella Ach., an Juniperus Leei-
della Laureri Hepp., au Wurzeln und Moosen Coniocybe gracilenta Ach.
und an Buchen S’ynechoblastus flaccidus e. apoth. Im Thale bei Singler, auf
Sandsteinfelsen: Cladonia gracilis L. f. hybrida Ach. (tubaeformis), Ol.
macilenta Ehrh.; Ol. sguamosa Hoffm. f. asperella Fik., Imbricaria sa-
zatilis L., caperata Dill und conspersa Ehrh., die zweite - an Bäumen,
alle sehr üppig fructifieirend. Zeora orosthea A ch., ganze Felswände über-
ziehend; Biatora rivulosa Ach., Buellia mieraspis Smf., Opegrapha zonata
Kbr., Opegrapha lithyrga Ach. f. ochracea Kbr., Conioeybe furfuracea L.
a. vulyaris Schaer. f. sawicola! Sagedia macularis Wallr.
II. Bad Schmeeks und Umgebung.
Auf Kiefernrinde bei dem Bade I/mbricaria Aleurites Ach. c. apoth.
Acolium tigillare Ach. und Oyphelium chrysocephalum Turn., auf verwit-
tertem Granit beim Salon Buellia myriocarpa D. C., an jungen Tannen
Bacidia violacea Arn? (Coll. Lojka 1868 n. 150.) Beim Wasserfall des
grossen Kohlbaches zwischen Moos und Vaccinium Cladonia gracilis L.
var. turbinata Ach. f. alpina Hepp. Auf Birken Spermogoniern tragende
Leptorrhaphis owyspora Nyl., und auf Sorbus Arthonia astroidea Hepp.
var. Swartziana Ach.
An überspülten Granitblöcken des grossen Kohlbaches: Endocarpon
intestiniforme Kbr., E. fluviatile Web., Placodium inflatum Schl., Bino-
dina caesiella Flk. Aspieiia aquatica Kbr. und Asp. rhodopis (Smf.)
Buellia rivularis Fw. mit einer wasserbewohnenden Form des Bhizocar-
pon geographicum L., Sphaeromphale fissa Tayl. Thelidium aen:ovinosum
Anzi., Verrucaria Anziana Garov. (latebrosa Kbr.) — Auf den Felsen
in der Nähe fand ich noch Haematomma ventosum L., Lecidella goniophila
Flik. und Buellia Mougeotü Hepp. — In der Quelle ober der Brücke
Aspieilia odora Ach. und in der Quelle am „Kämmchen“ auf Granit
Verrucaria hydrela Ach. var. elaeomelaena Mass.
III. Belaer Kalkalpen.
Auf dem Stiernberge sammelte ich: Cornicularia aculeata Ehrh.
st., Stereocaulon paschale L., Thamnolia vermicularis Ach., Cetraria islan-
dica L. c. apoth., Amphiloma pusillum Mass. var. aurantiacum Schaer.
auf Kalkfelsen. @yalolechia Schistidiü Anzi. auf Grimmien in Felsritzen,
Acarospora glaucocarpa Wahlb. « vulgaris Kbr. und A. Heppü Naeg.
Bericht über eine lichenologische Relse. 487
auf Kalkfelsen. Ochrolechia pallescens L. &. tumidula Pers. und Upsaliensis
L. und Aspieilia verrucosa Ach. auf Moos und Gräsern. Psora lurida
Sw. und deeipiens Ehrh., Zeora Stenhammari Fr. (Z. sordida var. coeru-
leata Fw.), Rinodina amnicola Ach auf blosser Erde, Blastenia ferruginea
Huds. «. genuina Kbr. auf entrindeten Alpenweiden mit Lecanora varia
Ehrh., v. symmieta Ach., B. ferrug. f. museicola Schaer auf Moosen und
Gräsern, Biatora fuscorubens Nyl., B.inerustans D.C. auf Felsen, Buellia
scabrosa Ach. auf Humus. Lecidella rhaetica Hepp; Lec..... (Coll. 1868
n. 102.) Lecidea lithyrga Fr. S. V. Sc. (L. emeryens Kbr. Par.) Catopy-
renium cinereum Pers. auf Humus und Thelidium olivaceum Mass. auf
Felsblöcken mit Acarospora Heppi Naeg.
Auf der Nesselblösse. /mbricaria Physodes L. an Tannen, c. apoth.,
Pyrenodesmia variabilis Pers. an Kalkfelsen. Secoliga fagicola Hepp.
mit Arthonia astroidea var. Swartzii Ach. und Rinodina horiza, var. albana
Mass auf Sorbusstämmen, an entrindeten Tannenstöcken Buellia para-
sema Ach. var. saprophila Ach. und an Kalkfelsen Thelidium absconditum
Arn. und Amphoridium baldense Mass.
Feigsblösse: Amphiloma pusillum Mass. var. aurantiacum Schaer?,
Amph. elegans Ach. f. dispersa, A. eirrhochroum Ach. c. apoth.! Placodium
albescens Hoffm. var.! Acarospora glaucocarpa Wahlb. « vulgaris Kbr.
Lecanora Flotowiana Fı. Petractis exanthematica Fr., Psora testacea
Hoffm., Thalloidima candidum Web., Buellia sazatilis Schaer? mit
einer Form des Rhizocarpon geographicum L., die sehr nahe an die var.
pulverulenta herangeht, und eine wahrscheinlich neue ZLeeidea (Coll.
1868 n. 157.), Thelidium decipiens Hepp. uud Th. epipolaeum Ach.,
Collolechia caesia Duf., Pterygium centrifugum Nyl. (st.) Collema gra-
nosum Wulf. c. apoth., Synechoblastus multipartitus Sm., Leptogium
difractum Kbr. und Psorotichia Schaereri Mass., alle an Kalkfelsen.
„Eisernes Thor“: Cornicularia aculeata Ehrh. (ein einziges Exem-
plar mit Apothecien), Cetraria glauca L. an alten Tannen c. apoth.! O. sepin-
cola Ehrh. ebenfalls c. apoth.! an Krummholz und an Aestchen verkrüp-
pelter Tannen. Pannaria triptophylla Ach. mit Mallotium tomentosum
Hoffm. und sSynechoblastus Vespertilio Sm. beide ce. apoth., an Sorbus
Jenseits des eisernen Thores, ebendaselbst an Tannenstöcken Calyeium
hyperellum Ach., Megalospora sanguinaria L., sowie Xylographa parallela
Fr. Auf Moospolstern: @Gyalolechia Schistidii Anzi, Blastenia ferruginea
Huds, var. muscicola Schaer., Biatora Berengariana Mass., Dacampia
Hookeri Borr., Pertusaria bryontha Ach. und glomerata Ach. An Kalk-
felsen, Gyalolechia aurea Schaer, sehr spärlich in Felsritzen, Psoroma
Lamarckii D. C. und gypsaceum Sm. Leeidella immersa Web., var. und
Manzonia Cantiana Garov.
488 Hugo Lojka:
IV. Excursiou zum Fischsee und Meerauge.
Unterwegs sammelte ich am Maguraner Sandstein im „Grunde“ am
Bache: Buellia badisatra Flk., mit Aspieilia chrysophana Kbr.? und
Verr. papillosa Kbr. f. An einem überflutheten Felsen im Bache Basidia
inundata Hepp-
Auf dem Kopa-Pass Solorina crocea L., häufig besetzt mit dem
Parasiten /hagadostoma corrugatum Kbr. Par. p. 472, der aber nach
Herrn Rehm’s Mittheilung sehr wahrscheinlich ein Pilz sein dürfte. S.
saccata L. ß. limbata Smef. und Catopyrenium ceinereum Pers.
Im Walde bei Javorina: Minegazzia terebrata Hoffm. (st.); Thelo-
trema lepadinum an Buchen (schon von weil. Weselsky hier gesam-
melt). Losidella turgidulla Fr., Concangium luridum Ach.
Auf dem Wege zum Fischsee an alten Tannenstöcken: Oladonia
digitata Hoffm. und Cl. ceanota Ach., in einem Bache an überfluthetem
Granit Endocarpon miniatum L. «. vulgare Kbr. und Verrucaria chlo-
rotica Hepp., beim Fischsee habe ich nur Lecidea crustulata Flk. und
Biatora decolorans Hoffm. gesammelt.
Beim Meerauge: an Arven .Megalospora sanguinaria L., am Aus-
flusse des Seebeckens an feuchten Steinen Endocarpon fluviatiie Web.,
Placodium inflatum Schi. und Aspieilia epulotica Ach. v.
V. Luesivna.
An Dolomitfelsen Psora albilabra Duf. Biatorina lenticularis Fr.
Amphiloma murorum Hoffm. var. miniatum Anzi, Thelidium ... . (Coll.
41868 n. 369).
V. Excursionen von Teplicska aus.
An Melaphyr zwischen Lucsivna und Teplieska: Amphiloma elegams
Ach., Pannaria microphylla Sw. und Rhizocarpon Montagnei Fw. an
Dolomit bei Teplicska (Hügel gegenüber der Kirche) Verrucaria dolo-
mitica Mass., Blastenia sinapisperma D.C. und Catopyrenium cinereum
Pers.; auf dem Wege nach Schwarzwaag; an Glimmerschiefer in der
Waag Verrucaria aguatilis Mud.; an Felsen längs des Flusses: Cetraria
Pinastri Scop. f. saxicola, Zeora cenisia Ach., Lecidea albocoerulescens
Wulf var. flavocoerulescens (Horn) Schaer., Rinodina teichophila Nyl.,
Scoliciosporum umbrinum Ach., an Dolomitfelsen bei Schwarzwaag Theli-
dium quinqueseptatum Hepp.; An Melaphyr bei Schwarzwaag; (Cladonia
digitata Hoffm., macilenta Hoffm., deformis L. (scyphosa), Stieta fulrgi-
ginosa Dicks. Urceolaria scruposa L. &. Conyocybe furfuracea L. a. vul-
garis Schaer., f. saxicola!
Im Orlowo-Thale: an Tannen Scoliciosporum corticolum Zw., Tro-
mera Resinae Fr., an Heuscheuern Acolium tigillare Ach. und Calyeium
trabinellum Ach. An Gneissblöcken Lecidea platycarpa Ach., Zeora cenisca
Bericht über eine lichenologische Reise. 489
Ach. und Cetraria Pinastri Scop., f. saxicola! Auf der Alpe Dzurowa:
an Gmeissfelsen, Cornicularia tristis W eb., Sphaerophoron fragilis L.,
Ramalina carpatica n. sp. Kbr. in Lich. sel. G. n. 302. An diesem
zweiten nunmehr entdeckten Standorte konnte man viele Tausend Exem-
plare sammeln; an demselben Felsen mit ihr wuchs R. pollinaria Ach.
(st.), Haematomma ventosum L., Zcora sordida Pers. var. Swartzii Ach.,
Z. cenisia Ach., Lecanora atra und badia. An abgestorbenen Gräsern
wuchs Zinodiua Conradi Kbr., Blastenia ferrugines Huds. var. musci-
cola Schaer. und Buellia punctata Flk. var. muscicola Hepp.; auf
Humus Biatora atrorufa Dieks. Kralowa Hola: Cetraria islandica c.apoth.;
€. sepincola an Krummholz, Sphaerophoron fragilis L.; Normandina viridis
Nyl. auf Erde zwischen Moosen, ebenso Biatora atrorufa Dicks., u. Buel-
lia scabrosa Ach.; auf Ochsenknochen am Gipfel: Lecanora Hageni Ach.,
Callopisma luteoalbum Turn. und Daeidia phacodes Kbr. var.?; auf
Moospolstern Ochrolechia tartarea L. c. frigida Sw. und Lecidella .
(Coll. 1868 n. 474.) An Glimmerschieferfelsen Sphaerophoron fragilis und
Cornicularia tristis Web. Lecanora atra Huds. und badia Pers., Zeora
sordida Pers. ß. Swartzü Ach., Buellia badioatra Flk., Lecidella aglaea
Smmf., L. Mosigii Hepp., L..... (Coll. 1868 n. 384 und 221.) Lecidea
vorticosa Flk., L. confluens Web. in zwei schönen Formen A. mit milch-
weissem, glänzendem und B. mit mäusegrauem mattem Thallus., Spora-
statia Morio Ram. f. cinerew und Opegrapha gyrocarpa Fw. « arenaria
Kbr. Auf dem Rückwege noch Ochrolechia tartarea L. var. arborea D.C.
an Tanuen, dann an feuchten Gneissfelsen bei den Quellen der Waag
(„3 Studni*) Bacidia inundata Hepp., Lecidea erustulata Flk. und Verru-
caria chlorotica Hepp. var. (= V. aethiobola [Ach. Scand. 272.] Nyl.
in Arnold Lich. Ausfl. Tyr. III, 958.) Endlich im Thale Gross Brunowo
noch auf Waldboden Cludonia cariosa Flk. Lojka in Rehm Clad. exsice.
und cnlorophaea Fk.
VI. Excursion durch das Mengsdorfer- in das Koprowa-Thal.
An jungen Tannen im Eingange des Mengsdorfer Thales Biatora
cinnabarina Smmf. und Arthonia mediella Nyl. An Granitblöcken Cladonia
gracilis L. var. turbinata Ach., f. alpina Hepp. und Imbricaria encausta
Sm.; beim Hinszka-See: Cetraria islandica L. c. apoth., Cetr. sepincola
Ehrh. und Imbricaria difusa W eb., I.hyperopta Kbr. an Arven; und an
kleinen Steinen um den See Imbricaria alpicola Th. Fr. Auf dem Ueber-
gange in das Koprowa-Thal (dieser Sattel erhebt sich über dem Hinszka-
See gegen 1000‘; ich konnte seinen Namen nicht eruiren, doch sagte
mir der kath. Pfarrer zu Botsdorf, dass er sich erinnere, ihn „Hiski“
nennen gehört zu haben). Cornicularia tristis Web., Ramalina carpatica
Kbr. Sphaerophoron compressus Ach., Solorina crocea L., Haematomma
ventosum T., Aspieilia cinereorufesceens Ach. und melanophaea Fr.
Bd. XIX. Abhandl. 62
490 Hugo Lojka:
Bilimbia syneomista Kbr., Blastenia ferruginea Huds. var. musecicola,
Lecidella aglaea Smf., Mosigii Hepp. und Z... (Coll. 1868 n. 199.), L.
aenea Duf., Leeidea Pilati Hepp., Sporastatia Morio Ram und deren
var. cinerea, Tichothecium pygmaeum Kbr. auf dem Thallus des Rhizocar-
pon geographicum L.
Im Koprowa-Thal: COornieularia tristis Web., Cladonia squamosa
Hoffm. var. attenuata Fr. und Papillaria Ehrh., beide steril, Nephroma
arcticum L. (st.), Biatora atrorufa Deks. und (Catopyrenium einereum
Pers., auf Humus zwischen Moosen. An Granitfelsen Lecidella pruinosa
Ach. und aglaea Smf., an überflutheten Blöcken Endocarpon fluviatile
Web., Aspieilia rhodopis Smf., Biatora rivularis Fw., Sphaeromphale
fissa Tayl., Verrucaria margacea Wahlb. und ein Thelidium (Coll. 1868
n. 447.); endlich an einer Alpenweide Arthopyrenia lapponina Anzi
und .an Arven JImbricaria Physodes, difusa und hyperopta, alle mit
Apothecien.
VII. Exeursionen von Wallendorf aus.
Auf dem Berge Hebrich an Lärchen Psora ostreata Hoffm., Aco-
lium viridulum D. N. und Cyphelium chrysocephalum Turn., an Sandstein
Verrucaria viridula Schrad.
Um den Laurenzi-Stollen bei Göllnitz Lecidea crustulata FIk.,
Seoliciosporum umbrinum var. saxicolum Stzb. und eine schöne Verrucaria,
die V. aethiohola bei Garovaglio sein dürfte; unter der Göllnitzer Schloss-
ruine an Felsen Acarospora photina' Mass., Rinodina confragos» Ach.,
Aspieilia gibbosa Ach., Lecidella spilota Fr., Verrucaria papillosa Kbr.
var.; und Amphoridium Leigyhtoni Mass., au Mörtel der alten Mauern.
An Süsswasserkalk des Berges Drevenyik: Amphiloma pusillum Mass.
var. turgidum Mass., A. murorum Hoff. var. deeipiens Arn. und A. eirr-
hochroum Ach., Placodium eircinatum Pers. und eine Form des P. galac-
tinum Ach., mit dickem, mehligem, weissen Thallus, Pyrenodesmia
chalybaea Duf., Rinodina Bischofü Hepp. und lecanorina Mass., Aspi-
cilia calcarea L. «. farinosa Flk., Petractis ewanthematica Fr., Xantho-
carpia ochracea Schaer., Biatorina Arnoldi Krmph., Biatora chondrodes
Mass. und B. subdiffracta Arn. n. sp., Leridella ochracea Hepp., Lecidea
jurana Schaer., Sarcogyne pruinosa Sm. var. pusilla Mass., Opegrapha
saxwicola Ach. var. Decandolle Stzb., Endopyrenium rufescens Ach. E.
monstruosum Mass., Acrocordia conoidea Fr. Thelidium immersum Leight;
Verrucaria controversa Mass., velana Mass., amylacea Hepp., limitata
Krmplh., leeideoides Mass., plumbea Ach., Mierothelia marmorata Hepp.,
Wilmsia radiosa Anzi und Symalissa ramulosa Schrad.
XI. Berg Leanykö und Schloss Kraszna Horka bei Rosenau.
Am Fusse des Leanykö auf Sandstein: Verrucaria submersa H epp-,
V. papillosa Kbr. var. aethiobola Arn. und noch eine andere Form der-
Bericht über eine lichenologische Reise. A491
selben; an Kalkfelsen: Acarospora glaucocarpa Wahlb. var. distans
Arn., Rinodina controversa Mass. und lecanorina Mass., Gyalecta Lleci-
deopsis Mass., Hymenelia Prevostü Fr., H. hiascens Mass., (spermogoni-
fera), Thalloidima candidum W eb., Leeidella goniophila Flk., L. ochracea
Hepp., Opegrapha varia var. diaphora Ach., f. saxicola Stzb., Endopy-
renium monstruosum Mass., Polyblastia . ... . (Coll. 1868 n. 45), Verru-
caria calciseda D. C. var. crassa Arn., V. Dufourei D. C. (f. minor) V.
myriocarpa Hepp., lecideoides Mass. und muralis L. var. confluens Mass.,
Collema multifidum Scop.
Ausserdem an Juniperusstämmen Arthonia proximela Nyl., an
Eichen Diplotomma alboatrum Hoffm. « corticolum Ach. und an entrin-
deten Eichenstöcken eine Lecidella (Coll. 1868 n. 57.), deren Thallus mit
Tichothecium gemmiferum Tayl besetzt ist. Auf Kalk unter dem Schlosse
Krasznahorka: Pyrenodesmia variabilis Pers. und chalybaca Duf., Rino-
dina controversa Mass., Thalloidima candidum Web., Verrucaria lecide-
oides Mass., Synechoblastus multipartitus Sm. und Thyrea pulvinata
Schaer.
Nach den bisherigen Beobachtungen stimmt die Lichenenflora des-
Jenigen Theiles von Ungarn, den ich im vorigen Jahre bereist habe, mit
der des übrigen Central-Europa überein, wenn überhaupt, so ist erst in
den griechischen Gebirgen eine der des Orients sich annähernde Lichenen-
Flora zu erwarten.
[ In wie weit dıe ungarische Lichenen-Flora durch meine vorjährige
Reise bereichert wurde, lässt sich vorläufig noch nicht genau sagen,
doch hoffe ich noch Zusätze zu dieser Aufzählung baldigst liefern zu
können. Ausserdem beabsichtige ich in diesem Jahre eine wiederholte
Parthie in die Central-Karpathen und werde hoffentlich mich an den
einzelnen Punkten länger aufhalten können, was bei lichenologischer
Durchforschung eines Gebietes umumgänglich nothwendig ist.
Der besseren Uebersichtlichkeit wegen erlaube ich mir in Folg’en-
dem die durch meine Reise für die ungarische Flora als neu ermittelten
Arten zusammenzustellen. Herr Arnold hat die meisten meiner Funde
mieroscopisch geprüft, und verdanke ich die microscopischen Notizen und
Sporenmessungen, die den einzelnen Arten beigegeben sind, der Güte
dieses gewiegten Lichenologen. Auch Herr Rehm hat mir einige schät-
zenswerthe Notizen zur Veröffentlichung überlassen. Es möge mir ver-
ziehen sein, dass mehrere der in diesem Verzeichnisse aufgenommenen
Flechten ohne Namen vorkommen. Theils dürften dieselben ganz neue
Arten darstellen, theils war es bisher noch nicht möglich, sie definitiv zu
bestimmen; da ich aber heuer dieselbe Reise vorhabe, und ich die mei-
sten dieser Arten wohl wiederholt zu sammeln Gelegenheit haben werde,
will ich die bisher ermittelten mieroscopischen Merkmale der Oeffentlich-
keit nicht vorenthalten, indem ich die einzelnen Species vorläufig mit
62 *
492 Hugo Lojka:
der Nummer bezeichne,„ unter der ich sie an meine Correspondenten ge-
schickt habe. In der Aufzählung befolge ich mit wenigen Aenderungen
das Körber’sche System, wie es im Systema Lich. Germ. und Parerga
lichenol. niedergelegt ist.
4. Sphaerophoron compressus Ach.; steril an Granitfelsen über den
Hinszka-See c. 7000'.
2%. Imbricaria alpicola Th. Fr. Arct. p. 57% mit Apothecien an
kleinen Steinen um den Hinszka-See 5996‘.
3. Menegazzia terebrata Hoffm.; steril an Tannen bei Javorina.
4. Parmelia speciosa Wulf. c. apoth.! An alten Eichen, sowie auf
Moos über Felsen unterhalb des Söoyärer Schlosses bei Eperjes.
5. Normandina viridis Nyl.? (Lenormandia Kbr. par. p. 44.), steril
auf Humus der Kralowa Hola.
Amphiloma murorum Hoffm. v. decipiens Arn. (= Arn. exs. n. 382)-
auf Süsswasserkalk des Drevenyik; var. miniatum Anzi Langob. 30, an
Dolomitfelsen bei Lucsivna.
6. A. pusillum Mass. v. aurantiacum Schaer.? = Hepp. 397.
dextr., an Felsen des Stiernberges und der Feigsblösse; var. turgidum
Mass., auf Süsswasserkalk des Drevenyik.
7. A. Heppianum Müll. Auf Sandstein des Berges Pärkäany bei
Lipöez.
8. Giyalolechia aureas Schaer; in Spalten der Kalkfelsen beim |
„Eisernen Thor,“ spärlich.
9. @. Schistidii Anzi. Auf Grimmien über sonnigen Felsen des
Stiernberges und beim „Eisernen Thor“.
10. Placodium inflatum Schl.; an überflutheten Granitblöcken des
grossen Kohlbaches und am Ufer des Javorinaer Meerauges.
P. galactinum (Ach.) Ny]. lich. Lux. p. 368. (sub. Lecanora) var.!
dem Habitus nach dem P. Reuteri Schaer. sehr ähnlich, doch wird der
Thallus nicht wie bei diesem durch Chlor (hypochlor. calci) schwach
rosenroth gefärbt. Paraphysen verleimt, nicht gegliedert. Spor. 12"M- ]g.,
5—6NM- br., 1 blast. hyalin.
41. Psoroma crassum Ach; nur steril auf Dolomit bei Lipocz; das
von Herrn Hazslinszky ]l. c. aus den Karpathen angeführte Psoroma
crassum ist = P. gypsaceum Sm.
12. Acarospora Heppü (Naeg. man.) Kbr. par. p. 61.; Sporen
1zellig, hyalin, 30%. ]g., 20m br., unzählige in langen cylindrischen
Schläuchen, Paraphysen locker, fädig. Jod bläut das Hymen. stark. Sehr
spärlich auf Kalk des Stiernberges zugleich mit Thelidium olivaceum.
= Hepp. exs. 57, Arn. exs. 185.
13. Pyrenodesmia paepalostoma Anzi? (sub Callopismate); vielleicht
auch nur eine Form der P. variabilis Pers.; hypoth. farblos, Spor. 8- in
Bericht über eine lichenologische Reise. 493
asco, 2 blast., hyal., 15—18"M- I]p., 8—-9"M- br. = Anzi exs. 315? Auf
Kalkfelsen „Feigsblösse.*
44. Rinodina Conradi Kbr. Spor. 8- in asco, 2--4 blast., grau,
27—30Mn- ]p., 42—A5MM- br. Auf abgestorbenen Gräsern der Alpe „Dzu-
rowa“® bei Teplicska c. 5000’.
15. R. amnicola (Ach.) Körb. Par. p. 73. Auf Humus des Stiern-
berges.
16. R. teichophila (Nyl.) Zw. in Flora 1863. p. 78. Aetzkali färbt
den Thallus grün, Gonidien unter dem Hymenium, Sporen zu 8 im
Schlauche, jung, farblos, dann grau, endlich braun, 24— 28" Iy., 4215
br. Auf Trachyt bei Finta und auf Melaphyr bei Teplicska.
17. R. controversa Mass. Sporen 2% blast., farblos, alt, braun, 8- in
asco 45MM- ]g., 6MM- br., unter dem farblosen Hypothecium die Gonidien-
schicht. An Kalkfelsen des Leanykö bei Jölesz.
18. Zeora Stenhammari (Fr.) Kbr. par. p. 89. oder doch vielleicht
besser Z. sordida Pers. o. coeruleata Fw. An Kalkfelsen des Stiernberges
und an Granitblöcken um den grünen See.
19. Z. sulphurea Hoffm., an Sandsteinconglomerat des Parkany
bei Lipöcz.
20. Z. orosthea Ach.; auf Sandstein bei Singler.
Ochrolechia tartarea L. c. frigida Sw. Auf Moosen, Kralowa Hola.
94. Aspieilia tenebrosa F w. Auf Granitblöcken im „Drechselhäuschen.“
22%. A. chrysophana Kbr.? Thallus bereits frisch braungrün, etwas
glänzend, chrysogonimisch, duftet angefeuchtet stark nach Veilchen.
Hypoth. farblos, spor. hyal. 4 blast., 22—28"m- Ig., 1417" br. Auf
Maguraner Sandstein am Ufer des Baches im „Grunde“ bei Rox.
93. A. cinereorufescens Ach. Epithec. braungelb, Hymen u. Hypoth.
farblos, durch Jod biau. Spor. 1 blast. farblos, 12—17®M- Ig., 6-7" br.
Meine Flechte stimmt nur mit Exemplaren, die Hellbom (Unio itin. 1867)
aus Lappland mitbrachte, die Pflauze der deutschen Alpen weicht habi-
tuell etwas ab. Auf Granit über dem Hinszka-See, c. 7000° und auf
Glimmerschiefer der Kralowa Hola.
%4. A. melanophaca Fr. Auf Granit über dem Hinszka-See.
25. A. epulotica Ach. var. Auf Granit im Ausflusse des Meerauges
bei Javorina.
26. A. rhodopis (Smf.) Th. Fr. Arct. p. 136. = Anzi Langob. 79.
Thallus frisch Pfirsichblüthen — bis blutroth, im Herbar bald röthlichgrau
werdend, duftet benetzt stark nach Veilchen, Discus dunkel, Hypoth.
farblos, Sporen A blast., hyal., 12 —15"M: ]g., 6— 7" br. An überflutheten
Granitblöcken im Koprowa-Thale und im grossen Kohlbache.
27. A. odora Ach. = Kbr. Lich. sel. Germ. n. 39., Thallus weniger
veilchenduftend als bei meiner suaveolens und rhodopis. Auf Granit in
einer Quelle über der Brücke im grossen Kohlbachthale.
494 Hugo Lojka
A. calcarea L. v. depressa Kremph. f. lignicola! Auf einem Schin-
deldache zu Leutschau.
23. Gyalecta lecideopsis Mass. An Kalkfelsen des Leanykö bei
Jölesz.
29. Secoliga fagicola Hepp. An Sorbus auf der „Nesselblösse.*
30. Hymenelia Prevostii Fr. und
31. H. hiascens Mass. (f. spermogonifera); an Kalkfelsen des Le-
anykö bei Jölesz.
32. Manzonia Cantiana Garov. = Hepp. 939., Arn. 213. Epith.
blau, Hymen. u. Hypoth. farblos, Paraph. verleimt, durch Jod blau,
Sporen rund, 9—A4MM- im Durchmesser. An Kalkfelsen um das „Eiserne
Thor.“
33. Psora testacea Hoffm.; in Ritzen der Kalkfelsen beim „Eisernen
Thor“, dürftig.
Psora albilabra Duf. Auf Dolomit bei Lipöocz von Herrn Hazs-
linszky und mir gesammelt, ebenso von mir bei Lucsivna und, einer
brieflichen Mittheilung H.’s zu Folge, von weil. Prof. Markus bei Li-
bethen.
34. Thalloidima Toninianum Mass. An Dolomitfelsen gegenüber der
Mühle zu Lipöez.
35. Bacidia phacodes Kbr. var...? An Rindsknochen mit Lecanora
Hageni und Callop. luteoalb. auf der Kralowa Hola. Herr Dr. Rehm
schreibt mir über dieselbe: Hypoth. und Hymen. farblos, letzteres färbt
sich durch Jod zuerst blau, dann dunkelweinroth (bei der echten pha-odes
constant blau!), Sporen hyalin 4-(8!)-blastisch, äusserst dünn, 30MM- ]e.,
4—2"M- br., zu 8 in schmalkeuligen Schläuchen mit Scheitelverdickung.
Bacidiay »..2.) „seine (Coll. Lojka 1868 n. 150). Epithec. schwarzgrün, Hymenium farblos, Hypo-
thec. gelblich, Spor. schmal, c. 1% blast. 60—66mm. lang, 3mm. breit. Steht der B. wiolacea Arn. am
nächsten; B. arceutina Stzl. hat weit kürzere Sporen. An Tannen im Walde bei Schmecks.
36. Biatorina Arnoldi Krmph. Epith. gelb, Hypoth. gelblich, Spor,
2—3 blast., hyal., 15—18 (19)MM- ]g., 5UM br. An umherliegenden Stein-
chen des Drevenyik.
37. Biatora Berengeriana Mass. = B. Poetschiana Kbr. Par. p. 147
= B. miscella Th. Fr. Epithec. und Hypoth. rotlıgelb, Hymen. farblos,
Paraph. verleimt, Spor. 15—18"M- ]g., 6WM- br. 1 blast., hyal. Auf Moosen,
„Eisernes Thor“.
B. rivulosa Ach. An Granitblöcken im Drechselhäuschen; hierher
scheint auch eine auf Sandsteinfelsen bei SinglEr gesammelte Pflanze zu
gehören: Hypoth. farblos, Paraph. verleimt, Sporen hyal., 7— I" lang,
4 (H)DU- hr,
38. B. cinnabarina Smmf. Sehr selten an der Rinde junger Tannen
am Eingange des Mengsdorfer Thales.
“
'
Bericht über eine liehenologische Reise, 495
39. B. incrustans D. C. An Felsen des Stiernberges, theilweise be-
setzt mit Tichothecium pygmaeum Kbr.; dürfte die Form B. Coniasis
Mass. sein, die aber schwerlich von incrustans getrennt werden kann.
40. B. chondrodes Mass. An Süsswasserkalk des Drevenyik.
41. B. fuscorubens Nyl. in Bot. Notis. 1853, p. 183. Epithee. und
Hypoth. braun, Hymen. farblos, Spor. 8- in asco, 1 blast., 40-440m ]g,,
5—6®M. br. An Kalkfelsen des Stiernberges.
42. B. subdiffracta n. sp. Arn. in litt. Epith. u. Hypoth. gelbbraun,
Schläuche gross und breit, Sporen 8- in acso, 14—16"M- ]g,, 6—8"M- br.;
An Kalkfelsen des Drevenyik.
43. Bilimbia syncomista Kbr. Auf Moospolstern der Kralowa Hola
und über dem Hinszka-See.
44. Buellia badioatra Flk. Auf Sandstein am Ufer des Baches im
„Grunde“ bei Rox und auf Glimmerschiefer der Kralowa Hola.
45. B. rivularis (Fw.) Arn. in Verh. Z. B. Ges. 1868, p. 953., syn.
B. badioatra ß. — Kbr. Par. p. 182. An feuchten Granitblöcken im grossen
Kohlbach- und Koprowa-Thale.
46. B. Mougeotü Hepp. exs. n. 311. syn. BD. leptocline (Fw.) Kbr.
S. L. G. p. 225. Spor. 2 blast., braun, 45—20WM- ]g., 6—-8MM- br. An
Granitfelsen um den Wasserfall des grossen Kohlbaches.
47. B. micraspis Smmf. Lapp. p- 102. Spor. 2 blast., braun, 12—14"M.
lg., 6WM- br.; an Sandsteinfelsen des Singlerer Thales.
48. B. myriocarpa (D. C.) Nyl. Scand. p. 237. An verwittertem
Granit im Bade Schmecks.
49. B. saxatilis Arn. exs. n. 166. (excl. cet. syn.!), (minime B.
sawat. Kbr., Calycium saxatile Hepp-!) Epithec. und Hypoth. schwarz,
dünn, braun, Paraph. locker, Spor. 8- in asco, braun, 2% blast., 12 —15MM-
lg., 67M- br. An schattigen Trachytblöcken unterhalb des Söovarer Schlosses;
scheint parasitisch auf Sphyridium fungiforme zu wachsen.
50. B. scabrosa Ach. Auf Humus des Stiernberges und der Kra-
lowa Hola.
B. punctata (Elk.) Kbr. v. museicola Hepp.; am abgestorbenen
Gräsern der Alpe Dzurowa bei Teplicska.
51. Lecidella Mosigi (Hepp.) Kbr. Par. p. 201. „Hypoth. roth-
bräunlich, Paraph. dick, verklebt, oben blau, Jod färbt das Hymen. stark
blau, Spöfen zu 8in kehlrden Schläuchen, 9—12"%- ]g., 6—8"M- breit,
4 blast., hyalin.“ (Dr. Rehm in litt.) An Glimmerschiefer, Kralowa Hola.
52. L. aenea Duf. Hypoth. farblos, ohne Gonidien, Paraph. ver-
klebt, Epith. braun, Schläuche und Sporen jedoch unentwickelt. An Gra-
nitblöcken über dem Hinszka-See.
53. Z. rhaetica (Hepp.) Kbr. Par. p. 207.; Epithec. und Hypoth,
schwarz, Hymen. farblos, Spor. hyal., 4 blast., 24". ]g,, 44MM- breit. An
Kalkfelsen des Stiernberges.
496 Hugo Lojka:
54. L. immersa (Web.) Kbr. S. L. G. p. 328. forma! Epithee. und
Hypoth. braun, Hymen. farblos, Paraph. verleimt, Spor. 1 blast., 15—16"-
lg., 7—9MM- preit. An Kalkfelsen des „Eisernen Thores.“*
55. L. turgidula Fr. An eutrindetem Tannenholze bei Javorina.
L.. . . . (Coll. Lojka 1868 n. 57.) Epith. braun, Hypoth. schwarz, Hymen. bei dicken Schnitien
grün. Paraph. verleimt Spor. 8-in asco, 15—-18mm. lang, 6-7mm. An entrindeten Eichenstöcken des
Leänykö bei Jölesz.
L. ....(Coll. Lojka 1868 n. 499.) Epithec. grün, Hymen. und Hypoth. farblos, Paraph. etwas
locker, Spor 1 blast. 15—18mm. lang, #-5mm. breit. Thallus dick, polsterförmig, silbergrau, glänzend.
An Granitfelsen über dem Hinszka-See ce. 7000”.
Re Au) (Coll. Lojka 1868 n. 384.) Epith. schmutzigbraun, Hym., Hypoth. farblos, Thall.
schmutzigbraun, glänzend, Spor.4. blast. 12mm. lang, 6—-7mm. breit. An Glimmerschiefer der Kralowa Hola.
Tun RE (Coll. Lojka 1868 n. 102.) Epith. schwarzgrün, Hym. und Hypoth. farblos, Paraphysen
etwas locker, durch Jod blau Spor. 45mm. lang, 7—8mm. breit, 1 blast. hyal. An Kalkfelsen des Stiern-
berges mit Z. rhaetica. !
Be (Coll. Lojka 1868 n. 221.) Epith. schwarzgrün, Hymen. farblos, Hypoth. braun, dünn
gelbbräunlich, Paraph. verleimt, durch Jod blau, K-, Sp. A2—45mm. lang, 56mm. breit. An Glimmer-
schiefer auf der Kralowa Hola.
L.. . . . (Coll. Lojka 1868 n. 47%.) Epith. schwarzgrün, Hymen. blaugrün, Hypoth. röthlich-
gelb, Paraph. locker, Spor. 945mm. lang, 4—5mm. breit. Dürfte in die Nähe der Zeeidella arctica
(Smm£.) Kbr S. L. G. p. 243 zu stellen sein. Ueber Moosen auf der Kralowa Hola.
Lecidea albocoerulescens Wulff. v. flavocoerulescens (Horn.) Schaer.
Epith. und Hypoth. schwarz, dünn, braun, Hymen. farblos, Paraph. ziem-
lich zart, Spor. 1 blast., 22"M- ]g., 8WM- br. An Melaphyr am Ufer der
Waag bei Teplicska.
56. L. vorticosa (Flk.) S. L. @. p. 251. Epith. schwarzgrün, Hypoth.
schwarz, Hymen. glänzendgrün, Spor. 14—16MN- ]g., —5 br. Auf Glim-
merschiefer der Kralowa Hola.
57. L. Pilati (Hepp. Eur. 261.) Kbr. Par. p. 223. Epithec. dunkel-
grün, Hypoth. rothbraun, Hymen. farblos, durch Jod blau. Paraph. geglie-
dert, keulig verdickt, Spor. 9MM. ]g,, 2—3WM- br. Auf Steinen über dem
Hinszka-See.
58. L. lithyrga Fr. S. V. Sc., syn. L. emergens Fw. in Kbr. Par.
p-. 225; an Kalkfelsen auf dem Stiernberge.
L.. - - . (Coll. Lojka 1868 n. 157.) Epith. schwarzbraungrün, Hymen. grünlich, Hypoth. dick,
schwarz, Pharaphysen verleımt durch Jod lebhaft blau Spor. 44—416mm. lang, —-6mm. breit Gehört in
die Gruppe der Lecidea jurana und steht zwischen lithyrga und coerulea.
59. Sporastatia Morio (Ram.) Kbr. Syst, L. G. p. 265. An Granit
über dem Hinszka-See; var. cinerea (non. Sp. cinerea Schaer!) eben-
daselbst und auf Glimmerschiefer der Kralowa Hola: Epith. schmutzig-
braun, Hypoth. farblos, asci polyspori.
60. Scoliciosporum corticolum Zw.; an dunnen Fichtenästchen im
Orlowo-Thale bei Teplicska.
61. Opegrapha zonata Kbr. c. apoth.! an Sandsteinfelsen im Sing-
lerer Thale.
Bericht über eine lichenologische Reise. 497
O. gyrocarpa Fw. «. arenaria Kbr.; an der Unterseite von Glim-
merschieferfelsen der Kralowa Hola; Thallus mit Chrysogonidien, Spor.
4 blast., 22—30"M. ]g., 5—6M" br.
62. ©. saxicola Ach. var. Decandollei Stzb. Op. 26. An Süsswasser-
kalk des Drevenyik.
O. lithyrga Ach. f ochracea K br. Spor. 23MM- ]g., 2—3”M- br.; an
Sandsteinfelsen in versteckter Lage im Singlerer Thale.
O. varia Pers. v. diaphora Ach. f. sawicola Stzb. Op. p. 15. An
schattigen Kalkfelsen des Berges Leanyko.
63. Arthonia mediella Ny]. in Sällskab. pro f. und Fl. f. Notis. 4.
(n. ser. 1.) p. 238 (syn. Biatora globulosaeformis Hepp. Eur 509, Artho-
nia sordaria Kbr. Par. 269; an der Rinde junger Tannen am Eingange
des Mengsdorfer Thales.
64. A. proximella Nyl. Scand. p. 262. an Juniperusstämmen des
Leanykö bei Jölesz.
65. Acolium Neesii (Fw.) Kbr. Par. p. 283. Sporon 2 blast. braun,
42—150M. ]g., 6MM- br. Auf der Unterseite von Trachytplatten bei Finta.
Zuerst von F. Flotow auf Kieselschiefer des blauen Steins im Resch-
thale bei Johannesbad in Böhmen (in Gesellschaft mit Nees v. Esen-
beck) aufgefunden (ec. fr. Kbr. Par. p. 284.) Trachylia lecideina Nyl.
Calye. p. 31. dürfte hierher gehören. Von mir gesammelte Exemplare sind
bereits in Arnold’s Exsiccat. sub. n. 395 ausgegeben.
66. A. vöridulum De Not. An Lärchen des ‚Berges Hebrich bei
Wallendorf.
67. Coniocybe gracilenta Ach.; an Wurzeln und Moosen bei Lipöezi
68. Endopyrenium hepaticum Ach.; auf nackter ‚Erde des Stiern-
berges.
69. Dacampia Hookeri (Borr.) Kbr. S. L. G. p. 326.; auf Moosen
beim „Eisernen Thor.“
70. Sphaeromphale fissa (Tayl.) Kbr. S, L. G. p. 335; an über-
flutheten Granitblöcken im grossen Kohlbache und im Koprowa-Thal.
Polyblastia. . . . . (Coll. Lojka 4868 n. 40.) Spor. 40—46mm. lang, 18mm. breit, farblos; an
Dolomitfelsen bei Lipdez. Gehört in die Gruppe der Versucaris Hegetschweileri Garov.
P.. (Coll. Lojka 1868 n. 45); keine Hymenialgonidien, Sporen 8-in asco, 27—36mm. lang,
- 22-2ömm. Br Mn Kalkfelsen des Leänykö bei Jölesz.
T1. Thelidium decipiens Hepp. Eur. 699. Sporen 8- in asco, 2% blast.,
30—34 MM Ig., 15—18UM- hr. an Kalkfelsen der „Feigsblösse.“
72. Th. Ungeri (Fw.) Kbr. S. L. G. p. 354. var....? Spor. 2 blast.,
14— 30m". Ig., 42—15NM- br. hält die Mitte zwischen dieser Species und
Th. Borreri und falls beide nicht specifisch verschieden sind, bildet diese
Form den Uebergang. An Kalkfelsen des Stiernberges. en
de. -Dh..olivaceum,(#r.), K ker... Par.-,352%,, .Spor. 2 blast.,.,2210- ]g.,
7-9" br, Au Kalkfelsen des Stiernberges.
bd. AIN. Abhandl. 63
498 Hugo Lojka:
14. Th. acreovinosum Anzi; Spor. 2 blast., 30NM- Ig,, 45mm. br. An
überflutheten Granitblöcken des Kohlbacher Wasserfalles.
75. Th. quingueseptatum Hepp. Eur.n. 99. (sub. Thelotremate) Sporen
4—6 blast. 8 in asco, 42—46—(60)""- ]g., 15—18NM- br. An Dolomitfelsen
auf dem Wege von Teplicska nach Schwarzwaag.
76. Th. absconditum Arn. Perith. integr., Spor. 2 blast., 30—34"m.
lg., 15—16MM- br. An Kalkfelsen der „Nesselblösse.*
ZEN, (Coll. Lojka 1868 n. 369. Perith. integr., Jod färbt das Hymen. blau und weinroth
Sporen 2-6 blast. 45—48mm. lang, 20- 22mm. breit S-in asco. Gehört in den Formenkreis der Verru-
caria eryptarum Garov. und nähert sich dem Th. epipolaeum in Arn. exs. n. S7. An schattigen
Dolomitblöcken bei Lucsivna.
77. Th. immersum Leight. Spor. 2 blast., farblos, 30 —34mM. ]Ieg.,
9 — 43mm. pr. Mud. exs. n. 283 vix diffirt. An Süsswasserkalk des Drevenyik.
ENG (Coll. Lojka 1868 n. 447.) Paraph. fehlen, Spor. $-in asco, 2 blast. farblos
—1819—(23)mm. lang, 9—10mm. breit. An überflutheten Granitblöcken des Koprowa-Thales.
78. Sagedia maecularis (Wallr.) Kbr. Par. p. 354. An schattigen
Sandsteinfelsen im Singlerer Thaie.
79. S. abietina Kbr. Par. p. 356., Paraph. fädlich, Schläuche eylin-
drisch, Spor. farblos, 4—6 blast., 18—23"M- ]g., 3—4WM- br., dürfte nur
eine Varietät der S. macularis sein. An Tannen im Walde bei Rox.
80. Verrucaria baldensis Mass. (sub. Amphor.) Perith. integr., Spor.
30mm. Ip, 15—18WM- br. An Kalkfelsen der Feigsblösse.
‚81. „Amphoridium Leightoni Mass.“ Thallus subareolato-diffractus.
Spor. 30 —34,mm. le., 45—1gmm. br. An Süsswasserkalk des Drevenyik und
an Mörtel der Schlossruine zu Göllnitz.
82. Verrucaria mastoidew (Mass. sub. Amphor.) Kbr. Par. p. 360.
An Kalkfelsen der Feigsblösse,
83. Amphoridium foveolatum (Mass.) Arn. exs. 177 (exel. cet. syn. )
Spor. 30"M- ]g., 160M- br. An Sandsteinblöcken des Berges Pärkany bei
Lipöez. Kinzehie Exemplare sind dem 4. mastoideum so ähnlich, dass der
specifische Unterschied zweifelhaft wird.
84. V. dolomitica (Mass. (sub. Amph.) Kbr. Par. p. 36% = Arn.
exs. 176 ec. Sporen 36—40"M- ]o,, 45—A9MM- br. 8- in asco. Auf umher-
lierenden Steinen der Dolomithügel bei Teplicska.
85. „Lithoicea controversa Mass.“ Spor. 22—25— (27)"M- Ip, 40-—19mm-
br. An Süsswasserkalk des Drevenyik.
86. „Lithoicea velana Mass. in Lotos 1856.“ (sub Acarospora.) syn.
Verr. apatela (Mass.) Kbr. Par. p. 369 und Kbr. exs. 69, Arn. exs. 81.
steril an Süsswasserkalk des Drevenyik, die von Herrn Hazslinszky.
daselbst unter diesem Namen gesammelte Flechte ist eine wirkliche
Acarospora.
87. Verrucaria margacea Wahlb. Lapp. 465. An feuchten Granit-
blöcken im Koprowa-Tliale, Spor. 30—34"W- Ig., 15—17"- br.
Bericht über eine lichenologische Reise. 499
88. V. Dufourei D.C. f. mierocarpa! An Kalkfelsen des Leanykö
bei Jölesz.
89. V. amylacea Hepp. f. orma! Jod färbt das Hymen. weinroth,
Sporen 45—18WM- ]g,, 9—12MM. pr,, die Sporen sind breiter als bei der
Stammform. Auf Süsswasserkalk des Drevenyik.
90. V. myriocarpa Hepp. Eur. 430. var.!- Sporen 48- 23mm. ]g.,
g9—A1MM- br., etwas grösser als bei der Stammform. An Kalkfelsen des
Leänykö bei Jölesz.
94. V. lecideoides Mass., Risc. 157. (sub Thrombio) An Kalkfelsen
unter dem Schlosse Kraszna Horka und auf dem Drevenyik.
92. „V. Anziana (Garov.)“ Anzi exs. 488 ed. I. V. latebrosa Kbr-
ist wahrscheinlich specifisch nicht verschieden; dieser Name wäre der
ältere. Jod färbt das Hymen. weinroth. Spor 8- in aseis, 24—30NM- Ip,
42 — 150m. br. An feuchten Granitblöcken am grossen Kohlbache und im
Koprowa Thale.
93. V. papillosa Kbr. S. G. p. 350 non Ach.!) Die gewöhnliche
Form sammelte ich an Sandstein am Fusse des Berges Leanykö bei
Jölesz. Spor. 22— 24. ]g., 9—12QMNM- br.; var. aethiobola Arn., an Sand-
stein am Fusse des Leanykö, Spor. 8- in ascis 48W- ]o., 6". br. Wohl
dieselbe Pflanze fand ich auf Trachyt bei Finta und (mit etwas dunk-
lerem Thallus) auf Sandsteinblöcken des Berges Pärkany bei Lipöecz.
Endlich sammelte ich auf Sandstein am Bache im „Grunde“ bei Rox eine
Form der papillosa, die Arnold in Verh. Z. B. Ges. 1868 p. 959 als
Quarzform seiner var. corticola Arn. exs. 368 bezeichnet.
94. „V. submersa Hepp. 93.“ vix differt! Sporen 48 — 23". ]p.,
6— sm. br. Kommt nach Hrn. Arnold ebenso bei Eichstädt vor; ich
sammelte sie an Sandstein am _Fusse des Leanykö bei Jölesz.
95. V. uquatilis Mudd. man 289, exs. 271. An Glimmerschiefer in
der Waag bei Teplieska Spor. 9—A11MM- ]g., 6—8MM- br.
96. V. virens Nyl. Scand. 270 (videtur). Auf umherliegenden Tra-
chytsteinen am Fusse der Berge bei Finta. Die Exemplare von Arn. exs.
389 sind von mir dort gesammelt. Spor. 29UM- ]g., 42Um. br,
97. Arthopyrenia lapponina Anzi? An der Rinde einer Alpenweide
im Koprowa-Thale; ist kaum specifisch von analepta verschieden.
98. Microthelia marmorata (Hepp.) Kbr. Par. p. 398. An Süss-
wasserkalk des Drevenyik. Spor. 2 blast., braun 30-340. ]g., 44 bis
ANA: br.
99. Pierygium centrifugum Nyl. Syn. 92., steril an Kalkfelsen der
Feigsblösse.
100. Wilmsia radiosa Anzi Manip. 4. (sub. Lecothes), steril an
Süsswasserkalk des Drevenyik.
101. Synchoblastus multipartitus Sm. Kbr. Par. p. 421. Spor.. 33 bis
36— (Au) "N Ig., 5—6MM br. An Kalkfelsen der Feigsblösse und unter dem
Schlosse Kraszna Horka.
63*
300 Hugo Lojka: Bericht über eine lichenologische Reise.
102. Deptogium diffraetum Krmph. syn. L. placodiellum Nyl. steril
an Kalkfelsen der Feigsblösse.
103. Synalissa ramulosa Schrad. An Süsswasterkalk des Drevenyik.
104: Thyrea pulvinata und
105. Th. dicipiens M-ass., beide an Dolomitfelsen bei Lipocz.
106. Psorotichia Schaereri Mass. Ric. p. 144 (sub Pannaria) an
Kalkfelsen der Feigsblösse.
107. Tromera Resinae (Fr.) Kbr. Par. p. 453. An Tannenharz im
Orlowo-Thale bei Teplicska.
108. Celidium varians Dav. in Trans. Linn. Soc. 2, t. 28, f. 3, syn.
Celid. varium Tul. Mem. 125 in Kbr. Par. p. 456. Arthonia glaucomaria
et parasemoides Nyl. Arth. p. 98; Parasitisch auf der Lecidella sabuleto-
rum Flk. an Trachytblöcken bei der Finta. Mit diesem Parasiten besetzte
Exemplare bilden die Lecidella carpatica Kbr. Par. p. 21% und L. S. @.
exs. Nr. 251. e. fr. Arnold in Flora.
Es sei mir gestattet, hier eines andern Parasiten Erwähnung zu
thun, den ich bei Eperjes auf Peltigera horizontalis sammelte.
Es lassen sich zwei Parasiten darauf unterscheiden, die schwerlich
eine und dieselbe Species bilden dürften.
„A. Apothecia pallide fusca, subconcava, solitaria, bypoth. fuscidulum,
hymen. jodo vinose rubens, paraphys. spor., conglutin. superne viridulis
1—% blast. hyal., long. 9—15WM,, crass. Q—3"m., Wohl Leeidea epigena
Nyl. Lapp. p. 149.*
„B. Apoth. eonferta, fusconigra, eoncaviuscula, Hymen. farblos, durch
Jod schwach bläulich gefärbt, Paraph. locker. Spor. 9—15"M: Ig,, 3UM- br.
2 blast., hyal. Schwerlich gleich A., vielleicht von Nylander irgendwo
beschrieben, aber gewiss nicht = Scutula Heerü syn. 8. Wallrothü Kbr.“
(Dr. Rehm in lit. ad Lojka.)
109. Opegrapha (Lecioyrapha) pulvinata Rehm. n. sp. in lit. ad
Lojka. Hypothec. nigrum, Epithecium nigroviride, Hymen. viridulum, Jodo
vinose rubens, Asci elliptiei, pedicellati, longit. 60, erass. 18-20. microm.,
parietibus crassis, 8-spori, sporae fuscae l. nigrae, 4 blastae, utraque apice
obtusae, 2—3 seriatae in ascis, long. 15—48, erass. 2—Amicrom.“ Auf
Endocarpon miniatum in Lipöcz.
„Ich habe alle aufzufindenden Parasiten mir zusammengestellt, aber
darunter nirgends einen passenden gefunden; am meisten gleicht der
innere Bau der Leciographa parasitica (Mass.) Kbr., weicht aber durch
die Apothecien-Form und die Form der Sporen davon ab.“ (Dr. Rehm in
litt. ad Lojka d. d. 26. Jan. 1869.)
410. Tichothecium gemmiferum (Tayl.) Kbr. Par. 468. Auf dem
Thallus der Lecidella (Coll. 4868 n. 57), an Eichenstöcken auf dem Leänykö
bei Jölesz.
en rna—
Splachnobryum
eine neue Gattung der Splachnaceen,
aufgestellt und beschrieben von
Dr. Karl Müller Hal.
Vorgelest in der Sitzung vom 7. April 1869.
Sesos im Jahre 4847, als ich das erste Heft der Synopsis Muscorum
vorbereitete, fiel es mir auf, dass der Didymodon? splachnifolius Hook.,
nachdem er bereits zu verschiedenen Gattuugen hatte wandern müssen
ohne Ruhe zu finden, höchst wahrscheinlich eine neue Gattung sei,
welche zu den Splachnaceen gebracht werden müsse. Ich hatte ihn, wie
die Synopsis (I. p. 140) bezeugt, schon damals in meinen brieflichen und
manuscriptlichen Aufzeichnungen als Amblyophyllum bezeichnet, aber die
Gattung nicht weiter begründen können, da mir weder ein vollkomwenes
Peristom, noch eine reife Mütze zu Gebote stand. Jetzt, nachdem ich ein
bedeutenderes Material erhalten habe, finde ich, dass meine alte Ver-
muthung vollkommen begründet war und dass die Art, welche ich vor-
läufig zu Dissodon brachte, den schönsten Typus einer eigenen Gattung
der Splachnaceen bildet, um welchen sich noch mehr Arten gruppiren, als
man bisher glaubte. Ich zögere darum auch nicht länger, die Gattung
zu begründen und die alten Zweifel zu lösen; um so weniger, als die
bisher entdeckten Gattungsglieder in den Herbarien schon insofern eine
Verwirrung angerichtet haben, dass sie für eine und dieselbe Art gehal-
ten wurden.
Ich unterscheide nämlich vier besondere, deutlich von einander ge-
schiedene Arten, die in ihrer Tracht so viel Verwandtes haben, dass man,
wenn man die ursprünglich beschriebene Art nicht kennt, kaum aus der
Verwirrung herauskommen würde: 4. den eigentlichen Didymodon splach-
nifolius Hooker’s (Dissodon rotundifolius Syn. Muse. I. p. 140) von den
Antillen, 2. den Dissodon? rotundifolius Sulliv. von Cuba, durch Wright
502 Dr. Karl Müller:
gesammelt; 3. eine Art aus Surinam, welche unter demselben Namen in
den Herbarien vorkommt und von dem ehemaligen Missionär Wull-
schlägel gesammelt ist; 4 eine Art, welche von Dr. Gustav Ber-
nouilli in Quatemala gefunden wurde und erst seit kurzem in unsern
Herbarien erscheint. Von diesen vier Arten ist die zweite allein in grös-
seren Massen auf Cuba gesammelt worden, und sie ist es, der ich die
Aufklärung über die neue Gattung zunächst verdanke, weil ich sie in
allen Stadien der Entwicklung bei zahlreichen Exemplaren beobachten
konnte. Wie man sieht, gehört der neue Typus der Litoralflora des äqui-
noctialen Amerika an. Eine andere Art hat mich lange als zweifelhaftes
Splachnobryum beschäftigt. Sie stammt von Tranquebar, wo sie zwischen
Trichostomum indieum in sehr zierlichen Räschen wächst. Der ganze Habi-
tus spricht für die Stellung in der neuen Gattung; auch die Blattform
ist dieselbe, nur nicht die Zelle. Denn so sehr auch dieselbe an die der
Splachnobryum heranstreift, so erhält doch das durchsichtige Blattnetz
augenblicklich dadurch etwas Fremdes, dass jede Zelle eine einzige
Papille besitzt, die für die Splachnaceen gänzlich unerhört ist. Ich er-
wähne dieser Art, damit meine Nachfolger nicht irre geleitet werden,
sofern ihnen besagte Species in die Hände fallen sollte.
Das Peristom der echten Arten ist ganz so, wie es Hooker und
Schwägrichen abbildeten und beschrieben. Es hat nichts mit Dissodon
gemein, als dass die zarten Zähnchen paarweise um den Kapselmund
gestellt sind. Aber auch diess ist nur eine scheinbare Aehnlichkeit. An
sich sind es 16 einfache, lineal-lanzettliche, selten spaltbare Zähnchen,
welche, tief unter dem Kapselmunde entsprinvend, je nach der Art
wenig oder mehr über denselben hinausragen und keinen Kegel bilden,
wie es bei Dissodon der Fall ist. Aus diesem Grunde war Hooker, da
man zu seiner Zeit den Zellenbau des Blattnetzes bei der Classification
unberücksichtigt liess, ganz in seinem Rechte, die von ihm zuerst be-
schriebene Art zu Didymodon zu bringen; mehr, als Richard und
Breidel, welche sie zu Weisia brachten, oder als Schwägrichen, der
sie zu Syrrhopodon stellte. Auch bemerkte Hooker schon die frappanute
Verwandtschaft zu den Splachnaceen und drückte sie vortrefllich aus,
indem er der Art den Beinamen splachnifolius gab. Sie ist in der That
eine Art Didymodon unter den Splachnaceen. Der Mütze nach hatte
Schwägrichen wieder Recht, sie Syrrhopodon zuzuführen. Sie muss
als eine halbseitige betrachtet werden, die aber, wie bei Calymperes,
die ganze Frucht bedeckt und sich spiralig an deren Grunde um den
Fruchtstiel wickelt; nur ist sie eine calyptra glabrata, keine plicata. Die
trotzdem bald abfallenden Mützchen zeigen sich stets tutenförmig zusam-
mengerollt.
Diese Merkmale sind so auffallend, dass sie unter den Splachnaceen
einzig dastehen. Es könnte nur noch an der Verwandtschaft zu dieser
Bine neue Gattung der Splachnacceen. =
Eine neue Ga g p 503
Familie gezweifelt werden. Höchst wahrscheinlich liess sich Schwägri-
chen durch das Blattnetz mehr, als durch die Mütze verführen, die ihm
bekannte Art zu den Syrrhopodonteen zu bringen. Eine solche Stellung
ist Jedenfalls ein bedeutender Irrthum. Denn die Syrrhopodonteen bilden
nur an dem Grunde des Blattes, wenn oft auch bis weit über die Blatt-
mitte hinaus, ein.lockeres Zellgewebe aus, das aber parenclıymatisch ist,
während das unserer fraglichen Arten ein prosenchymatisches lockeres
Gewebe vom Grunde bis zur Spitze des Blattes ist. In dieser Form
stellen sich die Arten vollkommen an die Seite der Splachnaceen, aber
mehr zu Oedipodium als zu Dissodon. Einmal durch die aus dem spathel-
förmigen in das Kr:isrunde oder überhaupt in das Zungenförmige über-
gehende Blattform; das andere Mal durch eigenthümliche eonfervenartige
Fäden. Diese fand ich wenigstens bei Spl. obtusum höchst ausgebildet,
bei Spl. Wrightii nur angedeutet aus dem Stengel entspringend, wie sie
bei Oedipodium sowohl dem Stengel als auch wimperartig dem Blatt-
grunde entsprossen. Leider habe ich, wegen zu geringen Materiales,
diese Erscheinung an der ersten Art, wo sie höchst auffallend ist, nicht
weiter verfolgen können.
Alles in Allem betrachtet, haben wir somit eine der ausgezeich-
netsten Moosgattungen vor uns. Ich nenne dieselbe jetzt Splachnobryum,
weil die Räschen ihrer Arten auf den ersten Blick hin manchen stumpf-
blätterigen Dryum-Arten aus meiner Section Amblyophyllum (z. B. Br.
Marratii und Br. cyelophyllum) nicht unähnlich sind; weil sie ferner
unter den Splachnaceen gewissermassen das Amblyophyllum der Bryaceen
vertreten; weil der von mir zuerst für die fraglichen Dryum-Arten auf-
gestellte Name als Sectionsname bereits vergeben ist, und weil er auch
nicht ganz die Eigenthümlichkeiten der Gattung ausgedrückt haben
würde, da es auch Arten mit foliis ligulato-oblongis gibt. Alles Uebrige
möge sich aus der Diagnose selbst ergeben.
Splachnobryum noy. gen.
Calyptra dimidiata thecam totam includens et setam
superam spiraliter amplectens latere hians glabra fugacissima.
Peristomium simplex longe infra orificium thecae oriundum:
dentes 16 lanceolato-lineares binati angustissimi aciculares stric-
tiuseuli vel flexuosi rubiginosi articulis remotis trabeculati, madore intus
vergentes siceitate semi-erecti, orificium plus minus superanies. Columella
immersa disciformi-capituliformis dimidiam thecam attingens vel superans.
Seta e cellulis spiralibus composita. Inflorescentia dioica: flos masculus
terminalis vel innovando axillaris gemmaceus eparaphysatus, antheridiis
majusculis dolioliformibus turgidis, femineus terminalis vel innoyatione
lateralis, archegoniis paucis, secus caulem plantulae totum interdum sin-
gulis axillaribus eparaphysatis. Folia distantia ligulata vel spathulato-
504 Dr. Karl Müller:
ligulata orbicularia obtusata, filis retieulatis confervoideis interdam mixta.
Plantae cespitulosae pallide virentes nitidulae gracillimae humiles sim-
plices vel innovando divisae terrestres, tropico-americanae, subinsulares.
1. Spt. obtusum C. Müll.; subpollicare "elongatum gracillimum,
flexuosum flaccidum ditissime foliosum remotifolium simplieissimum vel
innovationibus nonnulis paucis elongatis terminalibus divisum, caule car-
noso crasso rubiginoso; folia caulina valde distantia tenerrima itaque
flaceida pellucida, e basi subspathulata ligulata obtusata concaya, e cel-
lulis tenerrimis laxissimis pellueidis ubique reticulata, margine erecto
integerrima, nervo pallido ante apicem summum dissoluto angusto flexuoso
pereursa, filis confervoideis elongate ramosis ad articulos brevissime ramu-
losis hic illic pareissime mixta parum decurrentia, perichaetialia similia ;
theca in pedunculo rubiginoso caule breviore glabro innoyatione elongata
laterali erecta longiuseula cylindrica ore dilatata rubiginosa, peristomio ut
in Synopsi Muse. (I. p. 141) deseripto.
Dissodon rotundifolius C. Müll. 1. e. — Synonyma cetera 1. c. confer.
Patria. In Hispaniola, Dominica aliisque Antillis terram habitan--
tem primus legit Poiteau.
9. Spl. WullschlägeliiC.Müll.; cespitulosum pallide virens pusil-
lum, altitudine inter Spl. obtusum et Wrighti veluti intermedium, tener-
rimum simplicissimum vel innovatione terminali divisum, caule tener-
rimo flexuoso rubente; folia caulina circa 12-juga remotiuscula
minuta, flaccida, basi plus minus spathulata, medio rotundate-
ligulata, superne in acumen breyissimum ligulatum obtusum
protracta, nervo crassiusculo flayido strietiusculo ante apicem dissoluto
percursa, margine ubique erecto rarius parum recuryo integerrima, e
cellulis inferne et secus costam laxissimis elongatis sed
peripheriam versus minoribus densioribus reticulata; peri-
chaetialia similia distincte acuminata patula; theca in pedun-
eulo rubentevalde flexuosotenero longitudinem caulis aequante
vel superante terminali erecta angustissime cylindrica mierostoma
sub orifiecio peranguste constricta comico-operculata, peristomii
dentes maxime lineares aciculares rubiginosi emersi flexuosi.
Patria. Surinam, ad terram prope Paramaribo: Wullschlägel.
Spl. obtuso proximum, sed statura pusilla, theca microstoma exacte
constrieta longipedunculata, teneritate caulis foliisque ligulato-acuminatis
chlorophyllosis statim distinguendum. In planta feminea inter axillas
foliorum secus plantam totam archegonia singula eparaphysata obseryan-
tur. Fila non serutavi.
Eine neue Gattung der Splachnaceen. 505
3. Spt. Bernoulli C. Müll.; cespitulosum pallide virens pusillum
simplieissimum vel innovatione terminali rarius divisum, remotifolium,
caule tenero flexuoso rubente; folia caulina circa 10—12%-juga minuta
firmiuscula, erecto-conferta- inferiora sensim remota, omnia minuta,
ligulato-oblonga obtusata, comalia profundius concava angustiora
apice ligulate attenuata, et margine latius recurva, cellulis
prominentibus apicem versus. cerenulata, nervo flavido angusto
ante apicem dissoluto percursa, chlorophyllosa nunquam hyaline
pellucida, e cellulis firmiusculis viridibus inferne elongatis
superne sensim densioribus minoribus dense retieulata; theca
in pedunculo caulem longitudine aequante terminali (rarius innovatione bre-
vissima laterali) erecta angustissime cylindrica conico-operculata, orificio
aequali sed infra indistincte constricta pro plantulae altitudine longius-
eula; peristomii dentes angustissime lineares valde emersi sim-
plices asperuli.
Patria. Guatemala; Dr. Gustav Bernoulli.
A. Spl. Wullschlägeii habitu proximo caracteribus typographice
illustratis distinguitur; ab omnibus congeneribus jam differt: foliis crenu-
latis minutis pro illis dense areolatis.
4. Spt. Wrightii C. Müll.; cespitulosum pallide virens pusillum
plus quam duplo humilius simplieissimum paucifolium, caule crassi-
useulo firmo’substrieto subrufescente; folia caulina minora circa
6-juga densius conferta per se remota ligulato-ovalia rotundate obtu-
sata, haud spathulata, firmiora, margine late recurvo apice plano
integerrima, e cellulis minoribus firmioribus reticulata, nervo
angusto flavidulo ante apicem dissoluto strietiuseulo percursa, filis con-
fervoideis similibus sed parum ramulosis rarissime mixta, basi distinetius
decurrentia, profunde concava; perichaetialia similia; theca in pedun-
culo pro plantulae exiguitate elongato caulem aequante vel
superante carnoso inferne rubiginoso superne pallido flexuoso terminali
eylindrica minuta ore aequalis, e cellulis minoribus reticulata rubigi-
nosa operculo brevissime conico, calyptra angustissima glabra praemature
decidua; peristomii dentes multo minores angustissime lineares,
omnino fere immersi stricti.
Bd. XIX. Abhandl. 64
506 Dr. Karl Müller: Eine neue Gattung der Splachnaceen
? Dissodon rotundifolius Sulliv. in Musc. Cubens Wright. Nr. 5%.
Patria. Insula Cuba, ad rupes humidas in viis eavis: Wright.
Characteribus typographice accuratius expositis a Spl. obtuso multo
robustiori certe distinguitur; a Spl. Wullschlägelii statura pusilla afini
differt: caule paueifolio crasso stricto humiliore, foliis rotundate-ligulatis
non acuminato-ligulatis, areolatione foliis, margine distincte recurvo,
pedunculo plantulam duplo superante, crasso substricto, theca breviore
sed latiore orificio aequali, teneritate partium omnium et peristomio
robustiori- strieto.
Species muscorum novae Mexicanae.
Autore
Dr. Ernest Hampe.
Vorgelegt in der Sitzung vom 7. April 1869.
1. Dioranum (Campylopus) Hellerianum Hpe.
Caulis elatus triuncialis adscendens, basi tomentosus, strictiusculus,
subrigidus, masculus capitato-incrassatus, interdum comosus, lutescens.
Folia stricta, caulina humida paulo patentia, comalia strictiora, omnia
lanceolata convoluto-setacea, apice parve eroso-dentata; nervo latissimo
lamellato folium fere totum occupante, pallide rubente; cellulis alaribus
paucis vesiculosis luteis, in limbo lutescente anguste elliptieis, versus
apicem sensim minoribus, caetera desunt.
Hab. Mexico, Huatusco 4500 ad arbores leg. C. Heller.
Da nur männliche Exemplare vorliegen, so mag es vorläufig ge-
nügen, diese Art mit ‚Dieranum rosulatum Hpe. zu vergleichen, indem
der Nerv bei dieser mexikanischen Art bedeutend breiter ist, als bei
D. rosulatum.
2. Bartramia (Plicatella) intermedia Hpe.
Dioica, binuneialis et paulo altior, adscendente erecta. Caulis e
basi attenuata usque ad comam dense fusco-tomentosus, hic inde latere
parce ramosus, superne radiato-fasciculatus, radiis brevioribus intense
lutescentibus patulis, vel paulo reduneis, acutatis, dense foliatis. Folia
64 *
508 Dr, E. Hampe:
caulina tomento intermixta late lanceolata, subulato - elongata, basi
sulcato - plicata reflexa, margine subtiliter denticulato fere subin-
tegerrimo, nervo lutescente cuspidata, cuspide argutius dentata; cel-
lulis basilaribus abrreviato - rectangulis, glabriusculis, caeteris an-
guste parallelogrammieis, nodulis asperis interruptis, lutescente-diaphana
punctulata; comalia pluries longitudinaliter plicata erecto-flexuosa, vel
secunda latiora; e basi ovata lanceolato-subulata, subtiliter denticulata,
margine revoluto, longius sulcata, nervo percurrente cuspidata, in caeteris
eaulinis simillima; perichaetialia squarroso-patula minora, e basi trun-
cata late ovata, medio contracta, subito lanceolata, acumine convoluta,
nervo cuspidata, subula denticulata, basi latere sulcato-costata reflexa,
cellulis inferioribus laxioribus, rectangulis, nodulis interruptis, superioribus
angustioribus et laevioribus, lutescente diaphana. Seta uncialis erecta.
Theca adscendente horizontalis, oblique subrotundo-ovata, mediocris,
leptoderma, plicato-striata, pallide brunnescens, nitida, operculo fuscato
parvulo planiusculo, parce mammillato. Peristomium duplex, dentibus ex-
ternis erectis brevibus trabeculatis‘ lanceolatis sanguineis, interioribus
eruribus carinatis pallide sanguineis.
Hab. Mexico, Mirador leg. Wawra.
Inter B. tomentosam et scopariam intermedia; a priore differt sta-
tura minore et setis longioribus, a B. scoparia statura minore robustiore,
setis brevioribus et theca majore horizontali recta.
Die Beschreibung ist keine gewöhnliche Diagnose; die Adumbra-
tion schien mir aber nöthig, um den Unterschied von den in dem tropi-
schen Amerika sich so nahestehenden und zahlreichen Arten dieser
Abtheilung der Bartramien, welche Schimper als Breutelia bezeichnet,
festzustellen.
3. Polytrichum (Pogonatum) Tolucense Hpe.
Dioicum, simplex unciale, vel sequiunciale erectum. Caulis inferus
stellato-foliatus breyis nigricans, superne duplo longior comosus, erecto-
foliatus, fusco-rubens. Folia inferiora planiuscula, -e basi parce dilatata
membranacea lutescente pellueida, lamina oblongo-lanceolata acuta, latere
superiore sinuato-spinuloso-dentata; nervo basi brevi spatio quartam
Speeies muscorum novae Mexicanae. 509
partem folii, subito dilatato laminam totam opacam obtingente, superiora
e basi vaginante obovata lutescente diaphana, lamina laneeolata elongata,
acuminata, acuta, humida concava erecto-patula, sicca convoluto-fexuosa
laetius colorata, latere superiore sinuato-spinuloso-dentato lamina nervo
dilatata obtecta opaca; folium perichaetiale setaceum subintegerrimum.
Seta solitaria uncialis, fusco-rubra, erecta. Theca (junior) parva elliptica
opereulo brevi conico subrecto obtuso, calyptra longissima thecam
quadruplo superans.
Hab. Mexico: Vulcan Toluca leg. C. Heller.
A. P. cuspidato Bescherelle differt: Statura paulo altiore, foliis
spinuloso-dentatis, seta longiore, theca minore elliptica et calyptra
longiore.
4. Neckera (Papillaria) Dubyana Hpe.
Syn. Monoschisma viride Duby.
Choix de Cryptogames exotiques, communiques le 4 Juillet 1867.
pag. 4.
Der eigenthümliche Wuchs dieses Mooses, von den verwandten
Nekera nigrescens und N. Deppiü sehr abweichend, dazu eine längere
Seta als gewöhnlich bei den Neckeraceen vorkommt, haben Hr. D. Duby
veranlasst, diese Art mit den Maeromitrien zu vergleichen. Das noch
nicht reife Peristom hat den Gattungscharakter veranlasst.
Neckera. Caulis elongatus ramosissimus, fusco-viridis robustus, ramis
brevibus patentibus rigidis. Folia erecta, dense imbricata accumbentia,
humida paulo laxiora, apice subpatula, e basi cordata, alis rotundatis
undulato-plicatis, dilatata; lamina tota lanceolata longitudinaliter plicata
ramorum piliforme acuminata, summa apice denticulata, ubique papillis
tenerrimis puberula, lucide diaphana, nervo flavescente supra medium
evanescente, perichaetio paraphysibus permultis piloso. Seta crassa peri-
chaetium bis superans. Theca erecto oyata, operculo conico oblique sub-
ulato, calyptra cucullata valde pilosa.
Hab. Mexico. Huatusco ad truncos arborum 4500° cum perichaetiis
Junioribus leg. C. Heller. Antea a D. Sumichrast cum fructibus fere ma-
turis lecta, ab Dr. Duby benevole mihi communicata.
510 Dr. E. Hampe: Species muscorum novae Mexicanae.
Die bei Huatusco von Heller gesammelten Exemplare sind kräf-
tiger, auch die Blätter stärker gefaltet. Wenn Dr. Duby folia tenuissime
serrulata angibt, so sind damit die überall vorragenden feinen Papillen
zu verstehen, die Zähnung tritt nur an der Spitze der Blätter auf. Unter
den Verwandten ist Neckera Dubyana eine der robusten Arten.
Zur Literatur
der
Conchylis ambiguella Hübn,, Roserana Fröl. (Treitschke).
Von
V. Gredler.
Vorgelegt in der Sitzung vom 7. April 1869.
Are Anlass eines Sitzungsbeschlusses des landwirthschaftlichen Bezirks-
Vereines in Bozen, ddo. 4. Novemb. 1868, wendete sich der Central-
Ausschuss der tirolischen Landwirthschafts- Gesellschaft an das hohe
k. k. Ackerbauministerium, und dieses an die zool.-botan. Gesellsch., um
Bekanntgebung eines Mittels gegen die Verheerungen des Trauben-
wicklers (Conchylis ambiguella Hübn.) Im Namen der letztern Gesell-
schaft erstattete G. Künstler unterm 22. Jänner hierüber Bericht.
Ohne nun auf den Inhalt der gefälligen Rückäusserung der zool.-
bot. Gesellsch. einzugehen, welche zwar nichts neues bot (m. vgl. des
Berichterstatters Aufsatz „Die Gosse“, Südtirol. Volksblatt 1863, Nr. 50,
Beilage), jedoch von den Mitgliedern des Bezirks-Vereins mehrfach bei-
fällig aufgenommen wurde, und welche anlässlich des theilweise irrigen
Berichtes die Richtigkeit der (von mir ausgegangenen) Bestimmung nicht
ohne Grund anzweifelt, handelt es sich mir nachstehend auch nicht um
die agronomische Wichtigkeit oder um physiologische Notizen über unsern
südtirolischen Weinschädling, als vielmehr um dessen wissenschaftlich-
descriptive Feststellung, wozu eine bei dieser Gelegenheit vorgenommene
Untersuchung des Schmetterlings Anstoss gab. Denn, wie’s scheint,
‚. ward bisher keine völlig genaue Beschreibung desselben gegeben, oder
— wir haben es mit einer Novität zu thun. Spezialisten im Fache der
Lepidopterologie, denen vielleicht Originalien einer Tinea ambiguella
Hübn. oder ©. Roserana Tr. zu Gebote stehen, mögen selbe mit den
Beschreibungen genannter Autoren und der nachfolgenden, absichtlich sehr
eingehend gehaltenen, confrontiren.
Der Leib honiggelb mit metallglänzender Beschuppung; die Füh-
ler gelblich, broncefarben und braun geringelt; Palpen, Kopf und Hals-
schild gelblich, Abdomen, mit Ausnahme des gelblichen Haarbüschels am
512 V. Gredler: Conchylis ambiguella Hübn , Roserana Fröl. (Tre itsche).
Ende, welcher das g' auszeichnet, schmutzig weiss beschuppt. Die Vor-
derflügel am Vorderrande bis zum letzten Drittel braun gesäumt, dieses
noch mit 3 dunklen Flecken versehen; die Oberseite glänzend silberweiss
und matt goldgelb unregelmässig gefleckt, 3—4 kleine Fleckchen am
Innenrande und ein paar vor der Flügelspitze braun. Quer über die
Flügelmitte läuft vom Vorderrande eine breite, gegen den Innenrand
verschmälerte, geschwungen dreieckige dunkle Binde, deren Grundfarbe
dunkel stahlgrau, fast eisenschwarz, und perlmutterglänzend, aber von
elanzlosen, licht- und dunkelbraunen Mackeln unterbrochen ist*); die
Fransen blass ockergelb, an der Flügelspitze braun gerandet. Die Hin-
terflügel gelblich aschgrau, mit Bronceschimmer, gegen den Aussenrand
merklich dunkler; die Fransen gleichfärbig, nahe dem Grunde mit einem
bräunlichen schmalen Ringe. — Die Unterseite der Vorderflügel bräun-
lichgrau (beim @ broncefarben) mit lichterem Vorderrande am letzten
Drittel — die der Hinterflügel silberfarben, hie und da mit einigen gereihten
braunen Pünktchen. — Die Beine schwarz gefleckt, die Schienen der
Vorderbeine an der Aussenseite und die Tarsen beinahe ganz schwarz,
ähnlich die mittleren Beine, die Hinterbeine gelblich weiss und nur mit
einzelnen kleinen Mackeln, — besonders auf der Oberseite der Tarsen-
glieder versehen.
Dieser Schädling, welcher sich seit unfürdenklichen Zeiten in den
Weinbau-treibenden Distrieten (des deutschen) Südtirols vorfindet und
daselbst nebst dem Oidium als der schlimmste Feind der Rebe unter
dem Vulgärnamen Gosse (Cocey«) männiglich bekannt ist, verpuppt sich
wohl am liebsten im Marke der Weidenzweige (Saliz alba var. vitellina),
welche gespalten zum Aufbinden der Rebzweige in der Umgebung allge- .
mein bräuchlich. Die Raupe zermagt besagtes Mark und spinnt dessen
Fragmente in ihre weissen dünnen Cocons mit ein. Diese, bis zu 6“ lang,
springen fast der ganzen Länge nach, seltener an einem Ende (der
Kopfseite) auf. — Baldiges Einsammeln und Verbrennen der abgelösten
alten „Bänder“ dürfte daher unter besagten Umständen immerhin das
einfachste und wirksamste Mittel sein, den Verheerungen der ersten
Generation dieses Schädlings vorzubeugen. In den letzten Jahren wollen
Landwirthe auch die Beobachtung gemacht haben, dass der Anbau von
Hanf (oder Tabak) unter den s. g. Bergeln (dem hier üblichen dachig
aufgerichteten Gestänge, worüber die Reben gebunden) die „Gosse“ ferne
halte. Sollte diese Erfahrung sich bestätigen, so wäre auch gegen die
zweite Generation ein thunliches Mittel gefunden.
*) Von „einem schwärzlichen, weissumzogenen Punkte in der Mitte” dieser Binde (vgl.
Treischke, VIIl. S. 281) findet sich jedoch nie eine Spur.
——e 09a —
Index eriticus specier. atque synonymorum
generis Saxifraga L.
Auctore
Dr. A. Engler.
Vorgelegt in der Sitzung vom 5. Mai 1869.
D:. Nothwendigkeit, welche sich jedem Monographen eines kleinen oder
grossen Genus aufdrängt, neben ausgedehnten Beobachtungen und Un-
tersuchungen der zu beschreibenden Objecte, auch die über dieselben
vorhandene Literatur zu studiren, tritt noch vielmehr an denjenigen
heran, der es versucht, ein so weit verbreitetes, in verschiedenen Floren-
gebieten auftretendes und formenreiches Genus, wie die Saxifragen
monographisch zu bearbeiten. Es war fast unvermeidlich, dass einerseits
zahlreiche Verwechslungen der von älteren Autoren aufgestellten Arten
vorgekommen sind und noch vorkommen, andererseits ein und dieselbe
Form ziemlich gleichzeitig von verschiedenen Autoren unter verschiedenen
Namen beschrieben wurde. Wenn auch die Arten mehrerer Sectionen
wenig variabel und so scharf begrenzt sind, dass eine Verwechslung
kaum möglich ist, so lässt sich andererseits nicht läugnen, dass in einigen
andern Sectionen, besonders bei Dactyloides Tausch die Grenzen für die
einzelnen Formenkreise, vulgo Art genannt, schwer zu geben sind. Dazu
kommt noch, dass in derselben Section von Schleicher und auch von
Don Arten aufgestellt wurden, die theilweise nicht einmal als Varie-
täten betrachtet werden können; besonders scheinen mir die von
Schleicher ausgegebenen, zum grossen Theil cultivirten „Arten“ kaum
einer Beachtung würdig, da sie nicht einmal von hm beschrieben und
sogar ungleichartige Individuen unter demselben Namen ausgegeben
wurden. Ueberhaupt bieten die in Gärten cultivirten Saxifragen aus dieser
Gruppe die grössten Schwierigkeiten dar. Die meisten Formen derselben
kommen in Gärten sehr gut fort und vermehren sich stark; die Ver-
änderungen, welche in der Blattform und auch in den Kelchsegmenten,
namentlich bei $. hypnoides L. und S. decipiens Ehrh. in Folge verän-
Bd. KIN, Abhandl. 65
514 Dr. A. Engler:
derter Verhältnisse sehr schnell eintreten, sind ziemlich bedeutend und
haben daher Veranlassung zur Aufstellung einer Menge Species gegeben.
Dazu kommt noch, dass in botanischen Gärten gewöhnlich eine ziemliche
Anzahl verwandter Arten zusammenstehen und bei der schon früher von
mir nachgewiesenen Protandrie der Saxifragen eine Selbstbefruchtung
verhältnissmässig selten; viel häufiger aber die Befruchtung durch Insekten
stattfindet; somit ist es durchaus wahrscheinlich, dass zwischen naheste-
henden Arten in den Gärten hybride Formen entstehen, welche man
leicht geneigt ist, für Uebergänge zu halten. ;
Da mir in Folge der Liberalität der betreffenden Directoren die an
Originalexemplaren sehr reichen Sammlungen des Berliner, Münchener
und Wiener Museums gleichzeitig zu Gebote standen und ich auch selbst
einen nicht kleinen Theil der deutschen und ungarischen Arten in der
Natur beobachtet habe, war es mir möglich, mir über eine grosse Anzahl
der bekannten Saxifragen ein Urtheil zu bilden. Da mir aber andererseits
bei der weiten Verbreitung unseres Genus und den vielen neueren, oft
in nicht zugänglichen Schriften veröffentlichten, Entdeckungen vielleicht
noch so manches entgangen sein mag, schien es mir zweckdienlich, vor
dem Erscheinen einer ausführlichen Monographie eine Uebersicht über
sämmtliche mir bis jetzt bekannten Arten, so wie vorliegenden Index zu
veröffentlichen, in der Hoffnung, dass derselbe vor der Hand manchem
Botaniker angenelım sein, vielleicht aber auch dazu beitragen werde,
mir Mittheilungen über die eine oder andere kritische Pflanze zu ver-
schaffen.
Man wird vielleicht in dieser Arbeit ebenso, wie in den Monogra-
phieen vieler andern Botaniker den Artbegriff etwas weit gefasst finden
und die als Varietäten aufgeführten Pflanzen lieber als Arten aufgeführt
wissen wollen; doch erschien mir in den meisten Fällen die Zusammen-
gehörigkeit selbst leicht unterscheidbarer Formen zu evident, als dass ich
sie nicht als constante Varietäten einer Art hätte auffassen sollen.
Hinsichtlich der Nomenclatur bin ich so wenig, als möglich von den
auf dem Pariser Congress aufgestellten Gesetzen abgewichen, habe es
auch möglichst vermieden, neue Namen einzuführen, um nicht noch mehr
Verwirrung in die Synonymie dieses Genus zu bringen. Aus diesem
Grunde habe ich auch stets die als Arten beschriebenen und von mir als
Varietäten betrachteten Formen unter dem vollständigen, zuerst gege-
benen Namen aufgeführt, so dass z. B. $. Cossoniana Boiss. et Reut,,
die ich für eine Form der weit verbreiteten S. granulata L. halte, von
mir als S. granulata L. var. S. Cossoniana Boiss. et Reut. aufgeführt
ist. Die wenigen neuen Arten und Varietäten, welche ich selbst aufzu-
stellen mich genöthigt sah, sind zugleich mit Diagnosen versehen.
Schliesslich kann ich nicht umhin, allen denen, welche mir bei der
Beschaffung des Materials für meine Arbeiten behülflich waren, meineu
Index criticus spec.-atque' syn. generis Saxifraga L. 515
Dank auszusprechen. Namentlich sind es die Herren Directoren der vor-
hin erwähnten Herbarien, die Herren A. Braun, Fenzl und Nägeli,
‘sowie die Herren Custoden Dr. Ascherson, Dr. Eichler, Dr. Garcke,
Dr. Kreuzpointner und Dr. Reichardt, deren Bemühungen und
liebenswürdiger Bereitwilligkeit ich viel zu verdanken habe. Auch Herr
Prof. Boissier stellte mir mit bekannter Liberalität eine Anzahl seiner
Arten zu Gebote, sowie auch die Herren Graf Solms, Dr. Kny, Dr.
Rohrbach und Junger mir interessante Beiträge lieferten. Ebenso
kann ich es nicht unterlassen, auch meinem hochverehrten Lehrer, Herrn
Prof. Goeppert, sowie Herrn Dr. Pritzel für die Germania literari-
scher Hülfsmittel zu danken.
Alle Botaniker, welche in ihren Sammlungen seltene,
schwer zugängliche Arten und Varietäten oder hybride For-
men besitzen oder durch die Lage ihres Wohnorts im Stande
sind, über Wachsthumsverhältnisse, Entwicklung und Blüthe-
zeitete. genauere Beobachtungen zu machen, oder reifeSamen
zu sammeln, ersuche ich ergebenst, mir ihre werthen Bei-
träge zukommen zu lassen, für die ich sehr gern bereit bin,
seltenere norddeutsche, insbesondere schlesische Phanero-
gamen und Cryptogamen abzugeben. Nicht minder werde
ich für die das Genus Saxifraga betreffenden literarischen
Notizen und Berichtigungen etwaiger Irrthümer meiner Ar-
-beit sehr dankbar sein.
Dr A. Engler
in Breslau, breite Strasse Nr. 15.
Dispositio specierum.
SectioI. Calliphyllum Gaud.
A. Foliis inferioribus oblongo-oboyatis, apice planis vel apice tantum
recurvis.
| 1. S. oppositifolia L. 2. $. biflora All.
B. Foliis inferioribus oblongo-lanceolatis e medio patentibus vel recurvis.
3. 8, retusa Gouan.
Sectio II. Cotyledon Gaud.
A. Foliis basalibus rosulatis, secundum marginem calcareo - crustatum
distinete porosis, poris plerumgque calce obtectis, petalis obtusis.
a. Foliorum margine crenulato, rarius integro, reflexo, poris squa-
mulisque calcareis lateralibus.
a. Petalis late obovatis, trinerviis, nervo medio apice bifido.
4. S. longifolia Lap.
65 *
316 Dr. A. Engler:
ß. Petalis obovato-cuneatis, trinerviis, nervo medio simplici.
5. S. lingulata Bell. 6. S. crustata Vest.
b. Foliorum margine serrato, patenti, poris atque squamulis calcareis
in pagina superiore.
a. Caule superne racemoso-panieulato.
7. S. Aizoon Jacqg. 8. 8. Hostü Tausch.
ß. Caule e basi paniculato.
9. S. Cotyledon L.
B. Foliis basalibus rosulatis, secundum marginem cartilagineum indi-
stinete porosis, petalis acutis.
10. S. florulenta Mor. 11. S. mutata L.
Sectio III. Kabschia Engler.
Caudiculi lignosi, scapis floriferis erectis. Folia alternantia, inferiora
rosulata, imbricata, lingulata vel oboyato-spathulata, basi eiliata, juxta
marginem cartilagineum antice integrum porosa. Calyx longe gamose-
palus, erectus, persistens, ovario coalitus.
Species plerumque orientales, dense cespitosae, caudiculis saepis-
sime columniformibus, scapis plerumqgue corymboso-paniculatis, foliis
coriaceis, caulinis excepta parte apicali glandulosis.
A. Petalis calycem aequantibus vel paullo superantibus.
12. 8. media Gouan. 13. S. luteoviridis Schott et Kotschy
14. S. laevis Bieb.
B. Petalis calycem longitudine duplo vel plus superantibus, basi attenuatis.
a. Petalis luteis.
ce. Floribus corymbosis.
15. S. Kotschyi Boiss. 16. S. aretioides Lap.
ß. Floribus solitariis breviter pedicellatis.
17. S. imbricata Royle.
b. Petalis albis. Ä
«. Foliis caudiculorum e basi vel e medio usque ad apicem carti-
lagineo-marginatis.
I. Foliis valde carinatis, acutis.
18. S. scardica Griseb.
II. Foliis plus minusve planis, obtusiusculis.
19. S. marginata Sternb. 20. $. Rocheliana Sternb.
ß. Foliis caudiculorum apice tantum obtusiusculo cartilagineo-
marginatis.
21. S. Spruneri Boiss. 22. S. diapensioides Bell.
Sectio IV. Porophyllum Gaud.
A. Scapis unifloris, foliis expansis.
23. S. ramulosa Wall.
Index criticus spec. atque syn. generis Saxifraga L. 517
B. Scapis subcorymbosis, foliis plus minusve recurvis.
«. Foliis apice tantum recurvis.
24. S. squarrosa Sieber.
ß. Foliis e basi vel e medio areuatıs.
25. S. caesia L. 26. S. valdensis DC.
Sectio V. Trigonophyllum Gaud.
A. Petalis albıs.
27. 8. Burseriana L. 28. S. Vandellii Sternb.
B. Petalis luteis aut luteo-viridibus.
29. S. sancta Griseb. 30. S. juniperina Adams.
Sect. VI. Trachyphyllum Gaud. em. Ledeb.
A. Floribus albis vel luteo-albis.
a. Petalis integris.
&. Foliis linearibus acutis vel subulatis.
I. Foliis lineari-subulatis, cuspidato - aristatis, calycis laciniis
aristatis.
31. S. tenella Wulf.
II. Foliis lineari-lanceolatis, calycis laciniis submucronatis.
32. S. aspera DC. 33. 8. bronchialis L.
ß. Foliis euneato-lanceolatis, apice tridentatis.
34. S. tricuspidata Retz.
b. Petalis apice erenulatis.
35. S. aizoidoides Miegeville.
B. Floribus luteis, rarius aurantiacis.
a. Stolonibus nullis.
e. Caulibus scapisve erectis, simplieibus vel basi ramosis.
I. Foliis ovato-lanceolatis.
36. 8. hispidula Don.
II. Foliis subulatis, axillis gemmiferis.
37. 8. brachypoda Don. 38. $. fimbriata Wall.
ß. Caudiculis lJaxe caespitosis, ramosis, foliosis.
l. Caulibus multifloris aut paucifloris.
39. S. aizoides L. em. 40. S. filicaulis Wall.
II. Caulibus unifloris, floribus longe pedicellatis.
41. S. serpyllifolia Pursh.
b. Stoloniferae.
«. Floribus longe pedicellatis.
42. $. Brunoniana Wall.
ß. Floribus breviter pedicellatis aut sessilibus.
43. 8. pilifera Hook. fil. et Thoms. 44. $. flagellaris Willd.
518 Dr. A. Engler:
Sectio VII. Aretiaria Sternb.
45. 9. Eschscholtziü Sternb. 46. $. hemisphaerica Hook.
fil. et Thoms.
Sectio VIII. Hirculus Tausch.
A. Caulibus erectis, simplicibus, foliosis.
a. Caulibus unifloris.
«. Foliis caulinis laxe imbricatis.
I. Petalis obovato-subrotundis.
41. S. palpebrata Hook. fil. et Thoms. 48. S. cordifolia
Hook. fil. et Thoms.
II. Petalis lineari-oblongis.
49. S. Lychnitis Hook. fil. et Thoms. 50. 8. viscidula Hook.
fil. et Thoms.
ß. Foliis caulinis remotis, omnibus linearibus.
51. S. aristulata Hook. fill. et Thoms. 52. S. sayinoides
Hook. fill. et Thoms.
b. Caulibus erectis, multifloris (in S. Härculo atque S. latiflora 1—3-
floris); foliis haud imbricatis.
ce. Floribus paucis (1—3) aut pluribus racemosis.
I. Floribus maximis, petalis ovatis, sepalis foliaceis.
53. S. latiflora Hook. fill. et Thoms.
II. Floribus minoribus, petalis oblongis, basi attenuatis.
54. S. Hirculus L. 55. $. nutans Hook. fil. et Thoms.
«. Floribus multis corymbosis.
56. S. diversifolia Wall. em. 57. $. corymbosa Hook. fil.
et Thoms.
B. Caespitosae, scapis subnudis.
a. Foliis obevato-spathulatis.
58. $. Merkii Fisch. 59. $. umbellulata Hook. fil. et Thms.
b. Foliis ovato-oblongis vel oblongis.
«. Floribus solitariis, sessilibus.
60. S. Jacquemontiana Dene.
f: Floribus pedicellatis.
61. S. stella aurea Hook. fil. et Thoms. 62. S. microphylia
Royle. 63. S. perpusilla Hook. fil. et Thoms.
Sectio IX. Dactyloides Tausch pr. p.
A. Caule robusto, plerumque e basi racemoso-paniculato, multifloro.
64. S. aquatica Lap.
B. Caulibus tenerioribus, supra paniculatis vel corymboso - paniculatis,
rarius unifloris.
Index eritieus spec. atque syn. generis Saxifraga L. 519
a. Foliis basalibus atque inferioribus plus minusve digitato-partitis,
raro unifloris.
&. Ramis indeterminatis, scapis floriferis ex axillis foliorum inferiorum
provenientibus.
65. S. ajugaefolia L. 66. S. perdurans Kit.
ß. Ramis scapo florifero plus minusve panieulato determinatis atque
ramis indeterminatis haud floriferis.
I. Petalis obovato-cuneatis, unguiculatim attenuatis, calyeis laci-
niis tubo etiam in fructu longioribus.
1. Caespitosae, limbo foliorum fere sessilium oblongo-cuneato.
67. S. pedemontana All. 68. $. Pavonü Don.
2. Caespitosae, frutescentes, limbo foliorum petiolatorum ovato
vel orbieulari.
69. S. pedatifida Smith. 70. 8. geranioides L.
Il. Petalis obovatis vel obovato-oblongiis vel oblongis neque bas
unguiculatim attenuatis.
4. Laxe caespitosae, frutescentes, rosulis foliorum rigidorum
hujus anni ab iis prioris Jonge remotis.
+ Foliis reniformi-orbieulatis, inciso-lobatis, longe petiolatis.
71. S. maderensis Don.
+7 Foliis aut cuneatis, apice inciso-lobatis aut plus mi-
nusve pedatifidis.
* Calyeis laciniis acutis vel mucronatis lobisque folio-
rum lineari-lanceolatis vel lanceolatis.
© Folis in petiolum cuneatim attenuatis, lobis
porreetis.
7%. S. Portosanctana Boiss. 73. 8. Camposü Boiss.
? 74. S. obsceura Godr. et Gren.
OO Foliis trifurcatis, im petiolum arcuatim
attenuatis, lobis lateralibus divaricatis.
75. S. Willkommiana Boiss. 76. S. trifurcata Schrad.
** Calyeis Jaciniis lobisque foliorum linearibus, obtusis.
71. S. pentadactylis Lap.
2. Densius caespitosae rosulis foliorum hujus anni iis prioris
approximatis (formis laxis nonnullarum interdum exceptis)
+ Petalis glanduloso-dentatis.
18. S. Boussingaultü Brongn.
+} Petalis obovatis integris.
* Foliis surculorum in axillis gemmas inevolutas cata-
pbyllorum scariosorum haud gerentibus.
© Capsulis ovato-oblongis, fere obconicis.
719. S. silenaeflora Sternb.
OO Capsulis ovato-globosis.
520 Dr. A. Engler:
DO) Lobis foliorum obtusis, nungunm acuminatis
vel mucronatis.
A Nervis in speciminibus vivis et siccis pro-
minulis.
80. S. exarata Vill.e 81. S. mieta Lap. 82. S. Cordil-
lerarum Presl”).
AA Nervis in speciminibus vivis vix prominulis.
83. S. terektensıs Bunge. 84. $. moschata Wulf.
85. 9. cuespitosa L:
U] Lobis foliorum obtusiusculis, saepe acumi-
natis vel mucronulatis.
86. S. decipiens Ehrh. 87. $. adenodes Poepp. **).
** Foliis surculorum in axillis gemmas ineyolutas cata-
phyllorum scariosorum gerentibus.
©) Calyecıs laciniis mucronatis-
88. S. hypnoides L. 89. S. conifera Coss. et DR.
OO Calyeis laciniis obtusis.
90. S. spathulata Desf. 91. 8. Reuteriana B oiss.
92. 8. globulifera Desf.
b. Folis basalibus atque inferioribus teneris, integris aut apice tantum
bifidis aut trieuspidatis.
a. Foliis integris aut tricuspidatis.
I. Dense caespitosae, scapis unifloris vel paucifloro-paniculatis.
1. Foliis linearibus.
93. $. muscoides All.
2. Foliis spathulatis,
+ apice obtusis.
94. S. glabella Bert.
+} apice acutis aut tricuspidatis.
95. 8. androsacea L. 96. 8. Seguieri Sprengel.
II. Laxe caespitosae, caulibus adscendentibus, in axillis foliorum
ramos indeterminatos gerentibus.
97. 8. sedoides L. 98. 8. aphylla Sternb.
ß. Foliis apice bifidis.
99. 8. bifida Hook.
Sectio X. Ligularia Haw.
A. Foliis rotundis aut ovatis, remote dentatis.
100. S. sarmentosa L. 101. S. cuscutaeformis Lodd.
B. Foliis rotundis, plus minusve profunde septemlobis, serratis.
102. S. Fortunei Hook. 103. S. cortusaefolia Sieb. et Zuce.
*) Huc pertinere videtur S. stylosa Remy, cujus speeimina nondum vidi.
®®) Huc fortasse S. trigyna Remy.
Index eritieus spec. atque syn. generis Saxifraga L. 521
Sectio XI. Robertsonia Haw.
A. Foliis basalibus spathulatis vel obovatis vel obovato-oblongis, in pe-
tiolum planum attenuatis.
a. Foliis basalibus spathulato-oblongis, fere lingulatis.
104. $. Andrewsii Harvey.
b. Foliis basalibus obovatis vel oboyato-oblongis in petiolum arcuatim
attenuatis.
105. S. umbrosa L. 106. S. cuneifolia L.
B. Foliis basalibus ovatis vel rotundis, petiolo teretiusculo petiolatis.
107. S. hirsuta L.
Sectio XII. Boraphila Eng).
Caudiculi plerumque hypogaei, rarius epigaei. Caules annui, aphylli
vel parce foliosi. Ovarium plus minusve superum stylis brevissimis diver-
gentibus. Capsula subvesiculosa, ultra medium fere usque ad basin de-
hiscens. Semina oblonga, utringue acuta, tuberculata.
Folia basalia substantia et forma diversissima, in multis tenera,
glaberrima, in multis coriacea, glabra aut pilosa. Calyx (etiam in eadem
specie) plus minusye partitus, laciniis in fructu patentibus aut reflexis,
rarissime semper erectis. Stamina filiformia aut clavata (haud raro in
eadem specie, etiam in eodem individuo, filiformia et clavata). Ovariu
haud raro tria vel quinque. Species plerumque boreali-americanae atque
sibiricae.
Compleetitur haec sectio species sectionum Arabidiae, Micranthis,
Hydaticae a clariss. Tausch distinetarum, quarum primam et secundam
Jam cl. Ledebour in flora rossica conjunxit.
A. Petalis lanceolatis acutis vel acutiusculis.
a. Caespitosa, foliis fere imbricatis.
108. 8. Tollmaei Torr. et Gray.
b. Non caespitosae.
«. Foliis obovato-euneatis aut reniformibus.
I. Foliis reniformibus.
109. S. neglecta Bray.
II. Foliis obovato-cuneatis subnudis.
4. Caulibus simplicibus aut ramosis; tota planta glabr«
aut pilosa.
+ Foliis in petiolum breyissimum attenuatis, apice dentato-
serratis.
140. S. stellaris L.
ir Foliis in petiolum fere aequilongum attenuatis, secun-
dum marginem grosse dentatis.
AM. S. Olusiüi Gouan. 112. S. leucanthemifolia Michx.
Bd. XIX. Abhandli, 66
522 Dr. A. Engler:
2. Caulibus simplicibus foliosis, foliis axillis gemmiferis; tota
planta strigosa.
113. S. strigosa Wall.
£. Foliis ovatis, basi obtusis, undulatis, petiole duplo longiore
suffultis.
444. 8. Carayana Asa Gray.
B. Petalis oboyatis vel vbovato-rotundis.
a. Foliis reniformibus vel rotundatis.
415. 8. punctata L. 116. $. Mertensiana Bong.
b. Foliis aut oblongis aut oboyatis aut oyatis.
«. Floribus paucis, laxe paniculatis.
I. Foliis ovatis, erenatis.
117. S. palida Wall. 118. 8. micrantha Edgworth.
II. Foliis obovatis, antice serratis.
119. 8. Lyalli Eng].
ß. Floribus multis, paniculatis vel corymboso-panieulatis, aut paueis
congestis.
I. Foliis ovatis aut oboyatis, petiolatis.
4. Calycis laciniis semper reflexis, staminibus clavatis.
120. S. Tilingiana Regel. 121. 8. reflexa Hook.
%. Calyeis laciniis in anthesi erectis, staminibus filiformibus.
+ Foliis margine crenatoe- dentatis vel dentatis, rarius
serratis.
122. S. virginensis Michx. 123. 8. nivalisL. 124. S.davuricaP all.
++ Foliis margine undulato-dentatis vel integris.
125. S. melaleuca Fisch. 126. 8. äntegrifolia Hook.
II. Foliis oblongo vel obovato- cuneatis, in petiolum dilatatum
attenuatis.
1. Floribus multis, laxe paniculatis vel panicula inevoluta
congestis.
197. S. pensylvanica L. 128. S. erosa Pursh.
9%. Floribus simpliciter paniculatis aut forma spicae interruptae
congestis.
129. 8. hieracifolia W. K.
Sectio XII. Isomeria Torr. et Gray.
A. Staminibus decem.
130. 8. Jamesiana Torrey.
A. Staminibus quingue.
a. Petalis obovatis.
131. S. ranunculifolia Hook. 132%. $. aconitifolia Gard,
b. Petalis acutis.
133. 8, Richardsonid Hook.
Index ceriticus spec. alque Syn. generis Saxifraga L. 523
Sectio XIV. Peltiphyllum Eugl.
Rhizoma subterraneum. Scapus subnudus, supra cymosus. Folia
peltata orbiculata medio concavo petiolo affıza. Calyx gamosepalus tubo
brevissimo, laciniis erectis. Stamina subulata. Ovaria basi lata affıxa nec
aliter cohaerentia, stylis brevissimis mox concavo-dilatatis.
134. 8. peltata Torr.
Sectio XV. Micropetalum Tausch.
A. Foliis rotundis, crenatis vel crenato-dentatis, petiolo plus minusve
hirsuto suffultis. -
135. S. rotundifolia L. 136. S. chrysosplenifolia Boiss.
B. Foliis rotundis, crenulato-lobatis, petiolo tenui hirsuto suffultis.
137. 8. taygetea Boiss. et Heldr.
Sectio XVI. Nephrophyllum Gaud. emend.
A. Foliis biternatis.
138. 5. gemmulosa Boiss. 139. 8. Boissieri Engl.
140. S. biternata Boiss.
B. Foliis haud biternatis.
a. Non caespitosae.
«. Caule procumbente ramosissimo.
141. S. arachnoidea Sternb. 142. S. petraea L.
ß. Caule erecto, plerumque supra paniculato, rarius unifloro,
I. Foliis basalibus cuneatis aut spathulatis.
1. Petalis oboyato-cuneatis, emarginatis.
143. S. tridactylites L. 144. S. adscendens L.
2. Petalis obovato-cuneatis, haud emarginatis.
145. 8. lactea Turcz. 146. S. Haenseleri Boiss. et Reut.
147. S. Bourgaeana Boiss. et Reut.
U. Foliis basalibus cordatis aut reniformibus.
1. Foliis caulinis haud bulbiteris.
+ Foliis basalibus profunde 3—5 partitis, caulibus ramosis.
448. S. irrigua Bieb,
+7 Foliis basalıbus lobatis aut crenatis.
* Floribus paueis, laxe paniculatis, pedicellis filiformi-
bus, petalis obovato-rotundis.
149. 8. Sieversiana Sternb.
= Petalis obovato-cuneatis.
© Foliis basalibus atque caulinis inciso-lobatis,
lobis obtusis.
150. S. dichotoma Willd. 151. S. arundana Boiss.
GG Foliis erenato-lobatis vel crenato-dentatis.
L)] Foliis basalibus atque caulinis ovatis,
crenato-dentatis.
152. 5. atlantica Boiss. et Reut.
66 *
524 Dr. A. Engler:
OOJ Foliis basalibus reniformibus, cerenatis,
crenaturis obtusis.
153. S. granulata L. 154. S. odontophylla Wall.
155. S. mollis Smith.
2. Foliis caulinis axillis bulbiferis.
156. S. bulbifera L. 157. $. cernua L.
b. Caespitosae, caulibus pluribus adscendentibus erectisve.
a. Calyeis laciniis oblongo-lanceolatis.
158. 8. sibirica L.
ß. Calyecıs laciniis ovatis.
I. Pedicellis floribus plus duplo longioribus, petalis calyce triplo
longioribus.
159. $. ewilis Stephan.
II. Pedicellis foribus Ba enEr. petalis calyce vix duplo lou-
gioribus.
160. S. carpathica Reichb. A161. S. rivularis L.
Sectio XVII. Cymbalaria Griseb.
A. Petalis obovatis aut oblongis, calycis lacinias latitudine -superantibus.
a. Petalis calyce vix duplo lougioribus.
162. S. hederaefolia Hochstetter. 163. $. hederacea L.
164. S. scotophila Boiss.
b. Petalis calyce triplo longioribus.
a. Calyeis laciniis haud reflexis aut in fructu tantum reflexo-patulis.
165. S. Cymbalaria L.
ß. Calyeis laciniis semper reflexis.
166. $. Sibthorpü Boiss. et Spruner.
B. Petalis anguste lanceolatis, acutis, calycis laciniis angustioribus.
167. 8. paradoxa Vest.
Saxifraga Tourn, em. L.
1. acaulis Gaud. syn. Sax. in Meisn. Anz. 1829 p. 68 = S. moschata.
Wulf. var. compacta Koch.
2. aconitifolia Gardener in Fielding and Gardener sert. pl. 1844 t. 57!
3. adenodes Poepp. diar. n. 866. (v. sp. or. in herb. Berol.)
4. Adenophora ©. Koch in Linnaea XIX. 40! (v. sp. or. in herb.
Berol.) = exarata Vill. var.
5. adscendens L. Sp. I. 405! II. 579! cod. 3174!
var. 8, Bellardi All. — var. integrifolia Gaud. — var. S.
parnassica Boiss. et Heldr. — var. S. Linnaei Boiss. —
var. Blavii Engl. Ramosissima, ramis 6—8-floris, patentibus,
foliis caulinis subrotundis latissime cuneatis, quinquelobis,
10.
11.
di3:
21.
Index ceriticus spec. atque syn. generis Saxifraga L. 525
lobis lateralibus lobo medio obtuso minoribus. In Bosnia in
monte Romanga alt. 4000‘ detexit Consul Dr. Blau!
adscendens Vahl in act. hist. nat. Hafn. II. 1. 12. Godr. et Gren. fl.
frang. I. 647! = aquatica Lap.
adscendens var. y. DC. fi. fr. IV. 371! = ajugaefolia X aquatica.
aemula Tausch. in Flora 1842. 285! == BDergenia bifoia Moench
var. aemula Eng].
aestivalis Fisch. et Meyer. Index I. sem. hort. petrop. 37. — Tur-
czan. Cat. pl. baical. in Bull. de Mose. 1838. 9%. — Turez. fl. baic.
dah. 1. c. 4844 p. 269. — Torr. et Gr. fl. bor. am. I. 567. «. Pf. y.!
= punctata L.
aestivalis ö6. Torrey et Gray fl. bor. am. I. 568! = Mertensiana.
afinis Don in Transact. of the Linn. soc. XIII. (1822) 418! Engl,
Bot. 2903! = decipiens Ehrh. petalis margine inflexis.
aizoides L. Sp. I. 403! S. X. n. 18. Sp. Il. 576! cod. 3159! (v. sp. or.
in herb. Monac.)
var. S. autumnalis L. — var. crocea Gaud. — var. atroru-
bens Bert.— var. bidenticulata Engl. Foliis ciliatis, apicem
versus bidenticulatis. Hab. in Sarco Banatus (Rochel!)
aizoidoides Miegeville in Bull. de la soc. bot. de Fr. 1865
p. 22 et 68!
Aizoon Jacg. fl. aust. V. t. 438! (v. sp. or. in herb. Vindob.).
var. minor Koch. — var. neylecta Ten. — var. recta Lap.
— var. inlacta Willd. — var. S. cartilaginea Willd.
Aizoon Savi Due cent. 109 excl. syn. = lingulata Bell,
Aizoon Ten. flor. nap. prod. 25 = marginata Sternb.
ajugaefolia L. amoen. IV. 271! (1755) Sp. II. 578! cod. 3167!
ajugaefolia P. capitata DC. et Lam. fl. fr. 3. ed. IV. 371!= ajugae-
folia X aquatica.
ajugaefolia y. carpathica Wahlbg. fl. carp. 192. = perdurans Kit.
ajuguefolia X aqualtica.
Allionii Baumg. en stirp. Transs. ind. I. 378! (v. sp. or. in herb.
Vindob.) = pedemontana All.
Allionii Gaud syn. in Meisn. Anz. 28 = moschata Wulf. forma
robusta.
almeriensis Willk. ined. pl. exsicc. (1845) n. 1224 = Camposü Boiss.
et Reuter.
alpina Pavon mpt. ex Don |. c. 434! = (ordillerarum Presl var.
S. Bonplandi Don.
altaica Stephan herb. ex Led. fl. ross. II. 212! = melaleuca Fisch.
ambiyua DC. fi. fr. V. 517! = media X aretioides Godr. et Gren.
amplexifolia Sternb. suppl. I. 2! II. 42! = Leptarrhena pyrolae-
Jolia RBr.
526
52.
53.
OL.
Dr. A. Engler:
ampullacea Ten. fl. nap. prod. app. IV. 59! = moschata Wulf. var.
S. atropurpurea Sternb.
andieola H. B. Kunth nov. gen. et spec. VI. 48. t. 519! — Cordil-
lerarum Presl.
Andrewsii Harvey in Hook. Lond. journ. of bot. VI. 570 t. 19!
androsacea L. Sp. I. 399! S. X. n. 3. Sp. Il. 574! cod. 3142!
var. 8. pyrenaica Scop.
androsaces Com olli prod. fl. Com. 78. = sedoides L.
androsacea Georgi Besehr. d. russ. R. Ill. 4. 942. Hook. fl. bor.
am. I. 244! quid?
androsacea L. var. tridentata Gaud! = androsacea L. var. S. pyre-
naica Scop.
augustiida Hort. = hypnoides L.
anyustifoia Hall. fil. in Ser. herb. = Segwieri Spreng.
angustifolia Schleich. exsice.! = decipiens Ehrh. var. $. sponhe-
mica Gmel.
angulosa Schott, Nyman et Kotschy Analecta bot. 29 = rotun-
difolia L. var. repanda Willd.
annua Lap. fl. pyr. 53! = tridaectylites L.
apennina Bert. fil. in Bull. delle scienc. med. ser. Il. vol. 9.65 teste
patre = cuneifolia L. var. apennina Bert.
aphylia. Sternb. rev. 40! suppl. U. 62! (v. sp. in or. Willd. herb.
8451).
aphylla = muscoides (Rambert) Engl.
aphylla X. planifoia Ramb. in d. Verh. d. schw. Ges. b. i. Vers.
zu Samaden 1863! — aphylla X muscoides (Rambert) Engl.
aphylla Ten. fl. nap. prod. app. IV. p. 21 ex ipso — sedoides L.
aquavica Lap. |). c. 53! hist. abr. 232! (v. sp. or. in Willd. herb.
8470) — var. aprica Godr. et Gren.
aguatica Bieb. fl. taur. I. 3171 = irrigua Bieb.
arachnoidea Sternb. rev. 23! (v. sp. or. in Willd. herb. 8420).
aretica Willd. herb. n. 8450 = moschata Wulf. var. laxa.
arenarioides Brign. fasc. pl. forojul. 24 = tenella Wulf.
aretioides Lap. |. c. 28! hist. abr. 224!
aretioides M. et K. III. 120. — Roth En. II. 299. — Rchb. fl. exc.
5561 — Bluff et Fingerhut Comp: II. 60! = caesia X aretioides.
aretioides x media.
a. aretioides X media Godr. et Gren. — Pf. media X aretioides
Godr. et Gren.
arguta Don I. c. 356! Ser. in DC. Prod. IV. 40! teste Torr. et
Gray fl. bor. am. I. 5681 = punctata L.
aristulata Hook. fil. et Thoms. praecurs. ad fl. ind. in the journ.
of the Lond. soc. 1852. 2. 68!
58.
59.
60.
Index eritieus spee. atque syn. generis Saxifraga L. 597
arundana Boiss. Voy. bot. en Esp. Nr. 693 t. 64 b! (v. sp. or.)
asarifolia Sternb. suppl. II. 33! quid?
aspera L. Sp. I. 402! S. X. n. 15. Sp. IL. 575! cod. 3157! = aspera
DC. var. S$. aspera L.
aspera DO. fi. fr. IV. 363! V. 518!
var. S. aspera L. — var. intermedia Hegetschw. — var.
S. bryoides L.
aspera Bieb. fl. taur. I. 314! teste Ledeb. fl. ross. II. 2091 = flagel-
laris L.
atlantica Boiss. et Reut. pug. pl. nov. 1852 p. 48!
var. acutilodba Engl. Minor, 1—3-flora, foliis basalıbus fere
spathulatis, lobis acutis. Hab. Constantine (Fragmenta Florae
Algeriensis exsicc. Nr. 1321)
atropurpurea Sternb. in Sturm fl. germ. 33! = moschata Wulf.
var. S. atropurpurea Sternb.
atropurpurea hort. Ic. teste Regel — decipiens Ehrh. var. 8. vil-
losa Willd.
atrorubens Bert. in Desveaux journ. bot. IV. 75. amoen. ital. 49!
(v: sp. or. in herb. Vindob.) = aizoides L. var. S. atrorubens Bert.
austrälis Moricand. Fl. ven. 431. — Ser. 1. c. 20! = lingulata
Bell. var. S. australis Moric.
autumnalis L. Sp. I. 402! S. X. n. 16. Sp. II. 575! cod. 3160! =
aizoides L. var. S. autumnalis L.
autumnalis Jacqg. en. p. 71 observ. I. 31. teste Neilreich =
Aizoon Jacg.
azxillaris Kit. Add. ad. flor. Hung. ed. Kanitz in Linn. XXXII. 477!
= perdurans Kit.
axillaris Dulac Flore des Hautes Pyr. 268! = ajugaefolia L.
Baumgarteni Schott in Oest. bot. Zeit. 1857 p. 126! (v. sp. or. in
herb. Vindob.) = retusa Gouan.
Bellardi All. fl. ped. n. 1536! = adscendens L. var. $. Bellardi All.
Besleri Sternp. suppl. II. 52! = Hostii Tausch.
bianca Calceol. It. 12 teste Don = petraea L.
bicolor Sternb. suppl. Il. 49! = serpyllifolia Pursh.
bicuspidata Hook. fil. botany of antaretie. voy. I. 281!
biflora All. f. ped. n. 1530!
bimaculata 'Lurcz. in Bull. de Mosc. XIV. 74. — Ledeb. fl. ross.
II. 220! (v. sp. or. in herb. Monac.) = Sieversiana Sternb.
biternata Beiss. Voy. bot. en Esp. Nr. 689 t. 64 A! (v. sp. or. ex
herb. Boiss.)
bohemica Panzer —= decipiens Ehrh.
528
1%
91.
92
Dr. A, Engler:
Boissieri Engl. (v. sp. in herb. Boiss.)
Tota planta bispida; caudiculis foliis vetustis atque cataphyllis
scariosis, longe ciliatis, axillis gemmiferis obtectis, columniformibus;
caulibus adscendentibus, tenerrimis, foliosis, paucifloris, dichotome
paniculatis, foliis basalibus atque inferioribus caulinis petiolo basi
dilatato, lamina duplo longiori petiolatis, ternatisectis, partitionibus
erenato-dentatis aut parte media triloba, lateralibus bilobis, lobis
erenato-dentatis; foliis floralibus trilobis aut integris, pedicellis
filiformibus, longissimis; calyeis hispido - hirsuti laciniis erectis,
oblongis, obtusis tubo ovato in anthesi aequilongis, in fructu lon-
gioribus, petalis obovato-oblongis, basi attenuatis, trinerviis, stami-
nibus calyci aequilongis.
Hab. In Hispania meridionali pr. Grazalema (Reuter!) Caules
tenerrimi adscendentes, divaricatim paniculati, 8—10‘ alti, foliis
tenerrimis, fere pellucidis, inferioribus atque cataphyllis scariosis
rubescentibus, ceteris laete viridibus, 4/,—2“ longis, petiolo %—3“
longo suffultis, petalis albis. Nulli alteri affinis nisi Saxifragae
biternatae Boiss. et Reut.; at notis datis satis diversa.
Bongardi Presl in herb. —= leucanthemifolia Michaux var. Bruno-
niana (Bong.) Engl.
Bonplandi Don. |. c. A431! = Cordillerarum Presl. var. 8. Bon-
plandi Don.
Boryi Boiss. et Heldr. diagn. pl. nov. or. ser. 2. II. 65! —= Roche-
liana Sternb.
Bourgaeana Boiss. et Reut. in Boiss. diagn. pl. novy. ser. 2.
II. 71! @. sp. or. in herb. Boiss.)
Boussingaulti Brongn. in Ann. sc. nat. ser. 2. Ill. 49! t. A!
brachypoda Don |. c. 318! prodr. fl. nepal. 209! Sternb. suppl. II. 22 !
bracteata Don. 1. c. 367! Sternb. suppl. I. 36! verosimiliter =
rivularis L.
bronchialis L. Spec. I. 400! S. X. n. 7. Sp. I. 572! cod. 3147!
var. major Sternb. — var. 8. multiflora Ledeb. — var. minor
Sternb. — var. obtusifolia Sternb. — var. S. cherlerioides Don.
Brunoniana Wall. cat. 444 ex Don general syst. of gard. and
bot. III. 242. (v- sp. or.)
Brunonis Ser. l. ce. 45! = Brunoniana Wall.
bryoides L. Sp. I. 400! S. X. n. 6. Sp. I. 572! cod. 31461 = aspera
DC. var. S. bryoides L.
? bryoides Pall. in Willd. herb.! = bronchialis L. var. S. cherlerioi-
des Don.
bryoides Scop. insubr. I. 181. teste Reichenb. fl. germ. = Van-
dellii Sternb.
93.
94.
9.
96.
gl.
98.
99.
100.
401.
102.
103.
404.
105.
106.
107.
108.
109.
110.
411.
112.
113.
MA.
415.
146.
N.
118.
119.
120.
Bd
Index criticus spec. atque syn. gen. Saxifraga L. 529
bulbifera L. Sp. I. 403! S. X. n. 21. Sp. II. 577! cod. 3163.
var. 8. veronicifolia Pers.
bulbifera Geners. fl. Scep. elench. n. 373 = carpathica Reichb.
bulbifera Gunn. fl. norv. Nr. 1006 = cernua L.
bulbosa Hochstetter in litt. in herb. Vindob.! = granulata L.
var. Hochstetteri Engl.
Burseriana L. Sp. I. 400! S. X. n. 5. Sp. II. 572! cod. 31441
Burseriana Lap. hist. abr. 226! Lois. gall. I. 298 = aretioides Lap.
Burseriana var. L. S. XII cod. 3144! Don |. c. 398! = Vandelli
Sternb.
Burseriana var. spinosa Pers. ench. I. 488 = Vandelü Sternb,
Burseriana Willd. herb. n. 8437. fol. 2! = caesia X aizoides.
caesia L. Sp. I. 3991 S. X. n. 4. Sp. II. 571! cod. 3143!
caesia Scop. fl. carn. I. 292! —= squarrosa Sieber.
caesia L. Mant. II. 382. = media Gouan.
caesia L. f. Poir. diet. Vl. 676 = diapensioides Bell.
caesia L. y. DC. fl. fr. IV. 363! — diapensioides Bell.
caesia L. var. y. Mor. tent. Sax. 1%. Sternb. suppl. I.t. 17 f. 1! =
valdensis DC.
caesia << aizoides (Autor.)
caespilosa L. Sp. I. 4042! S. X. n. 27. Fl. suec. II. n. 376. Sp. II.
578! cod. 3172!
var. 8. uniflora R. Br.
caespitosa f. uniflora Hook. et Arn. in Beechey voy. 123! pr. p!
—= silenaeflora Sternb.
caespitosa Scop. fl. carn. I. 293! Lap. fl. pyr. 60! (v. sp. or. in
Willd. herb. n. 8449) Kit. Add. ad. fl. Hung. ed. Kanitz, ]. ec. 477!
(v. sp. or. in Willd. herb. 8449) Birol. fl. Acon. I. 142. Poll. fi.
veron. II. 33. exel. syn. Ten. fl. nap. IV. p. 196! = moschata W ulf.
caespitosa Gaud. fl. helv. III. 125! Wahlb. fl. helv. 80 et auct.
helv. Schleich. exsicc.! = exarata Vill.
caespitosa Wulf. in Jacg. coll. I. 290 exel. syn. =
caespitosa Koch. Synops. (1857) I. 235! Smith Engl. Bot. t. 7941
= decipiens Ehrh.
caespitosa ß. Smith Engl. Fl. 2. II. 274 = deeipiens Ehrh.
caespitosa L. y. sponhemica Koch, in F. Schultz Arch. de la fl. fr.
1848 p. 110 = deeipiens Ehrh. var. 8. sponhemica Gmel.
caespitosa P. incurvifolia Mack. Cat. in Transact. of the royal
Irish acad. XIV. 441. = deeipiens Ehrh. var. S. incurvifolia Don.
callosa Smith in Rees ceyel. v. 31 = crustata Vest.
calyeina Sternb. suppl. Il. 10! = davurica Pall.
calycifora Lap. fi. pyr. 28! hist. abr. 223! (v. sp. or. in herb.
Willd. 8384) = media Gouan,
MX. Abhandl. 67
Dr. A. Engler:
Camposi Boiss. et Reut. pug. (185%) #7! (v. sp. or.)
Candolli Salzm. pl. exsicc.! (v. sp. or.) = pedemontana All.
Candollii Tausch in Syll. Ratisb. I. 242! Sternb. suppi. II. 84!
= geranioides L. var. angustifolia DC.
capitata Lap. fl. pyr. 55! hist. abr. 232! = ajugaefolia X aquatica.
capitata Hegetschweiler Fl. d. Schw. II. ed. 397! = ewarata
Vill. forma compacta.
Careyana Asa Gray in the Lond. journ. of bot. 1843 vol. II.
113! (v. sp. or. in herb. Monac.)
carinthiaca Schott 1. c. et in Oest. bot. Zeit. 1855 —= Aizoon Jacg.
carnosa Luce ex Ledeb. fl. ross. II. 218! = granulata L.
caroliniana Hort. = pensylvanica L.
caroliniana Torr. et Gray in the mem. of the American acad. of
arts and scienc. Ill. 39! vix differt a S. Careyana Gray.
carpathica Rechb. fi. exc. 55%! Sternb. suppl. II. 32!
carpetana Boiss. et Reut. diagn. pl. nov. 12 = atlantica Boiss.
et Reut.
cartilaginea Willd. in Sternb. rev. 5! (v. sp. or. in Willd. herb.
8387) = Aizoon Jacg. var. S. cartilaginea Willd.
catalaunica Boiss. et Reut. (v. sp. or.) = lingulata Bell. var.
S. catalaunica Boiss. et Reut.
ceratophylla Dryand. in Ait. h. Kew. ed. II. vol. III. 70! (1811)
Sternb. rev. 60! = trifurcata Schrad.
ceratophylia hort. Hamb. teste Regel = decipiens Ehrh. var.
S. sponhemica Gmel.
ceratophylla Willd. herb. 8463! = pentadactylis Lap.
cernua L. Sp. I. 403! 8. X. n. 22. Fl. suec. II. n. 373. Sp. I. 577!
cod. n. 3164! v. sp. or. in herb. Monac. (Schreberiana).
var. ramosa Gmel.
cervicornis Vivian. app. cors. p. 2. et app. Il. 7 = pedemontana
All. var. S. cervicornis VIYv.
Chamissoi Sternb. suppl. I. 12! = tricuspidata Retz var. micran-
tha Sternb.
Chamissonis Sternb. in litt. ined. = rivularis L. var. $. Lauren-
tiana Ser.
cherlerioides Don 1. c. 382! Sternb. suppl. Il. 26! atque Presl. m
herb. Willd! = bronchialis L. var. 8. cherlerioödes Don.
chilensis Poepp. = adenodes Poepp.
chinensis Lourr. fl. cochinch. I. 345 —= sarmentosa L.
chlorantha Dulac. Fl. des Haut. Pyr. 269! = Aizoon Jacg.
chlorantha Schur herb. 1846 ex ipso in en. pl. Transs. 433! =
luteo-viridis Schott et Kotschy.
147.
148.
129.
150.
151.
152.
153.
154.
155.
156.
157.
158.
159.
160.
161.
162.
163.
164.
465.
166.
467.
168.
169.
470.
MN.
172.
173.
Index eritieus spec. atque syn. generis Saxilraga L. 531
chrysosplenifolia Boiss. diagn. pl. nov. or. IIL. 20! (v. sp. or,
in herb. Vindob.)
eiliaris Lap. suppl. hist. abr. 55! Sternb. suppl. IL. 951 =
mixta Lap.
eiliata Royle illust. of Himal. pl. 226! = Bergenia ligulata
(Wall. Engel.
ciliata Walpers Repert. = imbricata Royle.
eiliolata Schur herb. Trans. fl. Trans. 231! = Aizoon Jacgq.?
eitrina Hegetschw. Fl. d. Schw. 398! = muscoides All. var.
eitrina Gaud.
Clarioni Sternb. suppl. II. 721 = pubescens Pourr?
Clusii Gouan obs. p. 28!
Clusii aut. germ! = stellaris L. var. robusta Engl.
cochlearis Kotschy zool.-bot. Ges. 1853 p. 63. (v. sp. or.) Schur
en. pl. Transs. 232. = Aizoon Jaeg. var. minor.
cochlearis Rehb. pl. cerit. X. fl. excurs. 559! (v. sp. e loco or.) =
lingulata Bell. var. S. cochlearis Rehb.
cochleariaefolia Schrad. mpt. ex Kze. pug. pl. ined. I. 10 = rotundi-
folia x Geum.
coerulea Lap. 1. e.! Pers. ench. I. 488 = oppositifolia L.
compacta Sternb. suppl. I. 9! = valdensis DC.
compaeta Adams. in Mem. de la soc. de Mosc. IX. 239! fortasse
= bronchialis L. var. 8. cherlerioides Don.
compacta Hegetschw. Fl. d. Schw. 1840! = Aizoon Jacg.
condensata Gmel. fl. bad. III. 226 (v. sp. or.) = decipiens Ehrh.
var. 8. sponhemica Gmel.
condensata Presl. fl. czech. p. 90 exel. syn. = moschata Wulf.
confusa Lej. = decipiens Ehrh. var. $. sponhemica Gmel.
congesta Willd. herb. 8431! = bronchialis L.
conifera Coss. et DA. in Bull. de la soc. bot. de Fr. 1864 p. 332!
(v- sp. or.)
controversa Sternb. rev. 43! Ser. 1. c. 34! = adscendens L.
controversa Hort. = decipiens Ehrh.
cordifolia Haw. en. 7! = Bergenia bifolia Mönch var. Hawor-
thiana Ser.
cordigera Hook. fil. et Thoms. ]. ce. 68! (v. sp. or.)
Cordillerarum Presl rel. Haenk. Il. 55! Sternb. suppl. II. 73!
(v. sp. or. in herb. Berol.)
var. 8. magellanica Poir. — var. S. stellata Pavon. —
var. 8. Bonplandi Don. — var. anyustiloba Sternb.
— var. Haenkei Prestl. — var. laxa Presl.
coriacea Adams in Mem. de Mose. IX. 240! verosimiliter = $.
nivalis L.
67 *
182.
183.
184.
185.
186.
187.
188.
189.
190.
eh
192.
493.
194.
195.
496.
Dr. A. Engler:
coriacea Fisch. in litt. Pall. in Willd. herb. 8393! = Leptar-
rhena pyrolaefolia R. Br.
coriophylla Griseb. Spieil. fl. Rum. I. 3331 = $. Rocheliana Sternb.
var. 8. coriophylla Griseb.
corsica Godr. et Gren. Fl. de Fr. I. 642! = granulata L. var.
S. Russi Presl.
corymbosa Hook. fil. et Thoms. ]. e. 10! (v. sp. or.)
corymbosa Luce Fl. osil. 137 ex Ledeb. fl. ross. II. 218! = gra-
nulata L.
corymbosa Boiss. Diagn. pl. nov. or. III. 17! (@. sp. or.) = luteo-
viridis Schott et Kotschy var. S. corymbosa Boiss.
cortusaefolia Sieb. et Zuwcc. in Abh. d. math. Klasse d. k. bair.
Ak. d. Wiss. IV. 2. 190. (v. sp. or. in herb. Monac.)
Cossoniana Boiss. et Reut. in Boiss. diagn. ser. 2. II. 70! (v. sp.
or. in herb. Boiss.) = granulata L. var. $. COossoniana Boiss.
et Reut.
Cotyledon L. Sp. I. 398! S. XII n. 1. Sp. U. 570! Fl. suec. II.
366! cod. 3139!
var. purpurata Gaud. — var. pauciflora Ser.
Cotyledon Vitm. ist. erb. 27. 33. 44. Savi due cent. 108 = Aizoon
Jacg.
Cotyledon All. fl. ped. II. 68! = Cotyledon L. et lingulata Bell.
Cotyledon L. &. Bieb. fl. taur. I. 313 exel. syn.! Georgi, Beschr.
d. russ. R. Ill. 4. 962% teste Ledebour —= Aizoon Jacgq. var. S.
cartilaginews Willd.
Cotyledon Geners ]. c. 30 WK. Ic. I. p. 30 = Aizoon Jacg.
Cotyledon Vest man. bot. 656 = Hostü Tausch?
Cotyledon Wulfen in Jacg. collect. IV. 291! = Aizoon Jacg.
crassifolia L. Sp. I. 401! S. X. n. 9. Sp. II. 573! eod. 31491 =
Bergenia bifoia Moench.
crateriformis Schleich. cat. 4821! exsicc.! et hort! = decipiens
B.hirh.s%)
crenata (Haw.) Steudel = umbrosa L.?
croeeq Gaud. in Meisn. Anz. 1818 fl. helv. III. 133! = moschata
Wulf. var. S. crocea Gaud.
crustata Vest. man. bot. 656 ex Sternb.!
cultrata Schott. Anal. et in Oest. bot. Zeit. 1855 p. 3731 =
Aizoon Jacg.
euneata Willd. Sp. II. 658! Sternb. suppl. II. 94! valde dubia.
euneifolia Cav. ic. III. p. 21. t. 248! = cuneata Willd.
*) Vidi specimina originalia specierum a Schleichero distinctarum in herbario regio Monacensi.
Index criticus spec. atque syn. generis Saxifraga L. 533
cunetfolia L.S. X. n. 10. A. Sp. II. 574! cod. 31541
var. subintegra Ser. — var. S. apennina Bert.
eurvata Schleich. cat. 1821.
cuscutaeformis Loddig bot. cab. t. 186! Sternb. suppl. II. 13!
euspidata Schleich. cat. 1821! (v. sp. or.) = geranioides L.
Cymbalaria L. Sp. I. 405! S. X. n. 28. Sp. II. 5791 cod. 3174!
Cymbalaria Steven in Mem. de Mose. III. 261 var. «. Bieb. fl.
taur. suppl. 2921 = sibirica L.
Oymbalaria Unio itin. (Fleischer) = hederacea L.
Oymbalaria var. ß. Bieb. fl. taur. suppl. 292! excel. syn. Sternb.
= mollis Sternb.
Cymbalaria Willd. Sp. II. 657 exel. syn. Buxb! Sternb. rev. 21!
excl. omn. syn. pr. Tourn. = mollis Sternb.
Oymbalaria var. ß. Torr. et Gray fl. of N. Am. 574! = rivularis L.
Cymbalaria Sibth. fl. graec. t. 3781 = Sibthorpii Boiss. et Spruner.
cymbalariaefolia Ehrenb. in herb. Berol.! = scotophila Boiss.
eymosa WK. pl. rar. hung. I. 91 t. 88! (v. sp. or.) = pedemon-
tana All.
davurica Pall. it. III. app. t. P. f. 2! (punctata in deser. p. 7311)
Willd. Sp. II. 645! Sternb. rev. 13! Ser. 1. e. 38! (v. sp. or.)
var. S. unalaschcensis Sternb.
dahurica Schleich. cat. 1821 (v. sp. or.) = cuneifolia L.
dahurica Lyall in herb. of the royal gard.! = Lyalli Eng).
deeipiens Ehrh. Beitr. V. 47.
var. S. sponhemica Gmel. — var. S. lavescens Sternb. —
var. S. palmata Panz.—- var. 8. Sternbergiü Willd. — var.
S. villosa Willd. — var. S. groenlandica L.
demissa Schott et Kotschy in Oest. bot. Zeit. 1859 p. 8! (v. sp.
or. in herb. Vindob.) = mutata L. var. S. demissa Schott. et
Kotschy.
densa Haw. Schleich. exsicc.! = hypnoides L.?
densa Willd. herb. 8432!—= bronchialis L. var. S. cherlerioides Don.
densifoia Schleich. cat. 1821! = hypnoides L.?
dentata Link en. 413! = Geum L. var. S. dentata Link.
denticulata Dulac Fl. d. Haut. Pyr. 270! = aretioides Lap.
denudata Don. ]. e. 424! Sternb. suppl. I. 78! Lodd. bot. cab.
t. 4517! = deeipiens Ehrh. caulibus minimis unifloris.
denudata Nutt. mpt. ex Torr. et Gray = punctata L.
depressa Sterub. rev. 42! suppl. Il. 64! = androsacea L.
diapensioides Bell. act. taur. V. 227. Sternb. rev. 35! suppl.
IE 59!
diapensioides Fisch. in litt. = serpyllifolia Pursh.
dichotoma Willd. in Sternb. rev. 51! (v. sp. or. in herb. Berol.)
534
226.
221.
228.
229.
230.
231.
232.
233.
23h.
235.
236.
237.
238.
239.
240.
24.
242.
243.
2lh.
249.
246.
2h7.
QAk8.
249.
250.
251.
252.
253.
' Dr. A. Engler:
digitata Lap. = pentadactylis Lap.
digitata Pourr. = moschata Wulf?
digitata Schleich. cat. 1821! = exarata Vill. forma laxa.
divaricata Lam. — exarata Vill.
diversifolia Wall. cat. pl. ind. n. 452! Sternb. suppl. II. 29!
var. 8. parnassifolia Don. — var. S. Moorcroftiana
Wall.
diversifolia Schleich. exsice.! = decipiens Ehrh. var. $. spon-
hemica Gmel.
dubia Schleich. cat. 1821! exsice.! = decipiens Ehrh. fol. spa-
thulatis.
elata Nutt. ex Torr. et Gray |]. c. I. 575!
elatior MK. Deutschl. Fl. III. 115! (1831) = Hostiü Tausch (1823).
elegans Mack. fl. hib. 65! (v. sp. or.) Rchb. pl. erit. VII. 846!
—= Geum L. var. S. elegans Mack.
elegans Sternb. suppl. II. 34! = exilis Stephan.
elegans Nutt. mpt. ex Torr. et Gray]. c. I. 573! quid?
elongata Sternb. rev. 9! suppl. I. 4! II. 45! = virginiensis Michx.
var. S. elongata Sternb.
elongata P. glabra Sternb. rev. 9! = melaleuca Fisch.
elongata Panzer (yv. sp. or. in herb. Monac.) = decipiens Ehrh. fol.
quinquelobis.
elongella Haw. mise. nat. 167 = moschata Wulf?
elongella Smith transact. Linn. soc. X. 340. Engl. Bot. t. 2277!
Don I. c. 449! = deeipiens Ehrh. var. foliis cuneatis, apice tri-
dentatis.
elongella Schleich. exsiec. = hypnoides L?
erioblasta Boiss. et Reut. diagn. ser. 2. II. 57! = spathulata
Desf. var. $. erioblasta Boiss. et Reut.
erosa Pursh fi. Am. sept. I. 311!
Eschscholtzi Sternb. suppl. I. 9! II. 90!
Eschscholtziüi Cham. in herb. Berol.! = serpyllifolia Pursh.
evolvuloides Wall. cat. pl. ind. 447! Ser. 1. c. 46! Sternb. suppl.
U. 20! @. sp. or.) = hispidula Don.
exarata Vill. fi. Dauph. Ill. 67% t. 45!
var. Jaxa Koch pr. p. — var. S. intricata Lap. — var.
S. nervosa Lap. — var. maculaia Jichb. — var. leu-
cantha Thom. — var. orientalis (Boiss.) Engl.
exarata Hook. Fl. antaret. p. 280! = Cordillerarum Presl. var.
S. magellanica Poir.
excavata Kze pug. pl. ined. I. 11.
exilis Stephan ex Sternb. rev. 8! (v. sp. or. in herb. Berol.)
exilis Pollini Poir. dict. suppl. V. 76 = tridactylites L.
Index criticus spee. atque syn. generis Saxilraga L. 535
Faechinii Koch in Flora 1842 p. 624! = muscoides All. var. 8.
Faechinii Koch.
ferruginea Graham in Edinb. Phil. journ. July. 1828 p. 348 —
leucanthemifoia Michx.
filamentosa Cham. = flagellaris L.
filicaulis Wall. cat. pl. ind. 445! Sternb. suppl. II. 23! (v. sp. or.)
fimbriata Don |]. c. 404! Ser. l. c. 21! Sternb. suppl. II. 4! =
Eschscholtzii Sternb.
fimbriata Wall. cat. pl. ind. 443! Ser. l. c.45! (v. sp. e loco or. in
herb. Vindob.)
Fischeri Ser. 1. c. 22! = serpyllifolia Pursh.
firma Fisch. in litt. = umplexifolia Sternb.
flabellifolia R. Br. mpt. in Torr. et Gray |. ce. 1.569! Led. fl. ross.
II. 213! = davurica Pall. var. S. unalaschcensis Sternb.
flagellaris Willd. in Sternb. rey. 25! (v. sp. or. in Willd. herb.)
var. 8. setigera Pursh. — var. S. mucronulata Royle.
— var. 8. spinulosa Boyle.
. flava Lam. = Hirculus L.
Ravescens Sternb. suppl. I. 13! = decipiens Ehrh. var. 8. flave-
scens Sternb.
flexuosa Sternb. suppl. I. 38! = ewilis Stephan.
Flittneri Heuff. in Flora 1854 p. 240! = perdurans Kit. var.
S. Flitineri Heuff.
floribunda D. Dr. — florulenta Mor.
florulenta Mor. tent. Sax. 9. Sternb. suppl. II. 54!
. florulenta Sch ott.—=lingulataBell.var. S. LantoscanaB oiss.etReut.
foliolosa R. Br. fl. ins. Melv. p. 17 in Parry voy. app. 275. Verm. bot.
Schrift. ed Nees ab Es. I. 390! = stellaris L. var. comosa Poir.
foliosa DDr. = stellaris L. var. comosa Poir.
fonticola Kerner in Oest. bot. Zeit. XIII. 90! = rotundifolia L.
var. glabra.
Fortunei Hook. in Curt. Bot. Mag. Nr. 916 t. 5377!
fragilis Schrank hort. Monac. 92! Sternb. suppl. II. 82! = ti-
Jurcata Schrad. (v. sp. or. in herb. Monac.)
Frideriei Augusti Biasoletto Viaggio 499! —= media Gouan. var.
S. Frideriei Augusti Bias.
furcata Lap.
gemmifera Pers. = hypnoides L.
gemmulosa Boiss. in Bibl. univ. Geneve 1838. Febr. Elench. 43!
Voy- bot. en Esp. Nr. 690 t. 64 a! (v. sp. or.)
geranioides L. amoen. IV.27118.X.n. 23. B.Sp. II. 578! cod. 3166!
var. angustifolia DC. — var. 8. ladanifera Lap.
536
281,
282.
283.
284.
285.
286.
287.
288.
289.
290.
291.
292.
293.
294.
295-
296.
297.
298.
299.
300.
304.
302.
303.
302.
305.
306.
307.
Dr. A. Engler:
geranioides L. P. irrigua Ser. l. ec. 30! = irrigua Bieb.
geramioides L. Ö. pedatihda Ser. 1. e. 30! = pedatifida Smith.
geranioides Geners. 1. c. 31 teste Neilreich = perdurans Kit.
geranioides Host. syn. 231 = petraea L.
geranioides Hort. Goett. teste Regel = decipiens Ehrh. var. $.
villosa Willd.
Geum L. Sp. I. 401! S. X. n. 41. Sp. II. 574! cod. 31551
var, 8. hörsuta L. — var. 8. polita Link. — var. S. den-
Tata Link. — var. S.modesta Behb. — var.S.elegans Mack.
Geum Pall. it. II. p. 35. 568 (v. sp. or. in Willd. herb. 8407.)
Pursh. fl. Am. sept. I. 311! = punctata L.
Geum Sibth. fl. graec. = rotundifolia L. var. 8. olympica Boiss.
Geum Vitm. sagg. 43. — Scop. Delic. insubr. I. 81 = rotundi-
folia L.
Geum < Aizoon (Tchb.) Engl.
glabella Bert. \irid. Bon. veg. 1824 p. 8 fl. it. IV. 509! — Sternb.
suppl. Il. 57. t. 121
glandulosa Wall. cat. pl. ind! Ser, ]. c. 45! (v. sp. or.) = brachy-
poda Don.
glandulosa Willd. herb. 8433 fol. 2! = bronchialis L. var. $. cher-
lerioides Don.
glandulosa Willd. herb. 8433 fol. 1! = terektensis Bunge.
glauca Clairv. Man. herb. 140 ex Gaud. fl. helv. = diapen-
sioides Bell. €
glaucesceens Reut. in Boiss. et Reut. pug. pl. nov. 1852 p. A34!
— granulata L. var. S. glaucescens Reut.
globulifera Desf. fl. at). I. 342. t. 96 f. A! Sternb. rev. 451
(v. sp. or. in Willd. herb. 8466).
var. gebraltarica Ser. — var. 8. oranensis Munby.
globulifera Schur en. pl. Transs. 2321 quid ?
Gmelini Host —= decipiens Ehrh. var. $. sponhemica Gmel.
graciis Mack. = Geum L. var. S. dentata Link.
gracilis Schleich. cat. 1821. p. 63 = erosa Pursh.
graeilis Stephan in Sternb. suppl. I. 7! — Cham. in Linn. VI.
454! = punctata L.
grandiflora Sternb. rev. 20! ex ipso —= sibirica L.
graeca Boiss. et Heldr. l. c.! = granulata L. var. 8. graeca
Boiss. et Heldr.
granatensis Boiss. et Reut. pug. pl. noy. 46! = globulifera Desf.
granigera C. Koch. in Linnaea XIX. 40! = sibirica L.
yranulata L. Sp. I. 403! Fl. suec. I. n. 350. Sp. II. 576! cod. 31621!
var. S. graeca Boiss. et Heldr. — var. S. ylaucescens Beut.
— var. 8. Russi Presi. — var. S. Cossoniuna Boiss. et Beut.
308.
309.
310.
311.
312.
313.
314.
315.
316.
317.
318.
319.
320.
321.
322
323.
324.
325.
326.
327.
bd.
Index eriticus spec. atque syn. generis Saxifraga L. 537
— var. Hochstetteri Engl. Brevicaulis, foliis eaulinis inferioribus
subrotundis, repando-crenatis, in petiolum cuneatim attenuatis,
foliis superioribus cuneatis, calycis laciniis obtusis.
Syn. S. bulbosa Hochstetter in litt. in herb. Vindob.!
Hab. in Lusitania in monte Cintra (Hochstetter!)
var. brevicaulis Engl. Minor, foliis basalibus breviter petiolatis,
subrotundis, multierenatis vel multilobatis, lobis mediis saepe tri-
dentatis.
Hab. in Hispania: Sierra de Yunquera (Boiss!) Sierra Nevada
(Boiss!) atque in Lusitania: Cintra (Hochstetter!)
var. unöflora Engl. Minima, scapo unifloro, villoso, calyeis laci-
niis purpurascentibus.
Hab. Himalaya bor. occ. alt. 10—13000° (Hook. fil.!)
granulata var. &. Steven Sax. cauc. in M&m. mosgq. IV. 77 =
mollis Sternb.
granulata Bieb. fl. taur. I. 315! exel. syn. = sibirica L.
granulata var. ß. Steven Sax. cauc. in Mem. mosgq. IV. 77. excl.
syn. = sibirica L.
granulata Desf. fl. atl. I. 341! = atlantica Boiss. et Reut.
granulata Lumnitzer Fl. poson. 170 teste Neilreich = bulbi-
fera L.
granulata Poll. fl. veron. II. 29. pr. p. = bulbifera L.
granulata X decipiens Engl.
groenlandica L. Sp. I. 404! S. X. n. 24. Sp. II. 578! cod. 31731
verosimiliter —= decipiens Ehrh. yar. 8. groenlandica L.
groenlandica Lap. 1. ec. 39! hist, abr. 227! = mizta Lap. var.
S. iratiana F. Schultz.
Grzegorzekii Janka in Oest. bot. Zeit. 1856. 242! = perdurans
Kit. var. S. Grzegorzekü Janka.
Guthriana Hort. ang]. quid?
Haenseleri Boiss. et Beut. in Boiss. voy. bot. app. 730! (v. sp.
or ex herb. Boiss.)
Hausmanni Kerner in Oest. bot. Zeit. 13863 p. 105! = mutata
x aizoides Lagger o.
hederacea L. Sp. 1. 405! S. X. n. 29. Sp. II. 579! cod. 3475!
hederacea Bieb. fl. taur. I. 317! = Cymbalaria L.
hederaefolia Hochstetter mpt. ex Rich. tent. fl. Abyss. I. 3471
(v. sp. or.)
helianthemifolia Pall. in Willd. herb. 8442! = Merkü Fisch.
hemisphaerica Hook. fill. et Thoms. |. c.! (v. sp. or.)
heterantha Hojok. fl. Am. bor. I. 252! (v. sp. or. in herb. Vindob.)
= Mertensiana Bong.
heterophylla Sternb. rev. 50! = pedemontana All.
XIX. Abhandl, 68
333.
334.
335.
336.
337.
338.
339.
340.
341.
342.
343.
344.
345.
346.
34T.
Dr. A. Engler:
heteromalla Georgi Beschr. d. Russ. R. III. 4. 966 quid?
heucheraefolia Griseb. in Wiegm. Arch. 1852. Schott. Anal. 28
= rotundifolia L. var. S. heucheraefolia Griseb.
heucherifolia Kerner in Verh. d. zool. bot. Ges. IX. Sitz. B. 109
= rotundifolia L. var. glabra.
Heufjfelii Schott Annal. 28 = rotundifolia L. var. glandulosa Griseb,
hieracifolia WK. pl. rar. hung. I. 17! t. 18! (v. sp. or. in Willd.
herb. 8391).
var. foliosa Engl. Foliis floralibus omnibus evolutis ramis
floriferis multo longioribus.
Hab.
Hirculus L. Sp. I. 402! S. X. n. 17. Sp. II. 5761 cod. 3158!
var. obfusata Ser. — var. linearifolia Engl.
var. alpina Engl. Caulibus bi-vel triunecialibus, foliis in-
ferioribus numerosis, spathulatis atque caulinis oblongis, margine
eiliatis, sepalis fere ovatis, petalis obovato-oblongis.
Exsicc. Hook. fil. et Thoms. Herb. Ind. or!
Hab. Sikhim alt. 14000‘. Tibet occ. alt. 15—17000° (J. D.Hook)
hirsuta L. S. X. n. 12. Sp. II. 574! cod. 3153 —= Geum L. var.
S. hiörsuta L.
hirsuta L. 6? hybrida Ser. ]l. c. 42! = rotundifolia X Geum.
hirsuta L. P. punctata Ser. ]. c. 42! pr. p. = punctata L.
hirsuta X Aizoon Rehb. vid. Geum x Aizoon.
hirta Donn, hort. cant. ed. V. 507 Don.].c. 4241! Engl. Bot. t. 2294!
Schleich. exsice.! = deeipiens Ehrh. var. $. Sternbergii Willd.
hispidula Don ]. c. 380! Prod. nepal. 240! — Ser. ]. c. 40!
var. Doniana Engl. Foliis omnibus duobus mediis vel qua-
tuor dentibus cartilagineo-mucronatis instructis.
Hab. in Himalaya pr. Gossain Than. (Wallich!)
Hoffmeisterii Klotzsch in Prinz Waldemars Him. p. 146 t. 41!
(v. sp. or. in herb. Berol.) = flayellaris L.
Hohenwartii Sternb. rev. 26! —= sedoides L. var. Hohenwartü
Sternb.
Hosti Tausch. Syll. soc. Ratisb. II. 240! (1828).
Huetiana Boiss. diagn. pl. nov. or. ser. 2. II. 72! (w. sp. or. in
herb. Boiss.) = Cymbalaria L. var. $. Huetiana Boiss.
humilis Willd. herb. 8452! — caespitosa L.
hybrida Vill. in Lap. fl. pyr. 54! = rotundifolia X Geum.
hyperborea R. Br. in suppl. Parry’s voy. p. 274. Verm. Schr. ed.
Nees ab Es. I. 388! = rivularis L. var. S. hyperborea R. Br.
hypnoides L. Sp. I. 405! Sp. II. 579! cod. 3176!
var. gemmifera Ser. — var. S. Schraderi Sternb.
373.
374.
Index criticus spec. atque syn. generis Saxifraga L. 539
hypnoides L. var. y. Ser. l. ec. 31 excel. syn.! = decipiens Ehrh.
var. S. sponhemica Gmel.
hypnoides L. ®. villosa Walk. Arn. et Ser. |. c. 3% exel. syn!
= decipiens Ehrh. var. $. villosa Willd.
hypnoides All. fl. ped. p. 72 n. 1538! = exarata Vill.
hypnoides Aut. suec. = caespitosa L.
hypnoides Dub. bot. 210. — Hegetschw. Fl. d. Schw. II. 395! =
Godron Fl. de Lorr. ed. I. t. 1 p. 265 et Aut. angl. —= decipiens
Ehrh. var. S. sponhemica Gmel.
hypnoides Scop. fl. carn. 296 t. 16! = adscendens L.
hypnoides Vitm. ist. erb. 26, 29. — Sav. Due cent. 440 = mo-
schata Wulf.
Jacguemontiana Dene. in Jacgem. Voy. IV. 68. Hook fil. et
Thom s. l.'e. 71!
Jamesiana Torrey pl. rock. mount. in Ann. Lyc. New-York. 204.
Torr. et Gray fl. p. 574! = Hook. fl. bor. am. I. 247!
imbricata Bert. Annali di storia nat. IV. 260 = squarrosa Sieb.
imbricata Lam. fl. fr. III. 531 = retusa Gouan.
imbricata Royle ill. of Him. pl. 226!
imbricata Royle var. d. Hook. fil. et Thoms. ]. e.! = Jarque-
montiana Dene.
imbricata Sterub. in herb. Mus. boh. et in icone! = bronchialis
L. var. S. cherlerioides Don. {
immaculata Fl. Niero = Aizoon Jacgq. var. S. intacta Willd.
incurvifoia Don ]. c. 423! Sternb. suppl. II. 78! Engl. Bot.
t. 2909! = decipiens Ehrh. var. petalis marginibus ineurvis.
intacta Willd. hort. Ber. 75! en 459. — Don I. c. 393! (v. sp. or.
in Willd. herb. 8386) = Aizoon Jacg. var. S. intacta Willd.
intacta var. erustata Comolli fl. com. III. 941 = erustata Vest.
integrifolia Hook. fi. bor. am. I. 349! (v. sp. or.)
integrifolia Schleich. exsice.! = moschata Wulf.
intermedia Sweet hort. brit.
intermedia Gaud. fl. helv. III. 122! (v. sp. a Thom. collect.) =
exarata Vill. forma laxa.
intermedia Hegetschw. fl. helr. I. 288! = aspera DC. var. S. in-
termedia Heg.
intermedia Tausch in Link en. hort. ber. I. 415! = deeipiens Ehrh.
iratiana F. Schultz in arch. de la fl. de Fr. et d’All. 1850 p. 176
—= mista Lap. var. S. iratiana F. Schultz.
intricata Lap. ]l. c. 58! hist. abr. 233! = exarata V ill. var. S. intri-
cata Lap.
irriygua Bieb. A. taur. II. 460! suppl. 2951 Sternb. rev. 601
(v. sp. or. in Willd. herb. 8471.)
68 *
540
375.
376.
377.
378.
379.
380.
381.
382.
383.
384.
385.
386.
387.
388.
389.
390.
391.
392.
393.
394,
395.
396.
397.
398.
399.
400.
404.
Dr. A. Engler:
Juniperifolia Adams in Weber et Mohr Beitr. z. Naturk. I. 53
(v. sp. e loco or.)
Juniperina Bieb. fl. taur. I. 314! Ser. 1. c. 23! = juniperifolia
Adams.
Kochii Hornung Flora 1835 p. 465 = oppositifolia X biflora Sauter.
Kotschyi Boiss. diagn. pl. nov. or. ser. 2. II. 65! (v. sp. or.)
Kruhsiana Fisch. in litt. ex Ser. l. ec. 46! = bronchialis L. var.
S. cherlerioides Don.
lactea Turcz. Bull. de Moscou. 1840. XIV. 71. Ledeb. fl. ross.
U. 233! (v. sp. or. in herb. Monae.)
ladanifera Lap. fl. pyr. 65! hist. abr. 236! = geranioides L. var.
S. ladanifera Lap.
ladanifera Lap. ß. Dub. bot. 240 = pedatifida Smith.
ladanifera Balbis, Sieb. exsiec. in herb. Vindob.! —= pedemontana
All. var. $. cervicornis Viv.
laetevirens Don 1]. c. 451! Sternb suppl. II. 82! = hypnoides L.?
laevigata Schleich. cat. 1821 exsicc.! — decipiens Ehrh. var.
S. sponhemica Gmel.
taevis Bieb. fl. taur. I. 314! suppl. 29/1 — Sternb. suppl. I. 27!
(v. sp. or. in herb. Berol.)
laevis Mack. in Transaect. Roy. Irish. Acad. XIV. 142 = decipiens
Ehrh. petalis margine incurvis.
laevis Schleich. cat. 1894 et exsice.! = decipiens Ehrh. var. 8.
sponhemica Gmel.
larceolata Haw. syn. succ. 324. en. Sax. 24 quid?
lanceolata Kit. Add. |]. ce. 476! = androsacea L.
Lantoscana Boiss. et Reut. in Boiss. diagn. ser. 2. II. 63! m sPp-
or. in herb. Boiss.) — lingulata Bell. var. 8. Lantoscana Boiss.
et Reut.
Lapeyrousiö Don 1. c. 397! = aretioides > media.
Lapeyrousi Herb. stirp. 35 = Iuteoviridis Schott et Kots 9
Lapeyroussi Sternb. rev. 51! = decipiens Ehrh. var. 8. villosa
Willd. ie
lasiorhylia Schott, Nyman et Kotschy Anal. 29 = rotundifolia
L. var. S. zepanda Willd.
lasiostigma Pers.
latiida Don 1. c. 420! Sternb. suppl. I. 78! = deeipiens Ehrh.
latifolia Ser. l. c. 3%! = decipiens Ehrh.
latiflora Hook. fil. et Thoms. ]. e. 71! (v. sp. or.)
Laurentiana Ser. 1. c. 35! Hook. fl. bor. am. I. 245! Torr. et Gray
fl. 5731 = rivularis L. var. $. Laurentiana Ser.
laxa Schleich. exsice.! — decipiens Ehrh. fol. spathulatis, apice
tridentatis, ciliatis.
402.
403.
404.
405.
406.
407.
408.
409.
410.
411.
412.
413.
44h.
415.
4416.
417.
418.
449.
420.
421.
422.
423.
124.
425.
426.
427.
428.
Index eriticus spec, atque syn. generis Saxifraga L. 541
leptophylla Froel. = aplıylla Sternb.
leptophylla Pers. ench. I. 490 = hypnoides L.
leucantha Thom. cat. 1818 et in Rchb. pl. exsicc. germ. (v. sp. or.)
—= exarata Vill. var. S. leucantha Thom.
leucanthemifolia Lap. fl. pyr. 49! Sternb. rev. 40! suppl. II. 14!
(v. sp. or. in Willd. herb. 8397) = Clusü Gouan.
leucanthemifolia Hegetschw. F]. d. Schw. ed. II. 403! = stellaris
L. var. robusta Eng).
leucanthemifolia Micha. fl. bor. Am. I. 268! (v. sp. e loco or.)
var. Brumoniana (Bong) Engl.
ligulata W all. cat. 449! Don 1. c. 348! Ser. 1. c. 38! = .Bergenia
ligulata (Wall.) Engl.
ligulata Murr. com. goett. 1781. p. 26 = sarmentosa L.
linearis Hort. = hypnoides L.
tingulata Bell. app. ad. fl. ped. in Mem. Acad. sc. Turin.
(4790—91) V. 226 Sternb. suppl. II. 53! (v. sp. or. in Willd.
herb. 8383).
var. S. australis Moric. — var. 8. Lantoscana Boiss. et
Reut. — var. S. cochlearis Rchb. — var. S. catalaunica
Boiss. et Reut.
lingulata Mor. not. ed. II. 262. = Aizoon Jacg.
lingulata Bell. «. Don |. ce. 3941 = lonyifolia Lap.
lingulata Bell. f. media Don 1. e. 394! = Hostü Tausch.
Linnaei Boiss. diagn. pl. nov. ser. 2. II. 69! adscendens L. var.
S. Linnaei Boiss.
longifolia Lap. fl. pyr. 26! Ser. 1. c. 19!
longifolia Comolli fl. com. III. 92! = lingulata Bell.
longifolia Host. fl. aust. I. 499 —= Hostü Tausch.
longifolia Sternb. in Sturm Deutschl. Fl. 33 fig. d. el rev. 1!=
erustata Vest.
longifolia Lap. ß. media Sterub. rey. 1! = Hostü Tausch.
longifolia Lap. y. minor Ser. 1. c. 19! = cerustata Vest.
longifolia Mor. not. ed. I. p. 11 = Aizoon Jacg.
longifolia Ten. Flor. part. di Napoli e Flor. med. univers. tom. I.
p- 344 ex ipso = marginata Sternb.
longifolia Ten. Flor. nap. prod. p. 25 ex ipso = Aizoon Jacgq.
longiscapa Don l. ce. 338! Sternb. suppl. II. 47! = nivalis L. var.
tenuis Whlbg.
lutea Gilib, fl. lith. V. 179 = Hirculus L.
Iuteopurpurea Lap. fl. pyr. 29! hist. abr. 224! (v. sp. or. in Willd.
herb. 8389) — aretioides x media Godr. et Gren.
luteopurpurea Baumg. en. stirp. Transs. ind. I. 372! = luteoviridis
Schott et Kotschy.
542
429.
430.
431.
432.
433.
43h.
435.
436.
437.
438.
Dr. A. Engler:
luteopurpurea var. Herb. select. 12 (1836) Schult. fl. aust. I. 637
= luteoviridis Schott et Kotschy.
luteoviridis Schott et Kotschy in Oest. bot. Zeit. 1851 p. 651
(v. sp. or. in herb. Vindob.)
var. 8. corymbosa Boiss. et Beut.
Lyalli Engl.
Syn. S. dahurica Lyall. in herb. of the royal gardens Kew!
S. rhizomate tenui, obliquo, supra folioso, scapo nudo gracili erecto
glabriusculo, foliis obovatis in petiolum basi dilatatum cuneatim
attenuatis, supra aequaliter serrato-dentatis, glabris, fere enerviis,
foliis floralibus minimis, linearibus, inflorescentia 6—10-flora, pedi-
cellis floribus triplo vel multo longioribus, gracillimis, erecto paten-
tibus, post anthesim erectis, glabriusculis, calycis laciniis ovato-
triangularibus, reflexis, petalis obovato-rotundis, subunguieulatis
uninerviis, staminibus clavatis, ovariis duobus, haud raro tribus vel
quinque basi vix connatis, stylis erectis, stigmatibus capitatis.
Exsicc. Lyall. — Pallisers Brit. N. Am. Expl. Exped. (Bourg.
1858|)
Hab. in America boreali in montibus „Rocky Mountains“ L. b.
49° alt. 6500‘. Fort Colville (Lyall! 1861),
Scapi 3—5‘' alti, supra cum calycibus atque ovariis rubescentes.
Petala lactea. Folia laete viridia, simillima iis $. davuricae Pall.,
quacum nostra planta confundebatur. Differt ab illa praecipue in-
florescentia glabriuscula pauciflora, haud corymbosa, basi folio
cuneato - oblongo haud. suffulta, floribus duplo majoribus, calycis
laciniis reflexis, petalis ovato-rotundis, subunguiculatis, staminibus
clavatis. Planta raro variat, attamen insignis.
ar. Zaxa Engl. Gracilis, erecta, altior (1‘), foliis basalibus
paucis ovatis, toto margine dentatis, dentibus inferioribus horizon-
taliter patentibus, basi in petiolum lamina vix longiorem attenuatis,
panicula 140—12-flora; pedicellis graeillimis, longissimis. A clariss.
Lyall una cum forma typica lecta et verosimiliter hybrida inter
S. Lyalli et $. punctata L. var. acutidentata Engl. at paucis
tantum speciminibns visis discernere non audeo.
Lychnitis Hook. fil. et Thoms. 1. c. 68! (v. sp. or.)
lysimachioides Klotzsch in Prinz Waldemars Him. 145 t. 42! (v. sp.
or. in herb. Berol.) — diversifolia Wall. var. $. parnassifolia Don.
maderensis Don |]. c. 414! Sternb. suppl. II. 95!
macrantha Boiss. in litt. (v. sp. or.) = sibirica L.
magellanica Poir. diet. VI. 686. Ser. 1. c. 25! = Cordillerarum
Presl. var. S. magellanica Poir.
Malyi Schott Anal. Oest. bot. Zeit. 1855 p. 373! = Aizoon Jacg,
marginata Sternb. suppl. I. 1! Mor. ]. c. 35. Ser. 1. c. 20!
439.
440.
44.
442.
443.
hhb.
445.
446.
44T.
AhB.
449,
450.
451.
452.
453.
454.
455.
456.
457.
458.
459.
460.
Index eriticus spec. atque syn. generis Saxifraga L. 543
marginata Bory et Chaub. Fl. pelop.!
marylandica Hort. teste Sternb. = pensylvanica L.
media Gouan. ill. 27! Sternb. rev. 6!
var. S. Friderici Augusti Biaso|.
media Gouan. var. Sibthorpiana Griseb. Spice. I. 331! —= media
var. S. Friederici Augusti Biasol.
media Tausch in Link en. hort. Ber. I. 415! = deeipiens Ehrh.
var. S. Sternbergii Willd.
media = aretioides Godr. et Gren. fl. de Fr. 657! vide aretioides
x media Godr. et Gren.
melaena Boiss. diagn. pl. noy. ser. 2. II. 11! = mixta Lap. var.
S. iratiana F. Schultz.
melaleuca Fisch. Cat. h. gorenk. 1808 p. 99, in Spreng. pl. min.
eogn. pug. I. 61. Sternb. suppl. I. 3! suppl. II. 45! (v. sp. or. in
'Willd. herb. 8395.)
Merkii Fisch. in Sternb. suppl. I. A! IL. 19!
Mertensiana Bongard in Mem. de l’acad. imp. de St. Petersb.
VI. ser. II. 144. (v. sp. or. ex herb. Ac. Petrop. in herb. Berol.)
Meyeri Sternb. suppl. II. 14! valde dubia.
mierantha Fisch. in litt. ex Cham. in Linnaea VI. 556! = Leptar-
rhena pyrolaefolia R. Br.
micrantha Edgworth in Transact. of the Linn. soc. XX. (1851) 50!
mieranthifolia Steudel nom.! = erosa Pursh.
microphylla Boyle in herb. Beuth. Hook. fil. et Thoms. 1. e. 72!
minor Sieber quid?
miocta Lap. 1. pyr. 41! hist. abr. 228 et 236! (v. sp. or. in Willd.
herb. 8446).
var. Zaxa — var. 8. iratiana F. Schultz. — var. S. ne-
vadensis Boiss.
mizta Boiss. Voy. bot. en Esp. = mixta Lap. var. S. nevadensis
Boiss.
modesta Rehb. pl. erit. VII. ic. 847!= @eum L. var. S. modesta Rcehb.
mollis Smith in Sternb. suppl. II. 37!
Moorcroftiana Wall. cat. 453! Sternb. suppl. II. 28! (v. sp. or.) =
diversifolia Wall. var. 8. Moorcroftiana Wall.
moschata Wulf. in Jacg. mise. II. 128!
var. compacta Koch. — var. S. pygmaea Haw.— var. S.
atropurpurea Sternb. — var. laxa Sternb. — S. crocea Gaud.
var. pontica Engl. Scapis floriferis tenerrimis sparse, supra
densius glandulosis, unifloris, foliis teneris trilobis, lobis porreetis,
in petiolum lobo medio triplo quadruplove longiorem attenuatis,
calycis laciniis linearibus, tubo glanduloso anthesi triplo longiori-
bus, petalis oblongo-linearibus, laciniis dimidio longioribus.
544
461.
462.
463.
464.
465.
466.
467.
468.
481.
482.
Dr. A. Engler:
Hab. in rupibus Ponti alt. 6200'.
Exsice. Kotschy: Iter eilieico-Kurdieum 41859, pl. in alp. Ponti
lectae supp. 910!
moschata < exearata (Miegeville) Engl.
moschata > pubescens (Miegeville) Engl.-Miegeville in Bull.
de la soc, bot. de Fr. 1865 p. 22!
mucronulata Royle ill. of. Him. pl. 227! = flagellaris Willd. var.
S. mucronulata Royle.
multiflora Ehrh. pl. select. 74 = Cotyledon L.
multiflora Ledeb. in Mem. de St. Petersb. V. 532. Sternb. suppl.
II. 242! Ledeb. ic. pl. fl. ross. t. 335! = bronchialis L. var. 8. mul-
tiflora Led.
Mureti Rambert in Verh. d. schweiz. naturf. Ges. b. i. Vers. i.
Samaden 1863! = aphylia X muscoides (Rambert) Engl.
muscoides All. fi. ped. II. 70!
var. S. Facchinü Koch. — var. alropurpurea Koch. —
var. eifrina Gaud. — var. trifida Gaud.
muscoides Wulf. in Jacg. misc. II. 123! Sternb. rev. 39 exel. syn.
plur. et suppl. II. 65! et aut. plurim. (v. sp. or. in herb. Monac.
(Schreberiano) = moschata W ulf.
muscoides Bieb. fl. taur. I. 316! (exel. syn.) = exarata Vill.
muscoides Ledeb. fl. ross. II, 223! = terektensis Bunge.
muscoides &. et ß). Comolli Prodr. com. 80 ex ipso in Fl. com! —=
exarata Vill.
muscoidi-exarata Miegeville in Bull. de la soc. bot. de Fr. 1865
p- 21! = moschata X exarata (Miegeville) Engl.
muscoidi - groenlandica Miegeville I. c. 22 et 66! = moschata X
pubescens (Miegeville) Engl.
muscosa Suter fl. helv. I. 251 = moschata Wulf.
mutata L. Sp. II. 570! cod. 3140!
var. S. demissa Schott et Kotschy.
mutata = aizoides Lagger in Flora 1837 p. 622!
a. aizoide-mutata Regel. — P. mutata-aizoides Regel.
myosotifolia Don 1. ce. 373! Ser. l. c. 45! fortasse — Merkü Fisch.
neglecta Bray in Sternb. suppl. I. 9! suppl. II. 36!
neglecta Ten. prodr. nap. app. IV. 19 ex ipso — Aizoon Jacg. var.
S. negleeta Ten.
neglecia B. Ten. Relaz. del Viagg. di Abruzzo ex ipso — margi-
nata Sternb.
Nelsoniana Don |. c. 355! (mon Hook. et Arn.) Sterunb. suppl.
II. 8! = punctata L. var. $. Nelsoniana Don.
Nelsoniana Hook. et Arn. in Beech. voy. 124! = Richardsonür
Hook. fl. bor. am. I. 247.
483.
484.
485.
486.
48T.
488.
Index eritieus spec. atque syn. generis Saxilraga L. 545
nervosa Lap. fl. pyr. 63! hist. abr. 235! (v. sp. or. in Willd, herb.
8457) = ewarata Vill. var. S. nervosa Lap.
nervosa Bieb. fl. taur. I. 316! = exarata Vill.
nevadensis Boiss. diagn. pl. nov. ser. 2. II. 66! (= v. sp. or. in
herb. Boiss.) = mirta Lap. var. S. nevadensis Boiss.
nigricans Willd. herb. 8399! = nivalis L.
nitida Schreb. in litt. ex Sternb. rev. 32 t. 10 b. f. 4l et Ser.
l. ec. 22! = tenella Wulf. var. S. nitida Schreb.
nitida Ledeb. fl. ross. Il. 207! Regel et Tiling pl. Ajan. Nr. 121!
— bronchialis L. var, S. cherlerioides Don.
nivalis L. Sp. 1. 401! S. X. n. 10. Fl. suec. II 368! Sp. II. 573!
cod. 3150!
var. densiflora Ser. — var. tenuis Wahlb.
nivalis L. var. racemosa Towns. it. hung. 488 — hieracifoia WK.
nivalis Mühlb. cat. 44 = vörginiensis Michx.
nivalis? Pall. it. III. 444 ex Ledeb. fl. ross. Il. 2121 = davu-
rica Pall.
notata Schott l.c. et in Oest. bot. Zeit. 1855 p. 3731 = Aizoon Jacg.
Notkama Mogin ic. ined. = leucantliemifolia Michx. var. Bruno-
niana (Bongard) Eng].
nova spec. Cham. in Linn. VI. 555! = bronchialis L. var. S. cher-
lerioides Don.
noveboracensis Cold. Noveb. 105. ex Don ]. ce. 384! = pensylvanica L.
nuda Haw. quid?
nudicaulis Don 1. ec. 366! Sternb. suppl. II. 361 = punctata L.
nudifolia Szont. in Verh. d. Zool. bot. Ges. XIII. 10821 quid ?
nutans Adams in Mem. de Moscou IX. 2421 = Hireulus L.
nutans Don 1. c. 368! Sternb. suppl. II. 371 = Rumanzofia una-
laschkensis Cham.
nutans Hook. fil. et Thoms. ]. c. 69! (v. sp. or.)
obseura Godr. et Gren. fl. de Fr. I. 646! quid ?
obtusifida Don 1. e. 416! Ser. ]. e. 301 = exarata Vill?
odontophylla Wall. cat. 454! Sternb. suppl. II. 33!
olympica Boiss. diagn. pl. nov. or. ser. 2. Ill. 19! (v. sp. or.) =
rotundifolia L. var. S. olympica Boiss.
olympica Boiss. var. microphylla = taygetea Boiss.
oppositifolia L. Sp. I. 402! Fl. suec. I. n. 3591 S. X. n. 14. Sp.
II. 575! cod. 3156! (v. sp. or. in herb. Monac.)
var. 8. Zudolphiana Hornsch.
oppositifolia L. var. ß. Willd. Sp. II. 648! = biflora All.
oppositifolia L. var. y. Willd. Sp. II. 648! = retusa Gouan.
oppositifoia Kit. Add. l. . AM! = retusa Gouan.
. XIX. Abhandl. 69
546
512.
513.
Silk.
815.
516.
517.
518.
519.
520.
521.
522.
523.
524.
525.
526.
527,
528.
529.
530.
531.
532.
533.
534.
535.
936.
537.
838.
539.
540.
Dr. A. Engler:
oppositifolia Reiner et Hohenwart Reise 7 = S. oppositifolia L.
var. 8. Rudolphiana Hornsch.
oppositifolia x biflora Sauter Fl], v. Salzburg!
oranensis Munby in Bull. de la soc. bot. de Fr. 1858 p. 284! =
globulifera Desf. var. S. oranensis Munby.
orientalis Jacg. obs. II. 9! Sternb, rey. 1!= Cymbalaria L.
Pacumbis Hamilton mpt. ex Don prod. nep. 2091 = Bergenia
ligulata (Wall.) Engl.
Pallasiana Sternb. suppl. II. 191 = serpyllifolia Pursh.
pallida Wall. cat. 450! Sternb. suppl,. I. 4! Hook fil. et
Uhoms. 1ue!
palmata Lap. fl. pyr. 64! (v. sp. or. in Willd. herb. 8459) =
geranioides L. foliis parvis angustioribus.
palmata Panzer in Sturm Deutschl. Fl. 27! Smith Engl. Bot.
455! Schleich exsicc.! — deeipiens Ehrh. var. S. palmata Panzer.
palmata Lej. d. Spa. 194. Lois, gall. I. 200 = deeipiens Ehrh. var.
S. sponhemica Gmel.
palmata Stephan in litt. ex Sternb. —= sibirica L.
palmata Miegerille 1. c. 22 et 65! an species?
palpehrata Hook. fil. et T’homs. ]. c. 61! (v. sp. or.)
palustris Hort. angl. ex Link en. I. 412! Schleich. exsiec. =
pensylvanica L.
paniculata Hornem. = trifurcata Schrad.
paniculata Mill. = Cotyledon L.
paniculata Schleich. cat. 1821! = geraniodes L.
paradoxa Kit. Add. ad. fl. Hung. |. c. 478! = moschata Wulf. var.
S. pygmaea Haw.
paradoaa Vest in Sternb. rev. 22!
parnassica Boiss. et Heldr. diagn. pl. or. ser. 2. Il. 69! (v. sp. or.).
= adscendens L. var. S. parnassia Boiss. et Heldr.
parnassifoliia Don. prod. nepal. 210! 1. c. 405! Wall. cat.Aöll Ser.
l. c. 25! = diversifolia Wall. var. 8. parnassifolia Don.
parvicalye Jaequemont = Jarquemontiana Dene.
parviflora Bivona stirp. rar. IV. 14, Ser. l. c. 44! = hederacea L.
parviflora Fisch. in litt. ex Cham. in Linn. VI. 556! = Leptar-
rhena pyrolaefolia R. Br.
patens Gaud. in Meisn. naturw. Arz. 18148 n. 9. fl. helv. III. 921
Sternb. suppl. II. 49! (vw. sp. or.) = eaesia X aizoides.
patens Sternb. suppl. I t. 4l = valdensis DC.
pauciflora Sternb. suppl. I. p. 6. t. 4. f. 2! verosimiliter = nivalis L.
Paronii Don]. c. 434! Ser. l.’e. 28! Sternb. suppl. II. 7x t. A2l
pectinata Pursh fl. ber. Am. I. 312!= Eriogynia pectinata (Pursh)
Hook. fl. bor. am. I. 355!
541.
522.
551.
592.
553.
61779
555.
506.
397.
958.
399.
560.
561.
562.
563.
564.
565.
566.
Index criticus spec. atque Syn. generis Saxifraga L. 547
pectinata Schott, Nyman et Kotschy Anal. et in Oest. bot.
Zeit. 1855 p. 3731 = Aizoon Jacg.
pedatifida Smilh Engl. Bot. t. 2278! et in Transact. of the Linn.
soc. X. 340.
pedatifida ß. ladanifera Don |. ec. 414! = geranioides L. var. S. la-
danifera Lap.
pedatifida hort. Goett. teste Regel = decipiens Ehrh. var. S. spon-
hemica Gmel.
pedemonltana AU. fl. ped. n. 1540!
var. 8. cerricornis Viv.
pedemontana Willd. herb. 8445 f. 2! = aquatica Lap.
peltata Torr. in litt. ex Benth. Pl. Hartweg. 311. n. 1770! (v. sp.
in herb. Vindob.)
penduliflora Bast in Desv. journ. bot. 1814 p. 17. DC. fi. fr. V.
579! quid ?
pensylvanica L. Sp. I. 3991 S. X. n. 2. Sp. II. 5711 cod. 3141.
pentadactylis Lap. fl. pyr. 64! hist. abr. 235! (v. sp.or.in Willd!
herb. 8460).
perdurans Kit. fl. hung. m Whlbg. fl. carp. 1231 Gris. et
Schenk it. 316. (v. sp. or.)
var. 8. Flittneri Heuff. — var. S. Grzegorzekii Janka.
perporosa Schur herb. Transs. 1847. en pl. Transs. 234! = retusa
Gouan.
perpusilla Hook. fil. et Thoms. ]. c. 72! (v. sp. or.)
peruviana Sternb. rev. 55 t. 22! supp. II. t. 20. f. 61 = Cordil-
lerarum Presl. var. Haenkei.
peruviana Willd. herb. 8458 fol. 2! = Cordillerarum Presl.
petiolaris R. Rr. in Ross. Voy. ed. 2. II. 192. Verm. Schrift. ed.
Nees ab Es. I. 340! = rivularis L. var. $. petiolaris R. Br.
petraea (Pona) L. S. X. n. 25 E. Sp. II. 578! cod. 3170!
petraea Gouan. ill. p. 29! = aquatica Lap.
petraea Habliz. taur. p. 147. Pall. ind. taur.— Georgi Beschr. d.
russ. R. III. 4. 965 = öirrigua Bieb,
petraea Gunn. fl. norv. Willd. Sp. II. 654! Godr. et Gren. fl. de
Er. I. 643! Hook, fl. am. I. 245! Torr. and Gray. ec. 541 =
adscendens 1.
pilifera Hook. fil. et T’homs.]. c- 66!
pilosa Banks. herb. = virginiensis Michx.
planifolia Lap. fl. pyr. 31! = muscoides All.
planifolia Lap. f. atropurpurea Koch Synops. 1838 p. 276! =
mauseoiles All. var. atropurpurea.
planifolia Lap. y. Seguierüö Sternb. rev. 28!1—= Seguierü Spreng.
planifolia Sternb. in Linnaea VI. 555! = serpyllifoiia Pursh.
69 *
586.
Dr. A. Engler:
plantaginifoia Hook. in Parry’s second Voy. app. 394 = hieraci-
folia WK.
platypetala Smith in Transact. of the Linn. soc. X. 391. Engl.
Bot. 92376! Don 1. c. 422! = deeipiens Ehrh. foliis eiliatis trilobis,
lobis lateralibus 3-fidis, medio integro.
polita (Haw.) Link en 414! Rehb. pl. erit. VII. ie. 8481 — Geum
L. var. $. polita (Haw.) Link.
polydactyla Pall. it. III. p. 320! Georgi Beschr. d. russ. R. II. 4.
p- 966 —= davurica Pall.
Ponae Sternb. rev. 471! Poll. fl. ver. I. 31 exel. syn. = petraea L.
porophylla Bert. amoen. it. 98 et 360! in Desv. journ. IV. 76,
Sternb. suppl. I. 2! = media Gouan.
Portosanctana Boiss. diagn. pl. nov. ser. 2%. II. 68! (v. sp. or.
in herb. Boiss.)
primulaefolia Pall. m Willd. herb. 8399! — nivalis L.
procumbens Juss. = hypnoides L.
propingua R. Br. in Ross. Voy. ed. 2. II. 492. suppl. mn Parry's
Voy. 273 = Hürculus L.
prorepens Fisch. in Sternb. rev. 59! suppl. II. 18! (v. sp. or. in
Willd. herb. 8422) = flagellaris L.
proiensa Schleich. exsiec. — decipiens Ehrh.
pseudoburseriana Fisch. in litt. in herb. Berol.! Torr. et Gray
l. c. 565! = bronchialis L. var. S. cherlerioides Don.
pseudocaesia Rochel. pl. banat. rar. 35! (v. sp. or.) = Rocheliana
Sternb.
pseudohypnoides Murith Bot. Val. 9% — exarata Vill.
pubescens Pourr. act. toul. III. 337. quid?
pubescens DC. fl. fr. IV. 375! pr. p. = miata Lap.
pulchella Don 1. c. 426! = deeipiens Ehrh.?
punctata L. Sp. I. 401! Sp. II. 573! cod. 3151!
var. 8. Nelsoniana Don.
var. acutidentata Engl. Altior, foliis minus cordatis, acute
dentatis, petiolo plano suffultis, panicula laxa pauciflora, petalis
ovato-subrotundis.
Hab. in America boreali in montibus „Rocky mountains“:
Cascade mountains (Lyall!) South. Clear-Creck.
var. manchuriensis Engl. Omnibus partibus major, caule
petiolisque hispido-hirsutis, foliis reniformibus (iis aliarum formarum
duplo majoribus) aequaliter crenatis (similibus foliis basalıbus Ra-
nunculi cassubici L.)
Hab. in ora Manchuriae!
punctata Gunn. nory. et act. haf. X. t. 3 = euneifolia L.
Index eriticus spee. atque syn. generis Saxifraga L. 549
punctata Rehb. pl. erit. VII. 843. 844! Schleich exsice.! = hir-
suta L. var. S. elegans Mack.
punctata Meyer herb. ex Sternb. suppl. II. p. 14!= Meyeri
Sternb.
punctata Pall. it. III. p. 293, 317, 444 ex ipso! = sibirica L.
punetata Pall. it. III. app. 731! = davurica Pall.
punctata Rottb. in Act. hafn. X. 445 — nivalis L.
pungens Clairv. man. 140 — Vandellii Sternb.
purpurascens Hook. fil. et Thoms. I. c. 61! (vr. sp. or.) = Ber-
genia purpurascens (H. f. et Th.) Eng).
purpurea All. fl. ped. Nr. 1531! (v. sp. or, m Willd. herb. 8441)
— retusa Gouan.
pusilla Sternb. suppl. II. 35! = rivularis L.
pygmaea Haw. mise. nat. 168. Don |. ce. 439! exel. syn. Schleich
exsiec.! = moschata Wulf. var. $S. pygmaea Haw.
pyramidalis Lap. fl. pyr. 32! Sternb. rev. 2.1.2! Sturm Deutschl.
Fl. 33. 2! = Cotyledon L.
pyramidalis ß.recta DC. et Lam. fl. fr. 3 ed. IV. 361!— Aizoon Jacg.
puramidalis Ten. prod. fl. nap. 25! = lingulata Bell.
pyramidata Mill. cat. teste Rehb. — Cotyledon L.
pyrenaica Scop. fl. carn. 296!— androsacea L. var. $. pyrenaica Scop,
pyrenaica Vill. Dauph. III. 671! = moschata Wulf.
pyrolaefolix Don ]. c. 3891 — Leptarrhena pyrolaefolia R. Br.
quinguedens Haw. syn. succ. 325 en. Sax. 30! = decipiens Ehrh.
quinguefida Donn. Cant. ed. V. 107. Haw. mise. nat. 163. en. Sax.
26. Sternb. suppl. II. 95! = pedatifida Smith.
quinguefida Schleich exsicc.! = deeipiens Ehrh. fol. quinguelobis,
lobis acutis.
qwinquefida Lam. fl. fr. III. 533 — geranioides L.
ramosissima Sehur en pl. Transs. 939! (v. sp. or. in herb. Vindob.)
— adscendens L.
ramulosa Wall. cat. 446! Stern. suppl. II. 56!
ramulosa Royle ill. of Him. pl. 226 t. 49. £. 3!
ranunculifolia Hook. fl. bor. am. I. 246 t. 83!
ranunculoides Haw. en. Sax. 25! = irrigua Bieb.
recta Lap. fl. pyr. 33! = Aizoon Jacg. var. $. reeta Lap.
recta Ten. fl. nap. prod. 25! en ipso = Aizoon Jacg.
recurva Schleich cat. 1821! exsicc.! deeipiens Ehrh. var. S. spon-
hemica Gmel. “
recurvifolia Lap. fl. pyr. 30! hist. abr. 224! = caesia L.
Redofskyi Adams. in M&m. de Mose. IX. p. 241. t. 13 f. 21 —
stellaris L.
Redowskyana Presl. in herb. Ber.! — davurica Pall.
550
619.
620.
621.
622.
623.
624.
625.
626.
627.
628.
629.
630.
631.
632.
633.
634.
630.
636.
637.
638.
639.
640.
644.
642.
643.
64.
645.
646.
Dr. A. Engler:
refleea Hook. fl. bor. am. I. 249. t. 85!
Regelü Kerner in Oest. bot. Zeit. 1863. p. 107! = mutata X
aizoides Lagger f.
repanda Willd. in Sternb. rev. 47. t. 5! (v. sp. or. in Willd.
herb. 8411) = rotundifolia L. var. S. repanda Willd.
repanda Sieb. herb. (r. sp. or.) = chrysosplenifolia Boiss.
reticulata Sternb. rev. 31! Willd. herb. 8419! = Cymbalaria L.
retroflexa Hort. = hypnoides L.
retusa Gouan. ill. 28 t. 18 f. 11
Reuteriana Boiss. Voy. bot. app. 734! (v. sp. or. in herb. Boiss.)
Rhei Schott, Nyman et Kotschy Anal. bot. 30 (v. sp. or. in
herb. Vindob.) — moschata Wulf. var. laxa.
Richardsonii Hook. fi. bor. am. I. 247!
rigida Chr. Smith in herb. DC. = hieracifolia W. K.
rivularis L. Sp. I. 404! S. X. n. 23. Sp. II. 577! cod. 31651
var. S. hyperborea R. Br. — var. pedunculosa Ser. —
var. 8. petiolaris R. Br. — S. Laurentiana Ser.
rivularis Thoms. = granulata L. var. 8. Russi Presl.
rivularis Towns. it. hung. 487. — Geners. cat. scep. 228. —
Hort. fl. aust. I. 504! Baumg. en pl. Transs. ind. I. 3831 = car-
pathica Rehb.
Rocheliana Sternb. in Host. fl. aust. I. 501. suppl. II. 551
(v. sp. or.)
var. 8. coriophylla Griseb.
rorida Bieb. in Willd. herb. 8471! = irrigua.
rosea Lap. = bifora All.
rosularis Hort. = Aizoon Jacg.
rosulenta Ehrh. pl. select. (v. sp. or. in herb. Monac.) = Ai200n Jacg,
rotundifolia L. Sp. I. 401! S. X.n. 19. Sp. II. 576! cod. 31611
var. ylabra — var. S. heucheraefolia Griseh. — var. glan-
dulosa Griseb. — var. 8. repanda Willd. — var. geoides G@riseb.
rotundifolia var. grandifolia Sternb. suppl. II. 66! = chrysospleni-
folia Boiss. her
rotundifolia Bory et Chaub. = chrysosplenifolia B oiss.
rotundifolia alba Erndt virid. varsov. 109 —= granulata L.
rotundifolia Georgi Beschr. d. russ. R. III. 4. 964. Uspenski Deser.
urbis Ekatherinenb. in Bull. de Mo.c. VII. 372. — Fisch. et
Meyer in Mem. de Mosc. X. 343 — punctata L.
rotundifolia x Geum Engl.
Zeudolphiana Hornsch. in Koch Syn. 269! — oppositifolia L. var.
S. Rudolphiana Hornsch.
rupestris Lap. hist. abr. 233! — adscendens L.
rupestris Schleich. cat. 1891! exsiec.! = deeipiens Ehrh.
647.
648.
649.
650.
bd1.
652.
653.
654.
655.
656.
657.
658.
659.
660.
661.
662.
663.
662.
669.
666.
667.
658.
669.
670.
671.
672.
673.
674.
675.
Index criticus spec. atque syn. generis Saxifraga L. 551
rupestris Willd. Sp. II. 653! = petraea L.
rupestris Thom. exsice.! = valdensis DC.
Russi Presl del. prag. A. 140. Sternb. suppl. II. 86! = granulata
L. var. Russi Presl.
saginoides Hook. fil. et Thoms. ]. c. 68! (v. sp. or.)
saginoides Froel. —= sedoides L.
sancta Griseb. Spicil. fl. Rumel. I. 333! (v. sp. or.)
sarmentosa L. fil. suppl. 240.
scapigera Fisch. in Sternb. rev. 59! suppl. II. 48! (v. sp. or. in
Willd. herb. 8443) = serpyllifoia Pursh.
scardica Griseb. Spicil. f. Rumel. I. 332! (v. sp. or.)
scariosa Schleich exsicc.! = hupnoides L.
Schraderi Sternb. suppl. I. 41! = hypnoides L. var. Schraderi
Sternb.
Scopolii Vill. fi. Dauph. III. 670! = adscendens L.
scotophila Boiss. diagn. pl. nov. or. ser. 2. III. 23! (v. sp. or.)
serobiculata Schur (v. sp. or. in herb. Vindob.) = retusa Gouan.
secunda Morett. tent. Sax. 20. Sternb. suppl. II. 7A! = mo-
schata Wulf.
secunda Willd. herb. 8408 fol. 1. 2. 3.5! = Romanzowia una-
laschcensis Cham.
secunda Willd. herb. 8408. fol. 4! = rivularis L. var. $. Lauren-
tiana Ser.
sednensis Clar. herb. = lingulata Bell.
sedoides L. Sp. I. 404! S. X. n. 26. Sp. II. 572! cod. 3145!
var. 8. Hohenwarti Sternb.
sedoides y. aphylla Don |. c. 408! = aphylia Sternb.
sedoides Georgi Beschr. d. russ. R. III. 4. 962. Ledeb. fl. ross. II.
225! quid?
sedoides DC. fl. fr. V. 518! Wahlb. fl. helv. 79. excl. plur. syn. =
Sıguieriö Spreng.
sedoides Hort.! = deeipiens Ehrh. var. $. sponhemica Gmel.
Seguierii Spr. nov. pl. min. cogn. cent. 40. Sternb. suppl. II. 63!
semidodecandra Wormsk. in litt. ex Fisch. et Meyer = punec-
tata L.
semipubescens Sweet hort. suburb. 97. Sternb. suppl. II. 43!
= pensylvanica L.
septifida Haw. quid?
Sempervivum C. Koch in Linnaea. XIX. 40! (v. sp. or. in herb.
Viudob.) = media Gouan.
serpyllifolia Pursh. f. Am. sept. I. 310!
var. viscosa Trautv.
352
676.
Dr. A. Engler:
serrata Mack. Sternb. suppl. I. 5! = umbrosa L. var. S. ser-
rata Mack.
serrata Hort. Paris. teste Regel= decipiens Ehrh. var. $. villosa W.
setigera Pursh. fl. Am. sept. I. 312! = flagellaris L. var. $. seti-
gera Pursh.
sibirica L. S. X. n. 24. D. Sp. II. 577! Sternb. rev. 57! suppl. I.
alle Ser. Ik7e} 36]
var. integrifolia Engl. Foliis omnibus caulinis ovato-sub-
rotundis acutiusculis.
sibirica Wahlbg. fl. carp. 121! = carpathica Rcehb.
sibirica Pall. in Jacgq. herb.! (herb. Vindob. = davurica Pal.
sibirica Sternb. it. rhaet. p. 60. Poll. fl. ver. II. 30! = arach-
noidea Sternb.
sibirica Sternb. rev. 23 t. 25 f. 2! = Sieversiana Sternb.
Sibthorpiä Boiss. et Sprunmer diagn. pl. nov. or. 2. II. 22!
(@: sp. or.)
Sieversiana Sternb. supp]. Il. 16! (v. sp. or. in herb. Berol.)
silenaeflora Sternb. suppl. II. 68! Cham. in Liunaea VI. 5671
(v- sp. or. in herb. Berol.)
sileniflora Hook. fl. bor. am. I. 245! = silenagflora Sternb.
sobolifera Adams in Mem. de Mosc. IX. 243! = fagellaris W.
spathularis Brotero fl. lusit. II. 172! = umbrosa L.
spathulata Desf. fi. atl. I. 34% t. 96 f. 2! Ser.1l.c. 331 (v. sp. or.)
var. 8. erioblasta Boiss. et Reut.
spathulata Haw. mise. nat. 168 — Schleich. exsice.! = deeipiens
Ehrh. fol. spathulatis.
sphaeroidea (Haw.) Steud. nom! = Geum L.
spicata Don. ]. c. 354! verosimiliter = punctata L.
spicata Willd. herb. 8392! = Leptarrhena pyrolaefolia R. Br.
spinulosa Adams. in Mem. de Mosc. V. ex Spreng. neue Entd!
III. 223. Ser. l. c. 47! Sternb. suppl. 1I. 93! = bronchialis L.
spinulosa Royle ill. of the Him. pl. 227! = flagellaris Willd. var.
S. spinulosa Royle. x
sponhemica Gmel. fl. bad. II. 224. M. K. Deutschl. F]. III. 151.
(v. sp. or.) = deeipiens Ehrh. var. $. sponhemica G mel.
Spruneri Boiss. diagn. pl. nov. or. ser. 2. III. 18! (v. sp. or.)
squarrosa Sieb. fl. austr. exsiec. n. 133! atque in Tausch. Syll.
Ratisb. II. 241! (v. sp. or.)
Stabiana Ten. Syll. 201 (v. sp. or.) = Aizoon Jacg.
Steinmanni Tausch. hort. canal. dec. I! (v. sp. or. in herb. Vindob.)
= decipiens Ehrh. var. $. villosa Willd.
stella aurea Hook. fil. et T’homs. |]. c. 72! (v. sp. or.)
703.
6
7112.
iS.
T1&
715.
7116.
17.
T18.
7149.
720.
121.
122.
Index eriticus spec. atque syn. generis Saxifraga L. 553
stellaris L. Sp- I. 400! S. X. n; 8. Sp. IL. 572! cod. 31481
var. ylabrata Sternb. — var. hispidula Rochel. — var.
robusta Engl. -- var. pauciflora Engl. — var. comosa Poir.
— var. obovata Engl. Tota glabra, foliis obovatis, basi attenuatig
apive paullum dentatis.
Hab. Corsica in monte Rotondo!
Exsicc. Mabille pl. corsicae Nr. 230!
stellaris &. Bellardi Don |. c. 357! = adscendens ].. var. S. Bel-
lardi All.
stellaris var. Brunoniana Bongard de Veg. ins. Sitcha 140 =
leucanthemijolia Michx. var. Brunoniana (Bong) Engl.
stellaris var. leucanthemifolia Jıed. fl. ross, II. 214! = leucan-
themifolia Michx.
stellaris var. leucanthemifolia Duch. Ann. de sc. nat. 41836 p. 248!
— Godr. et Gren. fl. de Fr. I. 6381 = Clusü Gouan nec aliorum.
stellaris var. prolifera Cham. in Linn. VI. 554! = stellaris L. var.
comosa Poir.
stellaris var. foliolosa Turez. cat. Buikal. 496 = stellaris L. var
comosa Poir.
stelata Pavon in Don |. ce. 430! Ser. l. c. 27! = Cordillerarum
Presl var. S. stellata Pavon.
Stellariana Merk. ex Fisch. in litt. Sternb. suppl. II. 93! ex
Ledeb. fl. ross. II. 208! fortasse = bronchialis L. var. S. cher-
lerioides Don.
stenopetala Gaud. in Meisn. Anz. 1818 p. 70 Al. helv. III. 1321!
— aphylla Sternb.
stenophylia Royle ill. of Him. pl. 227! t. 50 £. A! Hook. Sl. et
Thoms. l. c. 65! = flagellaris Willd. var. S. spinulosa Royle.
Stephaniana Sternb. suppl. 1. 8.t.6.f. 2! = sibirica L.
Stephaniana hort. Bıiux. teste Regel = decipiens Ehrh. var.
S. villosa Willd.
Sternberg Willd. hort. berol, I. 462! Sternb, rev. 56! Don |, e.
4241 = decipiens Ehrh. var. S. Sternbergü Willd.
stolonifera Jacg. mise. II. p. 337 = sarmentosa L. Äil.
Stracheyi Hook. fil. et Thoms. |. c.! (v. sp. or.) = Bergenia Stra-
cheyi (Hook. fil. et Thoms.) Engl.
striata Hall. fil. ex Gaud. fl. helv. III. 1291 = exarata Vill.
strigosa Wall. cat. 448! Sternb. suppl. II. 11! t. 22!
Sturmiana Schott, Nyman et Kotschy Anal. et in Oest. bot.
Zeit. 1855 p. 3731 = Aizoon Jaeg.
stylosa Hemy. Ann. de sc, nat. 3 ser. VIII 236!
Bd. XIX. Ablandl. 70
554
123.
124.
125.
126.
127.
128.
729.
730.
131.
732.
133.
734.
7139.
136.
137:
138.
139.
7120.
7141.
742.
183.
TAk.
725.
746.
147.
148.
129.
750.
751.
Dr. A. Engler:
subacaulis Hegetschw. Fl. d. Schw. II. ed. 397! = moschata
Wulf.
var. compacta Koch et muscoides All. minor et androsacea L. minor.
submutica Hort. teste Steudel = Aizoon Jacg.
Sullivantii Torr. et Gray 1. e. 575! (v. sp. or.) = Sullivantia
Ohionis Gray.
taygetea Boiss. et Heldr. diagn. pl. nov. or. X. p. 19! (v.sp. or.)
tecta Kit. Add. 1. c. 473! = Iluteoviridis Schott et Kotschy.
tenelia Wuff. in Jacg. coll. II. 144. t. 17.
var. 8. nitida Schreb.
tenera Sternk. rey. t. 9. b. exel. deser. = androsacea L.
tenera Suter Äfil. helv. I. 245! Vill. . Dauph. II. 666. Don I. ce.
440! = muscoides All.
Tenorii Sternb. suppl. II. 69 t. 44!
terektensis Bunge in Ledeb. ic. pl. fl. ross. t. 3981 (v. sp. or.)
thyrsoiden Tausch in Syll. Ratisb. II. 240! = lingulata Bell.
thysanodes Lindl. bot. reg. i846. t. 331 = Bergenia ligulata (W all.)
Engl. var. ciliata Royle.
Tilingiana Regel et Tiling Exsicc. fl. ajan. Nr. 124! (v. sp. or.)
Tollmaei Torr. et Gray A. 1. 567]
Tombeanensis Boiss. in litt.! = diapensioides Bell. var.
transsilvuniea Willd. herb. 8384! = luteoviridis Schott et
Kotschy.
transsilvanica Fuss. fl. Transs. 2361 — mutata L.?
trichodes Scop. fl. carn. 2951 = sedoides L.
tricuspidata Akeiz. prod. fl. scand. ed. 2. n. 522! Sternb. rev.
34! suppl. II. 62!
var. micrantha Sternb.
tricuspidata Ten. (v. sp. or. in Willd. herb. 8456) = adscendens L.
tridactylites L. Sp. I. 4041 S. X. n. 25. Sp. II. 5781 cod. 31691
(v. sp. or. in herb. Monac.)
var. integrifolia Engl!
tridactylites L. ß. alpina L. Sp. I. 4041 = adscendens L.
tridactylites L. ß. alpieola Don. c. 441! = adscendens L.
tridens Haw.
tridens Jan. in litt. = androsacea L. var. $. pyrenaica Scop.
tridentata Don 1. e. 426! = deuipiens Ehrh. var. S$. villosa Willd.
triida Schleich. exsice.! = deeipiens Ehrh.
trifida Gilib. fl. lith. V. 181 = tridaciylites L.
irigyna Remy in Aun. d. sc. nat. 3. ser. VII. 235!
792.
7153.
154.
755.
756.
757.
758.
799.
760.
761.
7162.
763.
164.
769.
766.
767.
768.
769.
770.
IM:
712.
773»
T74.
775.
776.
1718.
778,
11%
780.
index eritieus spec. atque syn. generis Saxifraga L. 555
trifurcata Schrad. hort. Goett. I. 431 (1309) Sternb. rev. 49]
suppl. II. 741
tuberosa Sternb. suppl. .II. 8! = punctata L.
uliginosa Fisch. in litt. ex Ser, I. c. 39! = hieracifolia Wk.
umbrosa L. Sp. II. 5741 cod. 3152]
var. S. serrata Mack.
unalascheensis Fisch, in litt. = Leptarrhena pyrolaefolia R. Br.
unalascheensis Sternb. suppl. II 9! Presl, in herb. Ber! = davu-
rica Pal]. var, $. unalaschcensis Sternb.
umbellulata Hook. fil. et Thoms. |. c. 71! (v. sp. or.)
uniflora Froel. = aphylla Sternb.
uniflora R. Br. pl. in ins. Melville coll. 17! = caespiosa L. var.
S. uniflora R. Br.
uniflora Sternb. suppl. I. 131 = deeipiens Ehrh.
vaginalis Turez. mpt.’Ledeb. Ä. ross. II. 220! (v. sp. or) =
meulecta Bray. 1
vaginata Sternb. suppl. II. 39! Presl in herb. Berol.! — rivu-
laris L. var. $S. Laurentiuna Ser,
valdensis DC. fi. fr. V. 5171 Sternb. suppl. II. 57!
Vandellii Sternb. rev. 34 excl. ic! suppl. II. 59! (v. sp. or.)
Vandellii Lap. abr. 636! = aretioides Lap.
Vandelü Sternb, rey. ic! = Burseriana 1.
varians Sieb. fl. aust. exsiec. 132! = moschata Wulf.
venosa Haw. en. Sax. 28. Ser. l. c. 261 = caespitosa L. var. 8. uni-
flora R. Br.
verna Hort. = virginiensis Michx.
vernalis Willd. hort. ber. t. 43! (v. sp. or. in Willd. herb. 8394)
= virginiensis Michx. var. S. vernalis Willd.
veronicaefolia Pers. ench. I. 489. Bert. amoen. it. 361 = bulbifera
L. var. S. veronicaefolia Pers.
villosa Willd. hort. berol. I. 464! (v. sp. or.) = deeipiens Ehrh.
var. 8. villosa Willd.
virginica Nuttal. gen. om. I, 285. Sternb. suppl. I. öl = virgi-
niensis Michx.
rirginiensis Micha. A. bor. Am. I. 269. Sternb. suppl. II. 451
viseida Schleich. = moschata Wulf,
viscosa Haw. misc. nat. 164 en. Sax. 26 quid?
viscosd Schleich. exsice.]| = deecipiens Ehrh. var. $. sphonhemica
Gmel.
riscidula Hook. fil. et Thoms. ]. c. 69! (v. sp or.)
vivipara Vest in Flora 1820 vol. II. 405 = bulbifera L.
ZU
556 Dr. A. Engler: Index critieus spec. atque syn. generig Saxifraga L
781. Wahlenbergii Ball. in bot. Zeit. 1846 p. 4041 = perdurans Kit.
782. Wallichiana Sternb. suppl. II. 21! = fimbriata Wall.
783. Willkommiana Boiss. mpt. et herb.!
"84. Wolleana Torr. et Gray fl. I. 5691 = erosa Pursh.
"85. Wormskioldii Fisch. in litt. = punctaia L.
"86. Wildiana Kunze in Linnaea XVII. 575! = Geum << Aizoon
(Rchb.) Eng).
7837. Wulfeniana Schott in Oest. bot. Zeit. 1857 p. 1251 = reiusa
Gouan.
Nachtrag.
S. sranulata x decipiens Engl.
Caudiculis hypogaeis, scapis subtus strigoso-pilosis, supra dense
atque tenue glandulosis, oligophyllis, laxe paniculatis; foliis strigoso-
pilosis, basalibus atque inferioribus caulinis crassiusculis, reniformibus, in
petiolum planum, duplo longiorem, basi dilatatum attemuatis, profunde
trifidis, lobo medio cuneato, tricuspidato, lateralibus bilobis, lobulis ineiso-
dentatis, dentibus oblougo-lanceolatis, acutis, sureulis brevissimis, dense
foliosis ex axillis foliorum provenientibus, foliis parvis, late reniformibus,
3—5-dentatis, ‘petiolo lato, longissime ciliato petiolatis; foliis caulinis
superioribus cuneatis, tridentatis, dentibus lanceolatis, acutis, floralibus
lineari-lanceolatis; paniculae laxae ramis longis, 2—3 floris, pedicellis
tenuibus, calyeis brevissime glandulosi laciniis oblongo-triangularibus,
acutiuseulis; petalis oblongo-obovatis, trineryiis, laciniis triplo, stami-
nibus duplo longioribus, capsulis ovatis, stylis divaricatis, lacinias paullo
superantibus. i
Hab. in horto Vratislaviensi inter parentes!!
Floret Majo, Junio. Planta habitu 8. granulatae, a qua differt foliis
basalibus profunde ineisis, loborum dentibus lanceolatis atque imprimis
sureulis brevibus ex axillis foliorum loco gemmarum provenientibus. Spon-
tanea in Hereynia ab amieissimo Hausknecht detecta est, unde spe-
eimina nondum vidi.
Be A —
Eine neue Art der merkwürdigen Gattung
Japyx Haliday *).
\ Von
Friedrich Brauer.
Vorgelegt in der Sitzung vom 5 Mai 1869.
Japyz gigas nov. sp.
Fühler eirca 50gliedrig, bald Y,, bald die Hälfte der Körper-
länge erreichend, im ersteren Falle dick fadenförmig, in letzterem dünner,
durch Auseinanderweichen der einzelnen Glieder perlschnurartig, die
beiden Grundglieder eylindrisch, dick, die. folgenden etwas dicker, fast
kugelig, die übrigen allmälig kleiner, ebenso geformt, bei kurzen Füh-
lern oft kaum unterscheidbar, bei langen deutlich abgesetzt, das letzte
Glied sehr klein, alle wirtlartig behaart. Kopf und Thorax wie bei den
bekannten Arten, doch das Zwischensegment zwischen Pro- und Mesotho-
rax sowie zwischen letzterem und Metathorax länger und deutlicher. Beine
wie bei den bekannten Arten. Der Hinterleib wird nach hinten allmä-
lieg breiter, der 7. Ring ist der breiteste. -4—6. Ring mit seitlich abge-
rundeter Rückenplatte, 7. seitlich stark convex, die hintere Ecke in eine
starke Spitze ausgezogen die nach einwärts geneigt ist, 8. Ring '/% kür-
zer und etwas schmäler als der 6., ebenfalls mit spitz aber gerade aus-
gezogenen Hinterecken, 9. nur Y, so lang als der 8., die Ecken etwas
spitz. Erster bis inclusive 7. Riug seitlich unten und hinten mit einem
kurzen, auf einer länglichen Erhöhung sitzenden, nach hinten gerichteten
3gliedrigen Anhang. 10. Ring mit der Zange so.lang als die 4 vorher-
gehenden Ringe zusammen, Zange kaum kürzer als der Ring. Rechter
*) Trans. of the Linn. Soc. London V. 2%. p. III. 186% p. 444.
Jour. of the Proceed. of the Linn. Soc. Zool. Vol. VIII. Nr. 31, 3%, p. 162 (Dieellura = Japyz).
Meinert: Naturh. Tidsskrift. 3. ser. Vol. III. 4865. p. 400.
Annals and Mag. of Nat. Hist. 3 ser. Vol XX. Nov. 1867 p. 361.
M. A. Humbert. Japyx saussurii Guerin. M. Reyue de Zon'. 1868. Nr. 9 p. 318.
558 F. Brauer: Eine neue Art der Gattung Japyx Hal.
Zangenarm viel breiter als der linke, bis vor die Mitte stark erweitert,
am Innenrande in der Basalhälfte daselbst 2 starke Zähne und ein der
Basis zunächst liegender schwacher Höcker;; in der stark concaven End-
hälfte sägeartige Körnerzähne, die gegen den Mittelzahu zu etwas kräf-
tiger (1—2) werden. Linker Zangenarm am Grunde breiter, dann etwas
dünner und bis zur hakigen Spitze fast gleich breit, etwas ausserhalb
der Mitte am Innenrande ein Zahnhöcker, der Rand vor und nach dem-
selben sehr wenig concav, der erstere Theil, d. i. am Basaldrittel der
Zange mit 4—5 grösseren Zahnhöckern, dann sehr fein gekörnt bis zum
Mittelhöcker, ausserhalb davon der letztere Theil sehr fein sägeartig ge-
körnt, fast glatt. Bei einem Individuum am Innenrande der rechten Zange
vor der Spitze ein Höcker. — Die Anordnung der Zähne ist somit von
den beschriebenen Arten verschieden. Der 7. Ring ist nicht stets so stark
erweitert und das Thier dann schlanker. Die Form der Fühler ist viel-
leicht durch die Conservirung bedingt. Die Farbe ist gelblich grauweiss,
die 3 letzten Ringe sind stark hornig, rothbraun, die Zangenenden sehr
dunkel. Im Leben dürften die andern Ringe weiss und weich gewesen
sein, die Behaarung ist sehr fein und spärlich, diehter an den Fühlern
und letzten Ringen.
Körperlänge ohne Fühler‘. . . . . .„ .23—26NN-
Kanee (dar! Pühler a2] SR), 1
Länge des Hinterleibes . . ......18—1T „
Breite am 7. Ring. 2... .:.2. 2-3; —h „
Letzter Ring und Zange . „2... .4-8\ n
Vaterland Cypern (Kotschy). Im kaiserl. Museum.
‘Gegen die bekannten Arten erscheint diese als wahrer Riese. —
Japyx solifugus Hld. wurde von mir schon vor 15 Jahren bei Wien in
der Erde um Föhren (Pinus austriaca) aufgefunden, seine Verbreitung
ist eine sehr grosse, da er bereits aus Algier, Italien und Frankreich
bekannt ist. — Japyx Saussurü Humb. findet sich in Mexico.
Ueber eine neue Galle auf Eichen
und deren Erzeuger.
Von
©. Tschek.
(Vorgelegt in der Sitzung vom 2. Juni 1869.)
Ar 4. Maid. J. fand ich auf niedrigem Gesträuch von Quercus pubescens
eine kleine Galle, die sich bei näherer Untersuchung als neu heraus-
stellte. Dieselbe sitzt seitlich an den Zweigen und schwachen Aesten,
nie an deren Spitze, und ist offenbar eine Knospengalle; sie wird
275 —4 5UM- lang, ist im Umrisse eiförmig, von abstehenden Fasern dicht
zottig, an ihrem Anheftungspunkte von kleinen braunen Schuppen um-
geben, reif gelbgrün, in der Jugend meist roth gefärbt und besteht aus
einer sehr dünnen, holzigen, wenig festen Schale, welche die Larven-
kammer unmittelbar einschliesst.
Bereits am 2. Mai erschienen die ersten Wespen, am AA. die
letzten; sie sind eine ebenfalls noch unbeschriebene Spathegaster-Art. Es
erscheint mir als eine Pflicht der Hochachtung und Dankbarkeit, mit
dieser neuen Species den Namen des rühmlichst bekannten Monographen
der österreichischen Gallwespen, meines verehrten Freundes, des Herrn
Dr. Giraud zu verknüpfen. Ich erlaube mir im Folgenden auch die Be-
schreibung der Wespe vorzulegen.
Spathegaster Giraudi n.
Niger; palpis mandibulisque saepe, femoribus, basi saltem anterio-
rum excepta, tibiisque testaceis; alarum anticarum cellula humerali nube-
eula fusca notata; mesothoracis dorso sulcato, polito, nitido; abdomine in
g petiolato, in Q@ subsessili; antennis in J 15 — in 9, ut videtur,
44 artieulatis. Long. 3—3um.
560 C. Tschek Ueber eine neue Galle,
Der Kopf ist dicht punktirt, glanz!os; Mandibeln und Palpen meist
schwärzlich, an manchen Stücken jedoch mehr oder weniger gelbbraun.
Die Fühler des © sind so lang wie der Körper, an der Basis oft etwas
röthlich; die des g länger, ihr 3. Glied hinten etwas ausgerandet. Der
Mesothorax-Rücken mit tieien Parapsiden-Furchen ist glatt und glän-
zend, nur au den äÄussersten Rändern mit einigen zerstreuten Punkten; -
Vorderbrustseiten punktirt, Mittelbrustseiten polırt mit einem fein runzligen
glanzlosen Flecke unter deu Vorderflügein. Schildchen ziemlich grob runzlig,
etwas glänzend. Hinterleib glänzend schwarz, der des @ gegen das Ende
zusammengedrückt, etwas höher als lang, mit kaum merklichem Stiel-
cheu; der des g' klein, sehr zusammengedrückt, gestielt; Stielchen kaum
so laug oder kürzer als die halbe Hinterhüfte. Flügel etwas getrübt, mit
schwarzbraunen Nerven. In der Humeralzelle, dort wo der Mittelnerv
kurz unterbrochen ist, ein sehr deutliches kleines Wölkchen von brauner
Farbe; dies Merkmal ist constant und kann als für die Art charakteri-
stisch angesehen werden. An den Beinen sind Hüften und Schenkelringe
schwärzlich mit gelbbrauner Spitze, die Basis der Schenkel an den
2% ersten Fusspaaren schwarzbraun, die der Hinterschenkel meist etwas
gebräunt; die Tarsen mit Ausnahme der Basis braun.
Anmerkung. Herr Professor Dr. Gustav Mayr theilte mir ge-
fälligst mit, dass er eine Galle von Sp. Giraudi zufällig nach Hause
gebracht, und dass Herr Custos A. Rogenhofer 3 Exemplare davon
fand, ohne die Wespe daraus zu erlangen,
Ich fand sie an einer beschränkten Lokalität bei Piesting ziemlich
häufig und zog mehr als hundert Wespen daraus.
Beitrag zur Dipteren-Fauna Ungarns.
Von
Ferdinand Kowarz.
k. k. Telegraphen-Beamter in Asch.
Vorgelegt in der Sitzung vom 5. Mai 1869.
Meinen dreijährigen Aufenthalt in Losonez benützte ich — soviel es die
sehr beschränkten dienstfreien Stunden meines Amtes gestatteten — zur
sorgfältigen Durchforschung der dortigen Dipteren-Fauna. Obwohl ich
meine Excursionen nur auf die allernächste Umgebung von Losoncz aus-
dehnen konnte, so bot diese doch allen Bedingungen des Sammelns ent-
sprechende Plätze, unter denen ich den Losonezer Wald, den sogenannten
alten Graben, Losonez-Bad, Tugar-Bad und die nahe an Tugar am Wege
nach Miksi gelegene Puszta besonders erwähne. Durch die gefälligen
Bemühungen des Herrn Dr. Pantotschek in Zlatno und meines Freun-
des Kunszt in Losonez erhielt ich so manche werthvolle Bereicherung.
Das nachstehende Verzeichniss ist ‚weit entfernt, auch nur an-
nähernd erschöpfend zu sein; dennoch finde ich mich zu dessen Ver-
öffentlichung veranlasst, theils um auf die Reichhaltigkeit und auf das
Anziehende dieses Faunengebietes hinzuweisen, theils um einen kleinen
Beitrag zur Verbreitung der Dipteren zu liefern.
Ich beginne mit den Dolichopoden, weil ich mit dieser Familie im
Bestimmen zum Abschlusse gelangte; das Verzeichniss der Gattungen und
Arten anderer Familien beabsichtigte ich in der Folge zu bringen.
Verzeichnis der in der Umgebung von Losonez gesammelten Dipteren.
I. Die Dolichopoden. |
41. Dolichopus Ltr.
41. D. campestris Mg. Juni-August. In einem Sumpfe bei Tugar auf
Wasserlinsen sehr häufig.
2. D. nubilus Mg. April-August. Ueberall häufig.
3. D. latelimbatus Macg. April—September. Ueberall sehr gemein und
vorherrschend.
Bd. XIX, Abhandl, 7
562 Ferd. Kowarz:
4. D. exeisus Lw. April—August. Hie und da, selten.
5. D. plumipes Scop. April— August. Ueberall häufig.
6. D. pennatus Mg. September. Im Altgraben in der Nähe der Dampf-
mühle ein einziges Stück gesammelt, scheint selten.
D. argyrotarsis Wahlbg. Juni. Tugar-Bad, ziemlich selten.
D. longicornis Stann. Juni-August. Sehr verbreitet, doch meist selten.
9. D. nitidus FH. Juni— August. Ueberall vereinzelt, häufiger in einem
Buschwerk bei Tugar.
10. D. griseipennis Stann. August—September. Bei Tugar, sehr ver-
einzelt.
11. D. signifer Hal. Mai. Im Altgraben, in der Nähe der Dampfmühle
häufig, seltener auch in Gärten.
12. D. simplex Mg. April—September. Ueberall gemein.
13. D. arbustorum Stann. Juni—Aug. Auf Buschwerk bei Tugar, selten.
14. D. festivus Hal. Juni—September. Sehr verbreitet und häufig.
15. D. aeneus Deg. April— Juni. In der Nähe der Pokorny-Puszta unter
einer Brücke auf Schlamm in Mehrzahl, sonst aber nirgends getroffen.
[eo u}
2. Gymnopternus Lw.
16. G. nobilitatus L. Jumi— Juli. In Tugar-Bad längs der Wassergräben,
häufig.
17. G. ducalis Lw. (= ministerialis Kow.)”). Juni. Mit der vorigen Art,
doch viel seltener. |
18. @. comitialis Kow. Juni. Ebenfalls mit @. nobzlitatus, nicht selten.
19. @. regalis Mg. Juni—Juli. In Tugarbad und im Altgraben an schlam-
migen Stellen oft in Menge anzutreffen.
20. @. chrysozugus Wied. Juni—Aug. Ueberall gemein und vorherrschend.
21. @. celer. Mg. Mai. Aus Zlatno.
22. @. aerosus Fll. Juni. Bei Tugar-Bad nur stellenweise in Mehrzahl.
23. G. nanus Macg. Juni—Juli. Mit der vorigen Art; dürfte nicht selten
sein; wegen seiner grossen Aehnlichkeit mit @. aerosus übersehen.
3. Tachytrechus Stann.
T. ocior. Lw. Juni. Im Altgraben ein einzelnes g' gesammelt.
T. notatus Stann. Mai—September. Am Altgraben häufig.
T. ripieola Lw. Mai—September. Mit den beiden vorigen Arten, nicht
selten. Diese Art tritt hier als eine Varietät mit ockergelbem g' oder
gelblichgrauem © Untergesichte auf.
27. T. Kowarzii Mk. Mai—August. Ebenfalls au demselben Orte mit den
vorbenannten Arten auf dem Sand und Gerölle des stellenweise aus-
KO 015}
Sm
mu
*) Die gleichzeitig mit @. mäinisterialis in den „Verhandlungen der zool.-bot. Gesellschaft
Jahrg 41868 pag. 217° von mir als €. eövilis beschriebene Art hat sich nach Vergleich mit typischen‘
Stücken unzweifelhaft als @. prineripalis Lw. ausgewiesen.
\
28.
30.
31.
>
1
= mw
Beitrag zur Dipteren-Fauna Ungarns. 563
getrockneten Baches, weist zur Zeit der grössten Sounenbhitze, oft in
Mehrzahl ruckweise dahinschreitend; dieser eigenthümliche Gang und
die stark glänzenden Flügel machen diese Art schon in einiger Ent-
fernung kenntlich.
T. genwalis Lw. Juli August. Im Altgraben häufig, mehr in der
unmittelbaren Nähe des Wassers auf feuchtem Schlamme und auf
Steinen ruhip sitzend.
4. Sybistroma Mg.
S. nodieornis Mg. Mani. Bei Tugar auf Büschen in Mehrzahl.
S. selosa Schin. Mai—Juni. Bei Tugar-Bad und mit der vorigen
Art häufig.
5. Hercostomus. L w.
FH. fulvicaudis Walk. Junmi— Juli. In Tugar-Bad, selten.
6. Hypophyllus Lw.
FH. obseurellus Fll. Juni—Juli. An der nassen Wand eines Sturz=-
baches im Losonczer Wald, selten.
HI. sciophilus Lw. Juni. Mit der vorigen Art, sehr selten.
7. Argyra Macog.
A. Hofmeisteri Lw. Mai. Im Losonczer Wald, sehr selten.
4. diaphana F. Mai—Juni. An schattigen Bachufern überall häufig.
A. confinis Staeg. Juni. Im Losonezer Walde ein g’ gesammelt.
A. argentina Mg. Juni. In Tugar-Bad, sehr häufig.
4. leucocephala Mg. Juni—September. Im Altgraben und Tugar-Bad,
sehr häufig.
A. atriceps Lw. Mai—Juni. In Tugar-Bad, sehr selten.
A. grata Lw. Mai— August. In Tugar-Bad an Bachrändern und auf
niederen Pflanzen häufig.
3. Syntormon Lw.
9. dentieulatus Zett. März— April. Bei Tugar auf Schlamm in bedeu-
tender Menge. — Die Ausdehnung der schwarzbraunen Färbung der
Beine variirt bei dieser Art sehr: meist sind die Hinterschenkel an
der Basis und Spitze, seltener mit Ausnahme der äussersten Spitze
ganz von dieser dunklen Färbung eingenommen; im letzteren Falle
sind auch die vordersten Schenkel bis nahe zur Spitze hin und die
Mittelschenkel au der Basis breit schwarzbraun.
S. metathesis Lw. April. Mit der vorigen Art, äusserst selten.
S. pumilus Mg. Mai. In Tugar-Bad auf niederen Sumpfpflanzen,
selten.
71 #
564
44.
80.
56.
51.
58.
Ferd. Kowarz:
er Synarthrus Lw.
S. pallipes F. Mai—Juni. Ueberall, ziemlich häufig. — Eine seltenere
Varietät dieser Art hat einen ganz einfarbig metallischgrünen Hin-
terleib, vorherrschend braun gefärbte Metatarsen an den Vorder-
beinen, an den Hinterbeinen das Spitzendrittel der Schenkel, die
Spitzenhälfte der Schienen und die Tarsen ganz schwarz. Bei einer
anderen Varietät, die häufiger vorkommt, ist der zweite und dritte
Hinterleibsring an der Bauchseite ganz gelb; diese Färbung erstreckt
sich bei anderen Individuen mehr weniger auch auf die Seiten der
beiden Ringe; die Metatarsen der Vorderbeine sind nur an der
Spitze braun, an den Hinterbeinen nur die äusserste Spitze der
Schenkel und Schienen schwarzbraun, ihr Metatarsus an der Basis
gelbbraun. h j
S. subinermis Lw. Mai. In Tugar-Bad auf anderen Uferpflanzen,
äusserst selten,
10. Ziphandrium L w.
. I. caliginosum Mg. April—Juli. Ueberall in Auen häufig.
. X. appendiculatum Zett. Mai— September. Mit der vorigen Art,
sehr selten.
11. Porphyrops Mg.
.. P. Schineri Mk. Mai—September. Im Altgraben und Tugar-Bad an
Bachufern auf Steinen und Laub, selten,
. P. spinieoxus Lw. April—Mai. Im Losonezer Wald und Tugar-Bad,
häufig.
. P. fascipes Mg. April— September. Im Frühjahre auf Schlamm stellen-
weise in Menge, später seltener.
P. nemorum Mg. April—September. Ueberall gemein und vorher-
schend, auch bei Salgo-Tarjan.
P. micans Mg. April—Sept. Im Altgraben und Tugar-Bad, selten.
P. nasutus Fl]. April. In Tugar-Bad, sehr selten.
- P. penicillatus Lw. Jumi—Juli. Hie und da, selten.
12. Nematoproctus Lw.
N. distendens Mg. Mai—September. Um Tugar-Bad auf Papelstauden
oft massenhaft, an anderen Orten mehr vereinzelt.
N. praesectus Lw. Juni. Im Altgraben ein g gesammelt.
13. Diaphorus Mg.
D. disjunetus Lw. Juli. Im Altgraben auf feuchtem Ufersand, sehr
selten.
D. tripilus Lw. Juni. In Tugar-Bad auf Buschwerk, äusserst selten.
— Ein d dieser Art hat nur je ein langes Borstenhaar auf der
Innenseite der Vorderschienen.
59.
60.
61.
62.
63.
60.
66.
67.
68.
69.
70.
7
12%.
13.
1A.
75.
76.
le
18.
IR
80.
Beitrag zur Dipteren-Fauna Ungarns. 565
15. Chrysotus Mg.
Ch. eupreus Macq. Mai—Juni. Auf Ufergebüschen, selten.
Ch. laesus Wied. Mai—Juli. Ueberall sehr gemein und vorherrschend.
Ch. gramineus Fll. Mai—September. In Auen überall häufig. — Im
Altgraben kommt eine Varietät vor, bei welcher ausser den Schen-
kelringen auch die Basis aller Schenkel, die der hintersten sogar bis
zum ersten Viertheile und beim g' auch die Basis der Hinterschie
nen gelb gefärbt sind.
Ch. suavis Lw. Juni—September. Sehr vereinzelt, nur Jg.
Ch. eilipes Mg. Juni: Mit Ch. gramineus im Altgraben ein ® ge-
sammelt.
Ch. niger Lw. Juni. Im Losonezer Wald an einem schattigen feuchten
Platze auf Eichenklötzen, sehr selten,
15. Teuchophorus Lw.
T. calcaratus Macgq. Juni. An Sumpfrändern bei Tugar und Tugar-
Bad, häufig; @Q vorherrschend.
T. peetinifer Kow. Juni. Mit der vorigen Art, äusserst selten.
16. Sympycenus Lw.
. geneicoxus Mg. August. Im Altgraben und bei Losonez-Bad, selten.
. annulipes Mg. Juni. Mit der vorigen Art, sehr selten.
. Spieulatus Gerst. Mai. Ein g' aus Zlatno.
. elegans Mg. Im Tugarer Sumpf, sehr selten.
ARM
17. Campsicnemus Hal.
©. pusillus Mg. März. Auf sandigem, feuchten Schlamm am Rande
des Losoncezer Waldes, sehr selten.
©. scambus Fll. August. Ueberall, meist vereinzelt.
©. eurvipes Fll. Februar— August. Sehr verbreitet und überall gemein.
©. umbripennis Lw. Februar—Juni. Auf Schlamm in der Nähe des
Losonezer Waldes, Tugar, nicht selten.
©. lumbatus Lw. März. Auf Schlamm, stellenweise häufig; Tugar,
Pokorny-Puszta. i
©. marginatus Lw. März. Am Waldrande auf Schlamm ein einziges
Pärchen gefangen.
©. varipes Lw. März— September. Im Altgraben bis zur Dampfmühle
hin, häufiger am Losoncezer Waldsaum.
18. Hydrophorus Wahlbg.
H. inaequalipes Macq. Mai. Im Altgraben, selten.
H. litoreus Fll. März. In Wiesenbächen hie und da, meist vereinzelt.
H. baltieus Mg. Februar—October. Mit den vorhergehenden Arten,
häufiger,
566
Sl
92.
DD
er
Ferd. Kowarz Beitrag zur Dipteren-Fauna Ungarns.
19. Medeterus Mo.
M. melanopleurus Lw. Juni. Im Losonezer Wald, an einer schattigen,
nassen Stelle auf moderndem Holz in Mehrzahl.
M. ambiguus Zett.? Juni. Mit der vorigen gesellig. Die hier gemeinte
Art ist von der Zetterstedt’schen bestimmt verschieden: Der Thorax
ist nieht braun, sondern weisslichgrau bestäubt, der Schwingerknopf
vorherrschend gelb, die vordersten Hüften glänzend schwarz; auch
das Flügelgeäder und namentlich die vom Flügelrande etwas ent-
ferntere Stellung der hinteren Queradern dürfte Unterschiede ergeben
Der düster-grüne metallisch schimmernde Hinterleib des einzigen
mir vorliegenden g ist so verschrumpft, dass sich die Gestalt des
Hypopygiums und der bräunlichen Anhänge nicht mit Sicherheit
erkennen lässt.
M. jaculus Fll. Juni—October. An Baumstämmen und auf Steinen,
überall gemein.
DM. truncorum Mg. Juni— August. Mit M. jaculus, seltener.
M. diadema L. Juni. An Mauern, überall häufig.
M. micaceus Lw. Juni. Im Losonczer Wald, im Altgraben auf Steinen,
sehr selten.
M. muralis Mg. Juni. In Tugar-Bad an Baumstämmen, häufig.
20. Chrysotimus L w.
Oh. mollieulus. Fll. August. Im Altgraben, sehr selten.
21. Zanthochlorus Lw.
N. tenellus Wied. Juni—September. In Auen, überall häufig.
92. Saucropus Lw.
S. quadrifaseiatus Y. Mai. Aus Zlatno, ein Jg.
S. Erichsonii Zett. Juni. Die @9 sind nicht selten: ich traf sie im
Losonezer Wald an laubreichen, schattigen Stellen, besonders auf
niederen Pflanzen, dürren Aestchen und angeschwemmten Eichen-
klötzen oft in Mehrzahl. Die gg! jedoch scheinen weit seltener zu
sein; ich erhaschte ein einziges Stück in Tugar-Bad, wo es einen
am dortigen Sumpfrande stehenden Baum mehrmals von unten nach
oben entlang flog, eine 'Eigenthümlichkeit, welche den gg dieser
Gattung im Allgemeinen zugehören dürfte. ;
S. pallidus Yll. Mai—Juni. Diese Art ist wieder im g' Geschlechte
vorwiegend, hat dasselbe Benehmen wie $. Prichsonii und ruht auch
gerne an Baumstämmen oft in ansehnlicher Anzahl aus; 29 habe
ich nie getroffen. Tugar-Bad, Gärten.
23. Psilopus Mg.
Ps. platypterus F. Mai—Juni. Im Altgraben, Losonezer Wald, ın
Auen, häufig.
Ps. lobipes Mg. Juni. In Tugar-Bad, selten.
er —
Notiz
über ein Exemplar des Colobus Kirkii J. E. Gray.
Von
August von Pelzeln
Custos am k. k. zoolog. Hofkabinete.
Vorgelegt in der Sitzung vom 2 Juni 1869
Von Herrn Hugo Schilling, Custos am zoologischen Museum in Ham-
burg wurde Ende April d. J. an Herrn Hofrath II yrtl ein Exemplar
einer seltenen Affenart gesendet, das als aus dem Innern Madagaskar’s
kommend bezeichnet war. Durch die Güte des Herrn Hofrath Hyrt!,
dem ich hiemit dafür meinen wärmsten Dank ausspreche, war es mir
vergönnt dieses interessante Thier zu besichtigen und zu untersuchen. Leider
hatte der Capitain, der dasselbe lebendig in Madagaskar für einen ziemlich
hohen Preis kaufte, keinen Weingeist zur Disposition und musste daher
den Cadaver einsalzen. In Foloe dieses Umstandes befand sich das Exem-
plar bei seiner Ankunft bereits in einem Zustande so sehr vorgeschrit-
tener Fäulniss, dass das Fell gänzlich unbrauchbar war und nur das
Skelet für die reiche Sammlung Prof. Hyrt!’s präparirt werden kann.
Dennoch war es thunlich, die äusseren Charaktere zu constatiren, so
weit sie zur sicheren Artbestimmung erforderlich sind.
Es stellte sich heraus, dass das fragliche Thier zur Gattung der
Stummelaffen (Colobus) und zwar zu der erst im vorigen Jahre publi-
eirten Art Colobus Kirki J. E. Gray (Proceed. 7. S. 1868 150 t. 15)
gehöre, welche in Zanzibar heimisch ist. Bis dahin waren Stummelaffen
nur aus Afrika’s Westen (C. satanas, polycomus, angolensis, bicolor, ferru-
gineus, eristatus) und Nordosten (©. guereza) bekannt und ©. Kirk ist
der erste Repräsentant dieses Genus im Südosten des Welttheiles *).
Das Vorkommen eines eigentlichen Affen in Madagaskar in dessen
merkwürdiger Fauna die Vierhänder nach dem bisherigen Stande unserer
*) Aus welchem Theile Afrika's Colobus verus van Beneden stammt, ist nicht bekannt.
568 A. v. Pelzeln: Ueber Colobus Kirkü J. E. Gray.
Kenntnisse nur durch die Nemuriden in der reichsten und eigenthüm-
lichsten Weise vertreten sind, wäre allerdings eine Thatsache von der
grössten Wichtigkeit für die Zoogeographie und bei Constatirung der-
selben müsste daher mit grösster Vorsicht vorgegangen werden.
Da es nun leicht möglich ist, dass das hier erwähnte Exemplar
des Colobus Kirkii von dem nahen Zanzibar nach Madagaskar eingeführt
worden wäre, so würde es voreilig sein, auf Grundlage dieses einen
Falles den genannten Stummelaffen als ein Glied der Thierwelt Madagas-
kar’s zu betrachten, es ist aber von Wichtigkeit die Aufmerksamkeit auf
diesen Gegenstand zu lenken und wo möglich weitere Nachforschungen
anzuregen. Ich habe mich auch an Herrn Hofrath Hyrtl mit der Bitte
gewendet, deshalb wo möglich weitere Erkundigungen einzuziehen.
Es dürfte bei dieser Gelegenheit am Platze sein, in Erinnerung zu
bringen, dass von der bisher angenommenen Isolirung der Fauna Mada-
gaskar’s durch eine neuerliche Entdeckung Grandidier’s eine wich-
tige Ausnahme festgestellt worden ist. Dieser Forscher fand nämlich
zugleich mit Resten von Epiornis subfossile Knochen einer früher in
Madagaskar heimischen Art des Flusspferdes (Hippopotamus Lemerlei)
(Compt. rend. Acad. frang. LXVII. 1868. 4165; Rev. de Zool. 1868. 466;
Annal. des se. nat. 1868. 375).
Zum Schlusse füge ich noch eine kurze Beschreibung und die Maasse
des hieher gelangten Individuums des Colobus Kirkii bei:
Gesicht und Hände schwärzlich, Oberkopf schwarz mit unter-
mischten rothen Haaren, Nacken, Schultern und Vorderrücken schwarz,
ziemlich langhaarig, Hinterrücken mit etwas kürzerer aber doch reicher
braunrother Behaarung, Aussenseite der vorderen und hinteren Extre-
mitäten schwarz, Unterseite der Thieres und Innenseite der Extremitäten
bräunlichgelb, Schwanz bräunlichgelb.
Körper vom Scheitel zur Schwanzwurzel 16“, Schwanz 23‘, Ober-
arm 51/,“, Vorderarm 5%, Hand 4“, Oberschenkel 7“, Unterschenkel
7%, Hinterhand 6“.
1.
La
Filices Novarum Hebridarum
elaboravit
M. Kuhn.
Vorgelegt in der Sitzung vom 7. Juli 1869.
I. Hymenophyllaceae Endl.
1. Trichomanes L..
Trichomanes assimile Mett. Linnaea 35, p. 386.
Rhizoma tenerum; folia membranacea flavo-viridia, tripinnatipartita;
petiolus ad 1Y,‘ longus, superne compresso marginatus, rhachis alata;
lamina 21%” longa, 1” lata oblongo-lanceolata; laciniae pıimariae
patentes oyatae sessiles, infimae deltoideo oyatae; secundariae late
oboyatae, ultimae lineari-oblongae, emarginatae, inferiores bifidae;
neryi caenopteridis; sori axillares pauci, immersi; indusium late alatum
s. eylindricum ore ampliatum.
Aneiteum, in rupibus silvarum montanarum (Herus n. 53, Dec. 1858.)
Trich. coneinno Mett. proximum, sed laciniis primariis sessilibus
aliisque notis satis diversum.
Trichomanes Javanicum Blume Enum. p. 224.
Forma: indusii ore manifeste ampliato.
(Trich. alatum Bory Dupp. Voy. p. 282. T 38. f. 2. Cephalomanes
Presl. Stip. p. 26. — Trichomanes Boryanum Koze.: Bot. Zeit. V.
p. 370. Fil. IL p. 237. T. 97. Cephalomanes v. d. Bosch. Ned. Arch.
IV. p. 351. — Cephalomanes Wilkesii v. d. Bosch Ned. Arch. V.
p. 140. — Ceph. Australicum v. d. Bosch Ned, Arch, V. p. 139.)
Aneiteum (Herus s. num. Dec. 1858.)
Trichomanes dentatum v. d. Bosch. Ned, Arch. v. p. 182. (Trichoma-
nes rigidum Brack. Expl. Exp. p. 268. t. spec.)
Aneiteum, in silvis (Herus n. 6 et s. num. Maj. 1359.)
Trichomanes Bauerianum Endl. Prod. Fl. Norfolk. p. 17. (Trich.
myrioplasium Kze, Bot, Zeit. IV. p. 477; V. p. 417. — Trich. mei-
Bd, XIX. Abhandl, 22
570 M. Kuhn:
10.
11.
folium Brack. Expl. Exped. p. %59 partim, quoad speeim. Sandvi-
censia et Tahitensia; t. spec. orig.)
Aneiteum, in silvie montanis (Herus n. 38. Dee. 1858 et n. 52.
Maj. 1859.)
Trichomanes caudatum Brack. Expl. Exp. p. 256. T. 36. f. 5.
var. favo-fusca Mett.
Laciniae primariae trapezio-oblongae, tripinnatipartitae; lacinulae
omnes contiguae.
(Trichomanes flavo-fuseum v, d. Bosch. Ann. sc. nat. Ser. IV. Tom. 15.
p. 88. Ned. Arch. v. p. 211. t. sp.)
Aneiteum, in silvis montanis ad caudices arborum (Herus n. 72.
Feb. 1860.)
Triehomanes maximum Blume Enum. p. 228.
var. oceanica.
Cellulae spurie polyedricae pagina libera sublaeves s. serie punc-
torum marginalium praeditae.
Aneiteum, in declivibus montanis (Herus n. 105. Feb. 1860.)
Trichomanes bipunctatum Poir. Encyel. VIII. p. 69. (Trichomanes Fili-
cula Bory Dupp. Voy. I. p. 283.)
Aneiteum (Strange).
2%. Hymenophyllum Sm.
Hymenophyllum emarginatum Swartz Schrad. Journ. 4800. II. p. 101.
Syn. p. 148. 377. — Hymenophyllum dilatatum Hook et Bak. Syn. fil.
p. 69 ex synon. eitat.
Aneiteum, in silvis montanis ad arbores et rupes (Herus n. 31.
Feb. 1859.)
Il. Polypodiaceae R. Br.
3. Hymenolepis Kaulf.
Hrymenolepis spicata Presl. Epim. p. 159.
Aneiteum, ad caudices arborum in silvis montanis (Herus n. 69,
Dec. 1858.)
4. Chrysodium F£e. Mett.
Chrysodium aureum Mett. Fil. Hort. Lips. p. 21. Moore Ind. p. 5.
— Acrostichum aureum L. Hook. Spec. fil. v. p. 266.
Aneiteum, in paludibus (Herus n. 28. Feb. 1860.)
Ohrysodium sagenioides Kuhn. Linn. 36. p. 63.
Rhizoma deest; folia membranacea, opaco-viridia, infra in costis
et rhachi paleis minutis squamulosa; sterilium lamina 4’ longa, ovata,
pinnatisecta, apice pinnatifida; segmenta 7 juga, subsessilia, 7” longa,
1/,“ lata, elongata, subpinnatifida, apice sinuata; neryi manifesti,
12.
13.
14.
15.
16.
Filices Novarum Hebridarum. Ari
primi in latere interno, reliqui catadromi, maculae Sageniae ad sinus
loborum A—5-seriatae, secus costulam A1-seriatae; fertilium lamina
4’ longa, segmenta distantia, petiolulata, ad 2'/,” longa, A’ lata, e
basi latiore elongata, sinuato-pinnatifida, apice integerrima, sorifera,
(Aecrostichum repandum Hook. Spec. fill. v. p. 260 quoad plant.
a Milne ex ins. Aneitens. reportat. t. fragm. aut.)
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n. 107. Feb. 1860. Milne.)
5. Lomariopsis F&e. Mett.
Lomariopsis oleandraefolia M ett.— Stenochlaena oleandraefolia Brack.
Expl. Exped. p. 75.
Aneiteum, in silvis montanis, in arbores ascendens (Herus n. 74,
Feb. 1859.)
Lomariopsis Requiniana.
(Aerostichum BReguinianum Gaud. Freye. Voy. p. 304. T. 4 t, spec.
orig. Hook. Spec. fil. v. p. 269. Hook. Bak. Syn. fil. p. 423 in adnot.
ad Acrost. Blumeanum Hook. — Neurocallis F&e Acrost. p. 90. Presl
Epim. p. 178. Tent. p. 241.)
Aneiteum, in silvis (Herus n. 60. Dec. 1858.)
Obs. Speeimina Aneitensia exacte congruunt cum exemplaribus a
Gaudichaud! in ins. Rawack Moluccarum et a Lesson! in ins. Waighiou
ad littus septentrionale Novae Guineae collectis. Structura rhizomatis
aliaque nota negant hanc speciem cum Neurocallide conjungere, nam
tubum vasorum rhizomatis semper elausum inveni ut in Loxsomaceis
et nonnullis Polypodiacearum generibus.
Lomariopsis polyphylla.
Lomagramme polyphylla Brack. Expl. Exped. p. 83. T. 1%. —
Neurocallis Moore Ind. XIX. — Acrostichum Hook. Spee. fil. v. p.
269. Hook. Bak. Syn. p. 424.
Aneiteum, in silvis ad arbores ascendens (Herus n. 44. Dec. 1858.)
Obs. Lomariopsis polyphylia Kuhn Fil. African. p. 54 (Acrosti-
chum Hook. Spec. v. p. 243) est Lomariopsis decrescens (Acrostichum
Baker in Hook. Syn. p. 442.)
6. Monogramme Schk.
Monogramme subfalcata Hook. Spec. fil. v. p. 122. T. 289. A. Hook.
et Bak. Syn. fil. p. 375. t. Fragm. spec. origin.
Mallicollo (C. Moore).
7. Vittaria Sm.
Vittaria elongata Swartz. Syn. fil. p. 109. 302.
var. intermedia Mett.
Indusinm margine superatum.
Bar
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
22.
M. Kuhn:
(Witt. intermedia Blume Enum. p. 199. — Yitt. rigida var. 6. Hook.
Speec. fil. v. p. 184.)
Aneiteum, silvi montani in axrboribus (Herus n. 45. Dec. 1858,
Febr. 1859). (Strange).
8. Antrophyum KlIf.
Antrophyum semicostatum Blume Enum. p. 110.
var. subfalcata.
(Antrophyum subfalcatum Brack. Expl. Exped. p. 65. t. spec. orig.
— Antr. semicostatum Hook. Spec. v. p. 168 partim. — Antr. reticu-
latum Hook. et Bak. Syn. fil. p. 393 partim.
Aneiteum, silvi montani in arboribus (Herus n. 46. Dec. 1858.)
9. Gymnogramme Desv.
Gymnogramme deeipiens Mett. Ann. sc. nat. Ser. IV. Vol. XV. p- 60.
Hook. Spee. v. p. 132. T. 291. Hook. et Bak. Syn. p. 381.
Aneiteum, in silvis (Herus n. 23. Febr. 1860.)
10. Adiantum -L.
Adiantum caudatum L. Cod. 7928.
Erromango, in locis aridis (Herus n. 5. Sept. 1858.)
Adiantum Capillus Veneris L. Cod. 7923. Moore Ind. fill. p. M.
Aneiteum, in declivibus haud procul a mare (Herus n.50. Dec. 1858.)
Adiantum diaphanum Blume Enum.p. 215. Hook. et Bak. Syn.p. 117.
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n. 83. Feb. 1859).
Adiantum hispidulum Swartz in Schrad. Journ. 4800. II. p. 82.
Moore Ind. fil. p. 28.
Aneiteum, in locis aridis (Herus n. 7. Feb. 1860.) — Erromango
in loeis aridis (Herus n. 7. Sept. 1858. Mac Gillivray.)
Adiantum fulvum Raoul Choix d. pl. d. N. Zeal.p. 9. (An Ad. afine
Moore Ind. p. 19 quoad Aneiteum et Ad. pulchellum Hook. et Bak.
Syn. p. 120 quoad plantam a Milne in ins. Aneitens. lectam ?)
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n. 110. Feb. 1860.)
Obs. Specimina nostra habitu Adianto pulchello BI. proxima, sed
apieibus segmentorum valde attenuatis (non obtusis cf. Hook. Spec.
fil. II. T. 86. C. Ad. Lobbianum Hook. = Ad. pulchellum Bl.) satis
diversa. Ad. afine Willd. primo obtutu ab Ad. Fulne rhachi glaber-
rima valde differt.
14. Lindsaya Dry. Mett.
Lindsaya repens Kze. Kuhn. Fil. African. p. 68.
var. Macraena Mett.
Segmenta elongato-oblonga, regulariter erenata; sori intra basin
erenarum lineam intramarginalem efformantes s, apicem laciniarum
25.
26.
al.
28.
30.
31.
32.
33.
34.
Filices Novarum Hebrıdarum. 573
aequantes. (Davallia Macraeana Hook. Arn. bot. Bepeh: Voy. p. 108.
t. spec. a Macrae in ins. Owhyhee collect.!)
Aneiteum in silvis montanis (Herus n. 18.)
Lindsaya stolonifera Mett. Linnaea 36. p. 81.
Rhizoma elongatum stoloniferum paleis ferrugineis squamosum,
folia disticha, membranacea laete viridia, glabra; petiolus ad 6”
longus, tetragonus; lamina ad 8 longa, elongato-lanceolata,. acumi-
nata, pinnatisecta s. raro basi bipinnatisecta; segmenta breviter
petiolata, 8—10’' longa, 3—4‘' lata, e basi superiore truncata,
inferiore exciso-dimidiata, ovato-elongato-oblonga, apiee rotundato-
obtusa; lobi rhombei, inferiores bifidi, maculae costales 1—3; sori
elongati, indusium membranaceum, tenerum, lobo manifeste supera-
tum, ad latera liberum.
Noyae Hebrides, Aneiteum (Hess: n. 32 et s. num. Strange).
Lindsaya Pickeringii Mett. msc. — Synaphlebium Brack. Expl.
Exped. p. 223. T. 30. £ 2.
var. nervis omnibus liberis.
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n. 57. Dec. 1858).
Lindsaya lobata Poir. Enec. suppl. III. p. 448 (Linds. nitens Bl.)
Aneiteum, in silvis (Herus n. 4. Oct. 4858 et sine num. Ma).
1859. Strange. Milne et Mac Gillivray.
Lindsaya elongata Labill. Sert. Austr. Caled, I. p. 6. T. 9. Hook.
Bak. Syn. fil. p. 110.
Aneiteum (Milne et Mac Gillivray. Oct. 1854.)
Lindsaya Denhami Mett. msc. — Davallia Hook. Icon. fil. cent. Il.
41. — Linds. polycarpa Mett. olim.
Aneiteum, in silvis (Herus n. 22. Oct. 1858. Milne et Mac Gili-
vray Oct. 1834.)
Lindsaya chinensis Mett. Kuhn Fil. Afrie. p. 67. — Dav. tenuifolia
Sw. Moore Ind. p. 301.
Aneiteum (ex Moore |. c.; non vidi.)
43. Cheilanthes Swartz.
Cheilanthes hirsuta Mett. Cheil. n. 17.
Aneiteum, locis aridis (Herus n. 80. Feb. 1860.)
Cheilanthes tenuifolia Swartz Syn. 129. 332.
Aneiteum, locis aridis (Herus n. 59. Feb. 1859.)
Cheilanthes distans R. Brown. Moore Ind. p. 238.
Aneiteum (ex Moore Ind. |. c.; non vidi.)
13. Pteris L
Pteris concolor Langsd. Fisch. Icon. fil. p. 49. T. 21 (1810) t. spec.
orig. — Pteris geraniifolia Raddi Fil. Brasil. I. p. 46. T. 67. (1825).
— Pellaea Hook. Spec. II. p. 132.
574
35.
36.
a7.
38.
39.
40.
44.
42.
43.
45.
46.
M. Kuhn:
Aneiteum, locis -aridis (Herus n. 79 Feb. et Maj. 1859. Feb. 1860.)
Pteris longifolia L. Sp. 1531. Hook. Spee. fil. I. p. 157.
Aneiteum, in silvis et in declivibus haud procul a mare (Herus
n. 87. Maj. 1859 et Dec. 1858.) — Erromango in silvis (Herus n. 10.
Sept. 1858.)
Pieris ensiformis Burm. Flor. Ind. p. 330 (1768) — Pteris crenata
Swartz Syn. p. 96. 290 (1806) Hook. Spec. fil. II. p. 162.
Aneiteum, in loeis siecis saxosis (Herus n. 78. Feb. 1859.) — Erro-
mango, in locis umbrosis (Herus n. 3. Sept. 1858.)
Pteris Blumeana Agardh Rec. Gen. Pterid. p. 22.
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n. 41. Dee. 1858 et Feb. 1860.)
Pteris excelsa Gaud. Freye. Voy. p. 388.
Aneiteum in silvis (Herus n. 100.)
Pteris comans Forst. Prodr. p. 79 n. 419. Hook. Spec. II. p. 219.
Aneiteum (Herus sine num. Dec. 1858 et n. 100. Feb. 1860. Milne
et Mac Gillivray). — Erromango, in silvis (Herus n. 4. Sept. 1858.)
— Tanna et Futuna (ex Hook. |. ce.)
Pteris tripartita Swartz in Schrad. journ. 1800. II. p. 67. Hook.
et Bak. Syn. p. 172.
Aneiteum, in silvis (Herus n. 40. Dec. 1858 et Feb. 1860). anna
(Herus s. num. Dec. 1858.) — Erromango (Milne ex Hook etBak.|. c.)
Pieris aquilina L. ß. esculenta (Forst.)
Aneiteum, in silvis (Herus n. 58. Feb. 1859.)
Pteris aurita Blume Enum. p. 213. Hook. Spee. II. p. 234. —
Pteris sinuata Hook. Spec. fil. II. p. 232.
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n. 67. Dec. 1858. Milne et
Mac Gillivray Oct. 1854) — Tanna (Milne ex Hook. |. c.)
14. Blechnum L.
Blechnum orientale L. Cod. 7816.
Aneiteum, in silvis (Herus n. 20. Oct. 1858.)
Blechnum obtusatum Mett. Ann. sc. nat. ser. IV. Tom. 15. p. 68. —
Lomaria Labill.
Erromango (Mac Gillivray).
Blechnum gibbum Mett. Ann. sc. nat. ser. IV. Tom. 45 p. 68.— Lo-
maria Labillardiere. Hook. Sp. fil. III. p. 5. Hook. et Bak. Syn.
ale p. 1y75.
Aneiteum, ad margines torrentium (Herus n. 61. Dec. 1858. Feb.
1860). — Erromango, ad torrentes (Herus n. 1. Sept. 1858),
Blechnum procerum Swartz in Schrad. Journ. 1803. II. p. 290. —
Lomaria Desv. Hook. Spec. III. p. 25.
Erromango (Mac Gillivray) — Tanna (ex Hook. ]l. c.)
47.
48.
49.
0.
51.
52.
53.
50.
56.
97.
Filices Novarum Hebridarum.
"I
gt
Blechnum opacum Mett. Ann. sc. nat. ser. IV. Tom. 15. p. 69. —
Lomaria attenuata Hook. Spee. fil. III. p. 7 ex parte teste Hook et
Bak. Syn. fil. p. 176.
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n. 47. Feb. 1860.)
Blechnum lanceolatum Sturm. Fil. Chil. p. 25.
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n. 103. Feb. 1860.)
Blechnum elongatum — Lomaria elongata Blume. Hook. Spec. fil.
III p. 4.
Aneiteum, in silyis montanis (Herus n. 73. Feb. 1859.)
15. Asplenum L.
Asplenum Nidus L. Cod. 7830.
forma normalis Mett. Ann. Mus. Lugd. Bat, II. p. 233. Aspl. austral-
asicum Hook. Spec. fil. III. p. 79.
Aneiteum, in arboribus (Herus n. 27. Dec. 1858.)
Asplenum amboinense Willd. Spec. v. p. 303. Moore Ind. p. 112.
— 4A. Feejeense Hook. Spee. fil. III. p. 87. Hook. et Bak. Syn. p.
192 et certe etiam A. vittueforme Moore Ind. p. 177 quoad Aneiteum.
Aneiteum, silvi montani in arboribus (Herus n. 35. Dec. 1858.
Feb. 1859.)
Observ. Aspl. Feejeense ex speciminibus a Brackenridgeo collectis
exacte cum Aspl. amboinensi Willd. congruit; sed Aspl. vittaeforme
Cav. et Blum. facile ab hac specie foliis artieulatis dignoseitur
(Aspl. sundense Bl. = A. vittaeforme Cav.)
Aspl. amoenum Presl Tent. pterid. p. 108.
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n. 106. Feb. 1860.)
Aspl. obtusilobum Hook. Icon. plant. T. 1000. Moore Ind. p. 151.
Hook. et Bak. Syn. 221. — Aspl. brachypteron Hook. Spee. fil. III.
p. 214. quoad ins. australasiacas.
Aneiteum, silvi montani in arboribus (Herus n. 49. Dec. 1858.)
Aspl. macrorhyllum Swartz. Schrad. Journ. 1800. II. p. 52. —
A. falcatum Moore Ind. p. 128. Hook. Spee. fil. III. p. 160.
Aneiteum (Herus s. num.) — Futuna (ex Hook. |. ce.)
Asplenum caudatum Forst Moore Ind. fil. p. 119.
Aneiteum (ex Moore |. c. non vidı).
Asplenum cuneatum Lam. Encye. I. p. 309. — Aspl. laserpitifolium
Moore Ind. p. 140 ex parte. — Aspl. spathulinum Hook. Spec. III.
p. 171 ex parte.
Aneiteum, in silvis montanis ad arbores (Herus n. 2 et 99. Dec.
1858 et Feb. 1860).
Aspl. Petersenü Kze. Anal. Pterid. p. 24 (1837). — Diplazium
Lasiopteris Kze. Bot. Zeit. I. p. 456 (1842).
576
98.
v9.
60.
61.
62.
63.
64.
65.
66.
M. Kuhn:
Aneiteum, Anumech in silvis montanis (Herus n. 95. Feb. 1860 et
Maj. 1859.)
Aspl. pallidum Blume Enum. p. 177.
Aneiteum, in silvis (Herus n. 30. Maj. 1859 et Feb. 1860.)
Aspl. aliernifolium Mett. Fil. h. Lips. p. 75. T. 12. £. 1—2. — Aspl.
alternifolium P. oblongifolium Hook. Spec. fil. III. p. 239.
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n. 82. Dec. 1858.)
Aspl. woodwardioides Baker in Hook. er p- 229. (Drachysorus
Presl Epim. p. 70 t. spec. orig.)
Aneiteum, in silyis montanis (Herus n. 54. Dee: 1858 et Feb. 1860.)
Aspl. spinulosum Mett. Ann. Mus. Lugd. Bat. II. p. 237 (non Id.
Aspl. n. 190) certe Callipteris prolifera Moore Ind. p. 217 quoad
Aneiteum.
Aneiteum, in silvis (Herus n. 102 Feb. 1860).
Aspl. melanocaulon Bak. in Hook. Syn. p. 240. Dil Bid
Moore Ind. p. 332. — Aspl. arborescens ß. melanocaulon Hook. Spee.
III. p. 256.
Aneiteum (specimina adhuc non vidi).
Aspl. ebenum. — Diplazium J. Smith. Moore Ind. p. 327.
Aneiteum (non vidi).
Aspl. (Loxoscaphe) brachycarpum Kahn Linn. 36. p. 10%.
Folia membranacea, laete viridia, glabra; rhachis livido-straminea5
lamina ampla oyata, quadripinnatiseeta; segmenta primaria 6° longa,
ovato-lanceolata petiolata, ultina cuneata s. bifida, superiora et laci-
niae oblongae, obtusiusculae, fertiles falcatae, 1‘ circiter sub apice
in latere interno monosorae; sori obliqui, oblongi, 1‘ fere longi;
indusium membranaceum pallidum.
Aneiteum (Milne et Mac Gillivray).
Obs. Davallia gibberosae Sw. proxima, sed. soris majoribus, et
magis ab apice laciniarum remotis abunde recedens.
16. Eypolepis Bernh.
Ffypolepis tenuifolia Bernh. Hook. Spee. II. p. 60. — Lonchitis Forst.
Prodr. p. 80 n. 424. — Cheilanthes arborescens Sw. Syn. p. 129. 336.
Willd. Spec. v. p. 462.
Tanna (Forster in herb. Willd. 20129). — Aneiteum, in a
(Herus n. 96 partim; 97 partim; 108.)
17. Phegopteris Fee.
Phegopteris rubrinervis Mett. Linn. 36. p. 116.
Folia chartacea supra opaco-rufescentia, infra laete viridia, gla-
berrima; rhachis cum costis costuli-que rufescens; lamina ampla,
Pinnatisecta cum impari; segmenta multijuga, Y,—1’ longa, 1—2%
67.
68.
69.
70.
Filices Novarum Hebridarum. 577
lata, sessilia oblique patentia, elongato-oblonga, acuminata, obtuse
crenata, Apice producto subintegerrima; costulae prominulae 117,4
distantes, antrorsum curyatae; nervi 10—20, maculae 1% - 18 seriatae;
sori inter costulas biseriati, radio intercostali approximati; sporangia
nuda, pedicellata, pedicello infra medium exerescentia paraphysae-
formi abbreviata instructa.
Polypodium urophylium Hook. Spec. v. p. 10 et Hook. et Bak.
Syn. p. 315 ex parte.
Aneiteum, in silvis (Herus n. 34. Dec. 1858. Strange).
Obs. Polyp. urophyllo Wall. (Phegopteris Mett.) proximum, quod
sporangiis setiferis pedicellisgue nudis atque aliis notiß satis recedit.
Phegopteris Aneitensis. — Polypodium Aneitense Hook. Spec. IV.
P- 268. — Polyp. Sandvicense Hook. et Bak. Syn. p. 31% ex paıte.
Aneiteum (Strange).
18. Aspidium Sw.
Asp. glanduliferum Mett. (Goniopteris Brack. Expl. Exped. p. 29).
Aneiteum, in silvis montanjs (Herus n. 70 Maj. 1859 n. 90 partim.
Dec. 1858). — Erromango (Herus n. 8 partim Sept. 1858.)
Obs. Indusium membranaceum, glabrum, margine parce ciliatum,
sed mox fugax observayi. Cf. praeterea Hook. et Bak. Syn. fl. p.
316 in adnot. ad Pol. costatum, quo loco fortasse nostra species
indicata est.
Asp. Harveyi Mett. Linn. 36. p. 415.
Folia membranacea supra et margine hirsuta, infra in nervis bre-
vissime setulosa; petiolus 8° longus cum rhachi teres praesertim
superne et supra hirsutus; lamina 2%’ longa, lanceolata, acuminata,
pinnatisecta, segmenta numerosa, sessilia, elongato-oblongo-lanceo-
lata, e basi sensim attenuata, acuminata, pinnatipartita apice producto
crenato-repanda, media 6'/,” longa, patentissima, inferiora distantia,
deflexa, infima 1,‘ longa; laciniae oblongae sinubus acutis distinctae,
basales internae elongatae, falcatae, breviter acutae, nervi infimi
supra sinum marginem adeuntes; sori margiri approximati; indusium
reniforme tenuiter setosum persistens.
Aneiteum, ad margines silvyarum (Herus n. 13 partim Feb. 1860);
in silvis montanis (Herus n. 88 Maj. 1859; n. 89. Feb. 1860; n. 90
partim Dec. 1858; n. 9% Maj. 1859 Anumech.)
Asp. Brackenridgii Mett. Ann. sc. nat. ser. IV. Vol. XV. p. 75.
var. glaberrima.
Folia glaberrima, carina e sinu laciniarum ad costam extensa
manifestiore; sori numerosi costae adpressi.
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n.. 91. Feb. 1860).
Bd, XIX, Abhandl. 13
578
7.
80.
81.
82.
83.
M. Kuhn:
Observ. In varietate indicata indusium firmum minutum fuscum
margine pauci setosum obseryavi; sporangiorum pedicelli setis paueis
articulatis instructi.
Aspidium molle Sw. Hook. Speec. fil. IV. p. 69.
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n. 43 partim Feb. 1860; n 90
ex parte Maj. 1859); ad margines silvarum (Herus n. 104. Feb. 1860.)
— Tanna (ex Hook. |. c.)
Asp. dissectum Mett. Ann. Mus. Lugd. Bat. I. p. 232.
Aneiteum (Strang e).— Erromango (Herus n. 8 partim. Sept. 1858.)
Asp. unitum Mett. a. glabrum Mett.
Aneiteum (Herus s. num.)
Asp. truncatum Gaud. Freyc. Voy. p. 332. T. 10.
Aneiteum in silvis (Herus n. 90 ex parte).
Asp. aristatum Sw. Hook. Spee. fil. IV. p. 28.
Aneiteum, ad margines torrentium (Herus n. 26. Dec. 1858.)
Asp. chaerophyllaefoium Zipp. msc. Mett. Ann. Mus. Lugd. Bat.
I. p. 228.
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n. 42. Dec. 1858).
Asp. setigerum (Nephrodium Bak. in Hook. Syn. p. 284).
Aneiteum, in declivibus haud procul a mare (Herus n. 84. Maj. 1859.)
Asp. davallioides (Lastrea Brack. Expl. Exped. p. 202.)
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n. 109 Febr. 1860.)
Asp. viridans Mett. mse. (.Polypodium Milnei Hook. Spee. fil. IV.
p: 254 t. fragm. origin.!) — Nephrodium membranifolium Hook. et
Bak. Syn. p. 282 partim.
Erromango in silvis (Herus n. 6. Sept. 1858) — Aneiteum (Milne
et Mac Gillivray.)
var. hirta. Folia supra sparse et breviter hirta.
Aneiteum, in silvis (Herus n. 31. Feb. 1860). — Tanna (Herus
s. num. Dec. 1858). — Futuna (ex Hook. |. c.)
Asp. pachyphyllum Kze. Bot. Zeit. VI. p. 259 (? Asp. pteropus Hook.
Spec. fil. IV. p. 47. Nephrodium decurrens Bak. in Hook. Syn. p. 299
quoad Aneiteum.)
Aneiteum, in silvis (Herus n. 29. Dec. 1858 Strange).
Asp. subtriphylium Hook. Spec. fil. IV. p. 52.
Malicollo (C. Moore non vidi).
Asp. melanocaulon Blume Hook. Spec. fil. IV. p. 53.
Tanna (Milne non vidi).
19. Qleandra Cav.
Oleandra ciliata Klotzsch msc. Kuhn in Linn 36. p. 126.
Rhizoma scandens paleis e basi oyata adpressa subulatis squar-
rose patentibus araneose ciliatis vestitum; folia membranacea sub-
85.
86.
87.
88.
89.
.
91.
92.
93.
Filices Novarum Hebridarum. 579
chartaceas 2—4” distantia, plurifaria, supra glabra, opaco viridia,
subnitida, infra sparse pilis canescentibus pilosula; phyllopodium
abbreviatum paleis absconditum, petiolus 1—Y,” longus, lamina
11%,‘ longa, 1‘ lata, linearis basi sensim attenuata, acuminata; sori
costae approximati; indusium reniforme inaequaliter rotundatum
coriaceum fuscum.
Ol. nerüformis Hook. Spec. fil. IV. p. 157 et Hook. Bak. Syn.
p- 30% quoad Aneiteum t. Mett.
Aneiteum, in silvis montanis ad arbores adscendens. (Herus n. 48.
Dec. 1858.)
20. Polypodium L.
Polyp. blechnoides Hook. Spec. fil. IV. p. 180.
Aneiteum (ex Hook |. ce.)
Polyp. Cunninghami Hook. Spec. fil. V. p. 58. Hook. et Bak. Syn.
p- 354. — Dictyopteris lanceolata Moore Ind. p. 318.
Aneiteum (ex Moore |. c.) — Malicollo (ex Hook. |. e.)
Polyp. Feei Mett. Ann. Mus. Lugd. Bat. II. p. 227. — Gymnogramme
caudiformis Hook. Spec. fil. V, p. 158.
Aneiteum, in silvis montanis ad arbores (Herus n. 37. Dec. 1858.)
Polyp. persicaefoium Dsv. Berl. Mag. V. p. 316. — P. grandi-
dens Kze. Bot. Zeit. IV. p. 422.
Aneiteum, in silvis (Herus n. 86.)
Polyp. Phymatodes L.
Aneiteum in saxosis (Herus n. 3. Oct. 1858). — Erromango (Mac
Gillirray).
Polyp. rigidulum S w. — Drynaria diversifoia Sm. Moore Ind. p. 345.
Aneiteum, in arboribus (Herus n. 24. Oct. 1858.)
Polyp. conjugatum Klf. Mett. Ann. Mus. Lugd. Bat. II. p. 229. —
Dipteris conjugata Moore Ind. p. 341. — Polyp. Horsfieldii R. Br.
Hook. Spec. fill. V. p. 99,
Aneiteum, in silvis (Herus n. 104. Feb. 1860.)
Polyp. sinuosum Wall. Hook. Spec. fil. V. p. 61. Hook, et Bak
Syn. p. 355.
Nov. Hebrides (C. Moore; non vidi).
Polyp. varium Mett. Polyp. n. 254.
forma caudata.
Aneiteum (Herus s. num. Dec. 1858.)
Polyp. acrostichoides Sw. Hook. Spec. fil. V. p. 44. Hook. et Bak.
Syn. p. 350.
Nov, Hebrides (Milne, non vidi) An Polyp. varium Mett.?
713 *
580 M. Kuhn:
24. Nephrolepis Schott.
94. Nephrolepis tuberosa Presl Tent. p. 79.
var. undulata Mett. Kuhn Fil. African. p. 156.
Aneiteum, in silvis montanis ad arbores (Herus n. 98 Feb. 1860,
Strange).
95. Nephr. biserrata Schott. — Nephr. acuta Presl. Hook. Spee. fil.
IN."p. 199.
Aneiteum (Strange, Herus s. num. Maj. 1859); ad margines
silvarum (Herus n. 21. Feb. 1860); in silvris montanis ad arbores et
saxa (Herus n. 63. Maj. 1859.)
22. Davallia Sm.
96. Davallia contigua Sw.
Aneiteum, silvi montani in arboribus (Herus n. 39. Dee. 1858.)
97. Davallia Gaimardiana Presl Tent. p. 128.
Aneiteum, in silvis ad arborum caudices (Herus n. 55. Dec. 1858).
98. Davallia alpina Blume Enum. p. 231. — Davallia botrychioides
Hook. et Bak. Syn. p. 90.
Aneiteum, in silvis montanis ad arbores (Herus n. 43, Dec. 1858.)
99. Davallia pusilla Mett. Ann. sc. nat. ser. IV. t.XV. p. 79. Hook. et
Bak. Syn. p. 89.
5 Aneiteum, inter saxa (Herus n. 16. Oct. 1858).
100. Davallia solida Swartz. Moore Ind. p. 300.
Tanna (ex Moore |. ce. non vidi).
104. Davallia denticulata Mett. in Kuhn Fil. African. p. 157.
var. elata Mett.
Indusium late oblongum in labium triangulare ovatum productum.
(Trichomanes elatum Forst. Davullia Spreng. Sw.)
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n. 62. Dec. 1858).
102. Davallia leptocarpa Mett. Linn. 36. p. 143.
Rhizoma scandens paleis adpressis ovato-lanceolatis acuminatis
squamosum; folia tenuiter coriaces glaberrima tripinnatipartita;
petiolus 3—5“ longus, lamina 5—6“ longa, oyata s. deltoidea, acu-
minata; laciniae primariae anguste alatae brevi petiolulatae ovato-
lanceolatıie acuminatae, secundariae subsessiles trapezio-oblongae .
elongato-oblongae obtusae s. &acutae, tertiariae steriles cuneato-
oblongae denticulatae, nervis paueis indivisis striisgue recurrentibus
manifestis instructae; fertiles profunde laciniatae, lacinulis lineari-
spathulatis bidentatis s. inaequaliter bidentatis, parte dilatata sori-
feris; indusium lineari-oblongum antice subsemirotundatum, dentibus
laciniarum, imprimis externis falcatis acuminatis superatum.
Aneiteum in silvis montanis ad arborum caudices (Herus n. 56.
Feb. 1859.)
ee Se Ye
103.
104.
105.
106.
107.
Filices Novarum Hebridarum. 581
Davallia pyenocarpa Brack. Expl. Exp. p. 242. T. 35. f. 2. (t. spec.
orig.) Moore Ind. p. 299. — ? Davallia pentaphylla Moore Ind. p.
298 quoad Aneiteum.
Aneiteum inter saxa atque ad caudices arborum (Herus n. 14.
Feb. 1859. 1860.)
Davallia aemula Mett. Linn. 36. p. 144.
Rhizoma elongatum paleis ferrugineis elongato-lanceolatis longe
acuminatis squamosum; folia membranacea vix chartacea, glaberrima;
petiolus 41%, —2"/,'‘ longus, marginatus; lamina ad 5° longa, basi
3Y%,‘‘ lata, deltoidea vel ovata acuminata basi bipinnatipartita; laci-
niae primariae ala angusta confluentes, inferiores sinubus deorsum
dilatatis distinetae, oblongae vel sublanceolato-oblongae, steriles acu-
minatae crenato-serratae vel subpinnatifidae, basales maximae in-
aequaliter ovato-lanceolatae, acuminatae, pinnatipartitae, lacinulis
oblongis obtusis antice obtuse dentatis, lateris inferioris adauetis,
basalibus maximis elongatis, fertiles obtusae, obtuse crenatae; nervi
anadromi teneri furcati subpinnati, fertiles plerumque indivisi; sori
lacinias e medio ad apicem occupantes crenas vel crenarum basin
anticam tegentes; indusium membranaceum transverse suboblongum
ad latera breviter adnatum.
Aneiteum, silrae montanae in arboribus (Herus n. 64. Dec. 1858.)
Davallia pyxidata Cavan. Moore Ind. p. 299.
Aneiteum inter saxa atque ad arbores (Herus n. 25. Oct. 1858.)
Davallia pallida Mett. Linn. 36 p. 142.
Folia ampla subchartacea supra laete viridia, infra pallida; rha-
chis straminea supra sulcata; lamina quadripinnatisecta; segmenta
primaria 11° longa, ovato-lanceolata, acuminata, manifeste petiolata,
petiolulo 5’ longo; secundaria brevi petiolata 2“ longa, trapezio-
oyato-acuminata, tertiaria basi attenuata subpetiolata trapezio-ovato-
oblonga, obtusa; superiora trapezio-oblonga, 'suprema spathulata
bifida; ultima e basi cuneata, obovato-oblonga, crenatim lobata,
superiora confluentia; nervi Polystichoidei , steriles apice incrassati;
sori margini approximati centripeti, supra prominuli; indusium oblon-
gum ad latera adnatum margine antico libero leviter rotundatum.
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n. 93).
Davalliae immersae Wall. proxima, quae indusio reniformi ad
latera libero satis differt.
23. Saccoloma Kaulf.
Saceoloma Moluccanum Mett. (Davallia Blume Enum. p. 237.)
var. irma Kuhn.
582
108.
109.
110.
als
112.
113.
114.
115.
M. Kuhn:
Indusium antice in lobulum triangularem produetum. (Microlepia
tenuis Brack. Expl. Exped. p. 236 t. spec. orig. — Saccoloma cam-
pylurum Mett. Ann. sc. nat. ser. IV. vol. XV. p. 80. — Davallia
inaequalis Hook. Bak. Syn. p. 99 partim.)
Aneiteum, in silvis (Herus n. 85. Feb. 1858. 1859.) — Erromango
(Mae Gillivray).
24. Dennstaedtia Bernh.
Dennstaedtia flaccida Bernh. Dicksonia Hook. Bak. Syn. p. 53.
Aneiteum, in silvis (Herus n. 96 partim Feb. 1860 et s. num.
Dec. 1858. — Strange, Milne).
Dennstaedtia Samoensis Moore Ind. p. 307.
Aneiteum in silvis (Herus n. 97 partim Feb. 1860.)
25. Microlepia Presl.
Microlepia trichosticha J. Smith in Hook. Journ. III. p. 416.
Aneiteum in silvis (Herus n. 97 partim Feb. 1860).
Microlepia strigosa Presl Epim. p. 95.
Erromango in silvis (Herus n. 9. Sept. 1858.)
Ill, Cyatheaceae Endl.
26. Dicksonia L’Herit.
Dicksonia straminea Labill. Moore Ind. p. 315. — D. ae Hook.
et Bak. Syn. p. 51. ex parte.
Aneiteum, in silyis (Herus n. 9, Oct. 1858. Strange, Milne et
Mac Gillivray).
Dicksonia squarrosa Swartz Syn. p. 136. 355.
Tanna (Forster in herb. Willd. 20152). An patria commutata?
27. Alsophila. R. Br.
Alsophila lunulata R. Brown. Moore Ind. p. 53. Hook. et Bak.
Syn. p. 4.
Aneiteum, in silvis mont&nis (Herus n. 15, Feb. 1859. n. 92.
Maj. 1859).
Alsophila decurrens Hook. Hook. et Bak. Syn. p. 39.
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n. 71. Feb. 1859. Milne et
Mac Gillivray).
116.
117.
418.
119.
120.
121.
122.
Filices Novarum Hebridarum, 583
28. Hemitelia R. Br.
Hemitelia laciniata Spreng. Syst. IV. p. 126. Hook. Spec. I. p. 33.
— Polypodium Forst. herb.
Nov. Hebrides (non vidi).
Obs. Ex descriptione Sprengelii certe non ad genus „Hemiteliam“
pertinet.
x.
29. Oyathea Sm.
Oyathea leucolepis Mett. Ann. Mus. Lugd. Bat. I. p. 56. Hook. et
Bak. Syn. p. 26 partim.
Aneiteum.
Cyathea Aneitensis Hook. in Hook. et Bak. Syn. p. 26. — Hemitelia
schizochlamys Mett. in herb. quibusd.
Aneiteum (Herus n. 38. Dec. 1858. Strange).
Oyathea medullaris Swartz. Moore Ind. p. 271.
Aneiteum (ex Moore |. c.; non vidi).
IV, 6Gleicheniaceae R. Br.
30. Gleichenla Sm.
Gleichenia dichotoma Hook. Moore Ind. p. 376.
Aneiteum in silvis (Herus n. 12. Oct. 1858.)
Gleichenia flabellata R. Brown.
Aneiteum, ad torrentium margines (Herus n. 19. Oct. 1858.)
Gleichenia oceanica Kuhn.
Folia indefinita? membranacea, tenera, infra pallidiora, pruinata,
in rhachibus paleis ferrugineis, lanceolatis, profunde dilaceratis den-
sius obsita, in costis infra pilis articulatis adspersa, supra glaberrima;
lamina ad 16‘ longa pluries dichotoma, flabellata; gemmae paleis
lanceolatis breviter ciliatis, longe acuminatis, ferrugineis obtectae;
partitiones primariae 2%” longae, secundariae 4—5‘ longae, lineares,
profunde pinnatipartitae; laciniae numerosissimae, rectangule patentes,
subdistinectae s. ala angustissima membranacea conjunctae, /,—1“
longae, 1‘ latae, lineares, obtusae, basales internae abbreviatae;
nervi laxi simplieiter furcati, infra glaucescentes, utringue 14—18;
sori in ramo antico medii inter costulam et marginem, sporangiis
3—4 formati.
Aneiteum, in silvis montanis (Herus n. 66. Febr. 1859. Strange).
— Ins. Feejeenses.
Gleich. tenerae R. Br. proxima, sed indumento laminae et glau-
cescentia aliisgue notis satis diversa.
984
123.
125.
126.
127.
M. Kuhn:
V, Schizaeaeceae Mart.
31. Lygodium Sw.
Lygodium reticulatum Schkuhr.
Aneiteum, in silvis (Herus n. 11. Dec. 1858).
32. Schizaea Sm.
Schizaea Forsteri Spreng. Anl. 1805. III. p. 142.
Aneiteum, in silvis (Herus n. 1. Dec. 1858.)
VI, Marattiaceae Klf.
33. Angiopteris Hoffm.
Angiopteris caudata de Vriese Monogr. p. 20. Moore Ind. p. 74.
Nov. Hebrides (non vidi).
34. Marattia Sm.
Marattia Smithii Mett.
Folia coriacea opaco-viridia infra in costis nervisque paleis ferru-
gineis lanceolatis dilaceratis vestita; rhaches laeves mox denudatae;
lamina bipinnata; pinnae oblongae basi’ paullulum attenuatae; pin-
pulae patentes, ad 5‘ longae, 9° latae, e basi inferiore longius
descendente rotundata, superiore truncato - rotundata, elongato-
oblongae, acuminatae, leviter apice argute serratae; neryi plerique
indivisi, sub angulo 800 decurrentes, 3%,‘ distantes, apice sorum
superante antrorsum curyati; sori e margine remoti, subapproximati,
oblongi, dimidio quoque 8-10 loculares basi pilis paleaceis eincti.
Aneiteum, in :silvis (Herus n. s. Dec. 1858. Strange).
Ophioglossaceae R. Br.
35. Ophioglossum L.
Ophioglossum pendulum L.
Aneiteum in silyis montanis in arboribus (Herus n. 69. Feb. 1859)
Lycopodiaceae Sm.
36. Lycopodium L.
. Lycopodium nutans Brack.
Aneiteum, silvi montani in arboribus et saxis (Herus n. 75.
Febr. 1859.)
129.
130.
131.
132.
Bd.
Filices Novarum Hebridarum, 85
Lycopodium nummularifolium Blume.
Aneiteum (Herus s. num.)
Lycopodium cernuum L.
Aneiteum (Herus s. num. Dec. 1858).
Selaginellaceae Mett.
37. Selaginella Pal. Beaurv.
Selaginella Durvillee A. Braun msc. — sel. caudata Spring.
d. Durvillaei Spring. Monogr. II. p. 141. — t. A. Braun.
Erromango locis umbrosis (Herus n. 1. Sept. 1858.)
Selaginella firmula A. Braun.
Stipes ereetus 6—8 longus, tetragono-anceps, goniotropus antice
et postice rotundatus; lamina stipite paulo longior tri- quadripinnata,
pyramidata, ramis ereeto-pabentibus; folia in stipite homoeomorpha,
adpressa, suboblique inserta, late ovata, acuminata, serrulata, basi
fere ciliata, firmula inconspicua, nervo versus apicem paullulum proe-
minente. Folia frondis saturate vel flavo-viridia supra opaca parum
nitentia, infra pallidiora vix scaberula, aureo-nitentia, ubique dense
inserta, in ramis robustioribus paullulum remota, in debilioribus con-
tigua, magis imbricata. Folia lateralia postica in rhachi primaria
late ovata, in ramis ramulisque angustiora, ovato-oblonga, versus
apicem paullulum attenuata, obtusiuscula, inaequilatera, antice rotun-
data, serrulato-eiliata, apice et in latere postico integerrima, basi
posteriore subexeisa nonnunquam ciliis paueis instructa, dorso con-
vexiuscula, nervo vix conspicuo supra pro@minente percursa. Folia
istermedia lateralibus duplo-triplo minora, manifeste biseriata, sub-
conyergentia, ovata, breviter acuminata, dorso plus minusve carinata,
margine remote denticulata vel subdentieulata. Folia axillaria latera-
libus minora et angustiora, aequilatera, oblonga, obtusa, basi sub-
auriculatim dilatata apice integerrima, inferne praesertim ad basin
serrulato-ciliata. Spicae ramulis angustiores (ramuli 21, —3"M- spieae
4—1Y,"- Jatae) densiusculae latere antico applanatae; bracteae
anticae et posticae magnitudine quidem inter se parum diversae,
sed manifeste heteromorphae, anticae crista latiuscula opaca carina-
tae, margine et carina dentieulatae; posticae paulo breviores, palli-
XIX. Abhand). 7
4
586
M. Kuhn: Filices Novarum Hebridarum,
diores complicato-carinatae, sed non eristatae margine ciliato-serratae.
Microsporae cinnabarineae vel miniatae, laeves, 0.033—0,037"M- Jatae;
macrosporae quaternae flavidae s. fere albae superficie irregula-
riter reticulatim rugosae, 0,25%M- latae. (A. Braun. mse.)
Novae Hebrides, Aneiteum (Herus n. 10, Febr. 1859). — Nova
Irlandia (Turner).
Ex stipitis et foliorum forma S. flabellatae proxima, sed ex spi-
carum forma ad Selaginellas spicis platystichis pertinens. Lamina
breriore et robustiore a sel. flabellata, majore a Sel. Arbuscula
recedens.
Hymenopterologische Beiträge
Von
Dr. J. Kriechbaumer in München,
(Vorgelegt in der Sitzung vom 3. März 1869.)
T.
Neue Blattwespen der Gattung Allantus,
E:. vor % Jahren von mir bei Wien neu aufgefundener Allantus (sul-
phuripes) gab mir Veranlassung, mich weiter in dieser Gattung umzu-
sehen, wobei ich zur Ueberzeugung gelangte, dass erst wenige Arten
derselben beschrieben sind. Um zur Ausfüllung dieser Lücke ein Schärf-
lein beizutragen, fasste ich zunächst die Beschreibungen 7 mir bisher
unbekannter Arten ab, die mir aus dem Wiener Museum freundlichst
durch Herrn Custos Rogenhofer zu diesem Zwecke anvertraut wurden.
Kurz vor Absendung des Manuscriptes erhielt die zool. Staatssammlung
in München eine Anzahl Insekten (meist Hymenopteren und Dipteren)
von Herrn Eduard Steinheil zum Geschenke, die derselbe auf einem
Ausfluge nach Italien, Sieilien und Tunis gesammelt hatte. Darunter
befanden sich 4 Exemplare jener Gattung, drei verschiedenen Arten
angehörig, die mir ebenfalls neu schienen, und deren Beschreibung ich
hier beizufügen für zweckmässig hielt. Dieselben wurden um Tunis und
zwar höchst wahrscheinlich bei den Ruinen von Karthago gesammelt.
Allantus sulphuripes m.
Niger, ore, antennarum articulo primo, thoracis scutelligque maculis
abdominis segmentis pluribus margine postico (intermediis anguste), pedi-
busgque maxima parte flavis aut sulphureis.
g Segmentis 1,4,5 postice anguste, 3 et 6 plerumque lateribus
tantum, foreipulisque supra pallide flavis; femoribus intermediis puncto,
postieis vitta apicali, tibiarum apice (posticarum dimidiatim) tarsisque
posterioribus fere totis nigris, harum posticis incerassatis.
Ta *
588 Dr. J. Kriechbaumer:
Q Segmento primo postice latius, 4.—6. angustius (6. interdum inter-
rupte), 3 et 7 lateribus pedibusgue sulphureis aut pallide flavis, tibia-
rum et tarsorum articulis apice summo parum infuscatis.
Eine mit A. Schaefferö und nothus (auch mit dispar @) am nächsten
verwandte Art, die sich aber durch die schmalen, auch an den Seiten
nur allmälig und nur selten bis über die Mitte hinauf erweiterten mitt-
leren Hinterleibsbinden, die gelben, nur beim g' etwas schwarz gefleckten
Schenkel, bei letzterem noch überdiess durch die vorherrschend schwarze
Unterseite des Hinterleibes von obigen Arten unterscheidet.
Die Grundfarbe ist ein ziemlich glänzendes Schwarz. Gelb sind:
der Kopfschild wenigstens auf der unteren Hälfte, die Mundtheile nebst
den Tastern, mit Ausnahme der braunen Oberkieferspitzen, das erste
Fühlerglied, der Vorderrand des Vorderbruststückes in geringer Aus-
dehnung, ein breiter, nach der Mitte schnell und stark zugespitzer
Schulterfleck, die Flügelschuppen, das Schildchen oder (beim g') 2 Flecken
oder Punkte auf demselben (die vielleicht auch manchmal ganz fehlen),
zuweilen 2 Punkte oder ein Strich auf den Hinterschildchen, ein Flecken
an den Seiten des Vorder-, zwei Striche an denen des Mittel- und Hin-
terbruststücks in einem spitzen Winkel gegen die Mittelhüften zusam-
mengeneigt, von denen der letztere öfters fehlt; unter und hinter dem
Dritten drängt sich noch ein keilförmiger Flecken zwischen die beiden
Hälften hinein, Die Rückenkörnchen braun. Die gelben Hinterrandsäume
sind anf dem ersten Hinterleibsring beim © ziemlich breit. beim g zu- |
weilen zum Verschwinden schmal, auf dem zweiten nur manchmal als
schwache Randstriche an den Seiten, auf dem dritten meist nur als
kleine, seitliche, nach Innen verschmälerte, nur selten unterbrochen fort-
gesetzte Streifen vorhanden, auf dem vierten und fünften Ring meist
vollständig oben schmal, auch an den Seiten nur wenig erweitert; auf
dem sechsten Ring ebenso, oder unterbrochen, zuweilen (besonders
beim g) auf 2% seitliche Striche beschränkt; auf dem 7. noch mehr auf
die Seiten beschränkt; auf dem 8. und 9. bei dem @ wieder breit; beim
g ist der 7. kurze Ring oben ganz schwarz und, sieht der 9. nur als ganz
schmaler gelber Saum hervor. Die vorragenden Geschlechtsorgane (Halt-
zangen) des g erscheinen gelb, auf der äusseren Wölbung. wie von einer
schwarzen Linie eingefasst; auch der eingeschlossene Mittelraum erscheint
als schwarzes Dreieck mit stark ausgezogenen Ecken; die Unterseite des Hin-
terleibes ist schwarz, die einzelnen Ringe sind am Rande mehr oder minder
breit weisslich gerrandet, und zwar die umgeschlagenen Seiten der oberen
Ringe mehr als die eigentlichen untern Mitteltheile; die letzte Platte des Z
ist ganz schwarz oder am Ende mit einem weisslichen nach innen spitz drei-
eckig verlängerten Flecken versehen. Legscheiden des, © glänzend schwarz.
Beine heller oder dunkler schwefelgelb, zuweilen stellenweise weisslich;
Hüften an der Basis schwarz, die hinteren mehr als die vorderen und die
Hymenopterologische Beiträge. 589
Hinterseite mehr als die vordere, die Aussenseite am wenigsten; die
Mittelschenkel des g’ haben hinten an der Spitze ein (wahrscheinlich
auch manchmal fehlendes) punktartiges schwarzes Fleckcehen, die Hinter-
schenkel desselben ebenda eine schwarze, nach innen verschmälerte
Strieme; beim © ist höchstens auf den letztern eine dunklere Trübung
vorhanden. Die Schienen des gJ sind am Ende schwarz, und zwar die
vordersten nur hinten und an der äussersten Spitze, die mittleren aussen
und hinten und etwas weiter hinauf, die hintersten ebenda, meist bis
über die Mitte hinauf; bei dem © ist nur die äusserste Spitze sämmt-
licher Schienen hinten bräunlich oder (an den hintersten) schwärzlich
angelaufen. Die Füsse des g' sind schwarz, die vordersten mit Ausnahme
der Spitze der einzelnen Glieder oder auch der ganzen Oberseite gelb
oder weisslich, die hintersten wie bei den verwandten Arten stark ver-
dickt, das letzte Glied derselben zuweilen hellbraun; die Füsse des ©
sind nur an der Spitze der ersten 3 oder 4 Glieder dunkler, an denen
dex Hinterfüsse stärker und ausgedehnter, während hier das letzte, zu-
weilen auch das vorletzte Glied immer rothbraun ist. Die Vorderflügel
haben einen grünen Schimmer, grünlichgelben Vorderrand und eben
solches Randmal mit (besonders beim g\) dunkleren Kern.
Ich fing von dieser Art am 4. Sept. 1867 auf einem Brachfelde bei
Grinzing, im Herabsteigen von dem nordöstlichen Theil der Anhöhe 3 ©,
mein Sohn. 2 ZJ und 4 Q@ auf Blumen (Disteln, Scabiosen, Chrysan-
themum). Ohne zu ahnen, dass ich es mit einer neuen Art zu thun habe,
waren mir die Thiere doch durch ihre hellen Beine besonders aufgefallen.
Allantus parvulus mihi.
Niger, nitidus, facie infra antennas, ore, pieturis thoraeis et ma-
xima parte pedum scapique antennarum flavis, g’ abdomine fulvo, basi
et segmentis penultimis.medio nigris, lamina ventrali alba, © abdomine
supra nigro, segmentis ultimis margine ventreque toto flavidis. Longit. 3—4''
Die kleinste der mir bekannten Arten. Kopf und Bruststück glän-
zend schwarz; blassgelb sind: das Gesicht unter den Fühlern, Kopfschild,
Oberlippe, ein Strich auf der Basis der Oberkiefer, der Fühlerschaft (mit
Ausnahme. zweier schwarzer, beim g' verbundener Punkte, oben an der
Basis und Spitze desselben), die Schulterecken, ein grosser, lappig naclı
vorn erweiterter, von der Flügelwurzel zu den Mittelhüften reichender
Flecken an den Seiten der Mittelbrust, ein Fleck über den Hinterhüften,
die Flügelschüppehen und Rückenkörnchen. Der Hinterleib des g ist
rothgelb, oben sind der ganze erste, die Mitte der Basis des zweiten, der
6., 7. und 8. schwarz, doch dringt, bei den 3 letztern die rothgelbe Grund-
farbe von den Seiten schief nach innen‘ gegen den Hinterrand vor, diesen
nicht ganz erreichend; auf der Unterseite ist die Afterplatte beinweiss;
der Hinterleib des © ist unten schmutzig weissgelb, oben glänzend schwarz,
590 Dr. J. Kriechbaumer:
hier zeigt sich an der Verbindungsstelle des 3. und 4. Ringes seitlich (bei vor-
liegendem Stücke) ein rothes Fleckchen, auf dem 6., 7. und 8. zieht sich am
Hinterrande ein blasser, schmutzig weisser Saum von der Seite nach der
Mitte, der auf dem 6. nur 2 schmale Streifehen bildet, auf dem 7. seitlich
die ganze Breite einnimmt, sich aber nach der Mitte hin stark verschmä-
lert, auf dem 8. in der Mitte zapfenartig nach rückwärts erweitert und
beiderseits ein dicht am Hinterrand liegendes queres schwarzes Fleckchen
umschliesst; die noch übrige Hinterleibsspitze ist gelblich und nebst dem
vorausgehenden Ringe fein weiss behaart. Die Beine sind blassgelb, die
Hüften hinten an der Basis schwarz, ebenso die äusserste Spitze der
Schienen, entweder nur hinten (an der Vorder- und Mittel-) oder rings-
‚um (an den Hinterbeinen), endlich auch noch die Spitzen der Tarsen-
glieder oder die letzten Glieder derselben ganz, besonders an den Hinter-
beinen, beim g' mehr als beim ©. Die Flügel sind glashell mit dunkel-
braunen Adern, Randader und Flügelmal blassgelb.
Nach einem von H. Mann bei Amasia gesammelten Pärchen des
Wiener Museums beschrieben.
Allantus sibiricus m.
Niger, opacus, segmentis abdominis 1 et 2% laevibus, nitentibus;
mandibularum macula basali, pronoti margine superiore, squamularum
margine, macula pleurarum posticarum, fasciis marginalibus segmentorum
4 et 5 et margine valvarum genitalium flavis, femorum apieibus tibiisque
antice, tarsorumque articulis basi fulvescentibus, alis hyalinis, anterioribus
fusco-vittatis. @ Long. 61/2.
Obwohl durch die schwarzen Fühler an bifasciatus und Koehleri
sich auschliessend, ist die Art doch zunächst mit Zricinetus verwandt, der
ja auch zuweilen mit ganz schwarzen Fühlern vorkommt und namentlich
die schwarze Strieme der Vorderflügel mit gegenwärtiger Art gemein
hat. Diese unterscheidet sich jedoch von der genannten Art bestimmt und
sicher ausser der ansehnlicheren Grösse noch durch folgende Merkmale:
1. Der Kopf ist grösser, besonders länger, der hinter den Augen gelegene
Theil mehr in der Mitte erweitert, daher gleichmässiger abgerundet und
weniger nach hinten ausgezogen; 2. die Fühler sind entschieden länger
und schlanker, und gegen das Ende mehr verschmälert; 3. die Hinter-
leibsbinden sind auf den 4. und 5. Ring beschränkt und ist (bei drei
Exemplaren des Museums) keine Spur einer solchen an einem der
übrigen Ringe vorhanden; 4. die Hinterleibsspitze ist schwarz, nur die
auf der Unterseite unter dem letzten Ringe hervorragenden Afterklappen
sind gelb (bei irieinetus gerade umgekehrt); 5. die beiden ersten Hinter-
leibsringe sind glatt und glänzend, nur mit wenigen, zerstreuten, gröbern,
eingedrückten Punkten versehen, die übrigen dagegen äusserst dicht und
fein, nur am Hinterrande etwas stärker, nach hinten zu etwas oberfläch-
Hymenopterologische Beiträge. 59 1
lich und runzlig punktirt; 6. die Beine sind länger und anders gefärbt,
die Hüften und Schenkelringe nämlich schwarz, nur die letzteren an der
Spitze röthlich, die Schenkel schwarz, vorne gegen die Spitze hin (die
vordern mehr als d’e hintern) rothbraun, die Schienen und Füsse roth-
braun, an den ersteren die äussere Kante und (wenigstens hinten) die
Spitze, an den letzten die Spitzen der einzelnen Glieder schwarz. Die
Flügel sind glashell, graulich getrübt, längs des Vorderrandes zieht sich
von der Wurzel bis zur Spitze ein braungrauer Wisch, der jedoch den
grössten Theil der Basalzelle und den Winkel am Anfang der ersten
Radialzelle frei lässt.
© aus dem Wiener Museum, von Kindermann 1852 im sibirischen
Altai gesammelt.
Allantus xanthorius m.
Niger, palpis, labro, clypeo, carinis juxta scutellum et postscutellum,
metapleuris apice, abdominis segmentis intermediis (plerumque basali
quoque) margine postero, ejusgque summo apice et pedibus pallide flavis,
coxarum basi, femorum medio et tibiarum apice, anteriorum postice tan-
tum maximaque parte tarsorum nigris. Long. 4, —5'".
Mit A. Koehleri am nächsten verwandt, aber etwas grösser und
kräftiger gebaut und durch die gelbgerandeten Kiele neben den Schild-
chen und Farbe der Beine leicht davon zu unterscheiden.
Schwarz ; blassgelb, zum Theil fast weiss sind: die Taster, Ober-
lippe, der tief ausgeschnittene Kopfschild, der hinterste Rand des Vorder-
rückens meistens, der äussere Rand der Flügelschüppchen, die Rücken-
körnchen, die vom Schildchen und Hinterschildchen beiderseits auslaufen-
den Kiele, die Spitze der Hinterbrustseiten und Hüften, die Schenkelringe
(zuweilen mit schwarzem Punkt auf der Hinterseite), die Vorder- und
Mittelschenkel mit Ausnahme einer ausgedehnten Mittelstrieme auf der
Hinterseite, die Hinterschenkel nur an der Basis und Spitze, die Schienen
bis auf die (bei den 4 vordern nur hinten) schwarze Spitze und die Basis
der ersten Glieder der Vorder- (1—3), Mittel- (1—2 beim Jg, 1—-2%—3
beim ©), zuweilen auch beim @ der Hinterfüsse (1—2); am Hinterleib
des g' der Hinterrand des 1. Ringes schmal und nur in der Mitte, des
3. nur an den Seiten, des 4. und 5. mit Neigung zur Unterbrechung in
der Mitte, die äussersten Ecken des umgeschlagenen Randes und ein
Punkt auf der Mitte des Hinterrandes des 6. nebst den Afterklappen;
an dem des © der 1. bis auf den schmalen Vorderrand, der Hinterrand
des 3. und 5. wie beim g', doch der des 4. in der Mitte mehr verschmä-
lert, dazu noch der, des 6., aber in der Mitte breit unterbrochen, sowie
der hinterste Rand des 8. und die Spitze des 9., überdies noch bei beiden
Geschlechtern ein schmaler, zuweilen auf die Seiten beschränkter Saum
auf dem Hinterrande wenigstens der mittleren Bauchringe. Flügel glän-
zend glashell, bräunlich getrübt, an der Wurzel heller, mit braunen
599 Dr. J. Kriechbaumer:!
Adern und theils eben solchem, theils rothgelben Mal und röthlich
braunem Saum zwischen Mal und Wurzel.
Ein Pärchen aus dem Wiener Museum, g' von H. Parreys in der
Krim, © i865 von H. Mann bei Tultscha in Bulgarien und am Berge
Nanos gesammelt.
Var. Amasiensis. Diese Var. trägt durch grössere Ausdehnung der
gelben Färbung das Gepräge wärmeren Klimas an sich, ist aber gewiss
nicht specifisch verschieden. Ausser den bei der ersten Form vorgeführten
Theilen sind noch gelb: die Flügelschüppchen ganz oder grösstentheils,
der Rand des Vorderrückens in grösserer Ausdehnung, der Hinterrand
des Halskragens, der ganze erste Rückenring des Hinterleibs bei beiden Ge-
schlechtern bis auf den schmalen Vorderrand; beim © ist auch der Hin-
terrand des 6. Ringes nicht unterbrochen und wie der des 4. und 5. ziem-
lich breit gelb, bei dem g der des 4. und ö. ebenso, und auserdem noch
der des 3. und 6. schmal und unterbrochen gelb, es zeigen sich sogar am
Vorderrande des 5. Ringes in der Mitte Spuren einer schmalen Querbinde-
Ein Pärchen eben daher, von H. Mann 1860 bei Amasia ge-
sammelt.
Allantus orientalis m.
Niger, palpis, labro, clypeo, basi antennarum, maculis thoraeis, ca-
rinis jJuxta scutellum et postscutellum, margine postico segmentorum
omnium (1 et 8 latius, 2—7 aut solummodo anteriorum eorum medio plus
minus interrupte, 9 fere toto) pedibusque fere totis flavis, alis favo-hya-
linis. @ Long. 4%, — 5".
Dem 4. sulphuripes m. nahe verwandt, aber durch das schwarze
Schildehen, die gelben Flecken der Mittelbrustseiten und die regelmässig
zunehmende Ausdehnung der gelben Hinterrandssäume vom 2. bis 7. Hin-
terleibsring leicht und sicher zu unterscheiden.
Schwarz; gelb sind: die Taster mit Ausnahme des bräunlichen
letzten Gliedes, Oberlippe, Kopfschild, die beiden ersten Fühlerglieder,
oben auch noch die Basis des dritten, der Kragenrand, jederseits der
breite, nach der Mitte hin verschmälerte Saum des Vorderrückehs, ein
Flecken auf jeder Seite der Mittel- und Hinterbrust, wovon ersterer durch
ein paar kleinere Flecken mit dem Saum des Vorderrückens verbunden
ist, die Rückenköruchen und die Kanten zu beiden Seiten des Schildchens
und Hinterschildehens, die Beine mit Ausnahme der schwarzen Basis, die
Hüften, die äussersten Spitzen der Schienen (auf der Hinterseite) und
der Spitzen der ersten und der ganzen letzten Fussglieder, der breite,
in der Mitte verschmälerte Rand des ersten Hinterleibsringes, der Hinter-
rand der übrigen von dem Seiten her und auf jedem folgenden Ring
weiter gegen die Mitte vordringend, aber in verschiedener Ausdehnung,
so dass z. B. bei dem einen Exemplar derselbe auch noch auf dem
7. Ringe, bei dem andern schon kaum mehr auf dem 5. unterbrochen ist,
Hymenopterologische Beiträge. 593
während der Saum des 8. immer breit und der 9. oder Endring fast ganz
gelb ist. Die Flügel sind gelblich glashell mit braunen Adern, blassgelber
Wurzel, hell röthlich gelbem Mal und Saum.
Zwei © aus dem Wiener Museum, davon das eine von H. Mann
1854 bei Brussa, das andere 1861 von Dr. Krüper in Griechenland
gesammelt.
Allartus monozonus m.
Niger; palpis, labro, clypeo, antennarum articulis duobus primis,
pronoti margine superiore, carinis Jjuxta scutellum et postscutellum, squa-
mulis, pedibusque fere totis flavis, abdominis segmento 5 rufocastaneo,
2—% lateribus infra, ultimis et ventralibus margine summo apicali palle-
scentibus, alis subhyalinis. @ Long. 314.
Dem A. zonula nahe stehend, aber kleiner, zarter, weniger gestreckt,
ausserdem noch durch etwas kürzere, dickere Fühler und andere Färbung
verschieden.
Schwarz; am Kopfe sind gelb: die Oberkiefer bis auf die braune
Spitze und den braunen Rand, die Taster, Oberlippe, der nur in seichtem
Bogen ausgerandete Kopfschild, die beiden ersten Fühlerglieder; am
Bruststück: der obere Rand des Vorderrückens, von den ebenfalls gelben
mit rothem Kern versehenen Flügelschuppen weg breit und abgerundet,
nach vorne hin zugespitzt, die Kiele neben dem Schildchen und Hinter-
schildehen, die Rückenkörnchen und der Spitzenrand der Hinterbrustseiten.
Am Hinterleib ist der 5. Rückenring rothbraun, die umgeschlagenen
Seiten der vorhergehenden, der äusserste Hinterrand der letzten Ringe
sowie der Hinterrand der Bauchringe mehr oder weniger blass röthlich
gelb, die Beine sind gelb, nur die Basis der Hüften, und ein Punkt auf
der Hinterseite der hintersten Schenkelringe sind schwarz, die äusserste
Spitze der Hinterschienen ist etwas gebräunt, und über den Rücken der
hinteren, besonders der hintersten Füsse läuft eine braune Linie. Die
Flügel sind glashell, kaum etwas getrübt, mit braunen Adern, die Wurzel
mit dem zunächst liegenden Theile des Randes röthlich, das Mal braun-
gelb mit dunklerem Kern.
Ein von Parreys in der Krim gesammeltes © aus dem Wiener
Museum.
Allantus vittatus m.
Niger, basi mandibularum, palpis, labro, elypeo, tarsis anterioribus
maximaque parte tibiarum albidis, thorace et abdomine lateribus, illo
etiam antice, hoc apice, squamulis, coxarum apice maximaque parte tro-
chanterum et femorum fulvis, alis hyalinis. @ Long. 314’.
Eine kleinere, an gewisse Nematus erinnernde Art.
Kopf nebst den Fühlern schwarz, Oberkiefer mit Ausnahme der
braunen Spitze, Taster, Oberlippe und Kopfschild gelblich weiss. Brust-
stück schwarz, der Vorderrücken nebst den Flügelschüppchen und die
Bd, IX. Abhandl, 715
594 Dr. J. Kriechbaumer:
Seiten der Mittelbrust rothgelb, diese Farbe gegen die Mittelschenkel
sich zuspitzend und oben zwischen den Mittel- und die beiden Seitenlap-
pen des Mittelrückens eindringend; von derselben Farbe ein Fleken an
den Seiten der Hinterbrust; Rückenkörnchen gelblich weiss. Hinterleib
schwarz, oben und unten ringsum mit Ausnahme der Basis breit rothgelb
gesäumt, so dass eine breite schwarze Strieme auf rothgelbem Grunde
erscheint. Beine bis zu den Knien röthlich gelb, Basis der Hüften, beson-
ders hinten, die Hinterhüften grösstentheils schwarz, Schenkelringe und
Basis der Hinterschenkel hinten schwarz gefleckt; Vorder- und Mittel-
schenkel haben auf der Hinterseite einen kleinen Strich an der Basis
und einen ebensolchen vor der Spitze, beide nahe dem obern Rande,
Schienen gelblich weiss, über die hintere Seite der 4 vorderen und den
Rücken von deren ersten 4 ebenso gefärbten Fussgliedern läuft eine
schwarze Linie; die Hinterschienen sind an der Spitze ringsum nebst den
Hinterfüssen schwarz. Die Flügel sind glashell, glänzend, die Basis roth-
gelb, die Adern nebst Mal und Saum schwarzbraun.
Ein © aus dem Wiener Museum, von H. Maun 1851 bei Brussa
gesammelt.
Allantus maculatus m.
Eborinus, antennis basi excepta, maculis capitis, thoracis, segmen-
torum anteriorum abdominis, femorum, apiceque tibiarum et articulorum
tarsorum nigris, alis hyalinis,. @ Long. 445.‘
Durch ihre helle Grundfarbe an Tenthredo olivacea erinnernd. Elfen-
beinfarbig, die Ränder und Spitze der Oberkiefer braun; schwarz sind:
die Augen, punktartige Stellen in der Furche zwischen Kopfschild und
den Fühlern, sowie an der Basis der letzteren, ein Punkt auf der Aussen-
seite des 2. Gliedes derselben, die Aussenseite und das Ende des 3. nebst
den übrigen Gliedern, ein grosser Stirnflecken, ein Punkt auf dem Scheitel,
die Mitte des Hinterkopfes mit der Neigung, nach den Seiten und dem
Scheitel vorzudringen, einige Fleckchen am Ursprung der Mundtheile,
an den Seiten und auf der Mitte der Vorderbrust, 4 Flecken auf dem
Mittelrücken, deren hintere 3 rückwärts zusammenstossen, ein grosser,
querer, an seinem Hinterrand durch die beiderseits eindringende Grund-
farbe in Lappen getheilter Flecken auf der Mittelbrust, die Gruben und
Furchen um das Schildchen und an der Basis des Hinterleibes, theilweise
auch die der Seiten, ferner ein quer-dreieckiger Flecken an der Basis
des zweiten Hinterleibsringes, ein solcher, aber kleinerer, an der des
3. und noch die Spur eines solchen an der des 4. Ringes, die Basis der
Hüften, wenigstens hinten, ein Flecken oder Punkt auf der Hinterseite
der Mittel- und Hinterschenkel vor der Spitze*), die Spitze der Schienen,
wenigstens hinten, die Fussglieder an der Spitze oder (bei denen der
Vorderbeine) auf dem Rücken, nebst den Klauen. Die Flügel sind glas-
*) Bei einem 2, Stücke auf den Mittelschienen fehlend. Rghf.
Hymenopterologische Betträge. 595
hell, glänzend, mit braunen Adern und theilweise braunem Mal, weiss-
gelber Wurzel und röthlich gelbem Saum dazwischen.
‘ Ein 9; aus dem Wiener Museum, von Kotschy um Aleppo ge-
sammelt.
Allantus balteatus m.
Niger; clypeo, labro, carinis juxta scutellum et post-seutellum. lineolis
duabus apicalibus abdominis pedibusque pallide flavis, his nigro maeculatis,
abdominis medio late rufobalteato, antennis subgraeilibus. g’ Long. 4“,
Der Tenthr. trabeata ähnlich. Kopf schwarz mit ziemlich stark vor-
gequollenen Augen und hinter denselben etwas zurücktretenden Backen;
Oberlippe und Kopfschild blassgelb, mit einem Stich in’s Grünliche;
Taster mit Ausnahme des letzten Gliedes der Lippentaster oder dessen
Spitze gelb; Fühler ziemlich schlank. Bruststück schwarz, wenig glänzend,
die Leisten zu beiden Seiten des Schildchens an ihrem obersten Rande
und die Rückenkörnchen weissgelb. Hinterleib glänzend, schwarz, der 3.
bis 5. Ring ringsum roth, oben das Roth etwas auf die Basis des 6. unten
das Schwarz etwas auf den Hinterrand des 5. Ringes sich ausbreitend oder
als undeutlicher Wisch über die Mitte der rothen Ringe sich fortsetzend,
doch so, dass bei allen 3 der äusserste Saum roth, bleibt; auch der äussere
Saum des 6. Bauchringes ist noch röthlich; die Hinterleibsspitze zeigt
oben zwei kleine, weisslich gelbe, nach hinten zugespitzte Strichelchen
dicht nebeneinander. Hüften. schwarz mit gelber Spitze; Schenkelringe
gelb mit schwarzem Flecken oben auf der Hinterseite; die * vorderen
Schenkel vorne gelb, hinten mit Ausnahme der Basis und Spitze schwarz,
die beiden Hinterschenkel schwarz, doch die Basis (vorne in grösserer
Ausdehnung als hinten) und meist die ganze untere Keule gelb; Schienen
gelb, die Spitze der 4 vorderen hinten, die der hintersten ringsum schwarz,
zuweilen: auch ein Strichelchen an der Basis der erstern, das wohl manch-
mal, namentlich an den Vorderbeinen mit der schwarzen Spitze zu einer
Linie zusammenfliesst; Füsse schwarz, die ersten Glieder theilweise, be-
sonders in der Mitte der Innenseite und an den Vorderfüssen mehr als
an den hintern gelb. Das Gelb hat: besonders an den Schenkeln eine
starke Beimischung von Grün. Die Hinterfüsse sind nur wenig verdickt.
Flügel glashell, blass bräunlich getrübt, mit dunkelbraunen Adern und
wenigstens theilweise dunkelbraunem Mal.
2. d aus Tunis.
Allantus tricolor m.
Niger; clypeo, labro, antennarum articulo primo, pronoti angulis
apicalibus; squamulis, abdominis apice maximaque parte pedum flavis,
abdominis medio, infra basi quoque rufis. g Long. 4”.
Der vorigen Art ähnlich, doch leicht zu unterscheiden. Kopf schwarz,
mit ziemlich flach gewölbten, über die Backen nicht vorragenden Augen,
Oberlippe und Kopfschild gelb; Fühler ziemlich kurz, gegen das Ende ziem-
10?
596 Dr, J. Kriechbaumer:
lich stark verdickt, schwarz, das erste, ziemlich bauchige Glied gelb,
aussen mit schwarzem Punkt, innen mit schrägem schwarzem Strichelchen
unten an der Basis (die wohl beide manchmal fehlen oder sich mehr aus-
dehnen dürften). Bruststück schwarz, die Lappen des Vorderrückens an
der Spitze gelb, das Gelb durch einen nach vorne sich fortsetzenden
gelben Strich T-förmig und mit den gelben Flügelschuppen zusammen-
hängend; Rückenkörnchen: gelb. Hinterleib oben schwarz, der Seitenrand
des 2. Ringes, der 3. mit Ausnahme der mittleren Basis, der 4. und 5.
ganz, der 6. und 7. an den Seiten roth (der 6. ausgedehnter), der Seiten-
rand des 8. und der 9. mit Ausnahme der zweilappig schwarzen Basis
gelb, ebenso die Haltzangen und Afterplatte; unten mit Ausnahme der
mittleren Basis ganz roth, gegen das Ende allmälig in Gelb übergehend.
Hüften gelb, an der Basis, besonders hinten, schwarz, Schenkelringe gelb,
hinten mit schwarzem Punkt oder Flecken, Schenkel gelb, mit schwarzem
Strich an der Basis der Hinterseite, der sich an den Hinterschenkeln zu
einem Streifen verlängert; Schienen gelb, die 4 vorderen mit schwarzem,
nach oben zugespitztem Flecken an der Spitze der Hinterseite, die beiden
hintersten an der Spitze fast ringsum schmal schwarz gerandet; Füsse
schwarz, das erste Glied mit Ausnahme der Aussenkante, sowie der Basis
und Spitze gelb. Das Gelb ist grösstentheils ein schönes Schwefel- oder
blasses Citronengelb, das nur an den Hüften und Schenkelringen zu
Weissgelb verblasst ist. Die Flügel sind glashell, schwach bräunlich ge-
trübt mit braunen Adern, bräunlich gelber Wurzel und eben solchem Mal.
Ein g' aus Tunis.
Allantus pectoralis m. L
Supra niger, flavopictus, infra viridi-flavus, suturis, macula magna
pectorali transversa fasciisque abdominis ventralibus nigris, antennarum
basi pedibusque flavis, his nigro maculatis. @ Long. 4“.
Die Art steht dem oben beschriebenen All. maculatus sehr nahe, so
dass sie leicht für eine dunklere Varietät desselben gehalten werden
könnte, allein ausser der Verschiedenheit in der Färbung unterscheiden
sich die mir vorliegenden einzelnen Exemplare der beiden Arten durch
den die beiden Radialzellen trennenden Nerv; während derselbe bei ma-
culatus kaum gebogen ist und genau auf der Mitte der 3. Cubitalzelle
mündet, ist derselbe hier deutlich, fast etwas winkelig gebogen und mün-
det dennoch ausser der Mitte jener Cubitalzelle.
Kopf gelb, mit lachgewölbten, von den Backen überragten, schwar-
zen. Augen und grossem schwarzem Scheitelfleck, der 2 Aeste nach unten
zur Fühlerbasis, 2 ebensolche, in der Mitte verwischte (nur als 2 äusserst
feine Doppellinien sichtbare) zu: den obern Augenrändern abgiebt und
hinten mit der breitschwarzen Mitte des Hinterkopfes verschmilzt; die
Spitzen der Mundtheile mit Ausnahme der Kiefertaster sind nebst einigen
Hymenopterologische Beiträge. 597
Flecken auf der Unterseite ebenfalls schwarz; Fühler schwarz, das 1., 2°
und die Basis des 3. Gliedes gelb. Bruststück grünlich gelb, der mittlere
Theil des Brustrückens schwarz, nur 2% schiefe nach hinten zugespitzte
Striche zu beiden Seiten des Mittellappens, 2 kleinere, gerade, vorne
schief nach aussen abgestutzte auf den Seitenlappen hinter den ersten,
2% schräge Strichelchen aussen an der Spitze derselben, das Schildchen
und Hinterschildchen nebst dem Rande der davon ausgehenden Leisten
sind gelb; an den Seiten und unten sind die meisten Nähte, besonders die
von der Wurzel der Vorderfligel zu den Mittelhüften laufende Naht,
2 Fleckchen an den Seiten der Vorderbrust und ein breiter, querer, bei-
derseits abgerundeter Flecken der Mittelbrust schwarz. Hinterleib oben
von der Basis bis gegen das Ende des 7. Ringes schwarz, unten und an
den Seiten erünlichgelb, das Gelb nach hinten zu immer mehr spitz drei-
eckig gegen die Mitte des Hinterrandes der Rückenringe vordringend, so
dass auf dem 6. und 7. Ring der ganze Hinterrand sowie der 8. und 9.
Ring mit Ausnahme der schmalen Basis des 8. ganz gelb sind; auf den
mittleren Bauchringen stehen in der Mitte schwarze Flecken oder Binden.
Beine gelb, die Hüften hinten an der Basis, ein Punkt hinten auf den
Schenkelringen, ein Strichelehen oder länuglicher Flecken hinten an der
Basis der Schenkel, die Schienen hinten an der Spitze, an den vorderen
bis über die Mitte hinauf schwarz; die 3 ersten Fussglieder auf dem
Rücken und an der Spitze, die 2 übrigen ganz schwarz. Flügel glashell,
glänzend, kaum etwas getrübt mit dunkelbraunen Adern, bräunlichgelber
Wurzel und eben solchem Rand und Mal.
Ein © aus Tunis.
Schliesslich erlaube ich mir noch die Beschreibungen von 4 interes-
santen Immen-Arten anzufügen, die Hr. J. Erber im v. J. im südlichen
Europa sammelte.
II,
Ammophila limbata mihi.
Niger, capite thoraceque griseo-villosis, abdominis subcani segmentis
pallide-marginatis; @ capite latiore, occipitis thoracisque lateribus argen-
teis, pronoti macula basali semieireulari, mesonoti utrinque stria laterali
obligua, medioincisa, metanotique lineola media basali sericeis, sub-aeneo
micantibus.
- In Grösse und Habitus der Ammophila sabulosa ähnlich. Schwarz,
Gesicht bei beiden Geschlechtern anliegend silberhaarig, überdies noch
nebst dem übrigen Theil des Kopfes und dem Bruststück mit langer,
grauer, unten mehr weisslicher, bei dem @ kürzerer und oben sparsa-
merer Behaarung; bei diesem die Seiten des Hinterkopfes bis zu den
Augen, die Seiten sämmtlicher Brustringe und theilweise auch die Hüften
silberschimmernd; ein halbrunder Flecken an der Basis des Vorder-, ein
-
598 Dr. J. Kriechbaumer;
durch eine Furche getheilter Streifen auf beiden Seiten des Mittel-, und
ein Strichelehen in der Mitte an der Basis des Hinterrückens von bronze-
farbig schillernder, feiner, anliegender Behaarung gebildet; Hinterrücken
unter der Loupe grob punktirt, die Punktirung etwas quer nadelrissig.
Hinterleib und Beine mit weissgrau schimmernder Pubescenz, die Hinter-
ränder sämmtlicher Ringe weisslich gesäumt, nur die beiden letzten des
Q glänzend schwarz und der 2. beiderseits längs des Seitenrandes röth-
lich; Vorderhüften und -schenkel unten weiss bewimpert.
Ein Pärchen *) aus Corfu von H. Erber.
In Exped. scientif. de Moree Tab. L. Fig. 10 ist eine Ammophila
dives Brull& abgebildet, die sehr grosse Aehnlichkeit damit hat. Auch
die Beschreibung stimmt ziemlich gut damit überein, doch heisst es dort:
„metathorax finement strie en travers“ und „les segments du ventre-sont
päles en arriere, et, le second est presque entierement roux,“ was hier
nicht der Fall ist; auch in der Diagnose: „pedibus auticis ferrugineis*
während hier die Vorderbeine den hintern gleich gefärbt sind. Ob der Hinter-
leibsstiel 1- oder 2gliedrig ist, kann aus der Abbildung nicht entnommen
werden und ist im Text nicht angegeben; dass aber Brull& Arten mit
1-gliedrigem; Stiel zu Ammophila rechnet, zeigt die unmittelbar vorherge-
hende. A. hirsuta Scop., Kby, die eine Psammophila, und zwar — viatica
L. Dhlb. ist. Dass übrigens A. dives um Wien vorkommt, wie Kirchner
(Cat. p. 217) angibt, ist: wohl sehr unwahrscheinlich.
Bombex dalmatica mihi.
Castanea, griseo-subvillosa, capite pedibusgque maxima parte flavis,
abdomine fusco-nigro, subaeneo-nitente, segmentorum 1—5 strigis latera-
libus albido-flavis, primi arcuatis, remotis, 2. et 3. undulatis seu elongato-
hamatis, remotiusculis, 4. iisdem vix disjunctis, 5. brevibus, transverse-
oblongis, macula media subrotunda interjacente, ano flavo, basi nigra.
Longit. 8“.
Kopf und Bruststück kastanienbraun, der Rücken des letzteren mit
kurzer aber dichter, feinwolliger, bräunlich-grauer Behaarung, die auf
den Seiten und am Kopfe etwas länger und mehr. weissgrau ist. Gelb
sind: der unterste Rand der Stirne, der Kopfschild, die Oberlippe, die
Oberkiefer mit Ausnahme der braunen Spitze, der Augenrand, und zwar
der vordere gleich breit und vor dem Scheitel abgestutzt, der hintere
unten breit, gegen den Scheitel zugespitzt, ferner die Unterseite des A.
und 2. Fühlergliedes sowie der letzten Glieder, diese in: geringer Aus-
dehnung, der Rand der Vorderbrust, von der, unten ebenfalls gelben
Schulterbeule gegen die Mitte zugespitzt, endlich die innerste Flügelbasis
am Vorderrande. Der Hinterleib ist anfangs ebenfalls kastanienbraun, das
*) Das © besitzt eine auf beiden Vorderflügeln gleichmässig ausgebildete Abnormität, indem
die mittlere Cubitalzelle. durch eine mitten durchgehende Querader vollständig in 2 Zellen getrennt ist.
Hymenopterologische Beiträge. 599
.allmälig in ein etwas bläulich erzfarbig schillerndes Schwarzbraun über-
geht, und mit dichten, anliegenden, feinen Seidenhaaren bedeckt; von
:. der Mitte des Seitenrandes der einzelnen Ringe aus und auf den 3 mitt-
leren (2—4) etwas auf die Bauchringe hinüberreichend, gehen weisslich-
gelbe Streifen gegen die Mitte des Rückens; die des ersten Ringes sind
nach vorne gebogen, nach innen verschmälert und etwas mehr als ihre
Länge von einander entfernt, die des 2. und 3. enden nach innen in einen
länglichen, nach hinten gebogenen und nach innen ebenfalls verschmäler-
ten Haken, und sind dadurch einander mehr genähert, die des 4. haben
einen ähnlichen, aber nicht verschmälerten, sondern abgerundet endenden
Haken und sind einander äusserst nahe gerückt, die des 5. quer läng-
lich, nach den Seiten hin etwas verschmälert, kurz und dadurch sehr weit
von einander entfernt, zwischen ihnen steht jedoch in der Mitte noch ein
rundlicher Flecken; der 6. Ring ist ohne Zeichnung, der 7. oder After-
ring dagegen unten und oben, hier etwas ausgedehnter, gelb, nur die
Basis schwarz. Die Bauchringe sind glänzend schwarz, nadelrissig punk-
tirt, der erste besonders dicht, mit glattem, wenig erhabenen Kiel in der
Mitte und 2 furchenartigen Grübchen beiderseits an der Basis. Hüften und
Schenkelringe sind schwarz, die vordersten der letzten unten rothgelh;
Beine vorherrschend gelb; schwarz sind: ein Streifen auf der Hinterseite
der Schenkel, der sich auf der vorderen der Länge nach über die Mitte,
auf den mittleren schräg von unten und innen nach oben und aussen
hinzieht; die Hinterschenkel hinten fast ganz, vorne bis zum letzten
Drittel; ferner ein Flecken an den Knien aller, ein Streifen auf der
Aussenseite der Vorder- und ein Punkt auf der der hinteren Schienen;
an den Tarsen ist das letzte Glied aussen, an den hintersten auch die
Spitze der übrigen Glieder mehr oder minder geschwärzt. Vorder- und
Hinterschenkel sind, besonders am unteren Rande, wollig behaart, die
mittleren ebenda unregelmässig gezähnelt.
Ein © aus Dalmatien von H. Erber.
B. bidentata Vanderl. scheint dieser Art nahe verwandt, nach
Dahlbom. (H. E.) kommt man aber zu keiner klaren Ansicht darüber;
p. 178 sagt er: „simillima praecedenti,“ d.h. der sinuata, die aber ganze
Binden hat; ferner p. 178: „maris ultimo segmento ad basin utringue
dentato,“ dagegen in der Tabelle p. 488: „Q valvula analis dorsalis
utringue unidentata.“ Sollte es hier g' statt © heissen? Ich finde aber
auch keine „latera metanoti flavopicta,“ was zwar auch beim g' vorkom-
men kann; auch ist das „fasciae testaceae subamplae“ zu unbestimmt.
Dagegen spricht das „segmentum quintum non fasciatum sed trimaculatum“
sehr für die Identität beider Arten.
Pterochilus albopictus mihi.
Niger, einereo-pubescens, mandibularum basi, occipite, thorace cum
seutello albido-maculatis, abdominis segmentis 1—5 albo-marginatis, pedi-
600 Dr. J. Kriechbaumer: Hymenopterolog. Beiträge.
bus rufo-castaneis, basi nigris; palporum labialium articulo 4. basi tenui,
apice valde incrassato, tertio elongato-cochleariformi.
Longit. a fronte usque ad apicem segmenti 2. 31, — A".
Schwarz, fein aschgrau behaart, Kopf und Bruststück runzlig, we-
nig glänzend, letzteres auf dem Rücken mit 3 eingedrückten Längsfurchen,
die 2 äusseren etwas nach innen gebogen, die mittlere seicht und weniger
deutlich; weisslichgelb sind: ein Fleckchen an der Basis der Oberkiefer,
ein etwas grösseres beiderseits am Hinterkopf, ein nach innen zugespitz-
ter Flecken jederseits am Vorderrücken zwischen Schulter und Mitte, ein
kleinerer rundlicher auf jeder Seite der Mittelbrust nahe an der Flügel-
wurzel, 2 ähnliche auf dem Schildehen, % kleinere (bei 1 Exemplar nur
mehr punktförmige und daher gewiss öfters ganz fehlende) auf dem Hin-
terschildehen und den Seiten des Hinterrückens, endlich die Flügelschüpp-
chen mit Ausnahme eines rothen Fleckchens in der Mitte am Aussenrande.
Hinterleib unter der Loupe äusserst fein lederartig, ziemlich glänzend,
der Hinterrand des 1.—5. Ringes weiss gesäumt, der Saum des 4. Ringes
in der Mitte vorne eingeschnitten, beiderseits verschmälert, der Ring selbst
halbkugelig, auf der Mitte mit einer seichten Furche; die Säume des,
2.—4. Ringes vorne klammerartig ( ) ausgerandet, der Saum des 5-
beiderseits zugespitzt; die Bauchringe sind schwarz, nur der 2. hat bei
derseits am Hinterrande einen weissen Streifen, der aber bei einem Exen-
plar sehr klein ist und daher manchmal auch ganz fehlen dürfte. Die
Beine sind hell braunroth, die Hüften, Schenkelringe und Basis der Schen-
kel schwarz. Von den Lippentastern ist das erste Glied schwarz, an der
Basis dünn, stielförmig, von der Mitte bis an’s Ende stark verdickt, das
2. lineal flach, etwas gebogen, kaum etwas heller als das 1., das 3. ellip-
tisch lanzettlich, flach gekrümmt, hell braunroth, am Rande etwas dun-
kler und in der Mitte ausgehöhlt erscheinend; die beiden letzten Glieder
sind wie gewöhnlich lang gewimpert.
2 © aus Syra von H. Erber.,
Osmia quadricornis mihi.
Nigra, albo-griseo pilosa, abdomine supra violaceo, basi mandibula-
rum fronteque utrinque cornutis, scopa ventrali nigra. Longit. 51%‘.
Schwarz, ziemlich lang und dicht wollig weissgrau behaart, beson-
ders an der Stirne und den Seiten der Brust und des Hinterleibs. Kopf
und Brustrücken dicht und stark punktirt, auf ersterem eine glatte Mit-
tellinie, auf letzterem eine weniger dicht punktirte und mehr glänzende
Stelle in der Mitte. Hinterleib zuerst dicht und stark, dann etwas feiner,
zuletzt wieder dichter und mehr nadelrissig punktirt, glänzend, hell veil-
chenblau, stellenweise kupferfarbig schillernd, gegen das Ende etwas
dunkler und matter; die Grundfarbe des letzten Ringes oben durch feine
weissgraue Pubescenz verdeckt. Bauchbürste schwarz. Die beiden Ober-
kiefer haben an ihrer Basis ein von der Seite stumpfkegelig, von oben
plattenförmig erscheinendes, nach vorne gerichtetes Horn und überdies
einen nach aussen vorragenden Zahn; über diesem steht am unteren Ende
der Stirne beiderseits ein stumpf zugespitztes, etwas nach innen ge-
krümmtes Horn. Die schlanken Fühler sind etwas länger als der Kopf.
Ein © aus Tinos von H. Erber. Vermuthlich eine der in Holz
lebenden Arten.
mene9 ren
Ueber einige Pflanzenverwüster
des Jahres 1869.
Von
Georg Ritter von Frauenfeld.
Vorgelegt in der Sitzung vom 7. Juli 1869.
T; Betreff der von Seite der Gesellschaft, so wie auf Veranlassung des k.k.
Ackerbauministeriums erfolgten Ermittlungen hinsichtlich der in Frankreich
durch Phyllowera vastatrix an den Wurzeln des Weinstocks verursachten
Erkrankung ist erfreulicherweise bisher noch keine Nachricht von deren
Vorkommen bei uns eingegangen. Der Gärtnerverein in Baden zeigt nur
an, dass der Rebenstecher daselbst heuer sehr häufig sich zeige, und fleissig
vertilgt werde. Der Ausschussrath Hr. D. Stur theilt mit, dass der Verwal-
ter Hr. Keserii auf der Besitzung des Kämmerers Hrn. Stefan v. Zichy in
Vörtsök westlich von G. Kanisza ihm Anfangs Mai d. J. mitgetheilt, dass von
dieser Krankheit bis dahin dort nichts bemerkt worden sei. Die krainer-
sche Landwirthschafts-Gesellschaft zu Laibach hat gleichfalls keine An-
zeichen dieser Krankheit irgendwo ermittelt, dagegen ist von der Filiale
Wippach nicht nur mitgetheilt worden, dass heuer die Knospen stark
von Würmchen ausgefressen wurden, sondern auch ein Stück abgestor-
benes Rebholz eingesandt, das durch einen „Krankheitsstoff“, der unter
der oberflächlichen Rinde in Form von Seidengrains sitze, zum Absterben
gebracht worden.
Dieses eingesendete Stückchen ist dicht mit der Rebenschildlaus
bedeckt, und wurde das bisher dagegen bekannte Mittel „Waschen der
Zweige mit Lauge“ dahin mitgetheilt.
Bd. XIX. Abhandl. 76
602 G. v. Frauenfeld:
Endlich wurden von der Landes-Ackerbauschule Grottenhof bei
Graz junge Trauben mit dem sogenannten „Heu- oder Sauerwurm“ ein-
gesendet, die sowohl voriges Jahr als heuer, namentlich an den Hecken-
reben sehr verwüstend auftreten.
Der in voriger Versammlung mitgetheilten Plage der in unge-
heuren Massen erschienenen Cicadelline Jassus -sexnotatus Fall. ist in
denselben Gegenden eine zweite gefolgt, nämlich die im Weizen am
Halme unter der Aehre zehrende Made von Chlorops taeniopus Mg., von
welcher der sehr umsichtige und eifrige Wirthschaftsdirektor unseres
hochgeehrten Herrn Präsidenten, der Herr L. Kalkstein in Opotschno
eine Partie eingesendet hat. Unter hunderten von Aehren, die ich unter-
suchte, waren kaum 1—2 Stück unbesetzt. Herr Kalkstein theilt hiebei
Folgendes mit: „Ich erlaube mir einen Büschel Weizenhalme einzusenden,
in welchen Sie die Larve finden werden, die ich schon einige Jahre beoh-
achte. Kein Halm in denen sie sitzt, schiesst aus. Vorzüglich sind sehr
üppige Schläge befallen, und in der ganzen Gegend nicht ein Feld ver-
schont geblieben. Betrefis der früher eingesendeten Cicade folgen hier
die näheren Daten: Auf einem drainirten Teiche, der von Osten nach
Westen von einem über Sommer fast wasserleeren Bache begrenzt wird,
war ein Schlag Futterkorn angebaut, welches bald nach den Frösten
vom 30. April und 4. Mai gemäht wurde. Rechts und links von diesem
Felde ist je ein Schlag Hafer und Gerste. Bald nach dem Froste und
Abmähen des Futterkorns bemerkte ich sowohl in der Gerste‘ wie im
Hafer, dicht von dem Bachdamme aufwärts gegen Norden beschädigte
Stellen, welche ich bei genauer Untersuchung yon diesen Insekten
besetzt fand, die sich von Tag zu Tag derart vermehrten, dass stellen-
weise die Pflanzen bis zur untern Blattscheide und auch der Boden von
ihnen bedeckt war. Die Pflanzen wurden nur ausgesaugt, so dass sie
ganz weiss dastanden, als wenn sie vom Frost versengt wären und derart
entkräftet, dass sie sich nicht mehr erholten, und die beschädigten Stellen
neu angebaut werden mussten. Die danach aufgehende Saat wurde nicht
mehr angegriffen. Eigenthümlich ist, dass sie bei ihrer ungeheuren Zahl
nur langsam vorwärts gehen, und an den angegriffenen Pflanzen bleiben,
bis sie vollständig ausgesogen sind; diese befallenen Stellen sahen gegen-
über den gesunden aus, als wären sie mit einer ätzenden Substanz
Ueber einige Pllanzenverwüster, 603
begossen. So wie auf diesen Felde die Insekten vom Bachufer aus sich
ausbreiteten, fand ich in benachbarten Ortschaften, dass sie von den
Strassengräben ihren Weg auf das Feld nahmen,“
Ich glaube um so mehr auf diese beiden Getreideverwüster auf-
merksam machen zu sollen, als erstens diese Plage heuer auch weiter
verbreitet zu sein scheint, Hr. Prof. Ferd. Dr. Kohn hat aus Breslau die
Nummer 285 der Breslauer Zeitung eingesandt, in welcher er unter der
Ueberschrift „Fritfliege und Zwergeicade“ die gleichen Klagen über Ver-
wüstung des Sommergetreides aus den verschiedensten Kreisen Schlesiens
bespricht. Er beschreibt nieht nur ausführlich den Schaden, sondern auch
genau die Lebensweise der Oscinis Frit, L. legt die Ursache der ausser-
ordentlichen Verwüstung dieses Schädlings in die diessjährigen abnormen
Witterungsverhältnisse und stellt die Aussicht für die Zukunft, dass diese
Verwüstung nicht so bald wieder eintreten werde.
Es dürfte jedoch zweitens um so nothwendiger sein, diesen Gegen-
stand der Beobachtung dringend zu empfehlen, als Prof, Cohn unter
ferneren beobachteten Zerstörern Ziydrellia griseola Fall. Cecidomyia
destruetor Say, Diplosis tritiei Kirby auch unsern Chlorops taeniopus Mg.
und Jassus sexrnotatus Fll., aufführt; bei letzterem aber die Ansicht
aufstellt, dass dieser ursprünglich keinen Schaden anrichte, sondern nur
die schon von der Made (welcher? Fritfliege?) erkrankten Gersten- und
Hafertelder vielleicht mit Vorliebe heimsuche. — Die hiesigen Beobach-
tungen sprechen nicht hiefür! Keiner der sonst so aufmerksamen Beob-
achter hat einen früheren Angriff auf die Saaten durch irgend ein Insekt
beobachtet, und die sehr ausführliche Mittheilung des Direktors Kalk-
stein steht nicht mit den mir bekannten Erscheinungen weder der Frit-
noch Hessenfliege, im Einklange, auch wurden am Hafer keine Fliegen
bemerkt. überhaupt die Cicade und die Fliege nicht beisammen ge-
funden.
In Betreff der Cicade ist die Bemerkung Direktors Kalkstein,
dass dieselbe vom Damme und den Gräben komme, wohl ins Auge zu
fassen. Es ist nicht bekannt, wo Jassus die Eier unterbringt. Die grösseren
Singeicaden bohren sie in Eichenzweige. Von Jdiocerus confusus Flor.
habe ich diesen Winter ermittelt, dass er die Eier in junge Zweige von
Populus alba L. einbohrt.
10“
604 G. v. Frauenfeld: Ueber einige Pflanzenverwüster.
Bohren alle Cicadellinen mit Legbohrer dieselben in Zweige, so
dürfte eine solche vorsorgliche Unterbringung für den Winter auch. bei
Jassus sexnotatus stattfinden, und der von Kalkstein angegebene Aus-
gangsort. wäre zu fernerer Nachforschung besonders zu empfehlen.
Endlich hat noch der freiherrlich Sina’sche Forstdireetor Herr W.
Huber eine bemerkenswerthe Massenerscheinung von Raupen in der
Gegend,ob dem Manhartsberge mitgetheilt, indem sich daselbst in einem
Waldbestand von beiläufig 800 Joch eine unermessliche Menge der Raupen
von Lithosia quadra L. zeigen, bei welcher er die Beobachtung gemacht,
dass sie, wahrscheinlich wegen Mangel ihres gewöhnlichen Futters, Flech-
ten, die Buchen, an denen sie die Blätter abnagten, auffallend angingen.
Herausgegeben von der k. k. zool.-bot. Gesellschaft. — Druck von C. Ueberreuter (M. Salzer)in Wien.
Lichenologische Ausflüge in Tirol.
Von
F. Arnold.
Vorgelegt in der Sitzung vom 2. Juni 1869.
IV. Der Schlern.
Erbe, durch Milde's „ein Sommer in Südtirol“ beschloss ich,
jenes Zeitatom, welches man Urlaub nennt, im Sommer 1867 dem Schlern
zu widmen. Am 18. Juli Vorm. 41 Uhr war ich in Bad Razzes.
Auf der Unterlage krystallinischer Schiefer steigt dort das Ge-
birge in drei Hauptterrassen in die Höhe; auf dem Quarzporphyr ruht
Augitporphyr und über diesem das alte Korallenriff des Schlern. Jede
dieser drei Gebirgsstufen ist aber wieder von anderen Schichten über-
lagert. Der Quarzporphyr vom rothen Grödener Sandstein, der Augit-
porphyr von den Tuffen der Seisser-Alp, der Schlerndolomit von Raibler
Schiehten und Dachsteinkalk. Ausserdem wären noch einige Schichten
der oberen und unteren Trias zu nennen, worüber jedoch in v. Richt-
hofen „geognost. Beschreibung von Südtirol 1860* alles Nähere ent-
halten ist. Nicht jedes dieser mannigfachen Glieder des Gebirges ist für
lichenologische Zwecke brauchbar.
Während der kurzen Zeit, welche ich am Schlern zubrachte, konnte
ich nur einen Theil desselben lichenologisch betrachten, nämlich die
nähere Umgebung von Razzes, die Schlernklamm bis etwa 6800‘ und
dern gewöhnlichen Touristenweg von Völs durch die Umserschlucht auf
den Schlerngipfel und von da zur Seisser Alpe hinab bis Castelruth. Der
Plan, den Plattkofel zu besteigen, gedieh der Witterung wegen nicht
weiter, als bis zur Zahlinger Schwaig. — Das Gesammtergebniss an
Flechten war nicht so bedeutend, als ich von einem 8094° hohen felsen-
reichen Berge erwartete. Allein in der kurzen Zeit von kaum 3 Wochen
mag so manche Art übersehen worden sein. Wer die baierischen und
tiroler Alpen aus eigener Anschauung kennt, weiss, dass wegen man-
Ba. XIX, Abhandl, 77
606 F. Arnold:
gelnder Unterkunft die beste Zeit des Tages mit nutzlosem Auf- und
Absteigen zu vergeuden ist, man müsste sich denn eines Körpers er-
freuen, „von einem gesunden Baue, der ein langes Leben verspricht.“
Sodann besteht der Schlern zum grössten Theile aus Dolomit, also einem
dem Gedeihen der Microlichenen nicht allzugünstigen Gesteine; die Por-
phyre ragen nur sparsam in die alpine Region hinauf und die weite
grasbewachsene Seisser-Alp ist lichenologisch von untergeordneter Be-
deutung. Die botanische Zierde des Schlern werden vielmehr stets seine
Phanerogamen bleiben. Unter den vielen Alpenblumen die schönste aus-
zusuchen, ist nicht leicht, aber fast möchte ich der Potentilla nitida den
Vorzug geben. In hohem Ansehen stehen auch die Schlernhexe (Statice
alpina) und Edelweiss. Leybold (Flora 1854 p. 433) und Mildel.c.
haben den Pflanzenreichthum des Schlern ausführlich geschildert.
Dass die Laubmoosvegetation des Schlern an Güte den Phanero-
gamen nicht gleichsteht, wurde bereits von Milde beobachtet. Den von
ihm (bot. Ztg. 1864) aufgezählten Moosen kann ich nur wenige zufügen:
a) Orthotrichum leucomitrium Br. et Schp. Bryol. eur.; geht man
vom Badhause am Fretschbache aufwärts und an der Wasserleitung der
Quelle, welche rechts herabgeleitet wird, entlang, so kommt man bald
in einen Fichtenwald. Hier an dünnen Fichtenzweigen trägt das Orth.
von Mitte bis Ende Juli reife Früchte.
b) Zugodon lapponicus. Von der Prosliner Schwaig (früher Alpe
Cipit) führt ein steiler Fusssteig nach Razzes hinab. Beim Abwärts-
steigen kommt man vor dem ersten Bache an bemoosten Augitporphyr.
Hier an feuchter Stelle wächst Zyg. lapp. c. fr. mit Fncal. eiliata. Bei
einem der folgenden Wasserrisse fliesst eine kleine Quelle, wo Tirichost.
glaucescens und Sempervivum arachnoideum vorkommen.
c) Zieria demissa wurde von Lorentz auf Dolomit unter dem Heu-
bade gefunden.
d) Catoscopium nigritum traf ich 1846 an einer sumpfigen Stelle ober
dem Heubade.
e) Hypnum procerrimum Mdo. sehr selten auf einem Dolomitblocke
am Anfange der Schlernklamm.
Auf dem langen Wege von Völs bis zum Schlerngipfel sah ich kein
Moos, welches Milde nicht schon an anderen Stellen des Berges beob-
achtet hätte. Die hohen Kalkberge östlich vom Schlern bis zu den Am-
pezzaner Alpen wurden bekanntlich von Molendo (Flora 1863 p. 380)
untersucht, allein auch seine sorgfältigen Aufzeichnungen haben darge-
than, dass die südlichen Kalkalpen verhältnissmässig moosarm sind.
Was ich nun aber an Flechten dem Schlern abgewinnen konnte, ist
nur ein Fragment und besteht aus Folgendem:
Lichenologische Ausflüge in Tirol, 607
I. Kiesel-Flora.
a) Quarzporphyr.
Ein beträchtlicher Theil Südtirols besteht aus dieser Steinart. Aca-
rospora Heufleri Körb. par. 57 und Parmelia endococeina Körb. par. 36
wurden darauf entdeckt. — Am Wege von Seiss nach Völs kommt man
an Porphyrblöcken verschiedener Grösse vorüber; die im Walde vor Völs
befindlichen sind nur mit gewöhnlichen Laubmoosen, wie /soth. myurum,
Hypn. eupressif. überzogen und fast gänzlich flechtenleer. Auch die auf
den Wiesen liegenden Blöcke fand ich uninteressant; ich notirte: Bryopog.
jJubat., IRamal. pollin., Umbilie. pustulata, Imbric. sawat,, caperata, oliv.,
Lecanora atra, sordida, Rhizoc. geograph., Montagnei.
b) Augitporphyr.
Bad Razzes ist rings von Fichtenwald umgeben. Rechts und links
am Waldwege nach Seiss hinab liegen zahlreiche Steine, Blöcke, Felsen;
später führt der Weg ausserhalb des Waldes an Trümmergerölle vorüber,
worunter die Phantasie der Bewohner eine ganze Stadt begraben sein
lässt. Am Heuwege, dem Saumwege von Castelruth zur Seisseralpe, steht
vom oberen Bauernhause bis zum Frommerbilde dann und wann schwar-
zes Gestein an, woraus auch viele Feldmauern bei Seiss aufgerichtet sind.
Diess alles ist Augitporphyr. Die Mehrzahl der Flechten ist bei 3400‘ bis
3900’ Höhe gesammelt, beim Frommerbilde mögen es 4700° sein. Unter der
Zahlinger Schwaig, wo ich einige Flechtenproben mitnahm, macht sich
bei 5500° in der Vegetation alsbald der alpine Charakter geltend. Zur
weiteren Untersuchung aber empfiehlt sich am Plattkofel der Bergzug
„auf der Schneid“ bis zum Mahlknecht.
Schon Milde hat mehrere Flechten auf Augitporphyr um Razzes
gesammelt, welche, von Hepp bestimmt, in der bot. Zeit. 1864 erwähnt
sind. Ausserdem erhielt ich von Baron v. Hohenbühel etliche von
v. Hausmann in der dortigen Gegend aufgenommene Arten, welche ich
hier mit dem Zeichen (v. H.) anführe.
1. Bryopogon jubat. auf bemoosten Blöcken:an lichteren Waldstellen.
var. canım vgl. Flora 1868 p. 520, dessgl.
%. Cladonia aleicornis (Lgtf.) var. firma Nyl. syn. 191. (f. alpestris
quaedam ?) auf Erde an der Campröder bei Seiss (v. H.)
3. Olad. fimbriata tubaeformis Fl. auf Erde unweit der Prossliner
Schwaig (v. H.)
yar. prolifera Ach. zwischen Dieran. longifolium auf Blöcken im
Walde bei Seiss (v. H.)
var, prolif. centralis auf Waldboden bei Seiss (v. H.)
var. costata Fl. auf Erde bei Seiss (v. H.)
4. Clad. pyx. chlorophaea Fl. auf Erde beim Schusterle unweit
Seiss (v. H.)
Era
608 FR. Arnold:
5. Clad. sguamosıa f. ventricosa Hepp. 806 bemooster Felsblock im
Brand bei Seiss (v. H.)
6. Clad. stellata von Milde bei Razzes beobachtet.
1. Clad. furcata, rangif. Waldboden bei Razzes.
8. Baeomyces roseus auf steinigem Boden bei Seiss und unterhalb
der Zahlinger Schwaig.
9. Sphyrid. fungif. an grösseren Steinen und Blöcken im Walde bei
Razzes.
10. Ramal. pollin. auf dem Trümmergerölle bei Seiss; an Feld-
mauern.
11. Nephroma laevigatum Ach. an Blöcken bei Razzes im Walde
und steril auf Steinen unter der Zahlinger Schwaig.
12. Peltigera aphthosa (L.) nicht selten auf feuchtem, bemoosten
Waldboden bei Razzes.
13. Pelt. canina (L.) über Moosen auf Erde und an bemoosten
Blöcken.
14. Peltig. horizont. (L.) dessgl.
15. Pelt. venosa (L.) auf Erde an Waldwegen, auch noch gegen
die Zahlinger Schwaig.
16. Stieta fuliginosa (Deks.) an bemoosten Blöcken bei Seiss. (v. H.)
17. Imbrie. caperata, conspersa, sawat., olivacea nicht selten auf
Felsblöcken und an Feldrauern.
18. 2. perlata auf bemoosten Blöcken bei Seiss (v. H.)
19. I. Sprengelii (F]l.) Körb. klein und mit feinzertheiltem Thallus
steril auf dem Trümmergerölle bei Seiss.
20. Parmelia speciosa (Wulf.) steril ziemlich häufig im Walde
unterhalb Razzes an bemoosten Felsblöcken.
21. Parm. caesia besonders an Blicken ausserhalb des Waldes; an
Feldmauern.
22. Parm. obscura eyelos. sawic. wie die vorige.
23. Pannaria rubiginosa (Thbg.) conoplea Ach. Körb. par. 45
steril nicht selten an bemoosten Blöcken im Walde unterhalb Razzes;
dessgl. bei Seiss. (v. H.)
24. Pannaria microphylla (Sw.) Körb. Il. c. — c. ap. nicht häufig,
an Blöcken im Walde.
25. P. iriptophylla (Ach.) mit breitem, blauen Protothallus auf
Steinen im Walde unter Razzes.
26. P. brunnea (Sw.) genwina Körb. par. 46 auf Erde am Wald-
wege bei Razzes und unweit der Prossliner Schwaig mit ausgebildetem
Thallus und sparsamen Apothecien. Sporen A-zellig, an beiden Enden
verschmälert, 32— 25". ]g., 9—12"M- br.
37. Physcia parietina.
a. vulg. nicht häufig an sonnigen Blöcken bei Seiss.
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 609
28. Ph. elegans gleich der vorigen.
299. Dimelaena oreina (Ach.) Norm. Körb. par. 52. Anzi m. r. 948.
Schär. 331 hübsch fruetifieirend an einem Felsen des Heuweges.
30. Plucodium ceireinnatum Pers. Körb. par. 53 an sonnigen
Blöcken, Feldmauern bei Seiss,
31. Placod. inflatum (Sehl.) alphoplae.. W. Rabh. 325. Erb. it. 34.
Anzi m. r. 16%. Diese schöne Flechte ist bei Razzes und Seiss än
Blöcken häufig, auch am Brunnen unter der Prossliner Schwaig gut ent-
wickelt.
32. Placod. sawie. vulg. und diffraet. Ach. Körb. par. 54 beide
häufig an sonnigen Blöcken und Feldmauern; eine lepröse Form an
Blöcken gegenüber dem Badhause.
33. Placod. chrysoleueum (Ach.) Körb. par. 55 auf Blöcken zahl-
reich am Waldwege gleich unterhalb Razzes und besonders an sonnigen
Plätzen um Seiss.
34. Acarospora glaucocarpa (Wbg.) Mass. Körb. dürftig ent-
wickelt an Feldmauern bei Seiss.
35. Acar. smaragdula (Wbg.) Mass. Körb. par. 60 auf dem Trüm-
mergerölle bei Seiss.
36. Candelaria vitellina (Ehr.) Mass. Körb. an Steinen, Blöcken,
Feldmauern.
37. Callopisma aurantiacum (Lgt.) eine Form mit fehlendem Thal-
lus und kleinen Apothecien auf einem Blocke unweit Razzes.
38 Callop. flavovirescens (Hoff.) Mass. 238. Rabh. 488 an Blöcken
am Waldwege von Razzes nach Seiss; auch am Heuwege.,
39. Blastenia ferruginea (Huds.) sawicola Mass. 223. Körb. par.
126. Zw. 95. B. gut entwickelt an Blöcken des Trümmergerölles b. Seiss.
40. Rinodina milvina (Wbg.) Th. Fr. arct. 124. Anzi symb. 10 an
Blöcken gegenüber dem Badhause von Razzes und am Heuwege, mit
Exemplaren aus dem Norden von Stenhammar und Th. Fries mitge-
theilt, übereinstimmend (Hepp 208 in mea coll. vix differt.)
41. Rinod. caesiella (Fb.) Körb. par. 74. Rabh. 78. Zw. 190 (forma
quaedam: habituell ähnlich der Kinod. demissa Arn. exs. 68, an B:öcken
des Trümmergerölles bei Seiss: Sporen braun, 2-zellig, 18—20”"- lang,
7—AO0MM- br., 8 im Schlauche.
42. Lecanora atra (Huds.) Mass. Körb. auf Feldmauern, Blöcken
bei Seiss.
43. Lecan. subfusca campestris Schär. mit der vorigen.
44. Lee. cenisea (Ach.) Hepp 62. Anzi m.r.194, häufig um Razzes
und Seiss, doch nicht im tiefen Waldschatten; auch auf Steinen am
Wege zur Zahlinger Schwaig.
45. Lec. Flotowiana (Spr.) Körb. par. 83, an Feldmauern und
Blöcken bei Seiss.
610 F. Arnold!
46. Lecan. badia (Pers.) vulg. Körb. par. 85, nicht häufig auf
Blöcken bei Seiss und Razzes; schön entwickelt unter der Zahlinger
Schwaig.
41. Lee. frustulosa (Deks.) thiodes Spr. Anzi m. r. 83 in Menge
bei Seiss und Razzes, besonders beim Trümmergerölle auf Blöcken.
48. Zeora coarctata (Ach.) elastica Mass. Körb. par. 88, auf Stei-
nen an Waldwegen bei Razzes.
49, Z. sordida (Pers.) glaucoma Ach. Körb. par. 88. Erb. cr. it,
674. (non differt), häufig um Razzes und Seiss besonders an Feldmauern
und dem Trümmergerölle.
50. Z. sulphurea (Hoff.) Körb. auf Blöcken am Wege von Razzes
nach Seiss.
Apieilia. Wie jede grössere Flechtengattung, so bedarf auch Aspie.
einer Revision. Die Richtigstellung der älteren Literatur ist ohne Benützung
- von Originalexemplaren nicht möglich; die mir bekannten Exsiccata aus
der Gruppe einerea und calcarea aber möchte ich in folgender Weise
an einander reihen:
Alp. einerea. A. K + (der Thallus wird durch Kali caust. zuerst
gelb, dann ziegelroth gefärbt).
an Sporen 75-992 mm. lg., 9_—_9mm. br.
1. einerea mit Variet. exs. Schär. 126 (vulg.) 127 (alba) 620 (dae-
dalea). Schär. 504 (= 690, sed sterilis?), 571 (sterilis). — Hepp 388.
2. (ein.) gibbosa Anzi 72.
Forma lignicola Anzi 306.
b. Sporen 418—30M- ]g., 10— 18" br.
3. (polygonia) trachitica Mass. exs. 270. Sporen 22-27" 1p.,
10— 1400: br. — Metzler sammelte 1867 die gleiche Flechte bei Hyeres
nr. 65 im litt.)
k. retieulata Rehm in litt., von Metzler 1867 bei Hyeres ent-
deckt (nr. 33 B. in litt.)
B. K — (Thallus durch Kali ec. nicht oder nur grünlich gefärbt.)
a. Sporen 15— 24 Ig., 9—15"M- br.
5. scutellaris Anzi m. r. 207. Erb. er. it. 680. (Sporen 1518".
Ig., 9-10MM- br.) Schär. 128 (videtur, sed sporas non vidi).
6. polychroma Anzi 277.
var. ochracea Anzi 70.
var. pallescens Anzi 530.
var. candida Anzi 325. (forsan propria species, etiam sporae saepe
ma,jores.)
7. obsceurata Rabhst. 568. (Sporen 18— 2 ]g., 9—11"M- br.)
var. squamata Körb. 246. (Sp. 18—22"%- Ig., 9—-11""- br.)
var. sylvatica Zw. Flora 1862 p. 311.
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 611
var. gibbosa Rabh. 414. (Huc pertinere videtur, sed sporas non
inveni.)
var. polygonia Schär. 125. (Sporen 18—25"M- ]g., 9—A5MM- br.)
var. lignicola Anzi 130. (Sporen 48— 25". ]g., 9—A15MM- br. bei
meinem Exemplare etwas schmäler, als bei den übrigen Formen).
b. Sporen 22—36"- ]g., 12—18UM- br.
"8. olivacea Anzi m. r. 208. (Sp. 22—27- ]g., 12—17M- br.)
..9. depressa Anzi 527. (Sp. 22—30""- Ig., 42—A16MM- br.) der vorigen
nahe stehend.
10. pelobotrya (Whlbg.) Hellbom unie it. 1867. (Sporen 30-36".
lg., 19—16MM- br.)
Von diesen Arten habe ich auf Augitporphyr um Razzes bemerkt:
51. Aspie. cinerean vulg. häufig auf Blöcken um Razzes und Seiss,
besonders anı Trümmergerölle und auf Feldmauern: K-+, Sporen 1518".
le. 9-44. br.
52. Asp. olivacea Anzi m. r. 208, auf dem Trümmergerölle bei
Seiss. K —, Sporen 24—2 7" ]g., 12—16”"M- br., stumpf, Epith. gelbgrün.
53. Asp. depressa Anzi 527, auf Steinen am Wege zur Zahlin-
ger Schwaig.
Pachyospora Mass. dürfte richtiger als eine Abtheilung der Gat-
tung Asp. erachtet werden. Die Formen der calc. sind überaus mannig-
fach und noch ungenügend bekannt.
1. aguatica Hepp 390. Erb. er. it. 1386. Anzi 71.
2. calcarea concreta Schär. 476. Anzi m. r. 209. Rabh. 672. 849.
Mudd. 133. Leight. 13. Mass. 266 A.(266 B. f. bullosa). — Anzi Venet.
46 (f. alpina). — Körb. 308 = Rabh. 323, sed ochracei nil video. —
Anzi Venet. 49 (f. murorum, accedens contortae); — Hepp. 627 =
Malbr. 174.
3. calc. farinosa Mass. 267. Hepp 628. Anzi Etr. 21.
4. cale. viridescens Mass. 263. Rabh. 336 (cum Placod,. eirein.)
5. cale, caesioalba (Fr.?)
a. caesioalba Malbr. 175.
b. = gibbosa Zw. 60.
ce. ochracea Anzi 69 (in mea collect.)
6. cale. pruinosa Anzi 3%4 a. b. (sat accedens ad ocellatam.)
71. cale. contorta Fl. Hepp 629. Anzi m. r. 210 = Schär. 131.
Leight. 322. Mudd. 134. Venet. 47. (f. einereovirens) Arn. 255 (corticola).
8. ocellata Fl. (cum caecula) Hepp 389. 624. Anzi 323. Mudd. 135.
Leight. 204. 175. Schweiz. erypt. 472.
9. coronata Mass. Anzi Venet. 48.
Bei Razzes traf ich lediglich folgende Formen:
54. A. Pach. calcarea conereta und contorta nicht selten auf Blöcken
und an Feldmauern.
612 F. Arnold:
55. A. Pach. ocellata Fl. auf Blöcken des Trümmergerölles bei Seiss.
Eine andere Gruppe der Gattung wird von Asp. einereorufescens
und ihren Verwandten gebildet:
A.RK
1. A. cimereorufesceens Schär. 130. Arn. 116. 342. (Anzi 73. non
omnino congruit.)
B.K —
2. A. ochracea Anzi 74. Erb. cr. it. 678. (Var. der Flechte Anzi 73).
3. bohemica Körb. par. 98.
4. Hier ist auch eine von Pelvet bei Vire als Zecan. cinerea
f. singularis gesammelte Flechte zu erwähnen.
5. sanguinea Kplh. Arn. 115.
6. einereorufese. Hepp 625 (huc quoque pertinebunt ” ein. ruf.
Hellbom unio itin. 1867 et Th. Fries arct. p. 134.)
7. verruculosa Kplh. Arn. 342 a. b.
Keine dieser Formen fand ich in der näheren Umgebung von
Razzes, dagegen kommt:
56. Asp. cinereorufescens Arn. exs. 341, gut entwickelt an Steinen
und Blöcken am Wege zur Zahlinger Schwaig vor. (Thallus K +, Sporen
schlank, wie bei allen Arten dieser Gruppe, 18— 22UM- ]g., 7—9UN- br.,
8 in asco.)
57. Urceolaria scruposa an Feldmauern und auf Blöcken an son-
nigen Stellen.
58. Limboria actinostoma var. Euganea (Mass.) = elausa Körb.
par. 105. vgl. Flora 1864. p. 317 und Garov. Thelopsis p. 10, auf dem
Trümmergerölle bei Seiss, selten.
59. Gyrophora eylindrica L. Körb. par. 40, nicht häufig an Felsen
des Heuweges. Dagegen um Razzes und Seiss nicht beobachtet.
60. Toninia caulescens Anzi cat. 67. exs. 139, sparsam an Blöcken
längs des Heuweges. Thallus dick, knorpelig, grau; Apoth. schwarz;
Epith. schwarzblaugrün; Hym. Hyp. farblos, Paraph. verleimt, schwach
gegliedert, durch Jod blaugefärbt; Sporen zu 8 in länglichen Schläuchen,
4—3zellig, häufig an den Enden stumpf, gerade oder etwas einwärts
gebogen, 27—36MM- ]g., 4XM- br. — auch von v. H. bei’ Seiss beobachtet.
61. Biatorina ignita Anzi neosymb. 9. exs. 464, gemeinschaftlich
mit Lecan. frust. thiod. auf einem Blocke an der Strasse bei Seiss unter-
halb der Ruine Hauenstein; Sporen 2zellig farblos, 12WM- Ig., 3—4"N- br.
62%. Biatorina chalybaea (Hepp 13) vgl. Flora 1860 p. 74 an Steinen
am Waldsaume unweit des Fretschbaches oberhalb Razzes, Epith.
schwarzgrün, Hym. farblos, mit Jod blau. Hyp. bräunlich. Paraph. locker,
Endzelle keulig gerundet, dunkel, Sporen 4- und 2-zellig, 9—A4UM: Ip,
2—-3M- br., farblos,
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 613
63. Biatora polytropa campestris acrustacea Hepp 67 an Steinen
und Blöcken bei Seiss und Razzes.
var. alpigena an Blöcken am Wege, zur Zahlinger Schwaig und im
oberen Theile der Schleruklamm.
64. Biatora lueida (Ach.) Körb. par. 155. Anzi 193. Schär. 225.
Psilolechia Mass. Essame comp. reich fructifieirend im Waldschatten an
Blöcken unterhalb Razzes und längs des steilen Pfades von Razzes zur
Prossliner Schwaig.
65. Biatora smaragdina m. nov. sp. — thallo in exemplo, quod
adest, subnullo; Apoth. minutis, glauco-viridibus, convexis; Epith. et
Hymen. incolor., Hypoth. glaucoviridi, Paraph. conglutinatis, ascis oblon-
gis, sporis uniloc,, hyal., 9—A0"M- ]p., QNm. ]Jat. — an einem beschatteten
Felsen im Walde links vom Wege von Razzes nach Seiss. Die Flechte
könnte als steinbewohnende Zee. turyidula betrachtet werden, ist jedoch
durch farbloses Epith. und blaugrünes Hypoth. ausgezeichnet. Jod färbt
das Hymen. blau.
66. Bilimbia sphaeroides (Deks.) Anzi 261. Stenh. 54. b. —
Stizenb. Lec. sabul. p. 13, auf Moospolster von sterilem Zygod. lappon-
sparsam an einer Augitporphyrwand im Walde gleich unterhalb der
Prossliner Schwaig. Sporen 2—4zellig. farblos, 15—23MM. ]o., 5—6"M- br,
Apoth. innen farblos.
67. Bilimbia lecideoides Anzi cat. 72. Stizenb. Lec. sabul. p. 6,
nicht häufig an Felsen längs des Heuweges. Thallo crassiore, effuso, rimu-
loso, sordide albescente, margine atrolimitato, K —; apoth. atris, con-
vexis, epith. nigrescente, hym. incolore, jodis ope caeruleo, sed mox
vinose rubescente; hypoth. pallido. Paraph. artieulatis, clava fusconigre-
scente; sporis 8 in ascis clavatis, 2—3 septatis, hyalinis, rectis, rarius
leviter curvatis, obtusis vel subacutis, 15—A6"M- ]g., 3—4"M- Jat., aseis
45 — 52m. ]g,, 18 Jat. — Die Flechte ist mit L. arthoniza Nyl. Scand.
219. Flora 1866 p. 87, nahe verwandt, jedoch durch die Jodfärbung des
Hymeniums verschieden; ich habe übrigens bisher Originale von trigemmis
Stizb., lecideoides Anzi und arthoniza N yl. nicht gesehen.
68. Buellia scabrosa (Ach.) Mass. Körb. par. 188, parasitisch auf
dem Thallus von Sphyrid. fungif. nicht häufig an beschatteten Blöcken
im Walde unterhalb Razzes. Thallus dünn, körnig, gelb, Sporen braun,
2zellig, 15—18"M- ]g., 5—6NM- br.
69. Buellia leptocline (Fw.) Mass. 347. Erb. cr. it. 272, selten auf
dem Trümmergerölle bei Seiss; ep. hyp. schwarz, dünn braun, hym. farb-
los, mit Jod blau, Sporen 2zellig, braun, 15—18"M. ]g., 7—8"M- breit, zu
8 im Schlauche.
710. Buellia italica var. tumida Mass. exs. 303. Erb. er. it. 273 (vix
differt, selten auf dem Trümmergerölle bei Seiss. Thallus gelblich-grau-
weiss, rissiggefeldert, Apoth. schwarz. Ep. Hyp. schwarz, dünn braun,
Bd, IX. Abhand), 718
614 F. Arnold:
Hym. farblos, mit Jod blau; Sporen zu 8 im Schlauche, 2zellig, braun,
14160. Jo, 6MM- br.).
71. Buelia — — (weder sawatilis Hepp 145. Anzi 198. 486,
noch die hievon specifisch verschiedene Arn. 166 = Rabh. 800 — vgl.auch
B. athallina Müll. prine. 6% und B. scabrosa cinerascens Th. Fr. arct.
p. 233) parasitisch auf dem Thallus der Zeora sordida an Blöcken ausser-
halb Seiss am \Vege gegen Völs: Apoth. schwarz, ep. hyp. schwarz,
dünn braun, Paraph. ziemlich locker mit schwarzbräunlicher Endzelle.
Sporen 2zellig, braun, 15—16"N- Ip, 6—1"- br., zu 8 im Schlauche.
712%. Buellia badioatra (H.) vulg. Körb. par. 18% Rabh. 469, an
Steinen am Waldwege unterhalb Razzes.
13. Lecidella intumescens (F1.) insularis Nyl. Körb. Anzi 330, auf
dem Thallus der Zeora sordida an Blöcken bei Seiss und Razzes.
74. Lecidella lactea (F1.) vgl. Ausflüge III. p. 954, auf Blöcken am
Waldwege und dem Trümmergerölle bei Seiss. Thallus weiss, feinrissig,
fast mehlig, K +, Ep. dunkelgrün, Hym. Hyp. farblos, Paraph. verleimt,
mit Jodblau; Sporen 12— 16" Ig., 5—6""- br. Lee. polycarpa Anzi 478
vix diversa.
75. Lee. ambigua (Stenh. 407) vgl. Ausflüge III. p. 954, an Blöcken
und Felsen am Heuwege und sehr schön am Wege zur Zahlinger Schwaig.
Hyp. schwarz, bei dünnen Schnitten braun, in allen übrigen Merkmalen
mit der vorigen übereinstimmend.
16. Lecid. ochromela Hepp 259 dext. — Erb. er. it. 1085, nicht
häufig auf dem Trümmergerölle bei Seiss. Eine Form, zweifelhaft, ob.
hieher gehörig. Ep. dunkelgrün, hym. farblos, hyp. bräunlich (nicht
farblos), Sporen ziemlich eiförmig, 1”""- Ig., 7" breit. Thallus K-—.
Metzler sammelte die nämliche Flechte bei Zermatt im Wallis nr. 37
in litt. — Vielleicht eine forma ochracea der vorigen Art n. 74.
77. Lecid. lithophila Ach. f. ochracews Ach. Nyl. Scand. 227. (see.
Nyl. in litt, auf dem Trümmergerölle bei Seiss. Thallus stellenweise
weissgrau, stellenweise rostfarben, feinrissig; K —; Apoth. klein, schwarz,
Ep. dunkelgrün, hym. farblos, hyp. gelblich. Sporen 12%—15"M- 1g.,
5—6MMm- br. — Die Pflanze könnte auch als f. ochracea der folgenden Nr.
erachtet werden).
18. Lecid. spilota Fr. Körb. par. 207. Anzi 124. Arn. 260, in zwei
Formen beobachtet: a) an Blöcken im Walde unterhalb Razzes. Thallus
weiss, Apoth. grau bereift, etwas grösser als gewöhnlich; b) an sonnigen
Blöcken des Trümmergerölles bei Seiss. Thallus dunkelgrau, rissig ge-
feldert, Apoth. schwarz. — Lec. spilota gehört zu den Arten mit K —.,
719. Lec. goniophila (F1.) an Steinen des Waldsaumes unweit Razzes;
Epith. schmutziggrün, Hym. Hyp. farblos, Paraph. locker.
80. Lec. sabuletorum (Schr.) coniops Körb. par. 213. Erb. er. it.
686. Hepp 133 sinisir. häufig an sonnigen Stellen, an Feldmauern; auch
Lienenologische Ausflüge in Tirol. 615
auf Steinen am Wege zur Zahlinger Schwaig; Epith. blaugrün, Hym.
farblos, Hyp. braunroth; Paraph. locker.
81. Leeid. vitellinaria Nyl. Körb. par. 459, auf Candelaria vitellina
an Blöcken bei Seiss.
32. Lecidea fumosa (Hoff.) Mass. Körb. par. 18. Rabh. 521,
nicht selten an Blöcken und Feldmauern, auch von v. H. beobachtet; zu
dem eitirten Z&s. passend. Hypochl. cale. färbt den Thallns nicht.
83. Leeidea alboeoerulescens (W.) Körb. par. 219. var. alpina Schär.
exs. 185. sinistr. in mea coll. — häufig und trefflich entwickelt, ganze
Flächen der Blöcke überziehend im Walde unterhalb Razzes. Thallus K—.
84. Lec. platycarpa (Ach.) Schär. 228, mit weissem dicken fein-
rissigen Thallus auf Steinen und Blöcken häufig um Razzes; auch noch
bei 6000° in der Schlernklamm,
var. oxyvdata Körb. par. 221, an Blöcken am Waldwege bei Razzes
nicht selten.
85. Lee. nigrocruenta Anzi symb. 18. exs. 40% (an bona spec.?) an
einem beschatteten Blocke, woran auch BD. scabrosa, im Walde unterhalb
Razzes: Epith. braun, Hyp. schwarz, dünn braun; Sporen 15—20UM- Ipr,,
7 —gum. br.
86. Lee. contigua (Fr.) Anzi m. r. 285. B. Hepp 126, zahlreich an
Steinen und Blöcken um Razzes; am Waldwege, Waldsaume.
var. frullisata (Anzi exs. 160) gemeinschaftlich mit der Stamm-
form, habituell wie Anziı l. e. Thallus K —; Apoth. vom Thallus weiss
gerandet, Sporen an beiden Enden kurz gespitzt, 15m ]g., 6WM- br.
Epith. dunkelgrün, Hym. farblos, Hyp. schwarz, dünn gelbbraun; Jod
färbt das Hym. blau.
87. Lec. erustulata (Ach.) Körb. par. 222 an Steinen und Blöcken
um Razzes.
var. o@ydata Rabh. 698, am Waldsaume unweit des Fretschbaches
oberhalb Razzes an Steinen,
88. Lec. confluens (Web.) Körb. par. 219, an Blöcken am Wege
zur Zahlinger Schwaig (um Seiss und Razzes dagegen nicht angetroffen).
89. Rhizocarpon Montagnei (Fw.) Körb. Erb. er. it. 1087. Anzi
m. Tr. 306, nicht selten auf dem Trümmergerölle bei Seiss. Sporen jung
farblos, alt dunkelgrün und braun, parenchymatisch, 48—60"M- Jang,
202g. br.
90. Rhiz. subconcentricum (Fr.) Körb. par. 234. Erb. er. it. 683.
Anzi m. r. 340. Venet. 81. (80 vix diff.) mit weissem Thallus auf Steinen
und Blöcken nicht selten um Razzes; eine Form mit zerstreut stehenden
Apoth. am Waldsaume ober dem Badhause am Fretschbache. Sporen
farblos.
91. Rhizoe. viridiatrum (F1.) Körb. par. 233. Anzi m. r. 305. Zw.
139, nicht häufig auf Blöcken des Trümmergerölles bei Seiss. Sporen jung
78 *
616 F. Arnold:
farblos, später dunkelgrün, alt schwarzbraun, 4zellig mit wenig weiteren
Theilungen, stumpf, 22—25""- Ig., 42—15" br.
92%. Rhizoc. geographicum weit verbreitet, auch bei der Zahlinger
Schwaig; doch nicht im Waldesschatten.
93. Rhaphiospora flavovirescens (Borr.) Mass. Körb. par. 207.
Stizbg. krit. Bemerk. p. 11 auf Waldboden unterhalb Razzes.
94. Opegrapha zonata Körh. par. 251. Stizbg. Steinbew. Opegr.
14, an beschatteten Felsen im Walde unterhalb Razzes.
95. Coniocybe furfuracea sparsam an gleichen Stellen wie die vorige.
96. Pertusaria chiodectonoides Bagl. Mass. mise. lich. 36. Erb. er.
it. 399. Anzi Venet. 162. (Anzi ueosymb. p. 7?) auf Blöcken gegenüber
dem Badhause und am Wege gegen Seiss. Thallus K —; Sporen zu
8 im Schlauche, 34—40"M- ]g., 18—23MM- br. mit Endosp. und Exosporium.
Die Flechte gleicht äusserlich einer missbildeten Aspieilia ocellata und
bewährt die nahe, schon von Nyl. hervorgehobene Verwandtschaft der
Pertus. mit den Lecanoreen. Ohne Zweifel ist die Flechte weit verbreitet
und wurde bereits 1855 von Rehm auf Keuperblöcken bei Dietenhofen
in Franken gesammelt. (vgl. auch Flora 1868 p. 249). — Synonym ist
vielleicht Pertus. nolens Nyl. Flora 1364 p. 489.
97. Dermatocarpon pusillum (Hedw.) J,önnr. var. adscondens Anzi
219. (satis convenit), auf Erde einer bemoosten Felswand gleich unter-
halb der Prossliner Schwaig. Thallus bräunlichgelb, Sporen zu 2 im
Schlauche, farblos, alt braun, parenchymatisch, 50—60"M- ]g., 18—22Un-
br.; Hymenialgonidien zahlreich, gelbgrün; Jod färbt das Hym. weinroth.
98. Placidium hepaticum (Körb. par. 302) eine hier unterzubrin-
gende Flechte auf Erde am Wege unterhalb Razzes.
99. Verrucaria chlorotica elaeina Zw. 29. Cr. Bad. 305, an beschat-
teten Steinen und Blöcken im Walde unterhalb Razzes. Sporen einzellig,
farblos, 220m. Ig., 9—-40MM- br., zu 8 im Schlauche.
100. Lithoicea nigrescens, an Feldmauern auf Blöcken des Trümmer-
gerölles bei Seiss.
104. Sagedia macularis (WlIr.) Körb. par. 35%, nicht häufig an
Blöcken im Walde unterhalb Razzes. Sporen in cylindrischen Schläuchen,
Azellig, 18MM- Io, 3UM- br. Paraph. fädlich.
102. Spilonema paradoxum Born. Nyl. syn. 89. Körb. par. 449
(ridetur sec. Nyl. in litt.), steril an einem Felsen unmittelbar am Wege
unterhalb Razzes.
103. Leptogium minutissimum (F1.)) Körbk. par. 423, gemeinschaft-
lich mit Placid. hepatic. sparsam am Wege unter Fichten bei Razzes.
104. Lethagrium flaceidum (Ach.) vgl. Flora 1867, p. 135. Körb.
par. 419, häufig auf Blöcken im Walde um Razzes, doch gewöhn-
lich steril.
—
T.ichenologische Ausfliige in Tirol. 617
105. Celidium varians (Dav.) Arn. exs. 1. C. grumos. Körb. par.
457, parasitisch auf den Apothecien der Zeora sordida am Trümmer-
gerölle bei Seiss. Epith. dunk«l, hyp. farblos, Paraph. fehlend. Sporen
kzellig, farblos, A570. Io, 56mm dr, zu 8 in 48—60mm. langen,
24— 30NM- breiten, oben gerundeten Schläuchen.
106. Xenosphaeria rimosicola (Leight.) Anzi. Körb. par. 467 para-
sitisch auf Rhizoc. subconcentr. am Waldsaume oberhalb Razzes. Sporen
4zellig, farblos, alt bräunlich, 15—18"M- ]o,, 5-6MM- pr., Paraph. fehlen,
Jod färbt das Hym. weinroth.
107. Tichothec. pygmaeum Körb, parasitisch auf dem Thallus der
Lee. sabul. coniops bei Razzes.
108. Tichothec. macrosporum Hepp (T. stigma Körb. par. 468);
etiam apud Anzi m. r. 291 supra Rhiz. geogr. adest. parasitisch auf dem
Thallus von Zehiz. geogr. am Trümmergerölle bei Seiss. Apoth. klein,
Sporen jung farblos, alt hellbraun, an den Enden bald stumpf, bald ver-
schmälert zugespitzt, 2zellig, 18—23"M- ]g., 6MM- br,
c) Eisenwacke (Spilit).
Hat man am Wege von Völs auf den Schlern die Umser Schlucht
durchstiegen, so verlässt man nach einiger Zeit den Bach, der von der
Höhe des Schlern kommend, die Schlucht herabfliesst, und geht links
aufwärts zur Sesselhütte. Diese Hütte und das Heubad sind auf dem
Schlern die einzigen, im Sommer zur Heuernte bewohnten Hütten. Von
der Sesselhütte links steil aufwärts führt der gewöhnliche Weg zum
Heubade hinauf — lichenologisch werthlos. Es ist also besser, von der
Sesselhütte rechts wieder zum Bache, in dessen Nähe alte Zierbenstrünke
stehen, vorzuschreiten und längs demselben das Hochthal bis zur Schlern-
quelle hinauf zu verfolgen. Dieses waldlose Hochthal heisst: im Tamers.
Rechts des Baches führt der Fusspfad (etwa eine halbe Stunde ober der
Sesselhütte) an braunrothen, schweren, eisenhaltigen Blöcken von Spilit
vorüber, welche mit Flechten bedeckt sind. Hier bei 6500° bemerkte ich:
1. Parmelia caesia (Hoffm.) sterilis, thallo tenui laciniato, minuto.
2. Parm. erosa (Borr.) Arn. 248 (forma videtur alpina, sterilis
thallo laevigato, minore).
3. Physcia murorum lobulata Fl. Anzi 275.
4. Acarospora smaragdula (W bg.)
5. Candelaria vitellina.
6. Callop. aurantiacum (forma athallina, apotheceiis minutis similis
Hepp 73).
7. Lecanora badia (Pers.) a) vulg. Körb. und b) forma thallo
albo, apotheciis pallidioribus sublividis,
8. Zeora sordida glaucoma.
618 F. Arnold:
9. Rinodina caesiella (Fl.) Körb. Rabhst. 78. (forma quaedam
alpina, thallo albido, apoth. planis, atris, numerosis; epith. fusco, hym.
hyp. incolor. sporis bilocularibus, fuscis 15 — 19U- Jg, T—10NM- ]at.,
8 in asco.)
10. Aspieilia cinereorufescens ziemlich häufig und von dieser Stelle
in Arn. exs. 344. ausgegeben. Ausserdem sind noch 3 Formen dieser
Flechte auf jenen Blöcken zu finden:
a) thallo lutescente, apoth. paullo maioribus, pallescenti pruinosis.
b) f. feracissima m. apotheciorum copia thallum fere excludente,
apotheciis mimoribus, angulosis, luteseenti pruinosis; sporas non vidi.
c) f. substerilis m. thallo incano, protothallo lato marginato; apo-
theciis singulis areolis impressis, sat. minutis, disco fuscorubro; sporas
non inveni.
11. Aspie. sangwinea Kplhb. Arn. exs. 115. (excel. caet. synon.)
12. Aspie. verruculosa Kplhb. von dieser Stelle in Arn. exs. 34% a.
ausgegeben. (Sporen einzellig, farblos, 18— 24m. Ip, 14 —16WM- br.)
13. Aspie. olivacea Anzi m. r. 208, nicht häufig; Sporen 22—28"M-
lg., 12 —140M- br. Thallus K—.
14. Aspie. depressa Anzi 257, nicht selten. Thallus K —, rissig-
gefeldert, weissgrau, fast grünlichgrau, Apoth. krugförmig, Scheibe
schwarz. Epith. schmutziggrün, Hym. Hyp. farblos, darunter, wie bei den
meisten Aspieiliis keine Gonidienschicht ; Sporen farblos, breiteiförmig,
8 im Schlauche, 22—28"M- |o., 44—17M- br.
15. Gyrophora eylindrica (L.) Körb. sparsam.
16. Biatora polytropa var. alpigena Schär. nicht häufig. var. acru-
staceas Sch. Hepp 903, sparsam.
var. intricata (Schrad.) Anzi m. r. 203. Körb. par. 154 nur sub-
sterilis und spärlich beobachtet.
17. Buellia badioatra (H.) vulg. Körb. eine Form mit bräunlichem
Thallus, Sporen 2zellig, farblos, alt hellbraun, 24 —2 77m: ]o., 49-- 44m. br,
18. Lecidella goniophila (F1.)
19. Lee. sabuletorum coniops Körb.
20. Lec. ambigua (s. oben).
21. Lee. vitellinaria Nyl., nicht bloss auf Candel. vitellina, sondern
auch auf dem Thallus von Biatora polytropa und Lee. sabul. con.
22. Lecidea fumosa (Hoff.) eine der Lee. atro brunnes Ram. Anzi
exs. 34. Com. er. it. p. 379 habituell sehr ähnliche Form: Epith. schwarz-
grün, Hym. dick grünlich, dünn farblos, Hyp. dick schwarz, dünn braun.
Paraph. verleimt, mit Jod blau. Sporen einzellig, farblos, zu 8 im Schlauche,
9—12 1g., 4-6®M- br. Hypoch. calc. färbt den Thallus nicht.)
23. Lecid. confluens (Web. Mass. Körb.) eine elegante Form mit
ziemlich glattem, bläulichen Thallus. Ep. dunkelblaugrün, Hym. farblos,
Lielienologische Ausflüge in Tirol. 619
Hyp. schwarz, dünn gelbbraun; Paraph. robust. Sporen 1zellig, I—10M"-
lg., 3-4 br.
24. Rhizoc. geographieum.
25. Lithoicea nigrescens; dürftig, doch mit ausgebildeten Sporen.
26. Lethagr. flaccidum; Spuren der Flechte bei Finod. caes.
27. Tichoth. pygmaeum Körb. auf dem Thallus der Leeöd. goniophila
und sabul. con. |
Ueberblieckt man diese Kieselflora des Schlern,„ so fällt zunächst
der Mangel an Umbilicarien auf; es ist nicht unmöglich, dass Gneiss,
Glimmer und Granit diesen Flechten mehr zusagen, als die Porphyre.
Wasserfleehten fand ich um Razzes nicht, da das Steingerölle der Bäche
nur bei Hochwasser überschwemmt und zu schnell fortgetrieben wird,
als dass sich darauf Flechten bilden könnten. Die ganze Landschaft des
Plateau’s von Völs bis Castelruth ist wohl cultivirt, zahlreiche Einzelhöfe
liegen zwischen den Ortschaften; sandige Flächen, geeignet für Clado-
nien und Stereocaula sah ich nicht, auch nicht im Föhrenwalde bei Völs.
Dagegen ist erwähnenswerth, dass mehrere südliche Pflanzenformen in
dieser Landschaft ihre obere Grenze erreichen. Bereits Milde hat Frax.
Ornus, Ostrya, Castanea, Quercus pubescens constatirt; unter den obigen
Flechten sind die Limboria, Buellia tumida, Pertus. chiodeet. in dieser
Richtung herauszuheben. Umgekehrt kommt ein Theil der Alpenflora bis
auf das Plateau (3400—3500‘) herab, doch sind hiebei die Kieselflech-
ten, da die Hauptmasse des Schlern aus Dolomit besteht, nicht weiter
betheiligt.
Il. Holz- und Rindenflechten.
Die Wälder Tirols sind, wie Jedermann weiss, im Verfalle. Der
Hochwald ist zum grössten Theile verschwunden, die Stelle der Laub-
hölzer nimmt mehr und mehr die Fichte ein und ganze Thäler Südtirols
werden allmählig von den Ziegen kahl gefressen. Vgl. Wessely, die
österr. Alpenländer, 1853, II., p. 1145, 145. Im Mittelalter galt das Land
wohl noch als wilder Tann (König Laurin), auch Oswald von Wolken-
stein bezeichnet in jenem Gedichte (Ausgabe von Beda Weber, 1847,
Nr. III, p. 32), worin er das Elend seiner alten Tage klagt, um 1432
seine Burg Hauenstein „mit dickem Wald umbfangen.“ Noch im vorigen
Jahrhundert müssen dort, nach den faulen Strünken gefällter Bäume zu
schliessen, gewaltige Stämme gestanden sein: allein heutzutage erblickt
man in der langgedehnten Waldzone von Völs bis Razzes kaum mehr
einen nennenswerthen Baum. Bei Völs und an der Ruine Hauenstein
herrscht die Föhre, um Razzes, bis zur Seisseralpe hinauf die Fichte vor.
Eingestreut sind Lärchen, welche gegen die Schlernklamm sich mehren;
auf den aus Schuttgerölle gebildeten Hügeln in der Klamm sind die Zweige
620 F. Arnold:
jüngerer Lärchen sogar mit Flechten bedeckt. Die edle Zierbe (P. Cembra)
wird immer seltener, ist bei der Schlernklamm nur noch in einzelnen
fiechtenarmen Bäumen vorhanden, während sie auch an der Südseite des
Schlern, ober der Umser Schlucht abnimmt. Vom Gipfel des Schlern aus
erblickt man einen weiten Abhang, worauf hunderte grauer Baumleichen
an einen früheren Hochwald erinnern, der jetzt fast auf Buschwerk reduzirt
ist. — Die Tanne wächst in kleinen Beständen nicht weit von Razzes
gegen Hauenstein; ober der Waldzone ist Pinus pumilio inel. mughus zwar
nirgends selten, ja häufig am Nordabhange des Schlern ober der Seisser
Alpe: von allem Nadelholze ist aber dieses am meisten fleehtenarm. Laub-
hölzer, von Obstbäumen abgesehen, sind von Völs bis Razzes vereinzelte
Ausnahmen; bei den Ortschaften erblickt man Eschen (ewcels. und seltener
Ornus), an den Bächen Weiden und Erlen, dagegen fehlen Buche und
Hainbuche; Quercus pedune. und Espe, Ahorn sind, wie schon Milde an-
führt, zerstreute Erscheinungen. Die lichenologisch wichtigeu Ahododendra
zu untersuchen, fand ich nur wenig Gelegenheit.
Gleichwie nun der Wald um Razzes im Laufe der Zeit sich geändert
hat, so ist auch seine Lichenenflora eine andere geworden. Mag immerhin
der tiefe Waldschatten, wo Laubmoose Fels und Baum überwuchern,
flechtenfeindlich wirken, so boten früher einmal doch die oberen, dürren
Aeste für Usneen (etwa longissima, articulata, ceratina), die starken
Stämme für breite Laubflechten (‚Sticta, Nephroma) einen passenden Raunı.
Heutzutage sind diejenigen Arten, welche die Uebersiedlung vertragen
konnten, genöthigt, auf bemoosten Blöcken zu leben, wie Parm. speciosa,
Pannaria eonoplea. Die faulen Baumstrünke, sonst eine Heimat der Ca-
licia, liegen nur in geringer Zahl im Walde von Hauenstein bis zur
Schlernklamm, im nächsten Jahrhundert werden auch sie, ohne Nachfolger
verschwunden sein.
1. Usnea barbata florida e. ap. an Fichtenzweigen bei Razzes.
Var. hörta Ach. Körb. Hepp 826, an Erlen (Milde), am Fichten-
zaume des Badhauses steril.
Var. dasopoga Ach. (pendula Körb.) von Fichtenzweigen herab-
hängend am Waldwege von Razzes bis gegen Seiss steril.
2. Bryop. jubat. implewum an hartem Holze alter Zierbenstrünke
ober der Sesselhütte.
Var. canum, vgl. Flora 1868, p. 520 an Fichtenzweigen nicht selten
um Razzes.
3. Cladonia pywidata (L.) am Grunde alter Bäume hie und da; an
Larixstrünken ober Hauenstein.
h. Cl. fimbriata cornuta Körb. par. 40. Rehm Clad. nr. 17, auf
einem faulen Fichtenstrunke im Walde bei Seiss. (v. H.)
Var. prolifera centralis auf faulem Holze bei Seiss,
Lichenologische ‚Ausflüge in Tirol
621
5. Cl. ochrochlora Fl. Körb. par. 41, steril auf Lärchenstrünken im
Walde ober Hauenstein.
6. Cl. botrutes (Hag.) sparsam auf einem faulen Fichtenstamme im
lichten Walde unter der Schlernklamm.
7. Cl. digitata (Hoff.) auf morschem Fichtenholze im Walde bei
Schloss Salegg nächst Seiss (v. H.); sparsam auf einem Zierbenstrunke
ober der Sesselhütte.
8. Cl. rangiferina an faulen Fichtenstrünken im Walde ober
Hauenstein.
9. Evernia divaricata (L.) e. ap. an Fichten und deren Zweigen um
Razzes.
10. Ev. prunastri vulg. häufig an Bäumen, sowohl Laub- als Nadel-
holz; auch an Larixzweigen in der Schlernklamm.
14. Ev. furfuracea (L.) e. ap. am einer alten Lärche links vor der
Schlernklamm; steril aufLarixzweigen in der Klamm und auf dem Schin-
deldache der Sesseihütte.
12. Ramal. pollinaria (Ach.) an Fichten (M.), an Laubbäumen und
Bretterplanken.
13. Cetraria pinastri (Scop.) Körb. par. 18, steril an den dürren
Zweigen junger Lärchen am Fretschbache bei Razzes, auf den Zierben-
strünken ober der Sesselhütte, an Larixstämmen ober der Seisseralpe am
Wege auf den Schlern.
14. Cetraria complicata Laur. in Fr. L. E. 459 (specim. orig. vidit
Kplhbr.) Cetr. Laureröi Kplhbr. steril ziemlich häufig längs des Wald-
wegees unterhalb Razzes an Fichten und von hier in Rabhst. exs. 819
ausgegeben; auch von v. H. beobachtet.
15. Cetr. glauca (L.) steril an Fichten im Walde bei Razzes.
16. Cetr. saepincola (Ehr.) steril sparsam an Fichten im Walde un-
terhalb Razzes.
47. Anapt. eiliaris an Obstbäumen zu Razzes und bei Seiss; an
Eschen.
18. Nephroma toment. rameum Schär. Nyl. syn. 349, an. Larix-
zweigen am Fretschbache unweit des Badhauses (M.), die Flechte ist da-
selbst nicht selten.
19. Peltigera camina und aphthosa am Grunde älterer Bäume im
Walde um Razzes.
20. Imbric. perlata (L.) Kplhbr. in Flora 1869, p. 222, steril häufig
an Fichten im Walde um Razzes; auch an Larixzweigen am Fretsch-
bache. Thallus K—, Hypochl. cale. —
24. Imbr. sawatilis steril an Fichten, Obstbäumen.
92. Imbr. aleurites (Ach.) Körb. par. 30. Anzi 50, steril an Fichten-
planken bei Seiss. (v. H.)
Bd. XIX. Abhandl. 79
622 FR. Arnold:
23. Imbr. hyperopta (Ach.) Körb. par. 30. Anzi 51, c. ap. an fau-
len Fichten- und Larixstrünken nicht häufig im Walde unter der Schlern-
klamm.
24. Imbr. phusodes vulg. häufig, doch nur steril beobachtet an Laub-
und Nadelholzbäumen; an Planken bei Seiss (v. H.), an Larixzweigen in
der Klamm.
Var. vittata Ach. an Fichten im Walde bei Razzes.
25. Imbr. olivacea an Birken bei Seiss (v. H.), an Erlen (M.); an
Zierbenstumpfen ober der Sesselhütte steril.
%6. Imbr. aspera (Mass.) an Erlen (M.).
27. Imbr. caperata an Fichten, Obstbäumen, Eschen steril.
28. Imbr. difusa (Web.) Körb. Anzi 52%. — ce. ap. an Fichten-
strünken im Walde ober Hauenstein; steril bei Seiss (v. H.)
29. Menegazzia terebrata an Erlen (M.) an Fichten bei Razzes, doch
nur steril.
30. Parmelia stellaris (L.) aipolia Ehr. an Eschen (v: H.), Erlen
(M.), Obstbäumen zu Razzes.
Var. tenella an Berberiszweigen bei Seiss. (v. H.)
Var. ambigua Ehr. Anzi m. r. 117, an Eschen (M.)
31. Parm. pulverulenta (Schreb.) an Obstbäumen zu Razzes, an
Eschen; steril auf dem Schindeldache der Prossliner Schwaig.
32. P. obscura (Ehr.) an Juglans (v. H.), Eschen (M.)
33. Physcia parietina vulg. an Laubbäumen, besonders Eschen und
Obstbäumen; nicht im Waldschatten.
Var. turgida Schär — Hepp 343, oncocarpa Körb. 18%, Anzi 295,
an Bretterplanken bei Seiss (v. H.)
34. Pannaria triptophylla (Ach.) Mass. Körb. par. 45 an Larix
(M.), nicht selten an Fichten im Walde unterhalb Razzes.
35. Candelaria vulgaris Mass. Körb. an Juglans bei Seiss. (v. H.)
36. Candel. vitellina (Ehr.) an Lariw-Zweigen in der Schlern-
klamm; an Zierbenstrünken ober der Sesselhütte.
37. Callop. cerimum eyanolepra DC. Anzi 300, an Eschen (v. H.),
Erlen (M.); au Zierbenstrünken ober der Sesselhütte, an Lariw-Zweigen
in der Schlernklamm.
38. Callop. luteo-album Persoon. an Erlen (M), Eschen. (v. H.)
39. Callop. aurant. salicmnum Schrad. Körb. par. 66, an einer
Esche (M.)
40. Blastenia ferruginea (Huds.) genuina Körb. par. 126, an Eschen
und Erlen (M.); an Erlen am Fretschbache bei der Brücke unterhalb
Razzes eine Waldform mit blassbläulichem Protothallus und ziemlich zer-
streuten Apothecien: sparsam auf einem Zierbenstrunke ober der
Sesselhütte.
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 623
Var, cortieola Auzi 96, Arn, 345, ziemlich häufig an den Zweigeu
der jüngeren Lärchen, welche auf dem oberen Schutthügel in der Schlern-
klamm stehen: von hier in Arn. exs. 345 ausgegeben.
41. Rinodina exigua (Ach.) Anzi 378, 107. (Rabh. 453 p. max.
p- Buellia punetata.) — a) an Zweigen von Frawinus Ornus bei Seiss
(@v. H.) Sporen 18m. ]g., 6—9”- br., zu 8im Schlauche; b) an der Rinde
jüngerer Lärchen in der Schlernklamm, habituell völlig gleich mit Anzi
378 b.; Rand der Apoth. bräunlich, Sporen 15— 22". ]g., 6—9Mm. br, 8
in asco.
42. Rinod. metabolica (Ach.) Anzi 377. Zw. 62%. A. B.—Hepp 207
in mea coll. a) an Kirschbaumrinde im Brande bei Seiss (v. H.) Sporen
18mm. ]e., 8MM- br. — b) auf Berberis-Zweigen bei Seiss (v. H.) — e) an
Fichtenrinde im Walde unterhalb Razzes. Sporen 18— 22". ]o., 7—9”", br.
d) an glatter Tannenrinde im Walde von Razzes zum Hauenstein findet
sich eine der teichoph. corticola m. stark sich aunähernde Form mit brei-
teren Sporen, 20— 23" ]p,, 9—12"". br., 8im Schlauche; e) ferner kommt
metab. auch am Fichtenzaune des Badhauses au Razzes vor, Sp. 18-22ım-
lg., 6-9: br.
43. Rin. horiza b. orbieularis Mass. Hepp. 883, an Erlen bei
Razzes. (M.)
44. Rin. polyspora Th. Fr. = sophodes Körb. par. 69, an Eschen
zu Razzes (M.); an Eschenzweigen bei Wolkenstein’s Haus, habituell der
horiza ähnlich, Sporen zu 16 im Schlauche, 45""- Io., 6-7" br.
45. Lecanora Hayeni (Ach.) Körb. par 80. L.umbrina Nyl.— Rabh.
17% sat accedit. an Lariw-Zweigen in der Schlernklamm: Apoth. klein,
röthliehbraun, nicht bereift, Epith. braunröthlich, Hym. hyp. farblos, unter
dem hyp. eine dünne Gonidienschicht, Sporen zu 8 im Schlauche, 10—19"M-
lg., 5—6"N- br., Paraph. verleimt.
46. Lecun. subfusca (L.) var. allophana Ach. Stizbgr. Bot. Zeitung
1868, Nr. 52, p. 3, an Nussbaumrinde bei Seiss (y. H.), Sporen 18"W- |g.,
gum. br, Gonidienschicht unter dem Hypoth. dünn.
var. argentata (Ach.) Stizbgr. l. c. p. 5, an Erlenrinde bei Seiss.
(v. H.)
var. coilocarpa (Ach.) Stizbgr.l.c.p. 6, an Pinus-Cembra-Zweigen
bei der Schlernklamm.
var. atrynea Hepp 380, Anzi m. r.195 = Cenisea lignie. Stizbgr.
l. e. p. 7, an Zierbenstumpfen ober der Sesselhütte: Epith. gelbbraun,
Sporen 15—18"M- Io,, 6" br.; auch an einer alten Lärche links vor der
Sehlernklamm; am Fichtenzaune beim Badhause zu Razzes.
41. Lee. pallida (Schreb.) «lbella Hoff. Körb. par, 81, Hepp 187,
Rabh, 43, an Erlen (M.); an Tannenrinde zwischen Razzes und Hauen-
stein, an Larix-Zweigen in der Schlernklamm.
19%
624 F. Arnold;
48. Lecan. varia (Ehr.)Körb. par.87 vulg. Körb. = pallescens Schär.,
eine alpine Form auf hartem Holze der Zierbenstrünke ober der Sesselhütte.
var. intricata Ach. Nyl. Scand. 164 (Anzi 376 exp. sup. in mea
coll. vix differt.) an dem Fichtenzaune bei der Prossliner Schwaig: Planta
feracissima, disco atro-viridi, margine lutescente, epith. obscure-viridi, hym.
hyp: incolor., sporis 145MM- ]Jat., 5”. Jat,, von Nyl. in lit. als intricata
bestätigt.
49. Lecanora maeuliformis (Hoff.) Hepp 68, an Erlen (M.), an
Tannenrinde bei Razzes, an Luriw-Zweigen in der Schlernklamm.
50. Ochrolechia pallescens (L.) Mass. tumidula Pers. Körb. par.
92, an Erlen (M.) an Tannenrinde zwischen Razzes und Hauenstein.
var. Turneri E.B. Körb. l.c. an einem alten Fichtenstamme in der
Schlernklamm. (M.)
51. Icmadophila aeruginosa (Scop.) Mass. Körb. auf faulen Fichten-
strünken im Walde bei Razzes.
52. Bacidia acerina (Pers.) Arn. exs. 232, 346. Stizbgr. krit. Be-
merkungen p. 60, nicht selten an Fichten im Walde unterhalb Razzes und
von diesem Standorte in Arn. exs. 346 enthalten: Ep. braun, gelbbraun,
Hyp. farblos; auch bei Arn. exs. 332%, a. b. farblos oder doch nur schwach
gelblich. (Bae. elwata Anzi 145, spec. dextr. in mea collect. gehört
gleichfalls hieher zur acerina.)
53. Baec. arceutina (Ach.) vgl. Stizbgr. krit. Bemerkg. p. 38, an
Fichtenrinde im Walde unterhalb Razzes: Apothec. klein, Epith. schwarz-
grün. Hym. hyp. farblos, Paraph. verleimt, Sporen 48 —60"M- ]g., 20m. br.
54. Bae. atrogrisea (Dil.) vgl. Stizbgr. krit. Bemrkgen p. 62, an
Fichten gemeinschaftlich mit den vorigen: Epith. schwarzgrün. Hym. farb-
los, Hyp. braunroth; Paraph. verleimt, Sporen 48—60"M- ]p., 3MM. br,
55. Bilimbia sabuletorum (F1.) var. accedens Flora 1862, p. 391. Arn.
exs. 233 — decedens Hepp, Stizbgr. Lec. sabul. p. 43, selten auf einem
faulen Fichtenstrunke am Wege zum Wasserfalle ober. Razzes: Thallus
fehlend, Apoth. schwarzgrün, gewölbt; Epith. dunkelblaugrün. Hym. farb-
los, Hyp. röthlich; Sporen 6—1I0zellig, 42 —50"m Ip, 6—7"M- br., farblos.
56. Bilimbia miliaria (Fr.) vgl. Stizbgr. Lee. sabul. p. 45, B. syn-
comista Körb. par. 170 Arn. exs. 348, auf einem faulen Lariw-Stamme
im Walde zwischen Hauenstein und der Schlernklamm: von dieser Stelle
in Arn. exs. 348 enthalten. Ep. dunkelgrün, der obere Theil des Hyme
blaugrün, Hyp. gelblich, Sporen 4—6zellig, 22"M- Ig., —6M- br,
57. Bil. melaena (Nyl.) vgl. Stizbgr. Lec. sabul. p. 54, Arn. exs.
33%, auf einem faulen Larix-Strunke bei Seiss (v. H.): Ep. hyp. schwarz-
grün, Hym. grünlich, Paraph. verleimt, Sporen %—4zellig, 12—17"M- ]g.,
5—6"M- br., farblos; ich fand die Flechte auch auf faulem Fichtenholze
im Walde ober Hauenstein.
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 625
58. Biatorina atropurpurea (Schär.) Mass. Körb. par. 142, an
Fichtenrinde im Walde unterhalb Razzes nicht häufig: Ep. hyp. gelb,
Hym. farblos, Paraph. verleimt; Sporen 2zellie, farblos, zu 8 im Schlauche,
12—16MR- Jang, 6— 7". br.
59. Biatorina synothea (Ach.) Körb. par. 144. Hepp 14. Lecid.
anomala Fr. Nyl. Scand. 20%, an Lariw-Strünken im Walde zwischen
Hauenstein und der Schlernklamm: Epith. schmutziggrün, Hym. hyp. farb-
los, ?zellig, gerade oder etwas einwärts gekrümmt, 10—15"" 1g., y— 3
br.; auch an einem Fichtenstrunke bei Seiss. (v. H.)
60. Biatorina chalybae« Hepp A5. Zw. 274. Körb. par. 144, an
Eschen (M.); an Erlen im Walde unterhalb Razzes: Epith. schwärzlich,
Hym. farblos, mit Jod blau; Hyp. gelblich; Endzelle der ziemlich lockeren
Paraph. schwärzlich, gerundet; Sporen 2zellig, 9—-14M- Ig., 2—3"" br.,
zu 8 im Schlauche.
61. Biatora fallax Hepp 505. Arn. 74, an Pinus Mughus am Schlern-
abhange ober der Seisseralpe (M.)
62. Biatora sylwana Körb. var. Rhododendri Hepp 733. Anzi 380.
symb. 14, an Stämmchen von Rhod. hirsutum in der Schlernklamm; Epith.
dünn, dunkelbraun, Hym. hyp. farblos, Paraph. verleimt, mit Jod blau,
Sporen in etwas schmalen Schläuchen 9—10MM- ]g., 9- 3WM- br., einzellig,
seltener 2zellig.
63. Tromera resinae (Fr.) Mass. Körb. par. 453. Anzi 267, auf
Fichtenharz an Fichten im Walde unterhalb Razzes.
64. Buellia parasema (Ach.) Körb. par. 190, an’ Erlen (M.), an
Eschen- und Kirschbaumrinde. (v. H.)
var. minor Anzi m. r. 295, an Erlen bei Razzes, an Laris-Zwei-
gen in der Schlernklamm, auch an Zweigen von Pinus Cembra.
var. saprophila (Ach.) Hepp 105. Anzi m. r. 296, auf faulem
Holze an der Schlernklamm (M.); auf einem Larix-Strunke im Walde
ober Hauenstein; sehr schön an Zierbenstumpfen ober der Sesselhütte:
Ep. hyp. schwarz, dünn braun, Hym. farblos, Sporen 2zellig, braun,
22 — 28" ]g., 9—A12M- br., zu 8 im Schlauche.
65. B. punetata (F1.), Körb. par. 191 auf faulem Holze der Schlern-
klamm. (M.) N
66. B. Schaereri (De Not.) Mass. Körb. par. 19%. L. nigritula.
Nyl. Anzi m. r. 293. Hepp 43, an Larix bei Seiss (v. H.) an einer alten
Lärche links vor der Schlernklamm: Sporen hellbraun 9—11"", ]g.,
3 — „nm. br.
67. LDecidella enteroleuca, a. vulgaris Körb. par. 216, an Kirsch- und
Nussbäumen bei Seiss. (v. H.)
f- rugulosa (Ach) Hepp 128, an Eschen (m.), häufig an Erlen und
Saliz caprea in der Klamm.
626 F. Arnold:
f. grandis Hepp 725 an Erlen am Fretschbache, (M.)
f. areolata Fr. Hepp 248, Anzi m.r. 277, an Eschen in Razzes. (M.)
f. olivacea (Hoff.) Rabh. 92, an Larix-Zweigen in der Schlern-
klamm. r
f. euphorea (F1.) Hepp 250, Anzi m. r. 281, auf feuchtem Holze
der Wasserleitungen bei Razzes (M.); auf den Zierbenstumpfen ober der
Sesselhütte; am Fichtenzaune der Prossliner Schwaig.
68. Lecid. enteroleuca Ach. Nyl. Scand. 217, Nr. 7, videtur: an
Fichtenplanken bei Seiss (v. H.); auf einem Zarie-Strunke bei der Zah-
linger Schwaig: habituell wie euphorea, Epith. blaugrün, Hym. farblos,
Sporen einzellig, 12—16""- ]g., 5—6MM- br., zu 8 im Schlauche. Durch das
farblose Hypoth. von der gewöhnlichen enteroleuca verschieden und an
goniophila sich annähernd.
69. Lecidella turgidula (Fr.) Körb. par. 217, die gewöhnliche Form
an Föhrenrinde zwischen Razzes und Hauenstein; eine Varietät mit ge-
häuften schwärzlichen Apothecien, Ep. blaugrün, Hym. farblos, Hyp.
schwachgelblich, fast farblos, Sporen einzellig, 9—12"N- Ig.. 3mM, br. am
Fiehtenzaune des Badhauses zu Razzes.
var. atroviridis Arn. exs. 77, an Fichtenrinde im Walde unterhalb
Razzes: Apoth. lividis, ambitu pallidis, ep. viridi, hym. hyp. incolor,
spor. 9—420M- Jong., 3NM- lat.
710. Lecidella -- — Apothecien schwarz, glänzend, habituell wie bei
L. elabens Fr. Rabh. 196. Erb. er. it. 1933, doch nicht so zusammenge-
drängt; Thallus fast fehlend; auch ausserdem wesentlich von elabens ver-
schieden. An hartem Holze der Zierbenstrünke ober der Sesselhütte: Ep.
Hyp. schwarzgrün, Hym. blaugrünlich. Paraph. verleimt, Sporen zu 8 im
Schlauche, einzellig, farblos, 44 —15""- Ig., 6 br.
T1. Arthrosp. aceline (Ew.) Mass. Körb. par. 24%, auf Erlen zu
Razzes. (M.) h
72. Rhizoc. betulinum (Zw.) Arn. exs. 976. Rhiz. efflorescens Th.Fr.
selten auf einem faulen Darix-Stamme im Walde zwischen Hauenstein und
der Schlernklamm: Ep. Hyp. schwarzbraun, Hym. farblos, Sporen 2—4-
zellig, die mittleren Abtheilungen noch 4—2%mal getheilt, stumpf, fast
nierenförmig, 24 —260M, Ig., 14—14NM- br.
73. Opegrapha varia (Pers.) diaphora Ach. an Eschen bei Seiss.
74. Op. herpetica (Ach.) a. vulg. und b. subocellata, beide Formen
an Erlen am Fretschbache. (M.)
75. Graphis seripta radiata Leight. Hepp 890, an Erlen am Fretsch-
bache. (M.) _
16. Arthonia astroidea (Ach.), vulg. Körb., nicht selten an glatter
Tannenrinde zwischen Razzes und dem Hauenstein; auch an Eschen-
zweigen. (v. H.)
var. anastomosans Hepp an Erlen. (M.)
Lichenologische Ausflüge in Tirol 627
77. Arthonia pineti Körb. par. 266, an Fichtenzweigen im Walde
unterhalb Razzes: Ep. Hyp. braun, Hym. gelb, ohne Paraph., Sporen
?zellig, farblos, 18—19UM- ]g., 6—7UM- br., zu 6—8 in etwa 45 —4gnm.
langen und 24"M- br. Schläuchen.
718. Arthonia prowimella Nyl. Seand. 262. Buellia mughor. Anzi
342, an Larix-Zweigen in der Schlernklamm: Sporen jung farblos, alt
blassbraun, zu 8 in breiten Schläuchen, 24"M- ]g., 9—12"M. br,, 2zellig,
an den Enden stumpf.
79. Arthonia mediella Nyl. Scand. 259. Arth. sordaria Körb. par.
269. B. globulosaeformis Hepp. 509. Arn. 314 (auf Grund schwedischer
Exemplare mitgetheilt von Blomberg glaube ich, dass mediella synonym
mit den übrigen Citaten ist) an Larix-Zweigen in der Schlernklamm:
Epith. schwärzlich, Hyp. gelb, Paraph. fehlen, Sporen zu 8 in oben ge-
rundeten Schläuchen, farblos, 4zellig, seltener 3zellig, an beiden Enden
fast zugespitzt, 15—18M- ]g., 3UM- br,
80. Leprantha fuliginosa (Turn.) Körb. syst. 294, Arn. 209, ziem-
lich selten an Fichtenrinde im Walde unterhalb Razzes: Ep. braun, Hym.
Hyp. farblos, Paraph. fehlen; Sporen A—özellig, die Endzelle grösser als
die übrigen, 18NM- ]o., 5—6"M- br., Jod färbt das Hymen. weinroth.
81. Coniangium luridum (Ach.) Mass. Körb. par, 274, an einer
alten Fichte im Walde bei Razzes: Apoth. innen dunkelgelb, Sporen farb-
los. 2zellig, 42—14MN, ]g., 4—5WM, br.
82. Coniang. exile (Fl.) Anzi 210, an Erlen zu Razzes (M.); au
glatter Tannenrinde zwischen Razzes und Hauenstein: Sporen 2zellig, die
eine Hälfte häufig ziemlich gerundet, die andere etwas verschmälert,
farblos, 45—16WN, Ig., 4—50M, br., Ep. Hyp. gelblich, Paraph. fehlen.
83. Aylographa parallelea Ach. Nyl. Körb. par. 275, an faulen
Fichten- und Larix-Strünken im Walde ober Hauenstein und bei der
Zahlinger Schwaig.
84. Acolium tympamnellum (Ach.) Körb. par. 285, Stenh. 223, auf
hartem Holze der Zierbenstrünke ober der Sesselhütte.
35. Caliecium virescens (Schär.) Hepp 336, Körb. par. 295, an einem
faulen Larie-Strunke im Walde unterhalb der Schlernklamm: Sporen
2zellig, braun, an den Enden bald stumpf, bald kurz zugespitzt, 15 —17"m-
B- 9 br,
86. Calie. pusillum var. populneum Körb. par. 289, Anzi 424, an
Eschenzweigen bei Wolkenstein’s Haus. (M.)
j 87. Calie. Mildeanum Hepp, Erb. cr. it. II. 24, Rab h. 718, an Eschen
zu Razzes (M.), auch bei Seiss von v. H. gesammelt, vgl. die citirten
Exsiccata, Sporen zwei-, seltener einzellig, zu 8 einreihig im Schlauche,
braun, 412— 1602. ]o., 6&M- br, grösser als bei pusillum.
628 F. Arnold:
88. Calic. eladoniscum (Schl.) Körb. par. 295, Anzi 213, an einem
faulen Fiehtenstrunke bei Seiss (v. H.); an einem ZLarix-Strunke im Walde
ober Hauenstein: Sporen I—A0WN, Ig., 4—-5N. br., %zellig grau.
89. Calic. trabinellum (Ach.) Körb. par. 296, Anzim.r. 41, Erb.
er. it. 1099, Stenh. 230, an faulem Fichtenholze bei Seiss (v. H.); dess-
gleichen im Walde ober Hauenstein: Sporen braun, 2zellig, I—10"M. Ig.,
„um. br.
90. Calic. hyperellum (Ach.) Körb. par. 296, Arn. 105, Stenh.
326, an der rissigen Rinde einer alten Lärche am Waldsaume links vor
der Schlernklamm: Sporen braun, braungrün, 2zellig, 142 —A70m- ]g.,
5_— gm. hr.
94. Sphinctrina microcephala Sm. Körb. par. 288, Sph. anglica Nyl.
syn. 143, Stenh. 2%, Anzi 212, am Fichtenzaune beim Badhause zu
Razzes: Sporen zu 8 einreihig im Schlauche, jung farblos, später grau
und braun, einzellig, ziemlich rund, 9—14®M- ]o., 7—sMN- br.
92. Pertusaria communis (DC.) variolosa discoidea Pers. Körb. par.
313, an Nussbäumen und Eschen bei Seiss (v. H.), an Fichtenzweigen bei
Razzes.
93. Pertus. lejoplaca (Ach.) Körb. par. 317. var. laevigata Th. Fr.
arct. 259, Anzi manip. 164, Norman spec. loca 363, an Erlen am Fretsch-
bache unterhalb Razzes: Schläuche 4sporig, Sp. 90— 95" ]o., 49 —48"M, br.
94. Pert. Wulfenii DC. Körb. par. 314, Anzi 223, Arn. 149 (vor
Milde als P. Sommerfeltii unter den Flechten von Razzes erwähnt) an
Erlen am Fretschbache bei der Brücke unterhalb Razzes: a je eine
in den Schläuchen, 120—130®M- 1g., 60--65WM- br.
95. Pertusaria — — (nova species videtur), selten an glatter Tan-
nenrinde zwischen Razzes und dem Hauenstein, habituell der P. angusti-
collis, Sommerfeltii (vgl. Norman spec. loca nat. p. 364) ähnlich, jedoch
verschieden durch 2sporige Schläuche, Sporen 90—1410NM: Ip, 45—50Mm-
br. Die Flechte wird durch Kali caust. nicht gefärbt.
96. Tomasellia arthonioides Mass. Körb. par. 395, Anzi 308, an
Frasxinus Ornus bei Völs und Razzes (M.), auch bei Wolkenstein’s Haus.
97. Blastodesmia nitida Mass. Körtb. par. 335, an Frax. Ornus bei
Wolkenstein’s Haus. (m.)
98. Arthopyrenia stigmatella f. lactea, nitidella, albida Mass., an
Erlen und Eschen um Razzes (M.); eine andere Form der cinereo prui-
nosa findet sich an Larix-Zweigen in der Schlernklamm: Paraphysen
fädlich, Sporen 2zellig, häufig ohne Oeltröpfehen, 15—18”- Ip, 5uM- br.,
zu 8 im Schlauche, farblos.
99. Arthop. Persoonii fraxini Mass. 255, an Eschen. (M.)
var. atomaria alni Hepp 456, an Erlen am Fretschbache: Sporen
2zellig, mit 4 Oeltröpfchen, 18— 220: ]g., 4—6MM- br., Paraph. fehlen.
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 629
100. Leptogium minutissimum (F1.) Körb. par. 423, am Grunde eines
alten Baumstammes bei Seiss. (v. H.)
101. Mallotium saturninum (Sw.) Mass. Hildenbr. Nyl. Körb.
par. 426, vgl. Flora 1867, p. 129. au Nussbäumen und Eschen nicht selten
um Seiss: Von M., v. H. und mir beobachtet.
102. Mallot. myochroum (Ehr.) Mass. tomentos. Hoff. Körb. par.
425, Nyl. Flora 1860 p. 545, steril am Grunde eines alten Fichtenstammes
bei der Schlernklamm.
103. Lethagr. flaccidum (Ach.) Syn. ac. Körb. par. 419, an Lärchen
bei Razzes (M.), an Fichten und am Grunde einer alten Tanne im Walde
bei Razzes, nicht häufig fructificirend.
104. Collema verruculosum Hepp 416, vgl. Flora 1867 p. 135, Mass.
112, an Eschen bei Seiss (v. H.): Sporen 4zellig mit Oeltröpfchen, 18—
am ]g., 6—7NM- br. — Hierher dürfte das von Körb. par. 418, Zeile 25
erwähnte Collema gehören.
105. Synechoblastus aggregatus (Ach.) Th. Fr. vgl. Flora 1867, p. 136.
An Fichtenrinde am Waldwege unterhalb Razzes. Sporen 10—1A2zellig,
gekrümmt, 48—58UM- ]p., 4—5"M. br.
Ohne Zweifel sind an den Obstbäumen und Eschen um Seiss und
Castelruth noch mehrere der gewöhnlichen Arten zu finden, welche kei-
ner Localflora in Mitteleuropa fehlen; ich habe dieselben jedoch, um un-
genaue Angaben thunlichst zu vermeiden, hier auch nicht vermuthungs-
weise erwähnt. Mit Frasinus Ornus werden Blastod. nitida und Tomas.
arthon. ihre obere Grenze erreicht haben; Mallot. saturn. gelangt nicht
mehr zu der kräftigen Ausbildung, wie im warmen Etschthale; Ceiraria
compl. dagegen kann schon den Alpenpflanzen zugezählt werden.
Il. Kalkflora.
Die Kalkflora des Schlern beginnt erst in einer Höhe von etwa
3500‘, nämlich mit der Waldzone, welche zwischen Völs und 'Razzes den
breiten, vor der Steilwand des Schlern gelagerten Schuttwall bedeckt.
Von hier aus erheot sich das Gebirge noch mit 4500° bis zu dem an
8094’ hohen Schlerngipfel, so dass die Kalkflora vorwiegend einen alpinen
Charakter besitzt. Bereits innerhalb der bis etwa 5000‘ reichenden Wald-
region treten einige alpine Arten auf, wie Pinacisca, Lecidea eaeruleay,
Dethagr. Laureri, ja Encephal. cerebr. steigt sogar bis zu Wolkensteins
Haus (Fraxinus Ornus, Ostrya, Castanea) herab. — Die Hauptmasse des
Berges besteht aus Schlerndolomit, welchem gegenüber alle anderen Kalke
an räumlicher Ausdehnung von untergeordneter Bedeutung sind. Licheno-
logisch dagegen steht der Dolomit gleichwie in Franken sowohl an Man-
nigfaltigkeit der Arten, als an der Fähigkeit, zarten Microlichenen voll-
endete Ausbildung zu gewähren, hinter den reinen Kalken zurück. Um
daher eine brauchbare Uebersicht der Kalkflora Südtirols zu gewinnen,
Bd. XIX. Abhandl, 80
630 F. Arnold:
dürfte künftig die Untersuchung der östlichen Juraplateaus, der Ampez-
zaner Alpen, desHeiligkreuzkofels, wo (Richthofen p. 227) auf der Fanis-
alpe unübersehbar die Steinwüste sich ausdehnt, der Betrachtung der
westlichen Dolomitstöcke des Schlern, Rosengarten und Latemar vorzu-
ziehen sein.
Es wird nicht schaden, der Aufzählung der Kalkflechten einige
Notizen über die von mir betretenen Localitäten vorauszuschicken. a) In
der nächsten Umgebung von Razzes (3885‘) bieten die unter den Blöcken
des Augitporphyrs zerstreuten Kalksteine und Felsen Gelegenheit, den
Unterschied zwischen Kalk- und Kieselflora zu beobachten; auch längs
des Heuweges wechseln beide Gesteine mit einander ab. Die grossen Do-
lomit- und Verrucanoblöcke vor dem Waldsaume am Ufer des Fretsch-
baches (Y, Stunde ober Razzes) zeigen, dass ein gewisses Mass von
Feuchtigkeit und Schatten dem Gedeihen vieler Lichenen nur vortheilhaft
ist, andererseits dagegen kommen an den Dolomitfelsen vom Hauenstein
bis zu Wolkensteins Haus im trockenen, allzu gelichteten Walde fast nur
solche Arten vor, welche man ausserhalb der Alpen gewöhnliche nennt,
b) Von der Ruine Hauenstein aus führen undeutliche Fusspfade im Walde
zur Schlernklamm hinauf. Dann und wann begegnet man Dolomitfelsen
mit Schatten liebenden Flechten, oder es erhalten Arten, welchen Licht
und Wärme Bedürfniss ist, in der schattigen Kühle eine gewisse Mager-
keit des Habitus. — In %, Stunden ist der Fuss der gewiss 2000° senk-
recht aufsteigenden linken Schlernwand erreicht. Hier wächst auf den
zahlreichen Dolomitblöcken, welche im Laufe der Zeit hoch oben herab-
fielen, manch’ gute Flechte, die sich wohl erst da unten ansiedelte, denn
die ganz trockene Wand halte ich für ausnehmend flechtenarm. An ihren
Vorsprüngen hat sich bloss hie und da ein Grasbüschel festgesetzt oder
eine Krummholzstaude ragt aus einer Felsenritze heraus, allein jene
gelben und dunklen Streifen, woran Physciae u. Collemaceen im Frankenjura
schon aus der Ferne kenntlich sind, konnte ich nicht erblicken. Am
Fusse der Wand bleibt die Flechtenfiora bis etwa 9 Höhe noch unter-
scheidbar; doch bemerkte ich nichts besonderes, ihr Eigenthümliches und
ein Blick auf die dortigen alpinen Phanerogamen, auf die blauen Blumen
von Aqwilegia pyrenaica, Phyteuma comosum, Campanula Morettiana ist
kein lichenologischer Zeitverlust. — In der zwischen den beiden Schlern-
wänden sich hinaufziehenden Schlucht betritt man bald festen Fels, bald
lockeres Gerölle, letzteres nicht mit einer einzigen Flechte bewachsen.
Zwei längere Schutthügel in der Mitte der Klamm sind mit zäher Pinus
pumilio, Larix, Saliz caprea und alpinem Gesträuche bedeckt, dazwischen
liegen Dolomitblöcke, denen sich manchmal auch ein Block Augitporphyr
beigesellt. Der im Sommer fast versiegende Bach lässt in einzelnen kahlen
Dolomitaushöhlungen, worin nicht einmal Lithoicew elaeomelaena zu finden
ist, nur noch erfrischendes Trinkwasser übrig. Seitwärts hat sich in mul-
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 631
denförmigen Vertiefungen fester Boden mit Alsineen, Nazxifraga aizoides
und wichtigen Erdflechten angesetzt. So geht es nun Schritt für Schritt
langsam in die Höhe, bis die hohle Gasse einer Dolomitkluft erreicht ist,
in welcher der Schnee nicht mehr schmilzt. Dort kehrte ich um. — Wer
von Razzes aus die alpine Kalkflora des Schlern kennen lernen will,
wird den Besuch der Klamm den übrigen Partieen vorziehen. c) Es ist
insbesondere der Nordabhang des Schlern auf das Tuffplateau der Seisser
Alpe hinab auffallend uninteressant. Der Thallus der Angiocarpen hat
hier ein verwischtes Aussehen und die Hohlräume ausgefallener Apothecien
kommen zahlreicher als an anderen Stellen des Berges vor. Eine bessere
Ausbeute scheint der zur oberen Trias gehörige Kalkstein von Ciapit
(Richthofen p. 69) zu gewähren, welcher von der Prossliner Schwaig
bis zu dem von mir nicht besuchten Grunser Bühel sich ausdehnt; auf
den grauen Blöcken dieses Gesteins bemerkte ich wenigstens etliche sel-
tenere Microlichenen. — d) Der Schlern wird regelmässig entweder von
Völs oder von Razzes aus bestiegen. Wählt man den ersteren Weg, so
darf man getrost, ohne die Gefahr allzuviele Nova zu übersehen be-
fürchten zu müssen, sich auf das Damersthal und die Umgebung des
Heubades beschränken: denn der felsenleere Wald ober Völs ist auf
Föhrengebüsche und begrasten Boden redueirt: der zur Umser Schlucht
über lockeres Steingerölle sich eckig hinauf windende Weg ist mehr
lästig, als lichenologisch angenehm und in der feuchtkalten, wenngleich
landschaftlich empfehlenswerthen Schlucht befriedigt die Qualität der
Phanerogamen-, Moos- und Flechtenflora kaum bescheidene Wünsche.
Um so mehr entschädigt Damers. Jeder Dolomitblock ladet hier zur Un-
tersuchung ein. Im oberen Theile des einsamen Thales (circa 7000— 7300‘)
treten die längst ersehnten Flechten auf abgestorbenen Gräsern, Saxi-
fragen und Moosen in Fülle auf; daran reihen sich Erdflechten auf bald
' steinigem, bald feuchtem Boden. Gegen das Ende des Thales, vor der
zum Heubade führenden Anhöhe, mehren sich die grossen Dolomitblöcke
rechts vom Fusspfade und dieser Strecke möchte ich, soweit es sich um
lichenologische Interessen handelt, vor allen anderen von mir besuchten
Theilen des Schlern den Vorzug geben. Oben beim Heubade (beiläufig 7700‘)
kommen die rothen und weissen Dolomite der Raibler Schichten zum
Vorscheine, keineswegs flechtenarm, es dürfte auch der kraterförmige
Kessel unter dem Schlerngipfel mit den rothen Wänden linker Hand gute
Resultate gewähren. Ferner lassen die weissen Dachsteinkalke bei der
nicht weit vom Gipfel entspringenden kalten Quelle (8000‘) nicht minder
hübsche Ergebnisse hoffen. — Der Gipfel, aus lockeren Felsblöcken zu-
sammengesetzt, bietet keine neuen Erscheinungen, und wie in solchen
Höhen zu alpinen Moosen ganz gewöhnliche Arten der Ebene hinzuzu-
treten pflegen (Molendo Allgaüstudien p. 137), so ist auch die Flechten-
vegetation des Schlerngipfels aus derartigen Lichenen zusammengesetzt.
80 *
632 F. Arnold:
Blickt man nun von der Höhe des Schlern auf den nahen Rosengarten
(9800), dessen kühn gebaute starre Schründe mehr, als die fernen
Gletscherreihen vom Ortles bis zum Glockner imponiren, so möchte man
glauben, dass seine Vegetation fast ganz auf Flechten beschränkt sei
und in der That hat selbst Leybold (Flora 1854, p. 454) jenen kahlen
Schrofen nur wenige Phanerogamen abzugewinnen vermocht. Muthmasslich
werden aber auch dort die Flechten sich da auf dem Gesteine zusammen-
drängen, wo Pflanzenwuchs und Thaubildung grössere Feuchtigkeit her-
vorrufen. e) Ueber derartige Verhältnisse könnte ohne Schwierigkeit am
Plattkofel Aufschluss erhohlt werden. Seine kahle blassgelbe Pyramide
verdient schon wegen Sawifraga Facchinii einen Besuch. In einigen Stun-
den hat man die Seisser Alpe, an deren zerstreuten Dolomitblöcken ich
keine der den Hochalpen angehörigen Flechten sah, überschritten und
geht zur Zahlinger Schwaig (etwa. 6000‘) hinan. An der Grenze zwischen
Dolomit und Augitporphyr steigt man ober der Schwaig einen steilen
Abhang hinauf und steht dann am Fusse des bis zum Gipfel sich fort-
setzenden Steingerölles, welches die Saxifraga stellenweise in Menge
beherbergen soll. Mag auch eine künftige lichenologische Entdeckungs-
reise qualitativ nicht allzu ergiebig ausfallen, so wäre es doch von In-
teresse zu wissen, welche Arten, allenfalls mit verändertem Habitus in
jenen Höhen bis 3400’ noch auftreten. Ich musste mich auf eine kurze
Prüfung der Dolomitblöcke beschränken, welche '/, Stunde links ober
der Schwaig am Fusse des Berges liegen. Das Resultat war, dass die
dortige Flechtenflora grosse Aehnlichkeit mit dem oberen Damers hat.
1. Flechten auf Erde, abgestorbenen Moosen und Phanerogamen.
1. Alectoria ochroleuca (Ehrb.) genuina Körb. Parerg. 5 steril auf
Erde der Felsen im oberen Damers.
2. Oladonia pyzidata poeecillum Ach. substerilis auf Erde, über abge-
storbenen Gräsern im Damers, auf Erde an lichten Waldstellen ober
Hauenstein.
3. Clad. cariosa F]. vulg. Körb. auf Erde ober Hauenstein.
4. Clad. gracilis L. macroceras Fl. Körb. par. 10 auf Erde zwischen
Moosen im Walde zwischen Hauenstein und der Schlernklamm (v. H.).
5. Olad. fimbriata vulg. Körb. auf Erde im Walde ober Hauenstein.
6. Clad. stellata Schär. Körb. auf Erde eines Dolomitblockes zwi-
schen Parm. vulg. museig. wachsend auf der Seisseralpe.
7. Clad. furcata Schreb. racemosa auf Waldboden ober Hauenstein,
8. Clad. rangiferina L. vulg. wie die vorige; auch gemeinschaftlich
mit der stellata.
9. Thamnolia vermicularis Ach. subulif. Sw. Körb. par. 14 steril
gut entwickelt auf steinigem Boden im oberen Damers.
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 633
10. Cetraria islandica L. nur steril bemerkt; geht bis auf das
Schlernplateau hinauf; auch zwischen Parm. pulv. musc. auf Erde eines
Dolomitblockes der Seisser Alpe.
var. crispa Ach. Hepp. 170 steril auf steinigem Boden im oberen
Damers.
11. Cetraria nivalis und
12. cucullata beide steril auf steinigem Boden im Damers.
13. Cetr. jumiperina L. a. terrestris Schär. auf steinigem Boden im
Damers, steril.
14. Peltigera canina L. geht steril und in dürftiger Ausbildung hoch
hinauf; noch im oberen Damers bemerkt.
15. Solorina saccata L. häufig z. B. auf Erde an der Quelle zwischen
Völs und der Umser Schlucht, in der Schlernklamm; auch von M. und
v. H. auf dem Schlernplateau gesehen.
16. Heppia adglutinata Krplbr. auf Erde der Kalkblöcke unweit
der Prossliner Schwaig.
17. Parmelia caesia (Hoff.) auf Grimmia apocarpa übersiedelnd an
Dolomitblöcken des Schlernabhanges ober der Seisser Alpe.
18. Parm. pulWwerulenta muscigna Ach. Anzi 54. Arn. 64 steril
auf Erde eines Dolomitblockes der Seisser Alpe in fast 1 Schuh breiten
Exemplaren.
19. Physcia elegans (Lk.) steril und spärlich über Moosen auf stei-
nigem Boden im oberen Damers.
20. Pannaria brunnea (Sw.)genuinaKörb. auf begrastem Boden des
Schlernabhanges ober der Prossliner Schwaig und im Damers; -auch von
M. auf Moos an Dolomit der Seisser Alpe beobachtet.
21. Pann, hypnorum paleacea Fr. von M. auf Moos an Dolomit der
Seisser Alpe gefunden (mir zweifelhaft).
22. Gyalolechia aurella (Hoff.) Mass. Körb.Parerg. 51 auf Polstern
kleinblätteriger Moose im oberen Damers. Sporen 2zellig, 18—23"M- ]g.,
6 —8UM- br.. selten bis A7UM- ]e., 8 in asco; — auf Grimmia apocarpa an
Ciapitblöcken bei der Prossliner Alpe.
23. Psoroma erassum Ach. f. caespitosum Mass. steril auf Dolomit-
boden in der Schlernklamm.
24. Candelaria vulgaris Mass. Körb. steril in kärglicher Ausbil-
dung auf Grimmia apocarpa eines Dolomitblockes im oberen Damers.
25. Callopisma cerinum (Hedw.) stillicidiorum Oed. häufig auf
Moospolstern, abgestorbenen Gräsern, besonders im oberen Damers. Die
Scheibe der Apothecien ist bald schmutzig grünlich, bald gelb oder roth-
gelb gefärbt, stets aber wird das Epithec. durch Kali caust. purpurroth,
der Apoth.-Rand ist bald weiss, bald bläulich, nicht selten gelb. Auch
die Grösse der Apothecien wechselt, eine Form mit kleinen, hellgelben,
634 F. Arnold:
fast schüsselförmigen Früchten und gleichgefärbtem Rande wächst auf
abgestorbenen Gräsern im oberen Damers.
26. Callop. fuscoluteum (non Dieks. cujus planta est Zopadium).
Blast. Körb. 128, Hepp 404. Anzi 94, nicht häufig über abgestorbenen
Gräsern auf steinigem Boden im oberen Damers, Apoth. ziemlich gross,
Sporen 22—25"M- ]g., 9—12"M- br., stumpf, 8 in asco.
237. Blastenia ferruginea (Huds.) var. museicola Schär. Körb. par.
137, Arn. 194 auf veralteten Gräsern im Damers.
38. Blast. sinapisperma (DC.) Mass. Körb. par. 129 auf Barbula
tortuosa an Dolomitblöcken bei Wolkenstein’s Haus; über abgestorbenen
Stengeln und Blättern von Dryas octopetala in der Schlernklamm ; auch
von M. auf Moosen an Dolomit der Seisser Alpe gesammelt.
29. Rinodina turfacea (Wbe.) Mass. Körb. par. 72, Hepp 83,
Rabh. 380, Anzi m. r. 249, Erb. er. it. 188 a. (mon b.) Rin. mniaraea
Ach. Comm. er. it. II. p. 342. Th. Fr. aret. 427: mit dieker Thalluskruste,
veraltete Festucapolster überziehend auf Felsboden im oberen Damers;
Sporen 2zellig, ohne weitere Theilung, jung farblos, später graugrün,
alt braun „ 30—36"M- ]g., 12—16mm- br., zu 8 im Schlauche. Ep. braun,
Hyp. farblos. Die Scheibe der Apoth. ist braun, gewölbt.
var. pachnea (Ach.) Hepp 84 auf abgestorbenen Gräsern im Da-
mers; auf veralteter Sawifraga auf steinieem Boden ober der Zahlinger
Schwaig; Apoth. schwarzbraun, flach; Sporen wie bei der Stammform.
30. Dimelaena amniocola (Ach.) Rin. amn. Körb. par. 73 Comm
er. it. II. 342. Anzi 108. Dimel. nimbosa Erb. er. it. II. 145 (in mea coll.)
auf Erde über Dolomitblöcken bei der Prossliner Schwaig, auf steinigem
Boden im Damers, in der Schlernklamm; bei der Zahlinger Schwaig auf
Polstern von Distichium capillaceum wachsend; Sporen braun, 2zellig,
48— 23mm ]g., 9—12mm- br., an beiden Enden meist abgerundet stumpf,
8 im Schlauche.
f. nimbosa Fr. Diploic. nimb. Körb. par. 117. Comm. er. it. II. 327.
Hepp 82. Anzi 109 gemeinschaftlich mit der Stammform, so zwar, dass
derjenige Theil der Flechte, welcher mehr dem Schatten ausgesetzt und
unbereift ist, die Stammform selbst repräsentirt. Nach meinen Beob-
achtungen sind beide Pflanzen kaum als Form zu unterscheiden. —
Diploic. cacuminum Mass. Anzi Venet. 48 (in exemplo meo sterilis) ist nach
Anzi eine lepröse Varietät.
31. Lecanora subfusca L. var. epibrya Ach. Stizbgr. bot. Zeitung
1868. L. subf. hypn. Schär. Hepp 185 nicht selten auf abgestorbenen
Gräsern, Saxifragen im Damers, der Schlernklamm und bei der Zahlinger
Schwaig.
32. Lecanora Hageni Ach. var. saxifragae Anzi 302 auf abgestor-
benen Gräsern im oberen Damers; Scheibe der Apoth. blaugrau, Ep
Lichenologische Ausflüge in Tirol, 635
gelblich, hym. hyp. farblos , Paraph. ziemlich verleimt, mit Jod blau,
Sporen Izellig, farblos, 12—15"- ]g., 5—6""- br., 8 in asco.
33. Ochrolechia Upsaliensis L. Mass. Körb. par. 9% auf abgestor-
benen Gräsern im Damers; dessgleichen auf dem Schlernplateau (v. H.)
34. Aspieilia verrucosa (Ach.) Körb. par. 96 häufig über veralteten
Gräsern und Moosen im Damers; auf Barbula tortuosa auf den Kalk-
blöcken unweit der Prossliner Schwaig.
35. Urceolaria seruposa var. bryophila (Ehr.) über veralteten Moosen
im Damers; habituell der f. irödat« Mass. ähnlich auf Erde der Kalk-
blöcke bei der Prossliner Schwaig.
36. Gyalecta cupularis im oberen Damers an feuchten Stellen, vom
Fels auf Erde übersiedelnd.
37. Secoliga foveolaris (Ach.) Körb. par. 111. Anzı 131. Stenh.
50. Arn. 343 nicht selten auf feuchter fetter Erde an Dolomitklüften
und auf steinigem Boden im oberen Damers und von hier in Arn, 343.
ausgegeben; dessgleichen bei der Zahlinger Schwaig. Ausnahmsweise
siedelt die Flechte auf alte Knochen über, worauf ich sie in einer Kluft
der Damershöhe sah.
38. Psora lurida (Sw.) auf Erde mit Distichium capillac. zwischen
Dolomitblöcken unweit der Zahlinger Schwaig.
39. Psora deeipiens (Ehr.) auf steinigem Boden an vielen Stellen
des Schlern bis zum Heubade; auch von M. gesammelt.
40. Thalloidima vesiculare (Hoff.) gleich der vorigen. z.B. noch im
oberen Damers.
41. Toninia acervulata (Nyl. Hepp 736) auf Moosen bei Razzes (M.).
42. Bacidia herbarum (Hepp) vgl. Stizbgr. krit. Bemerk. p. 46.
Flora 1865. p. 596 gemeinschaftlich mit Aspie. verruecosa an abgestorbenen
Gräsern im Damers; Apoth. blassbraunröthlich, klein; Ep. Hypoth. braun-
röthlich, unter dem Microscope dunkelgelb; Paraph. verleimt, mit Jod
blau; Sporen schmal, 8—10zellig, 36— 40": ]g., 20 br., gebogen.
43. Rhaphiosp. pezizoidea (Schl.) vgl. Stizbgr. krit. Bemerk. p. 13
auf Erde der Kalkblöcke unweit der Prossliner Schwaig; Epith. blaugrün,
bym. schwach grünlich, Hyp. braunroth, Sporen 45— 54" ]g., 2--3WM-. br.,
gerade oder nur schwach gekrümmt.
44. Biatorina — — thallo albido, gramuloso; apoth. lividonigrican-
tibus, junioribus margine crasso suburceolatis, adultioribus planis, margine
concolore; epith. fuscescente, hym. hyp. incolore, paraph. conglutinatis,
Jodis ope caeruleis, sporis 8 in asco, hyalinis, bilocularibus, 48%%- Jong.
Gum. Jat. auf Pseudoleskea catenulata au Dolomitblöcken unweit der Pross-
liner Schwaig, habituell der 2. trieolor With. Nyl. Scand. 207. Grift.
Körb. Parerg. 142 einigermassen ähnlich, jedoch durch weichere Apoth.
breitere Sporen und den Standort verschieden.
636 F, Arnold.
45. Biatora Berengeriana Mass., Nyl. Scand. suppl. 144 nicht
selten auf feuchter Erde in der Schlernklamm, bei der Zahlinger Schwaig,
im Damers, habituell der Bilimb. Regeliana oft zum Verwechseln ähnlich;
Apoth. mehr oder weniger rothbraun, auch schwarzbraun. Ep. Hyp. gelb-
braun, Paraph. verleimt, mit Jod weinroth gefärbt; Sporen 1zellig, an
den Enden stumpf, häufiger aber zugespitzt, 15—18—20”M- ]g., 5—6— 7UU-
br., 8 in asco.
46. Diatora — -- thallo albo, temui, graminibus emortuis super-
sparso; apoth. pallide rufescentibus, minutis convexis, ep. hyp. lutescente,
hym. incolore; paraph. conglut., jodis ope caerulescentibus, sporis unilo-
cular., non raro cum 1—4 guttulis oleosis, hyalinis, 9—-15UM- ]p., 3—A—5NM.
lat., 8 in asco; auf abgestorbenem Grase des felsigen Bodens im Damers-
thale; die Flechte könnte als kleinfrüchtige Form der Biat. vernalis
Ach. Nyl. Scand. 200. Th. Fr. arct. 191. Stenh, 54. a. erachtet wer-
den, ist jedoch durch das gelbe Hypoth. verschieden.
47. Biatora boreela Nyl. Flora 1863, p. 306. Scand. suppl. 157
(videtur) auf feuchter Erde im oberen Theile der Schlernklamm; das
kleine Exemplar, welches ich fand, gestattet keine genauere Prüfung
ob boreella oder geophana; doch sah ich die Sporen rund, mit deutlichem
Rande, 7—8"M- br., zu 16 im Schlauche, farblos; Ep. Hyp. braungelb,
Paraph. locker.
48. Biatora atrofusca Hepp 268. Anzi 180 über veralteten Moosen
im Damers; daselbst auch auf Distich. capillac.; auf Barbula tortuosa an
Dolomitblöcken bei Wolkensteins Haus; der Thallus bildet eine dunkel-
graue Kruste, die Apoth. sind schwarz. Eine Form mit fehlendem Thallus
auf abgestorbenem Grase über Dolomitboden in der Schlernklamm.
49. Biatora sanguineoatra Ach. Anzi 181. Arn. 229. Moose in-
crustirend auf Dolomitblöcken bei Seiss (v. H.); Apoth. braun, Ep. gelb-
lich, hyp. braun, Paraph. verleimt, mit Jod blau, Sporen Azellig,
49a —1512- lg., zum. br.
50 Bilimbia obscurata (Somf.) vgl. Stizbgr. Lecid. sabulet. p. 33.
Anzı 166. Körb. 14. (in mea collect., vide autem Stizbgr. |. c. p. 7.
33. et Nyl. in Flora 1862. p. 464.) auf Hypnum molluscum auf steinigem
Boden in der Schlernklamm; Apoth. trocken schwarzbraun, seltener
röthlich, Ep. Hypoth. gelbbraun, Jod färbt das farblose Hym. blau;
Sporen 2—4zellig, breit, farblos. 18—25"m- ]g., 79" br.
51. Bilimbia — — thallo subnullo, apoth. parvulis, rubrofuscis,
convexis; epith. fuscescente, hym. hyp. incolore, paraph. conglutinatis,
jJodo caeruleis, sporis 2—4 locularibus rectis vel curvatis, utroque apice
attenuatis, subcuspidatis, 18—24—30"M- ]g., 4—5UM- br., 8 in ascis, über
veralteten Gräsern auf felsigem Boden im oberen Damers; die Pflanze
könnte als dunkelfrüchtige Varietät der Bil. sphaeroides Dks. Stizbgr.
p- 13 erachtet werden, doch sind die Sporen schlanker.
Lichenologische Ausflüge in Tirol, 637
52. Bilimbia sabuletorum (Fl.) vgl. Stizbgr. Lecid. sabulet. p. 28.
Arn. 295. Hypnum incurvatum inerustirend auf steinigem Dolomitboden
unweit Wolkensteins Haus. Epith. schmutzig-grün, hym. farblos, hyp.
braun, unter dem Miscroscope gelbbraun, Sporen zu 8 im Schlauche, 4—6-
zellig, breit, 24—30""- ]g., 6—9MM- breit.
| 53. Bilimb. Reyeliana (Hepp 280.) Lec. sabulet. syneomista Flörke
Stizbgr.l. c. p. 38; ziemlich häufig auf Erde und steinigem Boden im
Damers, der Schlernklamm, bei der Zahlinger Schwaig. Ich traf nur die
gewöhnliche, von Stizbgr. 1. c. beschriebene Form an.
54. Buellia insignis (Näg.) var. muscorum Hepp 40. Körb. par. 191,
Anzi m. r. 292 abgestorbene Gräser inerustirend, auf felsigem Boden im
oberen Damers; Ep. hyp. schwarz, dünn braun, hym. farblos, mit Jod
blau, Sporen 2zellig, ohne weitere Theilung, zu 8 im Schlauche, X7— 30"M-
lang, 9—15"- breit; auf Erde der Kalkblöcke unweit der Prossliner
Schwaig.
55. Buellia triphragmia (Nyl. Scand. 236.) B. insignis geophila
Somf. Th. Fries arct. 223 vix diversa; auf Erde und über abgestorbenen
Gräsern auf felsigem Boden im oberen Damers; habituell der vorigen
Flechte sehr ähnlich, Thallus weiss, eine ziemlich dicke Kruste bildend,
ep. hym. hyp. wie bei insigyn.; Sporen jung grau, alt braun, schwarz-
braun, 2zellig, meist aber Azellig, 30—36—39"N- ]g., 42--15®M- br. (vgl.
Hepp. Sporenabbildungen 40. Fig. inf. dextr.).
86. Lecidella Wulfenii (Hepp 5.) Körb. par. 216. Lec. sabul. musc.
Wulf. Th. Fries arct. 215. Anzi 186. Arn. 122 häufig über abgestor-
benen Gräsern auf felsigem Boden im Damers; Ep. blaugrün, hym. farb-
los, mit Jod blau, hyp. braunroth, Paraph. locker, Sporen 1zellig, nicht
selten mit 2 grösseren Sporoblasten, 15—18N- ]g., 6—8WM- br., 8 in asco
— dessgleichen bei der Zahlinger Schwaig.
57. Endocarpon daedaleum Kplhbr. Körb. par. 303. f. terrestris
Arn. 78 auf Erde und über veraltetem Hypnum fastigiatum auf Dolomit-
blöcken unweit der Zahlinger Schwaig; Sporen Azellig, farblos, an
beiden Enden oft zugespitzt, in der Mitte mit einer grösseren Oelzelle,
22 — 25 ]g., 6—7UM- br.; auch auf steinigem Boden im oberen Damers
und auf Erde der Kalkblöcke bei der Prossliner Schwaig.
58. Placidium hepaticum (Ach.) Endoc. hep. Körb. par. 302 auf
feuchter fettiger Erde im Damers.
59. Catopyren. cinereum (Pers.) Mass. Körb. par. 306 auf Dolo-
mitboden bei Wolkenstein’s Haus; am Ufer des Fretschbaches bei Razzes
auf Erde zwischen Steingerölle; auf Erde der Kalkblöcke bei der Pross-
liner Schwaig; in compacten gewölbten Polstern auf felsigem Boden des
oberen Damers und unweit der Zahlinger Schwaig.
Bd, XIX. Abhandl, 8
638 F. Arnold:
60. Dacampia Hooker; (Borr.) Mass. Körb. par. 307. Arn. 126
auf feuchter Erde zwischen Dolomitblöcken, in der Schlernklamm und im
Damers.
61. Polyblastia Sendtneri (Kplhbr.)Körb. par. 344.Anzi 220. Verrue.
intercedens muscieola Garoy. tent. 167 auf Barbula tortuosa an Kalk-
blöcken unweit der Prossliner Schwaig; über ÖOrthothec. intricatum im
oberen Damers; auf abgestorbenen Gräsern und über Barb. tortuosa auf
felsigem Boden in der Schlernklamm; Sporen jung 2zellig, alt paren-
chymatisch, der Länge nach 8—9mal, der Breite nach in der Mitte der
Spore 3—4mal getheilt, farblos, an den Enden meist abgerundet, stumpf;
Paraph. fehlen, Schläuche 'achtsporig, Jod färbt das Hymen. weinroth.
62. Weitenwebera muscorum (Fr.) Körb. par. 398. Arn. 20% Garov.
Thelops. p. 6 gemeinschaftlich mit Callop. cerin. stillic. auf Erde und ver-
alteten Moosresten im Damers; Sporen farblos, vieltheilig-parenchymatisch,
60-— 74UNM- Jang, 27—36- breit, jung zu acht, alt zu 4 oder auch nur zu
2 im Schlauche.
63. Pertusaria glomerata (Schl.) Schär. Mass. Körb. par. 317.
Anzi 227 nicht häufig auf felsigem Boden im oberen Damers; Thallus K. 7.
64. Xenosphaeria Engeliana (Saut.) Trev. Körb. par. 466. Anzi
232 parasitisch auf dem Thallus der Solorina saccata im Damers; Sporen
braun, 4—5zellig, einzelne Sporoblasten manchmal getheilt, 24—27UU- Ip.
9 —14MM- breit.
65. Pharcidia Schäreri (Mass.) Sphaerella Sch. Anzi 524. Sphaeria
Sch. Mass. sulla Zec. Hook. parasitisch auf dem Thallus der Dacampia
Hookeri im oberen Theile der Schlernklamm; Sporen farblos, %—%zellig,
zu 8 im Schlauche, 15—18"%- ]g., 3—-AUM: pr,; Schläuche etwa 36-50"M,
lg., 18—22"0- br., häufig an beiden Enden verschmälert und in der Mitte
aufgetrieben. Paraph. fehlen.
66. Physma myriocoeeum (Ach.) compacum Körb. par. 408. vgl,
Flora 1867. p. 119 auf Aypnum molluscum der feuchten Dolomitblöcke
am Waldsaume beim Fretschbache oberhalb Razzes; Sporen 12—15®m: ]g.,,
8—10MM- br.; — über Orthotrichum cupulatum am Dolomitblöcken des
Schlernabhanges oberhalb der Seisser Alpe.
67. Collema multiflorum Hepp 87. vgl. Flora 1867. p. 132% auf
feuchter schlammiger Kalkerde in der Nähe des Fretschbaches oberhalb
Razzes; Sporen Azellig, 22—28UM- ]p,, 9-19 MM. breit,
68. Collema eristatum (L.) Körb. par. 416. — Pseudoleskea catenu-
lata inerustirend auf Kalkblöcken unweit der Prossliner Schwaig.
69. Lepiogium lacerum (Ach.) maius Körb. par. 49% häufig über
Moosen an Dolomitblöcken bei Razzes und Seiss (M., v. H.).
yar. pulvinatum Ach. auf Moosen an Dolomit bei, Razzes; daselbst.
soll auch „var. lophaeum“ sein (M.).
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 639
2. Flechten, weiche unmitieibar auf Kaik und Dolomit wachsen,
inel, der Parasiten.
1. Parmelia caesia (Hoff.) nicht selten auf Dolomit an verschie-
denen Stellen des Schlern von Razzes bis zum Gipfel; auf den Steinen
der Heuhüttendächer auf der Seisser Alpe; auf weissem und rothen
Raibler Dolomit ober dem Heubade; auf Ciapit, nirgends häufig e. ap.
2. Parmelia obseura eyelos. sawicola Mass. auf Dolomit von Razzes
bis zum Schlerngipfel; auf Steinen der Sennhüttendächer, auf Blöcken
unweit der Prossliner und Zahlinger Schwaig.
3. Placynthium nigrum (Ach.) Mass. Lecothec. corall. auf Steinen,
Felsen, meist innerhalb der Waldregion, z. B. beim Hauenstein, um
Razzes, am Heuwege: aber auch auf Dolomit des Abhanges oberhalb der
Seisser Alpe.
k. Phuscia parietina (L.) häufig auf den Dolomitsteinen auf den
Dächern der Heuhütten der Seisser Alpe; spärlich an Dolomitfelsen im
oberen Damers.
5. Physe. elegans (Lk.) nicht häufig: z. B. auf Kalkblöcken beim
Heubade und dem Schlerngipfel; die breitlappige Form Schär. exs. 545
dagegen zahlreich auf den Dolomitsteinen der Heuhüttendächer auf der
Seisser Alpe; auch auf den Dolomitblöcken unweit der Zahlinger
Schwaig.
6. Physcia murorum var. lobulata F. Anzi 275. (Anzi 274 potius
ad hanc speciem, quam ad Callop. aurant. pertineat.) nicht häufig, doch
noch an Kalkfelsen beim Heubade (7800); an Dolomitblöcken ober der
Seisser Alpe.
7. Physeia eirrhochroa (A ch.) steril an Dolomitfelsen von Seiss bis
zu Wolkensteins Haus.
8. Placodium eireinnatum (Pers.) auf Dolomitfelsen um Seiss und
Wolkensteins Haus. tr
9. Placodium sawicolum (Poll.) mit der vorigen Art, auch an Dolo-
mitfelsen im oberen Damers, circa 7500.
10. Psoroma fulgens (Sw.) Fulgensia vulgaris Mass. selten: an
einer Dolomitwand Y, Stunde am Wege von der Prossliner Schwaig auf
den Schlern.
11. Psoroma erassum (Ach.) caespitosum f. dealbat. Mass. bäufig
an Dolomitfelsen um Seiss, Razzes, der Seisser Alpe (M.) auch bei Seiss
in grossen Exemplaren von v. H. beobachtet.
12. Acarospora glaucocarpa Wbg. Mass. Körb. par. 57 reich
fructifieirend an Dolomitfelsen zwischen Seiss und Wolkensteins Haus;
auf dem grossen Dolomitfelsen beim Frommerbilde; an Dolomit bei
Razzes (M.)
2 A
640 F. Arnold:
var. cumulata m. (eine Form der var. depauperata Kplhb. Körb.
par. 58.) an Dolomitfelsen ober der Waldregion: im Damers, der Schlern-
klamm, unweit der Zahlinger Schwaig: thallo subnullo apoth. rufofuseis,
cumulatis, apotheciorum pulvinulis supra lapidem dispersis.
13. Acarosp. macrospora (Hepp 58) Ac. castanea Körb. par. 58
an Dolomitfelsen bei Wolkensteins Haus; eine Form mit theilweise
schwach bereiften Apothecien an Dolomit im oberen Damers und an
Kalkblöcken beim Heubade, auf Dolomit ober der Seisser Alpe.
14. Candelaria vitellina an Dolomitfelsen von Razzes und Seiss bis
zur Höhe der Schlern, doch nieht besonders häufig.
15. Candelaria epixantha (Ach.) vergl. Nyl. Scand. suppl. 127.
Callopisma vitellinellum Mudd. man. 135. Arn. 298 nicht selten an den
Dolomitsteinen der Mauer beim Heubade und an Kalkblöcken in dessen
Umgebung; auf rothem Raibler Dolomit.
16. Callop. aurantiacum (Lgft.) diese vielgestaltige Flechte kommt
an vielen Stellen des Schlern vor; eine Form mit weissem Thallus an
Kalkfelsen beim Heubade; eine andere Form mit zahlreichen, dicht
gedrängten Apothecien und dürftigem Thallus an Dolomit im oberen
Damers.
var. placidium Mass. Arn. 441. Anzi 273. gut ausgebildet auf
rothem Raibler Dolomit ober dem Heubade.
17. Purenodesmia variabilös (Pers.) Mass. Körb. 67 an Kalksteinen
bei Bad Razzes.
18. Pyrenodesmia Agardhiana (Ach.) Mass. Körb. par. 67 var.
nigricans m. Anzi 37. dextr. in mea colleet. an Dolomitfelsen im Damers:
thallo erassiore ineano, subdiffracto, apoth. nigricantibns, epith. sordido,
cum kal. caust. violaceo, hym., hyp. incolore, gonidiis hyp. subjacentibus;
paraph. articulatis, jodis ope caeruleis, sporis polari-dyblastis, 15—18"M-
lg., 7—9MM- ]at., 8 in ascis.
var. alpina Hepp (Placod. alpinum Hepp in lit. ad Metzler)
an Dolomitblöcken des Schlernabhanges oberhalb der Seisser Alpe: thallo
subnullo, macula pallida indicato, ap. minoribus, interna structura apoth.
ut in forma typica. Die Flechte gleicht habituell der Rinodina Bischofü.
var. granulosa m. an rothem Raibler Dolomit ober dem Heubade;
thallo sordido, granuloso, apoth. rubrofuscis, albo marginatis; epith. sor-
dido, cum kali caust. tincto violaceo; interna apoth. structura ut in
planta typica. Habituell ist diese Varietät der Lecanora polycarpa Anzi
319 nicht unähnlich, doch hat letztere Flechte anders gestaltete, %zellige
Sporen mit sehr schmaler Zwischenwand. Beachtenswerth ist, dass das
Epithecium der Pyrenodesmia Agardh., variab. BR durch kali caust.
violett gefärbt wird.
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 641
19. Rinodina Bischofii Hepp auf Dolomit im Damers.
var. immersa Körb. par. 75 an Dolomitsteinen bei Razzes, auf
Ciapit unweit der Prossliner Schwaig, an Campiler Kalkplatten beim
Fretschbache oberhalb Razzes.
20. Rinod. caesiella Fl. var. calcarea Arn. exs. 161 an Dolomit-
blöcken des Schlernabhanges oberhalb der Seisser Alpe: Sporen grau,
braun, 2zellig, stumpf, mit runden Oeltröpfchen, zu 8 im Schlauche,
48— 22mm. ]o,, 9—42"M. br., Epith. braun, Hyp. farblos, darunter eine
dünne Gonidienschicht.
| 21. Lecanora subfusca var. campestris Schär. an Dolomitblöcken
‘zwischen Seiss und Wolkensteins Haus.
22%. Lecanora Flotowiana (Spr.) Körb. par. 83 auf Ciapit bei der
Prossliner Schwaig, Rand der Apoth. weiss, Scheibe gelb; nicht selten
an den Kalkfelsen beim Heubade und auf rothem Raibler Dolomit:
Rand bläulich, Scheibe dunkelbraun, Apoth. dicht zusammengedrängt.
93. Lecanora caesioalba Körb. par. 82 auf rothem Raibler Dolomit
beim Heubade.
9%. Lecanora Agardhianoide Mass. Hepp. 382. Anzi 42% häufig
an Kalkfelsen beim Heubade bis zum Schlerngipfel, auch auf Dolomit-
felsen im Damers.
25. Pachvosp. calecarea concreta auf Dolomitfelsen von Razzes bis
Wolkensteins Haus, im Damers; auf Ciapit bei der Prossliner Schwaig.
var. contorta auf Dolomit bei Razzes (M.) auch auf Ciapit.
26. Aspieilia epulotica Ach. Hepp 272. Anzi 77. Arn. 4 an
Dolomitsteinen und Kalkschichten unweit des Fretschbaches oberhalb
Razzes: der Thallus enthält Chrysogonidien; Sporen eiförmig, stumpf
oder kurz gespitzt, 18—22”%- ]o., 9—A4WM. br, 8 in asco, Paraph. ver-
leimt, nicht robust. Eine Form mit sehr dünnem Thallus und etwas
kleineren Apothecien, Sporen A8MM- ]g., 9UM- pr. an Dolomitfelsen in der
Schlernklamm, ähnelt der Hym. Prevostii und kommt dort in deren Ge-
sellschaft vor.
27. Petractis exanthematica an Dolomitfelsen bei Razzes, Seiss und
Wolkensteins Haus.
28. Pinacisca similis Mass. neag. 5. Körb. par. 108. Arn. 71.
Anzi 80. Rabh. 571 nicht selten an Dolomitblöcken und Kalkschichten
am Wasserfalle rechts ober Razzes; an Dolomitfelsen im Walde unter-
halb der Schlernklamm und in der Umser Schlucht. Paraph. getrennt,
robust; Sporen einzellig, an beiden Enden kurz gespitzt, breit, 8 im
Schlauche, 30—34UM. ]g., 44—17WM- br., Jod färbt das Hymen. blau.
29 Gyalecta cupularis häufig auf Dolomit an feuchten Stellen um
Razzes, Seiss, bis in’s obere Damers; auch bei der Zahlinger Schwaig
und in der Umser Schlucht.
642 F. Arnold:
30. Secoliga leucaspis (Kplhbr.) Mass. Körb, par. 410. Arn. 8.
Rabh. 565. (Anzi 81. forsan non specifice diversa) an Dolomitfelsen im
Walde unterhalb der Schlernklamm: Sporen 4—8zellig, 39—45"m- ]e.,
3m. br.. hyp. farblos.
31. Secoliga gyalectoides Mass. Körb. par. 110. Anzi 82 an ‚den
Kalkschichten beim Wasserfalle rechts ober Razzes: Paraph. robust,
Sporen 8—10zellig, an beiden Enden zugespitzt, 33 —36""- Ig., NM br.
32. Hymenelia Prevostii (Fr.) Kplhbr. nicht selten an. Dolomit-
felsen von Seiss bis in's obere Damers; auf Ciapit, an Dolomit in der
Schlernklamm ober der Seisseralpe. Eine kleinfrüchtige Form mit gelb-
lichem Thallus, Sporen I9—-A0NM- ]g., 6--8®M- br., auf Ciapit „unweit der
Prossliner Schwaig.
33. Aymenelia melanocarpa (Kplhbr.) exs. Anzi 78. c. — auf
Dolomit ober der Waldregion in der Umser Schlucht, Schlernklamm, im
Damers, ober der Seisseralpe: auf Kalkfelsen beim Heubade: Spermatien
stäbehenförmig, 5—6@2- ]g., 1/,Mmm- br.
34. Hlymenelia caerulea Körb. par. 115. exs. 200. an den gleichen
Localitäten wie die vorige; auch auf Dolomit bei der Zahlinger Schwaig.
Ueber diese 3 Hymenelien vgl. Flora 1869 p. 257; auch am Schlern fand
ich nirgends Uebergänge von einer Art in die andere.
35. Psora lurida an Dolomitfelsen bei Wolkensteins Haus, längs
des Heuweges; bei Razzes (M.); an den grossen Verrucano-Kalkblöcken
am Fretschbache oberhalb Razzes.
36. Psora opaca (Duf.) Lee. opaca Zw. 118. Psora Körberi Mass.
Körb. par. (videtur: an Kalksteinen unweit der Schlernquelle 8000)
thallo rugosoplicato, cervino; apoth. atris, ep. hyp. fusco, hymen. incolore,
Jodis ope caeruleo, paraph. conglutinatis, sporis uniloc., hyal., 1200. ]e.,
3—2WM- ]at., 8 in aseis. Der Thallus ist heller gefärbt als bei der west-
phälischen und schlesischen Flechte; das kleine Exemplar, welches ich
auf dem Schlern fand, gestattet keine genauere Bestimmung. Nachdem
ich ein von Körber mitgetheiltes Original: der Psora Körberi mit der
in Westphalen von Lahm gesammelten opaca mit Zw. 118 und der
schwedischen P. Körb.. legit Blomberg prope Nerike verglichen habe,
glaube ich diese Flechten als Synonyme betrachten zu dürfen. Eine ganz
andere Pflanze aber ist bekanntlich Astroplaca balanina (Fr.) Anzi Com.
er. it. I. p. 147 = Astropl. opaca Körb. par. 120. Anzi Etr. 29.
37. Thalloidima vesiculare auf Dolomit von Razzes bis zum Schlern-
plateau (M,), auf Ciapit.
38. Thalloid. candidum auf Dolomit bei Wolkensteins Haus, am
Heuwege.
39. Thalloid. Toninianum Mass. mem. 122. Körb. par. 121. an dem
grossen Dolomitfelsen beim Frommerbilde,
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 643
40. Biatorina lenticularis (Fw.) Körb. par. 144 an Dolomitfelsen
bei Wolkensteins Haus,
41. Biatorina proteiformis Mass. var. sublobulata m. vel propria
species? an Dolomitfelsen bei der Prossliner Schwaig und im oberen
Damers, hier auch auf alte Knochen übersiedelnd: thallo sublobulato,
compacto, viridulo incano; apoth. fuseis, atrofuscis, albido-marginatis;
epith. fuscescente granuloso, hym. hyp. incolore, jodis ope caeruleo;
paraph. artieulatis, clava fuscescente, gonidiis hypothecio subjacentibus;
sporis bilocularibus, apice obtusis vel attenuatis, byalinis, 18-22". 1g.,
4 Hm. Jat., etiam 18. ]p,, gUm. Jat., 8 in ascis.
42%. Bilimbia leeideoides Anzi cat. 72. Flora 1867 p. 87 an Dolomit-
felsen unweit der Zahlinger Schwaig: Thallus weisslich, ziemlich dick-
körnig, kleinschollig, Apoth. schwarz, mit dunkelbraunrothen gemischt,
Ep. braun, Hym. Hyp. farblos, mit Jod weinroth; Sporen 3—4zellig, an
beiden Enden kurz gespitzt, 15—18UM- Ig., 4UM- br., zu 8 (10—12?) im
Schlauche, Paraph. zart.
43. Bilimbia chytrina Stizbgr. Lecid. sabulet. p. 56. ?? auf rothem
Raibler Dolomit ober dem Heubade: thallo sordide viridulo, granuloso
diffraeto, temui; apoth. atris; epith. sordido, hym. incolore, jodis ope
vinose rubescente; hypoth. nigro, tenuiter secto superiore parte caerule-
scente; paraph. subarticulatis, sporis 2—4 locularibus, utraque parte
sensim cuspidatis, 8 in ascis, 16—23UM- |g., 4—5WM- Jat.,
44. Biatora rupestris, (Scop.) calva Deks. Körb. par. 153 an
Kalkschichten beim Wasserfalle rechts ober Razzes; auf Dolomit um
Razzes (M.); an Dolomitfelsen des Schlernabhanges oberhalb der Seis-
ser Alpe.
var. rufescens Hoff. Körb. par. 153 nicht selten auf Dolomit z. B.
in der Umser Schlucht und der Schlernuklamm, auf Ciapit bei der Pross-
liner Schwaig.
var. alpina Arn. exs. 350. a. b. auf Kalkschichten beim Wasser-
falle rechts ober Razzes und von dieser Stelle in Arn. ]. ce. ausgegeben;
hie und da an Dolomitblöcken in der Schlernklamm und im oberen
Damers. Die Flechte wächst am Wasserfalle gemeinschaftlich mit calva,
ohne jedoch in sie überzugehen. Der Thallus ist weiss, grobkörnig, die
Apoth. sind grüngelb.
45. Biatora imerustams DC. inel. coniasis Mass., mit weissem und
gelbem Thallus an Kalk- und Dolomitfelsen an vielen Stellen des Schlern,
häufig an Ciapit, auf Verrucano-Kalkblöcken am Fretschbache.
46. Biatora pieila Mass. mise. 38. Körb. par. 161 auf weissem
Raibler Dolomit ober dem Heubade: thallo subgranuloso, sordido; apoth.
fuseis, parvis, epith. ineolore, hyp. crasso, fusco, paraph. conglut., jodis
ope caeruleis, sporis temuibus, incol., uniloc., 12"M- ]o., 3mm. Jat,
644 F. Arnold:
47. Stenhammara lugubris Mass. Lecid. sublugens Nyl. Hepp 728.
Arn. 6. substerilis am grossen Dolomitfelsen beim Frommerbilde.
48. Diplotomma epipolium (Ach.) var. pulchellum m. an Kalkfelsen
in der Nähe des Heubades: eine elegante an var. dispersum Kplhb.
Lich. Bay. 209 sich annähernde Varietät: Thallus weiss, rissig gefeldert,
mit zusammenhängender Kruste, Apoth. klein, schwarz, nicht bereift,
Sporen einfach 4zellig, braun, gerade oder etwas einwärts gekrümmt,
stumpf, 45—17"®. ]g., 6—7"M- br. zu 8 im Schlauche, ep. hyp. schwarz,
dünn braun, hym. farblos, mit Jod leblıaft blau.
49. Siegertia calcarew (Weis.) Körb. par. 180 nicht selten, doch
nirgends in grosser Menge beobachtet: an Dolomitblöcken der Schlern-
klamm, im Damers, ober der Seisser Alpe, bei der Prossliner und Zah-
linger Schwaig, auf braunrothem Dolomit des Schlernabhanges ober der
Seisser Alp.
50. Rehmia caeruleo-alba Kplhbr. lich. Bay. 211. Flora 1869. p. 262
gemeinschaftlich mit der vorigen, aber nicht häufig, durch die farblosen
%zelligen Sporen wesentlich davon verschieden.
51. Lecidella umbonata (Hepp 257.) f. exornans Arn. exs. 355.
(Porpidia trullisata Milde „ein Sommer in Südtirol“ p. 20 exel. caet.
synon. mea opinione huc pertinet) häufig an den grossen Dolomitblöcken
im oberen Damers und von hier in Arn. 355 publicirt; dann auch an
Kalkfelsen beim Heubade, auf Dolomit im oberen Theile der Schlern-
klamm und bei der Zahlinger Schwaig. Nachdem ich die Flechte nochmals
mit B. umbonata verglichen habe, kann ich nicht umhin, sie als blosse,
habituell etwas abweichende Form derselben zu erklären.
52. Lecidella goniophila (F1.) Körb. par. 210. Anzi 352. Erb. cr.
it. 388. Rabh. 745. Hepp 129. Die gewöhnliche Form auf dunkelgrauem
Kalk unweit des Fretschbaches oberhalb Razzes: thallo tenuissimo, sor-
dido, apoth. parvulis; an Dolomit im Damers mit einem stellenweise in’s
Bläuliche spielendem Thallus. Ausnahmsweise auf einem alten Knochen
zwischen Dolomitblöcken im oberen Dameıs.
var. atrosanguines Hepp 25% an Dolomitfelsen in der Nähe des
Heubades: thallo subnullo albo, apoth. dispersis. Einige andere Formen
dieser vielgestaltigen Art, unter deren farblosem Hypotheeium noch eine
dünne schwarze Zellschicht liegt, sind folgende:
var. grunulosa m. an rothem Raibler Dolomit ober dem Heubade:
thallo albescente, granuloso; apoth. maioribus, epith. atroviridi, sporis
15 180m: ]g.. 9—11®M. Jat.; am braunen Dolomitblöcken des Schlern-
abhanges ober der Seisser Alpe. Eine Form mit grau-weisslichem Thallus,
habituell obiger Bilömb. lecideoödes zum Verwechseln ähnlich, an Dolomit-
felsen bei der Zahlinger Schwaig.
Lichenologisehe Ausflüge in Tirol
645
“ yar. aggregata m. an Dolomitfelsen im oberen Damers und beim
Heubade: thallo subnullo, albescente; apoth. aggregatis, convexis, habitu
molliore; epith. atro vel glaucoviridi, sporis 15—18WM- Io., 7—9IMM. Jat.
var. glabella m. an Dolomitfelsen im oberen Damers: thallo macula
alba glabrata indicato, &poth. maioribus, epith. atroviridi,
sporis,
451700 ]g,, 8UM- Jat.
Diese alpinen Formen sind äusserlich der Lee. jurana, lithyrga,.
petrosa sehr ähnlieh, doch durch die gelockerten Paraphysen und das
farblose Hypothec. sofort davon zu unterscheiden. Jod färbt das Hymen.
stets tief blau.
53. Levidella ochracea (Hepp 263,) Körb. par. 210. Arn. 23 an
rothen Dolomitsteinen beim Waldsaume unweit des Fretschbaches ober
Razzes: ep. gelbbraun, hym. farblos, mit Jod blau, hyp. dunkelbraun
Sporen eiförmig, nicht selten mit einer grösseren Oelzelle, 9—12”M- ]g.,
5—6MM. br., in asco.
54. Lecidella immersa (Web.) Körb. par. 215. var. impressa Arn.
exs. 360 an Dolomitblöcken des Gerölles unterhalb der linken Schlern-
wand und von dieser Stelle in Arn. l. c. ausgegeben: ep. hyp. braun,
unter dem Mieroscope braungelb, hym. farblos, mit Jod blassblau, Paraph.
verleimt, Sporen 15—18MM- ]o., 7—8®%- br., zu 8 im Schlauche. Auch diese
Flechte ist, wie ich mich überzeugt habe, nur eine habituell abweichende
Form der immersa. In den oberen Theilen der Schlernklamm kommt sie
gleichfalls vor.
55. Lecidella — — an Kalkfelsen ober dem Heubade: thallo effuso,
tenuissimo, albo; ap. atris, subpruinosis singulis vel aggregatis, non niti-
dis; epith. incano caerulescente, hym. hyp. incolore, jodis ope caeruleo,
paraph. conglutinatis, sporis uniloc., incol., utroque apice subcuspidatis,
oblongis, 19-—16MM- ]g., 4—5MM. Jat., 8 in ascis. Die Flechte hat den Habi-
tus einer Biatora und ist durch kleinere schmälere Sporen verleimte
Paraphysen und fast bereifte Apothecien von goniophila verschieden.
56. Lee. rhaetica Hepp (Körb. par. 207.) Arn. 117. 359. Anzı 151.
Nyl. in Flora 4866. p. 371 ober der Waldregion häufig am ganzen
Schlern: auf Dolomit, Kalkblöcken beim Heubade, zahlreich an den Stei-
nen der Mauer des Heubades: von etlichen dieser Standorte in Arn.
exs. 359 enthalten; auch auf Dolomit bei der Zahlinger Schwaig.
var. micropsis Mass. Körb. par. 209 forma pulchre eyoluta sec.
Rehm. in lit. auf rothem Raibler Dolomit mit convexen Thallusareolen,
epith. dunkelblaugrün, hym. farblos, hyp. schwarz, Sporen eiförmig,
stumpf, 257M- ]g., 42—14MM. br.
57. Lecidea jurana Schär. Flora 1868 p. 35 an Dolomitfelsen bei
Wolkensteins Haus. |
Bd. XIX, Abhandl, 82
646 E Arnold: a
f. dispersa m. in Flora 1868 p. 35 an Dolomitfelsen im oberen
Damers: Sporen 15—18@N- ]g., 8-9" br.
58. Leeidea lithyrga Fr. Flora 1868 p. 35, Arn. 357 häufig auf
Kalk- und Dolomit am ganzen Schlern ober der Waldzone. Exemplare
vom Damers in Arn. 357 ausgegeben. Auf Dolomit bei der Zahlinger
Schwaig; auch auf Ciapit. Die Flechte ändert mit blauem und weissem
Thallus ab, kleinfrüchtige Formen kommen ober dem Heubade vor.
59. Lec. caerulea Kplhbr. Flora 1868. p. 36. Arn. 356. an Dolo-
mitfelsen im oberen Damers und in der Schlernklamm: Exemplare von
diesen Standorten befinden sich in Arn. 356; auch auf Dolomit bei der
Zahlinger Schwaig und vereinzelt an den Kalkschichten beim Wasserfalle
rechts ober Razzes.
var. nuda m. Flora l. c. auf Dolomit im oberen Damers.
var. pusilla m. habituell der Aymenel. caerulew nicht unähnlich,
an Kalkblöcken ober dem Heubade: thallo sat tenui, caerulescente,
apoth. minutis, atris, epruinosis, ep. hyp. atro, sporis 42—15— 1800. ]g.,
6—8M- Jat., 8 in ascis.
60. Lec. petrosa Arn. 358 Flora 1868 p. 36 häufig an Kalk- und
Dolomitfelsen des Schlern ober der Waldregion bis zum Gipfel und in
Arn. 358 ausgegeben; auf Dolomit bei der Zahlinger Schwaig; auf
rothem und weissem Raibler Dolomit.
var. glaucocarpa m. Flora 1868, p. 36 an Dolomitblöcken im Damers
und bei der Zahlinger Schwaig.
61. Lec. monticola Ach. Körb. Parerg. 224. Flora 1868. p. 35 kräftig
ausgebildet an Dolomitblöcken im Walde zwischen Hauenstein und der
Schlernklamm: Thallus dünn, weiss; Apoth. gewölbt; Sporen 1%—15”M.
lg., 6— 720 br.; an Dolomit bei Razzes (M.) j
62. Lecidea — — auf rothem Raibler Dolomit ober dem Heu-
bade: thallo (si proprio) subareolato, albo, non raro subnullo, apoth.
atris, parvulis, planis, aetate convexiuseulis; epith. atroviridi, hymenio
nitide viridi, jodis ope caeruleo, hypoth. nigro, tenuiter secto atroviridi,
paraph. articulatis, clava sordide viridula; sporis ovoideis, unilocularibus,
incolor., 8 in ascis; 7—A1UN- ]g., 6WM. Jat.; ich vermuthe, dass die Flechte
auf dem Thallus der Zecid. rhaetica wächst; habituell ist sie der Lee.
vorticosa Körb. ähnlich, unterscheidet sich aber durch die eiförmigen
Sporen; zu vitellinaria kann sie wegen des schwarzen Hypoth. nicht
gebracht werden.
63. Catillaria lutosa (Mtg.) Mass. Körb. par. 194. Anzi 360.
(Anzi 281 vix specifice diversa): auf Ciapit unweit der Prossliner
Schwaig: Thallus braun, gelbbraun, rissig, schollig, Apoth, schwarz,
epith. schwarzgrün, hym. farblos, hyp. schwarzbraun, Paraph. gegliedert
mit dunkelgrüner elava, Jodfärbung blau. Sporen farblos, 2zellig, au den
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 647
Enden stumpf oder etwas verschmälert, in der Mitte nicht eingeschnürt,
aaum ]p., 5—6UN. br.
64. Catillaria aerustacea (Hepp) Flora 1863 p. 592. Arn. 228. a.
auf Ciapit unweit der Prossliner Schwaig: ep. schwarzgrün, hym. farblos,
hyp. rothbraun, Paraph. gegliedert mit dunkler, rundlicher Endzelle,
Sporen 2zellig, stumpf, farblos, in der Mitte schwach eingeschnürt,
120m. ]g,, 5UW. br, — Eine andere Catillaria an Dolomitblöcken bei der
Prossliner Schwaig zeigte folgende Merkmale: thallo in exemplo, quod
adest, parum evoluto, albo, tenuissime rimuloso; apoth. atris, epith. sor-
dido, hym. incolore, hyp. atrofusco; sporis biloceul., tenuioribus, rectis vel
‘ leviter curvatis, 152. ]g,, 30. Jat.
65. Sarcogyne pruinosa (Sw.) Mass. Körb. par. 235. Erb. cr.
it. 690 an Dolomitblöcken bei Wolkensteins Haus.
66. Sarcogyne pusila Anzi Comm. er. it. I. p. 157. Anzi 19.
Arn. 361 au rothem Raibler Dolomit ober dem Heubade, nur kärglich
ausgebildet, von dieser Localität in Arn. 361 enthalten; gute Exemplare
kommen nicht selten an den Kalkblöcken in der Umgebung des Heu-
bades vor. Wenn die Flechte nicht völlig identisch mit der von Anzi
entdeckten Species sein sollte, so steht sie ihr doch sehr nahe: habituell
der Hymenelia melanocarpa ähnlich unterscheidet sie sich durch den
Gattungscharakter, die robusten Paraphysen und insbesondere durch das
branngelbe Epithecium.
67. Sayiolechia protuberans (Schär.) an Dolomitfelsen bei Wolken-
stein’s Haus und im Damers.
68. Encephalographa cerebrina (DC.) Mass. Körb. par. 248.
Stizbgr.-Steinbew. Opegr. 36. Anzi 202. Arn. 133 an Dolomitblö-ken des
Schlernabhanges ober der Seisser Alp, in der Schlernklamn bis über
6000, dann auch in der Nähe von Wolkensteins Haus am Wege nach
Seiss: Sporen jung einzellig, eiförmig, farblos, alt bräunlich, 2zellig,
abgerundet stumpf, 18— 23". ]g., 40 —12""- br.
69. Opegrapha sawieola Ach. Stizbgr. Steinbew. Opegr. 23 an
Dolomitfelsen im Walde oberhalb Hauenstein und an Kalkschichten beim
Wasserfalle rechts ober Razzes. An Dolomitblöcken unterhalb der linken
Schlernwand: Sporen 4zellig, 18—20"M- ]g., 54M. br.;, — an Dolomit-
blöcken des Schlernabhanges oberhalb der Seisser Alpe und unweit der
Prossliner Schwaig: Sporen 4zellig, 27—30""- ]g., 6NM- br.
710. Coniangium Körberi Lahm, Flora 1864. p. 86. 1863. p. 603 an
Dolomitblöcken bei der Zahlinger Schwaig: ep. hyp. schwärzlichbraun,
Paraph. in eine homogene Masse verschmolzen, mit Jod weinroth gefärbt;
Sporen 2zellig, farblos, an beiden Enden stumpf, die eine Zelle rundlich,
die andere in die Länge gezogen, mit oder ohne Oeltröpfchen, 15—16 bis
180m |g., -5— 7% br., zu 8 im Schlauche; Schläuche oben abgerundet;
82 *
648 F. Arnold:
an Dolomitfelsen im oberen Damers nicht weit vom Heubade; auf Ciapit
unweit der Prossliner Schwaig.
71. Endocarpon miniatum « und var. complicatum auf Kalk und
Dolomit weit verbreitet bis über 8000.
12. Placidium rufescens (Ach.) Mass. Körb. par. 30% sparsam an
Kalkwänden ober dem Fretschbache links in der Schlucht hinter Razzes.
713. Stigmatomma cataleptum (Ach.) var. protuberans Schär. 483.
Anzi m. r. 398 auf Ciapit bei der Prossliner Schwaig, an Kalkblöcken
beim Heubade, auf Dolomitblöcken im Damers: Sporen braun, paren-
chymatisch, der Länge nach 8—10mal, der Breite nach 2—4mal getheilt,
40mm. ]g,, 45MM- br.; gelbgrüne Hymenialgonidien zahlreich.
Polyblastia. Ueber diese sclıwierige Gattung hat Garovaglio sorg-
fältige Untersuchungen angestellt. Im bisherigen Umfange ist dieselbe
auf die Länge nicht aufrecht zu halten und die Mehrzahl der yon
Garov. abgegrenzten Arten möchte ich für die Typen besonderer Gat-
tungen halten. Nicht alle am Schlern beobachteten Pol.-Arten vermochte
ich zu bewältigen und vermeide daher auch die Aufstellung neuer Arten.
74. Polybl. singularis (Kpihbr.) Arn. 393. Körb. par. 373 auf
Dolomit ober der Seisser Alpe, im Damers, in der Schlernklamm, an Kalk-
blöcken beim Heubade: Sporen farblos, jung 2zellig, reif mit 4 kreuz-
weise gestellten Oeltröpfchen oder auch mit 6 in 2 Reihen liegenden
Oelzellen, eiförmig, stumpf oder gegen das eine Ende kurzgespitzt, 10 bis
45a Te. 6-7
75. Pol. deminuta m. Körb. par. 338. an Dolomitblöcken des
Schlernabhanges oberhalb der Seisser Alpe: Sporen jung 2zellig, farblos,
später Azellig, reif parenchymatisch mit 4—5 Zellreihen, deren mittlere
wieder 2—4mal getheilt sind, braun, an den Zellabtheilungen etwas ein-
geschnürt, 24—309M- ]o,, 42— 159 br.
76. Pol. rupifraga Mass. sym. 100 Garoy. tent. 160 auf Ciapit bei
der Prossliner Schwaig.
71. Pol. ventosa Mass. sym. 99. Anzi Venet. 144. Arn. 369 nicht
selten an Kalk- und Dolomitfelsen ober der Waldregion: an Kalkblöcken
beim Heubade und von dieser Stelle in Arn. 369 publieirt. An Dolomit
im oberen Damers und in der Schlernklamm, unweit der Zahlinger
Schwaig. Diese Art zeichnet sich durch die grossen Apothecien aus,
deren Perith. dick und wie bei Thelid. Borreri und pyrenoph. dimidiatum,
nicht integrum ist. ‘Die Sporen sind farblos, zu 8 im Schlauche, jung
2zellig, später mit 6—8, die Sporen mehr oder weniger ausfüllenden
Sporoblasten; reif parenchymatisch, der Länge nach 6—10mal, der Breite
nach in der Mitte der Spore Amal getheilt, breiteiförmig, an beiden
Enden gewöhnlich stumpf uud fast abgerundet. Gelbgrüne Hymenial-
gonidien sah ich nicht.
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 649
var. cupularis Mass.? an Dolomitfelsen im oberen Damers bis zum
Heubade, ober der Seisser Alpe, bei der Schlernklamm und Zahlinger
Schwaig findet sich eine Polybl., deren Thallus häufig eine schwach bläu-
e Färbung hat; die Apothecien sind nur halb so gross, wie bei ven-
tos@;, die Sporen stimmen mit dieser überein, Vielleicht P. cupularis,
von welcher ich jedoch kein Original gesehen habe.
78. Polybl. fuscoargillacea Anzi 368?? an Dolomitblöcken in der
Schlernklamm und ober der Seisser Alpe: habituell der Anzi’schen Flechte
ähnlich; die Sporen wie bei ventosa; die Apoth. dicht zusammengedrängt.
79. Pol. — — an Kalkblöcken in der Umgebung des Heubades;
habituell der caesia m. ähnlich: Thallus dünn, bläulich, Apoth. klein,
eingesenkt, Sporen jung einzellig, 30WM- ]g., 180. br., später parench.
mit 10—12 grossen Spornblasten, reif der Länge nach 1@mal, der Breite
nach A—6mal getheilt, 51—56MN- Ig., an br., farblos. Gelbgrüne Hymen:
gonidien sah ich nicht.
80. Polybl. dermaiodes Mass.?? an Dolomitfelsen unweit der Pross-
liner Schwaig: thallo tenuissimo, in exemplo, quod adest, vetusto; apoth.
immersis, perith. integro, sporis incolor., junioribus uniloc., deinde 2— 4locul.,
maturis 5—8 locularibus, loculis hince inde divisis, quo venit, ut spora
in 10—12 partes divisa videatur, 3 in ascis, 48—60W® Ig., 18—24UM- Jat.
hymenio absque gonid. hymenialibus. Möglicherweise eine Form des
Thelid. dominans mit stärker zertheilten Sporen.
81. Polybl. — -— an Dolomitblöcken im Walde unterhalb der
Scehlernklamm: thallo albo, effuso, apoth. atris, emersis, maioribus, perith,
integro; sporis incolor., latis, 8 in ascis, A—6—8 locularibus, loculis,
praecipue media sporae parte in 2—3—4 gartes divisis, cellulis maioribus,
45—668- Ig., 20—28UN- Jat. Die Flechte gehört in die Gruppe der Pol.
Hegetschweileri, Thelid. Sprucei, deren Sporoblasten besonders gross sind,
so dass die Spore weitmaschig erscheint.
82. Polybl. — — an Dolomitblöcken in der Schlernklamm: thallo
albo, effuso; ap. emersis, minoribus, sporis incolor., 8 in asco, 6 loculari-
bus, loculis divisis, 2%—27UM- ]o,, 40-—129M- Jat., bymenio absque gonidiis
hymenialibus. Habituell macht die Flechte den Eindruck einer steinbe-
wohnenden Polybl. Sendtneri.
83. Polybl. — — thallo tenuissimo, apoth. immersis, minoribus,
perith. integro; sporis 8 in ascis, ineolor., utraque parte attenuatis, longi-
tudine in 8—10—12, latitudine in 2—3—4 partes divisa, 40—50"M- Ip.
42 —140M- Jat., hymenio jodis ope vinose rubesc,, absque gonidiis hymeni-
- alibus. Aeusserlich ganz wie Polybl. rupifraga. Ich vermuthe, dass in
Zukunft eine besondere Untergruppe von Pol. solche Arten umfassen
wird, deren Sporen ähnlich wie bei Stigmatomma gebaut, jedoch farblos
sind. Hieher gehören einstweilen Pol. fugax Rehm. Flora 1868. p. 523
650 F. Arnold:
und diese nr. 83, welche ich an Dolomit- und Ciapitblöcken unweit der
Prossliner Schwaig beobachtete.
Thelödium. Die Schlern- Thelidia könnte man provisorisch und ohne
dass ich Garovaglio’s Untersuchungen etwas Neues hinzuzufügen vr
möchte, etwa so gruppiren:
A. Sporen zweizellig.
1. Perithee. dimidiatum.
84. Thelid. Borreri (Hepp) Th. galbanum Körb. par 347. Verr.
Unger: Garov. tent. p. 64 an Kalkschichten beim Wasserfalle rechts
ober Razzes, auf Dolomitfelsen im Walde unterhalb der Schlernklamm,
auf braunrothem Dolomit ober der Seisser Alpe, auf Ciapit (v. H.) —
an diesen Standorten mit weissem Thallus; eine kräftig ausgebildete Form
mit bläulich-grauem Thallus an Dolomitblöcken ober der Zahlinger
Schwaig.
2. Perith. integrum.
a) Apoth. emersa.
85. Thelid. Auruntüi Mass. symm. 77. vgl. Flora 1869 p. 259.
var. detritum m. nicht selten an Dolomitfelsen im oberen Damers:
thallo tenui, saepe maculiformi-effuso, incano fuscescente, detrito; apoth.
minoribus, hemisphaericis, atris, sporis bilocularibus, incolor., 27—30"M-
lg., 159M- Jat,
Ya, RS hujus speciei? eadem planta, quam ın Flora 1869
p- 265. nr. 18. memorayi: an Dolomitfelsen unweit der Prossliner Schwaig
habituell der Verruc. muralis ähnlich.
b) Apothecia immersa.
86. Thelid. absconditum Arn. 15. Hepp 698 überaus zahlreich an
Dolomitblöcken von Razzes bis zum Schlerngipfel: Apoth. klein, einge-
senkt, nur der obere Theil des Perith. ist äusserlich sichtbar. Sporen
2zellig, 27—340M- ]g., 12—16®®. br., zu 8 im Schlauche, der Thallus ist
Je nach der Farbe des Substrates verschieden gefärbt, die Flechte findet
sich auch auf Ciapit und Kalkblöcken beim Heubade.
var. jwvenile Arn. exs. 27 an Kalksteinen am Wege vor der Ruine
Hauenstein: der grauweissliche Thallus ist durch die schwärzlichen
Linien des Protothallus landkartenartig gefeldert, Sporen 34%. Jang,
A6M- breit.
87. Thelid. amylaceum Mass. Anzi Venet. 134 eine wohl nur hieher
gehörige Form an Kalkfelsen in der Nähe des Heubades: thallo tenuis-
simo, pallide caerulescente, effuso, protothallo albo; sporis biloc. latioribus
30—36— 420. ]g., 15—18Mm- Jat.
B. Sporen 4 (—5)zellig.
88. Thelid. quingueseptatum Hepp 99. (var. videtur: auf Ciapit _
unweit der Prossliner Schwaig; apoth. immersis perith. integro sporis
4 locularibus, 8 in asco, 42—45WM- ]g., 4517". Jat.)
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 651
89. Thelid. dominans Arn. exs. 371. Flora 1869. p. 259 in Menge
an den Dolomitfelsen des Schlern, häufiger als jede andere angiocarpe
Flechte; in der Umser Schlucht, da wo der Holzweg am steilsten ist,
rechter Hand und von hier in Arn. 371 publicirt; in der Schlernklamm,
im Damers bis zum Heubade, ober der Seisser Alpe und bei der Zahlin-
ger Schwaig, in dürftiger Entwicklung auch auf Ciapit. Der Thallus
gleicht einer dünnen, über das Gestein verbreiteten Masse, weiss, gelb-
lich oder blassgrau gefärbt. Perith. integrum, apoth. immersa; Sporen
zu 8 in den Schläuchen, jung einzellig, später 2%zellig, mit oder ohne je
einem grossen Oeltröpfchen in jeder Zelle, die einzelnen Zellen, beson-
ders die zwei mittleren, sind häufig nochmals getheilt. Häufig sind die
Sporen an einem Ende breiter als am anderen, mehr oder weniger ver-
schmälerten Ende. Paraph. fehlen. Jod färbt das Hymen. stellenweise
weinroth, stellenweise blau. Gelbgrüne Hymenialgonidien sah ich nicht.
Die Länge der Sporen beträgt 39—50"M-, die Breite 15—22UM:. _— Zwei
Formen dürften Erwähnung verdienen.
f. geographica m. an Dolomitblöcken in der Schlernklamm: thallo
pallide lutescente, protothallo atro varie limitato.
f. obtecta m. an Dolomitfelsen im Damers und in der Schlernklamm:
apoth. omnino sepultis, extus sola macula obscura indicatis.
90. Arthopyrenia tichothecioides m. Flora 1869 p. 268 auf Ciapit unweit
der Prossliner Schwaig: Schläuche an den Enden verschmälert, in der
Mitte bauchig aufgetrieben, Sporen zu 8 im Schlauche, farblos, 2zellig,
48 — 24mm. Ig,, 8—9MM. br.. an den Enden stumpf, Paraphysen zart.
94. Amphoridium Hochstetteri (Fr.) baldense Mass. Anzi 409 auf
Ciapit unweit der Prossliner Schwaig: Thallus grau, schwach in’s Bläu-
liche spielend, Apoth. in die Kruste gesenkt, nur mit dem obersten Theile
hervorragend, Perith. ganz, Sporen zu 8 im Schlauche, breiteiförmig,
stumpf, 30 — 36WM. ]g., 48— 23. br. Vielleicht gehört die Flechte besser
zu Amph. cinereum Mass. exs. 137, doch fand ich deren Azellige Sporen
kleiner.
var. nivale (Hepp) 946 in nota?? an rothen Verrucanoblöcken am
Fretschbache oberhalb Razzes, thallo tenuissimo, sola macula indicato,
apotheciis immersis, perith. integro, sporis saepe rotundis, 22—28"M ]at.,
vel late ovalibus, 28— 369: ]g., 20— 25". lat.
9%. Amphoridium praecellens m. (nov. spec.) an Dolomitfelsen der
linken Seite im oberen Theile der Schlernklamm: thallo albido, paullulum
subviolaceo albo, late effuso, sat tenui; apoth. atris, fere omnino immersis
perith. integro, cavis apotheciorum emortuorum majioribus; sporis inco-
lorib., uniloc., late (ut videtur) marginatis, ovatis, 36—42 —45UM- I1g.,
22 — 260, Jat.; paraph. deficient,, hymenio jodis ope vinose rubescente
Habituell dem Thelid. dominans ähnlich, Durch die grossen, breiten
652 F. Arnold:
scheinbar breitgerandeten Sporen von Amphorid. dolom., Hochstetteri, cine-
reum Mass. exs. 137 (Sporen 25—30R®- ]g., 14--4700- br.) verschieden. -
93. Amphorid. dolomitieum (Mass.) — a) an Dolomitfelsen im Walde
unterhalb der Schlernklamm: thallo incano, nigro limitato, sporis 36—A2UU-
Ig., 18—290M- ]Jat., perith. integro; — b) an Dolomitblöcken unweit der
Prossliner Schwaig: thallo tenuissimo, lutescente, sporis 30—340M- Ie.,
18 —45MM- Jat.; — c) an Dolomitfe!sen im Walde zwischen Hauenstein und
der Klamm: thallo effuso subamylaceo, non nigrolimitato, apoth. dispersis,
sporis 36—40"M- ]g., 15— 20MM, ]at.
var. obtectum m. an Dolomitblöcken des Schlernsbhanges oberhalb
der Seisser Alpe: apotheciis thallo omnino obtectis sepultis, extus sola
macula indicatis, sporis uniloe., 27—30M- Io, 45mm. Jat. — Gleichwie man
bei mehreren Verruc. formae yeographicae (thallo pluries limitato) unter-
scheiden kann, kommen auch andere Arten mit völlig .eingesenkten,
äusserlich nicht sichtbaren Apothecien vor.
94. Amphorid. caesiopsilum (Anzi 364.) Arn. exs. 366. vgl. Garov.
tent. p. 146 an weissem Raibler Dolomit ober dem Heubade und von
diesem Standorte in Arn. ]l. c. ausgegeben: perith. integr. sporis uniloc.,
late ovalibus, 25>—27—30®M- ]g., 44—179M- ]Jat.; hymenio jodis ope vinose
rubesc.; paraph. deficient. Bei Anzi 364 fand ich die Sporen gleichfalls
1zellig, breit, 24—27®M- Jang, 45WM- breit; vergl. dagegen Garoy.
tent. 146.
95. Amphoridium? vel novum genus? an Dolomitfelsen im Walde
unterhalb der Schlernklamm: habituell wie Amphoridium dolomiticum,
thallo pallide incano, apoth. immersis, perith. integro, sporis 8 in ascis,
latis, uniloc., 33,—36—40WM- ]p., 22—24”M- ]Jat., paraph. tenuibus, hymenio
Jodis ope vinose rubese., absque gonidiis hymenialibus. Die zarten Para-
physen sind deutlich sichtbar und hiedurch zeichnet sich die Flechte
besonders aus; da ich jedoch nur ein Exemplar besitze, so bleibt die
bessere Kenntniss derselben künftigen Untersuchungen vorbehälten.
96. Verrucaria caleiseda DC. häufig an Dolomitfelsen von Seiss bis
zu Wolkensteins Haus (M.) an Dolomitblöcken unterhalb der‘ linken
Schlernwand.
97. Verruc. limitata Kplhbr. Körb. par. 37% an Dolomitfelsen im
Walde unterhalb der Schlernklamm: Sporen 18—22UM- ]g., 6-72 br.
1zellig, manchmal undeutlich 2zellig.
98. Verrucaria Dufourei (DC.) Körb. par. 373. auf Dolomit bei
Razzes. An Dolomitblöcken in der Schlernklamm findet sich ausser der
gewöhnlichen Form mit den kleineren Sporen (vgl. Norman spec, loca
Lichenologische Ausflüge in Tirol. 653
natalia p. 372.) eine in allen Theilen kräftiger entwickelte Varietät, die
Apoth. stehen zerstreuter als gewöhnlich, der schwarze Protothallus bildet
grössere Felder, insbesondere sind die Sporen 18—22— 24”. ]Jang, 9 bis
dam breit.
99, WVerrue.. — — an Dolomitblöcken im oberen Theile der Schlern-
klamm: habituell wie Y. Duf.; doch sind die Sporen 24—27— 30" ]g.,
A4—A6MNM- br,
4100. Verrue. plumbea Ach. Körb. par. 376. an Dolomitfelsen bei
Wolkensteins Haus und auf der Seisser Alp; mit grünlichbraunem Thallus
an Kalkfelsen beim Heubade; daselbst auch eine blasse, der Verrue.
persicina Hepp-. Müller prince. p. 76 ähnliche Form.
401. Verruc. muralis Ach. f. confluens Mass. Arn. 475. auf Kalk-
platten am Wege zwischen Razzes und Hauenstein: thallo sordido,
obseuriore; perith. dimidiato, sporis 24"M- ]g., 12—15WM- lat.; eine andere
Form dieser Flechte wächst auf Ciapit unweit der Prossliner Schwaig;
Sporen 22—23UM- ]p., 14 —44MM- pr.; auch dürfte eine an Kalkfelsen beim
Wasserfalle rechts ober Razzes vorkommende Verruc. hieher gehören:
Sporen kleiner, 16—18WM- ]g., 7—8"M- br. — Eine Form der V. mwr. auch
an Dolomit in der Umser Schlucht.
102. Verruc. anceps Kplhbr. Arn. exs. 14. (var. quaedam videtur:
an Dolomitblöcken unweit der Prossliner Schwaig: thallo albo, effuso,
tenuissime rimuloso, ap. atris, emersis, perith. dimidiato, sporis uniloc.,
ineoior, 45 —18— 221m. Io, 5—7MM- ]at., hym. jodis ope vinose rubesc.
103. Verruc. — — Zwei mir nieht genügend bekannte V. fand ich
an Dolomitblöcken in der Nähe des Heubades: a) die eine könnte als
var. zu V. llacina Mass. Anzi Venet. 151 gehören: Thallus blassgrau,
in’s Bläuliche spielend, Apoth. klein, halbkugelig, Sporen einzellig, zu 8
im Schlauche, 15 —19Mm- ]g., 6—9MM- br. b) eine habituell ganz gleiche
Verr. mit grösseren Sporen: 30—34NM: Ig., 4%—15N- br.
104. Lithoicea elaeomelaena Mass. f. alpina m. Lich. Ausflüge II.
p. 958 häufig an kleinen Steinen in der Schlernquelle (8000): Sporen
breit, 30-36". ]g., 15—180- br.
405. Lith. nigrescens Mass. an Kalk- und Dolomitsteinen bei Razzes,
an Dolomit im Damers, ober der Seisser Alpe; auf Ciapit unweit der
Prossliner Schwaig.
106. Lithoie. tristis (Kplhbr.) Mass. Körb. par. 366 Arn. 127. 364.
Anzi 241 häufig auf Dolomit ober der Waldregion, besonders am Schlern-
abhange ober der Seisser Alpe und von hier in Arn. 364 ausgegeben;
an Kalkblöcken beim Heubade und der Schlernquelle, auf Dolomit unweit
Bd, XIX, Abhandl 83
654 F. Arnold:
der Zahlinger Schwaig und in der Schlernklamm. Eine der ZLith. apo-
melaena Mass. nicht unähnliche, jedoch wegen der Gestalt der Sporen
zu tristis gehörige Form auf Dolomit im oberen Damers.
f. depauperata Mass. descriz. 29. Anzi 241. B.: an Kalkblöcken
ober dem Heubade: Thallus dünn, blassgrau, oft fast fehlend, nicht rissig
gefeldert, die Sporen wie bei der Stammform.
107. Lith. glaucina (Ach.) Mass. Körb. par. 370. auf Ciapit bei
der Prossliner Schwaig: Thallusareolen klein, dicht gedrängt, grau,
schwarz gerandet.
108. Microthelia marmorata (Hepp) Körb. par. 398. Arn. 246 auf
Ciapit bei der Prossliner Schwaig, an Dolomitblöcken in der Schlern-
klamm, an Verrucano-Kalkblöcken am Fretschbache oberhalb Razzes:
Sporen in der Grösse wechselnd, 27—30— 36" ]g., 42—15—18"M- br.
109. Collolechia caesia (Duf.) Mass. Körb. par. 403 an Dolomit-
blöcken im Walde zwischen Hauenstein und der Schlernklamm ; ep. blau-
grün, hym. farblos, hyp. braunroth, Paraph. gegliedert, Sporen 45 bis
,gum. ]o,, 5—6MM- br., 6—8zellig, an beiden Enden allmählich zugespitzt,
zu 8 im Schlauche.
440. Pterygium centrifugum Nyl. syn. 92. Anzi 311 steril an einem
grossen Dolomitblocke am Ufer des Fretschbaches oberhalb Razzes: (teste
Nyl. in lit.) ein dürftiges Exemplar sah ich auch auf Ciapit bei der Pross-
liner Schwaig.
411. Oollema granosum (Wulf.) Körb. par 117. var...... auf
Dolomitsteinen nicht weit vom Fretschbache oberhalb Razzes: eine klein-
lappige Form mit dünnerem Thallus, Sporen 4zellig, in der Mitte breit,
an den Enden mehr oder weniger kurzgespitzt, in den einzelnen Zell-
abtheilungen, von welchem eine und die andere nochmals getheilt ist,
befinden sich häufig je 1—3 Oeltröpfehen, %4—30""- Ig., 192-150 br.,
ähnlich den Sporen von Coll. multifidum.
112%. Coll, eristatum (L.) Körb. par. 446 auf Dolomitfelsen bei
Razzes (M.) und bis gegen Wolkensteins Haus; auf Dolomit bei
Seiss (v. H.)
1413. Coll. multifidum (Scop.) Körb. par. 417. Anzi 291 an Dolo-
mitfelsen bei Razzes und der Prossliner Schwaig.
114. Coll. furfum Ach. Nyl. syn. 107 Coll. abbreviatum Zw. Flora
1867. p. 137. Arn. 336. (Hepp 925 vix differt, sed sterile). Die Flechte
Arn. 336 wurde von Nyl in lit. ausdrücklich als furfum Ach. erklärt: an
Dolomitsteinen und Blöcken bei der Ruine Hauenstein c. ap., fructificirend
En
Liehenologische Ausflüge in Tirol. 655
auch an der grossen Kalkwand in der Schlucht links ober dem Fretsch-
bache bei Razzes; steril auf Ciapit bei der Prossliner Schwaig.
115. Coll. polycarpon Schär. Körb. par. 447. Hepp 919 auf Ciapib
bei der Prossliner Schwaig; san einem Dolomitfelsen im oberen Damers
üppig und reich fructificirend.
116. Lethagrium Laureri (Ew.) Synech. Körb. par. 421. Hepp 931
an Dolomitblöcken bei Razzes und beim Trümmergerölle von Seiss, auf
Verrucano-Kalkblöcken am Ufer des Fretschbaches oberhalb Razzes.
117. Lethagr. Mülleri (Hepp) vgl. Flora 1867. p. 136. Syn. multip,
Körb. par. 424 an Dolomitblöcken im Walde zwischen Hauenstein und
der Schlernklamm: Sporen 4zellig, 36"M- ]g., 6NM- br.; am Dolomit längs
des Heuweges.
118. Lethagr. faccidum Ach. Körb. par. 419 hie und da auf Kalk-
steinen im Walde bei Razzes.
149. Mallotium myochroum Ehr. toment. Körb. steril am Anfange
der Sehlernklamm von der Baumwurzel auf den Dolomitblock über-
siedelnd.
120. Synalissa ramulosa (Schrad.) Körb. par. 428. Acharü Hepp
an Dolomitblöcken unterhalb Hauenstein (v. H.) und längs des Heuweges.
121. Peccania coralloides Mass. Körb. par. 429 selten an der
grossen Kalkwand links ober dem Fretschbache in der Schlucht hinter
Razzes.
122. Thyrea pulvinata (Schär.) Mass. Körb. par. 430 steril an
Dolomitfelsen längs des Heuweges und an Kalkwänden links ober dem
Fretschbache in der Schlucht hinter Razzes.
123. Plectopsora botryosa Mass. var. condensata m. (nisi propria
species) an dem grossen Dolomitblocke unweit des Frommerbildes und an
Dolomitfelsen ober Völs am Wege etwa 1%, Stunde vor der Umser
Schlucht: die Flechte bildet schwarze dichte Polster, ist doppelt so gross
als botryosa und um die Hälfte kleiner, als coralloöides; die Apoth. sind
ziemlich zahlreich, schwarzbraun, Sporen farblos, einzellig, 15—18WM, Ig.»
6--92M, br., zu 8 im Schlauche. Ob die Flechte nicht etwa zu P. Pelli-
zoniü Mass. Körb. par. 330 gehört, vermag ich nicht zu beurtheilen.
124. Psorothichia Schäreri (Mass.) vgl. Körb. par. 436. Flora 1869
p- 265 selten auf Ciapit unweit der Prossliner Schwaig.
125. Psorothichia murorum Mass.?? ein dürftiges, nicht gut zu
bestimmendes Exemplärchen auf Ciapit unweit der Prossliner Schwaig.
83 %
656 F, Arnold: Lichenologische Ausflüge in Tirol,
126. Ephebe?? Spuren einer zu den Byssaceen gehörigen Flechte
auf Ciapit bei der Prossliner Schwaig.
127. Tichothecium pygmaeum Körb. vgl. Flora 1869 p. 253 para-
sitisch auf dem Thallus verschiedener Krustenflechten a) auf (allop.
aurant. placid. beim Heubade; b) auf dem veralteten Thallus der Leca-
nora caesioalba auf Dolomitblöcken ober der Seisser Alpe und beim Heu-
bade; c) auf Biatora inerustans an Ciapit; d) auf Lecid. goniophila in
der Schlernklamm; e) auf dem Thallus von Zeeid. jurana, rhaetica, petrosa
caerulea, lithyrga im oberen Damers.
128. Tichoth. gemmiferum (Tayl.) Mass. Körb. par. 468. a) auf
dem Thallus der Zeeidea monticola an Dolomitfelsen im Walde unterhalb
der Schlernklamm; b) auf dem Thallus der sub. nr. 95 erwähnten Flechte:
Sporen 2zellig, braun, 12—A5®M: Jang, 5—6WM, breit, zu 8 in asco, Jod
färbt das paraphysenlose Hymen. weinroth. Während Tichoth. regelmässig
auf dem Thallus von Gymnocarpen lebt, wächst gemif. hier auf einer
angiocarpen Flechte.
Sieben neue Arten der Gattung Sciara.
Von
Joh. Winnertz in Orefeld.
Vorgelegt in der Sitzung vom 6. October 1869.
8 vergangenen Herbste und Frühjahre sandte mir Herr Forstmeister
Beling in Seesen am Harz, mit mehreren andern Nemoceren eine Reihe
Sciaren zur Determination, unter welchen sich sieben Arten, theilweise
in zahlreichen Exemplaren, befanden, welche weder in den Schriften von
Meigen, noch von Zetterstedt, Walker, Schiner u. A. aufgeführt
sind, und eine besondere Beachtung dadurch verdienen, dass sie bis auf
eine Art, welche im Buchenwalde gefangen wurde, aus Larven gezogen,
und von zwei Arten die ganze Metamorphose beobachtet wurde. Herr
Beling hat die Beschreibung derselben mir anheimgegeben, und ich
hoffe, dass deren Publication eine günstige Aufnahme finden möge.
Die Unterrandader mündet in die Randader über oder jen-
seits der Gabelwurzel.
Schwinger und Taster schwarz,
A. Die Querader liegt vor der Mitte der Unterrandader.
Die Spitze des Cubitus der Flügelspitze näher als
die Spitze der untern Gabelzinke.
Sciara quercicola Jg i-1\" 2 1— 11%". nov. spec.
Tota atra, nitida; abdomine @ opaco; antennis longitudine “dimidii cor-
poris gQ', v. capite thoraceque nonnihil longioribus ©; alis nigrescen-
tibus, nervis nigris.
Taster und Schwinger schwarz, die Wurzel des Schwingerstieles
gewöhnlich weisslich. Fühler des g' von halber Körperlänge, die Glieder
kurz behaart, die untern stiellos, doppelt so hoch als breit, die obern sehr
658 Joh. Winnertz!
kurz gestielt und 3- bis 3/gmal so hoch als breit. Mittelleib und Schild-
chen glänzend schwarz, die Schultern gewöhnlich mit zartem weissen
Pünktchen. Hinterleib schwarz, mit sehr kurzer schwarzer Behaarung,
der des g' glänzend, des © glanzlos. Beim g' ist derselbe über der Mitte
etwas erweitert. Die Zange, etwas breiter als die letzten Ringe, hat
dicke eiförmige Backen und die einwärts gebogene Spitze des zweiten
Gliedes ist mit Dörnchen bewaffnet, — beim © ist der Hinterleib kegel-
förmig mit lang vorstreckbarer Legeröhre, welche an der Spitze zwei
l,amellen trägt, deren zweites Glied eiförmig ist. Beine schwarz mit gelben
Spörnchen; an den vordersten Beinen sind bei g’ und © die Schienen
etwas kürzer, an den Hinterbeinen länger als die Füsse, und beim g’ an
allen Füssen die Fersen ein wenig kürzer als die übrigen vier Fussglieder
zusammen, beim © die Fersen der vordersten Füsse etwas kürzer, die
der Hinterfüsse aber so lang wie die übrigen vier Fussglieder zusammen.
Flügel schwärzlich getrübt, die derben Randadern schwarz, die übrigen
Adern blasser, besonders der Gabelstiel. Die Spitze des Cubitus der
Flügelspitze viel näher als die der untern Gabelzinke. Die Hülfsader ist
bei J und © nur rudimentär vorhanden, die Unterrandader erreicht die
Randader etwas jenseits der Wurzel der kurzen Gabel, die Querader steht
weit vor der Mitte der Unterrandader, und der bogige Cubitus erreicht
die Randader weit vor ihrer Spitze. fg ist dreimal so gross als gh und
kl = Im*). Die kurzen Zinken der Gabel sind etwas bogig und stark
divergirend, und der Gabelstiel, etwas über der Mitte der Mittelader
(Wurzeltheil des Cubitus) entspringend, ein wenig länger als die obere
Zinke. Der Stiel der Gabel, welche von der 5. und 6. Längsader gebildet
wird, ist etwa 114mal so lang als die Randzelle breit. Die 6. Längsader
geht in etwas kürzerem Bogen als die 5. zum Rande, und. die blasse
Achselader ist rudimentär und kaum wahrzunehmen.
Die Larve lebt in rothfaulen Stöcken alter Eichen. Die Mücke er-
scheint im Mai.
B. Die Querader liegt in der Mitte der Unterrandader.
Die Spitze der untern Gabelzinke liegt der Flügel-
spitze näher als die Spitze des Cubitus.
Sciara nigrescens Z 1'" 9 114“. nov. spec.
Tota nigro-fusca, nitida, abdomine © opaco; antennis longitudine %, (J)
v.fere dimidii (@) corporis; alis nigrescentibus, nervis costalibus atris.
*) Der Kürze wegen bezeichne ich
a. den Theil der Randader von der Mündung des Cubitus bis zur Spitze: fg.
b. den Abschnitt von der Spitze der Randader bis zur Mündung der obern Scheibenader: gh.
c. den Abschnitt von der Mündung der mittlern Scheibenader bis zur Mündung der untern Schei-
benader: kl.
d. den Abschnitt von der Mündung der untern Scheibenader bis zur Mündung der Hinterader: Im.
Sieben neue Arten der Gattung Sciara.
659
Taster und Schwinger schwarz. Fühler des Z schlank, %, des
Körpers lang, die Geisselglieder kurz behaart, viermal so hoch als breit,
die untern stiellos, die obern mit kurzen Stielchen, — die des ©
schmächtig, fast von halber Körperlänge, die Geisselglieder %,- bis 3ınal
so hoch als breit, gestielt wie beim g. Leib schwarzbraun bis schwarz,
mit dürftiger, sehr kurzer schwarzer Behaarung, welche in gewisser Rich-
tung etwas gelb schimmert. Hinterleib schwarzbraun, glanzlos, die dürf-
tige kurze Behaarung wie am Rückenschild, beim g' linear, der letzte
Ring etwas verschmälert, die Zange nicht gross, so breit wie der letzte
Ring, das erste Glied klein, abgekürzt kegelförmig, das zweite dünn,
länger als das erste, ceylindrisch, auf der untern Seite und an der Spitze
mit zahlreichen Dörnchen bewaffnet, wovon vier an der Spitze, besonders
die seitlichen, sicb durch ihre Grösse auszeichnen; — beim © kegelförmig,
das zweite Glied der Lamellen eirund. Beine schwarz; des g' vorderste
Füsse länger als die Schienen, an den hintern beide gleich lang, an allen
die Ferse kürzer als die übrigen vier Fussglieder zusammen, — beim Q®
die Vorderfüsse etwas länger, die mittleren Füsse so lang, und die Hinter-
füsse kürzer als die Schienen. an den vordersten Füssen die Fersen
etwas kürzer, an den Hinterfüssen so lang wie die übrigen vier Fuss-
glieder zusammen. Flügel schwärzlich mit tiefschwarzen Randadern, die
übrigen Adern blasser. Die Hülfsader bei g und © kurz abgebrochen
die Unterrandader beim g' über der Gabelwurzel, beim @ ein wenig jen-
seits derselben in die Randader mündend, in die der flach bogige Cubitus
weit vor der Spitze eintritt. fg 4: 44, gh 11%—2, kl 8, Im 9. Die Zinken
der lang gestreckten Gabel laufen fast parallel, die obere ist beim g
etwas, beim © viel länger als der Stiel. Der Stiel der Gabel, die von der
5. und 6. Längsader gebildet wird, ist bei g’ und @ etwa 11mal so lang
als die Randzelle breit. Die 5. Längsader ist gegen die Mündung hin
etwas aufwärts geschwungen, die 6. lenkt in kürzerem Bogen zum Hinter-
rande ab. Die Achselader fehlt.
Anfangs Mai in Buchenbeständen.
Die Unterrandader mündet in die Randader vor d. Gabelwurzel.
Schwinger und Taster schwarz oder braun, der Schwingerstiel
zuweilen ganz oder zum Theil gelb, gelblich oder weisslich.
A. Die Querader liegt vor der Mitte der Unterrandader.
Die Spitze der untern Gabelzinke der Flügel-
spitze näher als die Spitze des Cubitus.
Sciara montana Z QR /%—1'. nov. spec.
Fusca, subnitida, abdomine feminae opaco; antennis gracilibus, longi-
tudine %, corporis g', v. capite thoraceque nonnihil longioribus 9;
660 J. Winnertz:
pedibus obseure piceis v. fuscis, feminae femoribus anticis, interdum
anterioribus flavis; alis cinerascentibus, nervis nigris.
Taster und Schwinger schwarzbraun. Fühler sehr schlank, kurz
behaart, die des g' ?/, des Körpers lang, die untern Glieder stiellos, 3- bis
4mal so hoch als breit, die obern sehr kurz gestielt, 4- bis bmal so hoch
als breit, — die des © so lang oder etwas länger als Kopf und Mittel-
leib zusammen, die Glieder stiellos, 1%Ymal so hoch als breit. Der Leib,
besonders des g, sehr schlank, schwarzbraun, etwas glänzend, der
Hinterleib glanzlos; der des g' linear, nur die letzten Ringe etwas ver-
schmälert, die kleine Zange so breit wie der letzte Ring, das erste Glied
derselben gross, abgekürzt kegelförmig, das zweite länglich knospen-
förmig, die untere Seite mit winzig kleinen Dörnchen, die einwärts ge-
krümmte Spitze mit einigen (4?) langen dünnen Dornen bewaffnet. Der
Hinterleib des @ kegelförmig, die Legeröhre mit länglich - eiförmigen
Lamellen. Die Beine des g' schlank, die des © kurz, dunkel pechbraun
bis schwarzbraun, beim © die Vorderschenkel, zuweilen auch die Mittel-
schenkel — besonders auf der untern Seite — gelb. Beim g' alle Schienen
kürzer als die Füsse, und alle Fersen kürzer als die übrigen vier Fuss-
glieder zusammen, — beim © die Vorderschienen ein wenig kürzer als
die Vorderfüsse, und die Vorderferse kürzer als die übrigen vier Fuss-
glieder zusammen, — an ‘den Mittelbeinen die Schienen und Füsse fast
gleich lang, und die Fersen wie an den Vorderfüssen, — an den Hinter-
beinen die Schienen länger als die Füsse, und die Fersen fast so lang
wie die übrigen vier Fussglieder zusammen. Die Flügel des g' nicht breit
mit fast keilförmiger Basis, etwas grau getrübt, die Randadern schwarz,
die übrigen Adern blasser, der Gabelstiel sehr blass, kaum wahrzu-
nehmen. Der Hinterast der Hülfsader fehlt, die Unterrandader, vor deren
Mitte die Querader steht, erreicht die Randader jenseits der Mitte des
- Vorderrandes, ganz nabe vor der Gabelwurzel, und der wenig bogige,
Cubitus mündet in dieselbe weit vor deren Spitze. =5 gh= 3,
kl = 5, Im = 5%. — Die Zinken der etwas gestreckten Gabel gehen
fast parallel zum Rande, und der Gabelstiel, welcher unmittelbar über
der Mitte der Mittelader entspringt, ist so lang wie die obere Zinke. Die
5. Längsader geht mit geringer Biegung, die 6. in flachem Bogen zum
Hinterrande, und der Stiel der Gabel, die sie bilden, ist AYY,mal so lang
als die Randzelle breit. Die Achselader fehlt. Die Flügel des © stimmen
mit denen des g' überein, jedoch ist die Basis etwas mehr abgerundet.
Die Larven fand Herr Forstmeister Beling am 10. April in einem
Buchenbestande in der Erde unmittelbar unter der Laubdecke gesellig
beisammen. Am 14. April hatten sich dieselben in Puppen verwandelt,
und am 24: und 25. Aprıı k. men die Mücken daraus hervor.
Sieben neue Arten der Gattung Seiara. 661
Die Querader liegt jenseits der Mitte der Unterrandader.
Die Spitze der untern Gabelzinke der Flügel-
spitze näher als die Spitze des Cubitus.
Sciara Belingi JR 14. nov. spec.
Tota nigra v. nigero-fusca, nitida; antennis gracilibus, longitudine %, cor-
poris g', v. fere dimidii corporis ©; alis einerascentibus, nervis nigris.
g Statur sehr schlank. Fühler schlank, %, des Körpers lang, die
sehr kurzstieligen, zuletzt fast stiellosen kurz behaarten Geisselglieder
lang, etwa viermal so lang als die Stiele. Taster und Schwinger schwarz,
letztere mit blassem Stiele.e Kopf und Mittelleib schwarz, der Thorax
glänzend. Hinterleib sehr schlank, schwarzbraun, der Bauch gelb mit
breiter schwarzer Längsstrieme. Nach dem Tode wird der Bauch ganz
schwarzbraun. Die Zange breiter als die letzten Hinterleibsriuge, an der
Spitze des zweiten Gliedes zwei starke krallenförmige Dornen. Beine
schwarzbraun; an den vordersten die Schienen kürzer, an den hintern
länger als die Füsse, die Vorderfersen kürzer, die Mittelfersen so lang,
und die Hinterfersen etwas länger als die übrigen vier Fussglieder zu-
sammen. Flügel etwas grau getrübt, die Randadern schwarz, die übrigen
Adern blasser. Die Unterrandader tritt nahe vor der Gabelwurzel in die
Raudader, die Querader steht jenseits der Mitte der Unterrandader. Der
Cubitus ist flach bogig, aus der Mitte der Mittelader entspringt der.blasse
Gabelstiel, welcher etwas kürzer ist, als die geschwungene, an der Spitze
aufwärts gebogene obere Gabelzinke. fy = 2, gh = A, kl = 6%, Im = 8.
Die 5. und 6. Längsader bilden eine Gabel, deren Stiel doppelt so lang
als die Randzelle breit ist. Die 6. Längsader geht bogenförmig zum
Hinterrande.-Die blasse Achselader sehr unscheinbar.
Q Statur schlank. .:Schwinger,. Taster, Kopf und Fühler schwarz-
braun, letztere nicht ganz von halber Körperlänge, die Glieder kürzer
als beim g' und fast stiellos. Mittelleib schwarzbraun,‘ das Rückenschild
glänzend, der Hinterleib rothbraun oder schwarzbraun, die Legeröhre
schwarzbraun, lang ausgestreckt mit ovalen Lamellen. Die Vorderfüsse
länger, die hintersten Füsse kürzer als die Schienen, und die Fersen der
Vorderfüsse ein wenig kürzer, die der hintersten Füsse so lang wie die
übrigen vier Fussglieder zusammen. Flügel wie beim g', jedoch fg = 4,
gh = AY,, kl = 6, Im = 8%,, und die Zinken der Gabel etwas näher
beisammen liegend.
Ueber die Larve und deren Metamorphose theilt Herr Forstmeister
Beling mir Folgendes mit:
„Die Larve ist 6" Jang, 0,7". dick, schlank, walzig, nackt,
glänzend, durchscheinend, weiss, mit stark and klar durchscheinendem
Bd. XIX, Abhandl. 84
662 J. Winnertz:
braunen Darminhalt. Kopfschild im Verhältnisse zur Körperdicke
mässig gross, linsenförmig, bräunlich gelb, stark glänzend, am dunk-
lern Hinterrande mit drei seichten Ausbuchtungen, von denen die
mittlere die schmalste ist; im vordern Theile an beiden Seiten sammt
den Oberkiefern gleichfalls dunkler, fast schwarz gefärbt und desshalb
daselbst wie mit einem breiten Rückenstreifen, der bis zum Vorder-
rande reicht, versehen erscheinend.*
„Die Chrysalide ist 3WM- Jang, 0,8%. diek. Kopf und Mittel-
leib sammt Flügelscheiden gelblichweiss mit schwarz durchscheinen-
den Augen, der siebenringelige Hinterleib pomeranzengelb.
„Die Larven leben unter der Rinde von Lärchen-, Fichten-
und Kieferstöcken und von Fichtenstangen. Sie überwintern eben-
daselbst, meist wurstförmig gekrümmt, in einem gelblich weissen,
etwas durchscheinenden, häutigen Cocon, doch finden sich auch
Larven noch frei und fressend von verschiedener Grösse. Die Ver-
puppung beginnt im Walde gleich nach der Mitte des Monats April.
Kurz vor der Verpuppung färbt sich die Larve bis auf die zwei
ersten und die zwei letzten Leibesringe citronengelb. Die frische
Puppe ist am Kopfe und Mittelleibe gelblich, am Hinterleibe dunkel
eitronen- oder pomeranzengelb. Nach und nach treten die Augen als
schwarze Punkte hervor, Kopf und Mittelleib färben sich erst
schwärzlich, später aber fast ganz schwarz, und glänzen dann firniss-
artig. Kurz vor dem Ausschlüpfen färbt sich in der Regel auch der
Hinterleib dergestalt schwärzlich, dass bei der weiblichen Puppe vier
Längsstreifen, bei der männlichen Puppe dagegen nur zwei Seiten-
striemen die gelbe Färbung behalten. Die schwarze Färbung des
Hinterleibes ist auf jedem Leibesringe für sich betrachtet vorne blass,
in einem schmalen Streifen längs des hintern Randes aber intensiv.
Die frisch ausgeschlüpften Weibchen haben, der Färbung der Puppe
entsprechend, meist einen grünlichgelben Hinterleib mit vier schwarz-
braunen Längsstriemen; bei den eben ausgekommenen Männchen
dagegen erscheint der Hinterleib schwarzbraun mit zwei eitronen-
bis pomeranzengelben Seitenstriemen. Die Puppenruhe dauert acht
bis neun Tage.“
Die Larven werden von einem Schmarotzer verfolgt, den ich den
Herren J.H. Kaltenbach und Prof. Dr. A. Förster in Aachen zum Deter-
miniren übersandte. Nach der mir ertheilten Auskunft gehört derselbe
zur Gravenhorst’schen Gattung Orthocentrus, die Herr Prof. Dr. Förster
in mehrere Untergattungen zerlegt hat. Er fand das Thierchen in seiner
reichen Sammlung nicht, erkannte es als Nov. Gen., und benannte es
Hypoleptus Sciarae. Förster.
Sieben neue Arten der Gattung Sciara. 663
Schwinger gelb, Taster schwarz.
Die Querader liegt beim J jenseits der Mitte, beim 2 in der
Mitte der Unterrandader.
Die Spitze der untern Gabelzinke der Flügel-
spitze näher als die Spitze des Cubitus.
Sciara Hercyniae Z2 4‘. nov. spec.
Thorace nigro, nitido, abdomine nigro-fusco; antennis graecilibus, longi-
tudine 24 corporis g', v. dimidii corporis @, coxis, femoribusque favis,
tibiis dilute piceis, tarsis fuscis g', v. coxis femoribusque nigro-fuscis,
tibiis tarsisque piceis @, alis nigrescentibus gJ\, v. hyalinis ©, nervis
costalibus nigris.
g. Taster blass pechfarbig, nach dem Tode weissgelb. Schwinger
weissgelb. Fühler sehr schlank, %, des Körpers lang, die fast stiellosen,
kurz behaarten Geisselglieder lang, walzenförmig, dreimal so hoch als
breit. Mittelleib glänzend schwarz. Hinterleib pechschwarz, mit dürftiger
gelb schimmernder Behaarung, sehr schlank, fast linear, nur der letzte
Ring etwas verschmälert, die Zange so breit wie der letzte Ring, mässig
gross, das erste Glied derselben abgekürzt, kegelförmig, das zweite eylin-
drisch, auf der untern Seite mit zahlreichen Dörnchen, und an der Spitze
mit einigen längern und stärkern Dornen bewaffnet. Beine schlank;
Hüften und Schenkel gelb, die hintersten Schenkel auf der untern Seite
mit braunem Striche, die Schienen licht pechfarbig, die Füsse schwarz-
braun. Alle Füsse länger als die Schienen, die hintern jedoch fast gleich
lang, und die vordersten Fersen etwas kürzer, die hintern so lang wie
die übrigen vier Fussglieder zusammen. Flügel etwas schwärzlich getrübt,
mit farbloser oder blassgelblicher Wurzel, die Randadern schwarz, die
übrigen Adern blasser. Der Hinterast der Hülfsader verschwindet weit
vor der Querader, welche etwa am letzten Drittel der Unterrandader
‘ steht. Die Unterrandader tritt weit vor der Gabelwurzel. in der Mitte
des Vorderrandes, in die Randader, und der wenig bogige Cubitus erreicht
‘ dieselbe weit vor ihrer Spitze. fg = 3, gh = 14,, kl = Im. Die Zinken
der etwas gestreckten Gabel laufen parallel und divergiren etwas an der
Spitze, der Gabelstiel über der Mitte der Mittelader entspringend, ist ein
wenig länger als die obere Zinke. Die 5. und 6. Längsader, beide flach
bogig, bilden eine Gabel, deren Stiel dreimal so lang als die Randzelle
breit ist. Die sehr blasse Achselader verschwindet vor der Mitte der
Achselzelle.
Q. Taster schwarz, Schwinger schmutzig weisslich, fast grau.
Fühler von halber Körperlänge, die stiellosen kurzhaarigen Glieder doppelt
so hoch als breit. Mittelleib schwarz, fast glanzlos, von weisslichem
Flaume weissgrau schimmernd. Hinterleib dunkel schwarzbraun, mit sehr
84 *
664 J. Winnertz:
kurzer, anliegender, grau schimmernder Behaarung. Die Lamellen der
Legeröhre klein, eirund. Hüften und Schenkel schwarzbraun, die Spitze
der letzteren, ‘die Schienen und Füsse mehr pechfarbig. Die vordersten
Schienen etwas kürzer, die hintern ein wenig länger als die Füsse, an
den vordersten Füssen die Fersen kürzer, an den hintern so lang wie die
übrigen vier Glieder. Flügel gross, den Hinterleib weit überragend, glas-
hell, weisslich schimmernd, die Randadern schwarz, zart, die übrigen
Adern weisslich. Die blasse Achselader erreicht nicht die Querader,
welche in der Mitte der Unterrandader steht. Die Unterrand-
ader erreicht die Randader mässig weit vor der Gabelwurzel und mündet
in die Mitte des Vorderrandes. Der wenig bogige Cubitus erreicht die
Randader,weit vor der Spitze. fg =3, gh = Al, kl = 6, Im —= 6),.
Das Uebrige wie beim g.
Die Larve lebt unter der Rinde von Lärchen- und Fichten-Stöcken.
Schwinger und Taster gelb.
Die Querader liegt beim Q' jenseits der Mitte, beim Q in
der Mitte der Unterrandader.
Die Spitze der untern Gabelzinke der Flügel-
spitze näher als die Spitze des Cubitus.
Sciara sylvicola 3°" 2 %A—!"". n. sp.
Nigra, thorace nitido, abdomine opaco; antennis gracilibus, longitudine
?4 eorporis g', v. capite thoraceque non longioribus ©, coxis pedi-
busque flavis, trochanteribus apice tarsisque fuscis; alis hyalinis g',
v. cinerascentibus ©. N
g. Schwinger und Taster gelb. Fühler schlank, %, des Körpers
lang, die kurz behaarten Geisselglieder fast stiellos, die untern doppelt,
die obern etwa 2',mal so hoch als breit. Rückenschild glänzend schwarz
mit drei feinen Reihen graugelber Härchen, welche sich leicht abreiben.
Hinterleib schwarz, ohne Glanz, in der Mitte etwas erweitert, nach hinten
verschmälert, die Zange etwas breiter als der letzte Ring, das erste Glied
der Zange abgestutzt kegelförmig, das zweite knospenförmig, auf der
untern Seite mit kurzen, an der Spitze mit einigen längern und stärkern
Dörnchen bewaffnet. Beine schlank, die Hüften, Schenkel und Schienen
gelb, die Spitze des zweiten Hüftgliedes und die Füsse schwarzbraun.
Zuweilen sind die hintersten Schenkel auf der obern Seite mit mehr oder
weniger schwarzbrauner Färbung. An den vordersten Beinen die Schienen
kürzer, an den hintern so lang wie die Füsse, und an erstern die Fersen
kürzer, an letztern so lang wie die übrigen vier Fussglieder. Flügel fast
Sieben neue Arten der Gattung Sciara. 665
glashell, die Randadern schwarz, die übrigen Adern blasser, sehr zart
und blass der Gabelstiel. Der Hinterast der Hilfsader nur rudimentär. Die
Unterrandader mündet in der Mitte des Vorderrandes, weit vor der
Gabelwurzel in die Randader, die Querader steht fast am letzten Drittel
derselben. Der flach bogige Cubitus erreicht die Randader weit vor ihrer
Spitze. fg = 3, gh — 1, kl fast —=.Im. Die Zinken der gestreckten Gabel
gehen mit geringer Divergenz zum Rande und der oberhalb der Mitte
der Mittelader entspringende blasse Gabelstiel und die obere Zinke sind
gleich lang. Die 5. Längsader lauft flachbogig, die 6. in kurzem Bogen
zum Rande, der Stiel der Gabel, die sie bilden, ist etwa dreimal so lang
als die Randzelle breit. Die Achselader ist nur als blasses Rudiment
vorhanden.
©. Fühler so lang wie Kopf und Mittelleib zusammen, schwach,
die stiellosen dürftig behaarten Geisselglieder doppelt so hoch als breit.
Hinterleib kegelförmig, die Legeröhre mit kleinen, fast kreisrunden
Lamellchen. An den vordersten Beinen die Schienen kürzer, an den hintern
länger als die Füsse, und die vordersten Fersen ein wenig kürzer, die
Hinterfersen so lang wie die vier letzten Fussglieder zusammen. Flügel
grau getrübt. Die Unterrandader mündet nicht weit vor der Gabelwurzel
in die Randader, und die Querader steht in der Mitte der Unterrandader.,
Alles Uebrige wie beim g.
Die Larve lebt und verwandelt sich unter der Rinde von Schwarz-
pappel- und Lärchen-Stöcken,
Schwinger und Taster gelb. Erstere beim © oft mit braunem
Knopfe, letztere oft pechfarbig oder schwarzbraun.
Die Querader liegt vor, in oder jenseits der Mitte der
Unterrandader.
Die Spitze der untern Gabelzinke der Flügel-
spitze ein wenig näher, oder beide von der-
selben gleich weit entfernt.
Sciara Tutaria g 1" Q 1 14”. mov. spec.
Thorace nigro v. nigro-fusco, subnitido, puncto humerali albido v. flavido
(3); abdomine fusco v. nigro-fuseo; antennis gracilibus, longitudine
?4 (g) v. dimidii (2) corporis; coxis femoribusque flavis y. dilute
fusco-favis, trochanteribus apice puncto fusco, tibiis dilute piceis,
tarsis nigris g\, v. coxis pedibusgue nigro-fuseis, tarsis nigris ©; alis
einereis g' v. fuliginosis ©.
g. Kopf schwarzbraun, Untergesicht und Hinterkopf grau schim-
mernd. Taster gelb, oft sehr verdunkelt. Schwinger gelb. Fühler schlank,
666 5. Winnertz:
?/, des Körpers lang, die stiellosen Geisselglieder sehr kurz behaart,
2'%,- bis 3mal so hoch als breit. Mittelleib schwarz oder schwarzbraun,
etwas glänzend, die Schultern mit gelbem oder weisslichem Punkte. In
gewisser Richtung erscheint der Rücken wie grau bestäubt mit % oder
4 schwarzbraunen Striemen. Brustseiten grau schimmernd. Hinterleib
ziemlich breit, gewöhnlich in der Mitte am breitesten, die beiden letzten
Ringe verschmälert, die Zange etwa so breit wie der letzte Ring,
schwarzbraun mit kurzer gelber Behaarung, die Zange braun oder bräun-
lichgelb, die Wurzelglieder der Zange dick, kegelförmig, fast eiförmig,
die einwärts gebogenen Endglieder knospenförmig, auf der untern Seite
von der Mitte bis zur Spitze mit zahlreichen, kurzen Dörnchen, und an
der Spitze selbst mit einem etwas langen derben Dorne bewaffnet. An
den schlanken Beinen sind die Hüften und Schenkel gelb oder licht
bräunlichgelb, das zweite Hüftglied meistens mit schwarzem Punkte an
der Spitze, die Schienen mehr oder weniger licht pechfarbig, die Füsse
schwarz und die Spörnchen gelb, oft bräunlich mit gelbem Schimmer.
Die Schienen "sind etwas kürzer als die Füsse — die hintern fast gleich
lang — und alle Fersen ein wenig kürzer als die übrigen vier Fuss-
glieder zusammen. Flügel grau getrübt mit schwarzen Randadern, die
übrigen Adern blasser, sehr blass der Gabelstiel, welcher etwas oberhalb
der Mitte der Mittelader entspringt. Der Hinterast der Hülfsader ist nur
als blasser Zahn vorhanden, und die Querader steht entweder in- oder
unmittelbar jenseits der Mitte der Unterrandader, welche jenseits der
Mitte des Vorderrandes, kurz vor der Gabelwurzel, in die Randader
mündet. Der wenig bogige Cubitus erreicht die Randader weit vor ihrer
Spitze. fg = 3:4, gh = AYs, kl und Im fast gleich gross. Die Spitze des
Cubitus ist von der Flügelspitze wenig mehr entfernt als die Spitze der
untern Gabelzinke. Die Gabel ist gestreckt, die obere Zinke derselben
ein wenig länger als der Gabelstiel. Die Zinken der Gabel laufen etwas
abwärts und wenig divergirend zum Rande. Die 5. Längsader ist flach
bogige, die 6. beugt in etwas kurzem Bogen von derselben ab, und der
Stiel der Gabel, die sie bilden, ist etwas länger als die Randzelle breit.
Die sehr blasse Achselader verschwindet in der Mitte der Achselzelle.
Q. Taster gelb, pechfarbig oder schwarzbraun. Schwinger ganz
gelb, oder der Stiel gelb und der Knopf pechfarbig oder braun. Fühler
etwa von halber Körperlänge, die stiellosen sehr kurzhaarigen Geissel-
glieder doppelt so hoch als breit. Mittelleib wie beim g', jedoch ohne
hellen Schulterpunkt. Rückenschild gewöhnlich in gewisser Richtung wie
mit grauem Duft überzogen, und dann mit 2 bis 4 Längslinien. Im letztern
Falle sind die seitenständigen sehr breit. Brustseiten grau oder weissgrau
schimmernd. Schwinger ganz gelb, oder der Stiel gelb und der Knopf
braun oder pechfarben. Hinterleib kegelförmig, braun bis schwarzbraun;
mit kurzer schwarzbrauner Behaarung und eirunden Lamellen. Beine
Sieben neue Arten der Gattung Seiara.
667
weniger schlank als beim g', diese und die Hüften schwarzbraun oder
pechfarbig, die Hüften und Schenkel, oft auch die Schienen, von der
Wurzel an nach der Spitze hin mehr oder weniger bräunlichgelb. Die
Füsse schwarz, die Spörnchen gelb. An den vordersten Beinen die Schienen
kürzer als die Füsse, und die Fersen kürzer als die übrigen vier Fuss-
glieder, an den Hinterbeinen die Schienen und Füsse, sowie die Fersen
und die übrigen vier Fussglieder gleich lang. Flügel russfarbig, oft mehr
dunkel aschgrau, mit schwarzen Adern. Der Gabelstiel, welcher aus der
Mittelader oberhalb der Mitte entspringt, nur wenig blasser als die übri-
gen Adern. Die Querader steht in oder vor der Mitte der Unterrandader,
welche entweder über der Gabelwurzel oder nahe vor derselben, jenseits
der Mitte des Vorderrandes, in die Randader mündet. gy=4, dh=%
kl = 8, Im = 11. Die Spitze des Cubitus und die der untern Gabelzinke
liegen gewöhnlich von der Flügelspitze gleich weit entfernt.
Die obere
Zinke der gestreckten Gabel und der Gabelstiel sind gleich lang. Alles
Uebrige wie beim g.
Das Weibchen dieser Art hat eine grosse Aehnlichkeit mit dem
Weibchen der Sceiara umbratica Zett. und kann leicht damit verwechselt
werden. Die Abweichungen von einander sind folgende:
Sc. umbratica.
Statur schlank.
Fühler etwas länger als Kopf und
Mittelleib zusammen, die stiel-
losen Geisselglieder 4'/,mal so
hoch als breit.
Schwinger weiss.
Hüften und Beine dunkel bräun-
lichgelb, das zweite Hüftglied
auf der untern Seite gewöhnlich
schwarzbraun.
Alle Füsse länger als die Schienen,
und die Fersen kürzer als die
übrigen vier Fussglieder zu-
sammen.
Flügel licht russigbraun, mit gelb-
licher, oft nur blasser Wurzel,
die Randader schwarz, an der
Wurzel gelb.
Se. lutaria.
Statur fast robust.
Fühler fast von halber Körper-
länge, die stiellosen Geissel-
glieder doppelt so hoch als breit.
Scehwinger gelb, der Knopf pech-
farbig oder braun.
Hüften und Beine schwarzbraun
oder pechfarbig. Schenkel, oft
auch die Schienen, von der Wur-
zel nach der Spitze zu bald
mehr bald weniger braungelb.
Vorderfüsse länger als die Schie-
nen, die hintern gleich lang.
Vorderste Fersen kürzer als die
übrigen vier Fussglieder zusam-
men, die hintern gleich lang.
Flügel russfarbig, die Wurzel kaum
etwas lichter, die Randader
schwarz.
668 J. Winnertz: Sieben neue Arten der Gattung Sciara.
Gabelstiel unterhalb der Mitte der |Gabelstiel unmittelbar oberhalb
Mittelader entspringend, etwas der Mitte der Mittelader ent-
kürzer als die obere Zinke. springend, so lang wie die obere
-Zinke.:
Herr Forstmeister Beling fand Anfangs September Larven im
Walde innerhalb eines Buchenbestandes in vom Frühjahre herrührenden
Kuhfladen, aus welchen schon am folgenden Tage die Mücken hervor-
kamen, und täglich mehrere bis zum Schluss des Monats folgten. Am
7. desselben Monats fand er die Mücken im Walde sehr zahlreich und
emsig auf den Kuhfladen umherlaufend; auch ein frisch ausgekommenes
und noch ganz blass aschgraues, nicht ausgefärbtes Pärchen wurde in
copula angetroffen. Noch am 22. October sah er im Walde einige Mücken
an Kuhfladen umherlaufen. Nachstehend dessen Beschreibung der Larve
und Chrysalide:
Larve: 6 bis 7% lang, 1,5W Mm. dick, hinten stumpf, nackt, weiss,
glasig gewässert, glänzend, mit schwarzbraun durchscheinendem Darm-
inhalte. Kopfschild im Verhältniss zur Körperdicke klein, schwarz, stark
glänzend, am Hinterrande mit drei seichten Ausbuchtungen, von denen
die mittlere die schmalste ist.
Chrysalide: 4 bis 4,5%%- lang, anfänglich weiss, später im vordern
Theile und so weit die Flügelscheiden reichen, schwarz glänzend. Der
siebenringelige Hinterleib beiderseits mit einem breiten weissen Streifen,
und mit weisser Einfassung der schwärzlichen Leibesringe.
Dieselbe liegt in den Kuhfladen von einer dünnen, kittartig fest zu-
sammenhaltenden Hülle des Nahrungsmittels umgeben, und ist desshalb
schwer aufzufinden. Aus einer grösseren Quantität sehr sorgfältig nach
Puppen und Larven durchsuchten, in einem irdenen Gefässe aufbewahrten
Fladens, worin sich von dem Gesuchten nichts auffinden liess, entwickelte
sich noch Tage lang nachher eine grössere Anzahl Mücken.
Deseription de divers Myriapodes
du Musee de Vienne.
Par
MM. Alois Humbert et Henri de Saussure.
Premiere serie. Comprenant la famille des Polydesmides.
Dans la notice qui suit nous avons laisse de cöte les especes ame£ricaines
qui seront deerites incessamment dans un autre travail, traitant speciale-
ment des Myriapodes de |’ Am£rique. Par contre nous avons joint a la
‘ deseription des especes nouvelles ou peu connues du Musee de Vienne,
celle de quelquces Polydesmes de la collection du Musee de Generve,
Quoigue nous ne decrivions ainsi qu’ un petit nombre d’ especes,
nous avons cru deyoir donner un tableau general de la classification des
Polydesmus, sachant par experience combien il est difieile de reconnaitre
les Myriapodes d’apres de simples descriptions et combien l’ arrangement
des especes par groupes faeilite leur determination”). D’ailleurs dans
ce genre, olı les formes se multiplient presque A 1’ infini, la necessite d’un
tableau general des sous-genres et autres subdivisions se fait grandement
sentir, malgre l’importante revision des Polydesmides qu’a publiee
M. Peters il y a quelques annees.
*) 1 habitude, malheureusement trop r&pandue chez cerlains auteurs, de cataloguer (des especes
sans se donner la peine d’ en justifier l’ ordre de succession, el souvent dans un pele-mele complet, con-
tribue a transformer les groupes riches en especes en une sorte de chaos dans lequel il est impossible
de se reconnaltre.
Bd. XIX. Abhandl, 85
Humbert et Saussure:
Genre Polydesmus.
I®® Division. Segment preanal termine en forme de palmelle elarsie.
Sous- genre Paradesmus Sauss.
Corps gräle. Antennes longues. Premier segment assez
large; Qime segment transversal, n’emboitant pas le premier.
Carenes horizontales, petites ou m&@diocres, aliformes. Seg-
ment preanal ne formant qu’une palmette tr&s-Etroite, par-
fois bident&e. Plaque sous - anale &chaneree Metazonites
partages par un sillon transversal. Pattes gr&les.
Ici rentrerait le ?. Beaumontü Le Guill.
1. Polydesmus (Paradesmus) coaretatus Sauss.
Cylindrieus, laevis, fuscus, antice subattenuatus, pedibus et carinis subtus
antennisque flavidis; his apice nigris; carinis antice rotundatis, postice denti-
formibus, margine externo incrassato, poris lateralibus, subinferis; carina secunda
lıtior, magis producta, quadrata, acutangulata, margine reflexo; metazonitis
superne sulco transverso profunde divisis; segmento praeanali elongato; seg-
mentis ?—d supra pedes utrinque carina instructis.
P. coaretatus Sauss. Mem. Mex. Myriap. 39, fig. 18.
Longueur 18 & 49 mill. — largeur au milieu du corps 2,2 mill. —
largeur d’un prozonite 4,7 mill.
Q. Corps eylindrique, un peu attenu& aux segments 2 & 5.
Antennes me&diocres, un peu renflees au bout, ayant le 2°me article
le plus long, ensuite le 3tme et le 6tme, Je Aeme et Je 5tme courts; sillon
frontal fort.
Premier segment pas plus large que la t&te, A bord anterieur tres-
arqu&; le bord posterieur peu arque, non excise au milieu; les lobes
lateraux angulaires, legerement releves, bordes anterieurement. Deuxieme
segment egalement long sur toute sa largeur, tres-bombe; ses carenes
descendant plus bas que celles des autres segments, coupees tr&s-carre-
ment & angles vifs, A bord externe reflechi et borde, l’angle posterieur
etant oblique en arriere.
Tous les segments suivants ayant leurs carenes arrondies en avant
et prolongees en arriere en forme de dent aigüe. Le bord externe, legere-
ment arque, est parallele & l’axe du corps, et parait subdenticule sous
une forte loupe. Dans les segments anterieurs le bord anterieur est un
peu €chanere; le bord externe est borde par un fort bourrelet qui, vu de
profil, rend les car&nes Epaisses et Eepätees. Les carenes, inserees & peu
pres au milieu de la hauteur des segments; celles des segments 3 et 4 sen-
siblement plus minces que les autres. — Pores tout & fait lateraux,
Description de divers Myriapodes. 671
presque inferes, places pres de l’extremite posterieure des bourrelets-
Les metazonites en dessus partages transversalement par un tres-pro-
fond sillon qui n’atteint pas les carenes; ce sillon nul aux trois pre-
miers segments; le 4°me en portant deja quelques vestiges.
Segment preanal allonge, grand, conique, a extremite tronquee.
Plaque sous-anale triangulaire, tri-mamelonnde. Pattes greles et poilues.
Couleur d’un brun grenat fonce avec les parties inferieures, les
pattes, les carenes et les antennes jJaunätres; les deux derniers articles
de celles-ci noirätres.
A la partie inferieure des segments 2 & 5 on voit A une certaine
distance au dessus de l’insertion des pattes une petite carene, plus
developpee au 5eme
Habite: Born&o. — Musee de Vienne, Ida Pfeiffer.
Cette espece ressemble au P. Novarae, mais chez celui-ci les articles
4 et 5 des antennes ne sont pas sensiblement plus courts que les autres;
le corps est beaucoup plus cylindrique; les carenes sont beaucoup moins
developpees et non prolongees en forme de dent ni denticuldes; celles du
2eme segment sont tronquees plus obliquement.
L’individu ici deerit, etiquete de Borneo, nous semble identique
a ceux sur lesquels l’espece a ete £Etablie et qui eEtaient &tiquetes de
Cayenne. Il est done a supposer que |’ &tiquette des uns ou des autres est
erronee et nous pensons que l’erreur est evidement du cöte de Cayenne,
cette espece presentant des formes tres-voisines de celles de plusieurs
autres especes asiatiques.
L’espece designee par Peters sous le nom de P. coarctatus?, Sauss.
1. 1. 534, 20 est probablement differente vu sa plus grande taille. (La
patrie n’est pas indiquee.)
Sous-genre Euryurus Koch.
Antennes me&diocres. Carenes continues, portant, a l’ex-
tremite, des bourrelets distinets. Premier segment presque
aussi large que le 2me, nullement emboite par celui-ci, & bord
auterieur plus arqu& que le posterieur. Segment preanal tra-
pezoidal ou en forme de triangle tronque. Plaque sous-anale
large et arrondie. (Corps lisse),
Ici rentrerait le P. erythropygus Brandt.
Sous - genre Oxydesmus nob.
Corps dilate. Antennes greles. Premier segment large;
2eme segment un peu arque en avant, emboitant legerement
le premier. Carenes larges, peu tombantes, lamellaires, tran-
chantes, sans bourrelets, mais offrant une bordure intra-
85 *
67? Humbert et Saussure:!
marginale. Pores superes. Segment preanal en palmette
aplatie. Plaque sous-anale tricuspide.
Iei rentrerait le P. favomarginatus Peters.
9. Polydesmus (Oxydesmus) trieuspidatus Peters.
Grandis, valde dilatatus; 5 parum convexus, antennis elongatis; carinis
acute lamellaribus, transversis, margine externo arcuato, linea elevata intra-
marginali instructo; poris omnino superis, in foveolis perforatis; segmentis
seriebus 3 transversis granulorum ormatis, in primo segmento vix perspicuis;
primo segmento lato, lobis lateralibus oblique sectis; segmento praeanali lobu-
lato; lamina infra-anali tricuspidata; pedum artieulo ultimo tumido. 5
Polydesmus (Buryurus) trieuspidatus Peters, Monatsber. d. k. Akad.
der Wissensch. zu Berlin. Juli 1864, p. 542.
%
Longueur 80 mill. — largeur au milieu de corps 15 mill. — lar-
geur d’un prozonite au milieu du corps 8,5 mill. — longueur du premier
segment 5 mill. — largeur du premier segment 12,5 mill.
g. Corps tres-large, peu voüte, attenue seulement en arriere, a
carenes tres-dilatees, lamellaires, tranchantes, tres peu tombantes, horizon-
tales a la partie posterieure du corps.
Antennes greles et allongees, tres rapprochees & leur insertion, A
articles subegaux. Te£te lisse et bossel&e; front peu renfle, partage par
un sillon mediocre.
Premier segment large, a bord anterieur transversal, un peu sinue
et bord&e d’un petit filet relevre; & bord posterieur arque, trongue au
milieu; les lobes lateraux larges, leur bord externe oblique, se joignant
au bord ‚anterieur par une courbe reguliere et formant avec le bord
posterieur un angle assez aigu. Deuxieme segment arque en avant; le
troisieme 1’ &tant encore un peu. Le bord externe des segments 1—4 for-
mant une courbe continue.
Les carenes en general parfaitement transversales, tres-larges,
legerement retrecies vers l’extr&mite dans la premiere moitie du corps
par suite de la forme de leur bord anterieur qui est un peu argue; le
bord externe tout a fait arrondi, sauf aux quatre premiers segments;
le bord posterieur droit et transversal; les trois bords finement bord&s,
ainsi que le bord posterieur du metazonite tout entier. A partir du
41tme segment l’angle posterieur de la carene n’est plus aussi arrondi et
tend a se prononcer de plus en plus. A partir du 15tme Je bord posterieur
des carenes devient oblique en arriere. A l’extr&mit& de toutes les carenes,
meme au- premier segment, on trouve a la face superieure une ligne
saillante lisse, arqu&e, intramarginale, & peu pres parallele au bord
*) 6Ebs, tranchant — deop.os, segment.
Description de divers Myriapodes. >
Sen] SAL 673
externe et qui va se fondre avec lui & l’angle posterieur. Aux segments
porigeres cette ligne est device au milieu par la fossette au centre de
laquelle est percee le pore repugmatoire. Les pores sont places ä peu
pres au milieu de la longueur de la carene et tout a fait superes, ainsi
que les fossettes.
Surface du corps euireuse; tous les segments ornes de trois rangees
transversales de petits tubercules lisses, celles-ci d&eja apparentes sur le
2°me segment mais presque nulles sur le premier.
Segment preanal en palmette aplatie, ride transversalement en
dessus, a extremite un peu bilobee et offrant de chaque cöte deux dents
mousses et en dessus, a la hauteur de celles-ci, deux faibles granules.
Plaque sous-anale fortement trieuspide, terminee par trois dents coniques
mousses, egalement longues; la mediane la plus grele.
Pattes longues et assez grosses, leurs 4 premiers articles densement
velus; le dernier article renfle en fuseau, surtout dans les paires an-
terieures.
Couleur (dans l’alecool) d’un brun nojrätre, avec les carenes et
probablement une bande dorsale jaunätres. Pattes et antennes jaunätres.
Habite: La Guinee. — Musee de Geneye.
Nous supposons que l’echantillon deerit ci-dessus doit etre le mäle
du P. trieuspidatus, Peters. Le dos est sans doute notablement moins
convexe, mais l’aplatissement du dos est un caractere assez general
chez les mäles des especes A carenes dilatees. Il se rapprocherait peut
etre plus encore du P. Aavomarginatus qui, suivant Peters ne differe du
P. trieuspidatus que par la couleur et dont la patrie est incertaine. La
conseryation des couleurs etant tres-imparfaite dans notre £chantilion
nous avons cru devoir le rapporter au P. tricuspidatus avec lequel il
concorde parfaitement pour les formes et les dimensions.
Sous - genre Pachyurus nob.
Antennes courtes, Front renfle Carenes discontinues,
portant a l’extremite des bourrelets tres-distincts. Premier
segment emboite par le 2me, Plaque sous-anale tronqu&e et
bituberculee (Corps verruqueux).
A. Premier segment dilate sur les cötes, ayant des lobes lateraus lar-
ges. Bourrelets superes.
Ici rentreraient les P. Klugii, Brandt. — IP’. margaritaceus, Koch.
— P. squammatus, Koch.
B. Premier segment de la largeur de la tete seulement, sensiblement
depasse sur les eötes par les carenes du 2me segment. Bourrelets laterauw.
674 Humpbert et Saussure:
3. Polydesmus (Pachyurus) granosus n. sp.
Fuscus, convexus, omnino- granulatus; segmentis insuper seriebus 3 trans-
versis tuberculorum laevium ornatis; carinis cadentibus, postice acutis; poris in
foveolis magnis, valde lateralibus, perforatis; primo segmeuto capitis latitudine;
carinis?—4 antrorsum vergentibus; segmento praeanali rotundato, sublobulato.
Longueur 46 mill. — largeur au milieu du corps 8 mill. — largeur
d’un prozonite 4,8 mill. — largeur du 4er segment 5,5 mıill. — longueur
du 1er segment 3 mill.
©. Corps assez bombe, le devenant tres-fortement en avant, &
carenes tombantes, legerement relev£es.
Antennes composees d’articles gros et courts, ponctuees. Tete fine-
ment chagrinee; front renfle et partage par un profond sillon.
Premier segment de la largeur de la tete, a bord anterieur moins
argque que le posterieur, devenant plus convexe sur les cötes; ‚les angles
lateraux un peu releves, peu aigus, & bord anterieur arque, a bord
posterieur droit ou subconcave. Les carenes des segments 2—4 tres tom-
bantes, un peu sinuees, et dirigdes obliguement en avant, coupees carre-
ment, a angle posterieur aigu; le bord externe legerement ondule,
suberenele; la carene du 2me prolongee un peu plus loin que celle du 3&me
Carenes du milieu du corps tres-carrees, mais un peu obliques, for-
mant en arriere une dent prononcee, qui ne commence a &tre prolongee qu’&a
partir du 15° segment environ; l’angle anterieur un peu emousse; le bord
anterieur de toutes les carenes sautant en avant des la base, fortement
borde et tres-finement serrule dans sa moitie basilaire; le bord poste-
rieur finement dentel&; le bord externe irr&gulierement trilobe, ce’ est a
dire ofirant une petite saillie avant le milieu dans la plupart de seg-
ments, et etant du reste occupe par un bourrelet lisse et poli, tout & fait
lateral qui, dans les segment poriferes s’evase pour former une grande
fossette laterale, tres-profonde, ayant un bord superieur aussi saillant
que l’inferieur, et au centre de laquelle s’ouvre le pore. Aux segments
2—4 le bourrelet est remplace par une sorte d’&pätement lisse, supere,
place sur l’angle posterieur de la carene, et sur le premier segment il
forme encore un petit tubercule lisse place sur l’angle externe. Tous les
metazonites finement granules et occupes en outre par trois rangees
transversales de tubercules lisses, un peu allonges; chaque rangee com-
posee d’environ 10 tubercules. Au premier segment le bord anterieur est
occupe par une rangee d’une donzaine de tubercules semblables, et le bord
posterieur par une rangee de 8 autres plus grands; entre ces rangees il
y en a deux autres, moins regulieres, composees de tubercules plus
petits, et en arriere de la rangee anterieure, une sorte de gouttiere trans-
versale. Aux segments anterieurs les tubercules sont souvent un peu
epätes.
Description de divers Myriapodes. 675
Segment preanal arrondi, un peu lobule. Plaque sous-anale tronguee
et bimamelonne&e.
Couleur d’un brun rougeätre, avec les carenes plus päles,
Habite: Les Moluques. Musde de Generve.
Cette espece offre une grande analogie de facies avec le P. Klugii,
mais les angles du premier segment ne sont pas dilates; les fossettes des
earenes sont beaucoup plus laterales; la forme des segments est du reste
assez differente, et la sculpture ne consiste pas en plaques bombees con-
tigues, mais en tubereules parfaitement independants.
Sous-genre Stenonia Gray.
Front renfle. Carenes dentel&es, sans bourrelets sen-
sibles. Pores superes, submarginaux, ou places sur le milieu
de la face superieure de la carene. Plaque sous-anale tron-
quee, bimamelonnee,
1. Article basilaire des pattes inerme.
A. Corps grele, convewe. Premier segment pas plus large que la
tete, fortement depasse par les carenes du 2ime, carenes peu developpees,
pores submarginaux. Carenes prolongees a leur angle posterieur en une
petite Epine — (Odontodesmus Sauss.)
Toutes les especes connues qui rentrent dans ce groupe ont un
facies commun. Les anter'nes sont composees d’artieles tres-courts; la t&te
et les metazonites sont densement granules; les carenes des segments
2—4 sont dirigees en avant. — Les carenes sont horizontales chez les
especes les plus dilatees et tombantes chez les especes plus vermiformes.
Les pores sont entoures d’un petit bourrelet annulaire. La couleur est en
general d’un brun terne un peu ochrace.
Les Odontodesmus different des Platyrhacus par des antennes a
articles moins longs, par des carenes moins lamellaires et moins deve-
lopp&es, et par les pores qui, au lieu d’occuper le milieu de la face de la
carene, deviennent presque marginaux.
Les especes connues proviennent des Iies de la Sonde, des Philip-
pines et de la Nouvelle-Guinee.
a. Corps gröle; palmotte du segment pr6anal ayant une forme
parabolique et convexe.
Ici rentrent les: P. dentieulatus, Le Guillou. — P. Meyenii, Brandt.
— P. margaritiferus, Eydoux et Gerv. — P. Javanus, Sauss. Linnaea
Entomol. XIII, 1859, 324.
b. Corps plus dilate; palmette du segment preanal aplatie,
assez cwrree.
676 Humbert et Saussure:
4. Polydesmus (Stenonia) fuseus? Koch,
Corpus antice valde attenuatum; dorso convexiusculo; carinis horizonta-
libus; antennis brevissimis, articulo 6to paulo longiore; capıte dense granulato,
primo segmento granulato, margine antico arcuato, lobis lateralibus angulatis,
margine postico magis arcuato, pone angulum lateralem emarginato; metazonitis
granulatis, seriebus 3 granulorum majorum plus minus distinetorum ornatis, nec
non serie postica tuberculorum majorum; carinis fere horizontalibus, breviter
quadratis, margine externo subobliquo, dentieulato, praecipue in postieis, angulo
antico acuto, postico in dentem producto, saltem in segmentis posticis; carinis
2is—4is antrorsum vergentibus; 19is rotundatis, sat latis; poris superis submar-
ginalibus, segmento praeanali quadrato, margine postico subarcuato; lamina infra-
anali em, bituberculata. — Fusco-brunneus; carinis, pedibus et antennis
flavidis. ©
? Platyrhacus fuscus Koch. Die Myriapod. T. I. p. 46. pl. XX. fig. 40,
Longueur 62 mill. — largeur au milieu du corps 9 mill. — largeur
au 2me segment 7,5 miil. — largeur du Ar segment 5,2 mill. — longueur
du 4er seoment 3 mill. — largeur d’un prozonite au milieu du corps
3,8 mill.
Habite: Java — Musee de Vienne. Ida Pfeiffer.
Nous rapportons cette espece au Platyrhacus fuscus de Koch; mais
il faut remarquer que chez notre individu les carenes sont tres-carrees
jusqu’ au 13°me segment et que l’angle anterieur au lieu d’&tre arrondi
est au contraire tres-vif. Le segment preanal semble avoir son bord pos-
terieur un peu moins droit; ce segment est aussi aplati et non voüte.
Le reste de la description de Koch eonviendrait assez bien & l’echan-
tillon du Musee de Vienne.
Quant au P. margaritiferus, Gervais et P. Meyenii Brandt, que
Peters r&unit aussi a la m&me espece, ce sont probablement des especes
tres- voisines de celle-ci mais differentes, comme semble l’indiquer aussi
leur provenance de Manille.
Le P. margaritiferus est une espece de plus grande taille, dont le
segment preanal se termine en palmette demi-eirculaire; ce dernier
caractere le rapproche davantage du P. javanus, Sauss. Le P. Meyenii,
qui a la m&me taille que notre espece, a aussi la palmette du segment
preanal arrondie.
B. Carenes en general larges, lamellaires; pores perces dans la sur-
face superieure des carenes, toujours plus ou moins eloignes du bord externe,
quoique tendant parfois a s’en vrapprocher — (Platyrhacus Kech.)
a. Antennes courtes; premier segment dela largeur de la
tete seulement, notablement depasse par les carenes du second.
u. Pores tres-rapproches du bord externe des carenes. .
Description de divers Myriapodes. 677
5. Poiydesmus (Stenonia) annectens, n. sp.
Fuscus, convexus, antice valde fornicatus, postice deplanatus; antice dense
ranulatus, postice laevior; segmentorum margine postico serie granulorum
instructo; carinis antieis antrorsum vergentibus, intermediis subquadratis, posticis
2—3 retrorsum productis; omnium margine externo verrucoso-crenulato; poris
in facie supera sitis, a margine paulum remotis; segmento praeanali deplanato,
quadrato-areuato. © 5:
Longueur 49 mill. — largeur au milieu du corps 8,6 mill. — largeur
du #tr segment 5 mill. — longueur du premier segment 2,5 mill. — lar-
geur d’un prozonite au milieu du corps 5,5 mill.
O©. Corps assez grele, bombe, tres-bombe en ayant, granule, & ca-
renes assez larges.
Antennes grosses et courtes, composees d’ articles epais, les 5ime et
6eme ponctues. Tete densement granulee; le front un peu renfle, partage
par une large et profonde gouttiere.
Premier segment de la largeur de la tete, & bord posterieur plus
argue que l’anterieur, densement granule, avec des granules plus forts
le long des bords anterieur et posterieur; en arriere du bord anterieur
une gouttiere transversale qui, au milieu, envoie & angle droit un prolon-
gement en arriere; les lobes lateraux angulaires, etroits. — Les carenes
des segments Q—4 dirigees obligquement en avant, un peu sinuees, prolon-
gees en bas et coup£es carrement; le bord externe finement dentele, les
dentelures arrondies.
Les segments du milieu du corps ayant leurs carenes transversales,
ou legerement obliques en arriere, surtout par suite de l’obliquite du bord
anterieur qui saute en avant des sa base et qui est ensuite un peu obli-
que en arriere; le bord externe garni de 5 ou 6 crenelures irregulieres,
arrondies et lisses (verruqueuses), qui rendent les angles arrondis. Les
earenes porigeres offrant en outre une Echancrure avant le milieu. Les
carenes 15°-17° assez longues, a bord posterieur oblique en arriere; celles
du 48°me segment prolongees en forme de triangle et celles du 19°me for-
mant des prolongements arrondis.
Pores situes & la face superieure des carenes, un peu en arriere du
milieu et assez pres du bord externe, quoique les granulations de Ja sur-
face se continuent encore entre ce pore et le bord externe.
Tous les metazonites tres-densement granules, offrant le long du
bord posterieur une serie de granules päles plus gros, ce caractere s’effa-
gant aux segments de la partie posterieure du corps qui sont peu convexes
et peu granules et oü l’on distingue trois rangees transversales de gra-
nules plus faibles.
Segment pr&anal en palmette aplatie et largement arrondie, sub-
erenelee. Plaque sousanale en trapeze tronqus; ses angles, angulaires
ou presque dentiformes.
Bd. XIX, Abhandl. 86
878 Humbert et Saussure:
La couleur parait &tre, comme en general chez les Odontodesmus,
d’un brun cafe au lait,
g. Corps aplati, dos tres peu convexe; les carenes, quoique presque
horizontales, n’etant cependant point relevees mais continuant la courbe
tres-faible du dos. Les details de forme £tant sensiblement les m&mes
que chez la femelle et la sculpture notablement moins prononcee; les
granulations presque effacees au milieu du dos et ne se retrouyant bien
nettes que sur les carenes, L’ extr&mite posterieure du corps moins attenuee,
le segment preanal plus etroit et plus arrondi la plaque sous-anale bima-
melonnee sur les angles. Les pores plus Eloignes du bords des carenes.
Habite: Les Moluques. — Musee de Genere.
Le corps est beaucoup plus large chez cette espece que, chez le
P. Javanus, et les pores ne sont pas aussi marginaux. Le Segienn preanal
est plus carre.
Ce Polydesmus se rapproche beaucoup du P. fuseus, mais en differe
par son corps plus bombe, & carenes r&gulierement tombantes suivant la
courbe du dos, excepte A la partie posterieure du corps, qui est aplatie,
tandis que chez le P. fuscus les carenes sont horizontales, m&me dans la
partie anterieure du corps. — Il differe de plus par les carenes dont
l’angle posterieur n’est pas spiniforme; par les pores qui ne sont pas
marginaux, par les metazonites qui sont densement et moins grossierement
verrugqueux, ceux de la partie posterieure du corps n’offrant plus de
grosses granulations. Le corps est en outre beaucoup moins attenue
en avant. — Il semble &tre tres-voisin du P. concolor, Peters qui n’ offrirait
que trois dents au bord externe des carenes, tandis que notre espece en
offre 5 ou 6.
B. Pores places a peu pres au milieu de la face superiewre des carenes.
Carenes carrdes et erenelees, Antennes courtes,
6. Polydesmus (Stenonia) insularis, n. sp.
Fuscus, valde dilatatus, parum convexus, granulatus, praecipue in carınis,
postice laevior; lineis 3 granulorum transversis, postice granulis majoribus
politis; carinis latis, quadratis, margine externo rotundato-crenulato, emarginato;
carinis antieis valde antrorsum vergentibus; poris fere in mediis carinis perforatis;
segmento praeanali quadrato-rotundato, sublaevi; lamina infraanali subtriden-
tata; antennis brevibus ; pedibus crassis, pilosis. ©.
Longueur environ 55 mill. — largeur au milieu du corps 12% mill.
— largeur d’un prozonite 6 mill. — largeur du {er segment 7 mill. —
longueur du premier segment 3,3 mill.
Q. Corps tres large et peu bombe, arrondi en ayant.
Tete finement granulee, & sillon frontal profond. Antennes courtes,
a artieles Epais.
Deseription de divers Myriapodes. 679
Premier segment du corps de la largeur de la töte, a bord poste-
rieur plus argu& que l’anterieur, & surface inegale; le milieu du bord
anterieur un peu &lev&, occupe par une sorte de bourrelet forme par une
dizaine de tuberecules lisses, fondus ensemble; ce bourrelet suivi d’une
gouttiere transversale qui envojie au milieu un prolongement en arriere
en forme de d& & coudre et qui se continue de chaque cöte avec la sur-
face des lobes lateraux, laquelle est sensiblement enfonc&ee et granulce;
le reste de la surface plus saillant, finement granul&, quoigue peu rugueux.
Le bord posterieur portant une ligne de 7 a 8 petits tubereules lisses.
Les lobes lateraux triangulaires, aigus. Deuxieme segment tres-arque, en
forme de V tres-largement ouvert, emboitant le premier segment et le
depassant de chaque cöte de plus de 1 millimetre; ses carenes larges,
carrees, & angles arrondis, a bords paralleles, bord&es ant&rieurement; le
bord externe garni de crenelures arrondies.
Segments suivants continuant la möme forme mais devenant de
moins en moins argques. Les carenes devenant un peu dirigees en arriere;
les er&nelures du bord externe au nombre de 5 ou 6, formant de petits
lobes arrondis, ou des granules marginaux aplatis, et le bord portant en
general ayant le milieu une forte &chancrure, distinete jusqu’au 16®me
segment. Les carenes du milieu du corps sont larges et longues; leur
bord anterieur saute fortement en avant, ce qui. rend la carene sen-
siblement plus longue que le reste du me£tazonite et fort carree, quoique
dirigee tres-l&Egerement en arriere; mais ce n’est gueres qu’au 17me seg-
ment que l’angle posterieur commence & se prolonger triangulairement.
Carenes du 49°me segment encore larges, arrondies. Pores ouverts a la face
superieure des carenes, au milieu de leur largeur, un peu plus pres du
bord posterieur que de l’anterieur, et tendant & la partie posterieure du
corps & se rapprocher du bord externe. La surface des metazonites fine-
ment granulee dans la partie anterieure du corps, assez lisse dans la partie
posterieure. Toutes les carenes couvertes de fortes granulations polies,
chagrinees; ces granulations tres-denses daus la partie anterieure du
corps, moins fortes dans la partie posterieure; aux derniers segments la
base des carenes devient lisse. Le milieu des m£ötazonites est en outre
occupe par trois lignes transversales de granules, tres-distinets dans la par-
tie posterieure du corps, quoique plus faibles, moins distinets dans la partie
anterieure, quoique plus forts; la 3Eme range&e, qui oceupe le bord posterieur
des metazonites, compos&e de granules plus forts et lisses, devenant
surtout forts & droite et & gauche vers la base des carenes, oü ils for-
ment comme des especes de verrues du bord.
Segment preanal en forme de carr& arrondi, assez lisse, partage par
un sillon transversal, et offrant & l’extremit& deux carenes obtuses longi-
tudinales. Plaque sousanale arrondie, subtridentee. Pattes &paisses, tres-
poilues, tout & fait inermes & la base.
86 *
680 Humbert et Saussure:
Couleur, dans l’aleool, d’un brun noirätre uniforme (peut &tre
accidentelle). +
Habite: Les Moluques. — Musee de Genere.
Cette espece semble se rapprocher du P. concolor Peters, quoique
sans doute beaucoup moins conyexe, le bord des carenes offrant de plus
nombreuses crenelures ; les proportions semblent aussi differentes. Elle offre
aussi de l’analogie avec le P. dorsalis Peters, mais les bords des carenes
ne sont ni tranchants ni dentes, mais plutöt lobules et legerement Epaissis
par les crenelures verruqueuses du bord. La couleur semble aussi la dis-
tinguer de ces deux especes.
st Carenres Irapezoidales, Antennes mediocres,
7. Polydesmus (Stenonia) Pfeifferae, n. sp.
Fuscus, laevis ; carinis lacteis; corpore subaequali; primo segmento capitis la-
titudine, postice arcuato, antice subrecto, lobis lateralibus rotundatis; carinis omni-
bus latis, lamellaribus horizontalibus; anticis tres antrorsum vergentibus; reliquis
oblique truncatis, antice acutis, postice obtusis, sat tenuiter dentieulatis; 5—6
postieis retrorsum obliquis; poris omnibus in facie supera perforatis; segmento
praeanali quadrato; lamina infra-anali fere bidentata, pedibus antennisque
pubescentibus. &
Longueur 104 mill. — largeur au milieu du corps 14 mill. — largeur
d’un prozonite au milieu du corps 7 mill. — largeur du 17T segment
8.8 mill.e. — longueur du AT segment 4,3 mill. — largeur des antennes
10.5 mill.
Jg. Corps assez Egal, s’ attenuant faiblement aux A premiers segments
et aux 5 derniers; dos peu convexe, carenes inserees tres-haut, presque
horizontales.
Chaperon court, peu Echanere, cilie de poils jaunes, portant au
milieu un croissant dessine par des granules piligeres jaunes; le front
offrant entre les antennes une double cannelure separee par une legere
elevation et portant aussi deux carenes arrondies qui partent des fossettes
antennaires pour converger au sommet du front tout en restant separee
par le sillon du vertex. La surface de la t&te au sommet et sur les cötes»
distinctement ruguleuse. Antennes grosses et tres-courtes, poilues, attei-
gnant eu arriere seulement le 3me segment, & articles subegaux.
Premier segment seulement de la largeur de la tete, a surface un
peu inegale, offrant pres du bord anterieur une cannelure transversale;
le bord anterieur presque droit; le posterieur tres-argue, un peu trongue
au milieu; les lobes lateraux arrondis, & peine bordes. Deuxieme segment
tres-arque, ses carenes larges, dirigees obliquement en avant, emboitant
le premier segment, l’ angle anterieur aigu, le posterieur tres-obtus, mais
ces angles Eemousses et arrondis; les bords anterieur et posterieur de la
carene paralleles, quoigue legerement convexes; le bord externe tronque
parallelement a l’axe du corps. 3!me et 4me segments appartenant encore
Description de divers Myriapodes. 681
au meme type que le 2me mais un peu plus longs, avec les carenes de
moins en moins obligues; celles du 4°me &tant deja presque transversales
et ressemblant deja pour la forme aux carenes des segments suivants.
Carenes 5tme et suivantes ayant une forme trapezoidale, aussi longues que
larges, leur bord externe tronqu& obliquement d’avant en arriere et de
dehors en dedans, offrant quatre ou cing ondulations qui ne sont point
encore des dentelures; le bord anterieur devenant de plus en plus arque.
Vers la 9eme ou A0®me carene le bord externe commence & deyenir dentele;
les dentelures sont au nombre de 4 ou 5, petites, lI’angle anterieur formant
en outre une dent plus grande que les autres; les carenes qui ne portent
pas de pores, plus ou moins echancrees au bord externe. Depuis le 11®me
ou le 12me segment les carenes, de transversales qu’ elles etaient, commen-
cent a devenir obliques en arriere et le deviennent toujours plus; celles
du 198me, encore assez grandes, portent un pore distinet. Les carenes sont
a peine bordees, sauf a la partie anterieure du corps, au bord anterieur
seulement.
Pores grands, situes a Egale distance du bord anterieur et du bord
posterieur, et plus rapproches du bord externe.
Segment preanal termine en forme de palmette carree, a bord
posterieur arque et cilie, offrant en dessus vers le bord posterieur deux
carenes obliques. Plaque sous-anale en triangle arrondi, offrant & 1’ extr&-
mite deux dents Ecartees l’ une de I’ autre.
Corps lisse; carenes finement ruguleuses en dessus; la face inferieure
des carenes et les fancs offrant quelques tubercules roussätres, vagues.
Pattes grosses, tres-densement poilues, le premier article mutique,
Couleur d’un brun chocolat; toutes les carenes en dessus d’un blanc de
lait; les antennes, les pattes et les parties inferieures d’un brun plus päle.
Habite. Batavia. — Musee de Vienne — Ida Pfeiffer.
b. Antennes allong&es; premier segment pluslarge que la
tete, care&nes formant de larges lames dentelees.
Tei rentrerait le: P. fimbriatus, Peters.
2%: Article basilaire des pattes termine par une epine. (Acan-
thodesmus, Peters),
Iei rentreraient les:
P. pilipes, Peters. — P. subvittatus, Pet. — P. punctatus, Pet. —
P. pietus, Pet. — P. scutatus, Pet. — P. Sumatranus Pet.
682 Humbert et Saussure:
1I° Division. Segment preanal lermind en poinle.
Sous - genre Fontaria, Gray.
Corpslarge; dosplus ou moins bombe; carenes continues,
a bourrelets superes; 2me article des pattes epineux. Extre-
mite posterieure du corps large; segment pre&anal petit et
emboite. (Type americain.)
P. Virginiensis, Drury. — P.limax, Sauss. — P. Monterumae Sauss. ete.
Sous- genre Rhachidomorpha, Sauss.
Antennes longues et gräles; carenes longuement dis-
continues, inserees au sommet des flancs, montantes, corni-
formes (arqu&es ou spiniformes), n’ offrant pas de bord
externe, mais seulement un bord ant£rieur et un bord poste&-
rieur, vu leur forme de triangle arque. Pores lateraux perces
dans une petite fossette allong&e. — (P. tarascus, Sauss.)
Cette forme est l’exag6ration de celle que l’on trouve dans le
groupe suivant des Zrhacophorus (et en partieulier dans le P. graci-
lipes nob.)
Sous - genre Oxyurus, Koch.
(Leptodesmus, Sauss. M&em. Mex. Myriap.)
Antennes longues. Carenes discontinues, bien develop-
pees, plus ou moins larges, non attenuees dans les A premiers
segments, ensorte que la partie ant&rieure du corps est aussi
large ou plus large que le reste. (La partie anterieure du
corps souvent dilatee chez les mäles, ou, au moins, plus large
dans ce sexe que dans l’autre). Plaque sous-anale en ogive.
Pas d’epine au 2% article des pattes.
A. Corps assez large, carenes plus ou moins horizontales, toutes ali-
formes, aigues posterieurement. Premier segment large, ayant ses angles
laterausz recourbes en arriere. — Femelles un peu attenuees en avant, mäles
a peine elargis. — Rhacophorus, Koch.)
a. M&tazonites entiers. Pores lat&rauxs.
Ici rentrerait le P. gracilipes nob.
b. Metazonites partages par un sillon transversal. Pores
lateraux.
= Carenes oframt des bourrelets lateraum.
Iei rentreraient les P. Thwaitesii, Humb. — Saussurii, Humb.
"e= Bord lateral des carenes plus ou moins creuse d’ume gouttiere dans laquelle
sont perces les pores.
Description de divers Myriapodes, 683
8, Polydesmus (Oxyurus) Relaarti Humb.!
Humbert Myriap. de Ceylan. 1865. p. 23, pl. II. fig. 7.
Identique au type de l’espece (de Ceylan). Parait &tre seulement
de taille un peu plus faible. Aucun Echantillon n’etant entier, nous ne
pouvons donner de dimensions.
Habite: Madras — Voyage de la Noyara.
9. Polydesmus (Oxyurus) Haastii n. sp.
Fusco-niger, corpore antice attenuato, plus minus granulato; carinis retror-
sum uneinatis, poris lateralibus; dorso antice valde arcuato, dein minus convexo;
mstazonitis sulco obsoleto partitis, pone sulcum serie transversa areolarum sex
ornatis.
Longueur 25 mill. — largeur au milieu du corps 4 mill. — largeur
d’un prozonite au milieu du corps 2,6 mill. — largeur au 2me segment
3 mill.
Q. Corps assez grele, assez subitement attenue en avant aux quatre
segments anterieurs. Le dos est peu bombe daus la region moyenne du
corps, les carenes Etant situdes assez haut sur les segments.
Tete rugueuse et ponctu&e; chaperon peu Echancre. Antennes peu
renflees & 1’ extremite.
Premier segment tres-conyexe transversalement, ayant le bord an-
terieur regulierement arque, le bord posterieur &chancre, les lobes la-
teraux aigus, a pointe dirigee un peu en arriere. Le 2öme segment encore
tres-bombe, ayant ses carenes carr&es en ayant, & angles posterieurs un
peu prolonges et aigus.
Segments suiyants jusqu’ au 5tme ayant les carenes sinuees, & angle
anterieur obtus mais non arrondi, a angle posterieur prolonge en forme
de dent spiniforme. Les car&nes, depuis le 5tme segment environ, devenant
arrondies en ayant et de plus en plus spiniformes en arriere, &tant m&me
tout & fait spiniformes depuis le 17°me; ]e bord externe presentant sous
une forte loupe trois ou quatre dentelures tres-fines; le bord posterieur for-
tement concave, paraissant tres-finement et regulierement dentieule sous
une forte loupe. Bourrelets presque nuls; pores tres-lateraux, places & la
partie posterieure des carenes.
Corps lisse dans la partie anterieure; devenant ensuite ruguleux, un
peu granuleux; les metazonites partages par un sillon transversal sinueux.
Dans la partie posterieure du corps on voit en arriere de ce sillon une
rangee transversale de 6 arcoles.
Segment preanal en cöne presque regulier. Plaque sous-anale en
triangle arrondi. Pattes assez courtes.
Couleur d’un brun noirätre, plus päle en dessous.
Habite. Auckland, Waikato River; (Nouvelle Zelande.) — Musee
de Vienne. Voyage de la Novara.
684 Humbert et Saussure:
Cette espece, par ses formes gräles, se rapproche des Rachidomorpha
quoique, n’ayant pas les carenes ascendantes. Le cou est attenue comme
chez les Strongylosoma. Les carenes n’offrent pas de gouttiere laterale bien
distinete comme chez le P. Kelaarti, mais elles se rattachent cependant a
ce type. Ü’est done ici une espece intermediaire qui ne rentre bien dans
ancune section, mais qui etablit plutöt la liaison entre deux ou trois
groupes.
B. Corps moins large, elargi en avant chez les mäles. Carenes ali-
formes, aigues posterieurement, mais celles des 4 premiers seyments n’ etant
pas prolongees en forme de dent. Pores plus on moins superes.
Ici rentreraient les: P. carneus, Sauss. — P. Couloni, Nob. — P.
subterraneus, Sauss. ebe.
10. Polydesmus (Oxyurus) Cyprius n. sp.
Albido-fulvescens; corpore dilatato; dorso plano; carinis continuis, meta-
zonitis longioribus, latis; anticis quadratıs, subrotundatis; postieis aliformibus
segmento praeanali minuto, conico; antennis gracilibus; tuberis linearibus.
Longueur du corps 03,365 1mullıy; d. 3% mill.
Largeur d’un metazonite ae 6 r
= „» Prozonite 5 55 My
Corps tres-aplati, large, egal ou un peu retreci dans le second
quart de la longueur du corps, a carenes toutes continues.
Antennes greles, assez longues, & artieles subegaux. Tete lisse, &
sillon frontal assez faible.
Premier segment court et large, presque aussi large que les suivants;
le bord posterieur transversal, un peu exeise au milieu; le bord anterieur
egalement transversal au dessus de la töte, devenant de chaque cöte tres-
arque en arriere, borde, et formant a sa rencontre avec le bord posterieur
un angle aigu. Les trois segments suivants tout a fait transversaux; les
earenes larges et coupees carr&ment, nullement ou & peine dirigees en
avant, bordees; celles du deuxieme segment offrant & l’angle anterieur le
vestige d’une petite dent; les carenes 4—9 egalement transversales, larges
et carrees, quoigue & angles un peu arrondis, mais sensiblement plus
longues que le reste du metazonite, le bord posterieur sautant en arriere
des sa base et legerement &chancre & ce point; aux segments suivants les
carenes devenant de plus en plus aliformes, avec le bord posterieur un peu
arrondi. Les carenes du 19me dirigees en arriere et tres-arrondies. Bour-
relets faibles; pores superes, s’ouyrant au milieu du bord de la carene
dans la partie anterieure du corps et plus en arriere dans la partie pos-
terieure.
Segment preanal tres-court, conique. Plaque sous-anale en ogive
trituberculee.
Description de divers Myriapodes, 685
Pattes longues; le 2t@e article paraissant en dessous, & |’ extre&mite,
legerement angulaire, mais nullement Epineux.
Surface du corps lisse, striol&e, cuireuse; les carenes offrant des
vestiges de granulations tout & fait effacees.
Couleur d’un jaune blanchätre.. — Les plus grands individus sont
d’un brun chätain (peut &tre par alteration).
g. Les mäles ont le corps legerement retreei dans toute sa premiere
moitie.
Habite: l’ile de Chypre. — Musee de Vienne. Kotschy.
Cette espece s’Eloigne du type du P. complanatus et se rapproche
pour la forme de quelques petites Fontaria, surtout par la largeur du
corps qui ne se retrecit gueres posterieurement, mais elle differe nettement
de ce sous-genre par l’absence d’epines au 2°me article des pattes.
C©. Memes formes que dans la section B, mais les carenes de moins en
moins developpees, et de moins en moins aigues a U’ angle posterieur. Carenes
des segments 2—4 coupees plus carrement ou arrondies. Corps devenant plus
eylindrique. — Il commence 4 appwraitre une petite carene au dessus de la
base des pattes anterieures, comme chez les Strongylosoma (Passage aus
Strongylosoma).
Les especes de ce groupe different de celles de groupe B.** par leur
corps plus vermiforme, et des Strongylosoma par l’ absence de retrecisse-
ment dans les 4 premiers segments, et par le second segment qui n’a
pas sa carene prolongee plus bas que celle des segments 1-3.
a) Carenes arrondies en avant, angulaires en arriere.
Iei rentrent les: P. Sallei, Sauss. — P. Nattereri, nob. — P. Zelebori, nob.
b) Carenes devenant arrondies posterieurement.
lei rentrent les: P. Aztecus, Sauss. — P. vermiformis, Sauss.
Sous-genre Strongylosoma, Brandt.
Corps allonge, vermiforme, attenue dans les quatre
premiers segments, a carenes peu developpe6es, lineaires ou
tuberculiformes. Au dessus des pattes des premiers segments
une petite carene laterale. Metazonites partages par un
sillon transversal. Carenes du 2me segment prolongees plus
bas que le 4er et le 3m segment.
Ici rentreraient le P. pallipes, Olivier.
11. Polydesmus (Strongylosoma) Guerinii, Gerv.
, „ Flavidus, nitidus, vermiformis; segmentis 2—4 angustioribus; elypeo piloso;
carinis rudimentariis, linearibus, segmento praeanali trıgonali-conico.
Bd, XIX. Abhandl. 87
686 Humbert et Saussure:
Strongylosoına Guerinü, P. Gerv. Apteres T. IV 1847. p. 116. Pl. Ab.
Fire. 3°),
Longueur 24 mill., largeur 3 mill.
Q 3. Cylindrique, notablement retreci dans les 40u 5 premiers segments.
Antennes gröles; articles Qtme —5tme egaux ; le 6°me plus court, un peu
renfle A l’extremite, le 7eme tres-court. Le sommet du front renfle;
Voceiput un peu &trangle. Tout le chaperon densement poilu et ponetue.
Premier segment court, laissant la tete a decouvert, arrondi en
avant et sur les cötes ou il est finement borde; les lobes lateraux tres-
arrondis et fortement rabattus.
Carenes du 2me segment faibles, descendant obliquement en bas et
en avant et plac&es sur les confins de la face inferieure du corps, formant
une simple ligne saillante oblique qui s’etend jusqu’a la base de la t£te
et se termine dans un lobe triangulaire, plac& sur le bord anterieur du
segment. Carenes des segments suivants tres-faibles, n’etant que de simples
bourrelets limites brusquement a la face superieure par un sillon un peu
arque. Ces bourrelets un peu plus marques et epätes aux segments qui
portent les pores repugnatoires; ceux-ci ronds et perces sur le cöte
du bourrelet.
Segment pr&anal termine en ogive, a pointe prolongee. Plaque sous-
anale arrondie & son bord posterieur, avec une faible echancrure de chaque
cöt&, un peu en avant de son sommet.
Pattes assez longues, lisses, presque glabres.
On observe quelques faibles villosites aux pattes, au segment
preanal, aux valves anales et surtout aux derniers articles des antennes.
Entierement d’un jaune sale, tirant un peu sur le brunätre, surtout
dans les regions moyennes du corps. Extremite des antennes plus foncee.
Pattes päles.
Q. Un individu Q, quoique ayant 20 segments est un peu plus petit
que les mäles. Les pattes n’ont pas de pelotes et sont proportionnellement
un peu plus greles que chez les mäles. f
g. Pattes des premiers segments portant en dessous des 2 derniers
articles une brosse de poils fins et serres. Dans les regions moyenne et
posterieure cette brosse n’existe que sous le dernier article.
Habite: Madere. — Musee de Vienne.
12. Polydesmus (Strongylosoma) Syriacus, n. sp.
Ferrugineo-rubescens, pedibus antennisque flavidis; laevis, nitidus; primi
segmenti lobis lateralibus rotundatis, subreflexis, secundi paulum dilatatıs, rellexis,
subobliquis, angulo antico acutiore; carinis vix prominulis, metazonitis aequi-
longis, margine supero subarcuato; poris magnis in apice tuberum perforatis;
segmentis 2—8 supra pedes carinatis; — 5 pedibus erassioribus.
*) L’auteur renvoie aux „Annales de la Soc. Entom. Fr. IV, 686” mais l’on ne trouve dans ces
Annales aucune description de ce Strongylosome.
Description de divers Myriapodes. 687
Longueur du corps 20 mill. — largeur au milieu du corps 2,6 mill.
©. Corps tres-cylindrique, legerement attenue en avant; lisse
et luisant.
Antennes greles, les articles diminuant l&gerement de longueur du
’eme au 6me- Premier segment ayant son bord anterieur arque et borde, le
posterieur droit; les lobes lateraux assez largement arrondis et legerement
reflechis. 2!me segment ayant ses lobes lateraux prolonges en bas, un peu
elargis, & bords reflechis, obliques, & angle anterieur un peu prolonge
en avant, & angle posterieur arrondi. Carenes des segments 3—4 arquees;
les suivantes de plus en plus Epätees, oceupant toute la longueur du
‚metazonite, attEnuees en avant; les pores grands, occupant l’extremite pos-
terieure des carenes.
Tous les metazonites, sauf les 4 premiers et les deux derniers, par-
tages par un sillon transversal n’atteignant pas tout & fait les carenes.
Segments 2—8 offrant au dessus de l’insertion des pattes une petite carene
longitudinale; celle des segments 2 a 4 courte, saillante, arqu&e en forme
de erochet et remontant le long du bord anterieur du metazonite. Les
metazonites strioles au dessous des carenes.
Pattes gräles. Segment preanal termine en pointe conique courte.
Plaque sous-anale, arrondie.
g ayant les pattes grandes et renflees aux 5 premiers articles,
notablement plus Epaisses que chez la femelle. Plaque sous-anale en ogive.
Des individus mal conserves provenant.de Chypre (Voyage Kotschy)
nous paraissent appartenir & la m&me espece, Ils different des pr&c&dents
par une taille plus petite, par une couleur d’un brun fonce, avec la tete
rougeätre et les pattes päles. «
Q g. Couleur d’un rougeätre lie de vin, avec les antennes et par-
fois la tete jaunätre.
Habite: La Syrie. — Musee de Vienne. Gödl.
Cette espece se rapproche beaucoup des Tropisoma ferrugineum et
corrugatum Koch. (Die Myriap. tom. I, pl. 45), a en juger par les figures
de ces deux especes entre lesquelles il serait impossible de trouver la
moindre difference. Toutefois les antennes de nötre espece semblent plus
Epaisses & l’avant dernier article.
13. Poiydesmus (Strongylosoma) Persicus, n. Sp.
Laevis, albidus, omnino vermiformis; antennis invicem approx imatis
erassiusculis; primo segmento antice arcuato, postice recto, lobis lateralibus
anguste rotundatis, late marginatis; segmenti 20 lobis lateralibus reflexis, acute
quadratis; religuorum carinis rudimentariis, linearibus; poris lateralibus, in apice
tuberum perforatis; metazonitis sulco profundo transverse divisis; pedibus
erassiusceulis.
Longueur 25 mill. — largueur au milieu du corps 1,8 mill.
Corps tout & fait vermiforme, eylindrique, attenue au 3tme et Ztme
segments,
87°
688 Humbert et Saussure:
Antennes tres-rapprochees a leur insertion, medioerement longues,
ä articles gros, renfles & l’extremite, de longueur subegale, le 2:me un peu
plus long que les autres, le 6me gros. Premier segment du corps ayant
son bord anterieur plus arque que le posterieur; les lobes lateraux £Etroits,
un peu trongues, arrondis, bordes au bord anterieur et externe, formant
presque un angle posterieur, offrant au bord posterieur une petite entaille
a cöte du bourrelet.
Segments 2, 3 et suivants etrangl&s aux prozonites, ayant le meta-
zonite un peu saillant; 2me segment en forme de ceinture, descendant assez
bas sur les cötes, & bord externe reflechi, coupe carrement, ses deux
angles tres-vifs; les segments suivants offrant de petites car&nes lineaires,
rudimentaires, indiquees superieurement par un sillon legerement arque.
Les carenes porigeres Epätees sur les flancs, a pores lateraux situes tout
ä fait & lextremite posterieure des bourrelets. Prozonites separes des
metazonites par un profond sillon. Les metazonites, A partir du 5eme ou
6tme segment, partages par un fort sillon transversal qui n’atteint pas les
carenes et qui manque sur les deux penultiemes. Segments 2% & 10 portant
au dessus de l’insertion des pattes une carene longitudinale lin&aire, sur-
tout distinete depuis le 4me,
Segment preanal termine par une pointe conique courte. Plaque
sous-anale en ogive. Pattes assez grosses.
Corps lisse, un peu cuireux; d’un blanc jaunätre uniforme.
Habite: La Perse. — Musee de Vienne. Kotschy.
Cette espece differe du Strongyl. pallipes Oliv. par son premier seg-
ment plus court d’avant en arriere, A bord anterieur moins arque; par
ses carenes moins developpe&es, par son segment preanal debordant dayan-
tage les valves anales, etc.
14. Polydesmus (Strongylosoma) Bataviae, n. sp.
Ferrugineus, eylindricus, gracilis, valde elongatus; corpore nodoso, superne
rugulato, obsolete granulato; metazonitis sulco brevi transverso divisis, antice
coarctatis; carinis minutis, antice evanescentibus, postice minute emarginatis ;
poris lateralibus, apicalibus; primi segmenti lobis lateralibus rotundatis; seeundi
carinis linearibus, reflexis, postice in dentem terminatis; lamina infra-anali elon-
gata, apice truncata; pedibus elongatis. %.
Longueur 35 mill. — largeur au milieu du corps 2,8 mill. — largeur
d’un prozonite au milieu du corps 2 mill.
g. Tres-long et tres-grele, & corps fortement moniliforme, un peu
attenue en ayant aux segments 2—4; les segments suivants ayant une forme
assez trapezoidale, retrecis en avant, elargis en arriere, & carenes lon-
guement separees. L’extremite posterieure du corps attenuee; le 19Eme seg-
ment assez long.
Tete ponctuee. (Antennes manquant.) Premier segment ayant le
bord anterieur plus arqu& que le pasterieur, borde. ainsi que les lobes
Description de divers Myriapodes. 689
lateraux; ceux-ci largement arrondis, regardant legerement en arriere,
ruguleux et offrant trois rides obsoletes. Le bord posterieur offrant une
legere eutaille de chaque cötE avant l’angle posterieur. me segment en
forme de ceinture, aussi long que les deux suiyants, mais descendant plus
bas sur les cötes; le bord lateral vif, fortement releve, formant une
carene presque horizontale, droite, a angle anterieur vif; l’angle posterieur
etant prolonge en forme de dent triangulaire. 3*me et 4eme gegments un peu
plus petits, & carenes lineaires, arrondies en avant, un peu angulaires en
arriere, mais non prolongees, pas meme aux segments terminaux.
Les carenes en general devenant presque nulles, et s’evanouissant
dans la partie anterieure du metazonite, surtout aux segments porigeres.
Pores lateraux, perces tout & l’extremite des carenes. Les metazonites
des segments 8—15 partages par un sillon transversal indistinct, qui est
fortement raccourei sur les cötes et place en arriere du milieu du meta-
zonite. Aux segments 2—5 on trouve de chaque cöt& une petite carene
situee au dessus des pattes, pres du bord posterieur des segments.
Segment pr&anal etroit, conique, trongue. Plaque sous-anale tres-
allongee, tronqu&e et bimamelonnee & l’extremite.
Corps ruguleux en dessus; les metazonites indistinctement sables,
offrant des granulatıons obsoletes, qui deviennent surtout distinetes aux
deux extremites du corps. Pattes gr&les et tres longues, poilues; le 3®me
article allonge. Les organes copulateurs sortent d’une forte eminence de
chaque cöte de laquelle on voit un tubercule arrondi.
Couleur uniform&ment d’un brun ferrugineux.
Habite: L’ile de Java; Batavriaa — Musede de Vienne. Ida
Pfeiffer.
15. Polydesmus (Strongylosoma) Novarae, n. sp.
Fusco-castaneus, laevis, nitidus; carinis pedibusque flavidis; primo seg-
mento antice valde arcuato, lobis lateralibus antice sulco marginali; segmento
secundo eingulum efficiente, utringue quadratim secto, margine reflexo, carinam
elongatam linearem efficiente; carinis religuis in media altitudine corporis sitis,
crassiusculis, postice subangulatis, sed non productis; poris lateralibus; segmento
praeanali apice in processum lamellarem et obtusum producto; metazonitis sulco
profundo transversali partitis.
Longueur 48 mill. — largeur 2,5 mill.
g®. Täte lisse; sillon frontal tres-profond. Antennes assez courtes,
a articles subegaux, les 3 derniers poilus.
Premier segment aussi large que la t&te, partage par un sillon
longitudinal indistinet; & bord anterieur tres-arque; A bord posterieur un
peu concaye au milieu; les lobes lateraux triangulaires, fortement bordes
anterieurement, le rebord forme par un profond sillon. Metazonite du
second segment en forme de ceinture, descendant fort bas et peu E£largi
sur les cÖöt&s, termine par un grand bord, descendant un peu obliquement
690 Humbert et Saussure:
en avant, fortement reflechi et formant une carene droite un peu angu-
laire en arriere. 3me zeme et 5eme gegments les plus petits.
Les carenes de tous les segments assez fortes pour un Strongylosome
formant un bourrelet transversal un peu &päte place a& mi-hauteur du
corps, legerement appointi en arriere, sans cependant depasser le seg-
ment; vues en dessus, elles forment une petite lame longitudinale, bord&e,
& peine plus large en arriere qu’ en ayant et terminee par une pointe
obtuse non prolongee, dont le bord posterieur est legerement &chanere.
Les pores tout & fait latereux, ouverts a 1’ extr&mite posterieure
des car&nes. Tous les metazonites a partir du 5öme segment, & 1’ exception
du 49°me, partages par un fort sillon transversal qui n’atteint pas les
carenes.
Segment preanal convexe, prolong& en pointe lamellaire, obtuse,
arrondie, garnie de poils. Plaque sous-anale en triangle assez allonge.
Tous les metazonites en dessus tres-lisses et luisants.
Pattes mediocres; on voit au dessus de l’insertion de chaque patte
un petit tubereule granuliforme; au milieu du corps ce tubercule devient
une sorte d’apophyse styliforme et se trouve place au dessus de la patte
anterieure de chaque segment. Ce caractere est moins marque chez la
femelle que chez le mäle.
Chez Je mäle on trouve entre les pattes de la Are paire du 5eme seo-
ment une apophyse courte, arrondie, et comprimee transversalement.
Couleur d’un brun marron, plus päle en dessous; carenes, pattes
et segment preanal jaunätres. Les metazonites sont d’un brun plus roux
en avant du sillon, et d’un brun fonce en arriere de ce dernier. Antennes
brunes.
Habite: Auckland (Nouvelle Zelande.) — Voyage de la Novara.
Musee de Vienne.
Sous-genre Icosidesmus, nob.
Premier segment moins large que la töte, taille en demi
cercle. Corps attenu& en avant. Carenes arrondies, ourlees,
denue&es de bourrelets poriferes, pores tres-petits, superes,
ouverts’dans l’ourlet marginal. Segment pre&anal petit, trian-
gulaire. Plaguesous-anale &Echancree. Pattesayant le second
article renfle en dessus; Je dernier gr&le et plus long que
le troisieme.
16. Polydesmus (lcosidesmus) Hochstetterii n. sp.
Albidus, depressus, nitidus; corpore antice et postice attenuato; antennis
gracilibus, elongatis, articulis 2° et 30 longioribus; primo segmento semi-orbieulari,
angulis rotundatis, segmentis 2—4 minutis, tertio minore; metazonitis trans-
versis, utringue rotundatis, margine postico crasso, carinis parum prominulis;
Description de divers Myriapodes. 691
tuberis nullis; poris minimis, superis, marginalibus; segmento praeanali minuto,
trigonali, lamina praeanali trapezina.
Longueur 20 mill. — largeur au milieu du corps 2, 7 mill. — lar-
geur du second segment 1, 8 mill.
Deprime, retreci en avant et en arriere; les segments 2 & 4
beaucoup plus etroits que les suivants; la plus grande largeur ne se mon-
trant que vers le 7me segment; la largeur diminuant de nouveau gra-
duellement & partir du 16®me,
Antennes & me et surtont 3me article plus longs que les arti-
cles 4 & 6.
Premier segment beaucoup plus etroit que la tete, un peu bombe,
en forme de demi cercle, & convexite anterieure, & angles arrondis, avec
le bord posterieur un peu &chanere. Deuxieme segment plus large que
le premier et que le troisieme, quoique un peu moins large que la
tete; ses carenes largement arrondies, se portant en avant et peu recou-
vertes par les bords posterieurs du premier segment; ce segment et les
suivants & carenes peu developpees, separees, largement arrondies sur
les eötes oü elles sont faiblement bord&es, & bord posterieur Echanere;
carenes disparaissant aux deux derniers segments.
Metazonites en general transversaux, a bords lateraux tout & fait
arrondis et bordes, depassant peu les prozonites; le bord posterieur un
peu concave au milieu. Pores repugnatoires extr&mement petits, tout a lait
superes, perces dans l’ourlet marginal, & peu pres sur le milieu du bord
externe; bourrelet manquant complement. Les metazonites fortement
imbrigues sur les prozonites, ayant leur bord posterieur Epais.
Corps lisse et luisant; metazonites (sauf aux A—5 premiers seg-
ments) ofirant un sillon transversal sinueux coupe par de petits sillons
longitudinaux qui dessinent comme une double rangee de plaques
effacees.
Segment preanal petit, triangulaire. Plaque sous-anale Eechancree.
Pattes longues, leurs premiers articles, priucipalement le second,
gros et renfles en dessus (surtout aux paires 3—7); le 3me article rela-
tivement court; les 4eme et 5eme tres-courts; le dernier greie, plus long
que le 3me, Pattes des deux premieres paires courtes et greles.
L’animal entierement d’un blanc jaunätre.
Habite: Auckland (Nouvelle Zelande). — Musee de Vienne. Voyage
de la Novara.
Sous-genre Polydesmus sensu strictiore.
Corps aplati; dos garni de tubereules plus ou moins
aplatis. Carenes larges et continues, & angle posterieur un
peu prolonge, pores lateraux. Premier segment de la largeur
de la t&te, moins large que le 2m, Plaque sous-anale en ogive.
Le type de ce groupe est le P. complanatus, de Geer.
692 Humbert et Saussure; Description de divers Myriapodes,
17. Polydesmus (Polydesmus) eollaris, Koch.
Koch. System der Myriapoden, p. 133.
Deux individus femelles offrent au point de vue de la couleur une
variete interessante. La couleur generale est d’uu brun lie de vin fonce,
avec les parties inferieures des pattes et le 5tme article des antennes lie
de yin. Les deux premiers segments du corps, ainsi que les carenes du
Aeme, Geme, geme, A4&me et 14°me, en outre, les angles posterieurs de toutes les
autres carenes, & partir du 5me ou du 7eme segment sont clairs ou couleur
de chair; le segment preanal est tout entier de la couleur generale.
Chez cette espece le corps est fortement attenue dans sa partie
anterieure.
Longueur 33 mill. — largeur au 12me segment 4,7 mill. — largeur
au 2°me segment 3,6 mill. — largeur du 12me prozonite 3 mill.
Habite. La Croatie. — Musee de Vienne.
Sous-genre Odontotropis, nob.
Corps assez large, egal ou retreci en avant. Carenes dis-
continues depuis le Atme segment, lamellaires et larges,
dentelees, & pores superes et marginaux. Dos plus ou moins
convexe. Segment preanal conique. Les deux premiers arti-
cles des pattes inermes,
P. Clarazianus, nob. Revue et Mag. de Zoolog. XXI. 1869.
Cette division se rapproche beaucoup des Oxyurus et elle en differe
par la largeur des carenes, leur forme dentel&e et la position des pores.
Elle rappelle un peu pour le facies les Stenonia & cause de la forme
dentelee des carenes et la position supere des pores, mais elle en differe
par la position marginale des pores et par la forme des carenes des
premiers segments qui ne sont pas dentelees.
Sous-genre Rhachis, Sauss.
Antennes longues et gräles. Carenes discontinues, lar-
ges et lamellaires, (relevees) & bord lateral aminci, decoupe
et subdentele. Pores repugnatoires s’ouyrant a la face supe-
rieure des carenes, mais places tres pres du bord externe,
au fond d’une espece d’echancrure horizontale; s’ecartant
du bord aux segmentsde la partie post&rieure du corps. Extre-
mite posterieure du corps brusquement attenuee comme
chez les Polydesmus. Plaque sous-anale en ogive. Pattes tre&s-
longues.
Le type de ce groupe est la P. viridis, Sauss.
Obs. M. Peters a considere le sous-genre Rhachis comme synonyme
des Zehacophorus Koch, lesquels constituent un type bien different, que nous
avons rapproche des Oxyurus.
———
Beiträge zur Naturgeschichte der Diatomeen.
Von
J. Schumann.
Vorgelegt in der Sitzung vom 6. October 1869.
I, Ueber die Abhängigkeit der Riefenzahl
von der Grösse der Frustel.
laser Riefenzahl verstehe ich die Zahl, welche angiebt, wie viel
Streifen oder Punktreihen, die sich auf den Kieselpanzern der Diatomeen
zeigen, auf "oo einer Pariser Linie gehen.
Der Grösse der gestreckten Formen lege ich ihre Länge, der Grösse
der runden Formen den Durchmesser des Cylinders zu Grunde; beide
messe ich mit Yjooo einer Pariser Linie.
Dass bei derselben Species die kleineren Frusteln etwas dichtere
Streifen haben als die grösseren, weiss Jeder, der sich mit diesen kleinen
_ Organismen in diesem Sinne beschäftigt hat. Doch ist, so viel ich weiss,
das Gesetz noch unbekannt, nach dem mit steigender Grösse des Kiesel-
panzers die Riefenzahl abnimmt. Nach diesem Gesetze nun habe ich
gesucht. Ich wählte zu diesem Behufe zunächst einige häufig vorkommende, ;
verschiedenen Gruppen angehörige Species und beobachtete kleine, mittlere
und grosse Frusteln in zahlreichen Exemplaren, um theils die Schwan-
kungen der Riefenzahl, theils die Beobachtungsfehler aus den Mittelwerthen
möglichst zu beseitigen. Bald zeigte sich, dass hier eine Exponential-
grösse zur Geltung‘ komme, auf die auch theoretische Betrachtungen
geführt hatten. Dieselbe lässt sich allgemein durch folgende Gleichung
‚darstellen
I
1) NEN
in der a die der variablen Länge / entsprechende Riefenzahl, Z irgend
eine unveränderliche Länge bedeutet, b, ce und d Constanten sind, die für
Bd. XIX. Abhandl. 88
694 J. Schumann!
jede Species der Diatomeen besonders bestimmt werden müssen. Sind die
mittleren Riefenzahlen, die dreien bekannten Längen zugehören, gefunden,
so lassen sich die Werthe der drei Constanten berechnen. Doch wird die
Rechnung sehr vereinfacht, wenn die Längen gleich weit von einander
abstehen, z. B. 40 60 80 sind. Bezeichnen wir dann die Längen allge-
mein mit
1 1
IB —= we) L LUA+ ” und die zugehörigen Rie-
fenzahlen mt A-+r A A — s, so findet man für die drei
Constanten folgende Werthe
DA de
r—8
r.s Y AL
a)
up u n
r
also
—
we een MEN y
Sind z. B. für die Längen 40 60 80 die Riefenzahlen 18 15 14
d. h. für die Längen 60 (A—1) 60 60 (1-+4)
die Riefenzahlen 15 and 15 15—1
beobachtet, so ist
ı
er ay. Yy” gu 1% + 0.)
Der Gleichung I 2% man verschiedene Formen geben, unter
denen die zur Rechnung bequemste folgende ist:
e=b-+.c.N!}
in der die mittlere Länge keine Rolle spielt.
Bei den von mir genauer untersuchten Diakamben- Anker mit Wahr-
scheinlichkeit bei allen, ist s kleiner als r, also in der ersten Formel d
kleiner als 1, daher auch A kleiner als 4. Unter der Voraussetzung,
dass dieses Verhältniss stets Statt finde, wird
fürö=o a=b-+ec= demidealen Maximum der Riefenzahl,
fürrl=oa=b = dem idealen Minimum der Riefenzahl.
Beide Extreme haben zunächst nur für die Rechnung einen Werth.
Würde es bei den Diatomeen Embryonalzustände geben, so wäre b + c
die obere Grenze für die Riefenzahl des Embryo. Doch wird, wie weit
meine Beobachtungen reichen, selbst von den kleinsten Frusteln das
ideale Maximum nicht annähernd erreicht. Die Grenze des idealen Mini-
Beiträge zur Naturgeschichte der Diatomeen. 695
IR
mum dagegen wird von grossen Frusteln, in Folge der Schwankung der
Riefenzahl, nicht selten überschritten.
Die Grösse e ist somit die ganze Senkung der Riefenzahl,
die eintritt, wenn die Länge der Frustel von Null bis in’s Unendliche
aufsteigt.
Behandlung von fünf Diatomeen-Formen.
I. Navicula viridis Ktz. = Pinnularia viridis Ehg.
W. Smith Synopsis Taf. XVIIL. Fig. 163.
Beobachtungen.
In der ersten, dritten, fünften Columne u. s. f. sind die Längen, in
der zweiten, vierten, sechsten Columne u. s. f. sind die ihnen zugehörigen
Riefenzahlen angegeben. Die z. B. für die Länge 23 gegebene Riefenzahl
ist so gefunden, dass ich zehn Frusteln von dieser Länge mehrfach durch-
mass, ihre mittleren Riefenzahlen bestimmte und die Summe derselben
durch 10 dividirte. Dasselbe gilt von jeder der anderen Zahlen. Durch
die ganze Reihe werden also 650 Riefenzahlen repräsentirt. Uebersehen
wir diese Zahlenreihe genauer, so finden wir im Allgemeinen eine Sen-
kung der Riefenzahl mit wachsender Länge der Frustel, und zwar
anfänglich eine stärkere, weiterhin eine schwächere. Noch deutlicher zeigt
sich die Natur dieser Senkung, wenn wir etwa je 5 dieser Zahlen zusam-
menziehen d. h. ihre arithmetischen Mittel nehmen. Noch habe ich die
Riefenzahlen von 50 Frusteln beobachtet, deren Länge 87 T. (Tausendtheile
einer Pariser Linie) übersteigt. Sie geben für2= 90 a = 13,08. Die 14
annähernd festen Punkte sind somit folgende:
88%
696 J. Schumann:
I=Ba=418,2 1=60 a = 13,59
30 17,16 65 13,42
35 16,05 70 13,33
40 15,30 75 13,29
45 14,65 80 13,18
50 14,13 85 13,12
55 13,79 90 13,08
Von 25 bis 45 senkt sich die Riefenzahl um 3,77
von 45 bis 65 um 1,23
von 65 bis 85 um 0,30
Die erste Riefenzahl 18,42 ist das arithmetische Mittel der für die
Längen 23, 24, 25, 26, 27 beobachteten 50 mittleren Riefenzahlen, also
wegen der Krümmung der Curve ein wenig grösser als die Riefenzahl,
die der Länge 25 entspricht. Wie die Formel lehrt, die ich diesen Beob-
achtungen zu Grunde legen werde, muss das arithmetische Mittel um
0,0% gesenkt werden, wenn man die der Länge 25 zugehörige Riefenzahl
haben will. Diese Grösse, die im Allgemeinen die Depression heissen
mag, ist für die Länge 30 ebenfalls 0,02, für 35, 40 und 45 ist sie 0,04,
für die folgenden so klein, dass sie nicht mehr berücksichtigt zu werden
braucht.
Als Formel für diese Riefenzahlen finde ich
I
a — 12,98 + 23,124 (5)
Sie zeigt, dass das ideale Minimum der Riefenzahl von Navicula
viridis etwa 13, die ganze Senkung etwa 25, das ideale Maximum etwa
38 beträgt.
Mittel 0,743 | 0,0334
Beiträge zur Naturgeschichte der Diatomeen, 697
In dieser Tabelle enthält die erste Columne die Längen, die zweite
und dritte Columne die Zahl der beobachteten und berechneten Quer-
streifen, die auf Yoo einer Pariser Linie gehen, die vierte die Unter-
schiede zwischen der Beobachtung und Rechnung.
Ob diese Unterschiede gross oder klein sind und_ob die aufgestellte
Formel mit den Beobachtungen verträglich ist, sieht man indess erst,
wenn man die in der Tabelle mit V bezeichnete Variation der einzelnen
Beobachtungen kennt, die ich auf folgende Weise gefunden. Für die
Länge 25 z. B. ziehe ich zunächst alle 50 Beobachtungszahlen von 18,40
ab, erhebe die Abweichungen zum Quadrat, summire die Quadrate, divi-
dire die Summe durch 49 und ziehe aus diesem Quotienten die Quadrat-
wurzel. Dann erhalte ich die in der Tabelle angegebene Zahl 1,342,
Diese Grösse ist die mittlere Variation aller einzelnen Beob-
achtungen. d.h. ihre mittlere Abweichung vom Mittelwerthe, Werden
dagegen, wie es hier geschehen, die arithmetischen Mittel von 50 Beob-
achtungen gebildet, so erhält man die mit v bezeichnete mittlere
Variation eines solchen arithmetischen Mittels, wenn man jene
Grösse durch y50 dividirt, da allgemein
14
Hy
ist, wenn n die Zahl der Beobachtungen bedeutet. Die den 14 Beob-
achtungs-Gruppen zugehörigen Grössen v habe ich unmittelbar auf die
Columne der mit u bezeichneten Unterschiede zwischen Beobachtung und
Rechnung folgen lassen, um die Vergleichung zu erleichtern. In allen
44 Fällen ist « kleiner als v. Bilden wir die Summe der Quadrate der
Unterschiede, dividiren sie durch 13 und ziehen daraus die Quadratwurzel,
so erhalten wir den „mittleren Unterschied“; behandeln wir die
Grössen v ebenso, so erhalten wir die entsprechende „mittlere Varia-
tion“. Nennen wir jene Grösse &, diese y, so ist
x = 0,0582 y = 0,1403 also x — 9,4
Der Unterschied zwischen Beobachtung und Rechnung ist also im
Allgemeinen und in allen einzelnen Fällen innerhalb der Variation der
Beobachtungen; die aufgestellte Formel ist somit zulässig.
Die mit YV bezeichnete Variation ist zusammengesetzt aus der
wirklichen Schwankung der Riefenzahl und dem Beobachtungsfehler. Um
sie von letzterem zu befreien, braucht man folgenden Satz, den ich in
meiner Bearbeitung der Tatra-Diatomeen (Beilage zu den Verhandlungen
der k. k. zool,-botan. Ges. in Wien. Jahrg. 1867) abgeleitet habe.
Wenn eine schwankende Grösse n mal beobachtet ist, die Abwei-
chungen vom Mittel zum Quadrat erhoben werden, die Summe der Qua-
drate durch n—A dividirt und aus dieser Grösse die Quadratwurzel ge-
zogen, d. h. die „mittlere Variation der einzelne: Beobachtungen“ berech-
) Schumann:
698
net wird, die das Zeichen Y erhalten hat; wenn man ferner ‚dieselbe
Grösse für den Fall, dass kein Beobachtungsfehler gemacht wird, d. h.
die „mittlere Schwankung der Variabeln“ mit $; wenn man end-
lich dieselbe Grösse für den Fall, dass die Schwankung gleich Null ist,
d. h. den „mittleren Beobachtungsfehler“ mit F bezeichnet: so gilt
die Gleichung:
v?= 82 + FF?
Das Quadrat der mittleren Variation der einzelnen beobachteten
Werthe ist gleich der Summe der Quadrate der mittleren Schwankung
und des mittleren Beobachtungsfehlers. Kennt man die erste und dritte
Grösse, so kann man die mittlere Schwankung $ berechnen. Im vorlie-
‚genden Falle ist mein mittlerer Beobachtungsfehler etwa 4%, der zu
messenden Grösse, hat also für die Länge 25 den Werth 1, . 18,40 =
0,613. Daraus folgt für diese Länge die Schwankung $ = 1,194. Ebenso
sind die nachfolgenden Zahlen der mit S überschriebenen Columne ge-
funden.
Multiplieirt man die für die Länge 25 gehörige mittlere Schwan-
kung 5 mit dem Wahrscheinlichkeitsfaetor 0,674 ...., so erhält man die
„wahrscheinliche Schwankung“ 0,8047. Wird endlich diese Grösse durch
die der Länge 25 zugehörige Riefenzahl 18,40. dividirt, so erhält man
als „relative wahrscheinliche Schwankung“ 0,0437. Diese Grösse
findet man für alle 14 Längen in der mit o überschriebenen Columne.
Ihr Mittelwerth
sc = 0,0334 etwa Yo
sagt, dass man bei Beobachtungen der Riefenzahlen von Nawcula viridis
auf eine Schwankung zu rechnen habe, die 14, von der Riefenzahl be-
trägt, die der vorliegenden Länge entspricht. Doch erinnere ich den
Leser daran, dass die in der Tabelle für 27 = 25 aufgeführten Grössen
V, 8 und so aus Beobachtungen an Frusteln gefolgert worden, deren
Längen 23, 24, 25, 26 und 27 T. betrugen, dass ebenso die für | = 30
aufgeführten V, S und o sich auf die Längen 28—32 beziehen u. s. w.,
dass daher auch der Mittelwerth © — 14, einem Intervalle von 5 Längen-
einheiten entspricht. Setzen wir den Fall, dass 100 Frusteln von der
Länge 42 (40—44) vorlägen, die zur mittleren Riefenzahl 15 hat, so wür-
den voraussichtlich 50 Riefenzahlen zwischen 141/, und 151, liegen, die
andern 50 theils kleiner als 14,, theils grösser als 151, sein.
Hat eine Frustel etwa die Länge °%,ooo einer Linie und beträgt
ihre Riefenzahl, d. h. die Zahl der Querstreifen, die auf Yoo = "Yooo
einer Linie gehen, 14; so ist die Gesammtzahl aller, der ganzen Länge
entsprechenden Riefen 5,14 —= 70. Bezeichnet man die Gesammtzahl
der Riefen mit z, so ist allgemein
I
NO
Beiträge zur Naturgeschichte der Diatomeen, 699
Diese Zahlen findet der Leser in der nächstfolgenden Columne.
Der Länge 25 z. B. entspricht die Gesammtzahl 46, der dreimal so
grossen Länge 75 die Gesammtzahl 99, die etwa doppelt so gross ist
als jene.
Auch lässt sich der Abstand der Mittellinie einer Riefe von der
nächstfolgenden, welchen Abstand ich Riefenbreite nenne, leicht be-
stimmen. Hat z. B. eine Frustel die Riefenzahl 17, so gehen 17 Riefen
auf Yoo = "Yıooo einer Linie. Misst man die Riefenbreite ebenfalls mit
Tausendtheilen einer Linie, so ist in diesem Falle die Riefenbreite
10 ö de 10 1
I 0,59. Im Allgemeinen ist sie = mo Für die behandelten Längen
findet man diese Grösse in der vorletzten mit Br. überschriebenen Columne.
Ihre Zunahme ist bei kleinen Frusteln sehr bedeutend, bei grossen fast
10
unmerklich. Für ein sehr grosses L ist die Riefenbreite ER ae 0,77
2
etwas mehr als %, eines Tausendtheils einer Linie.
Dıe letzte Columne enthält die Zahl der Beobachtungen, die gemacht
worden, um die der einzelnen Längen entsprechenden Riefenzahlen zu
finden. Die Gesammtzahl der beobachteten mittleren Riefenzahlen von
Navieula viridis ist somit 700. Die grössten Frusteln, die ich durchmessen,
erreichten die Längen 100, 103, 104, 108, 1441 T., blieben also hinter
denen von Nav. major und nobilis merklich zurück, die in Preussen
respective bis 135 und 140 T. aufsteigen.
Nach den gemachten Mittheilungen leistet die oben angeführte
Formel wesentlich den Dienst, dass sie die Unregelmässigkeiten, die in
Folge gelegentlicher Anhäufung von grobriefigen oder feinriefigen Pan-
zern und in Folge der Beobachtungsfehler in den Mittelwerthen geblieben,
beseitigt d. h. denselben Dienst, den andere Formeln auf anderen Feldern
leisten, in denen Naturgesetze auftreten. Auch hebe ich noch hervor,
dass eine Formel zwei grosse Vorzüge vor einer Reihe von beobachteten
Daten hat, da sie erstens die continuirliche Veränderung der vor-
liegenden Grösse darstellt und zweitens auf weiter liegende Gesetze
hinweist. Endlich erinnere ich bei dieser Gelegenheit an den schwer
wiegenden Satz, dass die Wissenschaft da beginnt, wo Grössenbestim-
mung eintritt.
Ich gebe zum Schluss die den einzelnen Längen zugehörigen Rie-
fenzahlen, die der Formel entsprechen.
700 J. Schumann:
21 | 20,01 | 41 | 15,07 | 61 | 13,60 | sı | 13,16-
al 1960| 2 | 151 2 56 2 15
3 aa] 3 8331 3 53 3 14
h| 18,84 | a| a4 50 h 13
5 Wl 5 6215 47 5 12
6 1171| 6 32| 6 h& 6 12
1lırse| 7 | #7 A 7 11
B 38 | 8 351 8 39 8 10
9 311 9 271 9 36 o) 09
30 05 | 50 19 | 70 34 | 90 09
1) 16811 A 'CH Be 32 1 08
2 >| 2 051 2 30 2 07
3 37) 3 | 13.0003 28 3 07
h 171% 9393| % 26 h 06
5115,91 5 87| 5 23 5 06.
6 sıl 6 s2| 6 23 | 100 | » 0&
7 64| 7 an 22 | 105 02
8 191 8 7338 20 | 110 01
9 321 9 68| 9 191 115 00
40 20 | 60 64 | 80 ıs | 120 00
11. Navicula oblonga Ktz. = Pinnularia viridula Ehg.
W. Smith Synopsis Taf. XVIU. Fig. 165.
Beobachtungen.
Die fünf ersten Riefenzahlen sind die arithmetischen Mittel aus
Je 15, die zehn folgenden die Mittel aus je 20, die fünf letzten die
Mittel aus je 15 beobachteten mittleren Riefenzahlen. Ausserdem habe
ich noch 38 kürzere Frusteln durchmessen, die für die Länge 45 die
Riefenzahl 15,27, und 42 längere Frusteln, die für die Länge 70 die Rie-
fenzahl 13,99 gaben. Ziehe ich auch hier je 5 benachbart& Längen
zusammen, so erhalte ich folgende 6 annähernd feste Punkte:
Beiträge zur Naturgeschichte der Diatomeen.
701
=,45 a.=;115,21
50 14,89
55 14,59
60 14,33
65 14,12
0 13,99
Die Depression ist hier überall kleiner als 0,005 also zu vernach-
lässigen. Aus diesen Beobachtungen folgt
I
4
2)
0,133 | 0,822
0,084 | 729
0,066 | 664
0,061 | 612
0,061 | 529
0,076| 493
Mittel 0,642 | 0,493 | 0,0227
Während das ideale Minimum der Riefenzahl von dem für Nav.
viridis gefundenen wenig abweicht, ist die Senkung hier viel geringer.
Die Tabelle, die der für Nav. viridis gegebenen in allen Theilen ent-
spricht, zeigt eine fast vollständige Uebereinstimmung zwischen den
Resultaten der Formel und den Beobachtungen, da der Unterschied an
keiner Stelle 0,01 übersteigt. Die Grösse v, die mittlere Variation der
Beobachtungsmittel 15,27 14,89 14,59 u. s. f., ist für alle Längen viel
grösser als der Unterschied vw.
Werden hier die Zahlen 38, 75, 100 u. s. w., welche angeben,
wie viel Beobachtungen zur Bildung der einzelnen annähernd festen
Punkte gebraucht worden, als Gewichte benutzt, so ist der mittlere
Unterschied x = 0,0084 und die mitttlere Variation y = 0,0852 also
= = 10,14.
®
Der Unterschied zwischen Beobachtung und Rechnung beträgt nur
etwa den zehnten Theil der Variation der Beobachtungen.
Die Brücke zwischen V und v ist auch hier durch die Formel
W
v= 77
Yn
gegeben, in der V die mittlere Variation aller einzelnen Beobachtungen
bedeutet, v dieselbe Grösse für die 14 hier gebrauchten Beobachtunes-
Bd; XIX, Abhandl, 89
702 J. Schumann:
mittel, n die Zahl der Beobachtungen, die zu einem solchen Mittel ver-
einigt worden. Für die Länge 55 z. B. ist
0,664
N)
yı100
Die Variation V ist wieder zusammengesetzt aus der wirklichen
Schwankung der Riefenzahl und dem Beobachtungsfehler, der wegen der
sehr bequemen Beobachtung dieser Species noch kleiner als bei Naw.
viridis ist, etwa 1/,, der beobachteten Grösse beträgt. Die von ihm be-
freiten Schwankungen der Riefenzahl sind in der folgenden Columne
mitgetheilt. Aus ihnen sind die mit 6 bezeichneten „relativen wahrschein-
lichen Schwankungen“ nach der Formel
S.0,674
TEE
— 0,066
©
berechnet. Durchschnittlich ist
cs = 0,0227 etwa Y,
d.h. Y, der Einheit für die mittlere Riefenzahl. Die drei letzten Columnen
enthalten die Gesammtzahl der Riefen, die Riefenbreite und die Anzahl
der Beobachtungen, deren Summe 430 beträgt.
Berechnete Riefenzahlen.
SOo@.-IO9Trww-
co
III. Navicula oblonga Ktz. Var. lanceolata Grunow.
Verhandl. d. zool. bot. Ges. in Wien 41860. Taf. IV (2) Fig. 25.
Beobachtungen.
Beiträge zur Naturgeschichte der Diatomeen. 703
Die sechs ersten der hier mitgetheilten Riefenzahlen sind die arith-
metischen Mittel aus je 35 beobachteten mittleren Riefenzahlen, die sechs
folgenden die Mittel aus je 30, die drei letzten die Mittel aus 28, 23 und
47 Beobachtungen. Ferner habe ich noch 32% kürzere Frusteln durch-
messen, die für die Länge 26 die Riefenzahl 17,044 geben. Ziehen wir
hier die Riefenzahlen von drei benachbarten Längen zusammen, so erhal-
ten wir wieder 6 annähernd feste Punkte, nämlich
= 2600 = 17,0%
29 16,61
32 16,13
35 15,79
38 15,61
MA 15,38
Da die drei Längen 40, 41, 42 nicht gleich oft beobachtet worden,
so habe ich nicht das arithmetische Mittel der ihnen zugehörigen beob-
achteten Riefenzahlen genommen, sondern zunächst den Schwerpunkt
dieser Beobachtungen gesucht, der durch ! = 40,84 a = 15,390 bestimmt
ist, und mit Benützung der für die Länge 38 beobachteten Riefenzahl
durch Differenzenrechnung füri= 4 a = 15,38 gefunden. Die De-
pression hat für 7 = 26 und 29 die Werthe 0,009 und 0,006.
Aus diesen Beobachtungen folgt
I
1
a = 1501 + 39,62 er)
Ss a £ Br. n
I beob. ber. 7 v 14
26 | 17,02 | 17,16 | +0,12 | 0.185 | 1,044 | 0,877 | 0,0347 | 45 | 0,58 | 32
29 | 16,60 | 16,55 | —0,05 | 0,067 | 0,685] 4031 163 |48| 60105
32 | 16,13 | 16,11 | —0,02 | 0,072 | 0,740 | 509| 213|52| 62105
35 | 15,79 | 15,80 | +0.01 | 0,095 |0,989| 765| 326 |55| 63) 90
38 | 15,61 | 15,57 | —0,04 | 0,086 | 0,813 | 625 | - 270 |59| 64 90
1A \ 15,38 | 15,41 | +0,03 | 0,112 | 0,986 | 771) 3381631 65 | 68
Mittel 0,856 | 0,658 | 0,0276
Der grösste Unterschied zwischen Beobachtung und Rechnung
findet sich gerade am schwächsten Punkte, der nur durch 32% Beobach-
tungen gestützt ist. Aber auch für ihn ist x kleiner als die entspre-
chende Variation v.
Werden hier wieder die Grössen n als Gewichte benutzt, so ist
2 = 0,0489 y = 0,1019 I — 2,15
68 *
704 J., Schumann:
Mein Beobachtungsfehler war hier etwa so gross wie bei Navicula
viridis. Die relative wahrscheinliche Schwankung der Riefenzahl ist
ce = 0,0276 etwa Ya,
Die Formel stützt sich auf 490 Beobachtungen.
Berechnete Riefenzahlen.
1
2
3
k
ö
u$]
S-91 9 In
IV. Gomphonema acuminatum Ehg.
W. Smith Synopsis Taf. XXVIlI. Fig. 238.
Beobachtungen.
Die drei ersten Riefenzahlen sind die Mittel aus je 20. die neun
folgenden die Mittel aus je 30, die drei letzten die Mittel aus 21, 18 und
44 Beobachtungen. Ich ziehe hier ebenfalls je 3 benachbarte Riefenzahlen
zusammen und finde für
18 29,64
21 21,64
24 21,26
27 20,99
Die letzte dieser Zahlen habe ich ebenso gefunden, wie bei Nav.
oblonga Var. lanceolata die der Länge 414 zugehörige Riefenzahl. Wegen
der starken Krümmung der Curve müssen die 4 ersten arithmetischen
Mittel, die den Längen 15, 18, 21, 24 entsprechen, respective um
Beiträge zur Naturgeschichte der Diatomeen, 705
0,06 0,03 0,04 0,04 gesenkt werden. Nach diesen Aenderungen finde ich
I
|
= 20,76 + 107,06 (15)
U beob. ber. u v v Ss s 2 | Br. n
15 | 24,27 | 24,30 | +0,03 | 0,257 | 1,990 | 1,577 |0,0438 | 36 [0,41 | 60
18 | 22,58 | 22.55 |—0,03 | 0,193 |41,832|1,442| 430 |41| 44 |90
21 | 21,63 | 21,66 | +0,03 | 0,147 |1,397 | 0,883) 275 |45 | 46 | 90
24 | 21,25 | 21,22 | —0,03 | 0,159 | 1,512 [1,076 | 341 |51| 47 | 90
27 | 20,89 | 20,99 [+0,00 | 0,196 | 1.387 0,906 | 291 157| 48 150
wirter | (0,024) |(0,190) | 1,624 | 1,177 |0,0385
Hier zeigt sich wieder eine fast vollständige Uebereinstimmung
zwischen den Beobachtungen und den Resultaten der Rechnung, obwohl
die Schwankung der Riefenzahl nicht unbedeutend, auch mein mittlerer
Beobachtungsfehler grösser ist als in den früheren Fällen, etwa 10 der
zu messenden Grösse beträgt. Durchschnittlich ist
«= 0,0912 y = 0,1948 also I — 6,24
d. h. die Abweichung der Formel von den Beobachtungen ist etwa Y von
der Variation der Beobachtungen. Die Gleichung
lehrt, dass man bei den einzelnen Beobachtungen auf eine Schwankung
zu rechnen habe, die für Frusteln von mittlerer Grösse %, der Einheit
beträgt. Die Gesammtzahl der Beobachtungen ist 380.
Berechnete Riefenzahlen.
-_
IS
se)
OO .-IOSO U MV D-
SOoX.-.IDUMTWIDm
3
4
d
6
7
8
g
0
1)
w
En
706 J. Schumann:
V. Melosira granulata Kiz. = Gallionelia granulata Ehg.
W. Smith Synopsis Taf. LIII. Fig. 239.
Beobachtungen.
Die Zahlen 3, 4, 5, 6, 7, 8 bedeuten hier die Durchmesser der
Cylinder nach Tausendtheilen einer Par. Lin. gemessen; neben ihnen
stehen die Zahlen der auf den Hauptseiten sichtbaren Punktreihen, die
auf '/oo einer Pariser Linie gehen. Da bei dieser Species diejenigen
Punktreihen, die der Cylinderachse parallel gehen, eben so dicht stehen
wie die kreisförmigen, so ist es gleichgültig, ob jene oder diese gemessen
werden. Ich habe der leichteren Beobachtung wegen die letzteren ge-
wählt. Die auf einander folgenden Riefenzahlen sind die arithmetischen
Mittel von. 75, 66, 55, 45, 35, 25 Beobachtungen, deren Gesammtzahl also
300 beträgt. Aus den oben angegebenen Mittelwerthen finde ich
I
4 )
ee 9,02
a = 18,98 + 12,0 Ss
®
—0,07 | 0,320 2,494 | 0,0687
+0,05 | 0,367 2,731 | 803
+0,07 | 0,307 | 2,276 | 1,99% | 613
—0,02 | 0,343 | 2.042) 646
—0,12 | 0,400 2,128 | 688
+0,13 | 0,411 | 1,791 | 599
a 1m 0m ww
Mittel 2,457 | 2,197 | 0,0673
Die Unterschiede betragen bei den schwächsten Punkten etwa '/,
der Einheit, sind aber auch hier viel kleiner als die entsprechenden
Variationen v. Durchschnittlich ist
>
x = 0,0886 ’y = 0,3833 also — eg ns
Mein mittlerer Beobachtungsfehler war hier etwa so gross wie bei
Gomphonema acuminatum. Befreien wir V von ihm, so erhalten wir die
wirkliche Schwankung $ und die relative wahrscheinliche Schwankung
oc = 0,0673
Beiträge zur Naturgeschichte der Diatomeen. 707
Wesshalb dieselbe viel grösser ist als bei den früher behandelten
Species, wird sich später aufklären. Die mit x überschriebene Columne
enthält die Gesammtzahl der der Cylinderachse parallel laufenden Punkt-
reihen der Hauptseite, d. h. die Zahl aller Strahlenriefen der Neben-
seite, die folgende Columne die Riefenbreite, die letzte endlich die Zahl
der Beobachtungen.
Sämmtliche 2300 Frusteln, deren mittlere Riefenzahlen ich durch
mehrfache Messungen bestimmt und zu dieser Arbeit gebraucht habe,
wurden offenen Süsswassern aus der Umgegend von Königsberg in
Preussen entnommen.
Zusammenstellung der Resultate und Folgerungen.
l
BIN viridis a — 12,98 4 3, 1 . (555)
2 ? ’ 1,062533
Y 34 s = 0,0334 n = 700
[4
l
. R 7 f
II. Navicula oblonga «. a = 13,36.+ 14,139 .
_ 10,44 6 — 0,0227 N
L
1
UI. Nawicula oblonga Pf. ed ee)
IS
— 9q,15 s = 0,0976 n = 490
&
I
1
IV. Gomphonema acuminatum a —= 20,16 + 107,06 . a)
I = 6% «— 0,0355 Rn 320
I
a
V. Melosira gramulata a —=.18,98 7 1202 ı (151557
Ba . = a0 u
Die allgemeine Gleichung, die diesen conereten Fällen zu Grunde
liegt, ist
a il
in der die Riefenzahl a und die Länge / die Variabeln, db, e und A Con-
708 J. Schumann:
stanten sind Die Grösse b ist das ideale Minimum, ce die ganze Senkung,
wenn man vom unendlich kleinen 2 zum unendlich grossen ! übergeht,
b + c das ideale Maximum. Lassen wir 7 um 1 wachsen und bezeichnen
die diesem vergrösserten Werthe von / entsprechende Riefenzahl mit
a' so ist
IL. N.N
Ziehen wir in beiden Gleichungen beiderseits b ab, so haben wir
NE
a — b_e RER also
a — b
ee
Die Grösse A ist somit der Quotient zweier auf einander folgender
Riefenzahlen, nachdem man von beiden ihr Minimum abgezogen hat. Bei
Navicula viridis ist z. B.
fürri=M a = 20,009 alsoa — b = 7,0291
fürl = 92 a’ = 19,5954 also a’ — b = 6,6154
Dividiren wir die erste Zahl durch bie zweite, so erhalten wir
1,06253, die umgekehrte Grösse also, wenn wir die zweite durch die
erste dividiren. Das ist aber dieselbe, die wir als A in der Formel finden.
Sie hat etwa den Werth von 1%,. Für die folgende Länge 23 ist somit
die Riefenzahl
12,98 + 6,6154.2%4, = 19,206
Das Gesetz, nach welchem die Riefenzahl mit steigender Länge
abnimmt, wird vielleicht noch'klarer durch Behandlung der Formel
4 L
a=b+ 39. (77 )
Zugleich möge dieselbe dazu dienen, ein zweites Gesetz zu erläu-
tern, dasjenige nämlich, nach welchem die mit z bezeichnete Gesammt-
zahl der Riefen mit steigender Länge zunimmt. Setzt man
l=0,soista=b + 32 Z——aı)
10 b -- 16 Abnahme 16 b + 16 Zunahme b + 16
20 b+ 8 8 2b + 16 b
30 b+ 4 4 3b + 12 b— 4
40 b+ 2 2 4b + 8 b— 4
50 b+ 4A 1 5-+ 5 b— 3
60 b + Y, 25 6b 3, b— 2
EEE, ze UNSY w.
Wenn die Länge um constante Stücke zunimmt, so nimmt die Rie-
fenzahl ab und zwar bilden die Abnahmen eine geometrische Reihe;
gleichzeitig nimmt die Gesammtzahl der Riefen ‚zu, aber nach einem
weniger einfachen Gesetze. Steigt die Länge von 0 bis 40, so nimmt die
Beiträge zur Naturgeschichte der Diatomeen. 709
Gesammtzahl der Riefen für diesen durch dıe Formel bedingten speciellen
Fall um b + 16 zu. Steigt die Länge von 10 bis 20, so nimmt sie nur
um 5 zu. Steigt die Länge von %0 bis 30 oder von 30 bis 40, so ist die
Zunahme von £ noch kleiner, nämlich 5b — 4. Bei weiterer Steigung der
Länge wird die Zunahme von z wieder grösser, nämlich 56 —3, b— 2
u. s. w. und nähert sich endlich dem Werthe b.
Geht man auf die Sache genauer ein und macht die jedenfalls zu-
lässige Voraussetzung, dass bei steigender Länge der Frustel die Ge-
sammtzahl z ebenfalls dauernd im Steigen begriffen sein müsse, so
kommt man auf eine Bedingungsgleichung für die Grössen be A und /,
die z. B. für den vorliegenden Fall ausspricht, dass 5b nicht kleiner als
4! sein dürfe.
Sollten die Diatomeen trotz der Starrheit ihres Panzers wachsen,
was anzunehmen der Verfasser dieser Arbeit zureichende Gründe zu
haben glaubt, so hätten wir hier das auch allgemein aussprechbare Ge-
setz vor uns, nach welchem sich in den verschiedenen Perioden des
Wachsthums neue Riefen bilden.
Sehen wir nach diesen allgemeinen Betrachtungen auf die fünf
normalen Formeln, so finden wir in ihnen alle drei Constanten mehr oder
weniger verschieden. Am wenigsten variürt die Grösse b, doch hat dieser
Umstand keine allgemeine Bedeutung, da ich gerade solche Species ge-
wählt habe, deren mittlere Riefenzahl klein ist, die also leicht beobachtet
werden können. Die Grösse b ist aber, wenigstens in den fünf behandel-
ten, wahrscheinlich in allen Fällen, wenig kleiner als die mittlere Rie-
fenzahl, die bekanntlich bei den verschiedenen Species der Diatomeen
überaus stark variirt, da sie etwa zwischen 2% und 400 schwankt. Die
Senkung c scheint von b ganz unabhängig zu sein. Sie ist kleiner als 5
bei Melosira granulata, etwa gleich b bei Navieula oblonga, etwa doppelt
so gross als b bei Navicula viridis, fast dreimal so gross bei Navieula
oblonga f., fünfmal so gross bei Gomphonema acuminatum. Auch sind die
Werthe für die Grösse A sehr verschieden, doch ist diese Verschieden-
heit wesentlich dadurch herbeigeführt worden, dass die Länge der Frustel
‘stets mit derselben Einheit, mit Y,ooo einer Pariser Linie, gemessen ist.
Da die mittlere Länge von Navicula viridis etwa 60, der mittlere Cylin-
der-Durchmesser von Melosira granulata etwa 6 T. beträgt, so ist die
Maasseinheit dort Yo, hier '% der mittleren Länge. Wollte man Melo-
sira granulata mit entsprechendem Maasse messen, so müsste man als
Einheit einer Linie nehmen und erhielte dann für A den Werth
1
10000
l
=———, der sich somit dem für Navieula viridis wefundenen Werthe viel
mehr nähert.
Bd. I]X. Abhandl, 90
710 J. Schumann:
Sehen wir Jetzt auf die Grösse 2. Da x der mittlere Unterschied
zwischen den Resultaten der Formel und den Beobachtungen, u die mitt-
lere Variation der Beobachtungen bedeutet, so finden wir in allen Fällen
jenen Unterschied kleiner als die Variation. Aus dem Mittelwerth
nn
2
sehen wir, dass die Abweichung der Beobachtungen von der zugehörigen
Formel durchschnittlich nur etwa den fünften Theil von der Grösse be-
trägt, um welche die Beobachtungen von ihrem Mittel abweichen. Diese
Zahl spricht für die Zulässigkeit und zu Gunsten der aufgestellten Func-
tion, auf die auch einige andere Species, die ich darauf hin tentirt habe,
hinweisen.
In der Liste der fünf Formeln finden wir noch die relative wahr-
scheinliche Schwankung o, die z. B. für Navicula viridis den Werth
0,0334 hat. Es wurde bereits bei Behandlung dieser Species darauf auf-
merksam gemacht, dass sich dies o auf ein Intervall von 5 Längenein-
heiten bezieht d. h. auf eine Strecke, die Y,, der mittleren Länge
beträgt. Bei Navicula oblonga, bei der ebenfalls die Riefenzahlen von
fünf benachbarten Längen zusammengezogen wurden, gilt daher das o
für ein Intervall, das etwa dem 41. Theile der mittleren Länge gleich
ist, wenn wir für diese Species 54 T. als mittlere Länge nehmen. Bei
der nächstfolgenden Varietät und dem Gomphonema wurden die Riefen-
zahlen, von je 3 Längen zusammengezogen, ihre Intervalle betragen
daher, da für diese Formen 36 und 21 T. als mittlere Längen genommen
werden können, '/,, und Y, vom mittleren Werthe ihrer Längen. Bei der
Melosira endlich wurden die einzelnen Längen (Cylinder-Durchmesser)
einzeln behandelt. Man könnte somit der Ansicht sein, dass sich die
Grössen 6 bei dieser Species auf die 6 einzelnen Längenpunkte bezie-
hen, dass dasselbe daher auch vom Mittelwerthe dieser 6 gelte. Diese
Ansicht wäre indess irrig. Denken wir nämlich daran, dass bei den Mes-
sungen z. B. zum Durchmesser 5 alle Frusteln gezogen werden, deren
Durchmesser-Werthe zwischen 4Y, und 54, liegen, und dass dieses Inter-
vall von Yooo Lin. Grösse dem sechsten Theile des mittleren Durchmessers
gleich ist, so kommen wir zu dem Resultate, dass gerade hier das Inter-
vall verhältnissmässig grösser ist als bei den früher behandelten Species,
gerade doppelt so gross als bei Navicula wiridis. Dies ist auch der
Hauptgrund für die auffällige Grösse des für die Melosira gefundenen o.
a :
Der Mittelwerth dieser fünf Intervalle ist 5, wenn mit ZL die
mittlere Länge bezeichnet wird. Der Mittelwerth der fünf Grössen o ist
o —= (0,0373 etwa Yy.
Beiträge zur Naturgeschichte der Diatomeen.
71
Liegen dem Beobachter von einer Species annähernd gleich lange
Frusteln vor, deren Extreme um '/; von der mittleren Länge abweichen,
und ist ihre mittlere Riefenzahl 27, so hat er bei jeder einzelnen Beob-
achtung auf eine Schwankung = 1 zu rechnen.
In meiner Bearbeitung der Tatra-Diatomeen finde ich für 10 Spe-
cies sehr übereinstimmend © = "\,;, während ich hier © = Y,, finde.
Diese beiden Werthe widersprechen einander nicht, sondern harmoniren
mit einander sehr gut. Dort wurden nämlich z. B. von Navicula
borealis alle derselben See-Höhe angehörige Frusteln genommen, die
durehgemessen waren, aus ihren Riefenzahlen wurde o bestimmt und
schliesslich die den verschiedenen Höhen zugehörigen Werthe von o iu
einen Mittelwerth zusammengezogen. Ebenso wurden Nav. nobilis major
und die anderen Species behandelt. Die Intervalle der Längen, denen
die dort gefundenen o zugehören, sind somit gross, während sie hier
klein sind, durchschnittlich nur Y, der mittleren Länge betragen.
Trotz der grossen Verschiedenheit der fünf Formeln, kann man
aus ihnen eine allgemeine ableiten. Setzen wir nämlich der Reihe nach
als mittlere Länge ZL die Werthe
60, 54, 36, 21, 6
und suchen aus den gegebenen Tabellen für
2L 4L
Fa ehe g
die Riefenzahlen, so erhalten wir
| 15,20 413,64 13,18
16,24 14,63 13,92
17,70 15,71 15,19
25,20 21.66 20,95
22,96 21,27 20,29
Bringen wir in der ersten Reihe die mittlere Riefenzahl auf 400,
d. h. multiplieiren wir alle 3 Zahlen mit 4100 und dividiren sie durch
13,64 und führen die entsprechenden Operationen auch in den vier fol-
genden Reihen aus, so gehen die oben angegebenen Zahlen in diese über:
111,44 100 96,63
114.00 100 95,15
112,67 100 96,69
116,34 100 96,72
107,95 100 95,39
Mittel 414,88 100 96,12
Wenn man von der mittleren Länge auf 2, derselben absteigt, so
wächst die Riefenzahl durchschnittlich um 14,88 Procent; wenn - man
dagegen auf %, der mittleren Länge aufsteigt, so sinkt die Riefenzahl
um 3,88 Procent. Diese Grössen sind dieselben, die ich früher allgemein
90°
7412 J. Sehumann:
mit r und s bezeichnet habe. Aus ihnen und der der mittleren Länge
entsprechenden Riefenzahl A = 100 folgt
L
N
a = 9,24 + 165,39. Sen)
7
Diese Formel möge zeigen, wie sich — wenn man die fünf behan-
delten, verschiedenen Gruppen angehörigen Formen als Repräsentanten
aller Diatomeen-Species nimmt — durchschnittlich bei Variation der
Längen die mittleren Riefenzahlen ändern. Aus ihr folgt für
I
Y, a = 184,07 — = °?Y, % = 94,60 Läng. 1:10 Riefenzahl. 11%9: 1
SE L
2%, 157,6% 12), 94,76 1:6 1: A
1: 148,26 7A 94,85 1:8 1
272 137,42 72 95,01 1:4 Ay A
2. 125,11 yA 95,32% 1:03 IN
%, 111,88 2, 96,12 1:2 a
a), 105,52 6), 97,18 2:3 ya:
Die Riefenzahlen ändern sich somit viel weniger als die Längen.
Würde z. B. bei einer Speeies die Länge zwischen 1 und 10 schwanken,
so würde die mittlere Riefenzahl der kleinsten Frustel noch nicht doppelt
so gross sein, als die der grössten Frustel; schwankt die Länge zwischen
A und 4, so ist die Riefenzahl der kleinsten Frustel noch nicht 1Y,mal
so gross als die der grössten.
Um nun zu sehen, wie gross die Längen-Schwankungen wirklich
sind, habe ich die Liste der von mir beobachteten preussischen Diatomeen
in diesem Sinne genauer durchmustert.
Unter 470 Species finde ich nicht eine, deren grösste Länge 10mal
so gross wäre als die kleinste. Epithemia gibba nähert sich diesem Ver-
hältnisse, wenn man Ep. ventricosa als Varietät zuzieht. Dass indess in
Bezug auf Riefenzahlen ein derartiges Zusammenziehen nicht gestattet
ist, zeigt der Vergleich der beiden Formeln für Navieula oblonga und
ihre Var! lanceolata. Es folgt in meiner Liste Discoplea undulata, bei der
die grössten Scheiben einen fast 7mal so grossen Durchmesser haben als
die kleinsten. Doch auch sie kann nicht zur Geltung kommen, da die
meisten der von mir beobachteten Frusteln deform waren, was ich auch
bei der Beschreibung mitgetheilt habe. Nach Beseitigung der angeführten
Species ist Navicula viridis diejenige, welche die stärkste Längen-
Schwankung zeigt, da sie zwischen 20 und 414 T. varürt. Nach der für sie
gefundenen Formel hat jene Länge die Riefenzahl 20,45, diese 13,01: ihr
Verhältniss steht somit weit von 2 zu 1 ab. Die Beobachtung gab für
die vier Frusteln von 20 T. Länge 21,20%, 19,22; für die eine Frustel
von 114 T. Länge 1214. Die sechs beobachteten Frusteln von 400-111 T.
Beiträge zur Naturgeschichte der Diatomeen, 713
Länge geben durchschnittlich tür 2 = 105 « = 13,00, während die For-
mel für diese Länge « = 13,02 verlangt.
Ich finde ferner in meiner Liste nur A0 Species, bei denen die
grössten Frusteln 4—5mal, 29 Species, bei denen sie 3—4mal, 70 Species,
bei denen sie 2—3mal so gross sind als die kleinsten; bei allen übrigen,
d. h. bei 77 Procent ist die Schwankung der Länge geringer, so dass das
Verhältniss 2 : 3 als das durchschnittliche genommen werden kann. Die
oben gegebene Tabelle zeigt aber, dass dem Verhältniss der Längen
2:3 das Verhältniss der Riefenzahlen 4%, : 4 oder 13 : 12 entspricht,
d.h. dass die Extreme um = vom Mittelwerthe a abweichen. Würden
für jede dieser Species 10 gute Riefenbeobachtungen vorliegen, so würde
durch das arithmetische Mittel derselben die mittlere Riefenzahl recht
scharf dargestellt werden.
Doch würde ein und dieselbe Species an verschiedenen Orten der
Erde etwas verschiedene mittlere Riefenzahlen zeigen.
Zur Erläuterung und Begründung dieser Behauptung muss ich an
meine früher eitirte Arbeit über die Diatomeen der hohen Tatra an-
knüpfen. Als ich mich mit den auf diesem Gebirge lebenden Diatomeen
beschäftigte, fand ich nämlich bei den Arten, die mir in genügender Zahl
vorlagen, dass die Riefenzahl bis zu einer gewissen Seehöhe hin ab-
nimmt, um höher hinauf wieder zuzunehmen, dass somit an diesem Wende-
punkte die Riefen am breitesten aus einander stehen. Naviceula borealis
z. B. hat das Minimum der Riefenzahl d. bh. das Maximum der Riefen-
breite bei etwa 3830 Fuss Höhe. Auch habe ich es wahrscheinlich
gemacht, dass mit dem Maximum der Riefenbreite das Maximum der
Länge der Frustel zusammenfalle. Diese Erscheinung führt mich zu der
Annahme, dass-in dieser Höhe die für die betreffende Species günstig-
sten Agentien thätig sein müssen, und dass das kräftigste Agens die
Wärme sei.
Ist diese Schlussfolge für die vertikale Erhebung richtig, so wird
sie auch für die horizontale Verbreitung der Diatomeen Geltung haben.
Jede Species wird bei einer gewissen Temperatur — ich halte namentlich
die Sommer-Temperatur für massgebend — am besten gedeihen d. h.
die grösste Länge und die breitesten Riefen zeigen. Da auf der Tatra
in der Höhe von 3830 Fuss die Sommer-Temperatur 10’/; Grad R. beträgt,
so wird Navicula borealis in den beiden diesseits und jenseits vom Aequa-
tor gelegenen Zonen, welche diese Sommer-Temperatur haben, die kräf-
tigste Entwickelung zeigen.
Für Gomphonema acuminatum finde ich das Minimum der Riefen-
zahl bei 1980 Fuss Höhe, welche auf der Tatra die Sommer-Temperatur
13,27 R. hat. Da die Sommer-Temperatur von Königsberg 13,44 be-
714 J. Schumann:
trägt, sofist dies Gomphonema etwa in dem durch Königsberg gehenden
thermischen Gürtel am kräftigsten entwickelt. Würde diese Species an
einem mehr nördlichen, kälteren und an einen: mehr südlichen, wärmeren
Orte ebenso häufig gesammelt und durchmessen, und ebenso bearbeitet,
wie ich sie bearbeitet habe, so würden voraussichtlich beide Bearbeiter
dieselbe Riefenformel erhalten, die ich aus den Beobachtungen abgeleitet
habe; aber beide würden eine kleinere mittlere Länge, also eine grössere
mittlere Riefenzahl finden.
Die mittlere Riefenzahl ist somit eine Function des Ortes, des
thermischen Gürtels, auf dem die Diatomeen leben.
Auf der beiliegenden Tafel gebe ich in Fig. 1 die graphische Dar-
stellung der fünf behandelten speciellen Riefenzahlen, in Fig. 2 die
graphische Darstellung der aus ihnen resultirenden allgemeinen Rie-
fenzahl.
II, Ueber Zonenbildung.
In den Schriften der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft zu
Königsberg in Preussen (Jahrg. 1867, Seite 58. Taf. II, Fig. 54—56) habe
ich Mittheilungen über einige Diatomeen gemacht, die ich im Zonenkleide
angetroffen. Vier derselben zog ich zunächst zu Perizonium Braunii,
doch zweifelte ich bereits damals an der Existenz des Genus Perizonium,
da die von mir beobachteten Frusteln theils an Navicula limosa Var.
bieuneata, theils an Nav. limosa Var. truncata, theils an Nav. Trabecula
erinnerten, eine Form, die nach meinen später gemachten Beobachtungen
mit Nav. limosa Var. inflata identisch ist. Dazu kamen sechs Exemplare
von Nav. limosa Var. gibberula und eines von Nav. stauroptera Var.
parva. Bei diesen Formen stehen die Zunen senkrecht auf der Achse der
Frustel; sie gehen über das Kieselband fort, werden aber auf der Neben-
seite durch den Längsstreifen unterbrochen. In der Mitte sind sie
schwächer als weiterhin und verlieren sich kurz vor den Enden. Ueber
die dunkeln Zonen und die zwischen ihnen gelegenen hellen Quer-
streifen geht ein System feiner Längslinien. Alle 14 Frusteln wurden im
September 1866 verschiedenen offenen SU WARSCHE aus der Umgegend
von Königsberg entnommen.
Diesen Beobachtungen habe ich folgende zuzufügen. Navieula Bre-
bissonii fand ich in 34 Exemplaren von 23-—-37 T. (Tausendtheile einer
Pariser Linie) Länge im Zonenkleide. Die Zonen sind auch hier senk-
recht gegen die Achse gerichtet und werden auf der Nebenseite durch
den Längsstreifen unterbrochen, an dem sie deutlich absetzen. Auf jeder
Seite von der Mitte sind 7—8—9 kräftige dunkle Streifen sichtbar, wäh-
reud die mittleren 2&—-3—4 Zonen schwach sind, gegen die Enden hin
Beiträge zur Naiurgeschiehte der Diatomeen. 715
verlieren sie sich. Ihr materieller Grund ist eine die Frustel überziehende,
der Quere nach wellig gefaltete Haut. Die Wellenberge und Wellen-
thäler siekt man oft am Längsrande der Frustel sehr deutlich, am deut-
lichsten an einzelnen Häuten, die sich von den Frusteln getrennt haben.
Vier dieser Species angehörige Häute zeigten auch, dass am Längsstrei-
fen der Nebenseite nur die wellige Faltung unterbrochen ist, während
die Haut selbst über den Längsstreifen fortgeht. Feine Längslinien, etwa
28 auf "oo Linie, laufen in senkreehter Richtung über die Wellenberge
und Wellenthäler fort. Drei von den 34 Exemplaren fand ich in Selbst-
theilung. An sie reihten sich 2 Exemplare von Navieula Brebissonü
parva von 16 bis 18 T. Länge. Die Zonen haben hier denselben Charak-
ter wie bei der Hauptform. Dazu kamen 6 Exemplare von Navieula
ambigua, deren Länge 27—29 T. betrug. Bei dieser Species sind nur die
mittleren Zonen senkrecht gegen die Achse gerichtet, weiterhin neigen
sie sich mehr und mehr, so dass die nahe an den Enden befindlichen
etwa 60 Grad mit der Achse bilden. Dabei werden sie nach den Enden
hin merklich dichter und sind bisweilen so regelmässig über die Neben-
seite vertheilt, dass man eine Pinnularia mit stark geneigten Streifen vor
sich zu haben glaubt. Durchschnittlich gehen 20 Zonen und 33 feine
Längslinien auf Y,oo einer Linie. Bei einem Exemplare musste ich 900fache
Vergrösserung anwenden, um die unter der Zonenhaut befindlichen steilen
feinen Querstreifen des Kieselpauzers zu sehen; bei einem anderen
blieben alle meine Mittel fruchtlos, diese feinen Querstreifen zur Erschei-
nung zu bringen, während sie bei den übrigen leicht zu sehen waren.
Ferner fand ich wieder Navicula stauroptera Var. parva im Perizonal-
zustande. Die 30 T. lange Frustel zeigte auf jeder Seite von der Mitte
10 starke steile Zonen. Auch 4 Exemplare von Naweula viridis von
22—66 T. Länge. Alle vier hatten die Hauptseite dem Beobachter zuge-
kehrt. Während bei den früher genannten Species die Zonen unabhängig
sind von der Zahl und der Neigung der Streifen des von ihnen über-
zogenen Kieselpanzers, entsprechen hier die Zonen ganz genau den
Querstreifen. Da diese Llebereinstimmung sicher auch für die Nebenseite
gilt, so werden auf ihr die Zonen kaum zu erkennen sein. Stauwroneis
Phoenicenteron zeigte sich ebenfalls in der Entwickelungsphase der Zonen-
bildung; # Exemplare von 58—753 T. Länge salı ich in diesem Zustande,
Die Zonen, von denen durchschnittlich 40 auf oo Linie gehen, sind hier
gegen die Achse ebenso geneigt wie die Riefen. Auch sie überziehen den
Längsstreifen der Nebenseite nicht, sondern setzen an seinem Rande
scharf ab und werden nach den Enden hin unscheinbar. Endlich trat noch
im Zonenkleide eine in Selbsttheilung begriffene Nitzschia auf, die ich
zur Zeit nicht bestimmen kann. Sie ist 46 T. lang, 10 T. breit; die
Seitenränder krümmen sich kurz vor den Enden, deren Breite dadurch
auf %, der mittleren Breite reducirt wird. Die Frustel zeigt auf der
716 J. Schumann:
Hauptseite 16 Randpunkte auf %/,oo Linie. Zwischen diesen Randpunkten
laufen eben so viele dunkle Zonen über die Hauptseite. Dieselben sind
indess durch die Theilungslinie unterbrochen, so dass hier ein schmaler
zonenloser Längsstreifen die Frustel durchzieht. Die dunkeln Zonen wer-
den von einem System feiner Längslinien, von denen 28 auf oo Linie
gehen, rechtwinkelig durchkreuzt. Feinere Querstreifen des Kieselpan-
zers sind auch bei 900facher Vergrösserung nicht sichtbar.
Alle 59 bier aufgeführte Frusteln wurden im September 1867 ver-
schiedenen offenen Süsswassern aus der Umgegend von Königsberg ent*
nommen.
Im Zonenkleide habe ich somit im Ganzen folgende Formen
gefunden: |
Nitzschia spec. ? in 1 Exemplare
Navicula Brebissoni « und Pf. „» 36 Exemplaren
A stauroptera ß. AN Pr
” viridis slal »
R limosa Var. 0 5
e ambigua „u .6 =
Stauroneis Phoenicenteron anit > =
d. h.63 Frusteln, die zu 7 Arten und 3 Gattungen gehören.
Die Entwickelungsphase der Zonenbildung ist schon nach diesen
Beobachtungen eine sehr verbreitete. Da sämmtliche Frusteln in Proben
gefunden wurden, die im September verschiedenen Wassern entnommen
worden, so liegt die Vermuthung nahe, dass die Zonenbildung eine Vor-
bereitung für den Winter sei.
III, Darwinianismus auf dem Felde der Diatomeen.
Ich beabsichtige hier an einige Grundsätze zu erinnern, die Charles
Darwin in seinem Werke über Entstehung der Arten ausspricht, und
füge ihnen gelegentlich gemachte, auf Diatomeen bezügliche Bemer-
kungen zu.
1. Varietäten sind beginnende Species, Species ausgebildete Va-
rietäten.
Die Frage, ob eine Form der Diatomeen eine Species oder eine
Varietät sei, wird in vielen Fällen von den besten Kennern dieser Orga-
nismen verschieden beantwortet. Es scheint somit auf diesem wie auf
anderen organischen Feldern eine Grenze zwischen Varietät und Species
Beiträge zur Naturgeschichte der Diatomeen. 717
nicht zu geben. Ich erinnere insbesondere an die zweifelhaften Arten
der Gattungen Navieula, Cocconeis, Amphora, Tpithemia, Coseimodiseus.
Ob indess fossile Varietäten im Laufe der Zeit sich mehr und mehr von
ihren Stammformen entfernt und zu selbstständigen Arten umgebildet
haben, ob somit voraussichtlich auch die heute lebenden Varietäten diese’
Eigenschaft besitzen, kann nur durch genaue Vergleichung der Formen
ermittelt werden, welche Erdschichten verschiedenen Alters angehören.
2. Die Species eines Genus haben einen gemeinsamen Stammyater
Nehmen wir diesen Fundamentalsatz eine Folgerung des zuerst
aufgestellten — vorläufig als richtig an, so steht zu erwarten, dass der
Urtypus eylindrischer Arten ebenfalls eine eylindrische Form gehabt, dass
eine Stammform von prismatischer Gestalt auch Nachkommen von solcher
Gestalt hervorgerufen habe. Auch wird wohl die Art des Zellengewebes
der Kieselhaut vererbt worden sein. Dass bei dieser Uebertragung der
Gestalt und Structur von einer Generation auf die andere auch die
Dichtigkeit der Streifen ungeändert oder auch nur annähernd dieselbe
geblieben, dürfte kaum angenommen werden. Und doch führen die Beob-
achtungen daranıf, dass die durch die Riefenzahl bestimmte Dichtigkeit der
Streifen oder Punktreihen in Bezug auf Verwandtschaft — im Sinne
Darwin’s also in Bezug auf Abstammung — grosses Gewicht habe. Es
zeigt sich nämlich nicht selten, dass eine Gruppe von Arten, die anderer
Merkmale wegen zu einer Gattung zusammengestellt worden, trotz ihrer
Verschiedenheit in Grösse und Gestaltune eine fast constante Riefenzahl
hat. Tun der Gattung Surirella z. B., in der.die grösseren preussischen
Arten 5 bis 7mal so lang sind als die kleineren, in der die Rippen sehr
verschieden gestaltet und gerichtet sind und Abstände haben, die sich
bei verschiedenen Arten wie 1 : 4 verhalten, ist gleichwohl die relative
Zahl der Querstreifen nahezu dieselbe. Wenn ich die noch nicht genü-
gend beobachtete Sur. gracilis m. und die schmalen, den doppelriefigen
Fragilarien nahe stehenden Arten Sur. angusta und pinnata sammt
ihren Varietäten ausnehme, so finde ich durchweg etwa 31 Querriefen
auf Y/0, einer Pariser Linie. Die Stammform dieser Arten mag wohl
ebenso dichte Streifen gehabt und dieselben zunächst auf ihre Varie-
täten und dann weiter auf deren abgeänderte Nachkommen vererbt
haben.
Dieselbe Riefenzahl zeigen auch die unter einander sehr verschie-
denen Arten der Gattung Campylodiscus. Die drei in preussischen Brack-
wassern lebenden Arien von Homoeocladia stimmen in. Bezug auf die
Dichtigkeit der Streifen annähernd überein, obwohl die Längen sehr
- verschieden sind; Tabellaria floceulosa und fenestrata, von denen die letzte
2 bis 3mal so lang ist als die erste, haben gleiche Riefenzahlen: etwa
gleiche auch alle preussischen Arten vol Ceratoneis. Die doppelt gerieften
Bd. XIX. Abhanıl. 91
718 J. Schumann:
Fragilarien sind in Bezug auf die Dichtigkeit der groben und der feinen
Streifen kaum von einander zu unterscheiden. Am frappantesten indess
ist in dieser Hinsicht die Gattung Actinocyelus, da alle 7 in der Ostsee
lebende Species, deren mittlere Scheibendurchmesser zwischen 0,0140 und
0,043“ schwanken, sehr übereinstimmend 40 Randriefen und 20 Schei-
benriefen auf %/oo“ zeigen (Schrift. der phys.-ökon. Gesellsch. zu Königs-
berg 1867. S. 64—-67, Taf. III. Fig. 79—85). Vielleicht haben sich diese
Arten vor nicht sehr langer Zeit als schwach ausgeprägte Varietäten von
einem Coscinodisceus abgetrennt.
Oefters enthält ein Genus zwei oder mehrere Gruppen gleichrie-
figer Arten. In zwei z. B. lassen sich, wie es scheint, die in Preussen
vorkommenden Arten der Gattungen Eunotia und Gomphonema, ferner
die schief- und geradestreifigen Arten des Genus Pleurosigma zerlegen.
Die beiden Gruppen z. B. der Eunotia-Arten sind — vom Standpunkte
Darwin’s aus betrachtet — aus zwei Species entstanden, die sich viel-
leicht zu sehr verschiedenen Zeiten von einer älteren Stammform abge-
zweigt haben. In der Gattung Navieula finde ich, wenn ich hier auch
die Uebereinstimmung in der Gestalt zu Hülfe nehme, 6 Gruppen con-
tinuirlich -gestreifter und mindestens 1% Gruppen punktirt-gestreifter
Arten. Diese Mannichfaltigkeit weist auf ein hohes Alter der Gattung
Nawvieula hin. In gutem Einklange damit steht die Beobachtung, dass
unter 148 im Bernstein gefundenen Diatomeen-Species 14 zu dieser Gat-
tung gehören, dass unter 137 deutlich sichtbaren Individuen 113 Navi-
culae sind.
3. Die Stammform jetzt lebender Arten ist meistens erloschen.
Der fossile Actinoptychus senarius Ehg. (Microgeol. Taf. XVII.
Fig. 21) ist vielleicht Stammform von Actin. undulatus Ehg. (Schrift. der
phys.-ökon. Ges. 1867. S. 64), Naviceula Disculus m. (ebenda 1864 Taf. Il.
Fig. 23), bisher nur in preussischen Kalkmergeln gefunden, vielleicht
Stammform von Navicula scutelloides Sm. (Taf. II. Fig. 22). In dem über
20 Fuss mächtigen, mit einer Lehmschicht und grossen Graniten bedeckten,
sehr alten Diatomeenlager von Domblitten (Schr. d. phys.-ökon. Ges.
1862. S. 168, Taf. VII. Fig. 15) findet sich überaus zahlreich eine Cyelo-
tella, die ich als C. spinosa beschrieben und später als Varietät zu
C. Astraea gezogen habe. Nach den Grundsätzen Darwin’s muss das
Verhältniss umgekehrt werden, zumal da jene in der Structur constanter
ist als diese, und in demselben Lager auch vereinzelte Frusteln von
©. Astraeı vorkommen. Von dem im Bernstein gefundenen, also der
Eocenperiode angelörıgen Cocconema Elecetri m. (Schr. d. phys.-ökon.
Ges. 1862. Taf. VIII. Fig. 25) mögen alle Arten der Gattungen Cymbella
und Cocconema, von Epithemia Electri m. (Taf. VII. Fig. 3 a. b., wohl
gleich mit E. Electra Egh.) alle Aıten der Gattungen Epithemia sich ent-
- Beiträge zur Naturgeschichte der Diatomeen, 719
wickelt haben. Auch treten daselbst eine Tryblionella und eine Amphora
auf, die vielleicht die Stammformen ihrer Gattungen sind. Mit Wahr-
scheinlichkeit werden sich wohl auch unter den 14 im Bernstein vorkom-
menden Naweula-Formen, die alle zu den punktirt-gestreiften gtehören,
Urtypen heutiger Navieula-Gruppen auffinden lassen.
4. Die am meisten differenzirten Formen sind die Jüngsten.
Auch hier kann nur eine historische Untersuchung entscheiden,
Gehen wir auf die Anschauung Darwin’s ein, so müssen wir annehmen,
dass die doppelstreifigen Fragilarien jüngeren Ursprungs seien, als die
einfach gestreiften, die Pinnulariae ihrer zwei Riefensysteme wegen
späterer Bildung als die Navieulae u. s. w. In dieser Hinsicht scheint mir
bemerkenswerth, dass einige Cocconeis-Arten kurze Rippen zeigen, die
den übrigen fehlen. Vielleicht haben wir hier einen Umbildungs-Process,
ein werdendes Genus vor uns. Andere Formen kommen meistens ohne,
bisweilen aber auch mit grösseren Randzellen vor, wie Discoplea atmo-
sphaerica, sinensis, sinensis & (Schr. d. phys.-ökon. Ges. 1867. Taf. II.
Fig. 64—66), Coscinodiscus excentrieus und lineatus. Diese letzteren, mit
derartigen Zellen versehenen, müssten sich aus jenen entwickelt haben.
Discoplea graeca Var. semiocellata m. und baculifera m. (Taf. III. Fig. 67.
e. d.), bei denen die einzeln stehenden und eigenthümlich geformten
Randzellen an die Imagines von dAectinoeyelus erinnern, scheinen eine
neue Gattung einzuleiten. Dafür liesse sich noch anführen, dass bei
beiden Formen die relativen Entfernungen der Raudbilder, der Strahl-
riefen und der kurzen starken Riefen der Corona fast genau überein-
stimmen. Stephanodiseus? lineatus Ehg. (Taf. III. Fig. 77.) ist wohl ein
Coscinodiseus lineatus, der grössere, in Spitzen auslaufende Randzellen
bekommen und sich so zu einem Stephanodiscus umgebildet hat. Bei der
von mir beobachteten Form war auf der Scheibe auch die Anordnung der
Punktreihen in Umbildung begriffen.
5. Die Organismen des Meeres sind höher entwickelt als die Süss-
wassererzeugnisse.
Für gestreckte Arten der Diatomeen könnte der Satz bezweifelt
werden, für Arten mit runden Nebenseiten bewährt er sich beson-
ders gut.
6. In Gattungen, die an Arten reich sind, stehen die Arten ein-
ander nahe und bilden Gruppen um einzelne von ihnen wie Satelliten
um ihre Planeten. In dieser Hinsicht gleichen demnach die Arten der
grossen Gattungen den Varietäten mehr, als die Arten der kleinen
9%
a)
De
oO
J. Schumann’
Voilkommen richtig! Ich erinnere namentlich an die Gattung
Nawieula.
7. Arten, die weit verbreitet sind, haben gewöhnlich auch Va-
rietäten.
Unter 16 Diatomeen-Species, die als Weltbürger bekannt sind, finde
ich 10 variirende.
8. Die Arten der grösseren Gattungen in jedem Lande variiren
häufiger als die Arten der kleineren Gattungen. |
Alle Diatomeen, die ich in Preussen und an der preussischen Küste
gefunden, gehören, wenn Dietyocha als zweifelhaft beseitigt wird, zu
56 Gattungen. Suche ich in den 28 an Arten reichsten Gattungen die
Zahl der Arten und die Zahl ihrer Varietäten, so finde ich, dass diese
Arten 25 Procent Varietäten haben. Suche ich ebenso in den 28 an Arten
ärmsten Gattungen die Zahl der Arten und Varietäten, so erhalte ich
das Resultat, dass auf 100 dieser Arten nur 44 Varietäten kommen. Wenn
ich dagegen alle Arten in zwei annähernd gleiche Gruppen theile, so
dass die einen den grossen Gattungen, die andern den kleinen Gattungen
angehören, so zeigt sich, dass jene 24, diese 24 Procent Varietäten be-
sitzen. Auch in diesem Falle spricht somit eine kleine Majorität für den
Satz, für den auch Darwin, der den zweitei Weg einschlägt, auf ver-
schiedenen Feldern nur kleine Majoritäten erhält. „Wo viele Arten einer
Gattung durch Variation entstanden sind, da sind die Umstände günstig
für Varietäten gewesen, und möchte man mithin auch erwarten, sie noch
jetzt günstig zu finden.“
9. Der Kampf ums Dasein ist am heftigsten bei den mit einander
amı nächsten verwandten Formen, welche nahezu denselben Platz im Haus-
halte der Natur ausfüllen.
Als einzelnen Fall, der hieher gehören mag, führe ich an, dass ich
bei der Beobachtung der auf der Tatra lebenden Diatomeen Navieula
viridis äusserst selten und nur bis 5400 Fuss aufsteigend, Navieula
oblonga überaus häufig und bis zu meiner höchsten Station hinauf ange-
troffen habe. Es drängte sich mir dabei der Gedanke auf, dass in diesen
Höhen beide Species in Concurrenz gerathen und dass jene durch diese
besiegt worden sei.
Beiträge zur Naturgeschichte der Diatomeen, 721
10. Die natürliche Anordnung der Organismen ist die genealogische.
Kommt man auch auf dem Felde der Diatomeen zu der Annahme
oder zu der Erkenntniss, dass sich die Formen im Laufe der Zeit umge-
stalten, und dass alle durch Abstammung mit einander verwandt sind,
so erwächst dem Bearbeiter der Diatomeen eine neue Aufgabe. Er hat
den Stammbaum der ganzen Gruppe festzustellen. Diese Aufgabe ist hier
wohl nicht so schwer zu bewältigen als auf anderen Feldern, da die
Diatomeen mit ihren eigenthümlichen Charakteren erst in der Tertiärzeit
auftreten, da die Anlage von Sammlungen fossiler und lebender Formen
durch das Vorkommen zahlreicher und mächtiger Lager begünstigt wird,
da gediegene Vorarbeiten benutzt werden können und da die Zahl der
Species und Varietäten, nach den jetzt bekannten zu schliessen, verhält-
nissmässig leicht übersehbar ist. Sind wenigstens die hauptsächlichsten
Aeste dieses Stammbaumes nachgewiesen, so ist ihm entsprechend die
Classification aufzubauen, in der die wichtigsten d. h. bei der Vererbung
beständigsten Merkmale der ältesten Gebilde als Fundament der obersten
Abtheilungen genommen werden müssen. Sollte sich bei diesen mikro-
geologischen Untersuchungen herausstellen, dass die Formen sich nur im
Verlaufe gewisser Zeiträume umgestalten, während sie in anderen Zeit-
räumen keine merklichen Veränderungen erfahren, so würde dadurch
zugleich die Frage beantwortet sein, welche Formen man als Arten,
welche man als Varietäten anzusehen habe.
Erwägen wir, dass allen bisherigen Versuchen, organische Gebilde
zu classificiren,. eine Uebereinstimmung der Arten und Artengruppen in
gewissen Merkmalen zu Grunde liegt, die man, auch ohne an eine ge-
meinsame Abstammung der betreffenden Formen zu denken, Verwandt-
schaft zu nennen pflegt, so können wir erwarten, dass das genealogische
System der Diatomeen von unseren heutigen Systemen, etwa von dem-
- jenigen, das uns Grunow gegeben, nicht sehr wesentlich abweichen
werde, Nur dürfte wohl der Centralknoten ein geringeres Gewicht erhal-
ten, da bei unseren Cocconeis-Arten einige Individuen keine Spur eines
solehen Knotens zeigen, da andererseits bei Surirella Cratieula auf der
Mitte der Nebenseite bisweilen ein Kreis zu sehen ist, der nach Art einer
Linse ein deutliches Lichtbild giebt, mıthin als Centralknoten gedeutet
werden muss, da bei verschiedenen Arten der Gattung Synedra der soge-
722 J. Schumann: Beiträge zur Naturgeschiehte der Diatomeen.
nannte Scheinknoten sich in schr verschiedenen Graden ausgebildet hat,
auch in anderen Gruppen, die gewöhnlich keinen derartigen Knoten
haben, ausnahmsweise ein heller Centralflecken auftritt. Es ist ferner
vorauszusehen, dass in der neuen Anordnung der Diatomeen bei Cha-
rakterisirung des Zellengewebes der Kieselhaut auch die Dichtigkeit der
Streifen oder Punktreihen mehr, als es bisher geschehen, in den Vorder-
grund treten werde.
Ueber
meinen mikroskopischen Zeichen - Apparat.
Von
Dr. J. R. Schiner.
(Vorgelegt in der Sitzung vom 6. October 1869.)
L. habe mich veranlasst gesehen, meinen neuen mikroskopischen Zeichen-
Apparat den in Innsbruck versammelten Zoologen zu zeigen und zu er-
klären. Die Theilnahme, welche sich für denselben zeigte, überstieg alle
meine Erwartungen. Bei den Demonstrationen am ersten Abende besuchten
mich fast sämmtliche Zoologen und auch Mitelieder anderer Sectionen.
Am nächsten Morgen ersuchte mich Professor Heller, meine Demonstra-
tionen zu wiederholen, da mehrere Physiologen und Botaniker den Apparat
zu sehen wünschten. Ich entsprach dieser Aufforderung mit Vergnügen
und freue mich, berichten zu können, dass v «it über hundert Besucher
sich an beiden Tagen einfanden, darunter Hofrath v. Siebold aus Mün-
chen, Professor Alexander Braun aus Berlin, Professor Dr. Virchow
aus Berlin, Prof. Dr. Münter aus Greifswald, Dohrn senior und junior
aus Stettin, Dr. Herrich-Schäffer aus Regensburg, Dr. Koch aus
Nürnberg, Abdulah-Bey aus Constantinopel u. s. w. Es wurde der
einfachen Idee, die mich zu dem Apparate führte, volle Anerkennung
gezollt und nur bedauert, dass die Vergrösserungen, welche man mit
meinem Mikroskope erhält (60 Linear) nicht sehr bedeutend seien und
es daher ungewiss sei, ob Mikroskopiker, welche mit 300- und noch
mehrmaliger Vergrösserung. arbeiten, sich meines Apparates mit Vortheil
werden bedienen können. Ich wurde von einigen Besuchern direct auf-
gefordert, weitere Versuche zu machen, um so mehr, da ich behauptete,
dass der Apparat bei jeder möglichen Vergrösserung zu verwenden sein
müsse und höchstens erforderlich sei, hierbei die möglichst intensive Be-
leuchtung anzuwenden, eventuell sich das Sonnenlicht hiebei dienstbar
zu machen.
Ich hatte bisher Versuche mit bedeutenderen Vergrösserungen nicht
angestellt, weil -- wie auch Präsident Dohrn bestätigte — für descriptive
794 Dr. J. R. Schiner: Zeichen-Apparat.
Entomologie, eine 60malige Linear-Vergrösserung in allen Fällen aus-
reichend ist, somit meinem Bedürfnisse mit dem Apparate vollkommen
Genüge geleistet werden kann.
Zurückgekehrt von meinem Innsbrucker Ausfluge war demnach
mein erstes Geschäft, den oben ausgedrückten Wünschen durch weitere
Versuche zu entsprechen und ich experimentirte daher und zwar mit den
besten Erfolgen.
Man kann meinen Apparat bei 300- und mehrmaliger Linear-Ver-
erösserung mit Vortheil benützen, wenn man, bis nicht ein entsprechend
intensives künstliches Licht aufgefunden sein wird, vorläufig das Sonnen-
licht als Beleuchtungsquelle hiezu benützt.
Es bedarf zur Ausführung keiner weiteren Vorbereitung und na-
mentlich ist es nicht erforderlich, die Fenster zu decken, oder, etwa wie
bei dem Sonnenmikroskope, mit besonderen Spiegeln das Sonnenlicht
aufzufangen.
Man stellt den Apparat auf, lässt den Sonnenstrahl auf den gewöhn-
lichen Beleuchtungsspiegel des Mikroskopes fallen und leitet ihn in die
Camera. Zeigt sich da, statt des runden lichten Kreises, ein Licht-Balken,
so wird die biconvexe Beleuchtungslinse des Apparates so aufgestellt,
dass sie zwischen die Sonne und den Reflektirspiegel zu stehen kommt.
Der Lichtbalken wird dann eine kreisförmige Gestalt annehmen und das
eingelegte Object in vollster Beleuchtung sich scharf und präeis proji-
eiren. Verfinstert sich die Lichtscheibe aus Anlass vieler Linsen, die zur
Bewirkung ungewöhnlicher Vergrösserungen nothwendig eingelert wer-
den müssen und ist stärkeres Licht erforderlich, so wird vor der gewöhn-
lichen biconrexen Beleuchtungslinse eine zweite eben solche in der
Entfernung der Brennweite so eingestellt, dass der Sonnenstrahl durch
sie und die gewöhnliche Beleuchtungslinse in den Spiegel und von da
in die Camera geleitet wird. Die Beleuchtung ist dann eine vellkommen
genügende und will man während des Zeichnens oder Beobachtens das
umgebende Tageslicht ausschliessen. so genügt es, wenn der Beobachter
wie es von den Photographen zu geschehen pflegt, ein Tuch über sich
und die Camera ausbreitet, wo dann das projicirte Bild nur um so
schärfer sich darstellen wird.
Um mit wenig vergrössernden Mikroskopeu ein möglichst grosses
Bild zu erzielen, ist es räthlich die gewöhnliche Cylinderröhre des Mikro-
skopes sammt den Okulargläsern nicht innerhalb des Conus anzubringen,
wie es bisher geschehen ist, sondern sie demselben oben anzuschrauben,
wodurch eine viel bedeutendere Vergrösserung erzielt wird.
Schliesslich bemerke ich, dass Optiker C. Fritsch (Gumpendorfer
Hauptstrasse Nr. 314) über diese Modificationen meines Apparates genau
informirt ist, und einen solchen unter den billigsten Anforderungen her-
zustellen. jederzeit bereit ist.
en
Nachträge
zu Ed, Hackel’s Vegetationsverhältnissen von Mallnitz,
Von
Emil Berroyer.
(Vorgelegt in der Sitzung vom 6. October 1869.)
Der im Vorjahre erschienene Bericht meines Freundes Ed. Hackel*)
in welchem die Möglichkeit ausgesprochen wurde, dass noch wanches
Interessante für di® dortige Flora aufzufinden wäre, bewog mich, heuer
einen 3 wöchentlichen Aufenthalt in Mallnitz zu nehmen, und zwar vom
3.— 24. Juli.
Wenn auch diese Zeit für eine Hochalpen-Excursion etwas zu früh,
war ich dafür in der Lage die reiche Frühlings-Flora der dortigen Alpen
kennen zu lernen, welche besonders üppig auf der Lanze, am Wasen-
kopf und in der Kloiden anzutreffen ist. Um ein vollständigeres Bild der
dortigen Vegetationsverhältnisse geben zu können, richtete ich mein
Augenmerk auch auf die, von meinem Vorgänger nicht berücksichtigten
Gefässkryptogamen und Moose; sowie ich auch die von mir beobachteten
gemeineren Pflanzen, als Nachträge zu den verschiedenen Vegetations-
formen anführen werde.
A. Aufzählung der selteneren Pflanzen der Flora von Mallnitz
welche inHackel’s Vegetationsverhältnissen nicht enthalten sind.
(Kg. bedeutet Kalkglimmer, Gl, Glimmer, Ch. Chloritschiefer, Gn. Gneiss,)
Anemone vernalis L. Am Sikenköpfel. (Hackel.)
Ranunculus pyrenaeus L. Hochtriften am Maresenspitz. (Kg.)
Arabis ciliata R. Br. Felsen der Luke. (Kg.)
*) Verh. d. k. k. zool.-bot. Ges. XVIII. Abh. p. 931.
s) Anemone baldensis L, Soll nach Preuer (öst. bot. Zeit, 1868) am nied. Mallnitzer
- Tauern wachsen. Hier dürfte eine Verwechslung mit der kleinblütligen Form der A, alpina stattgefunden
haben. Hackel und ich haben sie dort vergeblich gesucht.
Bd. XIX, Abhandl, 93
AA
126 Emil Berroyer:
Erysimum Cheiranthus Pers. Felsen der Luke (Kg.)
Draba aizoides L. Felsen der Lanze (Kg.)
D. tomentosa Whlnbg. Felsen am Maresenspitz (Kg.)
D. Wahlenbergii Hart. Mit obiger; aber sehr selten.
Viola palustris L. Bachufer: Nied. Mallnitzer Tauern (Kg.)
Drosera rotundifolia L. Unter Sphagneen im Seethale.
Helianthemum oelandicum Whlg. Pf. alpinum. Felsen am Ma esen-
spitz und auf der Lanze (Kg.)
Dianthus deltoidus L. Triften unterhalb der Rosskopfhube.
Lychnis diurnia Sibth. Waldränder: Schwandkopf, Auernig.
Phaca australis L. Felsen, Gesteinsgrus. Auf der Lanze, in der
Kloiden und auf der Feldwand (Kg.) Am Auernig (Ch.)
ß. glabra DC. Felsen am Auernig (Ch.)
Coronilla vaginalis Lam. Felsen im Brentren (Kg.)
Hiypocerepis comosa L. Waldränder gegen Obervellach.
Vieia silvatica L. Wälder. Schwandkopf.
Geum inclinatum Schleich. Bachufer auf der Wolliger Alm. Neu
für Kärnten.
Rosa pomifera Herrm. Rhododendronregion der Lanze (Kg.)
Epilobium palustre L. Feuchte Wiesen im Seethale.
E. alpinum L. Bachränder. Nied. Mallnitzer Tauern (Kg.)
Sedum maximum Sutt. Felsen am Schwandkopf.
Ribes nigrum L. In der Mallnitz. (Pacher, Nachträge z. Flora v.
Kärnten. — Kärnt. Landesmuseum Jahrg. 4. 1859, p. 65.)
Sambucus racemosa L. Wälder. Nicht gemein.
Solidago virga aurea var. alpestris. Bachufer am nied. M. Tauern. .
Ohrysanthemum coronopifolium Vill. Manhardts-Alm am nied. Mall-
nitzer Tauern.
Orepis paludosa Mönch. Um den Weiher im Seethale.
Jasione montana L. Waldränder gegen Obervellach.
Phyteuma spicatum L. Im Walde am Fusse der Feldwand.
Gentiama prostrata Hänke. Felstriften um die Tauernkapelle am
nied. M. Tauern mit @. nana (Kg.)
Pyrola media Sw. Rhododendronregion der Lanze (Kg.)
P. minor L. Waldränder am nied. M. Tauern. Neu für Kärnten.
Asperugo procumbens L. Felsen auf der Luke (Kg.)
Tozzia alpina L. Feuchte schattige Orte an der Feldwand (Kg.)
Euphrasia salisburgensis Funk. Felsen am Auernig (Ch.)
Stachis alpina L. Waldränder. Im Brentren.
Primula farinosa L. Feuchte Triften in den Kloiden (Kg.)
Triglochin palustre L. Sumpfige Orte auf der Lanze 5000'.
Orchis mascula y. speciosa Host. Hochtriften. Kloiden, Feldwand (Kg.)
Platanthera bifolia Rish. Triften auf der Feldwand (Kg.)
Vegetationsverhältnisse von Mallnitz. 797
Gymnadenia cono;.ea R. Br. Hochtriften.
Herminium Monorchis R. Br. Waldränder. Nied. M. Tauern.
Tofieldia borealis Whinbg. Hochtriften der Lanze (Kg.)
Majanthemum bifolium DC. schattige Wälder.
Luzula flavescns Gaud. Wälder. Zehner-Alm, Lanze, Feldwand.
Gefässkryptogamen.
Equisetum variegatum Schl. Feuchte Orte in der Kloiden.
Lycopodium annotinum L. Wälder. Am Liskeln und Schwandkopf.
L. alpinum L. Hochtriften.
L. clavatum L. Wälder bis in’s Krummbolz.
Selaginella spinulosa A. Br. Hochtriften. Gemein.
S. helvetica Sprng. Wiesen, Abhänge.
Botrychium Lunaria Sw. Hochtriften.
Polypodium vulgare L. Gemein.
P. alpestre Hppe. Wälder am nied. M. Tauern.
P. Dryopteris L. Felsen, Mauern.
Aspidium Lonchitis Sw. Wälder bis ins Krummbolz.
A. aculeatam Döll. a AR ar
Polystichum Filix mas Rth. Wälder. Gemein.
T. spinulosum DC. Wälder, Bachschluchten.
Oystopteris fragilis Brah. Felsen, Mauern.
©. regia Prsl. Oberhalb der Rhododendronregion auf (Kg.)
Asplenium septentrionale Sw. Auf allen Felsen und Mauern im Thale.
A. Trichomanes L. Gemein.
4A. viride Hds. Gemein.
4A. Filin femina Brnh. Bachschluchten am nied. M. Tauern.
A: Ruta muraria L. Gemein.
Blechnum Spicant Rth. Wälder des Liskele besonders üppig.
Pteris aquilina L. Haiden, trockene Wälder, sehr gemein.
Moose
Anactangium compactum Schwgr. Felsenspalten am Thorkopf (Ch.)
am Wasenkopf (Kg.)
Weisia fugax Hdw. Felsen am Wasenkopf (Kg.)
W. crispula Hd w. Mit obiger.
Oynodontium gracilescens Schp. Felsenspalten der Lanze (Kg.)
©. viride Schp. Auf der Lanze. (Kg.)
Trematodon brevieollis Hrunsch. Felsspalten am Thorkopf (Ch.) Sehr
selten. 7000’.
Dieranella subulata Hdw. Auf der Feldwand (Kg.)
92 *
728 Emil Berroyer:
Dicranum albicans B. et S. Zerstreut im Gebiet.
D. palustre Hdw. Auf Wiesen und Abhängen im Thale.
D. Scoparium Hdw. Wälder. Gemein.
Leucobryum glaucum Schp. Trockene Wälder am Liskele (Gn.)
Seligeria tristicha Brid. Felsen der Feldwand. (Kg.) Bei 7000’
Blindia acuta B. et S. Ueberrieselte Felsen am Rameterspitz (Gn.)
Distichium capillaeum B. et S. Allgemein verbreitet, besonders
auf Kg.
Ceratodon purpureus Brid. Bis auf die höchsten Gipfel steigend,
z. B. Am Maresenspitz bei 9000’.
Desmatodon latifolius B. et S. Felsen der Lanze (G].)
Barbula tortuosa W. et M. Wiesen, Abhänge.
Grimmia ovata W.etM. Aufallen Felsblöcken im Thale; bs. Gneiss.
ß. affinis Gneissblöcke im Seethale.
@G. alpestris Schl. Felsen in den Kloiden (Kg.)
@. eontorta Schp. Felsen am Maresenspitz (G].)
Racomitrium sudeticum B. et S. Felsblöcke der Lanze (Kg.)
R. canescens Brid. Ueberzieht mit ihren weissgrauen Polstern fast
alle Felsblöcke im Thale.
Orthotrichum rupestre Sch]. Felsen auf der Lanze. (Kg.)
Tetraphis pellucida Hdw. Auf faulem Holze am Schwandkopf.
Encalypta rhabdocarpa Schwgr. Felsen der Luke (Kg.)
E. eiliata Hdw. Felsen. Zerstreut im Gebiet.
Dissodon Froelichianus Grev. et W. Arn. Am Wasenkopf (Kg.)
Tetraplodon mnioides B. et $S. Gesteinsgrus am Wasenkopf (Kg.)
Hochtriften am Auernig (Ch.)
Splachnum sphaerieum L. fil. Am Auernig.
Funaria hygrometrica Hdw. bis in die Alpenregion.
Webera polymorpha Schp. Aın Fusse alter Bäume an der Feldwand.
W. nutans Hdw. Gemein in Wäldern.
Bryum pendulum Hrsch.
ß. compactum. Felsige Hochtriften bis 8000’ steigend.
B. pallescens Schleich. Felstriften um die Tauernkapelle (Kg.)
B. alpinum L. syst. Felsen der Lanze (Kg.)
B. turbinatum Hdw. Hochsümpfe in den Lasertzen.
Zieria demissa Hrnsch. Felsen am Thorkopf (Ch.) Sehr selten. 7000’
Catoscopium nigritum Brid. In Felsspalten auf der Lanze (G].)
Meesea uliginosa Hdw. Sumpfige Stellen auf der Lanze.
y. minor. Am Wasenkopf (Kg.)
Bartramia subulata B. et S. Felsen: Auf der Lanze, am Wasen-
kopf, auf der Feldwand (Kg.) am Thorkopf (Ch.) Ziemlich häufig.
Vegelationsverhältnisse von Mallnitz. 729
Bartramia ityphylla Brid. Felsenspalten auf der Lanze (Kg.) und
in der Zehneralm.
B. Halleriana Hdw. Felsen. Auf der Luke bei Mallnitz.
B. Oederi Sw. Gemein oberhalb der Rhododendronregion,
Philonotis fontana Brid. Sumpfige Orte und Bachufer gemein.
Oreos Martiana Brid. Felsspalten der Lanze (Kg.); sowie am
Maresenspitz (Gl.)
Oligotrichum hereynieum Lam. et DC, Wegränder auf der Lanze (Kg.(
Pogonatum alpinum Roehl. Felstriften um die Tauern-Kapelle.
Polytrichum piliferum Schreb. Triften am nied. M. Tauern (Kg.)
P. strietum Menz. mit obiger.
P. juniperinum Hdw. Wälder.
Fontinalis antipyretica L. sp. Im See und Mallnitzbach; sehr hoch
steigend; im letzteren bis 6000°.
Nekera complanata B. et S. Wald am Schwandkopf.
Thuidium tamariscinum Hdw. Am Schwandkopf.
Th. abietinum L. Gemein.
Olimacium dendroides W. et M. Am Schwandkopf.
Orthotheeium chryseum Schwgr. Bachränder auf der Lanze.
Hypnum stellatum Schreb. Sumpfige Wiesen.
H. uncinatum Hdw. Bachschluchten gemein.
H. fılicinum L. sp. Feuchte Wiesen.
H. hamulosum Jur. Feuchte Felsspalten am Maresenspitz (G].)
H. eypressiforme L. Gemein.
&. filiforme.
H. molluscum Hdw. Wälder. Gemein.
H. eurvicaule Jur. Felsen anı Maresenspitz (Gl.)
H. euspidatum L. Feuchte Wiesen.
H. Schreberi Willd. Bis an die Baumgränze.
H. stramineum Dks. Unter Sphagnum im Seethale.
Hylocomium splendens Hdw. Mit H. Schreberi bis an die Baum-
gränze,
Fl. squarrosum L. Gemein.
A. triquetrum L. Gemein.
Sphagnum acutifolium Erh.
P. ruhellum.
S. Girgensohnü Russ ov.
S. squarrosum ß. teres.
S. subsecundum N ees.
Sarcoscyphus revolutus N. Feuchte Glimmerschieferfelsen am Mare-
senspitz.
Jungermania albicans L. Wegränder am Schwandkopf.
Um den Weiher und am Seeufer
ım Seethale,
730 Emil Berroyer:
Cluloseyphus polyanthus Corda.
ß. rivularis. Im Weiher im Seethale.
Metzgeria furcata N. var. prolifera. Am Schwandkopf.
Fegatella conica. Bachufer.
B. Neue Standorte schon in Ed, Hackel’s Vegetationsverhältnissen
angeführter Pflanzen.
Ranunculus glacialis L. Am Wasenkopf (Kg.) und am Maresen-
spitz (GI.)
R. alpestris L. Ueberall auf (Kg.)
R. montanus Willd. Auf allen Hochtriften.
Draba frigida Saut. Auf der Lanze (Kg.)
Biscutella laevigata DC. Hochtriften gemein.
Gypsophylla repens L. Bachkies auf der Lanze (Kg.)
Dianthus glacialis Hänke. Bei der Kreuzkapelle am nied. Tauern
und in der Kloiden (Kg.)
D. sylvestris Wulf. In der Kloiden; besonders üppig (Kg.)
Sagina saxwatilis Wimm. Auf der Zehneralm.
Cherleria sedoides L. Auf der Lanze (Kg.)
Cerastium latifolium L. Um die Tauernkapelle (Kg.)
Phaca alpina Jacq. Am Auernig (Ch.)
Oxytropis trifiora Hppe. Am Wasenkopf (Kg.) Thorkopf (Ch.) und
am Maresenspitz (G1.)
Potentilla salisburgensis Hänke. Auf der Feldwand (Kg.)
Rhodiola rosea L. Häufig in der Kloiden; (Kg.) dann auf der
Lanze (Gl.)
Sedum repens L. Am Wasenkopf (Kg.)
Sempervivum montanum L. Allgemein verbreitet ohne Unterschied
der Gesteinsunterlage.
Sasxifraga Rudolphiana Hornsch. Auf der Lanze (GI.)
S. biflora All. Am nied. Tauern; besonders zwischen der Kapelle
und dem Tauernhaus (Kg.)
S. bryoides L. Auf der Lanze und der Feldwand (Kg.) Am Auer-
nig (Ch.)
S. muscoides Wulf. Ziemlich verbreitet.
Meum Mutellina Gärtn. Auf allen Hochtriften.
Gaya simplex Gaud. Auf der Lanze (Kg.)
Aster alpinus L. Ueberall auf (Kg.) am Auernig auf. (Ch.)
Erigeron uniflorus L. Auf der Lanze (Kg.)
Gnaphalium Leontopodium L. Auf der Lanze (Kg.) am Auernig (Ch.) _
G. carpathicum Whlbg. Auf der Lanze und am Wasenkopf (Kg.)
Vegetationsverhältnisge von Mallnitz. 731
Artemisia Mutellina Vill. Am Auernig (Ch.)
Aronicum glaciale Reichb. Am Wasenkopf, (Kg.) am Thorkopf (Ch.)
Saussurea alpina DC. Feldwand (Kg.)
Centaurea phrygia L. Rosskopfalm.
Hypochoeris helvetica Jacq. Lanze, Rosskopfalm.
Phyteuma paueiflorum L. Hochtriften sehr verbreitet.
Gentiana punctata L. Feldwand (Kg.)
@G. brachyphylia Vill. Am Rameterspitz (Gn.)
G. nana Wulf. Bei der Kreuzkapelle am nied. Tauern.
Veronica aphylla L. Am Thorkopf (Ch.)
Pedicularis asplenifolia Flörke. Am Maresenspitz (Gl.) und am
Thorkopf (Ch.)
P. tuberosa L. Aufder Lanze, am Wasenkopf und in der Kloiden (Kg.)
P. foliosa L. Hochtriften an der Göslwand (Kg.)
Salix serpillifolia Scop. Am Auernig (Ch.)
Pinus Mughus ß. Pumilio Seop. Dichte Bestände am Ankogel
bildend.
Orchis globosa L. In der Kloiden.
Nigritella suaveolens Koch. Auf der Mauternitzen, in der Kloiden
und auf der Feldwand.
Chamaeorchis alpina Rich. Auf der Feldwand (Kg.) und am Thor-
kopf (Ch.)
Eriophorum Scheuchzerii Hppe. Vereinzelt auch an sumpfigen Orten
am Liskele (Gn.)
Carex fuliginosa Schk. In der Kloiden.
©. sempervirens Vill. Am Wasenkopf (Kg.)
Avena amethystina Clarion. In den Kloiden und auf der Feld-
wand (Kg.) :
Avena versicolor Vill. Auf der Lanze (Kg.)
A. subspicata Clairv. „ „ la)
C, Nachträge zu den Vegetationsformen.
1. Die Thalsohle mit ihren Wiesen und Aockern.
Auf Wiesen kommen vor:
Ranunculus bulbosus, acris, Dianthus carthusianorum, deltoideus, Silene
inflata, Lychnis Viscaria, flos cueuli, Parnassia palustris, Arenaria serpilli-
folia, Holosteum umbellatum, Linum catharthieum, Anthyllis Wulneraria,
Trifolium pratense, montanum, repens, Lotus corniculatus, Tetragonolobus
siliquosus, Coronilla varia, Lathyrus pratensis, Potentilla Tormentilla,
Alchemilla vulgaris, Carum Carvi, Heracleum Sypondylium, Daucus Carota,
732 Emil Berroyer:
Asperula cynanchica, Bellis perennis, Achillea Millefolium, Chrysanthemum
Leucanthemum, Taraxacum oficinale, Hieracium Auricula, praealtum,
Euphrasia ofieinalis, Salvia pratensis, Thymus Serpyllum, Ajuga genevensis,
Euphorbia Cyparissias, Plantago media, lanceolata, Orchis variegata, ma-
culata, G’ymnadenia conopsea, Agrostis stolonifera, Aira caespitosa, Molinia
caerulea, Arrhenatherum elatius, Dactylis glomerata, Briza media, Poa
annua, pratensis, Festuca ovina, Lolium perenne. Dieranum palustre, Thui-
dium abietinum, Hylocomium triquetrum, squarrosum.
Wo sie versumpfen beobachtet man:
Ranunculus repens, Caltha palustris, Hypericum quadrangulum,
Epilobium palustre, Drosera rotundifolia, Ürepis paludosa, Veronica Ana-
gallis, Triglochin palustre, Orchis latifolia, Juncus lamprocarpus, buffonius,
Carez hirta, Eriephorum angustifolium.
Pilonotis fontana, Eypnum stellatum, filicinum, cuspidatum, strami-
neum, Sphagnum acutifolium, Güirgensohnii, squarrosum, subsecundum.
Auf Aeckern, Brachen und unter Getreide wachsen:
Adonis flammea, Ranunculus arvensis, Delphinium Consolida, Papaver
dubium, Rhoeas, Sinapis arvensis, Camelina sativa, Raphanus Raphain-
strum, Spergula arvensis, Holosteum umbellatum, Cerastium semidecandrum,
Saponaria Vacaria, Agrostemma Githago, Lathyrus tuberosus, Chrysan-
themum inodorum, Centaurea cyanus, Sonchus oleraceus, Sherardia arvensis,
Convolvulus arvensis, Melampyrum barbatum, Ewuphorbia falcaia, Helio-
scopia, Setaria viridis, Agrostis Spica venti, Avena fatua.
2. Sonnige felsige Hügel, Gehänge und Mauern des Thales.
HHelianthemum oelandicum, Anthyllis Vulneraria, Doryenium suffruti-
cosum, Coronilla vaginalis, Hippocrepis comosa, Rubus idaeus, Potentilla
argentea, recta, Solidago Virga aurea, Jasione montana, Linaria minor,
Veronica prostrata. Polypodium Dryopteris, Cystopteris fragilis, Asplenium
septentrionale, Trichomanes, Ruta muraria.
3. Wälder und Waldränder.
Ranunculus lanuginosus, Impatiens Noli tangere, Oxalis Acetosella,
Vieia silvatica, Spiraea Auruncus, Geum inclinatum, Rubus fruticosus,
Vegetationsverhältnisse von Mallnitz. 733
Potentilla Tormentilla, Sorbus Aucuparia, COhrysosplenium alternifolium,
Sanicula europaea, Aegopodium Podagraria, Sambucus racemosa, Knautia
silvatica, Lapsana communis, Phyteuma spicatum, Calluna vulgaris, Vacci-
num Myrtillus, Vitis idaea, Pyrola minor, media, uniflora, Serofularia
nodosa, Stachys alpina, Galeopsis pubescens, Convallaria majalis, Majan-
themum bifolium, Paris quadrifolia, Luzula flavescens, Lycopodium anno-
tinum, elavatum, Polypodium vulgare, alpestre, Dryopteris, Polystichum fiılix
mas, spinulosum, Aspidium aculeatum, Lonchitis, Asplenium viride, fılix
femina, Pteris aquilina, Blechnum Spicant.
Dieranum albicans, Scoparium, Leucobryum glaucum, Tetraphis pellu-
cida, Webera polymorpha, nutans, Bartramia Halleriana, Oligotrichum
hereynicum, Polytrichum juniperinum, Nekera complanata, Thuidium tama-
riscinum, Climacium dendroides, Hypnum uneinatum, cupressiforme, mol-
luseum, Schreberi, Hylocomium splendens, Jungermania albicans, Metzgeria
furcata.
A. Alpenwiesen und Haiden.
Ranunculus pyrenaeus, Buphrasia salisburgensis, Orchis mascula,
Gymnadenia conopsea, Tofieldia borealis, Botrychium Lunaria, Lycopodium
alpinum, Selaginella helvetica, spinulosa.
Pogonatum alpinum, Polytrichum piliferum, strietum.
5. Felsen, Gesteinsgrus, Geröll, Bachkies und feisige Triften.
Anemone vernalis, Draba Woahlenbergü, tomentosa, aizoides, Phaca
australis, Epilobium alpinum, Solidago Virga aurea fß. alpestris, Gentiana
prostrata, Erysimum Cheiranthus, Tozzia alpina.
Polypodium Dryopteris, Aspidium Lonchitis, Lycopodium Selago,
alpinum.
Anactangium compaetum, Weisia fugas, erispula, Oynodontium graci-
lescens, viride, Trematodon brevicollis, Dieranella subulata, Seligeria tri=
sticha, Blindia acuta, Distichium capillaceum, Desmatodon latifolius,
Grimmia ovata, alpestris, contorta, Racomitrium sudeticum, canescens,
Oreos Martiana, Orthotrichum rupestre, Encalypta rhabdocarpa, eiliata,
Bd. XIX. Abhandl. 93
734 E. Berroyer: Vegetationsverhältnisse von Mallnitz.
Dissodon Froelichianus, Tetrapodon mnioides, Bryum pendulum P. com-
pactum, pallescens, alpinum, Zieria demissa, Catoscopium nigritum, Bar-
tramia subulata, ityphylla, Halleriana, Oederi, Orthothecium chryseum,
Hypnum hamulosum, curvicaule. Sarcoscyphus revolutus.
Ich schliesse hiermit meinen Bericht, indem ich der k. k. zool.-bot.
Gesellschaft, durch deren gütige Verwendung ich Freikarten zur Fahrt
nach Villach und retour erhielt; sowie dem Herrn Jur atzka für das
Bestimmen der Laubmoose meinen besten Dank sage.
Ueber einige Orobanchen der n.-öst. Flora.
Von
Eduard Hackel.
(Vorgelegt in der Sitzung vom 6. October 1869.)
D:. Exkursionen des verflossenen Sommers spielten mir unter anderen
auch zwei charakteristische Orobanchen-Formen in die Hände, welche in
Nieder-Oesterreich noch nicht beobachtet worden waren. Es sind dies:
4. Orobanche Laserpitii-Sileris Rapin in DC. prodr. XI. p. 25,
Rchb. icon. 4793. Die Untersuchung der frischen Exemplare ergab fol-
gende Merkmale:
Stengel fast 2° hoch, gerieft, hohl, am Grunde sehr stark zwiebel-
förmig verdickt und daselbst dachziegelförmig beschuppt; Schuppen 3eckig
spitz, die der oberen Internodien länger, schlaffer. Blütenähre dicht,
reichblütig (60—70 Blüten tragend). Deckblätter aus 3eckiger Basis lang
pfriemlich zugespitzt, die oberen breiter, fast so lang als die Kronen-
röhre. Kelchblätter vorn zusammenstossend, aus eiförmiger Basis ungleich
2zähnig, seltener ganzrandig, mit einem starken und 3—4 schwachen
Längsnerven, *2%, so lang als die Kronenröhre. Blumenkrone röhrig-
glockig, auf dem Rücken bogenförmig, an der Einfügungsstelle der Staub-
gefässe scharf eingeschnürt, an den Lippenrändern unregelmässig klein-
zähnig, oft drüsig gewimpert. ÖOberlippe tief zweilappig, die Lappen
aufrecht abstehend, rundlich, Unterlippe 3theilig, die Theile länglich,
gestutzt, an der Spitze mit einem deckigen Zahne versehen, am Rande ge-
kräuselt, in der Mitte tief gefurcht, der mittlere Theil etwas grösser, am
Grunde schwielig, die seitlichen abstehend.
Stengel, Schuppen, Deckblätter, Kelchblätter und Aussenseite der
on stark drüsenhaarig, Drüsen goldgelb, mit schwach übelriechenden
ecrete.
Staubblätter etwas oberhalb des ersten Drittels der Kronenröhre
eingefügt, gleichlang, bogig, am Grunde verdickt, bis zu %, ihrer Länge
dieht mit drüsenlosen, gegen die Spitze aber spärlich mit drüsentragenden
Haaren besetzt.
Unterhalb der Staubblätter eine grosse Honigdrüse. Staubbeutel kahl,
nach unten stachelspitzig, dicht unter der Narbe zusammengestellt.
r Fruchtknoten höckerig, Griffel gebogen, mit Drüsenhaaren spärlich
esetzt,
Narbe zweilappig, warzig, schön dunkelgelb.
Stengel schmutzig braun-violett, Deckblätter, Kelchblätter und
Kronenröhre am Grunde bleich, an der Spitze bräunlich violett, besonders
die Nerven der Oberlippe. Unterlippe gelb, Staubbeutel braun, nach dem
Verblühen lichter, Fruchtknoten am Grunde orangefarbig.
Der O. elatior Sutt. (siehe unten) zunächst verwandt, aber durch die
cursiv gedruckten Merkmale leicht zu unterscheiden. Ich entdeckte diese
93 *
736 Ed. Hackel: Ueber einige Orobanchen.
grösste und schönste aller niederösterreichischen Orobanchen am A. Aug.
1869 am Fusse der Heuplagge des Schneeberges am Wege, der zur Bocks-
grube führt, nahe der Baumgrenze auf üppigen Exemplaren von Laser-
pitium Siler schmarotzend.
Darauf aufmerksam gemacht, fand sie mein Freund EZ. Berroyer
später auch am Rande der Bocksgrube.
In Deutschland war diese Pflanze bisher noch nicht gefunden wor-
den; die früher bekannten Standorte liegen in der französischen Schweiz
und in Frankreich, und zwar: im Jura: Vuarne und Dolaz (Rapin), ober-
halb Coneise (Muret), am Creux du Vent (Bonzon, an der Grande gorge
des Saleve bei Genf; in Frankreich: Monte Colombier, Deptm. Ain
(Jordan).
2. Or. Scabiosae Koch.
Diese Art ist ausgezeichnet durch den violett gefärbten Rücken
ihrer sonst hellochergelben Blüte, und insbesondere durch ihre zahlreichen
Drüsenhaare, die sämmtlich auf schwarzvioletten Knötchen sitzen. Die
ganze Pflanze erhält dadurch eine düstere schmutzig violette Färbung.
Die Staubblätter sind fast am Grunde der Kronenröhre inserirt, der
Griffel, den Koch fast kahl nennt, ist mit spärlichen violetten Drüsen-
haaren besetzt. Die Narbe ist trübroth, das Secret der Drüsenhaare
übelriechend.
Diese Art schmarotzt auf den Wurzeln von Scabiosa lucida mn Ge-
sellschaft der O. Laserpitii-Sileris am Fusse der Heuplagge des Schnee-
berges; ferner auf Knautia silvatica in Waldblössen am Aufstiege von
der Pottschacher Klause zum Gahns. An letzterem Standorte ist sie
lichter gefärbt.
O. flava Martius fand Herr E. Berroyer am Rande der Bocks-
grube des Schneeberges auf Petasites niveus ziemlich zahlreich.
O. elatior Sutton. Unter diesem Namen ist in Neilreichs Flora von
Niederösterreich die O. rubens Wallr. = 0. Medicaginis Vauch,,
Schultz, beschrieben: Nach den meisten neueren Autoren ist jedoch
O. elatior Sutt. = O. stigmatodes Wimm. Diese unterscheidet sich von
O. rubens nicht nur durch eine ganz andere Tracht und viel spätere
Blüthezeit, sondern auch durch die auf dem Rücken stark gebogene
Röhre der Blumenkrone, während dieselbe bei O. rubens auf dem Rücken
gerade, vorn aber helmartig abschüssig ist. Die Oberlippe ist bei ©. elatior
ausgerandet, zurückgeschlagen, bei O. rubens hingegen zweilappig mit
abstehenden Lappen.
O. rubens schmarotzt auf Medicago falcata und sativa, O. elatior
Sutt. (O. stigmatodes Wimm.) hingegen auf Centaurea Scabiosa L. und
wurde bisher in Nieder-Oesterreich an folgenden Standorten beobachtet:
Türkenschanze (Jur. et Schur) Bisamberg (Juratzka) zwischen
Grinzing und Sieyring (Reuss). Wiesen bei Rodaun (Rauscher).
An Ackerrändern am Wachberge bei Karlstätten nächst St. Pölten
(Wr. Grimburg und Hackel.) Ist gewiss noch weiter verbreitet,
Beitrag zur Biologie der Acroceriden.
Von
Friedrich Brauer.
(Mit Tafel XII. — Fig. 1-6.)
Vorgelegt in der Sitzung vom 6. October 1869.
D:. Lebensweise dieser merkwürdigen Familie der Zweiflügler wurde
zuerst von Stein und Gerstäcker in Berlin beobachtet und einige
Fragmente hierüber in der Stettiner Entomol. Zeitung 1856 p. 339, bekannt
gemacht. Ueber die früheren Stände dieser Fliegen blieben beide Beob-
achter im Unklaren. Die von denselben dort ausgesprochene Vermuthung,
dass die Larve in den Stengeln von Equisetum limosum lebe, hat sich
nicht bestätigt. Wenn ich mich recht erinnere, so theilte mir später Dr.
Gerstäcker mündlich mit, er habe aus den Eiern von Ogcodes zonatus
die junge Larve erhalten und an derselben beobachtet, dass sie, wie die
Larve der Piophila casei, weite Sprünge zu machen im Stande sei; sie
aufzuziehen gelang aber nicht. — Einige Jahre später fand er in einem
dürren zusammengebogenen Blatt ein Spinnennest einer ganz gemeinen
Art (?), dessen Erzeuger todt war, neben sich aber eine Nymphe liegen
hatte, aus der sich der Ogcodes fumatus Er. entwickelte. Soweit die Mit-
theilungen Gerstäcker’s, welche mit der wirklichen Entdeckung der
Lebensweise der Larven dieser Insekten durch Menge (Schrift. d. Danzig.
Nat. Gesell. n. Folge. T.I 1863—66 p. 37) ihre volle Bestätigung fanden *).
Menge erzog aus einer Spinne (Clubiona putris K.) einen Acroceriden
Henops marginatus Mg. oder Ogcodes pallipes Erich. Die Nymphe zeigte
jJederseits am Thorax eine Spitze. Leider sind die beigegebenen Holz-
schnitte sehr unvollständig.
Die Larve wurde von Menge nicht näher beschrieben, da er nur
einen Fall zur Beobachtung hatte. Durch ihn schien aber nun der Zusam-
*) Ob Dr. Gerstäcker diese Beobachtungen veröffentlicht hat, ist mir nicht bekannt.
738 Fr. Brauer:
menhang der einzelnen Stände klar gemacht zu sein. Die Imagines legen
ihre Eier an Gesträuche, die jungen Larven sind sehr beweglich und ge-
langen auf eine Spinne, bohren sich in deren Hinterleib und wachsen dort
bis zur Verpuppungsreife, dann bohren sie nach aussen und verwandeln
sich zur Nympbe.
Diese Beobachtungen kann ich heute durch einen glücklichen Fund
unseres Mitgliedes Herrn Erber wesentlich vervollständigen. Letzterer
sammelte im Juni auf Corfu eine grosse Zahl der interessanten gedeckel-
ten, in feste Erde gegrabenen Röhren der Cteniza ariana Kch. — Bald
nach seiner Rückkunft nach Wien bemerkte er in dem Glase, welches
die Röhren mit den Spinnen enthielt, die prächtige Astomella Lindeniü Er.
herumkriechen. Als mir Herr Erber diese erfreuliche Mittheilung machte
und mir zugleich sämmtliche Baue dieser Spinne zur Untersuchung über-
liess, fand ich in einer dieser Röhren die Nymphenhaut der Astomella
und an derselben hinten den Larvenbalg kleben. Neben der Nymphen-
hülle lag die todte, ganz hohle Cteniza, deren Hinterleib oben am Grunde
der rechten Seite eine weite runde Oeffnung darbot, durch welche der
Parasit seinen Abgang bewerkstelligt hatte, Da es mir gelang, den Lar-
venbalg vollständig zu präpariren, so bin ich in der Lage, eine bis auf
wenige — die Weichtheile und Farbe betreffende — Eigenthümlichkeiten
vollständige Beschreibung der Larve zu geben.
Beschreibung der Larve.
Leib 10MM- ]Jang, mit Einschluss der Kieferkapsel A2ringlig, dick, walzig,
weichhäutig (weiss ?), die Ringe wulstig, 2. und letzter Ring mit ein Paar
Stigmen, Larve daher amphipneustisch. Vorderstigmen klein knopfartig,
gelb, rund; Hinterstigmen scheibenförmig, etwas concay mit runder Oefi-
nung in der Mitte, gelb, der Rand verdickt; beide stehen ungefähr um
ihren Durchmesser von einander entfernt auf der Höhe des wulstigen
letzten Ringes. Der erste Ring besteht aus einer mehrtheiligen Kiefer-
kapsel, die im Wesentlichen nach dem Typus derjenigen der Asiliden
gebaut ist. An ihr unterscheidet man eine obere flach gewölbte, starke
chitinöse Kappe, welche vorne am freien Rande abgerundet und nach
Art eines französischen Damenhutes gebogen ist; in der Mitte des Hinter-
randes ist sie verlängert und trägt 2, vom Grunde bis zur halben Länge
verwachsene Chitingräten, die weit in das 2%. Segment hineinragen; an
den Seiten vorne läuft jederseits eine breite Gräte herab, die mit dem
untern Theil der Kieferkapsel — wie ein Sturmband — verbunden ist
und nach hinten in eine dünne breite schaufelartige Platte sich erweitert.
Der untere Rand dieser Schaufel verdickt sich vorne und geht als unterer
Theil der Kieferkapsel nach vorne, um eine Art Kinn zu bilden. Zwischen
beiden, der obigen Kappe nämlich und dem Kinne, liegen die kleinen
Mundtheile, die ziemlich breit getrennt sind. Ich unterscheide einen oberen
Beitrag zur Biologie der Acroceriden. 739
kurzen, etwas stärker chitinösen Haken, der am Grunde dick und
fleischig und mit dem unteren Theil verbunden ist. Dieser erscheint fast
kugelig wulstig, mit vielen sehr kleinen Dornen besetzt und trägt neben
der Spitze einen kurzen Taster, an dem man ein sehr kurzes Grund-
und ein kegeliges Endglied unterscheiden kann. Unter diesen Theilen, von
welchen ich den ersteren als Oberkiefer, den letzteren als Unterkiefer mit
Taster deute, liegt ein breites, am freien Rande abgerundetes Kinn, das
unten jederseits einen starken verdickten Fortsatz trägt, der in die bereits
oben beschriebene Gräte und Schaufel nach hinten übergeht. Die Bewe-
gung der Oberkiefer ist nur nach unten möglich, denn sie sind nicht
gegenständig. — Die Rückenseite der Larve ist nackt, an der Bauchseite
tragen der 3. bis 9. Ring hintereinander zwei breite Querbinden von
grauer Farbe, welche sich bei starker Vergrösserung als viele (bis 41)
Reihen kleiner Dornen darstellen. Nach hinten nehmen dieselben an
Breite ab. _
Im vorliegenden Falle durchbohrte die reife Larve den Hinterleib
der Spinne rechterseits am Grunde. Die letztere blieb sonst äusserlich
ganz unverletzt, ihr Inneres erschien aber vollständig leer. — Das Vor-
handensein einer oberen Kieferkapsel, als präformirter Kopf, die Lage
der Oberkiefer zu einander und die Bildung des Kinns, ferner die Zahl
der Körpersegmente und die Art ihrer Häutung, längs der Dorsailinie
am vorderen Ende durch einen Längsriss, sind ein neuer Beweis der richtigen
systematischen Stellung dieser Familie, welche ihr von früheren nicht
ohne Vorbehalt gegeben wurde. Es bestätigt sich somit aber auch wieder
die Richtigkeit der von Dr. Schiner und mir angenommenen Eintheilung
der Dipteren in zwei Gruppen Orthorhapha und Cyclorhapha, sowie die
heute gegebene Theilung dieser beiden letzteren in gewisse Tribus. Nach
dieser Theilung gehört die Familie Acroceridae in die Tribus der Proce-
phalen, in die unmittelbare Nähe der Bombyliden, Asiliden, Nemestriniden,
Midasiden, Empiden und Dolichopiden, welche sowohl als Larven als
Imagines den Cyclorhaphen zunächst stehen, wie ich dies anderwärts hin-
reichend zu beweisen gedenke.
Schliesslich bemerke ich noch, dass die Fühler, welche bei der
Acroceriden-Larve von mir nicht bemerkt wurden, entweder fehlen oder
sehr klein sind, so dass sie an dem Larvenbalg nicht mehr entdeckt
werden konnten. — Wünschenswerth wäre eine Untersuchung der neu-
gebornen Larve, da diese wahrscheinlich entwickeltere Mundtheile be-
sitzen dürfte,
Beschreibung der Nymphe.
Die Nymphe ist eine freie Mumienpuppe, kurz, dick, stark ein-
gebogen. Die leere Hülle erscheint braunschwarz, stark chitinös mit hell-
gelben Flecken. Der Kopf ist sehr klein, tief gegen die Brust gedrückt,
740 Fr. Brauer: Beitrag zur Biologie der Acroceriden.
der Rücken hoch gewölbt, vorne deutlich das knopfartige gelbe Prothorax
stigma. Die Scheiden der Beine sind auffallend kurz, die der Flügel breit
und länger. Die Rissränder des Thorax erscheinen vollkommen regel-
mässig stark gezähnt und diese Zähne bogig verbunden, der Rand daher
spitzwellig. Vorne sind keine Dornen und Stacheln, sondern die ganze
Nymphe ist glatt. Hinterleib Tringlig, glatt, nackt, die Stigmen deutlich
in der wulstig vorspringenden seitlichen Verbindungshaut. Die Segmente
gelblich, dunkel gesäumt. Die Spitze des Abdomens steckt im Larvenbalg.
— Aus den im Juni gesammelten Spinnenröhren entwickelten sich im
“ August die Fliegen. Von den Nymphen der nahe verwandten Bombylier
und Asiliden unterscheidet sich diese durch den Mangel der für jene so
charakteristischen Hakenkrone am Vorderende.
Erklärung der Abbildung.
Fig. 1. Larve von Astomella Lindenii vergrössert restaurirt nach dem
Larvenbalg.
Fig. 2. 4. und 2. Ring derselben von der Seite. Kp = Kieferkapsel der-
selben; © = Oberkiefer; U = Unterkiefer; T= Kiefertaster;
K = Kinn; $ = Gräten der Kapsel als Theile des Schlund-
gerüstes; St —= Vorderstigmen.
Fig. 3. Dieselben Theile im %,-Profil mit derselben Bezeichnung.
Fig. 4. Hinterstigmen.
Fig. 5. Nymphe, «. Larvenbalg.
Fig. 6. Cteniza ariana. Bei & die Austrittsstelle der Larve von Astomella.
Beiträge zur Flora v. Griechenland und(Üreta.
Von
Dr. Emanuel Weiss, k. k. Korvetten-Arzt.
(Fortsetzung und Schluss.)
Redigirt von M. Winkler.
Vorgelegt in der Sitzung vom 6. October 1869.
Compositae L. (Nachtrag.)
Centaurea raphaniana. Sibth. d. S., Flor. Gräc. 917 (teste Reuter)
Syra, Samos.
Kentrophyllum ereticum Bois. (teste Reuter) Canea (Creta.)
Einjährig (?) Stenzel oberhalb ästig, weichhaarig, Blätter eif. lan-
zettlich. beiderseits weichhaarig, lappig gezähnt, Zähne dornig, Blüthen
weiss, äussere Hüllblätter aus ganzrandiger eiförmiger pergamentartiger
Basis, in ein blattiges, lanzettliches an der Spitze dorniges, und dornig
gewimpertes Anhängsel ausgehend, innere Hüllblätter trockenhäutig lan-
zettlich, an der Spitze dornig gewimpert. Staubfäden in der Mitte durch
ein Haarbüschel rauh. Achenen eiförmig, etwas vierkantig, glatt, quer-
runzelig. Pappus der rundständigen Achenen fehlend, die der übrigen
mehrreihig, Strahlen allmälig länger und spitzer, am Rande gewimpert,
innerste Reihe viel kürzer mit gestutzten gezähnten Strahlen.
Von ereticus durch Folgendes verschieden: „Blüthen purpurn, sämmtli-
che Achenen mit Pappus, äussere Blüthenhülle die Blüthen überragend,
Blätter zurück gekrümmt. Aber eine der vorliegenden sehr ähnliche
Pflanze, von Schultz Bip. als Carthamus ereticus ß. alewandrinus
bestimmt, bei Alexandria gesammelt, wird im königl. Herbar in
Berlin aufbewahrt. Diese ß. beschreibt Boissier, flora albido inferne
nigro striato; aber auch bei dieser sind alle Achenen mit Pappus,
und die äusseren Strahlen am längsten. Kent. glaucum steht der vor-
liegenden Pflanze ebenfalls sehr nahe“. Dr. Ascherson.
Bd. XIX. Abhandl. 9%
742 Dr. Em. Weiss:
Podospermum canum Fisch. Mey. f. auf d. Insel Tinos (Tauria).
Hypochaeris radieata Lin. Insel Tinos (fast ganz Europa).
Achyrophorus eretensis Boiss. herb. J. Tinos (Ital., Corsica, Creta, Griechenl.)
Convolvulaceae Br.
Convolvulus althaeoides Lin. Syra, Canea, Ins. Tinos (Süd- und West-
Europa).
©. tenuissimus Sibth. Canea (Süd-Europa).
C. siculus Lin. Syra (Süd-Europa).
©. arvensis Lin. Syra (ganz Europa).
Cuscuta planiflora Ten. (teste Ascherson) Syra auf Crupina Orupi-
nastrum (Tirol, Ital., Span., Thrac.)
C. alba Ten. (teste Reuter) Syra (auf Lineum spicatum) Tinos (Frank-
reich, Ital.)
Acanthaceae Br.
Acanthus spinosus Lin. Syra (Süd- und südöstl. Europa).
Asperifoliae Lin,
Heliotropium europaeum Lin. Syra (Süd- und Mittel-Europa).
H. villoum Desf. Syra, Tinos (Griechenl. und Inseln).
Boraga ofieinalis Lin. Syra, Tinos (südl. und mittl. Europa).
Anchusa hybrida Tin. (teste Reuter) Canea (Ital., Sieil.)
Kelch bis zur Mitte fünfspaltig oder fünfzähnig, Zähne lanzettlich
stumpf. Staubfäden in der Mitte der Blumenröhre eingeschlossen, (Sect.
Buglossum) länger als die Staubfäden, Deckschuppen länglich, stark
warzig. Blüthendeckblätter herz-eiförmig, kürzer als der Kelch. Nüsschen
etwas gedrückt, kantig runzelig.
Anchusa undulata Lin. Ins. Tinos (Süd-Europa)).
4. italica Retz. Syra, Ins. Tinos, Canea (Süd-Europa).
Lycopsis variegata Lin. Syra, Canea (Ital., Sieil., Dalmat., Griechl.)
P. mit rein weissen Blüthen.
Echium italicum Lin. Canea, Syra (Süd- und West-Europa).
E. pustulatum S. et S. Syra, Canea (Süd- und West-Europa)).
E. elegans Lehmann (teste Reuter) = difusum Sibth. Syra, Canea
(Ital., Neapel).
E. arenarium Guss. (teste Reuter) Tinos, Syra (Neapel, Sicil., Corsica).
E. violaceum Lin. Tinos, Canea, Syra, Zacynth (Süd- und West-Europa,
Galizien, Süd-Russland).
Onosma graeca Boiss. Syra, Acrotiri bei Canea (Griechenl.)
Alcanna tinctoria T'sch. Pyraeus, Syra, Tinos (Süd- u. West-Europa, Ung.)
mit der Varietät incana Boiss.
Lithospermum arvense Lin. Syra (fast ganz Europa).
L. apulum V ahl. Syra, Canea (Süd-Europa).
Myosotis strieta Link. Ins. Tinos (ganz Europa).
Beiträge zur Flora von Griechenland und Creta. 743
Cerinthe aspera Roth. Syra, Canea (Süd-Europa, Ungarn).
Oynoglossum pietum Ait. Canea (Süd-Europa).
©. Columnae Ten. (teste Reuter) Syra, Tinos (Neapel, Sieil., Dalm.)
Verticillatae Lin.
Prasium majus Lin. Zante, Syra, Tinos, Canea (Süd- u. West-Eur.)
Teuerium Polium Lin. Syra (Süd-Europa).
P. angustifolia Benth. Syra.
T. fjavum Lin. f. purpuwreum Benth. Syra, auf Felsen der Halbinsel
Acrotiri bei Canea (Süd-Europa).
Ajuga va Scehreb. Syra (Süd-Europa).
ß. pseudo va Benth. Syra.
Salvia triloba Lin. fil. Syra (Neapel, Sieil.)
Scutellaria albida Lin. in einer schattigen Schlucht bei Canea (Rusland,
Taurien).
Lavandula Stoechas Lin. Zante, Tinos, Kimole, Canea, Suda (Süd-Eur.)
Lamium amplezicaule Lin. Canea (ganz Europa).
Stachys arvensis Lin. Canea (fast ganz Europa).
St. cretica Lin. Canea.
Phlomäis fruticosa Lin. Syra, Canea, Zacynth (Spanien, Ital., Dalm.)
NB. Exemplare von Zacynth zeigen beinahe glatte Nüsschen, wäh-
rend die von Syra und Canea an der Spitze etwas behaart sind.
Phlomis cretica Presl = Phlomis ferruginea Ten. f. (teste Reuter)
(Benth Prodr. XII 540) Suda, und auf der Halbinsel Acrotiri bei
Canea (Neapel, Creta).
Unterscheidet sich von Ph. fruticosa ausser der Bekleidung durch
schmale Stützblätter, durch längere und stärkere Grannen der Kelch-
zähne, und vor allem durch ganz glatte Nüsschen, während die Nüss-
chen von fruticosa an der Spitze meist behaart sind.
Ballota nigra Lin. Tinos (fast ganz Europa).
Beringeria pseudo Dietamnus Necker Canea (Span., Ital.)
B. acetabulosa Necker. Ins. Tinos, Syra (Griechenl., Creta).
Marrubium vulgare Lin. Ins. Tinos, Syra (Süd- und Mittel-Europa).
Sideritis romana Lin. Tinos, Syra, Canea (Süd-Europa).
Nepeta Scordatis Lin. (teste Reuter) Canea. Nüsschen kantig rauh.
Satureja Thymbra Lin. Suda bei Canea, Syra (Süd-Europa). Kelch meist
43-nervig.
Micromeria nervosa Benth (teste Reuter) Syra, Canea, Tinos (Spa-
nien, Italien).
Kelch deutlich zweilappig, Zähne der Oberlippe aus eiförmiger
Basis pfriemlich, der untere pfriemlich, alle haarig gewimpert, Antheren-
fächer durch das zweitheilige Connectiv getrennt. Uebereinstimmend mit
der Beschreibung Visiani’s in Flor. Dalm. II. 196.
9, *
744 Dr. Em. Weiss:
M. Juliana Benth. Canea, Suda (Frankr., Ital., Sicil., Dalmat.)
Origanum Dietamnus Lin. Benth. in DC. Prod. (teste Reuter) an
Felsen der Halbinsel Acrotiri bei Canea.
O. hirtum Benth, Prodr. Canea.
Thymus capitatus Link et Hoffm., auf der kleinen Insel Burlach im Meer-
busen von Smyrna, Syra (Süd-Europa).
Mentha Pulegium Lin. f. villosa Benth. Prodr. Syra (fast ganz Europa).
Verbenaceae Juss.
Viter agnus castus Lin. Syra, Canea (Süd-Europa).
Verbena ofieinalis Lin. Tinos (fast ganz Europa).
Asclepiadeae Br.
Cynanchum acutum Lin. Syra (Süd-Europa).
Marsdenia erecta Br. Canea, Tinos.
Apocyneae Br.
Nerium Oleander Lin. Syra (Süd-Europa).
Vinca herbacea W. K. Zante (Oest., Ungarn, Süd-Russland).
Gentianeae Lin.
Chlora perfoliata Lin. Canea (Süd- und Mittel-Europa).
Erythraea Centaurium Pers. Canea (ganz Europa).
E. pulchella Fries. Syra (ganz Europa).
E. latifolia Smth. Canea (England, Frankr., Dalmat.)
ß. tenuiflora Griesb. Canea.
E. spicata Pers. Syra (Süd-Europa).
E. maritima Pers. Canea (Süd-Europa).
Solanaceae Juss.
Hyoscyamus albus Lin. Syra (Süd-Europa, Tirol). Blüthenschlund vio-
lett, Blüthen blassgelb, blüthenständige Blätter den stengelständigen
gleich geformt.
H. minor Dum. Syra, Tinos.
Solanum nigrum Lin. Syra (ganz Europa).
Nicotiana glauca Grah. Syra, verwildert. „In den Mittelmeerländern
schon vielfach verwildert, ich sah sie z. B. bei Cagliari, Steudner bei
Alexandria etc.“ Dr. Ascherson brieflich.
Mandragorum officinarum Bert. Suda (Span., Neapel, Sicil.)
M. mierocarpa Bert. Syra.
M. atumnalis Bert. (officinarum Bertol. postea, non L.) = microcarpa
Bert. (als Art). Ueber den Namen autumnalis vergl. Vis. Flor. Dalmat.
II. 236, über die Unhaltbarkeit der Art M. microcarpa, Moris Flor.
Sard. III. 160. Im hiesigen botanischen Garten blüht die Pflanze im
April, und hat im Juni reife Früchte.“ Dr. Ascherson brieflich.
Beiträge zur Flora von Griechenland und Creta. 745
Personatae Lin.
Verbascum sinuatum Lin. Canea, Syra (Süd-Europa).
Scrophularia peregrina Lin. Canea, Zacynth, Tinos (Süd-Europa).
S. heterophylla Willd.
ß. Urvilleana Bois. = S$. Urvilleana Wydl. Syra.
ß. eaesia = Caesia S. et S. in monte Scopö bei Zacynth.
S. filieifolia Smth. (teste Reuter) schattige Orte am Flusse Jordanus
bei Canea (Span., Frankr., Ital., Creta). Zweijährig, Stengel unter-
seits beblättert, Blätter doppelt fiederspaltig getheilt, im Umriss ellip-
tisch. Blüthenstrauss verlängert, Blüthenäste lang gestielt, Blüthen-
stielchen kürzer als der Kelch, Kelchklappen breitlich, treekenhäutig
gerandet und gezähnelt. Blüthen ansehnlich, unfruchtbarer Staubfaden
quer breiter, nierenförmig, Xapsel kugelig, geschnabelt.
S. lucida Lin. Berg Skopö bei Zacynth (Süd-Europa).
S. bieolor S. S. (teste Reuter) Syra (Italien, Sicilien), unfruchtbarer
Staubfaden lineal-lanzettl.
Antirrhinum Oronteum Lin. Tinos (ganz Europa).
Linaria Blatine Miller f. lasivopoda Vis. Syra (Süd- u. Mittel-Europa).
L. Pelissereana Miller. Canea (Belg., Süd-Eur.) Spore lang, Samen an der
flachen Seite warzlich nicht glatt, wie Griesb. Spicil. II. 22, beschreibt.
L. triphylla Miller. Aegine, Canea (Süd-Europa).
L. simplex DC. (teste Reuter) Syra (Süd-Europa).
Veronica Anagallis Lin. Canea (ganz Europa).
V. anagalloides Guss. = V. anagallis P. limosa Neilreich (Tinos).
V. arvensis Lin. Canea (Süd- und Mittel- Europa).
V. eymbalaria Bod. Syra (Süd-Europa).
Trixago carnea Griesb. Syra, Tinos, Canea. Stimmt sehr gut mitGriesb.
Beschreibung (Spieil. fl. Rumel. II. p. 12, 43) nur überragt die reife
Kapsel mit ihrem Schnabel etwas den Kelch. Blüthe blass rosa.
Unterlippe mit 2 Höckern, Staubfäden häutig geflügelt.
T. viscosa Lin Canea, Suda. (Süd-Europa, Schweiz).
T. latifolia S. et S. Zante (Süd-Europa). Antheren etwas feinfadig be-
haart, Kronunterlippe mit zwei gelben Höckern.
Orobanche speeiosa DC. (teste Reuter) Syra (Süd- und Mittel-Europa).
Das eine Exemplar mit weisser das andere mit lilafarb. Narbe.
O. pubescens d’Urv. (teste Reuter) Syra (Frankr , Creta). Blüthen bleich-
gelb, Narbe blau.
O. Mutelü Fr. Schultz (teste Reuter) Syra (Süd-Europa). Blüthen ame-
thystblau, Narben milch weiss.
Primulaoeae Vent.
Anagallis phoenicea Lin. Syra, Canea (ganz Europa).
A. coerulea Lin. Syra, Tinos (fast ganz Europa).
Asterolinum Linum stellatum H. et L. Canea (Süd-Europa).
746 Dr. Em. Weiss:
Plantagineae Vent.
Plantago Psyllium Lin. Canea, Syra, Zante (Süd-Europa).
P. Coronopus Lin. Canea, Syra, Tinos (Süd- und Mittel-Europa, Eng-
land, Norweg.)
P. altissima Jeg. Canea (Italien, Ung., Siebenb.)
P. Lagopus Lin. Canea, Syra, Tinos (Süd- und West-Europa).
P. pilosa Pourr. Canea, Syra (Süd-Europa).
P. cretica Lin. Canea, Tinos.
Plumbagineae Vent.
Stalice sinuata Lin. Syra, Tinos, Canea (Süd-Europa).
St. graeca Poir. ß. microphylla Boiss. Syra (Dalmat., Creta).
St. virgata W. euum. Syra, Canea, Ins. Burlach im Meerbusen v. Smyına ,
(Süd-Europa).
Cruciferae Juss.
Lepidium sativum Lin. J. Tinos (öst. und mittl. Russl.)
Malvaoeae Bı.
Malva nicaeensis All. (teste Ascherson) Canea (Süd-Europa).
Gruinales Lin.
Linum pubescens Russel. Boiss. (teste Reuter) Canea.
Frankenlaceae St. Hill.
Frankenia hirsuta Lin. f. hispida. Syra, Canea, Ins. Burlach (Süd- und
West-Europa).
F. pulverulenta Lin. J. Tinos (Eng]., Süd-Europa).
Caryophylleae Juss.
‚Moenchia graeca B. H. (teste Reuter) Tinos (Griechenland am Pan-
telikon). Kelchblätter 5, einnervig, krautig, weisshäutig gerandet,
Blumenblätter 5, lanzettl., stumpf, mehrnervig, kürzer als der Kelch.
Staubfäden 10, sämmtlich Staubbeutel tragend, Griffel 5, Kapsel ein-
fächerig, an der Spitze 5klappig, Samen zahlreich, mit langem Nabel-
strang dem Säulchen angeheftet, ungeflügelt, undeutlich nierenförmig,
an der Wurzelspitze schmäler, knotig, Keim gekrümmt, peripherisch.
Arenaria leptoclados Rebb. Syra.
Spergula arvensis Lin. J. Tinos (ganz Europa).
Cucurbitaceae Juss.
Bryonia eretica Lin. Syra.
Momordica Elaterium Lin. Canea (Süd-Europa).
Rhamneae Br.
Rhamnus graecus B. R. Syra, Canea.
Beiträge zur Flora von Griechenland und Creta. 747
Saxifrageae Juss.
Saxifraga gracea Boiss. Ins. Tinos.
Crassulaceae DC.
Umbilieus horizontalis Guss. J. Tinos, Canea (Süd-Europa).
Sedum rufescens Ten. Halbinsel Acrotiri bei Canea (Süd-Europa).
S. littoreum Guss. (teste Reuter). Canea, Syra (Neapel, Sieil., Sar-
dinien, Corsika)
Tyllaea muscosa Lin. Syra (Engl., Belgien, Deutschl., Süd-Europa).
Ficoideae Juss.
Mesembryanthemum nodiflorum Lin. Syra (Süd-Europa).
Lythrarieae Juss.
Lyihrum hyssopifolia Lin. Syra, Canea am Fluss Jordanus (fast ganz
Europa).
L. Graefferi Ten. Suda in der Bucht von Canea, Tinos (Süd-Europa).
Myrtaceae Br.
Myrtus communis Lin. Canea (Süd-Europa).
Senticosae Lin.
Poterium verrucosum Ehrb. Boiss. fl. Canea, Syra.
P. spinosum Lin. Zante, Syra, Canea, Suda (Italien, Dalmat.)
Leguminosae Juss.
Anagyris foetida Lin. Syra (Süd-Europa).
Genista acanthoclada DC. Prodr. Canea. Schiffichen und Fahne aussen sei-
denhaarig, Staubbeute] an der Basis pfeilförmig, oben zugespitzt.
Oytisus lanigerus DC. Syra (Portugal, Span., Ital., Corsica)).
Lupinus Thermis Forsk. Canea (Frankr., Italien, Corsica, Sicilien).
Blätter oberseits glatt, am Rande gewimpert, Kelch an der Basis fast
zweisackig, zwischen den Lippen mit zwei kleinen Nebenblättchen, Ober-
lippe 2-, Unterlippe 3-zähnig. Nagel d. Fahne am Grunde m. 2 Schwielen.
L. hirsutus Lin, ß. nana Boiss. = L. micrantha Guss. Syra (Sicilien)
L. reticulatus Desv. Syra (Frankr. Sieil.) Kelch mit Stützblättchen, Unter-
lippe 3-zähnig, gefurcht.
Ononis reclinata Lin. Canea (England, Süd-Europa). Samen fein knotig-
stachlich.
0. Sieberi Besser (teste Reuter) Syra, zwischen immerblühendem Ge-
sträuch. Einjährig, überall drüsig behaart, alle Blätter einfach, Blätt-
chen elliptisch stumpf, nach oben gezähnelt, Nebenblättchen breit-lanzett-
lich, spitz, Blüthenstielchen einblüthie, kurz gegrannt oder ungegrannt,
so lang als das Blatt, Kelchzähne lanzettlich, dreinervig, so lang als die
748 Dr. Em. Weiss:
gelbe Blüthe, Fahne kreisrund, in einen kurzen Nagel verschmälert,
Schiffchen /unter stumpfem Winkel, in einen stumpflichen Schnabel aus-
gehend. Staubfäden abwechselnd an der Spitze verbreitert, mit kleinen
quer aufliegenden Staubbeuteln, abwechselnd nicht verbreitert, Antheren
an der Basis angeheftet, Schötchen elliptisch, nicht zusammengedrückt,
so lang als der Kelch.
0. breviflora DC. P. viscosa ex Vis. Canea (Süd-Europa).
O. pubescens Lin. Syra auf Aeckern (Frankr., Span., Portug.)
Ononidis sect. Macrocalye mihi. Kelchzähne elliptisch (nicht lineal),
Platte der Fahne plötzlich verbreitert, kreisförmig (nicht eif. rundlich
in einen Nagel verschmälert) Schötchen zusammengedrückt meist ein-
samig, nur mit dem Schnabel den Kelch überragend.
Ononis (4) aut @), überall drüsenhaarig, aus dünner Wurzel mehrere
ästige beblätterte Stengel treibend. Nebenblättchen halb angewachsen
breit-lanzettlich zugespitzt. Blätter aus 3 Blättchen bestehend, Blätt-
chen fast eiförmig an der Basis abgerundet, oder länglich keilförmig,
fast im ganzen Umkreis fein gesägt, mässig lang gestielt. Blüthen an
der Spitze des Stengels und der Aeste ährenförmig. Bracteen blattig,
aus dem Stützblättchen und einem Nebenblättchen bestehend. Stielchen
ungegrannt, so lang als der Kelch. Kelch ansehnlich, fast so lang als
die Krone. Röhre kurz glockig, mit 5 fast gleichen, aus der Basis ver-
schmälert lanzettlich, spitzen, mehrnervigen, durch stumpfe Buchten
getrennten Zähnen, welche 3mal so lang als die Röhre sind. Krone
einfarbig gelb, oder gelb mit rother Fahne. Platte der Fahne aus sehr
kurzem Nagel plötzlich kreisförmig verbreitert, Flügel und Schiffehen
überragend. Flügel eif. rundlich, kurz genagelt, mit Anhängseln.
Schiffehen einblättrig, unter rechtem Winkel in einem geraden Schna-
bel gebogen. Staubfäden 10, unten in der Röhre, dem Eibehälter ange-
heftet, auf einer Seite gespalten, einbrüderig verwachsen. Staubfäden
abwechselnd an der Spitze verbreitert. Staubbeutel der 5 breiteren
Staubfäden kürzer, in der Mitte quer angeheftet, Staubbeutel der
übrigen 5 Staubfäden länger, an der Basis angeheftet. Fruchtknoten
rauh, eiförmig, in einen, an der Basis rauhen, oberhalb glatten Griffel
verschmälert, mehreiig, Narbe kopfförmig. Schote rauh, etwas gestielt,
eif, zweiklappig, von der Seite zusammengedrückt, meist einsamig,
durch die verbreiterte Basis des Griffels geschnäbelt, Schnabel den
Kelch überragend, Samen glatt, kugelig, mit kleinem Nabel.
O. ornithopodioides Lin. Syra (Span., Corsica, Italien, Dalmat.)
O. Antiquorum Lin. Canea (Süd-Europa).
Anthyllis Herrmaniae Lin. (teste Reuter) Syra, Ins. Burlach b. Smyrna.
(Italien, Sieilien, Corsica).
4A. vulmeraria Lin. ß. rubriflora, Canea, Zante, Syra (Süd- und Mittel-
Europa).
Beiträge zur Flora von Griechenland und Creta. 749
—
4A. tetraphylia Lin. Syra (Süd-Europa). Hülsen gestielt, eiförmig rauh,
netzig-nervig, 1—2samig, Samen knotig rauh.
Hymenocarpus eircinata Lin. (Savi) Syra, Tinos, Canea (Süd-Europa).
Medicago lupulina Lin. Canea (ganz Europa).
M. orbicularis All. Syra, Canea, Tinos (Belg., Süddeutsch!., Süd-Europa).
M. marina Lin. Canea, Tinos (Süd-Europa).
M. littoralis Rhode. Canea, Syra (Süd-Europa).
ß. longeaculeata Boiss. J. Tinos.
M. Gerardi W. K. Syra, J. Tinos (Süd-Europa).
M. tribuloides Lam. Canea (Frankr., Span., Ital., Dalmat.)
P. rigidula Koch syn. Syra.
ß. genuiea Koch syn. Canea.
M. tuberculata W. Canea (Süd-Europa.)
. M. diseiformis DC. Syra, Tinos (Süd-Europa).
M. denticulata Bth. Zacynth, Canea (England, Belgien, Ost-Deutschland,
Süd-Europa).
ß. lappacea DC. Canea.
P. pentacycla Bois. herb. (teste Reuter) Canea.
M. coronata Lin. (Lam.) Tinos, Syra, Canea (Süd-Europa).
M. minima Des. in Lam. Syra (fast ganz Europa).
Trigonella azurea C. A. Meyer, Pyraeus (Taurien).
T. foenum graecum Lin. Canea (Süd-Europa).
T. monspeliaca Lin. Syra, Tinos (Schweiz, Süddeutschl.,, Süid-Europa).
T. corniculata Lin. Zacynth (Süd-Europa).
T. Balansae Bois. Reut. (teste Reuter) Pyraeus b. Athen, Tinos, Syra.
Melilotus parviflora Desf. Canea (Süd-Europa).
M. neapolitana Ten. = gracilis DC. Canea (Frankr., Ital.. Dalmat.)
M. sulcata Pers. (teste Reuter) Canea, Syra (Süd-Europa).
Trifolium angustifolium Lin. Canea (Süd-Europa). — Fahne aus breiter
Basis nach oben verschmälert, spitz (nicht stumpf ausgerandet, wie
Grisb. Spie. I. 20).
T. formosum d’Urv. Pyraeus.
T. purpureum Lois ex Griesb. I. 20. Syra (Fraukr., Ital,) fruchttragen-
der Kelch kugelig, durch eine Schwiele geschlossen; Zähne gleich,
nervenlos, lanzettl., pfriemlich.
T. intermedium Guss. ex Vis. Dalm. III. 290 (teste Reuter) Canea,
Syra (Spanien, Italien, Dalmat.) Stengel unterhalb abstehend-, oberhalb
angedrückt-behaart.
T. arvense Lin. Canea (ganz Europa).
T. scabrum Lin. Syra, Canea, Tinos (Engl., Belg., Deutschl., Süäd-Europa).
T. stellatum Lin. Canea, Tinos, Zante, Syra (England, Süd-Europa).
Bd. IIX. Abhandl, 95
750 Dr. Em. Weiss:
T. flavescens Tin. (teste Reuter) Canea (Corsica, Sieilien, Italien).
© unterhalb von abstehenden Haaren rauh, oberwärts angedrückt
behaart; untere Blätter fast eiförmig, obere verkehrt-lanzettlich, ge-
spitzelt-gezähnelt. Scheide der Nebenblättchen eif,; ihre Fläche lan-
zettlich-pfriemlich, gewimpert. Köpfchen mit zwei Hüllblättchen, Kelch
40-nervig, behaart, Zähne fast gleich, länger als die Röhre, an der
Basis glatt, oberhalb, mit auf Knötchen sitzenden Haaren, gleichsam
pinselig gewimpert, Schlund ohne Schwiele, durch eine Haarkrone
geschlossen, Krone weiss, doppelt so lang als der Kelch. Fahne länger
als Schiffehen und Flügel, länglich, stumpf.
T. lappaceum Lin. Canea (Süd-Europa).
T. nigrescens Vis. Syra, Canea (Süd-Europa).
T. spumosum Lin. Syra (Süd-Europa).
T, tomentosum Lin. Syra, Tinos, Canea (Süd-Europa).
ß. Köpfchen lang gestielt. Canea.
T. resupinatum Lin. Zante, Canea (Süd-Europa). Die Unterschiede zwi-
schen resupinatum und tomentosum bestehen in Folgendem: Die aufge-
blasene Oberlippe des fruchtbaren Kelches ist bei ersterem behaart,
eipyramidenförmig, die 2 oberen Zähne vorgestreckt, bei T. tomentosum
ist die Oberlippe kugelig filzig, und die oberen Zähne im Filz verborgen,
ferner die Nebenblätichen des ersteren länger zugespitzt. Die Länge
der Blüthenstielchen ist bei beiden, je nach dem Stundpunkt sehr
veränderlich.
T. subterraneum Lin. Syra, Canea (England, Belgien, Süd-Europa). Kelch-
röhre zwischen den oberen, mit runder Bucht ausgeschnittenen Kelch-
zähnen, kahl.
T. procumbens Auch. Canea (ganz Europa). Fahne löffelförmig, Flügel
seitlich abstehend, das mittlere Blättchen gestielt. Platte der Fahne
fast eiförmig, in einen Nagel verschmälert, nicht kreisförmig aus einem
linealen Nagel plötzlich verbreitert, wie Griesb. Spieil. I. 36.
T. speciosum Willd. Syra (Sicilien, Neapel). Einjährig, Stengel und
Blüthenstiele rauh, Nebenblättchen eilanzettlich, zugespitzt, gewimpert,
Blättchen fast herzförmig gezähnelt-gewimpert, das mittlere ziemlich
lang gestielt, Kelch behaart, 5-nervig mit kurzer Röhre, die 3 unteren
Zähne lanzettlich, stumpf, gewimpert, die % oberen eiförmig, sehr kurz.
Nagel der Fahne eine Linie breit und lang, Platte fast eiförmig, an
der Basis eingeschnitten gewimpert, oben gezähnelt. Flügel seitlich
abstehend, Anhängsel halb so lang als der Nagel, Platte gezähnelt.
Schiffehen an der Spitze zurückgekrümmt gezähnelt. Schote lang ge-
stielt, Stiel so lang als die Schote, oben hackig gekrümmt. Blütlien
ausehnlich roth oder violett.
Beiträge zur Flora von Griechenland und Creta. 751
Trifolium uniflorum Lin. Syra (Dalmatien, Creta). Fruchttragende Blü-
thenstiele, und Zähne des fruchttragenden Kelches zurück gekrümmt.
Sehötehen eiförmig rauh, 4—5samigr.
Bonjeanea hirsuta Rb. Suda bei Canea (Süd-Europa).
Lotus cytisoides Lin. Canea (Corsica, Sicilien, Italien).
. tenuifolius Pollich Syra (ganz Europa).
. parwiflorus Desf. Canea (Süd-Europa).
. ornithopodioides Lin. Canea, Tinos, Syra (Süd-Europa).
. peregrinus Lin. Syra, Canea (Portugal. Dalm.)
. edulis Lin. Syra, Canea (Süd-Europa).
Tetragonolobus purpureus Mönch. Chimolo bei Milos, Syra, Zante, Canea
(Spanien, Sicilien, Sardinien, Italien).
Glyzyrrhiza glabra Lin. Sy'a (Süd-Europa).
Psoralea bituminosa Lin. Canea, Syra (Süd-Europa).
Astragalus hamosus Lin. Syra, Canea (Süd-Europa).
4. pentaglottis Lin. Syra (Süd-Europa).
A. sinaicus Boiss. (teste Reuter) Syra, Tinos.
Biserrula pelecinus Lin. Syra, Tinos (Süd-Europa).
Cicer arietinum Lin. Syra (Italien, Creta, Taurien).
Lathyrus annuus Lin. Canea (Süd-Europa).
L. sativus ß. stenophyllus Bois. (teste Reuter) Canea cult.
L. Cicera Lin. teste Reuter.
ß. mit breiteren Stützblättchen und glatten Samen. Syra.
L. Olymenum Lin. Tinos, Syra (Frankreich. Spanien, Portugal).
ß. tenuifolius Boiss. = L. tenuifolius Desf. teste Reuter.
(©) untere Blüthenstielchen blattlos, Nebenblättchen breit, halb spiess-
förmig, obere Blätter 2—3paarig, Samen glatt, Nabel lineal %, so lang
als der Samen, Fahne roth, Flügel violett.
L. Aphaca Lin. Syra (Süd-Deutschland) Süd-Europa.
Orobus saxatilis Vent. (teste Reuter) Syra (Frankr., Calabrien, Dalmat.)
Vieia varia Host. Canea (Süd- und Mittel-Europa).
V. mierophylla d’Urv. Syra (Süd-Europa).
V. salaminea Bois. (teste Reuter) Canea.
V. Sprunneri Bois. Diagn. = cretica P. Sprumneri Bois. fl. or. (teste
Reuter) Tinos, Syra.
V. lutea Lin. f. hirta Koch Syn. Canea (Mittel- und Sid-Europa).
ß. vexillo purpureo Syra.
V. sativa P. obovata Ser. Syra, Canea (Süd- und Mittel-Europa).
ß. segetalis Ser. Syra, Canea.
V. hybrida Lin. Zante, Syra, Canea (Süd-Europa, Eng]., Belg., Schweiz).
ß. abweichend durch breitere und kürzere Kelchzähne, durch
die Hülsen, welche an der inneren Fläche glatt, und nicht zwischen
den Samen behaart sind, und durch den kleineren Nabel des Samens.
95 *
SS
752 Dr. Em. Weiss:
V. peregrina Lin. Canea, Syra (Süd-Deutschland, Ungarn, Süd-Europa),
V. smyrnacea Bois. Tinos.
Ervum Lens Lin. Canea (Süd-Italien).
E. nigrieens M. B. Canea (Süd-Europa).
E. Ervilia Lin. Canea (Süd-Dtschl., Süd-Europa).
E. pubescens DC. Pf. tetraspermum Bois. Flor. or. Canea (Frkr., Italien),
Alhagi Graecorum Bois. Syra.
Hedysarum spinosissimum Lin. Syra, Tinos (Spanien).
H. capitatum Desf. Zante (Süd-Europa).
Onobrychis caput galli (Lin.) Lam. Canea, Syra (Süd-Europa, Tirol).
Länge der Blüthenstiele sehr verschieden, die Dornen des Schötchens
variiren länger und schmäler, breiter und kürzer; die letztere Form
ähnelt der O. aequidentata, aber die Schoten sind kleiner, mitten dicht
dornig, die Blüthen stets nur halb so gross, die Kelchzähne schmäler.
O. aeguidentata d’Urv. Canea, Syra (Neapel, Sieilien).
Coronilla cretica Lin. Canea (Portugal, Italien, mittleres Russland).
Arthrolobium scorpioides DC. Tinos, Syra, Canea (Tirol, Süd-Europa).
Ornithopus compressus Lin. Tinos, Canea (Süd-Europa).
Securigena Coronilla DC. Canea (Süd-Europa).
Hippocrepis unisiliguosa Lin. Syra, Canea (Tirol, Süd-Europa).
H. eiliata Lin. Canea, Tinos. Die Länge der Blüthenstielchen und die
Bekleidung des Schiffchens scheint veränderlich.
Scorpiurus muricata Lin. ß. laevigata (teste Reuter) Syra, Canea (Span.)
Se. sulcata Lin. Canea, Syra (Portugal, Spanien).
Se. subvillosa Lin. ß. eriocarpa Moris (teste Reuter) Tinos.
Therebinthaceae Juss.
Pistacia Lentiscus Lin. Canea, Syra, Pyraeus (Süd-Europa).
Bicornes Lin.
Erica vertieillata Forsk. Syra, Acrotiri bei Canea (Istrien, Dalmatien.)
Jene Blätter, welche die durch Insekten verdorbenen Knospen um-
geben, sind länger, breiter und flacher als die übrigen und an dem
scharfen Rande gewimpert.
Calluna vulgaris Salisb. Bosporus asiatische Seite (ganz Europa).
Euphorbiaceae Juss.
Mercurialis annua Lin. Syra (fast ganz Europa).
Euphorbia oblongata Griesb. Bois. in DC. Prodr. Canea.
E. helioscopia Lin. Syra, Canea (fast ganz Europa).
E. Characias Lin. Suda bei Canea (Süd-Europa).
E. Paralias Lin. Canea (Engl., Belgien, Süd-Europa).
E. Terracina Lin. Canea (Spanien, Sicilien, Süd-Italien).
Beiträge zur Flora von Griechenland und Creta. 753
E. oxigua Lin. Canea, Syıra (ganz Europa).
E. Peploides Gou. Canea, Syra (Süd-Europa).
E. Peplis Lin. Canea (Süd- und Mittel-Europa).
Tamariscineae St. Hill.
Tamaris parviflora DC. Canea am Flusse Jardanus.
Paronychieae St. Hill.
Paronychia macrosepala Bois. Canea, Syra, Tinos.
Polycarpon tetraphyllum Lin. Syra, Canea (England, Belgien, Deutschl.,
Siid-Europa).
Herniaria hirsuta Lin. Syra, Canea (Süd- und Mittel-Europa).
Polygonaceae Lindt.
Emex spinosa Campd. Canea (Portugal, Spanien, Neapel, Sieilien).
Föimex tuberosus Lin. Syra, Tinos (Italien, Dalmatien, Taurien).
R. reticulatus Bessr. Canea, Syra (Süd-Russland).
R. bucephalophorus Lin. Canea, Syra, Tinos (Süd-Europa).
Polygonum mawitimum Lin. Canea (Süd-Europa, Engl.)
Santalaceae Br.
Osyris alba Lin. Canea (Süd-Europa).
Thesium humile Vahl (teste Reuter) Syra (Engl., Süd-Dtschl., Süd-Europa).
Thymeleae Juss.
Passerina hirsuta Lin. Canea, am Strande von Sartorin (Süd-Europa).
P. Tartonraira Schrad, Corinth (Süd-Europa).
Bleagneae Br.
Elasagnus angustifohus Lin. Canea cult. (Frkr., Span., Istrien, Dalmat.)
Artocarpeae DC.
Platanus orientalis Lin. Canea (Neapel, Sieilien).
Urticeae Fr.
Parietaria difusa MK. Syra (Süd- und Mittel-Europa).
P. lusitanica Lin. Syra (Frkr., Span., Italien, Russland).
P. eretica Lin. (teste Reuter) Syra (Sicilien, Creta).
Theligonum Oynocrambe Lin. Syra, Tinos (Süd-Europa).
Urtica pilulifera Lin. Syra (Süd- und Mittel-Europa).
Chenopodiacea Lindt.
Beta maritima Lin. Syra (Engl., Dänemark, Deutschl., Süd-Europa).
Chenopodium album Lin. Canea, Syra (ganz Europa).
Atriplex rosea Lin. Syra (Süd- und Mittel-Europa).
754 Dr. Em. Weiss:
Salicornia fruticosa Lin. Canea (Süd-Europa).
Salsola Kali Lin. Syra, Canea (fast ganz Europa).
Suaeda setigera Mocg. Syra (Frankr., Spanien, Türkei).
Coniferae Juss.
Cupressus sempervirens Liu. Canea (Dalmatien, Creta).
Juniperus phoenicea Lin. Syra (Süd-Europa).
J. oxycedrus Lin. Syra (Süd-Europa.).
Ephedra campylopoda C. A. M. (teste Reuter) auf einer kleinen Inse
in der Bucht von Smyrna.
Orchideae Lin.
Serapias Lingua Lin. Suda, Chimola bei Milos (Süd-Europa).
Orchis longieruris Link. in Schrad. Zacynth (Portugal, Span., Italien).
O. acuminata Dsf. Suda bei Canea (Süd- und Mittel-Europa).
0. pyramidalis Lin. Canea, Tinos, Syra (Süd- und Mittel-Europa).
O. papilionacea Lin. Chimolo bei Milos, Suda, Canea, Syra (Süd-Europa).
0. fragrans Poll. Tinos (Süd-Europa).
OÖ. laxifora Lam. Suda, Canea (Süd- und Mittel-Europa).
Ophrys tenthredinifera Willd. Chimolo bei Milos (Süd-Europa).
O. atrata Lindt. Zacynth (Süd-Europa).
O. fusca Link. f. bracteis longissimis (teste Reuter) Zacynth.
O. lutea Cav. Zacynth (Süd-Europa).
Irideae Juss.
Iris graminea Lin. Suda (Süd- und Mittel-Europa).
J. sisyrinchum Lin. Aegine, Chimolo, Athen, Syra, Zacynth, Tinos (Süd-Eur.)
I. stylosa Desf. (teste Reuter) Suda Zacynth.
Gladiolus byzantinus Mill. Zacynth (Sicilien),
G. segetum Gawler Canea (Süd-Europa).
Romulea Bulbocodium S. et M. (Süd-Europa).
Amaryllideae Bı.
Nareissus Tazetta Lin. Suda, Canea (Süd-Europa).
Liliaceae DC.
Asphodelus sistulosus Lin. Syra (Süd-Europa).
A. ramosus Lin. Syra (Tirol, Süd-Europa), nach Nyman Syll. für
Griechenland neu.
Fritillaria tristis Bois. (teste Reuter) Berg Pyrgo, Syra.
Ornithogalum narbonense Lin. Syra, Canea, Suda (Süd-Europa).
LDloydia graeca (Anthericum) L. Syra, Zacynth, Tinos.
Muscari comosum Mill. Canea (Süd- und Mittel-Europa).
Beiträge zur Fiora von Griechenland und Creta.
139
M. botryoides Mill. (?) (Fruchtexemplar) Tinos.
M. (Leopoldia) [an nova species? Reuter] Syra.
Allium nigrum Lin. Suda, Canea (Süd-Europa).
A. subhirsutum Lin. Syra (an species nova? Reuter).
4A. trifoliatum Cyr. Zacynth (Spanien, Italien).
—= Graecum d’Ürv.
= subhirsutum Sibtb. non L.
roseum Lin. Canea (Süd-Europa).
. staticeforme Slbth. Fl. gr. Canea.
. Ampeloprasum Lin. Syra (Schweiz, Süd-Europa).
. multifiorum DC. Canea, Syra (Frankreich).
. margaritaceum S. et Sm. Syra (Italien).
. erythraeum Grisb. Syra.
behhahh
Asparageae Juss.
- Asparagus aphyllus Lin. Syra (Portugal, Spanien, Sicilien).
Juncaceae Bartlg.
Juncus acutus Lin. Syra, Canea (England, Süd-Europa).
J. lampocarpus Ehr. Canea (ganz Europa).
J. bufonius Lin. Canea (ganz Europa).
J. capitatus Weigl. Canea (ganz Europa).
Aroideae Juss.
Dracunculus vulgaris Sch. I. e. Acrotiri Suda (Süd-Europa).
Arum cereticum Bois. Canea.
Arisarum vulgare Rchb. Canea, Syra, Suda (Süd-Europa).
Cyperaceae Juss.
Cyperus badius Dsf. Canea (Süd-Europa).
ß. comosus Sibth. fl. g. (teste Reuter) Syra. Griffel 3.spaltig,
Schuppen stumpf, 3-nervig.
©. distachyos All. Syra (Balearen, Italien).
Schoenus mucronatus Lin. Canea (Süd-Europa).
Scirpus Holoschoenus Lin. Canea (England, Deutschland, Süd-Europa).
Carex glauca Scop. Zacyuth (ganz Europa).
©. divulsa Good. Canea (ganz Europa).
C. vulpina Lin. Canea (ganz Europa).
©. divisa Huds. Syra (Süd-Deutschland, Ungarn, Süd-Europa).
Gramineae Juss.
Imperata eylindrica M. Bbst. am sandigen Strande Syra, Canea (Süd-
Europ‘), seitliche Blüthen gerweit, beide gestielt, die eine kürzer als
756 Dr. Em. Weiss:
die andere. Blüthenstielchen behaart. Blattfläche kurz. Scheint von de
gewöhnlichen Form verschieden (cf. Steudel Syn. Glum. 405).
Sorghum halepense Pers. Syra (Tirol, Süd-Europa). |
Andropogon hirtum Lin. Syra (Süd-Europa). |
A. pubescens Vis. Syra, Canea (Istrien, Sicilien, Dalmatien).
Pollinia distachys Syra (Süd-Europa).
Phalaris minor Rus. Canea, Syra, Tinos (Süd-Europa).
Ph. Sibthorpii Griesb. Rum. II. 468, Syra (Calabrien).
Ph.paradoxa Lin. forma spiculis omnibus couformibus (testeReuter)Canea.
Cynosurus echinatus Lin. Canea (Süd-Deutschland, Süd-Europa).
Lamarckia aures Mnch. Tinos (Süd-Europa).
Psamma arenaria R. S. Canea (fast ganz Europa).
Agrostis verticillata Vill. Syra, Canea (Süd-Europa).
Gastridium australe P. B. Syra (England, Schweiz, Süd-Europa).
Polypogon monspeliense Desf. Caner, Syra (England, Holland, Süd-Europa).
Spelzen in der Ausrandung begrannt, Klappen meist stumpf.
Lagurus ovatus Liu. Canea, Tinos, Syra (Belgien, Steiermark, Süd-Eur.)
Piptatherum multiflorum P. B. Syra (Tirol, Süd-Europa).
P. coerulescens P. B. Canea, Syra (Süd-Europa).
Stipa tortilis Desf. Syra (Süd-Europa). Balg farblos an der Basis
kurz 3-nervig.
St. Sibthorpii Bois. (teste Reuter) Syra. Bälge krautig, sehr lang,
unten 3- oben ö-nervig.
Avena sterilis Lin. Syra. (Belgien, Tirol, europe). Aehrchen 4-blüthig,
obere Blüthe mit ihrem Stielchen unbehaart, Rispe abstehend wie
bei A. fatua.
A. barbata Brot. Canea, Syra (Süd-Europa).
= hirsuta Roth.
= atherantha Presl.
hirtula Lag.
= Hoppeana Schrebk,
== pubescens Hopp nec L.
A. caryophylla Wige. f. capillaris Vis. Dalm. I. 68. Canea (Süd-Europa),
beide Blüthen, oder nur die obere begrannt.
Melica minuta Aut. an L.? Syra, Tinos (Süd-Europa). (Griesb. Spie.
II. 447 unterscheidet M. minuta Lin. ad aspera Dsf).
M. Magnolii G. G. Syra (Süd-Europa). Reuter bemerkt hierzu: Se rap-
porte plutöt au M. nebrodensis; mais peut &tre faudrat-il reunir plus-
tard plusieurs de ces especes au M. ciliata. La plus part des caract&res
indiqu&s ne paraissent ni tranches ni constants.
Koehleria phloedes Pers. Canea, Syra (Süd-Europa).
K. villosa Pers. Canea (Frankreich, Spanien, Sicilien).
Schismus marginatus P. B. Syra.
l
Beiträge zur Flora von Griechenland und Creta. 757
Dactylis glomerata Lin. ß. hispanica Roth, mit Uebergängen zur Normal-
form. Canea (ganz Europa).
Festuca uniglumis Soland Canea (England, Süd-Europa), unterer Balg
sehr klein, oberes Bälglein an der Spitze 2spaltig.
F. ligustica Rcehb. Canea (Frankreich, Italien).
F. ciliata Link. Canea (Süd-Europa).
Bromus rubens Lin. Syra, Canea, Tinos (Süd-Europa).
B. tectorum Lin. Syra (ganz Europa).
B. sterilis Lin. Syra.
B. Alopecuroides Poir. Canea (Neapel, Sicilien), obere Klappe halb so
lang als die unteren, Aehrchen vielblüthig.
B. scoparius Lin. Canea (Süd-Europa). Scheiden, Blätter, besonders auf
der oberen Fläche, behaart (micht weichhaarig), untere Klappe kürzer
als die oberen.
B. intermedius Guss. (teste Reuter) Canea, Syra (Italien, Dalmatien,
Ungarn), von BD. mollis u. A. verschieden durch schmälere Aehrchen,
und durch die untere Klappe, welcher grösser als die obere ist.
Briza masima Lin. Tinos, Canea (Belgien, Süd-Europa).
ß. valvulis pubescentibus (Syra).
B. minor Lin. Canea (England, Belgien, Schweiz, Kärnten, Süd-Europa).
Blatthäutchen verlängert, oder auch sehr kurz gestielt, wie Steudel
syn, Glum. 282.
Poa trivialis Lin. forma vivipara Syra (ganz Europa).
P. pratensis Lin. Canea (ganz Europa). Blatthäutehen verlängert, nicht
kurz gestutzt, wie Steudel S. Glum. 282.
P. bulbosa Lin. f. vivipara Syra, Tinos (fast ganz Europa).
Scleropoa maritima Parlt. Canea (Süd-Europa).
Sclerochloa rigida Link. Syra, Canea (Süd-Deutschland, Süd-Europa).
forma minima Syra.
Hordeum strietum Dsf. Syra (Deutschl., Italien, Dalmatien, Russland).
H. murinum Lin. Canea, Syra (ganz Europa).
Aegilops ovata Lin. Canea (Belgien, Süd-Europa).
ß. von Aeg. ovata, mit welcher sie zusammen eingelegt ist,
verschieden durch die Bälge, welche sämmtlich 2-grannig sind, sowie
durch breitere Grannen. Canea.
Reuter bemerkt hierzu: „peut &tre nouvelle espece?“
Ae. triaristata W. sp. Canea (Süd-Europa).
Triticum villosum M. Bst. Canea (Frankreich, Italien, Dalmatien).
T. junceum Lin. Syra (fast ganz Europa).
T. seirpeum ß. flaceidifolium Bois. Kerb. Syra (Sicilien). Blätter ober-
seits weichhaarig, steht dem 7. junceum am nächsten, weicht jedoch
durch doppelt kleinere, mehr genäherte Aehrchen ab, so wie durch
Bd. XIX, Abhandl. 96
758 Dr. Em. Weiss:
gestutzte Bälge, die kaum halb so lang als die Aehrchen sind, und
durch die untere, ausgerandete stumpfe Klappe.
Brachypodium distachyon R. S. Canea.
ß. Scheiden und Blätter behaart, letztere am Rande wellig,
Aehrchen grösser.
Lolium temulentum Lin. Canea (ganz Europa), variirt mit stärkeren und
schwächeren Grannen.
L. rigidum Gaud. Part. fl. Ital., Syra (Frankreich, Spanien, Italien).
L. lepturoides Bois. Syra (qui n’est peut &ätre, qu’une var. du Lol. rögidum,
bemerkt Reuter).
L. multiflorum Gaud. Parl. flor. Ital., Canea (Schweiz, Italien).
Lepturns ineurvatus Trin. Canea (Engl., Belg., Dänemark, Küsten von
Süd-Europa).
Echinaria capitata Desf. Tinos, Syra (Süd-Europa). Unterer Balg 3-,
oberer 5- (4-) spaltig, untere Klappe 7- (8-) spaltig, obere 2-spaltig.
Cynodon dactulon Pers. Syra (Süd- und Mittel-Europa).
Phleum exaratum Hochst. et Stend. (teste Reuter). Canea, Syra, Tinos.
Ph. tenue Schrad. Canea (Süd-Europa).
Eqnisetacess DC.
Eguisetum Telmateja Ehr. Bosporus (fast ganz Europa).
Poiypodiaceae.
Notolaena lanuginosa Desv. Pyraeus (Spanien, Corsica, Sardinien, Sicil.)
Ceterach ofieinarum W. Tinos (Süd- und Mittel-Europa).
Gymnogramma leptophylle Desv. Zante, Syra, Tinos (Süd-Europa).
Cheilanihus odora Sw. forma 3. Milde Fil. eur. Pyraeus, Syra, Canea
(Süd-Europa).
Adianthus capillus VWeneris L. Syra, Canea (Süd-Europa).
Lyecopodiaceae.
Selaginella denticulata Link. Zante (Süd-Europa).
Vorläufige Mittheilung
betreffend die Arbeit über die Familie der Psyllen.
Von
Georg Ritter von Frauenfeld.
Vorgelegt in der Sitzung vom 6. October 1869.
Wi ausserordentlich die Zahl der Arten mancher weniger beach-
teten Gruppe von Insekten sich vermehrt, wenn derselben eine grössere
Aufmerksamkeit zu Theil wird, davon liefert unter audern Psylla ein
Beispiel, deren wenige Arten Linne, Fabrieius, Schrank ete. unter
Chermes aufzählten, und für welche Geoffroy erst obigen Gattungs-
namen gründete. Hartig versuchte in seiner Eintheilung der Pflanzen-
läuse in German’s Zeitschr. III. 821 pag. 359—376 eine wissenschaftliche
Begründung dieser bis dahin so sehr vernachlässigten Gruppe, die er als
Familie Psyllodes sonderte. Dieser Versuch, der die Kenntniss der Arten
nicht sehr förderte, wurde erst von A. Förster in den Schriften des
Vereins der preuss. Rheinlande V. Band 1848 pag. 65 wieder aufgenom-
men und nicht nur in Bezug einer scharfen Begränzung von neun Gat-
tungen, die noch volle Geltung haben, sondern auch namentlich hinsicht-
lich der Arten ausserordentlich erweitert, indem er 85 Arten unterschied
und beschrieb, also die bis dahin bekannten um das Vierfache vermehrte.
1852 erfolgte eine fast nur nominelle Artenaufzählung von Walker in
den List of homopterous Insects of the brittich Museum ohne besondere
Förderung der Kenntniss dieser Arten. Der grösste Theil derselben
kömmt auf Europa, da unter den 127 von ihm aufgeführten Namen,
worunter mehrere ungewisse und unsicher bestimmte, nur 44 Exoten
sich finden.
Einen fleissigen Beitrag in einer Lokalfaune, die Rhymsoten Lief-
lands, lieferte 1864 Dr. G. Flor, der in einer analytischen Gliederung
5 alldort vorkommende Gattungen), dieser Familie mit 4% Arten, also
gerade die halbe Zahl der von Förster beschriebenen Arten aufzählte,
96 *
60 G. v. Frauenfeld: Ueber die Familie der Psyllen.
darunter jedoch 12 durch ihn neu benannte Arten. Seither ist mir kein
umfassendere Arbeit über diese Insekten bekannt.
Dass ich durch die Zucht mehrere Arten gewann, die ich unter
den beschriebenen nicht zu finden vermochte, veranlasste mich, diese
Thiere einer genaueren Prüfung zu unterziehen und ich wendete mich
an die betreffenden Autoren, um hiedurch zu einer gründlicheren Kennt-
niss der von ihnen beschriebenen Arten zu gelangen.
Das auf diese Weise und durch fernere Bemühungen mir zu Ge-
bote gestellte Material war überraschend und ausgezeichnet. Förster hat
mir mit seiner gewohnten Zuvorkommenheit seine ganze Originalsamm-
lung in der liberalsten Weise nebst einer Menge neuer Arten und deren
Beschreibungen im Manuscript zugesendet. Ebenso erfreue ich mich einer
grossen Zahl Typen von Dr. Flor. An bestimmten Arten nebst reichen
Vorräthen hat mir L. v. Heyden die ganze Sammlung seines Vaters
überlassen. Ebenso erhielt ich durch die gütige Vermittlung meines
lieben Freundes Winnertz die Arten in Mink’s Sammlung. Ausserdem
wurden mir zur Bearbeitung die Psyllen der kön. Sammlung in Stock-
holm anvertraut. Dass ich die in jüngster Zeit namentlich durch Krüper
bereicherte Sammlung des kais. Kabinets in Händen habe, ist bei Hr.
Director Redtenbacher’s freundlichem Entgegenkommen selbstver-
ständlich.
Indem ich allen diesen Herren für ihre freundliche Unterstützung
den herzlichsten Dank ausspreche, bin ich genöthigt mitzutheilen, dass
ich in Folge dieser Reichhaltigkeit, sowie durch leider ausserordentliche
Ueberbürdung der Arbeit bisher noch nicht im Stande war, dieses aller-
dings so unerwartet angewachsene Material zum Abschluss zu bringen.
Doch ist der grössere Theil der Arten, so weit es nöthig, namentlich
die Flügel in vergrösserter Abbildung zur Vergleichung gezeichnet, und
werden die übrigen in kürzester Zeit vollständig hergestellt sein.
So weit die vorläufige Anordnung eine annähernde Uebersicht ge-
stattet, sind es wohl über 200 Arten, von denen mir der grösste Theil
in Natura vorliegt, darunter 60 neue in literis von Förster und Flor
mitgetheilte; mehrere solche befinden sich noch unter dem in meinen
Händen befindlichen unbestimmten Theil.
Bemerkenswerth ist, dass alle sich in die bisher angenommenen
40 Gattungen einordnen lassen, und dass selbst die Exoten, deren übri-
gens sehr wenige sind, so sehr mit den bekannten Europäern überein-
stimmen, dass sie keinen Anlass zu generischen Trennungen geben. Den
meisten Zuwachs erhalten die auch schon vorher reichsten zwei Gattun-
gen Psylla und Trioza.
I BI—
Ueber den Artnamen von Aphanapteryx.
Von
Georg Ritter von Frauenfeld,
Vorgelegt in der Sitzung vom 6. October 1869.
D:. fast gleichzeitige Auffindung der Abbildung eines ungeflügelten, mit
grösster Wahrscheinlichkeit von den Maskarenen stammenden Vogels
durch mich, und einiger auf jenen Eilanden gesammelten Reste, die
Herrn A. Milne Edwards veranlassten, diese als demselben Vogel an-
gehörig zu erklären, haben letzterem Gelegenheit gegeben, in einer aus-
gezeichneten Arbeit *), wie sie von diesem Meister zu erwarten war, die
Gründe für diese Vereinigung mit einer Klarheit und solcher Ueberzeu-
gung darzulegen, dass kaum irgend ein Zweifel über die Richtigkeit
dieser Annahme entstehen kann. Das Unterkieferfragment und die Fuss-
knochen, die Herrn Milne Edwards vorlagen, und die er mit grösster
Umsicht einer vergleichenden Prüfung unterzog, setzten ihn in den Stand
auf sichere osteologische Gründe gestützt, die Stelle dieses Vogels im
Systeme zu bestimmen, was von mir auf die Grundlage einer blossen Ab-
bildung eines so abweichenden Thieres fussend, nur zweifelhaft gesche-
hen konnte.
Ich kann nur vollkommen befriedigt sein, wenn Herr Milne
Edwards (Ibis l.c. p.258) der von mir zuerst ausgesprochenen**)
.
*) Ich erlangte erst durch den englischen Aufsatz in dem Journal „Ibis N. S, V. Nr. 49. Juli
4869 pag. 256 Kenntniss von derselben.
”*) Siehe „Nachschrift? in Neuaufgefundene Abbildung des Dronte etc. von G. R. v. Frauen-
feld. Fol, Wien 1868.
762 G. v. Frauenfeld:
Ansicht, dass der Vogel, dessen der Prediger Hoffmann erwähnt, nicht
wie Dr. Behn in der Leopoldina 1868 pg.52 irrig annimmt, einen Dronte
bezeichne, sondern den Aphanapteryx imperialis betreffe, so entschieden
beitritt.
Wenn jedoch der gelehrte Herr Verfasser in seiner weiteren Prüfung
(Ibis p. 271) über den Namen Aphanapterix imperialis zu einer Um-
änderung desselben schreitet, so dürfte es wohl erlaubt sein, hierauf
etwas näher einzugehen, Ich muss voraus bemerken, dass ich nie einen
Werth auf einen Namen gelegt habe, noch je legen werde, sondern an-
nehme, dass bei einem wissenschaftlichen Gegenstande die Art der Beob-
achtung und Prüfung desselben den Massstab für die Wissenschaftlichkeit
der Behandlung desselben abgeben müsse. Ich glaube, dass ich in meiner
Arbeit nichts vernachlässigte, und mit aller Gewissenhaftigkeit Alles dar-
zulegen suchte, was zur Begründung meiner Voraussetzungen nöthig
war. Herr Milne Edwards bringt in seiner Prüfung nichts bei, wodurch
er mir ein Uebersehen einer bis dahin bekannten Nachricht über diesen
Vogel, oder einer Bezeichnung desselben nachzuweisen vermag, indem er
nichts anführt, was ich nicht gleichfalls angegeben hätte; er wolle mir
jedoch vergeben, wenn ich die Anwendung der Nachweise etwas incon-
sequent finde,
Ich habe schon in meiner Arbeit bemerkt, dass Strickland sich
bescheidet, zwei so fragmentarische Figuren, wie die von Broeke und
Th. Herbert, irgendwie wissenschaftlich zu benennen, während Selys
Longchamp diese beiden Figuren als Apterornis bonasia mit den
heterogensten Formen generisch verbindet, Schlegel aber noch will-
kürlicher diese Figuren zurechtrichtend, gar mit .Didus vereint, und den
ersteren, wie ich keineswegs übersehen, als Didus Broeckü, den letzteren
als Didus Herberti bezeichnet. Ich glaubte wohl ganz folgerecht zu han-
deln, wenn ich einer so ausgezeichneten Abbildung, wie die von mir auf-
gefundene, eine bestimmte Bezeichnung gab; die, — wenn der von mir
benannte Vogel wirklich von den Maskarenen stammt, was doch auch
nur Voraussetzung ist, — nur dann sicher darauf zu beziehende Notiz Hoff-
mann's berichtigend als nicht zu Didus gehörig, zu diesem Vogel stellte,
und Broecke’s Figur als mit „grosser Wahrscheinlichkeit“ hieh:r gehörig
Ueber den Artnamen von Anhanapteryx. 763
binzufügte; sonach also den auf so schwache Gründe gestützten und
unter ganz irrthümlicher Voraussetzung gewählten Namen Schlegel’s
nicht berücksichtigte.
Es darf hier wohl keineswegs übersehen werden, dass angesichts
der bisher auch nicht ermittelten Figur Herbert’s, der plumpe Körper,
die niedere Stellung, die fehlenden verlängerten Nackenfedern in der
Broecke’schen Abbildung einem scharfsinnigen Kritiker immer noch hin-
länglich Anlass geben dürften auch hier noch einen anderen Vogel, als
den schlanken hochbeinigen in meiner Arbeit zu vermutlien. Die durch
die glückliche Auffindung der von Milne Edwards in seiner classischen
Arbeit beschriebenen Reste ermittelte Existenz dieses Vogels stellt auch
die Zusammeitgehöriokeit mit der von mir veröffentlichten Abbildung von
Aphanapteryx imperialis und sonach auch dessen Namen unzweifelhaft
fest, während sie ın Betreff? der Broecke’schen Figur, wenn sie auch noch
so grosse Wahrscheinlichkeit hat, doch immer nur Voraussetzung bleiben
kann, und wie eben bemerkt, die Möglichkeit eines anderen Sachverhaltes
nicht vollkommen ausschliesst.
Herr Milne Edwards wird es in dieser Voraussetzung nicht un-
bescheiden nennen, wenn ich ihn offen frage, ob er, wäre meine Arbeit
über Aphanapterie imperialis noch nicht veröffentlicht gewesen, seine
Fragmente mit unzweifelhafter Entschiedenheit auf dieFigur von Broecke
bezogen hätte?
Nachschrift,
Ich habe erst nach Beendigung des Vorstehenden, Milne
Edward’s Original- Abhandlung in den Annales des sciences natu-
relles Bd. X, 1868 pg. 325 zur Durchsicht erhalten. Der Aufsatz im
Ibis ist nicht, wie ich anfangs wohl voraussetzte, eine Uebersetzung aus
dem Französischen, sondern ist, obwohl im Ganzen übereinstimmend, doch
ganz selbstständig gehalten, Nur eines, was in der englischen Bearbeitung
764 G. v. Frauenfeld: Ueber den Artnamen von Aphanapteryx.
wegblieb, fiel mir auf. Milne Edwards bemerkte gleich am Eingange
der französischen Abhandlung, dass er die erhaltenen Reste des Schnabels
und der Beine anfangs keineswegs als einem und demselben Vogel an-
gehörig betrachtete, und erst, nachdem er meine Arbeit erhielt, die
Ueberzeugung gewann, dass sie ein und demselben Thiere zugehören.
Sollte dies nicht fast eine Antwort auf meine Frage sein?
Nachträge
zu den Vegetationsverhältnissen von Croatien
veranlasst
durch die Flora eroatica von Schlosser und Vukotinoviec.
Von
Dr. August Neilreich.
Vorgelegt in der Sitzung vom 6. October 1869.
D:. Flora croatica von Schlosser und Vukotinovic, deren ich in der
Vorrede zu meinen Veyetationsverhältnissen von Oroatien erwähnte, ist im
Mai 1869 erschienen. Im Vergleiche mit dem Syllabus derselben Verfasser
vom Jahre 1857 enthält sie viele für Croatien neue Arten und eine Menge
neuer Standorte, besonders in Civil-Croatien und im Littorale der croa-
tischen Militärgrenze. Jene Gegenden jedoch, von denen ich bemerkte,
dass sie in botanischer Beziehung unbekannt seien, als der ganze nord-
westliche Flügel des Velebit, die alpine Verbindungskette der Plisivica
mit dem südlichen Velebit und die Banal-Militärgrenze gingen auch
diesmal leer aus, wie denn überhaupt über die Alpenflora weniger neues
geboten wird. Wenn man einerseits das Verdienst der Verfasser in vollem
Masse anerkennen muss, dass sie die croatische Flora, welche vor ihnen
kaum existirte, grösstentheils nach eigenen Beobachtungen geschaffen
und in einem Menschenalter das vollbracht haben, was in anderen Län-
dern Oesterreich-Ungarns erst in drei Menschenaltern erreicht wurde, so
wäre es anderseits doch wünschenswerth gewesen, wenn die Verfasser
im beschreibenden Theile und in der Synonymie der Flora croatica die
in neuerer Zeit zur Geltung gelangten Ansichten mehr gewürdigt und
nicht fortwährend den Standpunkt der Flora germanica von Reichen-
bach festgehalten hätten, welche, so verdienstvoll sie auch ist, mit später
gemachten Beobachtungen doch so oft im Widerspruche steht. Auch
würde es zur wechselseitigen Verständigung wesentlich beigetragen haben,
wenn bei minder bekannten Arten wenigstens Eire Abbildung eitirt
XIX. Ba. Abhanıll 97
766 Dr. Aug. Neilreieh:
worden wäre. Ferner hätten die Verfasser die Arbeiten anderer Autoren
über die Flora von Croatien als Bartling, No&, Klinggräff (in der
Linnaea), Schott, Sapetza und Kitaibel’s Additamenta nicht so ganz
mit Stillsehweigen übergehen sollen, denn so fragmentarisch auch diese
Leistungen sind, so enthalten sie doch viel gutes und was darin allen-
falls unrichtig ist, wären eben die Verfasser zu verbessern am ersten in
der Lage gewesen.
Die Verfasser haben im Syllabus in der österr.-bot. Zeitschrift und
in Vukotinovie’s Lika viele Standorte angeführt, welche in ihrer Flora
croatica weggelassen sind. Ich glaube nicht, dass dies deshalb geschehen
ist, weil die Verfasser ihre früheren Standorte später für unrichtig
hielten, sondern meine vielmehr, dass sie darum weggeblieben siud, eben
weil sie schon anderswo vorkommen, Freilich waren die Verfasser hierin
nicht consequent, da sie manchmal wieder alle oder doch einige der in
ihren früheren Abhandlungen angeführten Standorte in die Flora croatica
aufgenommen haben. Auffallend ist es dagegen, dass Klinggräff in
seinem Aufsatze in der Linnaea 1861 sich so oft auf Standorte beruft,
welche ihm Schlosser mitgetheilt hat, und die doch in den wenigsten
Fällen in der Flora eroatica Erwähnung finden. Nicht minder befremdend
ist es, dass die Verfasser ohne irgend welche Bemerkung in der Flora
croatica das Vorkommen einiger Arten auf Dalmatien beschränken, unge-
achtet sie diese Arten früher in Croatien angegeben hatten. Hier weiss
man wirklich nicht, ob damit die frühere Angabe widerrufen sei
oder nicht.
Wenn die Verfasser meine Yegetationsverhältnisse von Croatien auch
nicht eitirt haben, so konnten gewisse Angaben am Schlusse ihres Wer-
kes und in den Addendis doch nur meinem Buche entnommen sein, weil
sich diese Angaben auf die Manuscripte Kitaibel’s und Sadler’s, dann
auf Maly’s mündliche Mittheilungen gründen, welche früher nirgends
veröffentlicht waren.
Bei Verfassung dieser Nachträge habe ich einen doppelten Zweck
verfolgt, nämlich die Vervollständigung meiner Vegetationsverhältnisse von
Croatien, wozu Schlosser’s und Vukotinovic’s Werk beinahe aus-
schliesslich das Material geliefert haben, und die Berichtigung irriger
Angaben, gleichviel, ob diese mir oder andern zur Last fallen. In
ersterer Beziehung wurden alle der croatischen Flora neu zugewachsenen
Arten in den Nachträgen aufgenommen und, wenn ihr Vorkommen
daselbst als glaubwürdig erscheint, mit feiten Lettern gedruckt. Wenn
solche Arten weder in Koch’s Synopsis noch in meinen Diagnosen zur
ungarischen Flora vorkommen , so wurden denselben kurze Beschrei-
bungen im Sinne Koch’s beiregeben. Leider konnte ich diese Beschrei-
bungen nicht nach croatischen Exemplaren entwerfen, da mir diese
durchaus fehlten, sondern musste zu den Nachbarländern meine Zuflucht
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v, Croalien. 767
nehmen, was ich um so mehr bedauere, als ich, aufrichtig gesagt, über
das Vorkommen einiger dieser neuen Arten in Croatien so manche
Zweifel hege, die ich ohne Einsicht von Original-Exemplaren zu lösen
nicht vermag. Was aber die neuen Standorte betrifit, so wurden hier
nur jene aufgeführt, welche eine neue Gegend bezeichnen oder das früher
beschränkte Gebiet beträchtlich erweitern oder in pflanzengeografischer
Beziehung neue Anhaltspunkte bieten. Hätte ich alle in der Flora eroatica
enthaltenen Standorte ohne Auswahl aufzählen wollen, so wäre diese
Abhandlung ein theilweiser Auszug des vorerwähnten Werkes gewor-
den. Es kommt endlich häufig vor, dass Arten, von welchen man früher
nur einige oder gar nur einen einzigen Standort kannte, nach neueren
Beobachtungen im ganzen Lande verbreitet sind. Diesen Umstand, weil
wichtig für die Verbreitung der Gewächse, habe ich stets bemerkt.
Einige irrige topografische Angaben in den Vegetationsverhältnissen
habe ich hier verbessert. Sie sind dadurch entstanden, dass es in Croa-
tien mehrere Ortschaften gleichen Namens gibt, z. B. Dubraya, St. Helena,
Sy. Kriz u. s. w., die Verfasser des Syllabus aber nur höchst selten an-
geben, welche sie meinen. Auch in der Flora croatica vermisst man
grösstentheils eine solche Angabe, doch sind die Orte wenigstens in einer
topografischen Reihenfolge angeführt.
Mehrere in den YVegetationsverhältnissen vorkommende Zweifel und
Anfragen haben in der Flora eroatica keine Beantwortung gefunden, sie
konnten auch keine finden, weil der Zeitraum zwischen dem Erscheinen
beider Werke zu kurz war. Die Lösung dieser Zweifel muss daher der
Zukunft überlassen bleiben.
Die von Seenus unternommene Reise nach Croatien, von der ich
vermuthete, dass sie zu Anfang dieses Jahrhunderts stattfand (Veg.-
Verh. p. IH—IV), wurde nach Tommasini in ÖBZ. X. 244 im Jahre 1803
unternommen.
Erklärung der Abkürzungen.
SV.: Flora eroatica exhibens stirpes phanerogamas et vasculares
eryptogamas, quae in Croatia, Slavonia et Dalmatia sponte ereseunt, nec
non illas, quae frequentissime coluntur, auctoribus Dr. J. C. Schlosser
Equite de Klekovski et L. Nobili de Farkas-Vukotinovic. Zaga-
briae 1869. 8.
K.: Koch Synopsis Florae germanicae et helveticae. Lipsiae
1843—5. 8.
Sl
768 Dr. Aug. Neilreich:
Diagn.: Neilreich Diagnosen der in Uugarn und Slavonien bisher
beobachteten Gefässpflanzen, welche in Koch’s Synopsis nicht enthalten
sind. Wien 1867. 8.
ZBG.: Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft
in Wien.
ÖBZ.: Oesterreichische botanische Zeitschrift, redigirt von Skofitz.
Bot. Zeit.: Botanische Zeitung, redigirt von H. v. Mohl und A. de
Bary.
EQUISETACEAE.
Ueber die Gefässkryptogamen lagen früher nur unvollständige Angaben vor, diesem Mangel ist
durch die Flora eroatica abgeholfen.
6.”) Equisetum Telmateia. Au Bächen und schattigen Waldstellen
durch das ganze Gebiet (SV. 1324).
6. E. pratense. In Wäldern, auf feuchten Aeckern und Wiesen in
Zagorien bei Radoboj, dann in der Moslavina bei Jelengrad und Garic-
grad (SV. 1324).
6. E. limosum. An Ufern, in Gräben, Sümpfen der Podravina, Posa-
vina und des Lonjsko Polje (SV. 1325).
E. variegatum Schleich. (K. 967). An feuchten Stellen bei
Stelnik (diesen Ort vermag ich nicht zu finden), Bosiljevo und Plemenitas
an der Kulpa (Klingr. bei SV. 1325).
POLYPODIACEAE.
6. Grammitis Ceterach. Auf dem Kalnik und der Ivanscica (SV. 1307).
1. Woodsia ilWvensis. Auf Felsen und Mauern der Schlossruinen
Kalnik und Okicgrad, dann auf dem Klek in steinigen Wäldern
(SV. 1309).
7. Aspidium intermedium Sadl. ist A. aculeatum in noch jugend-
licher Entwicklung (Milde Filie. 105).
7. A. Oreopteris. In Bergwäldern auf dem Ljubelj bei Toplice, auf
der Ivanscica, der Kunagora bei Pregrada (SV. 1313).
8. A. rigidum. Auf der Ivanseica, auf dem Klek, Mrzin, Velebit von
der Visocica bis zum Sveto Brdo (SV. 1312).
A. Thelypteris Sw. (K. 977). Auf Sumpfwiesen, in feuchten Ge-
büschen und Erlenbrüchen gemein (SV. 1313).
8. Asplenvum viride. Auf Felsen und alten Mauern durch das ganze
Gebiet (SV. 1315).
*) Bedeutet die Seitenzahl der Vegetations-Verhältnisse von Croatien.
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v, Croatien. 769
8. Asplenium septentrionale. Auf Felsen der Ivanscica bei Beleegrad, bei
Krapina, Samobor und Rude in Nord-Croatien, auf dem Klek und Mrzin
im Hochlande (SV. 1315).
9. Blechnum Spicant. Auf dem Ljubelj bei Toplice, auf der Nord-
seite der Ivanscica bei Liepoglava, Ivanec und Podbela, auf den Agramer
und Okicer Bergen, auf dem Karst bei Mrzlavodica und FuZine
(SV. 1318).
9. Adiantum Capillus Veneris. Auf der Nordseite des Kalnık und
der Ivanciea, bei Samobor, Sluin, auf dem Klek (SV. 1319).
9. Notochlaena Marantae. Im Agramer Gebirge bei Vidovec, St.
Simon und St. Jakob, auf den Ruinen von Okicgrad (SV. 1320).
Struthiopteris germamica Willd. (K. 986). An Bächen des
croatischen Schneeberges (Klinger. bei SV. 1321).
HYMENOPHILLEAE.
Hymenophyllum Sw. in Mem. Accad. di Torino V. 1793 p. 418.
Sporenbehälter sitzend, mit einem Querringe versehen, in eine seitliche
Längsspalte aufspringend. Fruchtboden eingeschlossen, fast keulenförmig,
von einem 2klappigen Schleier umgeben.
HI. tunbridgense Sm. Wuırzelstock fädlich bis haardünn, krie-
chend, einzelne Blätter und kleine lockere Rasen treibend. Blattspreite
im Umrisse ei- oder länglich-lanzettlich, zugespitzt, dünnhäutig, länger
als der fädliche Blattstiel, fiederschnittig; Abschnitte fiederspaltig,
manchmal fast fächerförmig, an der Blattspindel schmal herablaufend,
oft einseitswendig; Zipfel lineal, spitzgesägt, ungetheilt oder 2—3spaltig‘,
an der Spitze abgestutzt. Häufchen am Grunde der Blattabschnitte ein-
zeln sitzend. Schleier gesägt. Fruchtboden mit Saftfäden (Paraphys«s)
versehen. (Nach ausländischen Exemplaren.)
H. tunbridgense Sm. EB. 179 t. 162 et Flor. brit. II. 1804 p. 1444, Milde Filic. 42, Lowe
Ferns VI. p. 17 t.5. — Triehomanes tunbridgense L. Spec. 4561. — Die Abbildungen in der
Fl. dan. t. 95% und in Schk. Krypt. t. 135 d. gehören nach Milde zu H. unilaterale Bory.
Ein feines zerbrechliches 1—4” hohes Pflänzchen von matt- oder
braungrüner Farbe und schwärzlich-braunen Blattstielen und Nerven. —
An felsigen moosigen Stellen an der Fiumara hinter der Papierfabrik von
Fiume (No& und Klinggr. in SV. 1306). Fehlt in allen Nachbarländern,
denn die beständig wiederkehrende Angabe, dass diese Art bald in Kıain
bald in Kärnten vorkomme, beruht auf einer Verwechslung mit Carnia
d. i. dem nördlichen Friaul in Italien. — Juli, August. 9%.
OSMUNDACEAE.
Osmunda regalis L. (K. 973). In sumpfigen Wäldern der Ebene,
als bei Peseenica und Lekenik an der Eisenbahn von Agram nach Sisek,
bei Okolje in der Moslavina, bei Brebovee in der untern Posavina
(SV. 1306).
770 Dr. Aug. Neilreich:
y OPHIOGLOSSEAE.
9. Botrychium Lunaria. Auf Bergwiesen und Waldblössen bis in die
Voralpenregion, am häufigsten auf dem Velebit (SV. 1305).
9. Ophioglossum vulgatum. Auf Wiesen am Fuss der Ivanscica bei
Grebengrad und Melengrad, danr auf dem Klek (SV. 1305).
SALVINIACEAR.
Salvinia natans Hoffm. (K. 968). In stehenden und langsam
fliessenden Wassern der Podrayina, Moslavina, Posayina und des Lonjsko
Polje (SV. 1322).
MARSILEACEARE.
9. Marsilea (wohl richtiger Marsilia) quadrifolia L. Spec. ed. I.
1099. M. quadrifoliata L. Spec. ed. II. 1563. In stehenden und langsam
fliessenden Wassern der Podravina, Posayina und des Lonjsko Polje, im
Walde zwischen Lipovcan und MarSane im Varasdin-Kreuzer Regimente,
bei Okolj und Potok in der Moslavina (SV. 1322).
LYCOPODIACEAE.
10. Lycopodium Selago. Auf dem Ljubelj bei Toplice, auf der
Ivanscica, dem Klek, Mızin, der Plisivica, dann auf dem Vratnik, Visodica
und Badanj des Velebit (SV. 1302).
L. inundatum L. (K. 970). Auf Heiden, an feuchten Stellen. Im
Walde Siroko Brezje bei Kreuz, bei Konjscina und Poznanovec in Zago-
rien, in der Moslayina (SV. 1303).
10. L. annotinum. In schattigen Wäldern der Ivanscica, des Klek
und Mrziu (SV. 1303).
10. L. complanatum. In Berg- und Voralpenwäldern der Ivanscica,
der Sljeme und des Jakobsberges bei Agram, im südlichen Croatien
(SV. 1304).
10. Selaginella helvetica. Auf der Visocica und bei Halan auf dem
Velebit (SV. 1302).
8. denticulata Link. Stengel ausgebreitet-ästig, sammt den
Aesten kriechend, flache Rasen bildend. Blätter 4reihig, feingesägt, die
der 2% seitlichen Reihen eiförmig oder aus fast herzföürmiger Basis rund-
lich-eiförmig, spitz oder kurz zugespitzt, in einen rechten oder spitzen
Winkel abstehend, die der obern und wuntern Reihe kleiner, schmäler,
länger zugespitet, flachaufliegend. Aehren an der Spitze der Aeste und mit
diesen ziemlich gleichgestaltet, daher stiellos sitzend, einzeln oder gepaart;
Deckblätter eiförmig, gesägt, kürzer oder länger zugespitzt. Mikrosporen
kleinwarzig-gekörnelt (Nach Exemplaren aus Dalmatien und der Mittel-
meer-Flora).
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien, 774
S. denticulata Link Filic. 459, Rabenh. Krypt. 334, Milde Filic. 205. — Lycopodium
denticulatum L. Spec. 4569. — Lycopodioides imbricatum repens Dillen Hist. musc. p. 462
t. 66 £. I. — Muscus terrestris lusitanicus (lus. Hist. II. 249. Beide Abbildungen schlecht.
Die ganze Pflanze gelb- bis bläulichgrün, im Alter bräunlich,
manchmal ziegelroth. Aehren bald kürzer, bald länger, 3—1%‘‘ lang, von
den sie tragenden Aesten oft schwer zu unterscheiden. Makrosporangien
bleich-schwefelgelb, Mikrosporangien orangeroth. Die sehr ähnliche $,
helvetica Link unterscheidet sich vorzüglich durch gestielte Aehren auf
verlängerten schlanken kleinbeschuppten Aehrenstielen. — An feuchten
felsigen Stellen der Voralpen. Am Fusse des Debelo Brdo*) und der
Visoeica, dann bei Halan und Podprag an den Ausläufern des Sveto Brdo
(SV. 1303). In Dalmatien gemein, in den übrigen Nachbarländern feh-
lend. — Juli, August. I.
GRAMINEAE.
10. Erianthus Ravennae. Am Seestrand bei Portore und Cirkvenica
(SV. 1202).'
10. E. Hostii wird von SV. 1203 nur in Slavonien und Dalmatien
angegeben.
10. Andropogon distachyus wurde von SV. 1204 weder bei Fiume
noch sonst wo ın Croatien beobachtet.
Pauicum glabrum Gaud. (K. 892). In Weingärten und auf san-
digen Aeckern bei Agram, Samobor, Sy. Ana pod Turnom (SV. 1208)
P. capillare 1. (K. 892). Stammt aus Nordamerika, kömmt aber
an wüsten Stellen bei Varasdin und in der Podravina verwildert vor
(SV. 1210).
P. undulatifolium Ard. (K. 892). In feuchten Gebüschen zwi-
schen Finme und Volosca (SV. 1210). Auch im österr. Littorale, nicht
in Dalmatien.
12, Phalaris minor. Am Seestrand bei Fiume, Buccari und Cirkve-
nica (SV. 1214). Ph. aquatica Host Gram. I. p. 29 t. 39 und Fl. austr.
I. 86 ist nicht die gleichnamige Pflanze Linne’s, wie SV. ]. c. irrig au-
geben, sondern Ph. minor.
12. Ph. paradoxa. An Weingartenrändern bei Fiume, Buccari und
Portore (SV. 1213).
*) SV, scheinen den Debelo Brdo und Sveto Brdo oder Monte sanlo öfter zu verwechseln. Seite
43 und 1329, dann 823 und 1386 corrigiren sie sich selbst dahin, dass es statt Debelo Brdo richtiger
Sveto Brdo heissen soll, Seite 147 und 1331, dann 957 sprechen sie von einem Debelo Brdo und Sveto
Brdo, Seite 116 (bei Spiraea cana) wären beide wieder dasselbe. Ob also unter Debelo Brdo die von
Kitaibel angebene Alpe dieses Namens zwischen der Smreeyca und Vıse Vagana des Velebit oder mit-
unter auch der mehr südlich gelegene Sveto Brdo gemeint sei, weiss ich nicht.
772 Dr. Aug. Neilreich:
12, 255. Imperata eylindrica. An Weingartenrändern uud raulıen
Orten des Littorale bei Fiume (was Tommasini verneint), Novi, Cirk-
venica, Zeng und Carlopago (SV. 1246), wenn anders die Bestimmung
richtig ist. *
13. Alopecurus bulbosus Syll. 11 ist nach SV. 1218 nur eine magere
Form des A. agrestis L.
13. Orypsis alopecuroides. In Lachen, Gruben, an überschwemmten
Stellen durch das ganze Gebiet (SV. 1219).
13. Phleum Michelii und 14. Ph. alpinum werden von SV. 1221 et
4222 nur in Dalmatien angegeben.
14. Oryza clandestina. In Gräben und an Ufern durch das ganze
Gebiet (SV. 1224).
14. Polypogon monspeliensis. Bei Fiume, Martinscica, Buccari, Novi
(SV. 1225).
Calamagrostis Halleriana DC. (K. 905). Auf Waldwiesen
höherer Berge durch das ganze Gebiet (SV. 1231), wenn anders die Be-
stimmung richtig ist.
Milium confertum Guss. Am Seestrande bei Portore und im dortigen
Kastelle (SV. 1233), was ich sehr bezweifle, da diese oft verkannte Art
bisher nur an wenigen Orten in Sicilien gefunden wurde (Parlat. Fl.
ital. I. 156).
16. Stipa capillata. Auf sandigen Hügeln bei Ober-Jelenska in: der
Moslavina und südöstlich hievon bei Sartovece schon in Slavonien
(SV. 1235).
16. Arundo Donax. An den Wasserfällen der Sluintica, an der Gacka
bei Otocac, an den Plitvica-Seen (SV. 1237).
16. A. Pliniana. Am Seestrande bei Fiume und Buccari (SV. 1237).
16. Echinara capitata. An uncultivirten Stellen bei Noyi und Car-
lopago (SV. 1380).
17. Sesleria caerulea. Auf waldigen Bergwiesen bei Pregrada und
Klanjee in Zagorien (SV. 1289).
„18. Koeleria glauca. Auf steinigen Hügeln des Agramer Gebirges
bei Sestina und St. Simon, auf den Okicer Bergen bei Rude (SV. 1267).
19. Avena orientalis. Vorzüglich in Süd-Croatien gebaut und ver-
wildert (SV. 1277).
A. strigosa Schreb. (K. 917). Vorzüglich im südlichen Hochlande
und im Littorale gebaut und verwildert (SV. 1277).
A. ilifolia Lag. A. siriata Koch Syn. 919, nicht Lam. (Vergl
Neilr. Nachtr. 24). Auf Felsen bei Carlopago (SV. 1974). Auch auf Lossin
und in Dalmatien.
19. A. jlavescens. Auf Wiesen in der Posavina und Moslavina
(SV. 1273).
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. 773
19. Avena caryophyllea. Auf Heiden, sandigen Aeckern, an Waldrän-
dern gemein (SV. 1269).
20. Danthonia provineialis. Auf dem Karst bei Lesce, Jelenje und
Kamenjak (SV. 1278).
Melica Bauhini All. (K. 923). Auf Felsen bei Draga und Buccari
(SV. 1279). Auch in Istrien, nicht in Dalmatien.
20. M. uniflora und M. nutans. Beide in Wäldern durch das ganze
Gebiet (SV. 1279—80).
M. altissima L. (Diagn. 137). An Weingartenrändern bei Kukul-
Janovo im Littorale des Com. Fiume (SV. 1280).
20. Briza maxima. An grasigen Stellen im Littorale gemein
(SV. 1238).
20. B. minor. Auf dem Tersatto, bei Crnik, Hrelin, Novi, Zeng
(SV. 1238).
21. Poa pilosa. An Wegen, bebauten Stellen, in Wäldern durch das
ganze Gebiet (SV. 1239).
21. P, loliacea. An grasigen Stellen bei Fiume, Cirkvenica, Novi,
Zeng, Sv. Juraj (SV. 1256). Auch in Dalmatien (Vis. Dalm. I. 94).
21. P. hybrida. Auf der Ivanseica, bei Radoboj, Pregrada (SV. 1244).
21. P. setacea RK. 96 soll nach SV. 1241 eine Form der P. pratensis
L. sein.
@lyceria plicata Fries (K. 21). In stehenden Wassern des
Lonjsko Polje sehr häufig (SV. 1246). Schwerlich eine echte Art.
22. Molinia, serotina. Bei Fiume, Zagorje, Cirkvenica (SV. 1248).
22. Festuca tenuiflora. Bei Fiume, Zeng, Carlopago (SV. 1262).
22. F. rigida. Bei Buccari, Piket, Hrelin (SV. 1255).
22. F. divaricata. Bei Fiume, Selce, Novi, Zeng, Carlopago
(SV. 1255).
22. F. uniglumis. Bei Portore, Novi (SV. 1254).
23. F. myurus. An Zäunen, wüsten oder sandigen Stellen durch das
ganze Gebiet (SV. 1254).
F. spadieea auf subalpinen Triften der Visolica, des Badanj und
Sreto Brdo (SV. 1251) halte ich für F. spectabilis Jan.
24. F. arundinacea. Gemein auf feuchten Wiesen bis auf die Alpen
(N: 42533).
24. Bromus scoparius. Bei Portore, Cirkvenica, Novi (SV. 1261).
Damit ist wahrscheinlich B. intermedius Guss. Fl. sic. Prodr. I. 114 ge-
meint, denn nur dieser, nicht B. scoparius L. (B. confertus MB), kommt
in Istrien und Dalmatien mit Sicherheit vor (Aschers. ÖBZ. XIX. 52,
Vis. Dalm. III. 341).
24. B. squarrosus. Auf Aeckern, Grasplätzen, unter dem Getreide
durch das ganze Gebiet (SV. 1261).
25. B. maaimus. Bei Portore, Bribir, Novi (SV. 1258).
Bil. XIX, Abhandl 98
774 Dr. Aug. Neilreich:
25. Triticum Spelta. In Zagorien und im südlichen Croatien gebaut
(SV. 1284).
95. T. junceum. Bei Fiume, Portore, Cirkvenica, Novi (SV. 1287).
95. T. acutum. Bei Fiume, Martinseica, Buccari (SV. 1286).
96. Hordeum distichum. Im Littorale und im südlichen Croatien ge-
baut (SV. 1292).
26. H. secalinum. Bei Povile im Oguliner, dann bei Zeng und Lukoyo
im Otocaner Littorale (SV. 1291).
97. Aegilops caudata wird von SV. 4293 nur in Slavonien angegeben.
CYPERACEAE.
Cyperus esculentus L. (K. 849). Im Littorale gebaut (SV. 1167),
28. C. longus. An der Lonja bei Predec und auf dem Lonjsko Polje.
dann in Lachen bei Portore und Cirkvenica (SV. 1167).
28. C. Monti. In den Umgebungen von Kreuz bei Apatovec, Mari-
novee und Glegovnica im Varasdin-Kreuzer Regimente, dann in der Po-
savina und Moslayina (SV. 1166).
28. C. glomeratus. Im Kies der Save bei der Agramer Brücke, dann
bei Buccari (SV. 1167).
238. C. pannonicus. An überschwemmten Stellen der Podravina bei
Gjelekovec und Kopreinitz, bei St. Helena und Paukovec, im Likaner
Regimente bei Brusane und Kaniza (SV. 1166).
28. Schoenus ferrugineus kömmt bei SV. 1168—9 gar nicht vor.
98. Rehynchospora alba. Bei Cubar und Brod an der Kulpa (Klinger,
bei SV. 11'770).
28. Seirpus palustris. In Gräben und Sümpfen durch das ganze Ge-
biet (SV. 1175).
28. S. ovatus. An überschwemmten Stellen durch das ganze Gebiet
(SV. 1175).
28. S. caespitosus. In Bergsümpfen des Karst bei Qubar und Delnice
(Klinggr. bei SV. 1176).
29. S. pauciflorus. Auf sumpfigen Wiesen durch das ganze Gebiet
(SV. 1177).
29. S. mucronatus. Bei dem Sauerbrunnen Jamnica (SV. 1169).
29. S. maritimus y. macrostachys Koch Syn. 858. Bei dem Sauer-
brunnen Jamnica (SV. 1170), bei Fiume (Koch |. ce.)
4 Carex dioica L. (K. 362). Auf torfigen Wiesen an der Drau bei
Zabnik, dann bei Bosiljevo, Brod und Cubar auf dem Karst (SV. 1478).
30. ©. cyperoides. An Lachenrändern auf dem Lonjsko Polje
(SV. 1178).
©. gynomane Bert. (K. 864). An grasigen Stellen auf dem Klek,
der Visodica und Plitiviea (Sy. 1185).
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. 775
Care» divulsa Good. (K. 866). In Wäldern bei Agram, Redkovec,
Sesvete (SV. 1184). Wohl nur Varietät der ©. muricata L.
30. ©. paradoxa. Auf Sumpfwiesen bei Zabnik, Martianec, Ludbreg
und Bukovec in der Podravina, dann in der Moslavina und Posavina
(SV. 1183).
30. ©. elongata. Auf Sumpfwiesen bei Kreuz, Bozakovina, dann bei
Okolj und Unter-Jelenska in der Moslavina, bei Topolovec und Preloseica,
in der untern Posavina (SV. 1179—80).
30. O©. canescens. Auf feuchten Wiesen, in Gräben und Lachen
gemein (SV. 1180).
€. rigida Good. ©. sawatilis Willd. (K. 873). Auf steinigen Triften
des Badanj, der Visocica und PliSivica (SV. 1186). Sehr unwahrscheinlich,
da diese Art eine nordische Pflanze ist, welche in allen Alpen- und Kar-
patenländern fehlt (Kunth En. II. 410). Vermuthlich ist die alpine Va-
rietät der ©. vulgaris Fries oder (©. sawatilis Kit. in Schult. Oesterr.
Fl. I. 146 gemeint.
©. limosa L. (K. 875). An sumpfigen Stellen im Walde Siroko
Brezje bei Kreuz, bei St. Leonhard und Norsiceyo Selo nächst Samobor
(SV. 1187).
©. pilulifera L. (K. 876). Auf Waldwiesen bei Ober-Stubica und
Dobri-Zdenei in Zagorien, bei Slatina und Ober-Jelenska im der Mosla-
vina (SV. 1188).
31. ©. nitida. Im Littorale bei Fiume und Portore (SV. 1193).
©. erytrostachys Hoppe in Sturm H. 69, Reichb. Icon. XVII. £.
649 an sumpfigen Stellen bei Fiume (No& in Reichb. ]. e. p.29) ist nach
den Abbildungen von O©. ylauca Scop. gar nicht verschieden.
; 31. ©. pendula. In den Auen der Podrayina und Posavina (SV. 1192).
O©. pendulae afinis RK. ist C. silvatica Huds. (Aschers. ZBG.
XVII. 573).
€. ferruginea Scop. (K. 822). Auf Triften des Mrzin, der Plisi-
vica und der Visocica (SV. 4197). Wächst sonst an Bächen und feuchten
Stellen der Voralpen.
32. ©. hordeistichos. Bei Kreuz, Vrbovec, Agram, in der Moslavina
und Posavina (SV. 1195).
32. ©. fulva. Auf feuchten Wiesen bei St. Helena, Paukovec, Boza-
kovina, in der Moslavyina. Die Var. ©. Hornschuchiana an gleichen Orten
bei Unter-Zelina und Paukovec (SV. 1198).
32. O©. extensa. Bei Martinscica und Portore (SV. 1195).
32. ©. filiformis. In der untern Podrayina und Posayina, auf dem
Lonjsko Polje (SV. 1199).
98 *
Dr. Aug. Neilreich:
ALISMACEAE.
Alisma parnassifolium L. (K. 772). In Sümpfen des Lonjsko
Polje (SV. 1110).
JUNCACEAE.
33. Juncus acutus. Bei Portore (SV. 1160).
33. J. paniculatus. Zwischen Fiume und Volosca (SV. 1158).
33. J. filiformis. In Bergsümpfen bei Kalnik, in der Moslavina bei
Slatina und Ober-Jelenska (SV. 1158).
34. J. silvatieus. In Sümpfen der Posavina und des Lonjsko Polje
(SV. 1164).
J. supinus Mönch (K. 843). Auf sumpfigen Bergwiesen bei Bad
Krapina, Svedrusa und Pregrada in Zagorien. J. trifidus Syll. 25, nicht L.
(SV. 1159).
34. J. sguarrosus. Auf torfigen Wiesen des Karst bei Cubar und
Delnice (Klinggr. bei SV. 1159).
J. @erardi Lois. (K. 844). Auf sumpfigen Wiesen bei St. Helena,
Paukovee und BoZakovina, in der Posayina und Moslayina (SV. 1161).
Wohl nur Varietät des J. compressus Jacg.
34. Luzula pilosa. In Wäldern, an Acker- und Weingartenrändern
durch das ganze Gebiet (SV. 1162).
34. L. nivea. Auf dem Klek, Mrızin, der Plisivica (SV. 1164).
MELANTHACEAE.
35. Bulbocodium vernum. Auf buschigen Hügeln bei Kukuljanovo
und Praputnik im Littorale des Com. Fiume (Sablj. bei SV. 1105).
Tofieldia borealis W ahlb. (K. 837). Auf grasigen Stellen der Viso-
&ica und Plisivica (SV. 1108), was ich sehr bezweifle, da sie eine Hoch-
alpenpflanze ist. Wahrscheinlich eine Verwechslung mit T. glaciallis Gaud,
d. i. der alpinen Varietät der T. calyculata mit kopfförmiger Traube
(Reichb. Icon. XX. f. 933).
LILIACEAE,
35. Fritillaria tenella. Bei Praputnik und Hrelin im Littorale, auf
dem Vratnik, Velebit (SV. 1116). Bei F. nervosa ist in den Vegetations-
Verhältnissen von Croatien p. 35 ein störender Schreibfehler unterlaufen,
denn statt „die echte F\. iemella Willd. En. Berol. I. 364* soll es heissen:
„die echte F. nervosa Willd.“
F. involucrata auf den Voralpen der Visocica und des Badanj
(SV. 1116—7) ist nach SV. eigenem Citate F. montana (d. i. F. tenella)
var. . Vis. Dalm. I. 131 und vielleicht von F. involucrata All. verschie-
den, da diese bisher mit Sicherheit nur in der Dauphine, Provence und
Grafschaft Nizza beobachtet wurde (Parlat. Fl. ital. II. 413). F. nervosa
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. Zur
Syll. 27 (nicht Willd.) gehört nach SV. 1. c. ebenfalls hierher, obschon
der Standort nicht zustimmt.
36. Lilium bulbiferum. In Wäldern zwischen Fiume und Volosca
(Reuss ZBG. XVII. 143), auf dem Hochlande bei Priboj (SV. 4118).
36. Erythronium Dens canis. In schattigen Bergwäldern durch das
ganze Gebiet (SV. 1119).
36. Asphodelus ramosus. Im Littorale bei Novi, Povile und Zeng
Bezüglich der Standorte in der Lika (SV. 1120) beziehe ich mich auf
meine frühere Meinung.
37. A. luteus. Bei Praputnik im Littorale (SV. 1120).
37. Ornithogalum sulfureum. In Pflaumengärten und auf Hügeln bei
St. Ivan, Biskupee und St. Helena im nördlichen Gebiete, dann bei Vrho-
vina und auf der Vrebacka Staza des Hochlandes (SV. 1122).
37. ©. comosum. Auf Aeckern und „unter dem Getreide bei Krapina,
Agram und Kreuz, auf dem Karst bei Cavle und Jelenje, auf Hügeln im
Littorale bei Fiume, Tersatto, S. Lucia und Praputnik (SV. 1124).
38. Gagea stenopetala P. pratensis Koch Syn. 823. Auf sandigen
Aeckern bei Vojakovec und Sokolovec in der nordwestlichen Varasdiner
Militärgrenze (SV. 1126).
38. G@. minima. Auf Aeckern (?) bei Drenoyac und Svibovee nächst
Toplice, auf buschigen Hügeln in der Moslavina (SV. 1127).
38. Seilla amoena. An grasigen sonnigen Stellen auf dem Karst bei
Jelenje und Grobnik, im Littorale bei Portore und Novi (SV. 1129).
Allium acutangulum Schrad. (K. 828). Auf nassen Bergwiesen
zwischen Kalnik und Ljubeseica (SV. 1134).
A. sawatile MB. (K. 829). Auf Felsen bei Kalnik und Okicgrad
(SV. 1136). Auch im österreichischen Littorale und in Dalmatien.
39. A. strietum. Fehlt auch bei SV.
39. A. Ampeloprasum. Im Littorale bei Buccari und Carlopago, im
Hochlande bei Otocac, Brusane, Gospie, Vrebacka Staza (SV. 1133).
39. A. vineale.. Unter dem Getreide gemein (SV. 1431).
A. ascalonienm L. (K. 8333). Cultivirt und in Weingärten bei
Fiume und Buccari gleichsam verwildert (SV. 1131).
40. Hemerocallis flava. Auf sumpfigen Waldwiesen zwischen Bratina
und Velika im mittlern Com. Agram (SV. 1142).
40. Hyacinthus amethystinus. Auf dem Karst bei Jelenje (SV. 1140).
SMILACEAE.
Convallaria latifolia Jacg. (K. 814). In Bergwäldern durch das
ganze Gebiet (SV. 1147).
42. Majanthemum bifolium. In Berg- und Voralpenwäldern gemein
(SV. 1148).
778 Dr. Aug. Neilreich:
42. Smilax aspera. Bei Zeng und Carlopago (SV. 1148).
42. Ruscus aculeatus. In steinigen Bergwäldern durch das ganze
Gebiet (SV. 1143).
HYDROCHARIDEAE.
43. Hydrocharis Morsus ranae. Der Standort zwischen Dubrava und
Sv. Kriz (Syll. 5) scheint sich richtiger auf Zagorien am rechten Ufer-der
Krapina und nicht auf die Mur-Insel zu beziehen.
43. Vallisneria spiralis. Nach J. Host’s Herbarıum in Lachen des
Lonjsko Polje (SV. 1062), in neuerer Zeit aber nicht wieder gefunden.
IRIDEAE.
43. Orocus vernus. Auf dem Karst bei Bosiljevo u. Qubar (Klinggr.
bei SV. 1075).
43. Drichonema Bulbocodium. Bei S. Cosmo und Zagorje im Littorale
des Com. Fiume (SV. 1074).
43. Gladiolus illyricus. Bei Cirkvenica, Selce, Novi (SV. 1073).
Iris pallida Lam. (K. 807). An steinigen Stellen bei Fiume
(SV. 1069). 3
44. ]. variegata. Auf der Südseite des Klek (SV. 1069).
44. I. arenaria ist von SV. weggelassen.
AMARYLLIDEAE.
44. Narcissus poetieus und N. Pseudo-Nareissus kommen nur ver-
wildert und zwar blos im nördlichen Gebiete vor (SV. 1066—7).
N. incomparabilis Curt. (K. 1029). An grasigen Stellen bei
Kreuz verwildert (SV. 1067).
44. Leucoium vernum. Auf nassen Wiesen und in feuchten Gebüschen
gemein (SV. 1065).
ORCHIDEAE.
45. Orchis coriophora. Auf Wiesen und Hügeln durch das ganze
Gebiet (SV. 1079).
15. O. provincialis. Bei Praputnik und Hrelin im Littorale
(SV. 1083).
45. O. mascula. Auf feuchten Wiesen durch das ganze Gebiet
(SV. 1082).
45. O. quadripunctata. Auf Hügeln bei Praputnik (SV. 1082).
46. O. laxiflora. Auf nassen Wiesen durch das ganze Gebiet
(SV. 1083).
0. incarnata L. (K. 7193). Auf grasigen Hügeln (?) auf dem Karst
bei Mrzlavodica und Skrad (SV. 1085). Wächst sonst auf Sumpfwiesen.
46. Gymnadenia albida wird von SV. 1086 nur in Dalmatien
angegeben.
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. 779
47. Nigritella angustifolia wurde von SV. nicht aufgenommen. Nach
Sendtner in Reichb. Icon. XXIII. 185 ist sie jedoch in Bosnien gemein
und „kommt auch auf den benachbarten Bergen in Croatien z.B. auf dem
Schneeberg vor“. Diese Angabe ist ziemlich unverständlich, da der
croatische Schneeberg von der bosnischen Grenze so weit als möglich
entfernt liegt. Auf dem krainischen Schneeberg wächst sie allerdings.
41. Ophrys apifera. Bei Draga nächst Fiume (Reuss ZBG. XVII.
143), Novi (SV. 1094). Der Standort Kaprina p. 47 ist ein Druckfehler
und soll Krapina heissen.
Herminium monorchis R. Br. (K. 798). Auf den höhern Karst-
wiesen bei Qubar (Klinger. bei SV. 1094).
48. Goodyera repens. Bei Grebengrad auf den Ivanseica (SV. 1100).
49. Malawis monophyllos. Auf der Kunagora bei Pregrada (SV. 4 102)
NAJADEAE.
49. Potamogeton perfoliatus. In der Posavina, auf dem Lonjsko Polje
(SV. 119.
49. P. compressus ist von SV. weggelassen.
49. P. pectinatus. In der untern Posayina und auf dem Lonjsko Polje
(SV. 1112).
P. densus L. (K. 781). In stehenden und fliessenden Wassern der
Posayina und des Lonjsko Polje (SV. A111).
Najas major Roth (K. 783). In stehenden Wassern der Podra-
vina zwischen Bukovec und Selnica, in der Posavina bei Topolovec und
Muäiloy£ica, überall auf dem Lonjsko Polje (SV. 1149).
N. minor All. (K. 783). In stehenden Wassern gemein (SV. 1149).
Zostera marina L. (K. 783). Im Meer bei Fiume und Buecari
(SV. 1150).
50. Lemna trisulca. In stehenden und langsam fliessenden Wassern
durch das ganze Gebiet (SV. 1151).
AROIDEAE.
50. Arum maculatum. In Wäldern, an Zäunen, zwischen Gebüsch
niedriger und gebirgiger Gegenden durch das ganze Gebiet (SV. 1153).
50. A. Arisarum. An Zäunen und Weingartenrändern bei Fiume,
Buccari und Konjsko nächst Carlopago (SV. 1154).
TYPHACEAE.
51. Typha minima. An der Drau bei Legräd und Dubrava (SV,
1155), aber beide Orte schon in Ungarn.
51. Sparganium natans. Bei Osekovo in der Moslavina, bei Topo-
lorec und Muäiloreica in der untern Posavina (SV. 4187).
780 Dr. Aug. Neilreich:
CONIFERAE.
Ephedra vulgaris Rich. (Diagn. 115). Auf Felsen am Meer bei
Zeng und Carlopago (Sablj. bei SV. 1038).
59. Juniperus Oxycedrus. Nach Parlat. Fl. ital. IV. 77—82 und in
DC. Prodr. XVI. 2. 476—8 sind J. mucrocarpa Sibth. et Sm. und J.
macrocarpa Ten. sowie der meisten Autoren von einander nur als Varie-
täten, von J. Oxycedrus L. dagegen als Art verschieden und zwar:
1. J. macrocarpa Parlat. l.c. Früchte kuglig bis verkehrt-eiförmig,
gross, 5—7”' im Durchmesser, bläulichschwarz bis rothbraun, blaugrau
bereift, matt. Aendert ab:
a. globosa. Früchte kuglig oder kuglig-eiförmig, rothbraun, manch-
ma] in das Schwärzliche spielend,
J. Oxycedrnus Rich. Conif. p. 39 t. 6 die obere Figur, Endl. Conif. 10, nicht L. — J. macro-
carpa Ten. Fl. Nap. V. p. 282 t. 247, Koch Syn. 765, Reichb. Icon. XXI. f. 1146.
ß. ellipsoidea. Früchte ellipsoidisch oder verkehrt-eiförmig, mitunter
auch kuglig, und oft alle 3 Fruchtformen auf demselben Strauche, bläu-
lichschwarz, kaum in das Bräunliche ziehend.
J. macrocarpa Sibth. et Sm. Prodr. II. 263, Endl. 1. c., Tommas. ÖBZ. XII. 161.
2. J. Oxycedrus L. Früchte kuglig oder kuglig-eiförmig, klein, un-
gefähr 3 im Durchmesser, manchmal aber auch grösser, bis 5“ im
Durchmesser, roth, zuletzt rothbraun, glänzend.
J. oxycedrus L, Spec. 1470, Koch 1. e., Nouv. Duham. VI. t. 45, Reichb. I. e f. 1445. —
J. rufescens Link Flora 1846 1. 579, Endl. 1. e. 11.
In Bertol. Fl. ital. X. 381—4 werden jedoch die 2 Varietäten der
J. macrocarpa mit J. Oxycedrus L. in eine Art vereinigt, auch in Griseb.
Rumel. II. 35% und Vis. Dalmat. I. 20% wird J. macrocarpa «. globosa als
grossfrüchtige Form der J. Oxycedrus L. betrachtet und in der That sind
Uebergänge in der Grösse, Gestalt und Farbe der Früchte so häufig, dass
alle Grenzen schwinden.
Sowohl J. Oxycedrus als J. macrocarpa, von dieser jedoch nur die
Var. «. globosa, wachsen an felsigen Stellen des Littorale von Fiume bis
Carlopago und zwar letztere die häufigere (SV. 1041), dagegen ist der
von Schlosser ÖBW. II. 370 früher angegebene Standort auf dem Sveto
Brdo weggelassen.
52. Pinus Laricio. In höhern Wäldern bei Karlstadt (SV. 1045).
P. Pinea L. (K. 768). Bei Fiume (No& in DC. Prodr. XVI. 2. 382),
aber nur gepflanzt (Parlat. FI. ital. IV. 35). Auch SV. 1043 geben sie
blos in Dalmatien an.
P. Cembra L. (K. 769). Auf den Gipfeln des Karst bei Qubar
(Klinggr. in SV. 1045).
53. Abies Larie. Auf den Voralpen des Velebit häufiger als im
nördlichen Gebiete (SV. 1042).
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. 7851
CERATOPHYLLEAE.
Ceratophyllum demersum L. (K. 272). In stehenden und lang-
sam fliessenden Wassern der untern Posavina und des Lonjsko Polje.
Dagegen ist bei C©. submersum (83) nur der Standort Slatina beibehalten
(SV. 983).
CALLITRICHINEAE.
Callitriche stagnalis Scop. (K. 271). In stehenden und langsam
fliessenden Wassern gemein (SV. 1007).
©. hamulata Kütz. (K. 274). In stehenden und langsam fliessen-
den Wassern der Posavina und des Lonjsko Polje (SV. 1008).
BETULACEAE.
53. Betula pubescens. In Bergwäldern bei Krapina, Samobor und
auf dem Klek, in Wäldern niedriger Gegenden zwischen Jaska, Draganie
und Karlstadt, dann bei Dubrava und Fuka an der Grenze des Com.
Kreuz und des Varasdin-Kreuzer Regiments (SV. 1036).
53. Alnus viridis. In Wäldern niedriger Gegenden bei Varasdin,
Draganie und Karlstadt, auf den Abhängen der Okicer Berge bei Samobor
besonders des Ostrc, in den Thälern des Velebit im Otocaner und Likaner
Regimente (SV. 1037).
CUPULIFERAE.
55. Quereus pubescens ß. Streimii kömmt nach SV. 1050 in Croatien
nicht vor. @. argentea ist eine Varietät der @. pubescens mit unterseits
fast seidigen Blättern (SV. 1049).
55. @. Ilex. Bei Fiume, Buccari, Zeng, selten (SV. 1048).
55. Corylus tubulosa. Ursprünglich gepflanzt, nur an Zäunen ver-
wildert (SV. 1052).
CELTIDEAE.
56. Celtis australis. Nur im Littorale des Com. Fiume (SV. 1005).
SALICINEAE.
Salix pentandra L. (K. 739). An der Kulpa bei Severin und Brod,
auf dem Karst bei Lokve und Mrzlavodica (SV. 1028), was sehr unwahr-
scheinlich ist, da diese Art vorzugsweise nördliche Gegenden bewohnt
(Wimm. Salic. 22) und in allen Nachbarländern fehlt, namentlich in
Krain, an dessen Grenze sie doch in Croatien vorkommen soll.
S. hastata L.(K. 752). Auf Alpentriften der Visodica und des
Badanj (SV. 1032), wenn anders die Bestimmung richtig ist.
58. 5. arbuscula. Auf der Visodica und dem Samar (SV. 1033).
Bd. XIX. Abhandl, 99
732 Dr. Aug. Neilreich:
58. Salie retusa. Auf dem croatischen Schneeberg (Klinggr. bei
SV. 1027).
58. S. herbacea. Auf dem croatischen Schneeberg und dem Debelo
Brdo (Klinggr. und Sadl. bei SV. 1026).
SALSOLACEAE,.
59. Oorispermum nitidum. An der untern Drau bei Legräd (schon
in Ungarn) und bei Drnje (SV. 967).
60. Camphorosma monspeliaca. Bei Novi, dann bei Cesarica und
Stani$te nächst Carlopago (SV. 974).
60. Halymus portulacoides. Bei Fiume und Buccari (SV. 978).
61. Atriplex hastata y. salina Koch Syn. 702. An wüsten Stellen
am Seestrande bei Fiume und Zeng (SV. 977).
A. littoralis L. (K. 703). Am Seestrande bei Poyile und Zeng
(SV. 977).
A. Taciniata L. (K. 703). An Wegen und wüsten Stellen im Lit-
torale nicht selten (SV. 976).
POLYGONEAE.
61. Rumex maritimus. In der Moslavina. (SV. 996). Unter Dubrava
scheint Dubrava im Com. Kreuz und nicht der Mur -Insel gemeint
zu sein.
62. R. pulcher. Auf Hügeln, in Dörfern und Pflaumengärten durch
das ganze Gebiet (SV. 997).
R. maximus Schreb. (K. 707, Sturm H. 73). R. aquatico-Hydro-
lapathum Meyer EI. hanov. 468. In Gräben und Lachen der untern Po-
savina bei Muziloveica und Topolovec, dann auf dem Lonjsko Polje, nicht
selten (SV. 999). Dieses letzteren Beisatzes wegen erscheint mir die ganze
Angabe zweifelhaft.
63. Polygonum arenarium. In der Podravina bei Legrad (schon in
Ungarn) und bei Bukovec (SV. 992).
P. Bellardi All. (K. 713). An sonnigen Stellen bei Portore
(SV. 993).
63. P. alpinum. Auf der Visodiea und dem Debelo Brdo (SV. 989).
SANTALACEAE.
63. Thesium Linophyllum. Auf dem Ostre bei Samobor (SV. 1056)
Scheint in Croatien sehr selten zu sein.
64. Th. divaricatum. Auf dem Karst bei Svilno, im Vinodol bei
Grisane (SV. 1056). -
64. Th. pratense. Bei Zvetaj im Sluiner Regimente (SV. 1055).
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. 783
ELAEAGNEAEFE.
65. Hippopha& rhamnoides. In der Podravina bei Bukovec und Legräd
am rechten und bei Dubraya am linken Ufer der Drau (SV. 983), aber
die % letztern Orte schon in Ungarn.
PLANTAGINEAE.
66. Plantago subulata. Nach SV. 74% nur im Littorale des Com.
Fiume. Die frühern Standorte im Otocaner und Likaner Regimente
dürften sich‘ auf die folgende Art beziehen.
66. P. maritima. An sandigen grasigen Stellen durch das ganze
Littorale, dann im Otocaner und Likaner Regimente (SV. 712).
PLUMBAGINEAE.
Armeria alpina Willd. (K.683). Auf alpinen Triften der Visodica
und des Badanj (SV. 717).
67. Statice Limonium. Bei Zeng, Sv. Juraj und Vranjak des Otocaner
Littorale (SV. 718).
67. S. virgata. Von SV. 1336 bei Fiume 1868 wieder aufgefunden.
VALERIANEAF.
68. Valeriana tuberosa. Im Littorale bei Svilno, Vlaka, Hrelin,
Carlopago (SV. 927).
68. Centranthus ruber. Auf dem Tersatto, bei Zeng, Carlopago
(SV. 929).
68. Valerianella Auricula. Unter dem Getreide gemein (SV. 933).
68. V. coronata (V. hamata Bast.) Bei Selce, Sy. Juraj, Lukovo
und Starigrad im Littorale (SV. 930).
DIPSACEAE.
69. Cephalaria transsilvanica. Im Littorale des Com. Fiume (SV. 725).
69. ©. Zeucantha. Wulfen meint nicht den krainischen sondern den
croatischen Schneeberg.
Knautia hybrida Goult. (K. 376). Auf steinigen Aeckern bei
Reka, Sudovec, Krapina, Ober-Stubica (SV. 731). Kömmt im Littorale von
Istrien und Dalmatien vor, daher mir obige Standorte im nördlichen
Croatien zweifelhaft sind.
K. longifolia Koch Syn. 376. Auf der Ivanscica bei Lobor, bei
Krapina und Radoboj (SV. 732). Wohl nur Varietät der K. arvensis
Coult.
69. Scabiosa australis. In Gräben und auf feuchten Wiesen durch
das gauze Gebiet (SV. 724). j
99 #
784 | Dr. Aug. Neilreich:
69. Scabiosa columbaria «. leiocephala und zwar die Form $. mollis
willd.(K. 378) auf dem OStre bei Samobor und bei Tucila&a nächst Kreuz
in der Varasdiner Militärgrenze (SV. 728). Diesen Ort vermag ich nicht
zu finden. Die Var. Ö. ochroleuca gemein (SV. 729).
710. S. suaveolens. Auf dem Karst bei Jelenje, Grobnik, Svilno
Sy. 72).
COMPOSITAE.
I CORYMBIFERAE.
71. Petasites albus. Auf der Ivanscica (SV. 781). Der frühere Stand-
ort auf dem Klek scheint sich auf P. niveus zu beziehen.
. 71. P. niveus. Auf dem Klek und der Kapela (SV. 782). Der frühere
Standort auf der Ivanseica scheint zu P. albus zu gehören.
12. Aster brumalis. An Zäunen und Hecken bei Slanje, Bukoyec,
Bisag verwildert (SV. 783).
1b. Asteriscus aguaticus. Bei Cirkvenica und Novi (SV. 802).
15. Pallenis spinosa. Bei Buccari und Cirkvenica (SV. 802).
75. Inula candida. Bei Zeng und Sv. Juraj (SV. 800).
I. graveolens Desf. (K. 395). An wüsten feuchten Stellen bei
Martinscica und Portore (SV. 799). Auch in Istrien, auf Veglia und in
Dalmatien.
716. Pulicaria viscosa. Bei Novi, Zeng (SV. 799).
76. P. odora. Nach SV. 795 nur in Dalmatien.
17. Filago germanica. Auf Hügeln und Aeckern durch das ganze
Gebiet (SV. 843).
17. F. montana. Auf Aeckern bei Kalnık und Sudovec (SV. 844).
71. Gnaphalium uliginosum ß. glabrum Koch Syn. 400. An über-
schwemmten Stellen bei Dubraya Episcopalis, dann bei Okolj und Osekovo
in der Moslavina (SV. 842).
17. @. luteo-album. Bei Paukovec, dann im Littorale bei Svilno,
Vlaka und Praputnik (SV. 841).
78. Artemisia camphorata ß. Biasolettiana Koch Syn. 40%. Sehr
häufig an steinigen Stellen des OStre bei Samobor (SV. 836).
718. A. pontica. Fehlt bei SV.
78. A. austriaca. Der Standort im Littorale rührt von Klinggräff
her. Allein ungeachtet Vukotinovic diese Art früher bei Carlopago an-
gab (Lika 533), bemerken SV. 838 dennoch, dass sie dieselbe niemals in
Croatien fanden.
18. Cotula coronopifolia. Von SV. nicht aufgenommen.
78. Santolina Chamaecyparissus. Nach SV. 833 nur in Dalmatien.
79. Achillea erithmifolia. Von SV. nicht aufgenommen.
79. A. odorata. Bei Novi und Carlopago (SV. 831).
Nachträge zu den Vegelationsverhältnissen v. Croalien. 785
19. Anthemis austriaca. Auf Aeckern und Hügeln nicht selten
(SV. 827).
A. ruthenica Koch Syn. 414. A. australis Syll. 48, nicht Willd.
Auf sonnigen Hügeln im Littorale bei Martinseica (SV. 828) und Zeng
(Syll. 1. e.).
79. A. brachycentros. Bei Buccar) und Bribir (SV. 827—8).
A. chia L. Wurzel ein- oder mehrstenglig. Stengel aufrecht oder
aufsteigend, sammt den Blättern mehr oder minder behaart, einfach und
einköpfig oder in einige einköpfige Aeste getheilt, unten beblättert, oben
nackt. Blätter %—3fach-fiederspaltig, Zipfel lanzettlich, stachelspitzig.
DBlütenlager halbkuglig. Spreublättchen länglich, verkehrt-eiförmig, stumpf,
vorn meist undeutlich gezähnelt. Achenen kahl, 7streifig, entweder alle oder
nur die randständigen mit einem grossen ohrförmigen Pappus ungefähr von
der halben Länge der Achene, im letztern Falle die Achenen des Mittel-
feldes mit einem kurzen häutigen Rande gekrönt (nach italienischen und
griechischen Exemplaren).
A. chia L. Spec. II. 1260, Guss. Pl. rar. Sicil. 353 t..60, Reichb. Icon. XXVI. t. 146, ein
kümmerliches Exemplar.
Stengel 3“—1‘ hoch. Hüllschuppen schwärzlich eingefasst, Spreu-
blättchen gegen die Spitze meist schwärzlich. Köpfchen 1—1%,' im Durch-
messer, Scheibe gelb, Strahl weiss. Die ähnlichen 4A. austriaca, brachy-
centros, arvensis und ruthenica unterscheiden sich durch die in eine
starre Stachelspitze zugespitzten Spreublättchen, die 2% erstern noch
überdies durch den aus einem kurzen häutigen Rande gebildeten Pappus
sämmtlicher Achenen, die 2 letztern durch das verlängert-kegelförmige
Blütenlager. A. chia Fl. gr. IX. p. 65. t. 884 hat ein kegelförmiges
Blütenlager, lineal-lanzettliche spitze Spreublättchen und pappuslose
Achenen, ist also eine ganz andere Pflanze. — In Weingärten bei Fiume
und Buccari (SV. 827, 1336). Auch in Dalmatien, in den übrigen
Nachbarländern fehlend. — Juni, Juli. ©).
80. Tanacetum Leucanthemum. Die Var. y. atratum Koch Syn. 416
auf den Voralpen in Süd-Croatien (SV. 820).
T. Waldsteinii Sch. Chrysanthemum rotundifolium WK. (Diagn. 70).
Auf Alpentriften der ‚Visocica und des Debelo Brdo (SV. 820).
Cineraria glauca SV. 813 bei Kreuz und Sused. Was damit gemeint
sei, ist bei dem Widerspruche der Synonyme nicht herauszubringen.
Nach dem einen Citate wäre sie Seneeillis glauca Gärtn., was gewiss
unrichtig ist, nach dem andern Tephroseris Fussii Griseb., was nach
Schultz Bip. ÖBW. VI. 299 wit Cineraria pratensis Hoppe d.i. einer
Form des Senecio alpestris gleichbedeutend ist.
81. Senecio alpestris. Auf Wiesen und in Wäldern gebirgiger und
subalpiner Gegenden. Bei Toplice und im Thale Vratno des Kalnik (als
786 Dr Aus. Neilreich:
Cineraria alpestris), auf der Kapela, bei Jante, Bilopolje, in Korbayien,
auf der Pli$ivica (als C. crassifolia), auf dem Kalnik, der Ivanscica, dem
Agramer und Okicer Gebirge (als ©. pratensis). Bei allen der Fruchtkno-
ten kahl (SV. 814—5). Aber auch die Var. ß. der ©. campestris auf der
Vrebatka Staza und bei Gospie (SV. 814) muss der kahlen Fruchtknoten
wegen hieher gezogen werden.
82 Senecio campestris. Auf Wiesen, Hügeln, an waldigen Orten. Bei
Toplice, Kalnik, Agram (als Cineraria spathulaefolia), bei Novi, Cirk-
venica und auf dem Vratnik (als ©. campestris), auf dem Ljubelj, Mrzin
und der Kapela (als (©. longifolia). Bei allen der Fruchtknoten behaart
(SV. 813—%).
S. palustris DC. Cineraria palustris L. (K. 425). Auf Sumpfwie-
sen des Karst bei Cubar und Delnice (Klinggr. bei SV. 812.)
82%. $. vernalis. Auf Aeckern und in Wäldern bei Brebovec in
der untern Posayina, daun bei Gradenica und Osekovo der Moslavina
(SV. 805).
S. lZeucanthemifolius Poir. Stengel aufrecht oder aufsteigend,
einfach oder ästig, armköpfig, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter läng-
lich-verkehrteiförmig, stumpf, ungleich eckig-gezähnt, -die untern in den
Blattstiel verlaufend, die obern mit verschmälerter oder in 2 kleine ganz-
randige Oehrchen vorgezogener Basis sitzend. Nebenschuppen ‚zahlreich,
viel kürzer als die Hülle. Strahlblüten etwas zurückgerollt. Achenen
grauflaumig. Pappus bleibend. (Nach dalmatischen Exemplaren aus
Botteri’s Hand, welche mit Poiret’s Diagnose und Beschreibung in der
Hauptsache übereinstimmen).
S. leucanthemifolius „corollis revolutis, foliis spathulatis ineiso-crenatis, corymbo paueilloro”
Poir. Voy. en Barbar. II. 238, Vis. Dalm. II. 69. — S. chrysanthemifolius Syll. 5%, nicht Poir.,
nach SV. 805.
Stengel 4—8“ hoch. Köpfehen klein, 4—6“' im Durchmesser, Neben-
und Hüllschuppen an der Spitze öfter schwarz. Blüten gelb. Durch die
ungetheilten Blätter von allen verwandten verschieden. Reichenbach
fil. hält in der Icon XXVI. p. 37 t. 71 die dalmatische Pflanze, welche
er ebenfalls von. Botteri erhielt, für $. crassifolius Willd. Speec. III.
1982, allein die mir vorliegenden Exemplare stimmen weder mit 5. leu-
canthemifolius noch mit $. crassifolius, sowie sie Reichenbach abbildet
überein, sondern bilden vielmehr eine Mittelform, welche die feine
Tracht und die Kleinheit aller Theile der erstern und die klein-
geöhrlten oder mit verschmälerter Basis sitzenden obern Stengelblätter
der letztern hat. Croatische Exemplare habe ich nicht gesehen, allein da
die von SV. gegebene Beschreibung aus Visiani entnommen ist, so
werden sie wohl die dalmatische Pflanze meinen. $. humilis Desf. Fl:
atlant. II. p. 271 t. 233, S. erassifolius Fl. gr. IX. t. 868, sowie Exem-
plare des S. leucanthemifolius und S. crassifolius aus verschiedenen Ge-
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. 787
genden der Mittelmeer-Flora selien dagegen ganz anders aus und haben
fiederspaltige Blätter. In Moretti Pl. Ital. dee. V. p, 7, Moris FI. sard.
II. 423 und Bertol. Fl. ıtal. IX. 217—9 werden alle 3 in eine Art ver-
einigt. — An bebauten Stellen auf dem Tersatto bei Fiume (SV. 805),
vielleicht nur zufällig, da diese Art bisher in Oesterreich nur auf einigen
wenigen süddalmatischen Inseln und Scoglien gefunden wurde. (Neilr.
Nachtr. 409). — Juni, Juli. O
Senecio sarracenicus Jacg. (K. 431). An Ufern und in feuchten
Gebüschen der Podravina, in Zagorien und bei Samobor (SV. 811).
S. lanatus Scop. (K. 432). Auf dem Vratnik (SV. 809). Schwer-
lich eine echte Art. Sadler’s 8. Doronicum auf dem Risnjak (84) bezieht
sich vielleicht richtiger hierher.
II. OYNAROCEPHALAE.
84. Echinops Ritro. Im Littorale von Fiume bis Sv. Jura) (SV. 735).
84. Cirsium pannonicum. Bei Toplice, Madjarovo, Bozakovina, Sused
(SV. 774).
C. paucifiorum Spr. (K. 454, Diagn. 74). Auf dem croatischen
Schneeberg (Klinggr. bei SV. 773).
85. ©. heterophyllum. Auf dem Karst bei Bosiljevo (Klinggr. bei
SV. 774).
©. rivulare Link (K. 992). Auf nassen Wiesen bei Svedrusa,
Klemenoyo, Bad Krapina und Sv. Kriz in Zagorien (SV. 774).
C. ochroleucum auf dem Kalnik und der Ivanscica (SV. 769) ist der
Beschreibung nach nur eine Form des (©. Erisithales Scop. aber nicht
Allioni’s echte Pflanze, welche sich durch den bis an die Spitze beblät-
terten Stengel, die unterseits spinnwebig-grauwolligen obern Blätter und
kleinere aufrechte Köpfehen von ©. Erisithales unterscheidet (Fl. pedem.
I. 150) und allem Anscheine nach ein Bastart des letzteren mit ©. pa-
lustre Scop. ist (Vergl. auch Koch Syn. 992 und Neilr. Fl. v.
NÖ. 394).
86. ©. bulboso-oleraceum. Am Fuss der Ivanscica bei Lobor und
Belecgrad (SV. 768), allein ©. bulbosum ist an diesen Standorten von
SV. 77% nicht angegeben.-
86. ©. acauli-oleraceum. Bei St. Helena (SV. 768), allein ©. acaule
ist von SV. 773 bei St. Helena nicht angegeben.
©. bulboso-acaule Näg. ın Koch. Syn. 1003. Am Fuss des Ostrec.
bei Samobor (SV. 773).
Silybum marianum Gärtn. (K 458). An wüsten und bebauten
Stellen verwildert (SV. 759).
Carduus bicolor Vis. Stengel aufsteigend, einfach, einköpfig,
weissfilzig. Blätter lanzettlich, zweifarbig, oberseits spinuwebig-wollig
oder ziemlich kahl, mattgrün, unterseits weissfilzig, die grundständigen
ss Dr. Aug. Neilreich:
buchtig-gelappt mit dornigen Lappen, die stengelständigen dornig-ge-
sägt, halbherablaufend, an Grösse sehr abnehmend. Köpfchen ellipsoidisch,
aufrecht. Hüllschuppen aus lanzettlicher Basis pfriemlichh am Rande
flaumig, sonst kahl. (Nach Visiani’s Beschreibung und Abbildung, die
aber unter einander nicht immer übereinstimmen. Croatische Exemplare
sah ich nicht, wie auch Visianiı nur ein einziges dalmatisches gesehen
hat. Die von SV. 76% gegebene Beschreibung ist wörtlich aus Visianı
entnommen, es scheint also, dass die Exemplare, die sie fanden, in allem
und jedem mit dem einzigen Exemplare, welches Visiani von Neu-
mayer erhielt, übereinstimmen).
€. bicolor Vis. Dalm. Il. p. 48 t. 49, Reichb. Icon. XXV. t. 137 Copie des vorigen.
Stengel 5“ hoch. Blüten lichtpurpurn. Nach der Abbildung ist der
Hauptstengel kurz über der Basis abgeschnitten und treibt einen seit-
lichen Stengel, ein Umstand, welcher, wenn richtig, die ganze Art in
Frage stellt, denn dann hätte man es mit der Forma putata einer wahır-
scheinlich bereits bekannten Art zu thun, da solche zweite Triebe
meistens anders aussehen als der unverstümmelte Mitteltrieb. — An fel-
sigen sonnigen Stellen an der Strasse von Halan nach Podprag auf dem
Velebit (SV. l. ce.) — Sommer. Wahrscheinlich ©).
©. crispus. Auf Wiesen und unbebauten Plätzen in Zagorien
(SV. 764).
86. Onopordon illyrieum. Nur im Littorale des Com. Fiume (SV. 760).
87. Serratula radiata. Bei Canjevo, dann im Littorale bei Sv. Jura)
und Carlopago (SV. 777).
88. Centaureas phrygia. Bei Toplice, Lobor, Krapina, Samobor
(SV. 755).
88. ©. montana. In Berg- und Voralpenwäldern durch das ganze
Gebiet (SV. 752).
89. ©. rupestris. In Korbavien (SV. 748). Auf dem croatischen nicht
krainischen Schneeberg. ©. collina Syll. 47 gehört nicht zur Var. armata
der ©. rupestris, sondern dem Standorte Podprag nach zur ©. salonitana.
89. CO, Scabiosa-rupestris. Im Littorale bei Fiume bis’ auf den
Vratnik bei Zeng stellenweise (SV. 746). Der Standort bei Podprag ist
von SV. nicht aufgenommen.
C. salonitana N is. Stengel aufrecht, gefurcht, 1—5köpfig, sowie die
Blätter rauh, manchmal flockig. Blätter fiedertheilig oder die untern fast dop-
pelt-fiedertheilig. Zipfel verkehrt-lanzettlich bis länglich-verkehrteiförmig,
ganzrandig, etwas gezähnt oder 2—3lappig. Köpfchen eiförmig. Hüll-
schuppen rundlich oder eiförmig, die obersten länglich, alle stumpf, kahl»
grün, von einem trockenhäutigen weissen kämmiggefransten an der
Spitze in ein ochergelbes Anhängsel erweiterten Rande eingefasst, An-
hängsel in einen kleinen Zahn oder in einen kürzeren oder längeren
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. 789
stechenden Dorn auslaufend. Randständige Blüten nicht strahlend.
Achenen in der Jugend flaumig, bei der Reife kahl, so lang als der
Pappus oder kürzer. (Nach dalmatischen Exemplaren).
C. salonitana Vis. Flora 1829 1. Erg. Bl. 23, Fl. dalm. I. t. 43, II. p. 35, Reichb. Icon. XXV.
t. 62. — C. latisquama var. ß. DC. Prodr. VI. 589. — C. collina Syll. 47.
Stengel 10“—1"/,‘ hoch. Blätter lederig, Zipfel 2—4“', Endzipfel bis
40’ breit. Köpfchen ansehnlich, 8—10‘“ im Durchmesser, Blüten eitro-
nengelb, Dorn der Hüllschuppen bis 1“ lang. CO. rupestris L. unterscheidet
sich auf den ersten Blick durch 2%—3fach-fiedertheilige Blätter mit
schmallinealen höchstens 1/,‘“ breiten Zipfeln. ©. collina L. dagegen
weicht nach Vis. Dalm. l. c. und Boiss. Diagn. III. n. 3 p. 78 nur durch
die in den endständigen Zahn oder Dorn allmählich verschmälerten
(nicht stumpfen) schwärzlich eingefassten Hüllschuppen ab. Ist dies rich-
tig, so stellen ©. collina Fl. gr. X. t. 914 und Reichb. Icon XXV. t. 59
nicht Linne’s echte Pflanze, sondern die ©. salonitana dar und diese
letztere ist im Grunde nur eine Varietät der (©. collina L. In Bluff
Comp. ed. II. vol. II. 423 werden auch beide vereinigt. — An felsigen
Stellen zwischen Halan und Podprag auf dem Velebit (SV. 746). —
Juni, Juli. U.
89. ©. maculosa. Auf dem Klek, der Vrebatka Staza. C. paniculata
Lam. (K. 474) bei Kalnik, Sudovec, Krapina, dann im Kies der Drau
und Save (SV. 750, 751) ist eine unbedeutende Varietät der ©. maculosa.
Beide begriff Linne unter seiner (©. paniculata.
89. ©. cristata. Bei Buccari, St. Jakob, Cirkvenica (SV. 744).
89. C. solstitialis. Stellenweise im Littorale des Com. Fiume
(SV. 743.)
90. Xeranthemum annmuum. Bei Kalnik, in Süd-Croatien und im
Littorale (SV. 737).
III. CICHORIEAB.
90. Scolymus hispanicus. Im Littorale von Fiume bis Zeng stellen-
weise (SV. 847).
S. maculatus L. (K. 477). An wüsten Stellen auf dem Tersatto
und bei Carlopago verwildert (SV. 848).
Arnoseris pusilla Gärtn. (K. 477). Auf sandigen Aeckern bei
Zeng, Sv. Juraj und Starigrad im Otocaner Littorale (SV. 849).
90. Rhagadiolus stellatus. Bei Buccari, Portore (SV. 850).
Hyoseris radiata L. Wurzel spindlig, dick, ausdauernd. Blätter
nur grundständig, rosettig, kahl wie die ganze Pflanze, schrotsägenför-
mig-fiederspaltig, mit spitzen grobgezähnten öfter sich abwärts dachig
deckenden Zipfeln. Schaft aufrecht oder aufsteigend, stielrund, einköpfig,
unter der Hülle schwach oder gar nicht verdickt. Hülle bei der Fruchtreife
lid, «XIX, Abhandl. 400
790 Dr. Aug. Neilreich:
sternförmig abstehend. Innere Achenen fehlschlagend, früher abfallend
(Nach dalmatischen und italienischen Exemplaren).
H. radiataL. Spec. 1137, Bertol. Fl. ital. VIII. 552, Rehb. Icon. XXIX. t. 9.
Stengel 6—12“ hoch. Blüten gelb. #. scabra L. unterscheidet sich
durch die jährige Wurzel, den niedrigen unter der Hülle keulenförmig
verdickten Schaft und die immer aufrechten Hüllschuppen. — Auf
Schutt und an Mauern auf dem Tersatto und bei Carlopago (SV. 851).
Mit Ausnahme Dalmatiens in allen Nachbarländern fehlend.. — Mai,
Juni. 2.
94. Leontodon spathulaefolius Syll. 59 ist eine Form des L. incanus
Sehr. mit spatligen Blättern (SV. 859).
91. L. Villarsiö Syll. 59 (nicht Lois.) ist von L. erispus V ill. nicht
verschieden (SV. 859).
9%. L. Berinii ist von SV. nicht aufgenommen.
92. Pieris laciniata. Bei Fiume, Cirkvenica, Zeng (SV. 856).
99%. Tragopogon undulatus Syll. 66 ist nicht die gleichnamige Pflanze
Jacquin’s, sondern die Var. undulata des T. pratensis (SV. 866).
93. Scorzonera purpurea. Die Stammart wird von SV. 861 nur in
Dalmatien angegeben.
93. Podospermum Jacguinianum. In der Podrayina bei Varasdin,
Bukovec und Ludbreg, dann bei Toplice (SV. 860).
93. P. laciniatum. An Rainen, auf Aeckern, Hügeln durch das ganze
Gebiet (SV. 860).
94. Hypochoeris glabra. An bebauten sandigen Stellen gebirgiger
Gegenden bei Toplice und Samobor (SV. 854).
95. Sonchus tenerrimus. An wüsten Stellen bei Martinseica (SV. 874).
Eine Pflanze der Mittelmeerflora (DC. Prodr. VII. 186), welche in Croa-
tien wie bei Triest nur zufällig eingeschleppt vorkommen kann.
S. parviflorus Lej. in Reichb. German. 274 in Gräben bei Agram
(SV. 876) ist eine belgische nicht ausgemittelte Art (DC. Prodr. VII. 190).
Was also SV. damit meinen, weiss ich nicht.
96. Pterotheca memausensis. Bei Buccari und Portore (SV. 878).
Crepis bursifolia L. Wurzel ein- bis mehrstenglig. Stengel auf-
recht oder aufsteigend, klein- und armblättrig oder blattlos, sowie die
Blätter kahl oder mehr oder minder behaart, armköpfig bis doldentrau-
big, Köpfchenstiele vor dem Aufblühen überhängend. Grundständige
Blätter rosettig, schrotsägenförmig - fiederspaltig , Stengelblätter, wenn
welche vorhanden, lineal, ganzrandig, oft nur deckblattartig. Hüllen walz-
lich, zerstreut-steifhaarig, Nebenschuppen lineal-pfriemlich, viel kürzer als
die Hülle. Achenen alle gleichgestaltet, 2-3mal kürzer als der Schnabel,
Pappus weit über die Hülle hinausragend. (Nach dalmatischen und ita-
lienischen Exemplaren).
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien, 791
C. bursifolia L. Spec, 1431. —Lagoseris bursifolia Liuk En, hort. berol, Il. 289, Reichb.
Icon. 1. f. 6%. ;
Stengel 3—10‘ hoch. Köpfchen klein, 6° im Durchmesser, Blüten
gelb. Von den Arten der Sectio Barkhausia unterscheiden sich ©. foetida
L. und €. setosa Hall. fil. durch ausgebildete wenigstens an der Basis
fiederspaltige Stengelblätter, ©. vesicaria L. durch ovale Nebenschuppen
und kurzgeschnäbelte Achenen. — An sonnigen Stellen bei Zeng und
Carlopago (SV. 880). — Mai, Juni. ©) oder %.
97. Orepis chondrilloides. Bei Sv. Jura) und Carlopago (SV. 885).
97. ©. rigida. Auf den Ruinen von Belaj in der Lika (SV. 887.)
©. pulchra L. (K. 506). Auf buschigen Hügeln und Weinbergen
bei Agram, Jaska, Karlstadt (SV. 881).
97. ©. suceösaefolia var. glabrescens. Auf subalpinen Wiesen der
Kapela, des Klek, der Visocica, des Badanj, der Plitivica (SV. 883).
98. Hieracium cymosum. Auf steinigen Triften bei Kalnik, St. Simon,
Samobor, auf dem Tersatto, dem Mrzin, am Fuss der PliSivica (Syll. 62,
SV. 892 als HZ. cymosum), auf Sumpfwiesen bei Varasdin, Zabnik, Toplice
(SV. 894 als H. pratense).
99. H. aurantiacum. Auf der Visocica und dem Sveto Brdo (SV. 891).
99. H. villosum. Auf dem Kalnik, dem Agramer und Okicer Ge-
birge, dem Mrızin, Sveto Brdo (SV. 900).
H. lasiophullum Koch Syn. 522. An steinigen Stellen auf dem
OStre bei Samobor, dann an der Luisenstrasse bei Severin und Zdihovo
(SV. 896). Nach meiner Ansicht eine Varietät des H. murorum.
99. H. murorum. Nebst den unter a—e angeführten Hieraeien ge-
hören nach meiner Meinung noch folgende hierher:
f. H. leptocephalum Vukot. Hier. croat. 13 mit dem Citate H.
transsivanicum Heuff. (Diagn. 78—9). In Bergwäldern des Agramer Ge-
birges besonders bei Medvedgrad und St. Jakob (SV. 897).
g. H. caesium Fries Symb. 112. Stengel einblättrig oder blattlos.
Blätter länglich oder lanzettlich, in den Blattstiel zugespitzt, bläulich,
etwas starr. H. murorum EB. t. 2082. Auf dem Ostre bei Samobor
(SV. 899).
H. brachycaule Vukot. Hier. croat. 44, SV. 897 bei Halan, dann
H. melanoadenum cordifolium Vukot. 1. e. 414 oder H. cordifolium SV. 898
bei Sv. Ana pod Turnom kenne ich nicht, sie scheinen aber ebenfalls
Formen des H. murorum zu sein.
H. rigidum Hartm. (K. 530). In Wäldern und auf buschigen
Hügeln bei Kreuz, Radoboj, Agram, dann in Nadelwäldern des südlichen
Croatiens (SV. 904). Geht in 7. sabaudum L. über.
101. H. virosum. Auf dem Ljubelj bei Toplice. Ob der von SV. 905
weiter angegebene Standort Boroyka ein Berg oder eine Ortschaft sei,
vermochte ich nieht ausfindig zu machen.
100 %
792 Dr. Aug. Neilreich:
101. Hlieracium canescens kommt bei SV. nicht vor.
H. dinaricum Fries Epier. 106—7 „ad Grebengrad (Schlosser)*
st mir unbekannt, auch wird in SV. desselben nicht erwähnt.
IV. AMBROSIEAE.
101. Xanthium spinosum. An Wegen und wüsten Stellen sehr gemein
(SV. 984).
X. italicum Moretti. Stengel aufrecht, ästig, wehrlos, so wie die
Blätter von kurzen strieglichen Haaren rauh. Blätter im Umrisse eiför-
mig oder herzeiförmig, ungetheilt oder seicht 3—5lappig, grob und
ungleich gezähnt. Scheinfrüchte (die erhärteten Fruchthüllen) blatt-
winkelständig, zu 2—8 gehäuft, ellipsoidisch, dichtstachlig, Stacheln an der
Basis steifhaarig, sowie die auseinander stehenden Schnäbel gerade, nur
an der Spitze hakig gebogen. (Nach Turiner Exemplaren im botan. Hof-
kabinete).
X. italicum Moretti Pl. Ital. dec. V. 1822 p. 8, Reichb. Icon, IV. f. 503 nach einem: Original-
Exemplare, Körnike in der Bonplandia 1856 p. 252 und in den Schriften d. k. physik. ökonom. Gesellsch.
zu Königsberg V. 14864 p. 85—91, Syll. 70. — X. saccharatum Wallr. Beitr. 238, Reichb. fil. Icon.
XXIX. p. 101 t. 215. — X. riparium Lasch Flora 1850 I. 96. Bot. Zeit. 1856 p. 42. — X. macro-
carpum Koch Syn. 531 dem Standorte nach, nicht die Beschreibung, SV. 984, nicht DC.
Stengel nach Moretti bis 6° hoch. Scheinfrüchte 8—A0‘' lang,
schmutziggelb, zuletzt braun. Das sehr ähnliche X. strumarium unter-
scheidet sich durch kleinere nur 4—6‘’ lange zerstreut-stachlige grüne
Scheinfrüchte und gerade parallele Schnäbel derselben. X. macrocarpum
DC. (Reichb. Icon. XXIX. t. 216), mit dem man X. italicum bis iu die
neueste Zeit verwechselte, weicht durch ellipsoidisch-walzliche einzeln
oder paarweise stehende Scheinfrüchte und schon von der Mitte an ein-
wärts gebogene, an der Spitze eingerollte Stacheln weit mehr ab. —
An wüsten Stellen bei Fiume (Syll. 70, SV. 984). Auch bei Ospo in Istrien
und auf Sansego, dann in Italien und Nord-Deutschland, X. macrocar-
pum nur in Spanien und Frankreich (Achers. Bot. Zeit. 1868 p. 869.) —
August — October. (.)
CAMPANULACEAE.
102. Phyteuma spicatum. In Bergwäldern gemein, und zwar sowohl
mit gelblichweissen als blauen und schwarzvioletten Blüten (Ph. nigrum
Schm.), letzteres am häufigsten (SV. 940).
10%. Ph. limoniifolium. Bei Praputnik und Hrelin im Littorale
(SV. 940).
103. Campanula pulla. Auf dem Karst bei Cubar und auf dem
eroatischen Schneeberg (Klinger. bei SV. 952).
103. ©. rotundifolia. Auf Wiesen, an Wegen und Mauern gebirgiger
Gegenden, besonders im südlichen Gebiete nicht selten (SV. 949).
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. 793
Campanula lobata SV. 949. An felsigen Stellen der Ivanseica. Diese
Pflanze habe ich zwar nicht gesehen, der Beschreibung nach scheint sie
eine ©. rotundifolia mit gelappten Blättern der unfruchtbaren Wurzel-
köpfe zu sein.
C. caespitosa Scop. (K. 537). Auf Felsen der Visocica und des
Sveto Brdo (SV. 949).
103. ©. Waldsteiniana. Unter diesem Namen wurden früher 2 Formen
begriffen, welche Reuter in der ÖBZ. XVI. 159 als Arten betrachtet,
nämlich:
1. Die croatisch-dalmatische Pflanze mit aufrechten glockig-oflenen
bis zur Mitte getheilten Blumenkronen und weitabstehenden zurückgebo-
genen Zipfeln derselben. ©. flexuosa WK. Pl. rar. II. p. 145—6 t. 136,
©. Waldsteiniana Röm. Schult. Syst. V. 99, Reichb. Icon. I], f. 180.
0. Waldsteiniana b. Visianiüi Reichb. fil. Icon. XXIX. p. 117 t. 240, f.
II. ©. rupestris Host Fl. austr. I. 263. Nach Reichb. fil. l. c. sind die
Kelchzähne kurz-dreieckig und ganzrandig. Dies widerspricht aber den
‘Worten und der Abbildung bei WK., nach welchen die Kelchzähne lineal-
pfriemlich, fast halbstielrund und gezähnelt sind, auch in Vis. Dalm. II.
132 werden sie pfriemlich angegeben. — Auch auf dem Sladoyac bei
Carlopago (SV. 949).
2. Die istrianische Pflanze mit nickenden röhrig-glockigen seicht
gespaltenen Blumenkronen und aufrechten Zipfeln derselben. ©, Tomma-
siniana Reut. 1. c. C. Waldsteiniana a. Freyeri Reichb. fil. 1. e. t. 240.
f. I. Auf dem Planik und Monte magpgiore.
103. ©. Erinus. An steinigen Stellen und auf verfallenen Mauern
bei Fiume, S. Cosmo, Crnik, Piket (SV. 953).
103. ©. garganica. Zwischen Halan und Poprad auf dem Velebit
(SV. 951).
104. ©. muralis wird zwar auch in SV. 951 nebst Carlopago bei
Vranjak, Staniste und Konjsko angegeben, allein da die Pflanze bei Car-
lopago nach Schlosser’s Original-Exemplar nicht ©. muralis, sondern
©. garganica ist, und da die anderen Standorte alle in der Nähe von
Carlopago liegen, so halte ich das Vorkommen der C. muralis in Croatien
mindestens für zweifelhaft.
104. ©. Rapunculus. Bei Samobor, Sv. Ana pod Turnom, Karlstadt,
überhaupt im gebirgigen Theile Croatiens und im Littorale (SV. 948)
z. B. bei Fiume (Reuss ZBG. XVII. 143).
104. ©. thyrsoidea. Auf dem Kalnik, der Iyanscica (SV. 945).
105. ©. barbata. Auf den Karstwiesen bei Brod, Qubar und Delnice
(Klinggr. bei SV. 942).
©. sibirica L. (K. 543). Auf Wiesen und Hügeln in der untern
Podravina bei Torcek und Gjelekovee (SV. 941). Die Var. ©. divergens
WK. (Diagn. 82) bei Gjelekovec und Drnje (SV. 1. c.).
794 Dr. Aug. Neilreich:
105. Edraianthus tenuifolius. Kömmt nach SV. 954 sowohl im Lit-
torale zwischen Fiume und Carlopago, als auch auf dem Hochlande des
Likaner Regiments vor, wo er bis in die Alpenregion steigt.
105. E. Kitaibelüi. Nach SV. 954 nur auf Alpen und Voralpen des
Velebit und der Plisivica.
105. E. caricinus steht nach den von Maly gesammelten Exem-
plaren im Herbarium Schott zwischen E. tenuifolius und E. Kitaibelii
in der Mitte, von jenem hat er die anhängsellosen Kelchbuchten, von
diesem den weichhaarigen Ueberzug und die grossen 6—8“’ langen Blu-
menkronen. Die Deckblätter sind kürzer als bei E. tenuifolius, länger als
bei EZ. Kitaibelii, schmäler als bei beiden, die Blätter sehr schmal, höch-
stens 1%, breit (Vergl. Neilr. Sitz, Ber. der k. Akad. der Wissensch.
LVIIL 1868 p. 556).
RUBIACEAE.
106. Asperula arvensis. Auf Aeckern besonders gebirgiger Gegen-
den bei Toplice, Kalnik, Agram, Samobor, Sv. Ana pod Turnom, dann im
südlichen Gebiete (SV. 921).
106. A. taurina. Nur in Bergwäldern bei St. Iran und Biskupeec
ganz nahe bei St. Ivan (SV. 920).
107. A. cynanchica d. canescens. Nach SV. 92% nur in Dalmatien.
107. Galium tricorne. Auf Aeckern und in Weingärten durch das
ganze Gebiet (SV. 914).
107. @. parisiense. Sowohl die Var. «. trichocarpum und Pf. leiocarpum
Koch Syn. 363 als die Var. y. divaricatum Koch ]. c. 1025 auf Aeckern
und wüsten Plätzen bei Toplice, Kreuz, Agram, Karlstadt und im süd-
lichen Gebiete, die Var. y. am häufigsten (SV. 915).
107. G. rotundifolium. In Laubwäldern besonders gebirgiger Gegen-
den durch das ganze Gebiet (SV. 916).
108. G. rubioides. An Bächen in Bergwäldern bei Karivaros, Ober-
Stubica und Agram im nördlichen, dann bei Samobor im mittlern Com.
Agram. @. boreale wurde in Croatien bisher mit Sicherheit nicht gefunden
(SV. 916).
G. ochroleueum Kit. (Diagn. 61). Auf Felsen des Agramer Gebirges,
des Klek und der Kapela (SV. 9148). Nach meiner Ansicht Varietät des
G. erectum Huds.
108. Vaillantia muralis. Im Littorale von Fiume bis Carlopago stel-
lenweise (SV. 927).
LONICEREAE.
109. Lonicera Caprifolium. An Zäunen, Hecken, waldigen Orten
durch das ganze Gebiet (SV. 909).
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. 795
109. Lonicera etrusca. Bei Carlopago, Lukoyo und Zagorje im Li-
kaner Littorale (SV. 907).
109. L. Peryclimenum L. (K. 357). An Zäunen des Schlosses
Hrelin im Littorale (Sablj. bei SV. 910). Wahrscheinlich nur verwildert.
APOCINEAE.
110. Vinca major. Auf Gartenauswürfen und wüsten Plätzen nur
verwildert, am häufigsten im Littorale bei Zeng und Carlopago (SV. 618).
ASCLEPIADEAE.
419%. Asclepias Cornuti. In den Weidengebüschen der Save ober-
und unterhalb Agram bereits wild geworden, und zwar am linken Ufer
bei Sused, Stenjevec und Horyati, am rechten bei Otok und Zaprudje
(SV. 615). SV. unterscheiden 2 Arten A. syriaca L. und A. Cornuti Dene
und geben sogar die Unterschiede zwischen beiden an, allein das sind 2
Namen Einer Art, Decaisne änderte die A. syriaca in A. Cornuti nur
deshalb um, weil diese Art in Amerika, aber nicht in Syrien wächst.
„Linnaeanum nomen invitissimus oblitterare debui* (DC. Prodr. VII. 564).
GENTIANACEAE.
113. Erythraea linarifolia. Ist von SV. weggelassen.
LABIATAE.
Salvia Bertolonii Vis. Stengel krautig, flaumig, oberwärts sammt
den Deckblättern, Kelchen und der Oberlippe der Blumenkrone von drüsen-
tragenden Haaren klebrig. Blätter eiförmig oder länglich, doppelt-gekerbt
oder kleingelappt, runzlig, oberseits ziemlich kahl, unterseits flaumig, die
grundständigen gestielt, manchmal herzförmig, die stengelständigen we-
nige, an Grösse sehr abnehmend, die obersten umfassend-sitzend. Deck-
blätter krautig, eiförmig, zugespitzt, so lang als der Kelch oder kürzer
Scheinquirle ungefähr 6blütig, in einer einfachen oder ästigen unterbro-
chenen Traube. Obere Kelchlippe kurz-3zähnig, untere 2spaltig mit ei-
lanzettlichen feinzugespitzten Zipfeln. Unterlippe der Blumenkrone Jlappig,
Seitenlappen halb-eiförmig, aufrecht. Staubgefässe kürzer als die Blumen-
krone, Griffel meistens aus derselben herausragend. (Nach Exemplaren
aus Tommasini’s Hand.)
S. Bertolinii Vis. Dalm. II. 189, Reichb. Icon. XXVIN. p. 29 t. 53. — S. scabrida Bertol.
Fl. ital. I. 855, nicht Pohl,
Stengel Y,—1' hoch. Blumenkronen klein, ungefähr 6° lang, dun-
kel-violett, sehr selten weiss. Von der Tracht einer verkleinerten S. pra-
tensis L. und derselben höchst ähnlich, denn diese unterscheidet sich nur
durch die ansehnlichen 10—12' laugen Blumenkronen und die aufwärts
796 Dr. Aug. Neilreich:
gebogenen Seitenlappen der Unterlippe. $. elandestina L., welcher 8.
Bertolonii in den kleinen Blumenkronen ebenfalls gleicht, hat einen
derben Bau, bis über 2‘ hohe Stengel und viel grössere fiederlappige bis
fiederspaltige Blätter. — In einem Wäldchen bei Fiume an der Strasse
nach Castua (Reuss ZBG. XVIII. 142, 143). Auch in Istrien, auf Veglia
und in Dalmatien. — Mai, Juni. 2.
Salvia clandestina L. (K. 638). S. verbenaca Vis. Dalm. II. 189
und vieler Autoren, aber nicht L., nach Benth. in DC. Prodr. XII. 294
(Reichb. Icon. VI. f. 717—21 unter verschiedenen Namen, aber alle
hierher gehörig). Auf steinigen Hügeln im Likaner Littorale bei Carlo-
pago, Konjsko und Lukovo (SV. 551). S. verbenaca L. scheint die nörd-
liche, $. clandestina die südliche Form Einer Art zu sein, wie Bentham
selbst bemerkt. In Boiss. Voy. dans l’Esp. II. 484 und Griseb. Rumel.
II. 442 werden sie auch beide vereinigt.
115. S. silvestris. In der Podravina an vielen Stellen (SV. 549).
115. Satureia hortensis. Auf Aeckern und wüsten Plätzen bei Staniste,
Carlopago und Zugarje des Likaner Littorale (SV. 556).
116. S. Thymbra Syll. 74 ist in SV. 555 als Thymus capitatus
Hoffmge. d. i. S. capitata L. aufgeführt und bei Buccari und Zeng an-
gegeben. Meine Vermuthung war also richtig.
116. Calamintha Acinos. Auf Aeckern und wüsten Plätzen durch
das ganze Gebiet (SV. 560).
147. C. rotundifolia. An felsigen Stellen bei Sv. Juraj und Carlo-
pago im Littorale. ©. patavina Host Fl. aust. Il. 133, Benth. in DC.
Prodr. XII. 231 (Thymus patavinus Jacgq. Observ. IV. t. 87. Acinos ad-
scendens Mönch) auf der Kapela, in der Forgasic Draga, auf der Plisi-
vica und bei Halan auf dem Velebit (SV. 561) ist von ©. rotundifolia nur
durch kleinere Blüten verschieden, nach Reichb. fil. Icon. XXVIII. p. 42
t. 73 £. II. (nicht III.) eine grossblütige Varietät der ©. Acinos, nach
meiner Ansicht höchstens eine Mittelform der ©. Acinos und ©. rotundi-
folia und alle 3 nur Varietäten Einer Art. Das Merkmal der aufrechten
oder abstehenden Zähne des Fruchtkelches, sowie der mehr rundlichen
oder mehr eiförmigen stärker oder schwächer gesägten Blätter ist nicht
beständig.
118. C. offeinalis a. vulgaris. In Bergwäldern und auf buschigen
Hügeln durch das ganze Gebiet (SV. 563).
149. Melissa offieinalis. Kömmt nur verwildert vor, am häufigsten im
Littorale des Com. Fiume (SV. 565).
Dracocephalum Moldavica L. (K. 647). In Gärten bei Agram
häufig kultivirt und in deren Nähe verwildert (SV. 568).
Galeopsis ochroleuca Lam. (K. 651). Unter dem Getreide und
auf sandigen Aeckern bei Toplice, St. Simon, Jakovlje und Bistra im
nördlichen Gebiete (SV. 572).
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. 797
120. Stachys palustris. An Bächen, in Sümpfen, auf feuchten Aeckern
gemein. Die Var. segetum auf Aeckern am Fusse der Ivanseica (SV. 577).
121. St. ambigua. Stellenweise in der Podravina (SV. 577), doch
zweifle ich noch immer, dass damit die echte Pflanze, d. i. die hybride
St. palustri-silvatica gemeint sei.
122. Sideritis romana. Bei Portore, dann im Otocaner Littorale bei
Zeng, Lukovo und Klada (SV. 582).
123. Scutellaria orientalis. Kömmt in den Nachbarländern auf Veglia
vor (Aschers. Bot, Zeitschr. 1868 p. 869).
ASPERIFOLIAE.
Heliotropium commutatum K. Koch in der Linn. 1849 p. 627.
Stengel aufrecht, ästig, flaumig. Blätter länglich oder oval, ganzrandig,
flaumig-rauh, die untern mehr stumpf, die obern mehr spitz. Blüten in
ährenförmigen Wickeln. Kelchzipfel lineal, zottig. Griffel fast so lang als
die Narbe. Theilfrüchtchen kahl, warzig-runzlig (Nach Koch’s Beschreibung,
denn Exemplare habe ich nicht gesehen.)
Das in der Tracht und fast in allen Merkmalen übereinstimmende
FH. europaeum L. unterscheidet sich nur dadurch, dass bei demselben der
Griffel viel kürzer als die Narbe ist und die doppelt kleinern Theilfrüchtehen
fein und kurz (kaum merklich) behaart sind. Ob diese Merkmale, wenn
sie selbst beständig sein sollten, hinreichend sind, um eine Art zu be-
gründen, bleibt dahingestellt. — Diese in den Kaukasus-Ländern und in
Algier einheimische Pflanze kömmt nach K. Koch auch bei Fiume vor, _
wo H. europaeum gemein ist. — Juli, August. ©).
H. commutatum Röm. et Schult. Syst. IV. 29 ist hiervon verschie-
den, wenn sich auch aus der kurzen nichtssagenden Diagnose nicht ent-
räthseln lässt, was es sei. DC. Prodr. IX. 535 vermuthet, dass es zu H.
suaveolens MB. gehöre.
125. Oynoglossum cheirifolium Syll. 85 bei Halan ist nach SV. 516
nicht Linne’s Pflanze, sondern eine Varietät des (©. oficinale mit weiss-
strieglichen Blättern.
126. Anchusa variegata. Im Littorale von Portore bis Sv. Juraj
stellenweise (SV. 521). A. verrucosa Reichb. German. 344 (nicht Lam.)
bei Carlopago (SV. 518) ist nach Vis. Dalm. II. 253 dasselbe.
126. A. arvensis. Auf Aeckern bei Varasdin (SV. 521).
127. Onosma stellulatum var. angustifolium Vis. Dalm. Il. 244 bei
Zeng und Carlopago (SV. 524).
437. Cerinthe aspera. An bebauten Stellen im Likaner Littorale bei
Staniste, Carlopago, Konjsko und Lukovo, dann im Otocaner Hochlande
bei Bunic und Bilopolje. Die früheren nördlichen Standorte bei Reka und
Toplice sind weggelassen (SV. 526).
Bd, XIX. Abhandl. 104
798 Dr. Aug. Neilreieh:
127. Echium pustulatum. Im Littorale bei Novi, na Sr. Jura),
Vranjak, Carlopago (SV. 530).
128. Pulmonaria saccharata kommt in SV. nicht mehr vor.
129. Myosotis sparsiflora ist von SV. nicht aufgenommen.
CONVOLVULACEAR.
129. Convolvulus althasoides L. Aendert ab:
&. incana. Ueberzug aus abstehenden wenig oder gar nicht
seidigen Haaren gebildet. €. althaeoides Fl. gr. II. t. 194, Reichb. Icon.
XXVII. t. 138. ©. hirsutus Ten. Fl. Nap. I. p. 58 t. 15. ©. bryoniaefolius
Bot. Mag. t. 943. An steinigen buschigen Stellen im Littorale bei Zeng,
Sv. Juraj, Starigrad und Carlopago (SV. 629).
ß. argentea. Ueberzug aus angedrückten seidig-glänzenden Haaren
gebildet. In allen Theilen kleiner und zarter, die obern Blätter feiner
getheilt. ©. temuissimus Fl. gr. II. t. 195, Reichb. Icon. 4. c. €. althae-
oides Bot. Mag. t. 359, Tratt. Thes. t. 57, 58. An gleichen Stellen wie
die vorige und häufiger als diese, bei Povile, Zeng, Lukovo, Klada,
Vranjak (SV. 629).
SOLANACEAE.
129. Lycium europaeum. Wird in Hecken gepflanzt und kömmt dann
manchmal verwildert, aber nirgends wild vor (SV. 633).
130. Solanum nigrum P. chlorocarpum. Auf Schutt bei Stubica,
Bistra, Agram (SV. 635). |
130. Physalis Alkekengi. In Croatien selten, bei Varasdin, Toplice,
Ludbreg, Malo Erpenje, Samobor (SV. 636).
SCROFULARINEAE.
131. Verbascum sinuatum wird von SV. 649 nur in Dalmatien an-
gegeben.
13%. V. phoeniceum. Auf Wiesen und Hügeln durch das ganze Ge-
biet (SV. 646).
132. V. orientali-phoeniceum (V. rubiginosum WK). Auf steinigen
Hügeln der Vrebalka Staza, bei St. Michael, St. Rochus und Halan des
Likaner Regiments (SV. 646).
132. Serofularia Scopoli. An Wegen, Zäunen, wüsten und waldigen
Stellen durch das ganze Gebiet (SV. 654).
133. 8. Hoppii. Nach SV. 655 nur auf dem Karst bei Cubar und
auf dem ceroatischen Schneeberg (Klinggr.).
133. Digitalis ambigua. In Bergwäldern durch das ganze Gebiet
(SV. 665).
Nachträge zu ‘len Vegetationsverhältnissen v. Croatien, 799
133. Digitalis lutea ist von SV. nicht aufgnommen.
133.'D. levigato-ambiyua. In Bergwäldern des Littorale bei Fiume,
auf dem Tersatto und bei Svilno, dann im Hochlande bei Otodac, Prozor,
Lesce, Gospie und Smiljan (SV. 664). Scheint somit ein ungewöhnlich
häufiger Bastart zu sein.
133. Antirrhinum latifolium. Bei Fiume, Portore, Zeng, Carlopago.
Der frühere Standort auf dem Sveto Brdo ist weggelassen (SV. 663).
Linaria commutata Bernh. (K. 593). Auf Aeckern bei Fiume und
S. Cosmo (SV. 658). Nach Vis. Dalm. Il. 161, Varietät der L. Blatine
Mill., nach Benth. in DC, Prodr. X. 268 nicht einmal Varietät.
134. L. spuria. Bei Toplice, Kalnik, Markt und Bad Krapina
(SV. 657).
134. L. littoralis. Nur bei Fiume und Martinseica (SV. 659).
135. L. bipartita Syil. 9% bei Toplice und Ludbreg ist nach SV. 659
EL. Pelisseriana Mill. Vielleicht nur zufällig.
435. Veronica montana. In Laubwäldern durch das ganze Gebiet
(SV. 677).
136. V. latifolia. Bei Agram, Krapina (SV. 674). V. Pseudo-Cha-
maedrys Jacg. auf dem Velebit (SV. 675) ist dieselbe Pflanze.
136. V. longifolia. Auf feuchten Wiesen, an Ufern, in Gräben durch
das ganze Gebiet (SV. 672).
136. V. Cymbalaria. An Mauern und auf Felsen des Littorale bei
Fiume, Buccari, Sy. Juraj und Carlopago, dann in der Lika bei Smiljan,
Gospie, Kaniza und Bilaj (SV. 668).
137. Melampyrum silvaticum. Auf der Ivanscica, der Kapela, dem
Klek (SV. 681).
137. Pedieularis rostrata ß. Jaeguinii. Auf dem Karst bei Cubar und
Bosiljevo (SV. 683).
P. silvatica L. (K. 623). Auf Wiesen und in Wäldern des Karst
bei Öubar, Brod und Delnice (Klinggr. bei SV. 683).
138. P. Hacquetü. Auf dem ceroatischen Schneeberg (Klinggr. bei
Sa A227)
P. acaulis Seop. (K. 625). Au feuchten Stellen des Karst bei
Cubar, Lokve und Mrzlarodiea (Klinger. bei SV. 683).
138. Bartsia alpina. Die in RK. 102 angeführte Paederota Bona-
rota, welche SV. 678 als solche aufgenommen haben, ist nach der beige-
setzten Bemerkung Kitaibel’s BD. alpina.
Buphrasia minima auf dem Klek, der Visodica und Plisivica (SV. 687)
ist der Beschreibung nach eine subalpine Form der E. oficinalis, aber
nieht Schleicher’s Pflauze, welche eine gelbe Unterlippe und breitei-
förmige Blätter mit stumpfen Zähnen hat.
139. E. lutea. Im Littorale von Buccari bis Carlopago stellenweise,
dann in der Lika (SV. 688). Die räthselhafte Blaeria, die Hacquet
101 *
800 Dr. Aug, Neilreich:
(Reise in die dinar. Alpen I. 53) bei Bribir gefunden zu haben glaubte,
ist nach Tommas. Flora 1841 I. 346 BE. lutea.
ACANTHACEAE.
439. Acanthus mollis. Im Littorale von Fiume bis Zeng stellenweise
(SV. 643).
OROBANCHEAE.
140. Orobanche Gali. Auf Arten der Gattung Galium durch das
ganze Gebiet (SV. 69%).
140. O. rubens. Auf Arten der Gattung ‚Medicago gemein (SV. 692).
140. O. flava RK. 10% am vierten Plitvica-See wäre nach SV. 692
O. loricata Reichb. Allein da Kitaibel von seiner O. fava ausser Namen
und Standort nichts angibt, so weiss ich nicht, worauf sich diese Be-
hauptung gründet.
UTRICUTLARTEAE,.
141. Ukricularia minor. In den Sümpfen der Drau und der Lonja
mit U. vulgaris aber viel seltener (SV. 698).
PRIMULACEAFE.
141. Androsace villosa. Statt P. penicillata soll es heissen A. peni-
cillata.
142. A. elongata. Kömmt in SV. nicht vor.
14%. A. marima. Unter dem Getreide bei Stenjevic, im Ko
ökonomischen Garten (SV. 702).
149. Primula longiflora. Auf Alpentriften der Visoeica, des Badanj
und der Plisivica (SV. 703).
149. P. acaulis. Auf Wiesen, in Pflaumengärten und Wäldern durch
das ganze Gebiet (SV. 702).
142. P. Aurieula f. eiliata Koch Syn. 675. Auf Felsen bei Kalnik
und Reka (SV. 705).
14%. P. integrifolia, welche Vis. Dalm. II. 449—50 auf dem Syeto
Brdo angibt, wäre nach SV. 706 P. integrifolia Jacg. d. i. die auf den
norischen Alpen vorkommende P. COlusiana Tausch. Diess ist unrichtig.
SV. meinen Visiani’s Pflanze und berufen sich auch auf ihn, Visiani
erklärt aber ausdrücklich, dass er unter P. integrifolia nicht P. Olusiana,
sondern P. Candolleana Reichb. verstehe. In pflanzengeografischer Be-
ziehung wäre übrigens das Vorkommen der P. Clusiana in Croatien und
Dalmatien viel natürlicher als jenes der P. Candolleana.
ERICACEAE.
14&. Vaccinium Vitis idaea. Auf der Kapela, Visocica, dem Debelo
Brdo, Sveto Brdo (SV. 957).
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. 801
444. Vaceinium ulıginosum. Bei Cubar, Brod, auf dem croatischen
Schneeberg (SV. 958).
A444. Arbutus Unedo. Bei Vlaka, Praputnik, Piket im Littorale des
Com. Fiume (SV. 603).
145. Erica carnes. Auf dem Klek und auch auf der croatischen
Seite des Velebit (SV. 605).
Rehododendron Jerrugineo-hirsutum. [h. intermedium Tausch (K. 549).
Auf dem Klek (SV. 607).
145. Pirola minor. Auf der Grossen Kapela, dem Klek (SV.‘602).
UMBELLIFERAE.
146. Hacquetia Epipactis. In Berg- und Voralpenwäldern gemein
(SV. 434).
146. Astrantia carniolica. Auf dem Uskokengebirge bei Sichelburg,
bei Zeng, Bunic, an den Plitvica-Seen (Stur Sitz. Ber. der k. Akad. der
Wissensch. XL. 1860 p. 506).
146. A. major ß. involucrata Koch Syn. 309. Bei der Ruine Belec-
grad (Sturl. c. 489).
146. Eryngium campestre. Auf Hügeln, Weiden, an sandigen Stellen
gemein (SV. 434).
146. Cicuta virosa. In der Posavina, auf dem Lonjskv Polje. Die
Var. ß. tenwifolia Koch Syn. 310 (CO. angustifolia Kit.) bei Novoselec
und Obedisce im Varasdin-Kreuzer Regimente, in der Moslavina, auf dem
Lonjsko Polje (SV. 437).
Trinia elatior Gaud. mit dem Citate T. Kitaibelii MB. An gleichen
Orten wie T. vulgaris DC., aber seltener (SV. 438—9). Hier sind % Arten
vermengt. T. elatior Gaud. FI. helvet. II. 443, Reichb. Icon. XXXI. t.
29 f. III. hat keine Hüllchen und ist nach Heer Fl. der Schw. 261—2
blos eine Form der T. vulgaris, die in Moritzi Fl. der Schw. 25 gar
nicht aufgenommen ist. T. Kitaibelii dagegen hat 3—6blättrige Hüllchen
und unterscheidet sich eben durch dieses Merkmal von T. vulgaris. SV.
erwähnen bei T. elatior der Hüllchen gar nicht, welche Pflanze sie also
meinen, ist mir nicht bekannt.
147. Carum divaricatum. Unter dem Getreide und auf Aeckern des
Littorale und des Likaner Regiments nicht selten (SV. 543).
147. ©. rigidulum ist von SV. weggelassen.
448. Bupleurum tenuissimum. In der Moslavina und im Littorale des
. Com. Fiume (SV. 448).
149. B. rotundifolium. Auf Aeckern besonders gebirgiger Gegenden
durch das ganze Gebiet (SV. 448).
149. Oemanthe fistulosa. In Sümpfen und Gräben durch das ganze
Gebiet (SV. 452).
892 Dr. Aug Neilreich:
Oenanthe meifolia SV. 453. An Bächen der Moslayina und des Lonjsko
Polje. Diese Pflanze kenne ich zwar nicht, der Beschreibung nach scheint
sie aber eine bei Wass:rpflanzen nicht selten vorkommende Form der
Oe. fistulosa zu sein, deren Wurzelblätter ursprünglich untergetaucht und
in feine fast fädliche Zipfel vielfach getheilt sind, bei schnell abgelau-
fenem oder verdunstetem Wasser aber sich auch auf trockenem Boden
erhalten.
149. Statt Oe. silaifolia sind folgende % Arten zu setzen:
Oe. silaifolia MB. (K. 322). Auf Wiesen und an Ufern bei Dubrava
(Dombra im Com. Kreuz, nicht Dubrava auf der Murinsel), in der Mo-
slavina, in der untern Posayina bei Topolovec, Prelosica und Svinicko
(SV. 455).
Oe. media Griseb. (Diagn. 54). Auf feuchten Wiesen und in
Gräben an den Eisenbahnen von Agram nach Karlstadt und Sisek sehr
häufig (SV. 455).
Oe. hanatica Heuff. (Diagn. 54). Auf Wiesen, in Auen. Im Parke
von Maksimir bei Agram sehr häufig, dann in der Posavina bei Reznik,
Kraljevec und Nart (SV. 456).
150. Oe. peucedanifolia. Auf Bergwiesen und an Weingartenrändern
bei Kreuz, St. Helena, Paukovec und in der Moslayina (SV. 455), was
ich fortan bezweifle. |
150. Seseli Gouani. Unter S. elatum Syll. 110 auf dem Kalnik ist,
wie aus der Diagnose in SV. 460 erhellt, $. Gouani gemeint, nur sind
S. glaueum Jaceg. und S. osseum Cr. unrichtig hierher gezogen. Auch
bei Novi.
150. $. Tommasinü. Bei Sv. Juraj und Carlopago (SV. 46% als 8.
montanum).
151. S. toriuosum. Nur im Littorale des Com. Fiume bei na
Buceari, Portore (SV. 459).
Portenschlagia Vis. Dalm. Ill. 45. Kelchrand 5zähnig. Bi
blätter rundlich, ausgerandet, mit einem einwärts gebogenen Läppchen,
sehr kurz benagelt. Früchte ellipsoidisch, auf dem Querdurchschnitte fast
stielrund, von den zuletzt herabgebogenen Griffeln gekrönt. Halbfrüchte
9riefig; Hauptriefen 5, die seitenständigen randend; Nebenriefen 4, fädlich.
Thälchen einstriemig, Berührungsfläche 2striemig. Fruchthalter 2theilig.
Eiweiss fast halbstielrund. — Diese Gattung, obschon mit Athamanta sehr
nahe verwandt, gehört der 9riefigen Halbfrüchte wegen nur uneigentlich
in die Gruppe der Seselineen, kann aber noch weniger zu der Gruppe
der Silerineen oder T’hapsieen gezogen werden, weil bei diesen die Früchte
vom Rücken her niedergedrückt sind.
P. ramosissima \is. Wurzel spindlig-ästig. Stengel aufrecht,
seichtgefurcht, feinflaumig, sehr ästig, die obern Aeste gegenständig oder
quirlig. Untere Blätter mehrmal 3schnittig-fiedertheilig, kahl, starr, obere
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. £ 803
Blätter viel kleiner, minder getheilt, etwas flaumig, Zipfel der letzten
Theilung schmallineal bis fädlich, zugespitzt. Dolden 30--50strahlig, ge-
drungen, halbkuglig. Blättchen der Hülle und Hüllchen lineal- lanzettlich,
zugespitzt, randhäutig, sowie die Doldenstrahlen und die Aussenseite ei
Blumenblätter flaumig. Früchte dichtsternförmig-behaart. (Nach dalma-
tischen Exemplaren.)
5 P. ramosissima Vis. Dalm. II. 45, Reichb. Icon. XXXI. t. 86. — Athamanta ramosis-
sima Portenschl. in Röm. et Schult. Syst. VI. 496. — A. verticillata Portenschl. in Tratt. En. pl.
Dalm. p. 14 t. 4, schlecht.
Stengel dick, nach Reichb. German. 470 nur 2‘ hoch, allein nach
der Grösse der übrigen Theile zu schliessen, muss er höher sein. Zipfel
der untern Blätter 8—18“' lang, höchstens 1,’ breit. Blüten klein, blass-
gelb. Früchte klein, —3° lang, graubraun. Die ganze Pflanze von aro-
matisch-harzigem Geruche. A. Matthioli Wulf. unterscheidet sich durch
einen zarteren Bau, abwechselnde Aeste, 15—25strahlige flache Dolden,
weisse Blüten, 5riefige Halbfrüchte und aufrechte Griffel. — Auf Felsen
der Voralpen. Auf der Visodica, dem Debelo_Brdo, den Vorlagen des
Sveto Brdo bei Halan und Podprag (SV. 465). Mit Ausnahme Dalmatiens
in den übrigen Nachbarländern fehlend.
153. Archangelica ofieinalis. Bei Priboj und an den Plitvica-Seen im
Otocaner Regimente (SV. 469).
154. Peucedanum venetum. Nur im Littorale des Com. Fiume bei
Fiume, Praputnik, Buccari, Portore (SV. 477).
Pastinaca Fleischmanni Hladn. (K. 337). Bei Fiume (No& in
Reichb. Icon. XXXI. p. 70 t. 140).
156. Laserpitium peucedanoides. In Voralpenwäldern der Kapela, bei
Jezerana, Zutalokva, auf dem Vratnik. Eine Form mit schmälern längern
Blattzipfeln (Z. angustissimum Kit.?) auf der Kapela bei Modrus. Eine
andere Form (Z. multifidum Kit.?) auf dem Velebit. Der frühere un-
passende Standort bei Kreuz ist weggelassen (SV. 485—6).
156. L. hirsutum ist in SV. weggelassen.
156. L. prutenicum. Auf feuchten Wiesen und in Wäldern bei St.
Helena, Paukovec, Kreuz, Agram (SV. 48h).
L. silaifolium Willd. (richtiger Jaeg. Fl. aust. app. p. 52% t. 44, da
Willdenow in den Spee. pl. I. 1417 ausdrücklich Jaequinm eitirt), von
welchem SV. 487 bemerken, dass es nach Host Fl. aust. I. 372 in Croa-
tien wachsen soll, dass es ihnen aber unbekannt sei, ist das von ihnen
p. 463—4 mit dem Citate L. silaifolium Jacg. angeführte Cnidium api-
oides Spr., wohin es auch gehört.
157. Orlaya platycarpos. Bei Buceari, Cirkvenica (SV. 488).
157. Caucalis leptophylla. Bei Fiume, Novi, Carlopago (SV. 490).
157. Turgenia latifolia. Unter dem Getreide und auf steinigen
Aeckern bei Portor& und Novi (SV. 494).
804 Dr. Aug. Neilreich:
157. Torilis heterophylla. Auf Aeckern und an Zäunen auf dem
Karst bei Severin und Lokve, im Littorale bei Cirkvenica, Bribir und
Novi (SV. 493)
157. Scandix Peeten Veneris. Im Getreide durch das ganze Gebiet
(SV. 493). {
158. Anthriscus silvestris. Die Varietät mit warzig-borstlichen
Früchten (A. nemorosa Spr. Umbell. Prodr. 1813 p. 27, MB. Taur. Cauc.
III. 4819 p. 237, Koch Syn. 347) in schattigen Wäldern bei Medvedgrad
nächst Agram, auf dem Klek und der Kleinen Kapela (SV. 496).
159. Chaerophyllum bulbosum. An Hecken, zwischen Gebüsch im
ganzen Gebiete (SV. 499).
159. Ch. aureum y. glabrum. Auf Dächern und wüsten Stellen bei
Bosanei und Severin (SV. 500).
Ch. aromaticum L. (K. 349). Auf Wlawiekeh und in Auen der
Moslavina bei Osekovo und Kutinja, letzterer Ort schon in Slavonien
(SV. 498).
159. Ch. coloratum wird von SV. 498 nur in Dalmatien angegeben.
161. Bifora testiculata. Im Littorale bei Selce, Novi und Zeng
(SV. 508).
B. radians MB. (K. 352). Unter dem Getreide im Tiktorale des
Com, Fiume bei Portore, Zagorje und St. Jakob (SV. 508).
ARALIACEAE.
461. Adoxa Moschatellina. In Auen und feuchten Wäldern durch
das ganze Gebiet (SV. 906).
CRASSULACEAE.
162. Sedum maximum. An steinigen buschigen Stellen und auf
Mauern nicht selten (SV. 141). Ob aber damit das grünlichgelb blühende
S. maximum Reichb. German. 550 und Koch. Syn. p. 283 oder das
purpurn blühende S. purpureum Reichb. ]. c. 549 oder 9. purpurascens
Koch. ]l. c. 284 gemeint sei, weiss ich nicht, denn die Citate „Reichb.
German. n. 3558 und S. latifokum Bert.“ weisen auf ersteres, die Worte
der Verfasser „petala purpura suffusa“ auf letzteres hin.
S. villosum L. (K. 286). Auf sumpfigen Wiesen bei Varasdin,
Cerje, Zabnik (SV. 142).
16%. S. anopetalum. Fehlt in SV.
162. S. reflexum. Auf der Ivanscica, dem Klek, Mrzin. In Croatien
kömnit jedoch nur die graugrüne Varietät vor. (SV. 14%).
163. Sempervivum soboliferum. Kömmt weder im Syllahus noch‘ bei
SV. vor.
705
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. so
SAXIFRAGACEAFE.
Saxifraga Hostii Tausch. $. elatior MK. (K. 294). Auf Kalk-
felsen des Kalnik, Klek und der Visocica (SV. 427). Auch auf dem
Schneeberg in Krain.
163. S. coriophylla ist nach Engl. ZBG. XIX. 53% nur Varietät der
S. Rocheliana Sternb. (Diagn. 51).
164. S. mutata. Fehlt bei SV., kömmt auch in Krain nur auf den
nördlichen Alpen vor.
S. aspera L. (K. 297). Auf der Visotica und dem Badanj (J. Host
bei SV. 428). Fehlt in allen Nachbarländern.
164. S. aizoides. Auf Voralpen des Karst bei Cubar (J. Host und
No& bei SV. 428).
S. stellaris L. (K. 298). Auf dem croatischen Schneeberg (No&
bei SV. 428).
S. sedoides L. (K. 303). Auf Felsen des Velebit (SV. 429), fehlt
jedoch bei Visiani.
S, androsacea L. (K. 304). Auf felsigen Triften des Karst bei
Cubar und Delnice (No& bei SV. 429).
‚8. controversa Sternb. soll nach Kit. It. croat. in SV. 430 auf der
Visocica, dem Badanj und Debelo Brdo vorkommen. Diese Angabe ist
unrichtig, denn weder in Kitaibel’s Manuscript noch in dem von
Kanitz herausgegebenen Iter. croat. (ZBG. XIU. 527, Separ. Abdruck
103) kömmt eine hieher gehörige Art vor. Auch in Kit. Addit. 172% wird
sie unter dem Namen $. adscendens nur auf den nordwestlichen Kar-
paten angegeben. Nach Vis. Dalm. III. 194 wächst sie auf dem Bio-
_ kovo, vielleicht haben sie SV. selbst auf den vorerwähnten Standorten
gefunden.
Chrysosplenium oppositifolium L. (K. 306). An Bächen und
feuchten Stellen auf der Nordseite der Ivanscica bei Ivanec und Liepo-
glava (SV. 431).
RIBESIACEAE.
165. Ribes nigrum. An feuchten waldigen Stellen der Ivanscica und
bei Radoboj, in der Nähe von Gärten auch verwildert (SV. 405).
RANUNCULACEAE.
166. Clematis Flammula. Bei Martinscica, Kukuljanovo, Grisane
(SV. 149). Der im Syll. 172% angegebene von SV. aber weggelassene
Fundort Samobor scheint sich richtiger auf ©. recta L. zu beziehen und
©. Flammula nur im Littorale des Com. Fiume vorzukommen.
©. angustifolia Jaeq. En. vindob. 340, dieMygind im österr. Litto-
rale fand, hat einen kletternden Stengel und scheint eine armblütige
Varietät der ©. Flammula L. mit schmallinealen Blattabschnitten zu sein.
Bd, XIX, Abhandl, 103
806 Dr. Aug. Neilreich:
Verschieden hiervon ist ©. angustifolia Jacgq. Collect. T. 137 und Icon. pl.
rar. I. t. 104 (©. hexapetala Pall. Reise t. Q. fig.2 nach Jacquin’s eige-
nem Citate), welche einen aufrechten oder liegenden nicht kletternden
Stengel und 2—3mal grössere Blüten hat, und in Sibirien zu Hause ist
(Ledeb. Ross. I. 2). Jacquin’s Angabe in den Collect. 1. c., dass diese
letztere im Littorale vorkomme, ist daher offenbar eine Verwechslung
mit seiner in der En. vindob. aufgestellten ©. angustifolia; gleichwohl ist
diese irrige Angabe in DC. Syst. I. 152 und Reichb. German. 734 über-
gegangen. Ob daher unter ©. angustifolia bei Buccari und Zeng (SV. 148)
eine Varietät der ©. recta L., welche der ©. angustifoia Jacgq. Collect.
ähnlich sieht, oder der €. Flammula d. i. C. angustifoia Jacg. En.
vindob. gemeint sei, vermag ich nicht zu entscheiden, der Beschreibung
nach müsste man auf die Varietät der (. recta schliessen.
167. Anemone patens auf der Ivanscica (SV. 157) ist wohl dieselbe
Pflanze, welche im Syll. 171 als Pulsatilla Hackelii aufgeführt wird. Ich
bezweifle jedoch das Vorkommen dieser nördlichen Gegenden angehörigen
Art in Croatien und vermuthe eine Verwechslung mit breitzipfligen For-
men der A. Pulsatilla L., d. i. A. Haller All.
168. A. coronaria. In Gärten sehr häufig gebaut und in deren Nähe
verwildert. wie bei Fiume und Buccari (SV. 154).
168. A. trifolia. Bei Kopreinitz, Liepavina (diesen Ort vermag ich
nicht zu finden), auf der Ivanscica, dem Klek (SV. 156).
168. Adonis autumnalis. Unter dem Getreide im südlichen Gebiete
nicht selten (SV. 459).
A. flammea Jacg. (K. 11). Unter dem Getreide im ganzen Gehe
(SV. 159).
168. A. vernalis. Nur bei St. Simon (Klinggr.) Die Standorte
Vinica und Toplice kommen in SV. 158 nicht vor.
169. Ranunculus fluitans. Wird von SV. 161 als gemeine Pflanze
angeführt und eben deshalb glaube ich, dass damit die sonst überall
vorkommende in SV. aber fehlende Varietät des R. aquatilis L. mit
sämmtlich untergetauchten vieltheilig-borstlichen Blättern (R. aguatilis
var. pantothrie Reichb. Icon. XII. f. 4576, Sturm H. 67) gemeint sei
und dass der echte oft verwechselte R. fuitans Lam. in Croatien gar
nicht wachse.
169. R. hederaceus. In stehenden Wassern der Podrayina und Posa-
vina, auch bei Agram und an „andern Orten (SV. 1461). Auch diese Angabe
bezweifle ich sehr, da R. hederaceus bisher nur im westlichen “uropa
beobachtet wurde (DC. Syst. L 233—4, Koch in Sturm H. 67).
169. R.nodiflorus. Die Fundorte sind folgendermassen zu verbessern:
In der Podravina bei Bukovec und Selnica, dann bei Dubrava (Dombra)
im Com. Kreuz, in der Moslavina (Syll. 169, SV. 164).
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Crontien. 807
170. Ranunceulus millefoliatus. An sonnigen gebirgigen Stellen in
Zagorien, häufiger im südlichen Gebiete und im Littorale (SV. 165).
170. R. Villarsii wird von SV. 170 als Synonym des R. montanus
Willd. angeführt.
R. chius DC. Untere Blätter im Umrisse herzförmig-rundlich,
3—5lappig mit grob gekerbt-gezähnten oder ganzrandigen Lappen,
obere Blätter 2—3spaltig mit ganzrandigen Zipfeln oder ungetheilt und
länglich-lanzettlich. Stengel aufrecht oder niedergebogen, einfach oder
ästig, sammt den Blättern zottig. Dlütenstiele den Blättern gegenständig,
verkürzt, bei der Fruchtreife walzlich- oder keulenförmig-aufgeblasen, ab-
wärts oder einwärts gebogen, mitunter auch schlänglich oder gerade. Kelche”
zuletzt hinabgeschlagen, so lang als die Blumenblätter. Früchtchen linsen-
förmig-zusammengedrückt, mit erhabenen eine kurze Borste tragenden
Warzen dicht besetzt und einem schmalen glatten geschärften Rande
unıgeben, in den breitlanzettlichen flachen hakenförmigen Schnabel zuge-
spitzt. (Nach Fiumaner Exemplaren, verglichen mit dalmatischen und
griechischen).
R. chius DC. Syst. I. 299, Guss. En. pl. ins. Inarime (Ischia) p. & t. 4, Boiss. Fl. orient. 1. 54.
— R. Schraderianus Fisch. et Meyer Ind. sem. hört. Petrop. 1837, Vis. Dalm. Ill. 86.
Stengel 3—6” hoch, Blütenstiele nur 3—12“ lang, Verdickung
höchstens 4‘ breit. Blumenblätter bleichgelb, sehr klein, kaum 1“ lang.
Der höchst ähnliche R. parviflorus L. unterscheidet sich blos durch stiel-
runde dünnere längere bei der Fruchtreife nicht aufgeblaseue meistens
gerade Blütenstiele. — Au Hecken und kräuterreichen Stellen bei Fiume
(Sadl. Exsice. im Herb. Köchel, Aschers. ÖBZ. XIX. 70—1). Ob aber
die Standorte bei Portore, Cirkvenica und Novi (SV. 172) sich auf R.
parviflorus oder R. chius oder auf beide beziehen, ist bei den widerspre-
chenden Angaben in SV. nicht herauszubringen, vielleicht gehen beide
in einander über, denn Mittelformen gibt es allerdings. R. parviflorus
fehlt in Dalmatien (Vis. 1. c.), im österr. Littorale kommen aber R. par-
viflorus und R. chius zugleich vor. (Aschers. 1. c.) — Mai, Jum. ©)
172%. Helleborus cupreus Host Fl. aust. II. 87. In Bergwäldern bei
Agram und der Moslavyina (SV. 175). Wie man aber diese von Host in
Slavonien angegebene Pflanze aus der Beschreibung, die eben so gut
auf H. purpurascens als HM. atrorubens passt, erkennen könne, ist mir
nicht erklärlich. In Reichb. Icon. XIV. p. 26 ist er nicht abgebildet.
Aquilegia Haenkeana Koch Syn. 23, wohl nur Varietät der A. vul-
garis L., wird von SV. 181 mit Berufung auf Maly En. 257 in Süd-
Croatien angegeben, allein Maly führt Croatien nicht an.
47%. Delphinium elatum L. wächst nicht in Croatien. Die Pflanze,
welche Klinggräft auf dem Karst bei Vrbovsko und Grobnik (nicht
Kamenjak) fand und unter dem Namen D. intermedium Ait. d. i.
D. elatum eingesendet hatte, ist nach SV. 183 D. hybridum Willd.
102 *
808 Dr. Aug Neilreich:
(D. fissum WK.) Des früheren Standortes des D. hybridum bei Jelenje
ÖBW. lI. 325) wird von SV. nicht weiter erwähnt.
474. Delphinium peregrinum. Im Littorale des Com. Fiume von
Fiume bis Novi stellenweise (SV. 184).
1715. Aconitum panieulatum. In Voralpenwäldern des Vratnik und der
Visocica (SV. 486). Wird in allen Theilen kahl beschrieben, kann daher
nur eine ästige Form des A. variegatum L. sein. Denn bei A. panicula-
tum Lam. besser Koch ist der obere Theil des Stengels sammt Blüten-
stielen und Kelchen drüsig-Aaumig („Panicula semper pubescens“ Koch
Syn. 27. Vergl. auch Neilr. Fl. v. NÖ. 698).
175. A. Lycoctonum. In Berg- und Voralpenwäldern nicht selten
(SV. 185—6).
175. Cimicifuga foetida, welche Klinggräff mit Berufung auf
Schlosser bei Agram angibt, wurde von letzterem weder dort noch
sonstwo in Croatien gefunden (SV. 188).
PAPAVERACEAE.
176. Glaueium corniculatum. Wird in Gärten ceultivirt und kömmt
an wüsten Stellen und auf Gemüseäckern der Moslavina, jedoch nur
verwildert vor (SV. 199). |
1771. Corydalis solida. An buschigen Stellen gebirgiger Gegenden
durch das ganze Gebiet (SV. 202).
CRUCIFERAE.
479. Arabis verna. Nur im Littorale des Com. Fiume bei Fiume,
Crnik, S. Cosmo, Praputnik (SV. 212).
A. Gerardi Bess. (K. 41). Auf Wiesen und an Weingartenrän-
dern bei Radoboj und Krapina sehr selten (Klinggr. bei SV. 244).
179. A. arenosa. An sandigen Stellen und auf Felsen bis in die
Voralpenregion nicht selten (SV. 215).
180. Cardamine amara. Bei Samobor. Die Var. y subalpina Koch
Syn. 47 (©. Opieii Presl) bei Rude nächst Samobor (SV. 219).
18%. Dentaria bulbifera. In Bergwäldern gemein (SV. 222).
182. Hesperis matronalis. An Zäunen, Mauern, buschigen Stellen,
besonders im südlichen Gebiete und im Littorale (SV. 224).
ß. runcinata. Im Hochlande bei Jance, Korenica, Bunic, Vrebatka
Staza (SV. 223).
Sisymbrium polyceratium L. Stengel aufrecht, einfach oder
ästig, bis zur Spitze beblättert, sammt den Blättern kahl, Untere Blätter
schrotsägenförmig - fiederspaltig mit dreieckigen ungleich gezähnten
Zipfeln, obere spiessförmig, geschweift-gezähnt, an Grösse allmählich
abnebmend. Blüten und Schoten zu 2—3 oder einige einzeln in allen
obern Blatiwinkeln beinahe stiellos sitzend, eine lange .beblätterte zusam-
Nachträge zu-den Vegetationsverhältnissen v.Croatien. 809
mengesetzte Traube darstellend. Schoten stielrund - pfriemlich, kahl,
gerade und abstehend oder zurückgebogen. (Nach dalmatischen und italie-
nischen Exemplaren).
S. polyceratium L. Spec. 918 (wohl besser S. polyceratum), DC. Syst. II. 279, Jacq. Hort.
vindob. I. t. 79, Reichb. Icon. XI. f. 4403.
Stengel 4,—1’ hoch, sehr reichschotig. Blüten sehr klein, bleich-
gelb. Schoten kurz, nur 1,—1” lang. Die ganze Pflanze nach Cochlearia
ofieinalis L. riechend (Jacg. ]. ec. p- 34). S. oficinale unterscheidet sich
durch die in einer blattlosen Traube einzeln stehenden an die Spindel
angedrückten Schoten. — Auf Mauern, an wüsten und bebauten Stellen
bei Krapina, Agram, Samobor (SV. 227--8). Mit Ausnahme Dalmatiens
in allen Nachbarländern fehlend. — Juni, Juli. ©)
182. Sisymbrium austriacum. Nach SV. 230 nur auf der Murinsel,
also schon in Ungarn.
182. $. Loeselii. Bei Ivanec, Liepoglava, Krapina (SV. 230).
182. S. Irio. An Wegen und Ackerrändern bei Varasdin, Toplice
Agram, Fiume (SV. 229).
183. Erysimum virgatum. Auf Hügeln und Bergabhängen in Zago-
rien, bei Agram, Samobor, Karlstadt (SV. 231). Was damit gemeint sei,
weiss ich nicht. Nach der aus Koch Syn. 54 entnommenen Diagnose
werden die Blätter ganzrandig, in der nachfolgenden Beschreibung ge-
zähnelt angegeben, ein nicht zu lösender Widerspruch, da sich E. vir-
gatum eben durch ganzrandige Blätter von den verwandten Arten
unterscheidet.
183. E. strietum Fl. Wett. fehlt bei SV. Dürfte gleichwohl in Cro-
atien vorkommen.
183. Syrenia angustifolia ist in SV. weggelassen.
Seite 184 nach Sinapis:
Moricandia DC. Syst. II. 626. Schoten ea viereckig oder
zusammengedrückt-viereckig. Samen eiförmig, in jedem Fache zweireihig.
Keimblätter rinnig-gefaltet, auf einander liegend.
M. arvensis DC. Stengel aufrecht, einfach oder ästig, kahl und
bläulich-bereift wie die ganze Pflanze. Untere Blätter länglich-verkehrt-
eiförmig, etwas geschweift, obere länglich oder oval, ganzrandig, mit
herzförmiger Basis umfassend-sitzend. Schoten in einer verlängerten
lockern Traube.
M. arvensis DC. I. c., Bot. Mag. t. 3007, Reichb. Icon. V. f. 589, XII. f. 4431. Brassica
arvensis L. Mant. I. 9, Fl. gr. VII. t. 644.
Von der Tracht der Conringia orientalis Reichb. Stengel Y%,—1'
hoch. Blüten ansehnlich, hellviolett, jenen der Hesperis matronalis L.
ährlich, Platte 3—5‘“ a 2—3'" breit. Schoten 2'’ lang und länger. —
Verwildert in Gemüsegärten bei Agram, an wüsten Stellen und Mauern
810 Dr. Aug. Neilreich:
bei Fiume und Carlopago (SV. 234). Eine Pflanze der Mittelmeer-
Flora, welche in allen Nachbarländern fehlt. -- April, Mai ©) und 9
184. Diplotaxis viminea. In Weingärten bei Buecari und Cirkvenica,
auf Aeckern bei Otodac und Korenica (SV. 240). Die frühern Standorte
bei Grebengrad und Belecgrad sind, wahrscheinlich als irrig erkannt,
weggelassen. |
185. Alyssum gemonense auf dem Vratnik, bei OStarja und über-
haupt auf dem Velebit (SV. 243) ist der holzigen Wurzel, der halb-
strauchigen Stengel und der 4knospigen Fruchtfächer wegen offenbar
A. medium Koch Syn. 63 (ob Host ist zweifelhaft), wie denn auch
Schlosser dasselbe früher im ÖBW. VII. 270 unter diesem letztern
Namen angeführt hat. Uebrigens eine mir unklare von A. sawatile L.
wenig verschiedene Art. A. gemonense L. oder A. petraeum Ard. (K. 63)
hat eine nur zweijährige Wurzel, krautige Stengel und ?knospige
Fruchtfächer, ist also eine ganz andere Pflanze. In Vis. Dalm. III. 116
kömmt blos A. saxatile vor.
185. A. tortuosum. Nebst den frühern Standorten werden von SV.
243 noch Kukuljanovo und S. Cosmo des Littorale angeführt, allein ich
bezweifle fortan aus pflanzengeografischen Gründen die Richtigkeit
dieser Angabe.
186. A. campestre. An bebauten Stellen und Ackerrändern durch
das ganze Gebiet. Die Var. y hörsutum Koch Syn. 65 auf Aeckern bei
Kalnik und Ljubeseica im Com. Kreuz (SV. 245).
187. Farsetia incana sammt der Varietät f.viridis auf Hügeln unter
Nadelholz hin und wieder (SV. 248). Kömmt sonst an Rainen, grasigen
sandigen Stellen und im Kies der Bäche vor.
187. Clypeola Jonthlaspi. Bei Buccari, Piket, Grisane, Carlopago
(SV. 250).
Draba pyrenaica L. (K. 66, Diagn. 14). Auf dem Gipfel des
croatischen Schneeberges (Klinggr. bei SV. 251).
189. Thlaspi alpestre. An felsigen Stellen der Berg- und V.oralpen-
region, auf dem Klek, Mrzin, Samar, Visocica (SV. 258).
Teesdalia nudicaulis R. Br. (K. 75). Auf Aeckern und sterilen
Plätzen bei Sv. Juraj und Carlopago (SV. 258).
190 Lepidium perfoliatum. In der Podravina, aber wie es scheint,
nur am linken Ufer der Drau, also in Ungarn. Ein anderer Fundort ist
nicht angegeben (SV. 163—4).
490. L. ruderale. An Mauern und wüsten Stellen gemein (SV. 264).
491. Isatis tinctoria. Bei Sused, kömmt aber in Croatien nur ver-
wildert vor (SV. 268).
1941 Bunias Erucago. Bei Carlopago. Die Var. B. macroptera Reichk.
German. 654, Icon. XII. f. 4161 bei Fiume, Martinscica, Grisane, Novi
(SV. 270).
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien, 811
Bunias orientalis L. (K. 82). Au Zäunen und wüsten Stellen
des Agramer ökonomischen Gartens (SV. 271). Zufällig eingeschleppt
aus Ungarn?
NYMPHAEACEAE.
192. Nymphaea alba sowie Nuphar luteum in stehenden und lang-
sam fliessenden Wassern durch das ganze Gebiet (SV. 196).
CISTINEAE.
193. Melianthemum Fumana. Auf dem Ostre bei Samobor, Klek,
Mızin. Die Var. f. majus Vis. Dalm. III. 147 (H. ericoides Dun.) auf der
Visocica, dem Badanj (SV. 278).
193. A. oelandicum ß. tomentosum. Auf sonnigen steinigen Hügeln
und Bergen im ganzen Gebiete, besonders im südlichen und im Littorale
(SV. 279—80).
DROSERACEAE.
193. Parnassia palustris. Auf Wiesen und an feuchten Stellen nie-
driger und gebirgiger Gegenden im südlichen Croatien, auch bei Agram
und in Zagorien (SV. 290).
Drosera rotundifolia L. (K. 97). Auf Sumpfwiesen an der Drau
bei Zabnik, dann bei $v. Kriz und Cret in Zagorien (SV. 290).
D. intermedia Hayne (K. 98). Mit der vorigen aber viel seltener
(SV. 290).
VIOLACEAE.
194. Viola palustris. An der Drau bei Zabnik (SV. 287).
194. V. sciaphila. Von SV. nicht aufgenommen.
CUCURBITACEAE.
195. Ecballion Elaterium. An Zäunen, Wegen, wüsten Stellen im
Littorale gemein (SV. 935).
CARYOPHYLLEAE.
196. Herniaria glabra. An feuchten Stellen im ganzen Gebiete be-
sonders im südlichen (SV. 310).
197. H. incana. Nur im Littorale des Com. Fiume bei Fiume, Mar-
tinseica, Buccari, Portore (SV. 310).
197. Paronychia argentea. Nicht auf dem krainischen sondern auf
dem croatischen Schneeberg fand Wulfen diese Art, dann auf dem
Badanj und Debelo Brdo (SV. 341).
197. Polycarpon tetraphyllum. An der Strasse von Fiume nach Buc-
cari (Reuss ZBG. XVII. 143).
812 Dr. Aug. Neilreich:
Polycarpon alsinefolium DC. (K. 1023). An der Strasse von
Fiume nach Volosea (Reuss ZBG. XVII. 143). Auch’in Dalmatien und
auf S. Pier di Nembi.
197. Spergularia rubra. Auf feuchten sandigen Aeckern gemein
(SV. 346).
198. Spergula pentandra. Bei Legräd, Kreuz, Jaska und an andern
Orten (SV. 346). Ascherson bezweifelt das Vorkommen dieser Art in
Croatien (Bot. Zeit. 1868 p. 869).
498. Seleranthus arvensis. Schreibfehler statt $. annuus.
198. Sagina sawatelis. Auf der Kapela an der Josefinen-Strasse
(SV. 545).
198. S. nodosa. Bei Osekovo und Gradenica in der Moslavina
(SV. 344N.
Alsine austriaca MK. (K. 123). Auf felsigen Triften der Visocica
(SV. 349).
198. A. verna ß. alpina. Auf der Kapela (SV. 349).
199. A. setacea. Von SV. nicht aufgenommen.
199. A. Jacquini. Auf dem Velebit (Vis. Dalm. III. 177).
199. Halianthus peploides. Bei Novi im Littorale (SV. 347).
199. Moehringia diversifolia. Auf schattigen Felsen bei Krapina
und Samobor. Dagegen sind die Standorte im Syll. 182 bei Kalnık,
Agram, Sused, auf der Kapela und dem Velebit unrichtig und beziehen
sich theils auf M. muscosa L., theils auf deren Var. M. flaccida Schloss.
(SV. 352, 353).
199. M. Ponae und M. pendula fehlen bei SV., kommen also in
Croatien nicht vor.
Arenaria ciliata L. (K. 128). Auf dem Debelo Brdo (SV. 351).
200. Stellaria palustris. Bei Bistra, Jakovlje (SV. 355).
201. Cerastium anomalum. Auf dem Karst bei Delnice, Lokve,
Mrzlavodica (SV. 354).
201. © glomeratum. Auf Aeckern und bebauten Plätzen gemein
(SV. 358).
201. C. semidecandrum., Die Var. ©. glutinosum Koch Syn. 133 in
der Podravina und bei Kreuz (SV. 359).
Das auf dem Klek vorkommende mit (©. lanatum Lam. verwandte
Cerastium, dessen Schlosser im ÖBW. VII. 248 erwähnt, ist nach SV.
360 eine neue Art, welche ©. decalvans genannt wird, obschon es in
allen Theilen weissfilzig-wollig beschrieben wird. Mir völlig unbekannt.
C. laricifolium Vill. in Gebüschen und an Ackerrändern bei Jaska
(Ober-Zelina) und Agram (SV. 360) ist die Var. y. sufruticosum Koch
Syn. 136 des ©. arvense L. Ob ©. caespitosum Kit. (202) bei Varasdin und
auf der PliSivica dieselbe Varietät darstelle, wie SV. meinen, scheint wir
zweifelhaft zu sein.
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. 813
202. Dianthus barbatus. In Bergwäldern und auf buschigen Hügeln
durch das ganze Gebiet (SV. 3147).
203. D. deltoides ß. glaueus Koch Syn. 105. Auf buschigen Hügeln
des Hochlandes bei Zuta Lokva, Otolac, Janle (SV. 393).
203. D. ciliatus. Nach SV. 323 nur in Dalmatien. Scheint also in
Croatien nicht vorzukommen.
D. caesius Sm. (K. 106). Auf Felsen bei Carlopago und Podprag
(SV. 324), letzterer Ort schon in Dalmatien. Visiani hat ihn jedoch
nicht aufgenommen.
205. D. monspessulanus. An steinigen waldigen Stellen auf dem
Karst bei Jelenje und Kamenjak (SV. 320). D. caespitosus RK. 406 oder
D. condensatus Kit. Addit. 229 auf dem Mızin, in der ForgaSie Draga,
Jadrina Poljana und auf dem Velebit, den ich wegen des Citates Tunica
arenaria Scop. zu D. monspessulanus zog, kann der nur gezähnten (nicht
fingerig-vieltheiligen) Blumenblätter nicht dahin gehören, vielleicht eine
Form des D. silvestris Wulf.
206. Silene gallica (S. anglica L., S. cerastoides Reichb. nicht L.)
Bei Krapina und Radoboj in Zagorien, bei Portore und Cirkvenica im
Littorale (SV. 329).
206. S. dichotoma. Bei Pisarovina, Jamnica, Ogulin, Otodac (SV. 330).
S. pendula Is Stengel aufrecht oder hingeworfen, meist ausge-
breitet-ästig, sammt den Blättern flaumig. Blätter spatlig-länglich, ganz-
randig, stumpf, die blütenständigen viel kleiner, lanzettlich. Blüten in
lockern Wickeln. Kelche A0nervig, aderlos, auf den Nerven drüsig-Haumig,
sonst kahl, zur Zeit der Blüte walzlich-keulenförmig, aufrecht-abstehend,
bei der Fruchtreife verkehri-eiförmig, aufgeblasen, wagrecht oder hinabge-
schlagen. Blumenblätter 2lappig, stumpfbekränzt. Fruchtträger 3mal
kürzer als die eiförmige Kapsel. (Nach verwilderten Wiener Exemplaren.)
S. pendula L. Spec. 599, Rohrb. Monogr. 111, Bot. Mag. t. 114, Reichb. Icon. XVI. £. 5070.
Stengel 3—A10‘ lang, Blumenkronen ansehnlich, 10“ im Durch-
messer, rosenroth, seltener weiss. Unter den verwandten unterscheiden
sich 8. gallica L. durch sehr kleine ungetheilte Blumenblätter und S.
dichotoma Ehrh. durch eiförmig-walzliche zur Zeit der Blüte wagrechte
bei der Fruchtreife aufrechte Kelche und beinahe doppelt kleinere
Blumenkronen. — Eine Pflanze der südlichen Küsten des Mittelmeeres,
aber überall in Ziergärten gebaut und leicht verwildernd kömmt sie auf
wüsten Plätzen und Gartenauswürfen nicht selten vor. (SV. 330). — Mai
Juni. ©)
206. S. viscosa. Kömmt bei SV. nicht vor.
206. $. Otites. Im Agramer Gebirge bei Sestina und St. Simon. Die
Var. $. Pseudo-Otites Reichb. Icon. XVI. f. 5095 eine höhere üppigere
Form bei Zeng (SV. 332).
Bd, XIX. Abhandl. 4103
814 Dr. Aug, Neilreich:
206. Silene microloba ist naelı Mal y’s Original-Exemplar im Herbar.
- Sehott eine kleinblättrige und kleinblütige Form der 8. inflata Sm.,
welche zu deren Var. ß. alpina gehört. (Vergl. Neilr. Sitz.-Ber. der k.
Akad. der Wissensch. LVIII. 1868 p. 572). Auch nach Rohrb. Monogr.
87 ist sie nichts anders.
207. S. saponariaefolia der Autoren begreift nach Rohrb. ÖBZ.
261—8 drei verschiedene Pflanzen:
1. S. saponariaefolia Bess. (nicht Schott) Volhyn. 46, Ledeb.
Ross. I. 305 = 8. Fabaria Sıbth. et Sm. „ welche jedoch hier nicht weiter
in Betracht kommt.
2. S. saponariaefolia Reichb. German. 8%4 et Icon. XVI. f. 5124
— SS. Ösewi Baumg.
3. S. saponariaefolia Schott Exsice, eine nirgends beschriebene
Art, welche aber nach einem im Herbarium Link befindlichen Original-
Exemplare nichts als eine breitblättrige Form der 8. inflata Sm. ist. 8.
Oserei Griseb. It. 299, Schur En. Transs. 104 et Exsicc. sind hiervon
nicht verschieden (Rohrb. 1. c. 265—6).
Es fragt sich nun, wohin die croatische $. saponariaefolia auf dem
Klek (SV. 335) und bei Dubovac (Sap. 7) zu ziehen sei. Leider habe ich
Original-Exemplare nicht gesehen, daher ich hierüber nur Vermuthungen
aussprechen kann. Da SV. ihre Beschreibung wörtlich aus Reichb. Fl.
german. |. c. entnommen haben, auch $. Oseree Baumg. citiren, so sollte
man meinen, ihre Pflanze sei anstandslos die echte $. Cseri Baumg.
Gleichwohl ist es mir weit wahrscheinlicher, dass sie eine breitblättrige
oder irgend eine andere Form der S. inflata und nicht S8. Üserei gefunden
haben, denn sonst müssten sie doch von der nur zweijährigen Wurzel,
dem traubenartigen Blütenstande, den auffallend kleinen Kelchen und
der Farbe der Blüten etwas erwähnen müssen. Auch stimmt der Standort
(waldige Orte) mit jenem Baumgarten’s (Weinberge) nicht überein.
Dieser meiner Ansicht steht nicht entgegen, dass sich SV. auf Reichen-
bach berufen, denn sie berufen sich immer und überall auf Reichen-
bach, ohne viel darauf zu achten, ob dies Citat auch auf ihre übrigen
Angaben passt, wie sie denn auch hier S. angustifoia Guss. und S. ma-
ritima With. als Varietäten der S. saponariaefoia anführen! Ueber
Sapetza’s S. saponariaefolia, ein Name ohne Diagnose, lässt sich wenig
sagen, doch wird auch er schwerlich die echte 8. Cserei gefunden haben,
eine früher so gut wie unbekannte erst im Jahre 4869 durch Janka und
Rohrbach aufgeklärte Art.
207. $. conica. Bei Karlstadt, Sisek, auch im Littorale bei Zeng und
Carlopago (SV. 336).
208. S. eretica. Auf’ Leinfeldern bei Bistra und Jakovlje in Zagorien,
aber nur zufällig und nicht in jedem Jahre (SV. 333).
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. 815
208. Silene Kitaileliü Vis. (1852). Der Priorität nach sollte sie S. cla-
vata Rohrb. heissen, abgeleitet von 9. Sawifraga ß. clavata Hampe in‘
Flora 1837 I. 232—3. Auch $ Waldsteinü Griseb. Rumel. I. 1843 p. 179
gehört hierher, weil die Kelchzähne in der That spitz sind und nur durch
ein Versehen von Grisebach stumpf angegeben wurden. S. Kitaibelü
unterscheidet sich ferner von $S. Sawifraga L. nebst den spitzen auch
durch die zurückgekrümmten Kelchzähne und die viel längern 7—10'
langen Kelche (Rohrb. Monogr. 140 und ÖBZ. XIX. 74).
S. Saaifraga L. (K. 114). Die Form mit sehr schmalen Blättern
d. i. S. petraea WK. Pl. rar. II. t. 164 auf den Mauern der Schlossruine
Okicgrad nächst Samobor (SV. 338). Ob aber die von SV. weiter ange-
führten Standorte bei Ostarja, auf der Viso&ica und dem Debelo Brdo des
Velebit, dann auf der Plisivica sich auf $. Sawifraga L. oder S. Kitaibelii
Vis. oder auf beide beziehen, ist zweifelhaft, da SV. die Standorte beider
Arten augenscheinlich vermengen. In Dalmatien kommen sie indessen
nach Vis. Dalm. III. 167 beide und zwar auch auf dem Velebit vor.
209. Lychnis Coronaria. Häufig an buschigen steinigen Stellen in
Süd-Croatien und im Littorale (SV. 341).
210. Melandryum rubrum. Zwischen Ufergebüsch und in feuchten
Wäldern bis in die Alpenregion gemein (SV. 341).
MALVACEAE.
211. Malva nicueensis. Bei Unter- und Ober-Zelina, Paukovec, Agram
(SV.373).
212. Hibiscus Trionum. An Wegen, auf bebautem Lande nicht selten
(SV. 378). .
212. Gossypium herbaceum. Wird noch gegenwärtig im Littorale und
selbst bei Agramı kultivirt (SV. 378).
HYPERICINEAE.
212. Aypericum Schlosseri ist nach SV. 382 eine unbedeutende Form
des H. perforatum P. anyustifolium.
213. H. quadrangulum. Auf Waldblössen und an Ufern durch das
ganze Gebiet (SV. 382).
213. H. androsaemifolium Vill. Dauph. III. 502—3 t. 44 hat nieder-
liegende nur mit der Spitze aufsteigende Stungel. Da aber bei H. andro-
saemifolium SV. 384 bei Grobnik, auf dem Tersatto, Klek und Vratnik
der Stengel aufrecht angegeben ist, so muss eine andere Form des H.
Jeicheri Vill. gemeint sein, und zwar der Beschreibung nach die Form
mit langen Fransen der Deck- und Kelchblätter.
213. H. elegans. An Weingartenrändern zwischen Fiume und Vo-
losca (SV. 384). Der frühere Standort bei Krapina ist weggelassen.
103 *
816 Dr. Aug. Neilreich:
Vielleicht richtiger 4. perfoliatum L. (H. eiliatum Lam.) Vergl. Aschers,
ÖBZ. XIX. 31.
ELATINEAE.
Elatine hexandra DC. (K. 137) E. Schkuhriana Syll. 150, nicht
Hayne. In Lachen der Plitvica bei Verbanovec und der Bednja bei Bu-
kovec (SV. 363).
ACERINEAE.
214. Acer opulifolium. Der Beschreibung nach in SV. 386 kömmt in
Croatien nur die Var. f. tomentosum vor.
214. A. monspessulanum. Auf Weinbergen am südlichen Fuss der
Ivanscica, bei Zeng, Carlopago (SV. 385).
POLYGALEAE.
215. Polygala monspeliaca. Kömmt bei SV. nicht vor.
215. P. amara. Beide Varietäten, die eine in gebirgigen, die andere
in niedrigen Gegenden gemein (SV. 599).
AMPELLIDEAE.
Ampelopsis quinquefolia Mich. Fl. bor. Amer. I. 160. A. hede-
racea Ehrh. Beitr. VI. 85 (K. 440). In Gärten kultivirt und in deren
Nähe an Mauern und Felsen verwildert (SV. 388).
ILICINEAE.
216. Ilew Aquifolium. Auf dem Kalnik, der Ivanseica, im Agramer
Gebirge bei St. Jakob, auf dem Klek, im Littorale (SV. 609).
RHAMNEAE,
216. Zizyphus vulgaris. Bei Plasko, Buccari, Piket, Carlopago, Konjsko
(SV. 293).
217. Rhamnus pumia L. (K. 163). Auf Felsen des Velebit nicht
selten, auf dem Vratnik, bei Carlopago, auf dem Debelo Brdo (SV. 296).
Nach Vis. Dalm. III. 233 Var. pumila der Zeh. Frangula L.
EUPHORBIACEAE.
218. Euphorbia Chamaesyce. Am Seestrande, dann in Weingärten
und unter der Saat im Littorale von Fiume bis Carlopago stellenweise,
und zwar beide Varietäten, die kahle und die grauzottige mit einander
vermischt, letztere aber die häufigere (SV. 1009).
218. E. duleis. Die Var. «a. lasiocarpa in schattigen Bergwäldern
durch das ganze Gebiet. Die Var. y. chloradenia in Laubwäldern bei
Kreuz (SV. 1014).
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Qroatien. 817
219. Euphorbia palustris. An Ufern und auf Sumpfwiesen durch das
ganze -Gebiet (SV. 1012).
2419. E. Gerardiana. Von SV. 1015 in Croatien nicht beobachtet.
949. E. nicaeensis. Ebenso (SV. 1021).
220. E. triflora ist nach Boiss. in DC. Prodr. XV. 2. 165 vielleicht
die Alpenform der E. Baselicis Ten. Fl. Nap. I. p. XXIX, III t. 143
f. 4, IV. p. 265, Reichb. Icon. XV. f. 4786 b. Der Same der E. Baselicis
ist nach Tenore glatt und aschgrau.
220. E. segetalis. Bei Toplice, dann zwischen dem Kalnık und Kreuz
bei Sudovec, Vukovec, Orehovec und Miholee (SV. 1017).
GERANIACEAE.
222. Geranium phaeum. In Wäldern, auf Bergwiesen, an Hecken
gemein (SV. 393).
223. @. silvaticum. Bei Gomirje, Ogulin, auf dem Klek (SV. 395).
G. alpinum auf der Plisivica, Visodica und dem Debelo Brdo ist keine
von Kanitz, wie SV. 396 angeben, sondern eine von Kitaibel aufge-
stellte Art (RK. 107), die aber nach Kit. Addit. 263 eine unbedeutende
Form des @. silvaticum ist.
223. G. pratense. Bei Agram, Vrabee, Rude (SV. 395).
223. Erodium eiconium. Bei Fiume, Buccari, Portore, Zeng (SV. 397).
224. E. malacoides. Bei Cirkvenica, Carlopago (SV. 397).
LINEAE.
224. Linum nodiflorum. Von SV..366 nur in Dalmatien angegeben.
225. L. perenne. Bei Samobor, auf dem Klek (SV. 368).
OENOTHEREAE.
226. Epilobium montanum. In Wäldern und Gebüschen durch das
ganze Gebiet (SV. 420). 2
226. E. palustre. In Gräben und auf Sumpfwiesen bei Kreuz, St.
Helena, Bozakovina (SV. 418).
E. origanifolium Tausch bei SV. 419 soll, wie dies aus dem Citate
Reichb. German. 4090 erhellt, E. hypericifolium Tausch (K. 266)
heissen. Dass dieses auf dem Karst bei Delnice, Skrad, Mrzlavodica und
Lokve vorkomme, ist sicher unrichtig, da dasselbe eine höchst seltene
bisher blos in Böhmen gefundene ohne Zweifel hybride Pflanze ist:
E. montano-palustre nach der Vermuthung Winkler’s im ÖBW. II. 252.
227. E. virgatum. Auf feuchten Wiesen und in Wäldern bei Belec-
grad und Radoboj (SV. 421). Eine seltene oft verkannte, wie es scheint,
den Sudeten eigenthümliche Pflanze, welche in Croatien schwerlich vor-
kommen wird (Vergl. Neilr. Nachtr. 284).
818 Dr. Aug. Neilreich:
937. Epilobium roseum. Statt Liun& soll es Schreber heissen,
ein Schreibfehler.
227. EP. trigonum. Auf dem Karst bei Delnice und Lokve, auf dem
Velebit (SV. 421).
227. E. alsinefolium Vıll. E. oriyganifolinm Lam. An Bächen und
quelligen Stellen auf der Ivanscica (SV. 422). !
2237. Isnardia palustris. Unter Dubraya scheint Dubrava im Com.
Kreuz und nicht der Murinsel gemeint zu sein.
HALORAGEAE.
227. Myriophyllum alternifolium. Auf dem Lonjsko Polje (SV. 425),
Ascherson Bot. Zeit. 1868 p. 870 hält jedoch dessen Vorkommen für
sehr zweifelhaft.
LYTHRARIEAF.
228. Lythrum Salicaria. Die filzige Varietät bei Kreuz, BozZakovina,
Agram, Sv. Kriz und Cret (SV. 307).
POMACEAE.
229. Orataegus nigra. Janka (ÖBZ. XIX. 75 Note) bezweifelt, wohl
mit Recht, das Vorkommen dieser Art an steinigen Stellen des Kalnik,
da dieselbe niedrige feuchte Gegenden bewohnt. Auch Samobor scheint
für ©. nigra kein geeigneter Standort zu sein. Wahrscheinlich eine Ver-
wechslung mit ©. melanocarpa MB.
229. Pirus amygdaliformie.. Nur im Littorale des Com. Fiume von
Fiume bis in das Vinodol (SV. 414).
ROSACEAE.
230. Spiraea salicifolia. In der Posavina bei Topolovec, Preloscica,
Syinieko, Muäilov£ica (SV. 115).
230. S. ulmifolia. Auf dem Vratnik, bei St. Michael, Starigrad,
Vranjak und Batavica des Oto&aner Littorale (SV. 416).
230. 8. media Schm. S. chamaedryfolia der Autoren, nicht L. nach
Regel Gartenflora VII. 1850 p. 48. In SV. 116 wird gefragt, wo denn
die als Art hiervon nicht verschiedene von Maly in Croatien angegebene
S. oblongifolia eigentlich vorkommen soll. Nach Schloss. ÖBW. II. 346
und 370 kommt sie bei Zuta Lokve und Udbine vor.
231. Waldsteinia geoides. Von SV. nicht aufgenommen.
232. Potentilla recta. Auf steinigen buschigen Hügeln durch das
ganze Gebiet (SV. 128).
232. P. inclinata. Auf sonnigen Hügeln bei Toplice, Ljubescica,
Madjarovo und Belecgrad (SV. 127, 1334). Die Var. ß (P.cinerea Chaix)
gehört aber nicht hierher sondern zur P. verna L. |
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. 819
233. Potentilla Fragariastrum. Auf buschigen Hügeln und an Wald-
rändern sehr häufig durch das ganze Gebiet (SV. 124), vielleicht richtiger
P. micrantha Ram., insoferne man diese als Art betrachten will.
233. P. caulescens. Auf der Ivanscica, dem Klek, Mrzin, Velebit
(SV. 125).
233. Rosa pimpinellifolia. Auf buschigen Hügeln durch das ganze
Gebiet besonders im Littorale (SV. 133).
233. R. reversa. Auf der Ivanscica (SV. 435). Der der R. pimpinelli-
folia näher stehende Bastart.
R. gentilis Sternb. (K. 247). Auf dem Karst bei Svilno, Crnik
und Plasko, dann auf dem Vratnik (SV. 134). Scheint ebenfalls hybrid
zu sein: R. alpino-pimpinellifolia und zwar die der R. alpina näher
stehende Form.
234. R. tomentosa. In Bergwäldern durch das ganze Gebiet (SV. 139).
234. R. pomifera. Die im Syll. 145 als R. villosa angeführte Rose
wird in SV. 138 für R. pomifera erklärt. Auf der Ivanscica, bei Samobor,
Sy. Ana pod Turnom.
R. sempervirens L. (K- 255). An rauhen Orten des Littorale im
Com. Fiume bei Fiume, Buccari, Portore, Novi (SV. 135).
235. Sanguisorba oficinalis. Auf Wiesen in Zagorien, besonders
zwischen Krapina und Pregrada (SV. 986).
235. Poterium spinosum. Bei Buccari (SV. 987).
AMYGDALEAE.
235. Prunus insititia. Wird in vielen Spielarten kultivirt und kömmt
an Hecken und Zäunen verwildert vor (SV. 302).
PAPILIONACEAE.
237. Genista difusa und G. procumbens werden in K. Koch Dendr.
44 unter dem Namen @. decumbens in Eine Art vereinigt, wie dies schon
in Koch Syn. 166 angedeutet ist.
237. @. pilosa. Auf dem Klek, Velebit (SV. 6).
237. @. tinctoria. Auf Wiesen und in Vorhölzern gemein (SV. 9).
238. G. arcuata und @. dalmatica sind nach Tommas. in Koch
Syn. 168-9, Vis. Dalm. III. 2369 und Reichb. Icon. XXXII 17 nur
Varietäten der @. syWestris Scop.
238. @. radiata. Auf dem Klek, Vratnik, Mrzin (SV. 12).
238. G. holopetala Fleischm. in Reichb. Fl. exsice. n. 2066 ist
nach Reichb. Icon. XXXI. 16 Varietät der @. radiata, nach K. Koch
Dendr. 84—5 nur eine kleinere Form.
G. tridentata L. An felsigen Stellen in der Vilena- und Forgasic-
Draga, dann im Likaner Littorale (SV. 7). Entschieden unrichtig, da
diese sehr charakteristische Art bisher nur in Portugal und Algier gefun-
820 Dr. Aug. Neilreich:
den wurde (DC. Prodr. II. 151—2, Spach Ann. sciene. nat. 1845 p. 150).
Die aus Zanich. Opusc. 26 entnommene Angabe in Reichb. German. 519,
dass sie bei Pola vorkomme, ist ebenso irrig.
Cytisus Laburnum L. In Berg- und Voralpenwäldern des Velebit
(SV. 15—6). Diese aus den RK. 108 entlehnte Angabe ist unrichtig, denn
aus Kit. Addit. 30% erhellt unzweifelhaft, dass damit C. alpinus ge-
meint sei.
C. elongatus SV. 19 am südlichen Fuss der Ivanscica, bei Medved-
grad nächst Agram und auf dem Mrzin ist, wie aus der Beschreibung
deutlich erhellt. ©. supinus Cr., Jacg. Fl. austr.I. t. 20 (nicht Koch Syn.
470, nicht SV. 18, die zu C. hirsutus L. gehören) und zwar die Form mit
langen zurückgebogenen Zweigen d.i. C. elongatus WK. Pl. rar. II. p. 200
t. 183. In Reichb. Icon. XXXI. p. 13 wird zwar (. elongatus WK. zu
©. hirsutus L. gezogen, allein wenn sich C. supinus Cr. und €. hirsutus L.
vorzugsweise durch angedrückte und abstehende Behaarung unterscheiden,
so gehört CO. elongatus WK. zu C. supinus Cr., mit dem er auch in der
Tracht übereinstimmt.
240. ©. purpureus. Auf dem Vratnik, bei Carlopago, auf dem Velebit
(SV. 13).
940. Lupinus varius. Wird in Gärten gepflanzt und kommt an
sonnigen Stellen im Littorale bei Fiume, Zeng und Carlopago (SV. 21),
jedenfalls nur verwildert vor, wenn anders die Bestimmung richtig ist.
L. hirsutus L. (K. 172). An wüsten Stellen im Littorale z. B. bei
Fiume (SV. 21).
240. L. albus. Wird nur in Gärten kultivirt (SV. 21).
242. Anthyllis alpestris der croatischen Flora hat nach SV. 27 bleich-
gelbe Blüten, gehört also zur Var. ß. der A. Vulneraria L. Auf der
Ivan:cica, dem O8tre bei Samobor, der Visocica.
243. Medicago disciformis. Bei Portore, Novi, Carlopago (SV. 36).
243. Trigonella Foenum graecum. Verwildert bei Toplice, Varasdin,
Agram (SV. 39).
243. T. monspeliaca. Nur im Littorale des Com. Fiume von Fiume
bis Novi stellenweise (SV. 39).
243. Melilotus parviflora. Auf dem Tersatto, bei Grisane, Kriviput,
Carlopago (SV. 42).
24h. Trifolium pratense ß. nivale Koch Syn. 485. Auf der Visocica
und dem Debelo Brdo (SV. 54).
244. T. pannonicum. Bei Kamenjak, auf dem Klek (SV. 52, 1330).
Der nähere Standort im Uskokengebirge ist der Gorjanc-Berg, der die
Grenze von Krain und dem Sichelburger District bildet.
245. T. incarnatum. Sehr häufig gebaut und im Littorale des Com.
Fiume und des Likaner Regiments beinahe wild geworden. Die Varietät
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. 821
mit weissen und fleischfarbenen Blüten (7. Molinieri Balb.) ist in Croatien
häufiger als jene mit purpurrothen Blüten (SV. 45).
245. Trifolium fragiferum. An feuchten Stellen durch das ganze
Gebiet (SV. 56).
T. nigrescens Viv. (K. 192). An grasigen Stellen bei Fiume und
Portore (SV. 60--1). Auch in Istrien und Dalmatien.
T. angulatum WK. (Diagn. 37). An salzigen Stellen bei dem
Sauerbrunnen Jamnica im mittlern Com. Agram (SV. 60). Fehlt mit Aus-
nahme Ungarns in allen Nachbarländern.
945. T. patens. Bei Radoboj, Krapina (SV. 62).
T. micranthum N iv. (K.195). Auf trockenen Wiesen im Littorale
des Com. Fiume bei Kukuljanoyo, Praputnik, Bribir und Selce (SV. 63).
Soll das wahre T. filiforme 1. sein. Allein nach der Ansicht von SV. sind
T. minus Sm. (T. filiforme der meisten Autoren) und T. mieranthum V iv.
nur Varietäten Einer Art, welche dann den Namen T. filiforme L. zu
führen hätte.
246. Doryenium Pentaphyllum. Die Var. D. herbaceum Vill. au
waldigen Hügeln durch das ganze Gebiet (SV. 63—4 als D. pentaphyllum
et D. sabaudum), die Var. D. suffruticosum Vill. nur im Likaner Lit-
torale und auf dem Velebit. D. argenteum Delile hat nach DC. Prodr
II. 208 gelbe Blüten und wächst in Aegypten, wird also im Likaner Lit-
torale sicher nicht vorkommen. SV. 63 scheinen damit eine zarte Form
des D. suffruticosum zu meinen.
Indigofera tinetoria L. Indigo wurde 1868 in den Com. Varasdin und
Agram versuchsweise nicht ohne Erfolg kultivirt. An mehreren Orten
gelangten die Pflanzen zur gehörigen Grösse und Entwicklung, so dass
wirklicher Farbestoff gewonnen werden konnte (Wiener Zeitung vom
43. December 1868 Nr. 294).
247. Galega offieinalis. An Rainen, Zäunen, auf feuchten Wiesen
durch das ganze Gebiet (SV. 69).
247. Oxytropis montana. Auf dem eroatischen Schneeberg (Klinggr.)
auf dem Debelo Brdo sehr selten. Der frühere Standort Delnice ist weg-
gelassen (SV. 71).
348. Astragalus Mülleri. Bei Kermpote und Kriviput im Oguliner,
bei Zeng und Draga im Otodaner und bei Cesariea im Likaner Littorale
(SV. 76).
248. A. sesameus. Bei Zeng, Sv. Juraj und Lukovo im Otocaner
dann bei Cesarica im Likaner Littorale (SV. 75).
248. A. Cicer. An Rainen, buschigen grasigen Plätzen nicht selten
(SV. 75).
248. A. hamosus. Bei St. Michael, Lukovo und Starigrad im Otocaner
Littorale (SV. 74).
Bd. XIX. Abhandl, 40%
822 Dr, Aug, Neilreich:
248. Astragalus asper. Kömmt bei SV. nicht vor.
248. A. Wulfeni Koch (A. illyrieus Bernh. 1836 der ältere Name)
und 4A. monspessulanus L. kommen nach SV. 73—%4 beide an felsigen
Stellen des Littorale von Fiume bis Zeng vor, allein ich zweifle noch
immer, dass diese Angabe bezüglich des A. monspessulanus L. richtig sei.
Denn der wesentliche Unterschied zwischen beiden liegt nur in der
samentragenden Naht, die bei A. Wulfeni auf der eonvexen, bei A. mons-
pessulanus in der concaven Biegung der Hülse sich befindet (Neilr. ÖBZ.
x. 115—6). Dieses Merkmals wird aber in SV. nicht erwähnt. Letztere
Art fehlt auch im österreichischen Littorale und scheint mir selbst für
Dalmatien zweifelhaft zu sein.
249. Coronilla cretica. Bei Cirkvenica, Zeng, Sv. Juraj, Carlopago
(SV. 108).
Hippocrepis unisiligquosa L. (K. 210). Auf Felsen des Littorale bei
Zeng, Sv. Juraj und Carlopago (SV. 109).
H. multisiliquosa L. Wurzel spindlig, meist vielstenglig. Stengel
liegend und aufsteigend oder aufrecht, einfach oder ästig, sammt den
Blättern kahl oder behaart. Blätter gefiedert. Blättchen lineal-keilig oder
lineal-länglich, ganzrandig, abgestutzt oder ausgerandet. Blütenstiele
blattwinkelständig, nur etwas kürzer als das Blatt, 2—6blütig, Blüten in
gedrungenen Dolden, meist herabgeschlagen. Hülsen verschiedenartig |
gebogen, beinahe kreisrund ausgeschnitten, kahl oder an den Stellen,
unter denen die Samen liegen, weichstachlig. (Nach griechischen und ita-
lienischen Exemplaren.)
H. multisiliquosa L. Spec. 1050, Fl. gr. VII. t. 717, Schk. Handb. Il. t. 206, Moris Fl. sard.
1. p. 543 t. 66.
Stengel 3—1‘ lang. Blätter grasgrün. Blüten klein, gelb. Hülsen
10—20° lang, 1Y,—2” breit. H. unisiligquosa L. (Fl. gr. VII. t. 716)
unterscheidet sich leicht durch einzeine höchstens gepaarte in den Blatt-
winkeln beinahe sitzende Blüten und Hülsen. — Auf Felsen im Oguliner
Littorale bei Kriviput und Merzlidol, dann bei Zeng (SV. 140). In Dal-
matien wächst sie nicht, denn die aus Vis. Stirp. 37 entnommene An-
gabe in Reichb. German. 540 und Maly En. 361, dass sie bei Sebenico
vorkomme, ist nach Vis. Dalm. III. 315 unrichtig und bezieht sich auf
H. unisiliquosa. Nach Host Fl. aust. II. 348 käme sie im Littorale und
Dalmatien gemeinschaftlich mit A. unisiliquosa vor, allen Koch hat sie
nicht aufgenommen. — Mai, Juni. ()
249. Securigera Coronilla. Bei Plasko, Buccari, Zeng (SV. 110).
250. Vieia pisiformis. Bei Slatina, Jelengrad und Garicgrad in der
Moslavina, bei Samobor und Okicgrad (SV. 81)
250. V. silvatica. In Bergwäldern durch das ganze Gebiet (SV. 81).
250. V. dumetorum. In Berg- und Voralpenwäldern gemein (SV. 81).
250. V. onodbrychioides. Unter der Saat bei Samohor (SV. 82, 1330).
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v, Croatien. 823
250. Vicia narbonensis «. integrifolia. Durch das ganze Littorale des
Com. Fiume und bei Povile im Oguliner Littorale. Die Form V. heterophylla
bei St. Helena und Psarjevo (SV. 86).
250. V. bithynica. Durch das ganze Littorale des Com. Fiume
(SV. 84).
251. V. sepium. In Wäldern, Vorhölzern, an Zäunen nicht selten,
kömmt auch, wiewohl sehr selten, mit blassgelben Blüten vor (SV. 85).
251. V. pannonica. Unter dem Getreide und an buschigen grasigen
Stellen gemein. Die V&*. ß. purpurascens auf Aeckern und Hügeln in den
Umgebungen von Agranı besonders bei LaSeina (SV. 84).
251. V. hybrida. Bei Portore, Hrelin, Plase (SV. 84).
251. V. grandiflora. Aendert ab:
&. Scopoliana Koch Syn. 217. Auf Aeckern und Grasplätzen bei
Kreuz, Agram, Bozakovina, Sisek (SV. 87), Fiume (Koch I. ec. 216).
ß. Kitaibeliana Koch Il. c. Unter dem Getreide höchst gemein
(SV. 88).
251. V. lathyroides. In hügligen und gebirgigen Gegenden durch das
ganze Gebiet (SV. 86).
251. Ervum hirsutum. Unter dem Getreide und auf Aeckern nicht
selten (SV. 90).
251. E. graeile. In Weingärten bei PliSivica, Sy. Ana pod Turnom,
Buceari (SV. 91).
252. E. Ervilia. Unter dem Getreide im Littorale des Com. Fiume.
Der Standort St. Helena kömmt nicht vor (SV. 91).
252. E. nigricans. Auf dem Tersatto und bei Buccarizza (SV. 92).
E. uniflorum Ten. Fl. Nap. I. p. XLII, IV. p. 104 „leguminibus glaberrimis“*
t. 172 ebenfalls auf dem Tersatto (Reuss ZBG. XVIII. 143) gehört der
kahlen Hülsen wegen hierher und nicht zu E. Lentieula Schreb., wohin
es in Reichb. German. 526, Bertol. Fl. ital. VII. 539 und Vis. Dalm.
Ill. 325 gezogen wird (Vergl. auch Koch Deutschl. Fl. V. 156, 157).
Pisum maritimum L. (K. 220). Am Seestrand zwischen Fiume
und Volosca, dann bei Martinseica (SV. 93). Auch in Istrien, fehlt jedoch
in Dalmatien. ;
Lathyrus inconspicuus L. L. parviflorus Roth (K. 221). lu
Weingärten bei Fiume, Buccari, Bribir (SV. 98). Auch in Istrien und
Dalmatien.
252. L. stans. Bei Portore, Praputnik (SV. 98).
252. L. Cicera. Bei Praputnik, Bribir, Novi, Zeng (SV. 96).
253. L. angulatus. In Weingärten und unter dem Getreide bei
Fiume, Bribir und Novi im Littorale des Com. Fiume, dann bei Draga,
Starigrad und Jablanac im Otodaner Littorale (SV. 97).
253. L. hirsutus. Unter dem Getreide, zwischen Gebüsch, in Wein-
gärten durch das ganze Gebiet (SV. 96).
104 *
824 Dr. Aug. Neilreich:
253. Orobus vernus. Die Var. ©. alpestris WK. hat nach der Abbil-
dung lanzettliche bis lineal-lanzettliche 1%,—2'/,‘ lange und 3—6‘ breite
Blättchen, bei der Var. O. flaccidus Kit. sind diese, wenigstens nach
Reichb. Icon. X. f. 1290, noch schmäler, lineal-lanzettlich, 2— 21%‘ lang,
4— 2%“ breit, beide stellen somit eine schmalblättrige Varietät des
O. vernus dar.
253. O. variegatus. Bei Ludbreg, Kreuz, Novimarof, Agram (SV.
103). Ob damit Tenore’s echte Art oder nur Formen des O. vernus L.
mit breiteiförmigen Blättchen gemeint seien und ob diese 2 Arten nicht
in einander übergehen, ist mir nicht klar.
253. O. tuberosus. In Wäldern niedriger und gebirgiger Gegenden
durch das ganze Gebiet (SV. 100).
253. O. pannonicus. Die Varietät mit kurzen keulenförmigen Knollen
(0. albus L. fil.) auf Bergwiesen bei Sestina (Syll. 130), St. Simon, auf
dem Klek, der Vrebacka Staza (SV. 101), die Varietät mit langen walz-
lichen oder spindligen Knollen (©. lacteus MB., ©. versicolor Gmel.) auf
Bergwiesen und in Gebüschen auf dem Karst bei Jelenje, Caule und
Kamenjak, dann im Hochlande bei Lesce, Perusie, Gospic, Trnovac
(SV. 101—2).
254. O. niger. In Wäldern niedriger und gebirgiger Gegenden durch
das ganze Gebiet (SV. 103).
Verzeichniss der Ortschaften, welche in diesen Nachträgen vorkommen,
nebst Angabe ihrer Lage.
Das k. ungarische Littorale besteht in der Verfassung, welche es
bis zum Jahre 1848 hatte, nicht mehr, sondern bildet nebst dem grössern
Theile des südlichen Comitates Agram das Comitat Fiume, ist aber zwi-
schen Ungarn und Croatien Gegenstand eines noch nicht gelösten Aus-
gleiches. Alle Ortschaften und Berge, welche in den Vegetationsverhält-
nissen von Croatien 256—68 im ungarischen Littorale angegeben und von
denjenigen, die im südlichen Comitate Agram aufgeführt sind, gehören,
wenigstens Jetzt noch, nachstehende in das Comitat Fiume:
Brdo Grohovo Mrzlavodica
aule Jelenje Ped
Cernilug Kamenjak Ravnagora
Cubar Karst Risnjak
Delnice Lokve Skrad
Fuzine Mala Planina Vrbovsko
Grobnik Mrkopalj
Nachträge zu den Vegttationsyerhältnissen v. Croatien. 825
Ba&vica, Dorf NW. von Carlopago im Otodaner Littorale.
Belaj, Bilaj, Dorf und Schlossruine SO. von Gospic.
Biskupec, Dorf SW. von St. Ivan im nördlichen Com. Agıam.
Biskupec, Dorf S. von Varasdin.
Bratina, Dorf NW. von Pisarovina im mittleren Com. Agram.
Brod, Dorf an der Kulpa N. von Delnice im Com. Fiume.
Cerje, Dorf SW. von Varasdin.
Cesarica, Dorf NW. von Carlopago im Likaner Littorale.
Crnik, Dorf auf dem Karst NO. von Fiume im Com. Fiume.
Croatischer Schneeberg, Snjezuik, auf der Generalstabs-Karte
von Illirien Blatt 29 Sneshnik, 4763 A hoch, auf dem Karst SW. von
Gerovo im Com. Fiume.
Öret, Chret, Dorf SW. von Krapina im Com. Varasdin.
Dobri Zdenei, Dorf N. von Ober-Stubica im nördlichen Com.
Agram.
Draga, Dorf ganz nahe bei Zeng im Otocaner Littorale, verschieden
von Draga bei Fiume.
Drenovac, Dorf SO. von Toplice im Com. Kreuz.
Drnje, Dorf an der Drau im Varasdin-St. Georger Regimente hart
an der Grenze des Com. Kreuz.
Fuka, Dorf im Varasdin-Kreuzer Regimente hart an der Grenze
des Com. Kreuz O. von Vrbovec.
Gariegrad, Schlossruine im südlichen Varasdin-Kreuzer Regimente
in der Moslavina.
Gomirje, Dorf NW. von Ogulin im Oguliner Regimente.
Gotalovec, Dorf am südöstlichen Fuss der Iyanscica im Com.
Varasdin.
Gradenica, Dorf S\W. von Osekovo in der Moslavina.
Grisane, Dorf im Vinodol des Com. Fiume.
Hrelin, Dorf S. von Piket im Littorale des Com. Fiume.
Jablanac, Dorf im südlichen Otodaner Littorale.
Kaniza, Dorf W. von Gospic.
Kermpote, Dorf im Oguliner Littorale.
Klada, Dorf im nördlichen Otodaner Littorale.
Konjscina, Dorf an der Krapina SO. von Zlatar im Com. Varasdin.
Konjsko, Dorf SO. von Carlopago im Likaner Littorale.
Kriviput, Dorf im Oguliner Littorale.
Kukuljanovo, Dorf N. von Buccari im Littorale des Com, Fiume.
Kunagora, Berg bei Pregrada im südlichen Com. Varasdin.
Lascina (Lazina), Dorf am rechten Save-Ufer SO. von Agram.
Lesce, Dorf SO. von Bosiljevo an der Dobra im südlichen Com.
Agram, verschieden von LeSce im Otocaner Regimente,
Liepoglaya, Lepoglava, Dorf SW. von Iranec inı Com. Varasdin,
226 Dr. Aug. Neilreich:
Lipove&an, Lipovchany, Dorf NW. von Casma im Varasdin-Kreuzer
Regimente.
Ljubesdica, Dorf S. von Toplice im Com. Kreuz.
Lukovo, Dorf $S. von Zeng im Otocaner Littorale, verschieden von
Lukovo im Likaner Littorale.
Madjarovo, Magyarovo, Dorf SW. von Toplice im Com. Kreuz.
Malo Erpenje, Dorf SW. von Krapina im Com, Varasdin.
Mar$ane, Mardani, Dorf W. von Casma im Varasdin - Kreuzer
Regimente.
Martianec, Dorf an der Strasse von Varasdin nach Ludbreg im
Com. Varasdin.
Muzilovcica, Dorf an der untersten Save gegen die slavonisclie
Grenze zu im nördlichen Com. Agram. |
Nart, Dorf am linken Save-Ufer S. von Dugoselo im nördlichen
Com. Agram.
NorSicero-Selo, Dorf SW.von Samobor im mittleren Com. Agram.
Novoselec, Dorf SO. von Kriz im südwestlichen Varasdin-Kreuzer
Regimente.
Obedisce, ebenso.
Pavile s. Povile.
Pisarovina, Dorf SO. von Jaska im mittleren Com. Agram.
PlaSko, Dorf auf dem Karst NO. von Fiume.
PlaSe, Villa O. von Portore.
Plemenitas, Dorf an der Kulpa N. von Vrbovsko im Com. Fiume.
Plisivica, Dorf S. von Samobor im mittlern Com. Agram.
Povile, Pavile, Dorf O. von Novi im Oguliner Littorale.
Poznanovec, Dorf an der Krapina SW. von Zlatar im Com.
Varasdin.
Praputnik, St. Josef, Dorf O. von Buccari.
Pregrada, Dorf W. von Krapina im Com. Varasdin.
PreloScica, Dorf am linken Ufer der Save SO. von Sisek im nörd-
lichen Com. Agram.
Prozor, Dorf SO. von Otocac.
Redkovec, Dorf zwischen Sesvete und Agram O. von letz-
terer Stadt.
Reznik, Dorf am linken Ufer der Save O. von Agram.
San Cosmo, Dorf NW. von Buccari.
St. Jakob, Dorf SO. von Portore.
St. Michael, Sv. Mihalj, Dorf SO. von Medak in der Lika.
Santa Lucia, Dorf W. von Buccari.
Selce, Dorf SO. von Cirkvenica im Littorale les Com. Fiume.
Smiljan, Dorf NW. von Gospiec.
Snjeänik, s. croatischer Schneeberg,
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatlen. 827
Sokolovec, Dorf SW. von Kopreinitz im Varasdin-St. Georger
Regimente.
Dorf
Com.
Com.
Com.
Com.
Staniste, Dorf NW. von Carlopago im Likaner Littorale.
Starigrad, Dorf S. von Zeng im Otocaner Littorale.
Svedrußa, Dorf SW. von Krapina im Com. Varasdin.
Sv. Ana pod Turnom, auf den Karten Sub Turen, auch Turen,
am südlichen Fuss der Plisivica NW. von Jaska im mittleren
Agram.
Sv. Juraj, Dorf S. von Zeng im Otodaner Littorale.
Sv. Kriz, Dorf SO. von Krapina im Com. Varasdin.
Syibovec, Dorf an der Bednja O. von Toplice im Com. Kreuz.
Svilno, Dorf an der Luisenstrasse N. von Fiume im Com. Fiume.
Svinicko, Dorf in der untern Posavina SO, von Sisek im nördl.
Agram.
Tor&ek, Dorf SO. von Ludbreg im Com. Kreuz.
Trebarjevo, Dorf am rechten Ufer der untern Save im mittlern
Agram.
Velika, Dorf NW. von Pisarovina im mittlern Com, Agıam.
Verbanovec, Dorf NW. von Ludbreg im Com Kreuz.
Vidovec, Do'f N. von Agram.
Vidovee, Dorf SW. von Varasdin.
Vlaka, Dort NO. von Buceari.
Vojakovec, Do:f NO. von Kreuz im Varasdin-Kreuzer Regimente.
Vrabcde. Dorf W. von Agram.
Vranjak, Dorf im südlichen Oto&aner Littorale.
Zagorje, Dorf SO. von Portore.
Zdihovo, Dorf an der Luisenstrasse O. von Severin im südlichen
Agıam.
Zabnik, Dorf an der Drau O. von Varasdin.
Zugarje, Dorf am südlichen Ende des Likaner Littorale.
Abies .
Acanthus
Acer
Achilles 9
Aconitum
Adiantum
Adonis
Adoxa
Aegilops .
Alısma
Allıum.
Alnus ..
Alopecurus
Alsıne .
Alyssum .
Ampelopsis
Anchusa. .
Andropogon
Androsace . .
Anemone
Anthemis
Anthriscus .
Anthyllis
Antirrhiınum .
Aquilegia
Arabis.
Arbutus .
Archangelica .
Arenarıa
Armeria .
Arnoseris
Artemisia
Arm.
Arundo
Inhalt der Gattungen.
Seite
. 780] Asclepias
- . 800/Asperula
. . 816/Asphodelus
. 784] Aspidium
- 808/Asplenium . . . .
169] Aster . .....
. . 80&/Astragalus. .
. . 71&| Astrantia
. . 776jAtriplex. . .
al Ayena. 2 re
. 184 |Bartsia
. 772\Betula
.812|Bifora . . .
. 810/Blechnum .
. 816|Botrychium
. 1797| Briza
. . 711|Bromus ER
. 800/Bulbocodium . .
. 806|Bunias
. . 1785/Bupleurum
. 804|Calamagrostis
. 820/Calamintha ;
. 799/Callitriche . .
. 807|Campanula
. 808|Camphorosma
. 801|Cardamine. . .
. 803/Carduus . . .
812 Carum nee:
183 Camealisı ana m
. 789/Carex . .
. 784 |Celtis a:
. . 779|Centaurea . .. .
. 772|Centranthus .
Seite
. 795/Cephalaria. .
. 794 )Cerastium . .
. 777|Ceratophyllum .
. 168|Cerintbe. . .
. 763 Chaerophyllun iR.
. 784\Chrysosplenium
784]Cicuta. . .
. 891 |Cimieifuga . .
.804|Cineraria . .
. 1789| Cirsium
. 779|Clematis. .
... . 799|Clypeola .
. 7181\Convallarıa
.804|Convolvulus
. 769|Corispermum. .
. 770|Coronilla
. 713)Corydalis
. 773|Corylus
re Vobulanesaeeg:
.810/Crataegus .
. 804\Crepis .
. 172|Croeus ;
. 796\Erypsis . 2.
. „ 781\Cynoglossum .
...499|Cyperus =.
. 782|Cytisus
..808/Danthonia. .
. 1787| Delphinium
.801/Dentaria ..
803)Dianthus ..
. . 774 Digitalis
. 781|Diplotaxis . .
.788|Doryenium. .
.7183|Draba . . . .
Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien. 829
Seite Seite Seite
Dracocephalum . .796/Helianthemum . . .SH1/Lyaum . 2 .... 7198
Drosera.. . .... 811/Heliotropium.. . . . 797|Lycopodium . . . . 770
Mehallion 7.’ .:. 1”, sı1lHelleborus. . . . » OT Lythrum. .ı. 2". 818
Behinaria ‘.'.'.'. . 772]Hemerocallis. ... . 777\Maianthemum . . . 777
Bekinaps .'. 4... 787[Herminium. . . . - LE) IN CE 719
em ' 29..." 198|Herniaria . . . . . Mara... MU 15
Edraianthus . . . . 794|Hesperis. .. . . . 808|Marsilea. - - - - - 770
Mlatne'. .". .. FonGı Eiibrseust. „u Aral 815 Medicagd . . . . . 820
Bmhedra.'.'.'.. » 780H1eractum . ....» 791/Melampyrum. . . . 799
Epilobium .'.'. .. 817|Hippoecrepis - 822|Melandryum . ... . 815
Eguisetum.. .... 768|Hippopha@ . ... . Teeltelrea Ihrer 8 7713
Brlanthus’.".'."..; Tlkordeum *... 200% 718|Melilotus '.'..'.% 820
SE er A A 801/Hyacinthus II NFEIrSSa. *- ara tan ee 796
Bsscdumme.t. vor 817|Hydrocharis . . . . 778Milium ...... 7172
5 A 823|Hymenophyllum . . 769|Moehringia . . . . 812
Ervngium ’.'.. .. 801 lHyoseris. ..... 789|Molinia ......- 773
Brysimum '.'.°..". 809|Hypericum. .. . . 815[Moricandia . . . . 809
Erythraea .:. .. 795|Hypochoeris . . . . 790/Myosotis. . » - - . 798
Erythronium . . . „.777Dex........ 816/Myriophyllum . . .818
Buphorbia ..'... . 816/Imperata - . TRRINajas . .»..... 779
Biphrasia . 1..." 799|Indigofera . ... . 8s21lNareissus . .» . >.» 7178
Barsetiar. . . I S1OTInUla .. . . er 784|Nigritela . ... . 719
Bestuca '. .'. 2% SERIE 0.0. SRANETTER 778|Notoehlaena . . . 769
Br, REN MSRISabıs 01. = er 814|Nuphar ... 0... 811
Bellarıa MN eIsmardia..ı... DE 818/Nymphaea..... 811
Beraar: 7 >. Pe 777\Juneus . +» 7716|0enanthe . - . » - 801
Galega er .8241|Juniperus ..... 780/Onopordon . . - . . 788
Baleopsis . . ."..796|Knautia . .. .. %. 83|Onbsma :.- r. +...) 797
an rd 794|Koeleria. ..... 772\Ophioglossum . . . 770
Benista . ....% 819|Laserpitium . . . . 8038/Ophrys . ... 779
Beranium ', ie :. 7. 8% s17iBathyrus rien 827310 Tchis. 1.1. PER . 778
adiolus +, RR IBemna u. nA Orlayar +.» UOTE 803
Glaucium . . . . ..808]Leontodon . . ... 790/Ornithogalum . . . 777
By cerian. ... 2, Arslbepidium N 810/0Orobauche . . . - „800
Gnaphalium . . . . 784|Leueojum . . . ..778JOrobus ...... 824
Goodyera 2779| Eılum.. 10% 0 111Oryza .. .v. . 772
Gossypium. . 345Eınaria .. .. PIE 79903mundar ». +. 4.0 4 769
Brammitis . .... 768|Linum. .. .
Gymnadenia . .
Hacquetia . .
Halianthus .
Halimus . .
Bd, XIX, Abhandl,
- 804/Lupinus . . .
.812|LuzuUla ...
.182|Lychnis . ...
. FEST ORYELOPIS +. +. > ARISAT
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SAU NBanTcummr.. = ertee 774
aearmassia ine 1.0. „814
« „ 8145[Paronychia . . . „811
105
830
Seite
Pastinaca 803 Rusceus kiltunsl iss
Pedieularis . . . . 799 Sagina
Petasites -. . ... 784 |Salıx
Pencedanum,. ..... ..803]Salvia.. .. lu au:
Phalaris.....:. 141 Salyanıa. ., -ı Wenkie
Phleum . - 772)Sanguisorba ... .
Physalis. . .» -.... 198jSamtolina, „2 2...
Phyteuma . . . . „792[Satureia. . - .....
Bioris ..... Sees 1930| Saxıftapar ı >
AmUSK EU 10.1 eier 780|Scabiosa.......
Bieola el = la 801 Sceandix ... . „yrın,.
Bizusi\. =... inne 818|Schvenus . . .u...
Eisum, 2 e Sneuge 823 Scilla
Plantage os...» 0, 783|Seirpus
Boa na Aslerrapıe 73|Scleranthus
Podospermum . 7190/Scolymus
Polycarpon . 811|Scorzonera. . .
Polygala . 816|Scrofularia
Polygonum .182lScutellaria. . . . .
Polypogon .
Portenschlagia . .
Potamogeton . .
. 712Securigera. .
. 802]Sedum
. 779|Selaginella
. . 812]Statice
. 781|Stellaria
. 822/Typha
. 804 Utrieularia. . . .»
- 10 Naceinium . 2 22%
Dr. Aug. Neilreich: Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen v. Croatien.
Seite
118/Stachys 4 „Ielumehe
199|SEIP® 00 eu
7110|Struthiopteris . . .
819|Syrenia
782 Tanacetum
796 Teesdalia
805| Thesium
783) Thlaspi
804 Tofieldia
774|Torilis
Or ET ae Ko
I JE 5)
. 117 Tragopogon „ ..»
0.274 Brichonema 2.28
. 812/Trifolium
,‚ 189|Trigonella
. 1790| Trinıa
. „ 798 Tritieum
7197| Turgenia
Potentilla . »ur0W.l- 818|Sempervivum .804/Vaillantia . ... »
Poterium . . 819|Senecio .7185/Valeriana . ... .-
Primula . . 800|Serratula . . .. . 788 Valerianella.. .. -
Poanusı wu... Slate S10lSeselii., .. 2.06 802/Vallisneria. . » . =»
Pterotheea. ..... 790|Sesleria . . „712\Verbascum. . ...»
Pulicarıa rlSENSIWSLKIS 5... „eo Heike 192 \ieronica a ne
Pulmonaria „ı98lsklene,.... .. ... Hs58ilallVrein, 2...
@uerLeus. .. Ace 184 Silybum.;. wis? 181Vinea . » » » .% .
Ranunculus . 807|Sisymbrium 8081 Viala.. . . .. „am
Rhagadiolus. . .. -».,4899mllax. ... ... sad 778/Waldsteinia ... -
Bhranus; nsiaäede s46\Solanum .-.-. rm 798 Woodsia . .. . use
Rhododendron . . . 804[Sonchus . . . . 2190| Xanthıum » nn
Rhynchospora .774|Sparganium . . . .779|Xeranthemum .. .
BEINEN une „oe 805|Spergula „SA2lZizyphus . « 010.
Rosa... 0. . 819|Spergularia . 812|Zostera . ». 2...»
Bumex, . . . Eilmns 189/Spirgen . . - . m 818
——
Beschreibung
der Verwandlungsgeschichte der Mantispa styriaca Poda
und
Betrachtungen über die sogenannte Hypermetamorphose Fabre’s.
Von
Friedrich Brauer.
(Mit Tafel XII.)
Vorgelegt in der Sitzung vom 6. October 1869.
inter den Megalopteren sind die Mantispiden sowohl durch ihre Form
als durch ihre Lebensweise merkwürdig. Nach fast siebzehnjähriger
Beobachtung ist es mir*) und meinem Freunde Rogenhofer**) gelun-
gen, die sehr complicirte Biologie dieses Insektes gänzlich an’s Licht zu
bringen. Durch die von mir zuletzt unternommene Beobachtung ist es
möglich geworden, alle noch vorhandenen Lücken zwischen den einzelnen
früher ermittelten Thatsachen auszufüllen. Bevor ich diese bespreche,
will ich in Kürze das Geschichtliche der Beobachtungen wiederholen.
Im Jahre 1851 versuchte ich yon einer weiblichen Mantispa Eier
in der Gefangenschaft zu erhalten, welcher Versuch gut gelang. Die im
Juli gelegten rosenrothen, nach Art der Chrysopen-Eier auf einen Stiel
befestigten Eier entwickelten sich und die Larven durchbrachen die
Eihäute am 21. Tage. Auffallend war mir schon damals die grosse Menge
der Eier und die im Vergleich sehr geringe Grösse derselben und der
/*) Wiegmann’s Archiv 1852. 1. Taf.
Verhandl. der zool.-hot. Gesellsch. Wien 1855 p. 482 und 713.
**) Tageblatt der 37. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Karlsbad, 1862
Nr. 5, pag. 63
Verhandl. d. k. k. zool.-bot. Gesellsch. Wie 4862, p. 583 (siehe ebenda Druckfehler p XX. das
Tichtige pag. wäre 613).
105 *
832 Fr. Brauer:
Jungen Larven. Die zuerst gegebene Abbildung fiel nicht gut aus, da die
Kiefer zu lang gezeichnet waren. — Die Larven zu erziehen war unmög-
lich, da sie alles Futter verschmähten. Im folgenden Frühbjahre fand ich
in demselben Glase, in weıchem die Eier im Vorjahre abgelegt wurden,
noch lebende Larven, für die ich jedoch ebenfalls das richtige Futter
nieht entdecken konnte.
Im Juni des Jahres 1855 fand ich auf einer Bergwiese bei Mödling
in der Erde einen Cocon mit doppelter Hülle, der eine fast zum Aus-
kriechen reife Nymphe der Mantispa enthielt. Im Herbste desselben
Jahres wiederholte ich die Aufzucht der Larven aus Eiern, aber eben-
falls ohne weiteren Erfolg als Spiritus-Exemplare für meine Sammlung
zu erhalten. Es war wohl nun schon das Ei, die Form der jungen Larve
und die Nymphe bekannt; dennoch aber die Lebensweise in Dunkel
gehüllt.
Sieben Jahre später brachte ein glücklicher Fund meines Freundes
A. Rogenhofer Leben unter die starren Bilder. Bei einem am 29. Mai
1862 auf dem Hundsheimer Berg bei Hainburg unternommenen Ausflug
fing derselbe eine Spinne der artenreichen Gattung Lycosa, welche in
einem mehr als zolltiefen senkrechten Loche ihren kugeligen weissen
Eiersack hütete. Er nahn den Eiersack mit, um etwa schmarotzende
Hymenopteren daraus zu erhalten. Eines Morgens sah er indess zu
seinem grossen Erstaunen, wie eben die Nymphe der Mantispa sich aus dem
Eiersack hervordrängste und nachdem sie einige Zeit herumkroch (wie
die von Ohrysopa), erst Anstalten zur Häutung machte. — Hiemit schien
fast das ganze Räthsel gelöst. Der Eiersack enthielt den zweiten gelb-
licben verlassenen Cocon der Mantispa und zwischen beiden Gespinnsten
Reste von Spinneneiern.
Hiedurch ermuthigt, suchte ich abermals Mantispenlarven aus
Eiern zu bekommen, um sie dann mit Eisäcken von Spinnen zusammen zu
bringen. Es gelang mir zwar sehr viele Larven zu erhalten, welche sich
auch in die gereichten Eisäcke verschiedener Spinnen einubohrten, wobei
ibnen die schnabelartigen Kiefer sehr zu statten kamen; dennoch aber
starben alle Larven ab und frassen nichts.
Durch diese Versuche wurd: ich unwillkürlich an die Beobachtungen
Fabres mit den Larven der Meloiden erinnert und kam fast zur Mei-
nnug, dass auch die Mantispen-Larven auf besondere Art in die Spin-
nensäcke gelangten. In dieser Meinung wurde ich noch bestärkt durch
die in England gemachte Beobachtung, dass sich die mit ‚Mantispa
verwandten südamerikanischen Trichoscelia-Arten in den Nestern von
Honig bereitenden Vespiden (Myrapetra) entwickeln. (Walker List of
Neuropt. Ins.)
Ueber Mantispa styriaca Po da. 833
Wenn sich obige Vermuthung auch nicht bestätigte, so wird doch
aus dem folgenden zu ersehen sein, dass manche Momente in der Ent-
wicklung der Meloiden und Mantispen Aehnlighkeit besitzen.
Das Misslingen der letzten Versuche war grössteniheils darin be-
gründet, weil es nicht gelang, die richtigen Spinnen-Eiersäcke zu fin-
den, sowie die Zeit des Einwanderns der Larven in diese festzustellen.
Nur Herrn Rogenhofer glückte es einmal aus dem Eiersack einer
Clubiona im nämlichen Jahre eine Mantispa zu erhaiten, welche jedoch
kaum die Hälfte der gewöhnlichen Grösse der Art erreichte. Dieser Fall
muss als Ausnahme betrachtet werden, da die Larven, wie ich jetzt
bestimmt sagen kann, im Freien überwintern und erst nach einer Fasten-
zeit von 8 Monaten (d. i. vom September des einen bis zum April des
andern Jahres) in Spinneneisäcke einbohren*). Ohne Zweifel war es diese
nothwendigee Pause, welche ich nicht kannte, und wodurch alle früheren
Versuche misslangen. (Aehnlich fastet auch die Söüaris-Larve 7 Monate,
bevor sie auf Bienen kriecht).
Da ich schon aus der ersten Beobachtung wusste, dass die Larve
ohne Nahrung zu sich genommen zu haben überwintert, da die folgenden
Versuche mit richtigem Futter zeigten, dass dieses dennoch verschmäht
wird, wenn es im Herbste geboten wird, so handelte es sich nur noch
darum, eine Anzahl Larven überwintern zu lassen, und zwar an einem
möglichst kalten Ort, der im Frühlinge nicht der Sonne auszesetzt ist,
um das Erwachen der Larven mit dem Eierlegen der Lycosen in Ein-
klang zu bringen.
Eine Anzahl Larven, welche ich im August 1868 aus Eiern zog,
überwinterten auf einem Stück Baumrinde dicht beisammengedrängt im
einem etwa Zoll hoch mit Erde gefüllten Glase, das oben mit Papier
verklebt war, um das Entweichen derselben zu verhindern. Im April
d. J. begannen sie sich zu zerstreuen und herumzusuchen.
Um diese Zeit gelang es mir, nicht ohne viele Mühe, 20 Lycosa
inguilina Keh. mit ihren grossen kuselrunden weissen Eiersäcken am
Rande eines Feldes auszugraben. (Ich bemerke hier, dass man viele solche
Säcke findet, wenn man von der schiefen Erdfläche an Wegrändern ete.
die lockere Erde abstreift, wobei man erst die meist verschütteten
Löcher der Spinnen entdeckt. Nur diese Säcke lieben die Mantispen-
Larven, die kleinen, grünen, linsenförmigen Eisäcke der Lycosa flu-
*) Es ist in dieser Hinsicht auch hervorzubeben, dass die für die Mantispen-Larven geeigneten
kuseligen weissen Eiersäcke der Lycosen in Mehrzahl im Frühlinge zu finden sind.
834 Fr. Brauer:
viatilis gehen sie nicht an“). Diese Eisäcke warf ich in das Glas zu
den Mantispen-Larven und durfte nicht lange warten, um viele derselben
herbeieilen und einwandern zu sehen. Nachdem sie eine Weile prüfend
auf dem Sacke herumgetastet, stechen sie die dicht nebeneinander lie-
genden Saugzangen in die Wand des Eisackes ein, öffnen sie etwas, und
reissen durch seitliche Bewegungen des Kopfes eine Spalte, durch die
sie leicht in den Biersack schlüpfen können. — Hier angelangt fressen
sie nicht sogleich, sondern verharren oft wochenlang ruhig, vielleicht ein
bestimmtes Entwicklungsstadium der Spinneneier abwartend. Man sieht
sie oft lange unverändert durch die Wand des Sackes durchscheinen.
Sind mehrere Larven in einen Spinnensack gewandert, so entwickelt sich
stets nur eine derselben weiter.
Am 26. April wanderten die Larven in die Eisäcke, am 17. Mai
öffnete ich einen derselben und fand darin die Larve noch in der ersten
Häutung, aber vollgesogen in einem Gemenge von todten, eigenthümlich
zusammengeklebten jungen Spinnen. Nach der hierauf bald erfolgenden
Häutung (die einzige, welche die Larve durchmacht, mit Ausnahme
Jener vor der Verpuppung und jener beim Auskriechen aus dem Ei)
verändert sich die Larve wesentlich und erhält das Aussehen einer Made
mit rudimentären Beinen, ihre Bewegungen sind die einer fusslosen Bie-
nenlarve und die kurzen dicken, noch vorhandenen Stummelbeine dienen
nicht mehr zur Weiterwanderung. Der Kopf ist auffallend klein, quer-
oval, jederseits mit einem Augenfleck (mit je 6 einfachen Augen), die
früher dicht nebeneinander gestandenen Saugzangen sind durch einen
Wulst am Grunde breit getrennt und stehen parallel nach vorne als
gerade feine Spitzen. — Seitlich davon stehen die dieken 3gliedrigen
Fühler, deren Glieder successiv dünner werden uud von denen das letzte
spitz endet und die Kiefer überragt. Die Lippentaster, unter den Saug-
zangen seitlich vortretend, haben 2 sehr dicke Grund- und ein fein-
spitziges Endglied. Der kleine Kopf ist unter einem Wulst des dieken
zweiten Ringes einziehbar, die 3 Brustringe und 9 Hinterleibsringe sınd
wulstig abgesetzt, nehmen bis zum 8. an Dicke zu und von da ab, so
dass der 44. sehr schmal, der letzte Ring eine kleine Spitze ist mit dem
Spinnorgan. Die Beine sind kurz und dick kegelförmig, undeutlich
3gliedrig und weit nach der Seite gerückt, Die Farbe ist unbestimmt
und richtet sich nach dem Innern, die Haut ist sehr fein und lässt den
schneeweissen Fettkörper und dazwischen röthlichgelbe Flüssigkeit
durchscheinen. Ersterer bildet einen rissigen Gürtl auf jedem Ring. Be-
haarung hie und da, kurz.
*) Nur einmal fand ich eine junge Larve in dem grossen linsenförmigen Rıersack eines Thomisus.
Dieses ist zugleich die einzige Mantöspa-Larve, welche ich im Freien gefunden habe. Sie entwickelte
sich nicht weiter, vielleicht weil ich den Eisack geöffnet hatte.
Ueber Mantispa styriaca P oda. 835
Sowie im ersten Stadium liegt die gekrümmte Larve in dem Con-
volut von zusammenklebenden Spinnenleichen und Eihäuten, sich lang-
sam unbeholfen drehend und windend. Sie erreicht eine Länge von
7 bis 10 Millimetern und ich fand am 27. Mai eine Larve von dieser Grösse.
Die Verpuppung der erwachsenen Larve erfordert eine geraume Zeit,
ähnlich wie bei Chrysopen und Myrmeleonen. Die Larve spinnt zuerst
einen gelblich oder grünlichen runden oder ovalen Cocon innerhalb des
Eisackes der Lycosa, an dem man äusserlich überhaupt nichts von der
Anwesenheit des Schmarotzers bemerkt, liegt darin stark zusammen-
gerollt fast 14 Tage ohne sich zu häuten. Indess entwickelt sich inner-
halb der Larvenhaut die Nymphe, — man sieht deutlich die grossen
braunen Augen an der Rückenseite des ersten Brustringes der Larve
und neben denselben die mächtigen zusammengelegten Raubfüsse seitlich
durchscheinen — lange bevor die Larvenhaut abgeworfen wird. Diese
ist so fein, dass sie leicht übersehen werden kann. Auch diese Art der
Verpuppung, sowie die Veränderung der Form der Larve im 2. Stadium
erinnert an Sitaris. Nur wird bei Sitaris die Larvenhaut des 2. Stadiums
nie abgeworfen und schliesst noch die des 3. ein, welche zur Tonne er-
härtet, was bei Mantispa entschieden fehlt.
Die Verpuppung erfolgt Mitte Juni, die Nymphe, welche von mir
bereits ausführlich beschrieben und abgebildet wurde, ist anfangs weiss,
später gelblich mit den Zeichnungen der Imago, sie durchbricht nach
4 Wochen ihren Cocon, sowie den Eisack der Spinne und kriecht noch
eine Weile umher, bevor sie sich zur Imago häutet, wodurch sie leicht
zu ganz gefehlten Ansichten über die systematische Stellung der Gattung
hätte führen können, wenn sie zufällig in diesem Zustande zuerst gefun-
den worden wäre, bevor man ihre frühere Biologie gekannt hat.
Will jemand diese Beobachtungen wiederholen, so besteht eigentlich
nur eine zu überwindende Schwierigkeit, d. i. die richtigen Spinnen-
Eiersäcke zur geeigneten Zeit in grösserer Zahl zu finden und ich muss
gestehen, dass mir dieses mehr Mühe machte als alles Uebrige. Die beste
Methode habe ich oben angegeben. In Kürze sind zur ganzen Beobach-
tung folgende Punkte einzuhalten.
1. Man fange im Juli eine Anzahl weibliche Mantispen, welche in
der Wiener Gegend auf den Hügeln um Perchtoldsdorf, Mödling, Gerst-
hof etc. eben nicht selten sind und von Gebüschen am frühen Morgen
geklopft oder in der heissen Tageszeit an der Unterseite grosser Dolden-
blüthen und auf einzeln stehenden Bäumen gefangen werden können.
Auf den Blumen lauern dieselben auf Beute und fliehen rasch fliegend,
wenn sie verfolgt werden. In der Gefangenschaft legen sie leicht Eier
in grosser Menge, man setzt sie in ein Glas mit etwas Erde und Baum-
836 Fr. Brauer:
rinde zum Aufkriechen und füttert sie mit Fliegen. Sind die Eier gelegt,
so entfernt man die Imago und hat
%, das Glas oben mit Papier gut zu verkleben, da die Larven durch
das feinste andere Gewebe sonst entkommen.
3. Man versuche nicht, den eben ausgeschlüpften Larven Futter
beizubringen, obschon dieselben nach wenigen Tagen in alle Richtungen
umherwandern. Man stelle das Glas mit der Zucht zwischen ein Fenster,
das nicht der Sonne ausgesetzt ist und lasse es den ganzen Winter ruhig
stehen, höchstens giesst man etwas Wasser von Zeit zu Zeit durch eine
Oeffnung des Papiers, die man dann sogleich wieder verklebt.
4. Im April suche man Spinneu-Eisäcke, und zwar von solchen
Lyeosen-Arten, welche in Erdlöchern auf den kugeligen weissen Säcken
sitzen (z. B. Arctosa allodroma, Lycosa inquilina, Dolomedes). Diese werfe
man insgesammt auf den Boden des Glases und schliesse dasselbe wieder
wie oben. In wenigen Tagen werden alle Säcke mit Mantispa-Larven
besetzt sein und dann kann man das Papier oben entfernen und das
Glas luftiger halten. Berücksichtist man nun die oben angegebenen
Zeiträume des Wachsthums der Larven und öffnet hiernach von Zeit zu
Zeit einen Spinneneisack, so gelingt es leicht, sich alle Entwicklungs-
stufen zu verschaffen. Ausserhalb des Eisackes gelingt die Aufzucht
nicht, wenigstens starben die Mantispen-Larven in einem Gläschen mit
dem Inhalte des Eisackes, in welches ich sie zur besseren Beobachtung
gesetzt hatte, bald ab, was wohl daher kommen mag, weil die nicht
poröse Glaswand feucht wird und die ausgesogenen Spinnenleichen
Schimmel ansetzen, während in dem Eiersack ein eigenthümlicher Brei
entsteht, wodurch die Spinnen verkleben, in deren Mitte die Larve sitzt.
Wahrscheinlich entsteht dieser Brei dadurch, dass die Larve die sie
zunächst umgebenden jungen Spinnen oder Eier mit den Kiefern au-
sticht, und erst den von allen Seiten herauslaufenden Saft aufsaugt.
Wird eine Mutterspinne mit ihrem Eiersack zu den Mantispen-
Larven gesetzt, so hindert das die letzteren in nichts. Die Spinne achtet
nicht auf die kleinen Larven und lässt sie ungehindert in ihren Biersack
einschlüpfen; während sie denselben bewacht und mit aller Sorgfalt
gegen grössere Feinde schützt, mästet sich unter ihr die Mantispa-Larve
von ihren Jungen. Der Augenblick der Erkenntniss scheint bei der
Spinne sehr spät einzutreten, wenn man berücksichtigt, dass aus einem
Eiersack, welchen mein Freund Rogenhofer einer Zycosa abnahm,
schon nach 14 Tagen die Imago einer Mantispa auskroch. Die Spinne
hütete in diesem Falle ihren Eisack noch während der ganzen Larven-
und halben Nymphenperiode der Mantispa.
Ueber Mantispa styriaca Po.da. 837
Schliesslich möchte ich noch einen Vergleich dieser Verwandlung
mit jener unter dem Namen Hypermetamorphose bekannten Entwicklung
der Meloiden machen. Sowohl die Mantispen als die Meloiden legen ihre
Eier fern von dem Orte in welchem sich die Larve zu entwickeln hat.
Letztere muss daher in beiden Fällen selbstthätig ihre Wohnstätte
suchen. Bei Mantispa geschieht dies ohne Vermittlung, bei Meloiden
gewöhnlich mit Beihilfe eines anderen Thieres, nämlich dadurch, dass
die Larve von einer Biene selbst in deren Nest eingetragen wird. Die
Larve kriecht auf eine Blume und hiemit ist die Möglichkeit der Begeg-
nung und Besteigung einer Biene gegeben. Es soll übrigens auch Me-
loiden-Larven geben, welche Bienennester selbstständig aufsuchen, und
wo schon das Käferweibchen seine Eier in die Nähe solcher Nester
ablegt. Haben Mantispa- und Meloe-Larve ihren Bestimmungsort er-
reicht, so verändern sie mit der ersten Häutung ihre Form. Aus schr
beweglichen 6beinigen Larven werden unförmliche Maden mit rudimen-
tären Fusstummeln. Vor der Verpuppung hebt sich die dünne Körperhaut
von dem Inhalte, d. i. der Nymphe bei Mantispa, der Tonne bei Meloe,
Sitaris, Zonitis ab. Bei Mantispa wird die Larvenhaut zuletzt ganz ab-
gestreift, bei Meloe etc. bleibt sie persistent und schliesst die Tonne ein,
welche abermals nichts anderes als die erhärtete Larvenhaut des
letzten Stadiums darstellt, genau betrachtet einen raupenartigen Kopf,
6 Fusswärzchen und seitliche Stigmenpaare erkennen lässt. In diesem
harten Larvenbalg liegt die Nymphe *), welche in ihrer Gestalt wie bei
allen Coleopteren gebildet ist. — Der Unterschied in der Entwicklung
von Mantispa- und Meloe-Larve liegt also hauptsächlich darin, dass
erstere sich nach dem Einwandern nur 2mal (1. bald nach der Ein-
wanderung, 2. zur Verpuppung) häutet, während bei letzterer (.Meloe ete.)
nach dem Genusse des Bieneneies die erste Häutung erfolgt, bei welcher
allein die Larvenhaut abgestreift wird. Die hieraus entstehende maden-
förmige Larve dehnt sich enorm aus, so dass deren Haut bei der nächsten
Häutung sich nur von der folgenden abhebt und überhaupt das letzte
Larvenstadium nicht mehr zur selbstständigen Entwicklung kommt, son-
dern gleich mit der Verpuppung zusammenfällt, wodurch zuletzt
3 Schichten entstehen: 1. eine dünne äussere, deutlich die einstige
Raupenform zeigend; zweitens eine feste ovale innere, ebenfalls die
Charaktere einer Raupe erkennen lassend, und drittens eine innerste,
die eigentliche Nymphe. — Eben darin, dass das letzte Larvensta-
dium nicht zur Geltung kommt, dass vielmehr als Hülle der Nymphe
zugleich mit der Verpuppung eine Raupenform entsteht, die, ohne
jemals Nahrung zu sich zu nehmen, — in der früheren Larvenhaut
*) Die in der Tonne angeblich wieder eingeschlössene weichhäutige Larve, die zur Nymphe wir,
fasse ich schon als Nymphe selbst auf und ist wohl der Beginn derselben ähnlich wie bei Musciden.
Bd. XIX. Abhandl, 106
838 Fr. Brauer;
eingeschlossen, — gleich zur Tonne wird, besteht das Wesen
der Hypermetamorphose der Meloiden-Käfer, nicht aber in der
Gestaltvreränderung der neugebornen Larve nach ihrer Einwanderung;
denn diese finden wir ebenso bei Mantispa, obzwar sie keine Hyper-
metamorphose besitzt. — Andererseits erinnert die Hypermetamorphose
der Meloiden sehr an die Verpuppung der Cyclorhaphen Dipteren; denn
auch hier bildet die Larvenhaut zuletzt eine Tonne, doch werden stets
die früheren Häute abgestreift, die Larve nimmt im letzten Stadium
stets Nahrung auf und erst kurz vor der Verpuppung bildet sich ihre
Haut zur Tonne um, durch einen Vorgang, der ganz analog jenem bei
Meloe ist und von einer gewöhnlichen Häutung, bei welcher eine dünne
Membran abgeworfen wird, wohl zu unterscheiden ist. Eine Fliegen-
Tonne unterscheidet sich daher von der eines hypermetamorphen Käfers:
4. weil sie in keiner Larvenhaut eines früheren Häutungsstadiums
eingeschlossen ist, somit nur aus zwei Schichten, der harten Larvenhaut
(Tonne) und der eingeschlossenen Nymphe besteht und
9. weil sie mit wenigen Ausnahmen (Cecidomyia destructor und
Verwandte, Stratiomyiden) amphipneustisch, während die obiger Käfer
peripneustisch ist.
Ich möchte diese Betrachtungen über Hypermetamorphose der
Meloiden besonders der Beachtung empfehlen, da das eigentliche Wesen
derselben meines Erachtens selbst von den Entdeckern*) derselben nicht
erschöpfend dargestellt wurde, weil namentlich das Hauptgewicht auf die
Formveränderung der Larven gelegt wurde, welche wesentlich durch die
veränderte stationär gewordene Lebensweise bedingt ist, weil ferner
nach Fabre, Joly”) selbst den Oestriden- und Strepsipteren-, in neuester
Zeit Ganin (Siebold und Köll. Ztschr. 1869) den Pteromalinen-Larven
eine Hypermetamorphose zuschrieb, Annahmen, die sich ebenfalls nur
dann rechtfertigen lassen, wenn der Schwerpunkt auf die Formver-
änderung der jungen Larven gelegt wird, während die Hypermetamor-
phose der Meloiden doch wesentlich eine dadurch modificirte Metamor-
phose ist, dass das letzte Larvenstadium nur der äussern Form nach
zum Ausdruck kommt, aber übersprungen wird, weil es in der Hülle des
vorhergehenden Stadiums verborgen bleibt und seine Bildung mit der
Verpuppung zusammenfällt. Ich will dieses nur angedeutete rasch über-
schrittene und nie selbstständig werdende, für die Hypermetamorphose
der Meloiden aber charakteristische Stadium die Larva oppressa
nennen. — Letztere findet sich aber ausschliesslich bei den Canthariden
Legt man das Gewicht auf den früher erwähnten Umstand, dann wird
sich die Hypermetamorphose kaum bestimmt abgrenzen lassen, denn es
*) Fabre: Ann. de sc. naturell. %. ser. VII. p.299 und IX. p. 265. — Newport: Trans. Linn,
soc. XX. p. 297 und 3241 und XXI p. 167,
Ueber Mantispa styriaca Poda. 839
ist sehr häufig, dass die neugeborne Insektenlarre der erwachsenen nicht
gleicht, und bald rasch, bald allmälig andere Formen in der fortschrei-
tenden Entwicklung annimmt, zwischen welchen sich keine Grenze
ziehen lässt.
Nach diesen Betrachtungen glaube ich die von Ganin beobachtete
Hypermetamorphose der Pteromalinen für einen ganz anderen Process
halten zu sollen, als jenen, welcher bei Meloiden sich findet, insbesondere
aber auch noch desshalb, weil bei den Pteromalinen-Larven durch ihren
Parasitismus die vor- und nachembryonalen Vorgänge theilweise über-
einanderfallen.
Ob der Vorgang, welcher bei Cecidomyia destructor beobachtet
wurde, bieher gezählt werden kann, bedarf noch sehr der Beobachtung.
In diesem Falle schliesst eine zur Toune erhärtete Larvenhaut eine
zweite Larve ein, die sich später zur Nymphe verwandelt. Die Tonne
nennt Fitsch „fax seed state“ und die eingeschlossene Larve „dor-
mant larve*. Da die Verpuppung der Cecidomyia destructor und einiger
ihrer Verwandten so merkwürdig von allen andern Cecidomyien und
Nematoceren abweicht, so wäre es lohnend, sie einer geniuen Unter-
suchung zu unterziehen. um zu erfahren, ob die „dormant larve* wirk-
lich sich zur Nymphe häutet, überhaupt ob sie die Charaktere einer
Larve (den Scheinkopf etc.) zeigt, oder ob sie nur eine Phase der sich bil-
denden Nymphe ist, wie bei den cyclorhaphen Dipteren. Thatsächlich gibt
es auch Diptera orthorhapha, deren freie Mumienpuppe sich allmälig aus
einem larvenartigen Körper differencirt, und zwar ohne Eintritt einer Häu-
tung. Bei genauer Untersuchung ist dieser larvenartige Körper schon die
Nymphe selbst. Einen solchen Vorgang habe ich bei einer Argyromoeba
beobachtet. — Würde sich die Larvenbaut den Formen der Nymphe nur
anschmiegen und dadurch scheinbar fehlen, so müsste doch früher der
Charakter der Larve zu finden sein. Betrachten wir die „dormant larve*
als beginnendes Nymphenstadium, so fehlt das Hauptmoment der Hyper-
metamorphose, die „Larva oppressa“.
Nennt man jede Verwandlung, bei welcher die Larve verschiedene
Formen während ihrer Häutungsstadien annimmt, eine Hypermetamor-
phose, dann stellt sich die Metamorphose der Meloiden als besondere
Art von jener dar, welche bis jetzt vereinzelt dasteht, während sich
andererseits eine grosse Zahl Insekten als hypermetamorph darstellt.
106 *
840
”
o&
F. Brauer: Ueber Mantispa styriaca Poda.
Erklärung der Tafel XII.
Alle Figuren stark vergrössert.
. Neugeborne Larve.
. Einwanderung derselben in den Spinneneisack.
. Vollgesogene Larve vor der ersten Häutung.
. Erwachsene Larve der Mantispa styriaca.
. & dieselbe von der Rückenseite.
. b und c. Kopf derselben, Z. Saugzangen (Ober- und Unterkiefer
in Verbindung) F. Fühler, T. Taster.
. Entwicklung der Nymphe in der Larvenhaut vor der letzten Häu-
tung der Larve. Auge derselben durchscheinend.
Alophora Kriechbaumeri
eine neue Phasien-Art aus Tyrol.
Beschrieben von
Dr. J. R. Schiner.
Vorgelegt in der Sitzung vom 6, October 1869.
L
W ährena der 43. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte
zu Innsbruck, glückte es meinem verehrten Freunde Dr. Kriechbaumer
aus München, in der Nähe des romantischen Sill-Falles eine prachtvolle
Muscide aufzufinden, die ich im ersten Momente für identisch mit Alo-
phora aurigera Egg. halten zu müsseu glaubte, bei näherer Untersuchung
aber für neu und unbeschrieben zu erklären mich veranlasst fand.
Der glückliche Fund, gerade zu der Zeit, wo so viele werthe
Freunde und Genossen versammelt waren, bestinmte mich, schon in der
Sections-Sitzung für Zoologie am 21. September 1869 hievon Erwähnung
zu machen und den Taufakt für die neue Art sogleich zu vollziehen.
Schien es doch, als habe das schöne Tyrol, das uns allseitig mit so
herzlichem und sympathischen Empfange entgegenkam, den Entomologen
und zunächst den Dipterologen mit der unzweifelhaft schönsten aller
europäischen Musciden-Arten, eine neue Huldigung uns darbringen wollen!
Ich nannte die Art nach dem glücklichen Entdecker Alophora
Kriechbaumeri und werde sie nun ausführlich beschreiben.
g Von der Grösse und dem Aussehen der Alophora hemiptera F. —
_ Rückenschild schwarz, in gewisser Richtung weiss schimmernd, auf
der Mitte mit einer breiten, viereckigen, goldigen Mackel, die scharf-
begränzt die Seitenränder freilässt und vom Schildehen bis zum Vorder-
rande reicht; vorne bleibt die Grundfarbe in zwei Striemen, die etwas
weiter als die Quernath reichen und sich hinter derselben erweitern, oder
auch wohl zusammenfliessen, gleichfalls frei, so dass die goldige Mackel
vorne in drei Zähne oder Balken ausläuft; die Behaarung ist kurz und
durchaus schwarz; neben der Flügelbasis stehen einzelne längere Borsten
von derselben Färbung. Brustseiten dicht weiss behaart, doch stellen-
weise von schwarzen Haarbüscheln unterbrochen. Schildchen glänzend
schwarz, an der Basis mit einem goldschimmernden Querstreifen. Hin-
terleib breit, hellrothgelb. mit einer violett glänzenden, schwarzen
Rückenstrieme; der erste Ring schwärzlich; die Strieme ist am zweiten
Ringe schmal und gleichbreit, am dritten und vierten etwas verbreitert,
doch so, dass sie nirgends mehr als den dritten Theil der Körperbreite
einnimmt, am fünften Ringe erscheint sie fleckenartig und erreicht nir-
gends den Rand; zweiter Ring in gewisser Richtung elfenbeinartig weiss
schinmernd; Behaarung überall kurz und durchaus schwarz. Bauch
einfärbig rothgelb, die vorragenden Genitalien schwärzlich. Kopf sehr
breit, die Stirne schwarz, kurz schwarz behaart, auf der Mitte und vorne
goldig-, an den Augenrändern silberschimmernd. Untergesicht ledergelb,
doch von silberschimmernder Bestäubung dicht bedeckt, die Börstchen
842 Dr.J. R. Schiner: Alophora Kriechbaumeri.
an den Leisten bis zu den Fühlern reichend. ohne aufallende Mund-
borste und durchaus schwarz; die Fläche zwischen den erhobenen Ge-
sichtsleisten gegen den Mundrand recht merklich ansteigend; Rüssel
schwarz. Taster rothbraun, Fühler braunschwarz; der Backenbart- wollig
weiss. Beine durchaus schwarz. mit kurzer schwarzer Behaarung, die
nur am oberen Rande der Schenkel auffallender ist; an der Basis auf der
Unterseite der Schenkel auch weisse, wollige Behaarung; Haftläppchen
sehr gross; Schienen vorne mit einer tiefen Furche. Flügel breit, im
Umrisse fast dreieckig, an der Basis und am Vorderrande lebhaft rost-
gelb, scnst glashell, die Spitze und ein Schweif, der sich von da über die
Spitzenquerader und hintere Querader fleckenartig ausbreitet intensiv
braun, so dass die Flügel entschieden gefleckt erscheinen; die hintere
Querader der Beugung der Discoidalader merklich näher gerückt als der
kleinen Querader; auf der Radialader unterhalb der Mündung der Sub-
costalader ein brauner Wisch; Flügellappen schwärzlich, Schüppchen
und Schwinger rothgelb. Länge 51,—5“. Breite des Hinterleibes 21,—3'.
Kriechbaumer traf Männchen und Weibchen an den Blüthen von
Achillea millefoium — ein Stück fing ich selbst an der bezeichneten
Stelle. Leider wurde das Weibchen, welches mir Freund Kriechbaumer
abzutreten so gütig war, bei dem Umstecken in meine Schachtel ver-
wechselt. so dass ich also die Beschreibung des Weibchens mir für ein
anderes Mal versparen muss,
Die Art steht, wie ich bereits erwähnte, mit Alophora aurigera
Egg. in der allernächsten Verwandtschaft, noch mehr aber mit Alophora
Bonapartea Rondani.
Dr. Egger beschreibt seine Art nach zwei Stücken meiner
Sammlung, von denen A. Kriechbaumeri bestimmt verschieden ist:
A. aurigera ist merklich kleiner (höchstens 5‘); die Rückenstrieme des
Hinterleibes nimmt bei derselben am dritten und vierten Ringe fast die
ganze Ringsbreite ein und ist schwarz, wie Egger ganz richtig angibt
und kaum etwas violettschimmernd, während diess bei meiner neuen Art
im hohen Grade der Fall ist; die Börstehen auf den Untergesichtsleisten
sind bei A. aurigera schwächer, die Taster heller, der Flügellappen
ist nicht schwärzlich und die braunen Flecke des Flügels sind ver-
waschen, so dass man die Flügel höchstens wolkig, aber nie gefleckt
nennen könnte; es steht endlich bei A. aurigera die hintere Querader
genau auf der Mitte zwischen der Beugung der Discoidalader und der
kleinen Querader, während sie bei A. Kriechbaumeri der Beugung der
Discoidalader entschieden näher gerückt ist, als der kleinen Querader.
Diese wesentlichen Differenzen schliessen eine Identificirung beider
Arten aus. f
Von Alophora (Hyalomyia) Bonapartes Rond. unterscheidet sich
die neue Art im männlichen Geschlechte durch rostgelbe Schüppchen
(bei A. Bonapartea heisst es caluptra infuscata) und durch die intensiv
schwärzlichen Flügellappen, auch könnte man die Flügel nicht „trimacu-
latae* nennen, wie Rondani bei seiner Art angibt.
Was mich aber noch mehr bestimmte, die bei Innsbruck gefangene
neue Art von A. Bonapartea Rond. für verschieden zu halten, ist der
Umstand, dass Rondani’s Beschreibung des Weibchens seiner Art auf
das Weibchen von A. Kriechbaumeri nicht im allerentferntesten passt.
Kurze Charakteristik der Dipteren-Larven
zur Bekrältigung des neuen von Dr, Schiner
entworfenen
Dipteren-Systemes.
Von
Friedrich Brauer.
Vorgelegt in der Sitzung vom 6. October 1869.
Einleitung.
In keiner Insekten-Ordnung finden wir so verschieden organisirte Larven
wie bei den Dipteren. Hier finden sich alle Stufen von der vollständig
acephalen bis zur cephalophoren Form vertreten. Obschon Zweiflügler-
Larven der verschiedensten Art seit Reaumur vielfach bekannt gemacht
wurden, so wendete man doch nicht das Hauptaugenmerk auf den Bau
derselben, sondern auf deren Lebensweise und die etwa dadurch ent-
stehenden Pflanzenauswüchse u. a. dgl. — Die erste Eintheilnng der
Larven unternahm Bouche, indem er die Art der Verpuppung derselben
zu Grunde legte. Ueber diese Eintheilung habe ich mich (Monographie
der Oestriden) bereits ausgesprochen und sie bildete die einzige Stütze,
welcher ich mich bei der dort vorgenommenen Charakteristik der Larven
bedienen konnte. Wenn sie sich auch als unhaltbar erwies, so bildete
sie doch den Weg zu einer neuen Idee, die einigen Einwürfen zum
Trotze, durch die aus ihr hervorgehende natürliche Gruppiruug der Fa-
milien diktatorisch zu werden beginnt.
Auf Grundlage der von mir vorgeschlagenen Eintheilung der Dip-
teren-Larven nach ihrem Verpuppungsprocesse in Orthorhapha und Oyelor-
hapha hat Dr. Schiner ein System der vollkommenen Insekten entwor-
fen. Schon von vorneherein muss ein System, welches auf physiologischen
Grundpfeilern ruht als natürlicher angesehen werden als alle jene, welche
einseitig nur die Charaktere der vollendeten Insekten berücksichtigten.
Dieses System erweist sich aber besonders darum als natürlich, weil die
dort aufgestellten Unterabtheilungen in den obgenannten 2% Hauptgrup-
pen, durch nachträgliche Untersuchungen einer grossen Zahl Larven ihre
volle Berechtigung gefunden haben. — Da ich durch Dr. Schiner’s
umfassende dipterologische Kenntnisse auf mehrere besonders zur Beob-
achtung für die Systematik wichtige Formen aufmerksam gemacht wurde,
so dürfte mit dieser vorläufigen Charakteristik der Larven mit Rücksicht
auf deren Entwicklung und deren Imagines der Grundstein zu einem
844 Fr. Brauer:
wirklich natürlichen Systeme der Zweiflügler gegeben sein. — Manchem
wird die Gruppirung und Stellung der Familien überraschen und an der
Richtigkeit zweifeln machen. Ich kann in dieser Beziehung nur bemer-
ken, dass man sich den Inhalt mancher Familie nicht nach der alten
Eintheilung vorstellen muss, denn ich habe mich überzeugt, dass einige
Genera aus einer in die andere Familie wandern mussten. Die auf An-
regung Schiner’s untersuchte Larve von Ptychoptera zeigte, dass die
Gattung von den Tipuliden entfernt und zu den Eucephalen zu stellen
ist. Die Leptiden stellen sich zunächst den Tabaniden, die Empiden und
Dolichopiden sind durch ihre Larven so eng verbunden, dass ihr Zusam-
menfluss zu erwarten ist. Da die Unterschiede der einzelnen Gattungen
bei den vollendeten Thieren am deutlichsten ausgeprägt sind, so dass die
gemeinsamen Charaktere oft durch die abweichendste Form verschleiert
werden, dagegen die Unterschiede der Larven verwandter Gattungen
sehr gering, ihre Aehnlichkeit sehr bedeutend ist, so kann gerade die
Kenntniss des Baues der Larve einer systematisch zweifelhaft stehenden
Gattung entscheidend werden. — So findet der für Bigot so fatale
Scenopinus durch seine Larve die natürliche Stelle neben Thereva und
Niemand sollte heute ihn mit Platypeza und Pipunculus zusammen-
stellen. Wenn die orthorhaphen Dolichopiden neben die cyclorhaphen
Oestriden gestellt würden, so könnte dies doch nur dem Buchdrucker
zur Last gelegt werden.
Die von Marno in diesem Jahrgange gegebene Eintheilung der Dip-
teren-Larven umfasst nur grössere Gruppen, welche in der That bestehen
und von denen nur die zweite bedeutende Modificationen erfahren hat,
insofern der dort gegebene Charakter der sogenannten Langköpfe in
seiuer Ausführlichkeit eigentlich nur der Tribus Cyclocera zukommt.
Ebenso hat die anatomische Untersuchung erwiesen, dass die Tipuliden
sowie die Familien der hier als Procephala bezeichneten Abtheilung nur
eine Kieferkapsel ohne Nervensystem haben, dass ein wahrer Kopf mit
Ganglien und Augen nur den Eucephalen und Cycloceren, zukommt. Man
kann folgende Modificationen unterscheiden, die sich durch die Lage der
Vorderstigmen erkennen lassen.
4. Larven mit einer Mundkapsel, die Vorderstigmen am dritten
Segment, d. h. am zweiten Ring hinter der Mundkapsel. (Ceeidomyidae).
%. Larven mit Kieferkapsel oder Kopf; die Vorderstigmen am
2. Ring, d. h. am 1. Ring hinter der Kapsel oder dem Kopfe. Alle übri-
gen Orthorhaphen. (Die Kieferkapsel schliesst ein aus Gräten gebildetes,
an ihrer Innenseite oben befestigtes Schlundgerüst ein, welches den
Kiefermuskeln zum Ansatz dient. Trägt sie Augen und schliesst die
ersten Ganglien ein, so wird sie zum Kopf.)
a) Kiefer gegenständig beissend (Nematocera)
b) Kiefer parallel, hakend (Brachycera). ;
Ueber Dipteren-Larven. 845
3. Larven ohne Mund oder Kieferkapsel und stets ohne Kopf, mit
oder ohne Hakenrüssel und Schlundgerüst. Vorderstigmen zwischen dem
2. und 3. Segment (vide Monogr. d. Oestriden p- 35). Cyelorhapha.
Eine weitere Eintheilung der Larven habe ich nach der Stellung
der Kiefer, — ob gegenständig beissend oder parallel hakend — vorge-
nommen. Den Hauptstock der ganzen Ordnung der Zweiflügler bildet
entschieden die obige 2%. Gruppe, ob die erste derselben vorausgegangen
oder durch eine Rückbildung entstanden, lässt sich nicht beweisen.
Klarer scheint, dass die Abtheilung „b“ der 2. obigen Gruppe, d.i. jene,
deren Larven eine Kieferkapsel und parallele Kiefer besitzen, den Ueber-
gang und die Basis für die 3. Gruppe bildet, einerseits mit den Lang-
hörnern und andrerseits mit den stets brachyceren Cyclorhaphen ver-
wandt ist. Wenn die einzelnen Genera in der Folge wie immer hin und
her wandern werden, so habe ieh die feste Ueberzeugung, dass diese
Grenzen stets berücksichtigt werden müssen und unverändert bleiben.
Die in folgenden Zeilen versuchte Charakteristik der Dipteren-Lar-
ven *) ist ohne Rücksicht auf die Lebensweise derselben verfasst, obschon
nicht zu leugnen ist, dass gerade jene bei den Zweiflügler-Larven wich-
tige Momente zur Erkenntniss derselben enthält. Im Allgemeinen kann
jedoch die Lebensweise nur in zweiter Ordnung Charaktere abgeben, da
sehr verschiedene Larven eine ganz gleiche Lebensweise führen. In
einer verjauchenden Schneckenleiche leben Sarcophaga- Discomyza-,
Phora- und Psychoda-Larven beisammen, während andrerseits nahe ver-
wandte Larven auf sehr verschiedene Art leben, z. B. Eristalis in Abor-
ten, ‚Merodon im Zwiebel der Narzisse, Syrphus von Blattläusen und Volu-
cella in Bienennestern, Tabanus spodopterus in Erde, autumnalis im Wasser.
Bei einem Ueberblicke der Larvenformen ersieht man sogleich, dass
die Gattungen und Familien der orthorhaphen Dipteren weit schärfer cha-
rakterisirt sind, d. i. einen viel höheren systematischen Werth haben als die
der Cyclorhaphen, bei denen die grösste Mannigfaltigkeit innerhalb der
engsten Grenzen stattfindet. Lassen |sich die Mehrzahl der Familien bei
den Orthorhaphen schon in ihren Larven erkennen und scharf charakteri-
siren, so verschwinden andererseits die der Cyclorhaphen unter der Feder.
Niemand hat bis jetzt die Unterfamilien der Musciden in unserem
Sinne als Larven charakterisirt, ja nicht einmal für so auffallende For-
men wie ÖOestriden, Muscinen, Sarcophaginen lassen sich Charaktere
feststellen. Wir müssen es der Zukunft überlassen, diese Charaktere
aufzufinden oder deren Nichtexistenz zu bekräftigen. — Es ist auch be-
greiflich, dass die geringfürigen Merkmale, durch welche die Imagines
dieser Unterfamilien getrennt sind, obschon constant, bei den so tief
*) Eine grössere Arbeit über die Dipteren-Larven, worin auch alle bisher bekannt gewordenen
Metamorphosen berücksichtigt werden sollen, nebst Abhildungen der Haupttypen, wird im Laufe des
Jahres 1870 erscheinen.
Bd. XIX, Abhandl. 107
846 Fr, Brauer:
organisirten Larven keinen oder einen kaum merklichen Ausdruck finden.
Bei näheren Studien dürften sich die Zahl der Tribus und Familien eben-
falls vermindern, namentlich könnte diess durch Kenntniss gewisser
exotischer Formen geschehen. Schon jetzt scheint ein Zusammenfallen
der Empiden und Dolichopiden gewiss, ebenso verschwimmen Tabaninen
und Stratiomyinen ohne Grenze. — Die Familien der Acroceriden, Bom-
byliden, Mydasiden und Asiliden sind weit weniger verschieden und ihr
Werth weit niedriger unter einander als der der Tabaniden und Stra-
tiomyiden oder Asiliden und Empiden. Sind einmal die Larven der Bom-
byliden näher bekannt, so dürften viele dieser Familien degradirt
werden. — So viel man nach den Larven vorhersagen, d. i. gewisse
Lücken überbrücken kann, dürften folgende 8 Gruppen als gleichwerth
(sei es Tribus oder Familie) sich erweisen.
1. Oligoneura, 2. Eucephala, 3. Polyneura, 4. Oyelocera, 5. Ortho-
cera, 6. Pseudoneura, 71. Bumyidae, 8. Pupipara. — Die als Acroptera
aufgestellte Gruppe der Lonchopterinen dürfte entweder zu den Proce-
phalen oder Cycloceren fallen.
Wer die hier nach den Larven versuchte Eintheilung aber mit
jener vergleicht, wie sie von Gerstäcker hartnäckig (Handbuch d.
Zoologie u. in d. Jahresberichten) beibehalten wird, der mag es versuchen,
zur Prüfung beider die Larven nach letzterer in Gruppen zu bringen.
Besonders vortheilhaft wird sich dann Scenopinus und Pipunculus neben-
einander und letzterer weit weg von den Conopiern ausnehmen, ebenso
die Empiden neben den Henopiern, entfernt von den Dolichopiden und die
mit Scenopinus zunächst verwandte Thereva durch die Dolichopiden,
Platypeza und Pipunculus davon getrennt. Die Pulicinen gehören, wenn
sie überhaupt bei der Feuerprobe nur ihre Flügel als Dipteren verloren,
der Larve nach zu den orthorhaphen Eucephalen.
Diptera Orthorhapha.
Larven mit Mund- oder Kieferkapsel oder vollständig differeneirtem
Kopfe. Nymphe frei, mumienförmig oder in der Larvenhaut verborgen,
letztere unregelmässig oder in Form eines dorsalen Längsrisses oder
einer T förmigen Spalte berstend.
A. Nematocera. Kiefer beissend, gegenständig oder ganz rudimentär.
(Rundköpfe).
I. Tribus Oligoneura*).
‚Familie Cecidomyidae. Larve peripneustisch I4ringlig; mit
einer einziehbaren Mundkapsel und rudimentären Kiefern, kopflos. Augen
am 3. Ringe. Nymphe frei oder in der Larvenhaut.
*) Als Abbildungen für die I. und II. Tribus führe ich die schematischen Figuren von Marno
an. Siehe diesen Jahrgang p. 324.
Ueber Dipteren-Larven. 847
II. Tribus Eucephala.
Larven 12—43ringlig, mit vollständig differeneirtem, meist Augen
tragenden Kopfe; Nymphe frei, meist sehr beweglich.
Fam. Mycetophilidae. Larve peripneustisch, nackt. 2. Ring
ohne Fussstummel. Nymphe ruhend.
Fam. Bibionidae. Larve peripneustisch, borstig, 9%. Ring ohne
Fuss. Kopf abwärts geneigt, Nymphe ruhend.
F. Röhyphidae (inclusive Mycetobia). Larve amphipneustisch ,
schlangenartig, Kopf schlank. Leib hinten mit 2 Spitzen endend. Fuss
fehlend. Die Leibringe aber nicht verdoppelt.
F. Simulidae. Larve dick, in der Mitte dünner. Kopf horizon-
tal. Jederseits 2 Augenflecke. 2. Ring mit einem Fussstummel, Nymphe
ruhend.
F. Chironomidae. Larve amphipneustisch oder mit Tracheen-
blasen; Kopf abwärts geneigt. Augen vorhanden. Am 2. Ring 1 oder
2 Fussstummel. Nymphe schwimmend oder ruhend.
F. Blephoroceridae. Larve unbekannt.
FF". Culicidae. Larve amphipneustisch oder mit Tracheenblasen.
Die Ringe hinter dem Kopf verdickt. Kopf horizontal. Augen vorhanden.
Fuss fehlend. Hinterleibsende mit Anhängen. Nymphe schwimmend.
Fam. Psychodidae. Larve amphipneustisch, am Hinterende
mit kurzer Athemröhre; Kopf geneigt, Augen vorhanden. 2. Ring ohne
Fuss. Nymphe ruhend.
F. Ptychopteridae. Larve amphipneustisch, hinten mit langer,
fadenförmiger Athemröhre. 2%. Ring ohne Fuss. Augen vorhanden. Kopf
geneigt, Nymphe vorne mit langer Athemröhre.
Il. Tribus Polyneura *)
Nur eine aus lose verbundenen Platten zusammengesetzte Kiefer-
kapsel vorhanden, diese tief einziehbar. Nymphe ruhend.
Fam. Limnobidae. Larve amphipneustisch. Oberkiefer dünn,
hakig, meist zahnlos, 2%. Ring oft mit einem einziehbaren Haftfusse, Taster
sehr gross, fleischig, kegelförmig, vorschnellbar.
Fam. Tipulidae. Larve meta- oder amphipneustisch. Oberkiefer
dick, innen stark gezähnt, gross. Unterkiefer mit kurzem Taster. Fuss
fehlend. Afterende oft mit sternförmig abstehenden Warzen um die Stig-
menplatten.
*) Eine Kieferkapsel dieser Tribus findet sich in den Verh. dieser Gesellsch. T. IV. 1854 Taf. 4.
Chionea. Fig. 5. Doch sind die Mundtheile nicht ganz zichtig gedeutet.
107°
848 Fr. Brauer:
B. Brachycera *). Kiefer parallel oder auswärts beweglich, hakig,
niemals gegenständig. (Langköpfe).
IV. Tribus Cyclocera.
Kopf differeneirt, die Platten lang, hinten oft unvollständig ver-
bunden ; in demselb-n ein Schlundgerüst.
a) Kopf vollständig differeneirt, hornig, nicht einziehbar; Nota-
cantha.
Fam. Stratiomyidae. Larve peri- oder amphipneustisch, platt,
hornig, hinten oft mit langer horniger Athemröhre. Nymphe in der Lar-
venhaut verborgen, nie vortretend.
Fam. Xylophagidae. Larve amphipneustisch, walzig häutig
oder platt hornig, ohne Athemröhre. Nymphe frei oder verborgen, beim
Auskriechen stets vortretend. Zwei gespreitzte Spitzen am Kopfende.
Fam. Coenomyidae. Larve unbekannt, Nymphe frei, mit 2 diver-
girenden Spitzen am Kopfende.
b) Larve stets amphipneustisch; Kopf weichschalig, tief einziehbar:
Tanystoma.
Fam. Tabanidae. Augen von den Mundtheilen entfernt, nach
hinten gerückt. Oberlippe hakig abwärts gebogen, am Ende stumpf.
Kopfplatten unvollständig verbunden, hinten klaffend. Leib mit Fleisch-
warzen oder Bauchfüssen, hinten in eine Athemröhre oder Warze mit
unparer Stigmenspalte endend. Nymphe frei, unbewehrt, ruhend.
Fam. Leptidae. Augen dicht an die Mundtheile nach vorne ge-
rückt. Oberlippe hornartig vorstehend, oft gezähnt. Obere Kopfplatte
ganz, schlank birnförmig, vom Schlundgerüst nicht überragt. Leib ver-
schieden gebildet, walzig hinten mit % aufgebogenen Hörnchen oder
schlangenartig mit deutlichen Zwischensegmenten, borstig und hinten mit
4 Fleischspitzen und 2 Stigmen. Nymphe frei, unbewehrt. das Hinterende
bleibt im Larvenbalg hängen.
V, Tribus Orthocera.
Kopf unvollständig differeneirt. kurz, der erste Ring meist nur eine
Kieferkapsel ohne Augen und Ganglien bildend, mit langen Gräten am
Hinterende, die in der Körperhöhle verborgen sind. Larve stets amphi-
pneustisch.
a) Hinterleibssegmente durch Entwicklung von langen Zwischen-
ringen verdoppelt. Der ganze dünne Leib daher A9ringlig. Hinterstigmen
an der Seite des drittletzten Ringes gelegen. Kiefer kurz, hakig; Füh-
ler sehr kurz; am Hinterrande der Kieferkapsel eine lange einfache
Gräte: — Polytoma. |
*) Siehe Marno |. c. p. 325 Fig., ferner Taf 43 Zaematopota.
Ueber Dipteren-Larven. 849
Fam. Therevidae (mit Einschluss der früheren Fam. Scenopinidae
im engeren Sinne, d. i. ohne Pipunculus und Platypeza). Charakter der
Gruppe a) oben.
b) Hinterleibsringe nicht oder nur zum Theil durch Zwischenringe
vermehrt, diese überhaupt nie so deutlich entwickelt. Hinterstiomen am
Körperende oder am Zwischensegment vor dem letzten Ringe gelegen.
Kieferkapsel klein, hinten mit 2% einfachen oder verbundenen langen
Gräten oder anderweitigen, dem Schlundgerüst angehörenden Fortsätzen,
ohne Ganglien. Nymphe frei. — Procephala.
Fam. Acroceridae. Erwachsene Larve mit sehr kleinen rudimen-
tären Mundhaken. Obere Gräten der Kieferkapsel anı Grunde verschmol-
zen. Kinn breit, eine untere Platte bildend, mit 2 Gräten, die mit der
oberen Platte der Kieferkapsel seitlich verbunden sind. Taster sehr kurz,
Unterkiefer ein gedornter Wulst. Hinterstigmen am letzten Ring, gross.
Leib an der Bauchseite mit Dornengürteln. Nympbe längs der Thoracal-
naht sägeartig gezähnt, ohne Hakenkrone.
f Fam. Bombylidae. Larven deuen der Asiliden ähnlich, mit
Mundhaken, nicht näher untersucht. Nymphe mit Haken am Vorderende.
Fam. Nemestrinidae. Larven unbekannt.
Fam. Midasidae. Larven nicht beschrieben.
Nach den Mittheilungen, welche Harris über die Verwandlung
von Midas machte, lebt die Larve genau wie die der Laphrien und die
Nymphe gleicht jener der letzteren. Diese Familie dürfte wahrscheinlich
einen untergeordneten Rang erhalten.
Fam. Asilidae. Larve walzig, die Hinterstigmen auf der Rücken-
seite des letzten Zwischenringes, daher vor dem letzten Segment liegend.
Oberkiefer durch eine kurze spitze Oberlippe getrennt, gross, dicht
uebeneinander nach vorne laufend, mit der Spitze hakig abwärts ge-
bogen. Unterkiefer viel kürzer, deren Taster seitlich abstehend, oft durch
einen Ausschnitt des Oberkiefers nach oben ragend*) Fühler sehr klein.
Die vorderen Hinterleibsringe zuweilen (Zaphria) auch verdoppelt, wie bei
den Polytomen-Larven der Thereviden, aber mit einem Gürtel von Fleisch-
warzen und nie so auffallend abgeschnürt. Gräten oben am Hinterrand
der Kieferkapsel am Grunde verschmolzen, oder hinter der Kapsel ein
birnförmiger Körper aus Chitinplatten und Muskeln gebildet, der den
Schlund einschliesst. — Eine untere Platte als Kinn ebenfalls vorhanden.
Nymphe mit starker Hakenkrone, die mittleren Haken uach abwärts
gekrümmt.
Fam. Empidae. Hinterstigmen am letzten Ringe gelegen, dieser
oben stumpf, unten mit einer Spitze. Oberkiefer durch eine Spitze (Ober-
lippe) getrennt, in der Ruhe viel mehr zurückgezogen als die weit vor-
*) Dufour sah sich veranlasst durch diesen Umstand dıe Haken als Unterkiefer zu deuten
Ann. d. scienc, naturelles 3. Ser. T. XIII. Zoolog T. 5 f. 3 und 41. Sehr zute Abbildung.
850 Fr. Brauer.
stehenden Unterkiefer, werden erstere abwärts gebogen, so dringt die
spitze Oberlippe vor und die Unterkiefer werden tief unter die Ober-
kiefer eingeschlagen. Obere Gräten der Kieferkapsel ganz getrennt, wie
zwei Zöpfe nach hinten ragend. Kinn durch 2% Bogengräten gebildet,
welche nach vorne convergiren, an der Vereinigung gezahnt erscheinen
und hinten mit der oberen Kapsel gelenkartig verbunden sind. Seitlich
neben der Kieferkapsel stehen 2gliedrige Fühler ab. Taster mit dem
äusseren Rand des Unterkiefers verwachsen. Leib an der Unterseite mit
Querwülsten oder deutlichen Bauchfüssen vom 4. Ringe an. Ganglienkette
weit hinter der Kieferkapsel beginnend. Nymphe vorne mit % kurzen
Spitzen am Scheitl. Vorderstigmen sitzend.
Fam. Dolichopidae*) gleicht in Allem so sehr der vorigen Fa-
milie in Bezug des Larvenbaues, dass die Vereinigung beider bevorsteht.
Die bis jetzt noch gebliebenen Unterschiede sind: Hinterleibsende in
4 Zapfen getheilt. auf den oberen die Stigmen. Nymphe am Kopfe unbe-
wehrt, Vorderstigmen in 2 lange Dornen ausgezogen.
VI. Tribus Acroptera.
Fam. Lonchopteridae.
Larve amphipneustisch platt, hartschalig, Kieferkapsel kegelig, mit
langen Fortsätzen am Hinterende., Fühler (?) lang und gross. Nymphe
in der Larvenhaut verborgen bleibend wie bei Stratiomyiden. Hinterstig-
men der Larve weit getrennt, rohrförmig. Die Larvenhaut berstet in
einer „I“förmigen Spalte am Rücken. — Mundtheile nieht näher unter-
sucht. Mir lag eine Exuvie der Larve vor, welche Hr. Ritt. v. Frauen-
feld gezogen hat.
Diptera Cyclorhapha.
Larven ohne Mund- oder Kieferkapsel, stets ohne differenzirten
Kopf. Schund frei oder von einem Chitinskelete dem sogenannten Schlund-
gerüste umgeben. Dieses, unten verbunden, entweder unbewehrt oder
vorne mit Haken bewehrt, die mittelst eines Gelenkes verbunden sind
und in verschiedener Zahl (2, 3 bis 4) vorkommen können, aber stets
zum Stechen und Hacken, nie zum Beissen eingerichtet, d. h. niemals
gegenständig sind. Erster Ring stets häutig mit Fühlern oder diese
ersetzenden Papillen. Man könnte sich diese Bildung der Larven dadurch
erklären, dass man sich die Kieferkapsel der orthorhaphen Larven der
Gruppe Orthocera verkümmert oder häutig geworden denkt. — Nymphe
stets in der zur Tonne erhärteten Larvenhaut verborgen, ruhend und
letztere an präformirten Bogennäthen am vorderen Pole sprengend.
Niemals eine T-Spalte am Rücken der Exuvia vorhanden, sondern diese
mit Deckeln aufgesprungen.
*) Abbildungen dieser Fam, werden nächstens von mir gegeben, Siehe Tab. XIII. Astomella d. J.
Ueber Dipteren-Larven. 851
A. Proboseidea. Larven mit Schlundgerüst.
I. Tribus Pseudoneura.
Larven amphipneustisch, die Hinterstigmen in eine kurze hornige
oder lange häutige Athemröhre verwandelt, deren Ende einfach, d. h.
nie auffallend gabelspaltig ist. Leib zuweilen mit Bauchfüssen, 2, 4 oder
gar keine Mundhaken, Schlund dann mit fächerartigen Saugspalten. Die
einzige Familie Syrphödae dürfte in 2% Unterfamilien: Eristalinen und
Syrphinen zu theilen sein.
I. Tribus Eumyidae *).
Larve meta- oder amphipneustisch, Hinterstigmen in Form von
2 Chitinplatten von verschiedenem Baue oder von jederseits zu einer
Platte verbundenen Arkaden mit Spaltöffnungen, oder in eine hinten
stets gabelig getheilte Athemröhre verwandelt. 2, 3, 4 oder keine Mund-
haken. (Fliege stets mit Stirnblase).
Hieher die einzige in viele Unterfamilien zerfallende Familie Muscidae
(inclusive Conopidae, Pipunculidae und Platypezidae).
B. Eproboseidea.
Tribus Pupipara.
Larve metapneustisch ohne Schlundgerüst und ohne Mundhaken.
Dieselbe gelangt im Leibe der Mutterfliege zur Reife und wird kurz
vor der Verpuppung geboren.
Fam. Hippoboscidae.
Fam. Nycteribidae.
Die Unterschiede der Larven dieser beiden Familien sind noch vicht
festgestellt.
Vebersicht des Systemes.
Orthorhapha.
A. Nematocera.
I. Tribus Oligoneura.
Familie Cecidomyidae.
II. Tribus .Eucephala.
Familie Myceiophilidae.
5 Bibionidae.
Zöhyphidae.
Simulidae.
wi Chironomidae.
= Blepharoceridae.
5 Culicidae.
= Psychodidae.
» Piychopteridae.
*) Für die Probosciden siehe Monogr. der Oestriden; für die Eproboseiden Leuckart Ent-
wicklung der Pupiparen,
852 Fr. Brauer: Ueber Dipteren-Larven,
III. Tribus Polyneura.
Familie Limnobidae.
5 Tipulidae.
B. Brachycera.
IV. Tribus Oyelocera.
a) Notacantha.
Familie Siratiomyidae.
5 Xylophagidae.
a5 Coenomyidae.
b) Tanystoma.
Familie Tabanidae.
5 Leptidae.
V. Tribus Orthocera.
a) Polytoma.
Familie Therevidae.
b) Procephala.
Familie Acroceridae.
= Bombylidae. -
s ‚Nemestrinidae.
= Midasidae.
” Asilidae.
„ Empidae.
5 Dolichopidae.
VI. Tribus Aecropter.a.
Familie Lonchopteridae.
Cyclorhapha.
A. Proboscidea.
VII. I. Tribus Pseudoneura.
Familie Syrphidae mit den Unterfamilien der
Syrphinen und Eristalinen.
VIII. II. Tribus Eumyidae.
Familie Muscidae mit den Unterfamilien der
Conopinen, Pipunculinen, Platypezinen und
Muscinen.
B. Eproboscidea.
IX. I. Tribus Pupipara.
Familie Hippoboscidae.
9 Nyeteribidae.
Beiträge zur Fauna der Nicobaren.
Von
Georg Ritter von Frauenfeld.
111.
Vorgelegt in der Sitzung vom 3. November 1869.
Ien gebe hier die dritte und letzte Abtheilung dieser Beiträge, die Schal-
thiere. Ich vereine in derselben alles, was wir von dieser Thierklasse
während der ganzen Reise der Novara an den verschiedenen Aufenthalts-
orten sammelten, da eine Gesammt- Uebersicht derselben bisher nicht
erschien, und diese auch für einige Punkte ausser den Nicobaren, wie
St. Paul, Taiti, wo eine solche Aufzählung bisher noch gänzlich fehlt,
nicht ohne Werth sein dürfte.
Ich stelle sie in der fast allgemein angenommenen Reihenfolge auf,
wie sie in den „Genera of recent Mollusca“ der Gebrüder Adams ent-
halten ist. — Ausgeschlossen hievon sind die terrestren und marinen Nackt-
mollusken, da sie obwoll einiges Neue und Interessante darunter, der
Zahl nach nicht sehr bedeutend sind.
Der grösste Theil der Thiere wurde unmittelbar an Ort und Stelle
aufgesammelt, wie auf St. Paul, Nicobaren, Taiti, zum Theil am Markte
gewonnen, wie in Ceylon, Batavia, Sidney, Aukland etc. Nur in Madras,
Hongkong, Valparaiso erlangten wir einiges durch Schenkung.
Mehreres gelangte in andere Hände, und vieles nach dem Tode
meines Reisegefährten Zelebor erst ans kaiserliche Museum. Wo mir
Zweifel an der Richtigkeit des Fundortes blieben, habe ich es in den
Bemerkungen beigefügt. Es finden sich mehrere darunter, von welchen
das bisher in der Literatur nicht angegebene Vaterland ermittelt erscheint.
Wie schon im Reisewerke der Noyara von mir bei der Abtheilung
der Mollusken bemerkt, sind manche Gruppen sehr schwach vertreten,
wie z. B. die Landeonchylien überhaupt, da ich bei meinen Ausflügen
denselben weniger Zeit und Aufmerksamkeit schenken konnte.
Um die Fauna der Nicobaren so weit es mir möglich war, vollstän-
dig zu geben, nehme ich, was ich in der Literatur von jener Inselgruppe
verzeichnet finden konnte, auch wenn es von uns allda nicht selbst
gesammelt wurde, auf, und bezeichne diese zur Unterscheidung mit
Klammern.
Ausser Adams recent Moll. sind vorzüglich Reeve Iconographie
und Sowerby Thesaurus eitirt.
Bd. 111. Abhandl. 103
854
G. v. Frauenfeld:
Spirula
prototypus Per.
Murex L.
Martinianus Ry.
occa Sow.
rectirostris Sw.
tenuispina Lk.
ternispina Lk.
tribulus L.
Haustellum Kl.
baustellum L.
Rhinocantha Ad.
trifarispinosa Ch.
Chicoreus Mtf.
adustus Lk.
capucinus Ch.
elongatus Lk.
lacınıatus Sw.
megacerus Sw.
microphyllus Lk.
palmarosae Lk.
ramosus L.
rufus Lk.
territus Reev.
torrefactus Sw.
Pteronvutns Sws.
pinnatus Wd.
triqueter Brn.
Phyllonotus Sws.
anguliferus Lk.
endivia Lk.
Ocinebra Lech.
erinacea L.
laminifera Rv.
Trophon Mtf.
crassilabrum Gr.
Fusus Kl.
forceps Perry
nicobaricus Chm.
tuberculata Lk.
Neptunea Bit.
nodosa Mtg.
Cassidulus Hmph.
patulus Sow.
Volema Bit.
pugilina Brn.
3 2
5|.|8 = ale =a|,|@ 3
»|5|= ala i E=) a |
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Manila
Hemifusus Sws.
colosseus Lmk.
ternatana Mtyn.
Tritonidea Swns.
cancellaroides Ry.
proteus Reeve
undosa L.
Turris L.
babylonius L.
marmoratus L.
Surcula Ad.
australis Chmn.
Deshayesi Deum.
Javana L.
oxytropis Sow.
radula Huds.
Drillia Gr.
interrupta Lk.
major Gr.
Defrancia Mill.
Grayi Reev.
Tritonium Link.
australe Chmn.
fusiforme Kien.
Simpulum Klein.
aquatile Reev.
chemnizi Gr.
chlorostoma Lk.
olearium L.
pileare L.
rubecula L.
tuberosum Lk.
Gabestana Blt.
Spengleri Chmn.
Gutturnium Klein
caudatum Gmel.
sinense Reev.
thersites Reeve
Epidromus Klein
maculosus Mart.
tortuosus Reeve
Argobuceinnm Klein
scabrum King.
Distorsie Bolt.
anus L.
eancellinus Rdh.
E
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©)
(@&)
Den
=)
oo
3
856
Bursa Bit.
albivaricosa Reev.
bufoniıa Lk.
erumena Lk.
elegans Bk.
rana L.
subgranosa Bk.
Lampas Schum.
' affınis Brod.
Gibraltar
bitubercularis Lk. ;
corlacea Reev.
hiaus Schum.
livida Reev.
rugosa Sow.
tuberculataWood.f ;
Apollon Mntf.
olearium L.
proditor v. Frf.
Eburna Lmk.
ambulacrum Sow.]|.
areolata Lk.
lutosa Lk.
spirata Lk.
zeylanica Lk.
Cominella Gr.
alveolatum Krs.
costata Q.
lımbosa Lk.
maculatum: Mrt.
testudineum Clm. 3
Leiodomns Swns.
Belangeri Ks.
vittatus L.
Phus Mtf£.
roseatus Hnds.
Nassa Mart.
Bronni Ph.
coronata Brg.
pulla L.
Niotha Ad.
gemmulifera Ad.
ravida Ad.
Phrontis Ad.
erassa Kch.
Arcularia Lk.
callispira Ad.
G. v. Frauenfeld:
Cap
St. Paul
Nicobaren
Singapur
Manila
Hongkong
Shanghai
Stuarts Ins.
Punipet
Sidney
Aukland
Beiträge zur Fauna der Nicobaren. 857
o
Singapur
Hongkong
Shanehai
Punipet
Aukland
Rio Janeir
Nicobaren
Gibraltar
Madeira
Cap
St. Paul
Manila
A. globosa Gray.
eranifera Kien.
thersites Bıg.
Aleetrion Mtf.
intermedia Dık.
suturalis 1,k.
Zeuxis Ad.
taenia Gml.
Telasco Ad.
filosa Gr.
luetuosa Ad.
punctata Ad.
Uzita Ad.
monile Kiıen.
Hebra Ad.
muricata Gg.
Tritia Risso.
reticulata L.
Chorus Gr.
monoceros Dsh.
Purpura Aldrov.
buceinea Dsh.
bufo Lk.
chocolata Del.
grisea Blt.
haustrum Mtyn.
patula L.
persica Lk.
Rudolphi Lk.
violacea Kien.
Thalessa Ad.
armigera Chmn.
distinguenda Dnk.|,
echinulata Lk.
hippocastanunı ILL.
intermedia Kien.
tumulosa Reev.
Stramonita Schum.
cataracta Chmn.
haemastoma L. i
-Juteostoma Chmn.] .
rustica Reevy.
undata Lk.
1 Trochia Swns.
cingulata L.
858 G. v. Frauenfeld:
° e 7
_ Be Su la =
<|a|l® = ls ° |, Oo
2815| |El=e]2|2|2|) |e 2% 2|2|»|3
sio|s ulola|2|sS za 21. R|olS|.. |.
= |ro en alsleja8ie/lesi2l3|8|3|=|2|4
2|e.2|8|2/2]|8|21=|2/2|2|s5|>13|8 13|8|23
les eEionıo la zo Se Eon | Ho
Polytropa Swns.
sucemeta) Mtyn.+ reales lot ihehlaesigehsenzenlesiseiluedl u lee a
tristis Duk. th
Jopas H. A. Ad.
sertum Lk. 5.105 Io wo Ihe Ilka Io lien Ihe II6o 5 | || 6 If Io: Io) 3r || SF
situla Reeve 5 loilka ka Kollo hole lol spe ls os lo! s.! >
Pentadactylus Kl.
ErossWlanıust Blb. II er | la nl es ei a ie
histrix Lk. ER RE AN BES al ae RE RG 1 | ESG To or
horridus Lk. Be te a Be ee a lea. |. |) -
rieinus L. SE een leaelcse|e l|e
Sistrum Mtf.
fiscellum Chmn. x >. Io | 6.1.0 || 7 . Fl
morus Lk. else a Ro rar AI
tubereulatum Blnv.| . | .|. |. |. |. Ir T T
Conchopatella Chmn.
peruviana Lk. lest iellßeilseüteetleshlsanleeitecnlsgi a | Ale ee
Cuma Hmphr.
cariımfera L. lrllllee lest enlesle else luanlashlahl > > au Vreaee
Rapana Schum.
bezoar L. An ee ala lau. u.c
bulbosa Sol. ll dee ei eh > era RE
Coralliophila Ad.
nenitohdes, Chmn UN Sl nl HR. een tenleeni, Elch. Ele je -|Tr
squamulosa Rv. lböleallestseleeitserlshllseitfeileorieefl = |aE@de ee
Rapa Klein
tenuis Mrt. B + Se la . .|.|.
Harpa Rmph.
articularis Lk. slmal lee alpin io all. ©
conoidalis Lk. Sl a eleehlch belle. |..2lse an lenee
gracilis Brd. la ealiigelsenlueile sine ih [eek ls El] = 10010 ran Be
minor Rmph. A ER BR a a a a ee... >:
ventricosa Lk. lan] m sale
Utriculina Gr.
acuminata Lk. Aa EL Ne oe r:Pe . i|- =
gibbosa Brn. | leleiien 02 a ale
literata Lk. d Shallbeleailce,. .
Dactylus Klein
inflatus Lk. le on ea lan Inc el. laullao. -
Strephona Brwn.
fusiformis Lk. halbe halle le hehe te Mel) =dlle EINER
peruviana Lk. Shablöbalshshlhelale he) Bea) See
Porphyria Bit.
elegans Lk. Aue ne -|T .
erythrostoma Lk.. Sehe : 7 bh
guttata Lk. he . .
Beiträge zur Fauna der Nicobaren. 859
Gibraltar
Madeira
Rio Janeiro
Cap
St. Paul
Ceylon
Madras
Nicobaren
Singapur
Hongkong
Shanghai
Punipet
Stuarts In».
Sidney
Aukland
P. irisans Lk.
maura Lk.
mustelina Lk. e
sanguinolentaLk.|,
textilina Lk.
tremulina Lk.
tricolor Lk.
Ispidula Gr.
episcopalis Lk.
ispidula L.
Cylindrus Mensch
earneolus Lk.
Fascivlaria Lk.
filamentosa Chmn.| ,
trapezium L.
Latiıus Mtf.
nodata Mrt.
Plicatella Swns.
polygonus Gm.
Peristernia Msch.
nassutula Lk.
Leucozonia Gr.
smaragdulus L.
Yasum Bit.
armatum Brd.
ceramicum L.
cornigerum L.
Mazza Klein
pyrum L.
rapa Lk.
Cymbium Klein
gracile Brd.
Melo Hmph.
indieus Gm.
Aulica Gr.
aulica Sol.
vespertilio L.
Scaphella Swns.
maculata Swns.
Fulguraria Schum.
fulgura Mrt.
Mitra Lk.
episcopalis L.
Nebularia Swns.
adusta Mrs.
860 G. v. Frauenfeld:
S =
e = on =
ne - -, rn em =
g|a|® — IQ = \—| ae)
E =) = ° Ir =
=|=l8| |slale|e >| Is Al 2|2|>ls
<| © | KlI2IR|I2|S een ee ||
= Io 2, See jalSsıe)=|5|3| 8/2842)
2|<|2|2\s|o|e|2=2\3|8|8 313 22|7|33
lo |l2 lo S17|Ia IA Ian lea no
N. coronata Chmn.|.|.|.|.|.|.|. ld 1 el ee
digitalis Chmn. El ell* Eee | r 7 a
pellisserpentis Rvle | = |=- || = he le lesen -
Scabricola Swns.
sphaerulate Mrt. I. le | |» I“ [em = el elle 2» ee eure
Vancilla Swus.
filaris L. ee a ee 5 |:
Chrysame Ad.
aurantia Gm. | Kl ee T
Volutomitra Gr.
Quoyi Dsh. 2 Ba u a a a ee I een en | rn | 4 ||
Strigatella Swns.
decurtata Rv.
paupereula Lk.
scutellata Chmn. |. |. |.
Turrieula Klein
caftra L. le
Be Eee
Gruneri Reev. $ alle
plicata Klein 8.15 nal lns a Ina oo Al. BASS he:
vulpecula L. ba. Merle |llocllie iin . lag
Costellaria Swns.
nieobariea Dok. I. . U 21. | .4.|-.I El = el al ch . | So 66) [ENImEEmEE
Callithea Swns.
erebrihrata Bw. 21 oh. cl. ehe Sl a ai re
Cylindra Schum..
dactylus L. lee or a es ale ao lc.l.chllo.lc
Swainsonia Ad.
fusca Swns. 4 98 ae
Imbricaria Schum.
bacıllum Lk. a a ee ln la ine allalolllo lo la lall.a!o.l:
Columbella Lk.
versicolor Lk. el län lelie| ilele cd
Pyrene Blt.
obseura Sow. Eee RE I a Inne Wr > ro Io 18 | = || op
Engina Gr.
zonata Reev. elkollollollllolellallslo lol lau o
Pusiostoma Swns.
Duclosiana /Sowi . | = |. 211 21 2 | 2 | lee) >31 > | ee
mendicaria Lk. 7
Dolium Brwn.
Cumingii Hn|. la | Niro ed m Meilen la Nele] ee
fasciatum Mrt. BR a en a les alas | -
tmbriatum Sowe |. el lea reale [ee ac Be ee el en ra ee
galea L. a Ba En aa anal, c
olearıum L. a ER. |. se
Beiträge zur Fauna der Nicobaren. 861
= :
u nn
A = =) an 2
Mn) ol- .-_
Sıs|=s = a\=|2 18,1% je
3118 slelslE/ı Isa 2|2|>»|5
En |l2/=|2|8|,|=310 2.5 |o]=|.-|o
H=) je" iS | 3|= 313 ||.
Siele)jei.inje|l2lelE|jals|2|32|= #3:
salz onlolszl2 16 |elsin ala la|s|H 10
perdix L.
tessellatum Lk.
variegatum Lk.
zonatum Green.
Cadium Lik.
pomum L.
Sycotypus Brwn.
Dussumieri Val.
fieus L.
reticulata Lk.
Velutina Elm.
laevigata L.
Natica Adns.
alapapilionisChm.
chinensis Lk.
lineata Chm.
maculosa Lk.
marochiensis Rel.
pieta Rel.
spadicea Gml.
zeelandica Q. G.
Lunatia Lk.
melastoma Sws.
phytelephas Rv.
plumbea Lk.
Neverita Risso
Chemnitzii Rel.
Lamarkiana Rel.
Petiveriana Rel.
Ruma Chmn.
opaca Rel.
simiase Chmn.
suceinoides Rv.
Mamma Klein
aurantia Lk.
columnaris Recl.
effusa Swns.
mamilla L.
pyriformis Rel.
vavasoi Leguill.
Catinus Klein
javanicus Gr.
Cassis Brwne.
madagascariensis
Bd, XIX. Abhandl. 109
862 G. v. Frauenfeld:
Gibraltar
Madeira
| Rio Janeiro
| Cap
| St. Paul
| Ceylon
| Madras
| Nicobaren
Singapur
| Java
| Manila
Hongkong
Shanghai
| Punipet
| Stuarts Ins.
| Sidney
| Aukland
Semicassis Klein
pila Rv.
Phalium Link.
areola L.
bisulcata Schb.
We.
decussatum L.
glaucum L.
undatum Mirt.
Casmaria Ad.
pyrum Lk.
torqnata Rv.
turgida Ry.
vibex L.
Morum Bit.
spec.
Oniseidia Swns.
cancellata Sow.
Scala Klein
sealaris L.
denticulata Sow.
Opalia Ad.
Zelebori Dnk.
Acus Hmphr.
coerulescens Lk.
erenulata Lk.
dimidiata L.
duplicata L.
eburnea Hnds.
maculata L.
Terebra Adns.
babylonia Lk.
oculata Lk.
subulata L.
Myurella Hnds.
undulata G.
Architeetonica Blt.
laevigata Lk.
maxıma Ph.
perspectiva L.
Torinia Gr.
infundibulifor-
mis Ch.
perspeectiviu-
seula Msch.
Beiträge zur Fauna der Nicobaren. 863
=) 17)
=) = = Sn =
- zın o|l- 8 en 3
&ıla © —_ Q ° ale
s/2|3| [2]=2|3]2|2| 2292 2|»|3
| — |% ala | SS
Ssıo - af 11-20 8 ale al Ss |. 8 — Il | ©
al ei »312J]a8|=|s/s|3l5|24l82|S
21|8|09 R sı2|=& 8|o 3 91313
= =|I|g|le|o NR | Kal de!
58120 lan lo IS 1215 13|5|12 | la In |< | |O
rn nn 1
Conus L.
Balgeeanus Bre. 21.14.1212 le1(Dl ale alten) A R
marmoreus L. 2 ea | Bra EN WR ir r . T
Keobazwıens Bee. 1.1.1: 1.1.1.1. I D|: E sulleilee
Punectieulis Swns.
pulicarıus Hwss. 7 c 2.
Coronaxis Swns.
hebraeus L.
Cylindrella Swns.
sulcata Brg.
Nubecula Klein
tulipa L. |
Dendroconus Swns.
—-
en
=
figulinus L. 1108 .
Lithoconus Mrch.
Ebungeusı Hr wss- ll... le ll. den]. 12-9 Aretlas u ne:
quercinus Brg. Ba rl al ler al line
virgo L. te le Wale Ile re les | Ike Io: Ib ana se clan. le
Rhizeconus Mrch.
capitaneus L. ; ale IT -
generalis L. 3 ls ner ES ie ST llla.uealPisa lee
miles L. IT a Del I. lt Tale
Chelyconus Mrch.
magus L. a ale Aral Da a a elle al ae
striatus L. AD 110 I en 10 Se 114 | Kin SB ne
Cylinder Mntf£.
aulicus L. 3 Pens ra la 8 Iron lea Ilasiup Ice Ina ha Ieujler | vo3lıo lc | c
auratus Brg. ira Ike Ikea kanlelien le Io a ko |kolkellıoıaı a 8 c
omarıa Hwss,. Salsa aut elle lo Io A £
textile L. ee | ee clan |\Kaı lan Inc la Sr
Hermes Mntf.
ausksalıs-Chmn. 'E.1.. ala lela tal alleı)t 1
Sirombus L.
lentiginosus L. lea Ile lo l@B)lo ar oo |olasllanıe le Io]
Monodactylus Kl.
aurisdianae L. A U Re
Gallinula Kl.
Campbellii Gr. a a Mal | er 1 a NE SL Ska kalt
canarıum L. AR Ra ER: Eee en lc c
deformis Gr. ale late A
epidromis L. m kilen £
gibbus Mart. las .
minimus L. le b -
suceinctus L. Saale lleulse Io lic ke .
yaniskilıs Senss. hl. | .haleilalolElakelalsielelss.
vittatus L. een Aue ie I le ©
109 *
864 &. v. Frauenfeld:
= :
is = &0 =
se: =|.|./2]3) \.\5l@e 5 [>
:s:| &l8:2s,298828% 88.
25.2]. jejsj2|@8j32]23]8)82]8]=
= Fe) =l.=|& °/ı3/1715|.3|72|8|=
S5sıaso no ıelz|2 | Ss\E|E on Haas] |o
Canarium Schum.
dentatum L. | ale gl = he Sal ® 7 os £
floridum Lk. esta Wo |lc i = „ale 1
gibberulum L. oo lolo.lic T Ze |Io . vlt
Juhuanus L. 23 Hhos IN Eos ho oo lo || ulhaulen
mauritianus Lk. I. |.|.|.|1. | T|.|. ale P ANER,
urceum L. leer ale; ,
Heptadactylus Kl.
aurantius Lk. ER ee EU I oe
lambis L. SI ee
radix bryoniae
Chmn. ee Eee:
Gladius Klein
eurvirostris Lk. N I ee us a 1 2 |10
Terebellum Kl.
subulatum "Chmm. 1 Cl vl al el ehr llalal ei a ae 2 er en
Cypraea L.
asellus L. ee ale ul #182
carneola L. S Al Hr lt
eylindrica Brn. Seal alle
isabella L. elle 62 105 {
neglecta Sow. = Elle .
tabescens Sol. SE al: ee .
talpa L. EN alte, ir
ursellus Gml. a e 4
Aricia Gr.
annulus L. AU EN ES I a In il + al.
arabica L. 2 | a E30 I | 125 IRB ln ana os Kon lo Ellis lieb
caput serpentis L. 23 WS ur 3108 ze lbitls
mauritiana L. BU NS I 100 13 ES Ju bei len ENIEHR.
moneta L. u I ee Is I 1a ea el alolon) fc
obvelata Lk. a ee ar a es N Ira | EG Ion. |lr | 5
Luponia Gr.
erosa L. UNE RUE led al ee
helvola L. A SE as ee c
lynx L. = 0 la IE Ey >18 = 1
ocellata L. SA Je Iiüch INA 1 Ras Em ka nd Io Sol
onyx L. al ee leoiea a Iron 5 de
pulchella, Swns.+ Ir.) anleeul 40 lE elleeee Sie
tigris L. er T T 3 hesiko T
| vitellus L. Rat, +l.|+ „1 +-E, IGMeRINE
Trivia G.
gJobosa Sow. ii
Pustularia Swns.
nucleus L. +
| staphylea L. 7
Amphiperas Gron.
ovum L.
Calpurnus Mntf.
|| verrucosus L.
Volva Blt.
birostre Lk.
volyva L.
TrigonostomaBlainv.
sealarına Chmn.
Strutbivlaria Lk.
papulosa Mtyn.
Cerithium Adns.
eircinnatum Ad.
columna Sow.
eorallinum Sow.
corallium Kien.
ferrugineum Say.
gibberosum Dnk.
moniliferum Kien.
Montagnei Dorb.
morus Lam.
muscarina Say.
nodulosum Bıg.
planum Ant.
piperitum Sow.
rugosum Wood.
Trailliiı Sow.
tuberculatum L.
varlabıle Ad,
variegatum Q.
Vertagus Klein
aluco L.
articulatus A. R.
asper L.
fasciatus Breg.
Martinianus Pf.
pharos Hds.
sinensis Gml.
vulgaris Schum.
Bittium Lch.
ceylaniea Pf.
Triphoris Dsh.
clemens Hnds.
Iris Hnds.
consors Hnds.
sculptus Hnds.
Gibraltar
Madeira
Rio Janeiro
Schon a.oro on
St. Paul
Ceylon
Madras
=
=
Nicobaren
IPhh ne
Darm
Er ae re Er
Singapur
u
Beiträge zur Fauna der Nicobaren.
Java
EEE TER RETRO NO ee te gee far Ele folks, To areas
Re nun Vor ne arten Tales en ale lets er ien Aus her Koi fetsreichier ne u see Se anne le ee tee
Manila
Hongkong
+
Be Vale ne
Shanghai
Stuarts Ins.
Punipet
Sidney
. . . . -- . r° . -- . . . ® . . . o . o . . . . . . . . . . . .
BE
566 G. v. Frauenfeld:
Madeira
Rio Janeiro
Nicobaren
Singapore
Hongkong
Shanghai
Punipet
Sidney
Aukland
Lampania Gr.
australis Q. G.
zonalis Brg.
Potamides Bregn.
ebeninus Brg.
Tympanotonos Kl.
microptera Kien.
fluviatilis P. M.
pieta Wood.
Pyrazus Mntf.
palustris L.
semitriculecatus
Blt.
Telescopium Chmn.
fuseum Chmn,
Verithidea Swns.
rhizoporarum Ad.
Pirenella Gr.
turritella Q@. G.
Tiara Blt.
thiıarella Lk.
Sermila Ad.
tornatella Lin.
Melanoides Oliv.
asperata Lk.
tubereulata Mll.
Pachycheilus Lea.
testudinarius
v.d.B.
Melania Lk.
aculeus Lea
anthracina v.d.B.
blatta Lea
bullioides Ry.
luteola Dnk.
nicobarica Mrch.
ornata v. d. B.
perrimosa Ry.
plutonis Hnds.
tahitensis Dak.
Tarebia Ad.
lırata Mke.
semigranosa
v.d.B.
Melanopsis Fer.
praerosa L.
Beiträge zur Fauna der Nicobaren. 867
Rio Janeiro
St. Paul
Singapur
Hongkong
Shanghai
Punipet
Stuarts Ins.
Sidney
Aukland
Gibraltar
Madeira
Manila
Faunus Mntf.
ater L.
Littorina Fer.
laevis Ph.
malaccana Ph.
Melaraphe Mhilf.
angulifera Lk.
diemensis Q.
intermedium Ph.
Knysnaensis Krs.
mauritiana Lk.
neritoides L.
novaeseelandiae
Reev.
scabra L.
striata Kng.
subgranosa Dnk.
tessellata Ph.
undulata Gr.
zebra Wood.
Tectarius Valenc.
trochiformis D|lw.
vilis Mke.
Risella Gr.
Kielmannseggi
Zel.
melanostoma Gm.
plana Q. G.
Planaxis Lk.
labiosa Ad.
lineata da C.
nicobaricus Zel.
semisulcata Sow.
Rissoina Drb.
Hanleyi v. Schw.
media v. Schw.
Rissoa Frem.
Frauenfeldi
v. Schw.
Alvania Risso
novarensis v. Frf.
olivacea v. Frf.
salebrosa v. Frf,
stigmata v. Schw.
Anabathron v. Frf.
contabulata v. Ff.
868
G. v. Frauenfeld:
Setia Ad.
atropurpurea
vo, Biete
nitens v. Fıf.
Cingula Flem.
australiae v.Fıf.
Sabauaea Ad.
flammea v. Frf.
incidata v. Fıf.
Vivipara Mntf£.
aeruginosa Ry.
angularis Mll.
bengalensis Lk.
biangulata Kst.
javanica v. d. B.
lecythoides Bns.
praemorsa Bns.
quadrata Bns.
tricarinata Ant.
Melantho Bwd.
obtusa Trsch.
Paludomus Swns.
chilinoides Ry.
nigricans Rvy.
Tanalia Gr.
funieulata Rv.
Gardneri Ry.
loricata Ryv.
neritoides Ry.
sulcata Rv.
Tennenti Ry.
undata Ry.
Ampullaria Lk.
carınata Swns.
corrugata Swns.
Turritella Lk.
terebra L.
Zaria Gr.
duplicata L.
Onustus Hmphr.
calculiferus Rv.
solaris L.
Calyptra Hmphr.
cicatricosa Ry.
Gibraltar
Madeira
Rio Janeiro
C
St. Paul
Ceylon
Madras
rent
en
+4:
Nicobaren
---
Singapur
&n
(=
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s|'3 | a
SEIE
SI
tr
lt
+|.
+
wir
|
Shanghai
Punipet
0 duo
StuartsIns
Sidney
Aukland
Taiti
Chile
Gibraltar
Crucibulum Schum.
extinctorium Lk.
spinosum Sow.
Haliotidea Swns.
' commanotataSow.
Crypta Hmphr.
margialis Brd.
Crepipatella Less.
aculeata Chmn.
dilatata Lk.
hepatica Dsh.
Amalthea Schum.
sp-
VYanikoro Q. G.
eidaris Rel.
Neritopsis Grt.
radula L.
Nerita L.
annulata Ry.
bisecta Rv.
georgina Rel.
grayana Rel.
histrio L.
lineata Chmn.
polita L.
rumphii Rel.
semirugosa Rel.
signata Mc. L.
stella Chmn.
Pila Klein
chrysostoma Rel.
costata Gml.
plicata L.
Theliostyla Mrch.
albieilla L.
anthracina v.d.B.
exuvia L.
morio Sow.
planospira Ant.
squamulata
Le Guill
Neritella Hmphr.
canalis Sow.
petitii Rel.
pulligera L.
punctulata Lk.
Rd. XIX. Abhandl,.
° o
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Beiträge zur Fauna der Nicobaren.
869
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140
870 G. v. Frauenfeld:
Nicobaren
ekong
Punipet
| Stvartsins.
Aukland
Taitı
Rio Janeiro
Chile
| Gibraltar
| St. Paul
i Ceylon
i Madras
| Manila
| Shanghai
| Sidney
| Cap
Hon
squamaepicta Recl.| .
subsuleata Sow.
Neritina Swns.
adumbrata Ry.
affınıs Rel.
corona L.
eumingiana Rel.
dubia Chm.
gagates Lk.
mörchiana Zel.
pulchra Sow.
zebra Brg.
Vitta Klein
meleagris Lk.
pulchella Wd.
virginea L.
Alima Rel.
Jordanı Sow.
Neripteron Less.
bicanaliculata Rel.ı
dilatata Brd.
Layardi Rvy.
Olithon Mntf.
brevispina Lk.
obscurata Rel.
squamosa Rel.
Gatillus Bmphr.
depressus Less.
luzonieus Soul.
porcellanus L.
scarabaeus Rv.
Eutropia Hmphr.
tritonis Chm.
Tricolia Riss.
nivosa Ry.
Turbo L.
ecornutus Chm.
coronatus Gm.
niecobaricus Gm.
petholatus L.
smaragdus Mtyn.| .
Seneetus Hmphr. |
argyrostomus L. |.
chemnitzianus Rv.! -
chrysostomus L. I.
. N
.o.
-ro
. +
. -L-.
+
are:
Beiträge zur Fauna der Nicobaren. 871
Gibraltar
Madeira
Rio Janeiro
Nicobaren
Singapur
Hongkong
Shanghai
Punipet
Stuarts Ins.
Sidney
Aukland
crassus Gr. &
margaritaceus L.|.
radiatus Gm.
setosus Gm.
sparverius Gm.
Sarmaticus Gr.
helieinus Bın.
Lunella Bit.
granulata Chm.
mespilus Chm. L
porphyrites Mtyn.|.
torquata Gm.
undulata Chm.
Astralium Link
heliotropium
Mtyn.
Uvanilla Gr.
multipes Jonas
Pachypoma Gr.
caelatum Chm.
rhodostoma Ph.
Cookia Less.
suleata Mtyn.
Angaria Blt.
distorta L.
Trochus L.
maxımus Kch.
Tectus Mntf.
fenestratus Gm.
pyramis Brn.
Polydonta Schum.
incrassata Lk.
maculata L.
squarrosa Lk.
Infundibulum Mtf£.
radıatum Gm.
Claneulus Mntf.
corallinus Gm.
Monodonta Lk.
australis Lk.
canalifera Lk.
dama Ph.
labio L.
striolata Q@. G.
turbinata Gm.
10
G. v. Frauenfeld:
Diloma Ph.
aethiops Gm.
zonatus Wood.
Ziziphinus Lch.
punctulatus Mtyn.
Cantharidus Mntf.
iris EChm.
Elenchus Hmphr.
iriodon Q. G.
Bankivia Bk.
vyarıans Bk.
Trochocochlea Kl.
constricta Me. L.
zebra Mke.
Oxystele Ph.
impervia Mke.
merula Chm.
tigrina Chm.
variegata Ant.
Chlorostoma Swns.
argyrostoma Gm.
ater Less.
Stomatella LE.
imbricata Lk.
Haliotis L.
iris Mtyn.
midae L.
rugosoplicata
Chm.
squamata Rr.
Lucapina Gr.
singaporensis Ry.
Glyphis Carp.
similis Gld.
Tectura A.-M. E.
araucana Drb.
penicillata Rv.
striata Q@. G.
varıabilis Krss.
Patella L.
capensis Gm.
elypeaster Less.
depsta Rv.
frauenfeldi Dnk.
granularis L.
insignis Dnk.
Gibraltar
Madeira
Rio Janeiro
Nicobaren
Singapur
Manila
Hongkong
Shanghai
Punipet
Stuarts Ins.
Sidney
Aukland
Taiti
Beiträge zur Fauna der Nicobaren.
leucophaea N.H.
luzonia Rv.
marearitariaChm.
miniata Brn.
oculus Brn.
pruinosa Krss.
rota Chm.
scherzeri Zel.
seutellaris Lk.
squamifera Rv.
testudinaria L.
tramoserica Chm.
an saccharina L.
Seutellastra Ad.
gorgonica Hınph.
pentagona Brn.
Cymbula Ad.
compressa L.
Lophyrns Poli
quoyi Dsh.
Bulla Klein
ampulla L.
maculosa Mrt.
Operculatum L.
indicum Lk.
Janthina Blt.
exigua Lk.
smithiae Rv.
trochoidea Rv.
Recluzia Pet.
rollandiana Pet.
Electra Alb.
oreas Bns.
Opeas Alb.
tukeri Pf.
Pitys Bk.
bursatella Gld.
Trochomorpha Alb.
frauenfeldi Zel.
massoni Bhn.
Videna Ad.
planorbis Less.
Discus Ftz.
nitidiusculus Sow.
Madeira
Rio Janeiro
St. Paul
Nicobaren
Singapur
873
Manila
Hongkong
Shanghai
Punipet
Aukland
Chile |
Sidney
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874 G. v. Frauenfeld:
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Succinea Dıp.
scalariına Pf.
tahitensis Pf.
Achatina Lk.
fulica Fer.
indotata Rv.
panthera Fer.
Achatinella Swas.
abbreviata Rv.
Leptinaria Bk.
peponum Gld.
Gochlostyla Fer.
metaformis Fer.
Canistram Klein
contusum Ry.
janus Pf.
perversum L.
Partula Fer.
brumalıs Ry.
compressa Pf.
hebe Pf.
hyalına Brd.
otaheitana Brg.
spadicea Ry.
varıa Brd.
Bulimus Sep.
rosaceus Kng.
Charis Alb.
fulguratus Jay
malleatus Jay
Orphnus Alb.
wagnificus Grt.
Leiostracus Alb.
angulosus Bk.
multifasciatus Lk.
Aspastus Alb.
miltocheilus Ry.
Placostylus Bk.
fibratus Mtyn.
hochstetteri Zel.
porphyrostomus
It
shougi Less.
strangei Pf.
Caryodes Alb.
dufresnei Lch.
Plectostylus Bk.
chilensis Less.
peruvianus Bre.
pessulatus Rv.
(Bulimus)
wüllerstorfi Zel.
acutissimus Mss.
Pupilla Lech.
umbilicata- Drp.
(Gravosa)
(Pupa)
dunkeri Zel.
Megaspira Lea
elatior Spx.
Delima Hrtm.
wüllerstorffi Zel.
Agath;lla Ad.
deltostoma Lwe.
Streptaxis Gr.
pfeifferi Zel.
Janira Alb.
codonodes Pf.
Helix L.
aspersa Mll.
Galaxias Bk.
globulus Mll.
grayı Pf.
lucana Mll.
monacha Pf.
pomum Pf.
sımilaris Fer.
Camaena Alb.
eicatricosa Mll.
Burycratera Bk.
falconeri Rv.
Helicostyla Fer.
hydrophana Sow.
Caliicochlias Ag.
chrysocheila Sow.
fraseri Gr.
incei Pf.
lessoni Pf,
narcısiı Sow.
Öxychona Mrch.
conitormis Fer.
Steursiana Shttl.
Beiträge zur Fauna der Nicobaren.
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Acavus Mtf.
haemastoma L.
melanotrogus Brn.
skinneri Rv.
superba Pf.
waltoni Rv.
Tachea Leh.
lactea MI].
scherzeri Zel.
splendida Drp.
Geotrochus v. Hos.
boivini Pet.
lombei Pf.
Cuchlea Adns.
undata Lwe.
Otala Schum.
helieinoides Jeq.
Obba Bk.
fringilla Pf.
rola Brd.
Macroc,dis Bk.
cuminghami Gr.
laxata Fer.
Eurystoma Alb.
vittata MI].
Polygyra Say.
lens Fer.
Oorilla Ad.
charpentieri Pf.
erronea Alb.
rivoliı Dsh.
Iberus Mtt.
bulweri Wood.
Macularia Alb.
hispanica Ptsch.,
marmorata Fer.
Ochthephila Bk.
maderensis Wood.
Actinella Lwe.
lentiginosa Lwe.
Theba Risso
cespitum Drp.
ericetorum Mll.
pisana MI.
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Beiträge zur Fauna der Nicobaren. 877
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sinensis Zel.
Bulimnea Hldm.
bulla Bns.
Helisoma Swns.
coromandelius
Fbr.
Latia Gr.
“ neritoides Gr.
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Nanina Gr.
bistrialis Bk. ll a a N I a a LE BU
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Ryssota Alb.
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Ariophanta Dsml. )
Janus Chm. a a ea
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Paryphanta Alb.
busbyi Gr. Ba ale tele See sc [ek] SEI sr 1 ES IRRE EEEE AMT
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Cassidula Fer.
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nucleus Mtyn. KR ee a ala | ro ee 6
Pythia Blt.
ceylanica Pf. A RD OA ET RESTE Je a TESTS LEERE RAM LARAND
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plicata Fer. SS EEE. De ehe lee ine men ang
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striata Rv. a Be EURE A AR Ancoel Nana lache
trigona Trsch. ea ale el | olorlonllschhiclcul.e
Melampus Mtf.
castaneus Mtf. Ra ee EA Bil e |culanll 0% laceil CHA
Pira Ad.
fasciata Chm. ee. le ee sh ee Sukanle
Ophicardelus Bk.
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Bd. XIX, Abhandl.
378 G. v. Frauenfeld:
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Amphibola Schum.
nuxavellana Ch.
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Siphonaria Blnv.
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capensis Q. G. Ra a a RE RABEN Er ln | or on o.l.c.. 0
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costata Sow.
exigua Mrt.
lateralis Gld.
subrugosa Sow.
Gyelotus Guild.
wüllerstorffi Zel.
Pterocyclos Bus.
bifrons Pf. e AU DaRa Krallen lo | >
Cyclophorus Mtf.
annulatus Trseh.h . I.) 2 le. alas... se
bairdi Pf. I |
commamaculatus
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punctatus Grt. rl elle berchullrEl..1 lesk ae
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tuba Sow. ll
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Myxostoma Trsch.
breve Mtyn. 20:
Leptopoma Pf.
pulicarius Pt. SEELE,
wüllerstorffiianus
Zel. lee
Aulopoma Trsch.
cornuvenatorium
Sow. AUFSCRUNDHIENG
itieri Guer. ERS SEE
Craspedopoma Pf.
lueidum Lwe. A u anna alo. Kos Naslaalen au cl olonno.o ||’o || <
Beitrage zur Fauna der Nieobarın.
Tortulosa Gr.
layardi Gr.
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Registoma Hss.
nicobarica Pf.
Hyilrocena Parr.
oblonga Pf.
scherzeri Zel.
Oligyra Say-
antoni Pf.
Pachystoma Swns.
angulata Sow.
eitrina Grt.
(dunkeri Zel.)
(zelebori Pf.)
Emoda Ad.
solidula G.
Truncatella Risso
valida Pf.
Solen L.
delesserti
lamarkii Clhm.
linearis Chm.
Eusis Schum.
siliqua L.
Siligua Mhlf.
radıata L.
Macha Ok.
bidens Chm.
Corbula Brg.
pallida Hnds.
Anatina Lk.
labiata Reev.
Chamostrea Roiss.
albida Lk.
Trigonella da C.
achatina Chm.
glauca Brn.
maculata Chm.
Spisula Gr.
dysoni Dsh.
Macira L.
spengleri L.
Rangla Dsml.
rostrata Pet.
Madras
Nicobaren
Singapur
Honekong
Shanghai
Punipet
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ovalis Say.
ovata Gr.
Asaphis Modeer.
deflorata L.
dichotoma Ant.
tahitensis Brn.
6ari Schum.
amethystus Rv.
orbicularis Wood.
ornata Dsh.
Psammocola Blnv.
vespertina Lk. Ka ea VE ae re Be El ne Bel ol-ul:o-.;
Hiatula Mod. ;
diphos L. Re Tr
Psammotaea Lk.
violacea Lk. Ba NE ER RR a a ER ee el. cc
Psammotella Dsh.
ambigua Dsh. A DREI kerl dr
Skinneri Reev. la Io 8 hör : A |...
subradiata Dsh. ER U ER EN RI 3 BE BSR Eee alla) -
Tellinella Gr.
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exceulta Gld. a ea el BI er er 2 aaa Bone or ve jlo.)4e |<
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Arcopagia Lch.
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Phylloda Schum.
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limonensis Lk. a el oe alla kallalla kolokaikonlkc o.lj.o.j)c
Peronaea Poli
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Beiträge zur Fauna der Nicobaren
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Capsa Bsc.
lacunosa Chm. ler
Mesodesma Dsh. ;
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Veronia Gr. ü Ü
donacia Lk. 2 RR SUNG nano Re +
Donacilla Lk. ’
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Venus L.
laqueata Sow. All ra Baal oo al else
oblonga Hnl. a Sl a oe ae el uler
puerpera L. le ake ae oa ol.o. lo 28 4
reticulata L. NE al ES SEN UA UNE ER
rugosa Chm. NIE AI EN. 1.12 aa .
Cryptogramma Mrch.
flexuosa L. Eee ia = - +
impressa Hn!. a ea le Bel ed ee Na
macrodon Lk.
squamosa Lk. 4
Chione Mhlf.
decorata Brd. le Bee aan kaul chen
imbricata Sow. IE SS N RL a a BSRLEN u- RR
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Circomphalus Kl.
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thiara Dllw. EEE LO ee ae ea er Keva ellgalenas ital er
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cardioides L. el e.|lkmills ls jet -perins ASS Erle ll os
gallinula L. Ma bar a a seen ul BEN | ke ee:
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sinensis Reev. los lea ee I u Ale ll |
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Ch. striata Ch.
tristis Lk.
Marcia Ad.
ceylonensis Sow.
fumigata Sow.
marmorata Lk.
Meretrix Lk.
castı Gml.
castanea Lk.
impudica Lk.
morphina Lk.
ovum Hnl.
petechialis Lk.
Callista Poli
chione L.
convexa Say.
festiva Sow.
impar Lk.
kingi Gr.
laeta L.
lilacına Lk.
multistriata Sow.
torresiaca Rv.
ustulata Ry.
virgo Gr.
Tivela Link
compressa Sow.
Sunetta Link
truncata Dsh.
Circe Schum.
corrugata Ch.
dispar Ch.
divaricata Ch.
gibba Lk.
undatina Lk.
Lioconcha Mrch.
tigrina Lk.
Dosinia Scp.
scalarıs Mke.
Cyelina Dsh.
chinensis L.
Tapes Mhlf.
aspera Ch,
orientalis Rv.
radiata Ch,
Beiträge zur Fauna der Nicobaren.
883
T. sulcarıa Lk.
tenuistriata Sow.
textrix Ch.
turgida Lk.
undulata Brn.
virginea L.
Pullastra Sow.
exarata Ph.
lırata Ph.
malabarica Ch.
Cuneus da C,
decussata L.
indieus Sow.
pullastra Mtg.
punicea Dsh.
variegatus Sow.
Ruppellaria Fleur.
crenata L.
Petricola Lk.
nives Chm.
(yrena Lk.
ceylanieca Ch,
suborbieularis Ph
Corbieula Mhlf.
Auviatilis MI.
ovalına Dsh.
sulcatina Dsh.
Batissa Gr.
Jayensis Lea
Cardium L.
asiaticum Brg.
Pectunculus Adns.
coronatum Spg].
Trachycardium Mreh.
dupuchense Rv.
impolitum Sow.
oxygonum Sow.
rugosum Lk.
subrugosum Sow.] .
unicolor Sow.
Isoeardia Klein
aculeata L.
echinata L.
latum Brn.
Gibraltar
Madeira
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St. Paul
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Cerastoderma Poli
edule L. + Falle s &
setosum Red. } +
Papyridea Swns.
rugata Gron. A Es Ie | 2cr ro ka) o |VE
Fulvia Gr, u
benuicostata Sow.l 1; cl lstı.hleslluls | eellae a T
Laevicardium Swns.
multipunctatum
Sow. a | le ar
pulchrum Rv. Sl rein Ss) ana ee eg
Semicardia Kl.
cardissa L. SEN ehlan stats:
Fragum Blt.
fragum L. le Shlesshnanli.chle leer ala ahleeg ln. me leer
tumoriterum IRB |. l.H leide BR BR I
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Otenocardia Ad.
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Meiocardia Ad.
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Chama L.
brassica Ry. lesben | alleine zer chi saleu ng 2 er
broderipii Rv. 2 SR DE ER ee een | &
fragum Rv. Be Er a a a a a ee ee ji -
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Chamaetrachea Kl.
erocea Lk. Ssalaellse. he | Sl sale mono als |,o oc
elongata Lk. er | a en aa | -
gigas L. Eee le Dre 2 ee
Hippopus Msch.
equinus Msch. = El ae | an) ne en:
Codakia Lep. i
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Gaffrarium Bit.
fimbriatum L. lesen let. rel. 0 ee
sowerbyi Ry. a a a El RE N an te Dal =e
Scintilla Dsh.
bBimoriensis Dash, Ki | 2 | Snacks eeesrleuiiie |.
Solemya Lk.
australis Lk. sh sho Ela al a ee | eruen
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chiloensis Ph.
edulis L.
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latus Lk.
hirsuta Lk.
magellanicus Ch.
menkeanus Ph.
ovalis Lk.
Crassatella Lk.
radiata Sow. Sa el lea
Unio Rtz.
' marginalis Lk. ulen Nena ee ee ee
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japonica Dnk.
metcalfı Hnl.
tulipa Lk.
Brachydontes Swns.
subsulcata Dnk.
Lithophagus Bit.
ceanaliferus Hnl.
corrugatus Ph.
gracilis Ph.
Septifer Rel.
bilocularıs L.
fuscus Rel.
kraussi Kst.
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Beiträge zur Fauna der Nicobaren. 887
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888 G. v. Frauenfeld:
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Madeira
Nicobaren
Singapur
Hongkong
Shanghai
Punipet
Sidney
Aukland
Lopha Bit.
cornucopiae Lk.
cucullata Brn.
hyotis L.
Waldheimia King.
flavescens Lk.
Terebratella Drb.
rubieunda Sow.
Kraussia Dvds.
pisum Lk.
Murex Martinianus Rv. Reeve führt diese Art ohne Vaterland auf und
eitirt dabei Fig. 1056 von Martini Conch. Cab. mit der Bemerkung,
dass Sow. M. rarispina hieher gehöre, während dessen M. formosus
der wahre M. rarispina Lk. sei. Adams scheint diese Art nicht von
rarispina Lk. zu trennen, da er .M. Martinianus R. nicht aufführt. Es
sind 4 Stücke von verschiedener Grösse vorhanden, die sich durch
die Riefen auf den Windungen, sowie durch den langen geraden
Kanal allerdings leicht von M. rarispina Lk. unterscheiden lassen.
Murex occa Sow. von den Nikobaren bekannt, wurde von uns nicht auf-
gefunden.
Maures rectirostris Sow. Es kommt wiederholt vor, dass wir Arten der
amerikanischen Westküste in China erhielten.
Murex tenuispina Lk. Eine in den östl. Meeren weit verbreitete Art, wir
erhielten Prachtexemplare derselben.
‚Murex tenuispina Lk. Adams führt die vorige Art nicht auf, und ver-
einigt sie vielleicht mit dieser, jedoch gewiss mit Unrecht. Sie kommt
mit jener zugleich vor und ist vielleicht noch mehr verbreitet. Wir
brachten auch sehr schöne Exemplare von den Nikobaren.
Rhinacantha trifariaspinosa Chm. Ich habe diese Schnecke in Gibraltar
erhalten. Sie ist in Chemnitz Martini Bd. X. Fig. 1571 vollkommen
kenntlich abgebildet, und wird als Varietät von M. brandaris L. be-
trachtet, die jedoch ihrer 3 Reihen Dornen wegen besondere Erwäh-
nung und wohl vielleicht eigene Artrechte verdient. Sie scheiut
äusserst selten und wenig gekannt zu sein.
Chicoreus elongatus Lk. und megacerus Sow. beides westa merikanische
Arten in Honghong erhalten.
Beiträge zur Fauna der Nicobaren. 889
Chicoreus palma rosae Lk. von Ceylon fehlt bei Adams. Es ist beidem
gänzlichen Mangel von Synonymen, Vaterland, Literatur, bei den
Arten in diesem Werke nicht möglich zu sagen, ob er die Art unter
einem ältern Autornamen bezeichnet, oder vielleicht mit M. elongatus
Lk. oder irgend einer andern Art vereint, während er M. Sauliae,
die leicht als Varietät von palma rosae betrachtet werden kann,
beson.ers aufführt.
Chicoreus territus Rv. Bei Reeve ohne Vaterlandsangabe wurde in Sidney
erlangt.
Phyllonotus anguliferus Lk. Zwei Exemplare von Madras besonders
bemerkenswerth, da sie an den Mündungsansätzen auf der Windung
keine derartigen Vorsprünge, sondern nur knollige Auftreibungen
zeigen.
Fusus nicobarieus Ch. Wurde von mir allda nicht aufgefunden.
Neptunea nodosa Mtyn. Reeve gibt für diese Schnecke Neuseeland als
Vaterland an. Wir fanden sie mehrfach auf den Nikobaren; zwar
kleiner und etwas blässer, doch bestimmt nicht verschieden.
Volema pugilina Brn. Eine sehr gemeine Schnecke, die wir von Ceylon
bis hinab zu den Molukken auffanden.
Tritonidea cancellarioides Rv. Reeve gibt fraglich China als Vaterland
dieser Schnecke an, Wie haben sie in mehreren Exemplaren in Chile
erlangt.
Tritonidea undosa L. Eine gleichfalls weit verbreitete häufige Schnecke;
das von Cap stammende Exemplar fand sich in dem durch Kauf vom
kaiserlichen Kabinet erworbenen Nachlass Zelebors.
Sureula australis Ch. Ich habe diese chinesische Schnecke auch auf
Manila gesammelt.
Sureula javana L. Warum Reeve bei dieser Art das Vaterland mit ?.
bezeichnet, ist nicht erklärlich, da doch Linne, Gmelin, Lamark,
Deshayes, Java als solches nennen. Wir fanden sie auf der Niko-
baren.
Drillia interrupta Lk. und major G. kommen beide bei Reeve mit unbe-
kanntem Vaterland vor. Wir haben erste in China, letztere auf den
Nikobaren erbeutet.
Defrancia Grayi Reeve. Bei Reeve ohne Vaterland, wurde am Cap der
guten Hoffnung gesammelt. |
Tritonium fusiforme Kien. Ich habe diese Art, bei welcher in Reeve der
Fundort fehlt, sowohl in Sidney als in Auckland erhalten, und zwar
nur 12, 15 Faden tief. Mehrere Exemplare haben die Epidermis sehr
gut erhalten, die gummiartig, dünn und durcbscheinend ist. und bei
Jüngeren an den Kuötchen ein dickes Haar trägt.
Simpulum Ohemnitzi und tuberosum Lk. führe ich nach Reeve hier auf,
da ich nicht weiss, ob sie Adams, der sie nicht aufzählt, vielleicht
890 G. v. Frauenfeld:
unter einem andern Namen oder gar nicht hat. $S. Chemnitzii, dessen
Vaterland bei Reeve Panama ist, habe ich in Rio Janeiro erhalten. ,
Die sämmtlichen Exemplare von S. tuberosum sind weiss, wie Fig.1 b
bei Reeve mit hochoranger Mündung, kein einziges so prachtvoll
gefärbt, wie dessen Fig. 1 a.
Simpulum olearium L. Von Sidney, scheint von der Mittelmeerschnecke
wirklich nicht getrennt werden zu können.
Oabestana Spengleri Ch. in sehr schönen Exemplaren meist mit der Epi-
dermis von Wollongong an der Ostküste Australiens.
Gutturnium caudatum Gm. habe ich in Java erhalten. Es kann nicht der
mindeste Zweifel sein, dass es die bei Reeve unter Fig. 8 als cana-
liferum Lk. aus China abgebildete Schnecke ist.
Gutturnium thersites Rv. zwei Exemplare von den Nikobaren.
Distorsio cancellinus Lk. wurde in Hongkong acquirirt. Wahrscheinlich
nicht von dort. j
Bursa albivaricosa Rv. Reeve trennt diese Art von Murex rana L.
Adams scheint sie nicht anzunehmen, da er sie unter Bursa nicht
aufführt.
Bursa bufonia Lk. Mehrere Exemplare von den Nikobaren, jedoch nur
die helle Var. Fig. 23 ß. bei Reeve.
Bursa crumena Lk. Nachdem Adams spinosa Lk. nicht aufführt, so
scheint er die var. f. von Murexz rana L. als Bursa rana L. zu be-
zeichnen.
Bursa subgranosa Bk. Ein Exemplar von Hongkong, dürfte nicht von
dort stammen.
Lampas coriacca Rv. Bei Reeve ohne Vaterlandsangabe, auf den Niko-
baren gesammelt.
Lampas tuberculata Wood. Zwei auf den Nikobaren gesammelte Exem-
plare sind ganz einfärbig braun, ohne den weissfleckigen Wülsten
und ohne der lichten Binde.
Apollon proditor v. Frf. Im Novara-Reisewerke beschrieben.
Eburna ambulacrum Sow. Ein leider schlecht erhaltenes Exemplar von
den Nikobaren. Ich folge bei dieser Gattung der Nomenclatur
Reeve's, der Lamark’s Bemerkungen beibehält, die Adams sämmt-
lich verwirft.
Eburna areolata Lk. Ob das in Hongkong erhaltene Exemplar von dort
stammt, ist ungewiss, dagegen habe ich die chinesische
Eburna lutosa Lk. auch in Manila gesammelt.
Cominella alveolatum Kien. Ich habe von dieser als neuseeländisch an-
gegebenen Art ein leider abgeriebenes Exemplar am Strande von
Nankauri gefunden. Ich wage nicht, auf dieses einzige Stück ge-
gründet, dieselbe als neue Art zu erklären, obwohl die Fleekenzeich-
Beiträge zur Fauna der Nicobaren. 891
nung der Schale etwas abweicht, und diese, namentlich an der Naht
eine eigenthümliche Stellung zeigen.
Cominella maculatum Mrt. Diese als Varietät von ©. testudineum Ch.
betrachtete grössere Schnecke wurde in mehreren Exemplaren auch
auf den Nikobaren gesammelt.
Leiodomus vittatus L. Eine der gemeinsten Schnecken.
Phos roseatus Hnds. Soll auf den Nikobaren vorkommen. Wir fanden
sie nicht.
Nassa Bronnü Ph. Diese javanische Schnecke ist auf den Nikoboren nicht
- selten. ö
Arcularia callispira A.d., globosa G., granifera Kien. habe ich sämmtlich
auf den Nikobaren gesammelt, wo sie auf den Korallenklippen leben.
A. thersites Breg., die gleichfalls dort vorkommen soll, wurde nicht
gefunden.
Alectrion intermedia Dnk. Im Novarawerke beschrieben.
Alectrion suturalis Lk. Sammelte ich mehrfach in Neuseeland.
Zeugis taenia Gm. Wurde von Zelebor als auf den Nikobaren gesam-
melt, übergeben. Reeve gibt als Vaterland Westindien an.
Telasco filosa Gr. und punctata Ad. auf den Nikobaren, wo die Nassi-
neen überhaupt reich vertreten sind.
Telasco luctuosa Ad. Ein bestimmt hieher gehöriges Exemplar auf Taiti.
Tritia reticulata L. Die Schnecke der nördlichen Erdhälfte wurde von
Zelebor mit dem Fundorte Auckland übergeben.
Purpura chocolata DC. In Rio Janneiro erworben, ist schwerlich von dort.
Purpura violacea Kien. Soll auf den Nikobaren vorkommen.
Thalessa armigera Ch. In Reeve ohne Vaterland, wurde in Auckland und
Taiti erhalten.
Thalessa distinguenda Dnk. Im Novarareisewerke beschrieben. Ungemein
häufig auf den Nikobaren, sowohl zwischen den Mangroven als am
freien offenen Strande.
Stramonita cataracta Chm. Unbekannten Vaterlands wurde in Madras
erworben, ungewiss jedoch, ob es von dort stammt. Auch von
Stramonita luteostoma Chm. in Hongkong in mehreren Exemplaren ge-
sammelt, war das Vaterland bisher nicht bekannt.
Polytropa tristis Dnk. H. Zelebor sandte diese Schnecke an Dunker
der sie beschrieb, wonach ich sie im Novarawerke aufnahm. Sie ist
der Purpura rugosa O. äusserst nahe verwandt, wenn nicht identisch
mit ihr.
Sistrum: Alle drei Arten in sehr verkalkten Exemplaren, jedoch lebend
an den Korallenriffen, besonders die beiden letztern häufig.
Rapana bulbosa Sow. Von Ceylon und Madras. Von Zelebor
auch aus Auckland übergeben. Soll auch auf den Nikobaren vor-
kommen,
892 3.v. Frauenfeld:
Harpa articularis Lk. und conoidalis Lk. Ich führe diese beiden Arten,
die Adams wahrscheinlich nur als Varietäten von H. ventricosa Lk.
betrachtet, gesondert auf, da ich sie, namentlich erstere, bestimmt für
verschieden halte.
Porphyrio: Da ein grosser Theil dieser Artennach Lamark’scher Benen-
nung bei Adams, der dessen Namen zum grössten Theil einzieht, nicht
vorkommt, der gänzliche Mangel eines Nachweises aber häufig zweifeln
lässt, ob er sie als Varietäten übergeht, oder unter ältern obsoleten
Namen aufzählt, so führe ich diese Arten nach Reeve’s Iconografie
an. In Betreff des Vaterlandes wage ich nicht überall mit Sicherheit
einzustehen, namentlich bei Auckland, die vielfach von Zelebor her-
rühren.
Latirus nodata Mrt. Diese westamerikanische, auf Taiti gesammelte
Schnecke soll auch auf den Nikobaren gefunden werden.
Vasum ceramium L. und cornigerum L. Der Fundort Auckland von Zele-
bor herrührend, ungewiss.
Mazza rapa Lk. Bei Reeve ohne Vaterlandsangabe stammt von
Madras.
Cymbium graeile Brd. Wurde in einem mittelgrossen Exemplar von mir
in Gibraltar an der Küste angeschwemmt gefunden.
Chrysame aurantia Gm. Ich bin nicht gewiss, ob diese Gmelin’sche
Voluta, die gleich Mitra aurantiaca Lk. ist, mit Ohrysame aurantiaca
Chm. in Adams rec. Moll. zusammenfällt, da er das weitere Syno-
uym Mitra Peronii Lk. getrennt aufführt.
Strigatella decurtata Rv. Bei Reeve ohne Vaterland, wurde auf Java
gesammelt.
Costellaria nicobarica Dnk. In den Mollusken des Novara-Reisewerkes
abgebildet; eine ausgezeichnete Art, die sehr selten zu sein scheint.
Swainsonia fusca Swns. Die Angabe dieses Fundortes rührt von Zele-
bor her, und könnte möglicherweise ein Schreibfehler sein, daReeve
Madeira angibt.
Dolium fimbriatum Sow. Reeve trennt D. tessellatum der Enc. Meth. in
D. fimbriatum Sow. den echten minjac Adanson’s, und D. maculatum
Lk. Adams behält den Namen tessellatum bei. Ich glaube Reeve’s
Trennung folgen zu sollen, behalte jedoch statt D. maculatum den
Namen tessellatum Lk.
Dolium galea L. In Gibraltar einige Riesenexemplare.
Dolium perdix L. Dieses weitverbreitete Cochyl in Auckland und Chile
gefunden.
Dolium variegatum Lk. Ein Exemplar, genau wie das kleinere in Reeye
Taf. V. Fig. 7 b abgebildete dieser australischen Schnecke aus Ceylon
mitgebracht. Adams führt D. variegatum Lk. nicht auf, sollte er es
wirklich mit D. australe Chm. vereinen?
Beiträge zur Fauna der Nicobaren, 893
Cadiıum pomum L. Im ganzen indischen Meere.
Velutina laevigata L. Vaterland ungewiss.
Natica maculosa Lk. Wieder ein Lamark’scher Name, der in Adams
fehlt.
Natica marochiensis Rel. fand ich in Zelebor’s Novara-Mollusken ohne
Nachweis eines Fundorts.
Lunatia phytelephas Rv. Nicht in Adams.
Neverita Ohemnitzi und Lamarkiana Bel. ohne Vaterland in Reeve,
wurden erstere in Neuseeland, letztere auf den Nikobaren gesam-
melt und in Hongkong erworben.
Ruma opaca Rel. Warum Adams, der doch überall die alten, selbst
unberechtigten Namen hervorzieht, den Gmelin’ euer Namen mela-
nostoma für diese Art verwirft, ist nicht klar.
Ruma suceinoides Rv. Nicht in Adams, wohl erst später von Reeve
unterschieden.
Mamma efusa Swns. Fehlt gleichfalls in Adams.
Catinus javanicus G. Ich glaube bestimmt, die inReeve Taf. II. Fig. 8
abgebildete Schnecke vor mir zu haben, die in Adanıs als Catinus
insculptus Ad. Rv. bezeichnet ist, neben der er Catinus javanicus
Chem. aufführt, den ich nicht kenne. Fundort Hongkong ist nicht
sicher.
- Cassis madagascariensis Lk. Als Geschenk erhalten.
Phalium decussatum L. bei Reeve ohne Vaterland in Madras und Java
gesammelt.
Casmaria torguata Rv. In Adams nicht anilalien, mehrfach in Java ge-
sammelt. +
Morum sp. Auf den Nikobaren in schlechtem, nicht sicher zu bestimmen-
den Zustande.
Scala dentieulata Sow. In Chile erworben, nicht von dort.
Opalia Zelebori Dnk. Neue Art aus Neuseeland im Novarareisewerk ab-
gebildet.
Acus eburnea Hnds. Wird von Adams später als Myurella afınıs G.
nochmals aufgeführt. Ich glaube sie unter Acus belassen zu sollen.
Torinia: Beide Arten nur in ein paar Individuen auf den Nikobaren.
T. perspectiviusculus Meusch. die Adams wahrscheinlich von T.
variegata I,k. nicht trennt, halte ich für eine gute Art.
Conus malaccanus und nicobaricus Brg. haben wir auf den Nikobaren
nicht gefunden,
Nubecula tulipa L. Mehrfach auf den Nikobaren gesammelt.
Hermes australis Ch. Fundort unbestimmt.
Strombus lentiginosus L. Auf den Nikobaren angegeben, von uns jedoch
nieht allda gefunden.
Bd, XIX, Abhandl. 113
894 6. v. Frauenfeld:
Gallinula yibbus Mrt. in Reeve nicht enthalten, bekamen wir in Java,
mit der Angabe aus Amboina.
Canarium floridum und mauritianus Lk. wieder zwei Lamark’sche
Namen, die in Adams nicht vorkommen, die ich daher nach Reeve
aufnehnie.
Cypraea asellus L. Reeve gibt für diese Art Westindien an. Wir fanden
sie auf den Nikobaren und erhielten sie in Auckland.
Cypraea ursellus Gm. Auf den Nikobaren gesammelt; in Reeve nicht
enthalten.
Aricia: Alle Arten, bis auf die der A. moneta L. nahestehende obvelata
Lk., welchen Namen Reeve unnöthigerweise in obvallata ändert,
auf den Nikobaren gefunden.
Luponia ony& L. Eine fast eben so helle Varietät wie Reeve sie aus
Californien angibt, unter mehreren gewöhnlichen in Java erhalten.
Trivia glovosa G. Bei Reeve ohne Vaterland, auf den Nikobaren ge-
sammelt.
Cerithium corallinum Sow. und coralium Kien (Dufr.) Erstere hat
Adams nicht, lletztere Reeve nicht in seinem Werke; auch bei
Sowerby fehlt letztere. Ich habe sie beide auf den Nikobaren ge-
funden, und muss sie für wohlunterschiedene Arten halten.
Cerithium ferrugineum Say. aus Zelebor’s Nachlass, wo sie sich mit der
Angabe „von den Nikobaren“ vorfand.
Cerithium gibberosum Dnk. Neu von den Nikobaren im Noyarawerk be-
schrieben.
Cerithium Montagnei Drb. Diese weder in Reeve noch in Adams auf-
geführte amerikanische Art mit anderen in China erhalten.
Cerithium tuberculatum L. In diese Art bringt Adams durch die Autor-
namen einige Verwirrung, da er carbonarum Ph. aufführt, die —
tuberculatum L. ist, so sollte tuberculatum bei ihm mit Lam. (die
= coeruleum Sow. ist und bei ihm fehlt) und nicht mit Linn.
bezeichnet sein! Tubereulatum Brn., die Sowerby in Borni umge-
ändert hat, fehlt ganz in Adams Werk. Reeve gibt tubereulatum
L. mit dem Synonym carbonarum Ph. führt sodann aber eine eigene
Art carbonarium Ph. auf, die wirklich verschieden von tuberculatum
L. scheint, gibt, dagegen aber bei coeruleum Sow. das Synonym
tubereulatum Lk. nicht.
Cerithium variabile Ad. Zufällig ist der auch mn Reeve nicht bekannte
Fundort dieser während der Reise mit der Novara gesammelten
Schnecke verloren gegangen.
Vertagus Martinianus Ph. auf den Nikobaren gesammelt.
Vertagus pharos Hnds. Fundort ungewiss.
Tympanotonos pietus Wood. weder in Reeve noch Adams, wurde auf
den Nikobaren gesammelt.
Beiträge zur Fauna der Nieobaren.
ESauuıE au 895
Pyrazus palustre L. Eine der häufigsten Schnecken auf den Nikobaren.
Lag frisch und abgerollt metzenweise am Strande. Ueberhaupt sind
Cerithien sehr zahlreich auch in dem Ast- und Wurzelgewirre der
Rhizophoren selbst über der Fluthhöhe.
Telescopium fuscum Ch. Unter Pyrazus palustre, doch viel seltener.
Melanoides aspera Lk. Brot zieht pulchra v. d. B., die Adams getrennt
aufführt, wohl mit Recht hinzu.
Melanoides tuberceulata Mil. Brot nimmt für diese den Olivier’schen
Namen faseiolata an.
Melania aculeus Lea. Reeve zieht aculeus Lea als Synonym zu cerenu-
lata Dsh., während Brot beide als eigene Arten aafführt.
Melania anthracina v. d. B. Bei Brot und Reeve ohne Vaterland, wurde
auf den Nikobaren und zwar auf Faui in einer nicht sehr grossen
Süsswasseransammlung gefunden. In Adams ist sie nicht.
Melania luteola und tahitensis Duk. als neue Arten im Noyarawerk ab-
gebildet. Ich habe dort schon bemerkt, dass ich beide nur als die
extremen Formen einer Art betrachte, welche von, Zelebor ohne
ihre Uebergänge an Dunker eingesendet wurden.
Melania nicobarica Mreh. von uns nicht gefunden.
Melania perrimosa Rv. Bei Brot und Reeve ohne Vaterland, auf
Java gesammelt.
Melanopsis L. In einem Bache bei San Roque gesammelt.
Littorina laevis Ph. Vaterlandsangabe aus dem Nachlass Zelebor’s.
Melaraphe angulifera Lk. zieht Reeve als Synonym zu scabra L., wäh-
rend Adams sie trennt, wie es schon Philippi gethan.
Melaraphe angulifera Ph. Diese kosmopolitische Schnecke auch auf den
Nikobaren in den Manglebüschen nicht selten.
Melaraphe suhgranosa Dnk. Neue Art im Novarawerke beschrieben.
Melaraphe tessellata Ph. Vaterlandsangabe in Zelebor’s Nuchlass.
Melaraphe zebra Wood. Eine der häufigsten Strandschnecken Chile’s.
ectarius viis Mke. nicht von uns aufgefunden.
Risella Kielmannseggi Zel. Neu im Novarawerke abgebildet.
Planaxis niobarieus Zel. Gleichfalls neu, ebendaselbst.
Planaeis lineata DC. und semisulcata Sow. als Geschenk ohne Fundort-
angabe erhalten.
Rissoina, Rissoa, Alvania, Setia, Cingula, Sabanaea nebst der neuen
Gattung Anabathron von mir, sämmtliche Arten neu, im Meeressande
der Nikobaren und Botanybay in Austrälien gesammelt, im Novara-
werke abgebildet. h
- Vivipara praemorsa Bns. Bei Adams findet sich noch die falsche Schreib-
art P. Remossi Bns.
Melantha obtusa Trsch. Gehört wohl besser zu vivipara Mtf,
2137
896 G. v. Frauenfeld:
Paludomus Swns. und Tanalia Gr. Sämmtliche Arten dieser beiden Gat-
tungen sind Ceylon eigenthümlich, wo sie in den Flüssen an seichten
Stellen am schlammigen Grunde stellenweise zu hunderten herum-
kriechen.
Haliotidea commanotata Sow. Reeve hat in der Monografie von Trochita
diese Art nicht. ;
Crepipatella hepatica Dsh. unbekannten Fundorts bei Reeve, wurde am
Cap gesammelt.
Amalthea sp. Von den Nikobaren zu schlecht erhalten, um bestimmt zu
werden, doch von den mir bekannten Arten verschieden.
Nerita L. sammt deren Untergattungen sind sowohl an Arten, als einige
derselben an Individuen auf den seichteren Korallenriffen der Nikobaren
reichlich vertreten. Annulata Rv., in dessen Werk ohne Fundort,
wurde allda gesammelt. Die am Strande ausgeworfen herumliegen -
den zahllosen Individuen sind gleich den Naticeen von Paguriden
bewohnt. Annulata Rv., bisecta Rv., -Grayana Rel., semirugosa Rel.,
stella Ch. fehlen in Adams Buch. Dagegen sind in Reeve’s Werk
von Theliostyla die Arten anthracina v. d. B., morio Sow. und plano-
spira Art. nicht aufgeführt. Pila costata wurde von uns auf den
Nikobaren nicht gefunden.
Neritina afinis Rel. Fundort nicht verbürgt.
Neritina Mörchiana Zel. von Madras neu, im Novarawerk abgebildet.
Neritina pulchra Sow. Ich kann die auf den Nikobaren gefundene
Schnecke nicht von Sowerby’s Panama-Schnecke trennen.
Neripteron bicanaliculata Rel. In Adams irrthümlich als biaurieulata
Rel., ebenso
Clithon sguamosa Rel. bei demselben unrichtig als squarrosa Rel.
Eutropia tritonis Chm. Reeve gibt bei Phasianella australis sowie in
der ganzen Monografie dieser Gattung den Namen Zritonis nicht an.
Turbo coronatus Gm. und nicobaricus Gm. sind auf den Nikobaren ange-
geben, wir haben sie nicht allda gefunden.
Turbo smaragdus Mtgn. Sowohl Reeve wie Küster setzen zu dieser Art
als Autor Gmelin und fügen Turbo helieinus Brn. als synonym hinzu.
Adams hat jedoch den Linne&'schen Turbo sarmaticus als Gattung
Sarmaticus mit dem Artnamen hekeinus Brn.
Scenectus radiatus Gm. mit unbekanntem Vaterland, wurde in Java er-
halten.
Lunella granulata Ch. und porphyrites Mtgn. erstere auf Ceylon, letztere
in Taiti gesammelt, sollen auch auf den Nikobaren vorkommen.
Küster nimmt für letztere den Gmelin’schen Namen versicolor an,
was nur verwirren muss, da Reeve eine von porphyrites verschiedene
versicolor gibt.
Uvanilla muliipes Jonas, Fundort ungewiss.
Beiträge zur Faunn der Nicobaren. 897
Angaria distorta L. und Trochus mazimus Kceh. Bisher unbekannten
Vaterlandes, wurden auf den Nikobaren gesammelt. ‚
Polydonta incrassata Lk. Soll auf den Nikobaren leben, von uns nicht
gefunden.
Polydonta squarrosa Lk. Fundort ungewiss.
Bunkivia varians Bk. äusserst zahlreich in abgerollten Exemplaren am
Manlybeach in Port Jackson.
Trochocochlea zebra Mke. Adams gibt den Autornamen Wood, bei dieser
Art. T. Zebra Wood. soll jedoch nur Varietät der mittelmeerischen
Monodonta turbinata Brn. sein. Die neuholländische zebra Mke. und
constrieta Mc. L. bringt Küster zu Monodonta. Ich belasse beide
unter Trochocochlea und ändere nur den Autor bei zebra.
Tectura variabilis Krss. Reeve hat mur variabilis Sow. von Valparaiso
und nicht die Krauss’sche, die ich auf St. Paul sammelte.
Patella Frauenfeldi und insignis Dnk. Neue Arten im Novarawerke ab-
gebildet. .
Patella sgquamifera Rv. mit unbekanntem Vaterland, wurde in Sidney
gesammelt.
Patella ah saccharina L. Ich bin ungewiss, ob ich diese Schüsselschnecke
als eigene Art oder nur als Varietät von saccharina betrachten soll.
Seutellastra gorgonica Hmph. Reeve-hat für diese Art mit unbekann-
tem Fundort den Lamark’schen Namen longicosta. Sie wurde am
Cap gesammelt.
Janthina: fanden sich alle 3 Arten vermischt in Zelebor’s Nachlass mit
der Bezeichnung „von Auckland“ vielleicht als nicht unterschieden
zusammengeworfen. Ich fischte Janthina trochoidea Rv. in der Sar-
gassosee im atlantischen Ocean, zugleich mit Recluzia Rollan-
diana Pet.
Trochomorpha? Frauenfeldii Zel. Diese Art, sowie Helix Scherzeri, Strep-
tawis Pfeifferi, Bulimus Wüllerstorfi, Clausilia Wüllerstorfi, COyelotus
Wüllerstorfianus, Hydrocena Scherzeri, Helicina Zelebori und Dunkeri
sind von Pfeiffer nach Zusendungen von Zelebor untersucht und
beschrieben worden. Da diese Arten sich nicht in der Novarasamm-
lung befinden, von H. Zelebor auch nicht dahin abgegeben wurden,
so vermag ich über selbe nichts zu sagen, führe sie jedoch um so
mehr hier auf, als sie meist von den Nikobaren stammen, und Pfeif-
fer für deren Richtigkeit hinlänglich Bürge ist. Ich blieb nur über
die Einordnung derselben iu die Reihenfolge der Adams'schen Gat-
tungen nicht ganz sicher, und musste sie auch ganz unterlassen. Ein
Vergleich der Anordnung in den Werken Adams und Albers, so
wie mit Pfeiffers Monographia heliceorum dürfte wohl hinlänglich
zeigen, wie schwer es ist, abgesehen sich mit obsoleten Synonymen
zurechtzufinden, später zugewachsene Arten iu diesen Abtheilungen
898 G. v. Frauenfeld:
gehörig einzuschalten, namentlich hat Pfeiffer in seinen neuesten
ergänzenden zwei Bänden es verschmäht, irgend eine Andeutung bei
den betreffenden Arten zu geben.
Leiostracus angulosus Alb. Fundort unsicher.
Pupilla umbilicata Drp. Wurde bei unserer Rückkehr am Ankerplatze
in Gravosa aufgenommen.
Geotrochus Boivini Pet. Lombei Pr. Z. S. (Pfeiffer schreibt Lambei) als
später entdeckte Arten nicht in Adams.
Standella ovalis Say. Zum Geschenk erhalten.
Standella ovata Gr. Auf den Nikobaren gesammelt. Reeve gibt als
Vaterland Neuseeland an. i
Hiatula diphos L. Reeve stellt Psammobia rostrata Dsh. als Synonym
zu dieser Art. Adams führt Alatula rostrata Spgl. als eigene Art
an. Ist sie dies? i &
Psammotaea violacea Lk. Reeve’s Capsella violacea ist nicht die
Lamark’sche Art, die er nicht aufführt.
Psammotella ambigua Dsh., die in Reeve ohne Fundort angeführte Art
in Hongkong erhalten. s
Tellinella lata Q. G. und titonica Gld. finden sich nicht in Reeve’s Mono-
grafie von Tellina.
Tellinella jubar Hnl. in Reeve ohne Fundort, auf Taiti gesammelt.
Peronaeoderma punicea Brn. Fundort nach Zelebor.
Tellinides planissima Ant. Nicht selbst gesammelt, soll auf den Nikobaren
vorkommen.
Macoma sp. Auf den Nikobaren gefunden, bisher nicht ermittelte Art.
Latona faba Ch. Ist nicht in Reeve’s Monografie von Donax. Er sagt
bei radians Lk. ganz richtig: ich gebe dieser Art den Namen faba
Ch. nicht, da dessen Figur nicht die charakteristische dreieckige
Form (wie radians) hat. Ich kenne radians Lk. nicht, muss sie aber
nach Abbildung und Beschreibung für verschieden von faba Ch.
halten, Adams führt faba Ch. auf, radians Lk. aber nicht, er hält
sie vielleicht für synonym, und wählte nach der Priorität den älteren
Namen.
Hecuba granosa Dnk. neu, im Novarawerke abgebildet.
Mesodesma novavzeelandiae Ch. Auf Punipet eine angeschwemmte Schale,
die ich fraglich hieher gehörig: halte.
Cytherea cardioides Lk. Den Gattungsnamen Timoclea« Lech. ändert
Adams in den Nachträgen in Cytherea Blt. Reeve zieht Venus
cardioides Lk. als Synonym zu V. pectorina Lk. Adams nimmt
Jedoch beide als selbstständige Arten an. Ich gebe obige Namen, da
Lamark’s Beschreibung genau stimmt, und kann nicht sagen, ob
Reeve’s Ansicht richtig ist, da ich keine unzweifelhafte peetorina
Lk, besitze. i
Beiträge zur Fauna der Nicobaren. 899
Callista Ohi'ne L. Ebenso wie ©. convexa Say. erworben.
Circe undatina Lk. Adams scheint deren Verschiedenheit von scripta L.
nicht anzuerkennen, da er nur letztere aufführt. Ich glaube sie
besser zu trennen, da ausser der bei Muscheln gewöhnlich wohl dem
verschiedenen Geschlechte zukommenden grösseren oder geringeren
Dicke, der Umriss dieser beiden Arten sich gut unterscheiden lässt.
Lioconcha tigrina Lk. Auch hier scheint Adams eine Vereinigung, und
zwar mit 2. castrensis L. vorzunehmen, während ich die mehr drei-
eckige tögrina mit der viel runderen castrensis L. nicht vereinigen
möchte.
Petricola nivea Ch. Ratissa jayensis Lea und Cardium asiatieum Brg.
sollen auf den Nikobaren vorkommen; wurden von uns nicht ge-
sammelt.
Trachycardium rugosum Lk. ist in Adams nicht. Nimmt er das fragliche
Cardium flavum L. dafür? Auch sulcatum Gm., zu welchem Reeve
favum zieht, findet sich bei Adams nicht. |
Malleus anatinus Lk. und Pinna incurvata Ch. sollen auf den Nikobaren
vorkommen, wir haben ausser der echten Perlmuschel keine Aviculacea
daselbst gefunden.
Es wurden somit nach vorstehender Aufzählung über tausend Arten
(nach Abzug der unter der Rubrik Nikobaren ergänzend angeführten
50 Arten, 1043 Arten) aus 440 Gattungen und Untergattungen nach
Adams mitgebracht. Verhältnissmässig gering sind die gedeckelten und
ungedeckelten Land- und die Süsswasserconchylien vertreten, sowie die
Abtheilungen der Minutien, die grössere Musse und längeren Aufwantl
von Zeit erfordern, als der kurze Aufenthalt und die so vielseitig in
Anspruch genommene Thätigkeit während der Reise der Novara übrig liess.
Gehen wir nun insbesondere auf die Fauna der Nikobaren und
Taiti über, so sind in ersterer aus 169 Gattungen 289 Arten aufgeführt,
darunter 50 früher schon bekannte, von uns nicht gefundene. Von Taiti,
wo keine Ergänzung aus der Literatur vorgenommen ward, brachte die
Novara 139 Arten aus 87 Gattungen.
Die Familien der Muriciden, Tritoniden und Bueciniden sind auf
den Nikobaren ziemlich reich vorhanden, 58 Arten, dagegen fand ich
keine einzige Dactyline, eine so echt tropische und in beiden grossen
Weltmeeren vertheilte Gruppe, deren Arten sich an andern Orten des
indischen Meeres nicht selten finden, Conus, Strombus, namentlich aber
Cypraea sind dagegen wieder gut vertreten, aber die kleinern Arten
der letzten Familie ausgencmmen, nicht sehr häufig an Individuen.
Ausserordentlich zahlreich sind die Cerithien. Während die kleinern die
Aeste der Manglebüsche in Gesellschaft von Melaraphe und Planaxis in
900 G. v. Frauenfeld: Beiträge zur Fauna der Nieobaren
Menge bedecken, konnte man am Strande, z. B. im Hafen von Nankauri
in kurzer Zeit ganze Haufen von Pyrazus und Telescopium ansammeln,
Ebenso zahlreiche Strandschnecken sind die, auch an Arten höchst man-
nigfaltigen Neriten, deren unzählige, am Meeresufer verstreute, von
Paguriden bewohnte Schalen bei einer Wanderung daselbst gross und
klein in komischer Hast davon humpeln und übereinanderpurzeln. Tiefer
im Innern ziemlich weit entfernt vom Meere, dienen diesen Einsiedler-
krebsen die Cyelophoriden als Wohnung, nur die kräftige Coenobita cely-
peata M. E. klettert in den aus dem Meere herbeigeschleppten schweren
Schalen der Senectus-Arten hoch auf den Büschen herum.
o Von Taiti bemerke ich, dass wir keine Schüsselschnecken von dort
mitbrachten. Ob Fissurelliden, Tecturiden, Patelliden daselbst wirk-
lich fehlen, ist nicht wohl anzunehmen, da namentlich Reeve KRotella
eretacea von Taiti beschreibt. An den von mir besuchten Orten bemerkte
ich jedoch keine.
Während auf den Nikobaren die gedeckelten Landschnecken und
Aurieulaceen nicht selten sind, vorzüglich Cyelophoriden die Dikichte
vielfach beleben, fehlen Heliciden fast ganz. Keine Achatine, kein
Bulimus, eine einzige Clausilia, eine neue Streptaxis und eine Janira
war alles, was überdies nur vereinzelt aufgefunden ward. Allerdings
dürften die gebirgigen Theile dieser Inselgruppe wie auf Kamorta,
Katschal, Tillangschong, Sambelong, welche wir nicht betraten, noch
mänche Art aus dieser Gruppe enthalten.
Etwas reicher ist Taiti, wo mir mehrere Buliminen, wenn auch
keine Helicine erbeuteten.
Auch die Zweischaler dürften durch emsigere Nachforschung noch
grösseren Zuwachs erhalten. Nach dem erbeuteten Materiale ist weder
eine Familie noch eine Gattung als vorherrschende zu bezeichnen;
jedoch sind die Arciden hinsichtlich der. Individuenzahl ausserordentlich
häufig zu nennen. Die zarteren,- dünnschaligen Arten werden von den
Eingebornen gebrannt, als Kalk zum Betelkauen verwendet.
Beschreibung eines neuen Bastartes
Anemone Pittonii (trifolia >= nemorosa.)
Von
Julius Glowack'.
(Vorgelegt in der Sitzung vom 1 December 1869.)
Senon der um die Flora von Krain verdiente Graf erwähnt in einer
phytographischen Beschreibung des Gross-Kahlenberges bei Laibach
(El. 1837 II. p. 660) auf der Südseite des Berges bis zum Gipfel das
Vorkommen der „Anemone trifoliata (trifolia L.) mit Anemone nemorosa
in allen wiewohl nicht häufigen Uebergangsformen von einer in die
andere. — Pritzel (Anemonarum revisio) beobachtete diese Uebergangs-
formen (formae sic dietae transitoriae) lebend auf Grafs Standort,
ebenso bei Verona und auf dem Monte Baldo. — Die um die Flora des
Landes hechverdienten Herrn Dr. Georg Dolliner und Vicebürgermeister
Deschmann, welche dieselben bei Idria und an der Save bei Laibach
beobachteten, hielten sie schon lange für Bastartformen.
Da ich jedoch die Pflanze noch nicht allgemein bekannt finde,
erlaube ich mir im Nachstehenden ihre Beschreibung und die Begründung
ihrer hybriden Natur zu geben.
A. rhizomate vermiculari; foliis radıcalibus ternatis, foliolis petio-
latis, ovatis, lateralibus bifidis vel omnibus inciso serratis; involucralibus
petiolatis, ternatis, petiolo folium aequante vel breviori, foliolis subsessi-
libus,;j ovatis, acuminatis, lateralibus bifidis, vel omnibus inciso-serratis;
scapo unifloro, sepalis 5— 7 ovali-oblongis, utringue glabris; fructu
nutante.
In Beziehung auf die Einschnitte der Blätter und die Grösse den
Blüthen hält diese Pdanze die Mitte zwischen den beiden Stammarten. Vor
Anemone trifolia hat sie den blass gefärbten Wurzelstock, den schlankeren
Bd. X]X. Abhandl. ' ı 114
002 J. Gtowacki: Beschreibung eines neuen Bastartes,
Wuchs, und die zugespitzten, zarteren, freudig grün gefärbten Blätter;
von A. nemorosa das nickende Fruchtköpfchen und die deutlich gestielten
Blättehen der Wurzelblätter. Sie kommt einzeln zwischen den Stamm-
eltern vor, dort wo dieselben zu gleicher Zeit blühen; gewöhnlich blüht
Anemone nemorosa etwas früher als A. trifolia; wo nur eine der beiden
Stammarten vorkommt, habe ich diese Form nicht beobachtet. Um Idria
findet sich dieser Bastart im Rechenwald]l und längs des Rinnwerkes. —
Er dürfte längs der ganzen südlichen Alpenkette zu finden sein.
—n —— = 2 2 Be
I. Nachtrag
zu den bisher bekannten Pflanzen Slavoniens,
Von
Carl Stoitzner.
Vorgelegt in der Sitzung vom 3. November 1869,
I. den Verhandlungen d. k. k. zool. b. Gesellschaft Jahrg. 1866 kommt
eine Abhandlung von den H. Stefan Schulzer Edler v. Müggenburg,
A. Kanitz et Knapp, betreffend die bisher bekannten Pflanzen Slavo-
niens vor. Es soll nun, da ich Gelegenheit habe in Slavonien zu botani-
siren, von Zeit zu Zeit ein Nachtrag der von mir gesammelten Pflanzen
als Ergänzung obigen Aufsatzes der geehrten Gesellschaft zur Benützung
eingesendet werden.
rn
=
ww»
P-oo@oÄınurwwe-
.L Algae Ag.
(Geordnet nach Rabenhorst’s Kryptogamenflora v. Sachsen.)
. Melosira varians Ag In d. Vucinska b. Vu£in.
. Epithemia turgida W. Sm. An Spirogyra b. Zvecevo.
Eunotia Diodon Ehbg. In der Brsaya b. Zvecovo.
. Cocconema cymbiforme Ehbg. Im Forellenteich b. stary Zvedevo.
. Achnanthes exilis Ktz. Unter Fadenalgen b. Beosin (Syrmien).
Cocconeis Pediculus Ehbg. An Cladoph. fluitans b. Zvecevo,
. Fragilaria virescens Ralfs. Gemein um Zvelevo.
. Odontidim mesodon (Ehbg.) Ktz. In Gräben d. Gorlatina.
. Pinnularia major Rbh. Gemein in d. Vulinka sowie d. folgende.
. P. viridis Rbh.
. Synedra vadians Ktz. An Spirogyren in den Forellenteichen bei
Zvecevo.
. Leptothris fontana Ktz. Am Holze in d. Orljava b. Zvecevo.
. Hypheotrioe coriacea Ktz. Am Abfluss der Forellenteiche bei
Zvecevo, y
14. Oscilaria Froelichii Ktz. In Wiesengräben b. Zvelevo.
414 *
904
15.
16
17.
18.
19.
a.
21.
22.
23.
2h.
25.
26.
27T,
28.
29.
30.
31.
32.
33.
34.
35.
36.
37.
38.
39.
40.
4.
42.
43.
kl.
4b.
46.
Carl Stoitzner:
Nostoc commune Vauch. Auf feuchter Erde ober d. Forelleuteichen
b. Zvedevo.
Spirogyra quinina Ag. In Gräben bei Zvedevo.
Sp. arcta Ktz. Im Teiche bei India (Syrmien).
Sp. longata (Vauch.) Ktz. In Gräben bei Posega.
Sp. deeimina (Ag.) Ktz. In Lachen bei Karlovie (Syrmien).
Sp. subaegua Ktz. in der Vulinka.
Sp. erassa Ktz. In Gräben bei Zvecevo.
Mougeotia gracilis Ktz. In den Forellenteichen b.. Zvetevo.
Botrydium Wallrothii Ktz. In ausgetrockneten Gräben bei Alt-
Gradiska.
Vaucheria dichotoma (Linn) Ag. In Gräben der Gorlatina.
V. caespitosa (Vauch.) Ag. In der Orljava b. Zvecevo.
Microspora punctalis Rbh. In Gräben b. Zvecevo.
Conferva bombyeina Ag. var. pallida Rbh. In den Forellenteichen
b. Zvedevo.
Ciadophora fraeta (Müll.) Ktz. In der Vueinska.
Cl. erispata (Roth) Ktz. Im Bistricabächlein b. Zvecevo.
Cl. fluitans Ktz. In der Orljava b. Zvecevo.
Ol. fascieulata Ktz. In Bächen der Gorlatina.
Oedogonium minutum Ktz. Im Bistricabächlein b. Zvedevo.
Oe. capillare Ktz. In Gräben der Gorlatina.
Ulothris subtilis Ktz. In der Vu£inska,
U. zonata (Web. et Mohr). Ktz. In der Vucinska.
Hormidium murale (Lyngbye) Ktz. An nassen Mauern in Zvecevo.
H. parietinum (Vauch.) Rbh. An feuchten Brettern in der Brsaya
b. Zvedevo.
Draparnaldia glomerata Ag. In einem Wiesenbächlein nahe der
Sägemühle b. Zvedevo massenhaft.
Chaetophora tubereulosa (Roth.) Ag. Im Mühlgraben b. Zvecevo.
Batrachospermum moniliforme Roth. In einem schnellfliessenden
Gebirgsbächlein am Todak b. Zvecevo.
IL. Lichenes.
(Geordnet nach Körber’s Parerga lichenologica).
Usnea barbata L. v. hirta. An Buchen und Eichen am Johannesberg
b. Zvedevo.
Oladonia jimbriata L. In der Brsaya b. Zvedevo.
Cl. furcata Schreb: var. racemosa Wahlkb. In der Rastova-Gosa b.
Zvetevo.
Cl. siellata Schaer. In der Brsaya b. Zvecevo.
Cl. gracilis L. Am Tocak.
Cl. decorticata Flik. Am Papuk.
47.
48.
49.
50.
51.
52.
"583.
5%.
55.
56.
57.
58.
59.
60.
61.
62.
63.
64.
69.
66.
67.
68.
69.
70.
1%
12.
13-
TA.
75.
16.
AR:
78.
79.
80.
81.
82.
83.
Nachtrag zu den bisher bekannten Pflanzen Slavoniens, 905
Rumalina fraxinea L. An Waldbäumen der Rastova-Gosa bei
Zvecdevo.
Evernia Prunastri L. An Waldbäumen b. Zvecezo.
E. divaricata L. An Nadelholzbäumen am Totak.
Anaptychia ciliaris L. var. muscicola. Unter Moosen im Riesen-
graben b. Zvetevo.
Peltigera venosa Hoffm. In d. Brsaya b. Zvedevo.
P. limbata Del. In Wäldern der Gorlatina.
P. horizontalis L. Wälder b. Zvedevo.
Sticta fuliginosa. In der Brsaya b. Zvedevo.
Imbricaria perlata L. An Eichen in der Brsaya und am Tocak.
I. sawatilis L. An Baumrinden am Todak.
I. physodes L. An alten Brettern b. Zvedevo.
I. olivaceea DC. Beim Lugarenhaus nächst Zvecevo an Eschen-
bäumen. {
T. aspera Massa]. An Bächen bei Vuein,
J. caperata Dill. An Waldbäumen bei Kamengrad.
J. conspersa Ehr. In der Gorlatina.
Parmelia stellaris L. An Buchen in der Brsaya.
P. pulverulenta Schrd. Gemein an verschiedenen Bäumen,
P. obscura Ehrh. An altem Holze in der Gorlatina.
P. speciosa Wulf. In der Rastova-Gosa b. Zvecevo.
Umbilicaria pustulata Hoffm. An Felsen in d. Gorlatina.
Endocarpon miniatum In der Brsaya b. Zvecevo.
Pannaria triptophylla. In der Rastova-Gosa.
Collopisma luteo album var. lactea. An Steinen in d. Garlatina.
Lecanora subfusca L. An Buchenrinde b. Zveeevo.
L. intumescens Rebent. in der Brsaya.
Aspicilia calcarea v. contorta Flk. Am Johannesberg b. Zvecevo.
G'yalecta cupularis Ehrh. An Steinen am Papuk.
Lecidea albo-caerulescens W ulf. Am Kamengrad.
Lecidella olivaces Hffm. An Tora
L. sabuletorum Schrebk.
Psoroma fulgens L. Am Papuk.
Ps. lentigerum Web. In der Rastova-Gosa.
Thalloidima vesiculare Hoffm. An Steinen am Eichkoge! b. Zvedevo.
Biatora rupestris Scop. An Kalksteinen am Papuk.
Baeomyces roseus Pers. Am Totak auf d. Erde.
Graphis seripta L. An Buchen im Sobiak b. Zvecevo.
Pertusaria communis DC. An alten Brettern b. Zvedevo.
906
Carl Stoizner:
III. Fungi.
(Die Anordnung ist nach Professor Gustav v. Niessl’s Vorarbeiten zur
3A.
85.
86.
37.
88.
89.
90.
srl:
92.
93.
94.
95.
96.
97.
98.
3)
100.
101.
102.
103.
104.
105.
106.
107.
108.
109.
110.
111.
Kryptogamenflora Mährens getroffen.)
Peronospora nivea de Bg. Auf den Blättern v. Pimpinella in d.
Brsaya.
Myriocephalum botryosporum De Not. Auf DBuchenästen bei
Zvedevo.
Cladosporium fascieulatum Corda. An dürren Halmen b. Zvecevo.
Oidium monilioides Link. An Grasblättern b. Zyecevo.
Arthrinium eurvatum Kz. et Schum. In der Brsaya.
Tubercularia vulgaris Tode. An Aesten v. Buchen gemein.
Sphaerapsis arundinacea Lev. An dürren Halmen v. Phragmites
b. Zvecevo.
Durlaca tiyphoidearum R. An dürren Halmen v. Typha b. Zvecevo.
Septoria Grossulariae (Lib.) West. An Blättern von Ribes bei
Zveceyo.
Melanconium sphaerospermum Link. An Phragmites b. Zvetevo.
Libertella faginea Dusz. An Fagus in der Brsaya.
Epitea longicapsula Fries. An Blättern von Populus tremula bei
Zvedevo.
EB. fenestrata Bon. An Blättern v. Saliw caprea b. Zvetevo.
E. Allchemillae Fr. An Blättern v. Alchemilla in der Gorlatina.
E. rosarum Fr. An Rosenblättern b. Zvecevo.
Physonema gyrosum Lev. Auf Blättern von Rubus idaeus bei
Zvedevo.
Ph. Pyrolae Niessl. Aut Blättern v. Pyrola media b. Zvetevo.
Uredo Campanulae P. Auf Blättern v. Campanulae in der Brsaya b.
Zvecevo.
Aecidium Compositarum Fries. b. Tussilayinis Pers. Auf Blättern
v. Tussilago Farfara b. Zvecevo.
Ae. Geranii DC. Auf Blättern von Geranium am Papuk.
Ae. Erythronü DC. Auf Blättern v. Erythronium Dens Canis bei
Zvetevo.
Ae. Orobi DC. Auf Blättern v. Orobös vernus b. Wucin.
Polystigma rubrum Lk. Auf Blättern b. Zvecevo.
Phragmidium asperum Wallr. Auf Blättern v. Rubus fruet. b. .
Zvecevo.
Puccinia Chondrillae Corda. Auf Blättern v. Zactuca muralis ind.
Brsaya.
P. Salicum Lk. Auf Blättern v. Salio b. Zvetevo.
P. Beckertiana mihi. Auf Blättern v. Iris Pseudacorus b. Zvedevo.
Dacrymyces lacrymalis Corda. An dürren Aesten b. Zvetevo.
112
113.
11.
145.
116.
ıab7le
118.
119.
120.
121.
122.
123.
124.
125.
126.
127.
128.
129.
130.
131.
132.
133.
134.
138.
136.
137.
138.
139.
140.
14.
142.
143.
Abk.
145.
146.
Nachtrag zu den bisher bekannten Pflanzen Slavoniens. 907
D. tostus Fr. sec. specimina in cl. Rabh, herb. myc. d. I. N. 1084
a. cl. Cesati etiam ad Fagos lecta! Zvetevo. ;
Agaricus (Collybia) eirrhatus Schum, In Wäldern b. Zvecevo.
Ag. (Mycena)- alcalinus Fr. In Wäldern d, Rastova-Gosa b. Zvecevo.
Cantharellus erispus Fr. An Buchenästen in der Rastova-Gosa b.
Zvecevo.
Marasmius perforans Fr. An Tannennadeln am Totak.
Lentinus rvingens Fr. Epicr. An Buchenästen der Rastova-Gosa
b. Zvedevo.
Polyporus vitreus Fr. An modernden Baumstämmen b. Zvecevo.
P. callosus Fr. An Baumstämmen in der Brsaya.
P. medulla panis Fr. An modernden Nadelholzbäumen am Tocak.
Trametes cinnabarina Fr. An Birkenstämmen b. Zvecevo.
Daedalea wnicolor Fr. An modernden Baumstämmen in d. Bısaya.
Hydnum suaveolens Scop. Wälder b. Zvecevo.
Irpex membranaceus Auersw. n. sp. Wälder d. Gorlatina.
J. paradoxus Schrad. Um Zvelevo.
Stereum purpureum Fr. An modernden Buchenstämmen in.d, Gor-
latina.
St. hörsutum Fr. An Buchenstämmen der Brsaya.
St. sanguinolentum Fr. An modernden Baumstämmen am Johannes-
berg: b. Zvetevo.
Hymenochaete tabacina L&ev. An Haselnussstämmen b. Zvecevo im
Sobiak. N
Corticium quereinum Fr. An Eichenästen in der Ravna-Gora.
©. amorphum Fr. An Nadelholzrinde am Tocak.
©. lacteum Fr. An modernden Buchenästen b. Zvecevo.
©. laeve Fr. An Buchenästen b. Zvedevo.
©. cinereum Fr. An abgestorbenen Buchenästen d. Ravna-Gora.
©. incarnatum Fr. An Aesten v. Corylus Avellana.b. Zvecevo.
Kneijfia setigera Fr. An Weissbuchen in der Brsaya.
Geaster fornicatus Fr. in unzähliger Menge am Wege auf den
Tocak.
Peziza cerina Pers. An Buchenstrünken b. Zvecevo.
P. eiborium « major Fr. In Wäldern b. Zvetevo.
P. faseicularis A. S. Am Totak.
Helotium pallescens Fr. An faulendem Holze in der Brsaya.
H. lenticulare Fr. In der Brsaya.
HH. serotinum Fr. In der Gorlatina.
Oollaria deliquescens Fr. An dürren Stengeln b. Zvecevo.
Dermatea Cerasi Fr. an abgestorbenen Aesten um Zvecevo.
Typanis alnea Fr. An Erlenrinde im Sobiak b. Zvecevo.
Carl Stoizner: Nachtrag zu den bisher bekannten Pflanzen Slavoniens.
. iihytisma salicinum Fr. Auf Blättern von Saliw capraea bei
Zvecevo.
. Hyposeylon mummularium Bull. An Buchenästen in der Gorlatina.
. H. coceineum Bull. An Buchenästen im Jedovica-Thal b. Zvedevo.
. H. rubiginosum Fr. Wälder b. Zvetevo.
. H. eohaerens Fr. An Buchenstämmen am Johannesberg b. Zvecevo.
. Diatrype disciformis Fr. An Buchenästen in der Brsaya.
. D. bulbata Fr. An Buchenästen b. Zvececo.
. Melogramma ferrugineum Ges. et De Not. An Aesten v. Corylus
Avellana im Zigeunergraben b. Zvecevo.
. M. campylospora Fr. An Aesten in der Ravna-Gora,
. Valsaria micropyrenia Auerswald mserpt. An Fayus sylvatica bei
Zvecevo.
. Valsa nivea Fries. An Aesten v. Populus b. Zvedevo.
V. tetraspora Curr. An Aesten in d. Gorlatina.,
. V. syngenesia Fr. An abgest. Buchenästen b. Zveteyo.
. V. mierospora A wd. mscrp. An Baumrinden b. Zvedevo.
V. Frangulae Awd. (V. Auerswaldi Nke. Pyr. = N. 159) An Aesten
v. Rhamnus Frangula b. Zvetevo.
. V. sphinetrina Fr. An Buchenzweigen b. Zvecevo.
. Mamiania leiphaemia Ces. et De Not. An dürren Aesten b. Zvetevo.
. Dothidea Sambuei P. An Aesten v. Sambucus nig. b. Zvetevo.
: Nectria pulicaris Tul. An abgest. Aesten b. Zvetevo.
. N. coceinea Fr. An Buchenästen in d. Brsaya.
. Sordaria ordinata Aw.d. mserpt. Um Zveceyo.
. Roseilinia aquila De Not. An abgest. Aesten um Tocak.
. R. thelma Awd. in Rbh. fung. europ. 757! Um Zvetevo.
. Lasiosphaeria Rhacodium Ces. et De Not. An Bnchenästen bei
v
Zvecevo.
. Sphaerella Ostruthiü Cook. An dürren Blättern b. Zvecevo.
. Siph. Typhae (Lsch.) Awd. An Blättern v. Typha b. Zvecevo.
. Uncinula bicornis Lev. Auf Acer Camp. b. Zvecevo.
. Eurotium herbariorum Link. an Tabakblättern im Zimmer.
IV. Myxzomycetes.
. Lycogala epidendron Fr. An modernden Baumstämmen in d. Brsaya.
. Trichia - obtusa Wigand. An modernden Baumstämmen in der
Rastova-Gosa.
. T. Neesiana Cda. An modernden Buchenstämmen in d. Rastova-Gosa.
Nachlese
zu Tirol’s Land- und Süsswasser-Oonchylien.
Von
Vince, Gredler.
Vorgelegt in der Sitzung vom 1. December 1869.
Deit der Herausgabe der Land- und Süsswasser-Conchylien Tirol’s in den
Schriften dieser Gesellschaft (1856, S. 25—162%; und 1859, S. 213—308)
haben noch mehrere kleinere Piecen auch der tirolischen Molluskenfauna
lokale Rechnung getragen: so des Berichterstatters Aufsätze über „Bad
Ratzes“ und „Joch Grim“ und den „Nordosten Tirol’s“ (Verhandl. d
zool.-bot. Ges. 1860); Brühin’s Nachträge über Vorarlberg (Verh. d
z00l.-bot. Ges. 1866, S. 639; 1867, S. 93); Frauenfeld (ebenda, 1867,
S. 501); de Betta’s „Molluschi terr. e fluv. dell’ Anaunia“ (Comment
d. Faun., Flora e Gea, 1868, Nr. 4); — allein der geringe Zuwachs an
Novitäten oder neuen Bürgern, der denselben zufolge sich auf dre
Arten beziffert, stellt wohl das sprechendste Zeugniss, wie so ziemlich
vollständig das vaterländische Material bereits in jener ersterwähnten
Schrift bewältigt worden. Darum kann sich auch diese spärliche Nach-
lese keiner namhaften Bereicherung ”) oder wissenschaftlicher Resultate
rühmen und bezweckt weiter nichts, als eine geographisch vollständigere
Abrundung dieses Faunengebietes, insofern hauptsächlich weniger durch-
forschte oder völlig unbekannte Terraine in diesem Nachtrage berück-
sichtigt werden.
Verzeichniss.
I. Suceinea putris L. Bei Kitzbühel; um Sterzing, mit folg., a im
Iselthale und bei Lienz (N iglutsch **).
PfeifferiRossm. Vils; Kitzbühel; am Bade Innichen (Niglutsch)
oblonga Drap. Bei Ampezzo.
*) Uebersichtshalber mögen dennoch die wenigen in „‚Tira’s Land- und Süsswasser-Conchylien
nicht aufgeführten Arten hier durch Feitschrift ausgezeichnet werden,
so) Jede Gewährleistung bezieht sich nur auf den nächs u: Fundort,
Bd. XIX. Abhand!. 145
/
910 Vince. Gredler:
II. Vitrina pelucida Müll. Um Kitzbühel.
— amnularis Stud. Auf Joch Grim; Andraz im Livinallongothale,
an Dolomitblöcken.
— diaphana Drap. Kitzbühel; auf d. Ramser- u. Valleming- Alpe.
— Draparnaldi Jeff. Auf der Jagdhausalpe in Teffereggen.
— nivalis Charp. Auf der Stamser-, sehr häufig aber auf der Jagd-
hausalpe, unter Steinen.
III. Zonites *) nitidulus Drap. an der Cis bis Truden.
— purus Ald., nitidosus Fer. Auf der Stamser- und Jagdhausalpe
sehr zahlreich; ebenso am Bade Innichen. Allenthalben aber
herrscht die Var. vitrina Fer. vor.
— erystallinus Müll. Im Thale Paznaun, sehr gross.
— hyalinus Fer. In Afers; am Schwarzhorn, 6900‘, unter Cirsium
spinosissimum, — und bei Altrei.
— lueidus Drap. Vils (Lob); Kitzbühel; Lengberg (Niglutsch.)
— Gemonensis Fer. Im ganzen Gebiete von Judikarien, auch im Val
Vestino an alten Mauern, wenngleich selten, und nur bei
Regen zum Vorschein kommend (Gobanz i. lit.)
— fulvus Drap. Auf der Jagdhausalpe und dem Rodlerberge in der
Nähe des Peitlerkofels; — findet sich nachgerade wohl auf
allen Alpen Tirols.
IV. Helix rupestris Drap. Jagdhausalpe, auf Thonschiefer.
— pygmaea Drap. Im Thale Gsies (Niglutsch); um Amlach und
Lienz in Auen und auf Kalkfelsen.
— ruderata Stud. Im Navisthale (Heller); bei Sterzing; Jagdhaus,
unter Steinen; bei Altrei in Wäldern.
— pulchella Müll. Jagdhausalpe; Andraz etc.
— candidula auct. Am Wasserfalle b. Zams; Rum b. Innsbr. (Strele).
— obvia Hartm. Bei Navis, mit hohem Gewinde (Heller); Sterzing,
am Eingange das Thales Pfitsch; auch als Blendling sehr zahlreich
-bei Castello in Judikarien (Gobanz). Die ungebändert weisse Var.
(candida Porro) findet sich mit der Art auch bei Neumarkt an der
Strasse gegen Vill auf Mauern und scheint sich genau an die Kalk-
grenze zu halten.
— Gobanzii Frauenf. Diese erst vor zwei Jahren von Frauenfeld
beschriebene u. ihrem Entdecker zu Ehren benannte Schnirkelschnecke,
die zierlichste ihrer Suite (Campylaea, s. Verh. d. zool.-bot. Ges. 1867,
S. 501), aus dem südwestlichsten Vorsprunge Tirol’s — dem Val
Vestino, ist unbestreitbar eine ausgezeichnete Art, deren rippen-
streifige Skulptur von den nächstverwandten nur Hel. colubrina Jan
annäherungsweise vorbildet. Indess beruht diese Streifung bei letzterer
*) Dass Zonites Leopoldianus Charp. bei Trient vorkomme (fid. Strobel, Bulletin. malocol,
italian. 111.) fällt schwer zu glauben. °
Nachlese zu Tirol’s Conchylien, 944
fast noch mehr auf Zeichnung als Plastik, In Anbetracht der dun-
keln Färbung des Thieres, der flachen Umgänge und deren all-
mäligen Zunahme, ja selbst in Anbetracht deren wandelbarer
Aufwickelung, indem die Naht bald über, bald weit unter der
Peripherie verlauft, und dass letztere ziemlich stumpfkantig, in
Anbetracht der schmalen, breit weisseingefassten Binde end-
lich — wird aber gleichwohl ZHel. Gobanzi unseres Krmessens nicht
so fast in Z. cingulata Stud., resp. var. colubrina Jan, als in A.
Preslii Schm., resp. var. nisoria Rossm. und H. tigrina Jan ihre
allernächste Verwandtschaft aufzusuchen haben.
— Preslü Schmidt. Am Wasserfall bei Zams; bei Fantlke und auf
der Ampezzaner Alpe, sehr gross und häufig; bei Andraz im Livina-
!ongo und Mortisch in Fassa; in der Dolomitkette am Peitler Koefel
(Biasioli).
— foetens var. achates Ziegl. Um Kitzbühel.
— hispana L., planospira Rossm. Auf den Bergen um Ampezzo,
nicht zu häufig; sehr verkümmert in Judikarien. Der interessante
kleinere Blendling findet sich auch zu Thal an Steinhalden am Ein-
gange ins Eggenthal, am zahlreichsten aber wohl eine halbe Stunde
über Branzoll am Wege nach Aldein, in Steingeröllen, mit 7. cingu-
lata var. anauniensis Betta zusammen.
— lapiecida L. Bei Rankweil in Vorarlberg.
— ciliata Venetz. Am Rodlerberg (Biasioli) und um das Mitter-
bad in Ulten.
— hispida L. Bei St. Johann im Iselthale, in Erlenauen; auch um
Lengberg und Nikolsdorf (Niglutsch).
— sericea Drap. Kitzbühel; Sterzing.
— unidentata Drap., Cobresiana Alt. Bei Kitzbühel, mit var. eden-
tula auct.; Navis, mit H. sericew und rupestris, Zon. fulvus
etc. reiten), h
— lurida var. separanda Ziegl. Im Trudener Thale bei Neumarkt:
hinter der Schleuse auf Felsen, nicht sehr selten.
— incarnata Müll. Bei Vils (Lob) und Kitzbühel.
— carthusianella Drap., carthusiana Müll. In einem Walde am
Berge Isel (Öllacher). Der erste Fundort Nordtirol’s.
— arbustorum L. var. alpicola Fer. Jagdhaus, auf Wiesen um die
Sennhütten; um den Peitler, mit var. rudis Mühlf.
— nemoralis L. Exemplare mit ziegelrother Grundfarbe und einem brei-
ten schwefelgelben Bande an der Peripherie oder braunem Strei-
fen über derselben finden sich einzeln bei Campill nächst Bozen.
— personata Lam. Um Vils (Lob); Kitzbühel; in Ulten, sehr
selten; im Thale des Rennerbaches bei Branzoll sehr häufig
im Steingerölle.
115 *
912 Vine. Gredler:
— holoseriea Stud. Navis (Heller), Hopfgarten im Teffereggen
(Niglutsch).
— angigyra Ziegl. Hinter der Ruine Kaldiff bei Neumarkt, an Rün-
sten herabgeschwemmt; in Judikarien nur sehr vereinzelt
(Gob. i. lit.)
V. Bulimus montanus Drap. Bei Kitzbühel; Navis, der Blendling
(Heller); St. Johann im Iselthale, in Erlenauen; auf der
Aferer Alpe mit BD. obscurus Müll. (Biasioli).
— tridens Müll. Altrei im Cembrathale, unter Heidekraut.
-— quadridens Müll. Bei Tristach.
VI. Pupa frumentum Drap. Am Eingange des Pfitscherthales und um
Landro, an Kalkfelsen.
— secale Drap. Um das Schloss Reineck im Sarnthale.
— avenaDrap.Zams, a. Wasserfalle; Navis, kräftige grosseEx.(Hell.)
— dolium Drap. Bei Andraz häufig.
— gularis var. spoliata Rossm. ward nunmehr von Stud. Em
Wallnöfer auch auf dem Nonsberge — auf einem Felsen am
linken Bachufer bei $S. Romedio — einmal gefunden.
— pagodula Desmoul. Judikarien, in Wäldern unter Laub und
Steinen ziemlich häufig (Gobanz i. lit.).
— Ferrari Porro. In hochgelegenen Wäldern der Gemeinde Por,
Bezirk Condino und — stets etwas kleiner — im Val Lorino
(Gob. i. ex.)
— triplicata Stud. var. bigranata Rossm. Allenthalben um Brixen
und den Peitlerkofel; — ohne Zahn und albin bei Höllenstein
und Mittewald im Pusterthale (Niglutsch).
— muscorum L. Jagdhausalpe und Labberg bei Deutschnoven,
Ampezzo u. S. w.
— minutissima Hartm. Bei Telfs; Lienz, in Auen; Judikarien,
ziemlich häufig. Die Var. Strobei Gred]. bei Andraz und
Höllenstein.
— elaustralis Gredler. Bozen, in alten Mauern längs des Eisack-
Ufers, z. B. an der Kaiserau.
— sSemproniü Charp. mit var. dilucida Ziegl. bei Condino im
Moose an Maulbeerbäumen zahlreich (Gobanz i. it.).
— inornata Mich. Auf. der Jagdhausalpe — im „Schwarzer“ — bei
Steinhalden nicht selten, aber (im Urgebirg) verkümmert; im
Thale Afers (Biasioli) und einzeln am „Gampl“ auf Joch
Grim an feuchten Stellen unter Steinen.
-— (Vertigo) edentula Drap. Um die Aferer Alpe (Biasioli) und in
Judikarien, selten (Gob. i. lit.).
— tirolensis Gredle:, nev. spec. P. testa umbilicata, ovata,
apice obtusa, obsolete striata, nitens, pellucida, rufo-cornea; anfrac-
Nachlese zu Tirol’s Conchylien. 913
tibus 5, convexis; apertura obligue cordata, bideutata; dente colu-
mellari brevi, acuto, parietali plieiformi; peristomate expansiusculo,
furcato, marginibus callo tenuissimo junetis, dextro in medio vix
inflexo, antrorsum subproducto. Alt. 44,", lat. 24.
Nicht ohne Beziehung zu P. Moulinsiana Dup. und selbst zu
Genesii m., insofern sie mit letzterer in Glanz, wie in Färbung und
Habitus, namentlich des Mundsaumes, übereinstimmt. Allein ungleich
grösser als diese, weicht P. tirolensis auch von Moulinsiana durch ge-
strecktere Gestalt, von beiden unter andern und hauptsächlich durch die
Zweizahl der Zähne sehr wesentlich ab.
Gehäuse klein, länglich eiförmig, stumpfspitzig, ziemlich weit
genabelt, lebhaft glänzend und stark durchscheinend, röthlich hornbraun.
Umgänge 5, regelmässig zunehmend, gewölbt und durch eine tief einge-
zogene Naht verbunden; die obern Umgänge ziemlich tief und enge,
jedoch unregelmässig gestreift. Mündung schief herzförmig, zweizähnig,
die Zähne an der Spitze weiss, ein faitenartiger Zahn auf der Mündungs-
wand, ein kegelförmiger kleiner, spitzer auf der Spindelsäule. Mundsaum
wenig ausgebogen, etwas stumpf und sowie die schwache lippenartige
Verdickung gebräunt; hinter dem äussern, kaum gebuchteten, nur bogig
angehefteten Mundsaume mit einer angedeuteten wulstigen Auftreibung;
die Mundränder durch eine sehr schwache Schwiele verbunden.
Diese sehr ausgezeichnete Noyität, wodurch sich die ohnediess
enorme Anzahl der tirolischen Windelschnecken auf 36 Arten erhöht,
ward bereits vor vielen Jahren vom Verf. auf den Fassaner Gebirgen in
ein paar unausgebildeten und darum bis lang unberücksichtigt gelassenen
Exemplaren entdeckt. Da brachte im Sommer 1869 mein Schüler Karl Bia-
sioli abermals 7 Stücke vom Rodlerberge unweit des Peitler Kofels (der
Aferer Alpe gegenüber) mit, wornach obige Beschreibung entworfen ist.
Die Pupa lebt an der oberen Holzgrenze auf trockenen Wiesenplätzen
unter Steinen, wie an deren Rand- und Kehrseite angesogen.
— antiwvertigo Drap. septemdentata Fer. Bei Vils (Lob), Kitz-
bühel und Ampezzo.
— Venetzii Charp. Condino, stellenweise nicht selten. (Gob. i. lit.).
— pusilla Müll., vertöigo Drap. Bei Höllenstein und im Eggenthale.
— Pygmaea Drap. In Paznaun und -bei Telfs; Judikarien, sehr
häufig. (Gob. i. lit.) ”
— Leontina Gredler. Bei Landro im Ampezzanerthal; einzeln
auch von Asch bis Lavant im Pusterthale von Niglutsch
gesammelt.
VIl. Olausilia Rossmaessleri Pfeiff. var. Lorinae Gobanz.
Ein so specifisch ausgeprägtes Thier, dass ich mich nur ungerne
dem Entdecker und Namengeber füge und sie einer bereits bekannten
Art unterordne, deren haltlose Rechte selbst — neben ihrem älteren
914 Vine. Gredler:
Typus (Cl. Stentzii Rossm.) — auf ungleich schwächeren Füssen stehen.
Cl. Lorinae nähert sich allerdings durch die birnförmige Mündung, deut-
liche Mundfalte, Grösse etc. einer Ol. Rosmaessleri mehr, als einer Stentzü,
und ist in dieser dreifachen Hinsicht nur noch ausgesprochener, — nä-
mentlich ist sie bauchiger und robuster, aber dennoch durchsichtiger und
glänzender als Rossm., wo nicht stellenweise die Epidermis verwittert
grau aussieht; der Nackenkiel schärfer und erhabener, die Lamelle auf
der Mündungswand merklich weiter vortretend, vor allem aber durch die
markirte Rippenstreifung, besonders auf den mittlern Umgängen, und die
zwar weniger zahlreichen aber deutlicheren und geordneteren Papillen
ausgezeichnet. Wie sie in letzterer Beziehung auf den ersten Anblick an
Cl. alboguttulata Wagn. gemahnt und zwar um so mehr. da sie auch
deren rothbraune Färbung trägt, so erscheint sie durch die Rippenstrei-
fung als ein Pendant der Cl. alboguttulata var. baldensis Parr.im Westen,
indess diese im Osten des Gardasee’s steht.
— Stentzü Rossm. Bei Landro, gross und ohne Papillen; am
„Wiendlloch“ gegenüber der Geisterspitze (Biasioli).
— laminata Mont. Bei Kitzbühel, schlank und gross; die Berg-
form (detrita Stentz.) auf der Aferer Alpe (Biasioli), bei
Aldein, bis zum Joch Grim auf.
— asphaltina Ziegl. Bei Radein u, Altrei in Waldungen auf Strünken.
— basileensis Fitz. Um das Mitterbad in Ulten, mit Cl. plicatula.
— plicatula Drap. Navis (Hell.), Andraz. Die Var. superflua
Meg. am Wege von Branzoll nach Aldein, und anderwärts
in Südtirol.
— ventricosa Drap. Kitzbühel, die Exemplare klein.
biplicata Mont., similis Charp. Um Sterzing.
— »plicata Drap. Von dieser in Nordtirol gemeinen Art sammelte
ich an den Barrieren der neuen Fahrstrasse am Schönberg in
wenigen Augenblicken ein halbes Dutzend vollkommener
Blendlinge.
— parvula Stud. Kitzbühel.
— dubia Drap. Navis (Hell.); um Sterzing.
— cruciata Stud. Bei Hopfgarten in Teffereggen und am Ueber-
gange von Toblach nach Gsies (Niglutsch); am Korer See,
var. minima,; — bei Radein in Waldungen, Val Vestino
(Gob. i. lit.).
— Strobeli Porro, Stabilei Cuarp. traf Gobanz im Hochthale
von Sorino und theilte mir Exemplare mit; nach einem an-
dern Schreiben im Val Vestino. Ob nun in beiden Thälern?
— varians Ziegl. Bei Navis (Hell.) und Gries am Brenner (Öl-
lacher) in sehr schlanken und kleinen Individuen; Pflersch:
im Hochthale von Valleming mit Helix ruderata unter Lär-
Nachlese zu Tirol’s Conchylien. 915
chenrinde; am Uebergange v. Toblach nach Gsies und bei
Hopfgarten; St. Ulrich in Gröden — ein nahezu 6° grosses
Exemplar (Niglutsch); auf der Aferer Alpe unter Mor-
schem Holze (Biasioli).
VIII. Carychium minimum Müll. Bei Kitzbühel.
IX. Pomatias Philippianum Gredler. Am Mt. Baldo mit var. pachy-
stoma de Betta (Betta i. ex.).
X. Acicula- spectabilis Rossm.
Unsere Var., die Prof. Pirona auch bei Udine aufgefunden, und
auf deren geringe Dimensionen der Verf. der Conchylien Tirol’s seiner
Zeit hingewiesen, erhielt mittlerweile die Bezeichnung: var. veneta Pirona
(Prospetto dei Mollusch. terr. e fluy. nel Friuli; Atti d. Inst. ven. Vol. X.
ser. III.) Da Pirona „una sola spoglia“ vor. sich gehabt, ist es verzeih-
lich, wenn er die Rippenstreifung dieser Varietät als eine dichtere (wie
bei der Art) in der Diagnose bezeichnet, wogegen sie doch in Wirklichkeit
eine merklich weitere und kräftigere zu nennen ist. Mehr Werth dürfte
ausser dem auffallenden Grössenunterschiede auf den unbedeutenden Wulst
hinter dem Mundsaume und den mattern Glanz gelegt werden, der die
Varietät neben dem Typus auszeichnet.
XI. Planorbis nitidus Müll.) Im Zillerthale (Öllacher).
— carinatus Müll. Die var. dubius Hartm., sowie
— leuecostoma Mich. in der Gegend von Vils (Lob).
— albus Müll., hispidus Drap. Die var. (?) deformis Hartm. in
riesigen Dimensionen (bis zu 4‘ breit) bei Panzendorf im
Pusterthale, in Gräben auf Acorus calamus, Lemna und Calli-
triche häufig.
XII. Physa fontinalis L. Drap. Im Kalterer See (Niglutsch) und in
Gräben bei Salurn.
— hypnorum L. Drap. Bei Vils (Lob); in einem äusserst schmutzi-
gen (eisen- und schwefelhältigen), alles übrigen Lebens baaren
Weinberggraben unweit d.Schwefelquelle v.Moritzing zahlreich.
XIU. Limnaea auricularia Drap. Die var. collisa Garn. im grossen Etsch-
graben zwischen Moritzing und Sigmundskron.
— ovata Drap. var. fontinalis Stud. Im Heiterwanger See; bei
Kitzbühel; um Sterzing in Quellentümpeln der Thalebene,
*) Prof. Mohr in Brixen theilte mir Mollusken-Einschlüsse eines 8 Fuss tiefen Torfstiches bei
Ras unweit Neustift mit. Ich verzeichne diese Ueberbleibsel einer viel älteren Vorzeit um so bereitwilliger,,
als wohl kein Terrain geeigneter sein dürfte, die Physiognomie einer früheren Fauna und ihre historische
Stetigkeit oder Schwankung nachzuweisen, als derartige Torfmoore, und ich durch dies Vorgehen die
Conchyliologen zur Darnachachtung ermuntern möchte. Es enthielten nun aber diese Einschlüsse keine
Arten, die nicht aus dem Südtirol bereits bekannt wären, wenn ich auch nicht in der Lage bin, selbe
auch gegenwärtig der Umgebung von Brixen vindiziren zu können. Es sind folgende acht: Valvata
piscinais Müll. und V. ceriszata Müll; Planorbis nautileus L. und Pl. nitidus Müll; Dythinia
zentaculata L,; Oyclas cornea L,; Pisidium Cazertanum Poli und ?. odtusale Pte ift.
916 Vine. Gredler: Nachlese zu Tirol’s Conchylien.
— minuta Drap. Die var. major in Gräben bei Schwaz. (Öllach.)
— palustris Müll. Mit der var. corvus Gm. L. stagnalis, peregro
. etc. um Sterzing: häufig.
XIV. Aneylus fluviatilis Müll. In einer Quelle bei Egerdach nächst Inns-
bruck (K. Ausserer). Ward nunmehr auch in Südtirol aufgefun-
den und zwar im Mühlbache von Bozen (Stud. Strele), — ebenfalls
im kleinern Graben (nach dessen alljähriger Abkehr) am rechten
Etschufer bei Sigmundskron, unweit des Fischerhauses, auf Steinen.
— /lacustris Müll. Im Montikler See auf Unio-Schalen.
XV. Bythinia tentaculata L. Bei Vils (Lob).
— proxima Frauenf. Das Vorkommen dieser muthmasslichen
Art wird von Frauenfeld (zool.-bot. Ztschr. 186%, S.1149) in Tirol
vermuthet. Ich kenne sie von Südtirol nicht; jedoch dürfte sich,
was ich vom Achenthaler See eitirt (vgl. m. Fauna, Anmerk. zu
P. tentaculata) und von Prof. Gallenstein aus Kärnten bezogen,
von der Frauenfeld'schen Art kaum unterscheiden. — Dagegen
theilte Ollacher aus Innsbruck eine bauchige Varietät (ventricosa
Menke) mir mit, welche lichtere, dicht gereihte Querstreifen gleich
einem BDulimus radiatus, auch Spirallinien zeigt und die ich daher
var. radiata nennen möchte.
— (Hydrobia Paludinella) Schmidtii Charp. In einer Quelle bei
Turano im Val Vestino (Gob. i. lit.); ward mir auch von Betta in
vielen Exemplaren mitgetheilt, die er im Thale v. S. Romedio an
d. Nonsberge sammelte.
— — var. eyclolabris Schmidt i.ex. Bei Egerdach unweit Inns-
bruck in einer Quelle auf Moos und Steinen häufig (K.
Ausserer); am Tristacher See (Scheitz).
— Lacheineri Charp. var. fontinalis Kok. Mit Schmidtii bei
Turano von Gobanz aufgefunden (Gob. i. lit.)
XVI. Pyrgula annulata Jan. Am tirol. Ufer des Idrosee’s. (Gob. i. lit.)
XVI. Anodonta cellensis Schrötter. In einem grossen Teiche bei Castel
Thun (Betta) und am Ausflusse des Kalterer See’s. Die Exem-
plare vom Nonsberge mit stumpfem Vorder- und ausgezogenem
Hinterrande, — niedrig; letztere normal. Moritzing b. Bozen, —
ebenfalls mit stumpfen Vorderrande.
— rostrata Kok. Im Weissensee bei Füssen an der tiroler Grenze.
— complanata Ziegl. Nach dem Museum des Benediktiner-Stiftes
Gries auch im Bodensee.
XVIII. Pisidium amnieum Müll., palustre Drap. Die var. nitidum Mogu.
Tand. in einer morastigen Pfütze bei Seis (Niglutsch).
— (azertanum Poli. Die var. australe Phil. im Zillerthale (Olla-
cher) und bei Ahrnbach im Pusterthale (Niglutsch.)
— nitidum Jen. Bei Altrei in ausgetrockneten Tümpeln.
— fontinale Pf., pusillum Gmel. Vils (Lob); in dem Wiesen-
graben bei Senale sehr zahlreich.
— obtusale Pfeiff. in einem Graben b. Sigmundskron (Niglutsch).
Lepidopterologische Mittheilungen.
Von
Alois Rogenhofer,
1.
Die ersten Stände von Earias vernana Hüb.
(Vorgelest in der Sitzung vom 5. Mai. 1869.)
Obwohl der Schmetterling seit Jahren schon von hiesigen Entomo-
logen oft erzogen ward, so existirt über dessen trühere Stände doch nur
die dürftige Notiz in A. Speyer’s geograph. Verbreitung der Schmetter-
linge Deutschland’s u. d. Schweiz II. p. 250: „die Raupe an Populus alba
(Led.)“; daher eine genaue Beschreibung am Platze sein dürfte.
Kopf schwarzbraun, sparsam behaart, mit beinfarbenen Clypeus,
Fühlern und Unterlippe; mit jederseits 6 glänzenden gelblichein Punkt-
augen, die um einen pechbraunen Flecken in einem Halbkreise geordnet
zunächst den Fühlern stehen. Oberlippe braun, Leib heller oder dunkler
grünlichweiss, der 4. und die 2 letzten Ringe etwas heller, jeder Ring
mit 4 kleinen lichtbehaarten Wärzchen, der Rücken zerstreut wit zarten
bräunlichen Punkten und Atomen besetzt, die mitunter fast verschwinden.
Der 2%, 3., 5. und 11. Ring hat zunächst der Dorsale je ein paar grössere
gelbbraune an der Spitze dunklere Warzen, gleichfalls, nur etwas länger
behaart; am 12%. Ringe % Wärzchen, etwas kleiner. Lüfter schwarz.
Krallen blassbraun mit dunkleren Spitzen; Bauch und Beine etwas
durchscheinender als die übrige Leibfarbe; vor jeder Kralle ein comma-
ähnlicher glänzend pechbrauner Fleck, zwischen jedem Fusspaare ein
bräunlicher Punkt. Länge der erwachsenen Raupe 8 W. Linien.
In der vorletzten Haut ist die Raupe etwas dunkler, Wärzchen
schwarz, gleichfärbig behaart, die Mittellinie durch abgesetzte feine
violettschwarze Strichelehen angedeutet; Seiten mit einem unterbrochenen
violettschwarzen Band, das am 3., 5. und 8. Ringe etwas nach Innen
vorspringt. Unter den dunklen Lüftern eine gleichfärbige Linie.
Bd. XIX. Abhandl. 146
918 A. Rogenhofer:
Krallen schwarz, Bauch, Beine und Nachschieber schmutzigweiss,
letztere nach aussen schwärzlich gefleckt; Afterklappe schwarz.
Mit zunehmendem Wachsthume verschwindet das Schwarz und die
grünlichweisse Grundfarbe (die eigentlich genau der Färbung der Unter-
seite der Weisspappel-Blätter entspricht) wird vorherrschend.
Die Raupe lebt vom Ende August bis September auf den Blättern
der in den Donau-Auen häufigen Populus alba L., ist träge, frisst nur
die Epidermis der Blatt-Oberseite und lässt die Blätter skelettirt zurück,
da sie dieselben förmlich abschabt. In der Jugend spinnt sie sich die
äussersten Blattspitzen jüngerer Triebe leicht zusammen.
Das Gespinnst pergamentartig, blassbraun, mit dem abgeschabten
Flaume der Blatt-Unterseite bedeckt, wird meistens an den Zweigen
befestigt; misst 4 W. Linien.
Die Puppe röthlichbraun, mit stumpfem, glänzenden After, Flügel-
decken und Rücken lebhaft violett bereift, überwintert und liefert die
Imago im Mai.
Zwitter von Gnophos dilueidaria 8. V,
Rechts männlich, links weiblich; das Flügelausmass der rechten
Seite beträgt reichlich 8 W. Linien, das der linken 7'3 L. Fühler genau
dem Geschlechte entsprechend.
Leib im Ganzen fast so dick wie bei dem Weibchen, rechts etwas
schmächtiger, an den Genitalien der weibliche Legestachel etwas vor-
stehend, sonst äusserlich wenig auffallend.
Die linken (weiblichen) Flügel sind dunkler als gewöhnlich gefärbt
und dichter mit grauen Atomen bestreut.
Gefangen von Hrn. J. Dorfinger «m Schneeberge in Nied.-Oest.
am 44. Juli 1868, befindet sich das Thierchen in meiner Sammlung.
1.
Lautäusserung des Männchens von Thecophora fovea Tr.
(Vorgelegt in der Sitzung vom 7. Juli 1869.)
Im November 1865 erhielt ich von dem p. Marine-Kriegssekretär
zu Parenzo in Istrien Hrn. Heinrich Berthold 2 Männchen und 4 Weib-
chen von Thecophora fove« von der Mittheilung begleitet, dass er beim
Fliegen dieser Eule einen Ton hörte, den er folgendermassen näher
bezeichnet: beim Flattern des Thierchens vernimmt man auf mehrere
Schritte Entfernung einen schrillenden Ton, der dem plötzlichen Ab-
schnurren der Feder einer Taschenuhr (deren Widerstand gebrochen ist)
ähnlich ist.
Lepidopterslogische Mittheilungen, 919
Hr. Berthold glaubt, dass die blasige unbeschuppte Grube am
Hinterflügel des Männchens, beim Fliegen die Ursache der Lautäusserung
ist. Er fing mehrere Stücke davon im Eichengebüsche Anfangs November
bei Cervera eine Stunde nördlich von Parenzo. x
Dass sich bei genaueren Beobachtungen, namentlich in den Tropen,
die Zahl der Lepidoptern, welche Töne von sich geben, mehren wird,
unterliegt keinem Zweifel, nur dürfte der hervorgebrachte Laut für das
menschliche Ohr häufig unhörbar sein.
So theilte mir Hr. v. Hedemann mit, dass er in Mexico häufig
beobachtete, wie Ageronia*) Feronia L. namentlich beim Anfliegen an
Baumstämme und auch in copula einen dem Zähneknirschen ähnlichen
Ton hervorbringt.
Hr. v. Frauenfeld hatte während des Aufenthaltes der Novara
in Rio Janeiro dieselbe Beobachtung gemacht.
Auch ein mexikanischer Spinner Halesidota speculalis H. S. 59 gab
nach Hrn. Hedemann’s Mittheilung beim Aufspiessen wiederholt einen
schrillen knirschenden Ton von sich.
II.
Beiträge zur Kenntniss der geographischen Verbreitung der
Lepidoptern in Oesterreich.
(Vorgelegt in der Sitzung vom 3. November 1869.)
Asrotis gilva Donzel, bisher nur aus Frankreich bekannt,
fing ich Anfangs Juli 1864 in der sogenannten „Eng“ bei Reichenau, an
Felsen sitzend. Das Exemplar (g') ist etwas kleiner und düsterer gefärbt
als die von Donzel selbst herrührenden Stücke, welche ich in der Gru-
ner’schen Sammlung zu Dresden vergleichen konnte.
Caradrina terrea Fr. von Hrn. Krone aus einer bei Baden
gefundenen unbeachteten Raupe 1868 erzogen.
Scotochrosta pulla S. V. seit Treitschke um Wien nicht beob-
achtet, von mir Anfangs September 1868 an einer Linde im Orte Vöslau,
von Hr. J. Lederer im Eichwalde bei Leesdorf nächst Baden gesammelt.
Crambus candiellus H. S. und
Nephopteryx gregella Ev. (H. S.), welche ganz mit Sareptaner
Stücken stimmt, von Hrn. Rudolf Anker bei Ofen gefangen. Zeller’s
Beschreibung von serraticornella, die auch aus Ungarn stammt, dürfte
sich auf Exemplare mit weniger röthlicher Bestäubung beziehen lassen.
*) vide Keferstein, Stettiner entom, Zeitung 1869 p. 227 Z. 5 v. unten; und mem. d’ entomol.
des pays-bas I. 4858 p. 134,
116 *
920 A. Rogenhofer: Lepidopterologische Mittheilungen.
Ratasa allotriella H. S. Pyral. f. 153 VI. p. 147, wozu sicher als
Männchen alienalis H.S. fig. 145 gehört, von Hrn. Rud. Anker in Ungarn
aufgefunden.
H. Seh’s Figur 170 scheint wohl eine von vorliegender verschiedene
Art darzustellen, welcher der Evermann’sche Name alienalis zu ver-
bleiben hätte.
Grapholitha sareptana H. S. und
Megacraspodus lagopellus H. S. von Hrn. Rud. Anker in Un-
garn gesammelt.
Tinea angustipennis H. S. fand Hr. J. Prochaska in Deutsch-
Altenburg (Nied.-Oesterr.).
Gracilaria juglandeila Mann (Verh. der zool.-bot. Gesellsch,
XVII. p. 844) erzog ich aus an Nussbäumen in Piesting gesammelten
Raupen.
u mesSssa 2 ———
Beitrag zur Verwandlungseeschichte
der
Regenbreme (Haematopota pluvialis L).
Von
Friedrich Brauer.
(Hiezu Tafel XIII, Fig. 7—12.)
Vorgelegt in der Sitzung vom 3. November 1869.
D:. früheren Stände dieses überaus gemeinen und dem Menschen oft
durch Blutsaugen lästigen Insektes waren bis jetzt gänzlich unbekannt,
Auf einer im Juni nach Langenzersdorf unternommenen Exkursion fand
ich nächst dem Eisenbahndamme in einer Weisspappel-Au in ganz
trockener Erde eine weisse circa 20WM- Jange und 3--4"M- breite Made,
die ich leider nur flüchtig bei geringer Vergrösserung betrachtete und in
einem kleinen Glase nach Hause nahm. Als ich Abends nähere Unter-
suchungen vornehmen wollte, war die Made leider schon verpuppt, so
dass ich nur aus den Resten des Larvenbalges noch einige Charaktere
feststellen konnte. Die Larve ist walzig, A2ringlig mit Einschluss des
Kopfes. Dieser ist nach dem Typus der Tabaniden-Larven gebildet, fast
vollständig: differenzirt, die Chitinplatten aber hinten klaffend und von
zwei langen Gräten in der Mitte überragt, welche nach vorne mit der
mittleren Platte des Kopfes und der Oberlippe zusammenhängen. Die
_ letztere ist schmal, etwas abwärts gebogen, am Ende erweitert und
seitlich bewimpert. Dicht neben ihr stehen die hakigen, abwärts geneig-
ten, parallel zu einander liegenden Oberkiefer, mit sägeartig gekerbtem
convexen Rande. Unter diesen und theilweise in deren Concavität liegen
die Unterkiefer, welche weich erscheinen. Ihr Basaltheil ist kugelig und
leicht gedornt, das Endstück ein fingerartiger Zapfen, neben welchem
aussen ein 2gliedriger doppelt so langer Taster sitzt, dessen beide
Glieder gleich lang sind. Das Endglied ist zudem erweitert und löffel-
artig ausgehöhlt. Ueber und neben den Oberkiefern liegen seitlich
die Fühler, deren Endglieder eylindrisch, — das erste dick und lang,
das zweite kurz und dünn — einfach sind. Am Fühlergrunde stehen
keine Borsten. Augenflecke klein, vielleicht im Leben deutlicher, hinter
der Mitte des Kopfes. Der ganze Kopf tief einziehbar. Der Leib ist rein
weiss mit vielen Längsritzen und vom 4. bis 10. Ring seitlich und unten
mit kleinen fleischigen Warzen besetzt, so dass jeder Ring 4 derselben
trägt. Dieselben können eingezogen werden und dann erscheint die Larve
fast glatt. Der letzte Ring hat unten einen dicken, halbkugeligen After-
wulst und am Hinterende einen kurzen konischen Zapfen mit einer
922 Fr. Brauer: Beitrag zur Verwandiungsgeschichte der Regenbreme.
senkrechten 2% lippigen Spalte. Die Lippen sind stark chitinös quergefurcht,
und führen jede zu einer Haupttrache; sie stellen also die Hinterstigmen
der Larve vor, während die kleinen Vorderstigmen am 2. Ringe nach
hinten liegen. Der ganze Bau dieser Athmungsorgane spricht dafür, dass
die Larve nicht im Wasser gelebt und dasselbe nur zur Verpuppung
verlassen hatte, denn bei allen in Erde lebenden Tabaniden-Larven sind
die Hinterstigmen analog gebaut, während die im Wasser lebende Larve
des Tabanus autumnalis und die der Hexatoma pellucens ihren letzten
Ring fernrohrartig verlängern kann und erst am Ende dieses Rohres
eine ähnliche Spalte zeigt. Die Nymphe ist 15@M- lang, schlank, ohne
Dorne am Kopfende, nur 2% kleine Knötchen daselbst. Die Scheiden der
Beine und Flügel reichen nur bis zum Hinterrande des A. Hinterleibs-
ringes; der zweite bis vorletzte Hinterleibsring trägt einen Borstengürtel,
der letzte endigt mit einer dicken, wenig gespreitzten Gabel und steckt
meist noch im Larvenbalg.
Aus der Nymphe entwickelte sich nach 14 Tagen ein Männchen
der genannten Fliege. — Durch diese Beobachtung wird überdiess noch
etwas Licht über die von mir in diesem Jahrgange (p. 19 Berichte) er-
wähnte Larve aus dem Königssee verbreitet. Da meiue Untersuchungen
mich dahin geführt haben, dieselbe als eine Tabaniden-Larve zu bezeich-
nen, so dürfte es erlaubt sein, nun dieselbe für die noch unbekannte
Larve einer Chrysops-Art zu halten, da die Larven der andern hier
vorkommenden Tabaniden: Tabanus, Haematopota, Hexatoma bekannt,
die Larve von Sylvius wohl wenig von Tabanus abweichen dürfte und
zudem gerade die Gattung Chrysops so auffallend abweichend als Fliege #
ist, wie eben auch die fragliche Larve bedeutend von jenen der obge- 3
nannten Gattungen differirt.
Eine ausführliche Beschreibung und Abbildung dieser muthmass-
lichen Chrysops-Larve hat Dufour gegeben (Ann. d. l. soc. entom. de
France 1862), aber den falschen Schluss gezogen, dass es die Larve von
Sepedon sein könnte, was entschieden unmöglich ist, da letztere Gattung
eine nach dem Typus der Musciden gebaute cyclorhaphe Larve haben
muss. — Nach den seither gemachten Untersuchungen könnten nur die
Leptiden und Procephalen- Dipteren-Larven in Frage kommen, denen sie
aber nicht so nahe steht als den Tabaniden-Larven.
Erklärung der Abbildung.
Fig. 7a. Kopf der Larve stark vergrössert. L Oberlippe, O Oberkiefer, T Taster, F Fühler, A Auge.
Fig. 7b. Mundtheile und Fühler mit derselben Bezeichnung. U Unterkiefer.
Fig. 7e. Letzter Ring der Larve von hinten mit der Stigmenspalte.
Fig. 7d. Larve 3mal vergrössert.
Fig. 8 Nymphe.
Fig. 84. Letzter Ring derselben.
Zusätze zur Flora von Nemes-Podhragy.
Von
Jos. L. Holuby.
Vorgelest in der Sitzung vom 1. December 1869.
Seitdem als sich meine Phanerogamen-Flora von Nemes-Podhragy, —
ein Verzeichniss sämmtlicher, von mir im Laufe von fünf Jahren im süd-
westlichsten hügeligen Theile des Trenesiner Comitates beobachteten wild-
wachsenden Phanerogamen, — in den Schriften des Vereins f. Naturk.
zu Pressburg (IX. Jahrg. 1866. Heft 1 S. 35—100) veröffentlicht habe,
hatte ich vielfach Gelegenheit, dieses Gebiet in allen Richtungen und zu
verschiedenen Zeiten wiederholt zu begehen, wobei neue Standorte sel-
tenerer Pflanzen notirt, manche meiner früheren unrichtigen Bestimmungen
gewissenhaft berichtigt, und eine Anzahl für dies Gebiet neuer Arten,
Varietäten und Bastarde entdeckt und gesammelt wurden.
Da ich wegen meiner Stellung nicht so bald in die günstige Lage
komme, auch entlegenere Gegenden unseres gebirgigen Comitates auf
längere Zeit besuchen und sie botanisch durchforschen zu können, so muss
ich mich bloss mit diesem kleinen, in der vorerwähnten Abhandlung näher
umgrenzten Gebiete zufrieden stellen, und es in botanischer Beziehung
auf das Thunlichste ausbeuten; und wenn ich auch nicht viele wichtige
Funde aufweisen kann, so ist mein Florengebiet doch nicht ganz undank-
bar, indem es auch manche, für Ungarn und Oesterreich neue, oder doch
in den genannten Reichshälften selten anzutreffende Pflanzenarten bietet.
Vor etwa 50 Jahren wurde in allen benachbarten Ortschaften, auch
in dem angrenzenden Theile des Neutraer Comitates bei Bzince, Hrusowe
und Lubina der Weinbau mit mehr oder weniger Geschick betrieben. In
den erwähnten Ortschaften des Neutraer Comitates ist längst keine Rebe
mehr sichtbar, und es zeigen nur die, langen Gräben ähnlichen Stein-
924 Jos. L. Holuby:
haufen an den Abhängen der niedrigerern Hügel die Stelle der einstigen
Weingärten. Hier um Nemes-Podhragy werden die Weiugärten von Jahr zu
Jahr mehr vernachlässigt. Mit dem Weinstocke gehen auch manche Pflan-
zen zu Grunde, die man sonst in Weingärten anzutreffen gewöhnt ist.
So wird es kaum einiger Jahre bedürfen, um das Linum flavum, dessen
Vorkommen bei N. Podhragy nur noch auf einige wenige Quadratklafter
grosse Fläche der westlichen Weinbergtriften begrenzt ist, gänzlich ver-
schwinden zu machen; dasselbe Loos trifft bei Stwrtek die Euphrasia
lutea, Stipa pennata, Orchis variegata u. a. Eine reiche Flora haben die
sehr ausgedehnten bosacer Bergwiesen, auf welchen ich für ein frucht-
loses Umhersteigen in den Wäldern, wo jede auch nur handgrosse Gras-
fläche abgeweidet wird, immer Entschädigung suchte und auch fand.
Das Wagthal dürfte noch einige Arten, besonders Wasserpflanzen bergen,
die bisher meinem Auge entgangen sind; dafür wird die Hiigelregion nur
sehr wenig Neues bieten können, da ich besonders diese unzählige Male
durchstreifte.
Die für dieses Gebiet neuen Pflanzen sind durch fedien Druck
gekennzeichnet.
Leersia orycoides Sw. Sehr häufig an beiden Wagufern und an den
Wagarmen bei Bohuslawice. ei
Anthoxanthum odoratum L. f. mit zerstreut behaarten Hüllspelzen
fand ich auf Wiesen des Borisow bei N. Podhragy.
Stipa capillata L. Sammelte ich an der von Keller bei Mne8ice
angegebenen Stelle, und heuer auf Kalkfelsen bei Beczkö in Menge.
Calamagrostis lanceolata Roth. Häufig in einem kleinen Sumpfe
der Bosacer Rodungen in Gesellschaft mit Aspidium Thelypteris.
©. silvatica DC. Holzschläge der Iwanöczer Wälder; an buschigen
Stellen der Bergwiesen durch das ganze Gebiet, auch einzeln im Wäld-
chen Resetarowec.
Avena pubescns Huds. ß. glabrescens Rb. An Feldwegen bei
Bohuslawice sehr selten.
A. fatua L. Pf. ylabrata Peterm. Ziemlich häufig in Sommer-
saaten bei N. Podhragy.
Poa fertilis Host. Auf den Waginseln bei MneSice und Becsk6
nicht gemein.
Bromus serotinus Benek. Meine in den Iwanöczer Wäldern‘
gesammelten Exemplare des von mir für Br. asper Murr. gehaltenen
Grases, wurden von H. v. Uechtritz hierher gezogen, weil an denselben
sämmtliche Blattscheiden abstehend lang behaart sind. Diese Form sam-
melte ich seither auch an mehreren anderen Stellen. Uebrigens kommt
Br. asper stellenweise sehr häufig an geeigneten Localitäten vor. |
Zusätze zur Flora von Nemes-Podhragy. 925
UL
Br. arvensis L. & racemosus Nlr. Auch auf Wiesen des Bosacthales
stellenweise häufig.
Brachypodium silvaticum PB. Sehr üppige Exemplare, wie ich sie
fast mannshoch an einer Scheune beobachtet habe, kommen mitunter
auch mit ästigen Aehren vor,
Triticum dicoccum Schrank. Wird nur selten gebaut.
T. polonicum L. Von der Tracht eines riesigen Roggens. Ich sah
es nur einmal hier angebaut.
Lolium italieum A. Br. Bei Bohuslawice an Feldwegen und am
linken Wagufer an der Beczköer Strasse, auch sonst an \Vegen hin und
wieder.
Carex paniculata L. Auch im Dorfe Bosaca an sumpfigen Stellen
eines Grasgartens „una Kubowei“.
©. Boenninghauseniana Whe. An sehr vielen Stellen der Bosäcer
Berg wiesen stets in Gesellschaft mit ©. remota und paniculata; nur ein-
mal fand ich sie an einer solchen Stelle, wo in unmittelbarer Nähe keine
©. paniculata, sondern ©. vulpina zu sehen war. An einigen Exemplaren
entwickeln sich die Früchte vollkommen, an manchen gar nicht. Ist mit
keiner unserer Caröces zu verwechseln.
. ©. turfosa Fr. An einer sumpfigen Stelle der Bosacer Bergwiesen
hier in Menge.
©. pendula Huds. Auch sonst an Waldbächen durch das ganze
Gebiet. aber immer einzeln.
Be - ©. hordeistichos Vill. auch in den M. Ljeskower Rodungen und bei
N. Podhragy im Kiese des Baches zerstreut.
Juncus sphaerocarpus Ehrh. Auf nassen Stellen der Aecker
östlich von Bosaca und an überschwemmt gewesenen Stellen der Stwrieker
Wiesen, manchmal sehr häufig stets in Gesellschaft der Riccia glauca.
Die Kapseln werden sehr oft von einem Pilze angegriffen.
Muscari comosum Tausch. Ich fand ein Exemplar mit 1—2 Zoll
langen fleischigen Wurzelfasern von der Dicke eines Federkiels.
Majanthemum bifolium DC. einzeln auch im Gebüsch am östlichen
Abhange des Hügels Sbehowa.
. Gladiolus imbricatus L. An mehreren Stellen der Bosacer Berg-
wiesen; sehr üppige und am häufigsten im Thale Jastrabske. Auch die
Pflanze der Neutraer Jaworina gehört, wie ich mich überzeugt habe,
hieher. Ber
Orchis variegata All. Ziemlich häufig auf dem Kalkhügel Turecko
in Gesellschaft mit O. fusca Jacg.
Bd, XIX, Abhandl. 414%
926 Jos. L. Holuby:
©. ustulata VL. Häufig auf Bergwiesen des untern Kameniene, sonst
auf allen Bergwiesen aber sehr zerstreut.
0. sambucina L. Stellenweise auf Bergwiesen, besonders an
solehen Stellen, wo das Gebüsch ausgerodet wurde, die Form mit gelb-
lich-weissen Perigonen, mit der purpurblüthigen (@. incarnata Willd.
non L.) stets gemischt.
0. sambucina x latifolia, fand ich in einem Exemplar auf
Bergwiesen des Bestinne. Herr Dr. Neilreich schrieb mir über diesen
Bastart: „O. sambueina ist darin vorherrschend, die mehrnervigen Deck-
blätter deuten jedoch auf O. latifolia“. Leider hahe ich dieses Exemplar
nicht bei der Hand, da ich es dann an Herrn v. Uechtritz zur Ansicht
gesendet hatte, der unterdessen erkrankt ist und mir daher seine Ansicht
über diese interessante Pflanze nicht mittheilen konnte.
O. maculata 1. Auf Bergwiesen des Jastrabsk& ziemlich häufig,
und auch hier nur mit weissen, purpurn gefleckten Perigonen.
Anacamptis pyramidalis Rich. Wurde seitdem an vielen Stellen der
Berg wiesen, jedoch stets nur einzeln beobachtet.
Ophrys arachnites Murr. Auch am Südabhange des Resetärowec auf
einer quelligen Wiese mit Kalktuffunterlage, selten. e%
Epipactis viridiflora Rb. In Wäldern an mässig feuchten Stel-
len, sehr zerstreut, jedoch durch das ganze Gebiet. Herr v. Uechtritz
hatte die Pflanze bestimmt. Die Angabe des Standortes bei E. microphylia
„bei Bohuslawice an der Wag unter Weidengebüsch“ bezieht sich auf
E. viridiflora. Freilich ist diese Pflanze dort längst nicht mehr zu finden,
da das Weidengebüsch ausgerodet und der Boden urbar gemacht wurd
BE. microphylla Sw. ist auch im Resetärowee ziemlich häufig, sonst
in allen Buchenwäldern zerstreut.
Quercus Oerris ist zu streichen, da ich junge Triebe der @. pube-
scens, die stark eingeschnittene Blätter hatten, irrthümlich für @. Cer-
ris hielt.
Saliv viminalis L. In den Wagauen bei Beczkö selten.
S. alba x Caprea. Blätter lanzettlich bis 11%, Länge höchstens
1/,“ breit, gegen die Basis verschmälert, oberseits kahl, unterseits filzig,
ein wenig glänzend, Kätzchen sitzend, vor den Blättern herausbrechend,
in der Grösse zwischen den muthmasslichen Eltern die Mitte haltend;
Kätzchenschuppen an der Spitze schwärzlich, dicht langhaarig; die unauf-
gebrochenen Blattknospen kahl, die heurigen Aestchen flaumig. In der
Blüthezeit mehr der $. Caprea, nach Entwicklung der Blätter der $. alba
in der Tracht ähnlich. Bisher nur ein g Strauch an der westlichen schroffen
Wand der Haluzicer Schlucht in der Nähe der Kirchenruine, von dem
ich am 16. April 1868 mittelst langer Stangen einige blühende Aestchen
Zusätze zur Flora von Nemes-Podhrasy, 927
erreichte; die Blattexemplare sind von demselben Strauche im Juni 1865
genommen. Etwas tiefer aber unerreichbar, haftet in dem Felsen ein
zweiter, weiblicher Strauch, allem Anscheine nach ebenfalls zu diesem
Bastarte gehörend.
S. cinerea L. 6. monstrosa sammelte ich seitdem an mehreren Stel-
len der Bergwiesen, aber immer einzeln unter der Normalform. Die
langgestielten, nur wenig behaarten Fruchtknoten, die den Kätzchen ein
struppiges Aussehen verleihen, verrathen sie schon von Weitem.
Atriplex patula L. y. tfatarica Nlr. Auf Löss bei Stwrtek, dann
an Abhängen bei Beczkö und Mneßice, stellenweise häufig.
Polygonum tataricum L. Einzeln unter P. Fagopyrum, welch’
letzteres häufig im Grossen gebaut wird.
Valeriana simplicifolia Kab. An einer buschigen quelligen
Stelle der Bosacer Bergwiesen, hier ohne V. dioica, und bedeutend stär-
ker in allen Theilen; sonst bisher nirgends im Gebiete beobachtet. Der
Fundort Bestinne liegt etwa 1200° hoch ü. M.
Knautia arvensis Coult. 6. eradiata Nlr. Einzeln auf steinigen
Brachen der Bosacer Rodungen.
‚Artemisia Absinthium L. auch auf steinigen, buschigen Stellen bei
Beczko.
4. austriaca ist zu streichen und dafür A, Zednicensis Roch. zu
setzen, die nicht nur am Ostabhange des Turecko auf Kalk und Löss,
sondern auch bei Beczkö an Erdabhängen häufig anzutreffen ist. Herr
von Uechtritz hat meine Pflanze mit Rochel’schen Original-Exem-
plaren von der Burg Lednica im Trenesiner Comitate, verglichen (= A.
campestris v. sericea Fries).
A.scoparia Wk. Im Sande der Wag häufig, seltener auf steinigen
Aeckern und Hügeln bei Haluzice und an Feldwegen.
Gnaphalium arenarium L. auch an einer unbewaldeten Stelle
am Turecko.
Senecio erucifolius ist zu streichen, da sich Exemplare, die ich unter
diesem Namen im Herbare besitze, bei einer nochmaligen Untersuchung
nur als eine schmalblättrige Form des $. Jacobaea erwiesen. Uebrigens
ist das Vorkommen der $. erueifolius besonders an den Lössabhängen
bei Beczkö und Mnesice sehr wahrscheinlich.
S. nemorensis L. «. latifolius Nir. auch an buschigen Stellen der
Grasgärten im Dorfe N. Podhragy selbst,
ß. angustifolius N\v. In Holzschlägen der Bosac-Ivandezer Wäl-
der, stellenweise häufig, und. am Ostabhange des zum Gebirgsstocke
Jaworina gehörenden, nahe an 3000‘ hohen Berges Beckowskä bei
M, Ljeskowe.
117%
928 Jos. L. Holuby:
Carduus acanthoidi-nutans Koch. Diesen ausgezeichneten
Bastart fand ich an der Strasse zwischen Stwrtek und Iwanowce in drei
Exemplaren.
Cirsium palustri-rivulare Nägeli. Auf sumpfigen Stellen der
Bosacer Bergwiesen Bestinne und Nowä Hora zwischen den Eltern,
sehr selten.
Tragopogon orientalis L. Die Form mit welligen, an der Spitze
gewundenen Blättern (T. .undulatus Rb.) viel häufiger als jene mit
flachen Blättern.
Scorzonera hispanicaL. P.latifotia N\r. Sehr selten auf Berg-
wiesen des obern Bosacthales.
Podospermum laciniatum DC. auch bei M. Ljeskowe, Mnesice und
Beczkö6 an Wegen und Ackerrändern.
Sonchus palwstris ist zu streichen, da ich mich, leider, in der Be-
stimmung gewaltig irrte, und nun selbst meine Sünde gestehen muss.
Orepis setosa Hall. wird auf Kleefeldern bei Srnie auch angetroffen.
C. paludosa Mönch. Auf quelligen Stellen der Bosacer Berg-
wiesen, an manchen Orten häufig, dann an Ufern eines Zuflusses des
Bosackabaches im Gebüsch.
Hieracium racemosum Wk. In Holzschlägen der Iwanöczer
Wälder selten, dagegen häufiger an entwaldeten, mit einem Chaos von
Brombeeren bewachsenen Stellen des Resetärowec, auf Kalkunterlage
Die Bestimmung verdanke ich der Güte Hrn. Neilreich’s,
Jasione montana L. sehr selten auch bei N. Podhragy am Fusse
des Kalkhügels Budisowa.
Campanula patula L. sammelte ich das vorige Jahr auf Wiesen
des Borisow, unweit von meiner Wohnung, auch in einigen Exemplaren,
mit ganz kahlen Stengeln, dagegen
©. persicifolia L. in einem Exemplar, dessen Stengel und Blätter
von dichtstehenden kurzen Haaren rauh und von grauem Aussehen sind.
©. sibirica L. suchte ich seitdem zu wiederholten Malen am Turecko,
fand sie aber nicht, daher ich sie jetzt streiche. Ich erinnere mich aber
recht wohl, dass ich sie dort einst gesammelt hatte. An eine Verwechs-
lung kann nicht gedacht werden, da mir diese Pflanze von Presburg aus,
wo sie häuflg ist, sehr gut bekannt war,
Vinca minor L. auch in Hecken der N. Podhragyer Weinberge,
hier selten.
Gentiana germanica Willd. Auf Grasplätzen im Kameniene,
sehr selten, ohne die @. spathulata Bartl., welch letztere auf Berg-
wiesen vorkommt und um vier Wochen früher blüht.
Zusätze zur Flora von Nemes-Podhragy. 929
Mentha aquatico-silvesiris Meyer. Am Ufer des Stwrteker
Wagarmes bisher blos in zwei Exemplaren aufgefunden.
Lycopus exaltatus L. fl. An einer Stelle im Weidengebüsch am
Rande der Stwrteker Sumpfwiesen, daselbst alljährlich und nicht
eben selten.
Origanum vulgare P. megastachyum (Lk.) Unter der Normal-
form an steinigen Stellen der ehemaligen Weingärten am Südabhange
der Lisica bei Bosaca, sehr selten.
Melissa offieinalis L. Im Dorfe Bosaca an Bächen, dann an mehreren
Stellen im Weingebirg, aber auch hier nur verwildert.
Sideritis montana L. auch auf Acker- und Wegrändern bei Beczko,
nicht gemein.
Teucrium Botrys 1. Bisher blos an steinigen Brachen am
Hügel Bestinne, daselbst aber in grossen Exemplaren (1500‘ hoch ü. M.)
Nonea lutea ist zu streichen, da meine Pflanze nur eine gelblich-
weiss blühende Form der N. pulla ist, und seither auch bei Stwrtek in
mehreren Exemplaren aufgefunden wurde.
Verbascum thapsiforme X nigrum. In zwei Formen hier ent-
deckt. Die eine vom Weingebirg we Zlaboch bei N. Podhragy hat so
grosse Blumenkronen wie bei V. thapsiforme, alle 5 Staubfäden blass-
rosawollig; Wurzelblätter elliptisch in den langen Blattstiel herablaufend
sämmtliche Stengelblätter sitzend, beiderseits filzig, den ebenso beklei-
deten Stengel halbumfassend, gekerbt; die andere bei Stwrtek vorkom-
mende Form ist von dieser nur durch stärkeren Filz und kleinere
Blumenkronen verschieden. Beide sind Ende Juli 1868 gesammelt worden.
Veronica Anagallis L. a. limosa Nlr. Gemein im Schlamme der
Wag, an Bächen und Quellen durch das ganze Gebiet.
Rhinanthus Oristagalli L. f. major Döll. Auf Bergwiesen des
Bestinne und Nowä Hora in Gesellschaft mit @ladiolus imbricatus.
Melampyrum barbatum Wk. Unter der Sommersaat im M.
Ljeskower Thale unweit der mährischen Grenze, hier ziemlich häufig,
sonst bisher nirgends beobachtet.
Orobanche elatior Sutt. auch auf Wiesen und in Grasgärten durch
das ganze Gebiet, sehr gemein.
Lysimachia nemorum 1. An Bächen und Wäldern des Lopennik
stellenweise in Menge.
Calluna vulgaris Salisb. Gemein östlich von Beczko auf Hügeln;
fehlt am rechten Wagufer im Gebiete.
930 Jos. L. Holuby:
Vaccinium Myrtilus L. Auf höher gelegenen Bergwiesen des
obern Kameniene, aber auch hier nur selten.
Pyrola rotundifolia L. an den zu M. Ljeskowe gehörenden Abhän-
gen der Jaworinaausläufer gemein.
Monotropa Hypopitys L. P. hörsuta Roth. In den Iwanöczer Wäl-
dern, selten.
Peucedanum palustre Mönch. In Holzschlägen am Kamme des
Bergrückens, der des Spänie- von dem Iwanöczer Thale scheidet,
sehr selten.
Laserpitium latifolium L. ß. asperum Nlr. auch mit dem vorigen in
den genannten Holzschlägen, selten, häufiger auf Bergwiesen des obern
Kamenicne.
Conium maculatum L. wurde seitdem auch in N. Podhragy auf
Schutt gefunden.
Statt Thalietrum foetidum ist zu setzen: Th. minus L. f. glan-
dulosum Wallr. Es wächst nicht nur auf Felsen unter der Beczkoöer
Schlossruine, sondern auch an deren Mauern, ziemlich häufig.
Ranunculus bulbosus L. An Wegen und Grasplätzen bei N.
Podhragy, Srnie und Mnesice, sehr selten.
R. Frieseanus Jord. An Grasplätzen des v. Osztroluczky’schen
Parkes in N. Podhragy, aber auch da nur selten. Allem Anscheine nach
nur mit fremdem Samen eingeschleppt.
Dagegen wird unser R. Steveni Andrz. v. anyustisectus doch nichts
anderes sein, trotz des langen Wurzelstockes, als %. aeris L. (Siehe
meine Bemerkung in der Oe. B. Zeitschr. 1868, Nr. 12, S. 394.)
Arabis aurieulata Lam. Die hier wachsende Form gehört zur Va-
rietät ß. puberula Koch.
Hesperis matronalis L. Auf Ackerrändern bei Bohuslawice,
aber auch da nur selten, auf Alluyium.
Erysimum odoratum Ehrh. ß. sinuatum Nir. Auf der Beczköer
Schlossruine häufig, um N. Podhragy an steinigen Brachen mit der Nor-
malform, aber viel seltener.
Diplotaxis muralis DC. ß.ramosa Nir. Auf Mauern der Becz-
koer Schlossruine.
Roripa austriaca Bess. In Strassengräben zwischen Srnie und
Mnesice, selten.
Zusätze zur Flora von Nemes-Podhragy. 931
Zt. palustris Bess. Sehr gemein an den Wagufern zwischen
Weidengebüsch bei Stwrtek, Beczkö, MneSice und Izbice.
Viola siwestris Kit. «. mierantha Döll. Höchst gemein auf buschi-
gen Stellen und in Wäldern.
V. canina L. f. brevifolia N\v. Häufig auf mässig feuchten Berg-
wiesen und Weinbergtriften. Dagegen ist bei V. persieifolia die Varietät
ß. pratensis zu streichen, da ich sie mit der Vorerwähnten verwechselte,
Sagina apetala L. auch auf Brachen bei N. Podhragy, auf Löss-
unterlage.
Cerastium glomeratum Thuill. sammelte ich an Wegen der Iwa-
nöczer Wälder, wo es truppenweise vorkommt.
Cuceubalus baccifer L. auch auf den Waeinseln bei Beezk6, hin
und wieder.
Hiyperieum perforatum L. ß. stenophyllum W. et Gr. An steinigen
Stellen der ehemaligen Weingärten am Südabhange des Lisica.
Geranium molle L. Auf Grasplätzen im v. Osztroluczky’schen
Parke zu N. Podhragy, heuer sehr häufig. Duftet im frischen Zustande
stark nach Moschus.
Linum perenne L. Auf einem mit Poterium Sanguisorba besäeten
Acker am Abhange der Budisowä gegen das Iwanöczer Thal zu, hier
häufig und sicher eingeschleppt. Ein Exemplar, das ich voriges Jahr von
dort in meinen Garten verpflanzt hatte, blühte heuer den ganzen Sommer
sehr reichlich, und bildet ein grosses trichterförmiges Nest.
Die Rubos dieser Gegend gedenke ich in nicht langer Zeit zu
publieiren, da ich seit Jahren ein reiches Material gesammelt habe, und
die Aufzählung in der Oe. B. Zeitschr. (1868, Nr. 6, S. 175—181) man-
cher Nachträge und Berichtigungen bedarf.
Potentilla collina Wib. An einem Ackerrande bei Mnesice auf
Lössunterlage.
P. argentea L. ß. cöinerea Lehm. Rev. Pot. p. 96. Auf Löss im
Thale Chümy bei N. Podhragy.
P. pilosa W\l1d. Sehr häufig im Weingebirg und auf Ackerräu-
dern durch das ganze Gebiet; die Standorte bei P. inclinata beziehen
sich auf diese Pflanze. Dagegen wächst P. inclinata auf höher gelegenen
Brachen und an Feldwegen.
P. supina L. In einem Graben bei Beczk6ö, selten. Dass sie auch
an den Wagufern vorkommt ist sehr wahrscheinlich, ich fand sie dort
aber bis jetzt nicht.
939 Jos. L. Holuby: Zusätze zur Flora Nemes-Podhrasy.
Anthyllis Vulneraria L. «. aurea Nir. Auf Wiesen des Borisow
bei N. Podhragy, höchst selten.
Medicago minima Desv. auch bei Mnesice auf Löss ziemlich häufig.
Lotus cornieulatus L. «. tenuöfolius L. In den einstigen Schotter-
gruben und auf Sumpfwiesen bei Stwrtek.
Hippocrepis comosa L. Auf Hügeln bei der Beczköer Schloss-
ruine; nicht gemein.
Vicia monantha Desf. kommt einzeln unter Hülsenfrüchten vor.
Vicia pisiformis L. auch in Holzschlägen der Resetärowec.
Vicia villosa Roth. Höchst selten unter Saaten bei Beczk6.
Zoologische Miscellen.
Von
Georg Ritter von Frauenfeld.
ZVI
Erste Hälfte *).
Enthält: Acerina rossica Cuv.; 2 neue Auswüchse; Auswuchs auf Triti-
num; Missbildung auf Bromus erectus L., Ablage von Heuschrecken- und
Cieadeneier; Lonchoptera trilineata Zett., Trypeta bullans Wied.;, Phyl-
loxera vastatrix.
Acerina rossica Cuv.
Herr Baron Otto Petrino sendet in einem Schreiben an mich
Folgendes:
„Bei meiner Anwesenheit in Onuth”“) habe ich einen Fund ge-
macht, der Sie, und vielleicht auch in weiteren Kreisen interessiren
dürfte. Ich erhielt nämlich daselbst ein Exemplar von Acerina, dem
A. Schraitzer Cuv. ausserordentlich ähnlich, welcher jedoch von dem
gewöhnlichen Typus, wie ihn Heckel und Kner beschrieben, abweicht.
Es ist das erste Exemplar, das mir aus dem Dnjester in die Hände
kam, ich kann also nicht sagen, ob es eine besondere Art, oder eine
dem Dnjester eigenthümliche Varietät sej, oder ob auch noch die ge-
wöhnliche Form des Schraitzer vorkomme; — indessen einstweilen
uachstehend die Beschreibung der Unterschiede:
Die Dornen des Vorderdeckels sind folgendermassen angeordnet;
zuerst vorn gerade unter dem Auge 3 dicht hinter einander nach vorne
gerichtet, weiter zurück 1 Dorn nach unten gerichtet. Ein starker
Dorn im Winkel, und am aufsteigenden Rand die 2% stärkeren, wie
beim gewöhnlichen Schraitz; endlich mehrere kleinere nach aufwärts.
Ausserdem ist jene Zelle, welche oberhalb der beiden letzten starken
Dorne des Vorderdeckels liegt, und die in der Zeichnung Heckel’s
ungetheilt erscheint, durch ein breites Knochenstück in 9 besondere
Zellen abgetheilt. Flossenstrahlen stimmen überein, dagegen sind alle
Längslinien des Körpers in linsengrosse schwarze Flecke aufgelöst.
*) Da ich wegen Ueberbürdung mit Arbcit nicht im Stande war, alle von mir in den Ver-
sammlungen vom März bis Juni d. J. vorgelegten Metamorphosen und Beobachtungen zu beschreiben, so
gebe ich hier einen Theil derselben, und folgt das übrige im nächsten Bande.
*=) Im nordwestlichsten Winkel der Bukowina an der Grenze von Russland.
Bd, XIX, Abhandl, 118
934 G, v. Frauenteld:
Das einzige in meinen Besitz gekommene Exemplar habe ich dem
Landesmuseum in Czernowitz einverleibt, werde Ihnen aber, wenn
Ihnen die Sache nicht ohne Werth scheint, gerne das nächste, mir in
die Hände fallende, übersenden.“
Diese freundliche Zusage ging bald in Erfüllung, da Herr Baron
Petrino ein solches Exemplar, das mit der obigen Beschreibung voll-
kommen übereinstimmte, in kurzer Zeit nach jener Mittheilung an mich
einsandte. Hr. Dr. Steindachner, dem ich dasselbe zur Ansicht gab,
sprach es für Acerina rossica Cuv. an, welche er jedoch zu Acerina
Schraitzer L. zieht, indem ihm die Unterschiede nicht erheblich genug
erscheinen, sie als Art davon getrennt zu halten.
Wenn diese Abweichungen allerdings nicht so bedeutend sind, so
dürften sie doch keinesfalls unbemerkt bleiben. An allen Exemplaren
unseres Schraitzen, die ich untersuchte, fand ich mit Ausnahme eines
einzigen, welcher links 3 Zähne zeigte, regelmässig nur Einen nach vorne
gerichteten Zahn, wo Baron Petrino ganz richtig 3 Zähne bemerkt.
Auch die Knochenleisten am aufsteigenden Theil des Dekels, welches am
Dnjester-Exemplare die grubige Vertiefung in % besondere Zellen theilt,
fand ich nur an 2 Stücken schwach angedeutet. Die Auflösung der dunk-
len Längsstreifen in weit entfernt stehende Punkte, wie sie in dieser
Weise unser Fisch nie zeigt, darf vielleicht ebenfalls Aufmerksamkeit
verdienen.
Besonders aber ist hervorzuheben, dass, wenn hiedurch das bisher
angenommene Verbreitungsgebiet dieses Fisches wesentlich verändert
würde, da, wie diess namentlich auch in Siebolds klassischer Fischfauna
der Fall ist, ausschliesslich das engere Donaugebiet als dessen Fundort
bezeichnet wird, indem sein Vorkommen bei Budweis unrichtig, und die
Angabe nach Wulff „in stehenden Wässern bei Freistadt in Westpreussen“
mit Recht bezweifelt wird, als höchst auffällig erscheinen muss, dass der
im Dnjester lebende Fisch sich vollkommen an die, in dem jenseitigen
durch die Karpathen getrennten Flussgebiete bisher vorgefundene Form
auschliesst; ein Umstand, der zu weiterer genauer Untersuchung und
Beobachtung auffordern muss.
Zwei neue Auswüchse, ersterer aus Shanghai in China, letzterer
aus Ercsi an der Donau.
Herr Schrader, den ich während der Reise mit der Noyara in
Sidney kennen lernte, und von dem schon mehrere Beobachtungen über
Auswüchse in unsern Schriften niedergelegt sind, theilt mir Folgendes
aus Shanghai in China mit:
„Ihre Separatabdrücke aus den Verhandlungeu der zool.-bot. Ges.,
die ich jüngst“erhielt, haben mich besonders interessirt, vorzüglich von
Zoologische Miscellen. 935
dem in einem Stein eingeschlossenen Salamander, da ich solche Fälle
in Australien kenne, für die ich ganz dieselbe Erläuterung gab.
Der Baumwollzerstörer in Egypten kommt hier nicht vor; einen
Kleinschmetterling habe ich jedoch beobachtet. der den Stamm von Zea
Mays L. aushöhlt. Was Sie aber gewiss mehr interessiren wird, ist eine
Psylla, die ich auf einer Art Rhamnus, verwandt mit Rh. frangula L.
gefunden, die ich Psylla cornicola nenne, da sie auf den Blättern dieser
Pflanze hornige Gallen erzeugt, in denen das Thier lebt. Ich sende
Ihnen einige Exemplare, leider schon alt, jedoch dazu eine Abbildung
und Beschreibung. Sie werden von einer kleinen schmalen Wanze
(Zygaeidae) auf ihren langen Rüssel aufgespiesst und ausgesogen.“
Die von Herrn Schrader eingesendete Abbildung zeigt einen Zweig
des betreffenden Strauches. dessen Blätter au der Oberseite 4—8 mehr oder
weniger gekrümmte Hörnchen
von beiläufig 3% Durchmes-
ser tragen, wie nebenstehende
Zeichnung zeigt, in welchen je
eine Larve und später die Puppe
dieses Blattspringers lebt. Auf
der Unterseite des Blattes ist
die Oeffnung mit einem weis-
sen pergamentartigen Deckel
geschlossen. Die Innenwände
der Galle sind mit einem feinen
mehlartigen Sekret überzogen, das wohl von der Larve herrührt, die
damit in langen weissen Fäden bedeckt ist.
Die Larve ist hellgrün und hat die beiden Stirnhügel, wie das
vollkommene Insekt, während sie der Puppe fehlen, deren Flügelscheiden
Anfangs sehr klein, bei weiterer Entwicklung: bis zur halben Körperlänge
anwachsen. Diese ist gleichfalls hellgrün, mit % schwarzen Bogenflecken
am Kopfe und schwarzen Querstreifen auf den beiden letzten Körperseg-
menten. Sie ist durchaus behaart.
Das ausgebildete Insekt erscheint gegen Ende Mai bis in den Juni,
ist grün, die Thoraxmitte und Beine braun. Augen roth. Am Kopfe
zwischen den Augen 2 winklige, schwarze Flecken. Die Segmente des
grünen Hinterleibes sind breit schwarz gerandet. Die Flügel getrübt,
sind an der Wurzelhälfte dunkler, bräunlich, die Wurzel selbst „meist
etwas heller. Diese Verdunklung zieht sich am Innenrande bis zur'ersten
Gabelader und verbindet sich daselbst mit einem dreieckigen Fleck von
gleicher Farbe, dessen Basis den ganzen übrigen Innenrand bis über die
erste Gabelader einnimmt, und von der Wurzel der zweites Gabel als
dunkles Bändchen sich bis an den Vorderrand zieht.
4 | 8 =
936 G.v. Frauenfeld:
Nach Herrn Schrader’s Mittheilung ist das Thier träge und ver-
sucht nicht zu springen.
Da die Flügel kein Stigma haben, der Kopf jedoch Stirnhügel
trägt, so gehört das Insekt in die Förster’sche Gattung Arytaena und
muss sonach A. cornicola heissen.
Den zweiten Auswuchs hat mir Herr Dr. Tauscher aus Eresi an
der Donau eingesendet, nebst dem schon bekannten, daselbst sehr häufigen
auf Plantago maritima von Mecinus collaris Grm.
Er beobachtete diesen neuen Auswuchs auf Polygonum aviculare L.
fand ihn jedoch nur ein einziges Mal auf einem starken Exemplar dieser
Pflanze.
Die achselständigen Nüsschen schwellen zu einer 9—A0WM- langen
Spindel an. an deren Grunde noch das die Frucht gewöhnlich lange nach
dem Verblühen einhüllende Perigon zerrissen sitzen bleibt. Der Auswuchs
ist sehr hart, holzig, und hat eine, der äussern Form ganz entsprechende
längliche Kammer, in welcher ich ein 5— 6. langes, einfärbig grünes,
walzliches Räupchen fand, dessen 6 Haken- und 8 Bauchfüsse nebst
einem Nachschieberpaar es zweifellos als Schmetterlingsraupe erwiesen.
An den im Weingeist befindlichen lockeren Blütenährchen waren
4 solcher Gallen, deren Erzeuger wohl zuverlässig der dem Räupchen
zugehörige Schmetterling ist.
Auswuchs auf Triticum von Chlorops.
Dr. Giraud hat im 13. Bd. der Verhandl. der k. k. zool.-bot. Ges.
eine, wie er angibt auf Triticum repens gefundene Missbildung beschrie-
ben und auf Taf. 22 Fig. 2 abgebildet, die in ihrer Erscheinung an jene
von Lipara lucens Mg. auf Phragmites communis erinnert, welche sie im
Kleinen darstellt. Er vermuthete nach 2% im Zuchtglase todt gefundenen
Fliegen Ochthiphila polystigma Mg. als den Erzeuger, während ich im
Bd. 18 derselben Schriften p. 895 vermuthungsweise COhlorops scalaris M&.
als solchen bezeichnete. Um hierüber vollends Gewissheit zu erlangeu,
sammelte ich heuer diesen Auswuchs rechtzeitig genug in mehreren
Exemplaren, und erhielt eine grössere Anzahl Chlorops, den ich nun
unzweifelhaft als den Urheber dieses Auswuchses bezeichnen muss. Bei
genauer Untersuchung bemerkte ich, dass auffallender Weise diese Fliege
dem bei uns als Getreideschädling heuer aufgetretenen Chlorops so ähn-
lich ist, dass beide nicht zu unterscheiden sind. Die aus dem Weizen
gezogene Fliege lebt an dem unter ‘der Aehre befindlichen Theil des
Halmes bis zum ersten Knoten, wenn dieser Theil sammt der Aehre noch
von der Scheide des obersten Blattes umhüllt' ist. Die Made nagt allda
einen Gang an der Oberfläche des Halmes, der oft in einer Länge von
3 Zoll sich erstreckt, und eine sehr flache Rinne bildet. Keine Spur eines
ungewöhnlichen Wachsthumsreizes, die nur den mindesten Anschein einer
Zoologische Miscellen. 937
besonderen Missbildung gäbe, blos dass in Folge der nicht unerheblichen
Verletzung die Aehre verkümmert, nicht auswächst und nur wenig oder
gar keine Körner trägt.
In dem erwähnten Auswuchs ist jedoch keine Spur eines solchen
Frasses, sondern die Made ist mitten in dem Auswuchs am Grunde an
einer Stelle, um welche herum die an der verkürzten Achse der dicht
gedrängten Internodien zusammengehäuften Blattscheiden ineinander
geschachtelt eine diehte Umhüllung bilden. Soll nun ein und dasselbe
Insekt auf zwei, wenn auch verschiedenen, sich doch sehr nahe stehenden
Pflanzen eine so bedeutend von einander abweichende Lebensweise füh-
ren, und während ihre Anwesenheit auf einer derselben eine so auffal-
lende Wucherung im Wachsthum der Pflanze verursacht, auf der anderen
ausser der Verkümmerung durch den Frass aber nicht die geringste
Aeusserung einer erhöhten Wachsthumsthätigkeit zeigen?
Eine mögliche Abweichung von der für eine bestimmte Art bisher
allein als entsprechend angenommenen Missbildung an Pflanzen, in denen
die Metamorphose stattfindet, hat sich zwar in jüngster Zeit geltend ge-
macht, indem man sich bei Cynipiden zur Ansicht neigt, dass eine Art,
Je nachdem sie ihr Ei an Stamm, Knospe oder Blatt ablege, dieser Stelle
entsprechend einander ganz unähnliche Gebilde allda entständen, deren
Erzeuger man früher auch für verschieden halten zu müssen glaubte.
Allein die Entstehung, eines abnormen Gebildes durch erhöhte Wachs-
thumsthätigkeit war und ist aber doch stets in allen solchen Fällen
bisher beobachtet worden.
Was die Fliege selbst betrifft, so bin ich bei Bestimmung derselben
zweifelhaft geblieben. Die von mir gezogenen Fliegen haben einen gelben
Hinterleib, an dem man bei einigen am zweiten Ring eine kurze, feine,
unterbrochene schwärzliche Linie bemerkt, die nicht bis zum schwarzen
Punkt an der Seite des Körpers reicht. Nur bei einem einzigen Exemplar
findet sich auch am dritten und vierten Ring eine solche zarte Linie, so
undeutlich jedoch, dass sie bei Verdunklung des Hinterleibes im Tode
kaum noch sichtbar sind. Meigen hat nur 2 Arten, die einen gelben
Hinterleib ohne Binden haben, mit einem schwarzen Seitenpunkt am
2. Ring, graecilis und hypostigma, die jedoch der übrigen Angaben wegen
nicht hieher gehören können. Die Bestimmung nach anderen Autoren ist
nicht weniger schwierig. Es scheint dass, abgesehen von ihrer nicht ge-
ringen Veränderlichkeit überhaupt auch das Nachdunkeln im Tode rück-
sichtlich der Zeichnung und Farhe grosse Unsicherheit und daher viel
Verwirrung in die Bestimmung dieser Arten brachte, wie schon Zetter-
stedt’s Diptera scandinaviae nachweisen. Die hier in Frage kommenden
Arten sind nasuta Schrank, scalaris Mg., dann die vorzüglich als
Getreideschädlinge bezeichneten taeniopus Mg. und sirigula Mg. Die
beiden letztern sollen jedoch 4 dunkle Binden am Hinterleib haben, was
938 6. v.Frauenfeld:
bei den von mir aus Weizenhalmen sowie aus dem Auswuchs gezogenen
keineswegs der Fall ist. Auch die Fühler, obgleich im Tode gleichmäs-
siger verdunkelt, sind im Leben nicht ganz schwarz wie beim taeniopus
und sitrigula angegeben, sondern deren 1. und 2. ist rothbräunlich und
nur das 3. ganz schwarz. Hiemit schliesst sich auch scalaris aus und es
bleibt nur nasuta Schrank, eine Bestimmung, die mit dem allgemein
als Getreidefeind angenommenen Chl. taeniopus nicht übereinstimmt. Tritt
bei uns vielleicht Chl. nasuta als Getreideverwüster auf, oder fallen beide
Arten doch vielleicht zusammen?
Werden diese Fragen aber auch wie immer gelöst, so bliebe doch
die Eingangs erwähnte verschiedene Lebensweise ein und desselben
Thieres eine merkwürdige Erscheinung, es sei denn, dass sich bei den
von mir gezogenen Flieven doch noch Unterschiede finden, welche mir
entgingen, und die es möglich machen, auch die Imago ebenso zu tren-
nen, wie die verschiedene Lebensweise die früheren Stände unterscheidet.
Nach einer mir von Prof Cohn zugekommenen Broschüre „Unter-
suchungen über Insektenschäden auf den schlesischen Getreidefeldern im
Sommer 1769“ bespricht derselbe darin gleichfalls diesen Weizenschädling
als Chlorops taeniopus. Er hebt daselbst besonders hervor, dass durch
diesen Schädling an der Gerste auch die 2—3 Internodien unterhalb des
obersten Halmgliedes verkümmern. Bei den mir in grosser Zahl vorlie-
genden Weizenhalmen war diess keineswegs der Fall, da sie kräftig
aufgewachsen, fast 5 Fuss hoch waren. Selbst dieses oberste verletzte
Halmglied war in den meisten Exemplaren nicht besonders verkrümmt,
und die Frassränder kaum so auffallend verdickt, dass sie als namhafte
Wachsthumswucherung zu bezeichnen wären. Nur bei einigen, wo dieses
Halmstück ein bis anderthalb Zoll lang war, hatten die Maden ihren
Frass an der Spindel bis gegen die Mitte der Aehre fortgesetzt, und
blieben auch zur Verpuppung daselbst. Cohn glaubt diese Beschädigun-
gen als Gallenbildung auffassen zu sollen. Ich möchte fast denken, dass
diess den Begriff von Gallen zu weit ausdehnen hiesse.
Missbildung an Bromus erectus L. durch Phytoptus.
Herr Dr. Thomas in Ohrdruf hat in jüngster Zeit, zuerst als Schul-
programm, sodann mit mehreren Ergänzungen in Giebel’s Zeitschrift
eine Aufzählung der durch die ebenso wichtige und interessante als ver-
nachlässigte Gattung Phytoptus Duj. erzeugten Missbildungen an Pflan-
zen gegeben.
Ich habe seit vielen Jahren bei meiner Jagd nach Pflanzenaus-
wüchsen diese dem freien Auge kaum bemerkbaren Thierchen eifrig
beobachtet, und kann dessen Verzeichniss der von ihnen verursachten
Verbildungen namhaft vermehren. Diese unendliche Kleinheit und der
Zoologische Miscellen, 939
Umstand, dass mehrere derselben ausserordentlich schwer aufzufinden
sind, ja oft, wenn die durch sie an den Pflanzen bewirkte Wucherung erst
recht sichtbar wird, und noch in voller Entwicklung ist, sie diese schon ver-
lassen haben, ist Ursache, dass die Arten dieser Milbengattung noch äusserst
wenig bekannt sind. Ich habe in den Schriften der k. k. zool.-bot. Ges.
mehrere derselben beschrieben, die auch Dr. Thomas in seinen Nach-
trägen anführt, und habe darauf aufmerksam gemacht, dass manche der
bisher den Gallmücken zugeschriebene Deformität von Phytoptus her-
rühre, und dass die Fliegenmaden nur in dem an der Stelle dieser Pflan-
zenwucherungen stattfindenden reichlichen Saftzuflusse schwelgen. Dass
sie nur in dieser Weise schmarotzen und nicht an den Thieren selbst
zehren, kann man leicht an den unter Blattläusen auf Centaurea sca-
biosa L. und der Blätter von Persica vulgaris lebenden Oecidomyia-Maden
beobachten.
Besonders zu bemerken ist der geringe Unterschied der unzweifel-
haft verschiedenen Arten dieser Milben. Während in den durch sie
erzeugten Gebilden die grösste Mannigfaltigkeit, die zu guten Gruppi-
rungen verwendbar ist, herrscht, sind die Thierchen selbst so gleichför-
mig, dass ihre Unterscheidung höchst schwierig wird.
Indem ich die von mir versuchte Gruppirung später zu geben beab-
sichtige, lege ich eine im Spätsommer dieses
Jahres gefundene Missbildung von Phytoptus vor.
Dieselbe findet sich auf Dromus erectus L. und
ergreift ein oder mehrere Aehrchen der über-
hängenden Rispe derselben.
Diese entweder ganz oder nur zum Theil
von der Milbe ergriffen, und eine scharf zuge-
spitzte Spindel bildend, schwellen auf das 3 bis
4fache in der Dicke der gewöhnlichen Aehrchen
an, bleiben fest geschlossen als schützende Hülle
für die zu tausenden zwischen den etwas ver-
dickten Spelzen befindlichen Thierchen. Die
eingeschlossenen Blüthentheile sind chlorotisch
und verkümmert. Das Thier hat die gewöhn-
liche walzliche Form und ist quergerieft.
Ablage der Eier von Heuschrecken und Cicaden.
Die Entwicklungsgeschichte der niederen Thiere hat in jüngster
Zeit eine reiche Fülle von Beobachtungen aufzuweisen, doch sind von
einer ganzen Reihe solcher Thiere sowohl die Eier, wie die Art ihrer
Ablage und Sorge der Eltern für ihre Nachkommen noch ganz unbekannt.
Nicht nur dass die Weibchen zur Erhaltung der Brut die Eier
z weckentsprechend versorgen müssen, so erfordern diese als solche selbst
häufig einen besonderen Schutz.
940 G. v‚ Frauenfeld:
Während ein Theil der Insekten die Eier unter die Pflanzenober-
haut oder noch tiefer einführt, und danach, durch eine bisher nicht er-
klärte Erregung besondere Missbildungen entstehen, die den Jungen
zum Aufenthalt und zur Nahrung dienen, benöthigen die Eier anderer
eben nur ais solche diesen Schutz, indem die entwickelte Brut diese
schützende Stelle alsogleich verlässt, um im Freien ihren Unterhalt zu
suchen.
Mit den Bohr-, Schneid- oder Säge-Apparaten dringen die Weib-
chen dieser Insekten in Stämme der Rosen, in Zweige von Clematis, in
Blattstengel von Populus, den Stamm von Stachys recta, unter die Blatt-
oberhaut von Berberis u. dgl., wo dann das von äusserst zarter Hülle
umgebene Ei nicht nur vor dem Vertrocknen geschützt ist, soudern wo
es auch durch Aufsaugung bedeutend an Umfang zunimmt, und die Um-
gebung manchmal gallenartig aufschwillt, häufig aber auch nicht der
mindeste Reiz auf die Pflauze durch die daselbst eingebetteten Eier
erfolgt, so dass dieselben äusserst schwer zu entdecken sind.
An einer grossen Anzahl von Pflanzen habe ich bei meinem Suchen
nach Metamorphosen die Eier einer Heuschrecke, Platyeleis, ngch Herrn
von Brunner’s Ausspruch wahrscheinlich Pl. bicolor Ph. in soleher Art
untergebracht gefunden.
Es waren diess: Linaria genäistifolia Mill., Medicago sativa L.,
Potentilla recta L., Verbascum nigrum L. und phlomoides L., Centaurea
panieulata L., Bupleurum falcatum L., Allium flavum L., Cirsium lanceo-
latum Scp., selbst in dem harten Stamme von Salvia ofieinalis L.
Man sieht im Spätherbst und im Winter an den abgestorbenen
Stengeln dieser fast durchaus perennirenden Pflanzen mehr oder weniger
deutlich Bohrlöcher von der Grösse eines Stecknadelkopfes
die im Durchschnitt sich senkrecht auf die Achse gerichtet
zeigen, und bald bogig nach abwärts führen, wo am Ende
des Ganges das Ei abgesetzt ist. Das Eihäutchen ist so zart,
dass es häufig schon durch das Spalten des Stammes ver-
letzt wird. Alle in den obangeführten Pflanzen aufgefundenen
Eier waren sich vollkommen ähnlich, und ich kann nicht
sagen, ob sie einer oder mehreren Arten angehören, da es
mir bisher nicht gelang, die entwickelten Jungen länger
als 5—6 Tage am Leben zu erhalten. Die Eier selbst sind walzlich mit
abgerundeten Enden 4,5WM- ]Jang, 1,8Wm- dıck, gelb, fettglänzend, mit
einer matten weisslichen Stelle am Vorderende. Sie sind namentlich in
Linaria und Verbascum oft sehr zahlreich zu 20—30 in einem Stamme,
eingebohrt, jedoch fast durchaus einzeln in einem Gange, nur sehr selten
habe ich % übereinander gefunden. Wo die Bohrlöcher dicht zusammen-
gerückt sind, kreuzen sich manchmal die Gänge oder verlaufen auch
nebeneinander. Sie müssen sehr sorgfältig behandelt werden, da sie leicht
vE
Zoologische Miscellen, 941
vertrocknen, oder schimmeln. Man thut am besten, sie erst im März ein-
_ zutragen, wo sie sich Ende April oder im Mai im Zimmer entwickeln.
® Auch die Ablage von Eiern der Jdiocerus eonfusus Fl. die bisher
unbekannt war, habe ich an den jungen Zweigen von Populus alba L.
entdeckt. Sie sind noch schwieriger als die Heuschreckeneier, oder eigent-
"lich gar nicht zur Entwicklung zu bringen, wenn man sie zu früh sam-
melt, da sie wenn der Zweig vertrocknet, oder dessen Zellsaft in Gährung
übergeht, unfehlbar zu Grunde gehen. Es ist daher am zweckmässigsten,
die Zweige erst im Frühjahr kurz vor dem Aufbreehen der Knospen
einzutragen. Gleich den Heuschrecken sind aber auch die ausgeschlüpften
Larven nur sehr schwer zu erziehen. Die angestochenen Zweige sind
leicht aufzufinden, da der 3—5"M- Jange Einschnitt an den jüngsten vor-
jährigen Zweigen im März und April an seinen Rändern
schon ziemlich klafft, und diese etwas wulstig erscheinen-
"Die verletzte Stelle wird im Innern brandig, die Wachs-
thumsthätigkeit setzt sich aber nach aussen auch später
noch fort, so dass man an diesen Stellen an älteren Zwei-
gen oft erbsengrosse schwammige, knotige Anschwellungen
als Fortbildung dieser Verletzungen findet. Die Eier sind
in diesem Sehnitt 5—8 Stück der Reihe nach etwas schief
abwärts eingebohrt und so fest eingepackt, dass ich unter
Hunderten von Zweigen, die ich spaltete, kaum einige Eier unversehrt
erhalten konnte. Die nebenstehende Figur zeigt diese Lage in einem ge-
spaltenen Zweige. Die gegen 1,6""- langen Eier sind fast flaschenförmig,
vorn schief abgestutzt, blass weisslich, das abgestutzte Ende, im Ein-
schnitt nach aussen gerichtet, ist schwarz.
Lonchopt-ra trilineata Ztt.
. Bei einem Ausfluge, Ende Dezember v. J. nach Haking fand ich
unter der flach am Boden aufliegenden Blattrosette eines Cirsium auf der
Unterseite eines Blattes eine asselartige Dipterenlarve. Sie stimmte fast
vollkommen mit der von Lubbok in den Transactions of the entomolo-
logical Society of London III. Ser. vol. 1. 862—864 p. 338 beschriebenen
und auf Tafel XI. abgebildeten Larven überein, aus welcher er Zon-
chopiera, mut!'ma®sslich lutea zog. Die von mir gefundene Larve ist nur
beträchtlich grosser, indem sie ausgestreckt 5WM. Jang und 2,3". breit
war. Auch der eigenthümliche häutige geriefte Saum am Seitenrande
der Segmente war doppelt so breit als bei der von Lubbok beschrie-
benen Larve. Nach wenigen Tagen setzte sich die Larve in dem Glas-
eylinderchen in dem ich sie hielt, und in welchem sie sehr träge herum-
kroch, fest, und schon nach kurzer Zeit war die Differenzirung und
Bildung der Puppe mit ihren Segmenten und Gliedmassen durch die
durchsichtige Unterseite auf der Glasfläche deutlich zu sehen, und nach
Bd. XIX, Abhandl, 4419
942 (. v, Frauenfeld:
beiläufig 3 Wochen entwickelte sich Lonchoptera trilineata Att. aus
derselben.
Trypeta bullans Wied.
Herr Erber brachte von seiner diessjährigen Reise im griechischen
Archipel eine Bohrfliege mit, die er seiner Mittheilung zufolge zwischen
Feldern auf einem Hügel in der Nähe von Janina von Aanthium spinosum
L., an deren Blättern sie unten sitzt, mit dem Streifnetz in grosser Menge
erhielt. Mir war dieselbe unbekannt, doch konnte ein Blick auf die
fotografischen Flügelabbildungen im grossen Trypetenwerke von Löw,,
sowie der weitere Vergleich der Beschreibung keinen Zweifel übrig
lassen, dass es die von diesem im Band A1 der Stett. ent. Ztg. p. 58
beschriebene T'rypeta tenera sei. Als Vaterland sind „die östlichen |Pyre-
näen*“ angegeben, wo sie v. Kiesenwetter entdeckte. Wenn diese
Verschiedenheit des Fundortes auch nicht so besonders auffallen mag,
so ist ein anderer noch aufzuführender um so bemerkenswerther.
In der v. Winthem’schen Sammlung des kaiserlichen Museums in
Wien steckt eine Bohrfliege mit der Originalbezeichnung — bullans Wied.
— Buenos-Ayres — welcher der Hinterleib fehlt, die so übereinstimmend
mit dieser europäischen Fliege ist, dass sie unmöglich davon getrennt
werden kann. Obwohl die Wiedeman’sche nach damaliger nicht sehr aus-
führlicher Weise verfasste Beschreibung, der offenbar dasselbe Exemplar
zu Grunde lag, wie die beigefügte Bemerkung: „Der Hinterleib ist
verloren gegangen“ beweist, allerdings ungenügend genannt werden
muss, namentlich was die Flügelzeichnung betrifft, so ist sie doch voll-
kommen übereinstimmend, und da die breitere Stirne offenbar auf ein
Weibchen hinweist, auch die Fühler der Weibchen dieser Art, wie Löw
schon hervorhebt, abweichend zukommende rostgelbe Farbe zutreffend,
Nur ist, während der Zettel die Aufschrift Buenos-Ayres trägt, in der
Beschreibung Montevideo angegeben.
Die grosse Entfernung der hier in Betracht kommenden Fundorte
gibt der Vermuthung Raum, dass die Wiedeman’sche Angabe mög-
licherweise durch einen Irrthum veranlasst worden sei, eine Vermuthung,
die um so glaublicher werden müsste, wenn sie bei der grossen Abhän-
gigkeit der Trypetinen hinsichtlich ihrer Nahrungspflanzen. durch den
Mangel der Futterpflanze an jenem Orte unterstützt würde,
Es ist bedauerlich, dass Herr Erber es vernachlässigte, ihre Fut-
terpflanze bestimmt zu ermitteln, was gewiss ganz leicht gewesen wäre,
da die obbenaunte Pflanze wirklich in Beziehung zu dieser Fliege zu
stehen scheint, denn einer freundlichen Mittheilung des Hr. Dr. Schiner
zufolge, hat auch Haliday dieselbe auf Xanthium gefangen. Xanthium
spinosum L. ist, so weit mir bekannt, nur eine europäische Pflanze. Ob
das allerdings in Asien wie in Amerika vorkommende Xanthium struma--
rium L. bis hinab nach Südamerika reicht, ist mir ebenso unbekannt, als
Zoologische Miseellen. 943
es noch zu ermitteln wäre, ob es dieser Fliege in ihren ersten Ständen
stellvertretend für Xanthium spinosum zum Futter dienen könne.
Ohne Rücksicht aber auf die Lösung dieser Fragen ist es ausser
Zweifel, dass Trypeta bullans Wied. identisch mit Trypeta tenera Löw.
ist. Wer immer jedoch die Wiedeman’sche Beschreibung liest, muss,
selbst wenn die Uebereinstimmung des Fundortes Veranlassung gegeben
hätte, auf dieselbe besonders aufmerksam zu sein, zugeben, dass es nicht
möglich ist, die Fliege mit Sicherheit daraus zu bestimmen, und dass nur
die Ansicht des Originalexemplares es möglich macht, hierüber Gewiss-
heit zu erlangen. Will man nun nach jetzt beliebtem Vorgange, dessen
ausgedehnte Anwendung gewiss mehr zu tadeln als zu loben ist, diese
unvollständige Beschreibung gelten lassen, so wäre Löw’s Trypeta tenera
einzuziehen, und dieser Name der Trypeta bullans Wied. als Synonym
beizufügen.
Ich erhalte nachträglich die Giebel’sche Zeitschrift Heft 7 und 8
von 1869, worin Dir. Löw. eine Revision der europäischen TDirypetina
gibt. In derselben theilt Löw. diese Uebereinstimmung von ienera und
bullans gleichfalls mit, und stellt wirklich den Wiedeman’schen Namen
her, indem er zugleich angibt, dass er die Fliege mehrmals aus Brasilien
erhalten habe. Sie hat also in dem südlichen Theile von Amerika eine
ebenso ausgedehnte Verbreitung von Süd nach 1Dlerd, als in Europa von
West nach Ost.
Phylloxera vastatrix.
Der Herr Dr. Telephe Desmartis, Präsident der Societe huma-
nitaire et scientifique du Sud-ouest de la France zu Bordeaux richtete
folgende Fragen an mich:
1. Ob der Wein in Oesterreich und Ungarn noch vom Oidium leide.
2. Ob nicht, wie in Algerien, wo der Weinbau eifrigst gepflegt wird
und der Wein durch ein Hemipteron der Gattung Nysius (spinolae)
stark leide, dieser auch in Oesterreich durch solche Insekten beschädigt
werde.
3. Ob die in jüngster Zeit im mittägigen Frankreich auftretende
Krankheit des Weinstocks, welche durch ein Insect Phylloxera vastatrix
an den Wurzeln verursacht, furchtbare Verheerungen anrichtet, auch
allda auftrete. —
Was die beiden ersten Fragen betrifft, so ist, bei den spärlichen
Nachrichten, die uns trotz eifrigem Bemühen nur selten zukommen,
nur zu erwidern, dass über Verheerungen durch Oidium Tukeri in
Jüngster Zeit nichts in die Oeffentlichkeit gedrungen ist, und scheint die
‚eifrige Bekämpfung durch Schwefel günstigen Erfole zu haben, Ebenso
wenig ist mir ein Angriff von Nysius &uf den Wein bekannt.
5 149%
944 G. v. Frauenfeld: Zoologische Miscellen.
Was das in der dritten Frage bezeichnete Insect Phyllowera. vasta-
trie betrifft, so ist nach den durch Vermittlung des Ackerbanministeriums
eingeholten Nachrichten glücklicherweise auch von dieser Plage hier
noch nichts bekannt. Es dürfte jedoch höchst wichtig sein, dasselbe wohl
in’s Auge zu fassen, da einem Uebel rechtzeitig begegnet, dieses gewiss
leichter zu bezwingen ist, als wenn es überhand genommen. Diese Auf-
merksamkeit ist um so mehr geboten, da in der eigenthümlichen, noch
nicht bestimmt ermittelten doppelten Lebensweise desselben ein Mittel zu
dessen Bekämpfung sich ergibt.
Prof. Westwood legte in der Versammlung der entomologischen
Gesellschaft in London am A. Febr. 1869 Zeichnungen einer kıeinen
Aphide vor, welche in den Weingärten Südfrankreichs grossen Schaden
verursacht, und sich auch in England findet. Schon seit 4863 war ihm
dasselbe bekannt, als er von diesem Insect angegriffenes Weinlaub er-
hielt. Durch einen Stich in die Oberhaut schwillt die verletzte Stelle an,
erhebt sich unterhalb und bildet oben eine Vertiefung, au deren Rand
dachziegelförmig: liegende Schuppen die Höhle schliessen, in welchem
Nest sich das Insect vermehrt. Westwood nannte es Peritymbia vitisana.
Unter andern Umständen wird es jedoch äusserst schädlich. Dasselbe Thier
(Westwood konnte wenigstens keinen Unterschied finden) lebt auch
unterirdisch, saugend an den jungen Wurzelenden, wo es die Pflanze
selbst bedroht. Als solches wurde es von den Franzosen Rhizaphis vastatıria
genannt. Signoret hält es für eine Phyllowera. —
So weit Westwood. Planch on, der in der französischen Akademie
hievon Mittheilung machte, scheint nichts von dem Vorkommen des gleichen
Insects auf den Blättern zu wissen, und schildert nur dessen Leben und
Verheerung an den Wurzeln. Desmartis macht jedoch in einem späteren
Schreiben an mich zwar kurz doch bestimmt die gleiche Angabe, dass
das Insect auf den Blättern Gallen bilde. Er sagt: — Mais voici une
decouyerte recente: on vient de s’aperceyoir que parfois il se forme des
Galles sur les feuilles de la vigne, et que ces galles contiennent des
Phylloxeras. —
Es wäre von grösster Wichtigkeit zu ermitteln, in welchem Zusam-
menhange dieser verschiedene Aufenthalt des Insects steht, und ob die
Periode des Aufenthaltes in den Gallen der Zeit des Lebens an den
Wurzeln vorangeht. Es wäre dadurch deren Vertilgung weit leichter zu
handhaben.
——— nvVun
Vorläufige Mittheilungen
über
die Fischfauna des Ononflusses und des Ingoda in Transbaikalien.
Von
Benedikt Nadecz Dybowski.
Vorgelegt in der Sitzung vom 3. November 1869.
Davch mannigfache Umstände gehindert, die Bearbeitung der Fischfauna
Transbaikaliens zu Ende zu bringen, entschloss ich mich, schon jetzt
einige vorläufige Mittheilungen über die Fische des Onons und des Ingoda
zu veröffentlichen. Doch, indem ich zur Redaction dieser Arbeit schreite,
muss ich von ganzem Herzen bedauern, dass mir das Material, welches
zur Abfassung meiner Notizen gedient hatte, nicht mehr zugänglich ist,
und dass ich fern von allen literarischen Hülfsquellen mich befinde;
diese beiden letztgenannten Gründe mögen das gelehrte Publikum nach-
sichtlicher stimmen, wenn ich vor möglichen Felschritten mich nicht zu
wahren wusste.
Die ichthyologische Fauna Transbaikaliens muss arm genannt werden:
arn an Arten und arm an Individuen. Diese Armuth kann unmöglich der
barbarischen Art des Fischfanges allein zugeschrieben werden, da sie schon
zur Zeit, wo Georgi Daurien bereiste, dem akademischen Reisenden so
auffallend erschien, dass er darüber sich beklagt. (Bd. I. S. 352). Viel
wahrscheinlicher muss sie in dem Umstande gesucht werden, dass sowohl
der Onon als Ingoda reissende, sandige, grosse Gebirgsströme sind, welche
im Winter an vielen Stellen bis auf den Grund ausfrieren. Ferner be-
sitzt Daurien im strengen Sinne, (das heisst der Theil Transbaikaliens.,
welcher nach Osten vom Apfelgebirge gelegen ist, keine grossen Was-
serreservoirs, welche mit den Flüssen in Verbindung ständen und den
Fischen zur Winterszeit einen geschützten Hafen bieten könnten. Viele
Tausende gehen jährlich an Mangel solcher Seen zu Grunde, als Opfer
des strengen, schneearmen Winters dieser Gegend, So fand ich sie leblos
946 Ben. Dybowski:
umherschwimmend ım See Sogtoj (Aga-Thal) Balzyna (Tura-Thay).,
Ustila-See (Onon-Thal) nach dem strengen Winter 1868.
Ich selbst habe im ganzen 30 Arten Fische gefunden, von welchen
27 dem Amurwassersysteme angehören und hier in dieser Arbeit be-
sprochen werden sollen. Die anderen gehören dem Baikalsysteme an und
kommen in den Gebirgsseen des westlichen Apfelgebirges vor; A Arten
endlich wurden mir von den Bewohnern der am Ufer des Onons gelege-
nen Dörfer als seltene Gäste des Ononflusses erwähnt. Diese steigen nur
bei sehr hohem Stande des Wassers im Frühlinge stromaufwärts den
Fluss hinauf bis zur Kosaken-Stanica Mangut. Diese Arten habe ich
selbst nicht gesehen, desshalb führe ich sie unter ihren Volksnamen auf
welche sind: Zubatka, Wostrobriuszka, Kutuga und Anots.
Als eigentliches Nahrungsmaterial für Transbaikalien dienen nur
wenige Arten, und zwar folgende: Perca fluviatilis und Erox lucius aus
den westlichen Seen des Apfelgebirges, Carassius vulgaris und Esox
Reichertii aus den Seen des Onon- und Ingodasystems; Lota vulgaris, Thy-
mallus Grubü, Salmo coregonoides und Salmo fluviatilis in allen Flüssen
des von mir untersuchten Gebietes. Um die Unterschiede der mitteleuro-
päischen Fischfauna mit der Transbaikaliens zu veranschaulichen, will
ich hier die Arten meines vaterländischen Flusses in systematischer An-
ordnung aufführen neben denjenigen, welche ich während meines dreijäh-
rigen Aufenthaltes in Darusun entweder zu untersuchen Gelegenheit
gehabt, oder von ihrer Existenz von glaubwürdigen Personen erfah-
ren habe.
Weichselsystem. Onon- Ingoda-System und die Seen der westlichen
Abhänge des Apfelgebirges..
Teleostei.
Acanthopteri.
Percoidel.
1. Perca flwviatilis L. 1. Perca flwviatilis; nur in den Seen
2. Lucioperca sandra Cuv. der Westabdachung des Apfelge-
3. Acerina cernua L. birges.
Scleroparei.
4. Cottus gobio L. 2. Cottus haitej mihi.
5. Cottus poecilopus Heck. (}) 3. Cottus szanaga mihi.
Soombaroidei,
6. Gasterosteus aculeatus L.
Di
. Gasterosteus pungitus L
Die Fischfauna des Ononflusses und des Ingoda.
947
Anacanthini.
8. Lota vulgaris Cuv.
Gadoidei.
4. Lota vulgaris Cuv.
Physostomi.
9, Silurus glanis L.
10.
11.
23.
Ak.
25.
26.
21.
28.
29.
Oyprinus carpio L.
Carassius valgaris L.
. Barbus fluviatilis Ag.
. Barbus Petenyi Heck.
. Gobio fluviatilis Ag.
. Tinca vulgaris Cuv.
. Rhodeus amarus Bl.
. Leueiseus rutilus L.
. Scardinius erythrophthalmus 1.
. Idus melanotus Heck.
. Squalius leueiscus Heck.
. Squalius dobula Heck.
. Phoxinus laevis.
Aspius rapaz Ag.
Alburnus lueidus Heck.
Pelecus ceultratus.
Blicea argyroleuca Heck.
Abramis brama L.
Abramis ballerus L.
Abramis vimba L.
Silureldei.
5. Silurus asotus Pall.
6. Bagrus calvarius Bazil.
Cyprinoidei pachychili.
Oyprinini Bp. Wadecki.
7. Oyprinus carpio var. murgo mihi.
8. Carassius vulgaris’L.
Barbini Bp. Walecki.
9. Gobiobarbus labeo Pall.
10. Tinca perenurus Pall. in den
Seen diesseits des Apfelgebirges.
11. Gobio fluviatilis var. eynocephalus
mihi.
Leueiscini Bp. @ardonini Wa-
Teckı.
1%. Rhodeus amarus var. sericeus Pall.
13. Leueiscus lacustris Pall. (nur ın
den Seen des westlichen Apfel-
gebirges).
14. Idus Wadeckii mihi.
15. Phowinus rivularis Pall.
16. Phoxwins Lagowskii mihi.
17. Phoxinus Jelskii mihi.
18. Phoxinus Ozekanowskis mihıi.
Alburnini Bp. Walecki.
19. Pseudaspius leptocephalus Pall.
20. Mieraspius Mianowskii mihi.
91. Pelecus? Wosirobriuseka genannt.
Abramini Wadecki.
948 Ben. Dybowski:
©. Temnochili.
Chondrostomini inberbi mihi.
30. Chondrostoma nasus L.
Chondrostomini barbati mihı.
9%. Ladislavia Taezanowskiü mihi.
Salmonidei,
31. Coregonus oxyrhynchus L. 23. Coregonus chadory mihi.
32. Thymallus vewillifer Ag. 24. Thymallus Grabii mihi.
33. Osmerus spirinchus Pall. 25. Salmo fluviatilis Pall.
34. Salar Amoniüi Heck. 26. Salmo coregonoides Pall.
35. Trutta salar Sieb. Zubatta muss wahrscheinlich weiter
36. Trutta trutta Sieb. gerechnet werden.
La
Esocini.
37. Esox lueius L. 27. Esox lueius L. in den Seen dies-
seits des Apfelgebirges.
28. Esox Beichertü mihı.
Acanthopsides-.
38. Cobitis fossilis L. 29. Oobitis fosstlis var. Mohoj mıhı.
39. Cobitis barbatula L. 30. Oobitis Ton. mihi.
40. Acanthopsis taenia L. 31. Acanthopsis taenia L.
Muraenoidei.
41. Anywilla fluwiatilis Ag.
Chondrostei.
Acipenserini.
42. Acipenser stwrio L. 3%. Aeipenser orientalis P all.
33. Acipenser mantschurieus Bazil.
Cyelostomi.
43. Petromyzon marinus L. 34. Petromyzon Reissneri mihi.
44. Petromyzon fluviatilis L. 35. Petromyzon Kameraticus Til.
45. Petromyzon planeri L. soll nur bis zum Stretinek auf-
steigen.
Alle zu dieser Arbeit beigefügten Abbildungen sind mit dem
Ichthyometer gezeichnet worden.
Die Fischfauna des Ononflusses und des Ingoda, 949
Diagnosen der Fische des Ononsystems und des
Ingodaflusses.
I. Gattung Cottus L.
I. Art. Cottus szanaga mihi (Fig. 1).
Volksnamen. Burjätisch Szanaga - sagasu (szanaga - Wasen -löftel;
sagasa-Sagahun-Fisch.) Russisch. Chuda-ryba, Pirda-ryba.
Diagnose. Mundspalte bis unter das Auge reichend; Schwanz
niedrig 1, der Totallänge; alle Strahlen der Brustflossen ungetheilt;
Bauchflossen durch 10—15 schwarze Querstreifen gebändert. Erste Rücken-
flosse mit einem orangefarbenen Saum; Brustflossen länger als die Bauch-
flossen, reichen zurückgelegt bis unter den Anfang der zweiten Rücken-
flosse zurück. Ein einziger Stachel auf dem Vordeckel.
2129: D, 1. 17182 A, 12415, y.51..130C191.
Rad. branch. 6/6; App. pylor 5. Totallänge 130%m-
Onon und seine Zuflüsse — Laichzeit Monat V. und VI.
II. Art Oottus haitej mihi (Fig. 2).
Volksnamen Burj: Haiti-sagasu, Muchaj-sagasu (Haite] = Muchaj
= schlecht) Russ, Chuda-ryba, Pirda-ryba.
Diagn. Mundspalte bis unter das Auge reichend; Schwanz niedrig,
1/5 der Totallänge; alle Strahlen der Brustflossen ungetheilt; Bauch-
flossen nicht gebändert; Brustflossen länger als die Bauchflossen, reichen
zurückgelegt bis unter den Anfang der zweiten Rückenflossen zurück;
Haut chagrinirt; 4 Stachel auf dem Vordeckel;
D. I. 8-9; D. II. 14 2-3 8—9 3—2; A. 10—12 5—6 6-5; V.5
= 3. pP. 155 61 79 1.
Rad. branch. 6/6; App. pyl. 5. Totallänge 190—200"-
Onon, Ingoda und ihre Zuflüsse — Laichzeit V. und VI.
Il. 6attung Lota Cuv.
III. Art. Lota vulgaris Cuv.
Volksnamen. Burj Gutar. Russ. Nolim.
D.7.10/710; D. 11. 825248126.
App. pyl. 49—52.
Ueberall verbreitet. Laicht den ganzen Winter je nach der Loca-
lität von XI— XII. bis III.
Bd. XIX, Abhandl, 120
950 Ben. Dybowski:
IN. Gattung Silurus 1.
IV. Art. Silurus asotus Pall. Zoogr. Vol. III. p. 81.
Volksnamen Burj. Szorbudtu. Russ. Som.
Diagn. Kopf länger als breit, jederseits mit einem langeı ser-
kieferbartel und zwei kürzeren an der Kehle; Im ganzen 4 Bartel;
Unterkiefer weit vorstehend; Zähne des Zwischenkiefers in einfacher
Binde; Rückenflossen sehr kurz vor den Bauchflossen, über den zurück-
gelegten Brustflossen stehend; Schwanzflosse abgerundet, nicht zwei-
lappig, Brustflossen durch einen starken gesägten Strahl gestützt.
D.1 3, A, 1—78; V. 1—10—115 p. 4 13—12; C. A 141,
Rad. branch. 14/14. Totallänge nicht viel über 600”, im Argun
soll er grösser werden. Im Onon selten, im unteren Laufe des Ingoda-
flusses allein vorgefunden, woselbst auch selten. Laichzeit nach Angabe
der Fischer: VI.
IV. Gattung Bagrus Val.
V. Art. Bagrus calvarius? Bazil.
Silurus Calvarius Bazilewski. Ichthyographia chinae borealis.
Nouv. Mem. d. l. Soc. des Naturalistes Moscou Tom. X. pag. 241. Taf. IX.
Figur 1.
Volksnamen. Russ. Kamiennyj-Som. Am Amur heisst er Skrypun.
Diagn. Mund weit, Unterkiefer, Zwischenkiefer und Pflugscharbein
mit Binden hechelförmiger Zähne besetzt. Erste Rückenflosse kurz, mit
einem gesägten Stützstrahl; zweite Rückenflosse eine Fettilosse; Afterflosse
mässig lang ohne Stachelstrahl; Brustflossenstachel an beiden Seiten ge-
sägt, Kopf länger als breit, jederseits mit einem langen Oberkieferbartel,
4 kürzere an der Kehle und 2% unter den Narinen; im ganzen 8 Bartel.
Vom Kopfe bis zur Rückenflosse eine granulirte, flach giebelförmige,
knöcherne Leiste.
D.I.A4 6-7; A. 1-19; V. 1-5; pag. 1—6. C.
Meines Wissens nur im See Bojea unweit der Stanica. Sofdatskaja
genannt, im Ononthale, wo er mit der Angel gefangen wird; erreicht
dort nur eine Länge von 150—200 "",; in China soll er 5° lang werden.
V. 6attung Cyprinus 1.
VI. Art. Gyprinus carpio var. mürgo mihi.
Volksnamen: Burj. Mürgo; Russ. Sazan.
D. 4/19; A. 3/5; V. 2/8; p. A155; C. 1/17 Sg. 6/38/6;
Dentes 1—1%,—3/3—1"/),—1. Totallänge im Onon 400" -
Selten im Onon nie in d. Ingoda, wird äusserst selten mit dem Netze
gefangen.
Die Fischfauna (les Önonflusses und es Ingoda. 951
VI. 6attung Carassius Nils.
VII. Art. Carassius vulgaris Nils.
Volksnamen: Burj. Kolennty; Tungusisch Kidtyge; Russ. Karas.
v 4/15; A. 35; V. 2/8; p. 1/15; C. AA6A; Sg. 6/30—31/6.
Totallänge 400MmM- und darüber. -
Ueberall verbreitet, doch in den Flüssen selten; häufig in den Seen,
so in dem See Kienon, Tyrgituj etc. Im Nertschinskier Kreise sollen die
Karauschen eine riesenliafte Grösse erreichen. Laichzeit. Ende VI.
VII. 6attung &obio Cuv.
VIII. Art. Gobio Auviatilis var. eynocephalus mihi.
Tolksnamen: Burj: Morinn-Dzeruchuj (Morin — Pferd, Morin —
adj; Dzevuchuj = Fischlein). Russ. Pieskar.
Diagn. Kopf platt; Schnauzenprofil vom Stirnprofil deutlich abge-
setzt. (Mopsartig). Auge hoch hinter %, Kopflänge gestellt; Körper
niedrig, breit, Bartel reichen zurückgelegt bis zum hinteren Augenrand.
3/74: 22 34.65,V22/7;, BE 1/1271 /17 A, Sp."5y/ aa),
Totallänge 470mM-
Ueberall verbreitet. Laichzeit. Ende V. VI.
VIN. Gattung &obiobarbus mihi.
Diagn. Schlundzähne löffelförmig, jederseits in 3 Reihen 1—3—/
5—3—1; Mund unterständig mit zwei Barteln. Rückenflosse wenig
strahlig, Afterflossen dessgleichen, erstere mit einem Kanochenstrahle,
Schuppen gross und breit.
IX. Art Gobiobarbus labeo Pall. pro parte. (Fig. 3.)
Oyprinus labeo Pall. 1. c. p. 505.
Volksnamen. Burj. Morin-sagusu; Russ. Kon-ryba.
Diagn. Körper gedrungen, seitlich zusammengedrückt. Höhe Amal
in der Länge des Körpers enthalten. Mund von dicken fleischigen Lippen
umgeben. Knochenstrahl der Rückenflosse glatt.
D.3 715, A.3 65V.2 8;p.1 19-20; C. 1. 17 1;.Sg. 7 4952
5—6. Länge bis 600%%- und darüber.
Im Onon ziemlich häufig, in d. Ingoda selten. Laichzeit V.
IX. Gattung Rhodeus Ag.
X. Art. Rhodeus amarus var. sericeus Pall.
Oyprinus sericeus Pall. 1. ce. p. 320.
Volksnamen. Burj. Chabtagan-DZevuchuj oder Byszychen-Kolenty
(Chabtagan —= Brettehen Byszychen = klein).
420 ”*
952 Ben. Dybowski:
Diagn. Körper compress, hoch; Seitenlinie nur über 3—5—7 Schup-
pen sichtbar, Afterflossen der fg in der vorderen Hälfte mennigroth,
am vorderen Rande schwarz gesäumt. Rückenflossen am vorderen oberen
Rande roth oder rothgelblich. Sieben getheilte Strahlen in den Bauch-
flossen. Erreichen sowohl @9 als gg 90". Totallänge.
DE3292A.37953V..,27.7,,. Bea ER 1717 715 Sa. sul rer
I—1.
In vielen Seen beider Wassersysteme, Laichzeit V. VI. und VII.
X. 6attung Phoxinus Ag.
XI. Art. Phexinus rivularis Pall. Itin. II. append. p. 747.
Oyprinus Phozinus Pall. 1. ec. pag. 330.
Volksnamen: Burj. Dzevuchuj; Russ. piostryj galjan, Piestriurzka.
Diagn. Mund klein, halbunterständig; Schnauze stumpf, Nase ge-
wölbt. Leib cylindrisch, während der Laichzeit von schönsten Farben.
prangend. Schwanzstiel niedrig, Seiten des Leibes silberig: irisirend, durch
44—16 schwarze, biscuitförmige oder Doppelflecke gebändert. Seiten-
linie unterbrochen.
D. 3/7; A. 3/1, V. 2/1; P. 1/16; C. 1/18/4. Länge 50—80W"- und
wenig darüber.
Nur in Bächen und Flüssen beider Wassersysteme, nie ın den Seen.
Laichzeit VI.
XI. Art. Phoxinus Zagowskii mihi (Fig. 2).
Volksnamen: Burj. DZevuchuj; Russ. Rievnoj Galjan.
Diagn. Mund klein, unterständig; Kopf von oben keilfürmig zuge-
spitzt. Nase übergzei”e:d, während der Laichzeit angeschwollen. Leib
eylindrisch. Seitenlnie bis zur Schnauzenflosse deutlich. Längs den
Seiten eine schwärzliche breite Binde. Bauch weisslich.
D. 3/75; AL I/THNV- 2/75: Be 41/1420.) 1/46 21. .S0,90 — 100:
Länge 200".
Der häufigste Fisch in Daurien, überall verbreitei. Luichzeit VI.
XI. Art. Fnoxz!inus Jeiskii mihi.
Volksnamen: Burj. DZevuchuj; Russ. Aziornyi Galjan, Zodtopuzik.
Diaen. Mund klein, vorderständig, (oder sogar 1/, oberständig),
Schnauze mässig stumpf. Leib eylindrisch, ziemlich hoch. Bauch aufge-
trieben, Seitenlinie bis zur Schnauzflosse sichtbar, Seite des Leibes gelb-
lich olivenfarbig, durch schwarze zerstreute Fleckchen betupft. Flossen
mit Ausnahme des Caudale ziegelröthlich. Bauch gelblich.
D. 3/7; A. 3/8; V. 2/7; P. 1/14; C. 1/17/1. Länge 50—70WM-
In den Seen der Darasuner-, But durutaj] — Ila und Mahojtowa-
Thäler, überall häufig. Laichzeit VI.
Die Fischfauna des Ononflusses und des Ingoda. 953
XIV. Art. Phozinus Czekanowskii mihi.
Volksnamen: Burj. Dzevuchuj. Russ. piostryi, aziornyi Galjan.
Diagn. Mund klein, halbunterständig, Schnauze stumpf; Nase ge-
wölbt; Leib cylindiisch, Schwanzstiel hoch. Seitenlinie nur an der Basis
der Brustflossen sichtbar. Seiten olivenfarbig, mit grösseren schwärzlichen
Punkten dicht überzogen. Alle Flossen olivenfarbig.
D. 37; V. 2/7; P. 1/13; C. 41/18/41. Länge 50—100 Im-
XI, 6attung Idus Heck.
XV. Art. Idus Waleckii mihi (Fig. 5).
Cyprinus lacustris Pall. pro parie (mämlich: der Volksname
Tschebak. und l. ec. p. 315. diese einzigen Worte: Pinna dorsi radiorum in
unico Ononensi 8.)
Volksnamen: Burj. Gelagene. Russ. Ozebak.
Diagn. Körper compress. Rückenflossen kurz, mit 7 getheilten
Strahlen. Afterflossen mit 10—A1, Bauchflossen stets mit 9 gespaltenen
Strahlen; 49—50 Schuppen in der Seitenlinie. Rückenflossenanfang über
die 49—2%0. Schuppe der Seitenlinie, Beginn der Afterflosse unter der
39—31. Schuppe. ’
D. 3/7; A. 3/10—11; V. 2/9; P. 1/16: C. 1/11. Sq. 8—9/49 —50
4—5. Länge 300NM-
In beiden Flüssen häufig. Laichzeit Ende IV. und V.
XH, Gattung Pseudaspius mihi.
Diagn. Schlundzähne in zwei Reihen 2—4 4—2 (Fangzähne); Mund
oberständig. Vorstehende Spitze des Unterkiefers in eine Vertiefune des
Zwischenkiefers eingreifend. Rücken und Bauch abgerundet, ohne Kante;
Rücken- und Afterflossen kurz, wenig strahlig.
XVI. Art. Pseudaspius leptocephalus Pall. (Fig. 6)
Cyprinus leptocephalus Pall. I. c. pag. 312.
Volksnamen: Burj. Utanchud (Udan = roth chut = Schwanz); Russ.
Krasnapior.
Diagn. Kopf hechtförmig; Mund klein, Körper compress.
D. 3/1; A. 3/8; V 8/9; P. 1/16; C. 1/17/1; Sq. 14/94/8: Länge
500 —600MM-
In beiden Flüssen nicht sehr häufig. Laichzeit Ende V. und VI.
XI. Gattung Micraspius mihi.
Diagn. Schlundzähne in einer Reihe 5 5 (Druckzähne), Mund
oberständig; Unterkiefer vorstehend, bogenförmig abgerundet. ohne vor-
954: Ben. Dybowski: ,
stehende Spitzen. Bauch zwischen Anal- und Ventralilossen schwach
gekielt. Basis der Afterflosse kürzer als der Rückenflosse. Schuppen
gross, nicht leicht abfallend, mit Radien auf dem Terminalfelde.
XVI. Art. Micraspius Mianowski mihi.
Volksnamen: Burj. Getagene- DzZevuchuj. Russ. Czebaczok oder
Piostryi Czebaczok.
Diagn. Seitenlinie deutlich ausgebildet; längs des ganzen Körpers,
vom Auge bis zur Schwanzflosse, eine dunkle, tintenfarbig.e Binde.
D. 3/6; A. 3/65 Var D/AN 17 Asa, 5/30 2a
50-700.
In allen stehenden Gewässern des Wassersystems Onons, so in den
Seen der Ha- Muhojtowa-, Utansagutuj- etc. Thäler, ferner in den Seen
der Butduvutuj-, Darasuner-, Tura-Thäler des Ingodasystems, überall
häufig. Laichzeit VI.
XIV. Gattung Ladislavia mihi.
Diagn. Schlundzähne messerförmig in 2 Reihen, 2—5/5—2. Unter-
kiefer mit knorpelartiger, am Rande schneidender Epithelialhülle be-
deckt: Mund unterständig, quer, mit einem sehr kurzen Oberkieferbartel;
Rücken- und Afterflosse wenig strahlig: Vorderkopf während des Lai-
chens mit grossen durchsichtigen, perlenartigen, opalisirenden Excrescenzen
bedeckt.
XVII. Art. Ladislavia Taczanowskii mihi (Fig. 7.)
Volksnamen: Burj. Morin Dzevuchuj; Russ. Pieskar, Kaniok.
Diagn. Körper dick, gedrungen; Seiten des Leibes goldfarbig, oliven-
grün überzogen, Deckelapparat silberig-morgenroth; alle Flossen gelb-
lich, mit morgenrothem vorderen Rande, Nase stumpf, stark gewölbt.
D. 3/1; A. 3/6; V. 2/7; P. 1/15: C. 4/47. 41: Sq. 2/39/%. Länge
1 20 us 500m.
In beiden Wassersystemen, nur während der Laichzeit häufig.
Laichzeit Mitte VI.
XV. Gatiung Coregonus Arted.
XIX. Art. Coregonus chadavy mihi (Fig. 8)
Volksnamen: Burj. Chadavy; Russ. Sig.
Diagn. Schnauze gestreckt, schräge nach unten und hinten a
stutzt; Oberkinnlade über den Unterkiefer hervorragend; sehr dünne
Zähne auf der Innenseite des Zwischenkiefers, etwa 20 an der Zahl; zarte
7ähne auf der Zunge; Körper wenig in der Länge gestreckt, zusammen-
®
Die Fischfauna des Ononflusses und des Ingoda. 955
gedrückt. Rückenprofil vom Kopfe bis zur Rückenflosse stark aufsteigend.
Hinterrand des Oberkiefers bis an den Vorderrand des Augapfels rei-
chend. Anfang der Rückenflossen über der 25—26. Schuppe der Seitenlinie;
der Bauchflossen unter der 29—30.; der Afterflossen unter der 55-57.
Schuppe.
D. 3/M—-13; A. 3/12 -13,;,,V. 1/A1; P. 1/15; Sq. 9/80—82/8.
Länge 600NM- '
Im Onon selten — aller Wahrscheinlichkeit ein Wander-Fisch.
Laichzeit ?
XV. Gattung Thymallus Cuv.
XX. Art. Thymallus Grubii (Fig 9).
Volksnamen. Burj. und Russ. Chajrus.
Diagn. Mund halboberständig. Unterkiefer länger als der Ober-
kiefer. Letzterer Strahl der Afterflosse knochenartig verdickt, bedeutend
länger als der vorletzte, in eine weiche Spitze auslaufend. Rückenflossen
durch vier Reihen irisirender violetter Augenflecke geziert und choco-
laderoth gesäumt; Seiten des Leibes mit 8—10 Längsreihen schwarzer
ovaler Flecke. Ueber den Bauchflossen ein grosser, unregelmässig geran-
deter, kupferfarbener Fleck; Anfang der Rückenflossen unter der 1%—19.
Schuppe der Seitenlinie, der Afterflosse unter der 57—61. Schuppe
5/12 —6/13 Zähne auf dem ersten Kiemenbogen. 6/19, 6/9, 6/8 auf
den übrigen.
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85— 87/10.
Rad. branch. 10/140; App. pyl. 14. Länge 270m.
Ueberall häufig. Laichzeit IV. V.
XVIM. Gattung Salmo Sieb.
XXI. Art. Salmo coregonoides? Pall. Fig. 11 ®).
Salmo coregonoides Pall. 1. e. pag. 362.
Volksnamen: Burj. Zybyhe; Russ. Lenok.
Diagn. Körper mässig gestreckt, etwas seitlich zusammengedrückt;
Kopf ziemlich lang und hoch. Vomerplatte mit 7—9 in einer Querreihe
gestellten Zähnen. Vomerstiel kammförmig, dünn und schwach, nach hinten
*) Es werden von den Uferbewohnern des Onon überall zwei Arten;Salmo coregonoides unter-
schieden; die eine heisst bei ihnen „ler weisse oder ononscher Lenok”, die andere „der schwarze oder
Flusslenok“; die erste ist ungefleckt, weisslich olivenfarbig, die andere dunkelerünlich dicht schwarz
gefleckt; bei beiden Arten fand ich an den mir zugeschickten Exemplaren immer dieselbe Zahl von
Schuppen und Strahlen, dieselbe Form des Pflugscharbeines und die nämliche Zahl der Zähne. Da ‘ich
aber nie längere Zeit mich an dem Flusse während des Fischfanges im Herbste oder im Frühling auf-
halten konnte und nie ein genügendes Material zur Verfügung hatte, so kann ich mielı nicht entschliessen,
956 Ben, Dybowski:
in eine Spitze auslaufend. Seiten des Kopfes und des Leibes gewöhnlich
mit vielen rundlichen, schwarzen 4—6W". grossen Flecken gezeichnet,
kupferrothe, grosse Flecken auf den Seiten des Leibes, After- und Bauch-
flossen am Vorderiande weiss. Hinterer Rand des Oberkiefers, höchstens
bis zum hinteren Rand des Auges reichend.
D. k/11—12; A. 3/91; V. 2/9; P. 1/15—17; C. 1/17/1; So.
150—16A.
Rad. branch. 11/11; 12/12; 13/12; 12/11; 10/44; App. pyl. 90—100.
Erreicht 20 Pfund Gewicht.
Im Onon häufiger als in dem Ingodaflusse. Laichzeit V.
XXI. Art. Salmo fluviatilis Pall.
Salmo fluviatilis Pall. l. c, pag. 359.
Volksnamen: Burj. Tufu; Russ. Tajmien. Je nach dem Alter werden
folgende Namen gegeben: Tudbu Burj. Siekacz; Russ. kleine Exemplare:
Sumun tufu. grössere — Udan-tudu noch grössere, zuletzt Chava-tudu die
allergrössten.
Diagn. Körper gestreckt, cylindrisch: Vomerplatte mit 6—8 Zähnen
in einer Querreihe gestellt; Vomerstiel schwach kammförmig, flach und
dünn, nach hinten in einen breit abgerundeten Fortsatz auslaufend; auf
einer oberen convexen Fläche eine starke rinnenförmige Mittelleiste.
Seiten des Körpers mit kleinen Strichen markirt, unter denen halbmond-
förmige und x-artige vorkommen. Während der Laichzeit beinahe der
ganze Körper kupferroth. Hinterer Rand des Oberkiefers bis hinter das
Auge reichend.
D. 4/11; A. 3/9; V. 2/9; P. 1/45: C. 1/17/1 — Sq. 200— 220.
Rad. branch. 13/13—13/12. App. pyl. 151. Erreicht 40-60 Pfund
Gewicht. |
In beiden Flusssystemen nicht selten. Laichzeit IV. V.
XVII. Gattung Bsox I.
XXI. Art. Esoz Reichertii mihi.
Esox& lueius 1. c. p. 337 *).
Volksnamen: Burj. Dzevuchuj oder Curuchaj. Russ. Szeczuko.
Diagn. Kopf lang. Körper spindelförmig, (schlanker als bei lucius),
Stirnbreite zwischen den Augen zwei Augendiametern gleich. Oberkiefer
über diesen Punkt das letzte Wort zu reden. Noch sei erwähnt, dass ich von Akorenflusse einen Kopf
allein mir zugestellt bekommen habe, dessen Abbildung Fig. 41 in %, nat. Grösse verfertigt wurde.
— Die Form der Ober- und Unterkiefer der relativen Stellung ist ganz anders als gewöhnlich, trotzdem
war die Zahl der Zähne und die Gestalt des Pflugscharbeines dieselbe.
*) „In Onone et aliis Dauuriae fluviis saxosis mire pulchram eoloribus, varietatem observavi, »
erat illa praeter dorsum fuscum, tota eimereo-argentea, maculis aequatibus, suborbieulatis, nigrieantibus
erebris, incerto ordine adspersa, volo uno ventre et capute subtus niveis”,
Die Fischlauna des Ononflusses und des Ingoda. 957
nicht bis zur halben Kopflänge, sondern nur bis unter den vorderen
Augenrand zurückreichend. Rumpf seitlich schwarz gefleckt. Flecken
rund oder oval in beinahe regelmässige Querreihen gestellt. Zahl der
Querreihen 30-35. Alle Flossen schwarz gefleckt. Nur eine Reihe von
Zähnen auf dem Zwischenkiefer.
D. 6/14; A. A12—14; V. 2/9—8; P. 1/43; C. 1/7 — Sg. 146.
Rad. branch. 13/13—14/14. Erreicht höchstens 45 Pfund Gewicht.
In allen grösseren Seen der beiden Wassersysteme; so in den Seen
Tyrgituj. Sagtoj, Ustila, Baica und andern; in den Flüssen selten. Das
Fleisch sehr hochgeschätzt und gleichgestellt dem des Coregonus chadary.
Laichzeit Ende V. und VI.
XIX. Gattung Cobltis Ag.
XXVI. Art. Cobitis Toni mihi (Fig. 10).
Volksnamen: Burj. Kyptyszyn. sagasu (Liegender Fisch). Russ.
Lozen.
Diagn. Kopf lang, deprimirt. Augen hoch gegen die Stirn gerückt,
Stirnprofil, flach, Brustflossen bei gg ', der Totallänge. Alle Flossen
abgerundet. Längster einfacher Stützstrahl aller Flossen bedeutend
kürzer als der nächstfolgende gespaltene. Totallänge über 200"M- — Mund
von 6 Barteln umgeben. Schlundknochenwinkel einen kurzen spitzen
Fortsatz darstellend.
De 3/1; A, 3/5; V. 2/65 P. 1/1011; C.7/16/4.
Dentes 10/10.
Häufig in beiden Wassersystemen, doch schwer einzufangen. Laich-
zeit IV. und V.
XXV. Art. Cobitis fossilils var mohoity mihi*)
Volksnamen: Burj. Mohoj- oder Mohoity-sagasu (Mohoj = Schlange,
Mohoity = adj.) Russ. Lozen; pitalka im Dorfe Dufdurda an d. Tlaflusse. -
Diagn. Kopf kurz, seitlich zusammengedrückt. Körper braun ge-
fieckt. Längs den Seiten eine schmale, weissliche Binde und darüber eine
undeutliche bräunliche. An der Basis der Schwanzflosse an der oberen
Hälfte des Schwanzstieles ein schwarzer runder Fleck. Mund von 10 Bar-
teln umgeben. Anfang der Schlundknochen seicht gabelförmig gespalten.
Schlundknochenwinkel in einen am Ende hammerartig erweiterten
spitzigen Fortsatz auslaufend. Totallänge nur 440NM-
D. 2/6; A. 2/5; V. 2/5; P. 1/10; C. 12/1.
Dentes 45/15.
In schlammigen Seen häufig, erreicht nie die Grösse der europäischen
Exemplare. Laichzeit VI.
*) Diese Varietät scheint mir näher der Cobitis fossilis typica ristiles als der Cobites decemei-
rosus Bazil. I. c. 239 Tab. VII. Fig. 2 aus China.
Ba, XIX. Abhandl, 121
958 Ben, Dybowski: Die Fischfauna des Ononflusses und des Ingoda.
XX. sattung Acanthopsis Ag.
XXVI. Art. Acanthopsis taenia L.
Volksnamen Burj. Iregene. Russ. Piszezucha.
D. 3/7; A, 3/5—6; V. 2/6—5.
In allen Flüssen häufig. Laichzeit VI.
XXI. 6attung Peiromyzon 1.
XVIll. Art. Petromyzon Reissneri mihi.
Volksnamen: Burj. für Ammocoetes Chorchoj-sagasu (Chorchoi =
Wurm). Russ. Wjun.
Diagn. Oberer Bogen, Oberkieferbogen trägt zwei stumpfe
Eckzähne. Unterer Unterkieferbogen mit 6 stumpfen kleineren Zähnen,
von denen die Eckzähne doppelspitzig sind; zweite Rückenflosse beinahe
3mal so hoch als die erste und höher als der Körper. Oberseite dunkel-
aschfarben. Unterseite weisslich. Länge 120—140WM-
Als Larve überall verbreitet, sehr zahlreich; als entwickeltes Thier
äusserst selten. Laichzeit VI.
Herausgegeben von der k. k. zool.-bot. Gesellschaft. —Druck von C. Ueberreuter (M. Salzer) in Wien,
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4 Ad pag. 958.
der Basis der Schwanzflossen
der Nasenspitze
der Nasenspitze
Rückenflosse
Bauchflossen
Brustflossen
Schwanzflosse
Entfernung der Afterflossen von
Afterflosse
Entfernung der Bauchflossen vo
Entfernung der Afterflossen von
Zahl der Strahlen in der
Zahl der Strahlen in der
Zahl der Strahlen in den
Zahl der Strahlen in den
Zahl der Strahlen in der
Zahl der Schuppen
Datum des Einfangens
Ort des Einfangens
Geschlecht
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