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® GYMNASIUM AÜGÜSTUM
zu GÖRLITZ.
WELCHE STELLUNG
NIMMT DER DIALOG PARMENIDES
zu DER
IDEENLEHRE PLATOS EIN?
VERFASST VON
Dr. RICHARD JECHT,
GYMNASIALLEHRER.
Als wissenschaftliche Beilage zu dem Prograinin des städtischen Gymnasiums mit Realklassen
zu Görlitz. Ostern 1885.
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1885. Zu Nr. 168.
GÖRLITZ.
Druck TOD E. Jaenike, Bismarckstr. 8.
1885.
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Welche Stellung nimmt der Dialog Parmenides zu der Ideenlehre Piatos ein?
Jeden, der einigermassen mit den Dialogen des Piato sich bekannt gemacht hat,
wird bei der Lektüre des Platonischen Parmenides bald das Gefühl überkommen, dass zwischen
diesem Dialoge und den anderen dieses Philosophen ein merkwürdiger Unterschied besteht.
Und zwar beruht diese Sonderstellung einesteils in der sprachlichen Darstellung, andernteils
in dem Inhalte. Eine genaue Untersuchung der Sprache des Parmenides fehlt bis jetzt, und
doch kann gerade sie bei der Frage nach seiner Echtheit und der Zeit seiner Abfassung den
Ausschlag geben ; *) hinsichtlich seines philosophischen Inhaltes ist dieser Dialog zwar bereits
genau und gründlich durchforscht worden, doch zeigen die sich teilweise geradezu wider-
sprechenden Ansichten, die dadurch gewonnen sind, wie wenig die Frage zu einer end-
gültigen Entscheidung gebracht ist. Deshalb verlohnt es sich jedenfalls, von neuem genauere
Forschungen über den Inhalt dieses Dialoges anzustellen, und zwar wird wegen der er-
wähnten Sonderstellung desselben die Untersuchung am interessantesten sein, wenn man die
Frage so stellt, in welchem Verhältnisse die philsophischen Ansichten im Parmenides zu den
entsprechenden in den anderen Platonischen Gesprächen stehen. Beschränken wir für jetzt
die Frage in etwas und versuchen wir zu erörtern, welche Stellung der Platonische Parmenides
zu der Ideenlehre einnimmt.
Betrachtet man die Erörterungen, die Parmenides in unserem Dialoge über die Ideen
anstellt, so zerfallen dieselben in drei Teile:
I handelt er über den Umfang der Ideen,
II bringt er Einwürfe gegen die Ideenlehre vor,
III versucht er, wenigstens nach der Meinung der meisten Erklärer, diese Wider-
sprüche gegen die Ideen zu lösen.
Es wird nun unsere Aufgabe sein, das, was Parmenides in diesen drei Teilen vor-
bringt, näher darzulegen und die Stellung, die er damit zu der Ideenlehre des Plato ein-
nimmt, zu erörtern.
*) Hier befinde ich mich im Widerspruche mit meinem Freunde Keil (Über den Platonischen Dialog
Parmenides von Dr. A. Keil progr. Stolp 1884 p. 26 ff.). Herr Professor Dittenber^er in Halle, welcher die Sprache
Piatos genau kennt, brachte in seinem Colieg etliche sprachliche Momente vor, die den Parmenides in eine nach-
platonische Zeit wiesen. Es waren das freilich nur Einzelheiten, so dass sie allein kaum beweisende Kraft haben.
Da keinerlei Vorarbeiten zu Gebote stehen und da die Platoausgabe von Schanz noch nicht vollendet ist, so ist eine
Untersuchung der Sprache dieses Dialoges äusserst mühsam. Aus einer Beschäftigung mit derselben ist entstanden
meine Dissertation: de usu particulae 7(^7 in Piatonis dialogis qui feruntur, Halse 1881, in welcher auch einzelne
sprachliche Eigentümlichkeiten im Parmenides erwiesen werden. — Eine neue Abhandlung von Dr. Schirlitz (de
Piatonis Parmenide Neustettin 18&4 progr.) ist mir erst jetzt zugegangen. Sie verfolgt eine ganz andere Aufgabe
aU die vorliegende Arbeit.
1*
I
Wie verhält sich des Parmenides Ansicht aber den Umfang der Ideen zu den sonstii^en
hierher bezüglichen Ansichten des Piato?
Zeno hatte in seiner Schrift behauptet (s. 127 E), dass, wenn man das Seiende nicht
als Eins, sondern als Vieles setze, von jedem Gegenstande Entgegengesetztes ausgesagt
werden könnte, was unmöglich wäre. Sokrates sagt dagegen, er finde nichts Auffallendes
darin, wenn von den einzelnen Sinnendingen Entgegengesetztes prädiziert werden könne,
wol aber, wenn jemand nachweise, dass die Gattungs- und Artbegriffe und Ideen so Entgegen-
gesetztes an sich trügen (129 C: tl aind td y^t^ij es xa* fi'djy fV avioXc dno^f.ai^oi tdparxia
tavtcc nuHrj ndrrxof^Ta). Diese Scheidung der Sinnendinge von den allgemeinen auf sie be-
züglichen Begriffen findet den vollen Beifall des Parmenides (s. 130 A, 135 B), und er geht
sofort dazu über, den Sokrates näher in betreff seiner Ansicht über die Ideen auszuforschen.
Er fragt, ob wirklich die Ähnlichkeit an sich und ebenso die Einheit und Vielheit und die
anderen • Gegenstände an sich, deren Zeno sich bedient habe, eine selbständige von den be-
züglichen sinnliehen Gegenständen getrennte Existenz hätten. Als Sokrates das bejaht, fragt
Parmenides weiter, ob er auch eine für sich bestehende Idee {sMog avro xaÜ^^ avio)
des Gerechten, Schönen, Guten und ähnlicher Begriffe annehme. Auch diese Frage be-
antwortet Sokrates mit Ja, Er ist jedoch, wie er dem Parmenides zugesteht, in Zweifel und
Verlegenheit, ob es auch eine Idee des Menschen oder des Feuers oder des Wassers gebe,
keineswegs jedoch könne er an die Existenz der Ideen der geringsten und verachtesten
Dinge wie Haar, Kot, Sehmutz glauben, obwohl er öfter schon an die Möglichkeit des Vor-
handenseins solcher Ideen gedacht habe. Dieses Geringschätzen solcher drifudrara und (pavkövaia
tadelt Parmenides und schreibt es der Jugend und ungenügenden philosophischen Bildung
des Sokrates zu. — Es ist leicht zu sehen, dass hier die Begriffe in bestimmter Weise klassi-
fiziert werden. Parmenides unterscheidet: 1) Verhältnisbegriffe, wie Ähnlichkeit, welche die
Beziehungen der Gegenstände unter einander ausdrücken. 2) Quantitätsbegriffe (Einheit,
Vielheit). 3) Eigenschaftsbegriffe, wie die Begriffe des Gerechten, Schönen, Guten, welche
die den Ideen innewohnenden Attribute bezeichnen. 4) Die Begriffe konkreter Anschauung,
wie Mensch, Feuer, Kot etc. Hinsichtlich der letzteren scheint Parmenides wiederum auf
eine Dreiteihmg hinzuweisen. Der Begriff Mensch repräsentiert die Gattungsbegriffe, welche
die einzelnen Individuen unter sich befassen, der Begriff Feuer steht als Vertreter der Ma-
terialia und endlich die Begriffe Haar, Kot, Schmutz für Begriffe der Gegenstände, die nur
ein Teil von einem anderen sind oder eine formlose Masse bilden.
Dadurch nun, dass Parmenides behauptet, auch nicht der geringste sinnliche (Gegen-
stand sei bei der Bogriflsbildung zu übersehen, spricht er doch jedenfalls als seine Meinung
aus, dass gar kein von der Idee verlassenes Sein existiere.
Wie verhalten sich nun die sonstigen Ansichten des Plato über den Umfang der
Ideenwelt zu der eben dargelegten Meinung des Parmenides? Die Antwort hierauf kann
nicht zweifelhaft sein, Wcmn auch Parmenides unter den oben angeführten Rubriken den
Umfang der Begriffe nicht erschöpft — das liegt auch gar nicht in seinem Plane — so lässt
er doch jedenfalls durchleuchten, dass man von allem Möglichen Ideen setzen müsse. Diese
Ansicht aber ist die völlig Platonische. Weil nämlich nach Piatos Meinung (s. Zellor, die
Philosophie der Griechen * Leipzig 1875 S. 585) „die Ideen allein das Wirkliche sind, durch
das alles ist, was es ist, so kann nichts sein und es lässt sich nichts vorstellen, wovon es
keine Idee gäbe, denn ein solches wäre überhaupt nicht, das absolut Nichtseiende kann
aber nicht vorgestellt werden/' Steht nun somit auch die Übereinstimmung der Ansicht des
Parmenides hinsichtlich des Umfanges der Ideen mit den sonstigen Ansichten Piatos fest,
so will ich doch, weil das in dieser Weise noch nicht geschehen ist, im einzelnen die Pa-
rallebtellen aus den anderen Dialogen anführen, indem ich mich an die oben gegebene
Klassifikation halte:
1. Verhältnisbegriffe finden sich unter anderen: Resp. 479 B: Begriffe der Grösse,
Kleinheit, Leichtigkeit, Schwere. Theät. 186 A: lo ofioioif xal w dt^öfwtoy und ro
2. Quantitätsbegriffe: Phädo 101 C: ^lovctg.
3. Eigenschaftsbegriffe: z. B. Resp. 479 A: Begriff der Schönheit, Gerechtigkeit. Phileb.
62 A, Theät. 186 A.
4. Begriffe konkreter Anschauung:
a) Gattungsbegriffe: Phileb. 15 A: Mensch an sich, Stier an sich.
b) Materialia: Timäus 51 B: Begriff des Feuers, Walsers, Erde, Luft.
c) Idee der Gegenstände, die nur als Teil eines Anderen existieren : Cratyl. 423 E :
Begriff der Farbe, der »Stimme (ein ganz dem Begriffe Haar analoges Beispiel
findet sich nicht); für einen Begriff der formlosen Masse wie TtrjJLög und gvTiog
fehlt es sonst bei Plato an einem weiteren Belege, was natürlich nicht ausschliesst,
dass unser Philosoph auch von derlei Gegenständen Ideen annehmen konnte.
II
Über die Einwände des Parmenides gegen die Ideenielire.
Diese beruhen:
auf den Beziehungen zwischen den Ideen und der Erfahrungswelt.
Nach der Darstellung im Parmenides können sich die Ideen zu der Erfahrungswelt
auf viererlei Art verhalten:
a) wie das Ganze zum Teil.
b) wie das Gemeinsame zu den angeschauten Dingen.
c) wie ein pdij^ia zu den konkreten Dingen.
d) wie ein Urbild zum Abbilde.
Aus diesen Beziehungen zwischen den Ideen und den Gegenständen ergeben sich, wie
Parmenides nachweist, Widersprüche, die darauf hinführen, die Existenz der Ideen zu leugnen.
a. Nach den Erörterungen über den Umfang der Idee fragt Parmenides, ob der
der Idee untergeordnete Gegenstand an der ganzen Idee oder nur an einem Teile derselben
teil nehme — eine 'dritte Art der iiamlruptq sei ja doch undenkbar. Sokrates, der in seiner
ganzen Art zu antworten zeigt, dass er sich mit dieser Frage noch nicht ernstlich beschäftigt
hat, meint zunächst, dass die ganze Llce in dem bezüglichen Gegenstande inne wohne. So-
gleich macht ihn der Eleate auf die dieser Annahme folgende Konsequenz aufmerksam: die
Idee würde dann, weil zu gleicher Zeit vielen Sinnendingen innewohnend, als von sicK selbst
gesondert aufzufassen sein (ro *Woc ctvvö aviov xiaolg ai* firj 131 B) oder, was dasselbe
besagt, sie würde vervielfacht werden. Diese der Einheit der Idee widersprechende Konse-
quenz sucht Sokrates so zu umgehen, dass er sagt, es verhalte sich mit der Idee vielleicht
ebonso wie mit dem Tage, der doch jedenfalls als einer und derselbe an vielen Orten zu-
gleich sei und darum dennoch nicht von sich gesondert sei. Es scheint mir dies Beispiel
gar nicht, wie Steinhart will, so unglücklich gewählt zu sein. Wird doch auch anderswo
(in der Republik) die vielfache Erscheinung der Idee durch die vielfache Abspiegelung eines
Dinges klar gemacht. Freilich um so unglücklicher, weil ganz grob sinnlich, ist das Bei-
spiel gewählt, was Pannenides dem vorigen als gleichartig an die Seite setzt. Er sagt: Auf
diese Weise könntest du ja auch viele Menschen mit einem Segeltuche bedecken und dann
sagen, dass dies eine ganz über Vielen sei und dann wäre doch nur ein Teil desselben über
dem einen und ein anderer über dem anderen, woraus er dann folgert, dass die Idee teilbar
sei. Mich wundert es, dass noch niemand der Erklärer an der Verschiedenheit dieser beiden
Beispiele Anstoss genommen hat. Durch das erste Beispiel vom Tage will Sokrates, wie
klar aus den Worten hervorgeht, beweisen, dass, trotzdem die ganze Idee in dem einzelnen
Sinnendinge enthalten sei, dieselbe dennoch nicht von sich selbst getrennt sei, das zweite
Beispiel, das Parmenides anwendet, thut dagegen dar, dass die Einzeldinge (die einzelneu
Menschen) nur an einem Teile der Idee (des Segeltuches) teil nehmen können. Demnach
ist es logisch ungenau, wenn Parmenides sagt, beide Beispiele müssten dieselben Konse-
quenzen nach sich ziehen, (s. die Art, wie Parmenides sein Beispiel an das des Sokrates
anknüpft 131 B). Sokrates scheint sich übrigens auch dieser Verschiedenheit, wenn auch nur
dunkel, bewusst zu sein, indem er auf die Frage des Parmenides, ob beide Beispiele dasselbe
besagten, mit dem unbestimmten ifro)c antwortet (131 C). Die Teilbarkeit der Ideen, zu der
die Untersuchung gelangt ist, widerspricht, wie Sokrates dem Parmenides zugeben muss,
dem eigensten Wesen der Idee, ihrer Einheit.
Ferner weist der Eleate in anderer Weise nach, wie ungereimt es sei, wenn man an-
nehmen wolle, dass die Einzeldinge nur an Teilen der Begriffe des Grossen, Kleinen und
Gleichen teilnehmen. Dann würden ja die Sinnendinge 1) gross durch eine Idee, welche
(als Teil der Grösse) kleiner als die der Grösse wäre, und 2) gleich durch die Teilnahme
an etwas, was kleiner als die Idee der Gleichheit sein müsste, und 3) wie unsinnige Folger-
ungen müsse Tr\an aus einer Teilbarkeit der Idee der Kleinheit ziehen. Es wäre ja dann die
Idee der Kleinheit selbstverständlich grösser als jeder ihrer Teile, und der Gegenstand, dem
ein Teil dieser Idee hinzugefügt würde, sollte trotz dieser Zutliat kleiner sein und nicht
grösser als zuvor.
So füiirt also ein Teilnehmen der Dinge an den ganzen Ideen oder an Teilen der-
selben zu Ungereimtheiten.
Hier füge ich sogleich aus dem zweiten Teile unseres Dialoges eine verwandte Er-
örterung hinzu, die da zeigt, dass die Immanenz der Idee (der Kleinheit) in den Dingen
— es ist also gleichsam die Umkehrung de-« vorigen Beweises — widerspruchsvolle Konse-
quenzen mit sich bringe. Es handelt sich dort (vergU 149 E ff.) darum nachzuweisen, dass
das Eins sich selbst wie allem Anderen gleich sei. Dies thut Parmenides, indem er darlegt,
dass demselben weder Grösse noch Kleinheit innewohne und, da ein drittes nicht möglich
sei, ihm Gleichheit zukommen müsse. Für unseren Zweck kommt in Betracht der Beweis,
warum dem Eins nicht Kleinheit innewohnen könne. Das demonstriert Parmenides so, dass
er — und damit schliesst sich die Erörterung der eben besprochenen an — nachweist, dass
die Kleinheit weder im ganzen Eins noch in einem Teile desselben vorhanden sein könne.
Wäre sie im ganzen, so müsste sie völlig gleichlaufend mit dem Eins sich durch das Ganze
desselben erstrecken oder es umfassen. In jenem Falle wäre sie dem Einen gleich, in diesem
grösser als dasselbe. Da aber die Kleinheit nicht gleich noch grösser als etwas sein kann,
so kann sie im ganzen Einen nicht sein. Aber auch nicht im Teile ist die Kleinheit, denn
auch dann würde sie in gleicher Weise dem Teile entweder gleich oder grösser als der Teil sein.
Die Frage, ob die Dinge in der ganzen Idee oder in Teilen derselben inhäriere, be-
rührt, soviel mir bekannt ist, Plato ausser unserer Stelle nur noch einmal : Phileb. 15 B. und
zwar so, dass er die daraus folgenden Schwierigkeiten nur andeutet. Ausserdem vergl.
Aristot. Metaph. XII p. 269 (Brand.) und Sextus Empirie. Pyrrh. Hypot. II, 20. — Die Er-
örterung, ob die Ideen den ganzen Dingen oder nur Teilen derselben immanent seien, steht
roeineä Wissens wenigstens bei Plato vereinzelt da. —
Trifft nun Parmenides wirklieh einen wunden Fleck der Platonischen Ideenlehre mit
der Aufstellung dieser Schwierigkeiten? Die Antwort auf diese Krage richtet sich nach
der zwiefachen uud sich widersprechendeu Ansicht des Plato über die Sinnenwelt. Es steht
ja einmal durch viele Beweisstellen fest (vgl. Zeller a. a. O. S. 624), dass Plato der Sinnen-
welt neben der Ideenwelt gar kein besonderes reales Bestehen zuschreibt. Vielmehr geht
jene ganz in dieser auf, sie existiert nur, insofern sie von dem Sein der Ideen erfüllt ist.
Da es also eine Vielheit der Gegenstände in Wirklichkeit nicht giebt, so kann die Idee
durch eine Teilnahme der vielen Dinge an ihr weder vervielfacht noch zerteilt werden, und
da die Idee (der Kleinheit) weder dem Einzeldinge gleichläuft noch dasselbe umfasst, sondern
dem ganzen Einzeldinge in jeder Beziehung innewohnt, so kann sie selbstverständlich nicht
gleich oder grösser als dasselbe sein. Dahingegen findet sich bekanntlich bei Plato eine
ganz andere Ansicht über die Natur der sinnlichen Dinge. Es wird ihnen ein eignes
Sein beigelegt,*) die Ideen- und Körperwelt stehen sich als gleichberechtigt gegenüber,
eine Annahme, die einfach durch die so oft betonte Substantialität der Ideen bedingt
ist, die bekanntlich auch Aristoteles bestätigt, indem er die Häfj als xo^qiaid bezeichnet.
Hehmen nun die Dinge — so gefasst — ^ an den Ideen teil, so sehe ich nicht, wie
man den Schwierigkeiten, wie sie Parmenides vorbringt, entgehen könne. Goebel („Über den
Platonischen Parmenides", Gütersloh 1880 S. 73) sagt, dieselben erledigten sich einfach dadurch,
dass das Verhältnis zwischen Dingen und Begriffen auch das des Allgemeinen und Be-
sonderen sein könne. Doch damit gerät er aus der einen Schwierigkeit in die andere. Bei
solchem Verhältnisse näinlirh tritt der Einwurf, den Parmenides gegen die gleich zu be-
sprechende Ansicht des Sokrates über die Ideen vorbringt, der ,TQiiog ävD-QMnoc^ in seine
vollen Rechte.
Schliesslich will ich noch darauf aufmerksam machen, dass nicht aus Zufall Parme-
nides einen Teil seiner Beweise vermittelst der Begriffe der Gleichheit, Grösse und Kleinheit
fuhrt. Diese Beispiele sind aus den zur Kategorie der Quantität gehörigen Verhältnisbegriffen
genommen. Es sind Raumbegriffe und als solche können wir sie in unserer Vorstellung
leicht teilen und wissen, wie sich der Teil zum Ganzen verhält; auf diese Teilung aber und
ihr Verhältnis zum Ganzen baut Parmenides seine Schlüsse. Wie soll man sich dagegen
z. B. den Begriff der Gerechtigkeit oder den Begriff Feuer, Mensch geteilt denken und wie
soll sich vollends ein Teil derselben zum Ganzen verhalten? lUe Widersprüche, wie Parme-
nides sie an diesen Begriffen aufdeckt, lassen sich eben an anderen Begriffen in gleicher
Weise nicht erweisen.
b. Die Ideen können sich zweitens zur Erfahrungswelt verhalten, wie das Gemein-
same zu den einzelnen angeschauten Gegenständen,
*) Nur diese Ansicht hält Keil p 11 für echt Platonisch, doch zeigt gerade das, was er dort vorbringt,
auf wie schwachen Füssen seine Behauptung steht
Nachdem Sokrates dem Parnienides notgedrungen zugegeben hat^ dass den unhalt-
baren Konsequenzen, die aus einer Teilnahme der Dinge an den ganzen Ideen oder an Teilen
derselben folgen, schwerlich zu entgehen sei, bringt Parmenides selbst eine andere Art der
Teilnahme zur Sprache. Er sagt, die Annahme einer Idee habe sich doch wohl so gebildet,
dass man eine Reihe vieler beispielshalber grosser Dinge überschaut und dann als ihnen
allen gemeinsam das Orosse erkannt habe (132 A: ocot^^ noXX avca ^eyaloe aot dö^fi
ffi^ai, iiia Tig t(T(ag doxtX Idia ^ avr^ ififcci im natura IdovUy odet^ tp lo fiiya f^ykl dli^at.)
Die Ideen verhalten sich demnach zur Sinncnwelt wie das Gemeinsame zu den anschaubaren
Dingen. Dagegen bringt nun der Eleat eins der gewichtigsten und zugleich berühmtesten
Argumente vor, den sogenannten tqicog ät^l^QQmog. Wenn nämlich die Annahme der Idee
darauf beruhe, dass man von mehreren sich ähnlichen Gegenständen ein Gemeinsames an-
nehme, so müsste man notgedrungen auch wiederum von der Idee und der bezüglichen Er-
scheinung, die beide doch jedenfalls einander gleichartig seien, ein Gemeinsames annehmen;
dadurch erhalte man ein drittes höheres Prinzip nagä %o sldog xai tä fihxixohfra avvov, und
damit nicht genug, auch dieses bedürfe wieder hinsichtlich der Idee und der Erscheinung
der Ausgleichung, so dass also bis ins Unendliche höhere Begriffe postuliert würden. —
Dieser Haupteinwand gegen die Ideenlehre ist von Plato nirgends sonst berührt, wird aber
bekanntlich von Aristot. Metaph. XII p. 269 (Brandis) vorgebracht, eine Stelle, deren Be-
deutung für den Dialog Parmenides Überweg (Untersuchungen über die Echtheit und Zeit-
folge Plat. Schriften Wien 1861 S. 176-184) in das richtige Licht gestellt hat.
Fragen wir uns auch hier wieder, fallt mit diesem Einwände die Platonische Ideen-
lehre in sich selbst zusammen? Wiederum ist ganz wie vorhin die Antwort verschieden je
nach der verschiedenen Ansicht über die sinnlichen Dinge. Haben nicht sie, sondern nur
die Ideen Realität, so ist der rqiiog ai'OQoonog kein notwendiges Postulat, denn die Idee des
Menschen steht nicht neben dem einzelnen Menschen, sondern existiert in demselben. Hat
dagegen neben der Idee des Menschen auch das einzelne Individuum ein Fürsichsein, so
wÜHSte ich nicht, wie man der Annahme eines dritten höheren Prinzipes entgehen könnte.
c. Der immer mehr in die Enge getriebene Sokrates wirft nun als Vermutung hin,
vielleicht sei jede der Ideen ein vöfjfta, ein subjcctiver Gedanke (jjifj TiSp f-idoiv txaarov fi
TovTcai* t^otjfia 132 B), der nur in der Seele sei; so bleibe sie immer eins und ungeteilt.
Parmenides widerlegt diese Ansicht so: Jedem Gedanken muss ein reales Object zu Grunde
liegen und dies ist selbstverständlich hier die Idee; also ist auch sie etwas nicht bloss im
Geiste Seiendes, sondern existiert ausserhalb desselben. Wenn also die Dinge an der Idee
als vofjfia teilnehmen, so müssen sie selbst aus vormaia bestehen und denken oder, trotzdem
sie Gedanken in sich tragen, nicht denken. Es findet sich sonst eine Stelle bei Plato und
auch bei Aristoteles, wo die Idee als i^otj^a aufgefiisst ist, nicht. In gewisser Weise kann
höchstens hierher gezogen werden Sympos. 211 A, wo gesagt ist, dass die Idee des Schönen
ovdk ug Xdyog ovdS itg imairnjifi sei. Es handelt sich also hier nicht sowohl um einen Ein-
wurf gt'gen die Platonische Ideenlehre, als um ein Zurückweisen einer von Sokrates vor-
gebrachten Ansicht über die Beschaffenheit der Ideen. Parmenides und Plato stimmen voll-
kommen überein in der- Verwerfung der Ideen als poi^iiara.
d. Schliesslich stellt Sokrates noch die Ansicht auf, die Ideen seien naquökly^aia,
Urbilder, die Sinnendinge aber seien ihnen ähnlich und ihre Abbilder und jene Teilnahme
derselben an den Ideen sei keine andere als eben die, dass sie ihnen nachgebildet seien
(132 D: (ä dt äkka tovcotg iotxiyai^ xal elyui ofiOidiiiccva xal ^ (iiSk^^g avrfi toTg äkkotg
9
ytyvsad'M rü)V sldtav othe aXlfj ng ij shanD'^pat avroT^). Gegen diese Ansicht bringt Parmenides
Folgendes vor: Da die Dinge dem Urbilde ähnlich sind, so muss auch das Urbild dem Ab-
bilde ähnlich sein. Da also beide ähnlich sind, bedürfen sie zu ihrer Ausgleichung wiederum
ein drittes Prinzip und so fort bis ins Unendliche. So ergeben sich dieselben Schwierigkeiten
wie unter No. b. — Bekanntermassen liebt es auch anderswo Plato die Ideen als naQccdhiy-
fiata zu bezeichnen. Vgl. Timaus 28 A, 38 A, Theät. 176 E; demzufolge nennt er die
nach dem Muster der Ideen gestalteten Dinge: ofiotaifiara, äcpof^t^oioifjkaTa, ft4fi^fj>ara, dtp-
o/iotovfiiva, vergl. Timäus 50 D, 51 A, etc. Über die Schwierigkeiten, die diese Fassung der
Ideen beziehentlich der Sinnendinge mit sich bringt und die Parmenides hier aufdeckt, lässt
sich Plato sonst nicht aus. Auffallend muss es hier erscheinen, dass er, trotzdem er mit
Vorliebe die Ideen als Muster hinstellt, den Sokrates die Einwürfe gegen solche Auffassung
so ruhig hinnehmen lässt ohne jeglichen Vorsuch dieselben zu entkräften. — Was nun den
Gehalt der Einwände gegen die Ideen als TragadeiyfiaTa betrifft, so ist leicht zu sehen, dass
derselbe eben so wie unter No. b zu beurteilen ist.
So hat denn Sokrates, wie sehr er sich auch mühte, den Begriff der Idee zu diesem
Zwecke einzurichten, keine Art und Weise der Teilnahme der Dinge an den Ideen gefunden,
die der schneidigen Kritik des Eleaten standgehalten hätte. Dieser fährt nun fort in seinen
den Kern der Platonischen Lehre treffenden Einwänden und führt
2.
die von Plato so oft betonte Substantialität der Ideen und die damit verbundenen Konse-
quenzen ins Feld.
Da, so führt Parmenides aus, d«».r Idee ein Fürsichsoin anhaftet (ovala ndovc avr^
ntulf avrjjv), so befindet sich keine Idee bei uns ißv ^fiXi^ 133 C). Daraus folgt, dass die
ßelationsbegriffe nur eine Wechselbeziehung zu einander haben und nicht etwa in Beziehung
auf diese Sinnendingo hier, und umgekehrt diese sinnlichen Gegenstände nur unter sich in
Beziehung stehen. So z. B. ist jemand, der hier in der Sinnen weit Herr ist, nur Herr in
Beziehung auf einen Sklaven in der Sinnenwelt, der aber Herr an sich ist, ist Herr in Be-
ziehung zu einem Sklaven an sich, (ileiches gilt auch von dem Wissen (imaf^^ifj). Das
reine Wissen ist nur ein Wissen hinsichtlich der reinen Bogriffe, und das sozusagen sinn-
liche Wissen nur ein solches hinsichtlich der sinnlichen Dinge. Da wir nun nicht das reine
Wissen, sondern nur ein „sinnliches" Wissen haben, so bleiben unserer Erkenntnis die
reinen Begriffe, di(^ Ideen, verschlossen. Und damit nicht genug. Da selbstverständlich das
Wissen an sich um vieles genauer (äxQili^fruQOv) als das Wissen, wie wir es haben, ist,
und da ja Gott doch jedenfalls dieses vollkommensten Wissens teilhaftig ist, so folgt, dass
er mit seinem reinen Wissen nur die Ideenwelt, nicht aber die Sinnonwelt erkennen kann,
eine F'olgerung, deren Ungereimtheit klar zu Tage liegt. Nie hat Plato sich irgendwo
anders über die Konsequenzen, welche aus der Substantialität der Ideen folgen, ausgelassen.
Und doch sind sie nicht etwa von der Oberfläche geschöpft, sondern treffen den Kern der
Platonischen Ideenlehre. Freilich fallen auch sie, wenn als einzig nur existierende Welt die
Ideenwelt angenommen wird, in welcher die Existenz der Sinnen weit aufgeht. Auf diese
Weise fällt natürlich die Transcendtmz der Ideen und damit alle aus ihr sich ergebenden
Folgerungen.
Die Einwürfe, wie sie Parmenides gegen die Ideenlehre Piatos vorgebracht hat. sind,
wie sich ergeben, in einem Falle unbedingt stichhaltig (im Falle der Transcendenz der Tdee),
10 __
in drei Fällen (beim Verhältnis der Idee zur Erfahrungswelt wie das zum Ganze Teil, wie
das Gemeinsame zu den angeschauten Dingen, wie ein Urbild zum Abbild) je nach der ver-
schiedenen Auffassung der Sinnenwelt berechtigt oder nicht berechtigt, in einem Falle, wenn
die Idee ein blosses votjfia ist, berührt der Einwand gar nicht die Ideenlehre des Plato.
Ich sage in drei Fällen berechtigt oder nicht berechtigt; das ist richtig, wenn man die sich
öfter findende Ansicht Piatos über die Immanenz der Dinge in den Ideen heranzieht. Doch
meine ich, ist man hierzu nicht befugt. Die Ideen werden ja hier als transcendent gesetzt,
folglich wird der Sinnenwelt ein eignes Sein zugeschrieben, und damit ergeben, wie leicht
aus den obigen Ausfuhrungen zu sehen ist, auch diese drei Fälle ungelöste Schwierigkeiten.
Freilich streitet hiergegen Zeller (Piaton. Studien S. 181 und Geschichte der Philosophie der
Griechen *S. 623 ff.). Doch gewiss mit Unrecht. Man kann doch nicht, zumal es unsicher
ist, in welche Zeit der Platonischen Wirksamkeit dieser Dialog zu setzen ist, ja ob er über-
haupt echt ist, eine Ansicht Piatos über die Sinnenwelt hier heranziehen, welche zwar un-
zweifelhaft in seinen Schriften sich findet, die er aber bei der Abfassung des ersten Teiles
des Parmenides — wenn er anders der Verfasser ist — nicht hatte.
Dieses Betonen der Transcendenz der Ideen in unserem Dialoge scheint mir übrigens
— beiläufig bemerkt — eins der vielen Zeugnisse zu sein, die denselben, vorausgesetzt seine
Echtheit, in die spätere Zeit der Platonischen Wirksamkeit setzen. Da nämlich Aristoteles
in seiner Kritik der Platonischen Ideenlehre das transcendente Bestehen der Ideen mehr als
Plato selbst in seinen Dialogen hervorhebt, so ist man zu dem Schlüsse berechtigt, dass
Plato in den letzten Jahren seiner Thätigkeit mehr als zuvor dies Moment hervortreten Hess.
Trotzdem es bisher erscheint, als ob Parmenides eine völlig negierende Stellung zu
der Ideenlehre einnehme, so ist das dennoch nicht der Fall. Immer und immer hobt er in
seinen Erörterungen hervor, dass die Annahme von Ideen mit Notwendigkeit gefordert werden
müsse. Ohne sie sei die Möglichkeit wissenschaftlicher Untersuchung abgeschnitten und da-
mit eine Philosophie überhaupt nicht denkbar (135 B: ti iic 6ic ncci^Ta rä t^vr dtj xai äkla
roictvra dTTOfiXsiffag iitj n oquTccci tido; it^öc ixccfTiov^ ordt onoi iQbtfßH i^i^ didi^oiat^ *§6# xcn
ovTb)g Tfiv Tov dtaX^yttrO-tti dvvafjit^ nrcvranaai ömifihQtl). Obwohl zwar jemand, der da be-
haupte, es gebe gar keine Ideen, oder, falls sie existierten,, seien sie unerkennbar, gewaltig
schwer zu widerlegen sei, so wäre doch diese Widerlegung immerhin möglich, freilich nur
durch einen in jeder Hinsicht ausgezeichneten und in der Dialektik gebildeten Philosophen.
Die Stellung also, die Parmenides im ersten Teile des Dialoges einnimmt, ist kurz
bezeichnet folgende:
1. In betreff des Umfanges der Ideen stimmt der Eleate mit den sonstigen Ansichten
Piatos überein.
2. Ebenso ist er mit ihm einverstanden hinsichtlicli der Notwendigkeit der Annahme der
Ideen, nur deckt er zugleich die damit verbundenen Schwierigkeiten auf.
Sind wir bis jetzt bei Beantwortung unserer Frage auf nur geringe Schwierigkeiten
gestossen, so häufen sich dieselben umsomehr, wenn wir an den dritten und Hauptteil unserer
Arbeit herantreten und fragen
HI
Wie verhält sich der zweite Teil des Parmenides zu der Ideenlehre des Pluto i
Der zweite T<»il des Parmenides ist von jeher in der verschiedensten Weise beurteilt
worden, und auch jetzt hat sich trotz aller Forschung eine Einigung hinsichtlich der Auf-
It
fassung desselben noch nicht herstollen lassen. Zunächst will ich in kurzen Zügen, indem
ich mich auf das Notwendigste beschränke, eine
1. Geschichte der Erklärungen geben.
Die Neuplatoniker glaubten, dass die dialektischen Erörterungen in unserem Dialogo
die tiefsten Geheimnisse der Theologie und die innerste Wahrheit dos Piatonismus enthielten.
So vertritt namentlich Proklus in seinem weitschichtigen Kommentare diesen Standpunkt.
Derselben Ansicht war im wesentlichen auch noch Marsilius Ficinus, jener berühmte und
klassische Übersetzer des Plato im 15. Jahrhunderte. Aber schon dessen Zeitgenosse
Johannes Picus Mirandula sah in den dialektischen Untersuchungen weiter nichts, als ein
dialektisches Kunststück, eine Ansicht, die in späterer Zeit Tiedemann, Tennemann, Ast^
Socher wiederum aufnahmen. Letzterer war übrigens, so viel ich weiss, der erste, welcher
den Parraenides dem Plato absprach. Auch Schleiermacher nahm als Hauptzweck unseres
Dialoges die Art der formalen Darstellung an. Es wird nach ihm der philosophische Trieb
dargestellt, wie er die Wahrheit in ihrer Reinheit und ohne Furcht vor irgend einem Resul-
tate aufsuche. — Stallbaum sieht als Hauptzweck des Dialoges die Darstellung des Ver-
hältnisses der Ideen zu der Welt an. Er findet in ihm die Begriflfe des iV, der ovaia, des
t<Hi des iiij öv und des äXka direkt entwickelt und glaubt, dass unter dem Einen und Anderen,
unter dem Seienden und Nicbtseiendcn in den verschiedenen Teilen der Erörterung Ver-
schiedenes zu verstehen sei. Steinhart, in dessen Vorrede /<u der MüUerschen Übersetzung
des Parmenidos man sich leicht über die sonstige minder bedeutende Literatur zum Par-
menides unterrichten kann, meint, dass der erste Teil unseres Dialoges die Einheit des
Denkens, der zweite die Einheit des Seins erforschen wolle, und indem in den Erörterungen
des Parmenides diese Einheit als die Grundbedingung alles Seins dargethan werde, sei zu-
gleich für die Ideenwelt ein fester Grund gewonnen. Zeller (Platonische Studien 1839 S.
159—194) sieht in dem Eins eine Darstellung der Idee im allgemeinen, wie sie in abstracto,
d. h. ihrer logischen Form nach aufgeiasst werde. Aus der Setzung des Einen als seienden
folgten bedingungsweise, aus derselben als nichtseienden schlechthin Widersprüche und so
zeige sich, dass ohne das Eine Sein weder das Denken des Einen noch das Sein des Vielen
möglich wäre, ebensowenig genüge die eleatische Fassung des Einen Seins, so dass man notwendig
von der alle Vielheit ausschliossendon Einheit zu der sie unjfassendon Einheit der Idee hingpführt
werde. — Auf den Schultern Zellers stehen im Wesentlichen Susemihl, Ribbin<^ und Keil.
Ich habe absichllich bei der kurzen Vorführung der beachtungswerteston Erklärungen,
wie sie bis jetzt der Parmenides erfahren hat, jode Kritik vormieden. Denn einmal würde
dieselbe, wollte ich nur etwas genauer auf die einzelnen Ansichten eingehen, viel zu weit
fuhren und dann wird bei Gelegenheit der folgenden Erörterungen vielfach (Gelegenheit sein,
einzelne fremde Ansichten zu besprechen. Am meisten werde ich mich mit Zeller, dessen
Ansicht über den Pannenides jetzt die herrschende ist, auseinanderzusetzen haben.
Zunächst ist es nötig, kurz den
2. Inhalt des zweiten Teiles des Parmenides anzugeben.
Derselbe zerfallt von vornherein in zwei Unterabteilungen, einmal wird das Eine als
seiend, dann das Eine als nichtseiend vorausgesetzt. Aus diesen beiden Prämissen werden
dann die Folgerungen gezogen, die sich einesteils für das Eins, anderenteils für dessen
Gegenteil, das Andere, ergeben. So entstehen vier Abschnitte. Ein jeder von ihnen teilt
sich wieder in These und Antithese, deren Resultate einander schroff gegenüberstehen. Im
einzelnen gestaltet sich der zweite Teil des Parmenides so:
2*
12
A. Wenn Eins ist 137 C — 160 B.
1. Erste Antinomie. Folgerungen aus dieser Voraussetzung für das Eins selbst
137 C — 155 E.
a. Thesis 137 C — 142 B,
Das Eins ist nicht Vieles, hat also keine Teile, noch ist es ein Ganzes, mithin fehlt
ihm Anfang, Mitte, Ende, es ist unbegrenzt und gestaltlos. Es ist nirgends, hat weder Be-
wegung noch Ruhe. Es ist weder verschieden von sich selbst oder einerlei mit einem
Anderen, doch auch nicht verschieden von einem Anderen oder einerlei mit sich. Mithin ist
es sich selbst oder einem Anderen weder ähnlich noch unähnlich, weder gleich noch ungleich.
Ferner ist das Eins weder älter noch jünger noch gleich alt weder im Verhältnisse zu sich
selbst oder einem Anderen. So ist es überhaupt nicht in der Zeit, mithin ist es alles Seins
beraubt und hat keine Prädikate, kann nicht erkannt, wahrgenommen und vorgestellt werden.
b. Antithesis 142 B — 155 E.
Da das Eins ist, ist es des Seins teilhaftig, mithin hat es zwei Teile, das Eins und
das Sein. Dieselben Teile sind auch wiederum in diesen Teilen und so fort, so dass das
seiende Eins eine unbegrenzte Vielheit enthält. Ferner kommt, da das Eins nicht identisch
mit dem Sein und das Sein nicht identisch mit dem Eins ist, jedem von beiden noch als
drittes die Verschiedenheit zu; und so enthält das Eins die Zweiheit, Dreiheit und so über-
haupt jode Zahl. Das ist also in unendlich vielen Teilen und ebenso das Eins, da jeder
dieser Teile einer ist. Mithin ist das Eins und das Sein ein Vieles, und ferner ist jedes von
beiden als ein Komplex von Vielen ein Ganzes und als solches begrenzt. Daher hat es
Anfang, Mitte und Ende und somit eine gewisse Gestalt. Es ist in sich selbst und in einem
anderen, es ist in Ruhe und Bewegung, es ist dasselbe wie es selbst und wie das Andere,
doch auch von sicli und Anderen vervSchieden, ferner sich selbst und Anderen ähnlich und
unähnlich. Das P^ine berührt sich selbst und das Andere, doch hinwideruni keins von beiden.
Es ist su'h selbst und dem Anderen gleich und ungleich. Es hat an der Zeit teil und ist und
Avird jünger und älter und gleich alt im Verhältnisse zu sich selbst und dem Anderen. Es
giebt von ihm Prädikate, Erkenntnis, Vorstellung, Namen und Aus.s«age.
Hieran schliesst sich ein Anhang, ein ,i6 tqiio^* 155 E — 157 B.
Es ist unmöglich, dass das Eins zu ein und derselben Zeit die eben angeführten sich
konträr gegenüberstehenden Prädikate an sich tragen kann; mithin müssen dieselben zu ver-
schiedenen Zeiten an demselben sich befinden. Es giebt also eine Zeit des Überganges des
einen Gegenteils in das andere. Diesen Zeitpunkt nennt Parmenides lö t^iei(fVijc, ein g<».-
wisses aiüjror, was ein die Gegen:?ätz« verbindendes Mittelglied ist, was aber so rasch ver-
schwindet, dass wir uns seiner nicht klar bewusst werden.
2. Zweite Antinomie. Die Folgerungen aus der Voraussetzung ,das Eins ist' für
rä ulhi 157 B — 160 C.
Das Andere hat .nls Nichteins Teile, mitliin ist es ein Ganzes. J(»der Teil ist eine
Einheit, folglich hat das Andere in jeder Hinsicht teil an der Einheit. Doch ist es, weil
vom Eins verschieden, ein Vieles und an Menge unendlich. Daher ist es begrenzt und un-
begrenzt, ingleichen ähnlich und unähnlich, ein(M-lei mit sich und verschieden von sich, in
Ruhe und Bewegung. Das Andere hat somit alle entgegengesetzten Eigenschaften und
Prädikate an sich.
13
b. Antithesis 159 B — 160 ß.
Das Andere ist von dem Eins getrennt and sein Gegensatz. Mithin ist es auch nicht
Vieles, wenn anders Vieles aus einer Anzahl Einheiten besteht. Folglich enthält das Andere
in sich keine Zahlen. Ferner kommt ihm weder Ähnlichkeit noch ünähnlichkeit zu, noch
Einerletbeit oder Verschiedenheit, ebensowenig Bewegung oder Ruhe, Entstehen oder Ver-
gehen, weder Grösse noch Kleinheit^ So entbehrt es aller Eigenschaften.
B. Wenn Eins nicht ist 160 B — 166 C.
1. Dritte Antinomie. Die Folgerungen aus der Prämisse ,Eins ist nicht^ für das Eins
160 B - 164 B.
a. Thesis 160 B — 163 B.
Damit ich überhaupt vom Eins prädizieren kann, dass es nicht ist, ist es nötig, dass
ich es erkenne. Ausserdem kommen ihm noch bestimmte Prädikate zu, durch welche es sich
von Anderem unterscheidet, also: Die Verschiedenheit, das Dieses, Jenes, Etwas, dazu die
Ähnlichkeit und Ünähnlichkeit, Ungleichheit und Gleichheit und mithin auch die Grösse und
Kleinheit. Sogar am Sein hat das Eins teil, uämlich insofern, als es ein Nichtsein ist.
Weil es daher ist, und nicht ist, verändert es sich auch und bewegt sich. Hinwiderum ruht
es aber (da es als nichtseiend nicht im Räume ist und als Eins sich selbst gleich bleiben
muss). Es verändert sich also und verändert sich nicht, entsteht und vergeht und entsteht
hinwiderum nicht, noch vergeht es.
b. Antithesis 163 B — 164 B.
Da das Eins nicht ist, so hat es also in keiner Weise am Sein teil. Mithin er-
mangelt es aller Prädikate, der Grösse, Kleinheit, Ähnlichkeit, Verschiedenheit so-
wohl in Beziehung auf sich als auch auf alles Andere. Auch keine tmaifiiiri noch do^a noch
alüd^^dtc noch Xoyog noch ÖPOfia kommt ihm zu.
2. Vierte Antinomie. Die Konsequenzen aus der Voraussetzung, ,das Eins ist nicht'
für das Andere 164 B — 166 C.
a. Thesis 164 B — 165 E.
In Bezug worauf ist das Eins ein Anderes? Jedenfalls hinsichtlich des Eins nicht,
da dieses eben nicht ist. Also ist das Andere von sich verschieden, aber nicht insofern, als
es aus einzelnen Teilen als Einheiten besteht, sondern insofern, als es aus Massen besteht,
die keine Einheiten sind. Jede dieser Massen {öyxo$) erscheint zwar als eine und eine ver-
schiedene, ist es aber nicht, ebenso hat jede derselben scheinbar alle möglichen Bestimmungen,
ohne sie in Wahrheit an sich zu tragen. Das Andere ist mithin ein völlig auseinander
fallendes Vieles.
b. Antithesis 165 E - 166 C.
Das Andere ist, weil das Eins nicht ist, selbstverständlich kein Eins, folglich auch
kein Vieles. Es kann aber auch nicht einmal als Eins oder Vieles erscheinen. So hat es
keine Bestimmung noch scheint es solche zu haben; kurz, wenn Eins nicht ist, ist nichts.
Zum Schlüsse fasst Parmenidos die Resultate aller seiner Erörterungen so zusammen:
Mag das Eins sein oder nicht sein, so ergiebt sich, dass es selbst sowohl als auch das Andere,
jedes in Beziehung auf sich und auf einander alles in aller Weise ist und ebenso scheint und
nicht scheint.
Soweit der Inhalt. Es drängt sich uns nun die Frage auf,
3. Was bedeutet das tf und das älla?
Hier ist nun der Ort, wo ich mich mit der Zellerschen Ansicht, der die meisten
14
neueren Forscher sich anschliessen, auseinander zu setzen habe. Zeller meint nämlich, wie
oben angegeben, dass das ^y die Idee im allgemeinen, wie sie in ihrer logischen Form auf-
gefasst werde, bedeute; demgemäss bezeichne rä aXka als Gegensatz des i6 tv die Sinnen-
welt. Diese Ansicht hat viele Anhänger und es ist nicht zu leugnen, dass mit dem Begriife
%h iV ein wesentliches Attribut der Ideen bezeichnet werden kann. Doch trotzdem rauss ich
mich gegen dieselbe erklären und zwar aus folgenden Gründen:
1) Einen schlagenden Beweis, der, wie ich sehe, noch von niemand vorgebracht ist, gegen
Zeller und Keil*) giebt p. 149 fF. unseres Dialoges. Dort wird, wie oben schon des näheren
ausgeführt ist, gezeigt, dass dorn Eins, da ihm weder die Ideen der Grösse noch der Klein-
heit innewohnen können, die Idee der Gleichheit zukommen müsse. Es wird also ein Haften
einer Idee in dem Eins bewiesen. Mitiiin muss auch das Eins etwas Anderes sein als eine
Idee, da natürlich eine Idee in der anderen nicht innewohnen kann, sondern jede für sich
rein bestehen muss. Aber vielleicht fasst Zeller das Eins gleichsam als den Begriff, in dem
alle Ideen aufgehen; doch steht dem gegenüber, dass nach dem Beweise des Parmenides
dem Eins nicht die Idee der Grösse und Kleinheit zukommen könne.
2) Das Ergebnis des zweiten Teiles unseres Dialoges ist, wie auch Zeller (Piaton.
Studien S 164 und 108) zugiebt: , Mag man das Eins als seiend, oder als nicht seiend setzen,
so wird das Denken gleichsehr in Widersprüche verwickelt.* Also nach Zeller: Wenn man
den Begriff oder die Idee als seiend voraussetzt, so gerät man auf Widerspruche — in der
That ist das ein Resultat, um ,die Ideenlehre dialektisch zu bestimmen und zu begründen'?
vgl. Piaton. Stud. SS. 180 und 182.**)
3) im ersten Teile unseres Dialoges wird von Parmenides bewiesen, dass die Ideen
als transcendent für die Menschen unerkoinbar seien, hier im zweiten Teile wird von dem
Eins also von der Idee prädiziert und geschlossen, trotzdem die von Sokratos zugegebene
Unerkennbarkeit der Ideen gar nicht weiter erwähnt, gesciiweige denn irgendwie wi<lerlftgt ist.
So bin ich überzeugt, dass die Zellersche Ansicht unrichtig ist. Was bedeutet aber
nun das Iv'i Ich denke, dass man zur richtigen Erkenntnis davon am besten so gelangt,
indem man zunächst in unserem Dialoge nach äusseren Anzeigen, die uns darauf fuhren
können, sucht und sodann aus den Eigenschaften, die dem Eins in den verschiedenen Schluss-
reihen beigelegt werden, dessen Bedeutung zu erschliessen sucht
a) Der Verfasser des Dialoges hat meines Erachten s einen äusseren Fingerzeig für
die richtige Auffassung des Eins gegeben. Nachdem Parmenides über die Art, wie man sich
richtig dialektisch bilden kann, gesprochen und dazu die hypothetische Methode empfohliMi
hat, wird er von Sokrates und den anderen Zuhörern aufgefordert, ein Beispiel einer solchen
Erörterung zu geben. Nach etlichem Sträuben entschliesst er sich dazu, worauf er dann
137 B sagt: noißty ovv dij e/ojo/i*//« xal ii /tquIiov vjTo!hfia6iif-ltn; Pj (iovkf(Tt/f, infiöi^TiiQ doxf^T
nay/iiatnüidfi naidiau naiL.f^iv, an ifiaviotf uQ^w^iat xttl riyc ifiiavwv viraO-ffTfoK, rrt-ol rov h'oc
*) Keil kommt nämlich in seiner scharfninnigon und durch Klarheit ausgezeichneten Abhandlung zu dem
Resultate, dass nicht (wie Zeller will) im ganzen zweiten Teile unseres Dialoges das fV die Idee bezeichne, sondern
nur da, wo von einem ^weniger absoluten Eins* die Rede sei. Er setzt also z. B. in der Antithese der ersten An-
tinomie das M' gleich der Idee Da nun mein Beweis gerade aus dieser Antithese entnommen ist, so zeigt er, dass
diese Ansicht nicht zu halten ist.
**j Schon Keil (a. a O. p. 10) hat dies mit Recht gegen Zeller geltend gemacht.
_ih
ainov inoO-ifiBVog^ shs ay iaxiv sXtE (n^ tv, ri XQV 5«'^*/^«^*'«**'; Betrachtet man diese Worte ge-
nauer, so kann man zweierlei aus ihnen schliesscn. Zunächst ist klar, dass Parmenides im
Folgenden von dem Eins, wie er, d. h. der historische Parmenides es sich vorstellte, sprechen
wird. Das zeigt ja deutlich das äri ifj^aviov äg^ctifim. *) Sodann aber — und darauf ist
bis jetzt noch nirgends aufmerksam gemacht - sagt Parmenides nicht umsonst: nod-ep ovv
ifj aQ^ö^e^-cc xal xi nqunov vnox^ti(f6fi€i)-a und dann an ifiaviov a^|o;/iai. Es kann das doch
nur bedeuten, dass Pfirmenides nur zu Anfang seiner folgenden Untersuchung sein Eins
behandeln wolle; denn dieses aQ^o^fsO^rc und ngmrop kann nicht im Gegensätze zu einer andern
folgenden, der unsrigen ähnlichen Erörterung gefasst werden, da ja im ganzen Dialoge von
einer solchen nicht die Rede ist. So wird also hier angedeutet, dass Parmenides in den
späteren Teilen seiner Untersuchung nicht mehr über sein Eins, sondern über ein anders
beschaffenes Eins sprechen will. Es ist folglich von vornherein zu erwarten, dass Parme-
nides mit dem Eins und in Folge dessen auch mit seinem Gegenteile nicht überall ein und
denselben Begriff verbindet — eine Ansicht, die ja, wie schon erwähnt, in Stallbaum einen
beredten Verfechter gefunden hat.
b) Was wir so aus äusseren Indizion über die Bedeutung des ^V und ülXa gefunden
haben, das wird auch durch den Inhalt der einzelnen Schlußsreihen bestätigt.
In der Thesis der ersten Antinomie wird das Eins unter der Voraussetzung ,da8 Eins
ist' aller Prädikate beraubt. Es entspricht somit dem Eins, wie es der geschichtliche Par-
menides bestimmte, dem Eins, dass trotz seines Seins , aller ZeitlicUkeit, Räumlichkeit, Teil-
barkeit entbehrt.' — Schon in der Antithesis dieser Antinomie wird das Eins anders gefasst.
Es ist das inhaltsvolle Eins, das statt der negativen Bestimmungen in der Thesis die ent-
sprechenden positiven enthält, so jedoch, dass wiederum den meisten derselben die ihnen ent-
gegenstehenden zugefügt werden. Hier in der That könnte man am ehesten annehmen, das
Eins sei gleich der Idee zu setzen, aber dem steht mit aller Entschiedenheit der erste Grund,
den ich oben gegen die Zellersche Ansicht augeführt habe, entgegen.
Gerade wie in dieser Antithesis wird in der Thesis der zweiten Antinomie das äkka
gefasst; es bedeutet die Welt, in der neben der Einheit überall Mannigfaltigkeit herrscht.
Dagegen ist in der entsprechenden Antithesis das ülka ein unbestimmtes Chaos ohne jeg-
liche Prädikate.
Die Thesis der dritten Antinomie, die wie alle folgenden Schlussreihen unter der
Prämisse ,da8 Eins ist nicht' steht, giebt dem Eins alle Prädikate, ja sogar das Sein. Es ist,
80 viel ich sehe, hier klar, dass das Eins vollständig metaphysisch gefasst ist. Nur der
reflektierende Verstand kann sich das Eine, obwohl es nicht ist, als inhaltsvoll und seiend
vorstellen. Dieses Eins ist jedoch nicht das Parmenidcische eben wegen seiner ihm zu-
geschriebenen Prädikate, es ist ein ,weniger absolut gefasstes Eins.' — Die Antithesis führt
uns das Eins dagegen als endlich, konkret (im Gegensatz zu metaphysisch) vor, das selbst-
verständlich, da die Nichtexistenz des Einen vorausgesetzt wird, gar nicht existiert und noch
viel weniger Prädikate an sich hat.
Was sodann das Andere in der Thesis der letzten Antinomie betrifft, so ist dasselbe
eine ungeordnete Masse, in welcher alles formlos ist, das alles Einen entbehrt, wenn es
auch solches zu besitzen scheint. — In der Antithesis erscheint nicht einmal das Andere als
*} 8. Keil p. 19 sqiu
16
Eins, ja man kann sich dasselbe gar nicht vorstellen, so dass also, wenn das Eine nicht
ist, das Andere ein Nichts ist.
Also die Summe der bisherigen Erörterungen ist: Das Eine wie das Andere wird in
verschiedenem Sinne gebraucht. Es ist über das Parmenideische, das inhaltsvolle, das
,metaphy8i8che', das ,konkrete' Eins der Reihe nach gehandelt, ebenso ist das Andere zuerst
Einheit und Mannigfaltigkeit, dann eine Unbestimmtheit, dann nur eine Masse ohne wirklich
rolÜe Prädikate, dann ein Nichts. Forscht man nun nach dem Grunde, warum Plato zu solch
einer verschiedenen Fassung dieser beiden Begriffe kam, so ist die Antwort, dass er in den
Theses mehr Nachdruck auf das Subjekt, in den Antitheses mehr auf das Prädikat der
Voraussetzung legte, wovon nur die zweite Antinomie gerade das Gegenteil zeigt
Nun kann man weiter fragen, will Plato die Begriffe des Einen beziehungsweise des
Anderen als soU he verstanden wissen, oder sucht er an ihnen andere, vielleicht höhere zu
entwickeln? Das letztere ist schon deshalb unwahrscheinlich, weil auch nicht die leiseste
Spur einer Andeutung sich davon findet und dann wird man auch vergebens nach einem
Begriffe, der sich hierzu eignete, suchen; denn die Idee kann der Verfasser nicht gemeint
haben, wie wir oben sahen. Es ist also sicher, wir haben weiter nichts unter dem ^i^ und
uXka zu verstehen, als die verschiedenen Arten dieser Begriffe in den Nüanzierungen, wie
ich sie oben angegeben habe.
Stellen wir uns auch mit dieseui Resultate allen neueren Forschern, welche sich
durch die Autorität Zellers täuschen Hessen, entgegen, so lassen wir uns doch nicht beirren
und sehen wir weiter zu,
4. Was v/ird im zweiten Teile des Parmenides bezweckt?
Erst nach Beantwortung dieser Frage wird es möglich sein ein Urteil darüber zu
fallen, ob Parmenides in seinen haarspaltenden Erörterungen wirklich in irgend welcher
Weise zur Ideenlehre Stellung nimmt.
Verfolgen wir, um den Zweck der dialektischen Untersuchungen des Parmiinides zu
finden, dieselbe Methode, die wir oben bei Bestimmung der Begriffe aV und «X/a schon er-
probt haben. Sehen wir demnach zuerst zu, ob Plato in irgend welcher Weise selbst äussere
Fingerzeige zur Bestimmung des Zweckes giebt und suchen wir dann aus den Konsequenzen,
die sich aus den einzelnen Antinomien ergeben, auf denselben zu schliessen.
a. Äussere Indizien zur Beurteilung unserer Frage giebt Plato genug; freilich hat
man ihnen mit Unrecht, so viel mich dünkt, nur geringe Bedeutung zugeschrieben. Nach-
dem Sokrates durch die Einwendungen des Parmenides gegen die Ideenlehre in die Enge
getrieben ist, zugleich aber der Eleate selbst Ideen als notwendig postuliert hat, fragt der
junge Philosoph, was es denn unter solchen Voraussetzungen mit der Philosophie werden
solle (135 C). Der Greis entgegnet, zu frühe habe er (Sokrates) eine Existenz der Ideen
angenommen, ohne die nötige Übung in der Dialektik zu haben. Er solle sich diese erst
genügend verschaffen, um dann einer so schwierigen Sache näherzutreten. Als dann Sokrates
fragt, welches denn die Art und Weise der dialektischen Methode sei, versetzt Parmenides,
die, welche eben Zeno angewandt habe. Ausserdem solle man nicht allein die Position,
sondern auch die Negation eines Begriffes setzen und die daraus sich ergebenden Folgen
ziehen. Es wird also hier mit ausdrücklichen Worten angedeutet, dass die nachfolgende
Untersuchung eine dialektische Vorübung sein «olle, dann wird durch genaue Angabe der
Art und Weise, wit^ dieselbe durchzuführen sei, darauf hingewiesen, dass ein formales Hai-
spiel folgen solle und schliesslich wird von Parmenides gesagt, dieses Beispiel müsse nach
1?
2enoni8cher Weise eingerichtet werden. Dass aber wirklich nur ein derartiges Beispiel, wie
ich es eben beschrieben, folgt, ergiebt sich zur Genüge aus 136 D fF. — Hierzu kommt
noch, dass Parmenides die Untersuchung, zu der er sich anschickt, 137 B eine nqayfia-
Tc^oidijg Ttatdifi nennt, eine Phrase, in welcher der Ausdruck nmÖKt ,Spier doch schwerlich eine
Untersuchung, welche die tiefsten Probleme der Platonischen Philosophie lösen soll, bezeichnen
Icann. — Doch sageil hier Zeller und seine Anhänger, es sei Piatos Weise, den eigentlichen
Zweck seiner Erörterungen zu verbergen und nur als zufällige Nebenuntersuchung oft das
hinzustellen, was die Hauptsache der ganzen disquisitio ausmache. Doch wäre es merk-
würdig, wenn das in so breiter Weise geschähe (durch zwei und eine halbe Seite der
Hermannschen Textausgabe ziehen sich die Andeutungen auf vorbesagten Zweck hin*) und
dann finde ich bei den Verfechtern dieser Ansicht auch kein Analogen und weiss mich aus
meiner Platolektüre auch keines genügend passenden zu erinnern.
b. Nunmehr will ich zunächst die Konsequenzen angeben, die nach meiner Meinung
einzig und allein aus den einzelnen Schlussreihen gezogen werden können und das deshalb,
weil vielleicht auch hier der ,denkende Leser', der ja bei den Erklärungen so oft alle mög-
lichen Schlüsse hat ziehen müssen, etwas über den Zweck des zweiten Teils erschliessen
kann. Dann will ich auf diejenigen Folgerungen zu sprechen kommen, die Parmenides am
Schlüsse des Dialoges aus der ganzen Untersuchung zieht.
1. Die Ergebnisse der Thesis der ersten Antinomie, die das (Parmenideische) Eins
aller Prädikate, sogar auch des Seins beraubt, stellt der Eleato selbst in Frage. Das be-
deuten ganz sicherlich die Worte 142 A: jf doi^aidv ovv tisqI to tV rai5^' otfTMg ixav; worauf
dann Aristoteles, ohne bei dem greisen Eleaten Widerspruch zu finden, antwortet: otfxovi^
sfAOiye doxiT. Ebenso wird das Eins als absolutes (Parmenideisches) vorausgesetzt in der
Antithesis der zweiten Antinomie, welche denn auch das äXka als völlig unbestimmt hin-
stellt. Der Zweck dieser beiden Schlussreihen, meine ich, ist deutlich; sie thun dar, dass
das Parmenideische Eins unhaltbar sei; und zwar tritt dabei unverkennbar eine gewisse
Ironie hervor, da ja Parmenides selbst seine Lehre ad absurdum führt. Erdmann in seinem
Grundrisse der Philosophie * S. 88 und vor ihm und nach ihm andere glauben, dass unser
ganze Dialog den eben angegebenen Zweck verfolge — eine Ansicht, die schon damit fallt,
dass, wie oben erläutert, das Parmenideische Eins sich gar nicht in der dritten und vierten
Antinomie findet.
Die Antithesis der ersten Antinomie und die Thesis der zweiten Antinomie enthalten
beide in sich widersprechende Folgerungen. Werden doch in jeder von beiden für das Eins,
beziehungsweise für das äk^a konträre Prädikate nachgewiesen. Wenn eine Lösung dieser
Widersprüche wenigstens nicht versucht wird, so glaube ich auch mich dazu berechtigt an-
zunehmen — obwohl dies von den sonstigen Interpreten nicht gethan ist — dass der Ver-
fasser die Voraussetzungen, unter denen beide Schlussreihon stehen, für falsch erklären
wollte. Es findet sich nun eine Lösung der sich widersprechenden Konsequenzen entschieden
nicht, denn diejenige, die in denv Anhange hinter dor zweiton Antinomie sich findet, bezieht
sich auf Thesis und Antithesis der ersten Antinomie. Auf diesen Anhang will ich bei dieser
Gelegenheit etwas näher eingehen. Er hat viel zu denken gegeben und ist sogar von
etlichen Erklärern für den Schlüssel des ganzen Dialoges erklärt worden. Zunächst spreche
*) Keinesfalls ist man berechtiget, „den Übergang vom ersten znm zweiten Teil vollständig ausser Acht
zu lassen und den letzteren unmittelbar an die Forderung des Parmenides anzuschliessen, dass es aus den triftigsten
Gründen Id«en geben mösse.'* Keil p. 19.
B
18
%
*■
ich ihm von vornherein seine angeblich hohe Bedeutung ab und zwar deshalb, weil er logisch
unrichtig angelegt ist. Er wird eingeführt mit den Worten: in.ö^ ro tqUoi^ X€yo)fji-y (155 E).
Dieses lo tglioi^ kann nur Bezug haben auf die vorausgegangene Thesis und Antithesis; mit-
hin ist es ein Anhang zu diesen beiden und nicht etwa bloss zur Antithesis. Daher
ist es notwendig, dass auch die Resultate dieser beiden in dieser ,Synthesis^ benutzt werden
und nicht etwa bloss das Resultat einer der beiden. Nun liegt aber diesem ganzen Anhange
die Bedingung zu Grunde, dass das Eins an der Zeit teil nimmt. Dies hat sich aber nur in
der Antithesis ergeben (in der Thesis wird es ausdrücklich geleugnet). Folglich ist eine
Vermischung der Resultate der beiden vorangehenden Schlussreihen eingetreten d. h. der
ganze Anhang ist unlogisch angelegt. Über einen anderen Mangel dieses Anhanges siehe
weiter unten. Mit der Wertlosigkeit dieses Anhanges fällt übrigens, beiläufig bemerkt, ein
wesentlicher Teil der Ansichten von F. Hermann, Steinhart und Susemihl über den Haufen,
die da glaubten, in demselben liege die tiefste Weisheit verborgen und aus ihm könne die
tiefste Erkenntnis über den eigentlichen Zweck unseres Dialoges geschöpft werden. — Das
übrigens rouss selbstvcrsUindlich zugegeben werden, dass in dieser Syn thesis eine Lösung
der Widersprüche, wie sie Thesis und Antithesis im Verhältnis zu einander bieten, ange-
strebt wird; dagegen findet eine Beseitigung der Ungereimtheiten, wie sie die Antithesis der
ersten Antinomie und die Thesis der zweiten Antinomie darbieten, nicht statt und wird auch
nicht einmal versucht. Daher führen uns die sich widersprechenden Resultate joder dieser
beiden Schlussreihen zu dem Ergebnisse, dass auch die Voraussetzung, von der sie ausgingen,
,ein (inhaltsvolles) Eins ist' eine falsche ist.
Also : die beiden ersten Antinomien fuhren zu Ungereimtheiten und zwar streitet die
Thesis der ersten Antinomie und die Antithesis der zweiten gegen die Existenz des Parme-
nidcischen Eins, die Antithesis der ersten nnd die Thesis der zweiten Antinomie fuhren zur
Leugnung des inhaltsvollen Eins.
Hieraus folgt unmittelbar, dass Zeller unrecht hat, wenn er (Geschichte der Griech.
Philos. *S. 546) sagt, dass sich aus dem Sein des Eins nur bedingungsweise Wider-
sprüche ergeben.
Ich gehe nun zu den beiden letzten Antinomien über und zwar will ich von der
vierten ausgehen. In der Thesis derselben wii d gesagt, dass das Andere, sofern es der
Einheit entbehrt, nur Schein ist und sozusagen nur eine Schattenwclt bildet, in der Anti-
thesis gezeigt, dass unter dieser Voraussetzung das Andere auch nicht einmal eine Schein -
weit sein könne, sondern ein Nichts sei. Da nun beide Resultate nicht bestehen können,
so folgt, dass die Voraussetzung; ,Eins ist nicht' falsch ist. — Zu ähnlicher Folgerung führt
auch die Thesis der dritten Antinomie, die ja aus der Prämisse, ,da8 Eins ist nicht' das
Eins folgert. Wenn nun auch hieraus nicht, wie die meisten Interpreten angeben, eine
völlige Negierung des Eins als nicht seienden folgt, so wird doch ausgesprochen, dass mit
der Setzung des nichtseienden Eins zugleich dasselbe als* bestimmt, als seiend vorgestellt
werden müsse, dass ein absolut nicht seiendes Eins unmöglich sei. — Was nun endlich
die Antithesis der dritten Antinomie betrifft, so stimmen ihre Ergebnisse mit der Voraus-
setzung vollständig überein. Wird doch dem Eins jedes Prädikat und auch das Sein abge-
sprochen. Ich kann also Zellcr nicht beistimmen, wenn er (Plat. Stud. S. 171) sagt, das
Ergebnis der dritten Antinomie, also auch der Antithesis derselben, sei die Unmöglichkeit,
die Idee, also für uns das Eine, sich als niclitseiend zu denken.
19
Also: Die Voraussetzung, dass das Eins nicht ist, wird in zwei Fällen entschieden,
in einem Falle teilweise (als absolut nicht seiendes Eins) zurückgewiesen, in einem Falle
bleibt sie bestehen.
2. Das sind die Resultate, die man aus den einzelnen Ergebnissen der Schlussroihen
ziehen muss. Damit ist aber noch nicht gesagt, dass sie auch Parmenides zieht; denn es
wäre doch wahrlich an sich schon höchst unwahrscheinlich, wenn das wirklich das Ergebnis
sein sollte, dass in allen Fällen die Hypothesis zu Falle gebracht» in einem Falle dieselbe
aber ihre Gültigkeit behalten sollte. Dann aber spricht ausserdem dagegen das Resumä, das
der Eleat noch am Schlüsse seiner ganzen Untersuchung giebt. Er sagt: Mag das Eins sein
oder nicht sein, so ergiebt sich, dass es sowohl selbst, als auch alles Andere jedes in Be-
ziehung auf sich und auf einander alles in aller Weise ist und nicht ist und ebenso scheint
und nicht scheint. Die Richtigkeit dieser Folgerung vorausgesetzt, über die ich sogleich
noch etwas sagen werde, ist aus diesen Worten, da dieselben doch offenbar dem seienden
und nichtseicnden Eins sich widersprechende Prädikate zuweisen, der Schluss zu ziehen, dass
die Hypothesen ,das Eins ist' und ,da8 Eins ist nicht' zu verwerfen seien.
l-)as ist meiner Ansicht nach das einzige Resultat, welches der Verfasser unseres
Dialoges im zweiten Teile desselben erstrebte. Ein anderes positives Resultat kann ich nicht
finden und es ist ein solches nur gefunden worden wegen des verkehrten Strebe ns, im zweiten
Teile eine Lösung der Schwierigkeiten, die gegen die Ideenlehre vorgebracht sind, wohl oder
übel zu finden. Darüber später noch einiges mehr.
Das Resultat, wie es Parmenides am Schlüsse des Dialoges aus der Gesamtheit der
Erörterungen zieht, ist übrigens logisch falsch gezogen, und zwar deshalb, weil nach ihm in
allen Schiusareihen der Begriff des tt^ als derselbe vorausgesetzt wird; derselbe ist aber in
den einzelnen Teilen der Erörterung, wie wir oben gesehen haben, durchaus verschieden.
Denselben groben logischen Fehler machte der Verfasser übrigens schon in der oben be-
sprochenen Synthesis, indem er die konträren Resultate der Thesis und Antithesis der ersten
Antinomie, deren jede unzweifelhaft das tV in anderer Bedeutung darbietet, zu vereinen
suchte. Ich kann eben nur die Resultate der Schlussreihen zusammenbringen, in denen von
ein und demselben Begriffe ausgegangen wird.
Ist nun das Resultat der weitläufigen Untersuchungen wirklich nur die Verwerfung
der Prämissen ,das Eins ist' und ,das Eins ist nicht', so wird uns zunächst klar — und da-
mit komme ich auf die vorhin besprochenen äussern Indizien für den Zweck der Erörterungen
zurück — dass Parmenides sagt, man müsse sich bei derlei Vorübungen zur Philosophie
der Methode des Zeno bedienen. Und wahrhaftig, wir haben in dem ganzen zweiten Teile
des Parmenides ein dialektisches Gebäude ganz nach Zenonischer Art angelegt. Es werden
zwei Sätze hypothetisch angenommen, dann wird bewiesen, dass unter ihrer Voraussetzung
sich «allerlei Ungereimtheiten und Widersprüche ergeben. Den Schlass nun, dass deshalb die
Prämissen falsch sind, übcrlässt der Verfasser dem Leser sich selbst zu ziehen, und zwar
konnte er das um so eher, als zu Anfang unseres Dialoges an einem Beispiele das Beweis-
verfahren des Zeno kurz dargelegt war (vgl. 127 E) und da es ausserdem dem Parmenides
nicht sowohl auf das Resultat, als auf den Gang und Methode des dialektischen Verfahrens
ankommt. — Nicht auf das Resultat kommt es dem Eleaten im zweiten Teile unseres Dia-
loges an. Das ergiebt sich schon aus der i\rt des Resultates, aus der Leugnung der beiden
Thesen: ,Das Eins ist' und ,das Eins ist nicht' — Ergebnissen, die selbst einander aufheben.
Ferner sieht man das daraus, dass Parmenides in ausfuhrlicher und sogar weitschweifiger
3*
20
Weise ÄUssprictit, statt des Einen könne auch irgend ein anderer Begriff zum Behufe dia-
lektischer Übung genommen werden (vgl. 136 A — C), ein Umstand, der ebenfalls den
zweiten Teil unseres Dialoges nur als Ubungsbeispiel charakterisiert.
So ist nach meiner Ansicht der ganze zweite Teil des Parmenides nichts als ein
spitzfindiges dialektisches Übungsstück, ohne jeglichen anderen als formalen Zweck, über
dies voll von groben logischen Fehlern.*)
Jetzt erst nach diesen weitläufigen Erörterungen und Untersuchungen kann ich auf
meine eigentliche Frage zurückkommen:
5. Wie stellt sich der zweite Teil des Parmenides zur Ideenlehre?
Natürlich muss die Antwort nach den Resultaten, die sich uns ergeben haben, lauten:
Der Verfasser des Dialoges nimmt in keiner Weise in diesem zweiten Teile Stellung zur
Ideen lehre.
Eine Frage bleibt noch zu beantworten, wie lässt sich meine Ansicht über den
zweken Teil des Parmenides mit der von Zeller so betonten Einheit der Komposition des
ganzen Werkes vereinigen? Ich habe die Frage nach der Einheit der Komposition bis-
her doshalb nicht berührt, weil man, wenn man diese Einheit im Zellerschen Sinne voraus-
setzt, nur gar zu leicht dazu kommt, in den zweiten Teil unseres Dialoges Gedanken und
und Zwecke hineinzulegen, die, fehlte überhaupt der erste Teil, gewiss niemand darin suchen
würde. Ich hatte es mir daher von vornherein zur Aufgabe gemacht, die zweite Hälfte des
Dialoges ohne jede Beziehung auf die erste zu untersuchen und mir über sie ein selb-
ständiges Urteil zu bilden und erst dann zu versuchen, ob nicht ein gewisser Zusammen-
-^^lang zwischen den beiden Abschnitten bestände. — Freilich ist im ersten Teile von Ideen die
Rede und zwar so, dass man zwar die Notwendigkeit ihrer Annahme betont, sich aber durch
sie in allerlei Widersprüche verwickelt; freilich wären wir neugierig, wie diese Widersprüche
zu lösen seien ; dass sie aber notwendig gleich nach ihrer Aufstellung gelöst werden müssten,
zu dieser Annahme berechtigt uns nichts, im Gegenteil zeigen die oben erwähnten äusseren
Andeutungen, dass nur ein Ubungsbeispiel, das keinerlei Bezug auf die vorausgehenden Er-
örterungen über die Ideen hat, folgen soll. Eben diese äusseren Andeutungen bewirken
auch den Zusammenhang zwischen dem ersten und zweiten Teile. Wenn aber ein Band
zwischen diesen beiden Teilen besteht und daran kann fuglich nicht gezweifelt werden, so
ist die Einheit der Komposition, sei es auch nur äusserlich, gewahrt, mögen auch immer die
Einwürfe gegen die Idoenlchre im zweiton Teile nicht berührt werden. Und ferner: Wenn
der Parmenides von Plato geschrieben ist, so ist er hinsichtlich seiner Anlage keineswegs
mit einem Phädrus oder Symposion zusammenzustellen. Sie allerdings sind dramatischen
*) Etliche derselben habe ich schon im Laufe der Untersuchung^ aufgedeckt Dass aber auch die Schlüsse,
durch welche ans den Voraussetzungen die Resultate gefunden werden, sehr häufig falsch sind« davon bin ich, trotz-
dem Ribbing a. a. O. S. 257 dies entschieden leugnet, vollkommen überzeugt. Es liegt nun ganz abseits von meiner
Aufgabe, dies genauer nachzuweisen. Ich verweise in dieser Beziehung auf die schon erwähnte Schrift von Dr. K.
Gcebel „Über den Platonischen Parmenides" Gütersloh 1880.
Kunstwerken zu vergleichen, in denen die dramatische Einheit gewahrt ist. £ine solche
Einheit — und diese scheint Zeller zu meinen — kann im Parmenides unmöglich verlangt
werden. Ausserdem kommt noch hinzu, dass wir höchst wahrscheinlich in diesem Dialoge
ein gar nicht Platonisches Werk haben. Die Einwürfe, wie sie Parmenides gegen die Pla-
tonische Ideenlehre vorbringt, finden sich teilweise bei Aristoteles wieder, — eine Thatsache,
die Überweg in seinen Untersuchungen über die Echtheit und Zeitfolge Platonischer Schriften
S. 176 — 184 erst recht gewürdigt hat, indem er mir glaublich gemacht zu haben scheint,
dass dem Verfasser des Parmenides die Aristotelischen Erörterungen vorlagen. *) Gegen Pla-
tonische Autorschaft spricht ferner die Anlage des zweiten Teiles unseres Dialoges, dann
darf man doch wohl der Platonischen Meisterschaft die vielfachen Verstösse gegen die Logik
nicht zutrauen. Endlich weist die Sprache, die freilich noch genauer zu untersuchen ist,
mindestens auf die Zeit des Aristoteles hin.
*) Dies gewichtig Argument gegen die Echtheit unseres Dialoges berührt Keil, welcher in dem Parme-
nides ein Werk echt Platonischen Ursprungs sieht, gar nicht, und doch ist dasselbe vielleicht schon allein hinreichendi
das Gespräch als unecht zu erweisen.
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von 0onfag, >m 19. Bm\ bt0 Donner$fag^ )iem 2§. Bax\ 1877
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)Jrof. Dr. (Sbuarb Biö|nrr, Hirntor.
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QUAESTIONES SOCRATICAE
üon Dr.,]lliU(er, Oberlehrer.
I^rucf Dou 3. So. X^ollrotli.
1877.
1877. Progr. No. \'\\.
Inhalt
I. ^{flTeiir^dftr^e jlBPattbrniig ©cite I-XXXVI
II. ^^ntnad^xi^Un.
A. ©d^uId)roiuf " . ,, 1—7
B. ©tatiftifd^c 3la^\ä)Un.
1. Sclirer . ,, 8
2. 8(6ülcrbcfianb unb ©cliületDerjcid^iufe . . „ 8—17
• 3. Socatitäten „ 18
4. ^aufiinDcntaricn 18
5. Älaffcnutcnfilien ....... „ 18
6. fic^rmittct unb ©cfdjcnfc . . . . , ,, 18 — 21
7. Prämien * . . „ 21
C. 8cl)rplan.
a, Slealfd^ulc , 22—33
b. fiaiibroirt^fd^aftlic^c abt^cilung .... ,, 33-37
D. älufnal^me unb ätnme(bung.
a. 9icalfd^u[c 37—38
b. Sanbn)irtlöfd)aftlid^c SCbt^citung , . . . „ 38—44
E. 3citbaucr.
a. Mcalfd^ule . .* ,, 44
b. SanbroirtJ^fd^oftlid^c Sbtl^cilunfl „ 45
F. ©(i^ufgefb . . . ,, 45
Q. Drbnung bcr offcnttid^cn ^Prüfungen ... ,, 46—47
H. Anfang bc« ©d^ulja^rc« 1877/78 ,, 47
TV
QÜAESTIONES SOCRATIGAE.
«CRIPSIT
ADOLPHUS MUELLER,
PHIL, DR.
i
I
I.
ÜUAE8TI0NE8 80CBAT1CAE.
QUID SüCRATES IN PROTAGORA PLATONIS
DE VIRTUTE DOCEAT EXPONITUR.
De notioiie naturaqutj virtutis quid Socrates in Protagora Pia-
tonis statuerit quaesituri non modo id profecturi nobis videmur, quod
de consilio ejus dialogi accuratius edocebimur, sed etiani quod imi-
versae Socratis etliicae praecepta summatim breviterque coniplec-
temur. Placita enim, quae in Protagora de virtute proferuntur, non
tarn ex Piatonis, quam ex vera et germana Socratis doctrina repetita
esse, facile apparet, cum inter omnes fere constet, hunc ditilogum, etsi
propter singularem artis perfectionem non in primitiis Piatonis nume-
randus sit, tarnen jam illo tempore scriptum esse, (lüo philosoplms plane
deditus erat disciplinae Socraticae. Quod cum universa disserendi
ratio, tum ea ipsa, quae Plato Socratem de virtute disputantem
facit, cum iis comparata praeceptis, quae Socrates in commentariis
Xenophontis tradit, haud in dubio relinquunt. Quid quod etiam in
posterioris aetatis libris Plato ab liis fundamentis etliicae Socraticae
non recessit, cum nova pliilosophandi ratione, qua Eleaticorum et
Pytliagoreorum disciplinam cum Socratica conjunxit, longe ultra ma-
gistrum progressus esset? Nempe Socrates, quem omnes veteres con-
sentiunt primum ethicam in philosophiam introduxisse et spretis
1
^
f
omnibos naturalibiis quaestiouibus in ea excolenda totam vitaiii cou-
snmpsisse, tarn firma ejas doctrinae jecerat fundaoienta, iit iis onmes
cliscipuli niterentur. Plato autein haec praecepta Sociatica praecipiie
in prioris aetatis dialogis vario modo iteruin ae saepius tractavit.
AUine in ii« explicandis iinprinii» versatnr dialogns, ijui insci-ip-
tus est Protagoras: immo ea. qnae de natnra viitutis in lioc libro
disiiftnintnr . ■^nmniam ejns esse , interius iiispicientein fngere iion
potfrut, I>e consilio enini dialogi a viris doctis- in diversissimas partes
di-fputatum est. Fuernnt qui aniiiinm praeter omnia in perpetiiaui in-
tenderent ironiam, ijua persequitnr Suiirates et affligit sophistas, «t
dialognni modo ad eus iiridendos spectare pntarent, Fuevunt alii,
qui Protagorani eo consilio scriptum existimavent, iit (piaereretur, unm
nrtus doceii posset, vel num omnes virtiites una eademque virtiis
essent. Quas seiitentias .Schleieimacherus ') et (|ui euni seqiiitur
Stalibaimiius *) pertiiiaciter iniinignaiit, qHuriini ntei-que consilinm
__. /; J'laU>i,s ir«-Äc (l^iiU) /., ;. ,,. 2-J7.- Wer uher w-ht mir auf
■U^xe" und jene» in tllrsf,,, tJrKpr.icf, nrliM . «fwlrrii auf alle», auf fite
/läii/iii fimiffirfMifii liril'l'ijiiifii Winkv , tlii" tnun im /'luto am irmigalrn ri-y-
iiiivlilO«fi'jfii iiinfK, Uli/ ilrii W'ecliKfl ihr l-'ormen in den vcracläedenen Ali-
Krliiiilleii , au/ tliifjriiif/,; Iran in unil :ir!frl,tH ileiisrll-fn ohiertiiJitel aller
Manniij/alliiikn.t (Irr <ieijfnst'iii'le immer trirderhetirt, der irird eben in dienern
Streit i'iU'r oie Form vnil Mrlhudv die IJaujitahir/ä i/m (ranzen erkennen:
de« Vorml:: mlmlirh im Grijeimilz ijeifen allf KOplu»üxrlien Formen, die
datier aueh alle rorkommen, «elliitt dan Commenlireii iiher Stellen der Jtiehter
uiilit aufffiveldo:'i<eii , die »ukraüsi-Jie Gexprärhu/orm als die eigenUiiimliehe
Farm jede,- arid yl.Ho.-aiM^rlirn Mittlieilnmi lol'/ivei'eiid und eerlirrrlii-hend
zu rerländen.
■'l l'iae/at. J'rotai/. (IH->H) j,. /;,'; Fteniin arguntenVim illnd dr
i-i.tiilr i-j}n,jiie ilisrijdiiia iwu idi'i' in lnir »ermoiie traetarit pliilo-H'plms, nt
id ijimnii c.ijiliriiret iinl illiiiilraret, »ed ukhx ert vo, ijnv omiiino mipliiiliram
dorendi i'iliimNii ad rrrnvi inrestiifamlum aut inrenirndnm /ere iiiliil rulere
demmi-lrai-rl /-imu/i/iie ferne lUalecliivn riiii et iisum paie/areret. — /'. 14:
did'i'uii lim, est, i/iiin Min» "cri/'tioidu eoimiliitm eo re/erendniii sit , nl irrisu
iiiiir.-!-.,! dvritdi ralionii rupliistirae eoiiiiietndine n'i ur praftuntia diahiiireK
Hi.iriUii'in- ii^'i-i\dntnr.
III
dialogi eo spectare censet, ut sophisticam phüosophandi rationem ac
viam perversam, Socraticam dialecticam solam rectam esse ostendatur.
Stallbaumius etiam arbiträtur, Socratem quaestione illa de virtutis
comparandae ratione quasi exeraplo tantum uti, quo pravitatem dia-
lecticae sophisticae probet, quandoquidem liaec quaestio Ulis tempo-
ribus plurimum celebrata fuerit.
At quamvis concedanius, ironiam illam Socraticam modo condi-
mentum quoddam sermonis esse neque totum dialogi consilium singula
ejusmodi quaestione contineri, sive num virtus doceri possü, sive
una eademque an multae sint virtutes, tarnen non modo dialecticam
Socratis unam valere ad verum inveniendum ostenditur, sed etiam
imprimisque demonstratur , Socratem certas de natura virtutis sequi
rationes, quibus careant sophistae. Summa enim totius philosophiae So-
craticae lex est, ut omnis hominum scientia proficiscatur a notionibus
rerum'); eo universa ejus spectat disciplina/ ut haue scientiam et in
se ipso et in aliis excitet atque confirmet. Haec est illa Socratica
notionum investigandarum ars, cujus et Xenoplion et Plato tam multa
praeclara exempla memoriae prodiderunt. Quodsi quaeras, ad quas
res Socrates hanc phüosophandi rationem adhibuerit, praeter alios
•
Xenophon docet, illum omnes sermones ad vitam humanam ethicasque
quaestiones retulisse. Quod minores quoque Piatonis dialogi probant,
quos philosophus scripsit tum, cum prorsus doctrinae Socraticae deditus
erat. Ut igitur Plato in bis dialogis, in Alcibiade, Lyside, Charmide,
Lachete scientiam Socraticam vulgarium hominum inscientiae opposuit,
sie in Protagora inscientiam perstringit sophistarum, qui tamen
l) Xenoph. Metfiorab, 1\^, 6, I: Iw'/.Qdrt^g yao rov^ ^liv eiJorwc,
li t'/.aainy tirj noi' oi'rioi'j ivmtiZe '/.cd rol^ ciLXtn^ Civ l^iiytlaO-ca övraoO-ai,
tOL\; da ^urj ildoiuiiy ovdh' hpi] O-ariicanoy ilvcu, aviov^ re OffalleuO-cu
y.cd it/M)L\; Ofpu'/Miv vjy ere/M a'Aonxöv avv roi^ avviwai, ri ?zaarov th]
rvjv oiiioVy üvdanvjiioT* ekriye. — Arist, Metapli, XI 11, 4. 1078, b, 17,
27: b'/.iiro^ (Socrates) eu/.oyioi^ tu]rti to li laiiv. (Jt/.loyi'uaO^cu yäo *u;«/,
ctQ'/f] dt Ttoy acÜ.oyianLov rn ri lanv. — cf. Zellen Itist, pliilos. Gi\
if, 1 p. 108 (ediL 111).
1
änhatt.
I. ^iffenf^üftti^t ÜtHnhtunq ©eite I-XXXVI
II. ^^ntuai^xi^Un.
A. ©diuld^ronif ' - „ 1—7
B. Statifiifd^c 3ladycxi)itr\.
1. Sc^rer „ 8
2. ©dbülerbcfianb unb Sd)ü[erocr}eidS)iüfe ....,, 8—17
• 3. fiocaUtätcn ., 18
4. ^auöinücntaricn . . „ 18
5. Ätaffcnutcnfilien ....... „ 18
6. fic^rmittcl unb ©efdjenfc , 18—21
7. Prämien . „ 21
0. Se^rplan.
a. 9tealfdS)uIc 22—33
b. Sanbroirt^fdiaftlid^e ^bt^eilung .... „ 33-37
D. äCufnal^me unb Slnmelbung.
a. SHcalfd^uU 37—38
b. Sanbn)irt^fd)aftlid)e SCbt^eitung .... „ 38—44
E. 3^itbauer.
a. SRcalfd^ute ,, 44
b. fianbroirt^fc^aftlid^c Obtl^eitunfl ,, 45
F. ©d^ulgelb „ 45
G. Drbnuufl ber öffentlid^en ^Prüfungen ... „ 46—47
H. «nfong be« ©d^ulia^re« 1877/78 „ 47
QÜAESTIONES SOCRATICAE
SCRIPSIT
ADOLPHÜS MÜELLEK,
PHIL. DR.
VI
talis est qualis sanctitas et sanctitas talis, qualis justitia*). Respondet
sophista, etsi ratione quadam similes sint justitia et sanctitas, tarnen
intercedere inter eas differentiam quandam. Quam cum explanare nou
possit, nihil referre dicit atque concedit, et justitiam sanctam et
sanctitatem justam esse *).
Jam Socrates ad alias virtutes progreditur, etiam sapientiam
et temperantiam **) unum idemque esse demonstraturus ^). Nonne, in-
quit, amentiae opposita est sapientia? Nonne vero eidem amentiae
etianj temperantia contraria est? Concedit Protagoras. Nonne autem,
pergit Socrates, uni rei semper unum tantum contrarium est, veluti
robori imbecillitas , tarditas celeritati, honesto turpe? Itaque cum
supra dixerimus, an^entiae non modo sapientiam, sed etiam temperan-
tiam contrariam esse, cum vero amentiae, ut ceteris rebus, unum tan-
tum contrarium esse possit, sequitur, ut sapientiam et temperantiam
inter sese nihil diffen^e, sed unum idemque esse statuendum sit.
Pergamus antem, inquit Socrates, et de reliquis virtutibus
videamus. Et jam in eo est, ut etiam justitiam et temperantian unum
idemque esse demonstret *), cum Protagoras in angustias compulsus
totam disputationem disturbat, pertinaciter sententiam Socratis im-
pugnans, qui contenderit, ea esse bona, quae hominibus utilia sint**).
1) p. 331 B.
2) p, 331 C. cdlä Ti rovro duitfi^U] ttpr^' d ytt{) ^iovLfi^ ^aio) i)itiv
y.ul dr/xuoffvvi] omov xal ocTiorrj^ öi/xaov.
3) JJrevüatis causa Graeconun awtf^Qoacvrjr' ajipc/lo tonpcyantinin,
e.reinplmn sfquens Ciceronts, qui TuscuL Quaettt, III, fi haec habet: „ IVrt
etiam nmile illud est, qui dt tetttjterans , qunn (rraen aioifQOva appellant,
eujftque rirtutefn GWfpQoavn^i' i*ocfi?it, quam soleo equidem tum temperantiam,
tum ifioderatioTtem apjyellare, nontiunquajn etiam modesiiam; sed liaud ,^no,
an rerte ea virtus frugalitas appellari possit." — Se«l (n'MfQmjti'ijV Inline
raiere quam temperantiam , satis constat ; proprie enim siijnißcat xana)n
mentem, quae cum in iutelletjendo tum in agendo cernitnr.
4) p. 332 A—333 C.
5) j)' 'V'^'^ C—334A.
(i) p. 334 A—C.
VIT
8ed jam Socrates pertaesus deverticulorum flexionumque so-
phistae, qui semper ultra ea, quae proposita sunt, evagatur et ad alias
res sermonem defert, discessurus est et tantummodo amicorum preci-
bus, ut maneat et cum Protagora disputationem longius producat,
permovetur ^).
Postquam igitur Protagoras interrogantis, respondentis Socrates
suscepit partes, ille denuo ab eo, quod quaeritur, recedit et carmen
Simonideum interpretaudum proponit *). Quamquani vero ipse dicit,
se id Carmen propterea sumpsisse , quod et ipsuni sit de . virtute , de
qua antea disputatum sit, tarnen id ipsuiii vel maxime probat, a co-
gnoscendis rerum notionibus abhorrere sopliistam, qui, cum proposita
sit quaestio de natura virtutis, ad aliam rem transeat, quae ab in-
vestiganda virtutis notione prorsus aliena sit. Sed in ipsa ea poeta-
rum interpretatione , quam a sophistis studiosissime tractatam esse
scimus, inferior evadit Socrate, qui etiam ea in re certam sequitur
rationem, absoluta autem carminis Simonidei interpretatione, talibus
nugis nihil profici ad verum quaerendum censet et interrogantis rursus
partes suscipiens ad quaestionem supra inchoatam de notione et
unitate virtutis revertitur *) iterumque Protagoram interrogat , utrum
sapientia, temperantia, fortitudo, justitia, sanctitas quinque sint nomina
ejusdem rei, an cuique horum nominum propria subsit res, ita ut alia
ab alia diiferat.
C'oncedit jam Protagoras, quatuor illas virtutes, quas inter sese
non differre supra probavit Socrates, inter se simillimas esse, sed longe
distare ab iis omnibus contendit fortitudinem ; multos enim inveniri
homines, qui cum sint injustissimi, sceleratissimi , intemperantissimi,
indoctissimi, tamen inter omnes sint fortissimi *).
J) ;>. iJ^4 C—:i3fi E.
2) jy. />V:^'V E^347 B,
3) p. :uu B.
4) p. :i4U J),
VIII
Itaqiie ut disputationem absolvat et quintam quoque virtutis
partem, fortitudinem , a reliquis non differre demonstret, Socrates hoc
modo argumentatur *) : Concedes, inquit, fortes liomines audaces esse.
Andacissimi aiitem sunt ii, qui renim, quas aggrediuntur, periti sunt;
qui vero audaces sunt in iis rebus, quaruni imperiti sunt, non fortes,
sed insani liabentur. Sequitur, ut ea tantum fortitudo nomine virtutis
digna sit, quae cum peritia vel sapientia conjuncta sit. Qua ratione
efficitur, fortitudinem idem esse ac sapientiam ^). —
Haec est summa prioris de natura "virtutis disputationis. qua de
Imitate virtutis agitur et dialectica via demonstratur , aliam virtutem
ab alia non differre ideoque omnes unam eandemque virtutem esse.
Erunt autem, quibus tota illa Socratis argumentatio satis capti-
osa esse videatur. Quis est enim. qui re vera contendat, aliam virtu-
tem ab alia nullo modo differre? Immo vero quamquam justitia, tem-
perantia , sapientia , sanctitas , fortitudo generali virtutis notione
continentur, tamen singulares hujus generalis notionis formae sunt.
Neque dubitare possumus, quin Socrates eam rationem optime perspec-
tam habuerit. Xam et apud Xenophontem et apud Platouem multis
locis Socrates ipse singulas virtutes disjungit et suam cuique vim
tribuit. Nee Plato sophistam tam multa recta contra argumentationem
Socratis afferentem fecisset, nisi docere voluisset, praeter omnia de
certa virtutis notione agi, sine liac notione autem vel rectissime co-
gitatis nihil profici. Sed necessaria est haec dialectica argumentatio,
ut animus sophistae, qui de notione virtutis ne unciuam cogitasse
quidem videtur, ea ratione certe advertatur ad unitatem virtutis et
quasi praeparetur ad summam illam sententiam, haue unitatem singula-
rum virtutum positam esse in scientia. rrius(iuam enim Socrates id
ipsum doceat, Protagoras eo perducendus est, ut ipse intellegat,
commune esse aliquid, quo omnes singulae virtutes contineantur ; quo
fit, ut sophista tandem concedat, sapientiam (luidem et temperantiam
1) p, :J49 /<—:j.'jO C.
2) ji, O.W C: y.a} v.aia nnioi' lov t.oyov i^ iSiniUc cir (odoiki tn^ :
IX
et jQstitiam et sanctitatem inter se esse cognatas ; sed argumentationi
Socratis, qui comprobare conatns est, fortitudinem idem esse ac sapien-
tiam, pervicaciter repugnat fortitudineinque ex natura et bonitate
animorum nasci contendit ^).
Ex quo intellegit Socrates, ad refutandum sophistam illa argu-
menta, quibus antea usus est, non suffleere. Postquam igitur supra
demonstravit , virtutem propterea unam esse, quod singulae virtutes
inter se non differant, nunc id ipsum, in quo virtutis unitas posita
sit, docet esse scientiam. Quae est altera quaestionis de natura et
notione virtutis pars, qua Socrates summam ethicae universae com-
plectitur *).
• Argumentatur autem hunc fere in modum: Felicitas summum
bonum est atque ab omnibus expetitur. Omnia enim jucunda, quatenus
jucunda, etiam bona sunt. X7t vero hoc bonum assequamur, opus est
yirtute vel, quod idem est, scientia, qua bona et mala cognoscamus.
Qui eam habet, is a cupiditatibus non vincitur. Multi autem inveni-
untur homines, qui dicant, quamquam optima noverint, tamen se mala
facere a voluptate victos •). Sed ii maximo capti sunt errore. Nam
si re yera optima novissent nee potius in summa versarentur in-
scientia, nunquam mala facerent: velut saepe a cupiditate edendi et
bibendi vel ab amore yicti, quamquam sciunt has res malas esse,
tamen eas factitant. Neque eae res malae judicantur, quatenus in
praesentia yoluptatem praebent, sed quod futuro tempore mala multa
allaturae aliasque yoluptates erepturae sunt. Pariter bona, quae in
praesens cum doloribus conjuncta sunt, velut exercitationes gymnicae,
munera militaria, medicamenta, non propterea bona putantur, quatenus «
in praesens dolorem excitant, sed quod futuro tempore yoluptates alla-
tura et dolores remotura sunt. Yoluptatem enim sectamur tanquam
i) p. 351 B — ttvdQeia dk and qwaeiog nuxl evt^inplag rory rpvxiüv
2) p. 361 B—360 E.
3) p. 352 D. E.
3
X
bonum, dolorem fugimus tanquani malum. ita ut voluptatem, si majori-
biis nos privat bonis quam ipsa praebet, vel dolorem afifert majorem
quam jucunditatem, malum esse, pariterque dolorem bonum esse ju-
dicemus, si nos ab acerbiore dolore tuetur vel majorem sua acerbitate
efficit voluptatem. Quae cum ita sint, ridiculum est dicere, hominem,
etsi cognoscat optima, tamen facere nolle a praesentibus voluptatibus
victum. Xam cum voluptas per se aliquid boni sit, unum pro altero
ponere possumus dicentes, hominem, etsi cognoscat mala, tamen ea
facere victum a bonis. Prudentem autem hominem oportet res jucun-
das vel injucundas inter se perpendere, ut inter duas jucundas res
semper jucundiorem, inter duas injucundas minus injucundam suinat,
jucundas autem ad injucundas perpendens praeferat illas, si has su-
perent, jucundas vero non amplectatur, si ab injucundis superentur.
Itaque salus vitae posita est in arte quadam metiendi ideoque in
scientia *). Apparet autem, hanc scientiam totius vitae humanae
moderatricem atque nihil aliud esse nisi virtutem ipsam. Nee minus
manifestum est, eos, qui a voluptate victi mala faciant vel a virtute
desciscant, captos esse inscientia ^). Qui enim illam scientiam habent,
semper optima sumunt; qui ea earent, ii voluptatibus succumbentes
mala amplectuntur. Neque quisquam sciens mala expetet aut faciet.
His concessis revertitur Socrates ad quaestionem supra tracta-
tam de natura fortitudinis *). Cum enim Protagoras antea negaverit,
1) p. 3Ö7A.B: hcudfi Ök f^öovrjg re xai kwfjg iv o^^,^ t*; ai^iau icpctvri
rj^lv ^ awrr^Qia rov ßiov oivoa, %ov te nXiovot^ xai iXaxrovoü xai /nei^ovog
^mI aiiUXQOi^QOv xal JW^^riQaß 'Kai lyyvtiqio, aqa rrgiorov fthv av fUTQrjriK^
(paivtrai, hnQßokffi re xai tvdeiag oiaa xai laorriTog rcgog alki^lag ax^ipii;;
UXX^ liyayAri. 'Enel dk fierQrjUxrjj ävayxt] äj^nov t^^kij xal iTtiairjiini,
2) j) 357 D. E: -/al yaq v^uig vjfiokoyrixare btKnrifirjg ivötiff
i^afiagramv 7T€QI rrjv tiov ridovcjv otQeaiv 'Kai Xvjcuv rovg l^fiaQrdvovtag *
taira di iariv aya&q le 'Kai xoxd. %al ov fiovov ijutrtrjfirjg , äkka Kai elg
rö 7i()6at^ev hi lofwkoy^Kate, ort ^erQr^TiKijg. i; öh i^fiaQtavofuvr^ ^i^Qa^ig
äv€v imOTrjfUjg lare Jtov Kai airol ort a^iad'Lcf TT^arterai.
3) p. 3ö9 A.
XI
fortitudinem cum aliis virtutibus cognatam esse, jam Socrati facile est
probare, etiam fortitudinem, si quidem omnis virtus scientia sit, hac
communi ojnnium yirtutum matre nasci. Nam concessum est, neminem
sua sponte vel scientem mala suscipere. Fortis autem eas tantum res
periculosas aggreditur, quas boni aliqoid, eas autem fugit, quas pemi-
ciem sibi allaturas esse judicat. Itaque ut re vera fortis sit neve
turpiter timeat, ut ignavus, aut turpiter audeat, ut temerarius et in-
sanus, opus ei est scientia rerum metuendarum et non metuendarum,
in qua fortitudo posita est^). Ignavia autem et temeritas, qnarum
utraque fortitudini contraria est, ex inscientia proficiscuntur ; ob in-
scientiam enim metuunt ignavi, quae non sunt metuenda, et non metu-
unt temerarii, quae sunt metuenda.
Denique totius disputationis summam Socrates ita complectitur,
ut se demonstrare conatum esse dicat, omnem virtutem esse scien-
tiam *). Jam facile intellegemus sententiam Socratis priore parte
dialogi contendentis , omnes singulas virtutes inter sese non differre.
Nam cum altera parte demonstret, omnem virtutem scientiam esse,
hac quidem scientia omnes singulas virtutes inter se congruere et
unam eandemque virtutem esse judicare potest. —
, Haec sunt, quae Socrates in Protagora de notione virtutis ex-
ponit. Quid vero de illa secundaria statuat quaestione, num virtus
possit doceri, infra videbimus.
Jam ea, quae in Protagora de natura virtutis proferuntur, cum
iis, quae apud Aristotelem, in Xenophontis commentariis, in aliis Pia-
tonis dialogis de doctrina Socratis commemorantur, comparemus.
1) p, 360 D: *I1 aocpia ciga nov dcivwv y.al /wij öetviov dvÖQeia iariv — .
2) p, 361 A,B: Kai ^wt doAii rjucov i) agrc e^oäog tcov IMyiov toaitaQ
iivd'Qitßjtog yMTrjoQeiv re y.al '/.arayeLav y yal d cpvjvijv kaßoi, dnelv av, ort
'l4%07iol y lave, (i IdKQazii; re xal nqioxayoQa. av fnkv kiytov, oti ov
öcdaTiTov löTLv aQBtf^ Iv Toig €^7iQ0(Jd'tv , vvv GeavTfft Tttvavria orcivÖeig
Inix^iQiov dnodtl^aij ibg ndwa XQW^^^ laxiv eTVianifirj, y.al jj dr/Mio-
aCvr]- yal i] aiü(pQ0Ovvrj xai rj dvÖQeia — .
2*
xn
Atque Aristoteles quidem tradit, Socratis sententia omnes vir-
tutes (pQOPi^aeig vel loyovg vel auoTi^ftag esse *). Apud Xenophontem
autem idem placitum multis locis tractatur. Quod enim Xenophon
scientiam ex vulgari loquendi usu plerumque appellat sapientiam
(aofpiav), id cum toto ingenio scriptoris congruit. cf. Memor. III,
9, 4: öoipiav öh ymI acocpgoavvr^v (w öuuQi^eVj dllä rqt rä (.liv xaAcf Tt xai
aya&ct yiyvciay.ovra xQfjö(^at avtoigj y.al tili rd aiaxQCi üöoxa eukafieiad'at
oo(p6v t£ xöi aiocpQova ^KQive . Ex quo Joco etiam apparet, qualem in-
tellexerit Socrates scientiam, nempe eam, quae etiam agendo exhibea-
tur et comprobetur. Accuratius eadem sententia de virtutum unitate
in scientia posita explanatur Memor. I, 1, 16: avrdg öe Ttegl riov
ävd-QLorteivjv äti öul^yaro, oxo/tcüp, rl evaeßig, ri äötßig • tL xaAov, %i
alaxQOv ' tL di'/.ai0Vj xL adiKov • tl 0iocp(>oauvr} , rl jnavia • rt avÖQeia, rl
declla ' rl TroXig, xL Tcohrixog ' xi ccQX^ äv&Qiorviov ^ xi dg^cKog ävO-Qii/uov *
xai TreQl xwv alXioVj ä xovg filv ildoxag rjyalxo v.aXovg xäyad'ovg elvaiy xovg
ö'dyvoovvxag dvÖQanoddäeig äv dixalug 'K€'Akr>ax^ai — et Memor. III, 9, 5 :
^'Efp}l dk xai xijv öcyMioavvt]v yuii xfjv akhpf naaav aQexfjv aoqiiav elvat • xd xe
yaQ öUaia-Tcal nai^xa^ oaa aQexjj 7tQctxx€xat, nai-d xe xai dya-d-d elvai* xai
olV av xovg xavxa ciöoxag dklo dvxl xovxwv ovdkv TtQoeXiodat, ovxe
xovg ^Yj huaxaf.iivovg övvaa&ai Ttqdxxuv, dXld i^al idv iyxatQwotv, d/naQ-
xdveiv ' ovxw xal xd naXd xe xal dyad'd xovg fih aocpovg Ttqdtxeiv^ xovg ök
f.n) aocpovg ov övvaad-ait aAAd xai idv eyxeiQwoiVt äfia^dveiv * Inel ovv xd
xe dUaia xal xd dXXa xakd xe xal dya&d ndvxa dqex^ TtQdxxexai, dfjkov
elvat, oxt xal öixacocvvrj xal ij akkrj naoa äQexij aoq>la k<nl*), — Fortitu-
1) Eth. Nicom. VI, 13. 1144, b, 17. 28: luntQdrrjg — (pQon^aecg
(liexo elvai Ttdaag xdg oQexdg. — luiCQdxrfi fih ovv Xoyovg xdg aQexdg
i^xo elvai, irtioxijfiag ydq elvai ndaag. — Eth. Eud. I, 5. 1216, b, 6:
iniaxT^^ag ^iex^ elvai ndaag xdg OQexdg, üad-^ afia av/ußalveiv eldivai xe ti;^
öiyuxioavvr^v xal elvai dlxaiov, — Eth. Nicom. III, 11, 1116, b, 3: öoxei di
xal 1] i^TteiQia ^ neql %xaaxa avöqeia xig elvai' od'ev xai 6 loixQamrß r^iy^«;
imaxi^fifpf elvai tijv dvö^lav,
2) Sapientiam autem idem esse ac scientiam, eaponitur Memor. IV,
6, 7: ^EfCiaxrinYi aqa aofpUt iaxlv; **E^iOiye doxel.
XIII
(Unem quoqne scientiam esse cum recto usu conjunctam, docetnr
»
Memor. IV, 6, II: ol aQa i7ri(jTaf.ievoi Tot.g äeivoig re /mI hnAtvSvvoig
xcfActk; iqrfld^cu ävöquoL üaiv^ ol äi öiaiiaQTavovreg zovrov decloi-, ^'.Efioiye
ÖO'AOVGtV, €(prj.
Apud Platonem vero haec sententia, quamquam in Protagora
diligentissime explicata est, saepius retractatur. Imprimis disputatio,
quae reperitur in Menone, cum iis, quae in Protagora de natura virtutis
disseruntur, magnam habet similitudinem. Ac virtutem qiiidem esse
scientiam, simili argumentatione efficitur *) atque in Protagora. Quid-
quid enim est bonum et utile, id quoniam recto tantum usu assequiraur,
in una scientia positum est. Cum autem virtus bona utilisque judi-
canda sit, sequitur, ut et universa virtus et singulae ejus partes, forti-
tudo, temperantia, reliquae, scientia {cpQovrjaig, hriöTiii^ni) sint. — Quam
sententiam Plato postea ita mutavit, ut virtutes non esse ipsam scien-
tiam, sed modo cum scientia conjunctas eaque gubernandas censeret.
Hunc in modum res tractatur in Phaedone p. 69B, ubi Socrates veram
vii-tutem a fallaci ejus specie ita distingiüt, ut universam virtutem et
singuläs ejus partes cum scientia conjunctas esse dicat. Sed id potius
ad illud Piatonis placitum referendum esse videtur, quo singuläs vir-
tutes singulis animi partibus ita tribuit, ut loyiarrA([) conveniat sa-
pientia (cpQovrjaig), ^v^ioeiöil fortitudo, iivit^vfirjTi'Aqt temperantia, omnibus
autem communis sit justitia, quae singuläs animi partes impellat, ut
suum quaeque faciat *). Sapientiam autem omnium aliarum virtutum
principem esse easque regere vult. Apud Socratem quidem Xenophon-
teum et in prioribus Piatonis dialogis ejus divisionis nulla vestigia
inveniuntur, et in Protagora fpQovYiaig (vel ao(pia), öiyMifxrvvf] , daiorrjg,
awffQoavvrj, dvÖQela pariter scientia contineri judicantur. Sed cum
(pQovfjGig ipsa nihil aliud sit nisi scientia, eam postea Plato principem
reliquarum virtutum esse statuit.
1) Men. p. 87 D^89A.
2) De Republ. IV p. 439 D. sq.
XIV
Ceterum hoc loco breviter attingam quaestionem de numero vir-
tutum, quas Vocant cardinales. Satis enim constat, Platonem plerum-
^ue^quatuor tantum virtutis genera commemorare. Sed in Protagora
nominatim quinque enumerantur virtutes primariae; adjungitur enim
sollemnibus illis quatuor, sapientiae, fortitudini, temperantiae, justitiae,
quinta sanctitas^). Qua in re Stallbaumius censet Platonem etiamtum
auctoritatem secutum esse Socratis, quem quinque virtutis partes sta-
tuisse, certe pietatem vel sanctitatem non ultimo loco habuisse e
Xenophontis commentariis appareat. Quamquam vero apud Xenophon-
tem nusquam haec certa quinque virtutum descriptio reperitur neque
quinta virtus appellatur oöLoxrß^ tamen illam sententiam viri docti non
rejiciendam esse existimaverim. Re vera enim apud Xenophontem
praeter soUemnes illas quatuor, quae Memor. III, 9, 1—5 commemoran-
tur, Socrates saepius etiam pietatem erga deos (evaeßstav) tractat*).
Atque in extremo libro*) Xenoplron virtutes Socratis ita complectitur,
ut praeter alias ejus pietatem, justitiam, temperantiam , sapientiam
laudet. Plato autem pietatem erga deos appellat oaioTrjia, quam aliis
quoque locis in virtutibus primariis numerare videtur*). Quid quod
totum argumentum illius dialogi, qui inscribitur Euthyphron, in quae-
stione de natura pietatis vel sanctitatis versatur? Sed in ipso Euthy-
phrone ^) pietatem partem esse justitiae statuitur, ideoque Plato postea
1) Protag, p, 33üB: Kai lyw ehfov ' Ovdiv aoa iarl tiov i^s aQtrrjg
fiogiiüv älko olov iTriatr^inj, ovd* olov ör/.aioavvri, ovd' olov avögeia^ ovd'
olov aiü(pQ0Ovrr^, ovd^ olov oaiorrjg. — p, 349 B: aorpia y.al aiorpQoavvr^ y.al
dvÖQtia xai äizaioavvrj xal oaioirjgy /roreQov ravxct, jrivre cvra ordficna
Ini tvl Ttqdypiatl iariv^ rj e'/MOrfit nov ovo/ndrcuv tovtiov vu6'/.UTaL rig iöiog
ovaia x. r. /.. — Cetemm p, 330 B. hnatrifir] idevt est ac aorpia vel
(pQOvr^dig,
2) Memor. JV, 3, 17. IV, 4, ÜK /, /, 16.
3) Memor. IV, 8, 11.
4) cf. Lach. p. 19DD, tibi atorpQoavvrj, öi/xuoavvi], ooiorr^g nominoiitur,
5) p. 12 E: Tovzo Toivvv €fiOiye do'/.sL (5 Iw'AQaTtg, rö fiigog xov
dinaiov elvat evaeß^g xt 'Aal ooiov, xb yregl rfjv xcov d^ecuv O-tQaitHav. cf.
Gorg. p. 607 B.
I
XV
generali notione justitiae, quae suum cuique tribuit, pietatem, quae
cernitur in officiis diis praestandis , complexus esse et quatuor tantum
virtutes primarias numeravisse videtur.
Sed haec hactenus. Revertimur ad quaestionem inchoatam- de
notione virtutis in scientia posita. Hoc loco non praetermittenda sunt,
qnae Plato de singulis virtutibns exponit in minoribus dialogis. Qui
cum in eo praecipue versentur argumento, quod vulgarium hominum
inscientiam castigant atque uni Socrati certum de natura singularum
virtutum Judicium inesse docent, necesse est vestigia illius notionis
generalis subinde apparere : velut in Charmide *) naturam temperan-
tiae cognitione sui ideoque scientia contineri eamque scientiam ad
boni et mali Cognitionen! referendara esse statuitur. Artissima autem
cognatio intercedit inter Lachetis argumentum et ea, quae in Prota-
gora de natura disseruntur fortitudinis. Quamquam enim in Lachete
id praecipue agitur, ut inscientia hominum vulgarium perstringatur,
Socrates ipse autem suam sententiam callidissime celat, tamen verum
aliquoties significat : velut p, 1 9 2 C. D. exponitur , audaciam non sim-
pliciter, sed conjunctam cum sapientia fortitudinem habendam esse*).
Tum vero Nicias iisdem fere verbis, quibus utitur Socrates in Prota-
gora, fortitudinem ita definit, ut sit ^ noy öuvtov xaJ i>a^QaliLov im-
ÖTt^^irj '/.cd iv 7Co)JjH(ft y.cu iv rolg aXkotg a;raaiv^), Quodsi Socrates
demonstrat *), eo modo effici , ut fortitudo omnes- reliquas virtutes
complectatur atque non pars virtutis, sed universa virtus esse videatur.
1) p. 174 ß. (J: 'i? (.uctQt, eiprjv iyat, /takat /U€ /i€Qul'/.ug xvy,h;f,
d/ro'AQiJcrdiiuvog ort ov ih bitOTr^fiovcoi; rjy C^i» rö tv 'jCQätTUv re zal tvdai*
f.wvHv noioiv, ovök ^v^utaöLüv rtov aAAcjv ijriOTrjjiUür , aXXä ftiag ovor-g
tavT^ij: (.lovov rfjg 7nQi t6 ayad'ov t€ '/ml '/mvlov,
2) Lach, p. If^2D: 'H (pQovijuof^ OQa xagtegia Aura rov aöv Koyov
3) Lach, p, l9üA. — cf. Protag. 360 T),
4) Lach, p. iUHA—200A.
XVI
lianc sententiam non rejicere existimandus est*). Immo vero hac ratiöne
animos ad communem omnium virtutum fontem, scientiam, advertere vult,
de cujus natura in Protagora demum uberius disseritur. Itaque assen-
timur plerisque Piatonis interpretibus , qui Lachetem priore tempore
scriptum esse censent quam Protagoram. Quaestionem enim in Lachete
inchoatam nee tamen absolutam Plato in Protagora denuo in discepta-
tionem vocavit, ut eam profligaret et sententia illa de unitate universae
virtutis accuratius explicaret. Quod ita fit, ut primum fortitudinem in
sapientia *), tum in scientia rerum "metuendarum et non metuendarum')
positam esse demonstretur. Nee qulsquam miretur, quod Socrates for-
titudinem doceat esse scientiam; jam supra enim vidimus, virtutem
Socraticam esse certam exploratamque boni et recti cognitionem cum
firma quadam officii persuasione conjunctam, quae hominem commovet^
ut bona et honesta, quae cognoverit, etiam agendo exhibeat.
Jam quaeritur, quibus argumentis Socrates sententiam suam,
omnem virtutem esse scientiam, confirmaverit. Quam quaestionem
argumentatio illa, qua utitur in Protagora p. 351 A — 360 E, haud in
dubio relinquit. Felicitatem enim summum bonum et omnia jucunda
etiam bona esse statuit ; ne yero in sumendis bonis et jucundis fal-
lamur, sed ut semper ea amplectamur, quae re vera bona et jucunda
sint, scientia opus esse, qua omnibus in rebus noxia et mala a jucun-
dis et bonis discemamus et subitis sensuum affectionibus non succum-
bentes, quid ex actionibus nostris futuro tempore eventurum sit, per-
> »
spiciamus. —
Fuemnt autem, qui hac argumentatione vehementer offenderentui;
eamque prorsus indignam Socrate esse judicarent, cum a vero philo-
sopho alienissimum esse putarent dicere, ea, quae jucunda si^t, esse
i) Ldch. p. 199 E: Ovx aga, ä Nixla, fioQiov aQerijg av ehj t6 vvv
aoi keyofievoVf aXla ovfiTtaaa dgitt], — ef, Zellen hüL phil. Gr. II, 1
p. 501, 3.^
2) Protag. p, 350 C.
3) Protag. p. 360 D.
xvn
etiam bona. Itaque Stallbaumius in commentatione praeposita ^)
Menoni, in quo Socratem eadem docere supra vidimus, lianc argumen-
tationem non re vera Socraticam vel Piatonicam habendam, sed pror-
sus ad mentem sophistarum accommodatam esse^ Socratem igitur non
suas ipsius, sed sophistarum proferre censet opiniones, quibus ipsis
illos impugnet'). Quod si verum esset, tota Xenophontis auctoritas
rejicienda esset, id quod re vera Brandisio placuit'). Sed de hac re
non opus est longius disputare, cum hodie satis constet, cognitionem
germanae philosophiae Socraticae praeter omnes e Xenophonte hau-
riendam esse *). Quis est autem , qui ignoret , apud Xenophontem So-
cratem constanter summam philosophiae in vitae felicitate ponere atque
ethicae supremam legem hanc statuere, ut homo semper sequatur id,
quod re vera jucundum atque utile sit *). Platonem vero priore certe
aetate haec praecepta ethicae Socraticae secutum esse, loci illi Prota-
gorae et Menonis satis probare videntur. Neque id mirandum est, cum
notio jucundi et utilis tam late pateat, ut his verbis i& significans,
quod homines re vera felices reddat, jucundum vel utile etiam bonum
esse censere possis. Mox autem intellexit Plato, facile fieri posse, u
homines Socratem non differre putarent a sophistis, qui item jucundum
esse bonum contenderent. Sed eorum prorsus alia erat sententia ac
Socratis. Hie enim ea intellegit jucunda, quae re vera hominem ad
felicitatem ducant; illi autem ea bona esse volunt, quae cujusque libi-
1) p. 16, cf prae/at, edit. II. Protag, p, 30 sq.
2) A Stallbaumio dissentit Kroschelius in prae/at, edit. III.
Protag, p. 17,
3) In Niebuiirii Museo Rhenano I, p, 138 sq.
4) cf, quae hac de re luculentissime exposuit Zellerus in Mst, philos,
Gr. II, 1 p, 84 sq, et p, 150 sq,
ö) cf. quae infra de Aristippi pfdlosoplda dissendmus, — R, Schoene
Protag. p, SO: Dass Sokrates den Eudaemonismius specjdativ überwunden
habe, dass er für seine „ Weisimt** einen anderen Inhalt aufgezeigt habe, als
den, welcher sich aus der Identißcirung des äya&ov und wq>iki^ov ergiebt,
das lässt sich auch aus Piatos Darstellungen nicht schliessen,
3
xvin
dini jacunda esse videantur. Itaque ne cum sophistis idem sentire
existimaretur, Plato postea et in Gorgia praecepta ethicae sophisticae
diligenter examinavit ultraque Socratem progressus jucundum a bono
diversum esse demonstravit, et in Philebo ideam boni fundamentum
esse totius ethicae docuit. —
Si virtus scientia est, sequitur, ut totius vitae humanae guber-
natricem esse oporteat scientiam, in qua sola felicitas ac salus homi-
num posita est^). Summum igitur praeceptum est, ut hanc scientiam
assequamur, qua omnis actio demum bona fiat, id quod Socrates illo
significat paradoxo, eum, qui sciens vel sua sponte peccet, meliorem
esse quam eum, qui insciens labatur*). üt vero Socrates in cogno-
scehdo scientiam tantum et inscientiam statuit neque inter utramque
ponit veram opinionem (ahjdij dö§av), id quod a Piatone demum in
Menone factum est, sie in agendo omnia e scientia profecta ideoque
bona aut ex inscientia profecta ideoque mala esse judicat'). Omnium
igitur peccatorum mater est inscientia; id quod Socrates jam in inter-
pretatione carminis Simonidei breviter significat*). Accuratius haue
sententiam explicat eam tractans quaestionem, quid sit illud, quod
homines vocent a voluptate vinci^). Qui enim dicant se mala facere,
etiamsi ea mala esse sciant, in summa versantur inscientia. Nam
natura humana non ita comparata est, ut quisquam mala vel noxia ex-
i) /). 337 A.
2) Xenoph. Memor. IV, 2, 20. Td dlxaia di tvovbqov 6 eKotv xjjev-
ödfievog xai i§ayrairc3y oZder, § 6 oxcov; Jijlov ori 6 iiuiv, Ovytovv yqa^ipia-
TVKixne^oy fiev rov i7tiaraf.i€vov yqafjL^axa %ov fii] lmataf.iivov (ffijg elvac\
Nal . Jixai&reQOv dk %6v iniatafievov xä dbutia rov fitj hnora^ivov ; ^al-
vo^at' doKiü ä^ ^01 xai ravta avu oW oruog kiyeiv,
3) PlaL Lach 194 D: TCfwa äya&bg ilxaatog ij/ic5y, &C€q atxpog, a
de äfta^g^ tovra öi iMxiiog.
4) Protag, p. 345 B: cnkrj yäq itiovfj xcfxi} fCfO^gj iruatri^rfi
are^&ijvai.
5) Protag. p. 352D^358A.
XIX
petat. Itaque is, qui bona et mala novit ^ nunquam mala faciet^),
neque nnquam a corporis affectionibus vincetur; is vero, qui mala
facit, insciens vel quasi invitus peccat*). Quam sententiam Socrates
jam in interpretatione carminis Simonidei his verbis exponit: 'Eyd
yaq axedov ri cipicu tovto, ort ovdelg rciv aoqxüv avdgciv ^yeirai ovSiva
ävS^QVjTCwv ixovra i^ufxaQtdveiv ovöi aiaxQcc re nal xaxä ETtovra igyd'
tsod-aif cAX ev laaaiVy ort Ttdvreg 61 ta alaxQct yuxl xoxä Ttoiovvreg w/Lonsg
TToiovai •). *
Denique dubitare non possumus, quid Socrates de ea statuat
quaestione, utrum virtus doceri possit necne. Nam cum virtutem esse
scientiam putet, ex hac ipsa virtutis notione consequitur, ut eandem
doceri posse judicet. Atque apud Xenophontem Socrates virtutem
pariter ac litteras disci posse censet^); ingenia autem, quo meliora
sint, eo magis cultus et disciplinae indigere*^) et quidquid virtutis in
homine sit, institutione et exercitatione crescere docet*). Sed jam videa-
1) Xenoph. Memor, III^ 9, 4.
2) Protag. p, 357 D. E; p. 358 C: El aqa, eqfijv iyd, to i]dt; dya-
dxiv loTiVy ovdelg o/vre eldtjg ovte ol6fi€vog akka ßelxim ehai, fj a TtoiBi,
xai dwaTCCj emira Ttoul ravta^ i§ov rot ßelTico- ovdk to r^Ttio elvai ccvtöv
akko Ti tovt' iarlv ij äfia&la^ ovdh nQelTTO) iavrov akko ti ^ ootpia.
3) Protag, p, 345 D.E, — cf, Gorg. p. 509 E: TtotBQov aoi öoaovfiev
OQd-üg dvayxaa&^vai ofjiokoyelv, furjdiva ßovkofievov ädixeiv, äkk* anovrag
Toifg ädixovvrag Ttdvrag ädixeiv. — Men. p. 77. — Artstot, Eth. Nie. VII,
3: Unoqvjaeu S* äv ng^ jtwg v7Cokafißav(üv o^dig chtgaziveral xtg. Imara-
fitvov fifv ovv ov q>aai nveg olov re elvai * deivov yoQ iTtiatrifArß hvovarig, tag
^ero 2kj}%qa%rß^ akko %i yiQazeiv xal 7ceQUk%eiv ctvtdv äantQ &vdq&/to5ov,
loiKQQTrig fikv yoQ oktog l^a%e%o nqog tov koyov wg ovn ovatjg mqaaiag,
ov&€va yotQ vitokafißavovxa n^arreiv TtaQa to ßikxiaxov^ äkka dC ayvoiav,
4) Memor. IV, 2, 20: Joxel d4 aoi fia^ijag xal iTtian^^fj tov
dixaiov elvai üaTteg tcHv yQa^iJiaTwv\ ^E^oiye.
5) Memor. IV, 1, 3: iäldaauev, ort al aQiarai doKovacu ävoti qyvaug
fiahara Ttaiöelag diovTat — .
6) Memor. II, 6, 39: ^'Oaai d* iv avd-Qianoig a^tToi käyovroHf ano»
novfievog evgvjoßig Ttaaag fia^flu tb xai litkivjß av^avofniyag. — ///, 9, 1 aq,:
3*
XX
muS; quid Plato in Protagora Socratem de illa quaestione disputantem
faciat, in qua et exordium et exitus dialogi yersatur.
Protagoras enim cum initio sermonis a Socrate interrogetur,
quid profecturus sit Hippocrates adolescens, si sophistae disciplinae se
tradiderit, respondet, se illum virtutem civilem docturum esse. Socrates
autem negat, artem politicam doceii posse;. primum enim Athenienses
putare, eam omnibus civibus, etiam indoctis, communem esse; deinde
homines rerum civilium peritissimos , quamvis filios quam optime edu-
candos curent, tamen artem suam politicam cum iis communicare non
posse ^). Protagoras haec argumenta longa oratione refutat ac demon-
strat , ex omnium hominum opinione virtutem et posse et debere do-
ceri •). Neque inconsulte Socrates dicit , se sententiae Protagorae
assentiri^). Nam lUa argumenta, quibus supra contra eam usus est,
non serio, sed per dissimulationem eum protulisse, omnia quae sequun-
tur satis probant. Ac si comparaverimus quae in Menone de eadem re
disputantur, facile intellegemus , cur Socrates dubitandum esse censeat,
num virtus civilis doceri possit. Sed ha^ quaestione in medio relicta
Socratem ad notionem virtutis definiendam accedere supra vidimus.
Tum demum, cum eam esse scientiam demonstravit , extrema parte
dialogi ad quaestionem exordio tractatam revertitur eamque quam
brevissime et certissime ita dijudicat, ut virtutem, si sit scientia, do-
llahv äh eQurrwjiievogy fj ävdqia TtoreQOv tu] Öiäaxrdv i; (pvacxov, Ölftai iiiv,
ecprp üoTteq aoi/na ad^iatog iaxvqoTBqov Ttqbg toifff 7t6vovs g)vejaij ovtu} aal
xpvxfiv if.wxfjs i^Q(jjfiev€(n4Qav TtQog rä öetvä (pvaei ylyveadixi • oqu yag h
toig avTOig vopioig re xai e&eai TQe(po/iiivovg Ttolv duxtpiqovtag alXfihxiv
i:6Xf.ir]' vofiiCüJ fievroi . itaaav (pvaiv fiad-i^aec xal ineAh:]] - Tiqbg dvöglav
avSea&ai.
1) p. 319 A— 320 C,
2) p, 320C-328D.
3) /). 329 B: r^v dQerfjv (p^g didaxTOv dvai, xai iyci, shteq aXlq)
rq) dv^QioTOüVy xal aol Ttel&ofiai,
XXI
ceri posse appareat ^). Simul ostendit , quam turpiter ipse secum
dissentiat sophisia^ qui cum neget virtutem esse scientiam eoque modo
toUat conditionem, sine qua virtus doceri nequeat, tarnen praeceptorem
virtutis se profiteatur. Itaque extremo dialogo consilium totius
disputationis evidentissime signiffcatur, quod eo spectare diximus, ut
demonstretur, sophistarum disciplinam ad virtutem comparandam nihil
prorsus valere, sed solum Socratem, quippe qui a recta proficiscatur
virtutis notione, verum esse ejus praeceptorem. •
Jam de Menone videamus, quem nonnuUi cum iis, quae in Pro-
tagora disputantur, ita pugnare censent, ut ibi id ipsum doceri existi-
ment, virtutem esse donum divinum, quod disciplina et institutione
acquiri non possit. Sed philosophus hoc quoque libro sibi constat.
Atque exordium capit Meno ab eadem quaestione, utrum doceri virtus
possit necne *). Socrates vero eam disceptari non posse judicat, prius-
quam quaes|<io de natura et notione virtutis absoluta sit; itaque
Menonem admonet, ut eam definiat*). Qui cum perversissimis pro-
positis definitionibus postremo in argutias prorsus sophisticas incidat
et desperans, se notionem virtutis recte definiturum esse, ad priorem
illam relabatur quaestionem, utrum doceri possit virtus necne*), So-
crates ex sumptione rem se disceptaturum esse dicit. Sumit
i) p. Sai A. B : ai) /tth Xiyutv , ort ov dtÖantov tariv dfettj iv roig
efijTQoad'ev y vvv aeavrt^ rdvartia ajtevÖetg, iTTtxeiqiav anroÖel^ai, (ig Twvxa
Xqri^icnä laiiv iniaxri^tri^ xal i; dixaioavvrj 'Aal f^ a(0(f>Qoavvrj xcfi jJ dvd^eia,
(p TQOTU^ indhoT^ av didcTArÖP (paveit] ij o^ctiJ • el fiiv yoQ aXko ri r]v iq
iniaxYi^iri ij d^eji], üarreQ IlQunayoQag iTtexdqu liyeiv, aaq^wg ovx av t]v
didaxTOv • vvv di d (pavrjaerai iTVioirjinr] oXov, o)g av aiuvöeig, w Say^areg,
^avfidoiov €OTai /<)} öidanröv ov.
2) p, 70 A: "Exug (noi ÜTtelVy w Zuntgaregt dga diäcmTÖv rj dQeti^;
fj ov diäcncTOv dki/ daniirov; rj ovre daarpubv (Ate fia&rjrov^ dild €piaei
TtaQaylyverai tölg dv&Q(i/coig fj akkiiß tivl %Qi7tt^\
3) p. 7iD.
4) p. 86 C.
XXII
igitur, virtutem doceri posse, si scientia sit"). Quam sumptionem rec-
tarn esse, breviter quidem, sed tarn simili ratione exponit, ut ad accu-
ratiorem argumentationem , quae in Protagora reperitur, respicere vi-
deatur. Sequitur, ut virtus doctrina comparanda sit *). Neque dubitari
posse ait Socrates, quin haec conclusio recte se habeat'). — Quae
omnia plana sunt et cum iis, quae in Protagora exponuntur, congruunt.
At jani Socrates dubitationes in medium profert, quae sump-
tionem iUam rursus tollere videantur. Quae enim res , inquit , doceri
potesti nonne necesse est, ejus exstare praeceptores et discipulos?
Virtutis autem nuUi inveniuntur *). Itaque converso ad Anytum ser-
mone hunc interrogat, num sophistae virtutis civilis, quam profitean-
tur, magistri idonei esse videantur*). Sed tantum abest, ut Anytus
hos praeceptores probet, ut eos tanquam pestem rei publicae et corrup-
tores morum detestetur atque exsecretur ®). Tum iterum rogatus,
quos tandem praeceptores esse velit, Anytus consuetudinem virorum
in re publica exercitatorum commendat, qui praeter omnes virtutem
docere possint ''). Sed ne hos quidem virtutem suam docere vel cum
i) p. 87 B. C: El ö^ y iatlv haatr^/ar^ rtg jj aQBTi] , drjkov oti
äidcntrov av äiq.
2) p, 89 A, B: !/^' ovv l/tudv od qwaei ol äya^oi äyad-ol yiyvovrai^
OQa fiad-riGEt ; Joi^ei fioi ijdrj avayxalov elvat . xal drjkov, w IioÄQareg, xata
T^v i'Tto&eaiv, ei vteq httatripiri iarlv ageri^y oxi didaxtov laxvv,
3) p, 89 D: ^Eyci aot i^w, cJ Mivtav . t6 fjihv yaq didaY,'cbv avtb
üvm, ä TtBQ inimriiiri iativ, ovx ävatid-eixai fii) ov ycahüg Xeyea&ai.
4) p. 89 E: llokkoaug yovv ^i;Tc5y, ei Tiveg ehv avrijg öiddaytakoi,
Ttdvta Ttouav ov övvafiai evQelv,
5) p. 91 Ä
ß) p, 9i C: ^Hqoaikeig, euqyi^fieij c3 I(oxQ(tteg . ^ujdiva rmv avyyevdv,
fATire oixelwv jii^ze q>Lhüv, firjze äavüv fijqTe ^^ciii^, rouxvrt] ^avia kaßot<,
ätne TtoQa rovtovg iX&owa Xtoßrjd'fjvai, . iTtei ovtoI ye q)aveQa iati hoßt] re
Kcu äiaq>d'0Qa rc5v avyyiyvofiivwv.
7) p, 92 E: TL dk evog avd'Qd/itov ovofia öel oKovaai] orqf yaQ av
hrtvxjß lixhpHxUjJv tüv xaAorv %aya&iiv, ovdelg Uariv og ov ßeXxUa avrov
Twiriaei ^ ol aoq>unai, iav Tteg l&dXi] 7teL&ea&(n,
XXIII
aliis communicare posse, simili modo atque in Protagora exemplis cla-
rissimorum virorum, ut Themistoclis, Aristidis, Thucydidis, comproba-
tur^). Ex quo efficitur, ut neque sophistae, neque virirerum civilium
periti virtutis existimandi sint praeceptores, et cum ii vulgo soli vir-
tutis doctores habeantur, nuUa res autem, cui desunt praeceptores
ideoque etiam discipuli, doceri possit, porro sequitur, ut virtus doceri
non possit*).
Sed nemo est, quin videat, in hac tota argumentatione Socratem,
ut solet, uti irrisione. Nam ex eo, quod neque sophistae neque viri
in re publica exercitati praeceptores virtutis judicandi sunt, minime
efficitur, ut nulli omnino virtutis praeceptores inveniantur ideoque vir-
tus doceri non possit. Apparet tantum, eos, qui vulgo virtutem docere
posse putentur, et sophistas et viros rerum civilium peritos, re vera
non esse virtutis praeceptores. Itaque si non essent alii, desperandum
esset, virtutem doctrina parari posse. Jam intelleges, cur Socrates
in Protagora dubitet, num virtus civilis doceri possit. Significat enim,
virtutem a yulgaribus ejus praeceptoribus , qui lönge absint a firma
scientia, re vera doceri non posse. Nihilominus omnem virtutem esse
scientiam vult, neve faUaris iis, quae extrema parte Menonis de
recta opinione et sorte divina disputantur •). Cum enim supra ex-
• positum Sit, cur viri in re publica exercitati -virtutem docere non
possint, scilicet quod scientia careant, Meno mirandum esse dicit.
i) p. 93 C sq.
2) p. 96 Ä C: Omovv el fitste ol aoq>i(nai fi/^re ol avrol liaXol
Ttdya&ol ovreg äidaaxaloi elai tov TtQoyfdarogy öijXov ort om av älkoi ye\
— Ov fioi doxel. — El de ye fi'q äiäaaxaXoi, ovdi fiad'rftal; — Joxti fioi
^X^iv (ig kiyeig. — ^SfioXoyri^a^ev di y«, Tt^yfiaxog ov fitjre äiöaaxai.oi
ftrJTB fia&i]Tal elev, xovro ^rfik öidcmrov elvai; — '^fwXoyi^yuxfiev, — Ov-
Tuniv QQerijg ovöa^ov ipalvortai didoOKakoi; — *'EaTi rovra, — Ei di y% fii^
diöäaxaXoi, ovdh jua^i/rae; — Oaivexai dvrwg. — j-ZgeTTj aqa ovx, av eJrj
diSanTov. — Ovx SoixeVy et ttbq dQ&wg r^fielg i(niii.ifiBdtt,
3) p. 961) sq.
XXIV
quod oninino sint viri boni. Plato autem cum negare non possit, in re
publica administranda nonnullos exstitisse viros virtute et integritate
morum inter aequales praestantes, scientiam ne iis quidem attribuit
sed modo rectam quandam in agendo opinionem (oQSrjv do^v), quae
eos plerumque in rebus gerendis non minus adjuvet quam ipsa scientia,
flnnitate autem careat saepeque ex animis eorum effluat. Re vera
igitur, si sunt, qui de re publica bene meriti sint, id iis contigit non
scientia , sed divina quadam sorte (^e/^ /«ö/^ff) ? quae iis pro . scientia
rectam suppeditaverit opinionem ^). Quam sententiam cave ita in-
tellegas, ut Socratem negare putes, virtutem doctrina comparandam
esse; sed derogatur tantum viris in re publica exercitatis scientia
philosophorum , qua demum omnis virtus fiat vera virtus. Philosopho
autem ad haue scientiam ut omnem virtutem, sie civilem referendam
esse, in extremo dialogo significat Plato, ubi eum, qui haue scientiam
habeat atque virtutem suam aliis tradere possit, ut Tiresiam inter
umbras unum dicit sapere.
His expositis facile intellectu est, quam bene ea, quae in Pro-
tagora de virtute docentur, cum iis, quae in Menone disputantur, con-
gruant. Sicut enim in Protagora demonstratur , nequaquam sophi-
stas esse idoneos virtutis praeceptores, quippe qui de notione virtutis
non certam sequantur rationem et tam turpiter secum ipsi dissentiant, •
ut cum virtutem se docere profiteantur, tamen eam scientiam esse
negent, ita in Menone ne viros rerum civilium peritos quidem hujus
scientiae participes esse docetur. Unus superest philosophus , qui cum
veram habeat scientiam, idem solus est bonus virtutis praeceptor. —
1) p. 99 E sq, : el öi vvv rifiei^ Iv 7tavti rti) kdyii) tovrifi KLoKüg
i^rjti^aafiiv tb xal eleyofAev^ aoerrj cev eir} ovre (fvoBt ovtB didcmrov, äXJia
^eitjc fioi^ TtaQayiyvofiiyrj avev vov, olg av TtaQaylyvr^rai , el ivfi Ti$ etfj
roiovTog raiv TtoXirixciv ävö^div, clog nal aiXov 7toiTJaaL 7tohxi%6v, — •
c/. Zeüeri last. phil. Gr. II, i p, 497 sq.
XXV
Cum dispatatio de Protagora Piatonis instituta occasionem
nobis dederit ethicae Socraticae summatim tractandae, uon alienum
ab hoc loco esse putamus sententiam nostram quodammodo aactoritate
discipuli . Socratis confirmare quaerentes:
QUO JURE ARISTIPPUS IN NUMERUM
PHILOSOPHORUM REFERATÜR SOCRATICORUM.
Aristoteles ^) Aristippum inter eos commemorat sophistas, qul
artes mathematicas neglexerint, atque inter recentiores fuit Schleier-
macherus*), qui Aristippnm simpliciter appellavit Pseudosocraticnm.
Etiam condiscipuli eum vix dignum existimavisse videntur, qui in
numero familiarium Socratis haberetur: velut et Xenophon infenso in
eum animo fnisse ideoque in commentariis *) Socratem ita induxisse
fertur, ut quae contra voluptatem disserit, ipsum Aristippum perstrin-
1) Metaph. Uly 2. 996^ a, 32: üare dta xavta twv caquOTÜv riveg
olov UgloxiTticog TTQotTtriXaKtCov avTäg (rag fia^rjfiatixdg imaTfjfiag) • h fihv
yoQ taig äHaig nixvaig, xoti taig ßavoLvaoig, olov Iv reKrovmfj nuxl OKUTinfj,
dioti ßiXriov ^ xet^ov kdyea&ai /rovra, rag di ^a^figriycdg ov&iva .roui-
adtci Xoyov tteql dya9iüv xai xoxcSv. — cf. Diog, Laert II, 65: ovrog
ao(pi(TT€vaag x. r. L
2) Histor. philos. p. 87,
3) Memor. 11, i, i : *Ed6y^ei di ftoi xai toiavra iJywv ttqo^Qiftuv ravg
awovrag doKelv lyKodreiav TtQog ijttd'Vfiiav ßQtuTOv Tcal Ttorov xäi hx^vtLag xai
vTtvov xal ^lyovg nal daknovg xal 7c6vov, Pyovg di riva twv awovnav axoAa-
OTori^ijg cx^^^o ^og rd vouxvra, Eine fioif S<prj, d y^Qiarinju, $1 öioi ae trat'
deveiv mtQaXaßovra ovo rwv vionf, xbv fiiv, OTtwg Ixavog tatai a^xBiv^ %dv
di, wuag fiijö^ dvTiTtoii^aerai dgxijgy ^cSg jSv Ixaregov jcaidevoig; x. t, A. —
XXVI
gant, et Plato ei malevolus fuisse atque loco illo Phaedonis'), ubi
Aristippus non interfuisse Socratis sermonibus eo die, quo exhausit
illud mortis poculum, sed Aeginae moratus esse narratur, levitatem
TnoUitiamque ejus notasse perhibetur *). Ceterum Bon ignoro equidem,
ejusmodi narratiunculis de inimicitiis , quae inter viros claros, prae-
cipue inter philosophos, velut inter Xenophontem et Platonem vel
inter Platonem et Aristotelem, intercessisse ferantur, non nimiam
fidem habendam esse. Sed cum Aristippus tarn longe recesserit a
moribus Socratis, non mirandum est, quod veri Socratici a suo
numero alienum illum esse existimabant.
Quaerentibus igitur nobis, unde factum sit, ut Aristippus, quam-
quam usus est consuetudine Socratis, tarnen a moribus philosophi So-
cratici tarn vehementer abborrere existimatus sit, quatuor fuisse causae
videntur, cur hanc malam famam collegerit.
Primum enim vitio ei data est vita delicata et luxuriosa, quae
«
vel maxime a Socratis frugalitate et abstinentia discrepabat. Qua de
re nota sunt omnia, neque opus est innumerabiles fere veterum scrip-
torum fabellas de Aristippi luxuria repetere. Nee negari potest, si
hac sola ex re penderet quaestio, quemlibet potius quam Aristippum
philosophi nomen mereri Socratici. Accedit quod Aristippus sophista-
rum more plerumque peregrinatus est et domiciMum compluribus
locis coUocavit. Quod eo consilio se facere apud Xenophontem ipse
IHag. IjierU II, 65: Sf^votpüv t€ elxe Ttqbg ovtov dvgfievtog « öio xai
%6v Tcazä tfjg r^doyiJQ "khyov HwxgdtBi xard jiQWxijtTtov Tcegize^eiiiev, —
At/ien. XII p. 544 D: JierQiße i^ 6 l4^iari7V7tog rd fCoHd Iv Atylvfi tqv*
(pwv . did Tiai 6 Sevotpwv iv roig UTtofivrnAüvtvptaaLv (ffffjiv, ävi 7Co)ikdxig
IvoviP'itu avt;6v 6 EurAQartfg mal rfiv rj&o/toitav 7tkdaag rijg l'iQerijg xal Ttjg
^Hiüvfig ligijyev, — Stdilas 8. v, jiqLatinnog: SevoqutivTi d* elx€ dvgpievwg.
1) p. 59 C: Tl dal; t^giariTtTtog wl KXeofißQOXog Ttoffeyivorvo] Ov
drjra ' iv Mylvji yäif iXiyovro elvat. — Dioff. LoirL III, 36: elxe öi
ipiXix&Qwg 6 Wldrutv %al Tifog UQiaxinmw . iv yovv r^l 7teQl ^pux^g iuc-
ßdkhav amov fprfjiv ozi ov TtoQeyiveto l!amfdzn zaXevTuivTt^ dkX* ivyAylvi]
rjv xol üvv€yyvg, — c/. II, 65, 69. — Demetr, de eloeut p. 306.
XXVII
dicit^ ut libere vivendi facultatem quam maximam adipiscatur ').
Neque minus id a more Socratico abhorruit, quod mercedem a disci-
pulis suis exegit. Diogenes Laertius narrat, eum primum inter So-
craticos pecuniam a discipulis accepisse, Socratem vero, cui Aristippus
aliquando viginti minas obtulerit, eas respuisse*). Aristippum ob ean-
. dem rem perstringere videtur Xenophon illo loco, ubi de discipulis
quibusdam Socratis loquitur, qui particulas sapientiae ab illo gratis
acceptas aliis magno venditent^).
Sed haec omnia band magnum momentum afferunt ad quae-
stionem a nobis propositam, quae imprimis ad philosophiam Aristippi
spectat. Ea igitur praeter omnia examinanda et cum germana disci-
plina Socratica comparanda est.
At enim quid de Aristippi philosophia dici potest, cum Sosicra-
tes Rhodius memoriae prodiderit, illum scripta non reliquisse*), et
Aristocles Peripateticus auctor sit, non Aristippum ipsum, sed demum
ejus nepotem, cui item nomen est Aristippo, aperte praecepta philo-
sophiae Cyrenaicae exposuisse *)? Salva res erit, si bis testimoniis alia
eaque graviora opposuerimus. Primum enim apud eundem Diogenem
1) Metfior, II, 1, IS: dX)^ lyto toi, ecprjy 'iva jirj naaxu) xaiytay ovS* '
ilg 7coht€iav Ifiavxov y.aiaiikeUo^ äkXa ^ivog 7cavxaxov ei^u,
2) THog, Laert, II, 65: ovrog aocfiorevaai;, üg rp^at ^avlag 6 Ihqi- .
:iaTi]Ti7idg 6 ^EQfOiog, TtQVJtog tuv IcüAQaTtxcuv [nioO'Ovg €ige7tQa§ato ymI
ojiiaiet'ke XQri(.tara rrp ötdacrmhii tl, t. K cf. 72. 74, SO. —
3) Meinor. I, 2, 60: l^kla l\üXQ(iTr)g ye rämvtia toutcjv (paysQog
i]v xai drj^oTi'Aog xai (fiXavd-Qionog üv • ixeivog yccQ TioXkovg ijit&vfirjräg
xai aOTOvg y.al ^evovg kaßiov ovöiva nixiitöxe i-ua&bv rijg awovaiag irrQa-
^ro, dkkä 7iaaiv äq>x^6vwg hciJQxu riov kavvnv ' lov Tiveg fUKQcl ^eQf]
TtaQ ixelvov jxqolxa Xaßovxeg TioKkoi Toig ä'Khng LrtHovv, xal ova rjoavy
üa7i6o l'Auvog, drf^oxtxoL • toig ydq fiij }ixovai XQrifxava öidovai am {jd-eXov
dtakiy^a&at.
4) iJiog. Laert. II, 84; evioi de xal äiarQißcüv aviov rpaaiv i'§ yeyga-
ffivaij ol d^ ovo' ohog ygäiffai ' cSi' iari -Aal £oßaiKQdn]g 6 ^Fdöiog.
ö) Euseh. Praepar. Evangel. XIV c. 18. 19 p. 764 (edit. Colon. 1688):
ijv d^ o llQian7tjcog vyqbg 7taw röv ßiov 'Aal qulrjöavog ' dXV Ovdkv /aiv
4*
La^rtinm dao reperinntnr indices librorum Ärigtippi, alter e scripto-
ribus ignotis a Diogene repetitus, alter Sotionis et Paaaetii auctoritate
confirmatas, qui etei non in omnibus rebas consentinnt, tarnen satis
comprobant, Aristippam scripta reliquisse'). Aristoclis vero testimo-
nium ea praecipue re refeUitnr, quod Plato compluribns Philebi locis
Aristippi majoris- philosophiam tetigit*). Ibi enim Plato eos refutat,
qui snmmaiB bonum in volaptate ponebant et sententiam snam con-
firmabant illo Heracliti et Protagorae decreto, quo demonstratur,
omnes res perpetuo moveri et quasi fluere. Cujus disciplinae primi'
auctores fueruut Cyrenaici ; qnocirca loci illi Piatonis ad Cyrenaicam
philosophiam et, id qnod temporis ratio docet, ad Aristippum majorem
referendi sunt.
Itaqne dubitari non potest, quin maxima pars eorom placitomm,
quae apud Diogenem Laörtium Cyrenaicjs universis*) attribuontnr,
jam ab Aristippo majore prolata sint. Keqne tamen negaverim, philo-
sophiam Cyrenaicam postea demum, fortasse ab Aristippo minore,
N
ovTOS iv i((i ipccve^^ j«p( tiXovi dui^§cno x. r. x. — tovtöv yiyovev mcov-
inijti avv aXt-oii; xat ^ i^vyäti^ avtov H^zr^, ^(<; YBVVTjaaaa rcaiJSa iävö-
ftaoev Uqlinmnov. Ss iiiiax9^tl'i in' aviijg eis ^yovg q)i).oao<plag fnjr^
Slöanzog ixi^&tj ■ Ss toi aof/xög lOQiaaTo tiXoq elvai rö fjöitug fijc, ^dov^v
ivtÖTTWv r^y xorö xlvtjoiv x, t, k.
i) Diog. LaSrt. II, 83. 84. 85. Athen. XI p. 508 C. — cf. Zelten
hüt. phü. <rr. II, 1, 29H.
2) p. 42 C »q. — p. 53 C: Tl öi jh twöwJ«; &Qa ircßi ijdov^i; ovx
ir/.i/.6afiBv cüfi ael y^eaig lartv, oüabt di ovx um td Ttaqänav ifiovr^g;
xöiiilioi yoQ Sri TivEg av toviov tov löyov lm%tmovat ftijniciv ^/ttr, dg SeI
XÖffiy ^x^if- Hoc loeo verbis xöfHpoi tiveg Plattf ur&ane Aritlippum ejiuijae
•lircipuloB »ignifieat. — cf. Zelleri hitt. pkil. Gr. II, 1, 303.
3) In numerum Cyrenaicorum, qui proprie Jicutitur, Diogenes Laertius
rff'trt Anetipptan majorem, filiatn ejut Areten, nomudloe diecipuloi, dt qui-
hiiii nihü praeter tiomtn comtat, Arittippam minorem. Ab fii» diitinguU
T/ieoiiorum a&eov, Hegesiam, Annicerin eontmque eecta», quamquam At pki-
liiioplii item üyrenie nati sunt.
XXIX
formula quadam conclusam esse^) ; certe partitio illa, qua universa Cy-
renaicorum disdplina in qninque partes divisa erat^), inferiore demum
aetate facta esse videtur. Aristippns major autem fnndamenta philo-
sophiae Cyrenaicae jecit docens^ voluptatem summum bonum esse
et solas aflfectiones vel permotiones intimas percipi posse. Nee quis-
quam dubitabit, quin prius horum placitorum ad Aristippum majorem
referendum sit. Alterius autem eundem esse auctorem ex eo intellegi
potest; quod hoc placitum apte cohaeret cum illo Heracliti decreto de
perpetuo omnium rerum motu, quo jam Aristippum praecepta sua
ethica confirmare studuisse, supra ex Philebo Piatonis coUegimus. Jam
videamuS; qua ratione haec pläcita inter se conexa sint.
Veteres quidem scriptores consentiunt, philosophos Cyrenaicos
imprimis ethicam tractasse^). Itaque philosophiae Aristippi fons esse
videtur illa sententia, qua summum bonum in voluptate ponitur. Quae
i) Ita Arütoclis (pwque vei*ba aupra a nobis allata Intel legmda esse
videntur.
2) Sext Emp. Adv. Mathem, VII, 11: yuxiroi 7ieQiTQ€/aaxkai rov-
Tori; iyioi vevofiUaaiVf i^ wv tq. ^^itcöv diuiqovotv eJg tc rov yuqI ulgeruiv
xai (pevTtrwv rönov 'Aal dg rov neQi rcSy Tca&u/v xäi erc tig rov TteQi
Tiüv nqä^Hov xae r/d)} %bv Tteqi ruiy ahlcjv Tial Te'^euraioy €ig rov 7t€Qi
luv Ttiateiov ' iv rovroig yoQ 6 it€Ql atrliov ronogy fpaalv, «x tov (pvati^ov
fidQovg luvyjKjavtVy 6 öi TtBQi Trlateioy Ix tov loyixov.
3) SexL Emp. ibidem: doKovai di nuxta nvag 'Aal al änb KvQrjytig
[üovov da/ca^eadixi jo ij&ixdv piiQog, TtaQaTti^iTUiv dh rö (puamov yuxl ro lo-
yixöv (ig firjdh Tt^ög %d evdai^bvwg ßiovv avveQyovvra, — Diog. Lc^rt.
II y 92: ä(plaravTO dk aal %üv q>vaii/Liäv diä t^v ifiqnxivofi^rjv dy^aTakrjiplav
tith^di koyixw öia tijv Bvxifrfnlav r^movro, MeXiayQog öi iv ttp devriQip
7C€qI do§ußv xal Kkeiroiiaxog iv fip Ttgiurtp Tuql xüv aifioewv (paalv avrovg
axjpfna fiysiaditi ro re q}vaiyidy fii^og xal ro diaXexrixov . ivvaa&ai yciQ xal
ei7 iJyuv xa2 dkUSiöaipioviag Imbg elvai xal rov luql &avarov q)6ßov ixipev-
yeiv rov Tce^l äyad'üv xol huxküv koyov htiaefia&fpiora. — Euseb. Praepar,
EvangeLXV, 62 p, 854 (edit. Colon.): f^erä dk avrbv (Socratem) ol TUql t^Ql-
ariTtnov rov Kv^jvolov, Jhteid^ vereqov ol tt^qI U^imava rdv Xiov Ijtex^lQfj-
aav kiyeiVf log äioi fiova rä i^d'iKa q>ikoao(pelv x. r, X. — cf.I, 8ß p. 24,
XXX
voluptas neque illa Epicurea est doloris vacuitas (dvoxlrjoia, ^öovij ita-
raoimuTVAri^) , sed ex adeptione boni et jucundo quodam sensuum
motu percipitur *) , neque in totius vitae felieitate, quam Graeci iv-
daifioviav vocant, posita est, sed e singulis iisque praesentibus bonis
nascitur*). Quodsi voluptas ex uno temporis puncto percepta flnis bono-
rum est, sequitur ut omnia voluptas per se honesta neque ulla mala
sit nisi ex legibus moribusque heminum *), Nee minus ea in re
constitit sibi Aristippus, quod voluptates corporis voluptatibus animi
praeferendas esse censuit*^), quamquam concessit, non omnes voluptates
ex corporis motibus nasci. Veram voluptatem autem unus sapiens
adipisci potest. Sapientia enim nos omiiibus vanis opinionibus, quae
voluptatem imminuunt, velut invidia, amoris furore, superstitione,
liberat*) et desiderium praeteritarum cupiditatemque futurarum vo-
i) Diog. Laevt. 11, 87 : fjdoi-ijv /aevrot tijv rov acifittTo^j i]v y.al relog
dvai, Tiad-a rprfii xai Uavahiog iv xf^t ti&qI twv algeueuv, ov riqv xara-
arrjiaaTiy.ijv ^öovfjv TfjV in dvaiQeaei ah/rfionov xai (Aov ävoyiXrfsiav^ ijv 6
^ETilxovQog aTioÖex^rait rekog elvai rpaaiv. — cf, 89. —
2) Cic. De Fin. II, 6, 18. 19. — II, 13, 39.
3) IHog. Laert. II, 87. 88: dozei Ö^ avroig '/Mi riko^ evöaifiorlai;
ötaffiQeiv . zelog /idv yag ehai T'qv xard f.UQog fjdoyrjv, evÖai/noviav öe t6
t/, tiov ineQiTiviv i^öonbv avazr^fia, alg ägiO'fiorvTaL xai ai TtaQqßx^Kimi xat
al (itiXlovaai . elvai %i Tiqv g.uQrAriP fjdovrjv dt avrfiv aiQaTrjtf • rijv d* ev-
daifiovlav ov di ainriv, aA/,« öia Tag ytarä fi^Qog fjdovag, — Athen. XII,
p. 644 A: og (Aristippus) aTCoäe^d/Äevog zrjv rjäunddeiaVj ravtijv TÜMg elvai
€(pi] xal iv avrff Trjv evdatfioviav ßeßkfja^ai , 'Aal fiovoxQOvov avTijV elvai .
TtagaTtkrjakog roig daiinoig, ovxe irju juvr^iitqv nav yeyovvuov dnolavaiojv
nQog avTQv '^yovfuevog, ovre trjv eknlda tvjv eco/neviov, dkV evi ^diip %6
dya&bv yLQivvjv t(^ /raQovri x. t. A, —
4) Diog. Laert, II, 93: fit^div zt elvai <fvaei öUaiov fj -Ajukov ij
aicxQov, dXld vo^q) aal e-D'ei, — cf. 88.
5) Diog. Laert. II, 90: nokv [xivzoi twv i//ü;ftxc5v zag avjfiazixdg
dfielvovg elvai.
6) Diog. Laert, II, 91: rbv aofpbv fitjze (p&ovi^aeiv firjze iqao^ae-
a&ai ij Ö£iaidaifiovi]aeiv.
XXXI
luptatttm depellens^) efficit, ut maxima cum libertate praesentibus
fruamur«
Jam progrediamur ad Äristippi dialecticam, cujus summa posita
est in illo decreto, nihil percipi posse nisi permotiones intimas (rdr
vra^ij). Aristippus enim non solum voluptatem, sed etiam dolorem ex
motu quodam nasci existimavit, et illum quidem levem, hunc asperum
motum appellavlt *), qua in re nisus est illo placito Heracliti affirman-
tis, omnia continenter labi et fluere. Sicuti vero Protagoras ex hoc
Heracliti decreto collegerat, id cuique verum esse, quod sensibus per-
ciperet {alodTjmig) ^ ita Aristippus praeter permotiones intimas (Tta&tj)
nihil putavit esse judicii *). Nihil igitur esse censet Aristippus, „quod
percipi possit extrinsecus; ea sola percipimus, quae tactu intimo sen-
timus ut dolorem, ut voluptatem; neque quo quid colore &ut quo sono
Sit, scimns, sed tantum sentimus, afflci nos quodammodo *).^^ Patet
autem, quam bene congruat haec dialectica pars cum ethica. Ut
enim in vita et quae sequamur et quae fngiamus, omnia referuntur
ad voluptatem aut dolorem, sie etiam in cognitione rerum solae affec-
tiones nostrae {irad^^) Judicium veri continere existimantur *).
Ita paucis complexi sumus, quae de placitis Äristippi memoriae
prodita sunt. Jam si qnaeras, quibus in rebus cognata sit Äristippi
/; Aelian. Vor. Hist. XIV, 6. — Athen. XII, j>' ^^^^- -ö.
2) IHog, LaM. II, 86: ovo nd^rj vtplatavro • norov xai ^öovr^Vj
jfjy fihv kelav xiviiaiv, %r^v ijdoj^v, tov dk ^rovov 'CQaxüav xlvtfiiv,
3) Ctc. AccuL II, 46, 142. IHog, LaSrt. II, 92: xa xb 7ta&}] iMtza-
Xrprta • ^?^eyov ovv avta, ova aq>^ wv ylvetai, — Sext. Emp. Adv. Math. VII,
191: (paaiv ovv (A KvQfjvaixol r^ixriQia elvai xa /rdd-rj aal ^ova naTaiMfißa-
vea&ai xal ädicufßevaxa xvyxavuv^ xChf dk /ceTtoirixoxwv xä Ttadr^ firfilv
üvai xaxaXrjnxöv fir^dh ddiaipevaxov x. x. k. — Euseb. Pi^aepar, Evangel. XIV,
19. — Plutarch. Adv. Colot. 24, 2—5.
4) Sunt verba Cieeronis, Acad. II, 24, 76, ubi ea, quae nos Aristippo
ipri attribuimus, ad Cyrenaeoa universoa referuntur.
5) Sext. Emp. Adv. Math. VII, 199: Hvakoyoi 6k elvai doMl teig
tuqI HQixrj^iwy leyofdivois xcrrä rovxovg xovg avögag xal xa fuql xekww Xe-
yoftaya x. x. X,
xxxn
philosophia verae Socratis diciplinae, prima quidem specie nihil fere
esse videatur, quod inter utramque commune sit. Diligentius vero
inqnirentibus nobis certa yestigia apparebunt^ quae probent, nihilomi-
nns cognationem qnandam inter utramque intercedere.
Ac primnm quidem praecipue ea in re Socratem magistrum se-
cutus est; quod maximam operam dedit ethicae. Etsi enim philosophia
Socratis eo maxime spectabat, ut quaereret, quid quaeque res esset,
tamen et Xenophontis commentarii^) et Piatonis priores dialogi satis
comprobant; haue artem notionum investigandarum a Socrate praeter
omnia in quaestionibus ethicis exercitam esse. Itaque a vero non
abesse nobis videmur statuentes, etiam Aristippum ab ethica profectum
atque ex ea cognationem inter Socraticam et Aristippeam philo-
sophiam repetendam esse. Fuerunt quidem, qui Aristippum non ab
ethica, sed a dialectica parte philosophiae Socraticae profectum esse
putarent. Cujus sententiae patroni exstiterunt Carolus Fridericus
Hermannus') et Brandisius •) , quorum ille philosophiam Aristippi ita
ortam esse censuit, ut dialectica decreta Socratis cum ethicis prae-
ceptis sophistarum ab Aristippo conjungerentur, hie consensisse quidem
putavit Aristippum cum Socrate ea in re, quod omnem agendi ratio-
nem ex vera scientia pendere oporteret, sed a voluptatibus captum
dissensisse a Socrate in ea quaestione, quid scire possemus, et am-
plexum esse illud decretum, similiter jam a Protagora prolatum, quo
scientiam nostram in solis affectionibus positam esse demonstratur.
Sed recte jam Zellems*) sententias illorum virorum refutavit; nee si
philosophia Aristippi originem traxisse a dialectica parte existimanda
esset, Ulla causa inveniri posset, cur Aristippum a vera scientia So-
1) Memar. IV, 6. — cf. Aristot. Metaph. /, 6*, 987, b, i.
2) Gesammelte Abhandlungen XI: Die pfdlosophische Stellung der
aeUertn Sokratiker und i/trer Schulen p. 232; Geschichte der platonischen
Philosophie p. 263.
3) Geschichte der Griech.-Röm, Philosophie II, /, 94.
4) Die Pldlosopliie der Griechen II, 1, 319,
XXXIII
cratica recessisse et ad illud Protagorae placitum confugisse pntare-
mus. Deinde veterum scriptorum consensus, qui omnes memoriae
prodiderunt, Cyrenaicos ethicae parti maximam operam dedisse, nos
prohibet, quominus abulla alia parte pMlosophiam illorum ductam
esse arbitremur. Tum id quoque demonstrat, quam parvam vim parti
physicae et dialecticae tribuerint, quod non nova placita in medium
protttlerunt, sed in physicis Heracliti decretum, ex quo omnia perpetuo
moventur, in dialecticis amplexi sunt Protagorae sententiam, ex qua
in iis, quae sensibus percipiuntur, veri est Judicium ; qua in sententia
id tantum mutaverunt, ut non in iis, quae sensibus accipiuntur, sed
in affectionibus vel permotionibus intimis veri Judicium esse statuerent.
Denique totum Aristippi ingenium aptius fuit ad philosophiam , quae
est de vita et moribus, quam ad argutias dialecticas. Itaque statuen-
dum esse videtur, Aristippum ab ethica parte philosophiae profectum
esse et postea dem am, ut confirmaret placita sua ettiica, auxilio quasi
vocasse illa physica et dialectica, quamvis a Socratis praeceptis longe
abhorrerent et vel maxime disciplinam redolerent sophistarum.
In ethica autem parte vestigia satis aperta cognationis inter
philosophiam Socratis et Aristippi apparent, quae persequi jam nostrum
erit. Ac supra jam vidimus, Socratis sententia virtutem esse scien-
tiam. Cum vero interrogatur Socrates, quanam in re versetur haec
scientia, respondet, virtutem esse seien tiam boni, sed quid bonum
ipsum Sit, non explicat. Immo vero in quaestionibus ethicis plerum-
que utitur argumentis, quae a sophistarum sententia non ita longe
abesse videantur. Semper enim, cum interrogatur, quid sit bonum,
non generalem boni notionem profert, sed quid in quaque re bonum
Sit exponit *) ; quin etiam non ^ubitat affirmare , bonum idem esse
•quod utile*), Itaque apud Xenophontem semper fere praecepta sua
1) Xenoph. Memor.\IIIy 8, 8: 'Jllä fiqv, ^iprj, et y Iqiot^^ ^e, €? n
ayaO^oy nlda, o fir߀ydg äyud-ov iativ, ovf' olda, etpr], ovre dio^iai, —
cj\ HI, 8, 7.
2) Memor, IV, 6, 8: *l4XXo d* av rt rpairfi ayai^dv dvai ly to lofiki-
iiov; — Cic. JJe Off, III, 3, 11: dxdntamlum non est, quin nunquam possit
6
XXXIV
ita comprobat, ut virtutem maxima commoda praebere, improbitatem
gravissima incommoda afferre demonstret: velut temperantiam com-
mendat, quod is, qui sibi temperet, jucundiorem vitam agat quam in-
temperans*); amorem fratris, quod stulti sit, iis quae ad utilitatem
nobis data sint, ad damnum uti*); amicitiam, quod amicus perutilis
sit"); Studium rei publicae adiuinistrandae, quod salus rei pubHcae in
omnes cives redundet*). Atque supra vidimus, in Protagora Piatonis
Socratem sententias proferre, quibus Aristippi praecepta simillima
sunt. . Nanr Socrates ibi statuit , felicitatem finem bonorum et omnia
jucunda, quatenus jucunda sint, etiam bona esse *).
Quodsi ea sunt Socratis praecepta, nonne persuasum sibi habere
poterat Aristippus, se in etliica certe parte a Socrate non dissentire?
Itaque recte Picero*) cum de universis Socraticis, tum de Aristippo
haec dixisse videtur: ,,(Mm essent plures orti fere a Socrate, quod ex
illius variis et diversis et in omnem partem diffusis disputationibus
alius aliud apprelienderat , proseminatae sunt quasi familiae dissenti-
entes inter se et multum disjunctae et dispares , cum tarnen omnes
se Socraticos et dici vellent et esse arbitrarentur;^* et paulo infra:
„tum ab Aristippo, queyi illae magis voluptariae disputationes delecta-
raut, Cyrenaica philosophia manavit/* Neque minus ea in re Aristip-
utUitas ctuii lioneatate vontendere. Itwjue aecephnns , Socratem (\rsecran
nolüiiw eos , ipd primuin haec natura coltaereidia opinione distraxissent , cid
quidem ita f^iuit Stoici asseim, ut qiudqnid lumestiim esset, id utile esse cen-
sere.nt f nee utile ^itUhjuam, quod nun /lonestutn. — rf, Zelleri hist. phd.
Gr. //, /, 12,'),
1) Mernor, IV, ö, iK
2) Monor. II, 3, iU.
o) Meuwr. II, 4, 5 sq,
4) Memor. JII, 7, U. II, /, 14.
ö) Protag. ]). 351 C: lyio yccQ ktyco, /.ai^ o f^diu larlvy aoa '/.arä
rovTO oiv, dyceMj tip h tl cnt c(ctc7)v cciroßriotTui a/.Ao; — p. 3öH A :
^Ofio)My€iTe (iget, i;r d* tyio, rö jtth' fjöv äyct&ov dvca, rb de dviagov yxtytöv.
(i) De (hat. HI, IG. 17.
XXXV
pusSocratem secutus est, quod hominem felicitatem adipisci*non posse
statuit nisi sapientia. Atque Aristippum ipsum in omnibus rebus
summam animi constantiam temperantiamque servasse ceterisque com-
mendasse; multae docent narratiunculae , quas Diogenes La^rtius'),
Plutarchus -), Stobaeus •), alii*) de Aiistippo memoriae prodiderunt.
In ethica igitur Aristippus non ita longe recedere videtur a
Socrate, nee negari potest, ipsius Socratis sermones illum inducere
potuisse, ut voluptatem finem rerum expeteudarura esse statuens pla-
citum vere Socraticum se proferre putaret. Attamen considerantibus
nobis uniyersam Socratis philosophiam discrimina quaedam gravissima
inter ethica quoque Aristippi et Socratis praecepta apparebunt.' No-
tionem sane boni explicare nesciebat Socrates et praecepta sua semper
ita comprobabat, ut felicitatem summum bonum esse contenderet. Sed
liaec argumentandi ratio re vera repugnabat primario Socratis decreto,
ex quo et in cognoscendo et in agendo sequi nos oportet rerum notio-
nes. Ex qua sententia non efficitur, ut felicitas ultimum bonorum sit,
sed ut secundum notionem vel ideam boni vivamus , id quod Plato in
Philebo docuit. Itaque concedendum quidem est, ratipnem, qua So-
crates praecepta sua comprobare studuit, vitiosam esse, sed non dubi-
tavit, quin virtus esset scientia boni, quam sententiam magis vita
quam praeceptis confirmavit. Aristippus vero arripiens ea, quibus
Socrates tantum argumentandi causa utebatur, eo perductus est, ut
/; y/, 6*6* H3.
2) De Ale.T, Magni fort. /, H, De citjnd, divit. 3. De tranq. animi H.
3) Serm, XVII, 18: ugavei ffiovri^ ovx o a^rexo^evfh; , all^ 6 xqvi-
fttvoi; ft6i\ fifj TrQoe/jpbQOiuvoi; ö^, —
4) PcTvulgati sunt versus Iloratii:
Nunc in Aristippi furtim praecepta relabor
Et mihi res, non me rebus suhjungere conor,
Epist. l, i, 18. VJ.
Omnis Aristippum decuit color et Status et res
Tentantem majora j'ere, praesentibus aeqimm.
Epist. l, 17, 23. 2i.
XXXVI
voluptatem in omnibus rebus expetendam esse diceret. Deinde Socra-
tes felicitatem quidem finem bonorum, quin etiam jucundum esse
bonum affirmavit, ita tarnen, ut totius vitae felicitatem finem esse
vellet et jucundum intellegeret id, quod homines re vera, neque prae-
senti tantum tempore, sed etiam futuro redderet felices. Aristippus
autem futurum tempus non curat, sed voluptatem in praesentis tem-
poris momento ponit. Denique sapientiam quidem colendam esse censet'
Aristippus. Sed quantum distat Aristippea sapientia, cujus vis modo
in adipiscendis augendisque voluptatibus et in evitandis doloribus cer-
nitur, a scientia Socratica, quae in cognoscendis rerum notionibus
versatur. Quae cum ita sint, concedendum quidem est, Socratici
nomen sine dubio mereri Aristippum, sed inter omnes Socraticos maxime
a germana magistri disciplina aberravit.
^c^utnac^rtc^ien
A. Chronik
93on betnSd^luffe bed ©(^ulja^reft 1875/76 i{l nod^ nad)}titragen, bag am 16.aR&r}
1876 bie 9lbiturientenprüfung unter bem SSorfi^e bed AönigUd^en Sommiffard $errn
©e^etmen @d^ulrat^d, diitttx, Dr. Sd^Iömild^ aud ^redben abgehalten n)urbe.
Sämmtl^e 8 Oberprimaner, bie fld^ }ur Prüfung angemelbet Ratten, beßanben biefelbe.
@d erhielten ba^er bad Steifejeugnig
@mi( SBapler aud ®xo^^auäßii,
^ermann S^nert aud iüöbtln,
Sernl^rb Seibel aud Äußren,
Otto Sterjel aud Aä^ren,
' Otto $aufe aud ftlein^Baud^Ufi,
3uliuÄ ©eifert au« SHttmanndborf,
$ugo @d^mieber aud S)öbe(n,
Otto Srbenberger aud Stogroein.
äBapler unb $aufe gingen auf bie pot^ted^nifd^e iQod^fd^ule in Sreftben; dffmxt,
Stttitl, Seifert unb ©d^mieber n>ä^lten bad ^ofifad^; Seibel unb Srbenberger loaren nod^
unentfd^ieben in ber Sßa^l bed Serufeft.
S)aft @d^mibt'fd^e @tipenbium für bad ^a^ 1876/76 n^urbe bem Untere
Primaner ® An bei t)erlie^en unb beflanb in S>anierd mittlerer ©eogropl^ie.
9Im 1. 3lpril bcgtciteten bic 4 erftcn D6erlcf)ret foiote ber Scriii^terftattcr bcu
Unterprimaner 3itt^J"^^^"itt"n 511 feiner letjtcn Siu^eftätte auf bem ^"'^^^öfc ju 9Hitt^
loeiba. ©erfelbe genörtc unferer Slnftalt nur l ^a\)x lang an unb ^at roäfirenb feineö
^ierfeinö oftmatd rocgcn Unujol)lfciu§ ben Unterrid^t nid^t befud^en tonnen. Sbcr er ^at fid^
ftetö fon)of)l burd) fein Setragen a(ö bur^ feinen gleiß unb feine ßeiftungen a[§ ein mufter-
^after ©d^üler deroäbrt. 2)en Äeini feiner Äranfl)eit (Sungenfc^roinbfuc^t) trug er fdjon in
fic^, a(ö er l^ier anfam. Sic legten 2Bod)en feincö jungen Scbcnö »erbrachte er im ^aufe
feiner treupflegenben ©(tern in 3)iittn)ciba, bereu ganje greube er loar, unb bie in il}ux eine
f^er^ ©tüjje für it)r fpätercö 3Uter su finben gel|offt Ratten, ^err Ober(el)rer Dr. 'Jlid)ter
fpra$ im 9lamen unferer ©d)ule am ÖJrabe beö fo frttl^ von uns ©ef^iebenen SBorte beö
J^rofteö für bie tiefgebeugten ©Itcrn. ^ •
3?ad mm Sd^uljal^r begann loie geroöl^nlic!^ mit ber üotte:: 2ßocbe nad) Dfteru.
33on beu 3 neuen GoHcgen, roetcbe bas Äöniglic^c "iDiiniflerium bed ßultuö unb
öffentlidien Unterrichts t^ei[S jur 'i>ert)oIlftänbigung bes Se^rercotlegiums wegen
93i[bung einer ^aratlelffaffe ber Unterfecunba , ttjeits als Grfa(j für ben an bas 2:i)omas=
0t)mnafium ju Seipjij berufenen ^errn Dr. Äönig I)ier()cr beftimmt t)atte, fonnte jcboc^
nur §err Dberlel)rer ©icfing am 2^age bes Si^utanfangs cingcroicfcn merbeu. 'Bon ben
beiben anberen Ferren fonnte. ^err Dr. Soofe erft ad)t S^age nad^ bem Sd^ulanfang, $err
prooif. Dberleljrer 3lar)ber erft am 18. 3Jlai eintreffen, unb mufUe burd^ Uebernatime oon
6arl 3iutiuS ® ief ing rourbe geboren ben 24. 3?oü. 1848 tu Sangenlcuba. 3)ic iöorbtlbung
jum fiel^terberufe erl^ielt berfelbe, — ergänzt burd^ 55rioatunterrid^t in ben alten ©pracöeii, — am
©eminar ju aSBalbcnburg x>on Oftern 1862 bis Oftcrn 1868. dla^ :?lbfoloirung bicfcr ^Änftalt
würbe er olS Siel^rer an berfelben angefteöt. Dkd^ Bcftanbcncr 2Ba^(fär;igfeitSprüfung bcfuc^tc ber-
fetbe bie Untoerrität Setpjig unb iDibmete ]i6) befonbevS pl^ilofopl^iic^en, matl^emattfc^en unb
pabogogifd^en ©tubien. 35er ^^Jrufung für baS l^ö^ere Sc^ulamt unterzog er fu^ im ©ommer 1872.
SiS Oftern 1873 aH ©auSle^rer in ÜRariaft^cin in Öö^men tl^atig, ftcllte fic^ bcrfclbc I;ierauf
bem Jtonigli(!^en ^ol^en SuItuSmtnif^erimn jur Verfügung . melc^eS t^n an bie SRealf^uIe ^u
SReid^enbad^ i. 3?. berief, roo er ben Unterrid^t in ber iD^at^cmatif übertragen crl^ielt. 3lad) htti-
jäl^riger SBirffamfett an genannter ©d^ule rourbe berfelbe an bie ßönigtid^e 9tea[fd^u(e in 3)öbe[n uerfef^t*
Dr. phil. fiarl SBBil^elm Soofe, geb. ju S^emni^ ben 14. October 1839, befugte oou
1854—60 boS ©^mnafium ju greiberg unb ftubirtc oon 1860 — 64 Z^eologie auf ber Unioerfitdt
Seip}ig. ^ai) abgelegtem @ramen ubernal^m er eine ^auSlc^rerfteüe in ©c^ioeijerl^aff bei Safel.
1867 in bie {»eimat gurüdPgefel^rt, beftanb er nod^ baS ^roeite Srameu in ^DreSben, gab aber bann
bie Zl^eologie auf unb wibmete fic^ frül^crer 9ietgung folgeab auSfc^IiegUd^ germaniflifc^en unb
l^iflorifc^en ©tubien, worin er aud^ 1869 promooirte. Son 1868—1874 mar er Seigrer am 3ns
fittute beS 3)treetor Söl^me in Bresben, ^m le^tgenannteu ^al^re ernannte i^n baS fi. 9ßinifterium
gum fianbtgen Oj^erlel^rer am ©^mnafmm gu S^^^^^t ^^^ ^^ ^^^ ^^ Ofkrn 1876 an bie l^ieftge
Stbmqli^t SRealfd^ule oerfe^t würbe.
. (SrnflSubwig (JmUJRa^ber, geboren am 20. fjebruar 1845 in ©eel^aufen (©(!^warjburg=
9tubolfiabt), befud^te Don Oflern 1860 guerfl in ©onberSl^aufen, bann in 9lubolftabt baS ©^mnaftum
— 3 —
9Hct)rftunbcn vm ©citcn cinjelncr ßoücgen foroie burd^ Eombiuatiou oon ftlaffen ein ©rfafe
gefd^affcn rtjerben. 3Son bcn brci eingetretenen Sottegen fo(gt bie Sebenßbefd)reibung bei.
aWit bem ©intreffen beä $errn prooif. Dberlel)rcrö 3tat)ber uerlieB und $err
Dr. König. S^erfelbe gel|örte feit Dftern 1871 unferer ©d)ulc an imb \)ai lüä^renb biefer
3eit bnrd) treue ^fliditerfüUung, foroie burc^ feine Siebe für uiifcre 3lnftalt unb bie ditaU
fd)ute iibcrl)aupt fid^ unfern beften S)an! erroorben. 9)lag feine neue J^()ätigfeit aU erfler
5Religionölel^rer unb öef^rer für baö ^ebräifd^e i^m ben gleid)en ßrfolg roie ^ier bringen!
2)er ©eburtötag Sr. 3)taiefiät beö Äönigö ällbert rourbe (roegcn ber J^erien,
in TOeldje ber jj^fitag, 23. 9tpril, fiel) biird^ eine 9Jad)feicr am 27. 3lprit feftlid^
begangen. 3)ie ^eier biefeö 2:age§ gefd)al) in ber l)er!ömmtic^en 3Beife unb unter grofeer
Set^eiligung t)on Stabt unb Sanb. %U Gröffnung beö 3tftu§ fang bas Sd)u((J^or eine 9)lotette
üon 3li(^ter. 2luf bie J^eftrebc beö i^errn .Cberle()rer§ !3ungl)änel, roeld}e bie ©rnnbung
ber Stabt Sd)neeberg nad) Sage unb Öcfd)id)te 5um Pjegenftanb l^atte. folgte baö Salvnm
fac regem oon Hauptmann. Sobann trug ber Cberprimaner gidert ein fetbftoerfaöteö
P5ebid)t ,,55nebrid) ber 5?reibige unb bie Bürger üon greiberg" Dor. TtMi Scblufe bitbete
bas an ber ^iefigcn älnftalt ^eimifdie Sadifcnlieb. — Ginc ineitere :)Jad;feicr würbe bcn
Älaffen. Cberprima biö mit Uuterfecunba am 14. Secember burd; einen Sd^ulbatt geboten,
3)ie Ätaffen ^J^erlia biö mit Scrta erljielten bagcgcn am 21. December bie fjerfömmlidje
Grgö^lidjfeit, beftel)enb in itaffcc, Stollen 2c., an roeldie fid) in biefem i^aiju größere unb
recbt roo()lgelungenc tt^eatralifdie lHuffüt)ruiujen anfd)loffen. 'Sabei fftl)rte bie Se^'ta baä
£traumer^fd)e Stürf „:)iolanD 3d)ilbträger", bie Quarta baö 3"»Hll)ii"^l'|dK otücf ,/Mbt'
ial)lö !'Knd)e", bie Tertia ein franäöfifd)cd Stüd ,.Li\ vanite punie'' auf. ^n 3Infang luib
5u Gnbe ber 2Iuffül)rungeu, fouiie 5U)ifd)cn ben einjelncu Stüdcii würben dou ber 2'ertia
lebeubc JMlber gcftellt: 3Uarid}ö 'ikgviibnifj im 2}cttc Deö i^ufento, Haifcr Ctto III. t)or
b<».m Wrabe Siaxh beö Prüften, ber goftörte Stammtifd), foroie eine Solbatenroerbung.
3ßegen ^JUtangclö an ^t'it nuif5te baö uon ticn beiben Cuinten gelernte uiib bereitö eiiujeübte
Sti'id leiber in äi>cgfall fommen.
2luf iseranlaffung ber beutfdjcu C>5efeltfd)aft für 2lntl;ropologie, Gtl;=
nologie unb Urgefd)id;te Ijatte baö .Uöniglid)e iölinifterium beö GultiiQ unb öffentlidjen
llnterrid)tö perorbnet, baft aud; an ber l^iefigen i)iealfd)ule bei beuienigen Sd)ütern, bie baö
14. iiebeiiöjabr nod; nid)t oollenbct traben, eine Unterfud^ung über bie Jarbc ber 3tugen,
,^aare unb ber ,ßaut vorgenommen werbe. 2^abei follte aud; bemerft rocrbeu, roiemcl
unb bejog Oftcrn 1865 hk Unmv]\tai :3cna bc^ufö ©tiiblumö ber i^cologic, roclc^es er oon
3Jiid;acliö 18GG an ber Unfücvfität üeip^ig fortfcfete dla(^ bcftanbcncr erfter Sanbibatenprüfung
übcruaf;m er im Tläx^ 1869 eine Stelle alö ^auölc^rer tu Socfroitj bei 3)reöbcn, unterzog fi^
Oftern 1870 ber tl^cologifc^en ffial^Ifärjigfcitäprüfung, rourbc aWic^acliö biefcö Saljreö alö ^ilfö-
geiftlid;cr in SRubolftabt unb Oftcrn 1871 alö 2)ia!on in Quittclsborf unrocit SRuboIftabt angeftcttt.
S)urd; roicberl^oltc ÄranfJ^eitöanfäCfe veranlagt, bie geijlHc^c Stellung aufzugeben, übernahm er mit
gebruar 1875 bic erftc Oberle^rerftclle an ber 1. Sürgeifd^ule ju Ofd^a^v oon roo er, nad^ beftanbeuer (Sx-
gaujuugöprüfung für baö l^öf;erc Sc^ulamt im Äönigrcic^ Sad^fcn, im Wlai 1876 l^ier^cr berufen würbe.
— 4 —
3lid^tbeutfd)e inib 3ubcn oon bcn unterfud^tcn ©d&ükr» fid& oorfiiiben. i?an bcn am 2:a8e
ber »eobad^tuufl (23. 3Kai) üor^anbcncn 293 ©d^iUcrn würben 135 unterfud^t unb flettte
fidj bad bcifolgenbe ©rgebuife ^erauö:
:
Slugen.
^aare.
Saut.
Älaffe.
JU-
fammeu.
Sexta.
LQuinta.
Quarta.
Tertia.
b(au
bbnb
roctti
11
8
3
1
23 1
blau
braun
roeijs
6
6
6
4
22
b(au
braun
braun
—
—
—
—
1
grau
blonb
weife
6
6
4
—
16
1
grau
braun
weife
4
12
6
—
22 !
grau
braun
braun
—
—
—
1
grau
f^warj
braun
—
—
—
—
j
braun
blonb
weife
6
3
3
4
16 j
; braun
braun
weife
10
15
5
1
31 1
1 braun
braun
braun
2
•1
2
—
5 !
braun
fö&roarj
braun
—
—
—
—
—
3ufö
muten:
45
51
29
10
135
Suben unb 91id)tbeutfd^e (im älter unter 14 Salären) fel^tten an ^iefiger Sfnftatt.
3}on 3)?ontag, ben 2(>. biö SRittwoci^, ben 28. 3w«i unterjog fierr ©el^eime
©d^ulratl), Stitter, Dr. ©d^lömild) bie liieftge 3iealfd)u[e einer eingefienben Slemfion.
2)ie erfte gemeinfame Gommunion würbe am 30. 3uni, bie jweite am 10. Slo^
oembcr gefeiert. 2)ie bejüglid^en ä^orbereitungdreben hielten Serr Dbcrteljrer 3;ürf unb
§err Dr. Stid^ter.
aWit bem Seginn ber oierwö^entlid)en gerien trat Qexx Dr. e?leifd)er eine ad^t^
wödbentU(9^e Urtaubdreife nad^ @ng(anb unb @d)ott(aub an^ wo}u i^m dou bem jlönigtid^en
SRiniflerium bed Sultud unb öffenttidien Unterrichte eine anfe^nlic^e Unterftüljung gewäl^rt
worben ift.
2)er 2:ag beö 2. September würbe in biefem 3a^re in ä^nlid^er 3Beife wie früher
burd^ einen SKtu« gefeiert. 3)ic fjefirebe l^ielt Qtxx Dr. aJlärfet über „©injet^eiten von
ber Belagerung oon SBien burd& bie S^ürfcn'' ®on ben ®dt)iilern trugen iox: ber Ouins
toner Sern^arbt ,,?5reufeen« gelben von 1813 unb 1815, von Serd^t*'; ber Unterfecun-
baner ST^allwift ,,aBer foll ber fiüter fein? dou Slrnbt"; ber Unterprimaner gleifd^er
ein felbflgefertigted ®ebid()t ,,ftampf beö Äaiferö Dtto ü. um Sotl^ringen." 2)aö Sd^uld^or
fang bad S^^ilrmetUeb oon ©eibel, fowie eine 9Rotette. @emeinfam würbe „Xk 3Bad(|t am
3l^in" jum ©ddluffe ber ^ierlidjfeit gefungen.
— 5 —
9{ad()bem in bem @tat filr bie ^ieftse fi. 9{eatfd^u(e bie Summe von 1300 9». fär
Stipcnbkn eingcfcljt unb burd& aSerorbnung beö Äönißlid^cn 3Winiftcriumd beß
Suttud unb öffentlid^enUnterrid^td bie9lrt bet SSert^eUung (nad^ bem am @nbe ber
(S^ronif beigegebenen Slegulatiü) feft^jefe^t roorben toar ^ !am ju 9)2id^aelid bie ^ert^etlung biefer
©tipenbien jum* etilen SRate gur 3ludfü^rung, wobei 7 Schüler je 100 aWarf unb 12 ©d^üler
je 50 aWarf ald ©tipenbien crf)alten fonntcn.
Slm Sd^Iuffc beä (Bommtxfyxlb\at)xt^ üeriiefe ^en Oberlehrer Cand. rev. min. ft i r fl e n
unfere Slnftatt, um bem an i^n ergangenen 3tuf als ©eifltid^er für bie föniglid^ fäd^fifd^en
Beamten ju Sobenbad^ in Söhnten golgc ju leiflen. ©eit l*3uni 1873 an unfercr ©d^ule
tf)ötig, ^at fid) berfelbe burd^ ©eroiffen^aftigfeit im Sel^ramte ben 3)anf ber ©d[)ule erworben.
9Mag feine jeftige aßirffamfeit t)on gteid^em 6rfotge begleitet fein.
3"^ 2)edEung ber burd^ ben 3Beggang bcö $errn Dberie][>rer« Äirften entftanbenen
Sude im £e()vercoQegium würbe von ber j^öniglid^en ^o^en ©taatdbe^örbe ber Sanbibat bed
^ö^eren ©c^ulamteö, ^err 501 e 9 er, beffen £cbeuölauf beifolgt, berufen unb mit bemänfang
bed aBintcr]^albjal)reö ald proüiforifd)er Dberlef)rer eingemiefen. 3)ie baburd^ entftanbenen
aSeränberungen in ben Älaffenorbinariateu finb aud bem Sebrptan erfid^tlidt).
am 14. Dctober ftarb im eiternf)aufe ju SJräunöborf bei Sorna ber Dberfecunbaner
ÖJe^rt. 2lud^ er fam fdf)on in ^o^em Orabe bruftfranf ju nn^, unb oerlor bie ©d^ule an
i^m einen gewiffen^aften unb fleißigen ©dt)üter. SBegen }u großer ©ntfernung be«* Segräbnife-
orted fonnte bie ©d^ule i^m nur an^ ber gerne i^r lefiteö Seberoo^t nad{)rufen unb mußte
pd^ begnügen mit bem Sliebcrlegen eines ^^almjioeiged auf fein ®rab.
^err 35irector ^rofeffor Dr. ftloß an^ 3)redben infpidrte am 23. Dctober ben
S^urnunteni^t.
Slm 14. 9Ioüember würbe bem erften Dberle^rer an liiefiger SWealfd)ule $errn Dr.
SB gel ber ^itel ^rofeffor t)on bem Äöniglidjcn aJlinifterium bcö Eultud unb Äffentlid^en
Unterrid^tö uertiel^en.
SBom 20. biä.jum 30. Slooember un^erfud^te $err Dr. Söolfram t)on ber fönig-
lidjen Ecntralftelle für allgemeine Oefunb^ieitöpflege ju S)reöben im 3luftrage beö Äöniglid^en
ajJinifteriumö beö EultuS unb öffentlidien Unterrid^tö fämmtlid)e Flaume unferer ©^ule nad6
bem We^alte an Äo^lenfäure unb Sffiafferbunft. 3)ad oorläufige ©rgebnife biefer Unterfudl)ung
jeigte fid^ alö günftig für bie tjiefige Gcntrall^eijung (^eißwaffer^eijung nad^ bem ©^ftem
von Sacon). ©ö ftcllte fid^ jwar l^erauö, baß bei längerer SDauer bed Unterrid^td au(^ eine
größere 3)ienge üon Äo^lenfäure in ben 3^^""^^^^^ t)orl^anben war, alö bieß bei ber Neigung
Äarl OttoSRid^arb SDlcpcr, gcB. ben 22. 3fö«uar 1852 juScip^ig, bcfuc^tc bie Glenicntarfc^ule
unb 00m 11. SebenSjal^re an baS £l^omag'®9mnafium feiner Satevflabt. Son biefer Slnflatt aßid^aeltß
1872 mit bem 3cu9"t|Tc ber SReife entlaffen, Bejog er bie Unioerfitat Seip^ig, um \\^ bem ©tubium
ber Il^eofogie ^u roibmcn. infolge Befonberer 9?cigung für bie ©r^iel^ungäroiffenfc^aft wanbte er
ftd^ aber fel^r Balb bem Sel^rfad^e ^u, lenfte feine ferneren ©tubien oorjügtic^ auf bie germanijltfci^en
unb l^iftprifc^en 3Biffen$}weige unb Beftanb im SRat 1876 bie Prüfung für (Sanbibaten bed ^ol^eren
©(i^ulamtg. 9^a(!^bem er tur^e ^tit aH SJicar an ber 9tealf($ule in Seipgtg gewirft l^atte, würbe
er aßic^aeliS 1876 ald prootforifc^er OBerlel^rer an ber i^ieftgen 9tealf($ule I. Orbnung angeftelft.
6
— 6 -
mit warmer Suft bcr fjatt ift, bagcgcn toor bcr Oc^attan äBafferbunft ein in jebcr öejiel^ung
guter. SuqUH) jeigte fid^ t)on neuem (f. Programm ber ^iefigen 3lnftalt Dom S^^te 1872)/
bafe bie l^iefige Sßcntifatiou, obtool^t eine breifa^e, nod^ feineöm^gd allen Slnforberungen ent-
fprid)t; benn nur bann tritt bie 3"^^^^ "^"^^ ^^^ J>ön aufeen in l^inreicl;cnber aWenge auf,
wenn bie äußere Suft fi^ in Seroegung befinbet, wobei aber 3^19 i» ben 3»wtmern entfte^t.
Sb^ilfe fönnte nur gefd)affen werben, wenn es gelingen foüte, bie ^eijeinrid^tungen fo ju
entwerfen , bafe bie eintretenbe äußere fiuft jugleid^ gelinb erwärmt werben fönnte, eine
3Iufga(>e, bie bis ie^t bei ber ^eigwaffer^eiiung no(^ nid^t gelöft worben ift.
5Der Serid^terftatter fann bie bieömatige ß^ronif ber ^iefigen 3lnftalt nid^t fd^liefeen,
o^ne einer SBerfammlung be« ©rjgebirgifc^en lanbwirt^fd^aftlid^en ÄreidDerein« ju gebenfen,
wetdje am 10. 3uni 1876 in ©öbeln abgel)alten worben ift. 3n biefer ^^rfammlung ^at
man bie @inrid)tung ber l^iefigen lanbwirt^fd^aftlid^en 9(btl^eilung als eine foldbe beseid^net,
bie ju Diel Doti ben ©d)ülern verlange, bal^er ju wenig befuc^t werbe unb eine Umgeftaltuug
erfahren muffe. Cbfdj)on am S^age ber iverfammlung oon ben beruf enften ©eitcn ^er (ber
33erid)terftatter fönnte leiber jener i>crfammtung nid^t beiwohnen) bie DorgebradEiten ©riinbe
für Umgefialtung ber Diepgen lanbwirt^fdjaftlid^en Slbt^eilung ^inreid^enbe SBiberlegung
gefunben fyxUn, anä) bie 3^^^ ^^r ©d)üler in biefem Saläre wefentlid^ geftiegen ift unb im
näd^ften Sa^re [\ä) nod^ bebeutenb erljö^en wirb, fo ^at bod) ber erjgebirgifd^e Äreiöoerein
biefe grage -weiter »erfolgt. 2)abei fd^eint bie 9(nfid^t objuwalten, bafe bie ^iefige lanbwirt^^
fd)aftlid^e ^Jlbtl^^eilung nad) älrt ber neuen preugifd^en Sanbwirt^fd^aftd-Sd^ulen einjurid^ten
ober mit einer Stealfd^ute II. Drbnung ju Derbinben fei. SJamit nun Allen, bie fid) für
bie ^iefige lanbwirt^fd)aftlidE|e Slbt^eiliuig intereffiren, indbefonbere ben Tätern, beren S5^ne
biefe Slbt^eilung befud^en ober befud^en f ollen, bie 'Dcöglid^teit werbe, bie ^ieftgen Sinrid^t-
ungen mit benen ber neuen preu&if d^en Sanbwirtl)fd^aftöfd()ulen oergleid^en ju fönnen, ift
bem bie$)ä^rigen Programm unferer @d^ule unter bem Aapitel D. b (Stufna^me unb Sin-
melbung für bie (anbwirt^fdE)aftlid^e 9(bt^eitung) eine 3uf^^^^iift^Ilung ber Organifation
beiber ätnftalten beigegeben worben.
über Herneiitung in }n <3tt|ien)teu für S4füUr )er (S^mnafien un) Healfc^ulen L OrUnnng
im ^aats-tinigrt ausgenorfeneu Summen.
S. i. fejttminill Irr StiimlirKfnrait. Die in baS StaatSbubget eingefteate unb Don
ben ftammern Derwilligte (Summe ^u @tipenbten ift nur für bebQrfttge, burc^ gletg, SBoJ^ber^alten
unb befrtebigenbe Seiflungen auSgegeic^nete Schüler beflimmt.
@enu§fSl^tg pnb nur ©d^üler ber Obers unb aKittelftoffcn, weld^e ben geftettten «nforber--
uitgen entfpred^en.
Sei ben betreffenben SRealf(^ulcn ift bie Quorta htn aWittclflaffen ju^une^men.
— 7 —
S* 2* |i||r Irr Stiieiliril. ^ie ffir bie betreffenbe Vn^alt auSgemorfene ©efammtfumme
lotrb in eine berfelben entfpre(^nbe 3(njal^I oon einzelnen @tipenbien im Setrage 5U 100 SRarC
unb 50 SKarf getl^eilt.
(Sin jal^rlic^cä ©tipenbium von 100 SKarf wirb nur an S^üfer ber OberMaffen ücrgebcn.
S)ie ^crt^citung ber ©efammtfumme in Stipenbien nad^ bem Setrage oon 100 unb 50
aWarf richtet R«^ lebiglit^ nac^ bem Jeroeitigen ©erijottniffc ber in ben 06er- unb SWittelftaffen be^
fmblid^en bebürfligen unb roürbigen Schüler.
$. 3 ÜrrfalireK kri Irr ImerknKl nxl 9frteil|nna. S)ie SSeroerbung um ein berartigeg
©tipenbium gef(^iel^t bei bem 9ledor, bej. '©irector ber Änftolt münblic^ ober fd^riftüd^, welcher in
aßen pOen, wo bie öebürftigleit beS ©^ü(cr§ ni(^t l^intanglid^ bcfannt ift, ein glaubroürbigeg Se<-
bürftigfeitSjeugnig einjuforbem l^at.
2)ie Sorfd^Iäge jur (Sintl^eilung ber gal^reSfumme in ©tipenbicn ju 100 unb 50 SWarf
unb 5ur SJert^eilung an befiimmte ©^üler entwirft ber Siector, be^. 2)irector unter 3"i'C^"n8
fämmtlic^er in ben £)6cr= unb ÜRittelftaffen befc^aftigten ftanbigen Seigrer unb reicht biefelben längjlenS
ERitte 3uni an bie ©^ul-gommiffion, bej. an baS SDlinifletium bei ben unter unmittelbarer Seitung
bcffelben ftc^enbcn Wnflalten ein.
5)ie Serleil^ung felbfl fprid^t, unter ißrüfung unb 33crü(fric^tigung ber eingereichten Cor?
fc^Iäge, bie ©d^ulcommiffion, refp. baS SWinifterium au8.
S. 4. Iritlanrr Ira Sexnlfra* ^ie 9}er(ei^ung erftrecft ftc^ immer nur auf ein ©c^uU
Sofyc, oon Oftern ju Oftern gered^nct.
9iur roenn eine ©tipenbienrate burd^ Zoh ober Abgang eine« gmpfartgerä oon ber Änjtatt,
ober bur<^ ©nt^icl^ung im Saufe bcS ©c^uljal^reä frei mirb, fann biefefbe für bie noc^ übrige S^it
beS ©enugjal^red an einen anberen bebürftigen unb mürbigen ©c^üter unter @inl^altung bed bafür
oorgefd^riebenen Serfal^renä oerlieljen roerbcn.
S)ie bisl^erigen (Smpfanger fönnen nac!^ 9tblauf jebed ©enugial^reS unter ber Soraudfe^ung
il^rer fortbauernben Sebürftigleit unb Sßürbigteit bei jeber nad^folgenben SJerleil^ung n)ieber berücf^
fic^tigt werben.
S. 5. (iit;ui|«Kl tvm $\iftMnm%. aßac^t \\^ ein Empfänger burd^ anbauernben
Unfleig> ober burc^ grobe I93erftdge gegen bie gute ©itte unb bie ©d^ulbidciplin ber SBol^Itl^at bed
oediel^enen ©tipenbtumS unmflrbig, fo ift t§m baffelbe im Saufe bed ©enuBjal^reS mieber gu entgie^en.
^ie (Snt}iel^ung fpric^t auf Seric^t beS ^irectoriumd bie ©c^ulcommiffton, be}. bad
SKiniftertum au3.
S* 6. |n0!al|llll|. Sie äluSjal^rung an bie Empfänger erfolgt in l^albjal^rigen 2:i^ei(::
jal^lungen am ©(^luffc jebeö ©emefierö.
©inb bie Empfänger nid^t ober nur tl^eilmeife oon 3^^^ung be§ ®d^u(gelbe§ befreit, fo
ifl bie ©tipenbienrate auf baS fällige ©d^ulgelb anzurechnen unb an bie ©d^ulfaffe einjuja^len.
S* 7. ilrrreil|KIIII|« 3" ^'»em älnl^ange jur ©c^uCtaffenred^nung ift über Sermenbung
ber }u ©tipenbien audgemorfenen ©umme Stec^nung }u legen.
1. Se^m.
^a§ ^oDegiuin ber königlichen älealfi^ule tin^ lanbn)trt^fd)aft(ic^en älbt^eiCung be=
ftaiib roättreiib be§ ©t^ulia^reä 1876/77 außer bem Sirector ^rof. Dr. Stöfener oiiä 21
(bcj. 33) ßef)rern, it)e[i$e fömmtltt^ bcr 2lnftaU miäfdfließddi ange^iJttcit.
ars D&erte^ter leötteii: ^tof. Dr. Sßogel, Dr. S^iilje, Dr. 3ii^tet,
Dr. SBuitbet, Dr. ^cutf^cl, Dr. aJlntler, Sungtionet, Dr. afiörler, Dr. 2Bolf,
Dr. Soofe, »rentljcl, Dr. *Pfaniiftict, ©tiibner, Dr. flönig (nur bis 18. 9Jlai),
Dr. Seg, Cand. rev. min. Äirflen (nur bis 9Ktc6ae(tä), 2Sinbifdi, Cand. rev. min.
%üti, Dr. gteifdöer unb ©tefing. 2tl9 prooiforif^e Dberlefirer (eitlen SHapber
unb 9)Iei)et.
f
8. ®(^ütcr.
a. J$«|^ond im Verfanfe Ae» StfiutjalirM.
aSeftfliib om Sdiluffe bes »origen Stttutja^reö 276
abgegangen ;u Dfteni 1876 47
»eftanb not bei aufnähme ju Dftetn 1876 229
Slufgeiiommen rourben ju Ofterii 1876 ... 64
älufgenonimen mürben im ^^ertaufe beö ^al)reä 3
Seflanb toättrenb be6 flflnjen Sc^uLja^refi 295
abgegangen finb im 3^er[aufe bed Sc^uljatfieä 1.5
©egenrofittiget ffleftanb 280
9 —
b. Scbüteroersdifiniß.
a. ^eaffißttre.
2)ie mit ♦ bejeid^neten ©d^üler \)abe
n bie <Bfl)uk im SBerlaufe bes ©(j^uljal^reä »erlaffen.
fife.
iliamcn ber <B^ültx.
•
aitcr.
©eburtöort (^eimat^).
©tanb beö S^^atcrö.
Oberprima :
1
2
«Poiil gidert
SJiarttn Sauer
Unterprima :
19\
19V4
mbdn
mbtmxi (@d)önbad))
©ecrctcir.
Pfarrer.
1
2
3
4
• 5
6
9)Jaj 3Ke^ner
@eorg gleifd^er
Dtto aJie^ner
^att} @üubet
fHi6)axb »rammet
Sßatt^er gartet
Oberseeunda :
19V2
18
20Vo
20Va
Sreifeig
Sad^fenborf
SJoffen (3)eutfd&en-
bora)
So^anngeorgenfiabt
(©reuönig)
SBalb^cim
Sieubörfd^en
^utdbefiber.
Pfarrer, f
©utdbefifeer.
33ud^^aUer.
3lmtöregiflrator.
(Sutdbeft^er.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
fHiifyixh «ßönifc^
griebrid^ ©eifert
@eorg @llfetb
iDJaE Dtto
^mtann Rillet
. ißoul ©d^neiber
6arl ©teinert
@eorg Seger
Sugo ütlö^olb
Osfar ^eertloti
17V4
ivv,
18
I8V2
I8V4
18V«
19V,
15V4
18 Vf
17Vt
aWiera (Pöbeln)
Dfd^a^
3)öbeln
?Paubrifefd^
Koffeu
Sieid^enau
äJoigtd()ain
aWittweiba
««abeberg (ÜJleiften)
©rftnlid&tenbcrg
©trafeenmeifter. f
@erid^tsamttnann.
©d^neibcrmeifier.-
$öonoer!sbefifter,
aimtßregiftrator.
görjler.
©utfibeftfier.
Sfidtermeiftcr.
Aaufmann.
©utdbeft^er.
— 10 —
Ätaffen=
ftfi.
SJatnen ber @$üler.
aitcr.
©eburtöort (ficimttt^).
©tanb bcö 2?aters.
11
$aul ©ttuerftein
16
Sorna
®d)ieferbe(fermeiftcr.
12
§1190 9Jaumonn
19^/,
©öbclit
Seifenfiebermcifler.
- 13
sRtd)arb ©ru^tc '
17«;,
Dbcrlüfifd^cra
©utäbefifeer.
14
«Paut aBinbtf(iö
17^4
S3orna (Scipjiß)
Gontroteur.
15
^rbinanb 3ttni<Je '
17«/,
©cit^ain
Defouom.
16
Scrn^arb G^emniftet
16«/4
Söbctu
SSud^binbernieifter.
17
mö^axb anbfae
18V,
feermöborf
SiittctgutSpad^ter.
18
Wttliur ÜÄiffe
17V.
Stlmmodxiii
©utsbeRfeer.
19*
$aul <S(i)ulit
I8V4
äBalb^cim
SQumcifter.
20*
(SntU ^enneberg
17V9
Sorna
3rifd^[ermeificr.
21*
ätfreb ©e^tt
I8V4
Sräunöborf
©utöbefifecr.
22*
3lrt^ur »öl)me
Untersecunda a:
18»/,
S)rcöben
©ad^becfermeifter.
1
3)taj: SergmUnn
I6V4
2Balb^cim
gQbrifsbefifeer.
2
©tnfl Simpctt
17«/,
fiaibcl^äufcr
e^örfter.
3
6atl ©töfener
16
ainnabcrg (®ÖbeIn)
3tealfd^ulbirector.
4
^and Jtanfelroi^
18 Vi
Scriin
Kaufmann, f
5
Slubolf Mütter
15
SlofeTDein
©d^ütnfleinfegermftr.
6
Dtto ©aeget
18V,
Sicbcntücrba
Sitcftauratcur.
7
emtl Sieget
15 V,
Stoffen
3immermeifter.
8
©mit Sieberä
16«/,
Pöbeln
S(f)neibctmeifter. f
9
Dstoalb äl$e|ig
18
SRaufelife (aBalb^eim)
Ȋrfermeifler. f
10
@mU ©riedl^ammer
17V4
Stoffen
Äanfmann.
11
iüJolbemar SJä^nc
17V4
Sroeinig
©utöberißer.
12
9tobert 9Rd6tuS
16»/,
^art^a (glemmingen)
gabriföbcfifter.
13
^ermann ©d^mibt
I6V4
2)öbeln
aud^^änblcr.
14
9ii(i^orb Änepper
17
Dfd^a^
©aft^ofäbefifeer.
15
9lrt^ur %ütt
16
ajfegueö, Ungarn
©ameratpa^ter.
16
aurel mümxi)
17 V.
aibcrtift
©utöbefifecr.
17
Stbotf äBtnllec
17%
^Ifenl^ain
3Bebermeijlcr. f
18
9«d^arb ©d^mibt
18
^öitln
©d^ul^mad^ermciflcr.
19
Sutt Jtttnger
16«/,
fieidnig
»ejirtearjt.
20
SamiQo Del^mtij^en
17
©roßroeifefd^cn
Äanfmann.
21
jgugo ©d^öne
IÖV4
Dfc^afe
S3ranboerf .5 Qnf pector.
22
9Ietn^o[b 93ot(
I8V4
SBocIrife (2)öbetn)
©nWberifeer. f
23
©eotg ©teib
17 Vi
Äeipjig
Saumeifier.
24
geti? ©teib
17V.
2eipjtg
Saumeifter.
25*
9Ba[t^er @oert^
18
3iet^en^of
Siittergutfibeftfecr.
— 11 —
fi6
dlamtn bet ©d^ülcr.
Sllter.
©cburtsort (^eintat^).
©tanb bed SBaterö.
26*
Öiiibo Stanft
17
©cj^mieberoatbe
(Sutöbefifter.
27*
Untersecunda b:
16V,
3)öbcln
33ud;bru(fereibef. f
•
1
©mU fiüttcr
18V,
eiroferoeifcf^en
Pfarrer, f
2
»lid^arb »ud^ficim
18'/4
JJaunl^of
@utdbeft^er.
3
6urt Äfl^ne
16»/j
©(i^weiferö^ain
Snfpector.
4
^ugo Jtlingdo^r
19V«
Sorgau
Srbridjter.
5
DUO Aä^ne
16«/4
äSeigenbom
*Hittergutdpad)ter.
i\
©eja äüallftfci)
16»/«
3trab, Ungarn
ftanfmann.
7
Oötoalb @ülbner
17V«
Stoffen
Äauftnann. f
8
9«d)arb »artfj
18V«
Söbeln
Siejlaurateitr.
9
ernft ©d^Toabc
16 V«
SJengenfelb (SBaffan)
^^Jfarrer.
10
Stöbert ©erleid)
17
3)öbetn
gabrifbeftfter. f
11
Seora Mofeberg
16«/«
Slmtife
ejutfibefifter.
12
^^ßaul Seonl^arbt
17V«
^aini^en
J^abrifbefifter.
13
Slnio ©teiger
18»/«
mötla
Stittergutdbefifter
14
ällfreb ©trießler
16«/«-
3Karfri6
©utdbefi^er.
15
^ermann P3ro^
17V, -
ßrimmi^fd^au (a)öbeln)
9lgent.
lf>
Ddfar Seger
18
Äloflergeringdwalbe
StittergutdbefiBer.
17
©rroin öeger
16«/4
Äloftergeringöroalbe
Stittergutöbefitjer
18
2lo^anned iSeut^olb
15»/,
ß^renberg (Slaunl^of)
Dberförjler.
19
aWa^miliau SRöfeolb
16«/«
atabeberg (SReifeen)
Jtanfmann.
20
airt^ut ©tarfe
18
©(i^mölen
9littergutdbefi6cr.
21
ißaul Stogga^
17",
fionbon
Jtanftnann.
22
@mft Aolbe
•
17V,
©tottberg (JKeber^
©triegifi)
Htfarrer
23
aibcrt ©traube
18V«
^rofc^wife (rot^.
@ut)
©ntdbeft^er.
24
(Sari ©d)ubart
17«/«
a;roifci^au
fjreigntöbefiler.
25
(ilemend ©triegler
17V,
©ebllfe
SCmtfioenoatter.
2f)
^wcio ©c^öffer
Tertia a:
18«/«
3tabaf#t (SDredben)
Slittergwtdbefifcer.
1
Ddroalb ÜKubolp^
16«/*
3iegen^atn
©utdbefi^er.
2
mau @af(i)
15"/«
®oberf(i^n)lt
©utdbeft^^r.
3
Slbolf aSarnecf
16V«
Solbi^
Kaufmann.
4
@eorg Steinen
15«/«
S>ebe(n
Xud^maiä^ermeifter.
5
3Rax ©d)mibt
15V,
2)öbeln
©(i^ul^mad^enneiiler.
— 12 —
Äfttffeus
TiO.
Tiamtn bcr ©c^üIer.
9tlter.
©eburtsort (©eimat^).
©tonb bcö SBaterd.
6
artt)iir &a\ö)
16V«
©aafc^üt}
©utöbeftger.
7
^ermann ©d^ramm
16»/«
IHugujiudberg
Slittcrgutöpad^ter.
8
iBern^arb 9leid)et
16«/«
©eißgenborn
iWcftaurateur.
9
©eorg ©uflett
14%
©t. ÜR^aetiS
©rbrid^ter.
10
Döfar Dtto
14»/«
Sittborf
©utöberifeer. f
11
9iubolf bietet
15
ÜRaften (Pöbeln)
5?abrifant. f
12
Sttc^arb 8ommo6f(i^
18
H^idfoniig
©utöbcfifter.
13
<ßaut Äitbttd^
15»/.
^appenborf
gabrifbefifeer.
14
Dafor ©rünberg
14%
^art^
gafarifbcfifeer.
15
@eorg @ta^n
16»/«
©tve^Ia (Pöbeln)
5laufiUaun.
16
6mtt Äern
16%
Söfenife (Pöbeln)
Srauereibcft|er. f
17
■%ld ©^roabe
15
Sengenfetb (3?affau)
Pfarrer.
18
emil ÜKic^ael
18%
©tein
©utöbcfifecr.
19
^aul ©ru^le
15%
«ttittmtfe
©utöbcfifecr.
20
Strt^iir ^önnaiin
15%
Sauftf^en
©utsbcfifecr.
21
S(tit^ont) 3)ion6
16%
3lttona (2)öbeln)
^abriföbirector.
22
Sart De()mid)en
14
©ro6--Sauc^life
©utöbcfifecr.
23
^ugo SRoPerg
16%
S^auben^ain (9(r«ti6)
©utöbefifecr.
24
3ltnbt ©(i^utig
16%
Stoferoein
gärbereibefifeer.
25
@bmunb tt^temanu
15%
granfcnberg
gabrübefifeer.
26
iöermanii ßtöner
14^',
aiorfiUß (S)öbeln)
CI^Quffeeiufpcctor. >
27
Otto Giemen
14%
^Döbeln
Jtaiifmann.
28*
Ddiua(b 9lid)teT
15%
Söfife
©utöbefifecr.
29*
Tertia b:
15%
Sioffeu
Äupfcrfdimicbcmjlr.
1
^oul ©(i^mibt
15%
3Balbl;cim
Sodfcrmcifter.
2
ärttiur @ü^nc
15%
fieippcn
©utöbcfißcr.
3
3o^onueä 3Ker}
14
grcmbidroalbe
5ßfarrcr.
4
eurt «ogt
14»/«
2)öbcln
Kaufmann.
5
©eorg ©rul^te
18%
ÜDtunjig
aiittcrgutdbcitftcr.
6
^edmutt) hofier
16%
2;rcppiu (I)öbclu)
gabrifant.
7
@mt( ©af$
16%
SDöbelu
S^u^mad^crmeiftcr
8
aifreb ©tricgicr
17
©(^morren
©utöbcfifeer.
9
emil ©ebirfc
16%
SDöbcIn
Stedmad^crmciflcr.
10
©ermann ©infiebel
15%
Seipäiß
Stcinme^mciflcr.
11
©crmonn SBerner
14%
©rimma
ftanfmanu. f
12
Wfrcb ©laudnifeer
15%
SJöbetu
gabrübcfifecr.
13
ilWoE Äirften
16
Sreöbcn
iütilitärarjt. f
— 13
9Jamcn bcr ©deutet.
aitet.
©eburtdott (^etmat^).
Staub beö ÜJaterß.
14
Scuuo 35ad^fel
14'/5
aJöfftge
®utöbcfi6er.
15
granj Öraun
15
(3iod;«bur9)
J^abrübejifeer.
16
Jgugo iiUieber
17%
Bfc^aife
©utöberifeer. •
17
Döfar 3i^ttmermonn
16
fieffa
©utöbefiter.
18
SBruiio anicrifdd
14
Söbeln
Def. Gommiffar.
19
artl^ur ©djuficr
17
»reitenfelb i/«.
aiittergutdbcfifeer
20
Otto Äiinje
16'/,
WreuSnig (9Jicber=
8ä6f(i^era)
®ut«befifter.
21
Gurt ii rüger
15 »'4
Bresben
fiofbauratlj.
22
6arl öiaifefc^
14V«
1 M
©öbclu
9)Zfl^lenberiBer, f
23
3o^aitncö Alien
16
Stoffen
3lboocat.
24
2^eobor Senf
15^'
elfter (aBöttaborf)
Kaufmann.
25
^Hid^arb ©d^eibc
15^,
3)Jerf<i^ife
©utöbefifeer.
26
3BaItf)er isubiuig
16
Siebenle^n
g^abrifbefi^er.
27
3lbetbert Otto
U-'\
Änobetdbotf
©utäbefifter.
28
§ugo 2ßotf
17'l^
Dberlüfefd^eta
(iöaberiß)
®utöbefifeer. f
29
3)laE Deljine
17 ',,
3lnnaberg (®reäben)
aiboocat
30*
']^aul Beibter
16
&aüe (aBatb^eim)
Äaufmauu.
31*
^ugo ©ätoerit}
16'/o
«afettfe (S)öbeln)
9Mttergutsbefi6er.
32*
(Siemens 91 au mann
Quaiia a:
16
XöMn
3tmtdtl|ierarat. f
1
i^olm Sdehnann
15%
Änobctäborf (®öbetn)
©utöbcfifter. f
2
airtfiur g-idert
14
Pöbeln
Äanjtcifecretär.
3
^rana ©üttel
14%
Älein='!BtiKau (ettaii)
@etreibef|änbler.
1
Julius 3)i filier
13 V,
2)re8ben (JJöbeln)
•
Dr. pHl. 9iealf(i|uU
. Oberlehrer.
5
33ernl)arb Dorn er
14V4
äßalb^eim
gabrifant.
6
geobor ^reufee
14' 4
Seiöniß (2)öbeln)
Ätempnermeifter. f
7
^JJlaj etinert
14
2)öbeln
»riefträger.
8
9)Jar Sod^mann
15
Selmfd^üfe
©utöbeFifeer. f
9
ärnbt SUffe
14'/,
iütüfc^ifc
©utöbejifeer.
10
Otto Äorenj
15%
gjieber^SHanfc^üfi
©utöbefifeer.
11
aibert Sern ft ein
13%
^^urf<ä^en|lein (Dlbern^
I)au)
eJabrifbirector.
12
Dttomar ^örmann
14
Sau^fd^en
Outdberifier.
13
$aul $aufe
14'/»
eolbi^ (ftöln)
Dr. med. arjt.
7
— 14 —
ÄIaffen=
Siotnen bcr ©^üler.
aitter.
©cburtöort ($cimat^.
Stonb beö SJaterö.
14
(Smil ©rul/r
^ 13%^
9{ebi6fd)eu
C^iitöbcfifecr. t
15
9)fai- an filier
14^,
3)öbc(u
Olcfbflicfecrmciftcr.
16
ßmil !8olje«bol)l
13%
SRoftod (SBö^rigen)
Äaufmaiin.
17
Cdfor Stnbncr
15V,
5RiebcT^Jtant(i|fl6
©utötieufeer.
18
Otto QJriebeu
13%
Söbclu
gabrifbcfitjcr
19
groii} 5'öfiner
13-,
9licbcreula
(5Jutöbefit5er.
20
SlDelbert ßcfclmanii
15
eJranfeuberg
StQucrcibcfiftcr
21
Otto Jietel
13 Vi
SJfaftcn (SDöbetn)
J^Qbtifbcn^er. t
22
üäxilr) Sorenj
Quarta b:
13
Äcucru
Siittergutöbenecr.
1
etitft 9)Hillet
14''4
@rauf(i)n)i6
. 6Jutöbcrifeer.
2
^o^otmcö SJilfe
13
2)bbcln
)öflr9crfd)ut[c^rcr.
3
Cäroolb Äirften
16
2)reöbcu
9)filitärarst. t
4
War Stricgler
14'.,
©öinnife
eJutdbcri^cr.
5
aiboif Sfifoltti
13 V'..
Sorno (5Roffeu)
aSa^nbo^'siufpector.
6
3M(^otb 3iauinann
14V,
5)öbc[u
Scifenfiebcrmeifter
7
äöiUiam aJüefefc^fe
!2Vj
Stau^a
^^5fQrrer.
8
(Jinil 3üel;le
14*4
aBaIb[)cim
^^abrifant. t
9
gricbric^ Slobifc^
14 V..
5Döbchi
Jabrifbcfi^er.
10
(?ugcn (S^rltt^i
14
ßeiduin
iud)fabri!ant
11
JMi^arb Äü^ii
16
3loffen
^JJHibrenbefifecr f
12
iWid^otb Streubcl
10 4
3)öbcln
55lei)d)crmeiftcr.
. 13
3lrtt)iir Seger
15
Dber-StöBioifc
C«ut§bcfttev.
14
«tfreb Äocf
13«/,
33öbetn
3)laler.
15
9trno (gdelmonn
W^
»Itfattet
@utdbefiger.
16
@ufiat> diid)tec
U^,
3)öbern
^utmaciderincifter
17
(Sgberi SMetric^
15^,
2)öbclu
©utöbcfifecr.
18
3){artin .^äugfc^el
16
33ori6
Äird^fd^ude^rcr.
19
J&uflo SBiUborf
^^\
Söellcrßtoalbe
Pfarrer.
20
emil ainbrac
15
@aUf(^ü6
©utäbcfifecr.
21
Cönjolb 3 oft
U\
^Öflfe
©utöbcrifecr.
22
©mil Steuer
U\
'^eiba
öutöbefifecr.
23*
Quinta a:
15«,
erimmifefd^au (Döbeln)
«öent
1
3tttl)ur Scbmibt
13>,
Dreöbcn (2)öbcln)
Stcucrbcttmter.
2
Cdfor a)leujner
13f,
2:rcben
ejutöbcfifecr.
3
«uft«o «obc
^3'.,
"^cgau (öainic^eu)
@erid^tdamtmanu.
15
Ätaffem
9lamcn bcr ©d^uler.
älter.
©eburtöort ($cimttt^).
Stttnb be« SSatctö.
4
©uftQO 5Ricfol
14V,
@tauct)i(
ateftauratcur.
5
6arl 3BaItf|cr
12»/,
Pöbeln
SJürgerfd^uIIetirer.
6
Dtto SHofebcrg
14V,
Soubett^ain (älrnlig)
©utöbefifter.
7
2ubn)i9 ättmann
13»/,
SBatb^eim
gabrübcfifeer.
' 8
?ßaul ©ämifc^
13V.
Xöbiln
Eürfd^ncrmciftcr.
9
©corfl ©d^ubcrt
13V*
»crlin
Äaufmann. f
10
iMigo ßlauö
13»/,
SBranbiä (SDöbeln)
gontroleur.
11
ÜRartin ßolbife
12
5Döbe(n
ßautor.
12
^Xein^olb äBolf
14V,
Diä)a^
3)faurcrmeifter,
13
ämonbiiö 9)Httag
14
®af(^ü|
Wutsbcfiftcr.
14
©corg Sd^itlcr
Siptift ma\)ü&)
^^Pfarrcr.
15
Siid&arb Jlrieger
12 v;
Pöbeln
Kaufmann.
16
6art Ärille
14V,
Äteinifi
Outöbefifecr.
17
' Dtto ©ricö^atnmer
14
5» offen
5{aufmann.
18
^aut 2o(i^tnann
13V,
®elmfd)ü6
©utöbefifter. f
. 19
@eors Sand
14V,
»arg! (©t.^Saud^afe)
Äaufmann.
20
arimo SB et} et
12
'iprofig (©irfeu^otn)
©utöbefi^cr.
21
Öcrmann SBeiget
15
SBieii (Döbeln)
Öud)^alter.
22
•
^ugo SBitfe
13V,
Pöbeln
Kaufmann.
23
9Ufreb SBcbcr
14
©regeroil
öutöbefiftcr.
24
^J)laj Sturm
13V,
2)öbetn
gabrifbcfifeer.
25
Döioatb 9tot)r
13»/,
«eipjiö (Äl =»auc^li6)
Sofomotiofü^rer.
26
3JiQiüüuS © t c p f) a n
12
2)öbeln
gabrifbefifecr.
27
Otto Spccf
14V,
2)öbelH
aiboofat.
28
^Qut Äüflncr
12
SLUirjcn (S3prna)
9)laior.
29*
ßmtt ^:ßfi6cr
15
Dfd^afe
aicnticr. f
30*
9I(frcb mii\ä)t
Quinta b:
14
2)öbeln
^auptcollccteur.
1
Dtto aJJc^ncr
14»/,
©reinig
©utöbcfifecr.
2
©mil Slocbcr
13 V,
SCec^nifi
©aft^oföbefifeer.
3
eroalb 3Beber
16V,
3f*ai6
©utöbefifcer.
4
Dtto ©äubcrlid^
12V,
2)öbeln
Äaufmann- f
5
^ermann Xtxä)QX&btx
14V,
@of)(is
©utöbcfifier.
6
3)iaE fiofmonu
14V,
9{ofiien
9)Jaurcrmeiftcr.
7
Döfar S^attje
12»/,
fieiönig (pöbeln)
Äaufmann.
8
SHcin^oIb Süfefd^fc
13»/,
galfenl^oin
©utdbefifeer.
9
3)lQ^niUian ^änfel
12 V,
3icgra (S^öbetn)
•ipfarrcr. f
10
3«frib Ul;Imann
14
Sc^miebcroolbe (ßxo^
Sond^liÖ
Outdbefiftcr.
— 16 —
Älüffem
^tarnen bcr ©d^üler.
9Kter.
®ebMtt«ort (fieimat^).
Staub bed '«aterd.
11
Dtto ÜJic^ncr
14'/,
Seippen
®utdbefi(}er.
12
Otto Scrn^arbt
14 , 3)ö6e(u
»vabritbefifter.
13
"üHai Äte^bcrcj
13';.. : SCöpeln
aKüf)(euberi6er.
14
3trtt)ur aJlfltUr
12V:
@(aiid;a
©utdbcfi^er.
15
^aul ^Jöebcr
12',^
©regeroil
©utdberifeer.
16
emil ioäl;ncl
131,
Sd^cibcnberg (Pöbeln)
Jlaufmauu
17
SUolbcnmr S:aubncr
]2'4
SCrebfcn (©öbeln)
Sef)rer.
18
9iid)arb *öefc^
13'/«
^(gerdborf
ßJutöberifeer.
19
%x\% ^^Jfcffcrfoni
14
3Bünf c^eitborf (Sltebfen)
Stittergutdpad^ter.
30
HJaut »crt^olb
13'/,
Balb^eim (3ießto)
Siittergutdpäd^ter.
21
(Suftao a)laubrid^
12',;
^mu\
iWie^rtlänblcr. f
22
Ctto «rabant
14'/,
SDöbetn
SRcftaurateur.
23
Siiliud ö raufe
12*/4
^aUen^in
©d^miebemeifter.
24
granj Sßeibe
14%
@beTdbad)
ßl^auffeeroarter.
25
)öeriit)arb ©t rieglet
14
Sd^morren
@utdbefi|er.
26
®mU ^eunig
15
(Sd^toeintnig
@utöbeft^er.
27
©iiibo JDätoeriß
14 Vs
Otten^ain (SDöbeln)
Stittetgutöbefi^er.
28
»ern^arb Ärüger
13
Üöbau (3)öbeCn)
Äaufnianu. f
29
2trtin SDäroerife
15',^
^ofienioufFen
@utdbert$er.
30
Dtto Sanbmauu
Sexta:
15'/,
(Sruna (S3ärenfletn)
Sleutier.
•
1
^id^arb öcprld^
13'^
dleufacd^a
fto^tenioerföbefifter.
2
^ermmm Sd^tttt^of
14
9Keber-eula
©utöbefifier.
3
Jöruno ©d)mibt
11'/,
JDreaben (Pöbeln)
©teucrbeamter.
4
Sodann ^Dlüller
IIV.
S)redben (S)öbe(n)
Dr. phil. 9ieatfd[)ul'
Oberlehrer.
m
3(bo[f 9iogberg
13V«
9{ofTen
Äaufmann.
<)
Döfar 35re61er
IIV,
Stoffen
Äupferfd^miebemeifter.
/
Srnjl SB a [trabe
11»/,
93trineni|
©utöbefifier.
8
igand ^eubad^
10'/,
®eutf^@u(aii(^dbe[n)
Slpotl^eter.
9
mia^ Sei) manu
11«/,
Sfilfd^nift
@ut«beri»er.
10
eurt 9i$i[be
13
jtnobetsbotf (2)5be(n)
^^farrer. f
11
9lid|orb Äirba^l
12«/,
^ppenborf
gabrifbefifier.
12
Ddiotu ^ätoeri^
14«/,
iQo^entouffen
®utdbeft(er.
13
^olm Otto
14V,
finobeUbotf
©utdbefifier.
14
SRid^arb »ruufi
13
^tibertusburg
Dberforjlmeifter.
15
9Ra£ denbel
13%
Atögi« (@Töbt6)
Steftaurateur.
16
Siubolf Subioig
13 V,
@iebenlel^n .
fjabrifbefifier.
17 —
Ä(affen=
SRamen bcr ©d^iUer.
ätitcr.
©eburtsort (Heimat ^).
Staub beö äJaterd.
17
^Qul ©teiger
Hnobclöborf
©utöbefiger.
18
^aut Korb
lo'^;.
Pöbeln.
Dr. med. 3lrjt.
1»
aWognuö S e u l i d)
12 V,
©rofe^Ättfleu
©utdbefifeer.
20
ärt^iir St raufe
12V,
3)öbctn (©tre^la)
@erid)tdamtmann.
21
^o^anned fttuge
11%
aJöbeln
ftaufmauu.
22
.(gmil 3)Ief)ncr
i^V.
3Jiod^ou (S)öbeln)
©utöbefifeer. t
23
©eorgftrieger
2>öbe(n
Äaufmauu. t
24
©eorg ^erfner
11
i>öbefn
Slboocat.
25
Öeorg (Sttfdd
12 V»
SDö^len
®utdbefi(}er.
26
griebric^ ©aupe
ll*/4
2)öbetn
g^abrifbefifeer
27
(JmU ?)irfner
12Vä
92ieber«©triegid
©utdbefißer.
28
OöToalb St a 1)11
11 ',
©tre^Ia (I)öbetn)
itaufmauu.
29
.^ußo gtfc^er
14
aiageroife (S)öbeln)
gutiriDerföbefifter.
30
gart atiebricl)
12
5Rieber^Süfef(ä^era
©utöbefi^er.
31
(grnft aiUgler
U",«
®öbetn
©erid^töbieuer.
32
©rnft Sd^neiber
10%
SDöbehi
S^ifd^termeifter. f
33
abelbert ©treubet
ir.
Pöbeln
Öürgerfc^ulle{)rer.
34
5ßaul öebenftreit
13 V,
©rofebaud^Iifi (SKeber*
©triegiö)
©utsbefifeer.
3-1
Xankl »edt
12
SDöbetn
iJabrifbirector.
36
arno ©d^mibt
10"/,
SDöbetit
Sud)^äubler.
37
Dsroalb 0rul)le
13
^lotife
©utöbefifter.
38
Srt^iir @r immer
IIV.
3fc^acfn)i6
©utöbefifeer.
39
iWorife ©erlad)
10»/«
Sorna
Wü^teubefifeer.
40
$aul S3erger
u'U
JDöbeln
Steftaurateur.
41
i^olm Sorenj
12%
S)elmfd^ü6
©utsbefi^er.
42
Dtto »erger
10%
SDöbelii
SHeftaurateur.
43
6urt Sauber
UV,
©teinbad^ (Söbeln)
SWttergutdbefifeer.
44
SBiaiam St'6\)lex
12V«
^^Süd^au
iHittergutdpad^ter.
45
So^anues Rod
UV«
ajöbetn
aWarer.
46
©ottfrieb ©ottroalb
10»',
Seipjig
Äaufmauu. f
— 18
V. ^ankivirtf f<9affn<9e JtMleirnitfl.
Dbcre Slbt^cilung.
1. SDlaj Otto, fic^e Cbcrfccunba 4.
2. 9ii(i)arb ©ruljle, fie^e Dbcrfccuuba 13.
3 Slid^arb Slnbrac, fie^c Dbcrfecuuba 17.
4. art^ur Jiiffc, fief)c Dbcrfecunba 18.
5*art^ur Sö^mc, fic^c Dbcrfecuuba 22.
Untere SSbtlieitung.
1. 3ti(j^arb Sud^I)eim, ftel)e IXnterfecunba b 2.
2. 6urt ftü^ne, ficfie Unterfccuuba b 3.
3. ^ugo Jltingäotir, fic^e Unterfecunba b 4.
4. Otto Rül)ne, fiebe Unterfecunba b 5
5. ®eorg SRo^berg, fiel^e Unterfecunba b 11.
6. 2lrno ©teiger, fie^e Unterfecunba b 13.
7. SHfreb» ©triegler, fie^e Unterfecunba b 11.
8. Döcar Seger, riel)e Unterfecunba b 16.
9. ^rroin Seger, fief)e Unterfecunba b 17.
10. Slrt^ur ©tarfe, jiel^e Unterfecunba b 20.
11. ©rnfl ftotbe, fiel;e Unterfecunba b 22.
12. SHIbert Straube, ftel^e Unterfecunba b 23.
13. 6art ©d^ubart, fie^e Unterfecunba b 24.
14. iQugo ©(j^äffer, Rcl^e Unterfecunba b 26.
3. )t!oeaHtdicn.
D^ne '^eränberung.
4. ^auömueniarien»
1 ©darauf mit 24 ^äc^ern jur 3lufbeiDaf)rung ber Südf^er für bie Sefirer, ein
©d^ubfarren, 1 Siegufator.
5. JEIaffenutenfilien«
D\)nt 3Jermel)rung,
a. ^fan^untetti^t Hauptmann, op. 41 unb 56; 3tid)ter, op. 40.
b. Sd^tnnnUxxi^t 2: a u b i n g e r , etementar^Drnamentc §eft 1—4.
— 19 —
c. #eograp9{f<9et ftnimtipi C()ne Isennetirung.
d. ^ef^i^Unntetti^t 9Künd)ncr Sitberböc^cn, 5-2 StüdE; bie beutfd^cu ftaifer
coforirt in Äarton.
e. ^ofaitifiPer ^ntttti^t l. ©e)d)cnf üou öcrrn ©erleid) in Sremcit:
1 Stofcntang quo bem ^^tibebufeii ; dou bcm Gut n taue r ^ofmanu au^ Stoffen: ©ine
Sammlunc) üon ^flansen aM btr Umgebung üon 6t. 3Worife unb ^ontrefina, in fd^önem
etui; üon ^errn gabrifbircctor ^nul Sed l^ier: 4 Stüd i^a(onias®alIäpfe( ; 2. burd^
9lnfauf: kippet unb Sollmann, auölänbifc^e Gulturpflanjcn, 3lbtf). 1 mit 9ltlaä.
f/^ooFotift^^ fItiienrilPi ®efd)enf t)on ^errn Kaufmann gcrbinanb
Älemm fiicr: ein Saugfifd), Echeneis remora; üon ben getreu SJcijer unb 33a er I)ier:
eine a)ieemabel, Sygnathus typhle; tjon ©errn Dberftlicutcnant üon ©utbier in
Sönnift: eine grofee 3ö^l junger Boa's constrictor, foroie einige brafitianifd^e Sd)langen,
Ääfer, SBaffenüanjen 2c. in Spirituö; üon bcmOuintaner S^ei^gräber t)ier: ein f?[u6'
barfdj), auögeftopft; oon bem Sertaner Sorenj ^ier: eine Siingetnatter.
g. ^inetütonif^et llttterrit^i. l ©efd^cnf üon §errn od)leid^ in Sremen:
ein ^ßadfet mit Atakamit an^ 6l;ile; t)on $errn Dberlet)rcr Dr. g(cifd)cr ^ier: ein
Stüdf Safalt üon ber gingaU=P5rotte, foroie ein Stiidf äntfiracit oom 3(rt^ur'ö ©eat bei
©binburg; von bem 2^ertianer Äirbac^ t)ier: einige gicf)tenjioeige mit Äod^fatj überjogen
aus ©aljungen; üon bem Ouintaner SBeiget ^ier: eine Scitmufd)el an^^ bem Ouaberfanb;
t)on bem Unterfecunbaner 6urt Äül^ne Ijier: ein StüdE t)erfteinerter9Kurse(; üon bem
2^ertianer 3)Zorife t)ier: tner StüdEeu Sernftein mit eingefd^loffcnen 3»fccten. 2. 3)ur(^
3lnfauf. 15 üerfc^iebene fri)ftalIograp^ifd)e "üKobeHe üon 2^f)omaö in Siegen.
h. 'gffpllofoflirter flnferrt^f. ^:präparir^a)Hfroftop üon 3ei6 in .^cna; 2 ©tütf
Öafen mit ^atentt)erfd)IuB.
i. SfemifiPer Stnferrit^i« ^i^ für ben Unterrid^t nott)n)enbigen SEjemitalien.
k. '^^^fifiütif^tt ^nttxti^t l ^rojectiondapparat nebft ä>orl;ang, 1 Apparat
für ^rojcction burd)fid)tiger Silber, 1 3(pparat für ^rojection horizontaler Silber, 1 Slpparat
für bie Siffajou'fc^en giguren, 1 älpparat für bie go^^tbauer beö Sid^teinbrudfeS unb ber
ßonttaftfarbenerfd^einungen, 1 i^oltameter.
I. (Xanbtoirf ff^af f n^ft Itttterrt^t l. @efd^enl beriQerren Sd^ippan,@a([e
unb 6o. in ^xcibzvQ: ©ine Suite Slo^materiatien jur ^abrüation fünftlicf)er 3)üngemittel
unb mehrere fäufli^e SüngemitteUg^brifate in 14 ©taögefäfeen mit eingeriebenen ®taß=
ftöpfeln. 2. ®ine große Hnjal;! Dbflbäume ebter 3lrt würbe auf bem ^Jetbgrunbftüdfe angepflanjt.
m. ^imttiiiterrtt^i. 12 Stücf fieine Stäbe, 6 grofee Sprungflangen, 4 Stücf
SBtatra^en mit Stro^ gefüllt, 2 neue $olme.
n. c^e^mBiltiot^eft.
A. 9reritge SBerfe unb fßft^tt.
1. ^fi^eitle. Son ^errn Oberlehrer Dr. Stid^ter: Äe^rein, ©rammatif ber
beutfc^en Sprad)e, Ser^anblungen ber jroeiten tvAui^. Sanbedfpuobe; von einem
ejreunbc ber Schule: iperr Dr. ©dtftein unb feine bie 3ugenb bemoralifirenben
— 'M) —
Sd;uI^innorcdfcn; oon §crrn Dberlel)rer Dr. ®d)uljc: 3ccd(|i, bic ©iul^eit
bcr 9laturfräftc überfeßt loon Dr. ©c^ulj«, '^. Sfs- "iib ©(i^lufe; von ber ©tift =
ungöüerroaltung ber Syappeul^cnfd^ifd^en Stiftung f|icr: güf)rer burd^ bic
Sond^t|Ueufamm(ung ber 3Bappen^enfcf|lfd^en Stiftung in 2)ö6eht; von ^errn
Oberlehrer Dr. 5ßfaunfliel: ©runbjäge ber lanbioirt^f^afttid^en SSie^jud^t
unb ®ctrieböle^re oonDr. ^fanuftiel; oon^erruDberle^rer S^ürfrÄofeebue,
bie ^uffiten cor 9iaumburg.
2. purif jttilaitf: @ad)ö, ®efd^id;te ber Sotanif — Siebenl)aar, bürgerlid^eß
©efcfebud^ — ©d^tömilc^, ©eometrie bed SÖZafeeö 2 JBbc. uub ^anbbud^ ber
SKnahjfiö — ©rimm, ©efd^d^te bcr beutfd)en ©prad^e 2 Sbc. — ©ößinger,
beutfdgie ^^id^ter 1 unb 2 — 9tec[uS^Ut)tc, bie ©rbe 2 95be. — görfte.
manu, oltbeutfd^eö Slamenbudö I. 11. — ®u()t unb .^ouer, baä Scbeu
ber ©ried^en unb Slönier — 2)eutfd^e ^eer= unb Syeljrorbnung — Sd^roarje,
Strafgefeftbud^.
ß. 9rortfe|ttttgeti utib BertioQlldtibtgitttg wn W&txftn, Programme
utib @in(abttttgdf(^r{fteti«
1, f^ef^tnit. 35ie Programme ber poltited^nifd^en 5od[)fd^u{e in 2)rcöben, ber
Rotieren ©eroerbfd^ule in (St)emnife, ber Sieolfd^ute in P3rof3en()ain, beö Seminars in
3fd;opau, bergriebric^SBerberfd^enöetoerbf^uIe in 33ertin, ber fianbimrt^fc^aftd-
fd(iuten in 8übingf)aufcn, ^erforb, Saufeen, Srieg, Si^tenl^of; ber Dberrealfd^ulc in
^roferoife, foroie eine gro6e2lnja^l roert^üoUer Programme burd) ben Programm*
audtaufd^.
2. Pnt^ iüRailf. ©mclin, ^aubbu* ber 6^emie I. »b., h abtl). 9— lOßfg.
foroieSb.n., äbt^.IL, Sfg. 1— 2. — ajfu Städte, Sd^utfatenber. — ©rimrn,
beutfd)ed SBörterbudd , IV. «b., 1. 9tbt]^. 8 Sfg. unb 33b. IV., SKbt^. IL, Sfg.
10. — Dlobbe, ^anbbud; ber Samenfimbe, Sd^Iuß. — gontane, ber Ärieg
gegen granfreid^, Sd^tu§. •— SReid&enbad^, Jcones Sb. 4 unb 5. — ®ers-
borf, Codex diplomat. Sax. IL, VIII. — 3^nc, römifd)e ©efd^id^tc, IV. »b.
— ©d^mib, ®nct)cIopäbie 103 unb 104. — grefcniuä, quantitative 9lna-
Ipfc Sfg. 5.
C, Stimtifttn.
Pnt^ Jlulailf, Sentralorgan, für bie ^ntereffen b<d ^tealfd^ulmefend ä3b. 4.
— 9lrd&iD, päbagogifd^eö, neue ^olge III. — QtitnnQ, botanifd)e 1876. —
^ et ermann SWittfieifungen 1876 unb Grgänjung«t)efte 44—47. — ^errig,
aird^it) V. 1876. — Äoner, Beitfd^rift für (grbfunbe 1876. — Siteratur::
jeitung, Jenaer 1876. — ©entratblatt, Uterarifd^eö 1876. — Sa^reö^
bcrid^t, päbagogifd^er 1875. — 3al)rbüd(ier für proteftantifd^e S^^eologie
1876. — aa^rbüd^er für ^^ilologie unb ^:ßäbagogif 1876. — 2lnnalen ber
e^emie 1876. — Beitfd^rift für »iotogie 1876. — 3eitfd^rift, b. St.
^rcufe.' JÖüreauS 1876. — Sd^u [jeitung, allgemeine 1876. — S^i^ung,
— 21 —
»otanifd^ 1876. — Central bUtt, d^emifd^ö 1876. — 3acobfen, ä^m.
tedSinifd^ed SRcpcrtorium 1874 unb 1875 »b. IL - SB agner, Sa^reÄberid^t für
S^ed^notogie 1875. — 6 e n t r a I b l a 1 1 ber SCgrif ulturddcmic. — Gentratblatt,
dbemifd^ö 1876. — ©entralblatt, lanbroirtJ^fd^aftlid^efi 1876. — Journal
d' agriculture pr. 1876. — Slobbe, SJerfud^dPationen , lanbroirt^fd^aftlid^e
1876. — 3eitunfl, fäd^f. lanbroirt^fc^aftlid^e 1876. — gü^Iing, lanbroirt^^
fd^aftlid^ äeitung 1876. — 3eitfd^rift für analptifd^e G^emie, Sg. XV.
— Sa^rbüd^er, lanbroirtljfd^aftlid^e, ©upplem. IV. — SDlittl^etlungen, ber
öfonom. ©efellfdbaft im Äönigr. ©ad[)fen. — Sa^redberid^t ber Stgricultur-
d^emie, 3g. 16 unb 17, S3b. I. — SUner, d^em. ted&n. aRitt^eiluugen 1875/76.
0. ^ntttiiitiot^th. 1. (Sefdrenk. t\on ^errn Oberlehrer . Dr. @ d^ u l } e , bad
Sudd ber pbpfifalifd^en ©rfc^einnngen oon ®uittemin^©d^ulje; Don bem SJertianer
SBerner: @ottfd(iaIdE, bie Stitterburgen unb »ergfd^Iöffer 35eutfd^[anbs 9 »be.
2. 9nrd| Einkauf. 3)ZüUer, unter ^ol;cn »reiten ; 5Wäüer, bie jungen ßanoero«;
9RüHer, bie jungen Süffeljägcr; aieinö, ber SBänooIf; Stiejiö, bie Sofen
beö iQerm von Sreboro; jjrift SReuter, DUe Äametlen; ©tifter,* ©tubien;
SBilifd^, brei ©rjäl^Iungen aM bem gried^ifd^en 3tltertt)um; 2ltberti, SKarfud
Sl^arinuö ; 21 1 b e r t i , ® lauf uö unb X^rafpmad^uö ; © t o 1 1, ^^pllibaö unb El^arite ;
^ilbebranbt, Slobinfonö Äolonie; 3)a^lmann, ©efd^i^te ber fransöfifd^en
3let)olution ; 2)at)lmann, ©efd^id^te ber englif d^en JRenolution; »ernavö,
ber junge ©öt^e; 3Berner,Die beutfd^c ^otte; SJielife, Oft unb SBefi;
2^I)omaö, SBud^ ber benfroürbigften ©ntbedfungen ; Sieinidf, aRärd&env Sieber^^
unb ©efd^id^tenbud^; Saufd^, ^eitere gericntage.
3iti Kamett uttferer Vttftatt ieften Sattl aUtn frenttilid^ett t^eiern htv i(efi|cii(e»
7. Vtdmiett.
18 ©d^üler aus ben t)er| triebe nen Älaffen erhielten Prämien. Q^x Sertl^eilung
tarnen: ©^afefpeare'ö compl. works, S^aud^nife 7 SBbe. ; ^umbolbt'ö Äoömod 433fee.;
©I^afefpeare überfefet von ©d^legel unb 2^iedt 5 SBbe. würbe boppelt gegeben; SSilmar,
Siteraturgefd^id^te lourbe boppelt gegeben ; Qa\)n, ®ef d^id^e griebrid^ö beö ©ro^en ; @ r u b e ,
Siograp^ifcbe aßiniaturbitber; 33iet)offd Seben ©d^iüerd rourbe boppelt gegeben ; XulUx,
®ef d^id^te bed beutf d^en ^^olf ed ; SB o l f , poetif d^er ^audf d^a^ ; © d^ m a b , ^olUbü^tx ; 9B e r n e r ,
beutfd^ed f^ottenbud^; ©toll, SRpttiologie ber ©ried^en unb 9tömer; ©d^mebel, beutfd^e
Äaifergefd^id^te ; Slnbree, beutfd^e SRorbpolfa^rt ; ^etfd^, Äaifer 2Bil^elm.
8
O)
Ä(a)Knlel)i'er: pro». Cber(el)rer 3Rct)cr (bis 3)Hd)aeIiö SWat^ber).
{Religiom 4 atunbcn. a. Siblifdje (vJcfdjid)te: 3m Sommer 3 Stimben.
6}cfc^icl)te beö alten 33unbeö biö jum ^obe 9)iofiö. ^m 2Binter 2 Stunben. 3)ie"2:f)at^
fac^n auö bem Öeben Setii. Jlad) ber biblifdjen 0efd)ic^te tjou SEurfe. — b. Äatc =
e^ismuöerftarung: 3m Sommer 1 otimbe, im äSiuter 2 Stunbciu 3lu§fül)rlid)e Se^:
fpred^uuß beö erften imb fürjerc bcö jweiteu §auptftüdö. ©rHärt' unb gelernt luuvben bie
ba^in einfd){agenben öibelfteHen unb einige Hircjicnüeber. 3){et)er (Jtapber).
!£eiltf^« 4 Stnnben. a. förammatif. 35ic iJefirc oom einfadjeu \\\\^ einfach
erweiterten Saue, foioie üom ^auptioort, (Sigenfdjaftöroort, J^ürmort unb 3eitn)ort unirDe
im 2{nfd)lun an öeieftüde be^anbelt \\x(^ bnrd) ja^lreid^e Spra^arbeiteu befeftigt. b. Sti)l,
Crtl}ograp]^ie unb 3nterpunttion würben burd) Sti;Iarbeiten (monatüd) 3), 2)ictate
unb ®ebdd)tnifefd;riften geübt, c. Welefen, erftärt unb gelernt mürben 3a^lreid)e
3Rufterftürfe ^\\^:s iUeljoff'ö Sefebucb für Unterllaffen. 3Kei)er OJia^ber).
Sateitt« 8 Stunben. Tie regelmäßige ^ormenlel;re nad) D ft e r m a n n 'ö 11 e b u n g ö =
buc^ biö äu ben "ipronominibuö (incl.) unb bie einfd^lagenben ßapitel m,^ ber GirammatiE
üon 3)iibbenborf unb ®rüter. iööd^entli^e %tx{\(x unb eEtemporalia. 3)iei)er
(31 a 9 b e r).
4$eogva|i^ie« 2 Stunben, (Srfter . Gurfus ber Elemente üon Stöftner. CSiu^
Übung beö topograpljifc^en S^eitö burd) fogenannte geograpljifdtie ßstemporalia, fomie bur(^
bie bem Curfuö juge^iörigen ??ragcn. 'i^on Wxiiz Secembcr (x\\ fpecielle Weograp^ie oon
Sad)fcn mit ^aupt|ad}lid)er Serürffid)tigung ber S^opif. Dr. f^tcif^^v.
^efd^id^te« 2 Stunben. Wefd)id)te bes Slltert^umö in biograpl)ifd;er ^orm. 3lufeer
Äöpert'ö Seitfaben befinbet fid) Stade, ®r}äl)lungen ^w^ ber alten (iJefdf)ic^te,
in ben ^änben ber Sd)üler. a)Jeper (Jiapbcr).
Statttrgefci^icl^te« a. Sotantf: 2 Stunben im Sommer. 3)?onograp^ifdje "Öe^
fpred)ung einer Stnja^l einl)eimifd)er ^flanjen, ^inrid)tlid^ i^rer äußeren ©lieberung unb
if)rer ^Setänberung wäbrenb beö 3öl)ted. 35ie befprod^enen "ippanjen mürben in ein Herba-
rium eingelegt, b. 3oologie: 2 Stunben im a&inter. 2)er Sau beö menfd)lid)en Äör-
pcrö, in«befonberc baö Sfelett beffelbcn, bie lüid^tigften inncreit Crgane, bie Sinnesorgane.
S^lonograpt)ifd)e Se^anblung einjelner Vertreter ber t)etfd)iebenen Älaffen beö 2:f)ierteid)ö,
befonberö ber l)ö^eren Älaffen unb Drbnungen. föiefing. c. aWineralogie: 1 Stuube
mä^renb bes ganjen 3öf|reö. ©egen 50 geognoftifd^e Mineralien, Dorne^mKd^ be« Äönig«
veid^ö Sad)fen, mürben burd) l^äufigeö Jvorjetgtn unb angcfnüpfte SBefpred^ung i^rcr ©igen^
fd)aften, S3eftanbtl)eile 2c. bem @ebäd)tniB eiugeptttgt, fo baß bie Sd^üler biefelben leiAt unter-
*) 33on 3Kic^aeliö an war biefe Älaffe im Olec^iicn in 2 ^arattclflaffen getrennt; im
£atetn in 4 Stunben ebenfalls in 2 ^alften get^eilt unb in 4 Stunben vereinigt.
— 23 —
fd^cibcn lernten. 2luBerbem rourben bie für baö ßrfennen ber Oetirgdarten roid^tigeu
om!to(jnoftifd)en a)UneraUen, foiüie bie üerf^iebenen ©rje be« ßifenö, ftnpferö, 3Wangon4,
©ilbcrd^ 3ii^'i^/ 3^"^^ wnb Sleiö in äf)nlid&er 2Beife wie bie fleogtioftifd^en SHiiicratien
fcnnen gelernt, ^eber Sd^üter legte fid^ eine 3)lincralienfammtnng an, n>ojn .für ben
geognoftifd^cn S:^eil foroo^t bie ^iefige ©egenb gute ®elegenl)eit bot, als awi) bie <Sd^uk
fefbfi mit beitrug, inbem fie )iä^ in SSefif» gefegt l^at t)on einer grofeen 3tnjal^I l|ier nid^
porfommenber ©ebirgöarten. oon rozlä)tn jeber Sditiler ein ©yemplar erl^iett. S5irector.
tte^neit« 4 Stunben. ^ie 4 @pecied mit reinen, gleidfibenannten unb ungleid)-
benannten S^W^^- 3lnfänge ber Siegel be tri. 3^itred^nung. Sotl^e, Sammlung von
9ied)enaufgaben für ^ö^ere Sd^ulen, ig^ft I. ©iefing.
3ci4iteii« 8 Stunben. glad)ornamente an§ bem Quabrate, ditijtede, parallel-
trapeje u. f. n). cntroidelt unb einfache Eörperformen in tjorberer 3lnfid)t nad) aSorjeid)-
nungen au ber 3öanbtafet, foroie nad^ 3)ictaten. Ueberjeid^nen beö ©emonnenen mit braunem
©tifte. Stuffud^cn unb 3ciÄ)nen beä (SontourfdHittenö. Goloriren ber 3«i^"i"i9- 3" einem
bcfonberen §efte waren bie in ber Stunbe burdigenommenen giguren ju ^aufe auö bem
®cbäd)tniffe ju mieber^olen. SDie erften 20 ^})hnuten jeber 3?oppelftunbe mürben, um größere
Öcinbfertigfeit ju erjielen, bem Sltempojeidinen gemibmet. SBinbifd).
^Sd^Sttf^retien« 2 Stunben. 2:aftfd^reiben. erjiclung correcter unb gefälliger
©uc^ftabenform in beutfc^er unb englif^cr ©d^rift unter Senufeung ber Sd^reib lief te von
©enje. 3Jad^bilbung ber an ber SBanbtafel oorgefd^riebenen 2ßörter. äBödientlid)e Säbgabe
eines ^tobebogend mit großen ©d^riftjügen. (Siefing.
Siunett. 1 ©tunbe. ®efang«übungen jum 2i)e\l and bem sroeiten Gurfuö ber
©efangöfd^ule oon ^einrid) Äofeolb. 6t)oräle unb Sieber. Srentl^el.
Xttttiett« 2 ©:uubcn. Slufftellen ju 3weien unb i^ieren, leid)te Stellungen, Um=
jug, Wegeujug unb 3)urd)jug mit Slnroenbung ber oerfAiebenen ©angarten unb armt^ätig*
feiten, üeidite §ang= unb ©temmübungen am Älettergerüft unb öangbarren. Stübner.
ditinfa.
Cltlitttaa. illaffenleljrer ; proo. Oberlehrer Slaijber (biö a)Jidiaelifi Dr. i&ei;).
tdnintab. Klaffenlelirer: Oberlehrer Xüxl
9leUg{ott* 3 ©tunben. a. 2 ©tunben biblifd)e @efd)idE)te nad^ Äur^. 3m
©ommer: alteö 2;eftament oon aWofe« biö jur babt)lonif(i)en ©efangenfdiaft ^m 3Binter:
Seben ^m mit befonberem ©ingefien auf bie Sel^rttiätigfeit. — b. l©tunbe JUtedjiidmuö-
telire. 3m ©ommer: SRepetition ber ©ebote unb ßrflärung beö erflen Slrtifelö. ^m
SSJinter: ©rflärung bed jroeiten unb 3Kcmoriren bed britten 2lrtifel«. — äufeerbcm
3Rcmoriren oerfd^iebener einfdjlagenber ©prüd)e unb einiger ftird)enlieber. Va. unb Vb.
getrennt. 2: ü r !.
Setltf^. 4 ©tunben. a. ©rammatif. 3)er entmidtelte einfädle unb jufammen-
gejogene Safe, Sfelatio^ unb S^emporalfafe. 8?ebanblung ber ^^räpofitionen, Pronomina unb
3>erba. ätnfertigung oon ©prad^arbeiten. — b. ©ti)l. 2ltte jmei 2Bod&en eine ©tplarbeit.
gabeln unb (Srjä^lungen, Sefd^reibungen, ©d^ilbeningen, ©riefe, Parabeln. — c. Drt^o=
grapliie unb 3nterpunftion burdö Sictate unb ©ebäd^tniBf^riften geübt. — d. Sefen,
8*
— 24 —
Sefprcd^en, a)iemorireu tinb 3)cctamtrcn von SKufterftücfcn aus iUc^offö Scfcbuii^ für
Untcrflaffcn. Va. SRa^ber (Dr. i&cp). Vb. Xnxt
Satein* 6 Stunben. äBeiteret Sludbau ber ^onttenle^re nad) ber @rammatt!
Don 3)2ibbenborf imb @rttter. älud Dflermannö ücbnnq^bud) für Se^ta loutbe
äbfci^nitt XIV bis ©(i^lufe, ttuö bem Ucbungöbud^c für Ouiiita bi« SCbf^nitt XIH
übcrfeftt. aiJöd^eutlid^ cin^cnfum uub ©^temporale. Va. 9iai)ber (Dr. <öct|). Vb. Züxt
^tattsSfifii^* 5 Stunben. ißon ^V6% @Umentargrammatit tuurben bie Sec^
tioueu 1—75 eingeübt unb überfeftt. (Sinjelneö memorirt. aSöd^entUd^ ein Xl)^tm unb
(Sjtemporalc ober 2)ict6e. Va. Siapber (Dr. ipe^). Vb. S^ürf.
i(eogra|l^ie* 2 Stunben. 3"^^^^^^ @utfud ber Slentente unb fragen üon
Stöfener. Anfertigung von ©jtemporatien. ätepetition bed erfien Gurfud. Va. Dr.
$entf4iel. Vb. Stübner.
^t^ä^i^U. 2 Stunben. Mad) bem £eitfaben von .^öpert. @efc^id|te bed
3)Jittetatterd in biogrop^ifc^er gorm. Va unb Vb. getrennt Dr. 3Kü(Ier.
Katargef^id^te* a. 93otanif. 2 (Stunben im Sommer. @rn)eiterung ber ^lot^
p^ologie; monograpt)ifd^e SBe^anblung von i>ertretern anberer, etroaö f^wterigerer Familien
aU in Segttt; (Sinfü^rung in baö iJinnö'fc^e Sijftem; Uebungen im Seftimmen na6) bem^
fetben. b. 3öologie. 2 ©tunben im .SBinter. SBau, Sebenöt^ätigfeiten unb pflege beö
menfdbKdien Äörperö; Sfepetition bed üorjä^rigen Gurfus ber Se^ta. (S)ie Säuget^iere.)
Specielle Setjanblung ber Älaffe ber ^ögel. Va. unb Vb. getrennt. Dr. ^^JfQnnftiel.
tted^netl» 4 Stunben. Die 4 opecied in gebrod^enen 3^^^^^^/ einfd^üegtic^ bie
2)ecimalbrüd)e. 3iad^ Öot^e, Sammlung von Ste^enaufgaben für (;ö^ere
Sd^uten, §eft II. Va. unb Vb getrennt 3ungl)änel.
Stid^netl* 2 Stunben. "ilaä) ^or}eid^nungen auf ber äBanbtafel. 9lm 3(nfange
15 bis 20 2)linutcn 2ltempojei^nen. hierauf Äantenoerjierungen. aBanbfüUungen, ftplifirte
SBlätter unb 33lumen in farbiger 2luöfü^rung unb mit fclbftgcfunbenem Contourfc^atten.
gormenjufammenftetlung ^icr wie in Sej:ta nad) eigenem ^^Jfane. Va. unb Vb. getrennt,
aSinbifd).
@^0tlfci^rettett« 2 Stunben. (Einüben ber beutfcfien unb engUfd^en Sd^rift nad)
ben Sd^reib^eften von §enje. Stufeerbem im Sommerhalbjahre Uebungen im S^actfd^reiben.
Va. unb Vb. getrennt. Stübner.
Sitigett* 1 Stunbe. Uebungen nad) ber @efangöfd^ule von ^einrid^ 5logolb/3.
Gurfud unb Sernen oon ßljorälen. Va. unb Vb. combinirt, jebod^ o^ne bie Gt)oriften.S3rent ^ e t.
Xttmett» 2 Stunben. Drol)ftellung unb Sludfall, jtreuijmirbeln unb Sc^rittjmirbeln.
Qo6)^ unb SKeitfprung, ^ang- unb ^angelübungcn am Älettergerüfte, roagred^ter fieiter unb
3tunblauf, Stemmttbungen am )öarren. Va. unb Vb.combinirt. Stübner
Cltiarta a. .ftlaffenle^rer : Oberlehrer S^ung^änel.
Clttarta b. Älaffenlet)rer : Oberlehrer Dr. ^ei;, (bid Süiid^aeli« Äirften).
tteligiott« 3 Stunben. a. Aated()idmud, 2 Stunben. 99el^anblung bed 3. Str-
tifelö, bed 3., 4. unb 5 igauptftücf«. Seitfaben oon Erüger. S)abei mürben bie eim
— 25 —
fc^logenbcn Sibelftetten imb roidjtigcn Äird^enUebcr auöwcnbig gelernt. — b. 33ibc liefen,
1 ©tunbc. 2)ie 3cit ber apoftel md) Äurfe'. IVa. IVb. Dr. 3üdjter. Slapber
(Äirjlten).
^tnt^ü^* 4 ©tunben. a. ©rommatif. 3luö ber 2Bortlel)ve bie Slbjectba na6)
i^rcr boppelten 2)eclination unb ^Ucrüottflonbigung be« ^ßenfumö ber V. (Slaffe. Sluö ber
Saftle^re bie Saftrei^e unb baö Sofegefüge. J^erfd^iebene 9lrten bie Safet)erl)ältniffe auöju-
brüden. 3)ie Slrteu ber Siebenfäfte — ' il^re JJorm, ©teUung unb 9lbfürjung. Sie ©afi-
jeid^nung. 3)ieö SlHeS in fletem 3lnfd)Iu6 an bie Seftüre, fowie burd) Sprad)arbeiten
eingeübt. Drtl)ograpl)ie unb 3nterpunction würbe burc^ Sictate unb @ebäd)tni6fd)riften
befeftigt. — b. Stt;I. SRegetmägige, mit ben ©pracf)arbeiten abwed)felnbe ©tplarbeiteu,
bauptfäd)li^ Sci^ilberungen , Sefci^reibungen , SJergleici^uugen , Untbilbungen von ©cbi^ten
in ^rofa unb bergleid^en. — c. CSrflären, 9)iemoriren unb Declamiren pon
poetifdjen Stüden auö lUe^off'ö Sefebud^ IL 2:iieU. IVa. Dr. Soofe. IVb. Dr. ^ep
(Äirften).
fiateitt« 4 Stunben. a. ?3efeftiguug unb 3>erooHftänbigung ber Formenlehre,
namentlid) ber unregelmäfngcn 3?erben, nad) 3J}ibbenborf unb ©rüter I. unb Dfter=
mann II S^^cil. — b. ©inübung ber loiditigftcn fpntactifc^en :'){egeln \\a6) ber 3lu«roat|l
bei Dftermann mit t^eilroeifer l^eroottftnnbigung nad) SJJibbcnborf unb Orütcr IL
— c. Seftiire au^ ben bei Dftermann beigegebenen äufammenl)ängenbcn fccfeftüden. —
d. 2Böd|enttid)e ^enfa unb ©rtemporalia. IV a. unb IVb. getrennt. Dr. ^ei; (ftirften).
^rattjSfifil^« 6 Stunben. 3la6) grünblid^er 3Bieberl^olung ber regelmüBigen (Sotiju^
gatiouen würbe bie (glementargrammatif oon lipiög beenbet inib nad) ^^Jlö^ Sd)uU
grammatif bie unregelmäßigen 'Serben, Section 1—23, eingeübt. Slußcr ber münblid)en
unb fd)riftlid^en Ueberfe^ung ber Uebungäftüdfe mürben nod) bie ber ©tcmentargrammatif
beigefügten Sefeftüde gelefen unb jum 2:^eil memorirt. 3ßöd;enttid)e Grtemporalien. IVa.
Dr. ioei). IVb. Sreut^el.
^eo||ra)i^fc* 2 Stunben. ßurfuö IIL nad^ ©töfeuer mürbe mit menigen 3öeg=
laffungen abfoloirt. ®eograpl)ifc^e ©i'temporalia. 9lepetitionen. IVa. unb IVb. getrennt.
Dr. .öentfd^el.
<$cfi|i<i^tc« 2 Stunben. ©efd^idjte ber neueren 3cit. IVa. unb IVb. getrennt-
Dr. 3)Uiller.
9tat]ir||cfi|ii|te« 2 Stunben. 3m Sommer ©otanif. ^epetition beö ifinnä^fc^en
^flaujenf^ftemö. ß^aracteriftif ber n)id)tigften ^flaujenfamilien im 3rnfd)luö an bie ein-
ge^enbe Sefdjreibung }al)lreid^er SRepräfentanten. Seber Sdjüler legte fid) ein Herbarium
an. IVa. unb IVb. getrennt- Stübner. 3m 2Binter Biologie. Sefpred;img ber
mic^tigften ^Jamilien aud ben Älaffen ber i)ieptitien, Slmp^ibien unb f^^dje. IVa. unb IVb.
getrennt. Dr. gleife^er.
^onttettte^re* 2 Stunben. Sie räumlid^en ©runbformen. Sie ©erabe xxad) iS^nU
fte^ung, ©röfee 2c. betrad)tet. Sage jmeier ©eraben. Ser SBinfel unb feine SCrten. yteb^\u
roinfel, Sc^eitelminfel. 2Binfel bei parallelen, uon einer ©craben gefd^nitten. giguren.
®ingel)enbe Betrachtung ber Sreiede, 3Sierede, SSietcde. Ser Äreiö. — ßonflructionöaufgaben
als a>orbereitung für ba§ geometrifd^e Qe\d)nt\\. IVa. unb IS' b. getrennt. 3ungt)äuel.
— 2() —
Vlt^ntu^ 3 Slunben. äCnroenbung bev 5l>Qrcntl)efeii auf bic mx Spected mit
gaiijen ^<xt)k\\, foiüic mit gebrodjcnen 3^f)f^" ciii)d)l. ber 3^ccimaUmid^. SDie abgcfiirjtcn
9tcd)mm3en mit T^ecimalbrüdjen. -- Cinfadje £d)Iunrcdiminc(. 2yäl)d)e ^raftif. 3ufammen=
gcfetite ®(j&lufered)muifl. iNerl)ältiüf)e imb ^Proportionen, kcc^d be tri. ^e^el muftipler.
Aufgaben üon .^ofmann unb »ot^c §eft III. IVa. unb IVb. getrennt. 3[ung^änei.
Stidintn* 2 Stunben. 15 3)Mnuten 2ltempo5eid)nen. Ginige flplifirte 35(att= unb
Süimenformen nnd^ ä^orjetd^nungen an ber ÜiNanbtafeL Gopiren ber öerbtle'fd)en unb
^ornemann'fd)en 'i>orlagcn in ben ücrfdjicbenften (>iröf?en. Ginftitirung in bie Formern
entmidfungögefe^e , jugleid) ah Anleitung ju leid)ten Gompofitionen. 3^*^"^" »^d^ ®t)pö-
mobellen biö jur 2luöfül)nnig in jwei Ärciben. IVa. unb IVb. getrennt. SiJinbifci^.
Sd^iittffl^reillttt* 1 Stunbe. 9Jad)(nlbung ber an ber äBanbtafel üorgefc^riebenen
SBörter unb Sä^e in beutfc^er unb englifd)cr £d)rift. 3m legten ÜJiertef jatjr Äanjieifdirift.
SSenu^ung ber §efte üon ^enje. 2yöd)eutlid) ein ^robebogen. IVa. unb IVb. getrennt.
Sungljänel.
Znvitttt* ^ Stunben. ^rci= inib Crbnuugöübungen würben in fd)ioierigen 'Xkx^
!nüpfungen mieberl^olt. gortfetjung ber OJerätljeübungen. IVa. u. IVb. combinirt. 6 1 ü b n e r.
Xertiaa. Älaffenletirer: Cberlel)rer äUentl^el.
Xertiab. Älaffcnle^rer: Cberteljrer Dr. Soofe.
tteliniott« 2 Stunben. a. 3)efpred^ung beö Äird)en]al)red unb ber fd)ii)ierigen
Äated)idmuö{ct)ren. b. Ginfü^rung in bie SBüd^er beö mnen Xeftamentö. i?efen unb Gr-
Ilärung bes Güangeliumö 3Jlattl)äi. lila, unb Illb. getrennt. 3?ai)ber (Äirften).
^etttffl^* 4 Stunben. a. iJeftüre auö i>iel)off'ö Üefebud), IL S:i)cil, inö^
befonbere aber GrÜärung üon Sd)iflerö Webid)ten. (Stuttgarter Sdjulauögabe). ^aft
fämmtlicbe Sattaben imirben memorirt imb beflamirt. b. Stplarbeiten. Sd)i(ber=
ungen, freiere Sti)[arbeiten. c. (>3rammatifd)e, ftjjitactifdje, ftijliftifdje iHegeln. Gingel)cnbe
a3etrad)tung ber roid^tigften Xropen. 3lnfänge ber aJJetrü. 3nit ben Sti)lübungen ab^
mcd()felnbe Sprad^arbeiten. Illa. unb Illb. getrennt. Dr. Öoofe.
fiatctn* 4 Stunben. a. Spntaj, bej. Gmenbation ber 9lrbeiten. Dftermanno
Uebungdbud) für Ouarta mürbe abfotoirt. :il$ödient(id) abn)ed)fe(nb ein "^^enfum unb
©Stemporale. b. !&e!türe ouö SBefler, latein. ßefebud) am ^erobot. Illa.
Dr. ffllülter. Illb. Dr. öoofe.
^rattsüftffl^* 4 Stunben. ""Jlad) 2Bieber()olung ber unregelmäßigen 3^itmörter,
würbe aus ber Sdfiulgrammatif t)on ^löb Section 24—45 eingeübt unb überfefet
öelef en unb memorirt mürbe ouö ^^ f ö fe G Ij r e ft m a 1 1) i e. III a. S r e n 1 1) el. Illb. Dr. Q c ij.
dttglifd^* 3 Stunben. Gö mürbe üon WeorgöGlemcntargrommatif b.engl.Sp.
nod^ furjer Se^anbtung bed Sbfdinitteö über bie 2ludfprad)e, ber lallulirenbe ober propä^
beutifd^e Rurfuö burd)genommen; Ijicran fd^loffen fidj pon bem fpftematifci^en Äurfu« bic
— 27 —
itapitel üom -äxtxUU SubftttutiD uiib i^lbjcctiü. ^'ie niciftcn beuifd)cu Ucbiniflöbcifpiele imirbeu
ftbriftüd) übcvfefet, unb (Silemporalia, fcmie tleine i^efc=, ®pred)= uub a)icmoririibunftcn
vorgenommen. III a. nnb III b. getrennt, Dr. gleifc^er.
(ttC0||ra)ll|ie. ^ 8tnnben. ^I'ie niatljematifcbe @eograp()ie am bent 3. ^urfud
von Stöftner. ^ieranf ,al§ 4. Änrfuö: ipecielle Öeograp^ie üon i^entfdjlanb. Stetes
^^or5eicl)nen an bie äl^anbtafcl mit ßiHFunbelegnng t)on 'Jiormalen. Illa. nnb Illb. getrennt.
Dr. ^entfcbel.
^efl^ifl^te* 2 3tnnben. lHttorientalifd)e nnb gried)i)d)e Öeid)id)te. (Sriediif^e
tWi)t^ologie. Öeograpljie iHlt4öried)enIanb§. III a. nnb Illb. getrennt. Dr. yoofe.
• 9{atttr|icfc^ili^te* l 3tnnbe. "^m Sommer äJ o t a n i f. 33efpred^nng ber nicbrigen
5Ui)ptogamen nnb Ucberfid)t über tia^ natnrlid)e ^45ffö"8»^u)9ftem "^m SBinter 3ooIogie.
'4ktrad)tung Der loirbcUofen Itjierc. lila, nnb Illb. getrennt, otübner.
^^9fit* 2 Stnnben. Jic lüidjtigften 6r|d)einnngen ber ■^Hipfif, mit Stnöfdjlnft ber .
magnetifdien nnb eleftrifd)en (Srfdjeinnngen, jn beren S3c)pred)nng bie ^di nid)t an6rcid)te.
')lad) .^cnffi, ßeitfaben ber '|U)i)fif. Illa. nnb Illb. getrennt. Dr. Sdjnlje.
ttrit^mctil* 3 3tnnben. ^ie 4 Specieö mit ^^ndiftaben, bie einfaAften Säfee
über ^Uitenjen, Cnabratuniv^ef, Hnbi!uuir5cl, angefeWe (>)Ieid)nngen I. Wrabcö mit l Un-
betannten. öofmanno Jlnfgaben IL 2i)C\i Illa. nnb Illb. getrennt. G)iefing.
(Geometrie* 3 Stnnben. Sinien, 'il>infe(, baö T^reiecf, baö 'iUercd (befonberö
"i^araUelogramm), ber Urcio. WIeid)f)eit ber Jyignren. "iverljältnif; nnb ^^U'oportion, 9lel)ntid)feit
be§ iDreiedö. 83ot)mannö ^etjrbnd) ber ^Jfatljematit I. Tljeil. Illa. nnb lilb.
getrennt. (Siefing.
9lc(^ttctt« l Stuube. 'i^rocentrcd)nnng, 3i»ö^^d)"W"S / '^iöbatt' nnb Tiöconto^
red)nnng, Äettenred)nnng, ("»5efeUfd)aftöredjnnng, 'ä)Jifd)intg§redmnng, ^JJJün5red)nnng. III a.
nnb Illb. getrennt. Dr. 1!)} artet.
;{ci(^nett« 2 Stnnben. a. Gkometrifdjeö 3cid)nen. JlUgcmcincö über bie jnm
lifinearseidinen nöt^igen ^JJiateriaticn. (Sonftrnction unb 2^t)ei(inig ber Wcraben, parallelen
unb SBinfel, ^^roportionallinien n. f. lu. (Sonftrnction ber regelmäßigen unb unregelmäßigen
^^Joltjgone, ber !^inien im unb am Greife, ber Coalen, (Snformen, (Sttipfen, ©piralen, 'Ißa-
rabeln u. f. w). b. 3lUe än)eiiöoc^cn3veit)anbieic^nen. Illa. unb Illb. getrennt, äüinbifd^.
6itt||ett. 3m Sommer 2, im 3i^inter 1 Stunbe. Tie HI. Älaffe get)örte nur
bem (Jl)ore an. Sic^e f)ierüber Oberprima. :örent^el.
Xltrtten* 2 Stnnben. Xie ^ciübnngen würben meift mit öö»teln an^efül)rt.
T)ie (Seräl ^Übungen würben mit ^^Ö^wnbelegung b:r 2^urntafcln t)on Jtabenftein in
Stiegen üorgeuommcn. Illa. unb Illb. combinirt Stübner.
^iifeir-$ecttttbit.
Uttterfcdtttte a. Älaffenle^rer: Dberlel)rcr Dr. §eutfd;el.
UntcrfecutiHa b. älaffenle^rer: Oberlehrer Dr. IDtüUer.
ttclinUitt« 2 Stnnben. ^m Sommer: 'ipoetifdje, propI)etifc^e unb apocrtjp^ifc^ S^üd^r
b€d atten ^eftainents. 3m Üßinter: Sieben S^fu nad) ben (Soangctien. a. ixni b. getrennt.
Dr. 3tid)ter.
— 28 —
Sentfcl^« 3 ©tuuben. 2tttntt: jQomerd Db^ffee naä) ber Ueberfe^ung t)on äJog;
©oet^cö ®öfe t)on Scrlid^ingen. Grflärung ©d^iHcr'fd^er ©ebid^tc. 2)cclam(rtion. SKctrifd^e
Ucbuiigciu 2luffäBe. a. Dr. ,^cntfd^cl b. Dr. 3KälUr.
fiatein« 4 @timben. a. 2 Stunben fie!türe: Caesar de hello gall. I unb IL
b. 2 ©tauben SputaE unb münbtid^cd Ucbcrfefeen bcr Ucbungsftüdfc in aJlibbcnborf
unb ©rüter. ?ßcnfo unb Gilcmporalia. a. Dr. §cntfd)cl. b. Dr. aKüHet.
^rattjüfifd^* 4 Stunben. a. @rammati!: ^lö^, ©d^ulgrammatif routbe
bis Sectton 64 burd&fleuouutten. b. Scftüre: 3)ic leidet cren Binde öuö bcm Manuel
von '^Jßiöii mürben gelefeu unb ©pred^übungen baran gefnüpft. — ©d^riftlid^e lieber-
fefeungeu an^ beni 2)eutfd^en. a)Jemorirübungen. a. Dr. SBunber. b. 33 r entlieh
^glifd^* 3 ©tiniben. a. ©rammotif: Gö würben an^ ber görmenlel)rc bie
Äapitel über baö 2lbiectit)um, äJerbum unb Pronomen burd^genommen unb burdj münblid&c
unb fd^riftlidic Ucberfeßungen an^ bem S)eutfdf)en inö ©nglifd^e, fowic burc^ Gjrtemporalien
eingeübt. Sc^rbud^: ©eorg, Glcmentargrammatü. b. Seftüve ber im 2ct)rbudie ent-
I)oltenen Sefeftüde, ©pred&^ unb 3)Jemorirübungen. a. unb b. getrennt. Dr. %Ux)6)ev,
#eO||ra|ii^ie» 2 ©tunben. ©pecieHe ©eograp^ie (4. Rurfud) mn ©ponicn, ^ortugal^
granfreic^, Stalien, 2;ttrfei, ©ried^cnlanb. ©tete« SBorjeid^nen an bie SBonbtafel mit 3u=
grunbetegung oon Jlormaten. a. unb b. getrennt. Dr. ^entfdö^I-
^tf^i^te« 2 ©tunben. dtepetition ber altorientalifd^en unb griedE)ifd)en ©efdE)i(i^te.
Siömifd^e ®efd)i(^te biö jum Huöbrud^ ber »ürgerfriege. a. Dr.-XJoqet. b. Dr. SDiüIIer.
^^^fiL 2 ©tunben. aWagnetiömu« unb eieftricitat. — 3ne^anif: JDie einfod^en
3Wafd)inen unb bereu Slnwenbung; l|t)broftatifdier Xtnd, ard^imebifd^eö ^rincip, befonberä
in feiner Slnroenbung an^ S3eftimmung be« SJoIumen unb bcd fpecififd^en ©emid^tö fefter
Äörper; MeroRatif. a. unb b. getrennt. Dr. ©d^ulje.
&ttniit* 2 ©tunben. ^ie Gtemente ber unorganifdien Gl)emie; indbefonbere bie
roid^tigftcn aWetalloibe unb bereu SBerbinbungen mit ©aucrjltoff, aBafferjtoff 2c. . ®ie ted^nifd&
unb lanbroirt^fd^aftlid^ u)id|tigflen ©öuren unb ©alje. a. unb b. getrennt. Dr. 2BoIf.
tttit^metit« 2 ©tunben. ^otenjen unb 2Bur}eIn mit gan}em pofttiDen ß^ponenten.
©(eid^ungen unb ®leid)ungöanfä6e 1. ©rabed. 9l(In)öd^entlid^e 9(uf gaben, a. unb b. ge-
trennt. Dr. SWärfet.
^totnetrie* 3 ©tunben. %[el^ntid^Ieit ber Figuren, ^ie regulären ^lUelede. 93e-
red^nung be« Äreifeö unb S3ejlimmung ber Qal)l 7t. SSopmonn, Se^rbud^ ber aßatl^es
matif I. 2:^eil. a. imb b. getrennt. Dr. 3Körfel.
3^t^ttem 2 ©tunben. a. Orthogonale ^rojection. Mgemeined aM ber
5ßroiection«lc^re. 2)arftettung beö fünfte« auf ein, jioei unb brei Qbentn. 25ie ©erabe
unb il^re üerfd^iebenen Sagen. 3lüdfbeflimmungen. ^rojectionen ber begrenzten ebenen
gläd^en unb ber leid^teren Äörper. SSerroenbet würben bie SBerfe üon 2)ietel, ^elabar unb
äBeidl^aupt. b. ^reil^anbjeid^nen fanb alle jtoei SBod^en ftatt. a. unb b. getrennt.
2Binbifd|.
SittACii* 3m ©ommer 2, äßinter 1 ©tunbe. 3)ie ©ecunba gel^örte nur bem
e^ore QU. ©idje hierüber Oberprima, aärentl^el.
— 29 —
Zttrttett. 2 @tunben. Freiübungen mit Kauteln unb Stäben. @erfitpbungen
tote in poriger JtlaSfe. a. unb b. combinirt. Stübner.
ÄIaf|enlel)rer: Oberlehrer Dr. Slid^ter.
9leü((tott* 2 ©tunben. ©taubendte^re. &tbtn unb »riefe 35auti. Dr. "Slid^ter.
^eiltfil^. 4 Stunben. a. Seftttrc beö Jlibelungentiebeö, foroie von ®öt^e'ö
liertnann tinb ^orot^ea. b. ^aö ^auptf äd^Iid^fte aM ber SRetrif unb ^oett! atid
iUc^off'd ^anbbucb ber beutfd^en SlationaKiteratnr erläutert. Eigene metrifd^e SJerfud^e
ber S^üler in jambifd^em, tro^äif<i^em, epifdb^m unb etegifcbem J>erömtt6, forote in ber
fappl^ifd^en unb alfäifd&en ©troptienfornt. c. 2)effatnotion«übungen unb anfange im freien
Vortrag, d. 3)lonatlicbe ©ttjlarbeiten (6I)rieen, 3«^<Jlt*öngQben, (S^orafteriflilen, leid^tere
Slbl^anblungctt). Dr. SRtd)ter.
fiatettt* 3 8tunben. a. Scftflre von Caesar de bell. gall. IIb. VII, foroie
ein}e(ner 9lbfd)nitte au^ Livius unb Sallust. ttad) ber 9ludn)al^( in ^od^e'ö fiefebud^ für
obere Älajfen. b. "ijirofobif uttb Seftüre r)erfd)iebencr Stüde aiiö Ovid unb ber ß^refto-
motl^ie von Siebelid^öabenidjt. c. Jiepetition ber Spntan;. 3KflnbIid&eö Ueberfeften
au6 Dfiermann'ö Uebungöbud), 4. 2t)eil. SKonottid^ 1 '^enfum unb 1 Grtemporale.
Dr. SRiÄtcr.
^ruttsüfif^. 4Stu]tbeit. a. ©raintnatif: 2)ie @d)u(gramtnatit t)on^lö6n)urbe
beeitbet imb Durd) mtinblid^e Ueberfeftunqen aud ©runer'ö beutfdien 9Wufter)Tttdten
loieberbolt. b. fieftüre: Shiö bem Manuel it)urben Stüde üon Dumas, Octave Feuillet,
Alfred de Vigny, Mme. de Staöl, Buifon, Roilsseau getefcn unb erlätitert. — Spred^-
unb SJfemorirübtingen. Scä&riftlid)c Uebcrfefeungen aus bem 5?eutfd^en. Gjtemporalien.
Dr. aSunber.
^Ulifd^« 3 Stunben. a. ©rammatif. 3)ie etementargrammatif von
®eorg mürbe ju ßnbe geführt unb bie ^auptfopitel ber ©pntar, befonberö bie Sleftion
ber i^erben, mürben burd^ münbfidie tmb fd)riftli(lbe Ueberfeftungen tuieberbott unb geübt.
b. öeltüre. 9(n« .^errig'd British Authors tpurben Stüdfe von Swift, Fielding,
SmoUet, L. Montague unb Defoe getefen unb in englifd^er Sprad^c befprod^en. — 3Re=
morirttbungen. ©ftemporalien. Dr. SBunber.
#togta)i^it* 2 Stuitbcn. Specieße ©eograpbie (4. Äurfuö) t)on Selgicti, .©ollanb,
Dänemarf, SIanbinQt)ieit, Shifelonb, Defterreid^ unb ber ©df)mei5. ©teteö Sorjeid^nen on
bie äBanbtafet tnit 3wgrunbelegung von 9tormaIen. SDirector.
#cfd^id^tc* 2 ©tunben. 3m ©ommer: römifd^e ©efd^idfite pon ben ©racclien bi*
jutn 6nbc be« Raiferreid^d, nac^ a)opib aRüller'd Slbrife ber oK^emeinen SBelt.=
gefd)i(^tc. 3m äBinter: beutfcbe fflefd^id^te pon i^ren äitfättgen bi« 5u ben fäd^ftfd^en
iRaifern nad) 2)opib a)iüner'ö ®efcbid)ie bed beutfc^en SSolfeö. Dr. Siid^ter.
^im^U 2 Stunben. S)ie ©efefie ber aWecboni! fefter, tropfbar flüffiger unb
luftförmiger Äörper mtirbeit inbuctip abgeliitet unb burii^ jablreid^e Seifpiele erläutert.
Dr. ©d>ul5e.
— 30 —
i&fitmit* 2 3tunben. diepetitionen auö betS^mie ber md^tmetaDifc^en @(emente.
allgemeine »etrod)tungen über bic Saljc. 2)ie roic^tigften 3RetaIIe unb bereit SJerbinbungen.
^abrifation von Gifen, Stol)l, Äupfcr u. f. ro. Dr. aSoIf.
ttrit^metit« 2 3tunbcn. 'itUgenteine ^otenjle^te, Sogarit^men, @(eid^ungen
1. ©rabeö mit metjreren unb 2. förabes mit einer Unbefanntcn. Dr. Sd^ulje.
<l(eomctrtc« 3 3tunben. @bene ^Trigonometrie nad) Sopmann. äl[tn)5c^ent(id^e
aufgaben. Dr. ^JJJärfel.
$ti^ntn* 2 3tunben. a. ^ortfe^ung ber ortt)ogonQ(en protection. Hax-
ftettung unb Cintroirfetung ober DJefcbeftimmung ber ^riömen unb ^pramiben, ber regulären
^ßol^cber unb ber brei elementaren runben Äörper nebfl ber cplinbrifdicn unb conifd^en
©d^raubeulinie , bic gerounbenen Äörper. b. 2)aö grei^anbjeic^ncn, nur nad^ ©^p«^
mobeUen, würbe alle 14 Xage gepflegt. 3Binbif(^.
SitiACit« xÜiii 3ommer 2^ im 3Binter 1 Stunbe. ^ie Secunba gehörte nur bem
G^orc an. Sielte tiierübcr Cberprima. Srent^et.
Xnrtten. 2 Stunben. Sie^e Cberprima. Stübner.
Älaffcnle^rer: Obericlirer Dr. Sd^ulje.
tteligiott* 2 (Stunben. 'l^oUenbung ber @(aubend(e^re. Seftäre audgemä^lter
Stücfe aii^ bem alten Xeftament. 5lird)engefd)id^te L Xi^dl Dr. SRid^ter.
Sentf^* 4 Stunben, im äSinter 5 Stunben. a. ©efd^id^tc ber beutfd^en
^^{ationalliteratur t)on i^ren Anfängen biö jur Sieformation, üerbunben mit Seftürc ber
in äJiel)off'6 iQö^hbud) gebotenen groben. Sa« 5Rötl^igfte auö ber mittel^oc^beutfd^en
2Bort= unb ®a^tel)re (2 St.). b. anfange ber !?idpofitionöle^rc mit Uebungen.
c. 5)ie beutfdjen Stcimformen, baju Seftttre unb Grflärung ber in SBie^off'ö Sefe«
bud) enthaltenen Seifpiele unb eigene ^^crfuc^e ber Schüler (b. uubc. l©t.). d. Seftüre,
im Sommer Seffing'ö Gmilia ©alotti, im Sßinter ©öt^e'd 3pl)igenia (1 St. combinirt mit
Oberprima), e. Sööd^entlid^e Uebungen im 3)eclamiren, freien i?ortrage, ^roto^
folliren, 'Jtecenfiren (1 St. comb, mit Oberprima). 3}ionatlid^ eine Stplarbeit (Sdtiit
berungen, ^^arallelen, frei erfunbene Grjä^lungen, Heinere 2lbfianblungen). ^rof. Dr. 3?ogel.
fiattitt* 3 Stunben. a. Sef türe: Sallustii bellum Jugurthinum c. V — XXVII.
Cicero oratio pro Archia poSta, aud Ooibö ^J)ietamorp^ofen: bie Sd)öpfung, bie SBeltalter,
bie grofee ^lut^, 5Riobc, 3?äbaluö, bie cal^bonifdfee 3agb, ^^iUmon unb Saueid — 'ißripat-
leftüre: Sallustii bellum Jugurthinum c. LXXXVI— CXIV. b. ©rammatil: ©injelne
Äapitel ber Syntaxis omata unb ber äöortbitbung«le^re im Slnfd^lufe an bie fiefture. —
3Jlonatlid) jroei ^enfa auö ^^Jutfd^e, ©rinnerungen 2c. ißrof. Dr. J?ogcl.
^ranjSfif^« 4 Stunben. a. @rammatif: ^'.ünblidie Ueberfe^ungen a\i^ @runer'«
beutfddcn 3)lufterflttdEcn. b. Seitüre: Mademoiselle de la Seiglifere, Cid unb Zaire,
ooUftänbig; Henriade 1., 2. unb 10. Öefang. ^reie Sluffä^e, ajerfud^ Heiner freier SJortrage,
£iteraturgefd)id)te. SJ r e n t ^ e l.
— 31 —
tfnglifd^* 3 ©tunben. a. ©rammattf: 9JlünbIic^e Ueberfefeiingcn nadiOruncr,
„bcutfd^c 3JJuftcrfiücfc." b. fie!türe: äu« io^Trig'd British Authors rourben Stüdc von Bacon,
Locke, Sterne, SmoUet gelcfen. ^icrouf folgte Shakespeare's Merchant of Venice, act
I — ^IV mit ©rflärungen in englifc^er ©prad^e. ^^Jenfa. Dr. äßunber.
<i^eogra)i^{e« 2 ©tunben. a. 1 ©tunbe. aKat^cinatifcfic ©cograp^ic. . b. 1 Stuube.
Oeograp^tc üon Slfrifa uub SKmcrifa. 4 Rurfiid. 2)ircctor.
li^ef^id^te« 2 Stunbcn. ®ef^id)te te^ beiitfcfieii ^nittclaltcrö mit ftctcr SBerOd-^
pditigung ber aiifecrbcutfd^en ajcr^ältnifye. fie^tbucf): Daüib 3Küücr'd ®cfc^idjte bc§
bcutfd^cn )8oIfcS. Siepetition ber ®efd)id)te beö aitertf)iim§. "^vol Dr. .5>ogeI.
Statnrnef^i^te« 1 ©tunbe. a. Sotanif im ©ommer. Ueberblid über baö ge=
fammte ^flonjenrcid) nad^ bem natürlidien Spftem, mit befonberer Serüdfii^tiguitg ber ©e-
fä6frt)ptogamen. b. S^ologie im SEßinter. Ueberblicf über ba§ gefammte S^fiierreic^ mit
befonberer Sierüdtfid^tigung ber roirbelfofen 2^bierc. © tu b 11 er.
^l^^fiL 2 ©tunben. aWagnetiömud unb Electricität. 3)ic 6)runbbegriffe ber ti^eo-
retifc^en ?Ked)amf bebiictit) abgeleitet. SRad^ fieuffi, Seljrbud) ber ''^Jtiijiif. Dr. ©d^ulje.
S^etnic» 2 ©timben. Elemente ber orgamid)eu 6t)cmie. 2)irector.
tlritl^metif« 2 ©tunben. ®Ieicl)ungcn 2. Pjrabeö mit einer unb mehreren Un=
befannten, @leid)nngSQnfä^e, arit^metifd)e 3iei^en. Dr. ©d)ut.^c.
Geometrie» 3 ©tunben. 3^M*nmmengefetjte 5lufgaben aus ber ebenen S:rigono=
metrie. ©tereometrie bis jur Sered)mmg ber ihigef. 9Jad) Soi;mann, Sel)rbuc^ ber
aRatliematif, Xi)dl IL 3Böd)entIi(^ rourbe eine 9lufgabe ausgearbeitet. Dr. 3Kär!eI.
^tii^ntn* 2 ©tunben. a. ^rojectiouöjeid^neu. 2^ie Serpentine , ber ge:^
rounbene ©äulenfd)aft unb gerounbene ßplinber, bie ebenen Sd)nitte be§ ^rismas, 6t)linberS,
ber ^^ramibe uub bed Äegclö. 35urd)bringimgen biö ju jmei fd)rägen, nerfcbiebcn ftarfen
$i)ramiben. b. g r ei banbj ei d)nen olle 3 2i5od)en. äSinDifd).
@itt||ett« 3m ©ommer 2, im äßiuter 1 ©tunbe. ©ielje Oberprima.
Xnmett« 2 ©tunben. ©ie^e Oberprima.
Älaffenleljrer: Dberlel)rer '$rof. Dr. 'iJoget.
Weüniott* 2 ©tunben. Srflärung ber 3Iugöburg'fd)en Gonfeffion. Äird)en3eid)id^te
L S:t)eil. Dr. iHid)ter.
Sentf^* 3m ©ommer 3, im SBintcr 4 ©tunben. a. Öefd)id)te ber beutfd^en
Sßationalliteratur von ber Sieformation biß auf ®ötf)e unb Sdnller, mit Seftüre unb
cinge^enber äkfpre^ung ber in ä^ieljoff'ö öanbbud) gebotener; ^^Jroben. b. äbrife ber
Sogif. c. Seftüre: 3m ©ommer Öeffing'd ßmitia (Satotti, im äßinter ©öttie's 3pt)igenie.
d. Hebungen im Declamiren, freien i^ortrage, ^^rotofolliren, Siecenfiren. —
aRonatlid) eine ©tilarbeit (Slb^anblungen , iWebeu), ^in unb roieber poetifd^e '^Nerfuc^e.
^rof. Dr. i^ogel.
o*
— 32 —
fiateitt* 3 Stunbcn. a. Scttürc: Cicero, Cato major c. I — ^XI, oratio pro
Archia poSta, aud DmbdSRetamorp^ofen: bie Schöpfung, bie mcc ::^elta(ter, bie (äiganten^
%caon. Die äUafferflutl^, SJeucalion unb ^prr^a, ^^aeton, Spciiuö, SRiobc , a)äbaluö, ^^ite^
mon unb ©auciö, Drpt|cuö unb 6urt)bicc, 3Ribad, bie ©ried^cn in äulid, i^ama, 9hima unb
(ggerio, bie Seiten beö ^pt^agoroö. 5ßriootlcftüre: Cato major XII— XXIII. b. @ram=
matif: (Sinjelne 3lbfd)nitte ber Syntaxis omata unb ber äi}ortbitbung6lc^rc im 9lnf(i^tu6
an bie Sef tüte. — aKonatlid) jroci 5ßenf a aud ^ u t f d) e , 6 r i n n e r u u g c n 2c. ^rof • Dr, J^ o g e t.
^ratt)9fifil^« 4@tunben. a. ©rammatif: ^J}tünb(id^eUeberfe^ungenaud ©runer'd
Seutfd&en 9)iufterftädfen. b.Seftüre: Pascal, lettres provinciales ; Mme. deSfevign6,
lettres; Flechier, oraison funfebre de Turenne; Montesquieu, esprit des lois;
Lamartine, poämes, aud bem Manuel uon ^(ö|. ©an; tüurDen gelefen: PhMre,
tragfedie de Racine; Le mfedecin malgre lui par Molifere. ßurforifd): La Cama-
raderie par Scribe. — älufjä^e. iJitevaturgefc^td)tc. Dr. äüuu ber.
@tt||Uf(^. 3 Stunbcn. a. @rammati!: ^J)!ünblic^e UeberfeQungen na(!^ ^errig'd
2(uf gaben, b. ;:eftüre: Shakespeare 's Jul. Caesar becnbct. hierauf: As you like it,
comedy by Shakespeare. Will. Pitt, on tlie abolition of the slavetrade unb einige
®ebi4)te auö ^errig'ö British Authors. — ^^Jeufa. fiiteratur^efd;id)tc. Dr. SBunber.
#eogra)i^ie* 2 3tunben. a. i @tunbe mat^emattfd^e ©eograp^ie. b. l Stunbe
Siepetition auö ber pti9fifaUfd)en, topifd^en unb politifd^en ©eograp^ie. SDirector.
%t\^\^iu 2 Stunben. '^^om 93eginn bed breigigjä^rigen jtriegd bid 9{apoteon I.
mit befonberer Sierüdfic^tigung ber beutfd^cn ©efc^id^te. Sel)rbu^: 35at)ib 3)lüüerö
©efcftic^te beö beutfdjen iiolfeö. Siepetition ber ©efd^id^ite bed Slttert^umö unb be4
anittelalterö. ^^Jrof. Dr. liBogel.
9lat]ir||ef<l^id^te« 2 ©tunben. a. Sotanif: 3m Sommer 1 ©tunbe. Slnatomie
unb 5P^i)[io(ogie ber ^flanjen. b. Zoologie: 3nt äßinter 1 ©tunbe. 3lnatomie unb
^^t)fiologie bed 3Kentdjen. Stübner. aJJineralogie: 1 ©tunbe roä^renb bed ganjen Sa^red.
SJefanntfd)aft mit über 100 ber roid)tigftcn orpftognoftifd^en unb gcognoftifd^en SJlineralien
naci) i^ren p^pjtfaUfc^en Äennjeid^en unb nacb i^rer c^emifd^en ßwföuimenfefeung. ©lemente
ber ©eognofie unb ®eo(ogie 2)irector.
^^^fit 3 ©tunben. Sie ©efefee ber rotirenbe.i unb ber ofcittirenben Öeroegung.
anmenbung ber festeren auf 3lfuftif unb Dptif. "^^i) iQeuf fi, Sebrbud; ber ^l)t)fif.
Dr. ©d^utje.
^i^etnie« 2 ©tunben. erroeiterung unb äudbau bed in ben frül)eren Äfaffen
bel^anbelten ©toffed. 2!)irector.
ttrit^metif. 2 ©tunben. ^öl^ere ©leid&ungen. Se^re Don ben ©ombinationen.
Sinomifd^er Üelirfafe. Slnfangdgrünbe ber SBafjrfd^einlid^feitdred^nung. SSenuftt mürben bie
Aufgaben dou ^ofmann, III. %\^\\. Dr. ©d^ul^e.
tteotnetrie« 3 ©tunben. Siepetition ber Stereometrie. Slnalitifd^e ©eometrie ber
&^vxt bid einfcbl. ber fiegelfc^nitte. Stäumtid^e Soorbinaten, ©lei(i^ungen ber ©eraben im
Slaume unb ber ^\it\\t. Dr. ©d)u(}e.
S^i^tt^tt* 2 ©tunben. ^erfpectiue. aSgemeined. ©eometrifd^e unb freie Sel^anb^
lung abroed^felnb. 'Bon ber ^arattel^ unb ^olarperfpectioe. Siad^ ber Slatur mürben ge^
— 33 —
jeid^net 1) Don beii Supitid'fc^en @i|enftabmobeUen ber ^bus^ baö ftubudireu}, bie ^^i^ra-
miben unb bad ^rtöma in ben Derfd;iebenften Stellungen ; 2) bad (anbtDtrt()f(i^aft(id^e Sieben-
gcbäube unb 3) einige (SppömobeUe^ n)obei bad 92öt^igfte aud ber 93e(eud)tungdtl)eone jur
ä3efpred^ung unb mnn^enbung tarn. 'IBinbifd^.
G^orfittnett. Z^ @ommer 2 @tunben^ im SBinter I Stunbe. kluger (iJ)oxältn
nad^öiller rourben nodö geübt: 3Rotetten unb geiftliii^e unb n)elttid^e Sieber für gemifd^ten
£i)or aud ber Musica sacra für ^öl^re Schuten unb ben Sieberfammhmgen oon fiorenj^
(^ut unb ^ra^t. Schüler aud fämmt liefen itlaffen vereinigt, ^rent^el.
Xntntn* 2 Stunben. Freiübungen mit @ifenflöben. @erät^übungen n)ie in
2^ertia. (Sombinirt mit Cberfecunba unb Unterprima. Stübner.
£ommerf|albiat)r:
^elümeffett ttnü WtUcUtrctt« 2 Stunben. ^Ibftcden von £inien unb äBinfeln im
gelbe. 3^irectcd unb iubirccteö aWeffen von Streden. Slufna^me von 55^9"!^^^^ mittclft
rec^troinlUger Goorbinaten. 3lufnat)me von öJrunbftüden mit ber Äettc unb bem 9)iefetif(]^
nad) ber Umjie^ungöv ^olor= unb ©tanblinienmet^obe. Slufno^mc bed ganjen Örunbftüdd
ber 9teatfd)ule. 3Jered)nung unb S^l^eilung von örunbftüden. 9ht)cIIiren auö ber SÖJitte.
^ie 14 ©d)üler mürben in 2 Slbt^eilungen getrennt eingeübt. Dr. ^^fannftiel.
^nilf tt^ruttn« 2 @tunben. l . @ i n f a d) e I a n b m. S u d) f ü ^ r u n g. Sinric^t ung
Dom Onmbbud), (^erät^e-Sn^entar, 33eftanbdv S^ünger^ ©aat-, ernte-, atudbrufd^- unb
3)iüt)lenregifter, SSerfauföiournaJ, Öefdt)Qft«= unb 2lrbeiterconto, S^agetöl)ner=9iegifter, 6api=
talieubui^ unb 6affa«6onto. 4>crmögenäaufnat)me, Slbfd^luß ber S3üd)er unb Silanj am
©übe beö lanbroirt^fdjiaftlid^en SHed^nungSja^red. 2. ©runbjüge ber boppelten 8ud|=
fü^rung, äufftellung beö Hauptbuches. Dr. ^^Jfannftiel.
VKlgemcitte (Stttmit* 2 Stunben. 3n ^l^erbinbung mit Unterfecunba b. Sie^e
Unterfccunba b. Dr. SBoIf.
äBinter^albja^r:
^ftattjetUi^^fiologic mtH ^flanjetttratit^citett. 2 Stunben. @d mürbe bie
Se^re oom «au unb ben Sebendt^ätigfeiten ber ^panje be^anbelt unb burd^ SJorjeigung
unb ©rflänmg ja^treidjier, mifroffopifd)er Präparate, fomie einige ©Epcrimente erläutert unb
Deranfd^aulid^t. 2)aran fd^tofe fid^, meift unmittelbar mit ben betrcffenbeu Äapiteln ber
^^^pfiologie uerbunben, bie Sefpred^ung ber mid^tigften Äranf^eiten indbefonbere unfercr
6ulturgemäd^fe, i^rer Urfac^e unb i^rer SJorbeuge unb Öel^anblung. Dr. IJleifd^cr.
— 34 —
SodSWitt^fd^aftiSllc^tc« 2 ©tunben. «cfd)id)te bctfclbcn feit bcm 16. ^ai)X'^
l^unbcrt. Sßorbcgriffc (®ut, Sycrtl), ^^Jrciö, SBirtl^lAaft). ^>robuction ber Oüter (^robuctb^
fräftc: Slatur, Gapital, Slrbcit). "iProbuctioiiöprocefe (ÖJerocrbc ber ©toffgctpinnung, ©toff=
üerebetung unb ©ütetücrtljeilung). ^^robucte (Örunbrcntc. Gapitalrente unb 3lTbeit6lo^n).
SBirtl^fd^aftSformen {3latnxaU, ©elb^ unb Grebitanrtöfdiaft) (Sotifumtiou ber ®üter, (Gapi-
talifation, ^ßcrfid^erungdroefen unb Sujciiö). Dr. ^4>f<i»niftiel.
tlQilctncittc (!^^cmtt* '^ ©Umbcn. Süic im Sommer. Dr. äSoIf.
35ie übrigen aLtgemeineu llntcrrici)töfädier fallen bei bem erften 6urfu§ mit ben=
jenigen ber Unterfecuuba jufammen, nur baft jioei Stunben ^rojectionöjeid^ncn unb bas
Gl^orfingen burd^ bie obigen Wegenftänbe. erfeftt werben.
3uieiter Cttrju0*j.
S m m e r l) tt I b j a l) r:
fiattÜttiitt^fc^afUifl^e mtü orRanifc^c ($^emic. 4 Stunben. ^ie (anbmirtljfdbaft-
lid^ roid^tigen ©toffe. Sia^rungöftoffe ber ^^Jflanjen in Äuft unb ^-Boben. Ginflu6 berfelben
auf bie Segetation. Oleidjmert^igfeit aller SJabrungsftoffe. Ginleitung in bie organifd^c
G^emie. 2ltco^ole, 3lctl)er, ©äuren 2c. 5)ie 9ial)rungömittel ber X\:)kxc erjeugt in ben
^Pffanjen. 35üngemittel. ©tidftoff^altige unb fticfftofffrcie Futtermittel. 3lm ©d^luffc beö
Gurfuö Ginigea über bie tanbn)irtl)fd;aftlid) ted)ni)d)en GJeroerbc: ©ffigfabrifation, ©piritusv
®tärfe= unb 3iitfß^*f^l>nf^tion. Dr. äöoif.
*) 3^*^ Unterflütjung unb ßrläuterung bc6 ^Vorgetragenen bienen:
a. 3)aS unmittelbar an bie Slnftalt anfto^enbe SScrfud^äfelb**) mit botanifd^cm ©arten.
b. ©ine ©ammlung t)on lanbroirt^fd^aftUd^cn öerät^en unb 5JRobclIcn.
c. Gine fe^r DoSftänbige ©ammlung von t^eile natürlid^en, t^eilS nad^gemad^ten ^xo-
bucten ber Sanbrnirt^fd^aft, foroie ber Dbft= unb ©artencultur.
d. ©ine joologifd^e ©ammlung, meldte neben ben Sfelctten ber mid^tigften ^auSt^iere
namentlid^ Snfectcn, meldte ber Sanb- unb ^orftmirt^fd^aft fd^äblic^ ftnb, enthält.
c. (Sine 3)ltneralienf ammlung.
f. Gin J&crbarium.
g. Gine Sibltot^e! ber beften Sucher unb 3citld)riftcn, meldte über lanbroirt^fd^aftlid^c
3meigc attcr 3lrt in 2)eutfd^lanb, Jranfreid^ unb Gnglanb erfd^ienen ftnb.
h. 2)aö Saboratorium ber c^emifc^en JJcrfud^oftation.
••) Um fatfc^cn StuffaffimQcn ber ^iierrcciibuiic) beö juiii 'i^cifuc^sfelbe bicnenben Jclbgrunbftücfcö Dor-
gubeugen, fei Umtxtt, ba^ bie J^elbocrfuc^e lebiglid) remonftrationsinittel {ein unb in äf)nn(^ec 2Bei|e bienen
fotten, wie ber SBerfuc^ in ber ^(;t?fif unb (5^emie. 5^aS ^^crfucl^öfeIb foU roeber alä ^JWufterroirt^fcl;aft, nocj^ alä
ÜWittel jur Söfung großer ioiffenf(^aftlid)er ivröfif" ^i"^ practifc^er 'l^robleme bienen, oud^ \)at e§ nid;t ben
3n>e(f, bie @c^uler practifd^ gu befc^öfttgen, i^nen alfo g(eid)fam ^rariä ;u lehren. 3So^ aber foll e§ lehren,
tote man ^crfud^e an^ufleUen l^at ober roic ber einfädle *{>raftifer ;l^crfud^e machen mug.
— 35 —
tttial^tif^e üfttmiu 3 @tnnben. 3m 9lnfd)(u^ an bie [anbroirt^fd^aftlid^e S^em<e:
attgemeitte 3luffd)lüffe über bie 9Jatur bev d)etnifd)eu 9?erbinbungcn imb beten Sejlanbt^eile,
3>cr^alten ber Körper por bem Sötl;rol)re, ju Söfungönütteln, SBaffer, ©äuren 2C. 3)ie
roefentlid)en Unterf(!^iebe in bem 4<erl)alten ber Äörper gegen biefe 3lgentien waren Don ben
©c^ülern burd) äuöfü^rung von iverfuften felbft }u finben. S^rennimg ber njici^tigften
Äörper in ©ruppen. Oualitatiüer 9Jad)n)eid ber n)id)tigften Äörper ber einjetnen (Sruppen.
Dr. aßolf.
6ait)lltiirtl|fi|aftti4c ^otattit* 2 Stunben. 'J{epetittondn)eife ^efpred^ung bed
fünftUc^en unb beö natürlichen ^4>Pö"ä^"Ü)f^^«iö; ^^^flansenbeftimmen. 2ludfii^rUd)ere S^e^anb?
lung lanbwirt^fdjaftlid^ roid)tiger gamiiien, j. Ö. ber SHoft- unb öranbpilje, ber ^ö^er
organifirte Sc^marofeer ent^altenben Familien, ber ©räfer, Äreujbliit^Ier, ©c^metterling«-
btüttiter. 2)ad 3lnfd)auungdmateriol würbe t^eilö bem botanifdjen ©arten entnommen, tl^eiU
auf ©jfurfionen gewonnen. Dr. glcifd)er.
^flattjettian« r» ©tunben. a. ©pecieller ^^äflanjenbau: ©amen-, Cbfi-,
ÖIumen=, Slatt^ ©tengeU unb äBurjelbau; äßiefenbau nebft ©runbfä^en ber Se- unb ©nt-
roäfferung. b. 2tügemeiner 'ipflanjenbau: (gntroidelung ber "ipflanie (Äeimung, äBac^g*
t^um, )lserme^rung), bie d}emifd)en Seftanbttieile ber 'i^ftanje unb beren aufnähme ((Sr=
nä^rung ber @eroäd)fe), ber ©rfa^ biefer Seftanbt^eile (S)tingung) unb bie Unterfud^ung
beö ©tanborteö ber ^^}f(anjen (fflobenpriifung). 3lad) Dr. ^fannftieTö Seitfaben: „Xzx
Ianbroirtt)fd)aftlid)e Wansenbau." Dr. 'i^Sfannftiet.
XftlttüUütnmit uttH s^^^ftologic. 2 ©tunben. :rer innere 93au unb bie Sebend-
erfd^einungen unferer ©auöt^iere; fpecielier bie i^apitel von ben c^emifd)en Seftanbt^eilen
bes Äörperö, ben guttermittetn, ber i>erDauung, älffimitation, bem Söad}dtt)um, ber SBärme-
bilbung, Äraftentwidtelung, ber J-ortpflanjung. 3)lit 2)emonftrationen an 2lbbitbungen, am
©fetett, am frijd) getöbtcten 2:i)ier unb an mifroffopifd^en ^Präparaten. Dr. gleifc^er.
äSittentnu^ttittlle. l ©tunbe. Seftanbt^ei(e ber fiuft. Sinwirfung ber Sßärme
unb Ääite. Sßinbftrömungen — ^ieberfc^Iäge — ßufteleftricität — 3)ieteoroIogifd)C Snftru-
mente, bereu Slnwenbung, fowie anbere a)littel bie 2i5itterung feftjuflellen. — 2lb^öngigfcit
ber aSitterimg üon ber iJage unb bem S3oben. Slberglauben in Sejug auf 3Sorauöbeftim=
müng ber äöitternng. 2)irector.
eattliwirt^fd^aftlid^t 9Raf(^iitcits nttll ^erät^etutifte. 2 ©tunben. ^a% @(eid)^
geroid^t ber Äräfte an ben einfadjen ^J)lttfd)inen. Ö)efc^i4)tli^c unb mat^ematifd^c S5etrad)tung
ber ^^flüge, Gggen, Söaljen unb beren 3lnn)enbung. S^tegetn ber Sobenbearbeitung. ©äe=
mafc^inen (3)riUd;, ©rntemafc^inen (3)lä^emafd)inen, ipeumenbemafd^inen, Äartoffet^eber),
S)refd)mafd)inen unb anbere 3öirtl;)d[)aftdmafd{)inen (®etreibereinigungöv Qäd\tU, Jiübens
fc^neibe^ unb Suttermafc^inen, 'ißumpen 2C.). Dr. ^^5fannftiel.
^emoitftratiottcn mtH ßscurfiotiett« 2 ©tunben unb an freien 9lad()mittagen.
1. ©ammlung ber im glufebette ber aJiulbe porfommenben geldarten. 2. Unterfud^ung ber
3)i(ut)ialablagerungen (J)iluoiaUe^m, fiöfemerget unb S)iluüialmifd^fanb) l^inter ber Si^fl^l^
beö ^erm ©c^inbter; Sefi^tigung ber S^^S^^öfen unb ber 3i^fl^lf^t)rifation. 3. aWeffung
beö ftärffien ©efätleö für Oietreibebau unb Dbftpflaniungen. 4. »efid^tigung mufter^aft unb
fe^Ier^aft angelegter aBafyerfurd)en. 5. ßrflärung ber SBerfud^e im SJerfud^fifelb unb ^x-
— 3G —
örterung bes botanif(i^en ©attcrtö. 6. Untcrfud^ung bcr fanbiflen SWutbcniDicfcn unb einiger
frif(^cn 3Bicfcn mittelft bcd 6rbbol)rerd. 7. ©ammliing dou 20 üctfd)ieb€«en 3(rtcii guter
guttergräfer auf einer frifd^en 2Biefe bei ©örmift. 8. 8efud^ ber ^^hvX lanbroirttifd^aftHc^er
3JlafdE)inen beö ^errn 9lid)ter. 9. ®j:curfion auf baö ®ut beö ißerm ^\\\\% ju ?ßulfiv;
bei Dftrau, 5u einer auögebe^nten ^ßflugprobe. 10. Sonitirung einiger SBiefen unb SIecfer
woii) fä^ftfdf^er unb eigener 3Ret^obe; Äenntnifenalime ber geraö^ntidöftcn Unfräuter. IL 9e
ftitigung bcö Äöniglidben Weftüteö 3)1 orife bürg. 12. Unterfuc^ung ber i^erirntterungö'
bobenarten üom ©ranit, @nei§, ©limmerfci^iefer, 2^^onfd^iefer unb ^[fitporpli^r auf i^ren
©el^alt (kW fjcinerbe. 13. 95eurtt)eilunq einer ®etreibemä^emafcbine beim 3Ibmäl^en pon
ißafer. 14. Scfid^tigung einer 3)rainagc uon 6 ^ectaren auf bem 3Kttergute beö ^errn
©anber ju Oberfleinbad^. — Sic meinen botanifd^en ©jcurftonen würben unter SJlit-
roirfung beö §errn Dr. gleifdjer vorgenommen. SDie ©ircurfionen mürben ausgearbeitet,
bie SRefcrate corrigirt unb befprod^en. — 3lbgefef)en dou ben 6 fd^riftlidien efamenarbeiten,
l^aben bie ©d^ülcr an Unterjeicbneten über fotgenbe ©egenftänbe arbeiten geliefert: 2)ic
Sel^anblung beö ©tallbüngerö. SBie foll ber fianbmirtl) feinen ©oben unterfud^en? ®runb-
fä|e ber ©ntmcifferung. 3)ie ßgge unb i^re 2(nmenbung. 3lrt, aJJenge unb SWifdiungö-
üerl^ältniffe ber 9?al)rungdfioffe beö 9iinbt)ielj§. Seurt^eitung unb J^erbefferung einer ge-
gebenen grudfitfolge. Sefd^reibung ber ©d^afmofle. (Sefttere Slrbeiten meift im 3Binter=
Mbjal)re.) Dr. ^fannftiel.
SBinter^albjabt:
tlrlltitctt im i^txx\\i^vx fiaioratorinm. 5 €tunben. Sie 9(rbeiten in bem
fiaboratorium bienten junödEiit jur ©rgänjung unb ßrmeiterung beö qualitatiüen S^Ijeilö ber
Stnalpfe. 35aran reiften fid> bie 3)let^oben bergemid)töanalt)tifd^enS3eftimmungcn; befonberö
bie S^rennung unb Qualitative Seftimmung ber Ianbmirtt)fd)aftlid) n)id)tigcn ©toffc. Slnoltjfe
pflanjUdEjer unb tt)ierifd()er 3lfd)e. Sobcnanalpfe. Sie S^itrirmet^obe. Seftimmung beö ©tid =
jloffö. Saö 3Bid^tigfte ber organifcbcn 6Iementarttnati)fe. — ©infad^ere quantitative Unter
fud^ungen mürben von ben ©d)ülern fctbft auögefüt)rt; 3. 33. 95eftimmung ber Iöölid)en
^fioöpi^orfäure in ben Superpt)oöpt)aten , beö ©tidfftoffö in 3tmmonfuperpf)oöpl^aten, im
Änodienme^I 2c.; Seftimmung ber ÄoWenfäure unb beö Äalfeö in Jlalffteinen. Dr. SBolf.
€(eftetttdlc^re unb Ooftettfuttilc* 2 ©tunben. Saö mid^tigfte ber ftrpftadograpbic
^^J^rjfifaUfd^e Gigenfdjaften ber a)lineralicn. Sic lanbivirtl)fdöaftlid^ midjtigen 3)lincralicn
unb ©efteinöarten. :i^erroitterungöproceB. Silbung ber Sobenarten. Unterf^eibenbc IDIcrf
male ber einjelnen ^Bobenarten. aKed)anifd)e 3tnali)fe. Sic mid^tigften d^emifd^en unb p^tjfi
falifd^en Gigenfd^aften ber 9ldtererbe. 3Wergabre. i^eranbenuig ber mid[)tigften diemifd^cn
unb p^t)fifa(ifd)en CSigenfebaften ber 3tcf ererbe, 'i^eränbcrung ber (£igenfd)aften burd} bie
Gultur beö aSobenö. ßtaffificatton unb Sonitirung ber Sldererben. Dr. SBolf.
Sattimiirt^fd^aftHf^e Zoologie* 2 ©tunoen. Sie ben ßulturpffanjen fd^äblid^en
unb nüglid^en X^iere. Sie äufeeren unb inneren ©dimaro^er unferer ^auöfäuget^ierc unD
bereu Sefömpfung. Dr. ^fannftiet.
- 37 —
iBotauif^e unb jooloiiif^e ttttterftt^ntiiirti* ^ ©tunben. Qxotd unb @inri(]^tung
bcö 9Wtfroff opä ; Slnteitung jüm ©ebraud^ bcjfelbcn. fieid^tcre, tuxä) bic ©d^ütcr auögcfül^rte
Untcrfui^ungcn, welche an^ bie änatomic unb ^ß^^ftologic ber S^^iere unb ^flanjen, cin=
f(!^lie6tid& bct ftranf^itcn lefttcrer, Sejug tiottcn. Dr. ^Ux^6)tx.
^(anseiil^ttett. 2 ©tunbcn. Uebungen in fd^TOarjen unb farbigen Pänen. Sluf-
jcid^nuug bcö Orunbftüdfö bcr Sicolfd^ulc nad^ 3?crmcifung unb SRiDellirung. ©runb« unb
2lufriB lonbroirt^fd^aftlid^er (Sebäubc unb ©erätl^e. Dr. ^fonrtfticl.
%%itxpvnhut^nn6lt%vt* 3 @tunben. 9l(Igemeine 3ii<^tun9^P^^"^ipi^^- @pecielle
9lia)tungen ber 3üd^tung. 3linbmel^gud&t, ^ßferbejud&t ©d&meinejud&t, Sd^afjud^t. Seurt^ei-
lung unb SBernjert^ung ber S^fiiere. ©rlcnnungöjeid^en unb Sel^anbtung ber l^äufigjlen
Äranf^citen. Dr. ^fonnftief.
!Betriell9(e^rc« 3 ©tunben. 3lai) Dr. ^ f a n n ft i e Td : ,,@r unb jüge ber lanbwirtl^'
fd^aftüc^en SSie^judS)! unb ©etriebölel^re". (Scfd^id^te ber beutfd^en fionbroirt^fd^aft feit
2;acituß bis }ur ©egenroart. SDiefclbe rourbe 2lnfang« nad^ SRotijen aufgearbeitet, fpäter
roäl^rcnb beä SBortrag« fofort in'ö Steine nicbergefd^rieben, bann corrigirt unb befprod^en.
Dr. «ßfannjliel.
©egenftänbe mit ben ©d^ülern ber SHealfd^ule gemeinfd^aftlid^ roaxcn:
^eutfd^ imb beutfd^e fiiteratur, granjöfifd^, 2:urneir. Sietie hierüber ben fiel^rplan ber
Slealfd^ule, Älaffe Ober- unb Unterfecunba.
D. liitfna^mf m\f tnmtMnt^.
2)ic Slufna^meprüfung für bie SRealfd^uIe xoxxb 9Wontag in ber volUn
2öod^e nadt^ bem Dfterfefte t)on frül) 7 Ul)r an abgeljalten.
3ur 3lufna^me in bie unterfte Äfaffe ober Sei:ta ifl erforberlid^:
1) 5Dafe ber 2luf}unel^menbe baö 10. fiebensjal^r erfüllt l^at;
2) Sefanntfd^aft mit ber biblif d^en ®efd^d)te, alten unb neuen 2^eflamentd.
Sluöroenbigfönnen unb SBortDerflänbnife be§ erften ^auptftüdfd bed Meinen
lutl^erif d)en Kated^idmud ;
3) ©eläufigeö Sefen unb ©dfireiben beutfd^er unb lateinifd^er ©d^rift;
4) ^crtigfeit, ein 3)ictat in beiberlei ©c^rift nieberjufd^reiben ;
5) gertigf eit im SRed^nen ber Pier ©pecieö in gangen unb unbenannten S^^cn ;
10
— 38 —
6) gcrtigfcit in luünbtidjer äßiebergabc einer lcid)teu (Srjä^ilting;
7) 35ie crften Slnfangdgrünbe in ben Siealicn, nanientlid) in bei* ©eograp^ie.
3ur 3tufnal)me in bie übrigen Ätaffen ift nöt^ig, bafe bcß 3tnf jnnet|inenbcn
Äenntniffe ben im üoranfteljenben Se^rplane gegebenen ^xdm ber oorfiergegangenen ÄJaffen
genan entfpred^en.
C^Janj befonbevö ift batier ju roünfd^en, bafe biejenigen (Altern, bie i^ve Söl)ne nic^t
in bie unterfte (Slaffe aufgenommen mffcu wollen, für beren t^orlnlbung nad) bem Doran=
ftel)enben Se^rplane ober wad) bem Stegntatio für 3lealfcfiu(en I. Drbnung Sorge tragen.
Snöbefonbere muß in ben Sprad^en bie Sid)ert|eit ber gormen burd) %nfevti(|ttU|| l^oti
^Stcmtiovalictt geübt fein.
3nr 'JUtfnaf)me in bie 3lnftalt l)at ber 3lufjnne]^menbe ein Si^aufjcugiüö, einen
;5mpffd)cin, ein £d)nläeugni6 (loomögtid) bie (efete ßenfnr), foioie, fallö er confirmirt ift,
ani) ben ßonfirmationöfd)ein bei ber Mnmelbung beijnbringen. *)
1). ^an6niitt9fc9aft({(9e JlBt^eiriittg.
Xa t\i^x ^wcd bor (anbmirtl)fd)aftlidjcn älbt^eilung ba^in ge^t, benjenigeu Sdjülern,
iueld)e fid) ber Cefonomie mibmen moflcn, namentlich ben mittleren Sanbn)irtl)en, biejenige
n)iffenfdiattlid)e ^Norbilbuiu] ju geben, meld)e ber lanbmirtt)fd)aftlid)e 33eruf nad) bem ber*
äeitigen 3tanbe ber ii>iffenfd:aft inib '^ha^nö erforbevt, biefer 3we(I aber nur erreidjt werben
tann, wenn bie Sd)üler l'crcitö biejenige allgemeine 33itbung unb biejenigen .äenntniffe nüt^
bringen, weide alö Wiunblagc fowol)t für eine wiffeufd^aftU^e ^i3et)anblung ber rein Ianb=
wirtt)fd:afttid:cn \fef)rgeiHMtftänbe, a(ö and) für bie Erweiterung unb a^crrodftänbigung ber
allgemeinen geiftigcn IHuöbilbung bienen, fo fnüpft in beibertei 33ejie]^ung fowot)f ber fad)-
wiffcnfd)aftlid\' olo ber weitere allgemeine Uuterrid)t an baö ^Ma\] üon Äenntniffen an,
loeld^eö fowobl in '|5l)t)fif, 'JJaturgefd)id)te, S^>Ianimetrie, (refp. 6t)emie unb ^Trigonometrie,)
alö in fpvad^lidu* ä^e^icbung burd) bie mit gutem Erfolge abfoloirte S^ertia (refp. Untere
fecunba) einer ^Kealfdiule I. Crbnung ober aud) bie mit gutem Erfolge abfolüirte Secunba
(refp. ^^rima) einer r){ealfd;ule IL Crbnung erreid}t ift.
Eö werben baber nur folclje Sdjüler in bie lanbwirtl)fä)aftlidie Slbtljeituiig auf-
genommen, weld)e bie Tertia einer :)iealfd)ute I. Drbnung abfolinrt baben nnb bie<j
burd) ein 3*^iHl"iB ber betreffenben 2lnftalt bartbun. Sdjüler ooii 3Unilfd)ulen II. Orb-'
nung muffen entwebcr ba§ 3^"fl"U5 jum Eintritt in ben einjälirig freiwifligai 3){ilitärbicnft
erlangt ober ben gan,^en Eurfuö abfoloirt fjaben (in biefen ^ixikn ift ba§ Jtiatein ober baß
*j Ter I^irector üermittelt paffenbe ^jenfionen für auSroartige «Sd^üIer. Jlein od^ülcv barf o^nc
O^ciic^mlguiifl bcö J'ircctoiö bie 'iöoljinuiji rocd^fcln, unb ift jcber Jßed^fel ber '^^eufion nod^ üor bem 3lbfd^Iu6
mit bem ntiim ißirtlje ^iir (iJciie^miflunfl an^ujeigen. rie ^J^enfionöin^aber finb übrigens öcrantioortlidSi, wenn
bie t^nen aitDerf autcn Schüler bie :?lrl'eit§^eit nid^t ()enau innel^alten ober ^^igbiaiid^ treiben mit ber auf
bem ©tunbenplan fcftgefetitcn »^Tcijeit.
Ter '^Ibgang eineä ©djülerö miife rec^tjeitig angezeigt werben, roobci bie (Ünrailligung bcä iPaterS
ober '<!?ormunbf3 beizubringen ift.
— 39
©nglifd) nac^geloffcn unb treten biefelbeu in ben einjährigen flurfuö ein) ober, xotnw fie
aM ber ©ecunbo abgel^n, neben ben Äenntniffen im ^Jranjöfifc^en unb ©ngtifd^en axxä)
foüiel ßatein erlernt ^aben, atd ber (gintritt in bie Unterfecunba einer Siealfd^ule
I. Drbnung verlangt. 2)er gurfuö beginnt aUjälirlic^ jii Dftern 3)ie änmelbung erfolgt
miinblid) ober fd^riftlid) bei bem 3)irector unter Beibringung oon einem Sdiutjeugnife.
)er lanbuiirtl)f(4aftltd|en iAbt^etlnng ier ftealfi^ule ^n Böbeln mit ieii neuen
preuBifdien fauiiuirtljfdiaflsfdinlen.
3tlö naä) bem ^ai)vt 1866 bie prcu^ifd^e ßtnrid^tung ber einjährig gretroilligen im
aKilitarbtenft auc^ im Äönigreid^e ©ad^fen eingeführt rourbe, lag t^ na^t, bafe ein großer 3^^etl
ber Sanbrotrt^e roünfd^te^ ba^ aui) benjenigcn i^rer ©ö^ne, bie Deconomen werben foßtcn, bie
Scgünftigung biefcS ^rcimißigenbicnfteö ju S^^eil mürbe. 3)iefem Umftanb oerbanit a\xi) mit in
erfter Steige bie lanbmirt^f^aftlid^c älbtl^eilung in 2)öbeln i^r ©ntfte^en. 2)enn rütnti aud^
älnfangd oiele Sanbmirt^e Sac^fcn« bei ber 9leu^cit bed ^reiroißigcnf^ftcm^ nod^ bie Stnftd^t
Ratten, ba^ bie Grreid^ung biefeä 3ieleä weniger bei ber (Einrichtung ber 3)öbclner 2(nftalt in
^ttxaä)t fommen bürftc, fo ^at bod^ im Verlaufe ber B^t fid^ immer me^r l^erouägefteHt, ba^
bie fogenannte Sered^tigung ein $auptfactor mit ift für ben Sefuc^ biefer äbtl^eilung. 9Rit
biefer Scred^tigung foßte allerbingö aud^ eine tüd^tigc JJac^bilbung erlongt werben.
2)urd^ baö boppclte 3i«I (allgemeine Silbung jur Srlangung bed 93erec!^tigungöfc^cinö,
unb Seruföbilbung) mufete aber bie (Einrichtung ber 3)öbelncr lanbroirt^fd^aftlid^cn Slbt^eilung fid^
roefentlic^ von ben biö^erigen Slnftalten jur Sluäbilbung oon jungen Sanbroirtfien unterfd^eiben.
35enn fooiel ani) lanbroirt^fc^aftlid^e Slnftalten, fei e$ al§ Schulen, fei cä <il§ Stlabemien, fid^
oorfanben, fo mar eö boc^ immer nur bie Serufäbilbung, worauf bie (Einrichtung berfelbcn ber
.^auptfac^e nad^ l^injiclte. 35a^ bie rein praftifd^e StuSbilbung ntc^t ju geben fei unb ba^
biefelbe nicfit auf einer Schule, fonbern in ber Se^rc erlernt werben mu^, war nad^ ben änftc^ten
bewährter Deconomen unb burc^ bie (Erfahrung, weld^e man anberwärtä ouf Sd^utanftolten
fd^on gemad^t f^atte, bereits entfc^ieben. 2öie aber foHten bie ^ac^bilbung unb bie aßgemeinc
Slusbilbung gegeben werben? Sollten bicfclben nebeneinanbcr ober nad^einanber oon ben
Sd^ülem erworben werben? 2)odji auc^ hierin glaubte mon in 3)öbeln bereite burc^ bie (Er=
fa^rung belehrt ju fein, unb jwar |u ©unften ber S^rennung. ^oft überott, wo man oerfud^t
i^att^ bie 33eruföbilbung mit ber attgcmeineit 93ilbung jugleid^ ^u geben, fiel ber (Erfolg jum
9?ac^t^eil beö einen ober anbem 3ielcö aus.
Sn ber neueften ^dt f)at baä Äöniglid^ preu^ifd^e SBiinifterium bcS Slcferbaud ben
Serfud^ gemacht eine SBerbinbung oon 5?od^bilbung unb attgemeiner SSilbung burc^ (Errid^tung
10*
— 40 —
t)on fogenannten Sanbtoirt^fc^aftgfc^ulen gu erftreben. 2)er Se^rplan biefer ätnftalten geftaltet
m folgcnbcrma^cn : ,,2)cr ÄurfuS bei Sanbipirt^f c^aftdf (^ulc ift ein brcijä^rigcr ; ald SSorbebings
ung }ur 9(ufna^ine in bie unterfte Ataffe ift erforberlid^ bie burc^ ein betreffenbed ®c^ul}eugni|
ober ein 2lufna^mes©jamen nac^juroeifenbe Steife für bie S^ertiQ eincd ©^mnoftumS, einer 3leals
fc^ule erfter Drbnung ober entfprec^enben Älafje einer anberen berechtigten öffentlichen ©c^ute/'
^n ber au^ brei ^S^^^^^tu^f^ti befte^enben eigentlichen Sanbroirt^fc^aftdfc^ule n)irb nad^fte^enber
©tunbenplan innegehalten:
L, JL, III. 'iaf)x.
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©umma 36
37
37 ©tunben.
1. Sieligion (obligatorifc^ für nic^t confirmirte ©c^üler)
2. ©prac^en (2)eutfc^ unb 2 frembe ©prad^en na6)
äludroal^l) .....
3. @eograpl^ie unb ©efc^ic^te . .
4. Snat^entatit
5. SJttturroiffenfc^aften.
a. Zoologie unb 93otani{
b. ^^9fif
c. S^emie unb Mineralogie
6. Sanbroirt^fd^aftölc^re.
a. ^flangenprobuctionsle^re |
b. 2^^ierprobuctionäle^rc (
c. Sctriebäle^re
7. ^tx^ntn
8. azurnen unb ©ingcn
3)ie auf ®runb einer beftanbenen 3lbgangöprüfung, bei welcher ein oon bem üRinifter
für bie geiftlid^en unb Unterric^tö^Slngelegen^eiten i\u erncnnenber ßommiffar ben
Sorfi^ fü^rt, auögefteDten S^ugniffc bercd^tigen jum einjährigen freiwilligen Militärbicnft. —
3n ben meiften preu^ifd^en ^rouinjen fmb nun Sanbroirt^fd^aftsfd^ulen entftanben, welche ben
änorbnungen beö Slcfcrbauminifteriume; entfpred^enb eingcrid^tet finb. Sooiel aber biö je^t üon
biefen ©c^ulen befannt roorben ift, fo ^aben fie jugleid^ einen 2jä^rigen SBorfurfuä für nöt^ig
gehalten, in welchen bie ©c^üler im Stlter oon 1 1 bid 12 S^^^^n eintreten, fo ba^ biefelben mit
bem 16. bid 17. SebenSja^re bie Sanbroirt^fc^aftdfd^ulen abfoloirt ^aben unb bamit bie 93erec^tigs
ung jum einjährigen freiwilligen 3Dlilitörbienft erlangen fönnen. 3" biefen 33orfd^ulen werben
biefelben ©egcnftänbe tractirt, meldte jur 9?orbilbung für ben Eintritt in bie 2anbn)irt^fci^aftS=
f(^ute »erlangt werben, wobei jebod^ ^eroorju^eben ift, ba^ mir 2 frembe ©prad^en, biefe aber
mit minbeftend 12 ©tunben wöd^entlic^ angefe$t fmb.
Sie 3)öbelner lanbwirt^fc^aftlid^e älbt^eilung ^at einen zweijährigen Jturfud, eS ift aber
bie (Sinrid^tung getroffen, ba^ auc^ in einem ^al^re bie SCnftalt abfoloirt werben fann.
3lfö SSorbebingung jur Slufna^me in bie unterfte Älaffe ift crforbertid^ bie SReife für bie Unter=
fecunba einer Slealfd^ule I. Drbnung ober bie i^r entfprec^enbe Jllaffe einer Siealfd^ule
IL Drbnung. Sdjiüler, weld^e beabftd^tigen beibe Äurfe in einem ^af)xz p oollenben, muffen
bie Unterfecunba einer SRealfd^ule I. Drbnung ober eincö ©^mnafiumä ober bie $rima einer
41 —
ätealfc^ule II. Crbnung ein '^ai)x lan^ mit gutem @rfolge abfoloirt ober ben 93erec^tigung$'
fc^ein 5um einjährigen freiroiUigen SJlilttörbienj't erlangt ^aben. $ür BdjiiUv, roeld^e in einem
2!a^re bie ganje 9(6t^eilung obfdloiren, gilt folgenber Se^rplan:
Sommerhalbjahr.
^elbmeffen unb 9iioelIiren
2 ©tunben.
Sud^fü^rung
2
9{Ug. org. unb lanbm. Sf^emie .
4
9(nalt;tif(^e S^emie
:j
Sanbmirt^fd^aftlic^e Sotanit
2
2^^ieranatomie unb ^^pftologie
2
SBitterungflfunbe
1
fianbmirt^fd^aftlic^e ^afc^inem
f
unb @erät^efunbe
2
^emonftrationen unb Sjcurfionen
2
^^Jflanjenbau ....
s
5 s
Summa 25 ©tunben.
9Binter^albja(}r.
^^^pfiologie unb Kranf^eiten ber
^ftanjen .... 2
'^olfdroirt^fc^aftSle^re . . 2
S^emifc^ed ^racticum . . 5
@efteindle^re unb Sobenfunbe 2
l^anbmirt^fd^aftlid^e 3oologie . 2
Soben- unb joologifc^e Unter=
fud^ungen ... 2
X^ierprobuction^le^re . . 4
^lanjeic^nen ... 2
35etriebolef)re . . .3
Stunben.
©umma 24 ©tunben.
Sieben biefen rein lanbroirt^fc^oftlid^en gackern T:}aben biefe S^üter noc^ SJeutfci^ unb
beutfd^e iJiteratur 3 ©tunben, granjöfifc^ 4 ©tunben, Slcc^nen 1 ©tunbe, lurnen 2 ©tunben;
^ufammen roöd^entlic^ 35 ©tunben im ©ommerl)albia^r unb 34 ©tunben im 3lUnter^albiaf)r.
2)er i\röeijä^rige Äurfuä untcrf treibet fic^ oon bem einjährigen baburd^, ba^ au^er ben Untere
ric^tofäc^em ber Unterfecunba einer Slealfc^ule I. Orbnung im ©ommer baö Jelbmeffen unb bie
Buchführung, im hinter bie ^ftansenp^pfiologie unb 9SolIöroirt^fc^aft0lcl)re mit je 2 ©tunben
an bie ©teile oon ^rojcctionöj^cic^nen unb ©ingen tritt. 2)ie Berechtigung j^um einjährigen
freiwilligen Sllilitärbienft gemährt bie Stbfoloirung ber Unterfecunba anä) für bie ©d^üler ber
lanbn)irtl)fd^aftlic^en Slbt^eilung.
Da bie Sinrid^tung ber preu^ifc^en Sanbwirt^fc^aftäfd^ulen erft feit bem ^atjre 1875
im iJcben getreten ift, fo liegt bis je^t aud) feine Grfa^rung oor über ben Grfolg berfelben.
3lber auc^ bann, wenn es fic^ ^erausftcUte, bafi bei oorjüglic^en Sclirern biefe neue Sinric^tung
fic^ beroälirte, fo mürbe eö immer noc^ fe^r fragtid; bleiben, ob biefe 2trt oon Slnftalten für
©ac^fen $u empfehlen unb ttroa bie Döbelner älbt^eilung nad^ it)nen ein5uric^ten fein mürbe.
3Jergleic^t man bie Döbelner lanbroirt^fd^afttic^e 2tbtl)eilung mit ben preu^ifd^cn 3tn=
ftalten, fo wirb ber unbefangene Seurt^eiler mand^erlei Stel)nlic^fcit neben mefentlid^cr i?erfcl>ieben=
^eit ^erauofinben. 3(e^nli(^ {tnb ftd^ beibe ©c^ulen in 93e;^ug auf bati ällter ber ©c^üler, meiere
bie Snftalt oerlaffen. ^n einer ber preu|ifcl)en £anbn)irtl)fc^aft«;fc^ulen, unb ^roar in einer ber beften,
ift jeboc^ nur mit bem 17. SebenSja^re bas S^zl ^u erreichen, mä^renb in Döbeln bai$ 16. fiebenöja^r
feftgeftellt ift. Q^ ift aUerbingg im ßntmurfe, ben bad preu^ifd^e 3Rinifterium bed Xcferbau's am
lU. Sluguft 1875 über bie Sanbwirt^fd^aftäfd^ulcn oeröffentlid^t ^at, bie SKöglic^feit nid^t auöge-
fc^loffen, fc^on mit bem 15. Sebens ja^r bieä 3*^^ 5" erreichen; ba^ aber biefeö ^Iter nid^t genügt
unb bie betreffenben Slnftalten ein ^öl)ereö Sebengja^r ber ©d^üler für not^menbig (galten, be=
roeift bie Ginrid^tung berjenigen Sanbroirt^fc^aftäfc^ulen, meiere eine Borfd^ule befi^en.
— 4> —
Sine roeitere ^(e^nltd^Iett geigen beibe 9(nftalten barin^ ba^ {te aUgemeine Silbung verlangen
unb bicfc ald ©runblagc für bic gac^bilbung tjaraudfe^cn. ^t\>oi) j^cigt fid^ hierbei einige SJer^
f^ieben^eit. 2)ie 35öbelner lanbipirt^fd^aftlic^e Slnftalt betrachtet bie Sleolfc^ule unb nid^t baö
©pmnafium aU bicjeni^e Schule, welche i^ren ©d^ülern bie attgemeinc 3?orbifbung geben fott.
G^ fann jroar ein ©^nxnafwft, ber bie Unterfecunba abfoloirt i)at, in ben einjäl^rigen »ereinigten
Äurfuä aufgenommen werben, ober eä iüirb berfelbe wegen feiner mcift geringeren Sefanntfd^aft
mit ben 9{atum)iffenfci^aften aud^ entfpred^enbe größere Sc^mierigfeit fomol^l im Seobac^ten ale
in bem @egenftanb felbft ^u überminben l^aben. ^a^n fommt, ba^ auf bem ©^mnaftum in ber
Unterfecunba feine- Chemie gelehrt wirb, biefe S5Jiffenf(^aft baf|cr in i^ren Elementen nat^gelemt
»erben mu^. Sei ben preufjifc^en Sanbmirt^fc^aftefc^ulen f)ai man biefen Sonflict ^n oermeiben
gefuc^t burd^ SBergrö^erung ber Äurfuäbauer unb burd^ öerabfeften ber etgentlid^en lanbroirt^:
fd^aftlic^en Unterrid^tögegenftänbe auf baS geringfte ^aj*). Dafe f|icrbur(^ Uebelftdnbe anberer
2lrt entfte^en muffen, liegt fe^r na^e. SBie miß man an ein unb berfelben Stnftalt ®t)mnafiaften,
bie 10 ©tunben fiatein unb 2 Stunben J^ranj^öfifc^ gehabt ^abcn, mit SRealfd^ülern, bie 8 ober
6 Stunbcn Satein, aber 5 Stunben 5^anjöftf(^ wöchentlich ^^i)^^^ f)aben, gemeinfam weiter unter=
*) !U2an ^at ber Dobelner (aiibroirt^fd^aftlid^en ^2lbt()eiUing 311m ^^ortouif gemacht, bag ftc mit etner
9teal{d^uU I. Crbnuug unb nid^t mit vntx ^ealfd^ule II Orbnung Dcrbunben ober einer fold^eit angefeilt
loorben ift. Die C^rfa^rung on ber Döbelner 5lnftalt beroeiil aber am 'i^cften, bag i^re 'i^erbinbung mit einer
l»tea(f^ule I. Orbnung fein ^cl^ler ij!. 3^<on fämmtlid^en Sd^ütcrn, rocld^c biefc jReaffdjule bcfncfien, Bilben
@ö^ne oon Sanbmirt^en ein gnteS Drittel an 3^^^- ^^<i* folgte man and} glauben, bag ein Drittel ber @d^nler
bie (anbroirt^fd^aftlid^e Slbtl^eihmg befnc^cn mn^te. Dijjer (V^Iaubc ift aber nic^t gerechtfertigt, '^^on etwa 2<)
Sanbroirt^en , meldte ^u Oflern jebeg ^'Xa^reS i^re @ö^ne anmelben, erflärt nod^ nid^t bie .^dlfte baf{ fte be-
abfid^tigen i^re @ö^ne 3ur ^anbn)irt()f(^aft nbcrgel)en gu taffcn. Die meiften ^anbioirtfje faqen bagegen and,
ba6 fie bie Döbelner Slnftalt gerodelt ^aben, locil biefclbc ^caljd^ule I. Crbnung ift unb weil i^ncn beFannt,
ba§ eine folci^e 3lnfmlt i^ren ©ö^nen, mögen Tic entfc^^icbeu (ein in ber 2öaf)l gnr l'anbn)irtl)fdEiaft ober nid^t.
größere died^te geroätjrt alS eine 9leal feinte IL Orbnung nnb ben Ueberganq ju einem anbcrn Berufe leichter
jutofet. Da^er barf aud^ fic^ier angenommen werben, baf?, wenn in Döbeln ein @i)mnafinm mit ber lanbn)irtl)=
fd^aftUd^en ^btl^eilnng oerbunbeii märe, anc^ eine gleich gvo^e, wenn nic^t größere ^abl oon Vanbroirt^en il)ve
(^ö^ne biefer ©c^ule gufü^ren würbe, loeil bem (^^^mnafium neben ben ^Red^ten ber .'Healfd^ule L Orbnung nod)
ganj anbere jur l^erfügung (teilen. |)icrbei aber mug t>orand(^cfc^t loabcn, bag bie biä jct^t noc^ allgemein
^errfd^cnbe 2(nfic!^t, bafi ber bcfä^i(^te €c^iiler beffer fi'ir baö ^iMijmnafinm, ber minber befä^'gte beffer für bic
:[ttealfc^n(e paf?t, gefc^wunben fei. SKan ^at au et) bie 9(nftd)t ansgefproc^en , ba^ bie @d)üler Der d^ealfc{)nle
n. Orbnung, weil fie nur 2 frembe ©prad^en jn erlernen ^abcn. fid) anc^ rocniger anftrengen müßten, ald bic
8c^üler ber d^ealfc^ule I. Orbnung unb bat ba^er gemeint, baj^ man beffer gctl)an ^ötte bie ^iefige lanbmiitb-
td)aftlid^e ^Ibt^eilung mit einer ^Healfc^ule IL Orbnung jn oerbinben. Obfd)on bie aUtäglic^e (frfal^rnng im
©d^uUeben geigt, bag baö betreiben b:9 (^ngli)d^en, melct^ed erft in Der lertia einer dtealfd)nlc I. Orbnung gu
ben betben anbern ©prad^en (Satein unb J^ran^öfifd)) l^ingutritt, ben ^d^ülcrn fetneätuegS 3d)n)ierigfeiten bt-
reitet unb ba^ baä (^nglifc^c nur folc^cn ©d^ülern jc^roer fällt, welche jd^on beim (Erlernen oon 2 ©prac^en ober
nur 1 v^prad^e ni^t gleid^en ©d^ritt mit ber klaffe galten fönnen, loelc^en alfo ba$^ (Erlernen einer fremben
^prac^e überhaupt fc^ioer fallt, fo bürfte fid^ bod^ hierin burd^ >)?aral(elflaf Jen atn l'eic^tefteH ein
(^inge^en in bie Snnfd;e (^ingelner ergiefen unb eine 9lenberung in ber (Einrichtung ber
Ijliefigen lanbwirt^fd^af tlic^en Slbt^eilunq treffen laffcn. l{8o^l aber müßten bie ^tunben, meiere
für bad ^nglifd^e ober Sateinif^e in ^nfpruc^ genommen rocrben, burc^ ^D^ebrftunben in ben 2 anbern 6prad^en,
fetnedwegS aber burc^ naturwiffenfd^aftlid^e C^egenftönbe erfetU werben, weil fonft gu beforgen wäre, bag baö
3iel für ben einjährig freiwilligen Wilitärbienfi nicl)t erlangt roürbe.
— 4:\ —
richten ! Sc^üjler^ bcnen bao Satein (\ani fc^It, bic an ber Stcffc biefer Sprod^c ßngUfci^ gelernt
^aben, fmb »on einer Slnftalt mit Satcin ^an^ auögefc^loffen. ©ö ift jroar feftgefteflt, ba^ jebe
Sanbroirtfifc^aftöfd^ule foroie beren iJorfdjule fic^ für 2 Sprachen je nac^ 93clieben i\u entfd^eiben
l)at^ E^ierburd^ tragen aber bie oerfc^tebenen ätnftalten auc^ oerfc^iebenen S^aracter an ftd^. @d
fann baf)er ein £d;ü(er, ber ©nglifd) unb §ranj\öfife^ gelernt ijat, ebenforocnig in eine Stnftalt
eintreten, bie Satein ftatt Snglifc^ »erlangt, alö eo einem Schüler, bei* Satein gelernt ^at, möglid^
ift ^ort aufgenommen j\u werben, roo Gncjlifc^ ©erlangt wirb. 35ie ein,^elnen preu^ifd^en Sanb?
roirt^fd^aftöfd^ulen fdftliejen bemnac^, ganj wie es in 2)öbeln bei bem unteren Rurfuö ber lanb^
n)irtl)f(^aftlic^en Stot^eilung gefc^ie^t, Sd^üler auö, oie nic^t in il)rcn Drganiömuö paffen. Sin
ber 2)öbelner lanbmirtljfc^aftlid^en 2lbt()eilung ift aber burc^ bie (Einrichtung beö einjährigen
.Surfuö jeber Sd^üler ^u;^ulaffen, mag er nur Satein ober nur Gnglifd; neben ^ranjöfifc^ ge^
lernt f)abtn.
35}enn bie 6inric^tung beö einiäl)rigen Äutfuä an ber 2)öbelner Stnftalt eine ganj^ be^
fonbere Grleidjterung jium ßintritt bilbet*), fo tritt mit ber ganjen Drganifation beö oberen
iiurfuö .^ugleic^ ein roefentUc^er Unterfdjieb oon bcn preufeifd^en Slnftalten bcroor. 3)er obere
Äurfuo ift in Pöbeln ein toirflic^er Jadjfurfuo. 5Jiit il)m wirb bem Sd^üler ©elegenl)eit ge^
geben fein gan.^es Denfen in erfter Sinie nur ben Wcgenftänben .^u^^moenben , meiere lanbn)irtl|=
fd)aftlid)er 'jlrt finb. 'Jln ben preu^ifdjen Sanbn)irtl)|d)aftsfd^ulen finb alo eigentliche lanbn)irt^=
fc^aftlicf)e Unterridjtöj^njeige nur bie 33etnebolcl}re, foroie ^^}flan^en= unb J^ierpiobuctionsleljre
oer^eid^net; in T^öbeln loirb neben biefen beiben Jöc^ern nod) gelehrt: 93ucl)fül)ruug, ^elbmeffen,
'^Jlan.^eidinen, 0erät()efunbe, iiUttcrungotunbe, d;emifd^eö "ijjracticum, 3JolfoioirtI)f(^aftölel[|re, SJUeö
Jväd^er, bie bem Sanbtoirtljc notljiüenbig finb ;^ur rid^tigen Stuoübung feinet S3crufö. Diefc
©egenftänbe treten aber in I}inreicf)enber Stunben^a^l auf, fo ba^ ber 3d}üler nidjt nur bic
erften Elemente berfelben erijält. ::äud; bic praftifd)e Seite ber Sanbn)irtl}|d)af4 {'ommt in 2)öbeln
in foioeit |\ur öeltung, alö njüljrenb beö Sommerljalbja^reö möc^entlid) üon bcn <Sd}ülern in
'Begleitung beo Se(}rerö an einem 3iad)mittage Stusflüge naö) ben in bev Umgegenb liegenben
©ütcrn unternommen merben.
Stellt fid; bemnac^ l)erauQ, bafj in 35öbeln bas Si^efen einer Sanbroirtl)fcI)aftofcl|ule jur
ooUen öeltung fommt, unb j\mar toie in Scj^ug auf bie Sel;rgegeuftänbe fo auc^ in Slusübung
ber ^ud^t, fo ,^eigt -^ugleicl) ber Sefucl) biefer Slnftalt, bafj fie immer mel)r Stnerfennung finbet.
5n Döbeln befud)ten in biefem '^aljxc 19 Schüler biefe JInftalt unb ift bie S^iji ber bereite
Slngemelbeten oiel größer alä biöljer, fo ba^ oon Dftern an fiel) biefe S^ijl moljl auf M'y
'■') Ter röbclnci- lanbiuirtljjdmftlidHMi '^Ibtlieilinig ift aiid; jum :i^'ont)urf gcmad)t roovbeu, bay »ie
lunge l'eute, bie in brv l^iaiio ^eiü€(cn finb unb nnldje bie nöt()i9en '^^oifenniniffe nac^iu^ifen fönnen nici^t ober
uni]cvn aui nimmt. ^\n bem >l.Uo)pea ber fjicfigen '^Inftalt, me\d)tv Iö7.*i oeröffentlic^t luurbe, ift bie O^id^tauf:
na^me oon folc^en jungen \!anbiüiit()en nidjt ausgt'iprodjen, es ift oa^er i^re "^luäfc^Iiegung fcineönjegö feftgeftellt»
Dennoc^Toirb unfere i?tnüalt in itjrem eii^enen ^^ntercffe Ijanbeln, wnxn fie hti ber *^ufnal)me fotc^er jungen Vcutc
fo roät)Ierifc^ roie mbglid) üerfäl)rt. -Tonn b-.if^ ein junger ^JJ^enfd), ber bereits in ber l^eljre geujef:n ift unb
längere ^cxt oon ber ^£d)ule entfernt mar, Uictjt nad)t[;eilig auf bic übrigca '^c^ülcr eiuwirfen fann, locil er
'ilnfdjauuugen unb (>?eiDol)nr)eiten mitbringen lüirb, bie oon ber (2d)ulc ent[d)icben fern gu ()alten finb, i]\ burc^
bic (^rfa^rung Inm^t bargett)an. Tie röbelner Hnftalt foU aber feine itfaDcmic fein, '-^ijxt ©c^ülei foUen
ficf) immer beroufn fein, ba6 fie il)rem fiinftigen l'e(;r(}errn olä Jüc^rlinge gegenüber ju ftct;en ^aben. i^üv biefe
!£eftimmung muffen :;l»'äter unb (ir'^ieOer, foioie bie fpäteren V'e^r^erren ber vi:c^ule nur Danf wiffcn.
_ 44 —
crl^öl)cn fann. SBofftc man, roic cö anbete betartige Sd^ulen t^un, auc^ biejcnigen Schüler mtt=
ted^nen, welche noc^ in ben unteren Älaffen fid^ befinben, abet beabfid^tigen bic lanbmirt^fd^afts
lxä)t "Mbt^eilung ju befuc^cn, fo würbe ^ä) biefe 3^^^ f^^i^ »ergrö^ern.
Unb eS war nid^t onberö ju erwarten, ^rutoritäten auf bem lanbroirtl^fc^aftUcl^cn SeJ^r^
gebiete ^aben oon bem ©ntftel^en biefer Slnftalt an (uor noc^ nid^t 4 S^^ren) bie ©rflärung
abgegeben, ba§ bie getroffenen ©inrid^tungen, wie oom lanbwirt^fd^aftlic^en fo aud^ t)om päba=
gogifd^en Stanbpunite auö, als gut unb muftergültig anerfannt werben muffen, ^n gleicher
SBeife fpred^en fid^ bie SSäter au«, beren ©ö^ne biefe ©d^ufe bereits befuc^t f)aben.
3ion ben preu^ifd^en @inrid^tungen liegen nod^ feine Erfahrungen oor. äSo^Iweiälid^
l^at aber bae preu^if(^e SuItuSminifterium ftc^ vorbehalten ben föniglid^en Sommiffar ya ernennen,
ber ben SSorfi^ bei ben Abgangsprüfungen ju führen ^at, weil eS ftd^ um bie @rt^ei(ung beö
Sered^tigungSfd^einS für ben ein)ä^rigen ^reiwidigenbienft ^anbelt. ©oQte biefer 9}orbe^aIt
barin feinen @runb f|aben, ba| man auf Erfahrung gegrünbete Sebenf en ^at über bie Seiftungen
t)on©(^ülcrn an äfnftalten, wo GJegenftänbe, welche ein fpecietted %a^ betreffen, mit ^iSciplincn,
burd^ weld^e allgemeine Silbung erreid^t werben foll, neben einanber tractirt werben?
B. littlHntt.
3)a bie ^iefige Äöniglid^e 9lcalfd^ulc eine SReuIfdljule I. Drbuung ift, fo erforbcrt
ber üoBe ßurfuö 8 Sa^re, unb l^abcn nur biejcnigen ©d^üter Sluöfidjjt i^n innerl^alb biefer
3eit ju üottenben, weld^e nid^t burd^ S^xüdbUxbtn unb mangelhafte ©rfolgc genöt^igt fmb,
ben 3al|reöcurfu« von einem ber 8 S^firc boppelt burd^jumad^en. 6s ift ba^er bringenb
ju wünfd^en, bafe bie ©d^üler, roeld^e in bie unterfte klaffe aufgenommen werben foHen,
bereits mit bem ooUenbeten 10. SebenSja^r ber 2lnftatt übergeben werben, weit nur bann
CS möglid^ ifl, ben ganjen ßurfus ju abfolüiren, o^ne ein ju ^ol^es alter ju erreid^en.
aaSer bageger. aud^ nad^ jweijäl^rigem 9tufentl^alte in einer Gtaffe Jur i^erfefeung in eine
l^öl^ere nid^t reif ift, l)at als unfähig aus ber Slnftalt ausjutreten.
Sugleid^ ift ju bemerfen, bafe es nidljt wol^lgetl^n ift, wenn bie ©d^üler nur für je
3eit, etwa 2 bis 3 3al)re, ber 9tcalfd()ule angehören unb bereits aus ber Duarta ober
Quinta abgeben. ©d|üler, wcld^e nur auf furje 3^^^/ ^^^^ Ws jur Gonftrmation, ber
Sicalfd^ule übergeben werben unb namentlid^ nur bie unterften Glaffen befudien fotten, finb
beffer einer Sürgerfd^ule ju überweifen, wo fie mit Der Gonfirmation audf) einen üoUenbeten
Slbfd^nitt i^rer Silbung erhalten.
— 45 —
Sic 2)aucr beö ganjen ßurfuS beträgt jtüei Sa^re. ©ö ift jcbod) bie (Sinric^tuug
getroffen, bafe ber erfte unb jmeite (Surfuö tjon ben Sd^iUern, tüeldie bie Unterfecunba einer
9tcalfd)ute I. äOrbnung ober bie 5ßrima einer 9lealfd)u(e IL Drbnung abfolrirt ^aben, anä)
in einem 3af)rc beenbigt nrerben fann.
6in Sd)ü[er t)on f)inrei(i)enber Segabung fann, f obalb* er mit bem 10. Sebenöjal^re
in bie unterfte Ätaffe einer 3tealf(f)ule I. ober II. Drbnftng aufgenommen wirb, mit bem
16. fiebenöja()re bie lanbroirtfifd^aftlid^e 3tbt^eiCung tjollenbet l^aben unb in bie ^ßrajid mit
ber Sered)tigung für ben einjälirig frein)ittigcn 9)JiIitärbienft tibergefien.
F. S(|Ql0fIlr.
2)iefe5 beträgt burd^ alle ©laffen ber Stealfd^ule ober lanbroirt^fdiaftlid^en Slbt^ci-
lung liinburd) 120 3Haxt iä^tlid^ unb ift oierteljäfirlid^ praenuraerando mit 30 9)tarf bur$
bie ©(filier an ben feftgefe^ten S^agen ju entrid)ten. Slu^erbem ift bei ber 3lufnal^me
15 3ilaxt 2tufnaljmegebül)r, foroie beim Slbgange 9 SRarf 2lbgang§gebü^r an bie Dtealfd^ut
faffeuDerroaltung, ^errn Oberlehrer Dr. ©diulje, ju entrid)ten. öebürftigen unb nid^t
unbefö^igten @c{)ülern mirb ganje ober l^albe S^reiung oom ©c^utgelb gemalert.
*) 2)ic Schüler ber lanbroirtt^fc^aftlic^cn ^bt^eilung unterliegen in i^rem fittlt^cn 9Jcr=
Italien bcnfelbcn ®efe|jen roic bic ©d^ülcr ber l^iefigcn SRealfd^ule. 2llle 3trten ber Seftrafung jinb
bal^er biefelben, roie bei ben @ci^ülern ber SRealfc^ule unb fann bal^er aud^ bei ben <Sd^ulern ber
lanbroirtl^fd^aftlid^cn SKbtl^cilung nötl^igenfallä Gyclufion erfolgen.
Ueberl^aupt foK ber @c^ü(er ber lanbroirtl^fd^aftlid^en Slbtl^eilung fid^ an änd)t unb ©e-
l^orfam gerool^nen lernen, fid^ nid^t an Vergnügungen, bie ber 3"9^"i^ SWad^tl^^il bringen fonncn,
betl^ciligen unb fid^ imm^r feiner ©tcffung alä Serncnbcr bcrougt fein.
92id^t als ^fabemifer, fonbern ald @d^üler foH er fic| anfeilen unb immer
oor 2lugen l^aben, bog er, wenn er bie Slnftolt ocvlagt, feinem fünftigen ficl^^^^rm als Sel^rting
ober SIroe gegenüber ju flel^en l^abe.
11
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G. (Orlrnimg hr öffenfürfjm fTrüfungm.
SRonfdd, ben 19. ^St} 1877.
'Vormittag:
8 m 8'« Ul)v Sexta, ©efamj, ©ebct, iWeligion: SKeper.
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Sexta, 3)eutfd): aJZeper.
Sexta, 3ted)nen: (Sicfing.
Tertia a, aritl)mettf: ©icfing.
'^au fc.
Tertia a, (Snglifd): Dr. gleifd^cr.
Tertia b, ßateiu: Dr. Soofe.
Tertia b, g^rQnäöftfd):-Dr. ^ei).
JJadimittag:
^V'2 Uljr Quarta a, g^ronjöfifdi: Dr. ^cp.
Quarta b, öcograp^ie: Dr. ^entfcl^el.
Quarta a, 9ted)ncn: Sungfiäuet.
Quarta b, 0efcöid)te: Dr. aHüKcr.
ff
2 /r
Ptnis.faii, 6en 20. 38ar| 1877.
i>*ormittag:
8 biö 8\,2 Ul)r Quinta a, granjöfif^: 9tai;bcr.
8V9 ff 9 „ Quintab, Deutfc^: 2:ürf.
9 „ 9V., /, Quinta a, 3eid^ncn: SBinbifd),
9% // 1^ ./ Quinta b, ©eograptiie: Stübncr.
10 „ 10\;, ,, ^aufe.
IOV4 ./ 10«4 ,, Untersecunda b, gronaöpf^: Srentfiel.
10»/^ „ 11^4 „ Untersecunda a, Satein: Dr. ioentfd^cl.
11 Vi ff 12 ff Untersecunda a unb b, ^fipfit: Dr. ©d^ul^e.
3?ac^mittA9:
2 biß 2\;., U()r Obersecunda, e^cmic: Dr. 22olf.
^Va ^/ 3 „ Obersecunda, Satein: Dr. Slici^ter.
3 // 3^2 ,, Unterprima, 2)eutfd^: $ßrof. Dr. i^ogel.
3V« // 4:Va ,, Quinten unb Sexta, 2:umcu: ©tübner.
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b. ganbntitt^f(^aftn(^e 9(fit^et(ung.
Ponnnstan, im 22. JSätj 1877.
■üotmittttg:
lO'/j bis 11 Uljr Untere aiM^eUung, iioltsroittMäloftälefire: Dr. ^f oiniiiii'l.
11 „ U'/j „ Obere Stbt^eitmig, ß^emie: Dr. 2ßolf.
ll*/j „ lä „ Obere 2lbtf)eilung, '^ftonjeiionotoime: Dr. gtei^'dicv.
12 „ l^Va ./ Obere abt^eiUmg, a3etriebälel)re; Dr. ^fonnftiii.
H. Srtfulatifaug.
Das neue ©diuljofir beginnt ben 10. Slpril 1877, fröt) 7 Uliv. Tif y(iifnal)nic=
Prüfung finbet fiatt am 9, apriC uou friit) 7 Ul)r an.