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Full text of "Verhandlungen des Vereins f Naturwissenschaftliche Unterhaltung zu Hamburg"

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Kibrarn of tbe AMluseum 
OF 
COMPARATIVE ZOÖLOGY, 


AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. 


Poundev bp private subscription, in 1861. 


SUN III GE RE 


The gift of Mo E Kür U e 
No. 637 2. 


Gunu2s 25 Aue LU DR NEU TE Bruns Feb .18 1831: 


Verhandlungen 
des 
Vereins für naturwissenschaftliche Unterhaltung 


zu Hamburg. 


1876. 


Im Auftrage des Vorstandes 


veröffentlicht 
von 


3. D E Schmeltz, 
I. Geschäftsführer. 


jIl. Band mit 6 Tafeln. 


HAMBURG. 


L. Friederichsen & Comp., 
Land- und Seekarten-Handlung. 
Greographische und nautische Verlagshandlung, 

m 1878. 


Für den Inhalt der einzelnen Arbeiten sind die resp. Autoren selbst 
verantwortlich. 
Die Redaction. 


Vorwort. 


“ Die Herausgabe des das Jahr 1876 umfassenden Bandes III 
unserer Vereinsschrift hat sich in 'Folge der fortdauernden 
Ueberhäufung mit Berufsgeschäften des die Herausgabe besor- 
genden ersten Geschäftsführers und eines länger andauernden 
Unwohlseins, welches ihm nicht gestattete, ausser seinen Berufs- 
geschäften in seinen Freistunden noch andere Arbeiten vor- 
zunehmen, bis jetzt verzögert. Es sind alle Vorbereitungen 
getroffen, um diese Verzögerung nicht weiter auf das Erscheinen 
des Bandes IV. für 1877 wirken zu lassen, der Vorstand 
hofft im Gegentheil letzteren noch im Laufe‘ der ersten 
Sommermonate den Mitgliedern des Vereins, sowie den 
Gesellschaften, die so bereitwillig seinen Wünschen in Bezug 
auf Schriftentausch entgegengekommen sind, übergeben zu 
können. 

Das Verzeichniss der letztgedachten Gesellschaften, sowie 
der für die Bibliothek sowohl im Tausch als auch als Geschenk 
ir ss rn seen. Bücher ist, und zwar beides aus praktischen 
Gründen für die Jahre 1876 und 77 zusammengefasst, diesem 


Bande beigegeben. 


Geht aus dem Inhalt desselben ein, unsere Erwartung 
übertreffendes Aufblühen des Vereins, sowohl was die Mitglieder- 
zahl als auch die Verbindungen desselben nach aussen anlangt, 
hervor, so ist dies zu einem erheblichen Theil dem belebenden 
Einflusse zu verdanken, den die im September 1876 hier ab- 
gehaltene 49. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte 


auch auf die Kreise unseres Vereins ausgeübt hat. 


Hamburg, März 1878. 


Der Vorstand des Vereins 


für naturw. Unterhaltung in Hamburg. 


Verzeichniss 
der 
im Vereinsjahr 1876 hinzu- bz. ausgetretenen Mitglieder. 
Aufgestellt von A. Thalenhorst, p. t. Cassirer. 
Herr Cohen, Dr. B., 


Zahnarzt, 


A. Zugang. 


I. Correspondirende Mitglieder. 


Herr Clessin, S. Eisenbahnbeamter 


7 


in Regensburg. 
Weissmann, Dr. A., Professor 


in Freiburg im Breisgau. 


Il. Ordentliche Mitglieder. 


a. Hamburg und Umgegend: 


Herr Baumann, Peter, Privatier, 


Grindel bei Hamburg. 
Behrmann, J., Kaufmann, 
Hamburg. 

Benque, C., Kaufm., Hambg. 


Bieber, Herm., Chem. Fabr., 


_ Uhlenhorst bei Hamburg. 


Bock, L. H. F., Rentier, 
Grindel bei Hamburg. 
"Bneky Dr.) med ©. S,, 


Distrietsarzt, Billwärder bei 
Hamburg. 
Cassenbaum, Louis, Post- 


assistent, Hamburg. 


Hamburg. 
Cunitz, J. F., Weinhdl., Hamb. 
Dilling, Dr. phil., Grindel bei 
Hamburg. 
Dilling, W., Buchhalter,Grindel 
bei Hamburg. 
Ehrenstein, E, von, Privatier, 
Pöseldorf vor Hamburg. 
Forss, W. H., Kaufmann, 
Hamburg. 
Gercke, G., Rentier, Hohen- 
felde bei Hamburg. 
Gillmeister, Ernst, Kaufmann, 
Hamburg. 
Gillmeister, J., 
Hamburg. 
Graff, C., Pianist, Hamburg. 
Gross, G., Kaufm., Hambg. 
Gutruf, J.G., Juwelier, Hambg. 
'Guttentag, 8. B., Makler, 
Eimsbüttel bei Hamburg. 
C. D., Droguist, 
St. Georg bei Hamburg. 

ı1* 


Kaufmann, 


Hermes, 


Herr Heilbut, Dr. jur. Ivan, Ad- 


u) 


2) 


eb) 


” 


‚ Oehlecker, 


vocat, Hamburg. 
Heinemann, Ludwig, Juwelier, 
Hamburg. 

Hochsprung, Franz, Hamburg. 
Hoefft, A., Wundarzt, Barm- 
beck vor Hamburg. 
Hoffmann, C., Agent, Hambg. 


Hoffmann, W.H.A., Expedit.- . 


Chef d. Hambg. Nachrichten, 


‘ Eilbeck vor Hamburg. 


Kahlcke, W., Kaufm., Hambg. 
Kalbitz, Richard, Kaufmann, 
Hamburg. 

Kirchenpauer, G. H., Dr. jur., 
Bürgermeister, Hamburg. 
Klein, W., Agent, Hamburg. 
Koldewey, C., Capt., Abth.- 
Chef der Seewarte, St. Pauli, 
Hamburg. 

Koopmann, Dr., W. 6. C., 
pract. Arzt, Hamburg. 
Krauss, Jul. E., Kaufm.,Hamb. 
Kusel, W., Kaufm., Hamburg. 
Leitner, H., Marinemaler, St. 


Georg, Hamburg. 


Lüders, C. W., Privatier, 
Grindel, Hamburg. 

Neumayer, Dr., Professor, 
Admiralitätsrath, Chef der 


Seewarte, Hamburg. 
Oberdörffer,A., Apoth., Hamb. 
Zahnarzt, 
Hamburg. 
Osten, C., Eisenbahnb., Hamb. 
Possel,Amand. ‚Kaufm.,Hamb. 


Franz, 


.. Puteick, G@., Telegraphist bei 


der Feuerwehr, Hamburg. 


Herr Rapp, Theodor, Hamburg. 


EL} 


Rohlsen, Gust., General-Con- 
sul, Horn bei Hamburg. 
Schmidt, Dr. med., C. E., 
Hamburg. 

Schrader, Ad., Kaufmann, St. 
Georg, Hamburg. 
Schumacher,E., Lehrer, Hamb. 
Sievert, H., Capt., Hambg. 
Stammann, Ferd., Hamburg. 
Steinblineck, Ed., Oberlehrer, 
Altona. 
Steinhardt, Ad., 
Eimsbüttel bei Hamburg. 
Stelling, Carl, Kaufm., Hamb. 
Trettler, Otto, Kleidermacher, 
Hamburg. | 
Umlauff, J. F. G., Natura- 
lienhändler, St. Pauli, Hambg. 


Unger, C. F.L., Postsecretair, 


Kaufmann, 


Hamburg. 

Völsehau, Jul., Seilermeister, 
Hamburg. 

Vogler, E. A., Uhrmacher, 
Hamburg. Z 
Vogler, W. E., Droguist, 
Hamburg. 

Weiss, Paul, Postpraeticant, 
Hamburg. 

Ernst, Ober- 


Telegraphist, Hamburg. 


Weissenborn, 


Wiengreen, F., Kaufm., Hamb. 
Wiengreen, Jul., Kaufmann, 
St. Pauli, Hamburg. 


‚Wendt, P. H., Capt., St. Pauli 


Hamburg. 


‚+Witt,..J. H.,. Capt., Eims- 


büttel bei. Hamburg. 


Herr Worlee, E.H., Kaufm., Hamb. 
Wurm, Aug., Fabricant, St. 
Pauli, Hamburg. 

Zieriacks, Heinr., Kaufmann, 


” 


” 


- Hamburg. 


b. Auswärts: 


Herr Gottsche, C., Stud. aus Altona, 
z. Z. in München. 
„  Jacoby,M. ‚ Musiker inLondon. 
2 sMeyer, H.A.Dr,, Kaufmann, 
‚in Haus Forsteck bei Kiel. 
Spengel, Dr. phil., J. W., 
z. Z. in Neapel. 
Dr., Otto, in 


Blasewitz bei Dresden. 


2] 


„ Staudinger, 


Herr Wagner, Bernh., Marine-In- 
in Kiel. 
Zimmermann, A., Kaufmann, 
in Madrid. 


B. Abgang. 


a. Verstorben: 


tendantur-Sect. 


” 


‚Herr Dempzok, S., Photograph, 
Hamburg. 
„ Salmin, C. L,, Naturalien- 


händler, St. Pauli, Hamburg. 
„ $ievert, H., Capt., Hamburg. 


b. Ausgeschieden: 


Herr Frahm, F,, Lehrer, in Hohen- 
felde bei Hamburg. 
Schmidt, H., Lehrer, Hambg. 


Lr) 


Vereins-Vorstand. 


Joh. Ces. Godeffroy, Ehrenpräsident, 
F. Worlee, Präsident. 

Dr. C. Crüger, I. Vicepräsident. 

F. Baden, II. Vicepräsident. 

J. D. E. Schmeltz, I. Geschäftsführer. 
W. Bösenberg, II. Geschäftsführer. 
Dr. Th. Behn, Bibliothekar. 

RN Thalenhorst, Cassirer, 


Bericht über das Vereinsjahr 1876.*) 


ie Laufe des Jahres 1876 wurden folgende Versammlungen 


abgehalten: 
1 Generalversammlung, 
1 Festversammlung, 
2 ausserordentliche Versammlungen, 
22 ordentliche Versammlungen, 
in Summa 26 Versammlungen, die insgesammt von 682 Personen 


besucht und deren Tagesordnung durch 166 Vorträge und Vorlagen 
dargestellt wurde. 

Die Mitgliederzahl betrug am Beginn des Jahres 88, neu hinzu- 
traten 67, so dass nach Abzug drei verstorbener**) Mitglieder und 
eines ausgetretenen die Gesammtzahl am Schluss des Jahres 151 betrug. 

Zu correspondirenden Mitgliedern ernannte der Verein in der 
Generalversammlung vom 12. Januar 1877 die Herren*Prof. A. Weis- 
mann in Freiburg i. B. in Anerkennung seiner Beiträge zur Descen- 
denztheorie, S. Clessin in Regensburg wegen des Verdienstes, das 


derselbe sich um die Kenntniss deutscher Land- und Süsswassermollusken 


erworben. 
Die Einnahme betrug im Jahre 1876 NM. 1692. 65 
Die Ausgabe dagegen „1645.58 
so dass ein meist in Ausständen bestehender Saldo von 4. 47. 12 


auf das Jahr 1877 vorgetragen werden konnte. 


*) Erstattet in der Generalversammlung am 12. Januar 1577. 
*) Ausser dem im Mai verstorbenen Mitgliede Hrn. C. L. Salmin, verstarb am 
16. Dec. Hr. Capt, H, Sievert und am 9. Januar 1877 Hr. Steph. Hipp. Dempzok. 


“ Die Zahl der Gesellschaften, die mit unserem Vereine in Schriften- 
tausch getreten, hat sich von 37 auf 86*), die Bibliothek hat sich auf 
524 Nummern gehoben. 

Die, zufolge des pag. 12 des Bandes II unserer Verh. erwähnten 
Beschlusses, von der dazu niedergesetzten Commission während der 
49. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte hier arrangirte 
Collecetiv-Ausstellang wurde vom schönsten Erfolg gekrönt und ist -die 
öftere Wiederkehr derartiger Ausstellungen sehr zu wünschen. Ein 
genauer Bericht des Vorsitzenden der Ausstellungs-Commission Herrn 
C. W. Lüders, der sich um das Arrangement der Collectiv-Ausstellung 
ein grosses Verdienst erworben, ist diesem Bericht angeschlossen. 

Auf ansere Eingabe an die löbl. Oberschulbehörde betr. Rücksicht- 
nahme auf Anlage einer localen Naturaliensammlung beim Bau des neuen 
Museums ist uns ein bejahender Bescheid zugegangen. 

- Auch auf eine zweite Eingabe, in welcher wir um Anschaffung 
‚einer Anzahl seltener naturhistorischer Werke für die Stadtbibliothek 
baten, hatten wir die Freude einen genehmigenden Bescheid zu erhalten, 
und bewilligten Senat und Bürgerausschuss die dazu nöthigen ausser- 
‘ordentlichen Mittel in entgegenkommendster Weise. Wir sprechen bei- 
den hohen Körperschaften‘ unserer Regierung hier unseren besten Dank 
dafür aus. } 

Von den Beschlüssen der Generalversammlung vom 12. Januar 
1877 dürften folgende hier zu erwähnen sein, da sie Aenderungen der 
Statuten betreffen: 

I. $ 6 der Statuten lautet forthin: 

Zur Leitung der Geschäfte erwählt der Verein einen Präsidenten, 
zwei Vicepräsidenten, zwei Geschäftsführer, einen Cassirer und einen 
Bibliothekar; von diesen treten in der jährlichen Generalversammlung 
je zwei, mit dem Präsidenten und 1. Vicepräsidenten zuerst beginnend 
ab, so dass die Dauer der Function der einzelnen Vorstandsmitglieder 
sich auf drei Jahre erstreckt. Eine Wiederwahl der austretenden 
Vorstandsmitglieder ist gestattet. 

II. $ 7 u. 8 der Statuten sind 'folgendermaassen abgeändert: 

$S 7. Der Präsident führt an den Versammlungsabenden den 
Vorsitz, im Verhinderungsfalle lässt er sich vom 1. oder 2. Vice- 


präsidenten vertreten. 


*) Heute ist die Zahl der mit uns tauschenden Gesellschaften und Institute bereits 
auf 120 gestiegen, die Nummern der Bibliothek auf 944, 


8 8 Der erste Geschäftsführer hat die Mitglieder zur 
Versammlung zu convociren, Vorschläge neuer Mitglieder entgegen zu 
nehmen und zur Kenntniss des Vorstandes und der Mitglieder zu 
bringen, den Verein nach aussen zu vertreten und die wissenschaftlichen 
Interessen desselben wahrzunehmen, sowie unter Leitung der jährlich 
zu diesem Behufe zu wählenden Redactionscommission, die Herausgabe 
der Vereinsschrift zu besorgen. 

Die Redactionscommission entscheidet über Annahme oder 
Ablehnung der zur Veröffentlichung eingelieferten Arbeiten, ebenfalls 
werden durch dieselbe etwa am Text nöthige Aenderungen bezeichnet; 
die Beschlüsse derselben hat der erste Geschäftsführer zur Kenntniss 
des Präsidenten und dann zur Ausführung zu bringen. Tritt der Fall 
ein, dass mehr Arbeiten zur Veröffentlichung eingeliefert, als das Jahres- 
budget herauszugeben gestattet, so hat für den Umfang des letzteren 
die Redactionscommission dem Vorstande Arbeiten zu empfehlen. Sollten 
dann die im Budget dafür vorgesehenen Mittel noch nicht ausreichen, 
so steht es dem Präsidenten frei, geeignete Mittel zur Herbeischaffung 
der nöthigen Gelder zu ergreifen. 

Der zweite Geschäftsführer führt die Präsenzliste und das 
Protokoll der Vorlagen und Vorträge in den Versammlungen, sorgt 
für das Eingehen von Referaten über dieselben und hat die Abfassung 
des Manuscripts der Sitzungsprotokolle für den Druck der Vereinsschrift 
und die Versendung dieser selbst zu beschaffen. In den beiden letzteren 
Arbeiten wird er möglichst vom 1. Geschäftsführer ‚unterstützt. 

Der Cassirer führt das gesammte Cassenwesen des Vereins, für 
die dem 1. Geschäftsführer erwachsenden Porto- und sonstigen Auslagen 
leistet der Cassirer demselben Vorschuss. Die für den Druck nöthigen 
Ergänzungen etc. des Mitgliederverzeichnisses liefert der Cassirer. 

Der Bibliothekar hat-die gesammte Verwaltung der Vereins- 
bibliothek und liefert für den Druck der jeweiligen Vereinsschrift das 
Verzeichniss der Eingänge. 

Der Vorstand setzt sich in Folge der auf Grund vorstehender 
Statutenänderungen in der Generalversammlung stattgehabten Neuwahl 


folgendermaassen zusammen: 


. 


‚Ehrenpräsident: Herr Cesar Godeffroy. 


Präsident; 0, Ferd. Worlee. 
I. Vicepräsident: „ Dr. C. Crüger. 
II. n „. F. Baden (Altona). 
I. Geschäftsführer: „ J. D. E. Schmeltz. 
1I. A » .W. Bösenberg. 
Oassirer: „A. Thalenhorst. 
Bibliothekar: „ Dr. jur. Th. Behn. 


Redactions-Commission: die Herren Dr. ©. Crüger und Joh. 
Otto Semper (Altona). 


Bericht über die Collectiv-Ausstellung 
vom 18.—24. September 1876, 


erstattet von (. W. Lüders, 


Vorsitzendem der Ausstellungs - Commission. 


Nachdem, wie in dem II. Bande dieser Verhandlungen pag. 12 
schon mitgetheilt, dem Verein seitens der Öberschulbehörde die 
nöthigen Localitäten für die Ausstellung zur Verfügung gestellt worden, 
und: die Besitzer von Naturalien- und ethnograph. Sammlungen zur 
Betheiligung an der Ausstellung aufgefordert, zeigten die ersten Sitzungen 
der Commission schon, dass dieselbe für die nöthigen Vorarbeiten nicht 
die genügende Personenzahl umfasste. 

Dieselbe verstärkte sich daher durch Cooption aus der Reihe der 
Aussteller und bestand dann aus den Herren; F, Baden, Ch. Reents, 
Dr. Th. Behn, ©. Zimmermann,.F. Muhlert, Ferd. Worlee, J. D. E. 
Schmeltz und dem Berichterstatter, von denen Hrn. Schmeltz das Amt 
des Schriftführers und dem Berichterstatter das des Vorsitzenden per 
Acclamation übertragen wurde. 

Die seitens der Oberschulbehörde zur Verfügung gestellten Räume 
umfassten die vier Säle No. 37 und 38 und No. 41 und 42 des neuen 
Schulgebäudes in St. Georg, dieselben erwiesen sich dem Zwecke in 


a 


jeder Weise günstig, ‘sowohl was die Lage mit Rücksicht auf die 
Beleuchtung der ausgestellten Gegenstände, als die Grösse derselben, 
mit Bezug auf den verbleibenden Raum für eine bequeme Communication 
des die Ausstellung besuchenden Publicums, anlangt. 

Der Besuch der Ausstellung war ein ungemein reger, an einigen 
Tagen herrschte selbst ein ziemlich starkes Gewoge in den Ausstellungs- 
räumen; bemerkt muss hierbei werden, dass der Zutritt zur Ausstellung 
zuerst einzig nur den Besuchern der Naturforscher-Versammlung gestattet 
wurde und keinerlei öffentliche Aufforderung dazu erging. 

Die Betheiligung seitens hiesiger Sammlungs-Besitzer darf eine 
recht rege genannt werden, einzelne derselben hatten selbst viele Mühen 
und bedeutende Kosten zwecks eines geschmackvollen Arrangements der 
von ihnen ausgestellten Gegenstände aufgewandt. Hatten sich auch 
noch manche der Besitzer hiesiger Sammlangen der Betheiligung ent- 
halten,.. so dürfte schon durch das Ausgestellte der Beweis erbracht sein, 
dass trotz der äusserlich sich naturgemäss mehr praktischen Dingen zu- 
neigenden Beschäftigung unserer Mitbürger, dennoch in der Stille der 
Sinn für ideale Zwecke, für Kunst und Wissenschaft hier noch eben 
so rege, als in früheren Jahrhunderten. Kaum dürfte selbst mancher 
Hiesige vorher eine Ahnung davon gehabt haben, welch’ reiche Schätze 
an naturhist. und ethnograph. Sammlungen sich hierorts in Privatbesitz 
befinden; unsere Gäste waren vollends überrascht davon und, zu unserer 
Freude dürfen wir es sagen, vielfach haben sie Beweise der Anerkenn- 
ung dessen während der Ausstellung und auch hernach noch in wissen- 
schaftlichen Zeitschriften gegeben. 

Eine kurze Schilderung der Ausstellung dürfte auch für weitere 
Kreise nicht ohne Interesse sein und lassen wir selbe, den Nummern 
der Säle uns anschliessend, hier folgen: 

Saal 42. Beim Eintritt fiel sofort durch hübsches Arrangement 


Herrn Plagemann’s Ausstellung chilenischer Naturalien und 


Ethnographica, sowie der dazu gehörenden inld. Literatur und Land- - 


karten auf. Neben einer sehr vollständigen Sammlung chilen. Chitonen 
fanden sich werthvolle Stücke an Mineralien, namentlich Silberstufen, 
und der vollständige Anzug eines Araucaners. Gebr. Kalkmann 
hatten einen schön gearbeiteten Federschmuck und Waffen aus 
Brasilien ausgestellt, es wurde indess vielfach von Kennern behauptet, 
dass dies Erzeugnisse neuerer Industrie, und "nicht bei Indianern in 


Gebrauch gewesene Objecte seien. — Herr A. Wurm stellte Mine- 


Be ale 57 a a 


ralien aus, unter denen sich besonders schöne Kalkspathe, Apophyllite 
_ und Rothgültigerz vom Harz bemerkbar machten; Herr E. Winter 
eine Sammlung Rohdiamanten, ca. 150 Stück, aus Brasilien und Africa. 
— Der Berichterstatter und Herr L. Bock hatten ebenfalls 
Mineralien aus Australien, Californien, Mexico, Chili ete. ausgestellt, 
unter denen sich schöne und seltene Stufen Silber- und Kupfererzes, 
gediegen und in verschiedenen Verbindungen fanden. —— Ebenfalls hatte 
Berichterstatter in einem Schranke eine Sammlung antiker Thon- 
und Stein-Figuren, Krüge aus Gräbern und Tempeln Mexicos und 
Perus, und ferner Idole aus Gold, Silber, Kupfer, Stein, Thon und 
Holz von Africa, Aegypten, Ostindien, Mexico, St. Domingo, Panama, 
‚Chiriqui, Peru, Bolivien, Caracas u. aus Polynesien (v. d. Marquesas-Inseln, 
Nusuor, Solomons-Inseln u. der Oster-Insel) ausgestellt. -— Hier schloss 
sich als hervorragendes Prachtstück an, ein zu einem Götzenbilde um- 
gearbeiteter Elephantenzahn, von der Westküste Africas, ausgestellt durch 
Herrn F, Wedstein. — Auf der die Mitte des Saales einnehmenden 
grossen Tafel war zuvörderst die bedeutende und höchst interessante 
pharm acognostische Sammlung des Herrn A. Öberdörffer auf- 
gestellt; nächstdem der von Herrn A. Wichmann gebaute, von Herrn 
Dr. J. W. Spengel erfundene Schädelmessapparat. — Durch 
Herrn Dr. J. W. Spengel waren ferner eine Reihe anthropologi- 
scher Photographien hier aufgelegt, ihnen schlossen sich eine 
Sammlung ethnograph. Gegenstände von Neu-Brittannien 
durch Herrn Dr. Krause ausgestellt und eine Sammlung interessanter 
Stein- und Broncewaffen, dem Berichterstatter gehörig, von Mexico, 
Peru, Panama, Australien, Neuseeland, Ecuador und den Vereinigten 
Staaten, sowie ferner drei Kasten mit Bronce- und Eisenfunden 
aus dem Fuhlsbüttler Urnenfeld, dem Hamburger Museum gehörend, an. 
Auf dem an der innern Wand des Saales aufgestellten Tisch ist 
zuvörderst eine, Herrn Ferd. Worlee gehörende Sammlung von drei 
peruanischen Mumien, von denen eine noch vollkommen intact, sowie 
Beigaben zu solchen bemerkenswerth; ferner finden sich hier noch eine 
Reihe Schädel, theils aus Mumien, von Nord-Amerika, Peru, Neu- 
Irland etc. durch Herrn Dr. J. W. Spengel ausgestellt. | 
Saal 41 erinnert uns durch zwei der darin enthaltenen Aus- 
‘stellungen an Hamburg’s Lebensnerv: „den Handel“. Die ganze grosse 
in der Mitte desselben aufgestellte Tafel ist durch die grossartige Aus- 
stellung des Herrn H. A. Meyer ansgefüllt. Sie umfasst Zähne und 


Knochen vom Mammuth, dem Elephanten, Wallfisch, Narwall, Nilpferd 
und der Giraffe und führt uns in instructivster Weise die verschiedenen 
Sorten des Elfenbeins vor. Neben indischen Arbeiten aus Elfenbein, 
sehen wir Armringe aus demselben Material aus Africa, während auf 
der andern Seite eine Serie Billardbälle u. A. uns an unsere europäische 
Elfenbeinindustrie erinnert. Während einerseits unsere Aufmerksamkeit 
durch grosse Mammuthzähne, 2 kolossale Elephantenzähne von 140 bis 
150 Pfund und einen Narwallzahn von 10 Fuss Länge in Anspruch 
genommen wird, ist dies in nicht geringerem Maasse durch die aus- 
gestellten Proben kranken Elfenbeins und Durchschnitte durch Zähne, 
in denen sich eine, im Laufe der Zeit überwachsene Bleikugel, als Be- 
weis eines früher erhaltenen Schusses zeigt, der Fall. — Hieran schliesst 
sich dann die Ausstellung des Herrn Dr. Traun, eine Sammlung 
Rohgummi-Arten. Mit Recht darf dies eine der Perlen der Ausstellung 
genannt werden, nicht genug damit, dass uns auf einer Landkarte die 
geograph. Verbreitung der Gummi liefernden Pflanzen vorgeführt und 
die Gewinnung des Saftes, sowie dessen Verarbeitung zum eigentlichen 
Gummi uns dargestellt wird, es sind auch fast von allen in Betracht 
kommenden Pflanzen Proben der Blätter ete., das Material aber von 
allen erdenklichen Bezugsorten der Welt ausgestellt. An der innern 
Wandfläche findet sich dann hier noch die mit grossem Geschick und 
enormen Fleiss präparirte Sammlung norddeutscher Moose des Herrn 
Dr. H. Michow, ein kleiner Tisch mit einigen von Herrn Achen- 
bach ausgestellten Objecten: einen indischen Nähkasten, feinste Mosaik- 
arbeit, aus Bombay, eine grosse reich in Gold und Silber gestickte 
Decke und ein Götzenbild (Budha) von Alabaster aus Delhi, und dicht 
daneben von Herrn Wedstein ausgestellt: der Anzug und die Waffen 
eines Africaners von Lagos. — Am Fenster hatte Herr E. Winter 
dann einen seiner Bienen-Beobachtungsstöcke aufgestellt, um den sich 
stets ein sehr zahlreiches Zuschauerpublicum versammelt hatte. 

Saal 37 ist fast einzig und allein durch entomolog. Ausstellungen 
gefüllt. Dominirend tritt uns auf dem Mitteltisch die in 50 Kästen 
geordnete Raupen-Sammlung des Herrn G. J. Wittmack ent- 
gegen; meist sind die einzelnen Arten in allen Wachsthumsstadien prä- 
parirt, und gebührt Herrn W. sowohl was Reichhaltigkeit der Samm- 
lung als Sauberkeit der Präparirung, eine Frucht jahrelanger Versuche, 
anlangt, die höchste Anerkennung,: die demselben denn auch vielfach 


von Besuchern der Ausstellung ausgesprochen wurde. Den von Herrn 


a 


W. für das Präpariren von Raupen construirten Apparat hatte derselbe 
ebenfalls des leichten Verständnisses halber mit ausgestellt. — Herr 
C. Zimmermann hat auf einem Seitentische 9 Kästen hiesiger 
Schmetterlinge nebst deren früheren Ständen vom Ei bis zur Puppe 
aufgestellt, ihm gebührt, der Sauberkeit seiner Präparate halber, die 
gleiche Anerkennung wie Herrn Wittmack; besondere Fertigkeit scheint 
Herr Z. im Präpariren der grüngefärbten Raupen erlangt zu haben. — 
Durch Herrn E. Dämel sind 2 Kästen mit dimorphirenden 
Schmetterlingen, von Herrn J. Boll m Texas gesammelt, aus- 
gestellt, welche für die Anhänger der neueren Theorien über die Ent- 
stehung der Arten vom grössten Interesse; Herr A. Sauber, unser 
unermüdlicher Micro-Lepidopterologe, hat die gesammten seither von 
ihm hier aufgefundenen Micro-Lepidopteren ausgestellt; es wäre 
unnütz über diese mit enormem Fleiss in spärlich zugemessenen Frei- 
stunden zusammengebrachte Sammlung, sowohl was Art und Weise des 
Präparirens als das Verständniss, mit dem die Thiere gesammelt, an- 
langt, noch etwas Lobendes hinzuzufügen; es ist bekannt, Herr S. 
macht durch seine Präparate seinem Namen Ehre! — Von Käfern sind 
durch Herrn E. Schmidt ein Theil seiner Curculioniden-Samm- 
lung, die Brenthidae, Anthribidae etc. ausgestellt, manch’ interessantes 
und farbenprächtiges Thier, u. A. aus den Gattungen Cyphus, Entimus 
und Pachyrhynchus enthaltend; Herr C. W. Gossare hat seine ganze 
Sammlung, die Gattung Carabus umfassend, gebracht, die an Voll- 
ständigkeit ihres Gleichen suchen dürfte. Beiden Vorgenannten schliesst 
sich - würdig Herr F. Baden mit 14 Kästen Cetoniaden seiner reich- 
haltigen Sammlung an, von denen zumal die Goliathiden gerechtes Auf- 
sehen erregten. Herr Dr. Beuthin folgt hier mit 9 Kästen europ. 
Laufkäfer (Carabidae), denen Sauberkeit der Präparate nachzu- 
rühmen ist, schliesslich ist dann noch von Herrn C. F. Höge ein 
Kasten der auf seiner. letzten Reise nach Nordfinnland gesammelten 
Käfer ausgestellt. 

Von anderen Insectenordnungen finden wir nur durch Herrn 
Dr. Beuthin eine Sammlung Bienen ausgestellt, daran anschliessend 
eine sehr lehrreiche Suite von Bienenproducten von Herrn €. Winter. 
Als letzter der hierher gehörenden Ausstellungsgegenstände verdient 
nicht die wenigst rühmende Erwähnung die von Herrn Ferd. Worlee 


ausgestellte Sammlung von Insecteneinschlüssen in Copal. 


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In demselben Saal finden sich dann noch Aquarelle von der 
deutschen africanischen Expedition an den Wänden und Photographien 
von derselben auf einem der Seitentische durch Dr. Falkenstein aus- 
gestellt, an einer anderen Wand hatte Herr Dr. Beuthin seine Samm- 
lung von Faserstoffen geschmackvoll zur Anschauung gebracht. 

Saal 38. Hier finden wir in erster Linie conchyliologische 
Sammlungen ausgestellt. Die Herren Reents und D. Filby haben 
je einen Kasten mit hervorragenderen Stücken ihrer Sammlungen aus- 
gestellt, Herr F. Muhlert sechs Kasten mit dem Hervorragendsten 
seiner Sammlung, besonders aus den Gattungen Cypraea, Conus, Mitra, 
Harpa, Spondylus ete.; die ausgestellten Exemplare zeichnen sich 
durch Schönheit und gute Conservirung aus und finden sich darunter 
ebenso wie unter den von den Herren F. und R. ausgestellten, Selten- 
heiten ersten Ranges. Herr Clemenz hat drei Kasten Landcon- 
chylien geliefert, besonders Interesse nehmen indess die von Herrn 
Hartwig Petersen in fünf Kasten sehr instructiv zur Anschauung ge- 
brachten Land- und Süsswasser-Conchylien hiesiger Gegend, 
von denen die meisten Arten in vielen Exemplaren und interessanten 
Varietätenreihen vorhanden, in Anspruch, 

Herr Petersen hatte ferner noch seine bedeutende Sammlung von 
Holzarten und Holzsorten aller Weltgegenden ausgestellt. 

Soweit gehörten die ausgestellten Gegenstäude fast ohne Ausnahme 
Sammlungen von Vereinsmitgliedern und hies. Besitzern solcher an; 
ihnen sind nun in diesem Saal eine Reihe Ausstellungen angeschlossen 
die theils Handelszwecke, theils andere Zwecke verfolgen. 

Es haben ausgestellt die Herren Gundlach und Müller in 
Ottensen, praktische Glasgefässe für naturwissenschaftliche Samm- 
lungen und andere Zwecke, Herren Ramme und Sodtmann eine 
Reihe ihrer sehr guten anatom. Nachbildungen aus Papiermache, 
Herr C. Rodig, gute mikroscop. Präparate, Herr Heine aus Leipzig 
Geräthe für den Fang und Conservirung von Inseeten, die in ihrer 
Construction indess nichts Neues boten, Herr Partz einige Entwürfe 
für Wandtafeln zum Unterricht, die ein gutes Verständniss der Sache 
und der perspectiv. Grössenverhältnisse bekunden, und mit den ähn- 
| lichen zoolog. Wandtafeln der Herren Prof. Leuckart und H. Nitzsche 
in Leipzig, von denen ebenfalls einige durch Th. Fischer in Cassel 
ausgestellt, wohl concurriren können. Herr ©. Krüss hat schöne 
photolith., Landkarten, Herr S. J. Herbst Proben authographischer 


N rl 


Illustrationen für ein wissenschaftliches Werk, die sehr gut gerathen, 
Raimond Talbot in Berlin das Musterbuch seiner Glasphotogramme 
und Herr Dr. Stein in Frankfurt a. M. in photogr. Abbildungen 


seinen Heliopietor zur Anschauung gebracht. 


Aus dem Vorstehenden geht hervor, dass mindestens einiger- 
maassen es gelungen ist, die hier im Privatbesitz befindlichen Schätze 
unseren Gästen in leichter und bequemer Weise zugängig zu machen, 
dass ganze Unternehmen verdankt seine Entstehung einer Anregung des 
Herrn Ferd. Worlee und sein Gelingen dem Entgegenkommen der Be- 
hörden und dem einmüthigen und opferbereiten Zusammenwirken der 
Mitglieder der Ausstellungseommission und der Aussteller denen allen 
gewiss dafür auch an dieser Stelle ein Dank gebührt. 

Möge mit diesem Erfolge denn auch der Anstoss zu wissenschaft- 
lichen Fachausstellungen hier bei uns, wie sie schon in Paris und London 
stattgefunden, gegeben sein; sie würden gewiss nur anregend und be- 
fruchtend wirken und vom grössten Nutzen für das wissenschaftliche 


Streben und für die idealen Interessen hierorts sich erweisen. 


Verzeichniss der Gesellschaften, mit welchen 
Schriftentausch besteht.”) 


Amiens: Soc. linneene du Nord de france. : 
Amsterdam: Academie von Wetenschapen. 
Annaberg-Buchholz: Verein für Naturkunde. 

Augsburg: Naturhist. Verein. 

Aussig: Naturwiss. Verein. 

Bamberg: Naturforschende Gesellschaft. 
Basel ‘ Naturforschende Gesellschaft, 
Berlin: Königl. preuss. Acad. d. Wissenschaften. 


Entomolog. Verein. 
Gesellschaft naturf. Freunde. 
Botan. Verein der Provinz Brandenburg. 


Bern: Allgem. Schweiz. naturf. Gesellschaft. 
Naturf. Gesellschaft. 

Bonn: Naturf. Verein der preuss. Rheinlande. 

Boston: Society of nat. history. 

Bremen: Naturwiss. Verein. 
Geograph. Gesellschaft. 

Breslau: Schles. Gesellschaft für vaterl. Cultur. 
Verein f. schles. Inseetenkunde. 

Brünn: Naturforschender Verein. 

Brüssel: Soc. entomolog. de Belgique. 


Soc, malacolog. de Belgique. 
Buda-Pest: Kgl. ung. Gesellsch. der Naturwissenschaften. 


*) Mit einem * sind die Gesellschaften bezeichnet, von welchen wir 1376 und 77 keine 
Zu:endung erhielten, 


‚Bützow: 


Caen: 


Cambridge, Mass:.: 


Cassel: 
Charkow: 
Chemnitz: 
Cherbourg: 
Chur: 
Colmar: 
Danzig: 
Darmstadt: 
Dorpat: 
Dresden: 


Emden: 
Erlangen: 


Florenz: 


Frankfurt a.M. 


Freiburg i. B.: 


Fulda: 
Genua: 
Giessen: 
Görlitz: 
Göttingen: 


Graz: 


Greifswalde: 
Haag: 

Halle a. S.: 
Hamburg: 


Hanan: 
Hannoven 
Harlem: 
Heidelberg: 


Verein der Freunde der Naturgesch. in Mecklenburg. 
Societe linneene de Normandie.” 

Museum of comparat. Zoology. 

Verein für Naturkunde. 

K. Naturforscher Gesellschaft. 

Naturforschender Verein, 

Soeiete d’histoire naturelle. 

Naturforschende Gesellschaft Graubündens. 

Soc. d’histoire naturelle. 

Naturforschende Gesellschaft. 

Verein für Erdkunde und mittelrh. zoolg. Verein. 
Naturforscher Gesellschaft. 

Naturforschende Gesellschaft „Isis.“ 

Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. 

Kaiserl. Leopold. Carol. Acad. der Naturforscher. 
Naturforschende Gesellschaft. 
Physik.-medie.-Gesellschaft. 

Societa entomologica italiana. 

Senkenbere. naturf. Gesellschaft. 

Deutsche malacoz. Gesellschaft. 

Gesellschaft zur Beförd. der Naturwissenschaft. 
Verein für Naturkunde 

Museo eivieco. 

Oberhess. Gesellschaft für Natur und Heilkunde. 
Naturforsch. Gesellschaft.* ß 

Kgl. Gesellschaft der Wissenschaften. 
Naturwissenschaftlicher Verein. 

Acad. naturw. Verein. 

Naturw. Verein für Neuvorpommern und Rügen. 
Nederl. entomol. Vereeniging. 

Verein für Erdkunde. 

Naturw. Verein. 

Kaiserl. deutsche Seewarte. 

Geogr. Gesellschaft. 

Wetterau’sche Gesellsch. für Naturkunde. 
Naturforschende Gesellschaft. 

Musee Teyler. ß 


Mediec. naturw. Verein. 


[50] 


Helsingfors: 
Hermanstadt: 
Innsbruck: 
Kiel: 


Königsberg i. P. 


Krakau: 
Lausanne: 
Lemberg: 


Linz: 


London: 
Lübeck: 
Lüneburg: 
Madrid: 
Magdeburg: 
Melbourne: 


Moscanu: 


München: 
Münster i. W.: 
Odessa: 
Offenbach: 
Osnabrück: 
Padua: 

Paris: 


Petersburg; 


Philadelphia: 
Prag: 
Putbus: 


Regensburg: 


Reichenberg i. Böhm.: 


Reichenbach ı. V.: 


Riga: % 


Salem: 


a NS 


Societas pro Fauna et Flora fennica. 
Siebenbürg. Verein für Naturkunde. 
Naturw. medic. Verein. 

Naturwiss. Verein für Schleswig-Holstein. 
Kegel. physie. öcon. Gesellschaft. 

Acad. der Wissenschaften. 

Societe vaudoise de Sciences natur. 
Naturf. Verein „Kopernikus“. 

Verein für Naturkunde in Oestr. o. Ens. 
Museum Franeisco Carolinum. 

Zoological Society. 

Gesellsch. für gemeinnützige Thätigkeit. 
Naturwiss. Verein. 


Soc. espaii. de histor. natural. 


Naturw. Verein. 


Royal Society.* 

Kaiserl. Gesellsch. der Naturforscher. 

K. russ. Gesellsch. der Freunde der Natur- 
geschichte, Anthropologie u. Ethnographie. 

K. bair. Academie der Wissenschaften. 

Westf. Provinz.-Verein f. Kunst u. Wissenschaft. 

Neuruss. Naturforscher-Gesellschaft. 

Verein für Naturkunde. 

Naturwissenschaftl. Verein. 

Societa Veneto-Trentino di science. natural. 

Soc. entom. de France. 

Kaiserl. Academie der Wissenschaften. 

Societe entomologique de Russie. 

Academy of natural science. 

Naturw. Verein otos®. 

Redaction der entomol. Nachrichten. 

Zoolog.-mineralog. Verein. 

Verein der Naturfreunde. 

Verein für allgem. und specielle Naturkunde. 


Naturforscher Verein. 


‚ Peabody Acad, of nat. science / 


Essex-Institute. 


American Assoe. f. the Advancement of Science. 


Salem: 

St. Gallen: 
Schaffhausen: 
Sidney: 


Stettin: 
Stockholm: 
Stuttgart: 
Toronto: 
Trondjhem: 
Utrecht: 


Washineton: 


Wernigerode: 
Wien: 


Wiesbaden: 
Würzburg: 
Zürich: 


Zwickau: 


II NO N 


American Naturalist. 

Naturf. Gesellschaft. 
Schweiz. entom. Gesellschaft. 
Royal-Society of N. S. W. 


‘ Linnean Society of N. S. W. 


Entomol. Verein. 

K. schwed. Acad. d. Wissenschaften. 
Würtemb. Verein für vaterl. Naturkunde. 
Canadian Institute. \ 

Kong. norske Videnskabs Selskabet. 
Gesellschaft für Kunst und Wissenschaften. 
Smithsonian Institution. 

U. S. Geolog. und Geograph. Survey. 
Wissenschaftl. Verein. 

Kais. Acad. der Wissenschaften. 

K. k. zoolog. bot. Gesellschaft. 

Verein zur Verbreitung naturw. Kenntnisse. 
Leseverein deutscher Studenten. 
Nassauischer Verein für Naturkunde. 
Physie. medie. Gesellschaft. 
Naturforschende Gesellschaft. 


Verein für Naturkunde. 


Den nachfolgenden Gesellschaften ete. wurden ausserdem unsere 
Verhandlungen gesandt, ohne dass wir seither das Vergnügen 
hatten eine Gegensendung zu empfangen, was wir, da mehr- 
fach bei der Bestellung für uns bestimmter Sendungen Irrthümer 

seitens der Post ete. vorgekommen, hier bemerken. 


Agram: 
Altenburg: 
Batavia: 


Berlin: 


Tugoslovenska Academia. 


Naturforschende Gesellschaft des Osterlandes, 


Naturkundige Vereeniging in Nederj. Indie. 
Deutsche geolog. Gesellschaft. 
Anthropolog. Gesellschaft. 


Bonn: 
Bordeaux: 


Brüssel: 


Buda-Pest: 
Buenos-Ayres: 
Buffalo: 
Caleutta: 
Ceylon: 
Christiania: 
Dublin: 
Dürkheim: 
Edinburgh: 
Elberfeld: 
Erfurt: 


Frankfurt a. M.: 


Genf: 
Halle: 


Jena: 


Klagenfurt: 
Kopenhagen: 


Leipzig: 


Lissabon: 


London: 


Lund: 
Lyon: 
Mannheim: 
Modena: 
Neufchatel: 


20 


Redaction des Archiv für Naturgeschichte. 

Societe linneenne. 

Acad. roy. des sciences, des lettres et des 
beaux arts de Belgique. 

K. ung: Academie der Wissenschaften. 

Museo publico. 

Bulletin of Buffalo society of nat. science. 

Asiatice Society of Bengal. 

The Ceylon branch of the royal Asiatic Society. 

K. norske Fredriks Universitet. 

Geological Society. 

Naturw. Verein der bayr. Pfalz: „Pollichia.“ 

Royal Society. 

Naturw. Verein zu Elberfeld u. Barmen. 

Kgl. Acad. f. d. gemeinnütz. Wissenschaften. 

Redaction des zoolog. Gartens. 

Soeiete de Physique et d’histoire naturelle. 

Naturw. Verein für Sachsen und Thüringen. 

Redaction der Natur. 

Naturw. Verein (Zeitschrift für Mediein und 
Naturwissenschaften). 

Naturh. Landesmuseum für Kärnthen. 

Naturhist. Verein. 

K. Gesellschaft der Wissenschaften. 

K. Gesellschaft der Wissenschaften. 

Red. der Zeitschrift f. wissenschftl. Zoologie. 

Acad. d. sciences. 

. Entomological Society. 

Royal Society. 

Newmanns Entomologist. 

Red. des Zoological Record. 

der „Nature“. 


„ des Entomol. Monthly Magazine. 
Universität. 

Acad. des sciences, belles lettres et arts. 
Verein für Naturkuude. 

Societa .de naturaliste. 


Soc. d'histoire naturelle. 


Newcastle: 
New-York: 
Nürnberg: 


Paris: 


Passau: 
Philadelphia: 
Portland: 
Pressburg: 


San Franeisceo: 


Toronto: 
Upsala: 
Washington: 
Yokohama: 


Zürich: 


BD 


The Tyneside naturalists field Club. 


Lyceum of natural history. 
Naturhist. Gesellschaft. 


Redaction des Journal de Conchyliologie. 


eb] 

’ . 

d hist. natur. 
Naturw. Verein. 


American entomol. Society. 


der Nouvelles Archives du Mus. 


Massachusett's Soc. of nat. history. 


Verein für Naturkunde. 

Calif. Acad. of nat. science. 

Canad. Entomologist. 

Soc. roy. des sciences. 

Department of Agriculture. 

Deutsche Gesellsch. für Völker- 
kunde Ostasiens. 

Naturf. Gesellschaft. 


und Natur- 


D 
| 


N 


Sitzungsberichte 18%6. 


Zusammengestellt von W. Bösenberg, II. Geschäftsführer. 


59, (General-) Versammlung am 7. Januar 1876. 
Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 
Nach Erstattung des Jahresberichtes folgten Neuwahl des 


Vorstandes und Statutenänderung ete.- (siehe Verhandlungen Bd. II. 
pag. 11—14). 


60. Versammlung am 21. Januar 1876. 


Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Der Vorsitzende legt eine Reihe chinesischer und japanesischer 
Malereien, theils in Buch-, theils Rollenform, vor, durch welche der- 
selbe zu beweisen sucht, dass der den Chinesen und Japanesen so oft 
vorgeworfene Mangel an Perspeetive in ihren Malereien nicht aus Un- 
kenntniss herrühren kann, sondern andere Gründe haben muss. 

So waren z. B. unter dem Vorgelegten kleine billige Bücher, 
deren Illustrationen eine, oft mit den einfachsten Mitteln erreichte, 
vollkommen richtige Perspective zeigten, wogegen andererseits grosse, 
theure Bilder allerdings ohne jede Spur von Perspective sind. 

Herr Thalenhorst zeigt eine selbst erzogene Cleoceris vimi- 
nalis, die für unsere Fauna neu ist. 

Herr Worlee zeigt hölzerne, lackirte Schaalen aus Japan, die 
durch Inseetenlarven bis auf die Lackschicht zerstört sind. » 

Herr Schmeltz bespricht Dr. Günther’s Arbeiten über Ceratodus 
und über die gigantischen Schildkröten der Gallapagos-Inseln und der 
Mascarenen in den Philosoph. Trans. of the Royal Society, London. 


RA Se 


Ferner legt derselbe das soeben erschienene, für fernere Arbeiten 
über den stillen Ocean sehr wichtige Werk: „Meinicke: Die Inseln des 
stillen Oeeans“ vor und sprieht sein Bedauern darüber aus, dass leider 
für die Zoogeographie in diesem Werk nicht die neueste Literatur im 


genügender Weise benutzt worden, wofür er Beispiele giebt. 


61. Versammlung am 4. Februar 1876. 


Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Der Vorsitzende berichtet über die Fortschritte der Vor- 
bereitungen zur Collectiv-Ausstellung im September d. J. 

Herr Semper legt Ophideres fullonica vor, die, da sie die 
Orangen ansticht und den Saft aussaugt, die Früchte .zum Abfallen 
bringt, was man sich in Australien bis vor Kurzem nicht erklären 
konnte. 

Herr Thalenhorst zeigt einen Clytus vor, der im Mulme der in 
voriger Sitzung vorgelegten zerstörten jap. Holzschaalen gefunden wurde; 
sowie ferner ein Exemplar des Kartoffelkäfers Doryphora decemlineata. 

Herr Schmeltz berichtet über eine Recension der ersten Arbeit 
unseres Mitgliedes Hrn. H. Strebel über mexik Conchylien im Journal 
de Conchyl. 

“Herr Mühlert legt Conus rhododendron vor, 

„ Sodtmann einen Querschnitt von Oelbaumholz. 
»  Worlee spricht nach den deutschen Blättern für Gärtnerei 
und Landwirthschaft über eine wildwachsend gefundene weisse Meer- 


rettigpflanze. 


62. Versammlung am 18. Februar 1876. 


Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Herr Thalenhorst spricht über Timandra Amataria und deren 
Verwandlung. 3 

Herr Muhlert legt Murex cervicornis aus West-Australien vor. 

Herr. Zimmermann berichtet über neue span. Lepidopteren 
(Satyrus Prieuri var. Uhagonis und Erebia Zapateri) seiner Sammlung 


und theilt über die Zueht von Sat. Pernyi folgendes mit: 


Aus überwinterten Puppen von Sat. Pernyi krochen am 23. Mai 
1875 Schmetterlinge aus und fand ich am folgenden Tage ein Pärchen 
in Begattung vor. Bis zum 3. Juni hatte das Weibchen seine Eier 
‚abgesetzt und im Ganzen 216 Stück gelegt. Nach ungefähr 14 Tagen 
am 14. Inh, krochen die jungen Räupchen aus und gelang es mir, 
wie bereits im vorigen Jahre, die Thiere leicht zu erziehen, indem ich 
dieselben mit dem ausgewachsenen harten Eichenlaub, in Wasser gestellt, 


fütterte und dasselbe nur zweimal wöchentlich erneuerte. Täglich be- 


sprengte ich die Raupen in der Mittagszeit mit Wasser. Am 2. Aug. 


hatte ich die ersten Puppen. Ende August war ich einige Tage von 
‚Hamburg abwesend und bei meiner Rückkehr am 25. .d. Mts. fand ich 
viele Puppen ausgekrochen, die Schmetterlinge total laedirt und noch 
5 Pärchen in Paarung vor. Da die Eier von S. Pernyi nicht zu über- 
wintern sind, wie die der ihr nahe verwandten $S. Yamamai, sondern stets 
nach ungefähr 14 Tagen auskriechen, so entschloss ich mich, die zweite 
Zucht zu wagen, welche auch theilweise, obgleich mit vielen Opfern gelang. 
Von den eirca 1000 Eiern erhielt ich im Ganzen und zwar erst Ende 
November 10 Puppen und am 1. December präparirte ich die letzten 
vollständig ausgewachsenen Raupen, da ein starker Nachtfrost das Laub, 
welches vor leichter Kälte durch Umhüllungen geschützt war, voll- 
ständig zerstörte. Die erhaltenen Gespinnste sind meistens gut ver- 
fertigt und enthalten lebende Puppen, sind aber kleiner als gewöhnlich.“ 

Herr Worlee macht folgende Mittheilungen: 

Eine afrikanische Landschildkröte seit etwa 6 oder 7 Jahren in 
einem warmen Gewächshause lebend, ist seit dieser Zeit so zahm ge- 
worden, dass sie auf den Ruf des Gärtners sogleich kommt, sich auf 
den Hinterbeinen an dessen Beinen aufrichtet und Futter aus der 
Hand nimmt. Sie nimmt gern abgefallene Blätter aller Art, ferner 
vorzugsweise gelbe Möhren und weiches Weissbrod. Seit einigen Jahren 
ist ein Wachsen des Thieres zu beobachten und zwar vergrössert sich 
die hoch gewölbte Schaale in der Weise, dass zwischen der letzten 
und der vorletzten Schilderreihe eine neue sich äusserst langsam 
zwischenschiebt. 

Material zum Auslegen von Insektenkästen. 

Das Cajeputöl, welches aus Batavia in den Handel kommt, ist 
öfters in Kisten, richtiger kistenförmige Körbe verpackt, die ganz aus 
dicht aneinander genagelten Stielen eines Blattes, vermuthlich einer 


Calamusart, bestehen. Die einzelnen Stücke sind ca. 24 Fuss lang und 


von 1% bis 3 Zoll dick, aussen mit glänzend brauner glatter Rinde ver- 
schen und haben innen ein weiches Mark, welches sich leicht in Scheiben 
schneiden lässt und zu oben erwähntem Zwecke vorzüglich geeignet ist. 

Herr Schmeltz berichtet über Macrotoma heros von den Viti- 
Inseln und legt die Larve, die Puppe und den ausgebildeten Käfer 
vor, sowie ferner eine Keule mit Schnitz- und eine andere mit einge- 
legter Arbeit (Sterne aus Cachelotzahn), von denselben Inseln, aus dem 
Museun Godeffroy. 

Herr Thalenhorst legt die Arctiiden seiner Sammlung aus 


Nordamerika und aus der Umgegend von Montevideo vor. 


63. Versammlung am 3. März 1876. 


Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Herr Baden erklärt einen vom Klempner Schommer in Altona 
gefertigten Insektenselbstfänger, welcher aus einem grossen Blechtrichter 
an dessen oberem Rande eine Lampe mit Schirm befestigt ist, besteht, 
der auf ein, zum Theil mit Spiritus gefülltes Glasgefäss mit weiter 
Ocffnung gesetzt wird. * 

Herr Petersen spricht über Maserhölzer seiner Sammlung, die 
sowohl Wurzel- als Stamm-Masern umfasst, und glaubt, dass mindestens 
die Maser des Wurzelholzes nicht von einer Krankheit des betreffenden 
Baumes herrührt, wie dies z. B. im grossen Meyer’schen Conversations- 
Lexieon angegeben; im Anschluss daran wurde von einer andern Seite 
hervorgehoben, dass diese sog. Krankheit, nach Virchow’s Untersuchungen, 
nichts Anderes sei, als eine Umbildung der Zellen. 

_ Herr Dinkler zeigt japan. Käfer und 
Herr Tetens spricht über die Arten der Gattung Gonopteryx. 


64. Versammlung am 17. März 1876. 


Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Herr Capt. Schnehagen macht folgende Mittheilungen über den 


Fang und die Erscheinungszeit pelagischer Thiere an der Oberfläche: 


„Auf. meinen letzten Reisen habe ich stets von der Seite des 
Schiffes aus gefischt, indem ich eine ca. 8 Fuss lange Stange in der 
Nähe der grossen Want befestigte und also hierdurch die Fischleine 
so weit hinausschob, dass das Netz stets vom Schiffe frei blieb. Das 
Netz liess ich stets so schleppen, dass selbes mit dem Hintertheil des 
Schiffes sich in gleicher Linie befand, wo ich eine dünne Leine mit 
der Kausche, durch welche die mit dem Netz verbundene Fischleine 
ief, befestigt hatte. Durch diese Vorrichtung war es mir immer sehr 
leicht möglich, das Netz aufzuheben oder wieder hinabzulassen und habe 
ich auf diese Weise stets viel mehr Thiere gefangen, als wenn ich das 
Netz direct vom Hintertheil des Schiffes schleppen liess. 

Das meiste fing ich in sehr dunklen Nächten, in sehr mondhellen 
wenig oder gar nichts; nach einem Gewitter warf ich das Netz stets 
mehrere Mal aus und habe mitunter sehr schöne Dinge gefangen. 

Gleich den Thieren des Landes sind auch die pelagisehen in 
ihren Lebensfunetionen an gewisse Tageszeiten gebunden; zum mindesten 
kann man zwischen den Wendekreisen das Erscheinen mancher Thiere 
an der Oberfläche des Meeres auf bestimmte Zeit angeben, ausserhalb 
der Wendekreise scheint dies mehr von der Jahreszeit, Wind und Wetter 
abzuhängen, doch glaube ich, dass man auch hier Dämmerungs- und 
Nacht-Thiere unterscheiden kann; meine Beobachtungen hierüber sind 
indess zu ungenau, als dass ich mich bestimmt äussern könnte. 

Das erste nach eingetretener Dämmerung sich zeigende Thier ist 
Leucifer, dem dann bald verschiedene Flohkrebse in Begleitung von 
Atlanta, Diacria und Styliola gegen 7 Uhr Abends folgen. Von 7 bis 
7!/a Uhr erhält man die meisten Thiere, Leucifer und Styliola sind 
schon in die Tiefe verschwunden, dafür treten jetzt Oxygurus, Hyalea 
und Cleodora-Arten auf; einzelne der kleinen rothen Hyperiden sogar 
manchmal in solcher Menge, dass man in wenigen Minuten einen Eimerl 
damit füllen kann, und dieserhalb das Fischen aufgeben muss bis sie 
sich wieder verzogen haben. 

Die nächste halbe Stunde, bis gegen 8 Uhr, bringt Hyalea tri- 
dentata, Balantium balantium, Carinaria, Argonauta, grosse Salpen, 
Pyrosoma und Krebslarven (Erichthus und Phyllosoma), sowie die 
Phronima sedentaria mit ihrer Tonne. Die Bewegungen dieses letzteren 
Thieres, das ich oft in einem Gefäss mit Wasser länger beobachtet, 


sind höchst possirlicher Natur. Von Hyalea tridentata hatte ich ein- 


mal in der Nähe des Aequators 34 Exemplare mit einem Zuge, von 
Balantinm balantium auf 290 S. und 5° O0. 12 Exemplare gefangen. 

Als letztes der aus der Tiefe zur Oberfläche steigenden Thiere 
repräsentirt sich ein Scopelide mit furchtbaren Vorderzähnen; gegen 
Mitternacht haben sich sämmtliche Thiere in die Tiefe zurückgezogen 
um gegen die Morgendämmerung in umgekehrter Reihenfolge wieder 
zu erscheinen. 

Eine Art der Gattung Saphphyrina, die man den Kolibri des 
Meeres wegen ihres Farbenglanzes nennen könnte, fängt man auch am 
Tage, sonst jedoch nur der Oberfläche eigene Thierformen: Janthina 
Glaucus, Physalia ete. ete.“ 

Ferner zeigt derselbe ein Stück Kryolith von Grönland vor, 
welches zu Aetznatron, Soda ete. benutzt wird. 

Herr Böckmann spricht in längerem interessanten Vortrag über 
den Nestbau und das Begattungsgeschäft der Vögel und den ökonomi- 
schen Nutzen einiger’ Nester. 

Herr H. Petersen legt die Pyramiden-Hölzer seiner Sammluug 
vor und schreibt die Entstehung der Pyramiden-Zeichnungen im Holze 
der Astbildung zu. 

Herr Capt. Wendt knüpft einige Bemerkungen an Capt. Schne- 
hagen’s Mittheilung über seine Erfahrungen beim Fang pelagischer Thiere. 

Frau Dietrich berichtet über einen von ihr in Australien ge- 
haltenen Haliaötus leucogaster, der Aufmerksamkeit für Gesang und 
Musik gezeigt. 

Herr Schmeltz theilt mit, dass Todirhamphus reeurvirostris 


auf Upolu in Termitennester an Bäumen hineinbaue. 


65. Versammlung am 31. März 1876. 


Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Herr Muhlert legt neue Erwerbungen seiner Sammlung vor: 
Conus princeps (cum epid.) und ©. regius von Mazatlan, ©. purpnraceus 
von Panama, (C. tessellatus vom indischen Ocean, Voluta costata von 
den Moluecen, V. maculata von Australien, V. Junonia vom Golf von 


Mexico, V. praetexta und V. deliciosa von Neu-Caledonien. 
o 


Herr Böckmann zeigte eine Reihe von ihm für das hiesige 
Museum angefertigter Präparate hiesiger Schmetterlinge durch die, neben 
den einzelnen früheren Ständen auch die Lebensverrichtungen und Lebens- 
beziehungen derselben in ausgezeichneter Weise zum plastischen Ausdruck 
gelangen und wies auf die Bedeutung solcher Zusammenstellungen hin. 

Herr Graeser sprach über die Lepidopteren-Gruppe der Par- 
nassier, speciell über die Arten Apollo und Delius und bemerkte dabei 
Folgendes in Betreff des Vorkommens von Apollo: 

Die vorgelegten Exemplare stammen aus verschiedenen Theilen 
der Alpen und zwar aus den Walliser und Berner Alpen und vom 
Schneeberge in Steiermark; ferner 2 durch ihre Grösse ausgezeichnete 
Exemplare aus dem Mährischen Gebirge und andere aus dem Schweizer 
Jura, wo Apollo an südlichen Abhängen, wie der Geisenweid am Bieler 
See, in günstigen Jahren in einer zweiten Generation vereinzelt vor- 
kommen soll; 2 von letztgenannter Gegend stammende Exemplare sind 
Ende August gefangen, während dort die eigentliche Flugzeit dieses 
Falters in den Juni fällt. 

Die in Südrussland gesammelten Thiere zeichnen sich durch 
Grösse und Färbung aus, diejenigen der Molasse-Formation durch matte 
Zeichnung und das Verschwinden der kleinen schwarzen Binde am Innen- 
‚ande der Hinterflügel des Männchens, welch’ letztere daher gewisser- 
maassen den Uebergang zum Delius bilden. Nebenbei bemerkt, dürfte 
es nicht einen Schmetterling der europäischen Fauna geben, welcher 
mehr Neigung zum Variren zeigt als gerade der Apollo. 

Delius unterscheidet sich, neben der Lebensweise, auch nament- 
lich durch sein Vorkommen resp. seinen Aufenthalt in weit höheren 
Regionen vom Apollo, denn während letzterer in der Alpenregion von 
1000—4000' über dem Meere lebt, bewohnt Delius die Region von 
4000—7500' über dem Meere, von der Region der Nadelwälder bis 
zur untern. Schneegrenze, er ist also hochalpin, während Apollo nur 
montan oder höchstens subalpin genannt werden kann. 

Der dritte Falter dieser Gruppe Mnemosyne ist im südl. Theile 
seines Verbreitungsgebietes ebenfalls Bergfalter und an manchen Orten 
ausserordentlich häufig, wie z. B. auf dem Hermannskogel bei Wien. 
In der Schweiz fehlt er in der Ebene, dem Jura und der Molasse, 
wogegen er im Norden, wie viele andere Bergthiere des Südens, in die 
Ebene hinabsteigt und die Torfmoore Russland’s, Ost-Preussen’s, Schwe- 


den’s, Norwegen’s und Dänemark’s bewohnt. 


NE DOPUNET 


Die den Parnassiern eigenthümliche hornartige Scheide am Hinter- 
leibe der Weibchen, ist bei Mnemosyne besonders stark entwickelt, und 
muss bezweifelt werden, dass die Scheide sich erst während oder nach 
der Begattung bildet, da noch nicht entwickelte Weibchen mit voll- 
kommener Scheide gefunden wurden. Nachdem die Eier abgelegt sind, 


verliert sieh die Scheide bei allen drei Arten.“ 


Herr Schönfeld zeigt borsauren Kalk von Iquique. 


Herr Böckmann zeigt einen Papilio Machaon dessen Hinter- 
flügel gelb eingefasst sind, was nach Ansicht des Vortragenden, da der 
Falter aussergewöhnlich lange in der Puppe gesteckt, durch die 
eigenen Excremente des Thieres, deren es sich schon in der Puppe 
entledigte, entstanden sein soll. 

Herr Dr. C. Crüger theilte Folgendes mit: 

Durch die Freundlichkeit des Hrn. Dr. Beuthin sind uns einige 
in der Umgegend von Malacca gesammelte Lepidopteren zugegangen, 
leider nur in geringer Zahl und etwas misshandelt. Wir erkannten 
unter den Rhopaloceren alsbald Hestia Lynceus, Danais Aglea und 
Euploea Rhadamantus, letzteren namentlich sehr wohl erhalten. Dann 
die bekannte Eurema Hecabe, Catopsilia Crocale d' und Tachyris Nero 0’, 
die schöne Form mit dunklen Adern. Von Papilio Antiphates waren 
2 Exemplare vorhanden, welche, nicht ganz übereinstimmend, möglicher- 
weise ein Paar sind. Papilio Memnon $ die gewöhnliche ungeschwänzte 
Form; bekanntlich variiren die Weiber dieser Species so stark, dass 
man früher mehrere Arten daraus machte, bis Wallace den Irrthum 
aufklärte durch eigene Beobachtungen. Die Heteroceren waren leider 
noch unkenntlicher und beschädigter als die andern; ein kleiner Thal- 
pochares, dem Accedens, Felder, von Java am nächsten, fiel auf; viel- 
leicht war die grosse Bendide Walker’s Enmonodia Hypopyroides. Ein 
schöner Spanner war dabei, Guenee’s Mieronia aculeata; ein ähnlicher 
ist bis zur völligen Unkenntlichkeit beschädigt. Einige Pyraliden, ein 
kleiner weisser Spanner (oder ist's eine Miera?) und eine ÖOphiuside 
sind schwerlich zu bestimmen. Die Sphinx wird wol Chaerocampa 
Alecto sein (so nennt Boisduval die frühere Cretica). Die Fauna von 
Malayana ist bekanntlich eine der reichsten und interessantesten in 
Südasien, leider. haben wir seit langer Zeit aus den dortigen Gegenden 


keine nennenswerthen Sendungen zu verzeichnen gehabt, obgleich es uns 


en 


ja an Verbindungen, namentlich mit Singapore, nicht fehlt; um so mehr 
hat uns der kleine Beitrag, der immerhin einige bemerkenswerthe 


Thiere enthält, erfreut. 


66, Versammlung (Stiftungsfest) am 8. April 1876, 


Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Herr Schmeltz gab einen statistischen Ueberblick über das 
abgelaufene Vereinsjahr und die Verbindungen des Vereins nach aussen. 
An der üblichen Abendmahlzeit betheiligten sich 20 Personen 
und wurde während derselben der am selben Tage ihr 25jähriges 
Jubiläum feiernden zoolog. bot. Gesellschaft in Wien ein Glückwunsch- 


telegramm gesandt. 


67. Versammlung am 28. April 1876. 


Vorsitzender: Herr Vicepräsident Dr. C. Crüger. 


Herr Schönfeld spricht über Bor, dessen Fundorte und Verbin- 
dungen. Derselbe machte auf die Bordiamanten aufmerksam und gab 
Proben von natürlichen Tinkal und künstlich erhaltenen Krystallen, die 
den Tinkal in Form und Ansehen gleich kommen; von octa@drischem 
und prismatischem Borax. Ferner berührte derselbe die Gewinnung 
aus den Boraxseen in Californien und das Vorkommen von Borocaleit 
und Boronatrocaleit in Peru. 

Besonders machte Redner auf die von Nöllner aufgestellte Theorie 
über die Entstehung des Borax aufmerksam und hob hervor, wie gerade 
dieser Mann in aller Stille sich das grösste Verdienst um die chemische 
Industrie von Hamburg erworben. Zum Schluss gab Redner einen 
allgemein gesehichtlichen Ueberblick mit der Bemerkung, dass es bei 
dem augenblicklichen Standpunkt unserer Kenntniss wünschenswerth sei, 
die Entstehungsgeschichte des Borax genauer als bisher geschehen, zu 
erforschen. 

Herr Thalenhorst legt nordamerkanische Lepidopteren und 


ihre Vertreter in der hiesigen Fauna vor. 


N a Make 


Herr Schmeltz zeigt einige von Herrn Boll in Texas gesammelte 
Schmetterlinge nebst deren Raupen, sowie ferner die Frucht von Quercus 
macrocarpa aus Texas und ferner Capulus erystallinus von den Viti- 


. . - . 
Inseln auf Linckia laevigata schmarotzend. 


68. Versammlung am 12. Mai 1876. 


Vorsitzender: Herr Präidsent F. Woriee. 


Herr Schmeltz verliest folgende Beobachtungen von Uapitän 
Wendt über das Ansetzen der Cirripedien an eisernen Schiffen : 

„Eine der schlimmsten Plagen der eisernen Schiffe, ist wohl das 
Ansetzen der Cirripedien, Baärnickel oder Langhalse wie wir Seeleute 
sie nennen, an den Seiten derselben. 

Dieses beginnt gewöhnlich bei anhaltender Windstille, und einer 
milden Wärme des Wassers von vielleicht 129 Reaumur und darüber; 
wohl meistens beim Anfang der Passatwinde, oder in den Doldrums 
zwischen beiden Passaten. 

Die ohngefähre Grenze, man könnte auch sagen, die eigentliche 
Heimath dieser Thiere, wäre somit zwischen den 30ger Graden, N.- und 
S.-Breite; zwischen diesen Parallelen sinkt die Temperatur des Wassers 
selten unter 12° R., variirt vielmehr zwischen 12° und 21° R., und 
scheint ihnen diese milde Wärme auch am meisten zuzusagen. In den 
höheren Breiten trifft man sie auch wohl noch an, so lange das Wasser 
diese Temperatur noch beibehält; sinkt diese aber tiefer, vielleicht bis 
zu 10° R. und darunter, so scheint ihnen dieses doch nicht mehr zu 
behagen, denn dann erschlaffen selbst die, an den Seiten angewachsenen 
mehr und mehr, wenn sie auch nicht ganz absterben. 

Wird man nun zwischen oben angegebenen Parallelen von an- 
haltender Windstille befallen, und beobachtet dann nach ein paar Tagen, 
je nach der Dauer derselben, die Seiten des Schiffes zwischen Wind 
und Wasser, so fallen einem zuerst kleine helle Punkie auf, ähnlich 
kleinen Wasserbläschen, die sich aber schon nach einigen Tagen schnell 
entwickeln und deutlich die Lepaden erkennen lassen.“ 

Hieran knüpft der Vortragende Mittheilungen über die Natur- 
geschichte dieser Thiere, erläutert durch Vorlage von Exemplaren der 


Gattungen Lepas, Conchoderma, Scalpellum, Pollieipes, Poecilasma Ale,pas, 


u 


Balanus, Coronula ete., aus dem Museum Godefiroy, sowie durch die 
des Kräuterbuches von Ad. Loniceri worin haarklein beschrieben, wie 
sich ‘die Bernakel-Gänse aus Lepaden entwickeln. 

An Vorstehendes anknüpfend, bemerkt Herr Schönfeld, dass 
die Ursache des häufigen Ansetzens dieser Thiere in der Structur der 
Oberfläche der Eisenplatten der Schiffe liege und berichtet Herr Böck- 
mann, dass kürzlich ein Schiff von der Westküste Amerika’s hier an- 
gelangt, das mit theils 6 Zoll langen Balanen besetzt gewesen sei. 

Herr Schönfeld legt Schwefelkies aus Steinkohlen, mit eigen- 
thümlich zellenartiger Structur, vor. Die Herren Worlee und Dr. Crüger 


erklären dies als von den Internodien einer Rohrart herrührend. 


69. Versammlung am 26. Mai 1876. 


Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Herr Böckmanun bespricht in längerem Vortrage die Nager 
der hiesigen Fauna, deren Lebensweise und Unterschiede. 

Herr ©. W. Lüders theilt im Anschluss hieran mit, dass sich 
in den 40er Jahren die Ratten in Iquique dermassen vermehrt hatten, 
dass die Bevölkerung die Stadt räumen und monatelang auf den Bergen 
campiren musste. 

Herr Dr. ©. Crüger bemerkt, in Bezug auf vorstehenden Vor- 
trag, dass die Ratten durch ihren Zahnbau zum Nagen gezwungen würden, 
und führen die Herren Dr. Brinekmann und Böckmann Beispiele 
von Missbildung der Zähne derselben an. 

Berr Höge legt, im Innern mit Noctuenraupen besetzte Kannen 
von Sarracenia Drummondii vor, woran anknüpfend Herr Worlee be- 
merkt, dass eine von ihm cultivirte Sarracenia purpurea im vergangenen 
Herbst in ihren Kannen eine so grosse Zahl von Wespen, Fliegen und 
ähnlichen Inseeten. aufgenommen hatte, dass solche in Verbindung mit 
den sich stets in den Kannen sammelnden Wespen einen so üblen Ge- 
ruch hervorbrachten, dass man sich genöthigt sah, die ganze Zahl der 
Kannen von dem Gehalt zu säubern. Die am stärksten von todten 
Insecten besetzten Kannen zeigten die lebhafteste, gesundeste Färbung, 
behielten solche auch nach der Entfernung der Insecten bei, obgleich 


ihnen, wenn, wie manche Beobachter jetzt wissen wollen, die Insecten 


N 


ihnen gleichsam als Nahrung dienen, den Winter über keine neue Zu- 
fuhr von Nahrung zu Theil wurde: 

Derselbe legt ferner Früchte und Theile des Fruchtkolbens von 
Raphia Ruffia vor und theilt mit, dass er aus Brasilien Fruchtkolben 
dieser Palme empfangen habe, welche die enorme Grösse von über 
9 Fuss Länge bei 15 Zoll Durchmesser haben, über 100 Pfd. wiegen 
und mit Massen einzelner Früchte besetzt sind. Die Raphia Ruffia ist 
in Africa heimisch und ist daher anzunehmen, dass die vorliegenden 
Fruchtkolben von Bäumen stammen die nach Brasilien eingeführt und 


(3 


eultivirt sind. In Martius „Enumerat. plantarum br.“ ist angeführt, dass 
die in Brasilen heimische Raphia Taedigera einen Fruchtkolben von 
6 Fuss Länge bilde, demnach die R. Ruffia dort also noch grössere ' 
Fruchtbarkeit zeigt als die einheimische Art. 

Herr Schmeltz legt Chrysoena Vietor mas. und fem. von den 


Vitı-Inseln vor. 


70. Versammlung am 9, Juni. 1876. 


Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Herr Schmeltz hält dem am 27. Mai d. J. verstorbenen Mitgliede 
C. L. Salmin einen Nekrolog, worin derselbe der bedeutenden Verdienste 
die sich S. um Erforschung der hiesigen Lepidopteren-Fauna erworben, 
besonders gedenkt. 

Herr Dr. Richters theilt mit, dass sich seit Mitte Mai in der 
Elbe eine muthmasslich neue Species der Gattung Anomalocera zu 
Milliarden zeige, erklärt die Unterschiede dieser Gattung von der nächst ver- 
wandten ‚„Cyclops‘‘ und theilt mit, dass die von ihm beobachtete Begattung 
vollzogen wird, indem dass Männchen das Weibchen mit den Greifan- . 
tennen erfasst, und nun die das Sperma enthaltende Patronenhülse, 
die dasseibe an den Füssen mit herumträgt, mit dem 5. Fusspaare an 
der Vulva des Weibchens befestigt. Der sehr. interessante Vortrag 
wurde durch microscopische Präparate erläutert. 

Herr Böckmann zeigt Gaumen und Nase eines bei Ahrensburg 
erlegten Rehes, mit Larven der Nasenbremse, Oestrus nasalis, besetzt. 
Herr Schmeltz spricht über das Jugendgefieder einer mit 
Platye. tabuensis nahe verwandten Papageispecies von Vanua-Levu in 


der Viti-Gruppe. 


— 9 3 


71. Versammlung am 23. Juni 1876. 
Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Herr Worlee spricht über die sog. insectenfressenden Pflanzen 
speciell: Sarracenia purpurea, Dionaea muscipula, Drosera rotundifolia 
und D. longifolia. 

Ferner bespricht derselbe eine von ihm vor mehreren Jahren vor- 
genommene Kreuzung von (Cereus nyctieallus und Ü. speciosus deren 
Bastard, augenblicklich blühend, .dunkelroth gefärbt und dessen mittlere 
Petale mit leuchtend violettem Streif geziert sind; schliesslich legt der- 
selbe Früchte von Popnlus balsamifera vor. 

Herr Dr. Beuthin zeigt die Frucht des Mahagonibaumes. 

Herr Baden lest Inseeten von Madagascar vor. 

Herr Thalenhorst berichtet, das ein ihm ausgekommenes Pärchen 
P. Lueipara, welches am 16./6. den ersten Begattungsact vollzogen 
und dessen 2 ‘dann die Ejer abgelegt, am 21./6. zum 2. Male von 
ihm in Copula getroffen, in der dann auch’ noch am 22. verblieben 
und darin gestorben sei. 

Ein ähnlicher Vorgang ist von keinem der Anwesenden beobachtet, 
wohl aber, dass ein 0‘ von Samia Cecropia drei 2 befruchtet. 

Herr Schmeltz lest Missbildungen an Pfirsichblättern vor, von 
denen Herr Worlee glaubt, sie seien durch Blattläuse verursacht, während 
von anderer Seite Pilzbildungen als Ursache angegeben werden. 

Herr Lüders legt ein Rundbeil aus Kupfer, aus einem Grabe 
bei Cuenca in Ecuador vor. 

Herr Schönfeld legt vor und bespricht: „Dr. F. Ruge, der 
Selbstbildungstrieb der Organismen in selbstständig gewachsenen Bildern, 
Berlin, 1859.“ Zur Erklärung des Verfahrens durch das die Bilder her- 
vorgebracht, bemerkt der Vortragende das Folgende: Bringt man Eisen- 
oxydulsalz mit gelbem Biutlaugensalz zusammen, so entsteht ein blauer 
Niederschlag das bekannte Berliner Blau. Auf ähnliche Weise entstehen 
noch mehr derartige und auch anders gefärbte Niederschläge die unter 
günstigen Bedingungen ganz „bestimmte den einzelnen Körpern eigen- 
thümliche Farbenanordnungen bilden, von denen das vorliegende Werk 
Beispiele giebt. "ob 

Es ist hier ein Tropfen der einen Substanz auf Fliesspapier ge- 
bracht und diesem ein Tropfen der zweiten hinzugesetzt, durch die Aus- 


breitung der Tropfen entstehen dann die Bilder. 


F7} 


Der Vortragende fügt hinzu, dass auch dieses Beispiel sich dazu 
eigne, zu zeigen wie Alles in der Natur an bestimmte Gesetze gebunden 


und wie sehr weit wir noch in der Erkenntniss dieser Gesetze zurück. 


‘2. Versammlung am 7. Juni 1876. 
Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Herr Baden legt madagassische Reptilien, Insecten ete. vor; 
unter ersteren das erst neuerdings beschriebene interessante Chameleo 
montium, ferner in- Hagenbeck’s Menagerie gelegte Aligatoren- und 
Crocodil-Eier, sowie einen Bandwurm aus einer Python-Schlange und 
Schildkröten-Parasiten. 3 

Herr Lüders spricht in längerem Vortrag über Chile, unter 
anderem auch über die eigentliche Bildung eines sogen. Wurzelwaldes 
in der Nähe von, Puerto-Montt. 


Herr Eekardt spricht ausführlich über die Hamrän und giebt eine 


. Schilderung des von diesem Volksstamm in N.-O. Africa bewohnten 


Landstrichs, seiner Lebensweise, Sitten, Waffen und Geräthe. . 

Herr Dr. Spengel fügte dem Vortrage des Herrn Eekardt 
Einiges in Bezug auf die vier bei Herrn Hagenbeck anwesenden Hamrän 
hinzu. Es seien schlanke, wohlgebaute Figuren von chokoladebrauner 
Hautfarbe, welche im Gesicht und an den Händen merklich heller sei. 
Drei von ihnen hätten wolliges Haar, das auf dem Scheitel zu einem 
Wulste aufgethürmt sei, an den Seiten aber in langen Strähnen herab- 
hänge; bei dem vierten sei das Haar nur wollig und zeichne sich durch. 
grösseren Glanz und intensivere Schwarzfärbung aus. Die Musculatur 
erscheine nur schwach, und namentlich an den Beinen schmächtig; 
trotzdem seien die Leute vortreffliche Springer. Schnittnarben, die man 
an verschiedenen Körpertheilen sehe, seien nicht als Tätowirung zu 
‚betrachten, sondern rührten von Schröpfoperationen her. Die Hamran 
oder Homräan gehören zu den sog. „Aethiopiern“, den braunen Völkern 
Nordost-Africas, zu denen die alten Aegypter, die Berabra, Fungi ete. 
zu rechnen seien, und zwar zu derjenigen Familie derselben, welche 
Rob. Hartmann als „Bejah-Völker“ zusammenfasst. Sie sprechen sämmt- 
lich arabisch, ausserdem aber einen Dialect der mit Ueberresten des 
Bejawi vermischt ist, von dem in Begleitung der Hamran hier an- 


wesenden Dolmetsch als „desert Arab“ bezeichnet. 


3* 


Ausser den vier Hamrän sei bei Herrn Hagenbeck ein echter 
Nigritier, der sich durch seine starke Prognathie und die aufgeworfenen 
Lippen sehr auffallend von den Ersteren unterscheide. Er stamme «us 
Cassala und sei der Sohn einer Sclavin und eines türkischen Neger- 
soldaten. 

Herr Dr. Spengel ergänzt das im ersten Jahrgange der „Ver- 
handlungen“ publieirte Verzeichniss der Amphibien der hiesigen Fauna 
durch folgende Angaben. Triton palmatus sei nicht synonym mit Tr. 
taeniatus, sondern mit Tr. helveticus, einer Art, die bisher bei Hamburg 
nieht gefunden sei. Da sie in neuerer Zeit aus der Gegend von Bremen 
bekannt geworden, so sei es nicht unwahrscheinlich, dass sie auch 
hier noch nachgewiesen werden könne. Das Männchen zeichne sich 
durch eine fadenförmige Verlängerung des Schwanzendes und. durch 
breite Schwimmlappen an den Zehen aus. Pelobates fuscus, der in 
dem früheren Verzeichniss nur als „von einer bei Ahrensburg gefangenen 
Tropidonotus natrix ausgespieen“ aufgeführt war, gehöre zur Fauna von 
Hamburgs nächster Umgebung; der Vortragende habe seine Larven in 
der sog. Lehmgrube bei der Hohenluft gefangen und ausserdem münd- 
liche Mittheilungen über mehrere andere Fundorte erhalten. Endlich 
sei in das Verzeichniss Alytes obstetricans, die Geburtshelferkröte, auf- 
zunehmen, welche vor einigen Jahren von Herrn Dr. Fischer hierselbst 


in einem Teich an der Landwehr gefunden sei. 


73. Versammlung am A, August 1876. 


Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Herr Scehmeltz berichtet über eine Arbeit von Butler über 
die Gattung Callosune und eine Zusammenstellung von Lepidopteren von 
den Neu-Hebriden von demselben Autor und äussert sich dahin, dass 
dieselben den Arbeiten Walker’s berüchtigten Angedenkens, bedeutend 
ähneln, da Butler gleich Walker haltlose Species nach einzelnen Exemplaren 
beschreibt, die oft nur geringe Abweichungen von bekannten Arten 
zeigen und dass derselbe die vorhandene Literatur nicht genügend zu 
Rathe zieht. 

Um zu zeigen, wie die Art nach den verschiedenen Fund- 


orten abweicht, legt Herr Schmeltz eine Reihe Danais von den Viti-, 


Na. 


Tonga- und Samoa-Inseln vor, und zwar aus der Gruppe der D. hamata, 
durch welche sich die Zusammengehörigkeit von D. melittula mit D. 
neptunia constatiren und letztere sich wiederum kaum von D. hamata 
sondern lässt. Hierzu bemerkt noch 

Herr Dr. Crüger, dass sich in Walker’s Catalog der Heteroce- 
ren des Brit. Museum Fälle constatiren lassen, in welchen ein und 
dasselbe Thier unter 6 verschiedenen Namen beschrieben ist. 

Herr M. Jacoby bestätigt einerseits die Lückenhaftigkeit der 
Arbeiten Walker’s, entschuldigt dieselben aber andererseits mit den un- 
genügenden Arbeitsräumen im Brit. Museum. 

Herr Schmeltz bespricht noch die soeben erschienene deutsche 
Uebersetzung von Lubbock: „Ursprung und Metamorphose der Insekten“; 
und empfiehlt diese allen Entomologen auf das Wärnste, trotzdem es 
sich nicht verkennen lasse, dass der Uebersetzer seiner Aufgabe nicht 
gewachsen gewesen, da sich oft recht starke und sinnentstellende Ueber- 


setzungsfehler finden, wofür der Vortragende u. A. zwei Beispiele gibt. 


74. Versammlung am 1. September 1876. 


Vorsitzender: Herr Vicepräsident Dr. Crüger. 


Herr Winter spricht in längerem Vortrage über Bienen und 
Bienenzucht. 

Herr Putze legt eine lebende Mauerbiene nebst Nest vor, welche 
Herr Dr. Beuthin als Hylaeus grandis bestimmt. 

Herr Dr. Beuthin legte ein Exemplar einer sogenannten grünen 
Georgine (Dahlia) vor, welche derselbe für eine rückschreitende Meta- 
morphose hält, indem hier die Blumenblätter in Kelchblätter umge- 
wandelt erscheinen. 

Derselbe legte ferner die bekannte Papierwespe Polistes gallica 


mit Nest vor. 


75. Versammlung am 15. September 1876. 


Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Herr Böckmann legt Präparate des Seidenspinners vor, und 


kritisirt die durch Heine in Leipzig in den Handel gebrachten Präpa- 


—_ 8 


rate, an denen er mehreres Falsche rügt. Derselbe zeigt einen Haus- 
sperling mit kreuzweise über einander gewachsenen Schnabelspitzen, so- 
wie ein Exemplar von Ardea minuta, am 28. Juli beim Zollenspieker 
geschossen. 

Derselbe zeigt ferner Cocons der Töpferwespe. 

Herr Dr. Beuthin lest einen Theil seiner Grabwespen (Orabro- 
nidae) und Goldwespen (Chrysidae) vor, indem derselbe auf mehrere 
Arten besonders aufmerksam macht, welche zu dem im letzten Vereins- 
archiv veröffentlichten Verzeichnisse einen Nachtrag bilden. 

Herr Schilling zeigt einen Astrophyton aus dem stillen Ocean 
und eine lebende Sesarma. 

Herr Pöhl ein vollständig erhaltenes Exemplar von Teredo 


palmatus von Westafrica vor. 


76. Versammlung am 29. September 1876. 


Vorsitzender: Herr Präsident F. Woriee. 


Herr Petersen macht -Mittheilung über von ihm auf Stein- 
wärder gefundene lebende Exemplare von Helix granulata, Ald., der 
im II. Band unserer Verhandlungen von Otto Semper erwähnten, als 
unterhalb des Kösterberges in todten Exemplaren gefundenen, und dess-. 
halb nicht näher bestimmten Art. 

Herr Thalenhorst legt vor und bespricht das jüngste Stadium 
der Raupe von Limenitis populi und das von derselben angefertigte 
Ueberwinterungsgespinnst. 

Herr Werlee berichtet über die Blüthen von Brunswigia 
Josephinae und legt solche vor. 

Herr Wittmack zeigt präparirte Raupen von Panthea Ooenobita 
und bemerkt dazu, dass dieser Schmetterling sich, seiner Ueberzeugung 
nach, mehr den Spinnern, als den Noctuen anschliesse. 

Herr Schmeltz verliest einen, dem 4. Heft der Stettiner ento- 
molog. Zeitung, 1876, entnommenen Artikel von J. Boll in Texas, 
über die Befruchtung der nordamerik. Yucca-Arten, aus welchem hervor- 
geht, dass dieselbe nicht durch Pronuba Yuccacella, _ wie dies von 


Riley angenommen, vermittelt werde. 


17. Versammlung am 13. Octoper 1876. 


Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Herr Lüders legt eine Sammlung verschiedener, von den Ein- 
geborenen auf verschiedenen Inseln des stillen ÖOceans gebrauchten 
Angeln vor. 

‚Herr Dr. Beuthin legt eine monströse Kartoffel vor, die aus 
einer sehr grossen mit vielen darangewachsenen kleinen besteht, dieselbe 
wiegt 1!/;, Pfund und ist von Johs. Busse in Ohlstedt bei Wohldorf 
geerntet. Die Ursache zu dieser Bildung ist wohl in dem nassen Wetter 
des Spätsommers zu suchen. 

Herr Meinheit legt: Kolben türk. Weizens vor, an der männ- 
liche Blüthen-Rispen, neben weiblicher Fruchtbildung befindlich. 

Herr Worlee bemerkt zu vorerwähnter monströser Kartoffel,- 
dass monströse Gebilde in diesem Jahre häufiger aufträten, und zeigt 
Prinzäpfel aus der Gegend von Uelzen (Hannover), von welchen die 
grössten kaum einer Pflaume gleich kamen und bezeichnet ‘auch hier 
als Ursache die Feuchtigkeit des Herbstes, indem die Stämme der Obst- 
bäume dort bis zur Hälfte ihrer Höhe im Wasser standen. 

Herr Semper lest die von ihm bei der Seidenzucht benutzten 
Rähme vor und empfiehlt deren Anwendung, indem er dabei bemerkt, 
dass er die Construction derselben für practischer, als die derjenigen 
halte, die Herr Putze auf der Industrie-Ausstellung ausgestellt. Die 
Seidenraupen lässt Herr S. die meiste Zeit im Freien. 

Herr Baden legt Buprestiden von Madagascar, ÖOstindien und 
Java vor. 

Herr Böckmann zeigt missbildete Schneidezähne von Phasco- 
lomys latifrons, dem Wombat, welche eine gewundene, stellenweise fast 
spirale Form angenommen haben, was nach des Herrn Vortragenden 
Ansicht durch eine Krankheit des im Kiefer stehenden Theiles derselben 
entstanden war. ; 

Herr Capt. Pöhl legt eine chines. Flöte mit Metallzungen vor; 

Herr Gercke eine aussergewöhnlich grosse Asilide aus der 
Kirgis, Steppe und Fliegen aus dem Kaukasus. 

Herr Thalenhorst zeigt Würmer aus Raupen von Notodonta 


dromedania. 


Re 


‘S, Versammlung am 23. October 1876. 


in Gemeinschaft mit der Hamb.-Alt. Gruppe der deutschen 
anthropolog. Gesellschaft. 
Vorsitzenderj; Herr Dr. F. Wibel. 


Präs. der letztgenannten Gesellschaft. 


Der Vorsitzende begrüsst die Versammlung und spricht sodann 

Herr Dr. Spengel in Anknüpfung an die Mittheilung, dass 
vor einigen Tagen mit einem von den Südsee-Inseln hier ange- 
kommenen Schiffe 4 Eingeborene jener Inseln als Matrosen hierher- 
gelangt, über die ethnologischen und anthropologischen Verhältnisse des 
stillez Oceans. Zur Erläuterung des Gesagten werden 2 der Einge- 
borenen, einer von Niue und einer von den Samoa-Inseln vorgestellt, 
von den zwei inzwischen schon wieder Abgereisten von Rotumah und 
Neuseeland wurden nur die auf Anordnung des Herrn Cesar Godeffroy 
aufgenommenen Photographien vorgelegt. An dem Eingeborenen der 
Samoa-Inseln, dessen Tätowirung völlig beendet, wird die Art und Weise 
der Ausführung der letzteren unter Vorlage dazu benutzter Instrumente 
erläutert und genauer beschrieben, wie dieser Gebrauch je nach den 


verschiedenen Inselgruppen des stillen Oceans ein verschiedener. 


79. Versammlung am 27. October 1876. 


. Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Herr Gutruf spricht, unter Vorlage einer grossen Menge von 
Rohdiamanten und geschliffenen Diamanten, in längerem Vortrage über 
die Gewinnung derselben und bemerkt im Verlauf desselben, dass bei 
den am Cap gefundenen Steinen die Qualität sich mit der grösseren 
Tiefe des Fundortes bessert, sowie, dass Cap-Diamanten für technische 
Zwecke besser geeignet,®als brasilianische. 

Herr Winter spricht, an Obiges anknüpfend, über die Ver- 
wendung der Diamanten zu technischen Zwecken. 

Herr Böckmann zeigt ein von ihm construirtes Uhrwerk zum 
Bohren von Steinen, (in diesem Falle von Rubinen für Drathzieherei) 
und bemerkt dabei, dass er Löcher von soo Zoll Feinheit erzielt. 


Das Bohren eines solehen Loches dauert ea. 30 Stunden und macht 


LA 


der Bohrer in der Minute 8000 und während der ganzen, zum Bohren 
eines Loches nöthigen Zeit 34,400,000 Umdrehungen. 

Herr Gercke legt eine Serie seiner Beobachtungen aus der Ent- 
wieklungsgeschichte einiger Dipteren vor. 

Herr Schmeltz legt Missbildungen der Perlenmutterschicht in 
Meleagrina-Schalen, von den Gambier-Inseln vor von denen die eine 
ersichtlich dadurch hervorgerufen, dass das Thier sich durch reichlichere 
Ablagerung der Perlmutterschicht gegen den Angriff eines von aussen 


her an der Angriffsstelle eindringenden Wurmes zu schützen suchte, 


80. Versammlung am 10, November 1876. 


Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Herr Dr. Richters demonstrirt eine regressive Missbildung einer 
Rose und legt, in der Nähe von Grande bei Hamburg gefundenes 
Fulgurit vor. 

Herr Guttentag spricht in längerem Vortrag über Petroleum. 

Herr Dr. Crüger bespricht Schmetterlinge von Wladiwostok. 

Herr Gercke legt Schuhe von Island, aus Fischhaut gefertigt, vor. 

Herr Schilling zeigt eine Nycteribia von Diduneculus, Eierschnüre 
von Agrion, sowie eine geflochtene Mütze und nach europäischem Muster 
gearbeitete Messer und Gabeln von Westafrica. 

Herr Plagemann legst Thenardit, wasserfreie Natron-Crystalle, 
von Salinas (Bolivia) vor, welche sonst nur in Spanien gefunden 
werden. 

Herr Zimmermann zeigt ausser diversen anderen, präparirte und 
lebende Raupen von Brotolomia Meticulosa in 10 Exemplaren und in den 
verschiedensten Farben-Variationen. Das befruchtete Weibchen von Br. 
Meticulosa wurde Ende August in der Nähe des zoologischen Gartens 
gefangen und legte dasselbe circa 300 Eier, aus welchen nach 
14 Tagen die Räupchen auskrochen. Bis zur letzten Häutung fütterte 
der Vortragende die Raupen mit Nesseln, wobei sie vortrefflich ge- 
diehen. .Bei eingetretener kalter Witterung nahm derselbe 30 Raupen 
in’s geheizte Zimmer, fütterte dieselben mit weissem Kohl, welchen sie 
mit gleicher Vorliebe frassen und hatten sich bis zum heutigen Tage 


bereits 25 derselben verpuppt. 


Herr Sehmeltz macht die Lepidopterologen ganz besonders auf 
die soeben erschienene Fortsetzung der Studien zur Descendenz-Theorie 


von Prof. A. Weismann aufmerksam. 


Si. Versammlung am 24. November 1876. 


Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Herr Dr. Spengel spricht in längerem Vortrage über Amphibien 
und Reptilien und deren Unterschiede unter einander, die derselbe am 
Kopfkelett, den Athmungsorganen und aus der Entwicklungsgeschichte, 
nachweist. 

Herr Dr. Beuthin über die Faltenwespen der hies. Fauna. 

Herr H. Schilling zeigt ein lebendes Exemplar von Meno- 
branchus, | 

Herr Ferd. Worlde den meist aus Insecten bestehenden Magen- 


inhalt einer Forelle. 


82, Versammlung am 8. December 18716. 


Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 


Herr Böckmann bespricht die Vögel, 

Herr Dr. Beuthin die Grabwespen der hies. Fauna. 

Herr Sauber legt einen Zwitter von Hyponomeuta evonymella 
vor, bei dem die eine Seite männlich, die andere weiblich entwickelt ist, 


Herr Gereke microscopische Präparate von Spinnen. 


S3. Versammlung am 19. December 1876. 
Vorsitzender: Herr Präsident F. Worlee. 
Einziger Gegenstand der Tagesordnung: Versteigerung der zum 


Besten der Kasse eingelieferten Geschenke, welche einen Ertrag von 
M. 443.20 ergiebt. 


BEI N MERK 


84, Versammlung am 22. December 1876. 


Vorsitzender: Herr Vicepräsident Dr. CGrüger. 


. Herr Dr. Spengel spricht über die Metamorphose der Batrachier. 
und erläutert das Gesagte durch Vorlegung von Präparaten. 
Herr Dr. Beuthin zeigt Stammstücke der portugies. Korkeiche:; 
Querceus suber. 
Herr G. Gercke legt Photographien von Rassentypen aus Russ- 
land, Polen etc. vor. 


Verzeichniss 


der seit dem 15. März 1876 für die Vereinsbibliothek 
eingegangenen Bücher. 


Die Bibliothek befindet sich in der Wohnung des Bibliothekars 
Herrn Dr. Th. Behn, Wexstrasse 16, II. Etage, und ist jeden Wochen- 
tag, Nachmittags von 4—6 Uhr geöffnet. 

In der Anordnung der Bücher sind wir der, im vorigen Bande an- 
genommenen gefolgt. 

Am Schlusse des Titels jedes Werkes ist angegeben von wem das- 
selbe eingegangen. ; 

Alle als »in Auction gek.« Bücher etc. wurden in der Versteigerung 
von Doubletten des naturwiss. Vereins für Hamburg-Altona erstanden. 

Alle als »eingetauscht« angeführten Brochüren etc. sind gegen eine 
Anzahl, von einigen Mitgliedern gespendeter alter Freimarken erworben. 

Wir bitten die verehrl. Gesellschaften und Institute denen in Ent- 
gegnung ihrer Sendungen keine specielle Empfangsanzeige unsererseits 
zugegangen, die Aufführung in nachfolgendem Verzeichniss als solche 
betrachten zu wollen. 

Zugleich ersuchen wir wiederholt alle für uns bestimmten Sendungen 
um Irrthümern oder Verwechslungen vorzubeugen, ausser mit der Adresse 
unseres Vereins auch mit der des I. Geschäftsführer J. D. E. Schmeltz, 
St. Pauli, II. Bernhardstrasse 33, III. versehen zu wollen. Gedruckte 
Adressen zur Benutzung für diesen Zweck sind unseren Sendungen 
beigefügt. 


a. Schriften allgemeinen und vermischten Inhalts. 


919. Ballenstedt, J. G. J.: Die neue oder jetzige Welt. Hannover 1821. S. 
j H. Schilling. 

388. Chlebik, Frz.: Die Frage über die Entstehung der Arten. 
Berlin 1873. S. Dr. J. W. Spengel. 
568. Ehrlich, F. K.: Ober-Oesterreich in seinen Naturverhältnissen. 
Linz 1871. S. Don. Auct. 


919. 


ol8. 


Be en el 


2. Frauenfeld, G. Ritt. v.: Das Vork. des Parasitismus im Thier- und 


Pflanzenreich. Wien 1864. 8. Eingetauscht, 


. Goebel, Carl, Dr.: Ueber d. Gallileischen Prineipien. 


Aus Phil. Monatshefte X. 5. Wissenschaftl. Ver. Wernigerode. 
— Ueber Keplers astrorom. Anschauungen und Forschungen. 
Halle 1571. S. Wissenschaftl. Ver. Wernigerode. 


. Helmholtz, H.: Rede z. Gedächtniss an G, Magnus. Berlin 1571. 4. 


Dr. J. W. Spengel. 


. König-Warthausen, Bar. v.: Zur Erinnerung an Th. v. Heuglin. 


Aus: Journal f. Ornithologie. 1877. S. Don. Auct. 


. Linne, C. v.: Systema naturae. tom. III. Ed. decim. tert., cura, 


J. F. Gmelin. Lipsiae 1793. S.N__ H. Schilling. 


. Odhelius, J. L.: Chinensia Lagerströmiana. Holmiae 1754. 4. 


O. Semper. 


. Robinson, Ch.: The progress and resources of New South Wales. 


Sidney 1877. S. Roy. Soc. of N. S. Wales. 


. Rojas, Arist,: Recuerdos de Humboldt. Pto. Cabello 1874. 8. 


Gek. in Auction. 


. I. Schenk, Prof. Dr.: Philipp Reis, d. Erfinder d. Telephons. 


Frankfurt a/M. 1878. S. W. Bösenberg. 


5. Sehröter, J. 6: Das Alter und untrügl. Mittel alt zu werden, 


nebst 11,790 Beispielen von Personen, welche SO—190 Jahre alt 
geworden sind. Berlin 1805. 8. H. Schilling. 


9. Sterne, Carus: Werden u. Vergehen. Eine Entwickelungsgeschichte 


des Naturganzen. Berlin 1876. 8. Dr. J. W. Spengel. 


. Stebbing, Thom. R. R.: The Noachian Flood. London 1870. S. 


Dr. J. W. Spengel. 


. Zum Andenken an Dr. Jakob Sturm, v. d. naturhist. Gesellschaft zu 


Nürnberg ihrem Mitgliede gewidmet. Nürnberg 1849. gr. S. 
Eingetauscht. 


. Thomassen, Dr. J. H.: Geschichte und System der Natur. Cöln 


und Leipzig 1572. 8. Dr. J. W. Spengel. 


. Wagner, M.: Die Darwinsche Theorie und das Migrationsgesetz der 


Organismen. Leipzig 1868. 8. Eingetauscht. 


! Willemoes-Suhm, R, v.: Challenger-Briefe 1372—75, herausgegeben 


von seiner Mutter. Leipzig 1877. 8. Gekauft, 


. Zeune, Aug.: Gaea. Versuch einer wissenschaftl. Erdbeschreibung. 


Berlin 1811. 8. H. Schilling. 


. Zimmermann, E. A. W.: William Smellie’s Philosephie der Natur- 


geschichte. Aus dem Englischen. Berlin 1791. S. H. Schilling. 


. Friederichsen, L.: Führer durch Hamburg und nächste Umgebung, 


für die Besucher der 49. Vers. deutscher Naturf. und Aerzte. 

Hamburg 1876. 8. Don. Auct. 

Hamburg in naturhist. und medic. Beziehung. Festschrift der 49. 
Vers. deutscher Naturf. und Aerzte. »Hamburg 1376. gr. 8. 

Central-Comite f. d. Naturf.-Vers. 

Lieder f. d. gesell. Vereinigungen der 49. Vers. deutscher Naturf. 

u, Aerzte. Hamburg 1876. S. Central-Comite f. d. Naturf.-Vers. 


920 


521. 


838 


759 


34. 


376. 


400 


401 


402 


378 


300 


386 


3%. 


49. Versammlung deutscher 

. Tageblatt. Hamburg 1876. 

x < 1876. 

. Amtl. Bericht d. 50. Vers. 
München 1377. 4. 


a 


Naturf. und Aerzte in Hamburg. 

4. Central-Comite f. d. Naturf. Vers. 

A. Dr. J. W. Spengel. 

deutscher Naturf. u. Aerzte in München. 
'W. Bösenberg. 


. Tageblatt d. 50. Vers. deutscher Naturf. und Aerzte No. 1—5. 


München 1877. 4. 


H. Schilling. 


> Vorträge aus der Samml. gemeinverständl. Vorträge v. Virchow 


und v. Holtzendorf. Berlin 1870. 8. Dr. J. W. Spengel. 
I. Dr, Boiz: Der ärztl. Beruf. 
II. Dr. K. Zöppritz: Ueber d. Arbeitsvorräthe der Natur und 
ihre Benutzung. 


III. Dr. H. Wedding: 
des Stahls und 


Das Eisenhüttenwesen, die Darstellung 


"des Schmiedeeisens. 


VI. Dr. 3. Berger: Moderne und antike Heizungs- und Venti- 


lationsmethoden. 

V. Dr. 6. Lewinstein: Die Alchemie und die Alchymisten. 
T. Virchow, R.: Ueber Hünengräber u. Pfahlbauten. Berl. 1866. S. 
II. — Menschen- und Affenschädel. « 1870.83. 
III. -— TVeber das Rückenmark. © 187. ©. 
IV. — Ueber Nahrungs- und Genussmittel. 188, 8: 
V. — Ueber die Heilkräfte des Organismus. “ MOD, &: 
Don. Auct. 

. Voikert, Dr. J.: Kant’s kategor. Imperativ und die Gegenwart. 


Wien 1875. 8. 


Lesev. deutsch. Stud. ‘Wien. 


. Billroth, Prof. Dr.: Antwort auf die Adr. d. Lesevereins deutscher 


Stud. Wien 1875. 8. 


Lesev. deutsch. Stud. Wien. 


. Feier zu Ehren des 70. Geburtstages v. Anast. Grün. Wien 1876. 8. 


Lesev. deutsch. Stud. Wien. 


. Seience Lectures for the people. I—III Ser. Manchester 1566—71. 


8. 


Dr. J. W. Spengel. 


b. Zeit- und Gesellschaftsschriften. 
I. Zeitschriften. 


. Die Natur, redig. von Dr. ©. Uhle und Dr. C. Müller. Jahrg. 25. 
Halle (1576). No. 13. 4. V..d. Redact. 
. Gaea. Natur und Leben. V: Jahrgang 1569. Köln u. Leipzig 1569. 


— V. Jahrgang, 7. Heft. 


S. (I. Halbband mit handschriftl. ae Dr. J. W. Spengel. 


S. do. 


467—474. Aus d. Heimath, v. BE. A.Rossmässler. 1859—66. 4. Dr. ©.S. Buch. 
. Der Naturforscher, herausgegeben von Dr. W, Sklarek. III. Jahrg. 


389 


893 


394. 


420 


No. 1-13. Berlin 1870. 


. Nature. (1871) No. 99—97. 
— (1870) No 10 und 21. 
. The American Naturalist. 


gr. 8. Dr. J. W. Spengel. 
London 1871. gr. 8. do. 
R 1570. gr. 8. do. 


Vol. VIII. Salem 1574. 8. 
Peabody Academy. 


ug 
431. The American Naturalist. Vol. IX. Salem 1875. S. 
Peabody Academy. 


911. Okens Isis. 1330. Heft V--VII. 4. H. Schilling. 
355. The popular Science Review, ed. by H. Samson M. D. No. 47 u. 
48. London 1873. S. Dr. J. W. Spengel. 


423. The Naturalists Advertiser. No. 1. Salem, Januar 1876. 8. 
Peabody Academy. 


II. Sesellschaftsschriften. 


Geordret nach dem Wohnsitz der betreffenden Gesellschaften. 


Gesellschaftsschriften speciellen Inhalts sind bei den betreffenden Ordnungen aufgeführt. 


Amiens: Societe linneenne du Nord de la France. 
467. Bulletin mensuel. 5 Annee. F. III. No. 49—63. S. Im Tausch. ° 
Amsterdam: Kgl. Academie v. Wetenschapen. 
634. Jaarboek voor 1575. Amsterdam 1576. 8. Im Tausch. 
943. < « 1976. S Sa 8 de. 
635. Verslagen en Mededeelingen. II. Reeks, Tiende Deel. 1876. S. 
Im Tausch. 
QAA- R R e Te « Elfde « Sa 5: 


Im Tausch. 
Annaberg-Buchholz: Verein für Naturkunde. 


560. Jahresbericht 14. Annaberg 1876. 8. Im Tausch. 
Augsburg: Naturhistorischer Verein. | 

354. 23. Jahres-Bericht. Augsburg 1375. 8. Im Tausch. 

699. 24. « < R Notar do. 


Aussig: Naturwissenschaftlicher Verein. 
640. Mitth. (Purgold, A.: Ueber d. Bild. d. Aussig-Teplitz. Braunkohlen- 


flötzes.) Aussig 1877. S. Im Tausch. 
Bamberg: Naturforschende Gesellschait. 
451. 10 Bericht. Bamberg 1875. 8. Im Tausch. 
Gars. « 1875/76. Bamberg \1S77. I. Lief, S. do. 


Basel: Naturforschende Gesellschaft. 
955. Verhandlungen. 6. Theil, Heft III. Basel 1877. S. Im Tausch, 
Berlin: Königl. Acad, der Wissenschaften. 


450. Menatsberichte 1876. Berlin 1876/77. 8. Im Tausch, 
672. < 1877, Jan.—Nov. Berlin 1877,78. 8, do. 

— Gesellschaft naturforschender Freunde. 
304. Sitzungsberichte 1575. . S. Im Tausch, 
774. « 1576. 8, do. 


Bern: Allgem. schweiz. naturf. Gesellschaft. 

783—87. Verhandlungen (Freiburg 1872, Schaffhausen 1873, Chur 1374, 
Andermatt 1375, Basel 1576). Frb., Schffh., Chur, Luzern, Basel 
VSTOFLLINSE ST Im Tausch. 

— Naturforschende Gesellschaft. 
‘779—82. Mittheilungen. No. 812-922. Bern 1874/77. 8. Im Tausch. 


— 148. — 


Bonn: Naturhist. Verein der preuss. Rheinl. und Westfalens. 


912. Verhandlungen 32. Jahrg. Bonn 1875. 8. Im Tausch. 
579. Q SB RR s.. 1edos © do, 
831. « Br RE 15 can Korte) do, 


Boston: Society of nat. history. 
419. Proceed. Vol, XVIIL, Pt I-Ill. 1875, 76 und 77. S. Im Tausch. 
Bremen: Naturwissenschaftlicher Verein. 


355. Abhandlungen Bd. IV, Heft 4. Bremen 1875. 8. Im Tausch. 

306. « VL. LT. Sue 1376|77. 8. do, 

397. Beilage V zu den Abhandlungen: Tabellen über den brem. Staat. 

Bremen 1876. 4°. Im Tausch. 

Breslau : Schlesische Gesellschaft für vaterl. Cultur. 

S64. 48. Jahresbericht (1870). Breslau 1871. S. In Auct. gek. 

Ss65. 51. < (1872). R oa, &. do. 

464. 58. « (1875). « 1576. 8. Im Tausch. 

TS. 34. « (1876). « Le Ss. do, 
Brünn: Naturforschender Verein. 

349. Verhandlungen XIII. Bd. Brünn 1875. S. Im Tausch. 

I), & XIV. :.«< « 1876. 8. do, 

941. R XV. « Heft I-1l. Brünn 1877. 8. do. 


Cambridge, Mass.: Museum of compar. Zoology. 


296. Annual Report of the T'rustees for 1574. Boston 1875. 5. Im Tausch. 

805. « RR a @ « « 1875. a ker, S% do, 

670. & & “ a& & « 1876. « 1877. S. do. 

515. Bulletin Vol. III, N. 11—16. Cambridge U. St. A. 1876. S. do, 

630. Memoir Vol IV, N. 10. (Allen, J. A., The Americ. Bisons living 

und extinct). Washington 1876. 4. Im Tausch. 

Caracas: Sociead de sciencias fisicas y naturales. 

906. Sitzungsbericht vom 14. Februar 1876. Im Tausch. 
Cassei: Verein für Naturkunde. 

463.. XIX—XXII Bericht 1871—16. Cassel 1876. S. Im Tausch. 


Charkow: Naturforscher Gesellschaft. 
600-608. Arbeiten Vol. 1-7. 4. Vol.Su.9. S. 1870,75. Im Tausch. 


so3. R USE SYaTR SE do. 
Chemnitz: Naturwissenschaftliche Gesellshaft. 
358. Fünfter Bericht Chemnitz 1575. 8 Im Tausch. 


Cherbourg: Soc. nationale des Se, nat. 
637. Compte rendu de la seance extraord. du 30. Dec. 1876. Cherbourg 
LS 8 Im Tausch. 
Colmar : Societe d’histoire naturelle. 
111. Bulletin 16 und 17 Annee 1875/76. Colmar 1876. 4 Im Tausch. 
447. Copenhagen: Sitzungsbericht einer Verhandlung der Königl. dän. 
Videnskab. Selskab vom 7.|10. 76. 8°. 
Danzig: Naturforschende Gesellschaft. 
373. Schriften III. Bd. 4. Heft, Danzig 1575. 8. Im Tausch. 
680. Schriften, neue Folge, IV. Bd. 1. Heft. Danzig 1377. S. do, 
Dorpat: Naturforscher-Gesellschaft. 
230. Sitzungsberichte IV. Bd, IL Heft. 1876. S. Im Tausch. 


a 


Dresden: Naturw. Gesellschaft «Isis». 


228. Sitzungsberichte 1375, Dresden 1876. 8. Im Tausch. 
5 < 1376. « Tall. 8 do, 
< 1577 Januar bis Juni. Dresden 1877. 8. do. 


Dresden: Kais. Leopold. Carol, Academie der Naturforscher. 


9. Leopoldina. amtl. Organ der Academie, XII. Heft. 1876. 4. 


Im Tausch. 
& < « “ « >UI0E « 187. 4. do. 
« & « & « NIV:. < 1S78. 4, N. 1—4, 
Im Tausch, 
Dresden: Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. 
. Jahresbericht, Sept. 1576 bis Aug. 1877. Dresden 1877 S°, Im Tausch. 
Emden: Naturforschende Gesellschaft. 
59. 61. Jahresbericht 1575. Emden 1876. S. Im Tausch. 
62. < 1576. « 1877. 8. do. 
Erlangen: Physik. mediz. Gesellschaft. 
. Sitzungsberichte, 9. Heft, Nov. 1876 bis Aug, 1577. Erlangen 1577. S, 
Im Tausch. 
Frankfurt a./M.: Senkenberg. naturforsch, Gesellschaft. 
. Abhandlungen, Band 10 mit 41 Tafeln. Frankfurt a. M. 1876. 4. 
Im Tausch. . 


Bericht 1869/70. Fankfurt a. M. 18570. S. Eingetauscht. 
« 1875/76. « kaTı 2 Ss Im Tausch. 
< 1576/77. & 1577. 5. do. 
Frankfurt a./M.: Der zooloe. Garten, 
Jahrg. 1576. Mai, Juni, Juli und December. S. INNE 
609-619. — — Jahrgang III. N. 1, Jahrgang V, N. 1—4. VI,N.1, 


2, 11 u. 12. Jahrgang VII, N. 5. Jahrgang VIII, 
N.ı1, 4-12 Jahrgang IX, N. 1-5 und 7-12, 
Jahrgang. X, N. 2-8, 10-12, Jahrgang XI, N. 
1-7. 9 u, 11. Jahrg. XII, N, 4-12, Jahrg. XIV, 
N. 1-3. Jahrg. XV. .N. 3-12, NN 

= jahres 186C..Nr 9, 8 

Freiburg i./B.: Naturforschende Gesellschaft. 

. Berichte über die Verhandlungen Bd. VI, Heft I-IV. Freiburg i./B. 


1873/76. 8. Im Tausch. 

. Berichte über die Verhandlungen Bd. VII, Heft I. Freiburg i./B, 

1577. S. Im Tausch. 
Fulda: Verein für Naturkunde, 

. Bericht IV. Fulda 1876 S. Im Tausch, 

. Meteorolog. phänclog. Beobachtungen aus der Fuldaer Gegend ge- 

sammelt vom Verein 1876. 8. Im Tausch. 


Genua: Museo civico, 


955-—966. Annali del Museo civico di’ Storia naturale Vol. III—XI. 


Genova 1872/77. S. Geschenk d. Mus. eivico, 
St. Gallen: Naturwiss. Gesellschaft. 


791. Bericht über die Thätigkeit 1575/76. St. Gallen 1877. 8. Im Tausch. 


4 


DIN 


Giessen: Oberhessische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde, 
486. 15. Bericht. Giessen 1376. 8. Im Tausch. 
112. 16. « « kon ©: do. 
Göttingen: Königl. Gesellschaft der Wissenschaften. 
879. Nachrichten d. K. G. d. W. und d. Georg-Augusts-Universität aus 


d. Jahr 1874. Göttingen 1574. 8. Gek. in Auction. 

: 445. Nachrichten do. 1875. Göttingen 1875. S. Im Tausch, 
SS0. Nachrichten do. 1876. Göttingen 1576, 8. Gek. in Auction. 
953. Nachrichten do. 1877. Göttingen 1377. 8. Im Tausch. 


Görlitz: Naturforschende Gesellschaft. 

890. Abhandlungen III. Vol. I. Heft. Görlitz 1840. 8. H. Schilling. 
Graubünden: Naturforschende Gesellschaft. 

931—936. Jahresbericht. Neue Folge 15-20 Jahrg. Ohur 1870/77. 8, 


Im Tausch. 
Graz: Academ. naturwissenschft. Verein. 
581. Jahresbericht I. Jahrgang. Graz_1875. 8. Im Tausch. 
07. « INT, < ua 18768 do, 
712. « IH. TO). eo, & do. 


Graz: Naturwissenschaftlicher Verein für Steiermark. 


578. Mittheilungen, Jahrgang 1876. 8. 
Greifswald: Naturwissenschaftlicher Verein für Neuvorpommern und 


Rügen. 
367. Mittheilungen VII. Jahre. 1875. Berlin 1875. 8. Im Tausch. 
le « SAUIRNS 1876. < 1876. 8. do. 
837. < Tore 1877. < Sy 32 do, 


Hamburg: Academ. und Real-Gymnasium. 
375. Verz. d. Vorlesungen v, Ostern 18376 bıs Ostern 1877. Herausg. von 
Dr. G. M. Redslob, 
Enth.: F. Wibel: Die Fluss- und Bodenwässer Hamburgs. 4. 
Acad. Gymnasium. 
— Verein für naturwiss. Unterhaltung. 
366. Verhandlungen 1875. Hamburg 1876. 8. 
— Naturwissenschaftlicher Verein. 
374. Uebersicht der Aemter-Verth. u. wissenschaftl. Thätigkeit. 187374. 
Hamburg 1876. 4. Im Tausch. 
3742, Abhandl. a. d. Geb. d. Naturwissenschaft. 
Kirchenpauer, Dr, G. H.: Ueber die Hydroidenfamilie Plu- 
mulariadae. 
Bolau, Dr., H. u. Pansch, Dr., A.: Ueber die menschenähnl, 
Affen des Hamb. Museums. Hamburg 1876. 4. Im Tausch. 
374b. Uebersicht d, Aemter-Verth. und wissenschaftl. Thätigkeit. 4. 


Im Tausch. 
Hanau: Wetterauer Gesellschaft f. d. gesammte Naturkunde, 
885. Jahresbericht 1857/55. Hanau 1858. 8. O, Semper. 


Hannover: Naturhist. Gesellschaft. 

798. I/II. 25. und 26. Jahresbericht. Hannover 1876/77. 8. Im Tausch, 
Harlem: Musee Teyler. 

701-704, Archives Vol, I-IV, 1. Harlem 1875 (67)--76, gr. S. Im Tausch 


Heidelberg: Naturhist, medic. Verein. 


503. Verhandlungen Neue Folge, Bd. I, 1874/77. 8. Im Tausch, 
158, & « & ler MSUU, 18: do, 
Helsingfors: Sällskapet pro Fauna et Flora Fennica. 
632. Meddelanden, forsta Häftet. Helsinsfors 1576, 8. Im Tausch. 
796— 797, Notiser ur Sällsk, Förhandlingar II. u. III, Häftet. Helsingfors 
1852/57. 4A. Im Tansch. 


Hermannstadt: Siebenbürg. Verein für Naturwissenschaften. 
429. Verhandlungen u. Mittheilungen. XXVI. Jahrg 1876, Ss. Im Tausch. 
2 


69 « « RR ST: do, 

I nrußre Naturwissenschaft. med. Verein. 
308, Berichte Jahrg. 6. 1576. Ss. Iu. I. Im Tausch. 
8952, < < T- ls Sa do, 


Kiel: Naturwissenschaftl, Verein für Schleswig-Hoelstein, 
397. Schriften, Band II, Heft I u. II. Kiel 187677, 8. Im Tausch. 
Karlsrune: Naturwissenschaftl, Verein. 


524, Verhandlungen Heft VII. 1876. 8. Im Tausch. 
Königsberg i, Pr.: Polytechn. Gesellschaft. 
589—590. Verhandlungen 1869 70. 8. G. Gercke, 
591. Die ersten 25 Jahre d, polytechn. Gesellsch. Königsberg i, Pr, 1871. 8. 
G. Gercke. 
Königsberg i. Pr.: Kgl. physik. ökonom. Gesellsch. 
592—59. Schriften, 10, u. 11. Jahrg. 1869—70, 4, G. Gercke, 
479. « 16. < 1575. 4, Im Tausch. 


Krakau: Acad. d. Wissenschaften. 
6358. Sprawozdanie Komisyi fizjografisznej ziznnoiei ete. Tom. X. Krakau. 
KSNOR ©. Im Tausch, 
689 Bibliograph. Bericht über d. Pukl. d. Acad, ete, Krakau 1876. gr. 8, 
Im Tausch, 
Lausanne: Societe vaudoise de sciences nat, 
645. Bulletin, II. Ser.,. Vol. VIV. N. 75, 76, 77 u. 78, Lausanne 1377, 8. 
Im Tausch. 
Lemberg: Naturf. Verein «Copernikus». 
998. Kosmos, Czasopismo polskiego towarzystwa przyodniköw imenia 


kopernika. Rocznik I, 1376. 8. Im Tausch, 
599. do. Rocznik II, I—-IX. 1877. 8. do, 
Linz: Museum Francisco Carelinum. 
569. Bericht 34. Linz 1876. 8. Im Tausch. 
— Verein für Naturkunde in Oesterreich ob der Ens. 
439, Jahresbericht 1—7. 187076. 8. Im Tausch, 
679, « SEES St do, 
London: Zoological Society. 
371. Proceedings Pt. X. London 1842, 8. Ferd. Worlee. 
686. & « (1877) London 1877, pt. I u. IIL, S. Im Tausch, 


Piherk- Gesellschaft für gemeinütz. Thätigkeit. 
461.1/2, Jahresber. d. Vorstehersch, d. Naturalienslg, 1874/76. 4, do, 
Lüneburg: Naturwissenschaftlicher Verein. 
405. X. - XIII. Jahresbericht. Lüneburg 1861/64. 8. Im Tausch. 
4: 


Lüneburg: Naturwissenschaftl, Verein. 
406. Beiträge z. Naturkunde d, Fürstenth Lüneburg. Lüneburg 1861. S, 


Im Tausch. 
407--408. Jahreshefte I u. II. Lüneburg 1865/66. 8, do. 
409—411. < II — NL, € 1870, 75 u. 76, do, 


Lund: Universität. 
525 —529. Acta Universitatis Lundens. 1866, 67, 68, 69, 70, 4. 
Dr. Th. Behn. 
353—85. « < & 157274, Lund 187275. 4, 
Gek. in Auct. 
Madrid: Sociedad espanöla de historia natural. 


412. Annales Tom. V, 1876. 8. Im Tausch, 

548 —551 Annales Tom, I-IV. 187275. 8. A. Zimmermann, 

631, Annales Tom. VI, 1-3. 1877. 8. Im Tausch. 
Magdeburg: Naturw. Verein. 

501. VI. Jahresbericht. 1876 8. Im Tausch. 

803, VII. S 1877, 8. do, 


Meckienburg: Verein der Freunde der Naturgesch. 
645. Archiv 30, Jahrg. (1876). Neubrandenburg 1876. 8. Im Tausch’ 
Moskau: Societe imperiale des naturalistes. 


319. Bulletin Tom. XLIX, 1875. N. II S. Im Tausch, 
362. Ä & « 19... @ INS. do, 
UN. < < 102 A870 INA TATEN 2 ES. do., 
716. & « IHN. Nord, .@ IL-U0R 8, do. 


— Gesellschaft der Freunde der Anthropologie. Ethnographie 
und Naturgeschichte. 
Bulletin. Al. Fedtschenko’s Reise im Turkestan: 


506. Lepidopteren, bearb. von Erschoff, Moscau 1874, 4, 
508. Mollusken, < « E.v. Martens, « 1574. 4. 
809. Pisces, R « Kessler, g 1874, 4. 
810, Orthoptera, « :« H,de Saussure, « 1574. 4. 
Sll. Coleoptera I, « < Solsky, < 1974, 4, 
812. Crustaceen, « < Oulianine, « 1875. 4. 
813. Reisebericht, & adası ei 
514. Neuroptera, € « Mac Lachlan, ß 1875. 4. 

815. .Mellifera I, < Morawitz, « 1875. 4, 
816. Arachniden, < « Kroneberg. « 1875. 4 

517. Coleoptera Il, « « Solsky, x 1876, 4. 
olS. Liliaceen ete., « « Regel, € 1876, 4, 
319. Mellifera II, < « Morowitz, € 1576. 4, 
820. Formiciden, € « Mayr, 

Ödonata, < « Brauer, 


Chrysiden, Mutilliden und Sphegiden, bearbeitet von Radoschoffsky, 

Moscau 1877. 4. | 

821. Bulletin, Vol. XVL, liv. III. Oulianine & Raievsky: Etudes zoolo- 
giques. Moscau 1875. 4. 

822, < XVILH, < I. Lindemann: Monographie d. Bostry- 

chiden. Moscau 1876. 4, 


329, 


663 — 
639. 
822. 
674. 


ae a 


Bulletin, Vol. XVII, liv. II. Oussow: Supplem, a l’etude de l’orga- 
nisation des Tunicees. Moscau 1876. 4. 
i ° « III. Korotnew. A. A.: Essai d’une &tude 
comparee des Coelenterata.Lucernaria, 

Moscau 1876. 4. 
R < < «< 1. Brandt, A. F.: Etudes comp. des tubes 
oviferes et de l’oeuf des insectes, 

Moscau 1876. 4. 


« « XXIV, s 1. Bobretzky, N. B.: Etudes sur le deve- 
loppement des Cephalopodes. Moscau 
1877, 4, 

« & « II. Oulianine, B. N.: Sur la provenance 


des Cunines qui s’observent en etat de 
bourgeonnement dans l’estomac des 
Geryonides, 
Comptes rendus de la Societe, Annde 
12 u. 13. Moscau 1877. 4. 

< « XXV, «e I DBogdanow, A.: Notes sur les jardins 
zoologiques. Moscau 1876. 4. 

N. 8S06—528 sämmtlich Geschenke der Gesellschaft. 


München: Königl. bair. Acad. der Wissenschaften. 


. Abhandlungen der mathem. physik. Classe. 12. Bd. II. Abth. 


München 1876: 4. Im Tausch. 
do. 11. Bd. III. Abth. München 1873/74. 4. Gek. in Auct. 
TOAST EST er « \eılo, 2% do. 


Münster: Westph. Provinz. Verein für Kunst und Wissenschaft. 


. Rade, E.: Jahresbericht d. zoolog. Section für das Etatsjahr 1876,77. 


Münster 1877, S. Im Tausch. 


. Jahresbericht d. Westph. Vereins f. Vogelschutz, Geflügel. u. Sing- 


vögelzucht. (Section des obigen Vereins.) Münster 1877. S. 
Im Tausch. 

Odessa: Neuruss, Naturforscher-Gesellschaft. 

665. Arbeiten. Vol. I-IIIl. 1872/75. 8. Neuruss. Naturf.-Ges. 
< «,. EV. Heft£T. IR 71876. ,, 8: Im Tausch. 
< eV « 1. 1877. Ss. Neuruss. Naturf.-Ges. 

Catalog d. Bücher der Sebastopelschen zoolog, Station. 8. 

Neuruss Naturf.-Ges, 


. Protokoll d. Sitzungen der Gesellschaft für 1874, 1875 und 76. 8. 


Neuruss. Naturf.-Ges. 


. Jahresbericht über die Thätigkeit der Gesellsch. u. Bericht über die 


Sebastopol. zoolog. Station f. 1876. 8. Neuruss. Naturf.-Ges. 
Offenbach: Verein für Naturkunde, 


. Berichte 5—9. 1864/68. 8. Im Tausch. 
10. 1869. 8. defect. do, 
< 11—14. 1870/73. do. 


. Festschrift z. Säculärfeier der Senkenberg. Stiftung in Frankf. a./M. 


1563, 4. Im Tausch. 


DE 


S48. Ohio: Ackerbau-Bericht 1871. Columbus, Ohio 1872, 8, Gek. in Auct, 
Osnabrück: Naturwissenschaftlicher Verein. 
718-719, L—II. Jahresbericht, 1870/71. 72/73. Osnabrück 1872 u. 75. 8. 
Im Tausch. 
636. III. Jahresbericht, 1874.75. Osnabrück 1377. 8. do. 
Padua: Societa veneto-trentina di Sciencia nat. 
687-690. Atti. Vol. I, 1872/73, Vol. II. 1873, Vol. TIL, 1874/76, Vol. IV, 
1875, Vol. Ve tase.ar 1876, 8. Im Tausch. 
St. Petersburg: Kais. Acad. der Wissenschaften. 
858. Bulletin. Tom. 18, No. 3-5. Petersburg 1873, 4. Gek. in Auct. 


859—61. < El < 1873/75, 4. do. 

542, @ 022, < 1876,77, 4 Im Tausch. 

580. < er23. « 1877. 4, do. 

771. < «ı 24, No. 1, 2, 3. S 1877. 4. do. 
Philadelphia: Acad, of nat. Science. 

733. Proceedings 1876. Philadelphia 1876/77. S. Im Tausch. 
Prag: Naturwissenschaftlicher Verein »Lotos«. 

595. Jahresbericht für 1576. 8. Im Tausch. 


Regensburg: Zoologisch-mineralogischer Verein 
577. Abhandlungen, 11. Heft. (L. v. Ammon: Die Jura-Ablagerungen zw. 


Regensburg und Passau. München 1875. 8.) S. Clessin. 
453. Correspondenzblatt, 29. Jahrg. 1875. 8. Im Tausch. 
766. < 30. < 1576. 8, do. 
891. < 14 < 1827, No, 1278 H. Schilling. 
892 — 93. < 2.19. © 1848.49. 8. do, 
594, € 4, 00 « 1850, No. 1-10 58. do, 
S95, >. < 1851, No. 5—11. 8 do. 
5%. € 6. < 1852, No. 1-12. 8. do. 
Reichenberg in Böhmen: Verein der Naturfreunde. 
430. Mittheilungen, 7. Jahrg. 8. Im Tausch. 
Reichenbach im Voigtlande: Verein für allgemeine und specielle 
Naturkunde. 
830. Mittheilungen, (IT. Heft. 1877. S. Im Tausch, 


Riga: Naturforscher-Verein. 
654-658. Correspondenzklatt. Jahrgang 5—7 (52-54), S—-10 (5558), 
11—13 (59-63), 14—16 (64—67), 17--20 (6974). S. 
Naturf.-Verein, Riga, 
659. Arbeiten, Bd. I, Heft 1-4. Rudolstadt 1847—48. 8. do. 
660. S Neue Folge. Heft 5. Riga 1873. S. do. 
661. Denkschrift. Riga 1870. 4. do. 


Salem, Mass.: American Assoc, f. the Advancem. of Science. 
570. Proceedings of the 24. Meeting held at Detroit, Mich. Salem 1376. 3. 
Im Tausch, 
— Essex Institute. 
434, Catalogue of Paintings, Bronces ete. Nov. 1875. S. Im Tausch. 
— Peabody Academy of Science, 
495. Sixth annual report, for the year 1873. Salem 1974. 8. do, 


Sidney: Linnean Soc. of N. S. Wales, 

799—800. Proceedings, Vel. I und II, pt. I. Sidney 1875/77. 8. do. 
— Royal Society. 

790, Rules and List of Members. Sidney 1877, S. do. 
926. Journal and Proceedings 1876. Vol. X. Sidney 1877. S. do. 

Stockholm: Königl. Academie der Wissenschaften. 
530—31. K.S. V. A. Handlingar 1864 u. 66, 1868 u. 1570, 4. Dr. Th. Behn. 
6-57. « < 9. u. 10. Bd. 1870/71. 4, Gek. in Aut, 


55 

723. Bihang till K.S. V.A.H. Tredje Bandet 1875/76. $. Im Tausch. 
Stuttgart: Verein für vaterl. Naturkunde in Württemberg. 

446, Jahreshefte, 32. Jahrg. Stuttgart 1876. S. Im Tausch, 

713. < SO < 1377. 8. do, 


714. Festschrift zur Feier des 400jähr. Jubiläums der Univ. Tübingen. 
(Fraas, Dr. ©.: Aetosaurus ferratus.) Jahreshefte, 33. Jahrgang, 
Heft 3. Stuttgart 1877. 4. Im Tausch. 
Trondhjem: Kgl. norske Videnskab. Selskab. 
435. Fortegnelse over den Tilvaext som d. Bibliothek har faaet i Aaret 1875. 
Trondhjem 1876. 4. Im Tausch, 
436. Aarsberetning for 18575. Trondhjem 1876 8. do. 
Toronto: Canadian Institute, 
297, The Canadian Journal for Science, Literatur and History. Vol. XIV, 
Toronto 1373—75. 8. Im Tausch, 
418, do. Vol. XV. 1-6 Toronto 1876.77. 8. do, 
Utrecht: Prov. Genootschap v. Kunsten en Wetenschapen. 
653. a. Verslag van het Verhandelte in de allgem. Vergadering gehaod 
20. Juni 1876. S. Im Tausch. 
b. Aanteekeningen 1576. S. do. 
Washington: Department of Agriculture. 
839—43. Monthly Reports 1372—76. Washington 1375 —77. 8. 
Gek. in Auction, 
S44-46. Rep. ofthe Commissioner of Agrie. 1871—73. Wash. 1872—74. 8. 
Gek, in Auction, 
S47. Rep. ofthe Commissioner of Agric. 1875. Wash, 1876. 8. do, 
— Smithsonian Institution. 
2384-95. Annual Rep. ofthe Board of Regents 1864—74. Wash. 1865—75, 5. 
Im Tausch. 


629. < « 1875. Washington 1876. 8. do. 
793. < « 1876. Ri ISIS: do. 
849—50. Miscellaneous Coll. Vol. 10u. 11. 1873—74. 8. Gek. in Auct. 
85152. Contrib. to Knowledge. Vol. 19u.20. 1874—76, 4. do. 
— TU. S. Geological and Geograph. Survey. 
438. Bulletin. Vol. II. No. 2. 1876. 8, Im Tausch. 
539. Hayden, F. V.: Prelim. Rep. of the U. 8. G.S. of Montana ete, 
Washington 1373. 8. Im Tausch, 
540. — — 6. Annual Rep. ofthe U.S.G.S., embracing portions of Montana, 
Idaho, Wyoming and Utah. Wash. 1873. Ss. Im Tausch. 
541. — — Annual Rep. oftheU.$S.G.S., embracing Colorado and parts of 


adjac, territories, Wash. 1876, 8. Im Tausch, 


628, Hayden, F. V.: Annual Rep. ofthe U.S.G.S., embraeing: Colorado. 


Washington 1874. 8, Im Tausch. 
731. — — Prelim. Rep. of the U, S. G. S. of Wyoming and portions of 
contiguous territories. Wash. 18571. S8. Im Tausch. 
732. — — I-III Annual Rep. for 1867, 65 & 69. Reprinted Wash. 1873. 8. 


Im Tausch. 
Wernigerode: Wissenschaftlicher Verein. 
431. Festschrift z. Feier d. 25jährigen Bestehens. 1868. 8. Im Tausch. 
Wien: Leseverein deutscher Studenten. 
405. Jahresbericht üb. d. 4. Vereinsjahr 1574—75. Wien 1875. S. Im Tausch. 
499. & 0% « 185 —%6. « ITS. do. 
— Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse. 
37980. Schriften, Band 1 u. 3. Wien 1862, 64. S. Dr.J. W.,Spengel. 


398. < a. 1 « 1876. 8. Im Tausch, 
488. < RR «  1861—62. 8. Gesch, d. ob. V. 
459 — 97. < « 4-7, 9—11, 14 u. 15. Wien 18563—66, 69—71, 

i iL 70, ©, Gesch. d. ob. V. 
650, & 167 RSS“ do. 


KR, Be. -bot. Gesellschaft, 

850—52. Verhandlungen, Jahrg. 1557—59, Wien 1857”—59. S. Im Tausch, 
0] 
{9} 


32. g Sn 1519% Tun! S. do, 
417. Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestehens. Mit 20 Tafeln, 
1876, 4. W. v. Hedemann. 


460. Festversamlung am 8. April 1576 zur Feier des 25jähr. Jubiläums. 
Im Tausch. 
649. Verhandlungen, Bd. 26, Jahrg. 1876. Wien 1577, S. do, 
— K.K. Academie der Wissenschaften. 
234, Sitzungsanzeiger der mathematisch-naturwissenschaftlichen Ulasse, 
Jahrg. 1876, No. 6-28. S. Im Tausch, 
567. < « 1877, No. 1-28. 8. do. 
536, Q « 1878, No, 1-6. 5. do. 
s6S— 11. Sennosberichte ders. Classe. 2. Abth. Bd. 66, 69 —70 und 73 
Heft 1—3. 8. Gek. in Auet. 
72 —18. < < < 3. Abth. Bd. 66—72. 1872—76, 8. 
Gek. in Auct. 
Wiesbaden: Nassauischer Verein für vaterl. Naturkunde. 
447. Jahrbücher. Wiesbaden 1873—74. 8, Im Tausch. 
Würzburg: Physik.-medic. Gesellschaft. 
347. Sitzungsberichte 1863—74, nebst Festrede von A. Kölliker z. Feier 


des 25jähr. Bestehens. Würzburg 1864-75. 8. Im Tausch. 
438. Sitzungsberichte 1574—X6. « 1876—77, S. do. 
368. Verhandlungen. 9. Bd. Würzburg 1876. S. A.v. Kölliker. 
448, g 107% < 1877. 8, do. 
770. g IE 4! < 1877. 8. do. 


Zwickau: Verein für Naturkunde. 
77S. Jahresbericht 1876, Zwickau 1877. S. Im Tausch. 


Er Veripbllographie: 


795. Catalog der Bibliothek der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde 
zu Dresden. Dresden 1577. S. Gesellsch,. f, N. & H, 

SS1. 1—3. Lunds Universitets Biblioteks Acessions Katalog 1872, 74, 75. 8. 
Gek, in Auct. 

594. Uebersichtl. Darstellung d. unter d. Titel: Reise d. österr. Fregatte 
Novara um die Erde, erschien, Publicationen. Wien 1877, 4 S. 


c. Geographie und Reisen. 


906. Areschoug & Lindblom: Reise in Norwegen. Beiblätter z. bot. Ztg. 

1838. 8. H. Schilling. 
Bremen: Geographische Gesellschaft. 

644. Deutsche geogr. Blätter, herausgegeben v. d. geogr. G. Jahre. 1. 


Bremen 1877. S. Im Tausch. 
946, < < < Jahrg. 2. Bremen 1378. 8. No.1. do. 
915. Jahresbericht für 1877. < 1878, S. do. 
— Verein für die deutsche Nordpoltahrt. 
462, Berichte 1 und 4, Bremen 1876. 8. N. 


Darmstadt: Verein für Erdkunde und mittelrhein. geol. Verein, 
671. Notizblatt. 3. Folge. 15. Heft: 169-180. Darmstadt 1576. S. 
Im Tausch. 
Halle a. S.: Verein für Erdkunde. 


930. Mittheilungen 1877. Halle 1877. S. Im Tausch. 
Hamburg: Geographische Gesellschaft. 
956. Mittheilungen 1876—77. Hamburg 1878. S. Im Tausch. 


506. v. Innstädten, C. Sonklar Edi.: Die Zillerthaler Alpen. Peterm, 
Mitth. Ergänzungsheft No. 32. 1872. A. Dr. J. Brinckmann. 
921—922. Köppen, K. F. & Wagener, S. &.: Universallexicon der Länder- 
u. Völkergeschichte. 2 Bände, Berlin 1806. $S. H. Schilling. 
391. Ocean Highways. The Geogr. Review ed. by Cl. Markham. (The 
Ital. traveller Beccari.) New Ser. Vol. I. No. 3. Lond. 1873. S. 
Dr. J. W. Spengel. 
505. Petermann’s Mittheilungen. 18. Bd. (1872), Heft 6-8. 4, 

Dr. J. Brinckmann. 

669. Petermann, Dr. A.: Das Project der ersten deutschen Nordfahrt. 
Gotha 1865. 4. S. 


d. Meteorologie und verwandte Fächer. 


274. Annalen d. Hydrographie u. marit. Meteorologie. 4 Jahrg. 1876. gr. S. 


Gekauft. 
DO, & < & & « «& Br Jahrg. 1877. S, 

Gekauft. 
924, < « R < & « 6. Jahrg. 1875, No,1—2. S, 


Gekauft. 


980. 
675. 


—. de 


Hamburg: Kaiserl. deutsche Seewarte. 
Monail. Uebersicht der Witterung Jan.— Oct 1876. 8. Im Tausch. 
« & < « Jan.—Sept. 1877, S. do. 


354— 936. Kupfer, A. T.: Annuaire magnet. et meteorolog. du corps des 


399. 
741. 
39T. 


620—624. Correspondenzblatt: 1870 N. 1--6 u. 8. 1571 N. 2-10. 18%: 


S04, 
354. 


ingenieurs des mines de Russie. Annde 37—39. 
St. Petersburg 1839 —41. Ferd. Worlee, 
Maury: Sailing Directions, Philadelphia 1854. 4. do. 
Rein. Dr. J. S.: Das Klima Japans. Marburg 1876. 4. Einget. 
Report of the superintendent of the coast survey for 1855. 
Washington 1856. 4, Ferd. Worlee. 


. Russel, H. C.: Climate of N. S. Wales. Sidney 1877. 8, 


Royal Society of N. S. Wales. 


. Stahlberger, F: Ebbe und Fluth in der Rhede von Fiume, 


Budapest 1574. 4, K. ung. naturhist. Gesellsch. 


e. Anthropologie, Ethnographie und 
verwandte Fächer. 


. Ardüser, Hans: Rhätische Chronik, nebst hist, Commentar v. J. Bott. 


Chur 1577: S. Naturf, Gesellsch Graubündens. 


>. Bartels, Dr., E.: Anthrop. Bemerk. über das Gehirn und den Schädel 


des Menschen. Berlin 1806. 8. H. Schilling. 
Berlin: Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, 
Sitzungsberichte vom 18./3 76, 21./11. u. 16./12. 76. 8. INGE: 
S Im. U ©: N.N, 
Verhandlungen 1875. 8. 
I. Sitzungsbericht vom 18. Dec. 1575. 8. Prof, R. Virchow. 
II, Sitzungsbericht, 19. Febr. 1575 (Ueber Papuas). S. 
Biffart, M.: Deutschland, sein Volk und seine Sitten in geograph. 
ethnognaph. Characterbildern. Stuttgart 1860. 8. Ferd, Worlee, 
Deutsche anthropol. Gesellschaft: 


Be 


[3 


7 


N. 15.7. 10 U0122 1873 N. 4,9 12 1ISTAEN. 106545 
Bericht über die VIII. allgem. Vers. in Constanz 1877. 4. 
L’exposition des Sciences anthropologiques a Paris 1875. Aus: 

Mat£riaux pour l’hist. primitive de ’homme. Toulouse 1878. S. S, 
Huson: Anciennete de l’homme dans les envir. de Toul. Aus: Comptes 

rend. de l’Ac. des Sc. 1865. 18/12. S OÖ. Semper. 
Issel, Arturo: Degli Utensili e delle armi in uso presso i Bogos. S. 

OÖ, Semper. 


> 


+ 


1 
* 


hy 


3, Schleiden, Dr.. J. M.,. Das Alter des Menschengeschlechts, die Ent- 


stehung der Arten und die Stellung des Menschen in der Natur. 
Leipzig, 1863. 8. Dr. J. W. Spengel. 


. — — Das Alter des Menschengeschlechts, die Entstehung der Arten 


und die Stellung des Menschen in der Natur. Leipzig 1863. 8. 
G. Gercke, 


Bing = 


456. Schmeltz, J. D. E.: Verz. d. im Museum Godeffroy vorh. ethnoer. 


Gegenstände. Hamburg 1876. 8. S. 
763. Steinhauer, C. L.: Das Kgl. ethnograph. Museum zu Copenhagen. 
Copenhagen 1877. 8. Dr. J. Wroblewsky. 
312. Virchow, Rud.: Anleitung zu anthrolop. und prähist. Forschungen. 
Berlin 1876 8. S 


507—509. Zeitschrift für Ethnologie: II. Jahrg. (1870), Heft 4, 5 u. 6, 
III, Jahrg. (1871), Heft 1-3 u. 5--6, IV. Jahrg. (1872). Heft 


I IWES: Dr. J. Brinckmann. 
914. Wenzel, G. J., Menschenlehre od. System einer Anthropologie. Linz 
und Leipzig 1802. S. H. Schilling. 


e.l. Microscopie. 


283. Bailey, Prof., 3. W.: Mieroseop. Observations. Washington 1850. 4. 

Smiths, Inst. 

586. Schacht, Dr., Herm.: Die Prüfung der im Handel vork. Gewebe 

durch d. Microscop, ete. Berlin 1853. 8. G Gercke, 

736. Zenker, Dr.. W.: Führer durch die Ausstellung des microscopischen 
Aquariums. Berlin 1877. S. 


f. Zoologie im Allgemeinen, vergleich. Anatomie 
und Schriften verwandten Inhalts. 


651. Dämel, E.: Verz. II. Naturalien 1876 von J. Boll gesammelt. 


Hamburg. 1377. 8. E, Dämei, 
693.12. Beretning om det zoolos.ske Museum 1873—74 und 18%9—76 
Kjobenhavn 1876—77. 8. Dr. J. Wroblewsky. 


682. Finsch. Dr. 0.: Catal. d. Ausstell. ethnogr. und natnrw. Sammlung. 
von Westsibirien. Mit erläuternden Bemerkungen. 
Bremen 1877. S. Im Tausch. 
739. Frauenfeld. @. Ritt. v.: Die ausgestorbenen und aussterbenden Thiere 
der jüngsten Erdperiode. Wien 1869, Kl. 8. Fingetauscht. 
751. Giessier. C. F.: Oontrib. to the fauna of the New-York Croton Water. 
New-York 1872. 8. Eingetauscht. 
476. I. Jahresber. d. zoolog. Station in Neapel. Leipzig 13576. 8. 
Dr. A. Dohrn. 
903. Leuekart-. Dr.. F. Sig.: Andeut. über den Gang der bei Beob. der 
Naturgesch. bes. der Zoologie von ihrem Beginn bis auf unsere 
Zeit genommen ist. Heidelberg u. Leipzig 1826. 5. H. Schilling. 
372, List of the animals in the Gardens of the Zoolog. Society. XII. Publ. 
London 1834. 8. Ferd. Worlee. 
752. Mühlig, J. G. G.: Welche Säugeth. und Vögel sind der Landwirth- 
schaft, Wald- und Garten-Cultur schädlich oder nützlich? 
Mannheim 1575. S. Eingetauscht, 
883. Müller, J. W.: Transfusion und Plethora. Eine physiol. Studie. 
Christiania, 1875. S. Gek, in Auct, 


o64, 


305. 


449, 


— 60° — 


. Museum Godeffroy, Catalog 1—3. Hamburg 1864—66. 8. ©. Reents. 


— — Catalog 6. Hamburg 1877. S. S. 


. Peters, W.: Ueber Wohnen u. Wandern der Thiere. Berlin 1867, 8. 


G. Gercke. 


2, Pommersches Museum. Verwaltungsbericht für das Jahr 1868. 


Stettin 1869. 8. OÖ. Semper. 


. Selater, P. L.: Guide to the Gardens of the Zool, Soc. of London. 


London 1872. S. Dr. J. W. Spengel. 
NB. Eingeklebt: Notiz über Ce eines Hippopotamus. 
— — Ueber den gegenw, Stand unserer Kenntnisse der geograph. 
Zoologie, übers. von A. B. Meyer. Erlangen 1576. 8. 
Dr. A. B. Meyer. 


. Smee, Dr. A.: Das Sehvermögen in seinem gesunden u. krankhaften 


Zustande. Weimar 1558. S. H, Schilling. 


. System. Verz. der Samml. ausgestopfter Thiere in der kgl. Forst- 


lehranstalt. Neustadt-Eberswalde 1846. 8. H. Schilling. 


. Weismann, Prof. Dr. A.: Studien zur Descendenz-Theorie. 


II. Ueber die letzten Ursachen der Transmutation, 
Leipzig 1876. gr. 8. Don. Auct. 
— — Das Thierleben im Bodensee Lindau 1877. gr. 8. 
Don, Auect. 


£.l. Mammalogie. 


. Allen, Dr.,. H. M.: Monograph of the Bats of North-America. 


Washington 1864. S. Smithson. Inst, 


5. Becker, Ludw.: Tenacity of Life in the Platypus (Ornith. superbus), 


Melbourne 1556. 8. Eingetauscht, 


. Gill, Th.: Arrangement of the familics of Mammals. Washington 


1872. 8. Smithson. Instit. 


. Hellwig, Dr., J. €. L.: Tabell, Uebers. d. Ord., Fam. und Gatt. der 


Säugeth. nach Illigers Prodromus, Helmstädt 1819. 8. 
_H. Schilling. 
Dr. Hornschuch und Dr. Schilling: Kurze Notizen über die in der 
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1850. 8, H., Schilling. 
Kölliker, A. v.: Ueber die Placenta der Gattung Tragulus, 
Sep. aus: Verh. medic. physik. Gesellsch. X. Bd. 
Würzburg 1876, S, A.v. Kölliker, 


g. Ornithologie. 


. Becker, Ludw.:%The Nest, Egg and Young of the Lyrebird (Menura 


superba). Aus: Transaet. of the Philos. Inst., mit handschriftl. 
Bemerkungen des Verfassers. Melbourne 1857. 8. Eingetauscht. 


Ss. I. Brüggemann, Dr., F.: Deser. of a new sp. of Batrachostomus from 


Central-Borneo. Aus: Ann. u. Mag. of nat, hist, Sept. 1877, S. N. 
II. — — DUeb. eine Vögel-Samml. aus Südost-Borneo. Aus; Abh. 
naturw, Verein, Bremen 1377, 5, INK 


626. 


398. 


745. 


I47. 


279, 


— 61 — 


. IV. Brüggemann, Dr. F.: Weitere Mittheil. über die Ornithologie 


Gentral-Borneo’s Abh, naturw. V.,. Bremen 1S7S. S. 


, Finsch, Dr. Otto: Characters of six new Birds in the Mus. Godeffroy 


at Hamburgh. Aus: Proc. Zoolog. Soc. Lond. 1876. 8. S. 


.„— — Öna small coll. of Birds from the Marquesas Islds.. Aus: 


PROZESS Mondon 18777 8: Don. Auct. 


. Gray. 6. R.: A list of the Genera of Birds II. Ed. London 1841 S. 


Ferd, Worlee. 


. Jäger, Carl: System. Uebers. der in der Wetterau vork. Vögel 


Hanau 1858. 8, Eingetauscht. 


. Sällskapet Smäfoglarnas Vänner,. ders verksamhet och förhand. 


är 1869 —72, Göteborg 1873. 8. Einzetauscht. 


. System. Verz. der schweizerischen Vögel im Mus. der Stadt Bern. 


Bern 1824. 8. H. Schilling. 
Verz. d. vom natur-historischen Museum zu Bremen auf der internat. 
lanıwirthschaftl. Ausstellung in Bremen ausgestellt. schädl. und 


nützl. Vögel. Dr. ©. Finsch. 
Wagler, Dr. J.: Systema avium, pars prima, Stuttgartiae und 
Tubingae 1827. Kl. S. H. Schilling. 


h. Herpetologie. 


‚ Baird, S. F.: und C. Girard: Catalogue of North-Amer. Reptiles 


in the Mus. of the Smithson. Institution. Pt. I. Serpents. 
Washington 1853. 8. Smithson. Instit. 


, Müller, F.: Mitth. aus d. herpetolog. Sammlung d. Baseler Museums, 


Basel 1577. S. S. 


. Spengel, Dr. J. W.: Die Fortpflanzung der Rhinoderma Darwini. 


Aus: Zeitschr. f. wiss. Zoologie 1577. S. bon. Auct. 


Ichthyologie.”) 


Bielz, E. A.: Uebersicht der leb. Fische Siebenbürgens. Aus: Verh. 
d. siebenb. Vereins f. Naturwissenschaft. Hermannstadt 1553. S. 
 Eingetauscht. 

Boston: Commission on inland fisheries. 


. Twelfth annual report for the year ending 1. January 1878. 


Boston: 1878. S. S. 
Washington: U. S. Comm. of Fisheries. 
Baird, S. F.: Report on the Cond. of the Sea Fisheries on the South 
Coast of New England in 1871—72. Wasbington 1873. 8. 
Gill, Th: Arrangement of the families of fishes. Wash. 1872, S. 
Smithson. Instit. 


*) Für i bis n und für p siehe auch Bülletin der k. Gesellschaft der Freunde der 


Naturseschichte, Anfhropologie und Ethnographie. (Fedtschenko, Reise in Trırkestan.) 


912. 


Hornschuch, R. F. M.: De Anguillarum sexu ac generatione. 
Dissert. inaug. Gryphiae 1342. 4. H. Schilling. 


‚ Kner, Prof, R.. & F. Steindachner, Dr.: Neue Fische a d. Museum 


d. Hrn. J. C. Godeffroy & Sohn in Hamburg. Aus: Sitzungsber. 
der k k. Acad. d. Wissensch. 54. Bd. Wien 1866. 8 S. 


511. Kner. Prof. R.: Ueber neue Fische a. d Museum d. Hrn. J. ©. Gode- 
ffroy & Sohn in Hamburg. Aus: Sitzungsber. d. k. k. Acad. d. 
Wissensch. 58. Bd. Wien 1868. 8, S, 

298. Questions relative te the food fishes of the United States. 
Washington, 8. Smithson. Instit. 

k. Entomologie. 
I. Allgemeines und Vermischtes. 
Societe entomologique de Belgique. 

345. Annales, Tom. 15. Bruxelles 1875. gr. S. Im Tausch. 

581. Q 19): < Nero, a 8. do. 

JSyTE R « 20. < Ole 8% do. 

247. Comptes Rendus. Ser. II. No.23-48. Bruxelles 1376—77. 8. do. 

Deutsche entomologische Zeitschrift. 

249. 20. Jahrgang. Heft 2 Berlin 1876, 8. Im Tausch. 

662, 21. < En all ed do. 

317. Entomologische Monatsblätter, herausgegeben von Dr. G. Kraatz. 
Berlin 1376. S. Gekauft. 

Entomologische Nachrichten, red. v. Dr, F. Katter, Putbus. 

251. 2. Jahrgang 1876. 8. Heft 4-12. Im Tausch. 

Sa > & KOT ES} « 1-12. do, 

334. 4. « 1878. 8. « 1-2 do. 

Florenz: Societa entomol. italiana, 
500. Bulletino. Anno ottavo. Firenze 1876 8. Im Tausch, 
652. R «  nono. er. © do. 


Haag: Nederl. entomol. Verein. 


646—47. Tidschrift voor Entomologie, 18 —-19 deel. 1374—75 u. 1879 —16. 


648. 


523. 
596. 
839. 


465. 


s’ Gravenhage. gr.S. Im Tausch. 
S < < 20, deel, 1 - 4, 1877, 
s’ Gravenhage. gr. 3. Im Tausch. 
Paris: Societe entom. de France ; 


Bulletin 1876, No. S5—-%. 8. Im Tausch. 
< ort. @. N do. 
« 185785, « 1—. do. 


St. Petersburg: Russ. entomol. Gesellschaft. 
Horae societatis entomolog. rossicae. Tom. XI. Petropoli 1875 —76. S. 
Im Tausch. 
€ b & & Tom. XI. Petropoli 1376 —77. 8. 
Im Tausch. 


102. 


69. 


— 8 — 


Schweizer entomologische Gesellschaft. 
Mittheilungen, herausgegeb. v. Dr. G. Stierlin. Vol.4, Heft 9,10. 8. 
Im Tausch. 
% 8 < E Vol.5, Heft 1—5. 
1577. S. Im Tausch. 
Stettin: Entomologischer Verein. 


698—99. Entomol, Ztg. Jahrg. 57-38, Stettin 1876—77. S. Im Tausch. 


940. 
562. 
717 
767. 


340. 


901. 


S < « 39. Stettin 1878,.No. 1--6. S. do. 
Verein für schlesische Insektenkunde, Breslau. 

Zeitschr. f. Entomol, Neue Folge, 5. Heft, Breslaı 1576. S. Im Tausch. 

< & De< < 1877. 8. do, 

Di % S 1S70—, 8. 

Verein für schles. Insektenk. 
Wiener entomolog. Monatsschrift. Vol. 3, No. 7—12 (1859), Vol. S, 
No, 4—3 (1864. Dazu lepidopt. Tafeln: Vol. 2, Taf. 2, 4 u. 5. 
DOES Den BDRE 6. de ar Vol An Wat... 8, 9.10: 2 Viol2 5; 
Karl Se Voleo Datsieut a2 Vol. Tat Lu. 197° Vol 


& » & IL 


Taf. 1-5. Wien. 8. G. Semper. 
Burmeister, Herm.: De insectorum systema naturali. 
Dissert. inaug. Halle 1829. S. H. Schilling. 


543—46. Fabricii, J. C.: Entomologia systematica. Vol. 1—4. 


780, 


999. 


Hafniae 1793--94. 8. &. Semper. 


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London 1874. 8. M Jacoby. 


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Washington 1877. 8. Departm. of the Int. U. S. A. 


. Panzer, &. W. F.: Deutschland’s Insectenfauna u. entomol. Taschen- 


buch auf das Jahr 1795. Nürnberg. 16. H. Schilling. 


. Schaum, Dr. Herm.: Bericht über die wissenschaftl. Leistungen im 


Gebiet der Entomologie während d. Jahres 1350. Berl. 1552. S. 
G. Semper. 


. Seudder, S. H.: Entomol. Correspondence of T. W. Harris, M. D. 


Occas. Papers I. of the Boston Soc. of N. Hist. Bost. 1869. S. 
Bost. Soc. of N. Hist. 

Washington: U. S. Entomol. Commission. 
Bulletin No. 2: On the nat. hist. of the rocky mountain locust ete. 
Washington 1877. 8. U. S. E. Comm. 


22. Neuroptera. 


I. Brauer, Frd.: Beschr. neuer Neuroptera a. d. Mus. Godeffroy etc. 
Aus: Verh. z. b. Gesellsch. Wien 1867. 8. G. Semper. 
II. — — Neue v. Hrn. Dr. G. Semper ges. Neuropteren. 
Aus: Verh. z. b. Gesellsch. Wien 1868. 8. do, 


a a 


955. 1II. Brauer, Frd.: Neue u. wenig bek. v. Hrn. Dr. Semper ges. Odo- 
naten. Aus: Verh. z. b. Gesellsch. Wien 1868. S. (6. Semper, 


IV. — — Verz. d. bis jetzt bek. Neuropt. im Sinne Linn&s, 
Aus: Verh, z. b. Gesellsch. Wien 1868, S. do. 


>48. Gabott, L.: The immat. state of tne Odonata. Pt. I. Subf. Gomphina. 
Aus: Illustr. Catal. of the Mus. of compar. Zoology. Nr. V. 
Cambridge 1872. or. S. Im Tausch. 


rk. CSrtnoptera. 


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Wien 1862. S. G. Semper. 
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G. Semper, 

865. — — Ona colleetion of coleoptera from Formosa. Aus: Proc. 


Zool. Soc. London 1866. S. G. Semper. 
720. I. Chapuis, Dr. F.: Esp. ined. de la Tribu des Hispes. 
II. — — Diagnos. des esp. du genre Aulacophora. Aus: Annales 
Soe. ent. de Belgique t. 19. i 
II. — — Cryptoceph. ined. du Mus, civ, de Genes. Estratto degli 
Ann. del Mus. Civ. di Stor. Nar. di Genova t. X. S. Don. Auct. 
726.1/2. — — Diagnoses de Cryptoceph. inedits. app. & la Faune de 
l’Australie Aus: Ann. Soc. ent de Belgique t. 18. S. 
478. Dohrn, Dr. €. A.: Ueber austral. Paussiden. Sep, aus: Journal d, 
Mus. Godeffroy. Heft XIi. 1576. S. Don. Auct. 
318. Haag. Dr. @.: Tenebrioniden-Beschreibungen. Aus: Deutsche entom. 
Zeitung 1875. S. on. Auect. 
318. II, — — Revision der Gattung Himatismus und Beschreibung 
zwei neuer Adesmia-Arten. Aus: Deutsch. entomol. Zeitschrift 
ST 8 Don. Auct. 
725. Jacoby. M.: Deser. of New Genera u. Species of Phytoph. Coleopt. 
Aus: Proc. Zool. Soc, London 1876. S. Don. Auct, 
725. II. — — Deseript. of new spec. of phytoph. coleoptera. Aus: 
P. Z. S. London 1877. 8. Don. Auct. 


282. Leconte. Dr. John L.: Classification of the Coleoptera of North 
America. Pt. I u. II. Washington 18572—73. 8. Smitlson. Inst. 
696. Suffrian, Dr. E.: Verzeichniss der von Dr. Gundlach auf der Insel 
Ceylon gesammelten Rüsselkäfer (Forts.) Aus: Archiv f. Natur- 
gesch. 35. Jahrg. pg. 150. S. Dr. C. A. Dohrn. 


N 


+3, EIymenoptera. 
744,IT. Jaennicke, F.: Zur Hymenopt.-Fauna der Umg. v. Frankfurt a,/M. 
Aus: Berl. Ent. Zeitschrift XL. 8. Eingetauscht. 
322. Mayr, Dr. &. L.: Die mitteleurop. Eichengallen II. Wien 1571. 8. 
Don, Auct, 


326. — — Formicidae novae americanae coll. a Prof. P. de Strobel. 

Aus: Annuar. della S. d. N. Ann, III, Modena 1868, do, 
327. — — Diagnosen neuer und wenig bekannter Formiciden. 

Aus: Verh. zool, bot, Gesellsch. Wien 1866, S. do, 
325. — — Neue Formiciden. 

Aus: Verh. zool, bot, Gesellsch, Wien 1870, S. do, 
329. — — Formicidae novogranadenses. 

Aus: Sitzber. k. k. Acad. d. Wiss, Wien 1570. 8. do, 
330, — — Myrmekolog. Beiträge. 

Aus: Sitzber. k. k. Acad. d. Wiss. Wien 1866. 8. do, 
331. — — Formicidae Borneenses. 

Aus: Annali del Museo eivico. Genova 1872, 8, do. 
332. — — Studien über die Radoboj-Formiciden. 

Aus: Jahrb. d. k. k. geol, Reichsanstalt. Wien 1867, S. do. 
487. — — Die europ. Cynipiden-Gallen mit Auschluss d, auf Eichen vork, 

Arten. Wien 1876, 8, Don, Auct, 


 _ =». Depidoptera. 
504, Boll, J.: Ueber Dimorphismus und Variation einiger Schmetterlinge 
Nordamericas. Aus dem Bericht f. d, 49, Vers, deutscher Natur- 


forscher und Aerzte. Hamburg 1876. 4. Don. Auct, 
900. Bülow, Rieth. von: Neue Beobachtungen über den Kiefernspinner, 
Stettin 1828, 8. H. Schilling. 


342. Felder, C. u. R.: Lepidoptera nova a Dr. Carolo Semper 
in ins. Philippinis collecta, Series prima et seeunda. G. Semper. 

—_ Dr. C.: Lepid. Amboinensium a Dr. L. Doleschall 

annis 1356—58 collectorum species novae. Rhopalocera 


et Heterocera. do. 
— C. u. R.: Lepidopt. nova in peninsula Malayica 

collecta. do. 
— — Lepidoptera nova Columbiae, Series I. do, 
— — Öbservationes de Lepid. nonnullis Chinae centralis 

et Japoniae, do. 
— — Speeimen faunae lepidopterologicae rip. fluminis 

Negro superioris in Brasil. septent. do, 


341. Felder, Dr. C.: Verz. der v. d. Naturf, der Novara ge- 
sammelten Macrolepidopteren. Aus: Verh. zoolog. 
bot. Gesellsch. Wien 1862, 8. do. 
414, Hedemanna, W. Bar.: Pozyczynek do motyniczej fauny krakowskiej, 
(Beiträge z. Schmetterlingsfauna von Krakau.) | =; 
Aus: Sprawozdania Kowisyi fizyogr. za rok, 1568. 8. 
Don. Auct. 
5 


Be a 


498a. Hedemann, W, von: Beitrag z. Lepid.-Fauna Transcaucasiens. 
49Sb. Lang, H.: Ueber die Raupe von Lophopteryx Sieversi Men, 
Sep. aus: Horae soc, entom, rossicae. S. W, v, Hedemann. 
360. Hopffer, C.: Beitrag z. Lepidopteren-Fauna v. Celebes, S. G. Semper, 
315. Herrich Schäffer. Dr.: Prodromus system. lepidopterorum, pg. 1—82. 
Aus: Correspondenzblatt d. zoolog. min. Ver. 1864. 8. 


G. Semper. 
316. Lederer, Jul.: Contributions a la Faune des lepidopteres de la Trans- 
caucasie. Bruxelles gr. 8. G, Semper. 


538. Packard, A. S.: A monogr. of the geometrid moths of the Phalaenidae 
of the U. S. (Rep. of the U. S. Geol. Surv. Vol. X). 


Washington 1876. 4. U. S. Geol. u. Geogr. Surv. 
748. Rein, Dr. 3. J.: Der gegenwärtige Stand des Seidenbaues, 

Frankfurt a, M. 1868. 8. Eingetauscht, 
314. Semper, G.: Die philipp. Arten der Gattung Tachyris. . 

Aus: Stett. entomol. Ztg. 1875. 8. Don. Auct. 
455b, Snellen van Voilenhoven: Bijdrage tot de Kenntniss van het Vlinder- 

geschlacht Adolias. S. G, Semper. 


SIreHeteker 


443b. Brauer. F.: Ein Beitrag z. Lösung d. Frage wie die Hypodermen- 
larven unter die Haut ihres Wohnthieres gelangen. 
Sep. aus: Verh. z. b. Gesellsch. Wien 1862. S. G. Semper, 


339. — — Monographie der Oestriden. Wien 1865. S. do. 
744.1, Jaennicke, F.: Beiträge z. Kenntniss d. Tabaniden Europas. 
Aus: Berl, entom. Zeitschr. X. 8. Eingetauscht, 


SF Tepranete rer 


707. Horvath, G&za: Monographia lygaeidarum hungariae. 


Budapest‘ 1875. 4. K. ung. naturhist. Gesellsch, 
323. Mayr, Dr. @. L.: Die Belostomiden. Aus: Verh. zoolog. bot. Ges. 
Wien 1571. 8. Don, Auct. 
324. — — Diagnosen neuer Hemipteren,. 1-2. N Verh. zoolog, bot. 
Ges. Wien 1364—66. 8. Don. Auct. 
325. — — Beiträge zur geogr. Verbreitung der Tingideen. Aus: Verh, 
zoolog. bot. Ges. Wien 1858. 8. Don. Auct. 


4552. Snellen van Vollenhoven: Beschrivinge van drie nieuven Soorten be- 
hoorende tot het Geschlacht van Hemiptera: Oplomus, G. Semper. 
627. Stäl, C.: Hemiptera insularum philippinarum. Aus: Oefvers. Kgl. 
Vetensk. Ac. Förh. 1870. No. 7. Stockholm. 8. GG. Semper. 


I. Arachnologie. 


729. Hentz, N. M.: The Spiders of the United States, ed. by Edw. Burgess. 
Occas, Papers II. of the Boston Soc. of N. Hist. Bost. 1875, 8. 
Bost. Soc, of N, Hist, 


708. Hermann, Otto: Ungarns Spinnenfauna. 1. Bd. Allgem, Theil. 
Budapest 1876, 4. K. ung. naturbist. Gesellsch, 
309, Koch, Dr. L.: Beschreibung neuer Arachniden und Myriapoden. 
Aus: Verh. zoolog. bot. Gesellsch. Wien 1865. 8. S. 
902. Quatremere-Disjenval: Araneologie oder Naturgesch, der Spinnen. 
Frankfurt a.|M. 1798. 8. H, Schilling, 
m. Carcinologie. 
746. Dohrn, H.: Analecta ad historiam naturalem Astaci fluviatilis. 
Inauguraldissertation, Berlin 1861. 8. Eingetauscht. 
694, Gruber, Aug., & Weismann, Dr, A.: Ueber einige neue oder unvollk. 
gek. Daphniden. Freiburg i. B. 1877. S. Prof. A. Weismann. 
. m. 1. Helminthologie. 
910, Sehäffer, 1. C.: Die Egelschnecken in den Lebern der Schaafe, 
Regensburg 1753. 4. H. Schilline. 
n. Malacozoologie. 
1. Allgemeines und Vermischtes. 
Brüssel: Societe malacologique de Belgique. 
441, Proces verbaux. Tom. V. 1876, S, Jan.—Dec. Im Tausch, 
765. Annales, Tom. X. 1875. Bruxelles 1876, 8. do, 
Frankfurt a. M.: Deutche malakozoologische Gesellschaft. 
301. Nachrichtsblatt. Jahrg. S. 1876. 8. Im Tausch. 
482— 55. N « 4-7. 1572—05. 8, Gekauft. 
302, Jahrbücher, EN ROLE SB}, Im Tausch. 
450—81, « N 1 2. 1904275. 8. Gekauft. 
633. SAElett Eu 2r STE 5: Im Tausch. 
zı:MeeLkazerne 
642. Adami. G. Batt.: Molluschi terrestri e fluviatili viventi nelle valli 
dell’ oglio ossia nelle valli camonica etc. Sep. aus: Atti della 
Soc. Ven. Trent. Vol. V. fasc. I, Padova 1576. 8. Don. Auct. 
320. Bergh, Dr. R.: Beiträge zur Kenntniss der Aeolidiaden III, 
Aus: Verh. z. b. Gesellsch. Wien 1876, 8. S. 
321. — — Neue Beiträge zur Kenntniss der Phyllidiaden. 
Aus: Verh. z. b. Gesellsch. Wien 1576. 8. S. 
5854. — — Beiträge zur Kenntniss der Aeolidiaden IV. 
Sep. aus: Verh. z. b. Gesellsch. 1876. Wien 1877, 8. S. 
585. — — Krit. Unters. der Ehrenberg’schen Doriden. 1% 
Sep. aus: Jahrb. d. deutse!‘ en malakoz. Gesellsch, 1877, S. S, 
654. — — Ueber das Geschl. Asteronotus, Ehrb, 


Aus: Jahrb, d. malakoz. Ges. Frankfurt a. M. 1877. S. S. 


5* 


BD 


792, I. Bergh, Dr. H.: Unters. d. Chromodoris elegans und Villafranca. 
Il. - — Not. über Tethys leporina, 
Aus: Malakoz. Blätter. 1878. 8. S. 
275. Carpenter, Ph, P.: The Mollusks of Western North America, 
Washington 1872. 8, Smithsonian Instit, 
922. Catalogue of the Collect. of shells formed by Mr. H. C. Roeters 
van Lennep. London 1876. 4, D. Filby. 
399, Clessin. S.: Deutsche Exeursionsmoliuskenfauna., 
Nürnberg 1877—1S, S, Don. Auct. 
559, a. Deshayes, @. P.: Descript. d’un Cone nouveau des Antilles. 
Aus: Journal de Conch. 1574. S. H. Crosse., Paris. 
b. Morelet, A., Notice sur les coquilles rapp. des iles du Cap vert. etc. 
Aus: Journal de Conch. 1873. 8. H. Crosse, Paris. 
c. Crosse, H., & Marie, E.. Catal. des Cones de la Nouv. Caled. etc, 
Aus: Journal de Conch, 1874. S, H. Crosse, Paris. 
281. Gill. Th.: Arrangement of the families of mollusks.* 
Washinsten 1871. S. Smithsonian Instit. 
755, Grabau, A. H.: Ueber die Naumann’sche Conchespirale und ihre 
bedeutung für die Conchyliometrie. Leipz. 1572. 8. Einget. 
887, I. Gruithuisen, Dr. F. v. P.: Die Branchienschnecke. 
Aus: Nova Acta Acad. C. Leop. 4. O. Semper., 
II, Sars: Ueber die Gattung Botryllus. 
Aus: Frorieps neue Notizen etc. 1837, 4. do, 
454. Heynemann, D. F.: Beschreibung eines neuen Vaeinulus. 
Schmeltz, J.D.E.: Kl. Mitth. aus lem Museum Godeffroy. Sep. 
aus: Journal d. Mus. Godeffroy, Heft 12. Hamburg 1876. 4. 8. 
440. Jiekeli, C. F.: Rückblick auf die Land- und Süsswassermollusken 
Südostafricas. 'S. 
Sep. aus: Jahrb. deutsch. malakoz. Gesellsch. 1895. 8. 
404. Kobelt, Dr. W.: Die geogr. Verbreitung der Mollusken. 
Sep. aus: Jahrb. Senkenb. Gesellsch. Frankfurt 1874—75. S. 
Don. Auct, 
444, Liardet, E. A.: On the landshells of Taviuni, Fiji-Islands. 
Aus: Proceed. Zoolog. Soc. London 1576. 8. S. 
909. Link, Dr. H. F.: Beschreibung der Naturalien-Sammlung der Univ. 
z. Rostock. 3. Abth. Conchylien. Rostock 1307, 8. H. Schilling. 
>59d. Marratt, F. P.: A list of West African shells, etc, 
Aus: Quarterl. Journal.of Conchology. Aug. 1877. S. Don. Auct. 
338. Mörch, 0, A. L.: Catalogus eonchyliorum quae reliquit 
D, Alph. D’Aguirra & Gadea Comesde Yoldi. 


Kopenhagen 1552-55. 8. S. 
307. Mousson, Alb.: Faune malacologique terrestre et fluviat. des iles 
Samoa. Aus: Journal de Conch. 1869. S, S. 

3085. — — Faune malacologique terrestre et fluviat. des iles Viti. 
Ats: Journal de Conch. 1870. 8. S. 


775. Museum Boltenianum, Verz. d. v. d. verst. Herrn J. F. Bolten M.D. 
& Physic. in Hamburg hinterl. vortrefi. Sammlung Conchylien, 
Mineralien u. Kunstsachen. Hamburg 1819. 4, Herd, Worlee, 


Aa 


735. Strebel, H.: Beitrag zur Kenntniss der Fauna Mexik. Land- und 
Siüsswasserconchylien, 3. Theil. Hamburg 1577. 4. Don. Auct. 
426. Wymann, Jeffries: Freshwater Shell Mounds of the St, John River, 
Florida. Salem 1575. gr. 8. Peabody Academy. 
552. Zapater, Dr. D. Jose; Cat. delos Moluscos terrestres de las cercanias 
de la Granja y Albarracia. Madrid 1571. S. Aug." Zimmermann. - 


0. I. Echinodermata. 


299. Abbildungen aus Seba Thesaurus, Encyclopedie methodique, Link de 
stellis maris und Müller und Troschel, System der Asteriden. 
‚Handzeichnungen von J. C. Brandt, Hamburg. 4, F. Worlee, 

369 —70. Klein, J. T.: Naturalis dispositio echinodermatum. 


1 Vol, Text u, 1 Vol. Kupfer. Leipzig 1778. 4. do. 
789. Selenka, Dr. Emil: Beob. über die Befruchtung und Theilung des 
Eies von T'oxopneustes variegatus. Erlangen 1577. S. S. 


0. 2. Coelenterata. 


® 
700 u. 7SSI, Brüggemann, Dr. F.: Notes on stony Corals in the Coil. of 
the Brit. Mus. Aus: Annals and Magaz. of N,.H, for May and 
October 1877, 8, S. 
315. Kölliker, A.: Ueber Pennatuliden. Aus: Sitzungsber, der physik.- 
medic, Gesellschaft. 1870. 8. h S. 


p. Botanik. 


Berlin: Botan. Verein für die Provinz Brandenburg. 


343. Verhandlungen 1875. Berlin 1576, S. Im Tausch. 
734, < 1876, sen lud 8 do, 
437. Biytt, Axel.: Norges Flora, III. Deel. Christiania 1576. 8. 


Kgl. Norske Videns. Selsk. 
565. Boll, 5: Ueber die Befruchtung der nordamerik. Yucea-Arten. 


Aus: Stett, entom, Ztg. 1876. S. Don, Auct. 
5ll. Braun, A: Ueber einige Cycadeen. Aus: Sitzungsber. d. Gesellsch. 
natf. Freunde. Berlin 1576, 8. Don, Auct. 


422, Cheek list of the Ferns of N. America, North of Mexico, ed. by 
J. Robinson, red. by Dr. E. Eaten, Salem 1873. S. Peabody Acad, 
737. Cramer, Dr. ©.: Ueber die insectenfressenden Pflanzen. . 
Zürich 1577. 8. Gekauft. 
668. Halle, J. S.: Die deutschen Giftpflanzen, 2 Th. in 1 Bd. 
Berlin 1801—3. 8. Ferd. Worlee, 
415, Hasskarl, C.: Commelinaceae indicae imprimis archipelagi indici. 
Wien 1870. 8, W. v. Hedemann. 
399. Kramer, F.: Phanerogamenflora der Umgegend von Chemnitz. 
Chemnitz 1875. 4, Naturwiss. Gesellsch. Chemnitz. 


U 


666, Lindemann, E. v.: Prodromus fHlorae chersonensis, Odessa 1372. 8, 
Neuruss. Naturf. Gesellsch. 
667. — — Index plant. usualium fl. chers. Odessa 1872. 8. 


Neuruss. Naturf, Gesellsch. 
Sss, Linne, C.a.: Philosophia botanica, Ed. III cura ©. L. Wildenow. 


Berolmi 1790. S. W. v. Hedemamu. 
416. Neilreich, Dr. A.: Die Vegetationsverhältnisse von Croatien. 

Wien 1568. 8. W, v. Hedemann. 
466, Todaro, Agostino: Fourcroya elegans Tod. Firenze S, N, 


g. Mineralogie, Palaeontologie und verwandte 


Wissenschaften. 
Wien: k. k. geolog. Reichsanstalt, 
S66. Jahrbuch, Jahrgang 1875. 23. Bd, Nr. 1-3. 8. Gek. in Auct, 
867. Verhandl,, « ISTSSNE 0150088 do. 


475.11, IX, Versammlung: des oberrhein, geolog. Vereins. 
Sep. aus: Neues Jahrb. f. Mineralogie ete, 1876. 5. Dr, E, Cohen. ' 
918. Ballenstedt, 3. G. 3.: Die Urwelt. Quedlinburg u. Leipzig 1818. 8. 
H, Schilling. 
917. N. N.: Ueber Ballenstedt’s Urwelt, Nordhausen 1825, S. do, 
710. Bartsch. Dr. Samu: Rotatoria hungariae. Budapest 1876. 4, 
K. ung. nat,-hist. Gesellsch. 
475, Cohen, Dr. E.: Ueber einige eigenth. Melaphyr - Mandelsteine aus 
Süd-Africa, 
Sep. aus: Neues Jahrb. f. Mineralogie etc, 1375. Ss. Don. Auct. 
951. Beneden, P. }. van: Les Fouilles du Trou des Nutons de Furfooz. 
Bruxelles 1865. S. O0, Semper. 
534. Cope, E. D.: The Vertebrata, of the cretaceous formations of the 
West. (Rep. of the U. S. Geol. Survey of the Territories. Vol. II.) 
Washington 1875. 4. U. S. Geol. u. Geogr. Survey, 
533. Leidy, Jos.: Contrib. to the extinet Verteb. Fauna of the Western 
Territories (Report of the U, S, Geolog. Survey of the Territ.) 
Vol. I. Washington 1873. 4, U. S. Geol. u. Geogr. Survey. 
536. Lesquereux, Geo.: The cretaceous Flora, Pt. I of Contr. to the 
fossil Flora of the West. Territ, (Rep, of the U. S. Geol. Surv. 
Vol, vL) Washington 1874. 4. U, S. Geol. u. Geogr, Surv. 
537, Meck, F. B.: A report of the invertebr. cretac. and tert. fossils of 
the .upper Missouri County. (Rep. of the U. S. Geol. Survey. 
Vol. IX.) Washington 1876. 4. U.S. Geol. u. Geogr. Surv. 
437. Scudder, Sam. H.: Fossil Butterflies. Memoir of the Americ. Asso- 
ciation for the Advancement of Seience. Salem 1875. Im Tausch. 
513. Wibel F. u. ©. Gottsche: Skizzen und Beiträge z. Geognosie Ham- 
burgs und seiner Umgebung. Aus: Hamburg in nat.-hist. und 
medic. Beziehung. Hamburg 1876. 8. C. Gottsche. 
929, Annual Report of the Departement of Mines, N. S. Wales for the 
year 1876, Sidney 1377, 4, Royal Soc. of N. S. Wales. 


SS4. Sismonda, Eug.: Elementi di Storia naturale generale. Vol.I. Regno 


ivorganico, Torina 1555. 8. OÖ, Semper, 
743, Becker, Ludw.: Native-Zine embedded in Basalt. 

Melbourne 1356, 8. Eingetauscht. 
947. Bellevue, M. Fleur, de: Memoire sur les pierres meteorologiques. 

Aus: Journ. de Physique. Fevr. 1521. 4, OÖ. Semper, 
709, Krassai, Lor. K. A.: Ungarns Eisenerze. (In ungar, Sprache). 

Budapest 1877, 4. K. ung, nat.-hist. Gesellsch, 
706, Krenner, Dr. Jos. Al.: Die Eishöhle von Dobschau. Text u. Tafeln 

in Mappe. Budapest 1874. K. ung. nat.-hist Gesellsch, 


396. Hamburgs Versorgung mit gutem Trinkwasser. Ein Gutachten der 
techn, Abth. des Gewerbevereins in Hamburg. 


Hamburg 19876. S. N.N. 

958, Kilias, Dr. E.: Die arsenhaltigen Eisensäuerlinge v. Val. Sinestra, 
\ Chur 1876, 8, Naturf, Gesellsch, Graubündens. 
432. Wockowitz, E.: Wernigerodes Trinkwasser. Chem. Unters. d. Fluss-, 


Brunnen- und Quellenwasser in Wernigerode, 
Wernigerode 1868. 8. Wissenschftl, Verein, Wernig. 


r. Chemie, Physik und Verwandtes. 


948, Deregis, Abate Giov.: Sopra gli strumenti d’osservazione ad indica- 

zione continua, Neovara 1852, 4. , OÖ. Semper., 

942,1I. Hoffmann, E.: Das Telephon. Berlin 1878, 8. 'W, Bösenberg, 

514. Lenz, Gebr.: Sauerstoff und Ozon, ihre Bedeutung für die Diätetik 

und Heilkunde. Berlin 1876. 8. Don, Auct. 

685. Planitz, H. v. d.: Einwirk, v. Salzsäure auf Blei-Antimor-Legirungen. 

Aus: Berichte d, deutsch. chem, Gesellsch. 1874, 8. Don. Auct. 

761. Prantl, A. u, H. v. d. Planitz: Beiträge z. Kenntniss d. Einflusses 
der Temperatur beim Malzen und Darren, 

Aus: Der bair, Bierbrauer 1577. 8. Don. Auct. 

749, Stehle, Ad.: Ueber Fusspuncten-Curven auf der Oberfläche eines ge- 

raden Kreiskegels, Inauguraldissertation. Göttingen 1573. 8, 

Eingetauscht, 


Abhandlungen. 


Sitten und Gebräuche der Hamrän. 


Von M. Eekardt. 


Nachstehender Schilderung lag die Absicht zu Grunde | 
ein füchtiges Bild der Sitten und Gebräuche jener Fremdlinge 
zu geben, die in Folg& der Bemühungen des, bekannten Thier- 
händlers Herrn Car! Hagenbeck mit einem grossen afrikanischen 
Thiertransport im Sommer d. J. (1876) von den fernen Ufern 
des Setit in Hamburg eintrafen, um für einige Zeit das Land 
der Gjaurs mit ihrem Besuche zu erfreuen.”) 

Sehon der Geograph Agatharchides (200 v. Chr.) erwähnt 
in seiner, leider verloren gegangenen, auszugsweise jedoch in 
des Bischofs Photius von Constantinopel (gest. S9I) Myrio- 
biblon mitgetheilten, Geographie des rothen Meeres eines Jäger- 
volkes, das seit lange am Astaboras (Atbara) lebe und die 
Elephantenjagd nur mit dem Beil betreibe. Wenngleich im 
Laufe der Zeit die Bevölkerung jener Gegend wechselte, so 
findet sich diese Jagdart mit geringen Aenderungen noch 


*) Herr Hagenbeck brachte im Juli 1577 mit einem weiteren Thier- 
transporte abermals eine Anzahl Nubier nach Europa und zwar diesmal 
5 Hadendoa, 2 Hamrän. 2 Hallengui, einige Takruri und einen Bazen, 
die mit 24 Dromedaren, 4 afrikanischen Elephanten, 3 Rhinocerossen, 
S Büffeln, 8 Giraffen, 6 grossen Straussen, Affen, Hunden ete. anfangs 
in Hamburg, dann in Paris und später in London gezeigt wurden und 
überall das grösste Interesse erregten, 


heute bei den Hamrän, die das Land nördlich vom Setit, 
östlich vom Atbara und westlich von Bazen bis gegen Gira 
am Setit bewohnen und deren Stamm jene Gäste angehören. 
Fälschlich führen die Hamrän (sing. Hamri) den Namen 
» Araber<; siestammen jedoch nicht von den Syroarabern, sondern 
sind gleich ihren Nachbaren den Bischarın, Hadendoa und 
Hallengui, Bedschah, die nach Lepsius Abkömmlinge der Be- 
wohner des altaegyptisechen Mero@ sınd, wie denn auch der 
Name der Scharis (Bischarin) häufig auf altaegyptischen Denk- 
mälern genannt ist. — Das Land hat nach Norden zu den 
Charakter der Steppe, aus der sich hie und da ein Hügel oder 
Bergrücken erhebt. In dem sehr eisenhaltigen Boden findet 
der Eingeborene an manchem Stellen schon in 6 Fuss Tiefe 
das geschätzte Erz, das er mit seinen primitiven Werkzeugen 
oft auf so kunstvolle Weise verarbeitet, dass es ihm ein 
europäischer Handwerker kaum nachthun würde. 

Weithin ist die Fläche mit häufige an 3 Fuss hohem 
Gras bedeckt, namentlich ‚jenem, allen Reisenden verhassten 
» Ascanit«, dessen klettenartige Samenkolben bei der geringsten 
Berührung feine gelbe, das dichteste Zeug durehdringende 
Stacheln fahren lassen ; ferner findet sich das Esseik der Araber, 
Riedgras und andere dormnige, quälende Gräser und Pflanzen. 
Dazwischen erheben sich einzelne Mimosenarten und eine 
Leguminose, der Nabbukstrauch, das sogenannte »Murdj< der 
Eingeborenen, dessen dürres Holz ihnen als Feuerzeug dient. 
(Sie schneiden in ein Stück. troekenen Holzes eine Kerbe, 
spitzen einen zweiten Stock zu, setzen ihn mit der Spitze in 
die Kerbe und bringen ihn mit den Hünden in schwirrende 
Bewegung. Durch die fortgesetzte Reibung entsteht ein dunkles, 
brandig riechendes Pulver, das sich bald in Kohle umwandelt 
und zu glühen beginnt. Nun wird diese in einem alten 
Lappen oder dürrem Durrhastengelwerk aufgefangen, angeblasen 
und einige Male kräftig in der Luft herumgeschwungen, nach 
wenigen Minuten bricht eine helle Flamme hervor. Eine 
andere Methode Feuer zu erhalten ist folgende: Auf ein Stück 
trockener mit einer Höhlung versehener Baumrinde wird dürres 
Gras ete. gelegt, ein zugespitzter Stock durch dieses in die 
Kerbe gesetzt und nun schnell zwischen den Händen gedreht. 


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So 


Nach. wenigen Minuten ist die Flamme entfacht.) Zuweilen 
bildet der Nabbukstrauch kleine Wäldchen, auch noch 
andere fruchttragende Gesträuche sind vorhanden, zwischen 
denen die kunstvollen Bauten der Termiten gar seltsam her- 
vorschauen. Eıim reiches Thierleben, das wir später genauer 
kennen lernen werden, belebt das Ganze. 

Zur Zeit der Dürre, ın den Monaten Februar bıs Maı 
oder Juni, ist jedoch Alles erstorben. Sonnenverbrannt hängen 
Büsche und Gras, soweit das Auge reicht kein grüner Fleck; 
alles erscheint in demselben goldgelben Schimmer. Die Thiere 
sind enttlohen, wo der leichtfüssige » Ariel« hauste, treibt jetzt 
ekelhaftes giftiges Gewürm sein. Spiel. Weit und breit ist 
kein menschliches Wesen zu entdecken, denn die Nomaden der 
Steppe haben ihr Lager unmittelbar am Ufer des Setit und Atbara 
aufgeschlagen. Doch nicht lange, da umwölkt sich der Horı- 
zont ım Süden, finstere Wolkenmassen ballen sich zusammen, 
gleich einer Mauer bis zur Erde herabreichend. Mit Windes- 
eile ziehen sie empor. Blitze durchzucken die Luft, der 
Donner rollt ununterbrochen und unter wolkenbruchartigem 
Regen bricht ein furchtbarer Orkan los. Schon bei den ersten 
herannahenden Wölkchen eilt der Nomade auf seinem flüchtigen 
Hedjihn, dem edlen Reitkamel, hinaus ın die Steppe und 
zündet den Graswald au. Der herankommende Wind jagt das 
gefrässige Element vor sich her und bald ist, soweit das Auge 
reicht, nur noch eine schwarze Fläche zu erkennen aus der 
sich noch hie und da eın brennender Baum erhebt; der Regen 
fällt und aus der fruchtbaren Asche, die den Boden bedeckt, 
erwacht die Natur zu neuem Leben. Schon nach 48 Stunden 
keimt überall. frisches Grün hervor. Die Bäume schlagen 
wieder aus, den Aesten und Zweigen der Mimosen entquillt 
das arabische Gummi, balsamische Wohlgerüche füllen die 
Lüfte, überall kehrt Lebens- und Liebeslust zurück. Der 
Ruf des Nashornvogels mischt sich mit dem des Würgers, 
Glanzdrosseln, Kıbitze hüpfen umher, Webervögel arbeiten 
emsig an ihren kunstvollen Nestern, Adler durchgleiten die 
‚Luft, nach Beute spähend. Die Rinder, Ziegen ete. der 
"Nomaden erfreuen sich der schönen Weide, mit ıhnen die 
Gazellen, denen der behende Leopard .nachschleicht. Im der 


Dunkelheit erscheinen die grösseren Raubthiere, Löwen, Hyänen, 
Schakale gehen ihrer Nahrung nach. Am frühen Morgen 
zeigt uns lautes Stampfen an, dass Elephanten und Nashörner 
zur Tränke gehen. Die häufigen, von heftigen Grewittern 


unterbrochenen Regen, bringen jedoch bald mancherlei Wider- 


wärtiekeiten, denn das schnell verdunstende Wasser bringt das 
Fieber in das Zelt des Eingeborenen, Musquitos stürzen sich 
auf die Menschen, die Sirutfliegen quälen die Thiere. Nachts 
umschleichen Raubthiere die Heerden, dann und wann springt 
auch wohl ein Löwe über den Dornwall, einem Stier den 
Halswirbel zerbeissend und ihn mit sich schleppend, wohl 
wissend, dass der nur mit einer Lanze bewaffnete Hirte ihm 
gegenüber fast wehrlos ist. — Das ıst ın kurzen Umrissen 
das Land, ın dem die Hamrän seit lange ıhren Wohnsitz haben. 


Sehen wir uns nun das Volk, die Wohnungen, ihre 
Sitten und Gebräuche an, so tritt bei ihnen eine grosse Aehn- 
lichkeit mit den Vollblutarabern hervor. Die Sprache ist das 
Bedauie, wird jedoch durch das vulgärarabische immer mehr 
verdrängt.®) Die durehschnittliche Grösse der einzelnen Indı- 
viduen ist 5-6 Fuss. Der Wuchs sehr sehlank, der Hals 
ziemlich dünn, die Schultern zierlich gerundet, die Arme nicht 
sehr muskulös und unverhältnissmässig lang. Die Hüften etwas 
breit. Während die Oberschenkel wohl proportionirt, sind die 
Beine sehr wadenschwach und gekrümmt, vielleicht ist dies 
eine Folge des Hockens der Kinder bis zum 2ten und ten 
Jahre auf den Hüften der Weiber und der Gewohnheit oft 
viele Stunden auf dem Boden zu knien. Hände und 
Füsse sind zierlich, die Fusssohle ausgehölt. Der längliche 
Kopf ist nach hinten zuweilen etwas gewölbt. Die 
Stirn . ziemlich hoch, oben unbedeutend  zurückweichend. 
Feurige tiefliegende Augen werden von starken Augenbrauen- 
bögen überragt. Die Nase ist; meistens schmal, vorspringend, 
an den Flügeln etwas dack. Der Mund mit den schnee- 
weissen Zähnen, geputzt mit der in zarte Fasern zersplittern- 
den Wurzel eines Strauches, hat fleischige aber nıcht auffällige 


*) Ueber das Bedauie finden sich u. A. nähere Angaben in Werner 
Munzinger’s Ostafrikanische Studien, Schaffhausen 1864, S. 339—369. 


Sa 


| 
| 


dicke Lippen. Das Haupthaar ist tiefschwarz, wenig gekräuselt 
und in Gestalt eines Büschels auf dem Mittelpunkt des Koptes 
befestigt. Mit gekautem Schafnierenfett wird es gesalbt, eine 
hölzerne neun Zoll lange geglätiete Nadel oder die Mittelrippe 
eines Palmblattes dient zum Ordnen und zur Ruhestiftung 
unter den zahlreichen Bewohnern. Fett ıst das Hauptbedürf- 
nıss der Hamrän, ohne solches wären sie unglücklich, auch 
ist es eine Nothwendigkeit, die Haut stets mit diesem einzu- 
reiben, da sie sonst durch die Einwirkung der Sonne rauh, 
grob und hässlich wird. In diesen, wie ıı so manchen 
anderen Gebräuchen ähneln sie den Völkern der Bibel. Psalm 
153, 2 heisst es: »Wie der köstliche Balsam ıst, der vom 
Haupt Aaron's herabfliesst in seinen ganzen Bart, der herab- 
flıesst in sein Kleid«, und ferner Psalm 104, 15: » Und seme 
Gestalt schön werde vom Oel« ete. 

Die bronzene bis dunkelbraune Haut bedeckt eine mit 
einzelnen rothen oder blauen Streifen verzierte Tola, die plaid- 
artig übergeworfen oder nur um die Hüften befestigt wird. 
Die Sandalen an den Füssen werden durch Riemen um die 
grosse Zehe befestigt, rothilederne Schnabelschuhe tragen haupt- 
sächlich nur die Schechs. An den Oberarmen sind häufig 
ausser einem kleinen Dolch, grüne Lederkapseln, Amulette 
enthaltend, befestigt. Von der linken Schulter hängt an einem 
ledernen Riemen der runde oder längliche mit Rhinoceros- 
haut oder Giraffenfell ete. überzogene Schild herab, der an 
der Innenseite mit einem ledernen Griff und einer Ausbuchtung 
versehen ist. Die rechte Hand trägt die mit Eisen beschlagene 
und mit einer eisernen Spitze versehene, verzierte Lanze oder 
das in rothlederner Scheide steckende, zweischneidige, gerade 
Schwert, auf dessen Schärfe und Behandlung die grösste Sorg- 
falt verwendet wird. Die vorzüglichen 3 Fuss langen 1 Zoll 
5— 7" breiten Klingen sind fast durchgängig Solinger Fabrikat 
und werden vıa Cairo durch die überall umherstreifenden 
Griechen nach dem Atbara gebracht. Der kreuzförmige, ein- 
fache 5 Zoll grosse Griff ist mit dünner Baumrinde und Leder 
bewickelt. Stets ist die Waffe haarscharf, im Kampf wird 
nicht mit dem Schwert parirt, sondern mit dem Schild. Zu- 
weilen ist die Klinge auch noch einige Zoll weit mit Schnur 


umwunden, da die Linke den Griff und die Rechte, dem Hieb 
grösseren Nachdruck zu geben, das Blatt umfasst. Die 
Schwerter der Schechs sind häufig auf's Schönste verziert. 
Gute Klingen vererben sich vom Vater auf den Sohn, von 
Kind zu Kindeskind; man findet daher sehr häufig alterthüm- 
liehe schön gearbeitete Waffen, deren Geschichte der derzeitige 
Inhaber bıs in die Einzelheiten kennt. Kleine krumme Messer 
dienen mehr als Handgeräth. 

Die Knaben gehen bis zum Sten und 10ten Jahre in ihrer 
Naturkleidung umher, die Mädchen dagegen erhalten im dritten 
Jahre einen kurzen Schurz aus Lederschnüren, den Rähhäd, 
um dıe Hüften und werden mit Amuletten ete. überladen; 
mit dem 5ten oder 7ten Jahre findet unter grossen Feierlich- 
keiten die Beschneidung statt. Das Klima entwickelt den 
Körper rasch, schon mit 13 Jahren verheirathet sich die 
Schöne. Der oft kaum i5jährige Bräutigam muss bei der 
Werbung an sie, wie auch an den Vater eine gewisse Ab- 
findungssumme resp. Geschenke, den Mahhr. geben. Das 
Mädchen wird dann in die Wohnung ihres Erkorenen ge- 
bracht, wahrend die geladenen Gäste bıs ın die Nacht hinem 
ihrer Freude durch Trommel schlagen, klimpern auf der 
Rhababa, der überall im Sudan gebräuchlichen Guitarre,*) 
Bil-Bil und Merissa trinken ete. Ausdruck geben. Auch wer- 
‚den Scheingefechte und Jagden improvisirt, denen zuzuschauen 
ein Vergnügen ist. Vollständig bewaffnet, mit gezücktem 
Schwert, treten dıe schlanken Gestalten heran, wählen sich 
durch Anschlagen der Schilde einen Gegner und beginnen 
durch das Schlagen der Rhababa begeistert den Kriesstanz, 
ihren Feind dabei nicht aus den Augen verlierend. Immer 
wilder werden die Bewegungen, das Auge glüht vor Lust, die 
Schwerter zittern ın den Händen. Einen Moment springen 
sie einem Panther gleich auf den Feind, drehen sich in der 
Luft herum und kauern dann auf den Boden nieder, durch 
die Lanzeneinlage am Schild den Gegner beobachtend. 

Verheirathet sich die Tochter eines Schechs, so wird 


‘*, Ein halber Kürbis mit einem Stück ungegerbten Leder über- 
zogen und mit 5 Saiten aus Thiersehnen bespannt. 


u 


sie nicht ın das Zelt des Erwählten geführt, sondern, wie 
Marno berichtet, der 1567 einige Tage in einem Dorfe der 
Hamrän zubrachte, dieser zu ıhr. Und zwar wird ausserhalb 
der Seriba, jedoch in nächster Nähe des Lagers ein eigenes 
hübsches Zelt‘ aus vollständig neuem Material aufgeschlagen, 
in das die verhüllte Braut gebracht wird, um des Bräutigams 
zu harren. Dieser erscheint an der Spitze seiner Freunde zu 
Pferde, von den um das Zelt stehenden Selavinnen mit schrillen 
Ululululu-Schreien, Werfen von Erdklössen, Kuhdünger, schla- 
gen mit Dornbüschen ete. empfangen. Durch diese Ceremonie 
soll ausgedrückt werden, der Mann müsse sich die Frau 
erkämpfen.. Endlich wird er als Sieger anerkannt und nun 
unter schauerlicher Musik in das Zelt geführt. Es beginnen 
die Festlichkeiten, die 3—4 Tage hindurch anhalten und nur 
von Sonnenaufgang bis 4 Uhr Nachmittags unterbrochen werden, 
da sich bis zu dieser Stunde Alles dem Schlafe überlässt. — 

Ist ein Mitglied des Stammes gestorben, so finden ähn- 
liche lärmende Scenen statt. Das Geheul der Selavinnen des 
Verstorbenen, ihre wilden Tänze, der ganze Anblick dieser mit 
Asche und Staub bedeckten schwitzenden Gestalten ist schauerlich. 

Obgleich Vielweiberei erlaubt ist, machen doch nur 
Wenige davon (Gebrauch. | 

So schön die heranwachsenden Mädehen sind, so hässlich 
werden sie nach dem ersten Wochenbett. Runzeln durchziehen 
das Gesicht, die Brüste hängen schlaff herab, so dass sie bei 
der Arbeit durch Bänder zurückgehalten werden müssen und 
- beim Säugen dem, auf dem Rücken der Mutter hoekenden Wesen 
über die Schulter gereicht werden können. Die Sitte gebietet, 
dass eine jede Frau ihr eigenes rohes Mattenzelt hat, oder 
mindestens eine eigene Abtheilung im Zelt, wohinein selbst 
der eigene Mann nicht treten darf, wenn der Eingang verhangen 
ist. Im Boden derselben befindet sich ein kleines Loch, das 
für die Toilette nothwendig ist. Es wird nämlich glühende 
‚Asche hineingeschüttet und mit Specereien, Moschus ete. be- 
streut, die Frau entkleidet sich, deckt über ihren Rücken jedoch 
eine Decke die bis zur Erde reieht und kriecht nun über die 
Kohlen, den emporsteigenden Duft durch die geöffneten Poren 
gleichsam einsaugend. 


” 


— 80 0 — 


Die aus Fasern der Dumpalme angefertigten Mattenzelte 
sind vorne niedrig, hinten hoch. Zwei bis vier Zoll starke 
rohe Baumstämme tragen die 2—2!/ Ellen breiten, S—10 
Ellen langen Matten. Die innere Einrichtung ist sehr einfach, 
sie besteht nur aus einem Angartb, (ein schmaler, von Füssen 
getragener Rahmen, auf diesem eine Rohr- oder aus dünnen 
Zweigen zusammengeflochtene verzierte Matte), als Schlaf 
stelle dienend, bildet das ganze Meublement. Eingeflochtene 
Strausseneier hängen als Zierrath von der Decke herab. Eine 
Murhäka (zwei Steine zum Zerreiben der Durrhakörner), eine 
Girbe (der lederne Wasserschlauch), muldenförmige. aus Palm- 
blattstreifen und Fasern, Weizenstroh und grünem Leder, 
kunstvoll geflochtene Teller mit dem Täbakh, einen niedern 
Aufsatz von derselben Beschaffenheit bedeckt, wasserdicht ge- 
tlochtene Milchgefässe, sowie ein bombenförmiges irdenes Koch- 
geschirr, einzelne Kürbisschalen und Becher aus Rhinoceroshorn 
und Nuss gefertigt, bilden das weitere Inventar. 

Die Nahrung ist sehr einfach, ihre Zubereitung erfordert 
jedoch die angestrengteste Thätigkeit der Frauen, denen sie 
ausschliesslich überlassen bleibt. Beim Backen der haupt- 
sächlichen Speise, des Durrha oder Dochnbrotes, zerreibt die 
Frau im Knien mit den erwähnten zwei Steinplatten, vorerst 
die Körner, giesst von Zeit zu Zeit zwecks Erweichung etwas 
Wasser hinzu und sammelt den groben Brei in einer am unteren 
Ende der Platte angebrachten Vertiefung. Erst nach zwei- 
oder dreimaliger Bearbeitung ist der Brei tauglich und wird 
dann nach einigen Tagen auf eimer T'honplatte oberflächlich 
geröstet, mit Fett eingerieben und über gelindem Feuer erwärmt. 
Der dünne Fladen bleibt in der Mitte stets schlifig und klebrig, 
hängt sich beim Kauen zwischen die Zähne und verleidet oft 
schon durch seinen Anblick den Appetit. Als Suppe wird ein 
Absud dickschleimiger Uöka mit Brotbrocken, getrocknetem 
Fleisch und sehr vielem spanischen Pfeffer genossen Oder es 
wird die etwa !/ı Zoll dieke Schale der Frucht der Dum- 
palme zerrieben und mit Milch zu einer Suppe gekocht, die 
stark nach Pfefferkuchen schmeckt. Das Lukhm& ist der-steif- 
gekochte Brei der Durrhakörner, zubereitet mit Zwiebelbrühe 
und saurer Milch. Geröstete Durrhafladen dienen als Löffel, 


: — 31 — 


bei den Schechs jedoch findet man theilweise knöcherne, oder 
‘ von Perlmutter gearbeitete und mit Silber verzierte. Die Speise 
wird mit der Hand zum Munde geführt und zwar soviel, als 
darın untergebracht werden kann. Nach dem Essen werden 
die Finger einzeln, unter lautem Schnalzen abgeleckt, dann ' 
Hand und Mund gewaschen und recht hörbar aufgestossen, zum 
' Zeichen, dass es gut geschmeckt hat. Die Gerichte stehen auf 
einer vorgelegten Palmmatte, um welche die ganze Tischge- 
sellschaft ım Kreise hockt, was den Hamrän durch die mangel- 
hafte Ausbildung der Waden sehr leicht wird. Selten findet 
man Fleisch. Tauben und Hühner werden mit grossen Quan- 
. titäten Pfeffer ın Butterbrühe gekocht oder gebraten. Bei be- 
sonderen Feierlichheiten wird in Wasser gekochtes Schaffleisch 
gegessen. Beim Schlachten eines Thieres, auch auf der Jagd, 
fasst der gläubige Sohn des Islam das Opfer beim Kopf und 
sprechend: „Im Namen des allbarmherzigen Gottes! Gott ist 
grösser!“ (‚Jetzt bin ich gross, Gott ist aber noch grösser 
als ich!“‘) schneidet er mit raschem Schnitt die Halsschlag- 
ader durch. Als Getränk ist das bekannte Merissa in Ge- 
brauch, bereitet aus Durrah, die die Gerste, und den milchigen 
Blättern der Asclepias procera (arab. Aäschr), die den Hopfen 
vertreten. Das Durrahmalz wird in der Sonne getrocknet, 
zerrieben und mit hinreichendem Wasser fünf bis sechs Stunden 
gekocht, nach dem Abkühlen Here hinzugesetzt, das Ganze 
gären gelassen und das Merissa ist fertig. Ferner dient Wasser 
über sehr saure und hartgebackene, in der Sonne getrocknete 
Durrhafladen gegossen, als besonders erfrischendes Getränk. 
Da die Hamrän nur äusserst wenig Feldbau treiben 
(sie bauen Durrha. Baumwolle ete.), so dienen zur Anfertigung 
aller dieser Arbeiten meistens eine Menge Sclaven, die sich 
wesentlich schon durch die Tracht und Farbe (es sind haupt- 
sächlich ‘Schwarze) von ihren Gebietern unterscheiden. Ihr 
Oberkörper ist nur mit wenig Zeugstreifen aus schlechtem Stoff 
behängt, die männlichen Sclaven dürfen keine Lanzen oder 
Schwerter als Waffen führen. Holz und Wasser schaffen sie 
herbei, reiben Durrha, und essen, trinken, schlafen und faul- 
lenzen im Uebrigen nach dem Beispiele ihrer Gebieter. Wird 
ein Selave schlecht behandelt, so darf er sich einen anderen 
6 


a ao a. 


Herrn suchen, die Angelegenheit muss jedoch von dem Schech 
oder einem Kadi (Riehter) zuvor genau üntersucht werden. 

Während so das Leben der Erwachsenen in der ange- 
gebenen Weise verstreicht, tummeln sich die Kinder mit den 
herrlichen reh- bis isabellfarbenen Windhunden munter um- 
her, richten die 3—4 Monate alten Thiere auf den Fang von 
Springmäusen 'ab und später auf den von Hasen und gewöhnen 
sie so an die Jagd. Mit 15 oder 16 Monaten ist der Hund 
ausgebildet; er wird jetzt überall hin mitgenommen. Sein 
Werth steigt mehr und mehr, man bezahlt für ein gutes Thier 
gerne den Werth eines Kamels, ja selbst den eines Pferdes. 
Der Eingeborene giebt ihm die grössten Schmeichelnamen und 
hütet ihn wie seinen Augapfel. 

Nachdem wir so einen Ueberblick über Land und Leute 
gewonnen haben, sehen wir uns das eigentliche Jagdterrain der 
Hamrän, sowie deren Art und Weise zu jagen, näher an. Das 
gesammte Thierleben der Steppe entfaltet sich an den Ufern 
des Setit. Die Gegend ist hier hügeliger, das Ufer mit Affen- 
brodbäumen, Mimosen, Dumpalmen u. s. w. besetzt. Alle 
Thiere von den grössten bis zu den kleinsten, Raubthiere, 
Gazellen, Eichhörnchen, zahlloses Geflügel, darunter namentlich 
Perlhühner, kommen täglich wenigstens ein- oder zweimal zu 
dem Wasserspiegel herab um ihren Durst zu löschen. Hier 
finden sich Affen, Leoparden, Löwen, Hyänen, Füchse, Genett- 
katzen, Lüchse, Mangusten, Nashörner, Elephanten, Büffel, 
Hasen, Igel, Stachelschweine, Erdferkel. Den Fluss beleben 
Krokodile, eine Menge grosser Fische, Nilpferde u. s. w. 
Die Bäume sind mit prächtigen Seeadlern, Geiern, Falken, 
Zuiegenmelkern, Bienenfressern, Drosseln, Nashornvögeln, vielen 
Taubenarten, Reihern, Marabus besetzt. Prachtkäfer umfliegen 
die Blüthen der Mimosen, Sandkäfer tummeln sich umher, 
viele Lauf- und Wasserkäfer finden sich, jedoch nur wenig 
Schmetterlinge. Die Elephanten kommen stets in grösserer 
Anzahl mit lautem Geräusch zur Tränke, niedergetretene 
Sträuche, abgebrochene Bäume bezeichnen ihren Weg. Sobald 
eine Heerde von einer umherstreifenden trefllich berittenen, 
gewöhnlich vier Mann starken Jagdpartie aufgespürt ist, ver- 
bergen diese sich unmittelbar an dem von der Tränke führenden 


Pfade. Die Thiere nähern sich, einzelne sind schon vorüber, 
da sprengen plötzlich die Eingebornen mit grossem Geschrei 
mitten unter die erschrockene Heerde, die nach allen Richtungen 
auseinander läuft. Ein Riese wird abgeschnitten, keinen Aus- 
weg findend, stürzt er sich laut trompetend auf den nächsten 
der Angreifer. Das-Pferd herumwerfen und davon jagen, ist 
das Werk eines Augenblicks, das wüthende Thier folgt, nähert 
sich immer mehr und mehr, schon ‘scheint es den Schweif 
des Pferdes mit seinem Rüssel erreichen zu können, da springt 
einer der übrigen drei, die sich so nahe als möglich gehalten 
haben, von seinem Sitze, das Schwert saust durch die Luft 
und fährt dröhnend in den einen Hinterfuss des Elephanten, 
dessen Sehnen und Adern zerschneidend, noch wenige Schritte 
und die Klinge fährt auch ın den anderen Fuss. Schmerzens- 
töne ausstossend sınkt der Koloss hin, nach wenigen Minuten 
verblutend.. Noch gefährlicher wie die soeben geschilderte 
Jagdweise ist die der Nichtberittenen, der ärmeren Klasse an- 
gehörenden. Sie suchen zwischen 10 und 12 Uhr Morgens 
das Lager des dann schlafenden Elephanten auf, schleichen 
behutsam heran und schlagen ihm mit einem Schlage den 
Rüssel ab. Sobald er aufspringt, fliegt das Schwert in die 
Hinterfüsse. Oft endet solche Jagd aber auch mit dem Tode 
eines der Jäger. Trotz dieser Mühseligkeiten und Gefahren 
können sich die Eingebornen zur Führung von Feuerwaffen 
nicht entschliessen, die nationalen Waffen erhalten stets den 
Vorzug. Das gewonnene Elfenbein, die Felle etc. wandern 
meistens nach Tokelat, Matama oder auch Kassala, um dort gegen 
Waaren oder Maria-Theresia-Thaler umgesetzt zu werden.*) 

Wenige Jahre werden vergehen und die rastlos vordrin- 
gende Civilisation wird auch an die Hamrän herantreten, ihnen 
zwar manchen Segen bringen, voraussichtlich aber auch manche 
langgewohnten Sitten und Gebräuche verschwinden machen. 
Ja vielleicht kennt man in nicht zu ferner Zeit nur noch den 
Namen dieses eigenartigen Stammes. 


*) Der Maria-Theresia-Thaler, jene in ganz Nordostafrika gangbare 
Münze, hat den Werth von 4 M,, jedoch nur dann, wenn er,das Jahr 
1780 und auf der Krone der Kaiserin 7 deutliche Aepfel trägt. Ferner 
müssen der Orden auf der Brust der Kaiserin, sowie unten die Buchstaben 
S, P, deutlich ausgeprägt sein. _ 3* 


Myths and songs from the S. Pacific 
by the Revd. U. Wyatt 6ill, B. A. of the Lond. Miss. Soe. 


with a preface by£Max Müller, London 1376. 


Besprochen von Dr. 6. Crüger. 


Die Mythen und Gesänge, welche der Missionair Gill in 
diesem Buche mittheilt, während eines 22jährigen Aufenthalts 
in der Hervey-Gruppe (19—20° S. B. 157—160° W. L.) ge- 
sammelt, sind interessant, indem sie zeigen wie diese soge- 
nannten »Wilden« sich eine Mythologie gebildet haben, die 
ım Grossen und Ganzen von der unserer eigenen. Vorfahren 
gar nicht so weit abliegt; wenn z. B. die Unterwelt bei ihnen 
eine grosse Rolle spielt, so haben ja die Griechen eine ganz 
ähnliche Weltansicht in den Zeiten ihrer Kindheit gehabt; 
wenn die Krieger allein in den Himmel kommen, alle eines 
gewöhnlichen Todes Sterbenden aber in die Unterwelt, so hat 
unser germanischer Glauben Walhalla eben so scharf von dem 
Aufenthalte bei der Hel und Ran geschieden; und so liessen 
sich der Parallelen noch gar manche ziehen. Wenn nun 
neuere Sprachforscher die Erforschung der Sprachen und ihrer 
Bildungen der Naturwissenschaft zuzählen zu können geglaubt 
haben, so ist dies doch kein durchgedrungener Lehrsatz ge- 
worden, und es lässt sich viel dagegen vorbringen; wohl aber 
können wir für unsre Zwecke einiges aus den Sagen gebrauchen, 
welche diese Völker über die einzelnen Schöpfungen in der 
Natur sich ıgebildet haben. Nehmen wir zunächst ihre Sage 
über die Entstehung der Kokospalme. Ina-moe-aitu (Ina mit 
dem göttlichen Liebhaber) wohnte ın Tamasua nahe der Höhle 
Tantua; ein aalreicher schlammiger Fluss rann in der Nähe 


BON 


durch die Felsen; in diesem pflegte sie unter einer Baum- 
gruppe zu baden. Hier nahte sich ihr öfter ein ungeheurer 
Aal, an dessen Berührung sie sich indess bald gewöhnte;; eines 
Tags als sie denselben betrachtete, wurde er zu einem schönen 
Jünglinge ; er entdeckte ihr, dass er Tuna (Aal), der Gott und 
Beschützer aller Frischwasseraale sei, und aus Liebe zu ihr 
seine Felshöhle verlassen habe. Sie ward die Seine, und seit 
der Zeit besuchte er sie in seiner Menschengestalt, die er in- 
dess beim Abschiede wieder mit der Aalgestalt vertauschte, 
um unbemerkt zu bleiben. Nach einiger Zeit indess sagte er 
zu ihr: »Wir müssen uns trennen, aber ich will dir ein grosses 
Geschenk zum Andenken gewähren: morgen wird ein gewaltiger 
Regen fallen und das ganze Thal überschwemmen. Fürchte 
aber nichts, denn so kann ich deinem Hause, das auf der 
Höhe liegt, in meiner Aalgestalt nahen. Ich werde mein 
Haupt auf deine Schwelle legen; schneide es alsbald ab und 
begrabe es; dann besuche den Fleck täglich, um zu sehen, 
was danach kommt.«< In der Nacht hörte Ina den Regen 
niederrauschen; sie hielt sich ruhig im Hause bis Tagesanbruch ; 
da erblickte sie das Wasser schon an ihrer Schwelle und als- 
bald erschien ein ungeheurer Aal und legte sein Haupt auf 
ihre Schwelle. Ina lief nach ihrer Axt, hieb dem Aale den 
Kopf ab und begrub ihn hinter ihrer Hütte am Hügel. In 
einigen Tagen verliefen sich die Gewässer in den Felshöhlen- 
grund, Tuna’s Wohnung. Ina besuchte den Ort des Begräb- 
nisses ihrem Versprechen gemäss, aber mehrere Tage ver- 
gebens; endlich fand sie zu ihrer Freude einen dieken grünen 
Schössling dem Boden entspringen; am nächsten Tage theilte 
er sich in zwei Triebe; diese Zwillingsschösslinge waren von 
allen ihr bekannten Pflanzen verschieden ; sie wuchsen schnell 
und trieben mächtige Blätter, allen zur Verwunderung. Nach 
einigen Jahren zeigten sich Blüten und Früchte. Von diesen 
beiden Kokosbäumen, die aus den beiden Hirnhälften Tuna’s 
entsprossen waren, war der eine roth von Stamm, Zweigen 
und Früchten, der andere dunkelgrün. So enstanden die bei- 
den Hauptspielarten der Kokospalme; zum Beweis ihrer Ab- 
stammung von Ina’s Geliebten findet man an jeder Nuss noch 


die beiden Augen und den Mund des Liebhabers; der weisse 


Ren 1 


Kern heisst noch heute te roro o Tuna, Tuna’s Hirn. Zur 
Heidenzeit war übrigens den Weibern das Essen der Aale 
verboten. — In Tahiti hat sich die Sage anders gestaltet. 
König Tai’s Frau Uta wünscht ihre Verwandten zu besuchen ; 
Tai will ihr ein würdiges Geschenk mitgeben; das Orakel 
räth ihm, sein Weib solle einen Aal fangen und dessen ab- 
geschnittenen Kopf in eine Kalabasse thun, deren Oeffnung 
sorgfältig verstopft werden muss. Der Fang des Aals gelingt 
der Uta; Taı räth ıhr nun abzureisen und den Verwandten 
diese »Wundergabe« zu überbringen; nur soll sie unterwegs 
nie vom Pfade abgehen und nicht baden. Sie zieht fröhlich 
fort; als indess die Sonne höher kommt, badet sie ıhres Ver- 
sprechens uneingedenk in einem krystallhellen Bach. Während 

sie noch im Wasser plätschert, sieht sie, dass die Kalabasse 
_ einen Sehoss mit wunderlichen Blättern getrieben hat. Er- 
schreckt springt sie an’s Ufer und will die Pflanze ausreissen ; 
diese ist indess schon zu fest gewurzelt. Von einem Boten- 
vogel Tai’s zurückberufen eilt sie reuig heim und erzählt ihr 
Abenteuer. Tai befiehlt ihr, wieder an das Wasser, wo sie 
den Aal gefangen, zu gehen und den noch lebenden Schwanz 
aufzusuchen um ihn zu tödten. Als sie den Erfolg zu melden 
heimkehrt, stirbt ihr Gemahl sobald sie über die Schwelle tritt, 
zur Busse für ihre Sünde. — Eine andere Sage betrifft die 
Casuarına, den Eisenholzbaum, aus dem die Waffen gemacht 
werden; diesen sollen die Tonganer zuerst gepflanzt haben, 
in Jamarua im Thale Angaruaau. Indess war dieser Baum 
als er hoch geworden von einem bösen Geist Vaotere bewacht. 
ÖOarangi versucht es mit 4 Genossen ihn zu fällen um Werk- 
zeuge für Krieg und Hausrath daraus zu machen; mit grosser 
Mühe gelingt es ihnen, den Baum zu fällen, indess ihre Arbeit 
war vergebens: 2 der Genossen starben an Bluterbrechen und 
die andern sahen, als sie den Hügel zum Rückweg erstiegen 
hatten, den Baum schon wieder an seinem Platze stehen, nur 
war er roth geworden als blute er. Dieser erste misslungene 
Versueh war in der Nacht unternommen; nun kam Oarangi 
nach einiger Zeit am Tage; als er indess auf den Hügel kam, 
erblindeten alle seine Genossen, und bald nach diesem zweiten 
Versuch starb Oarangi selbst. Erst später gelang es Ono, der 


Ra SL 


von Tonga kam und die merkwürdige Eisenholzkeule und 
Schaufel Rua-i-panu von seinem Vater Ruatea bekommen hatte, 
. den Baum, nachdem er die kleinen Wurzeln sorgfältig aus- 
gegraben, zu fällen. Als er die Hauptwurzel durchhieb, er- 
hob der Dämon sein Haupt, indess ein glücklicher Hieb mit 
der Wunderaxt spaltete ihm den Kopf, und nun konnte er 
den Baum in 3 Theile theilen, um den einen zu Speeren, 
den anderen zu Araä (Schädelspaltern) und den dritten. zu 
Aro (hölzernen Schwertern) zu verwenden. Die 4 knorrigen 
Wurzeln waren Vaotere’s Arme gewesen. Die Spähne, beim 
Abhauen der Wurzeln umherfliegend, gaben die noch jetzt auf 
den Inseln gefundenen Eisenholzbäume. — Moskitos gab es 
auf Mangaia nicht, bis eine Frau, Namens Veve, mit ihren 
Kindern von Cututaki herüberkam. Diese trug nach damaliger 
Mode als Ohrschmuck eine wohlverstopfte Kokosnuss, ın die 
man wohlriechende Blätter u. dgl. zu legen pflegte. Veve 
hatte aber in ihre Ohrnuss Moskitos gethan, an deren ange- 
nehmen Summen sie sich ergötzte. Als sie sich nach ihrer 
Landung am Osttheile der Insel zur Erfrischung in einem 
lieblichen Fluss badete, legte sie ihren Ohrschmuck auf das 
grasige Ufer, wo sie ihn vergass. Erst Abends als sie zum 
Fischen mit Fackeln ging, fiel ihr wieder ein, dass sie ihn 
dort vergessen. Als sie heim kam, fand sie zwei von ihren 
Kindern von den Moskitos todtgestochen ; die Moskitos hatten 
‚ durch ihr lautes Summen den Pfropfen von den Nüssen ge- 
sprengt. Die anderen Kinder hatten sich in das nächste 
Wasser gerettet, in dem sie fast untergetaucht, nur Nase und 
Mund standen aus dem Wasser. Veve zündete jetzt ihr Haus 
an und die meisten Moskitos kamen um; allein von den 
einigen in die nahen Felsen entkommenen stammt die zahl- 
reiche Nachkommenschaft, die noch jetzt die Menschen quält. 
Der halb schalkhafte Humor in dieser Sage erinnert an manche 
unsrer norddeutschen Schöpfungssagen. 


Ueber die Metamorphose der Amphibien. 
Auszug aus einem Vortrag von Dr. J. W. Spengel, 


sehalten am 8. December 1876. 


Der aus der schwarzen oder helleren kugligen Central- 
masse, der eigentlichen Eizelle des Anureneies hervorgehende 
Embryo verlässt die ıhn umschliessende Gallerthülle in einer 
noch sehr wenig entwickelten Gestalt, in der ıhm nicht nur 
die Bewegungsorgane noch vollständig fehlen, sondern selbst 
der Darm noch keinen merklichen Hohlraum besitzt. Unter- 
halb der durch eine kleine Grube bezeichneten Stelle der spä- 
tern Mundöffnung besitzt derselbe bereits zwei auf seine"Be- 
ziehungen zur Aussenwelt berechnete Organe ın Gestalt zweier 
ovalen Verdickungen der Epidermis, welche als Saugscheiben 
zur Anheftung der jungen Larve an die Gallerthüllen dienen. 
Noch ehe diese Gebilde vergehen, treten an jeder Seite des _ 
Halses drei kleine Knötchen auf, welche zu zierlichen baum- 
formig verästelten äusseren Kiemen auswachsen, während 
gleichzeitig hinter jedem Kiemenbüschel eine Spalte die Ge- 
webe zwischen der Epidermis und der Schlundhöhle durchbricht. 
Wenn diese Kiemen ihre volle Entwicklung erreicht haben, 
hat sich auch im Boden der Mundgrube ein Loch gebildet und 
den Darm nach Aussen geöffnet. Die Kiemen bleiben aber 
nicht wie bisher frei in’s Wasser hinaushängend, sondern an 
beiden Seiten wächst eine Haut anfangs über ihre Basis, später 
über die ganzen Kiemen herüber, jedoch nicht so, dass die- 
selben vollständig abgeschlossen würden. Bei unseren Fröschen 
(Rana), Kröten (Bufo), Knoblauchfröschen (Pelobates) und 


manchen anderen Batrachiern verwächst nur die eine Haut, 


BON Se 


der sog. Kiemendeckel, hinter den Kiemen mit der Körper- 
haut, und zwar ist es der rechte. Der unter ihm liegende, die 
Kiemen bergende Hohlraum communieirt dann durch einen 
queren Canal!) mit der linken Kiemenhöhle, welche ihrerseits 
nicht vollständig geschlossen wird, sondern nach hinten durch 
eine ziemlich ansehnliche Oeffnung ausmündet. Bei der Unke 
(Bombinator) rücken die beiden ursprünglichen Kiemenlöcher 
allmählig einander näher, bis sie sich in der Mittellinie der 
Bauchseite berühren und hier zu einem gemeinschaftlichen 
medianen Kiemenloch verschmelzen. Dagegen sollen nach 
Wyman’s Angabe?) die Larven der leider bisher noch so wenig 
bekannten Dactylethra capensis dauernd zwei Kiemenöffnungen 
besitzen. Innerhalb dieser Kiemenhöhlen geht nun eine we- 
sentliche Umgestaltung der Kiemen oder, richtiger gesagt, eine 
Bildung neuer an Stelle der ursprünglichen Kiemen vor sich. 
Wie bei den Haifischen, bei Polypterus °) und vielleicht noch bei 
manchen anderen Fischen ursprünglich äussere Kiemen vorhan- 
den sind, später sich aber zurückbilden und durch die bekannten, 
den nach ihnen benannten Skelettheilen aufsitzenden blatt- 
förmigen inneren Kiemen ersetzt werden, so schwinden auch 
unter den Kiemendeckeln der Batrachier die äusseren Kiemen, 
und an ihre Stelle treten innere, welche den Fischkiemen 
ähnlich sind. Auch am Munde sınd Veränderungen erfolgt. 
Die enge Mundöffnung wird von zwei dunkelbraunen oder 
schwarzen gekrümmten Hornplatten, einem Oberkieferschnabel 
und einem Unterkieferschnabel umschlossen, und nach aussen 
von beiden stehen mehrere Reihen zierlicher Hornzähnchen. 
Beiderlei Gebilde dienen zur Zerkleinerung der Nahrung der 
Kaulquappen, die übrigens nicht, wie man vielfach glaubt, 
ausschliesslich von Pflanzen entnommen wird, sondern immer 
eine gemischte ist. Bei Dactylethra sollen Kiemen und Zähne 
fehlen. Im Innern dieser Larven haben sich inzwischen alle 
Organe entwickelt, welche dem ausgebildeten Thiere zukommen, 
der Darm sogar ın viel mächtigerem Umfange als hier. Der 
Dünndarm ist ‘in zahlreichen Windungen spiralig auf- 
gerollt und erfüllt den grössten Theil der Leibeshöhle. An 
der Larve fehlen jetzt nur noch die Extremitäten, die Bewe- 
gungsorgane, welche bisher durch den mit breiten Rudersäumen 


CNN 


ausgestatteten Schwanz vertreten waren. Bei sorgfältiger Be- 
trachtung der Gegend aber, wo sich der kuglige Rumpf von 
dem Schwanz absetzt, findet man ein Paar kleiner Knötchen, 
die allmählig sich in die Länge strecken, sich gliedern und 
an ihrem freien Ende sich gabeln; es sind die Anlagen der 
Hinterbeine. Diese erreichen eine ganz bedeutende Ent- 
wicklung, ehe man von den Vorderbeinen etwas bemerkt. 
Alleın diese sind dem Auge nur verdeckt und thatsächlich 
schon fast ebenso weit ausgebildet wie die hinteren. Um sie 
zu sehen, muss man die Kiemenhöhle öffnen; dort liegen sie 
neben den Kiemen, von einem zarten Häutchen überzogen. 
Bei Dactylethra, wo die zwei Kiemenlöcher sich in ihrer 
ursprünglichen Gestalt und Lage erhalten haben, entwickeln 
sich die Vorderextremitäten ausserhalb derselben und zwar in 
besonderen, hinter den Athmungsorganen gelegenen Säcken.*) 

Zur Zeit, wo die Gliedmassen ihrer Vollendung entgegen- 
gehen, beginnt nun die Rückbildung der Larvenorgane. 
Die inneren Kiemen folgen dem Vorbilde ihrer Vorgänger, der 
äusseren, dass Kiemenloch schliesst sich, nachdem der Kiemen- 
deckel von den Beinen durchbrochen ist; die Horn-Kiefer und 
-Zähne des Mundes verschwinden, während sich die enge Mund- 
öffnung der Larve in die weite Mundspalte des ausgebildeten 
Thieres umwandelt; die zarte lockere Körperhaut wird derb 
und bei den Kröten drüsenreich; zugleich verkümmern die 
Rudersäume des Schwanzes, und dieser selbst wird kürzer 
und kürzer, um endlich völlig zu verschwinden. Im Innern 
nehmen die von Luft aufgeblasenen Lungen einen beträchtlichen 
Theil der Leibeshöhle ein; dagegen hat der Darm bedeutend 
an Länge abgenommen, und von der Dünndarmspirale ist nichts 
mehr zu sehen. Damit hat das Thier seine fertige Gestalt 
erreicht; alle weiteren Veränderungen bestehen wesentlich in 
einer Vergrösserung der vorhandenen Organe. 

Diese, so zu sagen, normale Metamorphose der 
Anuren erscheint bei’ einigen Arten in eigenthümlicher Weise 
modifieirt. Bei Hylodes martinicensis von Guadeloupe ist 
nach der Schilderung des Franzosen Bavay°) selbe vollständig 
unterdrückt oder wird, richtiger gesagt, innerhalb des Eies 
durchlaufen. Aus den unter feuchtem Laube abgelegten Eiern 


LIBIENG N 


sehlüpfen kleine Frösche aus, welche Kiemen sowohl wie den 
Schwanz bereits abgeworfen haben und vier Beine besitzen. 
Sehr merkwürdig ist die Fortpflanzungsweise mehrerer süd- 
amerikanischen Batrachier, welche wir mit einem gemeinschaft- 
liehen Namen als ‚rückenträchtig‘ bezeichnen können, 
wenn sie auch sehr verschiedenen Gruppen angehören. Bei 
einigen zur Gruppe der Discodactylen oder Scheibenzeher (Laub- 
frösche) gehörigen Fröschen — es sind die Gattungen Opis- 
thodelphys und Nototrema — besitzt das Weibchen auf dem 
Rücken eine geräumige Tasche, in welche auf eine bis jetzt 
noch nicht beobachtete Weise, wahrscheinlich durch Thätig- 
keit des Männchens die Eier gelangen, um hier ihre ganze 
Metamorphose zu durchlaufen. Unsere Kenntnisse von diesem 
Vorgange sind noch sehr mangelhaft. Es sind bisher nur die 
Beobachtungen des Entdeckers der Opisthodelphys (-Notodelphys), 
. Weinland®) bekannt. Derselbe fand auf dem Rücken der mit 
kleinen Extremitäten und einem kurzen Schwanz versehenen 
Larven zwei glockenförmige Häute, deren jede durch zwei 
Gefässe an den zwei vorderen Kiemenbögen hing; er deutete 
dieselben als „glockenförmige Kiemen.‘“ Ob diese Auf- 
fassung richtig ist, ist dem Vortragenden zweifelhaft geworden, 
da er selbst die in der von Weinland beschriebenen Weise 
von den Kiemenbögen entspringenden Gefässe nicht in zwei 
getrennten Glocken, sondern in einer geschlossenen, die ganze 
Larve einhüllenden Membran (Eihaut?) sich verbreiten sah. 
Sind wir demnach über die Form der Kiemen dieses Beutel- 
frosches noch nicht im Klaren, so wissen wir aus Wein- 
land’s ‚Schilderung, dass die Larven in der Rückentasche der 
Mutter einen Ruderschwanz erhalten, den sie aber, wie auch aus. 
des Vortragenden eigenen Beobachtungen hervorgeht, noch in 
jenem Brutraum verlieren, um als fertige Frösche zur 
Welt zu kommen. 

| Während bei diesen rückenträchtigen Laubfröschen sämmt- 
liche Eier von einer gemeinsamen Tasche umschlossen werden, 
umwuchert bei der zur Gruppe der Aglossa oder Zungenlosen 
gehörigen Wabenkröte aus Surinam (Pipa dorsigera) die 
Rückenhaut des Weibchens die einzelnen Eier, so dass jedes 
von diesen in einer besondern, durch einen Deckel nach aussen 


ENG: 


verschlossenen Zelle liegt. Wir besitzen über einige Entwick- 
lungsstadien dieses merkwürdigen Thieres Beobachtungen von 
dem amerikanischen Anatomen Wyman’), die indessen sehr 
der Erweiterung und Bestätigung bedürfen. Immerhin thun 
dieselben unzweifelhaft dar, dass die Embryonen erst äussere 
Kiemen besitzen, dann innere, ferner einen Ruderschwanz 
haben, schliesslich aber alle diese Theile wie die übrigen 
Batrachier wieder verlieren und in Gestalt ausgebildeter 
Frösche die Rückenzellen der Mutter verlassen. 

Dass gewisse Abweichungen von der normalen 
Metamorphoseauchbei unsereneinheimischen Kröten 
vorkommen, wird wahrscheinlich durch zahlreiche Angaben 
über Vermehrung von Kröten an Orten, die weit von jeg- 
lichem Wasser entfernt liegen (z. B. Kellern), also durchaus 
ungeeignet zum Aufenthalt von Kaulquappen sind. Ob in 
diesen Fällen die Metamorphose innerhalb der Gallerthüllen 
durchlaufen wird oder gar im mütterlichen Körper, ist einst- 
weılen unentschieden. Jedenfalls wäre es sehr wünschenswerth, 
dass einmal ein Forscher diesen Thatsachen seine Aufmerk- 
samkeit schenkte. 

Erheblich einfacher als bei den Anuren gestaltet sich 
die Metamorphose durchgehends bei den Urodelen. Wir 
müssen hier im Allgemeinen zwei Hauptgruppen unterscheiden, 


eierlegende oder ovipare und lebendiggebärende oder - 


vivipare, richtiger ovovivipare. Zu den eierlegenden Schwanz- 
lurchen gehören unsere Wassersalamander oder die Gattung 
Triton. Die aus den Eiern ausschlüpfenden Larven derselben 
sind wie die jungen Froschlarven, schon ehe sie Beine und 
einen offenen Mund besitzen, mit Anheftungsorganen aus- 
gestattet, zwei Stielen, welche an den ‘Seiten des Kopfes, 
vor den auch hier vorhandenen äusseren Kiemen angebracht 
sind, und bis zu der Zeit, wo der als Hauptbewegungsorgan 
fungirende Schwanz genügend entwickelt ist, dazu dienen, die 
Larven an den Wasserpflanzen festzuhalten, um später wie die 
Saugscheiben der Kaulquappen spurlos zu verschwinden. Noch 
ehe dies geschieht, treten ‚hinter den inzwischen zu schönen 
gefransten Anhängen entwickelten drei Paaren von Kiemen- 
büscheln die Vorderbeine auf, anfangs als kurze Stummel; 


eg 


— 93 — 


dieselben gliedern sich aber bereits, ehe noch die erste Spur 
der Hinterbeine sichtbar wird. Die bald nach dem Aus- 
- schlüpfen der Larve durchbrochene Mundöffnung ist weder 
mit Hornkiefern noch mit Hornzähnen bewaffnet, 
besitzt auch von vornherein die Gestalt einer klaffenden Spalte. 
Und ebenso wie in diesem vordersten Darmabschnitt zeigt sich 
im hinteren Abschnitt durch den Mangel der Spiralwin- 
dungen des Dünndarms .ein Gegensatz der Urodelenlarven 
zu den Batrachierlarven. Als eigentliche Larvenorgane er- 
scheinen bei jenen nur, abgesehen von den schon sehr früh 
vergänglichen Haftstielen, die äusseren Kiemen und der den 
Schwanz umziehende Flossensaum. Die äusseren Kiemen gehen 
zu Grunde, wie bei den Fröschen, aber es treten keine 
inneren an ihre Stelle; vielmehr bezeichnet das beginnende 
Schwinden der äusseren Kiemen den Anfang der Metamorphose. 
Mit demselben ist eine bedeutende Umgestaltung des ge- 
sammten Habitus verbunden, die wesentlich auf einem Derber- 
werden der Haut, einer Veränderung der Farbe derselben sowie 
einem Schwund der Flossensäume beruht. 

Beispiele der lebendiggebärenden Urodelen liefern 
die beiden europäischen Arten der Gattung Salamandra. Bei 
dem gefleckten Landsalamander (Sal. maeulosa®) verläuft die 
Metamorphose, obwohl die nur von einer dünnen Eihaut um- 
schlossenen Eier sich im Mutterleibe entwickeln, im Wesent- 
lichen ebenso wie bei den eierlegenden Tritonen. In Ueber- 
einstimmung mit dem Fortfallen der Anheftung der Larven 
an Wasserpflanzen vermissen wir jedoch die Haftstiele. 
Dagegen sind die Kiemen in vorzüglichster Weise enwickelt, 
mächtiger als bei den freilebenden Larven der Tritonen, eine 
Thatsache, welche auf eine lebhafte Athmung des Embryos 
ım Mutterleibe, wohl aus dem Blut der Mutter, hin- 
weist. Mit diesen Kiemen werden die Larven, nachdem sie 
im Mutterleibe ein halbes Jahr Winterschlaf gehalten haben, 
geboren. Sie besitzen dann vollständig ausgebildete Vorder- 
und Hinterbeine und ähneln in ıhrer ganzen Erscheinung, 
so auch durch den Besitz eines stattlichen Flossensaumes 
am Schwanze, den Tritonlarven. Ihre Metamorphose verläuft 
genau wie bei diesen. Der schwarze Alpensalamander (Sal. 


BEN (OK 


atra”) bringt stets nur zwei.Junge zur Welt, diese aber 
haben bei ihrer Geburt, nachdem sie ım Mutterleibe zahlreiche, 
wahrscheinlich unbefruchtet gebliebene Eier aufgefressen haben, 
schon ihre Verwandlung beendigt. Ihre prächtigen 
Kiemen, welche den ganzen Körper schleierartig einhüllten, 
sind ebenso wie die Flossensäume des Schwanzes verschwun- 
den, und die Thierchen sind in jeder Hinsicht verkleinerte 
Ebenbilder ihrer Eltern. 

Von der Entwicklung der perennibranchiaten Uro- 
delen wissen wir bis jetzt so gut wıe Nichts. Das Einzige, 
was neuerdings F. E. Schulze!®) festgestellt hat, ist die That- 
sache, dass der Olm (Proteus) der unterirdischen Grotten 
Kärnthens und Krains Eier legt. Zu den Perennibranchiaten 
zählte man früher auch den Axolotl, eine mexicanische 
Urodelenform, welche in Larvengestalt, d. h. mit äusseren 
Kiemen und einem Flossensaum des Schwanzes, ge- 
schlechtsreif wird und Eier legt, aus denen sich ganz wie 
die Mutterthiere gebaute Larven entwickeln. In einigen seltenen 
Fällen krochen solche Thiere aufs Trockne, verloren 
ihre Kiemen, erhielten einen drehrunden Schwanz, veränderten 
ihren ganzen Habitus und nahmen dagegen alle Eigenschaften 
an, welche charakteristisch sind für die amerikanische Gattung 
Amblystoma. Kölliker, der berühmte Würzburger Anatom, 
deutete diese 'Thatsachen als eine unter den Augen des Beo- 
bachters sich vollziehende Umwandlung einer Art und ver- 
werthete sie für seine Theorie der heterogenen Zeugung 
oder der Artbildung durch sprungweise Abänderungen!!). Neuer- 
dings hat jedoch Weismann!?) gezeigt, dass man diese Ver- 
wandlung der Axolotl in Amblystoma regelmässig herbeiführen 
könne, indem man jene zwinge, weniger von ihren Kiemen 
und mehr von ihren Lungen Gebrauch zu machen und schlug 
deshalb eine andere, auch dem Vortragenden sehr plausibel ° 
erscheinende Deutung vor. Die ursprünglich wie in Nord- 
Amerika so auch ın Mexico lebenden Amblystomen wurden 
durch die eigenthümlichen Wasserverhältnisse des Landes ver- 
hindert, das Wasser zu verlassen und behielten in demselben 
ähnlich wie die von Schreibers,'?) Filippi!*) und Jullien ®) in 
‚Europa beobachteten in Larvenform sich fortpflanzen- 


Ba 


den Tritonen ihre Kiemen sowie ihren Ruderschwanz bei 
und kehrten so gewissermassen zu ihrer perennibranchiaten 
Stammform zurück. 

Noch weniger als von der Fortpflanzung der Perenni- 
branchiaten wissen wir von derjenigen der Ooecilien, der 
Vertreter der dritten Amphibienorduung. Allerdings gehört 
schon die Thatsache, welche Joh. Müller als wichtigstes Argu- 
ment für die Amphibiennatur der 'Coecilien angeführt hat, die 
Existenz von Kiemenöffnungen!‘) am Halse einer dem 
Leydener Museum angehörenden Larve, in dies Gebiet. Allein 
man hat seither zwar wiederum ähnliche Larven gesehen, aber 
auch sehr kleine Exemplare anderer Arten, bei denen keine 
Kiemenspalten zu finden waren. Endlich hat Peters vor kurzem 
bei einer jungen Coeeilia compressicauda an jeder Seite des 
Halses eine grosse dünnhäutige Blase, auf der sich Gefässe 
verbreiteten, also aller Wahrscheinlichkeit nach blasenförmige 
Kiemen, gefunden. Vergleicht man diese Beobachtungen mit 
einander, so wird es wahrscheinlich, dass die Metamorphose 
der Ooecilien bei den verschiedenen Gattungen und Arten 
verschieden verläuft, während im Allgemeinen feststehen dürfte, 
dass eine Verwandlung in einer oder der andern Form Allen 
zukommt. 


Verzeichniss der angezogenen Literatur. 


1) A. Götte. Die Entwickelungsgeschichte der Unke. 8. 676. 

?) J. Wyman. Proceedings of the Boston Society ‚of Natural History. 
1862, vol. IX, p. 155. 

?) P. Gervais. Elements de Zoologie. II. edit., p. 155, Fig. 106. 

279. Wyman. A..a. O. 

°) Bavay. Note sur ’Hylodes martinicensis et ses m6&tamorphoses. — 
Annales des Sciences naturelles.. V. Ser. A. XVII. art. 16. 

°%) D. F. Weinland. Ueber den Beutelfrosch. — Archiv für Anatomie 
und Physiologie. 1354. S. 449. 

‘) J. Wyman. Observations on the development of the Surinam toad. 
— American Journal of Science and Arts. ser. II, vol. 17, 
1854, p. 369. 


ge 


2) M. Rusconi. Histoire naturelle, developpement et m&tamorphoses de 
la Salamandre terrestre. Pavie, 1854. 

®) Schreibers. Ueber die specifische Verschiedenheit des gefleckten und 
des schwarzen Erd-Salamanders oder Molches und der höchst 
merkwürdigen, ganz eigenthümlichen Fortpflanzungsweise des 
letzteren. — Okens Isis. 1833. S. 527. 

1%) F, E. Schulze. Zur Fortpflanzungsgeschichte des Proteus anguineus. 
— Zeitschrift für wissensch. Zoologie. Bd. XXVI, S. 350. 

1) A. v. Kölliker. Morphologie und Entwickelungsgeschichte des Pen- 
natulidenstammes nebst allgemeinen Betrachtungen zur Descen- 
denzlehre. Frankfurt a. M., 1872. 

2) A. Weismann. Ueber die Umwandlung des mexikanischen Axolotl 
in ein Amblystoma. — Zeitschrift für wissensch. Zoologie. 
Bd. XXV. Supplement. 8. 297. 

DE Schreibens 742.0: 

“4, Filippo de Filippi. — Archivio per la Zoologia. 1860. 

5) J. Jullien, Observations des tetards de Lissotriton punctatus, re- 
produisant l’espöce. — Comptes Rendus, 1869. t. LXVII, p. 958. 

16, J. Müller. Kiemenlöcher an einer jungen Coecilia hypocyanea im 
Museum zu Leyden beobachtet. — Okens Isis, 1831. S. 709. 

Derselbe. Beiträge zur Anatomie und Naturgeschichte der Amphibien. — 
Zeitschrift für Physiologie. Bd. IV, 1831, S. 190. 

Derselbe. Ueber die Kiemenlöcher der jungen Coecilia hypocyanea. — 
Archiv für Anatomie und Physiologie, 1835, S. 391. 
Dumeril. Mömoires de la Societe des Sciences Naturelles de Cherbourg. 

4 IDG 

W. Peters. Ueber eine junge Coecilia glutinosa mit Kiemenlöchern 
aus Malakka. — Monatsberichte der Berliner Akademie, 1864. 
S. 303. 

Derselbe. Entwickelung der Coecilien und besonders der C. compressi- 
cauda. — Ebenda, 1874, S. 45. 

Derselbe. Entwickelung der Coecilien. — Ebenda, 1875, S. 483. 


Diagnosen”) 
neuer Heteromeren aus dem Museum Godeffroy 


‘ von Dr. Haag-Rutenberg, Frankfurt a./M. 


1. Pterelaeus ovulum. 

Regulariter ovalıs, nigro-brunneus, opacus; capite disperse, 
thorace vix punctato; „hoc longitudine trıplo longiore, antice 
valde contracto; elytris thorace latioribus, parum convexis, 
laterıbus explanatis, sutura octoque costis subelevatis, inter- 
stitiis regulariter punctatis; subtus magis nitidus, parce punetu- 
latus et strigilatus. 


lat 13 


< 


+4, Slmıll 


Gayndah. 
2. Saragus luridus. 

Oblongo-ovalis, ater, opacus, indumento griseo obtectus; 
elypeo sparsim punctato, fronte rugulosa; thorace laterıbus ex- 
planatis, antice valde eoarctato, angulis postieis acutis, productis, 
supra convexo, ante scutellum impresso, sat dense acıeulato- 
punetato, punctis pilum minutissımum brunneum gerentibus; 
elytrıs thorace non latiorıbus, lateribus parallelis, postice fortiter 
deelivibus; humeris oblique truncatis, angulo fere spinoso; 
supra eostis trıbus undulatis, interstitus subtilissime granulatis; 
granulis pilum- ut in thorace gerentibus; processu prosternali 
valde produeto, acuminato, grosse punctato. 

Variat. interstitialis: thorace antice magis exciso, supra 
eonvexiore;, interstitiis elytrorum punctatis. 

lg. 12—17, It. 7'/a—10 mill. 
Neu Süd-Wales, Queensland. 


*) Die ausführliche Beschreibung der neuen Gattungen und Arten 
und deren Abbildung wird im Laufe des Jahres im Journal des Museum 
Godefiroy erscheinen. 


1 


ei JOSE ee 


09) 


3. Saragus reticulatus. 

Ovalis, niger, opacus; eapite thoraceque ut in. lurıdo; 
elytris latitudine vix longioribus, lateribus explanatis, supra 
minus convexis, carinıs tribus parum elevatis undulatıs, rugulis 
transversis inter se connexis; interstitiis indistinete rugulosıs, 
punctatis. 

lol le, Semi! 
Enndeavour River. (Coll. autoris). 


4, Nyctozoilus Daemeli. 


Oblongo-ovatus, niger, opacus, squalidus; capite thorace- 
que ıinaequalibus, vix punctatis, hoc lateribus plieatulis; elytris 
thorace latioribus, dorso carınulıs quartis subflexuosis longı- 
tudinalibus, rugulis transversis numerosis inter se connexis, 
instructis, interstitiis squalidis, vix punctatis; parapleuris epı- 
pleurisque opacis, impunctatis; segmentis subnitidis, subtilissime 
coriaceo-punctatis. 

lg. 11—12, It. 6—6!/2 mill. 
Peak-Downs. 


5. Saragodinus Batesi. 

Oblongo-ovalis, niger, opacus; capıte inaequali, rugoso- 
granulato ; thorace lateribus valde ampliatis, recurvis, dorso 
inaequali, rugosotubereulato; elytris triearinatis, carinis inter- 
ruptis, interstitiis lineatim tubereulatis; parapleuris plicatulis, 
epipleuris aequaliter minutissime granulatis, segmentis abdo- 
minalibus punctulatis; pedibus parce pilosis, tarsorum artieulis 
tiblisque apice indumento ferrugineo indutis. 

lg. 16, lt. 8 mill. 
Port Denison. 


6. Hypocilibe impunctata. 

Ovalıs, obseure nigro-brunnea, opaca, impunctata; suleo 
gulari sinuato, antennis articulis quartis ultimis brunneopilosis ; 
thorace convexo, lateribus rotundatis, antice magıis constrictis, 
marginibus elevatis, angulis postieis acutis; scutello transverso, 
triangulari; elytris ovalıbus, convexis; pedibus nitidis, im- 


39 


punetatis; tarsıs omnıbus subtus apıceque tibiarum intus ferru- 
gineo-pilosis. 
lg. 20, 16.12 mill. 
Peak-Downs. 
Rarissimi Onosterrhi generis septem miıhı sunt 
cognitae species, nempe: 
capite, thorace elytrisque subtılissime 
punetatisues nl. 5.0.7 Pevagepunetatus''n.. sp. 
capite, thorace elytrisque distinete punc- 
IS EUER DEN ES. punetulatus Bates: 
capite vix, elytris distinete punctatis, 
thorace glabro . . 2... .  Batesi n. sp. 
capite punctato, thorace elytrisque g la: is 
elytris lateribus paralellis. . . opacus Bates. 
elytris lateribus rotundatıs 
tibiis quatuor posticis intus non 
ploss 20. Ba ar N maremieollis: Bates. 
tibiis quatuor posticis intus 
pilosis 
thorace antice aequaliter ex- 
cıso, angulis antrorsum di- 
Tec a - . Jaevipennis n. sp. 
thorace antice im eX- 
ciso, angulis extrorsum di- 
rectis..t een Ener ilaeyisu base: 


7. Onosterrhus vagepunctatus. 
Elongato-ovalis, obscure nigro-brunneus, subopacus; ca- 
pite, thorace elytrisque minutissime punctatis, punetatione versus 
apicem evanescente. 
i le. 16, It. 5'/2 mıll. 
Queensland. (Coll. autoris). 


© 


5. Onosterrhus Batesi. 
Elongato-ovalis, obseure nigro-brunneus, subnitidus; capite 
vix, thorace nullo modo punctato; elytris subparellelis, distinete 
punctatis, obtuse unicarinatis, margine punctis magnis impressis. 
SR nl: 
Queensland. (Coll. autoris). » 


1 
Er 


— 1) — 
9. Onosterrhus laevipennis. 
Elongato-ovalis, obseure nigro-brunneus, opacus, laevissi- 
mus; capite minutissime punctato; sutura post seutellum im- 
pressa; tıbiis quatuor postieis brunneo-ciliatis. 
| Torstor te 8 man]le 
Australia (Coll. autoris). 


10. Adelodemus (nov. gen. Heleidum) asperulus. 

Oblongo-ovalis, niger, parum nitidus; capite thoraceque 
rude rugoso punctatis; hoc linea media longitudinali alteraque 
in dorso transversali abbreviata ınstructo;, elytris irregularıter 
granuloso quadricostatis, interstitiis punetis oblongis lineatim 
impressis, pilıs minutissimis ferrugineis obtectis; epipleuris 
. grosse punctatis. 
es ul li De ll, 


Rockhampton. 


11. Menephilus coerulescens. 

Elongatus, subnitidus, nıiger, elytris obscure coerulescenti- 
bus; capıte thoraceque vıx punctatis; hoc longitudine latiore, 
angulıs posticıs acutis, fere rectis, anticıs rotundatis; elytris 
thorace latioribus, sat dense striato-punctatis, interstitiis laevi- 
bus, eonvexiuseulis; subtus nitidus, vix punctatus. 

lg. 9—10, It. 31% —4 mill. 
Cap York, Neu Süd-Wales. 


12. Platyphanes (?) Godeffroyi. 

Eloneatus, nitidus, cupreus; capite thoraceque obsolete 
yunetatis; seutello laevi; elvtris thorace vix latiorıbus, plus 
1: 7 3 ’ 
triplo longioribus, parum convexis, regularıter grosse lineato- 
punctatis, interstitiis laevibus; subtus obscurior, parce punctatus. 

ei mill. 
le 23, Io. llama 


Gayndah. 


13. Laonicus (nov. gen. Uyphaleidum) pilosus. 
Elongatus, niger, nitidus, pilosus; capıte thoraceque sat 
dense punctatis; elytris fortiter striato-punetatis, striis versus 
apicem evanescentibus; parapleuris punctatis, epipleuris laevibus. 
le. 12. 12 Sm 


— 1011 — 


14. Laonicus Daemeli. 


Elongatus, niger, nitidus, parce pilosus; praecedenti si- 
millımus, sed duplo major, interstitiis elytrorum obsolete lineato- 
_punctatis, punctis striarum elytrorum pilum non gerentibus. 

lan 9R 11. 72/2 alle 
Cap York (Coll. autoris). 


15. Cyphaleus Schmeltzi. 


Oblongo-ovatus, obseure viridi-aeneus, nitidus, parce pilosus; 
_ eapite dense irregularıter punctato; thorace longitudine fere 
duplo latiore, antice emarginato, postice medio produceto, late- 
vibus grosse punctato, dorso fere laevi; elytris.basi elevatis, 
postice sensim declivibus, apice mucronatis, supra grosse dis- 
perse punctatis, punctis versus apıcem evanescentibus; subtus 
obseurior, parce punctatus. 
lg. 26, It. 14 mill. 


Rockhampton. 


16. Prophanes tricolor. 


Elongatus, niger, nitidus, elytris aureis, fulgidimicantibus, 
nigropilosis; capıte sat dense punctato,; thorace longitudine 
duplo latiore, antice spina longa armato, postice subspinoso, 
laxe grosse punctato; elytris thorace latioribus, subparallelis, 
apice spinosis, spina extrorsum directa, supra punctis magnis, 
irregulariter dispositis, adspersis; pedibus elongatis, vix punctatis, 
leviter nigropilosis. 

le, 21 110 ml 
(rayndah. 


17. Trisilus (nov. gen. Cyphaleidum) femoralis. 


Elongatus, nitidus, obscure cyaneus, femoribus rufis ; capıte 
disperse sat rude punctato; thorace punctis magnis raris prae- 
sertim ad latera impresso; elytris antice disperse grosse punctatis; 
para-epipleurisque punctulatis, segmentis fere nitidis. 

lg. 11—15, lt. 6—8 mill. 
varıat. pedibus nigris. 
Gayndah. 


— 102 — 


15. Titaena varicolor. 

Elongata, parallela, subnitida, breviter pilosa, obseure 
eyanea, elytris varicoloribus, ore, antennis tarsisque piceis, 
capite thoraceque densissime punctatis, elytris punetato-striatis ; 
pulehrae proxima, sed latior, fronte magis convexa, punetatione 
eapitis thoracısque densiore. 

IV, It. Am. 
Brisbane. 


19. Cardiothorax connexus. 

Elongatus, nitidus, niger vel obseure aeneomicans; capite 
thoraceque impunctatis; hoe longitudinaliter suleato, sulco versus 
basin magis impresso ; lateribus parum dilatatis, versus basin 
magis eonstrietis, angulis postieis acutis, recurvis; elytris ob- 
longis, subparallelis, striatis, interstitiis vix convexis. 

je ee 
Cap York. 


20. Cardiothorax simulans. 

Elongatus, ater, parum nitidus, capite thoraceque im- 
punetatis; hoe subeordiforme, lateribus leviter explanatis, angulis 
postieis acutis, supra suleato; elytris elongato-ovatis, striatis, 
interstitiis eonvexis. Encephalo proximus, sed minus parallelus, 
thorace lateribus magis rotundatis praecipue ab eo differt. 

lg. 15—16, It. 6 mill. 
Rockhampton. 


21. Adelium (Seirotrana) integricolle. 
Elongatum, opacum, obseure-cupreo micans; capite thorace- 
que rude punetatis, hoc longitudinaliter canaliculato,; elytris 
thorace vix latioribus, deplanatis, subparallelis, punctato-striatis, 
interstitiis, alternis magis, tubereulis oblongis regulariter obsitis. 
Oongeneribus praeeipue differt thoracis lateribus non erenulatis. 
le. 11, It. 43/2 mill. 


(Gayndah. 


22. Adelium (Seirotrana) geniculatum. 


Elongatum, parallelum, opacum, nigrum, apice femorum 
laete brunneo; capite thoraceque ruguloso-punctatis, hoc laterıbus 


_ Wa 


erenulatis; elytris deplanatis, punetato-striatis, interstitiis alternis 
oblongo-tubereulatis. Ab Adelio femorali (M’Leay jun.) differt 
magnitudine thoraeisque laterıbus erenulatis. 

les l2 eilt», mul: 
Neu Süd-Wales (Coll. autorıs). ; 


23. Daedrosis pygmaea. 
Elongata, nitida, nigra, elytris eyaneo-mieantibus; clypeo 
a fronte suleo separato, capıte rude punctato, punetis conilu- 
entibus; thorace antice minus quam postice constricto, punctis 
magnis impressis; elytris sulcatis, suleis erenatis. 
I 7, ie an me 


‚Sidney. : 


24. Thesilea (nov. gen. Helopidum) impressipennis. 
Elongata, nitida, obseure aenea, elytris interdum obseure 
viridi-micantibus, artieulis 6 primis antennarum tarsisque di- 
lutioribus; capite thoraceque leviter punctatis; hoe ante seu- 
tellum indistinete impresso ; elytris sat fortiter striato-punetatis, 
striis versus apicem profunde impressis, interstitiis- minutissime 
punctatis. 


lg. 61/—8!/2, lt. 21/;—3 mill. 
Ovalau. 


25. Thesilea versicolor. 

Elongata, nitida, purpurea-fulgida, thorace, sutura, margine 
humerisque interdum elvtrorum viridi-micantibus; capıte thora- 
eeque disperse punctatis, hoe ante seutellum indistinete im- 
presso ; elytris striato-punctatis, stria prima prope suturam 
versus apicem impressa, interstitiis minutissime punctatis; sub- 
tus, epipleuris exceptis, obseurior, parapleuris punctatis. 

lg. 61% —S!/e, 1t! 2°%/a—3'/e mill. 
Viti Levu:; Ovalan. 

Neomida viridipennis Montr. et Olisthaena euprina Fairm. 

hujus sunt generis. 


26. Menandris (nov. gen. Misolampidum) aenea. 
Oblongo-ovalis, aenea, nitida, antennis, ore, tibiis apiceque 
femorum Navis; capite thoraceque dense punctatis; hoc ante 


a lo. 


basın indistinete transverse impresso ; elytris ovalıbus, punctato- 
striatis; parapleuris segmentisque sat, pedibus vix punctatis. 

i ler 5, 1023/a ml. 

Ovalau. 


% 


27. Asopis (nov. gen. Misolampidum) suavis. 


Breviter ovalis, obseure aenea, nitida, antennis, ore, pe- 
dibus Navis, femoribus brunneo-maeculatis; capite thoraceque 
rude punctatis; elytris grosse striato-punctatis, interstitiis convexis. 

Ne 296 ll, 
Ovalau. 
28. Amarygmus triangularis. : y 

Ovalıs, aeneus vel’cupreo-aeneus, opacus; capıte dıstinete 
disperse punctato; thorace valde transverso, versus apicem 
fortiter contraeto, laxe disperse punctulato ; elytris thorace 
latioribus, paulo post basın latissimis, deinde sensim versus 
apicem attenuatis, supra post basın elevatis, sensim declivibus; 
epipleuris laete, segmentis plus minusve obscure-viridibus, inter- 
dum nigris; pedibus antennisque nigris. 

lg. 13-—14, It. S—9!/a mill. 
Cap York. 


29. Amarygmus samoensis. 


Elongato-ovalis, obseure violaceus, subtus nigricans, anten- 
nis ore pedibusque nigro pieeis. Capite thoraceque minutissimie 
punetatis, elytris striato-punetatis. Hwydrophiloidi Fairm. affınıs. 

lg. 51/)a—7, lt. 31/e—4 mill. 
Samoa. 


30. Ismarus (nov. gen, Cistelidum) Godeffroyi. 


Ovalis, opacus, pilosus, obscure brunneus, carina oculorum, 
articulis duobus primis antennarum, ore tarsisque dilutioribus; 
capite thoraceque densissime punctatis, raucis; elytris fortiter 
striatis, striis punctis magnis quadratis, impressis, interstitiis 
minutissime tubereulatis; subtus nitidior. disperse tubereulatus. 

lg. S'/e, It. 4'/e mill. 
Peak-Downs. 


zn 


31. Homotrysis (?) debilicornis. 

Elongata, subnitida, nigra, elytris obscure-aeneis; antennis 
tenuibus, artieulis minus elongatis; capite thoraceque fortiter 
sat dense punctatis; ıllo ante oculos transversim suleato, hoc. 
longitudine latiore, antice posticeque subrecto, versus apiceni 
parum contracto, angulis anticis rotundatis, supra indistincte 
iongitudinaliter suleato; elytris thorace latioribus, elongatis, 
punctato-lineatis, interstitiis dense, irregulariter, sat forte puncta- 
tis; para-epipleurisque disperse punctatis, segmentis ‚laevibus. 

le. 11—12, It. 5--5!/e mill. 
Peak-Downs. 


32. Homotrysis (?) ceurticornis. 

Elongata, nitida, atra, elytris obscure aeneo-micantibus; 
antennis brevibus, robustis, artieulis 4° ad 7® triangularıbus; 
capıte thoraceque ut in praecedenti, hoc medio non canalıeulato, 
sed ante scatellum impresso ;, elytris profunde striato-punctatis, 
interstitiis angustis, subconvexis, lineato-punctatis; subtus ut 
in debilicorni, segmentis disperse punctatis. 

le. 8-10, lt. 4- 5 mill. 
Peak-Downs. 


35. Allecula costata. 

Elongata, opaca, nigra, ore, artieulis ultimis antennarum 
tarsısque dilutioribus; capıte thoraceque densissime punctulatis ; 
hoc longitudine vıx latiore, antice parum contracto, supra ıin- 
distinete impresso; elytris striato-punetatis, interstitiis, 2°, 4 
6°que exceptis, costatis; subtus nitidior, parapleuris mesosternoque 
grosse punctatis, epipleuris laevibus, segmentis subgranulatıs. 

Kelle. m: 


(Grayndah. 


Diagnosen 
einiger neuer Tagfalter von den Philippinen 


und Bemerkungen über die Verbreitung einiger derselben. 


Von Georg Semper. 


1. Hestia Electra, nov. spec. 


Alae niveae, paullo fulvescentes, venis maculisque nıgris; 
anticae apice multo producto, fascia media nigra costam non 
attingente; posticae maeulis corniformibus quinque discalibus. 

cf Long. alae anticae 70 mm. 
Be, ab Pessl 

Diese Art steht der am nämlichen Fundorte und gleich- 
zeitig vorkommenden H. Leuconoö, Er. sehr nahe und unter- 
scheidet sich von derselben vornehmlich durch den Flügel- 
schnitt, indem die Vorderflügel viel gestreckter sind mit 
concavem Aussenrand und kürzerem Innenrand als bei Leucono&. 
Erhalten: 9 Exemplare, 5 .f und 4 2}, gefangen bei Taganito 
(Ost-Mindanao), Anfangs Juni. 


2.  Euploea Althaea, nov. spec. 

& Alae supra nigro-fuscae, violaceo suffusae; anticae 
puncto in cellula mediana, alteroque in cellula 1”, fascia ante 
cellulam medianam maculis 5 composita, punetisque marginali- 
bus eoeruleis; postieae limbo costalı albido, plaga discali 
ordinaria eano-brunnea, puneto in cellula maculis 4 grossis 
deerescentibus eirca cellulam, punctisque submarginalibus et 
marginalibus coeruleis. 

Alae subtus nigro-fuscae, anticae puncto in cellula 
mediana coeruleo-albido, strigis duabus in cellulis 4 et 5 eoeruleis, 


punetis duabus in cellulis 2 et 3 albidis, punctis submargina- 
libus et marginalibus coeruleo-albidis, plagaque interna antice 
cano-brunnea, postice grises; posticae maculis 8 grossis circa 
eellulam unoque in cellula, punetisque submarginalibus et 
marginalibus nitentibus coeruleis. 

£ Alae fuscae, signaturis ut in mare, supra tamen minus 
eoeruleis sed violaceis et subtus alıs antieis albidıs. 

cd" Long. alae anticae 64 mm. 
2 » > » 66 & 

Diese Art steht der E. Callithoö, Bdv. von Neu-Guinea 
und der Localform dieser letzteren von den Aru-Inseln (Euthoe, 
Felder) zunächst und mag auch wohl am besten als Localform 
dieser Art anzusehen sein. Sie unterscheidet sich von einem 
mir vorliegenden Exemplar der Callithoö, leider ohne zuver- 
lässiıge Fundortsangabe, auf der Oberseite durch weniger blaue 
Flecken und Punkte auf den Vorderflügeln und mehr und er- 
heblich grössere dergleichen auf den Hinterflügeln. Auf der 
Unterseite ist bei beiden Geschlechtern die aus 5 grossen schön 
blau schillernden Flecken bestehende Mittelbinde auf den Hinter- 
flügeln charakteristisch. 

Erhalten: 1 X von Bitai-bitaı (Ost-Mindanao), Anfangs 
Juli gefangen und 1 ? von Taganito (Ost-Mindanao), Anfangs 
Juni gefangen. 


3. Euploea Tobleri, nov. spec. 

f Alae anticae supra nigro-fuscae, costa puncto albo, 
apiceque maculis 6, per venas solas separatis, tribus anterioribus 
minutis, roseo-albis, punctis tribus marginalibus obsoletis, striga 
una sericea in cellula 1°; subtus margine interno pallidiore, 
signaturis ut supra, punctis nonnullis albıs in. disco. 

Alae posticae supra dimidio antico pallide brunneae 
dimidio postico albidae, venis nigris, margine postico late nigro, 
punetis albis notato; subtus dimidio antico griseo-albidae, 
venis maculisgque submarginalibus et marginalibus nigris, dimi- 
dio postico ut supra. 

c&' Long. alae anticae 50 mm. 

Im Flügelschnitt steht diese Art der E. Cratis, Butler 

zunächst, weicht jedoch von allen übrigen Euploeen sehr er- 


, 


— 108 — 


heblich in der Zeichnung ab. Die Unterseite der Hinterflügel 
erinnert weit mehr an Zethera ineerta, Hew. und hestioides, 
Felder, als an Euploea-Arten und ich glaubte zuerst, als ich 
dieses Thier im ungespannten Zustande vor mir hatte, es mit 
einer Art jener Gattung zu thun zu haben. 

Das einzige X erhielt ich in einer kleinen Lepidopteren- 
sammlung, bestehend aus 100 meistens sehr gewöhnlichen 
philippinischen Schmetterlingen, die ein in Majaijay auf Luzon 
ansässig gewesener Schweizer gemacht hatte. Sehr wahrschein- 
lich stammt daher diese Art aus den Bergen von Majaijay 
und ich habe sie zu Ehren des leider bereits verstorbenen 
Fintdeckers benannt. 


\v 


4. Clerome Sappho, nov. spec. 

Alae supra cano-fuscae, antieae faseia lata alba, costam 
exteriorem non aftingente; subtus pallidiores, anticae apiee 
punetis duobus albis, fascia alba hine costam exteriorem 
attingente, posticae strigis ocellisque ut in Ol. Leueide, Felder. 

& Long. alae anticae 3:—-36 mm. 
S% > » » AO » 

Wie bei allen Arten dieser Gattung unterscheiden sıch 
die Weibchen ‘durch grössere Flügelweite und etwas hellere 
Farbentöne von den Männchen. Sappho ist sehr constant in 
Grösse und der Anlage der weissen Binde. Auf der Unter- 
seite der Hinterflügel stösst die mittlere braune Linie immer 
auf das Auge am Vorderrand, jedoch nicht immer auf die 
gleiche Stelle. Die am Innenrande der weissen Binde auf 
der Unterseite der Vorderflügel von der Mitte des Vorderrandes 
nach dem Aussenrande verlaufende braune Linie scheidet 
Sappho sehr leieht von den bereits bekannten philippinischen 
Clerome-Arten: 


Phaon, Er. von Luzon, 
Lurida, Felder, » Mıindoro, 
Leucida, >» »  Mindanao, 


bei denen diese Linie vom Vorder- nach dem Innenrande 
läuft, wie von Felder abgebildet. Sappho zunächst steht 
Stomphax, Westw. von Borneo, sowie die folgende, vielleicht 
als Varietät zu Sappho zu ziehende Art. 


— 109. —- 


Erhalten: 14 Exemplare von Bohol, und 2 von Camiguin 
de Mindanao. 
(setangen: Batuanan ım Juni, 
Sierra Bullones im Januar, April u. October, 
Gumdulman Anfangs December, und 
Monte Quiburo auf Camigeuin de Mindanao 
im April. 


9. Glerome Kleis, nov. spec. 

Alae supra cano fuscae; subtus pallidiores, anticae 
apice punctis trıbus obsoletis albis, striga discali brunnea extus 
ochraceo limitata, posticae strigis ocellisque ut in C1. Leu- 
eide, Felder. 

c Long. alae antıcae 35 mım. 
2 : » >» » 3 N) » 

Wie aus der Diagnose ersichtlich, unterscheidet Kleis 
sich von Sappho nur durch das Fehlen der breiten weissen 
Binde, weiche auf der Unterseite nur schwach durch bräunlich 
gelbe Begränzung der braunen Mittellinie angedeutet ist. Die 
Grösse der Augen auf der Unterseite der Hinterflügel varüirt 
bei dieser, wie den übrigen philippinischen Clerome-Arten 
sehr stark. 

Erhalten je ein Exemplar von den Inseln , 


Camotes, im Februar gefangen 
Pintuyan (Panaon) » Mai » 
Dapä (Siargao) >» November 


6. Limenitis Pintuyana, nov. spec. 


2%. Alae supra olivaceo-fuscae, signaturis strigisque 
marginalıbus nigris, striga exteriore angusta, in antıieis vix dis- 
tinguenda ferrugineo-fulva; anticae macula in cellula, fascıa 
exteriore maculis -6 composita, punctoque subapicali albis; 
posticae margine anteriore maculıs duabus albis, faseia angusta, 
fundo dilutiore, marginem posteriorem versus arcuata, maeculis- 
que 8 nigris margine exteriore. 

Alae subtus ut ın L. Urdaneta, Felder. 

? Long. alae antieae 41-42 mm. 


1) == 


Leider habe ich von dieser Art nur 2 Weibehen erhalten, 
aber dass sehr charakteristische Fehlen der weissen Binde auf 
der Oberseite hat mich veranlasst, sie trotzdem zu beschreiben. 
Ihr zunächst steht die von Feider beschriebene L. Urdaneta, 
leider auch nur in einem % von Luzon vorhanden, bei welcher 
ebenfalls die der Procris- Gruppe eigenen braunrothen Zeich- 
nungen, an der Wurzel der Vorderflügel, fehlen. Felder's Ver- 
muthung, seine Urdaneta möge das Y zu Moore’s Mata sein, 
trıfft nicht zu. Letztere, die mir nebst einer Localform von 
Proceris von Ost-Mindanao zugekommen ist, stehtdieser viel näher. 

Erhalten von Pintuyan (Panaon), im Maı gefangen. 


7. Neptis Heliobole, nov. spec. 

Alae supra fusco-brunneae, anticae punctis quatuor 
minuftis, strigaque in cellula flavidis; posticae fascia discalı 
angustissima flava; subtus brunneo varıegatae, punctis non- 
nullis albıdıs. 

Long. alae anticae 20 —22 mm. 

Diese Art steht der N. Epira, Felder sehr nahe und 
unterscheidet sich von derselben auf der Oberseite durch die 
gelben schmalen Zeichnungen statt der weissen und die dunkle 
fast fleckenlose Unterseite. Beide Geschlechter sınd gleich. 

Erhalten ein Pärehen von Manat und dem Auellebie: 
des Baubo (Ost- Mindanao), im October gefangen. 


8. Athyma Cosmia, nov. spec. 

Alae fuscae, supra faseia communi sat angusta, et signa- 
turis ut in A. Gutama, Moore dispositis, supra griseo-brunneis, 
subtus pallidissime brunneis. 

cd" Long. alae anticae 28--33 mm. 
2 & < < 35 mm. 

Beide Geschlechter sind gleich gezeichnet und unter- 
scheiden sich nur auf bekannte Art durch die Flügelform. Die 
grau-bräunlichen Zeichnungen werden mitunter, besonders bei 
abgeflogenen Exemplaren sehr hell. 

Erhalten im Ganzen 11 Exemplare von 

Camotes im Februar gefangen 
Ipıl und Talıbon ‚ « Mai < 
Sierra Bullones ' Doheı « November '« 


SR 


Dugang f ım Juli oefanzen 
; -Mind - = 

Gipfel des Kinuta | Ureuhateieee < October < 

Anahavan (Misamis), Nord-Mindanao « October < 


9. Athyma Magindana, nov. spec. 


Alae supra fuscae, signaturis ut in A. Larymna, Doubl. 
dispositis, sed angustioribus, interioribus flavidis, exterioribus 
flavido-albis; subtus rufescentes, signaturis ut in specie dieta, 
angustioribus flavido-albis. 

cf Long. alae anticae 35—40 mm. 
2 & & « 42 mm. 

Diese in Grösse und Zeichnung sehr constante Art unter- 
scheidet sich ausser den bereits angeführten Farbenunterschieden 
noch durch die Flügelform von Larymna. Vorder- und Hin- 
terflügel sind gestreckter als ım dieser und geben dem Thier 
ein ganz anderes Aussehen. Die ersten Glieder des Abdomen 
sind gelb, sowie auch der Halskragen, letzterer mit schönem 
grünlichen Schiller (beides bei Larymna weiss). 

Die Unterseite ist im Ganzen röthlicher als bei Larymna, 
sowohl im Grundton als in den weisslichen Zeichnungen. 

Beide Geschlechter sind gleich gezeichnet. 

Erhalten im Ganzen 14 Exemplare von 

Sierra Bullones, Bohol, im Januar gefangen 


Surigao « Mai 

Taganıto NR < 
Tigan O4 & hund: < 
Caguait % R 
Bitai-bitai | Mindanao .« Juli « 
Dugang & < & 
Jabongan |] « November « 


Alubifid, Nord-Mindanao « October < 


Anmerkung. 

Ich möchte an dieser Stelle auf eine Erscheinung hin- 
weisen, die mir durch ihre mehrfache Wiederholung aufge- 
fallen ist. Aus der Gruppe der Gattungen Limenitis, Neptis 
und Athyma habe ich verschiedene Arten von den Philip- 
pinen erhalten, von denen je zwei in der Gesammtanlage der 


A127 — 


Zeichnung sich gleichen und sich fast nur durch die Farbe 
derselben auf der Oberseite unterscheiden. Während bei Arten 
von Luzon, der nördlichsten der philippinischen Inseln, die 
Zeichnung weiss ist, tritt bei den vicarirenden Formen der 
südlicheren Inseln an Stelle der weissen eine gelblich- oder 
grau-bräunliche Zeichnung. Dieselbe Erscheinung wiederholt 
sich ebenfalls bei Arten, dıe ihre nächstverwandte Form nicht 
auf Luzon, sondern auf Borneo zu haben scheinen. Folgende 
Tabelle mag dieses mehr veranschaulichen. 


Arten mit |  GCorrespondirende Art 
dunkler Zeichnung. _ Fundort. | mit weisser Zeichnung. Fundort. 


Limenitis Pintuyana, 
Semper. Panaon. | Ju. Urdaneta, Felder. Luzon. 
Neptis Heliobole, | 
Semper. Mindanao. N. Epira, Felder. < 
Eibusa, 
Felder. . Mindoro. « llligera, Esch. ß 
Samar. 
Uamotes. 


Bohol. | 
Oebuü. | 
Panaon. 
Mindanao. 
Athyma Epimethis, un“ 
Felder. Mındoro. A. Kasä, Noore. . Ri 
- Dieyte. | 
Uosmia, | 
Semper. Üamotes. | « (Gutama, Moore. < 
Bohol. | 
Mindanao. | 
Alcamene, | | 
Felder. Bohol. < Pravara, Moore. Borneo. 
Uebnu. 
Panaon. 
Mindanao. 
Magindana, 
Semper. Bohol. « Darymna, .Doubl. & 
\lındanao. 


10. Tanaecia Leucotaenia, nov. spec. 

Alae supra brunneae, lituris basalibus nigris, anticae 
fascia postica evanescente albido-virescente;, posticae disco 
faseia angusta alba, dimidio postico intus et extus virescente 
limbata; subtus anticae ochraceae, apice paullo virescentes, 
posticae pallidissime ochraceo-virescentes, utrisque alis lituris 
basalibus, maeulisque disealibus biseriatis, fasciıam albam inelu- 
dentibus, nigris. 

J" Long. alae anticae 35—40 mm. 
2 » >» » 37-45 mm. 

Diese Art vertritt auf den südlicheren Inseln die auf 
Luzon und Mindoro fliegende T. Calliphorus, Felder, und steht 
ihr sehr nahe. Auf der Oberseite unterscheidet sie sich durch 
die weisse Binde auf den Hinterflügeln anstatt der breiten 
blaugrünen bei Callıphorus, welche Binde ausserdem anders 
verläuft, was noch besser auf der Unterseite zu sehen ist. 

Bei beiden Arten sind f und % gleich gezeichnet und 
unterscheiden sich nur durch, die Flügelform. 


Erhalten im Ganzen 69 Exemplare von 


Camotes ım Februar gefangen 
S. Bullones, Bohol, » Januar, Juni, October » 
Vilas, Leyte, » October » 
Pintuyan, Panaon, » Mai, November >» 


verschiedenen Ost- R Mai bis Juli 
Orten auf ade IE bis December 
desgl. auf Nord-Mindanao » October » 


11. Charaxes Antonius, nov. spec. 


cf Alae supra olivaceae, anticae dimidio exteriore 
nigro-fuscae, immaculatae, posticae bicaudatae, parte apıcalı 
nigro-fuscae, maculis marginalibus deerescentibus obseure viola- 
eeis albo notatis, posterioribus extus cyaneo nigroque terminatis; 
subtus olivaceo-fuscae, signaturis ut in Ch. Amyco, Felder. 

2 Alae supra pallidiores quam in mare, anticae disco 
fascia lata lactea apiceque signaturis duabus ejusdem coloris, 
posticae maculis marginalibus majoribus; subtus griseo 
‘variegatae, signaturis ut in mare magis distinctis. 


— 114 — 


cf Long. alae anticae 40-42 mm. 
nn > > 50 mm. 

Ob auch diese Art als Localform zu dem weit verbreiteten 
Ch. Polyxena, Uram. zu stellen ist, mit dessen philippinischer 
Form Amyeus, Felder, sie unbestritten viele Aehnlichkeit hat, 
scheint mir doch mindestens sehr zweifelhaft. Auf die Länge 
der Schwänze an den Hinterflügeln lege ich kein grosses 
(ewicht. Mir vorliegende Exemplare von Amycus weichen 
darın sehr weit von einander ab. Aber die so ganz andre 
Grundfarbe (olivengrün statt rothbraun) und die Ueberein- 
stimmung sämmtlicher erhaltener Exemplare sowohl von An- 
tonius als Amyeus ın der Farbe ohne Uebergänge, obgleich 
beide gleichzeitig am gleichen Fundorte gefangen sind, be- 
stimmten mich beide Arten zu trennen. 

Erhalten von Antonius im Ganzen 12 Exemplare von 
verschieden Puneten Ost-Mindanao's, im Mai, August, Septem- 
ber und October gefangen, und von verschiedenen Puneten Nord- 
Mindanao’s im October gefangen. 


12. Delias Diaphana, nov. spec. 

Alae supra albae cilııs omnino albis, anticae costa 
apiceque nigrae; subtus nigrae, anticae bası, fasciola dıscali 
maeulisque octo marginalibus albis, postieae maeula basali 
rubra, plaga discali usque ad marginem analem extensa, venis 
nigris divisa maculisque septem marginalibus albıs. 

cf Long. alae anticae 45 mm. 

Von dieser schönen, ım äusseren Habitus mit Descom- 
besi, Bdv. verwandten Art habe ich leider nur ein Männchen 
erhalten. Die schwarze Zeichnung der Unterseite schimmert 
oben schwach durch. Die Brust ist schwarz, der Leib weiss. 

Gefangen auf dem Gipfel des Monte Kinuta im östlichen 
Mindanao auf etwa dem 7. nördl. Breitengrade ım October. 


, 


Anmerkung. 

D. Diaphana ist ‘die dritte neue Art dieser Gattung, 
welche ich von Bergeshöhen von den Philippinen, leider alle 
drei nur in einem Exemplar erhalten habe. Die andern beiden 
Arten sind: Delias Georgina, Felder, in einem weiblichen 


en 


Exemplar auf den‘ Bergen bei Märiveles (Mittel- Luzon) und 
Delias Blanca, Felder, in einem männlichen Exemplar auf der 
"Passhöhe der Cordillere ‘zwischen Palanan und Minanga nz 
‘Ost Luzon) gefangen. 


„Papilio Mariae, nov. spec. 

Alae anticae utrinque nigricantes, striis cellularibus 
aliısque externis albidis, posticae caudatae, atrae utrinque 
plaga diseali, venis nieris in maculas sex divisa, alba maeulis- 
que septem submarginalibus, angulum analem versus inceres- 
centibus, supra primis brunneis, infimis rubris nigro aspersis, 
subtus majoribus, prima alba, tribus sequentibus roseo-albis 
tribusque analibus roseis. 4 

Caput nigrum, collare maculis duabus lateralibus rubris, 
abdomen nigrum, regione amalı rubra. 

& Long. alae anticae 50-61 mm. 
U RN » . 58-65" mm! 

‘Diese Art gehört zur schwierigen Gruppe des Pap. Arısto- 
lochiae, Fabr. (Diphilus, Esper), deren Arten so üheraus zum 
Variiren geneigt sind, dass es schwer fällt, bei grossen Suiten 
die Grenzen zwischen den einzelnen Arten zu finden. Die> 
neue Art unterscheidet sich von den meisten übrigen durch 
den schwarzen Kopf und die nur mit drei rothen Flecken an 
jeder Seite versehene Brust, von denen der erste gleich 
hinter dem Kopfe, der zweite zwischen den beiden Flügel- 
wurzeln und der dritte am 'Anfange des Hinterleibes steht. 
Der Hinterleib ist nur am After carmoısinroth und hat sonst 
nur seitliche rothe Punete.e Ven den sonst mir. von den 
Philippinen aus dieser Gruppe vorliegenden Arten hat nur 
das von Felder Phlegon genannte, ziemlich defeete Unicum 
‚meiner Sammlung von Süd-West Mindanao, dieselbe Zeichnung 
der Brust und des Kopfes, während 
ö  Antıphus, Fabr. (Kotzebuea, Esch.) 

_ Aristolochiae Fabr. (Diphilus, Esper.) 

Phegeus, Hopff, 

Annae, Felder, | 
wie Fabrieius sehr richtig bei Aristolochiae sagt, den Kopf, 
die Seiten des Körpers und die Spitze des Leibes roth (bei 
Annae gelb): haben. g* 


— 16 .— 


Mit Phlegon, Felder, kann ich die mir vorliegenden 
24 Exemplare von Mariae nicht für identisch halten, weil 
dieselben, unter sich vollständig übereinstimmend, in der Ge- 
stalt des weissen durch die Adern getheilten Mittelfleckens 
der Hinterflügel zu sehr von -Phlegon abweichen, darın mit 
Polydorus, L., übereinstimmend. Auch der Verlauf der Striche 
in der Mittelzelle der Vorderflügel ist anders als bei Phlegon 
und mehr wie bei Arıstolochiae, Fabr. 

Von Annae, Felder, wovon ich leider ebenfalls nur ein 
2 von Mindoro erhalten habe, unterscheidet sich die neue 
Art durch den ganz anders geformten weissen Mittelflleck, ab- 
gesehen von der gelben statt rothen Farbe. 

Auf die Form und Länge des spatelförmigen Schwanzes 
der Hinterflügel lege ich als Unterscheidungsmerkmal gar kein 
Gewicht. Ich habe darin zu grosse Abweichungen vor mir 
bei Antıphus und Aristolochiae. 


Erhalten von ‘ 
Ipil und Talibon, Bohol,, ım Mai gefangen, 
Alpaco* 300 m. hoch, Cebu, » October » 
verschiedenen Punkten von Ost-Mindanao » Juli, 
» August ) 
und November 


Die Untersuchungen, zu welchen mich die letzte Art 
veranlasste, haben mich auf einige 'Puncte gebracht, die ich 
hier noch anführen möchte. Kirby führt Polyphontes, Boisd., 
und Godartianus, Lue., als Varietäten von Polydorus, L., auf. 
Frstere Art hat wohl mehr als manche andere das Recht als 
eigene Art betrachtet zu werden, und Godartianus ist das 2 zu 
Leodamas, Wallace, welcher Name daher dem älteren Godarti- 
‘ anus, Lucas, weichen muss. 

Wodurch sich Pap. Acuta, Druce, Proc. Zool. Soc. of 
London, 1873, pag. 358, No. 29, von Antiphus, Fabr., unter- 
scheiden soll, ist mir nach der kurzen Beschreibung unklar 
geblieben. Ich habe ganz genau zu Druce’s Beschreibung 
stimmende Exemplare von Antiphus und möchte Acuta ‚daher 
als synonym zu Antiphus ziehen. 


Ueber die Arten der Tagfaltergattung Zethera, Felder. 


Von Georg Semper. 


Einleitung. 


In seiner Abhandlung: Ein neues Lepidopteron aus der 
Familie der Nymphaliden beschreibt Dr. Caj. Felder die von 
Boisduval für die einzige damals bekannte Art geschaffene Gattung 
Zethera. Nur kurze Zeit nachher publieirte Hewitson in seinen 
Exotie Butterflies eine zweite Art, ındem er für dieselbe den 
(rattungsnamen Amechania wählte. 

Während Erichson bei -der Beschreibung seiner Art 
»Pimplea« dieselbe in die Nymphalidengattung Cynthia, und 
Westwood in den Genera of Diurnal Lepidoptera sie zu Diadema 
mit einem ? gestellt hatte, gab Felder ihr in der eitirten Ab- . 
handlung ihre nächste Verwandtschaft in der Gattung Penthema. 
Aber wie l. ce. pag. 27, Anmerkung 24 zu ersehen, ist dem- 
selben die grosse Aehnlichkeit mit Orinoma Damarıs, Gray 
aus der Satyriden-Familie nicht entgangen. 

Neuerdings, und wie ich glaube zuerst durch A. G. Butler 
in seinem Catalog der Satyriden (1868) wird die Gattung Zethera 
unmittelbar neben Orinoma Damaris in die Satyrıden-Familie 
gestellt. Auch ich glaube, dass sie dort am richtigen Platze 
ist, der überaus zarte Bau des Körpers und der Flügel machte 
die Stellung unter den Nymphaliden sehr unnatürlich. 

‘ Leider fehlen mir jedwede Nachrichten über die ersten 
Stände; die Flugplätze der Falter sind an sonnigen Stellen 
ın der Nähe von Strömen und Wäldern. 

Die Palpen sind in beiden Geschlechtern und bei allen 
Arten gleich geformt und auch gleich gezeichnet. Das zweite 


ee 


Glied ist am Kopf aufsteigend und sehr breit, die innere Hälfte 
weiss, die äussere schwarzbraun. Das dritte Glied ist sehr kurz, 
vom Kopf abstehend und ebenfalls schwarzbraun. 

Der Hinterleib ist beim X nur halb so lang als die 
Hinterflügel, beim ? dagegen etwa °/s so lang. 

Der Rippenverlauf ist bei allen Arten und in beiden Ge- 
schlechtern gleich. Auf den Vorderflügeln entspringen Rippe 
10 und 11 vor dem Zellende, 8 und 9 aus 7 und Rippe 7 
aus 6 am Zellende. Auf den Hinterflügeln entspringen Rippe 
3 und 4 am Zellende. 


- Vorder und Hinterflügel von Zethera Pimplea. 


Die Arten der Gattung Zethera scheinen auf die Philip- 
pinen und Üelebes beschränkt zu sein, von welch’ letzterer 
Insel bisher nur sehr wenige Exemplare der von Hewitson 
7. incerta genannten Art zu uns gekommen sind., Den früheren 
Verkehrsverhältnissen der Philippinen entsprechend, ward die 
auf Luzon fliegende Art bei weıtem früher entdeckt als die 
übrigen, jetzt von dieser Inselgruppe bekannten Arten. Auf 
derselben haben die einzelnen, Arten einen sehr beschränkten 
Verbreitungsbezirk und es ist höchst interessant zu beobachten, 
wie eine Art gewissermassen die Andere ablöst, worüber Ein- 
gehenderes am Schluss folst. Wohl kaum mag es ein zweites 
Gebiet von ähnlicher Grösse geben, auf dem sich so leicht 
mehrere gut gesonderte Formenregionen erkennen lassen. Ich 
kann daher nicht umhin, hier nochmals ausdrücklich darauf 
aufmerksam zu machen, dass es bei Mittheilungen über die 
Philippinen äusserst ra ist, stets den genauen Fundort 
und nicht nur im Allgemeinen die loan. anzugeben. 


TE 


— 119 — 


Verzeichniss der Arten. 
1. Zethera Pimplea. 
.  d‘ Cynthia Pimplea, Erichson, Nova Acta Nat. Cur. XVI. Suppl. 
Taf. 50, Fig. 5. 
Q Zethera Pimplea, Felder, Wiener Ent. Mon. V, pag. 301 n. 15. 
Q Zethera Aganippe, Felder, 1. ec. VII, pag. 109 n. 71. 
Novara Reise, Lep. III, Taf. LIV, Fig. 3. 

Q aberr. Zethera Parnassia, Felder, Wiener Ent. Mon. VI, 
pag. 105 n. 70. 

Diese Art fliegt auf den Babuyanes, Luzon und Mindoro. 

d‘ Die Breite der weissen Binde, welche über beide 
Flügel geht, nimmt im Allgemeinen zu, je nördlicher "gelegen 
der Fundort ist, so dass Exemplare von den Babuyanes in 
der Regel die breiteste und solche von Mindoro die schmalste 
Binde haben. Erichson’s eitirte Abbildung repräsentirt die 
Form, wie sie in der Nähe Manila’s gefunden wird. Aus- 
nahmen kommen jedoch mitunter vor, so habe ich besonders 
zwei Exemplare vom Berge Arayat und von Santa Rosa in 
Manila’s Nähe vor mir, bei welchen die Binde ebenso schmal 
ist als bei Mindoro-Exemplaren. Bei einer. Flügellänge von 
46 mm. ist bei einem Exemplar von Camiguin de Luzon die 
Binde am Vorderrande der Vorderflügel 12 mm. breit, dagegen 
bei Exemplaren von Mindoro bei 40 mm. Flügellänge nur 
5 mm. Auf den Hinterflügeln ist die Binde viel constanter 
als auf den Vorderflügeln, woselbst sie mitunter wurzelwärts 
am Vorderrande einen Bogen bildet. Die Farbe derselben 
varirt vom matten milchweiss (Camiguin de Luzon) bis zum 
opalglänzenden bläulichweiss (Mindoro). 

Am Analwinkel der Hinterflügel steht ein weisser. Punkt, 
gewissermassen als Schluss der weissen Binde, der in Grösse 
sehr varıırt und mitunter gänzlich fehlt. Die weissen paar- 
weise stehenden Striche vor der Binde varııren ziemlich stark, 
verschwinden mitunter sogar gänzlich, aber unabhängig vom 
Fundort. IR 

2 Das Weibehen sowohl dieser als der übrigen Arten 
dieser Gattung ist sehr selten. Die mir vorliegenden Exemplare 
stimmen mit Felder’s eitirter Abbildung von Aganippe überein, 
deren Unterschiede von Pimplea 2? mir unerfindlich sind und 


=.120 — 


die ich bei der erwiesenen Neigung dieser Art zu varliren, 
nicht von letzterer zu trennen weiss. So halteich auch das von 
Felder als Parnassia beschriebene Unicum meiner Sammlung 
nur für eine zufällige dunkle Aberration von Pimplea. Dasselbe 
ist Ende Mai bei Santa Rosa, unweit Manila gefangen worden, 
zugleich mit 7 d' von der gewöhnlichen Form. Ich glaube 
um so mehr berechtigt zu sein dieses Exemplar nur als Aberration 
zu betrachten, da dasselbe auch in seinem Rippenverlauf eine 
Abnormität zeigt. Die Rippen 6 und 7 des linken Hinter- 
flügels sind etwas weiter als halbwegs durch eine Querrippe 
verbunden, so eine längliche geschlossene Zelle bildend. 

Nach schriftlichen Notizen von Lorquin hat derselbe 
Pimplea auch auf der südlichen Hälfte Luzon’s, Camarines 
genannt, gefunden. Felder giebt die kleine Insel Burias bei 
seiner Aganippe als Fundort an, neben Lugban (Loeban), 
welehes an der Ostseite Luzon’s etwas südlich von Mauban 
liegt. Felder’s Angabe «von Mindanao» bei der Diagnose von 
Pimplea ? muss wohl auf einer Verwechslung beruhen. Ich 
zweifle sehr daran, dass diese Art auch auf Mindanao vor- 
kommt. | 

Fliegt fast das ganze Jahr hindurch mit den zwei Höhe- 
puncten im Mai und December. 

Flügellänge 9 33 bis 46 mm., gewöhnlich aber 40 mm. 

2 40 bis 42 mm”) 


2. Zethera Thermaea. 


g‘ Zethera 'Thermaea, Hewitson, The Entomologist’s. Monthly 
Magazine, vol. XII, pag. 178, Januar .1377, 

Zethera 'Thermaea, Semper i. 1. 

Diese auf Samar, Bohol und Panaon, aber leider nur 
in männlichen Exemplaren gefundene Art, schliesst sich den 
Mindoro-Exemplaren von Pimplea an. Während bei Luzon- 
Exemplaren von Pimplea die weisse Binde am Vorderrande 
der Vorderflügel kaum stärker durch die schwarz gezeichneten 


*) Um die durch das verschiedene Spannen verursachte Unzuver- 
lässigkeit der Maasangabe bei den Taefaltern zu vermeiden, messe ich 
bo} > 2 
nur die Länge eines Vorderflügels von der Wurzel bis zur Spitze. 


— 1211 — 


Adern durchschnitten wird, als der übrige Theil der Binde, 
ist bei den Mindoro-Exemplaren das vorderste Feld durch die 
sehr breit schwarzbraun gezeichnete Ader vom zweiten Felde 
getrennt. Bei Thermaea sind die ersten drei Felder der Binde 
ın Flecken aufgelöst, während der Rest noch als Binde zu- 
sammenhängt und erst auf den Hinterflügeln annähernd die 
Breite wie bei Pimplea erhält. Die ganze Anlage der Zeich- 
nung ist überhaupt wie bei dieser und auf der Unterseite noch 
ähnlicher als auf der Oberseite, wo die bläulichgraue Bestäu- 
bung (bei Hewitson «Grey») der Binde und Flecken sehr 
charaeteristisch ist. Wie bei Pimplea sind die paarweise vor 
der Binde stehenden bläulichgrauen Striche nicht immer gleich 
deutlich, mitunter sogar ganz verschwunden, bisweilen dagegen 
mit der Binde zusammenhängend, so dass die schwarzbraune 
Grundfarbe als Punktreihe dazwischen erscheint. Die bläulich- 
graue Bestäubung ist unabhängig vom Fundort zwischen grünlich- 
und röthlich-blau schwankend.*) 

Der Flügelschnitt und ganze Habitus ist wie bei Pimplea. 
Die beiden von Samar erhaltenen Exemplare sind auf der 
Nordwestspitze dieser Insel gefangen, also dort wo die Inseln 
Luzon und Samar sich am nächsten kommen. Da Lorquin, 
wie bereits gesagt, Pimplea in beiden Geschlechtern auf 
Camarines nicht weit von Albay gefangen hat und nach Felder 
seine Aganıppe auf Burias fliegt, so ist zwischen diesen beiden 
nahe verwandten Arten die Grenze des Fluggebietes scharf 
gezeichnet. Das Vorkommen auf Bohol und Panaon lässt 
schliessen, dass Thermaea auch auf Leyte anzutreffen sein 
wird, während wie wir weiter sehen werden, nach Westen und 
Süden wieder andere nahestehende Arten auftreten. 

Gefangen auf Samar im Januar, 

Bohol: Januar, April, August, November, 
Panaon: Mai, November. . 
Flügellänge 39 —45 mm. 


”) Anmerkung. 
Die Ursache dieser recht häufig, besonders bei blauer 
Färbung wiederkehrenden Erscheinung harrt noch der Auf 
klärung. In den Petites Nouvelles Entomologiques,v. 15. Aug. 


und. 15. Sept. 1876 sprechen der Marquis de Lafitole, sowie 
E. Bellier de la Chavignerie die Vermuthung aus, dass besonders 
mit Eleetrieität geschwängerte Luft von Einfluss auf Varietäten- 


bildung sein möchte. Ich muss gestehen, dass ich diese Ur-., 


sache auch für wahrscheinlicher halte, als die Farbenveränderung 


nur dem Sonnenlicht und etwa der Begattung zuzuschreiben. 


Wären letztere Ursachen richtig, so würde man von einem 
Farbenton immer frische, von dem andern immer abgeflogene 
Exemplare aus den Tropen bekommen, was aber nicht zutrifft. 

Wie bekannt varııren die rothgefärbten 'Tachyris-Arten 
Nero, Domitia, Zarinda alle drei von ziegel- bis blutroth. Wie 
der verstorbene Hopffer mir einmal sagte, vermuthete er, dass 
die ziegelrothen. Exemplare frischer seien als die durch die 
Einwirkung der Luft blutroth gefärbten. Ich habe hierauf 
meinen Vorrath von philippinischen Domitia-Exemplaren unter- 
sucht und gefunden, dass in beiden Farbentönen sowohl frische 
als abgeflogene Exemplare vorhanden 'sind. Es muss also auch 
bei dieser Gruppe eine uns noch unbekannte Einwirkung 
stattfinden. 


3. Zethera Musides, nov. spec. 

9 Z. alis supra obscure fuseis, maeulis marginalibus 
albis, submarginalibus bifidis eoeruleis, disco antieis maeulis 
septem, postieis fascia lata usque ad marginem internum extensa 
sulphureo-albis, subtus pallidioribus maeulis ut supra albis. 
| Von dieser. Art habe ich nur 3 Männchen von Cebü er- 
halten. Sie steht der mindanaensischen Musa Felder's sehr 
nahe, hat dagegen den Flügelschnitt der beiden vorstehenden 
Arten. Die beiden dem Hinterflügel zunächst stehenden 
Flecken der Vorderflügel sind bedeutend grösser als die ersten 
fünf und gewissermassen eine Fortsetzung der breiten Binde, 
welche auf den Hinterflügeln vom Vorder- bis zum Hinter- 
rande reicht. Zwischen den äusseren Randpunkten und der 
Fleckenreihe resp. Binde stehen wie bei Pimplea und Ther- 
maea paarweise bläulich graue Striche, jedoch nicht immer 
gleich deutlich. Die Binde auf den Hinterflügeln geht dichter 
an den Aussenrand wie bei Musa und ganz parallel dem 
Rande. Die Unterseite ist ebenso wie die Oberseite gezeichnet, 


1 


Akaıaaa 


nur ıst die Grundfarbe blasser und sind alle Zeichnungen nicht 
gelblich sondern weiss. Die Flecken auf den Vordertlügeln 
sind etwas grösser, die Binde der Hinterflügel ist ebenso breit 
als auf der Oberseite. Die braun gezeichneten Adern theilen 
diese Binde in 7 Flecken, von denen der erste und siebente 
kleiner sind als die fünf mittleren. Neben dem siebenten nach 
innen gekerbten Fleck steht am Innenwinkel noch ein kleiner 
weisser Punct, der sich auch undeutlich auf der Oberseite zeigt. 
Gefangen Anfangs October ım » Valle del Pandau« bei Oebu. 
Flügellänge 40 mm. 


4. Zethera Musa. 
g‘ Zethera Musa, Felder, Wiener Ent. Mon. V. pag. 301 n. 16. 
Novara-Reise, Lep. Rat DIV R102 76 7. 

d In Felder's Bildern ist sowohl die Grösse als die 
Stellung der Flecken und der Binde nicht ganz correct. Auf 
den Vorderflügeln sınd die sieben gelblich weissen Puncte nie 
so gross als abgebildet. Bei Exemplaren von Ost-Mindanao 
verschwinden sie sogar oft gänzlich. (Anmerkung: Bei 
Musides sind ‚diese sieben Puncte dagegen noch grösser als ın 
Felder's Figuren von Musa.) Auf der Unterseite sind sie 
immer etwas grösser als auf der Oberseite. Die Lage dieser 
Punetreihe ist richtig; dagegen ist die Binde auf den Hinter- 
flügeln zu dieht am Aussenrande angegeben. Der Abstand 
derselben vom Rande ist etwa 5 mm. an der schmalsten Stelle 
und nicht 3 mm. wie in Felder's Bild. Nach dem Innenrand 
zu entfernt sie sich weiter vom Aussenrande. Ferner besteht 
sie bei keinem der mir noch vorliegenden Exemplare von Süd- 
west-, Nord- und Ost-Mindanao aus mehr als fünf zusammen- 
hängenden Flecken, denen als sechster ein ısolirt stehender 
kleiner Punct folgt. Die Breite und Form dieser Binde 
varürt, sie ist am breitesten und mit convexem Innenrand bei 
den Exemplaren von Süd-West-Mindanao, während bei den 
von der Ostseite Mindanao’s stammenden Exemplaren der 
Innenrand grade ist. Die auf der Unterseite in Flecken auf- 
gelöste Binde variirt etwas; immer sind der 3. und 4. Fleck 
etwas grösser als die beiden ersten und der 5. Der sechste 


— 124 -— 


ist wie auf der Oberseite bedeutend kleiner und hier wie dort 
gefolgt von einem noch viel kleinerem Doppelpunet. 

Flügelsehnitt und Grundfarbe sind sehr gut abgebildet. 
Minder frische Exemplare sehen natürlich nicht so schwarz- 
braun aus als frische. 

? Das Weibehen dieser Art ıst noch nirgends beschrieben 
oder abgebildet. Es liegen mir davon nur Exemplare von 
Ost-Mindanao vor. Wie das d‘ sich durch die mehr vorge- 
zogene Vorderflügelspitze und den dadurch bedingten concaven 
Aussenrand von den ersten drei Arten unterscheidet, so gleich- 
falls das $£. Die Grundfarbe ıst lichter als beim 0° und 
etwas ins grünliche spielend ; die Zeichnung ist auf beiden Seiten 
gleich; die Vorderflügel sind wie beim cd, die Hinterflügel im 
Allgemeinen wie bei Pimplea x gezeichnet, nur dass die 
gelblich-weissen Flecken der inneren Flügelhälfte fast ganz 
durch die Grundfarbe verdrängt sind und erst gegen die dunkle 
Binde, welehe dem Aussenrande parallel über den Discus 
läuft, deutlicher werden. Diese Binde sowie die davorstehen- 
den weisslichen Zeiehnungen sind genau wie bei Pimplea 2. 

Musa scheint auf Mindanao beschränkt zu sein, da sie 
nicht einmal von Camiguin de Mindanao unter in fünf Monaten 
dort gesammelten elftausend Sehmetterlingen mir zugekommen 
ist, während ich von der gegenüberliegenden Küste Mindanao’s 
unter in drei Wochen dort gesammelten 2500 Schmetterlingen 
2 Exemplare erhalten habe. Die Haupterscheinungszeit au 
der Ostseite Mindanao's scheimt ım Juli zu sein. 

Flügellänge d° 41--44 mm. 
2 44-47 mm. 
5. Zethera Hestioides. >ÜRr 

Z /ethera hestioides, Felder, Wiener Ent. Mon. V., pag. 302, 

n. 17. Novara-Reise, Lep. III, Taf. LIV, Fig. 4, 5. 

SZ Felder’s Figuren sind sehr gut, der gelbliche Schimmer 
der Flügelwurzel ist bei frischen. Exemplaren in's röthliche 
spielend, gerade wie bei Danais Lotis, Cram. Das einzige 
Exemplar von Südwest-Mindanao, nach welchem Felder’s Diag- 
nose abgefasst ist, ist kleiner als die Exemplare vom östlichen 
Mindanao, wonach die Abbildungen gemacht sind. Diese Art 


OS 


ist sehr constant in Grösse und Zeichnung. Im Flügelschnitt 
steht sie Musa zunächst. 

2 Das bisher noch unbeschriebene 2 unterscheidet sich 
bei dieser Art weniger auffallend vom S als bei Pimplea und 
Musa, ist aber bedeutend grösser und hat mehr gestreckte 
Vorderflügel und daher noch concaveren Aussenrand als das d‘. 
Die ganze Anlage der Zeichnung ist wie beim 0’, nur ist an 
der Vorderflügelspitze, sowie am Aussenrand der Hinterflügel 
viel weniger schwarze Bestäubung vorhanden, wodurch die 
Aehnlichkeit mit den Arten der Gattung Hestia eine noch 
viel grössere wird. Öber- und Unterseite sind gleich. 

Die Hauptflugzeit für diese Art scheint im Juli und 
October südlich vom 8. Breitengrade*) zu sein. Weiter nörd- 
lich sind nur 4 Exemplare gefangen worden. 

Flügellänge & S.-W.-Mind. 42 mm., Ost-Mind. 47 mm. 

> = — » 35 mm. 

Unmittelbar an diese Art von oda reiht sich 
die auf Nord-Celebes fliegende Incerta, Hew., die mir leider 
in natura zum vergleichen nicht vorgelegen hat. 

*) Anmerkung. 

Bemerkenswerth ist es, dass eine andre seltene Art von 
Mindanao, Papilio Ideoides, Hew., die gleichfalls die Hestia 
Arten in Zeichnung imitirt, ebenfalls nur südlich vom 8. 
Breitengrade zu fliegen scheint, und auch auf Südwest-Mindanao 
- kleiner ist als an der Ostseite. 


Verbreitung der Gattung und andere Bemerkungen. 


Verzeichniss der von den einzelnen Fundorten erhaltenen Exemplare. 


 Pimplea |Thermaea, Musides, | Musa, |Hestioides 

In Rır Hewits. | Semper. | Felder. | Felder. 
Babuyanes ........ 3 == = Tor 
Nordost-Luzon .... 3 = — ums Tr 
Nordwest-Luzon ... 24 — — — Er 
Mittel-Luzon :..... 48 — — — az 
Mindoro ....\..... H: —_ —_ = 
Saar Blu. lv. | — 2 — — zu 
Babel u ..12,.. I = 16 _ — = 
Banaame N. — | 14 —_ == Sr 
Geb ee 3 _ — 
Nord-Mindanao ....! — — — 2 — 
Ost-Mindanao...... a ne uf _ 53: | © 
Südwest-Mindanao .| — 0 5. 1 


Nach vorstehendem Verzeichniss lassen sich die philip- 
piuischen Inseln für die Arten der Gattung Zethera leicht in 
mehrere Provinzen gruppiren, wobei leider die beiden Inseln 
Negros und Panay ausser Betracht gelassen werden müssen. 
Das mir von diesen beiden Inseln bekannte Material an Lepi- 
dopteren beschränkt sich auf die sehr dürftigen Notizen, die 
ich im vorigen Jahreshefte dieser Zeitschrift auf pag. 145 über 
einige bei lloılo auf Panay gefangene Arten gegeben habe. 

Diese Provinzen wären: 

]) Die Pimplea Provinz, umfassend die Babuyanes, 
Luzon und Mindoro, im Südosten begrenzt durch die Strasse 
von St. Bernardino. Die Grenze nach Südwesten gegen Cala- 
mianes und nach Süden ist noch unbekannt. 

2) Die Thermaea Provinz, umfassend Samar, Bohol, 
Panaon und ohne allen Zweifel auch Leyte, im Nordwesten 
durch dıe Strasse von St. Bernardino, im Süden durch die von 
Surigao und im Westen durch den sehr tiefen Canal zwischen 
Cebüu und Bohol begrenzt. 

3) Die Musides Provinz, bis jetzt mit Bestimmtheit 
nur Oebu umfassend und nur ın der östlichen Grenze gegen 
die vorhergehende Provinz bekannt. 

4) Die Musa-Hestioides Provinz, Mindanao-umfassend 
und nur vielleicht im Südwesten auf benachbarte Inseln 
hinübergreifend. 

Bei genauerer Betrachtung der Grenzen dieser Provinzen 
zeigt sich, dass dieselber mit den Haupt-Meeresströmungen 
zusammenfallen. Der zur Strasse von St. Bernardino herein- 
dringende Strom, zwischen Leyte und Cebü' fortfliessend, theilt 
‚sich bei seinem Anprall gegen Bohol in einen westlichen 
zwischen Bohol und Cebu und einen östlichen zwischen Bohol 
und Leyte fliessenden, von denen letzterer von geringerer 
Stärke ist. (C. Semper, Die Philippinen und ihre Bewohner, 
pag. 22, 28. ua 

Der Strom, welcher zur Strasse von Surigao hereindringt, 
trennt Mindanao von der T'hermaea-Provinz und sehr wahr- 
scheinlich in seinem weiteren: Verlaufe von der Provinz, zu 
welcher Negros sich später als zugehörig erweisen wird. 

Auffallend ist, dass nicht nur wie bereits ‚gesagt ‚diese 


Reh, ERS RN | a 


Gattung auf der kleinen Insel Camiguin de Mindanao, sondern 
auch auf den nördlich von Bohol bei Leyte liegenden kleinen 
Camotes zu fehlen scheint. Unter 1500 dort gesammelten 
Schmetterlingen war kein Exemplar von dieser Gattung. 
Eine weitere Eigenthümlichkeit der vorliegenden Gattung 
ist der stark ausgesprochene mimetische Character, den die 
bis jetzt bekannten Weibchen der Arten derselben besitzen. 
Weiter oben habe ich bereits bei Hestioides erwähnt, dass 
das 2 noch viel mehr als das- der Gattung Hestia ähnlich 
.sel. An denselben Fundorten mit Hestioides ist die bekannte 
Hestia Leuconoö, Erichs., sowie eine neue von mir Hestia 
‚Eleetra benannte Art gefangen worden. 

Das 2 von Musa ist einer noch unbeschriebenen Euploea 
aus der Verwandschaft der Alcathoö, Godt, sehr ähnlich, die 
ich ebenfalls nur vom östlichen Mındanao erhalten habe. 
Das 2 der schon’ länger bekannten Pimplea ähnelt frei- 
lich nicht in dem ausgesprochenen Grade einer bestimmten 
Art aus der Familie der Danainae wie Musa, sieht aber ausser 
der Danais Lotis, Uram., dem 2 der Eronia Valeria, Cram. 
sehr ähnlidh. 

Von Musides und Thermaea sind mir die £ unbekannt 
geblieben. 


— 125 — 


Ueber Schmetterlinge von Wladiwostok. 
Von Dr. €. Crüger. 


Ein besonderer Glücksfall hat uns ın der letzten Zeit 
eine Reihe von Lepidopteren aus der so interessanten Ueber- 
gangsfauna des östlichsten Neuerwerbes des russischen Reiches 
zugeführt, und zwar nicht aus dem eigentlichen Amurgebiete, 
sondern aus der sogenannten Küstenprovinz, die sich, von Ge- 
birgen durchzogen am Ostrande Asiens hinzieht und im Süden 
bei Wladiwostok, einer aufblühenden Handelsstadt, ungefähr 
den 41. Breitengrad erreichend, der Insel Jesso gegenüberliegt. 
Nach der von Gelehrten im Dienste des Reichs sorgfältig be- 
arbeiteten Fauna des Amurlandes und Östsibiriens musste man 
hier auf Ueberraschungen gefasst sein. allein alle Erwartungen 
sind übertroffen worden durch ein ganz neues Thier, welches 
im Laufe des letzten Monats Herrn Dörries zugegangen ist 
durch die Freundlichkeit des Herın Fr. Aug. Lühdorf, 
königl. preuss. geh. Commercienrathes und Ritters, Directors 
der ostsibirischen Handelsgesellschaft. Ihm zu Ehren nennen 
wir das neue Genus: 


Lühdorfia und die Sp. Eximia. 


Die Stellung dieser Papilionine ist zwischen Euryades und 
Sericinus, durch die 2? bestimmt an die Parnassiusgruppe an- 
schliessend, da alle am After die kastanienbraune grosse Scheide 
tragen, über deren Zweck und Entwickelung in letzter Zeit 
viel hin und her gestritten worden ist. Von der Unterseite 
des Leibes gesehen, scheint diese Scheide das letzte Glied frei 
zu lassen; genauere Untersuchungen erlaubt der geflogene Zu- 
stand der 2 nicht; fast scheint es, als ob. diese Anhängsel 


129 


beim Fluge in 2 Lappen zerrisse, etwa wie sie Guende an 
den 22 des Euryades und Duponchelii des Genfer Museums 
abbildet f. 3. 4. Das Geäder ist ganz wie das von Papilio und 
bietet nichts Eigenthümliches,; die Zeichnung erinnert gleich- 
falls auffallend an Segelvögel, so das man anfangs meinte, ein 
Miniaturbild des bekannten nordamerikanischen Ajax vor sich 
zu haben. Die Behaarung des Körpers aber ıst stark, und ın 
der Art wie bei Apollo, so dass die 0° fast borstig aussehen ; 
diese borstige Behaarung erstreckt sich sogar über die Schenkel 
und die ziemlich langen spitzen etwas nach oben gebogenen 
Palpen. Die Fühler sind kurz, etwas gebogen und lang von 
Kolben, wodurch sie sich von Thais und Serieinus unterscheiden, 
denen sie sonst in der Zeichnung ganz nahe zu stehen scheinen; 
man vergleiche z. B. Serieinus Montela Gray (Cat. lep. B.M. 
f. 13 f. 12 u. 5) der auch die borstigen Palpen zeigt. Die 
Flügelspannung beträgt etwas über 3 Zoll (etwa 54 Millim.) 
Die Farbe des 9 ist ein schönes Citrongelb; die des 2 ist 
viel blasser; die Oberflügel sind fast weisslichgelb, ja schmutzig 
weiss, nur die Unterflügel schimmern noch lebhafter gelblich. 
Der Oberflügel hat einen ziemlich breiten schwarzen Aussenrand, 
an welche nach innen eine vom Eck- bis zum Innenrand gehende 
Binde gelber Mondflecken sich anschliesst, die, anfangs klein . 
und ungestalt, nach unten sich deutlicher und derber gestalten 
und in den 3 unteren Zellen fast Doppelbogen bilden. Dann 
folgen 2 grosse breite schwarze Flecke, durch eine unregel- 
mässige gelbe, oben breite, unten ganz schmale Partie getrennt; 
die schwarzen Flecken vereinigen sich nach unten zu einer 
spitz zulaufenden schwarzen Binde, die sich am Innenrande 
an den Aussensaum anschliesst; ın der Mitte ıst diese Binde 

it gelben Schüppchen bestreut. Am Rippenrande anhebend, 
folgen jetzt 3 grosse schwarze Flecken, von denen 2 fastviereckige 
durch die Mittelzelle gehen; der die Zelle schliessende ıst oben 
breit und unten spitz; zwischen den Flecken sind schmalere 
gelbe Räume. Der dickste (mittlere) Fleck setzt sich breit 
und ungerelmässig gebuchtet bis zum Innenrand als Binde fort 
und tritt mit einem kleinen, oben breiten, unten schmalen 
Fleck in die Unterflügel ein. Ganz unten ın der Mittelzelle 
steht noch ein unregelmässiger schwarzer Fleck, der sich schräge 

2) 


2 


und breit zum Innenrande zieht, und als breite geschwungene 
schwarze Binde in den Unterflügel eintritt, wo er bis ans 
Ende der Mittelzelle reicht. Dann folgt eine breite unregel- 
mässige gelbe Binde. Die Wurzel des Flügels ist schwarz ; 
dieser breite unregelmässige schwarze Wurzelstreif zieht auch 
nach dem Unterflügel, in welchem er plötzlich gerade abge- 
schnitten endet um dem gelb beginnenden Analflecken Platz zu 
lassen. Sehr elegant ist der Unterflügel. Wenn man beide 
Unterflügel zusammen betrachtet, so stellt sich über der Anal- 
partie ein eleganter Spitzbogen dar. Der Aussenrand hat 
4 bogige Ausschnitte, aussen gelb, dann folgt ein schmaler 
schwarzer Bogen und wieder ein breiter gelber Bogen, worauf 
eine unregelmässige breite schwarze Randbinde folgt als Ab- 
schluss der Randpartie nach innen. In dieser breiten Binde 
stehen 4 schöne blaue kleine Monde (die untersten ganz in 
Schwarz, welches sich hier um das Blau sehr tief von Farbe 
zeigt). Der unterste grosse schwarze Fleck ıst kreisförmig, da 
der Flügel sich hier am Anale nach aussen etwas wölbt. 
Zwischen dem 3. und 4. gelben Bogen steht ein Schwänzchen 
(wie bei manchen Papilios oder bei Thais Cerisyi) schwarz und 
rundlich zugespitzt. Das gelbe Mittelfeld der Unterflügel zeigt 
ausser den oben erwähnten schwarzen Binden noch eine Reihe 
kleiner unregelmässiger schwarzer Flecken, die den blauen 
Randflecken gegenüberstehen. Die schwarze Aussenrandsbinde 
ist in dieser Gegend durch gelbe Schüppchen erhellt. Ein un- 
regelmässiger schwarzer Fleck steht der Wurzelbinde gegen- 
über, nach oben spitz zulaufend. Sehr schön ist die Anal- 
partie: 2 grosse ziegelrothe Flecken stehen hier; der eigentliche 
grosse Analfleck hat dann oben eine Andeutung von einem 
schwarzen Bogen; unten einen derben schwarzen Bogenstreif 
der unten gelb gesäumt ist. Einige Weibchen haben in diesem 
Analfleck noch besondere Verschönerungen; eins z. B. zeigt 
in dem schwarzen untern Bogenstreif ein blaues Fleckehen, 
über dem rothen Hauptfleck einen weiss und schwarzen Bogen- 
streif, über dem noch ein heller Streif steht ehe wir an die 
schwarze Wurzelbinde kommen. Jedenfalls scheinen die Weiber 
(uns liegen davon 6 gegen 2 d’ vor!) in der Zeichnung unregel- 
mässiger zu sein. — Die Unterseite ist der Oberseite ähnlich. 


4 


ls 22 


Der hat im Aussenrande der Öberflügel 2 Binden heller 
. (vielleicht bläulich) bestäubt, und die schwarze Wurzelbinde 
ıst schmäler. Der Unterflügel ist sehr verschönert, indem. die 
4 Monde des Aussenrandes vergrössert und orange sind und 
eine schöne fast carmoisinrothe Binde vom Analfleck durch 
+ Zellen läuft; auch hat der grosse Analfleck im untern Schwarz 
deutliche$blaue Stäubehen. Beim % ist die Färbung sehmutziger, 
die Flecken sind aber auch hier grösser. 

Dr. Staudinger, der das seltne Thier jetzt auch besitzt, 
ist der Meinung, es sei das d’ als Thais Puziloı 1372 in den 
Hor. Ent. Ross. VIII, p. 315 von Erschoff beschrieben; das 
Heft steht mir nicht zu Gebote, wenn dem indess so ist, so 
muss das eximia dem Sp.-Namen Puziloi weichen, und wir 
hätten dann Lühdorfia Puziloı, den Genusnamen nach dem 
ersten Entdecker des eigenthümlichen Paares, den Speciesnamen 
nach dem ersten Sammler, der zufällig ein d‘ griff.*) 

Ausser diesem neuen Thier fand sich in dieser Sendung 
noch der schöne Papilio Raddei aus der Indien und China 
eignen Parisgruppe, und eine interessante Hesperide, Niso- 
niades Montanus, aus dem Bureiagebirge bekannt. Jeden- 
falls haben wir es also mit Gebirgsbewohnern zu thun; die 
Berge der Umgegend liefern zum Theil Quellflüsse zum Amur, 
die sıch nach N.-W. hinziehen, und vielfache, wahrscheinlich 
schön bewaldete Thäler bilden. 

Eine grössere, leider sehr beschädigte Sendung erhielt 
das Hamburger Museum aus denselben Gegenden durch die 
Güte des Herın Riehard Diekmann. Durch Herrn Gräsers 
Bemühungen wurde eine ganze Reihe dieser interessanten 
Schmetterlinge noch leidlich wieder hergestellt. Ueberwiegend 
sind in dieser Sammlung europäische, namentlich sibirische 
Formen; indes auch die sind doppelt interessant, da einige 
Lepidopterologen die europäischen Formen für aus diesen nord- 
asiatischen Gebieten eingewanderte halten, etwa wie sich seit 
einigen Jahren Vögel, wie der Syrrhaptes bis nach Helgoland 


*) Herr G. Semper theilt uns mit, dass er inzwischen bei H. Dr. Stau- 
dinger in Dresden Raupen und Puppen dieses 'Thieres gesehen, welche 
von dem des Genus Thais so bedeutend abweichen, dass sich die Auf- 
stellung eines eigenen Genus um so mehr rechtfertigt. D. Red. 

9x 


und Sylt aus den Steppen verbreitet haben. Gewöhnlich sind 
die hiesigen Exemplare kleiner als die von Wladıwostok, so 
sind namentlich die Exemplare von Arion riesig und mit viel 
derberen schwarzen Flecken geziert;, auch die Argynnis 
(Aglaja, Adippe mit der östlichen Var. Cleodoxa, Laodice) 
sind schön und gross. Satyrus Deianıra zeigt gleichfalls 
eine glänzende Entwickelung. Aber neben den bekannten Bläu- 
lingen erscheint der an nordindische Formen erinnernde Ze- 
phyrus Smaragdina, vom Amur bekannt. An das süd- 
europäische Gebiet mahnt die schöne Melanargıa Halimede; 
neben dem Weltbürger Pyrameis Oardui erscheint schon 
Pyrameis Indiea, die Staudinger Vanessa Oallırrhoe 
zu nennen vorzieht. Die Uebergänge zu indischen und chine- 
sischen Formen sind zahlreich; so erhielten wir den grossen 
Papılıio Maackii, dem kleineren oben erwähnten Raddeı 
ähnlich und derselben Gruppe angehörig. Argynnis Sagana, 
nach Staudinger's Ansicht, kam uns in einigen schlechten 
zu. Limenitis Hellmannı und Neptis Thisbe bilden 
interessante Uebergänge. Papilio Xuthus ist sonst aus der 
Tatarei und China bekannt. Von Hesperiden fanden sich neben 
Heteroptera Morpheus die chinesische Pamphila Venata, 
obgleich auch die gewöhnliche Sylvanus nicht fehlte. 

Heteroceren werden von Wladiwostok sehr schön zu er- 
warten sein. Auch hier erhielten wir bekannte Europäer genug, 

wie z. B. Gastro pacha Pini in zahlreichen Varietäten, 
leider fast unkenntlich; Odonestis Potatoria und Clisio- 
campa Neustria. Neben der gewöhnlichen Russula er- 
schien Aretia Amurensis. Smerinthus Tatarinovii ist 
aus der Amurgegend bekannt; Ohaerocampa Rubiginosa 
scheint weit verbreitet. 

Eine ganz indische Form ist die grosse Saturnide Tr o- 
paea Artemis. Eine riesige Acronycta wird wol neu sein, 
wenn sie auch in der Zeichnung Psı und 'Tridens sehr nahe 
steht; die grössten bekannten, A. major von Bremer und A. 
Hercules von Felder sind Zwerge dagegen. Von Noctuen ist 
eine kleine der Plecta nahe stehende noch nicht bestimmt. 
Schön sind die Oatocala Arten. C.: Lara, vom Amur bekannt, 
das weisse Ordensband, ist uns leider nur in sehr beschädigtem 


Zustande zugegangen; mit Recht lässt Staudinger sie auf 
C©. Fraxini folgen. An Paranympha erinnert die ©. Dotata 
WIk.; eine echte Amurform ist auch die origmelle ©. Amata. 
Ein Prachtthier, das an die Tropen erinnert und bisher nur 
aus dem Himalaja bekannt war, ıst die Lagoptera Juno, 
die am Amur nicht vorzukommen scheint; den Namen haben 
wir uns wieder herzustellen erlaubt, denn L. Elegans v. d. 
Hoeven und Walker muss dem Dalmannschen von 1323 weichen. 
— Von Spannern erhielten wir grosse Exemplare von Aspi- 
lates Mundataria; Felder zweifelt, ob hier nicht eine neue 
Sp. vorliege, indess wol mit Unrecht. Er bildet Nov..129, 12 
diese südliche Form als A. Tonghata aus Japan ab; unsere 
Exemplare haben denselben braunen Bogenstreif der Unter- 
flügel, der bei Mundataria Esp. (u. Cr. IV, f. 400, H. aus 
Sibirien) fehlt. Von der stattlichen Eunomia Serrata hat 
Bremer (Lep. v. O.-Sibir., T. 8, f. 11) das gelbe % abgebildet; 
wir haben den d' dazu erhalten, eben so eigenthümlich ge- 
zeiehnet, aber braun. 


Ueber Schmetterlinge vom Gaboon. 


Von Dr. (. Crüger. 

Das Hamburger Museum erhielt im Laufe des Sommers 
eine kleine Sammlung Lepidopteren, welche der Wärter des 
zoologischen Gartens, Herr Freckmann, mitgebracht hatte; 
leider war das beste durch das Umsehlagen eines Bootes nach 
einer besonders glücklichen Excursion zerstört worden. Immerhin 
sind die in der Nähe der Niederlassung gesammelten 'Thiere 
interessant. Von Danainen erhielten wir ausser dem ın Afrika 
weit verbreiteten Danais Chrysippus die schöne Amäuris 
Vashti (Butl. Lep. ex. t. 21, f. 2), die Butler vor wenigen 
Jahren aus Alt-Calabar bekannt gemacht hat. Von Satyrınen 
ist wenig vorhanden; die sehr gemeine Melanitis Leda findet 
sich bis nach Australien; ein leider sehr beschädigter Bieyelus 


N ar 


könnte B. Hewitsoni sem. Mycalesis vulgarıs und 
Yphthima Asterope sind auch keine Seltenheiten. Einige 
hübsche Acraeinen sind gesammelt worden; ausser Acraea 
Zıetes z. B. Serena, Bonasia, Eponina, Euryta und 
Egina. Die Nymphalinen sind besser vertreten namentlich 
durch eine Reihe von Preeis: Pelarga, Terea und Sophia. 
Eurytela Valentina ist aus Guinea bekannt. Hypanıs 
Tlithyia ist in beiden Geschlechtern vorhanden, aber es ist 
die gewöhnliche Form des weit verbreiteten Thiers, keine der 
hübschen Spielarten. Ein schönes c von Hypolimnas 
Misippus und ein Exemplar von H. Dubius, letzteres eine 
nachahmende Sp. sowie Neptis Melicerta und Euphaedra 
Agnes.neben einer unbestimmten wurden gesammelt. Die 
Lycaeniden sind meist unkenntlich; ein Exemplar von Cupido 
Hippocrates war für die Sammlung neu; eine fasst weisse 
harıt noch der Bestimmung. Papilio Demoleus muss gerade 
in voller Entwicklung gewesen sein, denn eine ganze Reihe 
von Prachtexemplaren scheint eben erst der Puppe entschlüptt. 
Von dem interessanten nachahmenden P. Merope liegt die 
v. % Brutus, welche einer Danaine und einer Hypolimnas 
ähnelt, vor in einem beschädigten Exemplare. Hesperiden sind 
ausser der unansehnlichen Pamphila Borbonica und der 
selteneren P. Caenira durch Pardaleodes Edipus, dessen 
Vaterland unbekannt war, vertreten durch eine riesige Ismene, 
die sehr häufig gewesen sein muss, möglicherweise Bixae. 
Von Heteroceren sind wahrscheinlich nur Tagflieger mitge- 
nommen worden, denn die bekannte Glaucopis (Hira) for- 
mosa gehört wol zu solehen. Nyctemera apicalis scheint 
nicht selten gewesen zu sein, sie befindet sich wol in demselben 
Falle. Dieser Gattung schliesst sich die stattliche Otroeda 
Hesperia an, von der einige Exemplare vorliegen, aber wol 
alle . Ein schönes Thier ist die Aretude: Deiopeia eingu- 
lifera; auch sie mag, wie unsere Hera, sich am Tage auf 
den Blumen ergötzen. 


a 


Ueber Dimorphismus und Variation 
einiger Schmetterlinge Nord - Amerika’s.“) 


Von J. Boll in Dallas, Texas. 


Die vorzüglichen Untersuchungen und Feststellungen 
Weismann’s über den sog. Saisondimorphismus haben auch die 
Aufmerksamkeit der Entomologen der neuen Welt auf sich 
gezogen; bereits ist es einem der gründlichsten Forscher da- 
selbt W. H. Edwards gelungen, denselben an zwei nord- 
amerikanischen Tagfalteın durch Zucht vom Ei an ebenfalls 
zu beweisen. Dass auch noch ‚bei andern Arten ein solcher 
Dimorphismus existirt, ist unzweifelhaft und obgleich derselbe 
durch Zucht positiv noch nicht nachgewiesen worden ist, so 
will ich, auf obige Untersuchungen gestützt, es versuchen den 
Saisondimorphismus bei in Texas vorkommenden Schmetter- 
Iıngen zu begründen. 

Die klimatischen Verhältnisse von Texas sind von denen 
Deutschlands aber bedeutend verschieden, und lasse ich dess- 
halb eine kurze Notiz darüber voran gehen. 

Dallas, der Fundort der Insekten, liegt unter 96° 31' 
westl. Länge und 32° 46' nördl. Breite, nicht ganz 1000 Fuss 
über dem Niveau des Meeres am obern Trinity. Die Gegend 
ist flach, sanft hüglig, theilweise bewaldet, und obgleich das 


*) Eine von Hrn, Boll eingesandte, das nachstehend Gesagte 
illustrirende Sammlung wurde im Sommer 1876 an Hrn. Dämel hier ein- 
gesandt, und ging, nachdem sie auf der Collectivausstellung unseres 
Vereins ausgestellt gewesen, in den Besitz des zoolog. Mus. der Univ. 
Heidelberg über. Auf diese Sammlung beziehen sich die angeführten 
Nummern, D. Red. 


— 1356 — 


Land ziemlich trocken, so ist die Umgebung doch quellenreich. 
Der Boden besteht hauptsächlich aus Alluvium, ın schwarzem 
humusreichen T’hon mit Sand abwechselnd. Als einzige Gesteins- 
art kommt hier horizontal abgelagert in grossen Massen die texanı- 


sche Kreide vor. Der Winter ist sehr gelind und kurz, dennoch 


’ 
stirbt die Vegetation jedes Jahr ab, erwacht aber bald wieder. 
Sehr selten gibt es Schnee, und nur durch die vom November 
bis März periodisch erscheinenden Nordwinde sinkt das Thermo- 
meter manchmal einige Grade unter den Gefrierpunkt. Diese 
Nordwinde halten gewöhnlich nur einen Tag lang an, nie über 
drei Tage, worauf es wieder warm wird. Gewitter sind den 
Winter hindurch nicht selten. Am meisten regnet es ın dieser 
Jahreszeit, während im Sommer manchmal 3 bis 4 Monate lang 
kein Tropfen fällt. Im Sommer steigt das Thermometer selten 
über 100° F.. sinkt aber des Nachts ebenso selten unter SO® F.; 
daber herrscht aber meistens Südwind, welcher das Ertragen 
der Hitze erleichtert. Die Entwicklung der belebten Natur 
ist eine sehr rasche. 

Zu den Insekten selbst übergehend, zeichnet sich unter 
den dimorphirenden Arten namentlich eine Colias aus, die bıs 
jetzt als aus mehreren Arten bestehend beschrieben wurde; 
zieht man aber bei ihrem Erscheinen den Dimorphismus in 
Betracht, so müssen sie zu einer einzigen Art zusammen- 
gezogen werden. Es sind dies Colias Eurytheme Bsdl., O.. 
Ariadne Ed., und ©. Keewaydın Ed., die mit Chrysotheme 
Esp. der alten Welt sehr verwandt, möglicherweise kaum von 
ihr zu unterscheiden sind. Der Falter kommt hauptsächlich 
westlich vom Mississippi vor, und beginnt seine Flugzeit ge- 
wöhnlich im November. An warmen Wintertagen findet man 
ihn oft ganz frisch entwickelt. Von da an fliegt er ın kurz 
unterbrochenen Zwischenräumen bis Ende Juni. Im März ist 
er am häufigsten, ım Mai wird er seltener, und gegen Ende 
Juni verschwindet er ganz. Bei der raschen Entwicklung 
sind begrenzte Generationsperioden fast gar nicht wahrzunehmen. 
Die Raupe lebt auf Trifolium Stoloniferum Muhl., dem Büffel- 
klee der Nordamerikaner. Schon vor dem Erscheinen der 
letzten Schmetterlinge stirbt der Klee ganz ab und fängt erst 
im October bei eintretendem Regen wieder an zu grünen. 


Seine grösste Ueppigkeit erreicht er, wenn er blüht, im April 
und Mai. Vom Noybr. an fand ich bis in den Mai hinein 
Raupen und oft Schmetterlinge zugleich. Die ersteren zeigten 
‚weder in Farbe noch Zeichnung eine Spur von Verschieden- 
heit, nur waren die im April gefundenen etwas grösser, die 
Schmetterlinge daraus aber dagegen verschieden. Von den- 
selben fing und zog ich eine Anzahl (No. 1—15) der Samm- 
lung vom Novbr. bis Ende Februar. Alle Schmetterlinge 
dieser Saison sind schwefelgelb, und zeichnen sich durch einen 


orangerothen Fleck auf den Oberflügeln aus, der hie und da 
nicht sehr deutlich hervortritt. Der Aussenrand aller Flügel 
wird wie bei. den meisten Oolias-Arten von einer schwarzen 
Randbinde eingefasst, welche in ıhrer Breite wechselt; öfters 
wird sieödurch die gelb erscheinenden Adern unterbrochen. 
Die Unterseite erscheint durchgehends mehr oder weniger 
gelbgrün. Bei Exemplaren (No. 16—19), welche im März 
gefangen wurden, werden alle Schmetterlinge schon etwas 
grösser, der orangefarbene Fleck wie die Randbinde gewinnen 
an Intensität, die Unterseite zeigt sich durchgehends etwas 
heller, mehr in's gelbliche übergehend, und trotz der Häufig- 
keit des Schmetterlings begegnet man zu dieser Jahreszeit 
selten mehr einer ausgeprägten Winterform. Weitere Exem- 
plare (No. 20—25) wurden im April, im Mai und Juni 
(No. 26—31) und ferner (No. 32 u. 33) in den letzten Tagen 
des Juni gefangen. Vergleicht man nun die Exemplare vom 


April bis Juni, so zeigt sich wieder eine stetige Zunahme 
‘der Intensität der Farbe und der Grösse. Das Orangeroth 
wird immer feuriger; es dehnt sich beim Männchen über die 
ganze Oberseite der Hinterflügel aus, während nur der Oostal- 
rand am Vorderflügel noch schwefelgelb zurückbleibt. Die 
schwarze Aussenrandbinde wird immer breiter, und durch die 
Einwirkung der Scnne zeigt die ganze orangerothe Oberseite 
einen schönen violetten Schimmer, wie bei der europäischen 
Colias Myrmidone Esp., was besonders im lebenden Zustande 
sehr brillant ist, bei trockenen Exemplaren aber nach und 
nach wieder verschwindet. Die ganze Unterseite ist vom 
grünlichgelben ins schwefelgelbe übergegangen. 

Von der weissen. Abänderung dieses Falters wurden 


Exemplare im Februar (No. 34), im Aprıl (No. 35 und 36), 
und im Mai und Juni (No. 37—40) gefangen. Diese Form 
ıst aber nicht häufig, und findet sich meistens nur beim Weib- 
chen, zeigt aber ın Beziehung auf die Randbinde dieselben 
Erscheinungen wie die gelbe Form. 

Von den 3 Arten Colias Arıadne Ed., (No. 1-15), ©. 
Keewaydin Ed., (No. 16—19) und ©. Eurytheme Bsdl., 
(No. 20—33) würde die erste als die Winterform, die zweite 
als Frühlings- und die dritte als Sommerform von ein und 
derselben Art anzusehen sein. Eine ganz analoge Erscheinung 
ist von Edwards an Papilio Ajax L. durch Zucht nachgewiesen 
worden, von welcher Art P. Walshii die Frühjahrs-, Telamo- 
nides die Mai- und Marcellus die Juniform vertreten. 

Wirft man nun einen Blick auf die ganze Reihe dieser 
Colias, so ergibt sich weder ın der Stellung und Lage der 
Zeiehnungen und Flecken auf der Ober- und Unterseite, noch 
in der Form der Flügel eine Verschiedenheit auf welche sich 
eine verschiedene Art begründen liesse; wohl aber lässt mit 
voller Klarheit sich ein allmähliges Uebergehen von einem 
Extrem ım das andere deutlich verfolgen. Es findet kein 
plötzlicher Uebergang statt, und die durch die Temperatur 
verursachte Wirkung steht mit ıhr selbst in dem so zu sagen 
fast ununterbrochenen Generationswechsel durch ihre successive 
Zunahme in vollständiger Harmonie. Durch die Zunahme 
der Farbenpracht wird daher auch der Beweis geleistet, dass 
der sexuellen Züchtung nieht die grosse Bedeutung auf die 
Einwirkung der Farbe beizumessen ist, wie es durch Darwin 
geschieht. Damit glaube ich ohne mich im das Gebiet der 
Descendenztheorie mischen zu wollen, die Ansicht Weismann’s 
vollständig zu bestätigen, dass die Farbenveränderung haupt- 
sächlich nur durch den Einfluss der Temperatur hervor- 
gerufen wird. 

Man wird mir nun freilich die Frage aufstellen, wie die 
grosse brillante Juniform nun auf einmal wieder in die unschein- 
bare Winterform zurücktritt. Es geschieht einfach dadurch, 
dass die im Juni gelegten Eier erst dann sich entwickeln, 
wenn der Sommer bereits vorüber, und die Temperatur daher 
sich bedeutend erniedrigt hat. 


EI 

Eine höchst interessante Erscheinung bei diesem Schmetter- 
linge ist noch, dass neben dem Saison- und gewöhnlichen 
_ Dimorphismus, noch das Variiren im allgemeinen Sinne auf- 
tritt, wie z. B. namentlich im Frühjahr die Breite der schwarzen 
Randbinde bedeutend wechselt, oder mehr. oder weniger unter- 
brochen erscheint. Das Variiren in diesem Sinne geschieht 
auch im Sommer, doch nieht so häufig, und zeigt sich sowohl 
bei der gelben wie weissen Form. 


Als eine andere dimorphirende Art muss Pieris Proto- 
diee Bsd. und Lee. (No. 43—48) betrachtet werden, von. wel- 
eher Sommerform P. vernalis Ed. (No. 41-42) die Winter- 
form ist. Die Raupen dieser Arten leben auf Ürueiferen. 
Beide zog ich ohne daran einen Unterschied wahrgenommen 
zu haben. Vom April bis Juli findet man sie auf einer Art 
Thlaspi, nach dem Absterben derselben gehen sie auf die ver- 
schiedenen kultivirten Brassica-Arten über. Von im August 
gesammelten Raupen krochen im Septbr. noch alle als Proto- 
‚dice aus, während die im October gefundenen im November 
und December sich als P. vernalis entwickelten; in den nörd- 
lichen Staaten erscheint sie erst im Frühjahr. Die Generation 
des Falters ist eine fast ununterbrochene, aber in grösseren 


- 


getrennten Zwischenräumen sich bewegend. 


Eine weitere dem Saisondimorphismus unterworfene Art 
ist Nathalis Iole Bsdl. (No. 49—56). Die Winterform (No. 49 
und 50) fliegt im Februar, während die Sommerform (No. 51 
bis 56) durch mehrere Generationen hindurch vom Maı bıs 
September zu finden ist. Die erstere ist auf der Oberseite 
blassgelb; weder am Dorsalrande der Vorderflügel noch an 
der Costa der Hinterflügel zeigt sich oberseits der breite schwarze’ 
Längsstrich der Sommerform ; höchstens bleibt gegen den Aussen- 
rand der, Vorderflügel ein dunkler Fleck zurück. Bei der 
Sommergeneration ist die Grundfarbe hell schwefelgelb. Eine 
Hauptabweichung zeigen die Hinterflügel auf der Unterseite. 
Bei der Winterform sind sie fast ohne alle Zeichnung schwarz- 
braun, während bei der Sommerform sie deutliche. Zeichnungen 
haben, und mehr hellbraun oder gelblich erscheinen. 


Der Saisondimorphismus zwischen Melitaea Tharos Bsdl. 


ap, 


und Lee. (No. 6976) und M. Marcia Bd. (No. 61.68) ist 
bereits von Edwards durch die Zucht konstatirt worden, wo- 


bei letztere die Winter- und erstere die Sommerform ist. Ganz 
analog zeigt Melitaca Phaon Ed. einen solchen Dimorphismus, 
welcher sich bei beiden Arten nur auf der Unterseite wahr- 
nehmen lässt. No. 57 ıst die Frühlingsform von Phaon, 
No. 58—60 die Sommerform. (No. 61—68 ist die Frühlings- 
form Mareia von Tharos, und No. 69-76 die Sommerform 
Tharos.) 


Dass der Saisondimorphismus auch noch bei anderen 
Wagfaltern Nord-Amerikas vorkommt, ist unzweifelhaft, nament- 
lich bei Vanessa-Arten, so z. B. glaube ich, dass die auch hier 
vorkommende Vanessa Interrogationis Fabr. als die Herbstform 
und Vanessa Umbrosa Str. als die Sommerform ein und der- 
selben Art zu betrachten ist. Dje Raupen beider Arten, welche 
ich schon vielfach gezogen habe, leben auf Ulmen, und zeigen 
durchaus keinen wesentlichen Unterschied. Die Herbstform 
überwintert als Schmetterling; die von dieser gelegten Eier 
scheinen im Frühjahr schon bei der ersten Generation im 
April in die Sommerform überzugehen. Von allen bis jetzt 
im Frühjahr gefundenen Raupen habe ich die auf der Ober- 
seite der Hinterflügel schwarzbraune Umbrosa gezogen, während 
die im Septbr. gefundenen im Herbst noch als Interrogationis 
mit rothbrauner Oberseite der Hinterflügel sich entwickelten. 


Ein wenn auch nicht sehr auffallender Saisondimorphis- 
mus zeigt sich hier bei einer Zygaenide, (No. 81 und 82) 
Ötenucha venosa Walk. Die Frühjahrsgeneration erscheint 
im Februar und März und zeiehnet sich dadurch aus, dass die 
‚drei Längsadern auf den Oberflügeln blassgelb erscheinen, 
während bei der Sommergeneration sie ohne Ausnahme dunkel- 


celb sınd. 
C 


Von Spinnerarten ist ein eigentlicher Saisondimorphismus 
bis jetzt noch nicht bekannt, glaube aber, dass ein solcher 
existirt, und zwar bei dem schönen grünen nordamerikanischen 
langschwänzigen Spinner, Actias Luna L. Im Winter 1570 
brachte ich eine Anzahl lebender Puppen nach der Schweiz, 
welche sich dort im Mai 1871 entwickelten, die sämmtlich 


— Hi — 


Schmetterlinge mit einer schmalen violetten Binde am Aussen- 
rande lieferten, die sich über Vorder- und Hinterflügel er- 
streekte. -Nachdem ıch daraus befruchtete Eier erhielt, ‚erzielte 
im August eine Anzahl Schmetterlinge, die von den ursprüng- 
lichen durchwegs verschieden waren. Die violette Aussen- 
randbinde war fast gänzlich verschwunden, oder nur durch 
eine undeutliche braune Linie angedeutet. Die ganze Farbe 
der Flügel zeigte mehr ein Gelbgrün beim Männchen, und 
beim Weibehen war sie fast weissgrün; während bei der Mai- 
form sie beim Männchen in ein schönes Hellgrün und beim 
Weibehen in ein mattes Grasgrüm überging. Anfangs konnte 
ich mir über. diese Erscheinung keine rechte Erklärung geben, 
vernahm aber später, dass auch in den nördl. Staaten eine 
solche Abänderung schon beobachtet wurde. Voriges Jahr 
nun bemerkte ich, dass hier zwei Generationen von diesem 
Schmetterlinge vorkommen müssen. Ich fand nämlich im Juli 
ein ziemlich gut erhaltenes Weibehen ım Freien. ° Dieses, 
sowie schon mehrmals zu dieser Jahreszeit im Walde gefundene 
Flügel stimmen ganz mit der in Europa gezogenen Sommer- 
form überein; wesshalb ich mit Sicherheit daraus schliesse, 
dass der Unterschied sich nur in einen Saisondimorphismus 
auflöst, und hoffe, dass die Zukunft mir Gelegenheit geben 
wird, diesen Schluss vollständig zu bestätigen. Die Raupen 
der Luna ernähren sich hier von Blättern der verschiedenen 
Nussbäume wie Juglans nigra L., Carya Olivaeformis Nutt. 
u. A.; ın Europa wurden sie mit denen von Juglans regia L. 
gefüttert. Meiner Ansicht nach ist das Abändern des Schmetter- 
linses weder dem Wechsel der Futterpflanze noch dem der 
Gegend zuzuschreiben. 

Wie in der alten Welt, so gibt es auch hier noch solche 
Schmetterlinge, bei welchen der Saisondimorphismus in sehr 
geringem Grade auftritt, bei einiger Aufmerksamkeit aber ganz 
deutlich zu erkennen ist. Diese Erscheinung bemerkte ıch 
bei folgenden Tagfalterın: Neonympha Gemma Hbr., Terias 
Nieippe Cr.,. T. Lisa Bsdl. und T. Mexicana . Bsdl.: Eine 
genauere Beobachtung wird den Saisondimorphismus nicht nur 
bei Schmetterlingen vermehren, sondern auch bei anderen 


Insektenordnungen feststellen, und vermuthe nicht ohne Grund, 
dass er auch bei Coleopteren und Orthopteren, speciell bei Acri- 
diden ynd Libelluliden zu finden sein wird. 


Einen Dimorphismus, für welchen jedoch eine Erklärung 
nicht in der Saison gesucht werden kann, bietet das Weibchen 
von Papilio Turnus L. in seiner gelben und schwarzen Form 
dar. Diese beiden Formen erscheinen gleichzeitig neben ein- 
ander im Frühjahr wie im Sommer und in verschiedenen 
Uebergängen dazwischen. Im Norden erscheint die gelbe 
Form häufiger und ım Süden mehr die schwarze. Linnt 
nannte den schwarzen Falter Papilio Glaucus. 


Das gleichzeitige Auftreten einer Art in zwei Formen 
habe ich dieses Jahr auch bei einem Spinner, einer Harpya- 
Art (No. 34 und 38) beobachtet. Beide Formen habe ich 
aus Raupen gezogen, beide erscheinen in zwei (Generationen 
miteinander ziemlich gleich häufig; die erste entwickelt sich 
aus überwinterten Puppen im Mai und die zweite im Juli. 
Die Raupen leben auf Weiden und Pappeln, ob der Falter 
schon beschrieben wurde, ist mir nıcht bekannt, doch glaube 
ich unter keinen Umständen, dass zwei Arten daraus gemacht 
werden können, da ich mehrfach Uebergänge dazwischen ge- 
zogen habe. 


Eine höchst auffallende Erscheinung in dieser Weise 
zeigt sich bei den hier vorkommenden Callimorpha- Arten, 
Oallimorpha fulvieosta Cl., ©. Lecontei Bsdl., und C. inter- 
rupto-marginata de Beau. Alle drei Arten sind in der Samm- 
lung unter No. 28, 30 und 35 vertreten. Die Farbe und 
Zeichnung derselben ist so auffallend verschieden, dass man 
sie für eigene gute Arten halten könnte; allein schon mehr- 
fach habe ich Uebergangsformen zwischen allen drei Arten 
gefunden. So z. B. zeigt die extreme Form (No. 27) keine 
schwarze Begrenzung am Costalrand des Vorderflügels, und 
ist ganz weiss, währenddem die Zwischenform (No. 29) schon 
mehr oder-weniger Andeutungen der schwarzen @uerbinden 
von Lecontei, neben dem stärker schwarzen Costalrand des 
Vorderflügele zeigt; bei Lecontei (No. 30) selbst sind die 
schwarzen Zeichnungen nicht in der Vollkommenheit vorhanden, 


— 1493 — 


wie sie bei den andern Exemplaren dieser Art ausgeprägt sind. 
Zwischen Lecontei und interrupto-marginata stehen zwei Stücke, 
von welehen No. 31 durch die weissgelbe Farbe der Hinter- 
flügel und die schwarzen Zeichnungen der Vorderflügel zwischen 
beiden die Mitte hält, während No. 32 wegen der gelben 
Grundfarbe der Unterflügel, und die nicht mit einem weissen 
Fleck gezeichnete aber durchgehende schwarze @Querbinde der 
ÖOberflügel, sich mehr an interrupto-marginato anlehnt. Alle 
drei Formen treten nur in einer Generation im Mai und Juni 
auf, und zeigen, dass wie in Europa die Arctiiden in so 
manigfachen Formen erscheinen, es auch in Amerika sich 
wiederholt. . 

Das Varuren einer Art aber im gewöhnlichen Sinne 
zeigt sich weitaus am häufigsten und interessantesten bei den 
nordamerik. Catocaliden oder Ordensbändern. Diese wunder- 
schöne Gattung der Noctuiden ist zum Wettkampf im Arten- 
besitzthum vieler nordamerikanischer Sonntagsentomologen ge- 
worden, und bis jetzt zu einer wenigstens 70 verschiedene 
Arten enthaltenden Anzahl gestiegen. Nur aus hiesiger Gegend 
sind mir schon 32 Arten zu Gesicht gekommen. Es liesse 
sich über das Variiıren derselben eine eigene Abhandlung 
schreiben; bei der Beschränktheit des Materials kann ich mich 
daher nur im Allgemeinen fassen. Einzelne Arten bleiben 
constant, wie z. B. COatocala Piatrix Grt. Magdalena Str., 
Consors Abb. S., Epione Dry., andere erscheinen in einer 
hellen oder einer dunklen Form mit schwärzeren Zeichnungen, 
ohne weitere Abänderung, wie z. B. Neogama Ab. und S., 
Amatrix Hbn., Coceinata Grt., Ultronıa Hbn., und Viduata 
Guen. Wieder andere zeigen eine Menge verschiedener Varı- 
ationen, unter welchen sich besonders Androphila Guen, Ilia 
Cr., und Agrippina Str. auszeichnen, und während das Variiren 
bei Innubens Guen. und Lachrymosa am häufigsten stattfindet, 
so erreicht es wohl den höchsten Grad beı Atarah Str.; be- 
sonders auffallend ist bei den drei zuletzt genannten Arten, 
dass sich eine gleiche Abänderung bei allen ähnlich wiederholt, 
wie z. B. in der Weise, dass die Farbe der Öberflügel fast 
gleichmässig schwarz wird, von einem ziemlich breiten fast 


— 14 — 


ganz weissen Aussenrand begrenzt, und sich zur gew. Form 
verhält wie die Var. Seintillans Grt. zu Innubens G. 

Im Ganzen genommen bietet die nordamerikanische 
Insektenwelt ein ebenso interessantes Feld zur Beobachtung 
dar, wie diejenige irgend einer andern Weltgegend, und 
schliesse mit dem Wunsche, dass diese Mittheilungen bei den 
europäischen Entomologen eine billige Kritik finden mögen. 


Dallas, Texas, den 50. Juli 1876. 


Sant an 


Ueber die Metamorphose 
von Sepedon sphegeus und spinipes. 


Von 6. Gercke. 
Mit Tafel II. 


Mit dem kaufmännisch üblichen Vorbehalte «Salvo errore 
et omissione» meinen Standpunkt zur Sache als nur dilettiren- 
der Freund für Naturwissenschaft kennzeichnend, veröffentliche 
ich nachfolgende Skizze über die Entwickelung oben genannter 
Fliegen, und würde erfreut sein, wenn dieses Gebotene, heraus- 
gegriffen aus mancherlei angesammeltem, freilich meist noch 
lückenhaftem Material einer mehrjährigen Musse, wirklich 
etwas Neues enthalten sollte. 

Soweit mir die Literatur über die Metamorphose, speciell 
über die Gattung «Tetanocerinae», zugängig geworden, habe 
ich nichts weiter finden können als Dufour’'s Abhandlung über 
Tetanocera ferruginea Fall;*”) auch nach Dr. Schiner’s Fauna 
Austriaca, d. Fliegen, 1864; war bis damals keine weitere Meta- 
morphose derselben publieirt. — Ich nehme deshalb Veran- 
lassung mit meiner Beobachtung hervorzutreten. 

Die wasserreichen, grabendurchfurchten Wiesen unseres 
Marschlandes eignen sich recht für die Entwickelung dieser 
beiden Sepedon-Arten und würde ihre Vermehrung eine noch 
viel grössere sein, wenn nicht eine, zu den Uryptiden gehörige 
Wespe: Phygadeuon einctorius Gravenh., gar arge Verwüstung 
unter der Brut anrichtete! 


*) Extr. des Annales de la Soc. entomol. de France II Ser. T. 1. 
1. Trimestre de 1849. 
10 


— 146 — 


So erzielte ich aus einem Dutzend im Freien entstandener 
Puppen von 8. sphegeus nicht weniger als fünf solcher Wespen, 
wovon 4 Weibchen. 

Ich fand Mitte Juni 1874 in den nassen Gräben Bill- 
wärder’s, welche mit reicher Vegetation bestanden, stellenweise 
auch filzartig von der kreuzförmig sprossenden Wasserlinse 
(Lemna trisulea) überwuchert sind, auf dieser ausgewachsene 
Larven, und im August auch deren Puppen, aus welchen ich 
im Spätsommer reichlich Sepedon sphegeus erhielt. 

Am 9. Juni gelang es mir zwei Mal bei genauer Prüfung 
der nach Hause gebrachten Wasserpflanzen auf Beute auf der 
erwähnten Lemna Eierklümpchen zu finden, welche, sorgfältig 
isolirt, in wenigen Tagen die Spätlinge dieser Larvenart ergaben, 
die nach zwei Wochen bereits halbwüchsig geworden und der 
grösseren Üolonie einverleibt, recht fröhlich gediehen. 

Somit hatte ich nun die ganze Metamorphose von S. 
sphegeus beisammen, inzwischen auch einzelne Larven, die 
ich für die der eigentlichen Tetanocera hielt, aufgefunden, welche 
sich bald verpuppten, im Spätsommer aber, zu meiner Ueber- 
raschung, Sepedon spinipes zeitigten. 

Mit Zuhülfenahme meiner autographisch gefertigten Zeich- 
nung versuche ich nun eine Einzelbeschreibung und gebe, zur 
Anschaulichkeit, zuerst in natürlicher Grösse angedeutet, I. 

b, ec, d, die vier Stadien vom Ei bis zur Fliege. 

Sepedon sphegeus: 1) die Eier haften in Reihen 
von fünf bis sieben Stück neben einander in mehreren Gruppen 
in geneigter Lage an dem Blättchen; sie sind annähernd drei- 
viertel Millim. lang, länglich bohnenförmig, milchweiss, zart- 
häutig, von schöner Textur, welche, schon bei mässiger Ver- 
grösserung, hervortretende Ringe auf dünnerer Hautunterlage 
zeigt (Fig. III g). Zertheilt man die Eihülle, so folgt der Riss 
stets der Contour der Ringe (Fig. h). Die junge Larve ent- 
schlüpft dem Ei an der höher liegenden Hälfte durch eine 
halbe Spaltung desselben an der ringslaufenden Naht, worauf 
das zarte Gewebe in der Mitte zusammensinkt, mit wulstiger 
Erhöhung der Spaltöffnung. 

2) Die Larve (Fig. IV, i), ausgewachsen zalhn: ‚Millim. 
lang, acephal, im Allgemeinen vom Typus einer gewöhnlichen 


Musciden-Made, aber zugleich befähigt im oder auf dem Wasser 
zu leben, ist (für 8. sphegeus) dunkelrostbraun, glatthäutig, 
von, anscheinend, elf Segmenten, welche durch leichte Wülste 
nur schwach markirt werden, mit sehr dehnbarem erstem Kopf- 
segment, dessen Spitze (Fig. k) oft weit über die Mundhäkchen 
(Fig. k, 1) vortritt, augenscheinlich zum Aufsaugen von Pflanzen- 
‘ schleim. Nach Dufour ist die Larve der Tetanocera ferruginea 
wohl ähnlich gebaut, aber in allen Gliedern so expansiv, dass 
sie gleich einem Blutegel bald wurmartig lang, baid kurz und 
gedrungen erscheint. Das Aftersegment ist bei der Sepedon- 
larve hinten mit zwei grösseren, seitlich mit zwei kleineren 
filzigüberkleideten, spitzzulaufenden Fleischzinken gekrönt, über 
diesen vier Spitzen erhebt sich auf breiter muschelartig ge- 
äderten, nach oben sich verjüngenden Trägern, ein schönes, 
grosses, gewölbtes Stigmenpaar mit reichen Wimpern umsäumt. 

Auf jedem Stigma liegen concentrisch fünf mehr oder weniger 
_ runde Klappen oder Stigmenplatten von verschiedener Grösse 
_ und. Zeiehnung (Fig. n). 

Unter diesen Stigmenplatten münden zwei derbe, sich 
nach unten erweiternde dunkle Tracheenstränge, deren Hauptast 
oder Stamm durch die Haut der Made deutlich durchschim- 
mernd, bis zum zweiten Segment am Kopfende in ein knopf- 
artiges (vergrössert sechsfingeriges) Stigma (Fig. m) ausläuft. 
Die Larve wandert an den Blattstielen saugend, mit dem 
ganzen Körper meist unter den Wasserspiegel getaucht, nach 
Art gewisser Stratiomyden-Larven umher, in deren Gesellschaft 
sie sich auch häufig befindet, namentlich mit der ihr an Grösse 
und Farbe auf den ersten Blick ähnlichen, von Odontomyia 
viridula. Vermöge ihres grossen Luftvorrathes ist sie befähigt, 
lange unter Wasser auszudauern. 

3) Die Puppe (Fig. V, o), im Verhältniss zur schlanken 
Larve auffallend gedrungen, sieben Millim. lang, oben drei- und 
unten zweidreiviertel Millim. breit, von duffbräunlicher Farbe 
mit helleren in parallelen Kreisen laufenden Sprenkeln, welche 
am Rücken am dichtesten stehen, ist ein nach unten sich ver- 
engendes Tönnchen, gedeckt mit einem umgestülpt trichter- 
förmigen, zweitheiligen Deckel, der an der Spitze zwei Zinken 
(die früheren Fühlerwarzen der Larve) hat. 


10* 


— 1485 — 


Die Flanken der Puppe zeigen (am deutlichsten an. der 
leeren sichtbar) je fünf, etwas schräge gestellte, leichte Rinnen, 
neben zerstreuten Grübchen. 

Die Puppe läuft unten in zwei schön gewimperte Stigmen 
(Fig. t) aus, deren Träger gestreckter als die der Made sind, 
wogegen die Stigmenplatten sternföormig zusammengeschrumpft 
erscheinen; doch lässt sich ihre ursprüngliche Zeiehnnng noch - 
erkennen. 

Beim Ausschlüpfen der Fliege fallen Vorder- (Fig. r) 
und Hinterdeckel (Fig. p und q*) auseinander. Die Puppe 
ruht frei, mit dem Rücken im Wasser, in der schwimmenden 
Pflanzendecke, die Stigmen erhoben, und mag in dieser expo- 
nirten Lage leicht die Beute jener Schlupfwespe werden. 

Die angestochenen Puppen haben eine viel dunklere fast 
schwärzliche Farbe, die durch den durchscheinenden Cocon des 
Parasiten hervorgebracht wird. 

4) Die Beschreibung der Fliege (Fig. II, e u. f) wäre 
überflüssig, da sie von unsern Dipterologen vortrefllich ge- 
schildert ist; ich glaube nur noch auf ein Curiosum hin- 
deuten zu dürfen, dass nämlich die Rüssellippen dieser Fliege 
(Fig. VI, u) auf jeder der Scheiden je vierzehn kleine, nach 
aussen starr gekrümmte, derbe schwarze Dornen aufweisen, 
welche, schon mit .einer recht scharfen Loupe, als dunkle 
Pünktchen unterscheidbar sind. 

Sehr klar treten sie hervor bei einem regelrecht ausge- 
sottenem und in Canadaharz präparirtem Object (Fig. VI, u) 
Bei S. spinipes sind diese Häkchen viel zarte. 

Beiläufig bemerkt habe ich auch bei allen, bis jetzt von 
mir untersuchten Cordylurinen etwas ähnliches wahrgenommen, 
doch in viel stärkerem Maasse. 

Bei diesen treten die‘spiessförmig, graden starken Dornen, 
je nach der Art bald kranzförmig geordnet, bald in Bündeln 
aus dem Centrum des Lippenkopfes hervor und scheinen ent- 
weder eine wirkliche Waffe zu sein, oder ein Hülfsorgan für 
die saugenden Lippen um das Terrain zu lockern. 


*) Fig. q sind die sehr vergrösserten, microscop.-präparirten Mund- 
haken, der Puppe entnommen. 


— 19 — 


Für Sepedon spinipes bleiben mir nur noch wenige 
ergänzende Bemerkungen: 

1) Eier mir unbekannt. 

2) Die Made in allen Formen ihrer Schwester ähnlich, 
doch von weisslich blaugrüner Farbe mit verschiedenen weiss- 
lichen und schwärzlichen Reflexen und undeutlichen Contouren, 
hervorgerufen durch das durchschimmernde Innere. 

3) Die Puppe, von ähnlicher weisslichgrüner Farbe 
auf gleiche Weise und aus denselben Ursachen marmorirt, ent- 
spricht in der Gestalt der vorigen, ist jedoch etwas schlanker, 
die Stigmenträger noch gestreckter und die leere Puppenhülle 
ist an sich durchsichtig glasig ohne alle Zeichnung, während 
die von S. sphegeus ihre Sprenkelung, auch als leere Hülle, 
beibehält. 


7 


Erklärung der Tafel IH. 


I. a. Eier auf Lemna, b. Made, c. Puppe, d. Fliege, in natürlicher 
Grösse. 

II. e. Profil von Sepedon sphegeus, f. Fühler mit dreigliedriger Borste. 

III. g. Ei, Profil sehr vergrösssrt, h. ein Stück der Eihülle, um die 
Textur derselben anzudeuten, 

IV. i. Made, neunfach linear vergrössert, k. Kopftheil, 65 Mal linear 
vergrössert, 1. do. do., Profilansicht mit vorgestreckten Mundhäk- 
chen und den vorderen Theilen des Schlundgerüstes (gezähnte 
Platten und Schlundöffnung), m. ein vorderes Stigma, n. ein 
hinteres Stigma, beide 65 Mal linear vergrössert. 

V. 0. Puppe, neunfach linear vergrössert, p. hinterer Deckeltheil der- 
selben, q. 65 Mal linear vergrössertes Mundhäkchen auf demselben, 
vr. vorderer Deckeltheil derselben, s. ein hinteres Stigma im Profil, 
t. das Stigmenpaar in Vorderansicht. 

VI. u. Rüssel der Fliege (Sepedon sphegeus), 35 Mal linear, zur 
Andeutung der 14, auf jeder Seite der Rüssellippen, vorhandenen 
Dornen oder Häkchen. 


N a 


Ueber Helix alonensis, Ferussac. 
(Mit Tafel I & IL.) 


Fer. Hist. Taf. 39, Fig. 1—9, Taf. 39B, Fig. 8. 

Rossmässler Iconographie, Heft S, pag. 28, Fig. 497—98, Heft 13, 
pag. 1, Fig. 781—8S. 

Ad. Schmidt, Geschlechtsapparat der Stylommatophoren, Taf. IV, Fig. 17. 


Von H. Strebel. 


Der Güte des hier ansässigen Herrn Perez Albert ver- 
danke ich eine Anzahl leerer Gehäuse und einige lebende 
Exemplare dieser in Spanien so sehr verbreiteten Art, welche 
auf den Bergen (Sıerra de Salınas) der Umgebung von Monövar, 
westlich von Alicante gesammelt wurden. Den interessanten 
Notizen, welche Rossmässler 1. e. über Lebensweise, Veränder- 
lichkeit ete. des von ihm ın anderen Lokalitäten gesammelten 
Materials giebt, mögen folgende zur Seite gestellt werden, die 
ich über die hier zu besprechende Lokalform vom obengenann- 
ten Herrn erhalten habe. In der Provinz von Alicante wer- 
den diese Schnecken im Gegensatz zu den nicht essbaren, 
»cristianos« genannt, und sollen die daselbst vorkommenden 
guten Racen wegen ihres Wohlgeschmacks vor denen anderer 
Provinzen den Vorzug haben, vielleicht weil ihnen die aroma- 
tischen Bergkräuter (vorzugsweise der Thymian), welche ihnen 
als Nahrung dienen, eine besondere Würze verleihen. Ab- 
sichtlich habe ich die Bezeichnung »gute Racen« gewählt, 
weil die dortigen Anwohner mit Bezug auf geringere oder 
grössere Schmackhaftigkeit dieser beliebten Speise eine Aus- 
wahl treffen, wobei nicht nur die grösseren Individuen und 
die mit hellgefärbtem, fast bänderlosen Gehäuse, sondern auch 
die in bestimmten Lokalitäten lebenden, den Vorzug haben. 


a 


Mein Gewährsmann versichert, dass in der genannten Gegend 
so zu sagen jeder Hügel seine eigene Race besitze und dass 
man es der Schnecke sofort ansehen könne, aus welcher 
Lokalıtät sie stamme, obschon es sich meistens nur um geringe 
Entfernungen handle. Im einigen Lokalitäten scheine das 
Thier nicht zu gedeihen und bliebe kleiner, auch der 
Versuch, grössere Racen in solche Lokalitäten überzuführen, 
sei Immer missglückt, in sofern, als nach Verlauf einiger Zeit 
die Eingeführten verschwanden und die frühere kleine Race 
alleın bestehen bleibe. Es ist dies ein weiterer und um so 
zuverlässigerer Beleg für den Einfluss äusserer Lebensbedin- 
gungen auf die Entwickelung des Individuums, als mein 
Berichterstatter vollständig unbefangen ist und Darwin’s 
Theorien wohl kaum dem Namen nach kennt. Ueberraschend 
war es mir ferner zu erfahren, dass Herr Perez Albert einen 
Knaben gekannt zu haben vorgiebt, der mit besonderer Vor- 
liebe sich der Züchtung dieser Schnecken widmend, mit 
völliger Sicherheit habe Männchen von Weibchen unterscheiden 
können, und zwar in der Form des Gewindes der Gehäuse, 
das bei den Weibchen flacher, bei den Männchen höher sein 
solle. Derselbe pflegte-dann die Weibchen nach der Begattung 
abzusondern, um das Eierlegen, resp. die Brut zu beobachten. 
Dass bei Zwitterschnecken zuweilen die Functionen des Männ- 
chens resp. Weibchens, vorzugsweise oder constant von einem 
Individuum ausgeführt werde, und dass dadurch mit der Zeit 
eine Verkümmerung des nicht benutzten Organes und endlich 
eine wirkliche Trennung der Geschlechter herbei geführt wer- 
den könne, ist eine Annahme, die schon häufig ausgesprochen 
ist, ich glaube auch gelesen zu haben, dass die funktionelle 
Trennung der Geschlechter schon bei einzelnen Arten beob- 
achtet ist. Das Merkmal am Gehäuse, woran sich in dem 
hier angeführten Falle, der Unterschied der Geschlechter 
knüpfen soll, will mir übrigens desshalb nicht einleuchten, 
weil das mir vorliegende Material darin so allmählige Ueber- 
gänge zeigt, dass mir eine Abgrenzung nicht ausführbar er- 
scheint. Es ist möglich, dass das geübte Auge des Beob- 
achters noch andere Merkmale hatte; es ist aber auch möglich, 
dass ungenügende Beobachtung, bei voraussichtlich vollständiger 


Unkenntniss der, maassgebenden Momente, zu einer gar nicht 
oder nur theilweise begründeten Annahme geführt hat. 

Die wenigen Exemplare nun, welche ich lebend erhielt, 
und sofort in ein Terrarium setzte, krochen in den ersten 
Tagen zeitweilig umher, verschlossen dann aber Eins nach dem 
Andern ihr Gehäuse mit einer dünnen, weisslichen, ziemlich 
durchsichtigen Haut, in der ein Loch, von der Grösse einer 
Linse und kleiner, offen blieb, so dass ich keine Beobachtun- 
gen machen und nur eine Skizze des kriechenden Thieres 
entwerfen konnte. Das Thier ist halb gelblich-grau gefärbt, 
nach dem Rücken und den Fühlern zu etwas dunkler. 
Die Fühler sind von gleicher Färbung und speciell die Augen- 
fühler mit unregelmässig aber dichtstehenden, ovalen, etwas 
dunkleren Flecken versehen; die schwärzlich durchschimmernde 
Augenkugel ist verhältnissmässig klein. Der Mantelrand ist 
ähnlich wie die Cutis gefärbt und mit kleinen weisslichen 
Punkten übersäet. 

Da meines Wissens nach eine vollständige Anatomie 
dieser Art nicht veröffentlicht ıst, indem Rossmässler 1. c. 
nur Kiefer, Radula und Liebespfeil, A. Schmidt 1. ec. nur den 
Geschlechtsapparat abbildet, so mögen die nachfolgenden 
Notizen von Nutzen sein. 

Nachdem die Thiere in Spiritus getödtet und dann durch 
Zertrümmern des Gehäuses frei gelegt waren, ergab sich, dass 
die bräunlichen Leberwindungen an dem mit gebändertem, 
dunkler ‚gefärbten Gehäuse versehenem Thiere eine dunklere 
Färbung hatten als an demjenigen mit hellerem und mit wenig 
gebändertem Gehäuse; dass ausserdem bei Jenem diese Wın- 
dungen auf der Oberseite mit einer gelblich weisslichen Sub- 
stanz belegt waren, die bei dem anderen weit geringer vor- 
handen war und weniger mit der Färbung der Lieber contra- 
stirte. Der den Lungensack bedeckende Theil des Mantels 
ist grau gefleckt, und lässt die dunkleren, hell berandeten 
Verzweigungen der Lungenwand durchschimmern. Beim Auf- 
schneiden des Thieres machte sich ein ausgeprägter Geruch 
nach Thymian bemerkbar, 

Als Ergänzung zu den Abbildungen und ihrer Be- 
schreibung mögen hier noch folgende Notizen Platz finden. 


” 


— 13 — 


Am Eingange zur Zungenscheide oder dem Schlundkopfe 
befindet sich eine Reihe starker Papillen; auf der Oberseite 
ist der Kiefer eingefügt, der nicht aus einer einfachen, mit 
Rippen besetzten Platte besteht, sondern gewissermaassen aus 
zwei Platten zusammengesetzt ist, die sich im spitzen Winkel 
unten zusammenfügen, daher der untere Theil sehr verdickt 
erscheint. Auf der nach Aussen gerichteten, höheren Platte 
sitzen die senkrechten Leisten oder Rippen auf, welche mehr 
oder weniger den oberen wie den unteren Rand überragen ; 
die nach innen gerichtete niedrigere Platte geht allmählig in 
einen häutigen Strang (Muskelband?) über, der sich an die 
Innenseite der Zungenscheide heftet. Die Leisten des Kiefers 
erscheinen häufig zum Theil rudimentär, auch ihre Anzahl 
ist individuell verschieden. Die radula ist ca. 7 mm. lang 
und 2!1/a mm. breit; abweichend von Rossmässler’'s Angabe, 
zähle ich 180—182 Querreihen, deren Formel 45—1-—45 ist. 
An der Oberseite der Zungenscheide entspringt der Oesophagus 
mit den beiden Ausführungsgängen der Speicheldrüsen daneben. 
Nach kurzem Verlaufe erweitert sich der Oesophagus ziemlich 
bedeutend, welche Erweiterung ich als ersten Magen oder 
Vormagen bezeichnen möchte; auf diesen breiten sich auch 
die schmutzig weisslichen und ziemlich flachen Speicheldrüsen 
aus. Nach diesem Vormagen tritt wieder eine Verengung ein, 
die dann zum eigentlichen Magen führt, in den die Gallen- 
gänge münden, und der sehr kurz und mehrfach eingeschnürt 
erscheint. Der dann folgende Dünndarm liegt in einer Schlinge 
zwischen Leberlappen und geht dann am hinteren Ende des 
Lungensackes in den etwas erweiterten Mastdarm über, welcher 
zusammen mit dem Nierenkanal die Oberkante des Mantels 
bildet. Bemerken will ich noch, dass der Vormagen bei den 
untersuchten 'Thieren nur geringe Reste von Speisebrei enthielt, 
dass derselbe also nicht als accidentelle Erweiterung aufgefasst 
werden kann. Den bereits von A. Schmidt 1. e. geschilderten 
Geschlechtsapparat habe ich trotzdem nochmals abgebildet, da, 
wenn auch keine Abweichungen zu constatiren waren, doch 
eine detaillirtere Abbildung erwünscht sein mag. Zum Nerven- _ 
system, worüber Näheres aus den Abbildungen hervorgeht, 
möchte ich noch bemerken, dass cerebral und pedal Ganglien 


— 154 — 


durch eine kurze und breite Commissur verbunden sind, 
während die Commissur zu den, hinter dem Oesophagus liegen- 
den Visceral-Ganglien lang und schmal ist. Die cerebral 
(Ganglien erscheinen als ein violett-grau gefärbtes breites Band, 
in dem die eigentlichen Ganglien gelblich durchsehimmern. 
Das Gehäuse dieser Art ist ja von Ferussae und beson- 
ders eingehend von Rossmässler beschrieben und abgebildet 
worden, immerhin mögen einzelne Notizen über die hier in 
Frage kommende Lokalform von Interesse sein. Die Form 
durchläuft die ganze Seala der beiden abgebildeten Extreme, 
und ist in den mir vorliegenden 54 Exemplaren keine Form 
besonders vertreten. Ebenso verhält es sich mit dem wenig 
erweiterten, bis deutlich umgeschlagenen, innen weiss ver- 
diekten äusseren Mundrand und mit dem, durch den wulstigen 
Spindelrand ganz oder zum Theil verdeckten Nabelloch. Die 
Färbung ist vorwiegend weisslich mit einem mehr oder weniger 
deutlichen gelblich bräunlichen Anfluge. Die 5 bräunlichen, 
meist unterbrochenen Bänder zeigten sich nur an 13 Exem- 
plaren deutlich entwickelt, wobei immer die beiden untersten 
breiteren, am dunkelsten und am seltensten unterbrochen er- 
scheinen; an 33 Exemplaren waren nur die beiden unteren 
Bänder, und zwar an der Bauchseite des Gehäuses, ziemlich 
deutlich ausgeprägt; 8 Exemplare endlich zeigten kaum eine 
Spur von Bändern. Auch hierbei ist eine scharfe Trennung 
kaum statthaft. Die 5 Bänder sind übrigens genau besehen, 
spirale Streifen, denen Kalkablagerung fehlt; zerbricht man 
ein Gehäuse, so sieht man bei durchfallendem Lichte die 
Durchsichtigkeit jener Bänder und die Undurchsichtigkeit der 
dazwischen liegenden Streifen. Das Unterbrochensein der 
Bänder ergiebt sich nach dieser Prüfung durch verdickte 
Anwuchsstreifen ; ebenso erscheinen die Bänder auf der letzten 
Hälfte der letzten Windung weniger intensiv in Färbung und 
undurchsichtiger, weil auch hier eine stärkere Kalkablagerung 
stattfindet. Leider ist beim Sammeln des mir vorliegenden 
Materials eine Sonderung nach specielleren Fundorten nicht 
vorgenommen worden, woraus sich vielleicht Beziehungen zur 
Färbung oder Form des Gehäuses ergeben hätten. Zur Skulptur 
bemerke ich, dass die etwas unregelmässig gewellt verlaufenden 


— 15 — 


Spiralfurchen, erst zwischen der ersten und zweiten Windung 
beginnen, wenigstens soweit diese sichtbar sind; auf der Basis 
der letzten Windung ‘verschwinden dieselben, wodurch hier, 
zusammen mit dem Schwächerwerden der Querfalten, das Ge- 
häuse etwas glänzender erscheint. Die Querfalten sind mehr 
oder weniger fein; die gröberen derselben sind in der Naht- 
nähe meistens verdickt, wodurch die Nahtlinie etwas unregel- 
mässig wird, und gehen andererseits bis zum-Nabel. Schon 
am Kernpunkte der ersten Windung sind an der Naht die 
Querfalten erkenntlich, wenn auch verhältnissmässig fein. Da 
bei dieser Art die Erweiterung oder das Umgelegtsein des 
Mundrandes das Ausgewachsensein bezeichnet, so möchte ich 
auf die Unterschiede in der Anzahl der Windungen verweisen, 
welche die nachstehende Maassliste ergiebt, und die nicht immer 
mit der Grösse des Durchmessers zusammenfallen. 


Maasse. 

Durchmesser Höhe Total- Mündung Anzahl der 
grösster kleinster letzter Wdg. Höhe breit Windungen 
Sa aa 5 8 953. 16, Brenn. 48 
Ber oe 20 249. 150. 43 
a eo oe % 
aa 5, oa 13. fast Al, 
21 MIR 45, 
Sa ee A, 
Ze no no, 1008 a A, 
a a ee 43, 
or Ai ale a 4, 
a, 5Ann 2,153 220204, 13,8 — reich], AL 
abo 231432 11,6, 4% 
288 — 27 — 148 — 208 — 108 — 4% 


Das letztere Exemplar hat auf der 3. Windung eine 
Bruchstelle, hat dann aber normal weiter gebaut; die Lippe 
ist kurz umgeschlagen. Zu der Art des Messens ist noch zu 
bemerken, dass unter Total-Höhe die ideale Axenhöhe ver- 
standen ist, welche man erhält, wenn die Linie der wirklichen 
Axe des Gehäuses bis dahin verlängert gedacht wird, wo eine 
vom tiefsten Punkte des Basalrandes kommende Linie sie 


rechtwinkelig durchschneidet. 


ist nicht in der Anwuchsrichtung, 


ergiebt. 


156 


Die Höhe der letzten Windung 
sondern in der senkrechten 
Axenrichtung und nahe der Mündung genommen, so dass ihr 
Resultat von der Total-Höhe abgezogen, die Höhe des Gewindes 
Die Breite des Mundrandes ist von der Mündungs- 


wand bis Mundrand inclusive gemessen. 


Erklärung der Abbildungen, 


ZS. Zungenscheide, N; Diekdarm, 
ZK. Zungenkörper, h. h. Leberlappen, 
K. Kiefer, I Niere, 
R. vorstehend. Ended.Zungen- | dr. deren Ausführungsgang, 

körpers, (&% Herz, 
Ir Lippen, ao Aorta, 
M. Rückziehmuskel d. Zungen- | p. penis, 

scheide, ıp.  retractor penis, 
MB. Muskelbänder der Fühler, iS flagellum, 
oe. oesophagus, vd. vas deferens, 
S. Speicheldrüsen, bt. Pfeilsack, 
S‘. S'. deren Ausführungsgänge, gm. glandulae mucosae, 
V. Vormagen, TS. Samentasche, 
v., Zweiter Magen, drs. deren Ausführungsgang, 
d. Gallengang, div. Divertikel an demselben, 
1. Dünndarm, od.  SBileiter. 

Tafel I. 
Fig. 1, la. Oberseite, resp. Unterseite des Üerebral- 


Ganglions; man sieht, welcher Abtheilung des Ganglions die 
Hauptnerven entspringen. TS Nerv zum Augenfühler, TI 
Nerv zum unteren Fühler, cgv comissura cerebro-visceralis, 
cgp comissura cerebro-pedalıs. 
Fig. 2, 2a. Oberseite, resp. Unterseite des Pedal-Gang- 
In Fig. 2b ist die Zungenscheide zurückgebogen um 
das Ganglion frei zu legen; man sieht die Muskelbänder der 
Fühler, welche die, dem unteren Theile des Ganglions ent- 
springenden Nerven verdecken. Bei allen drei Figuren sind 


lions. 


— 157° — 


übereinstimmende Bezeichnungen gebraucht; cge commissura 
eerebro-pedalis, ng Nerv zum Geschlechtsapparat, die mit I be- 
zeichneten Nerven gehen in den Mantelrand, Nerv II geht 


‘ zusammen mit der Aorta und heftet sich unterhalb der Eiweiss- 


drüse an den Geschlechtsapparat, den Nerv III konnte ich 
nicht weiter verfolgen. 

Fig. 3. Zungenscheide nach Entfernung des Nerven- 
Schlundringes. Man sieht das knopfartig vorstehende Ende 
des Zungenkörpers, den durchschimmernden Kiefer, und den 
auf der Unterseite der Zungenscheide halbkreisföürmig ange- 
hefteten breiten Rückziehmuskel. Hinter dem Oesophagus liegt 
das aus zwei rundlichen Gruppen bestehende Visceral-Ganglion, 
die durch eine kurze Commissur verbunden sind; es gehen 
paarweise Nerven zum Oesophagus, den Speicheldrüsenkanälen 
und in das Innere der Zungenscheide ; die commissurae cerebro- 
viscerales sind zurückgeklappt. 

Fig. 4 Der Lungensack mit dem Verdauungstractus, 
vergrössert. 

Rig. 5. Der Geschlechtsapparat, 2mal vergrössert. 

Fig. 6. Der Liebespfeil stark vergrössert; natürliche 
Grösse 7 mm. 


Tafel II 


Fig. 7. Vordertheil der aufgeschnittenen Zungenscheide, 
um die durch starke Papillen gebildeten Lippen zu zeigen. 

Fig. 8. Duschschnitt der Zungenscheide um die Lage 
des Zungenkörpers zu zeigen. 

Fig. 9, 9a, 9b. Kiefer von verschiedenen Individuen, 
um die Verschiedenheit in der Anzahl der Leisten zu zeigen; 
Fig. 9e. Seitenansicht des Kiefers. 

Fig. 10. Vergrösserte Aussenseite. der Augenfühler- 
Cutis. 

Fig. 11. Stück der äusseren Cutis bis zur Sohle, um 
die Form der Cutisfelder zu zeigen. 

Fig. 12. Aufgeschnittener Augenfühler mit dem Doppel- 
nerv; der stärkere Nerv erweitert sich in ein Ganglion, welches 
den Knopf des Augenfühlers ausfüllt. 

Fig. 13. Querschnitt durch die Sohle; in der Mitte 


as 


sieht man die Fussdrüse, zu beiden Seiten die Blutkanäle und 
ausserdem noch unregelmässig vertheilte Höhlungen. 

Fig. 14. Das Thier nach Entfernung des Gehäuses, 
einem mit dunkler gefärbtem Gehäuse versehenen Exemplare 
entnommen. 

Fig. 15. Das lebende Thier in natürlicher Grösse. 

Fig. 16. Gehäuse in natürlicher Grösse; a. mit fachem 
Gewinde, deutlichen Bändern und dunkler Grundfarbe, b. mit 
hohem Gewinde, kaum erkenntlichen Bändern und heller 
Grundfarbe. 

Oben auf dieser Tafel sind die Zähne abgebildet; die 
erste Figur zeigt den Mittelzahn und die beiden ersten Seiten- 
zähne, welche erst langsam an Grösse zunehmend, dann lang- 
sam abnehmend, allmählig in die Formen übergehen, die als 
16., 25., 33. und 43. Zahn einer Querreihe abgebildet sind. 


— 159 -- 


Ein Beitrag zur Molluskengeographie. 
Von J. D. E. Schmeltz. 


Im Laufe der letzten Jahre habe ich mich zunächst ım 
. Interesse der mir in meiner Stellung obliegenden Arbeiten, 
damit beschäftigt, Notizen über die geographische Verbreitung 
einiger Molluskengattungen zusammenzustellen, deren Kennt- 
niss, auch nach der Meinung meines verehrten Freundes Herrn 
Otto Semper in Altona, für weitere Kreise von Interesse sein 
dürfte. 

Indem ich nun einen Theil derselben der Oeffentlichkeit 
übergebe, bemerke ich dazu, dass die Angaben sich überwie- 
gend auf das Gebiet des stillen .Oceans beziehen und sich 
theils auf das in der Sammlung des Museum Godeffroy vor- 
handene Material, theils auf handschriftliche Mittheilungen des 
Herrn A. Garrett stützen. Beide Quellen zusammen dürften 
um so mehr die Erwartung annähernder Vollständigkeit ge- 
währen, als sie das Resultat jahrelang fortgesetzten eifrigen 
Sammelns innerhalb desselben Faunengebietes enthalten. 

Deshalb habe ich auch die Fauna des stillen Oceanstabellarisch 
zusammengestellt; wo mir dagegen weiteres mit Beziehung 
auf den Fundort durchaus zuverlässiges Material aus anderen 
Gegenden, namentlich von der Nord-Ostküste Australiens zur 
Verfügung stand, dasselbe sowie andere Notizen in Bemerk- 
ungen am Fusse der Seite verwiesen. Alle ‚sich auf Notizen 
des Herın Garrett stützende Angaben sind mit 1 bezeichnet, 
für das thatsächlich im Museum Godeffroy vorhandene Material 


Se 


habe ich die Abkürzungen 2 (Garrett), 3 (Gräffe), 4 (Kubary), 
5 (Amalie Dietrich), 6 (E. Dämel), und 7 (Capitän Wendt) 
angewandt. 

Sehr gerne hätte ich für die Gattungen Porcellana, Lu- 
ponia, Aricia, Trivia einige Bemerkungen über das lehrreiche 
Material, welches aus denselben in den Sammlungen der Herren 
Scholvien und Steinfurth hieselbst vereinigt ist, hinzugefügt, 
muss mir dies aber, namentlich wegen Mangel an Zeit, für 
später vorbehalten. 

In den Fällen, wo in den letzten Jahren umfassende 
Cataloge über die von mir behandelten Gattungen veröffentlicht 
worden sind, bin ich diesen, für dıe übrigen Gattungen da- 
gegen der bisher von mir in den Catalogen des Museum 
Godeffroy angenommenen Anordnung gefolgt. 

Mit Bezug hierauf und auf die angewandte Nomenclatur 
bemerke ich, dass ich geglaubt habe, einerseits den in der Neu- - 
zeit veröffentlichten Arbeiten, der bequemeren Benutzung 
wegen, ohne irgend welche Abweichung folgen zu sollen; 
andererseits aber die Benennungen so geben zu sollen, wie ich 
sie von denjenigen erhielt, die die betreffenden Gattungen und 
Arten dem Museum Godeffroy bestimmten. Sind auch, und 
ich betone dies hier wiederholt,*) meine Ansichten oftabweichende, 
so halte ich mich dennoch nicht für berufen, sie in diesen 
Verzeichnissen oder den Catalogen des Museum Godeffroy zum 
Ausdrucke zu bringen; vollkommen fern aber bin ich von 
allem und jeden Prioritätsfanatismus.”*) 


*) Museum Godeffroy, Catal. V, Hamburg 1874, pg. VI. 
**) Sutor, Dr. Aug: Der Prioritätsfanatismus. Jahrb. d. deutsch. 
malacozoolog. Gesellsch. IV. Jahrg. (1877), pg. 130 u. ft. 


— 161 — 


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32068a. > vası zoma 7, | ll engen) | 
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8787. Peaseı Rve. | 2 | 
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8770.  elongataPse.(M.ellip- | | Ka | 
Bear Redt, sec. Gar) | 0 1 | 2 | 
game) micans Dkr. ».". . | ao | 
8726. suavis Souverb. . | IE | 
98753. translata (Rve.) Raf. | ah | | 
(M. pyriformis Pee) | R,, 1 
I | | l ! 


) Auf den folgenden Seiten sind die obigen Insel&ruppen mit den 
denselben unterstellten Buchstaben bezeichnet. 
2) Die den Arten vorgesetzten Nummern sind die des Cataloges 
des Museum Godeffroy. 
3) 9072. V. attenuata Rve. Bassstrasse. 7. 
9532. V. varia Sow. Californien. 
*) 88330. P. gnttata Dillw. Ind. or. 
8785. P. interruptolineata Mühlf. Ind. oce. ; 
5) 90785. M. muscaria Lam. Pt. Jackson. 6667. M. Sutoris Dkr. 
Ind. oceid. 7110. M. Hainesii Pet. Akyab. 6669. M. subcoerulea Mart. 
Ind. occid. 
11 


#) Funafuti, Ellice-Gruppe. 


- 


6) C. fuscata Sow. Californien. 
?) Aus durch Capitäne erhaltenen Sammlungen auch von Neu- 


Britannien. 


7. 5) Funafuti, Ellice-Gruppe. 


Pyrene!'. au ıb) cal de ke sa nen nl: | io like 
9328. aurea Lam. We | 
3277. flavıda Lam. NE] 21.1 3 Lea la 
. 6633. obtusa Sow. var. maj.” WERL | 
3286. pardalina Lam.’ . 23 Ba a) 
9213. rubieundula ©. & 6. | wa 
Columbella s. str.® | 1e) 
albinaKien.(sec.Garr.) | 2 
3287. fava Brug. | | Bu 
582. fulgurans Oh. | | RR 
9206. margarıta Rve. ala el 
6634 areanseEser 27.228222 1/5,4 
1308 nana Duck... 02, >22, 9 > 
6681. ocellata Link.” | | A 
rigida Garr. 1. 1. en 
1820. scalarına Sow. 3 | 
712297 strlata Duecl? | N 
14268. Terpsichore Lmk.” BE ne 
1809. turturina Ducl. 272022823 25 30 718 215 
9303. varıans Dow. Ko. ae 
1049. versicolor Sow.!® | 23a 2 
Columbella, | 
Subg. Nitidella. | 
9216. articulata Sour. IC 22 111) 
1807. parvula Dkr. . | 2 3 32 | 
6613. vıtiensis Dkr.. 2 | 2 
» 551. Strombina fusiformis Hds. Mazatlan, 
2) Pt. Denison, Ost-Australien. 5. 
3) P. flexuosa Lam. Öst-Australien. 9. 
P. obtusa Sow. v. eurta. do. d. 


8) Ost-Austr. 5. °) Ebenfalls auch von Neu-Britannien erhalten. 


) Pt. Denison, Ost-Australien. 


11) Funafuti, Ellice Gruppe. 


2) Me’Keans Insel, Phönix-Gruppe. 


23) Funafuti, Ellice-Gruppe. 


T. 


7. 


5. 


3. 


165 


Columbella, 


Subg. Mitrella!. 


3609. 
9664. 
1050. 
1792. 


3909. 


achatina Sow.. 
concinna Dkr. 
ligula Ducl. 


'Philippiana Dr 
Columbella, 


Subg. Anachis?. 


Dora ©. Semp. (C. pu- | 


mila Souy. non. Dkr.? 


C. regulus Souv.?) . 


lacryma Gask. 


nana Dkr. (Ü, aspersa | 


Garr. ı. 1). 
semen Dkr. 
troglodytes Souv. 
vitrea Gaır. 


Mitropsis. 


fusıformis Pse. 


erystallina Garr. ı. 1. | 


Amyela (Astyris). 


3623. 
9639. 
I640. 


3624. 


9208. 
6637. 
9304. 
9207. 


3807. 


amabilis Garr. ı. l.. 
Cummingii Rve.. 
galaxias Rve.. 
Isabellina Crosse . 
Marquesa Gask. . 
nitida Kien. 

rorida Rve. 

striatula Dkr.. 
sublaevis Montr.°. 


valga Gld.. 


2 


DDDDD- 


DD 


DD 


[S) 


DD 


(SB) |; — 


(SULSV) 


©) 


Eis 
13 
231 
3 
3 [1 
ll 
| 
B 
2 
23 
16 
3 
Lund 
3 
3|1 


(88) 


ID 


9) 


.Columbella, Subg. Alia. 


carinata Hds., gausapata Gld, Hindsii Rve., und unifaseiata 
Sow., sämmtlich von Californien. 


Wallis Insel (Uea.) 3. 


3) Insel Yap, und Pelau-Gruppe. 


Funafuti, Ellice-Gruppe. °) ©. ? Anachis) lunata Say. Californ, 


Funafuti, Ellice-Gruppe 


- 


(. 


‘) Funafuti, Ellice-Gruppe. 7. 


An den Tonga- und Viti-Inseln findet sich auch eine kleinere 
Varietät dieser Art. / 


I1* 


Engina. | a | b|e | d, ale | & lol at IR 
albocmetanspser, a ae 
18252. alveolata Kien. 1388 
1526. bellaRve.(Peristermia | | N | 
bella Bye). 0) | er 
6919. contracta Rve (E. | ı | 
sıbbosa Gau) | all )® 
8940. fusiformis Pse. ae! 
ulosa ar.) IK 2 
semmulifera Gar. . | 2 | 
8928. histrio Pse. (E. tur- | | \ 
eida, Garn. Mser.) .| IE all! 
568. lauta Rve. var. | 34.103 
1048. mendicarıa Lam? .| | Sala 
1048a. « var. undasc. | | 3) 
7214. monilifera Pse. 120 20 En > (01 al al: 1 
| monnle @areı.ı . . 12 | 
1571. nana Dillw. (E. line- | 
ata Rve. 220 912 02 
8935. nodicostata Pse. . . 2 | 
Peaseana Garr. Mser. | 1 
panoambBser. 0.0 IL 
6632. pygmäea Dkr. . .|2|2 l 
oyata, Bee, 2 00. 1 
8930, Frruasciata Bye, 7. Jena) 4 
SIT vazabılıshBsen 2.2.2028 25 912 a 1 
6918. zebra Dkr. (E. alter- | | 
Data) Gar a 3 1 
Turbinella s. str., 
Subg. Vasum Bolt.” | 
1053a. armata Brod.*. | 1 5 
1053. ceramica L. a Dt 62 aa 
1052. cormnigera Lam. . .| ea | ze 


2) Mac Keans-Ins., Phönix-Gr. 3, Bostor-Ins., 4, Swains-Ins., 2. 

2) Findet sich auch im rothen Meer, Hildebrandt 

3) Siehe «Kobelt, W.: Catal. d. Gattung Turbinella Lam.» 

Jahrb. d. deutsch. malakoz. Gesellsch. III. Jahrg. (1376) pg. 10 & ff. 

*) T. armata Brod. Das von Herrn Dr. Graeffe von den Samoa- 
Inseln eingesandte Exemplar ist von Herrn Prof. Dunker bestimmt, 
Garrett führt die Art von den Paumotu-Inseln in den mir vorliegenden 
Notizen auf. Das Vorkommen der Art an der Westküste von America, 
siehe Kobelt 1. c. pg. 25, möchte ich bezweifeln; die von Herrn Dr. Kobelt 
gesuchte Elisabeth-Insel liegt nahe der Faumotu-Gruppe auf 24° 21‘ B. 
IDSLRTS Sl: 


h | | | 
Leucozonia, karlbe cd | a Sau ik 
Subg. Lagena Schum. I eo 
1812. smaragdulus L.!. 2232.19 
- | | | | | | | 
Plicatella, RB ns 
a. Fusiformes. IE 
amplustre Ühemn. 11 | | 
1055. Barelayı Rve. I Tee m 
3289a. eraticulata Gm. | T| 230 01 01, 14 
3601. gibbula Gm. | a 12 
lanceolata Rve. . . I Ice) el 
mulkalıneata Gar. n.| | >| 1ı 
Er nodata Martyn2.. .)2)2)2, 3.11, 12/101 
3259. polygona Gm. . .| Bo | | 
1604. prismatica Martyn.’.| | Kiea | ni 
Be turrıta Gm. 4... )® |00)..1.8 ai.| 
| | 
b. Rieinulaeformes. | Ki | 
| | | 
Sy ergcen Gray... ..| 3 2 | 1 
6626.) elegans Dkr.. . ., |2|2 | 
Ssemmealauame, ll. Iehelnda 
sratiosa Gar... . .|1 Fi. | | 
637. incarnata Desh’. .| Da a ala] 
Iirata Peer E20 ze 
E02 Newconmbi A. Ad...) Li) 112% 20 | | 
Squamosa Pan, en 0 ee 
N Frl RES) | | | 


1) Pt. Denison — 5. — 

2) Reeve’s Angabe «Panama» erscheint mir mindestens zweifelhaft, 
indess findet sich die Art wie es scheint an den Küsten aller Inseln des 
stillen Oceans. Die meisten Exemplare haben mir aus dem Cooks-Archipel 
vorgelegen. 

3) Das Vorkommen dieser Art an der Küste der Freundschafts- 
(Tonga-)Inseln, vd. Kobelt 1. c. pg. 22, muss ich auf Grund der reich- 
haltigen Sammlungen die mir von dieser Localität vorgelegen in Abrede 
stellen ; dieselbe scheint mir nur auf die niedrigen Coralleninseln in der Nähe 
des Aequators beschränkt. Graeffe sammelte sie an der Mac’Keans-Insel, 
Phönix -Gruppe; von der Howland - Insel, Phönix-Gruppe, erhielt das 
Museum Godeffroy solche durch Capt. Sievert und von der Bakers-Insel, 
kamen mehrfach Exemplare in die Hände hiesiger Händler. 

*) Swains-Insel (Ellice-Gruppe, 11°, 5° B. 170°,.55° L.) 2. 

5) Pt. Denison — 5. — 

6, Insula «Mangaia» — 2. 


; \alb/e/dje/f|g/h/il|k 
6624. Wagneri Ant. (P.| RE! 
erenulata Kien.). .)212| 215! B N 
c. Ustulatae. 
Sranulosaytses a el 
nana Brod. (Rve.) .| 1/1 
scabrosa Rve.. . .| 3 
707.0 stulata ven. 233,1 
Fastigiella. 
squamulosa Pse... . 1 5 
Peristernia.’ | | 
8949. . Mariei Orosse. . .| 3 
3368. .nassatula Lam. . .,12/2/3 2/3 1,4 
00 pietaaver. 3 
8947. pulchella Rve. . . 2 
1056. spinosa.Martyn (Mur. | - | 
Columbarium Ch.)? . 2. ala >) 
Erato.* | 
3269a. corrugata Hds. . . 3 
3274b. plicifera Dkr.. 5 
3274a. pygmaea Dkr.. . .| | 13 
8766. Sandwichiensis Pse. | 2 | | ji 
3274. Schmeltziana©rosse? | 1]2/1/1[/1\3 


2) Von dieser Art sandte Graeffe von den Samoa-Inseln eine eigene 
Varietät. 

2) P. australiensis Reeve (8855) — Pt. Denison, Ost-Küste von 
Australien — 5. 

3). Pt. Denison — 5. 

*) Siehe: Catalogue of the Genus «Erato.» Amerie. Journ. of Conch. 
vol. VI (1871), p. 216 by John H. Redfield. 

5) BE. Schmeltziana dürfte nach Herrn ©. Sempers. Meinung mit 
E. corrugata Hinils, Sulphur Mollusca pl. XVI, fig. 5 u. 6 sowie mit E. 
nana Duclos zusammenfallen. Ausser den oben angeführten Arten liegen 
mir noch von sicheren Fundorten vor: E. vitellina Hds. von Californien 
und eine noch unbestimmte Art (N. 9086) durch Cpt. Wendt in der Bass- 
strasse gedredet. 


r | | | 
Amphiperas, Gron. |albice de fg Ihtı|k 
(Ovulum Brug.)! De | | | 
8829. lactea Lam. es I 
1002. ovum L. 2208813 43 
1305. semistriata Be eu non 12 [4:1 
tortilis Martyn. (O. 
angulosum Lam. O. | 
imperialis Dilw.)? . | 
Calpurnus Montf. | | 
1012. verrueosus L.. . .| | 3| 
Cyphoma Bolt: | RS 1 
8512. hordacea Dkr. Rre. | | 
non. Lam.® | | 3 
Poreellana Rumph. | | | 
(Cypraea L.)' | | | 
994. argus Rumph: . .ı ıL|113 | 1\4° 
3351. asselli Arne (C. | Sn 
asellus L.). I Na lan al 
3235. camneola Rumph. Ab, y» 2 el 3 Ze 12 
1868. R var. crassa | 
Gall! 9a aD RS 
7618. eylindriea Bom.. .ı1 | 410 
9114. fimbriata Eml. ia Su a ou 
"fuseomaculata Pse. . | abet } 
Helenae Roberts, | | | E 


“ 
- 


') Siehe: »Roberts, S. R.: Cat. ofthe Fam. Porcellanidae u. Amphi- 
perasidae.ce Amer. Journ. of Conch. Vol. V, pg. 208 u. ff. 

*) Boston-Gruppe, 4. — °?) Ponape, 4. — *) Boston-Gruppe — 4. — 

5) Nach Garretts Notiz aufgeführt, häufiger findet sich diese Art 
unter den von Sansibar zu gewerbl. Zwecken in grossen Mengen einge- 
führten A. ovum L. 

6) Siehe: »Mus. Godeffroy Cat. V, pg.136.« Hamburg 1874. Hierher 
noch: Cyphoma depressa Sow. P. Z. S. 1875, Nordwestcap v. Australien, 
auf den Perlbänken, Cpt. Denicke. 

‘) Siehe: »Roberts, S. R.: Cat. of the Fam. Planidse ete.« 

°) Pelau-Gruppe — 4. 

°) Von dieser Art liegt mir eine sehr kleine Form aus dem rothen 
Meer, leg. Hildebrandt. vor. 

10) Yap — 4 — N.-W.-Cap von Australien, auf den Perlbänken — 
Cpt. Denicke. — 1!) Pelau-Gruppe. 


. 


naıb|c die ao Lk 
157102 heumdonin ea | 3 | 
40a. | rronatellisol... 2002 02 > | | 
992 (lsabella Rumphı 722,2. 19 a7 003 So 1 
maculata Adams. .ı | 24, nenalee | 
13% microdon ray | Namen | 
6710. quadrimaculata Gray.| | | Ra. LE MED. 
3259. zhinoceros Souv.. . | 1 0 . 
1796." scunra, Our . 22020 10a na 
3889 ustoliea Das... oa 
No, Ktabescensisol 2,2 | I a 
995 talpazkammph .... 12 1 Su 
OO. Frereste a 2 N Rn Ve 
1526. Kteetudmarıa 1. ar nr era 
10475. unifasciata Mish.’ . DRIN | RAIN DS ANA Inst 
1500. ursellus,G ml. 2). > | na. SEAL 
| | 
Luponia Gray. Ian | | 
3995. aurantıa Martyn. (Ü. IE Ra 
N uwora Solandy 0 Dur an 
928. Becku Gask rn. a 1 N 
867. candıda Pse. BI Re 
298, Kcaueiea le a le oe 
594. clandestina L. (©. mo- | | Ina 1ı 
mikarnısı Damm). a ala 
1000. contaminata Gray. .| I Sn 
7066. cmbrara u. . . al | 1 ne 
676 Cumingi Gray. N N | 
996. eburmea Bares. . . IM | 1 | 
€ | | | ! ige { 


?) Gambier-Ins. —2. — ?) Yap— 4. Neu-Britannien — C'pt.Levison. 

3) Pelau-Gruppe — 4. — *) N.-O.-Australien — 6. 

5) Yap — 4. — N.-W.-Cap von Australien — Denicke. 

6) Boston-Gruppe — 4, — ') Dürfte als Var. zu P. fimbriata Gml. 
ssehören, vd. Roberts |. c. 

8) .Von sicheren Fundorten liegen mir ferner vor: N. SS, P, exusta 
Sow. — Rothes Meer. — Hildebrandt, und N. 14597. P. felina Gml. 
Massaua, Rothes Meer — Hildebrandt. 

°) Die genauen Localitäten von denen diese Art mir vorliegt sind 
folgende: Die Insel «Nagarra» im Norden des Viti-Archipels — Gräffe, 
Pelau-Gruppe, Ponape und Uleaj — 4. 

0, Pt. Denison, Ost-Küste von Australien, — 5. 


- 


1) Funafnti, Ellice-Gruppe, 7. — 12) Pelau-Gruppe — 4. 


albıc|d eit alh)ı ik 

991. ‚erosa L. . a 2 OR IR BE 7 3 le 
558. erronesL.(Ü. olivacea | | KR ı 
am) Sid IPA Va a aa 2 1 
esontropia Duell | 1 | 
6762. faveola L. non. Born. | At | | 
nee. Lam. a | | 
Gaskoinii Rve. I 8 N | 
2 2 Gondlallu Gray, © 2,212, 21. 2... 
552. guttata Rumph. (C. | Ba ee IR 
ans 0 De er 2 | 2133/3140) 

heholal... 087 8122,2 13.3.3.) 2,4] old 

350. N se 1 a a RE Be ee 
ER>0  massarıta Bol 11212 |1 | °.1 2.10.32 | 
553. montosa Rumph (0. | U RL | 
ine anabh  le n n 
Bu porama .. .°...2.):122 8, 38. h El 
299. punctata 108 (ga ER | | 
Erna Gm) 202212121 ea | 
559. sata BRumph. (C.| | | | | 147] | 
sntzellus IbSE ern ee EZ | 
semiplota Mich. | le | lei 
9668. Sophiae Braz. | | | a0 

spadıx Migh. | | 1 


) Yap—4.—2%)Yap und Pelau-Gruppe. — 4. — Rockhampten. — 6. 

3) Mir bat diese Art von sicherem Fundorte nur von Mauritius — 
Robillard — vorgeiegen. — . 

2) Von Hrn. Prof. Dunker als L. spurca L. bestimmt, stimmt 
indess weder mit authent. Stücken letzterer Art aus Westindien noch 
mit Reeve’s Abbildung und Beschreibung, ich kann sie nur mit der L. 
flaveola L. identisch erklären. 

5) Vavao. — ®) Uleaj — Yap — Pelau- Se. — Porape! 

‘) Im Carolinen Archipel findet sich die Art bei den Pelau-Inseln, 
Uleaj und Ponapd; eigenthümlich ist hier im Carolinen-Archipel das Aur- 
treten einer ges reckten Form mit vorherrschend röthlicher, manchmal 
sogar ganz rother Basis, während die sämmtl. Stücke die mir z. B. von 
viti vorgelegen die gewöhnl. bauchige, aufgetriebene Form zeigten. 

8) Moretonbay, Ost-Küste von Australien; 5. — ' 

'o, Pelau-Gruppe — 4. — '') Roberts giebt 1. c. pg. 199 für diese 
Art die Insel «Oahu» im Sandwich-Archipel als Fundort an, mir hat die- 
selbe nicht von dort vorgelegen, noch führt 2 sie in seinen Notizen auf, 


f 


N | abc direkt 22 uha ink 
1627. varıola Rumph. (C.| | 
cruenta Gml. O. va | | 
iolarıtar liams) 2 | | 14a 12 
| | | | 
Aricia Gray. | 
| | 
AnnseiRob men | z 
257. annulus L.* 12) | 82182132] 1 [4° 2 
560. Arabıca L® 12212220323 52.019 4 
4028. arenosa Gray. 12, 20a 
1001. eaputserpentis L.° 12/12/23 3,3 1,4 112 
1599. histrio Meusch. 22402 1 1002 
1599. ıintermedia Redf.. au 22 ll 
553. Mauritiana L. 12,122 303322723) 02 
1800. moneta L.’ 12.22 20a | 
4036. obvelata Lam. 1202202 2 
suleidentata Gray. .| | | | 1 
tessellata Sws. . va I { 1 
3236. ventrieulus Lam. (O.| | 
achatena Sol 2,27 52112 ee 
Cypraeovula Gray. | 
8854. Adamsoni Gray.! 22 
Epona H. u. A Ad“ | | 
4014. annulata Gray. 122 722 22 a a 
TJo N eieerenlaplegı me ve, 2 I I or 12 2t 
4048. globuli Rumph. (C. | | 
= lobulus 3 2 2 mE DE Ne ale 1 gt 


') Boston-Gruppe — 4. — ?) Pelau-Gruppe — 4, 

3) Teste Roberts op. c. pg. 201. — *) Küste von Ost-Australien — 5. 

5) Yap — 4. — °) Massaua, reth. Meer. — Hildebrandt. 

°) A. caput-anguis Ph. ist jedenfalls nur Jugendstadium der ©. caput- 
serpentis L.- — ®) Ponape. 

°) C. icterina Lam. gehört nach Roberts op. c. pg. 202 zu A. 
moneta L. } 

0) 2 giebt in seinen Notizen auch die Samoa-, Tonga- und Viti- 
Inseln als Fundort dieser Art an, ich habe nie ein authent. Stück daher 
gesehen, auch Gräffe bestritt früher, dass sie im Samoa - Archipel vor- 
komme. — A. turdus Lam. von Massaua — Hildebrandt. 

11) ©. Capensis Gray. Cape Recif, Algoabay — Cpt. Wood. 

2) Me’Keans-Insel, Phönix-Gruppe — S% 

13) Das Vorkommen der E. annulata und E. globuli an den Samoa-, 
Tonga- und Viti-Inseln bezweifle ich trotz Garrett’s Notiz sehr. 

:) Die übrigen mir vorliegenden, hierher gehörenden Arten sind 
pag, 174 aufgeführt. 7 


| | | | 
Pustularia Sws. lalbie dı et werchu.® Ik 
Kl I) 
8853. granulata Pre . .| 2 Ka 
12544. Madagascariens. Gml. |2 | INN: il! 
1198. nuweleus L.. . 2 | 1 
998. Staphyloea L. 2 LS | 12.2: 12) 1 
7304. x var. lima- | | | | | | 
ma Bam, hl. nel» a | 
Trivia Gray. ve Haar 1 
179%. Childreni Gray... .)2|2| 1113132) i 
9089. eorrugata Pse. . . 1212| | je 
A) | | | | | 
6621. exigua Gray. (Ö.tre- | | | IR 
meza Duel. ©. gem-| | Be IR 
mula Gld.) 2 
3627. ınsecta \ieh. 3 a a 
pellueidula” Gasen ae Sn N BR DA 
14248. scabriuseula Gray. (C. I Na S 
oryza Rve. Abbild) 2 1.42 46.118 22-2 
14347. sephaerula Migh? . 2 2| bi | | 1 
Apollon Montf.‘ EU 
Bandstu eh. 2 | | 
a | | 
Ranella Lam. all | | 
1821a. afiinıs Brod.” END | 22.52. 338 a1 
3302. anceps Lam. . . 2 | Ka aan a2 
986. bufoniaGm. (bufoCh.) 1 Da ln 2 
1) Me’Keans Insel, Phönix-Gruppe — 3. — 2) Pelau-Gruppe. 


3) Me’Keans-Insel, Phönix-Gruppe — 3. — *) Gambier-Inseln — 2. 

5) An hierher gehörenden Arten sind mir ferner von sicheren Fund- 
orten bekannt: T. australis Lam. — Bassstrasse, 7, T. californica 
Gray, Insel Barbara, Californien, T. oniseusLam. und T.ovula Lam. 
beide von Cape Recif, Algoabay. — Capt. Wood. 

6) Siehe: Kobelt, W.: Catal. d. Gatt. Ranella Lam. Jahrb. d. 
deutsch. malakoz. Gesellsch. 1876, je. 323 u. £. 

‘) Massaua — Hildebrandt — var.!. — 8) Insel Yap. 

») Diese Art hat mir des Oefteren in gedredgten Exemplaren vor- 
gelesen, so dass über die Richtigkeit des Fundortes kein Zweifel be- 
stehen kann. Mit Bezug auf die Angaben bei Mörch, Broderip und 
Cuming ist Herr ©. Semper in Altona der Ansicht, dass wahrscheinlich 
verschiedene Formen unter einem Namen bisher zusammengefasst. 

0) Die Exemplare aus den Paumotu’s, von der Insel Fakarava, sehr 
gross. — !!) Montdeverdes- Gruppe. 


a bi fc dlke m yeah a 
6887. coriacea Rve. . I au! Es a 
98ha., cruemtata) Bow 1,2.000 23, 5,03, 37 1 
8860, elesantnlagDkg ae oa 
1310, \&anzerssSehmelizne 02,0 
3869. granitera Dam \eraıı 0 0) | 
nularıs ih a Da 
6885. gyrina L.’ A | Br a a | 
6888. pusilla Brod. | 2. 00 De) na > 
3290. rana L. (albıv aricosa | I ALERT BA SR 2 Te 
Rvei ne .| IN a 
SSL ohodostome Bed I | 
8849. siphonata Rve. . Il 9 wit al! | el 
547. tubereulata Brod. (R. | ae KR) 


olivator Meusch.) . ES RER DRAN ne 


5890)  venuskulapuve. 2. 21 eo 11 
987. lampasL. (Trit:hyans | | | Ks 
Schu)... u eu dd „1 a | 


Distorsio Bolt. | Be Na 
ISO ans al. . 2 al aa 
8845. decipiens Bye? RR u A DR a Re 


Triton Lam. N a 

Subg. Lagena Kl. | BE | | 
3884. clandestinum Oh. . | a lee 
Sub Bipsidinommus a 
3358. antiquatum Hds.. . 


Be 


Fi 
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2 

Se 


') Siehe: Mus. Godefiroy Cat. V, pg. 139. 

2) Me’Keans-Insel, Phönix-Gruppe. 

3) Pt. Denison. O.-Austr. — 5. — *). Insel Yap. 

>) Nur einmal ein schlechtes Exemplar. : 

6) Boston-Gruppe. — °) Von sicheren Fundorten kenne ich ferner 
folgende: R. erassa Dillw. — Puerto C'abeilo. — R. californica Hds, 
— Monterey, Oalif. —R. ventricosa Brod. — Iquique, Peru; Cpt Meier. 
— R.perca Perry. var. — Küste von O.-Australien. bei Rockhampton — 6. 

°) Diese Art fehlt im Kobelt’schen Catalog, Herr Dr. K. schreibt 
mir auf meine Anfrage darüber, dass er diese Conchylie trotz des Canals 
als zu Triton gehörig ansehe. Ich kenne die Art neuerdings von Neu- 
Britannien. — °) Nur ein Stück erhalten von der Insel Upolu, 

0) Pelau-Gruppe. 


15 — 
| | | | 
albje,djejf g\hjilk 
| | | 
clathratum Sow. . "2 Be | RA 
6770. eonvolutum Brod. 2 12. 63. 08 IE 
: eylindricum Pse.. I TE RT | 
3910. decapitatum Rve. REN, | 
6603. decollatum Sow. . 12 IE le OR 
6767. distortum Schub. IR I ARE | 
. Wag. a/alı)a]ı 3/aı1/ı 
14306. maculosum ae N IN | 
6769. nitidulum Sow. Pk Adel | 
obseurum Rrve. 1 | | wel ii 
7112. tortuosum Rve. ES ER 3 ES 
6771. truncatum Hds. | NLA | 
i . | | 11% 
| an | 
Sube. Gutturnium Rl. || ek | 
6110. caudatum Rrve. ae 
7111. crispum Rrve... Dee | 
990. nodulus Mart. pa ae a | | { 
tuberosum Lam.). .|1.1123/5|53/1j4|2 
8942. Thersites Rve., > 
| | 
| | 
Subg. Cymatium Bolt. | | | | 
6773. grandımaeculat. | “ | 
8678. lotorium Lam.* a 114 
6717. pyrum Rre. iu? Pe aa 
Be 
Subg. Simpulum Kl. Begril | 
6693a. aquatile Rve.. . .)11223/3/3/1/&|1 
989. chlorostoma Lam. .|111253/3|3/27]4°%1 
3261. vemmatum Rye. . . 1121218 |313| 14° 


1) Insel Vavao. — ?) Boston-Grnppe. 
3) Insel Ovalau, durch Kleinschmidt. — 
Hildebrandt. 


°) Pelau-Gruppe. 


*) Massaua, roth. Meer — 


%) Pelau-Gruppe. — ') Funafuti, Ellice-Gruppe. 7. 


8) Montdeverdes-Gruppe. 


albleldjelf\g|nlilk 
14222: Jabiosum Wood (T.| | | I 
Budıluna Mikes), ee se. | n) 1 Aal 
1051 7plkezm, 2 2,2172 ae Lı&| 
60699. mubeculantu er. 222 ol 2 212 2222 O5 27! 


Triton s. str. 


987. Mlrikonis DAN Se a ae en 
| | | | | | 


') Pelau-Grupne. — 2) Küst> von Ost-Australien — 5. 
3) Auch von Neu-Britannien. 
*) An Arten der Gattung Triton Lam. liegen mir ferner mit 
authent. Localität noch folgende vor: 
T.s. str. Bassi G. F, Angas. Bassstrasse —- 7. 


« «<-«ce granulatum Dkr. « u. GolfSt. Vicentb. Adelaide, 7. 
< (Simpulum) exaratum Rve. Hafen v. Sidney. — 6. 

« (Cabestana) Spengleri Lam. « & @ — 6. 

R R delarium L. Cape Reeif, Algoabay. Cpt. Wood. 

R R lyratum King. (T. olearium L.?) Hafen von Sidney. 6. 
« < nodosum Ch. Iquique — Capt. Meier. 

« (Gutturnium) elongatum Rve. Pt. Denison, O.-Küste v. Austral. 5. 
« (Epidromus) Quoyi Kve. & « < < 5: 
« (Argobuceinum) rude Brod. Iquique, Copiapo. W. Küster. America. 
« < scabrum King. Iquicue. 


Von sicheren Fundorten liegen mir ferner folgende zu Luponia 
gehörende Arten vor: \ 

L. albuginosa Hawe — Californien. — L. camelopardalis 
Gray — Massaua, rothes Meer, Hildebrandt, — L. fuscodentata Gray 
— Cape Recif, Algoabay — Cpt.Wood.— L.Lamarcki Gray — Sansibar — 
Findet sich stets einzeln unter den in grosser Menge zu Handelszwecken 
von Sansibar eingeführten Cyp. erosa ete. — L.lutea Gronov. (L Hum- 
phreysi Gray) Gaspard-Strasse, Java-See — Capt. Meier. — Ost-Küste v. 
Australien —5. — Ein mir unter dem Namen L. lentiginosa Gray durch 
Jickeli eingesandtes Stück von Massaua gehört wohl jedenfalls als Mon- 
strosität zu L. caurica L. — L. onyx L, Philippinen — Wallis. — L. 
pantherina Sol. Massaua — Hildebrandt — L. subviridis Rve. Auf 
den Perlbänken am Nordwestkap v. Australien — Capt Denicke. — L. 


umbilicata Sow. — Vandiemensland — Cox. — L. undata Lam. — 
Sansibar — Hildebrandd — L.xanthodon Gray. — Rockhampton, Ost- 
Küste v. Austr.. — 6. — L. zonata Ch. Westafrica, Gaboon. — Gas- 


koinia edentula sammelte Capt. Wood am Cape Reeif, Algoabay. 


Ueber das Miocän von Reinbeck und seine 


Molluskenfauna. 
Von (. Gottsche aus Altona. 


Literatur-Verzeichniss. 


NB. Z. d.d. eg. G. = Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. 
Meckl.-Arch. — Archiv der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. 


1847. Zimmermann: Die Schichten der Tertiärformation, welche 
b. Reinbeck durch d. Bau d. Eisenbahn aufgeschlossen 
sind (mit Profil). Amtl. Ber. d. 24. Naturforschervers. 
Kiel’ 1846. p. 232. 

-—— Die Tertiärpetrefacten aus d. Sachsenwalde. ibid. p. 240. 
—- Briefliche Mittheilung über Reinbeck. Leonhard & Bronn 
Jahrbuch 1847. p. 38. 
1848. —- Trochus Struveanus. Palaeontographica I, p. 185. 
Boll: Das tertiäre Lager b. Reinbeck. Meckl. Arch. II. p. 91. 
Meyn: Geognostische Beobachtungen in Schleswig-Holst. p. 34. 

1351. — Neue Beobachtungen mitteltertiärer Schichten in Lauen- 
bure m. Holsten 2 724.0,°.6, Me) pn Aal". 

1853 —1856. DBeyrich: Die Conchylien d. norddeutschen Tertiär- 
gebivees.) Arnd de GV VIE VB 

1854. Koch: Ueber d. tertiären Lager in Lauenburg u. d. angrenzend. 
holst. Gebiet. Z. d. d. g. G. VI. p. 92. 

1861. Semper: Ueber einige Eulimaceen u. Pyramidellaceen der 
Tertiärformation Norddeutschlands. Meckl. Arch. XIV. 
Pp- 330. 

1862. Koch: Beiträge z. Kenntniss d. norddeutsch. Tertiärconchylien 
(Cypraea Zimmermanni Koch). Meckl. Arch. XV, p.104. 

1864. ‚Reuss: Zur Fauna d. deutschen Oberoligocäns I. Sitzungsber. 
Wien. Akad. L. p. 18. (Qinqueloculina Karsteni: von 

Reinbeck.) 3 

1868. Koch & Wiechmann: Fauna d. Sternberger Gest. Z.d.d. 
g. @. XX. (Bulla-Arten von Reinbeck.) 

1872. —- — Molluskenfauna d. Sternberger Gest, Meckl, Arch. XXV., 
(Turbonilla gracillima.) 


1572. von Koenen: Das Miocaen Norddeutschlanas u. s. Mollusken- 
fauna (I. siphonostome Gasteropoden). Schriften der Ges. 
zur Beförderung d. Naturw. in Marburg. Vol. X. p. 134. 

1875. Winkler: Ueber einige tertiäre Fischreste (auch v. Reinbeck). 
Meckl. Arch. XXIX. 

1876. Gottsche & Wibel: Skizzen und Beiträge zur Geognosie 
Hamburgs und seiner Umgebung. p. 26 —29. 


Von den »Skizzen und Beiträgen«, welche Dr. F. Wibel 
und ich im vorigen Jahre in der Festschrift der 49. Natur- 
forscherversammlung veröffentlichten, bedürfen vor Allem die 
Mittheilungen über Reinbeck der Ergänzung und Berichtigung. 
Denn einerseits erlaubte der knapp zugemessene Raum keine 
eingehendere Darstellung der Lagerungsverhältnisse, andrerseits 
hat gerade das Streben nach Kürze einige Unklarheiten hervor- 
gerufen. Die letzteren zu beseitigen, das erstere nachzuholen, 
und ausserdem die Irrthümer auszumerzen, welche das Petre- 
factenverzeichniss enthielt, ıst die Aufgabe dieser Zeilen. Da- 
mals war ich genöthigt, fremde Hülfe in Anspruch zu nehmen. 
Seitdem habe ich aber Gelegenheit gehabt, sowohl die an das 
Hamburger naturhistorische Museum übergegangene Sammlung 
des verstorbenen Dr. K. &. Zimmermann, als auch diejenige 
des Hrn. Landbaumeister Koch in Güstrow durchzusehen, und 
bin dadurch in den Stand gesetzt, eine Reihe der früheren 
Bestimmungen berichtigen und gleichzeitig sichere Angaben 
über das Vorkommen der einzelnen Arten (ob in Thon oder 
Gestein) machen zu können. Ich glaube um so weniger mit 
diesen Mittheilungen zurückhalten zu sollen, als ausser Koch 
und Zimmermann kaum Jemand nennenswerthes Material bei 
Reinbeek gesammelt hat, und ich somit überzeugt sein darf, 
dass mein gegenwärtiges Verzeichniss ein nahezu vollständiges 
Bild der Reinbeeker Molluskenfauna ergiebt. 

Bei der Schilderung der Lagerungsverhältnisse werde ich 
von den Angaben Zimmermann’s ganz absehen, weil sich die- 
selben vielfach widersprechen; ebenso von Boll’s kurzer Notiz 
im Meckl. Arch. II., da sie nur anderweitig Bekanntes wieder- 
holt. Ich beziehe mich daher besonders auf Koch, der 1846 
die Arbeiten bei Reinbeck leitete, und die dabei gewonnenen 
geognostischen Resultate in Z.d.d. g..G. VI niedergelegt hat. 


Den Mittheilungen von Meyn, der leider die Lagerungs- 
verhältnisse nicht mehr im Zusammenhang beobachten konnte, 
— sonst wären wir längst darüber im Reinen! — habe ich 
die Characteristik der Bohrproben entnommen, da es nicht 
zweifelhaft sein kann, dass seine Schilderung derselben die 
massgebende ist. 


=, 


Die Aufschlüsse, von denen im Folgenden die Rede sein 
soll, lagen theils auf dem rechten, theils auf dem linken Ufer 
der Bille, welche hier die Grenze zwischen Holstein und 
Lauenburg bildet. Sie waren sämmtlich durch den Bau der 
Hamburg-Berliner Eisenbahn veranlasst; ich glaube daher die 
Verhältnisse am besten darlegen zu können, wenn wir von 
Reinbeck ausgehend, der Bahnlinie in ihrem nordöstlichen 
Verlauf nach Friedrichsruh eine Strecke weit folgen. 

Gleich der erste Einschnitt hinter dem Reinbecker Bahn- 
hofe liegt auf einer Länge von 2400 Fuss!) in einem sammet- 
schwarzen, mageren, glimmerreichen Alaunthon, der stellen- 
weise 10' mächtig angeschnitten ist, und sich (nach Koch) in 
OÖ. und W, bei Abfall der Höhe gegen die Bille auskeilt.?) 

«Das Alaungebirge, welches mit feinen Adern eines 
«weissen Quarzsandes durchsetzt ist, zerfällt an’ der Luft leicht 
«in trapezoidische Stückchen, ist sehr Kieshaltig und enthält 
«keine Versteinerungen; nach oben geht dasselbe allmählig ın 
«einen sehr fetten gelben Okerthon von geringer Mächtigkeit 
«über; darüber liegen 5—6' Geschiebesand und Culturboden.» 

Ueber die Schichten unter dem Alaunthon geben 2 kleine 
Bohrversuche®) Aufschluss, deren Resultate hier folgen. 


1) Alle Angaben beziehen sich auf rheinl. Fuss. 

2) Es ist hiebei zu berücksichtigen, dass der kleine Abhang des 
rechten Ufers, auf dem wir uns befinden (sZiegelfeld», «Ziegelkamp» oder 
«Ziegelwald«, wie ihn Zimmermann nennt) von der Bille in weitem Bogen 
umschrieben wird. 

3) Ich bezeichne die Bohrlöcher mit denselben röm, Ziffern, wie 
der amtl. Ber. über die 24. Naturforscher-Vers. zu Kiel und wie Meyn; 
Koch hat die Zahlen vertauscht; bei den Höhenangaben habe ich mich 
‚auf Koch bezogen, da seine Angaben zwar von Meyn abweichen, aber 
mit dem Profil des amtl. Ber. gut übereinstimmen; dieselben beziehen 
sich sämmtlich auf Hamburger alt 0, 12 


a 


Bohrloch I, zunächst dem Reinbecker Bahnhof, angesetzt 
in + 61‘ (über alt 0) ergab: 

0 bis 57° 4" Culturboden und Diluvium, 

) 57° 4'! bis 39' 7'' schwarzer Alaunthon, 

) 39° 7 bis 26° 4" sehr feinkörniger, Glimmerhaltiger, 
leberbrauner Formsand mit Bruch- 
stücken von Dentalium und Pleuro- 
toma, sowie mit einzelnen Quarz- 
körnern, 

4) 26° 4'' bis 20' 6° Derselbe, mit allmählig steigender 
Menge von Quarzkörnern (in Hanf 
samengrösse) und zahlreichen Fossil- 
resten (Fischzähnen, Peetunculus und 
Steinkernen von ÜOonus). 

abgesetzt in + 20° 6‘; Gresammttiefe 40° 6". 

Im Bohrloch II, 540' östlich von I, angesetzt in -H 57° 
über alt OÖ wurden folgende Schichten angetroffen : 

1) + 57 bis 50° 6° Culturboden und Diluvium, 

2) + 50' 6° bis 839° 6° der schwarze Alaunthon (wie 12), 

8) + 39 6° bis 18' 6‘ derselbe Formsand mit Braun- 


kohlenresten und Versteinerungen, 


wie 1,3, 

4) + 18° 6° bis 10’ 6‘ aschgrauer glimmerreicher Form- 
sand, 

5) + 10° 6“ bis — 3’ 6‘' schwarzbrauner, glimmerreicher 


Formsand, mit Braunkohlenspuren 


und (fide Koch) ! Gypskrystallen, 


6) — 3° 6" bis — 6° do., mit Quarzkörnern von Hanf- 
samengrösse, 

7) — 6‘ bis — 9° fetter plastischer schwarzbrauner, 
Glimmerhaltiger Thon, 

8, —.. 9 bis — 11‘ brauner glimmerreicher Formsand, 


abgesetzt in — 11’; Gesammttiefe 68‘. 

960 Fuss östlich von Bohrloch II, da, wo der steilere 
Abfall gegen die Bille beginnt, keilt sich der schwarze Alaun- 
thon (1,2 u. IL,2) aus und am Fusse dieses Abhanges 1320‘ 
östlich von II fand man bei der Anlage eines Grabens, auf 


— 19 — 


der N.-Seite der Eisenbahn, am Rande des kgl. Geheges Vor- 
werksbusch in 29° über alt 0 einen durch Eisenoxydhydrat 
loeker verkitteten gelbbraunen Sandstein mit zahlreichen Stein- 
kernen von Mollusken (bes. Pectunculus, Isocardıa und Venus 
multilamellosa), welcher allmählig mit blasserer Färbung in jenen 
vielbesprochenen festen, zähen gelbgrauen Sandstein übergeht, 
der die Lagerstätte zahlreicher schön erhaltener Petrefakten 
bildet, deren Schalen nicht selten noch ihren Glanz bewahrt 
haben. Ich werde diese Sandsteinschichten als «Reinbecker 
(festein» zusammenfassen, denn Zimmermann’s Trennung der 
selben in «Sand, Grobkalk und mergeligen Sandstein» ist un- 
‚ zulässig, wie Meyn schon 1851 mit petrographischen Gründen 
bewies, und ich jetzt, nach Untersuchung der Einschlüsse, be- 
stätigen kann. Das Hamburger Museum besitzt aus dem oberen 
lockeren Sandstein folgende Nummern unseres Verzeichnisses: 
a2 29 931..39, 12,51. 60,067, 68, 12, 78, 78, 19, 81, 
82, 2 84, 85, 86, 95, 104 und 106. Von diesen 22 Arten 
sınd nur 3 (20, S1, 104) nicht aus dem festen Sandstein be- 
kannt. 

Ueber die Mächtigkeit des Reinbecker Gesteins finden 
sich bei Meyn und Koch keine Angaben; Zimmermann schätzt 
die oberen Schichten auf 5’, die unteren auf 2’; doch ent- 
stehen Bedenken an seiner Zuverlässigkeit, wenn man an der- 
selben Stelle (amtl. Ber., p. 241) liest, dass diese Sandstein- 
schichten dem miocänen Glimmerthon aufgelagert seien, der 
nach allen anderen Angaben, sowie nach dem von Koch ent- 
worfenen Profile des amtl. Ber. nur auf dem jenseitigen linken 
Billeufer angetroffen ist. 

Weder auf der am Fusse des Abfalls gelegenen Wiese, . 
noch im Bette der Bille, welche dıe Eisenbahn mittelst einer 
bedeutenden Brücke überschreitet, waren Tertiärschichten nach- 
weisbar. Dahingegen hat der Bau eben dieser Brücke in der 
steilen Böschung des linken Thalrandes einen dunkelschwarz- 
braunen, fetten, zähen, höchst plastischen, glimmerreichen, 
'sandfreien Thon blossgelegt, der durch seine wohlerhaltenen 
Petrefacten, wie durch seinen petrographischen Character als 
der in Schleswig-Holstein weit verbreitete miocäne Glimmerthon 
gekennzeichnet wird. Die Baugrube, deren Sohle etwa 10’ 

12* 


— 180 — 


über alt O0 lag, stand durchschnittlich 20’ tief in diesem Thon; 

und die unmittelbar daneben in + 28' angesetzte Bohrung III 

ergab: 

1) + 28 bis — 40' 4'' Glimmerthon, nur in + 13‘ durch 
eine 6‘ starke Schicht eines festen 
dunkelaschgrauenCementgesteines 
unterbrochen, 

2) — 40' 4" bis — 59’ 6'' dunkelgraubrauner Sand, fein- 
körnig und glimmerfrei, 

), 55) De —— Ol! magerer schwarzbrauner 'T'hon, ın 
trockenem Zustande stäubend, mit 
feinem Sande und vielen Glim- 
merblättehen durchsät, 

4) — 61‘ bis — 65° derselbe T'hon, allmählıg in grau- 


braunen Glimmersand übergehend, 


abgesetzt in — 65’; Gesammttiefe 93'. 

Die in 13' Fuss über 0 erbohrte Septarien-ähnliche Aus- 
scheidung fand sich genau in demselben Niveau in der ganzen 
Baugrube wieder, was auf eine horizontale Lagerung des Glim- 
merthons (der sonst stets ungeschichtet erscheint) schliessen 
lässt. Ich hielt diese Ausscheidung früher für eine zusammen- 
hängende Schicht, und bezeichnete sie demgemäss als «Zwischen- 
schicht des Glimmerthons»; das scheint indessen nach Koch 
und Meyn nicht der Fall zu sein. Die Angabe Zimmermann's, 
dass sich in «dem den Thon durchsetzenden Kalkstein die 
Versteinerungen des 'Thones als Steinkerne» vorfanden ist an 
und für sıch nicht unwahrscheinlich, doch muss ıch bemerken, 
dass ich weder bei Koch, noch im Hamburger Museum Ver- 
steinerungen aus diesen Concretionen vorgefunden habe. 


Mehr als ich hier wiedergegeben habe, ist aus den authen- 
tischen Berichten von Koch und Meyn nicht zu ersehen und 
ich bin geneigt, die von denselben abweichenden Angaben 
Zimmermann’s auf falsche Deutung zurückzuführen. Eine 
richtige Deutung ist in der That schwierig, wo nicht unmöglich. 

Die mitgetheilten Thatsachen erlauben weder einen Schluss 
darüber, in welchen Beziehungen der Glimmerthon des linken 
Billeufers zu dem Reinbecker Gestein steht, noch ob das letztere 


— 151 — 


wirklich, wie Koch will, das Ausgehende des in L3 u. IL,3 
erbohrten Formsandes darstellt.) Nur soviel steht fest, dass 
der Alaunthon des rechten Ufers in keiner Weise mit dem 
Glimmerthon des linken in Verbindung gebracht werden darf, 
‘da der "petrographische Character ein so ganz verschiedener ist. 

Da nun auch die zahlreichen Bohrungen auf dem be- 
nachbarten Hamburger Gebiet, sowie die Lagerungsverhältnisse 
der anderen Miocänpunkte Norddeutschlands bislang keine An- 
haltspunkte für die Beurtheilung der Schichten von Reinbeck 
darbieten, so sehe ich mich genöthigt auf eine Deutung der- 
selben zu verzichten, zumal auch die Untersuchung der Ver- 
steinerungen, wie ich unten zeigen werde, in dieser Hinsicht 
kein positives Resultat ergeben hat. 


ET: 


Ehe ich zu dem 2. Theil meiner Aufgabe übergehe, 
glaube ich kurz angeben zu sollen, auf welchen Quellen die 
vergleichende Uebersicht der Versteinerungen fusst. Die Co- 
lumne »Reinbeck« basırt auf die bekannte Literatur (Beyrich, 
Koenen, Semper), sodann auf Coll. Zimmermann, jetzt im 
Besitz des Hamburger naturhistorischen Museums, endlich auf 
Coll. Koch, die ich im vorigen Herbst in Güstrow durchsah. 
Herr Koch hatte die Güte mir einige schwieriger zu bestim- 
mende Objeete zur genaueren Untersuchung anzuvertrauen, 
wobei mich Herr J. Ö. Semper freundschaftlichst unterstützte. 


») Koch glaubt sich durch die gleiche Höhenlage zu diesem Schlusse 
berechtigt; indessen fehlen dem Gestein stets die groben Quarzkörner 
des Formsandes. Versteinerungen aus dem Formsande sind meines Wissens 
in keiner Sammlung vorhanden; und unter den Bohrproben des Lübecker 
naturhistor. Museums (welche von Kabell herrühren und denen Koch’s 
Originalzeichnungen zu dem Profile des amtl Ber, beigegeben sind) habe 
ich nur gebleichte und gerollte Bruchstücke von dickschaligen Bivalven 
(bes. Peetunculus) gefunden, ebenso in e. Probe des Quarzsandes (1,4), 
die Koch aufbewahrt. Mir sind daher gelinde Zweifel gekommen, ob wir 
nicht etwa in dem Formsand umgearbeitetes Reinbecker Gestein, in diesem 
nur eine losgerissene Scholle, und endlich in dem Alaunthon nur umge- 
lagerten Glimmerthon zu erblicken haben. 


— 132 — 


Nur für die Bestimmungen: 25, 43, 58, 62, 63, 91, 98, 99, 
wie für das Vorkommen dieser Arten im Holsteiner Gestein, 
muss ich Herrn Koch die Verantwortlichkeit überlassen, da 
ich es versäumte, dieselbe näher zu prüfen. Für die Columnen 
»Glimmerthon« und »Holsteiner Gestein« ist ausser dor 
Literatur nur die Sammlung des Herrn J. O. Semper in 
Altona zu Rathe gezogen. Die Columne »Bokup« endlich 
beruht vorwiegend auf dem Verzeichniss, welches Herr Koch 
in Z.d.d.g. G. VIII, p. 249 mitgetheilt hat, sowie auf einer 
brieflichen Mittheilung aus dem Mai 1876, worin er dies Ver- 
zeichniss nicht unwesentlich ergänzte und modificirte. 


Liste der Versteinerungen von Reinbeck.“) 


Reinbeck 


Glimmerthon 
Bokup 


Thon 


2.05 ++ +++ | Gestein 


Murex inornatus Beyr. 
Tiphys horridus Broe. 
Tritonium tarbellianum Grat. 
Cancellarıa evulsa Sol., var.: 
Bellardıı Mich... 

« varıcosa Broc. 

< lyrata Broe.. . . + 
Fieula simplex Beyr. . 
«  reticulata Lk. 


—- 
++ | +4 — + -- | Holst, Gestein 


4 


4- 


+ 
_ 
+ 
+ 
+ 


Peer so m 


2. Murex capito Zimmermann nee Nyst (M. ? oetonarius 
Sk. B. 4) ist ein schlecht erhaltener Tiphys horridus. 

3. Tritonium enode (Sk. B. 8) kommt nicht bei Reinbeck 
vor; das betr. Stück der Coll. Z. stammt zweifellos aus 
Holsteiner Gestein. 


*) Die Anm. schliessen sich an die Nummern dieser Liste an, und 
motiviren zunächst die Abweichungen von dem früheren Verzeichniss, 
in Skizzen und Beiträge zur Geognosie Hamburgs, dass ich als Sk. B. 
eitiren werde, 


2 
10. 
11. 
12. 
13. 
14. 
15. 
16. 
IM. 
18. 


19. 


12. 


16. 
20. 


u a 
Reinbek | S ®3 
nl, 
ee 
= | .n = 
Selle se 
| 
Fusus attenuatus Phil. . + I -+ 
« abruptus Beyr.. - | + 
« sexcostatus Beyr. . +14+| + 
«  trieinetus Beyr, +! +[+ 
«<  eximius Beyr. . — + 
«  distinetus Beyr. + + | + 
Terebra Basteroti Nyst. + + 
< acuminata Bors.. + m 
Nassa bocholtensis Beyr. . —1I+ + 
« ef. turbinellus Broc. 
(? Fuchsi v. Koen.) -—- 
« Fackı v. Koen.. +J+|1+| + 
«< ‘ Meyni Beyr.. —z = 


Fusus erispus (Sk. B. 16) dürfte zu sexcostatus Beyr. 
gehören, es sind übrigens schlecht erhaltene Jugend- 
exemplare, die kein sicheres Urtheil erlauben. — Fusus 
glabrieulus Phil., den v. Koenen (fide Z.) anführt, war 
schon 1362 in Coll. Z. nicht aufzufinden; ich habe ihn 
daher schon in dem früheren Verzeichniss ausgelassen. 


Fusus trieinetus auch im «Gestein» zu finden, ist über- 
raschend; man kennt ihn sonst nur aus dem Glimmer- 
thon von Langenfelde, Lüneburg und Gühlitz. Ich halte 
es, wenn auch für unwahrscheinlich, so doch nicht für 
absolut unmöglich, dass ein Versehen meinerseits vorge- 
fallen wäre, und die betr. Stücke nicht aus dem Gestein, 
sondern aus der oben erwähnten septarienähnlichen Aus- 
scheidung des Thones herrührten. ; 


— Terebra fuscata Koch nee Bors. (Sk. B. 22.) 
Die Nummern 20, 81, 87, 90, 92, 95, 107 befinden sich 


meines Wissens nur im Hamburger Museum. 


— 184 


Reinbeck E = 
Als lee 
21. Cassıs saburon Brug 14 
22. «  bicoronata Beyr. 7 NL 
23. Columbella seripta L.. + Sr 
24. < attenuata Beyr. . -I-+|+ 
25. < nassoides Grat. . Ar bar. ar 
26. Ancıillarıa obsoleta Broc. . Ara 
27. Conus antediluvianus Brug. . HI 4 + | + 
28. Dujardinı Desh. .- 4- 
29. Pleurotoma turbida Sol. . 41414 
30. « rotata Broe. . | - | 
80a. « EN Vang: 
complanata v. Koen. 41-4 
31. < turricula Broe. . 41 -+-| + 
32. = Newuosa Goldir 0 2 
33. R Stein yorthrSemp a le = 
34. & obeliseus Desmoul. . an 
3D. R festiva Dod. . | +| + 
36. & Selenkae v. Koen.. I | Sl 
37. Bela obtusangula Broc. AL | Se 
38. Mitra Borsoni Bell. Zn 
39. Voluta Bolliı Koch. Zu 
40. Oypraea Zimmermanni Koch - 
41. Trivia affınıs Du). . = 
21. Cassis saburon und Mitra Borsoni fallen im Gestein 
weniger auf, als 12. Sie sind zwar eigentlich in der 
Thonfacies zu Hause und fehlen im Holsteiner Gestein, 
kommen dafür aber an der Sandlocalität Edeghem vor. 
‘36. = Mangelia maitreja Koch nec Semper (Sk. B. 44.) 


Pleurotoma intorta (Sk. B. 40) und Defrancia reticulata 
(Sk. B. 42) sind als nur durch Z. verbürgt, ausgelassen. 


Reinbeck 


Glimmerthon 
Berlin 


Thon 
Gestein 


'Sigaretus sp... 


Natica helicina autt. 
«  pulchella Risso 
& millepunctata Lk. 


+ 
— ++ |Holst. Gestein 
= 


Eulima subulata Don.. 

«  Eichwaldı Hörn. . 
Turbonilla Philippii Dod. 

< gracillima Koch und 

Wiechm. 

Cerithium sp. 3 a 
Aporrhais alata an ee 
Turritella ef. subangulata Broe. 
Xenophora ? Deshayesi Mich. . 
Trochus millesranus Phil. 
Calyptraea chinensis L. re 
Dentalium floratum Phil. . .| + 
Actaeon semistriatus Fer. 
Tornatina ef. burdigalensis d’Orb. 


++++++ 
++ +++ 


— 
+ 


on 
- 
— 


Hiezu gehört auch, was Koch (Sk. B. 51) N. saucatensis 
nennt. 

Es nicht unmöglich, das Z’s. Turbo simplex (Sk. B. 61) 
sich auf Trochus millegranus bezieht. 

Dentalium floratum Phil. ist wohl nur ein Manuscript- 
name; er findet sich zuerst bei Zimmermann (Amitl. Ber., 
p. 245) und scheint später aus Pietät beibehalten zu sein. 
Was Nyst als D. costatum von Edeghem, ist wahrschein- 
lich was Mörch (Forsteningerne; Tertiaerlagerne ı Danmark) 
als D. badense von Sylt anführt jedenfalls dasselbe. Ich 
bın indessen nicht in der Lage entscheiden zu können, 
ob D. floratum Phil. wirklich mit einer dieser Arten 
identisch ıst. 


— 186 — 


Reinbeck | 3 3 
=|2|e 
Een 
sie jla|aı 
28a | = 
59. Ringieula aurıiculata Men. +1 +|I|+| + 
60. Scaphander lignarius L. . +1 +1 + | + 
61. Atys utrieulus Broec. , +1 +1 + 
62. Oylichna eylindracea Penn. . + ir 
63. < conulus Desh. -ı = 
64. Volvula acuminata Brug. +1I+| + 
65. Vaginella depressa Daud. 3 +- Sr 
66. Anomia ephippium, var.: acule- 
ata Mte. + 
67. -- == 
. Pecten 3 sp: . — 
69. + 
70. Lima ef. subaurieulata Mtg.. En 
71. Modiola sericea Br. - +| + 
12. Arca latesulcata Nyst. +[l+|+/J+ 
713. Peetuneulus ef. pilosus L. -- - 
74. lLimopsis aurita Broe.. a 
19. R anomala Eichw. - 1 
76. Nucula Haesendoncki Nyst.. 4 - 
X, EN SD RE N A ur. — -- 
78. Leda Westendorpi Nyst.. 4141| + 


67—69. Die 3 Pecten-Arten sind so schlecht erhalten, dass 
eine Bestimmung unthunlich erscheint; ich habe daher 
die Namen, unter denen ich sie in Sk. B. aufführte, lieber 


weggelassen. 


76. Ich habe Nucula Haesendoncki von Dömitz angeführt, 
obwohl Koch dieselbe nicht erwähnt. Ich glaube nämlich, 
dass Nucula subglobosa, die Philippi (Palaeontagraphica I, 
p. 53, tab. 8, f. 5) von Dömitz beschreibt, trotz Ph’s. 
gegentheiliger Behauptung mit N. Haesendoncki zusam- 


menfällt. 


—. 17 — 


Reinbeck e = 
srao)s 
eu ln = le 
ai ala 
Alölels 

79. Yoldia glaberrima Münst. — | + | + 

Ss0. «<  Philippiana Nyst. u 

81. Chama sp. ; =1- 

82. Cardium fragile Broer, er u 

83. < Dovalispı num + 

84. Isocardia lunulata Nyst. . Ar =) 
85. < harpa Goldf. u ar 

86. Lucina borealis L.. nr = ne 

87. Diplodonta rotundata Mont. . + 

88. Astarte vetula Phil. -1- u 

89. «.  radıata Nyst. . - L 

. S Sp. ; + 

91. Circe minima Mont. —_ 

83. Die Art scheint wirklich neu zu sein; bei Nyst, S. Wood, 
und Hörnes, sowie im palaeontolog. Museum zu München 
finde ich sie nicht; am nächsten steht sie noch dem 
Cardium decorticatum S. Wood (Crag. Bivalves tab. 14, 
fig. la—d); ausser bei Reinbeck kommt sie nach Koch 
auch in Miocängeschieben bei Melbeck (im Lüneburgischen) 
und Langendorf, unweit Dömitz, vor. 

84. Isocardia Olearıı (Sk. B. 88) fehlt bei Reinbeck; ein an- 
geblich aus dem Thon stammendes 2-klappiges Ex. der 
Coll. Z., rührt zweifellos von Morsumkliff her; und die 
Art des Gesteins hat sich bei Durchsicht der Koch’schen 
Sammlung als die echte I. lunulata Nyst herausgestellt. 

90. Astarte anus (Sk. B. 93) ist weder bei Koch, noch bei 


Z. vorhanden ; daher ausgelassen. 


Reinbeck 5 S 
Sa Ze 
= =) = x = 
ale hei 
927 2Cardıra Jonannene Bas... + 
93. Venus islandicoides Lk. (Brochü | 
AU - __ 
94, multilamellosa Nyst. . 4- | or — 
92. Cardita Jouanneti a. d. Thon von Reinbeck stimmt voll- 


kommen mit dem Stücke, welches das Hamburger Museum 
vom Heiligengeistfelde besitzt, sowie mit Wiener Exem- 
plaren; wahrscheinlich ıst dies Zimmermann’s Cardita 
Dunkeri (Palaeontogr. I, p. 189). Ich möchte nur be- 
merken, dass dieselbe Art früher lose bei Schulau ge- 
funden ist; die Abbildung, welche Lyell (On the creta- 
ceous and tertiary strata of the danish islands of Seeland 
and Moen. Geolog. Trans, 1835, p. 246, fig. 1) von dem 
betr. Stücke giebt ist unerkennbar. Wahrscheinlich stammt 
das Stück von Schulau aus dem anstehenden Glimmer- 
thon des Elbbettes; denn wenn es bisher nicht als fest- 
gestellt betrachtet werden durfte, dass er in der Nähe 
von Teufelsbrück anstehe, so ist dieser Zweifel jetzt da- 
durch beseitigt, dass ich im Hamburger Museum unter 
den Baggerproben aus dem Jahre 1846 frische noch in 
Thon gehüllte Exemplare von Fusus distinetus und As- 
tarte vetula, sowie ein Stückehen Glimmerthon gefunden . 
habe, welche in der Gegend von Blankenese (genauere 
Angaben fehlen leider) aus dem Strombett der Elbe 
herausgebaggert sind. — Hierauf bezieht sich wohl auch 
die Notiz Zimmermann’s (Jahrbuch 1847, p. 41) «dass 
«die zur Austiefung des Elbstromes vorgenommenen 
«Baggerungen bei Schulau und Nienstedten ähnliche 
«Petrefacten wie die Reinbecker zu Tage gefördert haben. » 


— 19 — 


Reinbeck 5 2 
zes 
3 3|2 5 =® 
= ku 
95. Cytherea rudis L.. -1- 
96. < erycina Lk. + 4 
37 Melk el Te, Si WER ats 
98. Syndosmya donacıformis Nyst. -r 
99, R prismatica Mont. ae + 
100. Mactra trinacrıa Semp. + -H 
101. Thracia sp. — | =, 
102. Neaera enesidafa Oh. x z - N SF 
103. « ceostellata Desh. (?Waelii 
Nyst.) . 3 + ein 
104.: Corbula gibba Oh ++) ++ 
105. Panopaea Menardi Desh. a | ++ 
106. Pholadomya sp. -- Fir 
107. Teredo sp. nz 
107 12 |100| 53 | 67 | 35 
95. Die vorliegenden Exemplare stimmen ausgezeichnet mit 
lebenden der J. O. Semper’schen Sammlung, sowie mit 
der Abbildung bei S. Wood Gas Bivalves, tab. 20, £. 5) 
überein. 
106. Dies Unicum befindet sich ım Besitz der Kieler Uni- 


versitäts-Sammlung; von Bokup besitzt das Rostocker 
mineralogische Museum mehrere Exemplare; nach Koch 
kommt dieselbe Pholadomya auch in Miocängeschieben 


bei Melbeck vor. 


— 19 — 


Die Vergleichung der Columnen unseres Verzeichnisses 
zeigt zunächst die — übrigens längst anerkannte — Identität 
des Thons von Reinbeck mit dem Glimmerthon'). Die 12 Arten 


des Thones kommen sämmtlich im Glimmerthon vor; und die- 


jenigen, welche er mit dem Gestein, Holst. Gest. und dem 
Sandstein von Bokup gemein hat, sind — mit Ausnahme von 
Fusus trieinetus, auf den ich noch zurückkomme — sowohl 
aus der Sand-, als aus der Thon-Facies des norddeutschen 
Miocäns bekannt. Die Arten-Armuth des Thones ist wohl 
nur eine scheinbare, und findet ihre Erklärung wahrscheinlich 
darin, dass sich die Aufmerksamkeit der Sammler vorwiegend 
dem Gestein zuwandte 

Von den 100 Arten des Reinbecker Gesteins finden sich 
5 im Thon, 46 im Glimmerthon, 66 im Holsteiner Gestein, 
34 bei Bokup, und, wie ich hinzufügen will, 73 an den west- 
lichen Sandlocalitäten des norddeutschen Miocänbeckens (Edeg- 
hem ete.) Die 46 Arten, welche das Gestein mit dem Glimmer- 
thon gemein hat, sind mit alleiniger Ausnahme von No. 12, 
auch aus der Sandfacies bekannt, und zwar 36 aus dem 
Holsteiner Gestein, während sich der Rest auf Bokup, Bersen- 
brück, Edeghem ete. vertheilt. Es unterliegt daher keinem 
Zweifel, dass das Reinbecker Gestein mit dem Holsteiner Gestein 
einerseits, mit Bokup?) und den westlichen Sandlokalitäten 
andrerseits zu parallelisiren ist. Hieraus indessen den Schluss 
zu ziehen, dass das Reinbecker Gestein älter sei, als der Thon 
von Reinbeck, ist meines Erachtens unzulässig. Die Aehnlich- 
keit mit dem Holsteiner Gestein besagt Nichts, Das Holst. 
Gest. hat allerdings eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Arten 
mit dem Sternberger Gestein gemein (z. B. ven siphonostomen 
Gasteropoden mehr als 30%,); aber, wenn man diese Arten näher 
betrachtet, so wird man nicht eine einzige typisch oberoligocäne 


') Ich brauche wohl kaum zu erwähnen, dass ausser den zahl- 
reichen Fundorten der, Provinz Schleswig-Holstein auch die Thone von 
Hamburg (Heiligengeistfeld), Lüneburg und Gühlitz unter dieser Bezeich- 
nung verstanden sind. 

2) Die Uebereinstimmung mit Bokup ist besonders gross, da man 
von Bokup bisher nur 41 Sp. kennt, und davon 55 (d. h. S5°o) im Rein- 
becker Gestein vorkommen. 


. 


— 191 — 


Form darunter finden, sondern bemerken, dass die Mehrzahl 
derselben eine grosse vertikale Verbreitung innerhalb der 
Tertiärformation besitzt, also für die Altersbestimmung in 
. keiner Weise entscheidend ist. Ich glaube vielmehr, dass 

. diese Aehnlichkeit lediglich auf der Faciesgleichheit beruht, 
und dass dieselbe somit kein Grund ist, um das Holsteiner, 
resp. das Reinbecker Gestein für älter zu erachten, als den 
Glimmerthon. In Folge dessen ergiebt sich für uns kein 
anderes Resultat, als dass dıe Sandfacies von Reinbeck sich 
in ihrer Fauna auf das engste an die des übrigen norddeutschen 
Mioeäns anschliesst, mit den Modificationen natürlich, wie sie 
durch die geographische Lage bedingt, und auf ähnliche Ent- 
fernungen noch heute in der Fauna unserer Meere zu beob- 


achten sind. 
6} 


München, 1. März 1877. 


— 12 — 


Die geognostischen Verhältnisse der. 
Umgegend von Kiel 


und ihre Beziehungen zur Landwirthschaft. 


Ein Beitag zur landwirthschaftlichen Bodenkunde 
von Dr. August Braasch. 
Mit Tafel ne 


Geographische Uebersicht. 

Die Stadt Kiel in Holstein liegt unter dem 54. © nördl. 
Breite und unter dem 27.° östl. Länge (v. Ferro), auf dem 
westl. Ufer der tief einschneidenden Bucht der Ostsee, welche 
der günstigen Lage wegen zum Kriegshafen erwählt wurde. 
Jenseit des Kieler Hafens, also auf dem östl. Ufer, liegt das 
Marine-Etablissement zwischen den Ortschaften Ellerbeck und 
Dorfgarten. Bezwecks Anlage von Trocken-Docks, eines Bau- 
Bassins und eines Ausrüstungs-Bassins mussten grossartige 
Erdarbeiten unternommen werden, welche das Material zur 
Aussehüttung der südlichsten Spitze des Kieler Hafens lieferten 
und Gelegenheit boten zu Beobachtungen über den Verlauf 
der verschiedenen Schichten, welche den heimischen Boden 
bilden. 

An dem Wege vom Marine-Etablissement nach Wilhel- 
minen-Höhe begleitet uns zur Linken ein Höhenzug, dessen 
Aufschlüsse nichts Weiteres als einen feinen weissen Sand 
zeigen, welcher von den Geognosten als Korallensand bezeichnet 
wird. 

Verfolgen wir die Hauptstrasse, so gelangen wir zunächst 
in die Ortschaft Dorfgarten, kommen dann nach Gaarden und 


a 


bemerken, nachdem wir die Eisenbahn überschritten haben, 
zur Linken (südlich von Kiel) die Ziegelei Thonberg. 

Wer von Gaarden nach Hornheim geht, durch das Vieh- 
burger Gehege seinen Weg nimmt, zur Hamburger Chaussee 
gelangt und dieselbe verfolgt, bis der Dreck-See zur Rechten 
und der Schulen-See zur Linken beobachtet wird, der wird die 
Ueberzeugung gewinnen, dass er sich in einer reich geglie- 
derten Hügellandschaft befinde. Zahlreiche Kuppen und Kegel 
reihen sich an- und nebeneinander und erreichen bei Gaarden 
die Höhe von 20-23 m., weiter gen Westen jedoch zwischen 
dem Viehburger Gehege und der Hamburger Chaussee sind 
die Gipfel sämmtlich über 30 m., meistens schwankt die Höhe 
zwischen 43—46 m. Wir befinden uns hier auf dem Höhen- 
zuge, der sich von Raisdorf über Elmschenhagen, Sieverskrug, 
Hornheim nach Russee hinzieht. Bei Hornheim entspringt 
demselben der Vollradsbach, der in nordöstlicher Richtung dem 
Kieler Hafen zufliesst. Vor (saarden ist dieser Höhenzug 
durehschnitten von einer schluchtenartigen Rinne, die sich, je 
näher dem Orte, mehr und mehr muldenartig erweitert. Sıe 
ist das Bett eines Bächleins, das ebenfalls dem Kieler Hafen 
zufliesst. Seine Quelle liegt in der Gegend, welche als Wasser- 
scheide zwischen der Ost- und Nordsee zu verzeichnen ist. Es 
entspringt hier in der That ein anderes kleines Gewässer, 
welehes gen Süden in den Schulensee fliesst, durch welchen 
die Eider ihren Lauf nimmt, um sich später in die Nordsee 
zu ergiessen. Zwischen den erwähnten Bächen bei der Ziegelei 
Thonberg wird der Höhenzug auf etwa 500. m. Breite von der 
Eisenbahn durchschnitten. Er erreicht hier eine Höhe von 
20—23 m. Das Wasser, welches sich in dem quellenreichen 
Durchstieh sammelt, fliesst in einem Graben nach dem Kieler 
Hafen. Jenseit des Durchschnittes liegt die Wasserscheide 
zwischen Nord- und Ostsee, welcher wir schon früher beges- 
neten. Eine Niederung, gebildet aus Moor und moorigen 
Wiesen, wenig höher als der Schulensee, welcher 12 m. über 
dem Spiegel des Hafens liegt, zieht sich vom Schulensee, eine 
halbe Meile südwestlich von Kiel, in nordöstl. Richtnng bis 
nahe an Gaarden, und bleibt kaum !/, Stunde von der früheren 


13 


— 194 — 


südlichsten Spitze des Hafens entfernt, von welchem sie durch 
den erwähnten Höhenzug getrennt ist. 

Vom Königsweg, einer Strasse am südl. Ende der Stadt 
Kiel, zieht sich ein Höhenzug in südwestl. Richtung, den 
Papenkamp, 43 m. hoch, bildend, nach Winterbeek hin. Süd- 
licher verläuft der vorhin erwähnte Höhenzug, auf welcher die 
Hamburger Chaussee sich findet; und indem sie sich nähern, 
schliessen dieselben die Moorteichs-Wiese (7 m. hoch gelegen) 
ein, und erheben sich dann in der Nähe der an der Ham- 
burger Ohaussee gelegenen Cronshagener Ziegeleien bis auf 
42 m 

Die beiden erwähnten Höhenzüge enthalten die Sand- 
und Lehmgruben, welche neben dem Marine - Etablissement 
Material zu dieser Untersuchung lieferten. Die Lehmgruben 
der Ziegelei Thonberg, sowie diejenigen an der Hamburger 
Chaussee, die Sandgrube bei der Ziegelei Thonberg und die- 
jenigen am Königsweg werden daher in Usa Aufsatze mehr- 
fach Erwähnung finden müssen. 


Geognostische Uebersicht. 


Schleswig-Holstein bietet in Bezug auf die geognostischen 
Verhältnisse im Kleinen ein Bild der grossen nordeuropäischen 
Tiefebenee Was sich hier auf Tausende von Quadratmeilen 
ausdehnt, ist dort, begrenzt durch Nord- und Ostsee, in einen 
engen, Rahmen eingeschlossen. Ebene fruchtbare Marschen 
umsäumen die Westküste der Provinz Schleswig-Holstein, wie 
sie sich in Oldenburg, Ostfriesland und Holland finden. Die 
weiten Sandflächen und eintönigen Hochmoore des Mittelrückens 
der Cimbrischen Halbinsel entsprechen der Lüneburger Haide 
und den Mooren und Haiden Ostfrieslands und Oldenburg». 
Die Hügel und Thäler, mit den prächtigen Buchenwäldern 
(romantische Seen umschliessend), welche der dıluviale Lehm- 
und Mergelboden hervorbringt, characterisiren den Osten der 
Halbinsel und begleiten das Ufer der Ostsee durch östlich ge- 
legene Länder. Die mannigfache Gliederung des Landes findet 
sich wie in Ostholstein auch in einem grossen Theile Mecklen- 
burgs, Pommerns, Posens und Preussens. 


— 1990 -- 


Nirgends ın dem grossen Gebiete der norddeutschen 
Tiefebene finden sich die ältesten Gebilde der festen Erdrinde 
anstehend. Granit, Gneiss, Glimmerschiefer, Thonschiefer ‘und 
Grauwacken sind nirgends als anstehende Gebirgsmassen beo- 
bachtet. Vergeblich auch hat man z. B. bei Lieth unweit 
Elmshorn in Holstein in dem rothen Lehm gebohrt, ohne die 
gehoffte Steinkohle zu finden. Nur die jüngeren Schichten 
der festen Erdrinde von der Dyas oder Trias an bis zu den 
jüngsten Absätzen der grossen aufeinander folgenden geolo- 
gischen Epochen sind bis dahin aufgefunden. Zu den ver- 
einzelten Punkten, wo ältere Bildungen wie Inseln aus den 
lockeren lehmigen oder sandigen Massen heraustreten gehören 
in Holstein: Segeberg mit Gyps und Dolomit, Itzehoe mit 
Kreide, Elmshorn mit dem rothen Thonmergel. 


Die Braunkohlenformation zeigt sich an manchen Orten, 
am vollständigsten auf der Insel Sylt. 


An den allermeisten Orten sind nur diluviale und allu- 
viale Schichten beobachtet. Sie sind es, welche Oberkrume 
und Untergrund bilden und daher ein besonderes landwirth- 
schaftliches Interesse in Anspruch nehmen, weil der nord- 
deutsche Landwirth darauf angewiesen ist, auf ihnen seine 
Pflanzen zu bauen. 

. Die Umgegend von Kiel gehört der im Allgemeinen als 
fruchtbar zu bezeichnenden Hügellandschaft an, welche die 
Ostküste der cimbrischen Halbinsel bildet. Es treten in der 
Umgebung von Kiel nirgends andere Bildungen zu Tage und 
sind überhaupt bei bedeutenden Erdarbeiten keine anderen 
Schiehten bis dahin berührt, als solche, welche der Quartär- 
formation angehören. Diluviale und alluviale Bildungen nehmen 
allein an der Mannigfaltigkeit der Bodenbeschaffenheit Antheil. 
‚Von den diluvialen Schichten sind hier nur. diejenigen anzu- 
führen, welche man als mittleres und oberes oder als geschiebe- 
führendes Diluvium bezeichnet hat. Es gehört zum mittleren 
Diluvium der Geschiebe-Mergel, der Korallensand und der Ge- 
schiebe-Lehm. Durch einen Schlämmprocess ist aus dem Ko- 
rallensand oder Geschiebe-Lehm das obere Diluvium: der 
Geschiebesand oder Decksand gebildet. Als jüngste Bildungen 

13* 


— 1% — 


sind dann noch die alluvialen Schichten, also Alluvıal-Thon, 
Alluvial-Sand, Wiesenmergel und Torf zu verzeichnen. 

Somit haben wir eine Uebersicht gewonnen über die ver- 
schiedenen Schichten, welche bei Kiel auftreten und deren 
Untersuchung den Gegenstand der vorliegenden Arbeit bildet. 


Das mittlere Diluvium in der Umgegend von Kiel. 


Die Schichten des mittleren Diluviums, wie sie bei Kiel 
auftreten, zerfallen in den Geschiebe-Mergel, Korallensand und 
den Geschiebe-Lehm. 


A. Der Geschiebe-Mergel. 

Die Bezeiehnung dieser Bildung als Glacial- oder Mo- 
ränen-Mergel soll daran erinnern, dass er als ein Gebilde, 
welches der Eiszeit seine Entstehung verdankt, zu betrachten 
ist. Gletscher haben demnach die Gesteine zermalmt, deren 
Reste als staubfeine Massen, als Sandkörner oder als grössere 
Geschiebe vorhanden sind. Dem Reichthum an solchen Ge- 
schieben, meist abgerundet, bestehend aus denselben Gesteins- 
arten, welche auch die körnigen sandigen Massen, die der 
Mergel enthält, zusammensetzen, verdankt diese Mergelbank 
die Bezeichnung geschiebeführender Mergel oder kürzer Ge- 
schiebe-Mergel. Charakteristisch für diesen Mergel ist der 
Reichthum an Kreidebruchstücken von den grössten Kreide- 
blöcken bis zur staubförmigen Masse, und ebenso interessant 
ist das Vorkommen von Bryozoönresten (Mooskorallen) man- 
cherlei Art. Neben der Kreide finden sich die dunkelblauen 
Flintsteine und die Versteinerungen der Kreideformation (Seeigel 
und Belemniten). Von andern Gesteinsarten kommen nament- 
lich vor: Granit und Gneiss. (Manches Geschiebe, welches 
als Granit erscheint, mag in Wirklichkeit als Gneiss bezeichnet 
werden müssen; die Struktur -—- ob geschichtet oder massig — 
ist oft nur im Steinbruch festzustellen, und nicht an secun- 
därer Lagerstätte) Glimmerschiefer, Hornblendeschiefer, ver- 
schiedene Kalksteine und mancherlei Sandsteine. 

Der geschiebeführende Mergel zeigt keine Schichtung, 
sondern ist als eine ungeschichtete Masse abgelagert. Er findet 


ANGER De 


sich in zweı Abtheilungen abgesetzt, welche entweder un 
mittelbar über einander lagern, wie man bei den Ziegeleien 
an der Hamburger Chaussee beobachten kann, oder durch den 
- geschichteten Korallensand von einander getrennt sind, wie 
z. B. bei der Ziegelei Thonberg und im Marine-Etablissement. 
Die untere Abtheilung besitzt eine grosse Festigkeit, so dass 
bei den Arbeiten im Marine-Etablissement die Massen mittelst 
Dynamit losgesprengt wurden, und zeigt eine blaugraue Farbe, 
woher die Bezeichnung «blauer Mergel» kommt, welchen Na- 
men diese Schicht im gewöhnlichen Leben führt. Der obere 
Mergel ist von hellerer Färbung, gewöhnlich wird er als 
gelber Mergel bezeichnet. Für ihn sind die weissen, grauen 
' und röthlichen concretionären Kalkbildungen, entweder un- 
regelmässig wulstig oder löcherig, porös und quarzführend eigen- 
thümliche Bildungen. Die Kalkmassen, welche sie zusammen- 
setzen, wurden in darüberliegenden Schichten durch kohlen- 
säurehaltiges Wasser gelöst und in die Tiefe geführt. Auf- 
fallend durch seinen hohen Gehalt an abschlämmbaren Theilen 
trat der Mergel auf an der Hamburger Chaussee. Bei Eutin 
liefert dieselbe Schicht nebst Wiesenkalk Material zur Cement- 
Fabrikation. Die nachstehenden mechanischen Analysen zeigen 
uns, wie Massen von verschiedener Grösse den Mergel pro- 
centisch zusammensetzen, wobei allerdings die grösseren Ge- 
schiebe keine Berücksichtigung fanden, und die petrographische 
Bestimmung der Gemengtbeile lässt uns erkennen; in welchem 
Verhältniss die verschiedenen Mineralien und Gesteinsarten an 
der Bildung des Geschiebe-Mergels Theil nahmen. Bei den 
feineren Gemengtheilen hört die genaue procentische Bestim- 
mung: der petrographischen Bestandtheile auf. Um Kenntniss 
ihrer chemischen Zusammensetzung zu erlangen, was in Bezug 
auf die Frage nach den Pflanzen-Nährstoffen, welche diese 
Massen enthalten und überhaupt zur Beurtheilung des Werthes 
dieser Massen als Meliorationsmittel von Bedeutung ist, muss 
man die chemische Analyse eintreten lassen. Es wurden zu 
einer solchen die feinerdigen Massen des blauen Mergels von 
Thonberg verwendet, welche sich in dem «Auslauf» fanden. 


— 198 


a. Blauer Mergel von Thonberes. 

Nachdem 30 g getrockneter Mergel längere Zeit unter 
Umrühren gekocht, wurde die ganze Masse in den zweiten 
Trichter des Nöbel’schen Schlämm-Apparates gebracht. Der 
Strom wurde so regulirt, dass in 40 Minuten 9 Liter Wasser 
durch den Apparat flossen. Der Rückstand im Trichter Nr. 2 
wurde nach dem Trocknen durch ein System von Rundloch- 
Sieben nach der Grösse der Körner gesondert und jeder An- 
theil gewogen. _ 

Resultat der mechanischen Analyse. 


Procent. 
[ Ueber 3 mm — 0,44 
| 2 004 
| em a VT 
Tr. 2. Va m 
| 025 0a 30 en 
| Unter 0,2970, 21965 
Br en 90 
ed 20,86 

Auslauf Dema 09305 i 
100,00 


Petrographische Bestimmung. 


Ueber 3 mm. 

Ein Stück Sandstein, feinkörnig von grünlicher Farbe. 
In der zerkleinerten Masse erkennt man bei 60facher Ver- 
grösserung neben milchweissem Quarz, einzelne grüne und blaue 
Körnchen. Diese schön blau wie Kupfervitriol (Cu SO), jene 
grün wie Fe SO. 

2—3 mm. 

Ein milchweisses Quarzstückchen. 

Ein Stückchen Sandstein von hellgrauer Farbe mit ein- 
gesprengten braunen Körnchen. 

Grauer Sandstein mit einliegenden schwarzen Körnchen. 

Ein Feldspathstückchen von röthlicher Farbe. 

Ein abgerundetes trübes Quarzkorn. 

Ein Stück des oben schon erwähnten grünlichen Sand- 
steins (Glaukonitischer Sandstein). 


N y 


Ein liehtgrauer Kalkstein. 
Ein verwittertes Gesteinsstückchen. 


1l—2 mm. 

16 fast wasserklare, milchweisse oder röthliche Quarz- 
körner. 
5 Stückchen von fleischrothem Feldspath. 

1 grauer Flintstein. 

4 graue oder weisse Kalksteine. 

4 Stück von grünlichem Sandstein. 

1 Bryozoenrest. 

0,5—1 mm. 

Wasserklare (wie Glas glänzende), milchweisse, röthliche, 
grünliche und amethystfarbige Quarzkörner. 

Graue und schwarze Thonkügelchen, theilweise Carbonate 
führend. 

Graue und weisse Kalksteine, vollständig löslich in Salz- 
säure. 

Grünliche und graue Sandsteine. 

Fleischrother Feldspath. 

Bryozoönreste mehrfacher Art. 

0,25 — 0,5 mm. 
Ausser den in vorstehender Abtheilung gefundenen 
Gesteinsarten finden sich noch schwärzliche und bräunliche 
Flintsteine. Unter 200 Körnern fanden sich 3 Bryozoönreste. 
Tr. 2. (Unter 0,25 mm.) 

Magnetische Körnchen sind reichlich. Bei 60facher Ver- 
grösserung erkennt man, dass dieser Antheil vornehmlich aus 
Quarzkörnchen besteht, welche theils kugelrund geschliffen, 
meist aber von unregelmässiger Gestalt sind, und als Reste 
der oben erwähnten Sandsteine auch die bezeichneten grünen 
und blauen Körnchen mit sich führen. 


ro. 

Die Quarzkörnser, wasserklar, mit Glasglanz oder von 
weisslicher Farbe, von meist unregelmässiger Gestalt, sind mit 
einzelnen Körnchen anderer Mineralien vermischt. 

Tr. 4. 

Farbloses Quarzmehl lässt sich bei 60facher Vergrösserung 

erkennen. 


— 200 — 


Auslauf. 
Bei derselben Vergrösserung erkennt man unter der grau- 
weisslichen Thonmasse den wıe Glas glänzenden Quarzstaub. 
b) Gelber Mergel von Thonberg. 


Resultat der mechanischen Analyse. 


Procent, 

Ueber 3. mm = 4.67 
2—3 ae = (87 
1—2 u 

nn An ee a 
005052, 159023 

\ Unter 029°. 1843 
Dri 3 ee 
A LEN UT 
Auslauf . — 1930,36 
100,00 


Petrographische Bestimmung. 


Ueber 3 mm. 
2 Stücke des gewöhnlichen Sandsteins. 
1 gelbliches abgerundetes Quarzkorn. 
1 Stückehen Thoneisenstein. 

2—9 mm. 
1 Stückehen bräunlichen Kalkstein. 
2 Bruchstücke von röthlichem Feldspath mit anhängenden 
Glimmerschüppchen. 

1 trübes Quarzkorn mit Glimmer. 
1 milehweisses Quarzstückchen. 


1—2 mm. 

95 weisse, graue und röthliche coneretionäre Kalk- 
bildungen, die ersteren sind unregelmässig wulstig, die andern 
löcherig, porös und quarzführend. 

63 Quarzkörnchen, trübe bıs wasserklar, röthlich oder 
milchweiss, vieleckig oder abgerundet. 

2 magnetische Körner (Magneteisen mit Quarz ver- 
wachsen). 


ag 


6 graue Flintsteinsplitter. 
2 grünliche Sandsteine. 
‚12 weisse oder graue Kalksteine. 
42 Feldspathtrümmer, theils mit Quarz verwachsen. 
5 Bryozoönreste. 
0,5—1 mm. 
Procent 
(der Körnerzahl) 
Quarz . — 559.0 
Flint — u 
Feldspath . — KERN) 
Bryozoen . — 28 
Kalkeoneretionen = 28,4 
100,0 
| 0,25—0,5 mm. 
S9 Quarzkörner :(theils magnetisch} —= 440 
38 Kalkeoneretionen  , . 2... 211748°« 
11 Bryozoönreste — 0,86% 
100 °/o 


Unter 025 mm. (Pr. 2) 
Bei 60facher Vergrösserung erkennt man dieselben 
Gemenstheile. 
er ar 
Quarzmehl bildet einen wesentlichen Gemenstheil. 
Tr. 4. 
Quarzmehl bei 60facher Vergrösserung erkennbar. 


Auslauf. 
Quarzmehl führend. 


ec) Gelber Mergel von Ziegelei I 
an der Hamburger Ühaussee. 
Derselbe besteht fast aus reinem Thon. 


Nach dem Kochen wurde die ganze Masse in den 
2. Trichter des Schlämm-Apparates gebracht. 


202 


Resultat der Analyse. 


nichtere> 2200220 
er 
< 4 — 15,10% 
Aullauf = 31,56 « 
100,00 % 

In. 2: 


Scheibenförmige und linsenförmige Thonkuchen, mit ver- 
einzelten Quarzkörnern untermischt. 


Tr. 3: 
Bei 60facher Vergrösserung erkennt man unter der Thon- 
masse einzelne Quarzkörnchen. 


d) Blauer Mergel aus dem Marine-Etablissement. 


Mechanische Analyse. 


Procent, 

Ueber d man, = Alle 
2 KK e Ib 

12 « — 340 

nr Dad 
0,2505 © = 10,50 
Unter VEN a — 2027 
I, 88 — EN) 
— 9,50 
Auslauf . — 32,17 
100,00 


Petrographische Bestimmung. 


Ueber 3 mm. 


4 graue Kalksteine. 
1 grauer Flintstein. 
2 granitische Bruchstücke. 
3 Sandsteine. 
2—3 mm. 
1 grauer Kalkstein. } 


1 Bruchstück von weisser Kreide. 


2 graue Flintsteinsplitter. 
-3 Bruchstücke von granitischem Gestein. 
1 Quarzkorn, bläulich weiss. 
1—2 mm. 

41 Kalksteine. ’ 

13 Bryozoönreste. 

25 Bruchstücke von Feldspath und granitischem Gestein. 

76 Quarzkörner. 

6 Sandsteine. 

8 Flintsteinsplitter. 

3 unbestimmbare Stückchen. 

Diese 172 Körner bilden etwa dıe Hälfte der Masse. 
Es fanden sich demnach nach Körnerzahl 


Procent 
Kalkstein a ae 23,8 
Bryozoönreste. . . — 207,0 
Feldspath und Erahitisches Cestein — 145 
Quarz, Sandstein und Flint. . . — 52,3 
Unbestimmbare Reste... .. = 18 


Blauer Mergel von Thonbere. 
Chemische Analyse des » Auslauf«. 


Procent 
Feuchtigkeit A ae EN 
Slühyerluste nr ne 0 lo 
Kieselsäure (Si ') . . . . = 38,48 
Aluminiumoxyd (Ak 03) . . — 11,82 
Eisenoxyd (Fe 03). .. .= 48 
Kohlens. Kalk (Ca 005). .„ = 23,41 

98,77 


Ivest — 11025 


Dieser Rest umfasst die nicht bestimmten Bestandtheile, 
z. B. Kali, Natron, Magnesia, Phosphorsäure etc. 

Die mittlere Zusammensetzung des Kaolın ist nach 
Credner (Siehe: Elemente der Geologie von Prof. Dr. Oredner) 
die folgende: 


Done 


SEE 1005 
ala = Bel 
I» 0 == lack: 

100,00 


Demnach berechnet sich aus 11,82 %/o Als 03 an reinem 
IhoneemaGehaltivonee 0727 730Nllo26 
Darın ist enthalten: 
an Sr 027 — 314.180 
. Al20s — 108% % 
al =.  ehılS 


30,15 % 


Gesammt-Kieselsäure —, 88,48 %o 
Kieselsäure des Thones — 14,18 « 


Rest 24,30 %o 


B. Der Korallensand. 


Das erwähnte Glied des mittleren Diluviums, welches 
sich zuweilen zwischen die beiden Abtheilungen des Mergels 
schiebt, der sogenannte Korallensand, erreicht manchmal eine 
bedeutende Mächtigkeit. Derselbe verdankt seinen Namen den 
beigemensten Bruchstücken von sogenannten Mooskorallen 
(Bryozoön); er könnte demnach auch als Bryozoönsand be- 
zeichnet werden, und man könnte aus demselben Grunde den 
(eschiebe-Mergel auch ganz treffend‘ Bryozoönmergel nennen. 
Diese beiden. Glieder unterscheiden sich auf den ersten Blick 
durch den Gehalt an thonigen Theilen. Entzieht man durch 
Schläimmen dem Mergel die feinerdigen Bestandtheile, so 
resultirt ein korallen- (bryozoen-) führender Sand. Wo der 
Korallensand auftritt, zeigt er überall deutliche Schichtung. 
Im Allgemeinen kann man sagen, dass das Material, welches 
diesen Sand zusammensetzt, von der Tiefe nach oben hin an 
Feinheit des Kornes zunimmt. In der Tiefe besteht er aus 
einem sehr grobkörnigen Grande mit ungeheuren Geschieben, 


— 205 — 


während er nach oben in einen sehr feinen Sand "übergeht, 
dessen Körner alle oder bis auf einen verschwindend kleinen 
Theil eine geringere Grösse als 0,25 mm. besitzen. 

Jedoch wechseln auch in den oberen Partien sehr fein- 
körnige und weniger feinkörnige Schichten mit einander, so 
dass eine aufgeschlossene Korallensandbank wegen der unregel- 
mässıgen Lagerung das bunteste Aussehen bietet. Es wechseln 
thonreiche Schichten mit selchen, denen die abschlämmbaren 
Theile vollständig fehlen und es finden sich Sandsteinschichten, 
welche je nach dem Bindemittel eine verschiedene Farbe be- 
sitzen. Sind die Sandmassen durch kohlensauren Kalk ver- 
kittet, so entsteht der Korallensandstein. Es können aber in 
gleicher Weise Verbindungen des Eisens und Mangans Sand- 
steinschichten hervorrufen. Eine Mangansandsteinschicht findet 
sich in der Sandgrube bei der Ziegelei Thonberg, jenseits der 
Eisenbahn, an dem Wege der von Gaarden nach Wellsee 
führt. Sie erreicht eine Mächtigkeit von 30—50 em und 
liefert einen Beweis von dem Reichthum des Korallensandes 
an Manganverbindungen. Die Kalksteinbruchstücke, welche 
sich im Korallensande finden, sind auch oft mit schwarzen 
Pünktehen (Mangandendriten) beschlagen. Der Korallensand- 
stein, welcher in den Sandgruben oft nur dünne Platten bildet, 
überzieht den Fuss eines Korallensandhügels bei Lehmann’s 
Ziegelei an der Hamburger Chaussee, so dass es den Anschein 
gewinnt, als fände sich hier ein anstehender Kalkstein. Bei 
näherer Untersuchung ‚ergiebt sich, dass eine Rinde von 10 bis 
20 cm Dicke den lockeren Korallensand verhüllt. An petro- 
graphischen Bestandtheilen finden wir dieselben, welche in 
dem Greschiebenmergel vorkommen. Es finden sich ausser 
diesen aber auch noch Braunkohlenbruchstücke, Bernsteinstücke, 
Stücke von Glimmerthon und Eisennieren vor, welche beweisen, 
dass auch zerstörte Braunkohlenbildungen an der Bildung der 
diluvialen Schichten Antheil genommen haben. Die Angaben 
von Dr. Meyn und Prof. Dr. Girard, dass die Quarzkörner 
stets dieselbe Grösse bewahren, habe ich nicht bestätigt ge- 
funden. (Siehe: »Die norddeutsche Tiefebene, insbesondere 
zwischen Elbe und Weichsel<e von Dr. Girard; und den 
»Bericht über die bei der 11. Versammlung deutscher Land- 


—.»Von, 


und Forstwirthe zu Kiel ausgestellte geognostische Sammlung 
von Schleswig und Holstein« von Dr. Meyn.) Es wird sich 
vielmehr aus der petrographischen Bestimmung der Gemeng- 
theile ergeben, dass die Quarzkömer im Korallensande 
ebenso wie im Mergel und im Lehm von sehr verschiedener 
Grösse sind. 


a) Korallensand- von Thonberg. 
Sand Ia. 


Von dem lufttrockenen Sande wurden 30 Gr. auf einem 
System von Rundlochsieben mit Löchern von resp. 8, 2, 1, 
0,5 und 0,25 Millimeter im Durchmesser je nach der Grösse 
der Sandkörner gesondert. Derjenige Theil, welcher durch 
das Sieb von 0,25 mm fiel, wurde in den zweiten Trichter 
des Nöbel’schen Schlämmapparates gebracht und in seine 
feineren Gemengtheile zerlegt. 


Resultat der mechanischen Analyse. 
Procent. 
Ueber 3 mm on 
2—3 ee 38 
1—2 200 
5—i1 a Da 
sea. 1560 
N N OR) 
N ER N 
A u So 
Auslaune 
- 100,00 


Petrographische Bestimmung. 
Ueber 3 mm. 

Die Gesammtzahl der Körner betrug 47. Darunter waren 

16 Kalksteine von verschiedener Grösse und Farbe; 
dunkelgrau, hellgrau, weiss, bräunlich oder röthlich. 

6 hellgraue Flintsteinstückehen, scharfkantig, zum Theil 
mit Kreide inkrustirt. 

5 Bruchstücke von Granit oder Gneiss, an denen man 


2 on 


die drei typischen Greemengtheile: röthlichen Feldspath, fast 
klaren Quarz und schwarzen Glimmer erkennt. 
2 Feldspathstückchen, das eine röthlich, das andere grau. 
10 Quarzkörner, zum Theil mit anhängenden Glimmer- 
partikelchen,; Farbe bläulich-weiss, fast wasserklar (etwas trübe). 
3 milchweisse Quarzkörner. 
4 Sandsteine: weisslich, röthlich oder roth. 
1 Stück Hornblendeschiefer. 


In Procenten ausgedrückt. 


Kalksten ale 
Elnt une 18 « 
Gneiss oder Grant . . = 11« 
Feldspath Su 
OQuamzea re 2858 
Sandstein Er 
Hornblendeschieferr . .= 2% 
100 
Flint, Quarz und Sandstein — 49% 
Verwitterbare Gesteinsarten = 51 « 
2—53 mm. 
Gesammtzahl der Körner . = 31 


Darunter waren 

5 trübe Quarzkörner. 

2 Körner von milehweissem Quarz. 

5 Bruchstücke von Granit oder Gneiss. 

6 graue, zum Theil an den Kanten durchscheinende 
Flintsteinsplitter. 

13 Kalksteine. Weisser Marmor, weisslicher und grauer 
(thoniger) Kalkstein, schwach mit Säuren brausend. 


In Proeenten. 


Quarze 2. 022226 
Flint 1 
Granit oder Gneiss — 16,1 
Kalkstein. . . . = 42,0 


100,0 


— 208 — 


Reine Kieselsäure.. . = 41,93 
Granit und Kalkstein = 58,1 « 
100,0 
1--2 mm. 


In einem Theil, der auf seine Gemengtheile untersucht 
wurde, fanden sich folgende Gesteinsarten: 

23 Feldspathkörner, röthlich bis fleischroth, theils mit 
anhängenden Glimmertheilchen. 

2 Bruchstücke von Hornblendeschiefer. 

61 Quarzkörner, mehr oder weniger abgerundet, trübe, 
fast wasserklar, weisslich, gelblich oder röthlich. 

23 Kalksteine: weiss oder grau, in verschiedenen Nuancen; 
theils thonig. 


7 weisse löcherige Bryozoönreste. 
3 Sandsteinbruchstücke. 
3 hellgraue Flintsteinsplitter. 
3 Thonkügelchen. 
Procent. 
Feldspath . . . 184 
Hornblendeschiefer 1,6 
Quarz,= v0 0,3490) 
Kalle. ra. 
Bryozoen 2 20.290 
Sandsteme . 2.223 
Hülmitstenngee 2700285 
Thonkügelchen. . 2,4 
100,0 


0,5—1 mm. 

Einzelne schwach magnetische Körnchen (Quarz mit 
Magneteisenerz). 

Der näher untersuchte Theil enthielt kugelrunde und 
vieleckige Stückchen von wasserklarem und weisslichem Quarz, 
röthlichem und fleischrothem Feldspath, daneben runde Kalk- 
steinchen und einige Bryozoönreste. Die kleinen Thonkügelchen, 
welche sich hier finden, dürfen wohl als das Residuum der 
Auswaschung des kohlensauren Kalks aus dem unter den 


— 209 


gröberen Bestandtheilen vorkommenden thonigen Kalkstein 
betrachtet werden. 
0,25—0,5 mm. 

Schwarze magnetische Körnchen , heil: mit Feldspath 
oder Quarz verwachsen. 

Kugelrunde und polyedrische Quarzstückchen, theils 
wasserklar, theils von milchweisser, weisslicher, gelblicher oder 
röthlicher Farbe, bilden den grössten Antheil. | 

Thonkügelehen, theilweise noch Carbonate enthaltend, 
sowie Bryozoönreste finden sich sehr vereinzelt. 

Trichter 2. 

Magnetische Körnchen finden sich ın grosser Zahl, schwarz 
metallisch glänzend, theils mit anderen Mineralien verwachsen. 

Quarzkörner ,. theils von weisser und röthlicher Farbe, 
theils wasserklar (wie Glasperlen) mit Glasglanz, theils matt; 
theils rund, theils polyedrisch mit abgerundeten Ecken und 
Kanten. 

Splitter von grauem Feuerstein. 

Thonkügelchen. 

I! 

Quarz in mannigfacher Grösse ist mit Hülfe der: Lupe 
erkennbar. 

Thonkügelchen variıren ebenfalls in der Grösse. 


Sand Ib von Thonberg. 
Mechanische Analyse. 


Ueber 3 "mm =. 0/00 
25 MN E00 00 
Dee BT 

05-1 « = 7% 
0,25—05 « = 1583 | 

Ir 3, wer rt 

Na 02T 

Ar An 

Auslauf J 

100,0 


14 


ir oo, 


Die gröbsten Bestandtheile hatten eine Grösse von 
1—2 mm. ım Durchmesser und bildeten nur 1,17 Procent der 
(Gresammtmasse. 


Petrographische Bestimmung. 

Die Summe der Sandkörner (1—2 mm) betrug 250. 
Darunter fanden sich: 

154 Quarzkörner, fast wasserklar, weisslich, gelblich oder 
röthlich; der Form nach sind viele Uebergangsstufen zwischen 
scharfkantig-vieleckig und kugelrund vertreten ; diese mit matter 
Oberfläche, jene schön glänzend. 

4 graue Flintsteinsplitter, theils sehr scharfkantig. 

1 fast schwarzer Flintstein. 

58 Stücke von Feldspath oder granitischem Gestein. 

16 Kalksteine, weiss, grau (theils thonig), bräunlich oder. 
röthlich. 

17 Reste von Bryozoön mancherlei Art. 


Procent. 
Quarz und Rintek a er 4630 
Granit. ER RE ==. 049,2 
Kalkstein und Bryozoen 77192 
100,0 


0,5—1 mm. 

(Juarz: wasserklar, milchweiss, weisslich, röthlich oder 
gelb; kugelrund, abgerundet oder scharfkantig; mit matter oder 
glänzender Oberfläche. 

Flintsteinsplitter, heller oder dunkler grau. 

Thonkügelchen, fein zertheiltes Kieselmehl enthaltend. 

Bryozoönreste verschiedener Art. 

0,25—0,5 mm. 

Wasserhelle, milchweisse, gelbliche und röthliche Quarz- 
körner; scharfeckig bis kugelrund; schön glänzend bis matt, 
bilden die grösste Masse. | 

Flintsteinsplitter, fast klar bis grau, wunderbar dünn, oft 
lang und schmal, manchmal mehr breit; plattenförmig oder 
keilförmig. 

Blassrothe und fleischrothe Feldspathstückehen. 

Graue Thonkügelchen. 


er ale, 


Bryozoenreste. 
Magnetische Körnchen sind reichlich vorhanden. 
Pr. 2i 
Quarz, Feldspath, Flintstein, Thonkügelehen u. Bryozoen. 
ur 
Quarzkörnerchen von verschiedener Farbe, Form und 
Grösse bis zum feinsten Quarzmehl. Feldspathstückchen, fast 
farblos, an den Spaltungsflächen kenntlich. Verwitterte Körn- 
chen eines nicht mehr bestimmbaren Minerals. 


b) Grand vom Königsweg. 


Mechanische Analyse. 


Procent 

Ueber 3. mm bis Haselnussgrössse — 48,70 
2—3 x SE en 3 08 

1—2  « N 122 
05—1 « a N na 
0,25—05 « RE EN SL DD 
Im 2... RER N RL EN LU. KR ESOE I Dein 102,81: 
or, Arnd, Auslant 2. va. 01 
100,00 


Petrographische Bestimmung. 
Ueber 5 mm. 

Unter 233 Körnern (10 Gr.) fanden sich: 

62 Kalksteine (3,5 Gr.) Farbe sehr verschieden: fast 
schneeweiss bis dunkelgrau, gelblich, bräunlich oder röthlich. 

25 Flintsteinsplitter, meist hellgrau, einige fast schwarz, 
zum Theil am Rande mit einer weisslich grauen Verwitterungs- _ 
schieht bedeckt (reichlich 1 Gr.). 

23 Quarzkörner, bläulich weısslich, scharfkantig oder 
wenig abgerundet. 

34 Stückchen von Quarzfels. 

44 Bruchstücke von Sandsteinen. 

2 Stückchen Glimmerthon. 

43 Bruchstücke von Granit oder Gneiss, mehr oder 
weniger angewittert. (2,5 Gr.) 

14* 


— 212 — 


Gewichtsprocente 
Kalkstein ns a 735 
A ee a) 
Granit oder Gneis . . —, 25 


Quarz, Sandstein und Then — 30 
Nach Zahl der Körner bilden 


Procente 
Kalkstein... — 26,6 
Flint . ; — 0 
Granit le — 184 
Quarz und Sandstein — 42,4 
Glimmerthon — leg 
| 100,0 


— 3. mm: 

Es wurden unter 100 Körnern gefunden: 

25 Kalksteine: weiss, grau in verschiedenen Nüancen, 
bräunlich oder röthlich, theils stark abgerundet. 

5 Hellgraue Flintsteinsplitter, denen Kalktheilchen an- 
heften. 

36 Quarzkörner, meist unregelmässig gestaltet, von licht- 
grauer Farbe mit einem Stich in's Bläuliche, wie der Quarz 
im Granit vorkommt; theils milchweiss, abgerundet. 

9 Sandsteine: grau, röthlich oder grünlich. 

2 Stückehen von schwarzem Glimmerthon. 

21 Granit- und Bu ul mehr oder weniger 
angewittert. 

1 Stück von einem feinkörnigen Diorit. 

1 stark angewittertes, unbestimmbares Gestein. 


1--2 mm. 
Weisse löcherige Bryozoönreste sind ein neues Vor- 
kommniss. 
0,5—1 mm. 
Es finden sich einige schwach magnetische Körnchen. 
Abgerundete Kalksteine, Bryozoönreste, Feldspath und 
Quarz. 
0,25—0,5 mm. 
Die Körnchen sind meist stark abgerundet, einzelne kugel- 
rund. Bryozoen selten. 


irr12ı 
Man erkennt mit Hülfe der Lupe dieselben Gemeng- 
theile, welche in den gröberen Massen gefunden wurden. 
Auch die Bryozoön fehlen nicht. Magnetische Körnchen sind 
reichlich vorhanden. 


e) Sand vom Königsweg. 


Mechanische Analyse. 


Procent 

38 mm bıs Haselnussgrösse —= 4,89 
Dee [,78 
ME m Sn allen = 28.20 
0,5—1 < ee 
0,25—0,5 een 18,45 
A Dre a nn ae — 1 19 
Band nal Kuslane — 2.0.38 
100,00 


Petrographische Bestimmung. 


Ueber 3 mm. 

25 Kalksteine verschiedener Grösse, weiss, grau oder 
roth, dem Gewichte nach ca. 25°/, einzelne mit schwarzen 
Pünktchen (Mangandendriten) bedeckt. : 

14 Flintsteinsplitter, hell und dunkelgrau. 

16 Bruchstücke von Granit oder Gneiss. 

28 Quarzkörner, lichtgrau (bis fast farblos), milchweiss 
oder röthlich, zum Theil stark abgerundet. 

32 Sandsteinstücke von mancherlei Farbe: weiss, grau, 
roth, braun oder grünlich. 


Nach Körnerzahl bilden Procent: 


Kalkstemtia. 0 ea 27 
Gran... ee 140 
Quarz, Flint und Sandstein — 64,3 
.. 100,0 

2—3 mm. 


9 Bruchstücke von Granit oder Gneiss. 


— 214 — 


3 Feldspathstückchen, mit frischen, perlmutterglänzenden 
Spaltungsflächen. 

2 Bryozoönreste. 

52 Kalksteinchen: weiss, grau und roth. 

10 graue Flintsteinsplitter, zum Theil als wunderbar 
dünne, breite Keile. 

16 Sandsteinbruchstücke, weiss, grau, roth oder grün. 

1 Mangan-Eisen-Ooncretion. 

69 Quarzkörnchen, fast klar, milchweiss, gelblich oder 
röthlich. An einzelnen haften Feldspath und Glimmerreste. 

3 Körnchen einer weissen erdigen Masse (Kaolın), ın 
welcher kleine glasglänzende Quarzkörnchen eingebettet liegen. 

in-92> 

Mit Hülfe des Magneten lassen sich schwach magnetische 
Körnchen gewinnen. Manche Quarzkörner sind völlig klar 
mit wunderschönem Glanz versehen. 

Nach der Zahl der Körner bilden 


Procent 


Kalkstein und Bryozoön 32 
Feldspath und granitisches Gestein Be re 
Quarz, Flint und Sandstein ete. . — 582 


100,0 


d) Feiner Sand vom Königsweg. 
Mechanische Analyse. 


Procent 

N ee mm 7,020 
Unter 025 « — 32,53 
Ir For ev 

EN ee RT 
Aulauf. . .= 201 
100,00 


Petrographische Bestimmung. 
0,25—0,5 mm. 
4 Flintsteinsplitter. 
3 farblose Bruchstücke von Feldspath. 


Be ll en 


NT 


en EEE EL EELEETEREENE nV 


on 


2 verwitterte Feldspathstückchen. 
22 Quarzkörner, wasserklar oder weisslich. 
Unter 0,25 mm. 
Quarzkörnchen, wasserklar, weisslich oder röthlich. 
Feldspath in farblosen Bruchstücken. 
Graue und weisse Kalksteine. 
Magneteisenerz. 


e) Feinsandiger Mergel vom Königsweg. 
Die ganze Masse fällt durch das Sieb von 0,25 Millim. 


Petrographische Bestimmung. 
Nr 2: 
Vereinzelt finden sich durchsichtige Glimmerschüppchen. 
Körnchen von schneeweissem und grauem Kalkstein sind 
reichlich. 
Quarzkörnchen, meist wasserklar, selten röthlich oder 
gelblich. 
Röthlicher und fast farbloser Feldspath. 
Magneteisenerz reichlich. 
AN, 
Ein körniges Gemenge von Quarz, Glimmer und Kalk. 
Tr. 4. 
Ein feinkörniges Gemenge von Quarz, Glimmer und Kalk. 
Auslauf. 
Auch dieser Antheil besteht aus einem staubfeinen Ge- 
menge dieser Mineralien nebst Thon. 


Mechanische Analyse. 
Mergel Ia (Untere Abtheilung). 


Procent 
Ueber 025 mm = 00 
m 22. 2.0 5] 
a En = 50 
< 4 . e - re 1,67 
Auslauf 23 =4:9 716 

100,00 


oe #8 


Mergel Ib (Obere Abtheilung). 


Procent 
Ueber 025 mm. — 0,0 
Dee lot 
Ga AA 
ae ee oc) v 
Auslaue 2020935 


100,00 


Die Feinheit des Korns gestattet bei geringem Thon- 
gehalt den Massen in grossen Blöcken sich abzusondern. 


Chemische Analyse des «Auslauf.» 


Procent 

Peuchtiskeit . .— 227 
(slühverlust.. — RT 
Sı0 . —= 47,66 
Als 03 #009 
I Eee 
Ca C0s3 — 00 
98,69 

Vest 


Dem Gehalte an Al» 0: (10,09%) entspricht nach der 
Kaolinformel berechnet ein Gehalt von 25,73 % reinem Thon. 
Reiner Thon — Il 
Darin an S102 = 12,07 « 

Al 03 = 10,09 « 


kB) = 397% 

25,15 8 
(resammt-Kieselsäure . . = 47,66 % 
Kieselsäure des Thones. . = 12,07 «< 


Rest = 35,59 % 


Diese als «feinsandiger Mergel» bezeichnete Schicht, 
ein Glied des Korallensandes, welche bei der Ziegelei Thonberg 
nur 30—50 em mächtig war, trat am Küönigsweg mit einer 
Mächtigkeit von 3—4 m auf und zeigte bei der Ziegelei I 


Zn u 5 2 m u 


ea Se en nn Sal m nn 


EEE, 


sa 


an der Hamburger Chaussee eine Mächtigkeit von 6—7 m 
Der Korallensand ist demnach ein wechselreiches Glied des 
Diluviums. In der Tiefe besteht er oft aus Bänken von Ge- 
schieben bis zur Grösse von mehreren Raummetern; dann folgt 
der Grand: «Unter 025 mm = 2,96%, Auslauf = Spur; » 
darauf der Sand: «Unter 0,25 mm —= 14,37 %, Auslauf = 
Spur ;» hierauf folgt der Feinsand: «Unter 0,25 mm — 99,80%, 
Auslauf: 2,01% und endlich der feinsandige Mergel: «Unter 
025 mm — 100%, Auslauf: 9,33 %.» 


C. Der Geschiebe-Lehm. 
Der diluviale Lehm (Geschiebe- oder Block-Lehm) über- 


lagert entweder den Geschiebe-Mergel oder den Korallensand. 
Durch eine dunklere, gelbbraune bis röthliche Farbe, hervor- 
gerufen durch einen grösseren Reichthum an Eisenverbindungen 
oder höhere Oxydation derselben, unterscheidet man ıhn auf 
den ersten Blick vom Mergel. Ausserdem ist der Lehm arm 
an kohlensaurem Kalk. Völlig kalkfrei, wie er in andern 
(Gegenden der norddeutschen Tiefebene auftritt, habe ich ihn 
bei Kiel nicht gefunden. 

Wie verschieden der Gehalt an abschlämmbaren Theilen 
ist, zeigen die mechanischen Analysen des Lehms von Thonberg 
und vom Königsweg. Der Auslauf beträgt bei jenem 31,159, 
bei diesem nur 18,17%. Durch Verlust an Feinerde, abschlämm- 
baren Theilen, kanı er- sich mehr und mehr dem reinen Sande 
nähern. Die Ausdrücke «sandiger Lehm, lehmiger Sand» sollen 
solche Uebergänge bezeichnen. (Anmerkung: Ueber die Un- 
bestimmtheit der Begriffe: Lehm, sandiger Lehm, lehmiger 
Sand etc. siehe die tabellarische Zusammenstellung von Ana- 
lysen im Anhang). Diese veränderten Schichten überlagern 
meistens den Lehm, wo dieser nicht gänzlich in solche sandige 
Schichten umgewandelt ist. Bei der Ziegelei Thonberg folgten 
auf den Lehm zwei dünne Sandschichten (Sand II und Sand III) 
und auf diese eine sandig-lehmige Oberkrume, von welcher 
sich die Ackerkrume durch einen höheren Gehalt an Humus- 
substanzen abtrennt. Derartige humushaltige Schichten konnten 


— 218 — 


sich auch zur Zeit des Uebergangs vom Diluvium zum Alluvium 
bilden, indem durch das Sinken des Meeres nach und nach 
einzelne Theile des Meeresbodens so weit gehoben waren, dass 
sich die Sumpfpflanzen hier ansiedeln konnten, welche durch 
ihre absterbenden Theile dem Boden organische Reste zuführten.. 
Um sich die Bildung der sandigen Schichten, welche aus dem 
Lehm hervorgegangen sind, zu erklären, muss man annehmen, 
‘ dass, nachdem die Zufuhr von nordischem Material, welches 
den Lehm zusammensetzt, aufhörte, der schon abgelagerte 
Lehm theilweise durch das Meer wieder seiner thonigen, ab- 
schlämmbaren Theile beraubt wurde. 

Die sandig-lehmigen Schichten sind das Residuum eines 
Schlämmprocesses.. Je nach der Vollständigkeit der Aus- 
waschung resultirte ein sandiger Lehm, lehmiger Sard oder 
Sand. Eine vergleichende petrographische Bestimmung der 
Skelet-Theile des Lehms und der Sandkörner, der den Lehm 
bedeckenden Schichten, bestätigt diese Ansicht. 

Wo dieser ausgewaschene Sand grössere Dimensionen 
erreicht, bildet er den von Prof. Forchhammer benannten 
Geschiebesand. Derselbe sagt in seiner Schrift: »Die Boden- 
bildung der Herzogthümer Schleswig, Holstein u. Lauenburg« 
pag. 10: 

«Ich werde nachher beweisen, dass der Geschiebesand 
aus dem (Greschiebethon entstanden ist», wobei in dem 
Geschiebethon selbst folgende verschiedene Ibgen unterschieden 
werden (siehe pag. su. DO): 

1. Der Geschiebethon der Ostküste, 

2. Der Korallensand, 

3. Der Cyprinenthon, 

4. Der blaugraue Mergel aus dem westlichen Theile des 
Herzogthums Schleswig. 

Auf dem Kieler Stadtfelde ist dieser ee 
nicht so weit geführt, es ist ein «guter Lehmboden» entstanden, 
der den Ackerboden der verschiedenen Klassen bildet. (Siehe 
die angehängten Analysen.) 


ad 


a) Lehm von Thonberg, 
Mechanische Analyse. 


Procent 

Ueber Ds ammma 21.06 
2—3 0 

12 = VD 
0,5—1 a Te 
Van 02,17 
Unter 0,25 © sol 17 
rer — 20,06 
oa de 3 12,25 
Nuslaue ma on 


100,00 


Petrographische Bestimmung. 
Ueber 3 mm. 
Sandsteine verschiedener Art. 
2--3 mm. 
Ein hellgrauer Flintstein. 
Ein verwittertes Gestein. 
1—2 mm. 
69 Quarzkörner, trübe, wasserklar, gelblich oder röthlich. 
10 Feldspathbruchstücke. 
4 Sandsteine. 
4 Flintsteine. 
3 verwitterte Gesteinstrümmer. 
0,5—-1 mm. 

"Zur Hälfte etwa besteht dieser Antheil aus Quarzkörnern, 
der Rest der Masse wird gebildet von feineren und gröberen 
erdigen Brocken, den Verwitterungsprodukten verschiedenartiger 
Gesteine. 


0,25—0,5 mm. 
Der kleinere Theil besteht aus Quarzkörnern, der grössere 
aus verwitterten Gesteinsstückchen. 
Mr2. 
Quarzkörner und erdige Brocken. 


A. . 
Die wasserklaren und weisslichen Quarzkörner übertreffen 
an Zahl die erdigen Körnchen. 


Auslauf. 
Man erkennt bei 60facher Vergrösserung, dass farbloses 
Quarzmehl einen wesentlichen Bestandtheil ausmacht. 


b) &eschiebe-Sand I von Thonberg. 
Mechanische Analyse. 


Procent 
Ueber 9 mn E00) 
2—5 oe (MN 
1—2 a 9200 
0,5—1 ie Tot 
0292 000, 2, 2500 
Er = ADD: 
Ol) 
«de N — 0 
Auslauf >. 2 wo AV 
100,00 


Petrographische Bestimmung. 
2 —3 mm, 

Ein Flintsteinsplitter. 

Ein Bruchstück von weisslichem Quarz. 

Ein Bruchstück von röthlichem Feldspath. 

1-2 mm. 

Unter den 166 Körnern fanden sich: 

95 Quarzkörner, wasserklar, weisslich, gelblich oder röth- 
lich, mehr oder weniger abgerundet, mit matter oder glänzender 
Oberfläche | 

4 graue Flintsteinsplitter. 

62 Körner von röthlichem Feldspath und granitischem 
Gestein. | 

4. 'Thonkügelchen. 

2 unbestimmbare Gesteinsreste. 

Ein grünlicher Sandstein. 


f 


0,5—1 mm. 
Farblose, milchweisse, gelbliche und röthliche Quarz- 
körner, rund oder vieleckig mit etwas abgerundeten Ecken 
bilden die grösste Masse. Daneben finden sich röthliche und 
fleischrothe Feldspathstückchen, graue und gelbliche Flintsteine, 
schwarze und graue T'honkügeichen. 
0,25—0,5 mm. 
Dieselben Gemengtheile. 
Mr2, 
Schwarze magnetische Körnchen sind reichlich. 
Verschiedenfarbige Quarzkörner. 
Feldspath sehr vereinzelt. 
Graue und schwarze Thonkügelchen in grösserer Anzahl. 
Aero. 
Quarzkörner, meistens farblos in verschiedener Grösse. 
Einzelne Thonkügelchen. 
Tr. 4 
Mit Hülfe 60facher Vergrösserung erkennt man die 
Quarzkörner verschiedener Grösse, welche fast die ganze Masse 
bilden. 
Auslauf. 
Enthält Quarzkörnchen verschiedener Grösse. 


ec) Geschiebe-Sand II von Thonbereg. 


Procent 

Ueber 3, mm — 1950 
2—3 ve 0 

1—2 Ga 34,353 
0,5—1 Sa st 
0235-05 &s — 11,00 
Rrr2 — 1335 
Dh ke = 023 
ayA. — 0,20 
Auslauf . 017 


100,00 


[7 


| 


22 — 


 Petrographische Bestimmung. 


Ueber 3 mm bis Haselnussgrösse. 
90 Bruchstücke von Feldspath und granitischem Gestein. 
3 weisslich graue Kalksteine, schwach mit Säuren 
brausend. | 
2 Stückchen Thonschiefer. 
14 trübe und milchweisse Quarzkörner. - 
11 Flintsteinsplitter: hellgrau, dunkelgrau u. fast schwarz. 
7 Sandsteine, weiss oder grau. 
2—53 mm. 
108 Bruchstücke von röthlichem Feldspath u. granitischem 
Gestein, mehr oder weniger angewittert. 
29 Quarzkörner: trübe, milchweiss, gelblich oder röthlich. 
10 Flinsteinsplitter: hell- und dunkelgrau. 
6 graue Sandsteine. 
4 unbestimmbare, verwitterte Körner. 


1—2 mm. 

Quarz- und Sandsteinstückchen bilden etwa zwei Drittel 
der Masse, während der Rest aus oben angeführten verwitter- 
baren Gesteinsresten besteht. 

0,5—1 mm. 

Ein kleiner Theil (ca. 0,25 e. cm.) wurde mit Hülfe der 
Loupe in verwitterbare und unverwitterbare Gesteinstrümmer 
zerlegt. Diese bilden etwa ein Fünftel des Volumens. 

0,25-—0,5 mm. 

Die reine Kieselsäure (Quarz und Flint) übertrifft nach 
Zahl der Körner und auch dem Volumen nach die verwitter- 
baren Gesteinsreste. } 

Magnetische Körnchen sind vorhanden. 

A 

Quarz und Flint nach Zahl der Körner: 96 °/o, ver- 
witterbare Gesteinstrümmer: 4%. Von 229 Körnern fallen 
auf letztere 19. Darunter fanden sıch: 

4 rothe Feldspathstückchen. 

1 weisses Glimmerblättehen. 

14 verwitterte, unbestimmbare Körnchen. 


m — 
3 
“ Die zahlreichen Körnchen von Magneteisenerz wurden 
bei dieser Zählung nicht berücksichtigt. 
Dr) 

Bei 60facher Vergrösserung löst sich die graue, staubige, 
mehlige Masse in verschieden gefärbte Körnchen sehr differenter 
Grösse auf. Quarzkörnchen machen sich in jeglicher Grösse 
und Form leicht unterscheidbar. 

Tr. 4. 

Quarzkörner verschiedener Grösse sind bei 60facher Ver- 

grösserung kennbar. 
Auslauf. 

Bei derselben Vergrösserung sind die eingestreuten Quarz- 

körnchen erkennbar. 


d) Ackerkrume von Thonberg. 
Mechanische Analyse. | 


Procent 

Ueber 3 mar rt 
2 —3 << = 0% 

\—2 « = 5,23 . 

Va Ne 750 
02520. U 11933 

a ae a OR 
a. a 
A ar eier DD 
Auslauf a 152) 
100,00 


Petrographische Bestimmung. 
Ueber 3 mm. 

Ein ziemlich wohlerhaltener Bergkrystall, 45 mm lang 
und 2 mm im Durchmesser. Krystallform: hexagonales Prisma 
mit Haupt- und Gegen-Rhomboöder. 

Ein kleineres Exemplar mehr abgeschliffen. 

3 graue Flintsteinbruchstücke. 


8 Granitstücke. 
grauer feinkörniger Sandstein. 


an 


verwitterte, unbestimmbare Gesteinstrümmer. 


& 


2—8 mm. 
D Granitbruchstücke. 
5 Quarzkörner. 
l grauer Sandstein. 
1 hellgrauer Flintsteinsplitter. 
Glimmer, stark angewittert. 
Schwarze, faserige Hornblende. 


1—2 mm. 
Die Hälfte (387 Körner) wurde untersucht. Darunter 
fanden sich: 
239 Quarzstückchen, rund oder eckig, wasserklär, weisslich, 
milehweiss, röthlich oder roth. 
122 Bruchstücke von Feldspath und granitischem Gestein. 
12 graue Flintsteinbruchstücke. 
3 Stückchen Hornblende. 
5 unbestimmbare Stückchen. 
6 graue Sandsteine. 
0,5—1 mm. 
Hauptgemenstheil: Quarz. 
0,25—0,5 mm. 
Vorwiegend Quarzkörner. 
Magnetische Körnchen vorhanden. 
12% 
Quarzkörner verschiedener Grösse bilden den Hauptge- 
mengtheil. 


Dras. ie 


(uarzkörner bilden die grösste Zahl der Körner, in welche 
die gelblichgraue Masse sich nnter der Lupe auflöst. 


Dr 


Die grauliche, mehlige Masse lässt bei 60facher Ver- 
grösserung die Körnchen verschiedener Grösse erkennen. 


BEE EEE 


Auslauf. 
Die staubförmige Masse stellt. sich bei 60facher Ver- 
grösserung als ein körniges Gemenge dar, worunter der Quarz 
den hauptsächlichsten Gemengtheil ausmacht. 


e) Lehm vom Königswesg. 


Mechanische Analyse. 


Procent, 

“ Ueber Se mm — 
ra 087 
oe 207363 
Ve 5 
02500522. 7,2563 
Nr — 42.19 
EN, — 10,60 
SAN — 2 
Auslauf . — sa 
100,00 


Petrographische Bestimmung. 


Ueber 5 mm. 

5 Bruchstücke von. Granit. 
2 Quarzkörner. 
3 Sandsteine. 

2-—3 mm. 
4 ‘Quarzkörner, graulich und milchweiss. 
3 Sandsteine. 
6 Bruchstücke von Feldspath und granitischem Gestein. 
1 grauer thoniger Sandstein. 


1—2 mm. 
A153 Quarzkörner, wasserklar, graulichweiss, milchweiss, 
gelb oder röthlich. 
49 Feldspathstückchen, theils mit Glimmer verwachsen. 
3 Sandsteine. 
‘. 10 erdige Brocken. 


za y 
f)l Ackerkrume der Sandgrube am Königsweg. 


Mechanische Analyse. 


Procent, 

Ueber Sm = 1107 
2—3 < = 16 

2 0e, 1049 18 

Va, < 90 
0252-09. 20.04 

Ile A ee BL: 
BR NE a Mile 120 
Ann. I Dun 
Auslauf . en 
100,00 


Uebeı a mm. 
10 verwitterte Gesteinsbruchstücke. 
5 Sandsteine verschiedener Art. 
2 graue Flintsteinsplitter. 
4 Quarzkörner, nicht abgeschliffen. 
2—5 mm. 
. 1 grauer Kalkstein. 
Sandsteine. 
1 gelblicher Flintstein. 
10 granitische Bruchstücke. 
I1—2 mm. 
Wurzelrette mit Hunderten von glänzenden Quarz- 
Bestellen. 
Unter 200 Körnern waren: 
136 Quarzkörner (68 9). 
4 Flintsteinsplitter (2%). 
60 stark angewitterte Bruchstücke. 
0,5—1 mm. 
7 Körnchen Magneteisenerz. 
Unter 200 Körnern des Restes finden kich 108 Quarz- 
körner (54%), wasserklar, trübe, milchweiss oder gelb. 


Die Beziehungen der Schichten der oberen, geschiebe- 
führenden Abtheilung des Diluviums zu einander. 


Wenn man annehmen darf, dass der (reschiebe-Mergel 
als die Grund-Moräne eines Gletschers zu betrachten ist, welcher 
von dem Gebirge der skandinavischen Halbinsel bis weit in 
die heutige norddeutsche Tiefebene hineinragte, so ergiebt sich, 
dass beim Schmelzen des Gletschers ungeheure Wassermassen 
auf den abgelagerten Mergel einwirken mussten. Er wurde 
durch Strömungen derselben an der Oberfläche aufgeschlämmt, 
und es mussten später, als die Bewegung gemindert war oder 
Ruhe eintrat, die aufgerührten sandigen und thonigen Massen 
nach den Gesetzen der Schwere sich ablagern. Auf dem Mergel 
lagert sich der Korallensand, auch Diluvialsand genannt, in 
der Tiefe gröber, nach oben hin immer feinkörniger werdend ; 
und auf diesem können sich die thonigen Massen absetzen. 
Enthalten diese viel Kalk, so bilden sie den gelben Mergel, 
im andern Falle entsteht der Lehm. Die diesen Schichten 
eingelagerten Geschiebe mögen durch umhertreibende Eisblöcke 
transportirt sein. Durch einen neuen Schlämm-Process wurde 
der Gehalt an thonigen und kalkigen Bestandtheilen verändert 
und es bildete sich hier über dem Lehm eine sandig-lehmige 
oder reinsandige Decke, während dort selbst Hügel des Ko- 
rallensandes (Diluvialsandes) in eine andere Gestalt, ın den 
Geschiebesand, übergeführt wurden. Im Allgemeinen erreichte 
also die Zufuhr von nordischem Material mit der Ablagerung 
des Geschiebe-Lehms ihren Abschluss. Das Material dieser 
Zufuhr aus nördlichen Gebieten während einer Eiszeit bildet 
die Schichten des sogenannten mittleren Diluviums. Vor dem- 
selben entstand das ältere, untere, geschiebefreie Diluvium, 
und nach der Eiszeit wurde das jüngere, obere Diluvium durch 
die Thätigkeit des Wassers aus Schichten des mittleren Diluvaums 
gebildet. Es ist erwähnt worden, dass, wo sandige und lehmig- 
sandige Schichten den Lehm bedecken, auch Sandschichten 
mit Lehmschichten wechsellagern können. 

Wegen dieser Beziehungen der besprochenen diluvialen 
Schichten zu einander, mag es zweckmässig erscheinen beim 

15* 


warn 


Diluvium nur von einer geschiebefreien und einer geschiebe- 
führenden Abtheilung zu reden. 


Die alluvialen Schichten. 

Das Alluvium umfasst die jüngsten Bildungen der Erd- 
oberfläche, welche einer Zeit entstammen, wo das Diluvial- 
Meer sich soweit zurück gezogen hatte, dass nur noch einzelne 
Theile der diluvialen Schichten mit Wasser bedeckt waren. 
Auch heute noch entstehen namentlich in den Niederungen 


alluviale Schichten. Stets enthält das Wasser, welches sich’ 


auf der Erdoberfläche bewegt, feste mineralische Bestandtheile, 
welche entweder darin suspendirt oder gelöst sind. Nach den 
Gesetzen der Schwere werden die suspendirten Theile nieder- 
geschlagen und bilden thonige oder sandige Ablagerungen. 
Die mechanischen Analysen von Alluvial-Thon und Alluvial- 
Sand sind weiter unten angeführt. In den Niederungen siedeln 
sich Wasserpflanzen an, und es bilden sich aus den verwesen- 
den Pflanzenresten Sümpfe und Moore. Unter den Sumpfge- 
wächsen sind es dann besonders die Characeen, welche gelöste 
Kalk- oder Eisenverbindungen an sich ziehen, und zur Bildung 
eisenreicher oder kalkhaltiger Schichten (Wiesenmergel) Ver- 
anlassung geben. In ungeheurer Menge waren in einer humosen 
Schicht im Marine- Etablissement die schraubig gewundenen 
kalkigen Schalen der Früchte von Characeen abgelagert. Aus 
einer Lösung von kohlensaurem Kalk, gelöst als doppelt kohlen- 
saures Salz, entstanden durch Auslaugen der diluvialen 
Schichten, kann nach Abgabe der Kohlensäure an die Luft 
der einfach kohlensaure Kalk direkt aus dem Wasser nieder- 
geschlagen werden. Eine solche Schicht, die aus fast reinem 
kohlensaurem Kalk bestand, fand sich im Marine-Etablissement 
unter einem Torflager von 4 -5m Mächtigkeit zum Theil zwischen 
einer Schicht von blauem Alluvial-Thon. An einer anderen 
Stelle fand sich unter dem Torf ein bläulich-grauer Alluvial- 
Sand. Raseneisenstein (Sumpferz) fand sich in dem Schlamme, 
der aus dem Schreventeich bei dessen Vertiefung herausbe- 
fördert wurde. Wie im Torfmoore das Sumpferz sich bildet, 
so entstehen in den Sandschichten durch ähnliche chemische 


— 2293 — 


Processe feste Sandsteine (Ortsteine). Bei der Besprechung 
des Korallensandes haben schon solche Sandsteine Erwähnung 
gefunden, bei deren Bildung der kohlensaure Kalk oder Ver- 
bindungen des Eisens oder Mangans als Bindemittel fungiren. 


a) Blauer Thon, unter dem Torf. 


Mechanische Analyse. 


Procent 
I 2 mm 770,833 
| 0,521 225.090 
Tr. 2 Mole ih 
Unter 025 « = 47,87 
ae 8,05 
nn 
Auslaufet. „.».)==.22,31 
100,00 

2 mm 


1 Bruchstücke von Feldspath u. granitischem Gestein. 
n Sandsteine. 
5 Flintsteinsplitter. 
64 Quarzkörner, wasserklar, weisslich oder röthlich. 
2 unbestimmbare Stückchen. 


b) Alluvialsand, bläulich-grau, unter dem Torf. 
Mechanische Analyse. 
Procent 
22mm) 5257 
Ve er, 
0,25—05 x — 22,66 
N LE 
@ . = 0,16 
N 


100,00 


H= ©» 


Petrographische Bestimmung. 


Es fanden sich Quarzkörner, Bruchstücke von Feldspath 
und granitischem Gestein, sowie hellgraue Flintsteinsplitter. 


al =. 


c) Ueber dem Torf. 


Mechanische Analyse. 


Procent 

Ueber > mm 1400 
2—5 = VW 

La Rı = 838 
0,5—1 — SU 
0,25—0,5 — 28:00 
Unter 0,25 ae 97 
de: Se 102) 
NA el) 
uslanties 0207003 20490 
100,00 


Petrographische Bestimmung. 
Ueber 5 mm. 
grauer Kalkstein. 
grauer Flintstein. 
Stückchen Sandstein. 
unbestimmbare Gesteinsreste. 


SIE DE ur 


2—3 mm. 
Quarzkörner. 
Bruchstücke von Granit. 
Flintsteinsplitter. 
Sandsteine. 
"unbestimmbares Körnchen. 


HMHww PP O8 


d) Unter dem Torf (sogenannte braune Leber). 


Mechanische Analyse. 


Procent 

nn tale 

| Val a e ı 

Tr. a a la 
Unter/0.25222 — 2.00 
el‘ 
SAN, RO 
Auslauf 2 ae alla 
100,00 


Ur >% 


— 231 — 


Es fanden sich viele schraubig gewundene kalkige 
Schalen von Früchten von Üharaceen. 


® 


Tabelle über den Gehalt an kohlensaurem Kalk. 


A. Lehmgrube bei der Ziegelei Thonbere. 


Procentischer Gehalt 
an kohlens. Kalk 
Sand Ib (mittelfeiner Korallensand) = 9,85 


Blauer Mergel . . 2 2020.20. == 24,41 
@elber Mersele uns ba ar ei197 
nehm a a N a 0 
Feinsandiger Mergel . . . . .. = 19,03 
Daum AR ya es eat en — 41 Li 
Sande SIE NO ee en OS 
Nekerkrume | 2 null. 00.020 0,64 
B, Sandgrube am Königsweg. 
Grober. Sand (Grand) 1... 0.2 — 1.35 
Mittelfemen Sand 0.2 3 84. 44 —,9,88 
IRemer) Sand 2, neun. ws 212.16 
Mergel, feinsandiger 
a) ANteremen a ea al, 
b).oberen wat es nee 1023 
Bchmsk So. ae use 32 
Ackerkrume — al 
©. An der Hamburger Chaussee, Ziegelei T: 
© Gelber, Mergel ., ....ı u... = 090.32 
Blauer..,e,. (unteren 4... 0,7. .330% 
< oe (oberer as m 3 2.35.45 
Feinsandiger Mergel . . . . .= 1418 
Lehmann’s Ziegelei: 
Feiner Korallnsand . ....= 94 
Blauer Mergellaaa 2 Wan rt 31,41 


Gelber « SEN EN. 90.00 


— 2320 — 


D. Marine-Etablissement: 


Geschiebe-Mergel. . . el 22,0 
\Wiesenmergel (We nal) Be 192.10 
Alluyaal-Chon er 2.610 


Thonige, torfführende Selle so- 
genannte braune Lieber, aeich an 
Resten von Üharaceen . 84,05 
Behr —. 1) 
Mergel-Arten, rel nicht aus ‚ad Uingegend von Kiel 
herstammen: 


| 


Mergel von Eutin .— 34,82 
Fayencemergel von Kellingkusen "26,20 
Fernsichter Thon (Rohmaterial für 

feinere Thonwaaren) . . . . = 2745 
Braunkohlenmergel von Hütten. . = 37,00 


Rother Lehm v. Lieth b. Elmshorn — 7,05 


Chemische Analyse des Letzteren. 


Ueber 025 mm — 0,00 


Feuchtiskeit. . = 0,1% 
Glühyerlust,. 7702/85 
E30 RS 
Res 0372 202797 52,92 
lo 03,00 rc. 2. nn 
SE Det wer 209.5 

D,T7 


Alluvial-Thon (fetter Lehm). Entnommen von Bruns- 
rade 13. Wiese III. Cl. 
Krume: 40 em sandiges Moor. 
Untergrund: 19 cm Moor, darunter der feinsandige Lehm. 
Die ganze Masse ist unter 0,25 mm. 
Uhemische Analyse. 
Feuchtigkeit — 0,86 °/o 


Glühverlut = 3,18 : 
SI DDr io 
Ada Os, 0 a 
Bess, 2 00 

IM620 


ne in nie ne nn 


Ei VE 


Die nachstehend angeführten Profile aus dem Marine- 
Etablissement (Mächtigkeit 10 Meter) geben uns ein Bild über 
die Reihenfolge der Schichten, welche bis dahin aufgeschlossen 
wurden. 

Profil IL. Sandiger Lehm über Alluvial-Thon über Korallen- 
sand über blauem Mergel. 
« 1. Sandiger Lehm über Alluvial-Thon über Korallen- 
sand über Geschiebe-Lehm über blauem Mergel. 
« III. Sandiger Lehm über Lehm über sandigem Lehm 
über Torf über Alluvial-Thon über Korallensand 
- über blauem Mergel. 
« IV. Sandiger Lehm über Lehm über sandigem Lehm 
über Torf über Alluvial-Thon über Geschiebe- 
Lehm über blauem Mergel. 
< V. _ Sandıger Lehm über Alluvial-Lehm über-Geschiebe- 
Lehm über blauem Mergel. 
< VI. Sandıger Lehm über Torf über .Alluvial- Thon 
über Korallensand. 

VII. Sandiger Lehm über sandigen torfführenden Schich- 
ten über Korallensand Dieser ıst oben sehr fein- 
körnig, enthält eisenreiche Schichten; wird dann 
gröber, enthält lehmreiche Schichten und führt in 
der Tiefe grosse Geschiebe. | 

< VIII Sandiger Lehm über Torf über Geschiebe-Lehm. 

in. EX. Sandıger Lehm über Torf über Korallensand. 

< X. Sandiger Lehm über Torf über Alluvial- Thon 
über Geschiebe-Lehm über Korallensand über 
blauem Mergel. 

« XI. Sandiger Lehm über Torf über Alluvial- Laos über 
Korallensand. 

«< XII. Sandiger Lehm über Torf über Alluvial-Thon über 

Wiesenkalk über Alluvial-Thon über Korallensand. 

< XII. Sandıger Lehm über Torf über Alluvial-Thon über 
Wiesenkalk über Alluvial-Thon über Korallen- 
sand über blauem Mergel. i 

XIV. Sandiger Lehm-über Torf über Alluvial-Thon über 
Korallensand über blauem Mergel. 


— 2534 — 


Profil XV. Sandiger Lehm über humoser Schicht über Ge- 

‚schiebe-Lehm über bl. Mergel über Korallensand. 

« XVI. Sandiger Lehm über humoser Schicht über Ge- 
schiebe-Lehm über blauem Mergel. 


Die verschiedenen Schichten in ihrer Beziehung zur 
Landwirthschaft. 


» Werden dıe Bodenschichten nach naturwissenschaftlichen 
Gesichtspunkten hinreichend genau bezeichnet, so kann Jeder 
Nutzen davon ziehen, der in dem Boden etwas zu suchen 
hat und diese Sprache versteht.» — — 

»Ich will hier ganz absehen von der Transportvergeudung 
in Bezug auf Rohmaterialien bei einzelnen Commünen und 
grossen Staatsverbänden, ich wıll nur an eine so häufige T'hat- 
sache erinnern, wie der Landwirth die Meliorationsmittel seines 
Bodens nicht kennt, welche er in reichlichem Maasse besitzt. « 

Prof. Dr. Orth, 
(Geognost. agr. Kartirung.) 


Die verschiedenen Schichten, welche Erwägung gefunden 
haben, treten, indem sie die Oberkrume oder den Untergrund 
bilden, in Beziehung zur Landwirthschaft: Aus der Kennt- 
niss ihrer Zusammensetzung ergeben sich sofort, Schlüsse über 
die Güte der verschiedenen Bodenarten. Manche Schichten 
gewinnen erst an Bedeutung, wenn sie als Meliorationsmittel 
für landwirthschaftlich benutzten Boden Verwendung finden. 

In ihrer umfangreicheren Benutzung wird sich ein grosser 
Fortschritt im landwirthschaftlichen Betriebe bekunden. Aus 
der Bestimmung der petrographischen Bestandtheile ergiebt 
sich sofort der Gehalt an solchen Stoffen, welche für das 
Wachsthum der Pflanzen von Bedeutung sind. Die Bestand- 
theile zerfallen in solche, welche bei ihrer Verwitterung den 
Boden mit Pflanzennährstoffen bereichern, und in andere, 
welche‘ solchen Nutzen nicht gewähren können. Zu diesen 
gehört der Quarz, der Feuerstein (Flintstein) und der Quarz- 
sandstein. Aus ÖOrth's geognost. Durchforschung des schle- 
sischen Schwemmlandes sind die nachstehenden Analysen ent 
nommen, welche als Belag dienen mögen. 


— 233 — 


Gemeiner Quarz (Buchholz). 


Procent 

Sen. 2% grm 

ale 2050 

Be. 100 

99,25 

Feuerstein (Rügen) (Klapproth). 
Pr..cent 
ap ar a ae: 98:00 
Als 03 — 1025 
Fea 03 — 22025 
Ca0. ER — 2.050 
H> 0 und Aüchtige So. = 1400 
100,00 
Quarz-Sandstein (Franken). 

Procent 
Sa ee me 0 2.0807 
Besser: u mar 0.25 
H>0 und org. Stoffe . .— 1,48 
100,00 


Als Meliorationsmittel hat der Mergel die grösste Be- 
deutung. Seinen Kalkgehalt verdankt er vornehmlich der 
Kreide, deren Analyse hier folgen mag. 


Kreide (Dänemark). 


ErCIEeDEh= 9300 
Ms 003 —: (037. & 
Ca 504 E — TR 
Al 0:3 und Fe 03. ee NER 
Sı02 . —= 044 « 
P205 . —,50,08% 
100,00 


Die übrigen Gesteinsarten, welche als Quellen von Pianzen- 
nährstoffen zu betrachten sind, finden sich in der nachstehen- 
den Uebersicht zusammengestellt. 


u Fe en 


235 


Tabellarische Uebersicht. : 


cn In 540 Pfund des Gesteins ist enthalten Ber 
ea in Pfunden Körner von Kar- Roth- Gras Run- 
Seha en = = ZT klee- kel- 
S . 17 { et D i . > . Si Tel- y toffel H 
an | = RZ = Se = a | 7 E = 3 = - ” = : ne Gerste, Hafer 2 G Heu eu) rüben 
es | 20% alsalse 53 28 S| zen | gen | „.. 820Ct. KOCH 
Sc 2... .2ane 3 le |60.Ctr. |60.Gtr, 60 Ct. 60.Ctr. 11008. Sö0 Ct, 
N | | 155 [1056 | 96 |ı15,2 1160 |220 |ı92 |955 
KO | 82,5 |- 10 125 4 Be (0, (95-45 16 8,05l 2,715) 32 83,6 | 27 264 140 198 320 | 350) 
Ns, | 105 105 15 1552020: 19ealı 22 11,10) 1665) San oa se oe aD or 
020 | 75 | 13 | 375 | 561 | 531 605 | 75.| 28,30) 45,80, 79240) 36 |E 3 36| 6 |205 1220 | 64 1140 
Meo' 95 — |:0 | sps5 217 455| 25 1455 es) 504 | 192° 196, 174 11,2. 109 7062 22 2110 
P.O; 47,4 | 504 | 462 | 372 | 50 66 96 65 
S0:s | 0,6 162 2,4 2,4 TB 2 32 68 
Si0, 360 1350-400 255 237,8 | 227,6 | 215 370 291,85) 267,25| 249,5 24 Dar 38 | 7 6 8,4 | 120 3 
Al,0;: | 80 | 7 5 a 8 7 U 26 103,55) 80,2 
0%) 5) - = 97 —- - 10-5 -—  — | — 
Fe0 | — 80,5 | 55 — pp — | 41,55) 4,9 — 
en ze on 7 7.000 | 


Die mittlere Zusammenstellung des Kaolin ist nach Üredner: 
Si02 = 47,05%, Al0: — 39,21% H»0 = 13,74%. 
Demnach entsprechen SO Pfd. Al» 05—= 204,3 Pfd. Kaolın (reinem Thon). 
Wenn 500 Pfd. = 250 kg — 250000 g Gesteinstrümmer auf einer Fläche von 1 Hektar — 
10000 qm verwittern, so kommen auf den (@uadrat- Meter im Durchschnitt 25 g oder auf den Quadrat- 
Fuss ca. 2,1 e. 


$) 


Fa Sn DEE Sn 


Bei einem Kulturboden kommt es nicht allein auf den 
Gehalt an Pflanzennährstoffen an, sondern es sind die physika- 
lischen Eigenschaften desselben von gleicher Wichtigkeit. Es 
muss das Bestreben des Landmannes sein, den Gehalt an 
Pflanzennährstoffen möglichst zu steigern und zugleich die 
günstigsten Verhältnisse für Feuchtigkeit und Wärme in seinem 
Ackerboden herzustellen, wenn er seinen Zweck, eine Massen- 
produktion zu erzielen, erreichen will. Dem Sandboden fehlt 
es an thonigen Theilen, dem T'honboden mangeln umgekehrt 
die sandigen Massen, welche ein lockeres Gefüge herzustellen 
im Stande sind. Handelt es sich etwa um eine Mergelung, 
so ist es ganz verkehrt, wenn man nach der bekannten Regel: 
«Sand auf Sand, Lehm auf Lehm» verfährt. Durch Befahren 
eines Sandbodens mit Sandmergel, wird demselben ausser dem 
Kalk dasjenige zugeführt, woran er schon einen Ueberfluss 
hat, nämlich sandige Massen. Wählt man dagegen für einen 
zu bemergelnden Sandboden einen lehmigen oder thonigen 
Mergel, so werden ausser dem Kalk auch noch thonige Be- 
standtheile dahin gebracht, an welchen es bis dahin mangelte. 
Ebenso ist es korrekt, einen schweren Lehmboden mit Sand- 
mergel zu befahren. Er enthält ausser dem Kalk den körnigen 
Sand, welcher, mit der lehmigen Ackererde vermischt, die 
starke Bindigkeit aufhebt und dadurch die Bestellungsarbeiten 
erleichtert, den Boden lockerer macht und so der athmosphä- 
rischen Luft freieren Zutritt gestattet, wodurch die chemischen 
Prozesse befördert werden und wodurch demnach in chemischer 


und physikalischer Beziehung verbessernd auf den Boden einge- 


wirkt wird. Da oft beides, sowohl Sandmergel als Thonmergel zur 
Verfügung steht, so ist es allein Sache der Intelligenz, ob die 
richtige Wahl getroffen wird. Wo das Verhältniss zwischen san- 
digen und thonigen Theilen ein normales ist,*) und es bei einer 
Mergelung nur auf eine Zufuhr von kohlensaurem Kalk ankommt, 
da leistet der Wiesenmergel den erwünschten Dienst. In einer 
Gegend, wo der kohlensaure Kalk mit Leichtigkeit aus kalk- 
reichen Schichten entnommen werden kann, wäre es Thorheit, 
den Kalk vom: Düngermarkt zu beziehen. In Bezug auf 


=) Siehe die angehängten Bodenanalysen. 


IQ 
— 233 — 


Pflanzennährstoffe, welche dem Boden bei der Mergelung zu- 
‚geführt werden, haben wir bisher allein den Kalk in’s Auge 
gefasst. Er ist für das Gedeihen der Kulturpflanzen unent- 
behrlich und wird nach und nach theils von den Pflanzen 
aufgenommen, theils von den eindringenden wässerigen Nieder- 
schlägen in die Tiefe geführt, so dass ın den oberen Boden- 
schichten eine Kalkarmuth eintritt. Dann stellen sich auf 
Aeckern und Wiesen die Sauerampferarten ein, welche bei 
einem Mangel an Kalk die günstigsten Vegetationsbedingungen 
finden. Ihr häufiges Auftreten auf Wiesen und Weiden liefert 
den schlagendsten Beweis, dass es an der Zeit ist, eine Kalk- 
zufuhr zu wiederholen. Von andern Pflanzennährstoffen, welche 
beı einer Mergelung dem Boden zugeführt werden, kommen 
namentlich die Phosphorsäure und das Kalı in Betracht. 

Freilich ist der Gehalt an diesen Stoffen kein besonders 
grosser, doch bedarf es zur Herstellung eines guten Acker- 
bodens nur geringer Mengen dieser Stoffe. So enthält z. B. 
ein guter Ackerboden in 10000 Theilen nur etwa 4 Theile 
Phosphorsäure (P2 05) oder 0,04%. Bei einem Gehalte von 
0,06% Phosphorsäure und 0,05% Kalk war der Ertrag eines 
Ackers mässig, denn an Kalk (Ca 0) ist ein Gehalt von 
0,1—0,2% erforderlich. Ein Acker, der nur 0,04% CaO ent- 
hielt, zeigte sich unsicher in Rothklee, ein anderer lieferte bei 
0,05% Ca0 einen schlechten Ertrag an Rothklee; bei 0,02% 
Ca0 wollten weder Hafer noch Klee mehr gedeihen. An 
Kalı ist erforderlich 0,03—0,05 %; der schwere Dehmboden 
enthält etwa 0,04—0,05% Ka20. | 

Ueber den Phosphorsäure-Gehalt des Korallensandes 
finden sich Angaben von Apotheker Nielsen in Kiel in den 
Mittheilungen des Vereins nördl. d. Elbe zur Verbreitung 
naturwissenschaftlicher Kenntnisse 8. Heft, 1867: 

»Die quantitative Bestimmung des phosphors. Kalks er- 
gab folgendes Resultat. Es sind enthalten in 10000 Theilen 
Korallensand von Gross-Nordsee an phosphors. Kalk: 

Probe Probe 
30a PO5 — (Ca, (PO92) 2. 2. 2 Misteel 
197257 212 Dheile 
oder Phosphorsäure ..... 8,74 10,58 9,66 « 


ne 


BET EST BT BE ce de Fa re 


— 239. — 


»Es glückte auch bald, solche Stückchen aufzufinden, 
die die Träger des Phosphorsäure-Gehaltes im Korallensande 
sind, nämlich ein meist auf weissem Quarz aufsitzendes dunkel- 
grünes Mineral, welches sich bei näherer chemischer Prüfung 
als phosphors. Kalk, von den Mineralogen Apatit genannt, zu 
erkennen gab.« | 

‘Da sich unter den diluvialen und alluvialen Boden- 
sehiehten keine befinden, welche sich durch grossen Reichthum 
an Phosphorsäure auszeichnen, so wird der norddeutsche Land- 
wirth angewiesen sein, den Bedarf an diesem Pflanzennährstoff 
vom Düngermarkte zu beziehen. 

Unter den alluvialen Schichten hat ausser dem Wiesen- 
mergel (Wiesenkalk) noch der Torf ein besonderes landwirth- 


'schaftliches Interesse. In dem »Bericht über Arbeiten der 


Versuchsstation Karlsruhe« theilt Dr. Nessler die Analysen 
von 29 verschiedenen Torf u. Moor-Arten mit, welchen die nach- 
stehenden Angaben entnommen sind. (Gehalt von 

Asche Stickstoff 


Leichter, heller Torf . 1,3 0,6 
Kim andexer.Norf.... \. 1,8 2,4 
Schwarze Erde . . .% 0,5 
Mortss yai Seas ' 2,9 


»Der Gehalt an Kalı in den Torfaschen ist meist sehr 
gering, schwankt zwischen 0,2—1 und steigt nur ausnahms- 
weise auf 2% der Asche.« 


An Phosphorsäure berechnen sich 0,07—0,19 % der 
organischen Stoffe. So erklärt sich, dass eine Düngung mit 
Phosphaten und Kalisalzen auf diesen Bodenarten von so 
sutem Erfolg begleitet ist. 


Im östlichen Holstein, wo moorige und torfige Wiesen 
von grösseren oder kleineren Dimensionen in das Ackerland 
eingestreut sind, das Material also fast jedem Grundbesitzer 


‘zur Verfügung steht, muss empfohlen werden, von demselben 


einen umfangreicheren Gebrauch zu machen, als bisher geschehen 
ist. Die getrocknete Torferde eignet sich besonders zur Ein- 
streu in die Stallungen, um die Jauche einzusaugen, und er- 


möglicht auf billigste Weise die Herstellung eines Compost- 
haufens, dessen Material auf Grasflächen seine ausserordentliche 
Wirkung nicht verfehlen wird. In der Schweiz findet man 
Wirthschaften, wo die Düngerstätten wöchentlich mehrmals 
mit trockener Torferde bedeckt werden. Längere Zeit der 
Luft ausgesetzt kann der Torf auch unmittelbar zum Düngen 
verwendet werden ; in dem leichten Sandboden wird auf diese 
Weise die wasserhaltende Kraft zu vermehren sein und dem 
schweren Lehmboden wird man so die allzu grosse Bindigkeit 
nehmen können. Nach den practischen Erfahrungen über 
Torfdüngung, welche in dem Berichte mitgetheilt werden, 
kann man nur wünschen, dass die Zeit nicht mehr fern sein 
möge, wo der Torf auch in Holstein im Grossen als Dünge- 
mittel Verwendung findet. | 

»Die Ergebnisse waren überall sehr günstig und lässt 
sich nicht daran zweifeln, dass nach und nach der Torf die 
Würdigung findet, die er als Düngemittel verdient. « 

Es mögen hier zum Schlusse einige Boden- Analysen 
Platz finden, welche ich im Sommer 1876 ausführte, um ein 
Urtheil über die Bonitirung der Ackererde zu gewinnen. 

Ueber Bonitirung und Grundsteuer vielleicht an einem 
andern Orte. 

In Bezug auf die Analysen möge hier nur darauf hin- 
gewiesen werden, wie unbestimmt die Begriffe: Lehm, lehmiger 
Sand, sandiger Lehm etc. sind und dass der Gehalt des Bodens 
an reinem Thon sich nur durch die Analyse, aber schwerlich 
durch äussere Kennzeichen, wie sie der Bonitirung zu Gebote 
stehen, feststellen lässt. 


x 


241 


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0 2 u ee ee ih ie ee 


— 242 — 


Bemerkungen zu den Boden-Profilen. 


Die beigegebenen Profile zeigen, dass die Dagerungs- 
verhältnisse der verschiedenen Schichten sehr schwankend sind, 
worauf schon von Dr. L. Meyn hingewiesen ist in einem Auf- 
satze betitelt: »Bodenverhältnisse von Schleswig-Holstein« im 
landw. Oentralblatt, herausgegeben von Dr. A. Müller, 1876. 
Heft 1. pag. 42. 

Sie bestätigen, dass die verschiedenen Schichten stellen- 
weise zu einem wirklichen Schollenhaufwerk zusammen ge- 
schoben sind, und dass man im hügeligen Ostholstein nie be- 
rechtigt ist, bei der Bonitirung der Grundstücke von eimigen 
untersuchten Stellen auf einen grösseren Complex zu schliessen. 

Nach den verschiedenen Himmelsgegenden wurden die 
Profile I—-IV von einem Grundstücke im Marine-Etablissement 
entnommen. 

Profil I. 
Nordseite: Ost— West; Länge S0 m. 


a. Sandiger Lehm: 1,15 m. 
Ib ort. a < 
lehm,. 20, 10.04 < 
Profil II. 


Ostseite: S.—N.; Länge 78,6 m. 
a. Sandiger Lehm: 1,15 m. 
I Done nee un. Q 
Fe — eisenschüssig. 
Blauer Alluvial-Lehm mit vielen Geschieben. 
Unveränderter Geschiebe-Lehm. 
Korallensand mit Lehm-Adern. 
Geschiebe-Mergel. 
Profil II. 
Westseite: N.—S.; Länge 80,7 m.. 
Sandiger Lehm bis 1,8 m. 
Torf. 
Blauer Alluvial-Lehm mit vielen Geschieben. 
Wiesenmergel. 


ro mo 


PeszP® 


K.orallensand. 
Geschiebe.Mergel. 


Lmr) 


Ze en nn ana nn in u mn ne nl 


2%) 


re 


243 — 


Profil IV. 
Südseite; Länge 60 m. 
Sandiger Lehm. 
Humose Schicht. 
(reschrebe-Lehm. 
(reschiebe-Mergel, sehr reich an Geschieben, abge- 
rundet, meist faustgross, vorwiegend Flint, reichlich 


Kreide. 


Die Profile V—VIII stammen gleichfalls aus dem 
Marine- Etablissement. 


gropnes&» 


»bopom» 


Profil .V. 

Riehtung: N.—S. 
Sandiger Lehm. 
Torf. 
Wiesenkalk. 
Alluvial-Lehm (Thon, mergelig). 
Humose Schichten. 
Korallensand. 
Geschiebe-Mergel. 


Profil VI. 

Richtung: S.—N. 
Sandiger Lehm. 
Torf. 
Blauer Alluvial-Lehm mit Geschieben. 
Geschiebe-Lehm. 
Korallensand. 
Greschiebe-Mergel. 


Profil. VIER. 

Richtung: N.N.O.—S.S.W. 
Sandıger Lehm. 
Torfführende Schichten mit Fichtenstämmen, welche 
Gypskrystalle enthalten. 
Feiner Korallensand. 
Fe — eisenschüssig. 
Korallensand, in der Tiefe mit grossen Geschieben. 
Lehmreiche Schichten. 


16* 


Dan 


Profil VII. 
Richtung: N.—S. 

Sandiger, Lehm. 

Lehm. 

Torf. 

Thonige Schicht. 
Korallensand. 
Geschiebe-Mergel. 


Do mec» 


Profil IX. 
Sandgrube am Königsweg. 

a. Oberkrume: 0,25 m. 
b. Steinreiche Schicht: 0,28 m. 
e.  kehm 2 m. 
d. Feinsandiger Mergel Ib: 2 m. 
e. Feinsandiger Mergel Ia: 2,23 m. 
f. Feiner Korallensand: 6 m. 


Brom oR® 
Ziegelei an der Hamburger Chaussee. 
a. Sandige Ackerkrume. 
b. Sandiger Lehm. 
e. Gelber Mergel. 
d: Feiner Korallensand. 
e 


Geschiebe-Mergel. 
Profil XI. 


Ziegelei I an der Hamburger Chaussee. 
Oberkrume, veränderter Boden. 
Kalkfreier Sand. 

Feiner kalkhaltiger Sand. 
Gelber Mergel. 


Blauer & 


a u 


Von hier sind ferner folgende Profile, deren Abbildungen 


nicht beigegeben. 
Profil I. 


Veränderte Oberkrume: 1 m. 
Sandmergel: 1,2 m. 
Feiner Korallensand : 4 m. 


— 145 — 


Profil I. 
Oberkrume: 1 m. 
Sandmergel: 1 m. 
Sand: 1,1 m. 
Sandmergel: 0,9 m. 
Feiner. Korallensand: 2 m. 
Profil III. 
Oberkrume: 1 m. 
Feiner Sand: 1,1 m. 
Feiner Sandmergel: 6 m. 


Ziegelei Thonberg. 
Bronk E 
Sandiger Lehm: 1,2 m. 
Lehm: 1,2 m. 
(relber Mergel: 1,3 m. 
Blauer < 3,00 .< 
 Feinsandiger Mergel: 0,6 m. 
Feiner Korallensand (setzt sich in die Tiefe fort). 
Profil II. 
Sandıger Lehm: 0,8 m. 
Lehm: 2,2 m. 
Gelber Mergel: 0,9 m. 
Korallensand (unten gröber): 8 m. 
Profil Ill. 
Sandıger Lehm: 0,8 m. 
Kies: 0,8 m. 
Feiner Sand. mit Lehmlagen: 2,3 m. 
Lehm (setzt sich in die Tiefe fort): 2 m. 
Profil IV. 
Sandıger Lehm: 1 m. 
Lehm: 1,1 m. 
Gelber Mergel: 2,7 m. 


en 


Wegen der grossen Länge konnte ich von den Lehm- 
gruben dieser Ziegelei keın zusammenhängendes Bild ent- 
werfen. Es mögen einige Messungen genügen. Interessant 
sind die in den Lehm eingelagerten Sandschichten, - oder die 
mit dem Sand abwechselnden Lehmlagen, sowie namentlich 
das Vorkommen des blauen Mergels über dem Korallensande. 


Also ın der That ein Schollenhaufwerk. 


Ueber die Gewinnung des Petroleum. 


Von 8. B. Guttentag. 


Seit vielen Jahrhunderten war Petroleum ın Amerika 
den Indianern bekannt, die an den zu Tage getretenen Quellen 
in früheren Zeiten häufig ihre Mahlzeiten bereiteten, jedoch 
erst im Jahre 1859 war es ein gewisser ©. L. Drake aus 
Connectieut, der bei Titusville ein ungefähr 60‘ engl. tiefes 
Bohrloch anlegte, und so die erste wirkliche Petroleumquelle 
schuf; erst 1862 kam das erste Schiff mit Petroleum nach 
Europa, weil man bis zu diesem Zeitpunkte die Transport- 
fähigkeit dieses feuergefährlichen Artikels stets in Zweifel zog. 
Ueber den Ursprung des Petroleums gehen die wissenschaft- 
lichen Meinungen noch sehr auseinander, doch dürfte wohl die 
Annahme, dass es maritimen Ursprungs sei, d. h. aus maritimen 
Vegetabilien stamme, den meisten Glauben deshalb verdienen, 
weil man fast stets bei vorgenommenen Bohrungen auf Salz- 
wasser, Soole, gestossen ist. | 

Die Tiefe der Quellen ist je nach der Ortslage eine ver- 
schiedene, so ist bei 


Titusville 1180‘ über dem Meeresspiegel dieselbe c. 450' 
Oil-City Da. See < x ce. 410° 
Parkers Landing S64 « « < <.u08.04.L005,, 


und südwestlich von letzterem Platz, zwischen Millerstown und 
Karncity die Durehschnittstiefe 1550‘ und das tiefste Bohrloch 
in Entersprise bei Titusville sogar 2114’ tief. 

Die grösste Ergiebigkeit der Quellen fand sich erst in 
der 5. Sandschicht und zwar waren in einer Ausdehnung von 


245 — 


2 engl. Meilen lang und 1 engl. Meile breit beispielsweise 
150 Quellen gleichzeitig in sehr ergiebiger Weise in Thätig- 
keit, während ringsum dies begrenzte Terrain die Quellen- 
bohrungen fast sämmtlich trocken blieben; als die Quellen 
in der 3. Sandschicht zu versiegen begannen, resp. ihre tägliche 
Production bedeutend abnahm, machte man den Versuch e. 70‘ 
tiefer die 4. Sandschicht zu erreichen und wurde verschiedent- 
lieh durch grossen neu zu Tage tretenden Oelreichthum belohnt. 


Auf die Gewinnung selbst nun näher einzugehen mir er- 
laubend, wie ich soleheinPensylvanien diesen Sommer beobachtete, 
so geschieht dieselbe in Art der Artesischen Brunnen; es wird 
zuerst ein Derrik (ein hölzernes Gerüst) e. 60—70' hoch auf- 
gestellt, und sodann S'"lige gusseiserne Treibröhren ın den 
Boden gesenkt, und in diesen mit einem Seil, mit 7'' Loch- 
weite gebohrt und zwar mittelst einer Dampfmaschine von 
12—15 Pferdekraft, dıe zuerst mit Kohlen geheizt wird; so- 
bald als die ersten Steinschichten durehbohrt sind, aber mit 
dem aus der Erde zuerst, lange bevor man auf Petroleum stösst, 
springenden Leuchtgas. Es ist daher ein wunderbarer Anblick 


und einen ganz eigenthümlichen Eindruck verursachend, so den 
dunkeln Wald auf den unzähligen Hügeln, Tag und Nacht 
von Hunderten von Gasflammen erhellt zu sehen. 


Es ist eine ziemlich allgemein sich wiederholende Er- 
scheinung, dass bei den Bohrungen zuerst Gas zu Tage tritt, 
das theilweise jedoch nur, wie vorher gesagt, zur Heizung der 
Dampfmaschinen verwendet, das Ueberflüssige aber in einer 
Röhrenleitung mitten im Wald in die Luft geleitet und dort, 
damit kein Unglück durch Explosion entstehen kann, verbrannt 
wird. So habe ıch z. B. bei St. Joe eine 40—50‘ hohe, manns- 
dieke Feuersäule gesehen, die bereits über ein Jahr gleich- 
mässig fortbrennt, und deren nutzlos verbranntes Gas hinreichen 
dürfte, um Newyork und Philadelphia mit Gas zu erleuchten. 
Diese Feuersäule ist die Ableitung der sogenannten grossen 
(sasquelle, so benannt, weil diese Quelle bei den tiefsten 
Bohrungen nie Petroleum geliefert hat, dagegen Gas ın solcher 
Menge, dass eine Röhrenleitung nach Pittsburgh mehrere 100 
engl. Meilen Entfernung angelegt wurde, und dort ausser der 


— 249 — 


Stadtbeleuchtung, fast sämmtliche Hochöfen damit geheizt 
‚werden, was nicht unterschätzt werden darf, da dieser Platz 
die Haupteisenindustrie der vereinigten Staaten hat. Der Druck 
des Gases ist so stark, dass einestheils die auf der Oberfläche 
der Erde, in der stärksten Sonnengluth sich befindenden Röhren 
bei einer Temperatur von mehreren 40° Reaumur so kalt 
bleiben, dass beim Anfassen derselben ein Schauer den Körper 
durchläuft, und andererseits die obenerwähnte Feuersäule ‘erst 
ungefähr 4—5' über der Röhre sichtbar wird, indem die ersten 
45' der Druck so stark ist, dass das Feuer daselbst nicht 
dem Auge erkennbar wird. 

Nachdem die Bohrung tiefer gekommen, stösst man auf 
das Petroleum, das Zutagetreten dieser Wells ist auch . 
verschiedenartig, nämlich entweder springende Quellen, zu 
vergleichen mit dem Oarlsbader Sprudel, oder fliessende Quellen, 
letztere in der Regel halbstündlich intermittirend, oder schliess- 
lich gepumpt werdende Quellen, zu welch letzteren jetzt 
ungefähr '/s sämmtlicher in Betrieb sich befindender ge- 
hören. Der Betrieb der letztgenannten wird durch dieselbe, 
zum Bohren benutzte Dampfmaschine besorgt, so dass häufig 
zu 3—4 Wells nur ein Mann zur Beaufsichtigung erforderlich 
ist. Die erforderliche Zeit, um auf vorherbeschriebene Art 
eine Well produetiv zu machen, ist bei einer Tiefe von16---1700' 
40-80 Tage je nach dem Terrain und schwankt der Anlage- 


preis demnach von 1500-3000, auch 6000 Dollars. 


Das gewonnene Rohöl wird sofort in sogenannte Tanks, 
grosse Kessel, die ringsum mit einer Holzverschalung umgeben 
und oben mit Holz gedeckt sind, und von denen bei jeder 
Well einer vorhanden ist, der zwischen 20002500 Barrels 
fassen kann, geleitet resp. hineingepumpt. Diese Tanks 
sind sämmtlich genau vermessen und stehen durch einen 
Hahn oder Krahn in Verbindung mit einer Röhrenleitung, die 
Eigenthum einer sogenannten Pipeline-Compagnie ist; von 
welchen Gesellschaften zur Zeit meines dortigen Aufenthalts 
16 verschiedene existirten. Das Geschäft dieser Compagnien 
besteht darin, das Rohöl aus den Tanks an den Wells 


in ihren Röhrenleitungen, mehrere Meilen weit, nach den 


250° — 


srossen Tanks laufen zu lassen und dort entweder aufzube- 
wahren oder falls der Raum nicht genügt, nach einem andern 
Tank von der sogeannten Pumpstation aus überzupumpen. 
Diese Pipelinetanks fassen 10000—25000 Barrels und kostet 
der Transport 30 Cents pr. Barrel von 42 Gallonen. Das Röhren- 
netz der verschiedenen Pipeline-Öompagnien umfasst c. 1200 
Meilen. Diese grossen Tanks stehen grösstentheils im Wald 
und ‘gegen Wind und Wetter sehr exponirt. Ich genoss das 
schrecklich grossartige ‘Schauspiel am 20--22. Juli d. J. 
3 Tanks von c. 60000--75000 Barrels Rohöl- Inhalt durch 
den Blitz entzündet ın Flammen aufgehen zu sehen; die 
Nacht war Meilenweit tageshell und der Gestank und Qualm 
. der die ganze Gegend einhüllte, war kaum zu ertragen, alle 
Bäche und Flüssehen waren auf ihrer Oberfläche mit Petroleum 
bedeckt. Jetzt ıst man auf die Idee gekommen, um diese 
Feuersgefahr zu mindern, die ganzen Tanks mit einem Draht- 
netz zu umgeben und oben Blitzableiter anzubringen; die Er- 
fahrung, ob diese Vorrichtung genügenden Schutz verleihen 
wird, fehlt bis heute noch. 


Aus den Pipeline-Tanks führen wiederum Röhren- 
leitungen und zwar einerseits direct nach den Raffinerien, die 
zur. Zeit einen Tank kaufen, der ıhnen durch Aufdrehung des 
Hahnes zufliesst; andrerseits nach dem Fluss, dem Alleshany, 
woselbst das Oel direct in die zu diesem Zweck besonders 
eonstruirten Fahrzeuge (Kähne) läuft und drittens nach der 
Eisenbahn. Daselbst mündet die Leitung in ein starkes langes 
Rohr aus, welches in bestimmter Höhe über den Schienen 
hinläuft und mit verschiedenen Krähnen versehen ist, so dass 
zur Zeit 30--40 Eisenbahnwagen, auf denen je ein grosser 
Kessel, in der Gestalt eines Locomotivkessels, ganz weiss an- 
gestrichen, liegt, der ec. 100 Barrels Oel fassen kann, darunter 
fahren können. Auf diese Weise ist es möglich, dass 4 Mann 
im Stande sind pr. Tag 3500 Barrels füllen zu können, die 
dann ihrem Bestimmungsorte ab dort direct pr.. Dampf zuge- 
führt werden. 


Dies dürfte ziemlich alles sein, was bis zur Raffinirung 
des Rohpetrols mitzutheilen wäre; ich erlaube mir schliesslich 


noch zu bemerken, dass die Dauer der Quellen eine sehr ver 
schiedene ıst, dass man die mittlere Dauer auf 4!/s Jahr ver- 
anschlagt und dass das Quellenergebniss pro Tag pr. Quelle 
gleichfalls sehr differirt. Es sind jetzt Quellen von 6-—-275 
Barrels pro Tag im Grossen und Ganzen in Betrieb, das 
höchste Ergebniss einer Quelle war 1874 pro Tag 3000 Barrels. 
Noch erlaube ich mir zu erwähnen, dass man Versuche ge- 
macht hat, in Quellen, die zu versiegen drohten, Dynamit 
hinunter zu bringen und dass das Resultat eine abermalige 
starke Production war. 


Hamburg, Nov. 1876. 


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Beiträge zur Fauna der Niederelbe. 
XXI. 


Ornithologische Beiträge zur Fauna der Niederelbe. 


Von F. Böckmann. 


Durch das Erscheinen mehrerer Arbeiten über unsere 
Fauna in den ersten Heften unserer Vereinsschriften bin auch 
ich angeregt worden Nachstehendes zu veröffentlichen, um so 
mehr als die befiederten Bewohner unserer Wälder und Felder 
schon von Jugend auf Gegenstand meiner Aufmerksamkeit 
waren, wie sie auch in meinem Berufe als Custos des hiesigen 
‘Museums, und in meinen Erholungsstunden mir stets die liebsste 
Beschäftigung gewährt haben. 

Es wird wohl jetzt immer mehr anerkannt wie sehr die 
stetige Beobachtung kleinerer Faunengebiete geeignet ist, die 
Wissenschaft zu fördern und haben sich daher in neuerer Zeit 
viele Beobachter mehr und mehr ihrer nächsten Umgebung 
zugewandt, wo sich des Interessanten ja stets genug bietet, 
nachdem sie sich früher nur mit dem Fernliegenden be- 
schäftigen zu müssen glaubten, bei dem nicht selten mangel- 
hafte und unzuverlässige Mittheilungen über Lebensweise und 
Vorkommen von Thierarten das Studium zu einem unsicheren 
machen. 

Bezüglich der Vogelwelt bleibt gewiss für unsere nächste 
Umgebung noch vieles zu thun, jedenfalls hat es aber bisher 
noch sehr an Veröffentlicehungen von Daten und Beobachtungen 
darüber gefehlt. 

Bei meinen Bemühungen literarische Arbeiten über die 
Vogel-Fauna der Niederelbe aufzusuchen hat es sich. leider 
herausgestellt, dass diesem Zweige der, von unserm Verein ins 
Auge gefassten Erforschung der Natur der eigenen Heimath 
bisher nur wenige sich zugewandt haben. 


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— 2353 — 


Die einzigen Arbeiten über hiesige Vögel, die ich auf- 
finden konnte, sind die 2 folgenden, beide aus neuerer Zeit 
herrührend: 


R. v. Willemoes-Suhm. Die Vögel der Gegend von Ham- 
burg-Altona. Zool. Garten Frankfurt 1866, 


Ph. Sehmidt. Namensverzeichniss der bis 1330 hier geschossenen 
Vögel. 

Ich habe mich indess durch den Mangel an Vorarbeiten 
nicht abschrecken lassen und gerade diese bisherige geringe 
Berücksichtigung der Vögel bei Bearbeitung der hiesigen Fauna - 
hat mich ermuthigt mit meinen Aufzeichnungen über das Vor- 
kommen einzelner derselben hervorzutreten und das nach- 
stehende Verzeichniss mit Angabe der Zeit und der Beob- 
achtungsorte, sowie einer Reihe sich daran anschliessender 


Bemerkungen, die theils das Resultat jahrelanger Beobachtungen 


bilden, zusammen- zu stellen. 

Ich muss bei Beurtheilung der vorliegenden Arbeit in- 
dess um so mehr um Nachsicht bitten, als es mir fernliegt, 
selber das Verzeichniss als ein vollständiges hinstellen zu 
wollen. Jedoch hoffe ich, dass es bei Unterstützung meiner 
Bestrebungen mit der Zeit gelingen werde zu einer mehr 
oder weniger vollkommenern Bearbeitung der hiesigen Vogel- 
fauna zu gelangen. 

Ich darf an dieser Stelle auch wohl die Bitte aussprechen, 
hier erlegte seltenere oder sonst auffallende Vögel im wissen- 
schaftlichen Interessse an das städtische Museum abzuliefern, 
statt sie an das Scheunenthor zu nageln, wie dies leider nicht 
selten geschieht. 

Die Schwierigkeit, eine Vogelfauna festzustellen, wird 
gewiss von denjenigen nicht angezweifelt werden, die sich eine 
Beschäftigung mit diesen flüchtigen und scheuen Geschöpfen 
zur Aufgabe gemacht haben. In vielen Fällen, z. B. beı 
nächtlichen Thieren wird allein das Ohr über die Anwesenheit 
des Vogels urtheilen müssen und nur eine langjährige Uebung, 
den einzelnen Vogel in dem Geschwirre anderer Stimmen mit 
Sicherheit erkennen lassen, wogegen das Auge in einer Schaar 
fliegender Vögel die dazwischen befindliche andere Art oft 


leichter herausfindet. 


Ich will noch hervorheben, dass an manchen Orten ge- 
wisse Vogelarten sehr zahlreich auftreten, während an schein- 
bar gleichartigen Stellen sie wieder wie vollständig abwesend 
erscheinen, wie es z. B. mit den Spechten der. Fall ist, von 
denen die Erfahrung lehrt, dass sie in Wäldern mit jüngeren 
Bäumen gar nicht vorkommen, namentlich wenn diese eine 
glatte Borke haben, indem letztere nicht allein das Klettern 
erschwert, sondern auch wegen der mangelnden Rindenspalten 
den Inseeten, auf die diese Vögel ja angewiesen sind, keinen 
- hinreichenden Aufenthalt gewährt 

Rücksichtlich der Nomenelatur bin ich dem System von 
Dr. A. B. Reichenbach gefolgt und vertheilen sich  darnach 
die 260 hier vorkommenden Arten wie folgt: 


I. Ordnung: Tag- und Nacht-Raubvögel Rapaces 30 
II. < Klettervögel Seansores 11 
ER Sperlingsvögel Passeres 105 
ID RK Tauben Columbae 4 
V. & Hühner , Grallinae 6 
VER Laufvögel Üursores — 
VM%l, < Sumpf, Stelz- oder Wadvögel Grallae 48 
DIE. @ Schwimmvögel Palmipedes 56 


Bezüglich der deutschen Namen, glaube ich, regelmässig 
den allgemein bekanntesten gewählt zu haben. 

Leider gehen in dieser Beziehung bekanntlich in allen 
deutschen Landen die Bezeichnungen sehr auseinander und 
sind für einen und denselben Vogel oft bis zu 20 Namen 
gebräuchlich. 

So geniesst der Kampf- oder Streithahn vielfache Er- 
wähnung als Streit-, Kampf, Brause-, Koller- oder Burrhahn, 
Hausteufel, Kämpfer, Renommist, Seepfau, Männik, Krösler 
ete.; auch werden Namen oft in recht sonderbarer Weise ver- 
dreht, wie die Waldeule zum Waldteufel und der Pirol zur 
Biereule wird. | 

Die Zahl der Vögel, welche in der hiesigen Gegend 
brüten, beträgt laut dem Verzeichniss 127 Arten, von denen 
51 Arten uns gar nicht verlassen. 

Die Zugvögel, die regelmässig unser Gebiet passiren, 
zeigen die Zahl 66 und die der Irrgäste beträgt 67. 


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| 
| 


Was nun die Begrenzung des Faunengebietes noch an- 
geht, so bin ich darin den in unserem ersten Jahresheft von 
J. D. E. Schmeltz über das Faunengebiet der Niederelbe ent- 
wickelten Ansichten gefolgt. 


Stand- und Brutvögel.') 


b. Circaötos gallicus Gml. Europäischer Schlangenadler. 
In der D.’schen Sammlung befand sich ein bei Ahrens- 
burg erlegtes Paar. Nach W. S. im Juni 1864 bei 
Eidelstedt erlest. Bei Ahrensburg öfter gefangen, 
auch in diesem Jahre ıst eın Paar dort beobachtet, 
welches in der Nähe seinen Horst hatte. Das Weib- 
chen wurde im Juli geschossen und befindet sich ım 
hies. Museum. 

a. Astur palumbarıus L. Hühnerhabicht. Ahrensburg, 
Bergedorf, Friedrichsruh, Hake, Langenhorn. 

a. « nisus L. Sperber. Ueberall in Wäldern und Feld- 

hölzern, doch nur einzelne Pärchen. 

Falco tinnunculus L. Thurmfalke. WUeberall. Im 

Borsteler Gehölz alljährlich mehrere Horste. 

ber 7 subbuteo %...Baumialke, ‚D., .W..8.0: Ziemlich 
sparsam, brütet in den Langenhorner Tannen und bei 
Ahrensburg. 

b. « peregrinus DBrisson. Wanderfalke. W. Ss. stellte 
ıhn 1865 zu den Zugvögeln, D. hat mehrere hier 
gefangen und ein Paar einen Sommer hindurch beob- 
achtet, welches mit Gewissheit in der Hake seinen 
Horst hatte. Im Museum ein ganz junger, welcher 
an der Elbe 1365 erlegt wurde. 

b. « aeruginosus L. Circus aeruginosus L. Rohrweihe. 
Elbinseln, Moor bei Steinbeck. D. fand ir = im 
Kuhmühlenteich alle Jahre den Horst. 


& 


f 


ı) Mit a sind die das Faunengebiet das ganze Jahr bewohnenden, 
mit b die im Herbst nach der Brut fortziehenden Vögel bezeichnet. 

Abkürzungen: D. S. = Dr. Ph. Schmidt, D. = Dörries, W. = 
Wehling, W. S. = Willemoes-Suhm. 664 = Juni 1564 ete. 


— 256 — 


. Milvus regalis Briss. (Bp.) Rother Milan. Sachsen- 
wald, Niendorfer Gehölz. 

ater Gml. (M. niger Briss.). Schwarzbrauner Milan. 
D. in der Hake. 

. Buteo vulgaris Behst. Gemeiner Bussard. Ueberall. 
. Pernis apivorus L. Wespenbussard. 5/75 ein Paar in 
der Hake, Juli im Sachsenwald. W.S. Hake. W. 
ein Horst bei Borstel. 

a. Ulula alueo L. (Keys.). Waldkauz. Allenthalb. in Hölzung. 


a. Strix noetua Retz. Kl. Steinkauz. W. Borstel. In der 


Nähe der Dörfer. 

« flammea L. Schleier- (Perl-) Eule. In allen Dörfern. 

« braehyotus Lath. (Forst.) Sumpf-Ohreule. W. 1876 
ein Horst auf dem Borsteler Moor. W.S. Brunsbüttel. 

« otus L. Wald-Öhreule. Sachsenwald, Bergedorfer 
Gehölz, Borsteler Gehölz. 

. Pieus viridis L. Grünspecht. In allen Forsten. 

« major L. Gr. Buntspecht. Ueberallim Walde, 1875 
im Saupark des Sachsenwaldes 3 Nester. 

« imedius Pall. (L.). Mittlerer Buntspecht, Weisspecht. 
Ebenso, aber sparsamer. 

« minor L. Kl. Buntspecht. Sachsenwald, 7/1875 bei 
Barmbeck in einem Obstgarten. 

. Jynx torquilla L. Wendehals. In allen Wäldern, hier 

und da in Gärten, 1875 Wandsbecker Gehölz, 1376 

Hamm in einem Obstgarten. 

. Cueulus canorus L. Kukuk. In allen Hölzungen; auf 

dem Borsteler Moor alljährlich mehrere Paare. 

. Alcedo ispida Gml. Risvogel. An der Bille, Alster 

und Elbe. 

. CoraeiasgarrulaL. Blauracke. D. W. Vor 10 Jahren 

ein Nest bei Borstel. W.S., bei Wandsbeck; kommt 

sicher auch ın der Hake vor. 

. Lanius minor Gml. Schwarzstirmiger Würger. 1875 
ein Nest auf der Hohenluft in einem Birnbaum. W., 
Borsteler Jäger. 

« exeubitor L. Gr. grauer Würger. 8/76 bei Rothen- 
haus eine Brut, welche noch geäzt wurde. D., das 
Nest öfter gefunden. 


a Zr u 2 


ala 


— 20 


. Lanius ruficeps Behst. Rothköpfiger Würger. Ahrens- 


burg, Sachsenwald, Borsteler Jäger. 


. Lanius collurio L. Rothrückiger Würger. _Ueberall 


in Reddern und Vorhölzern. 


. Museicapa grisola L. Grauer Fliegenschnäpper. Ueber- 


all in Gärten und Anlagen. 

« atrieapilla L. Schwarzrückiger Fliegenschnäpper. 
In Wäldern und Gärten. 1875 ein Nest im zoolog. 
Garten. 1876 ein Nest im botan. Garten. 


. Motacilla alba L. Weisse Bachstelze. Allenthalben an 


Gewässern und in Dörfern. 
«< flava L. Gelbe Bachstelze. Auf allen Wiesen und 
Mooren. 


. Anthus pratensis L. (Behst.). Wiesenpieper. An den 


Berglehnen bei Boberg und auf den Mooren. 

« arboreus Bechst. Baumpieper. Bei Borstel, Wands- 
beck (Marienthal), Sachsenwald. 

« eampestris Behst. Brachpieper. Von W. öfter auf 
den Mooren um Borstel brütend, gefunden. 


. Oriolus galbula L. Pirol, Vogel Bülow. In allen 


Hölzungen und gr. Gärten. 


. Turdus musicus_L. Singdrossel. In allen Wäldern und 


gr. Gärten. 
« merula L. Schwarzdrossel dgl. 


. Accentor modularis Naum. Heckenbraunelle. Allent- 


halben ın Hecken und Reddern. 


. Saxicola oenanthe Behst. Grauer Steinschmätzer. Bei 


Steinbeck, auf den Brachfeldern bei Bergedorf. W., 
bei Borstel. 

« rubicola Behst. (L.). Schwarzkehliger Steinschmätzer. 
Hinter Marienthal in der Nähe der Rennbahn 14./7, 
76 ein Nest. C. Osten, hinter der Uhlenhorst. 

« rubetra Behst. Braunkehliger Steinschmätzer. Auf 
Wiesen mit etwas Gebüsch. Eppendorf, Alsterdorf, 
Winterhude, Ahrensburg. 


Sylvia luseinia Lath. (L.). Nachtigall. Ueberall. 


« rubeeula Lath. (L.). Rothkehlehen. Ueberall, ein- 
zelne bleiben auch den Winter über da. 
17 


— 23 0 — 


b. Sylvia suecica L. Blaukehlehen. D. Elbinseln, Moorburg. 


b. 


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tithys L. (Scop.). Hausrothschwänzchen. Bahrenfeld, 
unter einem Eisenbahn-Durchgang. Im zoolog. Garten 
am Wasserfall. 1876, Hoheluft in einem Neubau. 

phoenicurus L. Gartenrothschwänzchen. Ueberall. 

atrıcapılla Lath. (Briss.). Schwarzköpfige Gras- 
mücke, Mönch. Del. 

hortensis Behst. (Penn.). Gartengrasmücke Dsgl. 

cinerea Lath. Graue Grasmücke. Del. 

curruca Lath. Klappergrasmücke (Müllerchen). Dgl. 

(Ficedula) hypolais L. Gartenlaubvogel. In Wäl- 
dern, Gärten und Anlagen. 

abıietina Nilss. Tannenlaubvogel. Borstel, Ahrens- 
burg ın Mehrzahl Sachsenwald. 

(Ficedula) sibilatrıx Behst. Grüner Laubvogel. 
In allen Hölzungen, doch nie in Gärten. 

« trochilus Lath. (L.). Fitis-Laubvogel, gr. Wei- 
denzeisig. Del., auch in Gärten. 

(Salicarıa) turdina Glog (8. turdoıdes M.). 
Drosselrohrsänger. An der Alster, Eppendorfer 
Müchlenteich. 

« arundinacea Behst. Teichrohrsänger. Auf allen 
Mooren, an der Elbe und Alster im Schilf. 

« palustris Behst. Sumpfrohrsänger. Hinter der 
Uhlenhorst, an der Alster rechts in Eppendorf, Aus- 
schlägerweg. 

« phragmitis Behst. Schilfrohrsänger. An der 
Alster und Elbe. 

locustella Lath. (Penn.). Heuschreckensänger. 
Zwischen Steinbeck und Boberg und bei Ahrensburg. 


. Troglodytes parvulus Koch. Zaunkönig. Ueberall. 
. Regulus igniecapillus Naum. (Briss.). Gelbköpfiges 


Goldhähnchen. Ueberall, namentlich in Tannenwäldern. 


. Parus eristatus L. Haubenmeise. Hauptsächlich in 


Tannenwäldern. 

major L. Kohlmeise. Ueberall. 

ater L. Tannenmeise. Allenthalben, in Fichten- und 
Tannenwald. 


Zr Ds: ur Dei nl a ee ee 


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2» 


— 259 — 


. Parus palustris L. Sumpfmeise, in allen Wäldern. 

< eaudatus L. Schwanzmeise. Dgl. 

« coeruleus L. Blaumeise Del. 

. Alauda eristata L. Haubenlerche. Auf Sandfeldern 
und Chausseen, selbst nahe bei der Stadt. / 

« arborea L. Baumlerche. Borstel, Ahrensburg, Hake. 

« arvensis L. Feldlerche. Ueberall. 

. Emberiza hortulana L. Gartenammer, Ortolan. Borstel, 
Ahrensburg, Alsterdorf. 

« miliarıa L. Grau-Haferamwer. Auf allen Chausseen. 

« schoeniclus L. Rohrammer. Auf allen Mooren, 
Alster und Elbe. 

eitrinella L. Goldammer. Ueberall. 
. Coceothraustes vulgarıs Pall. Kernbeisser. In allen 
Wäldern, 

. Fringillacoelebs L. Buchfink. Ueberall. Die Weibchen 
zıehen fort, im Winter nur vereinzelt hie und 
da eins. 

« chloris L. Grünling,. Gelbartsch. Ueberall. ‘ 

« cannabina L. Bluthänfling, Grauirth, Grauartsch. 
Ueberall. 

« spinus L. Zeisig. Seit 3 Jahren stets ein Pärchen 
auf dem Dammthorwall brütend. W., ım Borsteler 
Gehölz. 

« earduelis L. Stieglitz. Ueberall. 

« domestica L. Haussperling. Dgl. 

« montana L. Feldsperling. Del. 

Sturnus vulgarıs L. Staar. Ueberall, selbst in der 
Stadt. 

. Corvus monedula L. Thurmkrähe — Dohle. Die 
einzigen mir bekannten Heckorte im Bergedorfer 
Gehölz. 

« corone Lath. Gemeiner Rabe. Ueberall. 

« corax DL. Kolkrabe. Niendorfer Gehölz ım kgl. Ge- 
hege, Sachsenwald, Hake. 

< frugilegus L. Saatkrähe. Allenthalben, bei Berge- 
dorf, in den Börnsener Tannen colonıenweise. 


17* 


sen 5 


— 260 — 


. Corvus pica L. (Pica vulgaris Keiserl. und Bl.). Elster. 


Ueberall. 


« (Garrulus) glandarıus L. Eichelheher. In allen 
Hölzungen. 


. Sitta’europaea L. Spechtmeise—Blauspecht. In allen 


Hölzungen. 


. Certhia familiaris L. Baumläufer, del. 
. Upupa epops L. Wiedehopf. Bei Lockstedt. W., Borste- 


ler Gehölz. 


. Hirundo urbiea L. Hausschwalbe, in den Vorstädten 


und Dörfern. 
« riparıa L. Uferschwalbe. Bei Steinbeck und Borstel. 
« rustica L. Dorf- oder Rauchschwalbe Schon in 
den Vorstädten, sonst auf allen Dörfern. 


. ÖOypselus apus L. Segler- oder Mauerschwalbe. Ueberall 


in der Stadt. 


. Caprimulgus europaeus L. Nachtschwalbe, Ziegen- 


melker. In allen Hölzungen, auch auf den Mooren. 


. Columba palumbus L. Gr. Holztaube, Ringeltaube. 


In allen Holzungen. 
« oenas L. Kl. Holz-Hohltaube. In allen Holzungen. 
« turtur L. Turteltaube, desgl. 
Perdix einerea L. Rebhuhn—Feldhuhn. Ueberall. 


. Coturnix major Briss. (O. dactylisonans Meyer). Wachtel. 


Zwischen Steinbeck u. Möllbarenfeld, hint. Barmbeck. 


. Fuliea atra L. Blässhuhn. Auf dem Aumühlenteich 


im Sachsenwald. W., Eppendorfer Mühlenteich. D., 
Elbinseln. 


. Gallinula chloropus L. Grünfüssiges Rohrhuhn. Mit 


obigem gleich vorkommend, wie auch nachstehende 
Art. 
« porzana L. Punctirtes Rohrhuhn. 


. Crexpratensis Behst. Wachtelkönig. Hoheluft, Wilhelms- 


burg, Alsterdorf. 


. Rallus aquatieus L. Wasserralle. W., Borsteler Moor. 
. Charadrius auratus Suck (C. pluvialis L.). Tüte— 


Goldregenpfeifer. D. In der Marsch nieht selten 
brütend. 


— 21 — 


. Vanellus vulgaris Behst. Kibitz. Auf allen Mooren. 
. Seolopax rusticola L. Waldschnepfe. D., Sachsenwald, 


Niendorfer Gehölz. 


.. «x gallinula L. Sumpfschnepfe. D., in der Marsch. 


W., Borsteler Moor. 
« gallinago L. Heerschnepfe, Bekassine, dgl. 


. Numenius arquata Lath. (L.) Gr. Brachvogel. D., 


öfter Daunenjunge aus Ahrensburg erhalten. 


. Machetes pugnax L. Kampf, Streit-Hahn. D., mehre- 


mal ım Juli Junge erhalten aus Zollenspieker und 
Moorburg. 


. Totanus calidris Behst. (L.) Rothfüssiger Wasserläufer. 


. D., an der Alster und in der Marsch. 


. Ardea cinerea Lath. (L.) Fischreiher. D., Sachsenwald. 


« stellaris L. Rohrdommel. Borsteler- u. Steinbecker- 
Moor. D., Elbinseln. 5 
« minuta L. Zwergrohrdommel. Zollenspieker, D., 


Moorburg. 


. Cieconia alba Briss. Weisser Storch. In den Dörfern. 


« nigra Behst. Schwarzer Storch. W. 1876, in Stü- 
hagen, Garstetterwald. 


. Cygnus olor Illig. Stummer oder Höcker-Schwan. Als 


gezähmt brütend bekannt. 


. Anas boschas L. Wild-, Stock-Ente. Elbe, Alster und 


auf den Mooren. 
< querquedula L. Knäckente. D., Elbinseln, Moore, 
selbst nahe bei der Stadt. 
« erecea L. Kriekente. W 
Moor. 


., alljährlich auf dem Borst. 


. Haliöus (Graculus) earbo Illig. Kormoranscharbe. 


D., aus Ahrensburg von dem Fischer des Grafen v. 
Schimmelmann junge Nestvögel erhalten. 


Regelmässig durchziehende Zugvögel. 


Pandion haliaetos L. Gem. Flussadler. W.S., D., bei 


Ahrensburg alle Jahr gefangen. 


Haliastus albicilla L. Weissschwänziger Seeadler. D. 


W.S. »W., selbst öfter erlegt. 


— 219 


Falco aesalon L. Stein-Zwergfalke. 
Cireus eyaneus L. Kornweihe. 
Buteo lagopus L. Rauchfuss-Bussard. 
Anthus aquaticus Behst. Wasserpieper. 
Turdus torquatus L. Ringdrossel. 

< ılıacus L. Roth-, Wein-Drossel. 

& pilaris L. Wachholderdrossel. 

< visceivorus L. Misteldrossel. 

Letztere vier Drosselarten von Mitte September der 
Reihe nach auf dem Markt als Krammetsvögel. Von T. 
iliacus bleiben einzelne bei hinreichender Nahrung den Winter 
über hier. 

Regulus auricapillus Naum. Goldköpfiges Goldhähnchen. 
Fringilla pyrrhula L. Dompfaffe. Anfangs September 
einzelne, später in kleinen Zügen. 
« montifringilla L. Bergfink. 
_ linaria Vieill. (L.). Leinfink. 
<  flavirostris L. Berghänfliing. W.S., (Frankf. Z. G. 
1865.) 
Corvus .cornix L. Nebelkrähe. 
Columba livia Briss. Felsen- oder Bergtaube. W., all- 
jährlich einige erlegt. 
Grus einerea Behst. Kranich. Billwärder. 
Gallinula (Ortygometra) pusilla Behst. Kl. Rohrhuhn. 
D. W.S., (Zoolog. G. Frankf. a/M. Jahrg. 1865.) 
Oedienemus crepitans Temm. Triel, Dickfuss.. D. 
Oharadrius hiatieula L. Halsband-Regenpfeifer. D. 
< morinellus L. Morinell-Regenpfeifer. D. 
Glareola torquata (Meyer) G. pratineola L. Halsband- 
Sandläufer. D. 
Haematopus ostralegus L. Austernfüscher. D. 
Seolopax major L. Gr. Sumpf-Doppelschnepfe, D. 
Numenius phaeopus L. Regenbrachvogel. D. 
Tringa marıtima Brünn. Meerstrandläufer. 
Limosa melanura WLeisl. Schwarzschwänzige Pfuhl- 
schnepfe. D. 
« rufa Briss. (L. lapponiea L.). Rostrothe Pfuhl- 
schnepfe. D. 


Totanus glottis Behst. Grünfüssiger Wasserläufer. 
Recurvirostra avocetta L. Säbelschnäbler. D. 
Anser cinereus M. & W. Wilde Graugans. 
«  segetum Bchst. Saatgans D. 
«  albifrons L. Weissstimige Gans D. 
«  ıintermedius Naum. Mittelgans D. 
«  arvensis Brehm. Ackergans D. 
«  torquatus Frisch. Bernakelgans D. 
«<  leucopsis Behst. Weisswangige Gans D. 
Anas tadornas L. Brautente D. 
«  strepera L. Schnatterente D. 
« Penelope L. Pieifente. 
< (Somateria) mollıssıima L. Eiderente D. 
« (Fuligula) marıla L. Bergente D. 
«  (Fuligula) ferına L. Tafelente. 
« “fuligula L. (A. cristata Raj.). Reiherente. 
« elangula L. Schellente. 
Mergus merganser L. (M. castor L.). Gänsesäger D. 
< albellus L. Nonnentaucher— Weisser Säger m: 
« serrator L. Sägetaucher D. 
Larus marinus L. Mantelmöve. 
«  argentatus Lath. Silbermöve. 
« fuseus L. Häringsmöve D. 
« eanus L. Sturmmöre. 
«<  rıdıbundus L. Lachmöre. 
« minutus L. Zwergmöve D. 
«  tridactylus L. Dreizehige Möve. 
Sterna hirundo L. Gem. Seeschwalbe. 
% arctica Temm. Arktische Seeschwalbe D. 
R minuta L. Zwergseeschwalbe. 
< caspia Gml. Raubseeschwalbe D. 
< nigra Briss.: Schwarze Seeschwalbe. 
Colymbus septentrionalis L. Rothhals. Seetaucher D. 
Podiceps eristatus Lath. Haubenlappentaucher D. 
< auritus Lath. Ohrenlappentaucher D. 
« cornutus Lath. Gehörnter Lappentaucher D. 
< minor Lath. Kl. Lappentaucher. 


— 204 — 


Irrvögel. 


Aquila naevia L. Kl. Schreiadler von D. bei Pinneberg 
erlegt. W.8., in Altona in eineni Schauer erschlagen. 

Falco rufipes Naum. Rothfussfalk. D., Barmbeck ; befindet 
sich im naturhist. Musenm. Von W.S. 4 Stück erlest, 
wovon eins ın der Sammlung von Hr. A. P. Schuldt. 

Falco ıslandicus L. Nordischer Jagdfalke. W. Borstel, 
selbst erlegt; D., Ahrensburg. W. Ss. 

Surnia nycetea L. Schneeeule. W., Borstel; selbst erlest. 
Nach W. S. 3 Stück hier erlegt, wovon eins ın der 
Sammlung von Hr. Schuldt. Dr. 8. 

Surnia nisoria Wolf. Sperbereule. W., b. Borstel erlegt, 
steht im naturhist: Museum. D., Rahlstedt. W. S.: 
2 Stück, wovon eins bei Schmidt ın Flottbeck. 

Surnia Tengmalmi L. Rauchfüssiger Kauz. W. S.: bei 
Rahlstedt, 4 Stück erlest. Dr. 8. 

Surnıa uralensis Pall. Gr. Habichts-Eule. Dr. S. 

Surnia passerina. Sperlingskauz. Dr. 8. 

Bubo maxımus Sıbb. Uhu. D. W., bei Borstel erlegt. 
Nach W. S. horstete dieser Vogel noch vor 30 Jahren 
in den Trittauer Tannen. 

Picus martius L. Schwarzspecht. D., bei Pinneberg, W. S., 
1865 ın Hamm erlest. 

Piecus canus Gml. Grauspecht. W. S. in der Hake erlegt. 

Merops apıiaster L. Bienenfresser. W. S. 1864 wurde 
hier einer erlegt und dem Museum übergeben. 

Muscicapa collaris Behst. Halband- Fliegenschnäpper. 
W.S.: April 1864 bei Altona erlegt. s 

« parva Bchst. Kl. Fliegenschnäpper. Osten: Juli 
1876 bei Blankenese. Dr. 8. 

Motacılla sulphurea Bcehst. Gebirgsbachstelze. Dr. 8. 

Turdus dubius Behst. Rothhalsige Drossel. Dr. 8. 

Turdus solitarius. Nord-Amerikanische Drossel. Befindet 
sich mit Dr. Brehm’s Original-Etiquette versehen, als 


1866 bei Friedrichsruh erlest, im naturhist. Museum. 
Cinclus aquaticus Bcehst. Wasserstaar, Wasseramsel. 


Dr. 8. 


— 255 — 


Sylvia philomela Bchst. Sprosser. Bei Reiibeck beob- 
achtet; siehe: Die Vögel Schleswig-Holsteins von 
J. Rohweder, Husum 1875. Dr. 8. 

Parus biarmicus L. -Bartmeise. D. selbst erlegt. Dr. S. 

Alauda alpestris L. Alpenlerche. D., öfter hier erlegt 
und gefangen. W. 8. 

Emberiza nivalıs L. Schneeammer. W. D., hın und 
wieder im Winter. Dr. 8. 

« cıa L. Zippammer. Osten, 1876.. Dr. S. 
« ealcarata Pall. Lerchenspornammer. Dr. 8. 

Fringilla eitrinella L. Zitronen-Zeisig. Dr. S. 

« petronia L. Steinsperling. Dr. S. 

Loxia eurvirostra L. Fichten - Kreuzschnabel. W., beı 
Borstel, selbst erlegt. Dr. 8. 

«  pityopsittacus Burkh. Kiefern - Kreuzschnabel. 
DERS: 

< Bun eraba Brehm. Weissbindiger Kreuzschnabel. 
W.S., D., bei Eimsbüttel, befindet sich in der Samm- 
ie von Hr A. B. Schuldt. 

Bombyeilla garrula Naum. Seidenschwanz. Febr. 1875 
zuletzt bemerkt, sonst ın kalten Wintern. 

Pyrrhocorax alpinus Koch. Alpenkrähe Dr. 8. 

Nucifraga earyocatactes L. Nussheher. D. W., selbst 
erlest. W.S. Dr. 8. 

Tiehodroma muraria Illıg. Mauerläufer. Dr. 8. 

Syrrhaptes Pallassıiı Temm. Pallas-Sandhuhn. D. W.S. 
4./1864 3 Stück ın der Nähe der Stadt erlegt. Im 
selben Jahr eine ganze Schaar auf der Husarenkoppel 
bei Dockenhuden von Obergärtner Ed. Schmidt be- 
obachtet. R 

Pterocles arenarıus Temm. Band-Sandhuhn. Dr. S. 

Tetrao tetrıx L. Birkhahn. W., bei Borstel erlegt. 
Pinneberg, D. 

Phasıanus colchicus L. Gemeiner Fasan. Wehling, bei 
Borstel öfter erlegt; derselbe ist der Meinung, dass 
sie aus den Ahrensburger Gehegen entflogen sind. 

Onrektardalı "Gr. Trappe.- D. Dr:.®. 

Charadrius minor Meyer. Kl. Regenpfeifer. Dr. 8. 


2 


Himantopus rufipes B chst. Schwarzflügeliger Strand-, 


reuter. Dr. S. 
Squatarola helvetica L. Schwarzbäuchiger Kibitz. W.S. 
Strepsilasinterpres Cuv. Gemeiner Sandläufer, Halsband- 
Steinwälzer Dr. S. 
Tringa einelus L. Alpenstrandläufer Dr. S. 
« ferruginea M. & W:. Isländ. Strandläufer Dr. S. 
« pusilla Behst. T. Temminki Leisler. Temminks- 
Strandläufer Dr. S. 
Totanus st agnatılis Behst. Teichwasserläufer Dr. 8. 
\ ochropus L. Tem. Punktirter Wasserläufer Dr. S. 


< glareola L. Getüpfelter oder Wald-Wasserläufer 


D:nS 
< macularıs Temm. Gefleekter Wasserläufer Dr. S. 
Ardea nycticorax L. Nachtreiher. D., an der Elbe. 
« ralloides Scop. Rallenreiher D. W.S., 6/64 bei 
Eidelstedt. 
Platalea leucorodıa I. Löftelreiher. D., 2mal an der 
Elbe erlegt. 
Anser ruficollis Pall. Rothhalsgans Dr. S. 
varıus Wolf. Aegyptische Gans Dr. S. 
<  hyperboreus L. Schneegans D., auf der Elbe erlegt. 
Mrs: 
Anas leucocephala Lath. Weissköpfige Ente Dr. S. 
< fusca L. Sammet-Ente D. Elbe. Dr. S. 
Lestris eatarrhactes L. (Illige.) Riesenraubmöve D. 
< parasitica.L. (Boj.). Schmarotzer-Raubmöve D. 
Pelecanus onocrotalus L. Gem. Pelekan D. W. S.: 
19/4. 63. auf der Elbe bei Blankenese erlegt. 
Sula alba Mey. Gem. Tölpel D. W. S.: mehrere Male 
auf der Elbe erlest, wovon 1 im naturhist. Museum. 
Procellaria pelagiea L. Kl. Sturmvogel Dr. S. 
Larus glaucus L. Bürgermeistermöve Dr. S. 
Mergulus alle Temm. Krabbenlumme D. 
Uria troile Lath. Dumme oder gem. Lumme Dr. S. 


Aleca torda L. Tord-Alk Dr. 8. 


Du se Se 


— 267 — 

Ich lasse hier noch eine Reihe von Arten folgen die von 
Interesse für die hies. Ornis sein dürften. Es sind dies näm- 
lich diejenigen Sommerzugvögel, die einzeln auch im Winter 
hier bleiben und diejenigen der Zugvögel, die hier Winter- 
quartier nehmen. Die regelmässig hier Winterquartier nehmen- 
den Arten zind mit a bezeichnet, bei den übrigen hängt so- 
wohl dieses, wie das Hierbleiben wohl von den Witterungs- 
verhältnissen ab. N 


a. Falco peregrinus Lath. 
a < aesalon L. 
< lagopus L. 


Motacilla alba Gml. 
Turdus ılıacus L. 

a. g viseıivorus L. 
Aeccentor modularıs Naum. 
Sylvia rubeeula Lath. 
Regulus auricapillus Naum. 
Alauda arvensis L. 
Emberiza miliarıa L. 

a. Fringilla linarıa. L. 

N < pyırhula L. 

a. < montifrigilla L. 

Corvus cornix L. 
Columba palumbus L. 
Fulica atra L. 
Totanus calidris Bcehst. 

a. Anas tadorna Gml. 


& Penelope L. 


DI ferına L. 
ac hulieula BD. 
& elangula L. 


a. Mergus merganser L. 
& albellns L. 

a. Larus canus L. 

ERDERR rıdıbundus L. 

a «€ trıdactyla Lath. 


oo 


Zu dem vorstehenden Verzeichniss habe ich nach Reihen- 
folge der Ordnungen noch die folgenden Bemerkungen zu 
machen. 

In der I. Ordnung verdient der Schlangenadler, Agua 
brachvdaetyla, gewiss mit Recht als hiesiger Standvogel genannt 
zu werden, ebenso der schwarze Milan, Milvus ater, wenngleich 
beide immer nur als sehr vereinzelte Brutvögel vorkommen. 

Von den Zugvögeln dieser Ordnung ist dagegen nur der 
Steinadler, Aquila chrysaetos, zu nennen, während wiederum 
die Irrvögel derselben sehr zahlreich sind. Von ihnen ist die 
Schneeeule einer der häufigsten Gäste, auch der kleine Schrei- 
adler, Aquila.naevia, ist noch zu bemerken, der von seiner 
fernen Heimath, dem nördlichen und mittleren Asien, sich 
häufiger hierher verirrt. Der Uhu kommt hier nicht mehr als 
Brutvogel, sondern nur noch als Irrvogel vor. 

Von der II. Ordnung, den Klettervögeln sind 4 echte 
Spechte bei uns heimisch, denen sich nördlich der Schwarz- 
specht und östlich der Grauspecht anschliessen, auch der Bienen- 
fresser, Merops apiaster aus dem südlichen Europa und Egypten 
zeigt sich hier. 

Die III. Ordnung, die Sperlingsvögel, stellt das bei 
weitem zahlreichste Oontingent für unsere Ornis. Von den 
94 Arten, welche hier vorkommen, können wir 74 als bei uns 
heimisch bezeichnen und sind diese wohl über ganz Europa 
verbreitet. Auch die Zugvögel zeigen eben nichts Bemerkens- 
werthes, von ihnen soll nach Willemoes-Suhm der Berghänf- 
ling alljährlich hier erscheinen. 

Aus dieser Ordnung sind als Lrrvögel viele hervorzuheben. 
So versichert z. B. Herr ©. Osten mit Bestimmtheit, Anfang 
Juli v. J. ein Paar des kleinen Fliegenschnäppers, Museicapa 
parva, bei Blankenese ın den Semperschen Besitzungen be- 
obachtet zu haben. | 

Es ist allerdings erstaunlich, dass Aasır, dem südlichen 
Deutschland und Oberitalien angehörende noch Anfang 
Juli hier beobachtet worden ist. Derselbe wird übrigens auch 
von Dr. Ph. Schmidt mit aufgeführt. E 

Bemerkenswerth möchte noch erscheinen Turdus solitarius 
aus Nordamerika, die rothhalsige Drossel, Turdus dubius Bechst. , 


welche Dr. Schmidt zu den mehr als einmal hier erlegten 
zählt; sowie auch der weissbindige Kernbeisser, Loxia bifas- 
eiata, der das nördliche Asien bewohnen soll. Emberiza nivalis, 
Bombycilla garrula und Nucifraga caryocatactes sind öftere Er- 
scheinungen, ebenso wie der Heuschreckensänger, Sylvia 
locustella. 

Letzteren Vogel habe ich zweimal beobachtet, einmal 
bei Reinbeck in der Nähe der Moore auf einer Wiese, und 
einmal bei Ahrensburg, wo er seinen schwirrenden Gesang in 
einem Kornfelde hören liess. 

Die Behauptung, dass dieser Vogel sich nur dort hören 
lasse, wo die grosse Heuschrecke, Locusta viridissima sich auf- 
halte, um sich unter diesen ihm im Gesang gleichenden Thieren 
vor Verfolgung zu schützen, scheint mir nicht immer zutreffend 
zu sein, da in beiden Fällen mindestens hier weit und breit 
keine Heuschrecke zu hören war. . 

Sein Gesang, der in der Ferne den schwirrenden Tönen 
der Heuschrecke allerdings ähnelt, ertönt in der Nähe übrigens 
mehr wie ein Klingeln, etwa wie wenn ein Uhrwerk in schnellem 
Tempo an eine feine Glocke anschlagen würde. 

Aus der IV. Ordnung, der Tauben, ist die Mehrzahl der 
Europa eigenen (4) Arten, nämlich 3, bei uns vertreten. 

Nicht so ist es aber mit der V. Ordnung, den Hühnern, 
und die beiden, hier vorkommenden, Perdix einerea und Coturnix 
major gehören untergeordneten Classen derselben an. 

Zugvögel dieser Ordnung können wir nicht aufweisen, 
dagegen sind die Irrgäste, welche uns besucht haben, weit her- 
gekommen. Pterocles arenarıus, welchen Dr. Ph. Schmidt als 
einmal hier erlegt anführt, scheint sich seitdem nicht wieder 
gezeigt zu haben, wogegen das Pallas-Sandhuhn, Syrrhaptes 
Pallassıı, sich aus den Wüsten des mittleren Asiens hieher ver- 
flogen zu haben scheint. 

Die Ordnung VI (Laufvögel) ist in unserer Fauna nicht 
vertreten. Dagegen liefern die Ordnungen VII und VIII, 
Sumpf- und Schwimmvögel, eine reiche Zahl von Arten für 
unsere Ornis. 

Es hat dies seinen Grund in dem langen Lauf der Elbe 
mit ihren Inseln und den zahlreichen Torf-Mooren im Faunen- 
gebiet. 


Von den 105 hierhergehörenden Arten sind nur 23 Brut- 
vögel, jedoch dürfte eine weitere Beobachtung des unteren 
Laufs der Elbe einen erheblichen Zuwachs an Standvögeln 
noch ergeben. e 

Leider lässt es mein Beruf nicht zu auf dieses letztbe- 
zeichnete Gebiet Ausflüge zu machen und verdanke ich das 
darauf Bezügliche namentlich dem Futtermeister des hiesigen 
zool. Gartens, Herrn F. Dörries, welchem ich, sowie auch 
Herrn Förster ©. Wehling in Borstel für so manche werth- 
volle Mittheilung schliesslich hiermit noch meinen aufrichtigsten 
Dank darbringe. 


Hamburg, Anfang 1877. 


XXTI. 
Nachtrag z. Lepidopteren-Fauna d. Nieder-Elbe. 


I. Macrolepidoptera. 


Zusammengestellt von Louis Graeser. 


Nach Durchsicht einiger älterer Sammlungen und durch 
die Thätigkeit der hiesigen Sammler sind wir in den Stand ge- 
setzt, das Vorkommen von weiteren 27 Arten und 5 Varietäten 
zu constatiren. Unsere Fauna enthält also jetzt 722 Arten 
und 49 Varietäten. 

Sind nun auch die, unsere Gegend bewohnenden Rhopa- 
loceren und von den Heteroceren die Sphingiden und Bomby- 
eiden wohl zum weitaus grössten Theile bereits aufgefunden, 
so dürften dagegen die Noctuinen, namentlich die Schilfeulen 
und mehr noch die Geometriden, bei gründlichem und fleissigem 
Durchforschen der Umgegend Hamburg’s, noch manche für 
unsere Fauna neue Arten ergeben. Wir können daher mit 
Sicherheit annehmen, dass reichlich die Hälfte der 1500 Arten 
Deutschlands , Oesterreichs und der Schweiz, oder etwa ein 
Viertel der Falter des europäischen Faunengebietes, bei uns 
heimisch sein wird. 

Im Folgenden sind einige, bereits’ früher als bei Ham- 
burg vorkommend veröffentlichte Arten, über welche neue 
Beobachtungen hinsichtlich ihrer Verbreitung u. s. w. gemacht 
wurden, nochmals angeführt und durch ein + kenntlich gemacht. 


Lycaena Astrarche Brgstr. — Medon Esp. wurde im August 
und September 1876 von den Herren Böckmann, Dörries, 
Thalenhorst und mir bei Bergedorf, namentlich b. Rothen- 
haus an der Geesthachter Chaussee, in Mehrzahl ge- 


a 


gefangen; diese Art wurde wohl bisher mit weiblichen 
Exemplaren von Lye. Aegon S. V. oder Icarus Rott ver- 
wechselt und daher nicht beachtet. | 

+ Lycaena Icarus Rott. — Alexis S. V. var. Icarinus Scriba, 
kommt einzeln unter der Stammart vor. Bahrenfeld. 

+ Vanessa xanthomelas Esp. (Band I. pag. 140 dieser Verhand- | 
lungen) ist jedenfalls zu streichen, da er nordwestlich 
einer, von der Odermündung über Braunschweig zum 
Mittelrhein gezogenen Linie nirgend beobachtet wurde. 
Der Angabe Willing’s, über sein Vorkommen im Sachsen- 
walde liegt vermuthlich eine Verwechselung mit abnorm 
gefärbten Stücken von Van. polychloros L. zu (runde. 

+ Van. Urticae L. In der Sammlung des Herrn Dörries be- 
finden sich zwei von ıhm gezogene Exemplare, bei denen, 
wie bei der südeuropäischen var. Ichnusa Bon. die 
schwarzen Mittelflecke der Vorderflügel fehlen, sie unter- 
scheiden sich jedoch von letzterer durch die sehr stark 
ausgeprägten gelben Flecke aller Flügel. 

+ Epinephele Lycaon Rott. Eudora Esp. wurde von Herrn 
Semper am 19. August 1876 bei Blankenese gefangen. 

+ Zygaena Trifoliı Esp. 
ab. confluens H. G. und 
ab. Orobi Hb. überall einzeln unter der Stammart. 

Naclia Aneilla L., im naturhistorischen Museum befindet sich 
ein, von Beske bei Reinbeck gefangenes Exemplar. 

+ Nola Strigula Schiff. Falter im Juli; Raupe im Juni an 
Eiche; Niendorf, Hake und Sachsenwald. — 8.) 

N. confusalis H. S. Mitte April bis Mitte Mai; Raupe zweite 
Hälfte Juli an Eiche; Reinbeck, Hake u. Sachsenwald. — 
Se, 

N. centonalis Hb. im Juli bei Bahrenfel. — S. 

Psyche hirsutella Hb. — Fusca Hw. am 16. Juni 1876 fand 
ich am Brunsdorfer Weg (Sachsenwald) zwei Puppensäcke, 
aus denen sich nach etwa 14 Tagen männliche Exemplare 
entwickelten. | 


N 


*) S, — Sauber, T. — Thalenhorst. 


or 


EUER 


+ Ocmeria detrita Esp. im Mai 1375 klopfte Herr Böckmann 
aus einem kleinen Eichengebüsch des Brunsdorfer Weges 
fünf Raupen dieser in hiesiger Gegend seltenen Art. 

Acronyeta Menyanthidis View. 
var. Salieis Curt. im Mai 1876 fand ich zwei Exemplare 

an der Langenhorner Chaussee. 

Asrotis simulans Hufn. 1876 zwei Exemplare an blühenden 
Ligusterbüschen bei Wandsbeck. — Sonder. 

Hadena bicoloria Vill. L. E. Hake an der Chaussee. — 8. 

+ Calamia lutosa Hb. in den letzten Jahren mehrmals von 
Herrn Thalenhorst und mir auf dem Eppendorfer-Moor 
aus Gebüschen geklopft, so am 18. September 1876. 

Taeniocampa Populeti Tr. 1877 aus einer bei Wandsbeck ge- 
fundenen Puppe erzogen. — Sonder. 

Calymnia diffinis L. eine bei Ahrensburg von Eiche (!) ge- 
klopfte Raupe wurde von Herrn Dr. Staudinger als hier- 
her gehörig bestimmt. — Wittmack. 

Üleoceris viminalıs F. mehrmals gezogen; Raupen im Mai und 
Juni auf Wollweiden. — Dörries — T. | 

Orthosia nıtida S. V., ich erzog aus einer im Sachsenwalde 
gefundenen Raupe ein ganz zweifelloses Exemplar. 

Plusia Moneta F. Diese, bis vor Kurzem im nordwestlich vom 
Harz gelegenen Theile Deutschlands nirgend beobachtete 
Art, scheint ihren Verbreitungsbezirk neuerdings bedeutend 
nach Nordwesten ausgedehnt zu haben und wurde in den 
letzten Jahren zu wiederholten Malen in unserer Gegend 
gefunden, Das hiesige Vorkommen dieses Falters wurde 
zuerst- von Herın Maack im Juni 1875 beobachtet. 
(Band I. pag. 24 dieser Verhand.) im Sommer 1876 fing 
Herr Kaufmann Petersen ın seinem Garten auf Burgfelde 
ein Weibchen, aus dessen Eiern er eine Anzahl Puppen 
erzielte. Zu derselben Zeit wurden von Schülern mehrere 
Stücke an blühendem Ligustrum, bei Wandsbeck gefangen. 
Ferner fand Herr Zietz 1875 in seinem Garten in Kiel 
mehrere Raupen, aus welchen er dann den Falter erzog. — 
Bei uns ıst Moneta, mit ihrer nur als Zierpflanze vor- 
kommenden Nahrung. (Aconitum Arten) an, die Gärten 
gebunden. 


+ 


—- 


15 


— 274 — 


f Charielea Umbra Hufn. an einer ım Jahre 1375 aufgebag- 
gerten, feuchten Stelle des Elbufers, fanden Herr Böck- 
mann und ich im August 1876 eine Anzahl Raupen an 
den Blüthen und Saamen einer Knöterichart (Polygonum 
spec.?) und an demselben Tage einen frisch ausgekrochenen 
Schmetterling derselben Art. Bisher war nur die auf 
trockenen sandigen Stellen wachsende Ononis spinosa, als 
Futterpflanze dieser Art bekannt. (Band II. pag. 237 
dieser Verhand.) 

Zanclognatha emortualis Schiff. Mai, Juni; Raupe ım August 
an Eiche; Hake, Steinbeck und Niendorf. — 8. — T. 

Acıdalıa straminata Tr. Juli; Hake. — S. 
< pallidata S. V. Reinbeck. — 8. 
<  humilıata Hufn. Reinbeck, Steinbeck. — S. 
< fumata Stph. Reinbeck, Hake. — S. 
< strigilaria Hb. Reinbeck. — S. 

g imitarıa Hb. Hake. — S. 

< decorata S. V. Herr Sauber besitzt ein von Herın 
Dörries im Sachsenwalde gefangenes Exemplar; ich 
fing diese Art im Gehölz bei Borstel. 

+ Pachycnemia hippocastanaria Hb. April bis Anfang Mai 
und Juli bis Anfang August; Hake, Eppendorfer- und 
Bahrenfelder-Moor. — NS. 

Lobophora viretata Hb. Reinbeck. — S. 

+ Cidarıa truncata Hufn. | 
var. perfuscata Hw. September; Boberg, Niendorf. — S. 

Cid. vittata Bkh. Lehmkuhle — 8. SR 

+ Cid. decolorata Hb. Mai, Juni; Borstel; die Raupe lebt 


zugleich mit der Raupe von Dianthoecia capsincola Hb. 


in den Samenkapseln von Lychnis dioieca. — S8. 
Eupitheeia linariata F. Ende Juni; Raupe ım Mai an Linarıa 
vulgaris; Blankenese. — Semper. 


N pusillata S. V. Sachsenwald, Bahrenfeld. — S. 
debiliata Hb. Juli; Hake. — S. 


< fraxinata Crew. Ausush, Raupe im Juli an Eschen; 
Horn. — 8. 
< plumbeolata Haw. Niendorf. — 8. 


larıciata Frr. Reinbeck. — 8. 


— 205 -- 


il. Microiepidoptera. 
Bestimmt von Professor P. €. Zeller in Stettin. 


Zusammengestellt von A. Sauber. 


+ Talis quercella Schiff. ist hier nicht aufgefunden, irrthümlich 
hatte ich Nephopteryx spissicella F. syn. roborella S. V. 
als Talıs quercella aufgeführt, dieselbe ist zu streichen 
und die beigefügten Notizen (Bd. I, pag. 151 d. Verh.) 
der Nephopteryx spissicella F. beizufügen. 

Botys aurata Sc. September ; Mentha aquatica; Boberg, Niendorf. 

Acentropus niveus Olivier, Ende Juli am Alsterufer bei Pösel- 
dorf und bei Eppendorf gefangen. — Semper. (Näheres 
über die Lebensweise dieses interessanten Thierchens findet 
sich Band II, pag. 141 dieser Verh.) 

Crambus cerusellus Schiff. S. V. Juli; Hake. 

« silvellus Hb. August; Eppendorfer Moor. 

« lithargyrellus Hb. August; Reinbeck. 

Dioryetria abietella S. V. Juli; Hake. 

Cryptoblabes bistriga Hw. Ende Mai; Raupe im September 
an Erle; Lockstedt. 

Myelois suavella Zk. Juli; Bahrenfeld. 

Homoeosoma nimbella Z. Juli; Hake. 

Teras lipsiana Schiff. S. V. — T. 

« comariana Z. September; Eppendorfer Moor. (Nicht 
Varietät, sondern eine gute Art! Siehe Staudinger, 
Corrigenda.) 

« ferrugana S. V. Vom August bis October; Niendorf, 
Borstel, Hake und Reinbeck 

Tortrix cerasana Hb. Ende Juni; Raupe auf Eiche, Esche 
Faulbaum;, Horn, Hake. 

< Forsterana F. Juli; Hake. 

+ Sciaphila longana Hw. var. stratana Z. Juli; Bahrenfeld, 
Steinbeck. 

Cochylis straminea Hw. August; Eppendorfer Moor. 
< ciliella Hb. Mai; Bahrenfeld. 

«< . dubitana Hb. Mai; Reinbeck. 

Retinia duplana Hb. Ende April; Bahrenfeld. 

18* 


Retina posticana Zett. Mai; Bahrenfeld. 
+ Penthina seriptana Hb. J ulı; Eimsbüttel. 
% sororeulana Zett. a . 
& sauciana Hb. Juli; Raupe im Mai auf Heidelbeeren ; 
Hake, Bahrenfeld. 
+ < dimidiana Sodof. Mai; Flottbeck. 
< metallicana Hb. Juli; Hake. 
achatana S. V. Juli; Eimsbüttel. 
Grapholith funebrana Tr. Juli; Bahrenfeld. 
« cosmophorana Tr. Mai; Bahrenfeld. 
< pactolana Z. Juni; Hake. 
< perlepidana Hw. Mai; Steinbeck. 
Uarpocapsa Grossana Hw. Juli; Hake. 
+ Coptoloma janthinana Dup. Juli; Bahrenfeld. 
Phthoroblastis Rhediella Cl. Je. Mai; Eidelstedt. 
Steganoptycha fractifasciana Hw. Mai; Eppendorfer Moor. 


< pygmaeana Hb. Ende April, AnfangMai; Hake. 
N trimaeulana Don. Juni; am Stadtgraben. 
< minutana Hb. Juli; Sternschanze. 


Phoxopteryx curvana Z. Juni; Reinbeck. 
+ R biarcuana Stph. 
var. subarcuana Dgl. Juli; Eppendorfer Moor. 
< unguicella L. Mai; Eppendorfer Moor. 


< derasana Hb. Mai, Juni; Niendorf. 
Dichrorampha simpliciana Hw. August; Borstel. 
< saturnana Gn. Mai; Bahrenfeld. 


Tinea lapella Hb. Juni; Hake (Chaussee). 

Lampronia rubiella Bjerk. Juni; Niendorf. 

Incurvaria capitella Cl. Je. — T. 

Adela rufimitrella Se. — T. 

<  Ochsenheimerella Hb. Juni; Hake. 

Argyresthia semitestacella Curt. August; Hake. 

ii < albistria Hw. Juni; Raupen im Mai auf Schlehen; 
Steinbeck. 
cornella F. Juli; in der Stadt. 

Cedestis farinatella Dup. September; Hake. 

Depressaria subpropinquella Stt. Trans. August; Raupe im Juli 

auf Besenpfriem, Hake. 


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Depressaria liturella Hb. Ende Juni; Raupe im Mai an Hype- 
rıcum; Blankenese ; Semper. 
+ Gelechia distinetella Z. Juli; Hake. 
+ R longicornis Curt. Mai; Glinde. 
«  ,‚sealella Se. Juni; Friedriehsruh. — T. 
Brachmia Mouffetella Schiff. S. V. Anfang Juli; Raupen im 
Mai und Juni an Caprifolium; Lockstedt, Reinbeck. 
Lita obsoletella F. B. 1 Exemplar am 10. August 1875 in 
einem Garten mitten in der Stadt. 

Teleia vulgella Hb. Juni; Raupe im Mai an Weissdorn ; Reinbeck. 

+ < Dodecella L. Juli; Bahrenfeld, Hake. 

Poecilia albiceps Z. Juli; am Stadtgraben. — T. 

Enicostoma lobella Schiff. Mai. 

Graeilaria auroguttella Stph. Juli; Bahrenfeld. 

Coriscium Brongniardellum F. April, August, October ;, Bahren- 
feld, Hake. 

Ornix torquillella Z. Juli; Raupe im Juni an Schlehen. Stadt- 
graben. 

Coleophora currucipennella Z. — T.. 

Schreckensteinia festaliella Hb. Mai; Niendorf. 

Elachista cerusella Hb. August; Sternschanze, Lehmkuhle. 
< pollinariella Z. Juni; Horn. 

+ Lithocolletis ulmifoliella Hb. April; Raupe im September, 
October an Birken; Borstel. 
«  earpinicolella Stt. Cat. April; Raupe im September an 
Weissbuchen. 

+ Tischeria complanella Hb. Juni; Hake, Niendorf. 

Lyonetia Clerkella L. October; Raupe an Schlehen ; Sehiffbeck, 
Lockstedt. 

Phylloenistis saligna Z. Ende August; Raupe Anfang August 
an Bachweiden; Steinbeck. 

Cemiostoma spartifoliella Hb. Juli; Hake. 

Buceulatrix ulmella Z. Mai; Lockstedt. 

x frangulella Goeze. Ende Mai; Raupe im September 

an Eiche; Reinbeck. 


— >90  —— 


Inhalt. 


Pag. 
Morwortia se. 
Verzeichniss der im 3% ahze 1876 ein- res o msasine men Mitglieder 3 
Bericht über das Vereinsjahr 1876 . 6 
Vorstand und Redactionscommission AR 9 
Bericht über die Colleetivausstellung von C. W. Lüders. 5) 
Verzeichniss der En, mit welchen Schriftentausch 
besteht : RER le 3 a Se RE 
Verzeichniss der &esellsalhsrttem., Jenen ausserdem die Vereins- 
schrift gesandt 19 
Sitzungsberichte 1576 . EN ME 22 
C. Zimmermann über Sat. Pernyi 25 
Cpt. Schnehagen ,, pelag. Thiere 25 
L. Graeser „„ Parnassier. % 28 
Dr. C. Crüger „„ Schmetterlinge von . 1ltallaoen . 29 
Cpt. Wendt „„ Cirripedien ol 
Ferd. Worlee „. Narracenia 32 
Dr. ER. Richters .„.„. Anomalocera BB) 
Dr. Spengel .„. "die Hamrän . 35 
_— „„ hiesige Amphibien \ 80 
—_—.— „ Eingeb. von den Südsee- Ensellı .. 40 
Verzeichniss der Eingänge für die Vereinsbibliothek 44 
Abhandlungen: 
Eckardt, M.: Sitten und Gebräuche der Hamran 18 
Crüger, Dr. C.: Myths and songs from the S. Pacific 84 
Spengel, Dr. J. W.: Ueber die Metamorph. der Amphibien 88 
Haag-Rutenberg, Dr.: Diagnosen neuer Heteromeren . 97 
Semper, @.: Dinsmosem neuer philipp. Tagfalter . 106 
_— — Ueber die Arten der Tagfaltergattung Zethera alt 
Crüger, Dr. C.: Ueber Schmetterlinge von Wladiwostock 198 
— — a vom Gaboon ‚133 
Boll, J.: Weber ikenanaih, und Variation einiger Schmetterlinge 
Nord-Amerikası.. aa an Rune BON EN are a . 135 


Pag. 


Gercke, G.: Ueber die Metamorph. von Sepedon ete.. . . „145 
Strebel, H.: Ueber Helix alonensis Fer... . . NN Ma E50) 
Schmeltz, J. D. E.: Ein Beitrag zur Mallıskenbeogranhie . 159 
Gottsche, Carl: Ueber das Miocän von Reinbeck und seine 


Molluskenfauna . ,„ . ‚115 
Braasech, Dr. A, Die saramersaien anaslmigse ven Di 

gegend von Kiel . . . N ER 2 
Guttentag, S. B.: Ueber die Gertannz zes, Betaleim 247 


Beiträge zur Fauna der Nieder-Elbe: 
XXI. Böckmann, F.: Ornith. Beiträge zur Fauna der Nieder- 


Ulbe BU EL 2 a > 
XXII Graeser, L. & A. Sauber: Nachtrag z. Lepidopteren- 
Hanna) dem Nieder Elbe a 3 re u 2 


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J. F. Richter (H. G. Voigt's Buchdruckerei). Hamburg. 


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Verhandlungen Verein £.nalur Vnth. Bd, 237 


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Verhandl. Verein f£. naturw.. Unterh. Bd. I. 


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H.G.Voigts, Buch-u.Steindruckerei. 


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