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Full text of "Welche Stellung nimmt der Dialog Parmenides zu der Ideenlehre Platos ein?"

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® GYMNASIUM AÜGÜSTUM 

zu GÖRLITZ. 


WELCHE STELLUNG 


NIMMT DER DIALOG PARMENIDES 


zu DER 


IDEENLEHRE PLATOS EIN? 


VERFASST VON 


Dr. RICHARD JECHT, 


GYMNASIALLEHRER. 


Als wissenschaftliche Beilage zu dem Prograinin des städtischen Gymnasiums mit Realklassen 

zu Görlitz. Ostern 1885. 


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1885. Zu Nr. 168. 


GÖRLITZ. 

Druck TOD E. Jaenike, Bismarckstr. 8. 

1885. 




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Welche Stellung nimmt der Dialog Parmenides zu der Ideenlehre Piatos ein? 

Jeden, der einigermassen mit den Dialogen des Piato sich bekannt gemacht hat, 
wird bei der Lektüre des Platonischen Parmenides bald das Gefühl überkommen, dass zwischen 
diesem Dialoge und den anderen dieses Philosophen ein merkwürdiger Unterschied besteht. 
Und zwar beruht diese Sonderstellung einesteils in der sprachlichen Darstellung, andernteils 
in dem Inhalte. Eine genaue Untersuchung der Sprache des Parmenides fehlt bis jetzt, und 
doch kann gerade sie bei der Frage nach seiner Echtheit und der Zeit seiner Abfassung den 
Ausschlag geben ; *) hinsichtlich seines philosophischen Inhaltes ist dieser Dialog zwar bereits 
genau und gründlich durchforscht worden, doch zeigen die sich teilweise geradezu wider- 
sprechenden Ansichten, die dadurch gewonnen sind, wie wenig die Frage zu einer end- 
gültigen Entscheidung gebracht ist. Deshalb verlohnt es sich jedenfalls, von neuem genauere 
Forschungen über den Inhalt dieses Dialoges anzustellen, und zwar wird wegen der er- 
wähnten Sonderstellung desselben die Untersuchung am interessantesten sein, wenn man die 
Frage so stellt, in welchem Verhältnisse die philsophischen Ansichten im Parmenides zu den 
entsprechenden in den anderen Platonischen Gesprächen stehen. Beschränken wir für jetzt 
die Frage in etwas und versuchen wir zu erörtern, welche Stellung der Platonische Parmenides 
zu der Ideenlehre einnimmt. 

Betrachtet man die Erörterungen, die Parmenides in unserem Dialoge über die Ideen 
anstellt, so zerfallen dieselben in drei Teile: 

I handelt er über den Umfang der Ideen, 
II bringt er Einwürfe gegen die Ideenlehre vor, 

III versucht er, wenigstens nach der Meinung der meisten Erklärer, diese Wider- 
sprüche gegen die Ideen zu lösen. 

Es wird nun unsere Aufgabe sein, das, was Parmenides in diesen drei Teilen vor- 
bringt, näher darzulegen und die Stellung, die er damit zu der Ideenlehre des Plato ein- 
nimmt, zu erörtern. 


*) Hier befinde ich mich im Widerspruche mit meinem Freunde Keil (Über den Platonischen Dialog 
Parmenides von Dr. A. Keil progr. Stolp 1884 p. 26 ff.). Herr Professor Dittenber^er in Halle, welcher die Sprache 
Piatos genau kennt, brachte in seinem Colieg etliche sprachliche Momente vor, die den Parmenides in eine nach- 
platonische Zeit wiesen. Es waren das freilich nur Einzelheiten, so dass sie allein kaum beweisende Kraft haben. 
Da keinerlei Vorarbeiten zu Gebote stehen und da die Platoausgabe von Schanz noch nicht vollendet ist, so ist eine 
Untersuchung der Sprache dieses Dialoges äusserst mühsam. Aus einer Beschäftigung mit derselben ist entstanden 
meine Dissertation: de usu particulae 7(^7 in Piatonis dialogis qui feruntur, Halse 1881, in welcher auch einzelne 
sprachliche Eigentümlichkeiten im Parmenides erwiesen werden. — Eine neue Abhandlung von Dr. Schirlitz (de 
Piatonis Parmenide Neustettin 18&4 progr.) ist mir erst jetzt zugegangen. Sie verfolgt eine ganz andere Aufgabe 
aU die vorliegende Arbeit. 

1* 


I 

Wie verhält sich des Parmenides Ansicht aber den Umfang der Ideen zu den sonstii^en 

hierher bezüglichen Ansichten des Piato? 

Zeno hatte in seiner Schrift behauptet (s. 127 E), dass, wenn man das Seiende nicht 
als Eins, sondern als Vieles setze, von jedem Gegenstande Entgegengesetztes ausgesagt 
werden könnte, was unmöglich wäre. Sokrates sagt dagegen, er finde nichts Auffallendes 
darin, wenn von den einzelnen Sinnendingen Entgegengesetztes prädiziert werden könne, 
wol aber, wenn jemand nachweise, dass die Gattungs- und Artbegriffe und Ideen so Entgegen- 
gesetztes an sich trügen (129 C: tl aind td y^t^ij es xa* fi'djy fV avioXc dno^f.ai^oi tdparxia 
tavtcc nuHrj ndrrxof^Ta). Diese Scheidung der Sinnendinge von den allgemeinen auf sie be- 
züglichen Begriffen findet den vollen Beifall des Parmenides (s. 130 A, 135 B), und er geht 
sofort dazu über, den Sokrates näher in betreff seiner Ansicht über die Ideen auszuforschen. 
Er fragt, ob wirklich die Ähnlichkeit an sich und ebenso die Einheit und Vielheit und die 
anderen • Gegenstände an sich, deren Zeno sich bedient habe, eine selbständige von den be- 
züglichen sinnliehen Gegenständen getrennte Existenz hätten. Als Sokrates das bejaht, fragt 
Parmenides weiter, ob er auch eine für sich bestehende Idee {sMog avro xaÜ^^ avio) 
des Gerechten, Schönen, Guten und ähnlicher Begriffe annehme. Auch diese Frage be- 
antwortet Sokrates mit Ja, Er ist jedoch, wie er dem Parmenides zugesteht, in Zweifel und 
Verlegenheit, ob es auch eine Idee des Menschen oder des Feuers oder des Wassers gebe, 
keineswegs jedoch könne er an die Existenz der Ideen der geringsten und verachtesten 
Dinge wie Haar, Kot, Sehmutz glauben, obwohl er öfter schon an die Möglichkeit des Vor- 
handenseins solcher Ideen gedacht habe. Dieses Geringschätzen solcher drifudrara und (pavkövaia 
tadelt Parmenides und schreibt es der Jugend und ungenügenden philosophischen Bildung 
des Sokrates zu. — Es ist leicht zu sehen, dass hier die Begriffe in bestimmter Weise klassi- 
fiziert werden. Parmenides unterscheidet: 1) Verhältnisbegriffe, wie Ähnlichkeit, welche die 
Beziehungen der Gegenstände unter einander ausdrücken. 2) Quantitätsbegriffe (Einheit, 
Vielheit). 3) Eigenschaftsbegriffe, wie die Begriffe des Gerechten, Schönen, Guten, welche 
die den Ideen innewohnenden Attribute bezeichnen. 4) Die Begriffe konkreter Anschauung, 
wie Mensch, Feuer, Kot etc. Hinsichtlich der letzteren scheint Parmenides wiederum auf 
eine Dreiteihmg hinzuweisen. Der Begriff Mensch repräsentiert die Gattungsbegriffe, welche 
die einzelnen Individuen unter sich befassen, der Begriff Feuer steht als Vertreter der Ma- 
terialia und endlich die Begriffe Haar, Kot, Schmutz für Begriffe der Gegenstände, die nur 
ein Teil von einem anderen sind oder eine formlose Masse bilden. 

Dadurch nun, dass Parmenides behauptet, auch nicht der geringste sinnliche (Gegen- 
stand sei bei der Bogriflsbildung zu übersehen, spricht er doch jedenfalls als seine Meinung 
aus, dass gar kein von der Idee verlassenes Sein existiere. 

Wie verhalten sich nun die sonstigen Ansichten des Plato über den Umfang der 
Ideenwelt zu der eben dargelegten Meinung des Parmenides? Die Antwort hierauf kann 
nicht zweifelhaft sein, Wcmn auch Parmenides unter den oben angeführten Rubriken den 
Umfang der Begriffe nicht erschöpft — das liegt auch gar nicht in seinem Plane — so lässt 
er doch jedenfalls durchleuchten, dass man von allem Möglichen Ideen setzen müsse. Diese 
Ansicht aber ist die völlig Platonische. Weil nämlich nach Piatos Meinung (s. Zellor, die 
Philosophie der Griechen * Leipzig 1875 S. 585) „die Ideen allein das Wirkliche sind, durch 
das alles ist, was es ist, so kann nichts sein und es lässt sich nichts vorstellen, wovon es 
keine Idee gäbe, denn ein solches wäre überhaupt nicht, das absolut Nichtseiende kann 


aber nicht vorgestellt werden/' Steht nun somit auch die Übereinstimmung der Ansicht des 
Parmenides hinsichtlich des Umfanges der Ideen mit den sonstigen Ansichten Piatos fest, 
so will ich doch, weil das in dieser Weise noch nicht geschehen ist, im einzelnen die Pa- 
rallebtellen aus den anderen Dialogen anführen, indem ich mich an die oben gegebene 
Klassifikation halte: 

1. Verhältnisbegriffe finden sich unter anderen: Resp. 479 B: Begriffe der Grösse, 
Kleinheit, Leichtigkeit, Schwere. Theät. 186 A: lo ofioioif xal w dt^öfwtoy und ro 

2. Quantitätsbegriffe: Phädo 101 C: ^lovctg. 

3. Eigenschaftsbegriffe: z. B. Resp. 479 A: Begriff der Schönheit, Gerechtigkeit. Phileb. 
62 A, Theät. 186 A. 

4. Begriffe konkreter Anschauung: 

a) Gattungsbegriffe: Phileb. 15 A: Mensch an sich, Stier an sich. 

b) Materialia: Timäus 51 B: Begriff des Feuers, Walsers, Erde, Luft. 

c) Idee der Gegenstände, die nur als Teil eines Anderen existieren : Cratyl. 423 E : 
Begriff der Farbe, der »Stimme (ein ganz dem Begriffe Haar analoges Beispiel 
findet sich nicht); für einen Begriff der formlosen Masse wie TtrjJLög und gvTiog 
fehlt es sonst bei Plato an einem weiteren Belege, was natürlich nicht ausschliesst, 
dass unser Philosoph auch von derlei Gegenständen Ideen annehmen konnte. 

II 
Über die Einwände des Parmenides gegen die Ideenielire. 
Diese beruhen: 

auf den Beziehungen zwischen den Ideen und der Erfahrungswelt. 
Nach der Darstellung im Parmenides können sich die Ideen zu der Erfahrungswelt 
auf viererlei Art verhalten: 

a) wie das Ganze zum Teil. 

b) wie das Gemeinsame zu den angeschauten Dingen. 

c) wie ein pdij^ia zu den konkreten Dingen. 

d) wie ein Urbild zum Abbilde. 

Aus diesen Beziehungen zwischen den Ideen und den Gegenständen ergeben sich, wie 
Parmenides nachweist, Widersprüche, die darauf hinführen, die Existenz der Ideen zu leugnen. 

a. Nach den Erörterungen über den Umfang der Idee fragt Parmenides, ob der 
der Idee untergeordnete Gegenstand an der ganzen Idee oder nur an einem Teile derselben 
teil nehme — eine 'dritte Art der iiamlruptq sei ja doch undenkbar. Sokrates, der in seiner 
ganzen Art zu antworten zeigt, dass er sich mit dieser Frage noch nicht ernstlich beschäftigt 
hat, meint zunächst, dass die ganze Llce in dem bezüglichen Gegenstande inne wohne. So- 
gleich macht ihn der Eleate auf die dieser Annahme folgende Konsequenz aufmerksam: die 
Idee würde dann, weil zu gleicher Zeit vielen Sinnendingen innewohnend, als von sicK selbst 
gesondert aufzufassen sein (ro *Woc ctvvö aviov xiaolg ai* firj 131 B) oder, was dasselbe 
besagt, sie würde vervielfacht werden. Diese der Einheit der Idee widersprechende Konse- 
quenz sucht Sokrates so zu umgehen, dass er sagt, es verhalte sich mit der Idee vielleicht 
ebonso wie mit dem Tage, der doch jedenfalls als einer und derselbe an vielen Orten zu- 
gleich sei und darum dennoch nicht von sich gesondert sei. Es scheint mir dies Beispiel 
gar nicht, wie Steinhart will, so unglücklich gewählt zu sein. Wird doch auch anderswo 


(in der Republik) die vielfache Erscheinung der Idee durch die vielfache Abspiegelung eines 
Dinges klar gemacht. Freilich um so unglücklicher, weil ganz grob sinnlich, ist das Bei- 
spiel gewählt, was Pannenides dem vorigen als gleichartig an die Seite setzt. Er sagt: Auf 
diese Weise könntest du ja auch viele Menschen mit einem Segeltuche bedecken und dann 
sagen, dass dies eine ganz über Vielen sei und dann wäre doch nur ein Teil desselben über 
dem einen und ein anderer über dem anderen, woraus er dann folgert, dass die Idee teilbar 
sei. Mich wundert es, dass noch niemand der Erklärer an der Verschiedenheit dieser beiden 
Beispiele Anstoss genommen hat. Durch das erste Beispiel vom Tage will Sokrates, wie 
klar aus den Worten hervorgeht, beweisen, dass, trotzdem die ganze Idee in dem einzelnen 
Sinnendinge enthalten sei, dieselbe dennoch nicht von sich selbst getrennt sei, das zweite 
Beispiel, das Parmenides anwendet, thut dagegen dar, dass die Einzeldinge (die einzelneu 
Menschen) nur an einem Teile der Idee (des Segeltuches) teil nehmen können. Demnach 
ist es logisch ungenau, wenn Parmenides sagt, beide Beispiele müssten dieselben Konse- 
quenzen nach sich ziehen, (s. die Art, wie Parmenides sein Beispiel an das des Sokrates 
anknüpft 131 B). Sokrates scheint sich übrigens auch dieser Verschiedenheit, wenn auch nur 
dunkel, bewusst zu sein, indem er auf die Frage des Parmenides, ob beide Beispiele dasselbe 
besagten, mit dem unbestimmten ifro)c antwortet (131 C). Die Teilbarkeit der Ideen, zu der 
die Untersuchung gelangt ist, widerspricht, wie Sokrates dem Parmenides zugeben muss, 
dem eigensten Wesen der Idee, ihrer Einheit. 

Ferner weist der Eleate in anderer Weise nach, wie ungereimt es sei, wenn man an- 
nehmen wolle, dass die Einzeldinge nur an Teilen der Begriffe des Grossen, Kleinen und 
Gleichen teilnehmen. Dann würden ja die Sinnendinge 1) gross durch eine Idee, welche 
(als Teil der Grösse) kleiner als die der Grösse wäre, und 2) gleich durch die Teilnahme 
an etwas, was kleiner als die Idee der Gleichheit sein müsste, und 3) wie unsinnige Folger- 
ungen müsse Tr\an aus einer Teilbarkeit der Idee der Kleinheit ziehen. Es wäre ja dann die 
Idee der Kleinheit selbstverständlich grösser als jeder ihrer Teile, und der Gegenstand, dem 
ein Teil dieser Idee hinzugefügt würde, sollte trotz dieser Zutliat kleiner sein und nicht 
grösser als zuvor. 

So füiirt also ein Teilnehmen der Dinge an den ganzen Ideen oder an Teilen der- 
selben zu Ungereimtheiten. 

Hier füge ich sogleich aus dem zweiten Teile unseres Dialoges eine verwandte Er- 
örterung hinzu, die da zeigt, dass die Immanenz der Idee (der Kleinheit) in den Dingen 
— es ist also gleichsam die Umkehrung de-« vorigen Beweises — widerspruchsvolle Konse- 
quenzen mit sich bringe. Es handelt sich dort (vergU 149 E ff.) darum nachzuweisen, dass 
das Eins sich selbst wie allem Anderen gleich sei. Dies thut Parmenides, indem er darlegt, 
dass demselben weder Grösse noch Kleinheit innewohne und, da ein drittes nicht möglich 
sei, ihm Gleichheit zukommen müsse. Für unseren Zweck kommt in Betracht der Beweis, 
warum dem Eins nicht Kleinheit innewohnen könne. Das demonstriert Parmenides so, dass 
er — und damit schliesst sich die Erörterung der eben besprochenen an — nachweist, dass 
die Kleinheit weder im ganzen Eins noch in einem Teile desselben vorhanden sein könne. 
Wäre sie im ganzen, so müsste sie völlig gleichlaufend mit dem Eins sich durch das Ganze 
desselben erstrecken oder es umfassen. In jenem Falle wäre sie dem Einen gleich, in diesem 
grösser als dasselbe. Da aber die Kleinheit nicht gleich noch grösser als etwas sein kann, 
so kann sie im ganzen Einen nicht sein. Aber auch nicht im Teile ist die Kleinheit, denn 
auch dann würde sie in gleicher Weise dem Teile entweder gleich oder grösser als der Teil sein. 


Die Frage, ob die Dinge in der ganzen Idee oder in Teilen derselben inhäriere, be- 
rührt, soviel mir bekannt ist, Plato ausser unserer Stelle nur noch einmal : Phileb. 15 B. und 
zwar so, dass er die daraus folgenden Schwierigkeiten nur andeutet. Ausserdem vergl. 
Aristot. Metaph. XII p. 269 (Brand.) und Sextus Empirie. Pyrrh. Hypot. II, 20. — Die Er- 
örterung, ob die Ideen den ganzen Dingen oder nur Teilen derselben immanent seien, steht 
roeineä Wissens wenigstens bei Plato vereinzelt da. — 

Trifft nun Parmenides wirklieh einen wunden Fleck der Platonischen Ideenlehre mit 
der Aufstellung dieser Schwierigkeiten? Die Antwort auf diese Krage richtet sich nach 
der zwiefachen uud sich widersprechendeu Ansicht des Plato über die Sinnenwelt. Es steht 
ja einmal durch viele Beweisstellen fest (vgl. Zeller a. a. O. S. 624), dass Plato der Sinnen- 
welt neben der Ideenwelt gar kein besonderes reales Bestehen zuschreibt. Vielmehr geht 
jene ganz in dieser auf, sie existiert nur, insofern sie von dem Sein der Ideen erfüllt ist. 
Da es also eine Vielheit der Gegenstände in Wirklichkeit nicht giebt, so kann die Idee 
durch eine Teilnahme der vielen Dinge an ihr weder vervielfacht noch zerteilt werden, und 
da die Idee (der Kleinheit) weder dem Einzeldinge gleichläuft noch dasselbe umfasst, sondern 
dem ganzen Einzeldinge in jeder Beziehung innewohnt, so kann sie selbstverständlich nicht 
gleich oder grösser als dasselbe sein. Dahingegen findet sich bekanntlich bei Plato eine 
ganz andere Ansicht über die Natur der sinnlichen Dinge. Es wird ihnen ein eignes 
Sein beigelegt,*) die Ideen- und Körperwelt stehen sich als gleichberechtigt gegenüber, 
eine Annahme, die einfach durch die so oft betonte Substantialität der Ideen bedingt 
ist, die bekanntlich auch Aristoteles bestätigt, indem er die Häfj als xo^qiaid bezeichnet. 
Hehmen nun die Dinge — so gefasst — ^ an den Ideen teil, so sehe ich nicht, wie 
man den Schwierigkeiten, wie sie Parmenides vorbringt, entgehen könne. Goebel („Über den 
Platonischen Parmenides", Gütersloh 1880 S. 73) sagt, dieselben erledigten sich einfach dadurch, 
dass das Verhältnis zwischen Dingen und Begriffen auch das des Allgemeinen und Be- 
sonderen sein könne. Doch damit gerät er aus der einen Schwierigkeit in die andere. Bei 
solchem Verhältnisse näinlirh tritt der Einwurf, den Parmenides gegen die gleich zu be- 
sprechende Ansicht des Sokrates über die Ideen vorbringt, der ,TQiiog ävD-QMnoc^ in seine 
vollen Rechte. 

Schliesslich will ich noch darauf aufmerksam machen, dass nicht aus Zufall Parme- 
nides einen Teil seiner Beweise vermittelst der Begriffe der Gleichheit, Grösse und Kleinheit 
fuhrt. Diese Beispiele sind aus den zur Kategorie der Quantität gehörigen Verhältnisbegriffen 
genommen. Es sind Raumbegriffe und als solche können wir sie in unserer Vorstellung 
leicht teilen und wissen, wie sich der Teil zum Ganzen verhält; auf diese Teilung aber und 
ihr Verhältnis zum Ganzen baut Parmenides seine Schlüsse. Wie soll man sich dagegen 
z. B. den Begriff der Gerechtigkeit oder den Begriff Feuer, Mensch geteilt denken und wie 
soll sich vollends ein Teil derselben zum Ganzen verhalten? lUe Widersprüche, wie Parme- 
nides sie an diesen Begriffen aufdeckt, lassen sich eben an anderen Begriffen in gleicher 
Weise nicht erweisen. 

b. Die Ideen können sich zweitens zur Erfahrungswelt verhalten, wie das Gemein- 
same zu den einzelnen angeschauten Gegenständen, 


*) Nur diese Ansicht hält Keil p 11 für echt Platonisch, doch zeigt gerade das, was er dort vorbringt, 
auf wie schwachen Füssen seine Behauptung steht 


Nachdem Sokrates dem Parnienides notgedrungen zugegeben hat^ dass den unhalt- 
baren Konsequenzen, die aus einer Teilnahme der Dinge an den ganzen Ideen oder an Teilen 
derselben folgen, schwerlich zu entgehen sei, bringt Parmenides selbst eine andere Art der 
Teilnahme zur Sprache. Er sagt, die Annahme einer Idee habe sich doch wohl so gebildet, 
dass man eine Reihe vieler beispielshalber grosser Dinge überschaut und dann als ihnen 
allen gemeinsam das Orosse erkannt habe (132 A: ocot^^ noXX avca ^eyaloe aot dö^fi 
ffi^ai, iiia Tig t(T(ag doxtX Idia ^ avr^ ififcci im natura IdovUy odet^ tp lo fiiya f^ykl dli^at.) 
Die Ideen verhalten sich demnach zur Sinncnwelt wie das Gemeinsame zu den anschaubaren 
Dingen. Dagegen bringt nun der Eleat eins der gewichtigsten und zugleich berühmtesten 
Argumente vor, den sogenannten tqicog ät^l^QQmog. Wenn nämlich die Annahme der Idee 
darauf beruhe, dass man von mehreren sich ähnlichen Gegenständen ein Gemeinsames an- 
nehme, so müsste man notgedrungen auch wiederum von der Idee und der bezüglichen Er- 
scheinung, die beide doch jedenfalls einander gleichartig seien, ein Gemeinsames annehmen; 
dadurch erhalte man ein drittes höheres Prinzip nagä %o sldog xai tä fihxixohfra avvov, und 
damit nicht genug, auch dieses bedürfe wieder hinsichtlich der Idee und der Erscheinung 
der Ausgleichung, so dass also bis ins Unendliche höhere Begriffe postuliert würden. — 
Dieser Haupteinwand gegen die Ideenlehre ist von Plato nirgends sonst berührt, wird aber 
bekanntlich von Aristot. Metaph. XII p. 269 (Brandis) vorgebracht, eine Stelle, deren Be- 
deutung für den Dialog Parmenides Überweg (Untersuchungen über die Echtheit und Zeit- 
folge Plat. Schriften Wien 1861 S. 176-184) in das richtige Licht gestellt hat. 

Fragen wir uns auch hier wieder, fallt mit diesem Einwände die Platonische Ideen- 
lehre in sich selbst zusammen? Wiederum ist ganz wie vorhin die Antwort verschieden je 
nach der verschiedenen Ansicht über die sinnlichen Dinge. Haben nicht sie, sondern nur 
die Ideen Realität, so ist der rqiiog ai'OQoonog kein notwendiges Postulat, denn die Idee des 
Menschen steht nicht neben dem einzelnen Menschen, sondern existiert in demselben. Hat 
dagegen neben der Idee des Menschen auch das einzelne Individuum ein Fürsichsein, so 
wÜHSte ich nicht, wie man der Annahme eines dritten höheren Prinzipes entgehen könnte. 

c. Der immer mehr in die Enge getriebene Sokrates wirft nun als Vermutung hin, 
vielleicht sei jede der Ideen ein vöfjfta, ein subjcctiver Gedanke (jjifj TiSp f-idoiv txaarov fi 
TovTcai* t^otjfia 132 B), der nur in der Seele sei; so bleibe sie immer eins und ungeteilt. 
Parmenides widerlegt diese Ansicht so: Jedem Gedanken muss ein reales Object zu Grunde 
liegen und dies ist selbstverständlich hier die Idee; also ist auch sie etwas nicht bloss im 
Geiste Seiendes, sondern existiert ausserhalb desselben. Wenn also die Dinge an der Idee 
als vofjfia teilnehmen, so müssen sie selbst aus vormaia bestehen und denken oder, trotzdem 
sie Gedanken in sich tragen, nicht denken. Es findet sich sonst eine Stelle bei Plato und 
auch bei Aristoteles, wo die Idee als i^otj^a aufgefiisst ist, nicht. In gewisser Weise kann 
höchstens hierher gezogen werden Sympos. 211 A, wo gesagt ist, dass die Idee des Schönen 
ovdk ug Xdyog ovdS itg imairnjifi sei. Es handelt sich also hier nicht sowohl um einen Ein- 
wurf gt'gen die Platonische Ideenlehre, als um ein Zurückweisen einer von Sokrates vor- 
gebrachten Ansicht über die Beschaffenheit der Ideen. Parmenides und Plato stimmen voll- 
kommen überein in der- Verwerfung der Ideen als poi^iiara. 

d. Schliesslich stellt Sokrates noch die Ansicht auf, die Ideen seien naquökly^aia, 
Urbilder, die Sinnendinge aber seien ihnen ähnlich und ihre Abbilder und jene Teilnahme 
derselben an den Ideen sei keine andere als eben die, dass sie ihnen nachgebildet seien 
(132 D: (ä dt äkka tovcotg iotxiyai^ xal elyui ofiOidiiiccva xal ^ (iiSk^^g avrfi toTg äkkotg 


9 

ytyvsad'M rü)V sldtav othe aXlfj ng ij shanD'^pat avroT^). Gegen diese Ansicht bringt Parmenides 
Folgendes vor: Da die Dinge dem Urbilde ähnlich sind, so muss auch das Urbild dem Ab- 
bilde ähnlich sein. Da also beide ähnlich sind, bedürfen sie zu ihrer Ausgleichung wiederum 
ein drittes Prinzip und so fort bis ins Unendliche. So ergeben sich dieselben Schwierigkeiten 
wie unter No. b. — Bekanntermassen liebt es auch anderswo Plato die Ideen als naQccdhiy- 
fiata zu bezeichnen. Vgl. Timaus 28 A, 38 A, Theät. 176 E; demzufolge nennt er die 
nach dem Muster der Ideen gestalteten Dinge: ofiotaifiara, äcpof^t^oioifjkaTa, ft4fi^fj>ara, dtp- 
o/iotovfiiva, vergl. Timäus 50 D, 51 A, etc. Über die Schwierigkeiten, die diese Fassung der 
Ideen beziehentlich der Sinnendinge mit sich bringt und die Parmenides hier aufdeckt, lässt 
sich Plato sonst nicht aus. Auffallend muss es hier erscheinen, dass er, trotzdem er mit 
Vorliebe die Ideen als Muster hinstellt, den Sokrates die Einwürfe gegen solche Auffassung 
so ruhig hinnehmen lässt ohne jeglichen Vorsuch dieselben zu entkräften. — Was nun den 
Gehalt der Einwände gegen die Ideen als TragadeiyfiaTa betrifft, so ist leicht zu sehen, dass 
derselbe eben so wie unter No. b zu beurteilen ist. 

So hat denn Sokrates, wie sehr er sich auch mühte, den Begriff der Idee zu diesem 
Zwecke einzurichten, keine Art und Weise der Teilnahme der Dinge an den Ideen gefunden, 
die der schneidigen Kritik des Eleaten standgehalten hätte. Dieser fährt nun fort in seinen 
den Kern der Platonischen Lehre treffenden Einwänden und führt 

2. 
die von Plato so oft betonte Substantialität der Ideen und die damit verbundenen Konse- 
quenzen ins Feld. 

Da, so führt Parmenides aus, d«».r Idee ein Fürsichsoin anhaftet (ovala ndovc avr^ 
ntulf avrjjv), so befindet sich keine Idee bei uns ißv ^fiXi^ 133 C). Daraus folgt, dass die 
ßelationsbegriffe nur eine Wechselbeziehung zu einander haben und nicht etwa in Beziehung 
auf diese Sinnendingo hier, und umgekehrt diese sinnlichen Gegenstände nur unter sich in 
Beziehung stehen. So z. B. ist jemand, der hier in der Sinnen weit Herr ist, nur Herr in 
Beziehung auf einen Sklaven in der Sinnenwelt, der aber Herr an sich ist, ist Herr in Be- 
ziehung zu einem Sklaven an sich, (ileiches gilt auch von dem Wissen (imaf^^ifj). Das 
reine Wissen ist nur ein Wissen hinsichtlich der reinen Bogriffe, und das sozusagen sinn- 
liche Wissen nur ein solches hinsichtlich der sinnlichen Dinge. Da wir nun nicht das reine 
Wissen, sondern nur ein „sinnliches" Wissen haben, so bleiben unserer Erkenntnis die 
reinen Begriffe, di(^ Ideen, verschlossen. Und damit nicht genug. Da selbstverständlich das 
Wissen an sich um vieles genauer (äxQili^fruQOv) als das Wissen, wie wir es haben, ist, 
und da ja Gott doch jedenfalls dieses vollkommensten Wissens teilhaftig ist, so folgt, dass 
er mit seinem reinen Wissen nur die Ideenwelt, nicht aber die Sinnonwelt erkennen kann, 
eine F'olgerung, deren Ungereimtheit klar zu Tage liegt. Nie hat Plato sich irgendwo 
anders über die Konsequenzen, welche aus der Substantialität der Ideen folgen, ausgelassen. 
Und doch sind sie nicht etwa von der Oberfläche geschöpft, sondern treffen den Kern der 
Platonischen Ideenlehre. Freilich fallen auch sie, wenn als einzig nur existierende Welt die 
Ideenwelt angenommen wird, in welcher die Existenz der Sinnen weit aufgeht. Auf diese 
Weise fällt natürlich die Transcendtmz der Ideen und damit alle aus ihr sich ergebenden 
Folgerungen. 

Die Einwürfe, wie sie Parmenides gegen die Ideenlehre Piatos vorgebracht hat. sind, 
wie sich ergeben, in einem Falle unbedingt stichhaltig (im Falle der Transcendenz der Tdee), 


10 __ 

in drei Fällen (beim Verhältnis der Idee zur Erfahrungswelt wie das zum Ganze Teil, wie 
das Gemeinsame zu den angeschauten Dingen, wie ein Urbild zum Abbild) je nach der ver- 
schiedenen Auffassung der Sinnenwelt berechtigt oder nicht berechtigt, in einem Falle, wenn 
die Idee ein blosses votjfia ist, berührt der Einwand gar nicht die Ideenlehre des Plato. 
Ich sage in drei Fällen berechtigt oder nicht berechtigt; das ist richtig, wenn man die sich 
öfter findende Ansicht Piatos über die Immanenz der Dinge in den Ideen heranzieht. Doch 
meine ich, ist man hierzu nicht befugt. Die Ideen werden ja hier als transcendent gesetzt, 
folglich wird der Sinnenwelt ein eignes Sein zugeschrieben, und damit ergeben, wie leicht 
aus den obigen Ausfuhrungen zu sehen ist, auch diese drei Fälle ungelöste Schwierigkeiten. 
Freilich streitet hiergegen Zeller (Piaton. Studien S. 181 und Geschichte der Philosophie der 
Griechen *S. 623 ff.). Doch gewiss mit Unrecht. Man kann doch nicht, zumal es unsicher 
ist, in welche Zeit der Platonischen Wirksamkeit dieser Dialog zu setzen ist, ja ob er über- 
haupt echt ist, eine Ansicht Piatos über die Sinnenwelt hier heranziehen, welche zwar un- 
zweifelhaft in seinen Schriften sich findet, die er aber bei der Abfassung des ersten Teiles 
des Parmenides — wenn er anders der Verfasser ist — nicht hatte. 

Dieses Betonen der Transcendenz der Ideen in unserem Dialoge scheint mir übrigens 
— beiläufig bemerkt — eins der vielen Zeugnisse zu sein, die denselben, vorausgesetzt seine 
Echtheit, in die spätere Zeit der Platonischen Wirksamkeit setzen. Da nämlich Aristoteles 
in seiner Kritik der Platonischen Ideenlehre das transcendente Bestehen der Ideen mehr als 
Plato selbst in seinen Dialogen hervorhebt, so ist man zu dem Schlüsse berechtigt, dass 
Plato in den letzten Jahren seiner Thätigkeit mehr als zuvor dies Moment hervortreten Hess. 

Trotzdem es bisher erscheint, als ob Parmenides eine völlig negierende Stellung zu 
der Ideenlehre einnehme, so ist das dennoch nicht der Fall. Immer und immer hobt er in 
seinen Erörterungen hervor, dass die Annahme von Ideen mit Notwendigkeit gefordert werden 
müsse. Ohne sie sei die Möglichkeit wissenschaftlicher Untersuchung abgeschnitten und da- 
mit eine Philosophie überhaupt nicht denkbar (135 B: ti iic 6ic ncci^Ta rä t^vr dtj xai äkla 
roictvra dTTOfiXsiffag iitj n oquTccci tido; it^öc ixccfTiov^ ordt onoi iQbtfßH i^i^ didi^oiat^ *§6# xcn 
ovTb)g Tfiv Tov dtaX^yttrO-tti dvvafjit^ nrcvranaai ömifihQtl). Obwohl zwar jemand, der da be- 
haupte, es gebe gar keine Ideen, oder, falls sie existierten,, seien sie unerkennbar, gewaltig 
schwer zu widerlegen sei, so wäre doch diese Widerlegung immerhin möglich, freilich nur 
durch einen in jeder Hinsicht ausgezeichneten und in der Dialektik gebildeten Philosophen. 

Die Stellung also, die Parmenides im ersten Teile des Dialoges einnimmt, ist kurz 
bezeichnet folgende: 

1. In betreff des Umfanges der Ideen stimmt der Eleate mit den sonstigen Ansichten 
Piatos überein. 

2. Ebenso ist er mit ihm einverstanden hinsichtlicli der Notwendigkeit der Annahme der 
Ideen, nur deckt er zugleich die damit verbundenen Schwierigkeiten auf. 

Sind wir bis jetzt bei Beantwortung unserer Frage auf nur geringe Schwierigkeiten 
gestossen, so häufen sich dieselben umsomehr, wenn wir an den dritten und Hauptteil unserer 
Arbeit herantreten und fragen 

HI 

Wie verhält sich der zweite Teil des Parmenides zu der Ideenlehre des Pluto i 

Der zweite T<»il des Parmenides ist von jeher in der verschiedensten Weise beurteilt 
worden, und auch jetzt hat sich trotz aller Forschung eine Einigung hinsichtlich der Auf- 


It 

fassung desselben noch nicht herstollen lassen. Zunächst will ich in kurzen Zügen, indem 
ich mich auf das Notwendigste beschränke, eine 

1. Geschichte der Erklärungen geben. 

Die Neuplatoniker glaubten, dass die dialektischen Erörterungen in unserem Dialogo 
die tiefsten Geheimnisse der Theologie und die innerste Wahrheit dos Piatonismus enthielten. 
So vertritt namentlich Proklus in seinem weitschichtigen Kommentare diesen Standpunkt. 
Derselben Ansicht war im wesentlichen auch noch Marsilius Ficinus, jener berühmte und 
klassische Übersetzer des Plato im 15. Jahrhunderte. Aber schon dessen Zeitgenosse 
Johannes Picus Mirandula sah in den dialektischen Untersuchungen weiter nichts, als ein 
dialektisches Kunststück, eine Ansicht, die in späterer Zeit Tiedemann, Tennemann, Ast^ 
Socher wiederum aufnahmen. Letzterer war übrigens, so viel ich weiss, der erste, welcher 
den Parraenides dem Plato absprach. Auch Schleiermacher nahm als Hauptzweck unseres 
Dialoges die Art der formalen Darstellung an. Es wird nach ihm der philosophische Trieb 
dargestellt, wie er die Wahrheit in ihrer Reinheit und ohne Furcht vor irgend einem Resul- 
tate aufsuche. — Stallbaum sieht als Hauptzweck des Dialoges die Darstellung des Ver- 
hältnisses der Ideen zu der Welt an. Er findet in ihm die Begriflfe des iV, der ovaia, des 
t<Hi des iiij öv und des äXka direkt entwickelt und glaubt, dass unter dem Einen und Anderen, 
unter dem Seienden und Nicbtseiendcn in den verschiedenen Teilen der Erörterung Ver- 
schiedenes zu verstehen sei. Steinhart, in dessen Vorrede /<u der MüUerschen Übersetzung 
des Parmenidos man sich leicht über die sonstige minder bedeutende Literatur zum Par- 
menides unterrichten kann, meint, dass der erste Teil unseres Dialoges die Einheit des 
Denkens, der zweite die Einheit des Seins erforschen wolle, und indem in den Erörterungen 
des Parmenides diese Einheit als die Grundbedingung alles Seins dargethan werde, sei zu- 
gleich für die Ideenwelt ein fester Grund gewonnen. Zeller (Platonische Studien 1839 S. 
159—194) sieht in dem Eins eine Darstellung der Idee im allgemeinen, wie sie in abstracto, 
d. h. ihrer logischen Form nach aufgeiasst werde. Aus der Setzung des Einen als seienden 
folgten bedingungsweise, aus derselben als nichtseienden schlechthin Widersprüche und so 
zeige sich, dass ohne das Eine Sein weder das Denken des Einen noch das Sein des Vielen 
möglich wäre, ebensowenig genüge die eleatische Fassung des Einen Seins, so dass man notwendig 
von der alle Vielheit ausschliossendon Einheit zu der sie unjfassendon Einheit der Idee hingpführt 
werde. — Auf den Schultern Zellers stehen im Wesentlichen Susemihl, Ribbin<^ und Keil. 

Ich habe absichllich bei der kurzen Vorführung der beachtungswerteston Erklärungen, 
wie sie bis jetzt der Parmenides erfahren hat, jode Kritik vormieden. Denn einmal würde 
dieselbe, wollte ich nur etwas genauer auf die einzelnen Ansichten eingehen, viel zu weit 
fuhren und dann wird bei Gelegenheit der folgenden Erörterungen vielfach (Gelegenheit sein, 
einzelne fremde Ansichten zu besprechen. Am meisten werde ich mich mit Zeller, dessen 
Ansicht über den Pannenides jetzt die herrschende ist, auseinanderzusetzen haben. 

Zunächst ist es nötig, kurz den 

2. Inhalt des zweiten Teiles des Parmenides anzugeben. 

Derselbe zerfallt von vornherein in zwei Unterabteilungen, einmal wird das Eine als 

seiend, dann das Eine als nichtseiend vorausgesetzt. Aus diesen beiden Prämissen werden 

dann die Folgerungen gezogen, die sich einesteils für das Eins, anderenteils für dessen 

Gegenteil, das Andere, ergeben. So entstehen vier Abschnitte. Ein jeder von ihnen teilt 

sich wieder in These und Antithese, deren Resultate einander schroff gegenüberstehen. Im 

einzelnen gestaltet sich der zweite Teil des Parmenides so: 

2* 


12 

A. Wenn Eins ist 137 C — 160 B. 
1. Erste Antinomie. Folgerungen aus dieser Voraussetzung für das Eins selbst 
137 C — 155 E. 

a. Thesis 137 C — 142 B, 

Das Eins ist nicht Vieles, hat also keine Teile, noch ist es ein Ganzes, mithin fehlt 
ihm Anfang, Mitte, Ende, es ist unbegrenzt und gestaltlos. Es ist nirgends, hat weder Be- 
wegung noch Ruhe. Es ist weder verschieden von sich selbst oder einerlei mit einem 
Anderen, doch auch nicht verschieden von einem Anderen oder einerlei mit sich. Mithin ist 
es sich selbst oder einem Anderen weder ähnlich noch unähnlich, weder gleich noch ungleich. 
Ferner ist das Eins weder älter noch jünger noch gleich alt weder im Verhältnisse zu sich 
selbst oder einem Anderen. So ist es überhaupt nicht in der Zeit, mithin ist es alles Seins 
beraubt und hat keine Prädikate, kann nicht erkannt, wahrgenommen und vorgestellt werden. 

b. Antithesis 142 B — 155 E. 

Da das Eins ist, ist es des Seins teilhaftig, mithin hat es zwei Teile, das Eins und 
das Sein. Dieselben Teile sind auch wiederum in diesen Teilen und so fort, so dass das 
seiende Eins eine unbegrenzte Vielheit enthält. Ferner kommt, da das Eins nicht identisch 
mit dem Sein und das Sein nicht identisch mit dem Eins ist, jedem von beiden noch als 
drittes die Verschiedenheit zu; und so enthält das Eins die Zweiheit, Dreiheit und so über- 
haupt jode Zahl. Das ist also in unendlich vielen Teilen und ebenso das Eins, da jeder 
dieser Teile einer ist. Mithin ist das Eins und das Sein ein Vieles, und ferner ist jedes von 
beiden als ein Komplex von Vielen ein Ganzes und als solches begrenzt. Daher hat es 
Anfang, Mitte und Ende und somit eine gewisse Gestalt. Es ist in sich selbst und in einem 
anderen, es ist in Ruhe und Bewegung, es ist dasselbe wie es selbst und wie das Andere, 
doch auch von sicli und Anderen vervSchieden, ferner sich selbst und Anderen ähnlich und 
unähnlich. Das P^ine berührt sich selbst und das Andere, doch hinwideruni keins von beiden. 
Es ist su'h selbst und dem Anderen gleich und ungleich. Es hat an der Zeit teil und ist und 
Avird jünger und älter und gleich alt im Verhältnisse zu sich selbst und dem Anderen. Es 
giebt von ihm Prädikate, Erkenntnis, Vorstellung, Namen und Aus.s«age. 

Hieran schliesst sich ein Anhang, ein ,i6 tqiio^* 155 E — 157 B. 

Es ist unmöglich, dass das Eins zu ein und derselben Zeit die eben angeführten sich 
konträr gegenüberstehenden Prädikate an sich tragen kann; mithin müssen dieselben zu ver- 
schiedenen Zeiten an demselben sich befinden. Es giebt also eine Zeit des Überganges des 
einen Gegenteils in das andere. Diesen Zeitpunkt nennt Parmenides lö t^iei(fVijc, ein g<».- 
wisses aiüjror, was ein die Gegen:?ätz« verbindendes Mittelglied ist, was aber so rasch ver- 
schwindet, dass wir uns seiner nicht klar bewusst werden. 

2. Zweite Antinomie. Die Folgerungen aus der Voraussetzung ,das Eins ist' für 
rä ulhi 157 B — 160 C. 

Das Andere hat .nls Nichteins Teile, mitliin ist es ein Ganzes. J(»der Teil ist eine 
Einheit, folglich hat das Andere in jeder Hinsicht teil an der Einheit. Doch ist es, weil 
vom Eins verschieden, ein Vieles und an Menge unendlich. Daher ist es begrenzt und un- 
begrenzt, ingleichen ähnlich und unähnlich, ein(M-lei mit sich und verschieden von sich, in 
Ruhe und Bewegung. Das Andere hat somit alle entgegengesetzten Eigenschaften und 
Prädikate an sich. 


13 

b. Antithesis 159 B — 160 ß. 

Das Andere ist von dem Eins getrennt and sein Gegensatz. Mithin ist es auch nicht 
Vieles, wenn anders Vieles aus einer Anzahl Einheiten besteht. Folglich enthält das Andere 
in sich keine Zahlen. Ferner kommt ihm weder Ähnlichkeit noch ünähnlichkeit zu, noch 
Einerletbeit oder Verschiedenheit, ebensowenig Bewegung oder Ruhe, Entstehen oder Ver- 
gehen, weder Grösse noch Kleinheit^ So entbehrt es aller Eigenschaften. 

B. Wenn Eins nicht ist 160 B — 166 C. 

1. Dritte Antinomie. Die Folgerungen aus der Prämisse ,Eins ist nicht^ für das Eins 
160 B - 164 B. 

a. Thesis 160 B — 163 B. 

Damit ich überhaupt vom Eins prädizieren kann, dass es nicht ist, ist es nötig, dass 
ich es erkenne. Ausserdem kommen ihm noch bestimmte Prädikate zu, durch welche es sich 
von Anderem unterscheidet, also: Die Verschiedenheit, das Dieses, Jenes, Etwas, dazu die 
Ähnlichkeit und Ünähnlichkeit, Ungleichheit und Gleichheit und mithin auch die Grösse und 
Kleinheit. Sogar am Sein hat das Eins teil, uämlich insofern, als es ein Nichtsein ist. 
Weil es daher ist, und nicht ist, verändert es sich auch und bewegt sich. Hinwiderum ruht 
es aber (da es als nichtseiend nicht im Räume ist und als Eins sich selbst gleich bleiben 
muss). Es verändert sich also und verändert sich nicht, entsteht und vergeht und entsteht 
hinwiderum nicht, noch vergeht es. 

b. Antithesis 163 B — 164 B. 

Da das Eins nicht ist, so hat es also in keiner Weise am Sein teil. Mithin er- 
mangelt es aller Prädikate, der Grösse, Kleinheit, Ähnlichkeit, Verschiedenheit so- 
wohl in Beziehung auf sich als auch auf alles Andere. Auch keine tmaifiiiri noch do^a noch 
alüd^^dtc noch Xoyog noch ÖPOfia kommt ihm zu. 

2. Vierte Antinomie. Die Konsequenzen aus der Voraussetzung, ,das Eins ist nicht' 
für das Andere 164 B — 166 C. 

a. Thesis 164 B — 165 E. 

In Bezug worauf ist das Eins ein Anderes? Jedenfalls hinsichtlich des Eins nicht, 
da dieses eben nicht ist. Also ist das Andere von sich verschieden, aber nicht insofern, als 
es aus einzelnen Teilen als Einheiten besteht, sondern insofern, als es aus Massen besteht, 
die keine Einheiten sind. Jede dieser Massen {öyxo$) erscheint zwar als eine und eine ver- 
schiedene, ist es aber nicht, ebenso hat jede derselben scheinbar alle möglichen Bestimmungen, 
ohne sie in Wahrheit an sich zu tragen. Das Andere ist mithin ein völlig auseinander 
fallendes Vieles. 

b. Antithesis 165 E - 166 C. 

Das Andere ist, weil das Eins nicht ist, selbstverständlich kein Eins, folglich auch 
kein Vieles. Es kann aber auch nicht einmal als Eins oder Vieles erscheinen. So hat es 
keine Bestimmung noch scheint es solche zu haben; kurz, wenn Eins nicht ist, ist nichts. 

Zum Schlüsse fasst Parmenidos die Resultate aller seiner Erörterungen so zusammen: 
Mag das Eins sein oder nicht sein, so ergiebt sich, dass es selbst sowohl als auch das Andere, 
jedes in Beziehung auf sich und auf einander alles in aller Weise ist und ebenso scheint und 
nicht scheint. 

Soweit der Inhalt. Es drängt sich uns nun die Frage auf, 

3. Was bedeutet das tf und das älla? 

Hier ist nun der Ort, wo ich mich mit der Zellerschen Ansicht, der die meisten 


14 

neueren Forscher sich anschliessen, auseinander zu setzen habe. Zeller meint nämlich, wie 
oben angegeben, dass das ^y die Idee im allgemeinen, wie sie in ihrer logischen Form auf- 
gefasst werde, bedeute; demgemäss bezeichne rä aXka als Gegensatz des i6 tv die Sinnen- 
welt. Diese Ansicht hat viele Anhänger und es ist nicht zu leugnen, dass mit dem Begriife 
%h iV ein wesentliches Attribut der Ideen bezeichnet werden kann. Doch trotzdem rauss ich 
mich gegen dieselbe erklären und zwar aus folgenden Gründen: 

1) Einen schlagenden Beweis, der, wie ich sehe, noch von niemand vorgebracht ist, gegen 
Zeller und Keil*) giebt p. 149 fF. unseres Dialoges. Dort wird, wie oben schon des näheren 
ausgeführt ist, gezeigt, dass dorn Eins, da ihm weder die Ideen der Grösse noch der Klein- 
heit innewohnen können, die Idee der Gleichheit zukommen müsse. Es wird also ein Haften 
einer Idee in dem Eins bewiesen. Mitiiin muss auch das Eins etwas Anderes sein als eine 
Idee, da natürlich eine Idee in der anderen nicht innewohnen kann, sondern jede für sich 
rein bestehen muss. Aber vielleicht fasst Zeller das Eins gleichsam als den Begriff, in dem 
alle Ideen aufgehen; doch steht dem gegenüber, dass nach dem Beweise des Parmenides 
dem Eins nicht die Idee der Grösse und Kleinheit zukommen könne. 

2) Das Ergebnis des zweiten Teiles unseres Dialoges ist, wie auch Zeller (Piaton. 
Studien S 164 und 108) zugiebt: , Mag man das Eins als seiend, oder als nicht seiend setzen, 
so wird das Denken gleichsehr in Widersprüche verwickelt.* Also nach Zeller: Wenn man 
den Begriff oder die Idee als seiend voraussetzt, so gerät man auf Widerspruche — in der 
That ist das ein Resultat, um ,die Ideenlehre dialektisch zu bestimmen und zu begründen'? 
vgl. Piaton. Stud. SS. 180 und 182.**) 

3) im ersten Teile unseres Dialoges wird von Parmenides bewiesen, dass die Ideen 
als transcendent für die Menschen unerkoinbar seien, hier im zweiten Teile wird von dem 
Eins also von der Idee prädiziert und geschlossen, trotzdem die von Sokratos zugegebene 
Unerkennbarkeit der Ideen gar nicht weiter erwähnt, gesciiweige denn irgendwie wi<lerlftgt ist. 

So bin ich überzeugt, dass die Zellersche Ansicht unrichtig ist. Was bedeutet aber 
nun das Iv'i Ich denke, dass man zur richtigen Erkenntnis davon am besten so gelangt, 
indem man zunächst in unserem Dialoge nach äusseren Anzeigen, die uns darauf fuhren 
können, sucht und sodann aus den Eigenschaften, die dem Eins in den verschiedenen Schluss- 
reihen beigelegt werden, dessen Bedeutung zu erschliessen sucht 

a) Der Verfasser des Dialoges hat meines Erachten s einen äusseren Fingerzeig für 
die richtige Auffassung des Eins gegeben. Nachdem Parmenides über die Art, wie man sich 
richtig dialektisch bilden kann, gesprochen und dazu die hypothetische Methode empfohliMi 
hat, wird er von Sokrates und den anderen Zuhörern aufgefordert, ein Beispiel einer solchen 
Erörterung zu geben. Nach etlichem Sträuben entschliesst er sich dazu, worauf er dann 
137 B sagt: noißty ovv dij e/ojo/i*//« xal ii /tquIiov vjTo!hfia6iif-ltn; Pj (iovkf(Tt/f, infiöi^TiiQ doxf^T 
nay/iiatnüidfi naidiau naiL.f^iv, an ifiaviotf uQ^w^iat xttl riyc ifiiavwv viraO-ffTfoK, rrt-ol rov h'oc 


*) Keil kommt nämlich in seiner scharfninnigon und durch Klarheit ausgezeichneten Abhandlung zu dem 
Resultate, dass nicht (wie Zeller will) im ganzen zweiten Teile unseres Dialoges das fV die Idee bezeichne, sondern 
nur da, wo von einem ^weniger absoluten Eins* die Rede sei. Er setzt also z. B. in der Antithese der ersten An- 
tinomie das M' gleich der Idee Da nun mein Beweis gerade aus dieser Antithese entnommen ist, so zeigt er, dass 
diese Ansicht nicht zu halten ist. 

**j Schon Keil (a. a O. p. 10) hat dies mit Recht gegen Zeller geltend gemacht. 


_ih 

ainov inoO-ifiBVog^ shs ay iaxiv sXtE (n^ tv, ri XQV 5«'^*/^«^*'«**'; Betrachtet man diese Worte ge- 
nauer, so kann man zweierlei aus ihnen schliesscn. Zunächst ist klar, dass Parmenides im 
Folgenden von dem Eins, wie er, d. h. der historische Parmenides es sich vorstellte, sprechen 
wird. Das zeigt ja deutlich das äri ifj^aviov äg^ctifim. *) Sodann aber — und darauf ist 
bis jetzt noch nirgends aufmerksam gemacht - sagt Parmenides nicht umsonst: nod-ep ovv 
ifj aQ^ö^e^-cc xal xi nqunov vnox^ti(f6fi€i)-a und dann an ifiaviov a^|o;/iai. Es kann das doch 
nur bedeuten, dass Pfirmenides nur zu Anfang seiner folgenden Untersuchung sein Eins 
behandeln wolle; denn dieses aQ^o^fsO^rc und ngmrop kann nicht im Gegensätze zu einer andern 
folgenden, der unsrigen ähnlichen Erörterung gefasst werden, da ja im ganzen Dialoge von 
einer solchen nicht die Rede ist. So wird also hier angedeutet, dass Parmenides in den 
späteren Teilen seiner Untersuchung nicht mehr über sein Eins, sondern über ein anders 
beschaffenes Eins sprechen will. Es ist folglich von vornherein zu erwarten, dass Parme- 
nides mit dem Eins und in Folge dessen auch mit seinem Gegenteile nicht überall ein und 
denselben Begriff verbindet — eine Ansicht, die ja, wie schon erwähnt, in Stallbaum einen 
beredten Verfechter gefunden hat. 

b) Was wir so aus äusseren Indizion über die Bedeutung des ^V und ülXa gefunden 
haben, das wird auch durch den Inhalt der einzelnen Schlußsreihen bestätigt. 

In der Thesis der ersten Antinomie wird das Eins unter der Voraussetzung ,da8 Eins 
ist' aller Prädikate beraubt. Es entspricht somit dem Eins, wie es der geschichtliche Par- 
menides bestimmte, dem Eins, dass trotz seines Seins , aller ZeitlicUkeit, Räumlichkeit, Teil- 
barkeit entbehrt.' — Schon in der Antithesis dieser Antinomie wird das Eins anders gefasst. 
Es ist das inhaltsvolle Eins, das statt der negativen Bestimmungen in der Thesis die ent- 
sprechenden positiven enthält, so jedoch, dass wiederum den meisten derselben die ihnen ent- 
gegenstehenden zugefügt werden. Hier in der That könnte man am ehesten annehmen, das 
Eins sei gleich der Idee zu setzen, aber dem steht mit aller Entschiedenheit der erste Grund, 
den ich oben gegen die Zellersche Ansicht augeführt habe, entgegen. 

Gerade wie in dieser Antithesis wird in der Thesis der zweiten Antinomie das äkka 
gefasst; es bedeutet die Welt, in der neben der Einheit überall Mannigfaltigkeit herrscht. 
Dagegen ist in der entsprechenden Antithesis das ülka ein unbestimmtes Chaos ohne jeg- 
liche Prädikate. 

Die Thesis der dritten Antinomie, die wie alle folgenden Schlussreihen unter der 
Prämisse ,da8 Eins ist nicht' steht, giebt dem Eins alle Prädikate, ja sogar das Sein. Es ist, 
80 viel ich sehe, hier klar, dass das Eins vollständig metaphysisch gefasst ist. Nur der 
reflektierende Verstand kann sich das Eine, obwohl es nicht ist, als inhaltsvoll und seiend 
vorstellen. Dieses Eins ist jedoch nicht das Parmenidcische eben wegen seiner ihm zu- 
geschriebenen Prädikate, es ist ein ,weniger absolut gefasstes Eins.' — Die Antithesis führt 
uns das Eins dagegen als endlich, konkret (im Gegensatz zu metaphysisch) vor, das selbst- 
verständlich, da die Nichtexistenz des Einen vorausgesetzt wird, gar nicht existiert und noch 
viel weniger Prädikate an sich hat. 

Was sodann das Andere in der Thesis der letzten Antinomie betrifft, so ist dasselbe 
eine ungeordnete Masse, in welcher alles formlos ist, das alles Einen entbehrt, wenn es 
auch solches zu besitzen scheint. — In der Antithesis erscheint nicht einmal das Andere als 


*} 8. Keil p. 19 sqiu 


16 

Eins, ja man kann sich dasselbe gar nicht vorstellen, so dass also, wenn das Eine nicht 
ist, das Andere ein Nichts ist. 

Also die Summe der bisherigen Erörterungen ist: Das Eine wie das Andere wird in 
verschiedenem Sinne gebraucht. Es ist über das Parmenideische, das inhaltsvolle, das 
,metaphy8i8che', das ,konkrete' Eins der Reihe nach gehandelt, ebenso ist das Andere zuerst 
Einheit und Mannigfaltigkeit, dann eine Unbestimmtheit, dann nur eine Masse ohne wirklich 
rolÜe Prädikate, dann ein Nichts. Forscht man nun nach dem Grunde, warum Plato zu solch 
einer verschiedenen Fassung dieser beiden Begriffe kam, so ist die Antwort, dass er in den 
Theses mehr Nachdruck auf das Subjekt, in den Antitheses mehr auf das Prädikat der 
Voraussetzung legte, wovon nur die zweite Antinomie gerade das Gegenteil zeigt 

Nun kann man weiter fragen, will Plato die Begriffe des Einen beziehungsweise des 
Anderen als soU he verstanden wissen, oder sucht er an ihnen andere, vielleicht höhere zu 
entwickeln? Das letztere ist schon deshalb unwahrscheinlich, weil auch nicht die leiseste 
Spur einer Andeutung sich davon findet und dann wird man auch vergebens nach einem 
Begriffe, der sich hierzu eignete, suchen; denn die Idee kann der Verfasser nicht gemeint 
haben, wie wir oben sahen. Es ist also sicher, wir haben weiter nichts unter dem ^i^ und 
uXka zu verstehen, als die verschiedenen Arten dieser Begriffe in den Nüanzierungen, wie 
ich sie oben angegeben habe. 

Stellen wir uns auch mit dieseui Resultate allen neueren Forschern, welche sich 
durch die Autorität Zellers täuschen Hessen, entgegen, so lassen wir uns doch nicht beirren 
und sehen wir weiter zu, 

4. Was v/ird im zweiten Teile des Parmenides bezweckt? 

Erst nach Beantwortung dieser Frage wird es möglich sein ein Urteil darüber zu 
fallen, ob Parmenides in seinen haarspaltenden Erörterungen wirklich in irgend welcher 
Weise zur Ideenlehre Stellung nimmt. 

Verfolgen wir, um den Zweck der dialektischen Untersuchungen des Parmiinides zu 
finden, dieselbe Methode, die wir oben bei Bestimmung der Begriffe aV und «X/a schon er- 
probt haben. Sehen wir demnach zuerst zu, ob Plato in irgend welcher Weise selbst äussere 
Fingerzeige zur Bestimmung des Zweckes giebt und suchen wir dann aus den Konsequenzen, 
die sich aus den einzelnen Antinomien ergeben, auf denselben zu schliessen. 

a. Äussere Indizien zur Beurteilung unserer Frage giebt Plato genug; freilich hat 
man ihnen mit Unrecht, so viel mich dünkt, nur geringe Bedeutung zugeschrieben. Nach- 
dem Sokrates durch die Einwendungen des Parmenides gegen die Ideenlehre in die Enge 
getrieben ist, zugleich aber der Eleate selbst Ideen als notwendig postuliert hat, fragt der 
junge Philosoph, was es denn unter solchen Voraussetzungen mit der Philosophie werden 
solle (135 C). Der Greis entgegnet, zu frühe habe er (Sokrates) eine Existenz der Ideen 
angenommen, ohne die nötige Übung in der Dialektik zu haben. Er solle sich diese erst 
genügend verschaffen, um dann einer so schwierigen Sache näherzutreten. Als dann Sokrates 
fragt, welches denn die Art und Weise der dialektischen Methode sei, versetzt Parmenides, 
die, welche eben Zeno angewandt habe. Ausserdem solle man nicht allein die Position, 
sondern auch die Negation eines Begriffes setzen und die daraus sich ergebenden Folgen 
ziehen. Es wird also hier mit ausdrücklichen Worten angedeutet, dass die nachfolgende 
Untersuchung eine dialektische Vorübung sein «olle, dann wird durch genaue Angabe der 
Art und Weise, wit^ dieselbe durchzuführen sei, darauf hingewiesen, dass ein formales Hai- 
spiel folgen solle und schliesslich wird von Parmenides gesagt, dieses Beispiel müsse nach 


1? 

2enoni8cher Weise eingerichtet werden. Dass aber wirklich nur ein derartiges Beispiel, wie 
ich es eben beschrieben, folgt, ergiebt sich zur Genüge aus 136 D fF. — Hierzu kommt 
noch, dass Parmenides die Untersuchung, zu der er sich anschickt, 137 B eine nqayfia- 
Tc^oidijg Ttatdifi nennt, eine Phrase, in welcher der Ausdruck nmÖKt ,Spier doch schwerlich eine 
Untersuchung, welche die tiefsten Probleme der Platonischen Philosophie lösen soll, bezeichnen 
Icann. — Doch sageil hier Zeller und seine Anhänger, es sei Piatos Weise, den eigentlichen 
Zweck seiner Erörterungen zu verbergen und nur als zufällige Nebenuntersuchung oft das 
hinzustellen, was die Hauptsache der ganzen disquisitio ausmache. Doch wäre es merk- 
würdig, wenn das in so breiter Weise geschähe (durch zwei und eine halbe Seite der 
Hermannschen Textausgabe ziehen sich die Andeutungen auf vorbesagten Zweck hin*) und 
dann finde ich bei den Verfechtern dieser Ansicht auch kein Analogen und weiss mich aus 
meiner Platolektüre auch keines genügend passenden zu erinnern. 

b. Nunmehr will ich zunächst die Konsequenzen angeben, die nach meiner Meinung 
einzig und allein aus den einzelnen Schlussreihen gezogen werden können und das deshalb, 
weil vielleicht auch hier der ,denkende Leser', der ja bei den Erklärungen so oft alle mög- 
lichen Schlüsse hat ziehen müssen, etwas über den Zweck des zweiten Teils erschliessen 
kann. Dann will ich auf diejenigen Folgerungen zu sprechen kommen, die Parmenides am 
Schlüsse des Dialoges aus der ganzen Untersuchung zieht. 

1. Die Ergebnisse der Thesis der ersten Antinomie, die das (Parmenideische) Eins 
aller Prädikate, sogar auch des Seins beraubt, stellt der Eleato selbst in Frage. Das be- 
deuten ganz sicherlich die Worte 142 A: jf doi^aidv ovv tisqI to tV rai5^' otfTMg ixav; worauf 
dann Aristoteles, ohne bei dem greisen Eleaten Widerspruch zu finden, antwortet: otfxovi^ 
sfAOiye doxiT. Ebenso wird das Eins als absolutes (Parmenideisches) vorausgesetzt in der 
Antithesis der zweiten Antinomie, welche denn auch das äXka als völlig unbestimmt hin- 
stellt. Der Zweck dieser beiden Schlussreihen, meine ich, ist deutlich; sie thun dar, dass 
das Parmenideische Eins unhaltbar sei; und zwar tritt dabei unverkennbar eine gewisse 
Ironie hervor, da ja Parmenides selbst seine Lehre ad absurdum führt. Erdmann in seinem 
Grundrisse der Philosophie * S. 88 und vor ihm und nach ihm andere glauben, dass unser 
ganze Dialog den eben angegebenen Zweck verfolge — eine Ansicht, die schon damit fallt, 
dass, wie oben erläutert, das Parmenideische Eins sich gar nicht in der dritten und vierten 
Antinomie findet. 

Die Antithesis der ersten Antinomie und die Thesis der zweiten Antinomie enthalten 
beide in sich widersprechende Folgerungen. Werden doch in jeder von beiden für das Eins, 
beziehungsweise für das äk^a konträre Prädikate nachgewiesen. Wenn eine Lösung dieser 
Widersprüche wenigstens nicht versucht wird, so glaube ich auch mich dazu berechtigt an- 
zunehmen — obwohl dies von den sonstigen Interpreten nicht gethan ist — dass der Ver- 
fasser die Voraussetzungen, unter denen beide Schlussreihon stehen, für falsch erklären 
wollte. Es findet sich nun eine Lösung der sich widersprechenden Konsequenzen entschieden 
nicht, denn diejenige, die in denv Anhange hinter dor zweiton Antinomie sich findet, bezieht 
sich auf Thesis und Antithesis der ersten Antinomie. Auf diesen Anhang will ich bei dieser 
Gelegenheit etwas näher eingehen. Er hat viel zu denken gegeben und ist sogar von 
etlichen Erklärern für den Schlüssel des ganzen Dialoges erklärt worden. Zunächst spreche 

*) Keinesfalls ist man berechtiget, „den Übergang vom ersten znm zweiten Teil vollständig ausser Acht 
zu lassen und den letzteren unmittelbar an die Forderung des Parmenides anzuschliessen, dass es aus den triftigsten 
Gründen Id«en geben mösse.'* Keil p. 19. 

B 


18 

% 

*■ 

ich ihm von vornherein seine angeblich hohe Bedeutung ab und zwar deshalb, weil er logisch 
unrichtig angelegt ist. Er wird eingeführt mit den Worten: in.ö^ ro tqUoi^ X€yo)fji-y (155 E). 
Dieses lo tglioi^ kann nur Bezug haben auf die vorausgegangene Thesis und Antithesis; mit- 
hin ist es ein Anhang zu diesen beiden und nicht etwa bloss zur Antithesis. Daher 
ist es notwendig, dass auch die Resultate dieser beiden in dieser ,Synthesis^ benutzt werden 
und nicht etwa bloss das Resultat einer der beiden. Nun liegt aber diesem ganzen Anhange 
die Bedingung zu Grunde, dass das Eins an der Zeit teil nimmt. Dies hat sich aber nur in 
der Antithesis ergeben (in der Thesis wird es ausdrücklich geleugnet). Folglich ist eine 
Vermischung der Resultate der beiden vorangehenden Schlussreihen eingetreten d. h. der 
ganze Anhang ist unlogisch angelegt. Über einen anderen Mangel dieses Anhanges siehe 
weiter unten. Mit der Wertlosigkeit dieses Anhanges fällt übrigens, beiläufig bemerkt, ein 
wesentlicher Teil der Ansichten von F. Hermann, Steinhart und Susemihl über den Haufen, 
die da glaubten, in demselben liege die tiefste Weisheit verborgen und aus ihm könne die 
tiefste Erkenntnis über den eigentlichen Zweck unseres Dialoges geschöpft werden. — Das 
übrigens rouss selbstvcrsUindlich zugegeben werden, dass in dieser Syn thesis eine Lösung 
der Widersprüche, wie sie Thesis und Antithesis im Verhältnis zu einander bieten, ange- 
strebt wird; dagegen findet eine Beseitigung der Ungereimtheiten, wie sie die Antithesis der 
ersten Antinomie und die Thesis der zweiten Antinomie darbieten, nicht statt und wird auch 
nicht einmal versucht. Daher führen uns die sich widersprechenden Resultate joder dieser 
beiden Schlussreihen zu dem Ergebnisse, dass auch die Voraussetzung, von der sie ausgingen, 
,ein (inhaltsvolles) Eins ist' eine falsche ist. 

Also : die beiden ersten Antinomien fuhren zu Ungereimtheiten und zwar streitet die 
Thesis der ersten Antinomie und die Antithesis der zweiten gegen die Existenz des Parme- 
nidcischen Eins, die Antithesis der ersten nnd die Thesis der zweiten Antinomie fuhren zur 
Leugnung des inhaltsvollen Eins. 

Hieraus folgt unmittelbar, dass Zeller unrecht hat, wenn er (Geschichte der Griech. 
Philos. *S. 546) sagt, dass sich aus dem Sein des Eins nur bedingungsweise Wider- 
sprüche ergeben. 

Ich gehe nun zu den beiden letzten Antinomien über und zwar will ich von der 
vierten ausgehen. In der Thesis derselben wii d gesagt, dass das Andere, sofern es der 
Einheit entbehrt, nur Schein ist und sozusagen nur eine Schattenwclt bildet, in der Anti- 
thesis gezeigt, dass unter dieser Voraussetzung das Andere auch nicht einmal eine Schein - 
weit sein könne, sondern ein Nichts sei. Da nun beide Resultate nicht bestehen können, 
so folgt, dass die Voraussetzung; ,Eins ist nicht' falsch ist. — Zu ähnlicher Folgerung führt 
auch die Thesis der dritten Antinomie, die ja aus der Prämisse, ,da8 Eins ist nicht' das 
Eins folgert. Wenn nun auch hieraus nicht, wie die meisten Interpreten angeben, eine 
völlige Negierung des Eins als nicht seienden folgt, so wird doch ausgesprochen, dass mit 
der Setzung des nichtseienden Eins zugleich dasselbe als* bestimmt, als seiend vorgestellt 
werden müsse, dass ein absolut nicht seiendes Eins unmöglich sei. — Was nun endlich 
die Antithesis der dritten Antinomie betrifft, so stimmen ihre Ergebnisse mit der Voraus- 
setzung vollständig überein. Wird doch dem Eins jedes Prädikat und auch das Sein abge- 
sprochen. Ich kann also Zellcr nicht beistimmen, wenn er (Plat. Stud. S. 171) sagt, das 
Ergebnis der dritten Antinomie, also auch der Antithesis derselben, sei die Unmöglichkeit, 
die Idee, also für uns das Eine, sich als niclitseiend zu denken. 


19 

Also: Die Voraussetzung, dass das Eins nicht ist, wird in zwei Fällen entschieden, 
in einem Falle teilweise (als absolut nicht seiendes Eins) zurückgewiesen, in einem Falle 
bleibt sie bestehen. 

2. Das sind die Resultate, die man aus den einzelnen Ergebnissen der Schlussroihen 
ziehen muss. Damit ist aber noch nicht gesagt, dass sie auch Parmenides zieht; denn es 
wäre doch wahrlich an sich schon höchst unwahrscheinlich, wenn das wirklich das Ergebnis 
sein sollte, dass in allen Fällen die Hypothesis zu Falle gebracht» in einem Falle dieselbe 
aber ihre Gültigkeit behalten sollte. Dann aber spricht ausserdem dagegen das Resumä, das 
der Eleat noch am Schlüsse seiner ganzen Untersuchung giebt. Er sagt: Mag das Eins sein 
oder nicht sein, so ergiebt sich, dass es sowohl selbst, als auch alles Andere jedes in Be- 
ziehung auf sich und auf einander alles in aller Weise ist und nicht ist und ebenso scheint 
und nicht scheint. Die Richtigkeit dieser Folgerung vorausgesetzt, über die ich sogleich 
noch etwas sagen werde, ist aus diesen Worten, da dieselben doch offenbar dem seienden 
und nichtseicnden Eins sich widersprechende Prädikate zuweisen, der Schluss zu ziehen, dass 
die Hypothesen ,das Eins ist' und ,da8 Eins ist nicht' zu verwerfen seien. 

l-)as ist meiner Ansicht nach das einzige Resultat, welches der Verfasser unseres 
Dialoges im zweiten Teile desselben erstrebte. Ein anderes positives Resultat kann ich nicht 
finden und es ist ein solches nur gefunden worden wegen des verkehrten Strebe ns, im zweiten 
Teile eine Lösung der Schwierigkeiten, die gegen die Ideenlehre vorgebracht sind, wohl oder 
übel zu finden. Darüber später noch einiges mehr. 

Das Resultat, wie es Parmenides am Schlüsse des Dialoges aus der Gesamtheit der 
Erörterungen zieht, ist übrigens logisch falsch gezogen, und zwar deshalb, weil nach ihm in 
allen Schiusareihen der Begriff des tt^ als derselbe vorausgesetzt wird; derselbe ist aber in 
den einzelnen Teilen der Erörterung, wie wir oben gesehen haben, durchaus verschieden. 
Denselben groben logischen Fehler machte der Verfasser übrigens schon in der oben be- 
sprochenen Synthesis, indem er die konträren Resultate der Thesis und Antithesis der ersten 
Antinomie, deren jede unzweifelhaft das tV in anderer Bedeutung darbietet, zu vereinen 
suchte. Ich kann eben nur die Resultate der Schlussreihen zusammenbringen, in denen von 
ein und demselben Begriffe ausgegangen wird. 

Ist nun das Resultat der weitläufigen Untersuchungen wirklich nur die Verwerfung 
der Prämissen ,das Eins ist' und ,das Eins ist nicht', so wird uns zunächst klar — und da- 
mit komme ich auf die vorhin besprochenen äussern Indizien für den Zweck der Erörterungen 
zurück — dass Parmenides sagt, man müsse sich bei derlei Vorübungen zur Philosophie 
der Methode des Zeno bedienen. Und wahrhaftig, wir haben in dem ganzen zweiten Teile 
des Parmenides ein dialektisches Gebäude ganz nach Zenonischer Art angelegt. Es werden 
zwei Sätze hypothetisch angenommen, dann wird bewiesen, dass unter ihrer Voraussetzung 
sich «allerlei Ungereimtheiten und Widersprüche ergeben. Den Schlass nun, dass deshalb die 
Prämissen falsch sind, übcrlässt der Verfasser dem Leser sich selbst zu ziehen, und zwar 
konnte er das um so eher, als zu Anfang unseres Dialoges an einem Beispiele das Beweis- 
verfahren des Zeno kurz dargelegt war (vgl. 127 E) und da es ausserdem dem Parmenides 
nicht sowohl auf das Resultat, als auf den Gang und Methode des dialektischen Verfahrens 
ankommt. — Nicht auf das Resultat kommt es dem Eleaten im zweiten Teile unseres Dia- 
loges an. Das ergiebt sich schon aus der i\rt des Resultates, aus der Leugnung der beiden 
Thesen: ,Das Eins ist' und ,das Eins ist nicht' — Ergebnissen, die selbst einander aufheben. 
Ferner sieht man das daraus, dass Parmenides in ausfuhrlicher und sogar weitschweifiger 

3* 


20 

Weise ÄUssprictit, statt des Einen könne auch irgend ein anderer Begriff zum Behufe dia- 
lektischer Übung genommen werden (vgl. 136 A — C), ein Umstand, der ebenfalls den 
zweiten Teil unseres Dialoges nur als Ubungsbeispiel charakterisiert. 

So ist nach meiner Ansicht der ganze zweite Teil des Parmenides nichts als ein 
spitzfindiges dialektisches Übungsstück, ohne jeglichen anderen als formalen Zweck, über 
dies voll von groben logischen Fehlern.*) 

Jetzt erst nach diesen weitläufigen Erörterungen und Untersuchungen kann ich auf 
meine eigentliche Frage zurückkommen: 

5. Wie stellt sich der zweite Teil des Parmenides zur Ideenlehre? 

Natürlich muss die Antwort nach den Resultaten, die sich uns ergeben haben, lauten: 
Der Verfasser des Dialoges nimmt in keiner Weise in diesem zweiten Teile Stellung zur 
Ideen lehre. 


Eine Frage bleibt noch zu beantworten, wie lässt sich meine Ansicht über den 
zweken Teil des Parmenides mit der von Zeller so betonten Einheit der Komposition des 
ganzen Werkes vereinigen? Ich habe die Frage nach der Einheit der Komposition bis- 
her doshalb nicht berührt, weil man, wenn man diese Einheit im Zellerschen Sinne voraus- 
setzt, nur gar zu leicht dazu kommt, in den zweiten Teil unseres Dialoges Gedanken und 
und Zwecke hineinzulegen, die, fehlte überhaupt der erste Teil, gewiss niemand darin suchen 
würde. Ich hatte es mir daher von vornherein zur Aufgabe gemacht, die zweite Hälfte des 
Dialoges ohne jede Beziehung auf die erste zu untersuchen und mir über sie ein selb- 
ständiges Urteil zu bilden und erst dann zu versuchen, ob nicht ein gewisser Zusammen- 
-^^lang zwischen den beiden Abschnitten bestände. — Freilich ist im ersten Teile von Ideen die 
Rede und zwar so, dass man zwar die Notwendigkeit ihrer Annahme betont, sich aber durch 
sie in allerlei Widersprüche verwickelt; freilich wären wir neugierig, wie diese Widersprüche 
zu lösen seien ; dass sie aber notwendig gleich nach ihrer Aufstellung gelöst werden müssten, 
zu dieser Annahme berechtigt uns nichts, im Gegenteil zeigen die oben erwähnten äusseren 
Andeutungen, dass nur ein Ubungsbeispiel, das keinerlei Bezug auf die vorausgehenden Er- 
örterungen über die Ideen hat, folgen soll. Eben diese äusseren Andeutungen bewirken 
auch den Zusammenhang zwischen dem ersten und zweiten Teile. Wenn aber ein Band 
zwischen diesen beiden Teilen besteht und daran kann fuglich nicht gezweifelt werden, so 
ist die Einheit der Komposition, sei es auch nur äusserlich, gewahrt, mögen auch immer die 
Einwürfe gegen die Idoenlchre im zweiton Teile nicht berührt werden. Und ferner: Wenn 
der Parmenides von Plato geschrieben ist, so ist er hinsichtlich seiner Anlage keineswegs 
mit einem Phädrus oder Symposion zusammenzustellen. Sie allerdings sind dramatischen 


*) Etliche derselben habe ich schon im Laufe der Untersuchung^ aufgedeckt Dass aber auch die Schlüsse, 
durch welche ans den Voraussetzungen die Resultate gefunden werden, sehr häufig falsch sind« davon bin ich, trotz- 
dem Ribbing a. a. O. S. 257 dies entschieden leugnet, vollkommen überzeugt. Es liegt nun ganz abseits von meiner 
Aufgabe, dies genauer nachzuweisen. Ich verweise in dieser Beziehung auf die schon erwähnte Schrift von Dr. K. 
Gcebel „Über den Platonischen Parmenides" Gütersloh 1880. 


Kunstwerken zu vergleichen, in denen die dramatische Einheit gewahrt ist. £ine solche 
Einheit — und diese scheint Zeller zu meinen — kann im Parmenides unmöglich verlangt 
werden. Ausserdem kommt noch hinzu, dass wir höchst wahrscheinlich in diesem Dialoge 
ein gar nicht Platonisches Werk haben. Die Einwürfe, wie sie Parmenides gegen die Pla- 
tonische Ideenlehre vorbringt, finden sich teilweise bei Aristoteles wieder, — eine Thatsache, 
die Überweg in seinen Untersuchungen über die Echtheit und Zeitfolge Platonischer Schriften 
S. 176 — 184 erst recht gewürdigt hat, indem er mir glaublich gemacht zu haben scheint, 
dass dem Verfasser des Parmenides die Aristotelischen Erörterungen vorlagen. *) Gegen Pla- 
tonische Autorschaft spricht ferner die Anlage des zweiten Teiles unseres Dialoges, dann 
darf man doch wohl der Platonischen Meisterschaft die vielfachen Verstösse gegen die Logik 
nicht zutrauen. Endlich weist die Sprache, die freilich noch genauer zu untersuchen ist, 
mindestens auf die Zeit des Aristoteles hin. 


*) Dies gewichtig Argument gegen die Echtheit unseres Dialoges berührt Keil, welcher in dem Parme- 
nides ein Werk echt Platonischen Ursprungs sieht, gar nicht, und doch ist dasselbe vielleicht schon allein hinreichendi 
das Gespräch als unecht zu erweisen. 


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Toomtt 311 ben 

von 0onfag, >m 19. Bm\ bt0 Donner$fag^ )iem 2§. Bax\ 1877 

flattftnbenben 


öffcntticRen IDcüfungcn 


er^ebenfl einlabet 


)Jrof. Dr. (Sbuarb Biö|nrr, Hirntor. 


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'^oranfiel^enb: 

QUAESTIONES SOCRATICAE 

üon Dr.,]lliU(er, Oberlehrer. 


I^rucf Dou 3. So. X^ollrotli. 

1877. 


1877. Progr. No. \'\\. 


Inhalt 


I. ^{flTeiir^dftr^e jlBPattbrniig ©cite I-XXXVI 
II. ^^ntnad^xi^Un. 

A. ©d^uId)roiuf " . ,, 1—7 

B. ©tatiftifd^c 3la^\ä)Un. 

1. Sclirer . ,, 8 

2. 8(6ülcrbcfianb unb ©cliületDerjcid^iufe . . „ 8—17 
• 3. Socatitäten „ 18 

4. ^aufiinDcntaricn 18 

5. Älaffcnutcnfilien ....... „ 18 

6. fic^rmittct unb ©cfdjcnfc . . . . , ,, 18 — 21 

7. Prämien * . . „ 21 

C. 8cl)rplan. 

a, Slealfd^ulc , 22—33 

b. fiaiibroirt^fd^aftlic^c abt^cilung .... ,, 33-37 

D. älufnal^me unb ätnme(bung. 

a. 9icalfd^u[c 37—38 

b. Sanbn)irtlöfd)aftlid^c SCbt^citung , . . . „ 38—44 

E. 3citbaucr. 

a. Mcalfd^ule . .* ,, 44 

b. SanbroirtJ^fd^oftlid^c Sbtl^cilunfl „ 45 

F. ©(i^ufgefb . . . ,, 45 

Q. Drbnung bcr offcnttid^cn ^Prüfungen ... ,, 46—47 

H. Anfang bc« ©d^ulja^rc« 1877/78 ,, 47 


TV 


QÜAESTIONES SOCRATIGAE. 


«CRIPSIT 


ADOLPHUS MUELLER, 


PHIL, DR. 


i 


I 


I. 


ÜUAE8TI0NE8 80CBAT1CAE. 


QUID SüCRATES IN PROTAGORA PLATONIS 
DE VIRTUTE DOCEAT EXPONITUR. 


De notioiie naturaqutj virtutis quid Socrates in Protagora Pia- 
tonis statuerit quaesituri non modo id profecturi nobis videmur, quod 
de consilio ejus dialogi accuratius edocebimur, sed etiani quod imi- 
versae Socratis etliicae praecepta summatim breviterque coniplec- 
temur. Placita enim, quae in Protagora de virtute proferuntur, non 
tarn ex Piatonis, quam ex vera et germana Socratis doctrina repetita 
esse, facile apparet, cum inter omnes fere constet, hunc ditilogum, etsi 
propter singularem artis perfectionem non in primitiis Piatonis nume- 
randus sit, tarnen jam illo tempore scriptum esse, (lüo philosoplms plane 
deditus erat disciplinae Socraticae. Quod cum universa disserendi 
ratio, tum ea ipsa, quae Plato Socratem de virtute disputantem 
facit, cum iis comparata praeceptis, quae Socrates in commentariis 
Xenophontis tradit, haud in dubio relinquunt. Quid quod etiam in 
posterioris aetatis libris Plato ab liis fundamentis etliicae Socraticae 
non recessit, cum nova pliilosophandi ratione, qua Eleaticorum et 
Pytliagoreorum disciplinam cum Socratica conjunxit, longe ultra ma- 
gistrum progressus esset? Nempe Socrates, quem omnes veteres con- 

sentiunt primum ethicam in philosophiam introduxisse et spretis 

1 


^ 


f 


omnibos naturalibiis quaestiouibus in ea excolenda totam vitaiii cou- 
snmpsisse, tarn firma ejas doctrinae jecerat fundaoienta, iit iis onmes 
cliscipuli niterentur. Plato autein haec praecepta Sociatica praecipiie 
in prioris aetatis dialogis vario modo iteruin ae saepius tractavit. 

AUine in ii« explicandis iinprinii» versatnr dialogns, ijui insci-ip- 
tus est Protagoras: immo ea. qnae de natnra viitutis in lioc libro 
disiiftnintnr . ■^nmniam ejns esse , interius iiispicientein fngere iion 
potfrut, I>e consilio enini dialogi a viris doctis- in diversissimas partes 
di-fputatum est. Fuernnt qui aniiiinm praeter omnia in perpetiiaui in- 
tenderent ironiam, ijua persequitnr Suiirates et affligit sophistas, «t 
dialognni modo ad eus iiridendos spectare pntarent, Fuevunt alii, 
qui Protagorani eo consilio scriptum existimavent, iit (piaereretur, unm 
nrtus doceii posset, vel num omnes virtiites una eademque virtiis 
essent. Quas seiitentias .Schleieimacherus ') et (|ui euni seqiiitur 
Stalibaimiius *) pertiiiaciter iniinignaiit, qHuriini ntei-que consilinm 

__. /; J'laU>i,s ir«-Äc (l^iiU) /., ;. ,,. 2-J7.- Wer uher w-ht mir auf 
■U^xe" und jene» in tllrsf,,, tJrKpr.icf, nrliM . «fwlrrii auf alle», auf fite 
/läii/iii fimiffirfMifii liril'l'ijiiifii Winkv , tlii" tnun im /'luto am irmigalrn ri-y- 
iiiivlilO«fi'jfii iiinfK, Uli/ ilrii W'ecliKfl ihr l-'ormen in den vcracläedenen Ali- 
Krliiiilleii , au/ tliifjriiif/,; Iran in unil :ir!frl,tH ileiisrll-fn ohiertiiJitel aller 
Manniij/alliiikn.t (Irr <ieijfnst'iii'le immer trirderhetirt, der irird eben in dienern 
Streit i'iU'r oie Form vnil Mrlhudv die IJaujitahir/ä i/m (ranzen erkennen: 
de« Vorml:: mlmlirh im Grijeimilz ijeifen allf KOplu»üxrlien Formen, die 
datier aueh alle rorkommen, «elliitt dan Commenlireii iiher Stellen der Jtiehter 
uiilit aufffiveldo:'i<eii , die »ukraüsi-Jie Gexprärhu/orm als die eigenUiiimliehe 
Farm jede,- arid yl.Ho.-aiM^rlirn Mittlieilnmi lol'/ivei'eiid und eerlirrrlii-hend 
zu rerländen. 

■'l l'iae/at. J'rotai/. (IH->H) j,. /;,'; Fteniin arguntenVim illnd dr 
i-i.tiilr i-j}n,jiie ilisrijdiiia iwu idi'i' in lnir »ermoiie traetarit pliilo-H'plms, nt 
id ijimnii c.ijiliriiret iinl illiiiilraret, »ed ukhx ert vo, ijnv omiiino mipliiiliram 
dorendi i'iliimNii ad rrrnvi inrestiifamlum aut inrenirndnm /ere iiiliil rulere 
demmi-lrai-rl /-imu/i/iie ferne lUalecliivn riiii et iisum paie/areret. — /'. 14: 
did'i'uii lim, est, i/iiin Min» "cri/'tioidu eoimiliitm eo re/erendniii sit , nl irrisu 
iiiiir.-!-.,! dvritdi ralionii rupliistirae eoiiiiietndine n'i ur praftuntia diahiiireK 
Hi.iriUii'in- ii^'i-i\dntnr. 


III 


dialogi eo spectare censet, ut sophisticam phüosophandi rationem ac 
viam perversam, Socraticam dialecticam solam rectam esse ostendatur. 
Stallbaumius etiam arbiträtur, Socratem quaestione illa de virtutis 
comparandae ratione quasi exeraplo tantum uti, quo pravitatem dia- 
lecticae sophisticae probet, quandoquidem liaec quaestio Ulis tempo- 
ribus plurimum celebrata fuerit. 

At quamvis concedanius, ironiam illam Socraticam modo condi- 
mentum quoddam sermonis esse neque totum dialogi consilium singula 
ejusmodi quaestione contineri, sive num virtus doceri possü, sive 
una eademque an multae sint virtutes, tarnen non modo dialecticam 
Socratis unam valere ad verum inveniendum ostenditur, sed etiam 
imprimisque demonstratur , Socratem certas de natura virtutis sequi 
rationes, quibus careant sophistae. Summa enim totius philosophiae So- 
craticae lex est, ut omnis hominum scientia proficiscatur a notionibus 
rerum'); eo universa ejus spectat disciplina/ ut haue scientiam et in 
se ipso et in aliis excitet atque confirmet. Haec est illa Socratica 
notionum investigandarum ars, cujus et Xenoplion et Plato tam multa 
praeclara exempla memoriae prodiderunt. Quodsi quaeras, ad quas 
res Socrates hanc phüosophandi rationem adhibuerit, praeter alios 

• 

Xenophon docet, illum omnes sermones ad vitam humanam ethicasque 
quaestiones retulisse. Quod minores quoque Piatonis dialogi probant, 
quos philosophus scripsit tum, cum prorsus doctrinae Socraticae deditus 
erat. Ut igitur Plato in bis dialogis, in Alcibiade, Lyside, Charmide, 
Lachete scientiam Socraticam vulgarium hominum inscientiae opposuit, 
sie in Protagora inscientiam perstringit sophistarum, qui tamen 


l) Xenoph. Metfiorab, 1\^, 6, I: Iw'/.Qdrt^g yao rov^ ^liv eiJorwc, 
li t'/.aainy tirj noi' oi'rioi'j ivmtiZe '/.cd rol^ ciLXtn^ Civ l^iiytlaO-ca övraoO-ai, 
tOL\; da ^urj ildoiuiiy ovdh' hpi] O-ariicanoy ilvcu, aviov^ re OffalleuO-cu 
y.cd it/M)L\; Ofpu'/Miv vjy ere/M a'Aonxöv avv roi^ avviwai, ri ?zaarov th] 
rvjv oiiioVy üvdanvjiioT* ekriye. — Arist, Metapli, XI 11, 4. 1078, b, 17, 
27: b'/.iiro^ (Socrates) eu/.oyioi^ tu]rti to li laiiv. (Jt/.loyi'uaO^cu yäo *u;«/, 
ctQ'/f] dt Ttoy acÜ.oyianLov rn ri lanv. — cf. Zellen Itist, pliilos. Gi\ 
if, 1 p. 108 (ediL 111). 


1 


änhatt. 


I. ^iffenf^üftti^t ÜtHnhtunq ©eite I-XXXVI 

II. ^^ntuai^xi^Un. 

A. ©diuld^ronif ' - „ 1—7 

B. Statifiifd^c 3ladycxi)itr\. 

1. Sc^rer „ 8 

2. ©dbülerbcfianb unb Sd)ü[erocr}eidS)iüfe ....,, 8—17 
• 3. fiocaUtätcn ., 18 

4. ^auöinücntaricn . . „ 18 

5. Ätaffcnutcnfilien ....... „ 18 

6. fic^rmittcl unb ©efdjenfc , 18—21 

7. Prämien . „ 21 

0. Se^rplan. 

a. 9tealfdS)uIc 22—33 

b. Sanbroirt^fdiaftlid^e ^bt^eilung .... „ 33-37 

D. äCufnal^me unb Slnmelbung. 

a. SHcalfd^uU 37—38 

b. Sanbn)irt^fd)aftlid)e SCbt^eitung .... „ 38—44 

E. 3^itbauer. 

a. SRcalfd^ute ,, 44 

b. fianbroirt^fc^aftlid^c Obtl^eitunfl ,, 45 

F. ©d^ulgelb „ 45 

G. Drbnuufl ber öffentlid^en ^Prüfungen ... „ 46—47 
H. «nfong be« ©d^ulia^re« 1877/78 „ 47 


QÜAESTIONES SOCRATICAE 


SCRIPSIT 


ADOLPHÜS MÜELLEK, 


PHIL. DR. 


VI 


talis est qualis sanctitas et sanctitas talis, qualis justitia*). Respondet 
sophista, etsi ratione quadam similes sint justitia et sanctitas, tarnen 
intercedere inter eas differentiam quandam. Quam cum explanare nou 
possit, nihil referre dicit atque concedit, et justitiam sanctam et 
sanctitatem justam esse *). 

Jam Socrates ad alias virtutes progreditur, etiam sapientiam 
et temperantiam **) unum idemque esse demonstraturus ^). Nonne, in- 
quit, amentiae opposita est sapientia? Nonne vero eidem amentiae 
etianj temperantia contraria est? Concedit Protagoras. Nonne autem, 
pergit Socrates, uni rei semper unum tantum contrarium est, veluti 
robori imbecillitas , tarditas celeritati, honesto turpe? Itaque cum 
supra dixerimus, an^entiae non modo sapientiam, sed etiam temperan- 
tiam contrariam esse, cum vero amentiae, ut ceteris rebus, unum tan- 
tum contrarium esse possit, sequitur, ut sapientiam et temperantiam 
inter sese nihil diffen^e, sed unum idemque esse statuendum sit. 

Pergamus antem, inquit Socrates, et de reliquis virtutibus 
videamus. Et jam in eo est, ut etiam justitiam et temperantian unum 
idemque esse demonstret *), cum Protagoras in angustias compulsus 
totam disputationem disturbat, pertinaciter sententiam Socratis im- 
pugnans, qui contenderit, ea esse bona, quae hominibus utilia sint**). 


1) p. 331 B. 

2) p, 331 C. cdlä Ti rovro duitfi^U] ttpr^' d ytt{) ^iovLfi^ ^aio) i)itiv 
y.ul dr/xuoffvvi] omov xal ocTiorrj^ öi/xaov. 

3) JJrevüatis causa Graeconun awtf^Qoacvrjr' ajipc/lo tonpcyantinin, 
e.reinplmn sfquens Ciceronts, qui TuscuL Quaettt, III, fi haec habet: „ IVrt 
etiam nmile illud est, qui dt tetttjterans , qunn (rraen aioifQOva appellant, 
eujftque rirtutefn GWfpQoavn^i' i*ocfi?it, quam soleo equidem tum temperantiam, 
tum ifioderatioTtem apjyellare, nontiunquajn etiam modesiiam; sed liaud ,^no, 
an rerte ea virtus frugalitas appellari possit." — Se«l (n'MfQmjti'ijV Inline 
raiere quam temperantiam , satis constat ; proprie enim siijnißcat xana)n 
mentem, quae cum in iutelletjendo tum in agendo cernitnr. 

4) p. 332 A—333 C. 

5) j)' 'V'^'^ C—334A. 
(i) p. 334 A—C. 


VIT 


8ed jam Socrates pertaesus deverticulorum flexionumque so- 
phistae, qui semper ultra ea, quae proposita sunt, evagatur et ad alias 
res sermonem defert, discessurus est et tantummodo amicorum preci- 
bus, ut maneat et cum Protagora disputationem longius producat, 
permovetur ^). 

Postquam igitur Protagoras interrogantis, respondentis Socrates 
suscepit partes, ille denuo ab eo, quod quaeritur, recedit et carmen 
Simonideum interpretaudum proponit *). Quamquani vero ipse dicit, 
se id Carmen propterea sumpsisse , quod et ipsuni sit de . virtute , de 
qua antea disputatum sit, tarnen id ipsuiii vel maxime probat, a co- 
gnoscendis rerum notionibus abhorrere sopliistam, qui, cum proposita 
sit quaestio de natura virtutis, ad aliam rem transeat, quae ab in- 
vestiganda virtutis notione prorsus aliena sit. Sed in ipsa ea poeta- 
rum interpretatione , quam a sophistis studiosissime tractatam esse 
scimus, inferior evadit Socrate, qui etiam ea in re certam sequitur 
rationem, absoluta autem carminis Simonidei interpretatione, talibus 
nugis nihil profici ad verum quaerendum censet et interrogantis rursus 
partes suscipiens ad quaestionem supra inchoatam de notione et 
unitate virtutis revertitur *) iterumque Protagoram interrogat , utrum 
sapientia, temperantia, fortitudo, justitia, sanctitas quinque sint nomina 
ejusdem rei, an cuique horum nominum propria subsit res, ita ut alia 
ab alia diiferat. 

C'oncedit jam Protagoras, quatuor illas virtutes, quas inter sese 
non differre supra probavit Socrates, inter se simillimas esse, sed longe 
distare ab iis omnibus contendit fortitudinem ; multos enim inveniri 
homines, qui cum sint injustissimi, sceleratissimi , intemperantissimi, 
indoctissimi, tamen inter omnes sint fortissimi *). 


J) ;>. iJ^4 C—:i3fi E. 

2) jy. />V:^'V E^347 B, 

3) p. :uu B. 

4) p. :i4U J), 


VIII 


Itaqiie ut disputationem absolvat et quintam quoque virtutis 
partem, fortitudinem , a reliquis non differre demonstret, Socrates hoc 
modo argumentatur *) : Concedes, inquit, fortes liomines audaces esse. 
Andacissimi aiitem sunt ii, qui renim, quas aggrediuntur, periti sunt; 
qui vero audaces sunt in iis rebus, quaruni imperiti sunt, non fortes, 
sed insani liabentur. Sequitur, ut ea tantum fortitudo nomine virtutis 
digna sit, quae cum peritia vel sapientia conjuncta sit. Qua ratione 
efficitur, fortitudinem idem esse ac sapientiam ^). — 

Haec est summa prioris de natura "virtutis disputationis. qua de 
Imitate virtutis agitur et dialectica via demonstratur , aliam virtutem 
ab alia non differre ideoque omnes unam eandemque virtutem esse. 

Erunt autem, quibus tota illa Socratis argumentatio satis capti- 
osa esse videatur. Quis est enim. qui re vera contendat, aliam virtu- 
tem ab alia nullo modo differre? Immo vero quamquam justitia, tem- 
perantia , sapientia , sanctitas , fortitudo generali virtutis notione 
continentur, tamen singulares hujus generalis notionis formae sunt. 
Neque dubitare possumus, quin Socrates eam rationem optime perspec- 
tam habuerit. Xam et apud Xenophontem et apud Platouem multis 
locis Socrates ipse singulas virtutes disjungit et suam cuique vim 
tribuit. Nee Plato sophistam tam multa recta contra argumentationem 
Socratis afferentem fecisset, nisi docere voluisset, praeter omnia de 
certa virtutis notione agi, sine liac notione autem vel rectissime co- 
gitatis nihil profici. Sed necessaria est haec dialectica argumentatio, 
ut animus sophistae, qui de notione virtutis ne unciuam cogitasse 
quidem videtur, ea ratione certe advertatur ad unitatem virtutis et 
quasi praeparetur ad summam illam sententiam, haue unitatem singula- 
rum virtutum positam esse in scientia. rrius(iuam enim Socrates id 
ipsum doceat, Protagoras eo perducendus est, ut ipse intellegat, 
commune esse aliquid, quo omnes singulae virtutes contineantur ; quo 
fit, ut sophista tandem concedat, sapientiam (luidem et temperantiam 


1) p, :J49 /<—:j.'jO C. 

2) ji, O.W C: y.a} v.aia nnioi' lov t.oyov i^ iSiniUc cir (odoiki tn^ : 


IX 


et jQstitiam et sanctitatem inter se esse cognatas ; sed argumentationi 
Socratis, qui comprobare conatns est, fortitudinem idem esse ac sapien- 
tiam, pervicaciter repugnat fortitudineinque ex natura et bonitate 
animorum nasci contendit ^). 

Ex quo intellegit Socrates, ad refutandum sophistam illa argu- 
menta, quibus antea usus est, non suffleere. Postquam igitur supra 
demonstravit , virtutem propterea unam esse, quod singulae virtutes 
inter se non differant, nunc id ipsum, in quo virtutis unitas posita 
sit, docet esse scientiam. Quae est altera quaestionis de natura et 
notione virtutis pars, qua Socrates summam ethicae universae com- 
plectitur *). 

• Argumentatur autem hunc fere in modum: Felicitas summum 
bonum est atque ab omnibus expetitur. Omnia enim jucunda, quatenus 
jucunda, etiam bona sunt. X7t vero hoc bonum assequamur, opus est 
yirtute vel, quod idem est, scientia, qua bona et mala cognoscamus. 
Qui eam habet, is a cupiditatibus non vincitur. Multi autem inveni- 
untur homines, qui dicant, quamquam optima noverint, tamen se mala 
facere a voluptate victos •). Sed ii maximo capti sunt errore. Nam 
si re yera optima novissent nee potius in summa versarentur in- 
scientia, nunquam mala facerent: velut saepe a cupiditate edendi et 
bibendi vel ab amore yicti, quamquam sciunt has res malas esse, 
tamen eas factitant. Neque eae res malae judicantur, quatenus in 
praesentia yoluptatem praebent, sed quod futuro tempore mala multa 
allaturae aliasque yoluptates erepturae sunt. Pariter bona, quae in 
praesens cum doloribus conjuncta sunt, velut exercitationes gymnicae, 
munera militaria, medicamenta, non propterea bona putantur, quatenus « 
in praesens dolorem excitant, sed quod futuro tempore yoluptates alla- 
tura et dolores remotura sunt. Yoluptatem enim sectamur tanquam 


i) p. 351 B — ttvdQeia dk and qwaeiog nuxl evt^inplag rory rpvxiüv 

2) p. 361 B—360 E. 

3) p. 352 D. E. 

3 


X 


bonum, dolorem fugimus tanquani malum. ita ut voluptatem, si majori- 
biis nos privat bonis quam ipsa praebet, vel dolorem afifert majorem 
quam jucunditatem, malum esse, pariterque dolorem bonum esse ju- 
dicemus, si nos ab acerbiore dolore tuetur vel majorem sua acerbitate 
efficit voluptatem. Quae cum ita sint, ridiculum est dicere, hominem, 
etsi cognoscat optima, tamen facere nolle a praesentibus voluptatibus 
victum. Xam cum voluptas per se aliquid boni sit, unum pro altero 
ponere possumus dicentes, hominem, etsi cognoscat mala, tamen ea 
facere victum a bonis. Prudentem autem hominem oportet res jucun- 
das vel injucundas inter se perpendere, ut inter duas jucundas res 
semper jucundiorem, inter duas injucundas minus injucundam suinat, 
jucundas autem ad injucundas perpendens praeferat illas, si has su- 
perent, jucundas vero non amplectatur, si ab injucundis superentur. 
Itaque salus vitae posita est in arte quadam metiendi ideoque in 
scientia *). Apparet autem, hanc scientiam totius vitae humanae 
moderatricem atque nihil aliud esse nisi virtutem ipsam. Nee minus 
manifestum est, eos, qui a voluptate victi mala faciant vel a virtute 
desciscant, captos esse inscientia ^). Qui enim illam scientiam habent, 
semper optima sumunt; qui ea earent, ii voluptatibus succumbentes 
mala amplectuntur. Neque quisquam sciens mala expetet aut faciet. 

His concessis revertitur Socrates ad quaestionem supra tracta- 
tam de natura fortitudinis *). Cum enim Protagoras antea negaverit, 


1) p. 3Ö7A.B: hcudfi Ök f^öovrjg re xai kwfjg iv o^^,^ t*; ai^iau icpctvri 
rj^lv ^ awrr^Qia rov ßiov oivoa, %ov te nXiovot^ xai iXaxrovoü xai /nei^ovog 

^mI aiiUXQOi^QOv xal JW^^riQaß 'Kai lyyvtiqio, aqa rrgiorov fthv av fUTQrjriK^ 
(paivtrai, hnQßokffi re xai tvdeiag oiaa xai laorriTog rcgog alki^lag ax^ipii;; 
UXX^ liyayAri. 'Enel dk fierQrjUxrjj ävayxt] äj^nov t^^kij xal iTtiairjiini, 

2) j) 357 D. E: -/al yaq v^uig vjfiokoyrixare btKnrifirjg ivötiff 
i^afiagramv 7T€QI rrjv tiov ridovcjv otQeaiv 'Kai Xvjcuv rovg l^fiaQrdvovtag * 
taira di iariv aya&q le 'Kai xoxd. %al ov fiovov ijutrtrjfirjg , äkka Kai elg 
rö 7i()6at^ev hi lofwkoy^Kate, ort ^erQr^TiKijg. i; öh i^fiaQtavofuvr^ ^i^Qa^ig 
äv€v imOTrjfUjg lare Jtov Kai airol ort a^iad'Lcf TT^arterai. 

3) p. 3ö9 A. 


XI 


fortitudinem cum aliis virtutibus cognatam esse, jam Socrati facile est 
probare, etiam fortitudinem, si quidem omnis virtus scientia sit, hac 
communi ojnnium yirtutum matre nasci. Nam concessum est, neminem 
sua sponte vel scientem mala suscipere. Fortis autem eas tantum res 
periculosas aggreditur, quas boni aliqoid, eas autem fugit, quas pemi- 
ciem sibi allaturas esse judicat. Itaque ut re vera fortis sit neve 
turpiter timeat, ut ignavus, aut turpiter audeat, ut temerarius et in- 
sanus, opus ei est scientia rerum metuendarum et non metuendarum, 
in qua fortitudo posita est^). Ignavia autem et temeritas, qnarum 
utraque fortitudini contraria est, ex inscientia proficiscuntur ; ob in- 
scientiam enim metuunt ignavi, quae non sunt metuenda, et non metu- 
unt temerarii, quae sunt metuenda. 

Denique totius disputationis summam Socrates ita complectitur, 
ut se demonstrare conatum esse dicat, omnem virtutem esse scien- 
tiam *). Jam facile intellegemus sententiam Socratis priore parte 
dialogi contendentis , omnes singulas virtutes inter sese non differre. 
Nam cum altera parte demonstret, omnem virtutem scientiam esse, 
hac quidem scientia omnes singulas virtutes inter se congruere et 
unam eandemque virtutem esse judicare potest. — 

, Haec sunt, quae Socrates in Protagora de notione virtutis ex- 
ponit. Quid vero de illa secundaria statuat quaestione, num virtus 
possit doceri, infra videbimus. 

Jam ea, quae in Protagora de natura virtutis proferuntur, cum 
iis, quae apud Aristotelem, in Xenophontis commentariis, in aliis Pia- 
tonis dialogis de doctrina Socratis commemorantur, comparemus. 


1) p, 360 D: *I1 aocpia ciga nov dcivwv y.al /wij öetviov dvÖQeia iariv — . 

2) p, 361 A,B: Kai ^wt doAii rjucov i) agrc e^oäog tcov IMyiov toaitaQ 
iivd'Qitßjtog yMTrjoQeiv re y.al '/.arayeLav y yal d cpvjvijv kaßoi, dnelv av, ort 
'l4%07iol y lave, (i IdKQazii; re xal nqioxayoQa. av fnkv kiytov, oti ov 
öcdaTiTov löTLv aQBtf^ Iv Toig €^7iQ0(Jd'tv , vvv GeavTfft Tttvavria orcivÖeig 
Inix^iQiov dnodtl^aij ibg ndwa XQW^^^ laxiv eTVianifirj, y.al jj dr/Mio- 
aCvr]- yal i] aiü(pQ0Ovvrj xai rj dvÖQeia — . 

2* 


xn 


Atque Aristoteles quidem tradit, Socratis sententia omnes vir- 
tutes (pQOPi^aeig vel loyovg vel auoTi^ftag esse *). Apud Xenophontem 
autem idem placitum multis locis tractatur. Quod enim Xenophon 
scientiam ex vulgari loquendi usu plerumque appellat sapientiam 
(aofpiav), id cum toto ingenio scriptoris congruit. cf. Memor. III, 

9, 4: öoipiav öh ymI acocpgoavvr^v (w öuuQi^eVj dllä rqt rä (.liv xaAcf Tt xai 
aya&ct yiyvciay.ovra xQfjö(^at avtoigj y.al tili rd aiaxQCi üöoxa eukafieiad'at 
oo(p6v t£ xöi aiocpQova ^KQive . Ex quo Joco etiam apparet, qualem in- 
tellexerit Socrates scientiam, nempe eam, quae etiam agendo exhibea- 
tur et comprobetur. Accuratius eadem sententia de virtutum unitate 
in scientia posita explanatur Memor. I, 1, 16: avrdg öe Ttegl riov 
ävd-QLorteivjv äti öul^yaro, oxo/tcüp, rl evaeßig, ri äötßig • tL xaAov, %i 
alaxQOv ' tL di'/.ai0Vj xL adiKov • tl 0iocp(>oauvr} , rl jnavia • rt avÖQeia, rl 
declla ' rl TroXig, xL Tcohrixog ' xi ccQX^ äv&Qiorviov ^ xi dg^cKog ävO-Qii/uov * 
xai TreQl xwv alXioVj ä xovg filv ildoxag rjyalxo v.aXovg xäyad'ovg elvaiy xovg 
ö'dyvoovvxag dvÖQanoddäeig äv dixalug 'K€'Akr>ax^ai — et Memor. III, 9, 5 : 
^'Efp}l dk xai xijv öcyMioavvt]v yuii xfjv akhpf naaav aQexfjv aoqiiav elvat • xd xe 
yaQ öUaia-Tcal nai^xa^ oaa aQexjj 7tQctxx€xat, nai-d xe xai dya-d-d elvai* xai 
olV av xovg xavxa ciöoxag dklo dvxl xovxwv ovdkv TtQoeXiodat, ovxe 
xovg ^Yj huaxaf.iivovg övvaa&ai Ttqdxxuv, dXld i^al idv iyxatQwotv, d/naQ- 
xdveiv ' ovxw xal xd naXd xe xal dyad'd xovg fih aocpovg Ttqdtxeiv^ xovg ök 
f.n) aocpovg ov övvaad-ait aAAd xai idv eyxeiQwoiVt äfia^dveiv * Inel ovv xd 
xe dUaia xal xd dXXa xakd xe xal dya&d ndvxa dqex^ TtQdxxexai, dfjkov 
elvat, oxt xal öixacocvvrj xal ij akkrj naoa äQexij aoq>la k<nl*), — Fortitu- 


1) Eth. Nicom. VI, 13. 1144, b, 17. 28: luntQdrrjg — (pQon^aecg 
(liexo elvai Ttdaag xdg oQexdg. — luiCQdxrfi fih ovv Xoyovg xdg aQexdg 
i^xo elvai, irtioxijfiag ydq elvai ndaag. — Eth. Eud. I, 5. 1216, b, 6: 
iniaxT^^ag ^iex^ elvai ndaag xdg OQexdg, üad-^ afia av/ußalveiv eldivai xe ti;^ 
öiyuxioavvr^v xal elvai dlxaiov, — Eth. Nicom. III, 11, 1116, b, 3: öoxei di 
xal 1] i^TteiQia ^ neql %xaaxa avöqeia xig elvai' od'ev xai 6 loixQamrß r^iy^«; 
imaxi^fifpf elvai tijv dvö^lav, 

2) Sapientiam autem idem esse ac scientiam, eaponitur Memor. IV, 
6, 7: ^EfCiaxrinYi aqa aofpUt iaxlv; **E^iOiye doxel. 


XIII 


(Unem quoqne scientiam esse cum recto usu conjunctam, docetnr 

» 

Memor. IV, 6, II: ol aQa i7ri(jTaf.ievoi Tot.g äeivoig re /mI hnAtvSvvoig 
xcfActk; iqrfld^cu ävöquoL üaiv^ ol äi öiaiiaQTavovreg zovrov decloi-, ^'.Efioiye 

ÖO'AOVGtV, €(prj. 

Apud Platonem vero haec sententia, quamquam in Protagora 
diligentissime explicata est, saepius retractatur. Imprimis disputatio, 
quae reperitur in Menone, cum iis, quae in Protagora de natura virtutis 
disseruntur, magnam habet similitudinem. Ac virtutem qiiidem esse 
scientiam, simili argumentatione efficitur *) atque in Protagora. Quid- 
quid enim est bonum et utile, id quoniam recto tantum usu assequiraur, 
in una scientia positum est. Cum autem virtus bona utilisque judi- 
canda sit, sequitur, ut et universa virtus et singulae ejus partes, forti- 
tudo, temperantia, reliquae, scientia {cpQovrjaig, hriöTiii^ni) sint. — Quam 
sententiam Plato postea ita mutavit, ut virtutes non esse ipsam scien- 
tiam, sed modo cum scientia conjunctas eaque gubernandas censeret. 
Hunc in modum res tractatur in Phaedone p. 69B, ubi Socrates veram 
vii-tutem a fallaci ejus specie ita distingiüt, ut universam virtutem et 
singuläs ejus partes cum scientia conjunctas esse dicat. Sed id potius 
ad illud Piatonis placitum referendum esse videtur, quo singuläs vir- 
tutes singulis animi partibus ita tribuit, ut loyiarrA([) conveniat sa- 
pientia (cpQovrjaig), ^v^ioeiöil fortitudo, iivit^vfirjTi'Aqt temperantia, omnibus 
autem communis sit justitia, quae singuläs animi partes impellat, ut 
suum quaeque faciat *). Sapientiam autem omnium aliarum virtutum 
principem esse easque regere vult. Apud Socratem quidem Xenophon- 
teum et in prioribus Piatonis dialogis ejus divisionis nulla vestigia 
inveniuntur, et in Protagora fpQovYiaig (vel ao(pia), öiyMifxrvvf] , daiorrjg, 
awffQoavvrj, dvÖQela pariter scientia contineri judicantur. Sed cum 
(pQovfjGig ipsa nihil aliud sit nisi scientia, eam postea Plato principem 
reliquarum virtutum esse statuit. 


1) Men. p. 87 D^89A. 

2) De Republ. IV p. 439 D. sq. 


XIV 


Ceterum hoc loco breviter attingam quaestionem de numero vir- 
tutum, quas Vocant cardinales. Satis enim constat, Platonem plerum- 
^ue^quatuor tantum virtutis genera commemorare. Sed in Protagora 
nominatim quinque enumerantur virtutes primariae; adjungitur enim 
sollemnibus illis quatuor, sapientiae, fortitudini, temperantiae, justitiae, 
quinta sanctitas^). Qua in re Stallbaumius censet Platonem etiamtum 
auctoritatem secutum esse Socratis, quem quinque virtutis partes sta- 
tuisse, certe pietatem vel sanctitatem non ultimo loco habuisse e 
Xenophontis commentariis appareat. Quamquam vero apud Xenophon- 
tem nusquam haec certa quinque virtutum descriptio reperitur neque 
quinta virtus appellatur oöLoxrß^ tamen illam sententiam viri docti non 
rejiciendam esse existimaverim. Re vera enim apud Xenophontem 
praeter soUemnes illas quatuor, quae Memor. III, 9, 1—5 commemoran- 
tur, Socrates saepius etiam pietatem erga deos (evaeßstav) tractat*). 
Atque in extremo libro*) Xenoplron virtutes Socratis ita complectitur, 
ut praeter alias ejus pietatem, justitiam, temperantiam , sapientiam 
laudet. Plato autem pietatem erga deos appellat oaioTrjia, quam aliis 
quoque locis in virtutibus primariis numerare videtur*). Quid quod 
totum argumentum illius dialogi, qui inscribitur Euthyphron, in quae- 
stione de natura pietatis vel sanctitatis versatur? Sed in ipso Euthy- 
phrone ^) pietatem partem esse justitiae statuitur, ideoque Plato postea 


1) Protag, p, 33üB: Kai lyw ehfov ' Ovdiv aoa iarl tiov i^s aQtrrjg 
fiogiiüv älko olov iTriatr^inj, ovd* olov ör/.aioavvri, ovd' olov avögeia^ ovd' 
olov aiü(pQ0Ovrr^, ovd^ olov oaiorrjg. — p, 349 B: aorpia y.al aiorpQoavvr^ y.al 
dvÖQtia xai äizaioavvrj xal oaioirjgy /roreQov ravxct, jrivre cvra ordficna 
Ini tvl Ttqdypiatl iariv^ rj e'/MOrfit nov ovo/ndrcuv tovtiov vu6'/.UTaL rig iöiog 
ovaia x. r. /.. — Cetemm p, 330 B. hnatrifir] idevt est ac aorpia vel 
(pQOvr^dig, 

2) Memor. JV, 3, 17. IV, 4, ÜK /, /, 16. 

3) Memor. IV, 8, 11. 

4) cf. Lach. p. 19DD, tibi atorpQoavvrj, öi/xuoavvi], ooiorr^g nominoiitur, 

5) p. 12 E: Tovzo Toivvv €fiOiye do'/.sL (5 Iw'AQaTtg, rö fiigog xov 
dinaiov elvat evaeß^g xt 'Aal ooiov, xb yregl rfjv xcov d^ecuv O-tQaitHav. cf. 
Gorg. p. 607 B. 


I 


XV 


generali notione justitiae, quae suum cuique tribuit, pietatem, quae 
cernitur in officiis diis praestandis , complexus esse et quatuor tantum 
virtutes primarias numeravisse videtur. 

Sed haec hactenus. Revertimur ad quaestionem inchoatam- de 
notione virtutis in scientia posita. Hoc loco non praetermittenda sunt, 
qnae Plato de singulis virtutibns exponit in minoribus dialogis. Qui 
cum in eo praecipue versentur argumento, quod vulgarium hominum 
inscientiam castigant atque uni Socrati certum de natura singularum 
virtutum Judicium inesse docent, necesse est vestigia illius notionis 
generalis subinde apparere : velut in Charmide *) naturam temperan- 
tiae cognitione sui ideoque scientia contineri eamque scientiam ad 
boni et mali Cognitionen! referendara esse statuitur. Artissima autem 
cognatio intercedit inter Lachetis argumentum et ea, quae in Prota- 
gora de natura disseruntur fortitudinis. Quamquam enim in Lachete 
id praecipue agitur, ut inscientia hominum vulgarium perstringatur, 
Socrates ipse autem suam sententiam callidissime celat, tamen verum 
aliquoties significat : velut p, 1 9 2 C. D. exponitur , audaciam non sim- 
pliciter, sed conjunctam cum sapientia fortitudinem habendam esse*). 
Tum vero Nicias iisdem fere verbis, quibus utitur Socrates in Prota- 
gora, fortitudinem ita definit, ut sit ^ noy öuvtov xaJ i>a^QaliLov im- 
ÖTt^^irj '/.cd iv 7Co)JjH(ft y.cu iv rolg aXkotg a;raaiv^), Quodsi Socrates 

demonstrat *), eo modo effici , ut fortitudo omnes- reliquas virtutes 
complectatur atque non pars virtutis, sed universa virtus esse videatur. 


1) p. 174 ß. (J: 'i? (.uctQt, eiprjv iyat, /takat /U€ /i€Qul'/.ug xvy,h;f, 
d/ro'AQiJcrdiiuvog ort ov ih bitOTr^fiovcoi; rjy C^i» rö tv 'jCQätTUv re zal tvdai* 
f.wvHv noioiv, ovök ^v^utaöLüv rtov aAAcjv ijriOTrjjiUür , aXXä ftiag ovor-g 
tavT^ij: (.lovov rfjg 7nQi t6 ayad'ov t€ '/ml '/mvlov, 

2) Lach, p. If^2D: 'H (pQovijuof^ OQa xagtegia Aura rov aöv Koyov 

3) Lach, p, l9üA. — cf. Protag. 360 T), 

4) Lach, p. iUHA—200A. 


XVI 


lianc sententiam non rejicere existimandus est*). Immo vero hac ratiöne 
animos ad communem omnium virtutum fontem, scientiam, advertere vult, 
de cujus natura in Protagora demum uberius disseritur. Itaque assen- 
timur plerisque Piatonis interpretibus , qui Lachetem priore tempore 
scriptum esse censent quam Protagoram. Quaestionem enim in Lachete 
inchoatam nee tamen absolutam Plato in Protagora denuo in discepta- 
tionem vocavit, ut eam profligaret et sententia illa de unitate universae 
virtutis accuratius explicaret. Quod ita fit, ut primum fortitudinem in 
sapientia *), tum in scientia rerum "metuendarum et non metuendarum') 
positam esse demonstretur. Nee qulsquam miretur, quod Socrates for- 
titudinem doceat esse scientiam; jam supra enim vidimus, virtutem 
Socraticam esse certam exploratamque boni et recti cognitionem cum 
firma quadam officii persuasione conjunctam, quae hominem commovet^ 
ut bona et honesta, quae cognoverit, etiam agendo exhibeat. 

Jam quaeritur, quibus argumentis Socrates sententiam suam, 
omnem virtutem esse scientiam, confirmaverit. Quam quaestionem 
argumentatio illa, qua utitur in Protagora p. 351 A — 360 E, haud in 
dubio relinquit. Felicitatem enim summum bonum et omnia jucunda 
etiam bona esse statuit ; ne yero in sumendis bonis et jucundis fal- 
lamur, sed ut semper ea amplectamur, quae re vera bona et jucunda 
sint, scientia opus esse, qua omnibus in rebus noxia et mala a jucun- 
dis et bonis discemamus et subitis sensuum affectionibus non succum- 

bentes, quid ex actionibus nostris futuro tempore eventurum sit, per- 

> » 

spiciamus. — 

Fuemnt autem, qui hac argumentatione vehementer offenderentui; 
eamque prorsus indignam Socrate esse judicarent, cum a vero philo- 
sopho alienissimum esse putarent dicere, ea, quae jucunda si^t, esse 


i) Ldch. p. 199 E: Ovx aga, ä Nixla, fioQiov aQerijg av ehj t6 vvv 
aoi keyofievoVf aXla ovfiTtaaa dgitt], — ef, Zellen hüL phil. Gr. II, 1 
p. 501, 3.^ 

2) Protag. p, 350 C. 

3) Protag. p. 360 D. 


xvn 


etiam bona. Itaque Stallbaumius in commentatione praeposita ^) 
Menoni, in quo Socratem eadem docere supra vidimus, lianc argumen- 
tationem non re vera Socraticam vel Piatonicam habendam, sed pror- 
sus ad mentem sophistarum accommodatam esse^ Socratem igitur non 
suas ipsius, sed sophistarum proferre censet opiniones, quibus ipsis 
illos impugnet'). Quod si verum esset, tota Xenophontis auctoritas 
rejicienda esset, id quod re vera Brandisio placuit'). Sed de hac re 
non opus est longius disputare, cum hodie satis constet, cognitionem 
germanae philosophiae Socraticae praeter omnes e Xenophonte hau- 
riendam esse *). Quis est autem , qui ignoret , apud Xenophontem So- 
cratem constanter summam philosophiae in vitae felicitate ponere atque 
ethicae supremam legem hanc statuere, ut homo semper sequatur id, 
quod re vera jucundum atque utile sit *). Platonem vero priore certe 
aetate haec praecepta ethicae Socraticae secutum esse, loci illi Prota- 
gorae et Menonis satis probare videntur. Neque id mirandum est, cum 
notio jucundi et utilis tam late pateat, ut his verbis i& significans, 
quod homines re vera felices reddat, jucundum vel utile etiam bonum 
esse censere possis. Mox autem intellexit Plato, facile fieri posse, u 
homines Socratem non differre putarent a sophistis, qui item jucundum 
esse bonum contenderent. Sed eorum prorsus alia erat sententia ac 
Socratis. Hie enim ea intellegit jucunda, quae re vera hominem ad 
felicitatem ducant; illi autem ea bona esse volunt, quae cujusque libi- 


1) p. 16, cf prae/at, edit. II. Protag, p, 30 sq. 

2) A Stallbaumio dissentit Kroschelius in prae/at, edit. III. 
Protag, p. 17, 

3) In Niebuiirii Museo Rhenano I, p, 138 sq. 

4) cf, quae hac de re luculentissime exposuit Zellerus in Mst, philos, 
Gr. II, 1 p, 84 sq, et p, 150 sq, 

ö) cf. quae infra de Aristippi pfdlosoplda dissendmus, — R, Schoene 
Protag. p, SO: Dass Sokrates den Eudaemonismius specjdativ überwunden 
habe, dass er für seine „ Weisimt** einen anderen Inhalt aufgezeigt habe, als 
den, welcher sich aus der Identißcirung des äya&ov und wq>iki^ov ergiebt, 
das lässt sich auch aus Piatos Darstellungen nicht schliessen, 

3 


xvin 


dini jacunda esse videantur. Itaque ne cum sophistis idem sentire 
existimaretur, Plato postea et in Gorgia praecepta ethicae sophisticae 
diligenter examinavit ultraque Socratem progressus jucundum a bono 
diversum esse demonstravit, et in Philebo ideam boni fundamentum 
esse totius ethicae docuit. — 

Si virtus scientia est, sequitur, ut totius vitae humanae guber- 
natricem esse oporteat scientiam, in qua sola felicitas ac salus homi- 
num posita est^). Summum igitur praeceptum est, ut hanc scientiam 
assequamur, qua omnis actio demum bona fiat, id quod Socrates illo 
significat paradoxo, eum, qui sciens vel sua sponte peccet, meliorem 
esse quam eum, qui insciens labatur*). üt vero Socrates in cogno- 
scehdo scientiam tantum et inscientiam statuit neque inter utramque 
ponit veram opinionem (ahjdij dö§av), id quod a Piatone demum in 
Menone factum est, sie in agendo omnia e scientia profecta ideoque 
bona aut ex inscientia profecta ideoque mala esse judicat'). Omnium 
igitur peccatorum mater est inscientia; id quod Socrates jam in inter- 
pretatione carminis Simonidei breviter significat*). Accuratius haue 
sententiam explicat eam tractans quaestionem, quid sit illud, quod 
homines vocent a voluptate vinci^). Qui enim dicant se mala facere, 
etiamsi ea mala esse sciant, in summa versantur inscientia. Nam 
natura humana non ita comparata est, ut quisquam mala vel noxia ex- 


i) /). 337 A. 

2) Xenoph. Memor. IV, 2, 20. Td dlxaia di tvovbqov 6 eKotv xjjev- 
ödfievog xai i§ayrairc3y oZder, § 6 oxcov; Jijlov ori 6 iiuiv, Ovytovv yqa^ipia- 
TVKixne^oy fiev rov i7tiaraf.i€vov yqafjL^axa %ov fii] lmataf.iivov (ffijg elvac\ 
Nal . Jixai&reQOv dk %6v iniatafievov xä dbutia rov fitj hnora^ivov ; ^al- 
vo^at' doKiü ä^ ^01 xai ravta avu oW oruog kiyeiv, 

3) PlaL Lach 194 D: TCfwa äya&bg ilxaatog ij/ic5y, &C€q atxpog, a 
de äfta^g^ tovra öi iMxiiog. 

4) Protag, p. 345 B: cnkrj yäq itiovfj xcfxi} fCfO^gj iruatri^rfi 
are^&ijvai. 

5) Protag. p. 352D^358A. 


XIX 


petat. Itaque is, qui bona et mala novit ^ nunquam mala faciet^), 
neque nnquam a corporis affectionibus vincetur; is vero, qui mala 
facit, insciens vel quasi invitus peccat*). Quam sententiam Socrates 
jam in interpretatione carminis Simonidei his verbis exponit: 'Eyd 

yaq axedov ri cipicu tovto, ort ovdelg rciv aoqxüv avdgciv ^yeirai ovSiva 
ävS^QVjTCwv ixovra i^ufxaQtdveiv ovöi aiaxQcc re nal xaxä ETtovra igyd' 
tsod-aif cAX ev laaaiVy ort Ttdvreg 61 ta alaxQct yuxl xoxä Ttoiovvreg w/Lonsg 
TToiovai •). * 

Denique dubitare non possumus, quid Socrates de ea statuat 
quaestione, utrum virtus doceri possit necne. Nam cum virtutem esse 
scientiam putet, ex hac ipsa virtutis notione consequitur, ut eandem 
doceri posse judicet. Atque apud Xenophontem Socrates virtutem 
pariter ac litteras disci posse censet^); ingenia autem, quo meliora 
sint, eo magis cultus et disciplinae indigere*^) et quidquid virtutis in 
homine sit, institutione et exercitatione crescere docet*). Sed jam videa- 


1) Xenoph. Memor, III^ 9, 4. 

2) Protag. p, 357 D. E; p. 358 C: El aqa, eqfijv iyd, to i]dt; dya- 
dxiv loTiVy ovdelg o/vre eldtjg ovte ol6fi€vog akka ßelxim ehai, fj a TtoiBi, 
xai dwaTCCj emira Ttoul ravta^ i§ov rot ßelTico- ovdk to r^Ttio elvai ccvtöv 
akko Ti tovt' iarlv ij äfia&la^ ovdh nQelTTO) iavrov akko ti ^ ootpia. 

3) Protag, p, 345 D.E, — cf, Gorg. p. 509 E: TtotBQov aoi öoaovfiev 
OQd-üg dvayxaa&^vai ofjiokoyelv, furjdiva ßovkofievov ädixeiv, äkk* anovrag 
Toifg ädixovvrag Ttdvrag ädixeiv. — Men. p. 77. — Artstot, Eth. Nie. VII, 
3: Unoqvjaeu S* äv ng^ jtwg v7Cokafißav(üv o^dig chtgaziveral xtg. Imara- 
fitvov fifv ovv ov q>aai nveg olov re elvai * deivov yoQ iTtiatrifArß hvovarig, tag 
^ero 2kj}%qa%rß^ akko %i yiQazeiv xal 7ceQUk%eiv ctvtdv äantQ &vdq&/to5ov, 
loiKQQTrig fikv yoQ oktog l^a%e%o nqog tov koyov wg ovn ovatjg mqaaiag, 
ov&€va yotQ vitokafißavovxa n^arreiv TtaQa to ßikxiaxov^ äkka dC ayvoiav, 

4) Memor. IV, 2, 20: Joxel d4 aoi fia^ijag xal iTtian^^fj tov 
dixaiov elvai üaTteg tcHv yQa^iJiaTwv\ ^E^oiye. 

5) Memor. IV, 1, 3: iäldaauev, ort al aQiarai doKovacu ävoti qyvaug 
fiahara Ttaiöelag diovTat — . 

6) Memor. II, 6, 39: ^'Oaai d* iv avd-Qianoig a^tToi käyovroHf ano» 
novfievog evgvjoßig Ttaaag fia^flu tb xai litkivjß av^avofniyag. — ///, 9, 1 aq,: 

3* 


XX 


muS; quid Plato in Protagora Socratem de illa quaestione disputantem 
faciat, in qua et exordium et exitus dialogi yersatur. 

Protagoras enim cum initio sermonis a Socrate interrogetur, 
quid profecturus sit Hippocrates adolescens, si sophistae disciplinae se 
tradiderit, respondet, se illum virtutem civilem docturum esse. Socrates 
autem negat, artem politicam doceii posse;. primum enim Athenienses 
putare, eam omnibus civibus, etiam indoctis, communem esse; deinde 
homines rerum civilium peritissimos , quamvis filios quam optime edu- 
candos curent, tamen artem suam politicam cum iis communicare non 
posse ^). Protagoras haec argumenta longa oratione refutat ac demon- 
strat , ex omnium hominum opinione virtutem et posse et debere do- 
ceri •). Neque inconsulte Socrates dicit , se sententiae Protagorae 
assentiri^). Nam lUa argumenta, quibus supra contra eam usus est, 
non serio, sed per dissimulationem eum protulisse, omnia quae sequun- 
tur satis probant. Ac si comparaverimus quae in Menone de eadem re 
disputantur, facile intellegemus , cur Socrates dubitandum esse censeat, 
num virtus civilis doceri possit. Sed ha^ quaestione in medio relicta 
Socratem ad notionem virtutis definiendam accedere supra vidimus. 
Tum demum, cum eam esse scientiam demonstravit , extrema parte 
dialogi ad quaestionem exordio tractatam revertitur eamque quam 
brevissime et certissime ita dijudicat, ut virtutem, si sit scientia, do- 


llahv äh eQurrwjiievogy fj ävdqia TtoreQOv tu] Öiäaxrdv i; (pvacxov, Ölftai iiiv, 
ecprp üoTteq aoi/na ad^iatog iaxvqoTBqov Ttqbg toifff 7t6vovs g)vejaij ovtu} aal 
xpvxfiv if.wxfjs i^Q(jjfiev€(n4Qav TtQog rä öetvä (pvaei ylyveadixi • oqu yag h 
toig avTOig vopioig re xai e&eai TQe(po/iiivovg Ttolv duxtpiqovtag alXfihxiv 
i:6Xf.ir]' vofiiCüJ fievroi . itaaav (pvaiv fiad-i^aec xal ineAh:]] - Tiqbg dvöglav 
avSea&ai. 

1) p. 319 A— 320 C, 

2) p, 320C-328D. 

3) /). 329 B: r^v dQerfjv (p^g didaxTOv dvai, xai iyci, shteq aXlq) 
rq) dv^QioTOüVy xal aol Ttel&ofiai, 


XXI 


ceri posse appareat ^). Simul ostendit , quam turpiter ipse secum 
dissentiat sophisia^ qui cum neget virtutem esse scientiam eoque modo 
toUat conditionem, sine qua virtus doceri nequeat, tarnen praeceptorem 
virtutis se profiteatur. Itaque extremo dialogo consilium totius 
disputationis evidentissime signiffcatur, quod eo spectare diximus, ut 
demonstretur, sophistarum disciplinam ad virtutem comparandam nihil 



prorsus valere, sed solum Socratem, quippe qui a recta proficiscatur 
virtutis notione, verum esse ejus praeceptorem. • 

Jam de Menone videamus, quem nonnuUi cum iis, quae in Pro- 
tagora disputantur, ita pugnare censent, ut ibi id ipsum doceri existi- 
ment, virtutem esse donum divinum, quod disciplina et institutione 
acquiri non possit. Sed philosophus hoc quoque libro sibi constat. 
Atque exordium capit Meno ab eadem quaestione, utrum doceri virtus 
possit necne *). Socrates vero eam disceptari non posse judicat, prius- 
quam quaes|<io de natura et notione virtutis absoluta sit; itaque 
Menonem admonet, ut eam definiat*). Qui cum perversissimis pro- 
positis definitionibus postremo in argutias prorsus sophisticas incidat 
et desperans, se notionem virtutis recte definiturum esse, ad priorem 
illam relabatur quaestionem, utrum doceri possit virtus necne*), So- 
crates ex sumptione rem se disceptaturum esse dicit. Sumit 


i) p. Sai A. B : ai) /tth Xiyutv , ort ov dtÖantov tariv dfettj iv roig 
efijTQoad'ev y vvv aeavrt^ rdvartia ajtevÖetg, iTTtxeiqiav anroÖel^ai, (ig Twvxa 
Xqri^icnä laiiv iniaxri^tri^ xal i; dixaioavvrj 'Aal f^ a(0(f>Qoavvrj xcfi jJ dvd^eia, 
(p TQOTU^ indhoT^ av didcTArÖP (paveit] ij o^ctiJ • el fiiv yoQ aXko ri r]v iq 
iniaxYi^iri ij d^eji], üarreQ IlQunayoQag iTtexdqu liyeiv, aaq^wg ovx av t]v 
didaxTOv • vvv di d (pavrjaerai iTVioirjinr] oXov, o)g av aiuvöeig, w Say^areg, 
^avfidoiov €OTai /<)} öidanröv ov. 

2) p, 70 A: "Exug (noi ÜTtelVy w Zuntgaregt dga diäcmTÖv rj dQeti^; 
fj ov diäcncTOv dki/ daniirov; rj ovre daarpubv (Ate fia&rjrov^ dild €piaei 
TtaQaylyverai tölg dv&Q(i/coig fj akkiiß tivl %Qi7tt^\ 

3) p. 7iD. 

4) p. 86 C. 


XXII 


igitur, virtutem doceri posse, si scientia sit"). Quam sumptionem rec- 
tarn esse, breviter quidem, sed tarn simili ratione exponit, ut ad accu- 
ratiorem argumentationem , quae in Protagora reperitur, respicere vi- 
deatur. Sequitur, ut virtus doctrina comparanda sit *). Neque dubitari 
posse ait Socrates, quin haec conclusio recte se habeat'). — Quae 
omnia plana sunt et cum iis, quae in Protagora exponuntur, congruunt. 
At jani Socrates dubitationes in medium profert, quae sump- 
tionem iUam rursus tollere videantur. Quae enim res , inquit , doceri 
potesti nonne necesse est, ejus exstare praeceptores et discipulos? 
Virtutis autem nuUi inveniuntur *). Itaque converso ad Anytum ser- 
mone hunc interrogat, num sophistae virtutis civilis, quam profitean- 
tur, magistri idonei esse videantur*). Sed tantum abest, ut Anytus 
hos praeceptores probet, ut eos tanquam pestem rei publicae et corrup- 
tores morum detestetur atque exsecretur ®). Tum iterum rogatus, 
quos tandem praeceptores esse velit, Anytus consuetudinem virorum 
in re publica exercitatorum commendat, qui praeter omnes virtutem 
docere possint ''). Sed ne hos quidem virtutem suam docere vel cum 


i) p. 87 B. C: El ö^ y iatlv haatr^/ar^ rtg jj aQBTi] , drjkov oti 
äidcntrov av äiq. 

2) p, 89 A, B: !/^' ovv l/tudv od qwaei ol äya^oi äyad-ol yiyvovrai^ 
OQa fiad-riGEt ; Joi^ei fioi ijdrj avayxalov elvat . xal drjkov, w IioÄQareg, xata 
T^v i'Tto&eaiv, ei vteq httatripiri iarlv ageri^y oxi didaxtov laxvv, 

3) p, 89 D: ^Eyci aot i^w, cJ Mivtav . t6 fjihv yaq didaY,'cbv avtb 
üvm, ä TtBQ inimriiiri iativ, ovx ävatid-eixai fii) ov ycahüg Xeyea&ai. 

4) p. 89 E: llokkoaug yovv ^i;Tc5y, ei Tiveg ehv avrijg öiddaytakoi, 
Ttdvta Ttouav ov övvafiai evQelv, 

5) p. 91 Ä 

ß) p, 9i C: ^Hqoaikeig, euqyi^fieij c3 I(oxQ(tteg . ^ujdiva rmv avyyevdv, 
fATire oixelwv jii^ze q>Lhüv, firjze äavüv fijqTe ^^ciii^, rouxvrt] ^avia kaßot<, 
ätne TtoQa rovtovg iX&owa Xtoßrjd'fjvai, . iTtei ovtoI ye q)aveQa iati hoßt] re 
Kcu äiaq>d'0Qa rc5v avyyiyvofiivwv. 

7) p, 92 E: TL dk evog avd'Qd/itov ovofia öel oKovaai] orqf yaQ av 
hrtvxjß lixhpHxUjJv tüv xaAorv %aya&iiv, ovdelg Uariv og ov ßeXxUa avrov 
Twiriaei ^ ol aoq>unai, iav Tteg l&dXi] 7teL&ea&(n, 


XXIII 


aliis communicare posse, simili modo atque in Protagora exemplis cla- 
rissimorum virorum, ut Themistoclis, Aristidis, Thucydidis, comproba- 
tur^). Ex quo efficitur, ut neque sophistae, neque virirerum civilium 
periti virtutis existimandi sint praeceptores, et cum ii vulgo soli vir- 
tutis doctores habeantur, nuUa res autem, cui desunt praeceptores 
ideoque etiam discipuli, doceri possit, porro sequitur, ut virtus doceri 
non possit*). 

Sed nemo est, quin videat, in hac tota argumentatione Socratem, 
ut solet, uti irrisione. Nam ex eo, quod neque sophistae neque viri 
in re publica exercitati praeceptores virtutis judicandi sunt, minime 
efficitur, ut nulli omnino virtutis praeceptores inveniantur ideoque vir- 
tus doceri non possit. Apparet tantum, eos, qui vulgo virtutem docere 
posse putentur, et sophistas et viros rerum civilium peritos, re vera 
non esse virtutis praeceptores. Itaque si non essent alii, desperandum 
esset, virtutem doctrina parari posse. Jam intelleges, cur Socrates 
in Protagora dubitet, num virtus civilis doceri possit. Significat enim, 
virtutem a yulgaribus ejus praeceptoribus , qui lönge absint a firma 
scientia, re vera doceri non posse. Nihilominus omnem virtutem esse 
scientiam vult, neve faUaris iis, quae extrema parte Menonis de 
recta opinione et sorte divina disputantur •). Cum enim supra ex- 
• positum Sit, cur viri in re publica exercitati -virtutem docere non 
possint, scilicet quod scientia careant, Meno mirandum esse dicit. 


i) p. 93 C sq. 

2) p. 96 Ä C: Omovv el fitste ol aoq>i(nai fi/^re ol avrol liaXol 
Ttdya&ol ovreg äidaaxaloi elai tov TtQoyfdarogy öijXov ort om av älkoi ye\ 
— Ov fioi doxel. — El de ye fi'q äiäaaxaXoi, ovdi fiad'rftal; — Joxti fioi 
^X^iv (ig kiyeig. — ^SfioXoyri^a^ev di y«, Tt^yfiaxog ov fitjre äiöaaxai.oi 
ftrJTB fia&i]Tal elev, xovro ^rfik öidcmrov elvai; — '^fwXoyi^yuxfiev, — Ov- 
Tuniv QQerijg ovöa^ov ipalvortai didoOKakoi; — *'EaTi rovra, — Ei di y% fii^ 
diöäaxaXoi, ovdh jua^i/rae; — Oaivexai dvrwg. — j-ZgeTTj aqa ovx, av eJrj 
diSanTov. — Ovx SoixeVy et ttbq dQ&wg r^fielg i(niii.ifiBdtt, 

3) p. 961) sq. 


XXIV 


quod oninino sint viri boni. Plato autem cum negare non possit, in re 
publica administranda nonnullos exstitisse viros virtute et integritate 
morum inter aequales praestantes, scientiam ne iis quidem attribuit 
sed modo rectam quandam in agendo opinionem (oQSrjv do^v), quae 
eos plerumque in rebus gerendis non minus adjuvet quam ipsa scientia, 
flnnitate autem careat saepeque ex animis eorum effluat. Re vera 
igitur, si sunt, qui de re publica bene meriti sint, id iis contigit non 
scientia , sed divina quadam sorte (^e/^ /«ö/^ff) ? quae iis pro . scientia 
rectam suppeditaverit opinionem ^). Quam sententiam cave ita in- 
tellegas, ut Socratem negare putes, virtutem doctrina comparandam 
esse; sed derogatur tantum viris in re publica exercitatis scientia 
philosophorum , qua demum omnis virtus fiat vera virtus. Philosopho 
autem ad haue scientiam ut omnem virtutem, sie civilem referendam 
esse, in extremo dialogo significat Plato, ubi eum, qui haue scientiam 
habeat atque virtutem suam aliis tradere possit, ut Tiresiam inter 
umbras unum dicit sapere. 

His expositis facile intellectu est, quam bene ea, quae in Pro- 
tagora de virtute docentur, cum iis, quae in Menone disputantur, con- 
gruant. Sicut enim in Protagora demonstratur , nequaquam sophi- 
stas esse idoneos virtutis praeceptores, quippe qui de notione virtutis 
non certam sequantur rationem et tam turpiter secum ipsi dissentiant, • 
ut cum virtutem se docere profiteantur, tamen eam scientiam esse 
negent, ita in Menone ne viros rerum civilium peritos quidem hujus 
scientiae participes esse docetur. Unus superest philosophus , qui cum 
veram habeat scientiam, idem solus est bonus virtutis praeceptor. — 


1) p. 99 E sq, : el öi vvv rifiei^ Iv 7tavti rti) kdyii) tovrifi KLoKüg 
i^rjti^aafiiv tb xal eleyofAev^ aoerrj cev eir} ovre (fvoBt ovtB didcmrov, äXJia 
^eitjc fioi^ TtaQayiyvofiiyrj avev vov, olg av TtaQaylyvr^rai , el ivfi Ti$ etfj 
roiovTog raiv TtoXirixciv ävö^div, clog nal aiXov 7toiTJaaL 7tohxi%6v, — • 
c/. Zeüeri last. phil. Gr. II, i p, 497 sq. 


XXV 


Cum dispatatio de Protagora Piatonis instituta occasionem 
nobis dederit ethicae Socraticae summatim tractandae, uon alienum 
ab hoc loco esse putamus sententiam nostram quodammodo aactoritate 
discipuli . Socratis confirmare quaerentes: 

QUO JURE ARISTIPPUS IN NUMERUM 
PHILOSOPHORUM REFERATÜR SOCRATICORUM. 


Aristoteles ^) Aristippum inter eos commemorat sophistas, qul 
artes mathematicas neglexerint, atque inter recentiores fuit Schleier- 
macherus*), qui Aristippnm simpliciter appellavit Pseudosocraticnm. 
Etiam condiscipuli eum vix dignum existimavisse videntur, qui in 
numero familiarium Socratis haberetur: velut et Xenophon infenso in 
eum animo fnisse ideoque in commentariis *) Socratem ita induxisse 
fertur, ut quae contra voluptatem disserit, ipsum Aristippum perstrin- 


1) Metaph. Uly 2. 996^ a, 32: üare dta xavta twv caquOTÜv riveg 
olov UgloxiTticog TTQotTtriXaKtCov avTäg (rag fia^rjfiatixdg imaTfjfiag) • h fihv 
yoQ taig äHaig nixvaig, xoti taig ßavoLvaoig, olov Iv reKrovmfj nuxl OKUTinfj, 
dioti ßiXriov ^ xet^ov kdyea&ai /rovra, rag di ^a^figriycdg ov&iva .roui- 
adtci Xoyov tteql dya9iüv xai xoxcSv. — cf. Diog, Laert II, 65: ovrog 
ao(pi(TT€vaag x. r. L 

2) Histor. philos. p. 87, 

3) Memor. 11, i, i : *Ed6y^ei di ftoi xai toiavra iJywv ttqo^Qiftuv ravg 
awovrag doKelv lyKodreiav TtQog ijttd'Vfiiav ßQtuTOv Tcal Ttorov xäi hx^vtLag xai 
vTtvov xal ^lyovg nal daknovg xal 7c6vov, Pyovg di riva twv awovnav axoAa- 
OTori^ijg cx^^^o ^og rd vouxvra, Eine fioif S<prj, d y^Qiarinju, $1 öioi ae trat' 
deveiv mtQaXaßovra ovo rwv vionf, xbv fiiv, OTtwg Ixavog tatai a^xBiv^ %dv 
di, wuag fiijö^ dvTiTtoii^aerai dgxijgy ^cSg jSv Ixaregov jcaidevoig; x. t, A. — 


XXVI 


gant, et Plato ei malevolus fuisse atque loco illo Phaedonis'), ubi 
Aristippus non interfuisse Socratis sermonibus eo die, quo exhausit 
illud mortis poculum, sed Aeginae moratus esse narratur, levitatem 
TnoUitiamque ejus notasse perhibetur *). Ceterum Bon ignoro equidem, 
ejusmodi narratiunculis de inimicitiis , quae inter viros claros, prae- 
cipue inter philosophos, velut inter Xenophontem et Platonem vel 
inter Platonem et Aristotelem, intercessisse ferantur, non nimiam 
fidem habendam esse. Sed cum Aristippus tarn longe recesserit a 
moribus Socratis, non mirandum est, quod veri Socratici a suo 
numero alienum illum esse existimabant. 

Quaerentibus igitur nobis, unde factum sit, ut Aristippus, quam- 
quam usus est consuetudine Socratis, tarnen a moribus philosophi So- 
cratici tarn vehementer abborrere existimatus sit, quatuor fuisse causae 
videntur, cur hanc malam famam collegerit. 

Primum enim vitio ei data est vita delicata et luxuriosa, quae 

« 

vel maxime a Socratis frugalitate et abstinentia discrepabat. Qua de 
re nota sunt omnia, neque opus est innumerabiles fere veterum scrip- 
torum fabellas de Aristippi luxuria repetere. Nee negari potest, si 
hac sola ex re penderet quaestio, quemlibet potius quam Aristippum 
philosophi nomen mereri Socratici. Accedit quod Aristippus sophista- 
rum more plerumque peregrinatus est et domiciMum compluribus 
locis coUocavit. Quod eo consilio se facere apud Xenophontem ipse 


IHag. IjierU II, 65: Sf^votpüv t€ elxe Ttqbg ovtov dvgfievtog « öio xai 
%6v Tcazä tfjg r^doyiJQ "khyov HwxgdtBi xard jiQWxijtTtov Tcegize^eiiiev, — 
At/ien. XII p. 544 D: JierQiße i^ 6 l4^iari7V7tog rd fCoHd Iv Atylvfi tqv* 
(pwv . did Tiai 6 Sevotpwv iv roig UTtofivrnAüvtvptaaLv (ffffjiv, ävi 7Co)ikdxig 
IvoviP'itu avt;6v 6 EurAQartfg mal rfiv rj&o/toitav 7tkdaag rijg l'iQerijg xal Ttjg 
^Hiüvfig ligijyev, — Stdilas 8. v, jiqLatinnog: SevoqutivTi d* elx€ dvgpievwg. 

1) p. 59 C: Tl dal; t^giariTtTtog wl KXeofißQOXog Ttoffeyivorvo] Ov 
drjra ' iv Mylvji yäif iXiyovro elvat. — Dioff. LoirL III, 36: elxe öi 
ipiXix&Qwg 6 Wldrutv %al Tifog UQiaxinmw . iv yovv r^l 7teQl ^pux^g iuc- 
ßdkhav amov fprfjiv ozi ov TtoQeyiveto l!amfdzn zaXevTuivTt^ dkX* ivyAylvi] 
rjv xol üvv€yyvg, — c/. II, 65, 69. — Demetr, de eloeut p. 306. 


XXVII 


dicit^ ut libere vivendi facultatem quam maximam adipiscatur '). 
Neque minus id a more Socratico abhorruit, quod mercedem a disci- 
pulis suis exegit. Diogenes Laertius narrat, eum primum inter So- 
craticos pecuniam a discipulis accepisse, Socratem vero, cui Aristippus 
aliquando viginti minas obtulerit, eas respuisse*). Aristippum ob ean- 
. dem rem perstringere videtur Xenophon illo loco, ubi de discipulis 
quibusdam Socratis loquitur, qui particulas sapientiae ab illo gratis 
acceptas aliis magno venditent^). 

Sed haec omnia band magnum momentum afferunt ad quae- 
stionem a nobis propositam, quae imprimis ad philosophiam Aristippi 
spectat. Ea igitur praeter omnia examinanda et cum germana disci- 
plina Socratica comparanda est. 

At enim quid de Aristippi philosophia dici potest, cum Sosicra- 
tes Rhodius memoriae prodiderit, illum scripta non reliquisse*), et 
Aristocles Peripateticus auctor sit, non Aristippum ipsum, sed demum 
ejus nepotem, cui item nomen est Aristippo, aperte praecepta philo- 
sophiae Cyrenaicae exposuisse *)? Salva res erit, si bis testimoniis alia 
eaque graviora opposuerimus. Primum enim apud eundem Diogenem 


1) Metfior, II, 1, IS: dX)^ lyto toi, ecprjy 'iva jirj naaxu) xaiytay ovS* ' 
ilg 7coht€iav Ifiavxov y.aiaiikeUo^ äkXa ^ivog 7cavxaxov ei^u, 

2) THog, Laert, II, 65: ovrog aocfiorevaai;, üg rp^at ^avlag 6 Ihqi- . 
:iaTi]Ti7idg 6 ^EQfOiog, TtQVJtog tuv IcüAQaTtxcuv [nioO'Ovg €ige7tQa§ato ymI 
ojiiaiet'ke XQri(.tara rrp ötdacrmhii tl, t. K cf. 72. 74, SO. — 

3) Meinor. I, 2, 60: l^kla l\üXQ(iTr)g ye rämvtia toutcjv (paysQog 
i]v xai drj^oTi'Aog xai (fiXavd-Qionog üv • ixeivog yccQ TioXkovg ijit&vfirjräg 
xai aOTOvg y.al ^evovg kaßiov ovöiva nixiitöxe i-ua&bv rijg awovaiag irrQa- 
^ro, dkkä 7iaaiv äq>x^6vwg hciJQxu riov kavvnv ' lov Tiveg fUKQcl ^eQf] 
TtaQ ixelvov jxqolxa Xaßovxeg TioKkoi Toig ä'Khng LrtHovv, xal ova rjoavy 
üa7i6o l'Auvog, drf^oxtxoL • toig ydq fiij }ixovai XQrifxava öidovai am {jd-eXov 
dtakiy^a&at. 

4) iJiog. Laert. II, 84; evioi de xal äiarQißcüv aviov rpaaiv i'§ yeyga- 
ffivaij ol d^ ovo' ohog ygäiffai ' cSi' iari -Aal £oßaiKQdn]g 6 ^Fdöiog. 

ö) Euseh. Praepar. Evangel. XIV c. 18. 19 p. 764 (edit. Colon. 1688): 
ijv d^ o llQian7tjcog vyqbg 7taw röv ßiov 'Aal qulrjöavog ' dXV Ovdkv /aiv 

4* 


La^rtinm dao reperinntnr indices librorum Ärigtippi, alter e scripto- 
ribus ignotis a Diogene repetitus, alter Sotionis et Paaaetii auctoritate 
confirmatas, qui etei non in omnibus rebas consentinnt, tarnen satis 
comprobant, Aristippam scripta reliquisse'). Aristoclis vero testimo- 
nium ea praecipue re refeUitnr, quod Plato compluribns Philebi locis 
Aristippi majoris- philosophiam tetigit*). Ibi enim Plato eos refutat, 
qui snmmaiB bonum in volaptate ponebant et sententiam snam con- 
firmabant illo Heracliti et Protagorae decreto, quo demonstratur, 
omnes res perpetuo moveri et quasi fluere. Cujus disciplinae primi' 
auctores fueruut Cyrenaici ; qnocirca loci illi Piatonis ad Cyrenaicam 
philosophiam et, id qnod temporis ratio docet, ad Aristippum majorem 
referendi sunt. 

Itaqne dubitari non potest, quin maxima pars eorom placitomm, 
quae apud Diogenem Laörtium Cyrenaicjs universis*) attribuontnr, 
jam ab Aristippo majore prolata sint. Keqne tamen negaverim, philo- 
sophiam Cyrenaicam postea demum, fortasse ab Aristippo minore, 


N 


ovTOS iv i((i ipccve^^ j«p( tiXovi dui^§cno x. r. x. — tovtöv yiyovev mcov- 
inijti avv aXt-oii; xat ^ i^vyäti^ avtov H^zr^, ^(<; YBVVTjaaaa rcaiJSa iävö- 
ftaoev Uqlinmnov. Ss iiiiax9^tl'i in' aviijg eis ^yovg q)i).oao<plag fnjr^ 
Slöanzog ixi^&tj ■ Ss toi aof/xög lOQiaaTo tiXoq elvai rö fjöitug fijc, ^dov^v 
ivtÖTTWv r^y xorö xlvtjoiv x, t, k. 

i) Diog. LaSrt. II, 83. 84. 85. Athen. XI p. 508 C. — cf. Zelten 
hüt. phü. <rr. II, 1, 29H. 

2) p. 42 C »q. — p. 53 C: Tl öi jh twöwJ«; &Qa ircßi ijdov^i; ovx 
ir/.i/.6afiBv cüfi ael y^eaig lartv, oüabt di ovx um td Ttaqänav ifiovr^g; 
xöiiilioi yoQ Sri TivEg av toviov tov löyov lm%tmovat ftijniciv ^/ttr, dg SeI 
XÖffiy ^x^if- Hoc loeo verbis xöfHpoi tiveg Plattf ur&ane Aritlippum ejiuijae 
•lircipuloB »ignifieat. — cf. Zelleri hitt. pkil. Gr. II, 1, 303. 

3) In numerum Cyrenaicorum, qui proprie Jicutitur, Diogenes Laertius 
rff'trt Anetipptan majorem, filiatn ejut Areten, nomudloe diecipuloi, dt qui- 
hiiii nihü praeter tiomtn comtat, Arittippam minorem. Ab fii» diitinguU 
T/ieoiiorum a&eov, Hegesiam, Annicerin eontmque eecta», quamquam At pki- 
liiioplii item üyrenie nati sunt. 


XXIX 


formula quadam conclusam esse^) ; certe partitio illa, qua universa Cy- 
renaicorum disdplina in qninque partes divisa erat^), inferiore demum 
aetate facta esse videtur. Aristippns major autem fnndamenta philo- 
sophiae Cyrenaicae jecit docens^ voluptatem summum bonum esse 
et solas aflfectiones vel permotiones intimas percipi posse. Nee quis- 
quam dubitabit, quin prius horum placitorum ad Aristippum majorem 
referendum sit. Alterius autem eundem esse auctorem ex eo intellegi 
potest; quod hoc placitum apte cohaeret cum illo Heracliti decreto de 
perpetuo omnium rerum motu, quo jam Aristippum praecepta sua 
ethica confirmare studuisse, supra ex Philebo Piatonis coUegimus. Jam 
videamuS; qua ratione haec pläcita inter se conexa sint. 

Veteres quidem scriptores consentiunt, philosophos Cyrenaicos 
imprimis ethicam tractasse^). Itaque philosophiae Aristippi fons esse 
videtur illa sententia, qua summum bonum in voluptate ponitur. Quae 


i) Ita Arütoclis (pwque vei*ba aupra a nobis allata Intel legmda esse 
videntur. 

2) Sext Emp. Adv. Mathem, VII, 11: yuxiroi 7ieQiTQ€/aaxkai rov- 
Tori; iyioi vevofiUaaiVf i^ wv tq. ^^itcöv diuiqovotv eJg tc rov yuqI ulgeruiv 
xai (pevTtrwv rönov 'Aal dg rov neQi rcSy Tca&u/v xäi erc tig rov TteQi 
Tiüv nqä^Hov xae r/d)} %bv Tteqi ruiy ahlcjv Tial Te'^euraioy €ig rov 7t€Qi 
luv Ttiateiov ' iv rovroig yoQ 6 it€Ql atrliov ronogy fpaalv, «x tov (pvati^ov 
fidQovg luvyjKjavtVy 6 öi TtBQi Trlateioy Ix tov loyixov. 

3) SexL Emp. ibidem: doKovai di nuxta nvag 'Aal al änb KvQrjytig 
[üovov da/ca^eadixi jo ij&ixdv piiQog, TtaQaTti^iTUiv dh rö (puamov yuxl ro lo- 
yixöv (ig firjdh Tt^ög %d evdai^bvwg ßiovv avveQyovvra, — Diog. Lc^rt. 
II y 92: ä(plaravTO dk aal %üv q>vaii/Liäv diä t^v ifiqnxivofi^rjv dy^aTakrjiplav 
tith^di koyixw öia tijv Bvxifrfnlav r^movro, MeXiayQog öi iv ttp devriQip 
7C€qI do§ußv xal Kkeiroiiaxog iv fip Ttgiurtp Tuql xüv aifioewv (paalv avrovg 
axjpfna fiysiaditi ro re q}vaiyidy fii^og xal ro diaXexrixov . ivvaa&ai yciQ xal 
ei7 iJyuv xa2 dkUSiöaipioviag Imbg elvai xal rov luql &avarov q)6ßov ixipev- 
yeiv rov Tce^l äyad'üv xol huxküv koyov htiaefia&fpiora. — Euseb. Praepar, 
EvangeLXV, 62 p, 854 (edit. Colon.): f^erä dk avrbv (Socratem) ol TUql t^Ql- 
ariTtnov rov Kv^jvolov, Jhteid^ vereqov ol tt^qI U^imava rdv Xiov Ijtex^lQfj- 
aav kiyeiVf log äioi fiova rä i^d'iKa q>ikoao(pelv x. r, X. — cf.I, 8ß p. 24, 


XXX 


voluptas neque illa Epicurea est doloris vacuitas (dvoxlrjoia, ^öovij ita- 
raoimuTVAri^) , sed ex adeptione boni et jucundo quodam sensuum 
motu percipitur *) , neque in totius vitae felieitate, quam Graeci iv- 
daifioviav vocant, posita est, sed e singulis iisque praesentibus bonis 
nascitur*). Quodsi voluptas ex uno temporis puncto percepta flnis bono- 
rum est, sequitur ut omnia voluptas per se honesta neque ulla mala 
sit nisi ex legibus moribusque heminum *), Nee minus ea in re 
constitit sibi Aristippus, quod voluptates corporis voluptatibus animi 
praeferendas esse censuit*^), quamquam concessit, non omnes voluptates 
ex corporis motibus nasci. Veram voluptatem autem unus sapiens 
adipisci potest. Sapientia enim nos omiiibus vanis opinionibus, quae 
voluptatem imminuunt, velut invidia, amoris furore, superstitione, 
liberat*) et desiderium praeteritarum cupiditatemque futurarum vo- 


i) Diog. Laevt. 11, 87 : fjdoi-ijv /aevrot tijv rov acifittTo^j i]v y.al relog 
dvai, Tiad-a rprfii xai Uavahiog iv xf^t ti&qI twv algeueuv, ov riqv xara- 
arrjiaaTiy.ijv ^öovfjv TfjV in dvaiQeaei ah/rfionov xai (Aov ävoyiXrfsiav^ ijv 6 
^ETilxovQog aTioÖex^rait rekog elvai rpaaiv. — cf, 89. — 

2) Cic. De Fin. II, 6, 18. 19. — II, 13, 39. 

3) IHog. Laert. II, 87. 88: dozei Ö^ avroig '/Mi riko^ evöaifiorlai; 
ötaffiQeiv . zelog /idv yag ehai T'qv xard f.UQog fjdoyrjv, evÖai/noviav öe t6 
t/, tiov ineQiTiviv i^öonbv avazr^fia, alg ägiO'fiorvTaL xai ai TtaQqßx^Kimi xat 
al (itiXlovaai . elvai %i Tiqv g.uQrAriP fjdovrjv dt avrfiv aiQaTrjtf • rijv d* ev- 
daifiovlav ov di ainriv, aA/,« öia Tag ytarä fi^Qog fjdovag, — Athen. XII, 
p. 644 A: og (Aristippus) aTCoäe^d/Äevog zrjv rjäunddeiaVj ravtijv TÜMg elvai 
€(pi] xal iv avrff Trjv evdatfioviav ßeßkfja^ai , 'Aal fiovoxQOvov avTijV elvai . 
TtagaTtkrjakog roig daiinoig, ovxe irju juvr^iitqv nav yeyovvuov dnolavaiojv 
nQog avTQv '^yovfuevog, ovre trjv eknlda tvjv eco/neviov, dkV evi ^diip %6 
dya&bv yLQivvjv t(^ /raQovri x. t. A, — 

4) Diog. Laert, II, 93: fit^div zt elvai <fvaei öUaiov fj -Ajukov ij 
aicxQov, dXld vo^q) aal e-D'ei, — cf. 88. 

5) Diog. Laert. II, 90: nokv [xivzoi twv i//ü;ftxc5v zag avjfiazixdg 
dfielvovg elvai. 

6) Diog. Laert, II, 91: rbv aofpbv fitjze (p&ovi^aeiv firjze iqao^ae- 
a&ai ij Ö£iaidaifiovi]aeiv. 


XXXI 


luptatttm depellens^) efficit, ut maxima cum libertate praesentibus 
fruamur« 

Jam progrediamur ad Äristippi dialecticam, cujus summa posita 
est in illo decreto, nihil percipi posse nisi permotiones intimas (rdr 
vra^ij). Aristippus enim non solum voluptatem, sed etiam dolorem ex 
motu quodam nasci existimavit, et illum quidem levem, hunc asperum 
motum appellavlt *), qua in re nisus est illo placito Heracliti affirman- 
tis, omnia continenter labi et fluere. Sicuti vero Protagoras ex hoc 
Heracliti decreto collegerat, id cuique verum esse, quod sensibus per- 
ciperet {alodTjmig) ^ ita Aristippus praeter permotiones intimas (Tta&tj) 
nihil putavit esse judicii *). Nihil igitur esse censet Aristippus, „quod 
percipi possit extrinsecus; ea sola percipimus, quae tactu intimo sen- 
timus ut dolorem, ut voluptatem; neque quo quid colore &ut quo sono 
Sit, scimns, sed tantum sentimus, afflci nos quodammodo *).^^ Patet 
autem, quam bene congruat haec dialectica pars cum ethica. Ut 
enim in vita et quae sequamur et quae fngiamus, omnia referuntur 
ad voluptatem aut dolorem, sie etiam in cognitione rerum solae affec- 
tiones nostrae {irad^^) Judicium veri continere existimantur *). 

Ita paucis complexi sumus, quae de placitis Äristippi memoriae 
prodita sunt. Jam si qnaeras, quibus in rebus cognata sit Äristippi 


/; Aelian. Vor. Hist. XIV, 6. — Athen. XII, j>' ^^^^- -ö. 

2) IHog, LaM. II, 86: ovo nd^rj vtplatavro • norov xai ^öovr^Vj 
jfjy fihv kelav xiviiaiv, %r^v ijdoj^v, tov dk ^rovov 'CQaxüav xlvtfiiv, 

3) Ctc. AccuL II, 46, 142. IHog, LaSrt. II, 92: xa xb 7ta&}] iMtza- 
Xrprta • ^?^eyov ovv avta, ova aq>^ wv ylvetai, — Sext. Emp. Adv. Math. VII, 
191: (paaiv ovv (A KvQfjvaixol r^ixriQia elvai xa /rdd-rj aal ^ova naTaiMfißa- 
vea&ai xal ädicufßevaxa xvyxavuv^ xChf dk /ceTtoirixoxwv xä Ttadr^ firfilv 
üvai xaxaXrjnxöv fir^dh ddiaipevaxov x. x. k. — Euseb. Pi^aepar, Evangel. XIV, 
19. — Plutarch. Adv. Colot. 24, 2—5. 

4) Sunt verba Cieeronis, Acad. II, 24, 76, ubi ea, quae nos Aristippo 
ipri attribuimus, ad Cyrenaeoa universoa referuntur. 

5) Sext. Emp. Adv. Math. VII, 199: Hvakoyoi 6k elvai doMl teig 
tuqI HQixrj^iwy leyofdivois xcrrä rovxovg xovg avögag xal xa fuql xekww Xe- 
yoftaya x. x. X, 


xxxn 


philosophia verae Socratis diciplinae, prima quidem specie nihil fere 
esse videatur, quod inter utramque commune sit. Diligentius vero 
inqnirentibus nobis certa yestigia apparebunt^ quae probent, nihilomi- 
nns cognationem qnandam inter utramque intercedere. 

Ac primnm quidem praecipue ea in re Socratem magistrum se- 
cutus est; quod maximam operam dedit ethicae. Etsi enim philosophia 
Socratis eo maxime spectabat, ut quaereret, quid quaeque res esset, 
tamen et Xenophontis commentarii^) et Piatonis priores dialogi satis 
comprobant; haue artem notionum investigandarum a Socrate praeter 
omnia in quaestionibus ethicis exercitam esse. Itaque a vero non 
abesse nobis videmur statuentes, etiam Aristippum ab ethica profectum 
atque ex ea cognationem inter Socraticam et Aristippeam philo- 
sophiam repetendam esse. Fuerunt quidem, qui Aristippum non ab 
ethica, sed a dialectica parte philosophiae Socraticae profectum esse 
putarent. Cujus sententiae patroni exstiterunt Carolus Fridericus 
Hermannus') et Brandisius •) , quorum ille philosophiam Aristippi ita 
ortam esse censuit, ut dialectica decreta Socratis cum ethicis prae- 
ceptis sophistarum ab Aristippo conjungerentur, hie consensisse quidem 
putavit Aristippum cum Socrate ea in re, quod omnem agendi ratio- 
nem ex vera scientia pendere oporteret, sed a voluptatibus captum 
dissensisse a Socrate in ea quaestione, quid scire possemus, et am- 
plexum esse illud decretum, similiter jam a Protagora prolatum, quo 
scientiam nostram in solis affectionibus positam esse demonstratur. 
Sed recte jam Zellems*) sententias illorum virorum refutavit; nee si 
philosophia Aristippi originem traxisse a dialectica parte existimanda 
esset, Ulla causa inveniri posset, cur Aristippum a vera scientia So- 


1) Memar. IV, 6. — cf. Aristot. Metaph. /, 6*, 987, b, i. 

2) Gesammelte Abhandlungen XI: Die pfdlosophische Stellung der 
aeUertn Sokratiker und i/trer Schulen p. 232; Geschichte der platonischen 
Philosophie p. 263. 

3) Geschichte der Griech.-Röm, Philosophie II, /, 94. 

4) Die Pldlosopliie der Griechen II, 1, 319, 


XXXIII 


cratica recessisse et ad illud Protagorae placitum confugisse pntare- 
mus. Deinde veterum scriptorum consensus, qui omnes memoriae 
prodiderunt, Cyrenaicos ethicae parti maximam operam dedisse, nos 
prohibet, quominus abulla alia parte pMlosophiam illorum ductam 
esse arbitremur. Tum id quoque demonstrat, quam parvam vim parti 
physicae et dialecticae tribuerint, quod non nova placita in medium 
protttlerunt, sed in physicis Heracliti decretum, ex quo omnia perpetuo 
moventur, in dialecticis amplexi sunt Protagorae sententiam, ex qua 
in iis, quae sensibus percipiuntur, veri est Judicium ; qua in sententia 
id tantum mutaverunt, ut non in iis, quae sensibus accipiuntur, sed 
in affectionibus vel permotionibus intimis veri Judicium esse statuerent. 
Denique totum Aristippi ingenium aptius fuit ad philosophiam , quae 
est de vita et moribus, quam ad argutias dialecticas. Itaque statuen- 
dum esse videtur, Aristippum ab ethica parte philosophiae profectum 
esse et postea dem am, ut confirmaret placita sua ettiica, auxilio quasi 
vocasse illa physica et dialectica, quamvis a Socratis praeceptis longe 
abhorrerent et vel maxime disciplinam redolerent sophistarum. 

In ethica autem parte vestigia satis aperta cognationis inter 
philosophiam Socratis et Aristippi apparent, quae persequi jam nostrum 
erit. Ac supra jam vidimus, Socratis sententia virtutem esse scien- 
tiam. Cum vero interrogatur Socrates, quanam in re versetur haec 
scientia, respondet, virtutem esse seien tiam boni, sed quid bonum 
ipsum Sit, non explicat. Immo vero in quaestionibus ethicis plerum- 
que utitur argumentis, quae a sophistarum sententia non ita longe 
abesse videantur. Semper enim, cum interrogatur, quid sit bonum, 
non generalem boni notionem profert, sed quid in quaque re bonum 
Sit exponit *) ; quin etiam non ^ubitat affirmare , bonum idem esse 
•quod utile*), Itaque apud Xenophontem semper fere praecepta sua 

1) Xenoph. Memor.\IIIy 8, 8: 'Jllä fiqv, ^iprj, et y Iqiot^^ ^e, €? n 
ayaO^oy nlda, o fir߀ydg äyud-ov iativ, ovf' olda, etpr], ovre dio^iai, — 
cj\ HI, 8, 7. 

2) Memor, IV, 6, 8: *l4XXo d* av rt rpairfi ayai^dv dvai ly to lofiki- 
iiov; — Cic. JJe Off, III, 3, 11: dxdntamlum non est, quin nunquam possit 

6 


XXXIV 


ita comprobat, ut virtutem maxima commoda praebere, improbitatem 
gravissima incommoda afferre demonstret: velut temperantiam com- 
mendat, quod is, qui sibi temperet, jucundiorem vitam agat quam in- 
temperans*); amorem fratris, quod stulti sit, iis quae ad utilitatem 
nobis data sint, ad damnum uti*); amicitiam, quod amicus perutilis 
sit"); Studium rei publicae adiuinistrandae, quod salus rei pubHcae in 
omnes cives redundet*). Atque supra vidimus, in Protagora Piatonis 
Socratem sententias proferre, quibus Aristippi praecepta simillima 
sunt. . Nanr Socrates ibi statuit , felicitatem finem bonorum et omnia 
jucunda, quatenus jucunda sint, etiam bona esse *). 

Quodsi ea sunt Socratis praecepta, nonne persuasum sibi habere 
poterat Aristippus, se in etliica certe parte a Socrate non dissentire? 
Itaque recte Picero*) cum de universis Socraticis, tum de Aristippo 
haec dixisse videtur: ,,(Mm essent plures orti fere a Socrate, quod ex 
illius variis et diversis et in omnem partem diffusis disputationibus 
alius aliud apprelienderat , proseminatae sunt quasi familiae dissenti- 
entes inter se et multum disjunctae et dispares , cum tarnen omnes 
se Socraticos et dici vellent et esse arbitrarentur;^* et paulo infra: 
„tum ab Aristippo, queyi illae magis voluptariae disputationes delecta- 
raut, Cyrenaica philosophia manavit/* Neque minus ea in re Aristip- 


utUitas ctuii lioneatate vontendere. Itwjue aecephnns , Socratem (\rsecran 
nolüiiw eos , ipd primuin haec natura coltaereidia opinione distraxissent , cid 
quidem ita f^iuit Stoici asseim, ut qiudqnid lumestiim esset, id utile esse cen- 
sere.nt f nee utile ^itUhjuam, quod nun /lonestutn. — rf, Zelleri hist. phd. 
Gr. //, /, 12,'), 

1) Mernor, IV, ö, iK 

2) Monor. II, 3, iU. 
o) Meuwr. II, 4, 5 sq, 

4) Memor. JII, 7, U. II, /, 14. 

ö) Protag. ]). 351 C: lyio yccQ ktyco, /.ai^ o f^diu larlvy aoa '/.arä 
rovTO oiv, dyceMj tip h tl cnt c(ctc7)v cciroßriotTui a/.Ao; — p. 3öH A : 
^Ofio)My€iTe (iget, i;r d* tyio, rö jtth' fjöv äyct&ov dvca, rb de dviagov yxtytöv. 

(i) De (hat. HI, IG. 17. 


XXXV 


pusSocratem secutus est, quod hominem felicitatem adipisci*non posse 
statuit nisi sapientia. Atque Aristippum ipsum in omnibus rebus 
summam animi constantiam temperantiamque servasse ceterisque com- 
mendasse; multae docent narratiunculae , quas Diogenes La^rtius'), 
Plutarchus -), Stobaeus •), alii*) de Aiistippo memoriae prodiderunt. 

In ethica igitur Aristippus non ita longe recedere videtur a 
Socrate, nee negari potest, ipsius Socratis sermones illum inducere 
potuisse, ut voluptatem finem rerum expeteudarura esse statuens pla- 
citum vere Socraticum se proferre putaret. Attamen considerantibus 
nobis uniyersam Socratis philosophiam discrimina quaedam gravissima 
inter ethica quoque Aristippi et Socratis praecepta apparebunt.' No- 
tionem sane boni explicare nesciebat Socrates et praecepta sua semper 
ita comprobabat, ut felicitatem summum bonum esse contenderet. Sed 
liaec argumentandi ratio re vera repugnabat primario Socratis decreto, 
ex quo et in cognoscendo et in agendo sequi nos oportet rerum notio- 
nes. Ex qua sententia non efficitur, ut felicitas ultimum bonorum sit, 
sed ut secundum notionem vel ideam boni vivamus , id quod Plato in 
Philebo docuit. Itaque concedendum quidem est, ratipnem, qua So- 
crates praecepta sua comprobare studuit, vitiosam esse, sed non dubi- 
tavit, quin virtus esset scientia boni, quam sententiam magis vita 
quam praeceptis confirmavit. Aristippus vero arripiens ea, quibus 
Socrates tantum argumentandi causa utebatur, eo perductus est, ut 


/; y/, 6*6* H3. 

2) De Ale.T, Magni fort. /, H, De citjnd, divit. 3. De tranq. animi H. 

3) Serm, XVII, 18: ugavei ffiovri^ ovx o a^rexo^evfh; , all^ 6 xqvi- 
fttvoi; ft6i\ fifj TrQoe/jpbQOiuvoi; ö^, — 

4) PcTvulgati sunt versus Iloratii: 

Nunc in Aristippi furtim praecepta relabor 
Et mihi res, non me rebus suhjungere conor, 

Epist. l, i, 18. VJ. 
Omnis Aristippum decuit color et Status et res 
Tentantem majora j'ere, praesentibus aeqimm. 

Epist. l, 17, 23. 2i. 


XXXVI 


voluptatem in omnibus rebus expetendam esse diceret. Deinde Socra- 
tes felicitatem quidem finem bonorum, quin etiam jucundum esse 
bonum affirmavit, ita tarnen, ut totius vitae felicitatem finem esse 
vellet et jucundum intellegeret id, quod homines re vera, neque prae- 
senti tantum tempore, sed etiam futuro redderet felices. Aristippus 
autem futurum tempus non curat, sed voluptatem in praesentis tem- 
poris momento ponit. Denique sapientiam quidem colendam esse censet' 
Aristippus. Sed quantum distat Aristippea sapientia, cujus vis modo 
in adipiscendis augendisque voluptatibus et in evitandis doloribus cer- 
nitur, a scientia Socratica, quae in cognoscendis rerum notionibus 
versatur. Quae cum ita sint, concedendum quidem est, Socratici 
nomen sine dubio mereri Aristippum, sed inter omnes Socraticos maxime 
a germana magistri disciplina aberravit. 



^c^utnac^rtc^ien 


A. Chronik 


93on betnSd^luffe bed ©(^ulja^reft 1875/76 i{l nod^ nad)}titragen, bag am 16.aR&r} 
1876 bie 9lbiturientenprüfung unter bem SSorfi^e bed AönigUd^en Sommiffard $errn 
©e^etmen @d^ulrat^d, diitttx, Dr. Sd^Iömild^ aud ^redben abgehalten n)urbe. 
Sämmtl^e 8 Oberprimaner, bie fld^ }ur Prüfung angemelbet Ratten, beßanben biefelbe. 
@d erhielten ba^er bad Steifejeugnig 

@mi( SBapler aud ®xo^^auäßii, 
^ermann S^nert aud iüöbtln, 
Sernl^rb Seibel aud Äußren, 
Otto Sterjel aud Aä^ren, 
' Otto $aufe aud ftlein^Baud^Ufi, 
3uliuÄ ©eifert au« SHttmanndborf, 
$ugo @d^mieber aud S)öbe(n, 
Otto Srbenberger aud Stogroein. 
äBapler unb $aufe gingen auf bie pot^ted^nifd^e iQod^fd^ule in Sreftben; dffmxt, 
Stttitl, Seifert unb ©d^mieber n>ä^lten bad ^ofifad^; Seibel unb Srbenberger loaren nod^ 
unentfd^ieben in ber Sßa^l bed Serufeft. 

S)aft @d^mibt'fd^e @tipenbium für bad ^a^ 1876/76 n^urbe bem Untere 
Primaner ® An bei t)erlie^en unb beflanb in S>anierd mittlerer ©eogropl^ie. 


9Im 1. 3lpril bcgtciteten bic 4 erftcn D6erlcf)ret foiote ber Scriii^terftattcr bcu 
Unterprimaner 3itt^J"^^^"itt"n 511 feiner letjtcn Siu^eftätte auf bem ^"'^^^öfc ju 9Hitt^ 
loeiba. ©erfelbe genörtc unferer Slnftalt nur l ^a\)x lang an unb ^at roäfirenb feineö 
^ierfeinö oftmatd rocgcn Unujol)lfciu§ ben Unterrid^t nid^t befud^en tonnen. Sbcr er ^at fid^ 
ftetö fon)of)l burd) fein Setragen a(ö bur^ feinen gleiß unb feine ßeiftungen a[§ ein mufter- 
^after ©d^üler deroäbrt. 2)en Äeini feiner Äranfl)eit (Sungenfc^roinbfuc^t) trug er fdjon in 
fic^, a(ö er l^ier anfam. Sic legten 2Bod)en feincö jungen Scbcnö »erbrachte er im ^aufe 
feiner treupflegenben ©(tern in 3)iittn)ciba, bereu ganje greube er loar, unb bie in il}ux eine 
f^er^ ©tüjje für it)r fpätercö 3Uter su finben gel|offt Ratten, ^err Ober(el)rer Dr. 'Jlid)ter 
fpra$ im 9lamen unferer ©d)ule am ÖJrabe beö fo frttl^ von uns ©ef^iebenen SBorte beö 
J^rofteö für bie tiefgebeugten ©Itcrn. ^ • 

3?ad mm Sd^uljal^r begann loie geroöl^nlic!^ mit ber üotte:: 2ßocbe nad) Dfteru. 
33on beu 3 neuen GoHcgen, roetcbe bas Äöniglic^c "iDiiniflerium bed ßultuö unb 
öffentlidien Unterrichts t^ei[S jur 'i>ert)oIlftänbigung bes Se^rercotlegiums wegen 
93i[bung einer ^aratlelffaffe ber Unterfecunba , ttjeits als Grfa(j für ben an bas 2:i)omas= 
0t)mnafium ju Seipjij berufenen ^errn Dr. Äönig I)ier()cr beftimmt t)atte, fonnte jcboc^ 
nur §err Dberlel)rer ©icfing am 2^age bes Si^utanfangs cingcroicfcn merbeu. 'Bon ben 
beiben anberen Ferren fonnte. ^err Dr. Soofe erft ad)t S^age nad^ bem Sd^ulanfang, $err 
prooif. Dberleljrer 3lar)ber erft am 18. 3Jlai eintreffen, unb mufUe burd^ Uebernatime oon 

6arl 3iutiuS ® ief ing rourbe geboren ben 24. 3?oü. 1848 tu Sangenlcuba. 3)ic iöorbtlbung 
jum fiel^terberufe erl^ielt berfelbe, — ergänzt burd^ 55rioatunterrid^t in ben alten ©pracöeii, — am 
©eminar ju aSBalbcnburg x>on Oftern 1862 bis Oftcrn 1868. dla^ :?lbfoloirung bicfcr ^Änftalt 
würbe er olS Siel^rer an berfelben angefteöt. Dkd^ Bcftanbcncr 2Ba^(fär;igfeitSprüfung bcfuc^tc ber- 
fetbe bie Untoerrität Setpjig unb iDibmete ]i6) befonbevS pl^ilofopl^iic^en, matl^emattfc^en unb 
pabogogifd^en ©tubien. 35er ^^Jrufung für baS l^ö^ere Sc^ulamt unterzog er fu^ im ©ommer 1872. 
SiS Oftern 1873 aH ©auSle^rer in ÜRariaft^cin in Öö^men tl^atig, ftcllte fic^ bcrfclbc I;ierauf 
bem Jtonigli(!^en ^ol^en SuItuSmtnif^erimn jur Verfügung . melc^eS t^n an bie SRealf^uIe ^u 
SReid^enbad^ i. 3?. berief, roo er ben Unterrid^t in ber iD^at^cmatif übertragen crl^ielt. 3lad) htti- 
jäl^riger SBirffamfett an genannter ©d^ule rourbe berfelbe an bie ßönigtid^e 9tea[fd^u(e in 3)öbe[n uerfef^t* 

Dr. phil. fiarl SBBil^elm Soofe, geb. ju S^emni^ ben 14. October 1839, befugte oou 
1854—60 boS ©^mnafium ju greiberg unb ftubirtc oon 1860 — 64 Z^eologie auf ber Unioerfitdt 
Seip}ig. ^ai) abgelegtem @ramen ubernal^m er eine ^auSlc^rerfteüe in ©c^ioeijerl^aff bei Safel. 
1867 in bie {»eimat gurüdPgefel^rt, beftanb er nod^ baS ^roeite Srameu in ^DreSben, gab aber bann 
bie Zl^eologie auf unb wibmete fic^ frül^crer 9ietgung folgeab auSfc^IiegUd^ germaniflifc^en unb 
l^iflorifc^en ©tubien, worin er aud^ 1869 promooirte. Son 1868—1874 mar er Seigrer am 3ns 
fittute beS 3)treetor Söl^me in Bresben, ^m le^tgenannteu ^al^re ernannte i^n baS fi. 9ßinifterium 
gum fianbtgen Oj^erlel^rer am ©^mnafmm gu S^^^^^t ^^^ ^^ ^^^ ^^ Ofkrn 1876 an bie l^ieftge 
Stbmqli^t SRealfd^ule oerfe^t würbe. 

. (SrnflSubwig (JmUJRa^ber, geboren am 20. fjebruar 1845 in ©eel^aufen (©(!^warjburg= 
9tubolfiabt), befud^te Don Oflern 1860 guerfl in ©onberSl^aufen, bann in 9lubolftabt baS ©^mnaftum 


— 3 — 

9Hct)rftunbcn vm ©citcn cinjelncr ßoücgen foroie burd^ Eombiuatiou oon ftlaffen ein ©rfafe 
gefd^affcn rtjerben. 3Son bcn brci eingetretenen Sottegen fo(gt bie Sebenßbefd)reibung bei. 

aWit bem ©intreffen beä $errn prooif. Dberlel)rcrö 3tat)ber uerlieB und $err 
Dr. König. S^erfelbe gel|örte feit Dftern 1871 unferer ©d)ulc an imb \)ai lüä^renb biefer 
3eit bnrd) treue ^fliditerfüUung, foroie burc^ feine Siebe für uiifcre 3lnftalt unb bie ditaU 
fd)ute iibcrl)aupt fid^ unfern beften S)an! erroorben. 9)lag feine neue J^()ätigfeit aU erfler 
5Religionölel^rer unb öef^rer für baö ^ebräifd^e i^m ben gleid)en ßrfolg roie ^ier bringen! 

2)er ©eburtötag Sr. 3)taiefiät beö Äönigö ällbert rourbe (roegcn ber J^erien, 
in TOeldje ber jj^fitag, 23. 9tpril, fiel) biird^ eine 9Jad)feicr am 27. 3lprit feftlid^ 
begangen. 3)ie ^eier biefeö 2:age§ gefd)al) in ber l)er!ömmtic^en 3Beife unb unter grofeer 
Set^eiligung t)on Stabt unb Sanb. %U Gröffnung beö 3tftu§ fang bas Sd)u((J^or eine 9)lotette 
üon 3li(^ter. 2luf bie J^eftrebc beö i^errn .Cberle()rer§ !3ungl)änel, roeld}e bie ©rnnbung 
ber Stabt Sd)neeberg nad) Sage unb Öcfd)id)te 5um Pjegenftanb l^atte. folgte baö Salvnm 
fac regem oon Hauptmann. Sobann trug ber Cberprimaner gidert ein fetbftoerfaöteö 
P5ebid)t ,,55nebrid) ber 5?reibige unb bie Bürger üon greiberg" Dor. TtMi Scblufe bitbete 
bas an ber ^iefigcn älnftalt ^eimifdie Sadifcnlieb. — Ginc ineitere :)Jad;feicr würbe bcn 
Älaffen. Cberprima biö mit Uuterfecunba am 14. Secember burd; einen Sd^ulbatt geboten, 
3)ie Ätaffen ^J^erlia biö mit Scrta erljielten bagcgcn am 21. December bie fjerfömmlidje 
Grgö^lidjfeit, beftel)enb in itaffcc, Stollen 2c., an roeldie fid) in biefem i^aiju größere unb 
recbt roo()lgelungenc tt^eatralifdie lHuffüt)ruiujen anfd)loffen. 'Sabei fftl)rte bie Se^'ta baä 
£traumer^fd)e Stürf „:)iolanD 3d)ilbträger", bie Quarta baö 3"»Hll)ii"^l'|dK otücf ,/Mbt' 
ial)lö !'Knd)e", bie Tertia ein franäöfifd)cd Stüd ,.Li\ vanite punie'' auf. ^n 3Infang luib 
5u Gnbe ber 2Iuffül)rungeu, fouiie 5U)ifd)cn ben einjelncu Stüdcii würben dou ber 2'ertia 
lebeubc JMlber gcftellt: 3Uarid}ö 'ikgviibnifj im 2}cttc Deö i^ufento, Haifcr Ctto III. t)or 
b<».m Wrabe Siaxh beö Prüften, ber goftörte Stammtifd), foroie eine Solbatenroerbung. 
3ßegen ^JUtangclö an ^t'it nuif5te baö uon ticn beiben Cuinten gelernte uiib bereitö eiiujeübte 
Sti'id leiber in äi>cgfall fommen. 

2luf iseranlaffung ber beutfdjcu C>5efeltfd)aft für 2lntl;ropologie, Gtl;= 
nologie unb Urgefd)id;te Ijatte baö .Uöniglid)e iölinifterium beö GultiiQ unb öffentlidjen 
llnterrid)tö perorbnet, baft aud; an ber l^iefigen i)iealfd)ule bei beuienigen Sd)ütern, bie baö 
14. iiebeiiöjabr nod; nid)t oollenbct traben, eine Unterfud^ung über bie Jarbc ber 3tugen, 
,^aare unb ber ,ßaut vorgenommen werbe. 2^abei follte aud; bemerft rocrbeu, roiemcl 

unb bejog Oftcrn 1865 hk Unmv]\tai :3cna bc^ufö ©tiiblumö ber i^cologic, roclc^es er oon 
3Jiid;acliö 18GG an ber Unfücvfität üeip^ig fortfcfete dla(^ bcftanbcncr erfter Sanbibatenprüfung 
übcruaf;m er im Tläx^ 1869 eine Stelle alö ^auölc^rer tu Socfroitj bei 3)reöbcn, unterzog fi^ 
Oftern 1870 ber tl^cologifc^en ffial^Ifärjigfcitäprüfung, rourbc aWic^acliö biefcö Saljreö alö ^ilfö- 
geiftlid;cr in SRubolftabt unb Oftcrn 1871 alö 2)ia!on in Quittclsborf unrocit SRuboIftabt angeftcttt. 
S)urd; roicberl^oltc ÄranfJ^eitöanfäCfe veranlagt, bie geijlHc^c Stellung aufzugeben, übernahm er mit 
gebruar 1875 bic erftc Oberle^rerftclle an ber 1. Sürgeifd^ule ju Ofd^a^v oon roo er, nad^ beftanbeuer (Sx- 
gaujuugöprüfung für baö l^öf;erc Sc^ulamt im Äönigrcic^ Sad^fcn, im Wlai 1876 l^ier^cr berufen würbe. 


— 4 — 

3lid^tbeutfd)e inib 3ubcn oon bcn unterfud^tcn ©d&ükr» fid& oorfiiiben. i?an bcn am 2:a8e 
ber »eobad^tuufl (23. 3Kai) üor^anbcncn 293 ©d^iUcrn würben 135 unterfud^t unb flettte 
fidj bad bcifolgenbe ©rgebuife ^erauö: 


: 

Slugen. 

^aare. 

Saut. 


Älaffe. 


JU- 

fammeu. 

Sexta. 

LQuinta. 

Quarta. 

Tertia. 

b(au 

bbnb 

roctti 

11 

8 

3 

1 

23 1 

blau 

braun 

roeijs 

6 

6 

6 

4 

22 

b(au 

braun 

braun 

— 

— 

— 

— 

1 

grau 

blonb 

weife 

6 

6 

4 

— 

16 

1 

grau 

braun 

weife 

4 

12 

6 

— 

22 ! 

grau 

braun 

braun 


— 

— 

— 

1 

grau 

f^warj 

braun 

— 

— 

— 

— 

j 

braun 

blonb 

weife 

6 

3 

3 

4 

16 j 

; braun 

braun 

weife 

10 

15 

5 

1 

31 1 

1 braun 

braun 

braun 

2 

•1 

2 

— 

5 ! 

braun 

fö&roarj 

braun 

— 

— 

— 

— 

— 


3ufö 

muten: 

45 

51 

29 

10 

135 


Suben unb 91id)tbeutfd^e (im älter unter 14 Salären) fel^tten an ^iefiger Sfnftatt. 

3}on 3)?ontag, ben 2(>. biö SRittwoci^, ben 28. 3w«i unterjog fierr ©el^eime 
©d^ulratl), Stitter, Dr. ©d^lömild) bie liieftge 3iealfd)u[e einer eingefienben Slemfion. 

2)ie erfte gemeinfame Gommunion würbe am 30. 3uni, bie jweite am 10. Slo^ 
oembcr gefeiert. 2)ie bejüglid^en ä^orbereitungdreben hielten Serr Dbcrteljrer 3;ürf unb 
§err Dr. Stid^ter. 

aWit bem Seginn ber oierwö^entlid)en gerien trat Qexx Dr. e?leifd)er eine ad^t^ 
wödbentU(9^e Urtaubdreife nad^ @ng(anb unb @d)ott(aub an^ wo}u i^m dou bem jlönigtid^en 
SRiniflerium bed Sultud unb öffenttidien Unterrichte eine anfe^nlic^e Unterftüljung gewäl^rt 
worben ift. 

2)er 2:ag beö 2. September würbe in biefem 3a^re in ä^nlid^er 3Beife wie früher 
burd^ einen SKtu« gefeiert. 3)ic fjefirebe l^ielt Qtxx Dr. aJlärfet über „©injet^eiten von 
ber Belagerung oon SBien burd& bie S^ürfcn'' ®on ben ®dt)iilern trugen iox: ber Ouins 
toner Sern^arbt ,,?5reufeen« gelben von 1813 unb 1815, von Serd^t*'; ber Unterfecun- 
baner ST^allwift ,,aBer foll ber fiüter fein? dou Slrnbt"; ber Unterprimaner gleifd^er 
ein felbflgefertigted ®ebid()t ,,ftampf beö Äaiferö Dtto ü. um Sotl^ringen." 2)aö Sd^uld^or 
fang bad S^^ilrmetUeb oon ©eibel, fowie eine 9Rotette. @emeinfam würbe „Xk 3Bad(|t am 
3l^in" jum ©ddluffe ber ^ierlidjfeit gefungen. 


— 5 — 

9{ad()bem in bem @tat filr bie ^ieftse fi. 9{eatfd^u(e bie Summe von 1300 9». fär 
Stipcnbkn eingcfcljt unb burd& aSerorbnung beö Äönißlid^cn 3Winiftcriumd beß 
Suttud unb öffentlid^enUnterrid^td bie9lrt bet SSert^eUung (nad^ bem am @nbe ber 
(S^ronif beigegebenen Slegulatiü) feft^jefe^t roorben toar ^ !am ju 9)2id^aelid bie ^ert^etlung biefer 
©tipenbien jum* etilen SRate gur 3ludfü^rung, wobei 7 Schüler je 100 aWarf unb 12 ©d^üler 
je 50 aWarf ald ©tipenbien crf)alten fonntcn. 

Slm Sd^Iuffc beä (Bommtxfyxlb\at)xt^ üeriiefe ^en Oberlehrer Cand. rev. min. ft i r fl e n 
unfere Slnftatt, um bem an i^n ergangenen 3tuf als ©eifltid^er für bie föniglid^ fäd^fifd^en 
Beamten ju Sobenbad^ in Söhnten golgc ju leiflen. ©eit l*3uni 1873 an unfercr ©d^ule 
tf)ötig, ^at fid) berfelbe burd^ ©eroiffen^aftigfeit im Sel^ramte ben 3)anf ber ©d[)ule erworben. 
9Mag feine jeftige aßirffamfeit t)on gteid^em 6rfotge begleitet fein. 

3"^ 2)edEung ber burd^ ben 3Beggang bcö $errn Dberie][>rer« Äirften entftanbenen 
Sude im £e()vercoQegium würbe von ber j^öniglid^en ^o^en ©taatdbe^örbe ber Sanbibat bed 
^ö^eren ©c^ulamteö, ^err 501 e 9 er, beffen £cbeuölauf beifolgt, berufen unb mit bemänfang 
bed aBintcr]^albjal)reö ald proüiforifd)er Dberlef)rer eingemiefen. 3)ie baburd^ entftanbenen 
aSeränberungen in ben Älaffenorbinariateu finb aud bem Sebrptan erfid^tlidt). 

am 14. Dctober ftarb im eiternf)aufe ju SJräunöborf bei Sorna ber Dberfecunbaner 
ÖJe^rt. 2lud^ er fam fdf)on in ^o^em Orabe bruftfranf ju nn^, unb oerlor bie ©d^ule an 
i^m einen gewiffen^aften unb fleißigen ©dt)üter. SBegen }u großer ©ntfernung be«* Segräbnife- 
orted fonnte bie ©d^ule i^m nur an^ ber gerne i^r lefiteö Seberoo^t nad{)rufen unb mußte 
pd^ begnügen mit bem Sliebcrlegen eines ^^almjioeiged auf fein ®rab. 

^err 35irector ^rofeffor Dr. ftloß an^ 3)redben infpidrte am 23. Dctober ben 
S^urnunteni^t. 

Slm 14. 9Ioüember würbe bem erften Dberle^rer an liiefiger SWealfd)ule $errn Dr. 
SB gel ber ^itel ^rofeffor t)on bem Äöniglidjcn aJlinifterium bcö Eultud unb Äffentlid^en 
Unterrid^tö uertiel^en. 

SBom 20. biä.jum 30. Slooember un^erfud^te $err Dr. Söolfram t)on ber fönig- 
lidjen Ecntralftelle für allgemeine Oefunb^ieitöpflege ju S)reöben im 3luftrage beö Äöniglid^en 
ajJinifteriumö beö EultuS unb öffentlidien Unterrid^tö fämmtlid)e Flaume unferer ©^ule nad6 
bem We^alte an Äo^lenfäure unb Sffiafferbunft. 3)ad oorläufige ©rgebnife biefer Unterfudl)ung 
jeigte fid^ alö günftig für bie tjiefige Gcntrall^eijung (^eißwaffer^eijung nad^ bem ©^ftem 
von Sacon). ©ö ftcllte fid^ jwar l^erauö, baß bei längerer SDauer bed Unterrid^td au(^ eine 
größere 3)ienge üon Äo^lenfäure in ben 3^^""^^^^^ t)orl^anben war, alö bieß bei ber Neigung 

Äarl OttoSRid^arb SDlcpcr, gcB. ben 22. 3fö«uar 1852 juScip^ig, bcfuc^tc bie Glenicntarfc^ule 
unb 00m 11. SebenSjal^re an baS £l^omag'®9mnafium feiner Satevflabt. Son biefer Slnflatt aßid^aeltß 
1872 mit bem 3cu9"t|Tc ber SReife entlaffen, Bejog er bie Unioerfitat Seip^ig, um \\^ bem ©tubium 
ber Il^eofogie ^u roibmcn. infolge Befonberer 9?cigung für bie ©r^iel^ungäroiffenfc^aft wanbte er 
ftd^ aber fel^r Balb bem Sel^rfad^e ^u, lenfte feine ferneren ©tubien oorjügtic^ auf bie germanijltfci^en 
unb l^iftprifc^en 3Biffen$}weige unb Beftanb im SRat 1876 bie Prüfung für (Sanbibaten bed ^ol^eren 
©(i^ulamtg. 9^a(!^bem er tur^e ^tit aH SJicar an ber 9tealf($ule in Seipgtg gewirft l^atte, würbe 

er aßic^aeliS 1876 ald prootforifc^er OBerlel^rer an ber i^ieftgen 9tealf($ule I. Orbnung angeftelft. 

6 


— 6 - 

mit warmer Suft bcr fjatt ift, bagcgcn toor bcr Oc^attan äBafferbunft ein in jebcr öejiel^ung 
guter. SuqUH) jeigte fid^ t)on neuem (f. Programm ber ^iefigen 3lnftalt Dom S^^te 1872)/ 
bafe bie l^iefige Sßcntifatiou, obtool^t eine breifa^e, nod^ feineöm^gd allen Slnforberungen ent- 
fprid)t; benn nur bann tritt bie 3"^^^^ "^"^^ ^^^ J>ön aufeen in l^inreicl;cnber aWenge auf, 
wenn bie äußere Suft fi^ in Seroegung befinbet, wobei aber 3^19 i» ben 3»wtmern entfte^t. 
Sb^ilfe fönnte nur gefd)affen werben, wenn es gelingen foüte, bie ^eijeinrid^tungen fo ju 
entwerfen , bafe bie eintretenbe äußere fiuft jugleid^ gelinb erwärmt werben fönnte, eine 
3Iufga(>e, bie bis ie^t bei ber ^eigwaffer^eiiung no(^ nid^t gelöft worben ift. 

5Der Serid^terftatter fann bie bieömatige ß^ronif ber ^iefigen 3lnftalt nid^t fd^liefeen, 
o^ne einer SBerfammlung be« ©rjgebirgifc^en lanbwirt^fd^aftlid^en ÄreidDerein« ju gebenfen, 
wetdje am 10. 3uni 1876 in ©öbeln abgel)alten worben ift. 3n biefer ^^rfammlung ^at 
man bie @inrid)tung ber l^iefigen lanbwirt^fd^aftlid^en 9(btl^eilung als eine foldbe beseid^net, 
bie ju Diel Doti ben ©d)ülern verlange, bal^er ju wenig befuc^t werbe unb eine Umgeftaltuug 
erfahren muffe. Cbfdj)on am S^age ber iverfammlung oon ben beruf enften ©eitcn ^er (ber 
33erid)terftatter fönnte leiber jener i>crfammtung nid^t beiwohnen) bie DorgebradEiten ©riinbe 
für Umgefialtung ber Diepgen lanbwirt^fdjaftlid^en Slbt^eilung ^inreid^enbe SBiberlegung 
gefunben fyxUn, anä) bie 3^^^ ^^r ©d)üler in biefem Saläre wefentlid^ geftiegen ift unb im 
näd^ften Sa^re [\ä) nod^ bebeutenb erljö^en wirb, fo ^at bod) ber erjgebirgifd^e Äreiöoerein 
biefe grage -weiter »erfolgt. 2)abei fd^eint bie 9(nfid^t objuwalten, bafe bie ^iefige lanbwirt^^ 
fd)aftlid^e ^Jlbtl^^eilung nad) älrt ber neuen preugifd^en Sanbwirt^fd^aftd-Sd^ulen einjurid^ten 
ober mit einer Stealfd^ute II. Drbnung ju Derbinben fei. SJamit nun Allen, bie fid) für 
bie ^iefige lanbwirt^fd)aftlidE|e Slbt^eiliuig intereffiren, indbefonbere ben Tätern, beren S5^ne 
biefe Slbt^eilung befud^en ober befud^en f ollen, bie 'Dcöglid^teit werbe, bie ^ieftgen Sinrid^t- 
ungen mit benen ber neuen preu&if d^en Sanbwirtl)fd^aftöfd()ulen oergleid^en ju fönnen, ift 
bem bie$)ä^rigen Programm unferer @d^ule unter bem Aapitel D. b (Stufna^me unb Sin- 
melbung für bie (anbwirt^fdE)aftlid^e 9(bt^eitung) eine 3uf^^^^iift^Ilung ber Organifation 
beiber ätnftalten beigegeben worben. 


über Herneiitung in }n <3tt|ien)teu für S4füUr )er (S^mnafien un) Healfc^ulen L OrUnnng 

im ^aats-tinigrt ausgenorfeneu Summen. 


S. i. fejttminill Irr StiimlirKfnrait. Die in baS StaatSbubget eingefteate unb Don 
ben ftammern Derwilligte (Summe ^u @tipenbten ift nur für bebQrfttge, burc^ gletg, SBoJ^ber^alten 
unb befrtebigenbe Seiflungen auSgegeic^nete Schüler beflimmt. 

@enu§fSl^tg pnb nur ©d^üler ber Obers unb aKittelftoffcn, weld^e ben geftettten «nforber-- 
uitgen entfpred^en. 

Sei ben betreffenben SRealf(^ulcn ift bie Quorta htn aWittclflaffen ju^une^men. 


— 7 — 

S* 2* |i||r Irr Stiieiliril. ^ie ffir bie betreffenbe Vn^alt auSgemorfene ©efammtfumme 
lotrb in eine berfelben entfpre(^nbe 3(njal^I oon einzelnen @tipenbien im Setrage 5U 100 SRarC 
unb 50 SKarf getl^eilt. 

(Sin jal^rlic^cä ©tipenbium von 100 SKarf wirb nur an S^üfer ber OberMaffen ücrgebcn. 

S)ie ^crt^citung ber ©efammtfumme in Stipenbien nad^ bem Setrage oon 100 unb 50 
aWarf richtet R«^ lebiglit^ nac^ bem Jeroeitigen ©erijottniffc ber in ben 06er- unb SWittelftaffen be^ 
fmblid^en bebürfligen unb roürbigen Schüler. 

$. 3 ÜrrfalireK kri Irr ImerknKl nxl 9frteil|nna. S)ie SSeroerbung um ein berartigeg 
©tipenbium gef(^iel^t bei bem 9ledor, bej. '©irector ber Änftolt münblic^ ober fd^riftüd^, welcher in 
aßen pOen, wo bie öebürftigleit beS ©^ü(cr§ ni(^t l^intanglid^ bcfannt ift, ein glaubroürbigeg Se<- 
bürftigfeitSjeugnig einjuforbem l^at. 

2)ie Sorfd^Iäge jur (Sintl^eilung ber gal^reSfumme in ©tipenbicn ju 100 unb 50 SWarf 
unb 5ur SJert^eilung an befiimmte ©^üler entwirft ber Siector, be^. 2)irector unter 3"i'C^"n8 
fämmtlic^er in ben £)6cr= unb ÜRittelftaffen befc^aftigten ftanbigen Seigrer unb reicht biefelben längjlenS 
ERitte 3uni an bie ©^ul-gommiffion, bej. an baS SDlinifletium bei ben unter unmittelbarer Seitung 
bcffelben ftc^enbcn Wnflalten ein. 

5)ie Serleil^ung felbfl fprid^t, unter ißrüfung unb 33crü(fric^tigung ber eingereichten Cor? 
fc^Iäge, bie ©d^ulcommiffion, refp. baS SWinifterium au8. 

S. 4. Iritlanrr Ira Sexnlfra* ^ie 9}er(ei^ung erftrecft ftc^ immer nur auf ein ©c^uU 
Sofyc, oon Oftern ju Oftern gered^nct. 

9iur roenn eine ©tipenbienrate burd^ Zoh ober Abgang eine« gmpfartgerä oon ber Änjtatt, 
ober bur<^ ©nt^icl^ung im Saufe bcS ©c^uljal^reä frei mirb, fann biefefbe für bie noc^ übrige S^it 
beS ©enugjal^red an einen anberen bebürftigen unb mürbigen ©c^üter unter @inl^altung bed bafür 
oorgefd^riebenen Serfal^renä oerlieljen roerbcn. 

S)ie bisl^erigen (Smpfanger fönnen nac!^ 9tblauf jebed ©enugial^reS unter ber Soraudfe^ung 

il^rer fortbauernben Sebürftigleit unb Sßürbigteit bei jeber nad^folgenben SJerleil^ung n)ieber berücf^ 
fic^tigt werben. 

S. 5. (iit;ui|«Kl tvm $\iftMnm%. aßac^t \\^ ein Empfänger burd^ anbauernben 
Unfleig> ober burc^ grobe I93erftdge gegen bie gute ©itte unb bie ©d^ulbidciplin ber SBol^Itl^at bed 
oediel^enen ©tipenbtumS unmflrbig, fo ift t§m baffelbe im Saufe bed ©enuBjal^reS mieber gu entgie^en. 

^ie (Snt}iel^ung fpric^t auf Seric^t beS ^irectoriumd bie ©c^ulcommiffton, be}. bad 
SKiniftertum au3. 

S* 6. |n0!al|llll|. Sie äluSjal^rung an bie Empfänger erfolgt in l^albjal^rigen 2:i^ei(:: 
jal^lungen am ©(^luffc jebeö ©emefierö. 

©inb bie Empfänger nid^t ober nur tl^eilmeife oon 3^^^ung be§ ®d^u(gelbe§ befreit, fo 
ifl bie ©tipenbienrate auf baS fällige ©d^ulgelb anzurechnen unb an bie ©d^ulfaffe einjuja^len. 

S* 7. ilrrreil|KIIII|« 3" ^'»em älnl^ange jur ©c^uCtaffenred^nung ift über Sermenbung 
ber }u ©tipenbien audgemorfenen ©umme Stec^nung }u legen. 


1. Se^m. 

^a§ ^oDegiuin ber königlichen älealfi^ule tin^ lanbn)trt^fd)aft(ic^en älbt^eiCung be= 
ftaiib roättreiib be§ ©t^ulia^reä 1876/77 außer bem Sirector ^rof. Dr. Stöfener oiiä 21 
(bcj. 33) ßef)rern, it)e[i$e fömmtltt^ bcr 2lnftaU miäfdfließddi ange^iJttcit. 

ars D&erte^ter leötteii: ^tof. Dr. Sßogel, Dr. S^iilje, Dr. 3ii^tet, 
Dr. SBuitbet, Dr. ^cutf^cl, Dr. aJlntler, Sungtionet, Dr. afiörler, Dr. 2Bolf, 
Dr. Soofe, »rentljcl, Dr. *Pfaniiftict, ©tiibner, Dr. flönig (nur bis 18. 9Jlai), 
Dr. Seg, Cand. rev. min. Äirflen (nur bis 9Ktc6ae(tä), 2Sinbifdi, Cand. rev. min. 
%üti, Dr. gteifdöer unb ©tefing. 2tl9 prooiforif^e Dberlefirer (eitlen SHapber 
unb 9)Iei)et. 


f 


8. ®(^ütcr. 

a. J$«|^ond im Verfanfe Ae» StfiutjalirM. 

aSeftfliib om Sdiluffe bes »origen Stttutja^reö 276 

abgegangen ;u Dfteni 1876 47 

»eftanb not bei aufnähme ju Dftetn 1876 229 

Slufgeiiommen rourben ju Ofterii 1876 ... 64 

älufgenonimen mürben im ^^ertaufe beö ^al)reä 3 

Seflanb toättrenb be6 flflnjen Sc^uLja^refi 295 

abgegangen finb im 3^er[aufe bed Sc^uljatfieä 1.5 

©egenrofittiget ffleftanb 280 


9 — 


b. Scbüteroersdifiniß. 




a. ^eaffißttre. 


2)ie mit ♦ bejeid^neten ©d^üler \)abe 

n bie <Bfl)uk im SBerlaufe bes ©(j^uljal^reä »erlaffen. 

fife. 

iliamcn ber <B^ültx. 

• 

aitcr. 

©eburtöort (^eimat^). 

©tanb beö S^^atcrö. 


Oberprima : 




1 

2 

«Poiil gidert 
SJiarttn Sauer 

Unterprima : 

19\ 
19V4 

mbdn 

mbtmxi (@d)önbad)) 

©ecrctcir. 
Pfarrer. 

1 
2 
3 

4 

• 5 
6 

9)Jaj 3Ke^ner 
@eorg gleifd^er 
Dtto aJie^ner 

^att} @üubet 

fHi6)axb »rammet 
Sßatt^er gartet 

Oberseeunda : 

19V2 
18 

20Vo 

20Va 

Sreifeig 
Sad^fenborf 
SJoffen (3)eutfd&en- 

bora) 
So^anngeorgenfiabt 

(©reuönig) 
SBalb^cim 
Sieubörfd^en 

^utdbefiber. 
Pfarrer, f 
©utdbefifeer. 

33ud^^aUer. 

3lmtöregiflrator. 
(Sutdbeft^er. 

1 
2 
3 
4 
5 
6 
7 
8 
9 
10 

fHiifyixh «ßönifc^ 
griebrid^ ©eifert 
@eorg @llfetb 
iDJaE Dtto 
^mtann Rillet 
. ißoul ©d^neiber 
6arl ©teinert 
@eorg Seger 
Sugo ütlö^olb 
Osfar ^eertloti 

17V4 

ivv, 

18 

I8V2 

I8V4 

18V« 
19V, 

15V4 

18 Vf 
17Vt 

aWiera (Pöbeln) 

Dfd^a^ 

3)öbeln 

?Paubrifefd^ 

Koffeu 

Sieid^enau 

äJoigtd()ain 

aWittweiba 

««abeberg (ÜJleiften) 

©rftnlid&tenbcrg 

©trafeenmeifter. f 

@erid^tsamttnann. 

©d^neibcrmeifier.- 

$öonoer!sbefifter, 

aimtßregiftrator. 

görjler. 

©utfibeftfier. 

Sfidtermeiftcr. 

Aaufmann. 

©utdbeft^er. 


— 10 — 


Ätaffen= 
ftfi. 

SJatnen ber @$üler. 

aitcr. 

©eburtöort (ficimttt^). 

©tanb bcö 2?aters. 

11 

$aul ©ttuerftein 

16 

Sorna 

®d)ieferbe(fermeiftcr. 

12 

§1190 9Jaumonn 

19^/, 

©öbclit 

Seifenfiebermcifler. 

- 13 

sRtd)arb ©ru^tc ' 

17«;, 

Dbcrlüfifd^cra 

©utäbefifeer. 

14 

«Paut aBinbtf(iö 

17^4 

S3orna (Scipjiß) 

Gontroteur. 

15 

^rbinanb 3ttni<Je ' 

17«/, 

©cit^ain 

Defouom. 

16 

Scrn^arb G^emniftet 

16«/4 

Söbctu 

SSud^binbernieifter. 

17 

mö^axb anbfae 

18V, 

feermöborf 

SiittctgutSpad^ter. 

18 

Wttliur ÜÄiffe 

17V. 

Stlmmodxiii 

©utsbeRfeer. 

19* 

$aul <S(i)ulit 

I8V4 

äBalb^cim 

SQumcifter. 

20* 

(SntU ^enneberg 

17V9 

Sorna 

3rifd^[ermeificr. 

21* 

ätfreb ©e^tt 

I8V4 

Sräunöborf 

©utöbefifecr. 

22* 

3lrt^ur »öl)me 
Untersecunda a: 

18»/, 

S)rcöben 

©ad^becfermeifter. 

1 

3)taj: SergmUnn 

I6V4 

2Balb^cim 

gQbrifsbefifeer. 

2 

©tnfl Simpctt 

17«/, 

fiaibcl^äufcr 

e^örfter. 

3 

6atl ©töfener 

16 

ainnabcrg (®ÖbeIn) 

3tealfd^ulbirector. 

4 

^and Jtanfelroi^ 

18 Vi 

Scriin 

Kaufmann, f 

5 

Slubolf Mütter 

15 

SlofeTDein 

©d^ütnfleinfegermftr. 

6 

Dtto ©aeget 

18V, 

Sicbcntücrba 

Sitcftauratcur. 

7 

emtl Sieget 

15 V, 

Stoffen 

3immermeifter. 

8 

©mit Sieberä 

16«/, 

Pöbeln 

S(f)neibctmeifter. f 

9 

Dstoalb äl$e|ig 

18 

SRaufelife (aBalb^eim) 

Ȋrfermeifler. f 

10 

@mU ©riedl^ammer 

17V4 

Stoffen 

Äanfmann. 

11 

iüJolbemar SJä^nc 

17V4 

Sroeinig 

©utöberißer. 

12 

9tobert 9Rd6tuS 

16»/, 

^art^a (glemmingen) 

gabriföbcfifter. 

13 

^ermann ©d^mibt 

I6V4 

2)öbeln 

aud^^änblcr. 

14 

9ii(i^orb Änepper 

17 

Dfd^a^ 

©aft^ofäbefifeer. 

15 

9lrt^ur %ütt 

16 

ajfegueö, Ungarn 

©ameratpa^ter. 

16 

aurel mümxi) 

17 V. 

aibcrtift 

©utöbefifecr. 

17 

Stbotf äBtnllec 

17% 

^Ifenl^ain 

3Bebermeijlcr. f 

18 

9«d^arb ©d^mibt 

18 

^öitln 

©d^ul^mad^ermciflcr. 

19 

Sutt Jtttnger 

16«/, 

fieidnig 

»ejirtearjt. 

20 

SamiQo Del^mtij^en 

17 

©roßroeifefd^cn 

Äanfmann. 

21 

jgugo ©d^öne 

IÖV4 

Dfc^afe 

S3ranboerf .5 Qnf pector. 

22 

9Ietn^o[b 93ot( 

I8V4 

SBocIrife (2)öbetn) 

©nWberifeer. f 

23 

©eotg ©teib 

17 Vi 

Äeipjig 

Saumeifier. 

24 

geti? ©teib 

17V. 

2eipjtg 

Saumeifter. 

25* 

9Ba[t^er @oert^ 

18 

3iet^en^of 

Siittergutfibeftfecr. 


— 11 — 


fi6 

dlamtn bet ©d^ülcr. 

Sllter. 

©cburtsort (^eintat^). 

©tanb bed SBaterö. 

26* 

Öiiibo Stanft 

17 

©cj^mieberoatbe 

(Sutöbefifter. 

27* 

Untersecunda b: 

16V, 

3)öbcln 

33ud;bru(fereibef. f 

• 

1 

©mU fiüttcr 

18V, 

eiroferoeifcf^en 

Pfarrer, f 

2 

»lid^arb »ud^ficim 

18'/4 

JJaunl^of 

@utdbeft^er. 

3 

6urt Äfl^ne 

16»/j 

©(i^weiferö^ain 

Snfpector. 

4 

^ugo Jtlingdo^r 

19V« 

Sorgau 

Srbridjter. 

5 

DUO Aä^ne 

16«/4 

äSeigenbom 

*Hittergutdpad)ter. 

i\ 

©eja äüallftfci) 

16»/« 

3trab, Ungarn 

ftanfmann. 

7 

Oötoalb @ülbner 

17V« 

Stoffen 

Äauftnann. f 

8 

9«d)arb »artfj 

18V« 

Söbeln 

Siejlaurateitr. 

9 

ernft ©d^Toabc 

16 V« 

SJengenfelb (SBaffan) 

^^Jfarrer. 

10 

Stöbert ©erleid) 

17 

3)öbetn 

gabrifbeftfter. f 

11 

Seora Mofeberg 

16«/« 

Slmtife 

ejutfibefifter. 

12 

^^ßaul Seonl^arbt 

17V« 

^aini^en 

J^abrifbefifter. 

13 

Slnio ©teiger 

18»/« 

mötla 

Stittergutdbefifter 

14 

ällfreb ©trießler 

16«/«- 

3Karfri6 

©utdbefi^er. 

15 

^ermann P3ro^ 

17V, - 

ßrimmi^fd^au (a)öbeln) 

9lgent. 

lf> 

Ddfar Seger 

18 

Äloflergeringdwalbe 

StittergutdbefiBer. 

17 

©rroin öeger 

16«/4 

Äloftergeringöroalbe 

Stittergutöbefitjer 

18 

2lo^anned iSeut^olb 

15»/, 

ß^renberg (Slaunl^of) 

Dberförjler. 

19 

aWa^miliau SRöfeolb 

16«/« 

atabeberg (SReifeen) 

Jtanfmann. 

20 

airt^ut ©tarfe 

18 

©(i^mölen 

9littergutdbefi6cr. 

21 

ißaul Stogga^ 

17", 

fionbon 

Jtanftnann. 

22 

@mft Aolbe 

• 

17V, 

©tottberg (JKeber^ 
©triegifi) 

Htfarrer 

23 

aibcrt ©traube 

18V« 

^rofc^wife (rot^. 
@ut) 

©ntdbeft^er. 

24 

(Sari ©d)ubart 

17«/« 

a;roifci^au 

fjreigntöbefiler. 

25 

(ilemend ©triegler 

17V, 

©ebllfe 

SCmtfioenoatter. 

2f) 

^wcio ©c^öffer 
Tertia a: 

18«/« 

3tabaf#t (SDredben) 

Slittergwtdbefifcer. 

1 

Ddroalb ÜKubolp^ 

16«/* 

3iegen^atn 

©utdbefi^er. 

2 

mau @af(i) 

15"/« 

®oberf(i^n)lt 

©utdbeft^^r. 

3 

Slbolf aSarnecf 

16V« 

Solbi^ 

Kaufmann. 

4 

@eorg Steinen 

15«/« 

S>ebe(n 

Xud^maiä^ermeifter. 

5 

3Rax ©d)mibt 

15V, 

2)öbeln 

©(i^ul^mad^enneiiler. 


— 12 — 


Äfttffeus 
TiO. 

Tiamtn bcr ©c^üIer. 

9tlter. 

©eburtsort (©eimat^). 

©tonb bcö SBaterd. 

6 

artt)iir &a\ö) 

16V« 

©aafc^üt} 

©utöbeftger. 

7 

^ermann ©d^ramm 

16»/« 

IHugujiudberg 

Slittcrgutöpad^ter. 

8 

iBern^arb 9leid)et 

16«/« 

©eißgenborn 

iWcftaurateur. 

9 

©eorg ©uflett 

14% 

©t. ÜR^aetiS 

©rbrid^ter. 

10 

Döfar Dtto 

14»/« 

Sittborf 

©utöberifeer. f 

11 

9iubolf bietet 

15 

ÜRaften (Pöbeln) 

5?abrifant. f 

12 

Sttc^arb 8ommo6f(i^ 

18 

H^idfoniig 

©utöbcfifter. 

13 

<ßaut Äitbttd^ 

15»/. 

^appenborf 

gabrifbefifeer. 

14 

Dafor ©rünberg 

14% 

^art^ 

gafarifbcfifeer. 

15 

@eorg @ta^n 

16»/« 

©tve^Ia (Pöbeln) 

5laufiUaun. 

16 

6mtt Äern 

16% 

Söfenife (Pöbeln) 

Srauereibcft|er. f 

17 

■%ld ©^roabe 

15 

Sengenfetb (3?affau) 

Pfarrer. 

18 

emil ÜKic^ael 

18% 

©tein 

©utöbcfifecr. 

19 

^aul ©ru^le 

15% 

«ttittmtfe 

©utöbcfifecr. 

20 

Strt^iir ^önnaiin 

15% 

Sauftf^en 

©utsbcfifecr. 

21 

S(tit^ont) 3)ion6 

16% 

3lttona (2)öbeln) 

^abriföbirector. 

22 

Sart De()mid)en 

14 

©ro6--Sauc^life 

©utöbcfifecr. 

23 

^ugo SRoPerg 

16% 

S^auben^ain (9(r«ti6) 

©utöbefifecr. 

24 

3ltnbt ©(i^utig 

16% 

Stoferoein 

gärbereibefifeer. 

25 

@bmunb tt^temanu 

15% 

granfcnberg 

gabrübefifeer. 

26 

iöermanii ßtöner 

14^', 

aiorfiUß (S)öbeln) 

CI^Quffeeiufpcctor. > 

27 

Otto Giemen 

14% 

^Döbeln 

Jtaiifmann. 

28* 

Ddiua(b 9lid)teT 

15% 

Söfife 

©utöbefifecr. 

29* 

Tertia b: 

15% 

Sioffeu 

Äupfcrfdimicbcmjlr. 

1 

^oul ©(i^mibt 

15% 

3Balbl;cim 

Sodfcrmcifter. 

2 

ärttiur @ü^nc 

15% 

fieippcn 

©utöbcfißcr. 

3 

3o^onueä 3Ker} 

14 

grcmbidroalbe 

5ßfarrcr. 

4 

eurt «ogt 

14»/« 

2)öbcln 

Kaufmann. 

5 

©eorg ©rul^te 

18% 

ÜDtunjig 

aiittcrgutdbcitftcr. 

6 

^edmutt) hofier 

16% 

2;rcppiu (I)öbclu) 

gabrifant. 

7 

@mt( ©af$ 

16% 

SDöbelu 

S^u^mad^crmeiftcr 

8 

aifreb ©tricgicr 

17 

©(^morren 

©utöbcfifeer. 

9 

emil ©ebirfc 

16% 

SDöbcIn 

Stedmad^crmciflcr. 

10 

©ermann ©infiebel 

15% 

Seipäiß 

Stcinme^mciflcr. 

11 

©crmonn SBerner 

14% 

©rimma 

ftanfmanu. f 

12 

Wfrcb ©laudnifeer 

15% 

SJöbetu 

gabrübcfifecr. 

13 

ilWoE Äirften 

16 

Sreöbcn 

iütilitärarjt. f 


— 13 



9Jamcn bcr ©deutet. 

aitet. 

©eburtdott (^etmat^). 

Staub beö ÜJaterß. 

14 

Scuuo 35ad^fel 

14'/5 

aJöfftge 

®utöbcfi6er. 

15 

granj Öraun 

15 

(3iod;«bur9) 

J^abrübejifeer. 

16 

Jgugo iiUieber 

17% 

Bfc^aife 

©utöberifeer. • 

17 

Döfar 3i^ttmermonn 

16 

fieffa 

©utöbefiter. 

18 

SBruiio anicrifdd 

14 

Söbeln 

Def. Gommiffar. 

19 

artl^ur ©djuficr 

17 

»reitenfelb i/«. 

aiittergutdbcfifeer 

20 

Otto Äiinje 

16'/, 

WreuSnig (9Jicber= 
8ä6f(i^era) 

®ut«befifter. 

21 

Gurt ii rüger 

15 »'4 

Bresben 

fiofbauratlj. 

22 

6arl öiaifefc^ 

14V« 

1 M 

©öbclu 

9)Zfl^lenberiBer, f 

23 

3o^aitncö Alien 

16 

Stoffen 

3lboocat. 

24 

2^eobor Senf 

15^' 

elfter (aBöttaborf) 

Kaufmann. 

25 

^Hid^arb ©d^eibc 

15^, 

3)Jerf<i^ife 

©utöbefifeer. 

26 

3BaItf)er isubiuig 

16 

Siebenle^n 

g^abrifbefi^er. 

27 

3lbetbert Otto 

U-'\ 

Änobetdbotf 

©utäbefifter. 

28 

§ugo 2ßotf 

17'l^ 

Dberlüfefd^eta 
(iöaberiß) 

®utöbefifeer. f 

29 

3)laE Deljine 

17 ',, 

3lnnaberg (®reäben) 

aiboocat 

30* 

']^aul Beibter 

16 

&aüe (aBatb^eim) 

Äaufmauu. 

31* 

^ugo ©ätoerit} 

16'/o 

«afettfe (S)öbeln) 

9Mttergutsbefi6er. 

32* 

(Siemens 91 au mann 
Quaiia a: 

16 

XöMn 

3tmtdtl|ierarat. f 

1 

i^olm Sdehnann 

15% 

Änobctäborf (®öbetn) 

©utöbcfifter. f 

2 

airtfiur g-idert 

14 

Pöbeln 

Äanjtcifecretär. 

3 

^rana ©üttel 

14% 

Älein='!BtiKau (ettaii) 

@etreibef|änbler. 

1 

Julius 3)i filier 

13 V, 

2)re8ben (JJöbeln) 

• 

Dr. pHl. 9iealf(i|uU 
. Oberlehrer. 

5 

33ernl)arb Dorn er 

14V4 

äßalb^eim 

gabrifant. 

6 

geobor ^reufee 

14' 4 

Seiöniß (2)öbeln) 

Ätempnermeifter. f 

7 

^JJlaj etinert 

14 

2)öbeln 

»riefträger. 

8 

9)Jar Sod^mann 

15 

Selmfd^üfe 

©utöbeFifeer. f 

9 

ärnbt SUffe 

14'/, 

iütüfc^ifc 

©utöbejifeer. 

10 

Otto Äorenj 

15% 

gjieber^SHanfc^üfi 

©utöbefifeer. 

11 

aibert Sern ft ein 

13% 

^^urf<ä^en|lein (Dlbern^ 
I)au) 

eJabrifbirector. 

12 

Dttomar ^örmann 

14 

Sau^fd^en 

Outdberifier. 

13 

$aul $aufe 

14'/» 

eolbi^ (ftöln) 

Dr. med. arjt. 

7 


— 14 — 


ÄIaffen= 

Siotnen bcr ©^üler. 

aitter. 

©cburtöort ($cimat^. 

Stonb beö SJaterö. 

14 

(Smil ©rul/r 

^ 13%^ 

9{ebi6fd)eu 

C^iitöbcfifecr. t 

15 

9)fai- an filier 

14^, 

3)öbc(u 

Olcfbflicfecrmciftcr. 

16 

ßmil !8olje«bol)l 

13% 

SRoftod (SBö^rigen) 

Äaufmaiin. 

17 

Cdfor Stnbncr 

15V, 

5RiebcT^Jtant(i|fl6 

©utötieufeer. 

18 

Otto QJriebeu 

13% 

Söbclu 

gabrifbcfitjcr 

19 

groii} 5'öfiner 

13-, 

9licbcreula 

(5Jutöbefit5er. 

20 

SlDelbert ßcfclmanii 

15 

eJranfeuberg 

StQucrcibcfiftcr 

21 

Otto Jietel 

13 Vi 

SJfaftcn (SDöbetn) 

J^Qbtifbcn^er. t 

22 

üäxilr) Sorenj 

Quarta b: 

13 

Äcucru 

Siittergutöbenecr. 

1 

etitft 9)Hillet 

14''4 

@rauf(i)n)i6 

. 6Jutöbcrifeer. 

2 

^o^otmcö SJilfe 

13 

2)bbcln 

)öflr9crfd)ut[c^rcr. 

3 

Cäroolb Äirften 

16 

2)reöbcu 

9)filitärarst. t 

4 

War Stricgler 

14'., 

©öinnife 

eJutdbcri^cr. 

5 

aiboif Sfifoltti 

13 V'.. 

Sorno (5Roffeu) 

aSa^nbo^'siufpector. 

6 

3M(^otb 3iauinann 

14V, 

5)öbc[u 

Scifenfiebcrmeifter 

7 

äöiUiam aJüefefc^fe 

!2Vj 

Stau^a 

^^5fQrrer. 

8 

(Jinil 3üel;le 

14*4 

aBaIb[)cim 

^^abrifant. t 

9 

gricbric^ Slobifc^ 

14 V.. 

5Döbchi 

Jabrifbcfi^er. 

10 

(?ugcn (S^rltt^i 

14 

ßeiduin 

iud)fabri!ant 

11 

JMi^arb Äü^ii 

16 

3loffen 

^JJHibrenbefifecr f 

12 

iWid^otb Streubcl 

10 4 

3)öbcln 

55lei)d)crmeiftcr. 

. 13 

3lrtt)iir Seger 

15 

Dber-StöBioifc 

C«ut§bcfttev. 

14 

«tfreb Äocf 

13«/, 

33öbetn 

3)laler. 

15 

9trno (gdelmonn 

W^ 

»Itfattet 

@utdbefiger. 

16 

@ufiat> diid)tec 

U^, 

3)öbern 

^utmaciderincifter 

17 

(Sgberi SMetric^ 

15^, 

2)öbclu 

©utöbcfifecr. 

18 

3){artin .^äugfc^el 

16 

33ori6 

Äird^fd^ude^rcr. 

19 

J&uflo SBiUborf 

^^\ 

Söellcrßtoalbe 

Pfarrer. 

20 

emil ainbrac 

15 

@aUf(^ü6 

©utäbcfifecr. 

21 

Cönjolb 3 oft 

U\ 

^Öflfe 

©utöbcrifecr. 

22 

©mil Steuer 

U\ 

'^eiba 

öutöbefifecr. 

23* 

Quinta a: 

15«, 

erimmifefd^au (Döbeln) 

«öent 

1 

3tttl)ur Scbmibt 

13>, 

Dreöbcn (2)öbcln) 

Stcucrbcttmter. 

2 

Cdfor a)leujner 

13f, 

2:rcben 

ejutöbcfifecr. 

3 

«uft«o «obc 

^3'., 

"^cgau (öainic^eu) 

@erid^tdamtmanu. 


15 


Ätaffem 

9lamcn bcr ©d^uler. 

älter. 

©eburtöort ($cimttt^). 

Stttnb be« SSatctö. 

4 

©uftQO 5Ricfol 

14V, 

@tauct)i( 

ateftauratcur. 

5 

6arl 3BaItf|cr 

12»/, 

Pöbeln 

SJürgerfd^uIIetirer. 

6 

Dtto SHofebcrg 

14V, 

Soubett^ain (älrnlig) 

©utöbefifter. 

7 

2ubn)i9 ättmann 

13»/, 

SBatb^eim 

gabrübcfifeer. 

' 8 

?ßaul ©ämifc^ 

13V. 

Xöbiln 

Eürfd^ncrmciftcr. 

9 

©corfl ©d^ubcrt 

13V* 

»crlin 

Äaufmann. f 

10 

iMigo ßlauö 

13»/, 

SBranbiä (SDöbeln) 

gontroleur. 

11 

ÜRartin ßolbife 

12 

5Döbe(n 

ßautor. 

12 

^Xein^olb äBolf 

14V, 

Diä)a^ 

3)faurcrmeifter, 

13 

ämonbiiö 9)Httag 

14 

®af(^ü| 

Wutsbcfiftcr. 

14 

©corg Sd^itlcr 


Siptift ma\)ü&) 

^^Pfarrcr. 

15 

Siid&arb Jlrieger 

12 v; 

Pöbeln 

Kaufmann. 

16 

6art Ärille 

14V, 

Äteinifi 

Outöbefifecr. 

17 

' Dtto ©ricö^atnmer 

14 

5» offen 

5{aufmann. 

18 

^aut 2o(i^tnann 

13V, 

®elmfd)ü6 

©utöbefifter. f 

. 19 

@eors Sand 

14V, 

»arg! (©t.^Saud^afe) 

Äaufmann. 

20 

arimo SB et} et 

12 

'iprofig (©irfeu^otn) 

©utöbefi^cr. 

21 

Öcrmann SBeiget 

15 

SBieii (Döbeln) 

Öud)^alter. 

22 

• 

^ugo SBitfe 

13V, 

Pöbeln 

Kaufmann. 

23 

9Ufreb SBcbcr 

14 

©regeroil 

öutöbefiftcr. 

24 

^J)laj Sturm 

13V, 

2)öbetn 

gabrifbcfifeer. 

25 

Döioatb 9tot)r 

13»/, 

«eipjiö (Äl =»auc^li6) 

Sofomotiofü^rer. 

26 

3JiQiüüuS © t c p f) a n 

12 

2)öbeln 

gabrifbefifecr. 

27 

Otto Spccf 

14V, 

2)öbelH 

aiboofat. 

28 

^Qut Äüflncr 

12 

SLUirjcn (S3prna) 

9)laior. 

29* 

ßmtt ^:ßfi6cr 

15 

Dfd^afe 

aicnticr. f 

30* 

9I(frcb mii\ä)t 
Quinta b: 

14 

2)öbeln 

^auptcollccteur. 

1 

Dtto aJJc^ncr 

14»/, 

©reinig 

©utöbcfifecr. 

2 

©mil Slocbcr 

13 V, 

SCec^nifi 

©aft^oföbefifeer. 

3 

eroalb 3Beber 

16V, 

3f*ai6 

©utöbefifcer. 

4 

Dtto ©äubcrlid^ 

12V, 

2)öbeln 

Äaufmann- f 

5 

^ermann Xtxä)QX&btx 

14V, 

@of)(is 

©utöbcfifier. 

6 

3)iaE fiofmonu 

14V, 

9{ofiien 

9)Jaurcrmeiftcr. 

7 

Döfar S^attje 

12»/, 

fieiönig (pöbeln) 

Äaufmann. 

8 

SHcin^oIb Süfefd^fc 

13»/, 

galfenl^oin 

©utdbefifeer. 

9 

3)lQ^niUian ^änfel 

12 V, 

3icgra (S^öbetn) 

•ipfarrcr. f 

10 

3«frib Ul;Imann 

14 

Sc^miebcroolbe (ßxo^ 
Sond^liÖ 

Outdbefiftcr. 


— 16 — 


Älüffem 

^tarnen bcr ©d^üler. 

9Kter. 

®ebMtt«ort (fieimat^). 

Staub bed '«aterd. 

11 

Dtto ÜJic^ncr 

14'/, 

Seippen 

®utdbefi(}er. 

12 

Otto Scrn^arbt 

14 , 3)ö6e(u 

»vabritbefifter. 

13 

"üHai Äte^bcrcj 

13';.. : SCöpeln 

aKüf)(euberi6er. 

14 

3trtt)ur aJlfltUr 

12V: 

@(aiid;a 

©utdbcfi^er. 

15 

^aul ^Jöebcr 

12',^ 

©regeroil 

©utdberifeer. 

16 

emil ioäl;ncl 

131, 

Sd^cibcnberg (Pöbeln) 

Jlaufmauu 

17 

SUolbcnmr S:aubncr 

]2'4 

SCrebfcn (©öbeln) 

Sef)rer. 

18 

9iid)arb *öefc^ 

13'/« 

^(gerdborf 

ßJutöberifeer. 

19 

%x\% ^^Jfcffcrfoni 

14 

3Bünf c^eitborf (Sltebfen) 

Stittergutdpad^ter. 

30 

HJaut »crt^olb 

13'/, 

Balb^eim (3ießto) 

Siittergutdpäd^ter. 

21 

(Suftao a)laubrid^ 

12',; 

^mu\ 

iWie^rtlänblcr. f 

22 

Ctto «rabant 

14'/, 

SDöbetn 

SRcftaurateur. 

23 

Siiliud ö raufe 

12*/4 

^aUen^in 

©d^miebemeifter. 

24 

granj Sßeibe 

14% 

@beTdbad) 

ßl^auffeeroarter. 

25 

)öeriit)arb ©t rieglet 

14 

Sd^morren 

@utdbefi|er. 

26 

®mU ^eunig 

15 

(Sd^toeintnig 

@utöbeft^er. 

27 

©iiibo JDätoeriß 

14 Vs 

Otten^ain (SDöbeln) 

Stittetgutöbefi^er. 

28 

»ern^arb Ärüger 

13 

Üöbau (3)öbeCn) 

Äaufnianu. f 

29 

2trtin SDäroerife 

15',^ 

^ofienioufFen 

@utdbert$er. 

30 

Dtto Sanbmauu 
Sexta: 

15'/, 

(Sruna (S3ärenfletn) 

Sleutier. 

• 

1 

^id^arb öcprld^ 

13'^ 

dleufacd^a 

fto^tenioerföbefifter. 

2 

^ermmm Sd^tttt^of 

14 

9Keber-eula 

©utöbefifier. 

3 

Jöruno ©d)mibt 

11'/, 

JDreaben (Pöbeln) 

©teucrbeamter. 

4 

Sodann ^Dlüller 

IIV. 

S)redben (S)öbe(n) 

Dr. phil. 9ieatfd[)ul' 
Oberlehrer. 

m 



3(bo[f 9iogberg 

13V« 

9{ofTen 

Äaufmann. 

<) 

Döfar 35re61er 

IIV, 

Stoffen 

Äupferfd^miebemeifter. 

/ 

Srnjl SB a [trabe 

11»/, 

93trineni| 

©utöbefifier. 

8 

igand ^eubad^ 

10'/, 

®eutf^@u(aii(^dbe[n) 

Slpotl^eter. 

9 

mia^ Sei) manu 

11«/, 

Sfilfd^nift 

@ut«beri»er. 

10 

eurt 9i$i[be 

13 

jtnobetsbotf (2)5be(n) 

^^farrer. f 

11 

9lid|orb Äirba^l 

12«/, 

^ppenborf 

gabrifbefifier. 

12 

Ddiotu ^ätoeri^ 

14«/, 

iQo^entouffen 

®utdbeft(er. 

13 

^olm Otto 

14V, 

finobeUbotf 

©utdbefifier. 

14 

SRid^arb »ruufi 

13 

^tibertusburg 

Dberforjlmeifter. 

15 

9Ra£ denbel 

13% 

Atögi« (@Töbt6) 

Steftaurateur. 

16 

Siubolf Subioig 

13 V, 

@iebenlel^n . 

fjabrifbefifier. 


17 — 


Ä(affen= 

SRamen bcr ©d^iUer. 

ätitcr. 

©eburtsort (Heimat ^). 

Staub beö äJaterd. 

17 

^Qul ©teiger 


Hnobclöborf 

©utöbefiger. 

18 

^aut Korb 

lo'^;. 

Pöbeln. 

Dr. med. 3lrjt. 

1» 

aWognuö S e u l i d) 

12 V, 

©rofe^Ättfleu 

©utdbefifeer. 

20 

ärt^iir St raufe 

12V, 

3)öbctn (©tre^la) 

@erid)tdamtmann. 

21 

^o^anned fttuge 

11% 

aJöbeln 

ftaufmauu. 

22 

.(gmil 3)Ief)ncr 

i^V. 

3Jiod^ou (S)öbeln) 

©utöbefifeer. t 

23 

©eorgftrieger 


2>öbe(n 

Äaufmauu. t 

24 

©eorg ^erfner 

11 

i>öbefn 

Slboocat. 

25 

Öeorg (Sttfdd 

12 V» 

SDö^len 

®utdbefi(}er. 

26 

griebric^ ©aupe 

ll*/4 

2)öbetn 

g^abrifbefifeer 

27 

(JmU ?)irfner 

12Vä 

92ieber«©triegid 

©utdbefißer. 

28 

OöToalb St a 1)11 

11 ', 

©tre^Ia (I)öbetn) 

itaufmauu. 

29 

.^ußo gtfc^er 

14 

aiageroife (S)öbeln) 

gutiriDerföbefifter. 

30 

gart atiebricl) 

12 

5Rieber^Süfef(ä^era 

©utöbefi^er. 

31 

(grnft aiUgler 

U",« 

®öbetn 

©erid^töbieuer. 

32 

©rnft Sd^neiber 

10% 

SDöbehi 

S^ifd^termeifter. f 

33 

abelbert ©treubet 

ir. 

Pöbeln 

Öürgerfc^ulle{)rer. 

34 

5ßaul öebenftreit 

13 V, 

©rofebaud^Iifi (SKeber* 
©triegiö) 

©utsbefifeer. 

3-1 

Xankl »edt 

12 

SDöbetn 

iJabrifbirector. 

36 

arno ©d^mibt 

10"/, 

SDöbetit 

Sud)^äubler. 

37 

Dsroalb 0rul)le 

13 

^lotife 

©utöbefifter. 

38 

Srt^iir @r immer 

IIV. 

3fc^acfn)i6 

©utöbefifeer. 

39 

iWorife ©erlad) 

10»/« 

Sorna 

Wü^teubefifeer. 

40 

$aul S3erger 

u'U 

JDöbeln 

Steftaurateur. 

41 

i^olm Sorenj 

12% 

S)elmfd^ü6 

©utsbefi^er. 

42 

Dtto »erger 

10% 

SDöbelii 

SHeftaurateur. 

43 

6urt Sauber 

UV, 

©teinbad^ (Söbeln) 

SWttergutdbefifeer. 

44 

SBiaiam St'6\)lex 

12V« 

^^Süd^au 

iHittergutdpad^ter. 

45 

So^anues Rod 

UV« 

ajöbetn 

aWarer. 

46 

©ottfrieb ©ottroalb 

10»', 

Seipjig 

Äaufmauu. f 


— 18 


V. ^ankivirtf f<9affn<9e JtMleirnitfl. 

Dbcre Slbt^cilung. 

1. SDlaj Otto, fic^e Cbcrfccunba 4. 

2. 9ii(i)arb ©ruljle, fie^e Dbcrfccuuba 13. 
3 Slid^arb Slnbrac, fie^c Dbcrfecuuba 17. 
4. art^ur Jiiffc, fief)c Dbcrfecunba 18. 
5*art^ur Sö^mc, fic^c Dbcrfecuuba 22. 

Untere SSbtlieitung. 

1. 3ti(j^arb Sud^I)eim, ftel)e IXnterfecunba b 2. 

2. 6urt ftü^ne, ficfie Unterfccuuba b 3. 

3. ^ugo Jltingäotir, fic^e Unterfecunba b 4. 

4. Otto Rül)ne, fiebe Unterfecunba b 5 

5. ®eorg SRo^berg, fiel^e Unterfecunba b 11. 

6. 2lrno ©teiger, fie^e Unterfecunba b 13. 

7. SHfreb» ©triegler, fie^e Unterfecunba b 11. 

8. Döcar Seger, riel)e Unterfecunba b 16. 

9. ^rroin Seger, fief)e Unterfecunba b 17. 

10. Slrt^ur ©tarfe, jiel^e Unterfecunba b 20. 

11. ©rnfl ftotbe, fiel;e Unterfecunba b 22. 

12. SHIbert Straube, ftel^e Unterfecunba b 23. 

13. 6art ©d^ubart, fie^e Unterfecunba b 24. 

14. iQugo ©(j^äffer, Rcl^e Unterfecunba b 26. 


3. )t!oeaHtdicn. 


D^ne '^eränberung. 


4. ^auömueniarien» 

1 ©darauf mit 24 ^äc^ern jur 3lufbeiDaf)rung ber Südf^er für bie Sefirer, ein 
©d^ubfarren, 1 Siegufator. 


5. JEIaffenutenfilien« 


D\)nt 3Jermel)rung, 


a. ^fan^untetti^t Hauptmann, op. 41 unb 56; 3tid)ter, op. 40. 

b. Sd^tnnnUxxi^t 2: a u b i n g e r , etementar^Drnamentc §eft 1—4. 


— 19 — 

c. #eograp9{f<9et ftnimtipi C()ne Isennetirung. 

d. ^ef^i^Unntetti^t 9Künd)ncr Sitberböc^cn, 5-2 StüdE; bie beutfd^cu ftaifer 
coforirt in Äarton. 

e. ^ofaitifiPer ^ntttti^t l. ©e)d)cnf üou öcrrn ©erleid) in Sremcit: 
1 Stofcntang quo bem ^^tibebufeii ; dou bcm Gut n taue r ^ofmanu au^ Stoffen: ©ine 
Sammlunc) üon ^flansen aM btr Umgebung üon 6t. 3Worife unb ^ontrefina, in fd^önem 
etui; üon ^errn gabrifbircctor ^nul Sed l^ier: 4 Stüd i^a(onias®alIäpfe( ; 2. burd^ 
9lnfauf: kippet unb Sollmann, auölänbifc^e Gulturpflanjcn, 3lbtf). 1 mit 9ltlaä. 

f/^ooFotift^^ fItiienrilPi ®efd)enf t)on ^errn Kaufmann gcrbinanb 
Älemm fiicr: ein Saugfifd), Echeneis remora; üon ben getreu SJcijer unb 33a er I)ier: 
eine a)ieemabel, Sygnathus typhle; tjon ©errn Dberftlicutcnant üon ©utbier in 
Sönnift: eine grofee 3ö^l junger Boa's constrictor, foroie einige brafitianifd^e Sd)langen, 
Ääfer, SBaffenüanjen 2c. in Spirituö; üon bcmOuintaner S^ei^gräber t)ier: ein f?[u6' 
barfdj), auögeftopft; oon bem Sertaner Sorenj ^ier: eine Siingetnatter. 

g. ^inetütonif^et llttterrit^i. l ©efd^cnf üon §errn od)leid^ in Sremen: 
ein ^ßadfet mit Atakamit an^ 6l;ile; t)on $errn Dberlet)rcr Dr. g(cifd)cr ^ier: ein 
Stüdf Safalt üon ber gingaU=P5rotte, foroie ein Stiidf äntfiracit oom 3(rt^ur'ö ©eat bei 
©binburg; von bem 2^ertianer Äirbac^ t)ier: einige gicf)tenjioeige mit Äod^fatj überjogen 
aus ©aljungen; üon bem Ouintaner SBeiget ^ier: eine Scitmufd)el an^^ bem Ouaberfanb; 
t)on bem Unterfecunbaner 6urt Äül^ne Ijier: ein StüdE t)erfteinerter9Kurse(; üon bem 
2^ertianer 3)Zorife t)ier: tner StüdEeu Sernftein mit eingefd^loffcnen 3»fccten. 2. 3)ur(^ 
3lnfauf. 15 üerfc^iebene fri)ftalIograp^ifd)e "üKobeHe üon 2^f)omaö in Siegen. 

h. 'gffpllofoflirter flnferrt^f. ^:präparir^a)Hfroftop üon 3ei6 in .^cna; 2 ©tütf 
Öafen mit ^atentt)erfd)IuB. 

i. SfemifiPer Stnferrit^i« ^i^ für ben Unterrid^t nott)n)enbigen SEjemitalien. 

k. '^^^fifiütif^tt ^nttxti^t l ^rojectiondapparat nebft ä>orl;ang, 1 Apparat 
für ^rojcction burd)fid)tiger Silber, 1 3(pparat für ^rojection horizontaler Silber, 1 Slpparat 
für bie Siffajou'fc^en giguren, 1 älpparat für bie go^^tbauer beö Sid^teinbrudfeS unb ber 
ßonttaftfarbenerfd^einungen, 1 i^oltameter. 

I. (Xanbtoirf ff^af f n^ft Itttterrt^t l. @efd^enl beriQerren Sd^ippan,@a([e 
unb 6o. in ^xcibzvQ: ©ine Suite Slo^materiatien jur ^abrüation fünftlicf)er 3)üngemittel 
unb mehrere fäufli^e SüngemitteUg^brifate in 14 ©taögefäfeen mit eingeriebenen ®taß= 
ftöpfeln. 2. ®ine große Hnjal;! Dbflbäume ebter 3lrt würbe auf bem ^Jetbgrunbftüdfe angepflanjt. 

m. ^imttiiiterrtt^i. 12 Stücf fieine Stäbe, 6 grofee Sprungflangen, 4 Stücf 
SBtatra^en mit Stro^ gefüllt, 2 neue $olme. 

n. c^e^mBiltiot^eft. 

A. 9reritge SBerfe unb fßft^tt. 

1. ^fi^eitle. Son ^errn Oberlehrer Dr. Stid^ter: Äe^rein, ©rammatif ber 
beutfc^en Sprad)e, Ser^anblungen ber jroeiten tvAui^. Sanbedfpuobe; von einem 
ejreunbc ber Schule: iperr Dr. ©dtftein unb feine bie 3ugenb bemoralifirenben 


— 'M) — 

Sd;uI^innorcdfcn; oon §crrn Dberlel)rer Dr. ®d)uljc: 3ccd(|i, bic ©iul^eit 
bcr 9laturfräftc überfeßt loon Dr. ©c^ulj«, '^. Sfs- "iib ©(i^lufe; von ber ©tift = 
ungöüerroaltung ber Syappeul^cnfd^ifd^en Stiftung f|icr: güf)rer burd^ bic 
Sond^t|Ueufamm(ung ber 3Bappen^enfcf|lfd^en Stiftung in 2)ö6eht; von ^errn 
Oberlehrer Dr. 5ßfaunfliel: ©runbjäge ber lanbioirt^f^afttid^en SSie^jud^t 
unb ®ctrieböle^re oonDr. ^fanuftiel; oon^erruDberle^rer S^ürfrÄofeebue, 
bie ^uffiten cor 9iaumburg. 
2. purif jttilaitf: @ad)ö, ®efd^id;te ber Sotanif — Siebenl)aar, bürgerlid^eß 
©efcfebud^ — ©d^tömilc^, ©eometrie bed SÖZafeeö 2 JBbc. uub ^anbbud^ ber 
SKnahjfiö — ©rimm, ©efd^d^te bcr beutfd)en ©prad^e 2 Sbc. — ©ößinger, 
beutfdgie ^^id^ter 1 unb 2 — 9tec[uS^Ut)tc, bie ©rbe 2 95be. — görfte. 
manu, oltbeutfd^eö Slamenbudö I. 11. — ®u()t unb .^ouer, baä Scbeu 
ber ©ried^en unb Slönier — 2)eutfd^e ^eer= unb Syeljrorbnung — Sd^roarje, 
Strafgefeftbud^. 

ß. 9rortfe|ttttgeti utib BertioQlldtibtgitttg wn W&txftn, Programme 

utib @in(abttttgdf(^r{fteti« 

1, f^ef^tnit. 35ie Programme ber poltited^nifd^en 5od[)fd^u{e in 2)rcöben, ber 
Rotieren ©eroerbfd^ule in (St)emnife, ber Sieolfd^ute in P3rof3en()ain, beö Seminars in 
3fd;opau, bergriebric^SBerberfd^enöetoerbf^uIe in 33ertin, ber fianbimrt^fc^aftd- 
fd(iuten in 8übingf)aufcn, ^erforb, Saufeen, Srieg, Si^tenl^of; ber Dberrealfd^ulc in 
^roferoife, foroie eine gro6e2lnja^l roert^üoUer Programme burd) ben Programm* 
audtaufd^. 

2. Pnt^ iüRailf. ©mclin, ^aubbu* ber 6^emie I. »b., h abtl). 9— lOßfg. 
foroieSb.n., äbt^.IL, Sfg. 1— 2. — ajfu Städte, Sd^utfatenber. — ©rimrn, 
beutfd)ed SBörterbudd , IV. «b., 1. 9tbt]^. 8 Sfg. unb 33b. IV., SKbt^. IL, Sfg. 
10. — Dlobbe, ^anbbud; ber Samenfimbe, Sd^Iuß. — gontane, ber Ärieg 
gegen granfreid^, Sd^tu§. •— SReid&enbad^, Jcones Sb. 4 unb 5. — ®ers- 
borf, Codex diplomat. Sax. IL, VIII. — 3^nc, römifd)e ©efd^id^tc, IV. »b. 

— ©d^mib, ®nct)cIopäbie 103 unb 104. — grefcniuä, quantitative 9lna- 
Ipfc Sfg. 5. 

C, Stimtifttn. 

Pnt^ Jlulailf, Sentralorgan, für bie ^ntereffen b<d ^tealfd^ulmefend ä3b. 4. 

— 9lrd&iD, päbagogifd^eö, neue ^olge III. — QtitnnQ, botanifd)e 1876. — 
^ et ermann SWittfieifungen 1876 unb Grgänjung«t)efte 44—47. — ^errig, 
aird^it) V. 1876. — Äoner, Beitfd^rift für (grbfunbe 1876. — Siteratur:: 
jeitung, Jenaer 1876. — ©entratblatt, Uterarifd^eö 1876. — Sa^reö^ 
bcrid^t, päbagogifd^er 1875. — 3al)rbüd(ier für proteftantifd^e S^^eologie 
1876. — aa^rbüd^er für ^^ilologie unb ^:ßäbagogif 1876. — 2lnnalen ber 
e^emie 1876. — Beitfd^rift für »iotogie 1876. — 3eitfd^rift, b. St. 
^rcufe.' JÖüreauS 1876. — Sd^u [jeitung, allgemeine 1876. — S^i^ung, 


— 21 — 

»otanifd^ 1876. — Central bUtt, d^emifd^ö 1876. — 3acobfen, ä^m. 
tedSinifd^ed SRcpcrtorium 1874 unb 1875 »b. IL - SB agner, Sa^reÄberid^t für 
S^ed^notogie 1875. — 6 e n t r a I b l a 1 1 ber SCgrif ulturddcmic. — Gentratblatt, 
dbemifd^ö 1876. — ©entralblatt, lanbroirtJ^fd^aftlid^efi 1876. — Journal 
d' agriculture pr. 1876. — Slobbe, SJerfud^dPationen , lanbroirt^fd^aftlid^e 
1876. — 3eitunfl, fäd^f. lanbroirt^fc^aftlid^e 1876. — gü^Iing, lanbroirt^^ 
fd^aftlid^ äeitung 1876. — 3eitfd^rift für analptifd^e G^emie, Sg. XV. 
— Sa^rbüd^er, lanbroirtljfd^aftlid^e, ©upplem. IV. — SDlittl^etlungen, ber 
öfonom. ©efellfdbaft im Äönigr. ©ad[)fen. — Sa^redberid^t ber Stgricultur- 
d^emie, 3g. 16 unb 17, S3b. I. — SUner, d^em. ted&n. aRitt^eiluugen 1875/76. 

0. ^ntttiiitiot^th. 1. (Sefdrenk. t\on ^errn Oberlehrer . Dr. @ d^ u l } e , bad 

Sudd ber pbpfifalifd^en ©rfc^einnngen oon ®uittemin^©d^ulje; Don bem SJertianer 
SBerner: @ottfd(iaIdE, bie Stitterburgen unb »ergfd^Iöffer 35eutfd^[anbs 9 »be. 
2. 9nrd| Einkauf. 3)ZüUer, unter ^ol;cn »reiten ; 5Wäüer, bie jungen ßanoero«; 
9RüHer, bie jungen Süffeljägcr; aieinö, ber SBänooIf; Stiejiö, bie Sofen 
beö iQerm von Sreboro; jjrift SReuter, DUe Äametlen; ©tifter,* ©tubien; 
SBilifd^, brei ©rjäl^Iungen aM bem gried^ifd^en 3tltertt)um; 2ltberti, SKarfud 
Sl^arinuö ; 21 1 b e r t i , ® lauf uö unb X^rafpmad^uö ; © t o 1 1, ^^pllibaö unb El^arite ; 
^ilbebranbt, Slobinfonö Äolonie; 3)a^lmann, ©efd^i^te ber fransöfifd^en 
3let)olution ; 2)at)lmann, ©efd^id^te ber englif d^en JRenolution; »ernavö, 
ber junge ©öt^e; 3Berner,Die beutfd^c ^otte; SJielife, Oft unb SBefi; 
2^I)omaö, SBud^ ber benfroürbigften ©ntbedfungen ; Sieinidf, aRärd&env Sieber^^ 
unb ©efd^id^tenbud^; Saufd^, ^eitere gericntage. 

3iti Kamett uttferer Vttftatt ieften Sattl aUtn frenttilid^ett t^eiern htv i(efi|cii(e» 


7. Vtdmiett. 

18 ©d^üler aus ben t)er| triebe nen Älaffen erhielten Prämien. Q^x Sertl^eilung 
tarnen: ©^afefpeare'ö compl. works, S^aud^nife 7 SBbe. ; ^umbolbt'ö Äoömod 433fee.; 
©I^afefpeare überfefet von ©d^legel unb 2^iedt 5 SBbe. würbe boppelt gegeben; SSilmar, 
Siteraturgefd^id^te lourbe boppelt gegeben ; Qa\)n, ®ef d^id^e griebrid^ö beö ©ro^en ; @ r u b e , 
Siograp^ifcbe aßiniaturbitber; 33iet)offd Seben ©d^iüerd rourbe boppelt gegeben ; XulUx, 
®ef d^id^te bed beutf d^en ^^olf ed ; SB o l f , poetif d^er ^audf d^a^ ; © d^ m a b , ^olUbü^tx ; 9B e r n e r , 
beutfd^ed f^ottenbud^; ©toll, SRpttiologie ber ©ried^en unb 9tömer; ©d^mebel, beutfd^e 
Äaifergefd^id^te ; Slnbree, beutfd^e SRorbpolfa^rt ; ^etfd^, Äaifer 2Bil^elm. 


8 


O) 

Ä(a)Knlel)i'er: pro». Cber(el)rer 3Rct)cr (bis 3)Hd)aeIiö SWat^ber). 

{Religiom 4 atunbcn. a. Siblifdje (vJcfdjid)te: 3m Sommer 3 Stimben. 
6}cfc^icl)te beö alten 33unbeö biö jum ^obe 9)iofiö. ^m 2Binter 2 Stunben. 3)ie"2:f)at^ 
fac^n auö bem Öeben Setii. Jlad) ber biblifdjen 0efd)ic^te tjou SEurfe. — b. Äatc = 
e^ismuöerftarung: 3m Sommer 1 otimbe, im äSiuter 2 Stunbciu 3lu§fül)rlid)e Se^: 
fpred^uuß beö erften imb fürjerc bcö jweiteu §auptftüdö. ©rHärt' unb gelernt luuvben bie 
ba^in einfd){agenben öibelfteHen unb einige Hircjicnüeber. 3){et)er (Jtapber). 

!£eiltf^« 4 Stnnben. a. förammatif. 35ic iJefirc oom einfadjeu \\\\^ einfach 
erweiterten Saue, foioie üom ^auptioort, (Sigenfdjaftöroort, J^ürmort unb 3eitn)ort unirDe 
im 2{nfd)lun an öeieftüde be^anbelt \\x(^ bnrd) ja^lreid^e Spra^arbeiteu befeftigt. b. Sti)l, 
Crtl}ograp]^ie unb 3nterpunttion würben burd) Sti;Iarbeiten (monatüd) 3), 2)ictate 
unb ®ebdd)tnifefd;riften geübt, c. Welefen, erftärt unb gelernt mürben 3a^lreid)e 
3Rufterftürfe ^\\^:s iUeljoff'ö Sefebucb für Unterllaffen. 3Kei)er OJia^ber). 

Sateitt« 8 Stunben. Tie regelmäßige ^ormenlel;re nad) D ft e r m a n n 'ö 11 e b u n g ö = 
buc^ biö äu ben "ipronominibuö (incl.) unb bie einfd^lagenben ßapitel m,^ ber GirammatiE 
üon 3)iibbenborf unb ®rüter. iööd^entli^e %tx{\(x unb eEtemporalia. 3)iei)er 
(31 a 9 b e r). 

4$eogva|i^ie« 2 Stunben, (Srfter . Gurfus ber Elemente üon Stöftner. CSiu^ 
Übung beö topograpljifc^en S^eitö burd) fogenannte geograpljifdtie ßstemporalia, fomie bur(^ 
bie bem Curfuö juge^iörigen ??ragcn. 'i^on Wxiiz Secembcr (x\\ fpecielle Weograp^ie oon 
Sad)fcn mit ^aupt|ad}lid)er Serürffid)tigung ber S^opif. Dr. f^tcif^^v. 

^efd^id^te« 2 Stunben. Wefd)id)te bes Slltert^umö in biograpl)ifd;er ^orm. 3lufeer 
Äöpert'ö Seitfaben befinbet fid) Stade, ®r}äl)lungen ^w^ ber alten (iJefdf)ic^te, 
in ben ^änben ber Sd)üler. a)Jeper (Jiapbcr). 

Statttrgefci^icl^te« a. Sotantf: 2 Stunben im Sommer. 3)?onograp^ifdje "Öe^ 
fpred)ung einer Stnja^l einl)eimifd)er ^flanjen, ^inrid)tlid^ i^rer äußeren ©lieberung unb 
if)rer ^Setänberung wäbrenb beö 3öl)ted. 35ie befprod^enen "ippanjen mürben in ein Herba- 
rium eingelegt, b. 3oologie: 2 Stunben im a&inter. 2)er Sau beö menfd)lid)en Äör- 
pcrö, in«befonberc baö Sfelett beffelbcn, bie lüid^tigften inncreit Crgane, bie Sinnesorgane. 
S^lonograpt)ifd)e Se^anblung einjelner Vertreter ber t)etfd)iebenen Älaffen beö 2:f)ierteid)ö, 
befonberö ber l)ö^eren Älaffen unb Drbnungen. föiefing. c. aWineralogie: 1 Stuube 
mä^renb bes ganjen 3öf|reö. ©egen 50 geognoftifd^e Mineralien, Dorne^mKd^ be« Äönig« 
veid^ö Sad)fen, mürben burd) l^äufigeö Jvorjetgtn unb angcfnüpfte SBefpred^ung i^rcr ©igen^ 
fd)aften, S3eftanbtl)eile 2c. bem @ebäd)tniB eiugeptttgt, fo baß bie Sd^üler biefelben leiAt unter- 

*) 33on 3Kic^aeliö an war biefe Älaffe im Olec^iicn in 2 ^arattclflaffen getrennt; im 
£atetn in 4 Stunben ebenfalls in 2 ^alften get^eilt unb in 4 Stunben vereinigt. 


— 23 — 

fd^cibcn lernten. 2luBerbem rourben bie für baö ßrfennen ber Oetirgdarten roid^tigeu 
om!to(jnoftifd)en a)UneraUen, foiüie bie üerf^iebenen ©rje be« ßifenö, ftnpferö, 3Wangon4, 
©ilbcrd^ 3ii^'i^/ 3^"^^ wnb Sleiö in äf)nlid&er 2Beife wie bie fleogtioftifd^en SHiiicratien 
fcnnen gelernt, ^eber Sd^üter legte fid^ eine 3)lincralienfammtnng an, n>ojn .für ben 
geognoftifd^cn S:^eil foroo^t bie ^iefige ©egenb gute ®elegenl)eit bot, als awi) bie <Sd^uk 
fefbfi mit beitrug, inbem fie )iä^ in SSefif» gefegt l^at t)on einer grofeen 3tnjal^I l|ier nid^ 
porfommenber ©ebirgöarten. oon rozlä)tn jeber Sditiler ein ©yemplar erl^iett. S5irector. 

tte^neit« 4 Stunben. ^ie 4 @pecied mit reinen, gleidfibenannten unb ungleid)- 
benannten S^W^^- 3lnfänge ber Siegel be tri. 3^itred^nung. Sotl^e, Sammlung von 
9ied)enaufgaben für ^ö^ere Sd^ulen, ig^ft I. ©iefing. 

3ci4iteii« 8 Stunben. glad)ornamente an§ bem Quabrate, ditijtede, parallel- 
trapeje u. f. n). cntroidelt unb einfache Eörperformen in tjorberer 3lnfid)t nad) aSorjeid)- 
nungen au ber 3öanbtafet, foroie nad^ 3)ictaten. Ueberjeid^nen beö ©emonnenen mit braunem 
©tifte. Stuffud^cn unb 3ciÄ)nen beä (SontourfdHittenö. Goloriren ber 3«i^"i"i9- 3" einem 
bcfonberen §efte waren bie in ber Stunbe burdigenommenen giguren ju ^aufe auö bem 
®cbäd)tniffe ju mieber^olen. SDie erften 20 ^})hnuten jeber 3?oppelftunbe mürben, um größere 
Öcinbfertigfeit ju erjielen, bem Sltempojeidinen gemibmet. SBinbifd). 

^Sd^Sttf^retien« 2 Stunben. 2:aftfd^reiben. erjiclung correcter unb gefälliger 
©uc^ftabenform in beutfc^er unb englif^cr ©d^rift unter Senufeung ber Sd^reib lief te von 
©enje. 3Jad^bilbung ber an ber SBanbtafel oorgefd^riebenen 2ßörter. äBödientlid)e Säbgabe 
eines ^tobebogend mit großen ©d^riftjügen. (Siefing. 

Siunett. 1 ©tunbe. ®efang«übungen jum 2i)e\l and bem sroeiten Gurfuö ber 
©efangöfd^ule oon ^einrid) Äofeolb. 6t)oräle unb Sieber. Srentl^el. 

Xttttiett« 2 ©:uubcn. Slufftellen ju 3weien unb i^ieren, leid)te Stellungen, Um= 
jug, Wegeujug unb 3)urd)jug mit Slnroenbung ber oerfAiebenen ©angarten unb armt^ätig* 
feiten, üeidite §ang= unb ©temmübungen am Älettergerüft unb öangbarren. Stübner. 

ditinfa. 

Cltlitttaa. illaffenleljrer ; proo. Oberlehrer Slaijber (biö a)Jidiaelifi Dr. i&ei;). 
tdnintab. Klaffenlelirer: Oberlehrer Xüxl 

9leUg{ott* 3 ©tunben. a. 2 ©tunben biblifd)e @efd)idE)te nad^ Äur^. 3m 
©ommer: alteö 2;eftament oon aWofe« biö jur babt)lonif(i)en ©efangenfdiaft ^m 3Binter: 
Seben ^m mit befonberem ©ingefien auf bie Sel^rttiätigfeit. — b. l©tunbe JUtedjiidmuö- 
telire. 3m ©ommer: SRepetition ber ©ebote unb ßrflärung beö erflen Slrtifelö. ^m 
SSJinter: ©rflärung bed jroeiten unb 3Kcmoriren bed britten 2lrtifel«. — äufeerbcm 
3Rcmoriren oerfd^iebener einfdjlagenber ©prüd)e unb einiger ftird)enlieber. Va. unb Vb. 
getrennt. 2: ü r !. 

Setltf^. 4 ©tunben. a. ©rammatif. 3)er entmidtelte einfädle unb jufammen- 
gejogene Safe, Sfelatio^ unb S^emporalfafe. 8?ebanblung ber ^^räpofitionen, Pronomina unb 
3>erba. ätnfertigung oon ©prad^arbeiten. — b. ©ti)l. 2ltte jmei 2Bod&en eine ©tplarbeit. 
gabeln unb (Srjä^lungen, Sefd^reibungen, ©d^ilbeningen, ©riefe, Parabeln. — c. Drt^o= 
grapliie unb 3nterpunftion burdö Sictate unb ©ebäd^tniBf^riften geübt. — d. Sefen, 

8* 


— 24 — 

Sefprcd^en, a)iemorireu tinb 3)cctamtrcn von SKufterftücfcn aus iUc^offö Scfcbuii^ für 
Untcrflaffcn. Va. SRa^ber (Dr. i&cp). Vb. Xnxt 

Satein* 6 Stunben. äBeiteret Sludbau ber ^onttenle^re nad) ber @rammatt! 
Don 3)2ibbenborf imb @rttter. älud Dflermannö ücbnnq^bud) für Se^ta loutbe 
äbfci^nitt XIV bis ©(i^lufe, ttuö bem Ucbungöbud^c für Ouiiita bi« SCbf^nitt XIH 
übcrfeftt. aiJöd^eutlid^ cin^cnfum uub ©^temporale. Va. 9iai)ber (Dr. <öct|). Vb. Züxt 

^tattsSfifii^* 5 Stunben. ißon ^V6% @Umentargrammatit tuurben bie Sec^ 
tioueu 1—75 eingeübt unb überfeftt. (Sinjelneö memorirt. aSöd^entUd^ ein Xl)^tm unb 
(Sjtemporalc ober 2)ict6e. Va. Siapber (Dr. ipe^). Vb. S^ürf. 

i(eogra|l^ie* 2 Stunben. 3"^^^^^^ @utfud ber Slentente unb fragen üon 
Stöfener. Anfertigung von ©jtemporatien. ätepetition bed erfien Gurfud. Va. Dr. 
$entf4iel. Vb. Stübner. 

^t^ä^i^U. 2 Stunben. Mad) bem £eitfaben von .^öpert. @efc^id|te bed 
3)Jittetatterd in biogrop^ifc^er gorm. Va unb Vb. getrennt Dr. 3Kü(Ier. 

Katargef^id^te* a. 93otanif. 2 (Stunben im Sommer. @rn)eiterung ber ^lot^ 
p^ologie; monograpt)ifd^e SBe^anblung von i>ertretern anberer, etroaö f^wterigerer Familien 
aU in Segttt; (Sinfü^rung in baö iJinnö'fc^e Sijftem; Uebungen im Seftimmen na6) bem^ 
fetben. b. 3öologie. 2 ©tunben im .SBinter. SBau, Sebenöt^ätigfeiten unb pflege beö 
menfdbKdien Äörperö; Sfepetition bed üorjä^rigen Gurfus ber Se^ta. (S)ie Säuget^iere.) 
Specielle Setjanblung ber Älaffe ber ^ögel. Va. unb Vb. getrennt. Dr. ^^JfQnnftiel. 

tted^netl» 4 Stunben. Die 4 opecied in gebrod^enen 3^^^^^^/ einfd^üegtic^ bie 
2)ecimalbrüd)e. 3iad^ Öot^e, Sammlung von Ste^enaufgaben für (;ö^ere 
Sd^uten, §eft II. Va. unb Vb getrennt 3ungl)änel. 

Stid^netl* 2 Stunben. "ilaä) ^or}eid^nungen auf ber äBanbtafel. 9lm 3(nfange 
15 bis 20 2)linutcn 2ltempojei^nen. hierauf Äantenoerjierungen. aBanbfüUungen, ftplifirte 
SBlätter unb 33lumen in farbiger 2luöfü^rung unb mit fclbftgcfunbenem Contourfc^atten. 
gormenjufammenftetlung ^icr wie in Sej:ta nad) eigenem ^^Jfane. Va. unb Vb. getrennt, 
aSinbifd). 

@^0tlfci^rettett« 2 Stunben. (Einüben ber beutfcfien unb engUfd^en Sd^rift nad) 
ben Sd^reib^eften von §enje. Stufeerbem im Sommerhalbjahre Uebungen im S^actfd^reiben. 
Va. unb Vb. getrennt. Stübner. 

Sitigett* 1 Stunbe. Uebungen nad) ber @efangöfd^ule von ^einrid^ 5logolb/3. 
Gurfud unb Sernen oon ßljorälen. Va. unb Vb. combinirt, jebod^ o^ne bie Gt)oriften.S3rent ^ e t. 

Xttmett» 2 Stunben. Drol)ftellung unb Sludfall, jtreuijmirbeln unb Sc^rittjmirbeln. 
Qo6)^ unb SKeitfprung, ^ang- unb ^angelübungcn am Älettergerüfte, roagred^ter fieiter unb 
3tunblauf, Stemmttbungen am )öarren. Va. unb Vb.combinirt. Stübner 

Cltiarta a. .ftlaffenle^rer : Oberlehrer S^ung^änel. 
Clttarta b. Älaffenlet)rer : Oberlehrer Dr. ^ei;, (bid Süiid^aeli« Äirften). 
tteligiott« 3 Stunben. a. Aated()idmud, 2 Stunben. 99el^anblung bed 3. Str- 
tifelö, bed 3., 4. unb 5 igauptftücf«. Seitfaben oon Erüger. S)abei mürben bie eim 


— 25 — 

fc^logenbcn Sibelftetten imb roidjtigcn Äird^enUebcr auöwcnbig gelernt. — b. 33ibc liefen, 
1 ©tunbc. 2)ie 3cit ber apoftel md) Äurfe'. IVa. IVb. Dr. 3üdjter. Slapber 
(Äirjlten). 

^tnt^ü^* 4 ©tunben. a. ©rommatif. 3luö ber 2Bortlel)ve bie Slbjectba na6) 
i^rcr boppelten 2)eclination unb ^Ucrüottflonbigung be« ^ßenfumö ber V. (Slaffe. Sluö ber 
Saftle^re bie Saftrei^e unb baö Sofegefüge. J^erfd^iebene 9lrten bie Safet)erl)ältniffe auöju- 
brüden. 3)ie Slrteu ber Siebenfäfte — ' il^re JJorm, ©teUung unb 9lbfürjung. Sie ©afi- 
jeid^nung. 3)ieö SlHeS in fletem 3lnfd)Iu6 an bie Seftüre, fowie burd) Sprad)arbeiten 
eingeübt. Drtl)ograpl)ie unb 3nterpunction würbe burc^ Sictate unb @ebäd)tni6fd)riften 
befeftigt. — b. Stt;I. SRegetmägige, mit ben ©pracf)arbeiten abwed)felnbe ©tplarbeiteu, 
bauptfäd)li^ Sci^ilberungen , Sefci^reibungen , SJergleici^uugen , Untbilbungen von ©cbi^ten 
in ^rofa unb bergleid^en. — c. CSrflären, 9)iemoriren unb Declamiren pon 
poetifdjen Stüden auö lUe^off'ö Sefebud^ IL 2:iieU. IVa. Dr. Soofe. IVb. Dr. ^ep 
(Äirften). 

fiateitt« 4 Stunben. a. ?3efeftiguug unb 3>erooHftänbigung ber Formenlehre, 
namentlid) ber unregelmäfngcn 3?erben, nad) 3J}ibbenborf unb ©rüter I. unb Dfter= 
mann II S^^cil. — b. ©inübung ber loiditigftcn fpntactifc^en :'){egeln \\a6) ber 3lu«roat|l 
bei Dftermann mit t^eilroeifer l^eroottftnnbigung nad) SJJibbcnborf unb Orütcr IL 
— c. Seftiire au^ ben bei Dftermann beigegebenen äufammenl)ängenbcn fccfeftüden. — 
d. 2Böd|enttid)e ^enfa unb ©rtemporalia. IV a. unb IVb. getrennt. Dr. ^ei; (ftirften). 

^rattjSfifil^« 6 Stunben. 3la6) grünblid^er 3Bieberl^olung ber regelmüBigen (Sotiju^ 
gatiouen würbe bie (glementargrammatif oon lipiög beenbet inib nad) ^^Jlö^ Sd)uU 
grammatif bie unregelmäßigen 'Serben, Section 1—23, eingeübt. Slußcr ber münblid)en 
unb fd)riftlid^en Ueberfe^ung ber Uebungäftüdfe mürben nod) bie ber ©tcmentargrammatif 
beigefügten Sefeftüde gelefen unb jum 2:^eil memorirt. 3ßöd;enttid)e Grtemporalien. IVa. 
Dr. ioei). IVb. Sreut^el. 

^eo||ra)i^fc* 2 Stunben. ßurfuö IIL nad^ ©töfeuer mürbe mit menigen 3öeg= 
laffungen abfoloirt. ®eograpl)ifc^e ©i'temporalia. 9lepetitionen. IVa. unb IVb. getrennt. 
Dr. .öentfd^el. 

<$cfi|i<i^tc« 2 Stunben. ©efd^idjte ber neueren 3cit. IVa. unb IVb. getrennt- 
Dr. 3)Uiller. 

9tat]ir||cfi|ii|te« 2 Stunben. 3m Sommer ©otanif. ^epetition beö ifinnä^fc^en 
^flaujenf^ftemö. ß^aracteriftif ber n)id)tigften ^flaujenfamilien im 3rnfd)luö an bie ein- 
ge^enbe Sefdjreibung }al)lreid^er SRepräfentanten. Seber Sdjüler legte fid) ein Herbarium 
an. IVa. unb IVb. getrennt- Stübner. 3m 2Binter Biologie. Sefpred;img ber 
mic^tigften ^Jamilien aud ben Älaffen ber i)ieptitien, Slmp^ibien unb f^^dje. IVa. unb IVb. 
getrennt. Dr. gleife^er. 

^onttettte^re* 2 Stunben. Sie räumlid^en ©runbformen. Sie ©erabe xxad) iS^nU 
fte^ung, ©röfee 2c. betrad)tet. Sage jmeier ©eraben. Ser SBinfel unb feine SCrten. yteb^\u 
roinfel, Sc^eitelminfel. 2Binfel bei parallelen, uon einer ©craben gefd^nitten. giguren. 
®ingel)enbe Betrachtung ber Sreiede, 3Sierede, SSietcde. Ser Äreiö. — ßonflructionöaufgaben 
als a>orbereitung für ba§ geometrifd^e Qe\d)nt\\. IVa. unb IS' b. getrennt. 3ungt)äuel. 


— 2() — 

Vlt^ntu^ 3 Slunben. äCnroenbung bev 5l>Qrcntl)efeii auf bic mx Spected mit 
gaiijen ^<xt)k\\, foiüic mit gebrodjcnen 3^f)f^" ciii)d)l. ber 3^ccimaUmid^. SDie abgcfiirjtcn 
9tcd)mm3en mit T^ecimalbrüdjen. -- Cinfadje £d)Iunrcdiminc(. 2yäl)d)e ^raftif. 3ufammen= 
gcfetite ®(j&lufered)muifl. iNerl)ältiüf)e imb ^Proportionen, kcc^d be tri. ^e^el muftipler. 
Aufgaben üon .^ofmann unb »ot^c §eft III. IVa. unb IVb. getrennt. 3[ung^änei. 

Stidintn* 2 Stunben. 15 3)Mnuten 2ltempo5eid)nen. Ginige flplifirte 35(att= unb 
Süimenformen nnd^ ä^orjetd^nungen an ber ÜiNanbtafeL Gopiren ber öerbtle'fd)en unb 
^ornemann'fd)en 'i>orlagcn in ben ücrfdjicbenften (>iröf?en. Ginftitirung in bie Formern 
entmidfungögefe^e , jugleid) ah Anleitung ju leid)ten Gompofitionen. 3^*^"^" »^d^ ®t)pö- 
mobellen biö jur 2luöfül)nnig in jwei Ärciben. IVa. unb IVb. getrennt. SiJinbifci^. 

Sd^iittffl^reillttt* 1 Stunbe. 9Jad)(nlbung ber an ber äBanbtafel üorgefc^riebenen 
SBörter unb Sä^e in beutfc^er unb englifd)cr £d)rift. 3m legten ÜJiertef jatjr Äanjieifdirift. 
SSenu^ung ber §efte üon ^enje. 2yöd)eutlid) ein ^robebogen. IVa. unb IVb. getrennt. 
Sungljänel. 

Znvitttt* ^ Stunben. ^rci= inib Crbnuugöübungen würben in fd)ioierigen 'Xkx^ 
!nüpfungen mieberl^olt. gortfetjung ber OJerätljeübungen. IVa. u. IVb. combinirt. 6 1 ü b n e r. 

Xertiaa. Älaffenletirer: Cberlel)rer äUentl^el. 
Xertiab. Älaffcnle^rer: Cberteljrer Dr. Soofe. 

tteliniott« 2 Stunben. a. 3)efpred^ung beö Äird)en]al)red unb ber fd)ii)ierigen 
Äated)idmuö{ct)ren. b. Ginfü^rung in bie SBüd^er beö mnen Xeftamentö. i?efen unb Gr- 
Ilärung bes Güangeliumö 3Jlattl)äi. lila, unb Illb. getrennt. 3?ai)ber (Äirften). 

^etttffl^* 4 Stunben. a. iJeftüre auö i>iel)off'ö Üefebud), IL S:i)cil, inö^ 
befonbere aber GrÜärung üon Sd)iflerö Webid)ten. (Stuttgarter Sdjulauögabe). ^aft 
fämmtlicbe Sattaben imirben memorirt imb beflamirt. b. Stplarbeiten. Sd)i(ber= 
ungen, freiere Sti)[arbeiten. c. (>3rammatifd)e, ftjjitactifdje, ftijliftifdje iHegeln. Gingel)cnbe 
a3etrad)tung ber roid^tigften Xropen. 3lnfänge ber aJJetrü. 3nit ben Sti)lübungen ab^ 
mcd()felnbe Sprad^arbeiten. Illa. unb Illb. getrennt. Dr. Öoofe. 

fiatctn* 4 Stunben. a. Spntaj, bej. Gmenbation ber 9lrbeiten. Dftermanno 
Uebungdbud) für Ouarta mürbe abfotoirt. :il$ödient(id) abn)ed)fe(nb ein "^^enfum unb 
©Stemporale. b. !&e!türe ouö SBefler, latein. ßefebud) am ^erobot. Illa. 
Dr. ffllülter. Illb. Dr. öoofe. 

^rattsüftffl^* 4 Stunben. ""Jlad) 2Bieber()olung ber unregelmäßigen 3^itmörter, 
würbe aus ber Sdfiulgrammatif t)on ^löb Section 24—45 eingeübt unb überfefet 
öelef en unb memorirt mürbe ouö ^^ f ö fe G Ij r e ft m a 1 1) i e. III a. S r e n 1 1) el. Illb. Dr. Q c ij. 

dttglifd^* 3 Stunben. Gö mürbe üon WeorgöGlemcntargrommatif b.engl.Sp. 
nod^ furjer Se^anbtung bed Sbfdinitteö über bie 2ludfprad)e, ber lallulirenbe ober propä^ 
beutifd^e Rurfuö burd)genommen; Ijicran fd^loffen fidj pon bem fpftematifci^en Äurfu« bic 


— 27 — 

itapitel üom -äxtxUU SubftttutiD uiib i^lbjcctiü. ^'ie niciftcn beuifd)cu Ucbiniflöbcifpiele imirbeu 
ftbriftüd) übcvfefet, unb (Silemporalia, fcmie tleine i^efc=, ®pred)= uub a)icmoririibunftcn 
vorgenommen. III a. nnb III b. getrennt, Dr. gleifc^er. 

(ttC0||ra)ll|ie. ^ 8tnnben. ^I'ie niatljematifcbe @eograp()ie am bent 3. ^urfud 
von Stöftner. ^ieranf ,al§ 4. Änrfuö: ipecielle Öeograp^ie üon i^entfdjlanb. Stetes 
^^or5eicl)nen an bie äl^anbtafcl mit ßiHFunbelegnng t)on 'Jiormalen. Illa. nnb Illb. getrennt. 
Dr. ^entfcbel. 

^efl^ifl^te* 2 3tnnben. lHttorientalifd)e nnb gried)i)d)e Öeid)id)te. (Sriediif^e 
tWi)t^ologie. Öeograpljie iHlt4öried)enIanb§. III a. nnb Illb. getrennt. Dr. yoofe. 

• 9{atttr|icfc^ili^te* l 3tnnbe. "^m Sommer äJ o t a n i f. 33efpred^nng ber nicbrigen 
5Ui)ptogamen nnb Ucberfid)t über tia^ natnrlid)e ^45ffö"8»^u)9ftem "^m SBinter 3ooIogie. 
'4ktrad)tung Der loirbcUofen Itjierc. lila, nnb Illb. getrennt, otübner. 

^^9fit* 2 Stnnben. Jic lüidjtigften 6r|d)einnngen ber ■^Hipfif, mit Stnöfdjlnft ber . 
magnetifdien nnb eleftrifd)en (Srfdjeinnngen, jn beren S3c)pred)nng bie ^di nid)t an6rcid)te. 
')lad) .^cnffi, ßeitfaben ber '|U)i)fif. Illa. nnb Illb. getrennt. Dr. Sdjnlje. 

ttrit^mctil* 3 3tnnben. ^ie 4 Specieö mit ^^ndiftaben, bie einfaAften Säfee 
über ^Uitenjen, Cnabratuniv^ef, Hnbi!uuir5cl, angefeWe (>)Ieid)nngen I. Wrabcö mit l Un- 
betannten. öofmanno Jlnfgaben IL 2i)C\i Illa. nnb Illb. getrennt. G)iefing. 

(Geometrie* 3 Stnnben. Sinien, 'il>infe(, baö T^reiecf, baö 'iUercd (befonberö 
"i^araUelogramm), ber Urcio. WIeid)f)eit ber Jyignren. "iverljältnif; nnb ^^U'oportion, 9lel)ntid)feit 
be§ iDreiedö. 83ot)mannö ^etjrbnd) ber ^Jfatljematit I. Tljeil. Illa. nnb lilb. 
getrennt. (Siefing. 

9lc(^ttctt« l Stuube. 'i^rocentrcd)nnng, 3i»ö^^d)"W"S / '^iöbatt' nnb Tiöconto^ 
red)nnng, Äettenred)nnng, ("»5efeUfd)aftöredjnnng, 'ä)Jifd)intg§redmnng, ^JJJün5red)nnng. III a. 
nnb Illb. getrennt. Dr. 1!)} artet. 

;{ci(^nett« 2 Stnnben. a. Gkometrifdjeö 3cid)nen. JlUgcmcincö über bie jnm 
lifinearseidinen nöt^igen ^JJiateriaticn. (Sonftrnction unb 2^t)ei(inig ber Wcraben, parallelen 
unb SBinfel, ^^roportionallinien n. f. lu. (Sonftrnction ber regelmäßigen unb unregelmäßigen 
^^Joltjgone, ber !^inien im unb am Greife, ber Coalen, (Snformen, (Sttipfen, ©piralen, 'Ißa- 
rabeln u. f. w). b. 3lUe än)eiiöoc^cn3veit)anbieic^nen. Illa. unb Illb. getrennt, äüinbifd^. 

6itt||ett. 3m Sommer 2, im 3i^inter 1 Stunbe. Tie HI. Älaffe get)örte nur 
bem (Jl)ore an. Sic^e f)ierüber Oberprima. :örent^el. 

Xltrtten* 2 Stnnben. Xie ^ciübnngen würben meift mit öö»teln an^efül)rt. 
T)ie (Seräl ^Übungen würben mit ^^Ö^wnbelegung b:r 2^urntafcln t)on Jtabenftein in 
Stiegen üorgeuommcn. Illa. unb Illb. combinirt Stübner. 

^iifeir-$ecttttbit. 

Uttterfcdtttte a. Älaffenle^rer: Dberlel)rcr Dr. §eutfd;el. 
UntcrfecutiHa b. älaffenle^rer: Oberlehrer Dr. IDtüUer. 

ttclinUitt« 2 Stnnben. ^m Sommer: 'ipoetifdje, propI)etifc^e unb apocrtjp^ifc^ S^üd^r 
b€d atten ^eftainents. 3m Üßinter: Sieben S^fu nad) ben (Soangctien. a. ixni b. getrennt. 
Dr. 3tid)ter. 


— 28 — 

Sentfcl^« 3 ©tuuben. 2tttntt: jQomerd Db^ffee naä) ber Ueberfe^ung t)on äJog; 
©oet^cö ®öfe t)on Scrlid^ingen. Grflärung ©d^iHcr'fd^er ©ebid^tc. 2)cclam(rtion. SKctrifd^e 
Ucbuiigciu 2luffäBe. a. Dr. ,^cntfd^cl b. Dr. 3KälUr. 

fiatein« 4 @timben. a. 2 Stunben fie!türe: Caesar de hello gall. I unb IL 
b. 2 ©tauben SputaE unb münbtid^cd Ucbcrfefeen bcr Ucbungsftüdfc in aJlibbcnborf 
unb ©rüter. ?ßcnfo unb Gilcmporalia. a. Dr. §cntfd)cl. b. Dr. aKüHet. 

^rattjüfifd^* 4 Stunben. a. @rammati!: ^lö^, ©d^ulgrammatif routbe 
bis Sectton 64 burd&fleuouutten. b. Scftüre: 3)ic leidet cren Binde öuö bcm Manuel 
von '^Jßiöii mürben gelefeu unb ©pred^übungen baran gefnüpft. — ©d^riftlid^e lieber- 
fefeungeu an^ beni 2)eutfd^en. a)Jemorirübungen. a. Dr. SBunber. b. 33 r entlieh 

^glifd^* 3 ©tiniben. a. ©rammotif: Gö würben an^ ber görmenlel)rc bie 
Äapitel über baö 2lbiectit)um, äJerbum unb Pronomen burd^genommen unb burdj münblid&c 
unb fd^riftlidic Ucberfeßungen an^ bem S)eutfdf)en inö ©nglifd^e, fowic burc^ Gjrtemporalien 
eingeübt. Sc^rbud^: ©eorg, Glcmentargrammatü. b. Seftüve ber im 2ct)rbudie ent- 
I)oltenen Sefeftüde, ©pred&^ unb 3)Jemorirübungen. a. unb b. getrennt. Dr. %Ux)6)ev, 

#eO||ra|ii^ie» 2 ©tunben. ©pecieHe ©eograp^ie (4. Rurfud) mn ©ponicn, ^ortugal^ 
granfreic^, Stalien, 2;ttrfei, ©ried^cnlanb. ©tete« SBorjeid^nen an bie SBonbtafel mit 3u= 
grunbetegung oon Jlormaten. a. unb b. getrennt. Dr. ^entfdö^I- 

^tf^i^te« 2 ©tunben. dtepetition ber altorientalifd^en unb griedE)ifd)en ©efdE)i(i^te. 
Siömifd^e ®efd)i(^te biö jum Huöbrud^ ber »ürgerfriege. a. Dr.-XJoqet. b. Dr. SDiüIIer. 

^^^fiL 2 ©tunben. aWagnetiömu« unb eieftricitat. — 3ne^anif: JDie einfod^en 
3Wafd)inen unb bereu Slnwenbung; l|t)broftatifdier Xtnd, ard^imebifd^eö ^rincip, befonberä 
in feiner Slnroenbung an^ S3eftimmung be« SJoIumen unb bcd fpecififd^en ©emid^tö fefter 
Äörper; MeroRatif. a. unb b. getrennt. Dr. ©d^ulje. 

&ttniit* 2 ©tunben. ^ie Gtemente ber unorganifdien Gl)emie; indbefonbere bie 
roid^tigftcn aWetalloibe unb bereu SBerbinbungen mit ©aucrjltoff, aBafferjtoff 2c. . ®ie ted^nifd& 
unb lanbroirt^fd^aftlid^ u)id|tigflen ©öuren unb ©alje. a. unb b. getrennt. Dr. 2BoIf. 

tttit^metit« 2 ©tunben. ^otenjen unb 2Bur}eIn mit gan}em pofttiDen ß^ponenten. 
©(eid^ungen unb ®leid)ungöanfä6e 1. ©rabed. 9l(In)öd^entlid^e 9(uf gaben, a. unb b. ge- 
trennt. Dr. SWärfet. 

^totnetrie* 3 ©tunben. %[el^ntid^Ieit ber Figuren, ^ie regulären ^lUelede. 93e- 
red^nung be« Äreifeö unb S3ejlimmung ber Qal)l 7t. SSopmonn, Se^rbud^ ber aßatl^es 
matif I. 2:^eil. a. imb b. getrennt. Dr. 3Körfel. 

3^t^ttem 2 ©tunben. a. Orthogonale ^rojection. Mgemeined aM ber 
5ßroiection«lc^re. 2)arftettung beö fünfte« auf ein, jioei unb brei Qbentn. 25ie ©erabe 
unb il^re üerfd^iebenen Sagen. 3lüdfbeflimmungen. ^rojectionen ber begrenzten ebenen 
gläd^en unb ber leid^teren Äörper. SSerroenbet würben bie SBerfe üon 2)ietel, ^elabar unb 
äBeidl^aupt. b. ^reil^anbjeid^nen fanb alle jtoei SBod^en ftatt. a. unb b. getrennt. 
2Binbifd|. 

SittACii* 3m ©ommer 2, äßinter 1 ©tunbe. 3)ie ©ecunba gel^örte nur bem 
e^ore QU. ©idje hierüber Oberprima, aärentl^el. 


— 29 — 

Zttrttett. 2 @tunben. Freiübungen mit Kauteln unb Stäben. @erfitpbungen 
tote in poriger JtlaSfe. a. unb b. combinirt. Stübner. 

ÄIaf|enlel)rer: Oberlehrer Dr. Slid^ter. 

9leü((tott* 2 ©tunben. ©taubendte^re. &tbtn unb »riefe 35auti. Dr. "Slid^ter. 

^eiltfil^. 4 Stunben. a. Seftttrc beö Jlibelungentiebeö, foroie von ®öt^e'ö 
liertnann tinb ^orot^ea. b. ^aö ^auptf äd^Iid^fte aM ber SRetrif unb ^oett! atid 
iUc^off'd ^anbbucb ber beutfd^en SlationaKiteratnr erläutert. Eigene metrifd^e SJerfud^e 
ber S^üler in jambifd^em, tro^äif<i^em, epifdb^m unb etegifcbem J>erömtt6, forote in ber 
fappl^ifd^en unb alfäifd&en ©troptienfornt. c. 2)effatnotion«übungen unb anfange im freien 
Vortrag, d. 3)lonatlicbe ©ttjlarbeiten (6I)rieen, 3«^<Jlt*öngQben, (S^orafteriflilen, leid^tere 
Slbl^anblungctt). Dr. SRtd)ter. 

fiatettt* 3 8tunben. a. Scftflre von Caesar de bell. gall. IIb. VII, foroie 
ein}e(ner 9lbfd)nitte au^ Livius unb Sallust. ttad) ber 9ludn)al^( in ^od^e'ö fiefebud^ für 
obere Älajfen. b. "ijirofobif uttb Seftüre r)erfd)iebencr Stüde aiiö Ovid unb ber ß^refto- 
motl^ie von Siebelid^öabenidjt. c. Jiepetition ber Spntan;. 3KflnbIid&eö Ueberfeften 
au6 Dfiermann'ö Uebungöbud), 4. 2t)eil. SKonottid^ 1 '^enfum unb 1 Grtemporale. 
Dr. SRiÄtcr. 

^ruttsüfif^. 4Stu]tbeit. a. ©raintnatif: 2)ie @d)u(gramtnatit t)on^lö6n)urbe 
beeitbet imb Durd) mtinblid^e Ueberfeftunqen aud ©runer'ö beutfdien 9Wufter)Tttdten 
loieberbolt. b. fieftüre: Shiö bem Manuel it)urben Stüde üon Dumas, Octave Feuillet, 
Alfred de Vigny, Mme. de Staöl, Buifon, Roilsseau getefcn unb erlätitert. — Spred^- 
unb SJfemorirübtingen. Scä&riftlid)c Uebcrfefeungen aus bem 5?eutfd^en. Gjtemporalien. 
Dr. aSunber. 

^Ulifd^« 3 Stunben. a. ©rammatif. 3)ie etementargrammatif von 
®eorg mürbe ju ßnbe geführt unb bie ^auptfopitel ber ©pntar, befonberö bie Sleftion 
ber i^erben, mürben burd^ münbfidie tmb fd)riftli(lbe Ueberfeftungen tuieberbott unb geübt. 
b. öeltüre. 9(n« .^errig'd British Authors tpurben Stüdfe von Swift, Fielding, 
SmoUet, L. Montague unb Defoe getefen unb in englifd^er Sprad^c befprod^en. — 3Re= 
morirttbungen. ©ftemporalien. Dr. SBunber. 

#togta)i^it* 2 Stuitbcn. Specieße ©eograpbie (4. Äurfuö) t)on Selgicti, .©ollanb, 
Dänemarf, SIanbinQt)ieit, Shifelonb, Defterreid^ unb ber ©df)mei5. ©teteö Sorjeid^nen on 
bie äBanbtafet tnit 3wgrunbelegung von 9tormaIen. SDirector. 

#cfd^id^tc* 2 ©tunben. 3m ©ommer: römifd^e ©efd^idfite pon ben ©racclien bi* 
jutn 6nbc be« Raiferreid^d, nac^ a)opib aRüller'd Slbrife ber oK^emeinen SBelt.= 
gefd)i(^tc. 3m äBinter: beutfcbe fflefd^id^te pon i^ren äitfättgen bi« 5u ben fäd^ftfd^en 
iRaifern nad) 2)opib a)iüner'ö ®efcbid)ie bed beutfc^en SSolfeö. Dr. Siid^ter. 

^im^U 2 Stunben. S)ie ©efefie ber aWecboni! fefter, tropfbar flüffiger unb 
luftförmiger Äörper mtirbeit inbuctip abgeliitet unb burii^ jablreid^e Seifpiele erläutert. 
Dr. ©d>ul5e. 


— 30 — 

i&fitmit* 2 3tunben. diepetitionen auö betS^mie ber md^tmetaDifc^en @(emente. 
allgemeine »etrod)tungen über bic Saljc. 2)ie roic^tigften 3RetaIIe unb bereit SJerbinbungen. 
^abrifation von Gifen, Stol)l, Äupfcr u. f. ro. Dr. aSoIf. 

ttrit^metit« 2 3tunbcn. 'itUgenteine ^otenjle^te, Sogarit^men, @(eid^ungen 
1. ©rabeö mit metjreren unb 2. förabes mit einer Unbefanntcn. Dr. Sd^ulje. 

<l(eomctrtc« 3 3tunben. @bene ^Trigonometrie nad) Sopmann. äl[tn)5c^ent(id^e 
aufgaben. Dr. ^JJJärfel. 

$ti^ntn* 2 3tunben. a. ^ortfe^ung ber ortt)ogonQ(en protection. Hax- 
ftettung unb Cintroirfetung ober DJefcbeftimmung ber ^riömen unb ^pramiben, ber regulären 
^ßol^cber unb ber brei elementaren runben Äörper nebfl ber cplinbrifdicn unb conifd^en 
©d^raubeulinie , bic gerounbenen Äörper. b. 2)aö grei^anbjeic^ncn, nur nad^ ©^p«^ 
mobeUen, würbe alle 14 Xage gepflegt. 3Binbif(^. 

SitiACit« xÜiii 3ommer 2^ im 3Binter 1 Stunbe. ^ie Secunba gehörte nur bem 
G^orc an. Sielte tiierübcr Cberprima. Srent^et. 

Xnrtten. 2 Stunben. Sie^e Cberprima. Stübner. 

Älaffcnle^rer: Obericlirer Dr. Sd^ulje. 

tteligiott* 2 (Stunben. 'l^oUenbung ber @(aubend(e^re. Seftäre audgemä^lter 
Stücfe aii^ bem alten Xeftament. 5lird)engefd)id^te L Xi^dl Dr. SRid^ter. 

Sentf^* 4 Stunben, im äSinter 5 Stunben. a. ©efd^id^tc ber beutfd^en 
^^{ationalliteratur t)on i^ren Anfängen biö jur Sieformation, üerbunben mit Seftürc ber 
in äJiel)off'6 iQö^hbud) gebotenen groben. Sa« 5Rötl^igfte auö ber mittel^oc^beutfd^en 
2Bort= unb ®a^tel)re (2 St.). b. anfange ber !?idpofitionöle^rc mit Uebungen. 
c. 5)ie beutfdjen Stcimformen, baju Seftttre unb Grflärung ber in SBie^off'ö Sefe« 
bud) enthaltenen Seifpiele unb eigene ^^crfuc^e ber Schüler (b. uubc. l©t.). d. Seftüre, 
im Sommer Seffing'ö Gmilia ©alotti, im Sßinter ©öt^e'd 3pl)igenia (1 St. combinirt mit 
Oberprima), e. Sööd^entlid^e Uebungen im 3)eclamiren, freien i?ortrage, ^roto^ 
folliren, 'Jtecenfiren (1 St. comb, mit Oberprima). 3}ionatlid^ eine Stplarbeit (Sdtiit 
berungen, ^^arallelen, frei erfunbene Grjä^lungen, Heinere 2lbfianblungen). ^rof. Dr. 3?ogel. 

fiattitt* 3 Stunben. a. Sef türe: Sallustii bellum Jugurthinum c. V — XXVII. 
Cicero oratio pro Archia poSta, aud Ooibö ^J)ietamorp^ofen: bie Sd)öpfung, bie SBeltalter, 
bie grofee ^lut^, 5Riobc, 3?äbaluö, bie cal^bonifdfee 3agb, ^^iUmon unb Saueid — 'ißripat- 
leftüre: Sallustii bellum Jugurthinum c. LXXXVI— CXIV. b. ©rammatil: ©injelne 
Äapitel ber Syntaxis omata unb ber äöortbitbung«le^re im Slnfd^lufe an bie fiefture. — 
3Jlonatlid) jroei ^enfa auö ^^Jutfd^e, ©rinnerungen 2c. ißrof. Dr. J?ogcl. 

^ranjSfif^« 4 Stunben. a. @rammatif: ^'.ünblidie Ueberfe^ungen a\i^ @runer'« 
beutfddcn 3)lufterflttdEcn. b. Seitüre: Mademoiselle de la Seiglifere, Cid unb Zaire, 
ooUftänbig; Henriade 1., 2. unb 10. Öefang. ^reie Sluffä^e, ajerfud^ Heiner freier SJortrage, 
£iteraturgefd)id)te. SJ r e n t ^ e l. 


— 31 — 

tfnglifd^* 3 ©tunben. a. ©rammattf: 9JlünbIic^e Ueberfefeiingcn nadiOruncr, 
„bcutfd^c 3JJuftcrfiücfc." b. fie!türe: äu« io^Trig'd British Authors rourben Stüdc von Bacon, 
Locke, Sterne, SmoUet gelcfen. ^icrouf folgte Shakespeare's Merchant of Venice, act 
I — ^IV mit ©rflärungen in englifc^er ©prad^e. ^^Jenfa. Dr. äßunber. 

<i^eogra)i^{e« 2 ©tunben. a. 1 ©tunbe. aKat^cinatifcfic ©cograp^ic. . b. 1 Stuube. 
Oeograp^tc üon Slfrifa uub SKmcrifa. 4 Rurfiid. 2)ircctor. 

li^ef^id^te« 2 Stunbcn. ®ef^id)te te^ beiitfcfieii ^nittclaltcrö mit ftctcr SBerOd-^ 
pditigung ber aiifecrbcutfd^en ajcr^ältnifye. fie^tbucf): Daüib 3Küücr'd ®cfc^idjte bc§ 
bcutfd^cn )8oIfcS. Siepetition ber ®efd)id)te beö aitertf)iim§. "^vol Dr. .5>ogeI. 

Statnrnef^i^te« 1 ©tunbe. a. Sotanif im ©ommer. Ueberblid über baö ge= 
fammte ^flonjenrcid) nad^ bem natürlidien Spftem, mit befonberer Serüdfii^tiguitg ber ©e- 
fä6frt)ptogamen. b. S^ologie im SEßinter. Ueberblicf über ba§ gefammte S^fiierreic^ mit 
befonberer Sierüdtfid^tigung ber roirbelfofen 2^bierc. © tu b 11 er. 

^l^^fiL 2 ©tunben. aWagnetiömud unb Electricität. 3)ic 6)runbbegriffe ber ti^eo- 
retifc^en ?Ked)amf bebiictit) abgeleitet. SRad^ fieuffi, Seljrbud) ber ''^Jtiijiif. Dr. ©d^ulje. 

S^etnic» 2 ©timben. Elemente ber orgamid)eu 6t)cmie. 2)irector. 

tlritl^metif« 2 ©tunben. ®Ieicl)ungcn 2. Pjrabeö mit einer unb mehreren Un= 
befannten, @leid)nngSQnfä^e, arit^metifd)e 3iei^en. Dr. ©d)ut.^c. 

Geometrie» 3 ©tunben. 3^M*nmmengefetjte 5lufgaben aus ber ebenen S:rigono= 
metrie. ©tereometrie bis jur Sered)mmg ber ihigef. 9Jad) Soi;mann, Sel)rbuc^ ber 
aRatliematif, Xi)dl IL 3Böd)entIi(^ rourbe eine 9lufgabe ausgearbeitet. Dr. 3Kär!eI. 

^tii^ntn* 2 ©tunben. a. ^rojectiouöjeid^neu. 2^ie Serpentine , ber ge:^ 
rounbene ©äulenfd)aft unb gerounbene ßplinber, bie ebenen Sd)nitte be§ ^rismas, 6t)linberS, 
ber ^^ramibe uub bed Äegclö. 35urd)bringimgen biö ju jmei fd)rägen, nerfcbiebcn ftarfen 
$i)ramiben. b. g r ei banbj ei d)nen olle 3 2i5od)en. äSinDifd). 

@itt||ett« 3m ©ommer 2, im äßiuter 1 ©tunbe. ©ielje Oberprima. 

Xnmett« 2 ©tunben. ©ie^e Oberprima. 


Älaffenleljrer: Dberlel)rer '$rof. Dr. 'iJoget. 

Weüniott* 2 ©tunben. Srflärung ber 3Iugöburg'fd)en Gonfeffion. Äird)en3eid)id^te 
L S:t)eil. Dr. iHid)ter. 

Sentf^* 3m ©ommer 3, im SBintcr 4 ©tunben. a. Öefd)id)te ber beutfd^en 
Sßationalliteratur von ber Sieformation biß auf ®ötf)e unb Sdnller, mit Seftüre unb 
cinge^enber äkfpre^ung ber in ä^ieljoff'ö öanbbud) gebotener; ^^Jroben. b. äbrife ber 
Sogif. c. Seftüre: 3m ©ommer Öeffing'd ßmitia (Satotti, im äßinter ©öttie's 3pt)igenie. 
d. Hebungen im Declamiren, freien i^ortrage, ^^rotofolliren, Siecenfiren. — 
aRonatlid) eine ©tilarbeit (Slb^anblungen , iWebeu), ^in unb roieber poetifd^e '^Nerfuc^e. 
^rof. Dr. i^ogel. 


o* 


— 32 — 

fiateitt* 3 Stunbcn. a. Scttürc: Cicero, Cato major c. I — ^XI, oratio pro 
Archia poSta, aud DmbdSRetamorp^ofen: bie Schöpfung, bie mcc ::^elta(ter, bie (äiganten^ 
%caon. Die äUafferflutl^, SJeucalion unb ^prr^a, ^^aeton, Spciiuö, SRiobc , a)äbaluö, ^^ite^ 
mon unb ©auciö, Drpt|cuö unb 6urt)bicc, 3Ribad, bie ©ried^cn in äulid, i^ama, 9hima unb 
(ggerio, bie Seiten beö ^pt^agoroö. 5ßriootlcftüre: Cato major XII— XXIII. b. @ram= 
matif: (Sinjelne 3lbfd)nitte ber Syntaxis omata unb ber äi}ortbitbung6lc^rc im 9lnf(i^tu6 
an bie Sef tüte. — aKonatlid) jroci 5ßenf a aud ^ u t f d) e , 6 r i n n e r u u g c n 2c. ^rof • Dr, J^ o g e t. 

^ratt)9fifil^« 4@tunben. a. ©rammatif: ^J}tünb(id^eUeberfe^ungenaud ©runer'd 
Seutfd&en 9)iufterftädfen. b.Seftüre: Pascal, lettres provinciales ; Mme. deSfevign6, 
lettres; Flechier, oraison funfebre de Turenne; Montesquieu, esprit des lois; 
Lamartine, poämes, aud bem Manuel uon ^(ö|. ©an; tüurDen gelefen: PhMre, 
tragfedie de Racine; Le mfedecin malgre lui par Molifere. ßurforifd): La Cama- 
raderie par Scribe. — älufjä^e. iJitevaturgefc^td)tc. Dr. äüuu ber. 

@tt||Uf(^. 3 Stunbcn. a. @rammati!: ^J)!ünblic^e UeberfeQungen na(!^ ^errig'd 
2(uf gaben, b. ;:eftüre: Shakespeare 's Jul. Caesar becnbct. hierauf: As you like it, 
comedy by Shakespeare. Will. Pitt, on tlie abolition of the slavetrade unb einige 
®ebi4)te auö ^errig'ö British Authors. — ^^Jeufa. fiiteratur^efd;id)tc. Dr. SBunber. 

#eogra)i^ie* 2 3tunben. a. i @tunbe mat^emattfd^e ©eograp^ie. b. l Stunbe 
Siepetition auö ber pti9fifaUfd)en, topifd^en unb politifd^en ©eograp^ie. SDirector. 

%t\^\^iu 2 Stunben. '^^om 93eginn bed breigigjä^rigen jtriegd bid 9{apoteon I. 
mit befonberer Sierüdfic^tigung ber beutfd^cn ©efc^id^te. Sel)rbu^: 35at)ib 3)lüüerö 
©efcftic^te beö beutfdjen iiolfeö. Siepetition ber ©efd^id^ite bed Slttert^umö unb be4 
anittelalterö. ^^Jrof. Dr. liBogel. 

9lat]ir||ef<l^id^te« 2 ©tunben. a. Sotanif: 3m Sommer 1 ©tunbe. Slnatomie 
unb 5P^i)[io(ogie ber ^flanjen. b. Zoologie: 3nt äßinter 1 ©tunbe. 3lnatomie unb 
^^t)fiologie bed 3Kentdjen. Stübner. aJJineralogie: 1 ©tunbe roä^renb bed ganjen Sa^red. 
SJefanntfd)aft mit über 100 ber roid)tigftcn orpftognoftifd^en unb gcognoftifd^en SJlineralien 
naci) i^ren p^pjtfaUfc^en Äennjeid^en unb nacb i^rer c^emifd^en ßwföuimenfefeung. ©lemente 
ber ©eognofie unb ®eo(ogie 2)irector. 

^^^fit 3 ©tunben. Sie ©efefee ber rotirenbe.i unb ber ofcittirenben Öeroegung. 
anmenbung ber festeren auf 3lfuftif unb Dptif. "^^i) iQeuf fi, Sebrbud; ber ^l)t)fif. 
Dr. ©d^utje. 

^i^etnie« 2 ©tunben. erroeiterung unb äudbau bed in ben frül)eren Äfaffen 
bel^anbelten ©toffed. 2!)irector. 

ttrit^metif. 2 ©tunben. ^öl^ere ©leid&ungen. Se^re Don ben ©ombinationen. 
Sinomifd^er Üelirfafe. Slnfangdgrünbe ber SBafjrfd^einlid^feitdred^nung. SSenuftt mürben bie 
Aufgaben dou ^ofmann, III. %\^\\. Dr. ©d^ul^e. 

tteotnetrie« 3 ©tunben. Siepetition ber Stereometrie. Slnalitifd^e ©eometrie ber 
&^vxt bid einfcbl. ber fiegelfc^nitte. Stäumtid^e Soorbinaten, ©lei(i^ungen ber ©eraben im 
Slaume unb ber ^\it\\t. Dr. ©d)u(}e. 

S^i^tt^tt* 2 ©tunben. ^erfpectiue. aSgemeined. ©eometrifd^e unb freie Sel^anb^ 
lung abroed^felnb. 'Bon ber ^arattel^ unb ^olarperfpectioe. Siad^ ber Slatur mürben ge^ 


— 33 — 

jeid^net 1) Don beii Supitid'fc^en @i|enftabmobeUen ber ^bus^ baö ftubudireu}, bie ^^i^ra- 
miben unb bad ^rtöma in ben Derfd;iebenften Stellungen ; 2) bad (anbtDtrt()f(i^aft(id^e Sieben- 
gcbäube unb 3) einige (SppömobeUe^ n)obei bad 92öt^igfte aud ber 93e(eud)tungdtl)eone jur 
ä3efpred^ung unb mnn^enbung tarn. 'IBinbifd^. 

G^orfittnett. Z^ @ommer 2 @tunben^ im SBinter I Stunbe. kluger (iJ)oxältn 
nad^öiller rourben nodö geübt: 3Rotetten unb geiftliii^e unb n)elttid^e Sieber für gemifd^ten 
£i)or aud ber Musica sacra für ^öl^re Schuten unb ben Sieberfammhmgen oon fiorenj^ 
(^ut unb ^ra^t. Schüler aud fämmt liefen itlaffen vereinigt, ^rent^el. 

Xntntn* 2 Stunben. Freiübungen mit @ifenflöben. @erät^übungen n)ie in 
2^ertia. (Sombinirt mit Cberfecunba unb Unterprima. Stübner. 


£ommerf|albiat)r: 

^elümeffett ttnü WtUcUtrctt« 2 Stunben. ^Ibftcden von £inien unb äBinfeln im 
gelbe. 3^irectcd unb iubirccteö aWeffen von Streden. Slufna^me von 55^9"!^^^^ mittclft 
rec^troinlUger Goorbinaten. 3lufnat)me von öJrunbftüden mit ber Äettc unb bem 9)iefetif(]^ 
nad) ber Umjie^ungöv ^olor= unb ©tanblinienmet^obe. Slufno^mc bed ganjen Örunbftüdd 
ber 9teatfd)ule. 3Jered)nung unb S^l^eilung von örunbftüden. 9ht)cIIiren auö ber SÖJitte. 
^ie 14 ©d)üler mürben in 2 Slbt^eilungen getrennt eingeübt. Dr. ^^fannftiel. 

^nilf tt^ruttn« 2 @tunben. l . @ i n f a d) e I a n b m. S u d) f ü ^ r u n g. Sinric^t ung 
Dom Onmbbud), (^erät^e-Sn^entar, 33eftanbdv S^ünger^ ©aat-, ernte-, atudbrufd^- unb 
3)iüt)lenregifter, SSerfauföiournaJ, Öefdt)Qft«= unb 2lrbeiterconto, S^agetöl)ner=9iegifter, 6api= 
talieubui^ unb 6affa«6onto. 4>crmögenäaufnat)me, Slbfd^luß ber S3üd)er unb Silanj am 
©übe beö lanbroirt^fdjiaftlid^en SHed^nungSja^red. 2. ©runbjüge ber boppelten 8ud|= 
fü^rung, äufftellung beö Hauptbuches. Dr. ^^Jfannftiel. 

VKlgemcitte (Stttmit* 2 Stunben. 3n ^l^erbinbung mit Unterfecunba b. Sie^e 
Unterfccunba b. Dr. SBoIf. 

äBinter^albja^r: 

^ftattjetUi^^fiologic mtH ^flanjetttratit^citett. 2 Stunben. @d mürbe bie 
Se^re oom «au unb ben Sebendt^ätigfeiten ber ^panje be^anbelt unb burd^ SJorjeigung 
unb ©rflänmg ja^treidjier, mifroffopifd)er Präparate, fomie einige ©Epcrimente erläutert unb 
Deranfd^aulid^t. 2)aran fd^tofe fid^, meift unmittelbar mit ben betrcffenbeu Äapiteln ber 
^^^pfiologie uerbunben, bie Sefpred^ung ber mid^tigften Äranf^eiten indbefonbere unfercr 
6ulturgemäd^fe, i^rer Urfac^e unb i^rer SJorbeuge unb Öel^anblung. Dr. IJleifd^cr. 


— 34 — 

SodSWitt^fd^aftiSllc^tc« 2 ©tunben. «cfd)id)te bctfclbcn feit bcm 16. ^ai)X'^ 
l^unbcrt. Sßorbcgriffc (®ut, Sycrtl), ^^Jrciö, SBirtl^lAaft). ^>robuction ber Oüter (^robuctb^ 
fräftc: Slatur, Gapital, Slrbcit). "iProbuctioiiöprocefe (ÖJerocrbc ber ©toffgctpinnung, ©toff= 
üerebetung unb ©ütetücrtljeilung). ^^robucte (Örunbrcntc. Gapitalrente unb 3lTbeit6lo^n). 
SBirtl^fd^aftSformen {3latnxaU, ©elb^ unb Grebitanrtöfdiaft) (Sotifumtiou ber ®üter, (Gapi- 
talifation, ^ßcrfid^erungdroefen unb Sujciiö). Dr. ^4>f<i»niftiel. 

tlQilctncittc (!^^cmtt* '^ ©Umbcn. Süic im Sommer. Dr. äSoIf. 

35ie übrigen aLtgemeineu llntcrrici)töfädier fallen bei bem erften 6urfu§ mit ben= 
jenigen ber Unterfecuuba jufammen, nur baft jioei Stunben ^rojectionöjeid^ncn unb bas 
Gl^orfingen burd^ bie obigen Wegenftänbe. erfeftt werben. 

3uieiter Cttrju0*j. 

S m m e r l) tt I b j a l) r: 

fiattÜttiitt^fc^afUifl^e mtü orRanifc^c ($^emic. 4 Stunben. ^ie (anbmirtljfdbaft- 
lid^ roid^tigen ©toffe. Sia^rungöftoffe ber ^^Jflanjen in Äuft unb ^-Boben. Ginflu6 berfelben 
auf bie Segetation. Oleidjmert^igfeit aller SJabrungsftoffe. Ginleitung in bie organifd^c 
G^emie. 2ltco^ole, 3lctl)er, ©äuren 2c. 5)ie 9ial)rungömittel ber X\:)kxc erjeugt in ben 
^Pffanjen. 35üngemittel. ©tidftoff^altige unb fticfftofffrcie Futtermittel. 3lm ©d^luffc beö 
Gurfuö Ginigea über bie tanbn)irtl)fd;aftlid) ted)ni)d)en GJeroerbc: ©ffigfabrifation, ©piritusv 
®tärfe= unb 3iitfß^*f^l>nf^tion. Dr. äöoif. 

*) 3^*^ Unterflütjung unb ßrläuterung bc6 ^Vorgetragenen bienen: 

a. 3)aS unmittelbar an bie Slnftalt anfto^enbe SScrfud^äfelb**) mit botanifd^cm ©arten. 

b. ©ine ©ammlung t)on lanbroirt^fd^aftUd^cn öerät^en unb 5JRobclIcn. 

c. Gine fe^r DoSftänbige ©ammlung von t^eile natürlid^en, t^eilS nad^gemad^ten ^xo- 
bucten ber Sanbrnirt^fd^aft, foroie ber Dbft= unb ©artencultur. 

d. ©ine joologifd^e ©ammlung, meldte neben ben Sfelctten ber mid^tigften ^auSt^iere 
namentlid^ Snfectcn, meldte ber Sanb- unb ^orftmirt^fd^aft fd^äblic^ ftnb, enthält. 

c. (Sine 3)ltneralienf ammlung. 

f. Gin J&crbarium. 

g. Gine Sibltot^e! ber beften Sucher unb 3citld)riftcn, meldte über lanbroirt^fd^aftlid^c 
3meigc attcr 3lrt in 2)eutfd^lanb, Jranfreid^ unb Gnglanb erfd^ienen ftnb. 

h. 2)aö Saboratorium ber c^emifc^en JJcrfud^oftation. 


••) Um fatfc^cn StuffaffimQcn ber ^iierrcciibuiic) beö juiii 'i^cifuc^sfelbe bicnenben Jclbgrunbftücfcö Dor- 
gubeugen, fei Umtxtt, ba^ bie J^elbocrfuc^e lebiglid) remonftrationsinittel {ein unb in äf)nn(^ec 2Bei|e bienen 
fotten, wie ber SBerfuc^ in ber ^(;t?fif unb (5^emie. 5^aS ^^crfucl^öfeIb foU roeber alä ^JWufterroirt^fcl;aft, nocj^ alä 
ÜWittel jur Söfung großer ioiffenf(^aftlid)er ivröfif" ^i"^ practifc^er 'l^robleme bienen, oud^ \)at e§ nid;t ben 
3n>e(f, bie @c^uler practifd^ gu befc^öfttgen, i^nen alfo g(eid)fam ^rariä ;u lehren. 3So^ aber foll e§ lehren, 
tote man ^crfud^e an^ufleUen l^at ober roic ber einfädle *{>raftifer ;l^crfud^e machen mug. 


— 35 — 

tttial^tif^e üfttmiu 3 @tnnben. 3m 9lnfd)(u^ an bie [anbroirt^fd^aftlid^e S^em<e: 
attgemeitte 3luffd)lüffe über bie 9Jatur bev d)etnifd)eu 9?erbinbungcn imb beten Sejlanbt^eile, 
3>cr^alten ber Körper por bem Sötl;rol)re, ju Söfungönütteln, SBaffer, ©äuren 2C. 3)ie 
roefentlid)en Unterf(!^iebe in bem 4<erl)alten ber Äörper gegen biefe 3lgentien waren Don ben 
©c^ülern burd) äuöfü^rung von iverfuften felbft }u finben. S^rennimg ber njici^tigften 
Äörper in ©ruppen. Oualitatiüer 9Jad)n)eid ber n)id)tigften Äörper ber einjetnen (Sruppen. 
Dr. aßolf. 

6ait)lltiirtl|fi|aftti4c ^otattit* 2 Stunben. 'J{epetittondn)eife ^efpred^ung bed 
fünftUc^en unb beö natürlichen ^4>Pö"ä^"Ü)f^^«iö; ^^^flansenbeftimmen. 2ludfii^rUd)ere S^e^anb? 
lung lanbwirt^fdjaftlid^ roid)tiger gamiiien, j. Ö. ber SHoft- unb öranbpilje, ber ^ö^er 
organifirte Sc^marofeer ent^altenben Familien, ber ©räfer, Äreujbliit^Ier, ©c^metterling«- 
btüttiter. 2)ad 3lnfd)auungdmateriol würbe t^eilö bem botanifdjen ©arten entnommen, tl^eiU 
auf ©jfurfionen gewonnen. Dr. glcifd)er. 

^flattjettian« r» ©tunben. a. ©pecieller ^^äflanjenbau: ©amen-, Cbfi-, 
ÖIumen=, Slatt^ ©tengeU unb äBurjelbau; äßiefenbau nebft ©runbfä^en ber Se- unb ©nt- 
roäfferung. b. 2tügemeiner 'ipflanjenbau: (gntroidelung ber "ipflanie (Äeimung, äBac^g* 
t^um, )lserme^rung), bie d}emifd)en Seftanbttieile ber 'i^ftanje unb beren aufnähme ((Sr= 
nä^rung ber @eroäd)fe), ber ©rfa^ biefer Seftanbt^eile (S)tingung) unb bie Unterfud^ung 
beö ©tanborteö ber ^^}f(anjen (fflobenpriifung). 3lad) Dr. ^fannftieTö Seitfaben: „Xzx 
Ianbroirtt)fd)aftlid)e Wansenbau." Dr. 'i^Sfannftiet. 

XftlttüUütnmit uttH s^^^ftologic. 2 ©tunben. :rer innere 93au unb bie Sebend- 
erfd^einungen unferer ©auöt^iere; fpecielier bie i^apitel von ben c^emifd)en Seftanbt^eilen 
bes Äörperö, ben guttermittetn, ber i>erDauung, älffimitation, bem Söad}dtt)um, ber SBärme- 
bilbung, Äraftentwidtelung, ber J-ortpflanjung. 3)lit 2)emonftrationen an 2lbbitbungen, am 
©fetett, am frijd) getöbtcten 2:i)ier unb an mifroffopifd^en ^Präparaten. Dr. gleifc^er. 

äSittentnu^ttittlle. l ©tunbe. Seftanbt^ei(e ber fiuft. Sinwirfung ber Sßärme 
unb Ääite. Sßinbftrömungen — ^ieberfc^Iäge — ßufteleftricität — 3)ieteoroIogifd)C Snftru- 
mente, bereu Slnwenbung, fowie anbere a)littel bie 2i5itterung feftjuflellen. — 2lb^öngigfcit 
ber aSitterimg üon ber iJage unb bem S3oben. Slberglauben in Sejug auf 3Sorauöbeftim= 
müng ber äöitternng. 2)irector. 

eattliwirt^fd^aftlid^t 9Raf(^iitcits nttll ^erät^etutifte. 2 ©tunben. ^a% @(eid)^ 
geroid^t ber Äräfte an ben einfadjen ^J)lttfd)inen. Ö)efc^i4)tli^c unb mat^ematifd^c S5etrad)tung 
ber ^^flüge, Gggen, Söaljen unb beren 3lnn)enbung. S^tegetn ber Sobenbearbeitung. ©äe= 
mafc^inen (3)riUd;, ©rntemafc^inen (3)lä^emafd)inen, ipeumenbemafd^inen, Äartoffet^eber), 
S)refd)mafd)inen unb anbere 3öirtl;)d[)aftdmafd{)inen (®etreibereinigungöv Qäd\tU, Jiübens 
fc^neibe^ unb Suttermafc^inen, 'ißumpen 2C.). Dr. ^^5fannftiel. 

^emoitftratiottcn mtH ßscurfiotiett« 2 ©tunben unb an freien 9lad()mittagen. 
1. ©ammlung ber im glufebette ber aJiulbe porfommenben geldarten. 2. Unterfud^ung ber 
3)i(ut)ialablagerungen (J)iluoiaUe^m, fiöfemerget unb S)iluüialmifd^fanb) l^inter ber Si^fl^l^ 
beö ^erm ©c^inbter; Sefi^tigung ber S^^S^^öfen unb ber 3i^fl^lf^t)rifation. 3. aWeffung 
beö ftärffien ©efätleö für Oietreibebau unb Dbftpflaniungen. 4. »efid^tigung mufter^aft unb 
fe^Ier^aft angelegter aBafyerfurd)en. 5. ßrflärung ber SBerfud^e im SJerfud^fifelb unb ^x- 


— 3G — 

örterung bes botanif(i^en ©attcrtö. 6. Untcrfud^ung bcr fanbiflen SWutbcniDicfcn unb einiger 
frif(^cn 3Bicfcn mittelft bcd 6rbbol)rerd. 7. ©ammliing dou 20 üctfd)ieb€«en 3(rtcii guter 
guttergräfer auf einer frifd^en 2Biefe bei ©örmift. 8. 8efud^ ber ^^hvX lanbroirttifd^aftHc^er 
3JlafdE)inen beö ^errn 9lid)ter. 9. ®j:curfion auf baö ®ut beö ißerm ^\\\\% ju ?ßulfiv; 
bei Dftrau, 5u einer auögebe^nten ^ßflugprobe. 10. Sonitirung einiger SBiefen unb SIecfer 
woii) fä^ftfdf^er unb eigener 3Ret^obe; Äenntnifenalime ber geraö^ntidöftcn Unfräuter. IL 9e 
ftitigung bcö Äöniglidben Weftüteö 3)1 orife bürg. 12. Unterfuc^ung ber i^erirntterungö' 
bobenarten üom ©ranit, @nei§, ©limmerfci^iefer, 2^^onfd^iefer unb ^[fitporpli^r auf i^ren 
©el^alt (kW fjcinerbe. 13. 95eurtt)eilunq einer ®etreibemä^emafcbine beim 3Ibmäl^en pon 
ißafer. 14. Scfid^tigung einer 3)rainagc uon 6 ^ectaren auf bem 3Kttergute beö ^errn 
©anber ju Oberfleinbad^. — Sic meinen botanifd^en ©jcurftonen würben unter SJlit- 
roirfung beö §errn Dr. gleifdjer vorgenommen. SDie ©ircurfionen mürben ausgearbeitet, 
bie SRefcrate corrigirt unb befprod^en. — 3lbgefef)en dou ben 6 fd^riftlidien efamenarbeiten, 
l^aben bie ©d^ülcr an Unterjeicbneten über fotgenbe ©egenftänbe arbeiten geliefert: 2)ic 
Sel^anblung beö ©tallbüngerö. SBie foll ber fianbmirtl) feinen ©oben unterfud^en? ®runb- 
fä|e ber ©ntmcifferung. 3)ie ßgge unb i^re 2(nmenbung. 3lrt, aJJenge unb SWifdiungö- 
üerl^ältniffe ber 9?al)rungdfioffe beö 9iinbt)ielj§. Seurt^eitung unb J^erbefferung einer ge- 
gebenen grudfitfolge. Sefd^reibung ber ©d^afmofle. (Sefttere Slrbeiten meift im 3Binter= 
Mbjal)re.) Dr. ^fannftiel. 


SBinter^albjabt: 

tlrlltitctt im i^txx\\i^vx fiaioratorinm. 5 €tunben. Sie 9(rbeiten in bem 
fiaboratorium bienten junödEiit jur ©rgänjung unb ßrmeiterung beö qualitatiüen S^Ijeilö ber 
Stnalpfe. 35aran reiften fid> bie 3)let^oben bergemid)töanalt)tifd^enS3eftimmungcn; befonberö 
bie S^rennung unb Qualitative Seftimmung ber Ianbmirtt)fd)aftlid) n)id)tigcn ©toffc. Slnoltjfe 
pflanjUdEjer unb tt)ierifd()er 3lfd)e. Sobcnanalpfe. Sie S^itrirmet^obe. Seftimmung beö ©tid = 
jloffö. Saö 3Bid^tigfte ber organifcbcn 6Iementarttnati)fe. — ©infad^ere quantitative Unter 
fud^ungen mürben von ben ©d)ülern fctbft auögefüt)rt; 3. 33. 95eftimmung ber Iöölid)en 
^fioöpi^orfäure in ben Superpt)oöpt)aten , beö ©tidfftoffö in 3tmmonfuperpf)oöpl^aten, im 
Änodienme^I 2c.; Seftimmung ber ÄoWenfäure unb beö Äalfeö in Jlalffteinen. Dr. SBolf. 

€(eftetttdlc^re unb Ooftettfuttilc* 2 ©tunben. Saö mid^tigfte ber ftrpftadograpbic 
^^J^rjfifaUfd^e Gigenfdjaften ber a)lineralicn. Sic lanbivirtl)fdöaftlid^ midjtigen 3)lincralicn 
unb ©efteinöarten. :i^erroitterungöproceB. Silbung ber Sobenarten. Unterf^eibenbc IDIcrf 
male ber einjelnen ^Bobenarten. aKed)anifd)e 3tnali)fe. Sic mid^tigften d^emifd^en unb p^tjfi 
falifd^en Gigenfd^aften ber 9ldtererbe. 3Wergabre. i^eranbenuig ber mid[)tigften diemifd^cn 
unb p^t)fifa(ifd)en CSigenfebaften ber 3tcf ererbe, 'i^eränbcrung ber (£igenfd)aften burd} bie 
Gultur beö aSobenö. ßtaffificatton unb Sonitirung ber Sldererben. Dr. SBolf. 

Sattimiirt^fd^aftHf^e Zoologie* 2 ©tunoen. Sie ben ßulturpffanjen fd^äblid^en 
unb nüglid^en X^iere. Sie äufeeren unb inneren ©dimaro^er unferer ^auöfäuget^ierc unD 
bereu Sefömpfung. Dr. ^fannftiet. 


- 37 — 

iBotauif^e unb jooloiiif^e ttttterftt^ntiiirti* ^ ©tunben. Qxotd unb @inri(]^tung 
bcö 9Wtfroff opä ; Slnteitung jüm ©ebraud^ bcjfelbcn. fieid^tcre, tuxä) bic ©d^ütcr auögcfül^rte 
Untcrfui^ungcn, welche an^ bie änatomic unb ^ß^^ftologic ber S^^iere unb ^flanjen, cin= 
f(!^lie6tid& bct ftranf^itcn lefttcrer, Sejug tiottcn. Dr. ^Ux^6)tx. 

^(anseiil^ttett. 2 ©tunbcn. Uebungen in fd^TOarjen unb farbigen Pänen. Sluf- 
jcid^nuug bcö Orunbftüdfö bcr Sicolfd^ulc nad^ 3?crmcifung unb SRiDellirung. ©runb« unb 
2lufriB lonbroirt^fd^aftlid^er (Sebäubc unb ©erätl^e. Dr. ^fonrtfticl. 

%%itxpvnhut^nn6lt%vt* 3 @tunben. 9l(Igemeine 3ii<^tun9^P^^"^ipi^^- @pecielle 
9lia)tungen ber 3üd^tung. 3linbmel^gud&t, ^ßferbejud&t ©d&meinejud&t, Sd^afjud^t. Seurt^ei- 
lung unb SBernjert^ung ber S^fiiere. ©rlcnnungöjeid^en unb Sel^anbtung ber l^äufigjlen 
Äranf^citen. Dr. ^fonnftief. 

!Betriell9(e^rc« 3 ©tunben. 3lai) Dr. ^ f a n n ft i e Td : ,,@r unb jüge ber lanbwirtl^' 
fd^aftüc^en SSie^judS)! unb ©etriebölel^re". (Scfd^id^te ber beutfd^en fionbroirt^fd^aft feit 
2;acituß bis }ur ©egenroart. SDiefclbe rourbe 2lnfang« nad^ SRotijen aufgearbeitet, fpäter 
roäl^rcnb beä SBortrag« fofort in'ö Steine nicbergefd^rieben, bann corrigirt unb befprod^en. 
Dr. «ßfannjliel. 

©egenftänbe mit ben ©d^ülern ber SHealfd^ule gemeinfd^aftlid^ roaxcn: 
^eutfd^ imb beutfd^e fiiteratur, granjöfifd^, 2:urneir. Sietie hierüber ben fiel^rplan ber 
Slealfd^ule, Älaffe Ober- unb Unterfecunba. 


D. liitfna^mf m\f tnmtMnt^. 


2)ic Slufna^meprüfung für bie SRealfd^uIe xoxxb 9Wontag in ber volUn 
2öod^e nadt^ bem Dfterfefte t)on frül) 7 Ul)r an abgeljalten. 

3ur 3lufna^me in bie unterfte Äfaffe ober Sei:ta ifl erforberlid^: 

1) 5Dafe ber 2luf}unel^menbe baö 10. fiebensjal^r erfüllt l^at; 

2) Sefanntfd^aft mit ber biblif d^en ®efd^d)te, alten unb neuen 2^eflamentd. 
Sluöroenbigfönnen unb SBortDerflänbnife be§ erften ^auptftüdfd bed Meinen 
lutl^erif d)en Kated^idmud ; 

3) ©eläufigeö Sefen unb ©dfireiben beutfd^er unb lateinifd^er ©d^rift; 

4) ^crtigfeit, ein 3)ictat in beiberlei ©c^rift nieberjufd^reiben ; 

5) gertigf eit im SRed^nen ber Pier ©pecieö in gangen unb unbenannten S^^cn ; 

10 


— 38 — 

6) gcrtigfcit in luünbtidjer äßiebergabc einer lcid)teu (Srjä^ilting; 

7) 35ie crften Slnfangdgrünbe in ben Siealicn, nanientlid) in bei* ©eograp^ie. 
3ur 3tufnal)me in bie übrigen Ätaffen ift nöt^ig, bafe bcß 3tnf jnnet|inenbcn 

Äenntniffe ben im üoranfteljenben Se^rplane gegebenen ^xdm ber oorfiergegangenen ÄJaffen 
genan entfpred^en. 

C^Janj befonbevö ift batier ju roünfd^en, bafe biejenigen (Altern, bie i^ve Söl)ne nic^t 
in bie unterfte (Slaffe aufgenommen mffcu wollen, für beren t^orlnlbung nad) bem Doran= 
ftel)enben Se^rplane ober wad) bem Stegntatio für 3lealfcfiu(en I. Drbnung Sorge tragen. 
Snöbefonbere muß in ben Sprad^en bie Sid)ert|eit ber gormen burd) %nfevti(|ttU|| l^oti 
^Stcmtiovalictt geübt fein. 

3nr 'JUtfnaf)me in bie 3lnftalt l)at ber 3lufjnne]^menbe ein Si^aufjcugiüö, einen 
;5mpffd)cin, ein £d)nläeugni6 (loomögtid) bie (efete ßenfnr), foioie, fallö er confirmirt ift, 
ani) ben ßonfirmationöfd)ein bei ber Mnmelbung beijnbringen. *) 


1). ^an6niitt9fc9aft({(9e JlBt^eiriittg. 

Xa t\i^x ^wcd bor (anbmirtl)fd)aftlidjcn älbt^eilung ba^in ge^t, benjenigeu Sdjülern, 
iueld)e fid) ber Cefonomie mibmen moflcn, namentlich ben mittleren Sanbn)irtl)en, biejenige 
n)iffenfdiattlid)e ^Norbilbuiu] ju geben, meld)e ber lanbmirtt)fd)aftlid)e 33eruf nad) bem ber* 
äeitigen 3tanbe ber ii>iffenfd:aft inib '^ha^nö erforbevt, biefer 3we(I aber nur erreidjt werben 
tann, wenn bie Sd)üler l'crcitö biejenige allgemeine 33itbung unb biejenigen .äenntniffe nüt^ 
bringen, weide alö Wiunblagc fowol)t für eine wiffeufd^aftU^e ^i3et)anblung ber rein Ianb= 
wirtt)fd:afttid:cn \fef)rgeiHMtftänbe, a(ö and) für bie Erweiterung unb a^crrodftänbigung ber 
allgemeinen geiftigcn IHuöbilbung bienen, fo fnüpft in beibertei 33ejie]^ung fowot)f ber fad)- 
wiffcnfd)aftlid\' olo ber weitere allgemeine Uuterrid)t an baö ^Ma\] üon Äenntniffen an, 
loeld^eö fowobl in '|5l)t)fif, 'JJaturgefd)id)te, S^>Ianimetrie, (refp. 6t)emie unb ^Trigonometrie,) 
alö in fpvad^lidu* ä^e^icbung burd) bie mit gutem Erfolge abfoloirte S^ertia (refp. Untere 
fecunba) einer ^Kealfdiule I. Crbnung ober aud) bie mit gutem Erfolge abfolüirte Secunba 
(refp. ^^rima) einer r){ealfd;ule IL Crbnung erreid}t ift. 

Eö werben baber nur folclje Sdjüler in bie lanbwirtl)fä)aftlidie Slbtljeituiig auf- 
genommen, weld)e bie Tertia einer :)iealfd)ute I. Drbnung abfolinrt baben nnb bie<j 
burd) ein 3*^iHl"iB ber betreffenben 2lnftalt bartbun. Sdjüler ooii 3Unilfd)ulen II. Orb-' 
nung muffen entwebcr ba§ 3^"fl"U5 jum Eintritt in ben einjälirig freiwifligai 3){ilitärbicnft 
erlangt ober ben gan,^en Eurfuö abfoloirt fjaben (in biefen ^ixikn ift ba§ Jtiatein ober baß 


*j Ter I^irector üermittelt paffenbe ^jenfionen für auSroartige «Sd^üIer. Jlein od^ülcv barf o^nc 
O^ciic^mlguiifl bcö J'ircctoiö bie 'iöoljinuiji rocd^fcln, unb ift jcber Jßed^fel ber '^^eufion nod^ üor bem 3lbfd^Iu6 
mit bem ntiim ißirtlje ^iir (iJciie^miflunfl an^ujeigen. rie ^J^enfionöin^aber finb übrigens öcrantioortlidSi, wenn 
bie t^nen aitDerf autcn Schüler bie :?lrl'eit§^eit nid^t ()enau innel^alten ober ^^igbiaiid^ treiben mit ber auf 
bem ©tunbenplan fcftgefetitcn »^Tcijeit. 

Ter '^Ibgang eineä ©djülerö miife rec^tjeitig angezeigt werben, roobci bie (Ünrailligung bcä iPaterS 
ober '<!?ormunbf3 beizubringen ift. 


— 39 


©nglifd) nac^geloffcn unb treten biefelbeu in ben einjährigen flurfuö ein) ober, xotnw fie 
aM ber ©ecunbo abgel^n, neben ben Äenntniffen im ^Jranjöfifc^en unb ©ngtifd^en axxä) 
foüiel ßatein erlernt ^aben, atd ber (gintritt in bie Unterfecunba einer Siealfd^ule 
I. Drbnung verlangt. 2)er gurfuö beginnt aUjälirlic^ jii Dftern 3)ie änmelbung erfolgt 
miinblid) ober fd^riftlid) bei bem 3)irector unter Beibringung oon einem Sdiutjeugnife. 


)er lanbuiirtl)f(4aftltd|en iAbt^etlnng ier ftealfi^ule ^n Böbeln mit ieii neuen 

preuBifdien fauiiuirtljfdiaflsfdinlen. 

3tlö naä) bem ^ai)vt 1866 bie prcu^ifd^e ßtnrid^tung ber einjährig gretroilligen im 
aKilitarbtenft auc^ im Äönigreid^e ©ad^fen eingeführt rourbe, lag t^ na^t, bafe ein großer 3^^etl 
ber Sanbrotrt^e roünfd^te^ ba^ aui) benjenigcn i^rer ©ö^ne, bie Deconomen werben foßtcn, bie 
Scgünftigung biefcS ^rcimißigenbicnfteö ju S^^eil mürbe. 3)iefem Umftanb oerbanit a\xi) mit in 
erfter Steige bie lanbmirt^f^aftlid^c älbtl^eilung in 2)öbeln i^r ©ntfte^en. 2)enn rütnti aud^ 
älnfangd oiele Sanbmirt^e Sac^fcn« bei ber 9leu^cit bed ^reiroißigcnf^ftcm^ nod^ bie Stnftd^t 
Ratten, ba^ bie Grreid^ung biefeä 3ieleä weniger bei ber (Einrichtung ber 3)öbclner 2(nftalt in 
^ttxaä)t fommen bürftc, fo ^at bod^ im Verlaufe ber B^t fid^ immer me^r l^erouägefteHt, ba^ 
bie fogenannte Sered^tigung ein $auptfactor mit ift für ben Sefuc^ biefer äbtl^eilung. 9Rit 
biefer Scred^tigung foßte allerbingö aud^ eine tüd^tigc JJac^bilbung erlongt werben. 

2)urd^ baö boppclte 3i«I (allgemeine Silbung jur Srlangung bed 93erec!^tigungöfc^cinö, 
unb Seruföbilbung) mufete aber bie (Einrichtung ber 3)öbelncr lanbroirt^fd^aftlid^cn Slbt^eilung fid^ 
roefentlic^ von ben biö^erigen Slnftalten jur Sluäbilbung oon jungen Sanbroirtfien unterfd^eiben. 
35enn fooiel ani) lanbroirt^fc^aftlid^e Slnftalten, fei e$ al§ Schulen, fei cä <il§ Stlabemien, fid^ 
oorfanben, fo mar eö boc^ immer nur bie Serufäbilbung, worauf bie (Einrichtung berfelbcn ber 
.^auptfac^e nad^ l^injiclte. 35a^ bie rein praftifd^e StuSbilbung ntc^t ju geben fei unb ba^ 
biefelbe nicfit auf einer Schule, fonbern in ber Se^rc erlernt werben mu^, war nad^ ben änftc^ten 
bewährter Deconomen unb burc^ bie (Erfahrung, weld^e man anberwärtä ouf Sd^utanftolten 
fd^on gemad^t f^atte, bereits entfc^ieben. 2öie aber foHten bie ^ac^bilbung unb bie aßgemeinc 
Slusbilbung gegeben werben? Sollten bicfclben nebeneinanbcr ober nad^einanber oon ben 
Sd^ülem erworben werben? 2)odji auc^ hierin glaubte mon in 3)öbeln bereite burc^ bie (Er= 
fa^rung belehrt ju fein, unb jwar |u ©unften ber S^rennung. ^oft überott, wo man oerfud^t 
i^att^ bie 33eruföbilbung mit ber attgcmeineit 93ilbung jugleid^ ^u geben, fiel ber (Erfolg jum 
9?ac^t^eil beö einen ober anbem 3ielcö aus. 

Sn ber neueften ^dt f)at baä Äöniglid^ preu^ifd^e SBiinifterium bcS Slcferbaud ben 
Serfud^ gemacht eine SBerbinbung oon 5?od^bilbung unb attgemeiner SSilbung burc^ (Errid^tung 

10* 


— 40 — 


t)on fogenannten Sanbtoirt^fc^aftgfc^ulen gu erftreben. 2)er Se^rplan biefer ätnftalten geftaltet 
m folgcnbcrma^cn : ,,2)cr ÄurfuS bei Sanbipirt^f c^aftdf (^ulc ift ein brcijä^rigcr ; ald SSorbebings 
ung }ur 9(ufna^ine in bie unterfte Ataffe ift erforberlid^ bie burc^ ein betreffenbed ®c^ul}eugni| 
ober ein 2lufna^mes©jamen nac^juroeifenbe Steife für bie S^ertiQ eincd ©^mnoftumS, einer 3leals 
fc^ule erfter Drbnung ober entfprec^enben Älafje einer anberen berechtigten öffentlichen ©c^ute/' 
^n ber au^ brei ^S^^^^^tu^f^ti befte^enben eigentlichen Sanbroirt^fc^aftdfc^ule n)irb nad^fte^enber 
©tunbenplan innegehalten: 


L, JL, III. 'iaf)x. 


!t) 

1 ■ 

1 

1 


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• 1 

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1 

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1 

2 

2 ; 

, -^ 

1 

3 

! 3 i 

' 3 1 

©umma 36 

37 

37 ©tunben. 


1. Sieligion (obligatorifc^ für nic^t confirmirte ©c^üler) 

2. ©prac^en (2)eutfc^ unb 2 frembe ©prad^en na6) 

äludroal^l) ..... 

3. @eograpl^ie unb ©efc^ic^te . . 

4. Snat^entatit 

5. SJttturroiffenfc^aften. 

a. Zoologie unb 93otani{ 

b. ^^9fif 

c. S^emie unb Mineralogie 

6. Sanbroirt^fd^aftölc^re. 

a. ^flangenprobuctionsle^re | 

b. 2^^ierprobuctionäle^rc ( 

c. Sctriebäle^re 

7. ^tx^ntn 

8. azurnen unb ©ingcn 


3)ie auf ®runb einer beftanbenen 3lbgangöprüfung, bei welcher ein oon bem üRinifter 
für bie geiftlid^en unb Unterric^tö^Slngelegen^eiten i\u erncnnenber ßommiffar ben 
Sorfi^ fü^rt, auögefteDten S^ugniffc bercd^tigen jum einjährigen freiwilligen Militärbicnft. — 
3n ben meiften preu^ifd^en ^rouinjen fmb nun Sanbroirt^fd^aftsfd^ulen entftanben, welche ben 
änorbnungen beö Slcfcrbauminifteriume; entfpred^enb eingcrid^tet finb. Sooiel aber biö je^t üon 
biefen ©c^ulen befannt roorben ift, fo ^aben fie jugleid^ einen 2jä^rigen SBorfurfuä für nöt^ig 
gehalten, in welchen bie ©c^üler im Stlter oon 1 1 bid 12 S^^^^n eintreten, fo ba^ biefelben mit 
bem 16. bid 17. SebenSja^re bie Sanbroirt^fc^aftdfd^ulen abfoloirt ^aben unb bamit bie 93erec^tigs 
ung jum einjährigen freiwilligen 3Dlilitörbienft erlangen fönnen. 3" biefen 33orfd^ulen werben 
biefelben ©egcnftänbe tractirt, meldte jur 9?orbilbung für ben Eintritt in bie 2anbn)irt^fci^aftS= 
f(^ute »erlangt werben, wobei jebod^ ^eroorju^eben ift, ba^ mir 2 frembe ©prad^en, biefe aber 
mit minbeftend 12 ©tunben wöd^entlic^ angefe$t fmb. 

Sie 3)öbelner lanbwirt^fc^aftlid^e älbt^eilung ^at einen zweijährigen Jturfud, eS ift aber 
bie (Sinrid^tung getroffen, ba^ auc^ in einem ^al^re bie SCnftalt abfoloirt werben fann. 
3lfö SSorbebingung jur Slufna^me in bie unterfte Älaffe ift crforbertid^ bie SReife für bie Unter= 
fecunba einer Slealfd^ule I. Drbnung ober bie i^r entfprec^enbe Jllaffe einer Siealfd^ule 
IL Drbnung. Sdjiüler, weld^e beabftd^tigen beibe Äurfe in einem ^af)xz p oollenben, muffen 
bie Unterfecunba einer SRealfd^ule I. Drbnung ober eincö ©^mnafiumä ober bie $rima einer 


41 — 


ätealfc^ule II. Crbnung ein '^ai)x lan^ mit gutem @rfolge abfoloirt ober ben 93erec^tigung$' 
fc^ein 5um einjährigen freiroiUigen SJlilttörbienj't erlangt ^aben. $ür BdjiiUv, roeld^e in einem 
2!a^re bie ganje 9(6t^eilung obfdloiren, gilt folgenber Se^rplan: 


Sommerhalbjahr. 


^elbmeffen unb 9iioelIiren 

2 ©tunben. 

Sud^fü^rung 

2 

9{Ug. org. unb lanbm. Sf^emie . 

4 

9(nalt;tif(^e S^emie 

:j 

Sanbmirt^fd^aftlic^e Sotanit 

2 

2^^ieranatomie unb ^^pftologie 

2 

SBitterungflfunbe 

1 

fianbmirt^fd^aftlic^e ^afc^inem 

f 

unb @erät^efunbe 

2 

^emonftrationen unb Sjcurfionen 

2 

^^Jflanjenbau .... 

s 

5 s 


Summa 25 ©tunben. 


9Binter^albja(}r. 
^^^pfiologie unb Kranf^eiten ber 

^ftanjen .... 2 

'^olfdroirt^fc^aftSle^re . . 2 

S^emifc^ed ^racticum . . 5 

@efteindle^re unb Sobenfunbe 2 

l^anbmirt^fd^aftlid^e 3oologie . 2 
Soben- unb joologifc^e Unter= 

fud^ungen ... 2 

X^ierprobuction^le^re . . 4 

^lanjeic^nen ... 2 
35etriebolef)re . . .3 


Stunben. 


©umma 24 ©tunben. 


Sieben biefen rein lanbroirt^fc^oftlid^en gackern T:}aben biefe S^üter noc^ SJeutfci^ unb 
beutfd^e iJiteratur 3 ©tunben, granjöfifc^ 4 ©tunben, Slcc^nen 1 ©tunbe, lurnen 2 ©tunben; 
^ufammen roöd^entlic^ 35 ©tunben im ©ommerl)albia^r unb 34 ©tunben im 3lUnter^albiaf)r. 
2)er i\röeijä^rige Äurfuä untcrf treibet fic^ oon bem einjährigen baburd^, ba^ au^er ben Untere 
ric^tofäc^em ber Unterfecunba einer Slealfc^ule I. Orbnung im ©ommer baö Jelbmeffen unb bie 
Buchführung, im hinter bie ^ftansenp^pfiologie unb 9SolIöroirt^fc^aft0lcl)re mit je 2 ©tunben 
an bie ©teile oon ^rojcctionöj^cic^nen unb ©ingen tritt. 2)ie Berechtigung j^um einjährigen 
freiwilligen Sllilitärbienft gemährt bie Stbfoloirung ber Unterfecunba anä) für bie ©d^üler ber 
lanbn)irtl)fd^aftlic^en Slbt^eilung. 

Da bie Sinrid^tung ber preu^ifc^en Sanbwirt^fc^aftäfd^ulen erft feit bem ^atjre 1875 
im iJcben getreten ift, fo liegt bis je^t aud) feine Grfa^rung oor über ben Grfolg berfelben. 
3lber auc^ bann, wenn es fic^ ^erausftcUte, bafi bei oorjüglic^en Sclirern biefe neue Sinric^tung 
fic^ beroälirte, fo mürbe eö immer noc^ fe^r fragtid; bleiben, ob biefe 2trt oon Slnftalten für 
©ac^fen $u empfehlen unb ttroa bie Döbelner älbt^eilung nad^ it)nen ein5uric^ten fein mürbe. 

3Jergleic^t man bie Döbelner lanbroirt^fd^afttic^e 2tbtl)eilung mit ben preu^ifd^cn 3tn= 
ftalten, fo wirb ber unbefangene Seurt^eiler mand^erlei Stel)nlic^fcit neben mefentlid^cr i?erfcl>ieben= 
^eit ^erauofinben. 3(e^nli(^ {tnb ftd^ beibe ©c^ulen in 93e;^ug auf bati ällter ber ©c^üler, meiere 
bie Snftalt oerlaffen. ^n einer ber preu|ifcl)en £anbn)irtl)fc^aft«;fc^ulen, unb ^roar in einer ber beften, 
ift jeboc^ nur mit bem 17. SebenSja^re bas S^zl ^u erreichen, mä^renb in Döbeln bai$ 16. fiebenöja^r 
feftgeftellt ift. Q^ ift aUerbingg im ßntmurfe, ben bad preu^ifd^e 3Rinifterium bed Xcferbau's am 
lU. Sluguft 1875 über bie Sanbwirt^fd^aftäfd^ulcn oeröffentlid^t ^at, bie SKöglic^feit nid^t auöge- 
fc^loffen, fc^on mit bem 15. Sebens ja^r bieä 3*^^ 5" erreichen; ba^ aber biefeö ^Iter nid^t genügt 
unb bie betreffenben Slnftalten ein ^öl)ereö Sebengja^r ber ©d^üler für not^menbig (galten, be= 
roeift bie Ginrid^tung berjenigen Sanbroirt^fc^aftäfc^ulen, meiere eine Borfd^ule befi^en. 


— 4> — 

Sine roeitere ^(e^nltd^Iett geigen beibe 9(nftalten barin^ ba^ {te aUgemeine Silbung verlangen 
unb bicfc ald ©runblagc für bic gac^bilbung tjaraudfe^cn. ^t\>oi) j^cigt fid^ hierbei einige SJer^ 
f^ieben^eit. 2)ie 35öbelner lanbipirt^fd^aftlic^e Slnftalt betrachtet bie Sleolfc^ule unb nid^t baö 
©pmnafium aU bicjeni^e Schule, welche i^ren ©d^ülern bie attgemeinc 3?orbifbung geben fott. 
G^ fann jroar ein ©^nxnafwft, ber bie Unterfecunba abfoloirt i)at, in ben einjäl^rigen »ereinigten 
Äurfuä aufgenommen werben, ober eä iüirb berfelbe wegen feiner mcift geringeren Sefanntfd^aft 
mit ben 9{atum)iffenfci^aften aud^ entfpred^enbe größere Sc^mierigfeit fomol^l im Seobac^ten ale 
in bem @egenftanb felbft ^u überminben l^aben. ^a^n fommt, ba^ auf bem ©^mnaftum in ber 
Unterfecunba feine- Chemie gelehrt wirb, biefe S5Jiffenf(^aft baf|cr in i^ren Elementen nat^gelemt 
»erben mu^. Sei ben preufjifc^en Sanbmirt^fc^aftefc^ulen f)ai man biefen Sonflict ^n oermeiben 
gefuc^t burd^ SBergrö^erung ber Äurfuäbauer unb burd^ öerabfeften ber etgentlid^en lanbroirt^: 
fd^aftlic^en Unterrid^tögegenftänbe auf baS geringfte ^aj*). Dafe f|icrbur(^ Uebelftdnbe anberer 
2lrt entfte^en muffen, liegt fe^r na^e. SBie miß man an ein unb berfelben Stnftalt ®t)mnafiaften, 
bie 10 ©tunben fiatein unb 2 Stunben J^ranj^öfifc^ gehabt ^abcn, mit SRealfd^ülern, bie 8 ober 
6 Stunbcn Satein, aber 5 Stunben 5^anjöftf(^ wöchentlich ^^i)^^^ f)aben, gemeinfam weiter unter= 


*) !U2an ^at ber Dobelner (aiibroirt^fd^aftlid^en ^2lbt()eiUing 311m ^^ortouif gemacht, bag ftc mit etner 
9teal{d^uU I. Crbnuug unb nid^t mit vntx ^ealfd^ule II Orbnung Dcrbunben ober einer fold^eit angefeilt 
loorben ift. Die C^rfa^rung on ber Döbelner 5lnftalt beroeiil aber am 'i^cften, bag i^re 'i^erbinbung mit einer 
l»tea(f^ule I. Orbnung fein ^cl^ler ij!. 3^<on fämmtlid^en Sd^ütcrn, rocld^c biefc jReaffdjule bcfncfien, Bilben 
@ö^ne oon Sanbmirt^en ein gnteS Drittel an 3^^^- ^^<i* folgte man and} glauben, bag ein Drittel ber @d^nler 
bie (anbroirt^fd^aftlid^e Slbtl^eihmg befnc^cn mn^te. Dijjer (V^Iaubc ift aber nic^t gerechtfertigt, '^^on etwa 2<) 
Sanbroirt^en , meldte ^u Oflern jebeg ^'Xa^reS i^re @ö^ne anmelben, erflärt nod^ nid^t bie .^dlfte baf{ fte be- 
abfid^tigen i^re @ö^ne 3ur ^anbn)irt()f(^aft nbcrgel)en gu taffcn. Die meiften ^anbioirtfje faqen bagegen and, 
ba6 fie bie Döbelner Slnftalt gerodelt ^aben, locil biefclbc ^caljd^ule I. Crbnung ift unb weil i^ncn beFannt, 
ba§ eine folci^e 3lnfmlt i^ren ©ö^nen, mögen Tic entfc^^icbeu (ein in ber 2öaf)l gnr l'anbn)irtl)fdEiaft ober nid^t. 
größere died^te geroätjrt alS eine 9leal feinte IL Orbnung nnb ben Ueberganq ju einem anbcrn Berufe leichter 
jutofet. Da^er barf aud^ fic^ier angenommen werben, baf?, wenn in Döbeln ein @i)mnafinm mit ber lanbn)irtl)= 
fd^aftUd^en ^btl^eilnng oerbunbeii märe, anc^ eine gleich gvo^e, wenn nic^t größere ^abl oon Vanbroirt^en il)ve 
(^ö^ne biefer ©c^ule gufü^ren würbe, loeil bem (^^^mnafium neben ben ^Red^ten ber .'Healfd^ule L Orbnung nod) 
ganj anbere jur l^erfügung (teilen. |)icrbei aber mug t>orand(^cfc^t loabcn, bag bie biä jct^t noc^ allgemein 
^errfd^cnbe 2(nfic!^t, bafi ber bcfä^i(^te €c^iiler beffer fi'ir baö ^iMijmnafinm, ber minber befä^'gte beffer für bic 
:[ttealfc^n(e paf?t, gefc^wunben fei. SKan ^at au et) bie 9(nftd)t ansgefproc^en , ba^ bie @d)üler Der d^ealfc{)nle 
n. Orbnung, weil fie nur 2 frembe ©prad^en jn erlernen ^abcn. fid) anc^ rocniger anftrengen müßten, ald bic 
8c^üler ber d^ealfc^ule I. Orbnung unb bat ba^er gemeint, baj^ man beffer gctl)an ^ötte bie ^iefige lanbmiitb- 
td)aftlid^e ^Ibt^eilung mit einer ^Healfc^ule IL Orbnung jn oerbinben. Obfd)on bie aUtäglic^e (frfal^rnng im 
©d^uUeben geigt, bag baö betreiben b:9 (^ngli)d^en, melct^ed erft in Der lertia einer dtealfd)nlc I. Orbnung gu 
ben betben anbern ©prad^en (Satein unb J^ran^öfifd)) l^ingutritt, ben ^d^ülcrn fetneätuegS 3d)n)ierigfeiten bt- 
reitet unb ba^ baä (^nglifc^c nur folc^cn ©d^ülern jc^roer fällt, welche jd^on beim (Erlernen oon 2 ©prac^en ober 
nur 1 v^prad^e ni^t gleid^en ©d^ritt mit ber klaffe galten fönnen, loelc^en alfo ba$^ (Erlernen einer fremben 
^prac^e überhaupt fc^ioer fallt, fo bürfte fid^ bod^ hierin burd^ >)?aral(elflaf Jen atn l'eic^tefteH ein 
(^inge^en in bie Snnfd;e (^ingelner ergiefen unb eine 9lenberung in ber (Einrichtung ber 
Ijliefigen lanbwirt^fd^af tlic^en Slbt^eilunq treffen laffcn. l{8o^l aber müßten bie ^tunben, meiere 
für bad ^nglifd^e ober Sateinif^e in ^nfpruc^ genommen rocrben, burc^ ^D^ebrftunben in ben 2 anbern 6prad^en, 
fetnedwegS aber burc^ naturwiffenfd^aftlid^e C^egenftönbe erfetU werben, weil fonft gu beforgen wäre, bag baö 
3iel für ben einjährig freiwilligen Wilitärbienfi nicl)t erlangt roürbe. 


— 4:\ — 

richten ! Sc^üjler^ bcnen bao Satein (\ani fc^It, bic an ber Stcffc biefer Sprod^c ßngUfci^ gelernt 
^aben, fmb »on einer Slnftalt mit Satcin ^an^ auögefc^loffen. ©ö ift jroar feftgefteflt, ba^ jebe 
Sanbroirtfifc^aftöfd^ule foroie beren iJorfdjule fic^ für 2 Sprachen je nac^ 93clieben i\u entfd^eiben 
l)at^ E^ierburd^ tragen aber bie oerfc^tebenen ätnftalten auc^ oerfc^iebenen S^aracter an ftd^. @d 
fann baf)er ein £d;ü(er, ber ©nglifd) unb §ranj\öfife^ gelernt ijat, ebenforocnig in eine Stnftalt 
eintreten, bie Satein ftatt Snglifc^ »erlangt, alö eo einem Schüler, bei* Satein gelernt ^at, möglid^ 
ift ^ort aufgenommen j\u werben, roo Gncjlifc^ ©erlangt wirb. 35ie ein,^elnen preu^ifd^en Sanb? 
roirt^fd^aftöfd^ulen fdftliejen bemnac^, ganj wie es in 2)öbeln bei bem unteren Rurfuö ber lanb^ 
n)irtl)f(^aftlic^en Stot^eilung gefc^ie^t, Sd^üler auö, oie nic^t in il)rcn Drganiömuö paffen. Sin 
ber 2)öbelner lanbmirtljfc^aftlid^en 2lbt()eilung ift aber burc^ bie (Einrichtung beö einjährigen 
.Surfuö jeber Sd^üler ^u;^ulaffen, mag er nur Satein ober nur Gnglifd; neben ^ranjöfifc^ ge^ 
lernt f)abtn. 

35}enn bie 6inric^tung beö einiäl)rigen Äutfuä an ber 2)öbelner Stnftalt eine ganj^ be^ 
fonbere Grleidjterung jium ßintritt bilbet*), fo tritt mit ber ganjen Drganifation beö oberen 
iiurfuö .^ugleic^ ein roefentUc^er Unterfdjieb oon bcn preufeifd^en Slnftalten bcroor. 3)er obere 
Äurfuo ift in Pöbeln ein toirflic^er Jadjfurfuo. 5Jiit il)m wirb bem Sd^üler ©elegenl)eit ge^ 
geben fein gan.^es Denfen in erfter Sinie nur ben Wcgenftänben .^u^^moenben , meiere lanbn)irtl|= 
fd)aftlid)er 'jlrt finb. 'Jln ben preu^ifdjen Sanbn)irtl)|d)aftsfd^ulen finb alo eigentliche lanbn)irt^= 
fc^aftlicf)e Unterridjtöj^njeige nur bie 33etnebolcl}re, foroie ^^}flan^en= unb J^ierpiobuctionsleljre 
oer^eid^net; in T^öbeln loirb neben biefen beiben Jöc^ern nod) gelehrt: 93ucl)fül)ruug, ^elbmeffen, 
'^Jlan.^eidinen, 0erät()efunbe, iiUttcrungotunbe, d;emifd^eö "ijjracticum, 3JolfoioirtI)f(^aftölel[|re, SJUeö 
Jväd^er, bie bem Sanbtoirtljc notljiüenbig finb ;^ur rid^tigen Stuoübung feinet S3crufö. Diefc 
©egenftänbe treten aber in I}inreicf)enber Stunben^a^l auf, fo ba^ ber 3d}üler nidjt nur bic 
erften Elemente berfelben erijält. ::äud; bic praftifd)e Seite ber Sanbn)irtl}|d)af4 {'ommt in 2)öbeln 
in foioeit |\ur öeltung, alö njüljrenb beö Sommerljalbja^reö möc^entlid) üon bcn <Sd}ülern in 
'Begleitung beo Se(}rerö an einem 3iad)mittage Stusflüge naö) ben in bev Umgegenb liegenben 
©ütcrn unternommen merben. 

Stellt fid; bemnac^ l)erauQ, bafj in 35öbeln bas Si^efen einer Sanbroirtl)fcI)aftofcl|ule jur 
ooUen öeltung fommt, unb j\mar toie in Scj^ug auf bie Sel;rgegeuftänbe fo auc^ in Slusübung 
ber ^ud^t, fo ,^eigt -^ugleicl) ber Sefucl) biefer Slnftalt, bafj fie immer mel)r Stnerfennung finbet. 
5n Döbeln befud)ten in biefem '^aljxc 19 Schüler biefe JInftalt unb ift bie S^iji ber bereite 
Slngemelbeten oiel größer alä biöljer, fo ba^ oon Dftern an fiel) biefe S^ijl moljl auf M'y 

'■') Ter röbclnci- lanbiuirtljjdmftlidHMi '^Ibtlieilinig ift aiid; jum :i^'ont)urf gcmad)t roovbeu, bay »ie 
lunge l'eute, bie in brv l^iaiio ^eiü€(cn finb unb nnldje bie nöt()i9en '^^oifenniniffe nac^iu^ifen fönnen nici^t ober 
uni]cvn aui nimmt. ^\n bem >l.Uo)pea ber fjicfigen '^Inftalt, me\d)tv Iö7.*i oeröffentlic^t luurbe, ift bie O^id^tauf: 
na^me oon folc^en jungen \!anbiüiit()en nidjt ausgt'iprodjen, es ift oa^er i^re "^luäfc^Iiegung fcineönjegö feftgeftellt» 
Dennoc^Toirb unfere i?tnüalt in itjrem eii^enen ^^ntercffe Ijanbeln, wnxn fie hti ber *^ufnal)me fotc^er jungen Vcutc 
fo roät)Ierifc^ roie mbglid) üerfäl)rt. -Tonn b-.if^ ein junger ^JJ^enfd), ber bereits in ber l^eljre geujef:n ift unb 
längere ^cxt oon ber ^£d)ule entfernt mar, Uictjt nad)t[;eilig auf bic übrigca '^c^ülcr eiuwirfen fann, locil er 
'ilnfdjauuugen unb (>?eiDol)nr)eiten mitbringen lüirb, bie oon ber (2d)ulc ent[d)icben fern gu ()alten finb, i]\ burc^ 
bic (^rfa^rung Inm^t bargett)an. Tie röbelner Hnftalt foU aber feine itfaDcmic fein, '-^ijxt ©c^ülei foUen 
ficf) immer beroufn fein, ba6 fie il)rem fiinftigen l'e(;r(}errn olä Jüc^rlinge gegenüber ju ftct;en ^aben. i^üv biefe 
!£eftimmung muffen :;l»'äter unb (ir'^ieOer, foioie bie fpäteren V'e^r^erren ber vi:c^ule nur Danf wiffcn. 


_ 44 — 

crl^öl)cn fann. SBofftc man, roic cö anbete betartige Sd^ulen t^un, auc^ biejcnigen Schüler mtt= 
ted^nen, welche noc^ in ben unteren Älaffen fid^ befinben, abet beabfid^tigen bic lanbmirt^fd^afts 
lxä)t "Mbt^eilung ju befuc^cn, fo würbe ^ä) biefe 3^^^ f^^i^ »ergrö^ern. 

Unb eS war nid^t onberö ju erwarten, ^rutoritäten auf bem lanbroirtl^fc^aftUcl^cn SeJ^r^ 
gebiete ^aben oon bem ©ntftel^en biefer Slnftalt an (uor noc^ nid^t 4 S^^ren) bie ©rflärung 
abgegeben, ba§ bie getroffenen ©inrid^tungen, wie oom lanbwirt^fd^aftlic^en fo aud^ t)om päba= 
gogifd^en Stanbpunite auö, als gut unb muftergültig anerfannt werben muffen, ^n gleicher 
SBeife fpred^en fid^ bie SSäter au«, beren ©ö^ne biefe ©d^ufe bereits befuc^t f)aben. 

3ion ben preu^ifd^en @inrid^tungen liegen nod^ feine Erfahrungen oor. äSo^Iweiälid^ 
l^at aber bae preu^if(^e SuItuSminifterium ftc^ vorbehalten ben föniglid^en Sommiffar ya ernennen, 
ber ben SSorfi^ bei ben Abgangsprüfungen ju führen ^at, weil eS ftd^ um bie @rt^ei(ung beö 
Sered^tigungSfd^einS für ben ein)ä^rigen ^reiwidigenbienft ^anbelt. ©oQte biefer 9}orbe^aIt 
barin feinen @runb f|aben, ba| man auf Erfahrung gegrünbete Sebenf en ^at über bie Seiftungen 
t)on©(^ülcrn an äfnftalten, wo GJegenftänbe, welche ein fpecietted %a^ betreffen, mit ^iSciplincn, 
burd^ weld^e allgemeine Silbung erreid^t werben foll, neben einanber tractirt werben? 


B. littlHntt. 




3)a bie ^iefige Äöniglid^e 9lcalfd^ulc eine SReuIfdljule I. Drbuung ift, fo erforbcrt 
ber üoBe ßurfuö 8 Sa^re, unb l^abcn nur biejcnigen ©d^üter Sluöfidjjt i^n innerl^alb biefer 
3eit ju üottenben, weld^e nid^t burd^ S^xüdbUxbtn unb mangelhafte ©rfolgc genöt^igt fmb, 
ben 3al|reöcurfu« von einem ber 8 S^firc boppelt burd^jumad^en. 6s ift ba^er bringenb 
ju wünfd^en, bafe bie ©d^üler, roeld^e in bie unterfte klaffe aufgenommen werben foHen, 
bereits mit bem ooUenbeten 10. SebenSja^r ber 2lnftatt übergeben werben, weit nur bann 
CS möglid^ ifl, ben ganjen ßurfus ju abfolüiren, o^ne ein ju ^ol^es alter ju erreid^en. 
aaSer bageger. aud^ nad^ jweijäl^rigem 9tufentl^alte in einer Gtaffe Jur i^erfefeung in eine 
l^öl^ere nid^t reif ift, l)at als unfähig aus ber Slnftalt ausjutreten. 

Sugleid^ ift ju bemerfen, bafe es nidljt wol^lgetl^n ift, wenn bie ©d^üler nur für je 
3eit, etwa 2 bis 3 3al)re, ber 9tcalfd()ule angehören unb bereits aus ber Duarta ober 
Quinta abgeben. ©d|üler, wcld^e nur auf furje 3^^^/ ^^^^ Ws jur Gonftrmation, ber 
Sicalfd^ule übergeben werben unb namentlid^ nur bie unterften Glaffen befudien fotten, finb 
beffer einer Sürgerfd^ule ju überweifen, wo fie mit Der Gonfirmation audf) einen üoUenbeten 
Slbfd^nitt i^rer Silbung erhalten. 


— 45 — 

Sic 2)aucr beö ganjen ßurfuS beträgt jtüei Sa^re. ©ö ift jcbod) bie (Sinric^tuug 
getroffen, bafe ber erfte unb jmeite (Surfuö tjon ben Sd^iUern, tüeldie bie Unterfecunba einer 
9tcalfd)ute I. äOrbnung ober bie 5ßrima einer 9lealfd)u(e IL Drbnung abfolrirt ^aben, anä) 
in einem 3af)rc beenbigt nrerben fann. 

6in Sd)ü[er t)on f)inrei(i)enber Segabung fann, f obalb* er mit bem 10. Sebenöjal^re 
in bie unterfte Ätaffe einer 3tealf(f)ule I. ober II. Drbnftng aufgenommen wirb, mit bem 
16. fiebenöja()re bie lanbroirtfifd^aftlid^e 3tbt^eiCung tjollenbet l^aben unb in bie ^ßrajid mit 
ber Sered)tigung für ben einjälirig frein)ittigcn 9)JiIitärbienft tibergefien. 


F. S(|Ql0fIlr. 


2)iefe5 beträgt burd^ alle ©laffen ber Stealfd^ule ober lanbroirt^fdiaftlid^en Slbt^ci- 
lung liinburd) 120 3Haxt iä^tlid^ unb ift oierteljäfirlid^ praenuraerando mit 30 9)tarf bur$ 
bie ©(filier an ben feftgefe^ten S^agen ju entrid)ten. Slu^erbem ift bei ber 3lufnal^me 
15 3ilaxt 2tufnaljmegebül)r, foroie beim Slbgange 9 SRarf 2lbgang§gebü^r an bie Dtealfd^ut 
faffeuDerroaltung, ^errn Oberlehrer Dr. ©diulje, ju entrid)ten. öebürftigen unb nid^t 
unbefö^igten @c{)ülern mirb ganje ober l^albe S^reiung oom ©c^utgelb gemalert. 


*) 2)ic Schüler ber lanbroirtt^fc^aftlic^cn ^bt^eilung unterliegen in i^rem fittlt^cn 9Jcr= 
Italien bcnfelbcn ®efe|jen roic bic ©d^ülcr ber l^iefigcn SRealfd^ule. 2llle 3trten ber Seftrafung jinb 
bal^er biefelben, roie bei ben @ci^ülern ber SRealfc^ule unb fann bal^er aud^ bei ben <Sd^ulern ber 
lanbroirtl^fd^aftlid^cn SKbtl^cilung nötl^igenfallä Gyclufion erfolgen. 

Ueberl^aupt foK ber @c^ü(er ber lanbroirtl^fd^aftlid^en Slbtl^eilung fid^ an änd)t unb ©e- 
l^orfam gerool^nen lernen, fid^ nid^t an Vergnügungen, bie ber 3"9^"i^ SWad^tl^^il bringen fonncn, 
betl^ciligen unb fid^ imm^r feiner ©tcffung alä Serncnbcr bcrougt fein. 

92id^t als ^fabemifer, fonbern ald @d^üler foH er fic| anfeilen unb immer 
oor 2lugen l^aben, bog er, wenn er bie Slnftolt ocvlagt, feinem fünftigen ficl^^^^rm als Sel^rting 
ober SIroe gegenüber ju flel^en l^abe. 


11 


— 46 — 


G. (Orlrnimg hr öffenfürfjm fTrüfungm. 

SRonfdd, ben 19. ^St} 1877. 

'Vormittag: 
8 m 8'« Ul)v Sexta, ©efamj, ©ebct, iWeligion: SKeper. 


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Sexta, 3)eutfd): aJZeper. 
Sexta, 3ted)nen: (Sicfing. 
Tertia a, aritl)mettf: ©icfing. 
'^au fc. 

Tertia a, (Snglifd): Dr. gleifd^cr. 
Tertia b, ßateiu: Dr. Soofe. 
Tertia b, g^rQnäöftfd):-Dr. ^ei). 


JJadimittag: 

^V'2 Uljr Quarta a, g^ronjöfifdi: Dr. ^cp. 

Quarta b, öcograp^ie: Dr. ^entfcl^el. 
Quarta a, 9ted)ncn: Sungfiäuet. 
Quarta b, 0efcöid)te: Dr. aHüKcr. 


ff 

2 /r 


Ptnis.faii, 6en 20. 38ar| 1877. 
i>*ormittag: 

8 biö 8\,2 Ul)r Quinta a, granjöfif^: 9tai;bcr. 
8V9 ff 9 „ Quintab, Deutfc^: 2:ürf. 

9 „ 9V., /, Quinta a, 3eid^ncn: SBinbifd), 
9% // 1^ ./ Quinta b, ©eograptiie: Stübncr. 

10 „ 10\;, ,, ^aufe. 

IOV4 ./ 10«4 ,, Untersecunda b, gronaöpf^: Srentfiel. 
10»/^ „ 11^4 „ Untersecunda a, Satein: Dr. ioentfd^cl. 

11 Vi ff 12 ff Untersecunda a unb b, ^fipfit: Dr. ©d^ul^e. 

3?ac^mittA9: 

2 biß 2\;., U()r Obersecunda, e^cmic: Dr. 22olf. 
^Va ^/ 3 „ Obersecunda, Satein: Dr. Slici^ter. 

3 // 3^2 ,, Unterprima, 2)eutfd^: $ßrof. Dr. i^ogel. 
3V« // 4:Va ,, Quinten unb Sexta, 2:umcu: ©tübner. 


— 47 — 

b. ganbntitt^f(^aftn(^e 9(fit^et(ung. 

Ponnnstan, im 22. JSätj 1877. 
■üotmittttg: 

lO'/j bis 11 Uljr Untere aiM^eUung, iioltsroittMäloftälefire: Dr. ^f oiniiiii'l. 

11 „ U'/j „ Obere Stbt^eitmig, ß^emie: Dr. 2ßolf. 

ll*/j „ lä „ Obere 2lbtf)eilung, '^ftonjeiionotoime: Dr. gtei^'dicv. 

12 „ l^Va ./ Obere abt^eiUmg, a3etriebälel)re; Dr. ^fonnftiii. 


H. Srtfulatifaug. 

Das neue ©diuljofir beginnt ben 10. Slpril 1877, fröt) 7 Uliv. Tif y(iifnal)nic= 
Prüfung finbet fiatt am 9, apriC uou friit) 7 Ul)r an.