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Full text of "Westfälisches Urkunden-Buch: Fortsetzung von Erhards Regesta historiae Westfaliae"

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JAN 7 1925 



WESTFÄLISCHES URKUNDEN-BUCH 



FÜNFTEN BANDES ERSTEH THEIL. 



DTE 



PAPSTUßKÜNDEN WESTFALENS 



BIS ZUM JAHRE 1378 



bearbeitet 



T on 



Dr. Heinrich Finke, 

Privatdoceiit an der Kgl. Akademie zu Münster. 



ERSTER THEIL. 
DIE PAPSTÜRKUNDEN BIS ZUM JAHRE 1304. 



Münster, 1888. 

In Commission der Regensberg'schen Buchhandlung, 

(B. TheissingO 



WESTFÄLISCHES 



URKUNDEN - BUCH 

FORTSETZUNG VON ERHARDS REGESTA mSTORIAE WESTFALIAE. 



HERAUSGEGEBEN 



TON OEM 



VEREINE FÜR GESCHICHTE UND ALTERTHÜMSKUNDE WESTFALENS. 



FÜNFTER BAND. 



DIE PAPSTÜRKÜNDEN WESTFALENS 

BIS ZUM JAHRE 1378. 



ERSTER THEIL. 



Die Fapsturkunden Westfalens bis zum Jahre 1304 



bearbeitet 



von 



Dr. Heinricli Finke, 

Privatdocent an der Egl. Akademie zu Münster. 



Münster, 188 8. 



In Commission der Regensberg'schen Buchhandlung. 

(B. Theissing.) 



DD 

lA/4-1 

V\/56 









VORWORT. 



Die nachstehende Sammlung von Papsturkunden bis 1304, welche den ersten Theil des V.Bandes 
des Westfälischen Urkunden -Buches bildet, bedarf wegen des Abweichens von der bisher befolgten 
Editionsmethode einer kurzen Erklärung. Im Frühjahr 1886 übernahm ich nach Wilhelm Diekamp's 
Tode die Fortsetzung des Westfälischen Urkunden-Buches mit dem Auftrage, für das von ihm begonnene 
Supplement weiterzuarbeiten, zunächst aber die Herausgabe der zweiten Hälfte des IV. Bandes (Bis- 
thum Paderborn von 1251 — 1300) vorzubereiten. Seit dem Erscheinen der letzten von Wilmans 
besorgten Lieferung des Paderborner Bandes im Jahre 1880 war das Vatikanische Archiv in die Reihe der 
dem wissenschaftlichen PubUkum geöffneten Institute getreten. Eine Prüfung der Arbeiten, die auf Grund 
seiner Materialien entstanden waren, vornehmhch des I. Bandes von Berger, Les registres d'Innocent IV., 
liess erwarten, dass auch für die westfähschen Bisthümer des 13. Jahrhunderts eine reichere Ausbeute in 
Rom zu gewinnen sei. Der hiesige Vereinsvorstand beauftragte mich deshalb, in den Wintermonaten 
1886/7 daselbst Nachforschungen nach Westfalica zunächst bis 1300, später auch der folgenden Zeit an- 
zustellen. Ueber das Ergebniss habe ich in unserer Zeitschrift Bd. 45 in dem Aufsatze „Forschungen zur 
westfälischen Geschichte in römischen Archiven und Bibliotheken S. 103 — 181" berichtet. Da eine rasche 
Veröffentlichung des Gesammelten, das von Innocenz III. bis Benedikt VI. (1298 — 1342) ungefähr 800 
Nummern umfasst, im Rahmen des Westf. Urkunden-Buches nicht anders 2u ermöglichen war, entschied 
sich der Vereinsvorstand für eine besondere Publikation der Papsturkunden als V. Band des Urkunden- 
Buches; um ein möglichst vollständiges Bild des Verkehrs der Kurie mit den westfälischen Bisthümern 
zu geben, sollten auch die bereits veröffentlichten Papsturkunden der frühern und der vorerwähnten 
Zeit wenigstens in Regestenform eingereiht, neues ungedrucktes Material gesammelt und das Werk nach 
den beiden natürlichen Zeitabschnitten, Beginn der Avignoneser Periode und des grossen Schismas, 
eingetheilt, beziehungsweise abgegrenzt werden. 

Bei den Nachforschungen in Rom und hier habe ich die fünf Bisthümer Münster, Paderborn, 
Minden, Osnabrück und Köln, ferner die päpstlichen Schreiben allgemeinen Inhalts an die Suffragane 
der Kölner und Mainzer Kirchenprovinz berücksichtigt; Köln allerdings nur, soweit das Herzogthum 
Westfalen in Betracht kommt, Minden in den vatikanischen Registerbänden vollständig, den hannover- 
schen Theil in den hiesigen Archiven (z. B. Loccum) fast gar nicht. Den Registerband 41 des Vatik. 
Archivs (Urkunden Martin IV. enthaltend) konnte ich 1886/7 nur auf ganz kurze Zeit zur Einsicht er- 
langen; im übrigen hoffe ich das römische wie sonstige Material ziemlich vollständig benutzt zu haben. 
Ueber das soeben gekennzeichnete Ziel bin ich nur selten und zwar nur bei Westfalen benachbarten 
Klöstern (wie Werden, Essen, Amelunxborn) und Stiftern hinausgegangen. Dagegen habe ich sämmtliche 
aus Westfalen an die Päpste gerichteten Schreiben und die auf das Kollektorenwesen bezüglichen Do- 
kumente, soweit sie in den Archiven zu erreichen waren, der vorliegenden Sammlung eingereiht. 



y. 



Die Bearbeitung schliesst sich der schon von Diekamp im Supplement vorgenommenen Neuerung 
an, dass Provenienz- und sonstige Noten nicht zwischen Regest und Text geschoben oder unten auf 
der Seite zusammengehäuft werden, sondern ihren Platz stets unter dem Text finden. Gleichlautende 
Formeln sind, wenn sie mehrmals bereits angewendet worden, nur mit Anfang und Schlusswort bezeichnet. 
Auf diplomatische Erörterungen, namentlich vollständige Wiedergabe der Kanzleinotizen, habe ich be- 
sonders Gewicht gelegt. Eine grosse Erleichterung gewährten mir hierbei für die ältere Zeit die muster- 
gültigen Vorarbeiten Diekamps. Ausser von seiner Hand lagen mir noch eine kleine Anzahl Ab- 
schriften von Originalen aus verschiedenen Archiven und von verschiedenen Händen vor, die meine 
Arbeit erleichterten, andererseits aber es auch verschuldeten, dass kleine Unregelmässigkeiten, besonders 
in Anwendung des i und j in den ersten Bogen, leichter übersehen wurden. Die grosse Anzahl der 
Ergänzungen und Berichtigungen am Schluss hat zum guten Theil darin ihren Grund, dass ich wähVend 
des Druckes eine Zeit lang im Ausland war. 

Sämmtliche Drucke anzufügen wäre jetzt, wo die Regesta Pontificum von Jaffe-Löwenfeld und 
Potthast für den bearbeiteten Zeitraum mit umfassendstem Litteratun^erzeichniss voriiegen, unnützer 
Ballast gewesen; ich habe mich darauf beschränkt, die von jenen nicht erwähnten Drucke und ausser- 
dem die westfälischen vollständig zu geben. 

Benutzt wurden folgende Archive und Bibliotheken: das Kgl. Staatsarchiv in Münster und das Vati- 
kanische Geheimarchiv in Rom; ferner die Kgl. Staatsarchive in Osnabrück, Hannover, Düsseldorf und 
Marburg; das Grossherzogl. Archiv in Oldenburg; das Herzogl. Landeshauptarchiv in Wolfenbüttel; die 
Fürstl. Archive in Arolsen, Detmold, Rheda, Coesfeld, Anholt; die Stadtarchive in Köln, Dortmund, 
Soest, Paderborn, Lippstadt; das Domarchiv in Osnabrück; das Generalvikariatsarchiv in Paderborn; 
das Pfarrarchiv in Clarholz; die Stiftsarchive in Fischbeck und Lemgo; die Kgl. Bibliotheken in Berlin 
und Hannover, die Theodorianisclie in Paderborn und die Dombibliothek in Trier. Ausserdem lieferten 
einige Nummern die Fürstl. Domänenkammer in Arolsen und das erst jüngst aufgefundene Harde- 
hauser Kopiar, in seinem Haupttheil dem Anfang des 13. Jahrh. angehörig, im Besitz des Freiherrn 
V. Wrede-Melschede. 

Sämmtliche Vorstände der genannten Archive und Bibliotheken haben meine Nachforschungen stets 
aufs bereitwilligste unterstützt und schulde ich ihnen dafür tiefen Dank. Besonders fühle ich mich aber 
verpflichtet gegenüber den Herren P. Denifle, ünterarchivar des h. Stuhles, der mir die Benutzung des 
Vatik. Archivs sehr erleichterte, Archivrath Dr. Keller für die stets freundliche Bereitwilligkeit, mit der 
er meinen vielen Wünschen in Benutzung des hiesigen und anderer Archive nachgekommen, Archivar 
Dr. Ilgen für seine Unterstützung bei Prüfung der Originale bis 1200, Dr. Baumgarten und Schneider 
für ihre Mitarbeit in Rom, vor allem aber dem Vereinsvorstande für das stete Interesse, das er 
dieser Arbeit entgegengebracht hat. 

Der Druck des zweiten Theiles wird hoffentlich im kommendem Winter beginnen können; er 
wird das Register bringen und im Anhang c. 500 Notizen aus dem 15. Jahrhundert über Beneficien- 
verleihungen aus den Annatenregistern des römischen Staatsarchivs. Vom Paderborner Theil wird 
voraussichtlich noch vor Jahresschluss ein Band fertig gestellt sein. 

Münster im Mai 1888. 

Heinricli 



DIE 



PAPSTÜßKUNDEN WESTFALENS 



BIS ZUM JAHRE 1378 



bearbeitet 



von 



Dr. Heinrich Finke, 

Privatdocent an der Kgl. Akademie zu Münster. 



Erster Theil. 



Die Papsturkunden Westfalens 



bis zum Jahre 1304. 



Münster, 1888. 
In Commission der Regensberg'schen Buchhandlung. 

(B. Theissing.) 



EINLEITUNG. 



Eine Erörterung des in varliegendem Bande gebotenen MateHals nach der diplomatiechen und historischen 
JSeite hin ist nur insofern beabsichtigt j als dadurch dem Benutzer eine leichtere Uebersicht dessen gegeben 
mrdy was er ßir seine Zwecke vorfindet, und dadurch zugleich die Möglichkeit sich bietet, auf einige ein- 
scMdgige, nannenüich diplomatische Fragen, näher einzugehen, als es die Behandlung an Ort und Stelle 
gestattete. Erst nach vielen solchen Vorarbeiten auf enger begrenztem Gebiete, wie sie noch neulich mit seinem 
reichen Material Berger ^) geleistet hat, wird eine schon so lange ersehnte Geschichte der päpstlichen Diplo- 
matik geschrieben werden können. Im Grossen und Ganzen enthält das hier Gebotene nur eine Ergänzung 
oder Betnchtigung zu den bahnbrechenden Arbeiten von Denifle, Kaltenbrunner^ Rodenberg und vor 
edlem Diekamp, dessen Aufsätze über das „Päpstliche Urkundenwesen des XL, XIL und der ersten Hälfte 
des XIII. Jahrhunderts^ sowie y^Zum päpstlichen Urkundenwesen 1254 — 1354^^) in knappster Zusammen- 
^Stellung doch noch immer das reichhaltigste Material aufweisen. Ich betone das hier um so lieber, als ich in 
Einzelheiten mehrfach von ihm abweiche. 

Die nachstehende Sammlung zerfällt, auch äusserlich leicht erkennbar, in zwei ungleiche Theile: der 
eine enthält vornehmlich die Regesten der Papsturkunden bis Cölestin III, (f 1198), deckt sich also in 
gewissem Sinne mit den beiden ersten Bänden des Westf Urkunden-Buches und dem Supplemente und bietet 
cm neuem Material nur wenige Nummern, Abgesehen von einer möglichst ausfuhrlichen pcdäographischen Be- 
schreibung der noch vorhandenen Originale, galt es eine Reihe von Urkunden nach bessern Quellen neu zu 
drucken und zugleich den Gewinn der Forschung in verschiedenen Archiven, 6 bislang unbekannte Stücke, zu 
veröffentlichen. Diese nebst den übrigen Neudrucken haben bereits Verwertkung im IL Bande der Regesta 
pontificum Romanorum ed. JaffS-Löwerfeld (vollendet 1888) in den Addenda et Cotrigenda p. 687 ss, und im 
Supplementum Regestorum p, 729 ss, gefunden. 

Im zweiten Theile welcher etwas mehr als ein Jahrhundert (1198 — 1304), in dem das politische Wirken 
der mittelalterlichen Päpste seinen Höhepunkt erreicht, umfasst und gegen 165 Nummern deren beinahe 700 auf- 
geeist, Verwiegen die in extenso gegebenen Stücke die Regesten ein wenig. Zur klareren Uebersicht folgt mit 
Ausschluss dei* an die Papste gerichteten Schreiben eine Zusammenstellung der nachstehenden Urkunden, An die 
ctuf jeden Papst entfallende Gesammtzahl schliesst sich die Zahl der Originale, dann der aus dem Vatik. Archiv 
stammenden Urkunden ^) sowie der vollständig d. h, in ihrem Haupttheil, wenn auch mit Weglassung der 



q) Leg regiatrea cPJnnocent IV. i, (Lea actea dPInnocefU IV) 

b) MuheUungen dea Instituta ßir oeaterreichiache Geachichta/orachung Bd. 3, 497 ff, Bd IV, 565 ff* 

c) Einige üngenamgkeiten waren hei dieaen beiden Kategorien nicht zu umgehen; ao kann ich von einer kleinen Anzahl 
-allgemein bereits bekannter und hier nur im Regeat wiedergegebener Urkunden nicht aagen^ ob ein Original noch irgendwo 
exiatirt; ebenao hatte ich in Rom unterlaaaen^ die aügemetnen^ Weatfalen nur nebenbei berührenden Urkunden beaondera aua 
der Zeit Innocenz III, und der eraten Zeit Honoriua III, zu notiren, da sie im Druck bereits vorlagen. Da axch aber auch 
4m der Hand von Mgne^ Patrol. 214 ff leicht nachweiaen liesa^ waa von Innocenz III, in den Regiaterbänden ateht, wird der 
fehler ein geringer aein. 



YIII 



Formeln, wiedergegebenen und der ungedeckten Stücke, AU ungrdruckt sind auch solche im Wortlaut 
loiedergegehene Schreiben angesehen, die bisher nur im Regest bekannt waren, sowie Urkundenauszüge bei 
Schriftstellem (z, B, Gobelin Persona), die in ürkundenbüchern noch keine Verwendung gefunden hatten. 



( 










N 


^aine 


Gesammt- 


Vorhandene 


Aus dem 


Vollständig 




des Papstes. 


zahl, 


Originale, 


Vat, Archiv . 


gedruckt. 


üngedructt. 


Innocenz HL 


79 


25 


56 


36 


14 


JlonoHus IIL 


93 


28 


49 


32 


27 


Gregor IX. 


98 (lOi)* 


48 


29 (32)^ 


47 


38 


Innocenz IV, 


114 


30 


68 


70 


60 (50)^ 


Alexander IV, 


73 


32 


20 


49 


43 


ürban IV, 


46 


5 


36 


34 


33 


Clemens IV. 


21 


7 


7 


13 


12 


Gregor X. 


23 


9 


5 


13 


12 


Innocenz V. 


1 


1 


— 


1 


1 


Johann XXL 


4 




4 


3 


4 


Nikolaus III, 


10 


3 


6 


8 


9 


Martin IV, 


27 C^9)^ 


9 


12 (14)' 


15 


19 


Honorius IV, 


10 (11)- 


8 


2 


3 


4 


Nikolaus IV, 


41 (44)'' 


11 (13)- 


23 (24)- 


22 


25 


Boni/acius VIII, 


33 


11 


12 


19 


21 


Benedikt XL 


3 (3)» 




2(4)- 




— 


Gesammtzahl 


676 (b87) 


227 {229) 


331 039) 


365 


322 (312) 


V 










J 



Den seit Innocenz III, stark sich steigernden Verkehr des Papstthums mit den einzelnen Ländern lässt 
<iuch diese Zusammenstellung erkennen. Aus den voraufgehenden 7 Pontißkatsjahren Coelestin IIL verzeichnet 
das Urkunden-Buch 13 Stücke; die entsprechende Zahl für die Regieru7igsjaJire Innocenz IIL würde mithin 
33 seiny d. h, die urkundliche Thätigkeit Coelestins stellt sich zu der seines Nachfolgers wie 2:5; allerdings 
dürfen wir nicht übersehen, dass uns seit Innocenz IIL in den Registerbänden ein ganz bedeutendes Material 
erhalten ist. Um die 79 Nummern Innocenz IIL in der frühei^ Zeit zu erreichen, müsste Tnan bis tief 
in die Regierungszeit Eugen ///., also ungefähr 50 Jahre zurückgreifen, und noch günstiger wurde dLas 
Verhältniss für Innocenz sein, wenn nicht der Btnefwechsel Eugens mit Wibald von Corvei gerade für West- 
falen eine unverhältnissmässige Stmgeru?ig der Verkehrsziffer heroorgemfen hätte. Wenn wir die urkund- 
liche Thätigkeit des Papstthums im 13, Jahrhundert für Westfalen als eine normale, für unsere deutschen 
Verhältnisse als Massstab dienende annehmen, und das dürfen wir, da toeder der Briefwechsel mit einer Per^ 
söfilichkeit noch auch die Schriftstücke über irgend eine Saclie das entsprechende Mass überschreiten, so 
können wir von einem unter den vier Nachfolgern Innocenz IIL ausserordentlich regen, dann aber stark abfiehr' 
menden Verkehr mit Deutschland sprechen. Die Zeit von 1198 — 1254 (f Innocenz IV,) entspricht beinahe 



a) Das Plus dar eingeklammerten Zahl stammt aus den Noten, — b) 10 sind jetzt bei Rodenberg, Epistolae selectae IL 
gedruckt. 



IX 

dei* von Alexander IV, bis Benedikt XI. (f 1304) urie 56 ; 50; statt dessen ist das ürkundenverhältniss 
384 : 292 und rechnen wir noch Alexander IV, zur vor au/ff eh e?iden Zeit, wodurch sich das Verhältniss der 
Jahre (jS'i : 43) ide 3 : 2 stellt, so ergibt das Urkundenverftältniss 457 : 219, d, h, mehr als 2 : 1, mithin 
eine starke Abnalune. Für beide Penoden iM die neuerschlossene Quelle die gleiche: das Vatik. Archiv liefert 
für die Zeit ürhan IV. eine der Zeit Innocenz IV, reichlich entsprechende Anzahl neuer Beneficialurkunden ; 
und bringen vnr auch den auf den briefliclien Verkehr mit entfernteren Gegenden hemmend wirkenden Einfluss 
des häufigen Pontifikats^wechsels in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in Rechnung , so finden vnr doch 
auch hier die Richtigkeit der Ansicht bestätigt, die sich beim Durchmustern der Registerbände des ausge- 
henden Jahrhunderts aufdrängt: seit dem Untergänge der Stairfer und seit dem allmäligen Hinneigen des 
Papstthums zu Frankreich macht sich auch im Geschäftsgang der Kurie eine Minderung des Verkehrs mit 
Deutschland bemerklich. 

Allerdings können diese EroHeiningen nur den Werth einer relativen Richtigkeit beanspruchen, da nicht 
bekannt ist, urie viel Originale verloren gegangen sind. Dass nicht alles erhalten, dcfür haben wir positive 
Belege; so ist beispielsweise das in dei* Urk, Lucius III. für Corvei von 1184 October 29 ^) erwähnte 
Schreiben Eugen III. spurlos verschumnden. Zahlreiche Erlasse von judices a sede apostolica delegati aus 
dem 13. Jahrh. beweisen den Verlust ebenso vieler päpstlicher Mandate aus dieser Zeit; ja wir dütfen sogar 
annehmen, dass der grösste Theil solcher Aufträge verloren ist, wie auch wohl fast sämmtliche Beneficienn 
Verleihungen, soweit sie uns nicht die Registerbände des Vat. Archivs erhalten haben. Während ich aber Jür 
Westfalen den Verlust päpstlicher Schreiben bis zum Jahre 1200 für sehr gering halte, da jedes Kloster seine 
grossen Privilegienbestätigungen fast vollständig besitzt, Ernennungen durch päpstliche Urkunden gar nicht 
vorliegen, Ablassurkunden für diese Zeit noch höchst selten sirid, und über die wenigen Klosterstreitigkeiten 
die Dokumente erhalten zu sein scheinen, muss der Verlust an Onginalen für das folgende Jahrhunde7*t 
als ein bedeutender bezeichnet werden. Einen interessanten Einblick in dieses Verlustkonto gewährt die 
Sammlung von Dominikanerprivilegien, welche der Professor* und Inquisitor Jakob von Soest um die Wende des 
14. Jahrh, anlegte, ^) Da er mit grossem Eifer Notizen über die Privilegien der deutschen Dominikanerklöster ^) 
und selbst auf seiner italienischen Reise in den von ihm besuchten italienischen Klöstern sammelte, so dürfen 
fcir nach seinen Ergebnissen wohl den Stand der um 1400 noch vorfindliclien Onginale von päpstl. allgem, Privir- 
legten für seinen Orden in Deutschland beurtheilen. Er verzeichnet nun nicht weniger als 125 Privilegien des 
13. Jahrh,, die unter dem von ihm erwähnten Datum gäTizli^h unbekannt sind; er zählt, wenn wir von den 
nicht deutschen Klösteim absehen, Originale an ungefähr 270 OHen auf (darunter auA:h bei Pottha^t verzeichnete), 
die ah Onginale, soweit sich das aus den vorhandenen Urkundenbüchem beuHheilen lässt, bis auf einen 
winzigen Bruchtheil vernichtet sind. So fand er das bekannte, unter verschiedenen Daten gegebene Privileg 
G-regiyr IX. „Quoniam habundavit iniquitas" in Mynda, Colonia, Magdeburg, Brema, Hildensem, Florentia, 
Pisis, Mecii, das Mare magnum Bonifadus VIII. (Potthast, 24344) in Sosato, Wartberg (Warburg), Hil- 
densem, Rostok; Potthast, 9821 in Mynda, Wormacia, Brema, Magdeburg, Hildensem, Moguntia, Frisacus. 
Aus Westfalen zählt er 21 Nummern saec, XIII. aus den Konventen in Soest, Warburg und Minden, entweder 
im Original oder sub vidimus, auf; keine einzige derselben ist uns in dieser Form erluüten! Der Würzburger 
Dominikanerkonvent besass nach der ihm um 1405 eingesandten Aufzeichnung 43 Papsturkunden aus dem 



a) Vgl. unten Nr, 145, 

h) Hdsch, im Stadtarchiv in Soest. Ich werde demnächst über dieses unter dem Namen Dominikanerchronik bekannte 
T^erk unseres westfälischen Landsmannes berichten, 

c) Ein interessanter Beleg dafür ist die ihn aus Wurzburg zugegangene Zusammenstellung der im dortigen Kloster be^ 
Jindlichen StOcke. Auffällig ist die fast völlige Nichtberücksichtigung des Strassburger Konventes. 

(B) 



13, Jakrh,; diese scheinen riach frewndl, Mittheiltmg des Kgl. Baier, Reichsarchives zum grossem TheU 
erhalten zu sein; aber einige Abgänge aitc/i hier. Dieser Verlust von Privilegien eineSy allerdings van 
den Päpsten sehr reichlich bedachten Ordens gewährt utis einen Ausblick ai^ die grossen Verluste , gerade 
von OrdensprivUegten, zugleich aber auch einen neuen Einblick in die geradezu grossartige Thätigkeit der 
päpstlichen Kanzlei, Da darHöery wie häufig ein allgemeines Privileg in der päpstlichen Kanzlei ßir ver^ 
schiedene Kirchenfürsteny Klöster u, s. w. oder auch ein an Einzeladresse gerichtetes Schreiben neu ausgefertigt 
wurde, noch fast alle Mittheilungen fehlen, so seien hier noch einige Angaben gemacht Zwn Kapitel Du- 
plikate d, h, Doppelausfertigungen unter dem nämlichen Datum bringen Schmidt, Päpstliche Urkunden und 
Regesten u, s, w, die heutige Provinz Sachsen betreffend und Wigand, Strassburgei^ ürkundenbuch I und II 
reichen Stoff, Ein Cistercienser Ordensprivileg Clemens V. von 1309 September 2 trägt auf dem Rücken die 
Bezeichnung undecimum d h, wahrscheinlich das elfte Exemplar, ^) wie von zwei ßir KL Komburg bestimmten 
ürkk. Innocenz IV. von 1248 Juli 29 (Württemb. Urkb, IV, Nr, 1116 f), deren eine ein Ausfuhrungsmandat 
bezüglich der andern entfiält, die eine mit prima, die zweite mit secunda bezeichnet wird. Drei OriginaU 
exemplare eanstiren noch von Nikolaus IV, 1290 Mai 12 (Strassb, Urkb, II, Nr. 167), Wie häufig allgemeine 
Privilegien untei' den verschiedensten Daten ausgefertigt vmrden, beweist die Sammlung des Jakob von Soest. 
Fast jede der von ihm regestfirten Nrr, kommt schon bei Potthast unter anderm Datum vor. Aber er selbst 
zählt vom selben Papst verschiedene Ausfertigungen auf So von dem Privileg für die in Heidengegenden 
weilenden Dominikaner „Cum hora jam undecima.^ — Gregorius (IX.) idem dat. Änagnie 3 kalendas 
septembris a. 7, — Greg. IX. idem Anagnie XV kal. sept. a. 7. — Greg. IX. idem Viterbii V. kal. 
augusti anno XL Dass identische Schreiben, deren Datirung eine verschiedene aber] nahe beieinander lie^ 
gende ist, verschiedenen Prokurataren ihr Dasein verdanken können, hat Denifle nachgewiesen, ^) Von drei 
identischen an Privatadresse gerichteten Urkk, (archiepiscopo Bisuntinensi) 1259 Juni 25, tragen zwei der- 
selbe Datum, eine dritte stammt aus 1260 März 9, zwei beinahe identische Schreiben an dieselbe Privatadresse 
sind von 1248 November 11 und December 2 datirt (Strassb. Urkb. II, 442 und 326). Da so cUle mög- 
lichen Formen der Doppelausfertigtmg vorkommen und die Duplikate bis in die Zeit Innocenz III, hinauf- 
reichen, sollte Tnan da nicht auch für die voraufgehende Zeit das Gleiche annehmen und die Theorie der „Oi^iginal" 
nachbildungen^ wenigetens in vielen Fällen bei Seite lassend 

üebei* die Erhaltung dei" Origincde gewährt obige Zusammenstellung ^>enfalls einige Auskimft. Auch 
da ist wieder die ältere Penode bis 1261 günstiger gestellt als die jüngere. Im einzelnen gestaltet sich das 
Verhältniss folgendermassen : bei Innocenz III, 25 : 79, also 1:3; bei Honarius III. 28 : 93, also 1 : 3; 
bei Gregor IX. 48 : 98, also 1 : 2; bei Innocenz IV, 30 : 114, wie 1 : 4; bei Alexander IV, 32 : 73, 
beinahe wie 1 : 2. Der Grund der Schwankungen hängt mit der Art der Urkunden zusammen. Das für 
die Zeit Innocenz IIL immerhin günstige Verhältniss bleibt ungefähr bei Honorius III,, trotzdem dessen Man- 
date in Wahl- oder sonstigen Streitigkeiten (so sämmäiche Dokumente über den Soester Wa/detreit) nur in 
den Registe9'bänden oder in Abschreien vorhanden sind; sehr günstig ist das Verhältniss bei Gregor IX. und 
Alexander IV,, da von den zahlreichen von beiden erlassenen Schreiben beinahe die Hälfte im Originale noch 
vorliegen. Bei allen diesen ist der Konsei^rungsgrund nicht im Material, sondern in der Art der Urkunden^ 
meist für Körperschaften^ Kloster, Bisthümer oder in wichtigen Angelegenheiten ausgestellt, zu suchen^ während 
der ungünstige Stand bei Innocenz IV, und vornehmlich bei ürban IV. im Gegentheil seine Motivirung findet. 
Die überwiegende Mehrzahl der von beiden so reichlich gewährten BeneficienverUihungen ist im Irdande im 
Original wie in der Kopie fast spurlos zu Grunde' gegangen. Während das Verhältniss von 1 : 3 auch bei 



a) So auch Berger /, LX VI u, Anm, 4, Bei einetn C%stercien$erprivHeg fiant VI paria. 
h) Archiv f. Litt, u, Kirchengesch. d, MA, 3^630, Vgl, Rodenherg^ Neues ArcL X, 562, 



xr 



-Nikolaus TII., Martin IV., Nikolaus IV. und Bomfacius VIII. sich heUt, rührt der ausserordentlich günstige 

Prozentsatz bei Honorius IV. von der Erhaltung des Warburger Dominikanerarch. her. 

Warum bei einzelnen Urkunden die Eintragung in die Registerbände erf<dgte, bei anderen nicht, minder 

wichtige registrirt wurden und wichtige fehlen, aus einer Gruj^ gleichartiger ein paar herausgegr^en und 
verzeichnet wurden, ^) ist eine vielerwähnte, ungelöste Frage, über die Denifle demnächst einige Aufklärungen 
geben wiü. ^) Von den uns erhaltenen Originalen haben 26, also etwa ein Neuntel, Aufnahme in die Register- 
bände gefunden. Es sind dieses: 



Nr. und Jalir. 

190 (1203 Dec. 12) 
i91 („ „) 
219 (1208 Mai 3) 

225 (1209 Juli 2) 

226 (1210 Oct. 30) 

227 („ „) 

228 („ „; 

250 (1217 Icmuar 27) 
262 (1218 Mai 14) 

286 (1221 Februar 11) 

287 (1221 März 1) 

288 („ „) 

291 (1221 März 15) 
319 (1224 Mai 7) 
327 (1225 April 7) 
3 (1247 Juni 11) 
499 (1248 Aprä 3) 

514 (1249 November 5) 

515 (1249 November 5.) 
551 (1255 April 22) 

580 (1257 März 16) 

774 (1289 August 9) 

775 (1290 Januar 18) 

776 (1290 Januar 31) 

777 („ „) 

778 („ „) 

(2 Exeinplare,) 



yy 



f> 



yy 



yy 



» 



^* 



Registraturvermerk, 

fehlt 

fehlL 
Sehr grosses R mit oben eingeschrieberiem Scripte. 
R mit oben eingeschriebenem Scripte. ^ 
R mit oben eingeschriebenem Scripte sunt. 

fehlt. 

fehlt 

fehlt 
R mit oben eingeschriebenem Script. 

fehlt 
R mit eingeschriebenem Script. 
R 

R 

R „ „ scripta. 

fehlt 
R mit eingeschriebenem Script. 
R 
R 

R mit eingeschriebenem Script. 
R mit eingeschriebenem Script. 

darunter CGCLXXVI capitulo anno primo. 
R mit eingeschriebenem Script. 

darunter GL VIII capitulo anno tertio. 
R in der obem Rundung Script. 

m der untern cap^, neben der obem CCGLXXIII. 

feUt 
fehlt 
R in der clbem Rundung Script. 

in der untern cap®, neben der obem DGGCL Villi, 
wie oben nur DCGGLX. 



» 



^* 



» 



>> 



*> 



yy 



ä) Man vgl, beispielsweise Potthast, 9399 und 9400 mit Rodenberg, Epistolae selectae Bd. L Nr. 572 und 573. Warum 
*khen nur letztere, nicht auch erstere im Registerhand 17 foL 145 f. f 

b) Archiv f. Litt, und Kirchengesch. des MA. 3, 632 Anm. 2. 

c) Bei Nr. 225 ist der Regbd. nicht vermerkt, weil diese von mir erst nachträglich eingefugt wurde. Sie steht aber in 
^gbd. 8. Nr. 210 ist nicht berücksichtigt worden. 



XII 



Varstehenäe Tabelle gibt die Entwickelung des Regurtratiirvermerkea ; zunächst R mit Script., scriptum,, 
ßcripte, Scripte sunt (d.h. in regesto, wenn ich auch das abgekürzte H , welches Denifle auf einem Pariser 
Original gesehen, ^) nirgends geßmden habe; ebenso wenig scripta), dann seit Alexander /F., na^h andern Ori- 
ginalen schon seit Innocenz IV. R mit Script., darunter der Vermerk, wo die Urkunde im Register steht, bei 
Nikolaus IV. R mit Script, und cap^ in der obetm und untern Rundung, neben der obem die Zahl, Unter 
Bon. VIII., Clem, V. und später schvdndet das Script., es bleibt aber zunächst noch dcut c. z. B. R. c. LX. 
auf einer Urkunde Clemens V. för die Johanniter, ^) dann ei'scheint längere Zeit nur das R; seit dem Ende 
des 14. Jahrhunderts wird zunächst der Name des Registrators (s. unten) stark abgekürzt in der untern Rtm- 
düng geschrieben, dann vollständig in der obem; nach Martin V. tritt die Form auf: R mit ta in der obem 
Rundung apud me (Name).S) So fest der Platz für diese Vei^merke erscheint, um so mehr ist eine Aus- 
nahme im Strassb. Urkb. Bd. I. hervorzuheben. In Bulle Urban TV. für Altorf von 1264 Mai 15 steht 
auf dei* Vorderseite unten rechts unter dem Datum: R.DCCXXXII capitulo. 

In 18 Fällen findet sich der Registratuf*vermerk verzeichnet, und nur in 9 nicht; aus der Zeit bis 
Alexander IV. ist das Verhältniss der bezeichneten Urkunden zu den nicht bezeichneten 12 : 7. Man daif 
also keinen falls von Aufnahmen sprechen, wie Rodenberg es gethan hat. ^) Im Gegentheil • muss selbst für 
die ältere Zeit der Nichtvermerk als die Ausnahme gelten, da er sich in den meisten Fällen erklären lässU 
So trägt von den drei Osnabmck- Bremer Urkunden 226, 227, 228 nur die in das Registef* vollständig 
eingetragene den Registratut^ermerk; die Kreuzzugsbtdle für die Kölner Provinz Nr. 250 wird sicher in mehr 
reren Exemplaren verbreitet gewesen sein, und bei Nr. 286 ist ein Duplikat wegen der auffälligen, gleich zu 
besprechenden Korrektaren als wahrscheinlich anzusehen. Beweisend ist das Duplikat cdlei*dings nicht. 
Denifle sagt zwar, dass bei Duplikaten nur auf dem einem, dem eigentlichen Original, der Vermerk ge- 
schrieben wurde; er kannte aber den zweiten Band des Strassb. Urkb. noch nicht. Nr. 167 dctselbst (Papst 
Nikolaus IV. an Bischof von Strassburg, 1290 Mai 5) ist uns in drei Originaleaemplaren erhalten und jedes 
derselben trägt auf der Rückseite den Registraturvermerk R. mit Script. V. capitulo CLXXXV. Doch ist 
dies der einzige Fall, den ich konstatiren kann. Im selben Band Nr. 168 trägt von zwei Originalen nur 
eines den Registraturvermerk, Bei den zahlreichen Erwähnungen von Duplikaten bei Schmidt, Päbstliche 
Urkunden u. s, w. S. 112, 113, 114 u. s. w. wird dei* Registraturvermerk stets nur bei einem Stück er- 
wähnt. Ein charakteristisches Beispiel, allerdings erst aus späterer Zeit, das zugleich den Schlüssel zur 
Lösung einer anderen Frage gibt, vermag ich aus dem Kgl. St.'A. Münster anzuführen. Von einer Bulle 
Eugen IV, für Paderborn^) datirt 1431 Juni 16 sind zwei Exemplare vorhanden. Links auf dem Umbug des 
einen steht: Ascultata per me An. de Adria loco reverendissimorum patrum döminorum litterariun aposto- 
licarum registratorum et concordat ciun registro ipsorum; auf de^ Rückseite kein Vermerk! Das andere 
Exemplar enthält diese Notiz nicht, dafür steht auf der Rückseite R. mit unten eingeschriebenem An. von der 
Hand desselben Schreibers, Das An. ist also der Name des stellvertretenden Registrators, der sich später 
oben eintrug und dieser An. de Adria ist der von Ottenthai in der citirten Abhandlung S. 505 gesuchte 
„stellvertretende Mann^ im Kanzleiregister ^ dessen Sigle An. sich innerhalb dieser Zeit sehr häufig auf 



ä) Archiv 3, 631. 

h) SU'A, Münster ürk. von 1307 Deceinber 21. Vgl. hierzu und zum cor hergehenden das soeben erschienene Pracht- 
werk Specimina palaeographia herausgegeben von den Beamten des Vatik. Archivs p. 10 s. Wigand löst im Strassb. Drkb. I 
und IL den Vermerk mit Rescriptum au/^ Stalin im VVirtemb. Urkb. IV. nock mit scripsitl 

c) So in mehreren Urkunden Sixtus IV. im Kgl. St.-A. Münster, Vgl: hierzu auch v. Ottenthal^ die BuUenregister 
Martin V. und Eugen IV. im Ergänzungsband I. der Mitth. d. oesterr. Inst. 547 /. 

d) Neues Archiv X^ 525^ vgl. auch Denifle a. a. 0. 633, 

e) Kgl. St.-A. Münster Fstth. Paderborn 1520. 



XIII 

Originalen zeigt und den Ottentkai für den Stellvertreter des Registrators Bischofs N. v. Tivoli hielt Damit 
ist auch die Erklärung für das unteneingetragene . s . 1410 f. und das in den neunziger Jahren des 14, Jahrh, 
80 häufig vorkommende . n . gegeben. Ich glaube auch letztern Namen entziffern zu können. Auf de/n ümbug 
einer Urkunde Bonifacius IX. für Paderborn von 1389 September 9^) heisst es: Ascultata per me Nicolaum 
deBente oder to (Benevento?) registratorem litterarum apostolicarum. Goncordat cum registro. 

Diekamp hat sich einmal geäussert^ ^) wo früher der Name des Registratars gestanden habe. Er verwies 

auf die Buchstaben, die sich sehr häufig auf der Rückseite der Onginale in der Ecke oben links finden^ 

behielt aber eine Entscheidung der Einsicht in die Regi fiterbände vor. Die Vermuthung ist aus einem zweir- 

fachen Grunde nicht haltbar: 1) weil eine sehr grosse Anzahl der so bezeichneten Urkunden nicht registrirt 

sind, 2) weil gerade auf den mit R versehenen OHginalen der Buchstabe häufig fehlt. 

Sind die Registerbände Originale oder Abschriften? Geschah die Eintragung nach den Originalen oder 
nach den Konceptenf Beide Fragen sind in den letzten Jahren vielfach erörteH worden ^ selbst von solchen, 
die nie einen Einblick in die Registerbände gethan, obwohl gerade hier für allgemeine Schlüsse genaueste 
Kenntniss derselben unbedingt nothwendig ist. Ich hebe die beiden jüngst geäusseii^n Meinungen heraus: 
Rodenberg ^ erklärt bezüglich der ersten Frage reservirt, er könne die Ueberzeugung nicht gewinnen, dass 
Abschriften vorlägen; dagegen t^Htt er für die Eintragung naah den Koncept^n entschieden ein, indem er das 
Gegentheil als Au^snahme ansieht, Denifle ^ hält auch das Gros d^r Registerbände für „Archetypa", aber 
die Eintragung nach den Koncepten für Ausnahme. 

Hier folgen einige Beobachtungen, wie sie bei der Suche nach Westfalica gemacht tvurden. Regbd, 25 
fol. 35 zu Nr. 258 enthält die Mittheilung der Gefangennahme Simons von Paderborn und die Aufforderung 
zum Schutze der Paderbotmer Kirche seitens des Papstes Alexander IV. an den Bischof Rudolf von Schwenn, ^ 
Das uns nur in dieser Form aufbewahrte Schreiben zeigt mehrere K&i^rekturen , von denen die beiden letzten 
charakteinstisch sind. In der Stelle (mandamus, quatinus) et alios predictos pro ipsis episcopo et capitulo 
in compositione ac ordinatione hujusinodi nominatos non permittas occasione ipsarum compositio- 
nis et ordinationis u. s, w. (molestari) steht et alios — nominatos am Rande, während im Text nur 
Rasur für ein Wort zu sehen ist; dann vmrde vom Schreiber das hinter ordinationis stehende noch 
deutlich erkennbare hiyusmodi ausradirt und zwischen occasione und compositionis über der Zeile 
ipsarum geschineben. Der Grund für letztere Korrektur ist leicht erkennbar: am Rande war zwischen ordi- 
natione und nominatos ein zweites hujusmodi eingefügt worden. Die ganze Manipulation wäre unerklärlich, 
1) wenn dieser Band des Registers eine Abschrift wäre; 2) wenn die Eintragung nach dem Original erfolgt 
wäre. Dagegen macht die Annahme eines dem Schreiber vorliegenden abgekürzten Konceptes den Vorgang 
sofort verständlich. Das im Register vo^^aufgehende an Bischof Simon und Domkapitel von Paderborn in 
derselben Angelegenheit gerichtete Schreiben vom selben Datum (vgl. u. Nr, 580) weist ein paar mit der be- 
sprochenen Nr. übereinstimmende Stellen auf, deren erste in unserer Nr. abgekürzt ut in alia verbis com- 
petenter mutatis usque duximus wiedergegeben ist. Die zweite mit der obigen beinahe gleichlautend heisst: 
et alios quoscumque in ordinatione et compositione predictis pro vobis nominatos, dann weicht der 
Text sofort ab. Wahrscheinlich hat auch hier ein etc. oder sonst eine abkürzende NoUz sich vorgefunden, 
die den Schreibet* in einer Reihe Korrekturen verwickelte. 



a) KgL St-A, Mimster Fstth. Paderborn 1216, 

b) Mittheilungen III, 502, 

c) Epiatolae selectae, Bd, II p. VII 88, Berlin 1887, 

d) Specimina palaeogr, p. XU XIV, 

e) Vgl, unten Nr, 581, 



(G) 



XIV 

m 

Bei Migncy PatroL 216, p, 1061 heisst es: Nee vos moveant etc. in eundem modum ut in pre- 
cedenti usque in finem. Die vorangehende Nr. hat gar keine Beziehung zu der nachstehenden und eine 
Stelle nee vos moveant findet sich daselbst nicht; der Gedanke an eine U eher arbeitung des betretenden 
Innocenz II L zugehörenden Registerbandes liegt nahe, zumal wir von anderer Seite her wissen , dass nicht 
sämmtliche im ßrühem Register dieses Papstes enthaltenen Bii^fe im gegenwärtigen sich vorfinden. ^) That- 
sdchlich steht aber im Regbd, 6, dem berühmten Regestura domini Innoeentii tertii pape super negotio 
Romani imperii fol. 18 Nr, 57: ut in tereia precedenti, und diese weist allerdings die Stelle auf. Wird 
somit ein schicertoiegendes Bedenken gegen eine mögliche Ursprünglichkeit dieses Bandes beseitigt, so legt eine 
andere Anwendung des Non autem te moveant die Vermuthung einer Registrirung nach dem Ko7u:ept nahe. 
Am Schlüsse des päpstlichen Dankschreibens an Bischof Bernhard von Paderborn, ^) das zugleich eine Auf'- 
f orderung zum treuen Ausharren bei Otto IV, in sich schliesstj heisst es: Non autem te moveant maledieta 
quorumdam ete. Der hiermit beginnende Abschnitty dem Schreiben an den Erzbischof von Köln entnommen, 
erwähnt im vorletzten Satz: Volumus etiam, ut quiequid idem legatus u. s, w,; von einem solchen ist aber 
im Paderbornes' Binef vorher keine Rede» Ob bei einer Registnrung nach dem Original diese Unebenheit 
geblieben, scheint mir sehr zweifelhcft 

Ebenso deutet eine üeberschriß wie: Ut series testimoniorum (odtr testimonii?) et verba testium de 
miraeulis lan(t)gravie redigantur in seriptis *') fast zvnngend auf eine andere Vorlage als ein Original hin, 
da ein solches keine Gelegenheit zu einem derartigen Satze bot. Eine noch nicht erörterte Frage ist allerdings 
die, ob vrir uns die Thätigkeit des Registrators so mechanisch zu denken haben, dass eine jede neben der 
angetragenen Urkunde stehende Notiz z, B, bene eantat, bene latinizat, toie sie sich so überaus häufig im 
Registerbd, 29 finden, ^) zur Annahme einer Eintragung nax^h dem Koncepte nothigt. 

Dagegen möchte ich eine andere Notiz als Beweis für BHntragung nach dem Original ansehen. Im 

Wirtemb. Urkb. TV, Nf\ 1047 wird erwähnt, dass auf der Urk. für Kl, Simau von 1245 Jvli 14 (Ueber- 

gäbe des Klosters an die Dominikaner) rechts auf dem Umbug verwischt stehe: Innoeentius pro priorissa et 

eonventu monasterii sanete Marie de Wilario ordinis saneti Augustini, Gonstantiensis dioeesis. Ree. . . 

und dazu bemerkt: eine Verwechselung mit dem nahe gelegenen Kloster Weil. Höchst wahrscheinlich ist statt 

Innoeentius zu lesen In. e. m. und Dat. statt des Ree. In dieser Fassung steht die Inhaltsangabe wörtlich 

im Regbd. 21 Nr, 135 S, 233 mit Dat. Lugduni V idus septembris a. tertio ®) und handelt es sich atjf 

jeden Fall nicht um eine Verwechselung sondern um ein neues ^ dem für KL Simau ausgestellten gleiches 

Privileg, Ist meine Korrektur Hchtig, so hat diese Notiz auf dem Bug einer andern Urkunde nur einen 

Sinn, wenn aus ihr die Eint7'agung in das Register erfolgte; denn dem Kl. Simau sollte damit doch keine 

Notifikation geschehen, 

Differenzen im Datum einer Urkunde, die uns im Register und im Original zugleich vorliegt, haben 

nach obigen Ausfuhrungen nicht rnehr die frühere Bedeutung. ^) Zwei Briefe in der Hüdesheimer Angele- 
genheit sind im Original vom 4, Mai 1199, im Registerband 4 fol. 155 vom 6, Mai (II nonas m. statt IUI) 
datirt, ^) Es kann hier sowohl ein Verschreiben im Register als eine zweite Ausfertigung unter dem 6. Mai 



a) Denifle im Archiv 11^ 6 und 60, 

b) Vgl unten Nr, 197, 

c) \at. Arch. Regbd. 16 fol, 42 Nr. 124. 

d) Vgl hierzu besonders Plira^ Analecta novissima p, 604. 

e) Berger 1 Nr, 1495, 

f) Vgl, oben S. IX. 

g) Unten Nr, 169 und 170, Vgl. ausserdem Nr, 830 vom 10. März und 2. April 1304, 



XV 

stattgefunden haben. Eine sonderbar geartete Doppelausfertigung ist Nr* 700. Am 23, März 1275 schreibt 
Gregor X. Sifrido electo Coloniensi, er ernenne ihn hiermit zum Erzbischof von Köln und elf Tage später 
4xm 3. Ap^il schickt er ven. fratri Sifrido archiepiscopo Col. dasselbe Schreiben, Auffällig ist ein Fehler, 
der sich in der Datirung eiiies Privilegs Honorius IIL (Potthast, 6634) eingeschlichen hat, Regbd, llyfol, 112 
Nr. 651 heisst es am ScMuss einer Bestätigung der Oandersheimer Besitzungen: Dat. anno M^CoXXIIo 
X kalendas maii indictione IX, pont. d. Honorii pape III. anno quinto. Nach Stellung des Schreibens, 
Pontißkatsjahr und Indiktion muss aber 1221 stehen; man konnte an ein Versehen des Schreibers denken, 
aber, wie aus Potthast zu ersehen, hat auch die na^h dem Original bekannte Fassung den Fehler. Es ist 
derselbe um so mehr hef^vorzuheben , weil noch vor kurzem in einer angesehenen Zeitschrift die ümnöglichkeit 
eines derartigen Vorausgreifens z, B. bei Personenbenennungen betont wurde. Während beide Fälle keinen 
Rückschluss bezuglich der oben erörterten Fragen gestatten, scheint mir der folgende Datirungsfehler wiederum 
eher auf eine Niederschrift nach dem Original wie nach dem Register zu deuten. Im Regbd, 14 unter den 
Urkunden des ersten Pontifikatsjahres Gregor IX, folgen auf foL 5 und 6 von Nr, 28 — 33 sich 6 ürkk. 
über dieselbe Angelegenheit (darunter auch unten Nr. 338: Schreiben an die Erzbischof e von Köln, Mainz, 
Bremen, Magdeburg und ihre Suffragane), von denen nur die erste das Datum trägt: Dat. Laterani XVI kal. 
aprilis, die andere: Dat. ut supra. Dieses ist für 1227 unmöglich, da Gregor erst am 19, März gewählt 
wurde und in das zweite Pontißkatsjahr können die ürkk, aus sachlichen Gründen nicht fallen, ^) Nun zeigt 
die erste datirte Urkunde Nr, 34 das Datum XVI kal. maji; höchst wahrscheinlich ist also auch in ersterem 
Datum maii statt aprilis zu setzen, zumal dann auch der demselben so ähnlich klingende 16, Tag des April 
richtig wäre* Hätte der Registrator die ürkk. aus dem Kancept abgeschrieben, so wäre kaum anzunehmen, 
dass der Fehler sich eingeschlichen hätte, oder wir mOssten ein doppeltes Versehen, bei ihm und dem Kon- 
-dpisten, voraussetzen; denn andeiirfalls wäre bei dem gleichlautenden Datum nach 5 ut supra auch noch ein 
sechstes gefolgt. 

Eine Vergleichung der Korrekturen und Rasuren in den Originalen mit dem Texte dei* Registerbände 
hat bislang noch nicht stattgefunden. Wie lohnend dieses neue Untersuchungsg^net ist, mögen nachstehend 
ein paar unbekannte Fälle darthun, wenn sie auch über die beiden Hauptfragen kein neues Licht verbreiten, 
nachdem Denifle gezeigt, dass die korrigirten Originale wieder in die Registratur zurückgeschickt wurden, 
damit dort ebenfalls die Korrektur ausgeführt we^^de, und dass zuweilen diese 2kirücksendung, wie am Rand der 
Register bemerkt wurde, unterbliA. ^) Stimmen mithin Konjekturen oder Rasuren im Register und Original, 
^0 ist die Ausführung, zeigt das OHginal bei Rasuren oder Korrekturen Verschiedenheiten vom Register, so 
ist das Unterbleiben der Rücksendung anzunehmen. 

Die Originale dreier Osnabr.-Bremer Urkunden, sämmüich von 1210 October 30, ^) haben alle drei und 
zwar an verschiedenen Stellen (die ei*ste und dritte gegen den Schluss, die zweite im Anfang): Bremensi 
capitulo et venerabilibus fratribus nostris suffraganeis, also einen Rangfehler, welcher durch Umstellungs-- 
zeichen beseitigt wurde. Der Fehler stammt ohne Zweifel aus der Konceptvorlage, Dass im Registerbd, 
das Richtige steht, lässt auf eine Benutzung der korrigirten Originale schliessen, wenn allerdings auch jede 
bestimmte Aeusserung, besonders bei diesem Registerband, den wir nur in Abschrift saec, XIV besitzen, un- 
zulässig ist. 

Am 11, Februar 1221 genehmigte Papst Honorius IIL die zum Aufbau der verbrannten Kirche und 



a) Vgl. Rodenberg, Ep. sei Bd, /, p, 266 Anmerkung. 

b) So heisst es Spectm. sei. Tafel XXXIX: Ista littera, postquam fuit bullata et regestata, fuit remissa domino et postea 
mutata est set nondum remissa ad regestum. 

c) Vgl. unten Nr. 226, 227, 228. 



Verbesserung der Einkünfte des Dekanats vom Kapitel in Hameln, Mind^ner Diocese, getroffenen MassnaJmieTu ^ 
Eine Aenderung bestand darin, dass medietatem prebende ibidem tunc vaCantis — decanatui applicueritis. 
In dem Passus prebende ibidem tunc vacantis steht das petit Gedruckte auf Rasur ^ ursprUnglich ist also nur 
.... de ibiden .... acant(is). Im Register heisst die entsprechende Stelle vinee de ibidenneshusnacant. Em Blick 
genügt, um erkennen zu lassen, dass beide, Original und Register, den aus der Konceptoorlage stammenden 
Unsinn gehabt und im Or, eine Korrektur stattgefunden hat, die im Register unterblieb. Im Original heisst 
es weiter: Nos applicationem ipsam, sicut — provide facta est, constitutione Turonensis concilii noa 
obstante — confirmamus. Das Satzglied constitutione — obstante steht auf Rasur; dafür findet sich im 
Register et in autentico ejusdem episcopi plenius continetur. Auch hier lässt sich mit Bestimmtheit be- 
haupten, dass zunächst im Or. der letztgenannte Satz gestanden hat. Vielleicht war es ein Fehler — möglicher-- 
weise lag gar kein Brief des Bischofs vor — dessen Entstehung sich dadurch leicht erklärt, dass t>eide 
Sätze Formeln sind und nach dem facta est ein etc. im Koncept gestanden hat 

Der Anfang des gefälschten an Karl d. Gr. gerichteten Privilegs Leo IIL ^ ßir die Eresburger Kirche 
das Innocenz IV. transsumirte und seinem Register einverleibte, lautete urspmnglich im Register und im 
Original Pie tue petitioni (per omnia congaudentes), daraus wurde im Or. korrigirt intentioni. Wahr-- 
scheifdich war den Schreibern der päpstlichen Kanzlei dei' Ausdruck petitio ifn Ar^ang einer Urkunde viel 
geläufiger wie intentio, wenn auch nach dem folgenden quod jubes wohl angenommen werden darf, dass die 
ältere Fassung intentio aufgewiesen hat. 

Eins ergibt obige Zusammenstellung klar: Register und Originale weisen nicht blos in Namensanführ- 
rangen und sonst nebensächliche, sondern auch thatsächlich>e, inhaltliche Verschiedenheiten auf, die ihren Grund 
in der Fehlerhaftigkeit der Urquelle, des Konceptes, haben. Geradezu frappant ist die Behandlung, 
welche ein anderes Iranssumpt durch die päpstliche Kanzlei erfahren hat. Wir besitzen von dem Privileg des 
Papstes Agapitus für Stift Essen ein Transsumpt Innocenz IV. von 1245 Juni 13 und von letzterem ein 
neues Transsumpt im Regbd. 45 fol. 84 Nr. 423 Nikolaus IV. ^ Das Original des Transsumptes von 1245 
beruht im Geh, Staatsarchive zu Berlin, vom Transsumpt Nikolaus IV. befindet sich eine die wesentliche 
üebereinstimmung des Registers mit dem verlornen Original bekundende Kopie saec. XIV im Kgl, Sl-A. 
Düsseldx)rf, Neben einer Reihe kleiner auf Lesefehler Ireruhender Unterschiede zeigen beide Transsumpte fol- 
gende grössere Unterschiede: 

TVansswnpt Innocenz IV. 1245: Transsumpt Nikolaus IV, 1240: 

Hathuwige religiöse abbatisse venerande mona- Hathewige religiöse abbatisse et monasterio 

sterii Astnidensis ab Alfrido quondam presule Asinde ab Altfrido quondam presule constructo. 

Hildensemensis ecclesie constructi. 

Privilegium a predecessore nostro — monasterio, Privilegium datum a pred. nostro — monasterio, 

cui vocabulum est Astnide, concessum. cui vocab. est Asinde, ab Alfrido presule constructo. 

molestiam inferre . profecto ipsum perenniter tam molestiam ibidem sive pacis sive barbarico tem- 

pacis quam barbarico tempore firma stabilitate pore quoqnomodo inferre presumat, cum profecto 

decemimus. ipsum pörlienniter, ut dictum est, tam pacis quam 

barbarico tempore firma stabilitate decernimus. 
Wir stehen hier vor einem Räthsely wenn wir nicht in der Nachlässigkeit des Koncipisteny der nach 
seinem Belieben abgeschrieben und umgemodelt hat, eine Erldärung finden woüen. 



a) Vgl. unten Nr. 286, 

b) Vgl. unten Nr. 3. 

c) Transs. Inn, IV. gedr. Lacomblet, ürkb. für die Qesch. des Niederrheins /, Nr. 99; TVanss. Nik. IV. unten 784. 



XVII 

Ek Mt der korrekte Text der Regiaterbände betont worden; die gegebene üeber sieht beweist^ daaa auch 
diese Korrektheit eine Grenze an dem Koncept hatte. Ein Mangel an Kenntniss der thatsächüchen Verhältnisse 
in zwei Fällen sei hier noch kurz hervorgehoben. In Nr. 673 wird Volquin von Schwalenberg prepositus 
ecclesie Angariensis Ildesemensis diocesis genannt; dass V, Propst von Enger war, ist liochst unwahr- 
scheinlich und siclierlich gehorte Enger nicht zu Hildesheim. Het*mann von Ravensberg, Propst von Tongern^ 
war auf der Rückreise von Rom bei Mailand im Jahre 1297 verschieden; in Nr. 811 reservirt sich nun 
Bon^acvus VIII. die Besetzung der Pfründe abbatis sive prepositi ejusdem eccl. Tongrensis gegenüber 
dem, der sonst die electio seu collatio vel presentatio ipsius. prepositure hat, während gleich darai^ 
i/oieder von Propstei und Abtei gesprochen wird. Man war an der Kurie mithin über den Charakter der 
Pfründe ganz im Unklaren. 

Für unsere Kenntniss der Datirung eigenhändiger Unterschriften und Btdlirung der Originale hat 
Diekamp grundlegend gewirkt; die von ihm aufgestellten Gesetze können in ihren Hauptzügen als gesichert 
engesehen werden. Wie vorsichtig man aber atrf einem noch so wenig bebauten Felde zu Werke gehen muss, 
zeigt das Privileg Adrian IV. für KL Herford. ^) Oam anfällig heben sich da durch vollständig verschiedene 
Färbung der Dinte das j* Ego in der Unterschrift des Papstes, das j* und ss. mehrerer Kardinalsunter'^ 
Schriften von dem übrigen Theile der entsprechenden Zeilen ab und sollte man meinen, hier einen ununder- 
legUchen Beweis fOr die [Sondereintragung der genannten Zeichen zu haben; Diekamp betonte denn auch, 
dass ganz auffäüig hier der Papst durch j* Ego seine Unterschrijc leiste. ^) Wie ist nun aber der Sachver^ 
haltf Die ganze Urkunde ist der Dintenfärbung nctch in verschiedene Felder getheilt: das ganze Mittelstück 
und die obere rechte Ecke zeigen eine dunkle, ans rothliche grenzende Färbung, der übrige Theil des Doku-^ 
mentes scheint mit ganz blasser Dinte geschrieben. Das Mittelstück schnitt Adrianus von f Ego ab, ebenso 
trennte es einige Kreuze von den zugehörigen Nemien und schloss dxis ss. aus. Da die noch vorhandene ur* 
sprüngliche Faltung nicht die Ursache sein kann, so haben wir es hier mit einer Eigenthümlichkeit des Per'- 
gamentes zu thun, die möglicher Weise von Ar^ang an bestand, wenn wir nicht spätere Einwirkung (Feuchtigkeit 
u. s. w.) auf die einzelnen Theile annehmen woUen, Im ühigen gehört gerade das Kapitel der Unterschriften 
zu den schwierigsten und bedarf die Laste in Mitth, 3582 f, mehrfacher Korrekturen, Hier sei auch auf den 
mir nur einmal vorgekommenen Fall hingewiesen, dass dem Papste durch Punkürung der Weg zur Zeichnung 
seines E gewiesen wurde. ^) 

Im allgemeinen muss das dat. der Papsturkunden als Bezeichnung des Tages gelten, an welchem die 
Briefkoncepte vom Papst genehmigt wurden, ^) Nur so läset sich eine Auslassimg in dem feierlichen Privileg 
Coelesiin III. für Kl, Weddinghausen erklären; dasselbe trägt mit dem in den Formeln gleichlautenden, vom 
selben Tage datirten und vom selben Schreiber geschriebenen PrioHeg jür Kl. Kappenberg ^) dieselben Kar- 
dinalsunter schroten; nur fehlt der K, P, Guido von St. Maria in Trastevere und findet sich dafür eine 
Zeile frei. Wäre daium gleich scriptum, so wäre es unetfindlich, warum der K. P. Gruido das eine Privileg 
unterzeichnet und im andern eine Lücke gelassen haben sollte. Wahrscheinlich ist der Schreiber mit dem 
langen Schriftstück in einem Tage nicht fertig geworden und haben die Kardinäle zu verschiedenen Zeiten 
unterzeichnet, wenn es sich allerdings auch etwas auffallig ausnimmt, dass drei für benachbarte Klöster be- 
stimmte, von einem Tage datirte und doch wohl auch einem Prokurator ausgehändigte Urkunden nicht zusammen 



a) Nr. 106 von 1155 Mai 17. 
h) Mittheilmgen d, 678 Amn. 1. 

c) Nr. 437 von 1243 Sept. 26. Innocenz IV. für Bersenbrück. 

d) Rodenberg in Neues Archiv JT, 553. 

e) Nr. 161 und 162 von 1197 März 7. 



(D) 



XVIII 



den unterjertigenden Kardinälen vorgelegen haben sollten. Wie verträgt sich aber mit dieser Erklärung des 
datum die unter verschiedenen^ meist einander nahe liegenden Daten eifolgte Ausstellung allgemeiner Privüegienf 
Wäre scriptum gleich datum, so würde man an einen Urkundenbefehl des Papstes denken; in unsei^m Falle mOsste 
man zcJdreiche 7ieue Willensakte des Papstes annehmen, icerm nicht Vicekanzler und Kardinäle an dessen Stelle 
träten. Für am selben Tage au^sgestellte Duplikate haben wir direkte Beweise wie dup(licetur) . p(etrus) 
vic(ecancellarius); Ego Jo. Ga. card. §. buUetur et remittatur nobis et tripliciter; ^) dann folgt es auch 
indirekt aus der Nichterwähnung des Papstes wie corrigatur ista et duplicetur. ^) Für nicht gleich- 
zeitig datirte identische Pnvilegien fehlen in den Urkundenwerken vorläufig noch die Angaben. Nicht klar 
ist mir der Dath^ungsbefehl, der von gleicher Hand geschiieben auf drei vom selben Tage datirten, identischen, 
an verschiedene Adressen gerichteten Schreiben (Erzbischofe von Mainz und Triers Graf Eberhard von der 
Mark und Graf Walram von Jülich) in Sachen der Gefangennehmung des Erzbischofs Siegßied von Köln 
^ich vorfindet: Ben (?) dominus lac(obus) card(inalis) . Ponatur dat. IL kal. februarii. ^) Thatsächlich 
ist in der einen da^ IL kal. febr. mit blasserer Dinte geschiieben, während bei den beiden andetn kein Unter- 
schied zu sehen ist. Vielleicht ging der Beurkundungsbefehl vom Kardinal Jakob Colonna au^, der allerdings 
mit der Kanzlei keine Beziehung, vielleicht aber die Kölner Angelegenheit zur Prüfung übenoiesen erhalten hatte. 

Bei Aufzählung der Namenssten\pel der Päpste bin ich den photographisclien Abbildungen, die der ersten 
Arbeit Diekamps bei Innocenz IV. zugefügt sind, gefolgt; der Versuch einer Nummeiirung nach den Ab- 
bildungen in dem Werke von Pfingk-Harttung ^) misslang, da ich bei kleinen Diffei^enzen der einzelnen Ste^npel 
stets im, Stich gelassen war oder mich doch auf unsicherm Boden befand» Hier, wo jedes Pünktchen^ ja 
jeder Haarstrich in Betracht kommt, können nur ph^tographische Abbildungen helfen und es ist zu bedatieim, 
dass von Pft.-H. solche seinem grossen Werke nicht beizugeben vei^iochte. Das Gesetz Diekamps, dass die 
Päpste nacheinander mehrere Namensstempel verwandten, fand ich bestätigt, dagegen wird der andere Satz, 
dass die Bullirung erst erfolgte, wenn die letzte Eintragung in die Urkunde stattgefunden hatte, ^) zum min- 
desten stark erschüttert durch den bereits einmal citirten Satz: Ista littera, postquam fuit bullata et rege- 
stata, iuit remissa domino et postea mutata, set nondum remissa ad regestum. ^) Die von mir neu 
gefundenen Namensstempel: der dritte Honorius IL und der vierte Innocenz IV. sind bei den betreffetiden 
Urkunden K) genau beschiieben. 

Da zwischen Beurkundungsbefehl, Bullirung und Aushändigung ganz unbestimmte, zuweilen längere Zeit^ 
räume liegen, so ist es von Interesse, aus zwei SchHftstücken ihre Ankunft in Deutschland zu erfahren. Von 
dem allgemeinen Pnnileg Honorius IV. für die Dominikaner d. d. 1285 November 25 findet sich ein Exemplar 
im Warburger Dominikanerai^chiv; dasselbe trägt den gleichzeitigen Vomerk Presentatum fratri Johanni 
Sperewer in die beate Prisce virginis (18. Januar). Bh^gänzt man, wie doch wohl wahrscheinlich, 1286, 
so sind zwischen Beurkundungsbefehl und Ankunft am Bestimmungsort nur 7 — 8 Wochen, eine auffällig kurze 
Zeit, vergangen. ^) Am 16. Apnl 1289 forderte Nikolaus IV. den Bischof von Worms auf, die Durchführung 
der über Stra^sburg verhängten Strafen zu beschleunigen. Auf der Rückseite des Originals steht vermet^kt: 



ä) Strassb. ürkb. II, Nr. 49 von 1276 Mai 7. Berger I, LXII. Dort noch Innovetur. Ray. 
6) a. a. 0. Nr. 168 von 1290 Mai 15. 
<?) Ar. 777 und 778 von 1290 Januar 31, 

d) Specimina selecta UL 

e) Mittheilungen 3, 626. 

f) Hier handelt es sich unzweifelhaft nur um eine Korrektur. Wäre das Schreiben kassirt und ein neues ausgefertigt 
worden^ so würde das Stück nicht undurchstrichen im Register stehen, 

g) Nr, 40 und 241, 

h) Vgl. unten Nr. 751 und Strassb. ürkb. //, Nr, 157, 



XIX 



Isla littera presentata fuit judici feria secunda post festum b. Johannis Baptiste a. d. MCCLXXX(IX), 
mithin etwas rtiehr aU zwei Monate nach dem Beurkundungsbefehl, 

Seit Innocem III. tragen die OHginale eine Reihe von Kanzleinotizen, die bei der genngen Anzahl un^ 
erhaltener Kanzleiregeln aus dieser Zeit das unchtigste Material für die Kenntniss der päpstlicheti Kanzlei des 
13. Jahrhunderts liefern müssen. Eine ausgiebige Verwerthung derselben hat in den Urkundenbü ehern bis in 
die neueste Zeit nicht stattgefujiden. Und bei den wenigen rühmlichen Ausnahmen begegnet man mehrfach 
dem Fehler, dass für Schrift der pdpstliclien Kanzlei angeselien wurde, was nur als gleichzeitig zu bezeichnen 
ist ^ Freilich trifft man auch Notizen, die in so flüchtigen Zügen geschineben wurden, dass eine Entschei- 
dung geradezu unmöglich erscheint; so z. D. das unter dem Prokuratoimamen eines Kappenbei*ger Originals 
(Nr. 793) stehende cürn (?) p(er); aber das Vorkommen desselben unter einem Lippoldsberger Original im 
Kgl. St-A. Marburg (1295 April 13) beweist seinen Urspjning aus der päpstlichen Kanzlei. Bis auf ver- 
schwindend geHnge Aufnahmen wird sich der römische Urspi'ung sicher angeben lassen. Schlimmer ist, dass 
gerade die uns am meisten hüeressirenden Namen der Schreiber, femer die Karrektuinotizen und Kostenver- 
merke in so flüchtiger, zudetn häufig vei*vnschter Sch7'iß vetvnerkt sind, dass eine sichere Bestimmung der 
einzelnen Buchstaben sehr schwer und nur mit reichem Materiale möglich ist. Dazu kommt, dass anscheinend 
gerade die längsten Notizen, die uns am ehesten Aufschluss geben könnten, fast sämmtlich au^radirt wurden, 
nachdem sie ihrem praktischen Zwecke gedient hatten. In den westfälischen Originalen bin ich nur im Os- 
nabrücker Domarchiv auf eine längere, theilweise auch noch radirte Notiz gestossen, ^) 

Eine giUe Charakteristik des Kollegiums der scriptores litterarum apostolicarum hat neuerdings 
V. Ottenthai geliefert; ^) beziehen sich auch die meisten Notizen auf viel spätere Zeit, sopasstdoch auch manches 
für das 13. Jahrhundert, Einige interessante, noch nicht verwerthete Angaben enthalten die Register Innocenz IV. 
Dem Magister Palmerius Thomasii, der auf seinen speciellen Befehl vom Vicekanzler Marinus, den Notaren 
und Scriptores solita solempnitate ad cancellarie nostre officium in scriptorem aufgenommien war, gestattet 
der Papst zur Ausfuhrung eines Auftrages sich aus Rom zu entfernen und später wieder sein Amt zu 
übernehmen. ^) Dass der Andrang schon unter Innocenz IV, sehr gross gewesen sein muss und manche 
nch mit Rang und Titel begnügten, erhellt aus einem Schreiben an Gentilis de Pesculo, dem er scriptorie 
ordinem überträgt, aber mit der Bedingung ut iliud usque ad futurum triennium nuUatenus exequaris. ^ 
Dem Magister Petrus de Venafro befahl Innocenz IV, 1246 eine Pfründe in der Konstanzer Diocese zu über~ 
tragen. Dieser päpstliche Schreiber muss sich bald darauf etwas haben zu Schulden kommen lassen, denn 
zwei Jahre später nimmt ihn der Papst in einem Schreiben mit der bezeichnenden Adresse m. W. de V. 
scriptori nostro, scriptori ven. fr. nostri episcopi Constanciensis ^ in Gnaden an, da er seinen Excess 



a) Korrekt sind die Notuen von Wiegand im Strassb, ürkb. lu, IL 

b) Vgl, unten die Erörterungen über das Frokuratorenwesen. 

c) In dem bereits erwähnten Aufsatze über die Bullenregister tn Mittheilungen, Ergämungsbd, I, 453 f, 

d) Berger II, Nr. 4455 von 1249 April 22. 

e) Berger I, Nr. 3917 von 1248 Juni 2. 

f) Sollte sich die Thätigkeit dieses Schreibers in der Kanzlei des Konstanzer Bischofs nicht aus den uns erhaltenen 
Urkunden nachweisen lassend An dieser Stelle sei auch auf die von päpstlichen Legaten ausgestellten Urkunden hingewiesen, 
über die noch gar nichts vorliegt. Die zahlreich erhaltenen Urkunden des Kardinallegaten Hugo von St. Sabina, der im Anfang 
der fünfziger Jahre in unseren Gegenden sich aufhielt, sind tneist von verschiedenen, nicht römischen Schreibern verfasst; 
doch haben sie den Papsturkunden ähnliche Kanzleinotizen: Namen des Schreibers, Kostenvermerk u. s. w. Dagegen hat eine 
Urkunde des Kardinallegaten lohannes ep. Tusculanus für Warburg (1287 März 21) im Kgl. St.-A. Münster vollständig das 
Aussehen einer Papsturkunde. Schreiber des Kardinals war der Itcdiener Petrus de Donorio. Im Strassb. Urkb. 11^ Nr. 122 
heisst es: Ego Petrus de Donorio Ferrariensis diocesis publ. auct. Ravenatis ecclesie notarius, tunc temporis ven. patris d. Joh. 
Tuscul. episcopi, ap. sed. legati, grossarius. 



XX 



nicht aus Bosheit sondern aus Einfalt (simplicitate) begangen^ und restihiirt ihn wieder ad famam et ofScium 
scriptorie. ^ Zwei Schreiber finden wir als Gesandte in verschiedenen Gegenden, Magister Berardus dr 
Nimpha weilte Jahre lang in England und erhielt viel/ach Außräge zu Provisionen päpstlicher Kandidaten nUt 
englischen Pfründen, ^) Magister Petrus de Stqrino war als Gesandter Gregor IX. in unserer Gegend thätiff, 
um Bischten und Klöstern die traurige Lage des heiligen Stuhles zu schdldem; zehn Jahre später hatte er- 
eine wichtige Mission in Konstantinopel, ^) 

üeber das erste Auftreten einer den Schreiber bezeichnenden Notiz hat Diekamp zuerst sich geäussert, ^) 
Da zehn von ihm eingesehene Originale bis 1204 keinen Schreibervermerk trugen, so datirte er den Beginn 
derselben seit diesem Jahre. Nun hat aber schon Delisle zu 1198 Nov. 2 ein B, als Vermerk aufgeführt ®^ 
und auch ich fand aurf dem Schreiben Innocenz IIL an Bischof von Minden und Abt von Marienfeld 
von 1200 Mai 24 (u. Nr. 178) ein deutliches G., das ich nicht als Federprobe anzusehen vermag^ wie ich 
an solche auf der Vorderseite päpstlicher Urkunden überhaupt nicht glaube; wahrscheinlich sind solche ver- 
einzelt dastehende Wörter Vermerke für den Korrektor u. s. w. Gewiss ist allerdings das häufigere Auftreten 
des Schreibervermerks seit 1204, Bekanntlich brauchten die Scriptores ihr Amt nicht personlich auszuüben^ 
sondern konnten einen Vertreter unter ihren Amtsgenossen dazu nominiren^ weshalb wir auf dem Umbug so 
häufig die Bezeichnung N. pro N, finden, ^) Diese Stellvertretung steht nur in einem Falle für unsere Zeit 
fest: T. Per. pro Ab. sub. «) Auch betreffs üebemahme anderer Kanzleidmter durch Scriptores fehlt dcie 
aufklärende Material. Siclier ist für dcts folgende Jahrhundert^ dass Schreiber auch Prokuratorien übernahmen* 
Gaucelinus Martini erscheint 1325 bis 1329 als Schreiber und 1326 als Prokurator, ^) .An die üebemahme 
eines andern Amtes könnte man bei einem Vermerk wie dem folgenden denken: Schreiber M. de Adr.; in der 
Mitte des ümbugs: asc(ultavit) M. de A(n)dfr ^) Wahrscheifdich bezieht sich die Notiz aber nicht auf den 
eigentlichen Ausktdtatory sondern bedeutet blosSy dass der Schreiber dem pflichtmassigen Wiederlesen des Ge^ 
schriebenen ncu:hgekommen ist. Duplikate wurden zuweilen vom Schreibet' des ersten Eaemplars, häufiger aber 
von einem zweiten Schreiber angefertigt. 

Ich lasse nunmehr ein chronologisches Verzeichniss der in nachstehender Sammlung vorkommenden Schreiber 
folgeny indem ich einige wenige aus den Originalen des St.-A. in Marburg und Hannover hinzufuge. Die 
eingeklcnnmerte Zahl bezeichnet das Jahr^ die andere die laufende Nr,: 



G. 178 (1200) 

T. d. S. g. (?) 194 (1204) 

Unks Ric (1204 Febr. 3 Bremen u. Verden, Hon- 

nover)y 196 (1205) , (1206 Mai 5 St. Andr. 

Hild. Hann. Fälschung) 
links and. 208 (1206) 
J. mediol 214 (1206) 



Unks J. 216 (1207) 

GuiUs. 219 (1208) 

Alex. (1208 Sept. 10 Dornst HUd. Hann.) 

M. F. C. 836 (1209) 

W. Wenafro 226—228 (1210) 

J. G. 229 (1210)y 235 (1213), 238 (1214), 241 (1216) 

Ray. 233 (1213) 



a) Berger /, Nr, 1756 und 3898 von 1246 Februar 6 und 1248 Mai 23. 

b) Berger I und II, Nr, 3523, 4221 u. «. w. 

c) Vgl. unten Nr. 403 und 404 von 1234 Nov. 30 und Berger, Nr. 707 von 1244 Mai 30. 

d) Mittheilungen 3, 592 f. 

e) Bibl. de P^cole des chartes 19, 32. 

f) Ottenthai in der citirten Abhandlung S. 454. 

g) Strassb. ürkb. U Nr. 150 zu 1288 JuU 28. 

h) Strassb. ürkb. II Nr. 500, Mecklenb. ürkb. VII Nr. 4438 u. Schmidt a. a. 0. 8. 189 Nr. 246. 
t) Strassb. ürkb. Nr. 167. 



XXI 



A. C. 0214 Aprü 29 Harm.) 

AI'. {1215 Jan. 1. Donut. Hild. Rann.) 
d. (?) 244 (1215) 
nd. areola 242 (1216) 

con. 248 (1216) 

pe. 252 (1217) 

Otto 262 (1218), 264 (1218) 

Mag. (?) 269 (1218) 

astor. 277 (1220), 327 (1226) 

M. 286—288 (1221) 

b. f. 293 (1221) Schon früher 1217 Dec. 17 Brem. 

u. Verd. Rann. 
G. 300 (1222) 
W. ar. 838 (1223) 
n. f. 303 (1223) 

B. Se. (c ?) (1223 Jan. 14. Brem. u. Verd. Rarni.) 
r. g. 309 (1223 Jan. 18. Brem. u. Verd. Rann.) 
links P. (in 2 Formen) 319 (1224), 320 (1224) 

b. a. 321 (1228) 
linke h. F. 322 (1225) 

Mar. 337 (1227) 

Astor. 342 (1227) 

1. c. g. (?) (1228 Jan. 10. Dornst. Hüd. Raun.) 

be (.«) 345 (1227) 

Goz. (?) 348 (1227) 

links P. 349 (1228), 397 (1233), 412 (1235), 419 

(1236), 424 (1236) 
alex. 355 (1229) 
D. (.*) 361 (1230) 
M. 362 (1230) 
b. a. 363 (1230) 

pa. (?) 365 (1231), links 396 (1233) 
ast. 366 (1231) 

G. A. 367 (1231) 

N. D. (oder m Zeichen) 368 (1231) 

p. (n?) 371 (1231) 

K. 375 (1231) 

bef. (k?) 374 (1231) 

bt. 375 (1231) 

link» J. 377 (1232) 

N. F. 380 (2232) 

R. N. 384 (1232) 

p."c. 385 (1233) 



B. 389 (1233), 400 (1234) 
pal. 398 (1234) 

links bf. (?) 399 (1234) 
links Z. 409 (1235) 

C. F. 410 (1235) 
W. Wu. 414 (1235) 

R. (i^55 Jm</. 27, Br. u. V. Rann.) 

cal. 417 (1236) 

b. m. (?) 422 (1236) 

Ste. (i257 Aprä 9 Br. u. V. Rarni.) 

G. ar. 429 (1239) 

links deod. 432 (1240) 

links 3. V.(?) 435 (1241) 

piz. 447 und 448 (1245) 

p. a. 451 (1245) 

p. 8. 452 (1245) 

Sech. 454 (^24tf) 

T . . . pen. 456 (1246) ; Berber = B. pen. (1246) 

V. p(ar)ui (1246 Jan. 28 Kl. Wülfingh. Rann.) 

M. B. 462 (1246), (1246 Sept. 25 (Br. u. V. Rann.) 

links J. R. 476 (1247) 

N. A. (?) 477 (1247) 

M. r. 482 (1247) 

P. B. (1247 mehrere Cistercienser-Urkk. in Rann.) 

Cu (?) 494 (1248) 

N. R. 498 u. 499 (1248) 

f. 501 (1248) 

p. G. 502 (1248) 

links G. c. 511 (1249) 

S. 513 (1249) 

L. s. 517 (1250) 

Mich. 518 (1250) 

b. N. (y25Ö Sept. 22 Marburg) 

mayf. S45 (1250) 

Jae. G. (T ?) 521 (1251) 

3. V. 544 (1254) 

N. Bo. S46f (i254) 

Ger p(er). 550 (1255), 619 (1261) 

3o. Anag: 555 (1255) 

ab. sub. 560 (1255) 

ich (?) 561 (1255) 

d. 56^5 (1255) 

P. B. 5ff4 (/25^ 

(E) 



XXII 



Gu. Bo. 579 (1257) 
Jac. 5H2 {1207) 

A. de Warcin. 584: {1257) 
Pic. 586 {1257) 

Ben. p(ei) 588 {1257) 
N. Gual. 591 {1257) 
N. S. Pud. 592 {1257) 
Ja. Me. 593 {1257) 

B. P. 594 {1257) 

n (?) 599 {1258), 600 {1258) 

Rob. (? mit Ahkürzungszeiclien) Sc. 604 {1259), 

1259 Mai 23 Osterode Mann.) 
and. S. 605 {1259) 
Jac. Mut. 606 {1259) 
Lu. D. 612 {1260) 
. V. 851 {1260) 

A. S. 612 {1262) 

Ben. Parmen. 620 {1262) Vgl. Nr. 588 

Marc. R. <>47 {1264) 

Johm. (?) p(ar)m. <>6^S {1267) 

G. T. (?) 57/ (1267) 

i. a. 572 (/257) 

links Jo. Anc. (.^ 675 {1268) 

C. Saoü. 677 (/2ff*) 
G. de Ro. 678 {1268) 

1. p(er {1268 Mai 13, Lippoldb. Mai bürg, 4. Nrr.) 

Gut. Bob. {mit Abkürzungsstrich durchh) 684 {127 2) 

Jo. proar. 853 (1272) 

aa (d?) f. p. {letzteres mit Abk.) 688 {1273) 

d. 689 {1273) 

Ph. {mit Abk. ur oder er «&«• h) 692 {1274) 

links A. Sem. (?) 693 {1274) 

A. de Symt. (rnit Abk.) 695 {1274) 

links p. Rom. 699 {1275) 

Nepul (1 durclistrichen) 703 {1276) 

P. G. 712 {1278) 



R. C. 713 {1278) 

G. aret. 721 {1281) 

J. gal. 723 {1281) 

F. 755 M. 726 {1281) 

aba. cub(?) 7J5 {1283) vielleicht gleich ab. sub. 

744 {1284) 
p. R. 7J7 



L. Pergam. 743 {1284) 

f. R. 7^S (/2S5) 

Domin'icus 75Ö {1285) 1152 {1286) 

Sy. Ven. 751 {1285) 

J. Laur. 7JJ {1285) 

Sy. T. 7JJ (/5S6') 

Jac. Anag. 756 {1286) 

Angelus Rom. 766 {1289) 

P. Real. (?) 770 {1289) 

0. Laud. mit Abk.) 774 {1289) 

P. Gen. 774 bis 776 {1289 und 1290) 

La dert. 720 {gehört zu 1289) u. 780 

A. de Guarcin. 777 {1290) 
Cosmas 778 {1290), 790 {1291) 
N. Viuiani 778 {1290) 

B. de Bucelail. 795 {1291) 



P. de B. {1295 April 12 Bursf. Hann.) 

Jac] G. {12'J5 Juni 17 Marburg) 

n. p(er oder ar) 803 {1296) 

P. Reat. 808 {1297) 

M. de Ad. 810 {1297) 

G. P. {unter einander, beide mit Abk.) 817 {1297) 

A(?). Med. {mit Abk.) 818 {1298) 

F. R. 819 {1298) 

P. Gen. 820 {1298) 

Jo. de Asisio {1298 Nov. 26 Lippoldsb. Marlmrg) 

Jo. pip(er oder ar) 822 {1299) 

Jö. N. 825 {1301) 



Die Stellung des Schreiber oermerks ist im allgemeinen recitls auf dem Umbug (plica); nur ein ganz 
geringer Procentsatz zeichnet seine Sigle rechts. In späterer Zeit lässt sich aus Vei'gleichung des Textes 
mit dem rec/ä^ unterschriebenen, meist längeren Namen der sic/tere Schluss auf gleiciten Schreiber ziehen. 
Das ist bei den lAgekürzten, oben citirten Vermerken nicht möglich; doch ergibt sich aus dem Umstände, daea 



xxiir 

die mit denselben Va^merk unter seh neb erw^n Urkunden auch vom selben Schreiber stammen ^ mit Sicherheit 
die Deutung, Nur ein einziges Mal ist mir das Gegentfieil begegnet: Nr. 498 und 499 tragen denselbeii Ver^ 
merk, können jedoch kaum von der Hand eines Schreibers sein. Wie vorsichtig man aber in der Beurthei- 
lung sein und u*ie sehr man die Schreibfertigkeit des Kamleibe ahnten in Betracht ziehen viuss, beweisen nier 
vom, selben Schreiber geschriebeiie, von einein Tage datirten Stücke im Kgl. St.-A. Marburg. ^) Eins von 
diesen zeigt ganz verschiedene Ligaturen, Abkürzungszeic/ien, der Tgpus einiger Buchstaben scheint anders zu 
nein, und doch entdeckt man bei genauerer Prüfung dieselbe Schreibe rliand. Wenn die Schreiber anscliei- 
7iend auch in den Abkürzungen die ersten Buchstaben ihres Vor- und Zunamens gesetzt haben, ist eine 
Auflösung doch vielfach schicer. Nach den von mir aus den Registerbänden Gregor IX. notirten Namen ^) 
lassen sich vielleicht zwei mit einiger Sicherheit bestimmen B. Se (oben unter 1223 Schreiber Hon. HL) als 
B de Setia und B als mag. Beiie. Ob der Joh. p(ar)m un;ter Clemens IV. identisch ist mit dem unter 
Innocenz IV, vielgenannten Johannes Pai'mensis, scheint fraglich. Nach obigem Verzeichniss ist die Zeit des 
Auftretens der einzelnen Scriptores meist kurz, wenige reichen aus einem PotUifikat in das atidere. 

Einen festen Platz auf der Rückseite des Originals, oben in der Mitte, hat die Bezeichnung dessen, an 
den oder für den das Dokumeiit ausgehändigt werden solL Bald ist es ein sgmöolisc/ies Zeichen (Kreuz 7nit 
oder ohne Verzierung), bald das Anfangswort der eingereicMen Supplik (sancte pater), bald irgend ein Spruch 
oder ein charakteristischer Ausdruck (aurea lux), dann die allgemeine Bezeichnung des Empfängers (Bremefi, 
Susatien, Predicatorum) oder aber die Angabe dessen, der sich wn das Zustande kmmnen der Urkunde be- 
'jnüht hat. Das nachfolge7ide Verzeichniss ergibt, dass zunächst erstere auf den Destinatar hinweisende Be- 
zeichnungen ülterwiegen, , bis sie in der zweiten Hälfie des Jahrhwulerts ganz von denen der Prokuratoren ver- 
drängt werden. Aber auch die Entwickelung des Prokuratorenwesens, lässt sich deutlich erkennen; erst aUmälig 
schwinden die Namen der ad hoc gesandten Prokuratoren gegenüber den ständigen Interessencertretem, doch 
nicht in dem Maasse, wie sonstige Darstellungen vennuthen lassen, ^) J. de Dilingen, H. de Monasterio, 
die uns noch spät in/ierhalb kurzer Zeit begegnen, sind nur zu einem bestimmten Zwecke nach Rom gesandte 
Prokuratoren. Die Entstehung des Prokuratorengewerbes hatte wohl nicht zum wenigsten ihren Grund in den 
Fährlichkeiten der langen Reisen, die häufig Gefangenschaß und grosse Lösegelder zur Folge hatten, ^) Ein 
Prokurator vertrat meist ganz ausgedehnte Gebiete: Garnerus subdiaconus domini pape erscheint in Pariser 
und Kon^tanzer Urkunden als Prokurator; ^ ist der auf westfälischen Urkufulen unter Gregor IX. üorkom- 
fnende Paulus (cgi, Nr. 372 f.) derselbe mit dem von Berger aufgeführten^ uml das ist höchst wahrscheinlich, 
tcei-l der Name auf unsern wie auf französischen Urkunden stets mit dem lang gestreckt liegenden S schliesst, 
und bekanntlich die Prokuratoren selbst de?i Namen eintragen, so hätten ivir damit eitien Vertreter für- ganz 
entfernt liegende Gebiete, Thomas de Aquamunda war Prokurator jür Bursfeld ^ Gandersheim, Lübeck, 
Schwerin, Ratzeburg. 9 I^^ Häufung der Geschaßt wird 7iicht blos die Vertretung durch einen andern 
(Ludouicus de Dauere pro Gerardo), sondern auch Kompagniegeschäfte hervorgerufen haben (Guido et 
Paulus Nouarienses in Urk, Marb, Bon, VIII. 1297 Mai 21). Bei Duplikaten allgemeiner (fjesonders 



a) Lippolilifberg 12GH Mal 13. 

b) B. de Setia (annus /, IV nonas maii Ar. Hl), magister Philippus cauoiiicus s. Petri Seradii («. 2 XII kal. Jan. Ar. 74) 
mag. Petrus de Guarcino («. 8 VI kal jut. Ar. J2'% »n^^^- Beue. («. 12 AV. 3). Unter llonorius III. mag. Joh. de civitate Autin. 
can. in Brügge {a. 8 Ar. 554). 

c) Vgl. Mltth. 4, 520 f. 

d) Berg er 1 Nr. 79 u. 91. 

e) Berger I p. LXXIII und Hirt. Urkb. IV Sr. 1009. 

f) St,-A. Ilannovt^r Bursf.^ Schmidt a. a. O. S. 4^ Metklenb. Urkb. Bd. III u. IV pansini. 



XXIV 



Ordens-) Privilegien wurde meist nur der Name des Ordens als Merktv&rt benutzt z, B, Predicatorum, Cisterc.^ 
zuweilen aber atich der Prokurator ausdrücklich genannt, ^ FrOhzeitiy kämpfte die Kurie gegen Ausartungen 
des Prokuratorenthums, das besonders unter den Avignonesischen Päpsten seine Blüthezeit hatte. 



Pentagramm 178 ^(1200) 

E 214 (120$) 

f. unten rund umgebogen 216 (1206) 

Gono 219 (1208) 

Bremen. 225 (1209) 

B. verziert 227 u, 228 (1210) 

t punktirt 241 (1216) ^ 287, 288 u. 291 (1221), 

mit doppeltem Querbalken. Hannover^ Br. u. F. 

Uil6 Oct. 26y darunter noch A. O. 242 (1216) 
M unten geschlossen, darin ein Kreuz 248 (1216) 
Susatien. 252 (1217) 
Gonr; (1217 Dec. 17 Bann.), 348 (1228) 
(Ar)noldus 264 (1218) 
Kamelen. 286 (1221) 
Lud. 293 (1221) 
Padeburn. (mehrere Formen) 309 (1223), 319 (1224) 

327 (1225) 
ad Ludolfum (at^ der Vorderseite) 319 (1224) 
t frater Bernardus 349 (1228) 
d. Mauricius (Vorderseite 1228 Jan. 10 Bann. Dornst 

Bild.) ad Mauricius (?), Andreas 361 (1230) 



Ildensem. 360 (1230) 

Sancta f Maria 361 (1230) 

dominus deus et beatus Johannes cooperentur 362 

(1230) 
,h. 363 (1230) 
~ 368 (1231) 

Golonia 369 (1231), mit f darüber 412 (1235) 
Nemo 371 (1231), 409 (123S)y422 (1236) 
Paulus 372 und 373 (1231) 

m^a 374 (1231) 

Osnabür. 376 (1231) 

Sancte pater 377 (1231), 380 (1232), 398 (1234) 

Zwei Kreuze 385 (1233) 

1/1 mxt Balken darüber 389 (1233), 410 (1235), 

417 (1236) 
Achtstrahliger Stern mit p oben 396 (1233) 



Brema 399 und 400 (1234), 414 (1235), 419 (1236) 

paupertas 401 (1234) 

R. pen. 424 (1236) 

Redde ... 432 (1240) 

P. de Ass. 435 (1241) 

P. Colo(nia?) U7 u. 448 (1245) 

Jacobus de Fulig. f 451 (1245) 

Egidius Cutriti (?) 454 (1245) 

Ancilla Christi 455 (1246). Auch in der Farm 

priv. ancillarum Christi in Wuluingh. (Bann.) 
Yt, R. Penitentiarius 457 (1246) 
Christus ... 461 (1246) 
Gt ... elinus 462 (1246) 
Deus est ubique (1246 Sept. 10 u. 25 Hann. Br. 

u. V.) 

porta celi So(satiensis) 476 (1247) 
(Ma)guntia Jacobus 3 (1247) 
-h Lippia + 482 (1247) 
Liuinus de Brabantia 487 (1247) 



lora H- 494 (1248) 



Arnoldus u. Roflfredus genannt 499 (1248) 

Marcus Leo 501 (1248) 

Christe (us) deus adjutor mens 502 (1248), 511 

(1249), 513 (1249), 551 (1255) 
Aurea lucs (1^^ *^ Kreuze eingefasst und einfa/iK) 

514, 515(1249), 555, 563 (1255), 588, 593, 594 

(1257), mit Gister 599, 600, 602 (1258) 
Jacobus Anagnia 520 (1250) 
Rosetum 521 (1251) 
Angelicus 544 (1254) 
Bertoldus 559—61 (1255) 
H. de B. rß64 (1256) 
Michael 568 (1256) 
Mons amicorum 579 (1257) 
Georgius mit einem durch ein Kreuz getheilten Kreis 

580, 582, 584, 586, 587 (1257) 
P. C. 592 (1257) 



a) Sdmidt S. 172. 



XXV 



(Th. episcopus Vironensis, 606 u, 608 {1259), 610 

{1260)) 
Erfordia fidelis 851 {1260) 
deo proniiltis mit Girier, 616 {1261), mit 2 Kreuzen, 

620 u. 621 {1262), mit pro Jo. 723 {1281, ohne 

725 u, 726 {1281) 
disbriga 647 {1264) 
(Wernero de Tremonia 668 {1267)) 
O. de Altomonte 669 {1267) 
spes mea 671 {1267), 692 {1272), 699 {1275), 

703 {1276) 
Waldinns 672 {1267) 
frater Riccardus 676 {1268) 
Paulus Interampnen. 677 u. 678 {1268) 
Ludouicus de Dauere (?) pro Gerardo 688 {1273) 
J. de Dilingen 690 {1274) 
Padeb. 693 {1274) 
P. de sancto Ambrosio 695 {1274) 
+ Flos lilium + 712 {1278) 
Brabancius 713 {1278) 
Trajectum 721 {1281) 



F. de sancto Nicoiao zwischen Kreuzen 735 {1283) 

Egidius de Ad. 737 {1283) 

Brabantiil. 743 {1284) 

Theodericus de Helpinstein pro... 748 {1285) 

Predicatorum 751 {1285), 753 {1286) 

Albertus de Lippia 754 {1286) 

Otto Prägen. 756 {1286) 

Baldewinus de Confluencia 763 {1288) 

. . de Golonia 766 {1289) 

Philippus de Assisio 770 {1289) ' 

Golonia 774 {1289) 

H. de Monasterio 720 {zu 1289), 780 {1290) 

4- A + 775, 76, 78 {1290) 

J. de Portamartis 803 {1296) 

Paulus Nouariensis et Guilelmus de Mexo 808 

{1297) 
Angelus Interampnen 818 u. 819 {1298) 
Johannes de Hoinstede 820 {1298) 
P. de Trajecto 822 {1298) 
R. de Argentina 825 {1301) 



Von den hier aufgezahlten Prokuratoren läsat sich gleich der erste Gono urkundlich nachweisen. Als 
der frühere HelTnershäuser Abt Thetmar von Cot^ei eingesehen, dass er durch starre Opposition gegen die 
päpstlichen Legaten, Hugolin und Leo, zum inJiigen Besitze der von ihm durch einfache Uebersiedelung besetzten 
Abtei nicht gelangen konnte, bequemte er sich zur Absendung zweier Gesandten nach Rom, qui plenam tarn 
abbatis quam Gorbejensis conventus procurationem habebant. In dem pnncipiell wichtigen Schreiben^ 
das Innocenz 111. im J. 1208 in dieser Sache erliess, werden die beiden Prokuratoren Herbordus prepositus 
et G. canonicus Ecclesie Nove genannt. Der vollständige Name des letztei*n ist Gono ^ und dieser findet 
six^h in darso des päpstlichen Schreibens. lieber Ludolf ist Mitth. 3, 600 f. das Auffindbare zusammenr- 
gestellt; der doii; nicht untergebrachte Mauncius ist wohl unzweifelhaft der Paderbomer Klenker,^) welcher sich 
im J. 1227 an der Kurie ein Zeugniss ausstellen Hess, dass er niemals als Dmninikaner Profess gethan habe. 
Die Prozessverhandlungen, in denen auch sein berühmter Landsmann, der Dominikaner gener al Jordanus, eine 
Rolle spielte, führten ihn nach Rom, und sofort selten wir ihn als Hildesheimer (1228 Januar) und dann als 
Paderbomer Prokuratoi* thätig. Ebenso unzweifelhaft ist seine Identicität mit detn an der Kwie befindlichen 
und in einem Prozess erwähnten ^) Paderbomer Domkantor Mauriciu^s, der noch bis Ende der sechziger Jahre 
in Padei'bomer Urkunden erscheint. Der Nr. 424 und 457 (1236 — 1246) als Prokurator für Ablassui'kunden 
für Kl. Obemkirchen und Stift Marsberg genannte R. pen. und fr. R. penitentiarius ist möglicherweise der 
um diese Zeit in päpstlichen Schreiben vielgenannte frater Raynerius penitentiarius. **) Maguntia Jacobus, 



a) West/, ürkb. IV, Nr, 51. 

b) Nur 80 erklärt es sich, dass das an der Kurie ihm ausgestellte Zeugniss (Ar. 341) sich im Paderborner Archiv befindet.. 
Er hat dasselbe seinem Bischof übersandt und dieser es seinem Archiv einverleibt, 

c) unten Nr, 849. 

d) Rodenberg^ Ep. sei. /, Nr. 718. 

(F) 



XXVI 



dei^ 1247 dem Stift Corvei von Innocenz IV. ein Transsumpt der gefälsdäen üi^kund^ Leo XI L verschqfftey 
war Propst von St. Johann in Lüttiah, im genannten Jakr als Prokurator des Erzbischofs von Mainz an der 
Kurie und tcird bei Berg er mehrfach erwähnt, ^) lieber die Prokuratoren Roffredus und Amoldus berichten 
die leider avx;h nur zum Theil erhaltenen Kanzleiaufschriften einer Urkunde von 1248 im Osnabiücker Domr- 
archiv. ^) Zunächst: L(itteras?) . . . Osnaburgensis impet(ravit?) Roffredus de Ferent(ino) clericus, pro- 
curator venerabilis patris domini P(elri) sancti Georgii ad velum aureum diaconi cardinalis, apostolice 
sedis legali .... Dai^nter von derselben Hand: In eundem modum pro episcopo Osnaburgensi. Dar^ 
unter von anderer Hand: Fiat iterum cautio pro episcopo Osnaburgensi ad instanciam magistri Arnoldi 
pror.uratoris ipsius episcopi et detur ista littera eidem Arnoldo bullala. Als Vertreter des Osnabrücker 
Kapitels fungirt also RoffrediiSy Prokurator des damals in Deutschland sich aufhaltenden päpstlichen Legaten 
P. Capocci, obwohl der bischößiche Agent Arnoldus für seinen Mandatar ein gleicites, anscheinend nicht erhalt 
tenes Privileg ausicirkte, viitliin die Interessenveii:retung des Kapitals durch ihn diesmal sehr nahe gelegen 
hätte. Ein JaJir vorher hatten Engelbert von Osnabrück und Edelherr Bernhard von der Lippe für den 
besonders verdienten Subdiakon A}violdus eine Pfründe bei einer ütrechter KoUegiatkirclie ausgewirkt. ^) Be^ 
züglich des Geschäftsverkehrs der Prokuratoren ist der letzte Satz nicht ohne Interesse; Gebührenzahlung, 
diesmal auf dem Wege der Kaution, fand vor der Bullirung statt. P. de Ass., der 1241 dem Kl. Harde- 
.hauten ein Pnvileg Gregor IX. ausunrkte (Nr. 436), erscheint einige Jahre später als Magister Philippus de 
Assisio in unseren Gegenden als päpstlicher Kollektor. ^) Noch sei die interessante Bezeichnung eines Proku- 
rators Fa solla im Wirtemb, (Bd. IV.) und Strassb. Urkb. (Bd. II.) erwähnt; sollte dieselbe nicht der Ton- 
leiter entTiomnien sein? Der Dativ Wei'nero de Tremonia weist auf den Destinatar Magister Werner, Rektor 
des Stepharmsaltares in der Dortmunder Reinoldikirche hin, det aber zugleich als treibender Prohirator am 
päpstlichen Hofe erscheint, ^) Ein Prokuratorium besonderer Art übte der um die Mitte des 13. Jahrhundert» 
in unseim Gegetiden als Weihbischof fungirende Bischof Dietrich von Wierland aus. Auf Privilegien mehrerer 
weit aus einander liegender Kloster erscfieint sein Name stets von derselben gleichzeitigen^ aber nicht kurialen 
Hand geschrieben^ ebenso die kurze Inhaltsangabe, Ich vermuthe in ihm den Generalvermittler für eine Reihe 
deutscher Kloster^ dem die Ordensprokuratoren von Rom oder einem sonstigen Centralpunkte aus die Primlegien 
zur Weiterb eforderung übersandten, 

Korrektur- und sonstige meist sehr abgekürzte Vermerke finden sich zahlreich auf der Vorderseite 
der Originale oben in der Mitte y links oder rechts; aber da^ Material genügt trotzdem nichts um die 
hierüber bestehenden Theorien v;eiter auszubilden^ oder Behauptungen als Thatsachen festzustellen und ist 
darum von einer Zusammenstellung abzuseilen. 9 Hinsichtlich der unter dem Umbug links stehenden Kosten^ 



d) Berger /, Ar. 3196 «. und 3300, 

b) Unten Nr. 499. Das domini hinter L... wohl za streichen. Dem Sinne nach sollte man capituli vermutlien, 

c) Nr. 483 zu 1247 Mai 16. 

d) Rodenberg^ Ep. sei. 11^ Nr. 613. 

e) Rubel, Dortmunder Urkb. /, Nr. 122, dann 121 und 124. 

f) Ich stelle hier die wichtigsten Nrr. zusammen 226, 242, 248, 252, 287, 345, 355, 360 (fr. Guala precepit), 368, 375, 
400, 432, 494, 498, 513—515. 582, 593, 599, 604, 612, 621 (cor. secure), 668, 672, 688, 692, 703, 726, 743 (ac ras.), 754, 
755, 774, 777, 780, 803, 808, 810. Ein Satz Diekamps muss hier richtiggestellt werden, dass es nämlich seltener vorkomme^ 
dass eine korrigirte, durch eine zweite Ausfertigung ersetzte Urk. an den Destinatar ausgeliefert wurde; es finden sich im Ge- 
gentheil verhältnissmässig viele Fälle, wo beide Ausfertigungen übersandt sind, so dass ich das Zurückhalten an der Kurie als 
Ausnahme ansehe. Ganz auffällig ist es z. B. bei dem Berger I, LX VI erwähnten Original, das den Vermerk trägt duplicetor 
per meliorem scriptorem und doch ist dasselbe abgeschickt! — Die vorzunehmenden Korrekturen wurden häufig auf der Rückseite 
des Originals vermerkt; vgl. Strassb. Urkb. II, Nr. 167 u. 168.' 



XXV ir 



vermerke reichten die wenigen seit d^m Auftreten des ersten zu 1257 März 16 ^) verzeichneten lange nicht an 
den Reickthum der Sammlung Diekamp^ s. ^) Hervorhebung vei'dient, dass der Kostenvermerk auf der Rück- 
seite einer Urkwide Irmocenz IV. von 1248 Juni 5 (Nr. 502): dominus Waltherus dabit X marcas vel 
paulo minus, den WH m ans und.Diekamp der päpstlichen Kanzlei zuschrieben y nicht aus dieser stammt 
sondern wahrscheinlich Kölnischen Ursprungs ist. Wird dadurch ein Unikum beseitigt ^ so tntt an dessen 
Stelle die Erwähnung der cautio auf der einen Monat, früher ausgestellten^ oben citirten Osnabrücker Urkunde 
sowie der Vei^merk XIIII d(enarii?), der, unzweifelhaft kurlalen Ursprungs, doch wohl nur als Kosten- 
b*>zeichnung gelten kami, und als zweites das im Wirtemb. Urkb, IV Nr, 1051 zu 1245 der päpstlichen 
Kanzlei zugeschriebene ista littera constat duas libras et VI denarios. Kanzleimässige ^ rückseitige Kosten- 
vermerke fand ich ausserdem nur noch unter Gregor X.: Grossa I rom. et bulla I rom. scywie VIII sol. 
et III den. «; 

Die Zahl der nachweisbar gefälschten ivestfälischen Papsturkunden ist für das 13. Jahrhundert eine 
sehr gefinge, für die voraufgeJiende Zeit allerdings grösser. Bekanntlich hatte schon das Zeitalter Innocenz III. 
es bis zu einer gewissen Kunstfertigkeit in der Fälschung gebracht: echte Bullen wurden an unechte Stücke^ 
an OHginale gefälschte Bullen, echte Bullen an kanzleimässigen Urkunden aber erst nachträglich gehängt 
fi. s. w. Wie Innocenz IIL ^) so ging auch Innocenz IV. mit Schärfe gegen Fälscher vor. Namentlich 
scheint damals England ein Hauptherd d^r Fälschung gewesen zu sein. Der päpstliche Schreiber Berardus 
de Nintpha hob im letzten Jahre des genannten Papstes ein reiches Fälsc/iernest aus und bestrafte die Ein- 
zelnen, darunter angesehene Persönlichkeiten, mit dem Kerker, nachdem ihn schon sechs Jahre früher Innocenz 
zu entschiedenem Vorgehen gegen die execranda presumptio falsariorum in England aufgefordert hatte. ^) 
Doch hindet*te alle Sorgfalt nicht, da^s derselbe Papst in Lyon das falsche Privileg Leo IIL für Marsberg 
dem Abt von Corvei transsumirte und es somit als echt ansah, ^) obwohl wir von anderer Seite her vnssen, 
dass gerade auf dem Konzil von Lyon bei der Transsuminmg der für das Patrimonium Petri wichtigen 
Urkunden mit grosser Vorsicht verfahren wurde, ^) hitei^essant ist zu sehen, urie die Indicien der Echtheit 
"Unter verschiedenen Päpsten mit mehr oder minder grossem* Schär Je als solche gehandhabt wurden. Nach 
Innocenz III. Erkläining durften paucarum literarum rasure nequaquam sapientis animum in dubitationem 
Tariere, indess Johann XXII, für Prüfung u, a. eines Privilegs Innocenz IV, Nachforschung verlcmgte 
adhibitis notariis publicis, an bullis veris et integris communita rasuris et cancellaturis aliisque viciis 
et suspitionibus careant. *») 

Afich in der Nachbarsc/iaft Westfalens unirde nach Aussage Urban IV, gefälscht. Der Kleriker Konrad 
von Wolfhagen hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den Spuren der Fälscher auf eigene Kosten nachzugehen 
-und hatte noch jüngst, wie Urban IV, am 22. Februar 1264 an den Thesaurer von Su Johann in Mainz 



a) Ein aafälllger Vermerk sei hier aus St.-A. Marburg erirä/tnt: Kreuzburg 1299 März 21, Unter dem Ümbug R. Jac". 
Mars.' ^, darunter M. cor., beides durchstrichen,, daneben innoTa; die zweite Ausfertigung ebenda. 

b) Mitth. 4, 518 ff. 

c) Unten Nr, 684 u. 695. Hier folge auch ein Verseichniss der kleinen^ nicht deutbaren Buchstaben in der Ecke oben 
link» auf der Rückseite: f= 196, d 214, R 216 u. ö., ? 242 u. ö., p 262, W 269, i 305 u. ö,, G 319, N 322, b 409, J412u.ö., 
a 447, sehr häufig, y 511, c 822. 

rf) U. a. stand im verlornen Regbd. Jahr 4 foL 96 Ar. 1 IniMcem III. ein Brief super punitione falsariorum. Vgl. Theiner, 
VeL mon. Slav. merid. I, 55. 

e) Berger I, LXX VI s. und Nr. 4086. 

/) PriTilegiom fei. reo. Leonis pape predecessoris nostri perle^mus et inspeximus diligenter ipsiusque tenorem trauscribi 
et bnllari fedmus. So Urk. von 1247 Juni 11, unten Nr. 3. 

g) Sickelf Das Privilegium Otto 1. für die römische Kirche vom Jahre 962 S. 52 f. 
h) Potthast, 355 und Strassb. Urkb. II, Nr. 501. 



XXVIII 



achreibt (Nr. 640), unam buUam nostro fabricatam nomine nobis cum nonnullis falsis litteris duxerit 
fideliter presentandam, weshalb er ihm eine jährliche Pension von Kl, Hasungen verschaffen sollte. Ick 
habe dieser falschen BuUe Urban IV, vergebens nachgespürt 

Schwierig ist für unsei'e Gegend , die Beurtheilung • einer Reihe nur in Kopien erhaltener Dokumente 
dadurch, dass sie uns allein in Werken oder Abschroten notorischer Fälscher aufbewahrt sind, Dass Dokur- 
mente lediglich darum, weil wir sie nur durch Paullini oder Falke kennen, nicht stets Anspruch auf 
ünechtheit machen können, hat in überrascliender Weise das Pnvileg Luciits HL ßir Kl, Corvei (Nr, 145) 
bewiesen, von dem erst in neuester Zeit eine im 16, JahrhundeH, also lange vor der Zeit der beiden Fälscher 
entstandene Kopie ans Tageslicht kam. Zugleich zeigt abet* auch dieses Dokument wieder klar, wie das vor- 
handene echte Material von Falke „verarbeitet'^ d. h. verunechtet vmrde. Ich stehe darum auch nicht an, das 
von Lucius III, am 30, October 1184 ausgestellte Privileg (Nr, 146) für verdächtig zu erklären^ ^) zumal 
es eine ganz aussergewÖhnliche Datirung zeigt; ebenso sind die uns nur im Druck bei Paullini erhaltene 
Urkunde Innocenz IIL für Kl, Fischbeck (Nr, 213) wegen den' ganz ungewöhnlichen Form und das Schreiben 
desselben Papstes an den Grafen Simon von Tecklenburg (Nr, 180), da es für die damalige Zeit (1200 Mai 25) 
unmöglich so ausgestellt sein kann^ direkt als Fälschungen zu bezeichnen. 

Dagegen kann ich bei Nr. 114 (Adrian IV, beauftragt den Erzbischof von Mainz mit dem Schutze des 
Kl. Corvei gegen den Grafen Bobbo, um 1155) mich nicht für Ünechtheit entscheiden, trotzdem Jaffi das 
Schreiben als eine epistola male preparata aus dem gleichlautenden Privileg des Gegenpapstes Victor bezeich- 
nete. Wir besitzen nämlich von Adnan und VikUyr je drei gleichlautende Privilegien^): Von Adrian Nr. 113 
und 114 über Kl. Werbe, 104 allgemeines Privileg für Cof^ei (Jaffe-Lötvenfeld Nr. 10088, f 10089, 9999); 
van Viktor Nr, 122, 124 und 123 (Jaß-Löwenfeld Nr, 14465, 14472 und 14466), Jaff4 wusste nur, dass 
114=124 von beiden Päpsten zugleich vorlag und konnte darum leicht zu dem Gedanken an Fälschung kom- 
men. Jetzt aber, wo alle drei uns von beiden bekannt sind, scheint es mir unlogisch, nur eines als unecht auszu- 
scheiden (selbstverständlich wenn nicht innere Gründe für UnechtJieit sprechen) und viel wahrscheinlicher, dass 
KL Corvei sich alle drei Privilegien vom Gegenpapst hat etmeuet^n lassen. ^) 

Für die Echtlieit dreier von Wilmans als verdächtig bezeichneter Minontenurkunden Gregor IX. habe ich 
mich schon früher ausgesproc/ten. ^) Wilmans kannte die Neu^usfeHigung allgemeiner Privilegien unter anderm 
Datum noch nicht und darum machte er z, B, gegen Nr, 401 hauptsächlich geltend, dass eine so wicJUige 
Bulle, ^wie die Einsetzung des Festes d^s h, Franz von Assisi, noch nicht bekannt sei, Thatsächlich li^gt 
das Schreiben unter verschiedenen Daten schon längst gedruckt vor. Im üb?ngen zeugt bei allen dreien neben 
dem Inhalt SchHft, Pergament, Schreibemame , Bulle für Echtheit. Ueberhaupt darf man von einem selbst 
schwer wiegenden Fehler einer Kopie nicht gleich auf Ünechtheit schliessen; gerade bei einem so wichtigen 
Thcile, tvie bei der Ortsangabe , stösst man in Kopien mehrfach auf Irrthümer, während sonst der Inhalt 
unverdächtig ist. In Originalen bin ich allerdings nie einem solchen Fehler begegnet. Vollständig fehlerfrei 
sind sowohl in Originalen wie in unverdächtigen Kopien die Formeln Nulli ergo omnino hominum und Si 
quis autem. Hier macht jede Abioeichung von der Regel Original wie Kopie verdächtig; ebenso in Originalen 
das ausgeschriebene datum, dem ich bei unverdächtigen Stücken in diesem Zeitraum nie begegnet bin. 



a) Löwenfeld macht mich im Reges ta Pontißcum II, lölOoa darauf aufmerksam, 

b) Das dritte \^ktors (unten Nr. 123) hat allerdings eine andere Arenga und im Text einige Abweichungen. 

c) Wenn Löwenfeld Reg, Pont 77, p, 720 zu 10089 schreibt: Fidem epistolae defendere conatur Finke ; sed in errorem 
incidit^ cum duae aliae epistolae, quas laudat, non ab Hadriano IV, sed a Victore IV, antipapa processerint, so hat er sich nur- 
an die Anm. zu Nr. 114 gehalten und sich durch die knappe Ausdrucksweise verführen lassen. 

d) Wstorisches Jahrbuch MI, 641 ff. Vgl. Arch. Ztschr. III, 48 Nr. 63, 67, 68. 



XXIX 

Am plumpsten erscheint die Fälschung einer Urkunde Eugen III. van 1152 Januar 9 (Nr. 95). Der 
Schreiber entlehnte den Anfang evif^ach den Kaiserurkunden und hat auch nicht die geringste Mähe darat/ 
verwendet y nach Schrift und Farm ihr das Aussehen einer Papstiirkunde zu geben, abwahl eine Kardinals^ 
Unterschrift auf eine echte Varlage hinweist Feimr ist schon die berühmte Fälschung angelegt , welc/ie d.en 
Kanonikern van Busdarf das Recht der Theilnahme an der PaderbatTier Bischofswahl verschaffen sollte und 
van 1224 entstand, Format ist das dei* Papsturhmden, Schrift deutsch aber etwas gesteift, BtdUrung miss^ 
gluckty Bulle aber möglicherweise echt ^) Eine echte Bulle habe ich noch an zwei Fälschungen gefunden: 
bei Nr. 828 (Urkunde Niktdaus IV. für Lippoldsberg) und bei einem Schreiben Innocem II L für Kapitel 
van St. Andreas in Hildesheim von 1205 Mai 5 (vgL Döbner, Urkb. der Stadt Bildesheim L unter diesem 
Datum) im Kgl. St.-A. Hannover. Der Namensstempel ist vollständig gleich dem in dieser Zeit gebrauchten 
Namenssten^l Innocem IILy nur erscheint auf dem zweiten P. oben bei Beginn der Rundung , ein kleines 
Lochf als ob eine der Randperlen darauf gedrückt hätte. Da hier nicht an Blankets zu denken ist, wie 
solche nach Angabe mütelalierücher Schriftsteller van den Päpsten den Legaten mitgegeben wurden^ so muss 
man annehmen, dass echte BuUen, die ja leicht zu zerlegen waren, an Fälschungen neu befestigt wurden. 



In der Zeit, für welche nachstehend neues Urkundenmaterial gebracht werden kannte, liegt Westf€Uen 
schon ujieder seitab van den Wegen der grossen Politik. ^) Nur einmal beAeHigten sich seine Kirchenfürsten 
im 13. Jahrhundert in hervo$Tagender Weise mi den grossen kirchenpolitischen Kämpfen: als zu Anfang des^ 
selben Otto von Braunschweig und Philipp van Schwaben um die Herrschaft stritten. Neues Material liess 
sich da nicht finden und wird auch kaum noch irgendwo verbargen liegen, da die Register Innocenz III. 
längst publidrt sind. Dach unrd die Zusammenstellung des einschlägigen Materials (van Nr. 167 an) 
erwünscht sein. Von allgemeinem Interesse ist die erstmalige Vercffeniiichung der richtigen Stellung, welche 
in der littere priDcipum et baronum Alamannie an Innocenz III. über die Wahl Otto^s zum ramischen 
Konig die Unterzeichner einnahmen; ganz fmtürlich gruppiren sicK imnmehr die fränkischen Theünehmer 
links, die sächsischen rechts, während die bis jetzt bekannte Rangordnung aller ding s als „ein dramatisches 
Unikum^ anzusehen war. Die längeren diesen Unterschriften gewidmeten Eakurse in den neuesten Arbeiten 
über die Entstehung des Kurfursten^Kollegiums ^ werden dadurch hinfällig. 

Der gewaltige territoriale Kamu^ zwischen Köln und Paderiam in den fürfziger Jakren, welcher zur 
Gefangenschaß Simons van Paderborn führte, fiel in die letzten Lebenstage Innocenz IV. Der Wechsel des 
Pont^ates (1254 December) hatte naturgemäss zunächst eine reservirte Haltung des neuen Papstes Alexander IV, 
zur Felge. Beinahe zwei Jahre hatte Simons Gefangenschaft bis zu seiner Freilassung gedauej*t, volle zwei 
Jahre waren vergangen seit dem famosen Schreiben der Vasallen und Ministerialen der Kölner Kirche im 



a) VgL Nr. 153; dort Begründung meiner von Diekamp find l^ümans abweichenden Ansicht, Auf den ersten Blick könnte 
man in der Bemerkung^ welche von einer Persönlichkeit am den Gegnern der Busdorf er herrührt und die sich auf der ürk. 
Honorius III.^ unten Nr, 308 findet: Et hoc est tacitum in littera, quod orientales Interesse debuerunt Kenntniss der Bulle^ ja 
Anerkennung derselben seitens der Gegner der Busdorf er als echte sehen. Wahrscheinlicher ist aber wohl^ dass dieses nur als 
eine Behaupttmg der Busdorf er hingestellt wird: sie sagen^ dass verschwiegen ist u.s.w. Vorher wird auch der Indikativ gebraucht. 

b) Es hätte in folgendem auch die Theilnahme der Bischöfe Friedrich von Münster^ Eilbert von Minden^ Benno von Osna- 
brück und Imad von Paderborn an dem Absageschreiben an Gregor VII, (LL, II p. 44) erwähnt werden können. Es geschieht 
hier nUt dem Hinweis auf Nr. 519 saec. XIV. ex, der Kgl. Bibl. in Münster^ die einige abweichende Lesarten hat. 

c) Harnackj Das Kurfürstencollegium bis zur Mitte des vierzehnten Jahrhunderts S. 21 ff. Quidde, Die Entstehung des 
JCurfärstencoUegiums S. S6ff. 

(G) 



XXX 

Herzogthum Westfalenj worin sie dem Papste über die Frevelthaten des Paderbomei' Kirchenfursten und ihre 
-eigene Unschuld in so rührender Naivität berichte?ty ') als endlich Alexander IV. am 16. März 1257 in 
einem an Bischof Simon und sein Kapitel gerichteten Schreiben, dus Vorgehen des Kölner Erzbischofs aufs 
schärfste verurtheilte y alle nachtheiligen Folgen erzvmngener Versprechungen und Eide durch sein Machtwort 
beseitigte i und zugleich den Bischof Rudolf von Schwerin zum Schutze der Paderborner Kirche aufforderte. 
Die Dokumente über die nun folgende, allerdings wenig nutzende Parteinahme des Papstes gegen den mäch- 
tigen rücksichtslosen Konrad von Köln waren grösstentheils bekannt und die wenigen neuen bringen keine 
wesentliche Aenderung in das Bild, welches Cardauns von der päpstlichen Potitik gezeichnet hat. ^) ünbe~ 
Jcarmt waren dagegen die Urkunden über die Stellungnahme Innocenz IV, Aus den Nrr, 542 bis 544 ergibt 
sich die überraschende Thatsache^ da^s der Kölner Erzbischof es verstanden^ den Papst ganz auf seine Seite 
zu ziehen. Am 27. September 1254 bestätigt Innocenz dem Erzbischof eine unbekannte Schenkung Otto II. 
Jür die Kölner Kirche ^) und ernennt Osnabrücker Geistliche zu Konservatoren aller Besitzungen derselben^ 
und am 11. November , einen Monat vor seinem Tode und nach der Gefangennehmung Simons^ fordert der 
Papst dieselben Osnabrücker Konservatoren auf, den Herzog Walram von Limburg und den Grafen Gerhard 
von Wassenberg zur Erfüllung ihrer Vasallenpßicht gegen Köln anzuhalten; denn, heisst eSy durch offene 
Briefe hätten sie sich zum Beistande Konrads verpflichtet und jetzt verweigerten sie ihm jede Beihülfcy tcie 
der Erzbischof klagend berichtet habe. Auch Alexander IV, hat zunächst Konrad nicht fallen hissen. Bald 
nach seiner Thronbesteigung im Januar 1255 beauftragt er den Kölner mit der Prüfung der Uelmershauser 
Abtswahly am 9. Februar bestätigt er ihm ebenfalls die Schenkung OtJUfs und, obwohl er in einem allgemein 
gehaltenen Schreiben am 7, October 1255 die Paderbomer Kitsche gegen ihre Bedränger in Schutz genonwneny 
ernennt er Konrad am 26, November zum Beschützer des Münsterschen KL Rengering gegen seine Bedrückei'. ^ 
Ja auch direkt tritt Alexander für Konrad ein: vier Protektionsurkunden für ihn und seinen Klerus g^gen 
genannte und ungenannte Feinde der Kölner Kirche vom selben Datum liegen vor. ^) Daneben halte -ffyxn 
nun die Thatsache, dass Konrcd im Anfange dieses Jahres 1255, als der römische König Wilhelm ihn in 
Neuss um Freilassung des Paderbomers ersuchte, in blinder Wuth das Haus, worin der König mit dem 
päpstlichen Legaten sich befand, anzünden liess, und beide kaum der Todesgefahr entrannen!^) Es fehlt zu 
sehr am Material, um die Stellung des Papstes zum Kölner, der zudem ein Gegner des mit dem Papstthum 
eng verbündeten Willielm van Holland war, sich klar maclien zu können; so viel aber ist sicher, duss seine 
Theilnahme für Paderborn in diesem für Simon so bittem Jahre nur eine sehr kühle gewesen ist. 

Reiches neues Material bietet die nachstehende Sammlung für die Geschichte der Bischofs^ und Abts- 
wählen. Von den acht Münstersc/ien Bischofswahlen des letzten Zeitraumes weisen vier eine päpstliche Bethei- 
ligung in den verschiedensten Formen auf: als üeberlassung der Entscheidung einer streitigen Wahl an die 
ad hoc ernannten Richter (L J. 1204); Approbation der Postulation (1262); päpstliche Ernennung bei zwiespältiger 
Wahl (1275); Konfirmation der vom Erzbischof von Köln h*aft seiner Afetropolitanstellung erfolgten Bestäti- 
gung (1302). 8) Während, die Wahl Otto^s von Wildeshausen bereits eine aufklärende Besprechung etfahren, ^) 

d) Nr. 549 zu 1255 Februar 12; in frühem Drucken zu 125J gesetzt. 

b) Konrad von Hochstaden S. 78 /. 

c) Das Privileg Otto's kann unmöglich Stumpf 598 sein. {Hiernach Antner k. zu Nr. Ö42 zu korrigiren.) Wie mir Dr. Kehry 
Mitarbeiter der Diploinata^ freundlichst mittheilt, ist auch ihm kein Privileg Otto^s für die Kölner Kirche, das obigem cnt- 
spräche, bekannt. Das aurea bulla munitis ist auf jeden Fall zu streichen. 

d) Nr. 547, 548, 563. 

e) Nr. 556, 557 und Potthast, 15990 und 15991. 

f) Cardauns a. a. 0. 40 und Hintze, Das Königthum Wilhelms von Holland S. 175. 
g) Nr. 195, 622, 702. 
h) Tambült, Die Mänstersche Bischofswahl des Jahres 1203 in Westd. Zeitschr, III, 355 ff. 



XX3LI 

i,n der allerdings die Stellung des einen Kandidaten Friedrich von Clarholz durch Nr> 201 nähei* präzisirt 
^jöerden konnte, fehlen über die beiden letzten fast alle Nachrichten und gewähren die Bestätigungsurkunden 
Jür Eberhard durch Gregor X. (Lyon 1275 April 20) und Otto von Rietberg durch Bontfacius VIII. (1302 
Jan, 28. N7\ 828), nicht minder aber die am 18. März 1310 durch Clemens V. erfolgte Konfii^mation Ludwigs 
von Hessen, welche im zweiten Theile veröffentlicht werden soll, ^) einen tiefem Eanblick nicht blos in die ver-- 
wickelten politischen Verhältnisse des Münsterschen Bisthums in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und 
-der Folgezeit, sondern auch in die immer thätigere Stellungnahme der Kurie zu den Bischofswahlen. ^) Alindet* 
reich ist das Ergebniss fiir die drei Diöcesen Paderborn, Minden und Osnabrück. Für den grossen Pader- 
b&mer Wahlstreit von 1223 f. vermochte ich nur eine kleine Nachlese zu halten, das interessante Dokument, 
in dem die Verwerfung der Postulation des Grafen Engelbert von der Mark zum Bischöfe von Osnabrück 
hegründet wird, war bei'eits durch Sbaralea und Sandhoff bekannt, neu dagegen sind die Genehmigung 
für das Osnabrücker Kapitel einen Bischof zu wählen (hn J. 1218) und die Ernennung des Dominikaners Otto 
an Stelle des Elekten Volquin von Schwalenberg zum Bischof von Minden. Gerade durch letztere getoinnen wir 
-einen Haltepunkt für die Geschichte einer Persönlichkeit, über die fast alle Daten fehlten. ^ 

In den Beginn des 13, Jahrhunderts fallen der langjährige Äbtissinnen" Wahlstreit in Neuenheerse und 
der Propst- Wahlstreit in Soest Während für den ersteren nur drei allerdings sehr ausführliehe Dokumente ^) 
vorliegen, die hier, obwohl schon in die Sammlung von Migne gedruckt, doch zuerst der heimatlichen Geschichte 
-dienstbar gemacht werden, besitzen tcir höchst wahrscheinlich die Dokumente über den Soester Streit nunmehr 
vollständig. Das letzte Kommissorium Honorius IIL von Jantuir 1221 (Nr, 284) hatte den Friedensschluss 
von 1221 October zur Folge, ^) Eine ebenso ^seltene Vollständigkeit weisen die Co7*veier Wahldokumente auf 
indem jetzt, wenn wir die Wahl Hugolds ausnehTnen, die Stellungnahme det* Päpste zu sämmtlichen Corveier 
Abtswahlen des 13, Jahrhunderts bekannt ist, ^) Welche Stärkung der päpstlichen Macht auch hier! Der 
^rste Abt Thetmar siedelte um 1206, ohne sich um den Papst zu kümmern, von Helmershausen nach Corvei 
über und Innocenz IIL konnte nur mit Mühe die Abschaffung dieser alten Gewohnheit erzwingen; der letzte 
Abt Heinrich hatte schon unter Gregor X, um Bestätigung seiner Postulation gebeten, Martin IV. verwarf 
sie 1283 ohne Angabe der Gründe und ernannte ihn sodann zum Abt (prefecimus te ipsi monasterio in 
abbatem). üeber vereinzelte Wahlbestätigungen für Helmershausen, Werden, Borghorst berichten die Nrr, 547, 
ßOl u. 680, Die zähe, wenn auch nicht erfreuliche Politik Helmershausens , cUis verhasste Paderbomer Joch 
^abzuschütteln, sobald nur traurige Verhältnisse im Bisthum einige Hoffnung gewährten, wird durch eine Reihe 
von Dokumenten klarer beleuchtet 

Die tiefgreifenden Reformen ^) des Kardinallegaten Otto fanden wiederholt päpstliche Bestätigung. 
Einen der Hcmptgegner dieses bedeutenden Kardinals lernen tcir in dem Abt von Corvei kennen, der an den 
Skandalscenen von Würzburg sich betheiligte und erst nach mehrjähriger Busse mit dem päpstlichen Stuhl 
-sich aussöhnte (Nr. 371), Mehrerer Provinzialkonzile geschieht ausführlich Erwähnung (Nr. 492 und 517), 
zum zweiten Konzil von Lyon werden der neugewählte Erzbischof von Bremen und der Bisclwf von 



a) Bereitü gedruckt im Regestam Clementis papae V, annus V^ Rom 1887, 

b) Vgl. hierzu Lögel^ Die Bischofswahlen zu Münster^ Osnabrück^ Paderborn u. «. ir. 1883. 

c) Nr. 253, 308, 665, 673. 

d) AV. 197, 206, 224. 

e) Seibertz ürkb. I, Nr. 160. 

f) Nr. 219, 311, 558, 734. 

g) und doch haben sie bei Feiten, Gregor IX S. 87 /., wo er die Reformthätigkeit des Kardinals schildert, keine Be- 
^achtung gefunden. Eine Oher sichtliche Darstellung der Ergebnisse des reichen ürkundenmaterials im IV. Bd. des West/, ürkb.^ 
.hn Bremer ürkb. und in der vorliegenden Sammlung wäre sehr erwünscht. Einige Stücke sind noch ungedruckt. 



XXXil 

Minden eingeladen (jB91). Andere papstüche Erlaeae beschäftigen eich mit Klosterreformenj Visitation der Kirchen— 
Provinzen^ Ahschaßwig kirchlicher Mistirräuche, var allem im friesiscJien Theüe der Diocese Munster (438, 
443 f S28). Schon damals muss F^Hesland moralisch ti^ gestanden haben (jB56 ff.); aber von diesen bis zu 
den himmdschreienden Verhältnissen unter Gregor XIL ist doch noch ein weiter Schritt und zu ihrer Zei-- 
tigung waren die unseligen Jahre des Schismas von nothen, ^) 

Zfur Geschichte des Kollektorenwesens in unsem Gegenden wird hier wohl zum erstenmal ein umfang^ 
reicheres Material geboten. Wenn sich Spuren desselben auch in viel frOherer Zeit zeigen (der KardinaUegat 
Petrus s. Georgii ad vehim aureum hinterlegte z. B. in den Diocesen Bremen und Verden die von ihm gesamr- 
melten Summen)^ so fand doch eine systematische Einsammlung erst seit Johann XXL (704 ff.) statt, Magister 
Roger de Mendomonte sammelte in der Mainzer, Propst Ragner von Chiavasso in der Kölner Pronsinz, Eine 
Reihe von Jahren war letzterer in Westfalen und Rheinland thatig und mehr als ein anderer hat er die 
Bittemisse seines Amtes empfunden. Weder der Bischof Konrad von Osnabrück noch Erzbischof Siegfried 
von Köln bequemten sich gutwillig zur Berausgabe der bei ihnen deponirten Gelder; der Kolner achtete nickt 
Bann noch Interdikt. Edelherr Simon van der L^ope hielt den Kollektor gefangen und enäiess ihn nur unter 
sehr drückenden Bedingungen; mittlerweile forderte Papst Martin IV,, und als natürlich keine Antwort 
erfolgte^ noch einmal in drohendem Tone Raifner zur üebersendung der gesatnmelten Gelder auf Kein 
Wvndei'y dass der Kollektor seines Amtes müde wurde; er erhielt in dem päpstlichen Kaplan Dietrich von 
Orvieto einen Nachfolger, Durch Nr. 714 kennen wir die Abgabeverhältnisse der mittlem und armen Kloster^ 
Nr. 736 gewährt einen Einblick in die Dechandabgaben und ermöglicht einen Rückschluss auf die Grosse 
der Sammlung in den einzelnen Diocesen. 

lieber eine Reihe massgebender westfälische^' Persönlichkeiten des 13. Jahrhunderts liefert die Sammlung^ 
erwünschte Aufschlüsse von der Einzelnotiz bis su einer oMsführUchen Lebensbeschreibung: zur Charakteristik 
Engelberts von Köln die Urkunden über den Soester Streit (Nr. 265u. ö.)y zur frühem Geschichte des McLgisterr 
OUverius (i60)^ des Bischofs Widukind von Osnabrück (595) y der bischoflichen Bnider Grafen Adolf und 
Gottfried von Waldeck (787 f)y des Erzbischofs Wicbold von Köln (702)j der Dompröpste Bertram von Osnon 
brück 086) und Konrad von Büren in Köln (405, 420) y vor edlem aber des Propstes Friedrich von Clarholz 
(273)y dessen abenteuerliche Laufbahn eine ausführliche Darstellung verdient, und des Bischofs Engelbert van 
Osnabrück, eines Bimders des Isenburgers (406, 431, 440, 489, 497, 565), 

Es ist noch nirgends hervorgehoben, welcV hervorragende Stelle die Westfalen des 13. Jahrhunderts in 
dem neugestifteten, rasch emporblühenden, thatkräftigen und thatendurstigen Dominikanerorden gespielt haben. 
Der zweite und vierte Dominikanergeneral, einei' der ersten und der berühmteste Provimialprior für Deutschland 
im 13. Jh., — alle vier waren Westfalen; Joidanus &axo, Johannes Theutonicus, Konrad von Höxter und 
Sermann von Minden ! Auf sdmmtlicher Wirken fällt gerade durch eine Anzahl Papsturkunden neues Licht. 

Jordanus stammt aus einem Ministerialengeschlechte, dcu der Herrschaft Dassel untergeben war, aus der 
Hildesheimer Diocese (also von der Grenze Westfalens), so berichtet sein Landsmann JcJcob von Soest in den 
Dominikanerprivilegien; ^) derselbe hat zugleich von seinen Schiften tm? den Namen eines Werkes erhalten, welcher^ 



a) In der Bulle ,Admonet nos* Gregor XIL von 1407 Mai 15 heisst c» über säinmtliche friesische Kloster der MOnster- 
sehen. Utrechter und Bremer Diocese: In quibiis pene omnis religio et observantia dicti ordinis ac dei timor abscessit, libido et 
corruptio camis inter ipsos mares et moniales nee non alia multa mala, excessus et vitia, que pudor est effari, per singula suc- 
creverunt. Aits Dietrich v. Niein Nemus unionis p, 497 {Ausg, von 1609), 

b) Hie (Jordanus) fuit secundus maxister ordinis nacione Saxo, de dominio de Dasle in dyocesi Hildesemensi. Die Acta 
Ss. führen zwn 13, Febr, verschiedene Orte als Oeburtsstätten J,'s an, doch liegen alle in der Nähe von Warburg, nicht allzufem 
von der Grenze; ich werde darüber an anderer Stelle ausfülirlich handeln. Dass Jordanus nicht einem Dynastengeschlechte 
xon Eberstein oder von Dach (korrumpirt aus Dassel) entstammt, erhellt aus der Bezeichnung de dominio des sicher am besten- 



/ 



XXXIII 



'wetm ricJitig gelesen, schon vor zweihundert Jahren du Forschung zu dem Ziele geführt hätte^ zu welchem sie 
jetzt erst auf Umwegen gelangt ist^ dass nämlich Jordanus Saxo, der Dominikanergeneral, und Jordantis Nemo- 
rariusy einer der berühmtesten Mathematiker des 13. Jahrhunderts, ein und dieselbe Person sind. Denn das von 
Quitif'Evhard nach unserer Hdschr. dem J, S. zugeschriebene Werk Grammaticalia delicata, unter weichern Titel 
es überall, auch in den Acta Sanctorum citirt unrd, heisst in Wirklichkeit Geometricalia delicata. ^ Damit 
ist wohl die Beweiskette des Fürsten Buoncompagni, der Professoren Kantor und Treutlin geschlossen. ^) Beide 
Jordane sind eine Persönlichkeit! Kaum zwei Jahre dem Orden angehörend wurde Jordanus Nachfolger des 
h, Dominiku^, regierte 15 Jahre den Orden und ertrank auf der FahH nach dem h. Lande am 13, Februar 
1237. Die päpstlichen Erlasse an ihn, soiceit sie den Orden betreffen, liegen ausser dem Rahmen unserer 
Darstellung. In Nachfolgendem wird er bei einer eigenthümlichen Verhandlung vernommen: er sollte 1227 
Zeugniss ablegen, ob der Paderbomer Kleriker Mauricius in seinem Orden Profess abgelegt habe; wohl nicht 
ohne Grund brachte man beide Landsleute zusammen. Bekanntlich ging Mauncius frei aus (341), 

Johannes Theutonicus ist nach Jakob von Soest in Wildeshausen, Osnabrücker Diöcese, geboren, ^) war 
einer der sprachgewandtesten Redner* (er verstand Deutsch, Italienisch, Französisch, Latein), Poenitentiar des 
Papstes und Reisebegleiter vieler Kardinäle; als Provinzialprior in Ungarn wurde er Bischof von Bosnia 
(Diakovar), entsagte aber mit Genehmigung des Papstes dieser Würde, wurde 1240 zum Magister gewählt, 
konnte aber nur auf direkten Befehl Gregor IX, zur Annahme der Würde bewogen werden. ^) Die grosse 
Anzahl der Inkorporirungen von Nonnenklöstern in den Dcminikanerverband hatte ebenso viele Schreiben der 
Päpste an ihn zur Folge, Er starb am 4. November 1253 im Strassburger Dominikanerkloster, Sein Körper 
wurde 1276 erhoben, ^) Um 1230 visiti)ie er die Diöcese Minden im Auftrage des Kardinallegaten Otto, er- 
richtete fünf Archidiakonate und stellte die eingegangene Kantorei und Propstei wieder her. Gregor IX. be- 
stätigte 1231 die Anordnungen seines Poenitentiars. Zwanzig Jahre später konfirmirte Innocenz IV. noch ein- 
mal die Neuschöpfungen in der Mindener Diöcese des frater Johannes magister ordinis Predicatorum, peni- 
tentiarius noster (368 u. 520), 

Im Auftrage des genannten Kardinallegaten visitirte der Provinzialpnor Konrad von Höxter (de Huxaria) 



unterrichteten Jakob von Soest in den Dominikanerprivilegien; dann aber auch aus einer Erzählung in d€n Acta 6>«., wonach 
der dominus seiner Mutter ihr eine Kuh geraubt habe, 

a) Scripsit graciosam postillam super apocalypsi. Item super Priscianum minorem. Item geometricalia delicata. 

b) Vgl, Kantor in Allgemeine deutsche Biographie Bd. 14^ S. 501 ff, unter Jordanus und Ztschr, für Mathematik und 
Physik Bd, 24, worin der instruktive Aufsatz von Treutlin, der Traktat des Jordanus Nemorarius de numeris datis S, 128 ff. 

c) Frater Johannes Theutonicus nacione Westphalus de dyocesi Osnaburgensi metropolis Coloniensis de oppido Wildes- 
husen oriundus. Trithemius lässt ihn in seinem Catalogus p, 139 aus Freiburg abstammen. 

d) Das ungedr. Schreiben von 1240 März 8 möge hier folgen: Gregorius venerabili fratri Johanni Theutonico episcopo 
quondam Bosnensi. Cum olim te ab onere pontificalis officii ad instantiam tuam duxerimus absolvendum et per consequens 
obediencie magistri ordinis tui et observancie ejusdem ordinis fueris restitutus, propter quod, etsi pontificalibus insigniis uteris, 
nichilominus mandatis magistri ejusdem ordinis obedire teneris, fratemitati tue per apostolica scripta mandamus, quatinus usu 
dictorum insigniorum et indulgentia continua, si quam a sede apostolica obtines, non obstantibus — ad supportanda ipsius ordinis 
onera tamquam bonus railes Christi et sicut unus ex fratribus aliis te accingas. Datum Laterani 8 idus marcii p. anno 13®. 

e) Letztere Thatsache findet sich im Bonutn universale de apibus des Thomas Cantipratani im letzten (57.) Kap. 
des 2, Buches, Ich citire nach einer Hdschr, 452 der Kgl. Bibl, zu Münster. Darin findet sich noch folgende sonderbare 
Prtvilegienverleihtmgs- Geschichte: Der Papst Gregor IX. gestattete nach einigen Lobsprüchen dem General, ut omnia privilegia, 
que ordini tuo expediunt yel privilegia, que aliis etiam religiosis quibuscunque usque in presens concessa sunt, scribi facias et 
bullabo. Nee mora. Magister et qui cum eo erant fratres omnibus registris apostolicis inspectis omnia privilegia, que sibi com- 
moda et utilia pro confirmacione ordinis essent vel fore possent, consensu cardinalium et curie bullata et subscripcionibus insig- 
nita solempniter acceperunt. 

(H) 



XXXIV 



mit zwei Gefährten die Diocesen Müneter, Osnabrück und Paderborn. ^) Ihn beauftragte Gregor IX. im Jahre 
1233 neben Siegfried von Mainz und Konrcul von Hildeeheim mit der Kreuzpredigt gegen die Ketzer; sie soUten 
nach den Statuten des allgemeinen Konzils mit ihnen verfahren. Ihm schreibt der Papst über die Ermordung 
Konrads von Marburg. ^ 

Wie Johannes Theutanicus so muss auch Hermann von Minden vor seiner Ernennung zum Provimial' 
prior PoemtenUar Papst ürban IV. gewesen sein; denn unzweifelhaft ist er der consanguineus des Pfarrers 
Bertram von Lerbecky Mindener Diöcesej welchem ürban ein anderes Beneßcium verleiht. ^ 



a) Westf, ürkb. IV. Nr. 176 ff. 

b) Rodenberg /, Nr. 558 und 561. 

c) Nr. 651. üeber H. v. Minden vgl. meinen Aufsatz ^Forschungen" u. s. w. in Ztschr. f. vaterL Gesch. u. Altertums- 
kunde Bd. 45 S. 120. ff. 



1. 

Beziehungen der Päpste zum Sachsenvolke: Gregor IL schreibt an die Ältsadisen. Jaffe- 

Ewald, Regesta Pontificum (2. Aufl.) 2164 (1664) zu 772 (Dec.?). Diekamp, Westfälisches 

Urkundenbtich Supplement, Nr. 34 zu 737. — Greg. III. schreibt an Bonifatius. FäUchung. 

Joffe-Ewald f 2255 zu 731 — 741. Diekamp, Supplement Nr. f 35. — Greg. III. schreibt u. a. 

an Bortharos (Brukterer?) Jaffe- Ewald, 2246 zu 737 — 739. Diekamp, Supplement 39. — 

Madrian I. schreibt an Karl d. Gr. über Bekehrung der Sachsen. Jaffe-Ewald, 2451 (1884) zu 

786 vor Juni. Diekamp, Supplement 89. — Hadrian I. antwortet Karl d. Gr. auf Anfrage 

bezüglich Behandlung der zum Heidenthum zurückkehrenden Sachsen. Joffe-Ewald, 2453 (1885) 

zu 786 c. Jidi. Diekamp, Suppletnenf, 93. 

Da Diekamp im Suppl. die westfälische Litteratur vollständig citirt, beginnt die Aufzählung der- 
selben erst viit Nr. 28. 



2. 
Leo III. nimmt Kl. Pfäffers, das unter Leitung des Abtes Eberhard steht, in seinen Schutz. 

Paderborn 799 März 14. 

„Dignum valde est." — 

Datum pridie idus martii per manum Joannis biblioth. et cancell. eccl. Romane. Paderborne 
a. Chr. 799. 

Fälschung. Jaffe-Ewald, f 2501 (CCCXXVII). Vgl. Diekamp, Suppl. 116. Zum Auf enthalt des 
Papstes in Westfalen vgl. JaffS-Ewaldy /, p. 309 und 11, p. 702. Ausserdem sagenhafter 
Bericht Ztschr. f. vaterl. Gesch. u. AlteHhk. 44 (1886) S. 80: Idem Karolus procuravit 
a sancto Leone papa fratre suo, qui tmic temporis fuit in Syborch cum tota curia 
Romana, quod consecravit ibidem summum altare propriis manibus et contulit omnibus 
Christi fidelibus vere penitentibus — remissionem omnium peccatorum. Et cum ipso 
fuerunt ad consecrandam ecclesiam predictam GCGLXV cardinales, patriarche, archi- 
episcopi et episcopi et abbates. Quilibet eorum dedit — unum annum et karenam 
u. s. w. — Ueber den Aufenthalt eines andern Papstes in Westfalen beichtet eine Urkunde 
des Stiftes Vreden von 1485 October 3: Item in die Sixti pape et martiris celebratur 
missa solemniter per rectorem collegiate ecclesie in altari sancti Michaehs in eadem 
collegiata ecclesia et matrice in quadam casula, quam sanctus Sixtus ibidem dimisit, 
qui ibidem primam missam celebravit et eodem die summam missam Rome miraculose. 
Die anscheinend litterai^isch nicht vericerthete Sage lebt in Vreden noch fort; dort ist noch 
ein älteres die Sage darstellendes Bild, die Kasel im bischöfl. Museum zu Münster. Mitthei- 
lung des Kapl. Tenhagen in Vreden. 



1 



Weatf. Urk.-Buch V. 



3. 

Innocenz IV. transsumirt das von Leo IIL der Kirche zu Ereshurg (Marsberg) verliehene 
Privileg. Lyon 1247 Juni 11. Ereshurg 799 Decemher 24. 

Innocentius episcopus servus sen'orum dei dilectis filiis ( . . abbati et conventüi Corbegensibus 
ordinis sancti Bene)dicti Padelburnensis *) diocesis salulem et apostolicani benedictionera. Privilegium 
felicis re(cordatioms Leonis pape predecessoris nostri perlegimus) et inspeximus diligenter ipsiusque 
tenorem transcribi et bul(lari fecimus, qui est talis: 

Leo servus servorum dei Karolo) Magno Romanorum imperatori. Pie tue intentioni ^) per omnia 
congaudentes, quod (j^bes, annuere non tardamus. Igitur hunc montem Eresburg, quem) expugnatum 
cum tota Saxonia deo obtulisti et per nos beato Petro cons(ecrasti, liberum ab omni humana potestate 
esse et fratrum) inibi ad Christi ser^itium adunatorum ditioni tantummodo parere censemus, Qui, 
(ne aliquid in hoc impedimenti patiantur. neve regni vestri (!) in)vasoribus aliqua rebellandi fiducia 
preparetur, sub anathemate sancti Petri auc(toritate interdicimus, ne quis umquam bellica in ipso monte 
presidia) collocare, aut per te collata predia aut decimas circa montem per duas Saxonica(s rastas, quas 
illuc delegasti, audeat diripere. Hec conservan)tibus sit pax a deo patre, infringentibus excommunicatio 
et a beatorum coll(egio sit separatio in eternum. Dat. Eresburg per manus Johannis) bibliothecarii et 
cancellarii ecclesie Romane Villi kalendas januarii anno (domni Leonis III quarto, indictione VII, 
die dedicatio)nis capelle in Eresburg. 

Dat. Lugduni (III idus junii) pontificatus nostri (anno IV.). 

a) Padelburnensis RegUter. — b) intentioni im Or. korr. aus pctitioni, me auch da» Register hat. 

Hier nach dem Or. des Transsttmptea im Kgl. Su-A. Münster , dessen ganze rechte Hälfie mit der 
Bulle fehlt, und nach dem Register Imiocenz IV. im Vatikanischen Archiv y Rgbd. 21 Nr. 790 
fol. 400v. Die Ergänzungen aus dem Register sind in Klammem beigefigt. In Wilmans^ 
Kaiserurkk. 7, 132 ist die Zeit der Ausstellung des Transsumptes irng angegeben. Or, und 
Niederschrift im Register Innocenz TV, stimmen bis auf verkürzte Adresse und Datum 
und das fehlende 1 in Padelburn. buclistdblich überein. Sehr aufällig die Korrektur des 
petitioni in intentioni im Or. Ueber weitere interessante Abweichungen der Texte in den 
Originalen und Register bänden s. u. unter Innocenz III. und Hononus III. Aitf' der Rück- 
seite des Or. R mit Script, in der obern Rundung. Darunter (Ma)guntia Jacobus. Sdirifi 
sehr weit auseinander^ Anfang verzieht. 

PHmleg Leo' s Fälschung. Jaffe-Eicald f 2502 (CCXXVI). Di^cke: Meibom, Ss. rer. Genn. III, 
21; Schoten j Annales Paderbornenses, ad antmrn; Fürstenberg j Monumenta Paderb. 115; 
SeibertZy Urkundenbuch zur Landes- u. Rechtsgeschichte des Ilerzogthums Westfalen Nr. 1; 
u. 0. Vei*z. Berger, Les registres d*Innocent IV, I. Nr. 2788. Diekamp^ Suppl. f 122. 

4. 

f Nikolaus L antwortet Erzbischof Karl (von Mainz) und dessen Suffraganen, u. a. Altfried 

(Hildesheim) y Theoderich (Minden)^ Egibert (Osnabrück) u. einigen Ahfen^ darunter Adalgar (dorvei), 

er habe gegen Bischof Salomon (Constanz) kein Urtheil gefällt, erkläii die ihnen v. Abt Chimold 

überbrachten Briefe für gefälscht u. erlässt Bestimmungen über Ehen in rfei* Verwandtschaft. 

(858—863.) 
„Divinorum fulgentes.*' — 

Fälschung. Jaß-Eicald, f 2709 (2015). Diekamp, Stippl 265 zu (860—863). Ladeteig, Reg. 

episc. Constanc. 128. 



o. 
Hadrian IL ertheHl- auf Bitten des Ähtes Adahjar dem Kl, Corvei das Recht freier Abts- 

wähl u. nimmt es in Schutz. 872 October 15. 

„Coiivenit apostolico moderamini." — 

Scriptum — imperante domino nostro piissimo perpetualiter augusto Hluthouwico a deo coronato 
magno imperatore anno vigesimo quarto (XVIII spätere IldscL) et post consulatum ejus anno vigesimo 
quarto, mense octobrio, indictione sexta. — Data idus octobris per manus Sergii primicerii defensorum 
sancte sedis apostolice. 

Fälschung f Jaffe-Ewald^ f 2947 (CCCXLVII). Diekamp, SuppL282 scheint für Echtheit zu sein, 

6. 
Stephan V. nimmt auf Bitten des Bischofs Wigbert von Hildesheim und des Abtes Bovo van 

Corvei die Diöcese Hildesheim und Kl. Corvei in seinen Schutz. 

887 Mai 30. 
„Convenit apostolico moderamini." — 

Scriptum per manum Gregorii scrinearii sancte Romane ecclesie, in mense maio, indictione 
quinta. Datum tertio kalendas junii per manum Leonis sacellani sancte sedis apostolice, imperante 
domino piissimo patre Carolo augusto coronato magno imperatore anno sexto et post consulatum ejus 
anno sexto, indictione quinta. 

Jaß'Löwenfeld 3429 C^634). Diekamp, Suppl. 302. 

7. 
Bischof Egümar von Osnabrück beklagt sich bei Papst Stephan V. wegen VorenthaUung der 

der Kirche zu Osnabrück von den Stiftern Corvei und Herford geschuldeten Zehnten. 

(890/891.) 



n 



Dum orthodoxam Christi ecclesiam." 

Diekampy Suppl. 323. Dort Korrektur des Abdrucks bei Erhard, Cod. dipl. /, Nr. 40. 



8. 

Stephan V. an EgUmar, Bischof von Osnabrück , bedauert, dass er von Gottschalk , Äbt von 

Corvei, und der Äbtissin von Herford belästigt, bei König Arnulf verläumdet u. seine Kirche ihrer 

Hinkünfte beraubt werde. Er verspricht Abhülfe u. erwähnt Rücksendung eines Schreibens an den Abt. 

(891.) 
„Bonorum operum." — 

J(^€-Lowenfeld 3464 (2660). Vgl Diekamp, Suppl. 323. 

9. 
Stephan V. erwidert dem Erzbischof Hermann von Köln und seinen Suffraganen (unier ihnen 

Wolfhelmo Mimigernafardensi, Druogoni Mimidonensi, Engilmaro Osanabruggensi) auf ihre 

Erklärung, dass Bremen unter Köln stehe: behufs Entscheidung des Streites müssten Gesandte 

beider Parteien nach Born kommen. 890 October 31. 

„Litteras a vestra." — 
Data II kalendas novembris indictione Villi. 

Jaffe-Löwenfeld 3458 (2648). Diekamp, Suppl. 325. 

1* 



10. 

Stephan V. bestätif/t auf Bitten des Bischofs Biso von Paderborn 'dem KI, Neuenheerse sei- 
nen Besitz, 891 (Mai?) 

„Quanto nos pro piorum et venerabilium locorum." — 

Scriptum per manum Gregorii scriniarii sanctae Romanae ecclesiae in mense maio, indictione 
nona. Datum .... 

Jaffe-Löicenjeld 3468 (2664), Dkkavipy SuppL 327. Bez'ugUch der Datlnuuj Mai- Juni daselbst S, 52. 



11. 

Stephan V. bestätigt auf ein Bittschreiben des Bischofs Wigbert von Verden das von dessen 
Vater Walbert gestiftete Kl. Wildeshausen \m pago Leri in loco, qui dicitur Wialdeshusen). 

891 Juni 1. 

„Cum nostro apostolatui." — 

Data kal. junii, indictione nona. 

Jaffe-Löwenfeld 3472 (2665). Diekamp, SuppL 328, 



12. 

Stephan V. bestätigt auf Bitten des Abtes Hembü die Besitzungen und Privilegien des 

Kl. Werden, ivie sie die Kaiser Ludtvig, Karl und Arnulf bestätigt haben. 

891 (Mai 29 oder Juni 28). 
„Quoties ea a nobis." — 

Scriptum per manum Gregorii scriniarii sancte Romane ecclesie in mense maio. Data IUI ka- 

lendas julii per manum Stephani secundicerii sancte sedis apostolice, anno deo propicio pontificatus 

domni Stephani summi pontificis et universalis pape in sacratissima sede beati Petri apostoli sexto, 

indictione Villi. Amen. 

Jaffe-Löwenfeld 3467 (2663) Mai 29. Diekamp, SuppL 329 Juni 28. Ebenda über Datum, 



13. 

Formosm tadelt den Erzbischof Adalgar von Hamburg, dass er nicht auf seine Ladung in 
Rom erschienen sei oder einen Vertreter geschickt habe wegen seines Streites mit dem Erzbischof 
Hermann von Köln über das Bisthum Bremen; durch den Erzbisrhof von Mainz sei er bennch- 
richtigt, wie auf der Synode zu Frankfurt von sämmüichen Sujfrarnnen Kölns (darunter: Wulf- 
helmo Monasteriensi, Druogone Mindensi, Egilmaro Osnabrugensi) bezeugt sei, dass das Bis- 
thum Bremen detn Kölner ErzstuM unterstehe. 

893. 
„Arbitrabamur tuam." — 

Jaß^-L&iverifeld 3487 (2680). Hasse, Schlesrng-Holst-Lauenb. Regg. u. Urkk. I, Nr. 18 zu 895. 

Diekamp. Suppl. 331, Die Theilnahme der Suffragane auch ei^cähnt Jaff^-L. 3471 {2667). 



14. 
f Sergius HL vernichief in einem Schreiben an Erzbischof Adalgar von Bremen alle Akte 
des Papstes Foi'mosus bezüglich des Ei^zbisthums Hamburg-Bremen , bestätigt letzteres ^ suspendirt 
die Kölner und Mainzer Erzbischöfe und theilt mit, dass er u. a. Bernardum (Mindensem), 
Bernardum (Osnabrugensem), Bisonem (Paderbornensem) episcopos aufgefordert habe, ihn, 6e- 
sonders bei Bischofsiveihen, zu unterstützen. 

Um 905 Februar 1. 
^Susceptis tue fraternitatis litteris." — 

Data per manum Petri cancellarii sancte Romane ecclesie V nonas februarias indictione tercia. 
Fälschung. Jaffe-L&wenfeld f 3537 (2716), Diekavip, SuppL /, 350. Hasse, SchL-IL-L, R. u. 
U, I, 19. Statt Simon daselbst Biso zu lesen. Von Schreiben an letztere nichts bekannt, 

15. 

Ägapit IL bestätigt auf Intervention des rimiisclien Kmigs Otto I. der Äbtissin Hedwig und 

dem von Bischof Altfried' von HUdesheim erbauten Kl, Essen das vom Papst Zacharias demselben 

gewährte, bei einem Klosterbrande untergegangene Privileg, wodurch der von Erzbischof Günther 

von Köln dem Kloster geschenkte Zehnte bestätigt, die freie Wahl der sÄbtissin und die Exemtion 

von jeder geistlichen Gerichtsbarkeit aussei^ der des päpstlichen Stuhles demselben verliehen worden war. 

(947) 
»Tunc summe apostolice dignitatis." — 

Jaff^'Ldwenfeld 3635 (2786). Dlekavip, SuppL 402. Laccnnblet, Urkb. /, 99 setzt es zu 947, 
Jafe zu c. 946. Sickel in Mitth, des Inst /. oesterr. Geschforsch. Ergänzungsband //, 544 ff^ 
nimmt jetzt nach Aitffindung des Orig. von DO, IL 49 (Diekamp, 499) seine Bedenken 
gegen DO. /, 85 für Essen (Diekump, 404) zurück. Dadurch geidnnt auch die Echtheit des 
obigen päpstlichen Privilegs j das gleich DO. /, 85 Ersatz für die in der Feuerskrunst (947?) 
veimichteten Urkunden bieten sollte, eine neue Stütze. Beide PiHvilegien belichten über di£ vom 
damaligen Papste gutgeheissene Zehntschenkung des Erzb, Günther. Nur ist der Papst 
nicht Zacharias sondern Nikolaus. Vgl. auch Einleitu7ig S, XVI und unten Nr, 784, 

16. 

t Ein Bischof Okko (!) von Minden (Okkone Mindensi ep.) tvird in einer unechten Ablass- 

Urkunde Leo VIII für Kl. Einsiedeln (Mdnradszell) genannt (während der richtige in Privileg 

Otto I. für Papst Johann XIL neben dem Bischof von Osnabrück als Unterzeichner erwähnt wird 

962 Februar 13: Signum Druogonis Osnabruguensis (korr. aus Oanabrugguensis) ecclesie 

episcopi. Signum Landuuarti Mindonensis ecclesie episcopi,). 

Born 964 November 11. 
„Convenit apostolico." — 

Scriptum in mense novembri IV idus novembris, lectum III idus novembris anno incarnationis 
dominice 964, indictione VIL 

Jaß-Löwenfeld f 3708 (CCCLXVIIl). Diekamp, SuppL f 452, wo Nomiemdeutung, Neudinick 
Jahrb. /. Schweizer, Gesch. 10,339 f. (Pnvileg OUo's Diekamp, SuppL 444 nach Sickel, das 



6 



Prio. Otto L für du römische Kirche,) lieber das Priv, Leo^s findet sich in Gobelin Person^ 
folgende bis jetzt unbeachtete Stelle: Preäictus Leo papä octavus hoc nomine concessit 
indulgentias a pena et a culpa visitantibus capellam beate Marie de Heremitis Constan- 
ciensis diocesis sub data anno domini DGGCCLXIIII sub tenore istorum verborumr 
Et nos confisi — a culpa et a pena reddimus absolutos. Cum in ipso privilegio con- 
cessionis indulgentiarum predictarum nullus determinatus dies, quo quis eas consequi 
possit, prout litterarum apostolicarum moris est, an venientes ad locum predictum hujus- 
modi indulgencias consequantur, quidam dubitandum non inmerito asserebant. Hier nach 
Hdschr, im Besitz der Paderbomer Abth. des Vereins.) 

17. 
Bischof Landward von Minden (Londoardus MindonenBis), der aiicti schon am Königsgericht 
unter Vorsitz Johann XIII. und Otto I. (heügenommen (967 April 17. Vgl. Suppl. 463)^ unter- 
schreibt die auf der Synode von Bavenna. erlassenen Urkunden für die Kirchen zu Magdeburg und 
Salzburg und erscheint unter den Zustimmenden auf derselben Synode in der Urkunde Johann XIIL 

für Kl. Quedlinburg. Bavenna 967 April 20^ 23 u. 25. 

„Notum esse", „Quia per beatum" und „Sanctitati." — 

Jaffi-Lowenfeld, 37 W (2847), 3716 (2848), 3717 (2849). Diekamp, Suppl. 464 f. Uhlirtz 
Gesch. d. Erzb. Magdeburg unter den Kaisem aus dem sächs. Hause. S. 133 ff. 

18. 
Bischof Landward von Mütden unterzeichnet drei Privilegien des Papstes Johann XIIL für 
Kl. Maodmin hei Trier^ Kl. Hersfeld und Bisthum Meissen. 

Born 968 Januar 2. 
„Gongruit apostolico", „Si semper" (zweimal). — 
Data IV nonas Januarii. 

Jaffi-Löwer^'eldy 3722 (2863), 3723, 3724 {2854). Diekamp, Suppl. 471. Zur ersten vgl. Bresslau 
in Westdeutsche Ztschr. V, 63; zur dritten Uhlirtz, 163. Posse, die Markgr. von Meissen^ 313. 

19. 
Benedikt VIL nimmt auf Bitten des Abtes Ludolf das Kl. Corvei nebst Besitzungen in seinen 
Schutz, bestätigt die freie Abtstvahl und verleiht das Recht des Gebrauchs von Dalmaiica und San- 
dalen an bestimmten Festtagen. 981 Aprü 2. 

„Gum summe apostolice dignitatis." — 

Scriptmn per manum Johannis notarii nostri et sacrosancte Romane ecclesie, non. aprilis, indictione 
nona. Datum per manum Stephani episcopi et bibliothecarii sancte sedis apostolice anno domino pro- 
picio pontificatus domini nostri Benedicti summi pontificis et universalis ecclesie pape in sacratissima 
sede beati Petri apostoli septimo, imperante domino nostro Ottone coronato, anno imperii ejus XII,> 
quarto nonas aprilis, indictione nona. 

Jafe-Löwenfeld, 3806 (2913). Diekamp, Suppl. 518 triU för Echtheit ein. Älteste Kopie s. XV. 
In Suppl. zu ändern: S. 82 Z. 44 Set statt Sed. S. 83 Z. 2 ephyphania statt epiph. 
Z. 2 ascensionis statt assensionis. Hinter pentecosten fehlt et. Im Datum Z. 16 quarto 
statt quinto nonas. 



20. 
f Johann XV. bestätigt auf Bitten des Abtes Thetmar von Corvei (Thietmarus — per interven- 
tum Hildibrandi Mutinensis episcopi nostram efflagitavit clementiam) die Privilegien des 

Klosters Corvei. 989 Juni 36. 

„Convenit episcopali auctoritali." — 
Scriptum per manus Stephani primiscrinii sancte Romane ecclesie in mense junii et indictione 

secunda. Data IIIIX kalendas julii per manus Johannis episcopi et(!) sancte Nepesine ecclesie et biblio- 

thecarii sancte sedis apostolice, anno pontificatus domini Johannis sanctissimi quinti decimi pape quarto, 

indictione secunda. 

Fälschung, Meist woitUche Wiederliolung der Urk, der Mainzer Synode von 885 Deceniber für 
Corvei und Herford in plumj)er Weise zur Papsturk, zugestutzt So Diekainp, Suppl. 534, 
während auch in der 2. Auß, von J äffe -Löwenfeld 3832 (2934) sie nur als verdächtig be- 
zeichnet wird. Vgl. u. Urk. Johanns von 1046 Nr. 28. Zu den im Suppl. aufgezählten 
Ildschr. hinzuzufügen: Libri Van'or. III. der Theodor. Bibl. in Paderborn. Der Schreiber 
Grothues S. J. erklärt literas has esse satis imperiti hominis et imprudentis audax et 
stohdum figmentum. Das von ihm benutzte „Exemplar^ enthielt den Teat in 19 Zeilen; 
Z. 1 von In nomine bis unde ego. Einigennass&n auffällig ist, dass in der aus dieser Fäl- 
schung in den Her forder Rationes pro privälegiis von 1262 (Hdschr, im St.-A. Münster) 
angefühlten Stelle hinter monasteriorum (Suppl. S. 86 Z. 11) ein eorundem eingeschoben 
ist utul statt des tenent (Z. 13) habent steht. — Suppl. irrig Juli 27 datiH. 

21. 

Johann XV. befiehlt in seinem Privileg für Erzbischof Liavizo von Hamburg - Bremen u. a. 

den Bischöfen (Batar) von Paderborn u, (Milo) v. Minden dem Erzbischof e in aUem in Ausführung 

seines Amtes beizustehen. 989 November 8. 

„Convenit apostolico moderamini." — 

Scriptum per manum Stephani notarii regionarii atque scriniarii sancti palatii in mense novembrio 
et indictione III. Data VI idus novembris per manus Gregorii episcopi sancte Portuensis ecclesie, anno 
pontificatus domini Johannis sanctissimi pape V, anno ab incarnatione domini nostri Jesu Christi 
DCCCCLXXXVIIII in mense novembrio et indictione III. 

Fälschimg? Jaffe-L&wenfeldy 3835 (293b). Diekamjy, Suppl. 635. Hasse, Schl.^H.-L. Regg. u. 
Urkk. I, 30 bezeichnet Urk. als Fälschung, getnacht nach Jaffe-L. 4146 unten Nr. 29. Or. fehlt. 

22. 

Silvester II. bestätigt auf Bitten des Bischofs Batar von Paderborn die alten Privilegien seiner 

Kirche. 1001 Januar 1. 

Jaß ' Löwenfeld, 3915 (2999). Vgl. Suppl. 573. VUa Meinwerd MG. SS. X/, 110 Kap. 7. 
Urkunde schon im 17. Jahrh. verloren. 

23. 

Silvester IL gewährt dem Kl. Helmershausen, das Gn'af Eckehxurd und seine Gemahlin Mathilde 
gestiftet, dieselben Privüe^gien, vne sie Corvei e^liaUen, freie Abts- und Vogtswahl; letztere aber erst 
nach dem Tode des vom Papst zum Vogt ernannten Erbauers. 

1002 Apnl 



8 



„Si loca vel." — 

Scriptum per manus Petri notarii et scriniarii sancte Romane ecclesie domini Siluestri pontificatus 
anno tertio in mense aprilis, indictione XII. 

Jaffe, Reg. 3924 0007). Diekamp, Suppl. 562. StaU ind. XII zu setzen ind. XV. 

24. 

Johann XVII L hesMigt auf Bitten des Bischofs Batar von Paderborn seinem Bisthum Besitz 
und freies Wahlrecht. 1005 December. 

„Sacrosancta apostolica sedes." — 

Datum et scriptum per manus Petri abbatis et cancellarii sacri palatii in mense decembrio, 
indictione quarta, anno deo propitio domni Johannes XVIII pape tertio. 

Jaff^'Lowenfeld 3947 (3020). Diekavipj Suppl. 607 bezeichnet das im KgL St-A, Münster be^ 
findliche Exemplar als OHginal; dort Abdtiick u. photographiscfie Abbildung, In ersterem zu 
korngiren S. 88 Z. 38 Paterbrunensi st Paterbrunnensi. S. 99 Z. 17 anathematis st 
anathemathis. Z. 20 indictione st inditione. Bresslau in Mitth. des Instituts /. oesterr, 
GeschforscK /X, 18 hält da^ Münstersche Exemplar nicht für das Original sondern för Nach^ 
bildung. Jedenfalls ist dieses nicht mehr die erste bekannte Papsturkunde auf Pergament^ 
sondemy wie Bresslau nachgewiesen, J äffe- Löwen feld 3714 (2846) von 967 April 15 /Sr Bologna, 



25. 
Benedikt VIII. bestätigt auf Bitten B. Meimverk der Paderborner Kirche alle ihre Besitzungen^ 

besonders Schenkung Heinrich IL 1014 März. 

„Desiderium quod." — 

Scriptum per manus Benedicti notarii et scriniarii sancte Romane ecclesie in mense martio, 
indictione XII, anno dominice incarnationis 1014. 

Jaffe-Löwenfeldj Reg. 4004 (3059). Diekamp,. Suppl. 635, M. erhielt vom Papst viele Reliquien, 

26. 

Benedikt VIIL bestätigt dem Kl. Helmershausen seine Besitzungen^ ohne dieselben namentlich 

aufzuführen. (1014 Juni 22 — 1015 Juni 21.) 

Anno tertio pontificatus. 

So Bemerkung Wencks^ Hessische Landesgeschichte ürkb. zum II, Bd, S, 121 Anm. zum Privileg 
Cölesün IIL 1192 Juni 13 für Helmershausen. FehU Jaffe- Löwenfeld. Diekamp, Suppl. 6 40. 
Helmershduser Kopiar jetzt verschollen, 

27. 

Benedikt IX. sendet an Abt Druhiniar von Corvei ein jetzt verlornes Schreiben. (Hoc anno 

— 1044 — Benedictus papa domino Druhtmaro abbati misit epistolam. Ja/fe, Bibl. I, 38 f.) 

1044. 
Jaß-Löwenfeld, 4116 (3131). 



28. 

f Johann (!) bestätigt auf Bitten des Äbtes Budthard von Corvei die Exemtion der Kl, Corvei 
und Herford von der Paderborner Kirche und bestätigt die früher dem KL Corvei ertheilten Pri- 
vilegien. 1046 December 29. 

Beinahe wöHliche Wiederholung von SuppL Nr, 607 (Urk. der Mainzer Synode ßir Corvei und 
Herford) und der SuppL f 534 zuletzt abgedruckten Fälschung: Johann XV. ßir Corvei 
989 Juli 29. Der Anfang lautet: in nomine sancte et individue trinitatis. Ego Johannes epis- 
COpus servus servorum dei omnibus sancte dei ecclesie fidelibus suggero, quod venerabilis abbas 
Rudthardus monasterii quod vocatur Noua Corbeya per interventum filü Carissimi imperatoris nostri 
Heinrici nostram efflagitavit clemenciam, ut omnia precepta gloriosissimorum imperatorum seu regum sive 
quonimlibet principum cyrographa necnon etiam, que a nostris predecessoribus Adriano Stephano Johanne 
atque Benedicto collata vel coustructa sunt, nostra quoque auctoritate firmavissemus. — SuppL o» 

86 Z. 16 hinter altare sedendi einzuschieben: et in precipuis festivitatibus missam cum 
dalmatica et sandaliis celebrandi. — Z. 18 statt ipsa zu setzen sua. — Datum: Scriptum 
per manus Johannis primi scrinii sancte nostre Romane ecclesie, in mense januario. 
Data IUI kalendas januarii per manus Petri dyaconi bibliothecarum (!) item cancellarii 
sancte appostolice (!) sedis, anno domini nostri Jhesu Christi M^ X^ LVI, domini Johannis 
pape P, indictione XV. 

Ueberliefert ist diese Fälschung in einem in Corvei ausgestellten Transsumpt vom Jahre 1348 
August 23 (Actum et copiatum anno domini M^G^G^C^X^L octavo in vigilia beati Bar- 
tholomei appostoli(!)gloriosi sub sigillo venerabilis in Christo patris ac domini domint 
Thiderici abbatis monasterii Corbyensis et sui . . capituli presenti copie firmiter annexis). 
üeber den Inhalt Litteratur SuppL f 534. Das Eschatokoll weist auf Benutzung einer 
echten Urkunde Clemens IL üeber Entstehungszeit hat sich Wilmansy Archiv, Ztschr. Uly 
36 ff. geäussert^ aber irrig. Nicht diese, sondern die von 989 hat dem Verfasser der 
Rationes pro privilegiis (Herforder Vertlieidigungsschriß von 1262, Mscr. VII, 5208 des 
Kgl. St.'A. Münster) vorgelegen. Denn nur die von 989^ nicht die von 1046, findet sich 
in der Ildschr. der Rationes neben den anderen Privilegien, auf di£ in der Vertheidigungs- 
schleift hingeun^sen wird. Dadurch wird der tet^minus ad quem der Fälschung des vorliegenden 
Privilegs auf spätere Zeit verschoben; man sollte eher die Zeit von 1262 bis 1348 als die- 
voraufgehende annehmen. 

Jaffi'Lowenfeld 4132. 

29. 
Clemens II. befiehlt in einem dem Erzbischof Adalbert von Hamburg ertheilten Privileg 
u. a. den Bischöfen von Paderborn und Minden (Bodarbrunnensis et Mimindensis) dem ErzUschof 
in aUem zu helfen. 1047 Aprü 24. 

„Convenit apostolico." — 

Datum VHP kalendas maii per manus Petri diaconi bibliothecarii et cancellarij sancte apostolice 
sedis, anno domni Clementis secundi pape secundo, indictione XV. 

Jaff^^Lowenfeld, 4146 (3151). Echtheit dieser im St.-A. Hannover befindlichen Urk. bezweifelt 
von Schirren Jenaer Litteraturzeitung 4, 266, vrgl. Hasse, Schlesung-Holstein^Lauenb. Regg» 

Westf. Urk.- Buch. V. 2 



10 



M, Urkk. 42, Anmerkung, wegen Schreibfehler und der Schrift (diplomatische Minuskel); 
letztere bei dem deutsc/ien Pap^ite aber wohl zu erklären (Diekamp). Zu rergL v. Pßugk- 
Harttung, Forschungen z. deiUschen Geschichte, 23, 203 und Diekamp, Histor. Jahrb. TV. 364. 



30. 

Bas Schreiben Leo IX. auf der Mainzer Stßiode, worin er u. a. die symonistische Ketzerei 

verdammt, unterzeichneten xmn ivestfälischen J^i5CÄö/ew:Ruod Padebrunnensis ep., Bruno Mindensis ep., 
Albericus Osembruiigeiisis ep., Robc?itus Munigardevordensis ep. 

Mainz 1049 Octöber 19. 

„Gratias agenlos." — 

Datum XIV kalendas iiovembris per manus Petri diaconi bibliothecarii et cancellarii sanctae aposto- 
licae sedis, anno domni Loonis papae primo, indictione tertia. 

Jaß' Löwenfeld 4188 (3187). 



31. 

Leo IX. bestätigt dem Erzbischof Adalbert von Hainburg und seinen Nachfolgern dis 
MetropolitnngeivaU und weist u. a. die Bischöfe von Paderborn und Minden an, die Hamburger 
Mission zu unterstützen. 1053 Januar 6. 

„Convenit apostolico.** — 

Datum VHP idus januarii per nianum P"i iderici diaconi sancte Romane ecclesiae bibliothecarii vice 
domini archicancellarii et Coloniensis archiepiscopi, anno domini Leonis noni papae IUI, indictione V. 

Joffe- Lowenfeld 4290 (3268). Exkurs bei Hasse, Schlesw,- Holst.- Lauenb. Regg. u. Urkk. zu 
Nr. 42. 



32. 

Gregor VII. ermahfU den Erzbischof Änno von Köln, den von den Legaten übert von 
Präneste und Girald von Ostia ihm zur Erledigung übertragenen (Zehnt-) Streit zwischen 
Bischof Benno von Osnabrück und Abt Werner von Corvei und einer Äbtissin (SchwanhUd von 
Herford) zu entscheiden ; falls er daran verhindert sei^ solle er die Parteien auf die nächste Fasten- 
-Synode (1075 Februar 22 — 28) nach Rom laden. 

Born 1074 November 18. 

„Ut tua diligentia." — 

Dat. Rome decimo quarto kalendas decembris, indictione XIII. 

Jaffi^Löwenfeldj 4898 (3657). WUmannSy Kaiserurkunden L 336 f. 



11 



33. 

Gregor VIL beauftragt den Bischof Altmann von Passau u. a. Bischof (Benno) von Osnabrück 
freundlich aufzunehmen und den (Zehnt-) Streit zwischen ihm und dem Aht (Friedrich) von Corvei 
heizidegen. (1081 Ende Aprü.) 

„Quia \icem nostram." — 

Jaß'Löwen/eld 5217 C^932). Wilvumna K.-U. I. 330 f. Erhard, Reg. 11H2 irrig zu 1078. 



34. 

Oegenpapst Clemens III, häU Erzbischof Ruthard von Mainz vor, dass er versprochen habe 
zum Konzil zu kommen, es aber nicht gethan habe; er fordert ihn auf, am Feste des h. Dionys in 
Vercelli zu erscheinen und alle seine Suffragane ebenfalls zum Besuch der Synode anzuhalten. 

(1098). 

„Nuperrime per." — 

Jaß-Löwen/eld, 5337 (4010). Böhnier-WilL, Reg. Arch. Mag. I. S. 227 zu 1089—1097. 



35. 
Paschalls IL erneuert durch eine verlorene Urkunde die Privilegien de^ KL Corvei. 
(Domnus Paschalis papa renovavit privilegio dignitates loci nostri.) Jaffe, Bibl. I. Ann. Corb. S. 42 
zum J. Uli.) IUI. 

Jaß'Löwen/eld, 6306 (4680). 



36. 

CalioU IL bestätigt die Rechte und Besitzungen des Kl. Rastede, darunter: in Westphalia villas 
Betenchuson, Benchinchhusen, Swirlichin, Asschinberghen, cum appendiciis earum, LefFrinchusin, Ge- 
dinchtorp, Smerlachen, Mardie, Yslo, Haperne, Wisteren, Widinchusen, Brochusen, Harinctorp, Berder 
cum appendicis earum. 

Lateran 1123 September 27. 

„Cum piae desiderium voluntatis." — 

Datum Laterani per manum Aimerici sancte Romane ecclesiae diaconi cardinalis et cancellarii V^ 
kalendas octobris, indictione III, incarnationis dominice anno MGXXIIIP, pontiflcatus autem domini 
Calixti secundi papae anno VP. 

Jaff^-Lowenfeld, 716b (5187). Deutung der Namen von Wihnamis, Ztschr. /• Gesch. u. Altk* 
West/. XXV, 249 f. Wümarms, K.^U. L 102 f. 

2» 



12 



37. 

t Adrian IL (! reg. von 867 — 872) bestätigt auf Bitten des Abtes Suider die Rechte und 

Besitzungen des Kl. Bastede, darunter in Westphalia: Bettinchusen, Lefrinchusen, Gedinctorpe, 
Smerlike cum appendiciis, Mardey, Islo, Haperne, Wistrin, Werdinchusen, Brochusen, Harinctorpe, 
Berder, Hastenberge, Beneckinchusen, cum appendiciis earum. 

1134 Sept. 27. 
„Convenit apostolico moderamini.*' 

R. Ego Adrianus catholice ecclesie episcopus. M. 

Dat. Litteras (st Laterani) per manum Limerici (jst Aimerici) sancte Romane ecclesie dyaconi 

cardinalis et cancellarii Vto kalendas octobris, in die (ä^. indictione) III», incarnationis dominice amio M® G^ 

XXIPII, pontificatus autem domini Adiiani secundi pape anno Vto. 

Fälschung. Abschnß s. XV. im Lusbomer Kopiar /., 99 /. 129 des Kgl. St.-A. Münster mit 

der Ueberschnß: de Omnibus bonis feodalibus sitis in Westphalia, que habentur ab 

abbate et conventu in Rastede. Gearbeitet mit geringen Abänderungeih nach d^r ürk, 

CalLi't II. vom selben Tage. Unter die West/. Besitzungen sind eingeschoben Hastenberge 

und später Huninchove. Der Spruchkreis lautet: Firmamentum est dominus timentibus 

eum, ist also gleich dem Calixt II. Hinter in die Raum för 4 — 5 Buchstaben, ein Zeichen, 

tvie die andetTi Fehler, dass Schreiber seine Vorlage nicht hat lesen kÖntien. 

Jafe-Lotcenfeld,fl042ö 2ullo8Sq)t.27. Vgl. WUmans in Ztschr. f.Gesch.u.Altk. Westf.XXV. 263 ff. 

38. 

Hanorius IL bestätigt auf Bitten Norberts die Regel, den Gesammtbesitz und die Nieder- 
lassungen des Ordens von Premontre, darimter Kappenherg u. Varlar: Capenberg ecclesiam sanctae 
Mariae et beatorum Petri et Pauli in Monasteriensi, Wollar(!) ecclesiam sanctae Mariae in eodem episcopatu. 

Lateran 1126 Februar 16. 
„Apostolicae disciplinae sectantes." — 

Datum Laterani per manum Haimerci ( ! st Aimerici) sanctae Romanae ecclesiae diaconi cardinalis 
•et cancellarii decimo quarto kalendas Martii, indictione quarta, anno dominicae incarnationis millesimo 
«centesimo vicesimo sexto, pontificatus autem domni Honorii secundi papae anno secundo. 
Jaffe-Lmcenfeld, 7244 (5232). 

39. 

Honarius II. bestätigt dem Bi^er Norbert und den Bmdei^ auf ihre Bitten das Stift 

Kappenberg, zu dessen Gründung Graf Gottfried und sein Bruder den Grund und Boden gelief ert^ 

so tvie Varlar und Ilbenstadt (Elofstadt), femer die namentlich aufgeführten Besitzungen des Stiftes 

Kappenberg (Werne, Netthe, Alsteden, Heile, Cappenberk, Mengethe, Chorethe, Sorbeke, Wisele, Wisheim, 
Spelthorp, Hasela, Lanclar). 

Lateran 1126 Februar 27. 

„Ad hoc universalis." — 

Dat. Laterani per manum Aimerici sancte Romanae ecclesiae diaconi cardinalis et cancellarii III 
alendas martii, indictione IUI, anno dominice incarnationis M^ C^ XXVI, pontificatus domini Honorii 
secundi pape anno IL 



13 



Or. im Kgl. St-A, Münster. Länge 0,50 Breite 0,315, Bulle an rothen Seidenfäden durch 2 
Löcher, Diekainp, Mittheil, des Lisfituts für österreichische Geschichtsforschung, 3, Tafel 
zu S, 626 Nr, 9, Bis in perpetuum vcrl, Schrift, Papstunterschriß (= Umschrift und 
Kreuz der Rota), Datumzeile und A in Aimerid jedes für sich geschrieben, 

Jaffe-Löwejifeld, 7246 (5233). Im Dmck bei Erhard II, 197 fehlt Z, 20 hinter inviis: rivis 
et irriguis. — In Wisheim zwischen s und h Rasur, 



40. 

Honorim IL nimmt Kloster Werbe in seinen Schutz und bestimmt die Entrichtung eines 
-Censiis an den apostolischen Stuhl, 

Lateran 1125—29 April 11. 

Honorius episcopus servus sorvorum dei dilecto in Christo filio Henrico abbati monasterii sancte 
Marie de Werbe ejusque successoribus regulariter substituendis in perpetuum. Desiderium, quod ad 
religionis propositum et animarum salutem pertinere monstratur, auctore deo sine aliqua est dilatione 
<tomplendum. Ideoque, dilecte in domino tili Henricea) abbas, monasteriuin beate Marie de Werbe, cui 
deo auctore preesse dinosceris, sub beati Petri tutelam et apostolice sedis protectionem suscipimus et 
scripti nostri pagina communimus. Statuentes, ut, quascumque possessiones quecumque bona idem 
monasterium a Temmone comite sub annuo censu unius aurei beato Petro oblatum in presentiarum 
iuste et legitime possidet vel in futurum coucessione pontificum, liberalitate regum, largitione principum, 
oblatione fidelium, seu aliis iustis modis poterit adipisci, firma tibi tuisque successoribus et illibata 
permaneant, salva diocesani episcopi iustitia et reverentia. Ad indicium autem huius ab apostolica sede 
percepte tuitionis et libertatis aureum unum quotannis lateranensi^) palatio persolvetis. Advocatiam 
vero nullus sibi usurpare presumat, sed quem abbas eiusdem loci communi fratrum assensu elegerit, 
advocatus existat. Si quis igitur huic nostre constitutioni sciens temerario ausu contraire temptaverit, 
nisi presumptionem suam digna satisfactione correxerit, excommunicationis se noverit sententiam 
incursurum. Cunctis autem eidem loco iusta servantibus sit pax domini nostri Jhesu Christi, quatenus 
et hie fructum bone actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. 
Amen. Amen. Amen. Dat. Laterani III idus aprilis. 

a) Verl, Schrift, b) Late ranensi zwei Wörter, 

Or, im furstl, Waldeckschen Archiv zu Arolseiu Länge 0,29, Breite 0,25, Bulle an rothen 
Seidenfäden gleicht so wenig der bei Diekamp, 'Mittlteilungen des Instituts für österr. Geschichts- 
fo7'sch, 3, S, 614 (Beschreib g, u, Taf, Nr, 1) sowie den bei Pßugk^Harttung, specimina selecta, 
(Tafel 134, Nr, 7 u, 8), dass man in dem Namensstempel einen ganz unbekannten annehmen 
muss. Der Strich, welchem* die Parallel striche des II verbindet, ist schräg nicht hoj^zantal; der letzte 
Zug des R trifft nicht die Linie; der Abkürzungssttnch über P, P, ist gerade unterhalb 
I; das S ist ganz abfallerid von der Linie; die Punkte hinter den beiden P u, II sind alle 
drei in verschiedener Höhe; von Perlenrand ist nichts sichtbar. An Fälschung ist bei der 
Urk,, deren Aeusseres und Inhalt einen ganz kanzleimässigen Eindruck machen, kaum zu 
denken. Die erste Linie bis ejusque verlängere Schriß, die zweite Ms in perpetuum halb- 
verlängert, 

Jaffi'Lowenfeld, 7337, Erhard, Reg* 1493 zu 1126 ohne gefiügenden Beweisgrund. 



14 



41. 

Innocem IL bestätigt auf Bitten des römischen Königs Lothar und Erzbischofs Norbert von 
Magdeburg unter Hervarhebufig der Verdienste des letzteren um die Einheit der Kirche im Ana-- 

Metischen Schisma die nametälich aufgeführten Besitzungen der Magdeburger Kirche, darunter 
in episcopatu Hosemburgensi ecclesiam de Engari, in Monasteriensi episcopatu abbatiam de Burchurst, 
ferner Kreuz und Pallium und die Metropolitanwürde. 

Äuxerre (1131 November^ December). 
^Tunc apostoliee sedi." — 
Dat. Altisiodori pontificatus domini Innocentii pape anno secundo. 

Tranasumpt Perg, ausgestellt sub sigillo — Borchardi archiepiscopi ecclesie (Magdeburgensis) 
1310 März 28, im Fürstl. Salm-Horstniarsclien Archiv in Coesfeld. Zuletzt gedr. Wilmannsj 
Archiv. Ztschr, IV S. 47/1, wo die obige von Jaffe-Löwenfeld angenommene Datirung wahf^ 
sheinlich gem^acht mrdy nachdem W. III 39 Nr. 12 und Addit. S. 136 die Bulle zu il3i 
Apnl 2. gesetzt hatte. In W.'^s Druck zu korrigiren S. 47 Z. 9 Equm st. equum. — 
Z. 16 das falsche suscepit {st. susceperit) findet sich thatsächlich im Transs. — S. 48 
Z. 9 Misne st. Missne. — Z. 20 set st sed. — Z. 27 Jhesu. — Z. I v. u. 
serventibus (für servant.) st. servientibus. 

Jaß-Lowenfeld 7516 (6441). 

42. 

Innocem IL verleiht dem Bischof Bernhard L von Paderborn und seinen Nachfclgem 
usum rationalis für eine Beute in der Urkunde genannter Feste, bei der Weihe seiner Diöcesankirchen 
und der Ertheilung der Priesterweihe. 

Lateran 1133 Juni 5. 
^Sicut omne datum." — 

Dat. Laterani per manum Aimerici sancte Roin(ane) ecclesie diaconi cardinalis et cancellarii non. 
junii, indictione XI, incarnationis dominice anno M^ G^ XX^X^ IPI, pontificatus vero domni Innocentii 
papa II anno IUI. 

Or. im Kgl. St.-A. Munster. Ldmje 0^37 Breite OyiOo. Bulle und Befeaügumj durch drei 
Löcher fehlen jetzt. Protokoll mit verlängerter Schriß reicht, itie oft bei Innocem IL 
(Diekamp, Mitth. 3,570) bis in die zweite Zeile (3is in perpetuum); Mischung van Kapitale und 
Minuskel. Die Unterschrift des Papstes lautH: f Ego Innocentius catholice ecclesie epis- 
copus SS. SignuCm) manus mee: Adjiiva nos deus salutaris noster. Sie ist nach Diek. 
a. a. 0. 675 Anm, 1 von der Hand, dU sonst auch die Umschrift bei feierlichen Privilegien 
schreibt. Das Abkürzungszeiclien über dem u in Signum ist Jetzt nicht mehr zu sehen. 
Datining, auch das Wort Aim^nci, ganz von dei* Hand des Schreibers des Kontextes. 
Diekamp^ s Vermufhung a. a. 0. 588, das A in Aim^rixd sei nach getragen^ ist unhaltbar; 
dasselbe ist unzweifelhaft von der Hand des Schreibers der Urkunde. 
Jaß'Löwenfeldj 7630 (5459). Verzeichnet v. Pßugk-HarUung, Hist. Jahrb. V, 545 Nr. 618 aU 
Mittelbulle. Drucke bei Schoten ad annum und Erhard, II, 215. Bei letzterem zu 
korrigiren: S. 16 Z. 3 ääron. -^ Z. 4 zu ergänzen (princip)atum. Im Or. nur Raum 
für 3 — 4 Buchstaben, aber d<is Wort findet sich bei Schaten. Die ganze Stelle heisst: ad 
regimen es et Cprincip)atum — constitutus. — Z. 9. et omnium sanetorum auf Rcuur. 



15 



lieber den ttsus ratumalis für die Paderboimei' Kirche vgl. Schoten ad annum, wo atich die 
Emeuei*ung des Pnvilegs durch Alexander VIL (1666) för Bischof Ferdinaiid vofi Fürstenberg. 
In den Annales Patherbrunn, ed. Scheffer-Roichorst S. 168 vdrd zimi J. 1133 dieses Privileg 
erwähnt mit dem Bemerken^ dass PoTihard Lothar aufseinein ersten Römerzuge begleitet habe. 

43. 

Innocenz IL ermahnt den Abt F(olcmar) von Corvei einen schlecht beleumundeten 

Kämmerer zu entlassen und an dessen Stelle einen gottesfürchtigen und ehrbaren Mann zu setzen. 

Pisa 1133—1137 Februar 8. 
„Religiosorum viroium." — 
Data Pisis 6 idus februarii. 

Jaffe-LowenfeUl, Reg. 7811 ^}ö73). 

44. 
Inmcenz II, bestätigt auf hüten des Abtes Balduln von Lieshorn^ was bezüglich seines 

Klosters von dem frühem Bischof Egbert und dem jetzigen Bischof Werner von Münster unter 

Zustimmung des Papstes Honarius IL festgesetzt ist: Die Umwandlung des Nonnenklosters in 

ein Mönchskloster ord. s. Ben., freie Abtsivdhl sowie die Zehnten infra parrochiam Disteten, in 
locis Dullen et Beldinchusun. 

Pisa 1136 September 24. 

„Locorum venerabilium cura." — 
Data Pisis VIII kalendas octobris. 

Or. im Kgl. St.-A. Münster. Länge 0,32y Brette 0,275. Bulle an dickfädigen (jetzt) dunkelrothen 
Seide7ischnüren durch 2 Löcher, Diekamp, Tafel No. 10; (dagegen stimmt keiner der 
vielen Innocenz IL Namensstempel bei v. Pßugk-IIarttung Tafel 135 mit diesem. Die beiden 
ersten haben zwar Aehnlichkeit,.aber die E und der Abkürzungsstrich si)id völlig verschieden.) 
Erste Zeile bis abbati in verlängerter^ zweite Zeile halbverldngerte Schnß bis in perpetuum. 
Papstunterschriß, Unterschrift des Kardinals Gregor*, (u7iter der Innocenz, nur in der zweiten 
Ilälße der Zeile), Dathimg, alle drei von verschiedenen Händen aber derselben Dinte. Dass 
der Name des Cardinais vor deyn Datum eingetragen wurde, geht daraus hervor, dass in 
octobris die Ligatur wegen der voi*h. Zeile nur in halber Höhe der l, k und b gemacht 
wurde und dass b nach rechts, statt wie die k und l nach lifiks ausweicht. 

Jaß'Löwenfeld, 7789 (5517). Verz. v. Pßugk-Harttung Histor. Jahrb. V, 546 als Mittelbulle. 
Im D)*uek bei Erhard II, 221 zu korHgiren S. 20 Z. 6 set statt sed. — Z. .8 tertiove 
statt terciove. — Z. 10 ac statt et. 

45. 
Innocenz IL theüt u. a. Klerus, Fürsten und Volk der Mainzer und Kölner Kirchenprovim 

^ Ernennung des Erzbischofs Älbero von Trier zum apostolischen Legaten mit und fordert 

Gehorsam für ihn. Im römischen Gebiet 1137 Obtober 2. 

„Singularum ecclesiarum." — 

Data in territorio Romano VI nonas octobris. 
Jaß'L&wenfeld, 7852 (5602). 



16 



46. 

Innocenz II. nimmt das vom Edlen Widekind (von Schwcdefiberg) gestiftete Kl. Schwalenberg^ 
( Marienmünster) ^ das Erzhischof Adalbert von Mainz mit Zustimmung Kaiser Lothars dem Pader- 
borner Stuhle übergeben, in seinen Schutz^ bestätigt den vom Bischof Bernhard von Paderborn und 
dem genannten Widekind ihm überlassenen Besitz und gewährt ihm das Recht freier Abts- und 
Vogtswahl. Im römischen Gebiet 1137 Odober 2. 

„Sacrosancta Romana ecclesia." — 

Datum in territorio Romano per manum Innocentii sancte Romane ecclesie diaconi cardinalis 
et cancellarii sexto nonas octobris, incarnationis dominice anno millesimo centesimo tricesimo septimo, 
indictione prima, pontificatus vero domini Innocentii pape secundi anno octavo. 

Kopie s. XVI (B) und daraus s, XVIII ((J) im St.-A. Münster. Atis erste rem Druck bei Er- 
hard II, 222. Drtwk bei Scluiten ad annum stimmt mit Ausnahme des zweimaligen Sualen- 
bergensis statt Swal. mit Erhard. Auffälliyerweise haben beide Kopiare, Druck bei Schatetn 
und ein Majnenmünstersches Kopiar in Detmold eine andere, allerdings irrige Ordnur^r-^ 
der Kardinale. Hinter Drogo folgt K-D. Guido, hinter K-P. Gerhard K.-D. Cht 
sogonus. Wahrsclieinlich hat der erste Abschreiber von links nach rechts gelesen. — 
Druck bei Erhard zu korrigiren Z. 6 Wydikindo st. Wid. — Z. 16 Advocatum quoq 
st. que. — Z. 26 Jhesu st. Jesu. — Ä. 2 Z. 6 Anshemus. C hat Anshelmus. — Z. < 
JherusaleiH. — Z. 10 Clirisogonus st. Crisogonus. 

* Jaß'Lowenfeld 785S (1)603.) 



47. 

Innocenz IL theilt u. a. den Erzbischöfen, Bischöfen, Äbten, dem Klerus, den Fürsten u.. 

dem Volk der Kölner und Trierer Provinz die Ernemiungs de Erzbischofs Albero von Trier mm 

apostolischen Legaten mit u. fordert Gehorsam für ihn. 

Albano 1138 Juli 17. 

„Potestas atque." — 

Data Albani XVI kalendas augusti. 

Jaß-Löwenfeld 7905 (5640). 



48. 

Innocenz IL nimmt auf Bitten der Äbtissin Beatrix das Kl. Netienheerse in seinen Schutz, 
gewahrt ihm das Becht der freien Wahl der Äbtissin mid des Vogtes und bestätigt seinen Besitzstand. 

Lateran (1139). 
„Pie postulatio voluntatis." — 

Or. im Kgl. St.-A. Münster. Schnfi fast ganz zerstört, nur der Schluss von Decernimus ergo- 
an noch theilweise zu lesen. Länge 0,42, Breite 0,38. Bulle und Befestigung fehlen. Zeile 



17 



/ AM in perp. eerlängei^te Schrift. Der Schluss hinter inveniant (Wümans, Additamenta 
Nr* 41 S. 40 Z. 6) ist folgende nnassen zu ergänzen : 

Amen. Amen. Amen. 

R. mit Sptnichkreis: Ego Innocentius catholice ecclesie episcopus. il, 

A(yuva nos deus 
salutaris noster. 

f Ego Lucas presbyter cardinalis tituli sancti Johannis et Pauli ss. 

f Ego Grisogonus presbyter cardinalis tituli sancte Praxedis ss. 

Dat. Laterani per man(ö) Aimerici (sancte Romane ecclesie) diaconi cardinaKs et 

cancellarii incarnationis domini anno pontificatus .... 

Ringkreuz deutlich erkennbar von anderer Hand eingetragen Wiimans' Meinung o- a. Ol. 
Anm. ly daas die Woii£ des Spruchkreises neueren Datums seien, ist wahrscheinlich irrig/. 
Im Jahre 1662 war die UrL schon nicht gut mehr zu lesen. Ausser dem Or. noch vor-- 
handen: Abschrift s. XV , w<mach Wilm. cu a. 0. den Teat giebt; dann Abschriften s, XVII 
M, XVIII im St-A. Münster (ogL Wilmans) und eine Kopie Zimmermanns im Neuenheerser 
Kopiar von 1737 S. 24 im Pfarrarchiv tu Neuenheerse aus dem Or, und altem Copiar. 
Nach letzterer ist Z. 2 hinter universis einzuschieben sibi und Z. 9 statt in presenti tempore 
zu setzen inpresentiarum. — Nach dem Or, ist zu korrigiren: Z, i7 ecclesiastic^-person^, 
Z. 19 set statt sed. — Z. 20 dyocesani statt dioc. — S. 40, Z 1 nostr^-tertiove I. stcUtt 
terciove. — Z, 3 hat Or, perperetrata. — Z, 4 domini statt Jhesu, allerdings unge- 
wöhnlich, — Z, 6 ^ternf . 
Jaffi-'L&wenfeld^ 8065, Verz, von Pßugk^Harttung^ Hist, Jahrb, S, 524, Drucke: Schoten ad 
annum, Wilmansy Additamenta 41, 



49. 

Innocmz IL hestäfipt auf Bitten des Pr&pstes Albert dem Kloster Varlar seinen Besitz (Cus- 

velde, Asbeke, Lette de-in (!) in Lette mansum Adelheidis) das Recht der Propstwahl und der 

freien Uebertragung der Vogtei. 

Lateran 1142 Odober 27. 

„Desiderium quod." — 

Datum Laterani per manum Gerardi sancte Romane ecclesie presbiteri cardinalis ac bibliothecarii 
VI kalendas novembris, indictione VI, incarnationis dominice anno M^^XLII®, pontificatus domini 
Innocentii II anno XIII. 

„Ex copia" gedr, Niesert^ Münstersche Urksammlung II Nr, 28. Die Kopie im SalmnBorstmarschen 
Archiv in Coesfeld nicht außmßnden. Die Kardinalsunterschriften folgen sich im Druck in 
vdr^rer Reihe, 

Jaß'Lowenfeld, 8241 (5859), 



Westf. Urk.-Buch. V. 



18 



60. 

Cölestin IL schreibt an AU H(einrich L) von Corvey^ dass er auf Bitten des Propres B. 
dem Mönche A.^ der ihn und die Legaten beleidigt hatte^ verliehen habe^ verbietet äberj ihm die 
Propstei des Klosters zu verleihen, weil sie jetzt besser verwaltet würde. 

Lateran 1143 Dec. 27. 

„Veniens ad nos." — 

Data Laterani 6 kalendas januarii. 
Jaffe-Lmcen/eldy 8461 (5997). 

51. 

(Cölestin IL) verleiht dem Abt Heinrich von Corvei den Gebrauch des Binges. 

(1143—1144.) 

Die Stelle im Chron. reg. Col. (Ss. XVIIy p. 760) zum Jahre 1143 lautet: Innocentius pap^^ 

obiit, cui Celesiinus successit. Albero Corbeiensis abbas obiit, Heinricus frater Sifrid^ 

comitis successit. Hie a domno apostolico ad decus ecclesie sue promeruit anuluir^^ 
antecessoribus suis non concessum. Der domnus apostolicus wohl Colesiin, vielleicht 
aber auch Lucius IL oder Eugen IIL, dessen Privileg in den Urkk. Adrian /F. unK^^ 
Lucius IIL erwähnt wird. 

52. 
Ludus IL nimmt auf Bitten des Propstes Bertram und des Konventes das St. Blasiusklostef — ' 

in Fredestoh in Schutz und bestätigt seine Freiheiten. 

Rom 1145 Jan. 16. 

„Ad hoc universalis." — 

R. Ego Lucius catholicc ecclesie episcopus ss. M. 

f Ego Conradus Sabinensis episcopus ss. 
f Ego Petrus Albanensis episcopus ss. 
f Ego Thomas presbyter cardinalis tituli sancte Vestine ss. 
f Ego Manfredus presbyter cardinalis tituli sancte Sauine ss. 
f Ego Villanus presbyter cardinalis tituli sancti Stephani in Celio monte ss. 
f Ego Gregorius diaconus cardinalis sanctorum Sergii et Bachi ss. 
f Ego Guido diaconus cardinalis sanctorum Cosme et Damiani ss. 
f Ego lacintus diaconus cardinalis sanctf Marie in Cosmidin ss. 
Dat. Rome per manum Baronis sancte Romane ecclesie subdiaconi XVII kalendas febniarii, 
ondictione VIII, incarnationis dominice anno M^^X^LIIIP. pontificatus domni Lucii II pape anno primo. 

Or. im KgL St-A. Hannover. Länge 0,53, Breite 0,40. Bulle durch drei Löcher an grünroth» 
Seidenfäden. P/L-Hartt., Tafel 36 Nr. 2. Papetunterschriß gleich Umschrift und Ringkreuz 
für sich. Zvyischen den Unterschriften der Kardinalbisch. Konrad und Petrus, ebenso 
zwischen denen der K-D. Gregorius und Guido je eine Zeile frei. Vor der des K.^P^ 
Thomas 2 Z., vor Manfredus 1 Z., vor Villanus 2 Z., vor Jacintus 5 Z. frei. Namen alle 
von verschiedenen Händen, Kreuze den Namen entsprechend. Nur dcts des Kard.^Biach* 
Petrus scheint für sich. In der DaJtumzeüe (von Hand des Schreibers des Kontertet) Baronis 
für sich. 

Jaß, Reg. 8706 (6123) nach Stun^f, Acta Mag. Nr. 26 S. 30 Z. 7 aliis justis auf Rasur 
Z. 11 set st sed. 



19 



B3. 

Eugen III. erklärt dem Propst tmd Kl Kappenberg sowie den Nonnen m Wesel (Averndorp), 
dass Icein Bischofs Geistlicher oder Laiey von ihrem durch Arbeit erworbenen Besitz oder von ihrem 
LSbenmnterhüi Zehntabgtiben verlangen dürfe. 

Viterbo (1145—46) Mal 

^Decimas a populo." — 

Dat. Vilerbi anno domini M® C® L« IIP kal. junii. 

Or. im KgL St-A. Münster. Das Datum, infolge van Na^^ktragtmgen korruvipirtj hat eine aue^ 
fuhrlichey von einander abweichende Besprechung bei Wümans (Archiv. Ztschr. 5, 150 jf.) 
und Diekamp, Mittheilungen des Inst /. östei^r. Geschf. 3,588 f.) gefunden. Beider Er- 
klärung krankt an Künstelei und stimmt nicht vollständig mit dem thatsächlich zu KonsUxtirendem 
überein. Dieses ist: 1) an dem Datum haben 2 von der Hand des Kontextschreibers und 
unter sich verschiedene Hände mit ganz auffällig verschiedener Dinte geschrieben, die eine- 
mit dunklerer Dat. Viterbi (eine Zahl?) kl. junii, die andere mit blassi'othcr anno donüni' 
Mö CO Lö (II) I. 2) Was W. und D. nicht gesehen, anno domini M G » (hinter L) und 
vielleicht III sind mit dunklerer Dinte, von der sich noch Reste erhalten, überzogen, die 
anderen Zahlzeichen wahrscheinlich auch, doch ist jetzt nichts mehr zu sehen; im Gegentheil 
finden sich unter dem (D)at (V)iterbi Zuge blasserer Dinte und heben sich namentlich beir» 
letzten i zwei Diäten klar von einander ab. Eine annehmbare Erklärung, warum die irrige 
Zahl hineingekommen, denn wegen des Aufenthaltes des Papstes in Viterbo sind nur die 
Jahre 1145 und 1146 möglich, vermag ich ebensowenig wie W. und D. zu geben* Nach 
einer Vergleichung dieser Urkunde mit der für Fredesloh dd. Viterbo 1146 Mai 25., (vgL unten 
Nr. 56), bei welcher das Dat. Viterbi VIII kl. junii nicht blos dem in unserm Datum dunkler 
geschriebenen äusserst ähnlich, sondern auch die Intervalle einander fast vollständig gleich sind,, 
ist es mir unzweifelhaft, dass eben dieser Theü der ursprünglichere mit einer Ziffer vor kl^ 
welche entweder unter dem auf Rasur stehenden M oder bei der III mit II auffällig dunkleren 
Strichen zu suchen ist; wahrscheinlich ist das Datum bei beiden sogar gleich gewesen, denn 
auch das Kappenberg benachbarte mit ihm in enger Beziehung stehende Varlar erhielt am 
selben Tage ein Privileg (vgl. Nr. 57). Ebenso ist der Stempel bei beiden Privilegien der-- 
selbe (Diekamp, Tafel Nr. 13). 

Jaffi'Löwenfeld, 6154 (S818). Im Druck Erhard IL, 287 zu korrigiren S. 70 Z. 5 ecclesiastic^ 
secularisve person^. — Z. 4 statt in piis stand ursprünglich impiis, dann wurde dei* 
letzte Strich des m radirt. 



54. 

Eugen III. nimmt Kl. Abdinghof in seinen Schutz und bestätigt dessen namentlich aufgeführte 
Besitzungen. Sutri 1146 Mai 7. 

Eugenius servus servorum dei dilectis filiis Conrado abbati monasterii beatorum apostolorum Petri 
et Pauli, quod in Patherburnensi civitate situm est, ejusque fratribus tarn presentibus quam futuris 
regulärem vitam professis in perpetuum. Apostolici moderaminis clementie convenit, religiöses deligere(!) 
et eorum loca pia protectione munire. Dignum namque et honestati conveniens esse cognoscitur, ut 
qui ad ecclesiarum regimen assumpti sumus, eas et a pravorum hominum nequitia tueamur et apostolice 

3* 



20 



sedis patrocinio foveamus. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris justis postulationibus dementer 
annuimus, et prefatum monasterium, in quo divino mancipati estis obsequio, sub beati Petri et nostra 
protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. Statuentes, ut quascunque pos- 
sessiones, quecunque bona in presentiarum juste et canonice possidetis, aut in futurum concessione 
pontificum, liberalitate regum, largitione principum, oblatione fidelium, seu aliis justis modis prestante 
domino poteritis adipisci, firma vobis vestrisque successoribus.*) In quibus hec propriis duximus ex- 
primenda vocabulis. Widun cum ecclesia, Merbeke cum ecclesia, Gellendorp, Rumbeke, Fuelon, Doten- 
huson, Waltmannenghuson, Halle, Thensin, Rime(!), Deheim, Bekehuson, Habergo, Edekehuson, Nedere, 
Ossendorp, Curbike, Messere, Bullenghuson, Menne, Andepo cum ecclesia. Item in inferiori Andepo 
Volpethenghuson, Fornholte, ecclesiam in Haltenghuson cum banno episcopali et tribus capellis, Bellede, 
decimam in Wilbodessun, Bethengdorp, Hese, Sturenbrug, Suinueld, Weplede, Burgnon cum ecclesia 
et decima super curtem, Butenen, Unnenscare cum decima, Nortburgnon cum decima, Alfhon, Mestete, 
Hedinere, Hengeldere, Atlon cum ecclesia et decima super curtem, Butenen, Balhorn, Rurale, quod 
Sundra fuit, cum decima, Hclsen et molendinum cum vivario, Lessethe, Scarheim, Wambeke, Ermes- 
cenghuson, Cethslere, Hohensele, Rederbruggon, Radengheim cum capella, et decimam super dinüdiam 
villam, Putthen, curtem et ecclesiam cum dimidia decima et capellam in Vorthuson ad ecclesiam eandem 
pertinentem, Appele, Wehsle in The8terbrant(!) curtem cum tota familia, ecclesiam in Duilon cum quatuor 
capellis videlicet Nivelen, Hellue, Hasten et Gamberem cum dimidia decima. Obeunte autem te nunc 
ejusdem loci abbate vel tuorum quilibet successorum, nullus ibidem qualibet surreptionis astutia seu 
violentia proponatur(!), nisi quem fratres communi consensu, vel fratrum pars consilii sanioris secundum 
dei timorem et beati Benedicti regulam de eodem claustro, vel si necesse fuerit, de alio providerint 
eligendum. Liceat etiam vobis in parrochialibus ecclesiis, quas tenetis, sacerdotes eligere et diocesano 
^piscopo presentare, quibus, si idonei fuerint, episcopus animarum curam committat, ut de plebis quidem 
cura episcopo respondeant, vobis vero pro rebus temporalibus debitam subjectionem exhibeant. Decer- 
nimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatum monasterium temere perturbare, aut ejus 
possesiones auferre, vel ablatas retinere, niiimere, seu quibuslibet vexationibus fatigare, sed omnia 
integra conserventur eorum, pro quorum gubc riiatione et sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis 
profutura, salva sedis apostolice auctoritate et diocesani episcopi canonica justicia. Si qua igitur in 
futurum ecclesiastica secularisve persona hujus nostre constitutionis paginam sciens contra eam temere 
venire tentaverit, secundo tertiove commonita, si non reatum suum congrua satisfactione correxerit, 
potestatis honorisque sui dignitate careat, reamque se divino judicio existere de perpetrata iniquitate 
cognoscat et a sacratissimo corpere ac sanguine dei ac domini nostri redemptoris nostri Jesu Christi 
aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subjaceat. Gunctis autem eidem loco sua jura 
servantibus sit pax domini nostri Jesu Christi, quatenus et hie fructum hone actionis percipiant et apud 
districtum judicem premia eterne pacis inveniant. Amen. Amen. Amen. 

R. Ego Eugenius catholice ecclesie episcopus ss. M. 

f Ego Albericus Hostiensis episcopus ss. 

f Ego Otto diaconus cardinalis sancti Georgii (!) ad velum aureum ss. 

f Ego Rainerius cardinalis presbyter tituli sancte Prisce ss. 

f Ego Aribertus presbyter cardinalis tituli sancte Anastasie ss. 

f Ego Ubaldus presbyter cardinalis tituli sancte crucis in Jerusalem ss. 

f Ego Octauianus diaconus cardinalis sancti Nicolai in carcere Tulliano ss. 

f Ego Jordanus presbyter cardinalis tituli sancte Susanne ss. 

f Ego Petrus diaconus cardinalis sancte Marie in via lata ss. 



21 



Data Sutrii per manum Roberti sancte Romane ecclesie presbyteri cardinalis et cancellarii non. maii, in- 
'dictione Villi, incarnationis dominice anno MGXLVI, pontificatus vero domini Eugenii III pape anno secnndo. 

a) In der Hdschr. wie im Druck bei Schaten fehlt der ScMuss der Formel et illibata permaneant. 

Nach der Eintragung *. XIV ex. oder XV hu im Cod. F. 135 der Trierer Damschatzkatniner 
freundlichst mitgetheüt von Domi^ikar Poschmann in Tner. Schaten scheint wegen der bei 
beidtm gleichen LOcke und Fehler (Unordnung in der Reihe der Kardinäle) seinen Druck 
aus derselben Quelle geschöpft zu haben. Bekanntlich ge/iorte der Kodexe früher dem Pad^r^ 
borner Doyndechanten Graf Kesselstatt. Bei in perpetuum ist in der Ndsch^' ein Alinea j 
bedeutet irohly da^s Protokoll in verlängerter Schrift. 

Jafe-L(hrenfeld, 89 18 (6240). Erhard, Reg. 1671. Vgl. utiten Urk. von 1183 Febr. 27. 

55. 

Papst Eugen IIL bestätigt die Privilegien und namentlich aufgeführten Brsitzungm des Kl. 
<:iarhdz. Viterho IMG, Mai HS. 

Eugenius episcopus ssuivus seivuium dti diltctia filiis Ermewardo proposito ecclesie beati Lau- 
rentii de Claroholte eiusque fiatribus tarn presentibus quam futuris reguhueni vitani protessis in per- 
petuum. Apostolicis CO moderaminis clementie convenit, religiosos diligere et eorum loca pia protectione 
munire* Dignum namque et honestati conveniens esse cognoscitur, ut, qui ad ecclesiarmn regimen as- 
sumpti sumus, eas et a pravorum hominum nequitia tueamur et apostolic( sedis patrocinio foveamus. 
Ea propter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus clementer annuimus, et prefatam eccle- 
siam^ in qua divino mancipati estis obsequio, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et pre- 
sentis scripti privilegio communimus. Statuentes, ut quascumque possessiones, quecumque bona in pre- 
sentiarum juste et canonice possidetis aut in futurum concessione pontificum, liberalitate regum, lar- 
^tione principum, oblatione fidelium, sive aliis justis modis prestante domino poteritis adipisci, firma 
vobis vestrisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hec propiiis duximus exprimenda vo- 
cabulis. Capellam unam in Claroholte, curtes duas, mansos quinque; in villa, que dicitur Lette, capellam 
unam, curtem unam, mansos tres, in Manchenberge mansos duos, in Gunniwich mansum unum, in Vil- 
merigthorpe mansos tres, in Rupenlo mansum unum, in Bele mansum unum, in Viehithorpe mansum 
unum, in Elsne mansum unum, in loco maritimo, qui VuUemho dicitur, viginti Septem portiones, quas 
warscaph vocant, cum omnibus appenditiis, silvis, pratis, pascuis, compascuis, aquis aquarumque de- 
cursibus, piscationibus, molendinis, viis, inviis, exitibus et reditibus. Item XXVI solidos cuiusdam de- 
cime ex dono episcopi Monasteriensis, capellam unam in Bele cum omnibus pertinentiis suis, quattuor 
solidos decime in Millethe, mansum unum in Claroholte, duos solidos decime in Hutthinchusen, silvulam 
quandam juxta Honbrinche de beneficio comitis Egebeiii cum manso uno infra eandem silvam posito, 
preterea mansum unum in Beleholte, duos in Claroholte, unum in Muchorne, unum in Othelinchuse, 
uniun in Mottenhem, quos a quodam ministeriali Giselbeiio, cuius fuerant beneficium, sedecim marcis 
argenti redemistis, preterea mansum unum, quem emistis in Dunninchusen. Decernimus ergo, ut nulli 
omnino hominum liceat prefatam ecclesiam temere perturbai'e, aut eins possessiones auferre, vel ablatas 
retinere, minuere, seu quibuslibet vexationibus fatigare, sed omnia integra») conserventur eorum pro 
quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura, salva sedis aposto- 
lioe auctoritate et diocesani episcopi canonica justitia et reverentia. Si qua igitur in futurum eccle- 
siastica aecularisve persona hanc nostre constitutionis paginam sciens contra eam temere venire temp- 
tavOTt, secundo tertiove commonita, si non reatum suum congrua satisfactione cor- | correxerit ( ! ), 
potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino judicio existere de perpetrata iniquitate 



22 



cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris nostri Jhesu Christi aliena 
fiat atque in extremo examine district^ ultioni subiaceat. Gunctis autem eidem loco sua jura servanti- 
bus Sit pax domini nostri Jhesu Christi b), quatinus et hie fructum bon^ actionis percipiant et apud 
districtum judicem premia etern^ pacis inveniant. Amen. Amen. Amen. 

R. Ego Eugenius catholicf ^cclesie episcopus ss. M. 

f Ego Conradus Sabinensis episcopus ss. 

f Ego Albericus Hostiensis episcopus ss. 

f Ego Imarus Tusculanus episcopus ss. 

f Ego Guido Presbyter cardinalis sancti Grisogoni ss. 

f Ego Hubaldus presbyter cardinalis tituli sancte Praxedis ss. 

f Ego Manfredus presbyter cardinalis tituli sancte Sauine ss. 

f Ego Octauianus diaconus cardinalis sancti Nicolai in carcere Tulliano ss. 

f Ego Rodulfus sancte Luci^ diaconus cardinalis ss. 
Dat. Viterbi per manum Roberti sanct^ Roman^ ecclesif presbyteri cardinalis et cancellarii, 
X kalendas junii, indictione Villi, incarnationis dominice M^C^^XLVI, pontificatus vero dompni Eugenii 
tercii pape anno secundo. 

a) te auf Rasur . — b) Mit kleinen Anfangsbuchstaben» 

Vom Original im Pfarrarchiv zu Clarholz; momentan dort nickt vorhanden. Ich gebe darum in 
folgendem Diekamps Beschreibung: Bulle hangt an unterhalb der Datirungezeüe durch 2' 
viereckige Löcher gezogenen gelbseidenen Fäden. Spruchkreie mü: Fac mecum domine 
Signum in bonum. (Ps. 86yl7.). Die Datierungszeilcy Umschrift der Rata und, wie es scheint^ 
die Unterschrift des Kardinalbischofo ImaruSy von derselben Hand wie die Urk.y die übrigen 
Unterschriften, auch die des Papstes von verschiedenen anderen Händen. Blinde Linien, ßir 
die am Rand noch die Cirkelstiche sichtbar sind. Italien. Pergament. Faltung dreimal längs, 
zweimal quer. 

Jaß-Lowenfeld, 8923 (6242). Gedr. fehlerhaft: Er/iard II, 253 (nach Kindlingers Abschr.) 
R. 1672. 

56. 

Eugen 111. nimmt auf Bitten des Propstes Bertram, der Brüder und Schwestern des Kl. 
Fredesloh dieses in seinen Schutz y bestätigt seine Besitzungen^ besonders die ihm vom Erjs^chof 
Markolf (von Mainz) iiberlassenen Orte Oldendorf (Aldendorp) u. Stöckkeim (Stochheim), und 
gewährt freie Propstwahl. VUerbo 1146 Mai 25. 

„Quotiens illud." — 

Dat. Viterbi VIII kalendas junii pontificatus nostri anno secundo. 

Or. im Kgl. Su-A. Hannover. Länge 0^265 Breite 0y246. Bulle an orangegrünen Seiden/dden 

durch 2 Locher, Diekamp, Taßl Nr. 13. 
Jaß'Lowenftldy 8972 (ß2i6) aus Druck in Stumpft Acta Mag. Nr. 32. Eugenius m verl. Schrifb, 
Zwischen suscipimus u. duos fthlt ein jetzt abgebl. Wort, wahrscheinlich atque, u)enigstens 
ist q(ue) jetzt noch zu lesen. Statt des unsinnigen secundiun domini regulam zu lesen 
secundum deum et — regulam. Im Satz Si qua zu lesen ecclesiastica — nostre. 
Vgl. Nr. 52. 



23 



57. 

Eugen HL bestätigt auf Bitten des Propstes Albert dem Kl. Varlar die freie WM. des 

Vogtes und Propstes und befiehH, der Kirche von Premontre gehorsam zu sein. 

Viterbo 1146 Mai 25. 
„Quoniam volumus." — 

Datum Viterbi per manus Roberti Roman§ ecclesie presbiteri cardinalis et cancellarii VIII kalendas 

junii, indictione Villi, incarnationis dominice anno M^^XL^VI, pontificatus vero dompni Eugenii III 

:anno secundo. 

Nach dem Or. im Fürstl. Salmr-HorstmarscJien Archive in Coesfeld gedruckt NieseH^ Münat. Urks. 

IV, 56 und ErJiard 11^ 254; dasselbe ist zur Zeit unauf/indbar. 
Jaff4-L&wenfeldy8926 (6245). Erhard, Reg. 1673. 

58. 

Der römische König Konrad III. empfiehlt nadi einem Bericht über die jüngsten Wahlen in 

*Corvei dem Papst Eugen HL den neugewäMten Abt Wibcdd und erwähnt die Uebereignung der 

Klöster Kemnade und Fischbeck an Corvei. 

(1147 März.) 
„Sanctitati vestrae.*' — 

Zyletzt gedr. Jaff4y Bibl. rer. Germ. I. (Monum. Corbeiensia) Nr. 34. Vgl. hierzu und zum foU 
genden die Monographien: Wibcdd, (Abt) von Stablo und Coixei von J. Janssen und L. Marm. 

59. 

Die Mönche von Corvei berichten an den Papst Eugen HL über die jüngsten AbtswaMen 
und bitten den im Beisein und auf Rath des Bischofs Bernhard von Paderborn gewählten Abt 
JVibald zu bestätigen. (1147 April.) 

„Sanctitati vestre.*' — 

2kdetzt gedr. Jaffe, Bibl. I, 36. Schaten ad annum 1146. Erhard, Reg. 1696. 

60. 

Eugen LH. bestätigt die Besitzungen der Abtei Deutz darunter in Westhoue, Gladbach, Hatnecke, 

Jilipe, Rodhe, Heringe, Pelechem, Ardeia, Horzela, Unna, Boine, Bürge, Affelterbeche, Deme, 

Datlen, Kirchhelle, Buron, Waldorp, Wattenscheid, Erspe. 

1147 Juni 17. 
„Quoniam sine vero." — 

Datum Meldis per manum Guidonis sancte Romane ecclesie diaconi cardinalis et cancellarii XV 

kalendas julii, indictione X, incarnationis dominice anno MCXLVII, ponticatus vero domini Eugenii III 

pape anno III. 

Horzela wird von Philippi, Siegener Urkb, 4<i als Holzklau (tm Kr. Siegen) gedeutet, da dieses 

in einem Oüterregister von c. 1079 — 89, Lacomblet L 243 als Deutzer Besitz vorkommt. 

Jaß'Lowenfeld, 9081 (6325). Vgl. Urk. von 1161 Mai 11. 



24 



61. 

Eugen HL befiehlt dem Bischof Rudolf von Halberstadt für die Bestitution der von Poppo 
von Blanchenburgj seinem Sohne C(onrad) und dem Halberstädter Kanonikus Reinhard dem KL 
Corvei entrissenen Gilter in Croppenslädt tmd Griningen (Cropensteden et Oruninge) zu sorgen. 

(1147 c. Juni 22.) 
„Dilectus filius.** — 

Jaffi-Lowenfeld,9085 (6376). Erhard, Reg. 1710 unter 1147—1153 bezeichnet irrig als Adressaten 
Anselm von Haoelberg. Auf die Verwechselung machte schon Riedel in Ledebut^e AUgem* 
Archiv 8y 243 f. aufmerksam, vgl. auch Janssen, Wibald v. Su S. 239 Anm, 



62. 

JEugen HL befieidt dem Kanonikus Rdnhard von Halberstadt die dem Kl Corvei entrissenen 
20 Hufen in Croppensiädt zurückzugeben, 

(1147 c. Juni 22.) 
„Dilecti filii." — 

Jaß-Lowenfeld, 9086 (6376a). Erhard, Reg. 1711. Vgl. du vorh. Nummer. 



63. 

Eugen HL bestätigt die Wahl Wibalds, aber nicht die Übertragung von Kemnade und Fisch- 
beck an Corvei; die Beschwerde der beiden Klöster war dem Papst schrifüich überreicht (cma 
querimonia sanctimonialiuin scriptis penes ipsum esset reposita). 

(1147 nach Juni 22.) 
Jap, Bibl. I. Nr. 46 u. 47. Erhard, Reg. 1698. 



64. 

Abt Wibald schreibt dem Papste Eugen HJ., dass er bei der Nachricht von seiner Ankunft 
in Lothringen (1147 Nov. 5 in Verdün^ J^ff^i Beg. pont. Rom. Bd. LL, S. 49) zu ihm 
geeilt sei, dass er unterwegs legatos hominum de Erveta (Eruntte), qui ad vestram 
Bublimitatem pro quibusdam aecclesiasticis causis missi tendebant, und die in der Burg eines 
Ministerialen von Stablo gefangen gehalten wurden^ befreit und zum Papste gesandt habe. 

(1147 November.) 
„Audito adventu.** — 
Jaß, Bibl. L 61. 



25 



65. 

König Heinrich (der unmündige Sohn Konrad III.) empfiehlt dem Papst Eugen HL 

u. a. Abt Wibald von Corvei (ut eum in omni necessitate sua clementer protegatis et pre- 

cipue in duabus abbatiolis obtinendis videlicet Kaminata et Visbicke) ; ähnliche Empfehlungen 

richten Bischof Bernhard von Hildesheim, Herzog Heinrich von Sachsen^ Graf Hermann von 

JVinjsenburchy Abt Hermann von Flechtorf Abt Warmund von S. Blxmus in Nordheim^ Abt 

C von Crrevenkerken, Abt Werner von Amdunoöbom^ an den Papst. SämmÜich undatirt. 

(1147 April — December.) 
Jajßj BibL L ep. c/8, 68 — 75> Vgl. zu ersterem Stumpfe 3607. 

66. 

Eugen III fordert die Mönche von Corvei auf dem Abte Wibald^ der ihn neidich 

aufgesucht und den er gnädig aufgenommen habe, zu gehorchen und in der Wiedererwerbung der 

Guter des Klosters beizustehen. (1148 c. Februar.) 

„Memores sumus.** — 

Jaffi'L&wenfeld, 9186 (5485). Wibald war im Jan. Febr. 1148 beim Papste. — Das Schreiben 
des Papstes half nichts, klagt Wibald an Bischof Betmard von Hildesheim. Jaffe, BibL 
Nr. 150. 



67. 

Eugen HL nimmt auf Bitten des Abtes Konrad von Helmershausen und einiger Prälaten 

(Henrici Moguntinensis [ob Mindensis?]^ Thehardi Aremensis [!], Bernhardi Hildenensis [!], 

Bemhardi Paderbomensis et Wibaldi Stabulensis) Kl. Helmershausen unter seinen Schutz und 

bestfUigt sein Besitzthum. Bhdms 1148 März 30. 

„Sicut dignum et justum est." — 

Data Remis per manus Guidonis sancte Romane ecclesie diaconi cardinalis cancellarii III 
calendas aprilis, indictione XL 

Jaß^'Löwenfeldj 9209 (6399) verz. nach lückenhaftem Druck bei Schaten ad annum (aus welcher 
Quelle?). Erhardj Reg. 1718, Erwähnt bei Overham, Vita b. Meinwerci. 363. 

68. 

Eugen III. beauftragt den Erzbischof Adalbert von Bremen^ die Bischöfe Heinrich von Minden 

und Thietmar von Verden^ ihre Biöcesanen, darunter Walderu^ in der Mindener Diöcese^ welche 

von der vom Kardinallegaten Thomas abgesetzten Äbtissin Judith von Kemnade Güter in Besitz 

genommeny zur BücJcgabe derselben anzuhalten. 

Bheims 1148 April 5. 
„Possessiones aecclesiarmn." — 

Data Remis nonis aprilis. 

Jaß-Löwenfeld, 9226 (6412). Erhard, Reg. 1720. 

Westf. Ürk.-Buch. V. 4 



26 



69. 

Eugen HL bestätigt den von dem KardinaUegaten ITiomas gegen Heinrichy den fruket'n Abt 

des Kl. Corvei, gefällten IJrtheüsspruch und verbietet, falls er sich nicht füge, ihm unter Verlust 

der Prälatur den Aufenthalt im Kloster. 

BJieims 1148 Aprü 5. 
„Quantum sit necessarium.'* — 
Data Remis nonis aprilis. 

Jaffe-L&wenfeld 9226 (6413). Erhard, Reg. 1710. 



70. 

Eugen HL fordert, nachdem er den Fulder Mönchen mitgetheilt, dass die gegen seinen 
Willen erfolgte Wahl eines Fulder Mönchs zum dortigen Abt ungültig sei (Joffe 9231), u. a. den 
Abt (Wibald) von Corvei auf, für die Wahl eines Abtes aus einem andern Kloster zu sorgen. 

Bheims 1148 Aprü 8. 
„In apostolicae sedis." — 

Data Remis 6 idus aprilis. 

Jaffe^ Löwenfeld, 9232. Wibald erhielt dies Schreiben erst im September. Vgl. Jaffe BibL I, 114 
u. 138. 



71. 

Wibald theUt Eugen III. seinen Brief den er an den römischen König Heinrich über die 

Beseitigung des Fulder Elekten geschrieben, mit, berichtet über das Vorgehen der Ch'ossen des Hofes 

und freut sich über die Genesung des Papstes, 

(1148 April) 
„Non sumus." — 

Jaffe, BibL /, 89. 



72. 

Abt Wibald berichtet an Papst Eugen III über die Vorgänge vor und während der AbtswcM 
in Fulda, tvo er selbst Nov, 5 bis zum frühen Morgen des Nov. 6 verweilt hatte, u/nd sendet zu- 
gleich eine Abschrift des auf Wachs geschriebenen Berichtes eines Fulder Mönchs über Nov. ff, 
worin er zu Dec. 6 nochmals eingeladen tvurde. 

(1148 November.) 
„Reddituri rationem." — 

Jaffe, BibL I, 138. Vgl. 139. 



27 



73. 

In Sachen seines Streites mit der Äbtissin Judith von Geseke schrid> WibcUd an Eugen IIL^ 
so dass die Beschwerde der Äbtissin beim Papst nichts nützte. Zum Eheimser Konzil vorgeladen) 
erschien Judith nicht, worauf der Papst (in einem Sehreihen?) ihre Absetzung bestätigte und die 
von ihr dem Kloster entfremdeten Besitzungen unter Androhung des Anaihems zu erstatten befahl. 

(1147 November — 1148 März-Aprü.) 
Jaßy Bibl. I, 143. 



74. 

Eugen HL schreibt dem Abt W(ibald) und dem Kapitel von Corvei , er habe den Erzbischöfen, 

Bischöfen und irrigen Prälaten in Deutschland verboten^ den frühem Abt Heinrich^ solange er in 

seiner Verkehrtheit beharr e^ aufzunehmen oder gegen Corvei zu unterstützen; er ermahnt Wibald zu 

andauernder Sorgfalt und das Kapitel zu Gehorsam. 

Viterbo 1149 Januar 1. 

„Quantum sit." — 

Data Viterbi kalendis januarii. 

Jaß'Löwen/eldy 9316 (6469). E^^hard, Reg. 1731. 



75. 

Bischof Bernhard von Paderborn und Abt Wibald von Stablo berichten an den Papst Eugen IILy 
dass der Propst Zeizolf von Speier in einem Streit gegen seinen Bischof und dessen Kanoniker bei 
seinem Metropoliten Erzb. Heinrich von Mainz weder Mitleid noch Urtheü habe finden können. 

(1149 nach August.) 

Jaß, Bibl. /, 192. Verz. Wül, Reg. Mag. S. 341 Nr. 114. 



76. 

Eugen HL beauftragt Erzbischof Heinrich von Mainz, er wie seine Suffragane sollten nach 

falschen papsüicluyi Bdscloflein eifrig fahnden, und wenn einer in ihre Bände foUe, Hin so 

lange bewahren, bis der Papst über ihn entschieden hätte. 

Tusculum 1149 October 25. 
„Pervenit ad aures.** — 
Dat. Tusculani VIII kalendas novembris. 

Jaß'Lbwenfeld, 9363 (6497). Verz. Will, Reg. Mag. /, S. 341 Nr. 110. 



28 



77. 

Bischof Bernhard von Paderborn und Abt Wibaid von Stablo berichten an Eugen III. über 

das dem Propst Zeizdf von Speier angethane Uhrecht. 

(1149.) 
^Gum venissemus." — 

Jaßy Bibl. /, 192. 

78. 

Abt Wibdd von Corvei schreibt Eugen III. über die Wahl des Abtes Marquard von Fulda 

und bittet um dessen Bestätigung. 

(1150 nach Aprü 20.) 
^Postquam gloriosus." — 
Jaffe, Bibl. l 250. 



79. 

Abt Wibaid von Corvei bittet in einem Bericht an Eugen III. über die Corveier Kirchej dass 
er 1) den Bischof Heinrich von Minden veranlasse^ die Kemnader Kirche von neuem zu weihen 
und seinen Diöcesanen Dietrich v. Bekelingen und dessen Söhne Reinbert und Dietrich zur Rückgabe 
der Kemnade entrissenen Güter anzuhalten; 2) den Erzbischof Bartung von Bretneny Bischof 
Hermann von Verden und Herzog (Heinrich) von Sachsen veranlasse^ dass sie die der Kemnader 
Kirche gehörigen Besitzungen in ihren Territorien derselben wieder verschafften; 3) den Erzbischof 
(Arnold L) von Köln und die Kölner Kirche zu einem gestrengen Vorgehen gegen die umher- 
schweifende Judith abbatissa de Jesika — que ecclesia est in fundo et parrochia Coloniensi, 
anhalte, (1150 nach Aprü 20.) 

„Venimus ad curiam." — 

Jaß, Bibl. /, 251. Erhard, Reg. 1712 zu 1147—1163. Vgl Janssen, Wibaid v. St. 140 Anm. 47. 



80. 

Eugen III. beauftragt Abt Wibaid von Corvei, den Mindener Kanonikus Godebold innerhalb 

20 Tagen zu veranlagend dass er dem Priester Everhard, der bereits fünfmnl zu ihm (dem Papst) 

gekommen, die Petrikirche in Hemeringen einräume, wie er solches auch dem Bischöfe Heinrich 

von Minden befohlen habe. Älbano 1150 Juni 22. 

„Lator presenlium." — 

Data Albani 10 kalendas julii. 

Jaffe-Löwenfeld, 9399 (6525). Vgl. über den weitem Verlauf dieser Angelegenheit JaßS, Bibl. I, 
275, 287, 303, 304, 305, 306.. Erkard, Reg. 1730 zu 1148—1153. 



29 



81. 
Eugen IIL theüi dem Abt Wibald von Corvei mit, er habe an den Bischof von Minden tmd 
'den Erzbischof von Bremen geschrieben, eine Entsühnung der Kirche von Kemnade sei aber nicht 
noOiwendig. Dem Erzbischof von Köln habe er nicht geschrieben, quia veniens ad nos pleni- 
tudinem sui officii minime reportavit. 

Albano 1150 Juni 24, 
„Litteras dilectionis." — 
Data Albe 8 kalendas julii. 

Jaffe-Lawenfeld, 9400 (6526). 

82. . 

Eugen III. schreibt dem Bischof Heinrich von Minden, die Kirche von Kemnade brauche 
nicJit entsühnt zu werden; er solle Dietrich von Rekelingen und seine Söhne Beinbert und Dietrich 
anJ^-dten, der Kirche das Geraubte zu erstatten. 

(1150 um Juni 24.) 

• 

„Pervenit ad aures." — 

Jaffi'L&wmfeld, 9401 (6527). 

83. 

Eugen IIL fordert den Erzbischof Härtung von Bremen auf, dem Äbt Wibdld zur Wieder- 

_get€Hnnung der Güter von Kemnade behülflich zu sein. 

(1150 um Juni 24.) 
„Episcopalis officii." — 

Jaß-LimmfeU, 9402 (6528). 

84. 

. Eugen III. schreibt dem Kölner Klerus und Volk, er habe den u. a. in Begleitung des Abtes 

W^ibald von Corvei zu ihm gekommenen Elekten Arnold freundlich aufgenommen, geweiht und ihm 

^ Pallium gegeben. Segni 1152 Januar 8. 

„Venientem." — 

Data Signiae 6 idus januarii. 

Jaffe-Löwenfeld, 9516 (6600). 

85. • 

Eugen III. berichtet dem römischen König Konrad über den Empfang seiner Gesandten, 

darunter Abt WibaM von Corvei. Segni 1152 Januar 9. 

„Quanto sepius." — 
Data Signiae 5 idus januarii. 

Jaß-L&wen/eldy 9417 (6601). 



30 



86. 

Eugen IIL beauftragt den Erzhischof Hartwig von Bremen^ dafür zu sorgen^ dass die tm 
seinen Diöcesanen Odiko, Ricbert^ Theder^ Bainer und Hermann dem Kl. Kemnade entfremdeten 
Besitzungen diesem wieder erstattet werden. 

Segni 1152 Januar 9. 

„Ex conquestione." — 

Data Signiae 5 idus januarii. 

Jaß'L&wenfeld, 9519 (6603). Erhard, Reg. 1763 



\ 



87. 

Eugen IIL trägt dem Erzbischof Heinrich von Mainz auf, dafür zu sorgen^ dass das Gtf^ 

Osthof (Oßtohf ), welches seine Diöcesanen widerrechtlich in Besitz genommenj dem Kl. Ccrv^^^^ 

uneder zurückerstattet werde. Segni 1152 Januar 9. 

„Unumquemque propriis." — 
Data ut supra. {Vgl. Jaß 9619.) 

Jaß^y 9520 (6604). lieber weitere Litteratury Bohmer^Wüly reg. arch. Mag. /, S. 348 zu diesem — ■ 
Datum. Idem scriptum est Cuonrado Wormaciensi episcopo, quod Maguntino. Jaßy 
9521 (6605). Erhard, Reg. 1764. 



88. 

Eugen IIL beauftragt den Bischof Bernhard von Paderborn^ dafür zu sorgen, dass sein 
Biöcesane Widekind, der, wie Abt Wibald von Corvei Htm klagend berichtet, mit einigen Genossen 
gewaUsa/ni auf den Kirchhof zu Corvei gedrungen, dort Sachen von 100 Mark Werth ge- 
nommen und die am Eingange des Kirchhofs befindliche Kapelle verunehrt habe, dem Kl. Corvü 
Genugthuung leiste. Segni 1152 Januar 9. 

„Veniens ad nostram." — 

Data Signiae ut supra. {Vgl. Jaffi 9519.) 

Jaß'Löwenfeld, 9522 (6606)- Erhard, Reg. 1765. 



89. 

Eugen III ermahnt den Bischof Hermann von Utrecht, die in seiner Diöcese liegenden Be- 
sitzungen des Kl. Corvei (aecclesiam de Linewert et predium de Merthen) zu schützen. 

Segni 1152 Januar 9, 
^Oflicii nos ammonet." — 
Data Signiae 5 idus januarii. 

Jaß'Lowmfeld, 9523 (6607). Erhard, Reg. 1767. 



31 



90. 

Eugen HL beauftragt den Bischof Ulrich von Halberstadt dafür zu sorgen, dass seine Diö- 

cesanen dem Kl Corvei den Zehnten in Groningen und decimas terrae dominicatae nicht länger 

-mrenthaiten. Segni 1152 Januar 9. 

„Suscepti regimims." — 
Data Signiae 5 idus januarii. 

Jaß-L&urmfeldy 9524 (6608). Erhard, Reg. 1766. 

91. 

Eugen III. ermahnt Herzog Heinrich von Sachsen, demÄht Wihald von Corvei zur Wieder- 
erlangung der Klostergüter behülflich zu sein wnd sie zu schützen. 

Segni 1152 Januar 9. 
„Inier precipua." — 

Data Signiae 5 idus januarii. 

Jaffe-Lmcenfeldy 9525 (6609). Erhard, Reg. 1768. 

92. 

Eugen III. ermahnt den Bischof (Hermann) von Verden, seinen Bruder Hungold und die 
W. ^nd Ge. sowie andere seiner Diöcesanen zur Rückgabe der . der Kemnader Kirche genomme- 
^*^ Hüter zu veranlassen. Segni 1152 Januar 9. 

„Si universalis." — 

Data ut supra. (Vgl. Jaß 9525.) 

Jaßi-Lowmfeld, 9526 (6610). Erhard, Reg. 1769. 

93. 

Eugen III. ermahnt den Bischof (Heinrich) von Minden, die Geistlichen und Laien seiner 

Bi9c^e, welche Kemnader Güter an sich gerissen, zur Bückerstattung an das Kloster zu veranlassen. 

Segni 1152 Januar 9. 
„Gratum nobis." — 
Data ut supra. (Vgl. Jaß 9525). 

Jaffc'Lmcmfeld, 9527 (6611). Erhard, Reg. 1770. 

94. 

Eugen III. theilt dem Abt von Lüneburg (St Michaelis) mit, dass der ehemalige Abt Hein- 

ru^ von Corvei bei ihm gewesen und um Wiedereinsetzung in sein Amt gebeten habe; seine Un- 

vmrdigkeit habe dies verhindert. Er beauftragt ihn Heinrich zu ermahnen, von seinem Vorhaben, 

die Leitung des Klosters tvieder zu übernehmen, abzustehen. 

(1152 Januar 9.) 
»Tuae dilectioni." — 

Jaffe-Löwenfeld, 9528 (6612). 



32 



95. 

t Eugen HL nimmt Kl. Bursfdde auf Bitten des Abtes Ruthard in seinen Schutz und be- 
stätigt seine namentlich aufgeführten Besitzungen. 

Segni 1152 Januar 9. 

C. In nomine sanct§ et individue trinitatis. Eugenius episcopus servus servorum dei omnibus 
Christi §cclesi§ filiis. Quoniam universalis matris ^cclesi§ cura nobis a provisore omnium bonorum 
deo est commissa, nostrum est filiabus ipsius usquequaque per orbem terrarum constitutis utilia 
providere, noxia prout possumus amovere, religiosas diligere personas, bene placentem deo religionem 
modis Omnibus propagare, querimonias afflictorum compassibiliter audire, oppressis misericorditer sub- 
venire, gaudere cum gaudentibus, flere cum flentibus. Ea propter dilectum in domino filium Nithardum 
abbatem miserabilem querimoniam ob dilapidationem possessionum monasterii sui ad nos deferentem 
paterne audivimus, postulationes ejus clementer admisimus et Buresfeldense monasteiium, cui deo 
auctore preesse dinoscitur, apostolic^ sedis privilegio communimus. Statuentes, ut qu^cumque bona, 
quascumque possessiones in presentiarum idem monasterium juste ac canonice possidet, aut in futurum 
concessione pontificum, largitione regum, oblatione fidelium, seu aliis justis modis prestante deo poterit 
adipisci, firma sibi suisque successoribus et illibata permaneant. In quibus h§c propriis nominibus 
exprimenda subjungimus. Gloriosus comes Heinricus filius Ottonis ducis et ejus inclita conjux Gerthrudis 
filia Ecberti marchionis, fundatores Buresfeldensis monasterii, et Liudolfus canonicus Magedebui-gensis 
heredibus eorum consentientibus et laudantibus donaverunt in dotem Buresfeldensi §cclesi§, ac ab 
Artwigo Virdune nsi episcopo, qui in ipso monasterio principale consecravit altare, annuente Rothardo 
Mogontino archiepiscopo banno confirmari optinuerunt omne predium Adalberti de Jnsula cum omni 
jure et proficuo, quo idem Adalbertus ejusque progenitores illud sine omni contradictione per multas 
etates possederant et usi fuerant, in villis, in agris, silvis, campis, pascuis, cultis et incultis, exitibus et 
reditibus, aquis, aquarumque decursibus, molendinis, mancipiis, curtim in Buresfelde cum suis appendiciis 
ex utroque Wirr^ fluminis litore, curtim in Wertthen, curtim in Dransfelde, curtim in Bertolderoth, 
curtim in Fretherixhusin, curtim in Witinburnen, curtim in Herste, villam Berge, curtim in Gardelbic, 
curtim in Biscopeshusen, curtim in Line minori, villam Biscopeshusen cum appendiciis earum, in 
Winthusen novem mansos, aliquantulas etiam possessiones in his villis, in Altmarethen, Velleldehusen, 
Wiricsin, Immesin, Burdala, Ammenhusin, Valebercge, Hukelhem, Adenhem, Kaemestide, Belkerroth, 
Busteleue, Werttere, Steinbrucge, Sunthusiii, Odenleue, Ascolfeswinethe, Dopstide, vineam in Waelkerroth, 
in Sothen tres salinas, in Hildegereshusin V solidos, in Honetha III mansos et molendinum, in Sunne- 
burnen II mansos, in Reinnethe Villi mansos, in Reinwartdeshusin X mansos, in Keluera ^cclesiam 
et XIII mansos et molendinum, in Nora XXII mansos, in Hozenroth IUI mansos, in Wepletha V 
mansos, in Holbic I talentum. Tradiderunt et curtim in Wiclo, quam cambivit Frethericus Coloniensis 
archiepiscopus dans possessiones in Horlagan, et rursus Wichmanus comes easdem possessiones in 
Orlagan cambivit heredum suorum consensu dans ^cclesi^ Buresfeldensi predium in Liupprectheroth cum - 
suis appendiciis. Tradiderunt et villam Wislincgeburin, quam Lotharius imperator sibi vendicavit, - 
pro ea precio comparans ^cclesi^ possessiones in Gevezenroth, in Bileseroth, in Alboldincgeroth cum -M 
suis appendiciis. Tradiderunt quoque possessiones in Holtsaten, quibus cambita est curtis inDasburcg. — 
Marcolfus Moguntiensis (!) archiepiscopus donavit ^cclesi^ Buresfeldensi decimas Buresfeldensium, .^ 
Heinricus archiepiscopus similiter decimam curtis in Biscopeshusen, comes Sigifridus senior X mansos^ 
in Asla, quidam nobilis homo Dudo II mansos in Rodwardesen, quidam Über homo Ecckehardus^ 
heredum suorum consensu cuncta bona sua cum XII mancipiis, qu^ hereditario jure in duobus viculi^^ 
Alderixhusen appellatis sive in agris propriis sive in aliis pro pecunia XI talentorum locatis posse — 



33 



derat dedit §cclesi§, Rotherus mansum in Haddesen, Hezel mansum et dimidium in Hesbike, Bertogus 
mansum in Uiribach. Sunt etiam precio comparate qu§dam possessiones in Hauekeburnen, Herebrecthroth(!) 
Bezelinesrotli, Bileseroth, in Miela, Begedala, Wertthen, Othelesem, Hasbike, Immesen. Ad h^c nobilis. 
ille vir Heinricus fundator cenobii statuit et statui impetravit ab his, quorum h^c potestas erat, scilicety 
ut nemo heredum suorum aliquid in abbatia sibi usurpet preter advocatiam, nuUi advocatia in bene- 
ficium prestetur, sed ad nutum abbatis in absolutionem peccatorum commendetur, Advocatus infra 
abbatiam absque permissu vel rogatu abbatis* nuUam potestatem exerceat in aliquo. Si aliquis über 
homo in quocu(m)que degens comitatu se vel bona sua ^cclesi^ prefat^ tradere voluerit, liberam potes- 
tatem habeat sine ciyuslibet comitis, rectoris, judicis provinti§ contradictione. Ibi etiam publicum 
fonmi et percussura ad instar Goslariensis monet^ cum omni forensi jure pro abbatis disponatur 
arbitrio, qu§ etiam Lotharius imperator imperiali sanctione confirmavit. H^c omnia in usum Bures- 
feldensis §cclesi§ banno, auctoritate, privilegio sedis apostolic^ communientes confirmamus, offerentibus, 
conservantibus, augentibus h^c benedictionem et vitam ^ternam optamus, auferentes, minuentes, ablata 
retinentes, nisi resipiscant, perpetuo anathematis mucrone multamus et omnibus vitandos esse precipiendo 
pronunciamus. Apostolica etiam auctoritate mandamus atque mandando precipimus, ut sive archiepis- 
copus sive episcopus, in cujus diocesi aliqua ex his juste oblatis et banno confirmatis fuerint conservata, 
studiose defendat, direpta, ut restituantur, elaboret, direptores seu direpta retinentes adhuc in hoc seculo 
viventes banno coercens, ut resipiscant, et nisi ^cclesi^ restituantur sua, divinum officium fieri 
prohibeat in ^cclesia, in qua vel in cujus cimiterio sepulti sunt, qui in rapina occubuerunt, vel etiam 
ipsa eorum corpora eici jubens. Prorsus omnibus justis modis Buresfeldense monasterium tueatur et 
a^juvet. Quod qui facere contempserit, reus erit inobedienti^ in apostoHcam sedem et eorum dampna- 
tioni inseretur, quibus ii^juste parcendo quasi consenciens admiscetur. Abbas autem predicti monasterii 
pro quavis causa pulsatus a quovis clerico seu laico non nisi coram episcopo suo vel in audientia 
Romani pontificis respondeat. Verum hoc prohibemus et onmimodis interdicimus, ut neque huic abbati 
neque suis successoribus fas sit bona seu possessiones monasterii distrahendi aut sine conmiuni assensu 
et voluntate fratrum quolibet modo alienandi. Ut vero abbas et fratres sui divinis famulatibus liberius 
valeant insistere, immunitatem eis nihilonunus confirmamus^ ut videlicet a nemine aliqua prejudicia 
sive gravamina seu exactiones aliquas aliquando perferant, nisi quantum ipsis spontanea voluntate 
largiri placuerit, hospitalitatis gratia exigente. Obeunte autem quolibet ejusdem loci abbate nullus 
ibi qualibet subreptionis astutia seu violentia preponatur, nisi quem fratres communi assensu vel 
fratrum pars consilii-sanioris secundum deum et beati Benedicti regulam providerint eligendum. Electus 
vero sine pravitate et exactione aliqua consecretur ab episcopo et congrua benedictionis reverentia 
regiminis cura investiatur. Nullus ergo omnino hominum audeat utilitatis statuta inunutare, vel idem 
cenobium temere perturbare, possessiones ejus auferre, ablatas retinere, minuere, seu quibuslibet 
molestiis fatigare, sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum sustentatione et gubernatione 
concessa sunt usibus profutura. Siqua igitur inposterum Qcclesiastica secularisve persona hanc nostr^ 
constitutionis paginam sciens contra eam temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, si 
non reatmn suum congrua satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque 
se divino judicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore et sanguine dei 
ac redemptoris nostri Jhesu Christi aliena fiat atque in extremo examine district^ ultioni subjaceat. 
Cunctis autem eidem loco, quf sua sunt, servantibus sit pax domini nostri Jhesu Christi, quatenus et 
hie fructum bone actionis percipiant, et apud districtum judicem premia ^tern^ pacis inveniant. Amen. 
In perpetumn. 

R. Ego Eugenius catholic« ^cclesi^ episcopus ss. M. 

f Ego Ymarus Tusculanus episcopus ss. 

Westf: Urk.-Bacb. V. & 



34 



f Ego Nicholaus Albanensis episcopus ss. 
f Ego Hugo Ostiensis episcopus ss. 

f Ego Gregorius cardinalis presbyter tituli sanctQ MariQ fundentis oleum ss. 
f Ego Hubaldus presbyter cardinalis tituli sanct^ Praxedis ss. 
f Ego Manfredus presbyter cardinalis tituli sanct^ Sauin^ ss. 
f Ego Julius presbyter cardinalis tituli sancti Marcelli ss. 
f Ego Hubaldus presbyter cardinalis tituli sftict^ crucis in Jherusalem ss. 
f Ego Bernardus presbyter cardinalis tituli sancti Clementis ss. 
f Ego Otto diaconus cardinalis sancti Georgii ad velum aureum ss. 
-)" Ego Gregorius sancti Angeli diaconus cardinalis ss. 
f Ego Johannes diaconus cardinalis sanct^ Mari^ Noue ss. 
f Ego Guido diaconus cardinalis sanct^ Mari^ in porticu ss. 
t Ego Jacintus diaconus cardinalis sancte Mari^ in Cosmidyn ss. 
f Ego Cencius diaconus cardinalis sancte MariQ in Akyro ss. 
Data Signie per manum Bosonis sanct^ Romano ecclesi^ scriptoris V idus januarii, indictione 
XV, incarnationis dominier anno M^^G^L^P, pontificatus vero domni Eugenii HI pape anno septimo. 

Fälschung aus Ende s, XII oder s, XIII in, im KgL St.-A. Hannover. Länge 0j83 Breite 0^55. 
Deutsches Perg.j deutsche Schrift. Durch 2 Locher gehen noch üeberreste einer rothgelben 
Seidenschnur. Chi^ismon. In nomine — trinitatis so wie das in perp. am Schluss (!) in 
verlängerter Schrift. Von den Unterschriften bilden Papsty Kard.- Bischöfe und -Diacone die 
mittlere^ die -Priester die linke und das Datum (!) die rechte Reihe. Papstunterschrift 
zimschen Rota (mit der i^ichtigen Umschrift) und B. V. Ein individueller Zug nur beim Kreuz 
des K.'D. Otto zu erkennen, aber dieses stimmt mit dem bei v. Pflugk-Harttung 
Tafel 122 Nr. 83 so charakteristisch über ein, dass man annehmen mussj dem Schreiber 
habe eifie echte UnterschHft dieses Kard. vargelege?i. Dis Namen des letzten IL-D. 
und K.'P. stehen unter dem Umbug, ein Umstand, der mit der Stellung des Datums 
beweissty dass der Schreiber die Grrösse seiner Vorlage nicht berechnet hatte. Möglicherweise 
ist dieselbe nach einer echten Urk. Eugens fabrizirt. Voidage bildete wahrscheinlich die 
ürk. Erzbischofs Ruothard von Mainz für Kloster Bursfelde (im St.-A. Hannover)^ Heiligen- 
Stadt 1093 Juli 15. (über die D^^ucke zu vergl. Böhmer-Willy Reg.-Arch. Magunt. I, S. 226 
Nr. 13)y die selbst vri^deium Fälschung des 12. Jahrh. mit aufgedmcktem echten^) Siegel 
Ruothards nach der Urk. Erzb. Heinrichs von 1144 Juni 19, Böhmer-Wiü a. a. O. S. 
324/25 Nr. 24, ist. 

Ein Bruchstück der Urk. fehlerhaft gedruckt bei Schröder, Die älteren Dynastenstämme zunschen 
Leine, Weser und Diemel, S. 233 f., vgl. S. 105 u. 109. Jaß'Lotcenfeld 9529 (6613) 
verzeichnet sie „ex diplomatario Bursfeld. Hannoverae asservato." 

96. 

Eugen III. beauftragt Äbt Wibcdd von Corvei, den Bischof Äddgot von Chur dem römischen 

König Friedrich I. zu empfehlen, und berichtet ihm. über Reichssachen. 

Segni 1152 September 20, 
„De quorum pura.** — 
Data Signiae 12 kalendas octobris. 

Jaß'Lowenfeldy 9606 (6660). 



3& 



97. 

Eugen HL nimmt auf Bitten des Propstes Otto das KL Kappenberg in seinen Schutz 

und bestätigt dessen Besitzungen: Cappenberg, Curede, Wisele, Wesheim, Werne, Hele, Akstede, 

Mengede, Nette, Hilbeke, Sorbeke, Längere, Wetmare, Stikelewic, curtem, que nuncupatnr 

Velmede, et quicquid vobis Winemarus de jure suo rationabili dispositione concessit. Ex 

concessione quoque venerabilis fratris nostri Prederici Monasteriensis episcopi ecclesiam que 

vocatur Wema, et ecclesiam, qu§ nominatur Alnon, nee non decaniam in predicta ecclesia 

de Wema. Lateran 1153 Januar 2. 

„Religiosam vitam eligenlibus." — 

Dat. Laterani per manum Bosonis sanct§ Romano ecclesi^ scriptoris IUI nonas januarii, in- 
dictione XV, incarnationis dominic^ anno M^C^L^II^, pontificatus vero domini Eugenii pape III anno 

VIIP. 

Or. im Kgl. St.^A. Münster. Länge 0^516 Breite 0^66, Bulle an rothen Seidenfäden durch 

2 Löcher^ Diekamp, Taf. 15. Das Perg. zeigt sehr viele Rasuren. Erste Zeile bis in 
perp, verlängerte Schnfi. Nach Diekamp Mitth. 3^670 soll, ein Ausnahmefall, E in Eugenius 
und in perp. von anderer Hand mit schwärzerer Dinte nachgetragen sein. In Wirklichkeit 
hat aber eine solche Nachtragung nicht stattgeßmden; die Dinte hat in den dünneren Strichen, 
und wo sich dieselbe ein wenig abgelöst, dieselbe Färbung vne im Kontejct. Wäre Diekamps 
Ansicht richtig, so wären fast alle grossen Buchstaben und auch das Bene Valete nach^ 
getragen. Unterschrift des Papstes ganz von einer Hand, durch Dinte und SchHß von der 
Umschrift verschieden, mit der anscheinend das Ringkreuz übereinstimmt Die Namen der 
Kardinalbischöfe Ysmarus und Hugo stammen vom selben Schreiber, dai^m haben auch 
beide dasselbe Subscriptionszeichen. Die Kardinalpriester haben, vne schon Diekamp Mitth. 
586 f. bemerkt, ihre Unterschriften ztciscfien Rota und Abschlusslinie geschoben, die 
sie hier nicht, tcie bei anderen Originalen, überschreiten, beginnen unterm Kontext und brauchen 
je 2 Zeilen; die K-D. Otto u. Gregor hatten auf der anderen Seite wegen des Monogramms 
keinen Platz, ersterer liess darum das „ad velum aureum** weg, der zweite das ss. Warum 
sie aber keine zwei Zeilen wie die K.^Pr. benutzt, erklärt sich wohl nur dadurch, dass^ 
die Kreuze bereits vorgezeichnet waren, denn Raum war genügend vorhanden. Dass die 
Namen in d-er Reihenfolge nach einander geschi^ben wurden, zeigen die Rasuren beim Namen 
des K.'D. Gregor wobei viele Striche des voraufgehenden Namen verschwanden^ Datum- 
Zeile von der Hand des Schreib&i^s des Kontextes. Bosonis nachgetragen mit Silbentheilung 
und blasserer Dinte. Eugenii pape verl. SchHft. 
Jaß'Löwmfeld, 9676 (6693). Im Druck bei Erhard, II, 286 zu korr. S. 69. Z. 11 religiös^, 
(geschw. e). — Z. 18 tertiove st. terciove. — Z. 19 juditio st judicio. 

98. 
Eugen IIL empfiehlt dem Abt Wibald seine Gesandten an den römischen König.^ 

Bom 1153 Februar 8. 

„De guorum devotione.*^ — 
Data Romae 6 idus februarii. 

Jaß-Lowenfeld, 9696 (6709). 



36 



99. 

Eugen III. hesläiigt die Einrichtungen^ welche Erzb. Heinrich von Mainz im El. HUwartshausen 
getroffen, und die Einsetzung des Propstes Bertram von Fredesloh als Vorstand des Klosters; tkoch 
dessen Tode sollen die Schwestern freie Wahl des Vorstandes haben. 

Born 1153 Mai 3. 

„Officii nostri." — 

Datum Rome apud sanctum Petrum V nonas maii. 
Jaffe-Löwenfeldy 9717. 



100. 

Abt Wibald von Corvei beglücktvünscht Papst Änastasius IV. zu seiner Thronbesteigung und 
trägt ihm seine Bitten vor. (1153 Ende.) 

„Ex quo divina." — 

Jaß^y BibL /, 425. Erßillung der Bitten 431 und 433. 

101. 

Änastasius IV. gewährt dem Äht Wibald von Corvei den Gebrauch des Ringes und sendet 

ihm diesen zum Zeichen seiner Liebe durch den K.-D. Gerhard, den neuen Legaten in Deutschland^- . 

Lateran 1154 Februar 7. 

„Semper apostolica sedes." — 
Data Laterani 7 idus februarii. 

Jaffi'Lowenjeldy 9827 (6772). 

102. 
Adrian IV. empfiehlt dem Abt (Wibald) von Corvei seine Gesandten an den römischen Köni^^ 

• 

Friedrich I. Born 1154 December 29. 

„Devotionem ac reverentiam." — 

Data Romae apud sanctum Petrum 4 kalendas januarii. 

Jaß-Löwenfeld, 9966 (6827). 

103. 

Adrian IV. trägt dem Bischof Bernhard von Paderborn und dem Abt Gi. von Liesbor^ 

auf, die Sache des Überbringers, eines seiner Kirche beraubten Geistlichen, zu untersuchen und jer-^ 

entscheiden. Bom 1155 Januar 3. 

„Latoris presentium." — 

Data Romae apud sanctum Petriun III nonas januarii. 
Jaß-Lowen/eld, 9971 (6830). 



37 



I 



104. 
Adrian IV. nimmt Kl. Corvei in seinen Schutz^ verleiht dem Abt WiboHd das Becht' san- 

-daliis et dalmaticis uti, juxta altare sedere, popidum infra commissiim monasterium vel 

cellas, que attinent ad anime tue salutem, docere, bestätigt dem Kloster die nachbenannten 

JBesÜJSUf^en: Decimam — de curia Lutthardessen, — Beueringen, — Dasburg, — Mulenhusen, — 

Buthelesthorp, — Munden, — Bodrike, — Munichusen, — Belderinchusen , — Wluelage, 

— Homburstelde, — Nienstede, — Volkmaressen, — Luithmaressen, — Luitheressen, — 

Erden, — Brumelinctorp, — Leziaci, — Castinaci, — Hottepe, — Nuthlon, — Keflike, — 

Nen, — Oroppenstide, • — Hemmenthorp, — Holtusen, — Gruninge. In Fresia quandam 

possessionem, qu§ vocatur Merthen, et in eodem loco ecclesiam de Linguerd, insulam ßume- 

nam et piscationem Hocwar, — und bestimmt^ dass die drei Klöster Marsberg, Groningen u. Kern- 

nade niemals von Corvei getrennt werden und die Propstei von Ntenkerken immer unter Leitung 

des Corveier Abtes bleibe. Born 1155 Februar 25. 

„Officii nostri." — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum per manum Rolandi sanct§ Romano ecclesi^ presbyteri 
cardinalis et cancellarii V kalendas martii, indictione . . . ., incarnationis dominice anno M^G^LOIIIF, 
pontificatus vero domni Adriani pape IUI anno primo. 

Or. im Kgl. St.-A. Münster. Länge 0,72, Breite 0,615. Bulle an rothgelben Seidenfäden 
durch 2 Locher, Diekamp Nr. 16. Bis in perp. Z. 1 verl. Schrift, Ganze Papstunterschrift 
von einer Hand. Eine Ähnlichkeit mit den charakterischen Zügen der Papstunterschrift in 
ürk. van 1155 Mai 17. nicht zu verkennen, nur hier zitterig, was dort mit sicherer Hand. 
Sollte ein Schema ßir die Unterschuß vorgelegen haben f Rota ohne Umschnfi. Damach 
Diekampa Angabe Mitth. 575 Anm. 2 zu korrigiren. Auch die Angabe Diekamps, S. 578 
u. Anm. 2, dass hier der Längsbalken des Ringkreuzes rnit dem Innenkreuze in einem Zuge 
gemacht sei und der Papst den Querstrich gemacht habe, ist in*ig, das ganze Kreuz ist von 
anderer Hand eingetragen. Bei den sämmtlich von einander verschiedenen Kardinalsunterschriften 
ist das Kreuz des K.-D. Guido = f und E des K.^D. Gerard, also diese wohl ßir sich 
gemacht. Vor den K-P. Guido 1, Ubald 1 und Astald 4 Zeilen frei; vor K-D. Gerard 
1 Zeile frei. Datirungszeile von Hand des Schreibers des Kontextes; R in Rolandi nach- 
getragen. 

Jaß'Lowen/eld. 9999 (6852). Erhard, Reg. 1822. Drucke Schaten ad annum, Erhard, II, 301. 
In letzterem zu korrigiren oder zu ergänzen S. 80 Z. 13 und 14: in Munichusen das h, in 
Volkmaressen das eine s nachgetragen. — Z. 19 statt insulam Ruianam zu lesen i. Ru- 
menam, toie es scheint korr. aus Ruianam. — Z. 25 abbatem st. abbates. — Z. 34 
prohibemus st probamus. — Z. 2 von u. reamque. — S. 81 Z. 7 sancte Praxedis. — 
Z. 8 Sauine st. Saum^. Die Lücke hintei^ indictione war schon zu Schatens Zeit. 

105. 
Adrian IV. beauftragt Abt Wtbäld, dem römischen König Friedrich zwei Klöster zu empfehlen 

Bom 1155 März 19. 
^Licet omniiun.*' — 

Data Romae apud sanctiun Petrum 14 kalendas aprilis. 
Jaß-Lowen/eldj 10021 (6854). 



38 



106. 

Adrian IV. nimmt auf Bitten der Äbtissin Judith Kl. Herford in seinen Schutz y betätigt 
seine Besitzungen und ordnet an^ dass innerhalb der Klostermauem kein OeisUicher oder Laie Be- ^ 
sUzOium hohe. Sutri 1155 Mai 17. 

„Pi^ postulalio voluntatis." — 

Dat. Sutrii per manum Rolandi sancte Romane ecclesie presbyteri cardinalis et canceliarii XVI 
kalendas junii, indictlone III, incarnationis dominice anno M^^LV, pontificatus vero domini Adriani pape | 
IUI anno P. ' 

Or. im Kgl. SU-A. Münster. Länge OjBö Breite 0^55. Bulle an rothgelben Seidenfäden durch 
2 Locher j Diekampy Tafel Nr. 17. Durch irgend eine Eigenthümlichkeit des Pergamente 
hat die Schrift durch die ganze Mitte der ürk. und oben rechts eine dunkele, etwas rothUehe 
Färbung bekommen oder behalten, während die Dinte des übrigen Theiles ganz bloss erscheint. 
Daher kommt es, dass das Ego der PapstunterschHft, das f Ego Odo diac. card. dunkelj 
das übrige blass erscheint u. s. w, Diekamp hat dieses nicht bemerkt und darum aus der 
angeblichen Verschiedenheit der Dinte eine Reihe irriger Folgerungen gezogen, so, dass 
Adrian durch f Ego seine Unserschrift leiste, was bei vorliegender Urkunde ganz auffällig 
sei (Mitth. 3,578 u. Anm. 1). Die Unterschrift des Papstes ist vielmehr ganz von einer 
Hand, vielleicht gleich Umschrift; sicher ist das Ringkreuz nachgetragen. Femer ist in der 
Liste der von besonderer Hand gefertigten Theüe, Mitth. 582 ff. zu streichen 1) das ss. des 
Kardinalpriesters Joh. ss. Silv, et Mart. 2) f des K.'P. Julius s. Marc. 3) des K.'P. 
Octavian. 4) f des K.^D. Guido s. Marc. Unter dem Umbug (vgl. die nicht ganz zutreffende 
Stelle bei Diekamp 683, Anm. 11) war zuerst geschtneben f Ego Joh. presb. card. tt. sctor. 
Siluestri et Martini ss. und zwar von der Hand des Schreibers des K.^P. Julius s. Marceüi, 
vmrde dann radiert und von anderer Hand und Dinte oberhalb des Datums geschrieben. 
Letzteres ist also wahrscheinlich nach den Unterschriften eingetragen und zwar von anderer 
Hand als der des Kontextes; R in Rolandi von anderer Hand. VorK-P. Hubald u. Julius 
je 1 Zeile frei. Erste Zeile bis in perp. verlängert. Auf der Rückseite von gleichzeitiger ^ 
Hand Privilegium Herfordensis ^cclesi^. 

Jaffi'L&wenfeld, 10060 (6872). Erhard, Reg. 1825. Drucke bei Schoten ad annum und Erhard,^ 
H, 303. In letzterem zu korr. S. 81 Z. 6 von u. postulatio statt postulacio. — prestant< 
St. procurante. — S. 82 Z. 1 quecunque st qu^c. — Z. 5 set st. sed. — Z. 13 ei 
korr. aus et. — Z. 16 apostolice st. apostolicQ. — Z. 17 justitia st. justicia — ZS^l 
19 tertiove st mit c; exsistere st existere; in perpetrata auf Rasur per. — Z. 
u. 21 Jhesu verlängerte Sehr. st. Jesu. — Z. 21 districte (ohne ^. 

107. 

Äd/rian IV. empfiehlt u. a. dem Abt (Wibald) von Stablo ein italienisches Kloster. 

Sutn 1155 Mai 28. 

„Tarn rationis." — 

Data Sutrii 5 kalendas junii. 

Jaß-L&wenfeld, 10070 (6882). 



39 



108. 

Adrian IV. beauftragt u. a. den Abt Wibald von Corvei, dem römischen König Friedrich L 

das Kl. Farfa zu empfehlen, Sutri 1155 Juni 1. 

„Quia Farfense monasterium." — 
Data Sutrii kal. junii. 

Jaß-Ldwenfeldy 10071 (6883), 

109. 

Adrian IV. empfiehlt dem Abt (Wibdld) von Stdblo seine zum römischen König Friedrich L 

reisenden Gesandten. Sutri 1155 Juni 1. 

„Experta jam in mullis." — 
Data Sutrii kal. junii. 

Jaß'LQwmfeld, 10072 (6884). 

110. 
Adrian IV. nimmt das vom Bischof Bernhard von Paderborn erbaute Kl, Hardehamen auf 
dessen und des Abtes Velbert Bitten in seinen Schutz. 

Bei Castello 1155 Juni 11. 

Adrianus cpiscopus servus servorum dei dilectis filiis Volberto abbati Herswithehusensis monasterii 
ejusque fratribus tarn presentibus quam futuris regulärem vitam professis in perpetuum. Quotiens illud 
a nobis petitur, quod religioni et honestati convenire dinoscitur, animo nos decet libenti concedere et 
petentium desideriis congruum impertiri suffragium. Eapropter, dilecti in domino filii, venerabilis fratris 
nostri Bernhardi Patherburnensis episcopi, qui ecclesiam vestram siunptibus suis construxit, precibus 
inclinati, eandem ecclesiam sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privi- 
legio communimus. Statuentes, ut quascunque possessiones, quecunque bona eadem ecclesia in pre- 
sentiarum possidet aut in futuriun concessione pontificum, largitione regum vel principum, oblatione 
fidelium, seu aliis justis modis deo propitio poterit adipisci, firma vobis vestrisque successoribus et 
illibata permaneant. Sane novalium vestrorimi, que propriis manibus aut siunptibus Colitis, sive de 
jiutrimentis vestrorum animaliiun, nuUus omnino a vobis decimas exigere presumat. Decernimus ergo, 
ut nuUi omnino hominum liceat prefatam ecclesiam temere perturbare, aut ejus possessiones auferre, vel 
ablatas retinere, minuere, aut aliquibus vexationibus fatigare, sed orania integra conserventur eorum, 
pro quorum gubernatione et sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura, salva sedis apos- 
tolice auctoritate. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona hanc nostre constitutionis 
paginam sciens contra eam temere venire tentaverit, secundo tertiove commonita, si non satisfactione 
congrua emendaverit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino judicio existere de 
perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore et sanguine dei et domini redemptoris nostri 
Jesu Christi aliena flat atque in extremo examine districte ultioni subjaceat. Cunctis autem eidem loco 
justa servantibus sit pax domini nostri Jesu Christi, quatenus et hie fructum bone actionis percipiant 
et apud districtum judicem premia eterne pacis inveniant. Amen. Amen. (!) 

Ego Adrianus catholice ecclesie episcopus. 

Ego Imarus Tusculanus episcopus. 



40 



Ego Guido diaconus cardinalis sancte Marie in porlicu. 

Ego Johannes diaconus cardinalis sanctorum Sergii et Bachi. 

Ego Gerardus diaconus cardinalis sancte Marie in via lata. 

Ego Odo diaconus cardinalis sancti Nicholai in carcere Tulliano. 

Ego Guido presbyter cardinalis tituli sancti Grisogoni. 

Ego Hubaldus presbyter cardinalis tituli sancte Praxedis. 

Ego Manfredus presbyter cardinalis tituli sancte Sauine. 

Ego Julius presbyter cardinalis tituli sancti Marcelli. 

Ego Bernhardus presbyter cardinalis tituli sancti Clementis. 
Datum apud civitatem Gastell. per maniun Rolandi sancte Romane ecclesie presbyteri cardinalis- 
et cancellarii III idus junii, indictione III, incarnationis dominioe MCLV, pontificatus vero domini 
Adriani papae IUI anno primo. 

Kopie 8. X VII in den Libri variorum auf der Theodorianischen Bibliothek in Paderborn. Abschrijt 
besorgt durch den Archivar der Paderb. Abiheüvng Hm. Stolte. Dieselbe VorUige för 
Schaten*8 Druck ad annumy da bei beiden das Datum vor den Unterschrißen, die Kardmal- 
diakone vor den K-P. stehen. Darum sind auch die Inkorrektheiten bei Schoten nicht 
besonders hervo^rgehoben. 

Jaß'Lowenfeld, 10076 (6887). Erhard, Reg. 1826. 

111. 

Adrian IV. beauftragt den Erzbischof Wichmann von Magdeburg, inbetreff des Nordlandzehnten 
(decimas villaruin — de Northlandia) ztmschen dem AU WibaM von Corvei und dem Bischof 
Philipp von Osnabrück zu entscheiden. 

Im Gebiet von Tusctdum 1155 Juli 11. 

„Dilecti filii nostri." — 

Data in territorio Tusculani (!) 5 idus julii. 

Jaß, 10082 (6891). Ei^hard, Reg. 1829. Vgl. Wümana, K.-Ü. I 324 u. ö. 

112. 

Adrian IV. bestätigt dem AU Wibald von Corvei das Bechty für die welüichen Angelegen 

heilen des Stiftes Herford in Weise eines Propstes zu sorgen. 

Im Oebiet von Tusculum 1155 Juli 11. 

„Quoniam sorores Heriuordensis cenobii.** — 
Dat. in territorio Tusculano V idus julii. 

Or. m Kgl. St^A. Münster. Länge 0^13 Breite 0,175. Bulle an jetzt rctkbraimen dickfädigen- 
Seidenschnüren durch 2 Locher, Diekamp, Nr. 17. AD im Papstnamen verlängert. Datum 
von Tusculano an van anderer Hand und mit anderer Dinte. Kontext und Nacktrag von 
gleichen Händen wie die von 1155 Juli 15 J. 10088 (6894). 
Jaß-Lowen/eldy 10083. Erhard, Reg. 1828. Im Drucke bei Erhard, II, 304 zu korr. Z. 7 
von tu Wiboldo statt Wibaldo. — Z. 4 von u. aliarum ancillarum st. alionim. — Z.3 von 
tu negotia st. negocia. 



41 



113. 
Adrian IV. iibergibt das in seinen Einkünften bedeutend heruntergekommene KL Werbe dem 

Abt Wibald von Corvei und seinen Nachfolgern zur steten Leittmg mit der Vogtei und aU seinen 

Besitzungen^ wofür Corvei jährlich dem römischen Stuhle 2 Goldgtdden zahlen muss. 

Im Gebiet von Ticsctdum 1155 Juli 11, 
„Sacrosancta Romana ecclesia." — 
Dat. in territorio Tusculano (V) idus julii. 

Or. im KffL St-A. Münster. Länge 0,i7, Breite 0^19. Btdle an jetzt rothbraunen dicken Seiden^ 
faden durch 2 Locherj Diekamp Nr. 17. Adrianus verl. Schrift. Von hominum (Nulli 
ergo) an bis Schluss von einer zweiten^ nachlässiger schreibenden Hand. (Beide Hände 
arbeiten entsprechend an J. 10083 vom selben Datum). Im Datum zwischen Tuculan u. 
julii Rasuren. Der Eindruck einer grossen V var id noch zu erkennen. Da Msc. /, 132 (s' 
XII. des Kgl. St-A. Münster^ V idus aufweist, trage ich kein Bedenken, sie unter diesem 
Datum zu geben, da die Urk. zur Zeit des Abschreiben^ dasselbe noch aufgewiesen. Gründe 
Diekamps dagegen S. 590 Anm. 3 nicht stichhaltig. Wibolde abbas nicht nachgetragen,, 
vyie Diek. 591 Anm. 7 angiebt. 

Jaß-Lowenfeld, 10088 (6894) unter Juli 15. Im Druck bei Erhard, II, 305 zu korrigiren S. 85* 
Z. 3 spiritalibus st. spiritualibus, ebenso Z. 9 hinter Wibolde abbas. — Z. 7 noch Rest des 
et zu erkennen. — Z. 9 inminutum st. imminutum* — In advocatia Z. 11 ist d au>s c 
korr. — Z. 12 nostre st. nostr^. 

114. 
Adrian IV. beauftragt den Erzhischof (Arnold) von Mainz, das Kl Corvei und den Abt' 

Wibald in dem Besitz des Kl, Werbe gegen die Anfeindungen des Grafen Bobbo^ der Vogt de&: 

Kl. Werbe zu sein behaupte^ auf aUe FäUe zu schützen. 

(Um 1155 Juli 11.) 
Praedecessorum nostrorum.** — 

Fon Jaßj Bibl. I^ S. 603 Anm. b als epistola male preparata aus dem gleichlautenden Privileg 
des Oegenpapstes Victor (Vgl. Jaffij 14472 und unter Nr. 124) bezeichnet und darum in 
der IL Auflage f 10089 (6896) unter die spuria verwiesen. Da noch zwei Privilegien 
Adrians IV. für Corvei und zwar Jojß-L&wen/eldy 14466y allgemeines Privileg^ und 14465, 
Privileg bezüglich Werbes, auch unter dem Namen des Oegenpapstes Victor vorliegen^ die aber von 
Jajfi-Lowenfeld nicht beanstandet sind, glaube ich auch dieses trotz des verschiedenen Charakters 
nicht verwerfen zu sollen. J. kannte nur dieses. Wahrscheinlich sind alle 3 Privilegien zur Zeit 
Victors, den Corvei anerkannte, (vgl. Wilmans, Add. S. 47) von diesem noch einmal ausgestellt 
worden. 

115. 
Adrian IV. schreibt dem AU Wibald, er schenke denen keinen Qla/ubenj die hehaupteteny er 

^ in Griechenland gegen die römische Kirche gewirkt; er beauftragt ihn den schlechten Bath- 

9^em Kaiser Friedrich I. zu widerstehen. 

Lateran 1157 Januar 19. 
„Devotionem illam." — 

Data Laterani 14 kalendas februarii. 
Jaß-Löwen/eldy 1024b (6966). 

WefftH Urk.-Buoh.y. 6 



42 



116. 

t Adrian IV. schreibt an die Erzbischöfe HiUin von Trier, Arnold von Mainz und Friedrich 
von Köln und deren Suffragane über sein Zerwürfniss mit dem römischen Kaiser Friedrich L 

Lateran 1158 März 19. 

„Quoniam absque quiete." — 

Dat. Lateranis (!) XIIII kalendas aprilis (anno ab incarnatione domini MCLVIII). 

Fälschung. Jaffe-L&wenfeldy 10393. (CCCCXIV.) 

117. 

Adrian IV. nimmt Kl. Fischbeck in seinen Schutz und gewährt ihm gewisse Vorrechte. 

Lateran 1158 Mai 11. 

Adrianus episcopus servus servorum dei dilecte filie Demodi Visbikensi abbatisse et aliis cum ea 
canonicam vitam professis in perpelumn. Pie poslulatio voluntatis effectu debet prosequente compleri, 
quatinus et devotionis sinceritas laudabiliter enitescat et utilitas postulata vires indubitanter assumat 
Ea propter, dilecta in Christo filia, devotionem, quam erga sedem apostolicam geris, diligencius atten- 
dentes, monasterium, in quo divino mancipate estis obsequio, sub beati Petri et nostra protectione 
suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. Statuentes, ut quascunque possessiones, quecun- 
que bona idem monasterium in presentiarum juste et canonice possidet aut in futurum concessione pon- 
tificum, largicione regum vel principum, oblacione fideliiun seu aliis justis modis deo propicio poterit 
adipisci, firma vobis et hiis, que post vos susceserint (!), et illibata permaneant. Cui etiam indifferentem 
sepulturam nobilium utriusque sexus et usui vestro et earum, que canonice vobis successerint, auctori- 
tate nostra concedimus. Sanctimus (!) quoque, ut ipsum monasterium nulii omnino persona in bene- 
ficium quibuslibet occasionibus aliquando concedatur, set semper sub protectione Romanorum pontifi- 
cum atque inperatorum vel regura defensione permaneat. Preterea constituimus, ut infra ambitum 
edificiorum vel sepium memorati monasterii nemo clericorum vel laicorum jure proprietatis vel beneficii 
mansionem aliquam ullo tempore habeat, set totus loci ipsius ambitus abbatisse, sororum et aliarum 
personarum religiosarum usibus et habitacionibus pateat. Prohibemus autem, ut in eodem monasterio 
nuUi episcoporum preter Romanum pontificem liceat quamlibet jurisdictionem habere, ita ut, nisi ab 
abbatissa ipsius monasterii fuerit invitatus, nee missarum solepnia (!)») ibidem celebrare presumaL 
Ut igitur hec omnia, que supradiximus, plenum inposterum robur obtineaiit, tam vobis quam his, que 
post vos succeserint, favoris nostri auctoritate firmamus. Decernimus ergo, ut nuUi omnino hominum 
liceat prefatum monasterium temere perturbare, aut ejus possessiones auferre, vel ablatas retinere, mi- 
nuere aut aliquibus vexationibus fatigare, set omnia integra conserventur harum, pro quarum guberna- 
cione et sustentacione concessa sunt, usibus omnimodis profutura, salva sedis apostolice auctoritate et 
diocesani episcopi canonica justitia. Siqua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona hanc 
nostre constitucionis paginam sciens contra eam venire temptaverit, secundo terciove commonita, si 
non satisfactione congrua emendaverit, potestatis honorisve sui dignitate careat, reamque se divino ju- 
dicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore et sanguine dei et do- 
mini redemptoris nostri Jhesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subjaceat. 
Cunctis autem eidem loco justa servantibus sit pax domini nostri Jhesu Christi, quatinus et hie fruc- 
tum bone actionis percipiant et apud districtum judicem premia eterne pacis inveniant. Amen. Amen. (!) 
Ego Adrianus catholice ecclesie episcopus ss. 



43 



Ego Hupaldus presbiler cardinalis sancte Praxedis f. 
Ego Adelbertus presbiter cardinalis sancti Adriani f. 
Data Laterani per manum rolandi cancellarii V idus maii, indictione VI, anno pontificatus 
Adriani IIP. 

a) nach p ein Strich radirt. 

Gleichzeitige AusfeHigung im Stißsarchio Fischbeck. Länge 0^42, Breite 0,305. Bulle fehlte 
Reste dickfädigery rothbraimer Seidenschnüre erhalten durch 2 Locher. Die Urk. weüt neben 
der eigenthümlich feinen^ nach links sich neigenden, jeder Ligatur entbehrenden SchHft einige 
Sonderbarkeiten auf, die sie sehr verdächtig machen. Zunächst hat sie nur 2 Amen; dann 
stehen die Kreuze bei den Kai^dinälen hinter, statt v&r dem Namen, ein Fall, der sonst wohl 
nie vorkommt; var den Namen stehen aufällig dicke Punkte. In dem ADRIANUS der Rota 
steht zwischen A und D ein Strich. Die rechte Seite ist sehr unregelmässig vom Rand aus 
beschrieben. Der Datar Roland, der sich sonst immer als s. R. e. presb. Card, et canc. be- 
zeichnet, erscheint hier als rolandus cancellarius; das r des Namens ist klein geschrieben. 
Dazu kommt diS Schtderigkeit im Datu/m. Indiction VI und annus III passen nicht zu ein- 
ander, ganz abgesehen von der auffälligen Ausd^^cksweise. Das Monogramm ist bei v. Pßugk" 
Harttung, Specimina nicht vertreten. — Andererseits, macht Text und aussetze Gestaltung einen 
kanzleim^ssigen Eindruck. Perg. italienisch. 1 Zeile verlängerte Schrift. Die Unterschrißen 
sind einander sehr ähnlich, jedenfalls mit derselben Dinte geschrieben. Auch di^ Umschrift 
ist den Unterschriften sehr ähnlich, das Kreuz der Rota wohl besonders eingetragen. 

Nach dem nicht ganz korrekten Dimck bei Würdtwein, Subs. dipl. VI. 334 verz. Jaffi^Lowenfeld, 
10407 (7043). 

118. 

Adrian IV. bestätigt in wörtlicher Uebereinstimmung mit der Urkunde des Papstes Calixt IL 

(s. oben Nr. 36) die Rechte und Besitzungen, darunter die westfälischen, des Klosters Rastede. 

1159 Februar 17. 

Datum XIII kalendas marcii, indictione III, incarnationis dominice 1 158, pontificatus vero Adriani 
pape quarti anno III. 

Von den weatf. Besitzungen ist Swirlichin au^gefaüeny und Holthof aufgenommen. Reg. Lappen- 
berg, Hamb. ürkb. /, 216 S. 200; Ehrentrauty Fries. Archiv 18ö4y 265. Wilmans Ztschr.. 
XXV, 257 /. 388. Eist. man. Rasted. M. G. SS. XXV, 504 (c. 17 zu 1159). 

Jaffe^Lowenfeldy 10545 mit Bemerkung über die korrupte Datirung. 

119. 

Adrian IV. bestätigt die namentlich bezeichneten Gerechtsame und Besitzungen des Kl Eees.. 

Anagni 1159 Juli 30. 
„Pie postulatio voluntatis." — 

Decimas porcorum — in Resea, Embreko et Stralo — quicquid juris habetis in Wetzeuelda, Hullethe^ 

Borthusin, Ossinbeka, Bugebamnio, Werte et in Ressa — in Wileka, Darnouwe et Winetre. Quicquid 

etiam habetis ex rationabili donatione Bennonis, quondam Osnaburgensis episcopi, et Enelini Coloniensis^ 

6* 



44 



ministerialis — decimas etiam novalium in lermino Dagernouensi et cervisiale frumentum cum uno 
manso, sicut a — Frit(erico) quondam Coloniensi archiepiscopo — sunt — concessa. 

Der bei Lacomblet ly ^7 fehlende Schluaa lautet: 

Decerminus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatam ccclesiam temere perturbare aut ejus 
possessiones aufere, vel ablatas retinere, minuere, seu quibuslibet vexationibus fatigare, sed omnia integra 
conserventur eorum, pro quorum gubernatione ac sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura, 
salva in omnibus apostolice sedis aucloritate et diocesani episcopi canonica justitia. Si qua igitur in 
futurum ecclesiastica secularisve persona hanc nostre constitutionis paginam sciens contra eam temere 
venire temptaverit, secundo tertiove commonita, si non satisfactione congrua emendaverit, potestatis 
honorisque sui careat dignitate reamque se divino judicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat 
-et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris nostri Jhesu Christi aliena fiat atque 
in extremo examine districte ultioni subjaceat. Cunctis autem eidem loco sua jura servantibus sit pax 
domini nostri Jhesu Christi, quatinus et hie fructum bone actionis percipiant et apud districtum 
judicem premia eterne pacis inveniant. Amen. Amen. Amen. (Folgen die Unterschriften mit Rata 
und Monogramm.) 

Dat. Anagnie per manum Rolandi sancte Romane ecclesie presbyteri cardinalis et cancellarii III 
kalendas augusti incarnationis dominice anno M^^L^VIPII, indictione VII, pontificatus vero domini 
Adriani pape IUI anno quinto. 

Or, im KgL St-A. Düsseldorf Länge 0y683j Breite 0^572. Bulle an grünrothen Seidenfäden 
durch 2 Locher y Diekamp, Taf. Nr. 16. Unterschrift des Papstes hat grosse Ähnlichkeit 
mit der des Kontextes. E = f der Rota. Umschnß fehlt. Kreuz der Kard.-Bisch. für sich. 
Das des Kard.-Diak. Oddo ad vel. aur. vmrde zunächst besonders für sich gemacht, aber zu 
tief infolge des verlängerte der Schreiber des NaTnens den Längsbalken und machte einen 
neuen Querstrich. Im Kreuz des Odo der Querbalken radirt. Vor Bern. Port. 2 Zeilen, 
voi* lidebrand 5, vor Joh. presb. card. 1, vor Petr. diac. 3 Zeilen frei. Erste Zeile verl. 
Schriß. 

Jaße-Löwenfeldy 10579 (7124). Im Druck bei Lacomblety Urkb. ly 397 zu korrigiren tu zu er- 
ganzen: Z. 9. Von Preterea bis et auf Rasur. — Z. i3. Ursprünglich stand im Or. Em- 
broko. — Z. 16. B&gebamnio statt Bugehamnio. — Bei den Unterschriften der Kard.-Bisch. 
Portuensis und Albanensis fehlt ecclesie. — Kard.^Pr. Hubald s. crucis in Jerusalem st. 
Hier. — Ego Oddo diaconus cardinalis "ad velum aureum" sancti Georgii ss. 

120. 

Gegenpapst Victor IV. bestätigt dem Kl. Deutz seine Besitzungen^ darunter die meisten der 
in Nr. 60 genannten Westfälischen. 

Cremona 1161 Mai 11. 

„Quotiens ea," — 

Dat. Cremon§ per manum Gerardi sanct^ Romano ecclesi^ subdiaconi et dictatoris (notarii di^ 
zweite Ausfertigung) V idus maii, indictione Villi, incarnationis dominice anno MCLXI, pontificatus verci::» 
dompni Victoris pape IUI anno secundo. 

Jaffi'-Lowenfeldy 14446 (9386) u. 14447. Neuerdings wieder abgedruckt in v. Pflugk^Harttun^j^ 
Acta pontificum /, 322 u. 323 nach den Vorlagen im Kgl. St.^A. DOsseldorf. Die zweit* 
als Orig. 'Nachbildung bezeichnet. — VgL oben Nr. 60. 



46 



futurum concessione pontificum, largitione regum Tel principum, oblatione fidelium, seu aliis justis modis deo propitlO potent 
adipisci, firma Tobis Yestrisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda voeabulisr 
Decimas in Osnabrugensi episcopatu,h) decimam de curia Lutbardessen, decimam de curia Beuerungen, decimam de curia 
Dasburg, decimam de curia Mulenhusen, decimam de curia Butelestorp, decimam de curia Munden, decimam de curia Bodrike, 
decimam de curia Munichusen, decimam de curia Beldringbusen, decimam de curia Wuluelageseni), decimam de curia Hombur- 
stelde, decimam de curia Nienstede, decimam de curia Yolcmarsen, decimam de curia Lutmarschen, decimam de curia Luithenchen, 
decimam de curia Erckelen, decimam de curia Brumelincktorp, decimam de curia Leziaci, decimam de curia Castinaci, decimaiD 
de Hottope, decimam de Nuietlonk), decimam de Keflikei), decimam de Nen, decimam de curia Croppenstede, decimam de Hemmen- 
torp, decimam de curia Holthusen, decimam de curia Groninge, in Frisia quandam possessionem, que vocatur Merten, et in eodem 

loco ecclesiam de Linguardt. Concedimus etiam, ut omnia, quecunqueii') fratribus Corbeiensibus in tui me- 
moriam vel jam constituisli, vel imposlerum es constitulurus, vel alii ante te constituerunt, vel posl te 
constituturi sunt, nullus immutare vel auferren) presumat sine communi fratrum consensu. Statuimus 
etiam, ut quicunque abbas castrum Willborg, quod tu ad defensionem Corbeiensis ecclesie munivisse 
videris, in beneficium alicui concesserit, anathematis vinculo, donec resipuerit, teneatur. Sancimus quoquc, 

ut ipsum monast«rium nulli omnino persone in beneficium, quibuslibet occasionibus aliquando concedatur, sed semper sub 
protectione Romanorum pontificum atque imperatorum vel regum defensione permaneat, adjicientes, ut monasterium de 

Eresbergh, monasterium in Grunige et monasterium in Kemnada nunquam ab eodem Corbeiensi alienentur mo- 

nasterio, sed per ipsius loci abbatem sicut usque modo semper regantur et salubriter sub monastice discipline regola ordinentur 
nee alicui facultas sit, quicquam de bonis eorundem triimi monasteriorum ad usus et prebendam deo inibi famulantiamo) commutare 
in beneficium concedere, vel alienare sine COnsensu^) fratrum in ijsdem cenobiis manentium favore Corbeiensis capituli. Volumus 
etiam, ut prepositura clericorum ecclesie sancti Pauli, que vocatur Noua Ecclesia sub ejusdem abbatis Corbeiensis ordinatione 
sicut hactenus semper consistat, nee abbati vel preposito liceat canonicorum prebendas absque clericorum conniventia in beneficium 
conferre, seu commutare atque distrabere. Preterea constituimus, ut infra ambitum muri memorati Corbeiensis monasterii nemo 
clericorum vel laicorum jure proprietatis vel beneficii mansionem aliquam ullo tempore babeat, sed totus ipsius loci ambitus 
abbatis, monacborum et aliarum religiosarum personarum usibus et habitationibus pateat. Prohibemus autem, ut in eodem 
monasterio nulli episcoporum preter Romanum pontificem liceat quamlibet jurisdictionem habere, ita ut nisi ab ab bäte ipsius 
monasterii fuerit invitatus nee missarum solennia ibidem celebrare presumat. Ut igitur hec omnia, que supra dizimus, plenum 
imposterum robur obtineant, sicut in authenticis predecessorum nostrorum privilegiis continentur, tam tibi quam tuis SUCCessoribus 
ea favoris nostri auctoritate firmamus. Decemimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatum monasterium temere per- 
turbare, aut ejus possessiones auferre, vel ablatas retinere, minuere aut aliquibus vexationibus fatigare, sed omnia q) integra 
conserventur eorum, pro quorum gubematione et sustentatione concessa simt,u8ibu8 omnmo profutura, salva in omnibus apo- 
stolice sedis auctoritate. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona hanc nostre constitutionis paginam sdens 
contra eam temere venire tentaverit, seeundo tertiove conmmoneatur (I)> ^^ l^OTi (!) satisfactione congrua emendaverit, potestatis 
honorisque sui dignitate careat, reamque se divino judicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore 
et sangnine ') dei redemptoris nostri Jesu Christi aliena fiat atque in extremo exaodne districte ultioni subjaceat Cunctis autem 
eidem loco juxta (I) servantibus sit pax domini nostri Jesu Christi, quatenus et hie fruetum bone actionis percipiant et apud 
districtum judicem premia eteme pacis inveniant. Amen.») 

a) et fehlt C. — b) sacre B. — c) et prop. fehlt C. — d) deo B, — e) hter fekUtat, was die Bulle Adrians hat. 

— f) dinosceris in Bulle A,*8, — g) presenti B. — h) hierhin gehört die Stelle, nicht an den Schluss der QiUeraufzäklumg wie 
Additamenta S. 47 L Z, hat; darum fällt auch Z, 17 das videlicet weg, — i) das esen in B st, e korrigirt von einer gleich- 
zeitigen Handf die auch sonst zahlreiche Korrekturen in der rucht korrekten Abschrift angebracht. — k) In B, korr. aus Nuet- 
Ion. — l) in B. korr, aus Keslich. — m) queque C, — n) aut eferre C. — o) pertinentibus fehlt, — p) consensu korr, aus ass. 

— q) statt des gewöhnlichen illibata omnia et. — t) das gewöhnliche et domini fehlt, — s^ ein zweites amen von der korr, Hand 
durchstrichen, Dass die von Z, 21 an corpus gedruckten Abweichungen von Vorurkunde Adrians nicht blas Inkorrektheiten der 
Abschrift, ergiebt sich am der üebereinstimmung mit ürk, Lucius III, von 1184 Oct, 29. 



47 



Kopie s. X VII im Carveier Sammelband I (B) nach einer Abachrift des Notars Arnold Pickhardt, 
die derselbe dem Original entnommen. (Praesenlem copiam cum suo originali concordare 
attestor.) Auszug Patdlinfs in Mscr. /, 250 im Kgl, St-A. Münster (Q, den P. nach 
seiner Angabe aus zwei vidimirten Kopien des Henricus Kox und des Arnold Pickhardt nahm. 
Dieser Auszug mit den Ergänzungen aus der Urkunde Adrian IV. von 1155 Februar 27 , 
aber mwr bis sancimus quoque, gedruckt WÜmanSj Additamenta, 52. Von Sancimus quo- 
que bis zum ßckluss B alleinige Quelle, da PaulUni diesen Theil, weü „tn aUen^ mit der Bulle 
Adrians übereinstimmend, nicht unedergab. Auf der Rückseite der Kopie steht folgender interes- 
santer Eakurs von verschiedeTien Händen s. XVII: Abbas Conradus — vixit circa annum 1175. 
Deinde tres fuerunt Victores pontifices, quorum postremus obiit anno 1086 (am Rand 
karrigirt 1186 (!) vel circitei^. Fuerit ergo ürbanus III, qui circa tempora Conradi 
vixerit, posito, quod nuUus ante Conradus co6vus Victori papae vixerit; aut si Victor 
IV fuerit, antipapa fuit, qui sedit contra Alexandrum tertium. Ergo Privilegium nullius 
valoris. — Im Grüterverzeichniss ist, wie schon Paullini bemerkt, das insulam Ruianam et 
piscationem Hocwar ausgelassen und der Osnabrücker Zehnt hinzugefugt. Ebenso fehlt vor 
Hottope da^ Wort curia. 

Jaff^'Löwenfeld^ 14466 mit Wilmans, Additamenta, 52 zu 1162 nach Juni 30, hinter die ürk. 
Viktors fiir Konrad über Kloster Werbe, gesetzt. 

124. 

Gegenpapst Victor IV. beauftragt den EkMen Konrad von Mainz, AU Konrad von Corvei 

im Besitz des Kl. Werbe gegen die Änfeindtmgen des Grafen Bobho, der Vogt des Kl, Werbe 

zu sdn hehav/pte, nöthigenfaüs mü Anwendung kirchlicher Strafen zu schützen. 

Besancon 1162 September 11. 
„Predecessorum nostrorum." — 
Data Bisuntie IIP idus septembris. 

Jaß'Lowenfeld, 14472 (9402). Drucke Schaten ad annum 1160, Wigand, Archiv III, 2, 4. 
Wilmans, Add. 51 mit falscher Adresse, u. s. w. VgL die gleichlautende ürk. Adrians IV. 
för Abt Wibald oben Nr. 114. 

125. 

Alexander III. hat auf Bitten des Kapitels der Kirche zu Paderborn selbigem das Kloster 
in Hdmershausen, une es besagtes Kapitel canonice besässe, konfinnirt. Anno 1160 (!) datum 
Lateran. Y kalendas aprilis. 

Lateran 1166—79 M&rz 28. 

So Inhalt einer Notiz im Helmerehäuaer Repertoriwn im Kgl. St-A. Marburg. Urkunde selbst 
wird dort bereits seit einef* Reihe von Jahren vermisst. Im Jahre 1160 und folgg. war 
Alexander IIL nicht im Lateran; es können nur die Jahre 1166 u. 1167, 1178 u. 79 in 
Betracht kommen. Eine Verwechselung mit Alexander IV. und J. 1260 schon aus sachlichen 
Gründen u. auch darum unmöglich, weil Alexander IV. 1260 März in Anagm sich au/hielt. 

Fehlt Jaß^-Lowen/eld. 



48 



126. 

Jlexcmder HL bestätigt die im Privileg des frühem Bischofs Phüipp von Osnabrück gewährten 
Hechte und Qremen der Osnabrücker Domkirche. 

Venedig 1177 August 3. 

Alexander episcopus servus servorum dei dilectis filiis clericis ecclesie beati Petri in Osn(abruge)- 
salutem et apostolicam benedictionem. lustis petentium desideriis dignom est nos facilem prebere 
consensum et vota, que a rationis tramite non discordant, effectu sunt prosequente complenda. Eapropter, 
dilecti in domino filii, vestris justis postulationibus grato concurrentes assensu, jura et terminos eccle- 
sie vestre, secundum quod distincti sunt et in privilegio Philippi quondam Osnabrugensis episcopi 
continentur et vos juste possedisse noscimini, vobis et ecclesie vestre auctoritate apostolica confirmamus 
et presentis scripti patrocinio communimus. Statuentes, ut nuUi omnino hominum liceat hanc paginam 
nostre confirmationis infringere vel ei aliquatenus contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, 
indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eins se noverit incursurum. 
Dat. Venetiis in Riuo alto III nonas augusti. 

Or. im Domarchiv zu Osnabrück ; an mehreren Stellen waaeerfieckig» Länge ö^, Breite 0,195: 
Bulle an gelben Seidenfäden durch 2 Locher fehlt Alexander in verlängerter Schrift, 

Jaß'Löwenfeld, 12908 (8520). Erhard, Reg. 2027. Moser, Oen. Oesch. IV, 68. Das hier 
ciürte Privileg Philipps, Erhard, II, 251. 

127. 

Alexander III. nimmt in einem Schreiben an Abt Wolfram von Werden (Wlirano Verdn- 

nensi abbati) das Kloster mit seinem Besitz, namentlich die Kirche hothxiBen(Leuze) in Flandern 

und das Kloster Helmestedunum (Hdmslädt) in apostolischen Schutz^ bestätigt den Gebrauch der 

bischöflichen Bekleidungsstücke und die früheren päpstlichen Privilegien. 

Lateran 1178—79 Mai 25. 
„Votis et desideriis.** — 
„Dat. Laterani VIII kalendas junii. 

Jaffi'Lowenfeld, 13266. Gedr. nach dem Or. im Landeshauptarchiv zu Wolfenbüttel v. Pßugk-- 
Harthmg, Acta ponUficum I, 299, nach dem Über privil. major s. XII im St-A. Düsseldorf 
von Crecelius, Ztschr. des Bergischen Geschichtsvereins VII, 30 zu J. 1176. 

128. 

Alexander III. bestätigt dem, Erzbischof Phüipp von Köln und dessen rechtmässigen Nachr 
folgern alle Hechte^ Ehren und Besitzungen der Kölner Kirche, darunter comicias in Westphalia,. 
que vulgariter gograf hesphe (!) dicuntur, et allodia Dulberh, Hachen, Marchan, Wassenbergh» 

Lateran 1178 Junii 19. 

„Etsi teneamur.** — 

Dat. Laterani per manum Alberti (sancte Romane) ecclesie presbiteri (cardinalis) et cancellarii 
XII(I) kalendas julii, indictione XI, incamationis dominice anno (MGLXXVIII), pontificatus vera 
(domi)ni Alexandri pape III anno XYIIII. 



49 



Or. (beschädigt) im Stad^Archiv in Köln. Länge 0y75y Breite 0^628. Nach freundh Mittheilung 
des Herrn Dr. Kot*th sind Ringkreuz und oberer Strich am E der Papstunterschriß für sich 
gezeichnet; diese van Hand des Schreibers des Kentextes. Kardinalsunterschriften^ ohne Lücken, 
sämmüich von verschiedenen Händen; mit gleicher Dinte haben die K-D. Cynthius und Hugo 
zeichnen lassen, die Kreuze der beiden sind für sich. Datumzeile von Hand des Schreibers 
des Kontextes^ A in Alberti wahrscheinlich nachgetragen. 

Jaß-Lowenfeld, 13076 (8393). Erhard, Reg. 2042. Gedr. Seibertz, ürkb. /, 73 und zuletzt 
aus dem Or. Korth, Anneden des hist. Ver. f. d. Niederrhein XLI S. 78. 



129. 

Alexander HL bestätigt die Schenkung des Guts Lasünggeri seitens Heinrich IV. an die 
Mindener Kirche. Tusadum 1180 Juni 27. 

„Justis petentium desideriis." — 
Datum Tusculani quinto kalendas julii. 

Jaffe^Lowenfeldj 13671 (8798). In einem alten Mindener Repertor. im Kgl. St-A, Münster 
Msc. Ilf 189 Nr. 195 heisst es: Alexander papa confirmat donationem curtis Laslingheri 
factum capitulo Mindens! ab Henrico 4. 1063. Die Urk. Heinrich IV. jetzt Wilmans-Phi- 
lippiy Kaiserurkk. IIj 207. Das Gut vdrd dort bezeichnet L. in pago Angeri dicto in 
comitatu Ottonis ducis. 



130. 

Alexander III. nimmt auf Bitten des Propstes Heinrich Stift Obemkirchen in seinen Schutz 

tmd bestätigt seine Besitzungen. Viterbo 1181 August 15. 

„Apostolice sedis auctoritas." — 

Dat. Viterbii XVIII kalendas septembris. 

Jaffi-Lmjoenfeldy 1442i. 



131. 

Ludtts III. bestätigt nach Bericht des Bischofs Werner (!) dem Kl. St. Mauriz in Minden 

die Schenkungen des Edlen Mirabüis: mansionem, quo vulgo Brok dicitur, cum prediis adja- 

centibus, videlicet Elimet et duas areas cum agris earum, — predia Nienstide, Rothehusen^ 

Wackeriuelde, Eilenuelde, Ecwardinchusen, Ostehoue, Risuelde, Ebnet, Winethorpe, Honhurst, 

— ecclesiam in Geteneburch, — in Stenburch, — unum mansum in Larthorpe, duos in 

Bemessen, unum in Mundere, unam curtem in Merbike, unam in Sulbike, unam in Hursten^ 

Tmam domum in Stidere, unam in Binctelen, unam in Basse, ecclesiam in Suarmenstide. 

Lateran 1181 November 2. 
»Que religiosis locis." — 
Dat. Laterani IUI nonas novembris. 

Westf. Urk.-Buch. V. 7 



50 



Or. im KgL St-A. Münater. Länge 0,25, Breite 0,23. Bulle an rothgelben Seidenfäden durch 
2 Locher, Diekamp, Tafel Nr. 21. Das W im Satze: ex scripto siquidem venerabilis 
fratris nostri W episcopi Mindensis accepimus ist van anderer Hand und Dinte aber 
anscheinend in der Kanzlei nachgetragen. Bischof war aber damals schon seit mehr als 
einem Decennium Anno. Ebenso auffällig wie dieser Irrthvm ist die Form indignationem 
omnipotentis dei et beatonim Petri et Pauli anathema se noverit incursurunL In 
anathema statt apostolorum ejus ist nur das erste a ursprunglich, das übrige mit dunklerer 
Dinte und grösser aber von Kanzleihand geschrieben. In der G^uteraufzählung Nienstide korr. 
aus hienstide. Mit derselben auffallend dunklen Dinte von einer von der Hand des Kontext- 
Schreibers sehr verschiedenen Hand ist Erhard, II S. 162 Z. 4 auf Rasur ex predicti no- 
bilis donatione ntichgetragen, 

Jaffe-Lowenfeld, 14510 ^411). Erhard, Reg. 2110 zu 1181—85. Dort Drucke. 

132. 

Lucms HL nimmt Kl. Kappenberg und sdne Besitzungen in seinen Schutz, verbietet von nun 
an keine Schwestern mehr aufzunehmen, sondern nach dem Tode der jetzigen solle das Kloster von 
dieser Last befreit werden, gestattet die Versetzung der noch lebenden Schwestern durch ihren geistl, 
Vorstand an einen andern Ort, befiehlt, duss die Schwestern des von den Gründern Rappenbergs 
gestifteten Weseler Klosters dem Kappenberger Propst unterstellt bleiben sollen und trifft Bestim- 
mungen viber Verpflegung der Fremden, Eintritt ins Kloster, Verhalten beim Interdikt u. s. w. 

Rom 1181 November 18. 
„Religiosam vitam." — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum per manum Alberti sancte Romane ecclesie presbyteri cardinali« 

'et cancellarii XIIII kalendas decembris, indictione XIIII, incarnationis dominice anno M^C^LXXXI, ponti- 

ficatus vero domini Lucii anno I. 

Or. im Kgl. Su-A. Münster. Länge 0,60, Breite 0,51. Btdle an rothgelben Seidenfäden. 

kamp Taf. Nr. 21. 1. Zeile verl. Schnß bis in perp. Papstunterschrift von der Hanc:^^ 
des Schreibers des Kontextes. Umschrift wohl von besonderer Hand. Ringkreuz von zitterige^- ^ 
Hand, ziemlich weit von dem Längssttnch des Innenkreuzes entfernt. f E des K-D. Je 
cinctus für sich gezeichnet; zwischen den beiden Unterschriften der K.-D. ' 3 Z. freu Per 
zeigt viele Rasuren. Dinte vielfach ausgelaufen. Evangel. in sanctique Johannis evangelist-^ - 
auf Rasur mit anderer Dinte nachgetragen. 

Jaß'Lowenfeld, 14520 (9423). Erhard, Reg. 2097. Im Drucke bei Erhard, II, 4t5 r-^= 

korrigiren S. 156, Z. 3 prohibemus st. prohibentes. — Z. 15 tertiove st. terciove- 

In Unterschriß des lacinctus zu lesen in Cosmydyn. 

133. 

Lucius HL gestattet dem Osnabrücker Domkapitel die in Laienbesitz befindlichen kirtMich^^ 

Zehnten auf aUe Weise einzulösen. 

Lateran 1182 März 2. 

Lucius episcopus servus servorum dei dilectis filiis capitulo sancti Petri Osnaburgensi salutem 
apostolicam benedictionem. Que a nobis rationabiliter expetuntur, animo nos decet libenti concedere, 




51 



prosequente ea eflfectu complere. Ea propter, dilecti in domino filii, vestris justis postulationibus 
benignius annuentes decimas ad ecclesiam ipsam spectantes, quibuscumque modis poteritis de manu 
redimere laicorum et eas nullius contradictione obstante vestris usibus applicare, liberam auctoritate 
presentium vobis impendimus facultatem. NuUi ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre 
confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attentare presumpserit, 
indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incursurum. 
Dat. Laterani VI nonas martii. 

Or, im Domarchiv zu OsnabiUck. Länge 0^103^ Breite 0^145. Bulle an gelbrothen Seidenfäden durch 
2 Locher befestigt, abgeschnitten, fehlt jetzt. Lucius in verlängerter Schrifi. 

Jaß-Lowenfeld, 14598 (9458). Erhard, Reg. 2113. Druck: Moser, Osn. Gesch. IV, 68. 

134. 

Ltwius III. verbietet dem Bischof von Osnabrück die am den Händen der Laien befreiten 

<^er noch zu befreienden Zehnten irgend einem Laien zu überlassen. 

Lateran 1182 März 3. 

Lucius episcopus servus servorum dei venerabili fratri Osnaburgensi episcopo salutem et aposto- 
licam benedictionem. Fraternitatis tue discretio, sicut pro certo credimus, non ignorat, quod cum decime 
sine periculo nequeant a laicis possideri, non sunt eis sub occasione aliqua concedende. Ideoque 
auctoritate tibi apostolica prohibemus, ne decimas, que de manu laica sunt erepte vel liberari poterunt 
in futurum, cuiquam laicorum assignes, sed in refectionem ecclesiarum et sustentationem clericorum et 
pauperum, sicut in canonibus est statutum, studiose convertas. Ita quod ex hoc nee hominum de- 
tractionem incurras, nee indignationem divinam in suppremo (!) valeas examine formidare. Dat. 
Laterani V nonas martii. 

Or. im Domarchiv zu Osnabrück. Länge 0fi8, Breite 0,13. Btdle an Hanfschnur durch 2 

Löcher fehlt jetzt. 
Jaß'Löwenfeld, 14600 (9459). Erhard, Reg. 2114. Druck: Moser, IV, 71. 

135. 

Lucius III. gewährt Propst und Konvent von Osnabrück eine freie Begräbnissstätte für alle 

sticht Exkonimunizirten. Lateran 1182 März 3. 

Lucius episcopus servus servorum dei dilectis filiis preposito et conventui Osnaburgensi salutem 
^t apostolicam benedictionem. Si quando postulatur a nobis, quod juri conveniat et ab ecclesiastica 
xion dissonet honestate, petentium desideriis facilem debemus impertiri consensum eorumque vota 
^ffectu prosequente complere. Eapropter postulationibus vestris gratum impertientes assensum sepulturam 
^cclesie vestre liberam esse decernimus, ut eorum devotioni et extreme voluntati, qui se illic sepeliri 
deliberaverint, nisi forte excommunicati vel interdicti sint, nuUus obsistat, salva tamen justitia illarum 
ecclesiarum, a quibus mortuorum Corpora assumuntur. NuUi ergo omnino hominum liceat hanc paginam 
nostre concessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attentare pre- 
sumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatormn Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit 
incursurum. Dat. Laterani V nonas martii. 

Or. im Domarchiv zu Osnabrück. Länge 0,135, Breite 0,135. Bulle an gelbrothen Seidenfäden 
durch 2 Locher fehlt jetzt. Lucius in verlängerter Schrift. 

Jaffi-Lowenfeld, 14601 (9460). Erhard, Reg. 2115. Druck: Moser, IV, 70. 

7* 



52 



136. 
Papst Lucius III. nimmt das Kl. Arolsen in seinen Schutz^ bestätigt dessen Bemtzungen^ macht 
Bestimmungen für den FaU eines Interdiktes, der Wahl des Propstes u. s. w. 

Velletn 1182 December 7. 
Lucius episcopus servus servorum dei dilectis filiis Eremborto (!) preposito ecclesie sancti Jacob! 
in Aroldesenn eiusque fratribus tarn presentibus quam futuris regulärem vitam professis in perpetuam 
memoriam (!). Pie postulatis voluntatis effectu debet prosequente compleri, ut et devotionis sinceritas 

• 

laudabiliter enitescat et utilitas postulata vires indubitanter assumat. Eapropter, dilecti in domino filii, 
vestris iustis postulationibus clementer annuimus et prefatam ecclesiam sancti Jacobi in Aroldessen, in 
qua divino estis obsequio mancipati, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis 
scripti privilegio communimus. In primis siquidem statuentes, ut ordo canonicus, qui secundum Deum 
et beati Augustini regulam in eo loco institutus esse dinoscitur, perpetuis ibidem temporibus inviolabi- 
liter observetur. Preterea quascumque possessiones quecumque bona eadem ecclesia in presentiarum 
iuste et canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel principum, obla- 
tione fidelium, seu aliis iustis modis prestante domino poteiit adipisci, firma vobis vestrisque successoribus 
et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda vocabulis. Locum ipsum, in quo 
prefata ecclesia sita est, cum omnibus pertinentiis suis ^ddelicet in \illulis parrochie attinentibus, que 
sunt Tiderechusen, Huneckhusen, Wenkerechusen, Horlsem, Wranckeneuorde, Remmeckhusen, Nehnchusen, 
quicquid habetis in Wockehagen, Waroldern, Liethberne, Genbicke, Biwanc, Otrechusen, Alrem, 
Wranckehusen, Heketsekesen, Leuitmersen, Oierechusen, Ricmerechusen et Rodem. Sane novalium 
vestrorum, que propriis manibus aut sumptibus Colitis, sive de nutrimentis animalium vestrorum nullus 
a vobis decimas presumat exigere. Liceat quoque vobis clericos et laicos liberos et absolutos e seculo 
fugientes ad conversionem recipere et eos absque contradictione aliqua retinere. Prohibemus insuper, 
ut nuUi fratrum vestrorum post factam in eo loco professionem fas fit absque prepositi sui licentia 
nisi artioris relligionis (!) obtentu discedere, discedentem vero absque communium litterarum 
cau tione nullus audeat retinere. Cum autem generale interdictum terre fuerit, liceat vobis ianuis 
clausis, non pulsatis campanis, exclusis communicatis (!) et interdictis, summissa voce, divina officia 
celebrare. Sepulturam preterea ipsius loci liberam esse decernimus, ut eorum devotioni et extreme 
voluntati, qui se illic sepeliri deliberaverint, nisi forte excommunicati vel interdicti sint, nullus obsistat, 
salva tamen iusticia illarum ecclesiarum, a quibus mortuorum Corpora assumuntur. Obeunte vero te 
nunc eiusdem loci preposito vel tuorum quolibet successorum nullus ibi qualibet surreptionis astuüa 
seu violentia preponatur, nisi quem fratres communi consilio vel fratrum pars consilii sanioris secundum 
dei timorem et beati Augustini regulam providerint eligendum. Preterea novas et indebitas exactiones 
ab archiepiscopis, episcopis, archidiaconis seu decanis aliisve omnibus ecclesiasticis personis omnino 
vobis fieri prohibemus. Decernimus ergo, ut nuUi omnino hominum liceat prefatam ecclesiam temere 
perturbare aut eins possessiones auferre, vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet vexationibus 
fatigare, sed omnia integra conserventur eorum, pro quoriun gubernatione ac sustentatione concessi (!) 
sunt, usibus omnimodis profutura, salva apostolice sedis auctoritate et diocesani episcopi canonica 
iusticia. Si quaigitur in futurum ecclesiastica secularisve persona hanc nostre constitutionis paginam 
sciens contra eam temere venire temptaverit secundo tertiove commonita, nisi reatum suum digna 
satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere 
de perpetua (!) iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris 
nostri Jesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. Cunctis autem 
ei dem loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Jesu Christi, quatinus et hie fructum bone 
actionis percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. Amen. Amen. (!) 



53 



R. Ego Lucius katholice sedis episcopus ss. M. 

f Ego Theodinus Portuensis et sancte Rufine sedis episcopus (ss). 

f E^o Henricus Albanensis episcopus ss. 

f Ego Viuianus tituli sancti Stephani in Celio monte presbyter cardinalis ss. 

f Ego Laborans presbyter cardinalis sancte Marie trans Tiberim tituli Galixti ss. 

f Ego Rainerius sancti Georgii ad velum aureum diaconus cardinalis (ss). 

f Ego Gratianus sanctorum Gosmi (!) et Damiani diaconus cardinalis (ss). 
Dat. Velletri per manum Alberti sancte Romane ecclesie presbyteri cardinalis et cancellarii VIP 
idus decembris, indictione prima, incarnationis dominice anno millesimo centesimo octuagesimo secundo, 
pontificatus vero domini Lucii pape III anno secundo. 

Atu dem AroUener Kapiar I s. XVL auf det' Domänenkammer in Arolsen /• 8 und 9. Die 
Kreuze der Kardinale sind denen des Or, nachgemalU Bei einigen das ss, vergessen oder 
wegen Enge des Raumes nicht gesetzt Die beiden K-D. stehen unter dem Datum. 

Nicht bei Jaße-Löwenfeldn 

137. 

Ludtis III. nimmt auf Bitten der Äbtissin MecMUd und des Konventes des Kl. Möüeni>eck 
dieses in seinen Schutz. Insbesondere bestätigt er die Schenkung des Dorfes MöUenbeck seitens der 
JStifler HUddmrg und des Priesters FoUcarty die Zehnten von 120 Pflügen, welche Bischof Drogo 
von Minden für einmalige jährliche freie Einkehr der Mindener Bischöfe in dots Kloster ge- 
schenkt hat. Veü^tri 1182—83 März 17. 

„Virginibus sacris." — 

Datum Velletri XVI calendas aprilis. 

Jaffiy 14729 (9504). Neuabdruck aus HoyeVy Relatio hiatorica de ßindatiatie 7nopiasteri% Molebeccensia 
1626 in Pflugk^Harttung, Acta pontißcum III, 326. 

138. 

lAiciitö HL bestätigt dem Abte Wolfram von Werden den Besitz und die Hechte des lüosters, 

toelches er in apostolischen Schutz nimmt, sowie die Zugehörigkeit von Hdmstädt und die früheren 

päpstlichen Privilegien; er gewährt fr des Äppellationsrecht und verbietet die Erhöhung der Abgaben. 

Vdletri 1182—83 Aprü 12. 
»Religiosorum virorum votis." — 
Dat. Velletri II idus aprilis. 

Jaffi-Lowenfeld, 14754. Druck bei Pftugk^Harttung, Acta pontißcum I, 344. Eine mir vorliegende 
schlechte Kopie aus den libri Variorum III von Qiefere zeigt die Jahreszahl 1183. 

139. 

Lucius HL bestimmt, dass Werden und Helmstädt nur der Jm^diction des römischen Stuhles 

unterstehen sollen. Velletri 1182—83 Aprü 12. 

„Sedes apostolica.'' — 
Datum Velletri II idus aprilis. 

Jaß-Lowenfeldy 14755 (9512). 



54 



140. 

Lucius III. bestätigt dem Kl. Busdorf seinen Besitz^ im besonderen die von seinem t^ifler 

Bischof Meinwerk ihm übertragenen Otitery namentlich parrochia, que est super quinqae yillas,. 

quarum nomina sunt hec: Aspethera, Hildelinghusen, Hassurtheusen, Hohensili, Asbehting- 

husen. VeOetri 1182—83 Mai 30. 

„Pie postulatio voluntatis." — 
Dat. Velletri III kalendas junii. 

Or. im Kgl. St-A. Münster. Länge 0,175y Breite 0,195, Bulle an rothgrünen Seidenfäden 
durch 2 Löcher, Diekampy Tafel Nr. 22. Diek.'s Angabe, Mitth. 3, 590, dose das Datum 
nachgetragen, ist unrichtig. Die Anfangsbuchstaben mehrerer Sätze, auch das L in verL Lucius 
sind mehrfach van Schreiber überzogen; dadurch haben die Buchstaben eine dunklere Färhmg 
erhalten. Mehrfache Korrekturen u. Rasuren. So (Druck Additamenta Nr. 64) 'S. 66 Z. 
9 V. u. \ in postulatio, Z. 1 v. u. re in areis, S. 57 Z. 1 in Hassurtheusen (Druck irrig 
Hassvitheusen) a auf Rasur, t korrigirt aus c, Z. 2 \ in decemimus. In derselben 
Zeile muss statt ecclesie vestre, tcie das Or. ursprünglich hatte, vestre ecciesie stehen 
(ÜTnetellungszeichen). 

Jaß-Lowenfeld, 14790 (9521). Erhard, Reg. 2128. Drucke: Schoten ad anuum 1183; WÜ- 
mans, Additamenta 164, 

141. 

Lucius HL bestätigt die namentlich aufgeführten Besitzungen des Kl. Abdinghof ausser den 
in Nr. 54 aufgeführten, hinter Helsen: domum in palude, dann am Schluss : curiam rkinhouen,. 
Dedinghuson duas domos, Cniuilinghuson, dimidiam decimam in Aldendorp, locum salis in 
TJflon, locum salis in Saltkoten, Eilardighusen, rivum Bimbeke cum molendino, vineta in 
Burhoue, Eluerhinkighusen, decimam in Welpinctorp und die bereits in der Urk. Eugen IIL 
gewährten Privilegien. Velletri 1183 Februar 27. 

„Religiosam vitam eligentibus." — 

Dat. Velletri per manum Alberti sancte Romane ecclesie presbyteri cardinalis et cancellarii ID 
kalendas martii, indictione II, incarnationis dominice anno MCLXXXIP pontificatus vero domni Lucü 
pape III anno IL 

Or. im Kgl. Su-A. Münster. Länge 0,615, Breite 0,54. Bulle an rothgelben Seidenfäden, 
Diekamp, Tafel Nr. 22. Papstunterschriß von Hand des Schreibers des Kontextes, Kret^ 
und E (in Egq) von einer Dinte, mit der anscheinend auch die Umschrift geschrieben. Kar^ 
dinalsunterschriften ohne Lücken; f des K.-P. Laborans und f und Ego des K.-P. Raneriii^ 
ßir sich. Datumzeile von Hand des Kontextschreibers, A in Alberti von anderer Dinte. 5^ 
1 bis in perp. verlängerte Schrift. 
Jaß'Löwenfeld, 14847. Erhard, Reg. 2126. Im Druck Erhard II, 431 zu korrigiren S. 16i^ 
Z. 1 im Or. steht Wilbod. und Sturenb mit Abkürzungszeichen hinter d und b. Nr, 5^^ 
hat Wilbodessun und Sturenbrug. — Z. 2 Nortbugnon st Nortburgnon. — Z. 11 El--^ 
uerhinkighusen korr. aus Eluersningk. In den Kardmalsunterschrißen bei Theodim^^ 
sancte Rufine st. sanctae Rufinae, bei Raneriu^ Pagmachii st. Paginachii. Über Abwei-^ 
chungen in den Oi'tsnamen vgl. Register. 



i 



55 



142. 

Lucittö HL nimmt Kl. WiUebadessen in seinen SchtUa, bestätigt die namentlich aufgeführten 

Besitzungen des Klosters und gewährt ihm verschiedene Privilegien. 

Vdletn 1183 Februar 27. 

Lucius episcopus servus servorum dei dilecto filio Henrico abbati et sanctimonialibus monasterii 

Wilboldessen tarn presentibus quam futuris monasticam vitam professis in perpetuum. Effectumjusta 

postulantibus indulgere etvigor equitatis et ordo exigit rationis, presertim cum petentium voluntas etpietas 

a^'uvat et veritas non relinquit. Eapropter, dilecte in domino filie, vestris postulationibus clementer 

annuimus, etmonasteriumvestrum, in quo divino mancipate estis obsequio sub beati Petri et nostra pro- 

tectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. Inprimis siquidem statuentes, ut ordo 

monasticus, qui secundum deum et beati Benedicti regulam in eodem monasterio constitutus esse dinoscitur, 

perpetuis ibi temporibus inviolabiliter observetur. Preterea quascunque possessiones, quecunque bona 

idem monasteriiun inposterum juste et canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione 

regum vel principum, oblatione fidelium, seu aliis justis modis prestante domino poterit adipisci, 

flrma vobis vestrisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda 

Tocabulis : Wilbodesson, Wateruelde, Trevere, Alride, Ossenthorp, Hemelhusen, Rocethehusen, Northen, 

Wellethe, Ilrenhusen, item Northen, Histinche, Wetene, Hathebatessen, Volmarsen, Guntersen, Adenen, 

Othehem, Honrothen, Ouerethe, curtem in Suthem et decimam super eandem villam, Esnethe, Gheueburche, 

Limgo, Winnethe, decimam in Eddessen, decimam in Hatheburgusen, decimam in Richersen, decimam 

in Harderenssen, Sundram in Hörnen, domum infra muros civitatis Patherburnensis et quinque areas 

et juxta civitatem tres mansos, et dimidium Sidechodessen, Haren, item in Alriden duos mansos, decimam 

oniniimi novalium vestrorum, et omnes decimas in terminis decimarum vestrarum. Cum autem generale 

interdictum fuerit, liceat vobis clausis januis, exclusis excommunicatis et interdictis, non pulsatis campanis, 

suppressa voce divina officia celebrare. Sepulturam quoque loci istius liberam esse concedimus, ut 

^orum devotioni et extreme voluntati, qui se illic sepeliri deliberaverint, nisi forte excommunicati sint 

vel interdicti, nuUus obsistat, salva tamen justitia illarum ecclesiarum, a quibus mortuorum corpora 

assumuntur. Obeunte vero te nunc ejusdem loci abbate, vel tuorum quolibet successorum nuUus ibi 

<pialibet subreptionis astutia seu violentia preponatur, nisi quem sorores communi consensu, vel pars 

consilii sanioris secundmn dei timorem et beati Benedicti regulam providerint eligendum. Decernimus 

ergo, ut nuUiomnino hominum liceat prefatam ecclesiam perturbare, aut ejus possessiones auferre, vel 

ablatas retinere, minuere, seu quibuslibet vexationibus fatigare, sed omnia integra conserventur eorum, 

pro quorum sustentatione ac gubernatione concessa sunt, usibus omnimodis profutura, salva sedis 

apostolice auctoritate et diocesani episcopi canonica justitia. Si qua igitur in futurum ecclesiastica, 

secularisve persona hanc nostre constitutionis paginam sciens contra eam temere venire tentaverit 

secundo tertiove commonita, nisi presumptionem suam digna satisfactione correxerit, potestatis honor- 

isque sui dignitate careat, reamque se divino judicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et 

a sacratissimo corpore ac sanguine dei redemptoris nostri Jesu Christi aliena fiat atque ,in extremo 

examine districte ultioni subjaceat. Cunctis autem eidem loco sua jura servantibus sit pax domini 

nostri Jesu Christi, quatenus et hie fructmn bone actionis percipiant et apud districtum judicem premia 

«terne pacis inveniant. Amen. 

R. Ego Lucius catholice ecclesie episcopus. M. 

f Ego Theodinus Portuensis et sancte Rufine sedis episcopus ss. 
f Ego Henricus Albanensis episcopus (ss). 
f Ego Gratianus sanctorum Cosme et Damiani diaconus cardinalis ss. 



56 



f Ego Vivianus sancti Stephan! in Celio monte presbyter cardinalis (ss). 

f Ego Laborans presbyter cardinalis sancte Marie Irans Tiberim tituli Calixti ss. 

f Ego Ranerius presbyter cardinalis sanctorum Johannis et Pauli tituli Pagmachii. 
Datum Velletri per manum Alberti sancte Romane ecclesie presbyteri cardinalis et cancellarii III 
calendas martii, indictione I, incarnationis dominice anno MCLXXXII, pontificatus vero domini Lucii 
pape III anno secundo. 

Au8 0verham*8 Kollektaneen im Landeahauptarchiv in Wolfenbüttel /, p. 45. (Gie/ers). 
Jaß'Löwenfeld, 14846 (9540). Erhard, Reg. 2127. Druck Schaten ad awmm 1183, obwohl 
nach der von ihm angegebenen Jahreszahl MGLXXXIII die ürk. zu 1184 gehören mueete. 

143. 

Lucius HL verbietet, von BotHändereien des Kl. Hardehausen und der CislerzienserJdöster viber- 
haupt, soune von den Ländereien, welche sie mit eigenen Händen oder auf ihre Kosten bebauen, 
den Zehnten zu fordern. Anagni (1183) December 7. 

Lucius episcopus servus servorum dei venerabil^us fratribus archiepiscopis, episcopis et dilectis 
filiis abbatibus, prioribus, archidiaconis, decanis, presbyteris et aliis ecclesiarum prelatis, ad quos litere 
iste pervenerint, salutem et apostolicam benedictionem. Audiyimus et audientes mirati siunus, quod 
cum dilectis filiis nostris fratribus Cisterciensis ordinis a patribus et predecessoribus nostris concessum 
Sit et a nobis ipsis postmodum indultum et confirmatum, ut delaboribus, quos qropriis manibus aut 
sumptibus excolunt, nemini decimas solvere teneantur, quidam ab eis nihilominus contra indulgentiam apo- 
stolice sedis decimas exigere et extorquere presumunt ex prava et sinistra interpretatione apostoliconim 
privilegiorum capitulum pervertentes asserunt de novalibus debere intelligi, ubi noscitur de laboribus, esse 
inscriptum. Quoniam igitur manifestum est omnibus, qui recte sapiunt, interpretationem huiusmodi 
perverssam esse et intellectui sano contrariam, cum secundum capitulum illud a solutione decimarum tarn 
de terris illis, quas deduxerunt vel deducunt ad cultum, quam de terris etiam cultis, quas propriis 
manibus vel sumptibus excolunt, liberi sint penitus et immunes, ne uUus contra eos materiam habeat 
malignandi, vel quomodolibet ipsos contra iustitiam molestandi, vobis per apostolica scripta precipiendo 
mandamus, quatinus omnibus parrochianis vestris auctoritate nostra prohibere curetis, ne a dilectis filiis 
nostris abbate et fratribus monasterii de Hersuithehusen vel ab aliis fratribus cisterciensis ordinis de 
noualibus vel de aliis terris, quas propriis manibus vel sumptibus excolunt seu de nutrimentis animalium 
ullatenus decimas presumant exigere vel quomodolibet extorquere. Nam si de noualibus tantum vellemus 
intelligi, ubi de laboribus ponimus, de noualibus poneremus, sicut in privilegiis quorundum ponimus 
aliorum. Quia vero non est conveniens vel lionestum, ut contra instituta sedis apostolice veniant, qua 
obtinere debent inviolabilem firmitatem, mandamus vobis et districte precipimus, ut si qui canonici, 
clerici, monachi aut laici contra privilegia sedis apostolice predictos fratres decimarum exactione 
gravaverint,. laicos excommunicationis sententia percellatis, canonicos sive clericos vel monachos 
contradictione, dilatione et appellatione cessante ab officio suspendatis et tam excommunicationis quam 
suspensionis sententiam faciatis usque ad dignam satisfactionem inviolabilitcr observari. Ad hec 
presentium vobis authoritate precipiendo mandamus, quatenus si quis in predictos fratres manus violentas 
iniecerit, eum candelis accensis excommunicatum publice nuncietis et faciatis ab omnibus sicut excom- 
municatum cantius evitari, donec congrue satisfaciat predictis fratribus et cum literis diocesani 
episcopi rei veritatem continentibus apostolico se conspectui representet. Datum Anagnie VII idu& 
decembris. 



57 



Kopie 8. XVII in Libri Variorum auf der Theodorianiachen Bibliothek in Padei'bomy Bd. VII 

S. 7 und 8. 
Nicht bei Jaffi-Löwenfeld. 

144. 

Lucius III. bestätigt dem Erzbischof Phüipp die von ihm für die Kölner Kirche erworbenen 
Guter. Änagni 1184 März 7. 

Lucii III. confirmacio super bonis ecclesie Coloniensis et castris Arnisberg, Wassenberg, Perremunt, 
Hachene, Marcha et aliis multis. a) 

Lucius episcopus servus servorum dei venerabili fratri Philippe Goloniensi archiepiscopo salutem 
et apostolicara benedictionem. Ex iniuncto nobis apostolatus officio fratres et coepiscopos nostros 
sincere debemus diligere caritatis affectu et ecclesiis, in quibus domino militare noscuntur, suam 
dignitatem et iusticiam conservare et, ne hiis etiam, que devotione fidelium vel iusto quocumque titulo 
consecute fuerintb), alicujus temeritate priventur, apostolico ea presidio communire. Eapropter, vene- 
rabilis in Clu'isto frater, devotionem, quam ad nos et Romanam ecclesiam habere dinosceris, sicut convenit 
attendentes, ea, que per solHcitudinem tuam eidem ecclesie rationabiliter acquisisti c), vel ab aliis illi 
rationabili Providentia sunt coUata, sicut ea iuste ac sine controversia possides, tibi d) et per te ipsi 
ecclesie auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus, videlicet castrum 
Arnisberg cum toto allodio, castrum Wassenberg©), castriun Perremont^) cum allodio de Opendorp et 
ministerialibus, castrum Hachene g) cmn suo allodio, castrum Marcha cum toto allodio Rabodonis et 
cum attinentiis et ministerialibus suis, allodium Walteri h) de Dulberg cum ministeralibus suis, allodium 
de Heinenchusen cum ministerialibus et attinenciis suis, allodium de Spurne, quod fuit marchionis 
Terrici de Landisberg, cum pertinenciis suis, allodium, quod fuit i) fratrum de Gaminata, allodium 
Stephani de Oya cum ipsius loci castro, allodium Terrici de Burgenich k), advocatiam in Rensa, castrum 
Udenchirchen 1) et totum allodium comitisse de Mere, quod cum ministerialibus et beneficiatis ipsius 
iam dicta comitissa eidem ecclesie pia devotione donavit. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum 
liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem 
hoc attemptare presumpserit, indignacionem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum 
eins se noverit incursurum. Datum Anagnie nonas martii. 

a) Confirmacio de bonis et allodiis ecclesie Coloniensis, videlicet de castris Arensberg, Saffenberg, Pyrremont, 
Osendorp, Hachgene, Marka, Dulberg, Heinenchusen, Spurne, Caminata, Oya, Buruenich, Reuse, Udeukirchen et Mere C. — 
b) fehlt B. — c) acquisivisti C. — d) ubi C. — e) Saffenberg C\ — f) Pirremont C. — g) Hachgene C. — h) Waltheri C — 
i) die Rankte fehlen R, — k) Buruenich C. — 1) Odenkirchen C. 

Kopie 8. XIV in. im Kartidar A des Kolner Domstifies im Kölner Stadtarchiv. (B). Abschrift 
von Dr. L. Korth. Kopie s. XIV ex. im über priv. eccU Col. Msc. /, 178 im Kgl. St-A. 
Münster (C). Femer im liber priv. eccl. Col. im Kgl. SU-A. Diieseldorfy der als Vorlage 
des Münsterschen gedient hat. 

Jaffi'Lowenfeld, 14996 (9689). Verz. bei Korthy Liber priv. maj. eccl. Col. S. 125 Nr. 30 
Westdeutsche Ztschr. Ergämungsheft 5, wo auch Druckangaben. SeibertZy ÜB. /, 84. 



Westf. Urk.-Bucli. V. 



8 



58 



145. 

Lucius III, verleiht dem AU Konrad von Coroei und seinen Nachfolgern den Gebrau<:h der 
Sandalen, Dabnatika, Mitra und des Ringes, bestätigt die Besitzungen des Klosters und seine son- 
stigen Privilegien. Verona 1184 Odober 29. 

Lucius epiäcopus servus servorum dei dilectis filiis Gonradoa) Corbeiensi abbati eiu.sque fratribus tarn presentibos 
quam| futuris regulärem vitam professis in perpetuuin. Effectum iusta postulantibus indulgere et vigor postuIat 

equitatis et ordo exigit rationis, presertim quando petentium voluntatem et pietas adiuvat et veritas 
non relinquit. Ea propter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus clementer annuimus et 
prefatam Gorbeiensem ecclesiam, in qua divino estis obsequio mancipati, ad exemplar felicis recordationis 

Eugenii pape predecessoris nostri sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentisb) scripti privilegio commu- 
nimus. Attendentes itaque^) devotionem, quam erga sedem apostolicam diligentius geritis, dignitatem predecessoribos 
tuisd) per nostrorum predecessorum Romanorum pontificum privilegia traditam nos quoque prestante deo «) inconvulsam volu- 

mus observari. Quocirca te, fili abbas Gonrade, in precipuis solemnitatibus sandaliis, dalmatica, mitra et annulo uti, 

iuxta altare sedere, populum iiifra comroissum tibi monasterium vcl prioratus convcntualo'?, que pertinent ad animae salutem 

docere, tam tibi quam tuis successoribus de apostolice sedis dementia perpetuis temporibus indulgeraus. 

Statuentes, ut, quascumque ^ possessione» quecumque bona idem monasterium in presentiarum K) iuste et canonice possidet, aut in 
futurum concessione pontificum, largitione regum Tel principum, oblatione fidelium, seu aliis iustis modis prestante domino potent 
adipisci, firma vobis vestrisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda vocabulis: 



Decimam de curia Luithardessen, decimam de curia Beuerungen, decimam de curia Dasborchh), decimam de curia Mulenhusen>)) 
decimam de curia Buthelestorp ^), decimam de curia Munden, decimam de curia Budrike 1), decimam de curia Monnickhusen m), 
decimam in Silingkhusenn), decimam de curia Belleringkhusen o), decimam de curia Wulvelage P), decimam de curia Hom- 
bursteldeq), decimam de curia Niggenstede r), decimam de curia Volcmarssen ») , decimam de curia Liuthmarssen t), decimam de 
curia Liuthersen, decimam de curia Ercklen u), decimam de curia Brumelingtorp v), decimam de curia Leziaci ^O» decimam de curia 
Oastinacix), decimam de curia Hottopey)> decimam de Nutlon, decimam de KefliKe, decimam de Nen^), decimam de curia 
Kroppenstede, decimam de curia Hemmendorp, decimam de curia Holthusen, decimam de curia Groninge; in Frisia quandam 
possessionem, que vocatur Meppen a*), et in eodem loco ecclesiam de Linguerd 1^*), piscationem in Hockwar c*). Sancimus quoque, 
ut ipsum monasterium nulli omnino persone in beneficium quibuslibet occasionibus aliquando concedatur, sed semper sub pro- 
tectione Romanorum pontificum atque imperatorum vel regum d«) permaneat. Adiicientes, ut monasterium de Eresburgh cum 
<lecimis circa montem per duas Saxonicas rastas, sicut a beate memorie Leone papa ex petitione Caroli magni imperatoris, qui ipsum 

montem expugnaverat, collate cognoscuntur, quorum hi sunt termini: ad orientem Riedburg«*), ad jneridiem Werlium**), 

ad occidentalem Brilen«*), ad aquilonem Bueckvarlaim **•). Monasterium quoque in Groningen »•), monaste- 
rium in Kaminatalf), ecclesiam sancte Marie Magdalene ad Nouale nunquam ab eodem Corbeiensi alienentur cenobio, 
;8ed per ipsius loci abbatem semper regantur et salubriter sub monastice discipline regula ordinentur. Nee alicui facultas sit 
quicquam de bonis eorundem trium monaateriorum ad usus 1*) et prebendam deo inibi famulantium pertinentibus commutare, 
in beneficium concedere vel alienare sine ^*) assensu fratnim in iisdem ^*) cenobiis manentium favore Gorbeiensis capltuli. 

Sepulturam preterea eorundem monasteriorum liberam esse decernimus, ut eorum devotioni et extreme 
voluntati, qui se in ipsis sepeliri deliberaverint, nisi forte excommunicati vel interdicti sint, nuUus obsistat, 
salva tarnen iustitia matris ecclesie. Addiicimus etiam, ut de dominicatis mansis habitis vel post aqui- 
rendis a reddendis decimis idem monasterium plenam inmunitatem habeat, sicut hactenus noscitur 
observatum, ut dentur ad portam in susceptione hospitum et peregrinorum. Volumus insuper,utprepositura 

clericorum ecclesie sancti Pauli, que vocatur Noua ecclesia, sub eiusdem Gorbeiensis abbatis ordinatione sicut hactenus semper 
conslstat, nee abbati vel preposito liceat canoniconim prebendas absque clericorum conniventia in beneficium conferre vel ^*) commutare 
atque distrahere. Preterea constituimus, quod o*) infra ambitum muri memorati Gorbeiensis cenobii nemo clericorum yel laiconim 
iure proprietatis vel beneficii mansionem aliquam uUo tempore habeat, sed totus ipsius loci ambitus abbatis, monachorum et aliamm 



59 



religiosanim personarum usibvs et habitationibus pateat. Prohibemus autem, ut in eodem monasterio nulli episcoporum preter 

Romanum pontificem liceat quamlibet inrisdictionem habere , ita ut, nisi ab abbate ipsius monasterii fuerit invitatus, nee missarum 

solemnia ibidem celebrare presumat. Ut igitnr hec oinnia, que supradiximus plenum in posterum robur obtineant, sicut in 

autenticis predessorum nostrorum privilegiis continentur, tarn tibi quam luis SUCCessoribus ea favoris nostri auctoritate P*) 

firmamus. Decemimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatum monasterium temere perturbare aut eins possessiones 

auferre, vel ablatas retinere, minuere BXXt aliquibus vexationibus fatigare, sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum 

gubematione ac sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis Q*) profutura, salva in omiübus apostolice sedis auctoritate. 
Si que igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona hanc nostre constitutionis paginam sciens contra eam temere venire 

temptaverit secundo tertiove commonita, nisi reatum suum congrua satisfartione correxerit, potestatis honorisque sui careat 

dignitate reamque se divino iudicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini 

redeinptoris nostri Jesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat r*). Cunctis autem eidem loco 

8ua iura servantibus sit pax domini nostri Jesu Christi, quatenus et hie fructum bone actionis percipiant et apud districtum 

iudicem premia eterne pacis inveniant. Amen. Amen. Amen. 

R. Ego Lucius catholice ecclesie s*) episcopus ss. M. 

Ego Johannes presbyter tituli sancti Marci cardinalis ss. 

Ego Laborans presbyter cardinalis sancte Marie trans Tiberim tituli Calixti sst*). 

Ego Hubertus presbyter cardinalis tituli sancti Laurentii in Damaso ss u*). 

Ego Pandulphus presbyter cardinalis tituli basilice XII apostolorum ssv*). 

Ego Conradus Sabinensis episcopus et Maguntine sedis archiepiscopus ss^*). 

Ego Theodinus Portuensis et sancte Rufine sedis episcopus ss x*). 

Ego Henricus Älbanensis episcopus ss. 

Ego Theobaldus Hostiensis et Velletrensis episcopus ss y*). 

Ego Arditio diaconus cardinalis sancti Theodori ss. 

Ego Gratianus sanctorumz) Gosme et Damiani diaconus cardinalis ss. 

Ego Sofredusa**) sancte Marie in Via lata diaconus cardinalis ss. 

Ego Albinus sancte Marie noue diaconus cardinalis ss. 

Datum Verone per manum Hugonis sancte Romane ecclesie notarii IUI kalendas novembris, 
indictione III, incamationis dominice anno M^^LXXXIIIF, pontificatus vero domini Lucii pape III 
anno quarto *>*•). 

a) Cunrado /?, ao immer. — b) presente C. — c) ergo C; itaque auch D, — d) suis C und D. — e) vielleicht auch 
domino li; propitiante D, — f) quascunque, quecunque C utul D. — g) in presentia jam C*. — h) Dassburg C — i) Munchin- 
husen B, — k) Buthelesdorf V, — 1) Bureke li, — m) Munninchausen C. — n) Hilenhusen C; Silenhusen D. — o) Beldering- 
husen C. — p) Wicklena (!) B. — q) Homberstelde B. — r) Nigenstede C. — s) Volkmerssen B; Wolkmaressen Z). — t) Luthmarsen 
C. — u) ErkelnC. — v) Brummeldingktorp B. — w) Lesiaci B, — x) Castiniaci C. — y) Hottepe C — z) Kefflike und Neen B, — 
a*) Oronningen C; Herten D. — b*) Lingkwart B. — c*) Hocuaer C. — d*) defensione fehlt B C und D. — e*) Fredbrucke C; 
Bredtbrücke £, Riedtbrucke mit überyeschritbtnem NundR,hatlJ. Rietbrück Ä'. — f •) WecklurimiB; Werlurim C, DundK. — g*)Bri]am 
D; C ein Zeichen, dass Schreiber seine Vorlage nicht hat lesen können, Bilon K. — h*) Barch .. lain C; Burcuarilaim D; Bredtacilaim 
E; Burcnarilaim D; K, mit e. — i*) Gronninge C. — k*) Kemnaden C. — 1) usum C, — m*) 8ive/%/ B vor sine hinzu, — n*) seu C, 

— 0*) ut C, — p*) ea favore nostra auctoritate unsinnig B; ex favoris nostri auct. C*. — q*) omnimoda B, — r*) subjacere B, 

— 8*) sedis B, — t*) tituli fehlt B; tituli Calixti fehlt F, — u*) presbyter fehlt B und C, — v») Pod B; Rudolfus C mit Kor- 
rektur, — w*) Cunradus B; Mog. korrigirt aus magister C. — x*) Theod. B; Theodorus und am Rande Theodewinus C. — 
y*) Theoboldus — Velletrenensis B; Vellercensis, darüber Velitrensis C, — z*) tituli fügt F hinzu. — a**) Soffredus F. — 
b**) domini fehlt B; pontificatus — quarto fehlt F. 

Kopie .?. XVI im Kgl. St-A, Münster (B), erst in neuester Zeit au/ffeßmden. Dadurch jetzt erst- 
malige Veröffentlichung des unrklicken, von dem Falkeschen (s. u,) vollständig verschiedenen 
Textes ermöglicht^ woran Erhard, Feg. 2143, Wilmans, Additamenta S. 48 Anm, 2, K.-U, 
I, 136y-i^ Arch. Ztschr. III, 41 Nr. 20 vei'zweifelt hatten. Abschrift OverharrCs in seinen 

8* 



€0 



KoUektaneen m Herz. Braunschweig. Landeshatq>tarchiv in WclfenbüUely gleich Abschrift Dr, 
Phüipp^s im St-A. Münster (C). Dass C direkt aus dem Or. geschöpfte sollte man nach den 
Nizclizeichnungen der Kardinalskreyze vermuthen; bei B ist nur das charakteristische Kreuz 
des K.'P. Laborans nachgemalt. Doch haben beide auffälliger Weise ein paar gleiche Fehler; 
so fehlt das defensione hinter imperatorum vel regum, beide haben im Anfang dili- 
gentiu« zu geritis statt zu attendentes gezogen^ was wohl kaum ursprünglich ist; man 
konnte an ein Abhängigkeit^erhältniss des C von B denken, Auszüge Kindlinger^s ctus emer 
alten Kopie im Mscr. II, 102 im St.-A. Münster (D)y Mscr. II, 70 daselbst (E). Der Text 
Falke's (F) willkürlich zusammengearbeitet aus dem Text des Piivilegs des Gegef^papstes 
Victor IV. und ein paar Stellen aus der Bulle Adrian /F., däntm bis zu den Unterschriften 
ohne jeglichen Werth. Einige ganz unwesentliche Verschiedenheiten der Texte sind nickt beachtete 
Jaffe-Lowenfeld, 15104 (9633). Erhard, Reg. 2143. Drucke, Auszüge: v. Kleinsorgen, Kirchen- 
geschickte 2, 78 (K), Schaten ad anmam, Seibertz, I, 85. — Vollständiger, aber ganz alh- 
weichender Di^ck, tvahrsclieinlich von Falke fabnziert, in Cod. trcuL Corb. S. 741 und 773. 

146. 
Lucius HL untersagt, dass Besitzungen der der Bömischen Kirche specieU unterstehenden 

Abtei Corvei ohne Zustimmung des Kapitels in andere Hände iibergehen. 

Verona 1184 Oktober 30. 

Lucius episcopus servus servorum dei dilectis filiis abbati et capitulo Corbeiensi salutem et aposto- 
licam benedictionem. Quanto specialius monasterium vestrum ad iurisdictionem Romano ecclesi^ pertinet, 
tanto soUicitius volumus providere, ne malignitate quorumlibet in suis bonis vel possessionibus sustineat 
detrimentum. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris postulationibus annuentes auctoritate presen- 
tium interdicimus, ne quis domos vel alias possessiones ad iurisdictionem vestri monasterii pertinentes, 
que a monasterio vestro in beneficium vel alio modo tenentur, sine assensu capituli vestri vel maioris 
vel(!) sanioris partis in manus transferat alienas. Nulli ergo omnino hominum liceat, hanc paginam 
nostr^ constitutionis infringere aut ei aliquatenus contraire. Si quis autem hoc attentare presumpserit, 
indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eins se noverit incursurum. 

Data Verona per manum Hugonis sanct^ Romano ecclesie notarii III kalendas novembris, indictione 
III, anno dominier incarnationis M^^LXX^XIIII, pontificatus domioi Lucii pape III anno IUI. 

Abschrift in Falke^s Koll. I S. 733 im Herzogt. Braunschw. Landeshauptarchiv in WolfenbütteL 
Fehlt Jaffe-Lowenfeld. 

147. 
Lucius III. gestattet der Osnabrücker GeisÜichkeity deren Testamente häufig von Laien un- 
rechtmässiger Weise angefochten werden, über ihr Eigenfhum nach den kanonischen Bestimmungen 
s!u verfügen. Verona 1184 — 1185 Odober 22. 

„Ex injuncto." — 
Dat. Verone XI kalendas octobris. 

Or. im Kgl. St,-A. Osnabiück. Bulle an rothgiünen Seidenfdden durch 2 Löcher fehlt. Lucius 

in Verl. SchHft. 
Jaff4-Löwenfeldy 15293 (9709). Drucke Möeer, IV, 86; Erhard //, 438. S. 169 Z. 4 propriisi 
Z. 5 condita sunt, Z. 7 quibuslibet propriis rebus, Z. 11 excommunicationem auf Raeur 
von anderer Hand. 



61 



148. 

t Greger VIII. schreibt an den Kar dinal' Erzbischof Konrad von Mainz über die Stellung- 
nahme seiner Suffragane in einem Zfwiste des ^^Königs^^ Friedrich mit ihm, 

(1187) 



„Ad honorem cedit.'' — 

Fdhchtmg. Jaff^-Lowenfeld, f 16086. 



149. 

Clemens (HL ?) fordert den Bischof von Münster zur Unterstützung des Kreuzzi^es auf 

(1187 ?) 

Die Notiz im Münsterschen Domkopiar Mscr. /, 1 des Kgl. St.-A, Münster lautet: 
f, 193. Est de passagio in terram sanclam. 

Clemens episcopus servus servorum dei venerabili fratri episcopo Monasteriensi salutem et 
apostolicam benedictionem. Gloriosa patrum sanctornm habet traditio, quod Moyses dilectus 
a domino familiariter cum ipso tenens in monte colloquia et cetera und weiter die archiva^ 
tische Bemerkung: Et queratur secundum ordinem numeri supra dorsum littere ipsius fideliter 
adnotati. 
y. 181 steht die von Wümans übersehene Notiz: Est magnum rescriptum apostolicum directum per 
papam episcopo Monasteriensi pro subsidio passagii. 

Die ersten Notizen finden sich unter einem ähnlichen kurzen Regest einer ürk. Hermann IT. be- 
treßs Stiftung des Ludgerikapitels. Wümans^ AdditamentOy Nr. 68 hat darum Clemens III. 
(1187 — 91) auch die folgende Bulle mit ungenanntem Adressaten an Hermann II, (1174 — 1203) 
richten lassen^ und Jaß^- Löwenfeld hat die Urk. zu 1187 eingereiht; ob mit Recht, ist 
fraglich. Denn sdmmtliche hierauf folgenden Regesten, darunter mehrere von Urkk. Clemens V., 
betreffen Bischof Ludwig von Hessen aus dem Jahre 1310 ff* Zugleich ist bei JaffS kein 
ähnliches Schreiben an einen anderen Bischof auf geführt. Freilich nahm Bischof Hermann 11% 
dMS KreuZf und eine Kreuzzugsbulle Clemens V, mit obigem Anfang ist mir auch unbekannt. 
Jaffe-Lowenfeldy 16101a. 



150- 

Clemens HL nimmt die Hamburger Kirche in seinen Schutz und bestätigt ihre Besitzungen^ 
darunter ex dono Theoderici de Horst censum unius aree. 

Lateran 1188 Juni 22. 
„Ideo licet immerjji." — 
Dat. Laterani X kalendas julii pontificatus nostri anno primo. 

Jaffi-Lowenfeldj 16291 (10095). Dietrich von Horst war Osnabrücker Lehensmann. Vgl. Schefer^ 
Boicharsty Herr Bernhard von der Ly>pe, in Ztschr. des Vereins f. Gesch* u. A. Westfalens 

29y2 s. um. 



62 



151. 

Clemens HL bestätigt dem Kl. Langenhorst, welches der Münstersche Vicedaminus Franluk 
zu Ehren des h, Johannes des Täufers gestiftet^ die von demselben bezüglich der VogtswaJd ge- 
troffenen Bestimmungen; da in dortiger Gegend mehrere Kirchen von den Vögten bedrängt würden^ 
so habe das Kloster freie Wahl und brauche in diesem, Amte der Sohn nicht dem Vater zu fdgei^ 

Lateran 1189 Februar 10. 
„Cum ab apostolica sede.** — 
Datum Laterani (Latrani bei Niesei^) IUI ydus februarii pontificatus nostri anno secundo. 

Nach dem ^liber Copiar, tabtU. coenob. Langenhorst 8, XV^ im FürsÜ, Salm-Horstmarschen 
Archiv in Coesfeld gedruckt Nieaertj Münstersche Urkundensammlunff IV , 57. Ausserdem 
daselbst nach Angabe von Perger Transsumpt v. </. 1283. Augenblicklich sind beide nicht 
aufzufinden, Nach dem Transsumpt zwei sinnstörende Fehler zu korrigiren: Niesert /F, S^ 
220 Z, 2 Significavit quidem nobis dilectus filius F(ranco) statt quidam. — In dem Satz 
über die Vogtswahl: nee in eo officio filius patri (statt primi) hereditario jure succedat 
Jaß^^Lowenfeldy 16330 (10135), woselbst letzterer Satz irrig angeführt ist. 

152. 

Clemens HL bestätigt die Besitzungen des Kl. Rastede, darunter die westfälischen, und die 

sonstigen Einrichtungen des Klosters. 

1190 März 24. 
Zu vergL Hamburg, Urkb. /, S, 127 Nr. 138 Anm.; Chron. Rctst in Man. Germ. Ss. 25^05^ 

(zu 1191) und oben Nr. 36, 37 und 118. 
Jaß'L&wen/eld, 16480. 

153. 

f Cölestin HL bestätigt dem Propst und den Kanonikern der Meinen Kirche (Busdorf) in 
Paderborn das dem Kloster von Projist Bernhard geschenkte Grit in Henglarn, das Nachjahr vnd 
die freie WaM des Propstes sotvie TheUnahme an der Bischofswakl. 

Barn 1192 Mai 30. 

„Piis filiorum votis.** — 

Data Rome apud sanctum Petrum IIP kalendas junii pontificatus nostri anno secundo. 

Fälschung (im Kgl, St^A. Münster) s. XIII erste Hälfte. Schrift und Pergament deutsch. BuUefir 
befestigung durch 2 Löcher (rothgelbe Seidenfäden)^ aber ganz abweichend ohne die sonst 
stets übliche Verknüpßmg. Ob die Bulle jedoch Fälschung, wie Diekamp, Mitth. 620 f. und Wilmans, 
Additamenta S. 80 behaupten, lässt sich vorläufig nicht entscheiden. Diekamp kennt nur 
einen Stempel, Tafel Nr. 24, Pfiugk-Harttung zwei (Tafel 138 Nr. 13, 14). Gerade das von 
D. und W. als charakteristisch gefälscht hervorgehobene N stimmt mit Pfi.-H. Nr. 13. Der von 
W. betonte Zwischenstrich scheint mir nicht eo wesentlich zu sein. Stark verschieden sind die 
Abkürzungszeichen bei Hartt, und bei dem Stempel der gefälschten Bulle. Doch konnte eine 
schlechte Ausprägung vorliegen. Was D. über Haar und feine AbschlussltrUe sagt, wird sich 
kaum halten lassen. 



63 



Jaffe-Löwenfeld, 16890 (10379). Drucke^ Schaten ad armumy Additamenta Nr. 79. Vgl. Urkb., 
IV, 141, Die Fälschung wohl nach einer Urk. Honoritis III. zur Zeit der Paderbotmer streitigen 
Bischofswahl (vgl. Urkb. IV, 114 u. o.), vielleicht aus einer echten Urk. Cölestins gemacht. 



154. 

CöUstin HL nimmt KL Fischbeck in seinen Schutz und bestätigt alle ihm von den Päpsten 

Eugen, Hadrian, Alexander und Lucius verliehenen Primlegien, 

Rom 1192 Mai 30, 

Celestinus episcopus servus seiTorum dei dilectis filiabus abbatisse, priorisse et toti capitulo 
ecclesie Visbeccensis, diocesis Mindensis, salutem et apostolicam benedictionem. Piis religiosarum 
filiarum votis condescendere et facilem prebere assensum nos maxime condecet, ut tanto sint nobis et 
sancte Romane ecclesie devotiores, quanto se noverint plenius et promtius exauditas. Eapropter, dilecte 
in Christo fllie, justis vestris postulationibus aures faciles accommodantes personas vestras et monaste- 
rium, in quo divino obsequio estis mancipate, cum omnibus bonis, que inpresentiarum rationabiliter 
possidetis aut in futurum justis modis prestante domino poteritis adipisci, sub beati Petri et nostra 
protectione suscipimus. Specialiter autem decimas, terras, domos, curtes, ortos, vineas, agros, Silvas, 
nemora, stagna, piscinas et omnia alia bona ad vestram ecclesiam juste pertinentia, omnes libertates 
et immunitates a predecessoribus nostris Romanis pontificibus Eugenio, Hadriano, Alexandro, Lucio 
et aliis sive per privilegia vel alias indulgentias vobis et predicte vestre ecclesie concessas, nee non 
libertates et exemtiones ab imperatoribus, regibus et principibus aliisque Christi fidelibus vobis et ecclesie 
Testre concessas et alia bona vestra, sicut ea omnia juste et pacifice possidetis, vobis et per vos eidem 
ecclesie vestre auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. NuUi 
ergo omnino hominum hceat hanc paginam nostre protectionis et confirmationis temere infringere vel 
ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare a) presumpserit, indignationem omnipotentis 
dei et beatorum apostolorum Petri et Pauli ejusb) se noverit indubitanter incursurum. Datum Rome 
japud sanctum Petrum III calendas junii pontificatus nostri anno secundo. 

a) attemperare der Druck. — b) eum d. Dr. 

Nach dem Druck in Historia Visbeccensis von Pavllini p. 71 s. Wilmans, Ar eh. Ztschr. III, 4 t 
Nr. 23 bringt gegen die' Echtheit vor, dass unter den zahlreichen Urkundenabschrifien des 
Münsterschen Archivs, die Moger über Kloster Fischbeck angefertigt hat, diese Bulle und die in 
derselben genannten Privilegien Eugens, Alexanders und Lucius' (wohl aber das Hadrian IV.) sich 
nicht befinden. Der Grund ist an sich und auch schon darum nicht stichhaltig, weil nicht alle Ori- 
ginale in Fischbeck abschnßlich in Münster vertreten sind. Ebensowenig spricht gegen die 
Echtheit, dass sich diese Dokumente thatsächlich in Fischbeck nicht mehr vorfinden. Ge- 
wichtiger ist der Einwand, dass die Urk. mit der Fälschung von Busdorf neben dem gleichen 
Datum dieselbe und zwar eine sonst unter den Urkk. CÖlestins nicht vorkommende Arenga 
aufweist; am bedenklichsten ist aber, dass in der Formel dei et beatorum apostolorum Petri et 
Pauli ejus se noverit u. s. w. indubitanter bei beiden eingeschrieben ist, was sonst wohl 
niemals vorkommt. Paullini hat also unzweifelhaft die Busdorfer Fälschung gehabt und benutzt. 
Bedenklich ist auch im Eingang die ausfuhrliche Adresse. Doch genügen diese Momente nur, die 
Urk. von Paullini als korrumpirt, nicht abe»^ um das ganze als Fälschung zu bezeichnen. 

Jaß'Lowenfeld, 16891. 



64 



155. 

(MesHn III. bestätigt dem Kl. Hdmershausen die Privilegien sdner Vorfahren (Silvestn 
tertii, Benedict! et Eugenii) wnd die namhaft aufgeführten Besitzungen des Klosters. 

Born 1192 Juni 13. 

„Quotiens a nobis petitur." — 

Über die Besitzungen des Klosters heisat es: fundum ipsum, inquoprefatummonasterium situniest,cuin 
Omnibus pertinentiis suis. Ex dono bone memorie Popponis episcopi Paterbornensis et successorom 
suorum concessione arcis baronatum, quem habetis in eadem villa, cum Septem ecclesiis ipsi adiacentibus, 
videlicet Herstelle, Wanbecke, Beverungenn, Thesle, Sile, Everscutte, capellam in villa vestra, decimam 
in Northen, decimam in Muthen, decimam in Mulsen, decimam in Windelsen. Sanenovalium vestrorum, 
que propriis manibus vel sumptibus Colitis, sive de nutrimentis animalium vestrorum, nuUus a vobis 
decimas exigere vel extorquere presumat. — 

Datum Rhome (!) ad sanctum Petrum per manus Egidii sancti Nicolai in carcere Tulliana 
diaconi cardinalis id. junii, indictione X, incarnationis dominice millesimo centesimo nonagesimo secundo,. 
pontiflcatus vero domini Celestini pape tertii anno secundo. 

Jaffi'Loioenfeld, 16905 (10386). Erhard, Reg. 2283. 

156. 

Cölestin HL bestätigt das vom Erzbischof Konrad von Mainz zu Gunsten des Bischofs 
(Bernhard) von Paderborn gegen Kl. Hdmershausen gefällte Urtheü. 

Lateran 1193 Januar 29. 

Celestinus episcopus servus servorum dei venerabili fratri . . Patheburnensi episcopo salutem 
et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustum est et honestum, tam vigor equitatis 
quam ordo exigit rationis, ut id per sollicitudinem officii nostri ad debitum perducatur effectum. Ea- 
propter, venerabilis in Christo frater, tuis iustis postulationibus inclinati sententiam, quam venerabilis 
frater noster, C(onradus) Maguntinus archiepiscopus, Sabinensis episcopus, apostolice sedis legatus, pro- 
te contra monasterium Helmwardes[husen] super eo, quod investituram abbatie ipsius proponebas ad 
te pertinere, promulgavit, sicut eadem sententia iuste lata est, auctoritate apostolica confirmamus et 
presentis scripti patrocinio communimus. Decernimus ergo, ut nuUi omnino hominum liceat hanc 
nostre paginam confirmationis infringere vel ausu ei temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare 
presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eins se noverit 
inciursurum. Dat. Laterani IUI kalendas februarii, pontiflcatus nostri anno tertio. 

Or. im KgL St-A. Marburg. Länge 0J52, Breite 0,17. Bulle an rothgelben Seiden- 
faden durch 2 Locher, Diekamp, Tafel Nt\ 24. 

Fehlt Jaß^'Löwenfeld. 

157. 

Cölestin JIL beauftragt drei Kölner Geistliche mit der Vollstreckung des vom Erzbischof Kan^ 
rad von Mainz gegen Kl. Hdmershausen gefäHien Urtheüs. 

Lateran 1193 März 11. 

Celestinus episcopus servus servorum dei dilectis flliis . . ,decano, Sifrido scolastico sancti 
Cuniberti et magistro L. de Gradibus in Colonia salutem et apostolicam benedictionem. Ex litteris^ 



65 



Yenerabilis fratris nostri C(onradi) Maguntini archiepiscopi, Sabinensis episcopi, ad notitiam apostolatus 
nostri pervenit, quod, cum inter ecclesiam Patheburnensem et monasterium Helinwardesusen controversia 
verteretur et proponeret eadem ecclesia, investituram abbatie ad ipsam de iure et longa sibi consuetudine 
pertinere, e contra vero idem monasterium libertatem in hac parte satageret vendicare, et coram eodem 
archiepiscopo fuisset inter eos diutius agitata contentio, tandem dictus archiepiscopus auditis allegatio- 
nibus et rationibus hinc inde diligenter iaspectis et de merito ipsius cause sufficienter edoctus inter 
eos sententiam promulgavit, dictum monasterium ecclesie adiudicans memorate. Inde est, quod 
discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatenus sententiam ipsam, sicut rationabiliter lata 
est, faciatis sine appellationis obstaculo firmitatem debitam obtinere, eiusdem ecclesie Patheburnensis 
episcopum vel procuratorem ipsius appellatione cessante in corporalem rei adiudicate possessionem 
auctoritate apostolica inducentes. Si qui vero temere duxerint resistendum, quominus mandatum apo- 
stolicum impleatur, eos a presumptione sua contradictione et appellatione remotis per excommunicatio- 
nis sententiam compescatis et tam diu faciatis ab omnibus arctius evitari, donec rebus iudicatis ac 
mandatis apostolicis adquiescant, nuUis litteris obstantibus harum tenore tacito a sede apostolica impe- 
tratis. Quod si omnes his exequendis nequiveritis interesse, duo vestrum ea nichilominus exequantur. 
Dat. Laterani V idus marcii a) pontificatus nostri anno tertio. 

a) V idus marcii nachgetragen. 

Or, im Kgl, St-A. Marburg, Länge 0,16, Breite 0,21, Bulle an rothgelben Seidenfäden, 

Diekavip, Tafel Nr, 24, (Diekamp). 
Fehlt bei Jaffe-Lowenfeld, 

158. 

Cölestin HL beauftragt die Bischöfe (Hermann) von Münster und (Gerhard) von Osnabrück einige 

Jifinisterialen der Bremer Kirche zu bannen, wenn sie die der Kirche entrissenen Güter nicht 

zurückgeben. 1195 Februar, (?) 

„Sicut in audientia." — 
Dat. Laterani X februarii (?). 
Jaß, 10502, 

159. 

Cölestin LIL, hatte den BiscMfen (Hermann) von Münster und (Gerhard) von Osnabrück 
sowie dem Abt von Hardehausen befohlen, in der Klagesache der Kirche zu Bremen mder Graf 
Adolf von Schaumburg wegen widerrechtlicher Besetzung der Burg und Grafschaft Stade und An- 
l^ffung der Burg zu Harburg zu entscheiden und den Grafen, falls er nicht restituire, in Bremen 
zu exkommuniziren und sein Gebiet mit dem Lnterdikt zu belegen. Für den Fall, dass diese 
Richter lässig seien, beauftragt der Papst den ErzbiscJiof (Adolf ) von Köln, den Domdechanten und 
den Propst von St. Andreas in Köln, mit der Ausführung und befiehlt ihnen, die genamüen BicJäer, 
wenn sie bis zum Feste des h. Michael nicht nach Born kämen, um Genugthuung ivegen der Nicht- 
ausführung des päpstlichen Gebotes zu leisten, von ihren Ämtern zu suspendiren. 

Lateran 1195 März 3. 
„Cum venissent." — 
Dat. Laterani V nonas martii pontificatus nostri anno quarto, 

Westf. Urk.-Buch. V. 9 



66 



Or. im KgL St-A, Hannover. Lange ö,55, Breite 0^. Bulle an Hon/schnüren durch 2 
Löcher fehlt 

Jaffe^ 10607. Neudruck Hcuae, Schlesw.-HokU-Lauenb. Regg. w. Urkk. I, 189 korrekt, nur S, 
99 Z. 9 precepimus et precipimus, Z. 11 und 12 hinter restituat und illatis zu tetzen 
et. — Bei Lappenberg^ llamb. Urkb. /, S. 268 A 5 eine Urk, Cölestins an dieselben 
Bischöfe und Abt von Paderborn (f) wegen der Burg Horneburg (Harburg) erwähnt; ob die 
vorhergehende oder die in dieser erwähntet 

160. 
Cölesün III. beauftragt die Äbte von Waikenriedj Lutter und Marienfeld sou>%e den Magister 

Berthold V. Xanten mit der Untersuchung des ztvischen dem Bisthum Paderborn und Kl. Hdmers- 

hausen schw^enden Kompetenzstreites. Vorher war die Sache schon in Born durch den Kardinal' 

pfiester C^fithim von S, Lorenzo in Lucina untersucht und in Deutschland dem Kardincderzhischof 

(Konrad) von MairiZy den Bischöfen (Thetfnar) von Mindert und (Rudolß von Verden und dem 

Dechanten HUdebrand sowie dem Scholaster Sifridus von St. Kunibert und dem Magister L. 

von St. Maria de Gradibus in Köln übertragen gewesen. 

Lateran 1195 Aprü 29. 
^Cum ecclesia Romana." — 
Dat. Laterani III kalendas maii pontificatus nostri anno quinto. 

Or. (Schliß fast ganz abgeblättert) im KgL St.-A. Münster. Länge 0,18, Breite 0,202. BuUe 
an Hanfschnur durch 2 LöcJier^ Diekamp, Tafel Nr. 24, 

Nicht bei Jajfe. Reg. Wilmans, Additamenta, 80, Druck nach der Entzifferung des Dr. Philippi 
Westf. Urkb. IV S. 205. In demselben lässt sich nur noch im letzten Satz: Quod si omnes 
da^ duo vestrum ergänzen, dtnm nach Nr. 157 der Name des 3. Kolner Geistlichen aus Z. 
in L. umwandeln. 

üeber den Verlauf des Streites steht nwvniehr urkundlich fest: (Vgl. hierzu Exkurs von Wilmans, 
W. Urkb. IV. S, 205.) Dei* Kardinalerzb. von Mainz sprach sich als päpstlicher Richter 
zu Gunsten des Bischofs von Paderborn dahin aus, dass die Investitur des Abtes von HeU 
Tnershausen dem Bischof von P. gebühre. Cölestin III. bestätigt dieses Urtheü (vgl, o. Nr. 156) 
und beauftragt drei Kölner Geistliche mit der Ausführung desselben am 11. März 1193 (vgU 
o. iVr. 157). Als die beiden erstgenannten derselben den Bischof in thatsäcfUichen Besitz der 
ihm zugesprochenen Abtei (in corporalem possessionem a^judicate abbatie) setzen wollten, 
widerstand der Elekt T/ietmar von Helme^'shausen dem fi^iedlich kommenden Bischofs mit 
bewaffneter Hand, worauf er und seine Mitschuldigen eakommunizirt wurden. (Die undatirte 
Urk. W. Urkb. IV, S. 24 gehört also nicht erst einige Jahre nach 1195, sondern zwischen 
1193 März 11, und 1195 Aprü 29., wahrscheinlich noch zu 1193,) Heimeishausen muss eine 
Revision des Prozesses erlangt haben (vgl. obige Urk,); der Grund bleibt vorläufig unbekcmnt. 
Der neue päpstliclie Legat, Kardinalpriester Johannes v. S. Stephane (vgl. über ihn W. Urkb. 
IV, S. 206) legte anscheinend endgültig den Streit bei (ungedr, Urk. im Kgl. St-A, Mar-- 
bürg, demnächst im Supplement zum W.Urkb). DerinteressanteKonypromiss knäet: Statuimus, 
ut abbas Helmwardeshusensis, qui nunc est, accedat ad episcopum Pathelburnensem et 
recipiat ab eo per baculum pastoralem regimen abbacie Helmwardeahusenfiis in hec 
verba: „Confero tibi regimen Helmwardeshusensis abbacie et in animam tuam comnitto,^ 



67 



et omnes successores ipsius, postquam electi fuerint, a capitulo suo represententur epis- 
copo Palherburnensi, qui pro tempore fuerit, et recipiant ab eo regimen abbacie secundum 
formam predictorum verborum et benedictionem. Diese transactio, welche vim et locum 
sentencie för immer behalten soLle, geschah in der Wohnung des Bischofs von Minden in 
Gegenwart einer Reihe bischoflichery danmter magister Oliuerus, und klösterliche^' Zeugen am 
1. Januar 1196 (kal. januarii pontificatus Gelestini anno quinto). Mit der weitem Aus- 
führung und der Besiegelung des Vertrages beauftragte der Kardinal den Abt von Corvei 
und den DoTndechanten von Hildesheim (W. Urkb, IVy 206 j also um 1196 Januar zusetzen). 



121. 

Cölestin HL nimmt auf Bitten des Abtes Christian und des Konventes von Weddinghausen 

cUiS Kloster in seinen Schutz, bestätigt seine namentlich aufgeführten Besitzungen und verleiht ihm 

eine Beihe Privilegien. Lateran 1197 März 7. 

Celestinus episcopus servus servorum dei dilectis filiis Christiano abbati monasterii sancti 
Laurentii in Weddinchusen eiusque fratribus tarn presentibus quam futuris regulärem vitam professis 
in perpetuum. Religiosam vitam eligentibus apostolicum convenit adesse presidium, ne forte cuiuslibet 
temeritatis incursus aut eos a proposito revocet aut robur, quod absit, sacre religionis infringat. Ea- 
propter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus clementer annuimus et prefatum' mona- 
sterium sancti Laurentii in Weddinchusen, in quo divino mancipati estis obsequio, sub beati Petri et 
nostra protectione suscipimus et pesentis (!) scripti privilegio communimus. In primis siquidem statuen- 
tes, ut ordo canonicus, qui secundmn deum et beati Augustini regulam atque institutionem Premon- 
stratensium fratrum in eodem loco institutus esse dinoscitur, perpetuis ibidem temporibus inviolabiliter 
observetur. Preterea quascumque possessiones, quecumque bona idem monasterium impresentiarum 
iuste et canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel principum, 
oblatione fldelium, seu aliis iustis modis prestante domino poterit adipisci, firma vobis vestrisque 
successoribus et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda vocabulis. Locum 
ipsum, in quo prefatum monasterium situm est, cum omnibus pertinentiis suis, curiam in Marsuelde, 
quam Henricus comes de Arnesberg, qui monasterium vestrum pia consideratione inductus fundavit, 
concedentibus Henrico et Godifrido filiis suis eidem monasterio tradidit perpetuo possidendam cum 
onmibus pertinentiis suis, curiam que dicitur Euenho, montem, qui dicitur Ekholt, et montem, qui 
dicitur Caluus, mansum unum Wettere, mansum unum Lenole, mansum unum Buren, mansum 
unum Hagnen, mansum unum Holthusen, Griuele, Hagenbole, Mellenslede, Berge, decimam Wanden, 
quam habetis ex dono Euerhardi de Arthei et fratris eins Jonathe, ecclesiam in Wirle, quam supra- 
dicti fratres Henricus et Godifridus monasterio vestro cum omnibus pertinentiis suis deliberatione 
provida concesserunt, jus, quod habetis in monasterio monialium in Rumbeke. Sane novalium vestro- 
rum, que propriis manibus aut sumptibus Colitis, sive de ortis et virgultis et piscationibus vestris vel 
de nutrimentis animalium vestrorum nullus a vobis decimas exigere vel extorquere presmnat. Liceat 
quoque vobis clericos vel laicos liberos et absolutos e seculo fugientes ad conversionem recipere et 
eos absque contradictione aliqua retinere. Prohibemus insuper, ut nuUi fratrum vestrorum post factam 
in monasterio vestro professionem fas sit absque abbatis sui licentia de eodem loco discedere, disceden- 
tem vero absque communi litterarum vestrarum cautionea) nullus audeat retinere. Ad hec inhibemus, 
ne cui episcopo vel alii plus a vobis pro vestris decimis petere et recipere liceat, quam fuerit a pre- 
decessoribus eonmi usque ad hec tempora requisitum. Cum autem generale interdictum terre fuerit^ 

9 • 



68 



liceat vobis clausis ianuis, exclusis excommunicatis et interdictis, non pulsatis campanis, suppressa voce 
divina offlcia celebrare. Crisma vero, oleum sanctum, consecrationes altarium seu basilicarum, ordi- 
nationes clericorum, qui ad sacros ordines fuerint promovendi, a diocesano suscipietis episcopo, si quidem 
catholicus fuerit et communionem sacrosancte Romane sedis habuerit et ea vobis voluerit sine pravi- 
tate qualibet exhibere. Alioquin liceat vobis, quemcumque volueritis, catholicum adire antistitem gratiam 
^t conmiunionem apostolice sedis liabentem, qui nostra fretusauctoritate vobis, quodpostulatur,impendaL 
Prohibemus insuper, ut infra fines parrochie vestre nullus sine assensu diocesani episcopi et vestro 
capellam seu Oratorium de novo construere audeat, salvis privilegiis Romanorum pontificum. Ad hec 
novas et indebitas exactiones ab archiepiscopis, episcopis, archidiaconibus seu decanis aliisque onmibus 
ecclesiasticis secularibusve personis omnino fieri prohibemus. Sepulturam quoque ipsius loci liberam 
esse decernimus, ut eorum devotioni et extreme voluntati, qui se illic sepeliri deliberaverint, nisi forte 
excommunicati vel interdicti sint, nullus obsistat, salva tarnen iustitia illarum ecclesiarum, a quibus 
mortuorum corpora assumuntur. Decimas preterea etb) possessiones ad ins ecclesiarum vestrarum 
spectantes, quo a laicis detinentur, redimendi et legitime liberandi de manibus eorum et ad ecclesias, 
ad quas pertinent, revocandi libera sit vobis de nostra auctoi-itate facultas. Paci quoque et tranquilli- 
tati vestre paterna in posterum sollicitudine providere volentes auctoritate apostolica prohibemus, ut 
infra clausuras locorum seu grangiarum vestrarum nullus rapinam seu furtum facere, ignem apponere, 
sanguinem fundere, hominem temere capere vel interficere, seu violentiam audeat exercere. Preterea c) 
omnes libertates et immunitates a predecessoribus nostris Romanis pontificibus ordini vestro concessas 
nee non et libertates et exceptiones secularium exactionum a regibus et principibus vel aliis fidelibus 
rationabiliter vobis indulctas^^) auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti privilegio com- 
munimus. Decernimus ergo, ut nuUi omnino hominum liceat prefatum monasterium temere perturbare, 
aut eins possessiones e) auferre vel ablatas retinere, minuere sou quibuslibet fatigationibus fatigare, 
sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum gubernatione ac sustentatione concessa sunt, usibus 
omnimodis profutura, salva sedis apostolice auctoritate et diocesani episcopi canonica iustitia. Si qua 
igitur in futurum ecclesiastica secularisve j)L'rsona hanc nostre constitulionis paginam sciens contra 
eam temere venire temptaverit, secundo tertiüve commonita, nisi reatum suum congrua satisfactione 
eorrexerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino iudicio existere de perpetrata 
iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore et sanguine dei et domini redemptoris nostri Jhesu Christi 
aliena fiat atque in extremo examine districte ultioni subiaceat. Cun | tis^) autem eidem loco sua iura 
servantibus sit pax domini nostri Jesu Christi, quatinus et hie fructum bone actionis percipiant et 
apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. Amen. Amen. Amen. 

R. Ego Celestinus catholice ecclesie episcopus ss. M. 

f Ego Octauianus Hostiensis et Velletrensis episcopus ss. 

f Ego Petrus Portuensis et sancte Rufine episcopus ss. 

f Ego Petrus tituli sancte Cecilie presbyter cardinalis ss. 

f Ego Jordanus sancte Pudentie tituli Pastoris presbyter cardinalis ss. 

f Ego Johannes tituli sancti Clementis cardinalis Viterbiensis et Tuscanensis episcopus ss. 

f Ego Hugo presbyter cardinahs sancti Mai'tini tituH Equitii ss. 

f Ego Johannes tituli sancti Stephani in Celio monte presbyter cardinalis ss. 

f Ego Cinthius tituli sancti Laurentii in Lucina presbyter cardinalis ss. 

f Ego Soffredus tituli sancte Praxedis presbyter cardinalis ss. 

f Ego Bernardus sancti Petri ad vincula presbyter cardinalis tituli Eudoxi^ ss. 

f Ego Gratianus sanctorum Cosme et Damiani diaconus cardinalis ss. 

f Ego Gerardus sancti Adriani diaconus cardinalis ss. 



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f Ego Gregorius sancte Marie in porticu diaconus cardinalis ss. 

f Ego Gregorius sancte Marie in Aquiro diaconus cardinalis ss. 

f Ego Gregorius sancti Georgii ad velum aureum diaconus cardinalis ss. 

f Ego Lotarius sanctorum Sergii et Bachi diaconus cardinalis ss. 

f Ego Nycolaus sancte Marie in Cosmidyn diaconus cardinalis ss. 

f Ego Bobo sancti Theodori diaconus cardinalis ss. 
Dat. Laterani per manum Cencii sancte Lucie in Orthea diaconi cardinalis domni pape camerarii, 
lon. martii, indictione XV, incarnationis dominice anno M^C^X^GV^I, pontificatus vero donni (!) Gelestini 
•ape III anno sexto. 

a) ca I utione in zipei Zeilen. — b) vor et kleine Raiiur. — c) ret au/ Ranur, — d) et in der in den Privilegien 
thräuchlichen Liyatar. — e) das ernte e sofort korr. aus i. — f) so im Or, 

Or. im Kffl, St,-A, Münster^ Länge Oßl^ Breite OßO. Bulle an rothgelben Seidenfäden durch 

2 Löcher, Diekavip, Tafel Nr, 24. Eine Vergleichung viit der Urk. (-ölestins für Kappen- 
berg vom selben Datum (cgi, folgende Nr,) ergiebig dass beide vom selben Schreiber geschrieben 
und die bezüglichen Unterschriften bei beiden (mit einer Ausnahme) vollständig in derselben 
Weise gefertigt sind, Unterschrift des Papstes und UmschHß von Hand des Schreibers des 
Kontextes, E und Ringkreuz von besonderer Hand. Die Kardinalsunterschnften von xerschie- 
denen Händen. Für sich gezeichnet s^ind: \ des K.-B. Octavian und •{• E des K.-B. Petrus; 
f E des K,'P, Johann tit. s, Clementisy f des K-P, Sojredus; f E des K-D. Gratian^ f 
Ego der K-D. Gregor in Aquiro und Bobo. Dagegen fehlt in der Weddinghauser der K,-P. 
f Ego Guido presbyter cardinalis sancte Marie trans Tiberim tituli Galixti ss., wofür nach 
K-P, Johann von S. Clemens eine Zeile freigelassen istj und scheint die Unterschrift des 
K,-P, Cijifhius von ariderer, aber sehr ähnlicher Hand zu sein (?n Laurentii und Lucina verschiedene 
Abkürzungen, das pbr. anders, auch das Subscriptionszeiclien). Datumzeile von Hand des 
Schreibers des Kontextes^ C in Cencius nachgetragen, Celestinus verl. Schrift, zum Theil von 
der plicatura bedeckt. Z, 1 bis in perp. veii. — Auffällig erscheint die Auslassung des K.-P. 
Guido in dieser Urk, Da zum selben Datum die Weddinghauser, Kappenberger und Scheder 
Urk. (vgl, die folg, Nrr,) vorliegen, so ist doch /wehst wahrscheinlich nicht blos der Datirungs- 
befehl zur selben Zeit ergangen, sondern auch die Aushändigung und Unterfertigung für die 

3 benachbarten Kloster zur selben Zeit erfolgt. (Höchst wahrscheinlich hat auch da^ Scheder 
Pnvileg Unterschriften gehabt,) 

Jaffiy 10579, inig zu 1196 März 7. Erhard, Reg, 2358 ebenfalls zu 1196. Gedruckt nach 
Kindlingers Abschrift (im Kgl, St.-A, Münster Msc. 2,44) Meyer in Wigand, Archiv 6. S, 
186 ff. Daraus zum Theil Seibertz ürkb. I, 104. 



162. 

Cölestin HL nimmt auf Bitten des Abtes Hermann und des Kl. Kappenberg dieses nach dem 
Beispiele Kugen III, in seinen Schutz, bestätigt seine Besitzungen, besonders Kappenberg, die Kirchen 
in Ahlen und Werne, welche Bischof Werner von Münster geschenkt, die Kirche in Bork, welche 
Bischof Hermann von Münster dem Kloster überlassen, den Hof Lohusen, den ihm Graf Friedrich 



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von Altena^ und die angrenzenden Äckery die die Edlen von Erperode ihm verkauft haben, und 

verleiht ihm eine Beihe Privilegien. 

Lateran 1197 März 7. 
„Religiosam vitam eligentibus." — 

Dat. Laterani per manum Cencii sancte Lucie in Orthea diaconi cardinalis domni pape camerarii 
non. martii, indictione XV, incarnalionis dominice anno M^^X^V^I, pontiflcatus vero donni (!) Celestini 
pape III anno sexto. 

Or. im Kgl. St,-A. Münster (Eigenthum der Besitzer des Schlosses Kappenberg), Lange 0^595^ 
Breite 0,495, Btdle an rothgelben Seidenfdden, Diekampy Taf, Nr, 24, Zahlreiche Rasuren, 
die aber besonders sorgfältig, wie die ganze Schrift, ausgeführt sind. Die beiden auffälligsten 
sind, 1) in der verl, ersten Zeile hatte Schreiber zuerst geschrieen Herimanno abbat! und 
ecclesie vergessen. Er machte aus nn bba, aus o ti und setzte über Herim. das Abkürzungs- 
zeichen; 2) Rasur des Aussenringes und am E der Papstunterschrift, Der Ring ist ganz rar 
dirt und neu gezogen. Nun scheint es, dass der Ring über den Längsbalken des Ringkreuzes 
gezogen sei; da aber die Rasuren des Ringes so nahe an das E der Papstunterschrift heran- 
treten, dass, wenn dieses v&r der Rasur schon gestanden hätte, man die Einudrkung derselben 
hätte bemerken müssen, da femer unzweifelhaft Ringkreuz und E, wenn sie gesondert vyie hier 
vom Papst oder seinem Stellvertreter gezeichnet umrden, gleichzeitig eingetragen wurden, so ist 
daraus unbedingt auf Zeichnung des Kreuzes nach der Eintragung des neuen Ringes zu 
schliessen. Weil das E der Papstunter sckr^ nicht bis auf die (gedachte) Linie reichte, umrde 
der unXere Theil radirt und von der Hand des Schreibers des Konteates nachgetragen. Da 
dieser nach den Eintragungen der Kardinalsnamen die Datirungszeils zu schreiben hatte, so ist 
diese Korrektur wohl dann geschehen, Diekamps Ansicht, Mitth, 3, 579, dass der Schreiber 
das E zuerst in der Höhe des C in Celestinus eingetragen habe, darauf der Kopf radirt sei 
und vom Papste ein großer Balken mit der obern Rundung aufgesetzt sei, ist darum nicht haltbar, 
weil die Rasur zu klein, um die Bildung eines E-Kopfes zuzulassen. Dieselbe Erscheinung 
wird von PßugkhHarttung, Acta ponti/icum I, 413 und 435, in einer der oben gegebenen ahn- 
liehen Weise erklärt. Auffällig, dass dieselben Rasuren am Ringe in Urk, für Kl, Chrauhcf 
(435) vom selben Monatsdatum, aber ein Jahr früher (anno quinto). Über Papst- und Kardi- 
nalsunterschriften s, die voraufgelvende Nr. Zwischen den Unterschriften keine Zeile frei. 

Jaffi 10635. Erhard, Reg, 2531 zu 1196, Dtnicke, Nteaert: Münster sehe Urksammlung, II, 76 ; 
Erhard, II, 548, In letzterem Druck zu korrigiren: S, 241 Z, 7 v. u, justitia st. justicia; 
nostra auctoritate st, auct. n. — S. 242 Z. 2 tertiove st. terciove. — Z,5 cuntis rfcw Or, 
— Ausserdem die Kardinalsunterschriften buchstäblich mit denen der vorigen Nummer übei^ein- 
stimmend: Pastoris st, pastor et, Tuscanensis st, Tuscanus, Equitii st. egyptii, in Cos- 
mid. st, Incoms. 



163. 

Cölestin HL nimmt Kl. Scheda auf Bitten des Abtes und Konventes in seinen Schutz und 
bestätigt unter Verleihung anderer Privilegien seine namenüich aufgeführten Besitzungen. 

Lateran 1197 März 7. 

„Religiosam vitam eligentibus." — 



Datum Laterani per manus Cencii sancte Lucie in Orthea diaconi cardinalis domini pape came- 
rarii nonas martii, indictione XV, incarnationis dominice anno M^C^XC^VP, pontificatus vero domini 
Gelestini pape III anno sexto. 

Auszug ohne Datum gedruckt nach den Prozessakten des Klosters Scheda in WilmanSy Additamentay 
82 zu (1196). Vollständig mit Auslassung der Schluss/onneln aus Chütersj Monasterii 
Scheidenais initium et progressus bei Gelenius gedruckt in SeibertZy Quellen der WestfäL 
Gesch. Ily 473 /. Das bei Wümans unvollständige Grüterverzeichniss lautet: Locum ipsum, 
in quo prefatiun monasterium situm est, cum onmibus pertinentiis suis, quem videlicet 
locum nobilis mulier Wiltrudis et ftlius ejus Radhardus (Wünu: Wildrudis — Ratharius, 
ein Rathardus Orossvater des R. in Or.'ürk. von 1176, Addit. 60 gerumnt), ut ibi monaste- 
rium ipsum construeretur, deo (Wilm,: eq) obtulerunt, curtim, que dicitur Biuernia, 
curtim, que vocatur (nominatur W) Bovenkhusen, domum juxta eandem curtim, tres 
domos in Brokhusen ultra jflumen Rhure, curtimque, que vocatur Brokhusen, super 
eodem flumine et molendinum, quod est juxta ipsam curtim, duas domos in Brokhusen 
in parochia BaUeue, domum, que dicitur Immenbergh, domum unam in Frundeberg et 
molendinum in Widenuelde, redditus, quos habetis in Werminge, Wikke, quinque do- 
mos, quas habetis Berenthorp, curtimque, que vocatur Meggenoge, duas domos in Eggen- 
husen, duas in Hemerthe et Tunne, redditus salis et denariorum, quos habetis in 
Werle et agros, quos habetis in Schedelico. 

Fehlt JaffL 

164. 

Cöle^in HL gebietet den Äbten von Premontre und S. Martin zu Ldan für die Aufrecht' 

erhaUung der Ordensregel zu sorgen, namentlich dass die Mönche nicht die Ordenstracht durch 

^superpeOiciay die weissleinenen Gewänder der regulierten Chorherrny ersetzten^ und dass die Visi- 

kUianen strenge gehauen teürden. 

Lateran 1197 März 15. 
„Cum fama religionis." — 
Datum Laterani idus marcii pontificatus nostrl anno sexto. 

Nicht bei JaffL Nach dem Kaippenberger Kopiar sec. XIII jXIV auf Schloss Kappenberg gedr. 
Wilmans.: Einige bisher unbekannte Papstbulleny Archiv. Ztschr. V, 152 f. 



165. 

Colestin III. befiehit die Wiedereinlösung des verpfändeten Paderbomer Kirchenschmucks. 

Lateran 1198 Juli 19. 
Ornamenta ecclesiae Paderbornensis , quae pignorata, praecipiuntur redimenda, serio hoc ipsum 
mandante Gelestino pontifice anno 1198 (!) XIIII kal. augusti. So Rüdc^hrift s. XVII einer ganz abge- 
blätterten Urkunde Colestin III., von der jetzt nur noch ein Theil des Datums zu lesen: Laterani XIIII 
^kalendas augusti pontificatus nostri anno) septimo. Or. (Bulle fehlt) m Kgl. St-A. Münster. Länge OJO, 
Breite 0,185. 

Fehlt Jajß. Verzeichnet Wilmans, Additamentaf 83. 



166. 

Innocem HL nimmt auf Bitten des Ahtes Florenz und des Konventes des KL MarienfM 
dieses in seinen Schutz, bestätigt seine namentlich aufgeführten Besitzungen und verleiht ihm m- 
schiedene Privilegien. Born 1198 Mai 4. 

Innocentius episcopus servus sen'orum dei dilectis filiis Florentio abbati monasterii de Campo 
beatQ Mari^ eiusque fratribus tarn presentibus quam futuris regulärem vitam professis in perpetuum. 
Religiosam vitam eligentibus apostolicum convenit adesse presidium, ne forte cuiuslibet temeritatis 
incursus aut eos a proposito revocet, aut robur, quod absit, sacre religionis infringat. Eapropter, 
dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus clementer annuimus, et prefatum monasterium in 
Campo beate Marie, in quo divino mancipati estis obsequio, sub beati Petri et nostra protectione 
suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. In primis siquidem statuentes, ut ordo mona- 
sticus, qui secundum deum et beati Benedicti regulam atque institutionem Cisterciensium fratrum in 
eodem monasterio institutus esse dinoscitur, perpetuis ibidem temporibus inviolabiliter obsen^etur. 
Preterea quascumque possessiones, quecumque bona idem monasterium in presentiarum iuste et canonice 
possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel principum, oblatione fidelium, seu 
aliis iustis modis prestante domino poterit adipisci, firma vobis vestrisque successoribus et illibala 
permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda vocabulis. Locum ipsum, in quo prefatum 
monasterium situm est, cum omnibus pertinentiis suis, curtem in Hoswinkele, Honhart, Bleskenworth, 
Brinhus »), Brochus, Mattenhem, Middelseten, Rehey, Bellethe, Osthus, Menlage, Prouestinhus, Niehof, 
Erthburg, Lutterhus, Meppeteslo, Teckinthorpe b), Slebruge c), Bucheslo, Hennichus, Widenbrugge, 
Lindincsile <i), Culinthorpe, Bulte, Honlo, molendinum in Sletbrugge, Ripen, Giuetenhorst, Herlage, 
Bokey, Pilichem, decimam in Thetthene), decimam in Berse, Honlo, bona in Frisia, Bileuelde, item 
Tekinthorpe ^, Spechishart g), Henmiicsile h), Watherhus, Garthus, Caldehof, Alrebike, Berehornyn, 
Sculenburch, Oynchusen, Werse, Sunnichusen i), Ostenuelde, Bechin, Stapellage cum omnibus attinentiis, 
Vnkinthorpe cum omnibus attinentiis, Silehurst, Othelinchusen, Popinclisen, Catislare, Bobinthorpe, 
Brunichusen It), Bulthenl), molendinum in Bulthe, Bellethe, Berehorn, Hohurst, Pichenhurst, item 
Catislare, Catinstrot na), Osthus, Vectorp, Herthe, Berchsethe, Veslere, Wchlo, Wrthen, Dagehusen, 
domum in Risen, domum Conradi Gruben»), domum Rabodonis in Gesthouele, domimi iuxta 
Lippenburg, Bernholthe, Lochesethen, Louissen, Grunhurst o), domum Bertrammi iuxta Telgitp), 
mansum in Jesechin, mansum Alberti de Susat, -Spurcha, et cetera, que bone memorie Hermannus 
quondam Monasteriensis episcopus, Widekindus advocatus de Rethe et eins mater Luttrudis, Bernnar- 
dus (!) de Lippa, Widekindus de Waldeke cum suis fratribus, vestri monasterii fundatores, pro animarum 
suarum remedio vobis iuste et rationabiliter contulerunt, cum vineis, terris, nemoribus et virgultis, in 
bosco et piano, viis, inviis et semitis, pratis, pasturis, mariscis q), venationibus, aquis, piscariis, stagnis, 
vivariis, molendinis, vineariis, turbariis, montibus, collibus, vallibus et aliis rebus. Sane laborum 
vestrorum, quos propriis manibus aut sumptibus Colitis, tam de terris cultis quam incultis sive de 
ortis et virgultis et piscationibus vestris seu de nutrimentis animalium vestrorum nullus a vobis 
decimas exigere vel extorquere presumat. Liceat quoque vobis clericos vel laicos^) liberos et absolutos 
e seculo fugientes ad conversionem recipere et eos absque contradictione aliqua retinere. Prohibemus 
quoque insuper, ut nuUi fratrum vestrorum post factam in monasterio vestro professionem fas sit, 
absque abbatis sui licentia de eodem loco discedere, discedentem vero absque communium litterarum 
cautione nullus audeat retinere. Quem si quis forte retinere presumpserit, licitum sit vobis in ipsos 
monachos sive conversos regulärem sententiam«) promulgare. lUud districtius inhibentes, ne terras seu 
quodlibet beneficium ecclesie vestre coUatum liceat alicui personaliter dari sive aliquo modo alienari 



absque consensu toiius capituli vel maioris aut sanioris partis ipsius. Si que vero donationes aut 

alienationes aliter, quam dictum est, facte fuerint, eas irritas esse censemus. Ad hec etiam prohibemus, 

ne aliquis monachus sive conversus sub professione domus vestre astrictus, sine consensu et licentia t) 

abbatis aut melioris partis capituli vestri pro aliquo fideiubeat vel ab aliquo pecuniam mutuo accipiat 

ultra precium capituli vestri Providentia constitutum«), nisi propter manifestam domus vestre utilitatem. 

Quod si facere forte presumpserit, non teneatur conventus pro hiis aliquatenus respondere. Licitum 

preterea sit vobis in causis propriis, sive civilem sive criminalem contineat (!) questionem, fratrum 

vestronun testimoniis uti, ne pro defectu testium ius vestrum in aliquo valeat deperire. Insuper 

auctoritate apostolica inhibemus, ne ullus episcopus vel quelibet alia persona ad synodos vel conventus 

forenses vos ire vel iuditio seculari de propria substantia vel possessionibus vestris subiacere conpellat, 

nee ad domos vestras causa ordines celebrandi, causas tractandi vel aliquos publicos conventus convocandi 

venire presumat, nee regulärem electionem abbatis vestri impediat, aut de instituendo vel removendo 

eo qui pro tempore fuerit, contra statuta Cisterciensis ordinis se aliquatenus intromittat. Si vero 

episcopus^ in cuius parrochia domus vestra fundata est, cum humilitate ac devotione, qua convenit 

requisitus substitutum abbatem benedicere et alia, que ad officium episcopale pertinent, vobis conferre 

renuerit^), licitum sit eidem abbati, si tamen sacerdos fuerit, proprios novitiosw) benedicere et alia, 

que ad officium suum pertinent, exercere et omnia vobis ab alio episcopo percipere, que a vestro 

indebite fuerint denegata. lUud adicientes, ut in recipiendis professionibus, que a benedictis vel 

benedicendis abbatibus exhibentur, ea sint episcopi forma et expressione contenti, que ab origine ordinis 

noscitur instituta, ut scilicet abbates ipsi salvo ordine suo profiteri debeant et contra statuta ordinis^ 

sui nuUam professionem facere compellantur x). Pro consecrationibus vero altarium vel ecclesiarum, 

sive pro oleo sancto vel quolibet alio ecclesiastico sacramento, nuUus a vobis sub obtentu consuetudinis 

aut alio modo quicquam audeat extorquere, set hec omnia gratis vobis episcopus diocesanus impendat. 

Alioquin liceat vobis, quemcunque malueritis, catholicum adire antistitem gratiam et communionem 

apostolice sedis habentem, qui nostra fretus auctoritate vobis, quod postulatur, impendat. Quod si 

sedes diocesani episcopi forte vacaverit, interim omnia ecclesiastica sacramenta a vicinis episcopis; 

accipere libere ac sine contradictione possitis, sie tamen, ut in hoc in posterum propriis episcopis 

nuUum preiuditium generetur. Quia vero interdum propriorum episcoporum copiam non habetis, si 

quem episcopiun Romane sedis, ut diximus, conmiunionem habentem, et de quo plenam noticiam 

habeatis, per vos transire contigerit, ab eo benedictiones vasorum et vestium, consecrationes altarium, 

ordinationes monachorum, auctoritate apostolice sedis accipere valeatis. Porro si episcopi vel alii 

ecclesiarum rectores in monasterio vestro (!) velpersonas inibi constitutas suspensionis y), excommunicationis 

Vel interdicti sententiam promulgaverint, sive etiam in«) mercennarios vestros pro eo, quod decimas 

non sohitis sive aliqua occasione eorum, que ab apostolica benignitate vobis indulta sunt, seu benefa- 

ctores vestros pro eo, quod aliqua vobis beneficia vel obsequia ex caritate prestiterint vel ad laborandum 

acüuverint in illis diebus, in quibus vos laboratis et ahi»*) feriantur, eandem sententiam protulerint, 

il>sam tamquam contra sedis apostolice indulta prolatam duximus irritandam, nee Httere ulle firmitatem 

h^süoeant, quas tacito nomine Cisterciensis ordinis et contra tenorem apostolicorum privilegiorum constiterit 

iTiapetrari. Paci quoque et tranquillitati vestre paterna in posterum sollicitudine providere volentes 

^victoritate apostolica prohibemus, ut infra clausuras locorum seu grangiarum vestrarum nuUus rapinam 

u furtum committere, ignem apponere, sanguinem fundere, hominem temere capere vel interficere, 

u etiam violentiam audeat exercere. Preterea omnes Hbertates et immunitates a predecessoribus 

^^ostris Romanis pontfficibus ordini vestro concessas nee non et libertates et exemptiones secularium 

^Xactionum a regibus et principibus vel aliis fidelibus rationabiliter vobis indultas auctoritate apostolica 

^onfirmamus et presentis scripti privilegio communimus. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum 



We»tf. ürk.-Buoh. V. 



10 



74 



liceat prefatum monasterium temere pertui*bare, aut eius possessiones auferre, vel ablatas retinere, 
minuere, seu quibuslibet vexationibus fatigare, sedb*) omnia Integra conserventur eorum, pro quorum 
gubematione ac sustentatioue concessa sunt, usibus omnimodis profiitura, salva sedis apostolice auctoritale. 
Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona hanc nostre constitutionis paginam sciens 
contra eam temere venire temptaveiit, secundo tertiove commonita, nisi reatum suum congrua satisfac- 
tione correxerit, potestatis honorisque sui dignitate careat, reamque se divino iudicio existere de 
perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris nostri 
Jhesu Christi aliena fiat atque in extremo examine divine ultioni subiaceat. Cunctis autem eidem loco 
sua iura servantibus sit pax domini nostri Jhesu Christi, quatinus et hie fructum bone actionis percipiant 
et apud districtum iudicem premia eterna pacis inveniant. Amen. 

R. Ego Innocentius catholice ecclesi^ episcopus ss. M. 

f Ego Octauianus Hostiensis et Velletrensis episcopus ss. 
f Ego Petrus tituli sancte Ce(cilie presbyter cardinalis ss). 
, f Ego Joannes tituli sancti Clementis (cardinalis Viterbiensis et Tuscanensis episcopus ss). 
f Ego Guido sancte Marie trans (Tybcrim tituli Calixti presbyter cardinalis ss). 
f Ego Hugo presbyter cardinalis (sancti Marci tituli Equitii ss). 
f Ego Johannes (tituli sancti Stephani in Celio monte presbyter cardinalis ss). 
(f Ego Gratianus sanctorum Cosme et Damia)ni diaconus cardinalis ss. 
(f Ego Gerhardus sancti Ädriani) diaconus cardinalis ss. 
(f Ego Gregorius sancti Georgii ad veleum (!) aureum diaconus cardinalis ss. 
(f Ego Nicolaus sancte Marie in Consmidin (!)) diaconus cardinalis ss. 
(f Ego Vergerius sancti Angeli diaconus cardinalis) ss. 
(f Ego Bobo sancti Theodori diaconus) cardinalis ss. 
(f Ego Petrus sancte Marie in via lata diaconus cardinalis) ss. 
(f Ego Cencius sancte Luci§ in Orthea diaconus cardinalis) ss. 

Dat. Rome apud sanctum Petiiim (per inanum Reinoldi domini pape notarii) cancellaiii vicem a- 
.^entis IUI nonas maii, indictione prima, incarnationis dominice anno M^^X^VIIP, pontificatus (vero 
domini Innocentii pape III anno primo). 

a) Brinchus C. — b) Tetinctorpe C. — c) Sletbruge C, — d) Lindincäele C — e) Tetthen C. — Tekinctorpe 
C — g) /?. und C haben einen langen Strich am Ende^ der beinahe wie \ ausatiehL — h) oder Hennincsile ?. — i) Sunninchusea 
C. — k) Bouinchusen C. — 1) Bulthe mit Strich (f) über e C, — m) Catinstort C — n) Gben mit v ztv, Q u.h B, — o) Ion 
domum in Risen bis hier fehlt C, — p) Telget C, — q) mäscis C, Or, deutlich wie Text — r) laycos C — s) sentenciam C. — 
t) et lic. fehlt C, — u) constitum /i constitu C. ISei R Umstellung sc eichen zwischen prov, und const. — v) reuerit B. renuerit 
V, — w) novicios C. — x) conp. C, — y) sussp. B, — z) in rehlt bei allen 3 Copien, — a*) alia B. aiii corr, C — b*) seu unsinnig B und C 

Or. Bttich^tücke im KgL Su-A, Münster auf Papier aufgezogen^ ao daaa dessen Grosse nieht genau 
fnehr zu bestimmen isU Bulle an rothgelben Seidenfäden^ Diekamp Nr. 25. Beschreibung a. a. 
0. insofetm ungenau^ als von einem Tnerhbaren Ausweichen zweier Randpunkte vor dem C nickt 
die Rede ist und das C auf der Linie steht Der Text nur für wenige Stellen zu gebrauchen* 
Der Passus über die Ortsbezeichnung fehlt jetzt ganz. Hier Text rmch Msc. VIT, 1326 (^ 
s. XIII, I A 106 (C) s. XIV und einer Kopie s. XVI (D) im KgL St-A. Munster. C 
scheint nach 2 mit B übereinstimmenden siimstdrenden Fehlem zu schliessen aus B abgeschrieben 
zu sein, da im Or. dae richtige steht. Doch hat C bezüglich der Ortsnamen einige außaUige 
Abweichungen. Der (lückenhafte) Text bei Erhard II Nr, 569 stammt aus C. Die Kardinals- 
unterschriften sind nur in D vollständig, in B fehlerhaft und lückenhaft. Aus letzterer in Arch. 



75 



ZUchr. Uly 42 Nr. 27. Das Oi\ enthalt vom Schluss nur noch Bmchsiucke der Rota, die 
Unterschriften des Papstes tmd K,~B. Octavian ganZj dann die Stücke von den Unterschriften 
und vom Datum, die oben im Kontext nicht in Klammem stehen. Ergänzung des Datums aus D. 
Über Beschaffenheit der Unterschrißen lässt sich bei dem schlechten Zustande nichts sicheres 
sengen. Doch scheinen (ganze) Papstunterschrift und Datumzeüe von Hand des Schreibers des 
Kontextes zu sein. Die Ortsnamen in D in modemisirtet* Form sind nicht berücksichtigt. D 
hat ^weiy B und C nur ein Amen, im Or, fehlt die Stelle. 
Potthasty Regesta ponHßcum 132. Erhard, Reg. 2404. Drucke: Niesert, Münst Urkundensamml. 
IVy S. 146, Ledebur^ Geschichte der Burg und Festung Sparenberg, 97 ff. zu 1213 und 
Erhard^ II. 569, alle unvollständig. 

167. 

Innocenz III. befiehlt dem ErMschofe von Köln und seinen Suffragcmen, den Bischof Konrad 

von HUdesheim, der ohne Genehmigung des Papstes sein Bisthum Hildesheim verlassen und Bischof 

von Würsimrg geworden, zu bannen und dieses ihren Diöcesanen mitztUheilen. 

Spoleto 1198 August 21. 
„Quanto personam." — 

Dat. Spoleti XII kalendas septembris pontiflcatus nostri anno primo. 
Potthasty 352. 

168. 

In der littere principum et baronum Alamannie clericorum et laicorum an Papst Inno- 
cenz III. iiber die Wahl Ott&s v. Braunschweig zum römischen Könige unterzeichnen von westfäli- 
schen TheUnehmem die Bischöfe von Paderborn und Minden, der Abt von Corvei und ausserdem 
der Abt von Werden. (1198 Herbst.) 

„Cum placuisset ei." — 

Die Namen der Unterzeichner stehen im Regestum domini Innocentii tertii pape super negotio 
Romani imperii (Registerband 6 des Vatik. Archiv, fol. 3 Nr. 10.) so: 
f Ego Adolfus Coloniensis archiepiscopus t Ego Berhardus Paderburnensis episcopus 

elegi et ss. elegi et ss. 

f Ego Gerardus Jndensis abbas elegi et ss. f Ego Thietmarus Mindensis episcopus elegi et 

consecrationi cohoperatus fiii. 
f Ego Heribertus Werdinensis abbas elegi et ss. f Ego Widikindus Gorbeiensis abbas elegi et ss. 

Ego Henricus dux u. s. w. 
Ego Henricus comes u, s- w. 

In den Drucken (sämmtlich aus unserer Quelle) ist bis jetzt stets die rechte Reihe unter die linke 
gesetzt und infolge des eine sonderbare Reiher^olge erzielt worden^ während ganz natürlich 
die fränkischen Theilnehmer links, die sächsischen rec/Os sich in der üblichen Weise gruppiren. 
Hamackf Das KuafürstencoUegium bis zur Mitte des vierzehnten Jahrhunderts S. 21 ff, und 
Quiddcy Die Entstehung des Kurfürstenkollegvums S, 86 ff. ziehen aus der bisher üblichen über- 
raschenden Reiherrfolgey ^ ein Clnicum im diplomatischen Verfahren jener ZeiJt^y eine Reihe 
Schlussfolgerungeny die nach obigem hirrfällig sind, Quidde a, a. O. S, 91 setzt das Schreiben zu 

10* 



76 



1 198 Ende Octcber oder Af^ang November, Böhmer-Ficker, Reff, vmp, F, 1 Nr. 203 setzt et 
vor August, — Druck Schoten ad annum (unter Autographj woraus Fürstenberg den Brief ent- 
nommen, nicht Or., vffl. Böhmer -Ficker, sondern unzweifelhaft die von Fürstenberg benutzten 
Registerbande zu verstehen), Erhard, Reg. 2402, 

169. 

Innocem HL schreibt an das Domkapitel von Hildesheim, dass er, nachdem Bischof (Konrad) 
von Hildesheim seine Diöcese verlassen und ohne päpstliche Genehmigung die Verwaltung der Wurjh 
hurger übernmnmen^ die Wahl eines neuen Bischofs angeordnet habe. Als Konrad dieses gehört^ 
habe er dem Kapitel die Wahl tviderrathen und mit Vernichtung der Stißseinkünfle gedroht. Zu- 
gleich behauptete er, da seine Gesandten am päpstlichen Hofe keine Renntniss des päpstlichen 
Schreibens hätten^ so sei dasselbe gefälscht. Demgegenüber befiehlt Innocenz dem Kapitel nochmals 
die Wahl vorzunehmen und theüt ihm mit, dass er die Prüfung derselben den Äbten (Widukind) 
von Corvei und (Nikolaus) Hardehausen und dem Domdechafiten (Heinrich) von Paderborn iibertragen 

« 

habe. Lateran 1199 Mai 4. 

„Cum in negotiis.'' — 

Dat. Lateran! IUI nonas maii pontificatus nostri anno secundo. 

Or. im Kgl. St^A. Hannover. — Vat. Arch. Regbd. 4 mit Datum II nonas maii. 

Potthast, 691 zu Mai 2. Hersuede ist nickt, wie Potthast angiebtj för Hersveld zu setzen, sondern 

ist Hardehausen. Zusammenstellung der Litteratur über Konrad, Schwemer, Innocenz HL 

und die deutsche Kirche, S. 9 Amn. 2. 



170. 

Innocenz HL gibt nach einer Schilderung der Hildesheimer Verhältnisse den Äbten von Corvei 
und Hardehausen sowie dem Domdechanten von Paderborn (s. o.) den Auftrag, wenn das Hildesheimer 
Domkapitel die Wald eines neuen Bischofs vorgenommen haben würde, dieseibe zu prüfen und, 
falls sie kanonisch vollzogen und auf einen würdigen Mann gefallen sei, demselben in seinem Namen 
die Bestätigung zu ertheilen. Lateran 1199 Mai 4. 

Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . Corbeiensi, . . de Hersued(ehu8en) 
abbatibus et . . decano Paderbornensi salutem et apostolicam benedictionem. Cum in negotiis (das 
folgende stimmt mit Migne, (Patrologiae 214), Irmocentii III opera I, S. 693 und 594, Regest vorige Nwn^ 
mer, wortlich übe rein; nur ist S. 693 Z. 2 v. w. statt vobis zu setzen dilectis filiis capitulo Hildesemensi, 
S. 694 Z. 4 statt nullatenus deberetis — non deberent, Z. 6 und femer statt ipsos — vos, Z. 7 statt 
procederetis — procederent, Z. 21 statt discretioni bis ipsa — dictis canonicis per scripta nostra districte 
precipiendo mandavimus, ut ne ipsaa), Z.25 statt obstaculo procedatis — inpedimento procedant. Dann 
heisst es weitet* :) Quocirca discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus, postquam ipsi 
canonici ad electionem juxta mandatum apostolicum processerint, vel si jam forsitan processerunt, vos 
tam formam electionis quam personam electi diligenter examinetis et, si eam canonice ac de persona 
idonea inveneritis celebratam, ipsam sublato appellationis obstaculo auctoritate nostra confirmare minime 
diflferatis laicis sub pena excommunicationis firmiter inhibentes, ne amplius quam consensum debitum 



77 



in electione presumant aliquatenus usurpare. Ad hec vobis firmiter presentium auctoritate precipimus, 
ut predictum . . quondam episcopum per districtionem ecciesiasticam compellatis , quod bona 
EQldesemensis ecclesie, que per ipsum sunt impedita, non differat expedire et tarn dictos canonicos 
quam ecclesiam Hildesemensem ab ipsius et fautorum suorum gravamine tueri curetis. Nullis litteris 
veritati et justitie prejudicium facientibus, si que apparuerint a sede apostolica impetrate. Quod si 
omnes hiis exequendis nequiveritis Interesse, duo vestrum ea nichilominus exequantur. Dat. Laterani 
IUI nonas maii pontificatus nostri anno secundo. 

a) Druck bei Aßgne hat unnnmg in ipsa. Eben$o su korrigiren 8, 593 Z. 6 v. u. hiis, Z. 5 attemptata Z. 2 nostris 
S. 594 Z. i Hildesemensi {phne h)y Z, 15 nichil de hiis, Z, 16 ille littere. 

Or. im Kgl. St.-A, Hannover. Bvlle und Befestigung durch 2 Löcher fehlen jetzt. — Vat. Ärch. 

Regbd. 4. 
PotAaetj 692 nach Regest bei Migne aus Vat. Arch. Regbd. 4 zu Mai 6. 



171. 

Papst InnocenB HL nimtnt das Kl. Werden in seinen Schutz und bestätigt die näher bezeich- 
neten Guter. Lateran 1199 Mai 19. 

Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis filiis Herberto abbati et conventui sancti 
Ludgeri in Werdin salutem et apostolicam benedictionem. Sacrosancta Romana ecclesia devotos et 
humiles filios ex assuete pietatis officio propensius diligere consuevit et, ne pravorum hominum moiestiis 
agitentur, eos tanquam pia mater sue protectionis munimine confovere. Eapropter, dilecti in domino 
filii, devotionem, quam erga beatum Petrum et nos ipsos habere noscimini, attendentes monasteriura 
et personas vestras cum omnibus, que in presentiarum rationabiliter possidetis, aut in futurum iustis 
modis largiente domino poteritis adipisci, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus. Specialiter 
autem decimam in Rode, decimas in parochia Katwie (!), decimas omnes parochie Werdinensis, 
ecclesiam in Sela, quam a monasterio sancti Bauonis in Gandauo canonice obtinuistis, allodium in Sela, 
ius quod, habetis in ecclesia Budberge cum predio, quod bone memorie Roricus monasterio vestro do- 
navit et quecunque in Fresia, Wasfalia (!), Saxonia et Franconia habetis, sicut ea omnia iuste ac sine 
controversia possidetis, vobis et per vos eidem monasterio vestro auctoritate apostolica confirmamus et 
presentis scripti patrocinio communimus. Decemimus ergo, ut nuUi omnino hominum liceat hanc 
paginam nostre protectionis et confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem 
hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum 
eius se noverit incursurum. Datum Laterani XIV kalendas junii pontificatus nostri anno secundo. 

Nach Overham^s Abschr. Libri Var. VII (Abtei Werden S. 111) auf der Theodarian. Btbliot^iefc 
in Paderborn. Overham hatte da^ Or. mit an Seidenfäden anhangender Bulle Innocenz III. 
vor sich. 

Nicht bei Potthast. — Bei MiraeuSy Dipl. belgicw. nov. coli. IV, S 384 ist eine ürk. Innocenz III. 
für Werden mit Lücken abgedruckt (Potthusty 706) welche, im liauptinJialt mit der obigen über- 
einstimmend, manche Verschiedenheiten aiftceist. Die ürk. ist geinchtet an abbati monaste- 
rii sancti Ludgeri Werdinensis ejusque fratribus. Der Anfang lautet: Cum a nobis 
petitur u. s. w. Der Satz aut in futurum bis adipisci fehlt, ohne dass ein Lücke im 
Druck angedeutet wäre. Die Güteraufzählung lautet: Specialiter autem in Rode, in Helm- 



78 



Stadt, in Kettwich et Weerden parochialium ecclesianim decimas, eccleeiam in Zela;. 
quam bis obtinetis, allodium in Zela, jus, quod habetis in capella de Gremberghe, sicut 
ea omnia juste ac sine controversia possidetis u. s, w. 



172. 

Innocenz schreibt dem Erzbischof (Adolf) von Kölfiy der mit andern deutschen Fürsten die 
namentlich genannten Gesandten behufs Bestätigung der Wahl Otto^s zum römischen König zu Um 
gesandt habe^ er werde thun^ was er könne^ zur Ehre und Förderung Otto^s. 

Lateran 1199 Mai 20. 

..Goloniensi archiepiscopo. 
„Gratum gerimis et acceptum." — 

Dat. Laterani XIII kalendas junii pontificatus nostri anno secundo. 
In eundem modum comiti Flandrie. 
In eundem modum duci Lothoringie (!) Bremensi archiepiscopo et suilraganeis ejus. 

ac Brabancie marchioni. 
In eundum modum abbati Werdensi. 
„ „ „ Mindensi episcopo. 

j, „ „ Parbumensi episcopo. 

U* s. w. 
Scriptum est etiam super hoc aliis quam pluribus principibus Alemanie (!) in eundem fere^ 
modum. 

Vat Arch. Regbd, 6 foL 3^ und 4 Nr. 11. Stellung der Adressen wie oben. 
Pottkaat, 708. Schoten ad annum. Vollständig entgegengesetzte Deutung des Briefes bei Winkel- 
mawij Phüijpp von Schwaben u. s. w. S. 163 /. und Schioemer, a. a. 0. 21 /. Der Satiiei 
Winkelmanny S. 163 Anm. 1: „Bemerkenswerth ist, dass er unicuique seorsim sdireät,^ 
2u^ streichen. Das unic. seors. stammt von der Hand des Abschreibers als Ersatz ßur in 
eundem modum. 



173. 

In dem Bericht der König Philipp anhängenden Germaniamm principes et magnates an 

Papst Innocem III. über die KönigswaMf ihren Zug nach Born u. s. w. werden als Anhänger 

Philipps auch Monasteriensis und Osnaburgensis episcopi genannt. 

Speier 1199 Mai 28. 

„Apostolice beatitudinis." — 
Dat. Spire V kalendas junie (!). 

Vat. Arch. Regbd. fol. 6 iv nr. 14. 

Bohmer-Fickerj Reg. imp. Nr. 27 und neuestens Schwemer a. a. O. 13y Anm. 1. Ueber die 
Pat^istellung des Bischofs von Münster vgl. Winkelmann a. a. 0. 418. 



79 



174. 

Itmocenz HL fordert aUe Olävbigen in Sachsen, Westfalen soivie im Slawenland und jenseits 

r ISXbe auf zur Vertheidigung der Christen in lAvland gegen die Heiden. 

Lateran 1199 October 5. 
^Sicut ecclesiastice.** — 

Dat. Laterani lU nonas octobris pontiflcatus nostri anno secundo. 
Potthast, 842. 



175. 

Jnnocenz LH. hebt den dem Bischof Konrad von Würzburg von seinetn Kapitel geleisteten 
id auf, dass es nach seinem Tode 2000 Mark an seine Verwandten zahlen und der Wahl des 
vscMfs Hermatm von Münster zu seinem Nachfolger, die bereits vorläufig stattgefunden, niemals 
Ä entgegen stellen werde, Lateran 1199 November 24. 

„Officium credite nobis." — 

Dat. Laterani VIII kalendas decembris. 
AtL8 Regbd. 4 im Vatik. Archiv. 

Die Stelle über den Bißchof von Münster lautet: Subsequenter etiam suggerens eis, quod pro 
ccessione Herbipolensis episcopatus quidam conspirassent in mortem illius, similiter postulavit ab eis, 
eidem eligerent successorem. Cigus petitioni canonici annuentes ad electionem hujusmodi faciendam 
X de suis confratribus elegerunt. Qui cum Monasteriensem episcopum elegissent, prefatus C. fecit 
nonicos ipsos tactis sacrosanctis evangeliis juramento firmare, quod electioni jam dicte nuUo unquam 
mpore obviarent. Quoniam igitur tam enormem presumptipnem nee possumus nee debemus sub 
ssimulatione transire, fraternitati tue per apostolica scripta mandamus atque precipimus, quatenus, 
premissis veritas suffragatur, omni contradictione et appellatione postposita auctoritate nostra predicta 
ramenta tanquam illicita denunties non teuere. 

Potthaety 875. — Winkelmann a. a. 0. 86 Anm. 3 und 169 f. meint^ mit Rücksicht auf diese 
Aussicht sei Hovnann van Münster zu Philipp übergetreten (er ist Zeuge in einer ürk. Phi- 
lipps 1199 Sept. 14y Böhmer-Ficker Nr. 19) und seiy als sie sich zerschlagen^ wieder zu Otto 
gegangen. Doch dürfte die eine Zeugenschaft kein vollgültiger Beweis sein. 



176. 

Innocenz III. fordert den Bischof (Bernhard) und den Donidechant (Heinrich) von Paderborn sowie 
M Abt (Thetmar) von Hdmershausen auf den Elekten Hartbert von HUdesheim zu schützen. 

Lateran 1200 Februar 2. 

. . episcopo et . . decano Pathelburnensibus et . . abbati de Helmuardeshusam (!). 
Cum Conradus quondam Ildesemensis episcopus pro eo, quod sine licentia nostra ad ecclesiam 
erbipolensem transivit, fuerit suspensus a nobis et postmodum, quoniam a suo noluit presumptione 
58istere,vinculo sit excommunicationis astrictus, et de mandato nostro in Ildesemensi ecclesia electio canonice 
lebrata, nobiles quidam, scilicet Ädliolfus comes, Hermannus etHenricus comites de Hartesborc, Federicus de 
Lsula, et ipsiu9 ecclesie ministeriales , videlicet Lupoldus de Escherte,. Hugo advocatus, et eorum complices 



80 



Ildesemensis diocesis, electioni facte et auctoritate sedis apostolice confirmate de dilecto filio H(artberto) 
Ildesemensi preposito maiori contradicere non yerentur et ipsi quondam episcopo, sicut non 
convenit, adherentes ipsum electum et Ildesemensem ecclesiam aggravant multipliciter et 
infestant, sicut ipsius electi et capituli Ildesemensis transmissa nobis conquestio patefecit. Preno- 
minati etiam nobiles et ministeriales ipsius ecciesie bona Ildesemensis ecclesie, prebendas cano- 
nicorum et specialas redditus ipsonmi et episcopales proventus presentis anni occasione et aucto- 
ritate Conradi quondam episcopi recipiunt et detinent violenter. Preterea predicti nobiles et ipsius 
ecciesie ministeriales eidem quondam episcopo Ildesemensi faventes ipsum electum non permittunt 
civitatem et castra et alia bona ad Ildesemensem ecclesiam pertinentia pacifice possidere; imino 
impendentes prefato quondam episcopo contra ecclesiam et electum et clerum Ildesemenses auxilium et 
favorem ipsum a possessione castrorum et civitatis et alionun bonorum prohibent et ei modis omnibus 
contradicunt. Nolentes igitur talia sub dissimulatione transire, que noscuntur contra mandata sedis 
apostolice attemptari, discretioni vestre per apostolica scripta mandamus et districte in obedientie 
virtute precipimus, quatinus, si verum est, quod proponitur, presumptores predictos, nisi ad 
commonitionem vestram ablata Ildesemensi ecciesie et electo restituerint universa et ab ipsius 
ecciesie electi et cleri indebita molestatione destiterint, tamdiu nuntietis vinculo excommunicationis 
sublato appellationis obstaculo innodatos et terram eorum suppositam interdicto et, ad quemeum- 
que locum devenerint, eis presentibus divina prohibeatis officia celebrari, donec tam electo quam 
clero super premissis idoneam satisfactionem impendant. Volumus etiam nichilominus et mandamus, 
ut, nisi clerici et laici in Ildesemensi diocesi constituti prefato electo debitam reverentiam impendere 
curaverint et honorem, eos ad id, omni gratia et timore postpositis, districtione ecclesiastica, appeUatione 
remotad, cogatis. Volentes insuper eiusdem ecciesie indempnitatibus et electi paterna soUicitudine 
precavere, presentium vobis auctoritate precipimus, quatinus quicquid de bonis ipsius ecciesie prefatus 
quondam episcopus, postquam Herbipolensi episcopatui se non timuit inmiscere, alienavit quomodolibet 
vel distraxit auctoritate nostra appeUatione remota denuntiantes irritum et inane et, que per eum 
ante, etiam cum episcopus esset, ecciesie memorate irrationabiliter infeudata inveneritis vel distracta 
non obstante appellationis objectu legitime revocetis; taliter mandatmn nostrum omni gratia et timore 
postpositis exequamini, quod sollicitudo vestra in domino appareat commendanda et non possitis de 
negligentia seu inobedientia reprehendi. NuUis litteris veritati et justitie etc. Quod si omnes etc. tu, 
frater episcope, cum eorum altero etc. Dat. Laterani IUI nonas februarii pontificatus nostri anno 
secundo. 

Vat Arch. Regbd. 4 fol. 216 Nr. (neu) 275. 

PoUhasty 944. 



177. 

König Otto IV. schreibt dem Papst Innocenz III., dass an der Besprechung der Seinen 

und der Anhänger Philipps von Schwaben am 18. Jtdi von seiner Seite u. a. Monasteriensis 

episcopus, Paderbumensis episcopus, abbas Corbeiensis (heünehmen würden. 

(1200 Aprü.) 
„Quantam aifectionem." — 

Vat. Arch. Regb. 6 Nr. 20. 

Böhmer-Ficker Nr. 213. Erhardy Reg. 2432 Angabe über ihaUächlichea Stattfinden des Schieds- 
gerichtes beruht auf Missveratändniss der Stelle bei Schaten ad ammm 1199. 



81 



178. 

Innocenz IIL beauftragt den Bischof (Thetmar) von Minden und den Äht (Florenz) von Marien- 

fdd^ die Propstwdhl in Bremen zu untersuchen. 

Lateran 1200 Mai 24, 

Iimocentius episcopus servus servorum dei venerabili fratri . . Mindens! episcopo et dilecto filio . . 
abbat! de Carapo sancte Marie salutem et apostolicam benedictionem. Accedens ad apostolicam sedem 
dilectus filius B. Bremensis ecclesie subdiaconus et canonicus sua nobis insinuatione monstravit , quod, 
cum prepositura Bremensis negligenter fere per annum et dimidium vacavisset ac per hoc secundum 
statuta Lateranensis concilii ad nos ejus esset donatio devoluta, ne persone conferretur indigne, tarn 
pro jure nostro servando quam commodo Bremensis ecclesie de quorumdam fratrum suorum consilio 
nostram audientiam appellavit. Cujus appellationi cum capitulum aliquandiu detulisset, absentibus 
aliis, quibusdama) presentibus et contradicentibus, nullo die ad eligendum prefixo, ad electionem pre- 
positi quidam de fratribus processerunt, communia quedam, que obedientie nominantur, inter se 
clandestine diAddentes, ignorantibus aliis a principio nee consentientibus ex post facto. Idem quoque 
canonici vacante decanatu Bremens! et magistro B., ne ips! ad electionem procederent, nis! celebrande 
diem election! statuerent et eam predicerent faciendam, sedem apostolicam appellante, spreta quorumdam 
absentia et contradictione presentium decanum eligere presumpserunt. Cum autem G. clericus, procurator 
venerabilis fratris nostri . . Bremensis archiepiscopi, qui electos investiverat, propter confirmationem 
ejusb), quod fecerat, ad nostram presentiam accessiset, de voluntate ipsius G. et jam dicti B. canonici 
causam ipsam venerabili fratri nostro . . archiepiscopo et dilectis filiis . . majori et sancte Marie 
prepositis Magdeburgensibus sub certa forma commisimus terminandam, nullo pro altera parte canoni- 
conun vel proponente aliquid vel etiam respondente. Cum igitur nobis non constiterit de premissis, 
causam ipsam vobis duximus committendam per apostolica scripta precipiendo mandantes, quatinus, 
quicquid post appellationem ad nos rationabiliter interpositam inveneritis citra ea, que premisimus, 
attemptatiun ad statum debitum revocato partes ad vestram presentiam convocetis et auditis hinc 
inde propositis, quod canonicum fuerit, appellatione postposita judicetis et faciatis auctoritate nostra 
firmiter observari. Testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia, odio, vel timore subtraxerint, ut 
testimonium perhibeant veritati, per censuram ecclesiasticam appellatione remota cogatis. Nullis litteris 
Verität! et justicie prejudicantibus, si que fuerint a sede apostolica impetrate. Dat. Lateran! IX kalendas 
juni! pontificatus nostri anno tertio. 

a) absentibus — quibusdam auf Rasur und enger zusanunengesvhrieben, — b) ejus airf Rasur. 

Or. im KgL St.-A. Hannover. Bulle an Harrfschnur ist abgeschnitten und fehlt Auf dem ümbug links 
ein deutliches G; damit fällt wohl die Behauptung Diekamp'sy Mitth. Illy 592 , dass die Schreiber^ 
vermerke» erst 1204 beginnen. Auf der Rückseite ein Pentagramm (Fedetprobef), 

Reg, V, Mülverstedty Reg. arcfi. Magdeb. Ily 131. Vgl. Vogel, Erzb. Ludolf v. Magdeburg, S, 27. Anm. 2. 

179. 
hmocenz IIL beauftrag den Bischof (Hermann) von Münster und die Dompröpste von 
Münster und Minden^ faüs die Besetzung der Bremer Propstd an den apostolischen StM gefaUeny 
diese dem Otto v. Wildeshausen zu übertragen. 

(1200 nach Mai 24.) 
Episcopo Monasteriensi et Monasteriensi et Mindens! prepositis, quod si prepositura ecclesie Bremensis 
sit ad sedem apostolicam devoluta, eam Ottoni de Wildeshusen auctoritate apostolica valeant confirmare, 

Westt Ürk.-Buch. V. 1 1 



82 



At» Index zu verlornem Register Innoeem IIL Pantißkatsfakr 3, /. 29 Nr, 109 gedr. Theiner^ 

Vetera mcnum. Slavarum meridion. IfiO, 
Patthasty 1081 zu 1200 Juni 22 — Jvli 12. Vgl vorherg. Nr. 

180- 

t Innocenz III. dankt dem Grafen Simon von TMenburg für seine Anhänglichkeit an König 

Otto IV. und fordert tAn zu femerm Beistande desselben auf 

Lateran 1200 Mai 26. 

Innocentius episcopus servus servoium dei dilecto filio Simoni comiti in Tekeneborg salutem et 
lapostolicam benedictionem. Non sine paterna letitia ad aures nostras devotionis tue constantia per- 
venit, quod dilectissimo in Christo filio nostro illustri regiOttoni, quem ad imperii coronam suscipien- 
dam legitimo tempore evocare disposuimus, fideliter et constanter adheres eique auxilium et favorem, 
quantumcumque in te est, tribuis. Sicut ergo devotionem ■) tuam in hoc gratam et acceptam gerimus 
eamque in domino commendamus, ita tuam constantiam gratiarum actionibus prosequentes paterna 
affabilitate monemus atque exhortamur, quatenus eidem regi viriliter et potenter semper assistas atque 
universos consanguineos et amicos tuos ad ejus fidelitatem inducas non obstantibus juramentis, si que 
reprobo duci Suewie ratione legni forsitam prestiterunt, *») ex quo gratiam nostram plenius es me- 
riturus. Datum Laterani VII kalendas junii pontificatus nostri anno III. 

a) devotionis die Abschr- — b) presiituerunt die Abschr. 

Aue Falke* 8 Wolfenbütteler Abschr. (= Abschrift Dr. Phüippi im Kgl. St.-A. AfSnstery Msc. VII, 
227). Nicht bei Potthast. Für diese Zeit schon ttegen des reprobo duci Suewie unmöglich 
Wahrscheinlich Fälschung Falke' s für das Schreiben Innocenz III. an den Grafen von Teklen- 
bürg vom 1. März 120 ly gefälscht nach Nr, 187. 

181, 

Innocenz III. schreibt dem Erzbischofe (Adolf) von Köhty seinen Suffraganen und den Edlen der 

Kölner (und Mainzer) Kirchenprovinz über die Gesandtschaft seines Legaten^ des Kardinals (Guido) 

von Palästrinay nach Deutschland zur Prüfung der streitigen KönigswaMy damit er, der Papst, durch 

seine Vermttätmg das Schisma beseitigen könne. Zugleich habe er den Kardinallegaten in Frankreich 

Octavian von Ostia beauftragt j nach Deutschland zu reisen^ dort die BathscJdäge der Bischöfe und 

Fürsten zu vernehmen und ihnen den Willen des Papstes kundzuthun. 

LcUetan 1201 Januar 5. 

. . Coloniensi archiepiscopo et suffraganeis ejus et nobilibus viris principibus in Coloniensi 

provincia constitutis. 
^Nec vos nee alios credimus dubitare." — 
Dat. Laterani non. Januarii. 

In eundem modum scriptum est capitulo et suffraganeis ecclesie Maguntine et principibus in 
Maguntina provincia constitutis. 

Vat. Arch. Regbd. 6 fol. 10^ Nr. 30. Balluze, Innoc. ep. registr. und nach ihm die Drucke fügen 

im Datum pontificatus nostri anno quarto irrig hinzu. 
PoUhast, 1243. 



83 



• 182. 

Innocenz HL fheiU dem Grafen von Vianden (und in gleicher Weise den Mainzer Suffror 

ganen und dem Grafen Adolf von Schauenburg) mitj dass er sidh für Otto als römischen König 

entschieden habe und fordert ihn zur Anerkennung desselben auf wenn er auch dem von ihm^ dem 

Papstj verworfenen Herzog Fhüipp von Schwaben eidlich verpflichtet sei. 

Lateran 1201 März 1. 

Nobili viro comiti de Vianna. 
„Expectanter expeclavimus olim." — 
Dat. ut supra (das letzte Datum 4 Nummern vorher: Dat. Laterani kal. martii.) 

Unter den In eundem modum aufgeführten: 
In eundem modum capitulo et suflfraganeis ecclesie Maguntine. 
In eundem modum Adulfo comiti de Souenburch. 

Vat. Arch. Regbd. 6 fol. 13 Nr. 36. 

Potthasty 1303. Dass nicht Graf Adolf o, Lauenburg^ vne bisher stets gedruckt wurdey sondern 
Adolf V. Schauenburg gemeint sei, hat schon Winkelmann a, a. 0. ly 211 Anm. 3 richtig 
vermuthet. 



183. 

Innocenz III. fordert den Erzbischof (Ludolf) von Magdeburg (und den Grafen Adolf von 

Schauenburg) zur Anerkennung und zu treuem Beharren hei dem zum römischen König erwählten 

Otto auf Lateran 1201 März 1. 

. . Maderburgensi archiepiscopo. 
„Licet carissimum in Christo filio." — 
Dat. 
In eundem fere modum Adulfo comiti de Seuemburc. 

Vat. Arch. Regbd. 6 f, 13^ Nr. 38. Im Datum Raum frei gelassen. In den Drucken stets 
A. d. Louenburc. Seuemburc vielleicht für Seuemburc. 
Potthast, 1305. Vgl. Vogel a. a. 0. S. 28 Anm. 4. 

184. 

Innocenz III. theüt dem Erzbischof (Adolf) von Köln (und seinen Suffraganen) die Aner- 
kennung des römischen Königs Otto und die Verwerfung Philipps von Schwaben mit und fordert 
zu treuer Anhängerschaft und zur Werbung von Anhängern für Otto auf. 

Lateran 1201 März 1. 

.. Coloniensi archiepiscopo. 
„Gaudere debes in domino." — 
Dat. 
In eundem fere modum suffraganeis Coloniensis ecclesie. 

Vat. Arch. Regbd. 6 fol. 13v Nr. 38 (ist doppelt). 

PoUha^sty 1306. Vgl. Röhnchy Adolf ly Erzbischof von Köln, S. 50. 



«4 



185. 

Innocenz III. (heilt dem Herzog von Brahant (und u. a. den Grafen von Berg^ Amäbergy 

TeMenburgy Wölpe und Everstein) die Anerkennung des römischen Königs Otto mit und fordert 

jsu treuem Festhalten an demselben auf. 

Lateran 1201 März 1. 

„Gaudere debes in domino.** — 

Die Stellung der Namen im Register ist folgende: 
In eundem modum . . comiti Flan- In e. ra. . . comiti de Bergh. In e. m- comitibus in Saxonia 

drie. In e. m. .. comiti de Arnebergh. constitutis. 

ti. s. w. In e. m. . . comiti de Arnesbergh. u. s, tc. 

In e. m. ..comiti de Theceneburgh. 
In e m. .. comiti de Wlpia. 
In e. m. .. comiti de Euerstan. 

Vat, Arch. Rcgbd. 6 fol. 13v Nr. 39. Das ita quod unicuique seorsim ist Zutkat BalluzeU 
Potthast, 1307. 



186. 

Innocenz III. fordert den Erzhischof (Johann) von Trier, seine Suffragane und den Klerus 
der Provinz (ebenso die Suffragane und Kanoniker von Mainz und den Klerus der ganzen Monnzer 
Provinz) zu treuem, Beharren bei dem römischen König Otto auf. 

(Änagni 1201 Noveniber 2 — 1202 Ende Januar.) 

. . Treuerensi archiepiscopo et suffraganeis ejus et universo clero in Treuerensi provincia 
constituto. 
„Etsi egre tulerimus." — 

In eundem modum suffraganeis et canonicis ecclesie Maguntine et universo clero in Maguntina 
provincia constituto. 

Vat. Arch. Regbd. 6 fol. 18. Nr. 57. 
Potthast, 1587. 

187. 

Innocenz HL dankt Bischof (Bernhard) von Paderborn für sein Festhalten an dem römischen 
König Otto und fordert ihn auf bei demselben auszuharren. 

Anagni (1201 November 2 — 1202 Januar 31). 

• 

. . Pateburnensi episcopo. 
Gratum gerimus et acceptum et tue devotionis constantiam in domino commendamus, quod 
carissimo in Christo filio nostro illustri regi 0(ttoni) in Romanorum imperatorem electo, quem nos 
recepimus jam in regem et ad coronam imperii congruo tempore disposuimus evocare, fideliter et 
constanter adheres et ei auxilium tribuis et favorem. Super hoc ergo devotionem tuam prosequentes 
actionibus gratiarum fraternitatem tuam monemus et exhortamur attentius et per apostolica tibi 
scripta mandamus, quatinus eidem regi non obstante juramento^ si quod duci Sueuie ratione regni forsi- 



85 



tan prestitisti, cum nos illud eo reprobato decreverimus non »ervandum , viriliter et potenter assistas 
et universos consanguineos et amicos tuos ad ejus fidelitatem inducas, ita quod ex hoc gratiam nostram 
plenius merearis, sciturus, quod ai, cum prius quam ipsum acceperemu8 (!)a) in regem, gratum 
reputaverimus et acceptum, si quis ei fldeliter adhereret, de cetero presertim in viris ecclesiasticis 
non dimittemus inultum, si quis se ipsi duceret opponendum. Non autem te moveant maledicta 
quorumdam etc. 

a) accepenmus in den Drucken, Das letzte e scheint korrigirt zu sein. 

Die Stelle lautet vollständig: Regbd, 6 foL 17 Nr. 54: 

Non autem te moveant maledicta quorumdam, qui nos asserunt libertatem electionis adimere 
principibus voluisse, cum libertati eorum detulerimus potius in hoc facto et illesam eam duxerimus 
conservandam. Non enim elegimus nos personam, sed electo ab eorum parte majori, qui vocem 
habere in imperatoris electione noscuntur, et ubi debuit et a quo debuit coronato favorem prestitimus 
et prestamus, cum apostolica sedes illum in imperatorem debeat coronare, qui rite fuerit coronatus in 
regem. In eo quoque stamus pro principum libertate, quod ei favorem penitus denegamus, qui sibi 
jure successionis imperium nititur vendicare. Videretur enim imperium non ex principum electione 
conferri sed sanguinis successione deberi, si, prout olim patri filius, sie nunc fratri frater vel natus patri 
nuUo succederet mediante. Frustra ergo bene facta depravant, qui falso nos impugnare confingunt, 
quoniam defendimus potius libertatem, sicut facti evidentia manifestat. Nee desperent obedientie filii, 
nee alii qualibet occasione presumant, quod adversus ecclesiam quecumque possit maligna potentia 
prevalere, que supra firmam petram fundata consistit, eam videlicet, de qua legitur: Petra autem erat 
Christus. Nam juxta verbum apostoli: fundamentum positum est, preter quod aliud poni non potest, 
<Iuod est Christus Jhesus. Unde porte inferi non prevalebunt adversus eam, quoniam conteret dominus 
omnem altitudinem se adversus ecclesiam extoUentem nee sevire permittet virgam peecatorum super 
sortem justorum, sed in baculum arundineum hanc convertet, ut manum perforet innitentis. Preterea 
non est eeclesia in hoc sola. Immo preter prineipes Alamannie, qui regi favent eidem, pene penitus 
tota Italia, que non modica imperii pars existit, nostre prorsus est exposita voluntati et alii multi 
principum nostre super hoc sequuntur propositum voluntatis. Unde non est aliquatenus dubitandum, 
quin perseverans constantia finem tribuat exoptatum. Volumus etiam, ut, quiequid idem legatus super 
hoc duxerit statuendum, reeipias humiliter et inviolabiliter studeas observare. Nos enim sententiam, 
quam rationabiliter tulerit in rebelles, ratam habebimus et faciemus auetore domino inviolabiliter 
observari. 

Dat. Anagnie. 

Vat. Arch. Regbd. 6 foL 18 Nr, 68. In der voraufgehenden Nr. 57 haben die Drucke bei 
Balluze und Migne (216, 1061): Nee vos moveant etc. in eundem modumutin precedenti 
usque in finem. Es muse aber tercia precedenti heisaen; denn die vorhergehende paset gar 
flicht dazu. Ea verdient dieser Punkt Hercorhebungy damit nicht aus dem Fehlen des tercia 
auf eine frühere, andere 2!usam7nensetzung des Registrums steper negotio imperii geschlossen 
werden könne. Allerdings passt das idem legatus der hier zur Vervollständigung angezogenen 
Nr. 54 (an den Erzb. von Köln) auch nicht in den Brief an den Paderbomer, da darin noch von 
keinem Legaten die Rede gewesen. Neben der Nr. 54 stsht am Rande von einer etwas 
spätem Hemd s. XIII geschrieben: Nota, quis debeat coronari in imperatorem. 

Potthast, 1588. Theilweise gedruckt Schoten, ad annum, Wilmans, Westf. ürkb. III, 6. Druck 
hier vollständig, weil namentlich im letzten Theile die bis jetzt bekannten Drucke inkorrekt sind* 



86 



An Nr. 58 (vgL Potthast 1588) achUesst sieh an: 



In eundemmodumepiscopoOsem- 

bnichensi. 
n „ V Monasteri- 

ensi. 
„Tr^'ectensi. 
y, y, „Ildesemensi. 

j9 r> n Mindensi. 

„ „ abbati Werdensi. 

u. s. w. 
In eundem fere modum . . Colo- 
niensi archiepiscopo (!) et suf- 
fraganeis ejus. 
In eundem fere modum . . comiti 
Flandrens! ut episcopo Pater- 
burnensi usgue merearis. Non 
autem te moveant etc. 



In eundem modum . . comiti Mamu- 

censi (!). 

yf „ comiti de Sain. 

y, y, comiti de Ti- 

kenburc. 
y, „ Hermannno de 

Lippe. 



In eundem modum comiti Hol- 

landie. 

„ y, comiti de Te- 

cheburg(!y 

y, y, comiti de Ar- 

nestierc (!). 



188. 



Innocenz HL beauftragt den Kardinalbischof (Ouido) von Palestrina und die Äbte von 
Kappenberg und Scheda, nachdem er in langer Ausführung die streitige DompropstwaJU in Köln 
zwischen den Pröpsten von Zwölf-Aposteln und von St. Georg und die ihr folgende Untersuchung 
derselben durch päpstliche Richter geschildert, das Kölner Domkapitel zu einer Neuwahl zu ver- 
anlassen^ eventuell selbst einen tauglichen Propst einzusetzen. 

Lateran 1203 April 9. 

• . Prenestino episcopo apostolice sedis legato, . . de Capenberg . . et de Scelda (!) abbatibus 
in Coloniensi et Monasteriensi diocesibus constitutis. 

„In causis que." — 

Der Schlüss lautet: 

Nos igitur super hiis et aliis, que partes in auditorio nostro proponere curaverunt, cum fratribus 
nostris deliberavimus diligenter, et quoniam preter alias rationes ex eo etiam non immerito movebamur, 
quod ex hac dissensione grave scandalum imminebat, cimi uni de duobus electis plures de canonicis 
irrevocabiliter adhererent, quibus et metropolitanus tota intentione favebat, alterum vero maiores sine 
revocatione fovebant, quibus et priores Colonienses suum prestabant ex toto favorem, electionem unius 
precipue propter defectum etatis, qui, quantus electionis tempore fuerit, ex inspectione corporis per- 
spicue monstrabatur, et propter defectum ordinis, quem electionis sue tempore confessus est habuisse, 
cum postea fuerit in subdiaconum ordinatus; electionem autem alterius presertim propter contradic- 
tionem multorum volentium de idoneis corporis sui membris preflci sibi caput et propter contradic- 
tionem archiepiscopi predicti, qui non consentiebat ecclesie sue privilegio derogari, auctoritate apo- 
stolica decrevimus irritandam. Ne vero contingat Coloniensem ecclesiam ex iterata dissensione gravius 
conturbari, discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus capitulum ipsius ecclesie ad 
electionem canonicam et concordem moneatis attentius et eflicaciter inducatis, qualiter, si forte, quod 
absit, provenire non poterit infra mensem, extunc auctoritate nostra suffulti sublato cuiuslibet contra- 
dictionis et appellationis obstaculo personam idoneam eis in prepositum preficere studeatis. Gontradic- 



87 



tores etc. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis aut volueritis Interesse, duo vestrum etc. Dat. 
Lateran! V idus aprilis. 
Potthasty 1877. 



189. 

Innocenz (III?) nimmt Kl. Haräehausen und seine Gitter in seinen Schutz. 

(Ferentini 1203 Juli 5?) 

Innocentius episcopus servus servorum dei (dilectis fili)is abbati et conventui monasterii d(e 
Herswithe)hu8en Cisterciensis ordinis, Paderbomensis diocesis, s(aluteni et apostolicam) benedictionem. 
Cum a nobis petitur, quod ju(8tum est et ho)ne8tum, tarn vigor (!) quam ordo exigit racionis, ut id 
per solicitudinem (!) officii nostri ad debitum (perducatur eiTectum). Eapropter, dilecti in domino filii, 
ve8tr(is justis postulationibus) grato concurrentes assensu personas (vestras et monasterium), in quo 
divino estis obsequio manc(ipati, cum omnibus) bonis, que inpresentiarum rationabiliter (possidetis, 
aut) in futurum justis modis prestante domino (poteritis adipisci), sub beati Petri et nostra protectione 
suscipimus, specialiter autem terras, possessiones, domos, redditus et alia bona vestra, sicud ea omnia 
juste et pacificite (!) possidetis, vobis et per vos monasterio vestro auctoritate apostolica confirmamus 
et presentis scripti patrocinio communimus. NuIIi ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre 
protectionis et confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare 
presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit 
incursurum. Dat. Maguntine (!) tercio nonas julii pontificatus anno sexto. 

Abachrifb «. XV in Mscr. VII, 4509 im KgL St-A, Münster. Ob Innocenz IIL oder IV. (Inno- 
cenz VI. wohl weniger) gemeint ist, Idast sich nicht feststellen wegen des korrvfmpirten Ma- 
guntine, das dem Schreiber des Kopiars in die Feder geflossen, weil eine Reihe vom Erzb. v. 
Mainz ausgefertigter Transstmvpte darin stehen. Wilmans deutet es für Ferentini und 
schreibt die ürL Innocenz III. zu. Vorhei^gekt im Kopiar eine Urkunde Johann XXII. 
oder Innocenz VI. dat. Auionien. IV nonas julii pont. a. V; es folgt Innocenz IIL (Potthast, 
4977), ebenfalls Protektionsurk. für Hardehausen. 

Bis jetzt nur Reg. bekannt: Westf. ürkb. IV, 11 mit falschem Datum und Loher, Arch. Ztschr. 
III, S. 43 Nr. 28. Der durch Mdusefrass stark zerstörte Text ist nach den gewöhnlichen 
Formeln ergänzt. 



190. 

Innocenz III. bestätigt dem Abt Widukind von Corvei alle von seinen Vorgängern gewährten 

Privilegien und die von den weltlichen Fürsten dem Kloster verliehenen Exemtionen. 

Anagni 1203 Becember 12. 
„Solet annuere.** — 

Dat. Anagnie II idus decembris pontificatus nostri anno sexto. 

Or. im Kgl. Su-A. Münster. (Vat. Arch. Regbd. 5 fol. 93 Nr. 197), Bulle an rothgrünen 
Seidenfäden, Diekavnp, Tafel Nr, 26. Innocentius verl. Schrift. Ohne Registratur-- 
vermerk. 

Potthast, 2046. Drucke: Schoten ad annum, Wümans, Westf. ürkb. IV, 12. 



88 



191. 

Innocenz HL verleiht dem Abt (Widukind) von Corvei den Gebrauch des Binges auf Bitten 

des römischen Königs Otto. Anagni 1203 December 12. 

Innocentius episcopus servus servonim dei dilecto filio . . a(b)bati Corbeiensi salutem et aposto- 
licam benedictionem. Apostolica sedes, cui auctore domino licet immeriti presidemus, in plenitudinem 
ecclesiastice dignitatis (assump)ta sie in filios (gratia)m benedictionis paterne transfundit, ut de pleni- 
tudine (ipsius) accipiant u(niversi et), sicut eis injuncte sibi sollicitudinis onus participant, sie etiam 
accepte (dignitatis honores communieat et ornatus dotans) in filiis filias et filios in filiabus (adomans. 
Circa illos autem se magis exhibet liberalem et in eos copiosius sua dona diffundit, qui accepte gratie 
non ingrati Vitium ingratitudinis fugiunt et honorantibus se assurgentes in actionibus gratiarum, ut 
gratia eis detur, ex gratia promerentur. Cum igitur factam tibi et monasterio tuo ab apostolica sede 
gratiam recognoscas, que predecessoribus tuis et eorum successoribus usum mitre, cirothecarum et 
sandaliorum indulsit, tam meritis tuis quam piecibus karissimi in Christo filii nostri illustris 0[ttonis] 
electi in Romanorum imperatorem, in cigus fidelitate ac devotione persistis,) inducti, ut de cetero utaris 
anulo, auctoritate tibi present(ium indulgemus. Nulli ergo omnino) hominum liceat hanc paginam nostre 
concessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. (Si quis) autem hoc attemptare presumpserit, 
indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eins se noverit (inciirsu)nmi. 
Dat. Anagnie II idus decembris pontificatus nostri anno se(xt)o. 

Or,y sehr zerstoi% im KgL Su-A. Münster; ergänzt nach Reghd. 5 foL 93 Nr, 198 des VaL Arch, 
Bulle an rothgrünen Seidenfdden, Dukampy Tafel Nr, 26, Innocentius verl. Schriß, Kein 
Begistraturvemierk, 

PoUhast, 2047. Erhard^ Reg, 2418 zu (1198—1216). 

192. 

Innocenz IIL gewährt dem Abt (Heribert) von Werden den Gebrauch der Ponti^calien. 

Anagni 1204 Januar 15, 

Innocentius episcopus servus servorum dei dilecto filio . . abbati Werdinensi salutem et apostoli- 
cam benedictionem. Solet annuere sedes apostolica piis votis et honestis petencium precibus favorem 
benivolum inpertiri. Ea propter, dilecte in domino fili, tuis justis postulationibus gratum impertientes 
assensum usiun pontificalium, sicut per Privilegium apostolice sedis antecessoribus tuis indultus fuisse 
dinoscitur, et predecessores tui sunt hactenus usi eis, auctoritate tibi apostolica indulgemus. Nulli ergo 
omnino hominum liceat hanc paginam nostre concessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. 
Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli 
apostolorum ejus se noverit incursurum. Datum Anagnie XVIII kalendas februarii pontificatus nostri 
anno sexto. 

Au^ dem Über minor pt^ivflegiorum mona^terii Werdensis s, XIV fol, 40 im Kgl, St,-A, Düsseldorf, 

193. 
Innocenz IIL fordert den Erzbischof (Ludolf) von Magdeburg auf^ dem Kardinaliegaten Gruido 
von Palestrina binnen Monatsfrist wegen der ihm zugefügten Unbilden genugztdhun und dem Willen 
des Papstes durch Anerkennung des römischen Königs Otto zu gehorchen^ zumal dieser genügende 



89 

JBürgschaft für die Indemnität des Magdeburger Stiftes gestellt Äofte. Andernfalls habe er den 
Bischöfen (Thetmar) von Minden^ (Ruddf) von Verden und (Hartbert) von Hüdesheim befohlen, 
ihn feierlich zu exkommuniciren und den Suffraganen und dem Kapitel von Magdeburg zu verbieten, 
ihn femer als Metropoliten anzuerkennen. 

(Anagni 1204 Januar 24 bis 31.) 
^In admirationem inducimur." — 

Patthasty 2106. Vgl. Vogel a. a, 0. S. 38. 

194. 

Innocenz HL schreibt dem Bischöfe (Bernhard) von Paderborn und dem Dompropst (Lam- 
bert) daselbst, dnss der Pfalzgraf Heinrich bei Bhein entgegen der Bestimmung des Königs und 
des päpstlichen Legaten (Guido) von Palestrina Güter der Bremer Kirche im Lande Stade und 
JSaddn in Besitz genommen und befiehlt^ falls die anbefohlene Bestitution derselben nicht erfolge, 
diese durch Bann und Interdikt zu erzwingen. 

Lateran 1204 Aprü 5. 

„Lacrimabilis venerabilis nostri (!) . . Bremensis archiepiscopi." — 
Dat. Lateran! non. aprilis pontificatus nostri anno septimo. 

Or. im Kgl. St.-A. Hannover. Bulle an Hanfschnur, Diekamp^ Tafel Nr. 26. Auf dem Um- 

bug rechts v. d. S. g. (?) 
Potthasty 2171. Ko7*rekter Druck zuletzt Sudendatf, Urkb. der Herzöge von Braunschweig u.a.w. 

Dd. /, 4. 



195. 

Innocenz IIL beauftragt den Abt (Heribert) von Werden und die Pröpste (Bruno) von Bonn 

Mnd (Dietrich) von St, Kunibert in Köln mit der Prüfung und BegeJung der strittigen Münster^ 

3chen Bischofswahl. Lateran 1204 Mai 28. 

. . Abbat! de Werdtn (!) , Coloniens!s diocesis, et . . Bunnensi et . . sancti Cunibert! prepositis 

Colomensibus. 
Ex litteris venerabilis fratris nostri Guidonis Prenestini episcopi, apostolice sedis legati, et 
<lilectorum filiorum . . prepositi, . . decani et maioris, ut asseritur, partis canonicorum Monasteriensis 
ecclesie ac quorundam abbatum accepimus, quod, cum bone memorie . . Monasteriensis episcopus in 
-commisse sibi administrationis officio dies suos feliciter consumasset, canonici eiusdem ecclesie ad 
electionem de substituendo pontifice faciendam statuto termino convenerunt, quorum pars quedam 
dilectum filium . . Bremensem, altera vero Claholtensem (!) prepositum nominavit, unde fuit ex parte 
ipsius Bremensis prepositi ad eiusdem legati audientiam appellatum. Partibus igitur in eius presentia 
constitutis electores prefati Bremensis prepositi suum ei presentantes electum proponere curaverunt, 
<|Uod . . prepositus et . . decanus cum ceteris ecclesie sue prelatis ac duplo maior et sanior pars 
capituli Monasteriensis abbatibus totius episcopatus consentientibus in capitulo ipsum elegerant unaui- 
miter in pastorem. Quia ergo Bremensis prepositus fuerat a maiori parte capituli utpote a duplo 
immo multo pluribus et a prelatis ecclesie, scilicet preposito maiore, decano, cantore, custode, parti 

Westf. Ürk.-Buch. V. 12 



90 



alteri nullo consentiente prelato, et antiquioribus ecclesie, quoniam electores ipsius omnibus alterius^ 
partis electoribus uno excepto erant in introitu et stallo priores, a saniori quoque parte capituli, quia 
consilio abbatum totius episcopatus in anima sua hoc consulentium et iudicio conscientie sue respi- 
cientium ad solam utilitatem Monasteriensis ecclesie et a jejunis in loco congruo bono per omnia zelo 
remota omni affectione consaguinitatis (!) et familiaritatis electus, et quia dictus Claholtensis prepositus 
electus non fuerat a prelatis, immo pauci canonici multa ei familiaritate ac consaguinitate (!) coniuncti 
post prandium loco indebito, videlicet extra civitatem, post appellationem ad predictum legatum inter- 
positam eundem perperam nominarunt, postulabant instantius Bremensis prepositi electores, ut alterius 
partis electionis (!) cassata electionem eorum dictus legatus auctoritate apostolica confirmaret. Preterea 
dilecti filii nuntii eiusdem Bremensis prepositi coram nobis asseveravere constanter, quod idem 
Claholtensis prepositus de legitimo non fuerat matrimonio procreatus et hoc erat in suis partibus mani- 
festum. Licet autem ab altera parte primitus in eiusdem legati presentia constituta fuisset proposi- 
tum quandam inter ministeriales et canonicos compromissionem fuisse illicite celebratam, et quod 
canonici, qui ius in electione habebant, contempti fuerant, nee etiam advocati consensus et quorum- 
dam aliorum nobilium et virorum religiosorum, prout fieri debuit, fuerat requisitus, et quod ministeriales 
et cives Monasterien(ses) portas civitatis sue serari ac turres muniri fecerunt presfdiis, cum deberet 
electio celebrari, quare pars eadem cum quibusdam nobilibus coacta fuit ad locmn alium se transferre 
ac processit in electionem ibidem, nichil tamen pro electione sua vel pro suo allegabat electo, sed 
instanter indutias postulabat. Ad quod pars respondit adversa, quod ei iam fuerant indutie decem et 
octo septimanarum indulte, quapropter super indutiis, quas petebat, eins erat petitio reprobanda, pre- 
sertim cum ex viduatione pastoris magnum Monasteriensi ecclesie periculum immineret. Prefatus vero 
episcopus auditis, que in eins presentia *) fuerant allegata, quia propter ardua negotia, que ipsi fuerant 
a nobis iniuncta, idem non poterat negotium terminare, ne partes fatigarentur inanibus laboribus et 
expensis, eisdem iniunxit, ut dominica, qua cantatur Invocavit proximo preierita, nostro se conspectui 
presentarent. Nos ergo, licet nuntii predicti Bremensis prepositi cum litteris eiusdem legati nostro se 
conspectui presentarint ^), quia tamen pro parte altera nullus comparuit responsalis, et ideo de premissis 
nobis non potuit fieri plena fldes, diöcretioni vestie per apostolica scripta mandamus, quatinus veritate 
plenius inquisita electionem, quam de persona idonea inveneritis canonice celebratam sublato appella- 
tionis obstaculo confirmetis, rehqua penitus reprobata, contradictores censura ecclesiastica compescentes. Si 
vero utraque fuerit electio reprobanda, cassetis utramque facientes eidem ecclesie infra quindecim dies de 
persona idonea per electionem canonicam provideri. Quam si forte infra idem tempus Monasterienses 
canonici neglexerint celebrare, vos auctoritate nostra suflfulti virum idoiieum preficiatis eidem ecclesie 
in pastorem. Ita quod, si vobis constiterit dictum Claholtensem prepositum fuisse illegitime natum, 
cum in Lateranensi concilio sit statutum, ut nullus in episcopum eligatur, nisi qui iam etatis annum 
tricesimum egerit et de legitimo sit matrimonio natus et qui etiam vita et scientia commendabilis de- 
monstretur, et clerici, qui contra formam istam quemquam ^) elegerint, et eligendi tunc potestate pri- 
vatos et ab ecclesiasticis beneficiis triennio noverint se suspensos, ante omnia electionem illam non 
tam irritandam quam irritam iudicetis clericos, qui eum eligere presiunpserunt, pena predicta sublato 
appellationis obstaculo punientes. Unde, si nova forsan occurrerat electio celebranda, Ulis exclusis, qui 
ad electionem contra statutum Lateranensis concilii processerunt, ceteris iniungatis, ut iuxta prescriptam 
formam electionem non differant celebrare. Quod si non omnes etc. duo vestrum. Dat. Laterani V kalen- 
das junii. 

a) auf Rasur. — b) der SaU von Nos bis presentarint steht am Rande. 

Vau Arch. Regbd. 5 fol 126v Nr. 71. 

Potthast^ 2223. Druck aus Brequigny^ Diplomata u. s. w, Westf. ürkb. IIT, 25. Vgl. Tumbtdty 
die Münstersche Bischofs wähl des Jahres 1203 ^ in Westdeutsche Ztschr. Uly 355 ff. 



91 



196. 

Innocenz III. beauftragt den Propst, Dekan und Kustos der Mindener Kirche mit der Un- 

iersuchung eines Streites zwischen Waidemar und andeim Kanonikern des Kapitels St. Wülehad in 

Bremen einerseits und dem Propst H(erhert) andererseits wegen gewisser Pfründen. 

Rom 1205 Februar 4. 
„Oblata nobis." — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum non. februarii pontificatus nostri anno septimo. 

Or. im KyL Su-A. Hannover. Bulle von Hanfschnur abgeschnitten liegt bei; Diekamp^ Tafel Nr. 

26. Auf dem ümbug im ersten Viertel links Ric. Auf der Rückseite oben links \^. 
Potthasty 2401. 



197. 

Innocenz III. beauftragt die Abte von Helnv>rshavsen und Haina sowie den Propst von Geis- 

fnar die ÄbtissinwahJ in Neusnheerse zu untersuchen. 

Bern 1205 März 2. 

. . . Helwardensi et . . de Hegen, abbatibus et . . preposito Geismariensi Padeburnensis 

et Maguntine diocesum. 

Dilecte in Christo filie *) R. custodi Herisiensis ecclesie et V. clerico, qui venerat contra eam, 
petentibus sibi audientiam exhiberi dilectum filium M. sancti Theodori diaconum cardinalem dedimus 
auditorem. In cujus presentia custos ipsa proposuit, quod Herisiensis ecclesie abbatissa defuncta so- 
rores et canonici ejusdem ecclesie ad monitionem bone memorie . . Padeburnensis episcopi diocesani 
«orum, qui ad sepulturam venerat abbatisse, pro electione facienda insimul consederunt vocantes ad 
se Th. Padeburnensem scolasticum, ut vota examinaret eorum. Verum, cum in unius electione dissen- 
serint, octo sorores de decem et Septem, que tunc fuere presentes, et omnes canonici, qui sunt in ipsa 
^ecclesia quatuordecim, ipsam elegere custodem, advocato et ministerialibus ac toto populo favorem 
suum prebentibus et assensum. Septem vero de sororibus nominaverunt in abbatissam prepositissam 
ejusdem ecclesie ex adverso. ütraque igitur a parte sua jam dicto episcopo presentata pro confirma- 
tionis munere obtinendo, episcopus partes commonuit diligenter, ut ad pacem intenderent et super 
electione ad invicem concordarent eis quinque dierum spatium super hoc deliberandi concedens. Sexto 
autem die, cum concordare non possent, partibus injunxit episcopus, ut post alios quinque dies exhi- 
biture super suis ^) electionibus rationes se Padeburnensi capitulo presentarent. Ipsa ergo custode atque 
prepositissa^) cum electricibus suis in Padeburnensi capitulo constitutis, ipsa prepositissa et Septem electrices 
ipsius G. monialem, que de quodam nigro monasterio fuit et in quadam ecclesia in abbatissam con- 
firmata et etiam benedicta, presentavere tunc primam episcopo se illam elegisse dicentes. Unde parte 
altera nimium stupefecta, cum audiret eas illis nescientibus nee etiam requisitis mutasse, quod fecerant, 
ipsa custos ad proponendam causam suam et etiam defendendam secundo et tertio ab ipso capitulo 
concedi sibi petiit advocatum, quem non potuit obtinere. Adverse vero parti plures fuerunt advocati 
concessi, et tunc prepositissa confessa est manifeste, quod electioni sue renuntiarat omnino et in ipsam 
G. monialem cum Septem electricibus suis unanimi consenserat voluntate. Prefata vero custos hec 
audiens et cognoscens, quod episcopus et multi de capitulo, cum essent consaguinei (!) monialis ejus- 
dem, ad ejus promotionem vellent Judicium declinare, postquam super jure Herisiensis ecclesie et 
sua sibi justitia conservanda fuit aliquandiu allegatum, ne super electione sua prejudicium pateretur, 

12* 



92 



vocem ad nos appellationis emisit. Sed episcopus appellationi non deferens pro jam dicta moniali con- 
saguinea (!) sua sententiam promulgavit et eam fecit per nuntios suos in abbatie possessionem inducL 
Sane prefatus clericus procurator partis adverse proponebat econtra, quod, cum prefata 6. monialis a 
majori, quoniam ^) ab undecim et saniore parte capituli, scilicet prepositissa, scolastica et decana, 
et aliis quibusdam sororibus cassatis tamen prius a jam dicto episcopo duabus frivolis nominationibus 
bono zelo fuisset in Herisiensem abbatissam electa et confirmata per ipsum episcopum, prefata R. 
custos eam super hoc molestare presumit in eadem ecclesia se volens intrudere per potentiam laicalem. 
Unde idem procurator pro ipsa moniali petebat, ut confirmationem de ipsa faetam faceremus inviola- 
biliter observari, nocere sibi asserens non debere, quod nigra sit monialis et alie, videlicet Herisienses 
sorores, canonicalibus indumentis utantur, et quod confirmata et benedicta sit alibi abbatissa, cum de 
consuetudine illius regionis existat, quod nigre moniales assumantur ad higusmodi abbatias, et quan- 
doque contingat, ut canonica mulier nigrarum monialum teneat abbatiam ^) asserens hoc etiam a bone 
memorie Celestino papa predecessore nostro sibi fuisse concessum, ut ad abbatiam aliam posset assumi. 
Custos autem replicabat econtra, quod eadem monialis non debebat assumi nee poterat ad ipsarum 
regimen abbatie, cum non esset soror illius ecclesie set de quodam monasterio nigro et in abbatissam 
honorabilioris ecclesie confirmata et etiam benedicta, a ci^us regimine non sine culpa credebatur ex- 
pulsa, et concessionem, quam a predecessore nostro se dicit habere, ostendere non valebat. Unde pete- 
bat instanter, ut, quod erat factum de ipsa, irritum faceremus haberi, presertim cum in litteris jam 
dicti episcopi, quas idem procurator in sue partis defensionem habebat, conti neretur expresse ipsum 
episcopum ad confirmationem electionis illius post appellationem ad nos interpositam processisse ac 
eadem appellatio legitima videretur, cum consaguinitas, quam in litteris suis idem episcopus cum ipsa 
moniali se recognoscebat habere, manifestam indicaret suspitionem in eum preter hoc, quod, quando- 
cunque a diocesano suo gravaretur in aliquo, sibi appellare licebat. Nos autem ab ipso cardinale di- 
ligenter auditis hiis et aliis, que fuerunt proposita coram ipso, discretioni vestre per apostolica scripta 
mandamus, quatinus, quicquid super electione predicte monialis factum est, auctoritate nostra suffulti 
nullius contradictione vel appellatione obstante denuntietis irritum et inane et super ipsius electione 
custodis veritate diligentius inquisita, si electiouem ipsam inveneritis esse canonicam et personam ejus 
idoneam, eam auctoritate apostolica ^) confirmetis. Coiitradictores etc. Testes etc. NuUis litteris etc. 
Quod si non omnes etc. duo vestrum. Dat. Rome apud sanctum Petrum VI nonas martii. 

a) Dil. in Christo fil. tm Register, — b) auf Rasur. — c) Schreiber wollte erst nostra schreiben. 

Vat. Arch. Regbd, 7 fol. U Nr. 3. 
PoUhast, 2426. Vgl Nr. 206. 

198. 

Innocenz III. beauftragt den ErzUschof (Sigfried) von Mainz, den Bischof (Johann) von- 

Camhray und den Scholaster von St Gereon in Köln^ den Erzhischof Adolf von Köln feierlich zu- 

exkommuniciren und die Exkommunikation in jeder Kölner Pfarrei und in den benachbarten Diö- 

cesen zu verkünden, sotoie die Kölner Suffragane und Geistlichkeit von der Pflicht des Gehorsams^ 

gegen denselben zu entbinden. Born 1205 März 13. 

„Ut Adolphus Coloniensis." — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum III idus martii poptificatus nostri anno octavo. 

Potthast, 2442. 



93 



199. 

Innocenz III. beauftragt u. a. den Abt von Corvei das ünterthänigkeitsverhäliniss der Ganders- 

hdmer Kirche zur Hildesheimer Diöcese zu untersuchen. 

Born 1205 Mai 3. 
„Ex parte dilectarum." — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum V nonas maii. 
Potthast, 2485. 

200. 

Innocenz 111. befiehlt den Bischöfen (Tlietmar) von Minden und (Rudolf) von Verden sowie 

dem Abt (Heribert) von Werden, den Erzbischof (Luddf) von Magdeburg unter den angegebenen 

Bedingungen vom Banne zu lösen. 

1205 Mai 25. 

, . Mindensi et . . Verdens! episcopis et . . abbati Verdensi. 
Si . . Magdeburgensis archiepiscopus notasset plenius, quod obedientia victimis antefertur et 
inobedientia idolatrie comparatur, dicente domino per prophetam: Melior est obedientia quam victime 
et auscultare magis quam oflferre adipem arietum, quoniam quasi peccatum ariolandi est repugnare et 
quasi scelus idolatrie noUe acquiescere, non excessisset in tantum, ut, ex quo apostolica sedes semel 
ei culpam suam ex mera benignitate remisit, excommunicationis sententiam, quam venerabilis frater 
noster G. nunc Remensis archiepiscopus, sancte Romane ecclesie cardinalis, tunc vero episcopus Pre- 
nestinus, apostolice sedis legatus, in eum presentem et scientem protulerat, sua temeritate contempneret, 
et postquam sententia ipsa per vos, fratres episcopi, et venerabilem fratrem nostrum . . Hildesemensem 
episcopum de mandato nostro fuerat publicata, contra claves ecclesie, quarum vires nequaquam igno- 
rare debebat, divina presumeret oflficia celebrare. Licet autem magister G. et Albericus clerici ab ipso 
ad nostram presentiam destinati eum apud nos sollicite intenderent excusare, quia tamen excusatio eins 
ex ipsa negotii qualitate in accusatione potius vertebatur, eam non duximus admittendam sed frivolam 
reputavimus et inanem. Ceterum, quoniam archiepiscopus ipse, sicut accepimus, ad gratiam apostolice 
sedis redire desiderat, que consuevit pulsantibus pietatis hostium aperire, fraternitati vestre per apo- 
stolica scripta mandamus, quatinus ab ipso juratoria cautione recepta, quod mandatis nostris obediat 
super hiis, pro quibus eum excommunicatum mandavimus nuntiari, absolutionis ei beneficium impendatis, 
et ne delictum eins remaneat incorrectiun et per impunitatem transeat aliis in exemplum salvis aliis man- 
datis nostris injungatis ei sub debito juramenti, ut vobis aperiat veritatem, utrum post sententiam 
latam in ipsum et maxime publicatam divina officia celebrarit. Dilecto autem filio R. Magdeburgensi 
canonico, qui, non ut archiepiscopum persequatur eundem sed ut deo potius et sedi apostolice obsequa- 
tur, ad presentiam nostram accessit, et aliis, qui proponere voluerint contra eum, audientiam conceden- 
tes, personas et canonicos Magdeburgensis ecclesie, ut super hiis et aliis, que proposita fuerint, testi- 
monium perhibeant veritati monitione premissa per districtionem ecclesiasticam appellatione postposita 
compellatis, et quod inveneritis, per vestras nobis litteras curetis fldeliter intimare, ut per vestram 
relationem instructi super hoc, prout procedendum fuerit, procedamus. Prefatum autem R. canonicum 
propter hec ab ipso non permittatis archiepiscopo vel ab aliis molestari sed eum et alios, qui proponere 
voluerint contra illum, auctoritate apostolica defendatis. Quod si non omnes duo vestrum. Dat. VIII 

kalendas junii. 

Vat. Arch. Reghd. 7 fol 25 Nr. 77. 

Potthast, 2517. In den Drucken anno octavo hinzugefügt. Reg. v. Müher stedt a. a. 0. Nr. 211. 



94 



201. 

Innocenz HL dispemirt Propst Friedrich von ClarholZj ai4 inständiges Bitten des römischen 

Königs Otto und seiner Blutsverwandten^ die ihm und der römischen Kirche sehr treu und er- 

geben seien^ vom defectus natalium, (a soluto genitus de soluta), und verleiht ihm das RecMy 

kirchliche Dignitäten iibertiehmen zu können. 

(Born 1205 September 7 bis Oktober 10). 
„Ad hoc deus." — 

Potthasty 2587, Das Schreiben steht im Register zwischen zwei Briefen mit den erwähnten DaUn^ 
Dasselbe ist bisher der Forschung über die Münstersch^ Bischofswahl unbekannt geblieben. 
Vgl. An/iang. 



202. 

Innocenz HL macht dem Bischof (Bernhard) von Paderborn (in gleicher Weise dem Abt 
Widukind von Corvei) bittere Vorwürfe darüber ^ dass er König Otto verlassen tmd zu Philipp von 
Schwaben übergegangen sei. (Rom 1205 September 22.) 

. . Padeburnensi episcopo. 

Quam detestabile sit crimen perjurii, veteris teslamenti lectio manifestal. Nam cum precepisset 
dominus Israeli, ut univereos habilalores terre, quam eis promiseral, de ipsa delerel, propler fedus, 
quod losue cum Gabaonitis inivit circumventus et juramenlum, quod principes multitudinis prestilerant 
eisdem incaute, Gabaonite mortis periculum evitarunt, licet interrogati, si in terra, que filiis Irael sorte 
debebatur, forsitan habitarent, quod de terra longinqua venerant, respondissent. Preterea, que pena 
mendacibus debeatur, Ananie et Saphire mors subita profitetur, qui, quoniam mentiti fuerant spiritui 
sancto, a conspectu apostolorum principis, cujus sumus licet immeriti successores, mortui sunt educti. 
Cum ergo vel nuUa vel modica distantia sit inter peijurium et mendacium sacerdotis dicente scriptura, 
quod verba sacerdotis aut vera sunt aut sacrilega, debent ecclesiastici viri etpresertim, qui prelationum 
obtinent dignitates, reatum perjurii et crimen mendacii penitus evitare et sie fugere inconstantie levi- 
tatem, ne ve sit eis *), si terram duabus viis ingredi convincantur, et si culpam incurrerint, non effugiant 
disciplinam. Miramur igitur non modicum et movemur, quod cum karissimo in Christo filio nostro 
illustri regi Ot(toni) in Romanorum imperatorem electo fidelitatis prestiteris juramentum et ab eo de 
regalibus fueris investitus, postquam per venerabilem fratrem nostrum S(ifridum) Maguntinum archiepis- 
copum consecrationis beneficium suscepisti, tepuisti quasi penitus circa eum et ipsi tue devotionis obse- 
quium subtraxisti. Ne igitur subditis tuis occasio fias similis levitatis, qui eis fortitudinis et constantie 
debes exempla prestare, fraternitatem tuam monemus et exhortamur attentius et per apostolica tibi 
scripta precipiendo mandamus, quatinus sie de cetero in ejus fidelitate persistas et sie ei patenter ad- 
hereas et potenter, quod preterita negligentia per subsequentem diligentiam expietur nee tam cito in- 
currisse notam perjurii videaris, quia id non possemus equanimiter tolerare. 

Scriptum ^) est . . abbati Corbeiensi in eundem fere modum usque ®) juramentum et ei a sue 
promotionis initio auxilium prestiteris et favorem, nunc ultimo tepuisti penitus circa eum etc. usque 
expietur nee incurrisse notam perjurii etc. usque in finem. 

a) ve bis eis auf Rasur, — b) Dieses schUesst sich an das Vorhergehende ohne Absatz an, — c) usque über 
der Zeile, 



95 



Vat. Arch. Reghd. 6 fol 32 Nr. 125. 

Potthast zweimal: 2444 nach Druck bei Schoten^ ad annurriy mit Datum: datum Rome apud sanctum 
Petrum III idus martii pontificatus nostri anno octavo, zu 1205 März 13, das andere 
mal 2579 nach Migne (undatirt) zu 1205 September 22j23y weil der zweite im Registrum 
vorangehende und der im Registrum ßlnf Nummern weiter folgende Brief vom 22, und 23. 
September in einem Berliner Kodex datirt sind. Da Schatens Druck aus unserer Quelle un^ 
zweifelhaft stammt und das Datum aus einem um, 8 N7*r. vorhergehenden Stuck ergängt ist, 
so wird das Datum: September 22, das einzig richtige sein. Bernhard blieb dem Staufer 
treu. So war er auf dem Tage von Nordhausen 1207 Aug. 15; Winkelmann, Philipp von 
Schwaben u. s. w, 425 Anm. 3. 

203. 

Innocenz HL gestattet dem neugeivähUen Erzbischof (Bnmo) von Köln, wenn die Suffragane 

der Kölner Kirche zu seiner Weihe entweder nicht kommen wollen oder nickt kommen können^ sich 

von jedem katholischen Bischöfe weihen lassen zu können. 

Rom 1205 Decemher 23. 
„Devotioni tue." — 
Dal. Rome apud sanctum Petrum X kalendas januarii. 

Potthast, 2631. In einem Schreiben (Potthast 2630) an Kapitel und Kle^*us vo?i Köln erwähnt er 
ebenfalls diese Genehmigung. 

204. 

Innocenz III. beauftragt den Erzhischof Bruno^ den Domdechanten und den Scholaster H. von 
St. Gereon in Köln, den Bischof (Otto) von Münster (und in gleicher Weise den Bischof [Gerhard] 
von Osnubräck) zur Beobachtung des dem römischen König Otto geschworenen Eides anzuhalten. 

Born 1206 Februar 17. 

B(runoni) archiepiscopo, . . majori decano et magistro H. scolastico sancti Gereonis Coloniensis. 
Cum inter cetera documenta fidei Christiane nichil sit gloriosius quam fldem illibatam servare, 
miramur admodum nee inmerito commovemur, quod venerabilis frater noster . . Monasteriensis epis- 
copus, de cujus meritis virtutis exempla deberent ad alios derivari, juramentum, quod prestitit karissimo 
in Christo filio nostro . . (!) illustri regi Ottoni in Romanorum imperatorem electo, quod ei potenter et 
patenter deberet adesse, dissimulare videtur nee considerat, quod, si sal evanescat in ipso, adnichilum 
valet ultra, nisi ut foras mittatur et ab hominibus conculcetur, et si caput sit lanquidum (!), subjecta 
membra salutis proprie reddat robore destituta. Volentes igitur, quod ab eodem episcopo temere pre- 
sumptvun est, in melius emendari, mandamus, quatinus eundem episcopum pretermissis quibus- 
eunque obligationibus impietatis ad servandum juramentum prefato regi exhibitum sollicitis monitis in- 
ducere studeatis. Quod si ad conunonitionem vestram idem episcopus, quod premissum est, adimplere 
forte noluerit, vos eum ad id per districtionem ecclesiasticam sublato appellationis obstaculo compellatis. 
Dat. ut supra. (Nr. 132 f, 33 hat, wie auch unter derselben Nr. bei Migne, Dat. Rome apud sanc- 
tum Petrum XIII kalendas martii pontificatus nostri anno octavo.) 

In eundem modum scriptum est eisdem judicibus contra Osnaburgensem episcopum. 

Vat. Arch. Regb. 6 fol. 33 Nr. 135. 

Potthasty 2687. Ein Bruchstück gedruckt Westf. Urkb. Uly 36. 



96 



205. 

Innocenz HL beauftragt den Schdaster und die Pfarrer von St Gereon^ St. Laurenüus tmd 

St. Brigitta in Köln, nachdem er schon früher die Grafen von Jülich^ Hochstaden^ Berg, Altena 

und Geldern wegen Unbill gegen die Kirche von Köln in den Bann gethan hattej die Verächter 

seines Gebotes nachdrücklichst zu strafen. 

Born 1206 März 15. 
„Olim per nostras." — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum id. martii pontificatus anno nono. 
Potthast, 2716, 

206. 

Innocenz III. ernennt den Scholaster von Mldesheinij den Kustos und den Schclaster vm 

Minden zu neuen Richtern in dem Streite über die Neuenheerser Äbtissinwahl. Nach Schüdenmg 

des bisherigen Verlaufes der Verhandlungen (vgl. Nr. 197) theiU er ihnen mit^ dass die frühem 

BichteTj die Äbte von Hdmershausen und von Haina sowie der Kustos von Geismar, die under- 

spänstige Nonne ö., welche die Abtei nicht fahren lassen woUtCj exkommunizirt hätten, u^orauf 

diese appellierte. Die Bichter hätten sodann die Wahl der B. untersucht und sie bestätigt, worauf 

der Bischof von Paderborn appelliert habe. Der Bruder der G. habe die B. aus dem Kloster wr- 

trieben und sie schwören lassen, bis zu Martini des verflossenen Jahres nicht das Kloster zu bäreten. 

Darauf sei beiderseitige Appellation in Born erfolgt. Aus den Depositionen der G. und einem Schror 

hen des Metropditans, des Erzbischofs (Siegfried) von Mainz sei zu entnehmen, dass der eine der 

frühem Bichtep' exkommuniziert gewesen und die beiden andern nicht in der richtigen Weise die Em- 

fuhrung der B, besorgt hätten; darum beauftragt der Papst die genannten Bichter, die G, von der 

Verwaltung des Stiftes zu entfernen, die Bestätigung der B. von neuein zu untersuchen und, fcJk 

die Angaben über die Exkommunikation des einen Bichters u. s. w. wahr seien, die B. nach ihrem 

Guidünken entweder zu bestätigen oder die Schwestern zu einer NeuwaM zu veranlassen. 

Lateran 1206 März 29. 

^Dilecla in Christo filia." — 
Dat. Laterani IV kalendas aprilis anno nono. 
Potthast, 2730. — Vgl. Anhang, 

207. 

Innocenz HL beauftragt die Äbte von Loccum und Amdunxbom und den Dompropst vm 
Minden, in der Streitsache des Abtes (Florenz) von Marienfeld und des Edlen Heinrich von Schwa- 
lenberg wegen des Gutes in Stapellage zu entscheiden, 

Rom 1206 April 12. 

Innocentius episcopus servus ser\'orum dei de Lucca et de Amelungeburne (!) abbatibus Myndensis 
et Hildemensis (!) diocesum et preposito majori Mindensi salutem et apostolicam benedictionem. 
Ad audienciam nostram dilecto fllio abbate de Campo sancte Marie significante per\^enit, quod cum 



97 



iK)bilis vir H(enricus) de Swalenberch Padheburnensis diocesis ei super predio in ßtapellage a) gravamina 
plurima non desisteret irrogare, ipsum coram dilecto filio J. interea sancti Stephani in Celio monte 
presbytero cardinali, sedis apostolice tunc iegato, traxit in causam. In cujus presencia idem nobilis 
prestito juramento promiserit (!), quod eundem abbatem de cetero super ipso predio nullatenus mole- 
staret. Nichilominus tarnen juramenti religione contempta ipsum super eodem indebile perturbare 
presumit. Quocirca discretioni vestre per apostolica sei ipta mandamus, quatenus partibus convocatis et 
auditis hinc inde propositis, quod justum fuerit , appellatione postposila staluatisb) facienles, quod 
decreveritis, per censuram ecclesiasticam firmiter obser\'ari. Testes autem, qui fuerint nominati, si se 
gratia, odio vel timore subtraxerint , per districtionem eandem appellatione cessante cogatis veritati 
testimonium perhibere, nuUis litteris veritati et justicie prejudicantibus a sede apostolica impetratis. 
Quod si c) non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo vestrum ea nichilominus exequantur. 
D(at). Rome apud sanctum Petrum II idus aprilis pontificatus nostri anno nono. 

a) Stapellag die Ildschr, — b) korr. aus statuentes. — c) si fehlt. 

Aus Msc, LaU OcU 50 der Berliner Kgl. Bibliothek^ Epistolae Innocentii (s, XIII), Der erste Theü^ 
von histaria tripartita 3 Bücher V — VII enthaltend^ «. XI. Das Btich gehorte KL Mo-- 
rienfeld: Liber campi sancte Marie, quem dedit Alhelmus physicus de Golonia. 

Regest aus dieser Quelle PoUhast, 2745 a— 26537. Zu vgl. Erhard, Regg. 2225 und 2376. 

208. 

Innocenz IlL nimmt das Kl. Werbe in seinen Schutz und sichert ihm seinen benannten 
Gilterbesitz. Ferentino 1206 Mai 19. 

Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . preposito, . .priorisse ac monialibus mona« 
sterii sancte Marie de Werbe salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod justum 
est et honestum, tam vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per soUicitudinem officii nostri 
ad debitum perducatur effectum. Ea propter, dilecti in domino filii, vestris justis postulationibus grato 
concurrentes assensu personas vestras cum omnibus bonis, que impresentiarum rationabiliter possidetis 
aut in futurum justis modis deo propitio poteritis adipisci, sub beati Petri et nostra protectione sus- 
cipimus. Specialiter autem ecclesiam de Werbe, tres mansos et duo molendina in villa eadem, et in 
Hana viginti et unum mansos et ecclesiam ejusdem ville, in inferiori Werbe duos mansos, in Giffelce 
duos et dimidium, in Nuinbrune quinque, in Barstorp Septem, in Noua uilla ante castrum Nuweburch 
unum, in Brungeressen unum, in Dodenhusen t^es, in Seibach unum, in Boldinkeshusen unum, in 
Lutterbach unum, in Sigelaldesfelt a) unum, in Airesse capellam et curtem unam, bona quoque, que 
habetis in Hereberge, in Berchen, in Nuinbrunne et in Silbach, in Werbe, in Maxenstein, in Betthen- 
husen et in Wildungen, in Anrephe, in Immenhusen, in Herebrechteshusen et in Houfen, sicut ea 
oninia juste ac pacifice possidetis, vobis et monasterio vestroper vos auctoritate apostolica confirmamus 
et presentis scripti patrocinio communimus. Inhibemus preterea, ne quis episcopus, archidiaconus vel 
advocatus seu qualiscumque pei'sona vos et homines vestros indebitis exactionibus aggravare vel super 
bonis vestris ad seculare iudicium trahere aut in eodem cenobio conventus publicos celebrare presumat. 
NuUi ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre protectionis, confirmationis et inhibitionis in- 
fringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemtare presumpserit, indignationem 
omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incursurum. Dat. Ferentini 
XIIII kalendas junii pontificatus nostri anno nono. 

a) d korr. aus b. 
Westf. Ürk.-Buch. V. 13 



98 



Or, im Fürstl. Waldeckischen Archiv zu Arolsen, An rothgelben Seidenfäden die BulUy Diekcanp 
Tafel Nr, 26. Links auf dem ümbug: and; in dorso Kreuz y der Balken unten rund um-, 
gebogen. 

Potthasty 2779. Druck Varnhageny Ginrndlage der Waldeckischen Landes- und RegentengeschichUf 
ürkunderJmch Nr, 11, 



209. 

Innocenz HL nimmt Kl. Berich in seinen Schulz und bestätigt seine namentlidi aufgeführten 

Besitzungen. Ferentino 1206 Mai 25. 

„Cum a nobis petitur." — 

Dal. Ferenlini VIII kalendas junii pontificatus nostri anno nono. 

Die Stelle über den Grüter besitz lautet: Specialiter autem in villa de Beriche IX mansos cum silva 

de Marchia et duo molendina, in Beltenhusen mansum I, in inferiori Werbe tres mansos et totidem in 

Alrephe, in Bellershusen duos, in Geismare prope Frideslare molendinum unum, predia quoque, que 

Mbetis in Aldenstede, in Aldendorp et in Bruninchusen , in Vierminne, in Nothvelde et in Rickeresbroke. 

Potthast, 2780. Hier nach Druck in Vamhagen, Grundlage u. s. w. Urkundenbuch Nr. 38 

(irrig Innocenz IV. zugeschrieben). 



210. 

Innocenz IIL trägt den Äbten van Helm^rshausen und Hardehausen und dem Paderbomer 

Domdechanten auf die Verhältnisse der Unterordnung der Abtei G ander sheim unter das Hochstift 

Hüdesheim zu untersuchen. Ferentino 1206 Juni 17. 

Innocentius episcopus ser\'us servorum dei dilectis filiis . . de Helwardeshusen et . . de Herswi- 
theshusen abbatibus et . . decano Padeburnensi salutem et apostolicam benedictionem. Cum dileete in 
Christo filie . . abbatissa et sorores ecclesie de Gandersen sua cuperent privilegia renovari nobis, hurai- 
liter supplicarunt , ut personis aliquibus scriberemus, que privilegia ipsius ecclesie, que propter viariun 
-discrimina ad nostram presentiam tute destinari non poterant, iaspicerent diligenter, tenorem ipsorum 
fideliter conscribentes sigillis eorum signatum nostro conspectui presentandum. Verum nos earum postu- 
lationibus concurrentes quatuor episcopis et abbatibus totidem hoc injunximus exequendum, qui apo- 
stolico mandato parentes privilegia felicis recordationis Agapiti et Johannis predecessorum nostrorum 
sibi presentata subtiliter inspexerunt tenorem eorum sub sigillis suis nobis fideliter transmittentes. Vene- 
rabilis quoque frater noster Gr(uido) Remensis archiepiscopus, tunc episcopus Prenestinus in partibus 
illis officium legationis exercens, tenorem privilegiorum ipsorum sub sigillo proprio nostro fecit con- 
spectui presentari. Nos autem tam legato quam inquisitoribus fidem debitam adhibentes, licet non 
videremus, quare non deberent eadem privilegia innovari, quia tamen C. majoris ecclesie et J. sancte 
"Crucis canonici Ildesemenses in nostra presentia constituti proponebant Ildesemensem ecclesiam in pos- 
sessione subjectionis ipsius monasterii per centum aimos et amplius extitisse, privilegia ipsa tunc non 
duximus innovanda. Verum ut tam monasterio quam ipsi ecclesie suam justitiam servaremus, dilectis 
filiis . . Vigaviensi, . . Corbeiensi et . . de Lapide sancti Michaelis abbatibus dedimus in mandatis, 
ut ad locum idoneum pariter accedentes citatis, qui fuerant evocandi, inquirerent super omnibus dili- 
gentius veritatem et usque ad diflFinitivam sententiam procedentes gesta omnia sub suarum testimonio 



99 



lilterarum conscripta fideliier ad sedem apostolicam destinarent prefigentes partibus terminum conpe- 
tentem, quo nostro se conspectui presentarent senientiam receplure. Ipsi vero mandatum apostolicum 
exequi cupientes partes ad suam presentiam citaverunt et, cum vellent in causa procedere occasione 
cujusdam interlocutorie, quam tulerunt, pars Ildesemensis ecclesie ad sedem apostolicam apellavit, prop- 
ter quod judices ipsi in causa procedere nequiverunt. Nuper autem partibus in nostra presentia con- 
stitutis predicta petiit abbatissa, quatinus deberemus privilegia sue ecclesie renovare, presertim cum 
in presentia delegatorum judicum pars Ildemensis ecclesie nichil ostendere studuerit vel probare, quod 
monasterio vel privilegiis ejus in aliquo derogaret. Ex adverso vero fuit sollicite postulatum, ut cau- 
sam ipsam discretis viris committere dignaremur, qui testes reciperent, quos contra privilegia mona- 
sterii et prolj^ndam prescriptionem legitimam inducere proponebant. Nos siquidem diligentius atten- 
dentes , quod jure civili provida sit deliberatione statutum, ut, quando periculum testium formidatur, ne 
veritas occultetur et probandi copia fortuitis casibus subtrahatur, etiam lite non contestata testes vali- 
tudinarii et alii, de quibus ex aliqua rationabili causa timetur, ad testimonium admittantur, ejusdem 
equitatis similitudine provocati, predicta privilegia quasi iam nimia vetustate consumpta, cum fuerint 
non in pargameno sed papiro conscripta, duximus innovanda nolentes, quod ex innovatione higusmodi 
novum jus monasterio acquiratur, sed ut antiquum jus, si quod habet, per innovatum Privilegium con- 
seri'^etur. Quia vero prefatum monasterium ad jus et proprietatem apostolice sedis per privilegia pre- 
decessorum nostrorum pertineremonstratur, ne jus ecclesie Romane remaneat indefensum, eandem abba- 
tissam procuratricem ipsius duximus statuendam, ut, cum adversus ecclesie Romane possessiones et 
jura non nisi centenaria currat prescriptio, ipsa super hoc et aliis vice nostra procuret, que coram 
vobis in judicio fuerint procuranda. Nolentes igitur, quod de statu ejusdem monasterii diutius dubite- 
tur vel quod causa ipsa remaneat ulterius indecisa, discretioni vestre per apostolica scripta mandamus 
atque precipimus, quatinus locum tutum et comodum eligentes infra sex mensium spatium post sus-^ 
ceptionem presentium litterarum recipiatis testes, quos ad prescriptionem probandam Ildesemensis eccle- 
sia vel ad interruptionem ostendendam Gandersemense cenobium duxerit producendos, et si prescrip- 
tionem legitimam probaverit, ut intendit, nisi probata fuerit Interruptio ex adverso, subjectionem ipsius 
monasterii adjudicetis eidem, cum constet ipsum in suä diocesi constitutum, Privilegium, quod ipsi mona- 
sterio innovari fecimus, corrumpentes. Alioquin eidem super hoc perpetuum silentium imponentes mo- 
nasterium ipsum pronuntietis perpetua libertate gaudere nostro sibi privilegio resignato. Testes autem, 
qui fuerint nominati, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, per censuram ecclesiasticam cessante 
apellatione cogatis veritati testimonium perhibere. Quodsi non omnes hiis exequendis potueritis inter- 
esse, duo vestrum ea nichilominus exequantur. Dat. Ferentini XV kalendas julii pontificatus nostri 

anno nono. 

Or, im EerzogL Braunschweig. Landeshauptarchiv zu WolfenbüUeL Die an Hanfschnur befestigt 

geujesene Bulle fehlt, Vat Arch, Regbd, 7 foL 106 Nr. 97. 

Potthast, 2813. Vgl die folgenden Nrr. 

211. 

Inmcenz HL theilt den Richtern zur Prüfung der Stellung des Kl. Gandersheim zum Hüdes-- 

heimer Bisthum, den Äbten von Helmershausen und Hardehausen, sowie dem Domdechanten von 

Paderborn seine Entscheidung bezüglich der Verjährung mit. 

Ferentino 1206 Juni 17. 
. . de Helwartheshusen et . . de Herswartheshusen abbatibus et . . decano Paderburnensi. 
Cum vobis aliis litteris dederimus in mandatis, ut in causa, que inter ecclesiam Hildesemensem 
ex una parte et ecclesiam de Gandersen et ecclesiam Romanam ex altera dinoscitur agitari, testes ad- 

13 * 



100 



probandam prescriptionem recipere debeatis, insinuatione presentium vobis duximus declarandum, quod, 
postquam prescriptio contra monasterium supradictum et libertatem ipsius dicitur inchoata, scissura 
trium scismatum adversus Romanam ecclesiam intervenit. Licet igitur tarn legali quam canonica sit 
diffinitione statutum, ut contra sacrosanctam Romanam ecclesiam, que gaudet privilegio special!, non 
nisi centum annorum prescriptio locimi sibi valeat vendicare, tempora tamen intercedentium scismatum, 
que secundum juris ordinem cursum prescriptionis impediunt, nolumus aliquatenus computari, sed 
diligenti consideratione adhibita de temporum supputatione deduci. Dat. Ferentini XV kalendas julii 
anno nono. 

Vat. Arch. Regbd, 7 fol 106 Nr, 96. 

Potthast y 2812. 



212. 

Innocmz III beauftragt den Bischof (Bernhard) von Paderborn und den Abt von Corvei^ 
dahin zu wirken , dass dem Kl. Gandersheim die ihm von Übelthätern entrissenen Güter zurück- 
begeben tvürden, und dasselbe gegen Ungerechtigkeiten zu schützen. 

Ferentino 1206 Juni 24. 

„Quoniam nimis." — 

Dat. Ferentini VIII calendas julii pontificatus nostri anno nono. 
Potthast, 2826, 



213. 

f Innocenz HL nimmt Rl. Fischbeck in seinen Schulz. 

Lateran 1206 Odober 19. 

Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis filiabus Berthe abbatisse et toti congregationi 
secularis ecclesie in Visbecc diocesis Mindensis salutem et apostolicam benedictionem. Religiosam 
vitam eligentibus convenit apostolicum adesse presidium, ne forte cujuslibet temeritatis incursus aut 
eos a pio proposito revocet aut robur, quod absit, sancte religionis infvingat. Quapropter, dilecte in domino 
filie, justis vestris postulationibus clementer annuimus et ecclesiam vestram, in quo divino maneipate 
estis obsequio, sub beati Petri et nostra speciali protectione suscipimus et presentis scripti privilegio 
communimus. Statuentes, ut, quasqunque possessiones et bona eadem ecclesia vestra in presentiarum 
juste et canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum et principum, ob- 
latione fidelium») seu aliis justis modis opitulante (!) domino poterit adipisci, firma vobis vestrisque suc- 
cessoribus et illibata permaneant. Decernimus ergo, ut nulli prorsus hominum liceat supradictam eccle- 
siam vestram temere pertuibare, vel ejus possessiones auferre, seu ablatas retinere, diminuere seu qui- 
buscunque vexationibus fatigare, sed illibata omnia et integra conserventur earum, pro quarum guber- 
natione et sustentatione concessa sunt, usibus omni modis profutura, salva tamen sancte (!) sedis apo- 
stolice auctoritate et diocesani episcopi canonica justitia. Si qua igitur in futurum ecclesiastica seu 
secularis persona hanc nostre constitutionis paginam sciens contra eam temere venire temptaveiit, secundo 
tertiove commonita, nisi presumtionem suam congrua satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui dig- 
nitate careat reamque se divino judicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore 
et sanguine dei et domini nostri redemptoris Jesu Christi aliena fiat et in extremo examine districte 



101 



ultioni subjaceat. Cunctis autem eidem loco jura sua servantibus sit pax domini nostri Jesu Christi, 
quatenus et hie fructum hone actionis percipiant et apud dlstrictum judicem premia eterne pacis inve- 
niant. Amen. Datum Laterani XIV kalendas novembris pontificatus nostri anno IX. 

a) Im Druck fehlt fidelium und ist das oblatione zu principum gezogen. 

Potthaaty 2896. Die ürk, nur durch den Druck PavilinCs in seiner Bist virg, coli, Visbecc. p. 
73 s. bekannt; Original oder ältere Kopie weder in Fischbeck noch sonst aufzufinden, WH- 
mans in Arch, Ztchr. ///, 5. 42 Nr. 23 bekielt die Entscheidung über Echtheit einer wei- 
tern Untersuchung vor. Die ürk. ist zusammiengesetzt aus den allgemeinen Formeln eines feier- 
lichen Privilegs ohne besondere Angaben y und mit dem Datum eines einfachen Privilegs. Die 
ungewöhnliche Zusammenstellung und mehrere auffällige Ausdrücke zvringen an Fälschung zu 
denken, 

214. 

Innocenz III bestätigt dem Stift Busdorf seine Besitzungen , besonders die von seinem Grün- 
<ler ihm geschenkten fünf villas: Aspethera, Hildelinghusen , Haswthehusen, Hohensili, Albeh- 
tinghusen. Lateran 1206 November 18. 

„Gommisse nobis." — 
Dat. Laterani XIIII kalendas decembris pontificatus nostri anno nono. 

Or. im Kgl, St--4. Münster. Bulle an rothgrünen Seidenfäden, Diekampy Tafel Nr. 26 y sehr 
zerstört. Auf dem ümbug rechts J Mediol. auf der Rückseite eben links d, in der Mitte E. 
Innocentius verl, Schrift 
Potthasty 2913, Druck Schaten ad annum. Im Di'uck Westf. ürkb. /F, 22 zu km^rigiren Z, 3 
exigit st. exiget. — Omnia Z. 10 auf Rasur, 

s 

215. 

Innocenz III, antwortet auf die Frage des Kolner Dompropstes u. s. iv,^ an tvelchen Suffra- 
gan der Kölner Kirche während der Gefangenschaft des Erzhischofs Bruno appelliert werden 
müsse y er hoffe auf baldige Befreiung desselben durch seinen Legaten, 

Lateran 1207 Mai 15, 

„Postulastis per sedem." — 

Dat. Laterani id. maii anno deeimo. 

Die Frage, (neben welcher noch mehrere aridere gestellt waren^^ lautet: Postulatis per sedem apostoHcam 
edoceri, quis sufTraganeus Coloniensis ecclesie, dum venerabilis frater noster B(runo) archiepiscopus vester 
in vinculis detinetur, debeat judicare, si forte a clericis suis iidem fuerint ad Coloniensem ecclesiam 
appellati? 

PoUhast, 3101. 

216. 
Innocenz HL nimmt das Marienkloster in Lippstadt mit seinen Besitzungen in Schutz, 

Viterbo 1207 Juli 3. 
Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo fiUabus . . priorisse ac monialibus 
beate Marie in Lippia Coloniensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Prudentibus virgi- 



lOJ 



nibus, que sub habitu religionis accensis lampadibus per opera sanclitatis iugiter se preparant obviam sponso 
ire, sedes apostolica debet patrocinium impertiri, ne forte ciyuslibet temeritatis incursus aut eas a pro- 
posito revocel aut robur, quod absit, sacre religionis enervet. Eapropter, dilecte in Christo filie, vestris 
justis postulationibus grato concurrentes assensu personas et ecciesiam vestram, in qua secundum deum 
et beati Augustini regulam divino estis obsequio mancipate, cum omnibus bonis, que impresentiarum 
rationabiliter possidet aut in futurum justis modis prestante domino poterit adipisci, sub beati Petri 
et nostra protectione suscipimns. Specialiter autem ecclesias, terras, molendina, Silvas, decimas, pos- 
sessiones et alia, que dilectus filius B(ernhardus) de Lippia, nobilis quondam vir, nunc autem monachus 
Cisterciensis ordinis, eidem ecclesie in helimosinam provida pietate concessit, sicut ea omnia juste ac 
pacifice possidetis, vobis et per vos ipsi ecclesie auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti 
patrocinio conmiunimus. NuUi ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre protectionis et con- 
firmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, in- 
dignatioriem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incursurum. DaL 
Viterbii V nonas julii pontificatus nostri anno decimo. 

Or. im FürsÜ. Lipp, Archiv zu Detmold, — Bidle an Seidenfäden, Diekamp, Tafel Nr, 26. Auf 
dem ümbug links J; auf der Rückseite Ecke oben links R. Innocentius in verL Schrift (Die- 
kamp), 

Aufzug bei Klostermeier, Krit, Beleuchtung u, s, w, (Lenxgo 1817) Anm* <S. 6 Nr, 5, Reg. Preuss 
und Falkmann Lipp. Reg. 1,122 Nr. 134. 

217. • 
Innocenz III. gestattet dem Abt (Thetmar) und Konvent des Kl. Corvei, die Weihe der AUäre 
und Kirchen innerhalb der Klosternumem, Chrisma und h. öl von Jedem katholischen Bischöfe 

zu nehmen. Lateran 1208 April 30. 

. . abbati et conventui Corbeiensibus. 
Quanto Corbienesem ecciesiam nobis et ecclesie Romane devotiorem sumus experti, tanto rationabiles 
petitiones pertinentes ad ipsam inducimur specialius exaudire. Cum ergo monasterium vestrum ab omni 
jurisditione cujuslibet episcopi preterquam summi pontificis sit exemptum, presentium vobis auctoritate 
concedimus, ut ordines monachorum vestrorum et consecrationes altarium seu basilicarum, que fuerint 
infra ejusdem monasterii ambitum constituta, necnon crisma et oleum sanctum ac cetera ecclesie sacra- 
menta recipere vobis liceat, a quocunque catholico episcopo malueritis gratiam apostolice sedis habente. 
NuUi ergo nostre concessionis etc. Si quis autem etc. 
Dat. Laterani II kalendas mai anno XIo. 
Vat.-Arch. Regbd. 7 foL 53v. 
Potthast, 3390. 

218. 
Innocenz HL gestattet dem Abt (Thetmar) von Corvei gegen die Beamten des Klosters, welche 
den Brüdern die Präbenden vorenthalten, mit kanonischen Strafen vorzugehen. 

Lateran 1208 April 30, 
. . Corbeiensi abbati. 
Quanto Corbeiensem ecciesiam etc. ut in alia usque exaudire. Quapropter discretioni tue pre- 
sentium auctoritate concedimus, ut ofBciales monasterii tui , qui fratrum prebendam contra justitiam 



103 



detinuerint, eanonica tibi liceat districtione compellere ad justitiam , sicut debent, super hoc sub tuo 
examine faciendam, districlius inliibenles, ne predicti offlciales per laicalis sententie injustitiam in usus 
suos stipendia monachis deputata convertere quavis temeritate presumant. Nulli ergo nostre concessio- 
nis et inhibitionis etc. Si quis autem etc. Dat. ut in alia. (Vergl. die vorherg, Nummer.) 

Vat Arch. Regbd. 7 fol, 64. 
Patthast, 3391. 

* 219. 

Innocenz III, (heilt dem Konvent des Klosters Corvei mit: Als die Kardinallegaten Hugolin 
und Leo in Deutschland geweilt^ hätten sie von der ohne ihre und des apostolischen Stuhles Er- 
lauibniss stattgefimdenen Uebersieddung des Abtes (Thetmar) von Helmershausen als Abt nach Corvei 
vernommen. Bei der Empfangnahme der Begalien in Nordhausen habe er sich um sie gar nicht 
gekümmert. Darum hätten die Legaten den Bischof (Bernhard) von Paderborn aufgefordert, ihn 
bis zur vollen Genugthuung für sein Verhalten zu suspendiren. Darauf habe der Abt zu seiner 
Entschuldigung die Gewohnheit jener Gegend angeführt , wonach man bei der Wahl, Weihe und 
Uebersiedelung von einem zum andern Kloster die Genehmigung des Papstes nicht einhole. Die 
Legaten hätten auf Bitten vieler Fürsten den obigen Befehl geändert und nur Absendung seiner 
Gesandten auf den nächstvergangenen 16. März 1208 nach Rom verlangt. Er^ der Papst y sehe 
diese Gewohnheit als etwas Verkehrtes an und habe die Legaten angeunesen^ von den beiden Ge- 
sandten des Abtes und Klosters Gehorsam und Verzicht auf diese Gewohnheit zu verlangen. Das 
sei geschehen und darnach hätten sie diese Sitte jetzt abzuschaffen, 

Lateran 1208 Mai 3. 
^Cum venerabilis." — 

Dat. Laterani V nonas maii pontificatus nostri anno undecinio. 

Or, im KyL St.-A. Münster , stark abgeblättert. Bulle fehlt Auf dem üwimg rechts Guills. 
Auf der Rückseite der Impetrant GONO. Rechts daoon ein auffallend grosses Registratur- 
R mit oben eingeschi*iebeneni Scripte. — Vat. Arch. Regbd. 7 fol. 63. 

Potthast, 3397, Die Bulle findet sich ganz oder theilweise gedruckt viehrfach in den Ausgaben des Corp, 
jur. can. Drucke Schaten ad annum, Westf. Urkb. IV, 31 (irrig zum 5. Mai gesetzt). Der 
Tag von Nordhausen am 16, Aug. 1207, Böhme r-Ficker Reg. imp. 168a., Der Corveier Abt 
sicher der fmhere Helmershauser Abt Thettnar III. tmd wahrscheinlich der, welcher mit der 
Paderbo)*ner Kirche den Streit um die Stellung Ilelmershausens zu Paderborn hatte, vgl, oben 
Nr, 166 ff. Auf dem Quedlinburger und EifuHer Tage fehlt der Abt, vgl. Winkebnann a. 
a. 0, 426, Anm. 3. Dass der Abt vom Papst wieder in Gnaden aufgenommen wurde, geht 
au>s den beiden varhei*gehenden Nrr. heixor. — Zu korr. im Di'uck W. Urkb. S, 23 Z. 5 
eorundem. — Z. 11 Padeburnensi , also auch wohl Z 2. — Z, 11 und 14 diflFerret. 



220. 

Innocenz HL erwähnt in seinem ausführlichen Schreiben an Äbtissin und Konvent des Stiftes 
(xandersheim die Untersuchung des Bechtsverhältnisses desselben zur Hildesheimer Kirche seitens 



104 



der Äbte von Corvei und Hdmershausen sowie des Domdechanfen von Paderborn, sichert das ^ifl 

vor aUen Angriffen Hildesheims und erklärt, dass es fernerhin der Freiheiten sich erfreuen sMt, 

die in dem von ihm erneuerten Klosterprivileg ausdrücklich erwähnt seien. 

Lateran 1208 Mai 11. 
„Cupienles olim." — 

Dal. Laterani V idus maii anno undecimo. 
Potthast y 3411. 

221. 
Innocenz HL schreibt u. a. an die Suffragane in der Kölner Kirchenprovinz über die Beschwer- 
den des ehemaligen Kolner Erzbischofs Adolf gegen seine Bichter und befiehlt ihnen, den Erzbisdof 
Bruno als Metropoliten anzuerkennen. 

Lateran 1208 Mai 13. 
„Postquam Adulphus." — 
"^ Dat. Laterani III idus maii anno undecimo. 
PoUhast, 3412. 

222. 

Innocenz HL schreibt an den Erzbischof (Albert) von Magdeburg (und in gleicher Wästm 

die Erzbischöfe [Siegfried] von Mainz und [Bruno] von Köln und ihre Suffragane), sie möcWe» 

dafür Sorge tragen , dass kein neuer römischer König gewählt werdCy und verbietet unter Strafe des 

Anathems jemanden zu salben oder zu krönen. 

(1208 August.) 
. . archiepiscopo et episcopis suffraganeis Magdeburgensis ecclesie. 
„Cum dissensionis materia." — 

In eundem modura . . archiepiscopo et episcopis suffraganeis ecclesie Maguntine. 
In eundem modum . . archiepiscopo et episcopis suffraganeis ecclesie Goloniensis. 
Vat ArcK Regbd. 6 fol. 37v Nr. 155, 
PoUhast, 3476. 

223. 

Innocenz III. theüt dem Erzbischof (Andreas) von Lund mit, dass päpsüiche Mandate u. ö. 

an die Bischöfe (Gerhard) von Osnabrück und (Otto) von Mnmter ergangen seien^ den aus s&nen^ 

Bisthum geflohenen und zum Erzbischof von Bremen erhobene f Bischof WcUdemar van ScUesung 

zur Stellung in Born binnen Monatsfrist zu veranlassen, im Weigerungsfalle ihn mit dem Bann 

und seinen Aufenthaltsort mit dem Interdikt zu belegen und ebenfalls die Absendung von Gesandten 

der Bremer Kirche nach Bom zu bewirken. 

Ferentino 1208 Nove^nber 4. 
„Cum diabolus." — 
Dat. Ferentini II nonas novembris pontificatus nostri anno undecimo. 

PotthcLst, 3530. Reff. Basse, Schlesw.'Holst.'Lauenb. Regg. u. Ui^kk. /, 262. 



106 



224. 

Innocenz HL überträgt dem Erzbischof (Albert) und dem Kanonikus Magister Gernand in 

Magdeburg die fernere Untersuchung der streitigen Äbtissinwahl in Neuenheerse. 

(Lateran 1209 Februar.) 

. . archiepiscopo et magistro Gernando canonico Magdeburgensibus. 
Cum dilecta in Christo fiKa *) R. custos Herisiensis ecclesie ac Volpertus clericus procurator G. 
monialis olim ad sedem apostolicam accessissent et super electionibus celebratis de custode ac moniali 
jam dictis litigassent aliquamdiu coram nobis, nos hiis diligenter auditis, que tarn a procuratore ipso 
fiiere proposita quam custode, . . Helerwardensi ^) et . . Hergensi (!) abbatibus ac . . preposito Geis- 
mariensi dedimus in mandatis, ut, quicquid factum fuerat super monialis electione jam dicte, auctoritate 
nostra suffulti nullius contradictione vel appellatione obstante denuntiarent irritum et inane ac super 
ipsius electione custodis veritate diligentius inquisita, si electionem ipsius canonicam et personam 
idoneam invenirent, ipsam auctoritate apostolica confirmarent contradictores per censuram ecclesiasti- 
cam appellatione postposita compescentes. Verum cum ipsa custos mandatum hujusmodi judicibus 
presentasset, quod de prefata moniali factum fuerat, denuntiaverunt irritum et inane. Que cum nollet 
dimittere abbatiam, judices ipsi excommunicationis eam vinculo innodantes mandaverunt eandem arctius 
evitari; sed ipsa cum electricibus suis post aliquot dies super electione sua per nuntium appellavit. 
ludices autem appellationi nullatenus deferentes, preserlim cum de nostro expresso mandato fuisset 
ejus electio irritata et appellatio esset in litteris nostris inhibita, citato Herisiensi conventu de ipsius 
electione custodis, prout ipsis injunctum fuerat, inquirere studuerunt. Cumque ipsius electionem 
invenissent canonicam idoneamque personam, habito prudentum consilio electionem confirmantes ipsius 
abbatiam Herisiensem auctoritate nostra per difßnitivam sententiam adjudicaverunt eidem. Et licet 
diocesanus episcopus appellarit et inhibuerit Herisiensi conventui, ne illi tamquam abbatisse presumerent 
obedire, ipsi tamen eam in corporalem ejusdem abbatie possessionem cum omni mansuetudine induxe- 
runt, a qua per . . fratrem monialis predicte ac fautores ipsius per violentiam est ejecta, et preter 
alia mala, que ibidem fuere nequiter perpetrata per illos, dictam R. coegerunt juramento firmare, ut 
usque ad festum beati Martini tunc proxime futurum Herisiensem ecclesiam non intraret nee etiam 
domo simplici, vel quod ibidem obtinebat stipendio, uteretur. Porro cum dicta R. super hiis et aliis 
graviter vexaretur, ad nostram duxit presentiam recurrendum. memorata G. moniali similiter veniente. 
Cumque super hiis ipsa R. proposuerit questionem et postulaverit confirmari processum judicum 
predictorum, et ut satisfieret sibi de damnis et ir^juriis irrogatis, dicta G. proposuit ex adverso, quod, 
cum electa fuerit in Herisiensis ecclesie abbatissam a majori et saniori parte conventus et ejus electio 
per diocesanum fuerit episcopmn confirmata, ipsa custos ad abbatem de Gonradesburch et conjudices *^) 
ejus litteras impetravit. Ad quorum presentiam cum ipsa G. citata veniret et ostenderet se spoliatam 
fuisse ipsius occasione custodis, sententiam ab ipsis judicibus reportavit se illi nullatenus respondere teneri, 
nisi foret primitus restituta, sed ipsa custos ab eadem sententia provocando appellationem suam est 
personaliter prosecuta. Cetenun cum ipsa G. ad hoc tantum procuratorem transmiserit, ut eadem con- 
firmare tur sententia, procurator ipsius mandati fines excedens passus est obtinere custodem, quod vo- 
luit, contra ipsam et ad supradictos judices litteras reportavit. Quorum unus excommunicationis sen- 
tentie subjacebat, prout littere venerabilis fratris nostri . . Maguntini archiepiscopi nobis exhibite conti- 
nebant. Cum quo alter eorum absente tertio in omnibus inordinate processit, et licet tam ipsa quam 
Herisiense capitulum pro diversis gravaminibus appellarint, ipsi tamen nichilominus procedentes eandem 
custodem per Albertum familiärem ipsius, qui, sicut ex eisdem litteris memorati archiepiscopi probaba- 
tiu*, vinculo erat excommunicationis astrictus, et B. plebanum in corporalem fecerunt possessionem in- 



Westf. Urk.-Biicfa. V. 



14 



106 



duci. Ad probandum vero, quod procurator jam dictus mandatum tale receperit, ut videlicet appella- 
tionem interpositam prosequi procuraret, testes coram auditore sibi dato produxit. Sed econtra respon- 
sum est, quod. etsi testes illi mandatum tale probassent, per hoc tarnen nuUatenus est ostensum, quin 
aliud recepisset, et ideo cum esset pro sententia presumendum, presertim cum fuisset a nobis cum 
maturitate consilii promulgata, manifeste intelligi poterat, quod super principali negotio procurator pre- 
clictus mandatum receperat generale; sicut eadem custos per testem unicum, quem produxit, plenius 
ostendebat. Nos autem hiis et aliis intellectis, que fuerunt ab utraque parte proposita, prefatam G. 
monialem ab administratione ipsius abbatie sententialiter duximus removendam, dilectis filiis . . scola- 
stico Ildesemensi . . custodi et . . scolastico Mindensibus dantes nostris litteris in preceptis, ut ad ipsam ec- 
clesiam personaliter accedentes abbatie administrationem ejusdem alii persone idonee coromittere pro- 
curarent, cui ad opus ecclesie fieret hinc inde resignatio subtractorum, ipsi vero Interim de confirma- 
tionis sententia, que super electione custodis lata erat a delegatis judicibus cognoscentes, sicut justum 
esset, confirmarent vel infirmarent candem. Ita videlicet quod, si pro eo, quod unus ex judicibus dele- 
gatis, qui eandem sententiam tulerant, excommunicationis esset vinculo publice innodatus, quando senten- 
tia lata fuit, sicut per metropolitani litteras monstrabatur, aut ex alia justa causa ipsam constaret sen- 
tentiam infirmandam ea cassata cognoscerent iterum de ipsius electione custodis, et que in factum fuis- 
sent proposita vel personam, plenius audientes ipsam, si fuisset inventa canonica, confirmarent, alioquin 
•ea penitus inflrmata darent sororibus facultatem liberam eligendi, et quam in abbatissam sibi ducerent 
regulariter eligendam, ejus electionem sublato appellationis obstaculo confirmarent ac prefate custodi 
de bonis ecclesie facerent in expensis legitimis provideri; contradictores nichilominus vel rebelles, ut a 
sua temeritate desisterent, per censuram ecclesiasticam appellatione remota cogentes. Testes etiam, qui 
nominati essent, si se gratia, odio vel timore subtraherent, per districtionem eandem cessante appella- 
tione cogerent veritati testimonium perhibere. Ipsi vero judices tam custodem ipsam quam conventum 
Herisiensis ecclesie ad suam presentiam evocantes dilationis eis tei-minum indulserunt; sed dilatione pen- 
dente . . preposita Herisiensis cum complicibu.s suis . . abbati de Reinuehusen(!), . . preposito de Noua 
ecclesia et . . plebano de Eschenshuseim nostras litteras presentavit, in quibus eisdem judicibus man- 
dabatur, ut supradicta custos quedam ipsius ecclesie ornamenta, custodie quoque proventus ad usum 
•ecclesie pertinentes et redditus de Meinclisern, qui debebant sororum neccessitatibus ministrari, ac 
Kjuedam alia de prebendis earum, que per quosdam predones malitiose subtraxerat et ipsa pro sue vo- 
luntatis arbitrio detinebat, per censuram ecclesiasticam appellatione remota justitia mediante restituere 
cogeretur. Quarum auctoritate custos ipsa citata, cum statuto sibi die non posset coram judicibus comparere, 
ipsi post appellationem a Lamberto clerico interpositam pro parte custodis ejusdem in ipsam excommuni- 
cationis sententiam protulerunt. Et licet eodem die procurator ipsius comparuerit coram eis et eandem 
•excommunicationis sententiam utpote minus rationabiliter latam peteret relaxari, cum in nullo penitus audi- 
retur, appellationem a predicto Lamberto clerico interpositam ratam habuit et recessit. Ipsi vero appellationi 
minime deferentes receperunt testes a preposite ac complicum ejus parte productos et eorum depositionibus 
in ipsius custodis absentia publicatis ipsam cmn complicibus suis ad restitutionem centum quinquaginta 
mai'carum et de furtö ac sacrilegio nichilominus condempnarunt excommunicationis sententie supponen- 
tes easdem. Postmodum autem cum procurator custodis ipsius predictorum scolastici Mindensis et con- 
judicum suorum conspectui se statuto termino presentasset pro eadem custode in judicio processurus, 
idem judices asserentes, quod, cum prefata custos excommunicata esset a judicibus memoratis, sicut ipsa 
non poterat agere, sie nee ejus debebat procurator audiri, eum ab agendo per sententiam repulerunt. 
Procurator autem ex adverso respondit, quod talis excommunicationis sententia sibi nocere non poterat 
vel custodi, cum per legitime appellationis obstaculum, que sententiam ipsam precesserat, de jure fuerit 
impedita. Cumque judices ipsi allegationem higusmodi frivolam reputantes nollent de appellatione cog- 



107 



noscere, procurator jam dictus ad sedem apostolicam appellavit. Sed ipsi appellationi deferre noientes 
testes, quos pars altera producere voluit ad probandum, quod unus ex delegatis judicibus, qui senten- 
tiam tulerant pro custode, lunc excommunicatus erat, cum pro ea confirmationis sententia lata fuit, 
ea occasione siunpta, quod quidam ex ipsis testibus a remotis partibus venerant, receperunt. Propter 
quod quedam sorores Herisienses pro se ac predicta custode ad sedem apostolicam provocarunt. Qui 
appellationem interpositam contempnentes 6. monialem ab administratione Herisiensis ecclesie removerunt 
ipsam ejusdem ecclesie preposite committentes, aliquas personas idoneas in suum ac^utorium receptura (!). 
Idem quoque judices articulum de resi^atione subtractorum intermittentes, qui primo fuerat in man- 
dato nostrarum litterarum insertus, testes super alio articulo receperunt, quia videlicet ab abbate pre- 
dicto et conjudicibus suis legitime olim fuerat provocatum, eo quod rescripti nostri copiam parti- 
bus facere voluerunt (!). Qui receptos testes super premissis articulis postmodum publicantes confir- 
mationis sententiam pro sepedicta custode latam penitus infirmarunt ac de ipsius electione nichilominus 
inquirentes eandem tanquam celebratam minus canonice cassaverunt concessa sororibus eligendi libera 
facultate. Que convenientes in unum sepedictam G. monialem unanimiter elegerunt. Cujus electionem 
dicti judices confirmantes abbatie possessionem et cathedram solempniter assignarunt eidem supradictam 
custodem et fautrices ipsius excommunicatas publice nuntiando. Subsequenter autem hü, qui super 
articulo prenotato de resignatione scilicet subtractorum auditores fuerant a predictis judicibus deputati, 
recipientes testes a predicte preposite ac suarum complicum parte productos depositiones ipsorum sub 
sigillis propriis interclusas eisdem judicibus transmiserunt. Verum cum custos ipsa iter arripuisset ad 
sedem apostolicam' veniendi, memorati judices noluerunt dicta testium publicare ad nostram presentiam 
eadem sub sigillis suis destinantes inclusa. Nos igitur hec et alia, que tam custos predicta quam L 
clericus, qui pro eodem negotio venerat contra ipsam, nuper apud sedem apostolicam constituti propo- 
nere voluerunt, et acta judicvun ab eisdem nobis exhibita diligentius attendentes deprehendimus mani- 
feste predictas litteras ad memoratum abbatem de Reineshusers (!) et suos conjudices impetratas per 
subreptionem obtentas, cum in eis illius articuli, videlicet de subtractorum resignatione, fuerit preter 
nostram conscientiam cognitio demandata, qui litteris fuerat insertus prioribus, de quibus in secundis 
litteris mentio aliqua non fiebat. Et ideo quod ipsarum litterarum occasione dignoscitur attemptatum, 
penitus duximus irritandum. Dictum insuper scolasticum Hildesemensem et conjudices suos invenimus 
minus provide processisse, quia, cvun in nostris litteris eisdem principaliter mandaretur, ut ad pre- 
dictam ecclesiam personaliter accedentes persone idonee administrationem committerent abbatie, cui ad 
opus ejusdem abbatie fieret hinc inde resignatio subtractorum, ipsi formam mandati apostolici trans- 
ponentes illo capitulo pretermisso de aliis articulis inordinate plurimvun cognoverunt, propter quod pro- 
cessum ipsorum contra nostri formam rescripti ac juris ordinem attemptatum irritum decrevimus et 
inanem presentium vobis auctoritate in virtute spiritus sancti districte precipiendo mandantes, quatinus 
convenientes in loco competenti et tuto G., A. et quibusdam aliis ejusdem ecclesie sororibus, sicut 
justum fuerit, restitutis et forma mandati nostri exacta diligentia observata in negotio ipso juxta teno- 
rem precedentium litteranmi appellatione remota ratione previa procedatis, ita quod per vestram soUi- 
citudinem circumspectam sattem hac vice negotio tamdiu prorogato finis debitus imponatur. Quia vero 
propter causam istam diutius jam protractam Herisiensis ecclesia graves dignoscitur sustinuisse jacturas, 
volumus et mandamus, ut tu, frater archiepiscope, in expensis propriis cognitioni cause studeas interesse. 

a) dil. in Christo fil. das Registrwn, — b)Uerwarden8i d, IL — c) et ejus conjudices mit üinstellungszeichen; ebenso 
spättr manifeste poterat intelligi, wo int. vor pot., dann ecclesie binc inde fieret, wo fier. vor hinc, endlich mentio non fiebat 
aiiqiia, too aliqua vor non zu setzen ist, 

Vau Arc/u Regbd. 7a. 

Potthast, 3661. Vgl. Nr. 197 und 206. 

14* 



108 



225. 

Innocenz HL beaußragt die Bischöfe (Otto) van Münster und (Gerhard) von Oanabrüdc sowie 
die Suffragane von Bremen^ den Bann über den früheren Bischof von Schleswig^ Waldemar, da er 
in seiner Verstocktheit verharre, in ihren und den benachbarten Diöcesen zu verkünden und seine 
Anhänger zu strafen. VUerbo 1209 Juli 2. 

„Cum vir iniquus et apostata.^ — 

Cum igitur Waldemarus predictus arcuni sie tensuin non metuens nee fugiens a sagitta ad apo- 
stolieam sedem nou venerit infra terminum prefinitum a nobis sed in sua pertinaeia dampnabiliter per- 
severety per apostolica vobis scripta mandamus et distriete preeipimus, quatinus eandem sententiam, 
quam incurrisse dinoscitur, per vestras et vieinas dioeeses publicantes et eontra eum et suos complices 
idem mandatum per omnia fideliter exequentes in loeis, in quibus fuerint, tarn divinum officium quam 
alia ecclesiastica sacramenta preter baptisma parvulorum et penitentias morientium ipsis presentibus 
faeiatis omnino eessare. Dat. Viterbii VI nonas julii pontificatus nostri anno duodecimo. 

0)\ im St'A, Hannover, Bulle an Haurfschnury Dlekamp, Tafel Nr, 26, Attf der Rückseite 

Bremen dai^nter R mit eingeschriebenem Scripte. 
Potthasty 3761. Innocenz erwähnt den Avftrag in seinefn Schreibeti an König Otto, Potthast^ 3760. 

226. 

Innocenz III. beauftragt den Elekten (Ronrad) von Minden und den Abt ( Werner) von Lies- 

hörn nOfCh längerer Darlegung der Verhältnisse det^ Bremer Kirche, den Bischof (Gerhard) von 

Osnabrück, falls sie ihn, wie von Bremen aus behauptet würde, tauglich für die Leitung der Bremer 

Erzdiocese fänden, zur Uebemahine der neuen Würde zu veranlassen. 

Laterarf 1210 Odober 30. 
„Venerabiles fratres nostri.** — 
Dat. Laterani III kalendas octobris pontificatus nostri anno tertio decimo. 

Or. im Kgl. St-A. Hannover. BtUle an Hanfschnur, Diekamp Tcfel Nr. 27. Oben rechts im 
letzten Viertel R. Auf der Rückseite R mU, eingeschriebenem Scripte sunt. (Statt sunt 
schrieb der Schreiber erst sit^) Schreiber avf dieser nicht vermerkt, sicher derselbe, der die 
folgende Urkunde schrieb. Vgl, die beiden folgenden Nummern. — Vat, Arch. Regbd. 8 foL 
35v Nr. 168. 

Potthasty 4116. Druck Moser IV, 105, 

227. 

Innocenz III. fordert die Suffragane u. s. w. der Bremischen Kirchenprovinz auf^ den zu 

ihrem Erzbischof bestimmten Bischof (Gerhard) von Osnabrück als ihren Oberhirten aufzunehmen. 

Lateran 1210 October 30. 
„Ex litteris vestris." — 
Dat. Laterani III kalendas novembris pontificatus nostri anno tertio decimo. 

Or. im Kgl. St-A. Hannover. Bulle von Hanfschnur abgeschnitten fehlt. Auf dem Umbug W^ 
Wenafro. (Von demselben auch die vorhergehende Urkunde geschrieben,) Auf der Rückseite 
ein verziertes B mit zwei ein F bildenden Querstrichen an dem verlängerten Längsstrich; 
vielleicht B(remensis). — Vat, Arch. Regbd, 8 fol, 35v Nr, 158. 

Potthasty 4118, Auszug Moser l. c. 



109 



228. 

Innocenz HL mherträgt dem Bischof (Gerhard) von Osnabrück das Erzbisthum Bremen und 

gestattet ihm, bis zum Empfang des Palliums die Leitung seiner Diöcese beiziibehaUen. 

Lateran 1210 October 30. 

Innocentius episcopus sen^us servorum dei venerabili fratri . . Osnaburgensi episcopo salutem 
et apostolicam benedictionem. Venerabiles fratres nostri . . Lubicensis et . . Livunensis episcopi et 
dilectus filius . . maior decanus cum ceteris canonicis Bremensis ecclesie suis nobis litteris intimarunt, 
quod, cum olim Waldemarum quondam SIewicensem episcopum a nobis in archiepiscopum postulassent, 
quia id non potuit efTectui mancipari, quidam ex eis electionis sue vota in dilectum filium B. eiusdem 
ecclesie moiorem (!) prepositum contulerunt. Verum quia ipsius non extitit electio confirmata, ipsi, 
quantum in eis extitit, de alia persona tractantes ecclesie sue consulere curaverunt, propter quod non 
tantum rerum verum *) etiam personarum a laicis adhuc adherentibus propter diversas causas Walde- 
maro predicto graves iam dudum persecutiones sunt et impedimenta perpessi et adhuc etiam patiuntur. 
At guoniam mora preteriti temporis ecclesie riduate, ad nichilum fere redacte fuit quam plurimum 
hucusque dampnosa et futuri protractio perniciosa poterat magis esse, idem in manus hominum incidere 
potius eligentes •*) quam pro domo dei mumm non opponere se ac sua rei, quam inceperant, 
insistere fortiter necessarium extimarunt. Unde tam ipsi quam dictus prepositus per suas litteras 
speciales a nobis humiliter postularunt, ut te eisdem vicinum et per omnia cognitum ipsis in archi- 
episcopiun concedere dignaremur, per quem, cum sis virmoribus et scientia preditus ac generis nobili- 
täte preclarus et ecclesiam tibi commissam hactenus viriliter defensaris, prefata ecclesia poterit in sta- 
tum pristinum reformari et compesci nichilominus insolentia laicorum. Nos igitur consuli volentes 
ecclesie diutius desolate dilectis filiis . . Mindensi electo et . . abbati Lesbernensi Monasteriensis 
diocesis et . . custodi Monasteriensi nostris dedimus litteris in mandatis,* ut inquisita super hiis et 
cognita veritate, si res ita se habet, tibi auctoritate nostra iniungant, ut ad prefatam ecclesiam Bre- 
mensem accedas eiusdem re imen in nomine domini recepturus. Quocirca fraternitati tue per apostolica 
scripta mandamus, quatinus, cum a prefatis executoribus tibi fuerit iniuncfum, accedas ad ecclesiam 
memoratam et in Christi nomine regimen eins suscipias ac fideliter exequaris. Nos enim tecum propter 
necessitatem temporis *) hanc specialem gratiam duximus faciendam, ut usque ad susceptionem pallei 
Osnaburgensem ecclesiam sicut proprius pastor retineas et gubernes, dantes supradictis executoribus 
in mandatis, ut iniungant nichilominus clero ministerialibus et populo ecclesie memorate, quod tibi usque 
ad susceptionem pallei tamquam pastori proprio intendant ut hactenus et exhibeant obedientiam ^) de- 
bitam et honorem contradictores per censuram ecclesiasticam appellatione postposita compescendo. 
Preterea venerabilibus fratribus nostris suffraganeis ^) Bremensis ecclesie et Bremensi capitulo ac mi- 
nisterialibus eins nostris duximus litteris iniungendum, ut, postquam de mandato nostro tibi facto per 
exequutores predictos ad sepedictam ecclesiam accesseris gubernandam, tanquam pastori suo tibi obe- 
dientiam ®) et reverentiam debitam exhibentes intendant tibi humiliter et devote. Dat. Laterani III 
kalendas novembris pontificatus nostri anno tertio decimo. 

1^ au/ Rasur. — b) von in bis eli aitf Rasur. — c) von tamq. bis obedientiam auf Rasur, d) ursprünglich Preterea 
Bremensi cap. et Yen. fratr. nostr. suffr. dann mit Umsieliungszeichen. — e) von tamq. bis obed. Rasur. 

Or, im Kgh Sl-A, Hannover. Bulle an Hanfachnur^ Diekamp, Tafel Nr. 27. Oben in der 
Mitte p. Auf der Rückseite ein verziertes B(remensis?). — Vat.-Arch. Regbd. 8 fol. 35v 
Nr. 158. — Von den drei im Register verzeichneten Urkunden hat also nur die vollständig 
ausgeschriebene das Registraturzeichen. Auffällig ist ein bei allen drei Originalen vorkam- 
inender Fehler. In särmndichen wurde vom Schreiber das Bremer Kapitel den Suffraganen 



110 



vorgesetzt, bis der Fehler gemerkt und durch Unutelhmgezeichen kcrrigirt wurde. Et folgt 
fjpchl daraus^ daee alle drei dem Korrektor gleichzeitig vorgelegen haben, andernfalU wäre der 
Fehler wohl in einer Urk, unterblieben; ferner dose der Fehler eich audi in der (Koneql^) 
Vorlage befand. Im Register eteht das richtige. 
Potthaety 4117 verz. nach dem Auezug in Lappenberg, Hamb. ürkb. I, 380. Moeer, IV, 105. 

229, 

Innocenz HL nimmt das Kl. St. Johann in Minden in seinen Sckute. 

Lateran 1211 Septeniber 26. 

Innocentius episcopus servus senrorum dei dilectis filiis . . preposito et fratribus ecciesie beati Johannis 
evangeliste Mindensis salutem et apostolicam benedictionem. Sacrosancta Romana ecclesia devoto 
ethumiles filios assuete pietatis ofßtio propensius diligere consuevit, et ne pravorum hominum molestiis 
agitentur, eos tanquam pia mater sue protectionis munimine confovere. Eapropter, dilecti in dommo 
filii, vestris iustis postulationibus grato concurrentes assensu personas et ecciesiam vestram de assensu 
bone memorie T. Mindensis episcopi dudum fundatam in civitate Mindensi cum omnibus bonisi 
que impresentiarum rationabiliter possidetis aut in futurum iustis modis prestante domino pote- 
ritis ^) adipisci, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus. Specialiter autem possessiones et alia 
bona, sicut ea iuste ac pacifice possidetis, vobis et per vos eidem ecciesie auctoritate apostolica con- 
firmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam 
nostre protectionis et confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc 
attemptare presumpserit , indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri ^) et Pauli 
apostolorum eins se noverit incursurum. Dat. Laterani VI kalendas octobris pontificatus nostri anno 
tertiodecimo. 

a) 8 über der Zeile. — b> Vorher Rasur. 

Or, im KgL St-A. Münster, stark abgeblättert, Bulle an rothgelben Seid^nfäden, Diekamp, Tafel 
Nr. 27. Auf dem Umbug J. G. 

230. 

Iwnocenz HL bestätigt dem Nijenklooster (in der Diöcese Münster) die Kirche zu Wittewierw» 
und lässt etwa im Mai die Urkunde neu ausfertigen, da das erste Exemplar abhanden gehammei^ 
war. Born 1212 (zwischen Januar 19 und März 11). 

Vgl. Emonia Chronicon, Man. Germ. S, 23, 471. Emo reiste mit einem Empfehlungsschreiben des 
Abtes Gervasius von Prhrumtri an Innocenz HL (1211, „Latorpresentium") nach Rom und 
hielt sich daselbst wahrend dei* angegebenen Zeit auf. Die Urk. ist verloren. 



231. 

Innocenz HI. beauftragt eine Reihe Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte, da ihm (Gerhard) 
Bischof von Osnabrück und Elekt von Bremen mitgetheUt, dass Waldemar (der frühere Bischef 
von Schleswig) sich mit Hülfe des Herzogs von Sachsen im Erzbisthum Bremen festgesetzt hohe, die 



I 



111 



van dem Erzbischof von Magdeburg und seinen Suffraganen^ den Bischöfen van Osnabrück und 
Münster bereits über ihn verhängte Exkommunikation van neuem an Sann- und Festtagen in ihren 
Kirchen zu verkundigen. Lateran 1212 Februar 28. 

Magdeburgensi et Maguntino archiepiscopis et eorum suffraganeis. 
^Sicut venerabilis (!) noster Osnaburgensis episcopus." — 
Dat. Laterani III kalendas martii pontificatus nostri anno quindecimo. 

In eundem fere modum scriptum est . . Padeburnensi, . . Mindensi, . • Verdens! et . . Halber- 
stadensi episcopis et dilectis filiis . . Gorbiensi et Gampo (!) sancte Marie abbatibus Monasteriensis, 
Padebumensis dyocesum. 

VaL Arch. Regbd. 8 fol. 84, 
Patthasty 4391. 

232. 

Innocenz HL beauftragt den Propst (Rdmbold), Kustos (Valkmar) und ScluAaster (Heinrich) 

der Münsterschen BamkirclhCj d<i der Banner Kanonikus F. ihm berichtet^ dass nach der Kassation 

der Wahl Wühdm's zum Bonner Propste eine ziviespäUige Wahl stattgefunden und hierauf der 

eine der Gewählten den andern mü Geld zur Cession bewogen habe^ sie soUten diese Vorgänge 

untersuchen und ihm Bericht darüber erstatten. 

Lateran 1212 Aprü 21. 

„Dilectus filius F. Bunnensis canonicus." — 

Dat. Laterani XI kalendas maii pontificatus nostri anno quintodecimo. 

Vat. Arch. Regbd. 8 fol. 89 Nr. 75. 
Patthasty 4436. 



233. 

Innocenz HL beauftragt genannte Soester Kanoniker in der Klagesache des Kl. Wedding- 
hausen wegen Schädigung seiner Besitzungen in Werl zu entscheiden. 

Lateran 1213 Aprü 17. 

Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . decano, . . scolastico et G. canonico 
sancti Patrocli Sosacensis Goloniensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Dilecti filii . . 
^bas et conventus de Wedinchusen nobis conquerendo monstrarunt, quod H. et quidam alii Goloniensis 
diocesis quasdam possessiones et res alias ecciesie ipsorum in Werla contra iustitiam auferre presiununt, 
alias graves sibi et iniuriosi plurimiun existentes. Quocirca discretioni vestre per apostolica scripta 
mandamus, quatinus partibus convocatis audiatis causam et appellatione remota fine debito terminetis 
facientes, quod decreveritis, per censuram ecclesiasticam firmiter observari. Testes autem, qui fuerint 
nominati, si se gratia, odio, vel timore subtraxerint per districtionem eandem appellatione cessante 
cogatis veritati testimonium perhibere. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo 
vestrum ea nichilominus exequantur. Dat. Laterani XV kalendas maii pontificatus nostri anno sexto- 
4iecimo. 

Or. im Kgl. St-A. Münster. Bulle und Befestigung fehlt. Auf dem Umbug rechts Ray. 

Reg. Arch. Ztschr. III, 43 Nr. 30. 



112 



234 

Innocenjs III. fordert u. a. die Erzhischöfe und Bischöfe der Mainzer und Kölner Kirckennr 
provinjs zur Theilnahme cm dem am 1. November 1215 beginnenden Laieranensischen Konzü auf. 

Lateran 1213 Aprü 19. 

„Vineam domini Sabaoth.^ — 

Dat. Lateran! XIII kalendas maii pontiflcatus nostri anno sexto decimo. 
Potihasty 4706. 



235. 

Innocenz III. fordert die Gläubigen der Kölner Kirchenprovinz zum Kreuzzuge auf wid er- 
nennt zu seinen Bevollmächtigten den Kölner Scholastiktis Oliverius und den Bonner Dechanim 
Hermann. Lateran 1213 Aprü 22. 

„Quia major nunc instat." — 

Dat. Lateran! X kalendas ma!i pontiflcatus nostr! anno sexto decimo. 

Or, im Kffl. St.-A, Düsseldorf. Btdle an Harifschnury Diekampy Nr. 27. Auf dem ümbug J. 6. 

Potthast, 4718 verzeichnet nach dem Druck bei Ennen und Eckertz, Quellen zur Geschichte der 

Stadt Köln IT, 42. Letzterer ist, weil aus einer sehr ungenauen Kopie in Oelenius Farrag. 

II stammend, völlig werthlos. Von einer Wiedergabe der sehr langen Urkunde ist hier ab- 

zusehen, weil der Dinick (aus dem Registerbd. 8 bei Baluze u. Migne) der KreuzzttgsbuUe fir 

die Mainzer Provinz (undatiH, Potthast, 4725 zu Ende Api^il) mit obiger bis auf den Schlm 

wörtlich übereinstimmt und dieser im allgemeinen korrekt ist. Den abweichenden Sckluss anu 

dem Or. lasse ich hier folgen: 

Ad hec igitur exequenda dilectos filios Oliuerium Coloniensem scolasticum et Hermannum decanam 

Bunnensem viros utique probate honestatis et fidei deputamus, qui ascitis secum viris providis et ho- 

nestis auctoritate nostra statuant et disponant, quecumque ad hoc negotium promovendum viderint ei- 

pedire fatientes u. s. w. 

Das undatierte Schreiben an die beiden Kreuzzugsprediger („Pium et sanctum") Potthast, 4727 
zu Ende Apii,l 1213. 



236. 

Innocenz HL bülifft den EfUschluss des Bischofs (Otto) von Münster (sowie der Bischöfe 
[Bernhard] von Paderborn und [IsoJ von Verden)^ den Heiden in EstMand das Christenthum evr 
predigen, und nimmt ihn und seine Kirche in apostolisclien Schutz. 

Lateran 1213 Odober 30. 

. . episcopo Monasteriensi. 
Ab eo, qui neminem vult perire, sed ut omnes ad agnitionem perveniant veritatis, tibi esse audi- 
Timus et credimus inspiratum, ut venerabili fratri nostro Estiensi episcopo, qui sicut servus fldelis et 
prudens in domini vinea fideliter operatur, cooperator accedens cum eo portare proposueris coram gen- 
tibus et regibus nomen dei et dare salutis scientiam plebi sue. Nos igitur tuum pium propositum 
dignis in domino laudibus commendantes fraternitatem tuam monemus attentius et hortamur, quatinus 



113 



accensus zelo fidei Christiane ac sperans, quod, qui affectum tibi dedit, adiciet et eiFectum, evangeliste 
aggrediaris opus et ofBcium confidenter, ut cum illis, qui euntes ibant et flebant mittentes semina sua 
exultationis manipulos valeas reportare. Ut autem predicationis officium valeas liberius exercere, sta- 
tuimus, ut te hi^usmodi pietatis operi mancipato ecciesia et persona tua cum omnibus bonis suis sub 
apostolice sedis protectione consistant. Tu denique, frater episcope, super te ipso etc. Dat. Laterani 
III kalendas novembris pontificatus nostri anno sexto decimo. 

In eundem modum scriptum est episcopo Verdensi. 

In eundem modum scriptum est episcopo Padeburnensi. 
VaL Arch. Regbd. 8. 
Potthast^ 4832, Dimck Schemen ad armum^ Auszug Westf. Urkbd. Uly 76. 



237. 

Innocenz HL bestätigt auf den Bericht der Bischöfe (Bernhard) von Paderborn^ (Iso) Verden^ 

(Philipp) Batzeburg und (ÄJbrecht) Biga die von ihnen vollzogene Erhebung des Abtes Theoderich 

von Dünamünde zum Bischof von Esthland und ermahnt am gleichen Tage die Schwertbruder ^ ihm 

behiUflich zu sein. Lateran 1213 October 31. 

„Commissi nobis^ und „Etsi cunctis.^ — 

Dat. Laterani II kalendas novembris pontificatus nostri anno sexto decimo. 

VaL Arch. Regbd. 8. 
PoUhast, 4834 und 4835. 



238. 

Lnnocenz LLL. bestätigt dem Abt Arnold und Konvent des Kl. Weddinghausen das von den 
Grafen Gottfried und Heinrich von Arnsberg ihrem Kloster geschenkte Patronat der Kirche in Werh 

Born 1214 Februar 25. 

Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis filiis Arnuldo abbati et fratribus ecclesie in 
Arnesberg Premonstratensis ordinis salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod 
iustiun est et honestum, tam vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per soUicitudinem offitii 
nostri ad debitum perducatur efifectum. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus 
grato concurrentes assensu ius patronatus ecclesie in Werle a nobilibus viris Godefrido et Heinrico 
comitibus de Arnesberg diocesani loci accedente consensu pia vobis liberalitate collatum, sicut illud 
iuste ac pacifice obtinetis, vobis et per vos prefate ecclesie vestre auctoritate apostolica confirmamus 
et presentis scripti patrocinio communimus. NuUi ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre 
confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, 
indignationem omnipotentis dei et beatorimi Petri et PauU apostolorum eins se noverit incursurum. 
Dat. Rome apud sanctum Petrum V kalendas marcii pontificatus nostri anno septimo decimo. 

Or. im Kgl. St.-A. Münster. BvUe an rothgelben Seiden/äden, Diekamp, Tafel Nr, 27. Auf dem 
Umbug I. G. Auf der Ruckseite rion. Im Datum sind die 4 ersten Worte nachgetrageny als da9 
übrige schon stand; darum enger, Petrum mit besonderem Ansatz. Innocentius verl, Schrift, 

Reg. Arch. Ztschr. III, 43, Nr. 31. 

Westf. Urk.-Buch. V. 15 



114 



239. 

Innocenz IIL nimmt das in Paderborn neu gestiftete Hospital in seinen besonderen Schuts 
und bestätigt dessen Besitzungen, Born 1214 Aprü 9. 

Innocentius episcopus servus senrorum dei dilecto filio Johanni fundatori hospitalis sancti Johannis 
Baptiste Paldeburnensis salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustom 
est et honestum, tarn vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per sollicitudinem officii nostri 
ad debitum perducatur eifectum. Quapropter, dilecte in doihino Ali, tuis iustis precibus inclinati, 
hospitale ipsum et personas divino inibi obsequio mancipatas cum omnibus bonis, que impresentiarum 
rationabiliter possident aut in futurum iustis modis prestante domino poterunt adipisci, sub beati 
Petri et nostra protectione suscipimus. Specialiter autem tres mansos centum in se iugera continentes 
et alios agros, feuda, areas, et ceteros redditus, quos hospitali predicto pia liberalitate ad usus pauperum 
contulisti, sicut ea omnia iuste ac pacifice possident, libertates quoque ac immunitates, a venerabiÜ 
fratre nostro . . episcopo et dilectis filiis capitulo Paldebumensibus rationabiliter concessas eidem, ut in 
eorum autentico continetur, ipsi auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio com- 
munimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre protectionis et confirmationis in- 
fringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem 
omnipotentis dei et beatorxun Petri et Pauli apostolorum eins se noverit incursurum. Datum Rome 
apud sanctum Petrum V idus aprilis pontificatus nostri anno septimo decimo. 

Nach Strunck^ Nctae criticae (Theodor. BibL in Paderborn) p. 509 mit der MarginaJrNotizt 
Litterae monasterii virginum ad s. Udalricum. VergU WeHf. Urkb. IV, 47 und ZUchr, 
f. Gesch. u. Alterthumskunde West/cUene 36, 2, 67. 

240. 

Innocenz III bestätigt dem Vot steher und den Brüdern des Armenhospitals (. . rectori et fra- 
tribus domus pauperum hospitalis sancti Spiritus) in Soest die Besitzungen desselben und nimmt 
es und sie in seinen ScJmtz. Lateran 1216 Januar 5. 

„Iustis petencium." — 

Dat. Laterani non. (Druck in nonis) januarii pontificatus nostri anno octavo decimo. 

Potthaety 5044 nach Dtnick bei Seibertz, Urkb. /, 141. 



241. 

Innocenz IIL theiU den Kreuzfahrern der Kölnischen Kirchenprovinz mit, am ersten Juni 
möchten die, welche zur See nach dem h. Lande ziehen wollten, in Brindisi, Messina und Um- 
gegend sich sammeln, wo er auch anwesend sein werde; zum selben Termin solUen auch die zu 
Lande reisenden zusammenkommen, denen er einen Legaten senden werde. Er nimmt alle Kreuz- 
fahrer unter seinen Schutz und ernennt zu ihren Protektoren u. a, die Scholaster Oliver von Köln 
und Johann von Xanten, den Dekan Hennann von Bonn und den Münsterschen Geistliclien Arnold. 

1316 Januar 8. 
„Vos, qui elegistis dominum." — 

Dat. Laterani VI idus januarii pontificatus nostri anno octavo decimo. 



115 

Or. im KgL Su-A. Düsseldorf. Bulle an Hanfechrmr mit einem &h jetzt unbekannten Namens- 
stempel Innocem IIL Derselbe unterscheidet sich van dem dritten Ncemensstempel InnocemllL 
(Diekampf Tafel Nr, 27) wesentlich dadurch, dass der Verbindungsstrich des zweiten N nicht ganz 
unten am zweiten Strich endet und dass das IVS viel grasser ist als die varaufgehenden 
Buchstaben, Derselbe Stempel an der ürk. für Kl, Barsinghausen, vgl. folg, Nr, Auf dem 
Umbug J. G. Oben sitis (Federprobef), auch auf der Rückseite, Dann ein >f< mit Punkten 
in den Winkeln, 
Potthast 5048, Der Druck bei Ennen o. a, 0, //, 50 (aus Gelenius Farrag, IT) sehr inkorrekt, 
SimvstSrende Fehler sind S, 58 Z. 7 von unten nobis st, vobis^ Z, 2 v, u, propria st, propriCr 
letzte Z, nostris st, vestris; S, 60 Z, 1 v, o, sublevanda st, relevanda, Z. 9 u, 14 nostre 
M- nostram st, vestre u, vestram, Z, 3 v, u, et sciant st, ut sciant^ S, 61 Z, 5. v. o, Be- 
deonis st Gedeonis. Die sonst nicht vorkommende Stelle über die Protektoren lautet: 
Deputavimus autem vobis et aliis crucesignandis vestre provincie speciales insuper protectores 
Tidelicet dilectos filios Oliuerium Coloniensem et Johannem Xanctensem scolasticos, Hermannum decanum 
Buimensem et magistros Johannem Niuellensem canonicum Leodiensis diocesis et Arnoldum presbiterum 
Monasteriensem, quibus ad defensionem vestram auctoritatem presciptam presentibus indulgemus. 
Die Bulle war u. a, auch an die Mainzer Provinz gerichtet 
Super eodem eisdem (sc. crucesignandis) per provinciam Maguntinam constitutis. 

So nach Index zu verlorenem Register Innocenz IIL Pontificatsjahr 18 fbl, 90 Nr, 33 gedr, Theiner 
a, a, 0. Ij 64, 

242. 
Innocenz IIL nimmt KL Barsinghatisen in seinen Schtdz und bestätigt seine namentlich auf- 
geführten Besitzungen. Lateran 1216 Februar 1, 

Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . abbatisse ac s(ororibus) 

ecclesie sancte Marie de Berchsihusen (!) salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, 

quod justum est et honestum, tarn vigor (equita)tis quam ordo exigit rationis, ut id per sollicitudinem 

officii nostri ad debitum perducatur eflfectum. Eapropter, dilecte in (domino) filie, vestris justis precibus 

inclinati personas vestras et ecciesiam sancte Marie de Berchsihusen, in qua divino estis obsequio 

mancipate, cum omnibus bonis tam ecciesiasticis quam mundanis, que impresentiarum rationabiliter 

possidet aut in futurum justis modis prestante domino poterit adhipisci (!), sub beati Petri et nostra 

protectione suscipimus. Specialiter autem in Edingehusen et Nienstede mansos quatuordecim, in Walte- 

ringehusem unum, in Westerem unum, in Balduuardingeh(usen) sex mansos et in Brunerdessen quatuor, 

in Hertingehusen quatuor et in Danquardessen mansos tres^ in Wegerthe quatuor, in Leminethe duos 

et in Reinboldingehusen quinque mansos, in Erdenhusen quinque, in Pustessen quatuor et in Wertheke 

tres mansos, in Herdingessen tres, in Bochem tres, in Emenchusen undecim et in Emechingehusen 

mansum unum, in Reinhusen dimidium, in Eschere novem et in Edingehusen mansos sex et in 

Thedeuessen unum, decimam in eadem villa, decimam in Welche, decimam in Enthorpen, decimam in 

Elbingehusen, decimam in Groue, decimam in Huchelem, decimam in Wegerthe, decimam in Verthe- 

godessen, decimam in Stidere, decimam in Helmerchingehusen , decimam in Hedestorpe et decimam 

in Riciige, et possessiones alias ecclesie vestre pia fldelium devotione collatas, sicut ea omnia juste ac 

pacifice possidetis, vobis et per vos eidem ecclesie auctoritate apostolica conflrmamus et presentis 

scripti patrocinio communimus. Null! ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre protectionis 

et confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presump- 

serit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incursurum. 

Dat. Laterani kal. februarii pontificatus nostri anno octavodecimo. 

15* 



116 



Or, im KgL St.-A. Hannover. Bulle an rotkgelben Seidenecknüren; Namenaetempel s, «• Nmnmer. 
Auf dem ümbug reckte nd. (f) areola; eben in der MiUe p. Auf der Rüekeeite jj*, darunter 
A. O. In der Ecke oben ein verwiechter kleiner Bucheiahe. Innocentius verU Schrift, 

PoUhasty 5059. 



243. 

Innocenz III. überträgt dem Dekany Kustos und Th. Kanonikus der Soester Kirche die Eni- 
^Scheidung der Streitsache zwischen dem Grafen Gottfried von Arnsberg^ der das Kreuz genommen 
hatte, und dem Kölnischen Ritter H. und andern aus der Kölner DiöcesCj deren Angriffe dU 
Ausführung des Kreuzzugsplanes hindern. 

Lateran 1216 Februar 24. 

„Querelam nobilis viri.** — 

Dat. Laterani VII kalendas martii pontificatus nostri anno 19 (!). 

PoUhastj 5081^—25609 nach Druck in SeiberiZy Quellen der Weetf. Geeeh. II, S. 469. 

244. 

Innocenz III. befiehlt dem Erzbischof (Siegfried) von Mainz, seinen Suffraganen und der 
:gesammten Geistlichkeit der Mainzer Provinz die ihnen unterworfenen Kirchen, vor aUem aber das 
Kl. Hardehausen (Herswethehusen^, dessen Mönche sich bei ihm beschwert haben, vor Ungerech- 
iigkeiten zu schützen. Lateran 1216 April 28. 

„Non absque dolore.** — 

Dat. Laterani IUI kalendas maii pontificatus nostri anno octavodecimo. 

Or. im Kgl. St-A. Münster, Bulle van den Seidenfäden abgefallen fehlt jetzt. Auf dem üvJntg 

links d 0). 
Potthast, 4977 nach Druck bei Ficker, Engelbert der Heilige S. 314 ff, (Datum irrig 18. Apri^* 

Reg. Wilmans, West f. Urkb. IV, 59. Im Druck zu korr. S. 315 Z. 11 cotidiana, 5. 2i 

relinquntur, Z, 27 percellatis. 



245. 

Honorius HL bestätigt den Spruch des HUdesheimer Dompropstes gegen den früheren En- 

bischof Adolf von Köln in SacJien der Soester PropstwaM. 

Lateran 1216 October 12. 

Honorius episcopus servus sei-voruni dei dilectis filiis . . de Lesbern et de Wedenchusen abbati- 
bus et priori de Olinchusen Coloniensis et Monasteriensis diocesum salutem et apostolicam benedictio- 
nem. Dilecti filii capitulum Susatense nobis humiliter supplicarunt, ut diffinitivam sententiam, quam 
pro eis H. prepositus Hilden, et conjudices sui auctoritate apostolica contra A(dolfum) quondam Coloniensem 
archiepiscopum super electione prepositi Susatentis ecclesie exigente justicia protulerunt, apostolico 
dignaremur munimine roborare. Quocirca discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus 
sententiam ipsam, sicut est justa, facialis per censuram ecclesiasticam sublato appellationis obstaculo 



117 

flrmiter observari. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis Interesse, duo vestnim ea nichilominus 
exequantur. Dat. Laterani IUI idus octobris pontificatus nostri anno primo. 

Aus einem Tranaeumpt der genannten Beauftragten vom Jahre 1217 im KgL St-A. Müneter. 

Patthast, 5342. 

246. 
Honorius HL heisst den Erzbischof (Sieg fried) von Mainz und die Suffragane der Mainzer Diöcese 

u. 8. w.f die Suffraganhischöfe der Kölner Provinz u. s. w. den Zwanzigsten von ihrem Einkommen bis 

zum 1. Mai des kommenden Jahres den Kollektoren ihrer Provinzen zur Unterstützung des Kreuz- 

jsuges zu zahlen^ wie es auf dem Laterankonzü bestimmt worden sei. 

Lateran 1216 November 21. 
„Inter cetera que.* — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum XI kalendas decembris pontificatus nostri anno primo. 

VaL Arch. Regbd. 9 fol. 25 s. Nr. 104. 
Potthastj 5363, (5362). 

247. 
Honorius JLJ. bestätigt der Äbtissin Jutta von Notttdn die Vogtei ihres Klosters, welche ihr der 

Edle Adolf v. HoUe und Botger v. Nottuln mit Genehmigung des Kapitels und des Bischofs von 

Münster y wie aus dessen Privileg zu ersehen sei, zum Nutzen ihres Klosters geschenkt haben. 

Born 1216 December 16. 
„Cum a nobis petitur." — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum XVII (kalendas) januarii pontificatus nostri anno primo. 

Potthast, 5391. Druck Niesert, Münst ürks. II, 85. Auszug Westf. Urkb. III, 98. Die er- 
tcdhnte ürk. des Buch. Otto von Münster Westf. Urkb. III, 98. 

248. 
Honorius HL bestätigt der Äbtissin Jutta von Nottuln die ihr vom Grafen Simon von Tek- 

lehburg und andern mit Genehmigung des Bischofs übertragenen Zehnten, welche diese lange Zeil 

besessen hatten. Born 1216 December 16. 

„lustis petentium." — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum XVII kalendas januarii pontificatus nostri anno primo. 

Or. im Kgl. St-A. Münster. Bulle an rothgelben Seidenfäden, Diekamp, Tafel Nr. 28. Auf 
dem Umbug con. Oben in der Mitte p. Atif dem Rücken Impetrant (f) durch ein Kreuz 
in einem unten geschlossenen M angedeutet Honorius verl. Schrift, 

Potthast, 5392. Druck Westf Urkb. III, 97. 

249. 
Honorius III. beauftragt die genannten Paderbomer Geistlichen, dem Propst von Braunschwei^ 

-wegen seiner Ergebenheit gegen den h. Stuhl und wegen seiner Opferwilligkeit gegen die Kirche die 

Ptopstei zu St. Severin in Köln, welche der zum Erzbischof von Köln , gewählte und bestätigte 

Engelbert von Köln noch inne habe, oder ein anderes entsprechendes Benefidum zu übertragen. 

Born 1216 December 19. 



118 



Abbat! sancti Pauli et scolastico Padeburnensibus et preposito sancti PauK de Nienkerken 

Padebumensis diocesis. 
„Probata fides.« — 

Dat. Rome apud sanctum Petnim XIIII kalendas januarii pontiflcatus nostri anno primo. 
Vat. Arch. Regbd. 9 fiA. 28 Nr. 210. 

PaUhaat, 5397 nach Druck in Annalm d. hüt. Ver. f. d. Niederrhem 9, 250 f. au8 unterer 
Quelle. Darin zu korrigiren S. 251 Z. 1 impressura, Z. 4 novissime st. nunc, Z. 8 minus 
deceat et. non d., Z. 14 auctoritate. 



250. 

Honorius III. ermahnt die Kreuzfahrer der kölnischen Provinz, im tiäclist kmitnendm April 

in den vorher festgesetzten Häfen zu erscheinen. 

Lateran 1217 Januar 27. 

Honorius episcopus servus seirorum dei universis crucesignatis per Goloniensem provinciam con- 
stitutis salutem et apostolicam benedictionem. Gratias agimus deo nostro in gratia dei, que data est 
Yobis in domino Jhesu Christo. Nam postquam auribus vestris clamor tube insonuit salutaris per ora 
predicatorum clangentis et invitantis ad pugnam militie Christiane, protinus divina gratia inspirante as- 
sumpto vivifice crucis signo de terra, domibus et cognatione vestra corporali ac mistica exemplo Habrae 
ad preceptum domini egredi statuistis, ut eatis in terram illam olim inclitam ac Christi sanguine con- 
secratam, quam vobis dominus demonstrabit et ut expulsis exinde cum dei adiutorio Chananeis cum 
Juda Machabeo montem Syon ascendatis mundare sancta nee non etiam renovare, ut eliminata inde 
spurcitia omare possitis faciem templi domini coronis aureis et in ymnis *) ac confessionibus dominum 
magnifice collaudare. Porro tam sanctum propositiun in corde vestro iuisse firmiter stabilitum opera 
manifestant. Nempe a vestre conversionis exordio studuistis, ut audivimus, cum multo desiderio et ft- 
vore acies dominicas instaurare in navibus, victualibus, armis, instrumentis bellicis et aliis neces- 
sariis oportunis et more Abrae ad liberationem iusti Loth festinatis assumptis trecentis yemaculis 
expeditis, hoc est trecentis navibus, quas ad sancte trinitatis honorem cum perfectione openim per 
centenarium designata in expeditionem excercitus domini letanti animo preparastis proficisci volentes in 
eis in mense aprilis proximo nunc futuro, reliquis per terram ad portus poperantibus oportunos, ne 
vos tangat maledictio, que imprecatur agentibus opus domini reegligenter(!), sed potius domini bene- 
dictio ex alto descendens tamquam obedientie filios totaliter vos obumbret. Non enim cum uxore Loth 
respicientes post tergum apostate vel retrograd! esse vultis suspirando ad allea et pepones Egipti velut 
quidam, quos invidia diaboli nititur fascinnare, immittens in eos vertiginis spiritum, ut sie ipsos a sancto 
proposito retrahat bonis studiis moras supervacuas sub quadam providentie specie innectendo, sed potius 
ad propositum vobis bravium cum summo desiderio curritis festinanter, ne amplius tedere dominum 
faoiatis, qui vestrum adventum iugiter expansis brachiis cum gaudio prestolatur, ut vos tamquam caris- 
simos et diu desideratos fiUos amplexetur stola prima indutos et anulo insignitos et ne forte vobis tar- 
dantibus vel sine vobis victoria prius fiat per illum, cui est facile in paucis vincere ut in multis vel, 
cum sibi nullus promittere valeat vite spatium amplioris, non perveniatis, quod absit, ad locum et tem- 
pus, ubi ac quando sponsus ingressurus ad nuptias cum prudentibus virginibus accensis lampa- 
dibus invenire desiderat vos paratos, post cuius introitum frustra negligentes et pigri cum 
virginibus fatuis pulsabunt ad ianuam iam preclusanL Agite igitur, filii karissimi, virili- 
ter et prudenter nee ab astutiis Sathane vos permittatis seduci ^), qui quandoque venenatis 



119 



consiliis et interdum terroribus invertere mentes fidelium machinatur in sue tempestatis area ventilare 
gestiens universos, sed conftdentes in domino et in potentia virtutis ipsius de nobis etiam finnam fidu- 
ciam habeatis. Quia licet ad palmam vos processerit beate memorie Innocentius papa predecessor no- 
ster, huius sancti operis ferventissimus inchoator, nos tarnen licet indignos uncxit(!) dominus et pasto- 
rem constituit super suam familiam universam, qui totis medullis totisque affectibus aspiramus ad hoc 
excellentissimum ministerium consumandum. Porro cum nuUus valeat sine nobis prolixiorem sibi 
terminum ad libitum indulgere, nemo autumare presumat, quod umquam velit sedes apostolica vel ad 
modicum terminum prorogai*e, qui fuit nuper in sacro generali concilio constitutus, cum pre multo de- 
siderio nobis et fratribus nostris omnis celeritas sit morosa et quelibet festinantia nimis pigra, eo quod 
nichil satis cupienti animo festinatur. Accingimini ergo, filii, potenter et ut laudabiliter incepistis, estote 
parati, quia preparationem cordis vestri auris dei et hominiun acceptavit, et sicut prudenter disposuistis^ 
iam sulcare maria inchoetis, ceteris gradientibus suum iter, ut cum eis domino deducente in prefixo 
tempore perveniatis ad portus in concilio prefinitos, ubi ad stabiliendum vestrum propositum recipere 
possitis a nobis consilium et auxilium oportunum scientes, quod, si qui forsan, quod deus avertat, dia- 
bolica fraude seducti vel temporalis seu carnalis amoris delectatione abstracti aliquatenus vel illecti cer- 
vices suas ab onere iam suscepto ad tempus subducere vel excutere indebite molirentur vel super hoc 
aliis impedementum prestare, preter diminutionem divine glorie ac infamiam corporalem coertionem non 
evaderent vel censuram ecclesiastice ultionis. Vos autem, electi dei et filii Jhesu Christi ac primitie 
triumphalis exercitus domini Sabaoth regis glorie ac virtutmn, super vias vestras ponite firmiter corda 
vestra nee permittatis, ut candelabrum vestrum quisquam de loco suo amoveat vel aliqui vobis preri- 
piant coronam et gloriam iam paratam. Multi enim per teiTas et maria certatim properare disponunt 
in termino prefinito ad tante glorie titulum ante alios conquirendum, inter quos carissimus in Christo 
filius noster . . Ungarie rex illustris ad hoc opus, prout nobis suis litteris intimavit, magniflce se ac- 
cingit. Non ergo quisquam deinceps, qui paratus existit, tempus magis oportunum inaniter prestoletur, 
cum omne cras sit dubium exspectanti, ne, qui non est hodie, sit cras forsitan minus aptus, dum vox 
cantantis in fenestra et corvus in superliminari fallaciter exspectantur, sed iuxta consilium sapientis, 
quicquid potest, instanter manus cuiuslibet operetur, quia non dormientibus sed vigilantibus Corona 
noscitur repromissa. Dat. Laterani VI kalendas februarii pontificatus nostri anno primo. 

a) 7 korr, aus i. — b) Van cum pnidentibus bis hier auf Rasur. 

Or. im KgU St-A, Düsseldorf. Btdle an Hanfachnury Diekampy Tafel Nr, 28. (Randpimkte 59 
nicM 49. Der untere Schlussstrich des letzten Balkens der III trifft einen Randpunkt unten 
nicht oben.) Ohne Registraturvermerk. — Vat. Arch. Reghd, 9 foL 49 Nr. 197. 

Potth<zst, 5435 aus Enneny Quellen u. s. w. 11^ 55. Der Druck aus Gelen. Farrag. IL 39 (aus 
unserer Quelle) sehr inkon^ekt. Reg. Pressutti, 257. 



251. 

Honorius HL gibt u. a. den Erzbischöfen von Mainz und Köln und ihren Suffragcmen Be- 
stimmungen bezüglich der Einsammlung des Zehnten auf drei Jahre behufs Unterstützung des Kreuz- 
jsuges. Lateran 1217 Februar 28. 

„Approbante generali concilio." — 

Dat. Laterani II kalendas maiiii pontificatus nostri anno primo. 



120 



VaJb, Arch. Regbd, 9 fd. 81 Nr. 313. 

Pottheut f 5477 erwähnt nur Mainz. Pressutti, I regeati del pcntefice Onario Uly voL I 
Nr. 365. 



252. 

Honorius III. bestätigt dem Kapitel in Soest das Recht der freien Propstwahl. 

Lateran 1217 April 10. 

Honorius episcopus servus senrorum dei dilectis filiis . . decano et capitulo Susatiensibus Golo- 
niensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustum est et 
bonestum, tarn vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per sollicitudinem ofiScii nostri ad de- 
bitum perducatur effectum. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris precibus inclinati libertatem 
eligendi vobis in ecclesia vestra prepositum, sicut eam iuste ac pacifice possidetis, vobis et per yos 
ipsi ecciesie vestre auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimii& 
Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario 
cont raire. Si quis autem hoc attemptare presiunpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum 
Petri et Pauli apostolorum eins se noverit incursurum. Dat. Laterani IUI idus aprilis pontificatus 
nostri anno primo. 

Or. im Kgl. St.^A. Münster. Btdle an gelbrothen Seiden/dden, Diekamp^ Tafel Nr. 28. Auf 
dem ümbtig pe. Oben R. Auf der Rückseite Susatien. In der Ecke oben links p. Ho- 
norius Verl. Schrift. 
Potthast ^ 5515. Druck Seibe^tz I, 146. 

253. 

Honorius III. gestattet deni Osnäbräcker Domkapitel einen neuen Bischof zu wählen. 

Lateran 1217 Aprü 28. 

Capitulo, clero et populo civitatis et diocesis Osnoburgensis (!). 
Ex parte vestra fuit propositum coram nobis, quod, licet venerabilis frater noster G(erhardus) 
quondam episcopus vester ad Bremensem ecclesiam fuerit postulatus et postulatio eius fuerit anctoritate 
apostolica confirmata, felicis tamen recordationis I(nnocentius) papa predecessor noster suis vobis dedit 
litteris in mandatis, ut nichilomimus tamquam pastori et episcopo animarum vestrarum obediretis 
eidem, donec ipse super hoc aliud ordinaret, Unde nobis hmniliter supplicastis, ut, ne Osnoburgensis (!) 
ecclesia maneat vestra sponsi propra solatio diutius destituta et in spiritualibus et temporalibus in- 
currere valeat detrimentum, licentiam vobis eligendi pontificem concedere dignaremur, cirni postulatus 
predictus in Bremensi ecclesia palleum, plenitudinem videlicet pontificalis officii, sit adeptus. Nos igilur 
vestris supplicatonibus inclinati benigne vobis concedimus postulata, vobis, filii capitulum, per apo- 
stolica scripta mandantes, quatinus convenientes in unum et spiritus sancti gratia invocata eligatis 
vobis personam idoneam per electionem canonicam in pastorem, que adiuvante domino ecciesie vestre 
preesse valeat *) et prodesse. Dat. Laterani IUI kalendas maii pontificatus nostri anno primo. 

a) kleine Lücke im Text, am Rande preesse va. 

Vat. Arch. Regbd. 9 fol. 102v Nr. 422. 
Reg. Pressuttiy 515. 



121 



254. 

Honorius HL beauftragt den Bischof (Bernhard) von Paderborn^ dem Konrad von Boffzen 

in Höxter zur Erbauung eines Hospitals nach Weise des römischen Hospitals S. SpiritOj einer 

Kapelle, eines Kirchhofes und Halten eines eigenen Kaplans daselbst die Erlaubnis zu gAen. 

Lateran 1218 Aprü 5. 

„Veniens ad presentiam." — 

Dat. Laterani non. aprilis pontificatus nostri anno secundo. 

Vat. Arch. Regb. 9 fol. 240 Nr 999. 

PoÜhaaty 5746. Drucke: Schoten ad ammm^ Rodenberg, Epüiolae selectae I, 66, Reg. Westf. 
Urkb. IV, 76. Preasutti, 1176. 



255. 

Honorius HL beaußragt den Bischof (Adolf) von Osnabrück^ den Propst von Gertrudenberg 

und den Prior von Malgarten, die der Bremer Kirche gehörigen, vom Eindringling Waldemar 

veräusserten Oiiter einzuziehen und der Kirche zurückzustellen. 

Lateran 1218 Aprü 12. 

„Cum juxta sanctiones." — 

Dat. Laterani II idus aprilis pontificatus nostri anno secundo. 

Potthast, 6749. 



256. 

Honorius IIL gestattet dem Propst (Burchard) von Bremen die BeibehaUung der Einkünfte 

der Kirchen in Dülmen und Steinfurt, da die Bremer Propsteieinkünfte sehr vermindert seien. 

Lateran 1218 Aprü 12. 

. . preposito Bremensi. 
Cum, sicut accepimus, prepositura Bremensis per reprobum Guademariun etsuoscomplicestumincendio 
tum rapinis sit valde collapsa et cotidie devastetur, ita quod nee tibi nee fratribus tuis *) potes neces- 
saria ministrare, dilecti filii, Bremense capitulum, supplicarunt humiliter ab apostolica tibi sede concedi, 
ut ad tempus de nostra tibi permissione liceat retinere de Dulmania et de Stenwndia (!) ecclesias, 
quas **) hactenus habuisti *) et ex quibus vix octo marchas percipis annuatim, cum predecessores 
tui pacis etiam tempore propter tenuitatem prepositure predicte acyuti aliis beneficiis ftierunt (!), ut 
conmiodius ejusdem prepositure onera supportarent. Nos ergo ipsius capituli precibus inclinati et 
benigne tibi deferre volentes concedimus, ut, nisi aliud canonicum tibi obstiterit, libere possis dictas 
ecclesias retinere. Dat. Laterani II idus aprilis anno secundo. 

a) von nee bis tuis auf Rasur. — b^ ecclesias auf Rasur, nach quas Lücke für ein Wort, — c) habuisti korr. au» 



babuistis ? 



Vat. Arch. Regb. 9 fol. 242v Nr. 1015 (letztere modern). 

Potthaety 6751^ — 26017. Druck: Rodenberg L c. Nr. 57. Beide aus unserer Quelle. 
Pressuäi, 1193. 



Westf. Urk.-Bucb. V. 



16 



122 



257. 

Hcnorim HL gestattet dem Domdechanten Bemard in Bremeny dass er bei dem traurigen 

Zustande der Bremer KanonUcate awei Beneficien, das eine in der Bremer^ das andere in der 

Münsterschen Diöcese beibehalte. 

Lateran 1218 April 12. 

B. decano Bremensi. 
^Ex parte venerabilis." — 

Dat. Laterani II ^) idus aprilis pontificatus nostri anno secundo. 

a) das II steht auf Rasur, 

Vat Arch. Regbd. 9 fol 242^ Nr. 1016 

Potthaaty 575U— 26018. Druck Rodenbergy L c. 58. Beide aus unserer Quelle. Pressuttiy 1192 

258. 

Hanorius LLL. gewährt u. a. aüen Christgläubigen der Mainzer und Kölner KtrchenprarnZj 
welchen es nicht möglich ist das Kreuz zur Eroberung des h. Landes zu nehmen^ wenn sie ent- 
weder mit geistigen oder leiblichen Waffen der neuen christlichen Pflanzung in Preussen zu Hülfe 
kommen^ denselben Ablass wie den eigenüichen Kreuzfahrern. 

Born 1218 Mai 5. 
„Alto divine." — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum III nonas maii pontificatus nostri anno secundo. 
Potthasty 5773. PressutH, 1239. 



259. 

Honorius III. fordert u. a. die Erzbischöfe und Bischöfe der Mainzer und Kölner Kkekefh- 

provinz auf ihre Geisäichen zu ermahnen^ dass sie wenigstens einmal im Jahre ihre GUiMgen^ 

häteny dem Bischöfe (Christian) von Preussen in seinem Evangdisationswerk durch Almosen fs^ 

Hülfe zu kommen. Rom 1218 Mai 6. 

„Legistis, ut credimus." — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum II nonas maii pontificatus nostri anno secundo. 

PotÜiMty 5774. Pressuttiy 1244. 

260. 

Honorius III. fordert die schwächlichen und armen Kreuzfahrer der Mainzer Provinz auf"^ 

sich zur Vertheidigung des christlichen Preussenvdkes gegen den Ansturm der heidnischen VöOcer 

zu rüsten. Rom 1218 Mai 6. 

„Rex regum.'' — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum II nonas maii pontificatus nostri anno secundo. 
Potthasty 5775. PressutH, 1245. 



123 



261. 

Honorius IIL bestätigt auf Bitten des Bischofs Otto von Münster die von dem frühem Bi- 
schof Hermann in der Martinikirche zu Münster gestifteten fünf Probenden für welüiche Kano- 
mkeTy an deren SpUze ein Probst stehen soU. 

Born 1218 Mai 12. 
„Cum a nobis.'^ — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum IV idus maii pontificatus nostri anno secundo. 
Vat. Arch. Regbd, 9 fol. 254 Nr. 1086. 
Potthasty 5785. Pressuttiy 1264. Druck Westf. ürkb. III, 127. 

262. 

Honorius IIL bestätigt dem Kl. Liesbom die ^m vom Bischof Otto von Münster mit Ge- 
nehmigung seines Kapitels üherlassenen Einkünfte in Diestedde ("Thisteden^. 

Bom 1218 Mai 14. 
»Cum a nobis.** — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum II idus maii pontificatus nostri anno secundo. 

Or. im Kgl. St-A. Münster. BuUe an rothgelben Seiderrfäderiy Dtekamp, Tafel Nr. 28. Auf 
dem ümbug Otto. Auf der Rückseite R mit eingeschriebenem Script. Dccs Schreiben findet 
sich Vat. Arch. Regbd. 9 fol. 254 Nr, 1086. In Lesbernensis ist das erste s nicht in der 
Kanzlei nachgetragen. Honorius verl. Schrift. 

Potthast, 5787. Druck Westf. ürkh. Uly 128. Pressuttiy 1272. 

263. 

Honorius III. bestätigt denn Kapitel zu Martini in Münster die ihm von Bischof Otto mit 
Genehmigung seines Kapitels geschenkten Zehnten in Bocholt und Bönstrup (Bocholte et BrunestorpeX 

Bom 1218 Mai 14. 

„lustis petentium." — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum II idus maii pontificatus nostri anno secundo. 

Aus Msc. ly 71 p.l2 und /F, 4 im Kgl. St^A. Münster. 

PoUhasty 5788. Druck Westf. Urkb. III, 129. S. 67 Z. 3 ac pacifice zu setzen. 

264. 

Honorius III. gestattet auf Wunsch des Bischofs (Adolf) von Osnabrück den Kanonikern freies 

Verfügu/ngsrecht über ihre Güter. 

Bom 1218 Mai 17. 

Honorius episcopus servus servorum dei venerabili fratri Osnaburgensi episcopo salutem et apo- 
stolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod justum est et honestum, tam vigor equitatis quam 
ordo exigit rationis, ut id per soUicitudinem officii nostri ad debitum perducatur elFectum. Sane cum,, 
sicut ex tuis litteris intelleximus, quandam pravam consuetudinem, secundum quam predecessores tui 

16* 



124 



decedentium canonicorum ecclesiarum tue diocesis ab eis beneficia obtinentium vestes recipiebant et 
equos, duxeris remittendam constituens, ut iidem canonici disponendi de predictis et aliis bonis suis in 
mortis articulo liberam habeant facultatem, nos tuis justis precibus inclinati, quod a te super hoc pro- 
vida est deliberatione Statut um, sicut in tuis litteris super hoc confectis dicitur contineri, auctoritate 
apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceal 
hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc at- 
temptare presurapserit, indignationem omnipotentis Dei et beatoram Petri et Pauli apostolorum ejus se 
noverit incursurum. Dat. Rorae apud sanctum Petrum XVI kalendas junii pontificatus nostii 
anno secundo. 

Or. im Dwnarchiv in Osnabrück» Bulle an rothgrünen Seidefrfdden fehlt jetzt. Auf dem ümbug 
1, rechts davon Otto. Auf der Rückseite (Ar)noldus. Honorius verl, Schrift, 

Potthast, zweimal: 5806 nach Sandhoffy Antist. Osnabr. IIj 66 zu obigem Datum; das andermal 
26021 zu Mai 27 nach Moser IV 117. Letzteres ist irrig. 

265. 

Honorius HL überträgt den Genannten die Prüfung des strittigen Soester Propstivahlrechts. 

Born 1218 Juni 11. 

, . abbati de Ubrswedehusen (!) Padeburnensis diocesis, . . preposito sanctorum Petri et Andree 

Padeburnensis et . . scolastico mcgoris ecclesie Maguntine. 

Procurator Thome in prepositum electi et . . decani ac capituli ecclesie Susaciensis coram dilecto filio 
nostro R(ainerio) sancte Marie in Cosmidin diacono cardinali sibi a nobis auditore concesso proposuit, quod 
T(hiderici) quondam ejusdem ecclesie preposito in majorem prepositum et archidiaconum Coloniensem electo 
ac etiam confirmato prefatum capitulum juxta formam concilii generalis per tres de suis concanonicis fide- 
dignos inquisitis voluntatibus singulorum pai i voto et unanimi desiderio prefatum T(homam) ipsorura conca- 
nonicum virum utique litteratum et honestatis moribus insignitum sibi canonice in prepositum elegerunt 
ipsum confirmandum dilecto filio . . Goloniensi electo himiiliter presentantes. At ille nichil electioni 
prefate obiciens vel electo, prout sibi placuit, eidem confirmationis beneficium denegavit. Super quo 
sentientes indebite se gravari sedem apostolicam appellarunt dominicam, qua cantatur Letare Jeru- 
salem, proximo preteritam appellationi sue terminum prefigentes. Procuratoi*e igitur antedicto nunliuir» 
prefati electi apud sedem apostolicam a prescripto termino expectante coram auditore prefato dictum 
electus Coloniensis appellatione jam dicta contempta in ii\juriam apostolice sedis capitulum prefatum^ 
citavit et lite non contestata nee non et legitimis eorum exceptionibus non admissis coram . . mjgore 
decano Goloniensi vice ipsius electi Coloniensis in hac parte agente testes producere attemptavit. Pre- 
fatus autem prepositus alias injurias satagens aggregare ^) appellatione contempta capituli et electi sepius 
interjecta se amministrationi prepositure Susaciensis non est veritus ingerere impudenter bona prepo- 
siture dissipans, synodum celebrans et Susaciensem electum ab officio beneficioque suspendens et di- 
vina nichilominus ipsius electi clericis interdicens, propter quod procurator jam dictus humiliter sup- 
plicavit, quatinus suspensionibus et sententiis hujusmodi et aliis attemptatis in injuriam dictorum elecli 
•et capituli seu ecclesie vel clericorum suorum in irritum revocatis et prefato preposito, cui super Susa- 
tiensi prepositura fuit a nobis petita dispensatio denegata, super hoc pei-petuo indicto silentio man- 
daremus aliquibus probis viris, ut vocatis, qui fuerint evocandi, ad locum illum personaliter accedentes, 
€um canonici Sasutienses (!) propter adversariorum potentiam sine discrimine discurrefe ad alia loca 
non possent, de juribus electionis et electi meritis inquirant diligentius veritatem, et que invenerint, 



125 



nobis fideliter sub sigillis suis transcripla remittant, ut per nos valeant justum Judicium obtinere. Verum 
procurator prefati prepositi constitutus ad impetrandum et contradicendum petiil coram cardinali pre- 
dicto negotium ipsum committi, asserens dictum prepositum nostram audientiam appellasse, cum extitit 
ad preposituram Goloniensem vocatus, ne quid de prepositura Susatiensi fieret, quam tenebat in suum 
prejudicium et gravamen. Quam eliam idem procurator asseruit eundem prepositum possidere. Sed 
Susacienses (!) canonici ejus appellatione contempta ipso non vocato set contempto, cum alias idem ip- 
sius ecclesie canonicus esse noscatur, facta coUegatione illicita clamdestine (!) ad electionem excommunicati 
procedere presumpserunt Thoraam veteris ecclesie plebanum exconmiunicatum in suum prepositum eli- 
gentes in dicti prepositi prejudicium et gravamen. Demum procurator prefati Coloniensis electi datus 
ad contradicendum et impetrandum diutius expectatus comparuit coram cardinali predicto cum quibus- 
dam litteris, quas a nobis impetrare interim intendebat, in quibus conquerebatur idem electus, quod, 
cum collatio prepositure Susatiensis ecclesie spectet tantum ad ipsum, canonici ejusdem ecclesie, 
cum essent vinculo excommunicationis astricti, T(homam) veteris capelle prebanum (!) excommunicatum eli- 
gere in suum prepositum presumpserunt, volentes, ut tali eorum electo dictam preposituram conferret in ipsius 
prejudicium et gravamen. Cum itaque cardinalis prefatus hec et alia, que coram eo fuere proposita, 
nobis fideliter retulisset, quia nobis de premissis non potuit fieri plena fides. discretioni vestre de dic- 
torum procuratorum assensu per apostolica scripta mandamus, quatinus ad locum ipsum personaliter 
accedentes partibus convocatis audiatis, que hinc inde duxerint proponenda et inquisita super premissis 
Omnibus et cognita diligentius veritate causam ipsam, si de partium voluntate processerit, fine canonico 
terminetis. Facientes etc. Alioquin eandem suflficienter instructam sub sigillis vestris nobis fideliter 
transmittatis prefigentes partibus terminum competentem, quo se nostro conspectui representent justam 
auctore domino sententiam recepture, revocantes in irritum, quicquid post appellationem ad nos legi- 
time interpositam illicite inveneritis attemptatum. Testes autem etc. NuUis litteris obstantibus preter 
assensum partium a sede apostolica impetratis. Quod si non omnes duo vestrum etc. Dat. Rome 
apud sanctum Petrum III idus junii anno secundo. 

a) reg auf Rasur. 

Vat. Arch. Reghd. 9 fol 267 Nr. 1190 (neu). 
Reg, Pressuttiy 1388, 



266. 

Honorms HI. theüt dem ErBbischof(Siegfried) von Mainz und seinen Stiffraganen, ebenso den 
Bischöfen der Kölner Provinz mit, dass der Bischof (Christian) von Preussen im Verein mit an- 
dern die Loshmfumg von Kindern und Einrichtung von Schulen im heidnischen Preussen, soweit 
ihre Kräfte reichten, beschlossen hohe, und ermahnt sie das Missionsiverk durch Absendung von 

geeigneten Männern zu fördern. 

Born 1218 Juni 15. 

. . Maguntino archiepiscopo et suffraganeis ejus. 
„In Pruscie partibus." — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum XVII kalendas julii anno secundo. 
In eundem modum scriptum est — . . archiepiscopo Coloniensi et suflfraganeis ejus. 

Vat. Arch. Regbd. 9 fol. 267v Nr. 1192. 
Potthast, 5833. Pressutti, 1399. 



126 



267. 

Honorius HL beauftragt den Domdechanten (Hermann)^ den Dechanten (Herewich) van Lud- 

geri und den Dompropst (Beifnboid) in Münster, da der Bischof (Otto) von Utrecht ihm gddagi 

JuAe, dass die Angehörigen der testirenden Ütrechter Kleriker deren Besitähum an sich rissen,, 

diesen Übelstand zu untersuchen und zu beseitigen. 

Lateran 1218 Juli 5. 

. . majoris ecclesie et . . sancti Lutgeri decanis et . . preposito Monasteriensibus. 
„Venerabilis f rater.** — 
Dat. Laterani III nonas julii pontificatus nostri anno secundo. 

Vat. Arch. Regbd. 9 foL 279 Nr. 1249. , 

PotäuMty 6866. PreswtU, 1469. Druck Westf. ürkb. III, 130 aus unserer Quelle. 



268. 

Honorius III. beauftragt die Genannten den Streit wegen der Propstei txm Nienkerken zwi- 
schen dem Domdechanten von BUdesheim und dem Dompropst Gerhard von Paderborn zu entscheiden. 

Bom 1218 Juli It 

. . de Ricdasgeshusen (!), . . de Valle sancte Marie et . . de Hugesburc abbatibus 

Halberstadensis diocesis. 
Dilectus filius . . decanus Hildesemensis transmissa nobis petitione monstravit^ quod cum, . . pre- 
positus Goslariensis et ejud conjudices a sede apostolica delegati in causa, que inter eum et G(er- 
hardum) prepositum Padeburnensem super prepositura Noue ecclesie vertitur pro ipso di£finitivam sen- 
sentiam exigente justitia promulgassent, tandem super hoc ex utraque parte diversis litteris ad diversos 
judices impetratis ex parte decani predicti ad. .abbatem de Walkenrethe et ejus collegas mandatum apo- 
stolicum emanavit. Cumque decanus Sosaciensis et conjudices ejus, quibus causam eandem obtinuit 
postmodum pars adversa committi, predictorum judicum niterentur impedire processum innitentes ilK 
clausule, que fuerat in litteris ipsorum a^jecta, videlicet: nullis litteris veritati et justitie prejudicantibus 
a sede apostolica impetratis, quamquam hujusmodi littere de obtentis ab ipso nullam facerent men> 
tionem, dictus decanus ad nos vocem appellationis emisit. Unde supradictus abbas et sui conjudices 
hec eadem provide advertentes ac cognoscentes legitime de diflinitiva sententia judicum predictorum 
eam auctoritate apostolica conflrmarunt restituendo memorato decano preposituram eandem et proven- 
tus medio tempore perceptos ex ipsa nee non res alias, quibus sufificienter se docuit ab adversario 
spoliatmn. Postulavit igitur a nobis idem decanus suppliciter et instanter, ut super hiis non patere- 
mur eundem ab eodem Padeburnensi preposito indebite molestari. Quocirca discretioni vestre per 
apostolica scripta mandamus, quatinus, si est ita, revocato in statum debitmn, quicquid inveneritis post 
appellationem hujusmodi a predicto decano et ejus conjudicibus illicite attemptatiun, processum me- 
morati abbatis et sociorum suormn, sicut est legitimus , faciatis appellatione postposita inviolabiliter ob- 
servari. Alioquin partes ad dicti decani Socaciensis et suorum conjudiciun remittatis examinandas 
appellantem etc. Testes autem etc. Quod si non omnes duo vestrum etc. Dat. Laterani V idus. 
julii pontificatus nostri anno secundo. 

Vat. Arch. Regbd. 9 fol. 281v Nr. 1267. 
Reg. PreseutHy 1476. 



127 



269. 

Honorius HL nimmt die BesiUmngen des Soester Kapitels in Schubs. 

Lateran 1218 Juli 18. 

Honorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis canonicis Susaciensibus salutem et apo- 
s tolicam benedictionem. Sacrosancta Romana ecclesia devotos et humiles filios ex assuete pietatis officio 
propensius diligere consuevit, et ne pravorum hominum molestiis agitentur, eos tamquam pia mater 
sue protectionis munimine confovere. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus 
^ato concurrentes assensu personas et ecclesiam vestram cum omnibus bonis, que impresentianmi ra- 
tionabiliter possidetis aut in futurum iustis modis prestante domino poteritis adipisci, sub beati Petri et 
nostra protectione suscipimus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum 
üceat hanc paginam nostre protectionis (infringere) vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem 
hoc attemptare presump(serit, indig)nationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum 
ejus se noverit incursurum. Dat. Laterani XV kalendas augusti pontificatus nostri anno secundo. 

Or, im Kgl. St-A. Münster stark abgeblättert. Bulle an gelbrothen Seidenfäden. Avf der Rück- 
seite in der Ecke oben links W. Honorius verl. Schrifi. 
Reg. Arch. Ztschr. 3, 43 Nr. 32. 

270. 

Honorius III. fordert u. a. die Kirchenfürsten der Kölner und Mainzer Provinz auf^ dem 
Orafen Amalrich von Montfort gegen die nichtswürdigen Avignoser zu helfen. 

Lateran 1218 August 11. 

„Populus Israel." — 

Dat. Laterani HI idus augusti pontificatus nostri anno tertio. 

In eundem fere modum . . archiepiscopo Goloniensi et suffraganeis ejus, abbatibus et aliis eccle- 
rsiarum prelatis per Coloniensem provinciam constitutis. Sic scribitur in Treuerensem, Maguntinam u. 
s, w. provintias, cuilibet istarum provinciarum per se. 

Vat. Arch. Regbd. 10 fol. 5 Nr. 20. 
Potthast, 5888. 



271. 
Honorius III. absdvirt den vom ErzUschof (Dietrich) von Trier eoökommunizierten Abt {Heri- 
bert) von Werden^ der^ weil er auf seiner Kreuzfahrt den Grafen Wilhdm von Holland im Auftrage 
des Kreuzpredigers Magister Oliverius, Saholasters in Köln, losgesprochen hatte, selber in den Bann 
^gekommen war. Lateran 1218 Dezember 4. 

. . archiepiscopo Treuirensi. 
„Rediens de partibus." — 
Dat. Laterani II nonas decembris pontificatus nostri anno tertio. 

Vat. Arch. Regbd. 10 fol. 33 Nr. W. 

Im Druck Rcdenbergy 81 S. 62 Z. 2 absolverit st. absolveret zu lesen. 



128 



272. 

Honorius HL gestattet dem Abt (Heribert) van WerdeUj nach dem Brivüeg Innocenz III. sm^ 
Kloster zu reformiren, und beauflragt zwei andere Äbte thm dabei zur Seite zu stehen. 

Lateran 1218 Dezember 4. 

. . Verdens!, . . Sibergensi (!) et . . Tuitiensi abbatibus Coloniensis diocesis. 
Cum felicis recordationis I(nnocentius) papa predecessor noster tibi dudum concesserit, abba» 
Werdensis, ut in tuo monasterio reformares, que secundum domini et beati Benedict! regulam refor- 
matione nosceris indigere, nobis humiliter supplicasti, ut ad hoc melius concedente domino faciendum 
aliquos tibi coa^'utores a^jungere dignaremur. Nos igitur tuis supplicationibus inclinati vos, filii Siber- 
gensis et Tuitiensis abbates, executioni ejusdem negotii duximus ac^ ungendos per apostolica Yobis scripta 
mandantes, quatinus in eodem negotio juxta litterarum prefati predecessoris nostri tenorem secundum 
deum sublato appellationis obstaculo procedatis. Dat. Laterani II nonas decembris pontificatus nostri 
anno tertio. 

Vat. Arch, Regbd. 10 fd. 33 Nr. 148. 

273. 

Abt Gervasius von Premontre berichtet an den Papst (Honorius HL) Ober die ehrgeizigen Be- 
strebungen des abgesetzten Propstes Friedrich von Clarholz, der, nachdem es ihm nicht gelungen^ 
Abt von Corvei zu werden, jetzt seinen Nachfolger und KL Clarholz aufs heftigste bedränge. 

(Um 1218). 

Oportet, ut ea, que vires parvitatis mee transcendunt, ad vestram referam sanctitatem et quando- 
que forsitan, secundum quod urgent necessitates, importunior esse compellor. Sane accidit olim, quod 
generosus quidam de illustri prosapia ortus Fridericus nomine in Clarholtensi ecclesia Premonstratensis 
ordinis in prelatum est promotus, cui cum non sufficeret professionis sue paupertas, cepit in brevi aspi- 
rare ad Monasteriensem ecclesiam, que vacabat. Cum autem a quibusdam, qui adversabantur ei et 
merito, fuisset turpiter cum sue tenuitatis confusione repulsus, data iterum occasione, quia non potuit 
esse episcopus, voluit esse abbas mitratus de ordine nigrorum monachorum electus a quibusdam sediti- 
osis in Corbeiensi monasterio in Westphalia, quod pastore carebat. Verum quia adversabantur ei rin 
fortesjus suum viriliterdefendentes, de bonis pauperis ecclesie Clarholtensis conatus est tamdiu procurare 
intrusionem suam, quod öx delegatione vestra necnon a generali capitulo Premonstrati pro eo, quod 
desistere noluerit licet admonitus diligenter, sententiam excommunicationis susceperit. Et quia non 
sie potuit coerceri, tandem a par\itate mea et a capitulo predicto generali sententiam depositionis in- 
currit. Nunc autem sicut homo datus in reprobum sensum et derelictus a deo, quia non potest in 
alios utpote fortiores suam malitiam exercere, in religiosum virum Luggerum abbatem Clarholtensem, 
successorem suum et fratres ei subditos exacuere dentes suos tanquam in pauperes indefensos et diri* 
pere bona eorum per satellites consanguineorum suorum, ita quod fratres ecclesie, qui deo servire debe- 
rent, nudi remanent, et paupertate afflicti exspectantes quasi de die in diem nee non solum quasi ift- 
rebus verum etiam in personis contumelias et iniurias patiantur. Cum igitur his onmibus obviari. 
non possit, secundum quod meretur nisi per materialem gladium, in quo dominus Monasteriensis epis — 
copus msgorem quam aliquis alius habere dignoscitur potestatem, supplico sanctitati vestre, ut vel scri — 
batis ipsi Monasteriensi episcopo, ut coerceat malefactores predictos vel, quod magis desidero, Osnabui" — 



129 



gensi episcopo ut ipsum Monasteriensem ad hoc vestra authoritate compellat, ita quod sepedictus apostata 
vel ordinis sui obediat institutis vel transferat se ad alios religiosos, qui sunt excellentiores Premon- 
stratensibus, quibus eligat obedire. 

Aus HugOy Sacra antiqmtatis monumenta I p. 16. s, (Stivagii 1725). Abdinick Junffy Hut Benth, 
Cod. difl. p. 41 und Auszug Westf. ürkb. Uly 196. Das interessante Schreiben ist dort irrig zu 
1223 — 1227 gesetzt. Das Jahr 1218 ergiebt sich aus Folgendem: Gef^asius war Abt v<m 
Prdmontri von 1209 — 1219 (Hugo, praefatio); eine Vakanz in Corvei während dieser Zeit 
fand um die Wende von 1216/16 statt- Abt Hugold umrde damals gewählt (Vgl. Seibertz 
Urkb. /, 153, ///, 1080 u. W. üb. S. 24 Anm.). Ist Bohmer-Ficker, Acta imp. sei. F, 859 
echty so verzichtete am 12. Mai 1216 Friedrich II. zu Ghmsten Hugolds auf das Spolienrecht. 
Bei Hugo l. c. finden sich noch vier auf Propst F/nedrich von Clarholz und sein Streben nach 
der Corveier Abtei bezügliche Schreiben p- 92 — 96^ Nr. 104 — 107 y die sämmtlich dem Briefe 
an den Papst vorairfgehen mOssen, da sie vor der Wahl des an Friedrichs Stelle gewählten 
Abtes Ludger von Clarholz geschriAen sind. Im ersten bittet Gei^asüis u. a. den Bischof 
Arnulf (d, h. Adolf) von Osnabrück unter Meldung der Absetzung Friedriche für die Neuwahl 
eines Propstes in Clarholz zu sorgen; im zweiten theilt G. dem Bischof Otto v. Munster mit, 
B. Adolf V. Osnabrück habe die Propstwahl in Clarholz auf feria sexta (quinta in einem 
andern Briefe) ante Letare Jerusalem verschoben. Das gefalle ihm nicht^ er wolle es aber 
geschehen lassen; doch müsse an dem genannten Te)V7ime die Wahl stattfinden. Brief 3 an 
Clarholz ist ähnlichen Inhalts, Nr. 4 eine Bitte um Schutz für Clarholz an mehrere Äbte. 
Nr. 2 ist wegen der mit Namen aufgeführten Bischöfe Adolf und Otto zwischen August 1217 
und März 1218, wahrscheinlich zu Ende 1217 zu setzen^ Adolf wurde 1217 nach August 
gewählty vgl. oben Nr. 253 und Moser IV, Nr. 115 und 119, während bis/ier imm>er 1216 
angegeben wurde; Otto starb am 18. März 1218 auf dem Kreuzzuge und die feria sexta 
(quinta) ist also 1218 März 23 (22). Allerdings scheint Gervamts von dem Kreuzzuge Otto^s 
nichts gewusst zu haben. Nach unserm Schreiben ist Ludger bereits gewählt. Wie lange f 
ist nicht ersichtlich, doch ist anscheinend keine allzulange Zeit vergangen, und dann wurde 
GervaMUS 1219 (nach Garns Series episc. am 18. Juli 1220 konseknrt) Bischof von Seez. — 
Über Friedrichs Vorleben vgl. Nr. 195. 

274. 

Ronorius HL überträgt den Genannten die weitere Prüfung der Soester Propstwahl. 

Lateran 1219 März 21. 

. . decano Bunnensi, . . preposito de Lacu sancte Marie et magistro Gunoni canonico Noue ecciesie de 

. Huxaria Goloniensis, Mindensis *) et Palderbumensis diocesum. 

Olim coram dilecto filio nostro R(ainerio) sancte Marie in Gosmidin diacono cardinali, quem Alardo cle- 
rico procuratori Thome electi in prepositum et . . decani et capituli ecciesie Susatiensis dedimus audi- 
torem, ratione proposuit procurator, quod dilecto filio Theoderico Monasteriensi electo quondam eiusdem 
ecciesie preposito ad maiorem preposituram Goloniensem electo ac etiam confirmato prefatum capitulum 
juxta formam concilii generalis per tres de suis concanonicis fide dignos inquisitis voluntatibus singu- 
lorum pari voto et unanimi desiderio prefatum Thomam ipsorum concanonicum virum utique litteratum 
et honestis moribus insignitum sibi canonice in prepositum ölegerunt ipsum confirmandum venerabili 
fratri nostro . . Goloniensi archiepiscopo tunc electo humiliter presentantes. At ipse predicto electo 
confirmationis beneficium denegavit motu proprie voluntatis, super quo sentientes indebite se gravari sedem 

Westf. Ürk.-Bucb. V. 17 



130 



apostolicam appellarunt. Prefatus autem Monasteriensis tunc Coloniensis prepositus ipsos pluribus in- 
juriis satagens aggravare appellatione contempta premissorum capituli et electi sepius inteijecta se pre- 
positure Susatiensis amministrationi non est veritus ingerere impudenter, bona ipsius prepositure 
dissipans, synodum ibidem celebrans et Susatiensem electum de facto ab officio beneficioque suspendens 
et divina ipsius electi nichilominus clericis interdicens. Propter quod procurator iam dictus petiit coram 
cardinali predicto super hiis et aliis Susatiensi ecclesie provideri. Verum procurator archiepiscopi 
antedicti datus ad contradicendura et impetrandum diutius expectatus tandem coram eodem cardinali 
comparuit cum quibusdam litteris, in quibus conquerebatur idem archiepiscopus, quod, cum collatio pre- 
positure Susatiensis ecclesie spectet tantum ad ipsum, canonici eiusdem ecclesie, cimi essent vinculo 
«xcommunicationis astricti, T(homam) veteris ecclesie plebanum excommunicatum eligere in suum prepositum 
presumpserunt volentes, ut tali eorum electo dictam preposituram conferret in suum prejudicium et gra- 
vamen. Sane cardinali predicto hec et alia coram eo proposita nobis fideliter referente, quia de ipsis 
nobis non poterat fieri plena fides, dilectis filiis . . abbati de Hirswedehusen et suis conjudicibus de 
ipsorum procuratorum assensu causam ipsam sub certa forma duximus committendam. Partibus igitur 
in ipsorum judicum presentia constitutis procuratores dictorum archiepiscopi et Monasteriensis electi 
eepedictis capitulo Susatiensi et TChome) ipsorum electo excommunicationis sententiam dudum contra ipsos 
apud sedem apostolicam propositam objecerunt, ipsis electo et capitulo respondentibus, quod archiepis- 
copus a suo jure ceciderat, eo quod lite ac appellatione pendentibus post citationem factam ab ipsis 
judicibus Theodericum de Bruylo Goloniensem canonicum in prepositum Susatiensem intrudere non ex- 
pavit, et prefatus Monasteriensis, postquam de Coloniensi prepositura et archidiaconatu extitit investi- 
tus necnon etiam in Monasteriensem electus postmodum confirmatus nichil commune habuit cum 
eisdem. Cumque super hoc fuisset coram eis aliquamdiu litigatum, prefati judices interloquendo di- 
xerunt se probationes procuratorum premissorum archiepiscopi et Monasteriensis sive in presenti sive 
in termino competenti et non minus probationes procuratoris dictorum 'capituli et electi etiam recep- 
turos, cum aliter nobis causam instructam super omnibus juxta tenorem mandati apostolici remittere 
non valerent. Verum premissorum archiepiscopi et Monasteriensis procuratoribus ac T(}ieoderico) de Bruylo 
propter hoc ad sedem apostolicam appellantibus iudices ipsi ad causam plenius instruendam lite non 
contestata nichilominus procedentes appellationi prefate minime deferendo'^suum processumsub suis si- 
gillis inclusum(!) nobis remittere curaverunt, quem procurator prefati capituli et electus ipsorum ad sedem 
apostolicam postmodum accedentes instantissime confirmari et procurator iam dictorum archiepiscopi et 
Monasteriensis et T(heoderici) de Bruylo penitus irritari coram cardinali predicto denuo ipsis a nobis auditore 
concesso suppliciter postularunt. Porro cardinali predicto nobis fideliter referente, que fuere preposita 
coram ipso, idem de nostro pronuntiavit mandato nullum fuisse processum judiciun predictorum, eo 
<Iuod lite non contestata post appellationem legitimam extitit attemptatus. Ceterum ne dicta ecclesia 
talibus diutius distracta dispendiis ruine subjaceat, nos de facili reparande sibi benignius providentes 
procuratorem prefati Susatiensis capituli et electum ipsorum ab exconununicationibus, quibus ligati dicuntur, 
absolvi fecimus ad cautelam et coram cardinali eodem lis fuit a partibus super principali et quibusdam 
articulis causam ipsam contingentibus legitime contestata. Quocirca de dictorum procuratorum assensu 
discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus ad Susatiensem ecclesiam personaliter acce- 
dentes vocatis, qui fuerint evocandi, Susatiensibus canonicis super excommunicationibus, quibus ligati ^) 
dicuntur, impenso absolutionis beneficio ad cautelam sie tamen, ut adverse parti nullum ex hoc quantum 
ad preterita prejudicium generetur, si eisdem sententiis eos fuisse ligatos legitime vobis constiterit et 
inspectis articulis, super quibus a partibus litis contestatio noscitur esse facta, quos vobis sub sigillo 
cardinalis predicti mittimus interclusos, audiatis hinc inde proposita et receptis probationibus partium ac 
inquisitis sublato appellationis obstaculo et cognita diligentius veritate causam ipsam, si de partium 
voluntate processerit, fine canonico terminetis facientes etc. Alioquin eandem sufficienter instructam sub 



131 



sigillis vestris nobis fideliter remittatis prefigentes partibus terminum competentem, quo per se vel 
procuralores idoneos nostro se conspectui representent, quod justitia super hiis dictaverit, auclore do- 
mino recepture ac ® ) revocantes in irritum, quicquid post appellationem ad nos legitime interpositam te- 
mere inveneritis attemptatum. Testes autem etc. NuUis litteris obstantibus preter assensum parcium 
«tc. Quod si non omnes etc. Dat. Laterani XII kalendas aprilis pontificatus nostri anno tertio. 

a) So falsch das Reg. — b) ai^ Rasur. — c) übergeschrieben» 
Vat. Arch. Regbd. 10 fol 74 Nr, 347. 

275. 

Honoritis HL beauftragt die Äbte von Riddagshamen und die Schdaster von Büdesheim u. 

Eifibeck nachzuforschen^ ob die Wahl des Propstes Gerhard von Paderborn zum Erzbischof von 

Bremen kanonisch sei. Born 1219 December 31. 

„Exhibite nobis." — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum (f so P. weil Sonorius 3 Tage vorher und später in Viterbo ist} 
II kalendas januarii pontificatus nostri anno quarto. 
Potthast, 6187. 

276. 

Bonorius III. überträgt den Genannten die fernere Entscheidung in Sachen des StreUes' 
wegen der Soester Prqpstwahl. Viterbo 1220 Februar 15, 

. . abbati de Hegene Cisterciensis ordinis, . . priori de Haldenburch, . . custodi de Vrideslaria 

Maguntine et Treuerensis diocesum. 
Cum causam, que inter dilectos filios capitulum ecclesie Susatiensis ac Thomam veteris ecclesie 
plebanum electum in prepositum ipsorum ex parte una et venerabilem fratrem nostrum . . archiepisco- 
pum Coloniensem, . . Monasteriensem electum et Theodoricum de Broilo Goloniensis ecclesie canoni- 
cum ex altera super prepositura ipsius ecclesie ac rebus aliis noscitur agitari, . . decano Bunnensi et 
suis conjudicibus sub certa forma duxerimus committendam, duo ex ipsis post quasdam interlocutorias 
et appellationes ex parte archiepiscopi et prefati T(heodorici) de Broilo ad sedem apostolicam, ut dicitur, inter- 
positas absente Bunnensi decano ipsorum conjudice ad receptionem testium productoriun ex parte capi- 
tuli et ipsorum electi procedere studuerunt tam suum processum quam dicta testium clausa sub suis 
et quorundam assessorum suorum sigillis nobis mittere procurantes. Cumque procurator dicti capituli 
et ipsorum electi coram dilecto filio nostro R(ainerio)sancte Marie in Cosmidin diacono cardinali partibus au- 
ditore concesso aperta relatione judicum dicta testium peteret publicari, procurator T(heodorici) de Broilo habens 
litteras ad impetrandum et contradicendum tantummodo ex parte archiepiscopi memorati hoc non debere 
fieri quibusdam rationibus ostendere nitebatur, maxime quia testes recepti fuerant, ut dicebat, a duobus 
judicibus contempto tertio post appellationes ad sedem apostolicam interjectas et hiis dictis abscessit 
non expectata super hiis interlocutoria et licentia non petita. Licet autem dictus procurator capituli 
et electi aperitionem testium et confirmationem electi cum instantia postularet, T(heodorici) de Broilo intrusione 
cassata, quam post electionem dicti capituli archiepiscopo presentatam et appellationem ad nos legitime 
interpositam asserebat perperam attemptatam, quia nobis tamen non constitit de premissis, discretioni 
vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus ad locum ipsum personaliter accedentes, si vobis con- 
stiterit prefatum decanum Bunnensem cause Interesse volentem a suis conjudicibus fore contemptum, 
eorum processum quoad receptionem testium denuntietis penitus esse nullum, in causa ipsa juxta 
priorum litterarum nostrarum continentiam appellatione postposita procedentes. Alioquin apertis atte- 

17* 



132 



stationibus iam receptis, quas sub bulla nostra vobis mittimus interclusas,8i prefatum T(heodoricum) de Broilo 
post electionem prescriptam a prefato capitulo celebratam et appellationem legitimam in preposituram 
Susatiensem inveneritis institutum non obstantibus appellationibus supradictis, quod de ipso attempta- 
tum reppereritis, omnino cassantes. Electionem capituli, si de persona idonea constiterit fuisse canonice 
celebratam, auctoritate apostolica sublato cujuslibet contradictionis et appellationis obstaculo confinnetis. 
Quod si electionem ipsam minus canonicam inveneritis eadem penitus irritata, ne ipsa ecclesia irrepa- 
rabili ruine subjaceat, que diutius languit viduata pastore, personam idoneam de greroio ipsius ecclesie 
vel aliunde, si talis non fuerit ibidem reperta, eidem in prepositum auctoritate nostra appellatione remota 
preficere non tardetis, per quod tamen neutri partium circa jus eligendi et alia volumus prejudicium 
generari. Postmodum autem super eligendi iure ac aliis articulis, super quibus lis extitit contestata, 
ratione previa sublato appellationis obstaculo procedatis et causam fine debito terminetis facientes, quod 
decreveritis etc. NuUis litteris obstantibus harum tenore tacito a sede apostolica impetratis. Quod si 
non omnes etc. Dat. Viterbii XVI kalendas marcii pontificatus nostri anno quarto. 

Vat. Arch. RegM. 10 foL 160c Nr. 660. 

211 . 

Honorius HL beauftragt den Propst von Böningen, den Kustos und den Kanonikus Magister 
Sidomon in Würzburg (preposito de Hongue, . . custodi et magistro Salomoni canonico Her- 
bipolensibus) ; die von dem päpstlichen Kaplan und Pönitentiar Magister Konrady Schdaster in 
Mainz^ über GeisÜiche der Provinz Mainz wegen hartnäckiger Widersetzlichkeit gegen die Abschaffmg 
der Konkubinen verhängten Strafen zur Ausführung zu bringen. 

Viterbo 1220 Februar 20, 

,,Quia perversi." — 

Dat. Viterbii X kalendas martii pontificatus nostri anno quarto. 

Or, im KgL St- A, Hannover. Bulle und Befestigung fehlen. At^ dem Umbug rechts nur nocAor(?) 

zu lesen, vielleicht Rest des astor. (D(m letzte Zeichen bekanntlich einem geschiceiften z dhnlick) 

Potthastj6196. Reg. bei Sudendorf , Registrum Uly 135 ungenau: der Propst ist nicht Würzburger Domherr, 

278. 

Honorius III. nimmt Kl, Wilbadessen mit all seinen Gutern besonders Waturuelde u. Cle- 
nenberga in seinen Schutz. VUerbo 1220 März 4. 

„Justis petentium." — 

Datum Viterbii IUI nonas martii pontificatus nostri anno quarto. 
Potthast, 62(X). Druck Schaten ad annum. 

279. 

Genannte päpsüiclie Richter erstatten Papst Honoriits III. Bericht über ihre Ent8chMun§ 

des Propstwahlstreites in Soest. Der Elekt des Kapitels tvird von ihnen zum Probst ernannt, dieses 

behäU freies Wahlrecht und Erzbischof (Engelbert) von Köln tvird mit seinen Ansprüchen abgeuneset^- 

1220 Juni 13. 

Sanctissimo patri ac domino H(onorio) sacrosancte Romane sedis summo pontüici W. dictu® 
abbas in Hegen Cistersiensis ordinis, M. Prior in Äldenburch\ G. custos Vriteslariensis judices a sed^ 



133 



apostolica delegati ad sanctos pedes oscula cum debile subjectionis reverencia. Cum delegasset nobis 
sanctitas vestra causam, que vertebatur inter dominum archiepiscopum Goloniensem et Th(idericum) de 
Broyle canonicmn Goloniensem ex una parte et capitulum Susatiense et Th(omam) ipsius electum ex 
altera super prepositura Susatiensi et rebus aliis sub certa forma terminandam, dictimfi archiepiscopum 
et T(hidericum) de Broyle peremptorie citavimus diem eis tertio idus maii prefigentes, libello citationis nostre 
^uctentici continenciam fideliter inserentes, ut ex eo plenius intelligerent, qualiter ipsorum procurator 
contra processimi priorum judicum in curia excepisset et super singulis articulis nobis conmissis delibe- 
ratione prehabita ad diem sibi prefixum venire possent instructi. Constitutis igitur paiiibus prefixo 
die coram duobus ex nobis in ecclesia beati Patrocli in Susato tertio conjudice nostro, videlicet priore 
de Aldenburch, legitime excusato petiit procurator capituli ac Tho(mas) ipsius electus in prepositum, ut se- 
cundum formam mandati apostolici ad publicationem attestationum nobis a curia missarum procedere- 
mus, procuratore archiepiscopi ac Thi(derico) de Broyle personaliter ad hoc respondentibus, quod inducie 
deliberatorie eis essent dande. Verum quia eadem causa diu nimis fuerat agitata et quia nobis ex 
rescripto patuit, quod nolletis ecclesiam dictam diucius irrepaiablli ruine subjacere, ad instanciam 
parcium interlocuti fuimus. Cum spatium peremptorii legitimi dedissemus auctentico citationi nostre 
inserto et cum super nuUo questio moveretur, nisi quod esset expressum in contextu rescripti et 
tempore citationis ipsis et procuratoribus ipsorum fuisset notissimum, super quo questio moveretur, 
plena deliberatio haberi potuit et ideo deliberatorias inducias non deberi. Quo facto procuratore 
capituli et ') Tho(ma) ipsius electo publicationem attestationum iterato petentibus pars adversa respondit, 
quod, cum secundum formam mandati apostolici prius nobis constare deberet, an decanus Bunnensis 
tempore receptionis testium a suis collegis fuisset contemptus annon, ipsa eum a prefatis coUegis fuisse 
contemptum vellet probare ad hoc probandum petens inducias. Pars altera dilationem eis ad hoc 
non esse dandam allegabat, eo quod procurator archiepiscopi et T(hiderici) de Broyle coram domino 
auditore in curia, ne dicta testium ibi publicarentur, proposuisset, quod testes fuerant recepti a 
duobus judicibus tercio contempto et ideo nunc ad eundem contemptum probandum venire 
debuissent instructi. Ad hec eadem pars offerebat se in continenti probat uram, quod decanus 
Bunnensis tempore receptionis testium a suis collegis presens fuit conmonitus, ut cum eis 
presideret et publice ab ipsis requisitus, an presidere vellet an non, respondit, quod noUet, statim 
recedens sie volens ostendere decanum non fuisse contemptum, super hiis ab utraque parte petita 
interlocutoria. Interlocuti fuimus **) utriusque partis testes esse recipiendos monentes partes, ut eligerent 
auditores, coram quibus omnes productiones sibi ex jure debitas tempore congruo propter pericula 
Susatiensis capituli infra Susatum complerent, quod procurator archiepiscopi et T(hidericus) de Broyle reu- 
nuerunt acceptare. Unde nos ipsis propter diversa pericula Susatiensi ecclesie imminencia de consensu 
parcium ita precise indulsimus terminum competentem, ut in illum diem producerent omnes testes, 
quibus uti vellent, ad probandum articulum memoratum, sie ut exstante die publicatis attestationibus 
exceptioni super contemptu decani finis imponeretur. Procurator igitur archiepiscopi et T(hidericus) de Broyle 
diem eundem acceptantes plures testes coram nobis produxerunt in continenti et inde recedentes 
statuerunt Regenbodonem sacerdotem procuratorem, qui similiter produceret testes super hoc articulo 
producendos. Similiter pars adversa suos testes produxit cum protestacione hinc inde facta, quod die 
prefixo publicatis attestationibus salve essent eis exceptiones in personas et in dicta testium exstante 
termino cum collega nostro priore ®) de Aldenburch nobiscum presidente. Per totum illum diem testes 
utriusque partis recepimus et quadraginta et amplius super contemptu decani hinc inde productis us- 
que in proximum diem presenciam archiepiscopi exspectavimus, cui presenti totum diem illum trac- 
tatui pacis indulsimus partibus offerentes, ut, si adhuc aliquos testes haberent, illo die reciperemus 
eosdem, quo neutra parcium aliquem testem produxit. IPII idus junii presente domino archiepiscopo 



134 



et Th(iderico) de Broyle petivit capitulum et electus, ut super contemptu decani attestationes publicaremus: 
in figura judicii et illi ai*ticulo, sicut alio die preconceptum erat, finem inponeremus. Dominus archi- 
episcopus et T(hidericus)de Broyle responderunt, quod plures eis conpeterent testiumproductiones. Capitulum 
et electus responderunt, quod ulterioribus productionibus gaudere super prefato articulo non deberent, 
tum ex eo, quod terminus producendi testibus de consensu parciiun ajudicibus ita precise fuit prefixus, 
ut in illum diem partes omnes testes, quibus uti vellent ad probandum hunc articulum, producerent; 
tum ex eo, quod effrenatam multitudinem testium jam hinc inde productorum judices ex officio suo 
deberent refrenare. Petentibus igitur partibus interlocutoriam, an ulteriores inducie super prefato 
articulo deberentur an non, animadvertentes, quod prefatus archiepiscopus et T(hidericus) de Broyle dictas 
inducias non peterent ex necessitate set pocius, ut nostrum morarentur processum, maxime quod ipso- 
rum procura tor ad inpediendam publicationem attestationum , ut apparet ex rescripto, coram domino 
auditore in curia istud proposuerat ex parte ipsorum et ideo ad hoc probandum ab inicio venire 
debuerant instructi, quia etiam pars eadem in eo consenserat, ut datis induciiSs esset contenta. Inter- 
locuti fuimus ulteriores inducias eisdem dandas non esse ad testes super hoc articulo producendos, 
cum propter pericula ecclesie Susatiensis et alias circumstancias nos ad hoc moventes huiusmodi 
inducias etiam ex officio nostro possemus de jure moderari. Archiepiscopus ergo graves comminationes 
tam per se quam per suos in figura judicii nobis incutiens habito consilio cum T(hiderico) de Broyle et suis 
cedulam quandam super forma interlocutorie nostre pro voluntate sua conscriptam sibi sigillari petivit ^\ 
Quibus respondimus, quod omnia judicii nostri acta loco et tempore, si exspectare vellent, conscripta et 
sigillata eisdem traderemus. Ab hac interlocutoria proximo lata dictus archiepiscopus et T(hidericus) de Broyle 
appellarunt appellationi sue terminum diem Egidii prefigentes. Capitulo igitur et T(homa) electo super 
premisso articulo attestationes petentibus publicari, quesivimus ab adversariis, si qua pro defensione 
sue appellationis vellent dicere vel aliqua super principali vel circa ea, que erant in forma mandati 
nostri, docere vel probare, nos nuUomodo ea, que de jure ipsis competerent, denegaremus set parati 
essemus ipsos audire. Responderunt, quod nostro nollent astare judicio nee aliqua coram nobis probare 
set sue stare vellent appellationi et sie a figura judicii nostri contumaciter abcesserunt. Nos vero 
quamvis contumaciter abcedentibus omnia, que juris beneficio competere possent, eisdem sepius ob- 
tulissemus, ex superhabundanti tamen tres nuncios idoneos post ipsos destinavimus eisdem mandantes, 
ut ad nostrum redirent Judicium, si qua eis de jure conpeterent, proposituri. Nuncii reversi nobis 
sacramento declaraverunt eis fore responsum, quod nostro non curarent astare judicico nee aliqua de 
contentis in forma mandati nostri coram nobis velle docere set sue stare vellent appellationi. Quo- 
circa proximo die reversi ad Judicium ratione previa judicavimus appellatione interposita utpote frivola 
non obstante attestationes super prefato articulo productas esse publicandas. Et sie de consilio asses- 
sorum nostrorum videlicet decani Vriteslariensis, decani Noue ecclesie ®), magistri Gregorii de Sco- 
pingen plebani, magistri Rolandi canonici Monasteriensis et Markwordi canonici Vriteslariensis 
attestationes super contemptu decani fecimus aperiri, quibus diligenter examinatis ita fuimus interlocuti. 
Cum nee ex dictis testium nee aliunde nobis constet decanum Bunnensem cause volentem adesse a 
conjudicibus suis fuisse contemptum processum eorundem judicum minime cassantes interloquendo 
dicimus attestationes, quas sub bulla sua interclusas dominus papa nobis transmisit, esse publicandas. 
Consequenter dictis attestationibus publicatis et fideliter examinatis sufficienter nobis fuit ostensum, 
quod T(hidericus) de Broyle post electionem a capitulo Susatiensi celebratam et appellationem legitimam ad 
sedem apostolicam interpositam in preposituram Susatiensem a domino archiepiscopo fuerat institutus. 
Unde et ita de consilio assessorum nostroruni pronunciavimus. Quia ex depositionibus testium et 
allegationibus nobis constat evidenter, quod post electionem a capitulo Susatiensi celebratam et appellatio- 
nem legitimam T(hidericus) de Broyle per archiepiscopum Coloniensem in preposituram Susatiensem fuerat 



135 



institutus secundum formam mandati apostolici institutionem ipsius, et quod de ipso attemptatum est^ 
auctoritate apostolica omnino cassamus. Deinde electionem capituli factam in Tho(mam) examinavimus 
studiose et invenientes in ea forma concilii faciendis electionibus prescriptara non penitus per omnla 
servatam mandato domini pape soUicite inherentes cassavimus eandem non vicio electe persone neque 
vicio eligentium set pocius propter hoc, quia scriptum super examinatione votorum confectmn mox in 
conmiuni non fuit publicatum, licet tres canonici ad hoc statuti in communi publicassent dictum T(homam) 
eligendum. Deinde quoniam in forma mandati vestri patenter expressum invenimus sanctitatem vestram 
noUe Susatiensem ^) ecclesiam diucius flagellari, que tanto tempore languerat viduata pastore, juxta 
formam mandati vestri personam idoneam, quam preficere possemus, in prepositum ecclesie Susatiensis 
soUicete quesivimus et merita singularum personarum ipsius ecclesie soUicite ac diligenter investigantes 
invenimus sepedictum Tho(mam) castum, conpetenter litteratum, hospitalem et aliis honestis moribus ^) insig- 
nitum. Unde ipsum auctoritate apostolica ecclesie sepedicte prefecimus prepositum et possessionem 
diete prepositure conferentes eidem installavimus eumdem excommunicantes omnem, qui huic nostro 
immo domini apostolici facto presumeret contraire, sie tamen, ut neutri parcium circa jus eligendi 
prejudicium generetur. Hiis gestis dicta testium super eligendi jure fideliter et diligenter discucientes 
invenimus plerosque testes in eo concordare, quod eadem ecclesia per XL * annos et amplius, quociens '*) 
casus se optulit, prepositum elegit nee de jure eligendi nee de quasi possessione juris, qui contra eccle- 
siam testaretur, fuit vel unus repertus. Eapropter de consilio assessorum nostrorum ita pronunciavimus 
sentenciando. Cum de jure canonico electio prelati conventualis ecclesie pertineat ad capitulum ipsius 
et cum ex dictis testium constet evidenter, quod ecclesia Susatiensis per XL * annos et amplius sibi 
prepositos elegit nee aliquid nobis in contrarium probatum est, eidem ecclesie jus et libertatem sibi 
eligendi prepositos auctoritate, qua fungimur, a^judicamus super hoc articulo Goloniensi archiepiscopo 
silencium inponentes. Deinde ad examen articulorum, super quibus lis fuerat contestata, procedentes, 
quia legitime nobis constitit, quod archiepiscopus Goloniensis post appellationem legitimam Susatiensem 
ecclesiam et provisorem curtis Nuthn i) in eadem curte in XL * marcis dampnificaverat, ipsum archi- 
episcopum in XL» marcis ecclesie et provisori dictis condempnavimus. Quia etiam legitime nobis 
constitit, quod archiepiscopus Goloniensis pendente Ute inter ipsum et capitulum Susatiense et ipsius 
electum super prepositura Susatiensi et omnibus ei annexis quendam Regenbodonem in prebendam 
ad sartatecta ^) ecclesie pertinentem et in capellam sancti Johannis et Volmarum ad altare sancte Marie 
capitulo et preposito Susatiensi pertinencia institui fecit institutiones eorundem cassavimus. Senten- 
ciam etiam excomunicationis, quam archiepiscopus post legitimam capituli et electi appellationem contra 
formam concilii in prefatos capitulum et electum promulgaverat, nuUam fuisse pronunciavimus fidelitates 
etiam et homaya facta T(hiderico) de Broyle instituto per archiepiscopum Goloniensem relaxavimus et irrita- 
vimus dictumque T(hidericum) de Broyle ad restitutionem fructuum prepositure Susatiensis, quos a die sue 
institutionis percepit vel percipere potuisset, capitulo Susatiensi condempnavimus. Pronunciavimus 
etiam prefato Susatiensi capitulo actionem de jure competere super litis exspensis. Et hec omnia 
fideüter conscripta sigillis nostris et assessorum nostrorum clausa sanctitati vestre transmittimus. Acta 
sunt hec anno domini M^CG^X^X^ idus junii publice in ecclesia beati Patrocli in Susato. Presentibus 
multis clericis et laicis. 

a) ac ß. — b) sumus B. — c) fehlt B, — d) petiverunt B, — e) Huxariensis B, — f) Sosat. A, — g) mor. hon. B, 
— h) quosciens B, — i) Nuthn. B, — k)sarthatecta B, (Die Form Susatn, immer in Susatiens. au/gelöst) 

Zwei Originalauafertigungen Perg, im Kgh St-^A. Münster (A und B) mit Bnichstücken der an 
PergamenJtstreifen angeh, Siegeln, 

Inkorrekter Di*uck Seibertz, ürkb, I, 156, 



136 



280. 

Honorms III. bestätigt nochmals dem Prämonstratenserarden die von Innocenz HL gewährte 
Befreiung vom Ztüanztgsten^ den dieser dUen übrigen Klerikern für Befreiung des M. Landes auf 
erlegty da Urkunden über jene Entlastung nicht beig^acht werden könnten und die Sammler des 
Zwanzigsten denselben von den Mönchen forderten. 

Bei Orviäo 1220 Juli 14. 

„Felicis memorie." — 

Datum apud Urbem ueterem II idus julii pontificalus nostri anno quarto. 

Nach dem Kappenberger Copiar sec, XIII/XIV gedr. WUmans, Einige unbekaamte PapstbuUen 
u. s, w. Arch. Ztschr. F, i54. 



281. 

Honorius III. beauftragt einige CHstercienser-Äbte den einstigen Bischof WoMemar von Sdileswig, 

der vom Bann gelöst nach Mittheilung des Bischofs {Konrad) von Minden sich in den Cistercienserorden 

habe aufnehmen lassen, in einem ihrer Klöster Unterkunft zu gewähren. 

Bei Orvieto 1220 September 24. 
„Waldemarus." — 
Datis (!) apud Urbem ueterem octavo kalendas octobris pontificatus nostri anno quinto. 

Potthaaty 6332. Hasse a. a, 0, 364, 



282. 

Honorius HL beauftragt die Geyiannten zu untersuchen^ ob der frühere Dompropst (Gerhard) 
von Paderborn^ jetzt JErMschof von Bremen, die Vergünstigung, seine Paderbomer Propsteieinkünfte 
beizuhaUen, missbraucht habe und diese ihm eventuell zu nehmen. 

Lateran 1220 Decemher 5. 

. . scolastico, . . cantori et magistro Hugoni canonico Ildesemensibus. 
Ex insinuatione dilectorum filiorum . . decani et capitull Padeburnensis nobis innotuit, quod, cum 
venerabilis frater noster . . Bremensis archiepiscopus tunc prepositus eorundem ad archiepiscopatum 
Bremensis ecclesie vocaretur, idem asserens nimis esse tenues eiusdem ecclesie facultates nee sufficere 
ad necessarias eins expensas a nobis obtinuit, ut liceret eidem usque ad beneplacitum nostrum reddi- 
tus, quos habuerat existens prepositus, retinere. Sed episcopus ipse proponens id nos sibi per trien- 
nium indulsisse redditus quosdam, quos a venerabili fratre nostro . . episcopo Padeburnensi tenebat, 
aliis *) contulit et prepositura Padeburnensi retenta canonicis non curavit ipsorum minist rare preben- 
das, propter quod a divinis subtractis sibi stipendiis longo tempore cessaverunt. Unde iidem nobis 
humiliter supplicarunt, ut, cum sufficere debeant ecclesie sue facultates eidem, disponere super hoc aliter 
dignaremur. Quocirca discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus, si veritate super 
hiis sollicite inquisita constiterit, ita esse, cum Privilegium mereatur ammittere, qui permissa sibi abuti- 
tur potestate, vos eum ammisisse nostre commodum indulgentie de nostro beneplacito nuntietis. 
Quod si non omnes etc. Dat. Laterani non. decembris anno quinto. 

a) /oty' Rasur von einem Wort, 

Vat. Archiv, Regbd. 11 /. 41v Nr. 213. 



137 



283. 

Honorius IIL beauftragt die Äbte van Norden (Ostfriesland)^ Feldwerte und Adoardia (bei 
Groningen) in der Münsterschen Diöcese^ die zvnschen dem Federügau und dem Hintengau (in 
Friedand) ausgebrochene Fehde durch Frieden oder Stillstand zu beendigen, da dadurch die Kreuz- 
fahrer von ihrem Vorhaben abgehalten würden. 

Lateran 1220 December 16. 
. . de Nordia et . . de Felduir et . . de Agauert abbatibus Monasteriensis diocesis. 
„Ad audientiam." — 

Dat. ut supra. [Die vorhergehende Urk. 283 ist an Modeneeer Kanoniker gerichtet betreffs einer Pfrünr 
denverleihttng und hat: Dat. Laterani XVII kalendas januarii pontificatus nostri anno quinto.] 

Vat. Arch. Regbd. 11 fol. 51 Nr, 284. 
Druck Rodenberg /, 158. 

284. 

Honorius IIL überträgt dem früheren Bischof (Konrad) vmi Halberstadt ^ dem Prior van 
Hardehausen und dem Schdaster von St. Stephan in Mainz die fernere Untersuchung des Streites 
wegen der Soester Propstwahl. Lateran 1221 Januar 26. 

Venerabili fratri . . quondam Halberstadensi episcopo et . . priori de Hersuedehuseii Padeburnensis 

diocesis et . . scolastico sancti Stephani Maguntini. 
Dudum in ecclesia Susatiensi prepositura vacante dilecti filii capitulum ejusdem ecclesie Thomam 
veteris ecclesie plebanum, venerabilis vero frater noster . . archiepiscopus Coloniensis Theodericum de 
Broyle Coloniensis ecclesie canonicum in prepositum elegerunt. Unde inter capitulum et Thomam pre- 
dictos ex parte una et . . archiepiscopum et Theodericum ex altera super hiis et aliis questione suborta 
. . decano Bunnensi et ejus conjudicibus causa fuit a sede apostolica delegata. Quam ad nos postmo- 
dum ab ipsis remissam dilecto filio R(ainerio) sancte Marie in Gosmidin diacono cardinali commisimus audien- 
dam ac deinde auditis ab eodem cardinali, que coram ipso proposita fuerant, eandem causam abbati de 
Egene cistertiensis ordinis et ejus coUegis sub certa forma delegavimus terminandam. Qui proceden- 
tes in ea, sicut ex litteris ^) accepimus eorundeni, electionem cassaverunt utramque et dilectum Tho- 
mam eidem ecclesie auctoritate apostolica prefecerunt et adjudicantes capitulo jus prepositum eligendi 
memoratum archiepiscopum in quadraginta marcis Susatiensi ecclesie ac provisori curtis Nuthl(on) 
ad eandem ecclesiam pertinentis, in quibus eam, ut asserunt, dampnificaverunt, condempnarunt. Et 
quia predictus archiepiscopus adhuc lite pendente R(egenbodonem) sacerdotem in prebenda quadam ad sarta- 
tecta ipsius ecclesie pertinente nee non in capella sancti Johannis et Volmarum ad altare sancte Marie, que 
ad prepositum et capitulum Susatiense pertinent, institui fecerat, institutiones eorum penitus irritarunt, 
excommunicationis sententiam, quam idem archiepiscopus in capitulum et electuni ab eis post appella- 
tionem ab eisdem ad sedem apostolicam interpositam '^) promulgaverat contia statuta concilii generalis, 
denuntiantes penitus ^) esse nullamfidelitatesquoque ac omagia T(heoderico)deBroyle per archiepiscopum in- 
stituto ab ecclesie ipsius hominibus exhibita relaxarunt eundem T(heoderico) ad restitutionem fructuum prepo- 
siture, quos a die sue institutionis percepit vel percipere potuisset, capitulo condempnantes et pionun- 
tiantes de jure competere super Htis expensis eidem capitulo actionem. Sane procuratoribus partium 
nuper in nostra presentia constitutis fuit pro capitulo et eorum electo petitum, ut processui judicum 
predictorura robur apostoUce protectionis adicere dignaremur, ut sie ipsorum ecclesia nimiis hactenus 

Westf. Urk.-Buch. V. 18 



138 



fatigata laboribus et expensis partis alterius sublaia vexatione quiescat. Ad hec autem fuit ex adversa 
respansum, quod satis improbe processus illius confirmatio petebatur, quem premisse appellationis ob- 
staculum ex pluribus causis opposite reddebat iuvalidum et sie firmum non oceurebat in illo, quod no- 
men aut rem confirmationis invenire deberet. Allegabatur preterea, quod judices in sue relationis 
rescripto et mixturam falsitatis adjecerant et de substantia subtraxerant veritatis, propter quod et alia 
asserebat procurator partis ejusdem, quod nee relationi prediete nee quibusdam aliis scriptis nobis sub 
ipsorum judicum et quorum(!) aliorum sigillis exhibitis fides haberi debebat, cum ipsa soUempnitas in 
judiciis observanda generali provisa concilio non vallarit Nos igitur, quantumcumque libenter finem 
daremus negotio, quia tarnen prorogationem propter negationem ge.storum necessitas juris extorquet, 
discretioni vestre de utriusque partis procuratorum assensu per apostolica scripta mandamus, quatinus 
ad locum ipsum personaliter accedentes testes, quos utralibet partium super fide relationis jam dicte 
ac eorum, que continebantur in ipsa nee non et aliorum scriptorum, que vobis sub bulla nostra mitti- 
mus interclusa, duxerit producendos, recipiatis fideliter et diligenter examinare curetis, dicta ipsorum 
per publicam, si potest haberi, personam vel duos viros idoneos juxta sepedicti statuta concilii redacta 
prudenter in scriptis sub vestris sigillis ad nostram presentiam destinetis, prefigendo paiiibus terminum 
competentem, quo nostro conspectui se presentent justam dante domino sententiam recepture. Porro 
sie volumus constitutionem in eodem concilio editam de persona publica vel de duobus viris idoneis 
adhibendis in actorum conscriptione conservari, quod veritas tali cautela munita non possit alicigus 
commento mendacii plene fidei robore defraudari. Cetei'um ne, dum sie causa protrahitur, bona Susa- 
tiensis ecclesie cedant, quod absit, facilius ^) in jacturam et majoribus dispendiis exponantur, pecipi- 
mus (!), ut ecclesiam ipsam personas et facultates ipsius Interim a malignorum molestiis defendatis, 
molestatores hujusmodi per censuras ecclesiasticas sublato cujuslibet contradictionis et appellationis ob- 
staculo compescentes. Testes etc. Nullis litteris obstantibus preter assensum partium etc. Quod si 
non omnes etc. Dat. Laterani VII kalendas februarii pontificatus uostri anno quinto. 

a) ex litteris auf Rasur. — b) weil die hiute bei ter auslief noch einmal darübergeschrieben. — c) penitus radirt, 
weil ausgelaufen^ und noch einmal über der Zeile. — d) i|uod — facilius auf Rasur. 

Vat. Arch. Regb. 11 fol 74v Nr. 378. 



285. 

Honorius HL befiehlt seinem Kaplan Magister Konrad, dem Dekan vofn M. Kreuz in Hüdes- 
heim und dem Scholaster von Goslar^ da Bischof Siegfried von EUdesheim wegen seines hohen Alters 
(nimia senectute gravatus) ihn um IJnthebung von seinem Amte gebeten und er dieses gewährt 
habe, für den Lebensunterhalt desselben aus den Besitzungen der Hildesheimer Kirche zu sorgen. 

Lateran 1221 Januar 26. 

. . magistro Conrado penitentiario et capellano nostro et . . decano sancte crucis Hildesemensis et . . 

scolastico Goslariensi Hildesemensis diocesis. 
„Venerabilis frater noster S(ifridus) Hildesemensis episcopus." — 
Dat. Laterani VII kalendas februarii anno quinto. 

Vat. Arch. Regbd. 11 fol. 72 Nr. 366. Die oben erxcahvte Bevrilligungsbulle ßir Siegfried bei 
PoUhast, 26069. 



139 



286. 
Honorius 111. gestattet auf Bitten des Kapitels von Hameln^ dass die Hälfte der Einkünfte 

einer dort gerade vakanten Pfründe mit Genehmigung des (Mindener) DiöcesanUschofs zum Außau 

der abgebrannten Stiftskirche verwendet werde. 

Lateran 1221 Februar 11. 
„Justis petentium.** — 

Dat. Laterani III idus februarii pontificatus nostri anno quinto. 

Or. im KgL-SU-A. Hannovei\ Bulle an rothgelben Seiden fäden^ Diekamp, Tqfel^ 28. Avf dem, 
Umbug M. Oben in der Mitte R. Auf der Rückseite Hamelen, kein Registraturvermerk. — 
Vat.-Arch, Regbd. 11 fol. 77^ Nr, 389. Abschrift im Register und Orig. zeigen an zwei 
Stellen Verschiedenheiten. Im Or. steht: prebonde ibidem tunc vacantis; das kleiner Gedruckte 
auf Rasur. Urspiünglich ist also nur ... de ibiden . . acant(is). Im Register findet sich 
nun das unsinnige: vinee de ibidenneshusnacant. Ein Vergleich mit den im Or. Ursprung- 
Hellen Stellen beweist^ dass auch in diesem zunächst der Unsinn gestanden Juxt. Statt der 
Stelle des Originals: constitutione Turonensis concilii non obstante hat das Register: 
et in autentico ejusdem episcopi plenius continetur. Da erstere auf Rasur, so ist wohl 
auch hier sicher, da^s der im Register stehende Satz auch im Or. zuerst gestanden hat. Aus 
den beiden au fälligen Ersclieinungen lassen sich, werm auch nicht mit voller Bestimmtheit, 
Schlüsse auf das Verhältniss von Orig. und Reg. zu einander und zu ihrer event. gemeinsamen 
Quelle zielten. 2mgleich folgt hieraus, dass die Registerbände doch nicht, wie behauptet 
worden, immer buchstäblich den Inhalt des Or. wiedergeben. 

Druck Meinardu^, Urkb. des Stiftes u. der Stadt Hameln, 15. 



287. 
Hormius III. befiehlt dem Erzbischof (Engelbert) von Köln und seinen Suffraganen, die 

Kirchenvögte der Kölner Kirchenprovinz, welche sich mehrfach Bedruckungen der Kirchen erlaubt^ 

zu veranlassen, mit den ihnen zukommenden Einkünften zufrieden zu sein. 

Lateran 1221 März 1. 

„Si ecciesiarum advocati.** — 

Dat. Laterani kal. martii pontificatus nostri anno quinto. 

Or. im Kgl, St.-A. Düsseldorf. Bulle an Hanfschnur, Diekamp, Tafel Nr. 28. Auf dem Umbug 
M. (Selbe Hand wie bei folgender Nr,) Oben in der Mitte R. At^ der Rückseite R mit 
Script, in der Rundung. Davor ^ dahinter »^. Alles von denselben Händen, wie bei der 
folg. Nr. In der Ecke oben links klein G. Vat. Arch. Regbd. 11. fol. 83v Nr. 425. 

Potthast, 6571. Im Druck bei Lac&mblet II, Nr. 93, — Z. 13 muss deum statt dominum 
stehen. 

288. 
Honorius III. gestattet dem Erzbischof (Engelbert) von Köln und seinen Suffraganen Vog- 

teien in Pfandschaft zu nehmen, 

Lateran 1221 März 1. 
Honorius episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus . . archiepiscopo Coloniensi et 
suflfraganeis ejus et dilectis filiis aliis ecciesiarum prelatis per Coloniensem provinciam constitutis salu« 

18* 



140 



teil) et apostolicam benedictioneni. Cum sepe contingat advocatos advocatias, quas in ecclesiis obtinent, 
aliis titulo pignoris obligare in ecclesiarum ipsarum non modicam lesionem, nos indempnitati ecclesia- 
nim vestrarum paterna volentes sollicitudine precavere vobis presentium auctoritate concedimus, ut, si 
advocati ecciesiarum vestrarum advocatias suas vobis obligare noluerint pignori, vos eas recipere va- 
leatis nee fructus proveniente.«: ex eis in sortem teneamini computare. Hü autem, qui eas obligaverint, 
a servitio, in quo vobis pro advocatiis tenebantur, interim sint immunes. Dat. Laterani kal. martii pon- 
tificatus nostri anno quinto. 

Oi\ im Kgh SU'A, Düsseldorf. Bulle an Ilan/schnur, Diekanq>, Tafel Nr. 28, Auf dem ümhug 
M. Auf dem Rücken R mü Script, in der Rundung, daneben etwas hoher ^0 und zur Seite 
1^^ _ Vaf. Arch. RegfuL 11 fol 83v Nr. 424. 

Potthasf. 6f}72. 



289. 

Honorim III. beauftragt die Gemnnten, die in der Kölnischen und Bremischen Provinz nodk 
nickt gesanifneUen Geldei' für den Kreuzzug zu sammeln und zur Erweichung von Schiffen für die 
Hülfe des h. Landes zu verwenden. 

Lateran 1221 März 2. 

. . magistro Conrado capellano et penitentiario et Johanni scolastico 

Xanctonensi (statt Xantensi.) 
„Quia novimus vos." — 

Dat. Laterani VI nonas martii pontificatus nostri anno quinto. 

Vat. Arch. Regbd. 11 fol. 84 Nr. 426. 
Di^ck Rodenherg, /, 166. 

290. 

Hanorius III. beauftragt den Erzbischof (Engelbert) von Köln und seine Suffraga/nCj die Frauen- 
klöster ihrer Diöcesen, welclie von den Magnaten zur Aufnahme von mehr Mitgliedern als zuträg- 
lieh gezumngen würden, gegen diese Unsitte zu schützen. 

Lateran 1221 März 3. 

. . archiepiscopo Coloniensi et suffraganeis ejus. 
Ad nostram noveritis audientiam peiTenisse, quod in monasteriis monialium vestramm diocesum 
pro eo maxime, quod ad instantiam magnatum et aliorum quamplurimn plures personas recipere com- 
pelluntur, quam secundum suas facultates valeant sustentare, periclitatur religionis honestas et solvitur 
vigor obseiTantie regularis, ita quod monasteriorum facultatibus jugiter decrescentibus cito ad extremam 
inanitionem poterunt devenire. Quia igitur melius est in tempore occurrere quam post exitum vindi- 
care, fraternitati vestre monemus attente per apostolica scripta mandantes, quatinus reformande in eis- 
dem monasteriis religioni eilicaciter intendentes non permittatis ea personis superfluis onerari, ita quod 
ex hoc vestrum ministerium laudabiliter adimplentes deo gratum obsequium impendatis et nos de- 
votionem vestram possimus merito commendare. Dat. Laterani V nonas martii pontificatus nostri 
anno quinto. 

Vat Arch. Regbd. 11 fol. 85 Nr, 432. 



141 



291. 

Honorius III. befiehlt deni Erzbischof (Engelbert) vmi Köln und seiV'Oi Svffraganen für mög- 
lichste Freimachung der Vogteien aus den Händen de^' Laien zu sorgen. 

Lateran 1221 März 15, 

Honorius episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus . . archiepiscopo Coloniensi et 
suffraganeis ejus saluteni et apostolicam benedictionem. Cum plerique advocati ecclesiarum advocationis 
obsequium convertentes in dominationis abusum ecclesias ipsas opprimant et affligant, fräternitati 
vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus ecclesias vestrarum diocesum humano amore ac 
mundano timore postpositis ab advocatorum vexationibus taliter defendere studeatis, quod per studium 
vestruin a suis possint angustiis respirare nosque soUicitudineni vestram commendare merito debeamus. 
Ad hec, si quas advocatias vacare contigerit, expresse inhibeatis ecclesiis, ad quas spectant, ne illas 
conferre piesumant, sed suis curent usibus applicare, illud districtius inhibentes, ne una ecclesia plures 
advocatos assumat, cum ministerium advocatorum hiyusmodi, quod ad ecclesiaium tranquillitatem 
noscitur fuisse provisum, ad vexationem ipsarum per eorum usui*pationes constet esse conversum. Dat. 
Laterani idus martii pontificatus.nostri anno quinto. 

Or. im Kffl, St-A, Düsseldorf. Bulle an Ila^if schnür, Diekamp, Tafel 2H. Auf dem Umbug M 
(Selber Schreiber vne bei Nr. 286 w. 287. A%f der Rückseite R mit Script, und %3^ van 
selben Händen wie die gen. Nrr. Vorher eine blumenartige Verzierung. In Ecke links zwei 
unkenntliche Buchstaben. — Vat. Arch. Regbd. 11 fol. 92v Nr. 466 (alt), 463 (neu). 

Potthasty bh90. 



292. 

Honorius III. fordeH die Erzbischöfe (Siegfried) von Mainz und (EfigelbeH) von Köln auf, 
aus ihren Provinzen drei oder vier als Glaubensboten zu verivendende seeleneifrige Männer nach 
Born zur Verkündigung des Christenthums unter den Heiden zu senden. 

Lateran 1221 März 25. 

„Ne si secus.*' — 

Dat. Laterani VIII kalendas aprilis anno quinto. 
PotthaMy 6699 und 670(). 



293. 

Honorius III. bestätigt dem Kl. VolkhardingJmusen alle seine Gtlt^r und nimmt es in seinen Schutz. 

Lateran 1221 November 17. 
„Sacrosancta Roraana." — 
Dat. Laterani XV kalendas decembris pontificatus nostri anno sexto. 

Or. im Fürst!. Arch. in Arolsen. Bulle fehlt. Nach älterer Au fschr^'t Hmiorius III. zugeschieben. 

Auf dem Umbug bf. Auf der Rückseite LUD. 
Potthasty 6722. 



142 



294. 

Sonorius III. theilt dem Prior von Altenburg in der Diöcese Trier und dem Scholaster vm 
St. Stephan in Mainz mit: Nach Bericht des Klerikers Ludolf habe er^ der Papst j ihm und dem 
Procuraior der Paderborns Kirche C. den päpstlichen Kaplan Otto als Richter gegeben, vor welchem 
Ludolf um strenge Aufrechthaltung der vom Propst (Hartmod) von Am^erg (Weddinghausen) über 
das Paderborner Kapitel verhängten Exkommunikalion, — weil es ihn trotz päpstlichen Mandates 
als Kanonikus nicht aufnehmen wollte, — gebeten habe. Dann sei die Angelegenheit den Adressaten 
und dem Abt von Hardehausen übertragen worden^ der sich dem Kapital zu liebe fernhalte und die 
Ernennung eines Stellvertreters an seiner statt nicht erlaube. Nach Verlauf von drei Monaten he- 
auftragt sie der Papst nun eine Entscheidung binnen Monatsfrist zu treffen^ andernfalls habe er 
den Dekan von Frankfurt^ den Kantor von St. Stephan und den Kanonikus Arnold von St, Peler 
in Mainz mit der Übernahme der Angelegenheit betraut, 

Lateran 1221 November 22. 
„Sicut significavit." — 

Dat. Laterani X kalendas decembris pontificatus nostri anno sexto. 

Nach Transmmpt yedr. West/. Urkb. IV, 97. Vgl. daselbst Nr. 98. 



295. 

Honorius III. nimmt KL Bees und seinen Güterbesitz in seinen Schutz. 

Lateran 1221 December 11, 

Honorius episcopus servus servorura dei dilectis filiis capitulo beate Marie Ressensis salutem et 
apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod justum est et honestum, tarn vigor equitatis 
quam ordo exigit rationis, ut id per sollicitudinem officii nostri ad debitum perducatur effectum. Ea- 
propter, dilecti in domino filii, vestris justis postulationibus grato concurrentes assensu personas vestras 
et ecclesiam beate Marie Ressensis cum omnibus bonis, que impresentiarum rationabiliter possidet aut 
in futurum justis modis prestante domino poterit adipisci, sub beati*Petri et nostra protectione sus- 
cipimus. Specialiter autem in termino Darnowensi, in Haspele et in Buge curtibus, in Tiuene redditus, 
curtim in Millinge cum pertinentiis suis, que fuit olim Conradi de Embrica et fratrum ejus, a hone 
memorie Ph(ilippo) Coloniensi archiepiscopo capituli sui accedente consensu pia vobis liberalitate 
collatam ac alia bona vestra, sicut ea omnia juste ac pacifice possidetis et in ipsius archiepiscopi 
autentico exinde confecto plenius continetur, vobis et per vos eidem ecclesie auctoritate apostolica con- 
firmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc 
paginam nostre protectionis et confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem 
hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum 
ejus se noverit incursurum. Dat. Laterani HI idus decembris pontificatus nostri anno sexto. 

Or. im Kgl, St-A. Düsseldorf. Bulle an rothgelben Seiderrfäden, Diekamp, Tafel Nr. 28. Auf 
deni Umbug p pa (?). Auf der Rückseite Rees. 



143 



296. 

Honanus III, heauflragf die Genannten über das Vei-Iialten des Propstes (Gotfried) von 8L 
Ltidgeri in Münster und seiner Mitrichter in einer Klagesache zu entscheiden. 

Lateran 1221 December 15. 

. . decano, . . cantori et . . custodi sancti Seuerini Colcuiensis. 
Significavit nobis 0. pauper sacerdos, quod, cum L. presbyter de Nouo Ponte Colonieiisis diocesis eum 
super ecciesia de Hilbike coram . . preposito sancti Lutgeri Monasteriensis et conjudicibus suis auctoritate 
apostolica convenisset, idem, cum judices haberet eosdem certa et expressa coram eis ratione suspectos, arbitros 
petiit, coram quibus de suspicationis causa doceret. Sed dum excommunicationem in modum exceptionis sibi 
obiceret pars adversa, memorati judices prius se debere de exemptione cognoscere quam concedere 
arbitros per interlocutoriam decreverunt, a qua ipse ad sedem apostolicam appellavit. Ideoque dis- 
cretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus, si est ita, revocato in statum debitum, quic- 
quid post appellationem hujusmodi temere inveneritis attomptatum, audiatis causam, et quod justum 
fuerit, appellaiione postposita statuatis facientes etc. Alioquin partes ad priorum judicum etc. 
Appellantem etc. Testes etc. Quod si non omnes etc. Dat. Lateiani XVIII kalendas januarii pon- 
tificatus nostri anno sexto. 

Vat. Arch. Reghd. 11 fol. 171c Ar. 92 (modern). 

297. 

Honorius HL gestattet dem Propst Thomas von Soest wegen seiner grossen Ausgaben im 

Kampfe für die Freiheit der Soester Kirche eine von ihn schon roi' seiner Wahl zum Propste 

besessene Pfarrei beizubehalten. 

Lateran 1221 December 22. 

. . Thome preposito Susatiensi. 
Ecclesiarum utilitatibus insudantes congrua debent remuneratione gaudere ac a nobis, quorum in- 
stantia est omnium ecclesiarum soUicitudo, continuo singulari sunt gratia confovendi. Sane relatum est 
nobis, quod pro ecciesia tua te murum defensionis opponens varia et diversa rerum tuarum dispendia 
pro tuenda libertate ipsius ecclesie incurristi tantis te ac amicos tuos propter hoc debitis obligando, 
quod vix potes de prepositure tue redditibus, cum nimium sint exiles, a debito liberari. Propter quod 
a nobis cum multa precum instantia postulasti, ut ecclesiam de Susato dictam veterem, que curam ha- 
bet animarum, ad tuam donationem spectantem, cum eam sis, antequam preposituram eandem obtinue- 
ris, assecutus, tibi de nostra liceret gratia, quoad vixeris, retinere. Nos ergo tuis precibus annuentes 
id devotioni tue duximus de speciali gratia concedendum. Nulli ergo etc. nostre concessionis infringere. 
Si quis autem etc. Dat. Laterani XI kalendas januarii anno sexto. 

Vat. Arch. Regbd. 11 fol 175 Nr. 110 (neu). 

298. 
Honorius HL überträgt dem Propst (Andreas) von Kappenberg y dem Domdechanten (Hermann) 

und dem Schdaster (Lubert?) von St. Ludgeri in Münster die Untersuchung über dus angebliche 

Jtecht des Hamburger Kapitels Provinzialsynoden zu halten. 

Lateran 1221 nach Juli 24 bis 1222 Februar 28. 



144 



^Ex parle." — 

Dat. Laterani pontificatus nosiri anno sexto. 

PotÜKkstj 6761, Neud^nick Hasse, Schl^-Holst-Lauetibg. Regg. u. Urkk, L 381 zu 1221. Inder 
angegebenen Zeit war Honorius IlL im Lateran* 

299. 
Honorius III. bestätigt Kl. Scheda das Patronatsrecht der Kirche in Mengede. 

Lateran 1222 Jamuxr 4, 
Honorius episcopus ßervus servorum dei dilectis filiis . . preposito et conventui ecclesie Scheiden- 
sis salutem et apostolicam benedictionem. Justis petentium desideriis dignum est nos facilem pr(e)bere 
consensum et vota, que a rationis (tra)mite non discordant, (efrec)tu prosequenti comp(lere.) Ea prop- 
ter, d(i)lecti in domino filii, vestris justis postulationibus g(ra)to concuiT(entes asse)nsu jus patron(a)tu(s 
in) ecclesia de (Me)ng(e)d(e), quod a q(u)ond(a)m Jon(at)ha de A(r)d(eia) d(e) cons(en)su venerab(ilis 
fratris) nostri . . Colon(i)ensi8 arch(i)episcopi diocesaui loci di(cit)is (v)obis (esse collatu)m (et i)psain 
(ecclesia)m (c)uni perti(nenti)is suis, sieut ea omnia iuste ac pacif(i)ce possidetis, vobis et per vos 
ecclesie vestre auctoritate apostolica (con)firmamus et presentis scripti patro(ci)nio communimus. NuUi 
er(go) omnino hominum liceat hanc p(agi)nam nostre confirmationis infringer(e) vel ei ausu temerario 
contr(a)ire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum 
Petri et Pauli apostoloruin ejus se noverit incursurum. Dat. Laterani II nonas januarii pontificatus 
nostri anno VI. 

0)\ im KgL St'^A. Münster stark abgeblättert, Bulle an yelbrofhen Seiden/dden^ Dteka/tnp^ Tafel 
JVr. 29. Die Lücken (durch Klammeim bezeichnet) ergänzt aus der Abschrift sec. XVI im 
Msc. VIL 6116 f Ol. 154 daselbst. 

Reg. Arch. Ztschr. IIL 43 Nr. 33 mit dem falsclien Beginn: Votis petentium. 

300. 
Honorius IIL beauftragt die Genamiten, die Klage des Bischofs (Konrad) von HUdesheim^ 

dass die Äbtissin von Gandersheim die Kleriker Uirer Kirche zu den benachbarten Bischöfen zum 

Empfang der Weihen sende, obwohl er zur kostenlosen Ertheilung derselben bereit sei^ zu untersuchen. 

Alatro 1222 Juni 7. 
Honorius episcopus servus seiTorum dei dilectis filiis . . sancti Egidii de Brunswich, . . Pigauiensi 
et • . de Amelungesburn abbatibus Alberstadensis , Merseburgensis et Ildesemensis diocesum salu- 
tem et apostolicam benedictionem. Sua nobis venerabilis frater noster . . Ildesemensis episcopus pe- 
titione monstravit, quod . . abbatissa de Gandersheim Ildesemensis diocesis sue privilegio exemp- 
tionis abutens clericos ecclesiarum, quas in eadem diocesi obtinet, ad alios episcopos destinat or- 
dinandos in ejus prejudicium et gravaraen, cum idem paratus sit eos gratis et sine pravitate aliqua 
ordinäre. Quocirca discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus partibus convocatis 
audiatis causam et appellatione reraota fine debito terminetis facientes, quod statueritis, per censuram 
ecclesiasticam firmiter observari. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo vestrum 
ea nichilominus exequantur. Dat. Alatri VII idus junii pontificatus nostri anno sexto. 

Or. im KgL St-A. Hannover. Bulle an Hanf schnür, Diekamp, Tafel Nr. 29. Auf dem Urnbug 
G. Auf der Rückseite R mit oben eingeschriebenem +. 



Sonorius III. theüt den Genannten mit^ er habe vernommen, dass Siegfried) j der frühere Bi- 

schof von Hüdesheimj der mehrere Güter der Kirche verschleudert und sie mit Schtdden beladenj 

sich hei seiner Abdankung eine Pension von 100 Marjc aus den Gütern der Kirche ausbedungen 

habe, obwohl er mit einer massigeren auch leben könne. Damit nun der jetzige Bischof 0. (!) nickt 

gezwungen vmrde, für nicht begangenes und genossenes einzutreten (luere, quod non fecit et sol- 

vere, quod non rapuit) beauftragt er Genannte, die Summe nach ihrem Gutdünken zu ermässigen. 

1222 Juni 26. 
A de Amelon gesbeme (!) Ildesemensis diocesis et . . saneti Michaelis abbatibus et . . decano 
sancte crucis Ildesemensibus. 

^Si bonum est indigentibus subveniri." — 
Dat. Laterani VI kalendas julii anno sexto. 

Vat Arch. Regbd. 11, foL 254 Nr. 444. (Beide modern, da oben das Blatt beschnitten). Vgl. 
die ürk. von 1221 Januar 26. 

302. 

Monorius HL befiehlt dem Bischof (Adolf) von Osnabrück dem Erzbischof (Gerhard) von Bremen 

das von den Pröpsten A. von Marienberg (Montis sancte Marie) u. H. von St. Anschar in Bremen 

sowie den Kanonikern der Bremer Kirche j den Magistri Ar. u. AI., erbetene Pallium in der her- 

gei>rachten Weise (quam sub bulla nostra tibi mittimus interclusam) isu überreichen und den 

Treueid von ihm zu fordern. Lateran 1223 Januar 5. 

^Cum palleum insigne." — 

Dat. Laterani non. januarii pontificatus nostri anno septimo. 

Or. im Kgl. St.-A. Hannover. Versandt als littera clausa. Bulle an Har^scknury Diekamp, 
Tafel Nr, 29, In der Breite 2 mal in der Länge 1 mal gefalten. Im vbHgen zu vergl. 
Diekamp, Mitth. III, 610. Auf der Rückseite die Adresse . . Osnaburgensi episcopo pro . . 
archiepiscopo Bremensi in zwei Zeilen. A\\f der Rückseite der Faltung: Brem. Oben in 
der Ecke links ein kleiner unkenntlicher Buchstabe, — Die charakteristischen Unterschiede 
des ersten bezw. dritten und zweiten Namensstempels Honorius III, sind a) beim zweiten stosst 
der Schlussstrich des ersten Balkens des H.^ welches dem Rande viel näher steht^ auf einen 
Randpunkt, wahrend er bei 1 und 3 dazwischen fdUt; b) IV steht tiefer als R (aber beide 
sind gleich gross); c) der untere Schlußstrich der III trtjß einen Randpunkt oben. Damach 
die Angaben Diekamp Mitth. III, 622 zu korrigiren. 

Potthast, 6915. Vgl. Hasse a. a. 0. Nr, 394, 

303. 

Honorius III. beauftragt die Äbte von Siegburg und Deutz soune den Prior von Siegburg die 
Klage des Klosters Hdmershausen gegen den Abt von Hardehausen und den Propst von Berich, 
weiche den Körper des ihretwegen von der Exkommunikation getroffene Edlen B. von Schönenberp 
zu beerdigen gewagt hatten^ zu prüfen. 

Lateran 1223 Januar 11. 

Westf. Ürk.-Buch. V. 19 



146 



„Querelam dilectorum filiorum." — 

Dat. Laterani III idus januarii pontificatus nostri anno septimo. 

Or. im Kgl, St-^A. Münster, Bulle an Hanfschnur, Diekamp^ Tafel Nr. 30. Auf dem Umbuff 
rechts n f. Aiif der Rückseite in der Ecke oben links ein kleiner Buchstabe. 

Druck Westf ürkb. IV, i09, darin zu kofriffiren Z. 4 Boriche (!), Z. 6 presumpserunt. 

304. 

Honorius III. fordert den Erzbischof (Engelbert) von Köln aufj das dem päpstlichen Stuhle 
unmittelbar unterworfene Kloster Hdmershau^en in seiner Freiheit und seinen Gutem gegen jeder- 
mann zu schützen. Lateran 1223 Januar 26. 

„Licet ex injuncto." — 

Datum Laterani VII kalendas februarii pontificatus nostri anno septimo. 
Druck Westf ürkb. IV, 110. Vgl die folg. Nr. 

305. 

Honorius III. bestätigt den zwischen dem Erzbischof e (Engelbert) von Köln und dem Kl. Hd- 

mershausen über die Crukenburg und die Stadt Hdmershausen geschlossenen Vergleich. 

Lateran 1223 Januar 26. 

Honorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui monasterii 
de Helwardeshusen salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod iustum est et 
honestum, tarn vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per sollicitudinem officii nostri ad debi- 
tum perducatur eflfectum. Ea propter, dilecti in domino filii, vestris iustis postulationibus grato coneur- 
rentes assensu, compositionem, que inter vos ex parte una et venerabilem fratrem nostrum . . Golo- 
niensem archiepiscopum ex altera super munitione quadam et oppido iuxta mon(ast)erium vestrum con- 
structis et rebus aliis amicabiliter intercessit, sicut sine pravitate provid(e) facta est et ab utraque 
parte sponte recepta et hactenus pacifice observata et in eiusdem archiepiscopi litteris exinde confectis 
plenius continetur, auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. NuUi 
ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario con- 
traire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri 
et Pauli apostolorum eins se noverit incursurum. Dat. Laterani VII kalendas februarii pontificatus 
nostri anno septimo. 

Or. im General-VicariatS' Archiv zu Paderborn. Bulle und Befestigung fehlen. In der rechten 
oberen Ecke steht: Ad Girand durchstrichen. Auf der Rückseite ist in der linken Ecke ein 
wie ein Ki*ummstab aussehendes f Honorius verl. Schrat. 

Potthast, 6948 nach Di^uck bei Schaten ad annum 1222. Vgl. Westf. ürkb. IV, S. 207. 

306. 

Honorius III. beauftragt den Erzbischof (Siegfried) von Mainz und seine Suffragane sowie 
-die höhere Geistlichkeit der Mainzer Provinz, die, welche die Bitter des deutschen Ordens in irgend 
einer Weise schädigen oder unanständig behanddn, zu exkommuniziren. 

Lateran 1223 Äprü 7. 



147 



„Paci et quieti." — 

Dat. Laterani VII idus aprilis pontificatus nostri anno septimo. 
Patthast, 6985, 

307. 

Hcmorius HL fordert die Grafen, Barone und andere EdeUetUe der Mainzer Kirchenprovinz 

auf von den Kreuzfahrern in ihren Gebieten keine Zolle zu nehmen oder nehmen zu lassen, und 

jedes Haus auf drei Jahre zu einer monatlichen Steuer im Werthe eines Turonesers zu veranlassen. 

Lateran 1223 Mai 4. 
„Cum Sit non solum.** — 

Datum Laterani IUI nonas maii pontificatus nostri anno septimo. 
PoOiaat, 7007. 

308. 

Honorius LLL. beaufragt den Bischof (Konrad) von HUdesheim und den frühem Bischof von 
Halberstadt und jetzigen Abt in Sichern Konrad sowie den Abt (Heinrich) von Heisterbach die 
streitige Bischofswahl in Paderborn zu untersuchen, Propst^ Dekan und der grössere Theil des 
Kapitels habe sich für den Kanonikus Magister Oliver entschieden; sechs Kanoniker hätten den 
Busdorf er Propst Heinrich gewählt^ der vom Erzbischof (Siegfried) von Mainz bestätigt worden sei 
trotz der von der andern Seite eingelegten Appellation. Wenn die beiden Richter die Wahl Olivers als 
eine kanonische ansähen, so möchten sie ihn bestätigen, da an seiner Würdigkeit kein Zweifel herrsche, 
andernfalls möchten sie nach Bom Bericht erstatten und Klerus und Volk unter Strafe der Exkom- 
munikation verbieten, sich für eine der beiden Parteien zu entscheiden. 

Segni 1223 Juli 27. 
„Dilecti filii.« - 
Dat. Signie VI kalendas augusti pontificatus nostri anno octavo. 

Vat. Arch. Regbd. 12 fol. 82v Nr. 3 (B) und gleichzeitige Kopie im Kgl. St.-A. Münster (C). Atis C, 
Druck West/. Urkb, IV, 114, Unterschiede der beiden Quellen hauptsächlich in der Schrei^ 
bung der Eigennamen: Ildesemensi, Halbe rstadensi, Sidekembike, Paldeburnensis, Oliuerium, 
Maguntinum, Signie B; Ildensemensi, Haluerstadensi, Sydikenbike, Paderbornensis, Oliue- 
rum, Moguntinum, Sygnie C. Z, 7j8 (im Druck) ist das Providentia bei C in prudentia 
korrigirty in B steht ersteres. Dann sind im Druck zu korrigiren Z, 6 ipsi statt ipsum, S, 
79 Z, 9 vestris sigillis statt s. v. Z, lOjll recepture statt recepturi. Die längeren Kat^rek- 
turen in C stammen nicht von einer etwas spätem Hand (Wümans) sondern sind gleichzeitig^ 

309. 

Honorius HL bestellt Bichter in der streitigen Bischofswahl von Paderborn. 

Segni 1223 Jtdi 29. 
Honorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati vallis sancti Petri Cisterciensis 
ordinis Goloniensis diocesis . . decano et . . preposito Coloniensibus salutem et apostolicam bene- 
dictionem. Ad audientiam nostram dilectis filiis . . preposito et . . decano ac quibusdam canonicis 

19* 



148 



Padeburnensis ecciesie signiiicantibus noveritis pervenisse, quod . . abbas et . . decanus et canonici saneti Petri 
Padeburnensis, Wernerus, B(ernardus) et H(enricus) fratres eins milites et quidam alii Padeburnensis civitatis 
et diocesis ineorum ecclesiamtemere irruentes ac molientes ipsius episcopatum Henrico eiusdem eccie- 
sie canonico sua confeiTe potentia ipsum de facto in episcopum eligere presumpsenint. Quare petierunt 
humiliter, ut, cum occasione huiusmodi gravia dampna incurrerint, eos ad satisfaciendum de tante pre- 
«lunptionis iniuria et de dampnis, que incurrerunt occasione predicta, cogere dignaremur. Quia vero 
nobis non constitit de premissis, discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus vocatis, 
qui fuerint evocandi, et auditis hinc inde propositis, quod canonicum fuerit, appellatione postposita sta- 
tuatis facientes, quod decreveritis, per censuram ecclesiasticam firmiter observari. Testes autem, qai 
fuerint nominati, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, per censuram eandem appellatione cessante 
cogatis veritati testimoiiium perhibere. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo 
vestrum ea nichilominus exequantur. Dat. Signie IUI kalendas augusti pontiflcatus nostri anno octavo. 

Or. im Kgl. St,-A, Afünster, Dtdle und Befestigung fehlen, Schreiberoermerk auf dem Umbug 

rechts r. g., Destinatar a%jf der Rückseite Padeburn. 
Potthast, 7066, Gedr, nach Transsumpt von 1229 Schuten ad annum 1224, West f. Urkb. IV, 115 Regest, 

310. 

Honorius HL nimmt Kl, Schaken mit aüen seinen GiitefHy besonders den Kirchen van Im- 

minghausen und Goddelsheim (de Inuninchusen et de Godelheim ecclesias cum omnibus per- 

tinentiis suis) in seinen Schutz. Segni 1223 August 7. 

„Sacrosancta Romana.* — 

Dat. Signie septimo idus augusti pontiflcatus nostri anno octavo. 

Kopie Msc, L 245 S, 327 im Kgl, St.-A, Münster, Auffällig ist einigei^massen, dass erst Bisch/ 
Bernhard IV, von Paderborn 1236 März 17 dem Kl, Schaken omnes fructus et emergentia 
in Imminchusen et Godeloveshem ecclesiaium — ad emendationem prebendarum schenkt 
(Westf Urkb, IV. 246), Doch braucht man nicht an Fälschung zu denken, da die 
Schenkungen sich in beiden Urkk, nicht völlig zu decken brauchen. Sicher ist Honorius HL 
gemeint, weil nur er in Segni war, 

Potthasty 7069, Schafen ad annum, Westf, Urk, IV, 116, 

311. 

Honarius HL beauftragt den Bischof (Konrad von Hüdesheim) die Wahl des Pßrtnef^s 

Hermann zum Abt von Cofi^ei zu prüfen und diesen eventuell zu bestätigen. 

Segni 1223 August 17. 

. . episcopo Ildesemensi (?), 
Dilecti filii . . prioi* et conventus monasterii Corbeiensis, quod ad sedem apostolicam nullo per- 
tinet mediante, nobis humiliter supplicarunt, ut, cum bone memorie eorum abbate viam universe carnis 
ingresso convenientes in unum spiritus saneti gratia invocata Hermannum ejusdem monasterii portarium 
elegerint canonice in abbatem, electionem ipsorum dignaremur auctoritate apostolica confirmare ae electo 
munus faceremus benedictionis impendi monasterii parcentes expensis, quas facturi essent ipsorum ad 
aedem apostolicam destinando, cum vix ad eas sufficeret. Adeo depressum est oneribus paupertaUsi» 



149 



Licet igitur electio ipsa non pervenerit ad nos sufficienter instructa nee eam examinare potuerimus, 
ut decebat, eidem tarnen monasterio debito compatientes afFectu fraternitati tue per apostolica scripta 
mandamus, quatinus electionem eandem examinans, sicut convenit, diligenter, si eam inveneris de per- 
•«ona idonea canonice celebratam, ipsam auctoritate apostolica confiiinare procures et electo mtinus be- 
nedictionis impendas. Dat. Signie XVI kalendas septembris pontificatus nostri anno octavo. 

Vat, Areh, Regbd. 12 fol, 88 Nr. 11, Abt Hugold, Hermatma Vorgänger, starb an emetn 17, 
Mai (Necrol, Quedlinb, in Neue Mitth, des Thüring,^8dchs, Vereins 8c, 78) also 1223 Mai 
17, Hermann heisst bereits in einer Urkunde König Heinrich VIL von 1223 Juni 26 ERekt. 
Ob die Adresse richtig, lässt sich nicht entscheiden, da sie von möd^tmet* Hand geschrieben 
ist. Allerdings erhalten am selben Tage andere Hildesheimer einen päpstlichen Auftrag 
(Potthast, 7074). 

312. 

Honorius III, beauftragt die Bischöfe (Konrad) von Hüdesheim und (Konrad) van Minden 

im Kl. Hdmershatisen auf Bitten desselben eine Beihe bischöflicher Funktionen auszutiben. 

Anagnie 1223 October 7. 

. . Ildesemensi et . . Mindensi episcopis. 
Sicut intelleximus, monasterium de Helwardeshuon ad Romanam ecclesiam nuUo pertinet mediante 
ac ipsi a sede apostolica est indultum, quod ejus . . abbas et conventus, a quocumque catholico ma- 
luerint, crisma, oleum sanctum, ordinationes monachorum seu clericorum, consecrationes altarium seu 
basilicarum et alia recipiant ecclesiastica sacramenta. Quia vero, sicut audivimus, hec difficulter ali- 
quando exhibentur, fraternitati vestre monemus attente per apostolica vobis scripta mandantes, quati- 
nus, cum ab eis fueritis requisiti, predicta ipsis sine difficultate qualibet impendatis, ita quod vos reli- 
giosa loca diligere et ad Christi ministros habere comprobemini caritatem, nosque non compellamur su- 
per hoc aliter providere. Dat. Anagnie non. octobris anno octavo. 

Vat, Arch. Regbd, 12 fol, 109v Nr, 59, 

Potthastf 26103 mit tmrichtigem Datum, Gleichlautende Bestätigungen stammen von Gregor IX, 
(1227 December 16) und Innocenz IV (1245 August 22). 

313. 

Honorius HL beauftragt u. a. Bischof (Konrad) von Hildesheim mit der Kreuzpredigt in 
der Mainzer Provinz. Lateran 1224 März 7. 

. . abbat! de Ehistrebach Cisterciensis ordinis et magistro Gerungo scolastico Bunnensi 

Coloniensis diocesis. 
Cum predicande crucis officium vobis in provincia Treuerensi duxerimus committendum etc. ut 
in litteris, que misse sunt . . episcopo Roschildensi. Dat. Laterani non. martii anno octavo. 

In eundem modum . . episcopo Ildesemensi et magistro Salomoni canonico Herbipolensi per pro- 
vinciam Maguntinam. 

Vat, Arch. Regbd. 12 fol 170^ Nr. 338. Der Biief an dm Bischof von Roskilde eteht fol. 167 

Nr. 317. 
Vgl. Rod^ibei*gy 244. 



' 



150 



314. 

Honorius HL fordert u. a. die Erzbischöfe und Bischöfe der Kölner und Mainzer Provuvr 
auf den päpstlichen Legaten Kardinalbischof (Konrad) von Porto, der das Kreuz predigen werdey 
gut aufzunehmen. 1224 vor April 1. 

. . patriarche Aquilegensi, . . Mag^ntino, . . Treuerensi, . . Goloniensi — archiepiscopis et eonim 
suffraganeis nee non abbatibus, prioribus, prepositis, archidiaconis et aliis ecclesiarum prelatis per eorum 
provincias et dioceses constitutis. 

„Cum is, qui secundum." — 

Ohne Datum ztmachen den ürkk. des anni octavi. Pottha^t^ 7204 zu März. Rodenberg, 248 zu 
März — Aprä 1224. 



315. 

Honorius LLL. beauftragt den Bischof (Dietrich) von Münster^ da er gegen Propst und Komr- 
vent des Klosters zu Wittewierum ohne Grund entgegen den Bestimmungen des aUgemein^i Konzäs 
nach Klage der Genannten die Exkommunikation ausgesprochen, wenn dieses der Fäll sd, die Kxr 
Jcommunikation binnen 8 Tagen na^h Empfang des päpstlichen Schreibens aufzuheben; andernfalls 
habe er den Prior en von Mariengarten und Dokkum und dem Scholaster Magister J. von Nova 
ecclesia der ütrechter Diöcese die Aufhebung unter gewissen Bedingungen beföhlen. 

Lateran (1224 April 8). 
„Dilecti filii.** — 
Dat. Laterani. 

Potthasty 7218. Emonis chronicon, zuletzt gedr. Man. Gei^ni. SS. XXIII^ 503 a. lieber Grund 
und Ergebniss der Klagen daselbst 503 ff. 

Vgl. Westf. ürkb. III, 199. 



316. 

Honorius III. beauftragt die Prior en von Mariengarten und Dokkum sowie den Magister J. 
plebanus de Nova ecclesia der Utrechter Diöcese unter gewissen Bedingungen die gegen KL 
Wittewierum angeblich ohne Grund vom Bischöfe (Dietrich) von Münster ausgesprochene JExkom- 
mumkationy faUs dieser sie nichts tme ihm befohlen sei, binnen 8 Tagen na^ch Empfang des päpst- 
lichen Schreibens aufhebe^ aufztdieben. 

Lateran 1224 April 8. 

„Dilecti mii.** — 

Datum Laterani 6 idus aprilis pontificatus nostri anno 8. 

Potihasty 7219. Vgl. die vorh. Nr. 



151 



317. 

Honorms HL beauftragt die Äbte von Mariengarten und Dokkum die Klagen des Kl. Witte- 

toierum gegen Bischof (Dietrich) von Münster wegen ungerechter Belästigungen zu untersuchen und 

zu entscheiden. (Lateran 1224 Äprü 8.) 

^Ex parte." — 

In Emoma Chraniccn aU dritte aufgeßihH, Vgl. die vorhergehenden Nrr. Von Potthctst irrig zu. 
1225 Aprü 8 gesetzt und nach Hugo, Sacr. ant. mon. citirt. 

318. 

Die drei päpstlichen Richter berichten in Sachen der Paderbomer Bischofswahl an Papst 
Honorius III. 1224 nach April 15. 

Sanctissimo patri et reverentissimo domino Honorio sacro sancte Romane ecclesie summo ponti- 
fici H(eiiiricus) abbas vallis sancti Petri, C(onradus) prepositus, G(ozwinus) decanus maioris ecclesie in 
Golonia ad sanciorum pedum oscula conmendationem humilem cum tocius devotionis plenitudine. Man- 

datum vestre sanctitatis recepimus in hunc modum: Honorius s. oben nr mit dem Westf, ürkb. 

IV nr. 115 A. 2 hervorgehobenen Z^asatze de Bracle bis octavo. Sane huius auctoritate mandati legitime 

CO mus. Abbas vero sancti Pauli Paderburnensis sub suo et ecclesie sue sigillo scripsit in 

hunc modum: Ego Albertus s. XJ.-B. IVy nr, 123a bis proveniet. Prior similiter et capitulum eiusdem 
ecclesie sub eisdem sigillis scripserunt in hunc modum. Ego Wezelinus s. U.-B. IV, nr. 123b bis idi- 
bus marcii. Capitulum sanctorimi apostolorum Petri et Andree Paderburnensis nobis in hunc modum 
scripsit: Venerabilibus dominis s. Ü.-B. /F, 84 nr. 124 bis maii. 

Or. in zwei Ausfertigungen im Kgl. St-A, Münster A auf ungleichmässig beschnittenem Perga^ 
mentblatty nachlässig und mit vielen Abkürzungen geschrieben; B gleichmässig, sorgfältig und 
schön, Siegel an A guty an B schlecht erhalten. 

Reg. Westf. Urkb. IV, 126. 

319. 

Honorius III. theilt dem Kardinallegaten (Konrad) von Porto, dem Abt von Altenburg und 
dem Kanonikus Ebdin von Worms den Verlauf der Paderborner Bischofswahl, tvie ihn die Pro- 
kuratoren der beiden Parteien am römischen Hofe geschildert hatten, mit. Die frühern Bichter 
hätten die Wahl Olivers als legitim anerkannt und ihn um Bestätigung gebeten, dagegen habe die 
andere Partei die Wahlberechtigung des Kapitels von Busdorf und des Abtes van Abdinghof und 
die Wahlunfähigkeit des Dompropstes und Dekans tvegen der über sie verhängten Exkommunikation 
behauptet. Er beauftragt sie mit der fernem Untersu^ung und fordert sie auf die Verschleude- 
rung des Stiftsgutes zu hindern. Lateran 1224 Mai 7. 

„Dilectis filiis." — 

Dat. Laterani non. maii pontificatus nostri anno octavo. 

Or. im Kgl. St-A. Münster, Bulle an Hanfschnur durch 2 Löcher^ Diekamp^ Tafel Nr, 30. 
Auf dem Umbug links P. Oben rechts ad Ludolfum. Auf der Rückseite R mit scriptu 
daneben Padeburn. In der Ecke oben links G. — Vat.'Arch, Reybd, 12 foh 194v Nr. 449 
stimmt mit obigem überein. 
Druck Westf. ürkb. IV, 127. S. 86 Z. 4 nitebantur, Z. 6 fuerint zu lesen. 



\ 



152 



320. 

Honoritis III. nimmt das Süfl Hameln ^ hesanders molendinum ac poBsessiones, que di- 

cuntur Beinoldi^ et decimam ville Hamelensis et alia vobis a dilectis filiis . . abbate et 

conventu Wldensis monasterii — collata in seinen Schutz. 

Lateran 1224 Juni 5. 
„Cum a nobis." — 

Dat. Laterani non. junii pontificatus nostri anno octavo. 

Or. im Kgl, St-A. Hannover. Bulle an rothgelben Seidettfadeny Diekamp, Tc^el Nr. 30. Atrf 

dem Umbug links P. 

Druck MeinarduSy Hameln. Urkb, 16. 

321. 
Honorius III. theilt den Bechanten von Ludgeri und (Ulrich) von Martini soune dem Kor 
nomkus A. in Münster mit: Abt und Kloster Hdmershausen hätten bei ihrem Kloster dne Befe- 
stigung zum Schaden des Paderborner Kapitels aufgeführt^ weshalb sie von dem verstorbenen Pader- 
berner Bischof (Bernhard) zuletzt gebannt seien. Nach dem Tode des Bischofs hätten die Hd- 
mershäuser ein päpstliches Mandat an den Abt von Eeinhamenj das Paderbomer Kapitd an 
die oben Genannten erlangt. Der Abt von R. und seine Genossen hätten nunmehr trotz JEin^mtcks 
der anderen Bichter die ExkotnmunUcation iiber das Kapitel ausge^ochen. Der Papst befiehlt 
ihnen diese aufzuheben und die Sache selbst zu entscheiden oder sie an die andern Richter zu ver- 

weisen. Lateran 1225 Januar 27. 

„Exhibita nobis." — 
Dat. Laterani VI kalendas februarii pontificatus nostri anno nono. 

Or. im Kgl. St^A. Marburg. Bulle an Hanfachnury Diekamp^ Tafel Nr. 30. Avf dem ürrJmg 

rechts b. a. 
Im Dnick Westf. Urkb. IV, 138 zu korrigiren S. 94 Z. 1 Luderi 9t. Ludgeri, Z. J a . . bone 
memorie . . Padeburnensi. Z. 9 mandarant st mandarat, dann ad . . abbatem. Z. 15 
sniam ohne Abkürzungezeicheriy Z. 16 quatinus et, quatenus. 

322. 
Honorius III bestätigt dem Pfarrer Bernhard von Levem den Besitz seiner Pfarrei. 

Lateran 1225 März 13. 
Honorius episcopus servus ser^^orum dei dilecto filio Bernardo plebano de Leueren salutem et 
apostolicam benedictionem. Justis petentium desideriis dignum est nos facilem prebere consensum et 
Vota, que a rationis tramite non discordant, effectu prosequente complere. Ea propter, dilecte in domino 
tili, tuis iustis postulationibus grato concurrentes assensu personam tuam cum omnibus bonis, que 
impresentiarum rationabiliter possides aut in futurum iustis modis prestante domino poteris adipisci, 
sub beati Petri et nostra protectione suseipimus. Speeialiter autem plebanatum de Leueren cum per- 
tinentiis suis, quem te canonice proponis adeptum, sicut eum iuste, canonice ac pacifice possides, 
auctoritate tibi apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino 
hominum liceat hanc paginam nostre protectionis et confirmationis infringere vel ei ausu temerario 



153 



contraire. Si quis autem hoc attemptare presupserit (!), indignationem omnipotentis dei et beatorum 
Petri et Pauli apostolorum ejus ße noverit incursurum. Dat. Laterani III idus marcii pontificatus 
nostri anno nono. 

Or, im KgL Su-A. Münster. Bulle an roth-gelben Seidenfäden^ Diekamp, Tafel Nr. 30, Auf 
dem ümbug links b. F. Auf der Rückseite links oben N. 

Reg. Arch. Zeitschr, III^ 44. iVr. 39. 

323. 

Sonorius III beauftragt drei Halberstädter Geistliche in der Klagesache des Pfarrers Ber^ 
nard von Levern gegen den Kleriker Ludolf und andere Mindener Geistliche zu entscheiden. 

Lateran 1225 März 20. 
Honorius episcopus servus servonun dei dilectis filiis . . decano msgoris ecclesie, preposito sancti 
Johannis et S. canonico sancti Pauli Halberstadensis salutem et apostolicam benedictionem. Dilectus 
filius B(ernardus) plebanus plebis de Liueren nobis exposuit conquerendo, quod Ludolfus clericus et 

quidam alii Mindensis diocesis ecta plebe, quam canonice se proponit adeptum, et rebus aliis 

injuriantur eidera. Ideoque discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus partibus con- 
vocatis audiatis causam et appellatione remota flne debito terminetis facientes, quod decreveritis, per 
censuram ecclesiasticam firmiter observari. Testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia, odio vel 
timore subtraxerint, per censuram eandem cessante appellatione cogatis veritati testimonium perhibere. 
Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo vestrum ea nichilominus exequantur. Dat. 
Laterani XIII kalendas aprilis pontificatus nostri anno nono. 

Aus einem undatirten Or.-Transsumpt (Citationsmandat der Schiedsrichter) gerichtet an L(udolfus) 
clericus, T- frater suus et Jo. dictus de Osterwise Mindensis diocesis im Kgl, St-A. 
Münster. Das Siegel des Propstes beschädigt, von den andern nur kleine Bt'uchstücke erhalten. 

324. 
Honoritts III. schreibt dem Kardinallegaien (Konrad) von Porto über die Bekehrung der Hei' 
den in den Diöcesen Verden und Magdeburg. 

Lateran 1225 März 22. 

. . episcopo Portuensi apostolice sedis legato. 
„Ecclesiarum prelati." — 

Cum itaque, sicut ex tua relatione didicimus, multi pagani sunt in Magdeburgensi et Werdens! 

provinciis, qui de facili converterentur ad fidem, nisi per negligentiam prelatorum et quorundam 

avaritiam de decimis et aliis temporalibus inter se contendentium remanerent, fraternitati tue per 

apostolica scripta mandamus, quatinus cirni prelatorum, nobiliiun et aliarum, quos cognoveris expedire, 

consilio super hoc auctoritate nostra provideas, quod secundum deum et augmentum fidei videris pro- 

videndum. Dat. Laterani XI kalendas aprilis anno nono. 

Vat.-Arch. Regbd. 13 fol. 53 Nr. 283. 

325. 

Honorim HL bestätigt Oliver als Bischof von Paderborn und fordert ihn zur tJbemahme des 

Miößchen Amtes auf; die Strafe gegen Propst Heinrich von Busdorf wegen Fälschung eine& 

päpsUichen Schreibens behalt er sich vor. 

Lateran 1225 April 7. 

Westt ürk.-Bttch. V. 20 



154 



Magistro Oliuero electo Padeburnensi. 
Auditis et intellectis, que super electionibus de te ac Henrico quondam preposito ecclesie sancto- 
rum apostolorum Petri et Andree a canonicis Padeburnensibus celebratis fuere proposita coram nobis, 
de fratrum nostrorum consilio electionem de predicto Henrico presumptam et, quicquid ex ea secutum 
est vel ob ipsam, irrita judicamus, electionem de te celebratam a majori parte capituli confirmantes. 
lUud autem, quod super usu falsarum litterarum fuit de ipso Henrico propositum coram nobis, nostre 
providentie reservamus, de rigore vel misericordia circa ipsum, prout ejus exegerint merita et expedire 
videbimus, processuri. Ideoque discretioni tue per apostolica scripta mandamus, quatinus curam et re- 
gimen ecclesie Padeburnensis assumens sie studeas secundum datam tibi a domino prudentiam commissam 
sollicitudinem exercere, quod et predicta ecclesia sub regimine tuo proficiat et tu in presenti existendo 
cum servo evangelico fidelis in pauca in futuro super multa constitui a domino merearis. Dat. Laterani 
VII idus aprilis anno nono. 

Vat Arch. Regbd, 13 fol i5v Nr. 249. 

Potthast, 7390, Unvollständiger Dt^uck Schoten ad annum 1224. 



326. 

HonoHus HL theiU dem Kardinallegatm (Konrad) von Porto wnd dem Erzbischof (Engel- 
her f) von Köln die Ernennung Olivers jsum Bischöfe von Paderborn mit und fordert sie auf den 
Eindringling Heinrich zur Restitution zu veranlassen. 

Lateran 1225 April 7. 
. . Portuensi episcopo apostolice sedis legato et . . archiepiscopo Goloniensi. 
Auditis etc. usque confirmantes. Quocirca fraternitati vestre mandamus, quatinus, quod super hoc 
a nobis factum est, faciatis sublato ciyuscumque contradictionis et appellationis obstaculo inviolabiliter 
observari compellendo prefatum Henricum ad integram restitutionem quorumcumque bonorum Pade- 
buinensis episcopatus, que pretextu electionis sue hactenus tenuit occupata. Contradictores etc. Quod 
^i non ambo alter vestrum etc. Dat. ut supra. (VgL die vorhergehende und die folgende Nummer.) 

Vat- Arch. Regbd. 13. fol. 45 Nr. 251. 

Potthastj Nr, 7389. unkorrekter Druck Schaten ad annum 1224. 



327. 

Honorius LLL. bestätigt die Wahl des Magisters Oliver zum Bischof von Paderborn^ kassirt 

die seines Gegners Heinrich, bezüglich dessen Fälschung er sich weiteres vorbehält, und fordert die 

Edlen und Ministerialen des Bisthums auf dem Oliver den Eid der Treue zu leisten. 

Lateran 1225 Aprü 7, 
„Auditis et intellectis." — 

Dat. Laterani VII idus aprilis pontiflcatus nostri anno nono. 

Or. im Kgl. St.-A. Münster. Bulle und Befestigung fehlen. Avf dem Umhug rechts Astor. 

Airf der Rückseite wahrscheinlich Paderburnen. Vat. Arch. Regbd. 13 fol. 45v Nr. 250 mit 

Dat. ut supra. Vgl, vorh. Nr. 
Druck Westf Urkb. IV, 141. 



155 



328. 

Honorius III. beauftragt die Pröpste (Andreas) von Kappenberg, (Badolf) von ÖlingJiausen und 

(Thümas) von Soest die Klagesache des Domkapitels in Münster gegen Äbtissin und Kl. FreJcenkorst 

wegen des Archidiakonates der Kreuzkirche daselbst zu untersuchen. 

Lateran 1225 Aprü 9. 
„Dilecti fiUi.« — 
Dat. Laterani V idus aprilis pontificatus nostro anno nono. 

Potthaat, 7395. Druck Westf. Urkb. III, 213. 

329. 

Houorius III. beauftragt die Pröpste von Kappenberg, ölinghausen und Soest mit der Unter- 

suchung der Klagesache des Münsterschen Kantors Bernhardus gegen Kl. Frekenhorst wegen des 

Archidiakonates daselbst. Die frühem Richter , der Domdechant, Propst von Abdinghof und der 

Kanonikus Volguin in Paderborn hätten die Sache zwei Jahre lang verschleppt. Jetzt soUe die 

Sache binnen 3 Monaten erledigt sein. 

Lateran 1225 Aprü 9. 
„Dilectus filius." — 

Dat. Laterani III idus aprilis pontificatus nostri anno nono. 

Patthaaty 7397. Druck Westf. Urkb. III, 213, 

m 

330. 

Honorius HL nimmt das Kl. St. Mauritz in Minden in seinen Schutz. 

Tivoli 1225 Mai 6. 
Honorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis abbati et conventui sancti Mauricii Mindensis 
salutem et apostolicam benedictionem. lustis petentium desideriis dignum est nos facilem prebere 
consensum et vota, que a rationis tramite non discordant, effectu prosequente complere. Ea propter, 
dilecti in domino filii, vestris justis postulationibus grato concurrentes assensu personas vestras et 
locum, in quo divino estis obsequio mancipati, cum omnibus bonis, que in presentiarum rationabiliter 
possidetis aut in futurum justis modis prestante domino poteritis adipisci, sub beati Petri et nostra 
protectione suscipimus et presentis scripti patrocinio communimus. NuUi ergo omnino hominum liceat 
hanc paginam nostre protectionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc atten- 
tare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se 
noverit incursurum. Datum Tibure pridie nonas maii pontificatus nostri anno nono. 

Aus Mac. /, 115p. 7. (s. XVI) im Kgl. St.-A. Mün8tei\ Am Rand Bulla Honorii pape tercii u. s. w. 

Reg. Arch. Ztschr. III, 45 Nr. 41. 

331. 

Honorius III. nimmt das Kapitel St. Martin in Minden in seinen Schutz. 

Tivoli 1225 Mai 7. 
Honorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis decano et capitulo sancti Martini Mindensis 
salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur, quod justum est et honestum, tarn vigor 

20* 



156 



equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per soUicitudinem officii nostri ad debitum perducatur effectum. 
Eapropter, dilecti in domino filii, vestris justis postulationibus grato concurrentes assensu personas 
vestras et ecclesiam, in qua divino vacatis obsequio, u. s. w. wörüich mit der vom 6. Mai übereinsim- 
mend. Dat. Tibure non. maii pontificatus nostri anno nono. 

Aus Mac. VII, 2722 (s. XVI) vm Kgl. St-A, Münster. 

Reg. Arch, Ztschr. III, 46 Nr. 42. 

332. 

Honorius HL gewährt allen Besuchern der Paderborner Domkirche am lahrestage ihrer Eifh 

weihung einen Äblass von 40 Tagen. 

1225 nach Itdi 24 bis September. 
Gob, Persona berichtet im Cosmodromium c. 67 (Meibom Sc. /, p. 282) : Ipse (^sc. Honorius III.) 
etiam concessit visitantibus ecclesiam Paderbornensem in anniversario dedicationis ejus 
XL dies indulgentiarum anno X pontificatus sui ad instantiani Bernhardi quarti episcopi 
Paderbornensis in presentia ejus constituti. Falsch ist Bernhardi quarti, denn Bernhard 
IV. kam erst 1228 nach Honorius IIL Tode zur Regierung und war, soweit bekannt, auch 
nie in Rom. Setzt man statt seiner den 1225 bestätigten Bischof Oliver, so stimmt die 
Notiz. Oliver reiste nach seiner Bestätigung zur Kurie und wurde dort vor 1225 September 
27 zum Kardinalbischof von Sabina ernannt. Damach obige Zeitbestimmung. 

333. 

Honorius IIL thsüt dem Domkapitel von Paderborn die Ernennung Olivers zum KardinaU 
bischof von Sabina mit und fordert zur Neuwahl auf. 

Bieti 1225 September 27. 
Capitulo Padeburnensi. 

Cum apostolica sedes ecclesiarum omnium gerens soUicitudinem generalem singularum utilitatibus 
pro loco et tempore studiose providere desideret, prout sibi dominus amministrat, ne, si pro aliis adeo 
intenta sollicitudine versaretur, quod sui quasi negligenter oblita necessitati sue consulere pretermitteret» 
merito posset de minus ordinata redargui caritate, viros electos, quos ad cooperandum sibi cognoscit 
idoneos, frequenter ad se advocat et assumit sie illos honorans, ut nichilominus utiliter provideat 
ecclesie generali. Sane cum magister Oliverius tunc electus vester ad nostram presentiam accessisset, 
nos ipsum, quem fama laudabilis nobis multipliciter commendarat, recipientes ilariter et benigne munere 
sibi consecrationis gratanter impenso ipsum post aliquamdiu apud sedem apostolicam commorantem 
merita virtutum ejus, que prius intellexeramus, probabilibus argumentis. evidenter experti, in consortium 
nostrum admisimus et transtulimus in episcopum Sabinensem, qui, ut speramus in domino, ita serviet 
ecclesie generali ut vestre, tanquam priori sponse dilectionis servet gratiam specialem. Ceterum ne, 
quod absit, ecclesia vestra pro defectu pastoris alicui subjaceat detrimento, universitatem vestram 
monemus et hortamur atque per apostolica vobis scripta mandantes, quatinus convenientes in unuin 
Spiritus sancti gratia invocata provideatis vobis de persona idonea per electionem canonicam in pastorem, 
qui tanto congruat oneri et honori. Verum ne obrependi dolosis vel violentis locus pateat irrumpendi, 
dilectum filium . . de Hersethehusen et . . de Breidelare abbatibus Padeburnensis diocesis nostris 
dedimus litteris in mandatis, ut vos ad electionem canonicam celebrandam moneant propensius et in- 



157 



»ducant. Quare vobis injungimus, ut in electione taliter procedatis, quod ecciesia nuUo dissidio lacere- 

tur nee vos exinde preter dampnum conscientie penam officii vel beneficii sentiatis set potius mereamini 

apud deum et homines de zelo et scientia commendari. Dat. ut supra. § Ulis scriptum est in eundem 

modum. 

Vat. Arch, Regbd, 13 foL 83^ Nr. 36. Die vorhergehende Urk. Nr. 35 an , . archiepiscopo 

et capitulo Neapolitanis hat als Datum: Dat. Reate kalendas octubris (!) anno decimo. 

Die vorhergehenden 9 und die nachfolgenden 10 sind allerdings alle aus dem August oder 

aus der ersten Hälfte des September. 

Potthast, 7486. Dmck bei Schoten zu 1226. 

334. 
Honorius HL befiehlt u. a. den Kreuzpredigern der Kölner und Mainzer KirchenprovinZy 

da der Friede mit dem Kaiser wieder he^* gestellt sei, bei gross und Mein auf lebhafte Unterstüt- 
zung der Kreuzfahrt im künftigen August zu dringen, die Kreuzfahrer seihst aber zur Ausführung 
ihres Vorhabens anzuhalten. Lateran 1227 Januar IL 

„Benedictus deus." — 

Dat. Laterani III idus januarii anno XI. 

Vat. Arch. Regbd. 13 fol. 159 Nr. 457. 
Potthast f 7647. Druck zuletzt Rodenberg^ 334. 

335. 
Honorius HL theilt dem Dompropst und dem Domdechanten sowie demDechunten von St. Peter 

in Mainz mit: Da der von der Verwaltung der Osnabrücker Kirche entfernte ehemalige Elekt 
Engelbert lange beim hl. Stuhl um Gnade demüthig angehalten, habe er in der Weise für ihn ge- 
sorgt, dass der Bischof von Osnabrück jährlich 100 Mark, der von Utrecht 25, der Münstersche 
20, die Äbte von Hersfeld, Fulda und Corvei jeder 10 Mark, in zwei Hälften ihm zahlen, die 
Kapitel von St Johann in Osnabrück, Münster und Verden ihn zum Kanonikus aufnehmen und 
vakante Beneficien ihm verleihen sollten. Er befiehlt ihnen, für Ausführung dieses Mandates zu 
sorgen. Lateran 1227 Januar 11. 

„Quia indignum erat." — 

Dat. Laterani III idus januarii anno VI. 

Vat. Arch. Regbd. 13 fd. 161 Nr. 480. 
PotthaM, 7644. Druck zuletzt Rodenberg, 336. 

336. 
Honorius HL meldet u. a. dem Bischof (WHbrand) von Paderborn, dass er den Kaiser 

Friedrich samt Sohn und Beich unter seinen Schutz genommen habe; er beauftragt ihn auch, gegen 

die damit Unzufriedenen mit Exkommunikation und IfUerdikt einzuschreiten. 

Lateran 1227 Januur 13. 
„Sincera devotio." — 
Dat. Laterani id. januarii anno XI. 

Vat. Arch. Regbd. 13 fol. 160 Nr. 464. 

Potihasty 7649. Rodenberg, 337. 



158 



337. 
Gregor IX. hefieUt dem Dekan, Kantor u. Magister Jo(hannes) der Osnäbrücker Eirche in 
der Streitsache ztvischen dem Erzbischof von Bremen und seinem Suffraganj dem Bischof von 
JRiga (Riensis episcopus), der ihm den Gehorsam verweigere, zu entscheiden. 

Lateran 1227 März 22. 

^Venerabilis frater noster." — 

Dat. Laterani XI kalendas aprilis pontificatus nostri anno primo. 

Or. im Kgl, St.^A. Hannofoer. Bulle aammt Befestigung fehlt. Auf dem Umbug rechts Mar. 

Auf der Rückseite in der Ecke links p. 
Potthast, 7863. 

338. 
Gregor IX. theüt u. a. den Erzhischöfen von Köln und Mainz und ihren Suffraganen mü, 
dass der vom h. Stuhle vorgeschlagene Aussöhnungsvertrag zwischen Kaiser Friedrich IL und den 
Lombarden von beiden Theüen angenommen umrdCy und fordert sie auf ihre Untergebenen zur 
Theünahme an dem bevorstehenden Kreuzzuge des Kaisers oder zur UnterstiUzung der in das k 
Land Ziehenden aufzufordern. Lateran 1227 April 16. 

. . archiepiscopo Coloniensi et sufTraganeis ejus. 

„Noverit vestra fraternitas." — 

Dat. ut supra. 

In eundem modum scriptum est . . archiepiscopo Maguntino et suffraganeis ejus. 

In eundem modum scriptum est . . archiepiscopo Bremensi et suffraganeis ejus. 

In eundem modum scriptum est . . archiepiscopo Treuerensi et suffraganeis ejus. 

In eundem modum scriptum est . . archiepiscopo Magdeburgensi et suffraganeis ejus. 
Vat.-Arch, Regbd, 14 fol. 5v Nr. 3t 

Gedr. (mit Ausnahme des in eundem modum) bei Rodenberg^ Nr. 352 mit Datum: Data (!) 
Laterani XVI. kal. aprilis [anno primo]. — Im Registerbd. 14 unter den Urkunden des 
ersten lahres Gregor IX folgen auf fol, 5 und 6 von Nr, 28 — 33 sich 6 Urkk. über die^ 
selbe Angelegenheit (Rodenberg Nr, 349 — 354), von denen nur die erste das Datum trägt: 
Dat. Laterani XVI kal. aprilis. Dieses ist für 1227 irrig, da Greg, erst am 19. Man ge- 
wählt wurde, — Wahrscheinlich ist statt aprilis zu lesen maii, da die erste wieder datirts 
Urk, auf fol. 6v Nr, 38 (Potth, 7886) das Datum XVI kal. maii trägt. Vgl, zu dieser 
Sachte noch Rodenberg S, 266 Anm, 1, 

339. 

Gregor IX. nimmt KL Schiidesche mit all seinen Besitzungen in seinen Schutz. 

Lateran 1227 April 30. 
„Justis petentium." — 
Dat. Laterani II kalendas maii pontificatus nostri anno primo. 

Or. im Kgl, St,-A, Münster, Bulle an rothgelben Seider^ddeny Diekamp^ Tafel Nr. 31. Gregorius 

verL Schrift, Auf der Rückseite eine Lilie. 
Druck Westf. Urkb, IV, 153. Statt possidetis und poteritis ist zu lesen possidet und poterit 



159 



340. 
Gregor IX. nimmt das KI. auf dem Berge bei Herford in seinen Schutz. 

Lateran 1227 April 30. 

Gregorius servus servorum dei dilectis in Christo filialibus . . decane et conventui monialium mo- 
nasterii montis Heruordie salutem. Justis petentium u. 8. w. Das Folgende stimmt mit der an demselben 
Tage ßir Stift Schüdesche ausgestellten Bulle Gregors IX. wörtlich überein. (Vgl, vorh. Nr,) Dat. Laterani 
II kalendas maii pontificatus nostri anno primo. 

Or. im llerzogl, Braunschw. Landes-Havptarchiv zu Wol/enbüttel. Bulle an gelbrothen Seiden^ 
fäden^ Diekamp^ Tafel Nr, 31, 

341. 

Ein an der Kurie ausgestelltes Zetigniss, dass der Kleriker Mauricius dem Dominikanerorden 
nicht angehöre. Anagni 1227 Juni 28. 

In nomine domini nostri Ihesu Christi amen. Cum Mauricius clericus a quibusdam fratribus predica- 

toribus *), quod ordinem professus fuisset eorundem, ipse, qui hoc inficiabatur omnino, cupiens 

in hac parte p ri fame sue pariter et saluti ad apostolicam sedem accessit et a domino papa 

nos Johannem dictum Sp(at?)am cappellanum suum super hoc dari sibi optinuit auditorem. Verum cum 
ad petitionem prefati clerici fratrem Jordanum magistrum predicti ordinis citaverimus coram nobis, idem 
Mauricius absolvi ab indebita predictorum fratrum infamatione ac denuntiari bone fame, cum nullam 
professionem in eorum ordine fecerit aut ipsorum susceperit habitum, a nobis cum instantia postulavit. 
Lite igitur per eiusdem responsionem magistri coram nobis legitime contestata auditis et intellectis, 
<jue tam ab (eo)dem clerico quam a magistro prefato fuere proposita coram nobis, recepto ... m ab ipso 
clerico corporaliter ex habundanti iuramento, quamvis ad prestandum ipsum non teneretur de iure, 
quod videlicet non meminit se aUquo tempore in ordine predicto professionem fectsse, habito pruden- 
tium virorum consilio, auctoritate domini pape sepefatum clericum ab impetitione et infamatione pre- 
dictorum fratrum per difßnitivam sententiam absolventes pronuntiamus eum ad regulärem observan- 
tiam non teneri. Ad maiorem huius rei evidentiam et cautelam presentes litteras prelibato clerico de- 
dimus nostri sigilli munimine roboratas. Dat. Anagnie IUI kalendas julii pontificatus domini Gregorii 
pape noni anno primo. 

a) ein Wort zu ergänzen wie accusaretur. Das Or, ist an mehreren Stellen stark abgeblättert. 

Or. im Kgl, St,-A. Münster, Pergannent und Schrift der päpstlichen Kanzlei, angehängtes Siegel 
ausgeschnitten, Mauricius ist wohl identisch mit dem mehrfach genannten (vergl. Dieka/mp 
in Mitth. des osterr, Instituts 3, 600 f.) Paderbomer Prokurator Mauricius, 

Reg. Westf, ürkb, IV, 154, 

342. 

Gregor JX beauftragt den Propst, Dechanten und Thesaurar der Domkirche zu Paderborn 

die Bestimmungen, unter denen ehemals Erzbischof Philipp von Köln die alte Pfarre zu Soest in 

sechs Pfarreien aufgelöst hatte, in VoUzug zu setzen. 

Anagni 1227 August 13. 
Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . preposito, . . decano et . . thesaurario 
Padeburnensibus salutem et apostolicam benedictionem. Ea, que pro ecclesiarum utilitatibus provide 



160 



statuuntur, firma debent et illibata persistere, et ne cuiusquam presumptione temeraria violentur, apo- 
stolico sunt muniinine roboranda. Ex parte siquidem dilectonun filiorum . . decani et capituli Susa- 
tiensium fuit propositum coram nobis, quod, cum olim in oppido Susatiensi tan tum una ecclesia parro- 
chialis existeret et usque adeo faciente domino populus auctus esset in eo, quod ab uno pastore sine 
animarum periculo regi non posset, bone memorie P(hilippus) Coloniensis archiepiscopus loci diocesanus cum 
capituli sui et . . decani et capituli predictorum assensu preter illam quinque parrochiales ecclesias 
fieri fecit in oppido supradicto et populum juxta numerum ecclesiarum divisit ipsos certis terminis 
distinguendo, quibusdam statutis super reverentia conventuali ecclesie ab aliis impendenda de predicto- 
rum consilio salubriter ordinatis, que dicti decanus et capitulum auctoritate petierunt apostolica confir- 
mari. Ideoque discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus eadem statuta, sicut pro- 
vide secundum deum noveritis ordinata, faciatis auctoritate nostra, sicut justum fuerit, inviolabiliter obser- 
vari contradictores per censuram ecclesiasticam appellatione postposita compescendo. Quod si non 
omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo vestrum ea nichilominus exequantur presentibus posl 
triennium minime valituris. Dat. Anagnie idus augusti pontiflcatus nostri anno primo. 

Or. im Kgl, St^A, Müfister, BiUle an Ilanfschnur^ Diekampy Tafel Nr. 31, Auf dem Umbug 

rechts astor. At^ der Rückseite Bertoldus. 
Potthasty 8010a— 26180. Druck Seibertz^ Quellen d^« Weatf Gesch. II, S. 467 (nach Abschnfi 

Kindlingers) und Urkb. /, 184 nach Transsumpt van 1229. 

343. 
Gregor IX. befiehlt den Kirchenfürsten der ganzen Wdt, ihre Gläubigen anzuhalten, dass sie 
die Predigten der Dominikaner besuchen und bei ihnen beichten; sollte einer von diesen aus seinem 
Missionsamte Gelderwerb machen, so möchten sie ihn als Betrüger gefangen nehmen ufid bestrafen. 

Lateran 1227 Deceniber 2. 
„Quoniäm habundavit iniquitas." — 
Dat. Laterani IUI nonas decembris pontiflcatus nostri anno primo. 

Transsumpt des Bischofs Heimlich L von Uildesheim (1246 — 1257) ausgefertigt ^in nostro capi- 
tulo tempore synodi," im Kgl. St-A. Münster. Dieses von Wilmans Westf. ürkb. IV, 
155 (Arch. Ztschr. III, 45 No. 43) als ungedruckt bezeichnete und im Auszug mitgetheilte 
Privileg ist unter anderem Datum häufig gedruckt: Potthast, 7896, 8043, 8349, 9306, 9808. 
Für die Dominikaner in Warburg vmrde dasselbe ausgefertigt unter obigem Datum und 1229 
Juli 13. 



344. 

Chregor IX. bestätigt Kl. Scheda das Paironat in Mengede. 

(1227) Deceniber 15. 
Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis preposito et conventui ecclesie de Schede 
Premonstratensis ordinis Coloniensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Justis petentium 
desideriis dignum est nos facilem prebere consensum et vota, que a rationis tramite non cüscordant, 
eflfectu prosequenti complere. Ea propter, dilecti in domino filii, vestris justis postulationibus grato con- 
currentes assensu *) jus patronatus ecclesie in Mengede, quod ex concessione nobilis viri J(onathe) 
domini de Ardea, qui patronatum ipsum in dicta ecclesia obtinebat, archiepiscopi Coloniensis diocesani 



161 



accedente consensu canonice proponitis vos adeptos, sicut illud juste ac pacifice obtinetis, vobis et per 
vos ecclesie vestre auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. NuUi 
ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmaüonis infringere vel ei ausu temerario con- 
traire. Si quis (autem hoc attemptare) presumpserit ^), indignationem omnipotentis dei et beatorum 
Petri et Pauli apostolorum (ejus se noverit incursurum). Datum (Laterani) ^) XVIII kalendas januarii 
pontificatus nostri anno (primo) ^). 

a) SU ausrcuHrt; noch sichtbar. — b) im Text contempserit, am Rande pres. — c) Von etira» später er Hand. — 
d) van jüngerer Hand. 

Abschrift s. XVI im Kgl. St.-A. Münster Msc. Vlly 6116 fol. 140. An Stelle der eingeklam- 
merten Worter des ScfdussscUzes ßnden sich wie in der Datumszeile StfHcfie; jene sind ergänzt 
aus der BuUe Honorius III. van 1222 Januar 4 (oben Nr. 298), ayrf welche schon am Rand 
eine gleichzeitige Hand aufmerksam macht; eine etwas spätere Hand setzte an den Rand: La- 
terani, eine jüngere primo. 

Reg. Arch. Zuchr. III, 45 Nr. 44. 

345. 

Gregor IX. befiehlt den Bischöfen (Konrad) von Hildesheim und (Konrad) von Minden, dem 
dem römischen Stuhl unmittelbar unterstellten Kl. Hdmershausen auf sein Ansuchen das Chrisma 
und das h. Od mitzutheüen sotme andere bischöfliche Funktionen dort auszuüben. 

Lateran 1227 December 16. 

' „Sicut intelleximus." — 
Dat. Laterani XVIII kalendas januarii pontificatus nostri anno primo. 

Or. im Kgl. St.-A, Marburg. Bulle an Hanfschnur, Diekamp, Tafel Nr. 31. Auf dem Umbug 

rechts be (f). In der Mitte oben renovatur. R. eidem (f) y (?J (Diekamp). 
Im Druck Westf.ürkb.IVy 156 zu korrigiren ZA fratribus . . Ildesemensi. -Z. 2 Helwardeshuon. 
Z. 3 ejus . . abbas. Vgl, die gleichlautende Bulle Honorius III. von 1223 October 7. 

346. 
Gregor IX. verleiht denen, die zur Bestaurirung der Paderbomer Kirche beitragen, einen 

Ahlass von 20 Tagen. (1227—1241). 

Gobelin Person berichtet in seinem Cosmodromion (Buch VI, cap. 67 Meibom^ Ss. rer, Germ. Ij 
p. 282) zunächst über den Ablass bei besonders feierlicher Begehung des Festes Maria Ver- 
kündigung; diese BuUe habe ich im Vat. Arch. gefunden. (Vgl. unten unter 1233 Januar 
17). Dann fährt er fort: Item concessit porrigentibus manum adjutricem ad reformatio- 
nem ejusdem ecclesie XX dies indulgentiarum, quia casu cigusdam turris ipsius in parte 
destructa fuit, ita quod necessarium erat quatuordecim testudines ejus reformari. 

Vgl, Ztschr. f. Gesch. u, A. Westfalens 39, 2, 69. 

347. 
Gregor IX. erlässt ein Ma/ndat in der Streitsache bezüglich der Münsterschen Stadtgräben. 

(1227—1241). 
Die Stelle im Münsterschen Domkopiar (St.-A. Münster Msc. I, 1 p. 240 lautet: Est rescriptum 

Gregorii pape noni ad episcopimi Monasteriensem ad procedendum in negotio super 

fossatis urbis. 
Druck Westf. Urkb. III, 240. Vgl. daselbst Nr. 751 und Msc. I, p. 355. 

Westf. Urk.-Biicb. V. 21 



162 



348. 
Gregor IX. nimmt KL Levem mit Personen und Gütern in seinen Schutz, 

Lateran 1228 Januar 23. 
Gregoriüs episcopus servus serrorum dei dilectis in Christo filiabus . . abbatisse ac conventui de 
Leueren Cisterciensis ordinis salutem et apostolicam benedictionem. Sacrosancta Romana ecclesia 
devotos et humiles fUios ex assuete pietatis officio propensius diligere consuevit, et ne pravorum homi- 
num molestiis agitentur, eos tamquam pia mater sue protectionis munimine confovere. Ea propter, 
dilecte in domino filie, vestris iustis postulationibus grato concurrentes assensu personas vestras et 
locum, in quo divino estis obsequio mancipate, cum omnibus bonis, que impresentiarum rationabiliter 
possidet aut in futurum iustis modis prestante domino poterit adipisci, sub beati Pelri et nostra pro- 
tectione suscipimus. Specialiter autem terras, possessiones, redditus ac alia bona vestra, sicut ea omnia 
juste ac pacifice possidetis, vobis et per vos monasterio vestro auctoritate apostolica confirmamus et 
presentis scripti patrocinio conununimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre 
protectionis et confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare 
presumpserit indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit 
incursurum. Dat. Laterani X kalendas februarii pontificatus nostri anno primo. 

Or, im Kgl, St-A. Münster. Bulle an roihgelben Seidenfäden, Diekamp^ Tafel Nr, 31. Avf dem 

Umbug rechts Goz (?^. Auj der Rückseite rechts oben: Con. Gregoriüs verl, Schriß. 
Reg. Arch, Zeitschr, Uly 45 Nr, 46. 



349. 

Gregm' IX. fordert die Christgläubigen zum Bestich der Kirche der h. Pusinna in Herford 

■am Feste derselben auf und verleiht allen Besuchern am Festta^gCj VigUie und am Tage nach dem 

Feste der Heiligen einen Ahlass von 40 Tagen. 

Bieti 1228 Mai 7. 
„Quoniam, ut ait apostolus.** — 

Dat. Reate non. maii pontificatus nostri anno secundo. 

Or. im Kgl. St.-A. Münster. Bulle an rothgelben Seiden/äden^ Diekampj Tafel Nr. 31. A^ 

dem Umbug links P. Impetrant auf der Rückseite oben links + frater Bernardus. 

Reg. Arch. Ztschr. III, 46 Nr. 47. Druck Westf. ürkb. IV, 162. 



350. 
Gregor IX. beauftragt Genannte die gegen den Grafen (Otto) von Teklenburg wegen der Er- 
mordung des Erzbischofs (Engelbert) von Köln ausgesprochene Exkommunikation zu erneuern und 
auch auf seine Anhänger auszudehnen. 

Perugia 1229 Februar 1. 

Gregoriüs episcopus servus servorum dei dilectis filiis msgoris ecciesie et . . sancti Gereonis 
Cioloniensis et Bunnensis Goloniensis diocesis prepositis salutem et apostolicam benedictionem. Vene- 
rabiUs frater noster . . Goloniensis archiepiscopus transmissa nobis peticione monstravit, quod, cum 
nobilis vir . . comes de Tichelburg Osnaburgensis diocesis pro interfectione bone memorie . . predeces- 
soris ejusdem archiepiscopi sit per felicis recordationis . . Portuensem episcopum timc apostolice sedis 



163 



legatum excommunicationis sententia innodatus, que postmodum per delegatos apostolice sedis sollemp- 
niter publicata mandata fuit firmiter observari, dictus comes eam pertinaciter vilipendens ad mandatiun 
ecclesie redire non curat et fultus potelicia suorum complicum et fautorum non potest seculari brachio 
coherceri. Ne igitur inpenitenti faventes pretereant impuniti, discretioni vestre per apostolica scripta 
mandamus, quatinus latam in eundem comitem sententiam renovantes in complices et fautores ipsius 
censuram similem promulgetis et faciatis eam appellatione remota usque ad satisfactionem condignam 
firmiter observari. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo vestrum ea nichilominus 
exequantur. Dat. Perusii kal. febniarii pontificatus nostri anno secundo. 

Afi8 Tranasumpt der Beaufrragteny gerichtet an den Bischof Konrad von Osnabrück im Domr- 
archiv zu Osnabrück, 

Inkon^ekter Druck Moser IVy 146, Fehlt bei Potthast, 

351. 
Gregor IX. gestattet dem Osnabrücker Domthesatirar Johannes noch ein Beneficium zu übernehmen. 

Perugia 1229 März 2. 

Johanni thesaurario ecclesie sancti Johannis Osnaburgensis. 

Tue devotionis precibus inclinati auctoritate tibi presentium concedimus dispensando, ut preter 

illa beneficia, que nunc obtines, adhuc uniun beneficium, si tibi canonice offeratur, constitutione non 

obstante concilii generalis recipere libere valeas ac retinere licenter. NuUi ergo etc. nostre dispensa- 

tionis et concessionis infringere. Si quis autem etc. Dat. Perusii sex nonas martii pontificatus nostri 

anno secundo. 

Vat Arch. Regbd, 14 fol. 101 Nr. 89, 

352. 
Gregor IX. fordert alle Kirchenfürsten auf das Volk zwm Beswih der Predigt und zum 

Seichten bei den Dominikanern anzuhalten; sollte einer von den Mönchen aus seinem Mission^- 

amte Gelderwerb machen, so möchten sie ihn als Beträger gefangen nehmen und bestrafen, 

Perugia 1229 Juli 13. 
„Quoniam habundavit iniquitas." — 
Datum Perusii III idus julii pontificatus nostri anno tertio. 

Transsvmpt des Abtes Johannes von Helmershausen, des Paderbomer Dcmdechanten Werner und des De- 
chanten Reinbold von Fritzlar aus der zweiten Hälfte des 13 Jh, Dasselbe Privileg wie 
Nr. 343, nur das Datum ist geändert. 
Reg. Arch, Ztschr, III, 46 Nr, 48. 

353. 
Gregor IX. schreibt u. a. den Erzbischöfen und Bischöfen der Kölner und Mainzer Kirchen- 
provinz über den Bund Friedrich II. mit den Saracenen und über sein Betragen in Akkon. 

Perugia 1229 Juli 18. 
„Inter alia flagitia." — 

Dat. Perusii XV kalendas augusti pontificatus nostri anno tertio. 

Unter den: In eundem modum scriptum est — . . Coloniensi archiepiscopo et suffraganeis ejus — 
• . Maguntino archiepiscopo et suffraganeis ejus. 
VaL Arch, Regbd. 14 fol, 131 Nr. 38. 
Potthast, 8431. 

21* 



164 



354. 

Gregor IX. beauftragt Genannte die Klagesache des Kl. Ölinghausen gegen den Edlen S 

von Arnsberg (?) u. a. zu untersuchen. 

Perugia 1229 September 12. 

Gregorius episcopus servus servonim dei dilectis filiis scolastico, cantoii et magistro H. canonico 
Susatiensibus Coloniensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Dilecti filii prior et conventus 
sancte Marie in Olinghusen nobis conquerendo monstrarunt, quod nobilis vir H. (?) de Amesberg et 
quidam alii Coloniensis, Monasteriensis et Paterburnensis diocesum super terris, possessionibus et rebus 
aliis iniuriantur eisdem. Ideoque discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatenus partibus 
convocatis audiatis causam et appellatione remota fine debito tenninetis facientes, quod decreveritis, 
per censuram ecclesiasticam firmiter observari. Testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia, odio 
Tel timore subtraxennt. per censuram eandem appellatione cessante cogatis veritati testimonium per- 
hibere. Quod si non omnes bis exequendis potueritis interesse, duo vestrum ea nichilominus exequan* 
tur. Datum Perusii II idus septembris pontificatus nostri anno tertio. 

Abschnft sec. XVIII, im KgL St.-A. Münster, Reg. Arch. Ztschr. III^ 46 Nr. 49, 

355. 

Gregor IX. bestätigt dem Osnabrücker Domkapitel den Besitz der von dem Edlen Hi&rmann 

von Blankena angekauften Vogtei der Osnabrücker Kirche. 

Perugia 1229 October 20. 

Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . decano et capitulo Osnaburgensibus salutem 
et apostolicam benedictionem. lustis petentium desideriis dignum est nos facilem prebere consensum, 
•et Vota, que a rationis tramite non discordant , eflfectu prosequente complere. Eapropter , dilecti in 
domino filii, vestris justis postulationibus grato concurrentes assensu advocatiam ecclesie vestre, quam 
a nobili \iro Hermanno de Blankena cum redditibus et pertinentiis suis asseritis vos emisse, sicul eam 
juste et pacifice possidetis, vobis et per vos eidem ecclesie auctoritate apostolica confimamus (!) et 
presentis scripti patrocinio communimus. Nuil^ ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre con- 
firmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, 
indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incursurum. 
Dat. Perusii XIII kalendas novembris pontificatus nostri anno tertio. 

Or. im Domarchiv zu Osnabrück. Bulle an grünrothen Seider^ddeny Diekamp, Tafel 32, A^ 
dem ümbug rechts alef . Oben in der zweiten Hälfte cor zweimal durchstrichen. Auf der 
Rückseite G mit Verschnorkelung. Gregorius verl. Schrift. 

Druck Moser, IV, 288. Fehlt bei PaiOuist. 

356. 

Bischof Konrad von Minden bittet Papst Gregor JX um Bestätigung einer Genossenschaft 

von nicht inkorparirten Cistercienserinnen. 

(Um 1229.) 

Sanctissimo patri ac domino Gregorio summo pontifici G(onradus) dei gratia Mindensis ecclesie 
episcopus cum debita obedientia et reverentia pedum oscula beatorum. Giun plurima sint cenobia 



165 



dominarum ordinis Cisterciensis in Alamannia eidem ordini nondum adhuc incorporata, vel a sede 
apostolica talis ordo sit confirmatus, supplicamus sanctitati vestre, ut ordinem talium dominarum, cum 
ordinem Cisterciensium *) observent licet non incorporate, dignemini vestra auctoritata confirmare. 

a) korr. aus Cisters. 

Or, im Kffl, St-A. Münster. An Pergamentstreifen in weissem Wachs plattgedrücktes rundes 
Siegel des Bischofs wie Abbildung Westfäl. Siegel 11, Taf, 54 Nr. 2. Mit Rücksicht auf 
das Schreiben Bischof Gotschalks von Ratzeburg (1229 — 1235), das doch wohl gleichzeitig 
mit diesem abgesandt wurde, kann obiges nicht vor 1229 datirt werden. Andererseits, da es 
sich wahrscheinlich um Kl. Levem handelt, in dessen Archiv beide Schreiben im Or. sich 
vorfinden, ist eine spätere Zeit als 1229 auch unwahrscheinlich. Vgl. Nr. 348. 

357. 

Bischof Gotschdlk von Batzeburg richtet an Papst Gregor IX. dieselbe Bitte wie Bischof 

Konrad von Minden. (Vgl. vor. Nr.) 

(Um 1229.) 

Sanctissimo patri ac domino Gregorio summo pontifici G(odescalcus) dei giatia Raceburgensis 
episcopus u. s. w. (wortlich toie die Urk. von Bischof Konrad v, Minden; nur noch zynischen cum und 
ordinem: nichilominus.) 

Or. im Kgl. St.^A. Munster. An Pergamentstreifen in weissem Wachs spitzooales Siegel des Bi- 
schofs^ sitzende Oestalt mit Stab. 

358. 

Gregor IX. heMtigt dem Bomdechanten (Gotfried) die vom (Luddf) Bischof von Münster 

^egen der geringere Einkünfle der Bomdechanei mit Genehmigung des Bomkapitels vorgenommene 

JEinverleibung der Kirche zu Bocholt in die genannte Bechanei. 

Lateran 1230 April 3. 
„lustis petentium." — 
Dat. Laterani IIP nonas aprilis pontificatus nostri anno quarto. 

Msc. /, / p. 371 im Kgl. St.-A. Münster. 
PoUhast, 8575. Brück Westf. Urkb. III, 269. 

359. 

Grregar IX. bestätigt dem Bomkantor die vom Bischof (Luddf) von Münster wegen der 

geringen Einkünfle seines Amtes mit Genehmigung des Bomkapitels vorgenommene Einverleibung 

der Kirche zu Albersloh (Alberteslon) in die Bomkantorei. 

Lateran 1230 Äprü 3. 
,,Iu8tis petentium." — 
Datum Laterani IIP nonas aprilis pontificatus nostri anno quarto. 

Msc. /, 1 p. 372 im Kgl. St.-A. Münster. 

Potthast, 8576. Bruch Westf. Urhb. III, 270. 



166 



360. 

Gregor IX. verleiht aüen Gläubigen der Mainzer Provinz^ welche dem Bischof (Kanrad) van^ 
Hüdesheim, der seine tJieUweise Mnsturz drohende KirchCj besonders das kupferne Dach dersdbeny 
wieder aufzubauen wünscht^ hiäfreich beispringenj einen Äblass van 20 Tagen. 

Lateran 1230 Mai 9. 

Or. im Kgl. St.-A. Hannover. Bulle und Befestigung fehlen. Auf dem ümbug rechts P. Ä 
der Mitte oben: Frater Guala precepit. Auf der Rückseite Ildensem mit + darüber. In der 
Ecke links klein S oder G. Gregorius verL Schrat. 

Druck Dobner, Urkb. der Stadt Eildesheim /, 111. 



361. 

Gregor IX. theiU dem Paderbomer Domkapitel mit: Nach seinem Schreiben habe Bruder 
Sermcmn Hoter , früherer Praeceptor des Deutschordenshauses in DeutschUmdj dem verstorbenen Kar-- 
dinoMschof von Sabina und damaligen Paderbomer Bischof Oliver 65 und ein viertel Mark Silber 
in San Germano bei Empfangnahme der Begcdien geliehen. Dieses Geld hätten sie durch den dar 
maligen Paderbomer Karumikus Ä. nach dem Zeugniss der Dominikaner in Bologna bei dem 
Bankier l/hich (und Brüder) daselbst deponirt zur Übergabe an das genannte Haus. Aber nach 
Bericht des Deutschordensmeisters Hermann (von Salza) sei von diesem Bankier das Geld beiden 
Bologneser Kaufleuten Thomas und Bartdomeo Pfincipi hinterlegt u^orden^ und diese wollten es 
nicht herausgd>en, weil nach ihrer Aussage das Geld im Namen der Tempelherren bei ihnen auf- 
bewahrt werde. Gregor fordert das Kapitel auf dem deutschen Orden Genugthuung zu verschaffen^ 
undrigenfaUs sollten sie durch den Scholaster und die Kanoniker Heinrich und Meinard von Hüdes- 
heim dazu angehalten werden. Lateran 1230 Mai 10. 

„Per vestras nobis litteras." — 

Dat. Lateran! VI idus martii pontificatus nostri anno quarto. 

Or. m Kgl. St.-A. Münster. Bulle an Harrfschnury Diekümp^ Tafel Nr. 32. Prokurator in der 
Ecke oben rechts ad Mauricius, Andreas. Rasur oben in der Mitte. Auf der Rückseite 
Sancta + Maria. 

Druck West/. Urkb. /F, 175. Reg. Arch. ZUchr. III, 46 Nr. 50. 



362. 

Gregor IX. befiehlt dem Propst von St. Maria ad Gradus und den Dekanen von St. Peter 

und St. Victor in Mainz, die entgiUtige Sentenz des Mainzer Dompropstes zu Gunsten des Stiftes 

Schüdesche gegen den Paderbomer Kanoniker Heinrich (von Schwalenberg) wegen der Propste in 

Schüdesche, die auch der Dekan von St. Maria ad Gradus und seine Mitrichter bestätigt hätten, 

zur Ausführung zu bringen. Lateran 1230 Mai 24. 

„Supplicarunt nobis." — 

Dat. Laterani Villi kalendas junii pontificatus nostri anno quarto. 



167 



Or, im Kffl. St-A. Münster, Btdle an HanfBchnur, Diekampy Tafel Nr, 32. Auf dem Umbug 
rechts m. Auf der Rückseite dominus deus et beatus Johannes cooperentur. Darunter 
abbatisse de Frenkenhorst. 

Druck Westf, ürkb. IV, 178. Reg. Arch, Ztschr, III, 46 Nr, 51. 

363. 

Gregor IX. bestätigt dem Kl. Ölinghausen die ihm vom Kl. Deutz geschenkten Einkünfte. 

Lateran 1230 Deceniber 23. 

Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis flliis . . priori et conventui monasterii in 

Olinchuseii salutem et apostolicam benedictionem. Sacrosancta Romana ecclesia devotos et humiles 

filios ex assuete pietatis officio propensius diligere consuevit, et ne pravorum hominmn molestiis agiten- 

tur, eos tanquam pia mater sue protectionis munimine confovere. Ea propter, dilecti in domino filii, 

vestris justis precibus inclinati personas vestras et locmn, in quo diWno estis obsequio mancipati, 

cum Omnibus bonis, que impresentiarum rationabiliter possidet aut in futurum justis modis prestante 

domino poterit adipisci, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus. Specialiter autem redditus 

annuos ab . . abbate ac conventu Tuiciensibus vobis et mortasterio vestro pia liberalitate concessos ac 

alia bona vestra, sicut ea omnia juste ac pacifice possidetis, vobis et per vos eidem monasterio vestro aucto- 

ritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio conmiunimus. Nulli ergo omnino hominum 

liceat hanc paginam nostre protectionis et confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. 

Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli 

apostolormn ejus se noverit incursurum. Dat. Laterani X kalendas januarii pontiiicatus nostri anno 

quarto. 

Or, im Kgl, St,-A. Münster, Bulle an rothgelben Seidenfdden^ Diekamp, Tafel Nr, 32. 

Auf dem Umbug rechts b- a. Auf der Rückseite hpunktirt, Gregorius verl. Schnft. 

Reg. Arch. Ztschr, III, 46 Nr. 52. 

364. 

Graf Otto von Baven^erg bittet Papst Gregor IX, seinen Bruder Ludwig, der mit ihm dem 

Kl. Clarholz einen Hof verkauft habe und jetzt um dessentwülen das Kloster belästige^ zur Buhe zu 

weisen. (Vor 1231 Aprü 17.) 

Sanctissimo patri' ac reverendissimo domino Gregorio dei gratia sancte Romane sedis summo pon- 
tifici O(tto) humiUs fiUus in Vlotowe dictus comes debitam et filialem in onmibus reverentiam. Cum 
vestra, pater sancte, tam ex officio quam ex paternitatis debito sit precipua et precipue maxima om- 
nium sollicitudo ecclesiarum, vestre potissimmn in suis necessitatibus et angustiis defensionis exoptant 
patrocinium non solum ecclesie set et ecclesiarum filii et persone, cum tempora pessima et hominum 
nima (!) malicia et eorum, qui sub armis Christi militant, multifaria sint tam in temporalibus quam in 
spiritualibus pericula. Cmn igitur sana sciam fide, quod mihi in anime proveniet remedium, si quid 
ex me vel per me alicui ecclesie provenerit beneficium, coram vestra(!), pater sancte, in veritate, que Chri- 
stus est, de conscientia pura et fide non ficta protestor et presentium testimonio significo, quod Lude- 
wicus comes de Rauenesberg frater mens et ego benevola et pari voluntate et unanimi consensu Clahol- 
tensi vendidimus ecclesie curiam in Eislere et Frigidam curiam et ab omni jure, quod in eisdem curiis 
habuimus vel habere potuimus *), recessimus et in manus prepositi ejusdem ecclesie et domini Osna- 



168 



burgensis episcopi simul resignavimus. Et quia frater meus iam dictus comes iam dictam in eisdem 
prediis gravat ecclesiam, rogo et supplico, quatinus ecclesiam xnisericorditer respiciatis et fratrem meum 
a tali malicia compescatis. 

a) über der Zeile, 

Or, im FürsÜ. Archiv in Rhedet. Brtu:hstück des ReitersiegeU hängt am Pergamentatreifen an 
(Diekamp). Eine genauere Datirung nur nach der folgenden Nummer möglich. 

365. 

Gregor IX. beauftragt die Bischöfe (Ludolf) von Münster (Engelbert) von Osnabriick und den 

Domdechanten von Osnabriick in der Streitsache des Kl. Qarholz mit GrafLudtvig von Mavend^erg 

zu entscheiden. Lateran 1231 Äprü 17. 

Gregorius episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus . . Monasteriensi et . . Osnabur- 
gensi episcopis et dilecto filio . . decano Osnaburgensi salutem et apostolicam benedictionem. DUecti 
filii . . prepositus et conventus monasterii de Glaolte Premonstratensis ordinis sua nobis petitione mon- 
strarunt, quod, cum nobilis vir L(udewicus) comes de Rauenesberch Osnaburgensis diocesis contra ipsos 
super quibusdam possessionibus decimis et rebus aliis ad . . abbatem de Hersuedehusen et ejus coUe- 
gas litteras apostolicas impetrasset, iidem sentientes indebite se gravari nostram audientiam appella- 
runt, quormn appellationi dicti judices humiliter detulerunt. Quocirca discretioni vestre per apostolica 
scripta mandamus, quatinus, si est ita, in eadem causa juxta priorum continentiam litterarum appella- 
tione remota ratione previa procedatis, alioquin partes ad priorum judicum remittatis examen impe» 
trautes in expensis legitimis comdempnantes. Testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia, odio Tel 
timore subtraxerint, per censuram ecciesiasticam cessante appellatione cogatis veritati testimonium per- 
hibere. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo vestrum ea nichilominus exequan- 
tur. Dat. Laterani XV kalendas maii pontificatus nostri anno quinto. 

Or. im Fürstl. Archiv in Rheda. Dulle an Hanfachnur Diekamp, Tafel Nr. 33. Auf dem üwr 

bug rechte pa (fe ?). 
Reg. Arch. Ztschr. Uly 46 Nr. 63. 

366. 
Gregor IX. nimmt Kl. Clarholz mit aUen seinen namentlich aufgeführten Gutem in s^nen 

Schutz und bestätigt dessen Privilegien. 

Lateran 1231 Äprü 26. 

Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis preposito monasterii de Glaholte ejusque 
fratribus tam presentibus quam futuris regulärem vitam professis in perpetuum. Religiosam vitam eli- 
gentibus apostolicum convenit adesse presidiimi, ne forte cuiuslibet temeritatis incursus aut eos a pre- 
posito rerocet, aut robur, quod absit, sacre religionis infringat. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris 
justis postulationibus clementer annuimus et monasterium de Glaholte, in quo divino estis obsequio 
mancipati, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. 
In primis siquidem statuentes, ut ordo canonicus, qui secundum deum et beati Augustini regulam atque 
institutionem Premonstratensium fratrum in eodem monasterio institutus esse dinoscitur, perpetuis 
ibidem temporibus inviolabiliter observetur. Preterea quascumque possessiones , quecumque bona 
idem monasterium impresentiarum juste ac canonice possidet aut in futurum concessione pontifi- 



169 



cum, largitione regum vel principum, oblatione fidelium seu aliis justis modis prestante domino po- 
tent adipisci, firma vobis vestrisque successoribus et illibata permaneant. In quibus hec pro- 
priis duximus exprimenda vocabulis. Locum ipsum, in quo pi'aefatum monasterium situm est, cum 
Omnibus pertinentiis suis, ecclesiam de Claholte, ecclesiam de Belen cum decanatibus suis, eccle- 
siam de Letthe, decimas, quas habetis in Dunnicnhusen (!), in Holtheim et Aldendorp , decimas de 
Greuene, de Hutinchusen, de Quenehorn et de Kudincdorp et de Ostclaholt, decimas in Ha- 
uechorst et in Greuinchusen , decimas, quas habetis in Elslere et in Spenikenberg cum aliis decimis 
minutis et denariorum reditibus, in Claholt curtim orientalem cum decima, novam curtim cum decima, 
curtem in occidente cum decima, curtem in Horst cum decima, mansum in Miricacum decima, curtem 
Tideking cum decima, curtem Viscinc, mansum in Velthus, mansum in Ostclaholt, mansum in Vorn- 
holte, mansum in Beleholte, in Lette curtem unam et mansos quinque, curtem in Honbrinke, curtem, 
que dicitur frigida curia, mansum in Wresburdorpe, in Kudincdorpe curtem, que dicitur Bigenchof, et 
curtem, que dicitur nova curia, et duos mansos, in Vilemerincdorp mansos tres, mansum in Hohorst, 
mansum in Rokeslo, mansum in Gunnewic, mansum in Duninchusen, mansum in Luterbeke, curtem in 
Isenchove, mansum in Purselincdorpe, mansum in Tuchtorp, mansum in Hedoluinchusen, mansmn in 
Eclo, mansum Todenbosche, mansum in Werle, curtem in Graflo cum decima, curtem in Darphorn, 
curtem in Elslere, redditus salis in Werle, in Ginunethe curtem unam cum decima, molendinum et 
mansos duos, curtem in Sandendorp cum decima et mansum unum, mansum in Hanmienheim, curtem 
in Gropelinge, mansum in Wchtorpe, curtem in Versmelle, in Belen curtem et mansos tres, in Rupenlo 
mansum unum, in Huttinchusen molendinum et duos mansos, in Udelichusen mansos quatuor, in 
Wllenho mansos tres, et alias terras cullas et incultas cum omnibus pertinentiis suis. Sane novalium 
vestrorum, que propriis manibus aut sumptibus Colitis, de quibus aliquis hactenus non percepit, sive 
de vestrorun\ animalium nutrimentis nuUus a vobis decimas exigere vel extorquere presumat. Liceat 
quoque vobis clericos vel laicos liberos et absolutos e seculo fugientes ad conversionem recipere et eos 
absque contradictione aliqua retinere. Prohibemus insuper, ut nulli fratrum vestrorum post factam in 
eodem monasterio professionem fas sit sine prepositi sui licentia nisi artioris religionis obtentu de eo- 
dem loco discedere, discedentem vero absque communium litterarum cautione nullus audeat retinere. 
Cum autem generale interdictum terre fuerit, liceat vobis clausis januis, exclusis excommunicatis et in- 
terdictis, non pulsatis campanis, dummodo causam non dederitis interdicto, suppressa voce divina offi- 
cia celebrare. Crisma vero, oleum sanctum, consecrationes altarium seu basilicarum, ordinationes cleri- 
corum, qui ad sacros ordines fuerint promovendi, a diocesano suscipietis episcopo, siquidem catholicus 
fuerit et gratiam et conmiunionem sacrosancte Romane sedis habuerit et ea vobis voluerit sine pravi- 
tate aliqua exhibere. Prohibemus insuper, ut infra fines parrochie vestre nullus sine assensu diocesani 
episcopi et vestro capellam seu Oratorium de novo construere audeat salvis privilegiis pontificum Ro- 
manorum. Ad hec novas et indebitas exactiones ab archiepiscopis, episcopis, archidiaconis seu decanis 
aliisque *) omnibus ecclesiasticis secularibusve personis a vobis omnino fieri prohibemus. Sepulturam 
quoque ipsius loci liberam esse decernimus, ut nullus eorum devotioni et extreme voluntati, qui se illic 
sepeliri deliberaverint, nisi forte exconununicati vel interdicti aut publice usurarii fuerint, nullus obsistat 
salva tamen justitia illarum ecclesiarum, a quibus mortuorum corpora assumuntur. Decimas preterea 
et possessiones ad jus ecclesiarum vestrarum spectantes, que a laicis detinentur, redimendi et legitime 
liberandi de manibus eorum et ad ecclesias, ad quas pertinent, revocandi libera sit vobis de nostra aucto- 
ritate facultas. Obeunte vero te nunc eiusdem loci preposito vel tuorum quolibet successorum nullus ibi 
qualibet subreptionis astutia seu violentia preponatur, nisi quem fratres conununi consensu vel fi'atrum 
major pars consilii sanioris secundum demn et beati Augustini regulam providerint eligendum. Paci 
quoque et tranquillitati vestre paterna in postenum soUicitudine providere volentes auctoritate aposto- 

Westf. Urk.-Bach. V. aa 



170 



lica prohibemus, ut infra clausuras locorum seu grangiarum vestranim nullus rapinam seu furtum fa* 
cere, ignem apponere, sanguinem fundere, hominem temere capere vel interficere seu violentiam audeat 
exercere. Preterea omnes libertates et immunitates a predecessoribus nostris Romanis pontificibus or- 
dini vestro concessas necnon libertates et exemptiones secularium exactionum a regibus et principibus 
vel aliis fidelibus rationabiliter vobis indultas auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti 
privilegio communimus. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat prefatum monasterium te- 
mere pertubare (!) aut ejus possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet vexa- 
tionibus fatigare, sed omnia integra consenrentur eorum, pro quorum gubernatione ac sustentatione con- 
cessa sunt, usibus omnimodis profutura salva sedis apostolice auctoritate et diocesani episcopi cano- 
nica justitia et in supradictis decimis moderatione concilii generalis. Si qua igitur in futurum eccle- 
siastica secularisve persona hanc nostre constitutionis paginam sciens contra eam temere venire temp- 
taverit, secundo tertiove commonita, nisi reatum suum congrua satisfactione correxerit, potestatis hono- 
risque sui careat dignitate reamque se divino judicio existere de perpetrata iniquitate cognoscat et a 
sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris nostri Jhesu Christi aliena fiat atque in 
extremo examine districte subjaceat ultioni. Gunctis autem eidem loco sua jura sen^antibus sit pax 
domini nostri Jhe&u Christi, quatinus et hie fructum bone actionis percipiant et apud districtum judi- 
cem premia eterne pacis inveniant. Amen. Amen. Amen. 

R. Ego Gregorius catholice ecciesie episcopus ss. M. 

f Ego Johannes Sabinensis episcopus ss. 

f Ego Jacobus Tusculanus episcopus ss. 

f Ego Johannes tituli sancte Praxedis presbiter cardinalis ss. 

f Ego Guifredus tituli sancti Marci presbiter cardinalis ss. 

f Ego Sigenbaldus tituli sancti Laurentii in Lucina presbiter cardinalis ss. 

f Ego Stephanus sancte Marie trans Tiberim tituli Calixti presbiter cardinalis ss. 

f Ego Octauianus sanctorum Sergii et Bachi diaconus cardinalis ss. 

f Ego Rainerius sancte Marie in Cosmidin diaconus cardinalis ss. 

f Ego Romanus sancti Angeli diaconus cardinalis ss. 

f Ego Egidius sanctorum Cosme et Damiani diaconus cardinalis ss. 

f Ego Petrus sancti Georgii ad velum aureum diaconus cardinalis ss. 
Dat. Laterani per manum magistri Martini sancte Romane ecciesie vicecancellarii VI kalendas maii 
indictione quarta, anno incarnationis dominice M^C^CXX^XF, pontificatus vero domini Gregorii pape 
Villi anno quinto. 

a) Die Worte von hec — alüsque mit anderer Dinte unterstrichen. 

Or, im Pfarrarchiv zu Clarholzy zur Zeit nicht auffindbar. Ich folge daher Diekamps Angaben, 
Bulle /längt an rothgelben Seidenfäden. Spruchkreis der Rota: Fac mecum domine Signum 
in bonum (Ps, 85, 17), Rota, Unterschrift des Papstes und DaUerungszeiley wie es scheint, 
von derselben Hand wie der Kontext, aber mit blasserer Dinte, die Unterschriften der Kar- 
dinäle von verschiedenen andern Händen, Stark kalcinirtes Pergament, Faltung dreimal längs 
und dreimal quer, 

Potthast, 8727 ruich Hugo Annal. Praemonstr. I, 398. 

367. 
Gregor IX. nimmt das Kl. Werbe in seinen Schutz und ertheüt verschiedene Privilegien. 

Lateran 1231 Aprü 30. 
Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus priorisse monasterii de Weru^ 
eiusque sororibus tam presentibus quam futuris regulärem vitam professis in perpetuum. Religiosanx 



171 



Titam eligentibus apostolicum convenit adesse presidium, ne forte cuiuslibet lemeritatis incursus aut 
eos a proposito revocet, aüt robur, quod absit, sacre religionis enervet. Eapropler, dilecte in Christo filie, 
vestris justis postulationibus clementer annuiraus et monasterium sancte Marie de Werue, in quo divino 
estis obsequio mancipate, sub beali Petri et nostra protectione suscipimus et presenlis scripti privilegio 
communimus. In primis siquidem statuentes, ut ordo monasticus, qui secundum deum et beati Benedict! 
regulam in eodem monasterio institutus esse dinoscitur, perpetuis ibidem temporibus inviolabiliter ob- 
serv^etur. Preterea quascunque possessiones, quecunque bona dictum monasterium impresentiarum juste 
ac canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum vel principum, oblatione 
fidelium seu aliis justis modis prestante domino potent adipisci, firma vobis et hiis, que vobis succes- 
serint, et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda vocabulis. Locum ipsum, in 
quo prefatum monasterium situm est, cum omnibus pertinentiis suis, ecclesiam de Werne cum curte 
et omnibus pertinentiis suis et duobus molendinis in eodem loco, in Hane viginti et unum mansos, 
ecclesiam eiusdem loci cum omnibus pertinentiis suis, curtem in Berkeim cum omnibus pertinentiis 
suis, in Giffelce quinque mansos, in Wildungen tres mansos, in Anreffe tres mansos, in Barstorf 
curtem cum omnibus pertinentiis suis et medietate decime eiusdem loci, quicquid habetis in curte 
de Lutterbach, in Nuenburgen quinque mansos et curtem cum omnibus pertinentiis suis, in inferiori 
Warue *) tres mansos cum omnibus pertinentiis suis, in Herbergen septem mansos, in Brungersin 
unum mansum, in Dothenhusen unum mansum et dimidium, in Immenhusen tres mansos et dimidium, 
in Beldricheshusen unum mansum, in Alreffe capellam et curtem unam, in Betthenhusen curtem 
unam cum pertinentiis suis, in Seiebach et in Houfe novem mansos, quicquid habetis in Herbractes- 
liusen et Hemmerode villis cum pertinentiis suis cum pascuis, nemoribus, pratis, terris, usuagiis, in 
bosco et piano, in aquis et molendinis, in viis et semitis et omnibus aliis libertatibus et immunitatibus 
suis, salva super dicta decima moderatione concilii generalis. Sane novalium vestrorum, que propriis 
manibus aut sumptibus Colitis, de quibus aliquis hactenus non percepit, sive de vestrorum animalium 
nutrimentis nuUus a vobis decimas exigere vel extorquere presumat. Liceat quoque vobis personas 
liberas et absolutas e seculo fugientes ad conversionem recipere et eas absque contradictione aliqua 
retinere. Prohibemus insuper, ut nuUi sororum vestrarum post factam in monasterio vestro professionem 
fas sit sine priorisse sue licentia de eodem loco nisi artioris religionis obtentu discedere, discedentem 
vero absque communium litterarum vestrarum cautione nuUus audeat retinere. Cum autem generale 
interdictum terre fuerit, liceat vobis clausis januis, exclusisexcomunicatis(!) et interdictis, non pulsatis 
campanis, dummodo causam non dederitis interdicto, suppressa voce divina officia celebrare. Crisma 
vero, oleum sanctum, consecrationes altarium seu basilicarum, ordinationes clericorum, qui ad sacros 
ordines fuerint promovendi, nee non benedictiones monialium et vasorum et vestium vobis a diocesano 
episcopo, siquidem catholicus fuerit et gratiam et comunionem sacrosancte Romane sedis habuerit, sine 
pravitate aliqua volumus exhiberi. Sepulturam quoque ipsius loci liberam esse decernimus, ut eorum 
devotioni et extreme voluntati, qui se illic sepeliri deliberaverint, nisi excomunicati vel interdicti au^ 
etiam publice usurarii fuerint, nuUus obsistat salva tamen justitia illarum ecclesiarum, a quibus mortuorum 
Corpora assumuntur. Obeunte vero te nunc ejusdem loci priorissa vel earum aliqua, que tibi successerint, 
nuUa ibi qualibet surreptionis astutia seu violentia preponatur, nisi quam sorores comuni consensu vel 
earum major pars consilii sanioris secundum dei timorem et beati Benedicti regulam providerint eligen- 
dam. Paci quoque et tranquillitati vestre paterna in posterum soUicitudine providere volentes auctori- 
tate apostolica prohibemus, ut infra septa monasterii vestri nuUus rapinam seu furtum facere, ignem 
apponere, sanguinem fundere, hominem temere capere vel interficere seu violentiam audeat exercere. 
Decernimus ergo, ut nuUi omnino hominum liceat predictum monasterium temere perturbare aut ejus 
possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet vexationibus fatigare, sed omnia 

22* 



172 



iategra conserventur earum, pro quarura gubernatione ac sustentatione concessa sunt, usibus omnimodis 
profutura salva sedis apostolice auctoritate et diocesanoium episcoporum canonica justitia. Si qua 
igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona hanc nostre constitutionis paginam sciens contra eam 
temere venire temptaverit, secundo tertiove commonita, nisi reatum suum congrua satisfactione corre- 
xerit, potestatis honorisque sui dignitate careat reamque se divino judicio existere de perpetrata 
iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris nostri Jhesu 
Christi aliena fiat atque in extremo examine districte subjaceat ultioni. Cunctis autem eidem loco sua 
jura servantibus sit pax donüni nostri Jhesu Christi, quatinus et hie fructum bone actionis percipiant 
et apud districtum judicem premia eterne pacis inveniant. Amen« Amen. Amen. 

R. Ego Gregorius cathoUce ecclesie episcopus. M. 

f Ego Johannes Sabineusis episcopus ss. 

f Ego Jacobus Tusculanus episcopus ss. 

f Ego Johannes tituli sancte Praxedis presbiter cardinaUs ss. 

f Ego Guifredus tituli sancti Marci presbiter cardinaUs ss. 

f Ego Sigenbaldus tituli sancti Laurentii in Lucina presbiter cardinaUs ss. 

f E^o Stephanus sancte Marie trans Tiberim tituU Calixti presbiter cardinaUs ss. 

f Ego Octauianus sanctorum Sergii et Bacchi diaconus cardinaUs ss. 

f Ego Rainerius sancte Marie in Cosmidin diaconus cardinaUs ss. 

f Ego Romanus sancti Angeli diaconus cardinaUs ss. 

f Ego Egidius sanctorum Cosmae et Damiani diaconus cardinaUs ss. 
Dat. Laterani per manum Martini sancte Romane ecclesie vicecancellarii II kalendas maü, indicUone 
IUI, incamationis dominice anno M^C^CXXX^I, pontificatus vero domini Gregorii pape Villi anno quinto. 

a) a aus e karr. 

Of\ im Filrstl. Archio in Arohni. Bulle an rothgelben SeidenfädeUy Diekamp^ Tafel Nr. 33, 
Auf dem üvibug G. A., auf der Rückseite in der Ecke links H (f). Auf der Vorderseite 
«n der Mitte oben längere Rasur, noch zu lesen G . . . Erste Zeile bis in perp. verL Schrift. 
Unterschrift des Papstes von Hand des Schreibers des Kontextesy im E wahrscheinlich der 
zweite Längsstrich für sich gemacht, ebenso Ringkreuz, verziert vne ein Kardinalskreuz, Uni' 
schnß: Fac mecum domine Signum in bonum sehr klein, Kardinalsunterschriften ohne 
Lücken, wahrscheinlich nichts für sich, K,^B, Johann v, Sabina braucht Ihs mit darüber- 
gezogener Schlangenlinie als Subseriptionszeichen, die Schrift des K-D. Rainer ausserordentlich 
zierlich, er gebraucht als Kreuz eine vierblätteHge Rosette, Datumzeile von Hand des Schreibers 
des Kontextes, M in Martini von aiulerer Hand u, Difite. 

Potthast, 8733 nach Varnhagen, Grundlage u, s, u\ Urkb, Nr, 20. 

368. 

Gregor IX. bestätigt die durch seinen Pönitefitiar, den Dominikaner Johannes, im Nainen des 

KardinaUegaten Otto von St. Nikolaus getroffene Neuordnung der kirchlidien Verhältnisse in der 

Diöcese Minden. Bieti 1231 Juli 5. 

Gregorius episcopus servus servorum dei venerabili fratri . . episcopo et dilectis fltiis capitulo 
Mindensibus salutem et apostolicam benedictionem. Hiis, que ad decorem ecclesie provide statuuntur, 
libenter adicimus apostolici muniminis firmitatem, ut inconcussa permaneant, que nostro fuerint pre- 
Bidio communita. Ex parte siquidem vestra fuit propositum coram nobis, quod, cum dilectus filius 



173 

m 

frater Johannes de ordine predicatorum penitentiarius noster auctoritate dilecti filii nostri 0(tloni8) 
sancti Nicolai in carcere TuUiani diaconi cardinalis, tunc apostolice sedis legati, vestram diocesim 
visitaret, quinque archidiaconatus statuit in eadem, qui prius fuerant indistincti, cantoriam et preposi- 
turam in ecclesia veslra de novo creavit statuens, ut eadem ecclesia viginti quatuor canonicorum numero 
a vobis iuramento vallato de cetero sit contenta, et alia quedam in ipsa ecclesia cum assensu vestro provide 
ordinavit, que utilitatem eiusdem respiciunt et honorem. Nos igitur vestris devotis precibus inclinati, 
que a predicto penitentiario nostro in ecclesia vestra provide facta sunt, auctoritate apostolica confir- 
mamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam 
nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare 
presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit 
incursurum. Dat. Reate III nonas julii pontificatus nostri anno quinto. 

Or. im Kffl. St-A, Münster. Bulle und Befestigung abgerissen. Auf dem Umbug N (?) D. 
Oben in der Mitte heri habui isti similia, ut credo, vel eamdem. Vgl. Diekcmpy MOthL 
Uly 598 f. Brem, ürkb. /, (Regesten) Nr, 356 vom selben Datum ist selben Inhalts, Auf 
der Rückseite y mit Verzierung der Enden. Gregorius verl. Schriß. 

Reg. Arch. Ztschr. III^ 47 Nr. 54, 

369. 

Gregor IX. befiehlt dem Erjsbischof (Heinrich) von Köln gegen die mehrere Pfründen besitzenden 

Kleriker einzitöchreiten. Riäi 1231 Juli 19. 

Gregorius episcopus servus servorum dei venerabili fratri . . archiepiscopo Coloniensi salutem et 
apostolicam benedictionem. Exhibita nobis tue fraternitatis petitio continebat, quod nonnulli clerici tue 
diocesis diversas dignitates et personatus nee non ecclesias curam animarum habentes contra generalis 
statuta concilii detinere contendunt in suarum periculum animarum, quamquam super hoc non habeant 
indulgentiam a sede apostolica specialem. Licet autem contra tales procedere ex officio tuo posses, 
quia tamen plus timeri*) solet, quod conceditur specialiter, quam quod edicto concluditur generali, 
fraternitati tue per apostolica scripta mandamus, quatinus procedas contra ipsos clericos juxta statuta 
concilii memorati. Dat. Reate XIIII kalendas augusti pontificatus nostri anno quinto. 

a) auf Rasur. 

Or. im St.'A, Düsseldorf. Bulle an llanfschnur^ Diekamp^ Tafel Nr. 33. Auf der Rückseite 
Colonia. 

370. 

Crrego7' IX. (heilt dem Erzbischof (Heinrich) von Köln mit: Da er von dem Kanonikus von 
JSt. Peter in Rom G. Petri Henrici de sancto Eustachio gehört, dass das Pad^bomer Kapitel 
ihn als Kanonikus aufgenommen und ihm eine Probende verliehen habe, so habe er trotz der durch 
die StaMen des Paderbomer Kapitels verlangten Besidenzpflicht dem Kapitel befohlen, dem römi- 
schen Kanonikus trotz seiner Abwesenheit seine Einkünfte amzuzahlen und ihn, den Erzbischof zum 
Eocekuior des päpstlichen Mandates ernannt. Zwei Jahre lang habe er, der Erzbischof, sich ge- 
sträubt. Der Papst befiehlt ihm noch einmal gegen das Kapitel einzuschreiten, falls es sich weigere. 

Rieti 1331 September 1. 



174 



„Dilectus filius." — 

Datiim Reate kal. septembris pontificatus nostri anno quinto. 

^^ « 

Trammmpt ati8 dem Schreiben des Erzbischofs Heinrich von Köln, der am 25. November 123t 
dem päpsüi^shen Befehle nachkam (W, Urkb. TF, 207). Die Behauptung des romischen Kor 
nonikers betreffs seiner Aufnahme ins Kapitel war unwahr, (Daselbst Nr, 173), 

371. 

Gregor IX, nimmt Magistra und Nonnen des Kl. Levern nebst Gütern in seiften Schutz. 

Beate 1231 November 6. 

Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . magistre et monialibu& 
monasterii de Leueren ordinis sancti Benedicli Mindensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. 
Sacrosancta Romana ecclesia devotos et huniiles wärtlich wie 1228 nur abweichend statt divino estis 
obsequio mancipate muss stehen: divino vacatis obsequio. Dann Specialiter autem ecclesiam de Leueren ») 
cum pertinentiis suis nee non dann ac alia bona. 

Dat. Reate VIII idus novembris pontificatus nostri anno quinto. 

a) Leueren stets mit Abkürzung szeichen, 

Or, im Kgl. St.-A. Münster. Bulle an gelbrathen Seiden/äden, Diekamp, T<rfel 33. Auf der 

Rückseite Nem(b). 
Reg. Arch, Ztschr. III, 47 Nr. 56 mit irriger Datumsangabe. 

372. 

Gregor IX, befiehlt dem Bischof (Konrad) von Minden Kl, Levern gegen seine Angreifer zu 
schützen. Bieti 1231 November 9. 

Gregorius episcopus servus servorum dei venerabili fratri . . episcopo Mindensi salutem et apo- 
stolicam benedictionem. Non absque dolore cordis et plurima turbatione didicimus, quod ita in pleris- 
que partibus ecclesiastica censura dissolvitur et canonice sententie severitas ener\"atur, ut viri religiosi 
et hü maxime, qui per sedis apostolice piivilegia maiori donati sunt libertate, passim a malefactoribus 
suis injurias sustineant et rapinas, dum vix invenitur, qui congrua illis protectione subveniat et pro 
fovenda pauperum innocentia se murum defensionis opponat. Specialiter autem dilecte in Christo filie 
. . abbatissa et moniales monasterii sancte dei genitricis et virginis Marie Leuerensis Cisterciensis ordinis 
tam de frequentibus injuriis quam de ipso cotidiano defectu justitie conquerentes devotionem tuam 
litteris petierunt apostolicis excitari, ut ita videlicet eis in tribulationibus suis contra malefactores earum 
prompta debeas magnanimitate consurgere, quod ab angustiis, quas sustinent et pressuris, tuo possint 
presidio respirare. Jdeoque fraternitati tue per apostolica scripta mandamus atque precipimus, quatinus 
illos, qui possessiones vel res seu domos predictarum monialium vel hominum suorum irreverenter in- 
vaserint aut ea injuste detinuerint, que predictis monialibus ex testamento decedentium relinquuntur, 
seu in ipsas moniales vel earum aliquam contra apostolice sedis indulta sententiam excommunicationis 
aut interdicti presumpserint promulgare vel decimas laborum de possessionibus habitis ante concilium 
generale, quas propria manibus aut sumptibus excolunt seu nutrimentis animalium ipsarum spretis 
apostolice sedis privilegiis extorquere, si laici fuerint, publice candelis accensis in diocesi tua excom- 
municationis sententia monitione premissa percellas. Si vero clerici vel canonici reguläres seu monachi 



175 



fuerint, eos appellatione remota ab officio beneficioque suspendas neutram relaxaturus sententiam, donec 
predictis monialibus plenarie satisfaciant et tarn laici quam derlei seculares, qui pro violenta manuum 
iiyectione in moniales ipsas vel earum aliquam anathematis vinculo fuerint innodati, cum tuis litteris 
ad sedem apostolicam venientes ab eodem vinculo mereantur absolvi. Dat. Reate V idus novembris 
pontificatus nostri anno quinto. 

Or, im Kgl, St-A. Münster. Btdle an rothgelben Seidenfädeny Diekamp, Tafel Nr, 33. Auf der 
Rückseite Paulus. 

Reg. Arch, Zeitachr, III, 47 Nr. 57. 



373. 
Gregor IX. befiehlt dem Bischof (Konrad) von Osnabrück Kl. Levern gegen seine Angreifer 
jfu schätzen. Bieti 1231 November 9. 

Gregorius episcopus ser\'^us servorum dei venerabili fratri . . episcopo Osnaburgensi salutem et 
apostolicam benedictionem. Non absque dolore (wörtlich vne die Urk. für den Bischof von Minden vgU 
vor, Nr.) Dat. Reate V idus novembris pontificatus nostri anno quinto. 

Or. im Kgl. St^A. Münster. Bulle an Hanfschnurj Diekamp, Tafel Nr. 33. Auf dem ümbug 
N {f). Auf der Rückseite Paulus. Sehr ähnliche (aber doch nicht selbe) Hand, wie bei der 
vor/ierg. Nr. Gregorius verl. Schnß. 

Reg. Arch. Ztschr. III, 47 Nr. 58. 

374. 

Gregor IX. nimmt Kl. Levern in seinen Schtdjs und bestätigt insbesondere den Besitz der 

von Bischof (Konrad) von Minden demselben geschenkten Kirche zu Dielingen. 

Bieti 1231 November 9. 
Gregorius episcopus servus seiTorum dei dilectis in Christo filiabus . . abbatisse et conventui 
monasterii in Leueren Midensis (!) diocesis Cisterciensis ordinis salutem et apostolicam benedictionem. 
Cum a nobis petitur, quod justum est et honestum, tam vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut 
id per soUicitudinem officii nostri ad debitum perducatur effectum. Eapropter, dilecte in domino filie, 
vestris justis postulationibus grato concurrentes assensu personas et monasterium vestrum, in quo 
divino estis obsequio mancipate, sub beate Petri et nostra protectione suscipimus. Specialiter autem 
ecclesiam in Diligin cum pertinentiis suis, quam, antequam reciperetis predicti ordinis instituta, vene- 
rabilis frater noster . . Midensis (!) episcopus diocesanus loci capituli sui accedente consensu, prout 
spectabat ad eum, vobis pia liberalitate donavit, terras quoque, possessiones, redditus et alia bona vestra, 
ßicut ea omnia juste ac pacifice possidetis, vobis et per vos prefato monasterio auctoritale apostolica 
confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. NuUi ergo omnino hominum liceat hanc 
paginam nostre protectionis et confirraationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem 
hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum 
€Jus ne noverit incursurum. Dat. Reate V idus novembris pontificatus nostri anno quinto. 

Or. im Kgl. St.-A. Münster. Btdle an rothgelben Seidenfäden, Diekamp, Tafel Nr. 33. Auf 
dem ümbug bef. Auf der Rückseite a-J-a 

Reg. Arch. Ztschr. III^ 47 Nr. 69. 



176 



375. 
Crregor IX. beauftragt den Dekan (Gottfried), Schdaster (Witieniar) und Thesaurar zu Münster 
mit der UnterstuAung eines Streites zwischen dem Bremer Domkapitel und dem Kapitel zu St. 
Stephan^ welches sich geweigert hatte, an gewissen Festen im Dom Theü zu nehmen. 

Bieti 1281 December 28, . 

„Dilecti fiUi.** — 

Dat. Reate X kalendas januarii pontificatus nostri anno qxiinto. 

Or, im KgU St~A. Hannover. Bulle an Banfachrmr, Diekamp^ Tcfel Nr. 33. Auf dem ümbug 
rechts bt. Oben in der Ecke rechts c . . . ty die dazwischen stehenden 3 Buchstaben durch 
schräge Striche unlese7*lich gemacht. 

Potthasty 8838. 



376. 

Gregor IX. befiehlt dem Kantor ^ Thesaurar und dem Kanonikus Hugo von Osnabrück die Klage- 

Sache des Bremer Dompropstes gegen den Propst des Äugustinerklosters St. Georg in der Bremer 

DiöcesCy der jenem angeblich wegen des Patronatsrechtes der WtUehadikirche und anderer Kirchen 

Schwierigkeiten machCy zu untersuchen. 

Bieti 1231 December 24. 
„Dilectus filius." — 
Dat. Reate Villi kalendas januarii pontificatus nostri anno quinto. 

Or, im Kgl. St.- A, Hannover. Bulle an Hanf schnür^ Diekampy Tafel Nr, 33. (Dritter Stempel Gregorys. 
HieTy wie auch die Abbildung zeigte das erste I hinter V gerade so gross wie dieses.) Auf der 
Rückseite Osnabur. Als Adresse prepositi (?) Brefn. super jure patronatu Staden. 

377. 

Gregor IX. bestätigt auf Bitten der Äbtissin des Klosters Levem die durch den Dominikaner- 

hruder Ernst im Auftrag des Kardinallegaien Otto verfassten Statuten betreffs Anzahl der Kon- 

ventuaiinnen und der Klausur. Bieti 1232 Januar 20. 

Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . abbatisse et monialibus 
monasterii sancte Marie de Leueren Cisterciensis ordinis Mindensis diocesis salutem et apostolicam 
benedictionem. Quotiens a nobis petitur, quod religioni et honestati convenire dinoscitur, animo nos 
decet libenti concedere et justis petentium desideriis favorem benivolum impertiri. Cum igitur, sicut 
vestra petitio nobis exhibita continebat, dilectus filius Ernestus frater ordinis predicatonim de mandato 
dilecti fiUi nostri O(ttonis) sancti Nicolai in carcere Tulliano diaconi cardinalis, tunc in partibus 
Teutonie apostolice sedis legati, ad monasterium vestrum causa visitationis accedens venerabilis fratris 
nostri . . Mindensis episcopi accedente consensu statuerit in eodem certum monialium numerum 
juramento firmatum ac vos debere ibidem habitare conclusas, ut libere valeatis domino famulari, nos 
precibus vestris benigniun impertientes assensum, quod super hiis ab eodem fratre provide factum est 
auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus auctoritate sedis apostolice 
semper salva. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringe^e vel ei 
ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei 



177 



et beatorum Pelri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. Dat. Reate XIII kalendas februarii 
pontificatus nostri anno qninto. 

Ot\ im KgL St^A. Münster, Bulle an rothgelben Seideirfäden^ Diekavip, Tafel Nr. 33. Auf 

dem ümbug linke J. Auf der Rückseite sancte pater. 
Reg. Arch. Zeitschr. III, 48 Nr. 60, 

378. 
Gregor IX. nimmt das Ludgerikloster in Hdmstädt mit seinen Besitzungen in Schutz. 

Rieti 1232 Februar 11. 
Gregorius episcopus sei-vus servorum dei dilectis flliis abbati et conventui sancti Ludgeri in Hel- 
mestadt ordinis sancti Benedicti Halberstadensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Cum 
a nobis petitur (u. s. w. bis) specialiter autem de Sedorp, de Basloeven et de Helmestadt villarum et 
novalium sylve prope Helmstadt, que dominorum sylva vulgariter appellatur, decimas, quas venera- 
bilis frater noster Halberstadensis episcopus capituli sui accedente consensu pia et provida vobis libe- 
ralitate donavit — vobis et per vos monasterio vestro auctoritate apostolica confirmamus. — Datirni 
Reate III idus februarii pontificatus nostri anno quinto. 

Aus Overhams KolL p. 485 im Herz. Braunschw. Landeshauptarchiv in Wolfenbüttel. 

379. 

Gregor IX. beauftragt den Bischof (Ludolß von Münster und Propst (Hugo) von Kappenberg 

auf des letzteren Bitte, die Mönche von Kappenberg^ welche unter sich oder mit andern Schlägerei 

gehabt hatten, allein od^ mit den Äbten und Prälaien der letztern nach Auflegung der Kirchen- 

busse zu absolviren, mit den simonistisch Eingetretenen nach . den Satzungen des Koncüs und mit den 

Unbotmässigen und denen, die ihr Vermögen zurückbehalten Jiaben, nach Gutdünken zu verfahren, 

das Vermögen jetzt zu Gunsten des Klosters einzuziehen, diejenigen aber, welche nach der Exkoni-- 

munikation noch die M. Weihen empfangen oder cdebriert hätten, auf ein Jahr zu suspendiren. 

Rieti 1232 April 24. 
„Ex parte tua." — 

Datum Reate octavo kalendas maii pontificatus nostri anno sexto. 
Nach dem Kappenberger Kopiar Oedr. Arch. Ztachr. V, 154 f, 

380. 
Gregor IX. beauftragt die genannten Prälaten, die Klage des Klosters Levem wegen Besitz- 
störung zu entscheiden. Spöleto 1232 Juli 7. 

Gregorius *) episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . maioris ecclesie et . . sancti Martini 
decanis et . . thesaurario sancti Martini Mindensis salutem et apostolicam benedictionem. Dilecte in 
Christo filie . . abbatissa et conventus monialium in Leueren Cisterciensis ordinis nobis conquerendo 
monstrarunt, quod M. de Vlechten mulier et quidam alii Osnaburgensis diocesis super quadam domo 
et rebus aliis injuriantur eisdem. Quocirca discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus 
partibus convocatis audiatis causam et appellatione remota fine debito terminetis facientes, quod decre- 

Westf. Urk.-Buch. V. 23 



178 



veritis, per censurum ecclesiasticam firmiter observari. Testes autem, qui fuerint nominati, si se gra- 
tia, odio vel tiraore subtraxerint, per censuram eandem appellatione cessante cogatis veritati testimo* 
nium perhibere. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis Interesse, duo vestrum ea nichilominus 
exequantur. Dat. Spoleti non. julii pontificatus nostri anno sexto. 

a) T bis s ausradirt. 

Or. im KgL St.-A. Münster. Bulle und Be/estiffung fehlen. Auf dem Umbug rechts witen 

N F (X) Auf der Rückseite sancte pater. Adresse: abbatisse de Leueren (f). 
Reg. Arch. Zeüschr. III, 48 Nr. 61. 

381. 
Gregor IX. beauftragt die Genannten, in den Diöcesen Paderborn, Hüdesheim, Verden, Mün- 
ster, Osnabrück, Minden und Bremen *) die Gläubigen zum Kreuzzug zur Ausrottung der ver- 
worfenen Nation ^) der St^dinger zu ermahnen. 

Änagni 1232 October 29. 
„Lucis eterne lumine." — 

Dat. Anagnie IUI kalendas novembris anno sexto. 
Vat Arch, Regbd. 16 fol. 49 Nr. 151. 
PoUhcist, 9030, Druck zuletzt Rodenberg, I, 489. 

a) Das Reg. hat Ildesemensi u. Bremens! während Rod. Hildesemensi u. Bremeusi. — b) Da» Reg, nationis, hei 
Rod, sationis. 

382. 

Gregor IX. beauftragt die Genannten, dafür zu sorgen, dass der Kanonikus C. von St. Andreas 

in Köln, der zu seinen andern Beneficien noch die Kirche in Lüdinghausen genommen habe, sich 

mit dieser begnüge. Änagni 1232 Deceniber 11. 

. . episcopo, . . thesaurario et G. canonico Osnaburgensibus. 
Ad nostram noveritis audientiam pervenisse, quod C. canonicus ecclesie sancti Andree Coloniensis 
ecclesia de Dliorenspic (!) ac pluribus aliis beneficiis curam animarum annexam habentibus non con- 
tentus, que sine dispensatione sedis apostolice detinere presumit, ecclesiam de Ludenchusen Monaste- 
riensis diocesis consimilem curam habentem annexam post generale concilium recipere minime formi- 
davit in anime sue periculum et gravamen. Cum igitur ea, que sunt contra dictum concilium perperam 
attemptata, fii*mitatem non debeant obtinere, mandamus, qu&tinus, si est ita, canonicum antedictum ec- 
clesia ultimo recepta manere contentum et alia ejus beneficia per illos, ad quorum ordinationem perti- 
nent, sublato ciguslibet appellationis obstaculo conferri personis idoneis faciatis. Contradictores etc. 
Quod si non omnes etc. Dat. Anagnie III idus decembris anno sexto. 
Vat. Arch. Regb, 16 fol 59 Nr, 200, 

383. 
Gregor IX. bestätigt auf Bitten des Paderbomer Dompropstes die von diesem angeordnete 
feierliche Begehung des Festes Maria Verkündigung und verleiht allen die Paderbomer Domkirche 
an diesem Tage Besuchenden einen Äblass von 10 Tagen. 

Änagni 1233 Januar 14. 



179 

. . preposito Paderburnensi. 
Gratum gerimus et acceptum devotionem tuam dignis in domino laudibus commendantes super 
eo, quod in Padeburnensi ecclesia festum annuntiationis gloriose dei genitricis, sicut asseris, statuisti 
quadam speciali prerogativa honoris sollempniter annis singulis celebrandum, refectioni canonicorum, 
qui celebraverunt festum hujusmodi, certos redditus deputando. Tuis igitur supplicationibus inclinati, 
quod super hoc a te provide factum esse dinoscitur, gratum habemus et auctoritate apostolica confir- 
mamus, processionem faciendi et canendi sequentiam die sollempnitatis ipsius in prefata ecclesia circa 
missarum sollempnia licentiam concedentes. Ceterum pro ejusdem virginis gloria et devotione fidelium 
amplianda de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus auctoritate 
conlisi Omnibus vere penitentibus et confessis, qui cum devotione ad prefatam ecclesiam accesserint illa 
die , decem dies de injuncta sibi penitentia relaxamus. Dat. Anagnie XVIIII kalendas februarii anno sexto. 

Vctt. Arch, Regbd. 16 fol. 72 Nr. 249. — Auf dieses PriMeg bezieht sich folgende Stelle in Go- 
belin Persans Cosmodromion (Hb, VI, cap. 67, Meibom Ss. /, 282): Ipse (sc. Gregorius) 
etiam concessit, quod in die annuntiationis Marie virginis in ecclesia Paderbornensi 
solennis fiat processio et quod sequentia cantetur ad missam. Item concessit visitan- 
tibus eandem ecclesiam in festo predicto X dies indulgentiarum. 



384. 
Gregor IX. befieM den Bischöfen (Bernhard) von Ptiderbom, (Konrad) von Hüdesheim^ (Lu- 
der) von Verden^ (Ludolf) von Münster und (Konrad) von Osnabrück^ ( . . Padeburnensi, . . 
Hildemensi (!), . . Verdensi, . . Monasteriensi et . . Osnaburgensi) , da er die Bischöfe (Gott- 
schuh) von Ratzehurg^ (Konrad) von Minden und (Johann) von Lübeck (. . Raceburgensi, . . 
Midensi (!) . . et Lubicensi) mit der Kreuzpredigt gegen die mordbrennerischen Stedinger in der 
Erzdiöcese Bremen beauftragt habe, diese mit Rath und Thai zu unterstützen. 

Anagni 1233 Januar 19, 
„Clamante ad nos." — 
Dat. Anagnie XIV kalendas februarii pontificatus nostri anno sexto. 

Or. im KgL St-A. Hannover, Bulle an Hanf schnür, Diekamp, Tafel Nr. 34. Avf dem Umbug 

links R. N. Attf' der Rückseite /|/. 
Potthast, 9()76; bei Padei*bom irrig (Conrado) hinzugefügt, Druck Schaten ad annvm 1232 u. ö.. 



385. 
Gregor IX. befiehlt auf Bitten des Dmndechanten und des Domkapitels zu Bremen dem Dom- 
propst (Beinbold), dem Domscholaster (Wenemar) und dem Domkantor zu Münster die unrecht- 
mässig veräusserten Güter der Bremer Kirche für dieselben zurückzufordern. 

Anagni 1233 Februar 8. 
„Dilectorum flliorum." — 

Dat. Anagnie VI idus februarii pontificatus nostri anno sexto. 

Or. im KgL St^A. Hannover, Btdle an Hairfschnur, Diekamp, Tafel Nr. 34, Auf dem, Umbug 
rechts p. c. Auf der Rückseite zwei Kreuze. Die Datumzeüe ganz unter der plica, die 
Schnüre gehen durch den Kontejct. 

23* 



180 



386. 

Gregor IX. gewährt dem Dominikuner Bernhard die BefugnisSy die Kleriker der Kölner und 
Trierer Rirdienprovinz, welche mit Nonnen oder Stißsfrauen Unzucht treibeny nm Amt und Bene- 
ficien zu suspendiren. Anagni 1233 Februar 9. 

„De discretione tua." — 

Dat. Anagnie V idus februarii pontificalus nostri anno sexto. 
Pott/iasf, 9086. 



387. 

Gregor IX. befiehlt, den W. von Soest aus einer von ihm unrechtmässig eingenommefien Pfründe 

in der Kirche des h. Florinus in Koblenz zu beseitigen und Dekan und Kapitel^ welche den mit 

päpstlichen Briefen gekommenen Deodat mit dem Tode bedroht hätten, zum Gehorsam zu zwingen. 

Anagni 1233 Februar 21. 

Rain de Puzall *) subdiacono nostro canonico Maguntino. 
Conquerente dilecto filio Deodato elerico nepote hone meraorie magislri Gotifridi noiarii nostri 
nos noveris accepisse, quod, cum W. de Susato prebendam, quam in ecclesia sancti Florini in Gonfluentia 
optinebat, in manibus dilecti filii nostri 0(ttonis) sancti Nicolai in carcere TuUiano diaconi cardinalis 
tunc in partibus illis apostolice sedis legati libere resignasset, idem cardinalis prebendam ipsam prefato 
D(eodato) liberaliter conferens magistrum G. clericum suum nomine ipsius D(eodati) a . . decano et 
capitulo ejusdem ecclesie recipi fecil ad prebendam eandem in canonicum et in fratrem — Dicto 
W. in prebendam ipsam interim se temere intrudente iidem decanus et capitulum non solum denegarunt 
mandatum apostolicum adimplere verum etinni comminari sibi mortis periculum, si prebendam ipsam 
peteret, presumpserunt. — Dat. Anagnie Villi kalendas martii anno sexto. 

a) Puzair tw Reg. von l^ürdtwein mit Reiualdo de Puzall aufgelöst. 

Vat Arch. Regbd. 16 fol. 93 Nr. 311. 

Potthast, 9100 nach Di^uck bei Würdtweiny Nov. subs. Vly p. 19 aus obiger Quelle. 



388. 

Gregor IX. befiehlt dem Soester Kapitel, den aus Soest gebürtigen Subdiakon Boger, der du- 

selbst 5 Jahre die Schule geleitet und auf seine Pfründe verzichtet hohe, als Kanonikus aufzunehmen. 

Anagni 1233 Februar 2t 

. . decano et capitulo Susaciensibus Coloniensis diocesis. 
Cum dilectus filius magister Rogerus subdiaconus in nostra presentia constitutus ecclesiam de 
Ulsen (!), quam canonice se proposuit assecutum, spontaneus resignarit malens, ut asserit, ea carere, 
quia eadem patiatur sub ejus regimine detrimentum, quoniam opponentibus se . . decano et capitulo 
sancti Petri Trajectensis et quibusdam aliis potentibus de partibus illis, quorum potentie comode nequit 
resistere, pacificam non habet possessionem ejusdem, nos paterno sibi compatientes affectu, cum in- 
dignum sit, ut ecclesiastica provisione careat, qui jam est obsequio militie clericalis astrictus, et de 
cigus scientia laudabile testimonium perhibetur, universitatem vestram rogandam duximus et monendam 
per apostolica vobis scripta mandantes, quatinus ipsum, qui de Castro Susaciensi, sicut dicit, oriundus 



181 



existit et in ecclesia vestra a sui clericatus primordio servivit fideliter et devote et per quinquennium 
et amplius scolas rexit in ea ac ad presentationem vestram in subdiaconum est promotus, dummodo in 
eadem ecclesia sit residere paratus, recipiatis ob reverentiam apostolice sedis et nostram in canonicum 
et in fratrem, ei prebendam, quam magister Henricus canonicus Trajectensis, in prefata ecclesia dicitur 
habuisse et in manibus nostris per suas et . . abbatis Campensis litteras resignavit liberaliter, conferentes, 
ita quod viros pro . . mini •) diligere litteratos et nos devotionem vestram possimus merito commendare. 
Dat. Anagnie Villi kalendas martii anno sexto. 

a) Ein Klex läsift die zwei fehlenden Buchstaben nicht klar erkennen; der eine scheint e zu sein. Vielleicht pro- 
bemini. 

Vat, Arch, Regbd. 16 fol 97 Nr, 336. 

389. 
Grregor IX. giebt allen Erzbischöfen und BiscMfen Vollmacht^ den Minoriten in Beservat- 

fällen Absolution zu etiJieilen. Anagtii 1233 März 1. 

Gregorius episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus archiepiscopis et episcopis, ad 
quos littere iste pervenerint , salutem et apostolicam benedictionem. Quia pjoni sunt *) ab adolescentia 
hominis sensus ad malum et caro semper vergit in culpam, qualumcumque fratres ordinis Minorum pro 
sue sancte religionis observantia in ecclesia dei splendere noscantur, ex himiana tamen fragilitate 
contingit, quod interdum quidam eorum excedunt in casibus, in quibus excommunicationis sententiam et 
notam irregularitatis incurrunt. Quare nobis fuit humiliter supplicatum, ut, cum omnino non expediat 
lalibus pro absolulionis beneficio et dispensationis gratia obtinendis discurrere, ne vel eis detur vagandi 
materia vel aliis contra ipsos occasio murmurandi, providere super hoc misericorditer dignaremur. Nos 
igitur de discretione vestra plenam in domino ßduciam obtinentes fraternilati vestre per apostolica 
scripta mandamus, quatinus singuli vestrum in propriis diocesibus fratribus ordinis supradicti constitutis 
ibidem absolutione ac dispensalione indigentibus, sive antequam ad religionem huiusmodi cönvolarint(!) 
sive postea excesserint, in casibus supradictis, cum ab eis fueritis requisiti, auctoritate nostra impen- 
datis absolutionis beneficium et, prout secundum deum expedire videritis, dispensetis, nisi adeo esset 
difficilis et enormis excessus, quod merito pro hiis deberent ad sedem apostolicam destinari. Dat. 
Anagnie kal. maiHi pontificatus noslri anno sexto. 

a) Abkürzungszeichen bei ben. und das folgende auf Rasur. 

Or. im Kgl. St.^A. Münster. Bulle an rothgelben Seit^nfäden^ Diekampy Tafel Nr. 34. Auf dem 
ümbug rechts B. Auf der Rückseite drei ein |\| bildende Striche mit darüber gelegtemr 
Querstrich, dann von anderer aber fast gleichzeitiger Hand der Anfang: Quia proni sunt. 
Gregorius ver/. Schriß. 

Reg. Arch. Ztschr. III, 48 iVr. 63. Wilmans erklärt die ürk. daselbst wegen des Pergaments und der 
Schrift und des Umstandes, dass sie trotz ihres p'ifiz^nell vnclitigen Inhaltes nicht gedtnickt 
sei, für verdächtig, aber mit Unrecht. Bulle, Befestigung, Pergament y Schrift alles ist un- 
zweifelhaft echt. Zudem findet sich die ürk. unter anderem Datum 04. Februar 1232) bei 
Potthast, 9092. Vgl. Finke, drei „verdächtige^^ Urkunden Gregors IX. im Histor. Jahrb. 
VII, 641 ff. 

390. 
Gregor IX. befiehlt dem Paderborner Kapitel, dem Paderbor^ier Kleriker Heinrich, der viel 

von seinem väterlichen Gut aufs Studium verivendet hübe, ein Kanonikat zu verleihen. 

Anagni 1233 März 15. 



182 



. . preposito, . . decano et capitulo Padeburnensibus. 
Scientes nos secundum apostolum sapientium et insipientium debitores hiis, qui domo patriaque 
relictis necessitatum sustinent incommoda, ut scientie margaritam acquirerent, pro m£gori parte bona 
patrimonialia consumarunt , libenter beneficentie nostre dexteram aperimus, ne, si, quod absit, sapientes 
filii patris gratie relinquerentur experles, non tanium ipsi set etiam alii proposito studendi deposilo 
manus desides mitterent sub ascellas. Cum itaque dilectus filius Henricus clericus Padebumensis 
diocesis, qui diu scolasticis disciplinis insislens multa de paternis bonis expendisse dicitur et in scientia 
laudabiliter profecisse, nuUum adhuc, sicut accepimus, ecclesiasticum beneficium sit adeptus, nos bonis 
benefacere cupientes, universitatam vestram rogamus et monemus attente mandantes, quatinus ipsum 
non alientun sed vestrum in Padebumenßi ecclesia residere paratum, si nondum pro alio vobis scripsimus, 
qui gratiam higusmodi prosequatur, ob reverentiam apostolice sedis et nostram recipientes in canonicum 
et in fratrem ei prebendam, si qua vacat ad presens, vel quam cito ad id se facultas oplulerit, libera- 
Kter conferatis. Preces autem et mandata nostra taliter adimplere curetis, quod ipsum devotum et 
nos vobis reddatis favorabiles et benignos. Dat. ut supra. (Die vorhergeh. an die Predigermönche in 
Ruscia gerichtete Urk, {Pottha^t^ 9126) hat das Datum: Dat. Anagnie idus martii anno sexto.) 
Vat. Arch. Regbd. 16 fol. 106 Nr. 374. 



391. 

Gregot' IX. schreibt dem Konvent von Corvei, dass er den Abt (Hermann) von Corveiy der wegen 

Theündhme an dem Skandale gegen den KardinaUegaten Otto von diesem suspendirt worden und 

zur Beseitigung der Suspension nach Born gereist war, wieder in Onaden aufgenominen habe. 

Lateran 1233 Mai 2. 

Conventui Corbeiensi. 
Apostolica sedes, cui licet insufficientibus meritis auctore domino presidemus, sie excessus dijudicat 
subditorum, ut verius dicatur corrigere quam punire, utpote que non continet in ira misericordiam 
set irata etiam misericordie recordatur, que, si forsan interdum culpis exigentibus aliquorum videatur 
irasci, ad hoc dumtaxat irascitur, ut revocet delinquentes et revocatos paterna foveat caritate.^ Licet 
igitur dilectus filius . . abbas Corbeiensis fuerit unus de prelatis illis, per quos fuit contra dilectum 
filium nostrum O(ttonem) sancti Nicolai in carcere TuUiano diaconum cardinalem tunc in partibus illis 
apostolice sedis legato scandalum temere suscitatum, attendentes tamen humilitatem ipsius non Judicium 
set misericordiam postulantis nee non labores itineris, quos propter hoc sustinuit ad sedem apostolicam 
veniendo, de misericordia, que superexaltat judicio, recepta ab eo de stando mandatis nostris juratoria 
cautione suspensionis sententia, quam idem cardinalis in eundem abbatem tulerat, relaxata, ipsum ad 
vos cum gratie nostre plenitudine duximus remittendum, mandatis nostris, que sibi facienda duxerimus, 
semper salvis. Dat. Laterani VI nonas maii anno septimo. 

Vat Arch. Regbd. 17 fol. 17v Nr. 77. 

Wahrscheinlich handelt es sich hier um die Vorgänge auf der Würsimrger Synode^ wo eine Reihe 
Fürsten und Prälaten gegen die Reformversuche des KardinaUegaten protestirten. VgU 
Potthast y 9055 y Winkelmann j die Mission Ottos des Card.^Diak. von St N. in c. T. nach 
Deutschland und dem Norden in Forschungen zur Deutschen Geschichte Bd. 6 S. 410 und 
Feiten, Gregor IX S. 88. 



183 



392. 

Gregor IX. schreibt u. a. den Bischöfen der Mainzer Provinz über die Sekten in Deutschland 

und schildert atisführlich eine, zu deren Ausrottung mit Hülfe geistlicher und weltlicher Mittel er 

sie ermuntert. Anagni 1333 Juni 14. 

Episcopis per Maguntinam provinciam constitutis. 
Vox in Rama etc. in eundem fere modum ut supra verbis competenter mutatis. [Die vorhergehende 
^0 anfangende Urk, an den Erzb. (Siegfried^ v. MainZj Bischof (Konrad) von Hädeeheim u, (Konrad) von 
Marburg gerichtet Potthast, 9230]. Dat. Laterani XVIII kalendas julii anno septimo. 

Druck Rodenbergy /, 537 IL 



393. 

Gregor IX. erneuert seinen Auftrag an die Bischöfe (Konrad) von Mindenj (Johann) von 

Lübeck und (Gotschalk) von Roizehurg^ gegen die Stedinger, welche Bremen angegriffeny Kirchen, 

Klöster und Burgen zerstört hätten j das Kreuz zu predigen; den mit den Waffen gegen die Ste- 

dinger Kämpfenden gewährt der Papst den gleichen Ählass wie den Kreuzfahrern im h. Lande. 

Lateran 1233 Juni 17. 

. . Mindensi, . . Lubicensi et Raceinburgensi episcopis. 
„Littere vestre nobis exhibite continebant.** — 
Dat. Laterani XV kalendas julii anno septimo. 

Vau Arch. Regb, 17 foL 56 Nr, 188. 
Potthast, 9236, Neudruck Rodenberg, /, 539. 



394. 

Gregor IX. theiU dem Bischöfe (Konrad) von Osnabrücky dem Dompropste und dem Propste von 
St. Gereon in Köln mit^ dass die Söhne des überaus verdbscheuensimirdigen Grafen Friedrich von 
Isenburg (Isimberg), des Mörders des Erzbischofs (Engelbert) von Köln, als Nachahmer seiner 
GotÜosigkeity mit detn Bruder ihres Vaters, Wilhelm, die Kölner Kirche und den Erzbischof 
(Heinrich) aufs Heftigste bedrängten. Der Papst befiehlt den Genannten die ÜbeUhäter und ihre 
Anhänger mittelst kirchlicher Strafen zur Ruhe zu bringen, so dnss der gegen den Erzbischof ein-- 
geleitete kanonische Prozess keine Verzögerung erleide. 

Lateran 1223 Juni 17. 

. . episcopo Osnaburgensi et . . majoris ecclesie et . . sancti Gereonis Coloniensis prepositis. 

„Ad audientiam nostram." — 

Dat. Laterani XV kalendas julii anno septimo. 

Vat. Arch. Regbd, 17 fol. 61 Nr. 202, Druck Rodenberg, /, 540. 



164 



39B. 
Ghregor IX. theiU den Gläubigen und Vasallen der Kölner Kirche das in der vor. Nr. Ange- 
führte mit und befiehlt ihnen, der Kölner Kirche tmd ihrem Erzhischofe, dessen Prozess keine VerzS- 

gerung erleide, zu Hülfe zu kommen. 

Lateran 1233 Juni 17. 

Universis fidelibus et vassallis ecciesie Coloniensis. 
„Ad audientiam nostram." — 
Dat. ut supra. 

Vat'Arch. Regbd. 17 foL 61 Nr, 203. 

Druck Rodenberg, /, 5il. 

396. 
Gregor IX. nimmt die Abtei Werden in seinen Schutz. 

Lateran 1233 Juli 5. 

Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis abbat! et conventui sancti Lutgeri Werdensis 
ordinis sancti Benedicti Coloniensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur^ 
quod justum est et honestum, tarn vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per sollicitudinem 
oüicii nostri ad debitum perducatur effectum. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris justis postu- 
lationibns grato concurrentes assensu personas vestras et locum, in quo divino estis obsequio mancipati, 
cum Omnibus bonis, que impresentiarum rationabiliter possidetis aut in futurum justis modis prestante 
domino poteritis ^) adipisci sub beati Petri et nostra protectione suscipimus, specialiter autem antiquas 
et rationabiles monasterii vestri consuetudines hactenus observatas in ipso nee non terras, possessiones 
et alia bona vestra, sicut ea omnia juste ac pacifice obtinetis, vobis et per vos eidem Imonasterio 
auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino 
hominum liceat hanc paginam nostre protectionis et confirmationis infringere, vel ei ausu temerario 
contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit , indignationem omnipotentis dei et beatorum 
Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incursurum. Dat. Laterani III nonas julii pontificatus nostri 
anno septimo. 

a) Or, hat potent rnit Rasur von cicei Buvhstaben is hinter t. 

Or. im Kgl. St-A. Düsseldorf Bulh an rothaelher Seidenschnur, Dukamp^ Tafel Nr. 34, Auf dtm 
ümbug links pa. Neben detn ersten Loch der Üchnur ein Zeichen, Auf der Rückseite ein 
achtstrahliger Stern mit p (oder H?) an dem nach oben gerichteten Strich. 

397. 
Gregor IX. nimmt sämmtliche Besitzungen des KL Corvei besonders aber die Burgen Mars- 

herg u/nd Kogelnberg sotvie die Stadt Volkmarsen in meinen Schutz. 

Anagni 1233 Septeniber 30. 
„Cum a nobis petitur." — 
Dat. Anagnie II kalendas octobris pontificatus nostri anno septimo. 

Or. im Kgl. St.-A. Munster zum Theil zerst&rt. Btdle an rothgelben Seidenfaden, Diekampy Tafel 

Nr. 34. Auf dem Umbug links P. 
Potthasty 9296. Drucke Schoten ad a/nmim. Westf. Urkb. IV y 219. Darin zu korrigiren S. liö 

Z. 9 V. u. Padeburnensis diocesis. Z. 5 v. u. possidet — poterit, Z. 3 v. u. Volcmorressen. 



185 



398. 
Gregor IX. heauflragt den Dechanten, Scholaster und Thesaurar von Wüdeshausen) die Klage 

des Laien Wolfard gegen den Propst Bernhard von Levern wegen Vorenthaltung verpfändeter 

Güter zu prüfen. Lateran 1234 März 5. 

Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . decano, . . scolastico et . . thesaurario 
Wildeshusensibus Osnaburgensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Wolfardus laicus nobis 
exposuit conquerendo, quod Bernardus prepositus monasterii de Leueren Mideiisis(!) diocesis quasdam 
possessiones, redditus et res alias ipsius titulo pignoris detinet obligatas, licet ex eis perceperit ultra 
sortem. Jdeoque discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus, si est ita, dictum 
pignorum detentorem, ut sua sorte contentus pignora ipsa et quicquid ultra sortem percepit ex eis, re- 
stituat conquerenti, monitione premissa per censuram ecclesiasticam appellatione remota cogatis attentius 
provisuri, ne auctoritate nostra in negotio procedatis eodem, nisi conquerens restituerit vel adhuc re- 
stituat, si quas aliquando extorsit usuras, cum frustra legis auxilium invocet, qui committit in legem. 
Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo vestrum ea nichilominus exequantur. Dat. 
Lateran] III nonas martii pontificatus nostri anno septimo. 

Or, im Kgl, St-A, Munster. Bulle an Hanfachnury Diekamp, Tafel Nr, 34, Auf dem ümbug 

rechts pal. Auf der Rückseite Sancte pater. 
Reg. Arch, Ztschr, III, 49 Nr. 64, 

399. 
Gregor IX. befiehlt den Genannten, die Klage des Kl. Wedinghausen gegen mehrere Bitter 

der Kölner Diöcese wegen des Baues einer KapeUe in Werl zu prüfen. 

Lateran 1234 April 20. 
Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . preposito ecclesie sancte Walburgis, . . 
decano et . . scolastico ecclesie Susatiensis Coloniensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. 
Ex parte dilectorum filiorum . . prepositi et conventus monasterii de Wedinchusen Premonstratensis 
ordinis nobis est oblata querela, quod Hermannus et Lambertus milites, Rodulfus et quidam alii 
Coloniensis diocesis infra limites parrochie ecclesie de Werle ad eos de iure spectantis quandam 
capellam de novo auctoritate propria temere edificare presumunt in eorimi prejudicium et gravamen. 
Ideoque discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus partibus convocatis audiatis cau- 
sam et appellatione remota üne debito terminetis facientes, quod decreveritis, per censuram ecclesiasticam 
firmiter observari. Testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, per 
censuram eandem appellatione cessante cogatis veritati testimonium perhibere. Quod si non omnes 
hiis exequendis potueritis interesse, duo vestrum ea nichilominus exequantur. Dat. Laterani XII ka- 
lendas maii pontificatus nostri anno octavo. 

Or, im Kgl. St.-A. MuTuter. Bulle, stark occydirty an Haanfschmr liegt bei, Diekamp, Tc/el Nr, 34^ 

Auf dem ümbug links b. f. (?). Auf der Rückseite Brema. 
Reg. Arch, Ztschr. III, 49 Nr. 65. 

400. 

Gregor bestätigt Kl. Wedinghausen Privilegien und Güter. 

Bieti 1234 Juni 26. 

Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . preposito sancti Lairentii(!) in Wedinchusen 
Premonstratensis ordinis eiusque fratribus tam presentibus quam futuris regulärem vitam professis in 

WeetL Ürk.-Buch. V. 24 



186 



Perpetuum. Religiosam vitam eligentibus apostolicum convenit adesse presidium, ne forte ciyuslibet 
temeritatis mcursus aut eos a proposito revocet aut robur, quod absit, sacre religionis infringat. Ea 
propter, dilecti in domino filii, vestris justis postulationibus clementer annuimus et ecclesiam sancti 
Laurentii in Wedinchusen, in qua divino estis obsequio mancipati, sub beati Petri et nostra protectione 
suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. Inprimis siquidem statuentes, ut ordo canonicus, 
qui secundum deum et beati Augustini regulam atque institutionem Premonstratensium fratrum in 
eodem loco institutus esse dinoscitur, perpetuis ibidem temporibus inviolabiliter obser\^etur. Preterea 
quascumque possessiones, quecumque bona eadem ecclesia impresentiarum juste ae canonice possidet 
aut in futurum concessione pontificum, largitione regmn vel principum, oblatione fidelium seu alüs 
justis modis prestante domino potent adipisci, firma vobis vestrisque successoribus et illibata permaneanL 
In quibus hec propriis duximus exprimenda voeabulis : locum ipsum, in quo prefata ecclesia sita est, 
cum Omnibus pertinentiis suis, ecclesiam in Wuerle cum omnibus pertinentiis suis, curtem in Rithem, 
curtem in Marsuelde, curtem in Auenbule, curtem in Eueno, mansum in Greuilo, mansum in Odem- 
suelde, mansum in Musche, curtem in Erderinga *) cum pertinentiis suis, duos mansus in Wicmarinchuseii, 
mansum in Berige, mansum in Weneme, tres mansos in Wintdorpe, mansum in Uninctorpe et alias 
possessiones cum terris, pratis, uneis(!) *^), nemoribus, usuagiis et pascuis, inbosco et piano, in aquis 
et molendinis, in viis et semitis et omnibus alüs libertatibus et immuiiitatibus suis. Sane novalium 
vestrorum, que propriis manibus vel sumptibus Colitis, de quibus aliquis hactenus non percepit, sive 
de vestrorum animalium nutrimentis nuUus a vobis decimas exigeie vel extorquere presumat. Liceat 
quoque vobis clericos vel laicos liberos et absolutos e seculo fugientes ad conversionem recipere et eos 
absque contradictione aliqua retinere. Prohibemus insuper, ut nulli fratrum vestrorum post factam in 
ecclesia vestra professionem fas sit sine prepositi sui licentia de eadem ecclesia nisi artioris religionis 
obtentu discedcre, discedentem vero absque communium litterarum vestraruni cautione nullus audeat 
retinere. Cum autem generale interdictum terre fuerit, liceat vobis clausis januis, exclusis excoDMnum'- 
catis et interdictis, non pulsatis campanis, i^uppressa voce divina officia celebrare, dummodo causam 
non dederitis interdicto. Crisma vero, oleum sanctum, consecrationes altarium seu basilicarum, ordi- 
nationes clericorum, qui ad sacros ordines fuerint promovendi, a diocesano suscipietis episcopo, siqui- 
dem catholicus fuerit et gratiam et communionem sacrosancte Romane vsedis habuerit et ea vobis voluerit 
sine pravitate aliqua exhibere. Prohibemus insuper, ut infra fines parochie vestre nullus sine assensu 
diocesani episcopi et vestro capellam seu Oratorium de novo construere audeat salvis privilegiis pon- 
tificum Romanorum. Ad hec novas et indebitas exactiones ab archiepiscopis , episcopis, archidiaconis 
seu decanis aliisque omnibus ecclesiasticis secularibusve personis a vobis omnino fieri prohibemus. 
Sepulturam quoque ipsius loci liberam esse decernimus, ut eorum devotioni et extreme voluntati, qui 
se illic sepeliri deliberaverint, nisi forte excommunicati vel interdicti sint aut etiam publice usurarii 
nullus obsistat salva tamen justitia illarum ecclesiaruni, a quibus mortuoium corpora assumuntur. 
Decimas preterea et possessiones ad jus ecclesiarum vestrarum spectantes, que a laicis detinentur 
redimendi et legitime liberandi de manibus eorum et ad ecclesias ad quas pertinent, revocandi libera, 
sit vobis de nostra auctoritate facultas. Obeunte vero te nunc eiusdem loci preposito vel tuorum 
quolibet successorum nullus ibi qualibet surreptionis astutia seu violentia preponatur, nisi quem fratres 
communi consensu vel fratrum maior pars consilii sanioris secundum deum et beati Augustini regulam 
providerint eligendum. Paci quoque et tranquillitati vestre paterna in posterum sollicitudine providere 
volentes auctoritate apostolica prohibemus, ut infra clausuras locorum vestrorum nullus rapinam seu 
furtum facere, ignem apponere, sanguinem fimdere, hominem tenere vel interficere seu violentiam 
audeat exercere. Preterea omnes libertates et immunitates a predecessoribus nostris Romanis pontiflci- 
bus ecclesie vestre concessas nee non libertates et exemptiones secularium exactionum a regibus et 



187 



principibus vel aliis fidelibus rationabiliter vobis indultas auctoritate apostolica confirmamus et presentis 
scripti privilegio communimus. Decernimus ergo, ut nulh omnino hominum liceat prefatam ecclesiam 
temere perturbare aut ejus possessiones auferre vel ablatas retinere, minuere seu quibuslibet vexationi- 
bus fatigare, sed omnia integra conserventur eorum, pro quorum gubernatione ac sustentatione concessa 
sunt, usibus omnimodis profutura salva sedis apostolice auctoritate et diocesani episcopi canonica 
justitia. Si qua igitur in futurum ecclesiastica secularisve persona hanc nostre constitutionis paginam 
sciens contra eam temere venire temptaverit secundo tertiove commonita, nisi reatum sumn congrua 
satisfactione correxerit, potestatis honorisque sui careat dignitate reamque se divino judicio existere de 
perpetrata iniquitate cognoscat et a sacratissimo corpore ac sanguine dei et domini redemptoris nostri 
Jhesu Christi aliena fiat atque in extremo examine districte subjaceat ultioni. Gunctis autem eidem 
loco sua iura servantibus sit pax domini nostri Jhesu Christi, quatinus et hie fructum bone actionis 
percipiant et apud districtum iudicem premia eterne pacis inveniant. Amen. Amen. Amen. 

R. Ego Gregorius catholice ecclesie episcopus ss. M. 

f Ego Johannes Sabinensis episcopus ss. 

f Ego Jacobus Tusculanus episcopus ss. 

f Ego Thomas tituli sancte Sabine presbiter cardinalis ss. 

f Ego Johannes tituli sancte Praxedis presbiter cardinahs ss. 

f Ego Guifredus tituli sancti Marci presbiter cardinalis ss. 

f Ego Jacobus Penestrinus electus ss. 

f Ego Rainerius sancte Marie in Cosmidin diaconus cardinalis ss. 

f Ego Romanus sancti AngeU diaconus cardinalis ss. 

f Ego Egidius sanctorum Cosme et Damiani diaconus cardinalis ss. 

f Ego Petrus sancti Georgii ad velum aureum diaconus cardinalis ss. 

f Ego Rainaldus sancti Eustachii diaconus cardinalis ss. 

f Ego Oto (!) sancti Nicholai in carcere Tulliano diaconus cardinalis ss. 
Dat. Reate per manum magistri Bartholomei sancte Romane ecclesie vicecancellarii VI kalendas julii, 
indictione VII », incarnationis dominice anno M^C^CXXXIIII, pontificatus donni (!) Gregorii pape Villi 
anno octavo. 

a) er in der Mitte und g korrigirt, — b) statt vineis. 

Or. im Kgl. St,-A, Münster. Bulle an gelbrothen Seidenfädeny Diekamp Tafel Nr. 34. Die Um- 
schrift der Rota (f fac mecum domine Signum in bonum), die Unterschrift des Papstes und 
Datumzeile sind von derselben Hand geschrieben une Konteat. Die Unterschriften der Kardi- 
näle sind von verschiedenen Händen, Kreuz des K.-D. Rainer wieder Rosette y ss. des K.-B. 
Johannes von Sabina ^oieder IHS. B. in Bartholomei atf grosserem Raum. Oben in der 
Mitte f cor. Rückschrift Brema. 

Reg. Arch. Ztsckr. III, 49 Nr. 69. 

401. 
Gregor IX. fordert unter Hervorhebung der Verdienste und Wunderthaten des Ordensstifters 
Franziskus^ den er der Zahl der Heiligen eingereiht habe, die Kirchenfürsten der ganzen Welt 
auf die Oiätibigen zur Feier seines Festes am 4. October anzuhalten. 

Perugia 1234 November 19. 
Gregorius episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus archiepiscopis et episcopis et 
dilectis filiis abbatibus, prioribus, archipresbiteris, archidiaconis, decanis et aliis ecclesiarum prelatis^ 

24* 



I 



188 



ad quos littere iste pervenerint, salutem et apostolicam benedictionem. Sicut phiale auree, quas Yidit 
Johannes plenas odoramentorum, que sunt orationes sanctorum in conspectu altisimi (!) ad abolendam 
nostrorum criminum corruptelam, odorem suavitatis emittunt, ita saluti nostre credimus plurimum 
•expedire, si eorum in terris celebrem habeamus memoriam, ipsorum merita soUempnibus recolendo 
preconiis, quorum in celis speramus intercessionibus assiduis aciyuvari. Sane cum de conversatione »), 
vita et meritis beati Francisci institutoris et rectoris ordinis fratrum minorum, qui juxta consilium salvatoris 
contemptis transitoriis secundum promissionem ejusdem ad celestia premia feliciter et eterna pervenit 
cigus vita et fama preclara peccatorum depulsa caligine ambulantes in regione umbre mortis de vitiorum 
tenebris ad penitentie vitam vocans (!), quorum tarn virorum quam mulierum ad fidem ecclesie roboran- 
dam et confutandam hereticam pravitatem vivit adhuc et viget non modica multitudo, tarn per dog 
quam per multos alios fide dignos, qui miracula, que deus per illius sancti viri merita operatur, plenius 
cognoverunt, certiores efTecti, auditis etiam ejus virtutibus et miraculorum insigniis et, quod inter 
carnales spiritualiter et inter homines etiam angelicam conversationem habuisset, ipsum, qui corporaliter 
dissolutus cum Christo esse meruit in celestibus, ne ipsius honori debito et glorie detrahere quodam- 
modo videremur, si glorificatum a domino permitteremus ulterius humana devotione privari, de fratrum 
nostronun consilio et prelatoriun omnium, qui tunc temporis apud sedem apostolicam consistebant, 
sanctorum cathalago (!) duximus ascribendum. Cum igitur ejus lucerna sie arserit hactenus in hoc 
mundo, quod per dei gratiam jam non sub modio sed super candelabrum meruerit coüocari, universi- 
tatem vestram rogamus, monemus attentius et hortamur per apostolica vobis scripta mandantes, qua- 
tinus devotionem fidelium ad venerationem ipsius salubriter excitantes festivitatem ejus IUI nonas 
octobris annis singulis soUempniter celebretis et pronuntietis constituto die similiter celebrandam, ut 
ejus precibus dominus exoratus suam nobis tribuat gratiam in presenti et glomm in futuro. Dat. 
Perusii XIII kalendas octobris pontificatus nostri anno octavo. 

a) ation auf Rasttr, 

Or, im Kgl, St.-A. Münster, Bulle an gelbroAen SeiAenfäden^ Diekcmpj Tafel Nr. 34, Auf der 
Rückseite Paupertas mit einem Kreuz darüber, Rückschrift saec, XIIL: Littera p^alis de 
soUempnitate sancti Francisci confessoris. 

Reg, Wilmans in Arch, Ztschr. III, 49 Nr, 67, der die Urkunde aus denselben Gründen wie die 
von 1233 März 1 (s, eben Nr. 389) für verdächtig erklart. Doch lassen sich gegen Sdir^tj 
Pergamerdy Bulle, Befestigung keine gegründeten Bedenken vorbringen. Auch der Umstand, 
dass die HeiUgspreehung schon 1229 (muss 1228 heissen) zu Assissi erfolgt sei, spricht nicht 
gegen die Echtheit, da durch „tunc temporis ^^ der Urkunde die Kanonisation ausdrücklich 
als vorher geschehen bezeichnet wird, und es sich hier nickt um die Kanonisation, sondemimidie 
Feier des Festes handelt. Auch Idsst sich Grund und Zweck des Fdlschens nicht absehen. Zu 
allem Ueberßuss ist dies Schreiben wiederholt gedruckt. Vgl. Potthast, 8236, 8256, 8345 und 
Finke, Drei „verdächtige'' Urk. Gr. IX im Hiet. Jahrb. VII, 641 ff. 

402. 
Gregor IX. fordert u. a. die Bischöfe (Ludolf) von Münster, (Bernhard) von PadeflH>m, 

(Konrad) von Osnabriidc und (Konrad) von Minden und den Abt (Hermann) von Corvei auf, su 

der Expedition in das h. Land im kommenden März mit ihrem Kreuzfahrern zu erscheinen, oder 

diese zu schicken. Perugia 1234 November 25. 

,,GuQcta sapiaster ab initio.^ — 

Dat. Perusii VII kalendas decembris pontificatus nostri anno octavo. 



189 



Im jüngsten Druck bei Rodenbei^gj 607 sind die Adressen der Prälaten edle unter eüiomder geschrieben 
und irrfdge des sind Erzbischofey Bischöfe und Abte durch einander geworfen. Thatsdchlich stehen dieselben 
im Register Gregor IX. in zwei Reiheny so: 
In eundem modum patriarche Aquilegensi. In eundem modum archiepiscopo Maguntino. 



In eundem modum episcopo Monasteriensi. 



Daneben der B. von Utrecht. 

In eundem modum episcopo Parbumensi. 

n rt yt OsembuFgensi. 

« « « Mindens! . 



In eundem modum abbati Augiensi. In eundem modum abbati Curbiacensi. 

Unzweifelhaft sind diesmal die Nonnen von links Tiach rechts zu lesen, dann tritt die richtige Ordnung 
ein, zunächst die Patriarchen und Erd/ischöfe^ dann die Bischöfe und zuletzt die Abte. 

Vat. Arch. Regbd. 17 fol. 234 Nr. 330. 
Potthast, 9773. Neudruck Rodenberg, 607. 



403. 

Gregor IX. iheilt den Äbten u. Prioren der eooemten Klöster und ihren Konventen in der 

Mainzer j Trierer und Kölner Provinz die Sendung seines Skriptors Peter de Supino mit, der ihnen 

die traurige Lage des h. Stuhles darthun werde; sie möchten durch ihn sich äussern, wie sie dem 

Papste zu Hülfe kommen wollten, 

Perugia 1234 November 30. 

Universis abbatibus et prioribus monasteriorum exemptorum et eorum conventibus per 
Maguntinam, Treuerensem et Coloniensem provincias constftutis. 
„Statum nostrum." — 
Dat. Perusii II kalendas decembris pontiflcatus nostri anno octavo. 

VaL Arch. Regbd, 17 fol 238 Nr, 344, 
Druck Rodenbergy 610, 



404. 

Gregor IX. theüt den Erzbischöfen und Bischöfen der Mainzer y Trierei' und Kölner Provinz 
die Absendung seines Skriptors Peter de Supino mit u. s. w. vgl. vor. Nr, 

Perugia 1234 November 30. 

, . Maguntino, . . Treuerensi et Coloniensi archiepiscopis et eormn suflfraganeis. 
^Ecce per dilectmn filium." — 
Dat. etc. ut in eadem. (Vgl. vorh, Nr.) 

Vat, Arch. Regbd, 17 fol, 238v Nr, 345, 
Potthast, 9780. Neudruck Rodenberg, 611, 



190 



405. 

Gregor IX. befiehlt dem JErzbischof (Siegfried) von Mainz^ dem Kölner Dompropst Konrad 

(von Büren) den nöthigen Lebensunterhalt eu verschaffen. 

Perugia 1234 December 18. 

. . archiepiscopo Maguntino. 
Cum Sit oJSicii nostri debitum benigno favore prosequi, quod consonum cjernitur equitati, libenter 
benemeritis auxilium pie provisionis impendimus, quos indigne necessitatis onere comprimi persentimus. 
Hinc est, quod, sicut accepimus, cum dilectus filius Conradus prepositus Coloniensis propter prosecuti- 
onem cause, que inter ipsum et Conradum subd(iaconum) nostrum prepositum sancte M(arie) ad 
Gradus Coloniensis super prepositura Coloniensi vertitur, adeo sit attritus laboribus et expensis, quod, 
prout suam condecet honestatem nequit in ipsa procedere, nisi concedatur eidem condigne subventionis 
gratiam obtinere, pre(sentium) mandamus, quatinus sibi, ne higusmodi occasione in suo jure deficiat,de 
bonis ad dictam preposituram spectantibus in expensis, de quibus, quousque causa higusmodi finem de- 
bitum sortiatur, commode sustentari valeat, auctoritate nostra providere procures. Contradictores etc. 
Dat. Perusii XV kalendas januarii anno octavo. 

Vat. Arch. Regbd. 17 fol. 243 Nr. 373. 

406. 

Gregor IX. befiehlt den Genannten, dafür zu sorgen^ dass der ehemalige Elekt Engelbert w» 
Osnabrück, dort, wo er ein Kanonikat durch die Gnade des h. Stuhles erlangt habe, auch seinen 
Platz im Chore und Sitz im Kapitel erhalte. 

Perugia 1235 April 4. 

. . preposito sancti Johannis, . . decano et . . scolastico sancte Marie Halberstatensis. 
Dilectus filius Engelbertus quondam Osnaburgensis electus nobis exposuit, quod, licet ei de spe- 
ciali gratia sedis apostolice in diversis ecclesiis in prebendali beneficio sit provisum et canonicatum ob- 
tineat in eisdem, stallum tarnen in choro et vocem in capitulo nondum in ipsis potuit obtinere. Cum 
igitur indignum sit, ut, ubi quis receptus est in canonicum, repellatur ab illis, que canonicatui sunt an- 
nexa, presentibus mandamus, quatinus eum ad predicta in jam dictis ecclesiis, cum presens fuerit, in 
Omnibus tamquam unum ex aliis recipi faciatis. Contradictores etc. Non obstante constitutione etc. dum 
modo ultra tertiam vel quartam aliquis extra suam diocesim auctoritate presentium ad Judicium non 
trahatur. Quod si non omnes etc. Dat. Perusii II nonas aprilis pontificatus nostri anno nono. 

Vat. ArcL Regbd. 18 fol. 16 Nr. 31. 

Citirt aus unserer Quelle IV6i«, Das Grab Diethers von herdnirg. 

407. 

Gregor IX. befiehlt u. a. den Bischöfen (Ludolf) von Münster und (Konrad) von Osnabrück 
als Suffraganen der Kölner Kirche, da der Erzbischof (Heinrich) von Köln^ gegen den eine Untere 
suchung schwebe^ dem Elekten (Otto) von Utrecht die Weihe nicht ertheHen könne, diese selbst mit Ge- 
nehmigung der Kölner Kirche vorzunehmen. 

Perugia 1235 April 19. 



191 



« . Leodiensi, . . Monasteriensi et . . Osnaburgensi episcopis suffragane (!) ecclesie Coloniensis. 
„Indulte nobis." — 
Dat. Perusii XIII kalendas maii anno nono. 

Vat Arch. Regbd, 19 foL 18 Nr. 29, 
Druck Rodenberg, 637, 

408. 

Gregor IX. schildert den genannten Paderhomer Bichtem die Untersuchung gegen den Propst 

^on BepeshoU wegen Simonie und beauflragt sie mit der fernem Untersuchufig. 

Perugia 1235 Jimi 9. 

. . majoris ecclesie et . . sanctorum apostolorum Petri et Andree prepositiset . . scolastico 

Padeburnensibus. 

Cum dilectus filius . . prior ordinum fratrum predicatorum Bremensis proponens se ac . . deca- 
num et . . scolaslicum Bremenses a dilecto filio nostro Ottone sancti Nicolai in carcere Tulliano dia- 
cono cardinali, tunc in partibus Alamannie apostolice sedis legato, visitatores in Bremensi diocesi con- 
stitutos et clausulam illam in litteris visitationis insertam, ut unus procederet, si non omnes possent 
forsitan interesse, dictus prior inquisitionis processum, quem contra dilectum filium L., prepositum de 
Repesholt super vitio fecisse dicitur symonie post appellationem ab eodem preposito ad nos ex super- 
habundanti, sicut asserit, interjectam ad apostolicum remisit examen. Ciyus examinatione dilecto filio nostro 
G(uifredo) tituli sancti Marci presbytero cardinali conmiissa et eo in ejus presentia publicato, quia, sub 
qua forma data fuerit illis iurisdictio, et an predicti decanus et scolasticus se legitime excusarint seu 
alias de impolentia constitisset eorum utrumve secundum formam sibi traditam ac juris ordinem dicto 
legato infra legationis terminos existente processerit in eundem vel sattem iurisdictione uti cepisset, nobis 
non potuit fieri plena fides, venerabili fratri nostro . . episcopo et dilecto filio . . scolastico Hildemen- 
sibus dedimus in preceptis, ut in irritum revocato, quicquid post appellationem ad nos legitime interposi- 
lam per eundem priorem vel eins auctoritate constaret contra ipsum prepositum temere attemptatum, 
et inquisita super premissis ac toto processu prioris ipsius diligentius veritate, quod invenirent, usque 
ad festum onmium sanctorum proximo tunc futurum nobis suis litteris intimarent. Qui propter absen- 
iiam memorati prepositi, ut dicebant, id efficere non valentes infectum ad nos negotium remiserunt. 
Eodem preposito diu apud sedem apostolicam insistente, ut, cum de jurisdictione prioris et veritate 
Processus ejusdem tunc minime constitisset, revocato ejusdem prioris processu et aliis, que ex eis vel 
ob illum constaret esse secuta, eum ab inquisitione predicta absolvere dignaremur. Nos igitur ad 
eosdem negotium remittentes ipsis dedimus in mandatis, ut revocato in irritum, si quid post iter 
ab eodem ad presentiam nostram arreptum contra ipsum invenirent indebite attemptatiun, cum pre- 
positus ipse non posset sine periculo, ut dicebat, ad presentiam eorum accedere, sibi vel de loco tuto 
vel sufißcienti securitate proviso scriptis etiam, que sub buUa nostra eis transmisimus interclusa, dili- 
^enter inspectis, si super hiis, que revocabantur in dubium, eis fieret plena fides, statuerent, quod 
canonicum videretur. Alioquin si constaret dictum priorem jurisdictionem minime habuisse vel de ve- 
ritate Processus non posse doceri revocantes auctoritate nostra processum predictum et, si quid ex eo 
secutum est vel ob illum, si invenirent dictum prepositum fuisse de hiyusmodi vitio infamatum, super 
hoc sollicite inquirentes, quod canonicum foret, appellatione postposita diflßnirent. Memoratus vero epis- 
copus aliis occupatus negotium ipsum nobis iterato remisit infectum, quamquam prepositus ipse apud 
eum et coUegam suum non modicum institerit, ut in causa procederent memorata, sicut episcopi littere 



192 



continebant. Verum . . decanus et • . scolasticus Bremensis et prior predictus occasione ci^usdam re- 
scripti a sede apostolica veritate tacita impetrati memoratum prepositum prepositura sententialiter pri- 
Taverunt, eam Alexandro Bremensi canonico, quantum in ipsis extitit, conferentes, quem processum di- 
lectus filius noster T(homas) tituli sancte Sabine presbyter cardinalis super hoc a nobis datus auditor de nostro 
mandato juris necessitate cassavit. Geterum quia super aliis excepta forma mandati a legato tunc facti, de qua 
liquet ad presens, nondum fuit in figura judicii facta fides, mandamus, quatinus in supradicto negotio ratione 
previa procedatis iuxta directarum ad nominatos episcopum et scolasticum nostrarum continentiam litteranim 
superius comprehensam. Ad hec quia prenominatus prepositus longa protractione negotii in multis creditur fa- 
tigatus laboribus et attenuatus expensis de sepedicte prepositure et prebende Bremensis proventibus, 
qui per prefatum priorem in sue visitationis proeessu sequestrati fuisse dicuntur, eidem preposilo, 
ne propter expensarum defectum cogatur deserere causam suam, per vos auctoritate nostra volumus provi- 
deri. Quod si non omnes etc. Dat. Perusli V idus junii anno nono. 

Vat Arch, Reghd, 18 fol. 35v Nr. 102, 

409. 

Gregor IX. nimmt Kl. Ölinghausen u. besonders die ihm gehörige Kirche von AÜen-Rütken 
in seinen Schviz. Perugia 1235 Juni 16. 

Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . preposito et conventui monasterii beate 
Marie in Olinchusen Premonstratensis ordinis Coloniensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. 
Sacrosancta Romana ecclesia devotos et humiles filios ex assuete pietatis officio propensius diligere 
consuevit et, ne pravorum hominum molestiis agitentur, eos tamquam pia mater sue protectionis muni- 
mine confovere. Eapropter, dilecti in domino filii, vestris justis postulationibus grato concurrentes 
assensu personas vestras et locum, in quo divino estis obsequio mancipati, cum omnibus bonis, que 
impresentiarum rationabiliter possidet aut in futurum justis modis prestante domino poterit adipisci, 
sub beati Petri et nostra protectione suscipimus. Specialiter autem ecclesiam in Alderudem cum 
pertinentiis suis, quam proponitis vos canonice optinere *), sicut eam juste ac pacifice possidetis, vobis 
et per vos monasterio vestro auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. 
Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre protectionis et confirmationis infringere vel 
ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit , indignationem omnipotentis 
dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incursurum. Dat. Perusii XVI kalendas 
julii pontificatus nostri anno nono. 

a) auf Rasur mit dunklerer Dmte, 

Or. im Kgl, St.-A, Munster, Bulle an geWrothen Seiden/äden, Diekamp, TcfelNr. 34. Atifdem 
ümbug links [z. Atif der Rückseite Nemo. In der Ecke oben links klein b. Gregorius 
Verl. Schrifu 

Reg. Arch. Zeitschr. III, 49 Nr. 69. 

410. 

Gregor IX. gewährt dem Minoritenordeny um ihn vor Betrug zu sichern, das Privileg, dass 
er nur auf Grund eines päpstlichen Erlasses, der dieses Privileg erwäJmt, belangt werden könne^ 

Perugia 1235 Juni 16. 



193 



Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . generali ministro et universis fratribus 
ordinis fratrum Minorum salutem et apostolicam benedictionem. Cum jam per ejus gratiam, qui, que 
mundus abhominatur, assumit, vestri titulus ordinis adeo sit insignis, quod vix creditur ab hiis, qui 
contra vos litteras impetrant, sine malitia subticeri, nos et illorum obviare fraudibus et vestram inno- 
centiam favorabiliter confovere volentes auctoritate vobis presentium indulgemus, ut nequeatis per 
litteras apostolicas conveniri, que de hac indulgentia et vestro non fecerint ordine mentionem. Nulli 
ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre concessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. 
Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et 
Pauli apostoloriun ejus se noverit incursurum. Dat. Perusii XVI kalendas julii pontificatus nostri 
anno nono. 

Or. im Kgl. St^A, Münster. Bulle an gelbroihen Seidenfaden^ Diekampy Tafel Nr. 34, Auf dem 
ümbug C jn. Auf der Rückseite dasselbe Zeichen vne bei Nr, 389. Gregorius verl. Schi^. 

Reg. von Wümans Arch. Ztschr. III 49 Nr. 68y der die ürk. als falsch oder zweifelhaft bezeichnet; 
doch finden im Äusse't^ der Urkunde die Bedenken keine Begiündung. Vgl. oben Nr. 389 
und 401. Gedf^ckt unter anderem Datum, vgl. Potthast, 9964. 



411. 
Gregor IX. empfiehlt den Kirchenfürsten der ganzen Welt die Minoriten. 

Perugia 1235 Juni 25. 

Gregorius episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus archiepiscopis et episcopis et 
dilectis filiis abbatibus et aliis ecclesiarum prelatis, ad quos littere iste pervenerint, salutem et aposto- 
licam benedictionem. Cum, qui recipit prophetara, in nomine prophete mercedem prophete recipere 
mereatur, dilectos filios fratres Minores, qui more apostolorum serendo semina verbi dei diversas 
circueunt regiones, eo devotioni vestre fiducialius commendamus, quo salutem fidelium propensius 
affectantes ardenter cupimus, ut vobis apud deum exinde augeatis cumulum meritorum. Quocirca uni- 
versitatem vestram rogamus et hortamur attente per apostolica vobis scripta mandantes, quatinus dictos 
fratres ad vos accedentes, ut circa lucrum animarum et evangelizationem verbi dei suum ministerium 
exequantur, habentes ejus intuitu commendatos, ciyus iidem obsequiis sunt ascripti, benigne ac 
caritative recipiatis eosdem utpote catholicos et fideles eisque favorabiles et propitii in suis necessita- 
tibus existatis, credendo firmiter et certam de ipsis habendo fiduciam, quod cum spiritu vivant, spiritu 
et ambulent se operarios in vinea domini debeant inconfusibiles exhibere. Dat. Perusii VII kalendas 
julii pontificatus nostri anno nono. 

Or. im Kgl. St.-A. Münster. Bulle an Hanfschnur^ Diekamp^ Tafel Nr. 34. ROckschrift sec, 

XIV l XV: ütilis littera contra rebelies. 
Potthast, 9947 zu Juli 24. 



412. 
Gregor IX. verleiht auf 5 Jahre den zum Neubau der Kirche und Hättser des KL Levern 
Beisteuernden einen zwanzigtägigen Ählass. 

Perugia 1235 Juli 22. 
Gregorius episcopus servus servorum dei universis Christi fidelibus per Coloniensem et Bremensem 
provincias constitutis, ad quos littere iste pervenerint, salutem et apostolicam benedictionem. Quoniam, 

Westf. Urk.-Buch. V. 25 



194 



ut ait apostolus, omnes stabimus ante tribunal Christi recepturi, prout in corpore gessimus, sive bonum 
fuerit sive malum, oportet nos diem messionis extreme misericordie operibus prevenire ac eternonim 
intuitu Seminare in terris, quod reddente domino cum multiplicato fructu recolligere debeamus in celis 
firmam spem fiduciamque tenentes, quoniam, qui parce seminat, parce et metet, et qiii seminat in 
benedictionibus, de benedictionibus et metet vitam eternam. Cum igitur, sicut *) dilecte in Christo 
filie . . abbatissa et conventus monasterii de Leure (!) Cisterciensis ordinis Mindensis diocesis trans- 
missa nobis petitione monstrarunt, domos et ecclesiam ibidem inceperjnt de novo construere, ad quod 
eis fidelium Christi suflfragium plurimum noscitur oportunum, cum ad hoc sibi proprie non suppetant 
facultates, universitatem vestram rogamus et hortamur attente in remissionem vobis peccaminum injun- 
gentes, quatinus pias elemosinas et gi'ata caritatis subsidia earum nuntio, cum propter hoc ad vos 
accesserit, erogetis, ut opus tam pium per subventionem vestram obtatum (!) sortiatur eflfectum et vos 
per hec et alia bona, que domino inspirante feceritis, possitis ad eterne salutis gaudia pervenire. Nos 
enim de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus auctoritate confisi 
Omnibus, qui de bonis suis manum ipsis porrexerint caritatis, viginti dies de injuncta sibi penitentia 
misericorditer relaxam\is, presentibus post quinquennium minime valituris, quas mitti per questuarios 
firmiter inhibemus, eas, si secus actum fuerit, careie viribus decernentes. Dat. Perusii X kalendas 
augusti pontificatus nostri anno nono. 

a) auf Raitur. 

Or, im Kgl. St-A. Münster. Bulle an Seidenfäden^ Diekampy T(rfel Nr. 34. Auf dem ümbug 
links P. Oben in der Mitte Rasuren. Auf der Rückseite in der Mitte Colonia mit f da- 
rüber. In der Ecke links J. Gregorius verl. Schriß, 

Reg. Ai'ch. Ztschr. mit Datum XI kal. augusti. 

413. 

Gregor IX. beauftragt Abt (Burchard) und Prior (Gotschalk) von Liesborn und den Propst 

von Capeila in den Diöcesen Köln und Münster ^ den edlen Herrn Otto von Lüneburg durch 

Kirchenstrafen zum Halten des mit Erzbischof (Gerhard) von Bremen geschlossenen Vergleiches an- 

ztdhoUen, verbietet ihnen aber, ohne specielles päpstliches Mandat über ihn und sein Land Bann oder 

Interdikt zu verhängen. Perugia 1235 August 11. 

„Venerabilis frater." — 

Dat. Perusii III idus augusti pontificatus nostri anno nono. 

Or. im Kgl. St.-A. Hannover. Bulle an Hanfschnur^ Diekamp, Tafel Nr. 34. Auf der Rückseite 
Brema. In der Ecke oben links p. 

414. 

Gregor IX. beauftragt die Äbte (Rudolf) von Marienfeld und (Burchard) von Lieshom 
{Lesben) sowie den Prior (Werner) von Marienfdd in der Münsterschen Biöcese^ die von dem 
Bischöfe (Konrad) von Minden und seinen Mitrichtern im Interesse des Erzbischofs {Gerhard) von 
Bremen gegen den Herzog (Otto) von Lüneburg gefällte Exkommun&cation beobachten zu lassen; 
Exkommunikation und Interdikt' gegen dessen Land aber nur im speziellen Auftrage des apost. 
ßttMes zu fällen. Perugia 1235 August 17. 



195 



„Venerabilis frater noster." — 

Dat. Perusii XVI kalendas septembris pontificatus nostri anno nono. 

Or, im Kffl. St,'A, Hannover. Bulle an Har^schnury Diekampy Tafel iVr. 34. Auf deni ümhug 
rechts W. Wu. Auf der Rückseite Brema. 

415. 
Gregor IX. Oberträfft dem Bischof (Konrad) von E^desheim das Amt, in der Mainzer 

Provinz das Kreuz zu predigen und giebt ihm die VoUmachty verschiedene Ablässe zu ertheüen. 

Assisi 1235 September 28. 
. . episcopo Ildesemensi. 
„Quantum nos urgeat negotium terre sancte." — 
Dat. Asisii IUI kalendas octobris anno nono. 

Vat. Arch. Regbd. 18 fol 74v Nr. 244. 
Potthast, 10027. Neudruck Rodenberg, 664. 

416. 
Gregor IX. beauftragt den frühem Bischof (Wilhelm) von Modena, die Kreuzfahrer, u. a; 

aus den Bisthiimem Minden und Paderborn^ welche gelobt hatten, im M. Lande zu kämpfen, in 

lAvland, Semgallen, Kurland und Esthland verwenden zu lassen. 

Viterbö 1236 Februar 15. 

. . episcopo quondam Mutinensi apostolice sedis legato. 
„Ne terra." — 

Dat. Viterbii XV kalendas martii anno IX. 

Vat. Arch. Regbd. 18 fol 108 Nr. 382. 
Potthasty 10094. Neudi^ck Rodenberg, 671. 

417. 
Gregor IX. gewährt den Minoriten das Privileg, dass sie keine richterlichen Angelegenheiten 

zu übernehmen brauchen, wenn flicht in dem päpstlichen Schreiben dieses Privilegs ausdrücklich 

gedacht wird. Viterbo 1236 Februar 26. 

Gregorius episcopus servus servorum dei dileetis filiis . . generali ministro et universis fratribus 
ordinis fratrum minorum salutem et apostolicam benedictionem. Quieti vestre providere volentes 
auctoritate vobis presentium indulgemus, ut commissiones causariun vel sententiarum executiones a sede 
apostolica vel delegatis ejus seu a quibuslibet aliis factas *) vobis sine vestra non teneamini recipere 
voluntate, nisi in litteris apostolicis de coneessione higusmodi mentio habeatur. Nulli ergo omnino ho- 
niinum liceat hanc paginam nostre concessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis 
autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apo- 
stolorimi ejus se noverit incursurum. Dat. Viterbii V kalendas martii pontificatus nostri anno nono. 

a) korr, aus factis. 

Or. im Kgl. St.-A. Münster. Bulle an gelbrothen Seidenfäden, Diekamp, Tafel Nr. 34. Auf 

dem ümbug cal. Auf dei* Rückseite dasselbe Zeichen urie bei Nr. 389. Gregorius verl. 

Schrat. 
Potthast, 10105. 

25* 



196 



418. 

Gregor IX. bestätigt die vom Bischof (Konrad) von Osnabrück mit Genehmigung seines Kapitels 

gegründete und fundirte Stiftung eines Kanoniker- Kollegiums hei der Kirche von Battbergen. 

Vüerbo 1236 März 4, 

„Hiis, que pro ecclesiarum utilitatibus." — 

Datum Viterbii IUI nonas martii pontificatus nostri anno nono. 

Potthasty 10112. Gedr. Mitth. des hist Ver. zu Osnabrück 11, 248 /. 

419. 

Gregor nimmt Kl Levern in schien Schutz und bestätigt ihm die Kirche zu Düingen. 

Viterbo 1236 April 11, 

Gregorius episcopus sen us servorum dei dilectis in Christo ftliabus . . abbatisse et conventui 
monasterii in Leueren Cistertiensis ordinis Mindensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. 
Cum a nobis petitur, quod justum est et honestum, tam vigor equitatis quam ordo exigit rationis *), 
ut id per soUicitudinem officii nostri ad debitum perducatur eflfectum. Eapropter, dilecte in Christo 
fllie, vestris justis postulationibus grato concurrentes assensu, personas vestras et locum, in quo divino 
estis obsequio mancipate, cum omnibus bonis, que impresentiarum rationabiliter possidet aut in futurum 
justis modis prestante domino poterit adipisci, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus. Specialiter 
autem ecclesiam de Dilingen cum pertinentiis ejus a venerabili fratre nostro . . Mindensi episcopo loci 
diocesani capituli sui accedente consensu monasterio vestro, antequam Cistertiensis ordinis reciperet 
instituta, pia, ut asseritis, et provida liberatione (!) concessam, prout in litteris inde confectis plenius 
dicitur contineri, vobis et per vos ipsi monasterio auctoritate apostoiica confirmamus et presentis scripti 
patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre protectionis et con- 
firmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, 
indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incursurum. 
Dat. Viterbii III idus aprilis pontificatus nostri anno decimo. 

a) quam bis rationis auf Rasur. 

Or. im Kgl. St-A. Münster. Bulle an rothgelben Seiderrfäden, Diekamp, Tafel Nr. 35. Auf dem 

ümbug links P. Auf der Rückseite Brema, in der Ecke links J. Gregorius verl. Schri/i, 
Reg. Arch. Ztzchr. III, 60 Nr. 71. 

» 

420. 

Gregor IX. beauftragt die Genannten mit der üntersuchimg der Angelegenheit des Dam- 

propstes Konrad (von Büren) in Köln. 

Terni 1236 Mai 22. 

. . sancti Gereonis et . . sancti Georgii Coloniensis et . . Pinguensi Maguntine 

diocesis prepositis. 
„Dilectus filius." — 

Konrad (v. Büren), Propst in Köln, habe ihm mitgetheilt, dass der Kölner Kanonikus Konrad, 
päpstlicher Subdiacon^ einen päpstlichen Brief an Dekan, Cantot* u. W. Kanonikus in Lim- 



197 



bürg erlangty wonach ihm eine vakante ansehnliche Stelle (honorabilis personatus) in Köln 
übertragen werden solle u. der Kanonikus habe die Propstei von St. Maria ad Gradus durch 
Wahl der KarunUker nach Aufforderung der Genannten einlangt. Doch mit dieser Propstei 
und seinem Kanonikat nicht zufrieden, habe ^r nach der Dompropstei gestrebt Auf sein An- 
drängen hatten dieselben den Bernerus, Kanonikus der Domkirche und C. de Witk, Kano^ 
nikus von St. Maria ad Gradus beauftragt, cUiss sie ihm dieselben verschafften, „Qui eandem pre- 
posituram Coloniensem nee de facto nee de jure vacantem, quamquam decanus Colo- 
niensis nuUam super hoc jurisdictionem habens post appellationem ab ipso preposito 
ad sedem apostolicam inlerjectam denuntiasset eam vacare, motu proprie voluntatis pro 
eo, quod dicebat ipsum prepositum minus sufficienter amministrare stipendia sibi et 
aliis canonicis Coloniensis ecclesie, super quo coram delegatis a nobis judicibus idem 
decanus sibi moverat questionem, eodem preposito nee monito nee citato pro sue vo- 
luntatis arbitrio meraorato subdiacono contulerunt ac postmodum in eundem prepositum 
noientem ad monitionem ipsorum dimittere domum prepositure jam dicte de facto ex- 
communicationis sententiam promulgarunt et excornmunicatum fecerunt ipsum publice 
nuntiari. Idemque subdiaconus ad impugnandum eundem quosdam a nobis contra ipsum 
super eadem prepositura in communi forma litteras impetravit, in quibus se prepositum 
et eum simplicem clericum nominavit de premissis non habita mentione. Quare nos 
postmodum eidem preposito in nostra olim presentia constituto super tanto gravamine 
providentes dictam excommunicationis sententiam, et si qua alia, postquam iter arripuit 
ad sedem apostolicam veniendi, occasione habita ex premissis in ipsum extitit promul- 
gata ab eodem juratoria cautione recepta, quod ecclesie mandato pareret, si constaret 
eam juste prolatam, relaxari fecimus ad cautelam. Zudem habe er dem Kantor von Trier 
aufgetragen, die Sache ins Geleise zu bringen. Aber dieser, ein Verwandter des Vaters des 
andern, habe nichts anfangen können und die Sache tvieder dem Papst überlassen. Dieser, 
der über die Beraubung und gute Beleumundung des Propstes viele Schreiben auch plurium 
Teutonie principum laudabilia testimonia erhalten, beauftragt sieden Kanonikus, der an- 
geblich hierbei mehr auf seinen Panzer als auf die gerechte Sac^ie vertraue, zum ersten Sep- 
tember nach Rom zu citiren, die Einkü?ifte der Propstei in sequestro servari, 500 Mark 
ausgenommen, welche der Erzbischqf von Mainz dem Propste für seine Ausgaben zahlen solle, 
sowie den gegen diese Verfugung handelnden Kanonikus zu suspendiren. — Dat. Interamne 
XI kalendas junii anno decimo. 
Vat. Arch. Regbd. 18 fol. 156v Nr. 85, — Weitere Schreiben in dieser Angelegenheit Pottfiast, 
10283 u, 10439, 

421. 
Gregor IX. heauftragt dm Bischof (Ltidolf) von Mimster, faUs es ihm gut scheine^ dem 

Magister und den Brüdern des Magdtdenenhospitals das Halten eines eigenen Geistlichen hei 

ihrem Kapdlchen und die Errichtung eines eigenen Kirchhofes zu gestatten. 

Temi 1236 Juni 5. 
„Dilecti filü.« — 

Datum Jnteramne nonas junii pontificatus. 

Kop, des Marienstifts s. XV und 2 Hdschr, des vorigen JalirhundertSy letztere im Kgl, St-A. 
Münster^ haben sämmtlich im Datum nach pontificatus nichts mehr. Nur Niesert^ M, ü, S, hat anno 
XIV und darnach auch West/, ürkb. 111, 347 zu 1240 Juni 5, Letzteres ist unbedingt irrig^ 
da Gregor im 14, J. seines Pontificats um diese Zeit im Lateran toar. 



198 



422. 

Gregor IX. nimmt Kl Bersenbrück mü seinen Qütem in seinen Schutz. 

Temi 1236 Juni 13. 
^Gum a nobis." — 

Dat. Jnteramne idus junii pontificatus nostri anno decimo. 

Or, im Kgl, St.-A. Osnabrück stark abgeblättert. Bulle an rotkgelben Seiden fdden^ Dtekannfy 
Tafel Nr. 35. Auf dem ümbug rechts b. m (f). Airf der Rückseite Nemo. In der Eckt 
links klein J. (f). Gregorius verL Schrift. 

Potthast, 10188. Moser, IV, 115 darin zu karrigiren S. 228 Z. 6 v. u. Bersenburge, Z. 3 
V. u. per sollicitudinem; S. 229 Z. 2 impresentianim. 

423. 

Gregor IX. iibergieht genannten Münsterschen . RidUemj da die Paderbomer die Ausführung 

verweigert hätten, die Fortführung des Prozesses gegen den Propst von BepeshcU. 

Temi 1236 Juli 1. 

. . majoris ecclesie et . . sancti Martini prepositis et . . scolastico sancti Martini Monasteriensibus. 
Olim dilectus filius . . prior ordinis fratrum predicatorum Bremensis asserens se ac . . decanum 
et . . scolaslicum Bremenses a dilecto filio nostro O(ttone) sancti Nicolai in carcere Tulliano diacono 
cardinali, tunc in partibus illis apostolice sedis legato, visitatores in Bremensi diocesi constitutos, in- 
serto in litteris cardinalis ejusdem, ut unus procederet, si omnes nequirent forsitan interesse inquisi- 
tionis processui contra dilectum filium L. prepositum de Repesholt super vitio symonie per eundem 
priorem habitum post appellationem ad nos exhabundanti ab ipso preposito, prout asseruit, interjectam 
ad apostolicum remisit examen. Gum autem examinationem ipsius dilecto filio nostro GCuifredo) tituli 
sancti Marci presbytero cardinali duxerimus committendam, quia eo publicato, sub qua forma predictis 
priori et collegis suis data fuerit iurisdictio a legato et an iidem College se legitime excusarint seu 
de impotentia constitisset eorum utrumve secundum formam sibi traditam ac iuris ordinem eodem 
legato infra sue legationis terminos existente processerit vel saltem uti commissa sibi iurisdictione 
cepisset, nobis non potuit fieri plena fides, venerabili fratri nostro . . episcopo et dilecto filio . . scolastico 
Ildesemensibus dedisse dicimur nostris litteris in preceptis, ut revocato in irritum, quicquid post appella- 
tionem ad nos legitime interpositam per jamdictum priorem vel ejus auctoritate constaret contra ipsum 
prepositum temere attemptatum et inquisita super premissis et toto processu prioris ejusdem diligentius 
veritate, quod invenirent, usque ad festum omnium sanctorum proximo tunc futurum nobis suis 
litteris intimarent. Qui propter absentiam dicti prepositi, ut dicebant, procedere non valentes in- 
fectum ad nos negotium remiserunt. Eodem preposito diu apud sedem apostolicam insistente, ut, cum 
nee de jurisdictione prioris ipsius nee de processus veritate constaret, revocato processu higusmodi et 
aliis, que ex eo secuta fuerant vel ob ipsum, eum a predicta inquisitione absolvere dignaremur. Nos 
enim ad eosdem episcopum et scolasticum negotium remittentes nostris eis dedimus litteris in mandatis, 
ut revocato in irritum, si quid post iter ab eodem preposito ad presentiam nostram arreptum contra 
ipsum invenirent indebite attemptatum, quia prepositus ipse non poterat sine periculo, ut dicebat, ad 
presentiam eorum accedere, sibi de loco tuto vel sufficienti securitate proviso, scriptis etiam, que sub 
buUa nostra interclusa transmisimus , diligenter ir^pectis, si super hiis, que revocabantur in dubium, 
eis plena fieret certitudo, quod esset canonicum, statuere procurarent, alioquin, si dictiun priorem 
jurisdictionem non habuisse constaret vel de ipsius non posset processus veritate doceri, predictimi 



199 



processum et si quid ex eo vel ob illum seculum est revocantes, si invenirent eundem prepositum 
fuisse de hujusmodi vitio infamalura, veritate super hoc sollicite inquisila statuerent, quod justitia 
suaderet. Set memoralus episcopus aliis occupatus infectum negotium ad nos iterato remisit, quam- 
quam idem prepositus apud ipsum et coUegam suum multum institerit, ut in causa procederetur eadem, 
prout littere prefati episcopi nobis exhibite continebant. Ceterum . . prior, decanus et scolasticus su- 
pradicti occasione cujusdam rescripti a sede apostolica veritate tacita impetrati dictum prepositum ab- 
sentem et inscium de facto prepositura sententialiter privaverunt, eam Alex(andro) Bremensi canonico, 
quantum in eis extitit, conferentes, quorum processum dilectus filius noster T(homas) tituli sancte 
Sabine presbyter cardinalis super hoc a nobis datus auditor de mandato nostro justitia exigente cassavit. 
Verum quia de premissis excepta forma mandati dati a legato, de qua plene constitit, loquere nequivit 
. . maioris ecclesie et . . sanctorum apostolorum Petri et Andree prepositis ac . . scolastico Padeburnensibus 
per Htteras nostras mandavimus, ut in supradicto negotio ratione previa procedentes iuxta directarum 
ad eosdem episcopum et scolasticum nostrarum continentiam litterarum ipsi preposito, qui longe pro- 
tractione negotii multis dicebatur fatigatus laboribus et attenuatus expensis de prepositure ac prebende 
sue proventibus, qui per eundem priorem sequestrati fuerunt, ne propter expensarum defectum deficere 
cogeretur, auctoritate nostra facerent provideri. Prefati vero judices ad deum et Romanam ecclesiam 
respectum debitum non habentes nee attendentes, quod inobedientie, qui ydolatrie comparatur, notam 
incurrit, qui adimplere contempnit apostolicas jussiones, quamquam fructus prebende sue sequestratos 
medio tempore dicto preposito fecerint exhiberi, tamen deum homini postponendo in negotio ipso ad 
preces Bremensis capituU ultra procedere penitus renuerunt, prout Httere sub eorundem judicum sigillis 
exhibite continebant. Ne igitur, si judicum ipsorum malitiam non solum in confusionem eorum, set etiam 
in multorum detrimentum duxerimus sustinendam, contra officii nostri debitum veniamus, mandamus, 
quatinus prefatos judices expensas necessarias, quas eundem prepositum a tempore, quo procedere re- 
cusarunt, fecisse constiterit, eidem solvere compellatis. Et quia dignum est, ut, in quo quis peccavit, 
in eo etiam puniatur, cum jurisdictione negando justitiam, ad quam tenebantur, reddiderint se indignos, 
ipsos a jurisdictione, si quam habent, quo usque nobis equum visum fuerit, auctoritate apostolica 
suspendatis in eodem negotio juxta traditam eins formam nichilominus processuri, contradictores u. s, w. 
Dat. Interamne kal. julii anno decimo. 

Vat Arch. Regbd. 18 fol 173v Nr. 143. 



424. 

Gregor IX. verleiht allen, welche für die Herstellung dei' durch Brand verwüsteten Gebäidich- 
heuen des Kl. Obemkirchen etwas beitragen, 20 Tage Äblass. 

Bidi 1236 Oktober 8. 

Gregorius episcopus servus seiTorum dei universis Christi fidelibus per Coloniensem provinciam 
constitutis salutem et apostolicam benedictionem. Quoniam, ut ait apostolus, omnes stabimus ante 
tribunal Christi recepturi, prout in corpore gessimus, sive bonum fuerit sive malum, oportet nos diem 
messionis extreme misericordie operibus prevenire ac eternorum intuitu seminare in terris, quod 
reddente domino cum multiplicato fructu recoUigere debeamus in celis, firmam spem fiduciamque 
tenentes, quoniam, qui parce seminat, parce et metet, et qui seminat in benedictionibus, de benedictioni- 
bus et metet vitam eternam. Cum igitur monasterium de Ouerekerke (!) ordinis beati Augustini Min- 
densis diocesis, sicut dilecte in Christo filie . . priorissa et conventus ejusdem transmissa nobis petitione 



200 



monstrarunt, a deo sil paupertate gravatum, quod ex ipsis proventibus nequeant comode sustentari et 
eedem monasterium ipsum^ claustrum et officinas eiusdem, que sunt incendio devastata, inceperint 
reparare, ad quod eis proprie non suppetunt facultates, universitatem vestram rogamus et hortamur 
attente in remissionem vobis peccaminum ii^ungentes, quatinus pias elemosinas et grata caritatis sub- 
sidia earum nuntio, cum propter hoc ad vos accesserit, erogetis, ut per Subventionen! vestram ipsarum 
inopia sublevetur et opus tarn pium optatum sortiatur effectum et vos per hec et alia bona, que domino 
inspirante feceritis, possitis ad eterne felicitatis gaudia pervenire. Nos igitur de onmipotentis dei 
misericordia et beatormn Petri et Pauli apostolorum ejus auctoritate confisi omnibus, qui de bonis suis 
eis manum porrexerint caritatis seu ad monasterium ipsum in festo exaltationis sancte crucis cum 
debita reverentia et devotione accesserint imploraturi a domino suormn veniam delictorum, viginti dies 
de injuncta sibi penitentia misericorditer relaxamus. Dat. Reate VIII idus octobris pontificatus nostri 
anno decimo. 

Or. im Kffl, St-A. Münster. Bulle und Befestigung fehlen. Auf dem ümbug links P. Oben 
in der Mitte Rasur, Auf der Rückseite R. Pen. Gregorius verL Schrift. 

Reg. Arch. Ztschr. III, 50 Nr. 71. 

425. 

Gregor IX. beauftragt den Bischof (Ludolf)^ Dompropst (Reinbold) und den Dekan des 

MartinikapUels in Münster, den zwischen der Stadt Bremen dnerseits und dem Erzbischof und 

Domkapitd andererseits durch Vermittdung des Dekans und Schdasters zu Bremen vereinbarten 

Vertrag in seinem Namen zu bestätigen und für dessen Vollziehung Sorge zu tragest, 

VUerbo 1237 April 28. 
„Consules et commune." — 

Datum Viterbii IUI kalendas maii pontificatus nostri anno undecimo. 
Potthasty 10325. 



426. 
Oregor IX. theilt u. a. dem Bischof (Konrad) von Minden mity er hübe den Herzog Otto 

von Braunschweig, der in den Kreuzzug ziehen wolle, mder den Schutz des h. Pärus genommmen; 

sie möchten nicht gestatten, dass den Besitzungen desselben etwas geschehe. 

Lateran 1238 März 25. 

„Cum dilectum." — 

Dat. Laterani VIII kalendas aprilis anno duodecimo. 

Potthast, 10553. 
* 

427. 
Gregor IX. nimmt Kl. Qokirch in Paderborn in seinen Schutz. 

Lateran 1238 AprÜ 14. 
Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus abbatisse ac conventui mona- 
sterii sancti Olrici Padeburnensis Cisterciensis ordinis salutem et apostolicam benedictionem. Ciun a 
nobis petitur, quod justum est et honestum, tam vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per 



201 



sollicitadinem officii nostri ad debitum perducalur effectum. Eapropter, dilecle in domiiio filie, vestris 
justis postulationibus grato concurrentes assensu personas vestras et monasterium sancti Olrici Pade- 
bumense, in quo divino estis obsequio mancipate, cum omnibus bonis, que impresentiariim rationabiliter 
possidet aul in futurum justis modis prestante domino poterit adipisci, sub beati Potri et nostia pro- 
tectione suscipimus. Specialiter autem terras, possessiones redditus et alia bona vesti a, sicut ea omnia 
juste ac pacifice possidetis, vobis et per vos eidem monasterio auctoritate apostolica confirmamus et 
presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo (omnino) hominum liceat hane paginam nostre 
protectionis et confirmationis infringere, vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare 
presumpserit indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit 
incursurum. Dat. Laterani XVIII kalendas maii pontificatus nostri anno duodecimo. 

Nach den Notae criticae von Stt^nk foL 448 s, Msc. auf dei' Theodor, Bibliothek zu Paderboim 
mit der Bemerkung: infra in pliiinbo inscriptum est Gregorius papa Villi. 



428. 
Gregor IX, ertheUt deni Prior von Corvei und dem Dechanten von NienJcerken den Befehl, die 
deni Kl. Schaken unrechtmässiger Weise entfremdeten Grüter demselben wieder zu verschaffen, 

Lateran 1238 April 17. 

„Dilectorum filiorum." — 

Datum Laterani XV kalendas maii pontificatus nostri anno duodecimo. 

Msc. ly 245 p. 369 im Kgl. St.-A. Münster. 

Potthast, 10576. Druck Schaten ad annum 1239. Westf. Urkb. IV, 270. In Falke' s Sammlung 
II, 209 steht anno decimo. 



429. 

Gregor IX. verleiht dem Johanniter-Orden ein Privileg bezüglich des Begräbnisses der Todten 

und der Vermächtnisse, Lateran 1239 Mai 7. 

Gregorius episcopus servus sei vorum dei venerabilibus fratribus archiepiscopis et episcopis et 
dilectis filiis abbatibus, prioribus, decanis, archidiaconis, prepositis, archipresbiteris et aliis ecciesiarum 
prelatis, ad quos littere iste pervenerint, salutem et apostolicam benedictionem. Si diligenter attenditis, 
quanta dilectis filiis fratribus Jerosolimitanis hospitalis reverentia debeatur, nunquam hiis inveniemini 
graves existere vel molesti, qui sustentationi et refrigerio pauperum pia noscuntur sollicitudine manci- 
pati. Quoniam igitur iidem fratres ad hoc principaliter elaborant, ut se pariter et omnia, que acquirunt, 
devotis obsequiis pauperum undique confluentium diligenter impendant, universitatcm vestram monemus 
attente et per apostolica vobis scripta precipiendo mandamus, quatinus ab ipsorum gravaminibus abs- 
tinentes ad solacia, que pro pauperum consolatione (ac)quirunt, vestram potius curam et sollicitudinem 
convertatis et in hiis, que domui hospitalis ab aliquibus fidehbus sanis vel egrotantibus confe(runtur?), 
sive convalescant sive apud alios recipiant sepulturam, nichil vobis in ipsius hospitalis prejudicium 
vendicetis. Pro parr .... (sepult)uris *), qui videlicet ad extrema deducti in cimiterio hospitalis 

elegerint sepeliri (?) ^) (a beate) memorie Alexandro et Lucio c) Romanis (pontifici)bus pre- 

decessoribus nostris noscitur institutum, quarta tantum sitis testamenti portione contenti nee aliud 
pro ipsis a iamdictis (fr)atribus exigatis non impedientes occasione qualibet sepulturam, quam eis a sede 

Westf. Ürk.-Buch. V, 26 



202 



apostolica misericorditer constat esse indultam, ex quo . . . . d) taxatam partem pro illis ecclesiis, a 
quibus mortuorum corpora assumuntur, fideliter resignarint. In hiis autem elemosinis, que pietatis 
intuitu predicte domui hospitalis a sanis et benevalentibus conferuntur, nemo vestnim presumat aliquam 
sibi exigere portionem. Ex illa vero qu . . . .e), que vobis conceditur exigenda, aiTna et equos excipi 
Yolumus et mandamus, que domui hospitalis ad defensionem terre Jerosolimitane a quibuslibet dimittun- 
tur. Liceat autem fratribus supradictis eos, qui apud ipsos elegerint sepeliri, ad confessionem de 
occultis p(eccatis) recipere per sacerdotes suos et per eosdem illis (viati)cum ministrare, si eis a propriis 
sacerdotibus premissa malitiose fuerint de(negata), atque cum cruee et prossessione ad cimiterium suum 
Corpora eorum libere ac sine impedimento tumulanda deferre. Dat. Lateranif) non. maii pontificatus 
nostri anno tertio decimo. 

a) Lücke von circ, 8 Buchstaben. — h) L, v, c. 8 B. — c) Alexander und Lucio Majuskel — d) Lücke von 2 B. 
— e) Lücke twn c, 4 B. — f) Vielleicht hat noch II vor non. gestanden. 

Zerstörtes und zum Teil unleserliches Or. im Kgl. Sf.-A. Münster. Bulle an rothgelben Seiden- 
fäden^ Diekamj), Tafel Nr. 35. Auf dem Umbuffy welcher die Unterlängen der letzten 
Zeile verdeckt, rechts G. ar. 

Reg. West f. Urkb. IV, 286 u. Arch. ZUchr. 3, 50 Nr,' 73. 

430. 
Gregor IX. gestattet deni Elekten (Konrad) van Köln, di^ Lehen der Kölner Kirche, welche 

van Bewohnern der Kölner Diöcese und Provinz an ihre uneJidiche Naclikommenschaß vet^erbt 

werden sollen, für die Kirche einzuziehen. 

Lateran 1239 Mai 10. 

. . electo Coloniensi. 
In nostra constitutus presentia nobis humiliter supplicasti, ut, cum nonnuUi tarn diocesis quam 
provincie Coloniensis teneant ab ecclesia tua feuda, que times post decessum ipsorum devolvi ad eorum 
sobolem de incestu seu nuptiis damnatis susceptam, tue ac ejusdem ecclesie indempnitati precavere in 
posterum curaremus. Nos igitur tuis devotis precibus inclinati tibi et ipsi ecclesie presentium aucto- 
ritate concedimus, ut decedentibus ipsis feuda eadem ad sobolem hujusmodi non perveniant set ad 
dictam ecclesiam libere revertantur tuque contradictores, si qui fuerint, vel rebelies possis auctoritate 
nostra sublato appellationis obstaculo censura ecclesiastica coercere. Nulli ergo nostre concessionis etc. 
Si quis autem etc. Dat. Laterani VI idus maii anno tertio decimo. 

Vat. Arch. Regbd. 19 fol 107 Nr. 47. — Nr, 46 ist PoUhast, 10744. In Nr. 48 fordert Gre- 
gar IX. Propst, Dekan und Kapitel von Köln zur Anei*kennung des Erzbischofs ayf „Pre- 
sentatam nobis electionem." — Dat. Laterani VII idus maii anno terciodecimo. In Nr. 
49 gestattet Ghregor IX. dem Elekten von Köln diejenigen seiner Unterthanen, welche den per- 
secutores Coloniensis ecclesie helfen, zum Gehorsam durch kirchliche Strafen zu zwingen. 
„Cum sicut te referente." — Dat. Laterani VII idus maii anno tercio decimo. Nr, 49 
ungefähr gleichen Inhalts. „Quoniam refrigescente caritate." — Dat. Laterani Villi kalendas 
junii anno tertio decimo. In Nr. 62, gerichtet an den Domdechanten, Thesaurar von 12 Apos- 
teln und Scholaster von St. Gereon, gestattet Gregor IX., da nach Angabe des Elekten die 
Kölner Kirche mit Schulden beladen sei, von allen Kirchen und Klöstern der Stadt tmd 
Diöcese Köln die Summe von 8000 Mark in einetn Zeitraum von 6 Jahren zu erheben. 
„Sortitur genitrix." — Dat. Laterani V kalendas junii anno tertio decimo. (Letztere gedr, 
Rodenberg I, 748). 



203 



431. 

Grefior IX. (jestuttet dem Elekten (Engelbert) von Osnabrück zur Deckung der grossen Schul- 
den der Osnabrücker Diöcese die Einkünfte der Beneficien, welche er zur Zeit meiner Wald be- 
sessen, fernerhin vertcenden zu dürfen. 

Lfderan 1239 Mai 17. 

. . Osnaburgensi electo. 
Cum, sicut in nostra proposuisti presentia constitutus, Osnaburgensis ecciesia tanto prematur eris 
onere alieni, quod, nisi ei celeri remedio succurratur, verendum sit, ne absorbeatur penitus voragine 
usurarum, ad quarum solulionem universi ejus redditus et proventus vix sufficere asserunlur, nos 
hac consideratione et meritis tue probitatis indueti et ipsi ecclesie paterno compatientes affectu ac tibi 
volentes facere gratiam specialem, auctoritate tibi presentium indulgemus, ut pro exoneratione higus-' 
modi debitorum liceat tibi proventus et beneficia ecclesiastica, que electionis tue tempore optinebas, 
libere usque ad nostrum beneplacitum retinere. Nulli ergo nostre concesbionis etc. Si quis autem etc. 
Dat. Laterani XVI kalendas junii anno XIFI. 

Vat Arch. Regbd. 19 foL 107v Nr, 52, 

432. 

Gregor IX. beauftragt Genannte^ dem KL Odinghausen die ihm unrechtmässig entzogenen 
Crüter meder zu verschaffen. Lateran 1240 März 30. 

Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . decano, . . scolastico et . . thesaurario 
secularis ecclesie Susatiensis Coloniensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Dilectorum 
filiorum . . prepositi et conventus monasterii de Hulinchusen ordinis Premostratensis (!) Coloniensis 
diocesis precibus inclinati presentium vobis auctoritate mandamus, quatinus ea, que de bonis ejusdem 
monasterii alienata inveneritis illicite vel distracta, ad jus et proprietatem ipsius legitime revocetis, 
contradictores per censuram ecclesiasticam appell^ione postposita compescendo. Testes autem, qui 
fuerint nominati, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, per censuram eandem appellatione cessante 
cogatis veritati testimonium perhibere. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo 
vestrura ea nichilominus exequantur. Dat. Laterani III kalendas aprilis pontificatus nostri anno 
quartodecimo. 

Or, im Kgl. St-A. Münster. Bulle van Han/schnur abgeschnitten fehlt Auf dem Umhug links 
deod. In der Ecke oben links n C?), oben rechts ma mit der Dinte des Or. durchstricheriy 
darüber pc. Auf der Rückseite Redde . . . 

Reg. Arch. Ztschr, III, 50 Nr, 74, 

433. 

Genannte Prälaten beklagen in ihrem Schreiben an Papst Gregor IX. den Zwist ztvischen 
ihm und Kaiser Friedrich 11, versprechen ihm zur Seite zu stehen, wenn Friedrich zum Frieden 
sich nicht herbeUnssen wolle und (heilen mit, dass sie dieses auch an den Kaiser geschrieben haben. 
Sie bitten^ den als Friedensgesandten zum h. Stuhl reisenden Detäschordensmeister Konrad gnädig 
aufzunehmen. Bei Köln (1340) Äprü 8. 

26* 



204 



Litlere G(oiiradi) archiepiscopi Coloniensis, L(£tndolfi) Warmaciensis, L(udolfi) Monasteriensis el 
E(ngelberti) Osnaburgensis episcoporum ad dominum papam super tractatu pacis inter Romanam 
ecclesiam et Fi^idericum) dictum imperatorem. 

Sanctissimo in Christo patri ac domino reverendo Gregorio sacrosancte Romane sedis summo et 
universali pontifici C(onradus) dei gratia sancte Coloniensis ecclesie humilis minister, L(andolfüs) 
Warmaciensis, L(udolfus) Monasteriensis et E(ngelbertus) Osnaburgensis episcopi devota pedum oscula 
beatorum. — 

Dat. apud Coloniam VIII aprilis. 

Vat. AvcJu Regbd. 18y foL 256, (Ohne Nummer). 

Druck lhiiUard'BrehoUe8y Hist, dipl. Frid. aecundi V, p. 985 ff. Regest Rodenberfff I, 768 L 

434. 

Die prima convocatio concilii vst «. a. f/erichtet an die Erzbischöfe (Konrad) von Kok 

(Siegfried) von Mainz und ihre Suffragane; besonders genannt sind' die Bischöfe (Engelbert) vm 

Osnabrück und (Wühelm) von Minden. 

Bei Grottaferrata 1240 August 9. 
„Eterna Providentia." — 
Dat. apud Criptam Ferratam V idus augusti anno XIIIL 

Vat, Arch. Regbd. 20 fol 48s, 

Potthast, 10929. Rodenberg /, 781 p. 681, 

435. 

Gregor IX. nitmnl KL HardeJmusen in seinen Schutz und bestätigt ihm alle von geistlichen 

und wdüiclien Obrigkeifen gewährten Prit^ilrgien, Rechte und Güter. 

Lateran 1241 Januar 22. 
„lustis petentium.*' — 
Dat. Laterani XI kalendas februarii pontificatus nostri anno quartodecimo. 

Or. im Kgl. St-A. Münster. Btdle und Befestigung fehlen. At^ dem ümbug Unks L V. (6?), 

auf der Rücksdte P. de Ass. Gregorius verl. Schaft. 
Reg. Arch, Zt^ehr. HI, 50 Nr. 75. Druck West/, ürkb. IV, 301. 

436. 

Gregor IX. befiehlt auf die Klage des KL Hardehausefi dieses dem Schutze der Prälaten 
€?er Mainzer Kirclienprovinz und veranlasst sie, über alle die, ivdche das Kloster im ruhigen Be- 
sitze seiner Güter stören mir den, wenn es Laien sind, die Exkommunikation, wenn GeisÜiche, die 
Suspension zu verhängen. Lateran 1241 März 7. 

„Non absque dolore." — 
Dat. Laterani non. martii pontificatus nostri anno quartodecimo. 

Zwei Transmmpte Bischof Ottos von Paderbo^m aus dem J. 1297 im KgL St.-A. Münster. Reg. 
Arch. Ztschr. III, 50 Nr. 76. Druck Westf. Urkb. IV, 302 (darin S. 203 Z. 1 v. u. 
possint zu setzen). Im wesentlichen mit den Protektionsurkk., die mit non absque dolore 
beginnen, übereinstimmend. 



ao5 



437. 

Innocenz IV. nimmt Kl Bersenbyiick mit seinen genannten Gütern in Schutz. 

Anagni 1243 Septefmber 26. 

Innocenlius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo tiliabus . . abbatisse monasterii 
sancte Marie in Bersenbrugge eiusque sororibus tampresentibus quam futuris regulärem vitam professis 
in perpeluum. Religiosam vitam eligentibus apostolicum convenit adesse presidium, ne forte cuiuslibet 
temeritatis ineursus aut eas a proposito revocet aut robur, quod absit, sacre religionis enervet. Ea- 
propter, dilecte in Christo fllie, vestris justis postulationibus clementer annuimus et monasterium sancte 
dei genitricis et virginis Marie in Bersembrugge Osnaburgensis diocesis, in quo divino estis obsequio 
mancipate, sub beati Pelri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. 
In primis siquidem statuentes, ut ordo monasticus, qui secundum deum et beati Benedicti regulam at- 
que institutionem Cisterciensium fratrum a vobis post concilium generale susceptam in eodem monasterio 
institutus esse dinoscitur, perpetuis ibidem temporibus inviolabiliter obsei-vetur. Preterea quascumque 
possessipnes, quecumque bona idem monasterium impresentiarum juste ac canonice possidet aut in fu- 
turum concessione pontificum, largitione reguni vel principum, oblatione fideUum, seu aliis justis modis 
prestante domino poterit adipisci, firma vobis et eis, que vobis successerint, et illibata permaneant. In 
quibus hec propriis duximus expriraenda vocabulis. Locum ipsum, in quo prcfatum monasterium situm 
est, cum Omnibus pertinentiis suis ex dono nobilis \iri Ottonis comitis de Rauensberg et Sophie uxoris 
ejus fundatorum monasterii vestri, possessiones et redditus, que habetis in Osnaburgensi, Bremensi, 
Monasteriensi, Mindensi civitatibus et diocesibus, de Bodo, de Hausen, de Westorpe, de Anchem, de 
Bochorne, de Katingen, de Groueren, de Stochem, de Brewede, de Alfhusen, de Tinen, de Sittere, de 
Niggenkerken, de Berwelde, de Henninchem, de Ossembeke^ de Ruschenthorpe, de Legterike, de Oste- 
rothe, de Hamme, de Valle, de Heke, de Lintberge, de Witheme juxta Bersembrugge, de Mersen pos- 
sessiones cum pertinentiis earundem, de Langenuorde, de Westorpe, de Sittere, de Weberge, de Anchem 
decimas necnon et alias possessiones vestras cum pratis, nemoribus, usuagiis et pascuis in bosco et 
piano, in aquis et molendinis, in viis et semitis, et omnibus aliis libeiiatibus et immunitatibus suis. 
ü. 3». w. Das übrige nach den gewöhnlichen Formeln bis inveniant. Amen. Amen. Amen. 

R. Ego Innocentius catholice ecclesie episcopus ss. M. 

f Ego Rainaldus Ostiensis et Velletrensis episcopus ss. 

t Ego frater Jacobus Penestrinus episcopus ss. 

t Ego Johannes tituli sancte Praxedis presbyter cardinalis ss. 

f Ego Stephanus sancte Marie trans Tiberim tituli Galixti presbyter cardinali« $s. 

f Ego Egidius sanctorum Cosme et Damiani diaconus cardinalis ss. 

f Ego Oto (!) sancti Nicholai in carcere Tulliano diaconus cardinalis ss. 

t Ego Riccardus sancti Angeli diaconus cardinalis ss. 

Dat. Anagni per manum fratris Jacobi de ordine fratrum predicatorum sancte Romane ecclesie 
vicecancellarii VI kalendas octobris, indictione II, incarnationis dominice anno M^^CXLIPI, pontiflcatus 
vero domini Innocentii pape IUI anno primo. 

Or, im KgL St-A, Osnabrück. Btdle von den rothgelben Seiden/dden abgefallen fehlt Für den 
ersten Balken des E der PapstunterschHft war der Duktus durch ö (oder 6) Punkte vorge- 
zeichnet. Die beiden Balken des E wahrscheinlich bis zum ZusaTnmenstossen für sich gezeichnet 
(= f der RotUy deren Umschrift Notas u, s, w.). Von den Unterschriften der Kardinäle 
wahrsclieinlieh f des K.^B. Jacobus und y E des K.-P. Johatines für si^h. J in Jacobi der 



206 

Datumszeile für eich. Oben in dei* Mitte Rasur. Auf der RUckseite sancte Marie in Ber- 
senbrugge. 
Potthasty 11141. Druck Moser, IV, Nr. 207. Sandhof, Äntist. Osnab. II, Nr. 64. 

438. 

Innocenz IV. überträgt dein Erzbischof (Siegfried) von Mainz das Visitations- und Befor- 

matumsreckt in der Mainzer und Trierer Kirchenprovinz zur Wiederherstellung der kirchlichen 

Zucht Lateran 1244 April 27. 

. . archiepiscopo Maguntino. 
Romanus pontifex pastoris magni vicarius, quem ecclesiarum omnium eure nexus obligat apostolice 
servitutis, quia, ne ecciesiis a se distantibus impendat 8ui ministerii debitum, prohibent intervalla locoruin^ 
alios in messem dominicam operarios compellitur evocare. Hinc est, quod, cum status ecclesiarum in 
Maguntina et Treuerensi provinciis multe deformationis tribulis opprimatur, quos expedit faice apostolica 
resecari, tibi, de cujus discretione confidimus, in dictis provinciis visitationis et reformationis officium 
duximus committendum. Quocirca fratemitati tue mandamus, quatinus commissam tibi sollicitudinem 
sie laudabiliter exequaris, quod gratiam apostolice sedis de bono in melius valeas promereri. Contra- 
dictores etc. Dat. Laterani V kalendas maii anno primo. 

Vat Arch, Regbd. 21 foL 99 Nr, 626. 

Reg. Berger, Les registres d'Innocent IV. Bd. I p. 108 Nr. 627. 



439. 

Innocenz IV, beauftragt die Bürger von Köln und alle Gläubigen der Kölner Promtiz, den 
durch Schulden bedrängten Erzbischof (Konrad) von Köln zu unterstützen. 

Lyon 1244 December 22. 

Civibus Coloniensibus et universis opidanis per Coloniensem provinciam constitutis. 

Si filii, quos matribus natura humana produxit, se ipsis obsequiales exhibent, ut ab eis mereantur 
jugiter benedici, tanto fortius benedictionis filii spirituali matri, a qua spiritualia dona recipiunt, tenentur 
obsequi ejusque onera congruis subsidiis relevare, quanto spiritualia sunt corporalibus seu naturaUbus 
digniora. Cum igitur Coloniensis ecclesia mater vestra, prout ex insinuatione venerabilis fratris nostri 
. . archiepiscopi accepimus gravi prematur onere debitorum, universitatem vestram rogandam duximus 
attentius et hortandam precipiendo mandantes, quatinus considerato prudenter, quod vestra quodammodo 
interest, ut ipsius ecclesie facultates vorago non absorbeat usurarum, pro apostolice sedis et nostra 
reverentia eidem archiepiscopo ad solvenda predicta debita de bonis vestris tale studeatis subsidium 
exhibere, quod idem ad vestra commoda fortius animetur et nos devotionem vestram proinde non in- 
merito commendemus. Alioquin dilectis filiis . . decano sanctorum apostolorum Petri et Andree, . . 
preposito et magistro Johanni canonico Padeburnensibus damus nostris litteris in mandatis, ut vos ad 
id — appellatione remota compellant. Dat. Lugduni XI kalendas januarii anno secundo. 

§ Ulis scriptum est cumproviso, ne in Coloniensem et ali quam universitatem oppidanorumipsorum 
excommunicationis vel interdicti sententiam etc. Quod si non omnes etc. Dat. ut in alia proxima. 

Vat. Arch. Regb. 21 fd. 129 Nr. 96. • 
Reg. Berger, p. 142 Nr. 846. 



2or 



440. 

Innocenz IV. beauftragt den Erzbischof (Konrad) von Köln, den den Isenburgem anhängenden 
JBischof (Engelbeft) von Osnabrück nach Born zu cUiren. 

Lyon 1245 Januar 8. 

. . archiepiscopo Coloniensi. 
Tua nobis fraternilas intimavit, quod . . Osnaburgensis episcopus suffraganeus tuus tergum non 
faciem Romane *) vertens ecclesie ^) bonorum immemor, que ab ea contra opinionem omnium dinoscilur 
recepisse, assumensque abolim rebellionis ex eo cornua, quod tu tunc in vinculis tenebaris, adherendo 
tunc temporis inimieis ecclesie ejusdem, quibus adlmc favere non desinit, bona Coloniensis ecclesie, cui 
tanquam matri sue tenebatur adesse subsidio, rapinis et incendiis devastavit, nee hiis ®) contentus, sed 
adspirans ^) ad ejus latera more vipereo laceranda in ventre ipsius in loco ad jus et proprietatem ejus- 
dem Coloniensis ecclesie pertinente quoddam castrum ®) ad opus Theoderici nepotis sui, nati Friderici 
comitis de Ysermburg ^, interfectoris bone memorie Engheiberti »), predecessoris tui Coloniensis archi- 
episcopi construere ipsumque adversus eandem ecclesiam munire de bonis ecclesiasticis non expavit. 
Quia veio talia conniventibus oculis pertransire nee volumus nee debemus, ne, si dictus episcopus 
impune Zerret excessus hujusmodi et ipse gloriaretur **) exinde ac aliis aditus committendi similia pre- 
beretur, mandamus, quatinus ipsum ob premissa ad presenciam nostram mittas pro meritis recepturum. 
Dat. Lugduni VI idus januarii anno secundo. 

a) folgt non durchstrichen, — b) tergum von Berger aungelasnen and dann die gam unnöthnje .Korrektur gemacht: 
non faciem ad Romanam vertens ecclesiam. — c) iis B, — d) aspirans B. — e) quoddam fehlt B. — f) comitis Ysniburg B, 
— g) Engelberti B. — h. gloriaretur statt gloriaret(ur) bei B, 

Vat. Arch, Regbd. 21 fol. 129 Nr. 95. 

Dnick Berger y I p. 142 Nr. 845. 

441. 
Innocenz IV. erlaubt dem Kanonikus Gotsclmlk von 8t. Maria ad Gradus zu Köln ausser 
der Pfarrkirche St. Maria zu Soest und anderen Beneficten, die er inne habe, deren Einkünfte aber 
30 Mark im Jahr kaum übersteigen, noch ein anderes Beneficium* anzunehmen. 

Lyon 1245 Januar 21. 
Godescalco canonico ecclesie sancte Marie ad Gradus Coloniensis. 
„Et si propter." — 

Dat. Lugduni XII kalendas februarii anno secundo. 
Vat. Arch. Regbd. 21 fol. 136v Nr. 165. 
Reg. Berger, 1 p. 150 Nr. 915. 

442. 
Innocenz IV. nimmt Abt und Kloster (von Prhnontre) sammt dessen Besitzungen in seinen 
JSchutz. Lyon^ 1245 Febmar 17. 

„Justis petencium." — 

Datum Lugduni XIII kalendas marcii pontificatus nostri anno PI. 

Kopie 8. XIV im Mac. VII, 40 des Kgl. St-A. Münstei\ Hinter conventui Lücke für den 
Namen des Klosters; wahrscheinlich Pi^emontre, weil an dieses die übrigen gerichtet sind. Die 



108 

ürk, nur lückenhaft erhalten^ dach sind es die ganz gewöhnlichen Formeln. Unter diesem 
Datimi nickt bei Potthast. 

443. 

Inmcenz IV. gesMtet dem Bischof (Ludolf) von Münster, mehrere kirchliche Missbräuche im 

friesischen Theüe der Diöcese abzuschaffen. 

Lyon 1345 März 1. 

. . episcopo Monasteriensi. 
Ex parte tua fuil propositum coram nobis, quod quidam laici Friscie lue diocesis, qui warandi 
vulgariter nuncupantur, in singulis ecclesiis, in quibus jus obtinent patronatus, plures presbiteros ad 
certos annos quamquam vix uni una sufficiat, tibi vel loci archidiacono representant solam super hoc 
consuetudinem, que dicenda est corruptela potius, allegantes sicque repelluntur idonei et indigni non 
absque symonie vitio inter presentatos et presentatores contractu in grave ipsarum ecclesiariim prejudi- 
cium admittuntur. Clerici quoque a talibus ipsarum ecclesiarum jus presumunl emere patronatus 
seque ad ipsas presentare procurant interdictum tuum super hoc editum temeritate propria relaxantes. 
Alias etiam tarn ipsi quam alii tue diocesis in dicta Friscia commorantes multa enormia, que limam 
correctionis exposcunt, committere non verentur *) in animarum suarum periculum et scandalum pluri- 
morum. Quare nobis humiliter supplicasti, ut salubre super hoc remedium adhibere patema soUicitudine 
curaremus. Mahdamus, quatinus, si est ita, predictos laicos et clericos, quod ab hiijusmodi presumptio- 
nibus de cetero prorsus desistant, monitione premissa, sicut justum fuerit, per censuram ecclesiasticam 
appellatione remota compellens auctoritate nostra statuas super hiis, quod animai'um saluti et honestati 
ecclesiastice videris expedire. Contradictores etc. usque compescendo. Dat. Lugduni kalendis martii 
anno secundo. 

a^ Hier folgt et ciceimal durchstrichen^ also wohl nicht zu nehmen^ was auch hesser dem Sinne entspricht. 

Vat Arch, Regbd, 21 fol 168 Nr. 332. 
Reg. Berger, I p. 169 Nr. 1076. 

444. 
Innocenz IV. gestattet dem Abt von Frcmontrey dass er ohne besondern Auftrag des päpst- 
lichen Stuhles nicht gebannt werden könne. 

Lyon 1245 Mai 6, 
Innocentius etc, dilecto filio abbati Premonstratensi salutem et apostolicam benedictionem. 
Apostolice sedis benignitas — vota fidelium favore benivolo prosequi consuevit et devotorum 
personas, quas in sua devocione promptas inAenerit et ferventes quibusdara tytulis decencius 
decorare. Ut igitur ex speciali devocione, quam ad nos et Romanam ecclesiam habere dinosceris, 
favorem apostolicum tibi sencias accrevisse, auctoritate tibi presencium indulgemus, ut nullus delegatus 
vel subdelegatus, executor aut eciam conservator in personam tuam excommunicacionis aut interdicti 
sentencias promulgare aut interdicere tibi ingressum ecclesie valeat absque speciali mandato sedis 
ejusdem faciente plenam de hac indulgencia mencionem. Nulli ergo etc. Datum Lugduni IP nonas 
maii pontificatus nostri anno I^I. 

Kopie s. XIV im Msc. VII, 40 des Kgl. St.-A. Münster. Bis jetzt nur bekannt Reg. unterm 5. 
Mai bei Le Paige, Bibl. Praem. II, 672 und nach ihm Potthast, 11654. 



209 



445. 
Innocens IV. befiehlt den einzelnen Bischöfen der Mainzer Kirchenprcmnz^ u. a. dem Bischof 
(Bernhard) von Paderborn^ dem Erzbischofe (Siegfried) von Mainz zum Ersätze seiner viden für 
die Kirche aufgewandten Mühen und Rosten den fünften Theü ihrer Einkünfte ohne Zögern zu 
überlassen^ entsprechend seiner frühem Aufforderung^ soune Briefen und Botschaften Friedrich ILy 
die ihnen Hülfe gegen den päpsüichen Stuhl versprächen^ keinen Glauben zu schenken. 

Lyon 1245 Mai 9. 
. . episcopo Herbipolensi. 
^Attendens olim, quod venerabilis." — 
Dat. Lugduni V idus maii anno secundo. 

Es folgen die einzelnen Adressen, darunter in eundem modiun clero civitatis et diocesis Padeburgensis (!). 
Die letzte lautet: in eundem modum . . episcopo Padeburnensi spiritum consilii sanioris. 
Vat. Arch. Reghd. 21 fol. 182 Nr. 507 bis 524. 

Druck Berger, I p. 192, Nr, 1244. In der Stelle: nee nunciis, — qui promittunt, — reddere 
te impunem, velis fidem ullatenus adhibere, hat Berger valeas statt velis. 



446. 

« 

Innocenz IV. nimmt das Kloster (HoUhausen) in Büren in seinen Schutz und bestätigt seine 
Besitzungen und Hechte. Lyon 1245 Juli 14. 

„Sacrosancte Romane ecclesie." — 

Datum Lugduni II idus julii pontificatus nostri anno tertio. 

Potthasty 11775. Druck Schoten ad annum. Reg. West/, ürkb. IV, 347. 



4A1. 
Innocenz IV. beauftragt den Erzbischof (Konrad) von Köln, die Edlen der Kölner Kirche, 
welche die Belangung ihrer Untergebenen durch das geistliche Gericht hintertreiben^ durch kirchliche 
Strafen von ihrem Vorhaben abzuhalten,. 

Lyon 1245 Juli 14, 
Innocentius episcopus servus servorum dei venerabili fratri . . archiepiscopo Coloniensi salutem 
et apostolicam benedictionem. Cum, sicut te nobis innotuit intimante, quidam nobiles Coloniensis 
diocesis inhibere presumant, ne uUus de dominio vel districtu eorum super causis, que ad tuam 
cognitionem spectare noscuntur, sub tuo conveniantur examine, nisi sub foro conventus fuerit seculari, 
nos volentes presumptioni hiyusmodi, que in derogationem libertatis ecclesiastice ac ecclesiasticarum 
personarum prejudicum redundare dinoscitur, obviare, fraternitati tue per apostolica scripta mandamus, 
quatinus prefatos nobiles, nisi a te moniti resipuerint, a presumptione jamdicta per censuram 
ecclesiasticam sublato appellationis obstaculo studeas coercere. Dat. Lugduni II idus julii pontificatus 
jiostri anno tertio. 

Or. im Kgl. St-A. Düsseldorf Bulle an Hanf schnür^ Diekamp Tafel Nr. 36. Auf dem Um- 
bug verwischt p(i)z. Auf der Rückseite P(ro) Colo(nia) u. zwei R, welche aber späteren 
ürsjpnmgs zu sein scheinen. In der Ecke oben links a. V<m selber Hand wie dis folg. Nr. 

Weatf. Urk.-Buch. V. 27 



210 



448. 

Innocenz IV. beauftragt den Er dnschof (Konrad) von KÖln^ die Barone und andere Edle der 

Kölner Kirche^ welche als Vögte der Kirchen von diesen Ne^Aruchzeknten und andere umgebnriide 

Abgaben nehmen, durch Bann und andere kirchliche Sentenzen von diesem Vorgdien abzuhalten. 

Lyon 1245 Juli 14. 
„Ex parte tua.'^ — 

Dat. Lugduni II idus julii pontificatus nostri anno tercio. 

Or. im Kgl. St-A. Düsseldorf. Bulle an Han/schnur^ Diekampy Tafel Nr. 36. Ati^ dem Um- 

bug rechts piz, atf der Rückseite P(ro) Colo(nia), die 2 K (s, vor. Nummer)^ in der Lch 

oben a, in der gegenüberliegenden Ecke unten »j;. 

Pottluist, 11723, 

449. 
Innocenz IV. befiehlt den Erzbischöfen und Bischöfen der Mainzer und Kölner Kirchenpro- 
vinZy Kl. Marienfeld gegen seine Bedränger zu schützen und diese^ Laien wie CreisÜiche, mit kirdh 
liehen Strafen zu belangen. Lyon 1245 Juli 18. 

„Non absque dolore.'^ — 
Dat. Lugduni XV kalendas augusti pontificatus nostri anno tertio. 

Or. im Kgl. St.-A, Münster. Btdle an rothgelben Seidenfäden, Diekampy Tafel Nr. 36. Oben in der 
Mitte Ra9ur. Rückschrift wegen des Schmutzes niclu mehr zu lesen. Innocentius verl. Schrift 
Potthast, 11735. Westf. Urkb. III, 435. 

450. 

Innocenz IV. fordert die Bischöfe von Hildesheim und Minden auf im Kl. Helmershausen 

c/uf Bitten des Abtes eine Reihe bischöflicher Funktionen auszuüben, 

Lyon 1245 August 22. 
„Sicut intelleximus.'^ — 

Dat. Lugduni XI kalendas septembris anno tertio. 

Vgl. Wencky Hess. Landesgesch. Ily Urkb, 143. Anm. 2 u. die gleicht. Urk. von 1223 October 

7 oben Nr. 312. 

451. 
Innocenz IV. ertheilt den Besuchern der Kirche zu Werden einen vierzigtägigen Ablass für 
bestimmte Feste. Lyon 1245 Oktober 21. 

Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui monasterii 
Werdinensis ordinis sancti Benedicti Goloniensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Licet 
is, de cujus munere venit, ut sibi a fidelibus suis digne ac laudabiliter serviatur, de habundantia pietatis 
8ue, que merita supplicum excedit et vota bene servientibus multo majora retribuat quam valeant 
promereri, nichilominus tarnen cupientes reddere domino populum acceptabilem Christi fideles ad 
complacendum ei quasi quibusdam illectivis premiis, indulgentiis scilicet et remissionibus, invitamus, ut 
reddantur exinde divine gratie aptiores. Cupientes igitur, ut ecclesia vestra in honore beati Liudgeri 
confessoris et episcopi dedicata congruis honoribus frequentetur, omnibus vere penitentibus et confessis. 



211 



qui ecclesiam ipsam aimis singulis tarn in die dedicationis ipsius ecciesie, quam in festo ejusdem beatf 
Liudgeri usque ad octavas utriusque soUempnitatis venerabiliter visitarint, de oninipotentis dei miseri- 
cordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus auctoritate ac ea, quam nobis indulsit dominus, 
potestate confisi, quadraginta dies de injuncta sibi penitentia miserieorditer relaxamus. Dat. Lugduni 
XII kalendas novembris pontificatus nostri anno tercio. 

Or, im Kgl. St-A. Düsseldorf, Bulle an rothgelben Seiderfäden, Diekamp, Tafel Nr. 36, Auf 
dem Umbug rechts P. A. (f), Innocentius verl. Schrift, Auf der Rückseite Jacobus 
de Fulig f. 

452. 

Innocenz IV. beauftragt den Abt von Camp, den Streit des Kapitels in Soest mit dem Kapitel 
von 12 Apostel/n in Köln wegen eines Hauses zu entscheiden. 

Lyon 1245 Odober 27. 

Innocentius episcopus servus servorum dei dileeto filio . . abbati Campensi Cisterciensis ordinis 
Coloniensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Sua nobis dilecti filii . . decanus et eapitulum 
ecciesie Susatiensis petitione monstrarunt, quod, cum . . decanus et eapitulum sanctorum apostolorum 
Colonienses ipsos super quadam domo, in qua eos iniuriari sibi dicebant, coram . . decano Monasteriensi 
in Efinia(!) et conjudicibus suis auctoritate apostolica convenissent, iidem decanus et eapitulum Susatienses 
post litem contestatam coram eis excipiendo proponere curaA'^erunt domum ipsam se tanto tempore 
justo titulo possedisse, quod jam prescriptione legitima tuti erant. Sed quia dicti judices eandem 
exceptionem admittere contra justitiam recusabant, iidem sentientes indebite se gravari nostram audien- 
tiam appellarunt. Ideoque discretioni tue per apostolica scripta mandamus, quatinus, si est ita, revocato 
in statum debitum, quicquid inveneris post appellationem hujusmodi temere attemptatum, in causa ipsa 
juxta priorum continentiam litterarum appellatione remota previa ratione procedas. Alioquin partes ad 
predictorum judicum remittas examen appellantes in expensis legitimis condempnando. Testes autem, 
qui fuerint nominati, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, per censuram ecclesiasticam appellatione 
cessante compellas veritati testimonium perhibere. Dat. Lugduni VI kalendas novembris pontificatus 
nostri anno tertio. 

Or, im Kgl. St-A, Münster, Bulle an Hanfschnury Diekamj), Tafel Nr, 36, 
Reg, Arch. Ztschr, IH, 51 Nr. 77. 

453. 
Imwcenz IV. verleiht den Besuchern der Bomkirche in Münster für das Fest der Eimveihunff- 
und für den Tag Petri und Pauli einen Ablass von 40 Tagen. 

Lyon 1245 November 7. 
. . episcopo, preposito et capitulo Monasteriensibus. 
Licet is, de cujus munere venit, ut sibi a fidelibus suis digne ac laudabiliter seiTiatur, dehabun- 
dantia pietatis sue, que merita supplicum excedit et vota beue servientibus multo majora retribuat, 
quam valeant promereri, nichilominus tamen cupientes reddere domino populum acceptabilem Christi 
fideles ad complacendum ei quasi quibusdam illectivis premiis, indulgentiis videlicet et remissionibus 
invitamus, ut reddantur exinde divine gratie aptiores. Cupientes igitur, ut ecclesia|Vestra4quam in honore 
beatorum apostolorum Petri et Pauli dedicatam asseritis, congruis honoribus frequentetur, omnibus 

27* 



212 



vere penitentibus et confeasis, qui ecciesiam ipsam singulis annis tarn in die dedicationis ejusdem 
ecclesie, quam in festo ipsorum beatonim apostolorum et usque ad octavas utriusque soUempnitatii 
venerabiliter visitarint, de omnipotentis dei misericordia et predictorum apostolorum auctoritate configi« 
quadraginta dies de injuncta sibi penitentia misericorditer relaxamus. Dat. Lugduni VII idus noYembris 
anno tertio. 

Vat. Arch. Regbd. 21 fol. 262 Nr. 272. 

Reff. Berger, I p. 246 Nr. 1631. 

454. 
Innocenz IV. beauftrofft den Scholnster vom h. Kreuz in Hüdesheimy für die Provision des 

vom Bischof (Johann) von Minden geweihten Stdbdiakons Gerhard jsu sargen. 

Lyon 1246 Januar 10. 
Innocentius episcopus servus servorum dei dilecto filio . . scolastico ecclesie sanctc cnicis Hilde- 
semensis salutem et apostolicam benedictionem. Cum dilectus fllius Gerardus, lator presentium, fiieril 
a venerabili fratre nostro . . episcopo Mindensi, sicut asserit, in subdiaconum ordinatus nee uUum sit 
ecclesiasticum beneficium assecutus, nos felicis recordationis I(nnocentii) pape predecessoris nostri, qui 
ordinatis sine certo titulo per ordinatores vel presentatores seu successores eonim provideri voloit, 
vestigiis inherentes eidem episcopo nostris damus litteris in mandatis, ut, si tu, cui examinationem ipsius 
duximus committendam, eum ydoneum esse reppereris et ecclesiastico beneficio non indignum, tarn diu 
ei vite necessaria congrue subministret, donec per eum competens fuerit ecclesiasticum beneficium 
assecutus. Quod si eum ad representationem alicigus vel aliquorum virorum ecciesiasticorum, qui ei 
providere possint in competenti ecclesiastico beneficio, episcopus ipse promovit per representantem vel 
successorem ipsius, si ille forte decessit, juxta prescriptam formam ei faciat provideri. Quocirca 
discretioni tue per apostolica scripta mandamus, quatinus eodem episcopo citato legitime, ut per se 
ipsum vel ydoneum responsalem intersit et tarn super ydoneitate persone quam etiam super qualitate 
ac quantitate beneficii proponere sibi liceat, quicquid rationabiliter duxerit proponendmn, inquiras^ que 
circa personam et ydoneitatem ipsius fuerint inquirenda, et si eum ad optinendum ecclesiasticum bene- 
ficium reppereris non indignum, dictum episcopum ad providendmn ei juxta formam mandati apostolid 
diligentius inducere et monere procures. Quod si monitis tuis acquiescere forte noluerit, quod super 
hiis inveneris, tuis nobis litteris intimare procures, ut eum ad provisionem ipsius, si dignus fuerit, 
compelli, sicut expedit, faciamus. Dat. Lugduni Uli idus januarii pontificatus nostri anno tertio. 

Or. im Kgl. St-A, Hannover. Bulle an Hanfschnur, Diekamp, Tafel Nr. 36. A%f dem Umbug 
recivts Sech. Auf dem Rücken Egidius Cutriti (f), in der Ecke oben links klein a. 

455. 
Innocenz IV. fordert alle Gläubigen der Städte und Diöcesen Bremen, Hildesheim und 

Minden auf, für den Bau der Kirche und anderer G^ätdichkeiten des Augustinerldosters Wülfing- 
hausen in der Hüdesheimer Diöcese durch milde Gaben beizutragen und gewahrt allen WohUhätem 
20 Tage Ablass, Lyon 1246 Januar 28. 

„Quoniam ut ait." — 
Dat. Lugduni V kalendas februarii pontificatus nostri anno teiiio. 

Or. im Kgl. St.^A. Hannover. Bulle an rothffelben dicken Seidenfäden, Diekamp, Tafel Nr. 36. 
Auf dem Umbug rechts v . . . pen. At^ der Rückseite in der Mitte ancilla Christi. Inno- 
centius Verl. Schrat 
Potthast, 12001. 



213 

456. 
Innocenz IV. nimmt Kl. HoUlumsen hei Büren in Schutz. 

Lyon 1246 April 4. 
Innocentius papa IV idem monasterium in Buren Cistertiensis ordinis suscipit cum omnibus bonis 
in beati Petri et suam protectionem , specialiter autem terras, possessiones et alia bona ipsarum etc. 
Dat. Lugduni II idus aprilis pontificatus nostri anno tertio. 

Au8 Overhams KolUktanem Band V p. 227 im Herzl Braimschw. Arch. in Wolfenbüttel. 



457. 

Innocem IV. verleiht aUen^ welche die zu Ehren der Apostelfürsten Petrus und Paulm er- 
haute Kirche in Marsberg ^ deren Altar von Papst Leo III. am Tage vor Weihnachten geweiht 
m, am Einweihungstage und an den Festtagen Petri-Stuhi- und Kettenfeier besuchen^ einen vierzig- 
tägigen Ablass. Lyon 1246 Mai 15. 

„Et si quelibet." — 
Dat. Lugduni idus maii pontificatus nostri anno tereio. 

Or, wn Kgl, St-A. Münster. Btdle und Befestigung ausgerissen. Auf der Rückseite Fr. Peni- 

tentiarius. In der Ecke oben links a. Innocentius verl. Schrift, 
Druck Wümarmsy Kaiserurkk. /, 133. 



458. 
Innocenz IV, ertheüt dem Abte (Hermann) von Corvei auf dessen Bitten die Erlcmbniss, an 
cüen Sonn- tmd Festtagen nach Beendigung der Messe und Vesper dem Volke den päpstlichen 
Segen zu ertheilen. Lyon 1246 Juni 20. 

. . abbati monasterii Corbeiensis. 
Laudabilis religio, que in monasterio Gorbeiensi ad Romanam ecclesiam immediate spectante coli- 
tur, sie ab eo mundane dissolutionis relegavit illecebras, ut inter alia claustralis abstinentie nexibus 
religatiun observantie puritate fulgeat regularis et voluntatis libitis coartatis omnino sub obedientie de- 
bito dignam et sedulam exhibeat domino servitutem. Unde tamquam potiori devotione preminens at- 
toUi jam dudum exemptionis privilegio meruit et velut sanctitatis titulo presignitum nonnuUis pontifica- 
libus insigniis decorari. Verum ut eo'majoris sinceritatis erga sedem apostolicam proficiat meritis, quo 
per eam honore fuerit preditum ampliori, volumus, ut adhuc decor, quem per insignia ipsa recepit, 
exuberante sedis ejusdem gratia circa illud ad gloriam divini nominis augeatur. Hinc est, quod nos 
tuis devotis supplicationibus inclinati tibi tuisque successoribus, ut in diebus dominicis et ceteris festi- 
vitatibus, que soUempniter in monasterio ipso coluntur, cum vos in predictis pontificalibus ibidem cele- 
brare contigerit, licite valeatis finitis missarum soUempniis et vespertinis officiis benedictionem super 
populum more pontificum elargiri auctoritate presenti indulgemus. Nulli ergo etc. nostre concessionis. 
Si quis etc. Dat. Lugduni XII kalendas julii anno tertio. 

Vat Arch, Regbd. 21 fol. 292v Nr. 591, Ob das Wes^, C(»^ei oder Corbie in Frankreich ge» 

meint, ist in diesem Falle nicht ersichtlich. 
Reg. Bergery I p. 286 Nr, 1930, 



214 



459. 
Innocenz IV. befiehlt dem Erzbischof (Siegfried) van Mainz und seinen Suffraganen, wegen der 
von Friedrich, quondam Imperator, der Kirche zugefügten Beleidigung, da bereits ein anderer ak 
römischer König angenommen sei, gegen Friedrich das Kreuz zu nehmen und zu predigen. Aße 
Theilnehmer an den Feldzügen gegen Friedrich erhalten den Ablass, der für die im h. Lande 
Kämpfenden festgesetzt ist. Lyon 1246 Juni 2!7. 

„Etsi ad.« — 

Datum Lugduni V kalendas julii anno III^. 
FoOuisty 12187. 

460. 
Innocenz IV. dispensirt Graf Gerbert von SloUenbrock und seine Frau von einem FSiehindemiss. 

Lyon 1246 Juli 7. 
. . electo Ferrariensi. 
Ad audientiam nostram dilecto filio nobili viro Gerberto comite de Stoltenbroke intimante per- 
venit, quod, licet ipse nobili mulieri . . uxori sue per octo annos cohabitans prolem susceperit ex eadem, 
ei tarnen quarta consanguineitatis linea est conjunctus. Quare idem et pro ipso venerabiles fratres 
nostri . . Monasteriensis, . . Osnaburgensis et . . Mindensis episcopi ac dilecti filii . . de Tekeneburch 
et . . de Oldenburch comites nobis humiliter supplicarunt, ut, cum idem comes oflferat se velle cum 
suis militibus ac familia pro manutenenda ac defendenda justitia ecclesie adherendo carissimo in Christo 
filio nostro H(enrico) regi Romanonun illustri crucis caractere insigniri, permitteremus ipsum cum dicta 
uxore sua cum eis de gratia dispensando in sie contracto matrimonio permanere. Licet autem velimus 
constitutiones canonicas, que omnes astringunt, ab omnibus inviolabiliter observari, nolumus tamen us- 
que adeo ipsarmn nervum extendere, quod vel ipsam rumpi oporteat vel omnino deserere ligaturam^ 
quoniam ad hoc deus in apostolica sede constituit plenitudinem ecclesiastice potestatis, ut Romanus 
pontifex, qui claves in beato Petro potestatis et discretionis accepit, nunc rigorem exerceat nunc man- 
suetudinem anteponat, prout consideratis circumstantiis universis causarum diversitas diversis modis 
exegerit dispensandum. Eorundem igitur episcoporum et comitum devotis supplicationibus inclinati de- 
volioni tue presentium auctoritate committimus, ut prefato comite de Stoltenbroke fideliter adimplente, 
quod offert, cum ipso et eadem uxore sua auctoritate nostra dispenses, ut impedimento higusmodi non 
obstante possint in sie contracto matrimonio licite permanere prolem susceptam ex eis legitimam nun- 
tiando. Dat. Lugduni non. julii anno quarto. 

Vat Arch. Regbd, 21, fol 309 Nr. 1. 

Theilweiae gedruckt bei Berger, /, p. 297 Nr 1996 mitfcAschem, der im Reg. folgenden Urkunde 
entiiofnmenen Datum, Statt Misnensis episcopus mu88 es Mindensis heissen. 

461. 
Innocenz IV. nimmt KL Liesborn mit seinen Gütern und sonstigem Besitz in seinen Schutz. 

Lyon 1246 Juli 20. 
„Cum a nobis." — 
Dat. Lugduni XIII kalendas augusti pontificatus nostri anno quarto. 

(h\ im Kgl, St-A. Münster. Bulle an rothgelben Seidenfdden, Diekamp, Tafel Nr. 36. At^ 

der Rückseite Christus (vermocht). Innocentius verl. Schrift. 

Potthast, 12234. Dmck Westf. Urkb. III, 455. 



215 



462. 

Ihnocenjs IV. befiehlt dem Erzbischof (Konrad) von Köln, die Klage der Äbtissin von Essen 

^egen den Konvent ihres Klosters zu unterstützen und Ausschreitungen des Konvents nicht mehr zu 

dulden. Lyon 1246 September 15. 

Innocentius episcopus servus servorum dei venerabili frairi . . archiepiscopo Goloniensi salutem et 
apostolicam benedictioncm. Dilecte in Christo filie . . abbatisse secularis ecclesie de Asnida porrecta 
nobis petitio continebat, quod, quotienscumque contingit conventum ejusdem ecclesie movere abbatisse 
sue super aliquo questionem, cessant protinus a divinis in terram cruce dejecta non sine contumelia 
cnicifixi proprie salutis dispendio et scandalo plurimorum« Quare nobis eadem abbatissa humiliter 
supp]ica\'it, ut providere super hiis in posterum salubri remedio curaremus, maxime cum parata sit 
predicto conventui coram te de suis querelis omnibus exhibere jusütie complementiun considerantes 
itaque, quod ejusdem abbatisse petitio favoris sit gratia non indigna, fraternitati tue per apostolica 
scripta mandamus, quatinus predicta fieri per conventum predictum ulterius non permittas, contra- 
dictores per censuram ecclesiasticam appellatione postposita compescendo. Dat. Lugduni XVII kalendas 
octobris pontificatus nostri anno quarto. 

Or. im Kgl. St-A, DOsaeldorf. Bulle an Hanfschnur, Diekamp, Tafel Nr. 36. Auf dem Umr- 
bug rechts M. B. At^ der Rückseite Gr . . . elinus. In der Ecke oben links a, in der 
gegenüberliegenden Ecke f. 

463. 
Innocenz IV. verleiht dem Propst, Dechanten und Kapitel von St. Johann in Osnabrück die 
JErlaubniss, aus zwei Probenden ihrer Kirche vier Vikarien zu machen. 

Lyon 1246 September 17. 
. . preposito, . . decano et capitulo ecclesie sancti Johannis Osnaburgensis. 
Hiis, que pro divini cultu nominis ampliando provide statuuntur etc. ut supra usque communita. 
Cum igitur, sicut lecta nobis vestra petitio continet, ex duabus prebendis ecclesie vestre quatuor epis- 
copi vestri accedente consensu in ea duxeritis statuendas, ^n quibus quattuor vicarii per ecclesie pre- 
dicte capitulum instituti perpetuo deserviant in eadem, nos vestris justis postulationibus grato concur- 
rentes assensu statutum hujusmodi, sicut provide factum est et in alicujus prejudicium non redundat, 
auctoritate apostolica et presentis scripti patrocinio cunununimus. Nulli ergo etc. nostre confirmationis 
«tc. Si quis etc. Dat. Lugduni XV kalendas octobris anno quarto. 
Vat Arch. Regbd. 21 fol 332 Nr. 105. 

Reg. Berger, I. p. 311, Nr. 2100. Die Arenga, die oben mit ut supra abgekürzt ei*wähnt ist, 
steht im selben Regbd. weder mehrere Folien vorher noch nachher. 

464. 
Innocenz IV. ertheüt dem Bischof (Otto) von Münster die Befugnis, gegen die Fälscher 

seiner Münze mit Exkommunication vorzugehen- 

Lyon 1246 September 18. 
. . episcopo Monasteriensi. 
Cum, sicut te intimante accepimus, ex falsatione et immutatione monete, quam cudi facis, et ecclesia^ 
rum census minuantur non modicum et pauperes jacturam reportent, tue devotionis precibus inclinati> 



216 



ut in falsatores et immutatores dicte monete possis excommunicationis ferre sententiam auctoritate tibi 
presentium indulgemus. NuIIi ergo etc. nostre concessionis etc. Si quis etc. presentibus post trien- 
nium minime valituris. Dat. Lugdiini XIIII kalendas octobris anno quarto. 

Vat. Arch. Regbd. 21 fol 323 Nr. 106. 

Reg. Berger, I p. 313 Nr. 2101. 

465. 

Innocem IV. ertheiU dem Bischof (Engelbert) von Omabriick die Befugniss, den Biachff 

(Otto) von Münster nach erhaltener Bürgschaft von jeder ExkommunicaHon eines delegierten BkkUrs 

oder der CanoneSy die er etwa auf sich geladen^ hseusprecken. 

Lyon 1246 September 18. 
. . episcopo Osnaburgensi. 
Ne occasione alicigus sententie late in venerabilem fratrem nostnun . . episcopum Monasteriensem 
execuüo pastoralis officii, quod eidem frequenter incumbit, valeat impediri, sue devotionis obtentu sibi 
facere gratiam intendentes mandamus, quatinus ipsum a qualibet excommunicationis sententia sive ju- 
dicis delegati a sede apostolica sive canonis, quam forsan incurrit, absolvas juxta formam ecciesie vice 
nostra, recepta prius sufficienti et idonea cautione, quod ecciesie mandato parebit super hüs, pro quibus 
eam constiterit esse rationabiliter promulgatam. Dat. Lugduni XIIII kalendas octobris anno quarto. 
Vca. Arch. Regbd. 21 fol. 323 Nr. 104. 
Reg. Berger, I p. 312 Nr. 2099. 

466. 
Itmocem IV. erlässt dem Bischöfe (Otto) von Münster die Bezahlung derjenigen Schuldenj 
die nicht offenkundig zu seinem und seiner Kirche Nutzen gemacht wurden. 

Lyon 1246 September 28. 
. . episcopo Monasteriensi. 
Ecciesie tue, que, sicut tua nobis fratemitas intimavit, gravi premitur onere debitorum, pätemo 
compatientes affectu auctoritate tibi presentium indulgemus, ut ad solutionem debitorum ipsorum minime 
tenearis, que probari non possunt manifeste conversa esse in utilitatem tuam et ecciesie memorate, non 
obstantibus litteris super hoc confectis et promissionibus ac conditionibus positis in eisdem. NulIi' 
ergo etc. nostre concessionis etc. Si quis etc. Dat. Lugduni XIIII kalendas octobris anno quarto. 
Vat. Arch. Regbd. 21 fol. 322ü Nr. 102. 
Reg. Berger, I p. 312 Nr. 2097. 

467. 
Innocenz IV. gestattet dem Bischof (Otto) .von Münster, die Genannten bezüglich der Ueber^ 
nähme mehrerer Benefiden zu dispensiren. 

Lyon 1346 September 24. 

Eidem (episcopo Monasteriensi.) 

Volentes tuam honorare personam et per exhibitum tibi honorem aliis providere fratemitati 

tue presentium auctoritate concedimus , ut cum Guillelmo Monasteriensi et Hermanno Noue ecciesie 

prepositis ac Guillelmo canonico Monasteriensi nepotibus ac totidem capellanis tuis, quod eorum qui- 



217 



übet preter beneiicia ecclesiastica, que nunc obtinet, possit recipere alia beneficia, etiam si personatus 
existant aut curam habeant animarum, si ei canonice offerantur, et nna cum obtentis libere retinere 
constitutione generalis concilii super hoc edita non obstante, auctoritate nostra dispenses, prout pensat\s 
circumstantiis et eorum meritis secundum deum videris expedire. Proviso, quod eadem beneficia debitis 
etc. usque negligatur. Dat. Lugduni VIII kalendas octobris anno quarto. 

Vat, Arch. Regbd. 21 fd. 323 Nr. 103, 

Reg, BergeVy I p. 312 Nr. 2098 mit falschem Datum 2t5. September. (Es mtcss VIII kalendas 
statt VII heissen). 

468. 

Innocem IV. beauftragt den Bischof (Otto) von Münster^ Genannte zu dispensiren, dass sie 

neue Beneficien annehmen können. 

Lyon 1246 Oktober 7. 

. . episcopo Monasteriensi. 

Sedes apostolica personarum probitatem attendens illas favoris gratia plenioris attollit, quas novit 
potioribus meritis adjuvari. Cum igitur dilectus filius magister Alardus canonicus sancti Pauli Mona- 
steriensis de litterarum scientia et bonis moribua multipliciter commendetur, nos bonis benefacere 
cupientes fratemitati tue presentium tenore conmiittimus, ut cum eodem canonico, quod alia beneficia 
seu personatus, etiam si curam habeant animarum et sibi canonice conferantur, libere recipere valeat 
et cum obtentis licite retinere constitutione generalis concilii non obstante, auctoritate nostra dispenses 
usque ad quantitatem, de qua pensatis circumstantiis universis secundum deum anime sue salutis 
videris expedire. Proviso, quod hujusmodi beneficia vel personatus debitis etc. usque negligatur. Dat. 
Lugduni nonis octobris anno quarto. 

In eundem modum eidem pro dilecto filio magistro Bernardo canonico sancti Pauli Monasteriensis, 
notärio suo, usque in finem. 

In eundem modum eidem pro dilecto filio . . vicedomino Monasteriensi usque in finem. 

Vat Arch. Regbd. 21 fd, 327 Nr, 135. 
Reg. Berger, I p, 317 Nr, 2130. 



469. 
Innocem IV. theät den Genannten müy er habe den Dekan und das Kapitel von Nigenkerken 
beauftragt, den Kleriker Konrad^als Ka/nonikus aufzunehmen, und befiehlt ihnen, für Vollziehung 
seines Auftrages zu sorgen. Lyon 1246 November 15. 

. . scolastico et Landulfo canonico ecclesie sanctorum apostolorum Petri et Andree Padeburgensis. 
Dilectorum filiorum nobilium virorum . . de Euersten et . . de W^aldeche (!) comitum precibus 
inclinati dilectos filios . . decanum et capitulum Noue ecclesie Padeburnensis diocesis rogandos duximus 
et mon^ndos dantes sibi nostris litteris in mandatis, ut dilectum filium Corradum clericum Padebur- 
nensem, devotum ipsorum comitum, nullum, sicut a^serit, ecclesiasticum beneficium assecutum, ob reve- 
rentiam apostolice sedis et nostram recipientes in canonicum et in fratrem prebendam, si qua in eorum 
ecclesia vacat ad presens, vel quam primum ad id se facultas obtulerit, liberaliter conferre procurent. 
Non obstante ceiio canonicorum numero, juramento vel confimatione (!) sedis apostolice seu quacunque 

Westf. Urk^Bach. V. 28 



218 

alia firmitate vallato, aut si eis direximus scripta nostra pro aliis, quibus auctoritate litterarum ipsanim 
nolumus prejudicium generari. Quocirca mandamus, quatenus, si dicti decanus et capitulum mandatum 
nostrum neglexcrint adimplere, vos illud exequi procuretis. Gontradictores etc. Dat. Lugduni XVII 
•kalendas decembris anno quarto. 

Vat. Arch. Regbd. 2t fol. 3i7 Nr. 278. 
Reg. Berger, I p. 336 Nr. 2274. 

470. 

Innocem IV. beauftragt den Propst von Busdorf y dem als Kanonikus seines Klosters aufge- 
nommenen Wolmwid eine angemessene Provisum zu ertheilen. 

Lyon 1246 December 5. 
. . preposito ecclesie sanctorum Petri et Andree Padebumensis. 

Sua nobis Wolmundus petitione monstravit, quod, licet ipse in fratrem et canonicum ecclesie 
tue Sit receptus canonice, nondum tarnen de ipsius proventibus portionem est aliquam assecutus. Unde 
nos humiliter supplicavit, ut providere super hoc ei misericorditer curaremus. Quocirca discretionem 
tuam rogamus, monemus et hortamur attente mandantes, quatinus eidem de proventibus conununibus, 
quos inter canonicos ejusdem ecclesie ultra prebendarum fructus soles distribuere, procures sine difBcul- 
täte qualibet, quam cito se facultas obtulerit, provisionem congruain assignare. Alioquin dilectis filiis . . 
sancti Martini et . . sancti Johannis ecclesiarum prepositis Mindensium litteris nostris injimgimus, ut 
te ad id monitione premissa per censuram ecclesiasticam appellatione remota compellant. Dat. Lugduni 
non. decembris anno quarto. 

Vat. Arch. Regbd. 21 fol. 352 Nr. 325. 
Reg. Bergery I p. 343 Nr. 2321. 

471. 

Innocenjs IV. beauftragt Dechant und Kapitel von Enger, den Kleriker Hermannj Sohn des 
Ritters Hermann von Wlerike^ eines Ministerialen des Kölner Erdnschofs, als Kanoniker aufzu- 
nehmen. Lyon 1246 Dezember 17. 

. . decano et capitulo ecclesie Angarensis Osnaburgensis diocesis. 

Dignum est, ut in sortem domini evocati ad hereditatis ejus participium admittantur, ut ex hoc 
ipsi divinum officium avidius amplectentes, que dei sunt, libentius exequantur. Hinc est, quod dilecto 
filio Hermanno clerico nato Hermanni de Wlerike militis, ministerialis venerabilis fratris nostri . . 
Goloniensis archiepiscopi, nullum, ut dicitur, ecciesiasticum beneficium assecuto, in ecclesia vestra 
gratiam facere intendentes universitatem vestram rogandam duximus et monendam mandantes, quati- 
nus ipsum ob reverentiam apostolice sedis et nostram recipientes in canonicum et in fratrem prebendam 
ei, si qua ibidem vacat ad presens, vel quam primum ad id se facultas obtulerit, liberaliter conferatis, 
non obstante certo canonicorum numero juramento seu alia qualibet firmitate vallato, aut si vobis 
direximus scripta nostra pro aliis, quibus auctoritate presentium nolumus prejudicium generari, vel si 
forte aliquos ad non vacantes prebendas auctoritate propria in canonicos recepistis, quibus prefatum 
Hermannum preferri volumus in assecutione prebende, sicut de jure fuerit preferendus. Alioquin prefato 
archiepiscopo nos noveritis per nostras litteras injunxisse, ut vobis negligentibus efficere, quod manda- 



219 



mus, ipse super hoc mandatum apostolicum exequatur. Contradictores etc. Dat. Lugduni XVI kalendas 
Januar ii anno quarto. 

Vat. Arch, Regbd, 21 fol. 35tv Nr. 324. 

Reff. Berger, I p. 343 Nr. 2320. 

472. 
Innocenz IV. gestattet dem Bischof (Otto) von Münster, die Einkünfte der in den nächsten 
2 Jahren vakant werdenden Beneficien für sich zu hehaUen. 

Lyon 1247 Februar 9. 

. . episcopo Monasteriensi. 
Ut apostolicam sedem, cujus per devotionis et obsequiorum studia gratie te coaptas, per exhibitio- 
nem operum tibi sentias gratiosam, redditus et proventus beneficiorum ecclesiarum civitatis et diocesis 
tue; que usque ad biennium yacare contigerit, retinendi per annum ad manus tuas, postquam vacaverint, 
et in usus proprios convertendi necnon et compescendi contradictores, si qui fuerint, vel rebelies auctoris 
täte tibi presentis concedimus facultatem. Dat. Lugduni V idus februarii anno quarto. 
Vat. Arch. Regbd. 21 fol 361 Nr. 400. 
Reff. Berger, I p. 355 Nr. 2396. 

473. 

Innocenz IV. beauftragt Dekan und Kapitel von St. Johann in Osnabrück den Kleriker 

Segueardus als Kanonikus aufzunehmen. 

Lyon 1247 Februar 22. 
. . decano et capitulo sancti Johannis Osnaburgensis. 
Benignitatein sedis apostolice multis in provisione propitiam repperisse gaudentibus decens est et 
equitati consonum, ut is, quem fama laudabilis dignum favore constituit, letetur nostro subsidio congruam 
percepisse gratiam, quam intendet Hinc est, quod pro dilecto filio Segueardo presbitero diocesis 
Osnaburgensis apud nos de vita et moribus commendato, in quo venerabilis fratris nostri . . episcopi *) 
Osnaburgensis ac nobilis viri L(udouici) comitis Rauensberghe et dilecte in Christo filie nobilis mulieris 
comitisse de Wloton *>), neptis carissimi in Christo filii nostri . . illustris regis Romanorum, volumus 
honorare personas, universitatem vestram rogamus et hortamur attente mandantes, quatinus eundem 
nuUum, prout dicitur, ecclesiasticum beneficium assecutum pro nostra et apostolice sedis reverentia 
in fratrem et canonicum admittatis et de prebenda, quam cito se facultas obtulerit, liberaliter provide- 
atis eidem. Non obstante certo canonicorum numero juramento seu quacumque firmitate vallato, vel 
si vobis pro aliis scripta nostra direximus, quibus nolumus auctoritate presentium prejudicium generari, 
aut aliqua indulgentia, de qua specialem in litteris nostris oporteat fieri mentionem. Preces et man- 
datum nostrum taliter impleturi, ut eo gaudente consequi, quod in hac parte desiderat, digno nostri 
favoris augmento vestre sinceritas devotionis existat. Alioquin dilectis filiis . . scolastico. . . thesaurario 
et Bertramo canonico sancti Anschari Bremensis nostris damus litteris in mandatis, ut super hoc man- 
datum apostolicimi exequantur. Dat. Lugduni VIII kalendas martii anno quarto. 

a) episcopi Osnaburgensis episcopi das Reg, — b) vcohl statt WIotoii(e). Bei Berger ist diese Stelle inkorrekt. 

Vat. Arch. Regbd. 21 fd. 364 Nr. 424. 
Reg. Berffer, I p. 359 Nr. 2420. 

28* 



220 



474. 
Innocenz IV. befiehU dem Dekan und Kapitel von Verden^ den Kleriker Alvericus von 
Bederixa als Kanonikiis aufzunehmen und ihm eine Pfründe zu verleihen. 

Lyon 1247 März 15. 

„Affectionis paterne Studium.'' — 

Alioquin dilectis filiis . . decano et thesaurario Osnaburgensibus per litteras nostras ii^jungimus, ut 

ipsi super hoc mandatum apostolicum exequantur. Gontradictores etc. Dat. Lugduni idus martii anno 

quarto. 

Vat. Arch. Regbd, 21, fd, 368v Nr. 470. 

Reg. Berger, I p. 366 Nr. 2466. 

475. 

Innocenz IV. befiehU dem Bremer Kapitel, den von der Gräfin von Bavensherg ihm empfMe- 
nen Kleriker Budclf von Bederixa als Kanonikus aufzunehmen. 

Lyon 1247 März 15. 
. . decano et capitulo Bremens!. 
Consuevit sedes apostolica precibus annuere devotorum u. s. w. bis specialem. Hinc est, quod 
nos dilectum filium Rodulfum de Bederikesa clericum nullum, ut asserit, ecclesiasticum beneficium 
assecutum obtentu dilecte in Christo fllie nobilis mulieris . . comitisse de Rauenesbergene nobis humiliter 
supplicantis [u. s. w. S. ßerger Nr. 2467] R(odulfum), qui dicitur nobilitate morum et generis decorari, 
ob reverentiam apostolice sedis et nostram recipientes «• a. w. bis conferatis. Non obstante certo 
canonicorum numero juramento etc. ut supra usque generari. Alioquin dilectis filiis . . thesaurario et 
Godefrido de Höre canonico Osnaburgensibus litteris nostris injungimus, ut ipsi super hoc mandatum 
apostolicum exequantur. Gontradictores etc. Dat Lugduni ut supra in prozima. (Dat. Lugduni 
idibus martii anno quarto). 

V'at Arch. Regbd. 21 fol. 368v Nr. 471. 
Auszug Berger, I p, 366 Nr. 2467. 



476. 

Innocenz IV. nimmt Kl. ERmmdpforten mU den Schenkungen der Teddenburger in Schutz. 

Lyon 1247 März 33. 
Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis in Ghristo filiabus . . priorisse et conventui 
monasterii in Porta celi Gisterciensis ordinis Goloniensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. 
Justis petentium desideriis dignumest nos facilem prebere consensum et vota, que a rationis tramite 
non discordant, eflfectu prosequente complere. Eapropter, dilecte in Ghristo fllie, vestris justis postula- 
tionibus grato concurrentes assensu possessiones, in quibus vestrum monasterium est constructum, quas 
nobiles viri Octo comes de Tekeneburg *) et Henricus filius eins Osnaburgensis diocesis, prout 
spectabat ad eos, pia vobis liberalitate donarunt, prout in litteris inde confectis plenius dicitur contineri, 
sicut illas juste ac pacifice possidetis, vobis et per vos eidem monasterio auctoritate apostolica confir- 
mamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam 
nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presump- 



m 



serit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incuraurum. 
Dat. Lugduni XI kalendas aprilis pontiflcatus nostri anno quarto. 

a) über dem g ein Abkürzungszeichen, In Otto die bekannte Ligatur et 

Or. im KgL St-A. Münster, Bulle an rothgelben Seidenfäden ^ Diekamp, Tcfel Nr. 37. Avf 
dem Umbug links J. R. Auf der Rückseite porta cell So. Innocentius verl. Schrift. 

477. 

Innocenz IV. nim^nt das Cistercienserinnenkhster Rengering (de libro sancte Marie in 

Beigerinc) in seinen Schutz und bestätigt seine Besitzungen. 

Lyon 1247 AprU 17. 
„Sacrosancta Romana. ^ — 

Dat. Lugduni XV kalendas maii pontiflcatus nostri anno quarto. 

Oi. sehr beschädigt im KgL St^A, Münster. Bvlle an rothgelben Seideufädt'Hy Diekamp, Tafel 
Nr. 37, Auf dem Umhug N. A. (J), Anfschrijt der Rückseite unleserlich. Innocentius verK 
Schrift. 

478. 

ImuKenz IV. befiehlt dem Schdaster und Thesaurar von Verden, defn Kleriker Heinrichy 

Sohn des Bremer Bürgermeisters Vclogard, für den der Graf von Bavensberg (Rauenesberg) und 

die Stadt Bremen Bittbriefe an ihn geschickt hätten, zu einem Beneficium in der Stadt oder 

Diöcese Bremen mit Ausnahme der KaihedrcUe zu verhelfen. 

Lyon 1247 AprU 20. 
„Per studia." — 

Dat Lugduni XII kalendas maii anno quarto. 
Vat. Arch. Regbd. 21 fol, 380 Nr. 591, 
Reg. Berger, I p. 386 Nr. 2588, 

479. 

Innocenz IV. befiehlt dem Dekan und Kanonikus Robert von Soest, dem Kleriker Altmann zu 

einer Pfarrei innerhalb der Stadt Bremen zu verhelfen. 

Lyon 1247 Aprü 24. 
, . decano et Roberto canonico ecclesie Susuciensis (!) Coloniensis diocesis. 
Sua nobis Altimannus clericus Bremensis petitione monstravit, quod, cum . . preposito 
ecclesie Bremensis nostris dederimus litteris in mandatis, ut eidem A(ltimanno) unam de 
parrochialibus ecclesiis ad suam donationem spectantibus, que continentur infra ciAdtatis Bremensis 
ambitum, quamprimum vacare contingeret, conferre curaret, vobis super hoc executoribus deputatis, vos 
in eundem prepositum mandato apostolico obedire contumaciter recusantem suspensionis sententiam 
exigente justitia protulistis postponentes ulterius propter ipsius potentiam procedere contra eum in sua 
contumacia pertinaciter persistentem, propter quod idem clericus coactus est apostolice sedis remedium 
implorare. Ne igitur, quod de ipso incepimus, remaneat imperfectum, discretioni vestre per apostolica 
serqpta in virtute obedientie precipiendo mandamus, quatinus, si est ita, sublato diflicultatis obstaculo 



222 



in negotio procedatis eodem juxta prionim continentiam litterarum. Dat. Lugduni VIII kalendas maii 

anno quarto. 

Vai. Arck Regbd. 21 fol 379^ Nr. 586. 
Reff, Berffer, I p. 384 Nr. 2583. 

480. 

Innocenz IV. befiehlt dem Dekan und Kapitel eu Osnabrück^ dem Geistlichen der St. Pauls- 

JcapeUe Ertwin eine der sechs alten Vikarien im Dam zu verleihen. 

Lyon 1247 Aprü 30. 

. . decano et capitulo Osnaburgensibus. 

Devotorum nobis et ecclesie merita decet nos prosequi benivolentia gratiosa, ut eis vertatur in 

gaudium circa sedem apostolicam devotionis suscipere incrementum. Hinc est, quod intuitu venerabilis 

fratris nostri . . episcopi Osnaburgensis et dilectorum filiorum nobilium virorum O(ttonis) de Tekeneborg 

et O(ttonis) de Aldenborg comitum nobis et eidem ecclesie devotorum, quonim in dilecto filio Ertwino 

presbytero capelle sancti Pauli Osnaburgensis ipsorum clerico volumus honorare personas, universitati 

vestre mandamus, quatinus eundem apud nos de honestis moribus et conversatione laudabili commen- 

datum pro apostolice sedis et nostra reverentia in ecclesie vestre vicarium admittentes sibi, quamcito se 

facultas obtulerit, unam de sex vicariis antiquis liberaliter conferatis. Non obstante, si pro aliis in ecclesia 

ipsa direximus scripta nostra, quibus etc. usque generari, aut aliqua indulgentia, de qua in litteris 

nostris specialem oporteat fieri mentionem. Preces et mandatum nostrum taliter impleturi, ut augmen- 

tum favoris et gratie vobis apud nos possit exinde provenire. Alioquin dilectis filiis . . decano et . . 

thesaurario ecclesie Hamelensis Mindensis diocesis per litteras nostras ii^ungimus, ut ipsi super hoc 

mandatum apostolicum exequantur. Contradictores etc. Dat. Lugduni II kalendas maii anno quarto« 

Vat. Areh. Regbd. 21 fol. 389v Nr. 684. 

Reff. Berffer, 1 p. 389 Nr. 2682. 

481. 

Innocenz IV. beauftragt den Scholaster von Soest, die Aufnähme des Klerikers Heinrich, 

Sohnes des Bürgermeisters Woleward von Bremen, mit Bücksicht auf seine Verdienste und auf 

den Grafen von Bavensberg (Rauenosberc) als Kanoniker in einer der Kirchen der Stadt oder 

Diöcese Bremen zu bewirken. 

Lyon 1247 Mai 15. 

. . scolastico ecclesie Susatiensis. 
„Per studia." — 

Dat. Lugduni idibus maii. 

Vat. Arch. Regbd. 21 fol. 389v Nr. 683. 

Auszuff Berffer, I p. 399 Nr. 2681. Dieselbe Urk. mit Auslassunff des Zusatzes über die 

Kathedrale wie oben Nr. 478. 

482. 
Innocenz IV. nimmt das AugustinerinneMoster zu lAppstadl in seinen Schutz. 

Lyon 1247 Mai 15. 
Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . priorisse et conventui 
monasterii sancte Marie in Lippia ordinis sancti Augustini Coloniensis diocesis salutem et apostolicam 



223 



benedictionem .lustis petentium desideriis dignum est nos facilem prebere consensum et vota, que a 
rationis tramite non discordant, effectu prosequente complere. Eapropter, dilecte in Christo filie, vestris 
justis postulationibus grato concurrentes assensu personas vestras et locum u, a. w. vollständig mit dm 
gewöhnlichen ProtekHonatirkunden übereinstimmend. Dat. Lugduni idus maii pontificatus nostri anno quarto. 

Or. im Stiftsarchiv zu Lippstadt, Btdle und Befestigung fehlt Auf dem Umbug rechts: M. r. 

Auf der Rückseite: f Lippia \y in der Ecke oben links ganz klein a. 
PoUhasty 12523 nach Reg. in Lipp. Regg. /, S. 171 Nr. 231 zu 1244. 

483. 

Innocenz IV. befiehlt dem Dekan und Kapitel von St. Bonifatius in Utrecht, dem Magister 
Arnold, Prokurcdor des Bischofs (Engelbert) von Osnabrück^ eine Pfründe zu verleihen. 

Lyon 1247 Mai 16. 

. . decano et capitulo sancti Bonifatii Trggectensis. 
A(yutos virtutum meritis etc. ut supra usque insignitos. Cum itaque dilectus filius magister 
Arnoldus subdiaconus procurator venerabilis fratris nostri . . Osnaburgensis episcopi morum et scientie 
dicatur juvari meritis, ut apud nos invenisse gaudeat favoris gratiam specialis, nos obtentu ipsius 
episcopi et etiam dilecti filii nobilis viri B(ernardi) domini de Lippia, qui nobis pro ipso preces 
direxerunt et litteras speciales, universitatem vestram rogamus et hort^amur attente mandantes, quatinus 
eundem pro apostolice sedis et nostra reverentia in fratrem et canonicum admittatis et de prebenda, 
quamcito se facultas obtulerit, liberaliter provideatis eidem. Non obstante certo canonicorum numero 
juramento seu quacumque firmitate vallato, vel si vobis pro aliis scripta nostra direximus, quibus etc. 
usque generari, sive aliqua indulgentia etc. usque mentionem. Preces nostras et mandatum etc. ut supra 
usque provenire. Alioquin dilecto filio . . scolastico ecclesie sancti Johannis Osnaburgensis per litteras 
nostras im'ungimus, ut ipse super hoc mandatum apostolicum exequatur. Gontradictores etc. Dat. 
Lugduni XVII kalendas junii anno quarto. 

Vat. Arch. Regbd. 21 fol 390 Nr. 685, 
Auezug Berger , I p. 400 Nr. 2683. 

484. 

Innocenz IV. befiehlt dem Erzbischof (Konrad) von Köln, dem Scholaster von Enger, Magi- 
ster A, eine Pfründe in Herford zu verschaffen. 

Lyon 1247 Mai 28. 

. . archiepiscopo Coloniensi. 
Personas sincera tibi devotione placentes et cultui virtutum intentas libenter honore condigno 
prosequimur, ut ille propter hoc in placendi studio se promptiores exhibeant et probitatis debito 
magis etiam obligatas agnoscant. Cum itaque dilectus filius magister A. scolasticus Angarensis Osna- 
burgensis diocesis se apud nos dignum favore constituat, quia devotus tibi esse dicitur et sollicita 
diligentia desudare virtutibus allegatur, nos ejus precibus efTectu benivolo annuentes, mandamus, qua- 
tinus sibi a dilecta in Christo filia . . abbatissa Heruerdensis (!) monasterii Padeburnensis diocesis in 
uno ex quatuor beneficiis sacerdotalibus ipsius monasterii ad ejus collationem spectantibus, quod clericis 
secularibus consueverit assignari, si quid vacat ad presens, vel quamcito vacare contigerit, facias 
auctoritate nostra überaliter provideri, dummodo pro nuUo ibidem direxerimus scripta nostra et idem 



124 



perscmaliter in monasterio ipso deserviat paratus, prout asserit, in presbyienim promoTeri non obstante, 
quod alias beneficatus existit. Gontradictores etc. Dat. Lugduni V kalendas junii anno quarto. 

Vat. Arch. Regbd. 21 fol. 410 Nr. 879. 

Reg. Berger, I p. 430 Nr. 2877. — Hiernach ist einzureihen doM Tranesumpt des PriviUge Leo 
IIL ßtr 'Ereaburg durch Innocenz IV. 1247 Juni 11. Vgl. oben Nr. 4. 



485. 

Innocenjs IV. ertheiU dem Erzbischof (Siegfried) von Mainz VoUfnacht, detn Abt von Ed- 

mershausen annuli, cyrothecarum , sandalium, dalmatice ac tunice usum nee non benedicendi 

paUas altarium zu gewähren. Lyon 1247 Juni 20. 

„Dignum te inter." — 

Dat. Lugduni XII kalendas julii anno quarto. 

Vat. Arck Regbd. 21 fol. 404 Nr. 827. 

Potthasty 12169 irrig zu 1246. TheüweUe gedruckt Berger, I p. 422 Nr. 2825. 



486. 

Innocenz IV. nimmt Kl. Borstet (monasterium in Yalle rosarum) in seinen Schutz. 

Lyon 1248 August 8 (?). 
»Sacrosancta Romana." — 

Datum Lugduni VI bb (!) augusti pontificatus nostri anno V. 

Potthast, 12642 nach inkorrektem Druck bei Moser 7F, Nr. 228. 



487. 

Innocenz IV. gestattet dem Kl. Bersenbrück, dass es zur Aufnahme oder Provision irgend 
Jemands nur durch päpstliche Briefe gezwungen werden kann, die dieses Privileg ausdrücklich er- 
wähnen. Lyon 1248 August 16. 

Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . abbatisse et conventui 

• 

de Bersenbrughe Cisterciensis ordinis Osnaburgensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. 
Faci et tranquillitati vestre patema volentes imposterum soUicitudine providere auctoritate vobis pre- 
sentium indulgemus, ut ad receptionem seu provisionem aliciyus compelli de cetero per litteras apo- 
stolicas non possitis, que de hac indulgentia plenam non fecerint mentionem. NuIIi ergo omnino ho- 
minum liceat hanc paginam nostre concessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem 
hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum 
ejus se noverit incursurum. Dat. Lugduni XYII kalendas septembris pontificatus nostri anno quinto. 

Or, im Kgl. St.-A. OanabrOck. Bulle und Befestigung fehlen. Auf der Rückseite Liuinus de 
Brabantia. Innocentius verl. Schrift 

Potthast, 12649 nach inkorr. Druck bei Moser IV Nr. 220. 



225 



488. 
Innoeenz IV. beauftragt Gefiannte, den Osnahrücker Kleriker Ernst als Mitglied ihres 

Kapitels aufzunehmen. Lyon 1247 Oddber 30. 

. , decano et capilulo Monasteriensibus. 
Debemus illos in suis honore condigno prosequi — provenisse. Sane dilectus filius Ernestus 
canonicus Osnaburgensis apud nos de honestis moribus et conversalione laudabili commendalus dilecti 
filii nobilis viri L(udolfi) domini de Steinforde et aliorum consanguineorum suorum devotorum sedi 
apostolice dicitur juvari meritis, ut apud nos invenisse gaudeat donum gratie specialis. Nos itaque 
propter hoc ac etiam intuitu venerabilis fratris nostri . . Coloniensis archiepiscopi et . . Osnaburgensis 
et . . Padeburnensis episcoporum nee non dilecti filii nobilis viri B(ernardi) domini de Lippia, qui 
pro ipso nobis direxerunt litteras speciales, Universitäten! vestram rogamus et hortamur attente man- 
dantes, quatinus eundem E(rnestum) pro apostolice sedis et nostra reverentia in fratrem et canonicum 
admittatis et de prebenda, quamcito se facultas obtulerit, liberaliter provideatis eidem. Non obstante 
certo canonicorum numero juramento seu quacunque firmitate vallato, aut quod alias beneficiatus existit, 
vel si vobis pro aliis scripta nostra direximus, quibus nolumus etc. usque generari, sive aliqua indul* 
gentia, de qua specialem in litteris nostris oporteat fieri mentionem, preces nostras et mandatum taliter 
impleturi, ut ex hoc processu temporis meruisse apud nos augmentum favoris et gratie gaudeatis. 
Alioquin dilecto filio . . decano, Hermanno et Vromoldo canonicis ecclesie sancti Johannis Osnaburgensis 
per litteras nostras injungimus, ut super hoc mandatum apostolicum exequantur. Contradictores etc* 
Dat. Lugduni III kalendas novembris anno V^. 

Vat. Arch, Regbd, 21 fol 477 v Nr. 357. 

Reg. Berger, I p. 511 Nr. 3401. 

489. 
Linocenz IV. beauftragt den Bischof (Engelbert) von Osnabrück, den Kleriker Ernstj 

Verwandten des Edlen Ludolf von St ein fürt, wegen Uebernahme mehrerer Beneficien zu dispensiren. 

Lyon 1247 October 30. 
. . episcopo Osnaburgensi. 
Nobilitas generis, honestas morum et sincera devotio dilectum filium Ernestum canonicum Osna- 
burgensem dicuntur — accepisse. Hinc est, quod nos intuitu meritorum hujusmodi et obtentu dilecti 
filii nobilis viri L(udolfi) domini de Steinforde nobis et ecclesie Romane devoti, cui dictus canonicus 
consanguinitatis linea dicitur esse conjunctus, fraternitati tue auctoritate presentium duximus com- 
mittendum, ut cmn ipso dispensare valeas, quod preter beneficia, que obtinet etiam curam animarum 
habentia possit alia cum cura vel sine cura, si ei canonice offerantur, usque ad valoris summam, que 
tibi expedire videbitur, licite recipere et cum prioribus libere retinere, non obstante constitutione concilii 
generalis. Ita tamen, quod ecclesie debitis etc. usque negligatur. Dat. ut supra. (Vgl* die vorh. Nr.) 

Vat. Arch. Regbd. 21 fol, 477v Nr. 352. 
Reg. Berger, I p. 511 Nr. 3402. 

490. 
Innoeenz IV. dankt den Erzbischöfen (Siegfried) von Mainz u/nd (Konrad) von Köln und 
ihren Suffraganen, darunter besonders aufgeführt der Bischof (Otto) von Münster, für ihren Eifer 

m 

bei der Wahl des neuen römischen Königs und ermahnt sie, denselben in jeder Weise zu unter- 
stützen. Lyon 1247 November 19. 

Westf. ürk.-Buch V. 29 



226 



„Studium et soUicitudinem.'' 

Dat. Lugduni XIII kalendas decembris anno V^. 

Vat, Arch. Regbd. 21 fol. 553 Nr. 22 (Curiales). 

Potthaat, 12759, Reg. Berger, I p. 618 Nr. 4072. Vgl. auch Potthast zu 1247 Nov. 29. 

491. 
Innocenz IV. fordert den Abt von Hardehausen auf, den Hüdesheimer Kananilcus Hermam 
von Gleichen, der n^ach Klage des Bischofs *9 (Heinrich) von Hüdesheim sich underrechäich , un- 
terstützt von Kaiser Friedrich IL, der bischöflichen Wohnung und der Guter der HUdssheimer 
Kirche bemächtigt habe und trotz der Exkommunikation durch den Erzbischof (Siegfried) von Maing 
dieselben herauszugeben sich iveigere, zu veranlassen, dass er innerhalb zweier Monate vor dem 
Papste zur Eechenschaftsablegung erscheine. 

Lyon 1247 Januar 31. 

. . abbati in Hersedehusen Padeburnensis diocesis. 
„Sua nobis venerabilis frater.** — 
Dat. Lugduni II kalendas februarii anno V. 

a) Ln Druck Z, 15 muss es heissen prefatus episcopus st. dictum. 

Vat. Arch. Regbd. 21 fol. 602^^ Nr. 534. 
Druck Berger, I p. 539 Nr. 3584. 

492. 
Gregor IX. befieJilt dem Erzbischofe (Siegfried), dem Archidiakon und den üh'igen Prälaten 
der Stadt und Diöcese Mainz auf die Klage des ersteren, dass die von jeher rebellischen, weder 
Gott noch Mensclien *) fürchtenden Thüringer und Hessen ^) na^h dem Tode des römischen Königs 
Heinrich ohne Scheu sich gegen die Freiheit der Kirche vergingen, Kirchen anzündeten, Geistliche 
beraubten und gefangen nähmen und bis zur Erlegung eines Lösegeldes ^) marterten und quälten 
und so die entfernter gelegenen Kirchen ohne Seelenhirten seien, tveshalb er auf der Provinzid- 
Synode mit Zustimnmng seiner Suffragane die Orte^ tvo solches geschehen, mit dem Jnterdikt be- 
legt habe (worauf aber einige Edle mit Himveis auf eine päpstliche Exemtion geantwortet hättet), 
für Aufrechthaltung dez erwähnten Provinzialstatuts zu sorgen und die Söhne jener Schädiger der 
Kirchenfreiheit nicht zu den Weihen zuzulassen, 

Lyon 1248 Februar 11. 

„Ex parte tua." — 

Die Stelle über die Provinzialsynode lautet: Quare tu, predecessoris tui inherens vestigiis in pro- 
vinciali tua synodo de suflfraganeorum tuorum consilio et assensu pro refrenanda dictorum malefactorum 
rabie statuisti, ut omnia loca, ad que ducerentur spolia clericorum, vel ubi clerici tenerentur captivi, 
aut in quibus spoliatores receptaculum obtinerent, si moniti resipiscere non curarent, interdicto sub- 
jaceant, donec passis iryuriam satisfactio congrua prebeatur. Der Schlüsse lautet: Ceterum ad predictonim 
malefactorum malitiam edomandam statuendi in tua provincia, ut filii eorum, qui clericos, quos 
captivaverunt, nisi extorta ab eis pecunia vel resignatione beneficii aut aliqua parte proventuum non 



i^ 



227 



dimittunt, ad clericatuin et beneficia ecclesiastica de cetero nuUatenus admittantur, quod si ad clericatum 
jam et ad beneficia sunt admissi, ad personatus tarnen et alias dignitates ecclesiasticas non ascendant, 
plenam tibi, frater archiepiscope, auctoritate presentium concedimus facultatem. Dat. Lugduni III idus 
februarii anno V^. 

a) hominem reverentes das Reg, st homines bei Berger. — b) Hassanu sL Hassanorum hei Berger. — c) redimere 
compelluntur st. compellantur bei B. 

Vat Arch. Regbd. 21 fol 506. Nr. 577. 
Dmck Berget, I p. 545 /. Nr. 3626. 

493. 
Innocenz IV. gestattet dem Elekten (Otto) von Münster, vier Kleriker wegen Annahme meh- 
rerer Beneficien zu dispensiren. 

Lyon 1248 Februar 29. 
. . electo Monasteriensi. 
Tue devotionis obtentu tibi gratificari volentes ac per exhibitam tibi gratiam aliis providere dis- 
pensandi cum quatuor clericis tuis, qui dono scientie ac honestis moribus gratie se coaptent, super 
obtentis et obtinendis ecclesiasticis beneficiis sive personatibus, etiam si curam animarum habeant, si 
eis canonice oflFerantur, usque ad quantitatem, de qua pensatis circumstantiis et eorum meritis secundum 
deum expedire videris, constitutione generalis [concilii] super hoc edita non obstante auctoritate tibi 
presentium concedimus facultatem. Proviso, quod beneficia vel personatus hujusmodi debitis etc. usque 
negligatur. Dat. Lugduni II kalendas martii anno V. 
Vat. Arch. Regbd. 21 fol. 511 Nr. 630. 
Reg. Berger, I p. 556 Nr. 3679. 

494. 
Innocenz IV. beauftragt den Elekten (Otto) von Münster, da das Münstersche Kapitel ihn 
gebeten, wegen des herrschenden Priestermangels vier Vikarien am Dome schaffen, zwei für Geist- 
liche und je eine für einen Diakon und Subdiakon, und diesen die Einkünfte der nächsten zwei 
vakanten Probenden geben zu dürfen, dieser Bitte nach GtUdünken zu willfahren trotz des entgegen- 
stehenden Statuts über die Zahl der Kanoniker. 

Lyon 1248 März 13. 
„Attendentes dilecti filii.** — 
Dat. Lugduni III idus martii pontificatus nostri anno quinto. 

Or. im Kgl. St.-A. Münster. Btdle und Befestigung fehlen. Auf dem ümbug Cu (f). Oben in 

der Ecke links pe zweimal durchstrichen. Auf der Rückseite + lora +. In der Ecke links a. 

PoUhast, 12860. Druck NieseH, Münstersche ürks. VII, S. 264. Reg. Westf. ürkb. III, 486. 

495. 

Innocenz IV. befiehlt dem Osnabrücker Domkapitel, dem Wescelus ein Kanonikat und eine 
Probende zu verleihen. Lyon 1248 März 16. 

• . decano et capitulo Osnaburgensibus. 

Sincere devotionis affectus, quem venerabilis frater noster . . Osnaburgensis episcopus et dilectf 
filii nobiles viri Otto de Thekeneburg, Henricu? de Aldeburg comites et Wicboldus de Holte ad perso- 

29* 



228 

nam nostram et Romanam gerunt ecclesiam, nos inducit, ut eorum precibus, quantum cum deo possumus^ 
annuamus. Hinc est, quod nos ipsorum supplieationibus inclinati, universitatem vestram monemus, 
rogamus et hoi tamur atiente mandantes, quatinus dilectum filium Wescelum clericum nullum, ut asserit, 
ecclesiasticum beneficium assecutum, de quo nobis laudabile testimonium perhibetur, ob reverentiam 
apostolice sedis et nostram recipiatis in canonicum et in fratrem prebendam, quamcito se facultas 
obtulerit, sibi liberaliter conferentes. Non obstante certo canonicorum numero statuto, juramento, con- 
lirmatione sedis ejusdem seu quacunque firmitate vallato, vel si pro aliis vobis direximus scripta nostra, 
quibus nolumus etc. usque generali, aut si vobis a dicta sede indulta existat, quod ad receptionem sive 
provisionem non teneamini alicujus, vel quod interdici aut suspendi seu excommunicari per litteras 
apostolicas non possitis, nisi de indulgentia hujusmodi expressam faciant mentionem, sive qualibet alia, 
per quam hujusmodi gratia impediri valeat vel differri. Alioquin predicto episcopo litteris nostris 
iiyungimus, ut vos ad id monilione premissa per censuram ecclesiasticam appellatione remota compeilat. 
Dat. Lugduni XVII kalendas aprilis anno V®. 

Vat Arch, Regbd. 21 foh 5U Nr. 667. 

Reg. Berger, I p. 562 Nr, 3716. 

496. 

Innocenz IV. fordert den Erzbischof (Konrad) von Köln aufj dem Magister Gerlach von 

Osnabrück ein Kanonikat zu Fritzlar zu verschaffen. 

Lyon 1248 März 23. 

. . archiepiscopo Coloniensi. 
Per studia laudabilis conversationis et vite dilectus filius magister Gerlacus canonicus Osnaburgensis 
se dignum reddere dicitur, ut a benignitate sedis apostolice benemeritis affectum exhibere benivolum 
delectantis specialem gratiam consequatui'. Hinc est, quod nos intuitu meritorum hiyusmodi et optentu 
consanguineorum suorum, prout accepimus, promovere studentium apostolice sedis honorem ac etiain 
contemplatione dilecti filii nobilis viri Adolfi comitis de Monte sororii tui, qui pro dicto magistro 
devoto suo affectuosas preces nobis direxit per litteras speciales, mandamus, quatinus ipsum in ecclesia 
Fritzlariensi Maguntine diocesis auctoritate nostra in canonicum et fratrem recipi ac de prebenda, quam- 
cito se facultas obtulerit, sibi auctoritate nostra provideas vel facias provideri. Non obstante (die ge^ 
wohnlichen Formeln). Gontradictores etc. Dat. Lugduni X kalendas apriHs anno V^. 

Vat. Arch. Regbd. 21 fol. ölöv Nr. 685. 

Reg. Berger, I p. 564 Nr. 3734. 

497. 

Innocenz IV. gestattet dem Bischof (Engelbert) von Osnabrück j gewissen Gegnern keine 

Beneßcien verleihen zu brauchen. 

Lyon 1248 April 1. 
. . Osnaburgensi episcopo. 
Pati nolumus nee debemus, quod aliqui tui emuli manifesti vel nobis etiam indevoti sedi apostolice 
gaudeant illusisse inde consecuti comodum, unde ipsis compensari competeret detrimentum. Sane 
quidam ex hujusmodi emulis et indevotis, quorum aliqui sunt fautores hostium ecclesie seu consanguinei 
fautonmi ipsorum se devotos sedi apostolice mentientes super provisione sua in tua civitate vel diocesi 
apostolicas litteras impetrasse dicuntur. Cum autem dignum sit, quod eis nullum proveniat commodum 



229 



de hi^usmodi litteris ita fallaciler impetratis aut eliam impetrandis, tibi, qui verbis et operibus esse 
dinosceris ecclesie Romane devolus, aucloritate presenlium duximus concedendum, ul emulis et indevotis 
hujusmodi pretextu lilterarum ipsarum nuUam provisionem facere tenearis, et si forsan ipsis aliquam 
jam fecisti vel est facta per alium, ipsam in irritum revoces vel facias revocari. Contradictores etc. — 
Nos enim nichilominus suspensionis vel interdicti aut excommunicationis sententiam, si qua est pro 
receptione seu provisione personarum talium promulgata vel imposterum contigit promulgari, decernimus 
irritam et inanem. Dat. Lugduni kalendis aprilis anno V^. 

Vat Arch. Regbd. 21 fol. 519c Nr. 729. 

Druck (Schluss inkm^rekt) Berger^ I p, 572 Nr. 3777. 

498. 

Innocenz IV. beauftragt den Scholaster (Hermann) von Münster^ da nach Klage des Osna- 

brücker Kapitels Geistliche, tvelche Expehtanzen von Seiten des Papstes oder Legaten auf Pfründen 

besässen^ an den KapÜelsverhandlungen bereits thcilnähmen und die nur den residirenden Domherren 

zustehenden Häuser und Einkünfte beanspruchten, woraus dem Kapitel grosser Schaden erwachse, 

diesen Unfug zu beseitigen. 

Lyon 1248 Aprü 3. 
„Exigentibus dilectorum." — 

Dat. Lugduni III nonas aprilis pontificatus nostri anno quinto. 

Or, im Domarchiv zu Osnabrück. Bulle van der Harrfachnur abgeschnitten. Auf dem Umbug 
rechts NR. Oben rechts Ro zweimal schräg durchsti^chen, oben in der Mitte cor. Auf d^r 
Rückseite Vermerk in der Mitte nicht zu lesen, in der Ecke oben links a. Innocentius verl. 
SchHft. 

Potthast, 12890. Moser IV, 224. Z. 13 zu lesen contendant st. int. 



499. 

Innocenz IV. gestattet dem Osnabrücker Kapitel, dass es die mit Expektanzbriefen auf Kapitels- 

Pfründen versehenen Kleriker erst nach der wirklichen üebernaJime derselben zuzulassen brauche. 

Lyon 1248 Aprü 3. 
Innocentius episcopus ser^^us servorum dei dilectis filiis . . decano et capitulo Osnaburgensibus 
salutem et apostolicam benedictionem. Exigentibus vestre devotionis meritis votis vestris libenter 
annuimus et petitiones vestras, quantum cum deo possumus, favorabiliter exaudimus. Ex parte siqui- 
dem vestra fuit propositum coram nobis, quod, licet tarn de nostro quam legatorum apostolice sedis 
mandato plures clerici in ecclesia vestra vacaturas prebendas expectent, nichilominus tarnen ipsi 
temeritati proprie innitentes, communibus tractatibus capituli Interesse ac domos, redditus canonicis 
residentibus debitos contra ipsius ecclesie consuetudinem sibi vendicare contendunt, propter quod 
impediuntur sepius ejusdem capituli tractatus utiles et ecclesia ipsa non modicum sustinet detrimentum. 
Quare nobis humiliter supplicastis, ut providere vobis et eidem ecclesie in hac parte paterna soUicitu- 
dine curaremus. Nos igitur *) vestris supplicationibus inclinati, ne tales admittere teneamini ad pre- 
missa, donec fructus prebendarum assecuti et choro secundum consuetudinem ecclesie astricti fuerint, 
auctoritate vobis presentium indulgemus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre 
concessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, 



230 



indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incursurum. 
Dat. Lugduni III nonas aprilis pontificatus nostri anno quinto. 

a) No8 igitur auf Rasur, 

Or. im Domarchiv zu Osnabrück. BuUe an rothffelben Seidefrfäden, Diekamp, Tafel Nr, 37. 
Oben links über dem verL Innocentius ]^, in der Mitte oben viele Rasuren. Auf dem ümbuj 
rechts NR, vielleicht auch p R, aber derselbe SchreibemaTne wie bei der vorh. Nr. Trotzdem ganz 
andere Schrat, Ligaturen u. s. w. Oben in der Ecke rechts pe, zu)eimal unter einander 
schräg durchstricfien. Auf der Rückseite R mit Script, in der obem Rundung, Darunter 

L domini (?) Osnaburgensis impet. Roffredus de Ferent clericus procurator 

venerabilis patris domini P. sancti Georgii ad velum aureum diaconi cardinalis apostolice 
sedis legati, quam (quas?) pro ipso (es folgen anderthalb Zeilen radirt, nur ist stehen ge- 
blieben) extendat. Darunter von derselben Hand: I(n) e(undem) m(odum) pro episcopo 
Osnaburgensi. Dai^nter von anderer Hand: fiat iterum cautio pro . . episcopo Osna- 
burgensi ad instanciam magistri Arnoldi procuratoris ipsius episcopi et detur ista 
littera eidem Amoldo bullata. Alle drei Notizen sind durchstrichen. In der MUte der 
Rückseite XIIII d schräg durchstinchen. Ausser diesen mehrere venciscfUe, anscheinend <ms 
der päpstlichen Kanzlei stammende Notizen, In der Ecke oben ein kleines a. Der Prokwraior 
des Osnabiücker Bischofs Amoldus erhielt auf Bitten des Bischofs Pfründen. Vgl. oben. 
— Die Urk, steht im Fat. Arch. Regbd, 21 fol. 626 Nr. 797. 

500. 

Innocenz IV. befiehlt dem Bischof (Engelbert) von Osfiabräck, dem Kanonikus Fromold von 
St. Johann in Osnabrük ein Pfarrbeneficium oder ein e>ifsprechendes in der Stadt oder Diocese Os- 
nabrück zu verleihen. Lyon 1248 April 9. 

. . episcopo Osnaburgensi. 

Sincere devotionis affectus, quem tu, frater episcope, ac , . abbas monasterii Corbeiensis et nobilis 
viri Otto de Benethem consanguineus carissimi in Christo filii nostri . . Romanorum regis illustris, 
Otto de Tenekeburg (!) et Henricus de Aldenburg ad personam nostram et Romanam ecclesiam 
geritis *), nos inducit, ut vestris precibus, quantum cum deo possumus, annuamus. Hinc est, quod nos 
tuis et ipsorum precibus inclinati maiidamus, quod dilecto filio Fromoldo canonico ecclesie sancti 
Johannis Osnaburgensis, de quo nobis laudabile testimonium perhibetur, in Osnaburgensi civitate vel 
diocesi auctoritate nostra de beneficio ecclesiastico competenti parrochiali vel alio, quam cito se facultas 
obtulerit, provideas vel facias provideri. Non obstante (folgen die gewöhnlichen Fat^meln). Contradictores 
etc. Dat. Lugduni V idus aprilis anno V. 

a) gentis das Reg. 

Vat. Arch. Regbd. 21 fol. 622 Nr. 768. 
Potthast, 12895. Reg. Berger, I p. 575 Nr. 3796. 

501. 

Innocenz IV. beauftragt Dechant und Scholaster von Nigenkerken, die Klage des Kreu^tifles 
in Hildesheim gegen Ounzelin v. Peine (Guncelinus de Peina) zu untersuchen. 

Lyon 1248 Mai 30. 



231 



^Dilecti filii." - 

Dat. Lugduni III kalendas junii pontificatus nostri anno quinto. 

Or. im KgL St.^A, Hannover. Bulle cm Hanfschnur^ Diekampy Tafel Nr, 37. Avf dem TJmhug 
f. Anf der Rückseite Marcus Leo. In der Ecke links oben a. 



502. 

Innocenz IV. gestattet auf Bitten des Erzbischofs (Konrad) von Köln, da$s der Paderbomer 

Kanonikus Walter^ Sohn des im Dienste der Kölner Kirche getödteteten Kölner Marschalls Ootfried^ 

atisser dem genannten Kanonikat und der Kirche von Bouderic eine Anzahl Benefiden a/nndimen 

dürfe. Lyon 1248 Juni 5. 

^Ex parte tua." — 
Dat. Lugduni non. junii pontificatus nostri anno quinto. 

Or. im KgL St.-A. Münster. Bulle und Befestigung fehlen. Auf dem Umbug p. c. Oben in 
dei* Mitte Cor einmal schräg durchsttnclien. In der Ecke oben rechts Joh. zweimal schräg 
durchstrichen. Auf der Rückseite Christe deus adjutor meus , in der Ecke oben links A. 
Die Bemerkung dominus Waltherus dabit X marcas vel pauIo minus stammt wohl aus der 
Köln. Kanzleiy jedenfalls nicht aus der päpstlichen, wie Wilmanns Westf ürkb. IV p. 256 
Anm. 2 und Diekamp, Mitth. 3ß02 annehmen. 



503. 

Innocenz IV. beauftragt die Bischöfe (Wilhelm) von Schwerin und (Ludolf) von Batzeburg^ 

die vom Kapitel zu Hamburg gegen Erzbischof Gerhard von Bremen erhobenen Klagen zu untersuchen 

und innerhalb 6 Monaten dem apostolischen Stuhle das Ergebniss zu unterbreiten, andernfalls er die 

Bischöfe (Rudgar) von Brandenburg und (Johann) von Minden und den Prior der Dominikaner 

jsu HUdesheim dazu bestellen werde. . 

Lyon 1348 August 17. 
„Exhibita nobis." — 

Dat. Lugduni XVI kalendas septembris pontificatus nostri anno sexto. 
PoUhast, 12097. 



504. 
Innocenz IV. gestattet dem Bischof (Engdbeii) von Osnabrück, seinen Bruder, den Dompropst 
von Osnabrück, und zwei andere ihm ergebene Kleriker behufs Uebei^no^me mehrerer Benefiden zu 
dispensiren. Lyon 1248 November 9. 

. . episcopo Osnaburgensi. 
„Tuam volentes honorare." — 

Dat. Lugduni X kalendas octobris anno VP. 

Druck Berger y IL p. 14 Nr. 4183 (nach dem in Paris befindlichen Regbd, des 6 Jahres Inn. IV) 

Potthasfy 13059. 



232 



505. 
Innocenz IV. trägt dem Dechanten van St. Peter und Andreas in Paderborn auf, die dem Kl, 
Ärclsen entfremdeten Güter demselben tvieder zu verschaffen. 

Lyon 1248 November 16. 
Innocentius episcopus servus servorum dei dilecto filio decano ecclesie sanctorum apostolonun 
Petri et Andree Paderburnensis salutem et apostolicam benedictionem. Dilectorum filiorum prepositi 
et conventus ecclesie de Aroldessen ordinis sancti Augustini Paderburnensis diocesis precibus inclinaii 
presentium tibi auctoritate mandamus, quatinus ea, que de bonis ejusdem ecclesie alienata invenies 
illicite vel distracta, ad jus et proprietatem ipsius ecclesie studeas legitime revocare. Contradictores 
u. s. w. Datum Lugduni XVI kalendas decembris pontificatus nostri anno octavo. 
Nach Kopiar im fürstU Waldeckischen Archiv zu Arolsen fol. 7. 



506. 
Innocenz IV. beauftragt den Scholaster von Minden, einen Osnabrücker Kanoniker, dem, trotz- 
dem er schon längst Ämvartschaft auf ein Kanonikai in Os}iabrück erhalten, gewisse sich vorzu- 
drängen bemühten, möglichst bald zu einer Pfründe zu verhelfen, zumal sich auch der Graf vm 
Oldenburg (Holdenburg) für ihn verwendet habe. 

Lyon 1248 November 20. 
„Proposuit coram nobis." — 

Dat. Lugduni XIII kalendas decembris pontificatus nostri anno sexto. 
PoUhast, 13079. Druck Mösei^ IV, 233. 



507. 

Innocenz IV. beauftragt den AU von Amelungsborn^ da das Kapitel vom h. Kreuz in Hü- 

desJteim, dem nur 15 Kanoniker angehören könnten, welche sich alle durch einen Eid zur Besi- 

denz verpflichteten, seinem Mitglied Hartmann von Minden (Hartmannus dictus de Minda), der 

nach Erlangung der Dechanei zu St. Matthias in Goslar und eines Kanonikates im HUdesheimer 

Dom jener Verpflichtung nicht nachkommen woUe^ das Kanonikat genommen und sich bei ihm für 

Magister Gotfried von Bremen verwendet habe, diesen zum Mitglied des Kapitels zu ernennen. 

Lyon 1248 November 3. 
. . abbati de Amelungsbrune (!) Cisterciensis ordinis Ildesemensis diocesis. 
„Ex parte." — 
Dat. Lugduni III nonas novembris anno VP. 

Druck Berger, II p. 30 Nr. 4275 (Quelle s. Nr. 504). 

508. 

Innocenz IV. befiehlt dem Elekten (Simon) von Paderborn, dem Pfarrer Johann von Oynhausen(?) 
zu dnem Kanonikat in Busdorf zu verfiel fen. 

Lyon 1249 Januar 8. 



m 



. . eleclo Padeburnensi. 
Sincere devotionis affectus, quem tu et venerabilis frater noster . . Monasteriensis episcopus ei 
dilecti filii nobiles viri B(ernardus) dominus de Lippea (!), . . de Arnesberge et . . de Retberge comites 
ad personara nostram et Romanam geritis ecclesiam, nos inducit, ut vestris petitionibus, quantum cum' 
deo possumus, benignum accomodemus auditimi. Hinc est, quod nos tuis et eorumden episcopi ac 
nobilium supplicationibus inclinati mandamus, quatinus dilectum filium Johannem rectorem ecclesie de 
Yenhusen, qui de ipsius ecclesie redditibus, cum trium marcarum argenti valentiam annis singulis, ut 
asserit, non excedant, non potest commode sustentari, in ecclesia sanctorum apostolorum Petri et Andree 
Padeburnensi auctoritate nostra recipi facias in canonicum et in fratrem ac sibi de prebenda, quamcito 
se facultas obtulerit, provideri. Dat. Lugduni VI idus januarii anno VP. 
VoUatändig gedr. Berger, II p, 33 Nr. 4284 Quelle s. Nr. 504), 

509. 

Innocenz IV. verbietet dem apostolischen Legaten Erzbischof (Siegfried) von Mainz, in der 

Kölner Kirchenprovinz sein Legationsamt auszuüben. 

Lym 1249 Februar 20. 
„Cum in Alamania." — 
Dat. Lugduni X kalendas martii anno VF. 

Druck Berger II, p. 57 Nr, 4405. PoUhast, 13227. 

510. 
Innocenz IV. beauftragt die Genannten mit der Provision des Osnabrücker Presbyters Luddf 

Lyof. 1249 Mai 23. 
Innocencius episcopus etc. dilectis filiis scolastico, Ricberno et Norberto canonicis sancti Willehadi 
Bremensis salutem et apostolicam benedictionem. Etsi ad provisionem omnium universalis ecclesie 
devotorum ex injuncto nobis apostolatus officio teneamur, de illorum tamen provisione specialius cogitare 
nos convenit, qui et propriis meritis et devotorum ecclesie precibus adjuvantur. Hinc est, quod nos 
dilecto filio Ludolfo presbytero propter sue merita probitatis et considerationem venerabilium fratrum 
nostrorum . . Osnaburgensis et . . Mindensis episcoporum ac dilectorum filiorum ministerialium, consulum 
et universitatis Osnaburgensis nobis devote supplicantium pro eodem specialem gratiam facere cupientes 
dilectos filios decanum et capitulum Osnaburgenses rogandos duximus (et) attencius amonendos nostri& 
eis dantes litteris in mandatis, ut eidem presbytero nuUum, ut asserit, ecclesiasticimi beneficium assecuto 
pro nostra et apostolice sedis reverencia vicariam unam de sex antiquis, si qua in eorum ecclesia vacat 
ad presens, vel quam primum ad id se facultas obtulerit, liberaliter conferre procurent, non obstante 
certo vicariorum numero juramento, consuetudine vel qualibet alia firmitate vallato u. s. w. Dat. Lug- 
duni X kalendas junii pontificatus nostri anno sexto. 

TranasuTnpt des Bremer Scholasters und des Kanonikus Ricbef^us im Domarchiv zu Osnabrück. 

511. 

Innocenz IV. nimmt das Kloster Lüienthal (Falkenhagen) in seinen besonderen Schutz und 

bestätigt dessen Besitzungen. Lyon 1249 Juni 15. 

Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . abbatisse et conventui 
jnonasterii de Valle liliorum Cisterciensis ordinis Padeburnensis diocesis salutem et apostolicam bene- 

Westt ürk.-Buch. V. 30 



234 



dictionem. Sacrosancta Romana ecclesia devolos et humiles filios — eos tamquam pia mater sue protectionis 
munimine confovere. Eapropter, dilecte in Christo filie, vestris justis postulationibus grato concurrentes 
assensu personas vestras et ]ocum, in quo divino estis obsequio mancipate, cum omnibus bonis, que in 
presentiarum rationabiliter possidet, aut in futurum justis modis prestante domino potent adipisci, sub 
beati Petri et nostra protectione suscipimus tu s, w. nach den gewöhrdiclien Formeln. — Dat. Lugduni 
XVII kalendas julii pontificatus nostri anno sexto. 

Or, im Besitz des Studienfonda in Paderborn^ zur Zeit im Kgl. St.-A, Münster, Bulle an roihr 
gelben Seidenfäden, Diekamp, Tafel Nr, 37. Auf dem Umbug links G. c. Auf der Rück- 
Seite: Christe deus acy'utor mens. In der Ecke oben links y. Innocentius verL Schrift. 

Potthasty 13411. Vgl. Lipp. Reg. I. Nr. 259. 

512. 
Innocenz IV. gestattet dem Kl. HoUhausen hei Büren, atich während der Zeit des Inter- 
diktes in angegebener Weise das heilige Opfer zu feiern. 

Lyon 1249 Juni 17. 
Innocentius IV. papa concedit priorisse et conventui monasterii de Buren Cistertiensis ordinis 
tempore interdicti excommunicatis et interdictis exclusis, non pulsatis campanis, submissa voce divina 
celebrare officia et eis, dum ibidem vestri capellani celebrant, interesse, nisi causam dederint interdicto. 
Datum Lugduni XV kalendas julii pontificatus nostri anno sexto. 

Reg. Overham, Collect. V. p. 227 im Herz. Arch. in WolfenbOttel. 
Vgl. Westf. Urkb. IV. 403. 

513. 

Innocenz IV. nimmt das Kl. Lüienlhal {Falkenhagen) in seinen besondem Schutz, bestätigt 

dessen Besitzungen und Rechte, bestimmt die Grenzen der abteilichen und bischöflichen Getvalt und 

warnt vor Beraubungen desselben. 

Lyon 1249 Juli 17. 
„Religiosam vitam." — 

R. Ego Innocentius catholice ecclesie episcopus ss. M. 

t Ego Petrus Albanensis episcopus ss. 
t Ego Willelmus Sabinensis episcopus ss. 
t Ego Petrus tituli sancti Marcelli presbyter cardinalis ss. 
t Ego Willelmus basilice duodecim apostolorum presbyter cardinalis ss. 
t Ego frater Johannes tituli sancti Laurentii in Lucina presbyter cardinalis ss. 
f Ego frater Hugo tituli sancte Sabine presbyter cardinalis ss. 
t Ego Johannes sancti Nicolai in carcere Tulliano diaconus cai'dinalis ss. 
f Ego Willelmus sancti Eustachii diaconus cardinalis ss. 
Dat. Lugduni per manum magistri Marini sancte Romane ecclesie vicecancellarii XVI kalendas 
augusti, indictione VII, incarnationis dominice anno M^C^X^^LVIIII, pontificatus vero domini Innocentii 
pape IUI anno septimo. 

Or. im Besitz des Studienfonds in Paderborn. Bulle an rothgelben Seidenfdden, Diekamp, Tafel Nr. 37. 
Oben in der Mitte Privilegium monial. (durch l Querstrich) Cister. S(?). In der Ecke rechts corr. (?) 
zweimal schräg durchstinchen, dai^nter a. Unter dem Umbug rechts von gleichzeitiger, aber 



235 



nicht Kanzleihand: Intimata et lecla est liltera per Berlrammum plebanum in Sualenberg 
quondam prepositum hujus claustri. Auf der Rückseite Christe deus a^jutor meus. 
Darunter Gister. In der Unterschrift des Papstes lässt sich mit SicherJieit etwa^ besonders 
Eingetragenes nicht feststellen, Ringkreuz ist für sich eingetragen, Umschrift Notas fac 
michi domine vias vite. Unterschriften der Kardinale von verschiedenen Händen undDinte^ 
doch nichts darin für sich. In Marini M von anderer Dinte. Erste Zeile bis in perp. reich 
verziert. 
Potthastj 13751 nach Druck Schaten ad annum. Darin zu korrigiren (2. Aufl.) p. 46, I. Z. 15 
Padeburnensis, Z. 22 Cisterciensium (so immer), Z. 23 susceptam, Z, 26 u. 27 quascumque 
wTid quecumque, Z. t?e?que (st. qui) jj. 46, II. Z. 19 sinodos^ p. 47, I. Z. 5 mercennarios,. 
Z. 20 nichilominus, Z. 7 v. u. commonita, p. 47 IL Z. 4. Jhesu. 

514. 

Innocenz IV. bestätigt ein Statut des Osnabrilcker Domkapüds. 

Lyon 1249 November 5. 
Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . preposito, . . decano et . . capitulo 

Osnaburgensibus salutem et apostolicam benedictionem. lustis petentium desideriis dignum est nos 

facilem prebere consensiim et vota, que a rationis tramite non discordant, eflfectu prosequente complere; 

Cumigitur, sicut ex parte vestra fuit propositum coram nobis, deliberatione provida de consensu vene- 

rabilis fratris nostri . . episcopi Osnaburgensis duxeritis statuendum, ut in ecclesiis parrochialibus 

spectantibus ad prebendas vestras, constitutis infra civitatem Osnaburgensem, non per conductitios set 

per capellanos ecclesie Osnaburgensis vel de gremio ipsius de cetero serviatur, prout in litteris inde 

confectis plenius dicitur contineri, nos vestris supplicationibus inclinati, quod super hoc a vobis 

provide factum est, ratum et firmum habentes auctoritate apostolicaconfirmamus etpresentis scripti pa- 

trocinio communimus. NuUi ergo u. s. w. Dat. Lugduni non. novembris pontificatus nostri anno 

septimo. 

Or. im Domarchio zu Osnabrück. Bulle von den rotfigelben Seidenfäden abgeschnitten. Auf der 

Vorderseite oben in der Ecke rechts pe schräg durchstrichen. Innocentius verl Schrift. Auf 

der Rückseite: + Aurea lucs(!)-4-, darunter R mit Script, in der obem Rundung. (Bekannt' 

+ 
lieh ist der Regbd. des annus 7 Innocenz IV. verloren.) 

515. 

Innocenz IV. beauftragt den Abt von Iburg, über die Ausführung des von ihm genehmigten 

Stututs des Osnabrücker Kapitels zu wachen. 

Lyon 1249 November 5. 
Innocentius episcopus servus servorum dei dilecto filio . . abbati de Iburch Osnaburgensis diocesis 
salutem et apostolicam benedictionem. Cum, sicut ex parte dilectorum filiorum prepositi, . . decani et 
capituli Osnaburgensium fuit propositum coram nobis, ipsi deliberatione provida de consensu venerabilis 
fratris nostri . . episcopi Osnaburgensis duxerint statuendum, ut in ecclesiis parrochialibus spectantibus 
ad prebendas ipsorum, constitutis infra civitatem Osnaburgensem, non per conductitios set per capellanos 
ecclesie Osnaburgensis vel de gremio ipsius de cetero serviatur, prout in litteris inde confectis plenius 
dicitur contineri, nos ipsorum supplicationibus inclinati, quod super hoc ab eis provide factum est, 
ratum et firmum habentes auctoritate apostolica duximus confirmandum. Quocirca discretioni tue per 

30* 



236 



apostolica scripta mandamus, quatinus predictos prepositum, decanum et capitulum non permittas contra 
confirmationis nostre tenorem super hüs ab aliquibus indebite molestari molestatores hiyusmodi per 
censuram ecciesiasticam appellatione postposita compescendo. Dat. Lugduni non. novembris pontificatus 
nostri anno septimo. 

Or. im Doniarchiv zu Osnabrück. Bulle von Hat^schnur abgeschnitten. In der Ecke oben rechts pe 
schräg durchstrichen^ etwas weiter nach links cor zweimal schräg durchstrichen. Atrf dem 



Umbug links ein n Zeichen^ wohl Federprobe. Auf der RUckseite -h aurea lucs (!) H-. Dor- 

-4- 
tmter R mit Script, in der obem Rundung. 

PoUhast, 13862. Dfnick Moser TT, 237. 

516. 

Innocenz IV. nimmt das KL Gokirche in seinen Schuiz. 

Lyon 1250 Juni 29. 

Innocentius episcopus seiTUS servorum dei dilectis in Christo filiabus . . abbatissae monasterii sancti 
Odalrici Padeburnensis ejusque sororibus tarn presentibus quam futiuis regulärem vitam professis in 
perpetuum. Religiosam vitam eligentibus apostolicum convenit adesse presidium, — enervet. £a 
propter, dilecte in Christo filie, vestris justis postulationibus clementer annuimus et monasterium 
sancte dei genitricis et \irginis Marie et sancti Odalrici Padeburnense, in quo divino estis obsequio 
mancipate, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus etc. Dann heisst es weiter: 

R. Ego Innocentius catholice ecclesie episcopus subscripsi ss. M. 

f Ego Wilielmus Sabinensis episcopus ss. 
t Ego Petrus tituli sancti Marcelli presbyter cardinalis ss. 
f Ego Willelmus baäilice duodeciin apostolorum presbyter cardinalis ss. 
f Ego frater Johannes tituli sancti Laurentii in Lucina presbyter cardinalis ss. 
t Ego frater Hugo tituU sancte Sabine presbyter cardinalis ss. 
f Ego Riccardus sancti Angeli diaconus cardinahs ss. 
f Ego Johannes sancti Nicolai in carcere Tulliano diaconus cardinalis ss. 
f Ego Willelmus sancti Eustachii diaconus cardinahs ss. 
Datum Lugduni per manum raagistri Martini sancte Romane ecclesie vicecancellarii III kalendas 
julii, indictione VIII, incarnationis dominice anno M^CCoL, pontificatus vero domni Innocentii pape IUI 
anno octavo. 

Nach Abschr. Strunck's Notae criticae p. 457 mit einleitenden Worten: vidi bullam adhuc omni 
ex parte integram et illaesam hiyus monasterii. Er leitet sie mit den Worten ein: At 
quia totus privilegiorum contextus de verbo ad verbum convenit cum privilegiis buUae 
Valckenhagensi monasterio datae, quam Schatenius ad annum praecedentem protulit, satis 
erit hie adducere initium et finem ejus, in quibus discrepat. 

517. 

Innocenz IV. gewährt dem Kl. Herzehrock das Privileg, dass es nur durch solche päpstliche 
Briefe zur Verleihung von Pfründen und Pensionen veranlasst werden kann, die dieses Priväeg 
envähnen. Lyon 1250 Juni 30. 



237 

Innocentius episcopus, servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . abbatisse et conventui 
monasterii de Herzebroke orcünis sancti Benedicti Osnaburgensis diocesis salutem et apostolicam bene- 
dictionem. Paci et tranquillitati vestre paterna volentes in posterum sollicitudine precavere vestris 
devotis supplicationibus inclinati auctoritate vobis presentium indulgemus, ut ad receptionem vel pro- 
visionem alicujus in pensionibus aut ecciesiasticis bonefitiis per litteras sedis apostolice vel legatorum 
ipsius compelli de cetero non possitis absque mandato sedis ejusdem faciente plenam et expressam 
de hac indulgentia mentionem. NuUi ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre concessionis 
infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem 
omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incursurum. Dat. Lugduni II 
kalendas julii pontificatus nostri anno octavo. 

Or. im FürsÜ, Archiv in Rheda, Bulle an rothgelben Seidenfäden, Auf dem Umbuff Ls. Inno- 
centius verL Schnß. Abschrift 8. XVI im Herzebrocker Kopiar im Osnabr. Domarchiv, 

Reg. Arch. Ztschr. ///, 51 Nr. 82. 

518. 
Innocenz IV. nimmt Kl. Herze})roch mit seinen Besitzungen in Schutz. 

Lyon 1250 Mi 8. 
Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus abbatisse monasterii de 
Hersebroke ejusque sororibus tarn presentibus quam futuris regulärem vitam professis in perpetuum. 
Religiosam vitam eligentibus apostolicura convenit adesse presidium, ne forte ciyuslibet temeritatis in- 
cursus aut eas a proposito revocet aut robur, quod absit, sacre religionis enervet. Ea propter, dilecte 
in Christo filie, vestris justis postulacionibus clementer annuimus et monasterium de Hersebroke 
Osnaburgensis diocesis, in quo divino estis obsequio mancipate, sub beati Petri et nostra protectione 
suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. In primis siquidem statuentes, ut ordo mo- 
nasticus, qui secundum deum et beati Benedicti regulam in eodem monasterio institutus esse dinoscitur, 
perpetuis ibidem temporibus inviolabiliter observetur. Preterea quascunque possessiones, quecunque 
bona idem monasterium inpresentiarum juste ac canonice possidet aut in futurum concessione ponti- 
ficum, largitione regum vel principum, oblatione fidelium, seu aliis justis modis prestante domino poterit 
adipisci, firma vobis et eis, que vobis successerint, et illibata permaneant. In quibus hec propriis 
duximus exprimenda vocabulis. Locum ipsum, in quo prefatum monasterium situm est, cum omnibus 
pertinentiis suis, ecclesiam de Hersebroke cum omnibus pertinentiis suis, cum terris, pratis, vineis, 
nemoribus, usuagiis et pascuis, in bosco et piano, in aquis et molendinis, in viis et semitis et omnibus 
aliis libertatibus et immunitatibus suis. Sane nWalium vestrorum, que propriis sumptibus Colitis, de 
quibus aliquis hactenus non percepit, sive de vestrorum animalium nutrimentis nuUus a vobis decimas 
exigere vel extorquere presumat. Liceat quoque vobis u, s. w, bis inveniant. Amen. Amen. Amen. 

R. Ego Innocentius catholice ecclesie episcopus ss. M. 

f Ego Willelmus Sabinensis episcopus ss. 

t Ego Petrus tituli sancti Marcelli presbyter cardinalis ss. 

f Ego Willelmus basilice duodecim apostolormn presbyter cardinalis ss. 

f Ego frater Johannes tituli sancti Laurentii in Lucina presbyter cardinalis ss. 

f Ego frater Hugo tituli sancte Sabine presbyter cardinalis ss. 

f Ego Riccardus sancti Angeli diaconus cardinalis ss. 

f Ego Johannes sancti Nicolai in carcere TuUiano diaconus cardinalis ss. 

f Ego Willelmus sancti Eustachii diaconus cardinaUs ss. 



238 



Dat. Lugduni per manum magistri Marini sancte Romane ecciesie vicecancellarii VIII idus julii, 

indictione VIII , incarnationis dominice anno M^^CL, pontificatus vero donni Innocentii pape IUI anno 

octavo. 

Or. im FürstL Archiv in Rheda. Bulle an rothgelben Seidenfdden, Diekamp T<rfel Nr, 37. Auf 

dem ümbuff rechts Mich. Kontext, Unterechriß des PapsteSy Datumzeile van selber HanL 

In den Unterschriften der Kardinäle nichts für sich. (Diekamp.) 

Reg. Arch. Ztschr. III, 51 Nr. 83 zu Juli 9. 

519. 
Innocenz IV. befiehlt dem Munsterschen Kanonikus Franko von Hom^ dem Münsterschen 
Kleriker Heinrich in der Diöcese Utrecht ein Benefiz zu verschaffen. 

Lyon 1250 Juli 15. 
Franconi de Hörne canonico Monasteriensi. 
Sincere devotionis affectus, quem venerabilis frater noster . . Ärmachanus archiepiscopus et dilecti 
filii nobiles viri . . de Thekenborg et de Marca comites ad personam nostram et Romanam gerunt 
ecclesiam, nos inducit, ut eorum petitionibus , quantum cum deo possumus, annuamus. Hinc est, 
quod nos eorundem supplicationibus inclinati mandamus, quatinus dilecto filio Henrico clerico Mona- 
steriensi in civitate vel diocesi Trajectensi de prebendali vel alio ecclesiastico beneficio competenti, 
etiam si curam habeat animarum, auctoritate nostra per te vel alium provideas vel facias providere et 
ipsimi in ecclesia, in qua sibi provideri mandaveris, si prebendalis existat, recipi in canonicimi et in 
fratrem, non obslante, si in eadem ecclesia certus sit canonicorum numerus institutus juramento, con- 
firmatione sedis apostolice seu quacumque alia firmitate vallatus, vel si pro aliis in ea direximus(!} 
scripta nostra, quibus nolumus etc. usque generari, aut si ejus personis a sede sit indultum eadem, quod 
ad receptionem vel provisionem alicujus minime teneantur, aut quod per litteras apostolicas interdici, 
suspendi aut excommiuücari non possint, nisi in eis de indulto higusmodi expressa mentio habeatur, 
sive qualibet alia, per quam hujusmodi gratia impediri valeat vel differri, et de qua in nostris litteris 
specialem fieri oporteat mentionem. Contradictores etc. Dat. Lugduni idibus julii anno VIPI. 
Vat Arch. Regbd. 22 foli 97 Nr. 613. 

Reg. Berger y II p. 247 Nr. 5347. Den Namen des Kanonikus liest B. Berorne oder Herome. 
Im Reg. Hörne mit einem zuweilen für er gesetzten Abkürzungszeichen hinter H. Franco de 
Hörne kommt als Kanonikus vielfach in Munsterschen Urkk. vor. Vgl. Wesif. Urkb. III, 
Register s. v. Hörne. 

520. 

Innocenz IV. bestätigt wie Gregor IX. die von dem ehemaligen Kardinallegaten Otto getroffenen 
kirchlichen Neuordnungen der Diöcese Minden. 

Lyon 1250 December 18. 

Innocentius episcopus servus servorum dei dilecto filio . . decano Mindensi salutem et apostolicam 
benedictionem. Decet, ut, que in ecclesiarum decorem et commodiun ordinantur, per sedem apostolicam 
recipiant perpetui roboris firmitatem. In nostra siquidem proposuisti presentia, qyod dilectus filius 
frater Johannes magister ordinis Predicatorum penitentiarius noster auctoritate bone memorie 0(ttonis) 
Portuensis episcopi, tunc sancti Nicolai in carcere TuUiano diaconi cardinalis, in partibus illis apostolice 
sedis legati, Mindensem ecclesiam visitans statuit quinque archidiaconatus in ipsa, qui prius fuerant 
indistincti, ac cantoriam de novo creans in illa statuit, ut eadem ecclesia ^iginti quatuor canonicorum 



239 



nvimero a bone memörie . . episcopo et capitulo Mindensibus juramento vallalo de celero foret contenta 
et alia quam plura in eadem ecclesia de assensu eorumdem episcopi et capituli ad honorem et utilitatem 
sepedicte ecclesie ordinavit. Et licet predicta per pie memorie G(regorium) papam predecessorem 
nostrum fuerint confirmata, tarnen ut eo uberius suum consequatur effectimi, quo majori vallata fuerint 
firmitate, nobis humiliter supplieasti, ut illa curarenms apostolico munimine roborari. Nos igitur tuis 
devotis precibus inclinati, que a predicto penitentiario nostro in dicta ecclesia provide facta sunt, 
auctoritate apostolica non obstante, quod unus de dictis archidiaconatibus dicitur per venerabilem fra- 
trem nostrum . . episcopum Mindensem divisus contra statuta concilii Turonensis, confirmamus et 
presentis scripti patrocinio communimus. NuUi ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre 
confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, 
indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incursurum. 

Dat. Lugduni XV kalendas januarii pontificatus nostri anno octavo. 

+ 
Or. im Kgl. St-A. Münstei\ Bulle und Befestigung fehlen. Auf der Rückseite Jacobus Änagnia. 

+ 
In der Ecke links a. 



521. 

Innocenz IV. beauftragt Genannte mit Untersuchung der Klagesache des Kh Levern gegen 

einige Laien. Lyon 1251 Januar 4. 

Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis fihis . . decano et . . scolastico ecclesie An- 
gariensis Osnaburgensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Conquesti sunt nobis . . pre- 
positus et conventus monasterii de Leueren Cisterciensis ordinis, quod Themo de Woswinkele miles et 
quidam alii laici Osnaburgensis, Mindensis et Padeburnensis civitatum et diocesum super possessionibus, 
debitis et rebus aliis injuriantur eisdem. Ideoque discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, 
quatinus partibus convocatis audiatis causam et appellatione remota fine debito decidatis facientes, quod 
decreveritis, per censuram ecclesiasticam firmiter observari. Testes autem, qui fuerint nominati^ si se 
gratia, odio vel timore subtraxerint, censura simili appellatione cessante cogatis veritati testimonium 
perhibere. Dat. Lugduni II nonas januarii pontificatus nostri anno octavo. 

Or, im Kgl. St.-A. Münster, Bulle an Hanfschnur^ Diekampy Tafel Nr, 38. Auf dem Umbug 
J. T. Auf der Riückseite Rosetum, in der Ecke oben links G. 

522. 

Innocenz IV. beauftragt den Elekten (Simon) von Faderborn^ dem Johann von Göttingen 
zwei Pfründen in Deutschland zu verschaffen. 

Lyon 1251 Februar 15. 
. , electo Pagdeburgensi (!). 

Licet ad refrenandas ambitiones quorundam, ne quis plures ecclesias vel dignitates ecclesiasticas 
babeat, sacri concilii constitutio interdicat, volentes tamen dilecto filio Johanni de Gotingen clerico ob- 
tentu venerabilis fratris nostri . . Hildesemensis episcopi et dilecte in Christo filie nobilis mulieris 
S(ophie) ducisse Brabanzie suppHcantium nobis pro eo gratiam facere specialem discretioni tue, de qua 
gerimus fiduciam in domino pleniorem, presentium auctoritate committimus, quatinus cum eodem clerico 
auctoritate nostra dispenses, quod in regno Alammanie possit duo ecclesiastica beneficia, etiam si curam 



240 



animarum habeant et sibi canonice conferantur, vel etiam sint coUata constitutione hon obstante premissa 
licite retinere, proviso, quod beneficia ipsa u. ». w. Dat. Lugduni XV kalendas martii anno VIPI. 

Vat ArcK RegU. 22 fol 106v Nr. 680. 

Auszug BergeTy II p. 259 Nr. 5414. 

523. 

Innocenz IV. befiehlt dem Abt und Prior von Iburg, dem Kleriker Ernst eine Pfründe w 
Münster zu verschaffen. Lyon 1251 Februar 25. 

. . abbati et . . priori de Jberg (!) Osnaburgensis diocesis. 

Gausam, que inter dilectum filium Ernestum canonicum Osnaburgensem ex una parte ac . . 
decanum et capitulum Monasterienses super receptione ac provisione ipsius E(rnesti) facienda in ecclesia 
Monasteriensi auctoritate litterarum nostrariun ex altera vertebatur, ad examen sedis apostolice revocatam 
dilecto filio magistro Bono Johanni capellano nostro commisimus audiendam. Quia vero idem capellanus 
auditis hinc inde propositis et relatis fideliter coram nobis dicto canonico et alterius partis procuratore 
presentibus de speciali mandato nostro ordinavit, ut in ipsa ecclesia recipiatur in canonicum et in 
fratrem, mandamus, quatinus ipsum recipi ac sibi de prebenda, si vacat ad presens, vel quamcito se 
facultas obtulerit, per vos vel per alium auctoritate nostra providere curetis juxta priorum continentiam 
litterarum, ita tarnen, quod illis, qui nostras litteras ante ipsum presentaverunt, in prefata ecclesia 
nullum propter hoc super receptione ac provisione ipsorum prejudicium generetur. Non obstante ali- 
qua indulgentia coram dicto capellano proposita sive aliqua impetrata vel impetranda a sede apostolica, 
per quam receptio et provisio sepedicti E(rnesti) impediri vel differri valeat et de qua in litteris nostris 
plenam et expressam oporteat fieri mentionem. Contradictores etc. Quod si non ambo etc. Dat. Lugduni 
V kalendas martii anno VIII. 

Vat. Arch. Regbd. 22 fol. 107 Nr. 683. (Mit mehreren Kcn^ekturen und Rasuren.) 
Reg. Berger, II p. 259 Nr. 5417. 

524. 
Innocenz IV. befiehlt dem Domkapitel in Bremen, dem Dekan des Kapitels in Minden unter 
Ausschliessung des Kanonikus Stephan vom St. WiUehaldikapitel in Bremen die nächste erledigte 

Probende zu übertragen. Lyon 1251 März 6. 

„Sua nobis dilectus filius." — 

Älioquin dilectis filiis decano et scolastico ecclesie Ängarensis Osnaburgensis diocesis nostris in- 
jungimus litteris, ut ipsi mandatum super hoc apostolicum exequantur. Dat. Lugduni II nonas martii 
pontificatus nostri anno octavo. 
PoUhast, 14226. 

525. 

Innocenz IV. beauftragt den Abt von Iburg, dem Osnabrücker Kanonikus Everhardus ein Bene- 

ficium in der Utrechter Diöcese zu verschaffen. 

Lyon 1251 März 7. 
. . abbati de Yburch Osnaburgensis diocesis. 
Ut dilectus filius frater Gorradus de Rota ex injuria et corporis lesione sibi ab inimicis ecclesie 
in ipsius ecclesie odium irrogatis gratiam apud sedem apostolicam sibi gaudeat accrevisse, ipsius pre- 



241 

cibus inclinati mandamus, quatinus Euerardo canonico Osnaburgensi suo familiari in civitate vel diocesi 
Trajectensi per te vel per alium provideas de prebendali vel alio ecclesiastico beneficio solito clericis 
secularibus assignari, etiam si curam habeat animarum et vacet ad presens, vel quam cito se facultas 
obtulerit, facieiis (eum) ex nunc in ecclesia, in qua sibi providendum decreveris, si collegiata fuerit, in 
canonicum recipi et in fratrem. Non obstante statuto de certo canonicorum numero u, s, w. bis aut 
qualibet indulgentia dicte sedis, per quam eflFectus nostre gratie in hac parte impediri valeat vel diflferri. 
Contradictores etc. Dat. Lugduni nonis martii anno VIPI. 

Vat. Arch, Regbd. 22 fol 107 Nr. 686. 
Reg. Berger, II p. 260 Nr. 5420. 

526. 

Innocenz IV. verleiht dem Osnabrücker Kapitel das Privileg, dass es zu Pfründen und Ren- 
tenverleihung nicht gezvmngen werden kann, ausgenommen durch ein pä/pstliches Schreiben , welches 
dieses Privileg envähnt. Lyon 1251 April 3. 

Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati et . . priori monasterii sancti 
Clementis in Yburg ordinis sancti Benedicti Osnaburgensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. 
Decet et expedit, ut gravati super provisione clericorum per sedem apostolicam, que tamquam pia 
mater illorum preces plerumque npn potest indurata facie pertransire, per eam interdum optatum 
relevationis solatium assequuntur. Cum igitur, ^icut lecta coram nobis ex parte dilectorum filiorum . . 
electi, . . decani et capituli Osnaburgensium petitio continebat, per sedem apostolicam et legatos ipsius 
sunt super plurium clericorum receptione seu provisione gravati, nos super hoc congruum l'emedium 
adhibere volentes eis per nostras litteras duximus indulgendum, ut nuUi de cetero in pensionibus vel 
ecclesiasticis beneficiis per litteras sedis predicte vel legatorum ejus in ecclesia eorum provideri valeat 
absque speciali mandato sedis ejusdem faciente plenam et expressam de hac indulgentia et receptorum 
nominibus ac numero mentionem. Quocirca discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, qua- 
tinus non permittatis dictos . . electum, decanum et capitulum contra concessionis nostre tenorem super 
hiis ab aliquibus indebite molestari, molestatores hujusmodi per censuram ecclesiasticam appellatione 
postposita compescendo. Dat. Lugduni III nonas aprilis pontificatus nostri anno VIII. 

Aus Transswnpt com Jahre 1251 octava beati Andree im Doniarchiv zu Osnabmck. 

527. 

Innocenz IV. befiehlt dem Erzbischof (Konrad) von Köln, den Predigerorden in Deutschland 

gegen seine Bedrücker zu schützen. 

Perugia 1252 April 10. 

Innocencius episcopus seiTUS servorum dei venerabili fratri archiepiscopo . . Coloniensi salutem 
et apostolicam benedictionem. Inundans malicia perversorum viris sancte religioni deditis adeo fre- 
quenter exhibet se infestam, quod ipsi divino cultui, ut deberent, vacare non possunt, dum illorum 
maliciis agitantur. Cum igitur, sicut dilecti filii . . prior provincialis Alamannie et fratres sui prioratus 
ordinis Predicatorum nobis signiflcare curaverunt, nonnuUi, qui nomen domini in vanum recipere 
non formidant, ipsos graviter molestare presumant, nos et presumptorum hujusmodi refragari conatibus 
et diclorum . . prioris et fratrum gravaminibus volentes congruis remediis subvenire fraternitati tue 

Westf. Urlc-Bucb. V. ^^ 



242 



per apostolica scnpta mandamus, quatinus ipsos in persoiiis vel rebus non permittas conti-a indulta 
privilegiorum et indulgenciarum sedis apostolice ab aliquibus indebite molestari, molestatores hujusmodi 
per censuram rcclesiasticam appellatione postposita conpescendo, non obstante constitutione de duabus 
dietis edita in eoncilio generali. Datum Peiiisii IPII idus aprilis pontificatus nostri anno nono. 

Transsampt des Officials der Kölner Kurie von 1287 Februar 25 im KgL St^A. Münster, 
Fehlt Potthasty doch ist daselbst 14663 unter demselben Datum eine viit denselben Worten begith 
nende Bulle gleichen Inhalts an den Bischof von Ometo, — Reg. Archic. Zeitschr. III, 52, 87. 



528. 

9 

Innocenz IV. beauftragt den Kantor von Busdorf in Paderborn, dem Kleriker Johann, Sohn 
Ekberts von Baienhorst, eine Pfründe in der Diöcese Münster zu verschaffen. 

Perugia 1253 April 9. 

. . cantori ecclesie sanctorum apostolorum Petri et Andree Padeburnensis. 

Dilectum filium Johannem clericum natum cujusdam Ecberti de Batenhorst militis, pro quo vene- 
rabilis frater noster Padeburnensis episcopus et dilectus filius . . Osnaburgensis electus ac nobilis rir 
. . dominus de Lippia nobis per suas litteras humiliter supplicarunt, prosequi iavorabiliter intendentes 
mandamus, quatinus eidem clerico in civitate vel diocesi Monasteriensi de aliquo ecclesiastico beneficio 
prebendali vel alio etiam curam animarum habente, quod duxerit acceptandum, et ad eujuscunque 
coUationem pertineat, si vacat ad presens, vel quam prinium ad id se facultas obtulerit, procures 
auctoritate nosti'a per te vel per alium provideii faciens ipsum ex nunc in ecclesia, in qua sibi provideri 
«legerit, si coUegiata fuerit, recipi in canonitiini et in fratrem. Non obstante ceilo canonicorum numero 
w. *. w. bis generetur, vel si de mandato legal orum sedis apostolice vel proprio motu capituli aliqui sint 
ibi recepti, quibus ipsum J(ohannem) in assecutione prebende volumus, sicut de jure fuerit, anteferri 
seu indulgentia dicte sedis quibuscumque personis vel locis concessa, qüod excommunicari , suspendi 
vel interdici quodque ad receptionem vel provisionem etc. usque mentionem. Contradictores. Dat 
Perusii V idus aprilis anno X^. 

Vat, Arch. Regbd, 22 fol 297v Nr, 876. 



529. 

Innocenz IV. beauftragt den Bechanien von Osnahück, die Stadt Köln zur Anerkennung des 
durch den Kardinallegaten Hugo von. St. Sabina ausgesprochenen Schiedsspruches bezüglich der 
Münze und anderer Angelegenheitefi durch Anwendung kirchlicher Strafen zu zwingen. 

Assisi 1253 Juni 16. 
„Sua nobis." — 
Datum Asisii XVI kalendas julii pontificatus nostri anno decimo. 

PotHiast, 15018. 



243 



530. 

Inmcem IV. bmuf tragt den Thesaurar von Munster^ dem Kanonikus Gerhard van St. Peter 

in Utrecht eine Pfrütule in der Stadt oder Diöcese Utrecht zu verschaffen. 

Assist 125S August 17. 

. . thesaurario Monasteriensi. 
Et si ad provisionem cunctorum etc. usque sufiFragantur. Hinc est, quod nos dilecto filio Gerardo 
canonico ecclesie sancti Petri Trajectensis probitatis sue meritis, super quibus laudabile sibi testimonium 
perhibetur, et obtentu carissimi in Christo filii nostri W(ilhelmi) regis Romanorum illustris supplicantis 
nobis pro eo specialem gratiam facere intendentes mandamus, quatinus eidem canonico provideas 
auctoritate nostra per te vel per alium, si alias pro eo beneficiando non scripsimus, in civitate vel 
diocesi Trajectensi de beneficio ecclesiastico prebendali vel alio, etiam si curam habeat animarum, si 
vacat ad presens, vel quam primum ad id obtulerit se facultas, faciens ipsum in ecclesia, in qua 
duxeris providendum, si collegiata fuerit, in canonicum recipi et fratrem. Non obstante— . Contradictores. 
Dat. Asisii XVI kalendas septembres anno X^I. 

Vat Arch. Regbd, 23 fol 113 Nr. 781. 

Potthast, 15094. 



531. 

Innocenz IV. beauftragt den Thesaurar von Münster^ dem Gotfried von Wesemale eine 

Pfründe in der Stadt oder Diöcese Utrecht zu verschaffen. 

Assisi 1253 August 17. 

. . thesaurario Monasteriensi. 

Et si ad provisionem cunctorum etc. usque suffragantur. Hinc est, quod nos dilecto filio Godefrido 
nato dilecti filii nobilis viri domini de Wesemale canonico Trajectensi probitatis sue meritis, super 
quibus laudabile sibi testimonium perhibetur, et obtentu carissimi in Christo filii nostri W(ilhelmi) 
regis Romanorum illustris supplicantis nobis pro eo specialem gratiam facere intendentes, mandamus, 
quatinus eidem canonico provideas auctoritate nostra per te vel per alium, si alias pro eo beneficiando 
non scripsimus, in civitate vel diocesi Trajectensi etc. ut in quarta superiori usque in finem. Dat. 
Asisii XVI kalendas septembres anno X<^I. 

Vat. Arch. Regbd. 23 fol. 113y Nr. 784. Die als quarta superiori bezeichnete Urk. ist unsere 
Nr. 530. 



532. 
Innocenz IV. beauftragt den Scholaster von NigenJcerken bei Höxter, dem Kanonikus Johann 
van Lübeck eine Pfründe in der Erzdiöcese Bremen zu verschaffen. 

Lateran 1254 Januar 28. 
. . scolastico Noue ecclesie extra muros Huxarienses Padeburgensis diocesis. 
Meritis laudabilis conversationis et vite dilecti filii Johannis canonici Lubicensis clerici dilecti 
filii nobilis viri . . ducis de Brunesvic, sororii carissimi in Christo filii nostri W(ilhehni) regis Roma- 
norum illustris, juvari dinoscitur, ut a nobis benigni favoris gratia foveatur. Hinc est, quod nos in eo 
dictum ducem et venerabiles fratres nostros . . archiepiscopum Liuonie et Pruscie ac . . episcopum 

31* 



344 



Roskildensem nee non comites Holtsane (!) ecclesie Romane . . devotos, qui pro ipso apostolicam 
gratiam per affectuosas litteras implorarunt, honorare volentes mandamus, quatinus eidem canonico in 
aliqua ecclesiarum Bremensis provincie, cathedralium vel aliarum provideas aut per alium facias prori- 
deri. Contradictores. Nos enim nichilorainus irritum deceinimus et inane, si secus super premissis 
fuerit attemptatum. Dat. Laterani V kalendas februarii anno X^I. 

Vat Arch. RegM, 23 foL 83 Nr, 597. 

Potthast, 15214. 

533. 

Innoccnz IV. befiehlt dem Erzhischof (Komnd) von Köln, dem Leonius von Neheim (?) zu 

einer Pfründe, deren Kollation der Äbtissin von Essen zusteM, zu verhelfen. 

Lateran 1254 März 25. 
. . archiepiscopo Coloniensi. 
Per speciales litteras tu et dilectus filius nobilis vir . . comes Cleuensis apostolice sedis devotus 
nobis dilectum filium magistrum Leonium de Miheim (!) clericum commendastis. Quia vero idem 
magister honeste conversationis et vite ac etiam competentis scientie meritis juvari dicitur, ut propter 
hoc ei benigni favoris gratia debealur, nos in eo tuam et ipsius comitis volentes honoraie personas 
mandamus, quatinus eidem magistro de prebendali vel alio beneficio ecclesiastico etiam curam animarum 
habente ac spectante ad collationem . . abbatisse secularis ecclesie Esnidensis Coloniensis diocesis, 
<juod consueverit clericis secularibus assignari, et idem magister duxerit acceptandum, si vacat ad 
presens, vel quam cito facultas se obtulerit auctoritate nostra provideas aut per alium facias provi- 
deri. Non obstante — . Contradictores. Dat. Laterani VIII kalendas aprilis ano(!) X^I. 

Vat Arch. Regbd. 23 fol. 120 Nr. 835. 

534. 
Innoccnz IV. beauftragt den Elekten (Widukind) von Minden, die Klage des Bischofs (Hein- 
rich) von Hildesheim gegen den Abt von Zell zu untersuchen. 

Lateran 1254 Apr'd 8. 
Eidem (Electo Mindensi). 
Veherabilis frater noster . . Ildesemensis episcopus sua nobis communicatione monstravit, quod . , 
abbas de Cell ordinis sancti Benedicti Maguntine diocesis in eum, in quem nullam habet Jurisdictionen! 
ordinariam vel etiam delegatam, temeritate propria excomraunicationis sententiam promulga\it. Man- 
damus, quatinus per communicacionem (!) non obstante, si est eidem abbati ab apostolica sede indul- 
tum, quod interdici, suspendi vel excommunicari aut extra suam diocesim in causam trahi non possit, 
per litteras etc. usque mentionem. Dat. Laterani VI idus aprilis anno X^I. 

Vat. Arch. Regbd. 23 fol. 81 o Nr. 59 L Vgl. die beiden folgenden Nrr, 

535. 
Innoccnz IV. beauftrag den Elekten (Widukind) von Minden, die Klage des Bischofs (Hein- 
rich) von Hildesheim gegen den Kanonikus Hartmann von Hildesheim zu untersuchen. 

Lateran 1254 April 9. 



245 



. . electo Mindensi. 
Sua nobis venerabilis frater noster . . episcopus Ildesemensis petitione monstravit, quod, cum 
ipse Hartmannum *) presbyterura canonicum Ildesemensem ad exigendum et i ecipiendum quosdam 
reditus ipsius episcopi procuratorem constiluerit, idem canonicus de redilibus ejusdem episcopi, quos 
hujusmodi procurationis occasione percepit, rationem sibi redere (!) denegans quedam instrumenta et 
litteras apostolicas dicti episcopi contra justitiam detinet et ea ^) restituere indebite contradicit. Ideo- 
que mandamus, quatinus partibus convocatis etc. usque perhibere. Non obstante, si est aliquibus 
ab apostolica sede indultum, quod interdici, suspendi vel excommunicari aut extra civitatem Ildesemen- 
sem in causam trahi non possint, per litteras apostolicas, que de indulto hujusmodi plenam et ex- 
pressam ac de verbo ad verbum non fecerint mentionem. Dat. Laterani V idus aprilis anno X^I. 

a) könnte auch Harcmannum sein, — b) ea im Reg. 

Vat Arch. Regbd, 23 fol. 8U Nr. 591. 



536. 

Innocenz IV. ernennt den Bischof (Widukhid) van Minden zum Richter in dem Streite des 
Bischofs (Heinrich) von Hüdesheim mit dem KapUel von Simon und Judn in Goslar. 

1254 Aprü ,9. 
Eidem (Electo Mindensi). 

Sua nobis venerabilis frater noster . . episcopus Ildesemensis petitione monstravit, quod, cum olim 
sibi percipiendi proventus beneficiorum primi anni, quos in civitate ac diocesi Ildesemensi infra certum tem- 
pus vacare contingeret necnon contradictores per censuram' ecclesiasticam appellatione postposita compes- 
cendi per nostras litteras liberam concesseriuius facultatem, vacantibus tandem infra tempus illud qui- 
busdam prebendis in ecclesia sanctorum Symonis et Jude Goslariensis ejusdem diocesis, idem episcopus 
in . . decanum, . . scolasticum, Bertoldum, Bonostum (!), magistrum Fredericum et quosdam alios 
ipsius ecclesie canonicos pro eo, quod impedire temere presumebant, ne dictus episcopus juxta hujus- 
modi litterarum tenorem proventus earundem prebendarum posset percipere, cum nichil rationabile 
proponerent, quare facere hoc deberent, et ab eodem episcopo moniti diligenter a presumptione hiyus- 
modi desistere contumaciter denegarunt, auctoritate dictarum litterarum excommunicationis sententiam 
exigente justitia promulgavit. Quam ipsi dampnabiliter contempnentes divina officia celebrare immo 
verius, quantum in eis est, prophanare presumunt in animarum suarum periculum, plurimorum scanda- 
lum et ipsius episcopi prejudicium et gravamen. Quare nobis humiliter supplicavit eandem sententiam 
robur firmitatis debitum obtinere dictosque decanum, scolasticum et canonicos puniri pro presumptione 
hujusmodi pena canonica faceremus. Quocirca mandamus, quatinus sententiam ipsam, sicut rationabi- 
liter est prolata, facias auctoritate nostra usque ad satisfactionem condignam appellatione remota in- 
violabiliter observari. Super eo vero, quod decanus, scolasticus et canonici predicti divina ofßcia 
celebrare presumunt, quod canonicum fuerit, appellatione remota decernas faciens etc. non obstante, 
si est aliquibus ab apostolica sede indultum, quod interdici, suspendi vel excommunicari aut extra 
civitatem Ildesemensem in causam trahi non possint, per litteras apostolicas, que de indulto hujus- 
modi plenam et expressam ac de verbo ad verbum non fecerint mentionem. Dat. Laterani V idus 
aprilis ano (!) X^I. 

Vat. Arch. Regbd. 23 fol. 81v Nr. 591. 



246 



537. 

Innocem IV. beauftragt den Dekan der Zütphener Kirche, detn Priester WUhdm ein Benefiz 
in der Kölner oder Mänsterschen Diöcese m verschaffen. 

Assisi 1254 Mai IL 
. . decano ecclesie Sutphaniensis Trajectensis diocesis. 

Volentes dilectum filium presbyterum Willelmum vicarium ecclesie in Hengelo obtentu venerabilis 
fratris nostri . . Lubicensis episcopi pro eo nobis humiliter supplicantis gratiam prosequi et favorem, 
mandamus, quatinus eidem W(illelmo) de aliquo ecclesiastico beneficio, etiam si curam habeat animanim 
annexam, ad collationem abbatis et conventus sancti Pantaleonis in Colonia ordinis sancti Benedicti 
pertinente, quod idem duxerit acceptandum, in Coloniensi vel Monasteriensi diocesi , si vacat ibidem ad 
presens, vel quam primum ad id se facultas obtulerit, per te vel alium provideri procui-es. Non ob- 
stante, si super aliorum provisionibus in illis partibus direximus scripta nostra, quibus etc. usque gene- 
rari, vel si dictis abbati et conventui vel aliis quibuscumque a sede apostolica sit indultum etc., ut in 
alia usque ad finem. pst die voratifgehende Nt\ 866, worin dem Abt Floridi campi Cistertiensis ordinis 
Trjgectensis diocesis, aufgetragen wird^ defn Willelmus clericus Trajectensis diocesis obtentu .... ducis 
Brabantie eine Präbende in archidiaconatu Dauentrensi (!) zu verschaffen mit Datum: Dat. Asisii V idus 

maii anno X<>I.] 

Vau Arch Regbd, 23 fol 126 Nr. 867, 

538. 
Innocenz IV. befiehlt den Genamüen, dem Kaplan des Grafen von BenOieim eine Pfründe 
zu verschaffen. Assisi 1254 Mai 17. 

. . decano et scolastico ecclesie sancti Johannis Osnaburgensis. 
Dilectum filium nobilem virum Comitem de Binthem consanguineum canssimi in Christo filii nostri 
W(ilhelmi) regis Ro(manorum) illustris in persona dilecti filii Radolphi presbyteri capellani ejusdem 
nobilis nuUum adhuc ecclesiasticum beneficium, prout asserit, obtinentes (!), quantum cum deo possu- 
mus honorare, volentes mandamus, quatinus eundem presbyterum in ecclesia Aldensolensi(!)Tr£gectensis 
diocesis per vos vel per alios auctoritate nostra recipi faciatis in canonicum et in fratrem, de prebenda 
sibi, si vacat ad presens ibidem vel quam primum ad id se facultas obtulerit, provisuri. Contradictores. 
Dat. Asisii XVI kalendas junii anno X^I. 

Vat Arch. Regbd. 23 fol 127 Nr. 883. 
Potthast, 15370. 

539. 
Innocenz IV. nimmt Kl. Varlar in seinen Schutz. 

Anagni 1254 Jtäi 11. 
Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis filiis preposito et conventui monasterii 
Varlerensis Premonstratensis ordinis Monasteriensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. 
Cum a nobis petitur, quod justum est et honestum u. s, u\ bis effectum. Ea propter, dilecti in domino filii, 
vestris justis postulationibus grato concurrentes assensu libertates et immunitates a predecessoribus 
nostris Romanis pontificibus monasterio vestro concessas nee non libertates et exemptiones secularium 
exactionum a regibus, principibus ac aliis Christi fidelibus rationabiliter vobis indultas, terras quoque, 



247 



decimas, possessiones et alia bona vestra, sicut ea omnia juste ac pacifice obtinetis, vobis et per vos 
«idem monasterio auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus, salva 
in predictis decimis moderatione concilii generalis. — Datum Anagnie V idus julii pontificatus nostri 
•anno duodecimo. 

Kopie s. XVII im Kgl. St.^A, Müm/tei; ttehr fehlerhaft. Die offeiiktmdigen Fehler sind ktyi^^rigirU 
Potthasty 1545^L 

540. 

Innocenz IV. befiehlt dem Genannten, deni Dechanten Wigger in Halberstadt eine Pfründe 
zu verschaffen. Anagni 1254 Augtist 23. 

. . preposito ecclesie sancte Marie in Erfordia Maguntine diocesis. 

Dilectus filius Wiggerus decanus Alberstadensis nobis exposuit, quod, cum olim ad preces clare 
memorie Henrici regis Romanorum . . decano et . . scolastico ecclesie Padeburnensis direxerimus 
scripta nostra, ut eidem decano in aliqua ecclesiarum civitatis vel diocesis Alberstadensis cathedrali 
vel alia de aliqua dignitate vel personatu seu officio, si tunc vacabat, vel quam cito se ad id offerret 
oportunitas, providerent, contra idem decanus nullum adhuc de hujusmodi gratia commodum est adeptus. 
Nolentes igitur, ut dictus decanus concepta de ipsa gratia spe frustretur, mandamus, quatinus, si est 
ita, in mandati nostri super hoc executione procedas per te vel per alium juxta directarum ad dictos 
decanum et scolasticum continentiam litterarum. Nos enim decernimus irritum et inane, si quid super 
hiis contra mandati nostri tenorem contigerit attemptari. Dat. Anagnie X kalendas septembris anno XI^^L 

Vat, Arck Begbd, 23 foL 175 Nr. 207, 



541. 

Innocenz IV. gestattet der Stadt Münster, wegen der Unsicherheit der dortigen Verhältnisse solle 
sie nicht mehr vor ein fremdes Gericht belangt werden können. 

Anagni 1254 September 10. 

Communitati civitatis Monasteriensis. 

Exigentibus vestre devotionis meritis etc. usque exaudimus. Cum igitur, sicut ex parte vestra fuit 
propositum coram nobis, propter discrimina guerrarum et incursus predonum et hostium vobis ad 
partes remotas a civitate vestra absque personarum et rerum periculo accedere non sit tutum, nos 
vestris ac venerabilis fratris nostri . . episcopi Monasteriensis devotis supplicationibus inclinati quieti 
vestre in hac parte salubriter providere volentes auctoritate vobis presentium indulgemus, ut extra 
districtum ciAatatis Monasteriensis non possitis conjunctim vel divisim durante hiyusmodi discrimine 
per Utteras apostolice sedis vel legatorum ipsius impetratas seu etiam impetrandas a quocunque in 
Judicium evocari, nisi dicte littere impetrande plenam et expresam fecerint de hac indulgentia 
mentionem. Nullus etc. nostre concessionis etc. Dat. Anagnie VI idus septembris anno XII. 

Prepositus ecclesie Monasteriensis datus est super hiis conservator, non obstante, si aliquibus a 
sede apostolica sit indultimi, quod inter etc. usque mentionem. 

Vat Arch. Regbd. 23 fol. 191v Nr. 225. Vor dem Datum ein Sttich, obschm thatsächlich 
nichts fehlt 



848 



542. 

Innocenz IV. bestätigt die Sclienkung des römischen Königs Otto IL für die Kölner Kirche. 

Anagni 1254 September 27. 

Confirmacio aposlolica super donacione castrorum, villarum et opidorum per Ottonem 

Romanorum regem ecclesie Coloniensi donatorum. 

Innocencius episcopus servus servorum dei venerabili fralri . . archiepiscopo Coloniensi salutem 
et äpostolicam benedictionem. Justis petencium desideriis dignum est nos facilem prebere consensum 
et Vota, que a racionis tramite non discordant, effectu prosequente complere. Sane, sicut tua nobis 
exhibita peticio continebat, clare memorie Otto dictus Rufus Romanorum rex Coloniensem ecclesiam 
castris, villis, possessionibus, molendinis, libertatibus aliisque bonis pia liberalitate dotavit, prout in 
ejusdem regis litteris confectis exinde aurea bulla munitis plenius dicitur contineri. Nos itaque tuis 
precibus inclinati, quod ab eodem rege super hoc pie ac provide factum est et in alterius prejudicium 
non redundat, ratum habentes et gratum illud auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti 
patrocinio communimus. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confinnacionis in- 
fringere etc. Dat. Anagnie V kalendas octobris pontificatus nostri anno duodecimo. 

Alts Liber priv. eccl, Colon, ivi Kgl. St.-A, Mürutter Msc. I, 178 foL 9, Nicht hn Hb. priv. eccl. CoL 
Dass nur Innocenz IV. yenieint ist, ergibt sich neben andervi mit voller SicherJieit aus der 
Nennung des Johannes dictus Bramecg in den folgg. Urkk. Das hier erwähnte Privileg ist 
Stumpf, 698. 

543. 

Innocenz IV. beauftragt Genannte y dafür zu sorgen ^ dass die Kölner Kirche in friedlichem 
Besitz der Schenkung des römischen Königs Otto IL bleibe. 

Anagni 1254 September 27. 
Item bulla conservatoria super eodem. (Vgl, oben.) 

Innocencius episcopus servus servorum dei . . dilectis filiis . . decano, . . scolastico et Henrico 
dicto Bramecg canonico ecclesie sancti Joliannis Osnaburgensis salutom et apostolicam benedictionem. 
Peticio venerabilis fratris nostri . . archiepiscopi Coloniensis nobis exhibita continebat, quod clare me- 
morie Otto dictus Rufus Romanorum rex Coloniensem ecclesiam castris, villis, possessionibus, molen- 
dinis, libertatibus ahisque bonis pia liberalitate dotavit, prout in ejusdem regis Htteris confectis exinde 
aurea bulla munitis plenius dicitur contineri. Nos itaque ipsius precibus inclinati, quod ab eodem rege 
super hoc pie ac provide factum est et in alicujus prejudicium non redundat, ratum habentes et gratum 
per nostras litteras duximus confirmandum. Quocirca discretioni vestre per apostoUca scripta mandamus, 
quatinus dictum . . archiepiscopum et ecclesiam Coloniensem non permittatis super hiis contra con- 
firmacionis nostre tenorem ab aliquibus indebite molestari molestatores hujusmodi per censuram eccle- 
siasticam appellatione postposita compescentes. Non obstante, si aliquibus, quod excommunicari, sus- 
pendi vel interdici non possint, a sede apostolica sit indultum absque nostro speciali mandato faciente 
plenam et expressam de verbo ad verbum de indulto hujusmodi mencionem. Quod si non omnes hiis 
exequendis potueritis Interesse, duo vestrum ea nichilominus exequantur. Dat. Anagnie V kalendas 
octobris pontificatus nostri anno duodecimo. 

Aus Liber priv, eccl. Colon, im Kgl, St-^A, Münster Msc. I, 178 f. 9, 



249 



544. 

Innocenz IV. beauftragt die Genannten, den Herzog Walram von Limburg und den Edlen 
Gerhard von Wassemberg zur Erfüllung ihrer VasaUenpflicht gegen den Erzbischof (Konrad) von 
Köln anzuhalten. Neapel 1254 November 4. 

Innocentius episcopus servus servorum dei dileclis filiis . . decano, . . scolaslico et Henrico de 
Bramecg canonico ecclesie sancti Johannis Osnaburgensis salutem et apostolicam benedictionem. Con- 
questus est nobis venerabilis frater noster . . Coloniensis archiepiscopus, quod, licet nobiles viri 
Gualeramus dux de Limburg et Gerhardus dominus de Wassemberg preter id, quod, cum Coloniensis 
ecclesie sint vassalli, ipsum et eandem ecclesiam et ejus jura defensare tenentur, promiserint sibi super 
sua et eorundem ecclesie ac jurium defensione oportuno auxilio assistere bona fide se ad id per suas 
patentes litteras obligando, ipsi tarnen contra fidelitatis sive homagii debitum et promissionem hiyus- 
modi venientes super premissis auxilium exhibere sibi denegant requisiti. Super quo idem archiepis- 
copus apostolice provisionis remedium imploravit. Quocirca discretioni vestre per apostolica scripta 
mandamus, quatinus dictos nobiles ad debitum auxilium eisdem archiepiscopo et ecclesie juxta pro- 
missionem hujusmodi, cum ab eo requisiti fuerint, impendendum monitione premissa per censuram 
ecclesiasticam appellatione postposita previa ratione cogatis. Non obstante, si eis a sede apostolica sit 
indultum, quod excommunicari aut interdici nequeant vel suspendi absque nostro speciali mandato 
faciente plenam et expressam de verbo ad verbum de indulto hujusmodi mentionem. Proviso, ne in 
terram dictormn nobilium exconmiunicationis vel interdicti sententiam proferatis, nisi a nobis super hoc 
mandatum receperitis speciale. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo vestrum 
ea nichilominus exequantur. Dat. Neapoli II nonas novembris pontificatus nostri anno duodecimo. 

Or. im Kgl. St-A, Munster, Bulle an Hanfschnur ^ anscheinend nicht bei Diekamp, Auf dem 
ümbugi links J. V. (I). Oben in der Mitte A. N. ista non R . . . . (abgeblättert). Auf 
der Rückseite Angelicus. 

545. 
Innocenz IV. verleiht allen, die zum Wiederaufbau der mit der Stadt Osnabrück verbrannten 
Domkirche beitragen, einen Ablass von einem Jahre. 

Neapel 1254 November 13. 
Universis christi fidelibus per Coloniensem provinciam constitutis. 
Quoniam, ut ait apostolus etc. usque vitam eternam. Cum igitur dilecti filii . . decanus et 
capitulum Osnaburgensis ecclesie cathedralis, sicut sua nobis petitio monstravit, ecclesiam ipsam, que 
cum tota Osnaburgensi civitate casu miserabili est cremata, de novo reparare cupiant opere sumptuoso, 
ad quod fidelium subsidium esse dinoscitur plurimum oportunum, universitatem vestram rogamus et 
hortamur in domino etc. usque pervenire. Nos enim de omnipotentis dei misericordia etc. usque ad- 
jutricem, unum annum et dies etc. usque relaxamus, presentibus post consumationem ipsius operis 
minime valituris. Quas mitti etc. Dat. Neapoli idibus novembris anno XPI. 

Vat. Arch. Regbd. 23 fol 19 Iv Nr. 378. 

546. 

Alexander IV. widerruft eine Bulle Innocenz IV. über das Verhältniss der Ordensleute zu 

fremden Parochianen. Neapel 1254 Decemher 30. 

Alexander episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus, universis archiepiscopis et epis- 
eopis ac dilectis filiis abbatibus, prioribus, decanis, archidiaconis, archipresbyteris et aliis ecclesiarum 

Westl. Ürk.-Buch. V. 32 



250 



prelatis et ceteris personis ecclesiasticis tarn secularibus quam regularibus, cujuscumque ordinis vel 
professionis existant, salutem et apostolicam benedictionem. Necinsolitum est nee novum *) — emanent 
Sane quedam ab apostolica sede tempore felicis recordationis Innocentii pape quarti predecessoris nostri 
Uttere processerunt, in quibus ipse universis religiosis cujuscumque professionis vel ordinis districte in 
virtute obedientie injungebat, ut parrochianos alienos diebus dominicis et festivis non reciperent de 
cetero in suis ecclesiis seu oratoriis temere ad divina nee ipsos ullatenus ad penitenciam admitterent 
sine suorum licentia sacerdotum nee eis in suis predicarent ecclesiis ante missarum sollempnia, pro 
quibus audiendis prima diei paiie iidem consueverunt parrochiani et debent in suis ecclesiis convenire 
nee sermones eciam sollempnes facerent illa hora — nee ad predicandum sollempniter ad parrochias 
alienas accederent, iiisi essent ab eoruin sacerdotibus invitati, vel saltem nisi se ad id humiliter peterent 
et obtinerent admitti nee ea die, qua dyocesanus episcopus vel alius loco ejus predicaret sollempniter, 
maxime in ecclesia cathedrali, aliquis ipsorum in eadem civitate vel loco presumeret predicare. Si 
vero in casu licito parrochianum alterius eos in suis ecclesiis recipere ad sepulturam contingeret, om- 
nium, que obtentu consequerentur hujusmodi sepulture, portionem canonicam etiam non requisiti infra 
octo dies a tempore recepiionis eorum episcopo vel sacerdoti, de cujus parrochia mortuus esset 
assumptus, exhibere curarent. Si autem aliquis religiosorum ipsorum hujus precepti transgressor contra 
predicta vel aliquod predictorum venire presumeret preter inobedientie Vitium et excommunicationis 
sententiam, quam eum incurrere voluit ipso facto, gradus sui periculo subiaceret et nichilominus a 
dyocesano ad premissa universa et singula obsenanda per censuram ecclesiasticam appellatione remota 
districtius cogeretur, nullis ei contra hec indulgentiis vel privilegiis apostolicis valituris. — Datum 
Neapoli III kalendas januarii pontificatus nostri anno primo. 

a) e8t nee novum auf Rasur. 

Nach undatii'iem Transsuvipt d£8 Abtes Johann von llehierahausen und des Domdechanten Wetupr 

von Paderborn (um 1280) im Kgl, St.-A. Münster. 
Fehlt bei Potthast unter diesem Datums doch ist daselbst zum 22, Dec, (15602) eine desselben 

Inhalts^ Reg. Arch. Ztschr. IH, 62 Nr. 88. 



547. 

Alexander IV. heavftrogt den Erzhischof (Konrad) von Köln und den Prior der LoniiniJcaner 

daselbst mit der Prüfung der Helmershäuser AbtswaM. 

Neapel 1355 Januar 28. 

. . archiepiscopo et . . priori fratrum predicatorum Coloniensibus. 

Dilecti filii conventus in Helmwordesliusen ordinis sancli Benedict i Padeburnensis diocesis sua 
nobis petitione monstraverunt, quod monasterio ipso, quod ad Romanam ecclesiam nullo medio per- 
tinet, abbatis regimine destituto ipsi convenientes in unum et invocata spiritus sancti gratia, ut est 
moris, dilectum filium Hermannum tunc ipsius monasterii monachum, virum providum, ut asserunt, et 
honestum atque in spii itualibus et tempoialibus circumspectum, in abbatem suum canonice ac concor- 
diter elegerunt nobis humiliter supplicantes, ut, cum rectis dispositionibus nichil debeat difficultatis 
afferri, confirmari eleclionem hujusmodi et benedici abbatem predictum in iUis partibus mandaremus. 
Quocirca mandamus, quatii.us inquisita de modo electionis, studiis eligentium et electi meritis diligentius 
veritate, si electionem ipsam inveneritis de persona idonea canonice celebratam, illam auctoiitate nostra 
confirmantes faciatis eidem abbati a subditis suis debitam obedientiam et reverentiam exhiberi ac 
munus benedictionis impendi, recepturi ab eo postmodum nostro et ecclesie Romane nomine fidelitatis 



251 



sollte juramentum juxta formam, quam vobis sub bulla nostra mittimus interclusam. Formam autem 
juramenli etc. usque transmittatis. Alioquin eadem electione rite cassata etc. usque provideri. Gon- 
tradictores. Dat. Neapoli V kalendas februarii anno P. 

Vat Arch, Regbd, 24 foL 11 Nr. 80. 

Pottiiast, 15654 nach Druck im Bullar. Praed., angeblich aus anderer Quelle. 

548. 
Alexander IV. hestätigt dem Erzbischof (Konrad) von Köln die Schenkung des römischen 
Königs Otto IL Neapel 1255 Februar 9. 

Item bulla alia confirmacionis super eodem. 
Alexander episcopus servus servorum dei venerabili fratri . . archiepiscopo Goloniensi salutem et 
apostolicam benedictionem. lustis petencium desideriis dignum est nos facilem prebere consensum etc. 
per totum ut in proximo. Datum Neapoli V idus februarii pontificatus nostri anno primo. 

Aus Liber priv. eccl. Colon, im Kgl. St.-A. Munster Msc. I, 178 /. 9, Das Prio, steht zwischen 
den beiden ürkk, Innocenz IV. von 1254 September 27 und auf die erste ist in obiger ver-- 
vyiesen. Vgl. Nr. 542 /'. 

549. 

Die Edlen und Magnaten des Herzogthums Westfalen bericJUen dem Papst Alexander 7F., 
wie Bischof Simon von Paderborn unter Missacktung des wegen der Burg Salzkotten 
abgesciüossenen Friedensvertrages dieselbe wieder befestigt^ von dort räuberische Einfälle in 
das Herzogthum Westfalen gonacht, dann mit dem Grafen von Jülich und andern Feinden Kölns sich 
verbündet und im verflossenen Sommer (1254) mit grossem Heer ins Land gefallen sei^ worauf 
auch sie sich gei'iistet und ihn in offener Feldschlacht gefangen genommen hätten; hiervon aber habe 
der damals jenseits des Rheins weilende Erzbischof von Köln nichts getvusst, 

1255 Februar 12. 

Sanctissimo patri ac domino sacrosancte ecclesie Romane summo pontifici Godefridus de Arnes- 
berg, Otto de Althena, Engelbertus de Marcha comites, Theodericus de Nyenlimburg, Bertoldus de 
Buren, Theodericus de ßilsten viri nobiles et magna^es parcium Westfallie(!), Albertus marscalcus de 
Sturmede, Henricus scuthetus (!) Sosatiensis, Gozwinus de Rodenburg, Henricus dappifer (!) de Ysenberg, 
Albertus de Hürde ceterique parcium eorundem (!) vasalli et minist^riales ecclesie Goloniensis cum 
pedum osculo beatorum subjectionem debitam et devotam. Gum rumorum diversitas et vulgaris fame 
velocitas pro modo referentium multiformi nonnunquam dubios et incertos efFiciat auditores maxime in 
remotis partibus et longinquis, ipsa vero veritas rei geste multiplicitatem nesciat in se ipsa, ecce pater 
sanctissime, qualiter ad captivitatem illius nostri hostis et terre nostre tocius ac patrie turbatoris . . 
Paderburnensis episcopi sit deventum, vestre scribendum duximus sanctitati, ut inde reddämini de 
processu facti totius instructior, si forte aliunde contigerit vobis aliter intimari. Accidit namque, quod 
idem episcopus villam quandam nomine Salzcotten muniverat in ducatu domini nostri archiepiscopi et 
ecclesie Goloniensis preter ipsius domini archiepiscopi, quod esse non poterat, licenciam et consensum. 
A qua municione fiebant per ipsum episcopum et suos homines spolia, incendia et rapine. Hanc qui- 
dem municionem cum ipse dominus noster archiepiscopus per juvamen hominura sue ecclesie potenti 

32* 



j 



252 



brachio destruxisset, fldejussores ab episcopo predicto recepit et tarn ab ipso episcopo quam suis jura- 
toriam cautioneofi, quod nunquam illa municio reedificari deberet. Ipso vero episcopo, quod ita jh-o- 
miserat, non servante ipsamque reparante municionem ad nova rapinarum et spoliorum inconvenienda, 
sicut prius, in nostris partibus exercenda, ipsius quoque fidejussoribus, licet inodo debito moverentur 
et pluries, non implentibus formam suarum, quam super hoc dederant, pactionum, ipse dominus noster 
archiepiscopus tantam sustinuit quoquo modo ii\juriam et nos parcium illarum incole sustinuimus ex- 
spectantes de die in diem et sperantes in bono tantam malitiam superare. Set ecce ipse episcopus 
perpetratis maliciis non contentus, ut eo potencius nos et nostram ecclesiam lacessiret, confideravit (!) 
se . . comiti Juliacensi et ceteris Coloniensis ecclesie inimicis magnoque exercitu congregato intravit 
hostiliter in estate preterita terram nostram, quam circuiens circumquaque vastavit incendiis 
et rapinis. Ad cujus insultus tyrannicos reprimendos nos pro nostra ac nostrorum defensione bonorum 
nos accinzimus (!) contra ipsum, armatumque in acie sui exercitus et adversus nos crudeliter dimiccan- 
tem (!) domino annuente cepimus in hoc hello, domino nostro archiepiscopo hoc utique nesciente, 
immo absente a nobis in locis aliis ultra Renum distantibus et remotis. Hunc itaque nostrum dicimus 
esse captivum et pro nostrorum recuperatione dampnorum, que intulit nobis hostiliter et maligne, ipsum 
in nostra captivitate tenebimus eum nunquam permissuri absque satisfactione prehabita de vinculis 
Irberari, etiam si prefatus dominus archiepiscopus eum vellet et nobis preciperet eum dimitti solutum, 
maxime, cum ipsius liberacio, sicut toti molesta patrie, ita esse deberet perpetuis disspendiis(!)onerosa. 
Dat. anno domini M^C^CLmo quarto II idus februarii. 

Or.' Ausfertigung mit vielen Rasuren im KgL Su-A, Münster, Von den an Pergamentstre^'en 
angeh. Siegeln nur das s. Henrici militis de Vitinchove erhalten^ der also wie 1271 Lubbert 
von Vitinchouen Amtmann zu Isenburg war* 
Gedr, Wigand, Archiv für Gesch. u. Alt. Westfalens VI, S. 226 und SHbertz, ürkb. /, 281, 
beide zu 1254. Der in dem Schreiben erwähnte Vertrag der beiden Kirchenfursten von 1248 
Aprü 6 zuletzt gedr. Westf. Urkb. IV. 390. lieber die Stellung des Papstes zu dem grossen 
Streite vgl. die folgg. ürkk.y im übrigen den demnächst erscheinenden Theil des IV. Bandet 
des Westf. ürkb. 

550. 

Alexander IV. ertheüt dem Kl Paradies das Privileg^ dass es ausserhalb der Stadt Soest 
flicht vor Gericht beUmgt werden könne. 

Neapel 1255 Aprü 13. 

Alexander episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . priorisse et conventui 
monialium inclusarum monasterü de Paradiso iuxta Susatum^) ordinis sancti Augustini Coloniensis 
diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Vacantibus amori celestium et contemptui terrenonim 
in hiis benigni libenter occurimus (!), per que ab hominum liberati calumpniis et quieti contemplatione 
proficiant et vite bravium cursu libero comprehendant. Ea propter, dilecte in Christo filie, ut iauocens(!) 
vestre paupertatis humilitas per nostre provisionis auxilium tranquille devotionis consequatur augmen- 
tum, vobis sub clausura et regula beati Augustini juxta instituta dilectorum filiorum fratrum ordinis 
Predicatorum viventibus auctoritate presentium indulgemus, ut per litteras apostolice sedis et legatorum 
ejus extra Susatum non possitis a quoquam ad Judicium evocari, quamdiu infra illud coram competenti 
judice parate fueritis de vobis conquerentibus justitie plenitudinem exhibere, nisi dicte sedis littere 
fecerint de hac indulgentia mentionem. NuUi ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre con- 
cessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, in- 



25a 



dignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incursurum. Dat. 
Neapoli idus aprilis pontificatus nostri anno primo. 

a) ürgprünglich Susacum. Eine wohl nicht der Kanzlei angehörende Hand machte aus dem c ein t. 

Or. im Kffl, St-A. Münster. Bulle an gelbrothen Seidenfäden, Auf dem Umbug reckte Ger. p. 

mit Abkürzungszeichen über Ger und einem Strich durch p (par ?). Alexander verL 

Sehriß. 
Reg. Arch. Ztschr, Uly 52 Nr, 89, 

551. 
Alexander IV. bestätigt eine Verordnung des Kardinallegaten Hugo für Kl. Paradies. 

Neapel 1355 April 22. 
Alexander episcopus servus servonim dei dilectis in Christo filiabus priorisse et conventui monia- 
lium inclusarum monasterii de Paradiso iuxta Susacum (!) ordinis sancti Augustini Coloniensis diocesis 
salutem et apostolicam benedictionem. lustis petentium desideriis dignum est nos facilem prebere con- 
sensum et vota, que a rationis tramite non discordant, eflfectu prosequente complere. Petitio siquidem 
vestra nobis exhibita continebat, quod, cum vos sub regula beati Augustini juxta instituta dilectorum 
filiorum fratrum ordinis Predicatorum, que vobis competunt, elegissetis in monasterio vestro de Paradiso 
juxta Susacum, quod est novella plantatio virtutum, domino perpetuo famulari, dilectus filius noster 
H(ugo) tituli sancte Sabine presbyter cardinalis, tunc in partibus illis apostolice sedis legatus, id 
approbans regulam ipsam secundum instituta predicta vobis auctoritate legationis sue nichilominus con- 
firmavit, prout in patentibus litteris ejus confectis exinde ac suo sigillo signatis plenius dicitur contineri. 
Nos itaque vestris supplicationibus inclinati personas vestras et monasterium ipsum cum omnibus bonis^ 
que impresentiarum rationabiliter possidetis aut in futurum justis modis prestante domino poteritis 
adipisci, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et eandem regulam vobis auctoritate apostolica 
confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus statuentes, ut regula ipsa juxta instituta pre- 
missa in dicto monasterio perpetuis futuris temporibus inviolabiliter observetur a). Nulli ergo omnino 
hominum liceat hanc paginam nostre protectionis, confirmationis et constitutionis infringere vel ei ausu 
temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et 
beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incursurmn. Dat. Neapoli X kalendas maii pon- 
tificatus nostri anno primo. 

a) inTiol. obs. a%if Rasur und enger zusammengeschrieben. 

Or. m KgL St.^A. Hannover. Bulle an gelbrothen Seidenfdden. Oben in der Mitte Rasur, in der 
ersten Hälfte links ß. Auf der Rückseite Christus (!) deus adjutor mens, darunter R mit 
Script, und darunter CCCLXXVI capitulo anno primo. In der Ecke oben G. Thatsächlich 
steht die ürk, im Regbd. 24 foL 55 Nr. 376 des Vat. Arch, Alexander verl, Schrift. 

Reg. Arch. Ztschr. III, 52 Nr. 90. Die Bestätigungsurk. des Kardinallegaten Hugo liegt nicht vor. 

552. 
Aleocander IV. bestätigt die von Prior und Konvent des Kl. Hersfdd vorgenommene und vom 
Abt von Petersberg bei Erfurt und seinen KoUegen geprüfte Wiederwahl des Abtes Werner von 
Hersfeldf der aus nicht angegebenen Gründen abgedankt hatte. 

Neapel 1255 Mai 11. 



254 



Wernhero abbati monasterii Herfeldensis (!) ordinis sancti Benedicti Maguntine diocesis. 
Cum a nobis petitur etc. Sane tua nobis petitio exhibita continebat, quod, cum olim administra- 
tioni Hersfeldensis monasterii ex ceilis causis sponte cessisses ad tempus, prior et conventus te ad 
administrationem dicti monasterii resumpserunt, et ne in eorum mentibus scrupulus dubietatis posset 
oriri, ad . . abbatem montis sancti Petri suosque coUegas Erfordenses Maguntine diocesis dilecti filii 
nostri Petri sancti Georgii ad velum aureum diaconi cardinalis, tunc in partibus illis apostolice sedis 
legati, litteras impetrarunt, ut, nisi eis constaret, quod tu propter aliquod notabile vel probabile Vitium 
cesseris administrationi monasterii antedicti, quod per priorem et conventum de te factum extiterat, 
ipsius auctoritate confirmare curarent. Cujus auctoritate mandati predicti abbas montis sancti Petri 
suique coUege inquirentes super premissis diligentius veritatem, quia eis constitit ex nullo notabili vel 
probabili vitio administrationi ipsius monasterii te cessisse, quod per prefatos priorem et conventum 
super resumptione hujusmodi factum extitit, ipsius auctoritate legati confirmare curarunt. Nos igitur 
tuis supplicationibus inclinati, quod ab eisdem abbate et collegis ipsius super hoc provide factum est, 
ratum et gratum habentes, id auctoritate apostolica confirmamus etc. usque communimus. Dat. Neapoli 
V idus maii anno F. 

Vat Arck Reybd, 24 fol. ö7c Nr. 396. 

553. 
Alexander IV. überträgt den Bisciwfen (Widiücind) von Minden und (Gerhard) von Verden 
soivie dem Thesaurar der Hamburger Kirche auf die Klage der Mönche des St. Johannisldosters 
in Lübeck^ dass der von dem Erzbischofe (Gerhard) von Bremen und dem verstorbenen Bischöfe 
(Johann) von Lübeck bestellte Visitator Bruder Adolf (Graf von Holstein- Schaumhur g) mit seinen 
Genossen kein Verhör mit ihnen angestellt^ sie kurzer Hand aus ihrem Kloster und der Stadt 
Lübeck gewiesen, das Kloster mit Cistercienserinnen besetzt und der genannte Bischof sie mit dem 
Banne belegt habe, sie jetzt seit sieben Jahren im Eknd iveUen, Unters uchmig und Entscheidung 
der Sache. Anagni 1255 Juli 13. 

. . Mindensi et . . Verdensi episcopis et dilecto filio . . thesaurario Hammemburgensi (!) 

Bremensis diocesis. 
„Exhibita nobis." — 

Dat, Anagnie III idus julii anno F. 

Vat Arch. Regbd, 24 fol 97v Nr. 516, 

Potthast, 15918. Reg, Hasse, Schlesw.-H-L. ürkk. und Regg. //, 90. 

554. 
Alexander IV. nimmt das Kl. St. Mauritz in Minden in Schutz. 

Anagni 1255 August 9. 
Alexander episcopus serv^us servorum dei dilectis filiis abbati monasterii sancti Mauricii de Jnsula 
Mindensi ejusque fratribus tarn presentibus quam futuris regulärem vitam professis in perpetuum. Re- 
ligiosam vitam eligentibus — infringat. Ea propter, dilecti in domino filii, vestris justis postulationibus 
clementer annuimus et monasterium sancti Mauricii de Jnsula Mindensi, in quo divino estis obsequio 
mancipati, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. 
In primis siquidem statuentes, ut ordo monasticus, qui secundum deum et beati Benedicti regulam 



255 

in eodem monasterio institutus esse dignoscilur, perpetuis ibidem temporibus iiiviolabiliter observetur. 
Preterea quascunque possessiones, quecunque bona idem monasterium in presentiarum juste ac canonice 
possidet aul in futurum concessione pontificum — permaneant. In quibus hec propriis duximus ex- 
primenda vocabulis. Locum ipsum, in quo prefatum monasterium situm est, cum omnibus pertinentiis 
suis, cum terris, pratis, vineis, nemoribus, usuagiis et pascuis, in bosco et piano, in aquis et molendinis, 
in viis et semitis et in omnibus aliis libertatibus et immunitatibus suis. Sane novalium vestrorum, 
que propriis manibus aut sumptibus Colitis, de quibus hactenus aliquis non percepit, sive de vestrorum 
animalium nutrimentis nullus a vobis decimas exigere vel extorquere presumat. Liceat quoque vobis — 
Amen. Amen. Amen. 

R. Ego Alexander catholice ecclesie episcopus. M. 

f Ego Odo Tusculanus episcopus ss. 

t Ego Stephanus Prenestinus episcopus ss. 

f Ego frater Joannes tituli sancti Laurentii in Lucina presbiter cardinalis ss. 

t Ego frater Hugo tituli sancte Sabine presbiter cardinalis ss. 

f Ego Riccardus sancti Angeli diaconus cardinalis ss. 

f Ego Petrus sancti Georgii ad velum aureum diaconus cardinalis ss. 

f Ego frater Joannes sancti Nicolai de(!) carcere Tulliano diaconus cardinalis ss. 

f Ego Ottobonus sancti Adriani diaconus cardinalis ss. 
Datum Anagnie per manum Quilelmi magistri scolarum Parmensium sancte Romane ecclesie 
vicecancellarii V idus augusti, indictione XIII, incarnationis dominice MCCLV, pontificatus vero domini 
Alexandri pape IUI anno primo. 

Kofpie 8. XVI in Msc. /, llö foL 7 im KgL St.-A, Münster, 

Reg. Arch. Ztschr. III, 53 Nr, 91, 

555. 
Alexander IV. tviderruft die von seinem Vorgänger^ Innocenz IV. an verschiedene Personen 

geistlichen und weltlichen Standes ertheüten Indtdte^ wonach sie von den päpstlichen Legaten und 

deren Stellvertretern nicht excommunicirt u. s. w. werden können ^ und hält diese Befreiung nur 

für Könige und deren nächste Verwandten aufrecht. 

Änagni 1255 August 18. 
Alexander episcopus servus servorum dei ad futuram rei memoriam. Quia pro qualitate temporis — 
disponi. Propter quod felicis recordationis Innocentius papa predecessor noster nimia duri temporis 
tunc eum importunitate cogente plura quamquam forte invitus fecisse dinnoscitur, que ipsemet pro- 
ponebat succedente oportunitate utiliter immutai*ß. Quampluribus namque personis tam ecclesiasticis 
quam secularibus, quod per delegatos vel conservatores aut executores a sede apostolica deputatos seu 
per subdelegatos ab ipsis, aliquibus vero, quod per legatos eiusdem sedis vel per ordinarios aut per de- 
legatos eorum interdici vel suspendi seu excommunicari quodque ipsis ingressus ecclesie interdici et quod terre 
sue interdicto ecclesiastico supponi non valeant, quibusdam quidem ad certum tempus, quibusdam autem 
sine temporis determinatione, non tam liberalitate quam improba petentium instantia, considerata tunc tem- 
poris qualitate concessit. Nos itaque sollicite attendentes, quod ex concessione vel indulto hujusmodi multa 
malignandi audacia sumi potest, — pensantes etiam, quod contra indulto tali protectos justitie debitum 
exhiberi plene non potest, cum nequeat in ipsos libere jurisdictio exerceri, quia omnino expedit super 
hiis congruum remedium adhibere, omnia indulta hujusmodi quibuscumque personis sive ecclesiasticis, 
prelatis et aliis regularibus et non regularibus, sive secularibus, principibus videlicet et aliis minoribus^ 



256 



et quorumcumque locorum capitulis, coUegiis, conventibus et comunibus seu comunitatibus ab eodem 
predecessore vel etiam a nobis concessa, nisi principes ipsi eint reges aut filii seu uxores sive fratres 
regum aut alii magnates sublimesque viri, qui antiquitus a predicta sede similem gratiam habuerunt, 
totaliter auctoritate apostolica revocamus, ita, quod deinceps nullum robur nullumque vigorem obtineant, 
nee premissi per ea juvare se ulterius valeant vel tuen. Nulli ergo — Dat. Anagnie XV kalendas 
septembris, pontificatus nostri anno primo. 

Oi\ im Kgl, St-A, Münster. Bulle an rothgelben Seidenfäden. Auf dem üwhug Jo. Anag. 

Auf der Rückseite aurea lux. 
PoUhast, 15989, 

556. 

Alexander IV, beauftragt den Schdaster der Strasshurger Kirche, da ihm Prälaten^ Mönche 

und Klerus der Stadt und Diöcese Köln geklagt, dass bei Zwistigkeiten zvnschen dem Erjsbischof 

(Konrad) und den Grafen und Edlen letztere durch Baub und Brand Kirchen und Klöster 

schädigten, sie von solchem Vorgehen auf alle Weise abzuhalten. 

Anagni 1255 August 18. 

Eidem (. . scolastico Argentinensis ecclesie). 

Ex parte dilectorum filiorum prelatorum et religiosorum et cleri Coloniensis civitatis et diocesis 
fuit propositum coram nobis, quod, quandocunque eontingit inter venerabilem fratrem nostrum . . 
Coloniensem archiepiscopum ex parte una et comites ac alios nobiles ejusdem diocesis vel tantum inter 
nobiles ipsos ex altera dissensionis maleria exoriri, dicti nobiles diversis modis, sed precipue per incendia 
et rapinas ecclesiis et monasteriis dictarum civitatis et diocesis graves molestias inferunt et jacturas, 
propter quod quam plures ex eodem clero et monasteriis non habentes, unde sustentari valeant, cogun- 
tur extra predictas ecclesias miserabiliier .exulare, moniales etiam urgente famis angustia etc. usque 
{vgl. Potthast 15990) mandamus, quatinus, cum tibi legitime constiterit de premissis, nobiles ipsos et 
omnes alios, quos hujusmodi dampna prefatis ecclesiis et monasteriis inferre contigerit, moneas et in- 
ducas etc. usque expressam non fecerint mentionem etc. usque trahatur. Presentibus post biennium etc. 
Dat. ut supra. (Dat. Anagnie XV kalendas septembris anno P.) 

Vat Arch. Regbd. 24 fol. 91 Nr. 597 IL 

557. 
Alexander IV. beauftragt den Scholaster der Strassburger Kirche, eine Reihe von Beschwerdm 
des Kölner Klerus gegen den Grafen von Berg und andere Kölner Edlen zu untersuchen. 

Neapel 1255 August 18. 

Eidem ( . . scolastico Argentinensis ecclesie). 

Conquesti sunt nobis dilecti filii prelati, religiosi et clerus civitatis et diocesis Coloniensis, quod 
nobilis vir . . comes de Monte et Waleramus frater comitis Juliacensis et quidam alii nobiles ejusdem 
diocesis, cum aliqui ex eodem clero aliquos de districtu nobilium eorundem citant aut excommunicant 
sive alias in eos auctoritate ordinaria vel delegata ecclesiasticam censuram exercent, nobiles ipsi eosdem 
clericos capiunt et eos non solum pecuniaria, sed quando pena puniunt corporali. Sunt etiam et alii 
nobiles, qui bona clericorum decedentium in districtibus eorum, que de jure debent ad eorundem cle- 



i57 



Ticorum ecclesias devenire, velut servorum suorum capiunt et usurpant. Alii quoque nobiles clericoä 
et religiosos et seculares tarn in civilibus, quam in criminalibus causis trahunt ad Judicium coram judice 
seculari, cujus auctoritate i)ona predictorum clericoriun et ecclesiarum interdum sibi faciunt assignari. 
Alii etiam nobiles, cum aliquis clericus aliquos laicos de districtu eorundem nobilium coram ecclesiastico 
judice faciunt ad Judicium evocari vel liabent cum eis aliquam questionem, bona ejusdem clerici occasione 
b^jusmodi occupant pro sue libito voluntatis. Geterum prefati nobiles ecclesias, prelatos et clericos 
earundem civitatis et diocesis bonis suis ita passim et indifferenter spoliare presumunt, quod vix pote-^ 
nint in discrimine tanto substinere, nisi detur eis per sedis apostolice remedium respirare. Quocirca 
mandamus, quatinus, si tibi constiterit de premissis memoratos nobiles, quod ab higusmodi ecclesiarum 
et cleri predictorum et aliis ii\juriis omnino desistant, monitione premissa per excommunicationis in 
personas et in terras eorum interdicti sententias appellatione remota previa ratione compescas. Non 
obstante etc. ut in tercia per totum. Dat. ut supra. (Vgl. d, vorh. Nr.) 

Vat Arch. Regbd, 24 foL 91 Nr. 597 IV. Nr. I und III Potthast, 16990 imd 15991. 

558. 

Alexander IV. beauftragt den Bischof (Kuno) van Minden mit der Prüfung der Wahl des 
Abtes Thema von Corvei. ^ Anagni 1255 September 17. 

. . episcopo Mindensi. 

Exhibita nobis dilectorum filiorum . . prioris, . . prepositi et conventus monasterii Gorbeyensis 
ordinis sancti Benedicti Padeburnensis diocesis petitio continebat, quod monasterio ipso, quod ad Ro-^ 
manam ecclesiam nullo medio pertinere dicitur, abbatis regimine destituto ipsi, vocatis omnibus, qui 
debuerunt, voluerunt et potuerunt commode Interesse, die ad eligendum prefixa convenientes in unum, 
Spiritus sancti gratia, prout moris est, invocata, dilectum filium Themonem ejusdem monasterii 
monachum, virum utique providum, ut asserunt, et honestum ac in spiritualibus et temporalibus circum- 
spectum, in abbatem ejusdem monasterii canonice et concorditer elegerunt, nobis humiliter supplicantes, 
ut cum rectis dispositionibus nichil debeat difficultatis afferri et propter paupertatem dicti monasterii 
ac viarum discrimina prefatus electus nequeat apostolicam sedem adire pro confirmationis et benedictios 
nis munere obtinendo, providere super hoc de benignitate solita curaremus. Jdeoque mandamus, 
quatinus, si tibi constiterit, monasterium ipsum nobis et predicte ecclesie immediate subesse et inqui- 
sita de modo electionis, studiis eligentium et electi meritis diligentius veritate, electionem ipsam inveneris 
de persona idonea canonice celebratam nichilque sibi obviet de canonicis institutis, illam auctoritate 
apostolica confirmare procures faciens eidem electo a predictis priore, . . preposito et conventu aliisque 
ipsius monasterii subditis obedientiam et reverentiam debitam exhiberi ac munus benedictionis impendi, 
recepturus ab eo — fidelitatis solite juramentuYn juxta formam, quam tibi sub bulla nostra mittimus 
interclusam. Alioquin eadem electione rite cassata facias ipsi monasterio de persona idonea per elec- 
tionem canonicam provideri. Gontradictores etc. Formam autem juramenti, quod ipse prestabit etc. 
usque destinare. Dat. Anagnie XV kalendas octobris anno I. 
Vat. Arch. Regbd. 24 fol. 99 Nr. 667. 

559. 

Alexander IV. beauftragt den Kantor von Osnabrück, nöthigenfalls mit geistlichen Strafen 

dahin zu mrken, dass die Güter des gefangenen Bischofs Simon von Paderborn und seiner Kirche 

van dessen Feinden nicht verwüstet tvürden. 

Anagni 1255 Oktober 7. 

Westf. UTk.-Buch V. 33 



258 

Alexander episcopus senus servorum dei dilecto filio . . cantori ecclesie Osnaburgensis salutem 
«t apostolicam benedictionem. Presumentium ministros dei persequi debet elidi temeritas, ut eis a per- 
versitate cohibitis sit illis facile commissi curam officii salubriter exercere. Cum igitur venerabilis 
irater noster . . episcopus Padeburnensis in bonis suis et Padeburnensis ecclesie a multis, sicut accepi- 
mus, plures patiatur injuiias et jacturas, nos pium arbitrantes et congruum, ut" super hoc in nobis 
remedium invenisse gaudeat oportunum, discretioni tue per apostolica scripta mandamus, quatinus 
eidem episcopo adversus predonum, raptorum et invasorum audatiam efficaciter assistens non permit- 
tas, ipsum super dictis bonis a talibus molestari, molestalores hujusmodi per censuram ecclesiasticam 
appellatione postposita compescendo, presentibus post triennium minime A^alituris. Dat. Änagnie nonis 
octobris pontificatus nostri anno primo. 

Or, im KgL St-A, Münster. Dvlle und BefesHgyng fehlen. Datum nicht mit Sicherheit mehr zu 
lesen. Eine Hand s. XVII schrieb auf der Rückseite nonis octobris. Airf der Rückseite 
Bertoldus. 
Potthast, 16040. Druck Schalen ad annum, 

560. 

Aleocander IV. ertheüt allm, die am Jahrestag der Einweihung Kl. Abdinghof besuchen, 40 
Tage Ablass. Anagni 1255 Oktober 7. 

Alexander episcopus servus servorum dei dilectis filiis, abbati et conventui monasterii sancti Pauli 
Padeburnensis ordinis sancti Benedicti salutem et apostolicam benedictionem. Licet is, de cujus munere 
venit, — promereri. Nichilominus tamen cupientes reddere domino populum acceptabilem Christi fideles 
ad complacendum ei quasi quibusdam illectivis muneribus, indulgentiis scilicet et remissionibus, in- 
vitamus, ut exinde reddantur divine gratie aptiores. Cupientes igitur, ut ecclesia vestra congruis 
honoribus frequentetur, omnibus vere penitontibus et confessis, qui ecclesiam ipsam in anniversario 
dedicationis ejusdem venerabiliter visitaverint, annuatim de omnipotentis dei misericordia et beatonun 
Petri et Pauli apostolorum ejusdem auctoritate confisi quadraginta dies de injuncta sibi penitentia 
misericorditer relaxamus. Dat. Anagnie nonis octobris pontificatus nostri anno primo. 

Or. im KgL St.^A. Münster. Btdle an rothgelben Seiden/äden. Auf dem ümbug ab. sub. 

Auf der Rückseite "Bertoldus. Alexander verl. Schrift 
Reg. Arch. Ztschr. III, 53 Nr. 92. 

561. 
Alexander IV. verleiht dem Paderborner Dom einen 40tögigen Ablass für das Fest der Kirchweihe. 

Anagni 1255 Oktober 7. 
Alexander episcopus servus servorum dei venerabili fratri . . episcopo et dilectis filiis capitulo 
Padeburnensibus salutem et apostolicam benedictionem. Licet is, de cujus munere venit, — promereri. 
Nichilominus tamen cupientes reddere domino populum acceptabilem Christi fideles ad complacendum 
ei, quasi quibusdam illectivis muneribus, indulgentiis sciHcet et remissionibus, invitamus, ut exinde red- 
dantur divine gratie aptiores. Cupientes igitur, ut ecclesia vestra congruis honoribus frequentetur, 
omnibus vere peniteritibus et confessis, qui ecclesiam ipsam in anniversario dedicationis ejusdem die 
venerabiliter visitaverint, annuatim de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri et PauH aposto- 
lorum ejusdem auctoritate confisi quadraginta dies de iiyuncta sibi penitentia misericorditer relaxamus» 
Dat. Anagnie non. octobris pontificatus nostri anno primo. 



25» 



Or. beschädigt im KgL St-A. Münster. Bvlle an rothgelben Seidenfäden, Auf dem ümbug 
ich (f), at^ der Rückseite Bertoldus. Das Pergament zeigt sehr viele Rasureny so bei 
excedit, indulgentiis und anderen Stellen zwischen den Zeilen. Am oberen Rande drei 
Zeilen unter einander ausradirt. 

Potthasty 16060 [nach Schaten ad annum zu September 14 — Oktober 15. \Reg. Arch. 
Ztschr, Uly 53 Nr, 93 zu Oct, 15. Es steht aber non. octobris m Or, 



562. 

Alexander (IV.) verleiht der Corveier Kirche für das St, Veitsfest einen Ablass. 

Anagni 1255 Oktober 31. 
Alexander episcopus servus servorum dei dilectis filiis abbati et conventui monasterii Gorbeyensis 
ordinis sancti Benedicti Paderburnensis diocesis ad Romanam ecclesiam, ut dicitur, nuUo medio per- 
tinentis salutem et apostolicam benedictionem. In sanctorum festivitatibus, que a Christi fidelibua 
votiva celebritate coluntur, dignis laudibus glorificatur omnipotens, dum *) sanctis ipsis debens honor 
impenditur et animarum profectus devocione congrua procuratur. Unde nos, qui fidelium ipsorum 
curam gerimus generalem, cum pre omnibus, que nostre incumbunt soUicitudini , ad illorum salutem 
intendere teneamur, multo desiderio cupimus, ut illorum memoriam, quos exutos iam corpore stolam 
glorie induit rex celestis, venerabiliter recolentes ipsorum festa celebriter agant, observancia et sollemp- 
nitate annua prosequantur, ac ut tanto alacrius ^) ad eorum cultum se preparent, quanto plus ipsum 
animabus senserunt profuturum, eum ^) nonnumquam insigniis (!) quibusdam, indulgenciis videlicet et 
remissionibus, magnificare studemus, ipsas devote illum exequentibus benignitate apostolica largiendo. 
Hinc est, quod, cum ecclesiam vestram in honore beati Viti constructam d) esse dinoscimus, ipsum 
digna coli«) reverentia cupientes omnibus vere penitentibus et confessis, qui ad eandem ecclesiam in 
festo ipsius sancti martiris Viti accesserint reverenter, de omnipotentis dei misericordia et beatorum 
Petri et Pauli apostolorum ejus auctoritate confisi, quadraginta dies de injuncta sibi penitentia miseri- 
corditer relaxamus. Datum Änagnie II kal. novembris pontificatus nostri anno primo. 

a) von neuerer Hand hinzugeßigt, — b) statt des unsinnigen acrinnius der Hdschr. — c) statt eam d. Hdachr. — 
d) ecclesia vestra — constructa die Hdschr. — e) statt des cell der Hdschr, — 

Kopie s. XV in Msc. /, 134 p. 91 des Kgl. St.-A. Münster. 

Reg, Arch. Ztschr. Illy 53 Nr, 94. Der Papst kann nur Alexander IV. sein^ da weder Alex- 
ander III. noch V. im ersten Jahre ihres Pontißkats in Anagni sich au/hielten, 

563. 

Alexander IV. fordert den Erzbischof (Konrad) von Köln und seine Suffragane auf, das 

Münstersche Kl. Bengering gegen seine Bedränger zu schützen. 

Lateran 1255 November 26. 
Alexander episcopus servus servorum dei venerabilibus fratiibus archiepiscopo Goloniensi et ejus 
suffraganeis et dilectis filiis abbatibus, prioribus, decanis, archidiaconis et aliis ecclesiarma prelatis per 
Coloniensem provinciam constitutis salutem et apostolicam benedictionem. Non absque dolore — 
opponat. Specialiter autem dilecte in Christo filie • • abbatissa et sorores monasterii de libra (!) sancte 
Marie in Reggerino (!) Cistertiensis ordinis Monasteriensis diocesis tarn de frequentibus u. s. w. tooräich 
bis at^ die Stellen, wo sorores statt fratres zu setzen, mit den Protektionsurkk. Innocem III. und Gregor IX. 

33* 



260 



fwr Bardehausen und Alexander IV. für Bredelar übereinstimmend. — Dat. Lateran! VI kalendas decembris 
pontificatus nostri anno primo. 

Or, im KgL St-A. Münster. Bulle an rothgelben Seidenfäden. Auf dem Umbug rechts d, oben 
in der Ecke a, Rasur in der Mitte a . . . Auf der Rückseite Aurea lux. Alexander verL 
Schrift. 
Potthast 16083 nach Auszug Westf. ürkb. Uly 583. 

564. 

Alexander IV. befiehlt dem Dechanten von St Martini in Minden j dem Kreuzstift in Hildes- 
heim gegen seine säumigen Untergebenen in der Büdeshemery Halberstädter und Mindener Diöcese 
zu Jidfen. Lateran 1256 Januar 11, 

Alexander episcopus servus sen^orum dei dilecto filio . . decano ecclesie sancti Martini Mindensis 
salutem et apostolicam benedictionem. Dilecti filii . . prepositus et capitulum ecclesie sancte crucis 
Hildesemensis nobis conquerendo monstrarunt, quod Arnoldus et Margareta uxor ejus ac quidam alii 
homines de corpore ipsius ecclesie Hildesemensis, Halberstadensis et Mindensis civitatum et diocesum 
ab ipsorum dominio se temere subtrahentes eis debita et consueta servitia denegant exhibere. Ideoque 
^scretioni tue per apostolica scripta mandamus, quatinus partibus convocatis audias causam et appel- 
latione remota debito fine decidas faciens, quod decreveris, per censuram ecclesiasticam firmiter obser- 
Tari. Testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, per censuram ean- 
dem appellatione cessante compellas veritati testimonium perhibere. Dat. Laterani III idus januarii 
pontificatus nostri anno secundo. 

Or, im Kgl. St-A, Hannover. Bulle an Har^schnur. Auf dem Umbug rechts P. B. At^ der 
Rüskseite oben H. de B. Als Adresse : pro capitulo sancte crucis. 

566. 

Alexander IV. beauftragt die Genmmien^ dem Propst von St. Johann in Osnabrück gegen 
solche, welche^ sich auf Versprechungen des verstorbenen Bischofs Engelbert stützend^ Stellen er- 
schleichen wollen, zu helfen, Lateran 1256 Januar 13. 

. . priori fratrum Predicatorum et . . decano ecclesie sancti Martini Mindensibus et Alfrimo 

canonico Osnaburgensi. 

Oblata nobis dilecti filii . • prepositi ecclesie sancti Johannis Osnaburgensis petitio continebat, 
quod, cum plures in ipsa ecclesia auctoritate apostolica recepti sint in canonicos et in fratres et idem 
prepositus quibusdam eorum assignarit et aliis paratus sit assignare prebendas eis debitas, cum ad id 
obtuleiit se facultas, Henricus dictus Stempel et nonnuUi alii clerici asserentes bone memorie E(ngel- 
berto) Osnaburgensi episcopo per litteras apostolice sedis et legatorum ejusdem fore concessum, ut 
quibusdam clericis suis possit in ecclesiis sue civitatis et diocesis providere ac eis, qui erant sui clerici, 
auctoritate litterarum ipsarum esse in ecclesia predicta provisum, quamquam provisionis sue litteras, 
quarum auctoritate hujusmodi eis facta sit, nequaquam exhibeant vel de ipsis certitudinem, prout con- 
venit, non ostendant, occasione hujusmodi prepositum predictum super hoc multipliciter inquietant 
Quocirca mandamus, quatinus vocatis etc. usque observ^ari. Non obstante indulgentia, quam tibi, fili 
prior, vel ordini tuo a sede apostolica etc. Testes etc. Quod si non omnes etc. Dat. Laterani idibus 
januarii anno secundo. 

Vat. Arch Regbd. 24 fol. 158 Nr. 215. 

Potiliast, 16186 nach inkorr. Druck bei Ripolli, bull. Praed. i, p. 294. 



261 



566. 

Alexander IV. gestattet dem Bischof (Heinrich) van Hüdesheim, da sein Stiß wegen der 

Kriege mit Braunsckweig^ sehr mit Schtdden belnden sei, dass ein Theü der vakanten Benefiden 

zur Becknmg verwendet werde. Lateran 1256 Januur 28. 

. . episcopo Hildesemensi. 

Tua nobis exhibita petitio continet, quod tu propter guerrarum discrimina, que tibi et ecclesie 
tue nobilis vir . . dux de Bruneswich non expavit inferre bona predicte Hildesemensis ecclesie per 
rapinas et incendium devastando, tantam compulsus es contrahere sarcinam debitorum, quod, nisi 
eidem ecclesie per sedem apostolicam succurratur, non poterit aliquatenus relevari. Propter quod npbis 
humiliter supplicasti, ut tibi super hoc dignaremur paterna Providentia sub venire. Nos igitur tuis 
supplicationibus inclinati, ut ad relevationem debitorum hujusmodi beneficiorum ecclesiasticorum, quod 
in Solutionen! ipsorum debitorum solummodo conve^tantur, in tua civitate et diocesi vacantium infra 
triennium proventus per annum unum recipere possis ac contradictores et rebelles per censuram 
ecclesiasticam compellere, auctoritate tibi presentium indulgemus. Proviso, quod beneficia hujusmodi 
debitis obsequiis non fraudentur et animarum cura in eis, quibus imminet, nuUatenus negligatur. NuUi 
etc. nostre concessionis etc. Dat. Laterani V kalendas februarii anno secundo. 
Vat. Arch. Regbd, 24 foL 138v JVr. 105. 

567. 

Alexander IV. beauftragt mehrere (in Nr. 565) Genannte, der Klage des Pfarrers Gerhard 

von Biemsloh gegen Heinrich gen. Stempel zu untersuchen. 

Lateran 1256 Februar 3. 
Eisdem. 
Sua nobis Gerardus rector ecclesie de Rimello petitione monstravit, quod, cum Henricus dictus 
Stempel, clericus Osnaburgensis, contra ipsum super quadam prebenda vacante in ecciesia sancti 
Johannis Osnaburgensis per mortem quondam Bernonis decani ejusdem ecclesie, quam uterque ipsorum 
ad se spectare dicebat, ad magistrum Bertrammum, Gerlacum de Ore et Emestum de Gesmele canonicoa 
ecclesie Osnaburgensis felicis recordationis Innocentii pape predecessoris nostri sub certa forma litteras 
impetrasset dictusque Ernestus et Hugo de Gulteren canonicus Osnaburgensis, cui prefatus Gerlacus 
eommiserat super hoc totaliter vices suas, nominato magistro in partibus remotis agente, nominatum 
rectorem ad suam(!) propter hoc ad suam presentiam citavissent a), ex parte ipsius rectoris fuit ex- 
cipiendo propositum coram eis, quod cum dictus predecessor esset rebus humanis exemptus re adhuc 
integra existente, per litteras ipsas procedi de jure non poterat nee debebat, et quia iidem E(mestus) et 
H(ugo) eum super hoc audire contra justitiam recusantes in negotio procedebant, ipse sentiens ex hoc 
indebite se gravari, ad nostram duxit audientiam appellandum. At ipsi hujusmodi ejus legitima appel- 
latione contempta tulerunt excommunicationis sententiam in eundem. Ideoque mandamus, quatinus, si 
sententiam ipsam post hujusmodi appellationem inveneritis esse latam, denunciantes eam penitus 
nullam esse revocetis in statum debitum etc. usque attemptatum. Alioquin partes ad dictorum judicum 
remitatis (!) examen. Appellantem etc. Testes etc. Non obstante indulgentia etc. ut supra. Quod 
si non omnes etc. Dat. Laterani III nonas februarii anno secundo. 

a) circuissent unsinnig das Reg, 

Vat. Arch. Regbd. 24 /ol. 158 Nr. 215. 
Potthast, 16222. 



262 



568. 

Alexander IV. verleiht allen Gläubigm der Mänsterschen ^ Osnabrücker und Utrechter Diöcese,. 

die für den Neubau der Kirche des Kl. Bengering beisteuern ^ 40 Tage Jilass. 

Lateran 1256 Februar 7. 
„Quoniam, ut ait apostolus." — 
Dat. Laterani VII idus februarii pontificatus nostri anno secundo. 

Or, im Kffl. St,^A. Münster, BuUe an rothgelben Seidenfdden. AuJ dem ümbug reckte yhy 
(ob Federprobe f). Auf der Rückseite Michael , darunter nach unten spitzes Dreieck durck 
Senkrechte getheilt. 



669. 
Alexander IV, nimmt das Dmikapitel in Münster gegen die Belästigung einiger Kleriker in Schutz. 

Lateran 1256 Februar 26. 

. . preposito, . . decano et capitulo Monasteriensibus. 

Oblata nobis ex parte vestra petitio continebat, quod, licet in ecclesia vestra IUI ^^ canonicis aucto- 
ritate apostolica primo receptis ibidem juxta constitutionis nostre tenorem provisum olim fuerit de 
prebendis, in quarum assecutione de jure fuerant aliis potiores, nichilominus tarnen nonnulli clerici 
earundem partium, qui super receptionibus et provisionibus suis in eadem ecclesia litteras a sede 
apostolica et legatis ipsius ante constitutionem eandem diversis temporibus impetrarunt, vos pro [eo, 
quod dicta constitutio de receptis et non de illis expresse loquitur, qui recipiendi erant forsitan per 
hujusmodi litteras impetratas, coram suis executoribus multipliciter inquietant, super quo provideri 
vobis et ecclesie vestre a nobis humiliter supplicastis. Cum igitür circa hoc nostre intentionis potissime 
fuerit ecclesiarum gravaminibus obviare, ac per hoc ipsas, a quibus ultra quaternarium numenmi ex- 
cludimus jam receptos in eis, molestari nolimus per obtentas ab eadem sede vel legatis ipsius ante 
constitutionem eandem a quibuscumque litteras aut etiam presentatas, vestris supplicationibus inclinati 
vobis auctoritate presentium indulgemus, ut ad receptionem seu provisionem talium per higusmodi 
litteras compelli aliquatenus non possitis, predictas litteras cum processibus habitis per easdem, excom- 
municationis quoque, suspensionis et interdicti sententias in vos vel ecclesiam vestram auctoritate lit- 
terarum ipsarum prolatas seu ferendas in posterum communiter Vel divisim decernentes irritas et inanes 
ac nullius existere firmitatis. NuUi etc. nostre concessionis et constitutionis etc. Dat. Laterani V ka- 
lendas martii anno secundo. 

Vat, Arch. Regbd. 24 fol, 157 Nr. 212. Vgl. unten Nr. 572 von 1256 Juni 2. 



570. 

Alexander IV. beauftragt unter Widerruf einer Konstitution Innocenz IV. den Erzbischof 

(Konrad) von Köln und den Bischof (Berthold) von Basel mit dem Schutz der Minoriten in 

Deutschland. Lateran 1256 März 3. 

Alexander episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus . . archiepiscopo Coloniensi et . . 
episcopo Basiliensi salutem et apostolicam benedictionem. Quedam ab apostolica sede tempore felicis 



263 

recordationis Innocencii pape predecessoris nostri littere processerunt, in quibus ipse universis religiosis^ 
cuiuscumque professionis vel ordinis existerent, districte in virtute obedientie injungebat, ut parrochianos 
alienos diebus dominicis et festivis non reciperent in suis ecclesiis seu oratoriis temere ad divina nee 
ipsos uUatenus ad presenciam admitterent sine suorum licentia sacerdotum, nee eis in suis predicarei\t 
eeelesiis ante missarum solempnia, pro quibus audiendis prima diei parte iidem eonsueverunt et debent 
in suis eeelesiis eom^enire nee sermones eeiam solempnes facerent illa hora, sed nee ad predieandum 
solempniter ad parrochias alienas aecederent, nisi essent ab earum saeerdotibus invitati, vel saltem 
nisi se ad id humiliter peterent et obtinerent admitti, nee ea die, qua dioeesanus episeopus vel alius 
loeo eins prediearet solempniter maxime in eeelesia eathedrali, aliquis ipsorum in eadem eivitate vel 
loeo presumeret predieare. Si vero in easu lieito etc. bis valituris. — Verum quia super premissis 
litteris eogitare atteneius ae studiosius deliberare proponimus paeis eommodum et quietis solaeium 
eeelesiis et personis eeelesiastieis potissime eupientes, prefatas litteras, et si que alie super predietis 
vel eorum aliquo eontra prefatos religiöses vel aliquos ex ipsis generaliter vel speeialiter preter formam 
communem et solitam proeessere, — duximus penitus revoeanda, venerabilibus fratribus nostris universis 
arehiepiseopis et episeopis ae dileetis filiis abbatibus, prioribus, deeanis, arehidiaconis, arehipresbiteris et aliis 
eeelesiarum prelatis et eeteris personis eeelesiastieis tam seeularibus quam regulariSus, euiuseumque ordinis 
vel professionis existerent, nostris dantes litteris in mandatis, ut per bujusmodi litteras vel oeeasione manda- 
torum seu preeeptorum — niehil prorsus agerent, eum nullam ex tune haberent efßeaeiam A^el vigorem. Sed, 
sieut intelleximus, nonnuUi arehiepiseopi et episeopi et alii prelati per Alemanniam eonstituti deliberatione 
nostra super premissis litteris nullatenus exspeetata dileetis filiis fratribus ordinis Minorum post bujus- 
modi revoeationem nostram inhibere generaliter vel speeialiter presumpserunt, ne in loeis sue juris- 
dietionis predieent, nisi ab eis super hoe habuerint lieeneiam speeialem et hü, quibus bujusmodi eon- 
cessa fuerit lieeneia, testimonialibus de hoe ostendant litteris se munitos exeommunieationis eomminan- 
tes se laturos sententiam tam in predieantes quam et in audientes, si seeus exstiterit attemptatum. 
Volunt etiam, quod illi, quibus predieandi eoneedunt lieeneiam, de bujusmodi eomminatione sententie 
frequenter in suis predieationibus faeiant mentionem, inhibent quoque parroehianis suis, ne predietis 
fratribus sua eonfiteri peeeata nee hae oeeasione ad ipsos aeeedere et fratribus, ne aliquos in suis 
eeelesiis reeipere ad divina presumant. Quidam insuper parrochiales saeerdotes eundem modum eontra 
predietos fratres non sine multorum seandalo perperam observare nituntur. Alias quoque in talibus 
iidem prelati et saeerdotes eosdem fiatres gravare ae molestare non eessant in animaiiim suarum 
perieulum, ipsorum fratrum injuriam et seandalum plurimorum. Cum igitur memoratum ordinem pro 
eo maxime, quod fuit nobis in minori tune ofßeio eonstilutis ab apostoUea sede eommissus, earitate 
preeipua diligamus et fratres ejusdem ordinis tamquam predileetos et singulares filios intra mentis ubera 
carius amplexemur, iidemque fratres firmarint in nos utpote in speeialem patrem toeius revereneie ae 
devotionis affeetus, propter quod eonstanter in animo gerimus ipsos et eundem ordinem apostoliee 
beniA'oleneie aflflueneia eonfovere eisque eontinue adesse presidiis oportunis, nos pati nolentes, quod 
aliquid attemptetur in ipsorum fratrum prejudieium et gravamen, omnes bujusmodi inhibitiones per 
predietos prelatos et saeerdotes seu per quoseumque alios factas neenon ordinationes quaslibet et 
quoseumque proeessus contra fratres ipsos et eorum ordinem post predietam revoeationem nostram 
habitos auetoritate apostoliea duximus re^'t)eandos ae redueentes predietos fratres in eum statum, in 
quo, priusquam prediete ipsius predeeessoris manarent littere, fuisse noseuntur, deeernimus irritum et 
inane, quidquid per quemeunque in ipsorum prejudieium haetenus extitit vel extiterit de eetero, ante- 
quam super predietis deliberavimus litteris, attemptatum. Ideoque fraternitati vestre per apostoliea 
scripta mandamus, quatinus premissa omnia in loeis, in quibus expedire videritis, solempniter per vos 
vel per alios denuneiare euretis, non permittentes predietos fratres eorumque ordinem eontra hujusmodi 



264 



revocationem et constitutionem nostram ab aliquibus molestari, molestatores et contradictores hiyus« 
modi per censuram ecclesiasticam appellatione postposita compescendo. Non obstante constitutione de 
duabus dietis edita in concilio generali. Quodsi non ambo hiis exequendis potueriitis interesse, alter 
vestrum ea nichilominus exequatur. Datum Laterani V nonas marcii pontificatus nostri anno secundo. 
Nach Trcmamtmpt des BiacJiofs Simon van Pcuierborn vom 25. Mai 1265^ im Besitz der Pader- 
bomer Abth. des Vereins f. Gesch. und Alterihk. Westfalens. 

571. 

Alexander IV. ertheUt der Abtei Corvei das Primlegj dass Niemand ihre Güter veräussem darf. 

Lateran 1356 Mai 14. 
Alexander episcopus servus eervorum dei dilectis filiis abbati et fratribus monasterii Corbeiensis 
salutem et apostolicam benedictionem *). Eos speciali prerogativa diligere nos convenit et favore votis 
suis et desideriis facilem et gratuitum impertiri consensum, quorum ecclesie ad jurisdictionem beati 
Petri et nostram nullo noscuntur mediante spectare. Attendentes itaque fidem et devotionem, qua 
beato Petro et nobis laudabili constantia adheretis et paci et tranquillitati monasterii vestri, quod ad 
jurisdictionem sancte Romane ecclesie nullo mediante pertinet, pro nostri officii debito patema solid- 
tudine providere volentes auctoritate apostolica prohibemus, ne alicui liceat possessiones, quas a vestro 
monasterio tenet, sine licentia abbatis et capituli cuiquam in vita vel in morte alienando concedere vel 
donare. Decernimus ergo, ut nulli omnino hominum liceat, hanc paginam nostreb) constitutionis in- 
fringere aut ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem 
omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incursurum. Dat. Laterani 
II idus maii pontificatus nostri anno secundo. 

a) Folgt ut durchstrichen. — b) nostram durchstrichen. 

Kopie Falke's KoU. II. S. 327 in WolfenbuUel. Mit BtUlemeichnung Alexander papa IUI. 
Wenn nicht ganz gefälscht, ist das Pnvileg doch wahrscheinlich von Falke verundchtet. 

572. 

Alexander IV. theilt dem Abt van Liesborn mitj dass er d(is Miitistersche Domkapitel gegen 

die Belästigung einiger Kleriker in Schutz genommen und befiehlt ihm , dieselben zur Ruhe zu 

bringen. Anagni 1256 Juni 2. 

. . abbati de Lesberen ordinis sancti Benedicti Monasteriensis diocesis. 
Oblata nobis ex parte dilectorum filiorum . . prepositi, . . decani et capituli Monasteriensis 
ecclesie petitio continebat, quod, licet in eadem ecclesia quatuor canonicis auctoritate apostolica primo 
receptis juxta constitutionis nostre tenorem olim provisum fuerit de prebendis, in quarum assecutione 
de jure fuerant aliis potiores, nonnulli tarnen clerici earundem partium, qui super receptionibus ac 
provisionibus suis in ipsa ecclesia litteras a sede apostolica et legatis ipsius ante constitutionem eandem 
diversis temporibus impetrarunt, prepositum, decanum et capitulum supradictos pro eo, quod eadem 
constitutio de receptis et non de illis expresse loquitur, qui recipiendi erant forsitan per hiyusmodi 
litteras impetratas, coram suis executoribus multipliciter inquietant. Super quo iidem provideri sibi et 
ecclesie sue a nobis humiliter supplicarunt. Cum igitur circa hoc intentionis nostre potissime fuerit 
ecclesiarum gravaminibus obviare ac per hoc ipsas, a quibus ultra quaternarium numerum exclusimus 
jam receptos in eis, molestari nolimus per obtentas ab eadem sede vel legatis ipsius ante constitutioq^m 
predictam a quibuscunque litteras vel etiam presentatas, dictorum prepositi, decani et capituli suppli- 



265 



cationibus inclinati eis per litteras nostras indulsimus, ut ad receptionem seu provisionem talium per 
higusmodi litteras compelli non possint, litteras ipsas cum processibus habitis per easdem, excommuni- 
cationis quoque suspensionis et interdicti sententias in ipsos vel eorum ecciesiam auctoritate litterarum 
ipsanun prolatas seu ferendas in posterum communiter vel divisim decernentes irritas et inanes ac 
nullius existere firmitatis. Quocirca mandamus, quatinus prefatos clericos, qui . . prepositum, . . de- 
canum et capitulum supradictos ac eorum ecciesiam super hoc contra tenorem premisse nostre indul- 
gentie inquietant, quod ab hi^gusmodi eorum inquietatione desistant, monitione premissa per censuram 
ecclesiasticam appellatione remota compellas. Dat. Anagnie IUI nonas junii anno secundo. 

Vat. Arch. Regbd. 24 fol. 177 Ar. 307. Vgl oben Nr. 567 van 1256 Februar 26 y die im ersten 
Theile fast wortlich mit obiger übereinstimmt. 

573. 
Alexander IV. gestattet den Vorstehern der Wilhelmiten^ das Mitglied ihres Ordens^ welches 

nach seiner Professleistung einem weniger strengen Orden sich anschliessen wolhy zu exkommunir 
ciren. Änagni 1256 Juli 10. 

Alexander episcopus servus servorum dei dilectis filiis generali ac aliis fratrum heremitarum 
ordinis sancti Willelmi prioribus salutem et apostolicam benedictionem. Ne per vagos — incrementis. 
Vestris supplicationibus inclinati auctoritate vobis presentium indulgemus, ut, si quem post professionem 
in ordine ipso factam ad ordinem transire contigerit observantie laxioris, libere possitis in eum cen- 
suram ecclesiasticam exercere eumque excommunicatum publice nuntiare. Nulli ergo — incursurum. 
Dat. Anagnie VI idus julii pontificatus nostri anno secundo. 

Nach Transsumpt des Bischofs Nikolaus von Cambray, datirt Bruxellie M^^G^LVIPI V kalendas 

junii, im Fürstl. Salm-Salm' sehen Archiv zu Anholt, An plattgeflochtenen rothen und weissen 

Wollfäden Fragment vom spitzovalen Siegel des Bischofs, sitzend auf dem Thron init Secret 

" (innerhalb gothischer Verzierung zwei Figuren [Maria mit dem Kinde fj, worunter knieender 

Bischof), 
Pott/iast, 16461. 

574. 
Aleitander IV. gewährt dem General, den Prioren und Brüdern des WUhehnitenordens ein 

Privileg bezüglich der Abgaben. Anagni 1256 August 22. 
„üt eo liberius divinis." — 
Dat. Anagnie XI kalendas (septembris) pontificatus nostri anno secundo. 

Nach einem fast ganz abgeblätterten Transsumpt des Kardinaldiakons Petrus sancti Georgii ad 

velum aureum von 1256 im Fürstl. Salm-Salmschen Archiv in Anholt. 
Anscheinend nicht bei Potthast, Wenigstens hat Nr, 16528 vom selben Datum einen anderen An^ 
fang und Inhalt als obiges Bruchstück, 

blb. 
Bischof Simon von Paderborn spricht in einem Schreiben an den Papst Alexander IV. den 

Erzbischof (Konrad) von Köln von jeder Schuld an seiner Gefangennahme frei. 

Bei Essen 1256 August. 
Sanctissimo patri ac domino Alexandro sancrosancte Romane ecclesie smnmo pontifici Symon 
humilis episcopus Paderburnensis cum devoto pedum osculo tam paratam quam debitam reverentiam. 

WMtf. Urk.-Buch V. 34 



266 



Sanctitatem vestram scire volo et desidero, quod, cum ego nimis inprovide et postposito consilio saniori 
cum nobili viro Wilhelmo comite Juliacensi tunc archiepiscopi et ecclesie Coloniensis inimico manifesto 
societatem contraxissem et inter cetera dictimi archiepiscopum et ecclesiam Goloniensem proponeremus 
guerrare omnibus modis, quibus possemus, ego cum meis hominibus cum armis et ad pugnam paratis 
ex una parte Reni, comes vero Juliacensis cum suis hominibus armatis ex altera parte Reni terminos 
et terram dicti archiepiscopi et ecclesie Coloniensis violenter intravimus ipsam hostiliter devastando. 
Archiepiscopo vero memorato se properante contra comitem prefatum ad reppellendam injuriam ab 
ipso sibi illatam et inferendam homines ipsius archiepiscopi ex altera parte Reni archiepiscopo memo- 
rato inscio et non procurante subito se ad conflictum coUigentes michi et meis in terminis et terra 
archiepiscopi et ecclesie Coloniensis occurrerunt et conflictum nobiscum facientes me ceperunt et in 
castrum archiepiscopi ipso ignorante me duxerunt. Gumque sepedictus archiepiscopus intelligeret de 
captivitate mea timens, quod, quia gravia dampna a me et hominibus meis hominibus suis forent illata, 
me nimis dure in captivitate servarent vel forte in mortem meam machinarentur, tarn prece quam 
pretio vix ab hominibus suis, qui me ceperant, obtinuit, ut in aliud castrum deducerer, ubi non esset 
timor de morte mea et mecum micius ageretur. Quod quidem annuentes, qui me ceperant, et ad 
aliud castrum me deducentes me amicis et consanguineis suis custodiendum commiserunt, qui me satis 
benigne procuraverunt. In hiis omnibus venerabilem patrem archiepiscopum Goloniensem in deo et 
conscientia mea excuso et litteris presentibus protestor ipsum de mea captivitate seu detentione culpam 
non habere, sed ipsimi paterne et benigne tanquam patrem aflfectuosum, veluti ipsi nunquam vel suis 
dampnum intulissem, me ad pacem optatam et concordiam recepisse, quam sibi et ecclesie sue tempo- 
ribus vite mee servabo et auxilium sibi et ecclesie sue contra omnes injuriatores suos et ecclesie sue 
pro viribus meis, quam diu vixero, impendam et ad hoc me per presentes litteras meas obligavi. In 
ciyus rei testimonium, et ut fidem adhibeatis, meum, fratris mei Ottonis Monasterienis episcopi et 
ecclesie Paderburnensis sigilla presentibus sunt appensa. Ego Otto Monasteriensis episcopus et ecclesia 
Paderburnensis profitemur omnia supradicta ita esse. Datum apud Essende anno Domini M*K]!C^L^ seito 
mense augusto. 

Or. im Kgl. St-A. Düsseldorf, Das noch anhangende Siegel des Bischofs Simon ist zerbrochen, 

vom Siegel des Paderbomer Kapitels nur ein kleines Bruchstück erhalten y das dritte fehlt. 
Eine andere an das römische Kardinalskollegium gerichtete ürk. ebendaselbst desselben Bischof» 
beginnt mit den Worten: 

Venerabilibus fratribus sacrosancte Romane ecclesie cardinalibus et dominis reverendis 
Symon humilis episcopus Paderburnensis debitam reverentiam cum orationibus devotis. 
Paternitatem vestram scire volo et desidero . . . 
Der nachfolgende Text der ürk, ist gleichlautend mit dem Text der obigen. Von den drei Sie- 
geln ist das des Bischofs Simon ziemlich erhalten. Am Siegel des Bischofs Otto fehU da» 
obere Stück, Das Kapitelssiegel fehlt, 

576. 
Bischof Simon vm Paderborn bittet den Papst Alexander IV.^ dem Prokurator des Erjshischofs 

von Köln Briefe mit dem Auftrage, die Exkommunikation über ihn auszusprechen^ faUs er (fe» 

Friedensvertrag mit dem Erzbischof bräche, zu übergeben. 

1256 (um August), 
Sanctissimo patri ac domino Alexandro sacrosancte Romane ecclesie summo pontifici Symon 
himiilis episcopus Paderburnensis cum debita reverentia devota peduip oscula beatorum. Cum inter 
venerabilem patrem Goloniensem archiepiscopum ex una parte et me ex altera parte forma ordinationis, 



I 



267 



compositionis et pacis sit facta et ad Observationen! eorundem per sacramentum et per ac^ectionem 
pecuniarie pene me astrinxerim et nichilominus elegerim, ut auctoritate vestra, si sacramentum et con- 
positionem infregerim, sim exconmiunicatus ipso facto et nichilominus inciderim in penam pecuniariam, 
preterea consenserim, quod Hesterbacensis, Gampensis et de Veteri monte abbates ordinis Cysterciensis 
Coloniensis diocesis vel duo ex eis contra me a vobis executores dentur, qui me auctoritate vestra 
excommunicatum denuntient et ad solutionem pene per censuram ecclesiasticam compellant, suplico, 
quod super hiis procuratorem dicti archiepi copi, cum ad curiam sanctitatis vestre pervenerit, admitta- 
tis et litteras vestras super premissis ad S9X\ dictos abbates vel duos ex eis vestra paternitas dare 
dignetur non obstante procuratoris mei seu ecclesie mee seu cujuscunque alterius contradictione. Dat. 
anno domini M^^L^ sexto. 

Or, im Kgl. St^A. Düsseldorf. Vom Siegel des Bischofs nur ein kleines Stück erhalten. 

Eine zweite ürk. desselben Inhaltes ist an den päpstlichen Legaten för Detäschland gerichtet und 

beginnt mit den Worten: 
Reverendo in Cristo patri ac domino apostolice sedis legato primo in Alemanniam venturo 
Simon episcopus Paderburnensis devotas orationes in domino. Der nachfolgende Text 
stimmt wortlich mit dem Teufte der obigen Urkunde überein, nur mit dem Unterschiede^ dass 
es heisst: nichilominus elegerim, ut auctoritate domini pape et vestra und cum ad curiam 
vestram pervenerit statt ad curiam sanctitatis vestre etc. Das Siegel ist abgefallen. 



bll. 

Alexander IV. befiehlt auf die Klage des Bischofs Simon von Paderborn y dass das Kl Hd- 
mershausen von seiner Gewalt exemt zu sein behaupte, aber die Exemiionsurkunde nicht vonoeise^ 
dem Dechanteti und dem Scholaster von WUdeshauseny die Sache zu untersuchen, und zu enlscl^iden. 

Lateran 1257 Februar 25. 

Alexander episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . decano et . . scolastico in Wildeshusen 
Osnaburgensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Petitio venerabilis fratris nostri . . 
episcopi et dilectorum filiorum capituli Padeburnensium nobis exhibita continebat, quod . . abbas et 
conventus monasterii in Helmwordeshusen ordinis sancti Benedicti Padeburnensis diocesis asserentes 
monasterium ipsum fore exemptum et se in exemptionis possessione fuisse a tempore, ciyus memoria 
non existit, eidem episcopo tamquam diocesano suo intendere denegant et eis de suis juribus respondere 
in eorundem episcopi et capituli et Padeburnensis ecclesie prejudicium et gravamen, quamquam dicti 
abbas et conventus exemptionis Privilegium non ostendant. Quare dicti episcopus et capitulum nobis 
humiliter supplicarunt, ut providere ipsis et eidem Padeburnensi ecclesie super hoc paterna sollicitudine 
curaremus. Quocirca discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus eosdem abbatem et 
conventum ex parte nostra monere et inducere procuretis, ut infra quindecim dies post monitionem 
vestram obediant dicto episcopo, ut tenentur, vel privilegia exemptionis ostendant. Alioquin vocatis, 
qui fuerint evocandi, et auditis hinc inde propositis, quod canonicum fuerit, appellatione postposita sta- 
tuatis facientes, quod decreveritis, per censuram ecclesiasticam firmiter observari. Testes autem, qui 
fuerint nominati, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, censura simili appellatione cessante cogatis, 
veritati testimonium perhibere. Dat. Laterani V kalendas martii pontificatus nostri anno tertio. 

Or. im Kgl. St-A. Münster. Bulle an Hanf schnür. In der Ecke ober rechts jo zweimal schräg 

durchstrichen. Auf der Rückseite Georgius, darunter ein KreiSj den ein Kreuz theüt. 
Reg. Arch. Ztschr. III, 53 Nr. 95. 

34» 



268 



678. 
. Alexander IV. beauftragt dm Dekan und Scholaster von Fritzlar und den Erzpriester van 
Naumburgy den Abt Themo von Corvei zur Obedienz gegen Bischof Simon von Paderborn zu be- 
wegen oder zu veranlassen, dass er die Exemtionsprivilegien vorlege. 

Lateran 1257 Februar 25. 

„Petitio venerabilis fratris." — 

Datum Lateran! V kalendas martii pontificatus nostri anno tertio. 

PotAasty 16747 nach Druck bei Schoten ad annumj der wörtlich mutaiis nmUandis mit der vor. 
Nr, übereinaümmL 



579. 

Aleocander IV. bestätigt die Anordnung des Propstes Wescdus von Oertrudenberg bei Osna- 

brück, nach welcher die Zahl der Nonnen auf 30 festgesetzt wird. 

Lateran 1257 März 10. 
Alexander episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . priorisse et conventui 
monasterii sancte Gertrudis extra muros Osnaburgenses ordinis sancti Benedict! salutem et apostolicam 
benedictionem. Cum a nobis petitur, quod justum est et honestum, tarn vigor equitatis quam ordo 
exigit rationis, ut id per soUicitudinem officii nostri ad debitum perducatur effectum. Sana petitio 
vestra nobis exhibita continebat, quod dilectus filius Wescelus monasterii vestri prepositus facultatibus 
ipsius monasterii et expensis diligenter pensatis tricenarium monialium numerum, te, filia priorissa, 
minime computata, statuit in eodem ac vobis in obedientie virtute precipiens, ut contente de cetero 
prefato numero existatis, illum per venerabilem fratrem nostrum . . Osnaburgensem episcopum loci 
diocesanum obtinuit confirmari ..(!) Nos itaque vestris supplicationibus inclinati, quod super hoc 
ab episcopo et preposito supradictis provide factum est, rat um et gratum habentes illud auctoritate 
apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus volentes, ut idem monasterium de 
cetero prefato numero sit contentum, nisi adeo ipsius monasterii excreverint facultates, quod merito 
illum exigant augmentari, mandato sedis apo^tolice semper salvo. Nulli ergo omnino hominum liceat 
hanc paginam nostre confirmationis infnngere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc 
attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus 
se noverit incursurum. Dat. Laterani VI idus martii pontificatus nostri anno tertio. 

Or. im Kgl. St-A, zu Osnabrück. BuUe an gelbrothen Seidet^äden. Auf dem Üwbug rechte Cu. Bo. 
Auf der Rückseite Mons'amicorum. Adresse: preposito in monte sancte Gertrudis datur 
hec littera. 

580. 
Aleoßar^der IV. verurtheiU in einem an den Bischof und das Domkapitel zu Paderborn ge- 
richteten Schreiben den von Bischof Simon von Paderborn (1256 August 24. zu Essen) mit 
dem Erzbischof von KsUn abgeschlossenen Frieden, spricht den Bischof Simon und seifte Vasaüen 
von den iibemommenen Eiden frei tmd bestimmt, dass die Paderbomer Kirche hinsichtlich ihrer 
Besitzungen in den Stand wieder hergestellt werde, worin sie vor jenem Friedensschluss und vor 

der Gefangennahme des Bischofs Simon sich befand. 

Lateran 1257 März 16. 



269 



Alexander episcopus servus servorum dei venerabili fratri . . epi^copo et dilectis filiis capitulo 
Padebiirnensibus salutem et apostolicam benedictionem. Ad audientiam nostram pervenit, quod vene- 
rabilis frater noeter . . Goloniensis archiepiscopus etquidam soi complices, te, frater episcope, in offen- 
sam ordinis clericalis et pontificalis dignitatis obprobrium ausu sacrilego capientes te tamdiu incastris 
suis detinuere eaptmim, donec tu et vos, dileeti filii capitulum, cum eis quandam Ordinationen! et 
compositionem estis inire coacti, per quas nonnuUa castra, loca, jura, jurisdictiones , redditus, posses- 
sionefi et res alie vestre ac ecclesie Padeburnen^sis juri et proprietati dicti archiepiscopi et Goloniensis 
eoclesie cedere debent et quedam ex castris et locis predictis destructioni penitus subjacere, per quas 
renuntiastis insuper juri vestro, quod vobis innonnulHs eastris, villis, ecciesiis, terris, possessionibus et 
alias competebat, promittentes expresse, quod nuUas ab apostolica sede vel legatis ipsius aut imperatore, 
qui pro tempore fuerit, contra compositionem vel ordinationem hiqusmodi litteras impetrabitis , acto in 
compositione et ordinatione predictis, ut littere hujusmodi, si impetrentur, nuUam obtineant firmitatem, 
datis etiam super hoc litteris confectis, instrumentis et documentis publicis penis adiectis, fidejussoribus 
et diversis cautionibus exhibitis, interpositis fide ac etiam corporalibus juramentis, nonnullis quoque de 
vassallis vestris promittentibus juramento, quod vobis non adessent contra archiepiscopum et complices 
antedictos, si ordinationem non servaretis eandem. Nos itaque volentes super hiis, que redundare 
dicuntur in gravem dicte Padeburnensis ecclesie lesionem salubre remedium adhibere, vos et fidejus- 
sores datos a vobis ac vassallos et alios quoscumque in ordinatione et compositione predictis pro vobis 
nominatos ab obligationibus, promissionibus, renuntiationibus, pactionibus, cautionibus et assecurationibus, 
fidei et juramenti exhibitionibus et quibuscumque aliis in prefatis compositione et ordinatione de- 
ductis, premissis veris existentibus, auctoritate presentium absolventes, predictam Padeburnensem 
ecclesiam in eum statum, in quo erat ante tempus compositionis et ordinationis predictarum et capti- 
vitatem higusmodi, duximus reducendam. NuUi ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre ab- 
solutionis et reductionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare pre- 
sumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit in- 
cursurum. Dat. Laterani XVII kalendas aprilis pontificatus nostri anno tertio. 

Or, im Kgl, St^A. Münster. BuUe tmd Befesügvng fehlen. Auf dem Umbug rechts A. G. Unter 
dem Ombug links . . . . (i GrossQ und darunter am Rande ein p Zeichen. Atif der ROd^ 
Seite 6eorgius> darunter Kreis in Kreuz/arm durchschnitten; darunter R mit Script, in der 
ehern Rundung. Darunter GCLVIII capitulo anno tertio. Da^ Schreiben steht im Regbd* 
25 fol. 34v Nr. 258. In der Ecke oben links G. Alexander in verl. Schrift und reich verziert. 

Potthast. 16754 nach Druck bei Schaten ad annum. 



581. 

Alexander IV. theüt dem Bischof (Ruddf) von Schwerin die Gefangennahme des Bischofs 

von Paderhom und die derselben folgenden Ereignisse mit und beauftragt %hi^ den Bischof und die 

Paderhomer Kirche zu schütten. 

Lateran 1257 März 21. 

. . episcopo Zwerinensi. 

Ad nostram *) noveris audientiam pervenisse, quod venerabilis firater noster . . Goloniensis archi^ 
^iscopuB et quidam sni complices venerabilemfratrem nostrum . . episcopum Padeburnensem in offen- 
sam ordinis clericalis et pontificalis dignitatis obprobrium ausu sacrilego capientes eum tamdiu in suis 



270 



castris detinuere captivum^ donec iidem episcopus et capitulum Padeburnenses cum eis quandam Ordi- 
nationen! et compositionem sunt inire coacti, per quas nonnulla castra, loca, jura, jurisdictiones, reddi- 
tus, possessiones ^) et res alie dictorum episcopi et capituli ac ecclesie Padebuinensis juri et proprie- 
tati dicti archiepiscopi et Coloniensis ecclesie cedere debent et etiam ut in alia (ist die vorangehende Nr.) 
verbis competenter mutatis usque duximus reducendam. Quocirca mandamus, quatinus, si est ita, dictos 
episcopum et capitulum, fidejussores et vasallos et alios predictos pro ipsis episcopo et capitulo in com- 
positione ac ordinatione hujusmodi nominatos ^) non permittas occasione ipsarum compositionis et ordi- 
nationis ^) contra absolutionis et reductionis nostre tenorem ab aliquibus indebite molestari. Molesta- 
tores etc. Non obstante aliqua indulgentia sedis ipsius, de cujus toto teuore oporteat in nostris litteris 
plenam et expressam mentionem fieri, et per quam effectus presentium impediri valeat vel diflferri. 
Dat. Laterani XII kalendas aprilis anno tertio. 

a) corr, au« • audientiam. — b) redditus, possessiones am Rande links. — c) et alios — nominatos am Rande. Ln 
Text Rasur nur für ein Wort. — d) da am Rande in c) das hujusmodi schon vorkam^ so wurde im ursprünglichen Text hinter 
ordinationis das hujusmodi, wie noch deutlich zu lesen^ ausradirt und dafür zwischen occasione und compositionis über der Zeile 
ipsarum eingefügt^ also höchst wahrscheinlich in dem Register eine redaktionelle Änderung später vorgenomtnen. 

Vat. Arch. Regbd. 25 fol 35 zu Nr. 258. (Vgl die ürk. von 1257 März 16). Ei^ähnt Posse, 
Analecta Vaticana, Nr. 117. 



582. 

Alexander IV. bestellt den Dechanten von Deventer, den ScJiolaster von Wüdeshausen und 
einen Osnäbrücker Kanoniker zu Bichtem, um die vom Bischof (Shnon) tmd dem Paderbomer 
Domkapitel vor ihn gebrachte Klage iiher die von einem frühem Erzbischof von Köln beivirMe 
usurpatorische Besitznahme von Brilon zu entscheiden. 

Lateran 1257 März 27. 

Alexander episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . decano Dauentrensi, scholastico Wildes- 
husensi Trajectensis et Osnaburgensis diocesum et magistro Hildegero canonico ecclesie sancti Johannis 
Osnaburgensis salutem et apostolicam benedictionem. Sua nobis venerabilis frater noster . . episcopus 
et dilecti filii capitulum Padeburnenses petitione monstrarunt, quod, cum nobilis vir . . comes de 
Waltegge villam de Brilon, quam ab eis et Padeburnensi ecclesia tenebal in feudum, quondam Her- 
manno et Gernando de Brilon fratribus ministerialibus ipsius ecclesie in feudum concessisset , iidem 
fratres dictis episcopo et capitulo irrequisitis omnino, sine quorum consensu villam eandem alienare 
non poterant nee debebant, villam ipsam bone memorie . . Coloniensi arcliiepiscopo pro sue voluntatis 
libito vendiderunt, quam idem archiepiscopus occupatam detinet in eorundem episcopi et capituli ac 
dicte ecclesie prejudicium et gravamen. Quare nobis humiliter supplicarunt, ut providere ipsis super 
hoc paterna sollicitudine curaremus. Quocirca discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, 
quatinus vocatis, qui fuerint evocandi, et auditis hincinde propositis, quod canonicum fuerit, appella- 
tione postposita statuatis facientes, quod decreveritis, auctoritate nostra firmiter observari, non obstan- 
tibus quibuscumque iudulgentiis sedis apostolice, de quibus oporteat in nostris litteris plenam et ex- 
pressam mentionem fieri, et per quas effectus presentium impediri valeat vel differri, seu aliquibus 
pactis, conventionibus et promissionibus factis aut iuramentis prestitis ab eodem episcopo vel alio ejus 
nomine, dum esset carcerali custodie mancipatus. Testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia» 
odio vel timore subtraxerint, per censuram ecclesiasticam appellatione cessante cogatis veritati testi- 



271 



monium perhibere. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo vestrum ea nichilo- 
minus exequantur. Dat. Laterani VI kalendas aprilis pontificatus nostri anno tertio. 

Or. im KgL St-A, Munster. Bulle an Hat^schnur, In der Ecke rechts Jac. durchstricheny in der 
Mitte oben fial similis. Auf der Rückseite nicht mehr zu lesen, aber wahrscheinlich wegen 
des Kreises Georgius. 
Potthast, 16799 nach Druck bei Seibertz, /, 301, Vgl. auch Seibertz /, 269y wo als der Käu/er 
der h. Engelbert genannt wird. 

583. 
Alexander IV. fordert die Kirchenfürsten der ganzen Welt zum Schutze des Predigerordens 
und der Minoriten auf. Lateran 1257 März 30. 

Alexander episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus patriarchis, archiepiscopis et epis- 
copis, ad quos littere iste pervenerint, salutem et apostolicam benedictionem. Non sine multa cordis 
amaritudine animique turbatione audivimus, quod nonnulli mrgistri ac doctores et alii acuentes ut 
gladium linguas suas et venenum aspidum gerentes sub labiis ad infamiam, gravamen et dispendium 
innocentum illud insuggillationem et lesionem dilectorum filiorum fratrum Predicatorum et Minorum 
nequiter vomuenint — nun folgt eine lange, glänzende Lobrede auf die beiden Orden und ihre Heiligen 
und Missionäre. Dann heisst es am Schluss: Ne autem aliquis ex ignosantia velamen excusationis assumat, 
vobis universis et singulis districte precipimus, ut ad requisitionem fratrum eorundem ordinum in civi- 
tatibus et dyocesibus vestris manentium presentes litteras et earura tenorem in ecclesiis et synodis 
vestris publicetis et faciatis sollempniter publicari, non obstantibus aliquibus litteris vel indulgentiis 
alicui vel aliquibus personis ab apostolica sede concessis, quod interdici, suspendi A^el exconununicari 
aut extra suas civitates et dyoceses seu loca in causam trahi non possint per litteras apostolicas, que 
de indulto hujusmodi plenam et expressam non fecerint mentionem, seu quibuscunque aliis indulgentiis 
et litteris sedis ipsius, per quas eflfectus presentium impediri valeat vel differri, et constitutione de 
duabus dietis edita in concilio generali, litteris venerabilibus fratribus nostris Turonensi . . et Roto- 
magensi archiepiscopis et . • episcopo Parisiensi super hoc directis a nobis nichilominus in suo robore 
duraturis. Vos autem memoratos fratres omni benevolentia et gratia prosequentes eos tamquam pro- 
batos et acceptos Christi ministros habeatis pro divina et nostra reverentia propensius commendatos 
ipsos ab iiyuriis et molestiis oportunis presidiis defendentes ita, quod ex hoc vobis et vestris ecclesiis 
fortius obligemur. Datum Laterani III kalendas aprilis pontificatus nostri anno tertio. 

Transsumpt des Abtes Johann von Selmershausen, des Paderbomer Domdechanten Werner und des 
Dechanten Reinbold von Fritzlar im Kgl. St.-A. Münster (um 1280). 

Fehlt Potthast unter dieser Adresse; umter demselben Daium die mit denselben Worten beginnendey 
fast ganz mit der obigen übereinstimmende BuUe an die Eirzbischöfe von Tours und Rouen 
und den Bischo/ von Paris daselbst 16808. 

584. 
Alexander IV. beauftragt die Genannten y den Erzbischof von Köln dwch Androhung der 

Edcommunication zu zwingen ^ wegen der dem Bischof Simon von Paderborn auferlegten Bedingung^ 

keine Festungen ferner in seinem Gebiete zu erbauen , Genugthuung zu geben. 

Lateran 1257 April 17. 



272 



Alexander episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . decano Dauentrensi et . . scolasÜGO 
Wildeshusensi ecclesiarum Trsgectensis et Osnaburgensis diocesum et'magistro Hildegero canonico sancti 
Johannis Osnaburgensis salutem et apostolicam benedictionem. Ad nostram noveritis audientiam per- 
Yenisse, quod, cum venerabiiis frater noster . . episcopus et dilecti filii capitulum Padebumenses quas- 
dam munitiones construxissent in fundo Padeburnensis ecciesie pro ipsius juribus defendendis, venera- 
biiis frater noster . . Coloniensis archiepiscopus, qui jurisdictionem temporalem in laicos Padeburnensis 
civitatis et diocesis öbtinet, associatis sibi quibusdam nobilibus et aliis complicibus suis Coloniensis, 
Maguntine et Padeburnensis civitatum et diocesum, terram dicte ecciesie intrans hostiliter ciun multi- 
tudine armatorum munitiones obsedit easdem ac episcopo, capitulo et ecciesie predictis per incendia 
et rapinas et alias etiam dampna gravia et ii^urias irrogavit. Sicque episcopus et capitulum predicti 
timentes, ne caperentur et interficerentur liomines in eisdem munitionibus habitantes et destrueretur 
terra ecciesie supradicte, per talem metum quasdam de munitionibus ipsis destruere sunt compulsi ac 
nichilominus quandam ordinationem et compositionem in enormem predicte ecciesie lesionem inire cum 
archiepiscopo memorato, per quas ei hujusmodi dampna et ii^urias totaliter remiserunt et etiam se 
obligarunt, quod predictas munitiones non reficerent nee aliquam sine ipsius archiepiscopi licentia de 
novo facient in fundo ecciesie prelibate, datis super hoc litteris confectis, instrumentis et documentis 
publicis, penis ac^ectis, fidejussoribus et diversis cautionibus exhibitis, interpositis fide ac etiam cor- 
poralibus iuramentis. Volentes igitur super hoc eidem ecciesie subvenire discretioni vestre per aposto- 
lica scripta mandamus, quatinus, si est ita, archiepiscopum et alios predictos, ut, non obstantibus pre- 
missis aut aliquibus indulgentiis sedis apostolice, de quibus oporteat in nostris litteris plenam et ex- 
pressam mentionem fieri, et per quam effectus presentium impediri valeat vel differri, episcopo et ca- 
pitulo ac ecciesie predictis de dampnis et ii^uriis hujusmodi plenariam satisfactionem impendant, moni- 
tione premissa per excommunicationis in personas et in terras eorum interdicti sententias appellatione 
remota previa ratione cogatis. Quodsi non omnes hiis exequendis potuf^itis interesse, duo vestrum 
ea nichilominus exequantur. Dat. Laterani XV kalendas maii pontificatus nostri anno tertio. 

Or. im Kgl. St-A. Münster, Btdle an Har^schnur, Auf dem ümbug A. de Warcin. Auf der 
Rückseite Georgius, worunter der bekannte Kreis, 



585. 

AUocander IV. bestätigt die Einverleibung der Einkänfle der Pfarrei Tdgte in die der 
Münsterschen Dampropstei. Viterbo 1257 Mai 26. 

Guillelmo preposito ecciesie Monasteriensis. 

Exhibita nobis ex parte tua petitio continebat, quod venerabiiis frater noster . . Monasteriensis 
episcopus diligenter attendens *), quod proventus prepositure tue Monasteriensis adeo sint tenues et 
exiles, quod onera incumbentia tibi non potes ex ipsis comode supportare, ecclesiam de Telgeth sue 
diocesis spectantem ad coUationem tuam rectoris ejusdem necnon . . archidiaconi et capituli sui acce- 
dente consensu ipsi prepositure duxit perpetuo annectendam. Nos igitur tuis devotis petitionibus in- 
chnati, quod ab eodem episcopo super hoc provide factum est, ratum et gratum habentes id auctoritate 
apostolica confirmamus et presentium litterarum patrocinio communimus. NuUi nostre confirmationis etc. 
Dat. Viterbii VII kalendas junii anno tertio. 

a) da% Reg, accendens. 

Vat. Arch. Regbd. 25 fd. 43, Nr. 321. Die Einverleibung hatte schon 1249 stattg^unden. Vgl 
Westf, Urkb. III, 509. 



273 



586. 

Alexander IV. befiehlt dem Bischof (Heinrich) von Eüdesheim^ das (vgl. die folg. Ürk.) 
dem Bisckof von Paderborn durch päpstlichen Erlass ertheiUe Bechij im Lande Burgen zu bauen, 
dem Erzbischof (Konrad) von Köln und andern gegenüber nöthigen falls durch Ea^comnmniJcation • 
zu wahren. VUerbo 1257 Mai 30. 

Alexander episcopus servus servorum dei venerabili fratri . . episcopo Ildesemensi salutem et * 
apoetolicam benedictionem. Yenerabilis fratris nostri . . episcopi et dilectoriun üliorum capituli Pade- 
burnensium devotio promeretur, ut eis illa libenti animo concedamus, que ipsos et Padeburnensem • 
ecciesiam possint a diispendiis preservare. Sane petitionis eorum series continebat, quod eadem ecclesia 
et homines ipsius propter munitionum defectum patiuntnr a predonibus et nobilibus illarum partium 
iurium et bonorüiii suörum non modicum detrimentum et interdum: dicti homines captivantur, super 
quo predicti episcopus et capitulum petierunt sibi per sedis apostolice providentiam subveniri. Nos 
itaque eorum supplicationibus inclinati construendi caslra et munitiones in fundo predicte ecclesie, prout 
viderint expedire, venerabilis fratris nostii . . Coloniensis archiepiscopi, qui in laicos dumtaxat Pade- 
burnensis civitatis et diocesis jurisdictioiiem obtinet temporalem contradictione et prohibitione ii\justa *) 
seu conventionibus, obligationibus, promissionibus, renuntiationibus, pactionibus, cautionibus, assecuratio- 
nibtis, fidei et iuramenti exhibitionibus et quibuscumque aliis inter eundem archiepiscopum et supra- 
dictum episcopum initis, dum idcm episcopus seu obsides ab eo dati detinerentur sub custodia carce- 
rali seu aliquibus indulgentiis a sede inipetratis eadem, per quas id impediri vel dilferri valeat, nequa- 
quam obstantibus, devotioni eorum per nostras litteras liberam concedimus facultatem. Quocirca frater- 
nitati tue per apostolica scripta mandamus, quatinus eundem archiepiscopum et quoslibet alios, quod 
ab eorumdem episcopi et capituli super constructione castrorum et munitionum hlgusmodi indebito 
impedimento desistant monitione premissa per excommunicationis in personas et in terras eorum inter- 
dicti sententias appellatione remota conipellas. Dat. Viterbii III kalendas junii pontificatus nostri anno 
tercio. 

a) injusta et prohib. mit ümsteilungszeichen. 

Oi\ im Kgl. St.'A. Affinster. Bulle und Befestigung fehlen, AufdemUmbug: Pic. In der Mitte über 
der Urk. Gor. Unter dem Umbug links . . und am Rand das yj Zeichen. Auf der Rück- 
seite Georgius mit von einem Kreise durchschnittenem Kreuze. In der Ecke oben litiks G (f). 
Bischof Heinrich von Hildesheimy an den das Schreiben gerichtet isty war 5 Tage vorher 
gestorben. 

Reg. Arch. Ztschr. III, 54 Nr. 98. 

587. 
Alexander IV. eHheüt dem Bischof und Kapitel von Paderborn die erbetene Erlaubnisse 

Burgen zu baiten. VUerbo 1257 Mai 30. 

Alexander episcopus servus servorum dei venerabili fratri . . episcopo et dilectis filiis capitulo 
Padeburnensibus salutem et apostolicam benedictionem. Vestra devotio promeretur, ut illa vobis libenti 
animo concedamus, que vos et ecciesiam vestram possint a dispendiis preservare. Sane petitionis vestre 
series continebat, quod eadem ecclesia et homines ipsius propter munitionum defectum patiuntur a 
predonibus et nobilibus illarum partium Jurium et bonorum suorum non modicum detrimentum et in- 
terdum dicti homines captivantur, super quo petiistis vobis per sedis apostolice providentiam subveniri. 
Nos itaque vestris supplicationibus inclinati construendi castra et munitiones in fundo predicte ecclesie, 
prout videritis expedire, venerabilis fratris nostri . . Coloniensis archiepiscopi, qui in laicos dumtaxat 

Wtgtf. Urlr.-Buch V. 35 



274 



Padeburnensis civitatis et diocesis jurisdictionem obtinet temporalem, contradictione injusta et prohibitione 
seu conventionibus, obligationibus, promissionibus, renuntiationibus, pactionibus, cautionibus, assecura- 
tionibus, fidei et juramenti exhibitionibus et quibuscumque aliis inter eundem archiepiscopum et te, 
frater episcope, initis, dum tu seu obsides a te dati detineremini sub custodia carcerali, sive aliquibus 
indulgentiis a sedc apostolica impetratis, per quas id impediri valeat vel dilTerri, nequaquam obstantibus, 
devotioni vestre liberam concedimus auctoritate presentium facultatem. NuUi ergo omnino hominum 
liceat hanc paginam nostre concessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc 
attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolonim ejus 
se noverit incursurum. Dat. Viterbii III kalendas junii pontificatus nostri (anno) tertio. 

Or. im Besitz der Paderbamer Abth. des Vereins. Bulle smnmt Befestigung mit dem untern 
Theüe des Pergaments^ worauf das Wort „anno** standy ausgerissen. Oben in der Mitte in 
kleinerer Schrift lecta fuit (ein Buchstabe verwiscM oder radiH) öe (?) et hie Script. Auf 
der Rückseite in der linken Oberecke G. und in der Mute Georgius. 
Potthasty 16854 nach Druck bei Schaten ad annum. 

588. 
Alexander IV. hefiehlt den Genannten, dem Kanonikus des Kreuzstiftes in Hildesheim Johmnes 
jsum Gemiss seiner Pfrilnde zu verhelfen, 

Tüerho 1257 Juni 12. 
Alexander episcopus servus seiTorum dei dilectis flliis . . scolastico et Volrado canonico ecclesie 
Hildesemensis salutem et apostolicam benedictionem. Dilectus filius Johannes canonicus ecclesie sancte 
Crucis Hildesemensis nobis exposuit, quod, cum ipse auctoritate venerabilis fratris nostri . . Coloniensis 
archiepiscopi tunc in partibus illis apostolice sedis legati habentis potestatem beneficia conferendi in 
eadem ecclesia canonice sit receptus in canonicum et in fratrem, nondum in ea est prebendam aliquam 
assecutus, licet juxta constitutionis nostre tenorem sit in eadem ecclesia de quatuor reservatis. Quia 
vero indignum existit, ut idem J(ohannes) inane canonici nomen gerat, nos receptionem hujusmodi 
ratam habentes et gratam ipsamque auctoritate apostolica confirmantes discretioni vestre per apostolica 
scripta mandamus, quatinus, si est ita, eidem J(ohanni) de prebenda, si qua nulli alii de jure debita 
in ecclesia ipsa vacat adprescns, vel quam cito vacaverit, providere curetis eumque faciatis ipsius pre- 
bende pacifica possessione gaudere, contradictores per censuram ecclesiasticam appellatione postposita 
compescendo. Dat. Viterbii II idus junii pontificatus nostri anno tercio. 

Gr. im Kgl. St.-A. Hamwver. Bulle an JJanfschnur, Auf deni Umbug rechts Ben. p. (J> unter^ 
strichen.) Auf der Rückseite oben in der Mitte Aurea lux. 

589. 
Alexander IV. verleiht den Förderern des Klosterbaues in Fröndenberg einen Ablass von 100 Tagen. 

VUerbo 1257 Juni 13. 
Universis Christi fidelibus per Coloniensem, Monasteriensem et Padeburnensem 

civitates et dioceses constitutis. 

Quoniam, ut ait apostolus et cetera usque vitam eternam. Cum igitur dilecte in Christo filie ab- 

batissa et conventus monasterii beate Marie virginis in Vrendenberge *) Cisterciensis ordinis Coloniensis 

diocesis, sicut sua nobis petitione monstrarunt, monasterium ipsum edificare ceperint opere sumptuoso, 

nee ad ejusdem consumationem operis proprie sibi suppetant facultates, universitatem vestram rogamus 



275 



et hortamur in domino in remissionem vobis peccaminum iiyungenles, quatinus eis de bonis vobis a 
deo coUatis pias elemosinas et grata caritatis subsidia erogetis, ut per Subventionen! vestram dictum 
opus valeat consumari, et vos per hec et alia bona, que domino inspirante feceritis, ad eterne possitis 
felicitatis gaudia pervenire. Nos enim de omnipotentis dei misericordia etc. usque adjutricem centum 
dies de injuncta sibi penitentia misericorditer relaxamus, presentibus post consumationem ipsius operis 
minime valituris, quas mitti etc. Dat. Viterbii idibus junii anno tertio. 

a) In der Abschrift steht allerdings Vrendeberge, aber aber dem In V. steht ein Abkürzung sstr'wh^ der dortfun 
nicht gehört and wahrscheinlich über das de gesetzt werden sollte. 

Vau Arch. Regbd. 25 fol 48v Nr. 372. 

590. 

Aleocander IV. beauflragt den Abt von Biddagshausen und den Dompropst von Osnctbrück mit 

der Untersuchtmg der Klage des Kanonikus Hermann von Verden gegen seinen Bischof. 

Viterbo 1257 Juni 13. 
. . abbati monasterii de Reddageshusen Cisterciensis ordinis Halberstadensis diocesis 

et . . preposito ecclesie Osnaburgensis. 
Significavit nobis Hermannus canonicus ecclesie Verdensis, quod veueiabilis frater noster . , 
episcopus Verdensis falso asserens, quod quidam ipsius H(ermanni) consanguinei eo procurante vel 
mandante seu ratirni habente eidem episcopo per rapinas et incendia dampua giavia irrogarant, licet 
super hoc idem canonicus nulla laboraret infamia nee esset orta suspitio aliqua contra ipsum, ei, quod 
in continenti decima manu canonicorum majoris et sancti Andree Verdensis ecclesiarum super hiis 
se purgaret, injunxit. Sed idem H(ermaiinus) diligenter attendens, quod canonici ecclesiarum ipsarum 
non auderent pro ipso contra eundem episcopum perhibere testimonium, veritate de personis ydoneis 
vicinarum ecclesiarum usque ad prefatum numerum eidem episcopo, quamvis in casu hujusmodi 
sibi purgatio non deberet induci, purgationem higusmodi oflferens terminum ad hoc idoneum sibi petiit 
assignari. Et quia idem episcopus ipsum super hoc audire conttra (!) justitiam denegavit, dictus 
H(ermannus) sentiens ex hoc indebite se gravari ad nostram audientiam appellavit. At idem episcopus 
hujusmodi appellatione contempta ipsum beneficiis suis ecclesiasticis spolians et nonnulla eorum quibus- 
dam conferens in eum excommunicationis sententiam contra justitiam promulgavit. Quocirca manda- 
mus, quatinus, si dictam excommunicationis sententiam inveneritis post appellationem ad nos legitime 
interpositam esse latam denunciantes eam penitus non tenendam ac eodem Hermanno, sicut justum 
fuerit, ad predicta beneficia amotis ab eis quibuslibet detentoribus illicitis restituto audiatis causam 
u, 8. w, Invocato ad hoc, si necesse fuerit, auxilio brachii secularis. Quod si non ambo etc. alter 
vestrum etc. Dat. Viterbii idibus junii anno tertio. 
Vat. Arch. Regbd. 25 fol. 50 Nr. 382. 

591. 
Alsxander IV. befiehlt dem Domkantor von Paderborn^ die vom Kardinallegaten Petrus wäh- 
rend seiner zwei Legationen in Deutschland bei verschiedenen Personen der Diöcesen Bremsen 
und Verden niedergelegten Geldsummen für diesen zu erheben und die säumigen Zahler vor den 

Papst zu citiren. Viterbo 1257 Juni 17. 

Alexander episcopus servus servorum dei dilecto filio . . cantori Padeburnensi salutem et aposto- 
licam benedictionem. Exposuit nobis dilectus filius noster P(etrus) sancti Georgii ad velum aureum 

35* 



A7& 

diacon^s cardinalis, cig'jus capellanus existis, quod licet diversis temporibus apud eertas personas Ter- 
denses (Qremenses) pecunia sibi debita ratione procurationum suarum tarn de prime quam secunde 
.tegationis sne tempore in partibus illis a certis . collectoribus suis deposita fuerit, noaduin tarnen ei de 
ipsa pecunia, jsicut decuit, extitit satisfactum. Nos autem volentes eidem super hoc apoetolica soUici- 
ludine providere discretioni tue. per apostolica scripta mandamus, quatinus pecuniam ipsatn per te 
vel per alium repetere studeas ac eam tibi vel alii, cui hoc duxeris committendum, nomine cardinaüs 
ejusdem facias integraliter exhibeii contradictores per censuram ecclesiasticam appellatione postposita 
compellendo. Illos autem, quos in hac paiie contumaces inveneris aut rebelies, ex parte nostra per 
te vel per alium peremptorie citare procures, ut infra duos menses post citationem tuam personaliter 
nostro se conspectui representent super hiis mandatis apostolicis parituri. Assumendi vero, quos 
ydoneos esse cognoveris ad hujusmodi negotium exequendum, et eos ad id sublato cujuslibet appella- 
tionis obstaculo ecclesiastica compellendi censura ac absolvendi ab excommunicationis sententia, qua 
eos ob id ligatos fore constiterit, et cum eis super irregularitate contracta exinde dispensandi, prius 
satisfactione plenaria tibi nomine dicti cardinalis prestita de predictis, plenam discretioni tue auctoritate 
presentium concedimus facultatem. Datum Viterbii XV kalendas julii pontificatus nostri anno tertio. 

a) Eine zweite Ausfertigung dieser Urk, hat Bremenses. 

Zwei Origg, im KgL St-A, Münster y das eine für die Diöcese Bremeny das andere für die Ver- 
dener. Nur an letzte7*em Bulle und Befestigung erhalten. Beide, van derselben Hand, 
haben auf dem Umbug rechts N. Gual. Auf der Rückseite bei beiden P. C, nach der 
folgenden Nummer wohl zu lesen als: Procuratio cardinalis. 

592. 
Alexander IV. befiehlt dem Paderborner Kantor, für die Rückzahlung der von dem Kardind- 

legalen Petrus bei dem Elekten von Lund niedergelegten Geldsummen Sarge zu tragen. 

Viterbo 1257 Juni 17. 
Alexander episcopus servus servorum dei dilecto filio cantori Padeburnensi salutem et apostolicam 
benedictionem. Exposuit nobis dilectus filius noster P(etrus) sancti Georgii ad velum aureum diaconus 
cardinalis, cujus capellanus existis, quod, cum dilectus filius . . electus Lundensis coUegerit et fecerit 
coUigi de procurationibus dicti cardinalis quandam in partibus illis pecunie quantitatem necnon a certis 
aliis collectoribus procurationiun ipsarum quedam pecunie summa nomine ipsius cardinalis fuerit de- 
posita penes eum, adhuc de hiis dicto cardinali non extitit, ut decuit, satisfactum. Nos autem volentes 
sibi super hoc apostolica soUicitudine providere discretioni tue per apostolica scripta mandamus, qua- 
tinus electum eundem requiras vel requiri facias, ut pecuniam ipsam infra tempus, quod ei duxeris 
statuendum, tibi vel alii, cui hoc commiseris, nomine cardinalis ejusdem cum integritate persolvai 
AUoquin ipsum per te vel per alium peremptorie citaie procuies, ut infra tres menses post citationem 
tuam personaliter nostro se conspectui representet pro meritis recepturus. Assumendi vero, quos ido- 
neos esse cognoveris, ad hujusmodi negotium exequendum, et eos ad id sublato cujuslibet appellationis 
obstaculo ecclesiastica compellendi censura ac absolvendi ab excommunicationis sententia, qua eos ob 
id ligatos fore constiterit, et cum eis super irregularitate contracta exinde dispensandi, prius satisfactione 
plenaria tibi nomine dicti cardinalis prestita de predictis, plenam discretioni tue auctoritate presentium 
concedimus facultatem. Dat. Viterbii XV kalendas julii pontificatus nostri anno tertio. 

Or. im Kgl. St-A, Münster, Bulle an Hanfschnur, Rechts unten auf dem Umbug N. S. Pud. 
(Der letzte Buchstabe, zuerst ein q oder Abkürzungszeichen fiir con, daraus ein d gemacht.) 
Auf dem Rücken P. C, daruntef* von gleic/izeitiger, aber nicivb KanzleUiand de procuratione 
cardinalis Petri. 



277 



593. 
Alexander IV. heßekU dem Abt tmd GeneraUcapüel der Cistercienser das Kl. Bengering, weiches 
hereils länger als zehn Jahre nach ihrer Eegel gelebt habe, ohne in den Verband des Ordens auf- 
genommen zu sein, tvenn es üBttel genug zu seiner Existenz besitze, in ihre Gemeinschaft aufzu- 

nehmen. Viterbo 1257 Juni 20. 

„Ex iiyuncte nobis." — 

Dat. Yiterbii XII kalendas juh'i pontificatus nostri aiino tertio. 

Or. im Kgl, St-A. Münster. Bulle an Hanfschnur. At^ dem ümbug rechts Ja. Me. Unter dem 
Umbug links . . mit Fragezeichen über dem zweiten Punkte. Oben in der Ecke rechts Jac 
zweimal schräg durchstrichen. Etwas mehr links Rasur. Auf der Rückseite aurea lux. 
Potthast, 16895. Druck Westf, ürkb. Illy 621, 

594. 

Alexander IV. bestätigt die Schenkung einiger Güter in Harsewinkel durch den früheren 

Bischof (Ludölf) von Münster an das Hospital zu Marienfeld. 

VUerbo 1257 Juli 8. 
Alexander episcopus servus senorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui monasterii Campi 
sancte Marie Cisterciensis ordinis Monasteriensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Cum 
a nobis petitur, quod justum est et honestum, tarn vigor equitatis quam ordo exigit rationis, ut id per 
sollicitudinem officii nostri ad debitum perducatur effectum. Sane exhibita nobis vestra petitio conti- 
nebat, quod bone memorie L(udolfus) Monasteriensis episcopus pie considerans, quod proventus et 
redditus hospitalis monasterii vestri erant adeo tenues et exiles, quod infirmi et pauperes frequenter 
convenientes ad illud de ipsis non poterant sustentari, quedam bona de redditibus ecclesie de Hos- 
winkele sue diocesis, in qua jus patronatus habere dicimini, sui capituli ad hoc accendente consensu 
duxit vobis liberaliter concedenda, porcione congrua reserv^ata rectori, qui pro tempore fuerit in eadem, 
prout in litteris ejusdem episcopi ipsius sigillo signatis plenius dicitur contineri. Nos itaque vestris 
supplicationibus inclinati, quod ab eodem episcopo super hoc provide factum est, ratum et gratum ha- 
bentes id auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo 
omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. 
Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli 
apostolorum ejus se noverit incursurum. Dat. Viterbii VIII idus julii pontificatus nostri anno tertio. - 

Or. im ersten Theile stark abgehlätteti; im Kgl. St-A. Münster. Bulle an rothgelben Seidenfäden. 
Auf dem ümbug B. P. Auf der Rückseite Aurea lux Cister. (?) Alexander verl. Schrift. 

Reg. Westf. ürkb. HI, 623, darnach PoUhasty 16919. 

595. 

Alexander IV. bestätigt in dem Streite um die Propstei zu Fritzlar die Entscheidung des 

Xardinalpriesters Hugo von St. Sabina zu Gunsten des Magisters Gutiso gegen den Paderbomer 

Kanonikus Widukind von Wäldeck. 

Viterbo 1258 Januar 18. 
Magistro Guisoni preposito ecclesie Frillariensis (!) Maguntine diocesis. 
Ea, que judicio vel concordia etc. communiri. Cum itaque in causa, que vertebatur inter te ac 
Windekyndum de Waldeke canonicum Padeburnensem super prepositura ecclesie Frislariensis, quam 



578 



uterque vestrum ad se spectare dicebat, post varios processus habitos in eadem dilectum filium nostrum 
H(ugonem) tituli sancte Sabine presbyterum cardinalem concesserimus partibus auditorem, idem cardi- 
nalis cognitis cause meritis et juris ordine observato ac a nobis de pronuntiando et sententiando super 
hoc speciali mandato recepto te ac partis alterius procuratore presentibus dixit, pronuntiavit et decla- 
ravit sententialiter supradictam preposituram cum jiu'ibus et pertinentiis suis ad le pertinere de jure, 
ac quicquid de illa factum (est), tibi in persona tua cbnfirmans ac dictum procuratorem ipsius V(idekindi) 
nomine ac per eum prefatum W(idekindum) sententialiter amovens a prepositura jam dicta sibi super ea duxit 
Perpetuum silentium imponendum, in fructibus perceptis ex ipsa prepositura et in viginti marcis argenti 
Coloniensis pro expensis a te in lite factis taxatione prehabita et juramento secuto prefatum procura- 
torem jam dicti W(idekindi) nomine ac ipsum W(idekindum) tibi nichilominus condempnando, prout in 
instrumento publico confecto exinde ac ipsius cardinalis signato sigillo plenius continetur. Nos igitur 
tuis supplicationibus inclinati, quod ab eodem cardinali super hoc factum est, non obstante appellatione 
ab ipsa sententia ad nos a parte altera interposita, quam reputamus frivolam, ratum habentes et gra- 
tiun id auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus, tenorem instru- 
menti ejusdem presentibus de verbo ad verbum inseri facientes, qui talis est: In nomine domini amen. 
Orta jam dudum inter dilectos in Christo magistrum Guisonem Maguntinum et Windekindum de Wal- 
deke Padeburnensem canonicos super prepositura Frislariensis ecclesie Maguntine diocesis mateiia 
questionis, post varios processus habitos in eadem dominus papa nos fratrem Hugonem tituli sancte 
Sabine presbyterum cardinalem in questione hujusmodi concessit partibus auditorem. Dicto itaque ma- 
gistro G(uisone) personaliter et Gallucio procuratore dicti Windekindi pro eo competentibus (!) coram 
nobis ex parte dicti magistri G(uisoms) libellus oblatus extitit in hunc modum: Coram vobis vene- 
rando patre domino H(ugone) tituli sancte Sabine presbytero cardinale partibus auditore concesso dicit 
et proponit magister Guiso prepositus ecclesie Frislariensis Maguntine diocesis contra Windekandum(!) 
de Waldeke canonicum Frislariensis ecclesie predicte diocesis, quod, cum dicta prepositura ad ipsum 
Guisonem de jure peiiineat ex canonica coUatione sibi facta et fuerit eidem auctoritate apostolica ad- 
judicata, prefatus Windekindus preposituram ipsam nichilominus contra justitiam detinet occupatam 
asserens se jus habere in ea de facto, cum de jm-e non habeat. Unde petit per vos, venerande pater, 
dictam preposituram cum juribus et pertinentiis suis ac fructibus medio tempore ex eis perceptis sen- 
tentialiter declarari ad eundem Guisonem pertinere de jure, et quicquid factum est de ea, in persona 
ipsius auctoritate apostolica confirmari et corrobari et eundem Windekindum ab eadem prepositura sen- 
tentialiter amoveri et super ipsa sibi perpetuum silentium imponi, cum nullum jus habeat in eadem. 
Petit expensas factas et faciendas, quas oportuno tempore declarabit. Lite vero super dicto libello 
legitime contestata, prestito a partibus juramento, factis hinc inde positionibus et responsionibus sub- 
secutis, proponens dictus magister Guiso per confessionem adversarii sui plene constare preposituram 
vacasse predicta per mortem quondam Eichardi prepositi Frislariensis ecclesie supradicte ac ipsius 
prepositure collationem ad venerabilem patrem . . Maguntinum archiepiscopum pertinere ipsumque et 
predecessores illius in possessione conferendi eandem a tempore, cujus non extat memoria, extitisse. 
Ad probandam dictam preposituram vacantem per mortem jam dicti E(ichardi) ab edem (!) archi- 
episcopo sibi canonice fuisse coUatam ipsamque postmodum per . . decanum Warmaciensem ejusque 
coUegas auctoritate apostolica adjudicatam et super ea perpetuum dicto Windekendo (!) impositum esse 
silentium litteras archiepiscopi memorati super dicta coUatione confectas ejusque sigillo munitis (!) et 
sententiamjdictorum judicum eorundem sigillis et inscriptione testium roboratam exhibuit et ostendit, 
asserens predictam sententiam jam dudum prolatam in rem transisse judicatam, cum nee ab ea fuerit 
appellatum nee ab adversa parte propter ejus contumaciam ex ea potuerit appellari. Verum econtra 
dictusjprocurator prefati archiepiscopi collationem ex eo non valere dicebat, quod excommunicatus erat 



279 



eo tempore, quo diclam preposituram predicto magistro Guisoni dicitur contulisse per sententiam a nobis 
tempore legationis nostre in eundem archiepiscopmn et alios nova recipientes pedagia prolatam Leodii 
anno domini M^C^CLIII in autumpno, et quia dictus magister Guiso plurabeneficia ecclesiastica curam anima- 
rum habentia sine dispensatione sedis apostolice obtinebat proponens nichilominus prefatum V(idekindum) 
prefatam preposituram per litteras bone memorie . . Albanensis episcopi quondam a partibus Alamanie 
apostolice sedis legati super provisione in dicta Frislariensi ecclesia de personatu seu dignitate, cum ad 
id se ofTerret oportunitas, facienda, concessas eidem dictam preposituram predicte vacationis tempore 
fuisse canonice assecutum. Super quibus formatis quibusdam articulis ad probandum eos predictus 
procurator se petebat admitti. Sed ad hoc predictus magister Guiso contrario respondebat nos tam- 
quam de facto proprio certos esse nuUum in dictum archiepiscopum anno domini proximo supra dicto 
Leodii pertulisse (!) sententiam nee ibidem eo tempore nos fuisse, quod et idem magister Guiso nite- 
batur ostendere ex data plurium litterarum nostrarum, quas post recessum nostrum de Leodio per 
Treuerim, Metim et Bisuntium transitum faciendo in regressu nostro ad sedem apostolicam duximus 
concedendas. Subjungens etiam, quod ex mera liberalitate prefati archiepiscopi non ex litteris impe- 
tratis prepositura ^ibi collata fuerat antedicta, prout ex tenore litterarum ipsius archiepiscopi appare- 
bat, ac alia ejus beneficia omnino vacare volebat, prout essent de jure vacatura, postquam dictam pre- 
posituram, que ipsius erat ultimum beneficium, pacifice fuisset adeptus, si eum super hoc obtentu sedis 
apostolice dispensatio non juvaret. Ac^ecit quoque dictus magister Guiso per formam litterarum dicti 
domini Albanensis ab adversario allegatam de dicta prepositura, que, sicut patet ex confessione dicti 
procuratoris, curam habet animarum annexam, de qua in eisdem litteris mentio facta fuisse non dicitur, 
ex adverso supradicto W(idekindo) non potuerat providere propter rationes maxime in predicta sen- 
tentia dictorum judicum assignatas. Contra quam sententiam nulla prorsus appellatione suspensam, 
per quam dicto W(idekindo) super dicta prepositura perpetuum silentium erat impositum, que *) jam 
in rem transierat judicatam, locum a prefato procuratore proposita non habebant, et quod oblati super 
hiis articuh frustra petebantur admitti, quorum probationem asserebat non debere prodesse probanti. 
Kursus procurator asseruit supradictus dictorum judicum nuUam esse sententiam ipso jure pro eo, 
quod non dicto libello lite non contestata, maxime cum ageretur coram dictis judicibus, non de obti- 
nendo beneficio sed obtento, dicto W(idekindo) absente, non per contumaciam pretermisso juris ordine 
prolata fuerat, et quod appensa sigilla in predicta sententia non erant judicum eorundem. Ad quod 
predictus magister Guiso taliter respondebat, quod de libelli oblatione facta coram dictis judicibus de 
contumacia partis adverse, et quod non de obtento benefucio (!) actum fuerit, preseitim cum idem 
magister G(uiso) nee est nee fuerit hactenus corporalem dicte prepositure pacificam possessionem adep- 
tus, nee non et de juris ordine ab eisdem judicibus observata (!) tam ex processibus quam ex forma 
sententie ipsorum judicum in judicio exhibitis sub sigillis eorum evidenter constabat, et quod de sigillis 
€isdem ex multorum lidedignorum testium, quos super hiis juratos recepiraus, depositionibus diligenter 
redactis in scriptis et partibus publicatis nobis facta fuerat plena fides. Nos igitur hiis et aliis auditis, 
que partes voluerunt proponere coram nobis, et diligenter consideratis, juribus partium plene discussis, 
diligenti deliberatione prehabila, recepto de pronunciando et sententiando super premissis a domino 
nostro summo pontifice speciali mandato, habito juris peritorum consilio, dicti procuratoris articulis 
tamquam impertientibus (!) non admissis dicimus, pronuntiamus ei sententialiter declaramus sepedictara 
preposituram cum juribus et pertinentiis suis ad prefatum magistrum Guisonem pertinere de jure, et 
quicquid de ea factum est, in persona ipsius confirmantes, supradictum procuratorem nomine dicti 
W(idekindi) et per ipsum procuratorem prefatum W(idekindum) ab eadem prepositura sententialiter 
amovemus, super ipsa sibi perpetuum silentium imponentes, in fructibus perceptis ex dicta prepositura 
et in viginti marcis argenti Coloniensis pro expensis in lite factis taxatis et juratis dictos procuratorem 



SSO 



et W(idekindum) per sententiam condempnantes. In ciqus rei testimonium presens publicum instru- 
mentum scribi et publicari fecimus per magistrum Stephanum dictum de Pyre clericum Bisuntinum no- 
tarium nostrum et nostro sigUlo muniri. Lata fuit hec sententia Viterbii apud fratres Predicatores in 
hospitio nostro anno domini M^^GLV^II die V^ exeunte mense novembris indictione prima tempore 
domini Alexandri pape IUI, pontificatus ejusdem anno tertio, presente me subscripto notario et tesUbus 
infrascriptis videlicet . . episcopo Kiemensi, Johanne preposito de Repin Hauesbergensis (!) diocesis, 
Hugone canonico Treuerensi, Adolfoj canonico Fr uuensi (!) ^) Treuerensis diocesis, magistro Leone et 
Wolrico canonicis Ratisponensibus, Henrico canonico Patauiensi, magistro Alberto canonico Misnend 
et pluribus aliis. Et ego Stephanus predictus auctoritate apostolica publicus notarius, qui predictis 
interfui, predicta de mandato predicti domini cardinalis scripsi et in publicam formam redegi et meo 
signo signavi. NuUi nostre confirmationis etc. Dat. Viterbii XV. kalendas februarii anno quarto. 

ft) quo das Reg. — b) statt Primensi. 

Vat Arch. Regbd. 25 fol. 121 f. Nr. 43. 

596. 

Alexander IV. beauftragt Propst und Schclaster zu Osnabrücky dem Bremer Kapitel zm 

Wiedererlangung der ihm entfremdeten Güter hehulflich zu sein. 

1258 Februar 4. 
So Bremisches Urkb. l 688 Nr. 482 und PoUhasty 17176. 

597. 
Alexander IV. beauftragt den Abt von Amelunocborn^ auf die Bitte des Bischofs (Johann) 
und Kapitels von Hildesheim wegen der infolge eines zwölfjährigen Krieges angehäuften Schulden- 
last des Stiftes die Einkünfte der Propstei des Mauritzstiftes und des Domthesauriates fünf Jahre 
lang einzuziehen und für die Deckung der Schulden zu verwenden. 

Viterbo 1258 Aprü 29. 
. . abbati monasterii de Amelungesbernen (!) Cistertiensis ordinis Hadesemensis (!) diocesis. 

Cum ex injuncto nobis apostolatus ofRcio omnium ecclesiarum curam et sollicitudinem gerere te- 
nemur, libenter, quantum cum deo possumus, utilitatibus ipsarum intendimus et indempnitatibus pre- 
cavemus. Exhibita siquidem venerabilis fratris nostri . . episcopi et dilectorum filiorum . . decani et 
capituli ecclesie Hildesemensis petitio continebat, quod bone memorie Henricus Hildesemensis episcopus 
predecessor episcopi supradicti prefatam ecclesiam obligavit nonnullis creditoribus non modica pecunie 
quantitate, propter quod magno gravata est onere debitorum, ctgus redditus guerra per duodecim annos 
in partibus illis durante destructi sunt et adeo diminuti, quod non solum idem episcopus creditoribus 
satisfacere nequit, quin immo sustentari non potest de redditibus memoratis, Cum autem capitulum 
ecclesie sancti Mauricii Hildesemensis de antiqua et approbata et hactenus paciflce observata consue- 
tudine ad preposituram ipsius, cum eam vacare contingit, teneantur eligere in eorum prepositum aliquem 
de capitulo ipsius ecclesie Hildesemensis dictaque prepositura et thesauraria ejusdem Hildesemensis 
ecclesie per promotionem ipsius episcopi ad predictam Hildesemensem ecclesiam, qui ipsas olim 
obtinuit, vacare dicantur, nos eorundem episcopi, decani et capituli ecclesie Hildesemensis suppli- 
cationibus inclinati circa eandem ecclesiam gerentes super hoc pie compassionis afTectum, manda- 
mus, quatinus prepositure, si ad hoc capitulorum ipsorum accedat assensus, necnon et thesaurarie 



28t 



predictarum provenlus, si dictis episcopo decano et capitulo Hildesemensi placeat, per quinquennium 

ad tuas manus recipiens proventus ipsos convertas integraliter in solulionem higusmodi debitorum. 

Contradictores etc. Proviso, quod prepositura et thesauraria predicte debitis non fraudentur obseqniis 

et animarum cura, si qua ipsis imminet, nuUatenus negligatur. Dat. Viterbii III kalendas maii anna 

quarto. 

Vat Arch, Regbd, 25 fol. 136v Nr, 125. 



598. 

Alexander IV. bestätigt den Verkauf mehrerer Güter seitens des Kl Corvei an KL Hardehavsen. 

Viterho 1258 AprU 30. 

Alexander episcopus servus servoium dei dilectis filiis . . abbati et conventui monasterii in 
Hersuedhehusen Cisterciensis ordinis, Paderburnensis diocesis, salutem et apostolicam benedictionem. 
Cum a nobis petitur, quod justum est et honestum, tarn vigor equitatis, quam ordo exigit rationis, ut 
id per sollicitudinem officii nostri ad debitum perducatur effectum. Sane exhibita nobis vestra peticio 
continebat, quod dilecti filii . . abbas et conventus monasterii Corbiensis ordinis sancti Benedicti, ad 
Romanam ecclesiam nullo medio pertinentis, Paderburnensis dyocesis, sui monasterii utilitate pensata 
quasdam curtes, possessiones, tei ras, agros et maneria cum omnibus juribus et pertinentiis suis ven- 
diderunt vobis pro certa pecunie quantitate, que in utililatem hujusmodi est conversa, prout in litteris 
ipsorum abbatis et conventus monasterii Corbiensis inde confectis et eorum sigillis munitis plenius 
dicitur contineri. Nos itaque vestris supplicationibus inclinati vobis presentium auctoritate concedimus, 
ut premissa taliter vobis vendita retinere libere valeatis. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc pa- 
ginam nostre concessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare 
presumpserit, indignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit 
incursurum. Dat. Viterbii II kalendas maii pontificatus nostri anno quarto. 

Nach Tranasuvvpt des Abtes Johannes und des Konventes des KL Uardehausen von 1274 Fe- 

biiuir 5 im Domarchiv zu Osnabrück. 
Pottha^t, 17253 nach Mitth, des hisfor. Vereins zu Osnabrück III, 287, Das Tra?issumpt gedr, 

Mitth. III, 286. 



599. 

Alexander IV. gestattet dem Kl. Marienfeld, alle Grütery ivelcJie seinen Angehangen, wenn sie 
in der Welt gehlieben, zugefallen ivären, mit Ausnahme der Lehensgüter, in Anspruch zu nehmen 
und zu behalten. Viterbo 1258 Mai 7. 

„Devotioiiis vestre precibus.'' — 

Dat. Viterbii non. maii pontificatus nostri anno quarto. 

Or. im Kgl. St^A. Münster. Bulle an rothgelben Seidenfäden. Auf dem Umbug links ein H 
ähnliches Zeichen, unter dem Umbug links . viit Fragezeiclien, darunter Jo (f). Oben in der 
Ecke links pe zweimal schräg durchstrichen. Auf der Rückseite aurea lux Cister. In der 
Ecke links J. Alexander verL Schrift. 

Potthast, 17262. Druck Westf. Urkb. III, 633. 

Westf. Ürk.-Buch. V. 36 



282 



600. 
Alexander IV. gewährt dem KL Bredelar dasselbe Privileg wie dem Kl. Marienfeld. (S. vor. Nr.) 

VUerbo 1258 Mai 7. 
Alexander episcopus seiTus scrvorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui monasterii de Brei- 
delar Gisterciensis ordinis, Paderburnensis diocesis, salutem et apostolicani benedictionem. Devotionis 
vestre u, s, w. wartlich mit dem vom selben Tage für Marienfeld ausgefertigten Privileg übereinstimmend. — 
Dal. Viterbii non. maii pontificatus nostri anno quarto. 

Or, im KgL St.-A. Münster. In allem, Bidlirung, SchHft, Kanzleinotizen vollständig mit der vom 
selben Tage für MaiHenfeld ausgestellten übereinstimmend, Paderburnensis auf Rasur mä 
dunklerer Dinte, nicht in der Kanzlei geschrieben. 
Reg. Arch. Ztschr. III, 54 Nr. 101. 

601. 

Alexander IV. bestätigt die Wahl Alieros (Grafen von Teklmburg) zum Abt von Werden. 

VUerbo 1258 Mai 18. 
Alexander episcopus servus servorum dei dilecto filio Alberoni abbati monasterii Werdensis ordi- 
nis sancti Benedicti, Coloniensis diocesis, salutem et apostolicam benedictionem. Sinceritatis tue zelus, 
quem ad nos et Romanam ecclesiam habere diceris, nos inducit, ut personam tuam in hiis, qua digne 
poscis a nobis, quantum cum deo possumus, honoremus. Sane petitio tua nobis exhibita continebat, 
quod olim monasterio Werdensi ordinis sancti Benedicti, Coloniensis diocesis, abbatis regimine destituto 
conventus eiusdem die ad eligendum statuta et vocatis hiis, qui voluerint, potuerint et debuerint com- 
mode Interesse convenientes in unum in quosdam de ipsorum coUegio providendi ea vice diclo mona- 
sterio de abbate contulerint unanimiter potestatem promittentes illum recipere preslito iuramento, 
quem ipsi ducerent eligendum. Qui inter se deliberatione prehabita diligenti te tunc prefati monasterii 
monachum canonice in illius et concorditer elegerunt abbatem ac venerabilis frater noster episcopus 
Lethowicensis, cui venerabilis frater noster Coloniensis archiepiscopus loci diocesanus super hoc vices 
suas commiserat, presentatam sibi electionem hujusmodi, quia ipsam iuvenil canonice celebralam, con- 
firmans tibi munus benedictionis impendit ac tibi fecit a luis subditis obedientiam et reverentiam debi- 
tam exhiberi, prout in lilleris confectis exinde plenius dicitur contineri. Nos ilaque luis supplicatio- 
nibus inclinati, quod super hoc ab eodem episcopo provide factum est, ratum et gralum habenies illud 
auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. NuUi ergo omnino ho- 
minum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis 
aulem hoc attemptare presumpseril, indignationem omnipotentis dei et beatorum Pelri et Pauli aposlo- 
lorum ejus se noveril incursurum. Datum Viterbii XIV kalendas junii pontificatus nostri anno IV. 

Abschrift OeerharrCs in Lib. Varior. VII, Abtei Werden S, 114 , auf der Theodor. Bibliothek 
in Paderborn. Abschrift scheint nicht korrekt zu sein, wenigstens nicht überall den getoökn- 
liehen Formeln entsprechend. 

602. 
Alexander IV. bestätigt dem Kl. Rengering seinen Besitz und nimmt es in Schutz. 

VUerbo 1258 Juli 11. 
„Religiosam vitam.** — 

Locum ipsum, in quo prefatum monasterium silum est, cum omnibus perlinentiis suis, piscationes, 
quas habetis in aqua, que vulgariler Bevere appellatur, domum, quam habetis in loco, qui Gerewikesloc 



283 



vulgariter nominalur, cummansis, agris et possessionibus pertinentibus ad eundem domum, fundos et 
agros, quos habetis intus et extra villara Greven communiter appellatam, curtem, fundos etagros, quos 
habetis intus et extra villam, que dicitur Westenhorst, domum, quam habetis in villa Enen vulgariter 
appellata. Datum Viterbii per manum magistri Jordani sancte Romane ecclesie notarii et vicecancellarii 
V idus julii, indictione prima, incarnationis domini anno M^CC^LVIIF, pontificatus vero domini nostri 
Alexandri pape quarti anno quarto. 

Aus Mac, /, 108 f. 113 s, XVIII im Kgl. St-A, Münster, Unter der UeberscIiHfi findet sich die 
Bemerkung Aurea lux Cisterciens. WaJirscheinlich hat dieses auf der Rückseite des Or. 
gestanden, 

Potthast 17341, Dy-uck West/. Urkb. III, 634, 



603. 

Alexander IV. bestätigt die Wahl Hüdebolds zum Erzbischof von Bremen, nachdem Magister 

Albert, Kustos von Wildeshansen , als Prokurator des Gegenkandidaten des Propstes (Gerhard von 

der Lippe) zu Bremen, seinen Widerspruch habe fallen lassen. 

Anagni 1259 April 17, 
„Rationis oculis/ — 

Dat. Anagnie XV kalendas niaii pontificatus nostri anno quinto. 
PoUhast, 17535, 

604. 

Alexander IV, ertheilt dem Kl. Falkenhagen 100 Tage Ablass. 

Anagni 1259 Mai 23. 
Alexander episcopus servus servorum dei dilectis in Christo fiHabus . . abbatisse et conventui 
monasterii de Valkenhagen Gistertiensis ordinis, Padeburnensis diocesis, salutem et apostolicam bene- 
dictionem. Gloriosus deus in sanctis suis in ipsorum glorificatione congaudens in veneratione beate 
Marie semper virginis eo jucundius delectatur, quo ipsa utpote mater ejus effectu meruit altius sanctis 
ceterib in celestibus collocari. Gupientes igitur, ut ecclesia monasterii vestri congruis honoribus fre- 
quentetur, omnibus vere penitentibus et confessis, qui ecclesiam ipsam in assumptionis ejusdem virginis, 
cigus, sicut asseritis, est insignita vocabulo, nee non in dedicationis ipsius ecclesie festivitatibus an- 
nuatim venerabiliter visitarint, de ommipotentis (!) dei misericordia et beatorum Petri et Pauh aposto- 
lorum ejus auctoritate confisi, centum dies de injuncta sibi penitentia misericorditer relaxamus. Dat. 
Anagnie X kalendas junii pontificatus nostri anno quinto. 

Or. im Besitz des Studienfonds zu Paderborn, jetzt im Kgl, St.-A, Münster, Bulle an rothgelben 
Seidenfäden. Auf dem Umbug rechts Rob. (mit Strich durch b) Sc. (f), unten links . ., dann 
ein einem griechischen i], daneben ein einem f ähnliches Zeichen. Oben in der Mitte 1 (?)• 
Ai^' der Rückseite von einer Hand s. XV, folgendes Verzeichniss von Abla^sbriefen: Alexander 
papa festo assumpcionis et dedicacionis contutulit (!) vere confessis et contritis centum 
dies indulgenciarum — Theodericus (Düchof von Wierland) XL dies et unam karenam — 
item Theodericus XL dies — quondam Symon de Swalenberghe episcopus Paderbornensis 
contuht XL dies — dominus Hugho legatus pape XL dies et integram karenam — unus 
episcopus Hildesemensis — Baldewinus episcopus Padeburnensis XL dies et unam 

36* 



284 



karenam — ilem unus episcopus Baldewinus XL dies et unam karenam — unus car- 
dinalis Hugo XL dies -;• episcopus Maguntinensis, Coloniensis, Bremensis, Paderbomensis, 
Hildesemensis, Varmiensis, unusquisque episcoporum contulit XL dies et karenam — 
frater Hugo cardinalis XL dies et karenam. 



605. 

Alexander IV, gestattet dem Kl. Paradies^ dass seine Mitglieder die Güter ^ welche sie in der 

Welt erlangt hatten, auch nach Hirem Eintritt ins Kloster, mit Ausnahme der Lehensgüter, für sich 

beansprtwlien dürfen. Anagni 1259 Mai 25. 

Alexander episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . priorisse et convenlui 
monasterii de Paradiso prope Susacum (!) ordinis sancti Augustini, Coloniensis diocesis, sceundum in- 
stituta fratrum Predicatorum viventibus salutem et apostolicam benedictionem. Devotionis vestre pre- 
cibus inclinati presentium vobis auctoritate concedimus, ut possessiones et alia bona mobilia et immo- 
bilia, que liberas personas sororum vestrarum, mundi relicta vanitate ad monasterium vestrum convo- 
lantium et professionem facientium in eodem, jure successionis vel alio justo titulo, si remansissent in 
seculo, contigissent et potuissent libere aliis erogare, feudalibus rebus dumtaxat exceptis, valeatis petere, 
recipere ac etiam retinere. NuUi ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre concessionis in- 
fringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem lioc attemptare presumpserit, indignationem 
omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incursurum. Dat. Anagnie 
Vni kalendas junii pontificatus nostri anno quinto. 

Or. wi Kgl. St-A. Münster, Bulle an rothgelben Seidenfäden. Auf dem Umbug and. S. Unter 
dem Umbug links . mit Fragezeichen darubeVy darunter ein Zeichen wie vor. Nr. Alexander 
Verl. SchHft. 

Reg. Arch.'Ztschr, III, 66 Nr. 102. 



'606. 

Alexander IV. fordoi die Gläubigen zur Unterstützung der Kirche des Kl. Paradies auf 
und getvähi einen Äblass von 1 Jahr und 40 Tagen. 

Anagni 1259 Mai 26, , 

Alexander episcopus servus servorum dei universis Christi fidelibus presentes litteras inspecturis 
salutem et apostolicam benedictionem. Vite perennis *) gloria, qua mira benignitas conditoris omnium 
beatam coronat aciem civium supernorum, a redemptis precio sanguinis fusi de precioso corpore re- 
demptoris meritorum debet acquiri virtute, inter que illud esse pregrande dinoscitur, quod ubique 
sed precipue in sanctorum ecclesiis majestas altissimi coUaudetur. Rogamus itaque universitatem 
vestram et hortamur in domino in remissionem vobis peccaminum injungentes, quatinus ad ecclesiam 
monasterii dilectarum in Christo filiarum . . priorisse et sororum de Paradiso prope Susatum or- 
dinis sancti Augustini secundum instituta fratrum ordinis Predicatorum viventium, Coloniensis diocesis? 
que, sicut accepimus, debet in proximo dedicari, imploraturi a domino delictorum veniam in humi- 
litate Spiritus accedatis. Nos enim, ut Christi fideles quasi per premia salubriter ad merita invitemus, 
de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus auctoritate confisi Omni- 
bus vere penitentibus et confessis, qui ad ecclesiam ipsam in die dedicationis hujusmodi et Septem 



fö5 



diebus immediate sequentibus causa devotionis accesserint, hac vice unum anuum et quadraginla dies 
de injuncta sibi penitentia misericorditer relaxamus. Dat. Anagnie VII kalendas junii pontificatus nostri 
anno quinto. 

a) korr, aus perhennis. — 

Or. vm Kgl, St.-A. Münster, Bulle an rothgelben Seidenfäden, Auf dem Umbug rechts Jac Mut. 
Unter dem Umbug linke . ., darunter ein dem griechischen iy, daneben ein einem f ähnliches 
Zeichen, Auf der Rückseite Th. episcopus Vironensis. Alexander verl. Schrift. 

Reg. Arch. Ztschr. III, 55 Nr. 103. 



607. 

Alexander IV. beauftragt die Bischöfe (Rudolf) von Schwerin, (Johann) von Lübeck und 

(Simon) von Paderborn^ den König (Christoph) von Dänemark anzuhalten^ da^s er innerhalb eines 

Monats Erzbischof (Jakob), Propst und Archidiakon von Luml freigebe. 

Anagni 1259 Juni 4. 
„Si rex Dacie.*' — 

Dat. Anagnie pridie nonas junii pontificatus nostri anno quinto. 

Pottfiast, 17590. 

608. 

Alexander IV. gestattet dem Kl. Paradies in den angegebenen Fällen die Entgegennahme von 

Geldsummen. Anagni 1259 Juli 7. 

Alexander episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . priorisse et conveiftui 
monasterii de Paradiso prope Susatum ordinis sancti Augustini juxta instituta fratrum ordinis Predica- 
torum vivehtibus, Goloniensis diocesis, salutem et apostolicam benedictionem. Necessitatibus vestris pa- 
terno compatientes affectu, ut de usuris, rapinis et aliis male acquisitis, dummodo hü, quibus eorum 
restitutio fieri debeat, omnino sciri et inveniri non possint, nee non de quibuslibet legatis indistincte 
in pios usus relictis, dummodo executorum testamentorum ad id accedat assensus, et commutatione ac 
rederaptione votorum diocesanorum auctoritate prius factis, Jerosolimitano dumtaxat excepto, usque 
ad summam centum marcarum argenti recipere valeatis, auctoritate vobis presentium duximus conce- 
dendum, si pro simili receptione alias non sitis a nobis hiyusmodi gratiam consecute, ita quod si ali- 
quid de ipsis centum marcis dimiseritis vel restitueritis aut dederitis illis, a quibus eas receperitis, 
hujusmodi dimissum vel restitutum seu datum nichil ad liberationem eorum prosit nee quantum ad illud 
habeantur aliquatenus absoluti. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre concessionis 
infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem 
omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incursurum. Dat. Anagnie 
non. julii pontificatus nostri anno quinto. 

Or, im Kgl, St.-A. Münster. Bulle an gelbrothen Seidenfäden. Die Urkunde ist von steifer 
zitteriger Hand geschrieben^ mit vielen Rasuren; namentlich ist an den meisten Abkurzvngs- 
zeichen radirt. Stark beschnitten. Auf der Rückseite Th. episc. Vironensis, darunter: 
Pro dominabus de Paradiso prope Susatum, ut de usuris et male acquisitis recipere 
valeant centum marcas. 

Reg. Arch. Ztschr. ///, 55 Nr. 104. 



SB6 



609. 
Alexander IV. nimmt das Kloster der h. Maria zu Vallis benedictionis (in Vloffio) in seinm 

SchutZy bestimmt, dass die Nonnen nach der Begel des h. Benedikt leben sollen und bestätigt dem 

Kloster dessen Besitzthum zu Waltorpe (VaUdorf bei V.)^ NigenhoflF ti. s. u\ 

Anagni 1259 December 9. 
Pontificatus vero domini Älexandri pape IUI anno quinto. 

So Bodenberg im CalerJberger Urkb. III, 206 nach Kopiar zu Loccum, Potthcist, 17723, 

610. 
Alexander IV. eriheiU den die Kirche des Kl. Paradies Besuchenden einefi Ablass von 100 Tagen. 

Anagni 1260 Januar 28. 
Alexander episcopus servus servorum dei universis Christi fidelibus presentes litteras inspecturis 
salutem et apostolicam benedictionem. Vite perennis gloria — coUaudetur. Rogamus itaque universitatem 
vestram et hortamur in domino in remissionem vobis peccaminum injungentes, quatinus ad ecclesiam mo- 
nasterii dilectanim in Christo filiarum . . priorisse et sororum de Paradiso Susacensi Coloniensis diocesis, 
ordinis sancti Augustini, viventium secundum instituta ordinis fratrum Predicatorum imploraturi a domino 
delictorum veniam in humilitate spiritus accedatis. Nos enim, ut Christi fideles quasi per premia salu- 
briter ad merita invitemus, de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolonim 
ejus auctoritate confisi omnibus vere penitentibus et confessis, qui ad ecclesiam ipsam in singulis festi- 
yitatibus gloriose Marie virginis, ipsius sancti Augustini et beatorum Dominici confessorum ac Petri 
martiris ejusdem ordinis professoris et in anniversario die dedicationis ejusdem ecciesie et Septem die- 
bus immediate sequentibus causa devotionis accesserint, annuatim centum dies de injuncta sibi peni- 
tentia misericorditer relaxamus. Dat Anagnie V kalendas februarii pontificatus nostri anno sexto. 

Or, im Kgl, St.-A, Münster, Bulle an rothgetber Seidenachnur, Unten links . ., darunter ein 
verschn&i'kelter Haken^ daneben R mit einem Strich darunter. Auf det* Rückseite Th. epis- 
copus Vironensis. Pro dominabus de Paradiso prope Susatum indulgentie centum die- 
nim. Alexander verL Schrift 
Reg. Arch. Ztschr. III, 55 Nr. 105. 

611. 
Alexander IV. beauftragt den Bischof (WUhelm) vofi Münster, da der Erzbischof (Konrad) 

von Köln ihm mitgetheüt, dass er gegen die Personell des Welt- und Ordensklerus, welche zum 
Ärgemiss für die Bürger Kölns weltliche Geschäfte betrieben^ energisch vorgegangen, sei und beson- 
ders das Schenkenhalten oder Weinverkaufen in den Klöst,v /f verboten habe, für AufrecMhaltung 
der Anordnungen zu sorgen. uinagni 1260 März l'. 

»Sua nobis." — 

Dat. Anagnie idus martii pontificatus nostri anno sextt). 
Potthast, 17808, 

612. 

Alexander IV. beauftragt den Dechanten von St. Gereon in Köln mit der Untersuchung der 

Klagesache des Stiftes Essen. Anagni 1260 Mai 15. 

Alexander episcopus servus servorum dei dilecto filio . . decano ecciesie sancti Gereonis Colo- 
niensis salutem et apostolicam benedictionen. Conqueste sunt nobis . . decana et capitulum secularis 



287 



•ecdesie Asindensis, quod . . abbas monasterii Iburgensis ordinis sancti Benedicti, nobilis vir Buehandus(!) 
<de Broke et quidam alii Coloniensis Osnaburgensis et Monasteriensis civitatum et diocesum super 
terris, debitis, possessionibus et rebus aliis iiquriantur eisdem. Ideoque discretioni tue per apostolica 
scripta mandamus, quatinus partibus convocatis audias causam et appellatione remotä debito fine de- 
cidas faciens, quod decreveris, per censuram ecciesiasticam ßnniter obsenrari. Proviso, ne in ten^aifi 
^dicti nobilis excommunicationis vel interdicti senteniiam proferas, nisi a nobis super hoc mandatam 
receperis speciale. Testes autem — perhibere. Dat. Anagnie idus maii pontificatus nostri anno sexto. 

Or, im KgL St-A. Düsseldorf • Bulle an R<xrf schnür. Auf dem Umhug Lu. D. Oben in ddr 
Ecke rechts za (oder va) zweimal schräg dwrchstrichen. RUckschriß nicht zu lesen. 

Potthasty 17855 nach Druck in Mitth. des histor. Vereins zu Osnabriick III, 214. Daselbst zu 
1259 gesetzt. Ueber die Familie v. B. ebendort. 

613. 

Kölner Kanoniker stellen über die bei ihnen seitens des Kl. Werbe für den römischen Pro- 

Jcurator hinterlegten rückständigen Gelder einen Depositenschein aus. 

1260 November 19. 
Nos Gonradus Sueuus, Gerardus de Volmuntsteine, Willelmus de Stalberg, Gerardus de Lintlo, 
Arnoldus de Elslo, Hermannus de Monasterio, canonici msgoris ecclesie Coloniensis, Pilgrimus domini 
Gozwini decani et Hermannus domini Ph(ilippi) thesaurarii ejusdem ecclesie capellani notum facimus, 
quod Johannes prepositus monasterii in Verbe Maguntine dyocesis comparuit et exhibuit se coram nobis 
in ecclesia nostra predicta in octava beati Martini et in crastino octave ejusdem et censum, quem de 
sexdecim annis, ut dicebat, tenetur ipse nomine dicti monasterii sui Romane ecclesie, deposuit apud 
Gerardum de Lyntlo predictum custodem trium magorum custudiendum (!) et servandum et assignan- 
dum vero nuncio vel procuratori domini pape, quando fuerit requisitus. In cujus rei fidem sigilla nostra 
rogati apposuimus isti scripto. Actum et datum anno domini M^GC^ sexagesimo in crastino octave 
supradicte. 

Or. im Fürstl. Wald. Archiv zu Arolsen. Von den acht angehä?igt gewesenen Siegeln sind noch 
fünf vorhanden: 1) dreieckiges Siegel , drei im Dreieck verbundene Bldtte:r auf gegittertem 
Grunde: Volmer stein; 2) spitzovales Siegel: Pelikan, der mit dem Schrmbel die Brust aiuf- 
reisstf darunter Nest mit vier Jungen, die erhobenen Kopfes das BltU au/saugen; 3) spitzovales 
Siegel, über architektonischer Verzierung Brustbild eines Heiligen (Petrus?), rechts Schlüssel^ 
links ein Kreuz haltend, unterhalb knieender Geistlicher mit erhobenen Händen; 4) spitzovales 
Siegel, über architektonischem Bogen Brustbild Marias mit dem Kinde, unterhalb knieende 
Gestalt, ümschriß: f S. Hermanni can. Go. f eccle . .; 5) kleines rundövales Siegel, an- 
scheinend ein grasendes Pferd (Gemme f). — Ueber die Entrichtung des Census vgl. oben 
Urk. Honorius U Nr. 40. 

614 

Kanonikus BerMus V(m Adria quittirt für Kl. Werbe über rüdeständige Gefälle. 

Köln 1260 November 28. 
Noverint universi presentes litteras inspecturi, quod nos Beraldus cänonicus Adriensis, scriptor 
primarie domini pape, in Alamanie partibus pro colligendo censu et aliis ecclesie Romane negotiis 
apostolice sedis nuntius specialis, fateraor nos recepisse a religiosis viris . . preposito et conventu 



288 



monasterii de Werbe ordinis sancti Benedict!, Maguntine diocesif:, pro annuo censu debifo ecciesie 
Romane ab eodem monasterio pro sexdecim annis preteritis sexdecim solidos Colonienses et non plus 
pro sexdecim sarracenatis, computato uno sarracenato pro quolibet anno, visa conventione preterite 
solutionis facte pro retroactis temporibus usque ad illud tempus sexdecim annonim preteritorum , ut 
supra scriptum est, quo nobis ab eisdem preposito et conventu extitit ecclesij Romane nomine satis- 
factum. In cigus rei testimonium presens exinde scriptum ßeri fecimus nostri sigilli appensione mum> 
tum. Dat. Golonie III kalendas decembris sub anno domini millesimo CC^LXII(!), pontificatus domini 
Alexandri pape IUI anno sexto. 

Or. im Für Sil Wald. Ar eh. zu AroUen. An PergamenUtre^en unkenntliche Reste rothen Wachset. 
Entweder ist das Jahr 1262 oder das Pontißkats)ahr falsch. Denn zu annus sextus 
Alexander IV, passt nur 1260. Nach der vorhergehenden Nr. unterliegt die Richtigkeit 
obiger Datirung wohl keinem Zweifel. 

615. 

Alexander IV. schreibt u, a. den Erzhischöfen (Konrad) von Köln und (Werner) von Maim 

und ihren Suff'raganen iiber den Kreuzzug gegen die Tartaren. 

Subiaco und Lateran 1260 September 9 und November 17. 
„Vix absque lacrimis" und „Clamat in auribus." — 
Potthaat, 17941 und 17964. 

616. 

Alexander IV. beauftragt Genannte das KL Bredelar zu schützen. 

Lateran 1261 Februar 21. 
Alexander episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus . . archiepiscopo Maguntine et 
ejus suffraganeis et dilectis filiis abbatibus, prioribus, decanis, archidiaconis , prepositis, archipres- 
byteris et aliis ecclesiarum prelatis per Maguntinam provinciam constitutis salutem et apostolicam bene- 
uiictionem. Non absque dolore — opponat. Specialiter autem dilecti filii . . abbas et fratres monasterii 
de Breydelar Cistertiensis ordinis, Padeburnensis diocesis, u. s. w. ww^tlich mit den Priv. Innocem IlL 
und Gregor IX. für Hardehausen übereinstimmend. Vgl. Nr. 244 und 436. — Dat. Laterani Villi kalen- 
das marcii pontificatus nostri anno septimo. 

Or. im Kgl. St-A. Münster. Bulle an rothgelben Seidenfäden. Oben in der Ecke links a, recht 
über Alexander Rasur. Auf der Rückseite deo promittis Cister. In de7' Ecke Unks J. 
Alexander verl. Schnft. 

Potthasty 18050 zu Februar 22 nach Druck bei Schatz*,/ ad annum. Reg. Ar eh. Ztschr. Uly 55 
Nr. 101. 

617. 

TJrban IV. anntülirt zu Gunsten der Johanniter eine Bestimmung des Mainzer Provimid- 
konzils, welche dm Uebergang vofi Patronaten an die Orden verhindern sott. 

Vüerbo 1261 October 9. 
. . magistro et fratribus hospitalis lerosolimitani in Alemannia. 
Exigentibus vestre religionis meritis votis vestris libenter annimus et ab hiis, per que possent 
vobis evenire dispendia, vos affectu benevolentie preservamus. Sane petitio vestra nobis exhibita 



289 



continebat, quod venerabilis frater nosler . . archiepiscopus Maguntinus in provinciali concilio pro sua 
voluntate statuit, ut jus patronatus alicujus ecclesie sue civitatis vel diocesis aut provincie religiosis 
aliquibus a personis secularibus nullatenus conferatur, et si forte hujusmodi jus a predictis secularibus 
religiosis eisdein conferri contingat, conferens jus, quod in eisdem habebat ecclesiis, ipso facto amittat 
illudque diocesano cedat episcopo, nisi forte idem conferens jus ipsum ab alio teneret in feudum, 
quod tunc ad feudi dominum a) libere devolvatur. Statuit eciam archiepiscopus supradictus, ut col- 
legio, cui facta fuerit hujusmodi coUatio, nullum jus ex ipsa collatione penitus acquiri debeat, immo 
si habeat aliquas ecclesias in usus proprios in diocesi, ubi talem collationera ei fieri contigerit, eedem 
ecclesie jpso jure vacent et per loci diocesanum seu archidiaconum, in cujus archidiaconatu consistunt, 
personis idoneis conferantur. Quare nobis humiliter supplicastis , ut, ne per hujusmodi statutum vobis 
prejudicari possit, providere paterna sollicitudine curaremus. Vestris itaque supplicationibus favora- 
biliter annuentes, ne occasione hujusmodi statuti aliquod prejudicium vobis et hospitali vestro in 
posterum generari valeat, quominus jus patronatus ecclesiarum earundem civitatis vel diocesis aut pro- 
vincie, si a patronis earum laicis illud vobis pietatis intuitu licite conferri contigerit, recipere ac habere 
libere valeatis, ita tarnen, quod bona ecclesiarum, in quibus hujusmodi jus patronatus vobis taliter colla- 
tum fuerit, auctoritate vestra vel per vos appropriare vestris usibus vel in illos convertere non possitis, 
vobis auctoritate presentium indulgemus. NuUi ergo etc. Dat. Viterbii VII idus Octobris anno P. 

a) dnium das Reg. 

Vat. Arch, Regbd, 26 fol. Jv AV. 18. 



618. 

Urban IV. bestätigt das Bomkapitd zu Münster in dem Besitz det^ von dem verstorbenen 
Bischof Wühdm votn Ritter Buddf genannt von Meinhövd angekauften und ihm übeHragenen Vogtei 
über die Kirche zu Bülerbeck. Viterbo 1261 October 25, 

„Solet annuere." — 

Dat. Viterbii VIII kalendas novembris pontificatus nostri anno primo. 

Aus Msc, I, 1 p. 352 im Kgl. St,-A, Münster, 

Potthast, 18142. Di^ke Niesert, Urkb, /, /, S. 380 und Westf. Urkb, HI, 681, 



619. 

ürban IV. geivährt dem General und den Provinzial- Prior en des Augustiner- Eremitenordens 

das BedUj abtrünnige und ungehorsame Ordensglieder zu exkommunicireny gefangen zu halten und 

nach den Umständen wieder loszulassen. 

Viterbo 1262 April 17. 
„Provisionis nostre.** — 
Dat. Viterbii XV kalendas maii pontificatus nostri anno primo. 

Or, im Besitz der Münsterschen Abtheilung des Vereins f. Gesch, u, Altk, Wes^\ Bulle und Be- 
festigung fehlen. Auf dem ümbug rechts Ger. p. (das p unter stnchen). Urbanus verl, Schrift. 

Potthast, 18273, Druck Westf Urkb. III, 689, 

Westf. ürk..Buch V. 37 



290 



620. 
Urban IV, beauftragt den Genannten mit dei' UntersiicJmtig dei^ Klagesache der Essener 
Nmne Enngart. Vüerbo 1262 Apr'U 22. 

Urbanus episcopus servus servorum dei dilecto filio . . archipresbytero ecclesie Werdensis Colo- 
niensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Irmengart canonica ecclesie Asindensis nobis 
conquerendo monstra\it, quod nobilis vir Robeilus de Resouwe et quidani alii laici Coloniensis civi- 
tatis et diocesis super terris, debitis, possessionibus et rebus aliis injuriantur eidem. Ideoque discre- 
tioni tue u, s, w. befiehlt du Sache zu unteratichen^ aber vorläufig ohne E^vkammunikation und Interdikt. 
Dat. Viterbii X Kaleiidas maii pontificatus uostri anno prinio. ' 

Or. im Kgl. St-A, Düsseldorf. Btäle an Uanfschnur, jhif dein Umbug Ben. Parmeii. A%f 
der Rückseite -+- deo promittis -+-. In der Ecke oben links ein 1 ähnliches Zeichen. 



621. 

Urban IV. nimmt KL Fischbeck in seinen Schutz, bestätigt seifie Hechte und Freiheiten sowie 
seine Besitzungen. Vüerbo 1262 Juni 24. 

Urbanus episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus ») . . abbatisse et convenlui 
monasterii Visbecensis ad Romanam ecclesiara nullo medio pertinentis salutem et apostolicam bene- 
dictionem. Cum a nobis petitur u, s. w. bis incursurum. Dat. Viterbii VIII kalendas julii pontificatus 
nostri anno primo. 

a) Von dil. bis filiabus auf Rasur, ebenfio später filie korr. aun filii. 

Or. im Stiftsarchiv zu Fischbeck, Bulle und Befestigung feJUen. Auf dern Umbug A. S. Oben 
in der Mitte cor secure. In der Ecke oben rechts bo zweimal schräg durchstric/ien. Unten 
. ., darunter B ufid ein f ähnli<hes Zeichen. Auf der Rükseite + deo promittis' +. 

Reg. Aldi. Ztschr. HF, 66 Nr. 108. 

622. 
' Urban IV. approbirt die Postulat ion des Bischofs Gerhard von Mihister in drei an die 
Gläubigen der Stadt und Diöcese Münster^ (an ihn selbst) und an den Kleinis imd das Dom- 
kapitel zu Münster gerichteten Schreiben. 

(1262 nach November 5, vor December 31.) 

Die drei Stellen im Msc. /, 1 p. 240 im Kgl. St.-A. Münster latUen: 
Est approbatio postulationis Gherhardi episcopi a sede apostolica directa populo civitatis et dyocesis. 
Est confirmatio postulationis Gerhardi episcopi Monasteriensis per Urbanum papam quartum. 
Est approbatio postulationis domini G(erhardi) episcopi directa clero et capitulo Monasterien- 
sibus per Urbanum papam IUI. 

Ob eine meiie Bulle an die Vasallen des Bisthums ergangen y lässt sich nicht feststellen. Die 
Datii'ung ergibt sich aus folgendem: Am 3. November 1262 erscheint' Gerhard zuletzt als 
postulatus, am 31. Dezember 1262 wird Hier eine Pfründe y quam venerabilis frater 
noster . . Monasteriensis episcopus vor seitier Erliebung besessen y anderweitig verfugt 
Vgl. Westf. Urkb. III, 695 und die folg. Nr. dann Loegel, Die Bischofswahlen zu MftnsteTy 
Osnabmck und Paderborn S. 12 Amn. 6. 



291 



623. 

Urban IV. gestattet denn Dompropst Arnold von Köhiy über die von dem Bischöfe (Gerhard) 

von Mümfer vor seiner Wahl besessene Probende zu verfügen. 

Orvieto 1262 December 31. 

•Arnoldo de Los preposito ecclesie Coloniensis. 
In desideriis nostris geritur, ut beneficia ccclesiastica ydoneis conferanlur personis. Propter hoc 
siquidem et obtentu dilectorum filiorum nostrorum J(acobi) sancte Marie in Cosmidin et V(berti) 
sancti Eustachi! diaconorum cardinalium conferendi per te vel alium persone ydonee prebendam, quam 
venerabilis frater noster . . Monasteriensis episcopus in Monasteriensi ecclesia promotionis sue tempore 
obtinebat queque per ipsius promotionem vacavit, et faciendi personam eandem ad prebendam ipsam 
in dicta ecclesia recipi cum sollempnitatibus consuetis in canonicum et in fratrem, inducendi quoque 
personam ipsam in corporalem possessionem prebende predicte ac inductam defendendi necnon contra- 
dictores per censuram ecclesiasticam appellatione postposita compescendi, non obstante — , liberam 
tibi concedimus auctoritate presentium facultatem. Ac nichilominus decernimus irritum et inane, si 
secus de predicta prebenda apostolica vel quavis auctoritate a quoquam contigerit attemptari. Dat 
apud Urbem ueterem II kalendas januarii anno PI. 

Vat, Arch. Regbd, 26 fol, 13 v Nr. 38, Dompropst Arnold von Los war zu dieser Zeit mit der» 
neugewählten Erzbischof EngelbeH in Rom. Vgl, hierzu Ennen, Quellen zur Gesch. der Stadt 
Köln Ily 464. 

624. 

Urban IV. beauftragt die Genannten, den Klerus der Kölner Diöcese und Kirchenprovinz 

zur Zahlung des Zwanzigsten auf bestimmte Zeit zur Deckung der Schulden der Kölner Kirche 

zu veranlassen. Orvieto 1262 December 31. 

. . de Steiuel (!) et . . de Hamburne monasteriorum abbatibus Premonstratensis ordinis, 

Coloniensis diocesis. 
Devotionis aflfectum abicit filius, si, cum potest, matri non subvenit indigenti. — Cum igitur, 
sicut **) venerabilis frater noster . . arcliiepiscopus Coloniensis nobis exposuit, Coloniensis ecclesia, que sie 
erga omnes metropolico sibi* jure subjectos jura materne affectionis obseiTat, quod, quantum est in 
ipsa, nulla, que sunt genetricis omittit, particeps adversitatis et prosperitalis eorum, diversorum fuerit 
malignantium et potentum attrita molestiis et injuriis lacessita et propter hoc prelati ejus, qui fuerunt 
pro tempore, dura necessitate compulsi pro defensione libertatum et jurium ipsius expensas subierint 
non modicas et gravia contraxerint onera debitorum, que propter usurarum voraginem adeo excreve- 
runt, quod dicla ecclesia sine gravi jactura et non minima destructione mobilium et immobilium bo- 
norum suorum ab eisdem nequit debitis liberari, nos — discretioni vestre per apostolica scripta man« 
damus, quatinus vos vel alter vestrum universos de clero civitatis, diocesis et provincie Coloniensis, 
cujuscunque ordinis vel conditionis existant, quod eidem archiepiscopo vicesimam proventuum eccle- 
siasticorum suorum a festo resurrectionis dominice proxime venturo usque ad biennium annuatim exhi- 
beant in solutione debitorum higusmodi per manus vestras integraliter convertendam monitione pre- 
missa per censuram ecclesiasticam appellatione postposita compellatis. — Dat. apud Urbem ueterem 
II kalendas januarii anno II. 

a) sicut fehlt im Reg. 

Vat. Arch. Regbd, 26 fol 14c Nr, 42. 

37* 



292 



625. 

Urhan IV. beauftragt die Genanriten, die Eifikünfle der jetzt und während der genannten 

Zeit vakanten Pfründen der Kölner Diöcese und Kirchenprovinz zur Deckung d^r Schulden der 

Kölner Diöcese zu verwenden. Oroieto 1262 Deceniber 31. 

. . de Steiuelt et . . de Hamburne monasteriorum abbatibus Premonstratensis ordiuis, 

Coloniensis diocesis. 

Cum, sicut venerabilis frater noster . . archiepiscopus Coloniensis nobis exposuit, Coloniensis 
ecclesia, qiie sie erga omnes (wie in der vor. Nr.), — nos dignum reputantes et equum, ut ei iamquam 
matri de bonis ecciesiarum Coloniensis civitatis, diocesis et provincie competentia proveniant subsidia 
pro exoneratione hujusmodi debitorum, discretioni vestre per apostolica scripta mandanius, quatinus 
dicto arehiepiscopo proventus beneficiorum, que vacant ad presens et de cetero vacabunt usque ad 
biennium in eisdem civitate, diocesi et provincia pro uno anno faciatis integre exhiberi in solutione 
debitorum hujusmodi convertendos. Contradictores — . Dat. apud Urbem ueterem II kalendas januarii 
anno IP. 

Vat, Arch, Reybd. 26 fol. 16 Nr. 47, 

626. 

Urhan 1 V. gestattet dem Erzbischof Engelbert von Köln , in Jeder KoUegiatkirche seiner Stadtj 
Diöcese und Provinz ein Beneficium mit einem Kleriker zu besetzen, 

Orvieto 1262 Deceniber 31. 

E(ngelberto) arehiepiscopo Coloniensi. 

Quia inter prelatos ecciesiarum — . Fraternitatis tue precibus inclinati presentium tibi auctoritate 
concedimus, ut in singulis secularibus ecclesiis collegiatis tue civitatis, diocesis et provincie, cathedra- 
libus et aliis, possis unum clericum ydoneum inibi residere et ad ordines, quos prebende seu beneficii, 
quam vel quod ,eum ibi assequi contigerit, onus exegerit, se facere promoveri paratum, per te vel 
alium recipi facias in canonicum et in fratrem. — Dat. apud Urbem ueterem II kalendas januarii 
anno IP. 

Vat. Arch: Rerjbd. 26 fol 16 Nr, 48. 

627. 

Urban IV. ernennt den Dompropst Engelbert zum Erzbischof von Köln und heßehlt dem 
Klerus der Stadt und Diöcese Köln, seinen Suffraganen, den Gläubigen, Ministerialen und Va- 
sallen, ihm gehorsam zu sein, 

Orvieto 1262 December 31. 

Capitulo et clero civitatis et diocesis Coloniensis. 
Plantans a principio dominus deus ecclesie paradysum, in quo posuit hominem, quem formarat, 
inter alia ligna pomifera pulchra visu et ad vescendum suavia in medio ejus tamquam lignum vite Colo- 
niensem ecclesiam salubri dispositione produxit et eam venerandam universitati fidelium stabilivit, 
ipsam metropolitice dignitatis insigniis honorando, radicando ipsam in populo honorificato et ad ejus 
cultum deputando vos, filii capitulum, diversis meritis precellentes, qui sanis advertentes sensibus et 



S93 



prudentie consiliis previdentes, quod expediebat ecclesiani tarn nobilem sponsum habere virtutum me- 
ritis et nature dotibus speciosum et honorificatum populum presule regi scientia predito et süp^to po- 
tentia seculari ac membra nobilia decorari capite generoso, ad venerabilem fratrem nostrum Engelbertum 
Coloniensem archiepiscopum tunc prepositum Goloniensem consulte deliberationis oculos extendistis 
tamquam ad virum meritis istis et aliis tantis sufficientem oneribus et tarn magnis honoribus congnien- 
tern. Ipsa siquidem ecclesia pastoris solacio destituta, vos, filii capitulum, die ad electionern prefixa, 
presentibus omnibus, qui volebant, debebant et commode poterant Interesse, ipsum in vestrum pastorem 
et archiepiscopum quasi per divinam inspirationem canonice ac concorditer elegistis et presenlato nobis 
electionis decreto supplicastis hiuniliter, ut electionern ipsam confirniare de consueta benignitate sedis 
apostolice dignaremur. Ipso igitur archiepiscopo propter hoc in nostra presentia constituto, electionern 
eandem examinari fecimus diligenter, et quia ipsam invenimus de persona non solum ydonea sed etiam 
premissis et aliis meritis precellente canonice celebratam, eam de fratrum nostrorum consilio duximus 
confirmandam consecrationis munus sibi de nostris manibus impendentes sibique palleum de corpore 
beati Petri sumptum in Signum quidem plenitudinis pontificalis officii tribuentes firma spe fiduciaque 
concepta, quod ipse tamquam vir litteratus et providus, et prout didicimus, in jüdiciis rectus, in dispen- 
satione industrius, in agendis strenuus, compositus ad mores, fortis ad patientiam, pronus ad concordiam, 
rigidus ad censuram, virtute nitens et eminens generositate ac pollens maturitate consilii, predictam 
ecclesiam ac subditum sibi clerum et populum taliter auctore domino gubernabit, quod eadem ecclesia 
per diligentie sue Studium in temporalibus et spiritualibus votivum suscipiet incrementum, reddendo 
vos acceptabiles domino et populum bonorum operum sectatorem. Ideoque universitatem vestram mo- 
nemus et hortamur attente per apostolica vobis scripta mandantes, quatinus dictum archiepiscopum ad 
vos cum plenitudine nostre gratie ac sedis apostolice revertentem suscipientes humiliter et devote ac 
pleno prevenientes lionore et tamquam patri et pastori animarum vestrarum debitam obedientiam et 
reverentiam impendatis ejus monita et mandata salubria suscipiendo devote ac efflcaciter observando. 
Alioquin sententiam, quam ipse propter hoc rite tulerit in rebelles, ratam habebimus et faciemus auc- 
tore domino usque ad satisfactionem condignam appellatione remota inviolabiliter observari. Dat. apud 
Urbem ueterem II kalendas januarii anno secundo. 

In eundem modum universis episcopis suffraganeis Goloniensis ecclesie. Plantans etc. ut in superiori 
proxima usque honorando, fulciendo suffraganeorum venerabili potentatu eamque illis tamquam muro *) for- 
titudinis circumdando, radicando etc. usque deputando viros nobiles divorsis meritis precellentes, quod 
siquidem viri sanis etc. verbis competenter mutatis usque prevenientes honore ac ei tamquam membra 
capiti obsequenles exhibeatis ei obedienciam debitam et devotam, ita quod mutua inter vos gratia 
gratos sortiatur eflfectus ad decorem fame vestre, commissarum vobis ecclesiarum exaltationem, depres- 
sionem illorum, qui ecclesiasticam opprimunt libertatem et plenum gaudium mentis nostre ac etiam 
dicte sedis. Alioquin sententiam etc. ut in alia (quam ipse propter hoc rite tulerit in rebelles, ratam 
habebimus et faciemus auctore domino usque ad satisfactionem condignam appellatione remota inviola- 
biliter observari.) 

In eundem modum E(ngelberto) archiepiscopo Coloniensi. 

In eundem modo populo civitatis et diocesis Goloniensis. 

In eundem modum nobilibus viris universis ministerialibus et vassallis Goloniensis ecclesie. 

a) murus das Reg. 

Vat Arch. Regbd, 26 foL, 22 Ar. 64, 



S94 



628. 

Vrhan IV. gestattet dem Erzbischof (Engelbert) van Köln^ in der Kölner Kircher^cmz 
durch passende FersönlichkeUen Visitationen fürs nächste Jahr abhalten zu lasset i. 

Orvieto 1263 Januar 8. 

. . archiepiscopo Goloniensi. 

Merita tue devotionis — . Cum itaque, sicut ex parte tua fuit propositum coram nobis, tu variis 
ecciesie tue negotiis occupatus juxta ofütii tui debitum non possis interdum tuam provinciam perso- 
naliter comode visitare, nos tuis precibus inclinati persone tue, ut eandem provinciam pro anno proximo 
futuro per te vel aliquem seu aliquos religiosos ad hoc ydoneos viros valeas visitare, etiam ecclesia 
et diocesi tuis minime visitatis, ac procurationes ratione higusmodi visitationis debitas exigere ac per- 
cipere ab ecclesiis, monasteriis et locis ecclesiasticis ejusdem provincie visitatis. — concedimus — 
facultatem. — Dat. apud Urbem ueterem VI idus januarii anno IP. 

V<U, Arch, Regbd, 26 fol. 16 Nr, 46. üeber eine Reihe anderer Vergünstigungen zu vgl. Pott- 
hast, 18454 ß 



629. 

ürban IV. gewährt deni Bischof (Gerhard) von Münster das Recht, drei Klerikern Benefiden 

zu verleihen. Orvieto 1263 Januar 12. 

. . episcopo Monasteriensi. 

Tuam volentes honorare personam et pro honore tibi exhibito alios promovere providendi per te 
vel per alium tribus clericis tuis ydoneis moribus, scientia et etate ad ecclesiasticum beneficiom 
obtinendum, videlicet eorum cuilibet in tua ci vi täte vel diocesi de beneficio hujusmodi ad ciguscunque 
coUationem spectante cum cura vel sine cura, si vacat ibidem ad presens, vel quam primum ad id 
obtulerit se facultas, dummodo, prout ipsius beneßcii requiret onus, parati sint promoveri ad ordines 
et in eo personaliter residere, et faciendi eorum quemlibet ad beneiicium hujusmodi, si in ecclesia 
coUegiata fuerit, in canonicum recipi et in fratrem, necnon contradictores per censuram ecclesiasticam 
appellatione postposita compescendi, non obstante certo ecclesiarum ipsarum — liberam tibi con- 
cedimus auctoritate presentium facultatem. — Dat. apud Urbem ueterem II idus januarii anno IP. 

Vat. Arch. Regbd. 26 fol. 23 Nr. 67. 



630. 

Papst Urban IV. nimmt Kl. Volkhardinghausen und alle seine Besitzungen in Schutz mA 
bestätigt seine Bechte und Freiheiten. 

Orvieto 1263 September 1. 
„Justis petentium." — 
Dat. apud Urbemveterem kal. septembris pontüicatus nostri anno secundo. 

Cr. im FürstL WcUd. Archiv zu Arolsen. Bulle von den rothgelben Seidenfdden abgefallen^ 
Potthasty 18636. Gedr. Vamhagen Wald. Gesch. ürkb. Nr. 43. ^nig zu 1262). 



995 



631. 

Urhan IV. gestattet dem KL Ueberwasser den Besitz der Güter y die seinen Bewohnerny wenn 

sie in der Welt geblieben ^ durch Erbrecht oder sonst zt^e fallen wären, mit Ausnahme der Lehens- 

jfüter. Orvieto 1363 September 12. 

„Devotionis vestre." — 

Dat. apud Urbem ueterem II idus septembris pontificatus nostri anno tertio. 

Transmmpt Martins V vom Jahre 1420 im Kgl, St.-A. Mümter, 
Potthast, 18648. Dmck Westf. ürkb. III, 17 5S. 

632. 

Urban IV, beauftragt die Genannten mit der Untersuchung der Klagen des Stiftes Herford 
gegen die Äbtissin Ida. Orvieto 1263 November 9. 

. . guai'diano fratrum Minorum Osnaburgensium et . . priori Predicatorum Mindensium. 

Circa curam quarumlibet ecclesiarum studio paterne sollicitudinis intendentes loca religiosa potis- 
simum intenta mente prospicimus et affectione speciali fovemus, ut eo potius in prospero et salubri 
statu persistant, quo gratior in illis impenditur virtutum domino faraulatus. Sane dilecte in Christo 
filie . . preposita, . . decana et capitulum secularis ecclesie Heruordensis ad Romanam ecclesiam nullo 
iTiedio pertinentis nobis insinuare curarunt, quod Ida abbatissa ecclesie predicte Padeburnensis diocesis 
bona ipsius ecclesie adeo dilapidat enormiter et consumit, quod, nisi super hoc per apostolicam sedem 
salubre remedium apponatur, vix adiciet, ut resurgat. Alias quoque dicta abbatissa multa committit 
enormia, que deum offendunt et homines scandalizant, super quo dicte preposita, decana et capitulum 
apostolice providencie remedium implorarunt, Quocirca discretioni vestre mandamus, quatinus ad 
predictaiu ecclesiam Heruordensem accedentes et habentes pre oculis solum deum, si dictam abbatissam 
apud bonos et graves super hiis inveneritis diiFamatam, inquiratis super hiis et aliis, de quibus eam 
publice diffamatam inveneritis, sollicite veritatem, et quicquid super hoc inveneritis, nobis per vestras 
litteras tenorem presentium continentes quantocius intimare curetis, preftxo partibus ipsis termino 
peremptorio competenti, quo per procuratores ydoneos nostro se conspectui representent facture et 
recepture, quod justitia suadebit. Diem vero prefixionis hujusmodi et formam nobis per easdem vestras 
litteras iritimetis. Non obstante, si ordinibus vestris et eorum fratribus a sede apostolica est indultum^ 
ut ipsi fratres de causis cognoscere vel negotia exequi minime teneantur, que ipsi<s ab ea pro tempore 
committuntur. Dat. apud Urbem ueterem V idus novembris anno tertio. 

Potthast, 18708 nach Sbaralea, Bull Fraiic. IL p, /)2ö. 



633. 

Urban IV, tkeilt dem Propst von Qunkenbrück mit, obwohl Innocenz IV. den Abt von Plo- 
ridus Campus beauftragt hatte, dem Wühelm, Kanonikus in IM, Utrechter Diöcese (Wilhelmus 
canonicus Tilensis ecclesie Trajectensis) ein Beneficium im Archidiakonat Deventer zu verschaffen, 
sei es nicht dazu gekommen, und habe Wilhelm nur Mühen und Ausgaben (nisi labores et ex- 
pensas) gehabt. Er beauftragt nun den Propst, dem Genannten, den er durch den Magister Peter^ 
^rchidiaconum Broliensem in ecclesia Agennensi, socium dilecti filii magistri MichaeliB 



296 



.sancte Romane ecclesie vicecancellarii , Jiat examiniren lüssm imd der in litteratura compe- 

tenter ydoneus befutiden ist, eine Probende in ecclesia Dauentrensi zu verschaffen^ vorausgesdäy 

das^ er die nöthigen Weihen erlange und Residenz halte, 

Orvieto 1263 November 13, 

, . preposito ecclesie Quakenbruggensis Osnaburgensis diocesis. 
^Sua nobis dilectus filius Willelmus." — 
Dat. apud Urbern ueterem idibus novembris anno tertio. 
Vat, Arch. Regbd, 29 fd, 236 Nr, 32, 

634. 
Urban IV. beauftragt den Kantor von Minden, dem Osfiabrücker Kanoftücus Everhard vm 

Horst die Pfarrei Melle zu verschaffen. 

Orvieto 1263 November 22. 

, , cantori Mindensi. 

Cum, sicut dilecto filio Euerardo de Horst canonico Osnaburgensi intimante accepimus, ecclesia 

de Melle Osnaburgensis diocesis, que tantum uni ex Osnaburgensibus canonicis assignari et in qua 

deserviri per perpetuum vicarium consuevit, tanto tempore jam de jure vacarent (!), quod ad sedem 

apostolicam est ejus collatio secundum Lateranensis statuta concilii legitime devoluta, districte tibi man- 

damus, quatinus, si est ita, dictam ecclesiam cum juribus et pertinentiis suis eidem canonico, quem 

per dilectum filium magistrum P(etrum) archidiaconum Bruliensem in ecclesia Agennensi, socium diledi 

filii magistri Michaelis sancte Romane ecclesie vicecancellarii, examinari fecimus diligenter et inventus 

est in litteratura competenter idoneus, dummodo alias sit bone^conversationis et vite, per te vel alium 

auctoritate nostra conferas et assignes ipsumque in corporalem possessionem ecclesie predicie de MeDe 

inducas et defendas inductum. Non obstante, quod aliquibus a sede apostolica sit indultum, quod ad 

provisionem alicujus minime teneantur, quodque ad id compelli aut quod interdici, suspendi vel ex- 

communicari non possint, seu quod de beneficiis ad eorum collationem spectantibus nequeai alicui pro- 

videri per litteras apostolicas non facientes plenam et expressam de indulto hi^usmodi mentionem et 

qualibet dicte sedis indulgentia, cujuscunque tenoris existat, per quam presentibüs non expressam vel 

totaliter non insertam eflFectus hujusmodi gratie impediri valeat vel differri, et de qua de verbo ad 

verbum in nostris litteris specialiter mentio sit habenda. Gontradictores etc. usque compescendo. Volu- 

mus autem, quod idem canonicus, prout ipsius ecclesie de Melle onus requirit, ad ordines statutis tem- 

poribus se faciat promoveri et per vicarium idoneum, sicut consuevit fieri, deserviat in eadem. Alio- 

quin hujusmodi gratia nullius penitus sit momenti. Dat. apud Urbem ueterem X kalendas decembris 

anno tertio. 

Vat Arch. Regbd. 29 foL 244 Nr. 74. 

635. 
Urban IV, beauftragt den Erzbischof (Engelbert) von Kiln und seine Suffragane, den apo- 
stolischen Legaten, Kardinalbischof Guido von Sabina, freundlich aufzunehmen und seiften Befehlen 

bezüglich seiner englischen Mission zu gehorchen. 

Orvieto 1263 November 27. 
, , archiepiscopo Coloniensi et ejus suflfraganeis. 
Ex inj uncto nobis apostolatus officio etc. usque affectantes venerabilem fratrem nostrum Gr(uidonein) 
episcopum Sabinensem, de cujus circumspectione plene confidimus, commisso sibi plene legationis ofiSdo 



297 



pro sedanda discordia ibidem exorta et aliis arduis negotiis duximus destinandum. Propterea cupientes, 
ut predicta summotis impedimentis quibuslibet prosperum deo propitio consequantur eflFectura, com- 
pellendi Theutonicos et alios quoslibet, cujuscumque dignitatis, ordinis vel condicionis existant, qui 
Anglicis contra ipsum vel carissimum in Christo filium nostrum regem Anglie illustrem prestare pre- 
sumpserint auxilium vel favorem, quod ab ht^usmodi presumptione desistant — liberam sibi coneessimus 
per nostras litteras facultatem. Quoeirca universitati vestre per apostolica scripta in ^^rtute obediencie 
districte precipiendo mandamus, quatinus, si qua memoratus legatus occasione premissorum vobis duxerit 
injungenda, vos universi et singuli eidem in hac parte obedire ac intendere studeatis, preceptum nostrum 
taliter impleturi, quod idem legatus vestro fultus presidio in commisso sibi negotio valeat prosperari 
nosque devotionem vestram possimus exinde merito commendare. Alioquin sententias, quas idem le- 
gatus propter hoc in vos tulerit, ratas habebimus et faciemus auctore domino appellatione remota in- 
violabiliter observari. Dat ut supra. (Dat. apud Urbem ueterem V kalendas decembris anno tertio.) 
Vat Arch. Regbd. 28 fol. 59 Nr. 202, Zu vercjl Potthaat, 18718 und 18724 / übei^ die 
Mission des Kardinallegaten. 

636. 

Urban IV. beauftragt den Genannten j Resmannum canonicum ecclesie sancte Marie ad 

gradus Coloniensis consanguineum dilecti filii . . decani ejusdem ecclesie auf Bitten des letztern 

zum Kanonikus in Bonn zu machen, 

Orvieto 1263 December 18. 
. . decano ecclesie Werdensis Coloniensis diocesis. 
„Dilectum filium Resmannum." — 

Dat. apud Urbem ueterem XV kalendas januarii anno IPI. 
Vat Arch. Regbd. 29 fol 274v Nr. 195. 



637. 
Urban IV. beauftragt den Genannteny da Saflfridus (!) clericus dilecti filii . . decani ec- 
cleBie sancte Marie ad gradus Coloniensis auf sein Kanonikat und seine Prebende in Ressensi 
ecclesia Coloniensis diocesis verzichtet habe, diese Adolfo clerico nepoti ipsius Saffridi zu geben. 

Orvieto 1263 December 21. 

Eidem (decano ecclesie Werdensis). 
„Cum, sicut accepimus." — 

Dat. apud Urbem ueterem 5CII kalendas januarii anno IPI. 

Vat Arch, Regbd. 29 fol, 274v Nr. 196. 



638. 

Urban IV. beauftragt Genannte^ die Klage des Pfarrers von Kappet über Beraubung seiner 

Kirche zu untersuchen. Orvieto 1264 Februar 8. 

Urbanus episcopus servus servorum dei dilectis filiis decano et thesaurario ecclesie Frislariensis 
Moguntine diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Dilecti filii rectoris ecclesie in Capele Pader- 

We§tf. Ürk.-Buch V. 38 



298 



bornensis diocesis precibus inclinali presentium vobis auctoritate mandamus, quatinus ea, que de bonis 
ejusdem ecclesie alienata inveneritis illicite vel distracta, ad jus et proprietatem ipsius ecclesie studeatis 
legitime revocare, contradictores per censuram ecclesiasticam appellatione postposita compescendo. 
Testes autera, qui fuerint nominati, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, censura simili appellatione 
eessante cogatis veritati lestimonium perhibere. Datum apud Urbem ueterem VI idus febniarii pontifi- 
catus nostri anno tertio. 

Aus dem Arolsener Kopiar II foL 6^ auf der Domänenkammei* in Arohen, 



639. 
Urhan IV, beauftragt den Thesaurar von St. Johann in Mainz, dem Kleriker Konrad von 
Woljhagen (Wlfhagen), der^ obwohl er (der Papst) dem Dekan und Kapitel von St. Castor in Koblenz 
befohlen Iiabe^ ihn als Kanonikus aufzunehmen, trotzdem das Beneficium nicht erlangt h>abe, mit der 
Ausführung seines Befehles. Orvieto 1264 Februar 22. 

. . thesaurario ecclesie sancti Johannis Maguntini. 
„Gonstitutus in presentia nostra." — 

Dat. apud Urbem ueterem VIII kalendas februarii anno tertio. 
Vat Arck, Regbd, 29 fol 99 Nr, 109. 



640. 
Urban IV. beauftragt den Genannten, dem Kleriker Konrad von Wolfhagen, der sich durch 
Aufdeckung einer Reihe gefälschter päpstlicher Bullen Verdienste erworben habe, bis zur Erlangung 
der für ihn bestimmten Pfründe in Koblenz die angegebene EntscItMigung vom Kl. Hasungen zu 

verschaffen. Orvieto 1264 Februar 22. 

. . thesaurario ecclesie sancti Johannis Maguntini. 
Sedis apostolice circumspecta benignitas, sicut falsariis detestandis penam pro iniquitate rependit, 
sie et eorum depressoribus studet in dulcedine benedictionis assistere, ut rem virtutis gaudeant lauda- 
biliter assumpsisse. Cum itaque dilectus filius Conradus de Wlfhagen (!) clericus Maguntine diocesis 
falsariorum nequitiam in expensis propriis persequens jam pluries ad apostolicam sedem propter hoc 
accesserit et redierit in Alamanniam ac tandem unam buUam nostro fabricatam nomine nobis cum 
nonnullis falsis litteris duxerit fideliter presentandum adhuc persecutioni talium viriliter insistendo 
nee aliquid beneficium ecclesiasticum, ut asserit, sit adeptus, nos eum dignum speciali gratia repu- 
tantes discretioni tue mandamus, quatinus eidem clerico ab . . abbate et conventu monasterii de Ha- 
siangen (!) ordinis sancti Benedicti predicte diocesis in viginti mensuris siliginis ad majorem terre 
mensuram, que maldrum vulgariter appellatur, ita tamen, ut summa hujusmodi siliginis et annone va- 
lorem viginti librorum Turonensium non excedat, annis singulis, donec ipse prebendam in ecciesia 
sancti Castoris in Confluentia Treuerensis diocesis, in qua super ejusdem clerici provisione litteras 
executorias tibi dirigimus, fuerit pacifice assecutus u. s. w, promdiren lasset. Dat. apud Urbem ueterem 
VIII kalendas martii anno tertio. 

Vat Arch. Rec/bd. 29 fol. 117v Nr. 210. 



299 



641. 

Urbcm IV. löst die Bischöfe (Heinrich) von Lüttich und (Gerlmrd) von Münster^ welche 
hei der Kmide von der Gefangennahme des Erzbischofs (Engelbert) von Köln durch die Bürger 
dieser Stadt sich mit den Grafen von Kleve und Geldern um dessen Befreiung bemüht hatten, von 
den bei dieser Gelegenheit gegebenen eidlichen Versprechungen, 

Orvieto 1264 März 8. 
. . episcopo Leodiensi. 

Coloniensium civium nimis eflfreriata, si relata veritate nituntur, temeritas non solum fidelilatis 
debiium, quo . . archiepiscopo et ecclesie Coloniensi tenentur, observantie cultura non colens etc. ut 
in superiori proxima verbis competenter mutatis usque captivato sub arta detinere custodia presump- 
serunt. Gumque hoc ad tuam notitiam pervenisset, tu ad eundem archiepiscopum metropolitanum 
tuum gerens debite compassionis aflfectum te personaliter, sicut accepimus, Coloniam transtulisti et ibi 
venerabili fratre nostro . . Monasteriensi episcopo ac nobilibus viris . . Cleuensi et . . Gellerensi comi- 
tibus ac pluribus aliis convocatis circa liberationem ejusdem archiepiscopi una cum eis soUicitos im- 
pendisti labores. Verum malefactorum durities ad eundem archiepiscopum liberandum aliquibus per- 
suasionibus moUiri vel inclinari non potuit, donec archiepiscopus ipse prestitit corporaliter iuramentum, 
quod super hiis per se vel per alium querelam non deponeret contra eos nee ob id aliquid ipsis gra- 
vamen inferret vel procuraret inferri, quinimo pro ipsorum absolutione fideliter laboraret. Te quoque 
nichilominus et episcopum ac nobiles predictos et alios oportuit urgente hujusmodi necessitate jurare, 
quod, si prefatus archiepiscopus ea, que jurejurando promiserat, non servaret, vos contra ipsum eisdem 
civibus totis assistere viribus deberetis, vos ad id per patentes vestras litteras et cautiones alias obli- 
gando, ad quod prefatus dominus de Falkemberg se dicitur similiter obligasse. Nos igitur, qui fra- 
trum et coepiscoporum nostrorum oflfensas etc. usque absolvendum. Unde cum eidem archiepiscopo ad 
jus hiyusmodi prosequendum juxta prescriptam formam procedere liceat, propter quod fore constat 
illicitum, si forsan tu et predicti episcopus ac nobiles pretextu juramenti cautionum et obligationum 
super hoc prestitorum a vobis assisteretis memoratis sacrilegiis contra dictum archiepiscopum jus 
higusmodi prosequentem , nos volentes memorate Coloniensi ecclesie specialiter ac vobis nichilominus 
salubri super hoc consilio providere, te ac episcopum et nobiles prefatos a predictis juramentis per 
vos prestitis, ut eis necnon et cautionibus ac obligationibus antedictis, quas ex officii nostri debito 
cassamus et nullius decernimus existere firmitatis, nequaquam obstantibus civibus memoratis contra 
dictum archiepiscopum assistere in premissis minime teneamini, presentium auctoritate duximus absol- 
vendos, nichilominus tibi et eisdem episcopo ac nobilibus sub pena excommunicacionis districtius in- 
hibentes, ne civibus ipsis in premissis quomodolibet assistere presumatis. Dat. ut supra (Dat. apud 
Urbem ueterem VIII idus martii anno IPI.) 

Vat Arck Regbd, 28 foL 46 Nr. 150. 

Zu vgL PotAasty 18819, wo diese ürk, aus anderer Quelle mit einer Abweichung im Text 
(Herzog von Luxemburg statt Graf von Kleve) und ohne Datum verzeichnet steht. Reg. Ad- 
ditamentay 109. Das Datum bei Posse Anal. Vatic. 361, VgL zur BÜnleitung Nr. 652. 

642. 
Urhan IV. befiehlt dem Scholaster in Münster, dem Pfarrer Menricus aus den angegebenerb 
Gründen ein Kanonikat zu St-. Johann in Osnabrück zu verschaffen. 

Orvieto 1264 März 11. 

38* 



300 



. . scolastico ecclesie Monasteriensis. 

Exposuit coram nobis dilectus filius Menricus presbyter, rector ecclesie in Oyle Osnaburgensis 
diocesis, quod licet ipse dudum in ecclesia sancii Johannis Ossnaburgensis (!) auctoritaie litteranim 
bone memorie P(etri) sancti Georgii ad velum aureum diaconi cardinalis, tunc in illis partibus aposto- 
lice sedis legati, habentis ab eadem sede super conferendis beneficiis potestatem, canonice receptus 
fuerit in canonicum et in fratrem, quia tarnen hujusmodi receptio per Constitutionen!, qua feKcis recor- 
dationis Alexander papa, predecessor noster, revocavit omnes receptiones canonicorum ultra cerlum 
numerum factas in ecclesiis, est cassata, ipse rector nullum commodum sed potius labores plurimos ac 
expensas varias occasione hujusmodi toleravit. Quare idem presbyter nobis humiliter supplica\it, ut, 
cum idem ecclesiam ipsam in Oyte, cui animarum cura inminet, ac perpetuam capellaniam altaris 
sancti Seruacii in ecclesia Ossnaburgensi (!) non habentem curam hiyusmodi, quas se proponit obtinere 
canonice, resignare libere sit paratus, ipsum in eadem sancti Johannis Osnaburgensis ecclesia de novo 
recipi sibique de prebenda inibi provideri de benignitate apostolica mandaremus. Conveiiiens igitur 
arbitrantes, ut memoratus presbyter, quem per dilectum filium magistrum Petrum archidiaconum Bro- 
liensem in ecclesia Agennensi, sociimi dilecti filii magistri Michaelis sancte Romane ecclesie vicecan- 
cellarii, examinari fecimus diligenter, et qui inventus dicitur extitisse in literatura competenter idoneus 
ad obtinendum ecclesiasticum beneficium, quique alias laudabilis conversationis et vite studiis inherere 
dicitur, in eadem sancti Johannis ecclesia honoretur, districte tibi mandamus, quatinus prefatum Men- 
ricum in ipsa ecclesia sancti Johannis auctoritate nostra per te vel per alium recipi faciens in cano- 
nicum et in fratrem eidem prebenda, si qua vacat ibidem ad presens, vel quam primum ad id se 
facultas obtulerit, provideri procures. Non'obstante statuto de certo ejusdem ecclesie sancti Johannis 
canonicorum numero juramento, confirmatione sedis apostolice sive quacunque firmitate alia roborato, 
aut si aliqui apostolica seu alia qua\is auctoritate in ipsa sancti Johannis ecclesia sint recepti vel, ut 
recipiantur, insistant, sive si dilectis filiis . . preposito, . . decano et capitulo ejusdem ecclesie sancti 
Johannis, ad quos canonicorum receptio et prebendarum collatio inibi spectare asseritur, a prefata 
sede indultum existat, quod ad receptionem seu provisionem alicujus minime teneantur ti. s. w. 
Volumus autem quod nominatus presbyter ecclesiam in Oyte necnon et capellaniam landiu (!) retineat, 
donec ipse prebendam hujusmodi fuerit pacifice assecutus, ita tamen, quod extunc easdem ecclesiam 
et capellam, quas a tempore assecutionis higusmodi in Oyte vacare decernimus, omnino dimittat. Dat. 
apud Urbem ueterem V idus martii anno tertio. 

Vat, Arch. Regbd. 29 fol 297 (ohne alte Numnier) Nr. 30L 



643. 
Urhan IV. befiehlt seinem Kaplan^ dem Dechanten Ludwig von Mainz , die Exkammunikation^ 
welche in Rom an drei Festen gegen die Urheber neuer Zolle ausgesprochen tverde^ auch in der 
Mainzer Provinz zu verkünden ^ da in jüngster Zeit dort mehrfach von den Magnaten neue Ab- 
gaben erhoben mir den, Orvieto 1264 März 15. 

Ludewico decano Maguntino, capellano nostro. 

Ad nostram noveris audientiam pervenisse, quod nonnulli ecclesiarum prelati ac duces, marchio- 
nes, comites, nobiles, ministeriales et milites aliique laici in provincia Maguntina et circumpositis 
partibus nova pedagia in aliquibus locis terrarum et districtuum suorum instituta de novo ausu sacri- 
lego exigere et recipere non verentur in ofTensam divini nominis, detiimentum fidelium exinde trans- 



301 



euntium et scandalum plurimorum. Cum autem in tribus festivitatibus aniii sollempnibus, videlicet 
-cene domini et ascensionis et dedicationis basilicarum beatorum apostolorum Petri et Pauli, annuatim 
a Romano pontifice, qui est pro tempore, omnes novorum pedagiorum seu theolenorum (!) exactores 
coram multitudine fidelium ad sedem apostolicam concurrentium juxta morem excommunicationis sen- 
tentia percellantur, discretioni tue mandamus, quatinus sententiam hiyusmodi, ubi et quando expedire 
videris, per te et alios publicare procures. Dat. apud Urbera ueterem idibus martii anno tertio. 
Vat Arch, Regbd, 29 fol 150v Nr. 424. 

644. 
Urban IV. befiehlt dem Bechanten des Bla^iussfiftes in Braunsehtveig^ dem Mindener Kleriker 

Oerhm'd von Nienburg, der jetzt auf ein Beneficium in der Biöcese Minden verzichte, ein solches 

in der Biöcese Bremen zu verschaffen. 

Orvieto 1264 März 23. 
. . decano ecclesie sancti Blasii in Bruneswic Hildesemensis diocesis. 
Significavit nobis dilectus filius Gerardus de Niemborg pauper clericus Mindensis diocesis in nostra 
presentia constitutus, quod, cum ipse dudum ad venerabilem fratrem nostrum . . episcopum Mindensem 
diocesanum suum super provisione sibi facienda de aliquo ecclesiastico beneficio competenti cum cura 
vel sine cura ad cujuscunque coUationem spectante, si quod in civitate vel diocesi Mindensi tunc vacabat, 
vel quam primum ad id se facultas offerret, sub ea forma, secundum quam pro pauperibus clericis 
scribere consuevimus, primo monitorias et demum preceptorias nostras litteras impetrasset, idem epis- 
copus monitis et preceptis nostris penitus obauditis, quod mandavimus, efficere non curavit, quamvis *) 
habuerit facultatem. Quare dictus Gerardus nobis humiliter supplicavit, ut, cum ipse propter hoc la- 
boribus fatigatus et expensis exhaustus apostolice sedis tertio implorare clementiam sit coactus et in 
Mindensi civitate et diocesi sint tantum tres seculares collegiate ecclesie, cathedrali excepta, in quarum 
duabus pro aliis scripta nostra direximus et alterius prebendarum redditus ad sustentationem ejus mi- 
nime sufßciant, ipsum in ecclesia Buccensi Bremensis diocesis, in qua perpetuam habitationem elegit, 
recipi mandaremus. Cum autem nos predictum Gerardum per dilectum filium magistrum Petrum archi- 
diaconum Broliensem in Agennensi ecclesia, socium dilecti filii magistri Michaelis sancte Romane ecclesie 
vicecancellarii, examinari fecerimus diligenter et dicatur inventus fuisse in litteratura competenter ido- 
neus, districte tibi mandamus, quatinus, si est ita, eundem clericum, in predicta Buccensi ecclesia, si 
in ea non direximus pro aliquo scripta nostra recipi faciens per te vel per alium in canonicum et in 
fratrem, ei de prebenda, si vacat ibidem ad presens, vel quam primum ad id obtulerit se facultas, pro- 
videri procures. Non obstante — certo ipsius ecclesie Buccensis canonicorum numero u. s. w. Dat. 
apud Urbem ueterem X kalendas aprilis anno tertio. 

a) qua des Register. 

Vat Arch. Regbd. 29 fol. 143v Nr. 377. 

645. 
Urban IV. befiehlt dem Bechanten (Ludwig) von Mainz, dem Kleriker Hermann von Bortmund 
£in Kanonikat zu St. Johann in Osnabrück zu verschaffen. 

Orvieto 1264 März 27. 
. . decano ecclesie Maguntine. 
Constitutus in presentia nostra dilectus filius Hermannus de Tremonia pauper clericus Coloniensis 
■diocesis nobis humiliter supplicavit, ut, cum ipse nullum sit ecclesiasticum beneficium assecutus, provi- 



302 



deri sibi de benignitate apostolica mandaremus. Licet autem clericus ipse, quem per dilectum filium 
magistnim Petrum ai'chidiaconum Bruliensem in Agennensi ecclesia, socium dilecti filii magistii Michaelis 
sancte Romane ecclesie vicecancellarii, examinari fecimus diligenter, dicatur inventus fuisse in lilteratura 
competenter idoneus ad ecclesiasticum beneficium obtinendum, quia tarnen nobis non constitit de vita 
et conversatione ipsius, discretioni tue mandamus, quatinus, circa et vitam et conversationem ejusdem 
clerici inquisitione diligenti premissa, si eum vite laudabilis et lioneste conversationis esse reppereris 
et alias non sit beneficiatus aliudque canonicum non obsistat, eum in ecclesia sancti Johannis Osnabur- 
gensis recipi faciens auctoritate nostra per te vel per alium in canonicum et in fratrem ei de prebenda, 
si vacat ibidem ad presens, vel quam primum ad id obtulerit se facultas, provideri procures. Non 
obstante — ita tamen, quod idem clericus, sicut requiret onus beneficii, de quo ei provideas, ad ordines 
statutis temporibus se faciat promoveri, mandatum nostrum taliter impleturus, quod merito impendisse 
lauderis misericordiam pauperi et obedientiam mandatori. Volumus autem, quod omnes littere a sede 
apostolica et ejus legatis obteiite necnon et promissiones et obligationes a quibuscunque prius facta 
super ipsius clerici provisione omni robore careant firmitatis. Dat. apud Urbem ueterem VI kalendas 
aprilis anno tertio. 

Vat Arch, Regbd. 29 fol 300 Nr. (neu) 318, 



646. 

Urban IV. befiehlt dem Genannten, dem Kleriker JoJmnn von Osnabrück ein zur Kollntm 
des Abtes von Jburg gehöriges Beneficium zu verschaffen. 

Bei Orvieto 1264 Aprü 1. 
. . scolastico ecclesie sancti Willehadi Breanensis (!). 

Constitutus in presentia nostra dilectus filius Johannes de Ossembruge pauper clericus nobis 
humiliter supplicavit, ut, cum ipse nullum, sicut asserit, sit beneficium ecclesiasticum assecutus, provi- 
deri sibi de benignitate apostolica mandaremus. Cum igitur ipsum per dilectum filium magistrum Petrum 
archidiaconum BroUensem in ecclesia Agennensi, socium dilecti filii magistri Michaelis sancte Romane 
ecclesie vicecancellarii, examinari fecerimus diligenter et dicatur inventus fuisse in litteratura et cantu 
competenter idoneus ad beneficium ecclesiasticum obtinendum, discretioni tue mandamus, quatinus, si 
eundem clericum bone conversationis et vite ac de legitimo matrimonio natum esse reppereris, ei de 
aliquo ecclesiastico beneficio prebendali vel alio cum cura vel sine cura ad collationem seu presenta- 
tionem dilecti filii . . abbatis de Yburg ordinis sancti Benedicti, Osnaburgensis diocesis, spectante, nulli 
alii de jure debito, si vacat ad presens, vel quam cito ad id se facultas obtulerit, dummodo de bene- 
ficiis ad ejusdem abbatis collationem vel presentationem spectanlibus super provisione ahcujus non di- 
rexerimus scripta nostra, auctoritate nostra per te vel per alium provideri procures, inducens eum in 
corporalem ipsius beneficii possessionem et defendens inductum ac faciens ipsum in ecclesia, in qua 
sibi duxeris providendum, si collegiata existat, recipi in canonicum et in fratrem. Non obstante Statute 
de certo canonicorum numero juramento — ita tamen, quod idem clericus, prout requiret onus be- 
neficii, de quo sibi duxeris providendum, se faciat statutis temporibus ad ordines promoveri et per- 
sonaliter resideat in eodem. Alioquin hujusmodi gratia nullius penitus sit momenti. Dat. apud 
Urbem ueterem kalendis aprilis anno tertio. 

Vat Arch, Regbd. 29 fol 296c Nr. 300. 



303 



647. 
Urban IV, ertheüt den Gläubigen der Mainzer, Hildesheinier und Paderbomer Diöcese, die 
^en Kirchenbau des Kl, Osterrode unterstützen, einen Abla^s von 40 Tagen. 

Orvieto 1264 Aprü 7, 

Urbanus episcopus sen'us servorum dei universis Christi fidelibus per Maguntinam, Hildesemensem 
et Padeburnensem civitates et dioceses constitutis salutem et apostolicam benedictionem. Quoniam — 
eternam. Cum igitur dilecte in Christo filie . . abbatissa et conventus monasterii in Osterode Cister- 
ciensis ordinis, Maguntine diocesis, sicut ipse nobis significare curarunt, ecclesiam ipsius monasterii nimia 
vetustate consumptani de novo reedificare cupiant opere sumptuoso nee ad consumationem ipsius operis 
proprie suppetant sibi facultates, universitatem vestram rogamus et hortamur in domino in remissionem 
vobis pecaminum (!) injungentes, quatinus de bonis vobis a deo coUatis pias ad hoc eis elemosinas et 
grata caritatis subsidia erogetis, ut per subventionem vestram opus hujusmodi valeat consumari et vos 
per hec et alia bona, que domino inspirante feceritis, ad eterne possitis felicitatis gaudia pervenire, 
Nos enim de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus auctoritate 
confisi Omnibus vere penitentibus et confessis, qui eis ad id manum porrexerint ac^'utricem, quadraginta 
dies de injuncta sibi penitentia misericorditer relaxamus, presentibus post triennium minime vahturis. 
Ouas mitti per questuarios districtius inhibemus, eas, si secus actum fuerit, carere viribus decernentes. 
Dat. apud Urbem ueterem VII idus aprilis pontificatus nostri anno tercio. 

Or. im Kgl, St-A. Hannover, BiUle an gelbrothen Seidenfäden, Auf dem Umbuge Marc. R (?) 
Auf der Rückseite: disbriga. Urbanus verl, Schrift, 



648. 
Urban IV. befiehlt dem Dechanten der Xantener Kirclie, dem Pfairer Dietrich von Schwags- 
dorf eine Pfründe in Oldensaal zu verschaffen. 

Orvieto 1264 Aprü 29. 

, , decano ecclesie Xanctensis Coloniensis diocesis. 

Dilectus filius Theodericus dictus de Burse, rector ecclesie de Suagesdorp Osnaburgensis diocesis 
in nostra proposuit presentia constitutus, quod ipse eandem ecclesiam, pro eo, quod personaliter in ea 
residere non potest, et alias est ita tenuis in redditibus, quod de ipsis commode sustentari non potest, 
intendit libere resignare. Quare predictus Th(eodericus) nobis humiliter supplicavit, ut, cum nullum 
sit aliud ecclesiasticum beneficium assecutus, sibi provideri de alio ecclesiastico beneficio in diocesi 
Trajectensi, de qua duxit originem, misericorditer mandaremus. Nos itaque ipsius supplicationibus 
inclinati discretioni tue mandamus, quatinus, si est ita, predictum Th(eodericum), quem per dilectum 
filium magistrum P(etrum) archidiaconum Broliensem in ecclesia Agennensi, socium dilecti filii magistri 
Michaelis sancte Romane ecclesie vicecancellarii, examinari fecimus quique dicitur in litteratura reper- 
tus competenter idoneus, ad ecclesiasticum beneficium obtinendum in ecclesia Aldenselensi ejusdem 
Trajectensis diocesis, dummodo in ea pro alio specialiter non direxerimus scripta nostra, per te vel alium 
recipi faciens in canonicum et in fratrem ei de prebenda, si qua ibidem vacat ad presens vel quam 
primum ad id se facultas obtulerit, provideri procures. Non obstante certo ipsius ecclesie Aldesensis(!) 
canonicorum numero — compescendo. Proviso, quod predictus Th(eodericus) ad ordines, quos ipsius 
beneficii cura inquirit, se faciat statutis temporibus promoveri et in eo residentiam faciat personalem. 
Volumus autem, quod predictus Th(eodericns) eandem ecclesiam in Suagesdorp, quam continet, quamque, 



304 



postquam prebendam in prefata ecclesia Aldenselensi fuerit assecutus, vacare volumus, ex tunc omnino 
dimittat. Dat. apud Urbem ueterem III kalendas maii anno tcrtio. Am Rand: § bene cantat, bene legit, 
bene latinizat et construit competenler von derselben Hand. 

Vat. Arch, Regbd. 29 fol IbJv Nr. 550, 

Verz, Pitra, Anale da nomsmna (alt conf.J, tom, I p, 60 i. 

649. 
Urban IV. befiehlt dem DecJiafiten von Paderborn, dem KL Arolsen die ihm efUfremdeten 
Güter wieder zu verschaffen. Orvieto 1264 April 30. 

Urbanus episcopus servus* servorum dei dilecto filio decano Paderburnensi salutem et apostolicam 
benedictionem. Pervenit ad audientiam nostram, quod tarn dilecti filii prepositus, priorissa et conventus 
monasterii Aruldensis ordinis sancti Augustini Paderbornensis diocesis, quam qui eos in ipso mo- 
nasterio precesserunt, maneria, terras, nemora, vineas, prata, redditus, possessiones et quedam alia bona 
predicti monasterii datis super hoc litteris, interpositis juramentis, factis renunciationibus et penis ad- 
jectis, in gi-avem ipsius monasterii lesionem nonnullis clericis et laicis, aliquibus eorum ad vitam, quibus- 
dam vero ad non modicum tempus et aliis perpetuo ad firmam vel sub censu annuo concesserunt, 
quorum aliqui super hiis litteras confirmationis in forma communi a sede apostolica impetrasse dicuntur. 
Cum igitur nostra intersit lesis monasteriis subvenire, discretioni tue per apostolica scripta mandamus, 
quatinus ea, que de bonis ejusdem monasterii per concessiones hujusmodi alienata inveneris illicite vel 
distracta, non obstantibus litteris, penis, juramentis, renunctiationibus et confirmationibus supradictis 
ad jus et proprietatem supradicti monasterii legitime revocare procures, contradictores per censuram 
ecclesiasticam appellatione postposita compescendo. Testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia, 
odio vel timore subtraxerint, censura simili appellatione cessante compellas veiitati testimonium per« 
hibere. Dat. apud Urbem ueterem pridie kalendas maii pontificatus nostri anno tercio. 

Kopie 8. XVI im Ar olsener Kopiar I fol. 16 auf der Domänenkammer in Arolsen. 

650. 

Urban IV. fordert die Genannten auf den Grafen Luddf von Everstdn und mehret^ Bürger 
von Höxter zur Zahlung der von ihnen geschtddeten Summen anzuhallrn. 

Orvieto 1264 Mai 22. 
, . preposito et . . decano Hildesemensibus. 

Ex litteris dilecti filii fratris Henrici dicti de Raceburg ordinis predicatorum Lubicensis nobis innotuit, 
quod, cum a nobili viro comite Ludulfo de Euersten quadraginta, a VoUimaro dicto de Bruneswich 
septuaginta argenti et a Rodulfo Longo burgensibus in Huxaria Padeburnensis diocesis duodecim auri 
marce bone memorie Henrico Osiliensi episcopo, dum viveret, deberentur, idem episcopus, cigus idem 

capellanus fuerat, prefatas auri et argenti quantitates in ultima sua voluntate per manus ejusdem») 

mandavit. Unde nobis ex parte ipsius fratris fuit humiliter supplicatum, ut pecuniam ipsam exigi 
mandaremus ac ordinaremus de illa, sicut videremus pro anima ejusdem episcopi expedire. Nos igitur 
de sinceritate vestra in domino conlidentes discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus 
prefatos, et si qui sunt alii hujusmodi pecunie debitores, quod pecuniam ipsam vobis sine difficultate 
persolvant ecclesie Romane vel terre sancte utilitatibus juxta sedis apostolice providenciam applicandam 
monitione premissa per censuram ecclesiasticam appellatione i'emota cogatis eaque recepta illain in domo 



305 



fratrum Predicaloium Hildesemensiuiii siib te.stimonio dilectorum filiorum . . prioris domus predicte 
et . . guardiani fratrum Minorum Hildeseraensium di^ponere procuretis ad mandatum nostrum pro 
predictarum ecclesie seu terre necessitatibus fideliter conservandam, quid et quantuni et quando de 
pecunia ipsa receperitis et duxeritis deponenduni, ac quicquid inde feceritis, per patentes litteras vestris 
et eorundem prioris et guardiani signatas ßigillis nobis quantocius rescripturi. Quod si non ambob) etc. 
Dat. apud Urbem ueterem XI kalendas junii anno tcj tio. 

a) Sbaralca^ Bullarium Franc iscan, IIj 569 «appirrt: cupellani dispensari, a^as dem Räume nach möglich wäre. — 
b) S. hat noch: iis extorquendis Interesse potueritis, alter vestnun ea nihiloniinus exequatur. 
Vat Arch. Regbd, 27 fol. 147. Der Rand unten ist abgefault. 
Potthast, 18921. 

651. 

Urban IV. befiehlt dem Py'opst vcm St. Martin in Minden^ dem Pfarrer Bertram von Lerbecky 
der auf seine Pfarrei verzichten wolle, eine Pfründe in Wildeshauseri zu verschaffen, 

Orvieto 1264 Mai 23. 
. . preposito ecclesie sancti Martini Mindensis. 

Gonstitutus in presentia nostra dilectus filius Bertrammus rector ecclesie in Lerbike Mindensis 
diocesis, consanguineus dilecti filii fratris Hermanni ordinis Predicatorum, penitentiarii nostri et capellani 
nostri, nobis humiliter supplicavit, ut, cum fructus ipsius ecclesie sint adeo diminute, quod ex eis non 
possit commode sustentari, et eaiidem ecclesiam libere sit resignare paratus, provideri sibi de alio ec- 
clesiastico beneficio misericorditer mandaremus. Nos itaque volentes ei dem B(ertrammo), quem per 
dilectum filium magistrum Petrum archidiaconum Bruliensem in ecclesia Agennensi, socium dilecti 
filii magistri Michaelis sancte Romane ecclesie vicecancellarii, examinari fecimus diligenter, et qui 
dicitur in litteratura reppertus (!) competenter idoneus ad ecclesiasticum beneficium obtinendum, gra- 
tiam facere specialem discretioni tue mandamus, quatinus dictum Bertrammum, dummodo sit idoneus 
moribus et etate, aliudque canonicum non obsistat, in ecclesia Wildeshusensi Osnaburgensis dio- 
cesis, si non nisi pro uno ibidem scripta nostra direxiraus, per te vel alium auctoritate nostra recipi 
facias in canonicum et in fratrem et ei de prebenda, si qua ibidem vacat ad presens, vel quam primum 
ad id obtulerit se facultas, provideas vel facias provideri. Non obstante statuto de certo canonicorum 
numero juramento, confirmatione apostolica vel quacunque firmitate vallato, vel si . . decano et capi- 
tulo ipsius ecclesie Wildeshusensis a sede sit indultum eadem, quod ad receptionem vel provisionem 
alicujus minime teneantur. Contradictores etc. usque compescendo. Proviso, quod idem B(ertrammus) 
ecclesiam ipsam in Lerbike, quam, postquam eandem prebendam pacifice obtinebit, vacare decernimus, 
omnino resignet. Dat. apud Urbem ueterem X kalendas junii anno tertio 
Neben competenter am Rande: § sufficiens est. 
Vat, Ar eh. Regbd. 29 fol 178 Nr. 625. Verz. Pitra, Anal. fiov. I p. 604. 

652. 

Urban IV. exkommunicirt unter Schilderung des Herganges die Kölner, welche ihren Erz- 
bischof gefangen genommen haben. Orvieto 1264 Mai 30. 

Ad certitudinem presentium et memoriam futurorum. 

Magistrorum civium et fraternitatum necnon scabinorum, judicum et civium Coloniensium nimis 
effrenata temeritas, non solum fidelitatis debitum, quo . . archiepiscopo et ecclesie Coloniensi tenentur, 
observantie cultura non colens verum etiam reverentie filialis aflfectum inofficiose preteriens et oöi- 
nem prorsus legem rationis abhorrens multe nobis causam turbatioiüs ingessit. Cum enim predictus 

Westl. Urk.-Buch. V. 39 



306 



archiepiscopus in archiepiscopali Coloiüensi palatio inopinati non previdens casus eventum, quem even- 
turum nullius hactenus exempli similitudo predixerat ciyusque sibi conjecturam nulla contra ipsum 
predictorum magistrorum, scabinorum, judicum et civium manifesla turbatio seu quevis difüdatio vel 
ejus erga ipsos demerita indicabant, more solito imminentibus sibi vacans negotiis moraretur , magistri, 
scabini, judices et cives predicti et nonnuUi sequaces eorum archiepiscopum ipsum spiritualem utique 
patrem eorum et temporalem dominum persequentes spiritu nequitie ac diabolico furore commoti dei 
timore postposito et debite fidelitatis federe violato in dictum palatium licet multe immunitatis privi- 
legio insignitum invasione temeraria subito irruentes in personam ejusdem archiepiscopi sacrilegas 
manus inicere ipsumque ausu nefario capere captumque ac contumeliis probrosis aflfectum et probris 
contumeliosis illusum A^eluti reum mortis deducere per plateas civitatis Coloniensis demum in quadam 
domo captivum, nobili viro domino de Falkemborch germano suo in augmentum patrati sceleris nichi- 
lominus captivato, tamdiu detinere sub arta custodia presumpserunt, donec idem archiepiscopus prestitit 
corporaliter juramentum, quod super hiis per se vel per alium querimoniam non deponeret contra eos 
nee aliquid eis propterea gravamen inferret vel procuraret inferri, quin immo ad obtinendam ipsorum 
absolutionem pro posse suo fideliter laboraret, et donec etiam venerabiles fratres ^) nostri . . Leodiensis et . . 
Monasteriensis episcopi, predicti archiepiscopi suffraganei, ac nobiles viri . . Gleuensis et . . Guelrensis comites 
ac plures alii eisdem civibus nolentibus aliter archiepiscopum ipsum dimittere necessitate urgente 
tactis sacrosanctis evangeliis juraverunt, quod, si prefatus archiepiscopus ea, que jurejurando promiserat, 
non servaret, ipsi contra eum eidem totis viribus assisterent, se ad id per suas patentes litteras et 
cautiones alias obligando. Nos igitur, qui fratrum et coepiscoporum nostrorum offensas proprias repu- 
tamus, illatas eidem archiepiscopo tam graves, tam atroces et enormes injurias non tam in ipsius archi- 

m 

episcopi obprobrium quam in illius contemptum cadere, qui evangelica veritate testante se in suis mini- 
stris recipi testatur et sperni nee minus in predicte Coloniensis ecclesie ac ecclesiastice libertatis grande 
dispendium vergere non indigne pensantes et considerantes, quod hec adeo sunt notpria, quod nulla pos- 
sunt tergiversatione celari, qua predicti magistri, scabini, judices et cives ac sequaces eorum in canonem 
propter hoc late sententie inciderunt, ipsos presente hoc fideli populo declaramus et denuntiamus vinculo 
excommunicacionis astrictos manifeste monentes eosdem, ut usqüe ad festimi beati Michaelis proxirao 
venturum, quem pro peremptorio eis termino prefigimus, et satisfaciant plenarie ipsi archiepiscopo pro 
premissis et nichilominus per procuratores sufficientes et ydoneos compareant coram nobis satisfacturi 
plenarie nobis et ecclesie de tanta injuria et molestia in persona dicti archiepiscopi facta ecclesie ac 
ecclesiastice libertati ac nostris super hiis mandatis ac beneplacitis humiliter parituri. Quod si hec 
non fecerint, nos ipsos decernimus excommunicationis sententie, quam in eos exnunc proferimus, sub- 
jacere et predictam civitatem manere extunc ecclesiastico suppositam interdicto. Ad hec predictos 
archiepiscopum et episcopos ac nobiles et alios a predictis juramentis, ut, eis necnon et cautionibus et 
obligationibus antedictis, quas ex officio nostro cassamus, evacuamus et irritamus ac nullius decernimus 
existere firmitatis, nequaquam obstantibus, dictus archiepiscopus jus suum super predictis prosequi 
libere valeat, sicut hujusmodi juramento non prestito id licite facere potuisset, ac episcopi et nobiles 
aliique predicti memoratis sacrilegis contra dictum archiepiscopum assistere minime teneantur, apostolica 
auctoritate absolvimus et decernimus absolutos, ita quod propterea reatum perjurii seu quamvis 
infamie notam predicti archiepiscopus, episcopi, nobiles et alii non incurrant, et nichilominus episcopis, 
nobilibus aliisque predictis sub pena excommunicationis districtius inhibemus, ne dictis sacrilegis in 
premissis assistere quomodo presumant. Actum apud Urbem ueterem IUI kalendas junii in die vide- 
Jicet ascensionis dominice anno IIP. 

a) fratres doppelt^ einmal dure/mtric/ien. 

Vat. Arch, Regbd, 28 fol 65^ Nr. 251, Vyl Pottha^f, 188 i 8 und obm Nr. 641. 



307 



653. 

Urhan IV. befiehlt dem Propst von St Johann in Osnabrück, dem Kleriker JVilhelm ein 
JBenefiritim in Utrecht zu vef\schaffen. 

Orvieto 1264 Juni 9, 

. . preposito ecclesie sancti Johannis Osnaburgeiisis, 
Constitutus in presentia nostra dilectus filius Guillelmus pauper clericus de Trajecto uobis liumi- 
liter supplicavit, ut, cum ipse nuUum sit beneficium ecclesiasticum asseculus, provideri sibi de benignitate 
apostolica mandaremus. Licet autem clericus ipse, quem per dilectum filium magistrum P(etrum) archi- 
diaconum Bruliensem^in ecclesia Agennensi, socium dilecti filii magistri Michaelis sancte Romane ecclesie 
vicecancellarii, examinari fecimus diligenter, dicatur inventus fuisse in litteratura competenter ydoneus 
ad ecclesiasticum beneficium obtinendum, quia tamen nobis non constitit de vita et conversatione ipsius, 
discretioni tue mandamus, quatinus circa vitam et conversationem ipsius clerici inquisitione diligenter 
premissa, si eum vite laudabilis et honeste conversationis esse reppereris, aliasque non sit beneficiatus, 
et aliud canonicum non obsistat, ei de aliquo ecclesiastico beneficio cum cura vel sine cura spectante 
ad collationem vel presentationem dilectorum filiorum . . prepositi, . . decani et capituli ecclesie sancti 
Johannis Trajectensis, dummodo de beneficiis ad eorundem collationem seu presentationem spectantibus 
alicui alii non mandaverimus provideri, per te vel per alium seu alios auctoritate nostra providere (!) 
procures, faciens eundem clericum, postquam de ipso vacante sibi provisum fuerit, si in ecclesia 
collegiata extiterit, recipi in canonicum et in fratrem. Non obstante u. s, w. Ita tamen, quod idem 
clericus, sicut requiret onus beneficii, de quo sibi duxeris providendum, ad ordines se faciat statutis 
temporibus promoveri et personaliter resideat in eodem. Alioquin hujusmodi gratia nullius penitus 
sit momenti. Volumus autem, quod omnes alie littere a sede apostolica vel ejus legatis obtente nee 
non promissionis et obligationis a quibuscunque personis facte super ipsius clerici provisione omni 
careant robore firmitatis. Dat. apud Urbem ueterem V idus junii anno tertio. 

Am Rande: satis competenter cantat, legit et construit. 

Vat Arch, Rec/db. 29 fol, 182 Nr. 651. . 



654. 

Urhan IV. beauftragt den Genannten^ dem Kleriker Albert von ütrecM eine Pfründe in 

Utrecht zu verschaffen. Orvieto 1264 Juni 9. 

. . sacriste Monasteriensi. 
Constitutus in presentia nostra dilectus filius Albertus de Trajecto pauper clericus nobis humiliter 
supplicavit, ut, cum ipse nuUum sit ecclesiasticum beneficium assecutus, provideri sibi de benignitate 
apostolica mandaremus. Licet autem ipse clericus, quem inhaltlich und fast w&rtlich wie die vorher- 
yeliende Nr. bin) dilectorum filiorum . . prepositi, . . decani et capituli ecclesie sancti Salvatoris Trajectensis, 
dummodo de beneficio ad eorundem collationem seu presentationem spectante alicui alii non manda- 
verimus provideri, per te vel per alium seu alios auctoritate nostra providere (!) procures, faciens eun- 
dem clericum, postquam de ipso vacante sibi provisum fuerit, si in collegiata ecclesia extiterit, recipi 
in canonicum et in fratrem. Non obstante etc. ut supra in proxima de verbo ad verbum usque firmi- 
tatis. Datum apud Urbem ueterem V idus junii anno tertio, 

Vat. Arch. Re(jbd. 29 fol. 182 Nr. 662. 

39* 



308 



055. 

Urban IV. beßehlt dem Abt von St Michuel in Hildeshehn, dem SiMiakon Johamtes, Ka- 

^wnikus in Herford, ein genügendes Beneficium zu verschaffen, 

Ometo 126 4 Juni 27. 
. . abbati sancti Michaelis Hildesemensis ordiiiis sancti Benedicti. 
Dilectus filius Johannes subdiaconus, canonicus secularis ecclesie Heruodensis (!) Padeburnensis 
diocesis, nobis humililer supplicavit, ut, cum de prebenda, quam in ipsa ecciesia oblinet, utpote que 
duarum marcarum valorem annuum non excedit, nequeat sustentari, provideri sibi misericoi'diter cura- 
remus. Nos igilur ipsius J(ohannis) et dileclorum filioium consulum et universitatis ejusdem loci nobis 
per suas litteras pro ipso supplicantium precibus inclinati, discretioni tue per apostolica scripta man- 
damus, quatinus eidem subdiacono, quem per dilectum filium magistium P(etrum) etc. usque vice- 
cancellarii, diligenter examinari fecimus et qui inventus fuisse dicitur in litteratura conipetenter ydoneus 
ad beneficium ecclesiasticum obt^nendum, si sibi morum honestas et vite merita suffragentur, sitque de 
legitimo matrimonio natus, et aliud canonicum non obsistat, de aliquo ecclesiastico beneficio competenti 
cum cura vel sine cura ad collationem vel presentationem dilecte in Christo filie . . abbatisse ipsius 
ecclesie, dummodo de beneficiis ad ipsius collationem spectantibus alicui non mandaverimus provideri, 
si vacat ad presens, vel quam primum ad id se facultas obtulerit, per te vel per alium, pro\äderi pro- 
cures. Non obstante, si eidem abbatisse a sede apostolica sit indultum u, s. w, bis compescendo. Pro- 
viso, quod idcm subdiaconus ad ordines, quos hujusmodi beneficii cura requiret, se faciat statutis pro- 
moveri temporibus et personaliter resideat in eodem. Alioquin hujusmodi gratia etc. usque momenti- 
Volumus autem, quod, postquam beneficium ipsum pacifice fuerit assecutus, dictam prebendam, quam 
extunc vacare decernimus, omnino resignet. Dat. apud Urbem veterem V kalendas julii anno tertio. 

Am Rande: § satis sufficiens est. 

Vat Arch. Re(jhd. 29 fol. S26v Nr. (noiieren Datums) 7^. 

(356. 

Urban IV. befiehlt dem Gf nannten, dem von ihm dispensirten Priester Reindo ein Beneficium 
zu verschaffen, Orvieto 1264 Juli 1. 

. . abbati sancti Bernardi in Frisia Cisterciensis ordinis, Monasteriensis diocesis. 

Pia benignitas apostolice sedis dono gratie specialiter illorum corda sepe letificat, quos in divini 
nominis timore sollicitos et in amore virtutum considerat studiosos. Sane dilectus filius Reindo de 
Linwercerawalda in Frisia presbyter Monasteriensis diocesis salubriter cogitans et humiliter recognos- 
cens, quod parrochialem ecclesiam de Linwercherawalda Monasteriensis diocesis, in qua vacante ad 
patronorum ipsius presentationem auctoritatc venerabilis fratris nosjtri . . Monasteriensis episcopi, sicut 
asserit, institutus fuit, pro eo salva conscientia retinere non poterat^ quia in ipsa quondam presbytero 
patri suo rectori ejusdem nullo medio succedebat, accessit ad nostram presentiam et ecclesiam ipsam, 
quam obtinebat pacifice, studuit cum reverentia debita libere in nostris manibus resignare. Quare 
nobis humiliter supplicavit, ut, cum ipse nullum aliud beneficium ecclesiasticum sit adeptus, quodque 
cum eo super defectu natalium, quem patitur de dicto presbytero genitus et soluta, ut eo non obstante 
possit obtinere beneficium ecclesiasticum curam habens animarum, auctoritate apostolica dispensatum 
existat, ecclesiam de Rotherawalda Trajectensis diocesis, que tanto tempore de jure vacavit, quod ejus 
collatio ad nos est secundum statuta Lateranensis concilii legitime devoluta, quamquam Helbernus 
presbyter ipsius diocesis eam, in qua . . patri suo rectori ejusdem inmediate successit, de facto detineat 



309 



occupatain, sibi conferri de benignitate apostolica mandaremus. Nos itaque ipsum pia benivolentia 
prosequentes discretioni tue mandamus, quatinus, si, quod de vacatione ipsius ecclesie de Rotherawalda 
proponitur, veritate fulcitur, amoto exinde diclo Elberino (!) et quolibet alio illicito detentore ipsam 
cum Omnibus juribus et pertinentiis suis prefato Remdoni ^) auctoritate noslra per te vel alios conferas 
et assignes ac eum in possessionem ipsorum inducas et defendas inductum. Non obstante — secu- 
laris, ita quod in eadem ecclesia de Rotherawalda residentiam faciat personalem. Alioquin hujusmodi 
gratia nullius penitus sit momenti. Dat. apud l^rbem ucterem kalendis julii anno tertio. 

u) Reindoni? 

Vat Arch. Regbd. 29 fol. i92r Nr. 740. 

657. 

Urhan IV. verleiht dem Everffenis von Midack eine Pfründe in Friesland und investirt ihn 

mit seinem Ringe, Orvieto 1264 Juli 3. 

Euergero de Midach in Frisia diacono Monastoriensis diocesis. 
AfFectione paterna te ob illam causam prosequi volumus, quia de honestate niorum et vite per 
quosdam fide dignos fuisti nobis multipliciter commendatus. Sane dilectus filius Remdo de Linwerthera 
Walda in Frisia presbyter salubriter cogitans et humiliter lecognoscens, quod ipse parochialem ecclesiam 
loci ejusdem Monasteriensis diocesis, in qua vacante ad presentationem patronorum ipsius auctoritate 
venerabilis fratris nostri . . Monasteriensis episcopi diocesani loci fuit, sicut asserit, institutus, pro eo 
salva conscientia retinere non poterat, quia in ipsa quondam patri suo rectori ejusdem nullo medio 
succedebat, ad nostiam accessit presentiam et ecclesiam ipsam, quam obtinebat pacifice, studuit cum 
revereutia debita in nostris manibus libere resignare. Nos itaque pie considerantes, quod tu commen- 
datus de laudabilibus meritis et promotus ad diaconatus oidinem, nullum, prout asseris, beneficium 
ecclesiasticum es adeptus, ac propter hoc volentes tibi facere gratiam specialem, ecclesiam ipsam per 
resignationem Remdonis predicti vacantem tibi apostolica auctoritate conferimus ac de ipsa cum omnibus 
juribus et pertinentiis suis tibi providemus teque presentialiter investimus per nostrum anulum de 
eadem. Volumus tarnen, quod te statutis temporibus primo futuris rite in presbyterum promoveri et 
in ecclesia ipsa de Luiwercemwalda (!) residentiam facias personalem. Nulli ergo nostre collationis, 
provisionis et investiture etc. Dat. apud Urbem ueterem V nonas julii anno tertio. 
Vift. Arch. Regbd. 29 fol. 190 Nr. 724. 

658. 
Urhan IV, befiehlt dem Genannten, d^m in vor, Nr. ge nannten Evergerus den Besitz der ihm 

verliehenen Ffrilnde zu verschaffen. Orvieto 1264 Jidi 3, 

. . abbati sancti Bernardi in Frisia Cisterciensis ordinis, Monasteriensis diocesis. 
Affectione paterna dilectum filium Euergerum de Midach in Frisia diaconum Monasteriensis dio- 
cesis ob illam etc. ut supra verbis competenter mutatis usque personalem. Quocirca mandamus, qua- 
tinus eundem Euergerum in corporalem possessionem ipsius ecclesie ac jurium et pertinentiarum ejus 
amoto ejcinde quolibet illicito detentore auctoritate nostra per te vel per alium inducas et defendas 
inductum. Non obstante u. s, w. bis aut si tibi vel ordini tuo sit ab eadem sede indultum, ut non 
tenearis te intromittere de quibuscunque negotiis per litteras ipsius sedis, que plenam et expressam 
non fecerint de indulto hujusmodi mentionem. Contradictores etc. usque compescendo. Invocato etc. 
usque secularis. Dat. apud Urbem ueterem V nonas julii anno tertio. 

Vau Arch, Regbd. 29 fol. 181 Nr. 725. 



310 



659. 

Urban IV. befiehlt dein Erzbischof (Engelbert) von Köln^ den Genannten tvnhrend der Dimer 

seiner Krankheit eventuell vorn Empfange der Priesterweihe zu dispensiren. 

Orvieto 1264 Juli 6. 
. . archiepiscopo Coloniensi. 
Ex parte dilecti filii Hermanni diaconi, decani ecclesie in Offla tue diocesis, fuit nobis humiliter 
supplicatum, ut, cum ipse propter quandam gravem infirmitatem proprii corporis ad ordinem sacerdotii, 
prout onus decanatus sui ecclesie prefate requirit, comode promoveri non possit, quod ordinem ipsuin, 
donec restitutus fuerit pristine sospitati, non teneatur suscipere, de misericordia, que superexaltat judi- 
cio, sibi concedere dignaremur. Quia vero tu de facto et facti circumstantiis habere poteris notitiam 
pleniorem, nos de tua circumspectione confisi presentium tibi auctoritate committimus, quatinus, si 
dictus decanus stare pro divinis ofRciis celebrandis et alia exequi non possit, que requirunt officium 
sacerdotis, eundem decanum, dummodo ecclesie predicte in aliis obsequiis ejus sit utilis, nominatum 
ordinem durante predicta infirmitate suscipere non compellas, ita quod ea cessante promoveri ad dictum 
ordinem teneatur, et quod super premissis fraudis aut pravitatis ciyuscunque comentum (!) minime 
intercedat, et quod decanatus ipse — debitis obsequiis non fraudetur. Dat. apud Urbem ueterem II 
nonas julii anno tertio. 

-^ Vat Arch. Regbd. 29 foL 196v Nr, 775. 

660. 
Urban IV. schreibt dem Dominikanerprior in Koblenz: als Innocenz IV. in Lyon gmveiU 
habe, sei er, der damalige Archididkon von Laon, im besondern Auftroge des Papstes nach Deutsch- 
land gereist und von Bitter Hermann d. ä. von Wünsdorf ( Willemsdorp) und von dessen Brüdern, 
Hermann d. j. und Konrad, sowie von Everhard (Eckehard?) von Bichen nebst ihren Genossen 
gefangefi getiommen und seines Geldes nebst andern Sachen beraubt worden. Den Erstgenannten 
habe er bereits früher freisprechen lassen. Er beauftragt ihn jetzt, die drei Letztgenannten zu ab- 
solviren. Orvieto 1264 Juli 9. 

„Gemma nulla." — 
Dat. apud Urbem ueterem VII idus julii pontificatus nostri anno torcio. 

Potthast, 18969. lieber die Wilnadorfer und lUcken vgl, Philippl^ Sieyener ürkb. und zu obiger 
Urk. Recension des Buches von Wgss, Westd, Ztschr, VI, 252. 

661. 

Urban IV. befiehlt dem Scholaster von Osnabrück, dem Pfarrer Wigand von Fröndenthnl ein 

Kanonikat in Fritzlar zu verschaffen. 

Orvieto 1264 Juli 25. 
. . scolastico ecclesie Osnaburgensis. 
Constitutus in presentia nostra dilectus filius Wigandus rector ecclesie in Frondental nobis humi- 
liter supplicavit, ut sibi eidem ecclesie renunciare parato provideri de benignitate apostolica mandaremus. 
Pia igitur eum benevolentia prosequentes mandamus, quatinus circa scientiam, vitam et conversationem 
ipsius inquisitione diligenti premissa, si eum competentis scientie, vite laudabilis et honeste conversa- 



311 



lionis esse reppereris, aliudque canonicum non obsistat, ipsum W(igandum) in ecclesia Frislariensi 
Maguntine diocesis, dummodo in ea non nisi pro uno direxerimus scripta nostra, per te vel per alium 
auctoritate nostra recipi faciens in canonicum et in fratrem ei de prebenda, si qua ibidem vacat ad 
presens, vel quam cito ad id se facultas obtulerit, provideri procures. Non obstante u. s, w, bis Volu- 
mus autem , quod dictus W(igandus), postquam prebendam in eadem Frislariensi ecclesia pacifice asse- 
cutus fuerit, prefatam ecclesiam in Frondental, quam extunc vacare decernimus, omnino dimittat. Dat. 
apud Urbem ueterem VIII kalendas augusti anno teilio. 

rat Arch. Beghd. 29 foL 197v Nr. 786. 



662. 
Clemens IV. ernennt den Kardindldiakon Ottobonus zum apostolischen Legateyi für die Kirchen- 
provinzen Mainz, Trier und Köln, 

Perugia 1265 Mai IL 

O(ttobono) sancti Adriani diacono cardinali, apostolice sedis legato. 

Subit assidue nostre mentis archanum — . Desiderantes itaque in Maguntina, Treuerensi et Co- 
loniensi provinciis ab antiqui hostis insidiis christianum populum auctore domino diligentius custodiri 
te, de cujus claris meritis plenam in domino fiduciam obtinemus, ad illas in eis tibi plene legationis 
potestate commissa, ut evellas et destruas, dissipes et disperdas, edifices et plantes, sicut videris expe- 
dire, de predictorum fratrum nostrorum consilio destinamus. Quocirca discretioni tue in remissionem 
tuorum peccaminum per apostolica scripta mandamus, quatinus injunctum tibi hiyusmodi legationis 
officium devote suscipiens illud studiosius exequaris, sie ejus partes efficaciter impleturus, quod deum 
habeas exinde magis propicium nosque reddamur ad tua commoda promptiores. Nos enim sententias, 
quas propter hoc in tue legationis rebelles tuleris, ratas habebimus et faciemus auctore domino invio- 
labiliter observari. Dat. Perusii V idus maii anno P. 

Vat. Arch. Regbd. 32 foL 13 Nr. 74. Ueber eilten weitem Auftrafj voin iiämUchen Tage vgl. 
PoUhast, 19140. 



663. 
Clemens IV. fordet die Genannten auf, den Befehlen des KardinaJlegaten Ottobonus n^ch- 

js ukommen. Perugia 1265 Mai 11. 

.. . Maguntino, . . Treuerensi et . . Goloniensi archiepiscopis ac universis episcopis et dilectis filiis abbatibüs, 
prioribus, decanis, prepositis per Maguntinam, Treuerensem et Goloniensem provincias constitutis. 

Subit assidue nostre mentis archanum — destinandum. Ideoque universitatem vestram monemus, 
rogamus et hortamur attente precipiendo mandantes. quatinus eundem cardinalem, quem inter ceteros 
fratres nostros sincere caritatis brachiis amplexamur, immo potius nos in ipso benigne recipientes et 
tractantes honorificentia debita ipsi tanquam apostolice sedis legato intendatis humiUter et devote, ipsius 
monita et precepta, et que vobis ex parte nostra mandaverit, efficaciter adimplendo. Alioquin senterir 
iias, quas tulerit in rebelles etc. ut in superiori. 

Vat. Arch. Regbd. 32 fol. 13v Nr. 75. 



312 



664. 
Clemetis IV, gibt dem KardinaUegcUefi Ottobonus verschiedene Fakultäten, 

Perugia 1265 Mai 13. 

O(ttobono) sancti Adriani diacono cardinali, apostolice sedis legato. 
Cum te ad Maguntinam, Treuereiisem et Coloniensem proviucias tibi commisso in eis plene lega- 
tionis officio pro magnis et arduis negotiis destinemus, te libenter ea potestate munimus, quam ad ex- 
peditionem tue soUicitudini cominissoruni utilia et efflcacia reputamus. Volentes igitur, ut in predictis 
provinciis tanto gratior habearis, quanto ipsarum incolis magores poteris gratias impertiri, dispensandi 
cum duabus personis nobilibus eorundem provinciarum, quod cum aliqxiibus attinentibus eis quarto 
consanguineitatis gradu impedimento hi^usmodi non obstante possint matrimonia contrahere vel in 
contractis licite remanere, dummodo ad prosecutionem negotiorum, pro quibus mitteris, crucem assu- 
mant et ea, prout tibi secundum datam a deo prudentiam expedire videris, prosequantur, discretioni 
tue plenam auctoritate presentium indulgemus facultatem. Dat. Perusii III idus maii anno P. 
Vat. Arch. Regbd. 32 fol. 13v Nr. 76. 

665. 

Clemens IV, verwirft die Postudation des Grafen Engelbert von der Mark zum Bischof von 

Osnabrück und fordert das Osnabräcker Kapitel zur Neuwahl oder zu neuer einmüthiger Postuta- 

tum auf. Perugia 1265 Juni 11, 

, . decano et capitulo Osnaburgensibus. 
Ecclesia vestra pastoris solatio destituta, vos ad tractandum de futuri substitutione pontificis, prout 
moris est, convenientes in unum dilectum filium Engelbertum comitem de Marcha, nunc clericum sed 
tunc temporis laicum, in ipsius ecclesie episcopum concorditer ac unanimiter postulastis et dilectis filiis 
magistris Bertramo et Gerlaco concanonicis vestris ad sedem apostolicam propter hoc specialiter desti- 
natis primo per eos felicis recordationis Urbano pape predecessori nostro et demum nobis in ejus 
locum licet immeritis substitutis, ut postulationem eandem tamquam de persona deo grata, accepta 
clero et populo Osnaburgensibus et ipsi ecclesie admodum profutura, ab ipsis taliter celebratam digiia- 
remur admittere, fuit ex parte vestra humiliter supplicatum. Et quidem morum honestas, integritas 
fidei et devotionis constantia, quibus insigniri proponitur idem comes, necnon singularis ejus industria, 
ut ejus, per quam a suis liberari posset oppressionibus ipsa ecclesia, poteutiam tacetunus, multum inter- 
pellabant pro eo, immo nos cogebant quodammodo condescendere volis vestris. Nam etsi sit insolitum 
assumi laicos ad fastigium pastorale, interdum tamen ex causa legitur esse factum, sicut de beatis Seuero 
et Ambrosio, quorum vita sie fuit eorum suffragantibus meritis gloriosa, quod exempla cunctis beatitu- 
dinis post se relinquentes in terris hiis, qui presunt gregi dominico, formam vivendi specialiter tribuunt 
et exemplar. Kursus non electus a vobis improvide fuerat ideri comes, quod quidem sacri canones 
improbabant, immo humiliter, . quod non invenitur a jure piohil itum, postulatur. Ex hiis namque pe- 
titio vestra multum sibi vendicabat favoris, ut jam digne non videretur posse repelli a gratia, que tot 
fulciebatur suffragiis et patrociniis juvabatur. Sed cum a summo patrefamilias nobis dispensatio mini- 
steriorum sit credita domus dei et propter hoc, ne circa ministrorum ordinationem ipsius quid inordi- 
nate vel prepostere aut etiam indecenter agatur in ea, sollicitis oporteat nos excubiis vigilare, quomoda 
tolerare seu dissimulare poterimus illum episcopum fieri, qui in nullo gradu prius obsecutus fuerat sacer- 
doti, quodque ei gubernacula committantur ecclesie, qui ipsius instituta non didicit nee aliquo tempore 
se exercuit circa ipsa! Presertim cum legitime sanctiones illum notent de ambitu, qui sine suffragio 



313 



temporis, sine laboris merito ad honores seculi non est veritus aspirare. Nee quod de sanetis ipsis pre- 
misimus, ad obtinendam dignitatem hujusmodi ei suffragari poterat in hac parte, tum ex eo, quod pri- 
vilegia paucorüm legem communera non faciunt, tum ex eo etiam, quod sub lege non sunt juxtaverbum 
apostoli: qui spiritu dei aguntur, et eorum ordinatiouem seu provisionem non est dubium inspiratione 
factam fuisse divina, sicut ex evidentibus signis et indiciis coUigitur magnifestis. Ceterum et si postu- 
latio hujusmodi non prohibeatur a canone fieri, quia tanien admitti eam consuetudini Romane ecclesie 
dinoscitur adversari, nos ipsi consuetudini, piout couvenit, inherentes eandem postulationem non in 
odium postulantimn seu postulate persone, que multis attollitur meritis probitatis, sed propter honesta- 
tem ecclesie de fratrum nostrorum consilio non duximus admittendam. Ne vero ecclesia vestra deplo- 
ret diutius viduitatis incommoda et in spiritualibus et temporalibus gravia ex defectu pastoris sustineat 
detrimenta, licet eidem ecclesie providere possemus, volentes tamen vobis in hoc gratiam facere specialem, 
universitati vestre mandamus, quatinus ipsi ecclesie vestre de alia quam comitis ipsius persona, dum 
tamen ydonea, curetis de consilio et assensu dilectorum filiorum . . abbatis monasterii in Latha (!) 
Cisterciensis ordinis, Mindensis diocesis, . . prioris fratrum Predicatorum Mindensium et . . guardiani 
fratrum Minorum Osnaburgensium per electionem canonicam seu postulationem concordem sublato more 
dispendio deum habentes pre oculis provideri. Nos enim decernimus irrituin et inane, quidquid contra 
mandati nostri tenorem super hoc contigerit attemptari. Dat. Perusii III idus junii anno primo. 

Vat. Arch. Regbd 32 foL Uo Nr. 81, 

Potthast, 19188. Df*uck Samihoff, Antut Osnab. IT, Nr. 96 zu 1262 nach Sbaralea^ Bullanwn 
Franc. III, p. 10 atis unserer Quelle, lieber Engelberts Wahl zu veryl. Lögel, die Bischofs- 
tvaMen zu Mütistery Osnabrück, Paderborn seit dem Interregmnn ?/. s. w. S. 27 ff. 



666. 
Clemens IV. nimmt die Minoriten in Schidz und belegt ihre Verfolger mit der Exkmnmunikation. 

Perugia 1265 Juli 2. 
Clemens episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . generali et universis ministris, guardianis 
et fratribus de ordine fratrum Minorum salutem et apostolicam benedictionem. In quibusdam locis 
aliquando illas, prout accepimus, persecutiones et angustias sustinetis, ut vix sit vobis possibile, quod 
ibidem conditori omnium valeatis, prout cupitis, devotum impendere famulatum. Hinc est, quod nos 
vestre providere quieti et malignorum maUciis obviare volentes, ut nullus de cetero ecciesias aut loca 
vestra ausu temerario prcsumat infringere aut in illis violentiam dampnabilem exercere, auctoritate 
presentium districtius inhibemus. Uli vero, qui divini postposito timore nominis secus facere pre- 
sumpserint, ipso facto sententiam excommunicationis incurrant, a qua absolvi non possint nisi per 
sedem apostolicam vel per conservatores ab ea vobis aut eidem ordini deputatos. Nulli ergo omnino 
hominum liceat hanc paginam nostre inhibitionis infringere — incursurum. Dat. Perusii XII kalendas 
augusti pontificatus nostri anno primo. 

Tranasuvvpt des Bisciiofs Eberhard von Münster vom Jahre 1298 im KgL St.-A. Münster. Vom 
selben Tage stamvit ein mit andei-n Worten beginnendes Pnvileg Clemens IV. für die Mino- 
riten vgl. Potthast, 19280. — Vom 29. August 1265 (quarto kalendas septembris anno 
primo) datirt die Kopie s. X 111/ XIV im Kgl. St.-A. Münster eines Privilegs Clemens IV, 
für die Minoriten und Dominikanei'-, quod — libere predicare possunt, confessiones audire, 
absolvere penitentes ac penitentiam sibi confitentibus injungere salutarem, gerichtet an 
venerabilibus fratribus archiepiscopis et episcopis per Alemaniam constitutis. Dasselbe 

Westf. Ürk.-Bucb. V. 40 



314 



Privileg wm 30. August bei Potthasty 19327. Reg. Arch. Ztechr. III, 56 Nr, 110. PMuut, 
19542 aber nur Jur die Dominikaner (Reckt, ihre zeitlichen Grüter zu verkaufen oder zu ver- 
tauschen) von 1266 Februar 12 befindet sich in einer Kopie s, XIV ebendaselbst. 



667, 
Clemens IV. fordert seinen Shriptor Magister Albert von Parma aufy den Bischof Gerhard 
von Münster zur Zahlung einer der apostolischen Kammer schuldigen Summe anzuhauen nöthigen- 
falls unter Anwendung der Exkommunikation. 

Perugia 1366 März 6. 
Idem eidem. (Clemens dilecto filio magistro Alberto de Parma scriptori nostro.) 
Cum venerabilis frater noster . . Monasteriensis episcopus in quadringentis marchis sterlingorum 
nostre camere teneatur, nee de hiis fiierit nobis satisfactum in aliquo, quamquam solutionis terminus 
sit elapsus, nos indempnitati ejusdem camere oportuno volentes remedio providere, discretioni tue per 
apostolica scripta mandamus, quatinus eundem episcopum vel successorem ejus, si forsitan ille deces- 
serit, ex parte nostra per te vel alium moneas attentius et inducas, ut predictam marcharum quanti- 
tatem infra duos menses post monitionem tuam tibi nomine nostro persolvere non postponat. Älio- 
quin cum eidem episcopo, quantumcumque personam diligamus ipsius, propter urgentem ecclesie Ro- 
mane necessitatem defferre (!) ulterius commode non possimus, in eum excommunicationis sententiam 
non differas promulgare. Quam facias etc. ut supra in alia usque mittere non postponas. [In der vor- 
Jiergelienden Nr.heisstes: quam facias, ubi et quando videris expedire, usque ad satisfactionem condignam 
sollempniter innovari. Quod si per unum mensem sententiam ipsam animo sustinuerit indurato, extunc 
vassallos ejus a vinculo fidelitatis, quo sibi tenentur, absolvas ac ex parte nostra peremptorie cites 
eundem, ut infra terminum competentem, quem sibi duxeris prefigendum, compareat a temporalium 
amministratione suspensus personaliter coram nobis nostris beneplacitis pariturus. Non obstante u. s. w. 
Volumus autem, ut, quicquid de pecunia predicta receperis, apud religiosas vel alias fideles et securas 
personas et loca tuta sub testimonio trium vel plurium fidedignarum et soUempnium personarum nomine 
nostro et ecclesie Romane deponas. Proviso, quod tam a depositariis ipsis quam personis predictis 
litteras testimoniales super deposito ipso patentes sub sigillis ipsorum recipias duplicatas, diem deposi- 
tionis et quantitatem deposite pecunie continentes. Quarum duas, unam videlicet depositariorum et 
alterara personarum, sub quarum testimonio depositio facta fuerit, retentis penes te similibus litteris 
nobis quantotius mittere non postponas.] Dat. Perusii II nonas marcii pontificatus nostri anno secundo. 
Vat Arch. Regbd. 31 fol. llv Nr. 19. 



- 668. 
Clemens IV. beauftragt den DecJianten (Volquin) von St. Paul in Münster^ da TTeiTier, 
Rektor des StephansaUares in der Reinoldikirche in Dortmund, ihm geklagt ^ dass er, von den 
Besitzern des Patronates desselben dem Dekan von St. Maria ad Gradus in Köln, dem von Alters 
her die Besetzung gebühre, präsentirt, von letzterem ohne Berechtigung abgewiesen sei und dwaufhin 
von dem Thesaurar von St. Peter in Utrecht einen günstigen Richterspruch erlangt habe^ die Durch- 
führung dieses Spruches mit aUen Mitteln zu ertmrken. 

Vüerbo 1267 Mai 30. 



3I& 



„Sua nobis Wernerus". — 

Dat. Viterbii III kalendas junii pontificatus nostri anno tertio. 

Ot, im Stadtarchiv in Dortmund, Bulle an Hanßchur. Auf dem ümbug rechts Johm. pm (?), 
unter dem ümbug links p, (beide p mit Abkürzungezeichen für pei;), oben rechts J. B. Auf 
der Rückseite Magistro Wernero de Tremonia. Dann Adresse Magistris de Tremonia. (Mit- 
getheüt von Dr. Rubel,) Die Bemerkung constitit 10 solid. wM nicht aus der papstl, Kanzlei, 
vgl. Diekampf MUth. /F, 507 Anm, 2. 

PoUhast, 20024. Druck Fahne, ÜB. von Doiimmnd II, 313, zuletzt Rubel, Dortm. ÜB. I, 122. 
Zu vergl. Rubel, die Patronats^ Streitigkeiten über die Doiimunder Kirchen von 1261 — 1287 
u. s. w, in Beiträge zur Gesch. Dortm. und der Orafsch. Mark IIjIII, 296. 



669. 

Clemens IV. nimmt Personen und Güter des Kl. Breddar in Schutz und bestätigt dem 
Kloster insbesondere seine Ländereien^ Einkünfte, Weinberge, Gärten. 

Vüerbo 1267 Juni 17. 
^Sacrosancta Romana ecclesia." — 
Dat. Viterbii XV kalendas julii pontificatus nostri anno tercio. 

Or. im Kgl. St.-A. Münster. Bulle an rothgelben Seiderrfäden. Unter dem ümbug links ein nach 
links gewendetes S Zeichen und darunter drei Buchstaberueic/ien. In der Mitte oben cor. 
zweimal durchstrichen, dann Rasur. Auf der Rückseite 0. de Altomonte. In der Ecke 
links J. Reg. Arch. Ztschr. III, 56 Nr. 111. 



670. 

Clemens IV. bestätigt die vom verstorbenen Bischof Widtdkind von Minden und seinem Ka- 
pitel getroffenen Bestimmungen über die Stellung des bischöflichen Vikars. 

Vüerbo 1267 Juli 14. 

Clemens episcopus servus servorum dei dilectis filiis capitulo ecclesie Mindensis salutem et apo^ 
stolicam benedictionem. Cum a hobis petitur — eflfectum. Sane peticio vestra nobis exhibita con- 
tinebat , quod bone memorie W(edekindus) *) episcopus Mindensis et vos **) statuistis , ut prebenda, 
quam vicarius episcopi Mindensis, qui pro tempore fuerit, obtinet in ecclesia supradicta, episcopali 
dignitati perpetuo sit annexa, ita videlicet, quod vicarius, qui inventus fuerit in ea, sive de ipsa ecclesia 
vel aliunde assumi contingat episcopum pro tempore vite sue, in dicta prebenda perpetuatus existat, 
prout in litteris inde confectis predicti W(edekindi) *) episcopi et vestro sigillo munitis dicitur contineri. 
Der Papst bestätigt dieses. Datum Viterbii secundo c) idus julii pontificatus nostri anno tercio. 

a) Druck V. r- b) Druck nos. — c) Druck secunda. 

Nach Druck bei Würdtwein, Subsidia diplom. IX p. 396 Potthast, 20079. Dass das V des Druckes 
nicht in Volquini, wie Würdtwein svpplirt, sondern in Wedekindi zu ergänzen ist, beweist die 
vorangehende ürk. p, 395 von 1256 März 1, welche den oben erwähnten VeHrag des Bischofs: 
Widukind mit dem Kapitel enthält. 

40* 



316 



671. 
Clemefis IV. gestattet dem Kl. Werden^ dass es Güter der Klosterbewohner ^ tvdche diesetbey 
wenn sie in der Welt geblieben, geerbt oder sonst bekommet hätten, ausgenommen Lehnsgüter, in 
Besitz nehmen könne. Viterbo 1267 Jtdi 15. 

Clemens episcopus servus servorum dei dilectis ftliis . . abbati et conventui monasterii Werdensis 
ordinis sancti Benedicti Coloniensis diocesis, ad Romanam ecclesiam nullo medio pertinentis, salutem 
et apostolicam benedictionem. Devotionis vestre precibus inclinati presentium vobis auctoritate conce- 
dimus, ut — iricursurum. Dat. Viterbii idus julii pontificatus nostri anno tertio. 

Or. im Kgl, St.-A. Düsseldoif. Btdle von den gelbrothen Seiderrfäden abgefallen. Auf dem Umbug 
rechts G. T. (oder G?). Unter dem Umbug links ?. Auf der Rückseite spes raea. An der 
Adressstelle Goniado de . . delen (oil ?) pro Werdens! .... danda fuit <" (sie). 

672. 
Clemens IV. edheüt dem Kl. Lahde ein feierliches Privileg. 

Viterbo 1267 Juli 19. 

Clemens episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . priorisse monasterii in Lothen 
ejusque sororibus tarn presentibus quam futuris regulärem vitam professis in perpetuum. Religiosam 
vitam eligentibus convenit adesse presidium, ne forte ciyuslibet temeritatis incursus aut eas a proposito 
revocet aut robur, quod absit, sacre religionis enervet. Ea propter, dilecte in Christo filie, vestris justis 
postulationibus clementer annuimus et monasterium in Lothen Mindensis diocesis, abbatissam propriam 
non habens sed per priorissam solitum gubernari, in quo divino estis obsequio mancipate, sub beati 
Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. In primis siquidem 
statuentes, ut ordo canonicfus, qui secundum deum et beati Augustini regulam atque instituta fratrum 
Predicatorum ordinis sancti Augustini in eodem loco institutus esse dinoscitur, perpetuis ibidem tem- 
poribus inviolabiliter observetur. Preterea quascumque possessiones, quecumque bona idem monaste- 
rium impresentiarum juste ac canonice possidet aut in futurum concessione pontificum, largitione regum 
vel principum, oblatione fidelium, seu aliis justis modis prestante domino poterit adipisci, firma vobis 
et eis, que vobis successeiint, et illibata permaneant. In quibus hec propriis duximus exprimenda vo- 
cabulis: Locum ipsum, in quo prefatum monasterium situm est, cum omnibus pertinentiis suis, cum terris, 
pratis, vineis, nemoribus, usuagiis, pascuis, in bosco et piano, in aquis et molendinis, in viis et semitis 
et omnibus aliis libeiiatibus et immunitatibus suis. Sane novalium vestrorum, que propriis sumptibus 
Colitis, de quibus aliquis hactenus non percepit, sive de vestrorum animalium nutrimentis nuUus a vobis 
decimas exigere vel extorquere presumat. Liceat quoque vobis personas liberas u. s. w. nach den ge^ 
icöknlichen Formeln bis eterne vite inveniant. Amen. Amen. Amen. 

R. Ego Clemens catholice ecclesie episcopus ss. M. 

f Ego Odo Tusculanus episcopus ss. 

f Ego Stephanus Prenestinus episcopus ss. 

f Ego frater Johannes Portuensis et sancte Rufine episcopus ss. 

f Ego Ancherus tituli sancte Praxedis presbyter cardinalis ss. 

f Ego Guillelmus tituli sancti Marci presbyter cardinalis ss. 

f Ego frater Annibaldus basiUce XII apostolorum presbyter cardinahs ss. 

f Ego Riccardus sancti Angeli diaconus cardinalis ss. 



317 



f Ego Octauianus sancte Marie in via lata diaconus cardinalis ss. 

f Ego Gottifridus sancti Georgii ad velum aureum diaconus cardinalis ss. 

f Ego Matheus sancte Marie in porticu diaconus cardinalis ss. 
Dat. Viterbii per manum magistri Michaelis sancte Romane ecclesie vicecancellarii XIIII kalendas 
augusti, indictione X, incarnationis dominice anno millesimo C^CLXVPI, pontificatus vero domni Cle- 
m^ntis pape IUI anno tertio. 

Or, im SHßsarchiv zu Lemgo. BtUle an Seidenfädeii. UmschHß der Rota: Oculi mei semper 
ad dominum. Unterschrift des Papstes und Datumszeile vom Schreiber des Kontextes; 4- der 
Rata von blasser Dinte = E der Unterschriß; M in Michaelis viit anderer Dinte nachge- 
tragen; Unterschrißen der Kardinale von verschiedenen Händen und Thiteriy die des AncheruSy 
Chiillelmtis, Octavianus und Matheus von Kamleihanden; + vor Matheus besonders eingetragen. 
Vor Anchei*us 5, vor Riccardus 2^ vor Gottifridus und Matheus je eine Zeile fi^ei. Oben am 
Rand ganz klein: Conunune Privilegium ordinis sancti Augustini i. a.; links davon von 
anderer Hand in 2 Zeilen: Commune Privilegium ordinis sancti Augustini pro priorissa et 
conventu in Lothen Mindensis diocesis viventibus secundum instituta fratrum Predicä- 
torum; oben in der Mitte von dritter Hand: ascult.; in Ecke oben rechts Vet^merk des Kor- 
rektors: be, zweimal schräg durchstrichen, darunter a, dat^unter Jac. von verschiedenen Hän- 
den. Unter dem ümbug links v- Auf der Rückseite oben in der Ecke links: J. in der 
Mitte oben: Waldinus, in Rechtecke eingeschlosseny zweimal unter einander. Die erste Zeile 
bis in perp. und das Clemens in verlängerter Schrift. (Diekamp.) 

Reg» Lipp. Reg. II, 497. 

673. 

Clemens IV. ernennt den Dmiinikaner Otto an Stelle des gewählten Hildesheimer Dompropstes 
Völqu'm von Schwalenberg, der resiffnirt hatte, zum Bischof von Minden, 

Vüerbo 1267 August 18. 

Ottoni episcopo Mindensi. 
Divine sapientie inscrutabilis altitudo, que sacrosanctam Romanam ecclesiani in hujus mundi la- 
titudine stabilivit, ita regimen et gubernationem ipsius mirabili provisione disposuit, ut ad eam salu- 
briter gubernandam plures assumerentur in pai'tem soUicitudinis, sed pro unitatis ecclesiastice firma- 
mento unus obtineat plenitudinem potestatis. Voluit enim, ut pro ejus patribus filii nascerentur, qui 
memores essent sui nominis precones incliti evangelice veritatis. Propter quod nos, qui licet immeriti 
sumus in sublimi ejusdem ecclesie specula constituti, sie divino adjutorio intendimus injunctum nobis 
ministerium circa proximas ecclesias gerere, ut in illis etiam, a quibus locorum positione distamus, 
oportuna debeat Providentia non deesse. Negotio siquidem electionis, que in Mindensi ecclesia tunc pastoris 
solacio destituta de dilecto filio Wolcwino tunc preposito ecclesie Angariensis Ildesemensis diocesis celebrata 
extitit, ad sedem apostolicam legitime devoluto et eodem V(olcwino) ad nostram presentiam accedente ac 
demirni sponte in nostris resignante manibus omne jus, quod ex electione ipsa sibi competere videbatur, nos 
detrimentis ejusdem ecclesie Mindensis volentes occurrere, que pretextu prolixe vacationis solent viduatis ec- 
clesiis inuninere, ac ad tuam personam, quam pro tuis laudabilibus mei-itis nos et fratre& nostri complecti- 
mur interne brachio caritatis, nostre considerationis aciem dirigentes fratrum ipsorum communicato consilio 
te tunc capellanum venerabilis fratris nostri H(enrici) Ostiensis et Velletrensis episcopi, professorem ordinis 
Predicatorum, eidem ecclesie Mindensi prefecimus in episcopum et pastorem de apostolice plenitudine pote- 
statis tibique administrationem ipsius Mindensis ecclesie in spiritualibus et temporalibus plene commisimus 



318 



et per dictum episcopum Ostiensem munus fecimus consecrationis impendi, firma ducti fiducia, quod, cum 
tu sis morum honestate conspicuus, religione probatus, litterarum dotatus scientia, humilitatis dono suf- 
fultus, gratiosus mansuetudine ac laudabili Providentia circumspectus, clarus maturitate consilii, verba 
potens pariter et exemplo, dieta Mindensis ecciesia per industrie tue Studium grata in spiritualibus et 
temporalibus annuente domino suscipiet incrementa. Rogamus itaque fratemitatem tuam et hortamur 
attente per apostolica tibi scripta firmiter precipiendo mandantes, quatinus onus higusmodi mente de- 
Yota et animo suscipiens reverenti ad prefatam ecclesiam Mindensem de apostolice sedis et nostro fa- 
Yore confisus cum divine gratia benedictionis accedas te in cura ipsius talem corde sollicito redditurus, 
ut grex tue circumspectioni creditus in te salutis ministrum repperisse gaudeat et tandem pastoris etemi 
benignitas unicuique responsura pro meritis tibi propter hoc eteme retribuat gloriam claiitatis. Volumus 
autem, quod ad tuum metropolitanum accedas juramentum sibi fidelitatis debite prestiturus. Dat. Viterbii 
XV kalendas septembris anno IIl. 

In eundem modum capitulo Mindensi. Divine sapientie etc. ut superiori proxima verbis compe- 
tenter mutatis usque incrementa. Rogamus itaque universitatem vestram etc. usque mandantes, qua- 
tinus eundem episcopum vestrum, cum ad vos pervenerit, admittentes ylariter et devote ac sibi tanquam 
pastori vestro debitam obedientiam et reverentiam impendentes ejus salubribus mandatis et monitis 
efficaciter intendatis, ita quod mutuo inter vos et ipsum spirituale possit habundare gaudium et pro- 
speritatis optate insurgere incrementum. Alioquin sententiam, quam idem propter hoc rite tulerit in 
rebelles etc. Dat. ut supra. 

In eundem modum clero civitatis et diocesis Mindensis. 

In eundem modum populo civitatis et diocesis Mindensis. Laudis hiunane preconium et premium 
gratie divine acquiritur, si condigna reverentia spiritualibus patribus a devotis filiis promptis affectibus 
impendatur. Negotio siquidem electionis, que in Mindensi ecciesia etc. usque mandantes, quatinus per- 
sonam ipsius episcopi Mindensis tanquam pastoris vestri debito prosequentes honore ipsius salubribus 
mandatis et monitis etc. usque incrementum. Dat. ut supra. 
Vat Arch. Regbd. 32 fol 162 Nr, 76. 

üeber die Vorgänge nach dem Tode des Bischofs Kuno 9on Minden und die Persönlichkeit seines 
Nachfolgers Otto war bis jetzt fast nichts bekannt Als electus Mindensis kommt der Hildes- 
heimer Dompropst Volquin von Schwalenberg urkundlich im Jahre 1266 vor. (ür. Stift Levem 
im KgL St.-A. Münster Nr, 86,) Auffällig ist der Fehler in dem Titel Volqidns. 

674. 
Clemens IV. verleiM allen Gläubigen, welche die zu Ehren der Apostelfürsten Petrus und 
Paulus und des Märtyrers Gm'gonitis erbatUe Bomkirche zu Minden an den Festtagen der genannten 
Heiligen sowie an 'rfew Muttergottesfesten und am Kirchweihlage besuchen, einen Ablüss von 100 
Tagen. Viterbo 1267 August 23, 

„Splendor paterne glorie." — 

Datum Viterbii X kalendas septembris pontificatus nostri auno tertio. 
PotOiasty 20118 9iach Dmck bei Falke, Cod, trad. Corb. p. 852, 

675. 
Clemens IV, nimmt Kl. Paradies in Schutz und bestätigt seine Rechte und FreUteiten. 

Viterbo 1267 November 8, 
Clemens episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus priorisse et conventui ecclesie- 
de Paradyso ordinis sancti Augustini Coloniensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Sacro- 



319 



«ancta Romana ecclesia devotos — confovere. Eapropter, dilecle in domino filie, vestris justis postu- 
lacionibus grato concurrentes assensu personas vestras et locum, in quo divino estis obsequio manci- 
pate, cum omnibus bonis, que in presenciarum racionabiliter possidet aut in futurum justis modis 
prestante domino poterit adipisci, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus. Specialiter autem 
omnes libertates et inmiunitates a predecessoribus nostris Romanis pontificibus ecclesie vestre concessas 
nee non libertates et exemptiones secularium exactionmn a regibus, principibus et aliis Christi fidelibus 
racionabiliter vobis indultas, terras quoque, possessiones, molendina, redditus et alia bona vestra, sicut 
ea omnia juste ac pacifice possidetis, vobis et per vos eidem ecclesie auctoritate apostolica conflrmamus 
et presentis scripti patrocinio communimus. NuUi ergo — incursurum. Dat. Viterbii VI idus novembris 
pontificatus nostri anno tercio. 

Abachnfi s. XIV im Kgl. St.^A. Munster, Mac. VII, 6107 S. 6 /, 
Reg. Arch. ZUchr. III, 56 Nr. 112. 



676. 

Clemens IV. fordert die deutschen Kirchenfärsten auf die Augustiner- Eremiten in den Städten 

Wohnung nehmen zu lassen. Viterbo 1268 Januar 30. 

Clemens episcopus servus seiTorum dei venerabilibus fratribus archiepiscopis et episcopis ac di- 
lectis filiis abbatibus, prioribus, decanis, archidiaconis et aliis ecclesiarum prelatis ac clericis per Ala- 
manniam constitutis salutem et apostolicam benedictionem. Hiis, qui relictis divitiis et gloria mundi 
higus in habitu et spiritu paupertatis se in sui creatoris obsequium converterunt, non infestos haberi 
vos convenit sed potius favorabiles et benignos. Sane dilecti ftlii . . generalis et alii priores ac fratres 
heremitarum ordinis sancti Augustini nobis significare curarunt, quod nonnuUi vestrum asserentes, quod 
iidem priores et fratres debent in locis dumtaxat solitariis habitare, eos in civitalibus, castris et villis 
iion permittunt morari, non considerantes, ut convenit, quam difficile foret ipsis, quos oportet diebus 

singulis sustentationis sue pabulum mendicare, in locis habitare sohtariis et remotis. Quia vero 

iidem priores et fratres ex maioris favoris benevolentia conservandi(?) quo non minima paupertate gra- 
vati (?) magis noscuntur aliorum beneficiis indigere, universitatem vestram rogamus, monemus et hor- 
tamur attente per apostolica vobiö scripta mandantes, quatinos ipsos priores et fratres tali pretextu 
non presumatis impedire, quominus ipsi in civitatibus, castris et villis libere possint et debeant habitare, 
quin potius eis ad hoc ob Christi reverentiam benigni favoris auxilium et pie subventionis subsidium 
impendatis. Dat. Viterbii III kalendas februarii pontificatus nostri anno tertio. 

Or. im Kgl. St.-A, Osnabrücky an mehreren Stellen abgeblättert. Bulle an Hanfschnur, Auf dem 
Umbug links Jo. Anc (f). Oben in der Mitte /\ ac nob(is). Auf der Rückseite fraler Ric- 
cardus. 

677. 

Clemens IV. bestätigt dem Mänsterschen Domkapitel elfte vom Bischof (Gerhard) bei Gelegen^ 
Äeit der Bomeinweihung gemachte Schenkung von 10 Mark aus seinem persönlichen Einkommeny 
qui grut vnlgariter appellatur; das Geld solle unter die Mitglieder des Kapitels und den am 
Kirchweihfeste an dem Gottesdienste im Dom^ theünehmenden Klerikern vertheüt werden. 

Viterbo 1268 Februar 10. 



m 



„Cum a nobis pctitur." — 

Dat. Viterbii IUI idus februarii pontificatus nostri anno tercio. 

Or. im KffL St,-A, Münster. Bulle an rothgelben Seidenfäden, Auf dem ünibug C. Saon. Auj 
dei* Rückseite Paulus Interampnen. Darunter: Gapituli Monasteriensis. 

Potthast, 20264. Druck Westf. Urkb. Uly 803. 



678. 

Clemens IV, gestattet der Osnabrücker Kirche, dem Rittis der Kölner zu folgen und an 

Maria Reinigung und Petri Stuhlfeier, selbst wenn die Feste in die Woche nach SepttiogesifM 

fallen^ das Te Deuin und das Gloria zu singen. 

VUerbo 1268 Februar 12. 
Clemens episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . decano et capitulo Osnaburgensibus salu- 
lern et apostolicam benedictionem. Exhibita nobis vestra petitio continebat, quod in ecclesia Coloniensi 
metropolitana vestra, cm'us in officiis divinis psallendis debetis magisterio informari, in purificationis 
beate virginis et cathedre sancti Petri festivitatibus, etiam quando ipsius purificationis festum in sep- 
tuagesima occurrit, Te deum laudamus in matutinis et Gloria in excelsis deo in missarum soUen^nüs 
decantantur. Unde cum ecclesia vestra sit beati Petri vocabulo insignita, ut ipsam Coloniensem eccle- 
siam super hoc imitari possetis, a nobis suppliciter postulastis. Nos igitur, quod in hoc eidem Colo- 
niensi ecclesie, que in hac parte Romane ecclesie consuetudinem sequitur, vos' conformare possitis, 
vobis auctoritate presentium indulgemus. Nulli ergo onmino hominimi liceat hanc paginam nostre con- 
cessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, in- 
dignationem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus se noverit incursurum. 
Dat. Viterbii II idus februarii pontificatus nostri anno tertio. 

Or. Domarchiv zu Osnabrück. Bulle von den gelbrothen Seidenfäden abgeschnitten. In der Ecke 
unten rechts auf dem Umbug G. de Ro. Unter der Plica links . . — Unten links a^ dem 
Bug ß. Auf der Rückseite: Paulus Interampnen. 



679. 

Clemens IV. bestätigt dem Kl. Paradies das ihm von den Edelherren Konrad, HeinritAy 
Johann und Gottfried von Rüdenherg geschenkte Patronatsrecht über die Kirche in Schwefe (bei Soest). 

Rom (!) 1268 April 2. 

Clemens episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . priorisse et conventui sancti — 
monalium in Paradiso ordinis sancti Dominici Coloniensis dyocesis^ salutem et apostolicam benedictionem. 
Cum a nobis petitur, — efl'ectum. Sane peticio vestra nobis uxhibita continebat, quod nobiles viri 
Conradus, Heynricus, Johannes et Godefridus fratres dicti de Roedenberghe cupientes terrena in celestia 
et transitoria in eterna felici commercio permutare jus patronatus parrochialis ecclesie in Sweue Colo- 
niensis dyocesis tunc ad ipsos nobiles conrniuniter pertinens pro suarum et progenitorum suorum ani- 
marum remedio vobis et monasterio vestro tam vendicionis tytulo quam elemosinarum gratia in per- 
feclam et perpetuam possessionem transtulerunt et assignavcrunt intuitu pietatis, Engheiberti archiepis^ 
copi Coloniensis tunc in gratia et communione sedis apostolice consistentis ad id accedente consensu, 
prout in patentibus literis inde confectis ipsius archiepiscopi et nobilium predictorum sigillis munitis 



321 



plenius dinoscitur contineri. Nos igitur vestiis piis supplicationibus favorabiliter inclinati, quod in pre- 
missis et super hoc provide ac pie factum est, ratum et gratum habentes id auctoritate apostolica et 
confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. NuUi ergo omnino hominum liceat — incur- 
surum. Datum Rorae apud sanctum Petrum IUP uonas aprilis pontificatus nostri anno quarto. 

Iranssumpt im Kgl, St-A. Munster von 1200 Augii-st 6, aufgenmnmen com Soester Vicepräpositus 
Euerhardus dictus Slut. Vertreter des Klosters wareti Hinricus de Wittenbergh lector et 
Johannes de Tremonia ordinis sancti Dominici domus Sosaciensis necnon Lubertus dictus 
Platere vicarius seu plebanus in Svveue. Die Urk. Engelberts IL von Köln bei Seibertz 
Ü.'B. Uly 1094, Die Ortsbezeichnung Rom ist falsch; auch ist der Ausdruck ord. s. Domi- 
nici auffällig. Wilmans nennt die Urk, bei Ar^ührung des Regestes Arch. Ztschr. Uly 113 
" jyüberhaupt verdächtigt . — Verwerthet hat die Urkunde auch Jacob von Soest, Msc, VII, 
9 /. 120 und VII, 6115 f. 225 im Kgl St-A. Münster. 

680. 

Clemens IV. beauftragt den Dompropst (Walram) von Münster, die zur Äbtissin von Borghorst 
gewählte Mathilde von Hardenberg nach Kassirung der Wahl zu dispensiren und sie bei einer 
Neuwahl zu bestätigen. Viterbo 1268 August 5. 

. . preposito ecclesie Monasteriensis. 

Sua nobis dilecte in Christo filie . . decana et capitulura secularis ecclesie in Burchurst Monaste- 
riensis diocesis petitione monstrarunt, quod, ecclesia ipsa abbatisse regimine destituta, predicte decana 
et capitulum dilectam in Christo ftliam Mathildim de Hardenberg ejusdem ecclesie canonicam, defectum 
natalium patientem, de soluto genitam et soluta, alias tarnen canonice in abbatissam ejusdem ecclesie 
elegerunt. Quare prefata decana et capitulum nobis humiliter supplicarunt, ut, cum eadem ecclesia per 
ipsius M(athildis) industriam speretur posse salubriter gubernari, dispensare cum ea super predicto de- 
fectu misericorditer dignaremur. De tua itaque circumspectione plenam in domino fiduciam obtinentes 
mandamus, quatinus, si est ita, hiyusmodi electione cassata, si predicte decana et capitulum in suo 
consensu perstiterint, cum eadem Mathildi, si sibi merita suffragantur ad hujusmodi gratiam obtinen- 
dam, auctoritate nostra super defectu predicto dispensans de ipsa in abbatissam provideas ecclesie me- 
morate faciens ei obedientiam et reverentiam a suis subditis exhiberi. Contradictores etc. Non obstante, 
si aliquibus a sede apostolica sit indultum, quod interdici, suspendi vel excommunicari non possint per 
litteras apostolicas non facientes plenam et expressam de indulto hujusmodi mentionem. Dat. Viterbii 
nonis augusti anno IPII. 

Vat. Arch. Regbd. 32 fol. 232 Nr. 49. 

681. 
Clemens IV. ermahnt den Erzbischof (Hüdeböld) von Bremen, der gegen den im Auftrage 
des Kardinallegaten Guido eingesetzten und vom Hamburger Kapitel anerkannten Dompropst 
daselbst Johannes, Sohn des Grafen G(erhard I.) von Holstein-Schaumburg, seinen eigenen Ver^ 
wandten (nepos) Otto von Wölpe zum Propste ernannt hatte und jetzt dem Kapitel das Chrisma 
nur ertheüen wollte^ wenn es Otto aufnähme, davon abzulassen und dem Kapitel das Chrisma zu 
ertheUen. Viterbo 1268 September 26. 

Westf. Urk.-Bnch V. *1 



3ii 



„Dilecti filii capitulum." — 

Dat. Viterbii VI kalendas oclobris pontificatus nostri anno quarto. 

Potthast, 20467 U7id Neudruck Hasse, Schlesw.-Holst-Lauenb, Regg. II, 382. Otto war Sohn des 

Grafen Konrad, 1263 Domherr, 1274 — 89 Dompropst zu Minden, Vgl. Spacker, Gesch. der 

Gr. von Wolpe S. 73. 94. 

682. 

Gregor X. ertheüt ein Konservatorium für die Güter der Münsterschen Kirche. 

(1272—1276.) 

Die Notiz im Msc. I, 1 p. 240 im Kgl. St-A. Münster lautet: 
Est conservatorium domini Gregorii pape Xmi super bonis ecclesie alienatis. * 

683. 
(Gregor X.) spricht Bischof Gerhard, Kapitel und Klerus von Münster von der über sie 
verhängten Exkommunikation hs. (Um 1272.) 

Est absolutio apostolica data Gerhardo episcopo et clero Monasteriensi ratione captivationis epis- 
coporum Goloniensis et Paderbornensis. (Zweimal.) 

Est absolutio apostolica data capitulo (Monasteriensi) ratione captivationis episcoporum Goloniensis 
et Paderbornensis. 

Est absolutio data a sede apostolica capitulo eo, quod episcopus Monasteriensis \Tinculavit episco- 
pum Paderbornensem. 

(f. 351) Notandum, quod quarta littera non est transsumpta, quia nunquam vel raro deveniet in 
usum, eo videlicet, quod sit absolutio apostolica data clero Monasteriensi super eo, quod Gerhardus 
Monasteriensis episcopus detinuit in vinculis Symonem episcopum Paderbornensem et adhesit comiti 
Juliacensi tenenti episcopum Goloniensem in vinculis. 

Msc. I, 1 p. 227, 240 und 251 im Kgl. St-A. Münster. Die Datirung ergibt sich aus fangen- 
dem: Am 26. August 1268 sprach der päpstliche Nuntius Bernhard von neuem den Bann 
gegen den Bischof von Münster aus (Lacomblet, Niederrh. ürkb. II, 582). Am 24. November 
desselben Jahres starb Clemens IV. und erst nach seinem Tode im Vertrage vom 27. Janaar 
1269 (Westf Urkb. III, 869) versprach der gefangene Bischof Simon von Paderborn die 
Los^rechung Gerhards von Münster beim Papst zu erwirken. Dieser kann also nur Gregor X. 
sein^ der 1271 September 1 gewählt umrde. Ein Theil der Notizen ist eincähnt Wes^. 
Urkb. III, 828. 

684. 
Gregor X. beauftragt den Thesaurar der Soester Kirche^ die Klage des Paderbomer Dom- 
kämmerers Otto von Bietberg gegen den Rath von Paderborn in Betreff der ihm strejiig gemachten 
Jurisdiktion über die Verkäufer von Brot und Bier richterlich zu entscheiden. 

Lateran 1272 April 12. 
Gregorius episcopus servus servorum dei dilecto filio . . thesaurario ecclesie Sosaciensis Golo- 
niensis diocesis salutem et apostolicara benedictionem. Conquestus est nobis Otto de Retberg canonicus 
et camerarius ecclesie Padeburnensis, quod, licet ipse in eos, qui panes et cervisiam vendunt in civi- 
tate Padeburnensi, jurisdictionem temporalem de antiqua et approbata et hactenus pacifice observata 



32? 

consuetudine exercere noscatur, *) tarnen consules civitatis ejusdem, quominus idem camerarius hujusmodi 
jurisdictionem in tales exercere valeat, contra justitiam impedire presumant. Ideoque discretioni tue 
per apostolica scripta mandamus, quatinus partibus convocatis audias causam et apfellatione remota 
debito fine decidas faciens, quod decreveris, per censuram ecclesiasticam firmiter observari. Proviso, ne 
in Universitäten! Padeburnensem excommunicationis vel interdicti sententiam proferas, nisi a nobis 
super hoc mandatum receperis speciale. Testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia, odio vel 
timore subtraxerint, censui'a simili appellatione cessante compellas veritati testimonium perhibere. öat.. 
Laterani II idus aprilis pontificatus nostri anno primo. 

a) nosc. ex. mit Umstellung szeichen, 

Or. im KgL St~A, Münster. Bulle an Hanfachnur, Auf dem Umbug rechts Gui. Bob. mit 

Strich durch b. Auf der Rückseite: Grossa I rom. et bulla I rom. 
Reg, Arch, Ztschr, Illy 56 Nr. 114, Die auf den Jurisdiktionsstreit bezüglichen Urkk, erschein 

nen demnächst im Band IV b des Westf, ürkb. Vgl. auch Nr. 690. 

685. 
Gregor X. ernennt den Thesaurar der Kirche zu Osnabrück zum Richter in der Klagesache 

des Qostvin von Dortmund (Gotswinus de Tremonia), der von den Patronatsherren des Johannes- 
aUares in der Reinoldikirche in Dortmund dem Ärchidiakon präsentirt und von diesem zurück- 
gewiesen worden sei. Orvieto 1272 September 5. 

„Dilectus filius." — 

Datum apud ürbem ueterem non. septembris pontificatus nostri anno primo. 
Druck Rubel, Dartm. ÜB, I, 142 c, 

686. 

Gregor X. beauftragt die Genannten mit der Untersuchung der Klage des Omabräcker Dom- 
dechanten Bertram wegen seiner Absetzung durch den Elekten Konrad sowie mit der event. Wieder- 
einsetzung des Bertram, Orvieto 1272 October 5. 

. . preposito ecclesie in Bethleem Trajectensis diocesis et Arnoldo de Scinna archidiacono 

de Alethen in ecclesia Mindensi. 

Sua nobis dilectus filius magister Bertramus presbyter, decanus ecclesie Osnaburgensis, petitione- 
monstravit, quod, cum olim felicis recordationis Gregorius papa nonus predecessor noster bone me- 
morie Conrado Osnaburgensi episcopo suis dedisset litteris in mandatis, ut cum eodem magistro 
B(ertramo) tunc tantum in minoribus ordinibus constituto auctoritate apostolica dispensaret, ut non 
obstante defectu natalium, quem patitur de subdiacono geuitus et soluta, posset ad sacros ordines pro- 
moveri et ecclesiasticum beneficium obtinere, ita tamen, quod, si ad episcopatus dignitatem esset evocatus, 
illam nequaquam reciperet sine apostolice sedis licentia speciali, dictus episcopus super premissis cum 
eodem magistro auctoritate litterarum hiyusmodi legitime dispensavit. Gumque postmodum decanatus 
ejusdem ecclesie vacavisset, capitulum ecclesie predicte, ad quos decani electio in ipsa spectare di- 
noscitur, bone memorie Wedekundo (!) Osnaburgensi electo providendi persone ydonee de capitulo 
ipsius ecclesie de predicto decanatu concesserunt unanimiter et concorditer potestatem. Qui decanatum 
ipsum eidem magistro B(ertramo) canonico ecclesie prefate auctoritate concessionis hujusmodi duxit 
canonice conferendum. Ac predicti capitulum eundem magistrmn ad decanatum ipsum sine contra- 
dictione aliqua liberaliter admiserunt. Verum cum idem decanus vellet in canonicos ejusdem ecclesie, 

41* 



^ 



324 



prout spectabat ad eum, correctionis officium exercere, Euerardo de Horst prefate ecclesie canonico 
asserente, quod idem decanus propter defectum predictum pro decano ipsius ecclesie non erat haben- 
dus nee hujusrrflDdi officium poterat exercere de jure, et ad electum appellante prefatum, idem electus 
decanum ipsum propter hoc ad suam presentiam evocavit. Coram quo eodem decano predictas litteras 
apostolicas exhibente, memoratus electus eas in presentia Osnaburgensis capituli legi faciens et repu- 
tans cum eodem decano super receptione ac retentione dicti decanatus fore litterarum predictanun 
auctoritate legitime dispensatum, Euerardo et capitulo predictis injunxit, ut ab ipsius decani super 
hoc molestatione cessarent. Sicque ipsi ab hujusmodi ejusdem decani molestationibus destiterunt 
dictusque magister B(ertramus) postmodum . decanatum predictum per quinque annos et amplius possedit 
pacifice et quiete. Sane predicto electo viam universe carnis ingresso, cantor et quidam canonici ecclesie 
predicte sui in hac parte sequaces prefatum decanum oblato sibi libello coram dilecto filio C(onrado) 
Osnaburgensi electo, successore predicti W(edekindi) electi, petendo ipsum ab eodem decanatu amoveri 
pro eo, quod defectum patiebatur in natalibus, ut premittitur, convenerunt. Et licet cantor et sequa- 
ces prefati hujusmodi hbello, ad cujus responsionem dicto decano dies fuerat assignata, renuntiassent 
totaliter et expresse, surgentibus tamen tribus ex ipsis ac petentibus ab eodem electo, quod decanum 
ipsum compelleret ad ostendendum dispensationem, si quam habebat, super defectu prediclo, quem esse 
notorium asserebant, dictus electus super petitis terminum partibus assignavit. Extante itaque termino 
ipso pars cantoris, que destiterat, ut dictum est, et denuntiatorum predictorum coram eodem electo 
rationes, quare decanus ipse dispensationem, si quam habebat, super eodem defectu deberet ostendere, 
proponere procuiavit, eodem decano ex adverso rationes et jura proponente, quod ad instantiam pre- 
dictorum ad hoc minime tenebatur protestando tamen, quod paratus erat eandem dispensationem 
ostendere, si de jure deberet. Sed memoratus electus juribus et rationibus hiyusmodi aliquatenus non 
discussis pretendens, quod nominatus decanus dispensationem ostendere contumaciter non curavit, ipsum 
ab eodem decanatu a quodam sibi assidente fecit contra justitiam sententialiter amoveri. Propter 
quod idem decanus ad sedem apostolicam appellavit. Sed cantor et sequaces hujusmodi predicti ap- 
pellationi minime deferentes decanatus predicti necnon prebende sue ipsius ecclesie fructus, redditus et 
proventus temere occuparunt et occupatos detinent in ipsius decani . prejudicium et gravamen. Quare 
idem decanus nobis humiliter supplicavit, ut provideri sibi super hoc paterna soUicitudine curaremus. 
Quocirca mandamus, quatinus vocatis, qui fuerint evocandi, si vobis de piano et sine strepitu.judicii 
constiterit ita esse, prefatum magistrum B(ertramum) ad decanatum predictum sine qualibet difficultate 
restituentes faciatis ipsum pro decano ecclesie predicto haberi sibique tanquam decano intendi et 
obediri necnon de fructibus perceptis ex decanatu et prebenda predictis, et qui percipi potuerunt, satis- 
factionem plenariam exhiberi. Gontradictores etc. Non obstante, si aliquibus — impediri valeat vel 
differri. Verum quia super dispensatione posset ab aliquibns dubitari, nos ad removendam omnem 
circa hoc dubitationis materiam, premissis veris cxistentibus, defectum, si quis fuit in dispensatione 
predicta, supplemus de apostolice plenitudine potestatis, ita quod prefatus magister B(ertramus) deca- 
natum predictum non obstante defectu predicto, quem patitur, possit licite retinere. Ceterum quia 
dictus B(ertramus) de probitate multipliciter commendatus a), decanatum ipsum, etiamsi ob predictum 
defectum esset illo rite privatus, dummodo rite collatus aUi non existat, nee ad eum aliquis canonice 
sit electus, sibi presentium auctoritate conferimus, iterato vestre discretioni mandantes, quatinus eum 
Juxta ejusdem nostre coUationis tenorem faciatis ipso decanatu pacifica possessione gaudere, contra- 
dictores censura simiH. appellatione postposita compescendo. Quod si non ambo etc. Dat. apud Urbem 
ueterem III nonas octobris anno P, 

a) existit oder ähnliches Wort fehlt. 

Vat ArcL Regbd. 37 Jol 24 Nr. 77, 



325 



687. 

Gregor X. bestätigt de^n Augustinerinnenkloster in Lippstadt seine Privilegien. 

Orvieto 1273 Januar 9. 

Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . priorisse et conventui mo- 
nasterii de Lippia ordinis sancti Augustini, Coloniensis diocesis, salutem et apostolicam benedictionem. 
Cum a nobis petitur — efTectum. Eapropter, dilecte in domino filie, vestris iustis p(ostu)lationibus grato 
<5oncuiTentes assensu omnes libertates et immunitates a predecessoribus nostris Romanis pontificibus 
«ive per privilegia seu alias indulgentias vobis et monasterio vestro concessas nee non et libertates et 
exempciones secularium exactionum a regibus et principibus et aliis Christi fidelibus rationabiliter vobis 
indultas, sicut eas juste et pacifice obtinetis, vobis et per vos predicto monasterio auctoritate apostolica 
€onfirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo — incursurum. Dat. apud Urbem 
veterem V idus januarii pontil(icatus nostri) anno primo. 

Abschr. saec, XV, auf Papierblatt im Sttftsarchiv zu Lippstadt Nr, 6. Es kann nur Gregor X. 
gemeint sein, denn nur ei' war im ersten Jahre seinem Pontißkates in Orvieto. 



688. 

Gregor X, beauftragt den Thesaurar von Soest mit der Untersuchung der Klage des Kl, 
Fröndenberg gegen Kölner^ Mün^tersche und Osnabrücker Kleriker und Laien wegen Vorenthaltung 
der schuldigen Abgaben, Orvieto 1273 Januar 27, 

Gregorius episcopus servus servorum dei dilecto filio . . thesaurario ecclesie Susatiensis Colo- 
niensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Querelam dilectarum in Christo filiarum . . ab- 
batisse et conventus monasterii de Vraudebergh *) recepimus continentem, quod nonnuUi clerici et laici 
Coloniensis, Monasteriensis et Osnaburgensis civitatum et diocesum, qui terras, possessiones, domos et 
alia bona immobilia sub annuo censu vel redditu a monasterio ipso tenent, hujusmodi censum seu 
redditum eis contra justitiam exhibere non curant, quanquam terrarum et aliorum bonorum hujusmodi 
possessionem pacificam habeant et fructus integre percipiant eorundem, propter quod abbatisse et 
conventui memoratis grave imminet prejudicium et eidem monasterio non modicum detrimentum. Cum 
itaque pro parte ipsarum ad nostram providentiam super hoc habitus sit recursus, discretioni tue per 
apostohca scripta mandamus, quatinus, si est ita, dictos clericos et laicos ad exhibendum prefatum 
censum seu redditum abbatisse et conventui prefatis integre, ut tenentur, monitione premissa per cen- 
suram ecclesiasticam appellatione remota, previa ratione, compellas. Testes autem, qui fuerint nominati, 
si se gratia, odio vel timore subtraxerint , per censuram ecclesiasticam appellatione cessante compellas 
veritati testimonium perhibere. Dat. apud Urbem ueterem VI kalendas februarii pontificatus nostri 
anno primo. 

a) Durch h geht ein Ahkürzungsstrich, 

Or. im Kgl, St^A, Munster, Bulle an Hanf schnür. Oben in der Ecke rechts bo zweimal schräg 
durchstrichen. Auf dem Umbug rechts aa. f. p (oder ad . . f. p.^. durch p Abkürzungsstrich. 
Unter dem Umbug links , . , darunter ein G (?), senh^echt durchstric/ien. Auf der Rückseite: 
Ludowicus de Dauere (?) pro Gerardo. Darunter an der getoökhlichen Stelle der Adresse: 
domino . . . eboldo de B . . en aut domino H. de Brungerke (?).... IUI solidos .... 

Reg. Ardi. Ztachr. III, 56 Nr. 115, 



826 



689. 

Gregor X. fordert den Dechanten der Essener Kirche auf^ die säumigen Pächter u. s. w, 
von Werdener Klostergütern zur Erfüllung ihrer Pflicht ansmhalten. 

Lyon 1273 Decernber 23. 

Gregorius episcopus servus servorum dei dilecto filio . . decano ecclesie Asnidensis Goloniensis 
diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Significaverunt nobis dilecti filii . . abbas et conventus 
monasterii Werdinensis ad Romanam ecclesiam nuUo medio pertinentis ordinis *) sancti Bene- 
dict!, Goloniensis diocesis, quod nonnuUi clerici tarn religiosi quam seculares, barones, nobiles, milites 
et alii laici Trajectensis, Goloniensis et Monasteriensis civitatum et diocesum, qui domos, vineas, villas, 
grangias, nemora, molendina, pascua, terras, possessiones, jura, jurisdictiones et nonnuUa alia bona 
immobilia sub annuo censu seu redditu a monasterio ipso tenent, censum sive redditum hujusmodi 
dictis abbati et conventui exhibere non curant, quamquam iidem clerici, barones, nobiles, milites et 
alii laici terras, domos, vineas, villas, possessiones et alia bona predicta pacifice possideant et quiete 
ac fnictus cmn integritate percipiant eoruiidem. Propter quod dictis abbati et conventui ac monasterio 
non modicum imminet detrimentum. Gum igitur pro parte dictorum abbatis et conventus super hiis 
ad nos habitus sit recursus, discretioni tue per apostolica scripta mandamus, quatinus, si est ila, 
dictos clericos, barones, nobiles et alios, quod censum seu redditum memoratum prelibatis abbati et 
conventui exhibeant integre, ut tenentur, monitione premissa u. s. w. Soll keine Eakommunikatian tmd 
kein Interdikt fallen. Dat. Lugduni X kalendas januarii pontificatus nostri anno secundo. 

a) ord. doppelt. 

Or. im Kgl, St-A, Düsseldorf, Bulle und Befestigung fehlen. Auf dem ümbug rechts d. Unter 

dem ümbug links . . Auf den' Rückseite Aufschrift nicht mehr zu lesen. In der Ecke oben 

links R. 

690. 
Gregor X. bestätigt die vom Soester Thesaurar getroffene Entscheidung in dem Process des 

Paderborner Bomkämmerers Otto von Rietberg gegen den Roth der Stadt Paderborn und beauf- 
trag drei Utrechter Kanoniker, die Beobachtung des Spruchs zu überwachen. 

Lyon 1274 Januar 23. 
Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . scolastico, . . thesaurario et Giselberto 
canonico ecclesie sancti Petri Trajectensis salutem et apostolicam benedictionem. Sua nobis Otto de 
Retberg camerarius ecclesie Padeburnensis petitione monstravit, quod, cum ipse Johannem Retheri, 
Ysserum, Johannem dictum Vulpem, Johannem de Barchusen et alios consules civitatis Padeburnensis 
super eo, quod ipsi, quominus idem camerarius in eos, qui vendunt panes et cervisiam in civitate 
Padeburnensi, jurisdictionem temporalem, prout ad eum de antiqua et approbata et hactenus pacifice 
observata consuetudine spectare dinoscitur, posset libere exercere, impedire contra justitiam presume- 
bant, coram . . thesaurario ecclesie Susaciensis Goloniensis diocesis auctoritate apostolica traxisset in 
causam, idem thesaurarius cognitis ipsius cause meritis et juris ordine observato difßnitivam pro dicto 
camerario sententiam promulgavit, quam idem camerarius apostolico petiit munimine roborari. Quo- 
circa discretioni vestre de utriusque partis procuratorum assensu per apostolica scripta mandamus, 
quatinus sententiam ipsam, sicut est justa, faciatis per censuram ecclesiasticam appellatione remota 
firmiter observari, non obstante constitutione de duabus dietis edita in concilio generali, ita quod ultra 
tertiam vel quartam aliquis extra suam diocesim auctoritate presentium ad Judicium non trahatur. 
Proviso, ne in universitatem Padeburnensem excommunicationis vel interdicti sententiam proferatis, 
nisi super hoc a nobis mandatum receperitis speciale. Quodsi non omnes hiis exequendis potueritis 



327 



Interesse, duo vestrum ea nichilominus exequantur. Dat. Lugduni X kalendas februarii pontificatus 
nostri anno secundo. 

Or, im KgL St-A. Münster, Bvik an Hanf schnür. Auf der Rückseite steht: J. de Dilingen 
und die fast ganz verblichene Adresse: Domino preposito Ottoni fratri domini Osnabur-* 
gensis remittatur ... T . . rectori sanctimonialium (?) Osnaburgen . . . Der Schreiber hatte 
zuerst amf dem jetzigen untern Theile des Perg. zu schreiben begonnen. Unter dem Umbug 
noch zu lesen: Gregorius bis scolastico (aturadirt). 
Reg. Arch. Ztschr. Illy 57 Nr, 116, 

691. 
Greger X. beauflrcLgt dm Erzbischof (Konrad) von Magdeburg tmd den Bischof (Otto) van 

Minden mit der Untersuchung der Bremer Erzbischofswahl. 

Lyon 1274 Feb^^tar 27. 
. . archiepiscopo Magdeburgensi et . . episcopo Mindens!. 

Nachdem er ihnen mitgetheilty dass das Kapitel der Bremer Kirche ncu^h dem Tode des Blrzbischofs 
(Hildebold) den Kanonihis Giselbert von Bremen gewählt tmd ihn um Bestätigung der Wahl gebeten habe, 
worauf er den Kardinalbischof von Albano^ den Kardinalpriester S(imon) tituli s. Martini und den Kardinal- 
diakon U(bertus) tituli s. Eustachii mit der Piü/img der Wahl beaußragt habe, heisst es: 

Quia de meritis et ydoneitate persone ipsius Giselberti facta non extitit plena fides, nos noientes 
ipsi G(iselberto) nimis cito manum imponi nee diu predictam ecciesiam administrationis solacio defrau- 
dari sed provideri concedente domino taliter in hac parte, quod idem G(iselbertus) a vobis electionis 
sue confirmationem habere ac instanti concilio interesse valeat et munus consecrationis de nostris ma- 
nibus obtinere, fraternitati vestre mandamus, quatinus vocatis, qui vocandi fuerint, tarn de studiis eli- 
gentium quam de ydoneitate et precipue dono scientie aliisque meritis predicti Giselberti soUicite in- 
quiratis, et si studia higusmodi fuisse canonica, eumque ad regimen ecclesie supradicte ydoneum esse 
constiterit, ita quod ei utiliter preesse valeat et prodesse, ipsam ejus electionem auctoritate apostolica 
confirmetis, de hiis, que spectant ad ipsius ecclesie administrationem, responderi sibi plenarie necnon 
eum promoveri usque ad ordinem sacerdotii statutis temporibus primo sequentibus facientes. Contra- 
dictores etc. Tante igitur sollicitudinis studio accelerari volumus, quod super hoc vestre industrie 
duximus committendum, quod illo divina concedente dementia feliciter expedito tam vos quam ipse ad 
supradictum concilium apto tempore veniatis, electo ipso, si ejus electionem juxta premissam formam 
confirmari et promoveri eum ad ordines ipsos contigerit, munus consecrationis de nostris manibus dante 
domino recepturo. Quod si non ambo etc. Dat. Lugduni III kalendas martii anno PI. 
Vat, Arch. Regbd. 37 fol. 96 Nr. 77. 

692. 

Gregor X. bestätigt der Äbtissin und dem Kapitel zu Essen (dilectis in Christo filiabus . . 

abbatisse et capitulo secularis ecclesie Asnidensis ad Bomanam ecciesiam nulle medio per- 

tinentis) alle Privilegien der Päpste und der weltlichen Herrscher^ und nimmt sie in Schulz. 

Lyon 1274 März 14. 
„Solet annuere." — 

Dat. Lugduni II idus martii pontificatus nostri anno tertio. 

Or. im KgL St.-A, Düsseldorf. Bulle an Hanf schnür. Auf dem Umbug Ph. mit einem Abkür- 
zungszeichen für ur (oder er) über h. Unter dem Umbug links . . Oben rechts Iv, zweimal 
schräg durchstrichen. Auf der Rückseite spes mea. Gregorius verl. Schrift. 



328 



693. 
Gregor X. beauftragt den Domdechanten von Minden^ die Klage des Paderbomer Domkapää 
tmder einige Laien der dortigen Diöcese wegen Beschädigung in seinen Einkünften zu eiüschäden, 

Lyon 1274 Mai 9. 
Gregorius episcopus servus servorum dei dilecto jßlio . . decano ecciesie sancti Martini Hindensis 
salutem et apostolicam benediciionem. Conquesii sunt nobis . . decanus et capitulum ecciesie Pade- 
burnensis, quod Yliicus Somercalf miles, Henricus de Epen et Bertoldus de Billenchusen laici Pade- 
burnensis diocesis super decimis, terris, debitis, possessionibus et rebus aliis injuriantur eisdem. Quo- 
circa discretioni tue per apostoliea scripta mandamus, quatinus partibus convocatis audias causam 
et appellatione remota debito fine decidas faciens, quod decreveris, per censuram ecclesiasticam firmiter 
observari. Testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, per censtirais 
eandem appellatione cessante compellas veritati testimonium perhibere. Dat. Lugduni VII idus maii 
pontificatus nostri anno tertio. 

• Or. im KgL St-A. Münstei'. Bvlle und Befestigung fehlen. Auf dem ümbug Unks : A. Scin(?). 
Auf der Rückseite Padeb. Darunter Spes mea, dai^nter domino de Talli. 
Beg. Arch. Zuchr. III, 57 Nr. 117. 

694. 
Gregor X. beauftragt den Domdechanten von Minden die Klage des Paderbomer Domkapüds 
gegen den Warburger Bürger Konrad von Weihen wegen VorenthaUung eines Hofes u. s. w. ä 
entscheiden. Lyon 1274 Mai 9, 

Gregorius episcopus servus servorum dei dilecto filio . . decano ecciesie Mindensis salutem et 
apostolicam benedictionem. Conquesti sunt nobis decanus et capitulum ecciesie Paderbornensis, quod 
Gonradus de Wethene opidanus in Wartberg, laicus Paderbornensis diocesis, super quadam summa 
pecunie, terris, possessionibus et rebus aliis injuriatur eisdem. Quocirca discretioni tue per apostoliea 
scripta mandamus, quatinus partibus convocatis audias causam et appellatione remota debito fine 
decidas faciens, quod decreveris, per censuram ecclesiasticam firmiter observari. Testes autem, qui 
fuerint nominati, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, per censuram eandem, appellatione cessante, 
compellas, veritati testimonium perhibere. Dat. Lugduni VII idus maii pontificatus nostri anno tercio. 
Transsumpt vom 15. Juni 1279 im KgL Su-A. Münster. Es handelte sich um den Besitz eines 

Hofes in Sunriken. 
Reg. Arch. Ztschr. III, 57 Nr. 118. 

695. 
Gregor X, bestätigt die Privilegien der Päpste und weltlichen Herrscher für das Kl. Rengering. 

Lyon 1274 Juni 22. 
Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . abbatisse et conventui 
monasterii de Libro sancte Marie in Regerinch Gistertiensis ordinis, Monasteriensis diocesis, salutem et 
apostolicam benedictionem. Gum a nobis petitur — eflectum. Eapropter, dilecte in Christo filie, 
vestris justis postulationibus grato concurrentes assensu omnes libertates et immunitates a Romanis 
pontificibus predecessoribus nostris sive per privilegia vel alias indulgentias vobis et monasterio vestro 
concessas nee non libertates et exemptiones secularium exactionum a regibus et principibus vel aliis 



329 



Christi fidelibus rationabiliter vobis seu monasterio predicto indultas, sicut eas juste ac pacifice obti- 

netis, vobis et per vos eidem monasterio auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patro- 

cinio communimus. NuUi — incursurum. Dat. Lugduni X kalendas julii pontificatus nostri anno tertio. 

Oi\ im Kgl, St-A. Münster. Bulle an rothgelben Seidenfäden. Auf dem Umbug rechts A. de 

Symt. mit Abkürzungszeichen über y. Oben in der Ecke rechts drei StHche zweimal schräg 

durchstrichen. Auf der Rückseite in der Mitte oben VIII sol(idos?) et III d. Darunter 

P. de sancto Ambrosio. 

Potthasty 20859 nach Auszug Westf. Urkb. III, 947. 

696. 

Gregor X. beauftragt den Dompropst (Bertram) zu Osnabrück in der Klage des Erzbischofs 

(Giselbert) von Bremen gegen die Eimvohner insule Caddiggie (Kehdingen) zu entscheiden, verbietet 

ihm ober, ohne speddles päpstliches Mandat über sie Bann oder Interdikt zu verhängen. 

Lyon 1274 Juli 15. 
„Conquestus est nobis.** — , 

Dat Lugduni idibus julii pontificatus nostri anno III. 

Gedr. Sudendorf, ükb, der Herz, von Braunschweig und Lüneburg 6, 26 Anm. zu Nr. 238, 

697. 
Gregor X. bestätigt auf Bitten des Dechanten Werner der Martinikirche in Mmister die 
Ueberweisung der Einkünfte der Kirche zu Barup an die Dechanei von St. Martini. 

Lyon 1274 August 13. 
Gregorius episcopus servus servorum dei dilecto filio Wernero decano ecclesie sancti Martini j\Io- 
nasteriensis salutem et apostolieam benedietionem. Cum a nobis petitur — effectum. Sane petitio 
tua nobis exhibita continebat, quod bone memorie Gerhardus Monasteriensis episcopus attendens, quod 
redditus et proventus decanatus ecclesie sancti Martini Monasteriensis erant nimis tenues et exiles, 
ecclesiam in Dothorpe ad episcopum ipsum pleno jure spectantem cum juribus et pertinentiis suis 
capituli Monasteriensis ecclesie ad id accedente consensu eidem decanatui duxit perpetuo annectandam, 
prout in patentibus litteris inde confectis episcopi et capituli predictorum sigillis munitis plenius di- 
citur contineri. Nos itaque tuis supplicationibus inclinati, quod super hoc ab eodem episcopo provide 
factum est, ratum et firmum habentes id auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti pa* 
trocinio communimus. NuUi ergo — incursurum. Dat. Lugduni idus augusti pontificatus nostri 
anno tertio. 

Aus Msc. I, 81 p, 10 s. XV im Kgl. St-A. Münster. 

Potthast, 20896 nach Reg. bei Westf. Urkb. III, 952 (irrig zu 1273). 

698. 
Gregor X. fordert u. a. die Erzhischöfe von Mainz und Köln sowie deren Suffragane aufy in 
ihren Städten und Biöcesen das Kreuz zu predigen und zur Befreiung des h. Landes aufzufordern^ 
besonders jetzt, da die Unterstützung, auf dem deshalb hauptsächlich berufenen Konzü jüngst be- 
schlossen, guten Erfolg verspreche. Lyon 1274 September 17. 

Westf. Urk.-Buch. V. 42 



330 



. . Eboracensi archiepiscopo et universis episcopis per Eboracensem provinciam constitutis. 

„Si mentes fidelium". — Dat. Lugduni XV.kalendas octobris anno tertio. 

In eundem modum . . Maguntino archiepiscopo et universis episcopis sue provintie. 
In eundem modum . . Coloniensi archiepiscopo et universis episcopis sue provintie. 

Diese sowie die eine ganze Seite aiLsfüllenden andern Adressen fehlen meist bei Patthast, 20920. 

Vat Arch. Regbd. 37 fol. 105. 

699. 

Gregor IX. nimmt Kl. Kentrup sammi seinen Besitzungen in seinen Schutz. 

Lyon 1275 Februar 25. 
Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . abbatisse et conventui mo- 
nasterii in Hammone Cisterciensis ordinis, Coloniensis diocesis, salutem et apostolicam benedictionem. 
Justis petentium desideriis — complere. Eapropter, dilecte in Christo filie, vestris justis postulationibus 
grato concurrentes assensu personas vestras et locum, in quo divino estis obsequio mancipate, cum 
Omnibus bonis, que impresentiarum rationabihter possidet(is) aut in futurum prestante domino poteritis 
adipisci, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus. Specialiter autem terras, domos, possessiones 
et alia bona vestra, sicut ea omnia juste ac pacifice possidetis, vobis et per vos eidem monasterio auc- 
toritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. NuUi ergo — incursurum. 
Dat. Lugduni V kalendas marcii pontificatus nostri anno tertio. 

Or. im Kgl, St.-A. Münster. Bulle und Befestigung fehlen. Auf dem Umbug links p Rom(anus). 
Oben in der Ecke rechts drei dicke ein rth bildende Striche schräg dwchstrichen. Auf der 
Rückseite spes mea. Gregorius verl, Schrift, 

Reg. Arch. Ztschr, III, 57 Nr. 119. 

700. 
Gregor X. {heilt dem Elekten Siegfried von Köln mit, dass er nach dem Tode Engelberts, 
Erzhischofs von Köln, beschlossen, für die Kölner Kirche in betreff eines neuen Hirten zu sorgen 
und sein hierauf bezügliches Schreiben dem Kapitel zugeschickt habe. Inzwischen hatten Dechant 
und Kapitel post diverses tractatus dem Propst und 9 Kanonikern die WaJd des neuen Erz- 
hischofs überlassen. Cum autem dicti preposifus et novem canonici non possent in unam 
personam pariter concordare, iidem novem canonici dilectum filium Conradum de Monte 
canonicum ipsius ecclesie, patientem in ordinibus et etate defectum, ad ejusdem ecclesie re- 
gimen postularunt, prefato preposito post hujusmodi postulationem te, tunc prepositum ec- 
clesie Maguntine et ipöiue ecclesie Coloniensis canonicum, in Coloniensem archiepiscopum 
eligente. Der Papst ernennt ihn zum Erzbischof von Köln und fordert die Kölner Suffragane 
zum Gehorsam gegen ihn auf Lyon 1275 März 23. 

Sifrido electo Coloniensi. 
„Olim Coloniensi ecclesia per obitum bone memorie E(ngelberti) archiepiscopi Coloniensis desti- 

tuta.« — 

Dat. Lugduni X kalendas aprilis anno tertio. 



331 



In eundem modum venerabilibus fratribus universis episcopis suflfraganeis ecclesie Colonieiisis etc. 
usque incrementis. Quocirca mandamus, quatinus diclo electo tanquam membra capiti obsequentes 
exhibeatis ei obedientiam et reverentiam debitam et devotam, ita quod mutua inter vos et illum gratia 
gratos servet elfectus et nos devotionem vestram possimus a) propter hoc in domino merito commen- 
dare. Alioquin sententiam etc. usque observari. Dat. ut supra. 

a) psimus das Reg. 

Vat, Arch. Regbd. 37 fol, 166. 

Bei Potthasty 21015 findet sich unter Adresse venerabili fratri Sifrido archiepiscopo Coloniensi 

mit Datum Dat. Lucduni III nonas aprilis pontificatus nostri anno quarto dasselbe Schreiben. 

Doch fehlt die Avffordei^ung an die Suffragane. 

701. 

Gregor beauftragt den Propst ( Wicbold) von St. Mauritz bei Münster, da ihm der Kanonikus 

Gertvin von St. Martini in Münster mifgetheüt, dass die nur mit einem Kanonikus derselben Kirche 

zu besetzenden Küsterei von St. Martini durch den Tod des Kustos Friedrich erledigt sei, und die 

Kollation jetzt zur Zeit der Erledigung des Münsterschen Stuhles dem Papste zustehe, die drei 

Mark eintragende Pfründe dem Gerwinus, welchen er durch fratrem Nicholaum Seguntinum 

ordinis Minorum et magistrum Gualterum de Vaccaria canonicum Nouiomensem habe prüfen 

lassen, zu verleihen. Lyon 1275 März 25. 

„Exposuit nobis.** — 
Dat. Lugduni VIIP kalendas aprilis pontificatus nostri anno quarto (!). 

Alis Msc. I, 71 p, 16 s. XV im Kgl. Su-A. Münster. Statt quarto ist zu setzen tertio, denn 
anno quarto hat Gregor X. um diese Zeit nicht erreicht. Möglicherweise hat der Fehler 
schon im Or. gestanden, weil in diesen Tagen (27. März) der Uebei^gang vom 3, zum 4. Jahr 
stattfand. 
PoUhast, 21009 nach Dmck West/, ürkb. III, 960. 

702. 

Gregor X. ernennt nach Schilderung der Münsterschen Bischofswakl den Elekten Eberhard 

zum Bischof von Münster. Lyon 1275 April 20. 

Euerhardo electo Monasteriensi. 
Dudum ecclesia Monasteriensi per obitum bone memorie Gerardi Monas teriensis episcopi destituta 
pastore, dilecti filii, capitulum ejusdem ecclesie, vocatis omnibus, qui voluerunt, debuerunt et potuerunt 
comode interesse, die ad hoc prefixa convenientes in unum ac deliberantes tandem per viam scrutinii 
procedere ad providendum dicte ecclesie de prelato tres fidedignos ex se ipsis canonicos ipsius ecclesie 
ad scrutandum vota singulorum canonicorum ejusdem ecclesie, qui tunc convenerant, viginti^) et octo 
numero existebant, juxta generalis formam concilii assumpserunt. Dictis itaque tribus suas et aliorum 
canonicorum singillatim ac fideliter perscrutantibus voluntates et mox publicantibus in communi, com- 
pertiun extitit, quod . . decanus, . . thesaurarius et alii adlierentes eisdem canonici ejusdem ecclesie, 
qui viginti et duo sunt numero, in te tunc prepositum Dauanetrensem (!) direxerant vota sua, . . sco- 
lastico ipsius ecclesie et tribus aliis ex canonicis ipsis consentientibus in dilectum filium Wicboldum 
prepositum ecclesie sancti Mauricii extra muros Monasterienses, canonicum ecclesie Monasteriensis ejus- 

42* 



332 



dem. Sicque collatione prehabita diligenti idem decanus ad mandatum dictorum canonicorum, qui in 
te consenserunt, vice sua et ipsorum canonicorum elegil le in Monasteriensem episcopum et pastoreiiL 
Set nichilominus idem scolasticus vice sua et predictorum trium, qui similiter in eundem Wicboldum 
consenserunt, ipsum b) Wicboldum eligere in episcopum Monasteriensem presumpsit. Cumque elec- 
tores ipsi hone memorie . . archiepiscopo Goloniensi electiones hm'usmodi presentassent ac libellos ob- 
tulissent in higusmodi negotio coram eo, super libello pro parte electorum tuonun coram diclo archi- 
episcopo, super libello vero pro parte dicti Wicboldi personaliter prosequentis negotium ipsum porrecto 
coram . . decano Xanctensi Coloniensis diocesis, magistris Wogelone sanctorum apostolorum et Bodone 
sancti Andree ecclesiarum Coloniensium canonicis, quibus predictus archiepiscopus negotium hujusmodi 
reservata sibi diffinitiva sententia commiserat audiendum, lis extitit legitime contestata. Postmodum 
quidem dicti decanus Xanctensis et canonici prestito de calumpnia jurämento, factis etiam quibusdam 
super hoc positionibus coram eis et subsecutis responsionibus ad easdem ac formatis articulis, negotium 
ipsum ad dictum archiepiscopum remiserunt. Demum vero per appellationem eorundem electorum 
tuorum higusmodi negotio ad sedem apostolicam devoluto, nos in negotio ipso dilectum filium nostrum 
S(imonem) tituli sancti Martini presbyterum cardinalem concessimus partibus auditorem. Idem autem 
cardinalis, quia pro parte dicti Wicboldi et electorum ipsius nuUus coram eo comparuit legitimus pro- 
curator, quamquam ipse in audientia publica pluries eos citari fecerit et post terminum diutius expec- 
tarit, Visa appellatione hujusmodi ac juribus electorum tuorum super illa productis, suadente justiüa, 
pronuntiavit hiyusmodi negotium per appellationem predictam fore ad eandem sedem legitime devolulum. 
Et demum cardinalis ipse in hujusmodi negotio procedens legitime, que super hoc fuerant acta coram 
eo, nobis et fratribus nostris fideliter recitavit. Nos autem discussis diligenter, que idem cardinalis 
super hoc retulit coram nobis, electionem de dicto Wicboldo celebratam de fratrum eorundem nostrorum 
consilio cassavimus justitia exigente. Tuque postmodum jus, quod tibi in hujusmodi negotio competebat, 
in nostris manibus liberaliter resignasti. Nos itaque de ipsius ecclesie Monasteriensis ordinatione tanto 
soUicicius cogitantes, quanto ipsam et ejus populum in Christi visceribus continemus, ac tandem dili- 
gentius attendentes, quod per tue circumspectionis industriam predicta Monasteriensis ecclesia poterit in 
spiritualibus et temporalibus proficere incrementis, te prefate Monasteriensi ecclesie de dictorum fratrum 
consilio in episcopum preficimus et pastorem. Quocirca discretioni tue per apostolica scripta mandamus, 
quatinus humiliter suscipiens impositum a domino tibi onus ejusdem Monasteriensis ecclesie sollicitam 
curam geras, gregem dominicum in illa tibi commissum doctrina verbi et operis informando, ila quod 
inspector omnium te conspitiens circa custodiam sui gregis soUicitum una cum eo te in dilecta su- 
orum gaudiorum labernacula introducat. Dat. Lugduni XII kalendas maii anno quarto. 

In eundem modum . . decano et capitulo Monasteriensibus. Dudum ecclesia Monasteriensi per 
obitum bone memorie Gerardi Monasteriensis episcopi destituta pastore etc. ut in superiori proxima 
verbis competenter mutatis usque pastorem. Quocirca universitati vestre per apostolica scripta 
mandamus, quatinus eidem electo tamquam patri et pastori animarum vestrarum humiliter intendentes 
ac exhibentes ei obedientiam et reverentiam debitam et devotam ejus salubria monita et mandata de- 
vote et efficaciter adimplere curetis. Alioquin sententiam, quam idem rite tuleril in rebelies, ratam 
habebimus etc. usque observari. Dat. ut supra. 

In eundem modum clero civitatis et diocesis Monasteriensis. Dudum ecclesia Monasteriensi per 
obitum etc. ut in proxima verbis competenter mutatis usque pastorem. Quocirca universitati vestre per 
apostolica scripta mandamus , quatinus eidem electo tamquam patri et pastori animarum vestrarum hu- 
militer intendentes ac exhibentes ei obedientiam et reverentiam debitam et devotam ejus salubria mo- 
nita et mandata devote et efficaciter adimplere curetis, ita quod ipse in vobis devotionis filios se gaudeat 
repperisse nosque sinceritatem vestram valeamus proinde non immerito commendare. Dat. ut supra. 



333 

In eundem modum populo civitatis et diocesis Monasteriensis. Dudum ecclesia Monasteriensi per 
obitum etc. ut in proxima verbis competenter mutatis usque pastorem. Quocirca universitati vestre per 
apostolica scripta mandamus, quatinus eidem electo tamquam patri et pastori animarum vestrarum hu- 
militer intendentes ac exhibentes ei honorificentiam debitam et devotam ejus salubria monita etc. usque 
commendare. Dat. ut supra. 

In eundem modum . . archiepiscopo Goloniensi. Dudum ecclesia Monasteriensi per obitum etc. 
verbis competenter mutatis usque pastorem. Quocirca fraternitati tue per apostolica scripta mandamus, 
quatinus eundem electum in subdiaconatus ordine constitutum ad superiores studeas statutis temporibus 
promovere et tandem ascitis duobus vel tribus episcopis sibi munus consecrationis impendas, recepturus 
ab eo postmodum nostro et ecclesie Romane nomine fidelitatis solite juramentum juxta formam, quam 
tibi sub buUa nostra transmittimus interclusam. Formam autem juramenti, quod ipse prestabit de 
verbo ad verbum, nobis per ejus patentes litteras suo sigillo signatas per proprium nuntium studeas 
<juantotius destinare. Dat. ut supra. 

In eundem modum universis ministerialibus et vassallis Monasteriensis ecclesie. Dudum ecclesia 
Monasteriensi etc. verbis competenter mutatis usque pastorem. Quocirca universitati vestre per aposto- 
lica scripta mandamus, quatinus eidem electo tamquam patri et pastori animarum vestrarum humiliter 
intendentes ac exhibentes ei honorificentiam debitam et devotam ejus salubria monita et mandata de- 
vote et efficaciter adimplere sibique fidelitatis debite juramentum impendere ac de juribus sibi a vobis 
debitis respondere plenarie studeatis, ita quod sinceritatem vestram proinde valeamus non immerito 
commendare. Alioquin sententiam sive penam, quam idem electus rite tulerit in rebelies, ratam etc. 
usque observari. Dat. ut supra. 

a) Die verbituL Konjunktion fehlt. — b) Mit angehängtem que. 

Vat. Arch. Regbd. 37 foL 225 Nr. 21, — Eberhard führte noch das ganze Jahr hindurch den 
Titel Elekt (Wesp^. ür/cb. III, 965 ff.). Seine von Cardauns (Konrad von Hochataden 
S. 55 Anm, 5) angezweifelte Identität mit dem von 1253 — 1270 als Propst von St. Georg 
in Köln vorkommenden Eberhard von Diest ist nach den Angaben der päpstL Bestdtigungsurk. 
jetzt sichergestellty da nach dem Siegel zu Ennen und Eckertz, Quellen zur Gesch. der Stadt 
Köln, III, 48 det* Kölner' Propst E. v, D. zugleich Propst in Deventer tcar, lieber die Wahl- 
verhältnisse zu vergl, Lögel, Die Bischofswahlen u. s. w, S, 13 ff, 

703. 

Innocenz V. bestätigt den (anstatt des abgesetzten Heinrich von Schtvalenberg) zum Paderbomer 
Dompropst erwählten Otto von Rietberg audi in seiner Eigemchaft als Propst von Schüdesche. 

Lateran 1276 April 21. 

Innocentius episcopus seiTus servorum dei dilecto filio Ottoni de Rethberch preposito ecclesie 
Padeburnensis salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur — effectum. Exhibita si- 
quidem nobis tua petitio continebat, quod, cum venerabilis frater noster . . Padeburnensis episcopus 
Henricum prepositum ecclesie Schildecensis Padeburnensis diocesis suis culpis exigentibus prepositura 
ejusdem ecclesie, quam tunc temporis obtinebat, auctoritate ordinaria per diffinitivam sententiam medi- 
ante justitia privavisset, ac postmodum dilecti filii . . decanus et capitulum ipsius ecclesie prepositura 
eadem per hujusmodi privationem, que nulla legitima provocatione suspensa in rem transierat judicatam, 
vacante, te, prout spectabat ad eos, in suum et ipsius ecclesie prepositum canonice et concorditer ele- 
gissent, demum dictus episcopus presentatam sibi electionem higusmodi auctoritate predicta canonice 
confirmavit teque legitime instituit in prepositum ecclesie memorate, prout in litteris inde confectis 



334 



plenius dicitur contineri. Nos itaque tuis supplicationibus inclinati, quod super hoc provide factum est, 
ratum et firmum habentes, id auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio commu- 
nimus. Nulli ergo — incursurum. Dat. Laterani XI kalendas maii pontificatus nostri anno primo. 

0}\ im Kgl, St-A. Münster. Bulle an rothpelben Seidenfäden. Auf dem ümhuge rechts: NepuL^ 
das 1 durchstrichen^ unter dem Umbug links der verwischte Kostenvermerk; oben in der MUte 
etwas mehr rechts cor zweimal schräg durchstrichen; oben in der Ecke rechts : ho durchstrichen. 
Auf der Rückseite: Spes mea. Darunter langer Vermerk aas der päpstlichen Kamleiy von 
dem aber nur noch procuratorem zu lesen, lieber den Prozess des Heinrich von Schwalen- 
berg zu vergl. demnächst Westf. Urkb. IVf>' 



704. 

Johann XXL beauftragt den Genannten mit der Einsammlung des Zehnten u. a. in der Mainzer 
Provinz. Viterbo 1377 Februar 12. 

Mägistro Rogero de Merlomonte canonico Virdunensi, collectori decime terre sancte in Treuerensi, 

Maguntina et Salzeburgensi provinciis deputato»). 

„Felicis recordationis Gregorius papa decimus." — 
Dat. Viterbii II idus februarii anno primo. 

a) So hier. 

Vat. Arch. Regbd. 38 foL 27^ Nr. 111. Der Wortlaut dieses päpstlichen Auftrages stimmt mit 
dem vom 29. Februar (vgl. Nr. 707) wortlich überein. 



705. 
Johann XXI. befiehlt dem Magister Roger de Merlomonte u. a. in^ der Mainzer Provinz die 
Zehnten aller mit dem Kreuze Versehenen zu sammeln und an sichern Stellen für die 2hDecke des 
Kreuzzuges zu deponiren. Viterbo 1277 Februar 13, 

Eidem (Vgl, die vor. Nr.). 
Gratanter audivimus quamplures ecclesiarum prelatos ac clericos et alias personas ecclesiasticas 
Treuerensis, Maguntine et Salzeburgen«is provinciarum zelo fidei et devotionis accensos crucis reverende 
signaculum in terre sancte subsidium assumpsisse. Intendentes igitur et prelatos, clericos ac personas 
easdem in tarn salubri confovere proposito et terre sancte negotii commodis providere discretioni tue 
per apostolica scripta mandamus, quatinus decimas omnium reddituum et proventuum cruce signatorum 
ipsorum integraliter exigens vel exigi faciens, ipsam(!) in aliquibns locis Predicatorum et Minorum or- 
dinum fratrum, de quibus videris expedire, deponas assignandam seu restituendam per illos, apud 
quos eam deponi contigeret circa tempus generalis pas^agii a sede apostolica statuendi crucesignatis 
eisdem personaliter prosequentibus votum suum, alioquin ad utilitatem predicti negotii sollicite conser- 
vetur. Et ut super premissis eflficatiorem valeas habere processum, tibi compellendi per censuram ec- 
clesiasticam crucesignatos eosdem ad prestationem decime supradicte taliter deponende plenam auctori- 
tate presentium concedimus facultatem. Non obstante — . Dat. Viterbii idus februarii anno primo. 

Vat. Arch. Regbd. 38 fol. 28 Nr. 113. 



335 



706. 
Johann XXI. gewährt dem Magister Roger de Merlomonte höhere Reisediäten. 

VUerbo 1277 Februar 25. 

Eidem (V^gl* die vor. Nrn.). 
Exposuit nobis tue devotionis humilitas, ut, cum tibi in Treuerensi, Maguntina et Salzeburgensi 
provinciis soUicitudo colligendi decimam terre sancte deputatam subsidio sit commissa, tibi pro singulis 
diebus, in quibus circa premissa te vacare contingit, trium solidorum et dimidii sterlingorum salario 
constituto, et de hujusmodi salario propter frequentes discursus, quos occasione hujusmodi facere te 
oportet, et etiam propter partium illarum caristiam incumbentia tibi expehsarum onera nequeas sup- 
portare, provideri super hoc de benignitate apostolice sedis postulasti. Cum itaque te perferre nolumus 
incommodum vel defectum, unde gratiam promereris, tibi quinque solidos sterlingorum predictis tribus 
et dimidio computatis in ipsis pro higusmodi tuo salario duximus concedendos. Dat. Viterbii V kalendas 
martii anno primo. 

Vat. Arch. Regbd, 38 fol. 27v Nr, 112, 



707. 

Johann XXL beauftragt den Genannten mit der Einsammlung des Zehnten u. a. in der 

Kölner Provinz. Viterbo 1277 Februar 28. 

Raynerio preposito ecclesie de Glauasio, coUectori decime in Coloniensi, Bremensi et Madeburgensi (!) 

provinciis et Caminensi diocesi deputato. 

Felicis recordiationis G(regorius) papa decimus predecessor noster olim approbante concilio Lug- 
dunensi decimam omnium ecclesiasticorum reddituum et proventuum ad terre sancte subsidium per sex 
annos a festo nativitatis beati Johannis Baptiste tunc transacto novissime numerandos concessit tibique 
postmodum suis dedit litteris in mandatis, ut predicte decime colligende in Coloniensi, Bremensi et 
Madeburgensi provinciis et Caminensi diocesi subscripto modo soUicite curam gereres, videlicet ut in 
5ingulis civitatibus et diocesibus illarum partium de consilio locorum ordinarii aut ejus vices gerentis, 
si diocesanus ipse absens foret, et duorum fide dignorum de ecclesia cathedrali constitutorum in digni- 
tatibus seu aliormn quoad non exemptos, quoad exemptos vero de consilio aliquorum proborum de 
<jontrata(!) deputares duas personas fide, facultatibus, si tales invenirentur comode, ac alias ydoneas ad 
coUectionis hujusmodi ministerium exequendum, coUectores vero, quos, ut premittitur, deputares, sub 
forma jurare faceres in efeclem litteris annotata. 

Das Geld aolle an einem sichern Ort niedergelegt werden^ und die Kollectoren mOssten i/im, so oft als 
Ihurdich Rechnung ablegen, Entschädigung erhalte er und die Sammler aus den Sammlungen, Ausserdem 
werde Adressat des Ablasses der nach dem h. Lande Jahrenden Kreuzfahrer theilhaftig und tres solidos et 
dimidiiun sterlingorum solle er für seine täglichen Ausgaben erhalten. 

Cum igitur higusmodi negotium specialiter insideat cordi nostro et ad liberandam de manibus 
impü terram ipsam mentis nostre desiderium dirigatur, discretioni tue per apostolica scripta mandamus, 
^uatinus ad executionem prefati negotii studeas vigilanter intendere juxta predictarum ipsius predecessoris 
-continentiam litterarum sie prudenter et consulte in hac parte te dirigens, ut ab eo, qui est bonorum 
omnium retributor, retributionis premium et a nobis laudis titulos et gratiam assequi merearis. Dat. 
Viterbii II kalendas martii anno primo. 

Vat. Arch, Regbd, 38 fol. 27v Nr. 110. 



334 

plenius dicitur contineri. Nos itaque tuis supplicationibus inclinali, quod super hoc provide factum est, 
ratum et firmum habentes, id auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio commu- 
nimus. Nulli ergo — incursurum. Dat. Laterani XI kalendas maii pontificatus nostri anno primo. 

Or, im Kgl St-A. Münster. Bulle an rothgelben Seidenfäden. Auf dem Umbuge rechts: NepuL^ 
das 1 durchstrichen^ unter dem Umbug links der verwischte Kostenvermerk; oben in der Mäe 
etwas mehr rechts cor zweimal schräg durclistrichen; oben in der Ecke rechts: ho durchstrichen. 
Auf der Rückseite: Spes mea. Darunter langem* Vermerk aus der päpstlichen Kanzlei^ von 
dem aber nur noch procuratorem zu lesen, lieber den Prozess des Heinrich von Schwalerh 
berg zu vergl. demnächst Westf. Urkb. IVf»- 



704. 

Johann XXL beauftragt den Genannten mit der Einsammlung des Zehnten u. a. in der Mainzer 
Provinz. Viterbo 1277 Februar 12. 

Mägistro Rogero de Merlomonte canonico Virdunensi, coUectori deeime terre sancte in Treuerensi, 

Maguntina et Salzeburgensi provinciis deputato»). 

„Felicis recordationis Gregorius papa decimus." — 
Dat. Viterbii II idus februarii anno primo. 

a) So hier. 

Vat. Arch. Regbd. 38 fol. 27^ Nr. 111. Der Wortlaut dieses päpstlichen Auftrages stimmt Tnit 
dem vom 29. Februar (vgl. Nr. 707) wörtlich Oberein. 



705. 

Johann XXI. befiehlt dem Magister Boger de Merlomonte u. a. in^ der Mainzer Provinz die 
Zehnten aller mit dem Kreuze Versehenen zu sammeln und an sichern Stellen für die Zwecke des 
Kreuzzuges zu deponiren. Viterbo 1277 Februar 13. 

Eidem (Vgl. die vor. Nr.). 

Gratanter audivimus quamplures ecclesiarum prelatos ac clericos et alias personas ecclesiasticas 
Treuerensis, Maguntine et Salzeburgensis provinciarum zelo fidei et devotionis accensos crucis reverende 
signaculum in terre sancte subsidium assumpsisse. Intendentes igitur et prelatos, clericos ac personas 
easdem in tarn salubri confovere proposito et terre sancte negotii commodis providere discretioni tue 
per apostolica scripta raandamus, quatinus decimas omnium reddituum et proventuum cruce signatorum 
ipsorum integraliter exigens vel exigi faciens, ipsam(!) in aliquibus locis Predicatorum et Minorum or- 
dinum fratrum, de quibus videris expedire, deponas assignandam seu restituendam per illos, apud 
quos eam deponi contigeret circa tempus generalis pas^agii a sede apostolica statuendi crucesignatis 
eisdem personaliter prosequentibus votum suum, alioquin ad utilitatem predicti negotii sollicite conser- 
vetur. Et ut super premissis efficatiorem valeas habere processum, tibi compellendi per censuram ec- 
clesiasticam crucesignatos eosdem ad prestationem deeime supradicte taliter deponende plenam auctori- 
tate presentium concedimus facultatem. Non obstante — . Dat. Viterbii idus februarii anno primo. 

Vat. Arch. Regbd. 38 fol. 28 Nr. 113. 



335 



706. 
Johann XXI. gewährt dem Magister Roger de Merlomonte höhere Reisediäten. 

VUerbo 1277 Februar 25. 

Eidem (Vgl* die vor. Nrn.). 
Exposuit nobis tue devotionis humilitas, ut, cum tibi in Treuerensi, Maguntina et Salzeburgensi 
provinciis sollicitudo coUigendi decimam terre sancte deputatam subsidio sit commissa, tibi pro singulis 
diebus, in quibus circa premissa te vacare contingit, trium solidorum et dimidii sterlingorum salario 
constituto, et de hujusmodi salario propter frequentes discursus, quos occasione higusmodi facere te 
oportet, et etiam propter partium illarum caristiam incumbentia tibi expehsarum onera nequeas sup- 
portare, provideri super hoc de benignitate apostolice sedis postulasti. Cum itaque te perferre nolumus 
incommodum vel defectum, unde gratiam promereris, tibi quinque solidos sterlingorum predictis tribus 
et dimidio computatis in ipsis pro hujusmodi tuo salario duximus concedendos. Dat. Viterbii V kalendas 
martii anno primo. 

Vat. Arch. Regbd. 38 fol. 27v Nr. 112. 



707. 

Johann XXI. beauftragt den Genannten mit der Einsammlung des Zehnten u. a. in der 

Kölner Provinz. VUerbo 1277 Februar 28. 

Raynerio preposito ecclesie de Clauasio, collectori decime in Coloniensi, Bremensi et Madeburgensi (!) 

provinciis et Caminensi diocesi deputato. 

Felicis recordiationis G(regorius) papa decimus predecessor noster olim approbante concilio Lug- 
dunensi decimam omnium ecclesiasticorum reddituum et proventuum ad terre sancte subsidium per sex 
annos a festo nativitatis beati Johannis Baptiste tunc transacto novissime numerandos concessit tibique 
postmodum suis dedit litteris in mandatis, ut predicte decime colligende in Coloniensi, Bremensi et 
Madeburgensi provinciis et Caminensi diocesi subscripto modo sollicite curam gereres, videlicet ut in 
«ingulis civitatibus et diocesibus illarum partium de consilio locorum ordinarii aut ejus vices gerentis, 
-si diocesanus ipse absens foret, et duorum fide dignorum de ecclesia cathedrali constitutorum in digni- 
tatibus seu aliormn quoad non exemptos, quoad exemptos vero de consilio aliquorum proborum de 
contrata(!) deputares duas personas fide, facultatibus, si tales invenirentur comode, ac alias ydoneas ad 
coUectionis hujusmodi ministerium exequendum, collectores vero, quos, ut premittitur, deputares, sub 
forma jurare faceres in efedem litteris annotata. 

Das Geld aolle an einem sichern Ort niedergelegt werden^ und die KoUectoren müssten ifim, so oft als 
thunlich Rechnung ablegen. Entschädigung erhalte er und die Sammler aus den Sammlungen. Ausserdem 
werde Adressat des Ablasses der nach dem h. Lande Jährenden Kreuzfahrer theilhaftig und tres solidos et 
dimidiiun sterlingorum solle er für seine taglichen Ausgaben erhalten. 

Cum igitur hujusmodi negotium specialiter insideat cordi nostro et ad liberandam de manibus 
impii terram ipsam mentis nostre desiderium dirigatur, discretioni tue per apostolica scripta mandamus, 
quatinus ad executionem prefati negotii studeas vigilanter intendere juxta predictarum ipsius predecessoris 
continentiam litterarum sie prudenter et consulte in hac parte te dirigens, ut ab eo, qui est bonorum 
omnium retributor, retributionis premium et a nobis laudis titulos et gratiam assequi merearis. Dat. 
Viterbii II kalendas martii anno primo. 

Vat. Arch. Regbd. 38 fol. 27 v Nr. 110. 



334 

plenius dicitur contineri. Nos itaque tuis supplicationibus inclinali, quod super hoc provide factum est, 
ratum et firmum habentes, id auctoritate aposlolica confirmamus et presentis scripti patrocinio commu- 
nimus. Nulli ergo — incursurum. Dat. Laterani XI kalendas maii pontificatus nostri anno primo. 

Or. im Kgl St-A. Münster. Bulle an rothgelben Seidenfäden, Auf deni ümbuge rechts: NepuL, 
das 1 durchstrichen^ unter dem ümbug links der verwischte Kostenveimerk; oben in der Mtte 
etwas mehr rechts cor zweimal schräg durchstrichen; oben in der Ecke rechts : ho durchstrichen. 
Auf der Rückseite: Spes mea. Darunter langet* Vermerk aus der papstlichen Kanzlei^ von 
dem aber nur noch procuratorem zu lesen, lieber den Prozess des Heinrich van Schwalen- 
berg zu vergl. demnächst Westf. ürkb. IVlf- 



704. 
Johann XXL beauftragt den Genannten mit der Einsammlung des Zehnten u. a. in der Mainzer 
Provinz. Vüerbo 1277 Februar 12. 

Mägislro Rogero de Merlomonte canonico Virdunensi, coUectori decime terre sancte in Treuerensi, 

Maguntina et Salzeburgensi provinciis deputato»), 

„Felicis recordationis Gregorius papa decimus." — 
Dat. Viterbii II idus februarii anno primo. 

a) So hier. 

Vat. Arch. Regbd. 38 foL 27v Nr. 111. Der Wortlaut dieses päpstlichen Auftrages stimmt mit 
dem vom 29. Februar (vgl. Nr. 707) wörtlich überein. 



705. 

Johann XXI. befiehlt dem Magister Boger de Merlomonte u. a. in^ der Mainzer Provinz die 
Zehnten aller mit dem Kreuze Versehenen zu sammeln und an sichern Stellen für die Zwecke des 
Kreuzzuges zu deponiren. Viterbo 1277 Februar 13. 

Eidem (Vgl die vor. Nr.). 

Gratanter audivimus quamplures ecclesiarum prelatos ac clericos et alias personas ecclesiasticas 
Treuerensis, Maguntine et Salzeburgensis provinciarum zelo fidei et devotionis accensos crucis reverende 
signaculum in terre sancte subsidium assumpsisse. Intendentes igitur et prelatos, clericos ac personas 
easdem in tarn salubri confovere proposito et terre sancte negotii conunodis providere discretioni tue 
per apostolica scripta mandamus, quatinus decimas omnium reddituum et proventuum cruce signatorum 
ipsorum integraliter exigens vel exigi faciens, ipsam(!) in aliquibns locis Predicatorum et Minorum or- 
dinum fratrum, de quibus videris expedire, deponas assignandam seu restituendam per illos, apud 
quos eam deponi contigeret circa tempus generalis pas^agii a sede apostolica statuendi crucesignatis 
eisdem personaliter prosequentibus votum suum, alioquin ad utilitatem predicti negotii soUicite conser- 
vetur. Et ut super premissis efßcatiorem valeas habere processum, tibi compellendi per censuram ec- 
clesiasticam crucesignatos eosdem ad prestationem decime supradicte taliter deponende plenam auctori- 
tate presentium concedimus facultatem. Non obstante — . Dat. Viterbii idus februarii anno primo. 

Vat. Arch. Regbd. 38 fol. 28 Nr. 113. 



335 



706. 
Johann XXI. gewährt dem Magister Roger de Merlomonte höhere Reisediäten. 

VUerbo 1277 Februar 25. 

Eidem O^ffl» die vor. Nrn.), 
Exposuit nobis tue devotionis humilitas, ut, cum tibi in Treuerensi, Maguntina et Sakeburgensi 
provinciis sollicitudo colligendi decimam terre sancte deputatam subsidio sit commissa, tibi pro singulis 
diebus, in quibus circa premissa te vacare contingit, trium solidorum et dimidii sterlingorum salario 
constituto, et de hm'usmodi salario propter frequentes discursus, quos occasione h^jusmodi facere te 
oportet, et etiam propter partium illarum caristiam incumbentia tibi expehsarum onera nequeas sup- 
portare, provideri super hoc de benignitate apostolice sedis postulasti. Cum itaque te perferre nolumus 
incommodum vel defectum, unde gratiam promereris, tibi quinque solidos sterlingorum predictis tribus 
et dimidio computatis in ipsis pro hm'usmodi tuo salario duximus concedendos. Dat. Viterbii V kalendas 
martii anno primo. 

Vat. Arch. Reghd. 38 fol 27v Nr, 112. 



707. 

Johann XXI. beauftragt den Genannten mit der Einsammlung des Zehnten u. a. in der 

Kölner Provinz. VUerbo 1277 Februar 28. 

Raynerio preposito ecclesie de Clauasio, collectori decime in Coloniensi, Bremensi et Madeburgensi (!) 

provinciis et Caminensi diocesi deputato. 

Felicis recordiationis G(regorius) papa decimus predecessor noster olim approbante concilio Lug- 
dunensi decimam omnium ecclesiasticorum reddituum et proventuum ad terre sancte subsidium per sex 
annos a festo nativitatis beati Johannis Baptiste tunc transacto novissime numerandos concessit tibique 
postmodum suis dedit litteris in mandatis, ut predicte decime colligende in Coloniensi, Bremensi et 
Madeburgensi provinciis et Caminensi diocesi subscripto modo soUicite curam gereres, videlicet ut in 
singulis civitatibus et diocesibus illarum partium de consilio locorum ordinarii aut ejus vices gerentis, 
-si diocesanus ipse absens foret, et duorum fide dignorum de ecclesia cathedrali constitutorum in digni- 
tatibus seu aliormn quoad non exemptos, quoad exemptos vero de consilio aliquorum proborum de 
<jontrata(!) deputares duas personas fide, facultatibus, si tales invenirentur comode, ac alias ydoneas ad 
coUectionis hiyusmodi ministerium exequendum, coUectores vero, quos, ut premittitur, deputares, sub 
forma jurare faceres in ei^dem litteris annotata. 

Das Geld solle an einem sichern Ort niedergelegt werden^ und die Kollectoren müssten i/imy so oß als 
thunlich Rechnung ablegen. Entschädigung erhalte er und die Sammler aus den Sammlungen. Ausserdem 
werde Adressat des Ablasses der nach dem h. Lande Jährenden Kreuzfahrer theilhaftig und tres solidos et 
dimidium sterlingorum solle er für seine täglichen Ausgaben erhalten. 

Cum igitur hujusmodi negotium specialiter insideat cordi nostro et ad liberandam de manibus 
impii terram ipsam mentis nostre desiderium dirigatur, discretioni tue per apostolica scripta mandamus, 
^atinus ad executionem prefati negotii studeas vigilanter intendere juxta predictarum ipsius predecessoris 
<jontinentiam litterarum sie prudenter et consulte in hac parte te dirigens, ut ab eo, qui est bonorum 
omnium retributor, retributionis premium et a nobis laudis titulos et gratiam assequi merearis. Dat. 
Viterbii II kalendas martii anno primo. 

Vat. Arch. Regbd. 38 fol. 27v Nr. 110. 



334 

plenius dicitur contineri. Nos itaque tuis supplicationibus inclinati, quod super hoc provide factum est, 
ratum et firmum habentes, id auetoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio cominu« 
nimus. NuUi ergo — incursurum. Dat. Laterani XI kalendas maii pontificatus nostri anno primo. 

Or. im Kgl. St-A. Münster. Bulle an rothgelben Seidenfäden. Auf dem Umhuge rechts: Nepul.^ 
das 1 durchstrichen^ unter dem Umbug links der verwischte Kostenvei^merk; oben in der Mitte 
etwas mehr rechts cor zweimal schräg durchstrichen; oben in der Ecke rechts : ho durchstrichen. 
Auf der Rückseite: Spes mea. Dai^nter langer Vermerk aus der päpstlichen Kanzleiy von 
dem aber nur noch procuratorem zu lesen, lieber den Prozess des Heinrich von Schwalenr 
berg zu vergl. demnächst Westf, ürkb, IVf>- 



704. 
Johann XXL beauftragt den Genannten mit der Einsammlung des Zehnten u. a. in der Mainzer 
Provinz. Viterbo 1277 Februar 12. 

Mägistro Rogero de Merlomonte canonico Virdunensi, collectori decime terre sancte in Treuerensi, 

Maguntina et Salzeburgensi provinciis deputato*). 

„Felicis recordationis Gregorius papa decimus." — 
Dat. Viterbii II idus februarii anno primo. 

a) So hier. 

Vat, ArcK Regbd. 38 foL 27^ Nr, 111. Der Wortlaut dieses päpstlichen Auftrages stimmt mit 
dem vom 29. Februar (vgl. Nr. 707) wortlich überein. 



705. 

Johann XXI. befiehlt dem Magister Boger de Merlomonte u. a. in^ der Mainzer Provinz die 
Zehnten aller mit dem Kreuze Versehenen zu sammeln und an sichern Stellen für die Zwecke des 
Kreuzzuges zu deponiren. Viterbo 1277 Februar 13. 

Eidem (Vgl die vor. Nr,), 

Gratanter audivimus quamplures ecclesiarum prelatos ac clericos et alias personas ecclesiasticas 
Treuerensis, Maguntine et Salzeburgensis provinciarum zelo fidei et devotionis accensos crucis reverende 
signaculum in terre sancte subsidium assumpsisse. Intendentes igitur et prelatos, clericos ac personas 
easdem in tam salubri confovere proposito et terre sancte negotii commodis providere discretioni tue 
per apostolica scripta mandamus, quatinus decimas omnium reddituum et proventuum cruce signatorum 
ipsorum integraliter exigens vel exigi faciens, ipsam (!) in aliquibus locis Predicatorum et Minorum or- 
dinum fratrum, de quibus videris expedire, deponas assignandam seu restituendam per illos, apud 
quos eam deponi contigeret circa tempus generalis pas^agii a sede apostolica statuendi crucesignatis 
eisdem personaliter prosequentibus votum suum, alioquin ad utilitatem predicti negotii soUicite conser- 
vetur. Et ut super premissis efficatiorem valeas habere processum, tibi compellendi per censuram ec- 
clesiasticam crucesignatos eosdem ad prestationera decime supradicte taliter deponende plenam auetori- 
tate presentium concedimus facultatem. Non obstante — •. Dat. Viterbii idus februarii anno primo. 

Vat. Arch. Regbd. 38 fol 28 Nr. 113. 



335 



706. 
Johann XXI. gewährt dem Magister Roger de Merlomonte höhere Reisediäten. 

Tüerho 1277 Februar 25. 

Eidem (Vgl* die vor. Nrn.). 
Exposuit nobis tue devotionis humilitas, ut, cum tibi in Treuerensi, Maguntina et Salzeburgensi 
provinciis soUicitudo coUigendi decimam terre sancte deputatam subsidio sit commissa, tibi pro singulis 
diebus, in quibus circa premissa te vacare contingit, trium solidorum et dimidii sterlingorum salario 
constituto, et de hyjusmodi salario propter frequentes discursus, quos occasione hujusmodi facere te 
oportet, et etiam propter partium illarum caristiam incumbentia tibi expehsanmi onera nequeas sup- 
portare, provideri super hoc de benignitate apostolice sedis postulasti. Cum itaque te perferre nolumus 
incommodum vel defectum, unde gratiam promereris, tibi quinque solidos sterlingorum predictis tribus 
et dimidio computatis in ipsis pro higusmodi tuo salario duximus concedendos. Dat. Viterbii V kalendas 
martii anno primo. 

Vat. Arch. Regbd. 38 /ol. 27v Nr, 112. 



101. 

Johann XXI. beauftragt de>i Genannten mit der Einsammlung des Zehnten u. a. in der 

Kölner Provinz. Viterbo 1277 Februar 28. 

Raynerio preposito ecclesie de Clauasio, collectori decime in Coloniensi, Bremensi et Madeburgensi (!) 

provinciis et Caminensi diocesi deputato. 

Felicis recordiationis G(regorius) papa decimus predecessor noster olim approbante concilio Lug- 
dunensi decimam omnium ecclesiasticorum reddituimi et proventuum ad terre sancte subsidimn per sex 
annos a festo nativitatis beati Johannis Baptiste tunc transacto novissime numerandos concessit tibique 
postmodum suis dedit litteris in mandatis, ut predicte decime colligende in Coloniensi, Bremensi et 
Madeburgensi provinciis et Caminensi diocesi subscripto modo soUicite curam gereres, videlicet ut in 
singulis civitatibus et diocesibus illarum partium de consilio locorum ordinarii aut ejus vices gerentis, 
si diocesanus ipse absens foret, et duorum fide dignorum de ecclesia cathedrali constitutorum in digni- 
tatibus seu aliorum quoad non exemptos, quoad exemptos vero de consilio aliquorum proborum de 
contrata(!) deputares duas personas fide, facultatibus, si tales invenirentur comode, ac alias ydoneas ad 
coUectionis hujusmodi ministerium exequendum, coUectores vero, quos, ut premittitur, deputares, sub 
forma jurare faceres in etöciem litteris annotata. 

Das Geld solle an einem sichern OH niedergelegt werden, und die Kollectoren müssten ihm, so oft als 
ihurdich Rechnung ablegen. Entschädigung erhalte er und die Sammler aus den Sammlungen. Ausserdem 
werde Adressat des Ablasses der nach dem h. Lande Jährenden Kreuzfahrer theilhaftig und tres solidos et 
dimidium sterlingorum solle er für seine taglichen Ausgaben erhalten. 

Cum igitur hujusmodi negotium specialiter insideat cordi nostro et ad liberandam de manibus 
impii terram ipsam mentis nostre desiderium dirigatur, discretioni tue per apostolica scripta mandamus, 
-quatinus ad executionem prefati negotii studeas vigilanter intendere juxta predictarum ipsius predecessoris 
continentiam litterarum sie prudenter et consulte in hac parte te dirigens, ut ab eo, qui est bonorum 
omnium retributor, retributionis premium et a nobis laudis titulos et gratiam assequi merearis. Dat. 
Viterbii II kalendas martii anno primo. 

Vat. Arch. Regbd. 38 fol. 27v Nr. 110. 



336 



708. 

EkJct Konrad von Osnabrück brennt, dass ihm Rayner de Orio, päpsÜicher Koüektar in 
den Kirchenprovinzen Köln, Bremen und Magdeburg und in der Diöcese Kammin, bestimmte 
Summen zur Äufbeivahrung gegeben. 

1277 November 34. 

In dei nomine Amen. Anno a nativitate Christi M^C^CLXXVFI, indictione quinta, die mercurii 
VII exeuntis novembris coram testibus infrascriptis Conradus dei gratia ecciesie Osnaburgensis electus 
universis hoc publicimi instrumentum inspecturis salutem in domino. Noverint universi, quod nos re- 
cognoscimus et presente publico instrumento protestamur, quod venerabilis vir dominus Raynerius de 
Orio Leodiensis canonicus ac prepositus Clauaxii, felicis recordationis domini Adriani V capellanus, de- 
cimarum collector in CoUoniensi, Bremensi et Magdeburgensi provintiis ac diocesi Caminensi per 
sedem apostolicam deputatus, de consilio nostro ac voluntate et consensu totius capituli nostri ecciesie 
Osnaburgensi ») ducentas marcas minus V marcarum Osnaburgensium, XII solidis pro marca qualibet com- 
putatis, de quibus nobis promixit centum et LX duas marcas puri et examinati argenti ad pondus 
CoUoniense talis argenti et adeo examinati, quäle est pecia parva, quam fecimus examinari de volun- 
tate nostra per Nicholaum Eufelarium civem Osnaburgensem ad monetarimn Osnaburgense, cujus pecie 
Signum est quinque pungtorum, sextum in medio quasi rosa, et recepimus pro qualibet marca XIIII so- 
lidos et V d(enarios) denariorum novortun Osnaburgensium. Insuper profitemur nos recepisse eodem 
modo ab eodem dicto collectore trescentas et V marcas denariorum antiquorum, XII solidis computatis 
pro marca, de quibus promittimus ei dare ducentas trigenta marcas predicti puri et examinati ar- 
genti, prout superius conti netur, et recepimus pro qualibet marca dicti puri argenti XVI solides dena- 
riorum minus dictorum denariorum antiquorum: quas omnes et singulas marcas ex decima episcopatus 
Osnaburgensis nobis nostro nomine et ecciesie nostre in depositum commendavit. Nos vero omni juris bene- 
ficio tam canonici quam civilis et omni consuetudini terre omnique priyilegio clericali et crucesingnatorum, 
quo juvari possemus in hac parte, renuntiantes et omni exceptioni non numerate et non recepte pecunie 
omnibusque aliis exceptionibus et omni juri tam canonici quam civilis (!) edito in favorem depositi sub 
nostro periculo et ecciesie nostre, quicquid contingat de dicto deposito, in nostram custodiam recepimus 
memoratum, promittentes tam pro nobis, quam pro successoribus nostris, quod dictum depositum dicto do- 
mino R(aynerio) vel ejus certo nuntio vel substituto loco ejus a sede apostolica dictas quingentas marcas 
presentabimus in Leodio expensis nostris, videlicet medietatem dicte pecunie puri argenti in festo 
MichUelis proximo futuro, aliam vero medietatem in proximo subsequenti festo Michaelis cum omnibus 
dampnis, expensis et interesse, que et quas idem dominus Raynerius occasione dicti depositi in- 
currere contingeret. Alioquin ex nunc prout extunc excommunicationis sententiam, quam jam dictus 
dominus R(aynerius) in ipsius depositione depositi auctoritate domini pape, qua fungitur, in hac parte 
nobis presentibus in hiis scriptis tulit atque pronuntiavit, incurreraus, si in restitutione dicti depositi 
cessaverimus ultra terminos superius jam expressos, renunciantes etiam omnibus privilegiis et indul- 
gentiis nobis et ecciesie nostre concessis, quod excommunicari scu interdici non possemus. Quos ter- 
minos predictus dominus R(aynerius) nobis unum pro tribus et peremptorie de voluntate nostra et ca- 
pituli nostri in hiis scriptis assignavit. Promittentes nichilominus, ut bona nostra et episcopalia et 
successorum nostromm, tam mobilia quam immobilia presentia et futura, sint pro jam dicto deposita 
nomine Romane ecciesie predicto domino R(aynerio) titulo pignoris obligata. Preterea, si dictus dominus 
R(aynerius) occasione dicti depositi dampna vel expensas aliquas substinuerit, tam de bonis nostris 
propriis quam de episcopalibus pro nobis et successoribus nostris ad restitutionem dampnorum et ex- 
pensarum sub eadem sententia jam expressa sibi tenebimur restituere. Promiserunt nichilominus ve- 



337 



nerabiles viri dominus Otto prepositus Padeburnensis, dominus Fredericus comes de Reberch frater 
noster et Henricus Kerse Coruf dapifer predicti domini G(onradi) huic contractui pro nobis fidejusserunt 
esse principales debitores et pagatores super reddendo dictum depositum et ad hoc ipsi et heredes eorum 
ac (!) omnia eorum bona presentia et futura predicto domino R(aynerio) titulo pignoris obligarunt ita, 
quod quilibet predictorum fidejussorum in solidum teneatur et eam pecuniara sive depositum sibi vel 
nuntio suo vel substituto loco ejus a sede apostolica promiserunt in Leodio plenarie satisfacere, prout 
superius est ordinatum, si absolutione dicti depositi cessaremus, credentes in suo simplici verbo sine 
testibus et sacramento, de omnibus dampnis, expensis, interesse, que et quas idem dominus R(aynerus) 
vel nuntius ejus vel substitutus loco ejus a sede apostolica faterentur occasione dicti depositi reha- 
habendo seu recuperhando, renunciantes dicti fidejussores omni privilegio clericali et crucesingnatorum 
et onmibus aliis et illi, quo dicitur, quod principalis prius conveniatur quam secundarius. Quod si 
forte nos non solvere contingeret in terminis constitutis, intrare poterimus Monasterium vel Susatum 
pro dicta pecunia ad jacendum et non inde exituri, donec dicta pecunia in Leodio, prout est ordinatum, 
sit soluta. Si vero non intraremus, vel quod absit, interim moreremur, promittunt predicti fidejussores 
Monasterium vel Subsatum intrare et ibi jacere, quousque a nobis vel ab eis vel a successore nostro 
foret de dicta pecunia in Leodio plenarie satisfactum, nichilominu^ excommunicationis sententie subja- 
cendo, si in restitutione dicti depositi cessarent vel esse contingeret negligentes. Quod si forte preno- 
minatus dominus R(aynerius) ante restitutionem sibi factam ab hoc seculo, quod absit, interim moreretur, 
hoc casu deponatur dicta pecunia in armario sancti Lamberti Leodiensis ecclesie presentibus decano 
ejusdem ecclesie et priore fratrimi Predicatorum ejusdem loci nomine ecclesie Romane, et recipiamus 
ab eisdem litteras super hoc testimoniales, quod dictum depositum fuerit ibi factum. Et omnia et sin- 
gula supradicta tam nos quam dicti fidejussores fide prestita corporaliter plene attendere et observare 
et non contra facere vel venire per nos vel per predictos promisimus et ipsi etiam promiserunt. Ut 
hec autem omnia et singula jfüpradicta rata et inconvulsa permaneant, et nuUa super premissis omnibus 
possit oriri calumpnia, presens publicum instrumentum sigillo nostro una cum sigillis fratrum nostro- 
rum domini O(ttonis) prepositi Padeburnensis et domini Frederici committis de Reberg fecimus 
communiri. Actum in capitulo nostro Osnaburgensi in presentia totius capituli et de consensu eorum, 
presentibus viris discreptis domino Bertramo decano ejusdem ecclesie, preposito Lodewico sancti 
Johannis ejusdem civitatis et domino Johanne predicti domini electi notario ad hec vocatis et rogatis 
testibus. 

Et ego Rufinus de cantono de Glauaxio sacri palatii publicus notarius prcdictis omnibus interfui 
et rogatu predictorum dominorum C(onradi) electi et prepositi in publicam formam scripsi et reddegi, 
querens ab eisdem, ultrum sigilla eorum forent, audivi et intelexi, quod sie. 

a) Hier fehlt das Verbum, 

Or, im Kgl. St-A, Münster, Ausserordentlich schwerfälliges und völlig inkorrektes Latein; hier 
sind nur die sinnstörenden Fehler beseitigt, die französirenden Ausdrücke und Schreibweise 
sind geblieben. An Pergamentstreifen in weissem Wa^hs 1) spitzovales Elektensiegel Bischofs 
Konrad von Osnabrück^ Brustbild des h, Petrus und darunter die knieende Gestalt rückwärts 
Sekret mit dem Rad; Westf Sieg. II, 52,^ und 62,i0. 2) spitzovales Siegel des Paderbomer 
Dompropstes Otto, stehende Figur mit langer Gewandung, rückwärts Sekret mit dem Adler; 
3) dreieckiges Siegel des Grafen Otto von Rielberg wie Abbildung Westf Siegel I, Tcf, 29 
Nr, 5 und rückwärtiges Sekret wie ebenda Nr. 6, — Trotz der feierlichen Versicherungen 
verwandte der Elekt Konrad die Gelder nach der Klage Martinas IV. vom 12, Mai 1282 
(Vgl. Nr, 7 28,) zu seinem Nutzen und mutete der Papst den KollekU»^ zum strengen Einschreiten 
gegen ihn autorisiren, 

Westf. Urk.-Buch V. *3 



338 



709. 
NikdUms HL erneuert den dem Genannten von Johann XXL ertheiUen Auftrag bezüglich der 
Zehniensammlung u. a. in der Mainzer Provinz. 

Born 1278 Februar 13. 
Magistro Rogero de Merlomonte canonico Virdunensi, coUectori decime in Maguntino, Treuerensi 

et Salzeburgensi archiepiscopatibus terre sancte subsidio deputate.a) 
Pia dudum attentione considerans — . Licet — littere — Johannis predecessoris tibi presentale 
fuissent, tuque ad executionem dicti negotii procedere incepisses, collectores tarnen predicte decime in 
commissis in hac parte tibi provinciis deputati asserentes, predecessorem eundem tempore presentationis 
hyjusmodi litterarum fuisse viam universe carnis ingressum et per hoc factum tibi mandatum higus- 
modi expirasse, assignare, sicut accepimus, medietatem — mercatoribus recusarunt, et quia tu ad id 
compellebas eosdem, duxerunt ad sedem apostolicam appellandimi. Nikolaus IIL befiehlt ihm trotz dieser 
Appellation sie zur Abgabe dee Geldes zu veranlassen. Dat. Rome apud sanctimi Petrum idus februarii 
anno primo. 

ft) So an dieser Stelle, 

Vat. Arch. Regbd. 39 fol. 19v Nr. 78, 

710. 
Nikolaus LLL ernennt den Kleriker Ludwig von Minden zum Notar, 

Rom 1278 März 12. 

Ludowico de Minda clerico in minoribus ordinibus constituto. 

Ne contractuum memoria etc. usque notarentur (Nr. 9 auf derselben Seite enthält folgendes: memoria 

deperiret, inventum est tabellionatus officium, quo contractus legitimi ad cautelam presentium et me- 

moriam futurorum manu publica notarentur). Hinc est, quod predictum officium, ad quod fuisti repertus 

ydoneus, tibi duximus concedendum etc. usque recurratur. (Nr. 9 hat: ydoneus cum potestate dandi 

tutores et curatores, emancipandi, adoptandi, decreta interponendi, alimenta decernendi, instrumenta 

exemplandi et prothocolla, testes recipiendi et publicandi tibi duximus concedendum, ut illud prudenter 

et fideliter exequaris et ad te, cum necesse fuerit, in omnibus, que ad premissa pertinent, recurratur.) 

NuUi ergo etc. nostre concessionis etc. Dat. Rome apud sanctum Petrum IUI idus martii anno primo. 

Vat. Arch. Regbd. 39 fol. 3 Nr. 12. 

711. 

Nikolaus LLL. gibt dem Genannten Vorschrift über die Verwendung des von ihm u. a. in der 

Kölner Provinz gesammelten Zehnten. 

LUm 1278 Aprü 5. 
R(aynerio) preposito ecclesie de Clauasio, collectori decime in Bremensi, Coloniensi et 
Magdeburgensi archiepiscopatibus terre sancte subsidio deputato. 
„Pia dudum attentione considerans." — 

Da König Philipp von Frankreich grosse Ausgaben in Sachen des h. Landes genMcht^ hatte Papst 
Johann XXL ihm durch den Kardinalpriester (Simon) vom Titel der h. Cdcilioy apostolischen Legaten, Ent- 
schädigung leisten wollen und dem Adressaten befohlen^ dass er nach Ablegung der Rechnung über die Ein- 
nahmen des ersten Jahres vor 4 oder 5 Bischofen die Hälfte des Zehnten Neso Henrici, Caro Guidonis, 
Carbolino Bencii, Rigalecto Vince, Jacobo del Fronte, Chino Cursfagni, Raynerio Joseph, Johanni Vulpis, 



339 



Noffo Deghi, Gualtero Angloti *), Lapo Parisii et Ceperello Diet^'uti de societate Frescobaldorum et 
Brunio Aldebrandini, Vermilio Jacobini, Ducio Compagni et Lapo Bruneti de Alfani Johannis societa- 
tibus de Florentia mercatoritus vel eorum cuilibet easdem litteras Johannis ipsius predicti deferentibus 
per te inter societates ipsas equaliter dividendam assignare curares, de assignatione hujusmodi fieri fa- 
ciens duo publica instrumenta, unum penes te retinendiun et apostolice sedi reliquum destinandmn. 
Ipse quidem predictus Johannes cum mercatoribus ipsis ordinäre curaverat, ut, quod eis assignatum 
fuerit, legato predicto per mercatores ipsos integre assignetur. NikoUms III, befiehlt ihm darnach zu han- 
deln und baldigst Bericktj warm und wie viel er gegeben^ zu erstatten. Dat. Rome apud sanctum Petrum 
nonis aprilis anno primo. 

a) hinter dem 1 »teht ein Abkürzungszeichen^ das meist für er angewandt wird. 

Vat Arch. Regbd. 39 fol. 15 Nr. 60, Der erste Theil bis Frescobaldorum stimmt wörtlich mit 
Nr, 709 aberein. Die Namen der Florentiner Kaufleute sind in jener etwas verändert. 



712. 
Nikolaus HL bestätigt die Stiftung der vom Dechanten Beitudd dotirten KoUegiatJdrche in AMden,. 

Rom 1278 vor oder am 13. November, 

Nicolaus episcopus servus servorum dei dilectis filiis Raynaldo decano et capitulo ecclesie 

Aledhensis Mindensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitnr — 

effectum. Sane petitio tua nobis exhibita continebat, quod tu, fili decane, de propria salüte 

cogitans et considerans, quod est salubre commercium terrena cum celestibus et pro eternis transi- 

toria commutare, quasdam terras, possessionis et nonnulla alia bona ad te ratione rante 

(ecclesie) Aledhensis, cujus tunc rector eras, et que per solum rectorem gubernari consueverat, 

in perpetuum proventus ipsius ecclesie adeo excrevissent, quod ex eo poterat divinus cultus 

. . . augeri, . . . bone memorie Otto Mindensis episcopus ad tue, predicte decane, supplicationis 
instantiam de consensu tamen sui capituli ac loci . . archidiaconi .... constituit, quod ecclesia ipsa 
collegiata foret et sex canonici te, prefate decane, computato existerent (in eodem idque post- 
modum venerabilis) frater noster Coloniensis archiepiscopus loci metropolitanus auctoritate metro- 
politica confirmavit, prout in patentibus litteris (inde confectis plenius) dicitur contineri. Nos itaque 
vestris precibus inclinati, quod super hoc provide factum est ratum et gratum habentes, id auc- 
toritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. NuUi ergo — incursurum^ 
Dat. Rome idus novembris pontificatus nostri anno primo. 

Or. theilweise abgeblätteH^ ein Stück in der Mitte unten herausgerissen^ im KgL St.-A. Münster, 
Btdle und Befestigung fehlen. Auf dem Umbug rechts F. G. Unter dem ümbug links ... (3 
Punkte). Auf der Rückseite + flos lilium -f-. Aus einem beiliegenden Orig.^ ftist ganz ab- 
gebldtterty ebenfalls von Nikolaus III. aufgestellt (Adressat und Datum nicht zu entziffem)y 
liesen sich, da es in den noch lesbaren Theüen mit obigem übereinstimmt^ einzelne Stellen er- 
ganzen. Auf dem ümbug des letztem rechts G . . . ., längerer Kostenvermerk nicht zu ent- 
Ziffern. Auf der Rückseite vne oben. 

Reg. Arch, Ztschr. III, 57 Nr. 120. Dass nur Nikolaus III. gemeint sein kann, ergibt sich trotz 
der mangelnden näheren Angabe bei Rom und der fehlenden Bulle daraus mit Sicherheit, dass 
bereits 1280 November 25 die Verlegung des von Bischof Otto 1274 März 29 gegründeten 
Stiftes nach Neustadt durch Bischof Volquin stattfand, üeber Litteratur vgl, Grote, Kloster^ 
lexikon s. v. Ahlden. 

43* 



340 



713. 

Nikolaus III. heauf tragt den Scholaster von Osnabrück mit der Untersuchung einer Klage der 

Essener Nonne Sophia. Born 1278 November 24. 

Nicolaus episcopus servus servorum dei dilecto filio . . scolastico ecclesie Osnaburgensis salulem 
et apostolicam benedictionem. Conquesta est nobis Sophia scolastica secularis ecclesie Asindensis, quod 
Volmarus, Ludewicus dicti Vosben, Johannes dictus Orangen, Henricus Astula, Arnoldus Waschart, 
Henricus dictus de Ala, majores et universitas hominum oppidi Asindensis Goloniensis diocesis super 
terris, debitis, possessionibus et rebus aliis iryuriantur eidem. Ideoque discretioni tue per apostoUca 
scripta mandamus, quatinus partibus convocatis audias causam et appellatione remota usuris cessantibus 
debito fine decidas, — proviso, ne in universitatem predicti oppidi excommunicationis vel inter- 
dicti sententiam proferas, nisi super hoc a nobis mandatum receperis speciale — testes perhibere. Dat. 
Rome apud sanctum Petrum VIII kalendas decembris pontificatus nostri anno primo. 

Or. im Kgl. St-Arch. Düsseldorf. BuUe an Hanfschmir. Auf dem ümbug rechts R. G. Oben 

rechts bv, zweimal schräg durchstrichen. Auf der Rückseite Brabancius. In der Ecke a (f) 

Unten .... pro soli (mit Abkürzungsstrich durch \) iterum. 

714. 
Der päpstliche Kollektor bekennt, vom Kl. Gravenhorst eine Mark als Jährlichen Beitrag er- 
halten zu haben. Osnabrück 1278 November 29. 

Raynerus de Orio Leodiensis canonicus ac prepositus Clauaxii, decimarum coUector in Coloniensi 
Bremensi et Magdeburgensi provinciis ac dyocesi Caminensi a) per sedem apostolicam deputatus, abba- 
tisse in Grauenhorst salutem in domino. Ad preces ^) domini B(ertrammi) decani Osnaburgensis et 
domini Lodewici prepositi sancti Johannis ejusdem loci et eorundem fidele consilium, cum monasterium 
vestrum sit novella plantacio ad instar monasterii de Berssenbr(ugge), quod multo dicius vobis est, quod 
quindecim solidos annuatim solvit, pro decima huiusmodi acceptavimusc) et acceptamus unam marcam annis 
singulis et hoc successori nostro, si quem ex provisione dei et ordinacione sedis apostolice sumus ha- 
bituri, presentibus volumus esse notum. Et oracionibus vestrisd) petimus esse commendati. Datum in 
Osnaburge in vigilia beati Andree apostoli anno domini M^^CLXXVIIP etc. 

ft) Coloniensi die Abkehr, — b) preceps die Abschr. — c) acept. die Abseht. — d) nostr. die Abschr. 
Aus Msc, ly 97 p. 6 s, XV im KgL St-A. Münster. 

Nikolaus III. beauftragt den Bischof (Eberhard) von Münster, dem genannten päpstlichen 
Kaplan zu einem Kanonikat in Lüttich zu verhelfen. 

Born 1278 December 13. 
Venerabili fratri . . episcopo Monasteriensi. 

Dum conditiones et merita — . In dilecto filio Gottifrido preposito ecclesie Soliensis, cappellano 
nostro, et grata servitia, que nobis et ecclesie Romane prudenter impendit, et sollicitudines ac labores, 
quibus in horum persecutione se nobis placidum exhibet, quibusque utilior nobis et eidem ecclesie po- 
tent apparere, diligentius attendentes ac intendentes ei gratiam facere specialem fraternitati tue per 
apostolica scripta mandamus, quatinus eundem capellanum vel ejus procuratorem suo nomine per te 
vel per alium seu alios in ecclesia Leodiensi recipi faciens auctoritate nostra in canonicum et in fratrem 



341 



et de prebenda et personatu vel dignitate ad-collationem venerabilis fratris nostri . . episcopi et dilectorum 
filionim capituli Leodiensium conjunctim vel divisim spectantibus nulli alii de jure debitis, si vacat ad 
presens vel quam primum eos simul vel divisim vacare contigerit, providere procures. — Nonobstante 
— quod dictus Gottifridus preposituram ecclesie Soliensis et in Mistelbach ac in Mikenwe ecclesias curam 
animarum habentes Salseburgensis, Pattaviensis et Warmaciensis diocesum ac Pattauiensis et beate 
Marie regalis Aquensis Leodiensis diocesis ecclesiarum canonicatus et prebendas tenuisse dinoscitur, 
quos tandem libere in nostris manibus resignavit, et quorum beneficiorum preposituram et ecclesiam in 
Mistelbach predictas eidem sub certa forma concessimus per eum licite retinendas, proviso, quod higus- 
modi dignitas vel personatus debitis obsequiis non fraudetur et animai*um cura, si qua ei imminet, 
nuUatenus negligatur. Nos enim exnunc decernimus irritum et inane, si secus a quoquam extiterit 
attemptatum. Dat. ut supra. 

Vat Arch. Regbd. 39 fol.51 Nr. 198, (Die vorhergehende Urk. Nr. 197 an: dilecto filio Gotti- 
frido preposito ecclesie Soliensis et rectori ecclesie de Mistelbach Salseburgensis et 
Pattaviensis diocesum, capellano nostro gerichtet^ enthcUt das im letzten Theüe erwähnte Zu- 
gestdndnise beginnend: „Quia probitate meritorum^ und Jiat das Datum: Dat. Rome apud 
sanctum Petrum idus decembris anno primo. Letztere Urk. gedr. Hauthaler, Atca den 
Vat Registern Nr. 92 mit irrigem Datum. 



716. 

Nikolaus HL ertheilt dem Subdiakon Kanonikus Rudolf von St, Martin in Minden Dispens 

wegen eines Versäumnisses in einem frühem GesiuJi um Dispensation vom defectus natalium. 

Rom 1278 December 18. 
Rodolfo subdiacono canonico ecclesie sancti Martini Mindensis. 
Constitutus in presentia nostra nobis reverenter exponere curavisti, quod, cum dudum auctoritate 
litterarimi sedis apostolice super defectu natalium, quem pateris de diacono genitus et soluta, tecum 
dispensatum fuisset, quod tu in minoribus tunc ordinibus constitutus posses ad omnes ordines pro- 
moveri et obtinere beneficium ecclesiasticimi curam habens etiam animarum, prout littere dispensationis 
hujusmodi cum eisdem litteris apostolicis nobis exhibite continebant, tandem in ecclesia sancti Martini 
Mindensis canonicatum et prebendam canonice assecutus ad ordinem subdiaconatus fuisti promotus ac 
in eodem ordine ministrasti. Verum licet in supradictis litteris apostolicis, quod dictus pater tuus 
erat diaconus, fuisset expressum, quia tamen, quod prepositus et canonicus esset tempore, quo te 
genuit, cujusdam ecclesie secularis, fuit in illis negligenter omissum, tu metuens, ne propter hoc super 
dispensatione premissa aliqua calumpnia inferatur, humiliter et instanter petebas a nobis, ut subvenire 
tibi super hoc de benignitate apostolica curaremus. Nos itaque tuis devotis supplicationibus favora- 
biliter annuentes ac defectum, si quis ex hujusmodi omissione tam in dispensatione premissa quam in 
supradictis litteris apostolicis forsitan extitit, supplentes de apostolice plenitudine potestatis tecum, 
quod canonicatum et prebendam predictos cum oranibus juribus et pertinentiis suis, hiyusmodi defectu 
nequaquam obstante, dummddo illas alias canonice sis adeptus, licite ac libere valeas retinere ad cau- 
telam, auctoritate apostolica dispensamus. Volumus autem, quod, prout onus hyjusmodi prebende 
exigit, te facias statutis tcmporibus ad superiores ordines promoveri et personaliter resideae in ecclesia 
memorata. Nulli ergo etc. nostre suppletionis et dispensationis. etc. Dat. Rome apud sanctum Petrum 
XV kalendas januarii anno primo. 

Vat. Arch. Regbd. 39 fol 52v Nr. 207. 



342 



717. 
Nikolaus HL fordert u. a. den Bischof (Eberhard) von Münster auf da der römische König 
Rudolf der Kirche alle ihr gehörenden^ namenüich aufgeführten Besitzungen bestätigt habe^ hierzu m 
der dem päpstlichen Kaplan SiffHdus de Anagnia^ Dekan der Kirche von St. Omer, ausgehändig- 
ten Form seinen Konsens zu geben, 

Rom 1278 December 21. 

Nicolaus episcopus etc. venerabilibus fratribus archiepiscopis et episcopis ac dilectis filiis abbatibus^ 
prioribus et aliis ecclesiarum prelatis ac nobilibus viris marchionibus, ducibus, comitibus, baronibus- 
et nobilibus per Alamaniam constitutis, ad quös littere iste pervenerint, salutem et apostolicam bene- 
dictionem. Decet vos prudenter attendere. — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum XII kalendas januarii pontificatus ut supra. (In der vorauf-^ 
gehenden Nr, 50 an den Markgrafen von Brandenburg^ Potthaet^ 21502 heisst es: anno primo.) 

In eundem modum . . episcopo Monasteriensi verbis competenter mutatis. 

Vat. Arch, Regbd. 40 fol. 48 Nr. 50, Vgl. Kaltenbrumner, Rom. Studien in Mütk, des Inst, f., 
oesterr. Geschf. 5, 660. Vgl. Posse, Anal. Vatic. Reg. 946. 



718. 

Zwei iMticher Domherrn quütiren den Bürgern von Soest namens des vom apostolischen 

Stuhle Bevollmächtigten den richtigen Empfang von 430 Mark. 

LäUich 1278 December 26. 
Universis presentes litteras inspecturis Gregorius sancti Johannis et Jacobus sancti Petri eccle- 
siarum Leodiensium canonici salutem in domino. Notum facimus universis, quod nos recepimus a 
viris discretis Brunone de Buge et Volcuino de Hostinchusen oppidanis Susatiensibus *) missis nunciis 
specialibus ^) ex parte predicti ^) oppidi Susatiensis nomine dicti oppidi et pro ipso quadringentas et 
triginta marchas stellingorum (!) bonorum et legalium, duodecim solidis pro marcha qualibet computatis, 
in quibus tenebatur dictum oppidum viro venerabili domino Renero de Orio preposito Glauaxü ^) et 
canonico Leodiensis ecclesie, coUectori decimarum in Goloniensi, Bremensi et Magdeburgensi «) pro- 
vinciis ac dyocesi Gaminensi a sede apostolica deputato, habentes ab ipso domino Renero potestatem et 
mandatum speciale recipiendi et quittandi omnes, qui ei tenerentur in aliquo ex quacunque causa. 
Quos denarios profitemur nos recepisse nomine et vice dicti domini prepositi et dictum oppidum a 
predicta summa pecunie nomine eiusdem prepositi totaliter quittamus presencium testimonio litterarum, 
quibus sigilla nostra in robur et munimen premissorum duximus apponenda. Datum Leodii anno 
domini M^GG^LXX^ octavo in crastino nativitatis domini Jhesu Christi. 

a) Susac. J?., so immer. — b) spec. nunciis B. — c) dicti B. — d) Schlantli beide irrig. — e) Madeb. B. 

Or. im Stadtarchiv zu Soest. An Perffamentstreifen hau gen in grünem Wachs zwei spitzovale- 
sehr gut erhaltene Siegel 1) zwischen gothischer Verzierung drei Gestalten: die mittlere kniet, 
die beiden an den Seiten heben die rechte Hand in die Höhe und halten die Linke auf die 
Schulter des Knienden, Oberhalb ist Brustbild des Herrn mit aufgehobener Reckten, links^ 
die Weltkugel (Siegel Gregorys,) ; 2) falsch angehängt, zeigt eine Lilie frei im Siegelfelde. (S. 
Jacobs.) Eine zweite Ausfeiiigung (B,) daselbst mit Transsumpt des Lütticher Dominikanerpriors 
und des Ghiardians der Minoriten und mehrerer Lütticher Kanoniker von selb. Datum hat: 
die angegebenen Abweichungen, 



343 



719. 

Nikolaus HL beauftragt den Propst von Soest mit der Untersuchung der Klage des Kl. 

"ölinghausen gegen mehrere Personen. 

Bom 1279 Mai 5. 
Nicolaus episcopus servus servorum dei dilecto filio preposito ecclesiae Sosatiensis Coloniensis 
diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Conquesti sunt nobis prepositus et conventus monasterii 
in Olinghusen per prepositum soliti gubernari, ordinis sancti Augustini, quod . . de Eggtechusen et 
. . de Effle ecclesiarum rectores, Syfridus de Hachtret, Hermannus dictus Voget, milites et Herboldus 
de Melcedeft) laicus Coloniensis diocesis super quadam pecunie summa, terris, possessionibus et rebus 
aliis injuriantur eisdem. Ideoque discretioni tue per apostolica scripta mandamus, quatenus partibus 
convocatis audias causam et appellatione remota debito fine decidas faciens, quod decreveris, per cen- 
suram ecclesiasticam firmiter observari. Testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia odio vel timore 
subtraxerint, censura simili appellatione cessante compellas veritati testimonium perhibere. Datum 
Rome apud sanctmn Petrimi III nonas maii pontificatus nostri anno secundo. 

ft) Melcele die Abachr. 

Abschrift a. XVIII im Kgl. St^A, Münster. Irriges Reg. Arch. Zeitschr, ///, 57 Nr. 121. 

720. 

Nikolaus III. beauftragt mehrere Münstersche Geistliche mit Prüfung der Klagesache des 

Pfarrers Burchard von Didingen. 

Bom 1279 Becember 5. 
Nicolaus episcopus servus servorum dei dilectis filiis .. decano veteris sancti PauK, .. cantori et 
magistro Lutberto canonico msgoris ecclesiarimi Monasteriensium salutem et apostolicam benedictionem. 
Conquestus est nobis Burchardus rector ecclesie in Diligen, quod Dethardus de Roden clericus Min- 

densis diocesis super dicta ecclesia ») et rebus aliis injuriatur eidem. Ideoque discretioni vestre 

per apostolica scripta mandamus, quatinus partibus convocatis audiatis« causam et appellatione remota 
fine debito decidatis facientes, quod decreveritis, per censuram ecclesiasticam firmiter observari. Testes 
autem, qui fuerint nominati, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, censura simili appellatione ces- 
sante cogatis veritati testimonium perhibere. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, 
•duo vestrum ea nichilominus exequantur. Dat. Rome apud sanctam Mariam maiorem non. decembris 
pontificatus nostri anno secundo. 

a) Rasur von einem Wort. 

Or. im Kgl. St^A. Münster^ theilweise zerstört. Btdle und Befestigung fehlen. Auf dem Umbug 

La dert. Auf der Rückseite H. de Monasterio. 
Reg. Arch. Ztschr. III. 57 Nr. 122. 

721. 
Martin IV. beauftragt den Dechanten von Zwölf Aposteln in Köln mit der Untersuchung 
der Klage des Kl. Gertrudenberg gegen die Stadt Osnabrück wegen Zerstörung von Klostergebäuden. 

Orvieto 1281 April 19. 
Martinus episcopus servus servormn dei dilecto filio . . decano ecclesie sanctorum apostolorum 
<3oloniensis salutem et apostolicam benedictionem. Sua nobis . . priorissa et conventus monasterii sancte 



344 



Gertrudis extra muros civitatis Osnaburgensis per priorissam soliti gubernari, ordinis sancti Benedicti, 
conquestione monstrarunt, quod . . judex, consules, msyores et universitas hominum ejusdem civitatis 
ad locum, in quo predictum monasterium situm erat, hostiliter accedentes tarn ecclesiam quam eüam 
officinas ipsius monasterii per incendium ausu sacrilego nequiter destruxerunt, alias eis et dlcto mo- 
nasterio per rapinas dampna gravia irrogando. Ideoque discretioni tue per apostolica scripta manda- 
mus, quatinus, si de hujusmodi destructione ejusdem ecclesie tibi constiterit, dictos sacrilegos tam diu 
appellatione remota excommunicatos publice nunties et facias ab omnibus artius evitari, donec super 
hiis satisfecerint competenter et cimi tuarum testimonio litterarum ad sedem venerint apostolicam ab- 
solvendi. Super aliis vero audias causam et appellatione remota debito fine decidas faciens, quod de- 
creveris, per censuram ecclesiasticam firmiter observari, proviso, ne in universitatem dicte civitatis ex- 
communicationis vel interdicti sententiam proferas, nisi a nobis super hoc mandatum receperis speciale. 
Testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, censura simiU appellatione 
cessante compellas veritati testimonium perhibere. Dat. apud Urbem ueterem XIII kalendas maii pon* 
tificatus nostri anno primo. 

Or, im Kgl, St-A. Osnabrück. Btdle an Hanfschnur. Anf dem IJmbug G. aret. -^«f der Rückr- 
Seite Tragectum. 

PotäuMty 21742 nach Druck bei Sandhof, Antist II, p. 17 i. 

722. 
Martin IV. erlässt drei Mandate in betreff eines Streites der Stadt Soest mit dem Erzhischof 
(Siegfried) von Köln. , Viterbo 1281 April 21, 22 und Mai 28. 

Martinus episcopus servus servorum dei venerabili fratri . . archiepiscopo Coloniensi salutem et 
apostolicam benedictionem. Sua nobis universitas oppidi Sosatiensis Coloniensis diocesis petitione mon- 
stravit, quod tu in majores de universitate ipsa nuUa conpetenti monitione premissa sine causa ratio- 
nabili auctoritate propria exconmiunicationis et in oppidum ipsum interdicti sententias promulgasti contra 
statuta. concilii generalis. Quocirca fraternitati tue per apostolica scripta mandamus, quatinus, si est 
ita, infra octo dies post receptionem presentium sententias ipsas sitie qualibet difficultate relaxes. Alio- 
quin dilectis filiis . . decano sancti Martini et sancti Johannis Leodiensis ac . . sancte Gertrudis in Lo- 
uania Leodiensis diocesis ecclesiarum prepositis nostris damus litteris in mandatis, ut ipsi extunc suf- 
ficienti ab eadem universitate super hiis, pro quibus eedem sententie sunt prolate, cautione recepta 
sententias juxta formam ecclesie relaxent easdem et injuncto eis, quod de jure fuerit ir^jungendum, au- 
diant, si quid fuerit questionis, et appellatione remota debito fine decidant (facientes), quod decreverint, 
auctoritate nostra firmiter observari. Proviso attentius, ut, si pro manifesta offensa dicte sententie sint 
prolate, nisi prius ab illis sufficiens prestetur emenda, nullatenus relaxentur. Datum apud Urbem ueterem 
XI kalendas maii pontificatus nostri anno primo. 

Martinus episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . decano sancti Martini et . . sancti Jo- 
hannis Leodiensis ac . . sancte Gertrudis in Louania Leodiensis diocesis ecclesiarum prepositis a) 
salutem et apostolicam benedictionem. Sua nobis universitas hominum oppidi Sosatiensis Coloniensis 
dyocesis petitione monstravit, quod falso suggerentibus b) venerabili fratri nostro . . Coloniensi archiepis- 
copo, quod predicta universitas c) capelle ac aule archiepiscopalis d) sedis Coloniensis in eodem oppido 
inmunitate calcata capellam et e) aulam predictas temeritate propria invaserant et intraverant violenter, 
idem archiepiscopus ^ nulla super hiis cognicione prehabita, quamquam sibi de hoc aUquatenus non 
constaret, prout nee constare poterat, cum id non esset notorium neque verum, predicte universitati 



345 



ex abrupto propria auctoritate mandavit, ut de injuriis, quas exinde sibi illatas esse dicebat, ei satis- 
facere procurarent, alioquin in majores eiusdera universitatis excommunicationis et in dictum oppidum 
interdicti sententias promulgabat. Predicta vero universitas attendens, quod propter gwerrarum discrimina, 
quas idem . . archiepiscopus propter hoc moverat contra eos prosequendo ipsos odio capitali, ad ipsius 
presentiam accedere absque personarum et rerum suarum periculo non audebant vel nuncium destinare, 
protestacione coram probis viris facta et causa appellationis expressa, videlicet quod idem . . archiepis- 
copus occasione premissorum, que vera non erant, contra eos, qui parati erant super hoc stare iuri 
sive cause cognicioni, minus juste processatur, ut §uperius est expresstim, ad nostram audienciam 
appellavit. Quocirca discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus vocatis, qui fuerint 
evocandi, et auditis hinc inde propositis, quod canonicum fuerit, appellatione postposita decernatis fa- 
cientes, quod decreveritis, auctoritate nostra firmiter observari. Testes autem, qui fuerint nominati, si se 
gratia, odio vel timore subtraxerint, per censuram ecclesiasticam appellatione cessante cogatis veritati 
testimonium perhibere. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo vestrum ea nichi- 
lominus exequantur. Dat. apud ürbem ueterem X kalendas maii pontificatus nostri anno primo. 

Martinus episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . decano sancti Martini et . . sancti Johannis 
Leodiensis ac . . sancte Gertrudis de Louania Leodiensis diocesis ecclesiarum prepositis salutem et 
apostolicam benedictionem. Sua nobis majores g), consules et scabini ac universitas oppidi Sosatiensis 
Coloniensis diocesis petitione monstrarunt, quod venerabilis frater noster . . archiepiscopus Coloniensis 
in majores, consules et scabinos predictos nuUa competenti monitione premissa sive causa rationabili 
auctoritate propria exconuniinicationis et in oppidum ipsum interdicti sententias promulgavit contra 
statuta concilii generalis, unde eidem archiepiscopo nostris damus litteris in mandatis, ut, si est ita, 
sententias ipsas infra octo dies post receptionem litterarum ipsarum sine qualibet difficultate relaxet. 
Ideoque discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus, si dictus archiepiscopus mandatum 
nostrum in hac parte neglexerit adimplere, vos extunc ab eis super hiis, pro quibus dicte sententie sunt 
prolate, sufficienti cautione recepta, sententias juxta formam ecclesie relaxetis easdera et injuncto eis, quod 
de jure fuerit injungendum, audiatis, siquid fuerit questionis, et appellatione remota fine debito decida- 
tis facientes, quod decreveritis, auctoritate nostra firmiter observari. Proviso attentius, ut, si pro mani- 
festa offensa dicte sententie sunt prolate, nisi prius ab illis sufficiens prestetur emenda, nuUatenus re- 
laxentur. Testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia odio vel timore subtraxerint, per censuram 
ecclesiasticam appellatione cessante cogatis veritati testimonium perhibere. Quod si non omnes hiis 
exequendis potueritis interesse, duo vestrum ea nichilominus exequantur. Datum apud Urbem ueterem 
V kalendas junii pontificatus nostri anno primo. 

a) Die beiden Punkte stehen hier statt vor den beiden Namen. — b) Schluss des Wortes nicht zu lesen. — c) Das 
Verbum folgt bald im Singular bald im Plural. — d) archi von anderer Hand utid Dinte über der Zeile. — e) et mit Abkär- 
Zungszeichen wie etiam. — f) archiepiscopalis das Transsumpt. — g) Hi^r überflüssig die zwei Punkte. 

Transsumpt im Stadtarchiv zu Soest, ausgestellt von Godfridus prior de ordine Predicatorum, 
Theodericus gardianus de ordine fratrum Minorum, Godfridus decanus, Rotgerus sco- 
lasticus, magister Gerlacus, magister Regenhardus, Lubertus camerarius, Minricus, Robertus, 
canonici ecclesie Sosatiensis et Hermannus prepositus sancte Walburgis extra muros, 
1281 August 16, Von den vier an Pergamentstreifen angehängt gewesenen Siegeln ist nur 
da^ di*itte runde in grünem Wachs, Brustbild eines Heiligen, Palmziveig in der Rechten, noch 
vorhanden, ümschHft: ecclesie Susatien. ad causas. 



Westf. Urlc-Buch. V. 



44 



346 



723. 

Martin IV. beauftragt den Dechanten von Osnabrücky dem KL St. Michael in Lüneburg die 

ihm entfremdeten CHUer wiederzuverschaffen. 

Orvieto 1281 Juli 15. 
„Dilectorum filiorum." — 
Dat. apud Urbem ueterem idus julii pontificatus nostri anno primo. 

Or, im Kgl, St-A. Hannaoer. Bulle an Hat^schnur. Auf dem ümbug rechts J. gal. Atif der 

Rückseite deo promittis pro Jo. 
Potthast, 21771. 

724. 
Martin IV. gestaäet dem Kl. Bersenbrücky dass es Güter, welche seine Bewohner^ wenn sie 
in der Welt gehlieben, rechtsmässig besessen oder geerbt hätten, mit Ausnahme der Lehengüter , für 
sich beanspruchen darf Orviäo 1281 Juli 18. 

„Devotionis vestre." — 

Dat. apud Urbem ueterem XV kalendas augusti pontificatus nostri anno I. 

Potthast, 21772. Druck Sandhof, Antist. II, p. 173. 

725. 
Martin IV. nimmt Kl Bersenbruck in Schutz und bestätigt seinen Besitz. 

Orvieto 1281 Juli 18. 
„Justis petentium desideriis." — 
Datum apud Urbem ueterem XV kalendas augusti pontificatus nostri anno primo. 

Or. im Kgl. St.'A. Osnabrück. Bulle und Befestigung fehlt. Auf dem ümbug rechts F. Uvier 
dem ümbug links f. arm(?). Auf der Rückseite deo promittis. 

726. 

Martin IV. bestätigt dem, Kl. Bersenbruck alle frühem päpstlichen und welüichen Privilegien. 

Orvieto 1281 Juli 18. 

Martinus episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . abbatisse et conventui mo- 
nasterii in Bersembruge Cisterciensis ordinis, Osnaburgensis diocesis, salutem et apostolicam benedictionem. 
Solet annuere — impertiri. Ea propter, dilecte in Christo filie, vestris justis postulationibus grato con- 
currentes assensu omnes libertates et immunitates a predecessoribus nostris Romanis pontificibus sive 
per privilegia seu alias indulgentias monasterio vestro et vobis concessas necnon libertates et exemptiones 
seculariiun exactioniun a regibus et principibus — communimus. Nulli ergo — incursurum. Dai 
apud Urbem ueterem XV kalendas augustii pontificatus nostri anno primo. 

Or. im Kgl. St.-A. Osnabrück. Btdle und Befestigung fehlt. (Vom selben Schreiber wie die vom 
nämlichen Datum.) Auf dem ümbug rechts F. unter dem ümbug links f. arm(?). Oben 
mehr nach rechts zwei schräg liegende N Striche durchstrichen. Auf der Rückseite deo pro- 
mittis. In der Ecke links J. 



347 



727. 
Martin IV. beauftragt neben dem Bischof (Ulrich) von Batzeburg den Dechanten und Scho- 

Taster von Osnabrück^ den Streit des Kl. Decheem in der Utrechts Diöcese mit der Stadt Lübeck 

wegen Geldangelegenheiten zu untersuchen. 

Orviäo 1282 Februar 27. 
„Gonquesti sunt nobis." — 

Dat. apud Urbem ueterem III kalendas martii anno primo. 
PoUhasty 21854. 

728. 
Martin IV. beauftragt den Lütticher Kanonikus Bayner de Orio gegen den Bischof Konrad 
von Osnabrück wegen Aneignung der bei ihm niedergelegten Geldsummen vorzugehen. 

Orvieto 1282 Mai 12. 
Eidem (Raynerio de Orio canonico Leodiensi). 
Si relata nobis de Conrado Osnaburgensi episcopo veritatis amminiculo foveantur, si consonent 
dicta factis, dire increpationis aculeo at acris pene mucrone dinoscitur non immerito percellendus. In- 
telleximus etenim, quod idem episcopus assumpta detestande temeritatis audatia et religione fidei in- 
violata decimam subsidio terre sancte concessam, que in Osnaburgensi ecclesia per coUectores predicte 
decime deposita fuerat confldenter, non sine multe cupiditatis vitio asportavit, eam propriis usibus 
applicando in ofiTensam dei et non modicum prejudicium dicte terre ac scandalum plurimorum. Cum 
itaque tarn temerariam presumptionem et tarn presumptuosam temeritatem nolumus, sicuti nee debemus, 
relinquere impunitam, ne transeat aliis in exemplum, discretioni tue per apostolica scripta mandamus, 
quatinus eundem episcopum moneas diligenter, ut decimam ipsam infra unius mensis spatium post mo- 
nitionem tuam integre coUectoribus restituat memoratis. Quod si monitis tuis paruerit efficaciter in hac 
parte, ipsimi, quo* personaliter, si vero rebellis extiterit, eum per te excommunicatione ligatum et a 
spiritualium et temporalium administratione suspensum ex parte nostra peremptorie citare procures, ut 
infra duo menses post citationem tuam personaliter etiam compareat coram nobis recepturus pro meritis 
ac nostris beneplacitus pariturus, diem vero citationis et formam etc. usque intimare. Dat. ut supra 
(Dat. apud Urbem ueterem IUI idus maii anno secundo.). 

Vat Arch. Regbd. 41 foh 48 Nr. 24. Reg. bei Possej Analecta Vatic. Nr. 1080. Ueber die 
Deposition des Geldes vergl. Nr. 708. 

729. 
Martin IV. beauftragt den Lütticher Kanonikus Bayner de Orio (collectori decime in Co- 

loniensi Bremensi, et Magdeburgensi provinciis ac civitate et diocesi Caminensi dudum per 

sedem apostolicam deputato), da er vernommen, dass der Erzbischof (Konrad) von Magdeburg 

(bona memoria) seinen Suffraganen mit ihrer Zustimmung beim Provinzialkoncü sotvie seinen Diö- 

cesanen verboten habe, den Zehnten für das h. Land zu zahlen, diese Bischöfe de piano et absque 

strepitu judicii zu bannen, bis sie ihrer Pflicht genügen. Die Frage des Kollektors, ob der die 

Zahlung weigernde Bischof (Widicho) von Meissen, die Äbte u. s. w. seines Stiftes wegen ihrer 

Weigerung zu zahlen infolge der von ihm genercditer erlassenen Exkommunikation gebannt seien, 

beantwortet er in einem zweiten Schreiben dahin, sie zu mahnen; wenn sie zahlen, sie freizusprechen, 

sonst den Bann über sie zu verkünden. 

Orvieto 1282 Mai 12. 

44* 



348 



„In admirationem grandem" und „Te nuper accepimus intimante." — 
Dat. apud Urbem ueterem IUI idus maii pontificatus nostri anno secundo. 

Vat, Arch. Regbd, 41 foL 47^' Nr. 22 und 23, Dei* hier erwähnte Erzbischof von Magdeburg 
kann nur Konrad IL sein, da der 1279 resignirende Günther van Schwalenberg noch lebte. 

Reg. Posse, 1078 f. 

730. 
Martin IV, beauftragt den Kollektor Bayner de Orio, Kanonikus in Lüttichy auf seinen Be- 
richt, dass er den Erzbischof Siegfried von Köln, der die hei ihm deponirten gesammelten Gelder 
nicht habe herausgeben wollen, gebannt habe, sed prefatus archiepiscopus in contemptum clavium 
sententiam hujusmodi vilipendens divina of&cia celebrare, immo potius, quantum in eo est^ 
prophanare presumit in anime sue periculum et scandalum plurimorum: wenn der Erzbischof 
auf erneute Mahnung hin in sechs Monaten nicht Genugthuung leiste, so möge er ihn für die 

nächsten zwei Monate nach Rom citiren. 

Oroiäo 1282 Mai i2. 
„Nuper nobis intimare curasti." — 
Dat. apud Urbem ueterem IUI idus maii anno secundo. 

Vat. Arch. Regbd. 41 fol. 48 Nr. 25. Reg. Posse, 1081. 

731. 

Manrtin IV. ernennt seinen Kaplan Dietrich, Prior der Andreaskirche in Orvieto, zum KoUeM<yr 

in der Trierer tmd Mainzer Kirchenprovinz, die Diöcesm und Städte Prag, Olmütz, Eichstädt 

und Bamberg ausgenommen, in der Weise, wie es der verstorbene Boger de Meriomonte übernommen 

habe, nach dessen Tode die Sammlungen vernachlässigt seien. Bezüglich der deposito pecuniarum 

und der constitutio coUectorum überlädst er ihm in einem zweiten Schreiben freie Hand. 

Montefiascone 1282 Jiäi 10 und 15. 
„Dura nimis et dispendiosa condicio terre sancte" und „Licet per alias nostras.** — 
Dat. apud Montem Flasconem VI idus julii anno secundo. 
Reg. Posse, 1091 f. 
Vat. Arch. Regbd. 41 fol. 72 Nr. 92 u. 93. 

732. 

Martin IV. gibt dem genannten Kollektor Anweisung bezüglich Uebersendung des Geldes. 

Montefiascone 1282 Octdber 1. 
Preposito ecclesie de Clauasio, collectori decime terre sancte in Coloniensi, Bremensi 

et Magdeburgensi provinciis auctoritate apostolica deputato. 
Sicut in litteris a te dilecto filio J(acobo) sancte Marie in Gosmedin diacono cardinali transmissis 
plenius habebatur insertum, de decima in Coloniensi, Bremensi et Magdeburgensi provinciis terre sancte 
subsidio deputata certa summa pecunie est collecta. (Der Papst befiehU ihm, das Oeld der Societdt der 
genannten Florentiner Kaufleute oder einem von ihnen zu senden und zwei Instrumente eins für si^h und eins 
Jur den Papst dainiber anfertigen zu lassen.) Dat. ut supra, (Dat. apud Montem Flasconem kalendas 
octobris anno secundo.) 

Vat. Arch. Regbd. 41 fol. 71v Nr. 90. 



349 



733. 

Martin IV. schreibt an den Kollektor Dietrich, päpstlidien Kaplan, über die verläumderischen 
Gerüchte, die bezüglich des gesammelten Zehnten in Deutschland umlaufen, beauftragt ihn^ die Summeen 
zur grossem Sicherheit bei italienischen Kaufleuten zu deponiren und ermahnt ihn zu vorsichtigem 
Auftreten. . Orvieto 1283 Januar 13. 

Litteras tuas benigne recepimus. — Nee curantes, si in Alamanie partibus, ut scripsisti, dolosa 
lingua disseminet et labia venenosa divulgent, quod decimam terre sanete subsidio deputatam in usus 
alios nequiter ecclesia Romana convertit. — Porro quia in eisdem litteris habebatur expressum, quod 
tutius et securius esse disnoscitur, ut decima ipsa in partibus collecta predictis extra ipsius regni limites 
consen^entur, cum ad occupacionem ejus quamplures de partibus illis libenter manus extenderent, nisi 
eos timor regius cohiberet, nos — discretioni tue per apostolica scripta mandamus, quatinus totam de- 
cimam collectam et etiam coHigendam in partibus, — in quibus ipsius decime coliector nosceris depu- 
tatus, aliquibus mercatoribus Florentinis aut Senensibus aut Lucanis seu Pistoriensibus — assignare 
procures. — In premissis autem, quanto cautius et prudentius poteris, procedere studeas, ne forte oc- 
casione assignationis hujusmodi faciende aliqua in partibus illis materia scandali valeat exoriri. Dat. 
apud Urbem ueterem idus januarii anno secundo. 

Am Rand: Ista littera fuit missa clausa. 

Vat Arch. Regbd. 41 foL 77 Nr, 114. Reg. Posse, 1123, 

734. 
Martin IV, verwirft die schon Gregor X. präsentirte Postulation des Corveier Propstes Heinricfi 
jsum Abt von Corvei und überträgt ihm sodann dieselbe Würde. 

Orvieto 1283 Januar 29. 

Dilecto filio Henrico abbati monasterii Corbeyensis ad Romanam eccfesiam nullo medio pertinentis, 

ordinis sancti Benedicti, Padeburnensis diocesis. 

Debitum officii nostri etc. ut in proxima superiori usque incrementum (requirit, ut inter sollici- 
tudines alias, quibus assidue premimur, specialiter circa ecclesias et monasteria sollertiam adhibentes 
ipsorum utilitatibus intendamus in eo maxime, ut viduatis, ne longe vacationis dispendia patiantur, 
celeriter nostre diligentie studio de illorum provideatur substitutione pastorum, per quos spiritualiter 
et temporaliter auctore domino continuum suscipiant incrementum. An Abt Hugo von Fatfa.) Sane 
monasterio Corbeyensi ad Romanam ecclesiam nullo medio pertinente, ordinis sancti Benedicti, Pade- 
burnensis diocesis, olim per obitum Thymoms quondam abbatis ejusdem monasterii destituto pastore, 
dilecti filii conventus ipsius monasterii convenientes in unum spiritus sancti gratia invocata te tunc 
prepositum et monachum dicti monasterii, patientem in etate defectum, in abbatem prefati monasterii 
concorditer postularunt. Et licet postulatio hujusmodi ex parte dictorum conventus felicis re- 
cordationis Gregorio pape X predecessori nostro presentata fuisset, tamen propter diversas occupationes 
sedi apostolice ingruentes et aha impedimenta supervenientia hucusque dicte postulationis negotium est 
prorogatum. Nuper autem postulationem ipsam et tui postulati personam examinari fecimus diligenter 
dictamque postulationem non persone tue vitio sed ex aliis certis causis non duximus admittendam, ac 
demum de prefati monasterii celeri provisione sollicite cogitantes et volentes monasterium ipsum a de- 
trimentis, que potuisset ex prolixiore vacatione incurrere, preservare in personam tuam direximus oculos 
nostre mentis ac de fratrum nostrorum consilio de te prefato monasterio providentes prefecimus te ipsi 



350 



monasterio in abbatem firma concepta fidutia, quod, cum fidedignorum testimonio commenderis, quod 
sis in dicto monasterio laudabiliter conversatus et nobilibus ortus natalibus ac in spiritualibus et tem* 
poralibus circumspectus, prefatum monasterium per tue probitatis industriam regularibus institutis pro- 
ficiet et alias spiritualiter et temporaliter auctore domino salubria suscipiet incrementa. Quocirca discre- 
tioni tue per apostolica scripta mandamus, quatinus reverenter suscipiens impositum a domino tibi 
onus curam et administrationem dicti monasterii diligenter geras et soUicite prosequaris. Ita quod exinde 
apud remotos et proximos fama tua clareat per effectum et in dclectationem nobis veniat te oportuno 
tempore gratiose prosequi ac tuis desideriis favorem benivolum impertiri. Dat. apud Urbem ueterem 
IUI kalendas februarii anno secundo. 

In eundem modum priori et conventui monasterii Corbeyensis ad Romanum etc. Dudum etc. 
verbis competenter mutatis usque incrementa. Quocirca universitati vestre per apostolica scripta man- 
damus, quatinus eundem abbatem benigne recipientes et honoriflce pertractantes exhibeatis ei obedien- 
tiam et reverentiam debitam et devotam ejus salubria monita et mandata suscipiendo humiliter ac 
eflicaciter adimplendo, ita quod mutuo inter vos et ipsum spirituale possit habundare gaudium et 
prosperitatis optate consurgere incrementum. Alioquin sententiam, quam idem abbas propter hoc 
rite etc. Dat. ut supra. 

In eundem modum ^ universis vasallis monasterii Corbeyensis ad Romanam ecclesiam etc. usque 
mandamus, quatinus predictum abbatem debita honorificentia prosequentes ei fidelitatem solitam nee 
non consueta servitia et jura sibi a vobis debita exhibere integre studeatis. Alioquin sententiam sive 
penam, quas idem abbas propter hoc rite etc. Dat. ut supra. 

Vat, Arch, Regbd, 41 fol, 83v Nr, 131. Heinrich nannte sich bis dahin abbas electus, attf sei- 
nem Siegel stand postulatus. Vgl, demnächst TT* des West/. ÜB. besonders ürk. van 
1270 October 31. 



735, 

Papst Martin IV. an den Erzbischof von Mainz trifft Bestimmungen liber die Wiederauf- 

fiahme eines aus Reimershausen ausgewiesenen Mönches in dieses oder in ein anderes Kloster. 

Ormeto 1283 AprU 1. (?) 
Martinus episcopus servus servorum dei venerabili fratri . . episcopo Padeburnensi salutem et 
apostolicam benedictionem. Th(eo)dericus monachus monasterii Helmwerdeshusensis ordinis sancti 
Benedicti tue diocesis, Maguntine provincie, nobis humiliter sup(pli)icavit, ut, cum ipse ad idem mo- 
nasterium, a quo, sicu(t) asserit, sine causa rationabili est ejectus, cupiat cum (humi)l(itate?) redire, 
eum ibidem recipi mandaremus. Cum autem felicis recordationis Gregorius papa nonus predecessor 
noster duxerit (statu ?)end(um), ut (pre)sidentes capitulis celebrandis seu patres abbates vel priores ab- 
bates proprios non habentes fugitivos et ejectos de ordine suo requirant sollicite annuatim, ita quod, si 
in monasteriis suis recipi possint secundum ordinem regulärem, abbates seu priores eorum ad receptio- 
nem cogantur ipsorum salva ordinis disciplina; quod, si hec ordo non patitur, auctoritate apostolica 
quamd (ab)sque g(raviori) scandalo fieri possit inC?) monasteriis in locis comp alio- 
quin in aliis religiosis domibus ejusdem ordinis ibi penitentiam, vite necessaria ministrentur 

eisdem, fraternitati tue, cum in predicta provincia Maguntina non sint, (sic)ut idem m(ona)chus asserit^ 
hujusmodi presidentes, per apostolica scripta mandamus , quatinus, si est ita, circa prefatum monachum 
facias statutum hujusmodi observari, contradictores per censuram ecclesiasticam appellatione postposita 
compescendo. Dat. apud Urbem ueterem kalendas aprilis pontificatus nostri anno tertio. 



351 



Or.y in den Falten durchlöchert und durch Feuchtigkeit nur sehr schwer leae^dichy im Kgl, St^A. 
Marburg, Bulle an Harrfschnur. Schreibervermerk auf dem Umbug rechts aba (cuk oder 

cub?). Kostenvermerk unter dem Umbug links . . Impetrant auf der Rückseite in der Mitte 

+ 
oben: -4- p. de sancto Nicolae 4- (Diekamp,) Jahr 3 Martin IV. beginnt 1283 März 23; 

da Monatstag nicht festgestellt werden kann^ muss ürk, eingereiht werden 1283 März (23 — 31) 

oder 1284 März (15 — 22); wenn keine Zahl ausgefallen: 1283 April /. 



736. 

Bechnungsablage des päpstlichen UnterkoUektors Luherty Kämmerers der Soester Kirche.^ 

Soest 1283 April 19. 

Universis presencia visuris seu percepturis Godefridus dei gratia decanus, Rutgerus scolasticus, 
magister Gerlacus, magister Regenhardus, Minricus, Robertus, Gerhardus de Osthouen, Hermannus Rese^ 
Engelbertus thesaurarius, Theodericus de Altena, Lodewicus de Sunhere, Ludolphus Feruere, Conradus 
de Hustene, canonici ecclesie Susatiensis, Wilhehnus de Attenderne prior, Hinricus lector, de ordine 
Predicatorum, Thomas Gardianus, Luppoldus lector, ordinis fratrum Minorum in Susato, salutem et 
sinceram in domino karitatem. Noveritis, quod conputacioni a Luberto camerario ecclesie Susatiensis 
super negocio decimali sibi commisso coram venerabili viro domino Reynero preposito Clauaxie superiore 
•coUectore decimarum a sede apostolica deputato facte in ecclesia Susatiensi ad hoc vocati et rogati inter- 
fuimus. Que est talis. 

Anno domini M^C^C octuagesimo tercio crastino pasche coram venerabili viro domino Reynerio de 
Orio preposito Clauaxie, canonico ecclesie Leodiensis, ego Lubertus camerarius ecclesie Susatiensis dico 
conputando, quod decania Messcedensis dare debuit pro sua decima XVIII marcas II solidos et IX de- 
narios, decania Tremoniensis XLII marcas et sex denarios anno quolibet, prepositura vero Susatiensis 
LXXXVIII marcas III solidos et V denarios, quorum totalis sunrnia est quolibet anno GXLVIII marce 
VI solidi et VIII denarii. Item dico, quod predicti decanatus michi ab eodem venerabili viro do- 
mino . . preposito Clauaxie commissi erant ad V terminos tantum et hoc docebo per litteras ipsius . . 
prepositi. Item dico, quod decima de ipsis V terminis ascendit ad CCCLXXI marcas et V solidos paulo 
plus vel minus, et hoc docebitur per registra ecclesie Coloniensis. Item dico et recognosco, quod in 
istis V terminis, qui currere inceperunt anno domini M^C^CLXX nono a vigilia nativitatis beati Johannis 
"Baptiste, et pro parte de terminis tunc preteritis recepi de decima piincipali CC et XVIII marcas vel 
paulo minus, que omnia et singula specificare volo et possum in litteris meis super hoc confectis, si 
necesse fuerit, qualiter quando et a quibus personis ipsam pecuniam receperim. Item dico, quod de 
hac summa recepta honorabili viro domino W. decano sancti Gereonis in Colonia personaliter presentavi 
CLXXI marcas et sex solidos, prout in litteris sigillo ipsius domini . . decani signatis evidenter apparet, 
quas paratus sum in continenti, si necesse fuerit, exhibere. Item dico, quod omnibus fideliter et dili- 
genter conputatis secundum meam eonscienciem e^cpendi XL VI marcas et III solidos, quod me in con- 
tinenti oflfero probaturum de verbo ad verbum. Item dico, quod summa detentorum de omnibus ter- 
minis, secundum quod michi scripsit honorabilis dominus . . decanus predictus et juxta meam conputa- 
cionem, ascendit ad CCLXXXIX marcas et VIII solidos, nisi aliquis, quod michi non constat, per litteras 
<licti domini . . decani plus docuerit se dedisse; et quod predicta summa sit detenta, conputabo, si 
necesse fuerit, in specie de verbo ad verbum per scripta Hinrici canonici sancte Marie ad gradus in 
Colonia et per mea scripta super hoc confecta, que paratus sum in continenti similiter exhibere. Item 
dico, quod omnibus conputatis rehabere debeo sex marcas, quas expendi pro defencione decime in eo, 



352 



quod ad diversa loca citabar et gravabar, quod plenius declarabo, proul fuerit declarandum. Et paratus 
sum docere in continenli per litteras principales et per acta judicum. Preterea publice protestamur 
et notum facimus omnibus, quibus hec littere fuerint exhibite, quod venerabilis dominus . . prepositus 
Clauaxie predictus dictam conputacionem nobis et quibusdam aliis clericis presentibus audivit, ratam 
habuit et approbavit viva voce et patentibus litteris suis, quas sigillo ipsius . . prepositi munitas et 
conputacioni suprascripte transfixas vidimus et legimus sub hiis verbis. Nos dei gratia . . prepositus 
Clauaxie canonicus ecclesie Leodiensis collector decime a sede apostolica deputatus conputacionem 
dilecti nobis Luberti camerarii ecclesie Sflsatiensis, cui hec littera nostra est transfixa, super negocio 
decimali ipsi a nobis commisso presentibus capitulo Sösatiensi, ..priore . , lectore Predicatorum . .,gar- 
diano et . . lectore fratrum Minorum ad hoc vocatis et quibusdam aliis clericis oppidi Sflsatiensis audi- 
vimus , ratam eam habuimus et approbavimus fore **) justam usque in hodiernam diem, dantes ipsi 
. . camerario has litteras sigillo nostro signatas in testimonium super eo. Actum et datum Susati anno 
domini M^G^ octuagesimo tertio crastino pasche. 

In cujus protestacionis et facti testimonium et robur nos . . decanus et canonici sigilla nostra, 
qui sigilla habuimus, nos . . prior et . . gardianus ac . . lectores predicti sigilla domorum nostrorum pre- 
sentibus duximus^apponenda. Datum. 

a) fore Or, 

Or, im Kgl, Su-A. Münster. Sämmtliche Siegel mit Atisnahme von zweien von den Pergament^ 
streifen abgefallen. 

737. 
Martin IV. verleiht dem Kl. Corvei das Privileg j in Betreff seitier Mönche alle Erbschaften 
an Mobüien und Immobilien, mit Ausnahme der Lehngüter ^ anzutreten. 

Orvieto 1283, Juni 16. 
Martinus episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . abbati et conventui monasterii Cor- 
beyensis ad Romanam ecclesiam nullo medio pertinentis, ordinis sancti Benedicti, Pagdeburnensis dioce- 
sis, salutem et apostolicam benedictionem. Devotionis vestre precibus inclinati — incursurum. Dat. apud 
Urbem veterem XVI kalendas julii pontificatus nostri anno tertio. 

Or. im Kgl, St.^A. Münster. Bulle an rothgelben Seidenfäden, Auf dem Umbug rechts p. R. 
Urüen links h. jod. Auf der Rückseite Egidius de Ad. Potthasiy 22037 nach Druck bei 
Schafen ad annum. Daselbst der Fehler nullo modo statt medio pertinentis. Hief^mf 
bezieht sich ein bei der Urk. liegender Zettel saec. XVIII. in, folg. Inhalts: Haec buUa 
Martini IV. bene est asservanda propter ejusdem falsiflcationen in annalibus Paderb. ad 
annum 1283 f. 150 (I. Au^sgabe). Ubi pro eo, quod summus pontifex Corbeam nominet 
ad Romanam ecclesiam nullo medio peiiinere, annales dicunt, nullo modo pertinere, 
exinde concludentes, Corbeam omnimode Paderbornensi episcopo subjectam esse, ut in 
iisdem annalibus ad a. 1424 f. 546 (1. Ausgabe) videri potest. Qui error certe crassus 
est et insigni castigatione dignus. 

738. 
Elekt Otto von Paderborn schreibt an Papst Martin IV. über die Fundirung des Dominikaner- 
Uosters in Warburg und bittet seine Anordnungen zu genehmigen^ obwohl er bei der Gründung 
exkommunicirt gewesen und auch die Zustimmung des Kapitels felde. 

Actum 1283 Jtmi 20, datum in Paderborn 1284 März 23. 



353 



Reverendissimo ac sanctissimo patri domino Martino sancte Romane ecclesie summo antistiti Otto 
dei gratia Paderbornensis ecclesie electus et confirmatus obedienciam debitam et paratam. Quoniam 
ipsos, quos deus misericors et pius in justificatorum statu magnificavit, hos sancta Romana ecclesia ob 
dei reverenciam ac laudabilia opera eorum affectuosius prosequendo gratiis et privilegiis plurimum 
insignivit, ipsos, et qui inferioris gradus, status et dignitatis esse dinoscuntur, non absonum est in 
Omnibus venerari et in suis necessitatibus ob reverenciam sedis sancte ante memorate affectuosius et 
officiosius ac^juvare fratres dicti ordinis fratrum Predicatorum, qui in vinea domini Sabaoht indeficientius 
laborantes dominum Ihesum Christum pauperem pauperes plenius immittantur. Hinc est, cum ego 

ex jurisdictione mihi comissa secundum canonimi statuta laudabiUa ex causis possim et par- 

rochias dividere et unire et nichilominus divinum cultum tenear amphare, hoc ad dei sueque matris 
ac sancte apostoUce sedis honorem et reverenciam sategi pro modulo mee possibilitatis studiosius ad- 
implere. Unde *) quandum parrocialem ecclesiam sancte et gloriose dei genitricis Marie in Wartberg 
mee dyocesis, que in obvencionibus adeo est tenuis, quod in ea rector sustentari non possit secundum 
suas necessitates et decenciam clericalem, cum cimiterio dedi libere propter dominum et fundum ad- 
jacentem vendidi fratribus ordinis fratrum Predicatorum in ipso opido nostro et parrochiales univi 
parrochie sancti Johannis novi opidi ibidem. Quarum ecclesiarum ratione jurisdictionis mihi commisse 
ad me jus attinet patronatus, nee mihi in hiis factis spero aliquod obstaculum prestitisse, quod tempore, 
quo hoc egi, me a divinis abstinui ob reverenciam sedis sancte sepius memorate, que mihi circa idem 
tempus litteras et commissiones direxerat**), a qua dicebar excommunicari propter quoddam debitum, 
quod alius sine meo mandato et scitu per quandam membranam meo sigillo munitam contraxerat, 
super quibus, pater sancte, vos consului ^) ac de vestra pietate a tali sum scrupulo enodatus. Nee per 
id mihi in hiis impedimentum puto genitum, quia tunc consensum capituli mei non accepi, quia divisio 
et unio parrochiarum rationabilis jurisdictioni mee ordinarie sit annexa. Quam donationem ac fundi 
alienationem, qui mons quidam et rupes pene est inculta, pater reverendissime, ac peto ac rogo et 
supplico instantissime propter divini cultus honorem juxta tenorem mearum super hiis confectarum 
litterarum pro fundando claustro per vos, si opus est, corrigi vel innovari donationem et alienationem 
et a vobis ratificari fratribus deo dignis ante memoratis et liberalissime ac efficacissime confirmari ac 
judices et exsequtores, quos petierint, strenuos ^) eisdari, ut, quod donatuin est acvenditum, juxta quod 
desidero, una cum ipsis et consequantur et valeant quietius possidere. In hujus peticionis certitudinem 
et argumentum sigillum, quo utor, presentibus 6st annexum. Actum anno domini M^CG^LXXXIIP do- 
minica ante nativitatem beati Johannis ßaptiste. Datum in Paderborne anno domini M^GGoLXXXIIIIo- 
feria quinta post dominicam,'^qua cantabatur Letare. 

a) und" ürk, — b) direxat ürk, — c) vos doppelt^ consiilii ürk, — d) strennuos ürk, 

Perg.-AuaferHgtmg im KgL St-A, Münster. Von Hand s, XV auf der Rückseite als copia littere- 
misse pape bezeichnet Doch zeigt das Pergament die Einschnitte einer littera clausa. Ob* 
aber jemals eine Besiegelung stattgefunden, lässt sich nicht feststellen; jetzt fehlt jede Spur 
eines Siegels, Die Schreibweise ist sehr inkon^ekt 

739. 
Martin IV. wiederholt dem päpstlichen KoUektor für die Kirchenprovinzen Köln, Bremen und 
Magdeburg Rayner de Orio seinen frühern Auftrag , neue Summen den Florentiner Bankiers zu 

senden. Orvieto 1283 November 10. 

Dudum tibi per nostras sub certa forma dedimus litteras in mandatis, ut — (jgenannten) civibus 
et mercatoribus Florentinis — octo milia marcarum argenti de pecunia decime in commissis tibi col- 

WeBtf. Urk.-Biich. V. 45 



354 



lecta provintiis — assignares. Sed quia predictorum mercatorum sociis — iion nisi tria milia librarum 
Turonensium assignasti, — tibi per alias nostras litteras districte duximus injungendum, ut eisdem sociis 
predictam quantitatem marcarum — assignare curares. — Ac tu — predictam quantitatem pecunie 
prefatis assignare mercatoribus non curasti. — Der Papst befiehlt ihm nochmal» zu gehorchen^ andemfdU 
aollen Genannte (in eundem modum) ihn dazu zwingen. Dat, apud Ui'bem ueterem IUI idus novembris 
anno teiiio. 

Vat. ArcL Regbd. 41 fol. 147 Nr, U(K 

740, 

Mariin IV. erhöJd dem päpstlichen Kaplan Dietrich ^ Prior der Andreaskirche in Orvido^ 
Kollektor in den Kirchenprovinzen Mainz und Trier^ die JReisediäten. 

Orvieto 1283 Deceniber 13. 

Sicut nobis exponei'e cuiavisti, pridem tibi super coUectione decime tene sancte concesse subsidio, 
quam exerces a sede apostolica deputatus ^), quinque solidoi'uin sterlingorum salarium pro diebus singulis, 
in quibus circa coUectionem higusmodi te vacaie conlingoret, extitit constitutum. Cum autem propter 
tuos frequentes discursus — magnam continue tenere et habeie familiam propter Warum discrimina 
te oportet ac etiam propter caristiam victualium in partibus ipsis — nequas ex predicto salario incum- 
bentia tibi suflfere onera expensarum, provideri super hoc de benignitate sedis apostolice postulastL 
Nos — ut ultra predictum tibi salarium constitutum decem et octo libras sterlingorum de pecunia decime 
supradicte anno quolibet, in quo circa coUectionem vacabis, — libei'e percipere valeas, — duximus con- 
cedendum. Dat. apud Urbem ueterem idus decembiis anno tertio. 

a) deputato r/. Key. 

Vat. Arch. Regbd. 41 foL J^jOr Nr, J 19. 

741. 

Martin IV. beauftragt den Thesaurar von St. Gereon in Köln, die säumigen Pächter vm 

Werdener Klostergfdern zur ErfiÜlung ihrer Pflicht anzuhalten. 

Orvieto 1284 April 21. 
„Significanint nobis." — 
Dat. apud Urbem ueterem XI kalendas maji pontificatus nostri anno quarto. 

Transsumpt von 1285 October 2 im Kgh St,-A. Düsseldorf, T&rt stimmt fcortlich mit dem Pri- 
vileg Gregor X. für Werden von 1273 Deceniber 23 oben Nr. 689, 

742. 

Martin IV. bestätigt eine Schenkung des Paderhomer Donipropstes Heinrich. 

Orvieto 1284 Aprü 22. 
Martinus episcopus servus servoi'um dei dilectis filiis . . decano et capitulo ecclesie Padebumensis 
salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis petitur — effectum. Exhibita siquidem nobis 
vestra petitio continebat, quod dilectus filius Henricus prepositus ecclesie Padebumensis cupiens terrena 
pro celestibus et transitoiia pro eternis salubri coramertio commutare quandam curiam sitam in ter- 
ritorio ville de Balhorne Padebumensis diocesis, ad dictum prepositum ratione persone sue spectan(tem), 
pro sue et progenitorum suorum animarum remedio vobis et eidem ecclesie Padeburnensi intuitu con- 
tulit pietatis, (prout in) litteris inde confectis pleniue dicitur contineri. Nos igitur vestris supplicatio- 



355 



nibus inclinati, quod super hoc pie ac provide factum est, ratum et gratuni habentes, id auctoritate 
apostolica confirmamus et presentis scripti (patrocinio) communimus. NuUi ergo — incursurum. Dat. 
apud Urbera ueterem X kalendas maii pontificatus nostri anno quarto. 

Or. stark beschädigt im KgL St.^A, Münster. Bulle U7id Befestigung fehlen jetzt, 
Potthast, 22125 nach D/nick Schoten ad annuni. Die Schenkung hatte unter Zustimmung des 
Elekten Otto im J, 1283 März 3 stuttgejimüen. (UrL demnächst in IVb d, ÜB.), 

743. 
Martin IV. beauftragt die Genannten mit der Entscheidung des Streites wegen Besetzung 

der Pfarre in Riesenbeck. Orvieto 1284 Juni 13. 

Martinus episcopus servus seivorum dei dilectis filiis . . decaiio sancti Johannis et . . majoris Osna- 
burgensis ac Widenbrugerisis Osnaburgensis diocesis ecclesiaruiri ^) prepositis salutem et apostolicam 
benedictionem. Sua iiobis abbatissa et conventus monasterii in Grauenhorst Gisterciensis ordinis, pa- 
trone ecclesie de Risembeke, Osnaburgensis diocesis, petitione monstrai'unt, quod Johanne dicto de 
Indagine canonico ecclesie Angariensis ejusdem diocesis suggerente mendaciter venerabih fratri nostro . . 
Coloniensi aixhiepiscopo loci rnetropolitano, quod eadem ecclesia de Risembeke tanto tempore vacaverat, 
quod ad eundem aichiepiscopum erat ipsius collatio secundum Lateranensis statuta concilii legitime 
devoluta, idem archiepiscopus magistro Geilaco canonico ecclesie in Susat Goloniensis diocesis suis dedit 
litteris in mandatis, ut, si esset ita, predictam ecclesiam de Ri.sembeke predicto Johanni auctoritate 
ipsius archiepiscopi conferre et assignare curaret ipsumque in illius corporalem possessionem induceret 
et tueretur inductum, amoto ab ea quolibet illicito detentore, contradictores per censuram ecclesiasti- 
cam compescendo. Cumque predictus Johannes sibi dictam ecclesiam de Risembeke per eundem ma- 
gistrum Gerlacum conferri peteret pretextu hujusmodi litterarum, ex paite dictarum abbatisse et con- 
ventus fuit coram ipso magistro Gei'laco oxcipiendo propositum, quod, cum ipse ad predictam ecclesiam 
tunc vacantem Weringerum dictum Hupe presbiterum . . archidiacono loci, ad quem de antiqua et 
probata et hactenus pacifice observata consuetudine institutio rectoris in eadem ecclesia de Risembeke ^), 
infra tempus legitimum canonice presentassent ac dictus archidiaconus ipsum instituerit in eadem^ 
dictusque Weringerus eam possideret et aliquamdiu possedisset pacifice et quiete, prefatus magister 
Gerlacus ad collationem hujusmodi faciendam dicto Johanni de prefata ecclesia de Risembeke, que nee 
de facto nee de jure vacabat, per easdem litteras procedere de jure non poterat nee debebat. Idem 
vero magister Gerlacus de hoc legitime cognito per predictas litteras utpote per falsi suggestionem ob- 
tentas non esse procedendum sententialiter pronunciavit justitia exigente. Verum predictus Johannes 
ab eodem magistro Gerlaco ad dictum archiepiscopum ex sufficienti gravamine se appellasse confingens 
appellationis sue causam magistro Godefrido canonico ecclesie sancti Georgii Goloniensis sub certa 
forma obtinuit ab archiepiscopo predicto committi. Verum quia predictus magister Godefridus de ap- 
pellatione hujusmodi nullatenus cognito, predictis abbatissa et conventu non monitis nee citatis nee 
se per contumaciam absentantibus, ex arrupto processum predicti magistri Gerlaci contra justitiam 
revocavit, ex parte dictarum abbatisse et conventus, cum id ad earum pervenit notitiam, fuit ad sedem 
apostolicam appellatum. Quocirca discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus vocatis, 
qui fuerint evocandi, et auditis hinc inde propositis, quod justum fuerit, appellatione postposita statuatis 
facientes, quod decreveritis, per censuram ecclesiasticam firmiter observari. Testes autem, qui fuerint 
nominati, si se gratia odio vel timore subtraxerint, censura simili appellatione cessante compellatis 
veritati testimonium perhibere. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo vestrum 
ea nichilominus exequantur. Dat. apud Urbem ueterem idus junii pontificatus nostri anno quarto. 

a) Osn — eccl. auf Rasur enger zusammengeschrieben, — b) hier fehlt ein Verbum, wohl pertinebat 

45* 



356 



Oi\ im KgL St-A, Münster* BtUle an Hafifschnur, Auf dem Umbug rechts L. Pergam. Oben 
in der Mitte cor durchstrichen, etwas rechts ac ras durchstrichen. In der Ecke An. zweimal 
schräg durchstrichen. Unter dem Umbug links V Jac. Roman. Au/ der Rückseite Brabantin. 
Adresse: Pro .. abbatissa et conventu in Grauenhorsl. In der Ecke oben a. Reg. Arch. 
Ztschr. III 58 Nr. i24. 

744. 
Martin IV. bestätigt den Weringer Hupe als Pfarrer in Riesenbeck. 

Orvieto 1284 Juni 22. 
Martinas episcopus servus seiTorum dei dilecto filio Weringero rectori ecclesie in Risembeke Osna- 
burgensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Justis petentiiun — complere. Ea propter, 
dilecte in domino fili, tuis justis postulationibus grato concurrentes assensu ecclesiam in Risembeke 
cum pertinentiis suis, quam te canonice proponis ademptum(!), sicut eam juste possides et quiete, tibi 
auctoritate apostolica confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. NuUi ergo — incur- 
surum. Dat. apud Urbem ueterem X kalendas julii pontificatus nostri anno quarto. 

Or. im Kgl. St.-A. Münster. Bulle an rothgelben Seideitfäden. Auf dem Umbug Ah sub (beide 
mit Abkürzungszeichen). Unter dem Umbug links Jac. Roman. Auf der Rückseite C oder G 
oben i?i der Ecke. Impetrant nicht zu lesen. 
Reg. Arch. Ztschr. III, Ö8 Nr. 125. 

745. 
liayner de Orio, päpstlicher Kollektor, schreibt an Erzbischof Siegfried von Köln über seine 

Gefangenschaft und die Wiedererlangung des Lösegeldes. 

1284 November 5. 
Reverendo in Christo patri domino S(ifrido) dei gratia sancte Coloniensis ecclesie archiepiscopo 

ae sacri imperii per Ytaliam archicancellario R(aynerius) de Orio prepositus Clauaxie, canonicus Leo- 

diensis ac domini pape nuncius ad coUigendas decimas per Goloniensem, Bremensem et Magdeburgen- 

sem provincias deputatus, salutem et paratam ad ejus beneplacita voluntatem. Cum hactenus specialiter 

per dominum E(verhardum) conütem de Marca fuerimus a carcere nobilis viri S(imonis) domini de 

Lippia, quo graviter tenebamur, certis condicionibus liberati, videlicet ut infra carnisprivium proximo 

futurum absolucionem excommunicacionis sententie, quam idem dominus de Lippia incurrerat cum suis 

complicibus, deberemus sumptibus propriis impetrare, alioquin mille marcas per eundem comitem dicto 

domino de Lippia solveremus; et propter hoc Willelmum fratrem nostrum dimisimus obsidem, quo- 

usque de predictis mille marcis dicto comiti facta fuisset caucio specialis, super quo volebat certificari 

per dominum Adulphum de Waldecghen nostrum concanonicum, quem ad hoc nobiscum Leodium de- 

stinavit, quo redditus certior per eundem concanonicum predictum fratrem nostrum W(illelmum) nobis 

remisit, assignatis et traditis ipsi domino A(dulpho) per nos octingentis marcis Leodiensibus prius 

necessitate cogente et licet, sicut domino placuit, per vestram industriam dicte condiciones fuerint irrite, 

casse, vane et penitus annulate(!) sicut prefatus comes nobis suis litteris declaravit, idem dominus 

Adulphus, quamquam a nobis fuerit specialiter requisitus et monitus, ut dictam summam pecunie nobis 

integre redderet, cum ad nichilum essent condiciones eedem reddacte, idem nobis bona fide respondit, 

quod prefatam summam pecunie a loco, in quo eam deposuerat, scilicet a domo fratrum Minorum Tra- 

jectensium nuUatenus nee ipse nee per alium removeret, donec cum domino comite et cum beneplacito 

nostro aliter ordinasset. Quia vero idem dominus A(dulphus) motui proprio magis innititur quam usui 

rationis, prefatam summam pecunie sue promissionis facte nobis oblitus a dicto loco, in quo eam 



357 



deposuerat, transportavit et transportari fecit pro sue libito voluntatis in dispendium terre sancte, cigus 
pecunia existit, et ecclesie Romane contemptnm. Quare paternitatem vestram affectuose rogamus hu- 
militer requirentes, quatenus prefato domino E(verhardo) comiti de Marca vestris litteris demandetis 
vel, si presens fuerit, sibi finniter injungatis, ut dictam summam pecunie nobis integre restituat et 
restitui faciat sine mora ita, quod contra eum non habeamus materiam procedendi. Insuper patemitati 
vestre supplicamus, quatenus modum pacis et formam composicionis inter nos et dominum de Lippia 
inhite, et per quem modum prefate condiciones inter nos et ipsum habite sint cassate, nobis vestris 
litteris placeat intimare, ut vos super hoc apud Romanam ecclesiam valeamus merito commendare. 
Datum dominica post omnium sanctorum anno domini MGCLXXXIIIL 

Mitgetheüt nach Or. vom KgL St-A. Düsseldorf. Vergl, Urk. von 1277 Nov. 24 und von 1278 
Dec. 26. 

746. 
Martin IV. ernennt den päpstlichen Kaplan und Kollektor Dietrich an Stelle des um seine 
JEnäassung ansuchenden Rayner de Orio zum Kollektor in der Kölner, Bremer und Magdeburger 
Kirchenprovinz und für die Diöcese Kammin. 

Perugia 1284 November 27. 
De statu decime terre sancte, cujus collectionem felicis recordationis Gregorius papa predecessor noster 
dilecto fllio Raynerio de Orio preposito de Glauasio in Goloniensi, Bremensi et Magdeburgensi provintiis 
-et diocesi Gamminensi — duxit — committendam, — cum idem prepositus — se ab ejusdem collectionis 
commisso sibi officio exonerari humiliter postularit, te, licet tibi a nobis in Treuerensi et Maguntina 
provintiis similis decime coUectio sit commissa, dicto preposito in eodem officio subrogamus discretioni 
tue — per apostolica scripta mandantes, quatinus ad partes illas — te personaliter conferens — tam 
ab eodem preposito quam etiam ab aliis ad colligendam decimam deputatis — exigas rationem ac uni- 
versa — collecta seu recepta vel deposita — et omnia scripta, litteras et instrumenta de collectione — 
confecta penes dictum prepositum — exigere — procures, — invocato ad hoc, si opus fuerit, auxilio 
brachii secularis — . Dat. Perusii V kalendas decembris anno quarto. 

Vat. Arch. Regbd. 41 fol. 208 Nr. 39. Martin IV. befiehlt unterm 28. November demselbeny ge- 
nannten Florervtiner Kavfleuten das gesammelte Geld zu überweisen. („Gum te ad Goloniensem." 
— Dat. Perusii IUI kalendas decembris anno quarto.) Dann gewährt er ihm am 2, De- 
ceinber das Recht, weil gegenwärtig in jenen Gegenden die Lebensmittel aussergewohnlich theuer 
seien (in ipsis provintiis et diocesi habentur ad presens victualia more solito cariora) 
täglich, so lange er Kollektor sei, octo solidos sterlingorum predictis quinque solidis et 
decem et octo libris in eis pro rata temporis nichilominus computatis. („Olim nobis ex- 
ponere curavisti." — Dat. Perusii IUI nonas decembris.) Vat. Arch. Regbd. 41 fol. 208 
Nr. 40 uTid 209 Nr. 41. — Den erstgenannten Auftrag wiederholt Honoritis IV. am 22. 
September 1286. („Gum decimam.'' — Dat. Tibure X kalendas octobris anno secundo.) 
Vat. Arch. Regbd. 43 f. 167^' Nr. 143. Vgl. Prou^ Les registres d'Honmnns IV. Nr. 640 
ausserdem Nr. 424 und 425. Posse, 1274. 

747. 
Martin IV. befiehlt dem Genannten, dem an seiner Stelle zum Kollektor ernannten Prior 
Dietrich Rechnung abzulegen mid die auf die Sammlung bezüglichen Schriftstücke zu übergeben. 

Perugia 1284 December 9. 



358 



Raynerio de Orio preposito de Clauasio. 
De statu decime terre sancte, ciqus collectio in Coloniensi Bremens! et Magdeburgensi proTintü? 

— tibi hactenus extitit ab apostolica sede commißsa, volentes per dilectum ftlium Theodericum priorem 
ecciesie sancti Andree Urbeuetane — certitudinem plenam habere — eundem capellanum tibi in higiK- 
modi coUectionis officio — duximus subroganduro. Theüt ihm das Amt des Dietrich (vgL vor. Nr.) mit. 

— Quocirca discretioni tue per apostolica scripta roandamus, quatinus memorato capellano de omnibus 

— de predictis decima, vicesima, legatis, obventionibus et aliis per te coUecta — reddere rationem — 
ac universa scripta — exhibere — procures. — Dat. Perusii V idus decembris anno quarto. 

Vat. Arch, Regbd, 41 fol. 209^ Nr. 46, Au fällig ist, dass hier das Entlassungsgesuch RJs de 
OiHo gar nicht erwähnt wird, 

748. 
Honoritts IV. beauftragt den Dechanten v. Xanten mit Untersuchung der Klage zweier Geist- 
lichen gegen Soester Laien. Tivoli 1285 Juli 15. 

Honorius episcopus servus servorum dei dilecto filio . . decano ecciesie Xanctensis Coloniensis dio- 
cesis salutem et apostolicam benedictionem. Conquesti sunt nobis Gonradus canonicus ecciesie in Är- 
nesberg ac Henricus de Iserlo clencus, quod Hermannus dictus Wambasticker et Bodo dictus Gonote 
de Susacia laici Coloniensis diocesis super terris, debitis, possessionibus et rebus aliis ad eos conununiter 
pertinentibus injuriantur eisdem. Quocirca discrecioni tue per apostolica scripta mandamus, quatinus 
partibus convocatis audias causam et appellatione remota, usuris cessantibus debito fine decidas faciens, 
quod decreveris, — testimonium perhibere. Dat. Tibure idus julii pontificatus nostri anno primo. 

Or. im Kgl. St.-A, Münster. Btdle an Hanfschnur, Au^ dem Umbug rechts f. R. Oben in der 
Ecke rechts An zweimal schräg durchstrichen. Auf der Rückseite Theodericus de Helpin- 
stein pro . . . (folgen noch zwei Buchstaben.) 
Reg. Arch. Ztschr. Illy 58 Nr. 126 zu Juli 1^ weil Wilmans das verschnörkelte id. für kal. gelesen, 

749. 

Honorius IV. beauftragt den Domdeckanten von Bremen^ das dem Kl Borstd in der Osna- 

hrücker Biöcese an Gütern Entrissene demselben wieder zu verschaffen. 

Tivoli 1285 Auffust 13. 
„Ad audientiam nostram." — 

Dat. Tibure idus augusti pontificatus nostri anno P. 

Potthast, 22280. 

760. 
Hofiorius IV. gibt dem Magister und den Brüdern des Predigerordens Weisungen über ihr 
Verhalten beim Interdikt. Tivoli 1285 September 13. 

»Meritis vestre religionis.** — 
Dat. Tibure idus septembris pontificatus nostri anno primo. 

Or. im Kgl. Su^A. Münster. Bulle an rothgelben Seidenfäden. Auf dem Umbug rechts Dominicus, 

unter dem Umbug links V- 
Potthast, 22287. 



359 



751. 
Ronorvus IV. ertheiU dem Magister und den Brüdern des Predigerordens die Erlaubnisse dass 
sie^ faUs bei Neubauten der Diöeesanbischof Schwierigkeiten erJiöbe^ jeden beliebigen Bischof um die 
Weihe angehen dürfen. Born 1285 November 25. 

„Ex parte vestra." — 
Dat. Rome apud sanctam Sabinam VII kalendas decembris pontificatus nostri anno primo. 

Or. im Kgl. St-A. Münster, Bulle an rothgelben Seidenfäden. Auf dem Umbug sechts Sy. Veii. 
Unter dem Umbug links V. Auf der Rückseite oben Predicatorum. In der Mitte von 
gleichzeitiger Hand Fratrum Predicatoi'um in Waiiberch. Presentatum fratri Johanni 
Sperewer in die beate Prisce virginis (i8. Januar). 
Potthast, 22333. 

752. 
Monorius IV. bestätigt dem Prior und Konvent des Predigeroi'dens in Warburg die durch 
Elekt Otto von Paderborn gemachte Schenkung dei' Marienkirche daselbst. 

Born 1286 Januar 9. 
Honorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . priori et conventui fratrum ordinis Pre- 
dicatorum Wartbergensium, Paderburnensis diocesis, salutem et apostolicam benedictionem. Cum a nobis 
petitur — effectum. Sane petitio vestra nobis exhibita continebat, quod dilectus filius Otto electus 
Padeburnensis, postquam electio de se ad ecclesiam Padeburnensem facta extitit canonice confirmata, pro- 
vide considerans, quod ecclesia parrochialis beate Marie in vinea oppidi Wartbergensis adeo tenuis in 
redditibus existebat, quod rector in ea non posset de illis comode substentari, ut cultus divinus magis 
augeretur, ibidem parrochia ipsius ecclesie sancte Marie parrochie sancti Johannis sibi vicine unita, 
ecclesiam ipsam, cujus coUatio ad ipsum electum libere pertinebat, cum juribus et pertinentiis. suis 
ordini fratrum Predicatoriun pro edificando inibi claustro et aliis officinis suis usibus oportunis pia et 
provida deliberatione contulit, prout in patentibus litteris inde confectis plenius continetur. Nos itaque 
vestris supplicationibus inclinati, quod super hoc per eundem electum provide factum est, ratum et 
gratum habentes illud auctoritate apostolica confirmamus et presentis sciipti patrocinio communimus, 
defectum, qui extitit in premissis pro eo, quod ad id capituli Padeburnensis non accessit assensus, 
supplentes nichilominus de plenitudine potestatis. NuUi ergo omnino hominum liceat hanc paginam 
nostre confirmationis et suppletionis infringere — incursurum. Dat. Rome apud sanctam Sabinam V 
idus januarii pontificatus nostri anno primo. 

Or. im Kgl. St.^A. Münster. Bulle an rothgelben Seidenfäden. Auf dem Umbug reclvts Domi- 

nicus. Unter dem Umbug V. 
Potthast y 22351 nach Di^uck Schaten ad awimn. Fernere hierauf beziigl. Urkk. demnächst in 
IVb des ÜB. 

753. 

Honorius IV. bestimmt, dass am den von Magister und Brüdern des Predigerordens unvor- 

sichtig geschlossenen Verträgen kein Ptäjudiz entstehen solle. 

Born 1286 Januar 19. 
„Religionis favor.** — 

Dat. Rome apud sanctam Sabinam XIIII kalendas februarii pontificatus nostri anno primo. 

Or. im Kgl, St.-A. Münster, Btdle an rothgelben Seidenfäden, Auf dem Umbug J. Laur. Unter 

dem Umbug links V. Auf der Rückseite Predicatorum. 
Potthast, 22353, 



360 



754. 

Honorius IV. gewährt den Nonnen im Kl. Benninghausen (abbatisse et conventui monasterii 

in Benekinchusen) das Privileg, ihre weltlichen Verwandten in allen beiveglichen und unbewegliche»^ 

Gutem zu beerben, Lehengüter ausgenommen. 

Bam 1286 Februar 20. 
„Devotionis vestre precibus.** — 

Dat. Rome apud sanctam Sabinam X kalendas martii pontificatus nostri anno primo. 

Or. im Kgl. Sl-A, Münster. Bulle an rothgelben Seidenfäden. Unter dem ümbug links M. Roc. 
In der Mitte oben cor zweimal schräg durchstrichen^ Auf der Rückseite eben Albertus de 
Lippia. An der Adressstelle pro . . abbatissa et conventu monasterii de Benekinchusen. 

Pottha^t, 22376 nach Druck bei Setbetts, ÜB. /, 416. 



755. 

Honorius IV. ertheüt dem Kl. in Lippstadt das Privileg, duss es zur Zeit des allgemeinen Inter-- 

diktes, sofern dasselbe nicht specieU das Kl. trifft, in angegebener Weise Gottesdienst halten darf. 

Bom 1286 Februar 20. 
Honorius episcopus servus servorum dei dilecto filio preposito ac dilectis in Christo flliabus . . 
priorisse et conventui monasterii Lippensis per prepositum et priorissam soliti gubernari, ordinis sancü 
Augustini, Coloniensis diocesis, salutem et apostolicam benedictionem. Devotionis vestre precibus in- 
clinati auctoritate vobis presentium indulgemus, ut, cum generale terre fuerit interdictum, liceat vobis 
clausis januis, quibuslibet aliis presertim excommunicatis et interdictis exclusis, non pulsatis campanis, 
summissa voce divina officia celebrare, dummodo causam non dederitis interdicto nee id contingat vobis 
specialiter interdici. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre concessionis infringere — 
incursurum. Dat. Rome apud sanctam Sabinam X kalendas martii pontificatus nostri anno primo. 

Or. im Stiftsarchiv zu Lippstadt. Bulle mit Seidenfäden fehlt Auf dem ümbug rechts Sy. T., 
unter dem Vmhug links . ., darunter M. Röc.; Vermerk des Korrektors in der Ecke oben 
rechts An, zweimal schräg durchstrichen. Auf der Rückseite oben nicht mehr zu lesen cds 
Adresse Lippen. 
Reg. Lipp. Reg. II, 26 Nr. 512. 

756. 
Honorius IV. gewährt Kl. Fredelsloh dasselbe Privileg , wie dem Kl. in Lippstadt; vgl. vor. Nn 

Bom 1286 April 26. 
Honorius episcopus servus servorum dei dilecto filio . . pieposito ac dilectis in Christo filiabus . . 
priorisse et conventui monasterii sancti Blasii de Fredesie per prepositum et priorissam soliti gubernari, 
ordinis sancti Augustini, Maguntine diocesis, salutem et apostolicam benedictionem. Devotionis vestre 
precibus inclinati auctoritate vobis presentium indulgemus, ut, cum generale terre interdictum fuerit, — 
wortlich wie die vorkerg. Nr. Dat Rome apud sanctam Sabinam VI kalendas maii pontificatus nostri 
anno primo. 

Or. im Kgl. St.^A. Hannover. Bulle an rothgelben Seidevtfäden. Auf dem ümbug rechts Jac. 

Anag., beide mit Abkürzungszeichen. Unter dem ümbug rechts . Auf der Rückseite- 

oben Otto Prägen. Honorius verl. Schrift. 



361 



757. 

HonoritiS IV. et^nennt den Bischof Heinrich von Basel an Stelle des verstorbenen Erzbischofs 

Werner zum Erzbischof von Mainz und fordert die Suffragane zum Gehorsam gegen ihn auf. 

Bom 1286 Mai 15. 
^Romani pontificis." — 

Dat. Rome apud sanctam Sabinam idibus maii anno primo. 

Potthasty 22438, Neuerdinga ausführliches Regest bei M. Prou^ les rdgistres d^Honorius IV Nr, 368, 
In eundem modum universis suffraganeis episcopis ecclesie Maguntine mandat, quatinus eidem 
archiepiscopo obedientiam et reverentiam debitam exhibeant. Dat. ut supra. 
VaL Arch, Regbd. 43 foL 98 Nr. 364, Letzteres nicht bei Potthast. 

758. 

Nikolaus IV. iiberträgt dem Propst von St. Walburg in Soest die Entscheidung über den 
Besitz der Kirche in Withmar. Rom 1288 Aprü 9. 

Nicolaus episcopus servus servorum dei dilecto filio preposito ecclesie sancte Walburgis extra 
muros Susatienses Coloniensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Sua nobis Hermannus 
dictus de Sinestorpe presbyter peticione monstravit, quod, cum Gyselerus de Volcmarsen clericus Ma- 
guntinensis diocesis ecclesie deWytmar predicte diocesis falso asserens se rectorem, et quod dictus pres- 
byter super eadem ecclesia injuriabatur eidem, ipsum super hoc coram decano ecclesie sancti Bartho- 
lomei in Blanckenburch Halberstadensis diocesis apostolica auctoritate traxisset in causam, idem pres- 
byter ex eo sentiens ab eodem decano indebite se gravari, quod ad locum non tutum citabat eundem, 
alium ei contra justiciam denegans assignare securum humiliter requisitum, ad sedem apostolicam appel- 
lavit. Quocirca discretioni tue per apostolica scripta mandamus, quatinus, si est ita, revocato in statum 
debitum, quicquid post appellationem hujusmodi inveneris temere attemptatum in causa ipsa, juxta 
priorum continenciam litterarum appellatione remota previa ratione procedas. Alioquin partes ad pre- 
dicti decani remittas examen appellantem in expensis legittimis condemnando. Testes autem, qui 
fuerint nominati, si se gratia, odio vel timore subtraxerint, per censuram ecclesiasticam appellatione 
cessante compellas veritati testimonium perhibere. Dat. Rome apud sanctum Petrum quinto idus 
aprilis pontificatus nostri anno primo. 

Kopie s. XVI im Arolsener Kapiar I fol, 17 ^ auf der Domänenkamvier in Arolsen. Bonifor- 
cius VIII sprach die Kirche 1295 April 13 dem KL Arolsen zu. 

759. 
Nikolaus IV. überträgt den Genannten die Entscheidung des Streites über den Besitz der 

Kirche in Withmar zunscJien dem Kl. Arolsen und dem Priester Gysder von Volkmarsen. 

Bom 1288 Aprü 9. 
Nicolaus episcopus servus servorum dei dilectis filiis decano sancti Victoris extra muros et cantori 
sancte Marie ad gradus Maguntinensis ac Petro dicto de Moguntia canonico Francfordensis Maguntinensis. 
diocesis ecclesiarum salutem et apostolicam benedictionem. Significarunt nobis prepositus, priorissa et 
conventus monasterii Aruldensis per prepositum et priorissam soliti gubernari, ordinis sancti Augustini, 
Paderburnensis diocesis, quod, cum Gyselerus de Volckmarsen clericus Maguntinensis diocesis falso 
asserens ecclesie de Witmar dicte Moguntinensis diocesis, quam prepositus, priorissa et conventus pre- 
dicti in usus proprios canonice obtinent et tunc obtinebant, esse se rectorem, et quod iidem prepositus^ 

Westl Urk.-Biich V. 4f6 



362 



priorissa et conventus super predicta ecclesia ii\juriabantur eidem, dictos prepositum, priorissam et 

conventum super hoc coram scholastico ecclesie Northusensis predicte Maguntinensis diocesis, cui bone 

memorie Wernherus archiepiscopus Maguntinensis causam hujusmodi auctoritate ordinaria commiserat 

audiendam, traxisset in causa, tandem predicta causa per appellationem dictoruin prepositi, priorisse 

et conventus ad curiam Maguntinensem tunc Maguntinensi sede vacante ex sufficiente gravamine de- 

voluta, decanus ecclesie Maguntinensis, qui auctoritate capituli Maguntinensis de causa appellationis 

hm'usmodi cognoscebat, in predictum Gyselerum, quia citatus legitime comparere coram ipso in prefixo 

sibi termino peremptorio competenti contumaciter non curavit, propter hiyusmodi contumatiam mani- 

festam excommunicationis promulgavit sententiam justicia exigente. Quare dictus prepositus, priorissa 

et conventus nobis humiliter supplicarunt, ut sententiam ipsam robur faceremus firmitatis debitum 

obtinere. Quocirco discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus sententiam ipsam, 

sicut racionabiliter est prolata, faciatis auctoritate nostra usque ad satisfactionem condignam appellatione 

remota inviolabiliter observari. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis interesse, duo vestnim 

«a nihilominus exequantur. Dat. Rome apud sanctum Petrum quinto idus aprilis pontificatus nostri 

anno primo. 

Kopie s. XVI im Ar oh. Kopiar foL 17 auf der Domänenkammer in Arohen, 

760. 
Nikolaus IV. theilt dem Abt von St. Atibert, dem Dechanten s. Gangerici ufid dem Kam- 

nikus Franko in Cambrai mit, die Richter des Erzbischofs (Siegfried) von Köln, der Dechant und 
Magister Gottfried von St. Georg in Köln, hätten nach Angabe der Stadt Dortmund in Sachen des 
Patronates der Marien- und Nikolaikirche und des Johannesaltares in der Beinoldikirche über Dort- 
mund trotz vorher eingelegter Appellation der Stadt einen ungerechten Spruch gethan und die Ex- 
kommunikation verhängt; er fordert sie zur Unterstichung und eventuellen Aufhebung des Spruches auf. 

Bieti 1288 Juli 15. 
„Sua nobis.** — 

Datum Reate idus julii pontificatus nostri anno primo. 

Potthaat, 22755. Dmck ZUchr. f, vaterl. Gesch. 7, 245. Fahne, ÜB, der St. Dorfynund 11, 330, 

zuletzt Rubel, Dortni, ÜB. /, 20L 

761. 
Nikolaus IV. fordert unter Anführung des in vor. Nr. Erwähnten die daselbst genannten 

Richter auf die Klage Dortmufids iiber Verweigerung der schriftlichen Aufzeichnung der Akten zu 

untersuchen. Rieti 1288 August 13. 

„Sua vobis." — 

Datum Reate idus augusti pontificatus nostri anno primo. 
PoUhaaty 22775. Di^k Ztschr. 7, 24i; Fahne II, 332, Rubel 7, 204. 

762. 
Nikolaus IV. fordert unter Anführung des in Nr. 760 Erwähnten die daselbst genannten 

Richter auf die Klage Dortmunds, dass die Richter nicht die Beantwortung der Positionen Dort- 
munds durch den Dechanten von St. Maria ad Gradus in Köln verlangt habeti, zu mitersuchen. 

Rieti 1288 August 13. 



363 



^Sua nobis." — 

Datum Reate idus augusti pontificatus nostri anno primo. 

Potihast, 2277 L Druck Ztachr. 7,241; Fahne, II, 331, Rubel, I, 205, 



763. 

NiJcolatiS IV. iheüt dem Propst, Bechanten und Scholaster von D eventer mü: die Stadt habe 
den Ertmar von Suntheim (Ertmarus de Suntheym), einen in Dortmund wohnenden Laien, wegen 
seiner Excesse nach Dortmunder BecM bestraft; dieser habe sich an den Erzbischof von Köln ge- 
wemdt' und seien die Soester Kanoniker Dietrich von Altena und Bobert sowie der Kölner Kleriker 
GottschcUk V. Molengassen von diesem mit der Untersuchung beauftragt, wogegen die St^dt Verwah- 
rung eingelegt und^ an ihn, den Papst, appeUirt habe; er beauftragt die Adressaten, die Sache zu 
prüfen. Rieti 1288 Augttst 26. 

„Sua nobis." — 

Dat. Reate VII kalendas septembris pontificatus nostri anno primov 

Or. im Stadtarchiv in Dm'tmund, Bulle an Hanfschnur. Rechts oben G ||. Auf der Rückseite 
oben in der Mitte Baldewinus de Confluencia. (Mitgetheüt von Dr. Rubel.) 

Potthast, 22783. Druck Fahne, II, 334; Rubel, I, 206. 



764. 

Nikolaus IV. ernennt auf Bitten des Kl. Gottesthal heim sächsischen Corvei (Brenkhausen) 
den Abt von Ämelunocbom zum Visitator desselben. 

Lateran (?) 1288 September 7. 

Nicolaus episcopus servus servorum dei dilecto filio . . abbati in Amelungesborn salutem et aposto- 
licam benedictionem. Cum abbatissa et moniales Cistercienses in Valle dei prope Corbeiam Saxonicam 
consentiente Heinrico abbate Corbeiensi humiliter nobis supplicarint, quatenus curam earum in spiri- 
tualibus tibi specialiter et personaliter committere dignaremur, nos de tua religione, vite munditia, 
probitate et circumspecta Providentia plenam in domino fiduciam habentes et sperantes per te spiri- 
tuales sorores profuturas, discretioni tue per apostolica scripta mandamus, ut curam earum soUicite 
gerens semel in anno circa festum sancti Michaelis archangeli officium religiöse visitationis iis impen- 
das et professioni monialium istius monasterii semper intersis easque in monachas benedicente domino 
benedicas monachalem habitum eis largiendo. Datum Laterani VII idus septembris pontificatus nostri 
anno primo. 

Ob Fälschung f Potthast^ p. 1840 (XI) bezeichnet sie als solche , wohl hauptsächlich deshalb, weil 
Nikolaus IV. zu der angegebenen Zeit in Rieti war. Eine ältere Quelle liess sich für diese 
zuerst von Paulliniy dann von Falke im Cod. TrcuL Corb. p. 858 gedruckte ürk. nicht auf" 
finden. Falke gibt eine Beschreibung der BtUle, wül also das Or. gesehen haben. Der Text 
ist kaum verdächtig. Auffallend dagegen ist, dass vom Papst und nicht vom Orden diese 
Verfügung ausgeht; vielleicht war Brenkhausen in denselben noch nicht au/genommen. VgL 
Ztschr, f. vat. Oesch. 36 y 2, 120. 

46* 



364 



765. 

Nikolaus IV. heauflragt die in Nr. 760 GenamUeny die £2(ige der Stadt Dortmund wegen 

Nichtztdassung ihrer Zeugen in der obenerwähnten Angelegenheit zu untersuchen. 

Rieti 1288 September 13. 
„Sua nobis." — 
Dat. Reale idus septembris pontificatus nostri anno primo. 

Potthaaty 22805. Druck Ztachr. 7, 243; Fahne, II, 333; Rubel, I, 207. 



766. 
Nikolaus IV. beauftragt den Dechanten (Dietrich} von St. Ludgeri in Münster dem Kloster 
Ueberwasser (sancte Marie Monasteriensis ordinis sancti Benedicti) bei Wiedererwerbung der 
unrechtmässig entrissenen Güter Hülfe zu leisten. 

Rom 1289 Januar 5. 
„Dilectarnm in Christo filiarum.** — 
Dat. Rome apud sanctam Mariam majorem non. januarii pontificatus nostri anno primo. 

Or. im KgL St-A. Münster. Bulle an Hat^sdinur. Auf dem ümbug rechts Angelus Rom. Auf 
der Rückseite .... de Golonia(?). In der Ecke links f. Benedicti in ord. s. B. steht auf 
Rasur des Wortes Augustini und stammt von anderer nicht kanzleimassiger Hand. Doek 
kommet diese Bezeichnung bei üebe^^wasser hier nicht zum erstenmale vor, tcie Wilmans W. 
ükb, HI, S, 711 Anm. 2 annimmt. 

Potthast, 22852 nach Druck Westf. ÜB. HI, 1364. 

m 

767. 

Nikolaus IV. beauftragt den Propst des alten Doms zu Münster dafür zu sorgen, dass dem 

Kl. Varlar alle durch Verpachtung und anderweitige üebertragung entfremdeten Güter wieder zu 

vollem Eigenthum übergeben werden. 

Rom 1289 März 8. 
„Ad audientiam nostram pervenit." — 
Datum Rome apud sanctam Mariam majorem V nonas raartii pontificatus nostri anno secundo. 

Aus Msc. n, 11 p, 5 s, XVIII im Kgl. St.-A. Münster. 
PoUhast, 22897 nach Druck Westf. ÜB. III, 1367. 

m 

768. 

Nikolaus IV. ernennt Gerhard zum Nachfolger des Erzbischofs Heinrich von Mainz und 

fordert u. a. die Suffragane der Mainzer Kirchenpromnz zum Gehorsam gegen ihn auf. 

Rom 1289 März 30. 

ven. fratri . . (xerardo archiepiscopo Maguntino. 

„Apostolatus officium quamquam insufficientibus meritis nobis commissum." — 
Dat. Rome apud sanctam Mariam majorem III kalendas aprilis anno secundo. 



365 



ünt^r den In eundem modum: Vcnerabilibus fratribus suffraganeis ecclesie Maguntine etc. usque: 
Quocirca fraternitati vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus eidem archiepiscopo tamquam 
membra capiti obsequentes exhibeatis ei obedientiam et reverentiam debitam et devotam, ita quod mutua 
inter vos et illum gratia gratos sortiatur effectus et nos devotionem vestram possimus propter hoc in 
domino non immerito commendare. Alioquin sententiam, quam ipse rite tulerit in rebelles, ratam etc. 
Dat. ut supra. 

Vat, Arch, Regbd. 44 foL 123 Nr. 56. 

Reg. Langloisy Les registres de Nicolas IV ^ /, 162, 

769. 

Nikolaus IV. erkläHj dass die Klarissinnen zu keinerlei vom apostolischen Stuhl veranlassten 

Abgaben gezwungen werden können. Bofn 1289 Mai 3. 

Nicolaus episcopus servus servorum dei universis abbatissis et . . (!) conventibus sororum inclu- 
sarum monasteriorum ordinis sancte Cläre salutem et apostolicam benedictionem. Quanto studiosius 
devota mente ac humili di\ine contemplacionis vacatis obsequiis, tanto libencius vestre pacis procura- 
mus commodum et quietis. Attendentes igitur, quod, licet quamplura mönasteria vestri ordinis varias 
possessiones obtineant, idem * tarnen ordo in paupertate fundatur vosque voluntarie pauperes Christo 
pauperi deservitis, vestris supplicacionibus inclinati, ut vos seu vestrum alique ad exhibendum procura- 
ciones aliquas legatis vf 1 nunciis apostolice sedis sive ad prestandum subvencionem quamcumque vel con- 
tribuendum in exactionibus vel collectis seu subsidiis aliquibus per litteras dicte sedis aut legatorum 
vel nunciorum ipsorum seu rectörum terrarum vel regionum quarumcumque minime teneamini nee ad 
id cogi possitis, etiamsi in hujusmodi sedis ejusdem contineatur litteris, quod ad quevis exempta vel 
non exempta loca et mönasteria se extendant, et aliqua eis, cujuscumque tenoris existant, ipsius sedis 
indulgencia non obsistat, nisi forsan littere ipse dicte sedis de indulto hujusmodi et ordine vestro ple- 
nam et expressam fecerint mencionem, vobis ad instar felicis recordacionis Clementis pape IUI prede- 
cessoris nostri auctoritate presentium indulgemus. Nos enim decernimus irritas et inanes interdicti^ 
suspensionis et excommunicacionis sentencias, si quas in vos vel aliquam vestrum aut aliquod monaste- 
riorum vestrorum seu quoscumque alios occasione vestri premissorum pretextu contra hujusmodi con- 
cessionis nostre tenorem per quemcumque äe cetero contigerit promulgari. Nulli ergo omnino homi- 
num liceat hanc paginam nostre concessionis et constitucionis — incursurum. Dat. Rome apud sanctam 
Mariam majorem V nonas maii pontificatus nostri anno secundo. 

Transsumpt im Kgl. St.-A, Münster (KL Ciarenberg) vom J, 1349 Febnuzr 9, 
Reg. Arch, Ztschr. II I, 58 Nr. 127. Verzeichnet Potthast, 22962 ebenfalls nach Reg. Das 
Privileg Clemens IV. ist vom J. 1265 November 19/20. Potthast, 19454. 

770. 
Nicolaus IV. trägt deni Propst von Nordhausen auf, dafür Sorge zu tragen, dass die ver- 
schiedentlich dem Kl. Hardehausen entfremdeten Besitzungen demselben wieder zurückgestellt werden. 

Riäi 1289 Juni 1. 

Nicolaus episcopus servus servorum dei dilecto filio . . preposito ecclesie Northusensis Maguntine 

diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Ad audienciam nostram pervenit, quod tam dilecti filii . . 

abbas et conventus monasterii de Hersuidehusen Cisterciensis ordinis, Padeburgensis diocesis, quam 

predecessores eorum decimas, terras, domos, ortos, grangias, pascua, nemora, silvas, molendina, jura, 



366 



jurisdictiones, maneria possessiones et quedam alia bona ipsius monasterii datis super hoc litteris, factis 
renuntiationibus m. «. u\ nach den gewöhnlichen Fannein. Dat. Reate kal. junii pontificatus nostri anno 
secundo. 

Or. im KgL St-A, Münster, Bulle und Befestigung fehlen. Auf dem Umbug rechts P. Reat.f?); 

unter dem ümbug linke f. arm. Aitf der Rückseite Phylippus de As(i)s(io). Oben in der 

Ecke links R. 

771. 

Nikolatis IV. beauftragt den Bischof (Eberhard) von Münster dem Kl. Gravenhorst das Pa- 

tronat der Kirche in Riesenbeck^ auf welches dasselbe wegen simonistischer Erwerbung verzichtä 

haüCy von feuern zu bestäiige^i. Rieti 1289 August 1. 

Venerabili fratri . . episcopo Monasteriensi. 
Sua nobis dilecte in Christo filie . . abbatissa et conventus monasterii in Grauenhorst Cisterciensis 
ordinis, Osnaburgensis diocesis, petitione monstrarunt, quod ipse olim utpote juris ignare jus patro- 
natus ecclesie de Risembecbe dicte diocesis a dilecto filio nobili viro Ottone comite de Rauensberg 
vero patrono ejusdem ecclesie emerunt pro certa pecunie quantitate. Verum postmodum recognoscentes 
proborum virorum consilio informate se super hoc labern symoniacam commisisse, ad venerabilem fratrem 
nostrum . . episcopum, tunc Osnaburgensem electum, super hoc habuere recursum. Idem vero episco- 
pus dilectis filiis . . priori fratrum Predicatorum in Minda et . . preposito ecclesie de Leueren pTedicte 
diocesis propria auctoritate commisit, ut cum eisdem abbatissa et conventu super predictis et omnibus 
aliis negotium ipsum contingentibus dispensarent et nichilominus recepta ab eisdem abbatissa et con- 
ventu libera resignatione juris patronatus ejusdem illud eadem auctoritate prefatis abbatisse et conventui 
conferrent de novo. Qui juxta formam commissionis hiyusmodi a prefatis abbatissa et conventu hiyus- 
modi juris patronatus resignatione recepta illud eisdem abbatisse et conventui contulerunt, cum eis 
super vitio symonie higusmodi nichilominus dispensando. Verum eedem abbatissa et conventus diibi- 
tantes, quod super premissis earum saluti per dispensationem et concessionem hujusmodi non sit plene 
provisimi, nobis humiliter supplicarunt, ut eis super hoc providere de salutaris provisionis remedio^ 
misericorditer dignaremur. Nos igitur earum piis supplieationibus inclinati fraternitati tue, de qua 
plenam in domino fiduciam obtinemus, presentium auctoritate committimus, ut eodem episcopo in vo- 
luntate pristina existente, si ad id capituli sui accedit assensus, jus patronatus predictum de novo auc- 
toritate nostra abbatisse et conventui conferas prelibatis, fructus per eas ex ecclesia ipsa medio tempore 
perceptos eadem auctoritate remittens eisdem. Dat. Reate kal. augusti anno secundo. 
Vat. Arch. Regbd. 41 fol. 196v Nr. 398. 
Reg. Langloisy /, p. 257, 

772. 

Nikolaus IV. gewährt deni Erzbischof Gerhard von Mainz das Privileg, die infolge Kriegs- 
gefahr oder aus anderm Grunde unterbrochene Visitation einer Diöcese seiner Provinz tviederauf- 
zunehmen. Rieti 1289 August 1. 

Eidem (. . archiepiscopo Maguntino). 

Ad personam tuam nobis et apostolica sedi devotam — . Fraternitati tue presentium auctoritate con- 
cedimus, ut, si, cum visitare aliquam de diocesibus tue provincie incepisti, propter guerrarum discrimina, 
que solent frequenter inimico hominum seminante zizania in illis partibus iminere (!), aut ex alia 



367 



rationabili et evidenti causa exire contigerit inchoatam Visitationen!, aliqua consuetudine seu constitu- 
tione contraria super hoc edita non obstante, resumere ac perficere valeas, si tarnen visitationi alterius 
diocesis principium non dedisti. NuUi ergo nostre concessionis etc. Presentibus post quinquennium 
minime valituris. Dat. ut supra. (Vorhergehende: Dat. Reate kal. augusti anno secundo.) 

Vat, Arch. Regbd. 44 fol. 196 Nr, 394, 

Reg. Langlois^ /, p, 257. 

773. 
Nikolaus IV. gewährt dem Erzbischof Gerhard von Mainz das Privileg, Prälaten und Kleriker 
seiner Diöcese und Provinz, welche aus angegebenem Grunde suspendirt und irregidär geivorden, zu 
dispensiren. Bieti 1289 August 8. 

Venerabili fratri Gerardo archiepiscopo Maguntino. 
Cum, sicut nobis significare curasti, nonnuUi prelati et clerici tue civitatis et diocesis ac provincie 
Maguntine pro eo, quod tarn auctoritate propria quam etiam delegata contra tenorem constitutionis 
felicis recordationis Innocentii pape IUI predecessoris nostri excommunicationis et interdicti protulerunt 
sententias sine scriptis, suspensionis sententiam et non abstinendo postmodum a divinis notam irregu- 
laritatis incurrisse noscantur, tu de ipsorum salute soUicitus nobis humiliter supplicasti, ut providere 
super hoc de solita benignitate apostolice sedis dignaremur. — Gewährt ihm dieses Recht Dat. Reate 
VI idus augusti anno secundo. 

Vat. Arch, Regbd, 44 fol 195v Nr. 390. 
Reg, Langhin, I, 256. 

774:. 

Nikolaus IV. fordert die Bürger Kölns auf, für die Freilassung des Erzbischofs Siegfried 

und seiner Mitgefangenen beim Herzog Johann von Brabant, den Grafen Heinrich von Jülich und 

Adolf von Berg sich zu verwenden. Bieti 1289 August 9. 

Nicolaus episcopus servus servorum dei universis civibus Coloniensibus spiritura consilii sanioris. 
Clamat in auribus nostris venerabilis Coloniensis ecclesia, clamat et vocem doloris ingeminat, vocem 
lamentationis inculcat, utpote pastoris proprii destituta regimine suique nudata presidio defensoris. 
Audivimus etenim, quod vos propriis finibus non contenti et illicitis ausibus data licentia cum nobili- 
bus viris Johanne duce Brabantie, Henrico de Juliaco' et Adulfo de Monte comitibus conspirationem, 
conjurationem et confederatiohem adversus venerabilera fratrem nostrum Sifridum Goloniensem archi- 
episcopum et eandem ecclesiam duxistis nequiter ineundas et tandem preconceptam nequitiam facti 
eWdentia reserantes terram ipsius ecclesie cum armatorum multitudine copiosa hostiliter invasistis. Gum- 
<jue castrum Wuorinc — obsistente (wortlich wie Potthast. 23038), Cum itaque tante temeritatis excessum 
tamque nefariam et execrabilem detentionem archiepiscopi raemorati nolimus, sicuti nee debemus, equa- 
nimiter sustinere, cum deo displiceat et in vestre ac ipsorum comitum salutis et fame cedat dispendium 
et fidelium animos scandalizent, universitatem vestram rogandam attente duximus et hortandam per 
apostolica vobis scripta et sub excommunicationis et privationis feudorum quorumlibet, que ab eadem 
Coloniensi et aliis quibusvis ecclesiis et monasteriis teuere noscimini, penib districte precipiendo manda- 
mus, quatinus procuretis omnino apud jam dictos comites diligenter et soUicite insistendo, ut prefatum 
archiepiscopum et alios secum captos cum bonis ablatis eisdem sublato cujuslibet diflicultatis objectu 
pristine restituant libertati, illam in hac parte diligentiam, sollicitudinem et efficatiam impensuri, ut 



368 



devotionem vestram possimus exinde non immerito commendare. Alioquin contra vos ac terram vestram 
spiritualiter et temporaliter, prout qualitas facti suaserit et expedire viderimus, actore domino proce- 
demus. Dat. Reate V idus augusti pontificatus nostri anno secundo. 

Or, im Kgl, St-A, Düsseldorf. Bulle an Hanf schnür. Auf dem ümbug links 0. Laud. mü Ab- 
kurzungsstrich durch d. Unter dem ümbug links x» darunter NepuL, tiefer darunter 9. 
Oben in der Mitte zweimal cor.^ durchstrichen^ in der Ecke rechts 'R. links . 1. Auf der Rück- 
seite Golonia, darunter R mit Script, in der obem Rundung^ in der untern cap^., neben der 
obem Rundung rechts CGGLXXIIOI d. h. Regbd, 44 Nr. 373. — Potthasty 23038 vom Tage 

voi^hery hat auf ümbug rechts P. Gen., unterm ümbug links X> darunter Nepul., tiefer dar- 
unter 1. Oben in der Mitte cor., Ecke rechts R., links . 1. Auf der Rückseite wie oben, nur 
Nr. CGGLXXI. Dieselben Kanzleinotizen auf der an den Bischof von Strassburg gerichteten 
ürk, Potthasty 23038 Anmerkung, 

IIb. 
Nikolaus IV. schreibt dem Erzbischof Siegfried von Köln: da er vernommen^ dass der Herzog 
Johann von Brabant, die Grafen Wedram von Jülich, Adolf von Berg, Eberhard von der Mark, 
(Buipreckt) von Virnemburg, (Otto) von Waldeck und Wilnau, ferner Heinrich von Windeck, Jclhamies 
von Beiferscheidty Johannes von Neuenahr, Gerlach von Boüendorp und Gerhard von Jülich, Vasaü&i 
der Kölner Kirche, ihn und eine Beihe Prälaten und Barone in der Schlacht bei Worringen gefangen 
genommen und die Gefangenen eidlich versprochen hätten, hierüber keine Klage zu führen, sie des- 
wegen zu belangen oder sich an den Papst zu wenden, so spreche er aUe Gefangenen von den 
hieraufbezüglich geleisteten Eiden frei. 

Born 1290 Januar 18. 
„Ad audientiam nostram." — 

Dat. Romam apud sanctam Mariam majorem XV kalendas februarii pontificatus nostri anno secundo. 

Or. im Kgl. St-A. Düsseldorf. Bulle an rothgelben Seider^dden. Auf dem Umbug rechts P. Gen., 

V 
unter dem ümbug links X* ^'^f ^ Rückseite 4. A +. Nicolaus und die grossen Anfimg** 

buchstaben der ersten Zeüe 'reich verziert. — Vat. Areh, Regbd. 44 fol. 297o Nr. 86L 
(Trotzdem auf Or. kein Registraturvermerk.) 
Potthasty 32161. 

776. 
Nikolaus IV. theUt den Erzbischöfen (Gerhard) von Mainz und (Boemund) von Trier mäj 
aus den Klagen des Erzbischofs Siegfried von Köln habe er vernommen, dass, als er zur Verfheidi' 
gung der Rechte seiner Kirche gegeti die Feinde derselben, welche sich mit ihren Grenzen nvM 
begnügten, in den Kampf gezogen, er von diesen gefangen genommen sei. GeisÜiche und Laien der 
Kölner, Trierer und anderen Diöcesen hätten dies zum Einbrechen in Kölner Gebiet benutzt. Bt 
beauftragt sie, dem Erzbischof die Freiheit zu verschaffen, und die Besitzungen seines BisOium 
wieder in den Stand zu setzen, in dem sie vor der Zeit seiner Gefangennehmung waren. 

Rom 1290 Januar 31. 



369 



„Querela gravis venerabilis fratris nostri Sifridi Coloniensis archiepiscopi." — 
Dat. Rome apud sanctam Mariam majorem II kalendas februarii anno secundo. 

Or* im Kgl, St-A. Düsseldorf. Bulle an Hanf schnür. Auf dem Umbug rechts P. Gen; unter 

dem Umbug links X. Auf der Rückseite oben 4- A -f-, unten an derselben Stelle, wo bei den 
folgenden die Namen stehen, . , Execut(io) minor (nebst längerem, gleichzeitigem Regest von 
Hand eines Kolner Schreibers). Kein Registraturvermerk, obwohl die Bulle Vat, Arch, Regbd. 
44 fol. 296 Nr, 858 verzeichnet steht. 

Potthast, 23176. 

Reg. Langlois, les reg. de Nicolas IV, p. 378 Nr. 2139. 

777. 

Nikolaus IV. beauftragt die in vor. Nr. Genannten, die mit Erzhischof Siegfried von Köln 
gefangenen Prälaten zu befreien. Ben Auftrag^ die beiden in der Befreiung des Erzbischofs und 
der Mitgefangenen zu unterstützen, etihsüt er u. a. dem Bischof (Otto) von Paderborn und den 
Suffraganen der Kölner Kirche. Born 1290 Januar 31. 

Eisdem (Vgl» vor. Nr.). 
Ad audientiam nostram pervenit, quod nobiles viri Johannes dux Brabantie, Walramus de Juliaco 
et Adolphus de Monte, Euerhardus de Marka, . . de Virnemburg, . . de Waldecke et . . de Wilenowe 
comites, ac Henricus de Windecken, Johannes de Ryferscheith, Johannes de Kuch, Johannes de Nuenare, 
Gerlacus de DoUendorp et Gerardus de Juliaco ecclesie Coloniensis vasalli — eine Verschworung mit den 
Bürgern Kölns gegen ihren Erzhischof Siegfried eingegangen hätten. Nach einer ausführlichen Schilderung 
der Schlacht bei Worringen (vne in folg, Nr.) beauftragt er sie, den gefangenen Prälaten und allen Anhängern 
des Erzbischofs die Freiheit zu verschaffen und diesen und seine Kirche und Anhänger vollständig schadlos zu 
halten, eventuell unter Amiifung der weltlichen Macht Dat. ut supra (wie Nr. 858 s. 0.). 

In eundem modum venerabili fratri episcopo Metensi. — Quocirca fraternitatem tuam rogamus et 
hortamur attente, per apostolica tibi scripta in virtute obedientie districte precipiendo mandantes, qua- 
tenus gerens hujusmodi cordi negotium et ad promotionem illius soUicitis intendens studiis prefati» 
archiepiscopis super eo assistas consiliis, auxiliis et favoribus oportunis, ut ipsi tali et tanto fulcti pre- 
sidio illud celerius et facilius perducere valeant ad eifectum, nosque diligentiam et soUicitudinem tuam 
exinde non immerito commendemus. Dat. ut supra. 

In eundem modum venerabili fratri (. . episcopo Argentinensi) . . episcopo Paderbornensi. 

Iii eundem modum venerabilibus fratribus universis ecclesie Coloniensis suffraganeis mutatis mu- 

tandis. 

Vat Arch, Regbd, 44 fol. 296 Nr, 859. Das Or, des Auftrags an den Bischof (Konrad) von 

Strassburg im Kgl, St.-A, Düsseldorf, BvUe an Hanf schnür. Auf dem Umbug rechts A. de 
Guarcin. Unter dem Umbug links x darunter f. arm. Oben in der Ecke rechts R. In 

der Mitte (3 Buchst.) dominus Jac(obus) card(inalis). Dann durchstrichen Ponatur dat. II kal. 
februarii. Im Datum selbst II kal. februarii mit blasserer Dinte. Auf der Rückseite in der 
Mitte oben -f- A. -f- auf Rasur eines andern Namens. Darunter R mit Script, in der obem 
Rundung, in der untern cap^ DCCCLVIFII. Adresse . . episcopo Argentinensi. In der 
Afitte längere Rasur von prout expedit — ab eisdem et. 
Reg. Langlois l c. p. 378 Nr. 2140—46, 

Westf. Urk.-Bach. V. 47 



370 



778. 

Nikolaus IV. befiehlt den Grafen Eberhard von der Mark und Walram van Jülich sowie dem 

Herzog Johann von Brabant unter MittheUung der Aufträgey die er den Erzbischöfen van Mains 

und Trier gegeben, den gefangenen Erzbischof Siegfried von Köln und seine Mitgefangenen frä- 

zulassen und AUes der Kölner Kirche Geraubte zu ersetzen. 

Born 1290 Januar 31. 
„Ad audientiam nostram pervenit." — 

Dat. Rome apud sanctam Mariam msgorem II kalendas februarii pontißcatus nostri anno secundo. 

Für Graf Eberhard von der Mark und Walram von Jülich liegen die Origg. im KgL St.-A. 

Düsseldorf. Btdle bei beiden an Hanf schür. Das eine geschrieben (Name auf Umbug rechts) 

von Cosmas, da^ zweite von N. Viuiani. Unter dem Umbug links v und darunter F. Arm. 

bei beiden, ebenso Rasur an dei^selben Stelle in der Mitte (wie auch bei der varhergeh, Nr,)y 
nur dass sie bei der ersten schon mit prelatis, clericis beginnt und erst mit fidejussores 
eosdem aufhart. Auch hier bei beiden in der Mitte oben von derselben Hand wie in vor. Nr. 
. . . dorn. Jac u, s. w. und Ponatur u. s, w. Auf der Rückseite bei beiden -^\^ A. -f |^ auf Rcuntr eines 
andern Namens. Darunter R mit script. in der obem und cap^ in der untern Rundung^ neben der 
obem DCCCLX. Adresse der ersten . . comiti de Marka, der zweiten . . comiti Juliacefi. Da$ 
an den Herzog von Brabant gerichtete Schreü>en steht Vat Arch, Regbd, 44 foL 297 Nr, 860. 
Dort heisst es: Nobili viro Johann! duci Brabantie spiritum consilii sanioris ftdgt das 
Schreiben mit Dat. ut supra, dann 

In eundem modum nobili viro Euerardo comiti de Marca spiritum consilii sanioris. 

In eundem modum nobili viro Adolfo comiti de Monte spiritum consilii sanioris. 
Vgl. Potthasty 23177. 
Reg, Langlois l. c. p. 379 Nr. 2147 ff. 

779. 

Nikolaus IV. gestattet dem vom Papst Martin IV. zum Subdiakon promovirten Mindener 

Kleriker Ludwig gen. Sprunc, dass er von seinem Diöcesan- oder einem andern Bischof die hohem 

Weihen erhalten kann. Rom 1290 Mai 4. 

Ludouico dicto Spininc subdiacono nostro, canonico ecclesie Mindensis. 
Devotionis tue precibus inclinati presentium tibi auctoritate concedimus, ut, non obstante, quod 
a felicis recordationis Martino papa predecessore nostro in subdiaconiun es promotus, possis per dioce- 
sanum tuum vel alium episcopum gratiam et communionem sedis apostolice obtinentem de licentia 
diocesani ejusdem statutis temporibus rite ad superiores ordines promoveri. Dat. Rome apud sanctam 
Mariam majorem IUI nonas maii anno tertio. 

Vat. Arch. Regbd. 46 fol. 2U Nr. 129, 

780. 

Nikolaus IV. beauftragt den Abt von St. Michael in HUdesheim dem Kl. Fischheck die ihm 

entfremdeten Güter wiederzuverschaffen. 

Bern 1290 Mai 7. 
Nicolaus episcopus seiTus servorum dei dilecto filio . . abbati monasterii sancti Michaelis Hildese- 
mensis salutem et apostoUcam benedictionem. Dilectarum in Christo filiarum . . abbatisse et conventus 



371 



monasterii in Visbeke ad Romanam ecclesiam nuUo medio pertinentis, ordinis sancti Augustini, Min- 
densis diocesis, precibus inclinati presentium tibi auctoritate mandamus, quatinus ea, que de bonis 
ipsius monasterii alienata inveneris illicite vel distracta, ad jus et proprietatem ejusdem monasterii studeas 
legitime revocare. Contradictores — perhibere. Dat. Rome apud sanctam Mariam majorem non. maii 
pontificatus nostri anno tertio. 

Or, im Stiftsarchiv zu Fischbeck, Bulle und Befestigung fehlen . Auf dem Umbug rechts La dert, 
mit Abkürzungszeichen, Oben in der Ecke an. zweimal schräg durchstrichen. Auf der 
Rückseite H. de Monasterio. 
Reg, Archiv, Ztschr. Uly 58 Nr. 123 zu 1280 Mai 7, (Irrig Nikolaus IIL zugeschrieben.) 

781. 
Papst Nikolaus IV. überträgt^ nachdem er erfahren^ dass die Dechanei dei^ Kölner Kirche 
durch den Tod des Dechanten Dietrich v. Büren erledigt sei (quod decanatus ipsius ecclesie per 
mortem quondam Theodorici de Buren olim decani ipsius ecclesie tunc vacabat) und da be- 
fürchtet tmirde, dass gelegentlich der Neuwahl schlimme Zunetrackt entstehen könne (et dubitaretur, 
prout asserebatur, ne occasione electionis ipsius decani gravis et periculosa discordia in 
eadem suscitaretur ecclesia) für diesmal dem Erzbischof Siegfried von Köln das Recht, die De- 
chanei mit einer tauglichen Person (ydonee scientia, moribus et etate) zu besetzen^ indem er eine 
inzwischen stattgefundene Wahl für ungültig erklärt. 

Orvieto 1290 Juni 13. 
Syfrido archiepiscopo Coloniensi. 
„Coloniensem ecclesiam utpote fidelem sedis apostolice filiam et devotam.** — 
Dat. apud Urbem ueterem idibus junii anno tertio. 
Vat, Arch, Regbd. 45 fol. 37v Nr, 213, 

782. 

Nikolaus IV. schreibt an den Domdechanten in Verden über die Beeinträchtigungen, tvelche 

das Bremer Domkapitel an seinen Einkünften u. a. in der Diöcese Minden erleidet. 

Orvieto 129(y Juli 4. 
So Reg, Bremisches ÜB, I, 700 Nr, 701, Vgl. Potthast, 23307, 

783. 
Nikolaus IV. dispensirt Dietrich von Altena ^ Propst zu St. Salvator in Utrecht^ der vor Er- 
langung des kanonischen Alters die Propstei erlangt hatte. 

Orvieto 1290 September 11. 

Theoderico de Althena preposito ecclesie sancti Saluatoris Trajectensis. 

Benigne tibi sunt illa concedenda favore, per que, sicut desiderare perspiceris, conscientie pacem 

et salutem anime deo propitio consequaris. Sane petitio tua nobis exhibita continebat, quod tu circa 

etatis annum vicesimum constitutus preposituram ecclesie sancti Saluatoris Trajectensis curam animariyn 

habentem recepisti, eam absque dispensatione apostolica detinendo et fructus percipiendo etiam ex 

47* 



372 



eadem. Quare a nobis suppliciter postulasti, ut, cum vicesimum quintum etatis tue annum, sicut proponis, 

attigeris, tibi super premissis circa statum tuum apostolice provisionis beneficium adhiberi (!). Nos igitur 

attendentes, quod hiyusmodi supplicatio de conscientie tue puritate procedit et intendentes affectu 

paterno tue saluti et statui providere, tibi, quod hoc non obstante predictam preposituram ac fructus 

ex ea illicite perceptos, quos tibi donamus de gratia speciali, possis licite retinere, auctoritate presentium 

indulgemus decernentes te ad ipsorum fructuum restitutionem aliquatenus non teneri, ac nichilominus 

omnem maculam sive infamiam vel inhabilitatis notam, si quam ex receptione et retentione ipsius pre- 

positure et perceptione higusmodi fructuum contraxisti, tolaliter abolemus de apostolice plenitudlne 

potestatis. Volumus autem, quod aliquam congruam summam pecunie in evidentem utilitatem prepositure 

predicte convertas, a qua dictos fructus nosceris percepisse. Nulli ergo etc. nostre donationis, con- 

cessionis, constitutionis et abolitionis etc. Dat. apud Urbem ueterem III idus septembris anno tertio. 

Vat, ArcL Regbd. 45 foL 83 Nr. 417, Nach der genauen Altersangabe kann det 1280 erwähnte 

Theodericus de Altena can. Sosatiensis eccl. mit obigem nicht wohl identisch sein. Vgl 

Westf. Un. III, 1099 und oben Nr. 763. 

784. 

Nikolaus IV. transsumirt und bestätigt das von Innocenz IV. bereits 1245 Juni 13 Uran»- 

mmirte Fri/oüeg des Papstes Ägapitus für Stift Essen. 

Orvieto 1290 Septefnber 13. 
. . abbatisse et conventui seculaiüs ecclesie Asindensis Coloniensis diocesis . 

Litteras felicis recordationis Innocentii pape IUI predecessoris nostri nobis pro parte vestra ex- 
hibitas ad vestre supplicationis instantiam inspici fecimus et earum tenorem de verbo ad verbum pre- 
sentibus annotari. Qui talis est: 

Innocentius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . abbatisse et conventui 
secularis ecclesie Asindensis Coloniensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Privilegium 
bone memorie Agapiti pape predecessoris nostri fecimus inspici diligenter. Cigus tenor talis est: 

Ägapitus episcopus servus servorum dei Hathewige religiöse abbatisse et monasterio Asinde ab 
Altfrido quondam presule constructo») suisque successoribus in perpetuum. Tunc summe apostolice 
dignitatis apex in hoc divino prospectus nitore^) dinoscitur prefulgere, cum in exercendis dei laudibus 
inpensius studebit sui laboris exhiberi certamen. Igitur quia postulastis a nobis per interventum donnic) 
et gloriosi regis Odtonis, quatinus Privilegium datum^) a predecessore nostro donno Zacharia«) papa 
prelibato monasterio. cui vocabulum est Asinde ab Alfrido presule constructo f)i quod flammarum 
adustione cum predicto monasterio combustum est, nostra apostolica auctoritate vobis idem Privilegiums) 
a noviter concedere juberemus, et decimam, quam permissu predicti domni apostolici et assensu epis- 
coporum totiush) cleri Guntharius Coloniensis ecclesie archiepiscopus eorundem sanctimonialium victui 
atterminaverat, et electionis arbitrium, ut, quando abbatissa defuncta fuerit, licenciam habeant sancti- 
moniales, que ibidem fuerint intrinsecus, de semetipsis, que digna fuerit et deo placita, eligere abba- 
tissam. Et ut privilegiis apostolice sedis idem monasterium decoretur, ut sub jurisdictione sancte nostre, 
cui deo auctore deservimus, ecclesie constitutum nullius alterius ecclesie jurisdictionibus summittatur»). 
Pro qua re piis desideriis vestris faventes id, quod exposcitis 1^), effectui mancipamus, statuentes aposto- 
lica censura sub divini judicii obtestatione et anathematis interdictu, ut nuUus unquam presumat quis- 
piam, cujuscunque sit dignitatis, veU) quantumcunque magna parvaquem) persona n), de rebus aut pos- 
sessionibus vel quicquam de hiiso), que ei pertinere videntur, quoquomodo auferre aut alienare presumat p), 
setq) nee quamlibet malitiam aut jacture molestiam ibidem sive pacis sive barbarico tempore quoquo- 



373 



modo inferre preeumat, cum profecto ipsum perhenniter, ut dictum est, tarn pacis quam barbaricor) 
tempore ftrma stabilitate decernimus sub jurisdictione sancte nostre ecclesie permanendum. At vero 
qui pio intuitu observator hiyusmodis) nostri apostolici privilegii extiterit, benedictionis gratiam a mi- 
-sericordissimo domino deo multipliciter consequatur. 

Nos igitur tenorem ejusdem privilegii quasi jam nimia vetustate consumpti, cum fuerit non in 
pargameno set in papiro conscriptum, transcribi fecimus et transcripto hujusmodi buUam nostram apponi. 
Nolentes ex hoc novum jus monastcrio acquiri predicto set antiquum, si quod habet, sibi solummodo 
conservari. Dat. Lugduni idus junii pontificatus nostri anno secundo. 

Nolumus autem per hoc eidem monasterio jus novum acquiri set antiquum tantummodo conser- 
vari. Dat. apud Urbem ueterem idus septembris anno tertio. 

a) Die Stelle von del bis hier lautet in L Hathuwige religiöse abbatisse venerande monasterii Astnidensis ab 
Alfrido quondam presule Hildensemensis ecclesie constructo. — b) /. prospectius nitori. — c) /. domni ebenso später, — 
d) L fehlt datum. — e) L Zacharia domno. — t) L hat hinter vocabulum est nur Astnide, concessum, quod u, s. to. — 
g) prif ilegium fehlt OL — h) que fügt dem Sinne nach richtiger O L hinzu, — i) I, subm. — k) ex affectu fügt I, hinzu, 

— 1) et fOgt L hinzu, — m) I, vel parva st. parvaque. — n) O I, fügt sit hinzu, — o) so in O I, und K N,; fehlt im Reg, 

— p) presumat fehlt Ol, — q) sed Ol, — r) Das Reg. lässt quoquoiDodo — tempore aus, während K N, wahrscheinlich den 
richtigen Text bringt; I. hat statt dessen hinter molestiam: inferre. Profecto ipsum perenniter tarn pacis quam barb. temp. 
firma u, s. w. — s) vielleicht nur in hujus aufzulösen tr/e L hat. 

Vat. Arch. Regbd, 45 fol. 84 Nr. 423. Text hier aufgenommen wegen der zahlreichen, auffalligen 
Verschiedenheiten (vgl. Einleiiung), tvelche die Eintragung in den Registerband gegenüber 
dem bei Lacomblet /, 99 veröffentlichten Original-Tran^sumpt Innocenz IV. (0 L) aufweist. 
Eine dei* 1. Hälfte des 14. Jh. angehörende, unzweifelhaft aus dem Or, geflossene Kopie des 
obigen PHvüegs (K N.) im Kgl. St.-A. Düsseldorf stimmt mit dem Register, abgesehen von 
einigen unwesentlichen dem Abschreiber zu Schuld fallenden Buchstabenabweichtmgen (domini 
st. domni, beidemal Altfrido) bis auf die zwei wahrscheinlich im Orig. auf Rasur nachge- 
tragenen Hinzufugungen buchstäblich überein. — Vgl. oben Nr. 14. 



785. 

Nikolaus IV. fordert den Erzbischof (Gerhard) von Mainz und seine Suffragane auf, gegen 

-einige Missethäter, die sich Johanniter oder Mitglieder anderer Orden nennen und als solche Legate, 

Almosen und sonstige Gaben für das h. Land sammeln und dann für sich verwenden, entschieden 

vorzugehen. Orvieto 1290 Octoher 11. 

Venerabili fratri . . archiepiscopo Maguntino et ejus suffraganeis. 

Pervenit ad audientiam nostram, quod nonnulli iniquitatis filii se fratres militie templi hospitalis 
sancti Johannis Jerosolymitani et aliorum diver'sorum ordinum, domorum^dei et hospitalium asserentes 
per diversas mundi provintias dictorum ordinum, domorum et hospitalium nomine elemosinas, legata 
«et male ablata, incerta, et que alias ratione predicationis crucis offerri contingit, in terre sancte subsi- 
dium convertenda petere, coUigere ac in proprios usus convertere dampnabili temeritate presumunt in 
sue salutis dispendium, fidelium scandalum et grave prejudicium dicte terre. Nolentes igitur tante pre- 
sumptionis excessum equanimiter tolerare universitati vestre per apostolica scripta in virtute obedientie 
districte precipiendo mandamus, quatinus quilibet vestrum in civitatibus, diocesibus et locis vobis sub- 
jectis questores seu fratres hujusmodi ad coUigendum elemosinas, legata, male, ablata et alia predicta 
nuUatenus admittatis neque permittatis a subditis vestris admitti, nisi post hujusmodi prohibitionem 
nostram mandatum super hoc ab eadem sede ipsos fratres habere contingeret speciale. lUos quoque 



374 



questores, quos contra hujusmodi prohibitionem nostram secus attemptasse forsitan inveneritis, capere 
ac sub fida custodia tenere curetis. — Dat. apud Urbem ueterem V idus octobris anno tertio. 
Vat. Arck. Regbd. 45 fol 104 Nr, 512. 

786. 

Nikolaus IV. gestattet dem Edmund v. Isenhurg genannte Kanonikate zu behalten. 

Orvieto 1290 Odoher 11. 
Emondo de Ysemburch canonico ecclesie Fossensis Leodiensis diocesis. 
Meritis tue probitatis inducimur, ut personam tuam afTectu favorabili prosequentes specialem tibi 
gratiam faciamus. Exhibita siquidem nobis tua petitio continebat, quod olim tecum auctoritate sedis 
apostolice per bone memorie Henricum Leodiensem episcopum extitit dispensatum, ut non obstante 
defectu natalium, quem pateris de subdiacono genitus et soluta, possis ad omnes ordines promoveri et 
ecclesiasticum beneficium obtinere, etiam si curam habeat animarum, ac postmodum Fossensis et Mo- 
nasteriensis ecclesiarum, Leodiensis diocesis, canonicatus et pi*ebendas, quibus animarum, cura non 
iminet (!), es canonice assecutus. Cum autem predicte littere apostolice casu fortuito sint amisse, licet 
ipsius episcopi littere super hujusmodi tua dispensatione confecte noscantur, ut asseris apparere, nobis 
humiliter supplicasti, ut providere tibi super retentione canonicatuum et prebendarum ipsorum non ob- 
stante predictarum litterarum apostolicarum amissione de benignitate solita dignaremur. Es wird ihm 
irrfolge seines guten Leumundes gewährtj dass er canonicatus et prebendas eosdem una cum officio, quod 
argentaria vulgariter nuncupatur, quodque in predücta ecclesia Fossensi obtines, behalten darf. Dat. apud 
Urbem ueterem V idus octobris anno tertio. 

Vat, Arch, Regbd, 45 fol, 92 N\ 456, 

787. 

Nikolaus IV. gestattet deni Mänsterschen Scholaster Arnold von Blankenheim trotz erlangter 
anderer Bene fielen sein Scholastikat zu behalten, 

Orvieto 1291 März 1. 
Arnoldo de Blanckenhem scolastico ecclesie Monasteriensis. 

Apostolice sedis benignitas consueta sie merita personarum provida deliberatione discernit, ut eos, 
qui litterarum scientia et morum ac generis nobilitate precellunt, favoris gratia efferat amplioris et 
majoribus studeat beneficiis honorare, quia non indigne tunc uni, quod sufficeret pluribus, speciali pro- 
visione conceditur, cum circa dona virtutum solus obtinere dinoscitur, quod divisim in pluribus invenitur. 
Nuper siquidem canonicatum et preposituram ac prebendam tunc vacantes in Leodiensi ecclesia per 
obitum quondam magistri Angeli de Urbe notarii nostri, ipsius ecclesie notarii et prepositi, qui apud 
apostolicam sedem decesserat, tibi scolastriam Monasteriensis ecclesie, quam tunc temporis obtinebas, 
libere in nostris manibus resignanti, de gratia contulimus libeiali. Verum, sicut fidedignorum habet 
assertio, per te ac tuos utilis esse poteris et multipliciter fructuosus. Nos attendentes nobilitatem generis, 
venustatem morum, litterarum scientiam aliaque dona virtutum, quibus personam tuam, sicut asseritur, 
gratia divina dotavit, ac sperantes, quod scolastria ipsa per tue discretionis industriam regatur, utiliter 
et feliciter gubemetur, scolastriam eandem per hujusmodi resignationem tuam vacantem ad presens, cum 
nuUus preter nos eam conferre potuerit, constitutione felicis recordationis Clementis IUI predecessoris 
nostri super prebendis et dignitatibus aliisque beneficiis ecclesiasticis apud sedem predictam vacantibus 
per Romanum dumtaxat pontificem conferendis edita obsistente, ac nondum tempus effluxerit statutum 



375 



per moderationem pie memorie G{regorii) X predecessoris nostri super hoc adhibitam in concilio Lug- 
-dunensi, cum omnibus juribus et pertinentiis suis de novo tibi apostolica auctoritate conferimus et 
providemus de illa et dilectum filium magistrum Johanne^^ de Preneste camere nostre clericum, the- 
saurarium ecclesie Gathalunensis, investimus tuo nomine per nostrum anulum presentialiter de eadem 
-decernentes irritum et inane, si secus de scolastria ipsa a quoquam attemptatum est vel in posterum 
contigerit attemptari. Non obstantibus quibuslibet ipsius ecclesie Monasteriensis contrariis consuetudi- 
nibus vel statutis juramento, confirmatione apostolica vel alia quavis firmitate vallatis, aut si aliqui 
super provisione sibi facienda de personatibus, dignitatibus seu beneficiis ecclesiasticis ipsius sedis vel 
legatorum ejus in Ulis partibus generales vel in ipsa Monasteriensi ecclesia speciales litteras impetra- 
runt, quibus te in assecutione scolastrie volumus anteferri sed quoad assecutionem aliorum persona- 
tuum et dignitatum nullum per hoc prejudicium generari, aut si aliquibus communiter vel divisim a 
sede sit indultum eadem, — sive. quod in predicta Monasteriensi et sanctorum apostolorum Coloniensi 
nee non et in Treuerensi ac de Monasterio in Efflia Coloniensis diocesis ecclesiis canonicatus et pre- 
bendas nosceris obtinere, aut si presens non fueris ad prestandum de observandis statutis et consue- 
tudinibus prefate Monasteriensis ecclesie solitum juramentum, dunmiodo in absentia tua per procura- 
torem ydoneum, et cum ad eandem ecclesiam accesseris, corporaliter illud prestes. Auctoritate insuper 
sedis predicta tecum ex uberioris dono gratie dispensamus, ut preposituram et scolastriam ac canoni- 
catus et prebendas predictos licite retinere valeas, constitutione generalis concilii super hoc edita et 
qualibet alia contraria non obstante. Proviso, quod prepositura et scolastria ac prebende predicte de- 
bitis non fraudentur obsequiis etanimarum cura in eis, quibus illa iminet, nuUatenus negligatur. NuUi 
ergo etc. nostre coUationis, provisionis, investiture, constitutionis et dispensationis etc. Dat. apud Urbem 
ueterem kalendis martii anno quario. 

In eundem modum dilectis fiUis . . sancte Marie ad gradus et . . sancti Georgii ecclesiarum Colo- 
niensium decanis et Jacobo de Labro canonico Reatino. Apostolice sedis benignitas etc. — Dat. ut 

supra. 

Vat. Arch, Regbd. 46 fol 16v Nr. 82. 

788. 

Nikolaus IV. überträgt dem Lätticher Kanoniker Adolf von Waldeck ein Kanonikat in Köln. 

Orvieto 1291 April 5. 

Adulpho de Waldegke canonico ecclesie Coloniensis. 
Quia nobilitate generis, venustate morum et litterarum scientia, prout fide dignorum protestantur 
testimonia, laudabiliter juvari dinosceris, personam tuam sie ornatam scientia, sie moribus insignitam 
libenter prosequi volumus generosi exhibitione favoris. Hiis igitur in te paterna consideratione pensatis, 
volentes tibi gratiam facere specialem, canonicatum ecclesie Coloniensis cum plenitudine juris canonici 
et prebendam integram non sacerdotalem nuUi alii de jure debitam, si qua in ecclesia ipsa vaeat ad 
presens, cum omnibus juribus et pertinentiis suis apostolica auctoritate tibi conferimus et providemus de 
illis. Si vero nuUa talis prebenda nunc vacat in ecclesia supradicta, nos prebendam aliam proximo in 
eadem ecclesia vacaturam, que simiUter de jure nuUi alii debeatur, conferendam tibi, cum vacaverit, 
donationi apostolice reservamus. — Non obstante — quod in Trajectensi preposituram et in eadem ae 
Leodiensi ecclesiis canonicatus et prebendas nosceris obtinere. — Dat. apud Urbem ueterem nonis aprilis 

anno quario. 

In eundem modum dilectis filiis . . abbati monasterii sancti Jacobi Leodiensis et . . decano Tre- 
uerensis ac Jacobo de Labro canonico Reatine ecclesiarum. Quia dilectus filius Adulphus de Waldegke 



376 

canonicus Coloniensis — befiehlt ihneuy dem Adolf v. Waldeck zur Erlangung eines solchen KanomkaU zir 
verhelfen. Dat. ut supra. 

Vat. Arch, Regbd. 46 foL 66v Nr. 333. Adolf v. W, wurde später Bischof van Luttich. 

789. 

Nikolaus IV. verleiht dem lAUticher Kanonikus Gottfried von Waldeck ein Kanonikat in Kok. 

Orvieto 1291 Mai 10. 

Godefrido nato quondam Henrici comitis de Waldegke canonico Leodiensi. 

Personam tuam de nobilitate generis, honestate morum et aliis virtutum meritis apud nos fide- 
dignorum testimonio commendatam libenter gratioso favore prosequimur et condigna gratia honoramus. 
Attendentes igitur tuonim hujusmodi exigentiam meritorum ac volentes tibi propter hoc necnon et con- 
sideratione dilecti filii nostri M(atthei) sancte Marie in porticu diaconi cardinalis, nobis pro te cum in- 
stantia supplicantis, gratiam facere specialem, canonicatum ecclesie Coloniensis cum plenitudine juris 
canonici et prebendam non sacerdotalem, nulli alii de jure debitam, si qua in ecclesia ipsa vacat ad 
presens, cum omnibus juribus et pertinentiis suis apostolica tibi auctoritate conferimus et providemus 
de illis. Si vero nuUa talis prebenda nunc vacat in ecclesia predicta, nos prebendam similem proxima 
in eadem ecclesia vacaturam, que similiter de jure nulli alii debeatur, conferendam tibi, cum vacaverit, 
donationi apostolice reservamus. — Non obstante, — quod de thesauraria Monasteriensis ecclesie, cujus, 
cum super illa tibi questio moveatur, nondum es pacificam possessionem adeptus, auctoritate litterarum 
venerabilis fratris nostri J(ohannis) Tusculani episcopi, tunc in illis partibus apostolice sedis legati, tibi 
provismn existit, seu quod in eadem Monasteriensi, Magdeburgensi, Herbipolensi, Trsgectensi et Vrisla- 
riensi Maguntine diocesis ecclesiis canonicatus et prebendas nosceris obtinere. — Dat. apud ürbem 
ueterem VI idus maii anno quarto. 

In eundem modum dilectis filiis . . abbati monasterii sancti Jacobi Leodiensis et . . archidiacono 
Bononiensis ac . . preposito Dauentriensis Trsgectensis diocesis ecclesiarum. Personam dilecti filii Gode- 
fridi, nati quodam Henrici comitis de Waldegke, canonici Leodiensis, de nobilitate generis etc. ut supra 
u. s. w. — Dat. ut supra. 

Vat. Arch. Regbd. 46 foL 67 Nr. 334. Gottfried wurde später Bischof von Minden. 

790. 
Nikolaus IV. bestätigt die mit Einwilligung des Bischofs (Eberhard) von Münster geschehene 
Uebertragung des Patronaisrechtes der Kirche Bedum seitens der Parrochianen als Patrone an das 
CisterdenserTdoster Thedingen (Germania ordinis sancti Benodicti). 

Orvido 1291 Mai 15, 
„Cum a nobis petitur." — 
Dat. apud Urbem ueterem idus maii pontificatus nostri anno quarto. 

Abschr. s. XVI in Msc. II, 12 p. 187 im KgL St.-A. Münster. Darunter Gosmas, Name det 

Schreibers. 
PoUhast, 23668. 



377 



791. 
Nikolattö IV. beauftragt den Bischof (Konrad) von Osnabrück den KanoniktiS von St Johann 

in Osnabrück und Pfarrer von Bielefddy Johann von Bavensberg, hezüglich Uebernahme anderer 

Pfründen zu dispensiren. Orvieto 1291 Juli 1. 

. . episcopo Osnaburgensi. 
Significavit nobis dilectus filius Johannes de Rauensbergh subdiaconus, canonicus ecclesie sancti 
Johannis Osnaburgensis, quod eo dudüm tunc acolito supplicanie felicis recordationis Gregorio pape X 
predecessori nostro, ut secum super defectu natalium, quem patitur de soluto genitus et soluta, quod 
higusmodi non obstante defectu posset in susceptis ordinibus ministrare et ad omnes sacros etiam pro- 
moveri et canonicatum et prebendam ejusdem ecclesie curam animarum non habentes ac ecclesiam de 
Bileuelde Padebumensis diocesis, cui cura est animarum annexa, quas alias fuerat canonice assecutus, 
Kcite retinere valeret, dispensare misericorditer dignaretur. Idem predecessor tibi tunc electo Osna- 
burgensi suis dedit litteris in mandatis, ut ab eodem Johanne libera ipsorum canonicatus et prebende 
ac etiam ecclesie de Bileuelde resignatione recepta et satisfacto ipsis ecclesiis de fructibus medio ten>- 
pore inde perceptis dictoque Johanni super eo, quod ea taliter detinuit, imposita penitentia salutari, 
tandem consideratis diligenter circumstantiis universis, que circa ydoneitatem attendende forent, si pa- 
terne non esset incontinentie imitator, sed bone conversationis et vite, super quibus idem predecessor 
tuam intendebat conscientiam onerare, aliasque sibi merita suflfragarentur ad dispensationis gratiam 
obtinendam, secum auctoritate apostolica dispensares, quod predicto non obstante defectu posset in 
susceptis ministrare ordinibus et ad omnes sacros ascendere ac dictos canonicatum et prebendam et 
ecclesiam libere recipere ac licite retinere sibique de novo canonicatum et prebendam et ecclesiam con- 
ferres eosdem, prout secundum deum anime sue saluti nosceres expedire. Ita tamen, quod idem Jo- 
hannes post dispensationem hujusmodi se promoveri ad omnes sacros ordines statutis temporibus et in 
dicta ecclesia de Bileuelde residentiam faceret personalem. Älioquin hujusmodi gratia nullius penitus 
momenti existeret quoad beneficia supradicta. Cumque idem Johannes predicta beneficia libere in 
tuis manibus resignasset, tu cum ipso super defectu dictarum litterarum auctoritate dispensans sibi de 
novo eadem beneficia contulisti. Et licet ipse postmodum subdiaconatus ordinem, prout ipsorum ca- 
nonicatus et prebende onus requirat, statutis temporibus suscepisset, tamen se in diaconum et pres- 
byteruma) promoveri nee in dicta ecclesia de Bileuelde fecit residentiam personalem ac nichilominus 
canonicatum, prebendam et ecclesiam de Bileuelde retinuit et fructus percepit etiam ex eisdem. Quare 
nobis humiliter supplicavit, ut, cum ipse eandem ecclesiam de Bileuelde sit resignare paratus, providere 
sibi super retentione dictorum canonicatus et prebende ac fructuum eorundem paterna diligentia digna- 
remur. Nos igitur de circumspectione tua gereutes in domino fidutiam pleniorem, fraternitati tue per 
apostolica scripta mandamus, quatinus ab eodem Johanne hujusmodi dicte ecclesie de Bileuelde — re- 
signatione recepta, secum quod eosdem canonicatum et prebendam ac fructus ex eis et dicta ecclesia 
de Bileuelde perceptos, dununodo aliquid ex ipsis fructibus juxta tue discretionis arbitrium in evidentem 
utilitatem dictorum canonicatus et prebende ac ecclesie de Bieleuelde convertat, licite retinere .nee non 
aliud beneficium ecclesiasticum, etiam si curam animarum habeat, obtinere possit, dummodo sibi ca- 
nonice oflferatur, auctoritate nostra dispenses, si videris expedire. Ita tamen, quod idem Johannes, sicut 
requiret onus beneficii, quod eum post dispensationem hujusmodi tuam obtinere contigerit, ad diaco- 
natus et presbyteratus ordines se faciat statutis temporibus promoveri et personaliter resideat in eodem. 
Älioquin hujusmodi gratia quoad beneficium ipsum nullius penitus sit momenti. Dat. apud Urbem ue- 
terem kalendis julii anno quarto. 

a) Ifier fehlt nee oder non. 

Vat. Arch. Regbd. 46 fol 68v Nr. 342. 

Westf. Urk.-Bach V. 48 



378 



792, 
Nikolaus IV. beauftragt den Biscfwf (Eberhard) von Münster y den Genannten vom defectus 
natalium zu dispensiren. Orvieto 1291 August 21. 

. . episcopo Monasteriensi. 
Ex parte dilecti filii Johannis quondam Brunonis de Borien a) presbyteri tue diocesis fuit propo- 
situm corain iiobis, quod ipse defectum natalium patiens de diacono genitus et soluta, aliqua dispen- 
satione a sede apostolica non obtenta se fecit in presbyterum promoveri et perpetuam vicariam ec- 
clesie in Olflen tue diocesis curam animarum habentem, rite tarnen alias extitit assecutus. Quare pro 
parte ipsius Johannis fuit nobis humiliter supplicatum, ut cum eo, quod in susceptis ordinibus mini- 
strare ac predictam vicariam licite retinere valeat, dispensare misericorditer dignaremur. De tua itaque 
circumspectione plenam in domino fiduciam obtinentes fraternitati tue per apostolica scripta mandamus, 
quatinus ab eodem Johanne libera prefate vicarie resignatione recepta et satisfacto ipsi vicarie de 
fructibus medio tempore ex eadem perceptis dictoque Johanne (!), quod dictam vicariam sie retinuit et 
fructus ipsius pei'cepit, imposita penitentia competenti, demum consideratis diligenter circumstantiis 
universis, que circa ydoneitatem persone fuerint attendende, si paterne non est inconünentie imitator, 
sed bone conversationis et vite, super quibus tuam intendimus conscientiam onerare, aliasque sibi me- 
rita suffragantur ad dispensationis gratiam obtinendam, ei de novo vicariam conferas supradictam et 
secum, quod in predictis ordinibus ministrare ac eundem vicariam licite retinere valeat, necnon et super 
irregularitate, quam recipiendo predictos o'rdines rite tamen alias statutis temporibus et absque vitio 
symonie et ministrando in eis seque divinis ofßciis immiscendo, non tamen in contemptum clavium 
contraxit, eo ad tempus juxta tue discretionis arbitrium limitandum a suorum ordinum executione 
suspenso, auctoritate nostra dispenses, prout secundum deum anime sue saluti videris expedire. Ita 
tamen, quod idem Johannes, sicut requiret onus ejusdem vicarie, in dicta ecclesia residentiam faciat 
personalem. Älioquin hujusmodi gratia quoad vicariam ipsam nullius penitus sit momenti. Dat. apud 
ürbem ueterem XII kalendas septembris anno quarto. 

a) fehlt ein 2 weite h filii. 

Vat. Arch. Reghd. 46 fol 87 Nr, 442. 

793. 

Nikolaus IV. beauftragt die Bischöfe (Simon) von Paris^ (Guido) von Noyon und (Eberhard) 

von Münster mit der Prüfmig der Gründe für und gegen eine Ehedispens für Graf Heinrich von 

Luxemburg und Margarethe von Lothringen. 

Orvieto 1291 August 30. 
Venerabilibus fratribus . . Parisiensi, . . Nouiomensi et . . Monasteriensi episcopis. 
Exhibita nuper nobis dilecti filii nobilis viri Henrici comitis Lucelenburgensis et dilecte in Christo 
filie nobilis mulieris Margarete nate nobilis viri Johannis Lothoringie, Brabantie et Limburgensis ducis 
petitio continebat, quod, cum inter ipsum comitem ex parte una et dictum ducem ex altera et eorum 
hinc inde consanguineos, amicos et subditos gravia odia et rancores et capitales inimicitie ab ohm ex 
quodam conflictu habito inter eos, in quo quondam Henricus pater dicti comitis et multi alii fuenint 
eventu bellico interfecti, exorla noscantur, ex quibus gravia hinc et inde rerum dampna, terrarum 
•destructiones personarum excidia et animarum pericula evenerunt hactenus et cotidie iminent ac dubi- 
tatur de gravioribus in futurum, nobiles ipsi ad sedandum inimicitias odia et rancores hujusmodi et 
obviandum periculis grav'ioribus, de quibus nedum verisimiliter, sed etiam palpabiliter pertimeri potest, 



379 



desiderant invicem matrimonialiter copulari, cum nullum aliud videant adinv6nire se posse remedium 
in predictis. Sed quia tertio consanguineitatis gradu, quo sibi ad invicem attinent, prohibente id non 
polest absque dispensatioue apostolice sedis perduci legitime ad effectum, ipsius sedis licentiam super 
hoc humiiiter implorarunt. Verum nobis ex alia parte suggeritur, quod, si hujusmodi raatrimonii sub- 
sequatur effectus, in quarundam ecclesiarum, quarum idem dux publicus esse dicitur inimicus, grave 
dampnum et prejudicium ac confusionem maximam redundaret, ex eo maxime, quod dux ipse ad 
impugnacionem earum propterea potentior haberetur. Ad quod excusationes et rationes plurime pro 
ipsius parte ducis in contrarium opponuntur. — 

Der Papst beauftragt die Genannten heimlich und vorsichtig (secrete et caute absque ulla figura ju- 
dicii) über die Wahrheit obiger Angaben sich zu informiren (indagata), und wenn ihnen die Heiraih nützlich 
erscheine und der Kirche kein Schaden daraus erwachse^ dieselben zu dispensiren, — 

Dat. apud Urbem ueterem III kalendas septembris anno quarto. 

Vat. Arch. Regbd. 46 fol. 85v Nr, 437. Die auffällige Zusammenstellung der Adressaten folgt 
wohl aus der centralen Lage der Länder Lothringen und Lvjcemhurg, 

794. 

Nikolaus IV, beauftragt den Bischof (Heinrich) von Merseburg auf die Klage der Bischöfe 

(Siegfried) von Hildesheim und ( Vollrad) von Halberstadt, dass die Herzöge von Braunschtceig sich 

auf Exemtionsbullen Innocenz IV, und Alexander IV. beriefen, diese abschreiben zu Ictssen und nach 

Hom zu schicken. Orvieto 1291 September 30. 

. . episcopo Meseburgensi (!). 
Sua nobis venerabiles fratres nostri . . Hildesemensis et . . Halberstadensis episcopi petitione mon- 
straverunt, quod, si contingat eos in nobiles viros Henricum, Albertum et Wilhelmum fratres duces de 
Bruneswich excommunicationis et in terras eorum de Bruneswich in Hildesemensi et Halberstadensi 
diocesibus consistentes interdicti sententias eorum culpis exigentibus auctoritate ordinaria rationabiliter 
promulgare, iidem duces ac prelati et clerici earundem terrarum asserentes, quod dudum felicis recor- 
dationis Innocentius et Alexander predecessores nostri, Romani pontifices, eorundum ducum progeni- 
toribus per suas litteras indulserunt, ut progenitores ipsi et eorum filii, heredes ac uxores, perlocorum. 
ordinarios sive per aliquos delegatos vel subdelegatos ab eis, sive conservatores a sede apostolica de- 
putatos, sive legatos sedis ejusdem excommunicari aut in eorum terra interdici non possint sine special! 
mandato dicte sedis faciente plenam et expressam de indulto hujusmodi mentionem, ceteris eis super 
hi^'usmodi indulto per alias dictorum predecessorum litteras executoribus deputatis, predictas sententias 
dictorum episcoporum tali pretextu observari non curant in dictorum episcoporum prejudicium et gra- 
vamen et scandalum plurimorum. Quare pro parte dictorum episcoporum fuit nobis humiiiter suppli- 
catum, ut providere ipsis super hoc paterna diligentia curaremus. Quocirca per apostolica scripta fra- 
ternitati tue mandamus, quatinus tam duces prefatos quam eosdem conservatores ex parte nostra mo- 
neas et inducas, ut predictas litteras vel alias quascunque, si quas habent super indulto hiyusmodi, 
tibi exhibere procurent, tuque predictas litteras, postquam tibi exhibite fuerint, transcribi fideliter fa^ 
ciens ipsarum transcriptum de verbo ad verbum nobis sub sigillo tuo transmittere non postponas. 
Si vero duces et conservatores predicti tibi predictas litteras exhibere noluerint, tu eisdem episcopis 
auctoritate apostolica concedas, ut litteris non obstantibus supradictis libere super premissis officii sui 
debitum exequantur. Contradictores etc. Dat. apud Urbem ueterem II kalendas octobris anno quarto. 

Vat. Arch. Regbd. 46 fol. 105 Nr. 529. 

48* 



4 



380 



796. 

NikoUms IV. bestätigt dem Kl. Kappenberg das ihm vom verstorbenen Grafen Engelbert tm 

der Mark mit Einwilligung des Erzbischofs (Konrad) von Köln übertragene Patronatsrecht über die 

Kirche zu Mark und die Kapellen in Hamm und ScMoss Mark. 

Bom 1291 Decetnber 13. 
^Gum a nobis petitur." — 

Dat. Rome apud sanctam Mariam majorem idibus decembris pontificatus nostri anno quarto. 

Or. im Kgl, St-A. Münster. Btdle an rothgelhen Seiden/dden. Potihaat^ 23875 nach Drud 
Westf. ÜB. Ulf 1439. Statt vetus patronus (80 auch Patthast) zu lesen verus. -Schenkung 
fand statt 1254 Juni 6, Einvnlligung des Erzb. Sept. 6. Vgl. W. ÜB. HI, 571 tu Anm. 1, 

796. 

Nikolaus IV. beauftragt den Bischof (Otto) von Paderborn den Subdiakon Berthold von Mars- 

berg, Vikar in Brakel, wegen Nichtannahme der Priestertoeihe zu dispensiren, 

Bom 1292 Januar 9. 
Venerabili fratri . . episcopo Padeburnensi. 
Lecta coram nobis dilecti filii Bertholdi de Mersberg subdiaconi tue diocesis petitio continebat, 
quod ipse dudum post novissimum Lugdunense concilium perpetuam vicariam ecclesie de Brakele cu- 
ram animarum habentem canonice extitit assecutus et eam per quatuor annos et amplius detinens 
fructus percepit etiam ex eadem nee se fecit ad presbyteratus ordinera juxta tenorem constitutionis in 
eodem concilio edite promoveri, super quo provideri sibi per apostolice sedis clementiam suppliciter 
postulavit. Nos autem prefatum subdiaconum pii favoris gratia prosequi intendentes fraternitati tue 
per apostolica scripta mandamus, quatinus libera ejusdem vicarie a prefato subdiacono — resignatione 
recepta fructus per eum medio tempore pereeptos ex ea eidem, dummodo ex eis aliquam congruam 
portionem juxta tuum vel alterius boni viri arbitrium in evidentem ejusdem vicai'ie utilitatem convertat, 
remittens et donans de nostra gratia speciali predictam vicariam, dummodo de jure nuUi alii debeatur, 
prefato subdiacono, si est ydoneus, auctoritate nostra de novo conferas et assignes, inducens ipsum 
vel procuratorem suum pro eo per te vel per alium seu alios in corporate possessionem ipsius vicarie, 
jurium et pertinentiarum suorum et defendens inductum. — Contradictores etc. Dat. Rome apud sanctam 
Mariam majorem V idus januai'ii anno quarto. 
Vat. Arch. Regbd. 46 fol. 102v. 

797. 

Papst Nicolaus IV. beauftragt den Erzbischof (Siegfried) von Köln den Johannes dictus 

Habe*) und Gostia de Asien aus seiner Diöcese^ welche^ nicht wissend^ dass sie im vierten Grade 

verwandt seien, sich miteinander verheirathet und Kinder bekommen hätten^ auf ihre Bitten von 

diesem Ehehinderniss zu dispensiren. 

Bom 1292 März 1. 
Venerabili fratri . . archiepiscopo Goloniensi. 
„Exhibita nobis dilecti filii. ** — 
Dat. Rome apud sanctam Mariam majorem kalendis martii anno quinto. 

a) oh Hake? 

Vat Arch. Regbd. 46 fol. 188v Nr. 7. 



381 



798. 
Abt Heinrich von Corvey erbittet mit seinem Konvent vom Papste (Codestin V.) die Bestä- 
tigung der von ihm bewirkten tmd seitens des Diöcesanbischofs (Simon) von Paderborn genehmigten 
Übertragung der 8. Magnuskirche zu Horhusen an das Stift Marsberg. 

1294. 
Sanctissimo in Christo patri ae domino sacrosancte Romane ecclesie summo pontifici Henricus 
abbas totumque capitulum ecdeeie C!oii)eygeiisis ad Romanam ecclesiam inmediate pertinentis cum de- 
bita reverentia pedmn osoola beatorum. Cum nos ad divinum cultum confovendum et in favorem re- 
Ugionis monasterio Montis Martis ordinis sancti Benedicti, Paderbomensis dyocesis, una nobiscum ad 
Romanam ecclesiam immediate pertinenti, in subsidium sustentationis fratrum ibidem domino senden^ 
<^ium, quorum redditus sunt tenues et exiles, iiituitu divine remuneracionis, communi consilio jus patro- 
natus ecclesie parrochialis sancti Magni in Horhusen donaverimus, et venerabilis pater episcopus Pader- 
bomensis, loci dyocesanus, hujusmodi nostre donacioni prebens assensum de communi consilio et con- 
sensu capituli sui eidem monasterio ac fratribus ejusdem donaverit et concesserit, ut fructus ejusdem 
ecclesie ad sublevandas necessitates suas in usus suos ac monasterii sui convertant et per unum ex 
•confratribus suis a preposito dicti monasterii presentandum et ab archidiacono loci instituendum 
ipsam ecclesiam regant, fructus et oblaciones in sustentationem fratrum ipsius monasterii convertendo, 
^anctitati vestre humiliter supplicamus, quatinus intuitu dei hujusmodi factum tarn episcopi quam 
nostrum auctoritate apostolica pie dignemini confirmare. Dat. anno domini M^GC^XG quarto. 

0}\ im KgL St.-'A, Münster, An Pergamentatreifen 1) Siegel des Abtes, 2) Bruchstück des Kon- 
ventssiegels. Der nicht genannte Papst kann nur Caelestin V. sein. Wie die Schreiben der 
westfälisclien Adligen an Alexander IV, und Bischefs Simon von Paderborn an Martin IV,, 
ferner mehrere besiegelte Schreiben des KL Helmershausen an Johann XXII. zur Zeit des 
Abtes Reimbold (J. 1319 ff.), jetzt im Generalvikariatsarchiv zu Paderborn, ist auch diese 
vollständig fertig gestellte Supplik im Archiv des Ausstellungsortes altbewährt. Ob eine Rück- 
sendung stattgefunden oder eine Dtyfpelausfertigung — alle drei Schreiben zeigen viele Korrek- 
turen, etwas Konzeptartiges trotz der Besiegelung, obiges auch Risse im Pergament, — lässt 
sich nicht entscheiden, 

799. 
Bonifacius VIII. ertheüt dem Stift Vreden ein Protektorium. 

(0. J. 1295—1303.) 

Erwähnt Ztschr. f. vat, Gesch. 32, 1, 135 in Bulle Alexander VI vom J, 1501 April 25, 

800. 
Bonifacius VIII. ilberträgt dem Bremer Dompropst und Donidechanten sotoie dem Ärchidiakon 
von Bustringen die Untersuchung wegen des Baues des Eremitenklosters auf detn Grund und Boden 
des Kapitels von St, Johann in Osnabrück; die Mönche weigern sich auf Grund päpstlicher Pfi- 
vüegien die Jurisdiktion des Bischofs (Konrad IL) von Osnabrück anzuerkennen. 

Lateran 1295 März 11. 
„Sua nobis prior." — 

Datum Laterani quinto idus Martii pontilScatus nostri anno primo. 
Patthast, 24041. 



382 



801. 
Bonifacius VIII. bestätigt dem Kl. Ärolsen die Schenkung des Grafen Konrad von Everstm., 

Lateran 1295 Aprü 13. 
Bonifacius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo preposito, priorisse et conventui mo- 
nasterii Aroldensis per prepositum et priorissam soliti gubernari, ad Romanam ecclesiain nullo medio 
pertinentis, ordinis sancti Augustini, Paderbornensis diocesis, salutem et apostolicam benedictionem. 
Horum vota favore prosequi benigno debemus, qui spretis hujus mundi vanitatibus et relictis in castris 
claustralibus se claudendo dignum impendunt domino famulatum. Lecta siquidem nobis vestra peticio 
continebat, quod, olim nobilibus viris Gonrado de Euersteyn et fratribus suis comitibus jure patronatus 
ecclesie de Wytmare Maguntinensis diocesis, quod tenebant in feudo a bone memorie Sifrido archiepis- 
copo libere cedentibus, idem archiepiscopus sui capituli accedente consensu ecciesiam ipsam cum jure 
patronatus higusmodi et pertinenciis suis vobis et monasterio vestro ad sustentacionem vestram, prout 
spectabat ad ipsum, provida deliberatione concessit, prout in litteris super hoc confectis plenius conti- 
netur. Vestris igitur precibus inclinati, quod ab eodem archiepiscopo provide factum est, in hac parte 
ratum et gratum habentes et dictam ecciesiam Wytmare cum capellis Volcmarsen et Bennheueite cum 
jure patronatus et personatus et universis proventibus suis vobis et monasterio vestro auetoritate pre- 
sentium concedimus, unimus et confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Nulli ergo 
omnino hominum liceat lianc paginam nostre concessionis, unionis, confirmationis infringere — ineur- 
surum. Dat. Laterani idus aprilis pontificatus nostri anno primo. 

Kopie s. XVI im Arolsener Kopiar I fol. 26 auf der Fürstl, Domänenkammer w Arolseiu Vgl 
die folg. Bulle vom selbigen Tage, welche im Kopiar dieser Urk. folgt. Die Schenkung Konr 
rade und Bestätigung des Erzbischofs Siegfried fand statt 1253 Juni 28. Vgl. demnächst 
W, ÜB, IVh unter diesem Datum. 

802. 

Bonifacius VIIL gestattet dem Kl. Arolsen, d'ass es zur Provision irgend jemnnds in der 

Kirche zu Withmar nicht gezwungen werden kann. 

LcUeran 1295 Aprü 13. 
Bonifacius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo preposito, priorisse et conventui mo- 
nasterii Aroldensis per prepositum et priorissam soliti gubernari, ad Romanam ecciesiam nuIIo medio 
pertinentis, ordinis sancti Augustini, Paderburnensis diocesis, salutem et apostolicam benedictionem. 
Cum religiosi se deo relictis vanitatibus seculi dedicarint, ipsos libenter benivolencia prosequimur gra- 
tiosa et ea precipue perducimus ad effectum, que possunt illos a dispendio preservare. Vestris igitur 
devotis supplicacionibus inclinati auetoritate vobis presencium indulgemus, quod ad provisionem ciqus- 
quam conpelli et precipue in ecclesia Witmar, quam vobis et monasterio vestro ad sustentacionem 
vestram univimus, aliquatenus non possitis per litteras nostras impetratas, per quas non sit jus alicui 
super beneficiis ad collationem vestram spectantibus acquisitum, vel etiam impetrandas, que de indul- 
gencia presenti et toto tenore ipsius plenam et expressam mencionem non fecerint, auetoritate presen- 
tium omnino carere viribus ac nullius fore decernimus firmitatisa). Nulli ergo omnino hominum liceat 
hanc paginam nostre concessionis ac indulgencie — incursurum. Dat. Laterani idus aprilis pontifi- 
catus nostri anno primo. 

a) So das Or, 

Or. im Fürstl, Wald. Arch. zu Arolsen. Bulle an rothen Seidenfäden. Auf der Rückseite An- 
gelus maior provisis III fer (f). 



383 



803. 
Bonifadus VIIL bestätigt dem Kl. Kappenberg aüe von seinen Vorfahren verliehenen Hechte 
d Privilegien (sive per privilegia seu alias indulgentias vobis et monasterio vestro con- 
äsas nee non libertates et exemptiones secularium exactionum a regibus et principibus — 
iultas). Born 1296 April 5. 

„Solet annuere." — 
Dat. Roma apud sanctum Petrum non.aprilis pontificatus nostri anno secundo. 

Or. im Kgl, St.-A. Münster. Bulle an gelbrothen Seidenfdden. Auf dem ümbug rechts n. p. 
mit Abkürzung sst'tich durch p. Oben cor. zweimal schräg durchstrichen. Auf der Rückseite 
J. de Forlomartis. 
PoUhasty 24313 nach Reg. Westf ÜB. III, 1545 aus Kindlingers Abschr. Msc. //, 39 p. 21. 

804. 

Bofiifadus VIII. pronidirt den HaJherstädter Kanonikus Graf Gebhard von Arnstein mit 

\em Kanonikat in Magdeburg und dem Archidiakonat in Weddingen in der Magdeburger Diöcese 

d beauftragt u. a. den Bischof (Ludolf) von Minden mit der Einführung. 

Bom 1296 October 23. 
„Dum conditiones et merita." — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum X kalendas novembris anno secundo. 

In eundem modum venerabili fratri . . episcopo Mindensi et dilectis filiis . . scolastico ecclesie 

guntine ac magistro de Firmone canonico Ulixbonensi. 

Vat. Arch. Regbd. 48 fol. 132 Nr. 557. Gedr. Schmidt^ Pdpstl, Urkk. u. Regg. aus dem J. 

1295 — 1352 die Gebiete der heutigen Provinz Sachsen betreffende^ S. 24. Reg. Faucon et 

Thomas^ les reg. de Boniface VIIT, fasc. II p. 527 Nr. 1448. 

805. 

Bonifadus VIIL di^pensirt den Kölner Domdechanten Wicbold von Holte wegen Uebernahme 

hrerer Pfründen u. a. in der Münsterschen Diöcese und wegen Nichtannahme der höhern Weihen. 

Bom 1296 October 28. 
Dilecto filio Wicboldo de Holte subdiacono, decano ecclesie Goloniensis. 
Habet exposite nobis tue petitionis assertio, quod olim ante concilium Lugdunense de Warindorp (eccle- 
m) Monasteriensis diocesis assignari dumtaxet canonicis ipsius MonasterieniSis ecclesie consuetam et deinde 
^posituram ecclesie sancti Mauritii ejusdem diocesis curam animarum habentes assecutus fuisti ac 
;os retinens post idem concilium scolastriam **), canonicatum et prebendara Goloniensis ecclesie cum 
3positura ecclesie Huguardensis Leodiensis diocesis eidem scolastrie annexa et subsequenter prepo- 
uram ecclesie Carpensis Goloniensis diocesis ac tandem, dictis scolastria et prepositura ejusdem 
*lesie Hugardensis dimissis, decanatum prefate Goloniensis ecclesie, cui archidiaconatus in ipsa 
ilesia est annexus, et preposituram ecclesie sancte Marie Aquensis predicte Leodiensis diocesis, quibus 
ra imminet animarum, necnon et canonicatum ac prebendam prefate Huguardensis ecclesie recepisti 
eos insimul absque dispensatione sedis apostolice usque ad hec tempora tenuisti et fructus per- 
)isti et percipis ex eisdem nee te fecisti infra tempus a jure statutmn ad superiores proraoveri. Gum 
lern ecclesiam de Warindorp et preposituram ecclesie sancti Mauritii supradictas dimittere, sicut 
;eris, sis paratus, nobis humiliter supplicasti, ut tibi specialem gratiam facientes tecum, ut deca- 



384 



natum Coloniensem ac sancte Marie Aquensis et Carpensem preposituram necnon et canonicatus a& 
prebendas Coloniensis, Monasteriensis et Huguardensis ecciesiarum predictarum insimul licite retinere 
valeas, dispensare de benignitate sedis apostolice dignaremur. Nos itaque volentes tibi, quem, prout 
fide digna relatione depromitur, litterarum scientia, nobilitas generis, honestas morum et alia virtutum 
dona venustant, gratiam facere specialem, tecum, quod decanatum et sancte Marie Aquensis et Car- 
pensem preposituras ac etiam canonicatus et prebendas Coloniensis, Monasteriensis et Huguardensis 
ecciesiarum ipsarum possis insimul licite retinere **) ac fructus licite percipere eorundem, constitutione 
generalis concilii et qualibet alia contraria super hoc edita non obstante, auctoritate apostolica dis- 
pensamus tibique, ut carissimi in Christo filii nostri Adolfi regis Romanorum illustris, cujus familiaris 
existis, obsequiis comodius valeas immorari, quod usque ad quinquennium prelibatos ordines *) recipere 
minime tenearis neque ad id cogi possis invitus, auctoritate predicta de speciali gratia indulgemus 
tibi benignius accedentes, ut fructus ipsos ex beneficiis eisdem perceptos, quos tibi de gratia speciali 
donamus, possis licite retinere teque decernentes ad restitutionem eorum aliquatenus non teneri ac 
nichilominus omnem maculam sive infamiam et quamlibet aliam^) inhabilitatis notam, si quam ex 
receptione ac retemptione predictorum benefitiorum et perceptione ipsorum fructuum, quodque supe- 
riores non recepisti, sicut ordines premittitur (!), contraxisti, totaliter abolemus de apostolica plenitudine 
potestatis, ita quod occasione receptionis, retemptionis et perceptionis higusmodi et ordinum minime 
receptorum nuUum tibi prejudicium fieri vel impedimentum prestari valeat aut obstaculum interponl 
Proviso, quod decanatus et prepositure prefati debitis non fraudentur obsequiis et animarum cura in 
eis, quibus illa imminet, nuUatenus negligatur. Nulli ergo etc. nostre dispensationis, concessionis, dona- 
tionis et abolitionis etc. Dat. Rome apud sanctum Petrum Y kalendas novembris anno secundo. 

a) Reg. scolastriunc. — b) Reg. retineri. — c) Reg. ordinem. — d) Reg, alia. 

Vat. Arch. Regbd. 48 f. 129v Nr. 549. 

Reg. Faucon et Thomas^ l. c. p, 524 Nr. 1440. 

806. 

Bonifadm VIII. bestätigt der Äbtissin und dem Konvent des Kl. Rinteln in der Mindener 

Diöcese die ihm früher von Adolf y seinem Sohn Johann und Gerhard y Grafen von Holstein- 

SchoMmburg geniaditen Schenkungen an Häusemy Höfen, Wiesen, u. s. w. 

Rom 1296 November 4. 
„Cum a vobis." — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum II nonas novembris pontificatus nostri anno secundo. 

Potthast, 24416. 

807. 

Bonifadus VIII gestattet dem Kl. Vlotho (abbatisse et conventui monasterii monialium 
in Ylotowe Cisterciensis ordinis, Mindensis diocesis) während eines allgemeinen Interdiktes bd 

verschlossenen Thüren ohne Geläute und unter FemhaUung anderer die Hören abzuhalten und dem 
von dem eigenen Kaplan abgehaltenen Gottesdienste beizuwohnen, wenn die Klosterbewohner oder 
der Kaplan nicht selbst Grund zum Interdikt gegeben. 

Rom 1296 November 22. 
„Devotionis vestre.** — 

Dat. Rome apud sanctum Petrum X kalendas decembris pontificatus nostri aimo secundo. 
Potthast, 24429. 



385 



808. 
Bonifadus VIIL bestätigt dem Paderhomer Domkapitel (dilectis filiis . . preposito, . . decano 
et capitulo ecclesie Paderbumensifl) alle von den römischen Päpsten verliehenen Freiheiten und 
Immunitäten, sowie die ihm und seiner Kirche von Königen und Fürsten gewährten Freiheiten 
und Exemtionen. Rom 1297 Januar 27. 

„Justis petentium." — 
Dat. Rome apud sanctum Petrum VI kalendas februarii pontilScatus nostri anno tercio. 

Or. im KgL St.^A. Münster, Bulle und Befestigung fehlen. Auf dem ümbug reckte F. Reat., 
vinter dem ümbug links — — H. Pad(uan)us. Oben in der Ecke rechts N zweimal durch- 
strichen^ links .1. At^ der Rückseite Paulus Nouariensis et Guilelmus de Mexo. 
Potthast, 24463 nach Druck bei Schoten ad annum, 

809. 

Bonifacius VIIL gewährt den Johannitern nach dem Beispiele seiner Vorgänger Innocenz /F., 
Aleooander IV. und Clemens IV. das Privileg y dass sie nach geleisteter Entschädigung wegen des 
van ihrem Vieh an fremdem Besitz verursachten Schadens zu anderem Ersatz nicht gezwungen 
werden können. Rom 1297 Februar 12. 

Bonifacius episcopus servus servorum dei dilectis filiis magistro et fratribus hospitalis sancti 
Jobannis Iherosolimitani salutem et apostolicam benedictionem. Eo nobis quilibet christianus favora- 
bilior esse debet, quo vos specialius contra impugnatores nominis christiani pro fidei defensione sub 
religionis habitu dimicando personas vestras morti expönere non timetis. Sane sicut nobis exponere 
curavistis, contingit interdum vestra animalia per aliena territoria transeundo vel pascendo in eis, illis, 
quorum sunt hujusmodi territoria, dampna dare, quorum occasione dampnorum post congruam satis- 
factionem prestitam de eisdem locorum domini bannum a vobis exigunt et extorquent. Nos itaque — 
ut, postquam a vobis de hujusmodi dampnis sufficiens satisfactio fuerit prestita, — pretextu banni 
higusmodi propter hoc aliquid alicui domino — solvere minime teneamini nee ad id compelli ab aliquo 
valeatis, ad instar felicis recordationis Innocentii et Alexandri ac Clementis predecessorum nostrorum 
Romanorum pontificum auctoritate vobis presentium indulgemus. Nulli ergo — incursurum. Datum 
Rome apud sanctum Petrum II idus februarii pontificatus nostri anno tertio. 

Transsumpt des Gonradus decanus ecclesie Coloniensis von 1350 November 28 im KgL St-A^ 

Münster. 
Reg. Arch. Ztschr. III, 58 Nr. 128. 

810. 

Bonifacius VIIL fordert den Bischof Otto von Paderborn auf, binnen acht Tagen nach 
Empfang dieses Schreibens genannte Bürger und die Stadt Paderborn von Exkommunikation und 
Interdikt zu befreien. Rom 1297 Aprü 22. 

Bonifacius episcopus servus servorum dei venerabili fratri Ottoni episcopo Paderburnensi salutem 
et apostolicam benedictionem. Sua nobis Hermannus dictus Dockener, Gotfridus dictus Pust, Johannes 
de Scerue, Hermannus de Hebragrescen, Johannes de Kerichtorp, Ecbertus dictus Top, Gonradus de 
Rivo, Herimannus Erenfridi, Volmarus de Enenhus, Henricus de Stadelhoph, Hermannus de Stenhem, 
Albero Hysseri, Gonradus de Gampo et Henricus dictus Eyndehaig cives Paderburnenses et universitas 
civitatis Paderburnensis petitione monstrarunt, quod tu in eosdem (c)ives tunc consules civitatis pre- 

Westt Ürk.-Buch. V. 49 



386 



dicte excommunicationis et universitatem eandem interdicti sententias nulla competendi monitione 
premissa sine causa rationabili promulgasti contra statuta concilii generalis. Ideoque fratemitali tue 
per apostolica scripta mandamus, quatinus, si est ita, sententias ipsas infra octo dies post receptionem 
presentium juxta formam ecclesie sine qualibet difficultate relaxes, alioquin dilectis filiis Aschafenebur- 
gensis Maguntine diocesis et majoris decanis ac scolastico sancti Johannis ecclesiarum Maguntinarum 
nostris damus litteris in mandatis, ut ipsi extunc a civibus et universitate predictis super liiis, pro 
quibus in eosdem cives excommunicationis et universitatem predictam interdicti sunt sententie hiyus- 
modi promulgate, sufßcienti cautione recepta juxta prescriptam formam sententias relaxent easdem et 
injuncto eis, quod de jure fuerit injungendum, audiant, si quid fuerit questionis et appellatione remota 
debito fine decidant facientes, quod decreverint, auctoritate nostra firmiter observari, proviso, ut, si pro 
manifesta oflfensa dicte sententie sint prolate, nisi prius ab eisdem civibus et universitate sufficiens 
prestetur emenda, nullatenus relaxentur. Dat. Rome apud sanctum Petrum X kalendas maii ponti- 
ficatus nostri anno tercio. 

Or. im Stadtarchiv zu Paderborn. Bulle von Hanfschnur abgefallen. Auf dem ümbug recktt 
M. de Ad., oben rechts in der Ecke: N, zweimal durchstrichen. Auf der Rückseite Paulus 
Nouariensis. lieber den Grund dieses Interdiktes ist nichts näheres bekannt. Ueber die 
allgemeinen Streitigkeiten Bischefs Otto von Paderborn mit Stadt und Kapitel vgL demnddut 
W, ÜB. IV l>. Am 19. Oktober 1295 hatte das Kapitel an den Papst appelUrL 

811. 

Bonifacms VIII. reservirt die Besetzung der Pfründe des auf der Bäckkehr von seiner 
Jtomreise gestorbenen Propstes von Tongern, Hermann von Bavensherg, dem apostoiischen Stuhle. 

Orvieto 1297 Juni 7. 
Ad perpetuam rei memoriam. 
Cupientes ut quedam dignitas — aut officium — quod in ecclesia Tungrensi Leodiensis diocesis 
per mortem quondam Hermanni de Rauesberch (!) canonici Leodiensis, abbatis sive prepositi ejusdem 
ecclesie Tungrensis, qui, dum de curia Romana, ubi fuerat moratus, discedens versus partes ultra- 
montanas pergeret, apud civitatem Mediolanensem diem clausit extremum, nuper vacavit, tali persone 
per providentie nostre Studium committatur, per quam eidem ecclesie Tungrensi honor et comodum 
valeat provenire, abbatiam sive preposituram predictam cum omnibus juribus et pertinentiis suis dona- 
tioni apostolice duximus reservandam, inhibentes illi seu illis, ad quem vel quos electio seu coUatio 
vel presentatio ipsius prepositure pertinet, ne de illa disponere quomodo presumant, ac decernentes 
irritum et inane, si secus de ipsa abbatia seu prepositura a die obitus ejusdem H(ermanni) a quoquam 
scienter vel ignoranter apostolica vel alia quavis auctoritate attemptatum est, vel in posterum contigerit 
^ttemptari. Non obstantibus — Dat. apud Urbem ueterem VII idus junii anno tertio. 

Vat. Arch. Regbd. 48. fol. 240. Nr. 196. 
Reg. Fattcon, les reg. de Bon. VIII, trois. fasc. p. 701 Nr. 1851. 

812. 
Bonifacms VIII. gewährt den nach der Dominikanerregel lebenden Augustinerinnen Freihat 

^on jeglichen Abgaben von ihren Gutem. 

Orvieto 1297 Juli 18. 
Bonifacius episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus priorissis et conventibus 
«ororum inclusarum monasteriorum ordinis sancti Augustini secundum instituta et sub cura fratrum 



387 



ordinis Predicatorum viventium salutem et apostolicam benedictionera. Laudabilis sacra religio — 
Hinc est, quod — vobis universis et singulis auctoritate presentium indulgemus, ut ad prestationem 
decimarum de quibuscumque possessionibus et aliis omnibus bonis vestris — vel ad contribuendam in 
procurationibus quorumlibet ordinariorum et etiam legatorum et nuntionim sedis apostolice et quibus- 
libet taliis et collectis et ad exhibenda pedagia, telonea et alias exacti^nes quibusvis regibus, princi- 
pibus seu aliis personis secularibus minime teneamini nee ad id compelli aliquatenus valeatis. — Dat. 
apud Urbem ueterem XV kalendas augusti pontificatus nostri anno tertio. 

Or. im Stißsarchiv zu Lemgo aus dem Auguatinerinrienklostei* Lahde, Bulle an rothgelben Seiden^ 
faden. Auf dem Ombug rechts: Sy. Ter. Unter ümbug links: V- ^'^f ^^ Rückseite 
Impetrant nicht mehr zu lesen. 

Potthast zu 24546 nach Reg. Preuss und Falkmann Lipp, Reg. 2, Nr, 523. Vgl. Potthast, 24551^ 

813. 
Banifadus VIII. ernennt den Kölner Domdechanten Wicbold (von Holte) zum Erzbischof 
von Köln und fordert u. a. die Suffragane der Kölner Kirche zum Gehorsam gegen ihn auf. 

Orvieto 1297 August 22. 

Dilecto filio Wicboldo electo Goloniensi. 
„Ad universalis ecclesie." — 

Dat. apud Urbem ueterem XI kalendas septembris anno tertio. 

In eundem modum venerabilibus fratribus suffraganeis ecclesie Coloniensis. Ad universalis etc. 

usque incrementa. Quocirca vestre universitati per apostolica scripta mandamus, quatinus eidem electo 

tamquam membra capiti obsequentes exhibeatis ei obedientiam et reverentiam debitas et devotas, ita 

quod inter vos et ipsum mutua gratia gratos sortiatur eflfectus nosque devotionem vestram possimus 

propter hoc in domino commendare. Dat. ut supra. 

Vat Arch. Regbd. 48 fol 284 Nr. 374. 

Reg. Faucon l c, p. 779 Nr, 2029, 

814. 

Bonifacius VII I. beauftragt die Genannten, dem Elekten Wicbold von Köln die Bischofs^ 

weihe zu ertheilen. Orvieto 1297 September 9. 

Venerabilibus fratribus . . archiepiscopo Treuerensi et . . Monasteriensi ac Mindensi ^) episcopis. 
Goloniensem ecclesiam, que retroactis temporibus apostolice sedi devotam (se) *») exhibuit et fidelem, 
sinceris affectibus prosequentes opem libenter impertimur — . Ideoque, cum predicta ecclesia nuper 
viduitatis incomodis subjaceret, nos volentes patris more benivoli de persona juxta cor nostrum ydonea 
eidem ecclesie providere dilectum filium Wicboldum electum et decanum ipsius ecclesie, in subdiaco- 
natus ordine constitutum, virum utique genere nobilem, scientia preditum litterarum, morum honestate 
conspicuum, consilio providum, in spiritualibus et temporalibus circumspectum et aliarum virtutum 
titulis insignitum, auctoritate apostolica de fratrum nostrorum consilio ecclesie memorate prefecimus 
in archiepiscopum et pastorem, administrationem ipsius ecclesie sibi spiritualiter et temporaliter com- 
mittendo, firma concepta fidutia, quod ecclesia ipsa, ejus provido directa regimine ac salubri guberna- 
tione suflfulta, laudabilia domino favente suscipiet incrementa. Cum itaque de vestre circumspectionis 
industria fidutiam geramus in domino specialem, nostraque firma credulitas habeat, quod ea, que vobis 
committimus, exequamini diligenter, fraternitati vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus vos 
vel duo tertio evocato aut unus vestrum duobus aliis ascitis episcopis giatiam et communionem sedis 

49» 



B88 



apostolice habentibus auctoritate nostra eidem electo, postquam ad diaconatus et presbyteratus ordines 
promotus fiierit, consecrationis munus, cum super hoc ab ipso fueritis requisiti, impendere studeatk 
Dat. ut supra. [Dat. apud Urbem ueterem V idus septembris anno tertio.] 

a) hier fehlen die Punkte, b) se fehlt Reg. 

Vat. Arch. Regbd. 548 f. 289v Nr, 389. 
Reg, Faucan, l, c, p. 787 Nr. 2044, 

815. 

Bonifacim VIIL beauftragt die Genannten dem Elekten Wicbdd von Köln nach der Wmhe 

das Pallium zu gehen. Orvieto 1297 September 9. 

Eisdem [vgL vor. Nr.] 
Nuper Coloniensi ecciesie tunc vacanti de dilecto filio Wicboldo electo et decano ipsius ecclesie — . 
Fraternitati vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus palleum ipsum recipientes a scolastico et 
canonico supradictis (vgl. folg, Nr.) illud eidem electo, cum a vobis fuerit, sicut premittitur, consecratus, 
sub forma, quam vobis sub bulla nostra mittimus interclusam, ex parte nostra assignare curetis, recep- 
turi ab ipso nostro et ecclesie Romane nomine sub forma, quam vobis sub eadem bulla dirigimus, 
fldelitatis debite juramentum ac nichilominus significaturi plenarie per vestras litteras continentes, quod 
in hac parte duxeritis faciendum. Formam autem juramenti, quam electus ipse prestabit, de verbo 
ad verbum per ejus patentes litteras suo sigillo munitas, per proprium nuntiimi destinetis. Quod si 
non onmes etc. duo vestrum etc. Dat. ut supra. (Vgl. vorh. Nr,) 

Vat Arch. Regbd. 48 f, 289v Nr. 390. Die „forma juramenti« steht Nr. 386 und 387, die 

„forma dandi palleum pro electo Coloniensi" Nr. 388, alle fdl. 289v des 49. Regbd. 
Reg. Faucon, l. c. p. 787 Nr. 2045 (p. 786 Nr. 2041 s.) 

816. 
Bonifadus VIII. schreibt dem Elekten Wicbold von Köln, dass er dem Erzbischof (Boemund) 

von Trier und den Bischöfen (Eberhard) von Münster und (Luddf) von Minden das Pallium 
für ihn gesandt habe. Orvieto 1297 September 9. 

Cum palleum insigne videlicet pontificalis ofßtii ex parte tua fuisset a nobis per dilectos filios 
Wedekindum scolasticum et Ludolfum de Dica canonicum Coloniensis ecclesie, procuratores tuos postu- 
latum, *) nos tuis supplicationibus benignius annuentes palleum ipsum de corpore beati Petri sumptum 
venerabilibus fratribus nostris . . archiepiscopo Treuerensi et Monasteriensi **) ac . . Mindensi episcopis 
per eosdem scolasticum et canonicum destinamus, ut illud tibi, cum ab ipsis munus consecrationis 
receperis sub forma, quam eis sub bulla nostra remittimus interclusam, assignare procurent, recepturi 
a te, postquam palleum ipsum tibi assignaverint, nostro et ecclesie Romane nomine fidelitatis debite 
juramentum. Tu vero palleo ipso intra ecclesiam tuam illis diebus utaris etc. ut in forma usque in 
flnem. Dat. apud Urbem ueterem V idus septembris anno tertio. 

a) postulastum Reg. b) ohne die Adresspunkte. 
Vat. Arch. Regbd. 48 fol. 289 Nr. 385. 
Reg. Faucon, l. c. p. 786 Nr. 2040. 

817. 
Bonifacius VIII. beauftragt den Abt (Johann) von Hdmershausen mit der Wiedererwerbung 

verschiedener Güter und Besitzungen für das h. Geisthospüal bei Göttingen. 

Born 1297 December 1 



389 



Bonifacius episcopus servus servorum dei dilecto filio . . abbati monasterii in Helmordeshusen (!) 
Padeburnensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Ad audientiam nostram pervenit, quod 
tarn dilecti filii . . commendator et fratres hospitalis sancti Spiritus apud Gotingen Maguntine diocesis^ 
ad hospitale nostrum sancti spiritus in Saxia de Urbe spectantis, quam predecessores eorum decimas, 
redditus, terras, vineas, possessiones, domos, casalia, prata, pascua, grangias, nemora, molendina, jura, 
jurisdictiones et quedam alia bona ad hospitale sancti spiritus apud Gotingen predictum spectancia 
datis super hoc litteris, confectis inde publicis instrumentis, interpositis juramentis, factis renuntiatio- 
nibus et penis adjectis in gravem ipsius hospitalis sancti spiritus apud Gotingen lesionem nonnullis 
clericis et laicis, aliquibus eorum ad vitam, quibusdam vero ad non modicum tempus et aliis perpetuo 
ad firmam vel sub censu annuo concesserunt, quorum aliqui dicuntur super hiis confirmacionis litteras 
in forma conununi a sede apostolica impetrasse. Quia vero nostra interest super hoc de oportuno 
remedio providere, discretioni tue per apostolica scripta mandamus, quatenus ea, que de bonis ipsius 
hospitalis sancti spiritus apud Gotingen per concessiones hujusmodi alienata inveneris illicite vel 
distracta non obstantibus litteris, instrumentis, juramentis, renuntiationibus, penis et confirmationibus 
supradictis ad jus et proprietatem ejusdem hospitalis sancti spiritus apud Gotingen legitime revocare 
procures. Gontradictores — prohibere. Proviso, ne aliquis auctoritate presentium extra suam civitatem 
et diocesim ad Judicium evocetur nee procedatur in aUquo contra eum. Dat. apud sanctum Petrum 
kal. decembris pontificatus nostri anno tercio. 

Or, im KgL St,-A. Marburg. Btdle und Befestigung felden. Auf dem ümbug rechts G. mit 
Abkürzungszeichen (obgratis f)y darunter n. P. mit Abkürzungsstrich durch P. Auf der Rück- 
seite Bonifacius de Vercell(is). 

818. 
Bonifacius VIIL beauftragt den Abt von Norfheim mit der Untersuchung der Klage des 
Kl. Lippoldsberg gegen mehrere Laien. 

Lateran 1298 Januar 9. 
Bonifacius episcopus servus servorum dei dilecto filio . . abbati monasterii in Northein Maguntine 
diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Conquesti sunt nobis . . prepositus . . priorissa et con- 
ventus monasterii in Lippoldesberge per prepositum et priorissam soliti gubernari, ordinis sancti 
Benedicti, quod Theodericus de Natsungen, Johannes de Husen et Johannes de Scagche laici Ma- 
guntine diocesis super terris, debitis, possessionibus et rebus aliis injuriantur eisdem. Ideoqur discre- 
tioni tue per apostolica scripta mandamus, quatinus partibus convocatis audias causam — perhibere. 
Dat. Laterani V idus januarii pontificatus nostri anno quarto. 

Or. im Kgl, St.-A, Marburg, Bulle an Hanfschnur. Auf dem ümbug rechts A. (?) Med. mit 
Abkürzungsstrich. Oben in den' Ecke rechts N, zweimal schräg durchstrichen. Auf der 
Rückseite Angelus Interampnen, in dei* Ecke links G (f einer 6 ähnlich,), 

819. 

Bonifacius VIIL beauftragt den Thesaurar von Nigenkerken hei Höxter mit Untersuchung 

^der Klage des A. GeisthospUals bei Göttingen gegen mehrere Geistliche. 

Lateran 1298 Januar 9. 
Bonifacius episcopus servus servorum dei dilecto filio . . thesaurario Noue ecclesie Huxariensis 
Padeburnensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Conquesti sunt nobis . . magister et 



390 



fratres hospitalis sancti spiritus prope Gottingen Maguntine diocesis, quod Baldewinus prepösitus et 
Baldewinus thesaurarius sancti Blasii in Bninswic, Jordanus plebanus sancti Andree ecclesiarum, Balde- 
winus de Gampo et Bertholdus de Holhungen, clerici Hildesemensis diocesis super terris — eisdem. 
Ideoque discretioni tue per apostolica scripta mandamus, quatinus partibus convocatis audias causam — 
perhibere. Dat. Laterani V idus januarii pontificatus nostri anno quarto. 

Or, im KgL St-A. Marburg. Btdle an Har^'achnur. Auf dem ümbug rechts F. R. Auf der 
Rückseite Angelus Interampnen. 

820. 

Bonifacius VIII. beauftragt die Genannten mit Untersuchung d^r strittigen Essener ÄbtissinwaM. 

Rom 1298 Mai 28. 

Bonifacius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . preposito Bunnensis Goloniensis diocesis 
et . . scolastico majoris . . ac thesaurario sancti Andree Goloniensis ecclesiarum salutem et apostolicam 
benedictionem. Dudum abbatia secularis ecclesie Assindensis Goloniensis diocesis vacante, Beatrix de 
Holte ipsius ecclesie canonica a capitulo ejusdem ecclesie, ad quos electio abbatisse pertinet, in abba- 
tissam ejusdem ecclesie, quam dicit ad Romanam ecclesiam nuUo medio pertinere, fuit electaa). Verum 
bone memorie S(ifridus) archiepiscopus Goloniensis asserens, dictam ecclesiam sibi fore lege diocesana 
subjectam et provisionem faciendam dicte ecclesie de abbatissa ea vice per lapsum temporis juita 
statuta generalis concilii ad eum fuisse legitime devolutam, Irmegardim de Wedegensteyne, ut dicitur, 
ecclesie predicte canonicam eidem ecclesie in abbatissam prefecit. Orta quoque super hoc inter easdem 
Beatricem et Irmegardim materia questionis et dicta Beatrice electionem de se factam a nobis confir- 
mari petente, eadem vero Irmegarde se super hoc ei in contrarium opponente, nos in causa hiyusmodi 
dilectum filium nostrum Johannem tituli sanctorum Marcellini et Petri presbyterum cardinalem con- 
cessimus partibus auditorem, coram quo pro parte ipsius Beatricis oblato libello et lite super eo per 
procuratores dictarum partium legitime contestata ac de veritate dicenda prestitis juramentis facüsque 
positionibus et ad eas responsionibus subsecutis, formatis insuper et exhibitis articulis hinc et inde et 
super pertinentia et impertinentia dictorum ärticulorum coram eodem cardinali diutius disceptato, tan- 
dem, quia idem cardinalis omnes articulos coram eo ex parte dicte Irmegardis exhibitos duxit exigente 
justitia repellendos, pro parte ipsius Irmegardis ad nostram extitit audientiam appellatum. Et post- 
modum venerabilis frater noster G(erardus) episcopus Sabinensis a nobis in causa appellationis hujus- 
modi datus auditor male appellatum fuisse pro parte ipsius Irmegardis pronuntians partes ad ipsius 
cardinalis remisit examen. Verum quia per ea, que in hujusmodi causa sunt habita coram cardinali 
predicto, non potest apud sedem apostolicam de ipsius cause meritis plene liquere, discretioni vestre 
de utriusque partis procuratorum assensu per apostolica scripta mandamus, quatinus apud Tuitium 
predicte diocesis a procuratore ejusdem Irmegardis ad hoc ab ea specialiter constituto in animam ipsius 
Irmegardis de veritate dicenda juramento recepto, ipsum positicmibus dicte Beatricis negatis per pro- 
curatorem suum in Romana curia et illis, quibus non est plene responsum, quas idem cardinalis una 
cum articulis ejusdem Beatricis et interrogatoriis dicte Irmegardis vobis sub suo sigillo transmittit in- 
clusas, faciatis plenarie respondere, ipsam Irmegardim ad constituendum, ut predicitur, procuratorem 
eundem et procuratorem ipsum taliter constitutum ad prestandum hujusmodi juramentum et eisdem 
positionibus respondendum monitione premissa per censuram ecclesiasticam appellatione postposita, 
si necesse fuerit, compescendo ac deinde testes, quos dicta Beatrix super articulis predictis necnon 
litteras, instrumenta et munimenta, que utraque pars ad fundandum intentionem suam coram vobis 
duxerit producenda infra quatuor mensium spatium post receptionem presentium per vos vel per alios 



391 



neutri parti suspectus diligenter recipere et testes eosdem secundum eadem interrogatoria prudenter 
examinare curetis. Si vero pars dicte Irmegardis testes ipsos voluerit reprobare, vos testes, quos super 
hujusmodi reprobatione produci contigerit, infra duorum mensium spatium predictos quatuor menses 
immediate sequentium prudenter recipere et secundum interrogatoria vobis ex parte dicte Beatricis 
exhibenda, si ea voluerit exhibere, alioquin juxta datam vobis a deo prudentiam examinare sollicite 
studeatis, litteras, instrumenta et munimenta, que coram vobis produci contigerit, transcribi fideliter 
faciendo, depositiones omnium testium predictorum fideliter in scriptis redactas una cum positionibus, 
articulis et interrogatoriis supradictis ac transcriptis litterarum, instrumentorum et munimentorum 
predictorum ad nos quamtotius transmissuri et significaturi nobis, que et quanta fides sit litteris, in- 
strumentis et munimentis hujusmodi adhibenda, preflxo partibus termino peremptorio competenti, quo 
per procuratores ydoneos cum omnibus actis, juribus et munimentis suis causam hujusmodi coniingen- 
tibus apostolico se conspectui representent, justam dante domino sententiam recepture. Diem autem 
prefixionis hujusmodi, et quicquid super hoc duxeritis faciendum, nobis per vestras litteras harum 
seriem continentes fideliter intimare curetis. Testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia, odio vel 
timore subtraxerint — perhibere. Quod si non omnes hiis exequendis potueritis Interesse, duo vestrum 
ea nichilominus exequantur. Dat. Rome apud sanctum Petrum V kalendas junii pontificatus nostri 
.anno quarto. 

a) Ein Drittel der Zeile radirt und unbeschrieben; fuit electa und das folgende ecclesia ebenfalls auf Rasur, 
Or. im KgL St-A. Düsseldorf. Bulle an Har^schnur. Auf dem ümbug rechts P. Gen. Unter 
dem ümbug links J. Laur. Darunter auf der Innenseite des Umbugs R. M. Rocc, unter 
letzterem Wort 0. Ser. (durchstrichen mit Rocc.) Oben in der Ecke links d durchstrichen M. 
In der Ecke rechts N zweimal schräg durchstrichen. Auf der Rückseite in der Mitte Johannes 
de Hoinstede, in der Ecke oben links 6. An der Adressstelle .... ssiones . . Asinden. 
Goloniensis dyocesis. 

821. 
Bonifadus VIII. beauftragt den Propst (Dietrich) vom alten Dom in MünstcTy dem Kloster 
.Sorstel in der Osnabrücker Diöcese die ihm entfremdeten Besitzungen wieder zu verschaffen. 

Lateran 1299 März 5, 
^Ad audientiam nostram." — 

Dat. Laterani III nonas martii pontificatus nostri anrio quinto. 
Fouhasty 24788. 

822. 

Bonifadus VIIL beauftragt dm Scholaster der Kirche in Einbeck, die Klage des rector 
-ecclesie sancti Spiritus in Gotingen gegen den . . plebanus plebis in Vryngenhangen, Wede- 
kindus de Walkemberch et Johannes Eremfridi de Gotingen, Laien der Mainzer Diöcese, 

wegen Belästigung zu untersuchen. 

Lateran 1299 April 1. 
„Gonquestus est." — 
Dat. Laterani kal. aprilis pontificatus nostri anno quinto. 

Or, im KgL St-A. Marburg. Bulle an Hanfschnur. Auf dem Umbug rechts Jo. Pip. mit Ab- 
kärzungsstrich durch das letzte p. Oben in der Ecke rechts N zweimal schräg durchstrichen. 
Auf der Rückseite P. de Trajecto, in der Ecke links G. 



392 



823. 

Bonifacifiis VIII. bestätigt unter gewissen Bedingungen dem Kl. Thedingen (in Fricsland} 

den Besitz der ihm vom Bischof (Eberhard) von Münster geschenkten Kirche in Bedum, 

Lateran 1300 October 20. 

Bonifacius episcopus servus servorum dei dilectis fiilis abbat! et conventui monasterii de Thesenge- 
closter Monasteriensis dyocesis salutem et apostolicam benedictionem. Justis *) petentium desideriis — 
complere. £a propter, dilecti in domino filii, vestris justis precibus inclinati ecclesiam in Bedum cum 
pertinentiis suis in usus proprios retinendam a venerabili (fratre) ^) nostro Monasteriensi episcopo 
dyocesano capituli ejus accedente consensu pia vobis, ut asseritis, deliberatione coUatam, sicut ea juste 
et pacifice possidetis, vobis et per vos monasterio vestro auctoritate apostolica confirmamus et pre- 
sentis scripti patrocinio communimus. Proviso, quod perpetuo vicario, qui pro tempore fuerit in 
ecclesia supradicta, ad sustentationem suam et subeunda onera ejusdem ecclesie congrua portio tri- 
buatur. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere — incur- 
surum. Datum Laterani XIII kalendas novembris pontificatus nostri anno sexto. 

a) folgt überflästig et. b) fehlt. 

Abschr, 8. XVL in Msc. Ily 12 p. 188 im Kgl. St,-A, Münster. 

Potthast, 24984y nach Reg, West/. ÜB. III, 1676. 



824. 

Bonifadvs VIII. bestätigt dem Kl. Corvei alle von seinen Vorfahren verliehenen Freih^ien 

und Immunitäten sowie alle von weltlichen Fürsten gewährten Freiheiten und Exemtionen. 

Lateran 1300 December 13. 
„Cum a nobis petitur." — 
Datum Laterani idus decembris pontificatus nostri anno sexto. 

Msc. I, 134 f. 92 und I, 245 fol. 472 im Kgl St-A. Münster. 

Potthasty 24994 nach Druck beiSchaten ad annumy wo vneder derFehlei* nuUo modo pertinentis 
(ad Romanam ecclesiam) statt medio. 



825. 

Bonifacius VIII. bestätigt dem Kl. Brenkhausen (. . abbatisse et conventui monasterii in 

Beringhosen Cisterciensis ordinis, Padebumensis diocesis) alle von seinen Vorfahren verliehenen^ 

Privilegien und alle von Königen und Fürsten gewährten Freiheiten und Exemtionen. 

iMeran 1301 Januar 28. 
„Solet annuere." — 
Dat. Laterani V kalendas februarii pontificatus nostri anno septimo. 

Or, im Kgl. St.-A. Münster, Bulle an rothgelben Seidenfäden. Unter dem ümbug links Jo. N. 
Oben in der Ecke rechts N, zweimal schräg durchstrichen. Auf der Rückseite R. de Argentina, 
In der Ecke oben links G. 

Reg. Arch. Ztschr. III, 59 Nr, 129. 



393 



826. 

Ronifacim VIII. leauftragt den Erzbischof (Dietrich) von Trier, da ihn um Ehedispens 

gebeten hätten Johannes comes de Seyne und Cunegundis de Couerna, — quia — quarto 

sunt gradu duarum consanguinitatom conjuncti, in quarum una nterque ipsorum quarto, 

in altera vero unus eorum tertio et alter quarto gradu a communi eorum stipite distrare 

noscuntur, die Genannten von diesem Hinderniss zu dispensiren. 

Lateran 1301 Äprü 13. 
Venerabili fratri . . archiepiscopo Treuerensi. 
„Movet et excitat mentem." — 
Dat. Laterani idus aprilis anno septimo. 

Vat. Arch. RegM. 50 fol 26 v Nr. 108, 

827. 
Bonifacius VIII. ernennt den Dompropst von Trier, Adolf von Waldeck, zum Bischof von 
Jjüttich. 1301 September 1. 

Dilecto filio Adolpho de Waldeke electo Leodiensi. 
„Inter cetera soUicitudinum studia." — 
^ Dat. Anagnie kal. septembris anno septimo. 
Vat. Arch. Regbd. 50 fol 72 v Nr. 238. 

828. 

Bonifadm VIII. bestätigt die bereits durch Erzbischof Widbold von Köln stattgefundene 

^Konfirmation der Wahl des Münsterschen Kanonikus Otto von Bietberg zum Bischof von Münster, 

Lateran 1302 Januar 28. 
Eidem [venerabili fratri Wicboldo archiepiscopo Coloniensi]. 
Tue devotionis sinceritas, quam ad nos et Romanam habes ecclesiam, et laudanda tue circum- 
spectionis industria digne merentur, ut personam tuam benivolo prosequentes affectu petitionibus tuis 
favorabiliter, in quibus cum deo possumus, annuamus. Sane petitio tua nuper nobis exhibita conti- 
nebat, quod, vacante dudum ecclesia Monasteriensi in tua provincia constituta tibique metropolitico 
jure subjecta per obitum bone memorie Euerhardi episcopi Monasteriensis tu timens ex verisimilibus 
conjecturis electionem in ea de futuro episcopo in discordia celebrari vel aliquera in ipsa prefici de 
Coloniensis ecclesie inimieis et persecutoribus, nobis tuas litteras transmisisti supplicando humiliter, ut 
ad precavendum futuris periculis, que propterea poterunt merito formidari, provisionem dicte Monaste- 
riensis ecclesie dignaremur ea vice dispositioni sedis apostolice reservare. Postmodum vero per dilectos 
filios, capitulum ipsius Monasteriensis ecclesie, die ad eligendum prefixa et canonicis ipsius ecclesie, 
qui voluerunt, potuerunt et debuerunt comode interesse, convenientibus in unum, ut moris est, pro 
futuri substitutione pasioris ac eorum vota, que prius divisa erant in plures, ad concordiam divina 
dementia reducente contigit in ipsa Monasteriensi ecclesia electionem de dilecto filio Ottone fratre 
nobilis viri . . comitis de Reyberg *), ejusdem ecclesie Monasteriensis canonico, viro utique moribus et 
genere nobili, bone conversationis et vite ac alias ydoneo, canonice in concordia celebrari. Tuque 
ignorans, an ad nos hujusmodi tua supplicatio pervenisset, ad magnam instantiam cleri et nobilium, 
• ministerialium, fidelium et totius populi Monasteriensis considerato periculoso statu, cui propter inva- 

WestH Urk.-Buch V. 50 



394 



siones hostiles eadem Monasteriensis ecclesia subjacebat, electionem predictam tibi infra tempus debitum 
presentatam, quia eam invenisti de persona ydonea canonice celebratam, duxisti auctoritate propria 
confirmandum. Quare nobis humiliter supplicasti, ut, cum per eundem electum speretur dicta Monaste- 
riensis ecclesia manuteneri posse in suis juribus salubriter et defendi et ex tali electione provisum 
esse ipsi Monasteriensi ecclesie potius quam persone, quod super hoc actum est, ratum et gratum 
habere ac ex certa scientia confirmare auctoritate apostoUca dignaremur. Nos igitur tuam et predicta- 
rum Goloniensis et Monasteriensis ecclesiarum quietem et statum prosperura desiderabiUter aSectantes 
ac intendentes ea paternis studiis promovere, que tua et ipsarum comoda respicere dinoscuntur, tuis 
supplicationibus inclinati, quod circa electionem et confirmationem predictas provide factum est, ratum 
et gratum habentes id auctoritate apostolica, non obstante reservatione ea vice de provisione ipsius 
Monasteriensis ecclesie sive ante electionem predictam sive post per nos factam et inhibitione ac de- 
creto interpositis in eadem , ex certa scientia confirmamus et per scripta presentia ^) annuimus tibi 
auctoritate predicta nichilominus indulgentes, ut eidem electo munus consecrationis impendere valeas, 
sicut rite fuerit faciendum. NuUi ergo etc. nostre confirmationis et concessionis etc. Dat. Laterani 
¥ kalendas februarii anno octavo. 

a) statt Retberg. — b) juiTdas Reg, Ob vielleicht statt ap. (apostolica)? 

Fat. ArcL Regbd, 50 fol 165 Nr. 29. 

lieber die Wahl des Bischofs Otto vgl. Pergety „Otto von Ritberg^ S. 8 ff. Der in dem päpsüichm 

Schreiben gemeinte Feind der Kölner Kirche war Graf Eberhard von der Mark^ sein Kandidat 

Heinrich von Wildenberg, Abt von Werden, 

829. 

Bonifacius VIII. beauftragt die Genannteny die Edlen der Kölner^ Münsterschen und Utrechter 

Diöcese, welche von den Untergebenen des Grafen Rainald von Oeldern^ die ihr Odnet passiren, 

ungebührliche Abgäben fordern, von ihrem Vorhaben abzubringen oder zu bannen. 

Lateran 1302 Aprü 18. 
. . abbati monasterii in Insula beate Marie et . . decano ecclesie Stuphaniensi (!) 

Trjgectensis diocesis. 
Ad nostram noveritis audientiam pervenisse, quod nonnuUi nobiles Goloniensis, Monasteriensis 
et Trajectensis civitatum et diocesum antiqua pedagia in terris suis ab antiquis temporibus constituta 
non modicum augmentantes illa et etiam alia in terris ipsis de novo imposita a subditis dilecti filii 
nobilis viri Reynaldi comitis Gelrie, quotiens eos per partes illas transire contingit, non absque dicti 
comitis injuria et gravi prejudicio contra justitiam exigere et extorquere presumunt, propter quod 
latam in tales excommunicationis sententiam incurrerunt. Nos itaque, quantum in nobis est, nolentes 
presumptiones hujusmodi conniventibus oculis preterire discretioni vestre per apostolica scripta man- 
damus, quatinus, si est ita, predictos nobiles ex parte nostra vos vel alter vestrum moneatis ac efßca- 
viter inducatis, ut infra unius mensis spatium post monitionem vestram ab hujusmodi presumptione 
omnino desistant. Alioqiiin vos eos extunc tamdiu appellatione remota excommunicatos publice nun- 
tietis et ab aliis nuntiari faciatis et ab omnibus artius evitari, donec super hiis passis injuriam satis- 
fecerint *) competenter et debite absolutionis beneflcium assequantur. Dat. Laterani XIIII kalendas 
maii anno VHP. 

a) rnt das Reg. 

Vat. Arch. Regbd. 50 fol. 178 Nr. 116. — Daselbst noch m£hrere Gnadenbaceise für den 
Grafen von Geldern. 



395 



830. 

BenediM XL gibt durch den Erzbischof (Gerhard IL) von Mainz Ehedispens für Graf Ger- 
Jiard V. KaizeneUenbogeii und Margaretha, Tochter des Grafen v. d. Mark. 

Lateran 1303 November 16. 

„Licet coiyunctio/ — Ex parte siquidem carissimi in Christo filii nostri A(lberti) regis Roma- 
norum illustris fuit expositum coram nobis, quod dilectus filius nobilis vir Gherardus natus dilecti filii 
nabilis viri Gherardi comitis de Cazeneellinbogen et dilecta in Christo fiiia Greta*) nata dilecti filii nobilis 
viri Eberardi comitis de Marchia tue diocesis, qui quarto sunt consanguinitatis gradu conjuncti matri- 
monium de facto dispensatione super hoc non habita invicem contraxerunt et carnali postmodum co- 
pula subsecuta dicta Greta ex eo creditur esse pregnans. Verum quia ipsi et progenitores eorum sunt 
de nobilioribus et potentioribus illarum partium et ex eorum separatione, si fieret, gravia timentur in 
eisdem partibus scandala suboriri dictus rex de ipsorum salute ac regni sui, de quo ipsi existunt, 
tranquillitate soUicitus nobis humiliter supplicavit, ut providere ipsis super hoc per dispensationis gra- 
tiam dignaremur. — Der Papst gewährt die Dispens. Dat. Laterani XVI kalendas decembris anno primo. 

a) Reg. allerdings mehr Greca wie auch Qrandjean druckt. 

Vat. Arch. Regbd. 51 fol. 19 Nr. 69. Druck GrandjeaUj Les registres de B&noit XI p. 73 Nr, 69. 
Reg. Schmidt, PäbsÜ. ürkk. u. s. w. S. 49. Vom selben Tage im selben Registerband fol. 25v 
Nr. 91 Dispens für Berthold, Sohn Eberhards von Katzenellenbogen und Aleyda Tochter des 
Grafen Johann von Sayn (Syene), Mainzer Diöcese, und für Eilbert (Egilbertus) Sohn des 
Grafen Eberhard v. d. Mark und Mathilde v. Arberg, Kölner Diocese. Die eine Dispens ist 
an Erzbischof (Gerhard) von Mainz und die andere an Erzbischof (Wicbold) von Köln ge- 
richtet. „Licet conjunctio.** — Dat. ut supra (Laterani XVI kalendas decembris anno 
primo) und In eundem modum u. s w. Reg. Grandjean l. c. p. 91 Nr. 95 und Schmidt 
a. a. 0. Nr. 49. Zum 4. Februar 1304 daselbst fol. 135 Nr. 582o Dispens für den Ako- 
lythen Heinrich v. Dassel, Ilildesheimer Diöcese, dass er trotz defectus natalium (pater 
presbyter te genuit de soluta) Diakon werden und ein kirchliches Benefidum erhalten kann. 
„Apostolice sedis gratiosa." — Dat. Laterani II nonas februarii anno primo. Grandjean 
p. 443 Nr. 702 und Schmidt S. 52. 

831. 

Benedikt XL ernennt den Erzbischof (Burchard) van Magdeburg und die Bischöfe (Siegfried) 
von Hüdesheim und (Hermann) von Ratzeburg zu Konservatoren betreffs Ausführung der Constitutio : 
Inter cunctos für die beiden deutschen Provinzen des Dominikanerordens. 

Lateran 1304 März 10 und Bom 1304 April 2. 

Benedictus episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus archiepiscopo Magdeburgensi, 
Hildensi et Raceburgensi (episcopis) salutem etc. Super egenum mit kleinen Abweichungen übereinstim- 
mend mit Grandjean l. c. Nr. 1228 mit Atisnahme der Stelle provincie Lombardie Inferioris, statt welcher 
provincie Theutonie zu setzen ist. Datum Laterani 6 ydus marcii pontificatus nostri anno primo. (Dat. 
Rome apud sanctum Petrum IV nonas aprilis p. n. a. primo.) 

Nr. 1. Aus Privilegiensammlung Jakobs von Soest im Stadtarchiv Soest p. 102 Nr. 2. Trans- 
sumpt im Kgl. St.-A. Münster (Warburg 53). Zu vgl. Grandjean, 1228 f. Potthast, 25387 f., 
wo Bulle für italienisclie Kirchenfürsten und Df^uck bei Schmidt, Päbstl. Urkk. u. s. w, 
p. 55 f., wo statt prov. Theutonie steht provincie Saxonie. 

50* 



396 



832. 
Benedikt VI. ßteUt mehreren Florentiner Kaufleuten eine Anweisung aus auf den Kollektor 
Moffister Oabrid de VaUaneto aus der Pisaner IHocese. 

Perugia 1304 Mai 23. 
„Cum felicis recordationis Bonifatius papa VIII predecessor noster te ad Maguntinam, Treuerensem, 
Coloniensem, Bremensem, Magdeburgensem et Salzeburgensem provincias — pro coUigendis et exigendis 
ibidem decimis, censibus et obventionibus quibuscunque causa Romane ecclesie pro subsidio terre 
sancte — duxerit destinandum." — Dat. Perusii X kalendas junii anno primp. 

Vat Arch. Regbd. 51 fol. 224 Nr. 166. Gedr. Grandjean l c. und Schmidt a. a. 0. S. 58 /. 
Den Auftrag Bonifo/dv^ VIII. habe ich nicht verzeichnet. 



ANHANG. 



833. 

Innocenz III. etiheüt dem Aht eines Klosters die Genehmigung, in gewissen Fällen Zehnten 

anzukaufen. (0. J. 1198—1214.) 

Innocentius III abbati et conventui Lon. (!) 
Exposuisti nobis tu, fili abbas, in nostra presentia constitutus, quod, cum possessiones quedam 
ad tuum aliquando monasterium devolvantur, quarum decimas milites vel laici a diocesanis episcopis 
vel ecclesiis in feodum tenent perpetuo possidendas, et vos eas propriis sumptibus et laboribus exco- 
latis, illi, qui decimas illas in feodum habere noscuntur, a vobis eas exigunt et extorquent contra Pri- 
vilegium Romani pontificis»), Propter quod cupientes, in qua decet viros religiosos tranquillitate vivere, 
non questionum tumultibus agitari, tu, filiabbas, pro monasterio tuo a nobis utiliterb)postulasti, ut tibi 
'daremus licentiam decimas ipsas a laicis redimendi, cum vix vel nunquam ad eos, ad quos jure perti- 
neant, valeant ulterius revocari, quibus et vos non tenemini decimas de illis terris exsolvere, cum vobis 
per privilegia Romanorum pontificum sit indultum, ut de laboribus vestris, quos propriis manibus vel 
sumptibus Colitis, nuUus a vobis exigere decimas vel extorquere presumat. Cum ergo peticionibus 
vestris ille favor sit apostolicus adhibendus, per quem minus leditur et alteri subvenitur, nos tran- 
-quillitati vestre paterna volentes soUicitudine providere, ut decimas, quas laici taliter a vobis de pos- 
sessionibus exigunt et extorquent sublato appellationis obstaculo redimere valeas ab eis, devotioni vestre 
:auctoritate presentium indulgemus, ita tamen, quod consueta servitia, que laici pro decimis illis eccle- 
-siis tenebantur inpendere, occasione«) venditionis hujusmodi minime denegentur. 

a) statt Rom. pontificum. — b) So Hdschr,, die auch sonst inkorrekt, statt hum\)iter. — c) occasi (He Hdschr, 

Aus Hardehauaer Kopiar s. XIII im Besitz des Frhm. v, Wrede-Melschede. Der Ncrnie des 
Klosters kann nwr wie oben gelesen werden. Ein Kloster mit ähnlicher Bezeichnung eaisUrt 
aber nicht, wenn nicht Loccumy das ebenso wie Kl. Hardehausen das im Text citirte 
Privileg erhielt. Jqff^ -Lowenfeldy 14951 und 1495 Ix. Die übrigen ürkk. der Hdschr, (mit 
Ausnahme des voraufgehenderij für Kl. Georgenthcd ausgestellten Privilegs) beziehen sich 
sdmmtlich auf Hardehausen. 

834. 

Innoeenz III. dispensirt Propst Friedrich von Clarhdz vom defectus natalium. 

(1205 September 7 — Oktober 8.) 

Fredericoa) preposito Glaholtensi. 

Ad hoc deus in apostolica sede constituit plenitudinem ecclesiastice potestatis, ut-'^diligenu^^«— 

spectis variis circumstantiis personarum et rerum, temporum et locorum, nunc rigorem exerceat nunc 

mansuetudinem anteponat, interdum exequatur justiciam, interdum gratiam largiatur, prout in diversis 

causis diverso modo viderit dispensandum. Eapropter, dilecte in domino fili, ad instantissimam suppli- 



398 



cationem k(arissimi) in Christo filii noslri illustrissimi regis Ot(tonis) in Romanorum imperatorem electi 
nee non consanguineorum luorum, qui nobis et ecclesie Romane devoti sunt plurimum et fideles, ob- 
lentu quoque tue religionis et honestatis, cum sis sacerdos in ordine Premonstratensi prepositus et a 
soluto genitus, sicut asseritur, de soluta, de speciali tibi gratia indulgemus, ut non obstante defectu 
natalium, si nominatus fueris ad ecclesiasticos dignitates, libere valeas postulari. Nulli ergo etc. nostre 
concessionis etc. Dat. 

a) Eigentlich Flederico. 

Vau Arch. Regbd. 7 foL 44v Nr. 137, Steht zivischen Nr. 136 (Dat. VII idus septembris) tm^ 
138 (Dat. VIII idus octobris). Potthasty 2587 hat es dat^um hier eingereihty doch ist di^ 
Datirunff nicht sicher. Vgl, oben Nr, 207, 

835. 

Innocenz III. beauftragt die Genannten mit der Untersuchung der Neuenheerser ÄbtissinwaM. 

Lateran 1206 März 29. 
, , scolastico Hildesemensi et . . custodi et . . scolastico Mindensibus. 
Dilecta in Christo filia R. custos Herisiensis ecclesie olim apostolicam sedem accedens et 
asserens se in abbatissam electam proposuit, quod Herisiensis ecclesie abbatissa defuncta sorores 
et canonici ejusdem ecclesie ad monitionera diocesani episcopi, qui ad defuncte venerat sepulturam, 
pro electione facienda insimul consederunt . . scolastico Padeburnensi vocato*, ut vota examinaret 
eorum. Gumque in unius electione dissenserint, octo sorores de decem et Septem, que presentes erant 
tunc temporis, et omnes canonici, qui quatuordecim erant, ipsam elegere custodem, advocato, 
ministerialibus et toto populo favorem suum prebentibus et assensum. Contra vero . . pre- 
positissam in abbatissam septem de sororibus nominarunt. Utraque igitur a parte sua episcopo pre- 
sentata pro consecrationis munere obtinendo episcopus partes commonuit, ut ad pacem intenderent et 
essent super electione concordes eis spacium quinque dierum super hoc deliberandi concedens. Sexto 
autem die cum concordare non possent, partibus injunxit episcopus, ut post alios quinque dies exhibiture 
super suis electionibus rationes se Padeburnensi capitulo presentarent. Ipsa ergo custode atque pre- 
positissa cum electricibus suis in Padeburnensi capitulo constitutis, prepositissa et Septem electrices 
ejusdem G. monialem, que de quodam nigro monasterio fuit et in abbatissam ciyusdam ecclesie con- 
firmata et etiam benedicta, presentavere tunc primum episcopo se illam elegisse dicentes. Unde parle 
altera nimium stupefacta, cum nescientibus illis nee etiam requisitis mulassent illa, que fecerant, ipsa 
custos ad proponendam causam suam et etiam defendendam secundo et tertio ab ipso capitulo concedi 
sibi petiit advocatum, quem non poluit obtinere. Adverse siquidem parti fuerunt plures advocati con- 
cessi. Tuncque prepositissa est manifeste confessa, quod electioni sue renuntiarat omnino et in ipsam 
G. monialem cum Septem electricibus unanimi eonsenserat voUmlate. Quo custos audito et cognilo, 
quod episcopus et multi de capitulo, cum essent consanguinei nionialis ejusdem, ad promotionem ejus 
vellent Judicium declinare, postquam super jure Herisiensi ac suu sibi justitia conservan da fuit aliquandiu 
allegatum, ne super electione sua prejudicium pateretur, vocem ad nos appellationis emisit. Sed epis- 
copus appellationi non deferens pro jam dieta moniali consanguinea sua sententiam promulgavit et eam 
reell in abbatie possessionem induei. Volpertus autem clerieus, qui venerat partis procurator adverse, 
proposuit, quod, cum prefata G. monialis a majori quoniam ab undeeim et saniori parte capituli, scili- 
cet prepositissa, scolastica et deeajia et aliis quibusdam sororibus, cassatis tamen prius a jam dicto 
episcopo duabus frivolis nominationibus, bono zelo fuisset in Herisiensem abbatissam electa et confir- 
mata per ipsum episcopum, memorata custos eam molestare super hoc presumens in eadem ecclesia se 



399 



A^olebat intrudere per potentiam laicalem. Ideoque procurator ipse pro eadem petiit moniali, ut con- 
finnationem de ipsa factam observari firmiter faceremus, nocere illi asserens non debere, quod nigra 
fuerit monialis et alle videlicet Herisienses sorores utantur canonicalibus indumentis et quod confirmata 
Sit et benedicta alibi abbatissa, cum sit de illius consuetudine regiouis, quod nigre moniales assumantur 
ad hujusmodi abbatias et quandoque contingat, ut canonica mulier nigrarum monialium teneat abbatiam, 
asserens hoc etiam a bone memorie C(elestino) papa predecessore nostro sibi fuisse concessum, ut ad 
abbatiam aliam posset assumi. Gustos autem replicabat econtra, quod eadem monialis non debebat 
assumi nee poterat ad ipsarum regimen abbatie, cum non esset soror ecclesie, sed de quodam mo»- 
nasterio nigro venisset et in abbatissam honorabilioris ecclesie confirmata esset et benedicta, a cm'us 
regimine non sine culpa credebatur expulsa, et concessionem, quam a predecessore se dicebat habere, 
ostendere non valebat. Unde petebat instanter, ut, quod erat factum de ipsa, irritum faceremus haberi, 
prescrtim cum in litteris jam dicti episcopi, quas idem procui'ator in sue partis defensionem habebat, 
contineretur expresse ipsum episcopum ad cönfinmationem electionis illius post appellationem ad nos 

• 

interpositam processisse ac eadem appellatio legitima videretur, cum consanguinitas , quam per litteras 
suas idem episcopus ipsam monialem contingere perhibebat, manifestam indicaret suspicionem in eum 
preter hoc, quod, quandocunque a diocesano suo gravaretur in aliquo, sibi appellare licebat. Nos 
autem bis et aliis diligenter auditis, que tarn a procuratore jam dicto fuere proposita quam custode, 
. . Helerwardensi et . . Hegensi abbatibus et . . preposito Geismariensi mandavimus, ut, quicquid factima 
erat super monialis electione jam dicte, auctoritate nostra suffulti nullius contradictione vel appellatione 
obstante denuntiarent irritum et inane ac super ipsius electione «ustodis veritate diligentius inquisita, 
si electionem ipsius invenirent canonicam et personam idoneam, eam auctoritate apostolica confirmarent; 
contradictores per censuram ecclesiasticam appellatione postposita compescentes. Verum cum ipsa 
custos mandatum higusmodi judicibus presentaret, quod de prefata G. moniali factum fuerat, auctoritate 
nostra denuntiarunt irritum et inane. Et cum ipsa noUet dimittere abbatiam, ipsi eam excommunica- 
üonis sententie subjecerunt et mandarunt eam arctius evitare. Ea vero cum electricibus suis post 
aliquot dies super electione sua per nuntium appellavit. Sed ipsi judices appellationi nuUatenus de- 
ferentes, presertim cum ejus electio de nostro expresso mandato fuerit irritata et appellatio esset in 
litteris nostris inhibila, citato Herisiensi conventu de ipsius electione custodis, prout eis injunctum 
fuerat, inquirere voluerunt. Cumque ipsius electionem invenirent esse canonicam idoneamque per- 
sonam, habito prudentum virorum consilio electionem confirmantes ipsius abbatiam Herisiensem eidöm 
auctoritate nostra per difßnitivam sententiam adjudicare curarunt. Et licet diocesanus episcopus ap- 
pellarit et inhibuerit Herisiensi conventui, ne ipsi tanquam abbatisse presumerent obedire, ipsi tamen 
eam cum omni mansuetudine induxerunt in corporalem abbatie possessionem ejusdem, a qua per fra- 
trem monialis jamdicte et fautores ejus per violentiam est ejecta et preter multa mala, que sunt ibi 
acta per illos, ipsam 'R. coegerunt juramento firmare, ut usque ad festum beati Martini proximo preter- 
itum Herisiensem ecclesiam non intraret, nee etiam domo simpUci, vel quod ibi habebat, stipendio 
uteretur. Tandem vero cum ipsa R. super hiis et aliis affligeretur diutius, ad nostram duxit presen- 
tiara recurrendum eadem G. moniali similiter veniente. Cumque super hiis prefata R. proposuerit 
questionem et postulaverit confirmare judicum processum ipsorum, et ut satisfieret ei de dampjiis et 
injuriis irrogatis, prefata G. proposuit ex adverso, quod, cum electa fuerit in Herisiensis ecclesie abba- 
tissam a majori et saniori parte conventus et ejus electio a diocesano fuerit confirmata, ipsa custos 
ad , . abbatem de Gonradesburc et conjudices ejus litteras impetravit. Cumque ipsa G. ad eorum 
presentiam citata veniret et ostenderet se spoUatam fuisse ipsius occasione custodis, ab ipsis judicibus 
reportavit sententiam se illi nuUatenus respondere teneri, nisi esset primitus restituta. Ipsa vero 
custos ab ipsa sententia vocem ad nos appellationis emittens appellationem suam est personaliter pro- 



400 



secuta. Cumque ipsa G. ad hoc tantum procuratorem transmiserit, ut eadem confirmaretur sententia, 
procurator ipsius mandati fines excedens passus est obtinere custodem, quod voluit contra ipsam, et 
ad supradictos judices, quorum unus excommunicationis subjacebat sententie, litteras deportavit, prout 
in litteris venerabilis fratris nostri . . Maguntini archiepiscopi nobis exhibitis continetur, cum quo alter 
eorum tertio aböente in omnibus inordinate processit, et licet ipsa et capitulum Herisiensis ecclesie a 
loco suspecto et aliis gravaminibus appellarint, ipsi tarnen nichilominus procedentes eandem custodem 
per Albertum familiärem ipsius, qui, sicut in eisdem litteris memorati archiepiscopi continetur, excom- 
municationis erat vinculo innodatus, et B. plebanum in corporalem fecerunt possessionem induci. Ad 
probandum vero, quod jam dictus procurator tale mandatum receperit, ut videlicet appellationem inter- 
positam prosequeretur, testes coram auditore sibi dato produxit. Sed contra (!) responsum est, quod, etsi 
testes illi tale mandatum probaverint, per hoc tamen nullatenus est probatum, quin aliud recepisset et 
ideo, cum pro sententia presumatur, quod omnia fuerint rite acta, presertim que cum tanta maturitate 
consilii a summo fuit pontifice promulgata, manifeste colligitur, quod super pfincipali negotio mandatum 
receperit generale, sicut eadem custos ad id plenius comprobandum per unum testem ostendit. Nos 
igitur hiis et aliis diligentius intellectis, que fuerunt ab utraque parte proposita, predictam G. monia- 
lem justitia exigente ab administratione ipsius abbatie sententialiter duximus removendam discretioni 
vestre per apostolica scripta precipiendo mandantes, quatinus ad ipsam ecclesiam personaliter acce- 
dentes abbatie amministrationem ejusdem alle persone idonee committatis, cui ad opus ejusdem abbatie 
fiat hinc inde resignatio subtractorum. Vos autem Interim cognoscatis de confirmationis sententia, que 
lata est a delegatis judicibus super electione custodis, ut eam, sicut de jure fuerit faciendum, confir- 
mare vel infirmare curetis. Ita, quod, si pro eo, quod unus ex delegatis judicibus, qui eandem sen- 
tentiam protulerunt, excommunicationis esset vinculo publice innodatus, quando sententia lata fuit sicut 
per metropolitani litteras perhibetur, aut ex alia justa causa eandem sententiam constiterit infirmandam, 
ipsa cassata de ipsius electione custodis iterum cognoscatis et audientes, que tam in factum quam in 
personam proposita fuerint et ostensa, eam, si fuerit inventa canonica, confirmetis. Alioquin ea penitus 
infirmata detis soribus facultatem liberam eligendi, et quam in abbatissam sibi duxerint regulariter 
eligendam, ejus electionem sublato appellationis obstaculo auctoritate apostolica confirmetis et prefate 
custodi de bonis ecclesie faciatis in expensis legitimis provideri, contradictores, si qui fuerint vel rebelles, 
ut a sua temeritate desistant, per censuram ecclesiasticam appellatione remota cogentes. Testes autem, 
si qui fuerint nominati etc. Nullis litteris veritati et justitie prejudicantibus etc. Quod si non omnes 
hiis etc. Dat. Laterani IV kalendas aprilis anno nono. 
Vat, ArcK Regbd. 7 foL 78 Nr. 30. 

836. 
Innocenz III. beauftragt Genannte mit Untersuchung einer Klage des Kl. Lippoldsberg gegen 

Graf Elger von Hohenstein, Lateran 1208 März 31. 

Innocentius episcopus serv^us servorum dei dilectis filiis . . de Walkenredhe et . . de Renehusen 

abbatibus et . . decano de Noua ecclesia Maguntine et Padebunicnsis diocesum salutem et apostolicam 

bene(lictionem. Dilecto filio . . preposito beati Georgii de Lippoldesberg accepimus conquerente, quod 

nobilis vir ElCgerus) comes de Honstim(!) Maguntine diocesis quedam predia et alia bona, que in villis 

de Hame et Sinderhusen ecclesia ipsius habebat, abstulit violenter et per annos plures detinuit occupata. 

Ideoque discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus eandem comitem ad debitam 

restitutionem bonorum ipsorum — cogatis. — Dat. Laterani II kalendas aprilis pontificatus nostri anno 

xmdecimo. 

Or. im Kgl. St.-A. Marburg. Bulle an Hanfschnur. Auf dem ümbug rechts M. F. C. Auf 

der Rückseite in der Ecke links F. G. (von ariderer Handf) 



401 



837. 

Imiocenz HL befiehlt dem Erzbischof (Siegfried) von Mainz^ seinen Suffraganen u. s/w. das 

IlI, Georgenthal in der Mainzer Diöcese gegen Ungerechtigkeiten und IJ ehergriffe der Laien und 

Geistlichen zu schützen. Lateran 1210 November 23. 

Innocencius episcopus servus servorum dei venerabilibus fratribus Maguntino archiepiscopo et 
suffraganeis ejus et dilectis filiis abbatibus, prioribus et aliis ecclesiarum prelatis per Maguntinam pro- 
vinciam constitutis salutem et apostolicam benedietionem. Non absque dolore — opponat. Specialiter 
autem dilecti filii abbas et fratres de Valle sancti Georgii Cisterciensis ordinis Maguntine ®) diocesis 
tarn de frequentibus injuriis quam de ipso cottidiano — supponatis. Dat. Laterani IX kalendas decem- 
bris pontificatus nostri anno tercio decimo. 

a) Maguntien" Hdachr, 

Aus Hardehauser Kopiar s. XIII in. im Besitz des Frhr, Wrede^Melschede. Wörtlich überein- 
stimmend mit Privileg Imiocenz HL für Rardehausen von 1215 April 28, vgl. oben Nr. 244. 

838. 
Honorius LLL. beauftragt Genannte mit Unterswhung der Klage des Kl. Lippoldsherg gegen 
den Edlen Ä. von Dassel aus der Paderhorner Diöcese. 

Lateran 1223 Februar 9. 
Honorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . preposito de Manonberg, . . thesaurario 
et . . cantori in Fritheslaria Maguntine diocesis salutem et apostolicam benedietionem. Querelam . . pre- 
positi et capituli de Lippoldesberg recepimus continentem, quod nobilis vir A. de Dassele Padebur- 
nensis diocesis pretextu advocatie, quam in eorum ecclesia se proponit habere, ipsius ecclesie homines 
indebitis exactionibus aggravat et molestat, alias ipsos et eandem ecclesiam multipliciter aggravando. 
Ideoque discretioni vestre per apostolica scripta mandamus, quatinus partibus convocatis audiatis cau- 
sam — exequantur. Dat. Laterani V idus februarii pontificatus nostri anno septimo. 

Or. im Kgl. St-^A. Marburg, BtUle an Hanfschnur. Auf dem Umbug rechts W. ar. Auf der 
Rückseite S mit a in der obem Rundvng. Von demselben Schreiber Urk, HonoHus III, 
an , . preposito de Hildewordeshusen, . . decano et . . scolastico de Nortunis Mag. dioc. 
über Klagen des Propstes von Lippoldsberg gegen Heindenricus, Burchardus milites de 
Lutteberge Ildesemensis dioc. Lateran 1219 März 26. Auf Rückseite Gon. mit Abkürzungs- 
zeichen : Con(radus). Or, St.-A. Marburg. Daselbst Schreiben Uonarius III. von 1217 
März 20 an Abt van Reinnehusen und Pröpste von Hildewardehusen u?id Wenede, Mainzer 
Diöcese^ über Bitte des Kl, Lippoldsberg wegen Bestätigung des Urtheils des Propstes Th. 
von Hoge et coiyudices Herbipolenses in Sac/ien des Piasters Johannes und der Kirche 
in Dransfeld. 

839. 

Honorius IIL nimmt Stift Wildeshausen mit seinen Besitzungen in Schutz. 

Lateran 1223 April 20. 
Honorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis . . decano et capitulo de Wildeshusen salu- 
tem el apostolicam benedietionem. Cum a nobis petitur — (efi'ec)tum. Eapropter, dilecti in domino 
filii, vestris justis precibus inclinati personas vestras (et) locum, in quo divino estis obsequio mancipati, 
cum Omnibus bonis, que (in) presentiarum rationabiliter possidet aut in f(utu)rum justis modis pre- 

We8tf.Urk.-Bach. V. 51 



402 



ßtante (domino) poterit adipisci, sub (be)ati (Petri) et nostra (prot)ect(ione su)sc(ipi)mus. Specialiter 
autem de Malstede, d(e Hasle)home (et d)e Holtorpe curias (cum omni)bus (earum pertinentiis ac alia) 
bona vestra, sicut (ea) omnia jusle, canonice ac pacifice possidetis, vobis et (per vo)s (ecclesi)e (vestre) 
auct(oritate apostolic)a confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. NuUi ergo omnino 
hominum liceat hanc paginam nostre protectionis et confirmationis — apostolorum se noverit (incur- 
surum). Dat. Laterani XII kalendas maji pontificatus nostri anno septimo. 

Oi\ sehr beschädigt im Grossherzogl, Landesarchiv in Oldenburg. Bulle an rothgelben Seidenfäden. 

840. 

Gregor IX. iiberträgt dem Propst von St. Anschar, dem Dechanten von St. Willehad und 
-dem Kanonikus Magister Wübrand in Bremen die Untersuchung der Klage der Soester Laien 
und Kretizfdhrer Gerhard und Heinrich gegen die lAibecker Bürger Friedrich und Heinrich wegm 
Beraubung einer Summe Geldes j weswegen erstere an der Erfüllung ihres RreuzfahrergdObdes ge- 
hindert werden. Perugia 1234 December 20. 

„Gerardus et Henricus.** — 

Dat. Perusii XIII kalendas januarii pontificatus nostri anno_ VHP. 
Or. Stadtarchiv in Lübeck. Potthaaty 9804. 

841. 

Gregor IX. schreibt dem Scholaster Magister A. in Köln, er habe vernommen , dass ma- 

•gistra et sorores converse, que begine vulgariter appellantur, Coloniensis civitatis et pro- 

vintie, welche Gott unter Verachtung der weltlichen Vergnügungen zu dienen beschlossen^ von einigen 

Laien und Klerikern der Stadt und der Kölner Provinz zur Unzucht angehauen und vielfach he- 

lüstigt würden; er beauftragt ihn, die Beginen zu schützen und die Gefallenen zu strafen. 

Lateran 1237 Odober 27. 
„Habentes in voto precipuum.** — 
Dat. Laterani VI kalendas novembris pontificatus nostri anno undecimo. 

Df^uck Moser y III, S. 364 aus Tranasumpt von 1238 Mai 3, worin der Schol. A, den OsnabrOcker 
Dofndechanten Magister Johannes mit dem Schutze der Beginen in der Diöcese OsnabrüA 
betraut, 

842. 

Gregor IX. schreibt an den Erzbischof (Siegfried) von Mainz und seine Suffragane über das 

Rtindschreiben Friedrich IL von 1239 April 20 und underlegt dasselbe Punkt für Punkt. 

Lateran 1239 Juni 1. 
„Ascendit de mari bestia." — 
Dat. Laterani kalendis junii pontificatus nostri anno XIII. 

Von der grossen Encyclica Gregor IX. waren bis jetzt nur Exemplare an die Rheimser Provim 
(1239 Juli i)y Cantei^iry (1239 Mai 21), Bischof van Bologna (1239 Juni 7) und die Jertf 
salemer Kirchenpromnz (1239 Juli 7 (!}) bekannt. Vgl. Potthast, 10778. Rodenberg, Ep, 






40? 

sei. ly p. 646 ff. Daaa cbige Bulle, welche dem Coamodromium Gobelin Persona VI, 64 ent- 
nommen ist, unterm 1, Juni erlassen sein kann, ist sicher; dass ein Verschreiben von ]\m\\ statt 
julii vorliegt, mochte ich bei den verschiedenen Ausfertigungen bezweifeln, 

843. 

Innocenz IV. gestattet den Erzhischöfen (Siegfried) von Mainz und (Konrad) van Köln in 

)betracht ihrer für die Kirche gemachten Ausgaben von dem ganzen Mainzer und Kölner Metro- 

itansprengel, die Speierer Diöcese ausgenommen^ den fünften Theü der kirchlichen Einkünfte des 

'^hsten Jahres zu erheben. In einem zweiten Schreiben fordert er sämmÜiche Bischöfe und Vor-- 

nde kircJdicher Kongregationen in den beiden Sprengein auf, diese Abgabe zu leisten. 

Lateran 1244 Mai 5. 

„Dignis in domino laudibus." — „Dignis in domino laudibus.** — 
Dat. Laterani III nonas maii anno I. 

Vat. Arch, Regbd. 21 fol 101. Nr. 653 und 654. Druck Berger l. c. I, Nr. 654 und 655 und 
Rodenberg II, Nr. 65 u. 66 und die Litteratur bei Bö/tmer- Will, Reg. arch. Magunt. II, S. 278 f. 
Es entstand wegen dieser Abgabe eine grosse Bewegung. Weder der Biem^i* Erzbischof noch 
die Bischöfe von Münster und Utrecht wollten zahlen; nur der Lütticher und Osnabrückev 
waren bereit. Bischof (Bernhard) und Klerus der Stadt und Diöcese Paderborn erhielten dann 
noch eine besondere Aufforderung am 11. Mai 1245. Vgl. oben Nr. 445; jetzt auch Roden- 
berg II, Nr. 119. 

844. 
Innocenz IV. beauftragt den Erzbischof (Siegfried) von Mainz, über den Orafen (Volquin) 
t Schwalenberg (Swilemberg) und die andern Edlen und Geistlichen^ welche zum Schutz des 
-isüichen Friedens und zur Befestigung des Glaubens einen Orden zu stiften den Vorsalz gefasst 
iew, genaue Erkundigungen einzuziehen und die Regel, nach welcher dieselben Gott dienen wollen^ 
tau zu untersuchen, dieselbe nöthigenfalls zu verbessern und sie unter seinem und der zur Unter- 
ihung herangezogenen Minoriten und Dominikaner Siegel an den apostolischen Stuhl zu senden. 

Lateran 1248 October 7. 
„Etsi periculoso sint tempora." — 

Regb. VI (?n Paru) fol. 4 Nr. 150. Reg. Potthast, 13043; Berger II, Nr. 4142; Rodenberg, 
595 \ Böhmer'Will,,II S. 300. Die Hauptatellen dieser ürk., welche über ein sonst unbe- 
kanntes Uittemehmen bei*ichtet, lauten: pium scilicet propositi regularis initium a nobili 
viro . . comite de Swilemberch et quibusdam aliis nobilibus et viris ecclesiasticis jam 
mente conceptum ad tutelam Christiane pacis et fidei munimentum. — Mandamus, qua- 
tinus ascitis tecum aliquibus Predicatorum et Minorum fratribus scientia et religione 
probatis deum et libertatem catholicam pre oculis solum habens qualitatem et numerum 
personarum, que predictum propositum conceperunt, ipsamque vivendi normulara, se- 
cundum quam desiderant domino regulariter famulari, una cum eisdem fratribus discu- 
tias diligenter. — 

51* 



404 



845. 

Innocenz IV. gestattet dem Bechanten und Kapüel zu Enger ^ aus den Händen von Laiek I 

Zehnten in andern Kirchspielen mit Genehmigung der betreffenden Pfarrer und ihrer Bischöfe unq^ 

unter der Bedingung^ die Zehnten den Kirchen wieder zum Kaufpreise zu überlassen, anzukaufe 

' Lyon 1250 Juli 10. 
„Devot ionis vestre." — 

Dat. Lugduni VI idus julii ponlificatus nostri anno octavo. 

Or. im Kgl, St.-A, Munster. Bulle an rothgelben Seid£n/dden. Avf dein Uvibug rechts MayfJ 
Oben in der Ecke rechts bo, zweimcd schräg durchstriclien. Auf der Rückseite Christe deus 
adjutor mens. 

Druck Westf. ÜB. IV, 424. Reg. Arch. Ztschr. HI, 52. Nr. 84. 

846. 
Innocenz IV. bestätigt einem Kloster in der Diöccse Lattich alle von seinen Vorfahren 
erlangten Privilegien und Freiheiten sowie alle ihm von Erzbischöfen ^ Bischöfen und Fürsten ge- 
währten Freiheiten und Exemtionen (ac exemptiones secularium exactionum ab archiepiscopis, 

episcopis, regibus — indultis). 

Lateran 1254 März 23. 
Innocentius — dileclis filiis . . abbati et conventui monasterii Helecinensis Premonstratensis ordi- 
nis, Leodiensis dioeesis, salutem et apostolicam benedietionem. Solet annuere — . 
Dat. Laterani X kalendas aprilis pontificatus nostri anno undecimo. 

Or, im Besitz des Prof. Woj'vistall in Münster. Bulle an rothgelben Seidenfäden. Auf dem Umhug -: 
rechts N (?) . Bo. Auf der Rückseite Prokurator nicht mehr zu lesen. 

847. I- 

Älexander IV. gewährt denjenigen^ weldie die Paderborner Domkirche am Feste Maria Ver- 
kündigung besticJien, einen vierzigtägigen Ählass. 

1255 October 12. 
Die Stelle in Gobelin Persons Cosmodromium VI, 62 lautet: Deinde eodem anno IUP idus octobris 
concessit visitantibus eandem ecelesiam Paderfontanam in die annunciacionis beate Marie virginis XL 
dies indulgenciarum , von Goh. allerdings auf Alexander III bezogen, aber irrig, wie die vorangehenden 
Zeilen beweisen, ivelclie den Ablass vor 1255 October 7 (cgi. oben Alexander IV. Nr, 561) ebenfalls AL IIL 
zuschreiben. 

848. 
Alexander IV. gewährt denjenigen, tvelche die Paderborner Lonikirche am Feste Maria Yer- 
hündigung u. s. w. bestechen, einen Ablass von einem Jahr und 40 Tagen. 

1257 Mai 28. 
Gobelin Person Cosmodromium F/, 62: Item pontificatus sui anno tercio quinto kalendas junii con- 
cessit visitantibus eandem ecelesiam in eodem festo die annunciacionis et octo diebus precedentibus et 
octo diebus sequentibus ejusdem festi diem pro quolibet die unum annum et XL dies indulgenciarum. 
Vgl. vor. Nr. und oben Nr. 561. 



849. 

In Schreiben Alexander IV. an magistro Petro de Camberiano capellano nostro, canonico 

ecclesie sancti Martini magni Londiniensis betreffs Streüschlichtung wird in einem dann citirten, 

cn der Kurie ausgestellten Notariatsinstrument dominus Mauricius cantor Padeburnensis erwähnt. 

VUerbo 1257 Juli 15. 
„Ea, que judicio." — 

Dat. Viterbii idus julii anno tercio. 

Vat. Arch. Regbd. 25 foL 6U' Nr. 508. Li dieseai Stück auch citiH Riccardus de Pofis sancte 

Romane ecclesie scriniarius, von deni eine Formelsammlung auf der Bibl. Casanatensis in 

Rom herrührty die also nicht erst dem Anfange des 14. Jahrh. entstummty wie auch der blosse 

Einblick lehrt. Schrift und Einrichtung ganz nach Weise dei Regbdde. 2. Hälfte saec. XIIL 

Vgl. Fabricius, bibl. lat. unter Richardus und Archiv f ältere deutsche Gesch. XII, Bericht 

Bethmantis unter Casanatensis. 

850. 

Alexander' IV. nimmt Kl. Vlotho durch feierliches Privileg in seinen Schutz. 

Anagni 1259 Februar 9. 

Alexander episcopus seiTus servorum dei dilectis in Christo filiabus abbatisse monasterii Vallis 
benedictionis ejusque sororibus tarn presentibus quam futuris regulärem \itam professis in perpetuuni. 
Religiosam vitam eligentibus apostolicum convenit adesse presidium ne — enervet. Ea propter, dileete 
in Christo filie, vestris justis postulationibus elementer annuimus et monasterium sancte dei genetricis 
et virginis Marie Vallis benedictionis Mindensis diocesis, in quo divino estis obsequio mancipate, sub 
beati Petri et nostra protectione suscipimus et presentis scripti privilegio communimus. In primis 
siquidem statuentes, ut ordo monasticus, qui secundum deum et beati Benedicti regulam atque institutio- 
nem Cisterciensium fratrum a vobis post concilium generale susceptam in eodem monasterio institutus 
esse dinoscitur, perpetuis ibidem temporibus inviolabiliter observetur. Preterea quascunque possessio- 
nes, quecunque bona ibidem monasterium in presentiarum juste ac canonice possidet aut in futumm 
concessione pontificum, largitione regum vel principum, oblatione fidelium seu aliis justis modis pre- 
stante doniino poterit adipisci, firma vobis et eis, que vobis successerint, et illabata permaneant. In 
quibus hec propriis duximus exprimenda vocabulis. Locum ipsum, in quo prefatum monasterium sitiun 
est, cum Omnibus pertinentiis suis, terras et possessiones, quas habetis in villa que Waltorpe vulgariter 
nominatur, molendinum cum aquarum decursibus et omnibus pertinentiis suis, terras, possessiones, 
que habetis in loco, qui dicitur Nigenhoflf, maneria, que Eopte(?) . ., Wittemborg, Helmwordesberg 
dicuntur, cum omnibus pertinentiis eorundem, domum, que Huseskin vocatur, cum omnibus pertinen- 
tiis suis, domum, quam habetis in villa, que vocatur Reme, terram, quam habetis in loco, qui nomi- 
natur Broc, piscariam, quam habetis in flumine, quod appellatur Wirra, decimam, quam habetis in 
villa Ufflen vulgariter nominata cum pratis, vineis, terris, nemoribus, usuagiis et pascuis, in bosco et 
piano, in aquis et molendinis, in viis et semitis et omnibus libertatibus et immunitatibus suis. Sane 
novalium vestrorum. que propriis sumptibus Colitis, de quibus aliquis hactenus non percepit, sive de 
ortis, virgultis et piscationibus vestris, vel de nutrimentis animahum vestrorum nullus a verbis deci- 
mas exigere vel extorquere presumat — Amen, Amen, Amen. 

Ego Alexander catholice ecclesie episcopus. 
Ego Otto Tusculanus episcopus. 



406 



Ego Stephanus Penestrinus episcopus. 

Ego frater Johannes tituli sancti Laurentii in Lucina presbyter cardinalis. 

Ego frater Hugo tituli sancte Sabine presbyter cardinalis. 

Ego Riccardus sancti Angeli diaconus cardinalis. 

Ego Ottavianus sancte Marie in via lata diaconus cardinalis. 

Ego Johannes sancti Nicolai in carcere TuUiano diaconus cardinalis. 
.Ego Ottobonus sancti Ädriani diaconus cardinalis. 
Datum Anagnie per manum magistri Jordani sancte Romane ecclesie notarii et vicecancellarii 
Y idus februarii , indictione II , incarnationis dominice anno MCCLVIII , pontificatus vero domin 
Alexandri j)ape IV anno V. 

Aus Msc. 1461 saec. XVII. der Kgl, Bibliothek in Hannover^ mitgetheiU von Archivasiistm 
Dr. Ribbeck. Die Daiirung 1258 ist irrig; zu 1259 passen Pontifikatsjahry Ausstellungtor 
und Indiktion. Umsdirift der Rata: suscipe domine servum tuum (in) bonum. Regest «ne 
Protektionsurkunde Alex. IV. für Vlotho, an Erzbischqf (Konrad) von Köln^ Abteu.s,fo. de 
Kolner Provinz gerichtet, von 1260 Nov. 6 bei Bodenberg, Cal. ükb. Uly Nr. 215. PotthaH 
17959. 

851. 
Alexander IV. beauftragt den Scholaster der Marienkirche in Erfurt mit Untersuchung mt 
Klage des Kl. Lippöldsberg. Anagni 1260 Juni 1. 

Alexander episcopus servus servorum dei dilecto filio . . scolastico ecclesie sancte Marie in Erfordi 
Maguntine diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Conquesti sunt nobis . . prepositus et con 
ventus ecclesie de Lupoldesberge, quod . . abbas de Reiuehusen (!) ordinis sancti Benedicti, nobilis vi 
Ludolfus comes de Dassele et quidam alii clerici et laici Maguntine et Hildeshemensis civitatmn e 
diocesum super quadam pecunie summa, terris, possessionibus et rebus aliis injuriantur eisdem. Ideo* 
que discretioni — mandamus — perhibere. Dat. Anagnie kal. junii pontificatus nostri anno sexto. 

Or, im Kgl. St.-A. Marburg. Bulle an Hanf schnür. Auf dem Umbug links 0. V. Oben in de 
Ecke rechts Ma. Aitf der Rückseite Erfordia fidelis. In der Ecke links ein verlängertem 1 
Adresse , . de Lupoldesberge. 

852. 

In der Citatio Bicardi Romanorum regis coram papa Urbano IV super controversii 

electionis inter ipsum et Alfonsum Castelle regem unrd die Gefangenschaft des Bischofs (Simon > 

von Paderborn erwähnt. Orvieto 1263 August 31. 

„Qui celum terramque regit." — 

Dat. apud Urbem ueterem II kalendas septembris. (a II.) 

Die Stelle heisst: Memorati autem Treuerensis archiepiscopus, dux et procurator, nominationeia 
hujusmodi (nämlich Richards durch den Erzbisehof (Engelbert) von Köln u* Genossen) attendentes penitu- 
esse nuUam, presertim cum Coloniensis archiepiscopus pro eo, quod — venerabilem fratrem riostrur^ 
Padeburnensem episcopum detineret captivum, propter quod per eundem etiam legatum (Petrum \. 
Georgii ad velum aureum diaconum cardinalem) excommunicatus extitit. — 

PoUhasty 18635. 



407 



853. 
Gregor X. iheüt dem Erzbischof (Engelbert) von Köln mit, da ihm der Kölner Dompropsf 
Tiold von Los, päpstlicher Kaplan, mitgetheUt^ dass der Graf von Jülich mit einigen Bischöfen 
d andern Prälaten nnd Laien der Kölner, ütrechter^ Lütticher und Münsterschen Diöcese ihn 
^angen genommen, zur Zahlung von Geldsummen und NacMass gesduddeter Beträge gezwungen und ihm 
s eidliche Versprechen abgenommen hätten, dass er dieserhalb zur Wiedererlangung in keiner Weise 
hritte thun werde: diese Eide seien nichtig und er könne sein Recht gegen seine Feinde Ver- 
den, wie wenn er keine Versprechungen gegeben. 

Orviefo 1272 September 6. 
„Olim sicut dilecto filio." — 

Dat. apud Urbem ueterem VIII idus septembris pontificatus nostri anno primo. 

Or. im Kgl. St^A. Düsseldorf. Bulle an rothgelben Seidenfäden. Auf dem Umbug rechts Jo. 
pro ar (aneinandergeschi'ieben). Unter dem Umbug . . . . , darüber s , kreuzweise durch- 
strichen, darunter V, darunter auf der Innenseite des Umbugs f. arm. Oben links zwei L, 
durch das erste lang gezogen X (ob durchstrichen?) . 

Potthasty 20600 nach Drvx;k Lacomblet, 11, 630 aus einer Kopie, Simisi&rende Fehler Z. 2 zu 
setzen accepimus st, recep., Z, 5 muss heissen diocesum te dei timore postposito violenter, 
Z, 19 prelatos, comitem st prefalos com. 

854. 
Nikolaus IV. nimmt Kl, Lippoldsberg in Schutz und bestätigt genannte Besitzungen. 

Rom 1289 Januar 13. 
Nicolaus episcopus servus servorum dei dilectis in Christo filiabus . . priorisse et conventui mo- 
»terii de Lippoldesberge ordinis sancti Benedicti, Moguntine diocesis, salutem et apostolicam bene- 
tionem. Religionis vestre dicitur promereri sinceritas, ut peticionibus vestris benignum accomodemus 
litimi (!) et eas ad gratiam exanditionis (!) favorabiliter admittamus. Vestris igitur devotis postu- 
ionibus grato concurrentes assensu personas vestras et locurii, in quo estis dinino (!) obsequio man- 
ate, cum omnibus bonis vestris, que in presentiarum rationabiliter possidetis aut in futurum justis 
dis prestante domino poteritis adipisci, sub beati Petri et nostra protectione suscipimus. Specialiter 
:em treö villas Bodeneuelde cum ecclesia ibidem, item Bodeneuelde, Gotmaressen ab ecclesia Gorbi- 
ji cum omni utilitate earundem titulo proprietatis emtas nee non terras, decimas, villas, nemora cum 
Brtatibus et aliis bonis vestris, sicut ea omnia juste et pacifice possidetis, vobis et per nos (!) mo- 
jterio vestro auctoritate presentium confii-mamus et presenti(!) scripti patrocinio communimus. Nulli 
incursurum. Datum (!) Rome apud sanctam Mariam majorem idus januarii pontificatus nostri anno 

mo. 

Perg.'Ausfertigung im Kgl. St.'A. Marburg. An rothgelber Seidenschnur hängt echte Bulle Niko^ 

laus IV. y Schreibervermerk auf dem Umbug fehlt. Oben in der Ecke rechts C zweimal schräg 

dw^chstrichen. Auf der Rückseite Angelus de Sese (?) darunter A. Interampn. Die Schrat 

entstammt nicht der päpstlichen Kanzlei; sie neigt sich stark nach links. Die einzelnen Buch- 

Stäben sind sehr unregelmässig gemacht, für st kommen vier verschiedene Ligaturen vor. Das 

N in Nicolaus reicht bis zur dritten Zeile. Ausserdem verschiedene, ganz ungewöhnliche Fehler 

die der Koi^rektor getciss nicht Obersehen hätte, und das für diese Zeit in OHginalen ganz 

ungewöhnliche datum st. dat. — Der Kauf der 3 Dörfer hatte 1278 December 3 stattge- 



408 

funden; Wigandy Arckio IV ^ 22ö, Erzb. Gerhard van Mainz genehmigt 1290 Aug. 26, dasr 
(■arvei das Patronatsrecht in Bod^nfelde für Drannfeld oon Lippoldsberg eintauaeht. Die 
päpstliche Kaufbestätigung unrd gar ni^^ht* erwähnt ! Vgl, Zt^chr, 39. ^, 109, Wahrscheinlick 
also Fälschung, 

855. 

Bonifadus VIII. ernennt Bichter im Streite der Osnabrücker Eremiten mit dem Kapitel vm 

St. Johann daselbst. Lateran 1295 März 11. 

Bonifacius episcopus seivus sei-vorum dei dileclis filiis preposilo, decano et archidiacono Rosine 
in ecclesia Bremens! salutem et apostolicam benedictionem. Sua nobis prior et fratres Eremitarum 
Osnaburgenses a) ordinis sancti Augustini petitione monstrarunt, quod decanus et capitulum ecclesie 
sancti Joannis Osnaburgensis pretendentes minus veraciter, quod ipsi prior et fratres locum eorum in 
fundo dictorum decani et capituli post denunciacionem novi operis per jactum lapidis factam, ut dice- 
bant, duxerant construendum, ipsos super hoc petendo eos ad demoliendum, quidquid ibi post denun- 
ciacionem predictam fuerat superedificatum, compelli coram thesaurario ecclesie Osnaburgensis b), cui 
venerabilis frater noster episcopus Osnaburgensis auctoritate ordinaria causam higusmodi audiendam 
commiserat et fine debito terminandam, fecissent ad Judicium evocari, ex parte ipsorum prioris et 
fratrum fuit coram eo excipiendo propositum, quod, cum ipsi et totus ordo ac loca eorum ab omni 
jurisdictione ordinaria diocesanorum episcoporum et ciyuscunque alterius per specialia privilegia sedis 
apostolice sint exempta, ita quod ratione delicti seu contractus sive rei, de qua agitur, ubicunque 
committatur delictum, initiatur contractus aut res ipsa consistat, non possint iidem prior et fratres 
seu alie persone ipsius ordinis coram locorum ordinariis conveniri, prout erant per exhibitionem 
dictorum privilegiorum legitime docei-e parati, respondere super predictis coram eodem thesaurario 
minime tenebantur. Et quia idem thesaurarius eos super hoc audire contra justitiam recusarit, 
ipsi sentientes ex hoc indebite se gravari ad sedem appellarunt eandem. Quocirca discretioni vestre 
de utriusque partis procuratorum assensu per apostolica scripta mandamus, quatenus apud civitatem 
Bremensem vocatis, qui fuerint evocandi, et auditis hinc inde propositis, quod justura fuerit appellatione 
postposita decernatis, facientes — exequantur. Dat. Laterani quinto idus martii pontificatus nostri 
anno primo. 

a) Osnaburgensis Druck, — b) Osnaburgensi Druck. 

Druck Em/poli^ BullaHum ordinis Erefnitamm, p. 42. 

Potthast, 24041. Vgl. oben Nr. 800. 

856. 

Bonifacius VIII. gibt durch Bischof (Konrad) von Osnabrück Junker Otto von Tecklen- 

bürg und Beatrix von Rietberg Ehedispens. 

Änagni 1296 September 1. 
Venerabili fratri . . episcopo Osnaburgensi. 
Exposita nobis dilecti filii nobilis viri Ottonis de Tekeneburch«) domicelli et dilecte in Christo filie 
nobilis mulieris Beatricis de Rotbergh tue diocesis petitio continebat, quod eis olim in puerili consti- 
tutis etate parentes ipsorum pro eis sponsalia contraxerunt. Et licet ipsi, postquam ad etatem perve- 
nerunt legitimam, didicissent se fore quarto consanguinitatis gradu conjunctos, propter quod copulari 
matrimonialiter recusabant, quia tarnen ex hoc gravia oriebantur scandala et guerrarum discrimina 
imminebant, ex quibus turbari tota patria timebatur, ipsi tamen Otto et Beatrix ab eisdem compulsi 



409 



parentibus, ut hiyusmodi obviarent periculis, matrimonium inier se per carnis copulam consummantes 
prolem ex tali matrimonio susceperunt, cigus occasione matrimonii higusmodi parata dissensio divina 
faciente dementia non processit. Quare ex parte ipsorum nobis fiiit humiliter supplicatum, ut. cum ex 
eorum separatione, si fieret, gravia timeantur in illis partibus etiam pejora predictis prius immiuentibus 
scandala suscitari, subvenire ipsis super hoc de dispensationis gratia dignaremur. Nos igitui-, qui sa- 
lutem et pacem querimus singulorum, cupientes predictoi um nobilium providere saluti ac obviare scan- 
dalis supradictis fraternitati tue, de qua fiduciam in domino gerimus specialem, per apostolica scripta 
mandamus, quatinus, si premissis suffragatur veritas, tuque id alias secundum deum expedire videris, 
super quibus tuam intendimus conscientiam onerare, eisdem Ottoni et Beatrici, imposita propter hoc 
penitentia salutari eisque ad tempus juxta tue discretionis arbitrium carnali commertio interdicto et 
eis ab invicem separatis, tandem cum eis, quod impedimento hujusmodi, quod ex predicta consan- 
guinitate provenit, non obstante possint in eodem matrimonio licite remanere, auctoritate nostra di- 
spenses prolem predictam susceptam et suscipiendam ex eodem matrimonio legitimam nuntiando. Dat, 
Anagnie kalendas septembris anno secundo. 

a) Tekenebuh mit Abkürzungszeichen über u. 

Vat, Arch. Regbd, 48 foL lOöv Nr. 450. Der ei^ate Theü bis quare ex parle ist gedruckt bei 
Faucon et ThomaSy les reg. de Boniface Vllly //, Nr. 1339, Reg. Schmidt, PdbstL Urkk. 
u. Regg. u. s. w. S. 14 Nr. 22. Junker Otto ist Otto IV. v. T. Seine Gemahlin war 
Beatrix von Rietberg (Schmidt irng Rüdenberg), vgl. West/. Siegel /, 2 S. 11. 

857. 
Ein Papst Hon&nus (HL oder IV.?) und ein Papst Bonifacms (VIII?) ertJieäen dem Kl. 
Corvei Ablässe. 13. Jahrhundert. 

Hdschr. 141 in quarto saec. XV s. der Kgl. Bibl. in Berlin erwähnt bei einer Aufzählung der 
Ablässe ßir die Vituskirche in Corvei: Remissio omnium peccatorum: item in privilegio 
Honorii habetur clausula: Nos vero eis, qui dictis fratribus manus por(r)exerint acyu- 
trices et pietatis (?), si fuerint vere penitentes suorum peccatorum, veniam poUicemur. 
Item Bonifacius papa omnibus, qui se eorum fraternitati statuerint (fehlt adjungendos 
oder ähnliches Wort?), septimam partem injuncte penitencie misericorditer in domino re- 
laxat. Gedr. Ztschr, /. vaterl. Gesch. Bd. 46, i , 79 f. Van speciell Corvei ertheilten Ab-- 
lassen der genannten Päpste habe ich nichts ei^mibteln können. , 



Westf: Urk.-Buch. Y. 



52 



Nachträge und Berichtigungen. 



P^n den zahbreiehen tn den letzten Jahren neu erschienenen^ fortgesetzten oder vollendeten Werken^ die Papeturkk, auz 
dem in vorliegender Satnmlung behandelten Zeitraum bringen oder besprechen^ konnten oder können nachstehende benutzt werden: 
J(fe^ Reg. Pont. 2. Aufl. vollständig; Rodenberg^ Ep. sei Bd. 1 u. II; Berger, Reg. Inn. IV. I u. II; Prou (Reg. Hon. I\^ 
3 Hefte; Langlois (Reg. Nik. /K), 3 Hefte; Thomas und faucon (Reg. Bon. VIIL\ 3 Hefte; Oranefean, Reg. Ben. XL voll- 
ständig. Das neue Werk PressuttVs über Honor. HL habe ich noch nicht zu Gesicht bekommen. Böhmer- HUI, Reg. Arch, 
Mag. 1 u. II habe ich nicht berOcksichtigt, wenn ein Reg. aus Berger ohne eigene Zutiiat abgedr. wird. In folgendem sehUessen 
sich an die Ergänzungen Korrekturen der fehler in den Litteraturnotizen. Die Hummern der Arch. Ztschr. III beziehen sich 
sämmtlicli auf den Airfsatz von Wihnans y,Ergänz. zu d. Reg. Pont.' u. s. w. S. 31 ff. Die sonstigen Berichtigungen und Er- 
gänzungen sind ausser den Datenkorrekturen durchgängig sachlicher Natur. Die eigentlichen Textkorrekturen werden am Schhus 
des Bandes zusammengestellt. Die Zeilenzahlen beziehen sich auf die Nummern (das Regest ist mitgerechnet). 

Jaffe-Löwenfeld Nr. 8S18 (6i5i) = Nr. 53; 8927 (6246) = 56; 9186 (6385) = 66; 9232 (6417) =»= 70; 9517 (6601) = 85; 
9999 {6842) = 104; 14447 f. = 120; 13179a = 125; 14712a =136; 14951a « 143; 15104a = 145; 15105a = 146; 
16380 (10135) = 151; 17070a = 156; 17079a = 157. 

Pott hast 3134a-^25557 = 216; 6362 = 281; 7392 == 317; 7391 = 327; 7876 = 338 Z. 20; 8515 f = 358 f.; 8838a— 
26213 = 376; 9085 = 385; 9990 = 414; 10181 « 421; 11725 == 446; 13029 = 504; 13863 = 514; 16235 (Westf. 
Urkb. III, 589) = 568; 16773 (Sandh<ff, Ant. II, p. 125) = 579; 16784 = 580; 20849 = 695; 22037 = 757. 

Arch. Ztschr. III, Nr. 133 = 229; 34 = 303; 35 = 305; 36 = 308; 31 = 319; 38 = 321; 40 = 327; 45 = 545; 
55 = 370; 70 = 412; 72 = 424; 134 = 442; 135 = 444; 78 = 457; 80 = 502; 81 = 512: 85 = 520; 86 == 52J; 
29 (irrig zu 1209) = 542; 96 = 582; 97 = 584; 99 /. = 591 f. 

Rodenberg, £4). sei. II, 77 = 439 (Z. 9 hinter arch. zu erg. Col.); 82 =» 440; 100 =« 443; 119 = 445; 199 =^ 459 ^ 
Berger I, 1993; 222 = 460 (Z. 14 l. ipsum); 258 = 469; 287 == 473 (Z. 7 L intendit); 306 = 474; 328 = 475; 
365 = 483; 390 = 3; 448 = 488 (Z. 17 l. dilectis filii«); 489 == 491; 495 « 492; 517 « 495; 520 = 496; 590 =- 
504; 636 = 508; 663 II = 509. 

Korrekturen in den Datirungen: 121 /. lies Juni statt Juli; 156 f l. 1194 st. 1193; 196 = 1205 Febr. 5; 201 L Oct 8 
St. 10; 229 = 1210 Sept. 26; 244 = 1215 April 28; 301 = Lateran u. s. it.; 329 = 1225 April 11; 335 Z. 10 L XI 
St. VI; 371 « Rieti u. s. w.; 394 = 1233 Juni 17; 411 Z. 18 l. Juni; 434 das „Bei*' zu streichen; 446 « 124^ 
Mai 11; 486 f l 1247; 491 l. 1248; 504 = 1248 Sept. 22; 505 « 1250; 557 l. Anagni; 720 « 1290 Dec. 5, auch 
Arch. Ztschr. Nr. 122 irrig datirt. 

S. XH Z. 24 zu Str. V hinter cap. — Nr. 52 Z. 2 L Fredelsloh, so immer. — Nr. 54 S. 20 Z. 7 v.u. (!) zu str. — Nr. 95 Z. 1 
l. Nithard. — 104 Z. 10 faocwar kl. zu dr. weil kein Ortsname, sondern wahrscheinlich eine ins Wasser hineingebaute 
Sperrung = Hakenwehr. Vgl. auch Schiller-Lubben Wörterb. V, 602. — 110 liegt jetzt un Hardeh. Kopiar (vgl Vorwort) 
in Hdschr. saec. XIII vor. Korrekturen unwesentlich. Ebenso 143. Daselbst Z. 10 et st. ex nach H. K. zu L Z. 21 
.apponinnifl st. pon. Z. 22 yeniatur st. veniant. — S. 67 L Nr. 161 st. 121. — Nr. 169 Z. 12 erg. Regbd. 4 fol 155. — 
270 Z. 2 L Avignoneser. — 318 Z. 6 erg. Nr. 309. — 319 Z. 1 l. AUenberg. — 333 Z. 17. L attente sL atque. — 
341 Z. 6 Spata richtig, vgl Berger I, 1485, 3921. — 351 Z. 1 L dem Thesaurar von St. Johann in Osn. — 381 Z. 9 
Anm. ä) zu str. — 391 Z. 12 l. legatum. — 408 Z. 6 L ordinis. — 464, 466, 467, 468, 472 L Ludolf st Otto. — 4fß2 
Z. 1 1. Innocenz 7K — • 506 der Osn. Kan. heisst Lutbert. — 536 Z. 1 l Elekt. — 542 vorl Z. l. Henricusat Johannes; 
über das iVw. Ottos s. Einleitung S. XXX Anm. c). — 614 Z. 4 l. penitentiarie st. primarie. Orig. hat allerdings deut- 
lich prim. — Nr. 617 gedr. Posse, An. \at. p. 128 Nr. 9. — 627 gedr. Posse, p. 129 Nr. 10. — 632 entnommen Regbd. 
29 fol 239v Nr. 48. — 733 jetzt FacsimUe in Spec.pai TafXXXVI (Z. 9 L conservetur). — 768 Reg. Lang loU, Us reg. 
de Nie. IV. p. 162 Nr. 724—30. — 77i, Langt, p. 257 Nr. 1255; 772 L. Nr. 1250; 773 L. p. 256 Nr. 1241. — 774 
Langlois, p. 252 Nr. 1202 ff. — 775 Langlois, p. 379 Nr. 2152. — 803 Z. 9 l. rortainarlit. 



Münster, Tlegonaberg*scbe Buchdnickerei. 




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